: - Bee EEE 5 ET Kr % x ’ Na s N Eee ur re ar gerde 6 a ya 7 e £ R NE % ae re . Rs REN Dh ee ELTERN a ? BE & un u Per Reha AR 2 Er - } = I ein ERTL, ee or 3 ur ar n f re > ji res a ET 2 RAR EN, SER SETZE Re a ’ E ER REED: \ a RE TE EEE Er we n IE h RT aan DE ee ne air FRE ET Er RUER SE WIR ns £ ER Ka - Era Be ER EEE ER . BEER FREER 3 RATES IEE Br nn BEER TEE ee ee ER Dar un I N Feder era z ö ii ent: erh Air : erh CAR: were DENKSCHRIFTEN DER KAISERLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN MATHEMATISCH-NATURWISSENSCHAFTLICHE KLASSE 87 SIEBENUNDACHTZIGSTER BAND N 2! MIA PIRIEVNS NNNNSDS PIST FE SUR 9) WIEN AUS DER KAISERLICH-KÖNIGLICHEN HOF- UND STAATSDRUCKEREI 1912 7 r ri ri 7 N Di, a . ek u a Ne er Immallt Seite EInoERERDennitverBahnpesimmunegdes,Kometennl 823, Ze Hanausek: Untersuchungen über die kohleähnliche Masse der Kompositen (Botanischer Teil — mit 3 Toren) "eat var ae Re Eee ee le BR 0 ERLERNEN LVe u Dafert und Miklauz: Untersuchungen über die kohleähnliche Masse der Kompositen (chemischer Teil) 143 Hübl: Die Stereophotogrammetrische Aufnahme des Goldberggletschers im August des Jahres 1909 (or) Kateund l Dome ra il Se Saunas BER tor) Merz: Hydrographische Untersuchungen im Golfe von Triest (mit 11 Tafeln und 1 Karte) . . . . . 161 Holl: Makroskopische Darstellung des atrioventrikularen Verbindungsbündels am menschlichen und slerischhen I:lemzan ka Ierelle)ıa cu elarier en a ee en 2 or) Onpenhemes Oper die Eigenbewegungen der Rixsterme. ... 2... nn nn. 297 Dommermayer: Die grüne Pllanzenwelt der Höhlen (mit 5 Textiiguren) . . 2. . 2... 1... 820 Mazelle: Die tägliche Periode der Windrichtung und Windstärke nach den anemometrischen Auf- zeichnungen au dee IKlıpae Porer (mir S Nesineunen)e Ten nun eo Holdhaus: Über die Coleopteren- und Molluskenfauna des Monte Gargano . . 2. 2 22.22.20... 481 Broch: Höhenberechnung von Meteoren der Perseidenperiode (4—15. August) . . . 2 .2.2..2..2....467 Kowarzik: Der Moschusochs im Diluvium Europas und Asiens (mit 2 Tafeln, 2 Karten und 3 Text- OU )) ee POLEN a BA RER ae, Kae ea hee, ve See 00 A. Fortsetzung der Berichte der Kommission für Erforschung des östlichen Mittelmeeres. Seite Pesta: Zoologische Ergebnisse XVII: Die Isopodengattung Microniscus (mit 7 Textiguren) . . .. 1 Pesta: Zoologische Ergebnisse XVIII: Copepoden des östlichen Mittelmeeres (Il. und Il. Artenliste, ISHEUNdELS IP Sin 2natelm)r ee ger ee 5. Fortsetzung der Berichte der Kommission für ozeanographische Forschungen im Roten Meere (nördliche und südliche Hälfte) 1895/96—1897/98. Balss: Zoologische Ergebnisse XXVIII: Über Stomatopoden des Roten Meeres (mit 5 Textfiguren) . 29 DEFINITIVE BAHNBESTIMMUNG DES KOMETEN 1823 VON ADOLF HNATEK. VORGELEGT IN DER SITZUNG AM 3. NOVEMBER 1910. I. Einleitung. Der späterhin durch seine eigentümliche Schweifbildung interessant gewordene Komet des Jahres 1823 wurde wenige Tage nach seinem Periheldurchgang in den letzten Tagen des Dezember 1823 gleich- zeitig an verschiedenen Orten mit freiem Auge gesehen. Von seiner ersten Beobachtung am 30. Dezember schreibt Biela, daß der Komet dem bloßen Auge heller erschien als der große Komet vom Jahre 1819, doch hatte sein Kern nach dem übereinstimmenden Urteile aller Beobachter nicht die geschnittene Schärfe des Letzteren. Seine Lichtstärke scheint in der ersten Hälfte des Jänner, abgesehen von einigen Lichtschwankungen, die vielleicht auch auf veränderte Luftverhältnisse zurückgeführt werden können, immer mehr und mehr abgenommen zu haben, bis er am 22. Jänner die Astronomen durch die im Laufe eines einzigen Tages erfolgte Bildung eines zweiten Schweifes überraschte, der gegen die Sonne gerichtet war. Nach den sehr genauen Ausführungen, welche Dr. Westphal, der das Phänomen unten den äußerst günstigen Luftverhältnissen Ägyptens beobachten konnte, in einem Briefe an Harding gibt, scheinen die Vorgänge, welche die Bildung des zweiten Schweifes verursacht haben, auch die Lichtstärke des Kometen überhaupt günstig beeinflußt zu haben, da er Westphal am 24. Jänner wieder fast so hell wie a Draconis erschien. Derselbe schreibt weiter, daß er später, am 28. und 30. Jänner, trotz äußerst klarer Luft von dem zweiten Schweif nicht die geringste Spur sehen konnte, während derselbe am 31. Jänner, also nur einen Tag später, wieder sehr hell und deutlich war. Schon in der nächsten Nacht war der zweite Schweif wieder verschwunden — nun allerdings für immer. Die Lichtstärke des Kometen nahm nun konstant ab, so daß bald nur mehr wenige, mit stärkeren Beobachtungsmitteln versehene Beobachter in der Lage waren, das Objekt weiter zu verfolgen. Die letzte Beobachtung gelang Knorre in Nicolajew am 31. März 1824. Denkschr. der mathem.-naturw. Kl. Bd. LXXXVII. N 2 A. Hnatek, Von dem Aussehen des Kometen während der Sichtbarkeit des zweiten Schweifes gaben mehrere Beobachter (Biela, Harding etc.) Zeichnungen, welche in den »Astronomischen Nachrichten« Bd. II und im »Berliner Jahrbuch« für 1827 reproduziert sind. Biela schreibt überdies von seinem Eindruck in A.N. III, p. 27: »Man bemerkt, daß beide Schweife sich nicht gerade entgegengesetzt waren, sondern einen sehr stumpfen Winkel bildeten, daß der der Sonne entgegengesetzte Schweif lichtstärker, länger und etwas gekrümmt erschien und daß der Himmel zwischen den beiden Schweifen etwas wolkig oder sehr wenig mit mattem, nebligem Licht erfüllt war, da der Himmelsraum über den beiden Schweifen hingegen völlig dunkel war und sich dort die Schweife besser begrenzt zeigten. Noch bemerkte ich, daß der der Sonne zugekehrte zweite Schweif mir nicht so wie der eigentliche Schweif am Kernnebel zunächst, sondern etwa.ein Viertel seiner Länge von diesem Kernnebel entfernt am hellsten zu sein schien.« Die von Westphal in Ägypten gemachten Beobachtungen decken sich vollständig mit diesen Bemerkungen Biela’s. Auch die Beobachtungen Gambart’s in Marseille bieten äußerst wertvolle Anhaltspunkte für das physische Aussehen des Kometen; sie sind in der weiter unten folgenden chronologischen Zusammen- stellung so gegeben, wie sie im Originalmanuskript Gambart’s enthalten sind. Ich verdanke dieselben der Güte Dr. Schulhof's, welcher mir eine Kopie der im »Bureau des Longitudes« aufbewahrten Original- beobachtungen anfertigen ließ. Nimmt man an, daß der erste Schweif eine fächer- oder kegelförmige Bildung mit ziemlich großem Öffnungswinkel war, was sich mit den Beobachtungen über denselben ziemlich gut verträgt, so wäre bei dem Umstande, als die Erde am 23. Jänner 1824 die Knotenlinie der Kometenbahn passierte, die Annahme einer perspektivischen Wirkung, der zufolge man den ersten Schweif sich zu beiden Seiten des Kometen erstrecken sehen konnte, nicht ohneweiters abzuweisen. Gambart hat sich eingehender mit dieser Möglichkeit beschäftigt und darauf hingewiesen, daß in diesem Falle die Ebenen beider Schweifzweige zusammenfallen mußten. Dies scheint nun tatsächlich nur am 25. Jänner der Fall gewesen zu sein, da er für diesen Tag die ekliptikalen Elemente der Schweifebenen folgendermaßen findet: 1. Schweine: 2 =. A1°2 2. Schweif: = 79°9 NE=m20E6 EI Macht man mit Gambart die jedenfalls zulässige Annahme, daß der erste Schweif vom 13. Jänner bis 1. Februar in derselben Ebene geblieben sei, so folgen für die Winkel zwischen Schweif und Radiusvektor: 1824-Jännertlager rn Eee 1824. BR ebryarilku ae re also annähernd gleiche Werte. Da sich nun dieselben Elemente der Ebene und Richtung für den zweiten Schweif als veränderlich erwiesen, so scheint dieser Letztere tatsächlich reelle Richtungsänderungen erlitten zu haben, welche die Annahme einer Wirkung der Perspektive ausschließen. Gambart schließt daher, daß der zweite Schweif reell gewesen sei. Die vorhandenen Beobachtungen reichen leider nicht aus, diese Rechnungen zu verbessern oder genauer zu gestalten und es bleibt daher nur übrig, Gambart, dem übrigens die eigene Anschauung des interessanten Objektes in nicht zu unterschätzender Weise zu Hilfe kam, das Schlußwort zu lassen, umsomehr als ja auch das ganz plötzliche Erscheinen, Wiederverschwinden und Wiederauftauchen des Schweifes, sowie seine Lichtschwankungen und die gleichzeitige Steigerung der Gesamthelligkeit kaum durch perspektivische Wirkungen allein eine ausreichende Erklärung finden könnten. Im folgenden sind sämtliche Bemerkungen der Beobachter über das physische Aussehen des Kometen und seiner Schweifbildungen wiedergegeben. Bahnbestimmung des Kometen 1823. Beobachter Datum Bemerkungen über das Aussehen des Kometen 1823 Dez. 30. Biela, Prag Der Komet erschien dem bloßen Auge heller als der große von 1819, Schweif zirka 3° lang. (A. N., II, p. 455, und III, p. 27.) 1824 Jän. 1. Greenwich The tail appeared extending towards the zenith to the distance of about 4 degrees. The nucleus faint and not well defined. (Astronomical observations made at the Royal observatory at Greenwich in the Year 1824 by J. Pond.) Jän. 3.—4. Nicolai, Mannheim Der Komet hat einen ziemlich bestimmten Kern und ist daher gut zu beob- achten; sein Schweif ist ungefähr 11/,° lang. (A. N., II, p. 455.) Jän. 3. Biela, Prag Nachdem der Komet an Lichtstärke und Schweiflänge etwas abgenommen, war er am 5. Jänner wieder heller und sein Schweif länger als am 31. Dezember. (A.N., Il, p. 467.) Harding, Göttingen Die Länge des Schweifes betrug 43/,°. Der Kern erschien am vierfüßigen Fraunhofer bei 126maliger Vergrößerung so hell wie ein Stern 6. Größe, sein Durchmesser betrug fast 3°. (A. N., II, p. 472.) Jän. 6. Biela, Prag Der Komet ist wieder viel kleiner als am 5. Jänner. (A. N., II, p. 467.) Jän. 9. Nicolai, Mannheim Der Komet hat gar nicht an Lichtstärke zugenommen, obwohl er sich der Erde sehr merklich nähert. (A. N., II, p. 469.) Palermo Nucleo di 8" circa, vivace, ma si confonde colla nebulosita, il cui diametro e di 1'40" circa. La coda nel telescopio di notte si estende a 6° circa. (Del reale osservatorio di Palermo libro VII—IX, p. 28.) Jän. 10. Palermo Cometa non ben visibile. Cielo pieno di nebbia e di nuvole con vento forte. (A..a. ©.) Harding, Göttingen Wolken. Schweif in den heitersten Momenten nur in einer Ausdehnung von kaum 3° zu sehen. Auch der Kern scheint nicht mehr so glänzend wie vorher. (A. N., II, p. 472.) Jän. 11. Gambart, Marseille La comete est toujours fort belle, et l’on distingue un commencement de noyeau ou portion lumineuse, qui se detache de la nebulosite; ce n’est pourtant pas, il s’en faut, un disque tranche comme celui de la comete bien remarquable de 1819. (Connaissance des temps 1827, p. 313.) OÖlbers, Bremen Bei Mondschein war der Komet noch gut zu erkennen, aber bei weitem nicht so hell und so gut begrenzt, wie in den ersten Tagen. (A.N., II, p. 469.) Palermo Cometa appena visibile per le nuvole. Il cielo si copri tutto. (A. a. ©.) Jans: Palermo Il nucleo meno distinto. La coda della stessa lunghezza. (A. a. O.) Greenwich The tail appeared to be diminished and nucleus very indistinct. (A. a. O.) Jän. 13. Gambart, Marseille 1 Queue environ 5°, droite, va un peu en s’elargissant. Son axe passe par le point situe a 8’ environ a l’est et sur le parallele me&me de 88 Bode Couronne. Jän. 16. Encke, Seeberg Die Lichtschwäche erlaubt keine Beleuchtung (der Fäden!). (A. N., II, p. 491.) 1 Aus dem Originalmanuskript Gambart’s, welches mir Herr Dr. Schulhof kopieren ließ und welches mehr enthält als die Con. des Temps 1828. 1F 4 A. Hnaterk, EEE EEE EEE eG a ges Datum Beobachter Bemerkungen über das Aussehen des Kometen 1842 Jän. 17. Hallaschka, Prag Der Komet erschien durch das Fernrohr und den Kometensucher angesehen sehr schwach und matt. (Sammlung der vom 8.Mai1817 bis 31. Dezem- ber 1827 im k. k. Konviktgebäude angestellten Beobachtungen von C. Hallaschka.) Jän. 18. Greenwich Comet very faint. (A. a. O.) Janalor Greenwich Comet very faint. (A. a. O.) Jän. 20. Gambart, Marseille! da ä peu pres les memes apparences. (Wie Jänner 13.) Jän. 21. Palermo Il nucleo si confonde colla nebulositä; ma sembra di 10" circa. Nebulosita 11/3° circa. La coda di 5° nel telescopio di notte. (A. a. O.) Jän. 22. Biela, Prag Der Komet zeigt im Sucher des 21/,füßigen Dollond zwei Schweife, von denen der eine gegen die Sonne gerichtet ist und etwas matter aber doch gut zu erkennen ist. Vorher bis zum 17. Jänner war davon nichts zu be- merken. (A.N., III, p. 27.) Jän. 22 —23. Westphal, Ägypten Den anomalen Schweif bemerkte ich zuerst am 23. Jänner, und zwar von fast (aus einem Brief an Harding gleicher Helligkeit wie die des von der Sonne abgekehrten. Unerklär- und von letzterem mitgeteilt) lich ist mir, daß ich am 22., da er einer Zeitungsnachricht zufolge in Berlin schon mit einem kleinen Taschenperspektiv gesehen wurde, auch nicht eine Spur von ihm bemerkte, obgleich ich den Kometen lange Zeit aufmerksam betrachtete und die Lage und Figur seines Schweifes aufzeichnete. Am 23. erschien er so hell, daß er sogar von verschiedenen Personen mit bloßem Auge wahrgenommen worden war. Der Komet hatte damals gerade das Ansehen, wie der be- kannte, spindelförmige Nebelfleck in der Andromeda und ich schätzte die Länge des anomalen Schweifes auf 41/,°, die des gewöhnlichen auf 31/,°. (Berliner Jahrb., 1827, p. 133.) Jän. 23. Palermo Cometa meno visibile; nucleo indistinto e poco vivace. Coda di 4° eirca. (A. a. ©.) Greenwich Comet very faint. (A. a. O.) Jän. 24. Gambart, Marseille Deux queues directement opposees (aus dem Originalmanuskript). Paris La comete avait deux queues, presqu’en ligne droite; celle opposee au soleil avait environ 4° de longeur et la seconde environ 3°; Cette derniere etait moins apparente que la premiere, mais cependant tres visible. (Observations astronomiques faites a l’observatoire Royal de Paris. Tome II.) Palermo Cometa appena visibile. Osservazioni poco buone per le nuvole. (A. a. O.) Westphal, Ägypten Bei sehr abwechselnder Witterung ließ sich der anormale Schweif in einer Ausdehnung von nicht weniger als7° erkennen, war aber kaum halb so breit als der normale, dessen Länge nur 41/,° betrug. Etwa 11/,° ab- wärts vom Kopfe des Kometen, welcher diesen Abend größer wie vorhin und fast ganz so hell als der in seiner Nähe befindliche Stern «Draconis erschien, war der anomale Schweif merklich schwächer, nahm aber weiterhin wieder allmählich an Licht zu. (B. J. 1827.) 1 Aus dem Originalmanuskript Gambart's, welches mir Herr Dr. Schulhof kopieren ließ und welches mehr enthält als die Conn. des Temps 1823, Datum Bahnbestimmung des Kometen 1823. Beobachter Bemeıkungen über das Aussehen des Kometen [ 1824 Jän. 24— 25. Jän. 25. (morgens) Abends Jän. 26. Jän. 27. Jän 27.—28. Tanmole Jän. 30. Febr. 1. Rebr. 3. Hansen, Altona Gambart, Marseille Gambart, Marseille Gambart, Marseille Palermo Hallaschka, Prag Biela, Prag Westphal, Ägypten Westphal, Ägypten Gambart, Marseille Gambart, Marseille Gambart, Marseille Der gegen die Sonne gerichtete Schweif war der längere und schien in einer. Spitze zu endigen. (A. N., II, p. 491.) L’ancienne queue a 4°, elle fait un peu l’eventail, et a vers son extremite environ 45' de largueur; la nouvelle queue est beaucoup plus deliee et assez bien terminee, longueur 3°, largueur 1/, de l’autre. Toujours deux queues, mais j’estime, que leurs axes ne font plus qu’un angle de 270°, dont le sommet est opposee au pöle. Il y a diminution de lumiere. La queue opposee au soleil n’a guere plus de 2°, la seconde diminue de meme. Angle de leur axe estime a 165°; les queues beaucoup moins marquees. (Aus dem Originalmanuskript.) Cometa debolissima; nucleo confuso. Nebulosira impicciolita appena di 1' di diametro. Coda nel telescopio di notte 21/,° circa. (A. a. O.) Bei diesem Gestirn war das Merkwürdigste, daß es sich am 27. Jänner und durch einige darauffolgende Tage mit einer doppelten, gerade entgegen- gesetzten Lichtatmosphäre zeigte, die ihre Lage änderte. (A. a. O.) Biela beobachtete den zweiten Schweif bis zum 27. Jänner, obwohl derselbe schon schwächer zu erkennen war, so daß er übersehen worden wäre, wenn seine Lage nicht bekannt gewesen wäre. (A. N., III, p. 27.) Der Komet war nur in kurzen Zwischenzeiten zwischen finsterem Gewölk zu sehen, sein Kern erschien im Sucher noch so hell wie ein Stern 5. bis 6. Größe und wie aus mehreren Lichtpunkten zusammengesetzt. Der von der Sonne abgewendete Schweif dehnte sich fast 3° lang aus, war breit und hell, der nach der Sonne gerichtete hatte weniger Licht, war aber etwas länger und schmäler. Beide Schweife waren gerade aus- gestreckt, machten aber am Kometenkopfe einen stumpfen Winkel von zirka 170°. So heiter auch die Nacht vom 28. Jänner war, so konnte ich doch vom anomalen Schweif nicht die geringste Spur wahrnehmen, dagegen erschien er wieder am 31. Jänner bei gleichfalls ganz wolkenfreiem Himmel auf den ersten Blick im Sucher, wiewohl blässer und schmäler aber etwas länger als der von der Sonne abwärts gekehrte Schweif; beide machten jetzt einen bedeu- enden Winkel am Kometen, den ich nach einer beiläufigen Rechnung —1381/,° fand. Später habe ich von diesem sonderbaren Schweif nichts mehr gesehen, und auch am 30. Jänner konnte ich keine Spur von ihm gewahr werden, da er doch 24 Stunden später so hell und deutlich zu sehen war..(B. J. 1827.) Les deux branches diminuent et de lumiere et de longueur. L’ancienne a encore 1'5°; elle s’etend en largueur et n’est plus terminee; la seconde se voit A peine, n'est plus qu’une lueur confuse; traces jusqu’a 1°2° de la tete. Angle entre les axes estime 150°. Longueur de l’ancienne queue 1'5°; son axe passe par la nebuleuse 81 Messier; on voit a peine la seconde branche; elles font un angle de 130°, sommet vert le pöle. Ciel tres put; on ne voit que la trainee opposce au soleil. (Originalmanu- skript.) [e>) A. Hnatek, Bemerkungen über das Aussehen des Kometen lumiere que la nebuleuse d’Hercule. Queue courte, mais assez large. einem Nebelflecke von 3' Durchmesser. (Aus einem Brief an die A. N.) apparente, que la nebuleuse d’Antares. En l’examinant avec attention, on soupconne une petite lueur opposee au Soleil, en forme d’eventail, Austritt nur mit Schwierigkeit sehen kann, obgleich noch immer ein Kometen hätte. halten können, wenn sein Ort nicht bekannt gewesen Datum Beobachter 1824 Febr. 5. Palermo La cometa e assai incerta; il suo nucleo non si distingue piu dalla nebulosita; e la coda non & piu di 1° circa. (A. a. O.) Febr. 6. Gambart, Marseille Beau ciel, mais la comete est toujours bien faible. (Connaissance 1827.) Ciel ‚magnifique. 04 bien visible au chercheur, ou elle parait avec plus de (Originalmanuskript.) Febr. 11. Gambart, Marseille On.ne voit, pour ainsi dire, plus la comete. (Conn. d. T. 1827.) Littrow, Wien Vom doppelten Schweif war nichts zu sehen. (A. N., III, p. 113.) Febr. 16. Winiewski, Petersburg Der Komet ist schon lichtschwach und dem bloßen Auge unsichtbar, er gleicht Bebr.217. Gambart, Marseille On voit tres bien la comete dans le chercheur, ou elle est a peu pres ainsi dont langle d’ouverture est de 90° environ. (Conn. d. T. 1827.) Febr. 18. Hansen, Altona Im Meridiankreis verschwindet der Komet schon bei der schwächsten Faden- beleuchtung. (A. N., III, p. 29.) Febr. 21 Olbers, Bremen Komet vielleicht, weil nicht ganz heiter, so lichtschwach, daß man Ein- und kleiner Kern durchzublicken schien. (A. N., III, p. 46.) Febr. 28. Gambart, Marseille La comete etait plus faible, que jamais. (A. a. O.) März 4. Struve, Dorpat Komet schwach, aber von großem Durchmesser, von einem Schweif keine Spur. (A. N., III, p. 184.) März 7. David, Prag Komet als kaum bemerkbarer unförmiger Dunst, den man nicht für den wäre. (A. N., III, p. 117.) März 19. Olbers, Bremen Komet als kleiner, ganz unbegrenzter Nebel, so schwach, daß man das Auge immer erst am Dunklen ausruhen lassen mußte. (A. N., III, p. 89.) März 24. Harding, Göttingen Der Komet im 13 füßigen Schröter noch sehr deutlich und mit einem hellen, sehr feinen Lichtpunkt in der Mitte des Nebels erschienen. (A. N., III, p. 194.) Von diesem Kometen sind bis jetzt acht Elementensysteme gerechnet worden, die sich in der »Connaissance des Temps«, in den A. N., sowie im »Berliner Jahrbuch« publiziert finden. Die Angabe des mittleren Äquinoktiums fehlt meist, ein Umstand, der bei dem damaligen Usus, oft das Äquinoktium eines Beobachtungsdatums zugrunde zu legen, ihre Vergleichung wesentlich erschwert. Das erste System scheint von Gambart gerechnet worden zu sein und ist in C.d. T. 1828, p. 277 publiziert. Ich entnehme dasselbe dem Buche: »Galle, Kometenbahnen«, da die »Connaissance« für 1828 auf der Wiener Sternwarte fehlt und mir auch anderswo nicht zugänglich war: 1. Elemente Gambart (nach Galle): T = 1823 Dezember 94346 mittl. Zeit Greenwich (ES DEE —4308 28° 30' 33° or 10 08) 2 = 9355637 Bahnbestimmung des Kometen 1823. 7 Ein weiteres System wurde von Hansen unter Benützung seiner beiden Beobachtungen von 1824 Jänner 24. und Jänner 25. gerechnet: 2. Elemente Hansen (A.N,, II, p. 491). T = 1823 Dezember 9:4397 mittl. Zeit Greenwich (0) 23° 30 28° R 303 3.22 v=ı8 48 82 logq = 9'355 54 l | Dieses System wurde von Hansen kurze Zeit nachher, wahrscheinlich durch Verwendung genauer reduzierter Beobachtungen, folgendermaßen verbessert: 2a. Elemente Hansen (A.N,, II, p. 495). T = 1823 Dezember 944431 mittl. Zeit Greenwich or N ee O8 0300927R2222 = 108 48 88 logq = 9:355 3934 Weitere zwei Systeme wurden von Nicolai in Mannheim gefunden, und zwar das erste: 3. Elemente Nieolai (A.N., II, p. 493). T = 1823 Dezember 9:4145 mittl. Zeit Greenwich SE AIDA Des 2305, 210.18 E10 5020 logq = 9:35 796 unter Zuziehung seiner Beobachtung 1824 Jänner 12. Dieses System entfernt sich derart von den wahren Werten, daß es kaum für die nächsten Tage ausgereicht haben dürfte. Nicolai verbesserte diese Elemente daher kurz nachher unter Zugrundelegung von vier Beobachtungen: 1824 Jänner 3., Jänner 9., Jänner 12. und Februar 2. und erhielt damit Elemente, die sich nur mehr um ein geringes von den wahren unter- scheiden: 3a. Elemente Nicolai (A.N,., III, p. 109). T = 1823 Dezember 9:43751 mittl. Zeit Greenwich a = 28° 80 20708 Verla 33-4 1032175329 log ag = 9:355 5983 Die aus Pariser Beobachtungen abgeleiteten 4. Elemente Nicollet (A.N,, IH, p. 46). T = 1823 Dezember 9:3477 mittl. Zeit Greenwich De EN 7:20) DO 302 5914 ee N or 18 log gr = 97836520 S A. Hnatek, können wohl nur als rohe Annäherung bezeichnet werden, während sich das von Encke gerechnete System: 5. Elemente Eneke (AN, II, p. 113). T = 1823 Dezember 9:44699 mittl. Zeit Greenwich 0 = 228 328.9039 N, 23803 ramE05> 2 HB Ese log qg = 9:35 0726 den Beobachtungen wieder ziemlich gut anschließt. Den größten Bogen (bis 1824 März 2.) umfaßt das von Schmidt in Göttingen unter Gauss’ Anleitung berechnete Elementensystem. Leider fehlt auch hier die Angabe des mittleren Äquinoktiums, auf welches die Bahnelemente bezogen sind: 6. Elemente Schmidt (Astron. Jahrb. 1827, p. 129). T = 1823 Dezember 9:44697 mittl. Zeit Greenwich a = 28° 29° 36'9 N =303 3 »ila3 i =103 47 46:0 log q — 9-355 3041 Dieses System habe ich als für das Äquinoktium 18240 geltend angenommen und allen weiteren Rechnungen zugrunde gelegt. Diese Annahme dürfte allerdings nicht richtig sein, daSchmidt.a.a.O. einige Beobachtungen mit diesen Elementen vergleicht und überall nahezu konstante Differenzen zwischen diesen und den unten folgenden Vergleichen mit der unter Annahme des Äquinoktiums 1824:0 gerech- neten Ephemeride auftreten. Diese Differenzen bleiben aber überall so gering, daß die differenzielle Natur des Rechnungsvorganges in keinem Teile des beobachteten Bahnstückes beeinträchtigt wurde und diese erleichternde Annahme gestattet erscheint. Überträgt man die Elemente der Bahnebene auf den Äquator als Fundamentalebene, so werden: Sir ARD N = 205.89 Daran Äqu. 1824:0 = 115.28 9 und die Äquatorkonstanten zur Berechnung der Ephemeride (logarithmisch): x = 9:1195031 sin (138° 36'. 42'35 + v) sec? Y = 973192583 ,510. 209 72875 26-87 Er ED)isee: Blei ISzeNy ee 2 — 9:3109772 sin( 6 48 26-60 + v) sec? II. Sonnenkoordinaten. Die Werte für Länge, Breite und Radiusvektor der Sonne sind für die Dauer der Sichtbarkeit des Kometen in Intervallen von zwei Tagen für die jeweilige Greenwicher Mitternacht nach den Sonnentafeln von Newcomb neu gebildet worden und wurde denselben Tafeln die Sternzeit im mittleren Greenwicher Mittag entnommen. Die erhaltenen Werte sind trotz ihrer ‚guten Übereinstimmung mit den Angaben des »Berliner Jahrbuches« und des »Nautical Almanac« sowie der »Connaissance des Temps« für 1823 und Bahnbestimmumg des Kometen 1823. 9 1824 durch eine unabhängige Rechnung nach den Hansen’schen Sonnentafeln von zehn zu zehn Tagen überprüft. Mit Hilfe der nach Newcomb erhaltenen Schiefe der Ekliptik: € 1893.0 = 23° 27‘ Aa E194-0 — 29 20 ,28°80 wurden nach den Formeln X = lR 608 JE Y= IR sin IL ©6098 8 — 1:82 Z = IR Sin IL Sing Se 4025 78 die rechtwinkeligen Äquatorkoordinaten sechsstellig berechnet. Alle Angaben der folgenden Tabellen für die Sonnenkoordinaten beziehen sich auf das mittlere Äquinoktium 18240. Sonnenkoordinaten Sternzeit im Datum Rs Be | a | x Y zZ Mittag 1823 Dez. 28-5 276° 31' 56'32 | —0'06/9:992 7051| 18h 24m 36598 + O-111 866|— 0'896 186| —0:388 972 30°5 278 34 22:09 | +0°21 6971 32 30-09 0146 576 0:891 947| 0387 181 1824 Jänn. 1:5 280 36 46:22 | +0'47 6960 407 2321 0:181 098 0'886 594| 0'384 807 3.5 282 39 8:78 | +0:70 7018 48 1633 0:215 384 0880 131) 0:382 001 Did 284 41 29-83 | +0°91 7148| 18 56 9:45 0'249 396) — 0'872 569| —0'378 718 7:5 286 43 49:29 | +1:03 1394 M192 4272256 0'283 091 0:863 919 374 962 go 288 46 6:86 | +1:04 7643 MEE59267 0:316 430 0:854 194 370 741 1125 290 48 22:11 | +0:91 8024 19 48:78 0:349 368 0:843 408 366 O61 13°5 292 50 34:63 | +0°70 8507 27 41'904 0:381 867|— 0'831 575) —0'360 927 19-5 294 52 4445 | +0°42 9100 33 8502 0'413 891 0-818 715) 0355 347 17.25 296 54 5191 | +0:15/9:992 9809 43 2814 0'445 401 0'804 845 349 327 19-5 298 56 57:40 | —0:06/9:993 0629 Sl 2726 0'476 3683 0:789 979 342 876 21°5 8300 59 1:09 | —0'16 1551| 19 59 14:37/+ 0:506 742)— 0°774 135| —0'336 000 23-5 808 1 2:85 | —-0:12 2902 20, SE 0:536 498 0797 326 0.328 705 28° 305 3° 2:35 | +0'02 3652 0059 0'565 594 0:739 574 320 999 2025 307 .4 59:10 | +0'24 4810 2293 0593 988 0:720 901 312 893 2955 309 6 52:53 | 40:49 6030 30 46°81|+ 0:621 648I— 0:701 330| —0'304 397 31:5 8ll 8 41:99 | +0'72 7308 38 39-92 0648 537 0:680 887| 0'295 523 1824 Febr. 28 313 10 26:83 | +0:89/9:993 83641 46 33'083 0'674 618 0659 598 286 283 45 315 12 6-42 | +0:98|9:994 0029| 20 54 26:14 0699 861 0°637 493 276 688 6°5 817 13 40:21 | +0°95 1477) 21 2 19254 0°724 234 — 0:614 602| —0'266 753 85 319 15 6°69 | +0:79 2989 10 12-36 0:747 708 0:590 957 256 491 10:5 321 16 28-56 | -+055 4575 18 548 0:770 260 0:566 590 245 916 19° 323 17 42:79 | +0'22 6244 25 58-60 0:791 864 0:541 532 235 042 14:5 325 18 50:59 | —0'00 8002 33 51°:72|+ 0'812 499|— 0:515 815) —0'223 881 16°5 327 19 52:43 | —0'17)9:994 9849 41. 44:83 0.832 142 0:489 469| 0'212 447 18-5 329 20 48:60 | —0:23|9:995 1778 49 37:94 0:850 769 0:462 523) 0200 752 20-5 331 21 39:56 | —0:17 31008 W210 5731.04 0:868 361 0:435 009) 0'188 809 Denkschr. der mathem.-naturw. Kl. Bd. LXXXVII. ko 10 A. Hnatek, Er EEE ern Sonnenkoordinaten Sternzeit im Danın Zisaro _ Biss ler te = x Z Mittag 1824 Febr. 22-5 333° 22' 24'89 +0°00) 5835| 22h 5m 24s15|+ 0'884 896|— 0'406 959| —0:176 634 24-5 335 23 4:44 | +0:22|9:995 7939 182217222,6 0:900 354 0:378 408| 0'164 241 26°5 337 23 87:88 | +0°4519:996 0079 210210237 0'914 719 0:349 391) 0151 645 28-5 339 24 4:77 | +0'66 2247 29. 3-48 0927 965 0'319 944| 0'138 862 1824 März deln 341 24 24:58 | +080 4438 36 565814 0°940 076 — 0'290 103) —0'125 909 85 343 24 86°80 | +0'83 6647 44 49:68 0951 040 0-259 911) 01127805 55 345 24 40:89 | +0:75/9:996 8877| 22 52 42-78 0'960 847 0:229 407| 0:099 565 «°8 347 24 36°35 | +0'57|9:997 1129| 23 0 35:89 0:969 487 0:198 629| 0'086 207 025 349 24 22-90 | +0°31 3410 8 29-00+ 0976 953|— 0-167 617|—0:072 748 5 351 24 046 | +0'03 9728 (62231 0:983 244 0136 408 0'059 204 13°5 353 23 29:17 | —0:20|9:997 8092 24 1522 0'983 356 0105 041) 0045 591 15-5 355 22 49-48 | —0:33/9-998 0505 32 8:33 0'992 285 0073 552) 0'031 925 17:5 357 22 2-00 | —0:32 2964 40 1:43|+ 0'995 031|— 0041 974| —0'018 221 19-5 399 Alm a0 9462 47 54'583 0:996 593) — 0'010 342| —0:004 498 205 1 20 5:16 | —0:02/9:998 7984| 23 55 4764 0°996 965|+ 0021 407|-+-0:009 233 23°5 3 18 56.09 | +0-21|9-999 0519) 0 3 40-75 0'996 143)+ 0:052 933|—+0'022 957 25°5 5 17 39-831 | +0'43 3057 11 33:86+ 0994 142|+ 0'084 503|--0'036 666 27-5 7 16 16-13 | +0°61 5587 19 2697 0:990 950 0:115 979| 0050 336 29-5 9 14 44:78 | +0:70|9:999 8101 2720207 0'986 576 0:147 318| 0063 943 1824 März 31°5 11 13 543 | +0:68/0:000 0592| 0 35 13°'17|+ 0'981 028|+ 0:178 482 |+-0:077 472 III. Ephemeride. Die Berechnung der Ephemeride erforderte besondere Vorsicht deswegen, weil sich der Komet dem Pole des Äquators bis auf fast 16° genähert hat. Man kann in solchen Fällen großer Annäherung an den Pol der gewählten Fundamentalebene das Koordinatensystem nach dem Vorschlage Th. v. Oppolzer’s so ändern, daß die positive Z-Achse in den Frühlingspunkt zu liegen kommt und der Nordpol des Äquators als Ausgangspunkt der Zählung genommen wird. Ich habe diesen Vorgang hier nicht befolgt und es bei dem schönen Gange der von zwei zu zwei Tagen gerechneten geozentrischen rechtwinkeligen Kometenkoordinaten vorgezogen, diese letzteren so weit zu interpolieren, bis der Differenzengang der entsprechenden polaren Koordinaten annehmbar wurde. Bei der Rechnung der geozentrischen polaren Koordinaten zeigte es sich übrigens, daß dieser Vorgang bei dem überaus raschen Ansteigen des Kometen in höhere Deklinationen auch für die erste Zeit der Sichtbarkeit beibehalten werden mußte. Hier hätte aber die Befolgung des Oppolzer’schen Vorschlages kaum mehr irgendwie genützt. Für die Ausführung des Vergleiches der Beobachtungen mit der Rechnung ist eine in Intervallen von 0:25 Tagen fortschreitende Ephemeride in Verwendung gekommen. Der Kürze halber ist dieselbe hier aber nur in Tagesintervallen gegeben. Die wahren Örter derselben sind aus den mit den eingangs erwähnten Schmidt’schen Elementen gerechneten, für. 18240 geltenden mittleren Positionen durch Anbringung der folgenden Reduktionsgrößen gebildet worden: Bahnbestimmung des Kometen 1823. 11 Reduktion auf den wahren Ort Datum Au. | A5 | Datum An. AV) Datum An, AS 1823 Dez. 28°5 —+ 0891 — 4'2 | 1824 Jän. 27°5 —+ 1546 — 8'8 | 1824 Febr. 12°5 —+ 2346 — 0'3 30*5 —+ 0:91 — 4'3 28°5 —+ 1:81 — 8:6 14:5 —+ 2:38 + 0'2 1824 Jän. 1'5 + 0:91 — 4°5 290 —+ 2:17 — 81 16°5 + 2:31 + 0'6 5°5 + 0:90 — 4'8 80°5 —+ 2:49 — 7'383 18°5 —+ 2:28 + 0:9 10°5 —+ 0:89 — 5'2 81'5 + 2:71 — 6'4 20°5 —- 2:25 + 1'0 15°9 + 0:84 — 6'0 | 1824 Febr. 1°5 —+ 2:83 — 5°5 25-8 + 2:20 + 1'3 20°5 + 0:78 — 71 2° + 2:84 — 4:6 | 1824 März 1°5 —+ 2:18 + 1'4 22°5 -+ 0:78 — 17:6 35 —+ 2:83 — 83'7 9:0 + 2:17 + 14 23°5 + 0'81 — 7:9 45 + 2:80 — 8°1 10-5 —+ 2'17 + 1'3 24°5 —+ 0:88 — 8'3 6°5 —+ 2:69 — 1'9 15°5 + 2'17 + 1'2 25°5 —+ 1:00 — 8:6 85 + 2:61 — 1'3 20-5 + 2:19 + 11 26°5 + 1:19 — 8:8 10°5 —+ 2'53 — 0°8 30°5 —+ 2'22 + 0:7 Der Logarithmus des Radiusvektors ist in der nun folgenden Ephemeride von vier zu vier Tagen gegeben, die Distanz von der Erde (log A) stellenweise — dort wo sie größere Änderungen erleidet — in etwas kürzeren Intervallen. Ephemeride (Mittlere Zeit Greenwich) Datum Wahre AR Wahre D log r log A en - 1823 Dez. 28:5 16h 55m 56532 + 9° 37' 10°3 9802 696 9913 792 — 6m48s9 29°5 54 9-09 + 10 53 33:0 30°5 52 2048 + 12 11 54'6 9:983 066 — 6 30:0 315 50 29-88 —+ 13 32 35'2 1824 Jän. 1:3 48 36°61 —+ 14 55 55°1 9:863 990 9.871 718 — 6 25 46 39:82 + 16 22 141 3-5 44 38:71 + 17 51.521 9:849 859 — 5.929 45 42 32'836 =. 1952257 29:83 95 40 1952 + 21 22 9915 931 9:827 577 — 58 39'3 6°5 37 59-18 + 22 44 1°5 v8 39 29-87 —+ 24 30 16°1 9:805 160 — 5 184 85 32 49:99 + 26 21 231 85 2) + 28 17 564 9960 832 VS Sl — 59 2°9 103 26 90:74 + 30 19 54:0 le) 23 26:60 + 32 27 34'5 125 19 42-15 + 34 41 6°5 13°5 15 33:68 | + 37 0 32:7 0'000 283 9:740 940 — 4 34'6 14°5 10 5669 E39, 2205 A977 15°5 16 5 45:60 + 41 56 434 16°5 logr298233559 + 44 32 51'2 175 Dal 2 HR + 47 13 36°7 0'035 414 9:707 054 — 4 140 18°5 45 30:39 + 49 58 7°0 1975 36 83477 +52 45 127 9.695 387 —4 7'93 A. Hnatek, Ephemeride (Mittlere Zeit Greenwich) Datum Wahre AR Wahre D logr log A az 1824 Jän. 20°5 15h 26m 7595 | + 55° 33" 22°0 21-5 18 47:87 | +58 20 38-1 0:067 00 |. 9688 22-5 ee da | eat A Ber 23-5 41 31:68 | +63 42 18-0 9-686 24-5 1420072398 6 25-5 13 54 57:64 | +68 23 4l’4 0-095 780 9-690 26-5 13 24 45-43 | +70 18 0-4 27-5 12 49 40-93 | + 71 A7 42-5 9-700 28-5 12 10 33:08 | +72 #8 1.4 29-5 11 20 Keen ale 2:5 0-122 198 9-715 30-5 i0 48 dere | so 77 | 31-5 10 10 34-47 | + 72 39 50-6 Bebr5 37 11-98 | 71 44 546 2-5 Ares | =), ee age 0:146 364 9:755 3-5 Sr er 4-5 25 21:86 | +67 43 3-3 5-5 y zes | ua ul eier 6-5 7 55 slroz er 39 13:6 0:168 862 9-805 7-5 Au blend. ee 7 a 8-5 34 38-59 | +61 38 12-1 9-5 26 33-06 | +60 11 14-9 10-5 19 38-61 | +58 47 23-0 0-189 830 9-859 11-5 13 42-87 | + 57 26 47-9 12-5 35:64 | +56 9 377 13-5 9-52 | +54 55. 525 14-5 a iger | ee rs ee 0:209 456 9-912 15-5 6 56 54-88 | +52 38 26-4 16-5 53 57-31 | +51 34 32-4 17-5 Sea | ee 18-5 419 4-35 | +49 35 48-8 0:227 902 9-963 19-5 47 3:79 | +48 40 32-6 20-5 45 17-64 | +47 47 57-8 21-5 43 44-94 | +46 57 Sl:z 92-5 42 22-27 101 0-245 294 0-011 23-5 41 10:39 | +45 24 383-3 24-5 as u u 25-5 39 12-99 | +43 59 35:0 26-5 38 25-79 19 56-0 0-261 748 0:056 27-5 a7 Ana | A A 5 98-5 37 10-95 5 45-6 29-5 36 Aal Mal 2rg März, 18 a6 a Aomsz Ad 0-277 356 0-098 2-5 35 59-56 05 55-2 38 35 44:92 + 39 55 20" a Bahnbestimmung des Kometen 1823. 13 Ephemeride (Mittlere Zeit Greenwich) Datum Wahre AR Wahre D log r | log A a 1824 März 45 au 35m 34530 -+ 39° 25' 59"9 5° 35 27:32 + 38 57 49:7 0.292 200 0:137 488 — 11m 2434 6°5 35 23:78 30 454 1°® 39 2343 +38 4 426 85 35 25:99 + 37 39 38:8 9:5 35 31:34 15 314 0'306 350 0:173 992 — 12 244 105 35 39:16 + 36 52 16-1 11:5 35 49:40 297 50-9 125 36 1:88 +36 8 134 13°5 36 1647 + 35 47 20°7 0'319 868 0:208 074 — 13 25'2 145 6 36 20:99 + 35 27 10'8 15°5 36 51:36 7 414 16:5 37 1145 + 34 48 504 17°5 37 33:20 30 36°3 0:332 794 0'239 951 — 14 26'6 18-5 37 5650 + 34 12 56°2 19-5 38 21:28 + 33 55 498 20°5 38 47:44 89 14:3 215 39 14:89 23 Beil 0'345 210 0'269 826 — 15 28:1 22:5 39 43:64 + 83 17 832-8 23-5 40 13-55 + 32 52 23-7 24-5 40 44:62 37 40:8 25:9 41 16:75 23 228 0:356 124 0:297 876 — 16 30:2 26-5 41 4992 + 32 9 28:2 27°5 42 24:08 + 31 55 59°9 28-5 42 59:17 42 45°5 29-5 43 35°17 29 599 0:368 584 0'324 258 — 17 322 30:5 44 12:02 7299 31:5 6 44 49:68 + 31 5 140 0'374 154 0'336 862 — 18 3'2 IV. Vergleichsterne. Die Positionen der Vergleichsterne sind durch die Heranziehung älterer Positionen zwecks Korrektion der bereits bekannten oder Bildung von neuen Eigenbewegungen durchwegs gut gesichert. Diese Kon- trolle durch ältere Beobachtungen ist lediglich bei jenen Sternen unterlassen worden, die schon von Bradley bestimmt worden sind, und für welche Auwers bereits mustergültige Eigenbewegungen abgeleitet hat. In der Aufstellung der unten gegebenen schließlichen Mittelpositionen ist jedoch den den älteren vor 1850 erschienenen Katalogen entlehnten Sternörtern in der Regel durch Zuerteilung des Gewichtes p = O0 ein Einfluß nicht eingeräumt worden, so daß diese Beobachtungen also lediglich zur Aufstellung oder Korrektion von Eigenbewegungen verwendet erscheinen. Nur in einigen wenigen Fällen, wo die Übereinstimmung mit den neueren Beobachtungen eine ganz besonders schöne war, und die: Zahl der Beobachtungen eine größere Sicherheit auch des älteren Katalogwertes erwarten ließ, sind 'auch Sternörter aus der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts, allerdings mit vermindertem Gewicht, zur Bildung der Mittelposition herangezogen. 14 A. Hnatek, Die Berliner Beobachtungen aus den Deklinationen + 70° bis + 75° verdanke ich der Güte des Herrn Dr. L. Courvoisier, welcher mir vorläufige Positionen aus der betreffenden damals noch nicht publizierten Zone der astronomischen Gesellschaft überließ. Die von Auwersin A.N., Bd. 134 und 143 gegebenen systematischen Korrektionen zur Reduktion von Sternörtern auf das System des Fundamentalkataloges sind überall benützt worden. Bei Beobachtungen älteren Datums, wie es die hier in Betracht kommenden sind, fällt es meist schwer, die Vergleichsterne sofort zu identifizieren, da Sternnamen meist fehlen und der verwendete Stern oft nur seiner Größe nach angegeben wird. Es wird daher meist notwendig, den Sternort durch Rück- schluß aus der Ephemeride zu konstruieren, ein Verfahren, das bei Kreismikrometerbeobachtungen und in der Nähe des Poles der der Rechnung zugrunde gelegten Fundamentalebene meist eine doppelte Reduktion der Beobachtungen erfordert, da sich bei der oft ziemlich großen Unsicherheit Unterschiede zwischen dem angenommenen und dem wirklichen Sternort ergeben, die dann unbedingt Berücksichtigung finden müssen, wenn die Neureduktion der betreffenden Beobachtungen eine definitive genannt werden soll. Dieser Vorgang mußte hier bei der großen Mehrzahl der über den vorliegenden Kometen im Originale vorhandenen Beobachtungen befolgt werden. In der Zusammenstellung der endgültigen Positionen der Vergleichsterne sind für die Sternkataloge die von Auwersin A.N., Bd. 174, Nr. 4176 vorgeschlagenen einheitlichen Bezeichungen akzeptiert. Dort wo in den Kolumnen für die Eigenbewegung unter dem Titel »Autorität« eine Angabe fehlt, sind die betreffenden Werte von mir selbst neu abgeleitet worden. Die Reduktion auf den scheinberen Ort ıst durchwegs nach den bekannten Struve’schen Tafeln gebildet. Verwendele Eigenbewegung Bert lzepe. Nr. Autoritäten AR 18240 D 18240 Nr. in BD Autor 0. ö Datum ee: 1 | #Par. +A.G.Lu—+ U KON; A 6h 30m 26506+39° 3' 6'5| Grb. |—-050027| —0'089| März 6. +2580|+6'8 |+39°1713 2 | +Par. + A. G. Bo. + 1110% 6 31 57°29|+40 47 34°7| Grb. — 0° 160 2.1-+2°95 =-8°%7 —+40 1696 3 | Par+-A.G.Lu.. 6 32 5434439 32 27°7| Porter — 0'145 4.|+3°04|+5°6 |+39 1731 4 | A.G.Bo. 6 33 39:34442 26 9°0 Febr. 28. |+3°08|46'8 |+42 1600 De ARNGETENS s 6 33 50.384389 8 24-4 März 4. |+2'87|+6°2 |+39 1736 6 | +Bo.VI+-A.G.Bo.. 6 34 12°11440 26 52°9 —+0:0250 2.1+2'99|+6°4 |+40 1704 7 | A.G.Bo. 6 34 29:69|440 24 418 2.|-+2°96|46°3 440 1707 32 BARGATET: h 6 35 18:18|4+38 42 46°9 6.|-+2:84+6°3 |+38 1595 9 | Bo.VI+ 107 + A.G. Bo. es 6 35 57'22|+41 28 54°8 1.1+3°05+6°6 [+41 1513 10 | 3W,-+4Par. +A.G. Bo. Shares Fe 6 36 22°71|440 54 30°3 1. 1+3°02+6°9 |+40 1717 11 | #Par. + A.G.Lei.. 6 36 50:16|4+34 0 14:7 19. |+2°45/+4°2 |+33 1411 I2DISARGE Bor: au. 6 37 0:65|4+46 22 13°5 Febr. 22. |+3°35|+7°0 |+46 1192 13 | ZR.C.I + A.G.Bo..| 6 37 16:59)+40 21 59-4 —+0:0031| —0:136; März 2. +2°98|+6°2 |+40 1723 14 | Refraktoranschluß . 6 37 40:59|+42 25 50°5 Febr. 28. |+3°07)+6°9 |+42 1604 15 | Par. + Arm. + A. G. Mrz.22.\+2°38/+3°2 Lei. +110% . 6 38 13-0132 Ar Aor7 — 00045 03.\+2-37|+3-1f[-+32 1414 a u 27.\+3'11|-+6°3 16 | Br. -+ A.G. Bo.—+-Par. +l110% 6 38 18-26|4+41 58 38-1| Br. |--0:0059) —0-130 28.143101 46° |, 4, 1536 | 29. |+3°09|+6°5 17 | Arm.g + A.G.Lu.. 83, DIN PT 89 150290 März 17.|+2°57|+5°1 |+35 1495 18 | Par. + A.G. Bo. 38 43'23|+46 41 32°1 Febr. 22. |+3°37|+7°2 |+46 1197 j Bahnbestimmung des Kometen 1823. 15 Verwendete Eigenbewegung Real. eicl1. Buy Nr. Autoritäten AR 18240 D 1824-0 Nr. in BD Autor 0, 0) Datum | 0. D) — I 19°) Par. A. G. Lei. 6h 39m 18543] 432° 56' 40'8 März 23. |+2337|-+4°2 |-+32°1418 20 Ws--A.G.Bo.. 6 40 208er Aa ee —030070| —0'500| Febr. 27. |+3:16|+6°6 |+42 1613 W+RC.+A.G. 21 Bo. —+ Par. + Army 40 16°93/+45 220689 24. |+3'30|-+6'8 |-+45 1359 22 | +Par.-+A.G.Lei. 40 88°56+33 59 28°2 —+-0 0062 März 19. |+2°50|-+4°6 |+33 1422 23. | Br. --A.G.Eun. 40 54°38|-+39 4 gear Br: —+-0°002 4.|-+2°92|+5°6 |+39 1771 24 | Br.+ A.G. Lu. + Il 10% 308 6 41 8801-38 38 48°0| Br. — 0175 6. [+2 °21|+5°6 |+38 1636 18. |+2°51|+4°6 R 19. \+2°50|-+4°6 25 | Fund. Kat. . 6 41 10°85/-+34 9 46°5 —34 1481 20. |+2'47|-+4°6 21. |+2-45|-+4°6 2€ 4 Bo. VI+A.G. Bei 6 41 21:80|-+33 53 70.0) 19. |-+2:52|+4°6 |133 1424 27 | Br. + A.G. Lu. +1 | 10% 5 41 92°56|+38 42 33°9 6. |-+2°21|+5'6 |+38 1638 28 | A.G. Lei. 42 30731433 53 59:6 19. |+2:53)+4°6 |4-33 1427 | MEER ee a un > er + Par +11 10% .| 62.42 31-7244 7. 3.2 25. |+3:27|46°4J|F 30 | A.G.Lei. 42 52481131 42 36:6 —+0:032| März 28. |+3°28[+3°8 |+31 1434 31. & & Ne Soul ode 10-15/251 13 4° Febr. 17. +2 44144 '2 |+51 1258 32 | Bar. --A,G. Lu. + II 10% h . 6 43 3181438 W305 März 7.\+2°86|4+5°3 |+38 1641 33 | +A .Ö.-+A.G.Bo. 6 43 32°65|+46 45 4°2 Febr. 21. |+3°45|+6°6 |-+46 1204 34 | ZA.Ö.-H1R.C.-+-A. G.Bo. h 6 A3 5255446 55 24°7 —0:0158| —0:136 21.|+3°46/|+6°7 |+46 1205 35 | A.G.Bo. 6 44 39:86|448 42 50°5 19. |+3°59|+6°8 |-+48 1457 36 | A.G.Cbr.M.. 6 45 22°10/+51 2 el 17. |-+3°78|+6°9 |+51 1261 j et A & Lei. 6 45 2319431 36 83 März 31. |+2°23|43°6 |+31 1449 38 5A dr Pan+a.G G. ChraVmErr 6 45 4341452 47 49:5 Febr. 15. |+3°90|+7'2 |+52 1152 Bon ET AS ANG Bo, m Par. . R 46 18:92|+48 50 56°1 19. |+3°61|+6°7 |+48 1460 40 | #A. Ö.-+A.G.Bo. 6 47 19-:82|4+48 42 13°8 19. |+3°61|-+6°7 |+48 1464 41° | Bo. VI -- AG. Bo. 10% . 6 48 9:49|+48 37 54:3|A.G.Bo|+0:0577| —0:373 19. |+3°61|-+6°5 [+48 1469 42 | Par. +A.G. Cbr.M.. 6ERA9EE53285 50555351559 17.|+3°78|+6°7 |4+50 1383 43 | A.G.Chr.M.+IIT10%| 6 51 39-01|+53 0 32-1| Grb. |—-0:0041| — 0041 15. 1+3°96|4+6°9 |+52 1152 44 | 4Bo.VI--A.G. Cbr.M.| 6 52 11°'22|4+50 50 40-5 17.|-+3°49|+6°4 |4-50 1390 45 | A.G.Bo. 6,98 383229 7497 437339 18. |-+3°49|+6°1 |+49 1590 46 | ZA. Ö.+A.G.Chr.M.| 7 (0) 82631-750855 0523255 17.\+3°84+5°7 |-+50 1405 47 " G.Cbr.M.. 7 07 52:00 752 49 5433 15. |4+4°02|+5°8 |+52 1184 48 | 4 (A.Ö.-HR.C.+Rob.+ Arms) + Wa, HA. G.Bo,+10%. 7 5) 101449 46 0'6 N —0:0007)| —0'004 18. +3 °79|+5°1 |+49 1612 ma 49 | A. G. Hels. Ü 8 47\+61 46 20°5 8.1+4'98|+5°4 |+61 963 50 | 4+Bo. VI+ A.G, Hels. 1 1a Zr 1 er —0°0139 8.1+5'061+5:0 |+62 926 51 en —+A.G.Bo.+10%| 7 13 24'611449 32 58°2| Grb. |—-0:0019| —0'052 18.1|4+3°82|+4°3 |+49 1623 52 un ON. 4 : “ 10 MO Ge 5g —0°0122| —0:118 8. |+5:07|+4°6 +62 934 16 A. Hnatek, re ad zul. ap. Nr. Autoritäten AR 18240 D 18240 Nr. in BD Autor 0. ö Datum 0. 0) 53 | A.G.Hels. . 7h 22m 12s12|457° 13' 59'7 Febr.11. |+4s53 + 4'0|+57°1085 54 | A. G.Hels... 7 22 19-84|461 54 30:4 8. |+6°41l+ 3:8[461 983 55 | Br. + A.G.Hels. +II 10 .| 7 24 46°:90+59 56 51°Al Br. |-050033| +0'023 9. +4:84+ 3:8|459 1099 56 | 2 Par 7 A. GoHels. | 0.25 23-72[..590.20150520 10. |+4:78|+ 35/459 1100 57 | Fund. Kat. 7 28 2-99+59 6 26-3 8. +4:78[+ 30459 1103 58 | Br. + A. G. Hels. + II ls 2 „| 7 230, 27529 2.68.21473023| Br 00069) 02066 2. +5:32|4- 31463 0738 59 | 2A.Ö.+4Bo.VI+A. G. Hels. zZ 25 Sage 15 2550 7. |+5:34+ 2:6|463 737 60 | 04 Par. + A.G. Hels. | 7 36 50-22|463 31 2- 7. |+5:26|+ 24463 739 61 | Bo.VI+A.G.Hels..| 7 46 21:65|+63 26 26°5 7. |+5°40|+ 1:5|463 748 62 | A.G. Hels. + 10x + Wa, 7 46 39-43|4+63 33 384 7. |+5°43I+ 1'4|463 749 63 | A.G. Hels. + 10% + Wa, 46 4648463 33 45° 7. |+5:29|+ 1°4|-H63 750 64 | A.G. Chri. 55 ee ale 5. |-+5-94|4+ 0'2)4+66 538 65 | R.C.+A. G. Hels. +10% 7 55 83-59|H58 A5 4-3 — 00040 6. |+4:83|— 0-3|+58 1102 66 | A.G. Chri. . Se 22466 46 4-4 5. |+6:00/-- 0:014+66 539 67 | A.G. Ch. + 110% | 7 59 -90|+66 41 49-911 10 P 00054 —0:092 5. |+5:98|— 0:3)+66 541 68 | A.G.Hels. . 8 23.854638 13 7-9 7. |+5:40|— 0:2|463 769 69 | A.G.Hels. . Se: 34-23 464 15 8:6 6. +5:70— 0:0|+64 674 70 | A.G.Chri. +1 10% | 8 10 11:00|+67 50 34:3] Grb. |40:0031) +0:023 4. |+6°261— 15/467 542 71 | 2Bo.VI+A.G.Chri.| 8 12 40-43|466 46 43-6 5. |+6-02|— 18466 553 ZOOS IAIG Chr. 3 Asp o7 5105028 Herb | 0-0 ? 4. 14+6:27|— 1:9|+67 545 73 | 1 A.Ö. + A.G. Chri. " 110 8 16 24-87)+67 52 27-8| Grb. |—-0-0075| 0'059 4. |+6:27|— 231467 549 74 | A.G.Chri. . 19 845466 51 33: 5. |+6:05[— 25/466 560 75 | A.G. Chri. 8 19 59-17|+66 29 43°6 5. |+5:69|— 2-7)+66 562 76 HPA HR ON TS - AIG Chur 8 23 27-61+638 37 A4-A| Grb. |-0:0072)| +0:093 4. I+5-51)— 35465 643 77. | AG. Chr. . .| 8 24. 5160466 39 13-9 5. |+6:00|— 3'3)-+66 567 78 | 4), A.Ö.-+-A.G.Chri.| 8 26 31-32|4+66 42 14-9 +-0:0080 | 5. [+6:05I— 3-3)+66 571 79 | Fund. Kat. . 8 46 31-71+68 18 20:0 | 4. |+6-35|— 5:7 80 | Fund.Kat. . .| 8 54 46-10)4+67 50 25°4 4. 16:20 - 7-1 +62 574 81 | ZR.C.+9% Berlin‘ 9 18 400472 58 38-9 +0:0170| —0:070| Jän. 31. |+7:42|—10-0/)+72 462 82 | Fund.Kat. . 9 18 4555470 35 492 Febr. 2. |+6:74]— 9:7|+70 565 83 | A.G.Do. + Berlin 9 21 5:794+70 24 46°8 —0:0123 2. |+6:661—10°11+70 567 84 | A.G.Do.-+ Berlin 9 22 29-18471 2 40°7 2. |+7:091—10:2|+70 568 85 | A. G. Chri. 9 25 23-18) 468 3 24-5 4. |+6:08| —10:3|+67 602 86 | R.C.+N.7% +9 v +l1110%-+-Berlin 9 26 32-69+73 2 380 —0:0083] —0:034| Jän. 31. |+7:40|—11°0)+72 466 87 | Berlin . 10, 3.927273) 5600 227 —0:072| Febr. 1. |+6°68|— 149471 534 88 | Berlin . eo, 10 10a Jän. 31. |+6°66|-15°7|+72 489 89 | A.Ö.-+Bo.VI.+Berlin|) 10 55 2285473 4 24:3 30. |-+6-051—20-5|4+72 514 90 | Berlin . 10 56 16:29)+72 54 31°0 -+-0:0025 30. :1+6:02|—20:4|-#72 515 91 | Berlin . 10 56 47:38|472 59 4171 30. |+6-03|—-20-4]4-72. 516 Bahnbestimmung des Kometen 1823. 7 ; Verwendete £ N Eigenbewesung, ea) ac 1. &pip. Nr. Autoritäten AR 18240 D 18240 i Nr. in BD Autor [7 | 0) Datum 0. D) GPmB ern Arme gas zone Jän. 29. |+4s83| —23'8|+72° 550 eg Beadlin so 8555 ee see 7 2226 29. |+4:88|—24°3)+72 551 SATIN Er Berlin 2271277187 42.60 7.72 5472720 —0°:0320| —0'008 28. |+4:06|—26°44+72 569 SS Bern core ie ee 11 2er 28. |+4:04|—26°6|4+72 569 96| 2A.G.Do.—+ Berlin . | 12 52 50-45 +71 32 525 27. +2:94 —27'9 +71 638 97 R.C.+A.G.Do.+1II 10. == Bean „ | 19 22 ISO. 1 er 26. |+2:12)—28°7)+71 651 1100) R.C.—+ %/, A.G.Do. —+1I10%-+- Berlin 13 23 7°51|+71 2772426 26. +2:08|—28:7/+71 741 LOL FA7G.Chri. + Berlin . | 18 33 572.02 770 15 23-9 26. |+1:79|—28°8I470 750 102 RL GC. AIG. Chi. +92 +10% +WN110% ...|)13 36 0:78|-H65 42 48'0| Grb. |+0:0110) —+0°003 24. |+1:55—27'3|4+605 953 103 E A2G. Chrir Beilin . | 13° 897 56.832770 6 17:3 —+-0:0085) —0'014 26. +1'63]—28°8/+69 716 18. |+1:13)— 260 104| Rund.Kat. . ....| 13 40 34-88450 11 39-8 19. |+1°16|—26°1 23. +1'30)—26°6 105) A. G. Chri. + Berlin . | 13 40 47:10|+69 52 49:0 —+0:0240 26. |+1'631—28°8[4+69 717 1065) Pumck Kein a a ao ol A An 3 ze 24. +1'34| 285/465 963 107) Bamck Kein oa iR reales le ae 24. |+1:09|—28:44+65 977 108| 729% -+10Y A. G. Chri. + Berlin 14. 8 49-3870 15 37°'7| Grb. |—-0:0032) —0:059 26. I+ 0:95 —28°8|+70 778 109| R. C.+A.G. Chri.+9% 102 mI02 14 16 28-33 +68 35 20-7| Grob. |=0:0042| —-0-019 25. |+0:75/—28°61468 777 1101 729% 10% +11 KORR-TSASGACHT: 1427297 54275 766, SE —+-0°0129| —+0:050 24, 40:48) —28:1|+66 855 BEN SEardr ALIO--EERIG. —+ Bo. VI+A.C. Hels.+ Wa5+10%| 14 57 2050460 53 56-1 22. |+0:09| —26°6|+60 1582 112| O2 A.Ö.-+4R.C.-+A, @ Hels.-- M10% | 14° 59720-511560 42° 51:9 22. |+0:05/— 265460 1584 18) KEEOE 5 55 c5s| dee en” 22. +0:06| —26°5/+60 1587 IE EAGLE 52721240 6 22. +0:03/—26:4|+60 1589 Bio Wind y Kat a SE NA9A 71838 12. +0:32|—-17°1 116| R.C.—+ A.G. Cbr.M. +Wa,+110% | 15 30 37:13|+54 30 30:9 20. |—0:20|— 2401454 1756 117| 4 (Par. + R.C.)+10% —+A.G.Cbr.M. .| 15 31 26:06|+55 12 54'2| Grb. |—-0:0044| -+0:001 20. |—0:24| —24:1|+559 1766 118] A. G. Cbr.M.+ 10% +1I10%-+ Wa, | 15 33 size 5 — 00055 20. |—0:25|—24:0|4+54 1758 119) £ (R. C. + Par.)-H A.G. OEM aa Ri ee 55 12 —0:0070 19. |—0:30|—23°4|+52 1898 120 EARGH Bon nr 10 242500748 107773478 18. |—-0:'24|—21:7)+47 2272 ol WBarı Tr ANGABoR eo 58 15368 A737 2953 17. |—-0:29|— 211/447 2232 122] A. G. Cbr.M. — Was ZINN 0 FE 2 OD (a — 0:05 19. |—0:34| —21:7|+50 2239 1283| Par. > A.G.Bo. ..| 15 57 21737747 43 Al8 18. |—0°34|—20:8|+47 2291 124 AS GEBOT Er 16 3 20881441 33 35°0 15. |-0:22/—19°3| +41 2673 ' I | 1 Die Sterne 98, 99 erwiesen sich als unrichtig identifiziert. Die Nummern der folgenden Sterne wurden nicht mehr geändert, da das Verzeichnis der Beobachtungen bereits fertiggestellt war und eine nachträgliche Änderung leicht Irrtümmer hätte verursachen können. Denkschr. der mathem.-naturw. Kl. Bd. LXNXXVIL 3 18 A. Hnatek, | Verwendete Eigenbewegung Nadal LED, Nr. Autoritäten AR 18240 D 18240 : Nr. in BD | | | Autor | 0. 0) Datum 17 0) 125| 4R.C.+!1 110% -HA. El ho rear ae ze Si, — 0'024 Jänn. 14. |—0525| —18"3/+39°2961 126| 4 Par. + Wa5+II 10% | —+A.G.Bo.. 16 5 58°42|-+42 49 492 — 050026 15. \—0°31|—19°1/+42 2683 127| A.G.Bo. 16 7 2238440 16 31:2 14. |—0'28/ —18:3/+40 2987 128| ZR.C.—+A.G.Bo. 16 10 44:29|+40 28 28:6 —0:0086| —+0:098 14. |—0'31|—18°1|-+40 2995 129] 4 (Gl. + Par. + 10% —+ A.G.Bo.)—+ A. (Er, Ihut, 2 GiozelBse5355e 8 5.83! Grb. |=0:0112| 0015 14. \—0'33|—17°7|-+40 3005 130| Fund.Kat. . „lo zo Ag a7 Dez. 30. |—0°37|— 7'2|+11 2984 1382| (Br. + Par. +11 10%) —+A.G.Lu. . 16 19 8261437 47 59:8) Br. |—0°0009) —0009| Jänn. 14. \—C'11|—17'4+37 2750 133| Br. > A.G.Lei.. 16 21 16°46/-+33 5 45°4| Br. |—0:0035/| +0:'008 11. |—0:28[—15°4+33 2733 134| Fund.Kat. . 16 22 38:90|+21 52 44° 6. |—0°24|—11'6/+21 2934 135] Ws —+- Par. + Arma —+A.G.Lu... 16 23 18:43)|+35 35 27'6 —0:0060 12. |—0:32)—16°0|+35 2823 136| W, +Arma-+A.G.Lu.| 16 24 36°18|+-35 36° 33°9 — 00066 12.|—0'33]—15°9)+35 2828 137| Par. + A. G. Lu. 16 26 24:08 285 27 22°7 —+0:0074| —0'143 12. |—0:34|—15'8|4+35 2832 138) A. G.Berl.B. . 162128272: E8ı ale 6. |—0:25|—11'2|+21 2949 139] W, + Par. + A.G. Berl.B.. 16 29 24:79|+23 14 144 —+0°0064| —0:153 6.1—0:'26)—11:8+23 2965 140| A.G.Cbr.E. . 16 29 38:18|+26 53 54'7 9.1—0'28)—13:0)+26 2864 141| Par. + A. G.Berl.B. . | 16 30 5-31+22 56 10°5 6.1 —0:261—-11'7|+22 2997 142) Par. + A.G.Berl.B. . | 16 30 8-05-222 48 17:2 6. 1—0°261—11:7|+22 2998 143| A.G.Berl.B. . id 88 Az. 5205 6.1—0:28I—11:6)+23 2973 144| 4 Par. + A. G. Berl.B. | 16 33 49-95|+22 47 Bu5 6. | —0°281—11°5+22 3005 145| Fund. Kat. . 16 34 36:67|+31 56 6°3 12. |—0'981—17:8|4+31 2884 146| Par. + Q. + A. GC. Berl.B.. ar 16 35 5335421 3 13-3 5. 1—0°24|—10:8|+20 3323 147| Br. + A. G. Cbr. E. 16 38 5:04+28 41 84 Br. |—0:0019 9.|—0:31|—13:11+28 2607 1438| A.G. Berl.B. . I aa 9:4 — 00047 5.1—0:32[—10'7/+21 2982 149| Par. + A.G.Berl.B.. | 16 42 18:68 +21 59 14'7 5.1-0:32]—10:7/+21 2993 150| A. G. Berl. A. . 16 43 20-7418 22 58°5 2.1—0'32|— 9°5|+18 3256 151) 3W5 + A.G.Ber!. A. | 16 43 39:744+19 37 87 +-0:0038 — 0'024 4, | —0:31/—10°0/+19 3178 152| Fund. Kat. . .ı 16 44 4:36|+15 16 35°6 1.1—0'33)— 85415 3066 153| Par. + A. G. Berl. B. i —+ Wa, Be ll6r 25 6:31|+21 16 241 5. |—-0:32|—10:4|+21 2997 154) Par. + A.G.Berl.B.. | 16 45 5088423 1 5° 6. |—0'33|—10°6|+22 3033 55) Par. +Q.+ Arm, —+-Gls —+ A. G.Berl.B. 16 46 12°:64421 28 0'6 5.)—0'33|—10°44-21 2199 Io As Ga 11025 Iso 16 46 51°511+14 51 10°'0 1.1—0'32|— 8°3|+14 3139 157) Par. + Arm + 10% — Wa; — A. G. Berl.B. . 16 47 2052/21 14 54'3 5.1—-0°33)—10°3)+21 3002 158| A. G. Berl. A. + A.G. Epzaller 16 49 5-55I+14 57 21°9 1.1—0:33|— 8°3/+14 3151 159| A. G. Berl. A. -+ A.CG. Lpzalee .| 16 49 2071415 0 393 1.|—0'33) — 8°3|+14 3153 | 160| Gl. -+ A.G. Lpz. II 16 51 21-88 +14 83 56-5 1.1—0'34| — 7'8|+14 3163 Bahnbestimmung des Kometen 1823. 19 i Verwendete Eigenbewegung nat), ei I. Ein. Nr. Autoritäten AR 18240 D 18240 Nr. in BD Autor 0. D) Datum 0, 0) I 1611| Q. + Gl. -+ A. G. Berl. A.—+ A.G.Lpz.1I 166 53m 33520|+15° 12' 48°7 Jänn. 1. |-08:35|— 8°1)+15°3095 162] Par. + Arm, + 10% Ar Berl: Br 2 16 537822897. 2277537 7596 8. | 0.36/ 10-5722 3045 163) A.@.Berl.A.. . ..|16 54 51°'23) +19 38 45°2 4.1—0:35)— 9:41.19 3217 164) Gl. + Gl + A.G. Leipz. I ....|16 55 1105| +14 46 36-4 —050130|— 07180 1.1—0°35|— 8:0)+14 3180 165| 4Par.+A.G.Berl.A.,B.| 16 56 1236420 3 110 4. 1—0:56|— 9'220 3386 166| 4 Par. + 10% + Was — A. G.Berl. A. .| 16 57 1:92)+19 50 57 54-105838| 2 2922-7-.1983220, 187) Punch Kein.a a 5 nn N ereeıle Se) Bulk) Dez. 305 02.32 7.322.127 3142 168| Gl. + Par. + A. G. DZ 1085855 582.072| 7 1221592 —+0:0081 30.1 0.371 72/212 3152 169] Par. + Arm, + A. G. Berl. A. + A. GC. Neal, 0006 00! N 1 2:66+15 11 411 Jänn. 1.|—-0"37|—- 7:8+15 3118 170| Par. + Bo. VI+Gl. —+ A.G. Lpz.1I . | 17 2 835°72)+12 41 36-0 Dez. 30. —0'36|— 6'9/+12 3161 171| Par. + A.G. Cbr.E. . | 17 2 50'48|+26 40 56°3 Jänn. 8. |—-0°51)— 9:9|+26 2963 1.1—0°38|— 7°4 2.|—0'34|— 7'6 8.1—-0°201— 8:3 N WRUNd Kat 76737750 A035 54 +14 3207 6.1—0°16|— 8°5 11.1—0°02)— 9°5 12.1+0°01)— 9'8 173| B. +10 2% -+1110% —+ A.G.Berl.B. . | 17 16 44°:67|+23 7 49'5| Br. — 02032 6.1—0:44|— 9:2)+23 3100 174| Par. + A.G.Berl.B..| 17 23 449423 0 53'7 —0:46|— 8:8 +22 3158 175| Par. +10 + A.CG. Bere Be 775238227091 2a 6. | —0:47|— 8°8+23 3124 176| Br. + Gl. + Par. -+A. CaBer BEE ED 8499 - EPDPEEHHEA> IR eBre 7020036|-2.202008 6.1—-0°54I— 6'8 +22 3260 177) Be +- Wa, +10 P II ION --A.C. BER, IB A Az ie al 3 + 0:082 5.1—0:61|— 4:24.23 3316 Nachtrag: 178) +Par. + A.G.Berl.B. | 16 39 13:23)+21 10 23-8 6. 1—-0:32)—10:8/+21 2985 | | | 20 A. Hnatek, V. Beobachtungen. Das im folgenden Verzeichnis der Beobachtungen Gegebene dürfte wohl alles enthalten, was über diesen Kometen publiziert worden ist. Leider zeigen die Beobachtungen nicht immer die für eine Bahn- bestimmung wünschenswerte innere Übereinstimmung, und mag der Grund hiefür wohl darin zu suchen sein, daß einerseits der Komet, wie aus der obigen Zusammenstellung der Bemerkungen über sein Aus- sehen hervorgeht, nur anfangs einen ziemlich bestimmten Kern hatte, später aber während der längsten Zeit seiner Sichtbarkeit ein mehr oder minder verwaschenes Aussehen zeigte, und daß andrerseits die vorhandenen Meßmittel — es wurden fast ausschließlich Kreismikrometer in ihrer ursprünglichen Form der kreisförmig abgedrehten Blendenöffnung verwendet — zur Beobachtung von Objekten mit aus- gedehnter Fläche überhaupt nicht recht geeignet sind, da es doch gewiß recht schwer fällt; ein nicht in seiner Gänze sichtbares Objekt von größerer Ausdehnung auch nur einigermaßen nach Ein- und Austritt richtig einzuschätzen. Außer einigen wenigen Positionen, welche an Meridiankreisen erhalten worden sind und die wieder deswegen nicht immer gut genannt werden können, weil der geozentrische Lauf des Kometen hier oft zur Ausnützung der unteren Kulmination zwang, wo die in der Nähe des Horizontes immer mangelnde Durchsichtigkeit und Ruhe der Luft das genaue Erfassen der Fadenantritte erschwert und die durch den jeweiligen Zustand der Atmosphäre hervorgerufenen Änderungen der Refraktion nur schwer berechenbare Maximalwerte erreichen, bestehen fast sämtliche Beobachtungen in Anschlüssen an Vergleichsterne. Hier geben einige Beobachter gleich den von ihnen berechneten Ort, der dann so genommen werden mußte, wie er sich publiziert vorfand, andere geben die von ihnen erhaltene Differenz $ — x, so daß eine Ver- besserung der Position wenigstens durch die Neubestimmung des Vergleichsternortes durchgeführt werden konnte, und in zahlreichen Fällen waren die Beobachtungen im Originale auffindbar, so daß eine vollständige Neureduktion erfolgen konnte. Bei letzterer Arbeit wurde nicht nur der Einfluß der Refraktion, sondern auch die oft nicht unbeträchtliche Veränderung der Differenz X — * durch die außergewöhnlich rasche Eigenbewegung des Kometen berücksichtigt; allerdings wurde diese auf die Reduktionsarbeit verwendete Genauigkeit nur allzu oft durch die mangelhafte Güte der Beobachtungen selbst illusorisch gemacht, so daß von einer dadurch erzielten Verbesserung der Positionen selbst wohl kaum gesprochen werden kann. Die im Folgenden tabellarisch zusammengestellten Beobachtungen — es sind zirka 800 Einzel- anschlüsse — sind womöglich in der Form gegeben worden, wie sie jetzt seitens der A. N. usuell ist. Außerdem enthalten die beigefügten letzten vier Kolumnen noch den Vergleich mit der Ephemeride im Sinne Beobachtung — Rechnung. Da in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts die Gepflogenheit bestand, den Ort des beobachteten Objektes dadurch genauer zu gestalten, daß einerseits eine größere Zahl von Einzelanschlüssen hintereinander angestellt und andrerseits behufs Elimination von Fehlern im Sternort auch gleichzeitig eine größere Zahl von Vergleichsternen mitgenommen wurde, so wäre es bei gleicher Güte dieser einzelnen Beobachtungen wohl möglich gewesen, mehrere derselben in einen Mittel- wert zusammenzuziehen und dadurch die Arbeit des Vergleiches mit der Ephemeride einfacher zu gestalten. Dieser die Rechnung bedeutend erleichternde Vorgang konnte hier deswegen nicht befolgt werden, weil bei der Größe des den Beobachtungen oft anhaftenden Fehlers und infolge der Diskordanz der Einzelbestimmungen eine gleich anfangs ohne genauere Diskussion vorgenommene Bildung von Bahnbestimmung des Kometen 1823. 21 Mittelwerten manche Beobachtungsreihe in stärkerer Weise zum Schlechteren hätte beeinflussen können. Da sich ein Einzelvergleich also bei fast drei Vierteln des gesamten Beobachtungsmaterials als notwendig erwies, wurde er dann auch der Gleichförmigkeit halber bei dem kärglichen Rest, der übrig blieb, beibe- halten, da durch die Befolgung eines einfacheren Arbeitsvorganges doch nur mehr wenig an Arbeit hätte erspart werden können. Der Vergleich ist fast durchwegs mit Crelle’s Rechentafeln durchgeführt worden und in einigen Fällen, wo die innere Übereinstimmung über Gebühr zu wünschen übrig ließ, doppelt gerechnet, so daß Rechenfehler gänzlich ausgeschlossen erscheinen. Die eingeklammerten Werte betreffen solche, wo entweder Komet oder Stern in einer der Bestimmung der betreffenden Koordinate ungünstigen Weise durch das Kreismikrometer hindurchgegangen sind, oder wo die Beobachtung aus irgend einem anderen Grunde zu verwerfen ist. Speziell in letzterem Falle ist meist in den den Beobachtungen ange- hängten Bemerkungen ein Kommentar hiezu gegeben. [&8) A.Hnatek, 1. Abo. [Äboer Beob,, Beobachter: Argelander. Datum 1824 Jänner 20. Jänner 26. Jänner 28. Jänner 29. Mittlere Zeit ° IR Greenwich 0. | 4h 55m 3350 a a1 8E50 Br >> — 1 1910 5.9198 — 1 22°50 5 14 11'8 — 1 25'39 7 4 43'8 — 4 39:26 7 14 194 — 4 42'47 7 ATEBTO — 3 19:22 — 4 54:09 7 51 338 — 3 19'22 — 4 57:98 8 4 39:6 — 3 2971 —5 477 SER An? — 3 36'27 — 5 12'25 8 29 47°8 — 3 41'77 — 5 16'62 Del 71023 — 0 28°56 —_ 41°41 _ 3155 5 50 49:2 + 1 57'27 0 8 2:20 + 1 3771 6 14 18°8 + 1 19:21 6 25 84 — 3 40°16 6 37 29-6 32793210 6 51 30-4 = 472256 7 56 49-83 —6 83:9 8 17 342 — 6 34:94 4 46 35'2 — 2 57:76 DEss2a 23% — 8 23'25 — 3 37°06 5 17 414 — 3 52:59 — 4 5'083 627127720532 — 5 31'60 — 5 43'24 61270 11216 — 5 93'84 GAR rs — 6 27:34 — 6 40:00 7200 — 6 5543 — 7 786 +4 44 Er Da a a a a ee I : 3% par. 0. par. ö ö SIE 17' 20°4 I ee + 16°0 18 183 1 + 0023 + 16:0 16 37-0 1 + 0:19 + 16°0 17 47:0 1 + 0:17 + 16°0 4 37°1 1 0332 + 15°9 en 1 — 0:85 re 8 48-3 1 = Ve a 1 50:7 1 8 49-6 1 — 0:49 + 15:0 0 23-3 1 3 39-4 1 — 0:55 = jo) 0 13-6 1 3 477 1 — 0:60 + 14:5 3 44:0 1 2 55 1 — 0:66 le 5 22-3 1 27 19:3 1 0293 + 12:8 23 50-1 1 | 0 52-7 1 20 30-0 1 u = 9‘ 19 25-4 ı — jo u 88 18 370 1 — 1:60 + 80 23 11-8 1 21.68 + 7:5 Dee 1er 1070 20 len 1 a + 64 24 35-9 1 — 1:84 + 50 25 344 1 — 120% a 19 29-1 1 la] + 96 19 44-5 1 = als a 20 5 44 1 19 56°6 1 — 1:60 ae 4. 57:0 1 19 42'6 1 la ar 70 5 30 1 5 42:0 1 — 1:82 4 18 58-0 1 ss + 4 27°6 1 20 277 il ano Su Fi 6 39-2 1 ee en 1 WERE Bd. I und A.N., III, p. 146.] Instrument: 31/,füßiger Dollond mit Kreismikrometer. Bahnbestimmung des Kometen 1823. Beobachtungszeit Beobachtung — Rechnung & app. ö app. = ge Aberrationszeit RS | RERENN | AR in Tagesbruchteilen 15h 29m 18543 + 54° 47' 27°'3 116 0: 20240 — 656 — 56'9 (+ 264'1) 17:83 48 20°2 116 20654 — 4:56 —= &%°5 (+ 275°3) 1443 46 43°9 116 21176 — 4:62 — 400 —+ 126°2 11:54 47 53°9 116 21535 — 520 — 440 (+ 1600) 28 21:66 +55 0 154 118 29211 — 5:44 — 468 —+ 126°6 18:45 1 254 118 29877 — 4:25 — 86°6 —+ 129-2 "60 3 41'8 117 31731 — 4:06 — 349 —+ 78:0 "83 18 118 — 3:83 — 329 (+ 38:0) "60 40°5 117 32464 + 0:76 (+ 6:5) (2292.25) 2:94 29-2 118 — 2:90 (— 249) + 512 27 So 8 50'7 117 33373 — 383 —ı 323.9 (+ 220°8) 96°15 118 3279 — 32°5 (= 38) 49:55 8 424 117 34096 — 5:62 — 48:2 + 139-3 48:67 36°5 118 — 6:50 — 55'8 — 1334 44:05 10 24:6 117 35119 — 445 — 38:2 —+ 1378 44:30 14:8 118 — 4°20 — 360 + 128°0 13 33 3025 69 47 358 101 21739 — 18257 —, 96072 (= 93) 34 17:04 41 584 103 —+- 28:22 (+ 1462) (— 3467) 17:18 53 129 105 + 28:36 (+ 1469) (+ 3278) 12 20 43'93 + 72 33 24°6 94 24068 — 10058 — 78'7 (— 111°0) 2437 34 29-2 94 24959 — 1576 — 707. (— 750) 9:87 39 17'6 94 25700 — 15'47 — 69-4 (— 5306) 19 51:81 30 © 95 26451 — 12.52 — (+ 157°1) 32:87 38 148 95 27309 — 1087 — 48:7 + 75'4 9-41 191 95 28282 — 10:99 — 49:2 —+ 48:9 17 23-02 40 33°9 95 32819 — 8:21 — 36°7 + 443 16 57:03 41 32°4 95 34259 —+ 0:46 (+ 21) + 58'8 117 A1 37:45 + 73 13 17°6 92 19602 — 1716 — 74:4 (+ 146°6) 11:96 33:0 92 20700 — 15'37 — 667 (+ 148:0) 11:99 227 93 — 15:34 — 66'6 + 77°7 40 42:62 13 45°1 92 21762 — 18:32 — 79-5 (+ 1460) 44:02 21503 93 — 16°92 — 734 + 56'2 89 3”61 I le 92 25934 — 2352 — 1020 + 85'0 981 2, 211°8 93 — 2132 — 92°5 (+ 15°2) 38 55°21 137.023 93 26589 — 5'63 (— 244) + 41°4 "87 12 46°5 92 27765 — 23°68 — 102°7 (+ 13-4) "05 11 459 93 — 22:50 — 97:6 (— 47°2) 37 39:78 14 16:2 92 29018 — 20:57 — 89:2 (+ 148°5) 41°19 is) Bee 93 — 19:16 — 831 + 698 24 A. Hnatek, Ib} Mittlere Zeit mer 23 Datum I par..a. par, Greenwich ö Si ' Re ö Neg 1824 Februar 9... . gh 53m 1256 _ 10| + 08:06 9 6 57.6; Sl 4 se Februar 2B. ,..| 14 31 33:4 _ m 17554 Be 50:5 1 + 0:29 I) 14 42 40-1 _ 1215-94 Fate 3885 1.0 + 0.222 vae opel 14 4843-6 2 peale: se mo, Aa | ws |. 0028 + 62 14 53 21-4 I laeile Krpal dee Bil) 0:28 + 63 15 Los Eealg>ag al are | DM + 0:24 es 15 15.128 —_ 1ım6-38 ol ıarar 41 Er 2.0582 + 66 15 1915-1 — 117:92 0 oa | | 0: E e 2. Altona. [A. N, IL, Beobachter mit Ausnahme der letzten Position von Jänner 17., die Nehus am Kreismikrometer nahm, meter am 6. und 11. Jänner, später am > NT ne a 17h | 7m 4852 + 1m 30816 er ae ae | le sa Bu 170 115258 + 1 30:36 -»ı 293 1 — 04 | + 83 iz i9 09 +1 29:66 — 3159-1 |210| 020 ee 17 24 45 + 1 29:66 31, 28-0 | U) 1 00 DE 17 82 49-9 41 28.91 er = Bi 17 88 55-9 +1 28:66 Bee 4 3:0 Tune 17 0 59:6 3 56-88 ea 2025 ats + 3 35:63 719 28:6 | ı id 7 amsn + 3 36-52 oe ge 17 1Ana9rs + 3.55-55 ei | u 9:0 8, 85.57 2,020, 10-6812 ‚Männer 16 82 13-3 + 1 30:09 ala | > ozen es 19 aa 737 el ze a 0a a ee es 16 40 416 + 1 26:88 Sn Ars zul he A 17 59 25:3 151 Zen | al aa + 62 Jänner 14... . 16 7 ud7 = - ANSbz= 38 1 or _ 3 48:75 1 16 20 33-0 4 6:0 m Ssnser 2 507 1 16 33 51-3 + 2 35:89 22 020.20 a 2 nyer + 61 — 0 45-46 — 33:85-1 | 1 — 3. 54:76 so 16 52 41:0 +2 32:62 Sao | a a : _a 8 Set aa | ı7 |7 23:5 +2 29:25 ro || + 55 0 53:05 Zoe _4 2:28 1 ı7 23 6:2 +2 25-41 Sa area u + 52 =) Sal 981 Asa 1 aa 5.08 1 Bahnbestimmung des Kometen 1823. 25 Beobachtungszeit Beobachtung — Rechnung 0. app. ö app. x sl Ä : ADSELONSZEN N N ges ß in Tagesbruchteilen EVEN ' : »0 36624 — 38103 — 22°5 02 NO | 37579 | 1493) Bea 83/82) + 2 0, 15:0 16 59872 ee —, 41:9 (— 115°0) 5:42 2| 18:0 16 60603 — 1'9 (— 21°7) + 23'7 4:50 1} 286 16 61023 — 2'795 — 30'6 — 16'7 5:23 1 46-1 16 61344 Tg Bee) an 826 197 Oar222 16 62440 — 4:87 — 54'2 (— 521) 4:98 0 58°9 16 62862 — 1'75 (— 194) — 6:2 344 | + 41, 59 49 16 63143 — 3:21 — 33°8 (— 114°2) 'p. 472, 491 und III, p. 29.] ‚Hansen am 41), füßigen Fraunhofer mit Kreismikrometer am 5., 14.. und 15. Jänner, mit Lampenmikro- ‚Reichenbach’schen Meridiankreis. | 16h 39m 47509 | -H 21° 23" 42!4 148 0:70287 _. Ansz 6359 7 47:29 24 34-4 148 71264 eo — dmej] an 632 46:59 2205926 148 71760 2302 Aa 58-4 asese, | | 05. Bez | as 72112 53 — od 2 068-5 45:84 25 549 148 72720 57719 Bears 589 45:59 26 119 148 73143 9:08 —., 9! ans Oo os 6 27.0 100123 70526 2200 _. 55:9 069.7 | 25:30 20:6 144 | AB —. @954 4, (WB 26:19 46°3 144 70986 20% 71026 + 58.9 24:54 7. lle® 143 71440 — 3:93 — 5 + 557 25:24 2:6 144 303 do u ge is 22 Age27 | => 8a a 133 68571 088 (= teil) Se 43:35 53 19-6 133 68842 _ı 9:95 —_ Ale) u 706) 43:06 43°5 133 69159 — 2:79 — 3902 68-8 alles zessı 1 1056 133 74627 808 —_ | 26-2 u, Tor 16 10 8 125 66890 — 4'26 — 49:0 4-51 129 =; 9:00 a 1® 10 17%) 125 67784 — 2:90 — 334 25 129 a N 29 le 9572990 127.301. 54275275 127 68707 Bo = 171550 + 90:0 58-52 35°4 128 — 938 8800) + 62.9 58:50 35.0 Beil 129 el _) oe + 95:6 54:72 53 42:6 127 70015 — 3:22 — 37:0 (— 1072) 55:13 56 19-4 127 —, De 3 Be 796 1.35 58 25:9 127 71036 — Et) — , Adel 8433 50:93 17:6 128 a snol — 29 227650 50:98 129 also — | ei 47-51 59 38-2 127 72128 24200 — Ale) = Sa 17-83 | DEN 128 368 ro ran 48-22 129 309 — Nee Denkschr. der mathem.-naturw. Kl. Bd LXXXVII, 26 2. Hnatek, & a ö x va | Mittlere Zeit 9.2 | Datum 2 =. pana | .-pand Greenwich A = u | [74 ö NS | 1824 Jänner Id. . .. 161 2m 4257 — m 11564 — 25° el 1 — 0373 + 5'9 Or 238 — laß) — 24 47'3 1 — 0:71 + 5'8 16 26 542 — 1 16'28 — 23 14°9 1 — 0:69 + 5'6 16 83 55:9 el 417253 2 ee 1 — 007 + 55 16 40 26'3 —92g — 21 592] 1 — 0°'65 + 5'83 17 0 44:5 — ı 28°) 1 — 0'683 Jänner 24. ... DB 34 83°6 R - — 0:0 —+ 15°8 Janner 2 2 2. 5 6 57'7 — 00. —+ 15'4 ann ense (ser 13 29 305) — 0°0 — .5'6 Februar 2... 11 40 ’41°9 2 — 0'0 — AG Hebrarssoss: 11 13 28-3 X — 0'0 — 4:1 Februar 11... 2. 9 20 .57:6 — 0:0 24088 | Februar 13. , . . 8 583, 2808 — 0'0 — 0'3 3. Bremen. [A.N., II, p. 469, 479 und III, p. 46, 89; Neue Reduktion der Beobachter: Olbers. 18242 Jänner la Far 13h 47m 2550 —+ 1m5257 — 27 50 6 — 08372 — 11:0 Jänner 14... . 13 21 22-0 — a en Februar 18. . . . 185003250 —+ 0:59 + 44 Februar 19. . . . 13 32 29-0 1 + 0'42 + 6°'4 Nebruats2i 13 34 49.0 9 —+ 0'47 + 3'2 Rebrnamoe 127 2352050 —+ 0°40 + 3'7 12252552020 — 040 + 3'8 Februar 28. . .. 12 19° 59-0 —+ 0'38 + 3'4 Marz Dy a: 2 125720 ? —+ 0'32 + 3'3 Marzelow are Al 8 8:0 + 1 2471 — 2 10'0 1 + 0:23 + 2°'8 — A316 a 1 SER 93 60) re a7) —. 2er 1 —+ 0:23 + 29 — 38 1349 9275526 1 11 41 24'0 1 2270 — 3 4:6 1 —+ 0:23 + 83'0 — 3 9:48 1 I 2 le -- 1 24,71 — 3 30°0 | —+ 0:23 + 3'0 2888 — 2 50:2 1 Bahnbestimmung des Kometen 1829. 27 ESCHE CmEaCsEEC Ber HE BEER ERSTE I TEBBESCTETES SORTE enger OB ZTBIERETLS ET OBEETSNESGESEEBTEER SET TERTERTSCTITOREBTERTSTBEGETBEBEEBEBTES EIER SER CST PERS REES SETENGETEREPST ESTER RERSSEOTT OPER BBSBEEBETBE Eee Tone SESNESRSEERICHER PROEOOr GELBE FESSESES EST TEEeSSerESSCrEE) Beobachtungszeit Beobachtung — Rechnung | Minus «. app. 3 app. x Aberrationszeit A N R A in Tagesbruchteilen r Ara : x I j6h 4m46s47 | + 42° 24' 290 126 066550 — 4868 ls (+ 141'9) 44:68 | = 42.8 126 67570 22296 308 Sl 4183 26 15:2 126 68230 =, So 3925 oa 40:58 2725 126 ESS ac, 1734-9 gan agusor N 27. 35°0 126 69170 3239 — Be a le 34:92 126 70580 ei 210713 ee 05 32 geil 22952 — 10-85 —. med —+ 102-4 ja DB ee le 21084 — 13:34 7526 == 10Bejl 10 a6 sau At 286 55879 = 1087 — 68:9 03 9 72 a | 70 3A 92908 48331 — 24:67 @=312360) 2772850 3 25 Basis ea a A Ben 46167 | e 1830 9723 _ 45:6 ses se Hz 86 120 ‘38525 —_ 72.95 3958 11807 7.4 Seid. es 58 36590 Joh Sl Bla) —_ 999 Olbers’schen Beobachtungen von W. Schur und A. Stichtenoth.] Instrument: Kreismikrometer. Ich 2am gsss | 7 320 37V 36:0 133 057126 sl —..39'8 “5919 ie 10 37.47 | x 39| 34 53:0 55339 — 4:86 = 0 2003 6 48 50:60 | +49 32. 18-0 57145 2 ga 039.3 (+ 40:5) BA Sonsg hr 48, 87: 21:0 55877 5088 5853 u 40ß 6 43 33:00 | +46 55 27:0 56008 5253 25649 (= &%ioß) u ag 890 | 2a Aa u a : 52336 —_ 14-64 le zei 39-67 7:0 52961 ala ae le 8 ie | ee 5 wie 50698 — 2:96 — 880 N 363 6. 300 1824207, 1212138: 59. 38:0 49343 zz, 23033 (+ 68:6) 8 88 ee | re er 11 45360 _ 2-55 u 3, A) 1562 46.9: 28 25 — 59:0 (— 625-0) 14-31 57 21:8 11 46156 en No A559 10:84 56 72 26 2779824 (= 18°) — 807 15-31 Bi tee} 11 47670 a le) N n3r8 a6 14:84 26 — 5:60 IT, 17:32 56 48-9 11 47775 ale 3 3965 171 56 42:6 22 2.093830 u ko) rn33u9 Ar 28 "WA. Hnatek, 4. Dorpat. [A. N., III, p. 184, Beobachter: Instrument: Jänner 15. bis Februar 9. Reichenbach’scher Meridiankreis, Ä Y%-x ee Datum | Nun ate Lan 33 par. 2 par.o Greenwich - 3 = ‚S Zu | i S 1824 Jänner 1a ER, 6h 43m 1957 1 —+ 080 —+ 16'3 ee. 5 45.497 Be | | |. — 10:0, en Ber 0 3235 87 = ro Zn Februar 28. . . . 11 28 58-0 — 1m 13530 I ee Dear | Dessen — ji 1950 1 + 0:34 1 Ar aro — 0 35:00 oo zz | 1, =E 0:02 mern 11 50 .50°4 _ 0:35:70 9013058 ie ser 23 4 In 59 27:0 0 31:50 — 29: 26-1 1 + 0:34 Bi. 11 56 '30°5 a) 1 | 20:34 | 0 8968 210013250 1 + 0:34 | 10 17 Tee 14250 20354 12 25:7 — 0 40:50 on Nee 1 + 0:35 ANA, 2 '9 51:8 = 0) rest) — 20 48:2 1 + 0:35 AS DAR 12 13 297 — 1 15:00 1 We 0235 Ra Marz oe 10 16 6-4 + 1 26:70 ea 1 + 0:28 2 oral) 1 i0 22 4-4 + 1 42:00 1 10-28. ee +1 25:50 a | 1 22-50 N 20 | io, 26 leer — 1 22:30 5370 | + 0:29 ae sEr März sa) „8 10 9 SosA 2003900 = 46-0 1 + 0:26 es ID 1, 7° + 2. 33:50 = 18-0 1 + 0:26 es 10 18 44:9 2.2 33:00 1 + 0:27 10. 50 39-6 + 2 32-50 ao 1 -& 0:28 Ei) 1 39:50 ı 321908 + 1 38-50 = 119, 050:000 En 105009 | | 12 9 Be 2103750 + 19 32-0 { + 0:30 eo 12 10:9 + 2 29:20 || 2 080 5. Göttingen. [A. N., II, p. 180, i Beobachter: Februar 3. bis März 2. Gauss am Meridiankreise, sonst, 1824 Jänner 5... . 16h 19m 3457 + 0m 39520 E12 9750 0956 u 27 enaer 10, 0 5 15 46 35°7 — 0:68 8:8 15 51 20°7 0.67 une | Jännenall 24: 12 48 34:2 — 0:00 - 5:9 | Februar 3... .. Il5208 — 0:00 | = 4:8 | | Februar 7. u. 9 58 16-5 — 0:00 230, Februar 8. 2... 9 44 19:0 ol = oo BepruanalOye nn SIDE Br — 0:00 + 0'4 und Dorpater Beob., Bd. V.] SIERUINZE. Bahnbestimmung des Kometen 1823. von Februar 28. an am Kreismikrometer des Sfüßigen Troughton. Beobachtungszeit Beobachtung — Rechnung a app. ö app. x ST, Abomebiomezeil RB ERLRE A} in Tagesbruchteilen 16h SG 53°97 —+ 41° 23' 44°4 0:27704 — 4326 — 4789 + 84'4 i5m2232 56505 —+ 54 50 29°4 23132 — 6'55 — 56'6 —+ 94:2 7 27 3430 + 60 23 48'7 34675 — 8:22 — 60°9 — 34:7 6 37 8:06 16 47.155 — 3'45 — 381 7:86 16 47525 — 8.53 — , 39:0 8:66 + 42 D 89: 14 48421 — 2:44 — 26'9 — 835'4 7:96 26° 14 48674 — ,3:06 — 338 (— 43°0) 12:16 3l' 14 48867 + 1:20 (+ 183°0) — 341 6'86 16 49068 — 4:05 —ı 44:6 7:86 16 49356 — 296 — :32'5 7:36 16 49602 — 83:38 —. 37'2 3:16 4 41'2 14 49826 — 7:50 (— 811) (— 63°6) 6'16 5 92 14 49994 — 4'45 — 491 — 832-0 636 16 50247 — 4:17 — 46:0 6 35° 59-35 | + 40 28 345 a 42044 — 1:28 — 14:6 + 131 DIR 13 — 2'86 — 32"6 Se 6 42459 — 3:39 — 38:7 5808 rl Aue 7 — 2:49 — 81°5 — 31°6 37:07 446 13 — 3:49 — 39:8 — 288 57:27 42 13 49753 — 3:23 — 36:9 252 6 35 29.38: | + 39 27 47:3 3 41552 — 5:42 — 62:7 — 35"3 30:88 281 1523 3 41873 — 389 — 45:0 - 17 30:38 3 49194 — 4:35 — 50:4 29-88 Da 258 3 A440 — 14:64 —ı 53:7 Ze 32:75 28 29-6 Ö — 1:77 —ı 205 (+ 570) 3175 23 | 206 B) 46019 — 2:62 — 80'8 (+ 75'9) 30:75 28 9: 5 49866 — eo — Bde (+ 124-6) 26:58 3 50210 — 7:40 — 85'7 ‚194 und Berlin. Jahrb. 1827.] ‚Harding am 13 füßigen Schröter mit Kreismikrometer. H ll 16h 39m 52511 —+ 21° 24' 40'0 178 | 0°67639 — 8380 — 583'1 (+ 287'2) 15 28 21°88% + 30, 43 59:0 65394 —+ 0-15 (+ 1-9) (+ 2966) 19:53 44 55:0 65724 — 0:99 (= 12:8) (@E327728) 10 9 9:94 —+ 72 88 35:3 53060 — 22:94 (— 1027) + 1'6 8 45 3267 |+69 14 8:6 46561 — 14:64 a | 20:4 7 44 51°31 + 63 14 59:9 41166 — 15:28 (— ‚103° 2) — 51'7 % 35 28228 —+ 61 46 15°0- 40185 ll —' 52°3 — 40:2 6 47 18:08 + 48 48 51°1 33664 — 4:38 — 43'3 — all A. Hnatek, ee 1.3 Datum Dieter Zeit 3 = par. 0. par. 9 Greenwich 3 3 = S N SSH Repratz2 7ı 3105988 — 0800 en Februar 28. . E2Z 0 — 0:00 A! VE ee a en lne | — 0:00 103 Marze2sc er gr Te ol — 1m 53355 —+ 6" 45'6 1 + 0:19 + 21 +0 47:50 = 2119-6 1 9, 26 al 21005250 = 16153225 1 SZ) u —+ 0 49:55 1 9 533 8347 + 1 55'25 I + 0:20 + 0 48:75 1 re —+ 1.5450 +6 4 1 —+ 0:20 2,3 + 0 48:50 =! 2.45% März on 10, SR 12.0, De) — 0 ADB 1 ad = Du 107.83 28377 meld) Vak: — 10 500 1 8 0:22 + 24 6. Greenwich. [Greenwich Astron. Beobachter: ' Instrument: Bis Jänner 23. 15" 3” Kreisablesung. 1802 Jänner 10 18h 25m 2355 | — Oh 18m 33586 | + 0° 43" 24'9 1 — 0542 Es SC ao PA 207 118720738 1 — (ia is 8057 > 0 8, Baus onen 1 — + 77 is 33 lesen 102 Kiez Bone 0a 1 — + 7:7 sooo 20er 739u56 1 — 0:40 18.053 Sees 2 0 7180 34.932 | + 105 Ars 1 — 0.38 + 17:6 18055 wos | 0 218,.34:81° | + 100 25 N — (ER + 7:6 18 58 ZEBEB |. —..0n)18,,34:-97. = 107,45 72252 1 — 287 + 7:6 190 vorgeena | 2 021182, 366.84 7 7- 2Eo An ae { — (17 + 75 19, Kervenonaı. 2 0,.11en38.20, | 1 own 1 = (0 an Jänner 21 0: ag = ae a 278 3 1 — u Bei So 0700,20: | ar 1 — 0:46 2, 830 iz a2 2500 120, ses Karen 1 —. (046) 18-0 er = 2 ea 2 1 0:45 + 8:0 17.1587 702000 201.200 39.A7 | 27.0, oa 1 220.48 + 7:9 18 48 203 ORTE NS = 52.) 197: 2357 1 — 0:40 + 717 50 ee ee ae oe ae 2 1 — 0:89 + 77 19 oz O0 208882E08 | 7 1120 1182028. _, 27 Bu: eo 90 ee a en ee 1 088 a 1:5 19 as — Orloesszss | + 12 ea Take 1 — ara 0 (inner or I le 2 ee 1 1 (0 rl ae lee 50 es i = eh | a esse | ei — = 8:0 17259221956 — 0 26 48'835 6 5073779 1 — 0:50 + 80 Bahnbestimmung des Kometen 1823. Sl Beobachtungszeit Minus Beobachtung — Rechnung en Sr ® Aberrationszeit in Tagesbruchteilen au a vos 22 6h 37m 47537 | + 42° 48' 49°0 0:30715 5 165356 02983 637 12:51 | + 427 12h 46-2 30353 _ er Be 020 ag err36 Dee, 240) Bar 25 29413 048 (=. 5°) — 18:7 6 40 8:93 | + 32 54 31°4 15 38964 — eo (— 1@eB) (= 80-8) 330 54 25 19 — 270) (— 2l-4) (CESE2A=8) 88 54 18 15 39652 — 6287 (= 407) + 24:0) 10:35 19 27014 + 8) 10:63 15 40110 7.0.29 an or) 9-52 19 — 0070 81050) 9-88 53 50°5 15 40811 E 0:67 = 23.2) = 8%) 9:30 53 529 19 =. — 15°8) (+ 8'4) 6 40 A0-A8 | + 32 37° 8:0 15 41822 WE 35 a) (— 1067) 40:13 36 55-8 15 42869 —. 2309 (— 25:5) (— 104:8) observ. 1824 by John Pond.] Pond (2. am 5füßigen Äquatoreal; später Meridiankreis. 16h 48m 3526 + 15° 19' ı1°8 172 076334 — 8360 — 49'2 + 58'8 eg 172 76612 + 14 (+ 204) 4:73 34-2 172 76719 — 124 (= 206) + 59:0 oil 42-0 172 76880 — — 70:8 A Bye Ar 556 172 78057 — 03 (— 102-4) 48 2:19 20 42-0 172 78311 — 3210 — 808 A, 2a 58-0 172 78453 — — 27:0 +- 5 210 21 Sl 172 78602 — ‚ile&® — 26-8 + 54:9 0:28 2120 172 78786 _ 51 — 50'7 —+ 57 47 58:92 39-1 172 79320 — Ai 6059 + 52 16 45 57'999 + 16 44 21°9 172 73647 — 14:08 — 2020) + 83:1 Oli 304 172 74013 — — 208-4) —+ 70:3 58:83 38-0 172 74082 — 19:77 — 198) + 74:2 46 2:49 48-7 172 74184 — 79:00 — 1292) + 75-0 45 57:69 45 ©) 172 74492 — 13:36 — ıQıl°7) + 78:3 Aos2298 48 10-4 172 77942 = a — 5 + 82:5 7:06 10°5 172 78108 AG u 86) 4. 79:8 Sell 49 149 172 79051 — Da (0°) 92:83 4:97 191 172 79243 — 0:98 — Ben) + 86'3 3:78 2-2 172 79414 —. 1:05 rs) + 74:6 I a | a 25 Se 172 72762 =. 0:59 — 89) + 56.0 48-11 26 4:8 172 72994 — 0920) (= 5:6) + 51:5 47:87 13-1 172 73093 = (0:50 — 8:9) 538 48:95 17:9 172 73176 065 = 921) u. 5207 A. 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Kl.Bd LXXXVII. [out 34 A. 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Bahnbestimmung des Kometen 1823. 39 Beobachtungszeit | Beobachtung — Rechnung o. app. d app. x EL Aberrationszeit in Tagesbruchteilen a6 ze 008% ° 16h 18m 44557 + 35° 15' 24"6 115 0-73765 — 1837 — 16'8) —+ 105'0 42:73 33'8 145 — 83021 —ı 893 —+ 113'7 50:18 4:5 172 3209 + 48'9) —+ 84:9 4306 28°8 | 18 73s71 — 2:38 — 29:2) —+ 112:6 41:71 37°5 145 — 4:23 — 51'8 — 121'3 49:17 87 172 —+ 3'283 + 39:6) + 92°5 42:54 31:0 115 73941 — 3:21 — 39:3 + 964 40:70 39°7 145 — 5:05 — 61:9 —+ 1051 48:16 11:0 2) —+ 241 (22925) + 764 40:02 334 115 74016 — 9.54 — .$0°%) + 92'4 38:19 424 145 — 1:37 — 9053 — 101'4 45:64 13°7 172 —+ 0:08 150) = 12T 15 45 83620 + 49 53 35'5 104 46262 — 13:36 — 129-1 —+ 1161 35:13 426 104 46429 — 13:67 — 132-1 —+ 1063 3344 49:7 104 46922 — 14:96 — 144°5 — 104:3 33:75 588 104 46663 — 14:00 — 1353 + 99:5 son] 54 4:0 104 46812 — 11:96 — 115°6 — 89'7 36:42 0 Ba 104 48133 — 8'92 (— 37-4) («= 8°) 2° TE 58 7°® 104 48252 — 10:01 IT —+ 69:4 29:98 17:0 104 48387 — 9-15 — 88:4 + 65'3 15 36 33'483 +52 44 13'3 104 48845 — 9:08 — 82:4 —+ 69:7 39:08 504 104 49127 — 5°81 — 52'8 + 68:3 34'783 45 .3'6 104 49253 — 5'483 — 493 + 64:3 42:38 al 104 49340 + 2:72 (+ 247) + 70:4 39:03 28:8 104 49410 — 4:23 — 38'4 + 67'9 14 39 14:01 SE A332 104 61351- —ı ee — 47°] + 112°5 12-10 36'2 104 61599 — 6:02 — 39:5 + 94:7 8:19 522 104 61790 — 7:55 — 49:6 + 93:2 114.228 2 1322 104 61884 + 2:73 + 17:9) —+ 105°6 8:36 32 104 61973 — 907 — 83:3 — 107°3 3:44 45.2 104 62194 — 7:24 — 47'6 —+ 109°1 4:58 49:2 104 O2, — 5-11 — 83:6 — 105°5 8:61 3.082 104 62469 + 1:37 (+ 9:0) —+ 106°8 86 1:00 ZomSEn 76458 — 16:89 — 109°5 + 483'2 13 17 40:00 + 70 88 841 70264 — 21:89 — 108-9 — 185 12 42 39:60 + 71 59 36-1 67564 — 24:03 — 1114 — 62°8 Nas Ar 7298 = 0 53, 181 64618 eo — 1210 — 88:3 10 44 36:14 78.0 Bäsi 98501 — 27:42 — 119-2 —: 66-1 107783772520 + 72 42 191 59742 — 2741 — '122:8 (+ 2990) 39 47:32 + 71 48 131 83226 — 24:96 — 1174 (+ 318°0) 9 8.96 I E70 a7 ae 51031 — 9-85 1031 (+ 274:6) 36 A. Hnatek, 7. Königsberg. [Königsberger Beobachter: Instrument: H-x 3 Datum Mittlere Zeit 3 = par. & par. ö Greenwich & 3 = S N 1824 Jänner 16. 6h 50m 2753 — 0800 1627 Jänner 23. 5 .8 39-3 — 0:00 + 16:0 Februar 5. 9 48 29:5 — 0:00 — 2'9 8. Mannheim. [A.N,, II, Beobachter: 1824 Jänner 3.. 18h 12m 2955 + 0m 44s30 — Bez 2 — 0546 74 Jänner 8 87 5°5 a re ı 8 Bez 5 220555 + 81 Jänner 5.. 16 43 22-5 esse -- 8 18:0 4 Zoe 80 = 072299209 7 4 Jänner 62. 16 2 26:5 AL Baer 1 — 0°61 Fa 13E25 1 Jänner id 57 59° — 8 54'59 975 2) — 0'47 + 6'2 Jänner 12.. ia Rh 9753 94 3352 3 = 20263 Se) ee = Be 3 Jänner 31.. 13 16 48:5 —+ 50 14°23 — 20 430 2 —+ 0°06 — 6'4 —+ 41 46'23 — 24 41'3 2 Februar 2.. ll, 25°) 9, Aloe) -- 18. 24085 3 200% + 31 Februar 18... 6 44 18:5 — 4155.44259 = 2 027 + 7 Februar 22... AT DA 27 005009,32169 190 1 + 0:24 + 09 u 2 396 —, 27. 18°2 1 Februar 24. . 10 . 38. 23=5 — 0 Beil — 19) 0:5 5 0033 + 206 Februar 27.. 10 24 32°5 — 2, 20:00 — 4 447 5 —+ 0:30 — 7 März 4. 10 36 49 _ 5 25-40 Boa ao A| 0:28 2 36 9. Marseille. [Connaissance Beobachter: 1824 Jänner 5. 17h 33m 5257 — 5m 21s60 2 — 0556 17 34 10'6 — 28°27 3 — 0:56 7 8 20 — 35:28 2 — 0:56 | 17.235, 1625 + 10'.24"1 1 SEE =. De 1 iz. 25 25008 3043 3 2055 17 45 42:8 52290 2 0255 17 45 43:8 — 9 2 2 = 10.55 17 46 346 nl CR) 1 216122 —+ 12 44°7 Bl 187 10274558 —. 6 29:83 3 — 0'52 8 022038 07236650: 1 0:32 Bahnbestimmung des Kometen 1823. Meridianbeob., Bd. X, p. 4, 6, 8.] Bessel. Meridiankreis. Beobachtungszeit Beobachtung — Rechnung 0. app dapp x Minus i | Aberrationszeit N A x A: in Tagesbruchteilen z a E 5 166 im 5837 + 44° 0' 36'0 0:28153 — 8383 — 95'3 —+ 146'5 14 46 36:60 + 62 59 59:0 21154 — 19:62 — 1830'6 —+ 1554 SE 1OE792 +66 19 49'3 40510 — 1141 — 68'6 — 871 p. 455, 469 und A. N., III, p. 411.] Nicolai. 15h 44m 4572 182716 153 150 0:75459 — 2384 — 40'4 + 53'0 16 42 5:36 —+ 19 43 564 151 68844 — 3'083 — 42°8 + 54:7 16 39 50:38 —+ 21 22 26'7 153 69291 — 3'259 — 45'4 + 53'9 50:90 26°6 157 — 2:73 — 838 1 + 53°'8 16 7372980 141 66458 — 6'08 (— 84:0) 32.92 144 — 2:96 — 40'9 16 29 10°12 + 28 48 24°8 147 74510 — 3:64 — 478 + 721 11671875058 + 35 10 38-4 135 70638 — 3'03 — 87°2 —+ 78:6 50:48 407 136 — 3'13 — ae —+ 80:9 10 82565) + 72 37 45°9 81 55021 — 21'27 — 95'3 —+ 5o 2632 45°7 86 — 20:60 — 92.3 —- 3.83 9 15 4:30 -- 70 52 4:0 82 25468 — 16:11 — 7941 — 10:0 6 49 30:30 —+ 49 48 sl 48 27947 — 83:60 — 34°9 — 23°0 6 42 26-11 + 46 14 227 12 40200 — 83'49 — 836'2 — 181 2629 23H! 18 — 3'831 — 834°3 —.. 107°7 6 40 8:07 —+ 44 43 33'2 21 43708 — 2:83 — 80:7 — 11'2 8 —+ 42 44 16°6 20 42697 — 2:54 — 28:0 — .26°0 6 35 31-90 —+ 89 27 37-9 23 43449 — 2'69 — 831'2 — 11'6 des temps 1827, 1828.] Gambart. 16h 39m 44539 153 0:73000 — 4813 — 57'7 44:04 155 73020 — 4'45 — 62-1 4491 157 73039 — 3:56 — 49:7 a ul 26' 37'8 153 73197 + 38°4 44:8 | 157 | + 45-4 43:76 157 73606 — 83'91 — 94°'6 43:09 153 73620 — 4:57 — 63'8 43°16 155 73621 — 50 — @20R 27 306 58 73680 + 76'9 28°7 157 + 75'0 42:48 155 74664 — 3'69 a 43:69 157 74705 — 2'43 — 833'9 A. Hnater, G-% 5 Datum ner zet a S par. a, par. 0 Greenwich Bi s 35 E N 1824 Jänner 5. 18h 1m57s1 a 1 u el) 18 50-7 1 8, 112326 — 7m 39s10 3 — 0850 18 11 40-6 = 632250 2 — 0:50 a 9 2A 370 1 Se) Jänner 6. 19 Zul > 8el) == 1:07 3 — 0:66 = 21:50 3 lo 2 IR = 42:6 1 u 7) ud As 1 i6 58, oe. an 58-17 3 = 0263 = 23:73 3 16 59 43-9 a 1 ae + 29-7 1 1701503953 - 56:77 3 — 0:61 17. 151506433 — 25:00 2 I a 22 39:6 1 + 65 + 26-8 i Jänner 8. I 2 A@ — 30 31:80 3 —.9569 16 Asa — 30 35.36 3 — er 16 49 17°5 Ze A dabei, 1 u We Was 203 — 430139038 3 ala 17 28 Bil Stan 1 + 60 Ser I 3 — 0-54 1 0.25 m Be 1 nal 182 102003 aD a 3 —. (0252 is 11 35-6 le 1 en (sualese3725 9 22) 3 — 0:50 8 gang 2 il 550 Jänner 11. 17.18 40:0 “- 1 21:00 3 — 0:67 17. 19 5698 Be 1 au ler 7 Aa geil ee 3 0361 17053000563 = 3 — 0:59 17, 54 ah 405350 1 aa io 59 123 15050 3 0 180 25 zes 1 + 40 0 le = 05911087 3 — 0:54 is 167 28:5 en Act 1 3 Jänner 12. Ta 9E16 — 5. 28200) — MER + 1798: 97 3 iz 1er alas 14 36-4 1 = Ze a an wie eo 3 0.82 2239.40 s iz, s2BDge2 N NS 1 Se el Bahnbestimmung des Kometen 1823. Beobachtungszeit | Beobachtung — Rechnung 2 dapp. x Ns | Aberrationszeit in Tagesbruchteilen De Aageosin a ae 155 0:74948 = 62°4 34:7 157 + 64:4 16h 39m 41509 157 75403 —_ 2.4504 564 39-81 155 75423 pg =. 789 29 21:0 157 715475 . 78°0 16 37 30:06 143 69145 — OR — 29° 29:05 154 gt — A)e® oa A 5858 143 69226 u 0 59:8 154 6250 27-16 143 70349 — 05 — mol 26-82 154 3039 — 208 oz 143 70437 + 63:4 24:8 154 -—- 707 25:76 143 71542 =9268 — 27°0 25-55 154 71562 — 2: — &)eh 7 20-5 143 71633 -- 50:8 21°9 154 u 599 16 32 18-17 171 67146 — SC) 52 14:61 171 69659 _ 23 4806) 2 Ale 171 69731 Se 10:64 171 72213 32 (Bo 49 ed) 171 72304 + 71:8 5:70 140 75008 — 90 399 Sl, De 140 75086 + 669 A 140 75366 — 928 1329 445 140 75446 7R 4:30 140 75934 — 9:78 — ds 520 1627, 140 76004 u 670 (62237218 133 71797 550 — 29 2170390057022656 133 71886 + 73:7 31:92 133 73856 — 71 — 4607 31:62 133 74210 — Beh — 40°4 20320 08.3720 133 74286 a U 31:68 133 74612 —_ BDA — 11202 133 74696 760 30:05 133 75031 — 20 269 41-4 133 75117. + 71:7 16 18 46-85 136 71723 _ 34 5302 46:77 137 — 42 — BR 23501283058 137 71794 2495/73 44:35 136 72690 — ul 554 44:34 137 — 53 — 598 85 iS BR 137 72903 Sr BE) 40 Ar Hnatek, Or a en Mittlere Zeit 3 S par. « par. ö Greenwich E: 5 3,8 N 1824 Jänner 13. 16h 41m 3850 —_ 4m 28503 3 16 42 48:8 1s' 0!9 1 a aarıs 16 52 15-2 I 2 3 — Wer 16. 538250 i6 58-2 1 + 42 i7 Wozaes — Au Syloe 3 os 17. 73 05533 15 58-1 1 38 17 15 24-4 = A 85 3 ei 17 16 38-2 ve Asa + 3:7 Jänner 14. ir 10) 29>2 u Zieh) 3 — Oel 17 20 46-9 7 ae | 3) 17228 WAT 667 3 = 70568 17. 29 35°5 6 59-9 1 + 2°8 I a re 3 20565 17 38 29-0 5 51:6 | + 26 (7ER 028 =. ar os 3 — 0269 7 A 26 5 9.9 1 + 2:4 Jänner 17. 17089034152 5 Be 3 — 0:64 17 40 49:0 9 54:8 1 —, dei ia) OB "206055533 3 — 5% ı8 © 858 4 45:7 1 = ME Jänner 18. 15 465 4:3 = 7069156627 3 le! 15 47 33-0 2.,.33-9 1 + 2:2 0,8 276 = 7109,3250 3 —. ı>0R 16 9 59-4 5 92 1 + 14 i6 DsAsın 0 gez 3 9.97. 16 25 16-9 6 59:0 1 038 16 40 15-4 — 110) a2) 3 — 8 58-3 1 Ze ei Jänner 19. 15 88 286 — 36584 3 — 1:10 15 59 46°4 ie) 988 1 + 0°6 16 440 8.1280 3 605 16 9 54:8 Po 1 023 2a Aner 72463 3 2200 lg 2 268 DR len 1 az Jänner 24. 15605 25 3 — Bald 11 16 55.2 2 88:8 1 ZERO 236702820 9 lea 3 — 9 11 23888206 0 27.9 1 =ı,.108 117 500563 259030533 3 9910 11 54 24-0 095227 1 St, #4 Jänner 25. 9 2 57:6 — la NEE 3 Rs? 9 ars 25 29-6 1 el 9 29 29-3 — 18 46-39 3 — 9%, 3 Dar 16 1 > 101 Denkschr. der mathem.-naturw. Kl. Bd LXXNVIT, Bahnbestimmung des Kometen 1823. 41 Beobachtungszeit Beobachtung — Rechnung 0. app. d app. x Maus... Aberrationszeit in Tagesbruchteilen __ azEosi6 ne 16h 14m 40512 132 069240 — 3545 — 41'1 -+ 37° 29" 41°5 132 69332 + 95'3 37:74 132 69977 — 383 — 45'6 30 44'2 132 70066 + 94:5 36:18 132 70691 — ı 3744 — 410 31 44°3 132 70788 + 92:0 33.04 132 71585 — 4,316 — 49.5 92598 132 71671 + 90:7 16 9 48:33 129 71876 — 4'13 — Aldeh) +40 .0 2:1 129 71966 + 95'7 46:53 129 72496 — 4:04 — 46°4 a 129 79577 —+- 85°3 44:93 129 73108 — Ro — 433 1775600 129 73195 —+ 98:0 42:85 129 73718 — 3'97 — 45'6 EN 129 73795 —+ 85'7 io 525292 123 73287 — 5'10 — 51'3 + 47 53 15:8 123: 73374 + 89:6 20:09 120 74731 — 4'46 — 44:8 55 27:4 120 74747 = 2000 15 44 8:58 122 65409 — 59'6] — 25326 50 95 9er 122 65512 + 90:9 1:35 122 67076 129 240 27 85° V 22 67070 2 85°0 43 55°68 122 68024 — 907 — 484 29 47°'8 122 68132 + 93:0 50-45 122 69172. — ‚4108 —_. Zueß Sala a2] 192 69258 + 94:3 197734775690 119 66275 — 83:74 — 33°6 u 59 8 588 119 66365 + 76'9 15 34 50:94 119 66987 — 5'42 — 487 ol) 119 67069 + 83:8 15 34 4611 119 67964 — 4:40 — 39-5 1704 119 68050 + 878 14 20 55:14 110 46601 — 16:39 — 99:7 66) 76, 122 110 46726 + 77°5 37:80 110 48084 — 13:24 — 80°4 9 Bel 110 48228 —+ 85'7 23:64 110 49192 — 12:02 — 712°9 KO 227 49329 ger] 13. 58. 109 37423 — 16:85 — 94:2 +68 9 22:5 109 37554 + 98°1 18 57 #119 109 39265 — 1553 — 86'6 225025 109 39453 + 95:2 A. Hnatek, Y-x = Datum NIE Zn S = par. & par. ö Greenwich Mi R = S N i824 Tanner 26, Se: gu 2m 4150 — 3gm 54571 aloe a 0 Ales 221210209 1 la 8 53 28-6 —_ 40 2:04 3 — 2:16 8 56 18:2 9 28-4 1 907 9 42 40'7 — 417.54 3 — 2:44 9 45 35'2 25336 1 u jei Jänner 30. . . . 8 31 1420 — 10598500 3 9276 omas 3 se 3 3 le + 10 52:0 1 De le =u.30) Eweil 1 ul ER 1 8 43 18:0 26098 3 a = DURE00 3 | rss 3 | 8 48 39-1 + | + 0:8 | + 20 26-2 1 | la 80 1 | 8 55 30:0 one a) am | — 8 2:00 3 | 2 373289 3 | ze = 0) 210 1 0) | + 20 23-3 1 | pe | | Jänner 31. 8 37 37-5 2. 5aong3 3 al 8 40 58-9 + 22 542 1 en 8 Ass 3 — 2.45 8 54 16'7 39 30:7 ie een Februar 1... .. 8 22 11-4 — 21 50:02 3 19.99 25 16-9 au SaoR 1 Beh 53 58-2 _ 22 31:35 3 — 2:03 2 Sl 1 ang Februar A4.. 7 18 Se — 17 Aay9 3 — 1'683 a ar Ze 1 = 7 44 15°0 — 18 11-02 3 — 1:49 7 46 47°6 192 32r0 1 — A Februar 6... . 7 285 ıı°5 = 8.168 3 + 1:49 17 28 41:9 I zulei 1 + 64 17 39 52:0 2022050 3 = los 17 42 34:6 Au Asa 1 + 69 17 55 45 2 905.83 3 oe 17 57 12-2 ABA 1 an mas Bahnbestimmung des Kometen 1823. SEHR Beobachtungszeit Beobachtung — Rechnung 0. app. ö app. * Minus e Aberrationszeit in Tagesbruchteilen nn nu aueh = 13h 29m 53572 108 0:33234 — 18324 — 93°5 —. 709 il“ AeıEß) 108 33443 + 82'4 28 46°39 108 36755 — 18:36 — 93'8 5 40°5 108 36957 + 87.1 27 40'89 108 40178 — 18:18 — 92'6 O5 108 40380 + 82:7 10 54 0:90 89 35196 — 22:88 — 98:9 0:48 90 — 23'30 — 1001 1:08 91 22:70 _ age + 73 14 59'8 89 35563 —+ 23'5 42° 90 + 10'4 540 91 27 538 41:92 89 36029 — 21'77 — 94:2 41:31 90 — 22:38 — 96°8 41:08 91 — 22:61 — 97:8 14 38'2 89 36406 —+ 12°9 36'8 90 + 11:5 3928 91 —+ 14:0 HB BAR 89 30882 — 22:98 —. 99:4 202311 90 — 22:84 — 98:8 20:52 91 — 22:63 — 979 14 250 89 37283 Ar won 2‘) 90 + 16°0 43°7 91 + 25° 10° 15 27-40 88 33633 — 21°49 — 95'5 —+ 72 45 43°2 88 35866 — 127 5:40 88 36570 — 22:31 — 99-2 19:7 88 36790 — 13'8 9 41 44:39 87 34553 — 19:73 — 91°9 —+ 71 54 12°5 87 34768 — le. 3:06 87 36760 — 19:00 — 88°6 52 56°4 87 36972 — 13'6 8 28 4887 79 30137 — 11:67 — 65°5 —+ 68 0 8301 79 30302 — 181 27.04 79 31892 — 13:86 — 779 + 67 58 42:3 1) 32068 — 81'9 8 52 3810 69 72214 — 10°00 — 651 + 64 17 52°7 69 72457 — 83'3 30:43 69 713233 — 10:43 — 67'9 1 Dez 69 73421 — 411 24:10 69 74289 — 9:28 — 60°5 1997420) 69 74437 — 838°6 6* 43 A. Hnatek, | ala; 4% 3 Datum Mittlere Zeit B) Ex Greenwich = 3 = E N Februar 9., 17h 18m 5558 — 0m 28350 3 —+ 1:08 {7 202326 ANSDSRR | Id 17 29 .20°1 + 0.14467 3 = Leülr 17. 31. M628 5 150 1 17 38 88746 — uTt8#83 3 = 1:03 17 40 35°3 5.575 1 7 as 1820 1702102883 3 er 120 17 50 48°6 6 54:6 1 Februar 11.. a Tl =.) Be 3 + 0:91 7 2) ls) 5 32-6 1 7 43, 32.7 202 58203 3 + 0-87 I As 6 38-5 al Februar 28. . 10 40 187 — RR 3 + 0:31 10 - 47 22-6 =. 800 2 + 0:83 10 52 36-7 12267 3 = 0.85 u 10 Die zus 3 n Februar 29. . a al 27 54 1 a age 27 33-8 N i2 31 429 Dr n ae) ge + 0 39-50 2 = (io le lo) 0 3751 D) + 0:43 8.8 &8& 2.0, 37:00 9 + 0:44 13, etz + 0.3800 9 u (eis el ge + 0,..38525 9 = (ea 13 35 32-4 23252 ; 13 38 3169 29 57-4 ie 130 Aasslel 30 1238 n 13 47 18095 29 427 N März 6.. 11 35 :19:9 AB 1 11 44 184 7154 2a| © 11 54 16-8 zZ Noler n (2 72V = 52 51°50 0 + 0:38 12 25 29-6 —ı 5) 48x00 > a 538 12 ae — 5 50-00 9 0.838 To as — 5 49:75 o + 0:39 12,82 15:2 — 5, 49-50 9 + 0:39 ie 1187 — 5. 49:00 > + 0:39 ed Be 9 :38:7 N 13: ask? 9 56-3 N on +4 ++ oa mw ww oa N DD OU +44 Bahnbestimmung des Kometen 1823. 45 Beobachtungszeit Beobachtung — Rechnung @ app. d app. x us h Aberrationszeit in Tagesbruchteilen ae ne eos = 7h 24m 49524 55 0:71743 | + 1:62 + 12'2 + 59° 52' 24°] 59 71845 771g 47:07 55 72466 + 2°85 + 21'4 5l 40'2 55 72589 — 13'6 42:91 55 73111 + 1:70 + 12:8 5 Ber 55 73247 — 22°3 40:91 55 13783 + 2:83 21028 50 0'6 55 713957 — 43'0 7 12 22.48 53 72334 — 6:92 — 56'3 1 0286 = 302 14 A3725582 — 0 44:88 A 2 — (389 u 27 | 15. 45 222 on a 0 Aa 2 — 0:70 lo 5, Sia26e — 0 1) 2 — 0:66 Tinnertoks en 238370 8 oe 2/1 — 0:52 et 16 16 24°2 a al. 8 2 — Vi eh re 37 29025952 — 08 7233 a So ® — 11208 -— 88 a2? — 023.39 2237203058 2 — 0:97 — Gel eo a Aa + 6 55:61 a | 2) + 12:5 Tanner aa 7 Ale va8g2 = 107 02309 2 95) 2) 2222 0733239 2 _ 248 34 25.2 — 4 16-53 1 — 202 Bebiman Ze 8 38, Ma il. da? u 9107 2 + 0:05 6 — 0 u, Sail 2 910, 5852 = ar 7623 2 0233 256 2 2er 22 lege 2 == | —. 9:9 — 1 39-28 Zug 1° 2 10, 230 46:0 =705.1509) 2 + 0:54 Bahnbestimmung des Kometen 1823. 47 p. 31, und Münchener Beob,, II, p. XV.] Soldner. Reichenbach’scher Meridian. Beobachtungszeit Beobachtung — Rechnung om Dann x Minus Aberrationszeit A N R 2 in Tagesbruchteilen = a = [I 13h 18m 47565 + 70° 36' 18°5 065740 — 17350 — 87'2 + 55'6 12 43 5490 + 71 59 124 64436 — 20-10 — 93:3 + 45'7 10 9 17-94 + 72 38 40°3 52613 2218 — 991 — 693 45 22:94 + 47 56 17°'0 32781 — 12,203 120.9) — 3302 40 14:02 + 44 48 18:5 31269 — 4:70 — 5020 — A629 6 38 29-88 + 43 27 0'8 30570 — 4'583 — 49:3 — 285 ı AENENZp2 [Ol Knorre. Fraunhofer'sches Kreismikrometer. 164 5m 30s89 + 42° 2' 35'6 126 0:53089 — 5851 — 61'4 + 75'3 27-62 3 Ber 126 53206 — 8.39 (9325) + 98:5 31:00 279 126 93399 — 4:36 — 48'6 —+ 98:7 29:40 4 0°5 126 83770 —ı 472 — 52'6 + 97.1 30:71 27'6 126 54020 — 2.37 (— 28:6) + 1018 100922322107 + 47 28 26°6 121 98214 — 3556 — 86'4 + 90:6 28:13 29 50:0 121 58919 039 — 64'8 + 104:8 25:08 toD Be Be) 121 60075 — 4:31 — 437 Sr &0°0 16:51 383 2°5 121 61089 — 8A — &°5 + 83:8 SleE5972 89 56°9 121 65345 — 646 — 654 + 80:0 59:59 121 69778 — 460 — 471 15 34 54:00 + 53 13 535 119 66008 — 7.63 — 68'5 (+ 1059) 45:03 15 599°6 le) 67520 — 7:55 — 67°8 + 75'2 lSE2232 2126 + 70 23 56-8 100 54574 — 11:48 — 57'8 —+ 83:9 22 46:20 24 25:0 100 89155 — 15772 — 79-1 + 77:8 12 59 49.00 a 28 Med 96 21799 — 1004 — .Tı°®) —+ 79-3 12 18 4457 94 28986 — 19°78 — 884 oO 18°27 94 35078 — 24:05 — 1075 14 30:13 94 39596 — 17:81 — 79°5 7 0 Bis | re ee 62 35614 — 4:12 (— 27:8) (— .93°0) 31:06 18 49:7 63 — 10:75 — 72'383 (— .1204) 17:63 62 37951 — 9200 — 60.6 Nee 63 — 9:42 — 63'4 12:85 N Se 62 38541 — 9:96 — 67'2 — 33'5 12:49 30'5 63 — 10:32 —ı 6976 — 897 44 53:77 62 41895 — 7:67 — 51:8 A. Hnatek, $-x* 3 Datum alane Zen = S par. & Greenwich " > = @ N 1824 Februar 4... . Zu 15m 9652 — om 4841 2 + 0521 7 21 462 = 00° 5:78 2 + 0:24 zZ 40 28.9 = 7015230 les set 2 a 0207 7 47 36:2 Lo aaa 2 + 031 7. baudsso 259, 19596 u et 2 + 0:34 Re) 7 58 as 272722200 + 40 58°8 2 + 0:36 er Spa DDR + 39 57:5 1 0 en s 30 12:2 2923:85 a) 2 + 0:44 SE a me 270,..,2:63 BE 2 + 0:45 =) 9 3 25-2 10 832 ren 2 + 055° = 03 Sn 12 = .2208 + 37 28:7 \2li|l + 0:66 ar 7aug Februar 25... s 13 30-2 las > + 0:25 a al - 3 19-24 u ao 2 = 08 I 2-5 8 510162 15 2 1 Ou8i 0 eye ae) er ai | Pohl Wen ro 9 38 30:2 BE) — 45-1 2 + 0:39 + les Februar 27... . 10, to, A122 aa +45 56-1 2 + 0-41 oe 10 Hose 2038275 N er 2 Zap 22 NDR 10 39 34-2 0 36582 aan 1a 2 + 0:42 en wen 10 47 40:2 — 0 38-05 45 10-8 2 a Ve org 10 BzanAu2 — 0,82-01 + 44 509 2 + 0:44 > Bel iı Pie 32 0, 88-05 aa Age 2 + 0:45 0353 Februar 29... . 7 27 23-2 a oa 2 er ao) 7 55 12:2 3720 2 = Penss 746 92 1. 3843 So ges 2 + 0:20 il Zn So sets eo 3) 2 ee u. jls | 38 5 A442 — 1.8845 2 Su | 8 11.92 — 1. 88:60 _ 22 22-3 2 0:25 a le® | März 1.. 8 BR _ 7:06 A N Ag ll 2 0228 1:8 | 22 29-2 + 2191 — 8 19 2 —+ 0:26 al 5 März 2... 8 32. 41:2 ı 3,57:61 Es) 2 een 5:9 | 20, 27-56 228 B1°0 2 | März A.. 754.62 33 + 26 203 2 Su 009 == 99 | 3.,@ 2 nn 26 21-1 2 = 1022 + 14 ME Sl a Der le 2 + 0:35 +86 | 8 58° 2 —_ 5er] 4 25 45°8 2 + 0:97 ae Vz s5 62 u De + 25 35-6 2 + 0:29 es | März 6.. 8 .29 54:2 +4 51:55 2 + 0:25 40 1:2 +4 51:67 _ 28 54:6 2 + 0-27 0:8 eo lori ung Aueg 2 UN ge Ze Od 1 | | Bahnbestimmung des Kometen 1825. Beobachtungszeit Beobachtung — Rechnung @ app. S app. x na Aberrationszeit in Tagesbruchteilen a ae 6050 a 6 40m 15582 + 44° 49' 21'9 21 0:29614 — 38379 — 40'4 — 24'6 14:50 21 30054 — 4:68 — 50°0 14:93 48 39:1 il 31353 — 3:44 — 36°7 — 22° 15-35 an | 31848 — 2:69 — 28:7 15:06 15:9 29 32279 — 2:69 — 287 —. 21° 12:02 ® 29 32614 — 5:51 — 58'8 — 30 9:75 A) 29 34324 — 6:71 (— 71:8) — 87° a7, 115 29 34806 — 4:97 — 53°'1 — 33 12:60 46 38'0 21 35838 —. 2591 — 311 — 27° 12-01 47:0 21 37113 — 2:62 — 28:0 (+ 14° 10:09 44 38°2 29 40501 — 2:42 — 25'9 — Qi 6039571697 29 33630 — 4.18 — 450 19,277 + 44 5 305 29 34604 — 4'85 — 51°0 — 869 16:57 29 36253 — 3:16 — 341 16:41 4 592-5 29 37354 — 2:72 — 2933 (= I® 10:89 3 245 29 39533 — 7:06 (— 76:1) or 62737 43764 7-7 42 44° 40,25 16 41735 — 4:37 — 48:6 — 22 42:62 41:6 16 42374 — 5:14 — 57'2 Sn 44:55 43° 56°9 16 43741 — 271 —' 830'2 — 9° 43:32 5052 16 44303 — 3:72 - 414 = 10 44:36 35°3 16 44956 — 2'483 —. 26°4 Ns 43:32 283 16 45232 — 83:34 — 872 —= 16 6 36 43-63 + 41 37 22-8 16 30431 — 3:57 — 40:1 =, 19% 44:34 16 30974 — 2:71 — 30°4 42:92 36 54°8 16 31734 — 83'92 — 440 — 0) 42:87 34 16 32560. — 8:71 — 41'6 — 24° 42:90 16 33060 — 4:54 — 50'9 42:75 22.28 16 33470 — 3'959 — 89:8 —..17 6 36 18:67 +41 2 24 10 335583 — 3'15 — 89'6 (= 48 DE 42 9 34171 —+ 50 (ST 57) let 8 85 5:88 + 40 30 38:3 2 34863 — 4:03 — 46°0 de 88°17 46°2 11 el — 423 U 1908 6 35 29-97 + 39 30 33:3 23 32149 — 5:73 — 66:3 op 32-59 341 23 32981 — 3:03 — go a) 32:96 26:1 23 34053 — 2:53 — 298 —_— 82 33:49 29758:8 23 35198 — 1:87 — 21'7 — 15 32-99 48:6 23 36177 — 2:26 — 26-1 rs 6 35 20-41 1 34601 — 3'47 — 40'7 20.53 + 38 34 18:7 1 | 39303 — 3:31 — 88"8 — 8 19:31 10:3 8 — 4:53 —ı Se! — 24: 18:55 143 2 — 5'29 (1 622) —. 202 Denkschr. der mathem.-naturw. Kl. Bd LXXNXNVIT, | | g-x E | Datum Tue I Zi S = par. & par. ö Greenwich Mi 3 ER | N 1884 März lo. ın. 101 4m 5252 + 0m 0548 2 -+ 0334 5. 49-31 2 — 6 33-55 2 10 1820-2 om2:23 2 + 0:34 10 26 53-2 = 0, 4:96 2 = 0.85 (OB 322 352 =.) 2) 2 + 0:35 10 87: 125-2 0010-88 2 + 0:35 10 50 41-2 Ber 101562 2 => 0:36 it 60572 — 0.0.93 2 101138:7, 2 + 0:36 ILL 31700 2 089 210) 0-0 2 + 0:36 11 een =.) ug 2711: 11°6 2 + 0:37 ne Pose? 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[Del Reale osservatorio Instrument: 1824 Jänner 9... 15h 33m 5350 — 0382 + 6'1 15 49 47°9 ee 57 17 43 58-2 — 0'55 Eau 3? Jauner 10222, 17 836 10°5 — 0:58 Bahnbestimmung’ des Kometen 1823. Beobaehtungszeit Beobachtung — Rechnung 0. app. d app. x Mas x zei ei | en | in Tagesbruchteilen 6b 35m 21550 8 0:41195 — 2813 — 25'0 2170 24 — 1:93 — 22°6 222 27 — 2°41 — 283 23-25 8 42131 0:86 (— Aop) 25-98 8 42724 + 2:39 @=998.0) 2232 8 43106 — 1:25 — 146 215590 8 43456 — 1:66 — 195 2156 289 il 5720 8 44377 — .1°97 — 231 20:09 32 14'5 8 455907 — 3:42 — 40:1 22:84 53'2 8 45831 — 0:66 (— 78) 21:96 31 41'6 8 46169 — 1:53 — 18:0 20:30 12:8 8 465983 — 83:18 — 37'3 br3/02 2622 + 34 34 19°5 17 29777 — 123127, — 28:0 30-35 11:4 17 30082 1107) = 29h) 6 37 48:72 + 34 16 42°2 25 26960 — 2:15 — 26°6 4925 36°3 25 2712 — 1:75 — 21°7 6 38 15:92 + 33 59 14°'8 25 31116 — 0:36 _ 45 14:48 28) 32769 — 1 2722 — 27'6 16:64 56 18:1 25 33870 — 0:33 _ 41 15°41 97 40'6 25 34347 — 1:68 — .20:9 16:50 25 34779 — 0:69 _ 8:6 ST 58 45° 25 36910 — 9:54 (— 118-7) 17:94 57 52 25 37635 + 0:06 + 8:0 6 38 39:58 + 33 42 26° 25 28250 — 1:86 — 23'2 39:19 32 25 28899 — 2:42 — 30:2 40:66 pp! 25 29383 — 1:13 — 141 6 39 78 + 33 26 349 25 26159 — "32 — 16°5 "89 43° 25 27468 + 0:44 (+ 53°5) "23 33'8 25 277199 — 1:29 — 141 B.30 2 | == a or 15 25658 0:2 26) 35:58 Dee 118322) 15 26028 — 0:92 —. 91198) 39'983 9-0 15 26485 — 0:70 _ 8:8 3950 10 466 15 27145 — 1:31 — 16°5 3676 48:1 15 27528 — 0:16 _ 2-1 3605 1° 15 27.902 — 0:98 — 12'3 6 44 44:28 —+ 31 2925 7 37748 — 0:54 _ 6'9 46:05 99'6 37 38349 —+ 1:00 + 12'8 di Palermo libro VII—IX, p. 218.] Altazimuth von Ramsden. 16h 29m 29540 + 28° 36' 26'9 0 64503 — 28594 — 38"6 26:84 37 39'4 65607 — 3:48 — 45'8 12-67 AN 98 73937 — 2:96 — 38°9 16 26 2:44 —+ 30 49 52'6 73004 — 3:54 — 495'6 AB + 4 +4 [| [86) A. Hnatek, G-%* 3 Datum Ze 3 = par. 0, par. Greenwich ” 3 3,3 N Jänner 11.. 15h 54m 3559 — 0:89 + 4'9 Jänner, Spa: 17 25 42:9 — 0:62 + 2:3 Jänner. 17.:.. 14 598322 3102) u 28 Jämer 21... j1ı 23 WArı7 178 Bea ännerssPa-e 9 7 48'383 — 1.66 —+ 12°9 Jänner 24... . 852, MoDkıg = ee = Bl Jännens or 7 835 336 — 2:51 —+ 10:1 Februar 5... . 10 16 8952 — (0:22 — 9:7 13. Paris. [Observ. astron. Instrument: Bis 24. Jänner Tubus mit Fadenmikrometer; vom 1823 Dezember30. . . 18h 41m 9957 _ Hanılssh 3 — 0540 — 7 10:98 ee az || + 72 — 10 46:51 Zoe a 1824 Jänner em id. 8 Ba — 12, 81-10 3 — (32 7a 2 6 + 4 4:67 — 0 00 Byp! — 0:49 + 77 IT AD 18 — 18 30:30 —+ 40 461 — 0:48 + 7'6 Jänner & 2. 1633 0°5 — 12 42-80 | 3 — 0:58 — a, Tea | — 18 22 31 ea 82 — 14 54-15 ae 3/1 17 50.205850 ea Ara a 3/1 — 0:49 + 74 Jannerse op 16 5833076 —+ 17 9.29 — 28 52 3/1 — 0'587 —+ 8'0 ae le Ze 020 — 28 10 3/1 — Mo) Zu 07: Sell er 3 118; 55 237.29 ul Bei) — 20 25.0 3 — 0239 = 67 Jänner A 10 836 484 + 45 83200 +20 9:0 | 31 — 108 ran + 35 16:00 ua. 90 | a 2109: 592.98 3 Jaunens2bmaner 16 46 54:0 — 0:00 — 6'6 Jänner 31. . . . 18, 2100023159 — 0:00 —. &7 Biepruaneleee 12 42 254 j — 0:00 — 6'4 14. Petersburg. Beobachter: Instrument: 1824 Februar 28... . 13h 49m 5551 — 1m 16589 ren 1 —+ 0830 u 58 189 53 u! — 1 16:07 + 4 56'4 1 —+ 0:29 + 5'9 N = ei Zu ai 1 + 0:29 er620 14 16 42-9 — ee au Soil 1 = (0028 = Be 14 23 ..58“1 — ; 1 + 0:28 Bahnbestimmung des Kometen 1823. OD | Beobachtungszeit | Beobachtung — Rechnung 0. app. d app. x Nas ; Aberrationszeit in Tagesbruchteilen Di Au eosh ' = 16h 22m 49550 + 32° 49' 57"1 065958 — 83543 4989 —+ 92°6 16 18 46'10 —+ 35 183 1:9 72294 — 3:51 — 43'0 + 831 19.912253200 —+ 47 32 30°'0 62198 — 25°47 (— 2578) (— 97°5) 15 14 2'600 Aa Id, 220) 47204 — 9:51 — 75'0 + 91°2 14 43 43-10 + 63 24 39:3 37782 — 10:04 — 674 + 84:7 14 23 13-00 +65 52 157 36689 — 10:00 — 61'4 + 83°5 12 56 1670 = 210733250.3 31370 — 23:08 — 109:5 + 67°9 8 9 55:90 —+ 66 17 591 42465 — 15:58 — 93°9 — 42'7 de Paris, tome XII.] 26. Jänner an Meridiankreis für « und Mauerkreis für ö]. | 16h 51m 51866 167 077444 —+ 0890 + 1371) 17:92 | u 190 85 118) 168 — goAA — 50-4 087 48:85 31 170 — 1'91 — 237'9 —+ 81°9 16 48 11°13 169 70674 — 3'183 — 46°0 8:70 | eis 1 ae 152 73002 — 89 — Dei - 65°0 6:82 47°8 172 73546 — 83:12 — 45'2 —+ 587'7 16 42 8:08 163 68561 — 0:68 (— 9:6) 4:33 —+ 19 44 39:0 165 — 4:43 — 627 (+ 113'8) 7:39 43 26°6 166 — 1:37 (— 194) + 414 41 56'42 49 19:0 130 74461 — 4:53 — 63°9 —+ 52'7 16 39 47:95 —+ 21 23 404 134 70364 — 4'22 — 08'9 631 44:86 2 22:5 138 73100 — 3:48 — 48'6 + 60'0 44:37 — 83'97 — 5954 37'81 Sl 53 134 178475 — 2:96 — 411 —+ 70'8 14 21 34:33 —+ 66 Du POT 102 43941 — 13:58 — 82'8 + 715 34:84 22-4 106 — 3807 — 79-7 + 64°2 31:22 107 — 16°69 — 101°7 13 18 19703 + 70 38 26°5 69637 + 4'49 (+ 22'3) + 36°0 10 9 45:67 + 72 37 141 55211 —+ 62:73 (+ 2795) — 22°0 936 29.60 + 71 41 434 52625 + 6'23 (+. 294) (— 968) [A. N.‚II, p. 285.) Winiewski. Kreismikrometer. 6h 37m 4547 4199 a 580 16 056943 — 48:01 — | 44'3 —+ 45'8 5.329 40:9 16 57562 — 83'01 — .83'2 —+ 42°5 3'695 16°9 16 58013 — 4'51 — 49'8 + 281 2:04 2 46°6 16 | 58804 — 5:89 — 65°0 —+ 14°6 3'295 16 59308 en — 27'8 Ar Hnater, Y-x E Datum DIE y = par. « par. Greenwich x N 2,5 N 1824 März 28. . gh 3m 12s7 — 0m 1302 u 2 er 1 + 0314 = ME) SEA 08860503 = 1 28:0 1 -- Mila + 2:5 s 17 46°9 — 0 1488 = 1 —+ 0:14 + 2:5 Sa — MD). + 0 51:9 1 05 "H 2:6 8 31062105 —.0 ill Sl 5 1 = 0115 -- BB 15. Prag. [A. N. II, p. 455, 467; Beobachter: Instrument: 3!/, füßiger | 1823 Dezember 30. 16h 37m 3150 — 5m 10369 — 3 9895 1 — 0842 + 7'6 16 46 24:0 — 5.119) — 3 iR 1 — Oeatil + 16 58 30 — 5 16'25 — 31 34:6 1 _ 0:40 _ 2) 1824 Jänner 1.. 15 502.872 ud Be — 7 4902 1 — 05% + 85 2 1 Bilo@ 1 — 3 6'29 + 36 6:9 1 —5 iA 9 888 1 — 6 53'86 1 16 7 42:7 + 4 10:29 - 5 86 1 — Bl + 8:2 — 0 52-04 1 Jänner 15.. 14 34 32-0 — ) 50:42 — a7 39 1 — 0:92 re) 14 39 55-0 — () SB — 36 58-4 1 — 0:91 a Zeil ca Bo) 70h) Su 408 u 28 Sad 1 — 0:89 + 6:7 14 55 46°0 9 58 + 46 24:2 1 — 0:88 -- 665 5 © sule® — ii Feat — 34 55.8 1 — 0:87 + 6©8 19 8 Sl=® — ij el 39. Ageil 1 — 0:85 + 6:0 Jänner 22... 6 56 20:0 —+ 4 58'40 1 — 0:24 + 2 59:74 1 + 0 30:59 1 25 ° BO —+ 4 45'93 1 — 0:49 + 2 47:00 1 0 83:24 1 7 44 30:0 —+ 4 36:48 1 — 0:62 + 2 28-94 1 + 2 31700 1 + 1 40:98 1 — 0 23:78 1 Februar 2.. & 14 — 38 35:99 il — 0:13 5 Sa 30) 0:7 1 + 3:3 9 1 Baer 9 5 1 — 218 5 Ba — A 12 1 — 01% — d 2528 1 Bahnbestimmung des Kometen 1823. Beobachtungszeit Beobachtung — Rechnung Eon. d app. Sa Abemeone Pal in Tagesbruchteilen Nass Ag | Ao cosd A6 6h 42m 53574 + 31° 44' 57'6 30 0:32357 —+ 0:96 (+ 12"3) — 8334 54:73 9:3 30 33115 + 1:69 (+ 21:6) (— 45'838) 5293 43 59'9 30 33369 — 0:21 — 2:7 (— 57°1) 92:93 32:3 30 33654 — 0:30 — 3:8 (— 784) 9335 44 39-1 30 34312 — 0-11 —_ 1:4 — 2635 II, p. 13, 27, und Berliner Jahrb. 1827.] Biela. Dollond mit Kreismikrometer. 16h 53m 2332 + 12° 25' 48'2 167 068823 — 2506 (4- 30'1) (— 58'7) 51 59-12 979 167 69440 — 0:45 (= 6°8) ( 786) 57:62 27 40°1 167 70475 — : 0:80 (— 11:7) (— 26°3) 16 48 9:86 +15 8 44°9 152 69552 — 9:34 (— 1352) (— 14°9) 12:39 156 — 6:81 (— 98:6) 1525 9555526 160 — 3:95 — 586'7 + 55'8 15:40 10) le 161 — 3:80 — 599°0 + 62°0 16:84 \ 164 | — 2:36 — 34'2 14:32 ll 18° 152 66773 — 3:46 — 00'1 —+ 76'0 13:18 158 — 4:60 — 66°6 I 8. 7°6% + 42 ıi1 55-9 126 60495 — 3°'95 — 43'9 (— 48°2) 623 12 ler 126 60869 — 41 — 461 (— 48°2) 0:79 Irene 124 61573 — 7:20 — 80:0 (+ 1620) 25:91 197399 124 61965 + 19:24 (+ 213'8) (+ 278:0) 4 50:64 14 34°3 126 62275 — 14:98 (— 1664) (— 5365) 96°60 16 420 126 63570 - — 4:66 — 51'8 (- 49:0) 8 2 188% 111 28631 — 9:89 — 76-1 ? 1 43:02 114 — 45'86 (— 3419) 2 0°8%2 111 29938 — 10:49 — 80:4 ? 2... 98 114 — 7:82 — 60°7 ı 870% 111 31976 — 1:15 (— 11:3) 1 49:52 1512 — 9.57 — 73:4 ? 2, Beil 113 — 817 — 643 1 48:65 114 —+ 1:89 (+ 11°) 9 15 1630 82 24672 — 1516 — 74:0 15:56 + 70 54 374 83 — 1590 — 777 + 195 14 58-41 82 25844 — 13:58 — 66°3 39:47 82 26859 — 16°25 — 79:6 37:22 83 | — 1850 — 90:7 ou (or) 4A. Hnatek, or 8 Datum Aliloıe Zei an S en par. @ par. © Greenwich E 3 = 2 S 1824 Februar 2.. — 8m 0342 — 9! 31'6 1 + 1'9 Zu 17m 4259 EN | Eee | — 7 2240 1 > 28) — 5 22-91 1 — 0:12 — 7 43:80 1 — 9 1443 I Februar 29. 9 25 85°7 — 1 43°40 — 28 57'0 1 — 0'46 —+ 3°'6 16, Prag, [JAUN psuz Beobachter: 1823 Dezember 30. 16h 47m 2657 3 — 0546 + 7'8 1824 Jänner il 15 46 7. 1 — 0:52 + 84 Jänner 4. IT 2 + 0:27 —+ 6'7 Jänner d. 16 7 BIT 2 — 0:56 —+ 8'2 16 45 50°7 3 — 0:22 Zu en Jänner 16 2 187 3 — 0'58 —+ 8'2 Jänner 16. ea ER 4 — 0:98 —+ 6°9 Jänner: 22. I AND T, 4 — 0:68 + 1'6 Jänner 27. 7 34 46-2 Ba 2 so + 9:8 Februar ie 6 49 386°7 il — 2:20 —+ 1'7 Februar 2. 30 10°7 {5} — 1:89 —+ 0°6 Februar BIETET 3 — 1'48 —+ 0:0 Februar 10. 6 43 48'2 4 — 0:58 — 0'7 Februar 17. 7 0,7397 2 — 0°21' SL 22 Februar 20. 6 BB 33 3 — 0-18 —+ 0°5 Februar 29. Os Ziere 3 20.29 — 1'9 März 2 9.85 4:7 Ii| +0: u 18 März 3 Se 12 2 —+ 0:24 —+ 1:8 März 4. 9 23 2:3 3 + 0:23 —+ 1'8 März f 9 29 42:7 1 + 0'23 —+ 1'9 17. Prag. |A. N. Ip los} Beobachter: Instrument: 1823 Dezember 30. 166 18m 3550 — 0348 + 8:0 1824 Jänner 14 57 7° — 0:52 —+ 8'8 Jänner 4. 16 5 44'6 —+ 0:06 —+ 6'4 Jänner [a 600,955 — 0:60 + 4'2 Jänner 14 283 15°4 — 0:62 —+ 9:6 Jänner 16. sr Es — 1:02 "+ 9:5 Jänner 22. 46 537 — 1756 + 4'7 Jänner 27. 59 10°2 — 1'82 —11°'0 Bahnbestimmung des Kometen 1825. I Beobachtungszeit Beobachtung — Rechnung a. app. Sapp. x un \ Aberrationszeit N RES Ad in Tagesbruchteilen gu (4m 35585 —+ 70° 52' 58°9 54 — 19887 — 97"4 el 13 4998 82 0:30068 — 14:49 — 50:05 83 — 14:42 — 69'9 29:38 82 31388 — 12:59 — 62'0 28:65 83 — 13:42 — 66 1 21:84 84 — 20:13 — 99:2 6 86 37:95 —+ 41 29 47'6 16 51163 — 3:44 — 38'7 + 48:0 und Berliner Jahrb. 1827.] David. 16h 51m 59547 u 29 28 2A 0:69510 — 08207 (— 10) (— 55'8) 16 48 9:40 —+ 15 d 45°0 65267 — 10:15 (— 147 1) (+ 59207) 16 41 57:80 —+ 19 48 8:0 72603 + 1:71 (+ 24:1) (18222) 16 39 5284 —+ 21 20 170 66797 — 4:23 — 591 —+ 64:3 49:00 21.3055 69462 — 4:38 — 61°2 (— 22-1) 1687 31°50 —+ 23 27360 66449 — 4:36 — 602 (+ 1139) 15 59 13:40 —+ 44 49 320 59941 — 3.63 — 38'6 + 60°5 15 ı Bu7°S8 + 60 38 21°0 31759 — 2:92 — 21'5 (+ 1986) 12757 4713 + 71 16 36°0 31292 —+ 69:60 (+335 3) (— 9767) 9 45 43:60 + 72 26 35'0 28125 —+ 96:71 (—459°6 (+ 16848) 152770, Ara oc 28163 — 20-91 —103°0 (-— 175-4) 8 29 4540 —+ 68 20:0 26696 + 6:61 (+ 370 (+ 1392) va) — 59 4 24:0 27625 — 7'72 — 595 _ 88:5 $ DH NR —+ 50 20 52°5 28693 — 22:53 (—213°7 (+ 15315) 6 44 30:07 —+ 47 17 41°5 rd — 70:87 (— 7140 (— 19243) 6 36 43:93 —+ 41 33 6:0 41046 . — 0:32 —u 336 _ Ds B 8 Bl —+ 40 29 29-5 39195 — 9:02 — 1029 —+ 13:3 6 35 43°10 —+ 40 0 2:0 383632 — 3:04 — 35'0 CE 78°5) 602305. 80..38 + 39 30 16:0 38325 — 4:78 — 59'83 (Sr 560) 607300. 20527 —+ 38 7 411 38737 — 3:28 — 38'7 SP wen und Berliner Jahrb. 1827.] Hallaschka. Kreismikrometer. 16h 52m 3512 Se OA 067506 —+ 1835 + 198) (— 361'6) 16 48 18:79 + 15 ll NE 61871 = r68 — 67:8 (+ 3281) 16 41 5:19 —+ 19 47 35'2 66667 — 09'40 — 761 —+ 121°8 IB 20, aa a Fee 62540 + 5-36 (+ 74-9) (3526) 16 37 44:53 —+ 23 1023528 59917 — 090 — 124 (+ 4445) 005952322239 —+ 44 40 53°0 54636 — Kol — 50'9 + 499 14 59 14:51 + 60 51 41'7 36309 — 12430 (— 9087) (+ 5592) 2 0 A —+ 71 17 24'9 28819 — 86:20 (— 4150) (— 8057) Denkschr. der mathem.-naturw. Kl. Bd. LXXXVII. 58 A. Hnatek, G-% a Datum uullula Zei) 3 3 par. & par. 6 Greenwich N 3 ER N = | 1824 Februar 1, 6h 17m 754 — 2816 —+ 5°'4 Februar 2. DRITTES — 2:02 —+ 3'9 Februar 4, 5 50 43-3 — 11250) u je 18. Seeberg. [A. N,II, Beobachter: Instrument: Am 19. Februar 1824 Jänner 166 10m 955 — 0857 - + 8'7 Jänner 19 27 80° — 0'56 —+ 8'2 Jänner 10.. 19 27 > — 0:60 + 7'0 Februar 19... 8 7972955 — 0:00 19. Wien. [A.N., Bd. II, p. 13, 113: Beobachter: Instrument: 31/, füßiger 1824 Jänner 5.. 16h 5m42s2 — 4 m9875 1 35°) 1 — 0828 ) — 5 Ko 1 \ — 6 16°55 —_ er a! 1 — 7 24:36 + 6 49'8 1 16 39 340 + 3 58:49 —+ 19 44:6 1 — 0'28 —+ 3°'8 — 5 14:67 o- 6 01 1 — 6 21°26 = 5 174 1 — 7 28-48 —+ 8 aaa 1 16 53 46°1 + 3 957'28 + 21 9:7 1 — 0'27 —+ 3'7 — 02270 En 3 58°5 1 7.99.37 + 9 391 1 1 ü 188% + 3 56:96 a ES ı — 0'26 + 3°'6 | — 5 16:08 oo — © 37a = 3 z& 1 — delle) + .9 22°2 1 It 20. 57°8 — 6 25'70 — 2.88: 1 — 0'26 + 3°5 — 7 34:00 9 56° 1 Jänner 6.. ı8 51 30°5 + 8 9:33 er EAN) 1 — 0'058 —+ 2°5 + 7.26°08 4 13 Slot 1 16 10 12-6 + 8 7:70 — 10 490 1 — 0:03 —+ 2°5 —+ 7:24.95 + 15 134 1 —+ 4,1255 — 3 48'9 1 + 3 43-10 + 16 12-8 1 16 EBarl + 8 555 —_ 9 113 1 — 0:00 + 2°4 + 7 22:30 8 2922 Sl + 4 0:35 _ 1 419 1 Bahnbestimmung des Kometen 1823. oO de) | Beobachtungszeit Beobachtung — Rechnung 0. app. ö app. * ads s ; RSEEOLSZEN NG N Ar in Tagesbruchteilen 9h 50m 48592 + 72° 8' 54°1 0:25868 —+358°69 (+ 1649"5) (+ 545'9) OEE15E.58.28 —+ 70 55 41°4 22322 — 9:89 — 48°5 + 764 8529798282 —+ 68 5 20°4 24008 — 10:26 — 587'3 — 634 p. #91, und II, p. 113.] Encke. Meridiankreis, früher Äquatoreal? 16h 39m 52347 E20 155 066984 — 4835 — 60'8 57 16 837 29.87 —+ 23 4 12-0 68160 — 3'47 — 47'9 — 82°4 0922.67 112:73 —+ 30 43 220 68141 — 293 — 37'8 —+ 511 6 47 7:40 33447 — 15°31 —151'2 Wiener Annalen, Bd. IV, p. 120.] Littrow (0). Dollond mit Kreismikrometer. 16h 39m 55586 -- 21° Dil BA 146 0:66675 — 1:09 (— 15'1) (+-158'9) 25'28 153 — 1:67 — 23°3 56'16 22'8 155 — 0:79 — 11°0 (+-143 3) 99'883 338 157 er — 15'6 (+154 3) 5160 ZEN AT 146 68775 — 2'47 — 34°5 (+101°5) 5132 13:8 153 — 2:75 — 38°4 + 68:2 51'058 328 155 — 3'02 — 42'2 —+ 87°2 Se Dat 157 — 2:36 — 33°0 (+105 5) 50:39 DA22 146 70013 — 1:96 — 274 (+111'7) 49:61 2a BileT 155 — 2:74 — 38:3 + 91°2 50:82 2a 281 157 — 17583 — 214 (+122:6) 50:07 2 146 70953 — 0:98 — 13'7 (+148 6) 49:91 201 2506 153 — oe (— 159) (+230 9) 48:57 24 45°8 155 — 2'48 — 34'6 (+131°1) 49:00 24 (2 157. — 2'05 — 28°6 —+ 91°5 46:61 97°8 155 71900 — 383'13 — 48'7 —+ 43 46:19 401 17. — 3'559 — 49°6 (+ 25°8) 16 37 38:86 —+ 23 1, 2826 139 65699 225756 — 35083 + 64:9 3387 20°6 142 —22.55 — 35'2 —+ 59:9 3223 3 136 139 66997 — 2:27 — 831°3 + 91°3 32:74 18:9 142 — 116 — 20°1 —+ 96°6 31:54 2.‘ 143 — 2:96 — 40°8 —+ 74'7 32°77 3 4:8 144 — 1'72 — 23'7 —+ 82:5 30:08 4 51°3 139 68731 — : 2'86 — 89°5 —+ 80.1 30:09 547 142 — 2:85 — 39:3 + 83°5 29:34 59:0 143 — 3'60 — 49:7 + 87'8 ge 60 Datum A. Hnatek, 1824 Jänner Februar Februar Februar 6.* 2ER 4... Oo Se R: Mittlere Zeit Se De Ba. Greenwich ea 5 3, N 166 35m 1081 — 3m 4095 =. 172" 59:7 1 — 6 1:70 + 10 52:2 1 — 39 14:25 — 2 576 1 — 45 3420 + 2 97 1 — 46 10:70 — 11 22'7 1 — 77 3860 + 9 15'6 1 — 97 18:15 = le 1 5, 221053659 — 2 49:84 + 19 18:0 1 — 03567 + 1'0 — 7 45'6 1 IS 59°8 — 3 53:09 + 16 28:8 1 — 0'66 + 0'6 6 30 0-4 —_ 7:68 + 15 36°4 1 — 065 + 44 3-7 — 4 28:07 + 14 55°4 1 — 0:64 el 6 5 43'6 + 19 2485 + 14 20'6 1 — 056 =. (oil + 16 34:08 + 13 10:0 1 —+ 13 11:83 Le 859 1 6 43 42'6 + 13 56:59 1 — 051 — 0'4 + 16 4:88 1 —+ 12 41'92 1 7.190 7° —+ 18 40:69 + 16 30 1 — 0'45 — 0'8 + 15 50:02 + 14 45°0 1 —+ 12 29:62 + 14 11'9 1 7. 50775225 + 18 2'54 + 8 224 1 — (0 lo = 15 11553 + 7 .20°2 1 + 11 48:93 + 5 39:3 1 — 26 3156 NImZT2 1 — 56 25'83 — 3 43'2 1 GO? + 17 22:66 = 1 Sek 1 — 0'31 — 1'3 + 15 27:70 — 13 28:7 1 -- 13 2618 N let) 1 0 9-55 — 14 0:2 1 — 6 37:77 — 18 38:0 1 — 7 28-91 +..3 443 1 — 12 24°91 — 4A 851 1 — 14 2:60 _— 8 “9 1 7. 20, ne + 16 51:58 — 1 6 1 — 0:18 — 1'6 + 14 57'27 — 16 "3 1 + 12 5694 — 12 20°9 1 — 7 10911 — 21 383 1 — 8275 + 0 534 1 — 12 51°03 — 10 244 1 — 14 24:79 — 15 46°8 1 Bahnbestimmung des Kometen 1823. 61 Beobachtungszeit Beobachtung — Rechnung 0. app. d app. x us | a onzei N | An ats | RN | in Tagesbruchteilen 16h 37m 30562 + 23° 4' 51'7 144 — 2832 — 32"0 + 80'5 30'33 37°3 162 — 2°61 — 860 -+- 66 2998 42°7 173 — 2:'96 — 40-8 + 71:5 29:83 2 54'6 174 = Bel — 42.9 (— 36:6) 35:92 4 23'2 175 + 2:98 + 41°1) — 520 29:85 514 176 — 3:09 — 42:6 + 80 2971 465 177 — 3:23 — 44'6 + 75'2 9 16 8345 + 70 54 57°5 82 021311 — 25:72 — 126'2 Cr 1920) 44-9 84 (+ 31:6) 14 59:20 DOES 82 25782 — 1626 — 800 SF "9 44:61 St ee 82 26755 — 17:36 — 85°4 — 3-1 24:22 50 34:9 82 27730 — 24:22 — 119'3 == "3 Sr 29 AP +68 4 53°: 70 25050 — 14:23 — 80°8 — 89°8 42:76 98° 72 — 13'958 — 177'2 — 8303 42:97 6) 1° 78 — 13:37 — 76:0 —y 20: 1385 70 27687 — 12:90 — 73°7 13:56 72 — 13:19 — 75:2 13:06 783 — 13-69 — 27180 28 88'183 6 835°8 70 30147 — 3le0R) (Ge 62) (+339 8) 58:70 33:9 72 — 0:32 (= 80) (-+337 9) 58:76 37:4 73 — 0:46 (oe) (3414) 19:98 + 67 58 56'5 70 32493 — 19° le) —. 8°) + 6:5 20°21 59 Sl 2} — 12,590 — 78°7 = lejanl 20:07 98 "8 73 — 13:04 — dereb) — 45'2 20:74 59 45°5 76 — 12:73 — (+ 555) 29 83:43 31:0 85 -+ 30:32 + 1725) (+ 41°0) 12 87:44 | 766 33 10-4 64 25350 — 11:36 — 67°8 — 7ıle® 3692 32 8357 66 — 1188 — AD) (— 1065) 3606 34 480 67 — 12:74 — 80) (+ 25'8) 3690 32 41:6 7 — 11:90 — 71:0 (— 1006) 36'783 927 74 — 12207 720 — &9°6 3622 3320522 75 — 14'48 — 864 — 257.20 32:69 34 35°5 ds — 16-11 — Bol (+ 13:3) 3477 10:7 78 — 14:03 = .88°7 (= 1195) 6'836 80° 15-3 64 28813 — 118 — . 00:7 — 96°%2 6:49 29 591 66 — 1002, =. 50°9 (— 764) 682 28:7 67 — 9569 — 57° (— 102-8) 4:39 524 74 — 12-12 7220 — geil 2:38 30 343 75 — 14'13 84.5 — 37'2 6°57 28 46°2 77 | — 9.94 — ‚Age (— 1453) 12:58 26 24:8 78 | — 3:93 72355) (—286 7) \ | | 62 A. Hnatek, ie 3 Dakım Mittlere Zeit 3 & a Greenwich z N 35 N 1824 Februar 7... . 6b 58m 2855 —+ 15m 43893 | + 183' 5°6 1 —, (387 —+ 10 46°67 —+ 12 10'9 1 + 9 20:39 _ 3 41°4 1 .— 0 10:07 + 0 33:2 1 — 0 28°07 _ 6 14'2 1 — 0 3836°29 _ 6 240 1 — 14 13°77 + 14 36'8 il 7 50 59-8 —+ 15 21'20 + 9 11'4 1 — 0'26 — 0 54:56 = 9 80 1 8 12 48'6 —+ 15 13:23 + 8 43'3 1 — 0'21 es _7,9046:3 1 Hebruatsnsr sr 6 44 37'9 —+ 28 16:75 + 14 13°2 1 — 0:39 + 23 56-39 er n —+ 20 13°45 _ & 7° 1 + 14 505 + 6 13:6 1 Kehruar KOme: 0923050659 — 4 7:67 — 19 24°2 1 — 0:44 — 6 Age) Es Tele. n 5 838 384 — 4 12'08 — 20 27'7 1 — 0'42 6 51:76 0 Age 1 Dee] — 4 15:48 — 20 544 1 — 0:40 — 9 Hu eg le — 4 18:35 — 21 49:9 1 — 0:38 — 6 58'39 + 0 38'9 1 Hebruanzlor. cr 0 18° —+ 11 5254 + 9 23'3 1 — 0:30 + 5 56-97 = a | 3015.83 “7 del f Rear No 8 < 5 509 413 + 8 43:76 — 24 50'9 1 — 0:28 + 6 30-84 Su We | 4 + 2 58:73 a le |, 0 ser a lea — 38.. 11-11 — 2 le 1 ae) ar + 8 37:73 ee ee 1 — 0'23 + 6 26:03 — 14 22'8 1 + 2 53°15 _ 58953 n — 10723723 _ 3 174 { — 8 15:62 _ 2 43°5 n Hebruarnslswese ser 6 18 144 — 4 4:8 =F 49:0 1 — 0'23 — 15 83877 + 3 39°4 n — 23 59:53 + 16 412 n 6 49 32°4 — 4 '7'96 + 3 98'2 n — 0'15 — 15 42-19 Sr 3 84 n — 23 5911 + 157 32-9 1 Bahnbestimmung des Kometen 1823. 63 Beobachtungszeit Beobachtung — Rechnung 0. app. d app- x Le Aberrationszeit x x in Tagesbruchteilen a Au 008% Dr 7h 46m 16554 + 63° 27' 39'0 58 0: 28680 — 10315 — 68°] (+ 33'4) 16:44 394 59 — 10:25 — 68'7 (+ 338) 10:81 234 60 — 15:88 (— 106°5) + 178 16:98 122 61 — 971 — 65°1 —_ 4 16:80 25°6 62 — 9:89 — 65'9 + 200 15:48 22:8 63 — 11°21 — 75'2 + 17:2 15:48 445 68 — 11:21 — 92 (+ 389) 45 53'81 23 448 58 N 32327 — 932 — 626 — 2:3 50-31 46:8 62 — 12:82 — 85'6 — 0:3 45:84 16°7 58 33842 — 7:53 — 50'6 (+ 581) 43:19 93°9 62 — 10:18 63577) (+ 88°9) 7 36 27:20 +62 0 39-1 49 27707 — 11°27 — 79:4 (+ 161'2) 28:84 38°8 50 — 9:63 — 67:9 (+ 160°9) 28:90 38°7 52 _ 57 — 674 (+ 160:8) 31:30 478 54 — 7:17 — 505 (+ 169:9) a al 29) +59 9 44:3 |. 56 22079 — 7:57 — 5872 — 43:7 20:67 39°0 57 — 7:73 — 59:5 — 525 1642 8 40:8 96 23099 — 7:88 — 60°6 — 56°4 16:01 15°4 97 — 8:29 — 63:8 — 21'8 13:02 14:1 56 23962 — 7:82 — 60:2 — 40'3 13:04 22 57 — 7:80 — 60-1 — 47'2 10:15 7.118216 56 24823 — 7:23 — 55°6 — 52'9 9:38 82 57 — 8:00 — 61°6 — 63°3 6 57. 3985 + 52 57 20:0 38 24536 — 4'40 — 89:5 (+ 127°2) 39:94 4'2 43 — 4:31 — 838'7 (+ 111'4) 40:19 142 47 — 4:06 — 86:5 (+ 131°4) Go 57.35 + 50 48 181 31 24191 — 2:70 — 25'6 — 48:3 96:72 02 36 — 273 — 25.9 (— 66°2) 5636 0:8 42 — 3:69 — 35'0 (— 65'6) 9594 15°6 44 — All — 38:9 — 50:8 56:36 ao 46 — 3:69 — 35'0 — 45'3 51:32 47 41°9 31 25869 — 6:14 — 58°2 — 240 51:91 47°2 36 — 59'59 — 892°6 — 18:7 50:78 433 42 — 6:68 — 63°3 — 22'6 51:48 295 44 — 598 — 586'7 — 364 5185 54:7 46 — 5°61 — 53'2 — al or 6 49 31:90 + 49 50 290 45 25736 — 4:86 — 42'2 (+ 57:2) 3312 49 45-1 48 — 3:14 — 30'4 (+ 13°3) 3290 43°7 51 — 336 — 82-5 =. ll) 28:82 47 38°2 45 27910 — 4:48 — 43°4 — 39:0 29:70 49 141 48 — 3:60 — 34'8 (+ 56'9) 29.32 48 35°4 51 — 3:98 — 38:5 + 18:2 64 | A. Hnatek, \ Si 3 en Mittlere Zeit B S Be. Bar Greenwich 2 3 ER N RlepruanllO 6h ım55s5 — 2m 44553 Sl or 1 — 0825 + 0'3 8226262 + 3 31-1 1 —+ 0 5:09 + 12 574 1 — 0 44:99 + 15 40°4 1 6 Il 1352 + 3 0:36 a 1 — 0:32 + 0'2 +1 7:03 ne 20 1 +0 711 —+ 12 31°8 1 — 0 42:96 + 16 38-4 1 0.23 118°8 +3 215 + 6 48:6 1 — 0:20 + 0:2 +1 443 + 3 144 1 + 0 83:06 + 12 69 1 — 0 45:52 + 16 31°3 1 neomae Bil, 5 9 22T + 0 23:64 + 24 52°4 1 — 0:18 + 04 "+ 0° 2:64 5183 5.118 1 27 497 +0 6:00 + 14 20'9 1 _ 17 222053 33 51'4 + 0 2505 + 24 9'8 1 _ 115) — 3 +0 5:35 + 14 717 1 BuEBsl29 + 0 2389 + 24 20'8 1 — 0:14 + 03 +0 5'70 + 13 54:5 1 Bemerkungen zu den Beobachtungen. Äbo. In den Äboer Beobachtungen, Bd. I und in A.N., Bd. II, p. 146 sagt Argelander selbst, daß seine Beobachtungen wenig Vertrauen verdienen, da ihm ein eigenes Kreismikrometer nicht zur Verfügung stand und er daher gezwungen war, die nicht ganz genau kreisrunden Blendenöffnungen der Okulare für die Ortsbestimmung zu verwenden. Da die Öffnung der offenbar nicht gut gedrehten Blenden wahr- scheinlich nahezu elliptisch gewesen sein dürfte, so wäre es möglich, dort, wo Argelander gleichzeitig mehrere Sterne mitgenommen hat, die Elemente der Blendenöffnung, also die Positionswinkel der beiden Ellipsenachsen, sowie deren Größe selbst abzuleiten, und damit Argelander’s Behauptung auch rechnerisch zu rechtfertigen. Die Ableitung des Positionswinkels gelingt tatsächlich aus der Beobachtung: 1824 Jänner 29. recht gut, während die Bestimmung auch der Größe der Ellipsenachsen den Durchgang eines dritten Sternes erfordern würde,so daß deren Berechnung mit dem vorhandenen Materiale, wenigstens für diesen Kometen, nicht möglich ist. Die Bestimmung des Positionswinkels der den Rektaszensionsfaden ersetzenden Achse kann aus der genannten Beobachtung leicht vorgenommen werden. Sind Aa, und AB die tatsächlichen Rektaszensions- und Deklinationsdifferenzen der beiden Sterne und ist A’a die von Argelander beobachtete Rekt- aszensionsdifferenz, so ist der Positionswinkel des fiktiven Rektaszensionsfadens gegeben durch Aö 15 (Aa — Aa) cotg COLEWAE— wo für ö ein Mittelwert aus den Deklinationen beider Sterne gesetzt werden kann. Läßt man den zweiten Anschluß in obiger Beobachtung wegen eines offenbaren Fehlers weg, so erhält man aus dem 3,, 4., 6. und 7. Anschluß Bahnbestimmung des Kometen 1823. 65 Beobachtungszeit Beobachtung — Rechnung N Minus 0. app. ö app. * E TEE, —— Aberrationszeit N N 5 Ar in Tagesbruchteilen = 2 i 6h 47m 27398 + 48° 54' 9'7 35 0:24588 — 5327 — 520 (— 9"0) 29:15 339 39 — 4:10 — 40°4 (+ 15'2) 28:52 55 179 40 — 4:73 — 46'7 (+ 59"2) 28-11 54 41'2 41 — 5:14 — 50'7 + 22 43:81 50 3'4 35 25234 + 11:34 (+ 111'7) (— 234:2) 2956 54 54 39 — 2:91 — 28:7 + 7:8) 30:54 52°3 40 — 1:93 — 19:0 (+ 54:7) 30-14 392 41 — 2:33 — 23°0 =, 24198 45:60 49 45'9 35 26143 —+ 14:42 (+ 142°3) (— 2220) 26:96 54 172 39 — 4'42 — 43°'6 (+ 49:0) 26:49 274 40 _ 89 — 48'2 (+ 59:5) 28:38 321 41 — 3:00 — 29°6 —+ 63:2 6 43 59:74 —+ 47 10 32 33 S 25974 — 6'083 — 61:5 (+ 22°8) 58:65 8 42°7 34 — 7012 — 72:6 — 44 2:01 10 52-3 34 26356 — 3:40 — 34:7 Crsaul) 1:15 02056 33 26775 — 3'87 — 39:5 u go 1:36 39:1 34 — 3:66 — 873 u @208) | 43 59:99 316 33 27077 — 4:74 — 483 (+ 23'8) | 44 171 29.9 34 — 3:02 — 830'8 + 181 DS 220 p = +32 pP, = + 23° pr +27 also mit Ausschaltung des zweiten Wertes ziemlich übereinstimmend: pD. = +26’ Argelander’s Befürchtungen über die Ungenauigkeit seiner Meßmittel sind also gerechtfertigt gewesen. 1824 Jänner 26.: Februar 28.: Das Fernrohr scheint zwischen den Durchgängen von Stern 101 und Stern 103 eine Verschiebung erlitten zu haben, da die beiden letzten Vergleichsterne 103 und 105 wohl gegeneinander sehr gut dargestellt werden, während die aus ihnen gezogenen Werte für Stern 101, sowie für den Kometen unmöglich werden. Eine Revision am Himmel hat ergeben, daß ein Fehler in den Örtern der verwendeten Vergleichsterne ausgeschlossen ist, da in den aus Argelander’s Beobachtung für die beiden letzten Sterne folgenden Positionen tatsächlich kein Stern steht. Die schlechte Übereinstimmung der einzelnen Resultate dürfte durch die große Licht- schwäche des Kometen hervorgerufen worden sein. Altona. Die Beobachtungen sind teilweise mit einem Lampenkreismikrometer angestellt worden. Dasselbe bestand aus 20 auf Planglas gezogenen konzentrischen Kreislinien, deren Durchmesser in Pariser Zollen in A. N., Bd. II, p. 465 angegeben sind. Die Ringe wurden durch eine Lampe beleuchtet, so daß die Antritte an die einzelnen Kreise ziemlich genau beobachtet werden konnten. Tatsächlich stimmen auch die mit diesem Mikrometer angestellten Beobachtungen ziemlich gut überein. 1824 Jänner 24. und 25. Beide Meridiankreisbeobachtungen sind in der unteren Kulmination erhalten. Denkschr. der mathem.-naturw. Kl. Bd LXXXVI. 9 66 A. Hnatek, Bremen. Nur die letzte Beobachtung vom März 19. ist im Originale vorhanden und wurden die Werte der Neureduktion der Olbers’schen Beobachtungen von Schur und Stichtenoth entnommen. 1824Februar18.: Deklination unsicher, weil der Komet zu nahe an dem Mittelpunkt des Kreismikrometers Februar 21 März 5 März 19 1824 Jänner 15. Jänner 20. Februar 28 März 2. März 4. 1824 Jänner D. vorübergegangen ist. .. Olbers sagt in A.N., IH, p. 46 zuerst, daß die Beobachtung ziemlich gut sein dürfte, erwähnt aber später, daß infolge des nicht ganz heiteren Himmels Ein- und Austritte nur mit äußerster Mühe aufgefaßt werden konnten. : Diese Beobachtung ist von Schuhmacher in A.N., II, p.89 unter Olbers’ Namen publiziert. : Wohl deswegen sehr unsicher, da der Komet nach Olbers’ eigener Bemerkung damals schon so lichtschwach war, daß man ihn kaum mehr sehen konnte und da überhaupt erst dann, wenn sich das Auge einigermaßen am Dunklen erholt hatte. | Dorpat. : Untere Kulmination. : Untere Kulmination. : Nach Struve’s Angabe ist die Beobachtung mit Stern 14in A.R. unsicher. : Deklination nach Struve unsicher. : Die Unsicherheit der Deklination rührt offenbar davon her, weil nach Struve’s Angabe der Komet einen ziemlich großen Durchmesser und ein sehr verwaschenes Aussehen zeigte. Göttingen. : Die Beobachtung zeigt in Deklination einen ziemlich starken Fehler; sie ist ebenso wie die zweite Jänner 10., welche in beiden Koordinaten nicht stimmt, nicht kontrollierbar, daHarding nur die End- resultate gibt. Die Annahme eines Zeitfehlers für die Jänner 10. angestellte Beobachtung ist unzulässig, da eine solche Änderung auf beide Koordinaten in entgegengesetztem Sinne einwirken, also wechselweise eine Koordinate noch schlechter gestalten würde. Möglicherweise liegt der Fehler in den von Harding benutzten Vergleichsternpositionen und diese Annahme scheint dadurch an Wahrscheinlichkeit zu gewinnen, als Harding betont, daß der Komet zur Zeit der Beobachtung einen hellen Kern ungefähr der 6 mas mit einem scheinbaren Durchmesser von zirka 3” gehabt habe und man daher bei dem der Beobachtung äußerst günstigen Aussehen des Kometen eher eine sehr schöne Übereinstimmung hätte erwarten können. Jänner 31. bis März 2.: Diese Beobachtungen sind von Gauss am Meridiankreis angestellt worden. Sie stimmen abwechselnd in der einen oder anderen Koordinate sehr schiecht und dürfte dies wohl darauf zurückzuführen sein, weil nach Gauss der Komet so wenig hell erschien, daß man ihn nur bei ausgeschalteter Faden- beleuchtung sehen konnte. März 23. und 24.: Harding hat hier selbst die mangelhafte Übereinstimmung der beiden Beobachtungen erkannt und nach der Ursache des Fehlers gesucht. Nach- träglich zeigte sich, daß ein kleiner Fehler im Okular (offenbar falsche Stellung des Mikrometers) die Resultate beeinflußt hatte; beide Beobachtungen wurden deshalb weggelassen. Bahnbestimmung des Kometen 1823. 67 Greenwich. Die bei diesen Beobachtungen befolgte Beobachtungsmethode der Ablesung der Einstellkreise, welche zu Beginn des vorigen Jahrhunderts an manchen Sternwarten usuell war, ließ keine besonders gute Übereinstimmung erwarten; immerhin erwiesen sich die erhaltenen Positionen nachträglich, wenn man von der größeren Zahl unmöglicher Werte Abstand nimmt, doch verwendbar. Der Beobachtungsvorgang war folgender: Man brachte Stern oder Komet mehrmals hintereinander in das Gesichtsfeld des Fernrohres und ließ unter gleichzeitiger Ablesung von Stunden- und Deklinationskreis das jeweils zu bestimmende Objekt jedes Mal am Mittelfaden antreten. Gegen diese Methode wäre wohl kaum etwas einzuwenden gewesen, wenn dabei darauf Bedacht genommen worden wäre, daß die Differenz & — * nicht allzu groß ausfalle. Das war aber nicht der Fall und man findet bei Durchsicht der obigen Zusammenstellung sogar Differenzen von über 2!in A.R. und über 20° in D. Ganz geringfügige Fehler in der Aufstellung des Instrumentes, wie sie bei parallaktischem Montieren wohl niemals so genau bestimmt oder beseitigt worden sind, oder kleine nicht zu vermeidende Fehler der technischen Konstruktion mußten hier einen ganz unberechenbaren Einfluß auf die Güte des Endresultates nehmen können. Bei der Reduktion dieser Beobachtungen wurde folgender Weg eingeschlagen: Zunächst wurde nach den bekannten Differenzialformeln: aan ee cos ö der Einfluß der Refraktion für jede Einstellung berücksichtigt. Sodann wurden sämtliche Einstellungen desselben Vergleichsternes auf dieselbe Sternzeit und einen mittleren Stundenwinkel gebracht und ein Mittelwert gebildet, der dann durch Vergieichung mit den ebenfalls für Refraktion korrigierten Einstellungen des Kometen nach Stundenwinkel und Beobachtungszeit die in der obigen Zusammenstellung angegebenen Differenzen $ — * ergab. Dieser etwas komplizierte Rechnungsvorgang dürfte noch der einfachste Weg sein, der bei der genauen Reduktion derartiger Beobachtungen eingeschlagen werden kann. In der obigen Zusammenstellung sind wieder alle Werte, die sich den ananderen Sternwarten ange- stellten Beobachtungen nicht gut anschließen, eingeklammert und aus der Rechnung ausgeschieden worden. Die Ursache der Nichtübereinstimmung in jedem einzelnen Falle nachzuweisen, wäre bei der Anlage der Beobachtungen wohl kaum möglich, und so enthalte ich mich daher jedes weiteren Kommentars zu den einzelnen Daten und erwähne nur, daß bei der Beobachtung von 1824 Jänner 1. die 9. Differenz im A.R. um — 1” korrigiert wurde und daß die starken Fehler der 1824 Jänner 31. bis Februar 2. erhaltenen Deklinationen, die alle in gleichem Sinne verschoben sind, wahrscheinlich auf die Nichtberücksichtigung eines Indexfehlers zurückzuführen sind. Königsberg. Die ersten zwei Beobachtungen Bessel’s stimmen mit den von anderen Beobachtern erhaltenen Positionen nicht gut überein und dürfte die Ursache hievon einerseits in der Beobachtung der unteren Kulmination, andrerseits in dem von Bessel bemerkten blassen Aussehen des Kometen zu suchen sein. Erwähnt sei, daß der Komet bei der ersten Beobachtung nur etwa 81/,° über dem Horizont stand. Mannheim. Nicolai gibt in A.N., Bd. III, p. 411 überall die Differenz Ö — * und wurde daher nur diese Publikation, die übrigens alle früheren Veröffentlichungen mitenthält, benützt. Die Unmöglichkeit einer Neureduktion kann kaum als Nachteil empfunden werden, da sich die Njcolai’schen Positionen fast aus- schließlich der Ephemeride sehr gut anschließen. Ausgeschieden wurde nur die Jänner 6. mit Stern 141 erhaltene Rektaszension, die offenbar einen nicht nachweisbaren Fehler enthält. 98 68 A. Hnatek, Marseille. Auch Gambart gibt nur die Differenz $ —*. Die Beobachtung vom Februar 9. scheint in Rekt- aszension mit einem Sekundenfehler behaftet zu sein und wurde daher weggelassen. München. Die Beobachtung vom Februar 20. dürfte in Rektaszension um + 5° zu korrigieren sein. Sie wurde weggelassen. Nicolajew. Knorre gibt überall die Differenz $— x, und zwar ausnahmslos sowohl die am äußeren als auch die am inneren Ring erhaltenen Werte. Die in obiger Tabelle gegebenen Daten sind dort, wo die Zahl der Beobachtungen mit 2 angegeben ist, ein Mittel aus beiden Werten. In einigen wenigen Fällen wurde nur ein Ring berücksichtigt, wenn sich dadurch eine Verbesserung der Beobachtung erreichen ließ. In solchen Fällen ist offenbar entweder Komet oder Stern in einer für den weggelassenen Ring und für die betreffende Koordinate ungünstigen Weise durch das Mikrometer gegangen. 1824 Jänner 19.: Hier sind in der ersten Beobachtung für ö die beiden Werte: (Y_—%)8 = + 19' 54'8 = +19" 472 gegeben. Beide erscheinen ungenau und geben die Differenz B.—R. zu groß. Oben wurde daher nur der noch etwas bessere zweite Wert verwendet. Februar 7.: Bei der ersten Beobachtung wurden die Differenzen $ — * inö um + 10’ verkleinert; offenbar hat hier ein Schreib- oder Druckfehler stattgefunden. Auch in dieser veränderten Form kann die Beobachtung noch nicht gut genannt werden und würde die Überein- stimmung auch bei Ausschließung des einen oder anderen Wertes nicht viel besser werden. Die Verbesserung wäre inA.R. fast unmerklich und würde in D. nur etwa 20° betragen. Die Beobachtung wurde schließlich ganz weggelassen. | Februar 24. und 25.: Die ausgeschiedenen Beobachtungen würden sich bei Mitnahme nur des äußeren oder inneren Ringes nur ungenügend verbessern. März 1.: Im ersten Anschluß wurde inö nur die Differenz + 7’ 47'7 verwendet, während der von Knorre selbst als unsicher bezeichnete Wert + 8 56'0 weggelassen wurde. Auch in dieser Form mußte die Position schließlich als unwahrscheinlich weggelassen werden. Eine Verbesserung der zweiten Rektaszension durch Weglassung eines der beiden Knorre’schen Werte ist ebenfalls nicht in genügender Weise möglich. März 6.: Für den Anschluß an Stern 27. gibt Knorre bei der zweiten Beobachtung die Rekt- aszensionsdifferenzen: — 1° 39’ 44'7 = — 6” 38°98 —1° 39’ 3'3 = —6” 36°22 Vorläufig wurde nur der zweite Wert verwendet, doch mußte die Beobachtung trotzdem weggelassen werden, da sie noch immer eine zu große Entfernung vom wahrscheinlichen Endwert ergab. Auch bei den anderen aus dieser Beobachtungsreihe ausgeschiedenen Werten konnte eine Verbesserung nicht erzielt werden. März 17.: Der zweite Anschluß scheint in Rektaszension durch einen Irrtum oder Schreibfehler entstellt zu sein und dürften die Differenzen wohl lauten: Bahnbestimmung des Kometen 1823. 69 (= Fe 1739: 3/= 12510862 Ze EN TE) - Eine Korrektur wurde nicht vorgenommen. März 19.: März 20.: März 22.: März 31.: Die weggelassene Beobachtung würde durch Verwendung nur eines Ringes kaum eine nennenswerte Verbesserung erfahren. Für den letzten Anschluß gibt Knorre die Differenzen: | ed) eier Reel a — —42! 29'2 — — 2” 49:95, = —10/ 32'7 Verwendung konnten nur die oberen Werte finden. Die beiden für die Deklination des letzten Anschlusses von Knorre gegebenen Differenzen sind: (7: e R —2 2009952 von welchen nur der letztere Verwendung fand. In Deklination sind für die letzte Beobachtung gegeben: (# — x)ö = +21’ 50'8 = +23’ 26'0 Ersterer Wert wurde als fehlerhaft weggelassen. Für die letzte Deklination gibt Knorre: Wo 5911023 —, 3121023 Die Beobachtung wird bei Weglassung der zweiten Differenz verwendbar. Palermo. Die Beobachtungen sind offenbar nur Einstellungen an den Kreisen des Altazimuts, stimmen jedoch mit den übrigen ziemlich gut überein. 1824 Jänner 17.: Diese Beobachtung ergibt in beiden Koordinaten eine unmögliche Position. Die Annahme eines Fehlers in der Beobachtungszeit würde wechselweise eine Koordinate noch mehr verschlechtern. Paris. 1823 Dezember 30. — 1824 Jänner 24.: Diese Beobachtungen sind an einem Fadenmikrom eter erhalten, welches an einem gewöhnlichen Fernrohr angesetzt wurde, da das sonst verwendete Äquatoreal demontiert war. Das Mikrometer hatte drei Rektaszensionsfäden. 1824 Jänner 26. — Februar 1.: Bei diesen Beobachtungen sind die Rektaszensionen am Meridiankreis, die Deklinationen am Mauerkreis erhalten. Da weitere Angaben fehlen, mußte angenommen werden, daß der Mauerkreis gut orientiert war, also die Messung der Poldistanzen tatsächlich immer zur Zeit des Meridiandurchganges statt- gefunden hat. Die Rektaszension der Beobachtung vom Jänner 31. dürfte mit einem Minutenfehler behaftet sein und soll offenbar lauten: 10° 8m 45°67 70 A. Hnatek, Die Beobachtung wurde dadurch zwar etwas brauchbarer, doch wurde bei der Fülle des vorhandenen Beobachtungsmateriales von einer derartigen immerhin etwas willkürlichen Korrektion abgesehen und die Beobachtung weggelassen. Überhaupt konnten von diesen Beobachtungen nur wenige Positionen benützt werden, da sich dieselben den an anderen Orten erhaltenen Bestimmungen nur schlecht anschließen. Ursache der Nichtübereinstimmung dürfte das allseits erwähnte blasse Aussehen des Kometen sein, welches die Einschaltung einer Fadenbeleuchtung unmöglich machte. Petersburg. Beide Beobachtungen sind in A. N., III, p. 285 von Argelander publiziert worden. Durch die Güte des im Vorjahre leider viel zu früh verstorbenen Professors Kreutz war es mir möglich, in den Originalbrief Winiewski's an die A. N. Einsicht zu nehmen, so daß beide Beobachtungen an der Hand der dort ent- haltenen Originaldaten neu reduziert werden konnten. Bei der zweiten Beobachtung war die gegenseitige Stellung von Komet und Stern derart, daß immer eines der beiden Objekte nahe durch die Mitte des Kreis- mikrometers hindurchging. Die Anschlüsse sind daher in Deklination etwas diskordant und mußten einige Werte weggelassen werden. | ‘Prag. Beobachtungen Biela’s. Biela’s Beobachtungen leiden sehr unter dem Umstande, daß meist entweder Komet oder Stern in einer Weise durch das Kreismikrometer (r = 1545”) hindurchging, daß zum mindesten die Bestimmung einer Koordinate unmöglich wurde. Nicht selten war die Stellung beider Objekte derart, daß sowohl die Rektaszension, als auch die Deklination wechselweise beeinflußt wurden. Typisch für eine Beobachtung der letzteren Art sind die drei Anschlüsse Biela’s von 1823 Dezember 30., die aus dem eben erwähnten Grunde weder in A. R. noch in D. verwendbar sind. Die Beobachtungen konnten bis auf die letzte vom Februar 29. durchwegs neu reduziert werden, da Biela die Originale veröffentlicht hat. Diese Neureduktion wurde in den meisten Fällen bei dem fast voll- ständigen Mangel einer Übereinstimmung doppelt und sogar dreimal vorgenommen, allerdings immer ohne irgendwelche Änderung des Rechenresultates zum Bessern. Außer obiger Bemerkung zur Beobachtung 1823 Dezember 30. wäre noch zu erwähnen, daß bei den 1824 Jänner 1.: gemachten Anschlüssen die Rektaszensionen mit den Sternen 160, 161 und 164 ziemlich gut stimmen, während die mit Stern 152 erhaltene Deklination, die bei der günstigen Stellung desselben im Mikrometer hätte besonders sicher sein können, stark fehlerhaft erscheint. Es ist wahrscheinlich, daß vor dem Durchgange des Kometen eine Verschiebung des Fernrohrs stattgefunden. hat. Vielleicht ist diese Verschiebung zwischen Ein- und Austritt des Sterns 156 vor sich gegangen, da die Bestimmung der Deklination mit Hilfe dieses Sternes den ganz unmöglichen Wert von + 424'9 im Sinne Beobachtung — Rechnung liefern würde. Bei der ersten Beobachtung dieses Morgens sind die Sterne 156 und 164, bei der zweiten Beobachtung ist Stern 158 so nahe der Mitte des Mikrometers hindurchgegangen, daß sie für die Bestimmung der Deklination unverwendbar werden. Jänner 15.: Diese Beobachtung ergibt in Deklination, trotz der nach Weglassung des offenbar fehler- hafter 3. und 4. Anschlusses herrschenden schönen inneren Übereinstimmung ganz unmögliche Werte, die auffallenderweise alle nach derselben Richtung verschoben erscheinen. Der Grund hierfür mag in einem Okularfehler gelegen sein, den Biela nicht bemerkt hat. Wahrscheinlich war das Kreismikrometer nicht gut fokussiert, da bei Bahnbestimmung des Kometen 1823. 71 Annahme eines etwas geringeren Durchmessers eine wesentliche Verbesserung der Werte erreicht werden kann. Auch wäre nicht ausgeschlossen, daß, obwohl der Radius des verwendeten Kreismikrometers von Biela überall zu r = 1545” angegeben wird, hier doch ein anderes Mikrometer im Gebrauch war und später auf die Erwähnung dieses Umstandes vergessen wurde. Außerdem scheinen die Daten des 4. und 5. Anschlusses durch Schreibfehler entstellt zu sein, da hier auch die Rektaszensionen unmöglich werden. Jänner 22.: Der Komet ist hier überall fast durch die Mitte des Mikrometers hindurchgegangen. Der zweite von Biela benutzte Stern existiert nicht und war auch bei einer Revision am Himmel kein Objekt auffindbar, das der vorliegenden Position einigermaßen entsprochen hätte. Im ersten Anschluß an Stern 114 steckt offenbar ein Zeitfehler. Eine willkürliche Korrektion wurde nicht vorgenommen und daher die Beobachtung weggelassen. Februar 2.: Im ersten Anschluß ist Stern 82, im 2., 4. und 5. Anschluß der Komet selbst fast durch die Mitte des Kreismikrometers gegangen. Im dritten Anschluß ist die Stellung des Kometen im Mikrometer nicht gerade gut, aber auch nicht allzu ungünstig, so daß die Beobachtung mit Stern 84, der nahe dem (scheinbaren) oberen Rande hindurchging, einigermaßen auch in Deklination brauchbar wird. Prag. Beobachtungen David'’s. David’s Beobachtungen mußten nahezu zur Hälfte weggelassen werden, da sie stellenweise geradezu exorbitant falsche Positionen ergeben, die nicht mehr durch eine mangelhafte Genauigkeit der Beobachtung selbst, sondern nur durch Schreibfehler oder allzu flüchtige Reduktionsarbeit erklärt werden können, — weist doch, wie unten nachgewiesen wird, eine Beobachtung mit der gegebenen Position sogar in den hellen Mittag! Da David in beiden Quellen A. N., II, p. 117 und Berl. Jahrb. für 1827 nur die Endresultate gibt und die Originale nicht aufgefunden werden konnten, so mußte auf eine Neureduktion, so wünschenswert . dieselbe auch gewesen wäre, verzichtet werden, und blieb bei der meist vollkommenen Unmöglichkeit, die vorhandenen Fehler auf irgend eine plausible Weise zu erklären und durch wahrscheinliche Korrektionen zu beseitigen, nichts anderes übrig, als die Beobachtungsreihe, die bei ihrer Länge gewiß äußerst wertvoll gewesen wäre, zur Hälfte aus der Rechnung auszuscheiden. Da sich dieselbe Diskordanz auch in den gleich später zu besprechenden Beobachtungen Hallaschka’s in Prag zeigt, und Beider Fehler oft zusammentreffen, so wäre man beinahe versucht, an gemeinsame Arbeit beider Beobachter und dabei gemeinsam begangene Irrtümer oder an falsch bestimmte und gemeinsam benutzte Vergleichsternpositionen zu denken. Hallaschka’s Bemerkungen geben zwar eine Vermutung, durch welche in einigen Fällen die geradezu exorbitant hohe Nichtübereinstimmung erklärlich wird. Er sagt nämlich vom Vergleichstern zu seiner Beobachtung vom 1823 Dezember 30., daß derselbe nach Harding’s Karten 14” später und 12’ südlicher stehe als 60 Herkulis, und es ist nun nicht ausgeschlossen, daß beide Beobachter mangels anderer Hilfsmittel einige Male gezwungen waren, zur Reduktion die Sternposition aus diesen Karten zu entnehmen. Daß dabei Fehler von mehreren Zeitsekunden und Bogenminuten wohl unterlaufen konnten, ist sehr wahrscheinlich. Der Vorgang aber, diese Resultate, welche beide Beobachter gewiß selbst als nicht sicher erkannt haben müssen, als endgiltige hinzustellen und die Publikation der Originaldaten gänzlich zu unterlassen, war sicher der am allerwenigsten empfehlenswerte. 1823 Dezember 30.: Nach David’s eigener Angabe in Deklination unsicher. 1824 Jänner 1.: Offenbar stark fehlerhaft. u | [8%) Jänner 27.: 1824 Februar 1.: Februar 17.: Februar 20.: Die angegebene Position würde dem Orte des Kometen ungefähr für 1824 Februar 21:0 A. Hnater, Die Annahme eines Zeitfehlers könnte bei hinreichender Größe zwar die Rektaszensior. brauchbar machen, doch würde hierdurch in der Deklination nur eine geringe Ver- besserung erzielt. Möglicherweise liegt für die Deklination noch ein Irrtum darüber vor, ob der Komet nördlich oder südlich vom Mittelpunkte des Mikrometers hindurchgegangen ist. David hat den Vergleichstern erst an 16 Drakonis anschließen müssen und bezeichnet übrigens seine Sternposition selbst als unsicher. Die Beobachtung ist gänzlich unmöglich. Wollte man einen Zeitfehler für die Nicht- übereinstimmung verantwortlich machen, so wäre es notwendig, zur Besserung der Rektaszension eine Änderung der Beobachtungszeit um — 1" vorzunehmen, während die Deklination eine solche von zirka + 12" erfordern würde. Die Rektaszension ist in A. N., IH, p. 117 mit 105° 527 40”, im Berliner Jahrb. für 1827 aber mit 104° 52’ 40" angegeben. Beide Werte sind unrichtig, da der erste einem Orte des Kometen vom Februar 14., der zweite einem solchen vom Februar 15. entsprechen würde. Die Rekt- aszension dürfte richtig lauten: 1027527107 da mit diesem Werte die Übereinstimmung wenigstens leidlich wird. Die Deklination würde einer Beobachtung entsprechen, die zirka 12" später angestellt worden ist. 2 also Mittag des nächsten Tages entsprechen. David nennt diese Beobachtung selbst ungenau. Korrigiert man in A.R. um + 1” und in D um + 30’, so würden die Differenzen Beobachtung — Rechnung No Neo DAYS also beinahe verwendbar werden. Prag. Beobachtungen von Hallaschka. Hallaschka’s Beobachtungen kranken, wie schon oben erwähnt, an demselben Übelstande wie die, welche in Prag von David angestellt worden sind. Eine Publikation der Originaldaten findet sich nirgends vor, so daß eine Neureduktion auch hier nicht möglich war. 1823 Dezember 30.: Der Stern ist der oben erwähnten Bemerkung zufolge wahrscheinlich seiner Position 1824 Jänner 22.: Jänner 27.: nach Harding’s Karten entnommen und dadurch der große Fehler im Kometenort entstanden. Die gegebene Kometenposition würde in A. R. auf eine Beobachtungszeit nach Green- wicher Mitternacht schließen lassen, in Deklination aber eine solche vor Mitternacht erfordern. Der von Hallaschka gegebene Kometenort würde in A. R. eine Korrektion der Beobachtungszeit von — 1", in D von — 2" erfordern. er Bahnbestimmung des Kometen 1823. 73 Februar 1.: Die angegebene Position konnte zu einer Beobachtung gehören, die zirka 4" vorher angestellt worden ist. Dies würde in mittlerer Prager Zeit ungefähr 3" Nachmittags, also eine Stunde bedeuten, die noch in das helle Tageslicht fällt. Seeberg. Die große Differenz in der letzten Beobachtung ist wohl auf das am Februar 19. schon sehr ver- waschene und blasse Aussehen des Kometen zurückzuführen. Wien. Die Beobachtungen sind durchwegs Kreismikrometermessungen und nach den in den Annalen der der Wiener Sternwarte und in den A. N. vorhandenen Originalen neu reduziert. Die eingeklammerten und weggelassenen Werte betreffen, wo ein spezieller Kommentar hier nicht gegeben ist, stets solche, wo entweder Komet oder Stern ungünstig durch das Kreismikrometer hindurchgegangen ist. 1824 Jänner 5.: Hier ist in der ersten Beobachtung der Komet zu nahe dem Mittelpunkte, Stern 146 zu nahe dem Rande des Mikrometers hindurchgegangen, so daß alle Deklinationen und die mit diesem Stern erhaltene Rektaszension wenig Vertrauen verdienen. Dasselbe gilt von den Deklinationen des vorletzten Anschlusses und der ebendort mit Stern 153 erhaltenen Rektaszension. Alle übrigen weggelassenen Werte wurden erst später wegen des zu großen wahrscheinlichen Fehlers eliminiert. Jänner 6.: Im letzten Anschluß ist Stern 174 zu nahe der Mitte, Stern 175 ganz nahe dem Rande hindurchgegangen. Februar 2.: Stern 84 hat in der ersten Beobachtung den Mikrometerrand fast gestreift. Februar 4.: Die Deklinationen der zweiten Beobachtung sind unverwendbar, weil der Komet fast durch den Mittelpunkt des Mikrometers gegangen ist. Auch die letzte Beobachtung mit Stern 76 ist für die Bestimmung der Deklination ungünstig, überdies scheint zwischen den Durchgängen von Stern 76 und 85 eine Verrückung des Fernrohrs stattgefunden zu haben, die umso leichter angenommen werden kann, da die Beobachtung über 1" gedauert hat. Unter Annahme dieser Möglichkeit wurden auch die entsprechenden Deklinationen als vielleicht mitbeeinflußt weggelassen. Dasselbe scheint auch bei der dritten Beobachtung der Fall gewesen zu sein, wo der Komet zirka 18” später durch das Gesichts- feld gegangen ist und die Rechnung sowohl in A.R. als auch inD. auf ganz falsche Werte führt. Februar 5.: Die Deklinationen mit den Sternen 66, 67, 71, 77 und 78 sind unverwendbar, da diese Sterne nahezu durch die Mikrometermitte gegangen sind. Bei der letzten Beobachtung mit Stern 78 scheint noch ein Sekundenfehler mitzuspielen, da auch die Rektaszension nicht stimmt. Februar 7.: Die eingeklammerten Werte sind wegen ungünstiger Stellung von Komet oder Stern weggelassen. Februar 8.: Der Komet ging hier so nahe durch die Mitte, daß sich nicht entscheiden läßt, ob die Sehne nördlich oder südlich vom Mittelpunkte anzunehmen ist. Die angegebenen Dekli- nationen sind unter der Annahme gebildet, daß der Komet nördlich vom Mittelpunkte hindurchgezogen ist, ergeben aber selbstverständlich unbrauchbare Resultate. Februar 15.: Nicht nur Komet, sondern auch sämtliche Vergleichsterne sind ganz nahe der Mikro- metermitte hindurchgegangen. Denkschr. der mathem.-naturw. Kl. Bd. LNXNNXVII 10 74 A. Hnatek, VI. Bestimmung des Gewichtes und Bildung der Tagesmittel. Da in der obigen Zusammenstellung der Beobachtungen jeder Einzelanschluß mit der Ephemeride verglichen erscheint, so wurde es vorerst notwendig, alle Beobachtungen, die von demselben Beobachter undin derselben Nacht erhalten worden sind, in einen Mittelwert zusammen zu ziehen. Diese provisorischen Mittel enthielten natürlich in ihrer ersten Form auch diejenigen von den oben eingeklammerten Werten, welche sich nicht schon bei der Reduktion der Beobachtungen als unsicher erwiesen hatten. Nachdem diese Mittelbildung für alle Beobachtungsreihen durchgeführt war, wurden nun diejenigen Differenzen, welche sich um mehr als einen bestimmten Betrag von den so erhaltenen Positionen entfernten, weggelassen und dadurch die definitiven Mittelwerte gebildet. Hierbei war es in erster Linie nötig, über denjenigen Wert schlüssig zu werden, den man als Grenze der Nichtübereinstimmung gelten lassen will, und es wurde dabei Folgendes erwogen: Wählt man diesen Betrag zu hoch, so besteht die Gefahr, daß auch Beobachtungen von zu geringer Güte mitgenommen werden und eine Entstellung des Endresultates hervorrufen können; wird aber diese Grenze zu gering gezogen, so wird wieder bei der großen Ungenauigkeit der einzelnen Beobachtungen untereinander die Zahl der zur Verwendung kommenden Positionen im Verhältnis zur Gesamtzahl der vorhandenen Beobachtungen eine viel zu geringe werden. Ich habe mich schließlich entschlossen, noch alle diejenigen Beobachtungen, welche sich von dem aus den Beobachtungen desselben Beobachters und derselben Nacht gebildeten Mittelwert um mehr als & 20” entfernen, wegzulassen, da einerseits dieser Betrag mit der Genauigkeit der Beobachtungen selbst so ziemlich im Einklang zu stehen schien und andrerseits die Zahl deraus der Rechnung zu eliminierenden Einzelanschlüsse dabei keine allzu starke Vergrößerung erfuhr. Auf diese Weise wurden nun folgende im Sinne Beobachtung — Rechnung gedachten Differenzen gegen die Ephemeride und diein derselben Tabelle gleichzeitigaufgenommenen unter der Annahme des Gewichtes p= 1 für alle Beobachtungen gerechneten provisorischen Tagesmittel erhalten. Dabei bedeuten die rund eingeklammerten Daten solche, die schon bei dieser Mittelbildung wegen zu starker Abweichung ausgeschaltet worden sind, und die eckig eingeklammerten Werte diejenigen, welche aus dem gleichen Grunde bei der Bildung der Gewichtszahlen nicht mehr berücksichtigt werden konnten. ! : i Provisorisches Tagesmittel Mittelwerte aus der Zusammenziehung der Einzelanschlüsse = für p—=1 Beobachtung — Rechnung Datum Beobachtungsort : . Au cosö A Ao. cos © A& 1823 Dez. 30:77 Paris Re RE — 89"2 —+ 86'3 — .39"2 ++ 86"3 1824 Jän. 1:62 Braeä(klallaschka)ee re re: — 678 — 51°2 —+ 60'4 1-66 Prag (Bielay DS AR ER Net aEE LIRER SRESÄNE ONE N ro 7, Bars a RE IEEN EN — 39:5 —+ 61°3 1:78 Greenwich SEMESTER IT EN — 451 —+ 554 DIENT, Greenwich Re ee ee ee: — 589'4 + 78'9 — 059'4 + 78'9 3:75 Mannheim ae ee ee — 40'4 + 53'0 — 40'4 ‚+ 93 4:67 Braeä(Hallaschka)er a nr rer — 76-1 (+ 121'8) — 607 + 50:9 4:69 Ilann lem re: — 42:8 —+ 54:7 4:72 Parts hal RUSEREe non rd EB TR En ERBE — 633 + 471 507 Seebenpt ur KINRNET ERIK LERE RETTEN REAL Er — 60:8 —+ 51'7 — .52'4 + 62°8 5:68 Prass(Daud)SN 3. AERO USERS — 605 + 64:3 5:68 Gotneende SR HEINE Viakier Ne — ..08+»1 5:69 NO N are. © RORE a ao e — 30°4 + 78:3 5:69 Memoalıl ıol.01 3.8.00 0 a4o.:0.8.0,0 — 417 + 53'8 di re re ei Bahnbestimmung des Kometen 1825. N O1 Mittelwerte aus der Zusammenziehung der Einzelanschlüsse Provisorisches Tagesmittel Kurs | Beobaachtung— Rechnung | Datum Beobachtungsort Ao. cos d Aö Au cos ö Aö | 1824 Jän. 9:72 Altona . — 41'1 + 60'6 5:74 Marseille . — 026) + 683'8 974 Paris — 510 —+ 64°6 578 Greenwich — 57'4 —+ 60:5 6:60 Prag (Hallaschka) (— 124) 2] eo + 69:7 6:66 Prag (David) — 6022 6:66 Mannheim — 40.9 6°67 Wien — 86:9 —+ 76°5 6:68 Seeberg — 47'9 + 82°4 Bali Marseille . — 838'8 —+ 60:0 6:71 Altona . — 51'4 —+ 58:7 6:73 Greenwich — Allo® — 70:8 8:73 Marseille . — 42°4 —+ 69:3 — 42 + 69:3 9:68 Palermo — 41'1 + 68°5 — 444 + 70:3 9:74 Mannheim — 47:8 + 721 10:68 Seeberg — 8 + 51-1 — 42:7 + 59:9 10:73 Palermo — 456 + 68'7 1ileSz Bremen . — 39:8 + 53:2 — 38:0 -- 75'3 11:66 Palermo — 43'2 —+ 92:6 11:70 Altona . — 341 + 68:8 11:74 Marseille . — 347 + 721 Isle Greenwich + 89:6 l2at Mannheim — 87:8 — 79-8 — 49:7 + 88:9 Word? Marseille . — 54'6 + 92:1 12272 Palermo — 43:0 + 83:1 12:74 Greenwich — 63'4 —+ 100:°6 13:70 Marseille . — 44:3 + 93:1 — 44:3 —+ 93:1 14:55 Bremen — 50°4 —+ 79:3 — 451 —+ 80:3 14:69 Altona . — 89:2 —+ 70:5 14:73 Marseille . — 45'7 + ..91:2 15:28 Dorpat (Meridian) — 4,029 + 84:4 — 48:7 + 872 15:54 Nicolajew — 54:2 + 94:2 15-62 Prag (Biela) . — 50'4 15:69 Altona . — 37'2 —+ 83:0 16:28 Königsberg . (— 95°3) (+ 1465) — 44:8 + 55'2 16:55 Prag (Hallaschka) — 80-9 —+ 49:9 16:60 Prag (David) — 88:6 —+ 60°5 1762 Nicolajew — 60'5 + 87:8 — 54:2 + 87:8 17:74 Marseille . — 48:0 + 87:8 18:48 Greenwich (— 120'2) + 93:0 — 46°2 — 91-9 18:67 Marseille . — 2072 —+ 90-8 19:49 Greenwich — 50'7 + 681 — 54:8 + 75'4 19:66 Marseille . — 40'6 —+ 82:8 19:67 Nicolajew . — 68:1 + 75'2 20:24 Dorpat (Meridian) — 86'6 + 94:2 — go + 105°4 10# 76 A. Hnatek, Pr | Mittelwerte aus der Zusammenziehung der Einzelanschlüsse ° N Beobachtung — Rechnung ; | Datum Beobachtungsort Au cos ö A8 Au cos ö A6 1824 Jän. 20:27 Abo. 0 ee a or 2147 | Palermo. DM er. a. ro ee Bono 75: 22:32 PragsiBielay ke ee — 710 — 46'2 22:32 PiasDavid) a N — 21'5 2321 Konigsbenss es 0lo)e oo) — 72'9 + 774 23-38 Palermo 2, ui Re | lo 2362 GREENWIEHA N a N Rene Me — 41'8 —+ 1043 23:76 GreenvuichY(V Erica) er — 1095 + 43'2 2423 IN LoTay (N erican) sr — OR + 1024 — 79'3 + 83'6 24:37 Palermo. nn ee Rare — 614 + 83:5 24:44 Parisr.. mr. Se a Ba En Et, — 881 —+ 67:9 2446 Marseiller ne u me 2 ee: — 84:3 + 80'6 29-21 INItonay(Vlextetan) Wer — 798'6 —+ 103-1 — 238320 „+ 986 25°38 Marseillen „30 2a a ee ee — 90:4 + 94:2 26-22 PR NE I 1 a a Ne. = 908 26°37 Marseiller Sc REES: — 93'3 + 841 2655 Nikolajews Feen an, — 68'4 —+ 80:8 2666 Munchent. a N ee — 87:2 + 55'6 2670 Paris (Meridian) DR R he + 360 26:70 Greenwich (Meridian) .. 2. 2.2...) — 1089 (— 185) 27:22 INIEolajewan N N ee + 79:3 — 5 + 64:3 27-31 Palermo rar re Ne. — 109-5 + 67°9 2764 Münchenin re ee: — 983'3 + 45'7 27:68 GreenwichY( Meridian) er — 1114 (— 62-8) 88:80,,| Abo. So. | mBErSe | neo oo 28°35 Nikolajew. eu Se — 91:8 2869 Greenwichy (Meridian) — 121°0 (— 58'3) | ern ee | 30:36 Marseille Wr me N. — 98:0 + 15'9 — 95°4 — 24'9 30:56 INItonag (N eridtan) ee — 68'9 + 03 30:59 GreenwichuNlerictan) We: — 1192 [— 66-1] 31:37 Marseillen. ro ee re — 97°3 — 13'2 — 1032 — 6'9 31'853 Münchens u — 99-1 — 6'3 31'583 Göttingen (Gauss) + "6 31°55 [Mannhe meer er — 93-8 + 54 31'55 Banısa(\Terician) er — 22'0 3156 GreenwuchE\lenteltn) rer — 1228 Febr. 1:36 Marseille” „tk pas — 90:2 — 15°6 — 1038 — 15'6 153 GreenwulenN(Menictan)er ur — 1174 2:33 PraestLlallaschka)n nn ee ne tero) ces) — 94:3 = 2:25 Wien a en: — 1027 + 13:31 226 Mannheimer Ken — 791 — 10:0 2:27 Praes(Biela)e te ee: — 77'6 + 18:3 2:28 Prals» (Day) re Pr: — 1030 1 Dieser Wert wurde noch nach der Gewichtsbildung durch Elimination einiger Einzelanschlüsse verbessert. Bahnbestimmung des Kometen 1825. Mittelwerte aus der Zusammenziehung der Einzelanschlüsse m Provisorisches Tagesmittel 7 funsp—a\ Beobachtung — Rechnung Datum Beobachtungsort z Au. cosö A6 Aa. cos ö Aö 1824 Febr. 2:48 Altona (Meridian) — , 26.50 2-51 Greenwich (Meridian) . — 10971 3:46 Altona (Meridian) — 973 — 45'6 — 87'6 — 833'0 3:47 Göttingen (Gauss) — 779 — 20°4 4:24 Prag (Hallaschka) — 57'3 — 634 — 68':2 — 35'8 4:28 Wien — 75'7 — 18:9 4:31 Marseille . — 717 — 25:0 5:27 Wien — 72:8 — 65-1 — 78:4 — 48:3 5.41 Königsberg . — 68:6 — 371 5:43 Palermo — 93:9 — 42:7 6:73 Marseille . — 644 — 37'7 —. 644 — 837'7 7:32 Wien — 68'5 + 80 — 66:3 — 40:1 7:38 Nikolajew — 641 — 36'6 7.41 Göttingen (Gauss) (— 103'2) — 8:28 Wien : — 66° — 59:3 — 40°2 8:40 Göttingen (Gauss) — 52 — 40:2 9.35 Dorpat (Meridian) — 60'9 — 8347 — 60'9 —_ 2802 9-37 Äbo . (= 2226) 9575 Marseille . (+ 16°9) — 217 10:23 Wien — 60:0 — 473 — — 47'3 10-28 Prag (David) — 59-5 (— 885) 11-39 Altona (Meridian) — 398 —+ 18 — 49:3 — 1 11°7& Marseille . — 98'8 — 39 13:37 Altona (Meridian) — 51:6 — 32° — 581°6 — 32'2 19225 Wien — .38°2 —ı 38:2 17:25 Wien — 444 — 32'2 —, 44:4 — ' 32°2 18:27 Wien — 37:0 — 83:0 — Sn — 13'0 18-28 Mannheim — 34'9 — 23°0 18:57 Bremen — 393 19-25 Wien — 38'2 + 42°4] — 466 + 79 19-33 Seeberg (— 151°2) 19:34 Göttingen (Gauss) — 43°3 — 311 19:56 Bremen — 58'3 + 45 20:33 München . (— 1209) — 33°2 — 33:2 2227 Wien — 464 — 34 — 51'7 — 3:4 21:56 Bremen . — 56:9 (+ 345) 22:40 Mannheim — 35:2 — 109 — 35'2 — 17 24:31 München . — 50:0 — 46°9 — 8396 — 28 24:35 Nikolajew —. — eh 24:44 Mannheim — 830°7 — 11172 25:37 Nikolajew — 39:8 — 20:2 — 89:8 —', 20:2 26-31 München . — 49'3 — 28°5 — 49:3 — 28:5 27:31 Göttingen (Gauss) — 753.6 —, Re = AB — 1050) 27:43 | Mannheim 28:0 | 28:0 2744 Nikolajew . — 40'2 — 15°'5 78 A. Hnatek, es En mern Mittelwerte aus der Zusammenziehung der Einzelanschlüsse oo Beobachtung — Rechnung Datum Beobachtungsotrt Au cos Aö Ao. cos ö A6 1824 Febr. 27:53 Bremenitt sn Se len We — 48'4 Er 28:30 Cottingen\(Galıss) sm: — 2926 + — 4ul® 783 28°45 Marseille@ . NE wesen en Res n AEE90IE — 86° 28:49 Dorpat! 4% ne a ee: — 886 — 41:61 28-01 Bremen... Me ee na ink — 3 — 83.3 28.55 Abo Bahr EIN a. en era One a 28.58 Petersbang ML Em an. ee ne EN [+ 32"8] 29:32 Nikolajew. Re ee ke — 411 — 208 — 27'6 — 5% 2941 Prag. (Davyidye syn an se. ni er: — ..8'6 (— 581) 2951 Prag Biela). vB ee | SB (+ 48:0) 29:54 Marseille... > ze er | 2‘ + 10:0 März 1:34 Nilkkolajewn. ra ae ee — 35'6 — 144 — 85 — 14:4 2:29 Gottingenn(Galss)e Se: — 5°%5 — 18:7 —. 27°3 3 2:85 Nikofajewi u a Re ee ren a 2:39 Bras/(David)e 2 ee ren 210259) + 13°3 2'42 Dorpat ek. a HE m Ale eeae — 82:3 — 18:1 3:39 Prag (David). Kaum 2. I ee, — 835°0 —; 835°0 4:34 Nikolajewi 1.0 Hs MR Re ee — 85'7 — 172 — 42°6 — 14:5 4:38 Prag (Davidyrz 3 0. un au. ni. nase — 595'3 4:43 Mannheimer zn Pos. 20 Sa wer: — 831°2 — 11 4:46 DOrpat. Re N er — 48:3 — 14:8 5:49 Bremen: BET 1 EL A — 323 (+ 68'6) —. 832.3 6:40 Nikolajew Vera an. EN a ae — 301 — 11:3 — 830-1 leo) 6:51 Marseillektneren nen. LEN Beer — 23'3 2 7:39 Eralgl(D Ay) Wer ee Re | er 5 + 71 — 38'7 + al 17:30 Nikolajew.r 2 ye e — 28:0 + 3:8 — 28:0 + "8 18:27 Nikolajew ine ee. ne ner — 24:2 — 13°9 — 24:2 — 13:9 19:34 Nikolajew ern Be. nn Marla: — 96 + #1 — 31'2 +. Al 19:46 Bremen 1 me nee a Ess ueleenne — 52'9 (+ 448) 2029 Nikolajew. Man m en ee ee — 225 + 3:8 —ı 22:5 — 3:8 21727 Nikolajewi, De m Mel ner — 15°3 — 85 —. 15:3 — 85 RL Nikolajew 1.01: vs a. 0. in ana Weihe — 10:2 —_— 24 — 2 NZ — .2'4 28:33 Petersburg‘ KIN m ne ne. _ 26 _ Di _ 26 _ a1 31238 Nikolajew., en emailen ati klasse — 09 + #2 —' 69 + 42 1 Dieser Wert konnte nach der Gewichtsbildung noch verbessert werden. Diese in obiger Tabelle gebildeten provisorischen Tagesmittel wurden nun zur Konstruktion einer Kurve des täglichen Differenzenganges verwendet und mit dieser Kurve hierauf die aus den einzelnen Beobachtungen gezogenen Differenzenwerte verglichen. Auf diese Weise war jetzt die Bestimmung der wahrscheinlichen Fehler, sowie des Gewichtes jeder einzelnen Beobachtungsreihe nach den bekannten Formeln der Wahrscheinlichkeitsrechnung: Bahnbestimmung des Kometen 1823. 79 e [+] vr = = 0'8453 77 —— m (m—1) u Ve Hole an m c 2 = 72 leicht möglich und haben sich für dieselben die in der folgenden Tabelle zusammengestellten Beträge ergeben: Wahrscheinliche Fehler und Gewichte ee berechnetes Gewicht abgerundetes Gewicht ne Beobachtungsreihe | 0. 8 0. Ö [7 ö 0. ö Äbo . + 167 | + 11'6 0-4 0-9 1 2 5 4 tonasae N 2: 10:7 18:4 1:0 0°3 2 1 6 7 Bremen. 9-5 1576 1'3 05 3 1 9 5 Dormpasae ons. ur.. 35 5° 9-3 3:8 20n an 8 6 | 5 Göttingen (Harding) . . . (4:6) _ (54) _ 10 = 1 0 Göttingen (Gauss) . . 13-2 8-4 0:7 1:6 2 3 6 8 (Greene re 84 10:7 1536 1:0 3 2 7 9 Greenwich (Meridian) . . . TR —_ 0-4 0 1 0 8 1 Kontespere (5 °4) (89) (3°9) (75) 8 5 1 1 Mannheim 92 60 2°) 8° 6 6 13 12 Marseille . TE 22 7:6 22 19 4 4 22 23 Vüunehene 6:4 174 2°7. 0.4 5 1 5 6 Nicolajew 57 75 34 2:0 7 4 22 2il Palermo 7:3 4:2 90% 6°5 4 13 9 9 BarısW el et ul 12-7 1:0 027 2 1 b) 5 Paris (Meridian) .... . = (280) — 0-1 = 0 0 1 Betenspursger we (78) (226) (19) (0-2) 4 0/1 2 2 Brass (Brelan nr a! (896) 202 0:07 4 0) 5 3 Prag (David) ; 12 218 0°7 O2 1 0 10 5 Prag (Hallaschka) . . . . 16:4 |- (318) 0:5 (01) 1 0 4 2 Secbersa. mer ee (69) (17°4) (2-4) (0 A) 5 1 3 Ve ern "2 18:5 42 023 8 1 13 9 Die in dieser Tabelle eingeklammerten Werte sind solche, wo die Zahl der Beobachtungen zur mathematischen Bestimmung der Fehler und Gewichte nicht ausreichte und die gegebenen Zahlen daher aus der Übereinstimmung mit der Differenzenkurve geschätzt worden sind. Gleichzeitig sind in der Zu- sammenstellung die in der späteren Rechnung verwendeten, abgerundeten Gewichtszahlen einbezogen und sei erwähnt, daß dieselben durchwegs durch Erhöhung des berechneten Wertes auf das Doppelte und Ab- rundung auf ganze Zahlen erhalten sind. Rechnet man jetzt die definitiven Tagesmittel unter Berücksichti- gung der erhaltenen Gewichtsbestimmungen, so erhält man nun folgende Werte und Gewichte. s0 A. Hnatek, Tacesmitteil Korrektion der Korrektion der tie ee ee Ephemeride Euch Ephemeride Samen Datum und Zeit Datum und Zeit Aa cos 9 A 02 | D) Ao cosd d 0. 0) 1823 Dez. 30.77 | . s9%0| 10 96:3 2 ı || 1824 Febr. 9-48 | — 60!9| — 30°4 20 12 1824 Jän. 1-69 | — 49-4] 4 57-4 10° 3 10:25 | — 59-9] — 47:3 9 2:77 | - 55-4] + 78-9 2 11-56 | — 52:5| — 27°5 6 5 3:75 | — 40:4] + 53-0 6 13-37 | — 51-6| — 32-2 2 1 4:69 | — 51:0) + 53-6 7 15:25 | — 38-2 8 5-71 | — 48-1| + 59-6 41 16 17:25 | — 44-A| — 32-2 8 6:68 | — 42-8| + 66-5 29 9 18-37 | — 36-7| — 20-1 17 8:73 | — 42:4] + 69-3 4 4 9:71 | — 4561| + 69-6 10 19 10:70 | — 41-3] + 67-4 9 14 || 1824 Febr. 19:38 | — 43:6| — 22-2 18 4 20:33 33-2 1 1894 Tan es ee 13 21 al | = 8 a nn ! 12-72 | _ A7-5| + 85-1 le 05 a & 5 Bee ee 24-37 | — 38-9| — 20-4 18 11 ee 25-37 | — 39:8] — 20-2 7 4 cn En ;s 26-31 | — 49:3] — 28-5 5 n a RN 5 07-A3 | 89:0) 19:2 18 14 le N en n 28-48 | — 41:8| — 23-8 34 18 18:58 | — 46-2] + 91:5 4 6 x 19:59 | — 57:6) + 76-8 14 10 1824 Febr. 29-45 | — 24-6 5-3 16 8 : März 1'834 | — 35:6) — 14-4 7 4 1824 Jän. 20:25 | — 55-9| + 87-0 21 10 a a 5a 0% 21-47 | — 75:01 + 91-2 4 18 a n 22-32 | — 61-1 5 23:50 | = 63-1] + 87-3 al eis el iR 19 || 1824 März 4-40 | — a2-gl — 14:3 34 18 25-30 | — 85:5] + 96:0 6 Es de 4 20 ee 6:45 | re ul 8 27:46 | — 89-4] + 69-2 17 18 a — 39 1 28-43 | — 91:3] + 56-9 9 29-24 | — 84-4] + 66:0 1 2 SS 2 2 15 || |894 März 17-30 | — 28-0 3-8 7 4 anliegen = 10 16 14 aan. r X 19-40 | — 22:6 4-1 10 4 1824 Febr. 145 | _ 95-6| — 15-6 5 4 20:29 | — 22-5 3:8 7 4 2-33 | _ 90-91 — 10-4 20 8 21-27 | — 15:3 8:5 7 4 3-47.| — 87:6| — 26:7 4 4 22:27 | — 10:2 2-4 7 4 I el 2a: 13 5 28-33 | 2:6 51 4. 1 5-37 | — 75:3] — 40-6 20 29 31-38 | — 6:9 4:2 7 4 6:73 | — 64-4] — 37:7 4 4 ae ie 15 7 8:34 | _ 63-5] — 40-2 10 3 Bahnbestimmumg des Kometen 1823. 8 Es sind hier bereits diejenigen Beobachtungen, die zu einem Normalort zusammengefaßt wurden, durch Unterteilung kenntlich gemacht. Überblickt man den obigen Differenzengang, so ergibt sich, daß die in die Zeit Jänner 20. bis Jänner 31. fallenden Korrektionen eine merkliche Krümmung der Differenzen- kurve sowohl in Rektaszension als um so mehr in Deklination bedingen. Das gleiche findet in Deklination für die weiteren Tagesmittel bis Februar 8. statt. Es war daher nötig die Korrektionen der Ephemeride im dritten Normalort für A. R. und D, und im vierten Normalort für D allein unter Berücksichtigung der zweiten Potenz der Zeit, also nach der Formel A=a+b(t—-T) + c (t—T)? für jedes Tagesmittel zu bestimmen. Es ergaben sich nun unter gleichzeitiger Annahme eines linearen Ganges für alle übrigen Tagesmittel folgende Fehler der Ephemeride für die Zeiten der acht oben bereits angedeuteten Normalörter: 8 8 eg <&# Zusammengefaßt wurden Korrektion der Ephemeride S = 5 = 2 die Ungefähres Zeitmittel 5% 50 5) [a2] > = Beobachtungen © Ne cas An Ad ld | I| 1823 Dez. 30.—1824 Jän. 10. 1824 Jän. 95'5 — 45'9 — 48"8 + 64'2 1 1 8 II| 1824 Jän. 11.—1824 Jän. 19. Jän. 155 — 507 — 6 + 85°5 105 89) 1079 IT| 1824 Jän. 20.—1824 Jän. 31. Jän. 25°5 — 72'8 — 1976 + 69:0 18 zn IV| 1824 Febr. 1.—1824 Febr. 8. Febr. "5 — 76:8 — 2025 — 36:0 91 | 64 6 V| 1824 Febr. 9.—1824 Febr. 18. Febr. 13°5 — 49:4 — 86:0 — 20° ol 2% 3 VI| 1824 Febr. 19.—-1824 Febr. 28. Febr. 26°5 — 40'9 — .56'2 —. 211 102] 60) 10| 6 VII| 1824 Febr. 29.—1824 März 7. März 3°5 — 863 — 47'383 — 11°6 105| 5838| 10 | 5 VIII 1824 März 17.—1824 März 31. März 22-5 — 17:6 — 21°0 — 215 a 2 || Es mag hier am Platze sein, den für die Normalörter verwendeten Gewichtszahlen einige Worte zu ‚widmen. Es besteht allgemein der Usus, die berechneten Gewichte in der weiteren Rechnung abzurunden und zu verkleinern, und da für die schließliche Darstellung nicht die Gewichtszahlen selbst, sondern nur ihr Verhältnis zueinander maßgebend ist, kann gegen diesen Vorgang so lange nichts eingewendet werden, als dieses Verhältnis durch die Abrundung keine allzugroße Änderung erfährt. Geht man aber in der Abrundung zu weit, so wird das Letztere wohl unvermeidlich und hierdurch in vielen Fällen gerade diejenige persönliche Einflußnahme des Rechners, die durch Bildung der Gewichte auf rein mathematischer Grundlage hätte eliminiert werden sollen, wenigstens teilweise wieder in die Rechnung eingeführt. Da es sich überdies lediglich um die Ausführung einiger einfacher Multiplikationen handelt, wird es sich daher empfehlen, die berechneten Gewichtszahlen möglichst wenig in ihrem Verhältnis zu ändern und sich dabei lediglich von folgenden Erwägungen leiten zu lassen. Als endgültige Probe für die Richtigkeit der Ausgleichungsrechnung muß nach den Prinzipien der Methode der kleinsten Quadrate die Gleichung Wop = nn] x N? a) erfüllt sein, in welcher p das jeweilige Gewicht und N die zur Homogenisierung verwendete Fehlereinheit bezeichnen. Sei nun irgend ein v-Wert, also v„, durch die Abrundung auf Zehntelsekunden um einen geringen Betrag + A v, entstellt, so wird die linke Seite dieser Gleichung, also die Fehlerquadratsumme, hierdurch um die Größe A [vvp] = (Un ae A vn)’ Pn — de Av, (A Un = 20,) b) ‚Denkschr. der mathem.-naturw. Kl. Bd LXXXVII. 11 82 A. Hnatek, geändert und man erkennt, daß diese Änderung umso größer ausfallen wird, je größer das ver- wendete Gewicht p,„ und je größer v„, also je weniger schön die Darstellung des betreffenden Normal- ortes ist. Seien nun m Normalörter, also 2m Gleichungen vorhanden, so wird, wenn man die doppelten Vor- zeichen von vundAv kombiniert und bedenkt, daß in der Fehlerquadratsumme das doppelte Vorzeichen verschwindet, nach den Gesetzen der Wahrscheinlichkeitsrechnung eine Vergrößerung von [vv] ebenso oft wie eine Verkleinerung, also m mal eintreten, wenn angenommen wird, daß ein derartiger Abrundungs- fehler in jedem Ort begangen worden sei. :. Theoretisch würde dies bei durchwegs gleichen v und p für jeden Normalort die völlige Erfüllung der Probegleichung a) bedeuten. Macht man aber die sehr ungünstige Annahme, daß nur eine Vergrößerung oder nur eine Verkleinerung stattgefunden habe, so wird die rechte Seite von Gleichung b) mit m zu multiplizieren sein und die so entstehende Alwvp] =mpAv (Av 2») | c) Gleichung c) bei Annahme bestimmter Werte für A[lvvp], Av und bei Einführung des höchsten zu erwartenden Wertes für v, einen Schluß darauf zulassen, wie hoch man durchschnittlichp wählen darf, ohne die Probegleichung a) voraussichtlich um mehr als A [vvp] unerfüllt zu lassen. Erklärt man also eine Nichtübereinstimmung in a) von Alvvp] = + 25” für zulässig und setzt man als höchsten zulässigen Fehler in der endgültigen Darstellung v = — 5”, ein Betrag, der fürKometen wohl meist zutreffen dürfte, so erhält man für den Abrundungsfehler von Av = — 0'05 durch Einsetzen in c) unter Rücksichtnahme darauf, daß nur solche Vorzeichen von A [vvp] kombiniert werden dürfen, welche p notwendig positiv machen, und daß die Zweideutigkeit im Zeichen von Av schon in c) enthalten ist, aus c) für beide Vorzeichen nahezu gleich P= d) 50 m In unserem Falle ergibt sich, dam = 8, als Mittelwert für die zur Verwendung unter obigen Annahmen geeigneten Gewichte p = 63, während der Durchschnitt der tatsächlich eingeführten Gewichte zirkap = 8, also nur um ein geringes erhöht erscheint. Weiter unten ergeben sich aus den elliptischen Elementen folgende Werte: Beple2260 a eNZ=I32802 Nun bleiben in der Darstellung des VIII. Normalortes + 16'8 übrig. Rechnet man nach 5) den Einfluß, den eine Änderung von + O'1 in diesem Ort aufdie Fehlerquadratsumme hervorrufen würde, ein Betrag, dessen Annahme bei seiner Geringfügigkeit gewiß gestattet ist, so ergibt sich A[vvp]) = + 20'2. Selbst dieser kleine Fehler ist also schon zu groß, da er die früher etwas zu kleine Fehlerquadrat- summe bereits wieder größer macht, als sie nach der Ausgleichungsrechnung sein sollte. Es wäre lediglich eine mehrstellige Rechnung, die auch auf die Hundertel der Bogensekunde Rücksicht nimmt, imstande gewesen, beide Fehlerprodukte zur Übereinstimmung zu bringen und erscheint daher der Beweis als erbracht, daß die Nichtübereinstimmung nur eine scheinbare und in den Rechnungsgrundlagen bedingte ist. Sie ist übrigens lediglich durch die schlechte Darstellung dieses letzten Normalortes hervorgerufen. Bahnbestimmung des Kometen 1824. 83 VII Störungen und Bildung der Normalörter. Bei der nach Encke’s Methode vorgenommenen Störungsrechnung wurden zuerst Venus, Erde, Mars, Jupiter und Saturn berücksichtigt, Mars jedoch gleich am Beginne der Rechnung wieder eliminiert, da sich sein Einfluß als unmerklich erwies. Die Rechnung ergab in Einheiten der 7. Dezimale folgende Beträge für die Störungen in den äquatorealen Koordinaten: Oskulation: 1824 Februar 15'0 Datum & N & Av. Aö 1824 Jän. 1. —+ 39 —+ 60 — 25 + 0°5 — 0'2 il. + 24 + 38 — 14 + 0'2 2.022 Zul". + 12 —+ 20 _— 4 — 0'3 + 0'7 31. => & + 8 —_— 1 — 1'0 + 0:1 Febr. 10. => 0 Se! u) — 0:0 + 0:0 20. u) + 1 en) — 0:0 — 0:0 März 1. ar ® + 10 + 1 — 01 — 0-1 il, + 12 —+ 29 +.3 — 0°3 — 0:2 ale + 24 + 62 + 9 — 0'5 — 03 31. —+ 39 —+ 111 + 19 — 0:7 — 0°3 Das etwas stärkere Anwachsen der Störungswerte gegen Ende Jänner erklärt sich aus der schon in der Ephemeride ersichtlichen größeren Annäherung an die Erde. Die Geringfügigkeit dieser Beträge steht offenbar in gar keinem Verhältnis zur Ungenauigkeit der Beobachtungen selbst, so daß ihre Rechnung hätte füglich unterbleiben können. Doch war bei der eigentümlichen Bahnlage des Kometen im Voraus nicht gut abzuschätzen, welchen Einfluß die großen Planeten ausgeübt haben, so daß eine Unterlassung der Rechnung leicht hätte Zweifel entstehen lassen können. Die Werte wurden übrigens bei ihrer Kleinheit in der weiteren Rechnung nicht berücksichtigt. Die Bildung der Normalörter stellt sich jetzt folgendermaßen: Normalort: Ile I. II. IV. Datum: 1824 Jän. 5°5 1824 Jän. 15°5 1824 Jän. 25°5 1824 Febr. 4°5 ZNR 1 SEIEIO TE Be Bo 250° 4' 39"4 241° 26' 11°4 208° 44' 9°6 126° 19" 46"5 Korrektion der Ephemeride . .... — 48:8 —1i 81 — 83 17:3 — 3 22:5 BUREN on. a la. al Kl ER LE 2502375016 241° 25° 3"3 208° 40' 51'8 126° 16' 24"0 DEISZLSOR IE ee a ee 2 3ONG + 41° 56' 50'5 + 68° 23' 50'0 —+ 67° 43' 6'3 Korrektion der Ephemeride . .... + 1 4'2 —+ 1 25°5 2015950 — 360 Deo. 103.5: 18. one ae ER Re Aa TS ers rer: Eurs) + 41° 58' 16'0 -+ 68° 24' 59"0 + 67° 42' 30'3 Normalort: V. VI. VII. VI. Datum 1824 Febr. 13°5 1824 Febr. 26°5 1824 März 3°5 1824 März 22:5 ENREIE 2 1 Or rege var ale se 106° 1' 46°5 99235) 5379 gs55N A1N3 92259 216 Korrektion der Ephemeride . .... 260 — 07 — 47°3 — 21:0 KEN ee selon ie "2 108° 0 20:5 | er N 77 | 98° 54' 54:0 HT 5 06 DASS oe ee ey oe) —+ 43° 19' 54'7 + 89° 55" 191 Ri A Korrektion der Ephemeride . .... 2709 — 2 — 11'6 — 2:5 De EA 4327197 3376 —+ 89° 55° 7:5 2 332007.1099179 11* 84 A. Hnalek, VIH. Bahnverbesserung. Die Bahnverbesserung wurde nach der strengen Methode der kleinsten Quadrate vorgenommen und hierbei nach dem Vorgange Schönfeld’s statt der Elemente Aw, A und AZ die Inkremente Ax, AAund Ar eingeführt, welche die Änderungen um eine Normale zur Bahnebene, eine Parallele zur kleinen Achse und ° um die große Achse der Bahn darstellen. Diese Größen hängennach den von Schönfeldin A.N., Bd. 112, Nr. 26983 — 2695 gegebenen Formeln folgendermaßen von den Änderungen der Bahnelemente ab: dan=dw + cosidg d\=sin o di — coswosinidg dr = coswdiı + sin osinzdQ so daß sie leicht vice versa aus einander bestimmt werden können Sind also die bisher benützen Ausgangselemente in Bezug auf den Äquator als Fundamentalebene: T = 1823 Dezember 9:44697 mitt]. Zeit Greenwich ou—08,0413002660 OU =.2%) 39 55°44 % mittl. Äquin. 1824-0 == ll 2060590560 log q = 9355 3041, so ergeben sich daraus und aus den oben gebildeten Normalörtern nach Schönfeld’s Formeln folgende 16 Bedingungsgleichungen, von denen die Gleichungen 1)—8) den Rektaszensionen, 9)— 16) den Deklina- tionen der acht Normalörter entsprechen. Die Koeffizienton sind im Folgenden überall dort, wo nicht das Gegenteil betont ist, logarithmisch zu verstehen. Bedingungsgleichungen: 1) 11-66181,— 9-:72115,d“+ 13-804104T + 954208 4% + 9:83979,dr + 10-30941 dq + 9:38513,de 2) 11:70501,—= 9'94382, + 13:89700 + 9:77049 + 993489, + 1048699 + 9-68650,, 3) 11:86213,— 10:23301, + 13°94157 + 8:88578 + 8-96914, -+10-69242 + 9-46252, 4) 1188536, — 10:02333, + 12:58940 + 10:16163, -+ 10:18857 -+10-31861 + 10-03885 5) 1169373, — 967625, -+13:13619, -+10:11067, +-10:098386 + 976544 ' + 1005834 6) 11:61172,—= 946994, + 13-07869, + 10:01993, -+ 996280 + 9:36285 + 10-01868 7) 1155991, — 943530, -+13-01366, + 9-98699, + 991253 + 9-31491| + 10:00174 8) 11-24551,— 9Alezz, + 1eraosez, 1 90T, 5 rzaine, -ı Oyssezl. | 9:050D» 9) 11:80754 —= 937880, dx + 13-64382,dT+ 954282 dA + 9°84053,dr-+ 9-36013dq-+ 9-81781 de 10). 11:93197 = 799158 1 13:68620, = 9.056441 10.120383, 9.815836, -:. 9:90469 11) 11:83885 = 9-31964 + 13:36510, + 10:20719 -+10-29070, + 9:67058, + 9:21992, 12) 1155630, = 10:27579, + 13:74189 era, = los@aı == Seseoek 13) 1144560, = 10:28291, + 13:49566 29095034, Os 0 + 10 14) 1132428, — 10°19750, + 13-17971 or ale, We en 15) 11:06446, — 10:15898, + 13:06430 29226100. 5 Snisezi 10,20232 10210247 16) 1139794, — 10:05949, + 12:79022 een ee) ‚206952, + 10726866 — 10:07311 Multipliziert man diese Bedingungsgleichungen mit den Quadratwurzeln aus den oben für die Normal- örter gegebenen abgerundeten Gewichten und setzt man dann zur Homogenisierung: EN Bahnbestimmung des Kometen 1823. Fehlereinheit N = 2:40909 A = 0:77260 dx B = 448116 dT C = 0:72788 di D = 0:81139 dr E — 1:23201 dgq E— 0:51868 de so erhält man folgende homogene und der weiteren Rechnung zugrunde zu legenden Bedingungs- und daraus die gleichungen: Surg2a 3% 979592, — 9° 999263, — 0° 995839, = 9° 970719, — I: 970263, — 9° 9765082, — 9: 922549, — 9° 985000 — 9: 000000 —7' 9:95045 — 9° 9.53628, = 9: 02271507, SE 930426, — 9° 900485, — 9° er, 48814, A+ 9:86253B + 935379 C + 9:56799,, D-+ 961699 E -+ 9: 67122, -+9-91584 + 9:54261 -+-9-62300, + 9:75498 9: 00000, -+0:00000 -+ 869749 -+8:69734, -+0:00000 +9: 7o185, 1 8:58536 -+9-91087, + 9.854830 + 9-56372 ° +9: 32620, -+ 907758, +-9:80584, + 9:70952 +8-95598 +9: 19734, +9:09753, + 979205, -—+9-65141 +863084 +0: 16270, + 9-03250, -+ 9-75911, + 9-60114 + 8-58290 ° +9: DA, EOS, er, OR eng = 05775, A + 9:61421,, B+ 9:26649 C + 9:48069, D-+ 857967 E +9: 69610 -+9-68216, -+ 970568 + 9°78606, + 906097, +9 06773 -+8:40463, -+-0:00000 -+-0:00000, -+8-96121, +9: 89226, + 9-64980 + 9-37546 + 9:31889, + 9:81846 +9: se, on ee == >, ra a): 81397, - 9.087062 ı ersgiern 7 Se 7alosı 7 greonoa ie: a, En En ea, era 29: 52545, 1 8054769. 14 8.383721 1 8.68369,,. 1 9u075214 9, Bildet man jetzt die Normalgleichungen, so erhält man: Normalgleichungen (Koeffizienten numerisch) + 3:48603 A — 211047 5 +. 0:27406 C — 0:10053 D — 2:91185 2 — 2:40813F — — 2:11047 —+2:91143 -+- 0:49426 — 0:48029 + 2:26005 — 134430 —= —- 0:27406 + 0'49426 -+ 3:46829 — 3:16603 -+ 003455 — 2:46302 = — 0:10053 — 0:48029 -- 3:16603 -+3:02228 — 0:14744 —+1'81313 — — 2:91185 + 2:26005 -+ 003455 — 0:14744 —+ 2:60114 -+1'06335 = — 2740813 — 1:34430 ° — 2:46302 —+1:81313 +1'06335 +787793 — Eliminationsgleichungen: Eliminationsgleichungen (Koeffizienten logarithmisch) 0:54233 A + 0:32438,B + 9-43785 C + 9:00230,, D + 046417, E + 0:38168,, F 0:21313 —+ 9:81966 050241 + 9:73332,, + 0:46827,, 9-08948 + 9:69651 + 8:79637 + 7:96332,, 819479 + 0-44750,, + 0:05742,, + 9:37947,, + 8:05828,, 760531 40604, F 66782, 48343, 99720 96221 00000 98306 82961 75068 F "86313 22123, 46134 75459 97460 93327 79299 "86282 82503 "68547 :41959 64003 26802 + + dd DdDy vv DD m -45679 -03817,, -46264 21590, -40140 -88366,, SE ee) Diese Eliminationsgleichungen lassen erkennen, daß die Bestimmung der deswegen zuletzt ange- setzten Unbekannten Z und F£ besonders unsicher ausfallen wird. Entwickelt man daher aus der ersten bis vierten der Eliminationsgleichungen die Unbekannten A, 5, C, D als Funktionen von E und F, so wird erhalten (logarithmisch): 86 A=IAMON A. Hnatek, + 9:81439 E + 0:16961 F B = 0:01343, + 9:47646, E + 0:17252 F C = 9:89698 + 8:69425 E + 0:33472 F D = 9:12642, + 8:87384 E + 0:28999 F a) und nach Einführung dieser Werte in die obigen homogenen Bedingungsgleichungen ergibt sich für die unabhängige Bestimmung von E und F jetzt folgendes Gleichungssystem: Bedingungsgleichungen für E und F (Koeffizienten logarithmisch) 8-33163, E +9: WON 7 al ee) 8-28623 +9: sd, 8-29270,00 +9: 8-35908, +9- 8-35965, 8° 15113 F = 8 409938 — 8 45312, = 9 02069, = 8 6427 —=8 0631 —=8 09195 — 8 75 —=9 Setzt man hier wieder zur Homogenisierung: Fehlereinheit z = 9:17170 e — 8:86469 E el so werden diese Gleichungen in homogener Form lauten: Homogene Bedingungsgleichungen für E und F (Koeffizienten logarithmisch) -43634 -80722 -42154 -86285,, -42801,, -49439,, -49496,, (de) do) (do) CE) do) de) (0) Ko) + 7:79916 + 9:84235,, + 9-40992,, + 9:03160 + 945294 + 9-48118 + 9:34698 :46694,,e + 954036 — 9: 9: 9- 9: 9- 9: 9: 87884,,; 48402,,; 95277 ; 98116,,; 34298,,; 63496,,; 35035,,; 91057 ; 000000 e 9:20238 9-65330,, 9- 9 9 9 9 20866 -09721, -73003,, -67022,, -74416,, Daraus ergeben sich die Normalgleichungen (numerisch): ze 0 9 ® 9 . 8 9 9 9 -74554,,; 3-86469 E + 961077, F = 9 -65572,,; 8:06707 +8:86028, —= 8 -12447 ; 8:51799, +9'25597 —=8 :70286,,; 8:07335 +8'96778, = 7 -51468,,; 796190, +8:60688 — 8 -80666,,; 859472, +9-3412 — 8 -52205,,; 8-53491, +9'383400 —7 -08227 ; 8-60885, + 9-35 —9 + 2:92519e — 3:03752f = + 2:31755 — 3:03752e + 3:18929f = — 2:53636 -05100 -32077 -85691,, "57287 m. en -77115,, -94792,, -17170,, 00000, f = 987930 24951, = 9:14907 644600 = 9:68521, 35701, = 8:60895,, ‚99561 = 8:97795 73335 = 9:59493,, 71323 = 8:81651 77398 = 998252, und unter Berücksichtigung der neuen Homogenitätsfaktoren die Eliminationsgleichungen (logarithmisch) 9:33084 E + 0:09329, F 8:15583 F — 9.593673 — 8:28491, | .3) welche die 5. und 6. Eliminationsgleichung des ersten Gleichungssystems ersetzen sollen. Auch hier wird wieder die Bestimmung von F unsicher und ich nehme dieselbe daher neuerdings unabhängig vor. Setzt man aus der ersten der Gleichungen 3) E = 0:205889 + 0:76245 F und führt dies in die Gleichungen 2) ein, so erhalten dieselben die Form (logarithmisch): . 4) Bahnbestimmung des Kometen 1823. 87 8:24130F —= 8:32593,, 8:19535 F = 771265 8:15055 = 8:68547,, 7:69548, — 7:33846 8:07918, = 8761833 8:02938, — 8:27830,, 784386 = 8'91116, 8-38614, = 8:18412,, 8:11361 = 8:38256,, 8:10072, = 8:51468 735411 = 8-51255, 7-82866, —= 7'61700 7-94002, = 7'53908 8:64128 — 8:66445 8-62045, = 9:19610 786864 — 8:92023 welche wieder nach Einführung der Homogenitätsfaktoren: Fehlereinheit »’ = 919610 f! = 8:64128 F in ihrer Lösung die letzte Eliminationsgleichung: 0248387707, =20.04778,, oder Gola 2924338, ne Sr ergeben. Fügt man jetzt die Gleichungen 4) und 5) dem System 1) hinzu, so erhält man, wenn man die Variation nach # gleichzeitig beibehält: A = 0:07141 + 0:72033 E =-0:'75775, B = 0:17974, + 9:39048, F = 0:07541, C = 9:93866 + 0:388373 F = 0:36947, D7=813481, + 0737105 FH = 0749767, — 0720589 + 0:76245 F = 077814, I —A 02108757 Man erhält hieraus, wenn man die zuerst eingeführten Homogenitätsfaktoren berücksichtigt logarith- misch, wobei die Charakteristik überall um 10 zu verringern und A e im Linienmaß zu nehmen ist: dx = 11°'70790 + 15:78084 Ae = 1239424, dr = 11.619877 15419396 Ae = 12:05208, a IRS23 1 10239870, Ne 122095375 AT= 8:10767,-+ 10:74243,Ae = 8:00334, Ag = 6:06854 + 10:04912 Ae= 6:64079, Age 6569471, Verwandelt man die Größen dx, dX, dr durch die Formeln di = cosw'dr + sinw' dı sinzdg. = sn ol dan — coswaıN d(X + wo) = dx + tg "Je sin!dg/ d(X — oe) = — dx + cotg !'/2 sin?! dg in die Inkremente der Elemente o’, £, ?’, und berücksichtigt, daß die linke Seite der obigen Variation nach Ae die Parabel, die Zahlenwerte zur äußersten Rechten aber die endgiltige Bahn unter Annahme einer Korrektion der Exzentrizität darstellen, so ergeben sich, wenn man gleichzeitig dq durch die Formel dlogq SMed,z, I in dlog g überführt, folgende Korrektionen der äquatorealen Ausgangselemente: 88 A. Hnatek, Parabel Elipse a — ODE — 0°010077 do = FD SD — 37 21'63 5‘) + 1 47:63 dd? = 74-40 — 2 17:04 dlogq = + 0:000 2244 — 0:000 8381 de = — 0:000 4951 und damit die Äquatorealen Endelemente: Parabel Ellipse T= 1823 Dezember 9:43416 mittl. Zt. Gr. 1823 Dezember 9:43689 mittl. Zt. Gr. oa = 67.48090.93 6° 45’ 4:98 W= 295 39 9:54) mittleres Äquinoktium 1824-0 * 295 41 43:07 Jen 97 70-00 115 24 38:56 logq = 9'355 5285 9:354 4660 e= 1'000 0000 0:999 5049 oder in Bezug auf die Ekliptik als Fundamentalebene Parabel Ä Ellipse RR 1ER 280,2902385.09 %= 303 3 13:32) mittleres Äquinoktium 1824-0 303 4 32-14 i= 10348 541 103 45 2:74 Die Rechnungskontrollen werden: mn], = 32802 [vvp] Parabel = 3265” an], = 23237 Wvp] Ellipse — 2335” Die hier obwaitende geringe Nichtübereinstimmung ist nur eine scheinbare und in den Grundlagen der Rechnung gerechtfertigt, wie bereits oben bei Besprechung der Gewichte für die Normalörter nach- gewiesen worden ist. Führt man jetzt die oben als Funktionen von Ae entwickelten Elemente in die Bedingungs- gleichungen ein, so erhält man folgende schließliche Darstellung der Normalörter durch Ellipse und Parabel: Parabel Ellipse Parabel Ellipse 1), Normalort; Alacoso — — 1257703843, 104 = 03, N, er 03378 OH AV 2) >» — 4:0 — 0'304 —ı 02.4: —+ 0°2 + 0'113 — 0) 3) » —+ 44 + 0'235 —= +3]; — 1:5 + 0'219 — 0205 4) > — 7:0 — 0'159 —. 101728 — 1:6 + 0'676 — 90 5) » — 2°4 — 0'335 —= —-0'7; —+ 4'9 + 0'504 = +28 6) » — 2'7 — 0'047 —= — 24, + 0:5 + 0'188 = — 04 7) + 0°3 + 0'183 = —=()73 —+ 5°4 — 1'335 — —+11'9 8) » —+16°8 + 1'661 — + 8°4; — 10:2 — 0:291 —= + 11:5 Variiert man in diesen Gleichungen, in welchen A ee in Einheiten der vierten Dezimale zu nehmen ist, die Exzentrizität e, so erhält man folgende übrigbleibende Fehlerquadratsummen: &— 10002 [vv] = 663’ 10000 548 (wahrscheinlichste Parabel) 0:9998 465 09996 449 0:999505 440 (wahrscheinlichste Ellipse von der Umlaufszeit = 9764 Jahre) 0:9994 470 Bahmbestimmung des Kometen 1823. sg Man sieht hieraus, daßjman die Umlaufszeit innerhalb ziemlich weit gezogener Grenzen wird variieren können, ohne mit den Beobachtungen wesentlich in Konflikt zu geraten und kann daher schließen, daß die Parabel als endgültige definitive Bahnform angenommen werden kann. Es würde nun erübrigen, die endgültige Darstellung durch Nachrechnung mit den gefundenen para- bolischen oder elliptischen Elementen zu prüfen. Überblickt man aber die übrigbleibenden Fehler, so ergibt sich, daß die Darstellung wohl kaum eine befriedigende genannt werden kann, da in der Parabel der letzte Normalort in Aa cos ö und AÖ, in der Ellipse sogar auch noch Ad des vorletzten Normalortes keineswegs genügend dargestellt werden. Es erweist sich also nötig, die Ausgleichung nach Elimination des VIH. Normalortes neuerlich zu wiederholen, da hierdurch eine wesentliche Besserung erwartet werden kann. Da obige elliptische Elemente offenbar nur als Rechenresultat genommen werden können, wird überdies die erleichternde Voraussetzung, daß die definitive Bahn eine Parabel sei, gestattet sein. Aus den eingangs gegebenen homogenen Bedingungsgleichungen ergeben sich, da auch bei Weg- lassung der 8. und 16. Gleichung die oben verwendeten Homogenitätsfaktoren erhalten bleiben, die Normalgleichungen nach den fünf Elementen dx, a\, dr, dT und dg, respektive nach den Hilfsgrößen A,B,C,D und E: Normalgleichungen (Koeffizienten numerisch) + 3:36216 A — 2:10402 B + 0:25712C — 0:08992 D — 2:84515 E —= + 2:78823 — 2:10402 + 1'59098 -+-0':63392 -— 0'52327 +0':47459 = — 1'08268 + 0:25712 + 0'63392 +3:05143 — 2'86019 —+-.0':06233 = + 2:85240 — 0:08992 — 0:52327 — 2:86019 +. 0°11019 -— 0:00884 = +- 000466 — 2:84515 + 0°:47459 -+0:06233 — 0:00884 -+0:01343 = —+0'02181 und weiter die Eliminationsgleichungen: Eliminationsgleichungen (Koeffizienten logarithmisch) 0:52662 A + 0:32305, B + 941013 C + 895386, D+ 045410, E — 0445833 020166 + 9-80208 + 971873, + 967632 — 003450, 0-48450 + 0:45640, + 879470 = 0-45521 9-04214 + 7'94645, = 766839 8:12808 — 833866 Auch aus diesen Gleichungen wird die Bestimmung der Unbekannten # wieder wegen Kleinheit des Koeffizienten unsicher und muß daher unabhängig durchgeführt werden. Stellt man aus ihnen wieder die Unbekannten als Funktionen von E dar, so erhält man das System (logarithmisch): 28593123, 7.0.81978 E 3102023204 79716795, E | C = 9298375 + 3.733854 | DE 32062625 7 2:90431 E se) Werden diese Werte in die homogenen Bedingungsgleichungen eingeführt, so ergibt sich für die Bestimmung von F allein folgendes System von Gleichungen: Bedingungsgleichungen für F (Koeffizienten logarithmisch). 8-31260, E = 841797, 8:84036ZE —= 907104 7-40312 = 8:52179,, 791856 = 836455 8:64972_ — 9:08289 8:50893, — 8°89176,, 8-1690090 — 8:63418,, 7-91434 = 8:31323,, 792169, = 8°16465,, 8:10278, = 590309, 8-35199, — 856194, 8-64167, = 8'92221, 8-40739, = 7'66037,, 8-58081, = 8'48869,, Denkschr. der mathem.-naturw. Kl. Bd. LXXXVII. 12 90 A. Hnatek, welche nach Homogenisierung durch Fehlereinheit n = 9:08289 e — 8:84036 E die Lösung: 0:44549 e = 0'41527 oder: = VB ergeben. Führt man jetzt diesen Wert in das obige System 1°), welches die Unbekannten als Funktionen von F gibt, ein, so erhält man sofort als Korrektionen der Ausgangselemente: A—0:06910 ; dr» = + 50'768 B — 0:18577, ; dT—=— 02012993 C—= 0:02683 : dA = + 51:055 D= 9:23827 ; dv= + 6:854 E=0:21231 ; dloggq + 0.000 2277 oder umgesetzt in die entsprechenden Elemente der Bahnebene wo’ g/, do’ = + 27'030 ds! = — 55'242 di' = + 12860. Schlägt man diese Korrektionen den Ausgangselementen hinzu, so erhält man folgendes endgültige, auf den Äquator bezogene Elementensystem: & 1823 T = 1823 Dezember 9:43398 mittl. Zeit Greenwich oa’= 6° 48’ 53'64 9, = 295 39° .0:20% mitt. Aqu, 18240 2 Mlos6270 32.16 log q = 9'355 9318. Versucht man jetzt die Darstellung der Normalörter, so ergibt sich aus den Gleichungen und aus der direkten Rechnung nach diesen Elementen: Gleichungen Elemente 1. Normalort: Aaucosö = + 0:5, Ad = ı.0"4; No = -- (NA Ad = == 02 2 5 2 nd 07: 2 B*0; + 0:7 aut + 3:6, — 2:0; ges _ 2-2 Am yo — 8-5; ee) 338 5; » = O8, +31; + 0:0, + 2°8 | 6 > —+ 0:1, — 1'383, —+ 0'2, — 0'9 7 > + 2°9, —+4'7; 4 207, + 4'7 | 8 » [+ 20°5], [+ 8:9]; [+ 22:0), +11°1] | [vv] — 10723 wvpl = 8647 rn, = 865 Bahnbestimmung des Kometen 1823. 91 Da diese Darstellung eine befriedigende genannt werden kann und die Richtigkeit der Rechnung durch die innerhalb der Grenzen einer sechsstelligen Rechnung übereinstimmende Prüfung durch die Elemente gewährleistet ist, so können daher obige Elemente als definitive gelten. Rechnet man noch die mittleren Fehler der einzelnen Unbekannten und nimmt man jetzt die Ekliptik als Fundamentalebene, so lauten also die definitiven, ekliptikalen Elemente des Kometen 1823: Komet 1823 T = 1823 Dez. 9:43398 — 0°'000867 mittl. Zeit Greenwich = ME SONS Ze Bra | Beam 8 820 er Da l0557250]672355-27620690 | mittl. Äquin. 18240 log q = 9'355 5318 0000 04620 und damit die zugehörigen, horizontalen Äquatorkoordinaten: x = 9:119 6465 sin (138° 38° 33’12 + v) sec? va Yy = 9.319 5320 sin (265 9 1637 + v) sec? v2 a OS SPIE Sinn 00182 53104, Fv)iseend2! r ir Oi; Ha. af Su Hal Ve Mi ‚burbhte RE ach, ar t > sl Br lem Wehe Tail Ä sredslatnamahn 13° Bir Basın } Dh f N ee eg # 0 KR DA er. r r s SEU ES RRHIE e ‘ . { 2. = \ pr A| } \ Re jp bi ) ENEN Re x ji AN Hi r h7 I > ’ ‘ ge br . I u y P 4 : ; HUNDERTE TON Hashun EN; 3 Alt vw > De 1 Kuren \ » Er t v ‚ Er sh { h h ’ y N ven Kir “ y F Sy RN Be 1 £ R2 | Re ERBE NRO Se # £ h - - = re a | aan RR ee N Pr Se a ri Y; EUR I: . 2 erEr R “ s ‚ a a er) u kr A ei “. E S i Er ”) > . " Y r u f ) 2 . s PRBBPRL. HS Eu x e 3 4 ’ x = » . x f - UNTERSUCHUNGEN ÜBER DIE KOHLRÄHNLICHR MASSE DER KOMPOSITEN (BOTANISCHER TEIL) VON DR. T. F. HANAUSEK. Mit 3 Tafeln. VORGELEGT IN DER SITZUNG VOM 17. NOVEMBER 1910. Inhaltsübersicht. Seite Einleitung . 2 [94] I. Verbreitung und Vorkommen der »Masse« 4 [96] 1. Systematische Zusammenstellung der masseführenden Gattungen . . . 2 2.2. 2 2 2 2m nn nn. & [96] 2. Erläuterungen . 6 [98] II. Einzeluntersuchungen 9 [111] III. Der Bau des Kompositenperikarps mit Beziehung auf das Vorkommen der »Masse«e . -. ...2.......34[126] IV. Entwicklungsgeschichte der »Masse< . . 38 [130] 1. Entwicklung der Masse an den Bastfasern mit Bildung einer primären Haut . ............839[131] 2. Entwicklung der Masse an den Bastfasern ohne Blidung einer primären Haut. . . - 2 ..2.......40 [132] 3. Entwicklung der Masse innerhalb des Sklerenchyms (sklerotischen Parenchyms) . . . . . 2... ....40 [132] 4. Carthamus tinctorius . 41 [133] ö. Schaffung des Raumes zur Aufnahme der Masse« , . 42 [134] V. Die melanogene Schicht , . 43 [135] VI. Bemerkungen über die physiologische Bedeutung der »Masse« . 47 [139] VII. Schlußbetrachtung . . 48 [140 Denkschr. der mathem.-naturw. Kl. Bd. LXXXVII. 13 94 T. F. Hanausek, Einleitung. In einer in den Berichten der Deutschen Botanischen Gesellschaft! erschienenen Abhandlung über die Entwicklungsgeschichte des Perikarps von Helianthus annnus L. habe ich eine im Perikarp vorkom- mende schwarze, beziehungsweise braune Substanz beschrieben, die sich gegen alle bekannten auflösen- den, zersetzenden und zerstörenden (mikrochemischen) Reagentien widerstandsfähig und völlig unan- greifbar erwies. Selbst von dem v. Wiesnerschen Chromsäure-Schwefelsäuregemisch, das die eingelegte Frucht von Helianthus in kurzer Zeit vollständig auflöst und zerstört, erfuhr diese Substanz keine Einwirkung, sie blieb, äußerlich anscheinend unverändert, zurück. Schon damals wurde von mir ausdrücklich angegeben, daß sie wie Kohle aussähe. Ihr Vorkommen in bestimmten Organen gewisser Kompositen ist aber schon früher beobachtet worden. Wie aus meinen »Neuen Mitteilungen über die sogenannte Kohleschicht der Kompositen ? hervor- geht, scheint Professor C. Hartwich überhaupt der erste gewesen zu sein, der die schwarze Substanz die ich nun kurz als »Masse« bezeichne, aufgefunden und als interzelluläres Sekret beschrieben hat; auch ihm ist die so gewaltige Resistenz derselben gegen Reagentien aufgefallen. Wir finden sie ferner von Pfister,® A. Tschirch * und Gerdts? erwähnt, letzterer befaßte sich eingehender mit ihr und sprach sie direkt als Kohle an. Auch Heineck‘ hat die Masse gesehen, sie aber als eine schwarze Cuticula gedeutet. Im Jahre 1907 erschienen meine Untersuchungen über die »Kohleschicht« in den Sitzungsberichten der Akademie, ? in denen einige Fälle des Vorkommens, die Entwicklungsgeschichte der Masse und ihr mikrochemisches Verhalten behandelt wurden. In bezug auf die Zusammensetzung heißt es daselbst (p. 14): »Die beispiellose Widerstandsfähigkeit der schwarzen Masse gegen die Einwirkung lösender, oxydierender und sonstwie aufschließender Körper berechtigt zu der Annahme, daß die schwarze Masse eine der Kohle nahe verwandte Substanz enthalte und daß ihr ein sehr hoher Kohlenstoffgehalt zukommen müsse.« : Diese Annahme hat sich auch als richtig erwiesen. Nach den Untersuchungen von Hofrat Dr. Dafert und Ingenieur Miklauz beträgt der Gehalt der Masse an Kohlenstoff 70 bis 76 Prozent. Als Kohle ist sie aber nicht anzusprechen. Es gehört wohl zu den merkwürdigsten Erscheinungen im Kreise der organischen Welt, daß gewisse Pflanzen während einer Vegetationsperiode, in der Zeit der Entwicklung ihrer Generationsprodukte, imstande sind, einen so kohlenstoffreichen Körper in irgend einem ihrer Organe anzuhäufen, also eine 1 T.F. Hanausek. Zur Entwicklungsgeschichte des Perikarps von Helianthus annuus. Ber. d. D. Bot. Ges. 1902, XX, S. 450 ff. u. Tafel XXI (wird hier als Hana usek I angeführt). 2T.F. Hanausek. Neue Mitteilungen über die sogenannte Kohleschicht der Kompositen, in v. Wiesner-Festschrift, Wien, 1908, p. 139— 150 und Tafel III und IV (wird als Hanausek III angeführt). 3 Rudolf Pfister. Ölliefernde Kompositenfrüchte, Landwirtsch. Versuchsstation 1894, XLIII, Abhandlung 9. 4 Tschirch und Österle, Anatomischer Atlas, Leipzig 1900, p. 273 und Tafel 62, Fig. 24 bis 26 (Arnica). 5 Karl Ludwig Gerdts. Bau und Entwicklung der Kompositenfrucht. Inaug.-Diss. Bern. (Leipzig 1905), p. 56—57. 6 Otto Heineck. Beitrag zur Kenntnis des feineren Baues der Fruchtschale der Kompositen. Inaug.-Diss. Gießen. Leipzig, 1890, p. 13. ?T.F.Hanausek. Die »Kohleschicht« im Perikarp der Kompositen. Sitzungsber. der kais. Akad. Wien, math.-naturw. Kl., Bd. CXVI, Abt. I, Jänner 1907, p. 3 ff. und Tafel I und II (wird als Hanausek II angeführt). Kohleähnliche Masse der Kompositen. 95 Substanz zu erzeugen, deren Kohlenstoffgehalt mit dem gewisser mineralischer Kohlen übereinstimmt. Zu der Bildung der Mineralkohle aus den Pflanzen verflossener geologischer Zeitalter benötigte aber die Natur einen ungeheuren Aufwand von Zeit; auch sind die Produktionswege in beiden Fällen gänzlich verschieden. Die Bildung der Mineralkohle beruht auf einer mechanisch-chemischen Arbeit, auf einer allmählichen Auflösung des abgestorbenen Pflanzenleibes und auf einer Umgestaltung der nicht löslichen (organischen) Bestandteile in den Stoffkomplex, den wir Kohle nennen. Bei der Entstehung der Masse hingegen handelt es sich um eine von der lebenden Pflanze in ihrem Leibe verrichtete Arbeit, um einen physiologisch-chemischen Prozeß, der ein der Mineralkohle im Äußeren ähnliches und ihr im Kohlenstoffgehalt nahestehendes Produkt in unvergleichlich kürzerer Zeit erzielt. Bisher ist die Masse nur in Pflanzen, die zur Familie der Kompositen gehören, gefunden worden. Und es ist wieder eine sehr merkwürdige Tatsache, daß nur gewisse Tribus und Subtribus — von Einzel- fällen abgesehen — solche, die Masse führenden Pflanzen enthalten, während in anderen gattungsreichen Gruppen, wie in der Abteilung der Ligulifloren, also in allen milchsaftführenden Kompositen, die Masse niemals beobachtet wurde. Der Hauptort ihres Vorkommens ist das Perikarp; weit seltener findet sie sich in den Spreu- und Hüllblättern (Sphaeranthus, Ammobiunm, Echinops) vor, in einem einzigen Falle ist sie in unterirdischen Organen (Perezia) gefunden worden. Die Masse tritt in eigentümlichen, für die betreffende Gattung charakteristischen Formen auf. Diese sich stets gleich bleibenden Formen sind das Ergebnis der Entstehung der Masse aus oder an bestimmten histologischen Elementen des masseproduzierenden Pflanzenteiles, sie sind daher von der Gestalt bestimmter Gewebe oder Gewebeverbände abhängig. Sie lassen sich zu gewissen Gruppen vereinigen, denen ‘ein typischer Charakter eigen ist. Abbildungen der Flächenansichten der Masse sind in meiner Arbeit in v. Wiesner’s Festschrift nach Mikrophotographien wiedergegeben. In der vorliegenden Abhandlung bringen die Figuren 10 A, 21, 35, 42, 52 und 56 auf Tafel I—IIl Ansichten der Masse in der Fläche. Die mikrochemische Behandlung der fraglichen Substanz konnte über die chemische Zusammen- setzung derselben begreiflicherweise keine endgiltige Entscheidung bringen. Es ist mir nun gelungen, den Direktor der landwirtschaftlich-chemischen Versuchsstation in Wien, Herrn Hofrat Dr. F, Dafert, für die Sache zu interessieren und ihn zu einschlägigen Untersuchungen zu veranlassen. Die Resultate dieser von ihm im Vereine mit dem Assistenten, Herrn Ingenieur Miklauz, durchgeführten Arbeiten werden den ‚zweiten (chemischen) Teil der »Untersuchungen über die kohleähnliche Masse der Kompositen« bilden. 13* 96 T. F. Hananusek, I. Verbreitung und Vorkommen der „Masse“. ı. Systematische Zusammenstellung der masseführenden Gattungen. Von den zirka 856 Kompositengattungen wurden 278, das sind 33 Prozent, auf das Vorkommen der Masse geprüft; in 98 Gattungen (11'5 Prozent) wurde die Masse gefunden. Die Untersuchung umfaßte Gattungen aus allen Tribus und Subtribus und insoferne kann sie demnach auf eine gewisse übersichtliche Vollständigkeit Anspruch machen. Das folgende Verzeichnis enthält alle diejenigen Gattungen, die ein positives Resultat ergaben, in denen also die Masse vorkommt. Die Gattungen sind nach der Bearbeitung von OÖ. Hoffmann! systematisch angeordnet, es wird dadurch auch in der Mehrzahl der Fälle die Korrelation zwischen systematischer Verwandtschaft und Vorkommen der Masse ersichtlich. Wo nichts weiter angegeben ist, ist der Träger der Masse das Perikarp; das Vorkommen in anderen Teilen der Pflanze ist besonders angemerkt. Compositae. A. Tubuliflorae. II. Tribus: Eupatorieae. II. 2. Subtribus: Ageratinae. 1. Alomia H.B.K. — 2. AgeratumL. (Taf. I, Fig. 1—4). — 3. Stevia Cav. — 4. Fleischmannia Schultz Bip. — 5. Trichocoronis A. Gray. — 6. Brachyandra Philippi. — 7. Trichogonia Gardn. — 8. Leptocliniunm Gardn. — 9. Piptothrix A. Gray. — 10. Symphyopappus Turcz. -—- 11. Eupatorium L. (Taf. I, Fig. 5). — 12. Mikania W. II. 3. Subtribus: Adenostylinae. 13. Trilisa Cass. (nur Tr. odoratissima |W.] Cass.) — 14. Brickellia Ell. (Taf. I, Fig. 6 u. 7). — 15. Barroetea A. Gray. (Taf. I, Fig. 8). — 16. Kuhnia L. — 17. Liatris Schreb. — 18. Garberia A.Gray. — 19. Carphephorus Cass. IV. Tribus: Inuleae. IV. 2. Subtribus: Plucheinae. 20. Sphaeranthus L. Masse nur in den Hüllblättern (der Köpfchen I. u. IJ. Ordnung), nicht in der Erulcht (Mar 1, Kie. 94210). IV. 4, Subtribus: Gnaphalinae. 21. Ammobium R. Br. Masse nur in den inneren Hüllblättern und in den Spreublättern, nichtinder Frucht und nichtin den äußeren Hüllblättern (Taf. I, Fig. 1! u. 12). V,. Tribus: Heliantheae. V. 1. Subtribus: Lagascinae. 22. Lagascea Cav. i Engler-Prantl, Pflanzenfamilien IV, 5, p. 121 ft. Kohleähnliche Masse der Kompositen. 97 V. 2. Subtribus: Millerinae. 23. Elvira Cass. — 24. Stachycephalum Schultz Bip. — 25. Milleria L. V. 3. Subtribus: Melampodinae. 26. Melampodium L. — 27. Silphium L. (Taf. I, Fig. 13 u. 14). — 28. Engelmannia Torr. Gray (Taf. I, Fig. 15). -— 29. Parthenium L. V. 4. Subtribus: Ambrosinae. 30. Ambrosia L. — 31. Xanthium L. V. 5. Subtribus: Petrobinae. 32. Podanthus Lag. — 33. Astemma Less. (Taf. I, Fig. 16 u. 17). V. 6. Subtribus: Zinninae. 34. Tragocevos H.B.K. — 35. Zinnia L. — 36. Sanvitalia Lam. — 37. Heliopsis Pers. (Taf. ], Fig. 18). V 7. Subtribus: Verbesininae, 38. Siegesbeckia L. — 39. Stemmatella Wedd. (und Sabazia DC.). — 40. Echpta L. (Taf. Iu. II, Fig. 19 bis 22). — 41. Sclerocarpus Jacg. (Taf. II, Fig. 23 u. 24). — 42. Montanoa Llav. et Lex. (Uhdea Kth., Taf. II, Fig. 25 u. 26). — 43. Tetragonotheca L. (Taf. Il, Fig. 27 u. 28). — 44. Isocarpha R. Br. — 45. Scalesia Arn. — 46. Rudbeckia L. (Taf. II, Fig. 29— 31). — 47. Wulffia Neck. — 48. Gymnolomia H. B. K. — 49. Iostephane Benth. — 50. Micractis DC. — 51. Sabazia Cass. — 52. Zaluzania Pers. — 83. Balsamorhiza Hook. fil. — 54. Blainvillea Cass. — 55. Borrichia Adans. -- 56. Wedelia Jacg. — 87. Aspilia Thouars. — 58. Helianthus L. — 59. Perymenium Schrad. (Taf. Il, Fig. 35 u. 36). — 60. Melanthera Rohr. (Taf. II, Fig. 32). — 61. Spilanthes L. — 62. Encelia Adans. — 683. Helianthella T. G. — 64. Actinomeris Nutt. — 65. Zexmenia Llav. et Lex. — 66. Verbesina L. (Taf. Il, Fig. 33 u. 34). V. 8. Subtribus: Coreopsidinae. 67. Gnizotia Cass. — 68. Coreopsis L. (inkl. Calliopsis Rchb.). — 69. Dahlia Cav. — 70. Chry- santhellum Rich. (Hinterhubera Schultz Bip. (Taf. II, Fig. 37). — 71. Thelesperma Less. — 72. Bidens L. (Taf. I u. III, Fig. 38 u. 39). — 73. Cosmos Cav. (Taf. II, Fig. 40). V. 9. Subtribus: Galinsoginae. 74. Galinsoga R. P. — 75. Raillardia Gaud. V,. 10. Subtribus: Madinae. 76. Madia Mol. — 77. Layia H. A. — 78. Achyrachaena Schauer. VI, Tribus: Helenieae. VI. 1. Subtribus: Jauminae. 79. Jaumea Pers. V]. 3. Subtribus: Heleninae. 80. Perityle Benth. — 81. Closia Remy. — 82. Flaveria Juss. (Taf. III, 41 u. 42). — 83. Villanova Lag. — 84. Schkuhria Roth. — 85. Hymenopappus L’'Herit. — 86. Florestina Cass. — 87. Palafoxia Lag. 98 T. F. Hanansek, 88. Eriophyllum L.ag. — 89. Chaenactis DC. (Taf. II, Fig. 43 u. 44). — 90. Bahia Lag. VI. 4. Subtribus: Tagetininae. 91. Tagetes L. — 92. Dysodia Cav. (Taf. III, Fig. 45). — 93. Syncephalantha Bartl. — 94. Poro- phyllum Vaill. —- 95. Pectis L. (Taf. III, Fig, 46). VII. Tribus: Senecioneae. VII. 2. Subtribus: Senecioninae. 96. Arnica L. (Taf. II, Fig. 47 — 50). XI. Tribus: Cynareae. XI. 1. Subtribus: Echinopsidinae. 97. Echinops L. Masse nur in den Hüllblättern der Köpfchen I. Ordnung, nicht in der Frucht (Taf. II, Fig. 51 u, 52). XI. 4. Subtribus: Centaureinae. (Carthamus L., enthält ein echtes Sekret mit der Eigenschaft der Widerstandsfähigkeit der »Masse«.) XII. Tribus: Mutisieae. XII. 3, Subtribus: Nassauvinae. 98. Perezia Lag. Masse nur in der Wurzel und dem Wurzelstock, nicht in der Frucht (Taf. III, Fig. 53—56). 2. Erläuterungen. Der systematischen Zusammenstellung seien noch folgende Ergänzungen und Erläuterungen hinzugefügt: Die I. Tribus der Kompositen, die Vernonieae, enthält Keine masseführende Gattung, soweit dies aus den untersuchten Gattungen erschlossen werden kann. Zur Untersuchung lagen vor: Sparganophorus Vaill, Pacourina Aubl., Ethulia L., Vernonia Schreb. aus der ersten, Lychnophora Mart. und Elephan- topus L. aus der zweiten Subtribus. Die II. Tribus, Eupatorieae, zeigt in ihren drei Subtribus keine Einheitlichkeit. Die der ersten — Pignuerinae — angehörige Gattung Ademostemma Forst. ist frei von der Masse; von der zweiten — Ageratinae — besitzen alle untersuchten Gattungen dieselbe. Eigentümlicherweise fehlt einer Spezies von Ageratum die Masse, während sie die übrigen besitzen; es ist das etwas zweifelhafte Ageratum Agrianthus OÖ. Hoffm. (= Agrianthus carymbosus DC. — Ageratum carymbosum (DC.) Back. non Zuce.) Die dritte Subtribus — Adenostylinae — zählt nur 10 Gattungen; Kanimia stand nicht zur Verfügung, von den übrigen neun besitzen alle die Masse bis auf Adenostyles Cass. und Carphochaete A. Gray. Bei Trilisa wiederholt sich die bei Ageratum angegebene Tatsache. Tr. odoratinima (W.) Cass. zeigt schon im Fruchtknoten die Masse, bei Tr. panicnlata Cass. ist der Fruchtknoten davon gänzlich frei. Die III. Tribus, Astereae, besitzt in allen sechs Subtribus keinen Vertreter der Masse. Untersucht wurden: Gymnmosperma Less., Xanthocephalum W., Xanthisma DC., Chrysopsis Nutt., Hysterionica W., Salidago L., Dichrocephala DC., Cyathocline Cass., Ceruana Forsk., Myriactis Less., Brachycome Cass,, Bellis L.,. Charieis Cass., Bellium L., Boltonia L’Herit., Callistephus Cass., Aster L., Erigeron L., Celmisia Cass., Olearia Mnch., Felicia Cass. (Agathea Cass.), Psiadia Jacq., Nidorella Cass,, Conyza Less., Chrysocoma L., Baccharis L. Die IV. Tribus, Inuleae, enthält nur zwei Gattungen, Sphaeranthus L. aus der zweiten und Ammo- bium R. Br. aus der vierten Subtribus als Träger der Masse. Bei ersterer Gattung ist die Masse in. den Kohleähnliche Masse der Kompositen. 99 Hüllblättern sowohl der Köpfchen der ersten als der der zweiten Ordnung, aber nicht in der Frucht ent- halten. Ammobium besitzt sie in den Spreublättern und in dem Grundteil der inneren Hüllblätter, nicht in dem (verhältnismäßig kleinen) Grundteil der äußeren Hüllblätter, nicht in dem Anhängsel derselben und nicht in der Frucht. In allen übrigen Gattungen wurde die Masse nicht beobachtet. Untersucht wurden außer den zwei genannten Brachylaena R. Br., Tarchonanthus L., Blumea DC. Laggera Schultz Bip. Pluchea Cass., Tessaria R. T., Sachsia Gris., Rhodogeron Gris., Pterigeron A. Gr., Denekia Thunb,, Epaltes Cass., Micropus L., Evax Grtn., Ifloga Cass., Gymnarrhena Desf., Antennmaria Grtn., Leon- topodium R. Br., Phagnalon Cass., Gnaphalium L., Cassinia R. Br., Helipterum DC., Helichrysum Grtn., Toxanthus T urcz., Humea Sm., Pithocarpa Lindl. Caesulia Roxb., Myriocephalus Benth., Angianthus Wendl., Gnephosis Cass., Calocephalus R. Br., Gnaphalodes A. Gr., Cephalipterum A. Gr., Craspedia Forster, Sioebe L., Perotriche Cass., Metalasia R. Br., Leyssera L., Inula L., Varthemia DC., Iphiona Cass., Pegolettia Cass., Jasonia Cass., Carpesium L., Adenocaulon Hook., Anvillea DC., Pallenis Cass., Buphthalmum L., Odontospermum. L. — Bemerkenswert ist Caesulia axillaris Roxb. wegen seines in verhältnismäßig großen Sekreträumen des Perikarps enthaltenen Sekretes, das spindeligen, hohlen, allseits geschlossenen braunen Säcken gleicht, sich im Chromsäure-Schwefelsäuregemisch wochenlang erhält und nur teilweise gelöst wird; ferner Humea wegen seines eigentümlichen Schutzgewebes des Perikarps, worüber anderwärts eine ausführliche Mitteilung ! erschienen ist. Die V. Tribus, Heliantheae, ist in bezug auf das Vorkommen der Masse wohl die einheitlichste. Alle untersuchten Gattungen sämtlicher Subtribus führen dieselbe und es dürfte wohl die Annahme gerecht- fertigt sein, daß für sämtliche hieher gehörigen Gattungen das Auftreten der Masse im Perikarp ein charakteristisches Merkmal ist; sie wurde auch in allen Frucht-Individuen der einzelnen Arten gefunden, mit Ausnahme von Helianthus annuus. Die Sonnenblume wird bekanntlich in zahlreichen Sorten kultiviert, von denen nur die mit grünlichweißen oder grünlichgrauen und einzelne Sorten mit schwarzgestreiften Früchten die Masse führen; rein weißschaligen dagegen fehlt sie immer. In einem Gemisch verschiedener Sorten kann man die massehältigen leicht erkennen und herauslesen. Die VI. Tribus, Helenieae, ist weit weniger einheitlich. Die zweite Subtribus — Riddellinae — enthält keine Gattung mit der Masse. Von den untersuchten Gattungen führen die Masse nicht: Cacosmia H. B.K., Riddellia Nutt., Baileya A. Gr., Pericome A. Gr., Lasthenia Cass., Rigiopappus A. Gr., Actinella Pers., Helenium L., Gaillardia Foug., Blennosperma Less. In der vierten Subtribus — Tagetininae — _ wurde keine Gattung ohne Masse gefunden. Die Vil. Tribus, Anthemideae, scheint keine masseführende Gattung zu enthalten. Untersucht wurden: Athanasia L., Santalina L., Lonas Adans., Anthemis L., Anacyclus L., Achillea L., Diotis Desf., Matricaria L., Chrysanthemum L., Artemisia L. In der VII. Tribus, Senecioneae, wurde nur Arnica L. als masseführend gefunden. Allen übrigen untersuchten Gattungen fehlte dieselbe: Ziabum Adans., Tussilags L., Petasites Gärtn., Robinsonia DC., RhetinodendronMeisn., Homogyne Cass., Faujasia Cass., Erechthites Raf., DoronicumL., Lopholaena DC., Gynura Cass. (= Crassocephalum Mnch.), Cineraria L., Cacalia L., Senecio L., Lignlaria Cass. Werneria H. B. K., Oligothrix DC, Euryops Cass., Othonna L., Gamolepis Less. Die IX. (Calenduleae) und die X. Tribus (Arctotideae) enthält keine masseführende Gattung; unter- sucht wurden von ersterer Calendula L., Dimorphotheca Much., Tripteris Less., von letzterer Ursinia Grtn., Arctotis L.. Gorteria L., Gazania Grtn., Hirpicinm Cass., Cnllumia R. Bır., Gundelia L., Platy- carpha Less. Die XI. Tribus Cynareae enthält eine Gattung mit der Masse: Echinops L Die Gattung Carthamus L. wurde in dem Verzeichnisse angeführt, da das Sekret des Perikarps dieselbe Widerstandsfähigkeit zeigt, wie die Masse, obwohl es auf ganz anderem Wege entstanden ist. Echinops führt nur in den Hüllblättern der Köpfchen erster Ordnung die Masse, und zwar in zwei voneinander getrennten Partien des Blattes. 1 T.F. Hanausek, Über das Perikarp von Humea elegans Sm., Ber. d. Deutsch. Bot. Gesellsch. 1908, XXVla, p. 292 ff. 100 T. F. Hanausek, Das Sekret von Carthamus befindet sich innerhalb eines dichten Sklereidengewebes. — Nicht aufgefunden wurde die Masse in: Broteroa W. (Cardopatium Juss.), Xeranthemum L., Chardinia Desf., Carlina L., Atractylis L., Arctinm L., Cousinia Cass., Staehelina L., Saussurea L., Jurinea Cass., Carduus L., Cirsium L., Cynara L., Silybum Gärtn., Galactites Neck., Onopordon L., Serratula L., Centaurea L. Aus der XII. Tribus, Mutisieae, ist nur die Gattung Perezia zu nennen, in deren Wurzel und Wurzel- stock Hartwich zuerst die Masse gefunder hat. In der Frucht von Perezia fehlt die Masse. Untersucht wurden: Dicoma Cass., Mutisia L., Gerbera Gronov., Lenuceria Lag., Moscharia R.P. Die XII. (letzte) Tribus, Cichorieae, die die Abteilung der Lignlifloren bildet, enthält wohl keine masseführende Gattung. Untersucht wurden: Scolymus L., Catananche L., Cichorium L., Lapsana L. Zacyntha Gärtn., Rhagdiolus Juss., Hedypnois Schreber, Hypochoeris L., Urospermum Scop. Leontodon L., Picris L., Tragopogon L., Scorzonera L., Pterotheca Cass., Chondrilla L., Taraxacum Hall. Launaea Cass., Mulgedium Cass., Sonchus L., Lactuca L., Reichardia Roth, Crepis L., Prenanthes L., Hieracium L. — Die Angabe Gerdts (|. c. p. 20 und p. 83), das »schwarze Sekret« sei auch im Perikarp von Lactuca (L. virosa) vorhanden, beruht auf einem Irrtum. Das tiefschwarze Aussehen der Fruchtschale rührt von einem in den Epidermiszellen befindlichen Farbstoff her, der sich in Kalilauge rotbraun aufhellt und im Chromsäure-Schwefelsäuregemisch zerstört wird, somit von der Masse gänzlich verschieden ist. Im ganzen wurden bei 600 Arten untersucht. Zu der schon eingangs erwähnten ganz beispiellos dastehenden Eigenschaft der Masse, gegen alle lösenden und zerstörenden mikrochemischen Agentien sich unveränderlich zu verhalten, gesellen sich noch zwei weitere sehr bemerkenswerte Eigenschaften rücksichtlich ihres Vorkommens in dem betreffenden Pflanzenteile. Die einebetrifft das Auftreten der Masse außerhalb und zwischen den Zellen, also extrazellulär. Dies ist nun freilich auch bei den in schizogenen Behältern entstehenden Sekreten der Fall, aber der gewaltige Unterschied liegt darin, daß diese Sekrete in bestimmt begrenzten, von spezifischen histologischen Elementen gebildeten Räumen sich ablagern und nur in völlig flüssiger Gestalt ursprünglich auftreten, sofern sie den gummi- oder harzartigen Produkten angehören. Die »Masse« erscheint dagegen niemals in flüssiger Form wie die Harze, Milchsäfte oder ätherischen Öle, und niemals in bestimmt begrenzten Sekretbehältern, wohl aber ist ihr Auftreten — und dies ist die dritte höchst bemerkenswerte Eigenschaft der Masse — stets an eine bestimmte Gewebeform gebunden. Immer sind es sklerotische Gewebe, zumeist Bastfaserbündel, aber auch echtes Sklerenchym (sklerosiertes Parenchym), mit denen die Masse in Verbindung steht. Sie bildet einen netzartig durchbrochenen oder aus schmalen Platten bestehenden Belag an der — meist der Außenseite — zugewendeten Längsfläche der Bastfaserbündel oder sie ist zwischen den Zellen eines Sklerenchyms gelagert, gewissermaßen an Stelle der Mittellamelle. Diese Abhängigkeit von den mechanischen Geweben dokumentiert sich in ein- zelnen Fällen in geradezu drastischer Weise: Bei Brickellia betonicaefolia A. Gray besitzen die Bastfaser- bündel der zehn Fruchtrippen je einen isolierten Massebelag und außerdem trägt noch ein aus einer Bastfaserzellreihe gebildeter Mantel einen kontinuierlichen Belag (Tafel I, Fig. 6 und 7). In dem Hüllblatt des Köpfchens erster Ordnung von Echinops corniger DC. sind die Bastfaserbündel von einem Massenetz umlagert; außerdem befindet sich aber auch noch an der Innenseite der Epidermis (der Innen- beziehungs- weise Oberseite des Hüllblattes) ein Massebelag und diese Epidermis besteht aus langgestreckten, ziemlich stark verdickten, porösen und mit: spitzen Enden ineinander verkeilten Zellen, also aus echten Faser- sklereiden (Tafel III, Fig. 51 —52). Bei Xanthium findet man wohl einen zweiten Belag zwischen Epidermis und Hypoderm (vgl. Hanausek, II, pag. 28 und Tafel II, Fig. 8), aber dieser ist nur die Fortsetzung des ersten, normal an den Bastfasermantel gelagerten Belages, indem längs der Radialwände der Hypoderm- zellen Verbindungen der beiden Belage hergestellt sind, In den Abschnitten IV und V, die die Gesamt- ergebnisse der Untersuchungen behandeln, wird darauf noch zurückzukommen sein. Kohleähnliche Masse der Kompositen. 101 Il. Einzeluntersuchungen. Im Foigenden sind die Resultate der Untersuchungen aller derjenigen Gattungen mitgeteilt, in deren Perikarp, Hüll- und Spreublättern die Masse gefunden worden ist; bei der Gattung Perezia wurden selbst- verständlich (außer der Frucht) die unterirdischen Teile berücksichtigt. Da die Früchte der Kompositen die hauptsächlichen Bildner der fraglichen Substanz zu sein scheinen, so wurde zunächst diesen der vornehmste Teil der Arbeit gewidmet; die Hüll- und Spreublätter wurden, sobald sich zufolge einer abweichenden dunklen Färbung die Anwesenheit der Masse vermuten ließ, in den Kreis der Untersuchung gezogen. Strohgelb gefärbte Organe dieser Art treten bekanntlich am häufigsten auf und zeigen schon durch diese Färbung an, daß sie von der Masse frei sind. Die Unter- suchung anderer Organe, insbesondere der unterirdischen Pflanzenteile, muß einer späteren Arbeit vor- behalten bleiben. Da es nicht immer möglich war, reife Früchte zu erhalten, so konnten mitunter nur jüngere Reife- zustände oder auch nur die Fruchtknoten, die ja zumeist schon die deutlich erkennbaren Anfangsstadien der Masse aufweisen, herangezogen werden. Es ist selbstverständlich, daß in den Einzelbeschreibungen, insbesondere in den typischen Fällen, auf die anatomischen Verhältnisse des betreffenden Pflanzenorganes eingegangen werden mußte, insoweit diese auf die Lagerung und Entwicklung der Masse Bezug haben. Ausgeschlossen wurden die Angaben über die Epidermisbildungen, die andernorts zur Darstellung gelangen. ! Das Untersuchungsmaterial wurde zum größten Teile der karpologischen Sammlung und dem Herbarium der Botanischen Abteilung des k. k. Naturhistorischen Hofmuseums entnommen; auch das v. Köchel’sche Herbarium (am Gymnasium von Krems) und meine eigenen Sammlungen boten geeignetes Material. Es ist mir eine angenehme Pflicht, dem Kustos und Leiter der genannten Abteilung, Herrn Dr. Alexander Zahlbruckner, der mir die Benützung der ihm unterstehenden Sammlungen in liebens- würdigster Weise gewährte und mir außerdem noch mannigfache Unterstützungen bei meiner Arbeit zuteil werden ließ, meinen verbindlichsten Dank auszudrücken. Auch dem Herrn k. u. k. Kustosadjunkten Dr. Karl Ritter v. Keißler bin ich für freundliche Beihilfe zu warmem Danke verpflichtet. Tribus: Eupatorieae. Subtribus Ageratinae. Alomia fastigiata Bth. Die sehr kleinen 4 bis Skantigen Früchte besitzen eine mächtige Schicht der Masse. Diese bildet fast schwarze, oberflächlich rauhe Platten, an denen stellenweise noch breite Querbinden — nach dem Ageratum-Typus — wahrzunehmen sind. Die lichtbraunen Partien der Platten sind reich an Zäpfchenlücken. An Alomia angustata Bth. zeigen sich dieselben Verhältnisse. Die sehr rauhen Platten besitzen parallel laufende, nicht miteinander anastomosierende Querbinden. Von Alomia alata Hemsl. und A. ageratoides H. B. K. standen nur Fruchtknoten zur Verfügung; an ersterer Konnte die primäre (braune) Haut und das Knäuelstadium der Auflagerungen erkannt werden. Jaliscoa Pringlei Watson. Es standen nur sehr jugendliche Früchte zur Verfügung, daher auch nur die ersten Stadien bis zur Netzbildung beobachtet werden konnten. Die Masse bildet ein braunes Netz mit stärker hervortretenden Querbinden; gegen den Scheitel zu sind die Längsstreifen weit stärker, gleich schwarzen Fäden, entwickelt. Der Ageratum-Typus ist deutlich ausgesprochen. Die durch die Zäpfchen der Bastfasern hervorgerufenen Lücken sind zahlreich, häufig 3 bis 4 miteinander verschmolzen. 1T.F. Hanausek. Beiträge zur Kenntnis der Trichombildungen am Perikarp der Kompositen. Österr. bot. Zeitschr., 1910, Nr. 4 und 5. Denkschr. der mathem.-naturw. Kl. Bd. LXXXVII. 14 102 Tan lama. ws ck, Ageratum mexicanum Sims (A. conyzoides var. y mexicanum DC.). Ein sehr reichliches und bezüglich der Entwicklung sehr bemerkenswertes Vorkommen. An dem fünfeckigen Querschnitte der reifen Frucht (Taf. I, Fig. 1) erscheint die scharfgezähnte schwarze Masse als eine ununterbrochene Wand, und da bei mittlerer Vergrößerung von einem vorliegenden Gewebe nichts zu sehen ist, so bildet die Masse tatsächlich die äußerste Grenzschicht der Frucht. Nur bei stärkerer Vergrößerung findet man stellenweise außerhalb der Masse farblose Streifen als Reste der Epidermis und kurze Haare (Taf. I, Fig. 2, ,). Die Tatsache, daß die Masse die äußere Umgrenzung nach Obliterierung des vorliegenden Gewebes bildet, verleitete Heineck (l. c.) zu der eigentümlichen Anschauung, daß die Masse eine »schwarzbraune Cuticula« sei, die die Aufgabe habe, eine widerstandsfähige Hülle der Frucht zu bilden; die Untersuchung unreifer Früchte macht die Haltlosigkeit dieser Annahme sofort klar. ! Die stark entwickelte Masse zeigt im Querschnitte scharfe Spitzen und Zähne (Taf. I, Fig. 2, ,); das Hypoderm ist in der reifen Frucht nicht nachweisbar. Das mechanische Gewebe ist auf eine Reihe von Bastfasern reduziert (Taf. I, Fig. 2,,), der auf der Innenseite ein reduzierter Parenchym folgt; ein brauner Streifen (Taf. I, Fig. 2,,,,) zusammengepreßter undeutlicher Zellen schließt die Gewebefolge ab; Fig. 2, P stellt die Aleuronschicht des Samens vor. In der Flächenansicht erscheint die Masse als ein Netz mit anastomosierenden Querbinden und breiten Längsstreifen, zwischen denen sehr schmale eingeschaltet sind. Die Querbinden sind enge aneinander gerückt und siebartig durchbrochen. Der-Fruchtscheitel gleicht einem Kegelstumpf; hier bildet die Masse ein zierliches Netzwerk. Dieser Bau der Masse wird als Ageratum-Typus bezeichnet. Die Anlage der Masse erfolgt sehr frühzeitig. Der Fruchtknoten der noch nicht geöffneten Blume ist farblos und seine Bastfasern sind durch reichliche, stark vorstehende Zäpfchen ausgezeichnet. Noch während der Blütezeit bildet sich die primäre Haut, das Bräunen derselben beginnt am frühesten ar. den Kanten. Sie bleibt nach Zerstörung der Fruchtknotengewebe durch das Wiesner’sche Chromsäure- Schwefelsäuregemisch als eine zarte, gelbbräunliche, homogene Schicht unversehrt zurück (Taf. I, Fig. 3) und zeigt deutliche Längsstreifen, die den Rändern der darunter liegenden Bastfasern entsprechen. Am Scheitelkegel ist die Anlagerung der Masse schon kräftiger erfolgt, um jede Lücke lagert ein Streifchen der Masse, die Lücken sind es also, wo die erste Anhäufung der Masse beginnt; in der Längsrichtung ordnen sich diese Auflagerungen zunächst nach den Kanten, so daß diese zuerst bräunlich erscheinen. Auch an den Rändern der Bastfasern, an ihren Berührungsstellen, erfolgt eine stärkereBräunung, die sich als Längsstreifung sichtbar macht. Der Beginn der Massebildung, der Umwandlung, ist, wie wir sehen, durch die Bildung der primären, ursprünglich hellen, später braunen Haut angezeigt, die aus den gesamten Mittellamellen der Außenseite des Bastmantels hervorgeht. Das Auftreten der Querbinden ist in Fig. 3 durch dunkle Schattierung angedeutet. An Längsschnitten zeigen die mit den Zäpfchen versehenen Bastfasern das erste Auftreten der Masse als braune Streifen, die an etwas älteren Objekten sich in zwei Schichten, in eine hellere, braune innere (Fig. 4a) und in eine schwarze äußere (Fig. 4b) gliedern. Es handelt sich dabei nur um weniger und um mehr vorgeschrittene Phasen der Entwicklung. Die Zäpfchen selbst ragen darüber bis etwa ein Drittel ihrer Höhe hervor (Fig. 42). Es wird nun auch klar, warum an den Lücken in der Flächenansicht (Fig. 3) eine größere Anhäufung der Masse nach der Bildung der braunen Haut zu beobachten ist. Die sehr kleinen Früchte von Ageratum corymbosum (DC.) Zucc. (= Üoelestina coerulea Cassini, Abbildung der Frucht bei Hoffmann, Compositae in Engler-Prantl, Pflanzenfamilien IV, 5, p. 134, Fig. 78 G) zeigen dieselben Verhältnisse. Die schwarzen Querbinden treten noch schärfer hervor und sind enger aneinandergereiht, die Längsstreifen nur vereinzelt. An dem (sechseckigen) Querschnitt findet man die Epidermiszellen zwar zusammengepreßt, aber doch besser erhalten. 1 Mir war früher (Hanausek II, p. 3) entgangen, daß auch Heineck die Masse gesehen, ihr aber eine ganz unmögliche Deutung gegeben habe. Vgl. auch die Angaben bei Rudbeckia, p. 19. Kohleähnliche Masse der Kompositen. 103 Dagegen sind die Früchte von Ageratum Agrianthus O. Hoffm. (= Ageratum corymbosum (DC.) Back. non Zucc. = Agrianthus corymbosus DC.) frei von der Masse. Die Gattung Agrianthus Mart. konnte leider nicht untersucht werden. Stevia lanceolata Lagasca. An den (sehr jugendlichen) Früchten bildet die Masse ein rundmaschiges Netz mit starken Längsstreifen; stellenweise sind noch die knäuelförmigen Anhäufungen der ersten Bildungsphasen zu beobachten. Im Querschnitt zeigt sich die Masse als dünner Überzug der Außenseite des einreihigen Bastfasermantels. Vorgelagert ist ein ein- oder stellenweise zweireihiges, dünnwandiges Hypoderm. Fleischmannia rhodostyla Schultz Bip. (Abbildung der Frucht s. Hoffmann l.c.,p. 136, Fig. 79 B). Die Masse von jungen Früchten bildet ein Netz mit großen Zäpfchenlücken; Verhalten der Querbänder wie bei Ageratum. Trichcoronis Gregii A. Gray. Die Anhäufung der Masse ist so bedeutend, daß sie schwarze Platten (wie Tagetes) bildet, die durch die Zäpfchenlücken durchbrochen sind. Charakteristisch ist die ziemlich regelmäßige Anordnung der Lücken; sie stehen in wellenförmig verlaufenden Querreihen; selbstver- ständlich sind sie auch in Längsreihen (nach den Bastfasern) angeordnet, doch fällt diese Reihenfolge nicht ins Auge, weil die Lücken ziemlich entfernt voneinander stehen, während sie in der Querrichtung eng aneinander schließen. Bildet einen Übergang zum Tagetes-Typus. Brachyandra macrogyne Philippi. (Abbildung s. Hoffmann, l.c. p. 136, Fig. 79 F, H) und Trichogoria campestris Gardn. (Abbildung s. Hoffmann, |. c., p. 136, Fig. 79K) zeigen dieselbe Ausbildung der schwarzen Masse wie Trichocoronis. Die Entwicklung, von der braunen Haut und den Querbändern beginnend, ist gleich der von Ageratum. Leptoclinium trichotomum Benth. (Liatris trichotoma Gardn.). An jungen Früchten dieselben Verhältnisse wie bei Ageratum; die großen Zapfenlücken verlaufen in geraden Querreihen. Piptothrix pubens A. Gray. Die Masse bildet wie bei Trichocoronis Platten mit großen Zapfenlücken; die zwischen den breiten Platten befindlichen schmalen Verbindungsstücke sind siebartig durchlöchert. Ausgesprochener Tagetes-Typus. Symphyopappus baccharoides DC. Dicke schwarze Platten mit großen in geraden Doppelquer- reihen stehenden Zapfenlücken. An sehr jungen Früchten von Symphyopappus decussatus Turcz finden sich an der braunen Grund- haut Querbinden wie bei Ageratum vor. Die in Querreihen angeordneten Zapfenlücken sind von der Masse in Knäuelform umgeben, was den Eindruck macht, als ob sie daraus hervorgequollen wären. Die Zäpfchen der dem Scheitel nahe liegenden Bastfasern sind auffallend groß. Eupatorium cannabinum L. Der Ageratum-Typus ist vollkommen ausgeprägt. In der braunen Grund- lage verlaufen sehr dicht stehende, anastemosierende und sich verschiebende Querbinden mit sehr feinen Lücken. Der fast regulär pentagonale Querschnitt zeigt den Bau von Ageratum. Die Epidermis ist nur mehr in Resten vorhanden, das Hypoderm ist nicht mehr zu beobachten, die Bastfasern bilden nur eine Reihe. An sehr jugendlichen Früchten von Eupatorium syriacum Jacg.! zeigt sich die Entstehung der Masse als zarte, braune, unmittelbar den Bastfasern aufliegende Haut besonders klar. Die Umwandlung beginnt am Scheitel der Frucht, nahe der Basis ist die Haut höchst zart und durchsichtig, widersteht 1 DC., Prodrom. V, 180 bemerkt hiezu: »Forte mera Eupalorii cannabini varietas?« 104 T.F. Hanausek, aber schon dem Chromsäure-Schwefelsäuregemisch, die Lücken sind auffallend groß (Taf.I, Fig.5 a), eine selbstverständliche Folge der starken (stumpfen) Zapfen an den Bastfasern (Fig. 55). Aber auch die Flächenansicht wird dadurch beeinflußt: Die Querbinden der Masse an der reifen Frucht werden durch die in Reihen stehenden großen Lücken voneinander geschieden, sie wechseln also mit den Lückenreihen ab. Dadurch erhält das Bild ein schlangenhautähnliches Aussehen; diese verschiedene Ausbildung der Masse würde wohl auch für die Selbständigkeit der Art, die De Candolle anzweifelt, sprechen. An E. syriacum schließt sich E. ageratoides L.; nur sind die Lücken kleiner und bewirken keine so scharf ausgeprägten Querlinien. Bei E. serotinum Michx. ist die Masse nahezu gleich der von E. canna- binum entwickelt. Mikania scandens (L.) W. zeigt dieselben Verhältnisse wie Zupatorium, Subtribus: Adenostylinae. Trilisa odoratissima (W.) Cass. (Liatris odoratissima L.). In den jungen Früchten bildet die Masse Gruppen von korallenartigen Verästelungen, die sich stellenweise zu kleinen Netzen zusammenschließen. Die Bastfasern besitzen stark hervorragende Zäpfchen. Dieselbe Entwicklung zeigt auch Liatris. Merkwürdig ist, daß die zweite Art dieser Gattung, T. paniculata Cass. im Fruchtknoten keine Spur. der Masse zeigt. Wie sich die Sache in der reifen Frucht verhält, konnte mangels geeigneten Materials nicht festgestellt werden. Die Bastfasern sind reich an Zäpfchen. Brickellia betonicaefolia A. Gray (Abb. der Frucht von B. californica A. Gray in Hoffmann, . c., p. 141, Fig. 81D, E). Schon in der Flächenansicht lassen sich zwei auffällig voneinander verschiedene Formen der Masse, die übrigens nur braun gefärbt ist (die untersuchten Früchte waren nicht vollständig reif), beobachten; die eine erscheint in Gestalt schmaler, gewölbter, entsprechend den darunter liegenden Bastfasern scharf längsgestreifter Platten mit zahlreichen vorragenden Spitzen (Zähnen), die hier die mit der Masse überzogenen Zäpfchen der Bastfasern darstellen; mitunter fehlt der die Spitze überziehende Teil und es erscheint dafür an dessen Stelle eine Zäpfchenlücke. Die andere Form der Masse bildet dagegen eine breite, homogene, glatte oder nur andeutungsweise längsgestreifte Platte ohne jede Spitze und ohne Zäpfchenlücken. Beide Formen bleiben nach Einwirkung des Chromsäure-Schwefelsäuregemisches voll- ständig unverändert erhalten und sind sehr gebrechlich. Eine Aufklärung dieser Verhältnisse bietet der Fruchtquerschnitt (Taf. I, Fig. 6 und 7). Jeder Rippe der zehnrippigen Frucht entspricht ein geschlossenes Bastfaserbündel (Fig. 6 u. 7, ,), dem in gesetzmäßiger Weise die Masse (Fig. 6 u. 7,,) mit nach außen- stehenden Spitzen vorgelagert ist. Unter der mit faltigstreifiger Culicula versehenen Oberhaut (Fig. 6 u. 7, ı) liegt eine zumeist ein-, stellenweise zweireihige Hypodermschichte; zwischen ihr und der Masse sind nicht selten leere Zwischenräume (Lostrennung des Gewebes). Auf der Innenseite ist dieser Teil des Perikarps durch eine Zellschicht abgegrenzt. Nun folgt ein besonderer, von dem beschriebenen Perikarpteil abge- trennter kontinuierlicher, einheitlicher einreihiger Bastfasermantel (Fig. 6 und 7, ‚a), dem wieder die Masse in dünner Schichte vorgelagert ist. Auf der Innenseite schließt ein reduziertes Gewebe das Perikarp ab. Dieser Mantel ist, wie aus der Zeichnung ersichtlich, nicht mehr im Zusammenhang mit den äußeren Perikarpschichten, denn er löst sich nach dem Auftreten der Masse derart von jenen ab, daß die den Bast- faserbündeln der Rippen gegenüberliegenden Partien (des Mantels) als Kanten oder Leisten ihre ursprüng- liche Lage nahezu beibehalten, während die übrigen zwischen diesen Leisten befindlichen Teile in kon- kaver Wölbung sich davon entfernen; daher das eigentümlich symmetrisch-dekorative Bild, das der Fruchtquerschnitt in entsprechender Vergrößerung bietet (Fig. 6). Entsprechend den zwei örtlich ver- schiedenen mechanischen Gewebselementen, den Bastfaserbündeln der Rippen und dem einreihigen inneren Bastfasermantel, die zwei Entstehungsherde der Masse darstellen, sind auch zwei Formen der- selben an einer und derselben Frucht vorhanden. Kohleähnliche Masse der Kompositen. 105 Diese Art des Vorkommens, die nicht wieder an anderen Kompositenfrüchten beobachtet werden konnte, ! bietet zugleich einen ausgezeichneten Beweis dafür, daß die Entstehung der Masse stets an das mechanische Gewebselement gebunden ist. Barroetea subuligera A. Gray (Abb. d. Frucht s. Hoffmann, |. c., p. 141, Fig. 81 G). Wie die Frucht dieser Gattung der von Brickelia morphologisch sehr nahe steht, so ist dies auch in Bezug auf die Masse der Fall. Sie besitzt nur zwei nach innen vorspringende Randrippen, mitunter ist noch eine dritte in der Längsmitte auf der Innenseite entwickelt. Die beiden Randrippen (auch die [dritte] Mittelrippe, wenn sie vor- handen) führen je ein Bastbündel mit vorgelagerter Masse; der übrige Fruchtteil ist von einem einreihigen Bastfasermantel umschlossen, dem ebenfalls die Masse vorgelagert ist. Ein Unterschied zwischen den beiden Formen der Masse, wie bei Brickellia, ist nicht vorhanden. Beide besitzen reichlich die Zäpfchen- lücken oder, falls die Zäpfchen gänzlich von der Masse überdeckt sind, braune Spitzen oder Zähnchen. An gelungenen Querschnitten ist dieser durch die Masse bewirkte geschlossene Überzug der Zäpfchen schön zu beobachten (Taf. I, Fig. S, ,_,). Jugendliche Stadien zeigen die primäre braune Haut mit den Anlage- rungen der Masse am Rande der Zäpfchenlücken. Kuhnia eupatorioides L. (Abb. d. Frucht s. Hoffmann, |. c., p. 141, Fig. 815). Das mechanische Gewebe ist durch Bastfaserbündel vertreten, die durch schmale Zwischenräume getrennt sind. Jedem Bündel ist die Masse als braune homogene Haut vorgelagert, die Zwischenräume (zwischen den Bündeln) zeigen ebenfalls schmale Platten der Masse mit zahlreichen Lücken. Es ist gewissermaßen der reduzierte Brickellia-Typus. Wie bei den horvergehenden ist auch hier ein Hypoderm entwickelt. Liatris scariosa (L.) W. Die Masse bildet ein Netz mit starken Querbinden und breiten Längs- streifen; Zäpfchenlücken vorhanden. Garberia fruticosa A. Gray. Es standen nur Fruchtknoten zur Verfügung. An diesen konnte die braune Haut und das »Knäuelstadium« der Masse beobachtet werden. Schließt sich in der Entwicklung an Trilisa an. Carphephorus corymbosus T. & G. Wenn auch die Masse dieser Frucht in der Flächenansicht eine große Verschiedenheit gegenüber den anderen Angehörigen dieser Subtribus aufweist, so zeigt sich doch am Querschnitte die nahe Verwandtschaft. Die Masse bildet (in der Fläche) ein unregelmäßig maschiges Netz mit zahlreichen kurzen Querbinden, die bei kleiner Vergrößerung dem Bilde ein schuppiges Aussehen geben; sie ist reich an Zäpfchenlücken. Ein ähnliches Verhalten findet sich auch bei Silphium. Der Querschnitt zeigt die Oberhaut, das 1 bis 2reihige Hypoderm und einen geschlossenen einreihigen Bastfasermantel, in dem die aus kleinen Bastfaserbündeln bestehenden Rippen in bestimmten Absätzen eingeschaltet sind. DieMasse bildet ein ununterbrochen zusammenhängendes Ganzes. Es ist also ein modi- fizierter Brickellia-Typus ausgedrückt und dieser in der Weise vereinfacht, daß die bei Brickellia selb- ständigen und nach auswärts gerückten Bastfaserbündel bei Carphephorus sich in den Bastfasermantel einfügen. \ Tribus: Inuleae. Subtribus: Plucheinae. Sphaeranthus angustifolius DC. (Abb. von S. africanus L., siehe Hoffmann, I. c., p. 178, Fig. 92). Die sehr kleinen Blütenköpfchen (I. Ordnung) sind zu kugeligen Köpfchen II. Ordnung zusammengestellt. Dem entsprechend kann man auch zweierlei Hüllblätter unterscheiden, da auch die Köpfchen II. Ordnung von solchen umgeben sind. In der Frucht fehlt die Masse. 1 Nur im Hüllblatte von Echinops ist ein ähnliches Vorkommen zu beobachten. 106 TEEN HanaWser, Hingegen ist sie in den Hüllblättern der Köpfchen. und IL. Ordnung in reichlichem Maße vorhanden, aber im Vergleich zur Lage im Perikarp in verkehrter Anordnung: die Masse ist an der Innenseite des die Hüllblätter stützenden Bastfasergewebes entwickelt. Das Hüllblatt von]. ist ein schmales zart längsgestreiftes, an der Spitze grobgezähntes Blättchen, das von II. weit stärker, in der oberen Hälfte breitlanzettlich, grobgezähnt und in eine scharfe Spitze plötzlich ausgezogen. In beiden erscheint die Masse in abwechselnd stärkeren und schwächeren Längsstreifen, die durch kurze Anastomosen mitein- ander verbunden sind (Taf. I, Fig. 9 und 10A). Der Querschnitt eines Involukralblattes von I. (Fig. 102) zeigt die verkehrte Anordnung; die Masse ist der Innenseite des mechanischen Gewebes angelagert und diese Lage entspricht demnach der morphologischen Oberseite des Hüllblattes. Das folgende zarte Parenchym, das gegen die Blattmitte am stärksten entwickelt ist, kann als das Hypoderm angesprochen werde, da es unmittelbar unter der Oberhaut (Fig. 10B,,,) der Innenfläche liegt. Diese Umkehrung der Lage der Masse, wodurch diese der Frucht angenähert wird, als ob sie die im Perikarp an der Außenseite der mechanischen Zellen fehlende Masse ersetzen sollte, ist von hohem Interesse. In den Hüllblättern von S. indicus L. tritt die Masse in breiteren auf einer Seite nicht scharf abge- grenzten Streifen auf, da diese daselbst in dünne lichtere Schichten übergehen. Die durch die Quer- Anastomosen erzeugten vierseitigen Zellen sind kürzer und weniger regelmäßig. Subtribus: Gnaphalinae. Ammobium alatum R. Br. (Abb. d. Frucht s. Hoffmann,l. c., p. 184, Fig. 95 X). Auch hier fehlt in der Frucht die Masse, tritt dagegen in den inneren Hüllblättern und im Spreublatte auf. Das Involukralblatt besteht aus einem dunklen Abschnitt und einem weißen blumenblattartigen Anhängsel; nur der erstere der inneren Hüllblätter führt die Masse. Das Spreublatt ist schmal mit parallelen Längsrändern, schwarzbraun, der obere freie strohgelbe Rand läuft in eine ebenso gefärbte Spitze aus. In beiden Blattformen bildet die Masse verschiedene abwechselnd schwächere und stärkere Längsstreifen, die auf einem helleren Hinter- grunde (der braunen Haut) liegen. An den der Basis nahe liegenden Partien tritt die braune Haut noch stärker hervor (Taf. I, Fig. 11). Das ziemlich dicke Spreublatt besitzt einen starken Bastfasermantel (Fig. 12,,), dem die Masse (Fig. 12,,) vorgelagert ist. Ein Hypoderm feht. Die äußeren Hüllblätter, an denen der Grundblattabschnitt gegen das Anhängsel sehr zurücktritt, sind frei von der Masse. Die schwarzbraune Farbe des Perikarps rührt von Zellenpigment her. Tribus: Heliantheae. Subtribus: Lagascinae. Lagascea mollis Cav. (Abbildung siehe Hoffmann, l. c., p. 211, Fig. 106). Das primäre Köpfchen besitzt eine kelchartige fünfzähnige Röhre, die aus fünf zusammengewachsenen Hüllblättern besteht; in dieser Röhre befindet sich die Frucht. Das Perikarp enthält die Masse in mächtigen gewölbten Platten nach dem Tagetes-Typus, die je einem gesonderten Bastfaserbündel entsprechen; an einzelnen Stellen sind die Platten dünner mit braun durchschimmernder Grundlage. Das Hypoderm ist stark reduziert. Die Bast- faserbündel sind auch an den radialen Seitenflächen von der Masse bedeckt, daher die Platten eine nach außen konnexe Wölbung besitzen. Subtribus: Millerinae. Elvira biflora (L.) DC. (Abbildung von Hoffmann, |. c., p. 213, Fig. 10729—K). In dem aus einem großen runden Hüllblatte auf der einen Seite, aus 2 bis 3 kleinen lanzettlichen Hüllblättern auf der andern Seite bestehenden Involucrum ist in der Regel nur eine Frucht enthalten. Diese besitzt eine zusammen- hängende, in starken Längsstreifen entwickelte Masse mit großen, oft paarig stehenden in Längsreihen ent- wickelten Zäpfchenlücken, die mitunter auch zu Lückenstreifen miteinander verschmelzen. Die Masse stellt demnach ein ziemlich regelmäßiges klein- und rundmaschiges Netz vor; sie lagert auf dem ein- reihigen geschlossenen Bastfasermantel; Hypoderm mehrreihig, gut entwickelt. Kohleähnliche Masse der Kompositen. 107 Stachycephalum mexicanum Sch., Bip. Die Masse bildet die primäre braune (zusammenhängende) Haut, der schwarze Spitzen, die mit Masse überdeckten Zäpfchen der Bastfasern, aufgelagert sind; die Basis der Spitzen ist fast vierseitig. die Anordnung in Längslinien. Milleria quinguefolia L. (Abbildung des Köpfchens siehe Hoffmann, I. c., p. 213. Fig 107N). Das äußerste Hüllblatt ist im trockenen Zustande holzhart (nach Hoffmann fleischig) und umschließt die Frucht wie ein Gehäuse. Die Masse tritt im Perikarp in dicken schwarzen Platten auf und entspricht voll- ständig dem Tagetes-Typus. Die Bastfasern sind in Bündeln entwickelt; Hypoderm noch an der reifen Frucht gut entwickelt. Subtribus: Melampodinae. Melampodium perfolialum H. B. K. In dem Deckblatt (der weiblichen Blüte) besitzt die Frucht ein scheinbares zweites Perikarp, da das Deckblatt die Frucht vollständig umschließt. Trotzdem enthält das dünnwandige Perikarp gut entwickelte Bastbündel, denen auf der Außenseite die Masse vorgelagert ist. Sie bildet schwach gewölbte Platten vom Tagetes-Typus, in denen lichtere Stellen mit durchschimmernder brauner Haut ganz unregelmäßig verteilt sind; von einem Netz kann man aber nicht sprechen. Das Hypoderm ist zweireihig, die Zellen im Querschnitt annähernd quadratisch, mit bräunlichem Farbstoff gefüllt. Silphium trifoliatum L. (S. atropurpureum Nutt. —= S. ternatum Retz var. atropurpureum; Abbildung der Frucht von S. integrifolium Michx. s. Hoffmann, I. c., p. 215, Fig. 108 N). Die vom Rücken her zusammengedrückte, mit zwei breiten, vorgezogenen Flügeln versehene Frucht erinnert an die der Umbellifera Heracleum (Taf. I, Fig. 13 F). Die Masse (Fig. 13,,) ist nur im eigentlichen Fruchtteil vor- handen, die Flügel sind davon frei. Sie bildet ein Netz mit ziemlich starken Längsstreifen, die Querstreifen sind kurz und verdicken sich an den Kreuzungsstellen. Die Lücken des Netzes entsprechen den Zäpfchen- lücken. Das Netz hat einige Ähnlichkeit mit dem von Xanthium und Helianthus, kann aber doch als ein besonderer Typus gelten. Der Querschnitt (Taf. I, Fig. 14) zeigt eine Epidermis, deren Zellen eine starke Außenwand besitzen (,), ein mehrreihiges Hypoderm (,) mit etwas faltigen Zellwänden, die Masse mit vorragenden Spitzen (,) und einen geschlossenen starken Bastfasermantel (,). Die äußersten Bastfasern sind sehr reich an Zäpfchen. Engelmannia pinnatifida Torr. Gray. Die Masse bildet eine dichte ununterbrochene Schicht mit dunkleren gürtelförmig verlaufenden Streifen und sehr feinen zahlreichen Zäpfchenlücken. Ein in Chor- zinkjod eingelegter Querschnitt läßt über der Masse einen schmalen dichten Wulst wahrnehmen; dieser quillt nach Zusatz von Wasser auf und zeigt eine Epidermis mit fast quadratischen Zellen und ein Hypoderm, das aus einer Reihe radialgestreckter, hie und da durch eine Querwand geteilter, dünnwandiger Zellen besteht (Taf. I, Fig. 15, „, ,). In warmem Wasser und nach Zusatz von Kalilauge quillt die Außen- wand der Epidermis auf und es scheinen sich an verschiedenen Stellen kleine Schleimpartikei davon abzutrennen. In der Filächenansicht erscheinen die Epidermiszellen polygonal. Bei der Quellung wölbt sich die Innen -(Basis-) Wand derselben konvex nach einwärts, wodurch zwischen Epidermis und Hypoderm größere Interzellularen gebildet werden. Der Bastfasermantel setzt sich aus 4 bis 5 Zellreihen zusammen; eine innere Zeilreihe (Fig. 15, .) ist durch eine prächtige Netzverdickung ausgezeichnet und gehört wohl noch dem Perikarp an. In einem Präparate wurde auch inmitten des mechanischen Gewebes ein kleiner Bezirk konstatiert, der die Masse gewissermaßen als Interzellularsubstanz enthielt. Das Vor- kommen scheint aber kein regelmäßiges zu sein, da es eben nur einmal beobachtet werden konnte. Der Bau des Hypoderms zeigt einige Verwandtschaft mit dem von Helianthus, es fehlen nur die reichlichen Querteilungen der Hypodermzellen, wodurch der Zustand des Hypoderms dem gleicht, den das Hypo- derm von Helianthus während der Entwicklung besitzt. 108 T. F. Hananusek, Parthenium integrifolium L. (Abbildung von P. Hysterophorus L. siehe Hoffmann,l. c., p. 114, Fig. 71 L bis M). Die nahe Verwandtschaft dieser Gattung mit der vorigen drückt sich auch in dem Baue der Masse aus. Diese bildet ein sehr dichtes Netz mit starken Längsstreifen und kurzer Querstreifen; die Netzmaschen besitzen beiläufig in der Mitte die Zäpfchenlücke. Die Kreuzungsstellen der Längs- und Quer- streifen sind besonders stark entwickelt. Die mit je einer Rippe der Frucht verwachsenen Spreublättchen (Flugvorrichtung) sind frei von der Masse. Subtribus: Ambrosinae. Ambrosia elatior L. (Abbildung von A. maritima L. siehe Hoffmann, |. c., p. 222, Fig. 111). Der Bau des Perikarps und der Masse stimmt mit dem von Xanthium sehr nahe überein. Letztere bildet ein dichtes braunes Netz; das Hypoderm führt eine Reihe dünnwandiger, radial gestreckter Zellen, die Bast- fasern sind sehr schmal und sehr reichlich mit Zäpfchen versehen; sie bilden einen geschlossenen Bast- mantel. Xanthium strumarium L., X. spinosum L., siehe Sitzungsber. d. kais. Akademie, mathem.-naturw. Kl., Bd. CXVI, Abt. 1, p. 19 ff. (1907) u. Taf. II, Fig. 6-11), ferner T. F. Hanausek in Wiesner Rest- schrift, p. 145 u. Taf. II, Fig. 1—2. Auch Xanthium macrocarpum DC. zeigt dieselben Verhältnisse; nur das Hypoderm ist stellenweise mehrreihig. Subtribus: Petrobinae. Podanthus Mitigui Lindl. Die Masse bildet in der Flächenansicht eine grobkörnige lockere Schicht, die den Eindruck macht, als ob sie aus losen, eckigen Körnern zusammengesetzt wäre. Sie nimmt daher wohl eine Ausnahmsstelle ein. Das Hypoderm ist zweireihig, der Bastfasermantel ziemlich schmal. Astemma dubinm Less. Da die Frucht bisher nicht beschrieben ist (vgl. Hoffmann, l. c. p. 224), so mögen hier einige Angaben über dieselbe Platz finden. Sie ist 2—2'5 mm lang, gegen 1'’S mm. breit, fast herzförmig, nur wenig flach gedrückt, mit am Scheitel aufgesetztem, kurzem Spitzchen, am Rücken in der Längsmitte und seitlich nahe der stumpfen Seitenkante mit zwei durch je eine Gewebefalte gebildeten Leisten versehen, braun bis schwarzbraun, um das Spitzchen herum mit anliegenden kurzen Borsten besetzt (Pappusrudiment), im Querschnitte fast deltoidisch. Das Perikarp ist zufolge der starken Entwicklung des mechanischen Gewebes dick und hart (Taf. I, Fig. 16). — Die Epidermis besteht aus radial gestreckten Zellen, deren Außen- und Innenwände stark verdickt sind, während die Radialwände sehr dünn und meist knitterig gebogen sind (Taf. I, Fig. 17, ,). Das Hypoderm besteht aus zwei Reihen dünnwandiger Zellen, deren Anordnung sehr regelmäßig ist (vergl. Fig. 17,,); sie enthalten Calciumoxalat- drusen. Die Leisten der Frucht werden von Epidermis und Hypoderm gebildet (Fig. 17, F). Die Masse stellt einen dichten, anscheinend strukiurlosen Überzug (Fig. 17 ,) des mechanischen Gewebes dar. Dieses ist von stabartigen oder auch unregelmäßig-wellig konturierten Sklereiden gebildet, die einen festen, ziemlich dicken, geschlossenen Mantel bilden. Besonders hervorzuheben ist, daß die inneren Tangential- wände der an die Masse grenzenden Hypodermzellen zumeist deutlich sichtbar sind, wodurch die inter- zellulare Lage der Masse klar zum Ausdruck kommt. Subtribus: Zinninae. Tragoceros flavicomum DC. Die Masse bildet ein sehr regelmäßiges rundmaschiges Netz; die großen Lücken sind in geraden Längs- und in hin- und hergewundenen Querlinien angeordnet. An der Rücken- und Bauchfläche des Perikarps ist der Bastfasermantel einreihig, an den Kanten, die einen kurzen (im Querschnitt breiten) Flügel besitzen, ist je ein rundes Bastfaserbündel vorhanden. In den gewölbten Epi- dermiszellen findet sich Calciumoxalatsand vor (wie bei Anacyelus). Kohleähnliche Masse der Kompositen. 109 Zinmia elegans Jacg. (Abbildung siehe Hoffmann, |. c., p. 225, Fig. 114A- D. Beschreibung und Abbildung der Masse in Wiesner’s Festschrift, p. 145, Taf. II, Fig. 3). Sie stellt zufolge der ausgezeichnet regelmäßigen Anordnung der Lücken einen besonderen Typus vor. Die Lücken sind fast durchwegs in Doppelreihen, ausnahmsweise in Reihen zu dreien entwickelt; die zarten, oft nur angedeuteten Zwischen- linien zwischen einem Lückenpaar gehören den Mittellamellen der darunter liegenden Bastfasern an. Der anatomische Bau ist in beiden Fruchtformen der Zinnia derselbe. Der Bastfasermantel ist zwei- bis drei- reihig. Die Hypodermzellen sind zwei- oder dreimal so breit als die schlanken, mit zarten querlaufenden Porenkanälen versehenen Bastfasern und stehen in einer, seltener in zwei Reihen. Sanvitalia procumbens Lam. (Abbildung siehe Hoffmann, |. c., p. 114, Fig. 71J,XK). Die Frucht der Zwitterblüten ist zusammengedrückt, flach und geflügelt, die der randständigen weiblichen Blüten kegel- förmig, dreikantig, mit drei Borsten, den Fortsetzungen der Fruchtkanten und mit dem nicht abfälligen Blumenblatt besetzt. Die Masse ist in beiden Fruchtformen gleich gebaut und entspricht dem Zinnia-Typus. Heliopsis levis Pers. Die Masse bildet ein Netz wie bei Zelianthus; Zäpfchenlücken sind zahlreich vorhanden. Besonders charakteristisch für diese Gattung ist das Auftreten der Masse im Hypoderm. Unter der mit reichlichst gefalteter Cuticula versehenen Epidermis liegt ein, zumeist vierreihiges Hypoderm, aus stark porösen, radial angeordneten und ebenso etwas gestreckten Sklereiden gebildet; auch dieses Hypoderm zeigt die Verwandtschaft mit Zelianthus. Zwischen der vorletzten und letzten (innersten) Hypodermzellreihe ist die Masse (in der Tangentialrichtung, Taf. I, Fig. 18 bei x) in den »Zwickeln« und anstoßenden Partien vorhanden; die Tangentialwände der Zellen sind daselbst tief gebräunt. Die dunkel- braune Farbe des Perikarps rührt von dem braunen Farbstoff der Epidermis her und hat mit der Masse nichts zu tun. Das Vorkommen der Masse im sklerosierten Hypoderm ist wieder ein Beispiel für die innige Abhängigkeit der ersteren von Sklereidengeweben, d. i. vom mechanischen Gewebesystem. Auch bei A. filifohia Watson finden sich die gleichen Verhältnisse vor. In dem sklerenchymatischen Hypoderm tritt die Masse auf wie bei 7. levis, die Hauptlage derselben ist ein dichtes ununterbrochenes Netz ohne Längsteilung) mit reichlichen Zäpfchenlücken, wie ein Sieb durchlöchert. (Über die eigentümlichen Trichome siehe Österr. Bot. Zeitschr., 1910, Nr. 5.) Subtribus: Verbesininae. Siegesbeckia orientalis L. (Abbildung siehe Hoffmann, |. c., p. 114, Fig. 710). Das Vorkommen und der Bau der Masse sind beschrieben in Wiesner’s Festschrift, p. 146, Taf. III, Fig. 4. Die Masse ist sehr mächtig entwickelt, größere, ziemlich unregelmäßige Lücken, häufig von feinen Strängen (Mittellamellen der Bastfasern) durchzogen, liegen zeıstreut im Gesichtsfeld. Charakteristisch ist das Vorkommen von breiten, schief und gebrochen laufenden Querbändern. Der Querschnitt zeigt folgendes. Unter der klein- zelligen Oberhaut liegt ein aus zwei Zellreihen bestehendes Hypoderm; in den an dieser Frucht auftreten- den Furchen kommt noch eine dritte Zellreihe hinzu. Die äußere Hypodermzellreihe führt radial gestreckte und ziemlich breite Zellen, die mit einer zierlichen Netzleistenverdickung versehen sind; die innere besteht aus tangential gestreckten Zellen. Die Bastfaserbündel bilden nach außen konvexe Bogen, umsäumt von der schwarzen Masse. Die Bastfasern sind schmal, reich getüpfelt und zu 3—5 von je einer Hypoderm- zelle überdeckt. Denselben Bau zeigt S. abyssinica (Sch. Bip.) Oliv. et Hiern. (=Cryphospermum abyss. Sch. Bip.), wodurch ihre Zugehörigkeit zu der Gattung Siegesbeckia auch bezüglich des Fruchtbaues erwiesen ist. Stemmatella glabra Wedd. (= Sabazia glabra Wats). Das vorliegende Muster enthält die beiden Fruchtformen: größere Rand- und schmälere vierkantige Scheibenfrüchte. In beiden Formen ist die Masse in schmalen dichten Platten, entsprechend dem Tagetes-Typus, entwickelt. Vereinzelte Stellen sind dünner Denkschr. der mathem.-naturw. Kl. Bd. LXNXXVII. 15 110 T. F. Hanansek, und heller; an der Basis lösen sich die Platten, wie bei Tagetes, in ein Netz auf. Die Zäpfchenlücken sind in Längsreihen angeordnet und ziemlich reichlich vorhanden. Bei St. microglossa W ed.d. (?) (= Sabazia microglossa DC.) zeigen die sehr schmalen Platten gleich- breite parallellaufende Querbinden mit nur vereinzelt vorkommenden Lücken. Nach Hoffmann (l. c., p. 231), gehören zu Stemmatella Wedd. die meisten Arten von Sabazia DC. (nicht Cass.); die Gattung besitzt keinen Pappus; für die letzterwähnte Art (= Sabazia microglossa) trifft dies nicht zu, da die kleinen, einem Nagelstift gleichenden Früchte einen federigen Pappus besitzen; auch Sabazia Cass. (Hoffmann, ].c., p. 233) fehlt der Pappus oder er ist nur in einigen winzigen, leicht abfallenden Borsten vorhanden. Eclipta alba (L.) Hassk. (= E. erecta L., Abbildung siehe Hoffmann, |. c., p. 227, Fig. 115, EM), Die Frucht ist mit dicht aneinanderliegenden abgerundeten Höckern oder Warzen bedeckt (Taf. I, Fig. 19%); die an den Seitenrändern stehenden Höcker sind größer und ragen daher stärker hervor. Aus Fig. 20 ist zu ersehen, daß das Füllgewebe der Höcker aus Zellen gebaut ist, die gleich denen des Hypo- derms sind. Die Hypodermzellen sind streng radial angeordnet (nach dem Helianthus-Typus), auch in demselben Sinne etwas gestreekt, dünnwandig, glatt, leer, schwach verholzt; Epidermis und oberste Schichten der Höcker sind gelbbraun gefärbt, die inneren farblos. Die mächtig entwickelte Masse bildet ein Netz mit anastomosierenden, wenig gewundenen, stark vorragenden Querbinden (Taf. I, Fig. 21); diese Querbinden sind es, die im Querschnitt (Taf. II, Fig. 20, ,) als lange Spitzen in das Hypoderm hineinragen. Zahlreiche Zäpfchenlücken. Der geschlossene Bastfasermantel (Taf. I, Fig. 19, Taf. II, Fig. 20,,) ist 4--5- reihig. Eine innere Zellreihe ist durch die schöne Netzverdickung (Taf. I, Fig. 22) ausgezeichnet. Eclipta longifolia Schrad. besitzt eine fast doppelt so große Frucht mit schmäleren und nicht abgerundeten, sondern spitzen Höckern; die Masse zeigt dieselben Verhältnisse, ist aber bei weitem schwächer entwickelt. Sclerocarpus africamus Jacg. (Abbildung siehe Hoffmann, |. c., p. 227, Fig. 115 J,K). Vorkommen und Bau der Masse sind beschrieben und abgebildet in Sitzungsber. der Akademie der Wissensch,, 1. c. p. 18—19 und Taf. I, Fig. 5. Besonders bemerkenswert ist, daß die Masse auch in dem Sklerenchym, das aus dem inneren Parenchym des Perikarps hervorgeht, auftritt. Einige Abweichungen bietet Sclerocarpus universalis Benth. Hook. (= Gymmopsis universalis). Das für die Gattung charakteristische verholzte Spreublatt ist gleich einem Außenperikarp geschlossen vierkantig. Die schwarze, spindelige Frucht besitzt ein sehr dünnes Perikarp, an dem von der Oberhaut und dem Hypoderm nur mehr Spuren wahrzunehmen sind. Das mechanische Gewebe besteht nur aus durch schmale Zwischenräume getrennten Bastfaserbündeln (Taf. II, Fig. 23, ,), die auf der Innenseite unregelmäßig gestaltete Sklereiden (Fig. 24, 4) führen. Auf der Außenseite der Bastfaserbündel liegt die Masse (Fig. 23, ,). Die nach auswärts ragenden Spitzen sind zumeist die Überzüge der starken Zäpfchen der Bastfasern. Die Flächenansicht der Masse gleicht der von Scl. africanus und nähert sich dem Helianthus-Typus. Das an die Bastfaserbündel angelagerte Parenchym ist (von den oben angemerkten Sklereiden abgesehen) eine im Querschnitt zusammengepreßte undeutliche Schicht — die äußerste Lage besteht noch aus geräumigen dünnwandigen Zellen (Fig. 23,,) — die in den innersten Lagen ein groß- lückiges Schwammgewebe bildet (Fig. 24,,) und an die eigentümlich gebaute Oberhaut der Innenseite des Perikarps anstößt. Diese Oberhaut besteht aus einer Lage dünnwandiger leerer Zellen, zwischen denen sonderbar verdickte, schwach verholzte, sehr plastisch hervortretende Zellen in großer Zahl ein- gestreut sind. Die Verdickungen haben die Gestalten von Hörnern, Bögen, Ringen, Sicheln, Keulen u. ä. im Querschnitte meist einseitig verdickte Ringe darstellend (Fig. 23—24, ,). Montanoa bipinnata C. Koch (= Uhdea bipinnatifida Kunth.; Abbildung von Mont. floribunda (H. B.K.) DC. siehe Hoffmann, |.c. p. 227, Fig. 115 I—O). Die sehr dicke Masse bildet Platten, an Kohleähnliche Masse der Kompositen. ai! denen schmale, ziemlich parallele Querleisten durch dunklere Färbung hervortreten. Zäpfchenlücken reichlich vertreten; Anlehnung an den Tagetes-Typus. Der Querschnitt zeigt folgendes: Die Epidermis setzt sich aus stark radialgestreckten Zellen zusammen, deren Außenwand eine bedeutende Verdickung mit kräftig gefalteter Cuticala besitzt (Taf. II, Fig. 25, ı una c; Fig. 26, ,). Die Radialwände sind sehr dünn und verlaufen nicht gerade; die Innen- oder Basiswände sind etwas stärker; das angrenzende Hypoderm ist meist ein-, selten zweireihig, besteht aus kubischen, dünnwandigen Zellen, die größtenteils braunen Farb- stoff, hie und da je einen Calciumoxalatkrystall führen (Fig. 23—26, ,). Besonders bemerkenswert ist, daß zwischen den Radialseiten der Hypodermzellen an Stelle der Mittellamelle Streifen und Zwickel der Masse auftreten (Fig 26, ,), Fortsetzungen des den Bastfaserbündeln anliegenden Teiles der Masse. Die im Querschnitte rundlichen Bastfaserbündel sind durch Streifen der Masse voneinander getrennt (Fig. 25, 3_4): ein gutes Beispiel für den Ersatz, beziehungsweise Umwandlung der Mittellamelle in die Masse. Von Montanoa floribunda (H. B. K.) DC. standen nur eben abgeblühte Fruchtknoten zur Verfügung, die auf der braunen Haut ein lockeres Netz der Masse, auch noch Knäuelbildungen besaßen. Tetragonotheca helianthioides L. (Abbildung von T. Ludoviciana A.Gr. siehe Hoffmann,l.c., p. 227, Fig.115 P, O). Ein ganz besonders ausgezeichnetes Vorkommen der Masse: Sie bildet einen geschlossenen dichten Mantel, der in Form eines Wellenbleches hin- und hergebogen verläuft (Taf. II, Fig. 27, ,); jeder Wellenberg entspricht einem starken Bastfaserbündel, an dem Wellental ist nur eine Reihe, seltener sind zwei Reihen von Bastfasern entwickelt. Höchst charakteristisch ist aber ’die Sklerosierung der innersten Hypodermzellreihe. Wie aus dem Querschnitte (Fig. 28) zu ersehen ist, wird die Epidermis von großen, an der Außen- und Innenseite dickwandigen Zellen gebildet; die unmittelbar darunter liegende Schicht des Hypoderms setzt sich aus dünnwandigen, polyedrischen Zellen zusammen, während die innerste Schicht eine Reihe mächtig verdickter poröser und abgerundeter Sklereiden darstellt (Taf. II, Fig. 28,5.). Auf diese Weise kommt die Masse zwischen zwei Abteilungen des mechanischen Gewebes zu liegen, von denen die erste echte Sklerenchymzellen, die zweite die Bastfasern enthält. Isocarpha atriplicifolia R. Br. (= Spilanthes atrip.L.). Die Masse stellt ein sehr dichtes Netz mit breiten Querbinden und reichlichen Zäpfchenlücken in Querreihen vor. Scalesia divisa Anderss. Die Masse bildet Platten mit einem lockeren Netz und mit stark hervor- tretenden Längsstreifen. Da die Früchte noch nicht ausgereift waren, so war der Zusammenschluß der dunkleren Partien noch nicht vollständig hergestellt, daher der obige Ausdruck »lockeres Netz« gerechtfertigt sein dürfte. Nach der Anordnung der schwarzen Flecke ist die Verwandtschaft mit der vorhergehenden und mit der nachfolgenden Gattung deutlich zu erkennen. Rudbeckia laciniata L. (Abbildung der Früchte verschiedener Arten siehe Hoffmann, |. c., p. 227, Fig. 115 T—X). Die vierkantige (im Querschnitte rhombische) Frucht (Taf. Il, Fig. 29) besitzt ein Masse- netz mit stark anastomosierenden Querbinden und reichlichen Zäpfchenlücken. Das Hypoderm ist ein- reihig, die Zellen besitzen sehr dünne Wände. Die Bastfaserbündel (Fig. 29, ,) sind meist dreireihig, durch einige Parenchymzellen voneinander geschieden. Auf der Innenseite der Bündel im Übergange zum Parenchym sind kurze, poröse Sklereiden vorhanden. Heineck (l. c. p. 13) bezeichnet die Masse (nach seiner Abbildung Nr. 24 a auf Taf. II) als eine starke, widerstandskräftige Hülle. Bei Rudbeckia, Flaveria, Ageratum etc. stellt sie »einen dicken, schwarzen Überzug derFrucht dar, den ich Cuticula nennen möchte, denn erstens bröckelt das Gebilde beim Schneiden und dann habe ich auch noch keine Zellstruktur darin gefunden.« Er findet »Verzierungen auf der Oberfläche dieser schwarzbraunen Cuticula«, viereckige, ein- bis zwei-spitzige, stachel- oder spießförmige Erhebungen. Heineck übersah, was an trockenen, reifen Früchten leicht möglich ist, daß die Masse mit der Epidermis und sonach mit einer Cuticula nichts zu tun hat und immer an den Hartbast gelagert ist, mit Ausnahme der vereinzelten Fälle, in denen ein Teil der Masse unmittelbar unter der Epidermis liegt. ERR 15* 2 T. E. Hananusek, Denselben Bau weisen im allgemeinen auch Rudbeckia (Obeliscaria) primata Vent. (= Lepachys pinnatifida Raf.) und R. hirta L. auf. Eine interessante Abweichung bietet Rudbeckia fulgida Ait. Die kleine, im Querschnitte eirundliche Frucht (Taf. II, Fig. 30) besitzt noch eine zweite Lage der Masse und stimmt in dieser Beziehung mit Xanthium überein. In Fig. 31 (Taf. II) ist dieses Vorkommen wieder- gegeben. Zwischen der kleinzelligen Epidermis (Fig. 31, ‚) und dem einreihigen Hypoderm ist die Masse in den Zellzwickeln und in schmalen bandartigen Streifen (Räume zwischen den Tangentialwänden der Zellen) eingeschaltet (Fig. 31, 3.); in der Flächenansicht zeigen sich dunkle schmale Längsstreifen (die im Querschnitte als die Ausfüllungen der »Zwickel« erscheinen) und diese verbindende Querstreifen. Dieses Auftreten der Masse zwischen Epidermis und Hypoderm ist deshalb von besonderer Bedeutung, weil daselbst die Masse keinen unmittelbaren Zusammenhang mit einem mechani- schen Gewebe aufweist, sondern nur durch die radiallaufenden Streifen des Hypoderms mit der am Hartbaste liegenden Masse verbunden ist. Bei Rudbeckia hirta L. bildet die Masse vollständig opake Platten, an denen nur noch stellenweise und ganz vereinzelt zwischen helleren Partien dunklere als Querbänder wahrgenommen werden können. Dagegen sind die Zäpfchenlücken zahlreich vorhanden. Bei R. pinnata ist das Hypoderm stark reduziert und fehlt auch an einzelnen Stellen. Die Querbänder der Masse treten deutlicher hervor. Es läßt sich demnach in bezug auf Ausbildung und Mächtigkeit der Masse bei den Rudbeckia- Arten eine stufenweise Steigerung feststellen: Bei R. laciniata ist die Auflagerung auf der primären braunen Haut, die sich in Form von Querbinden präsentiert, am schwächsten, daher die Querbinden scharf und deutlich voneinander getrennt erscheinen, bei R. fulgida und R. pinnata sind letztere weit stärker entwickelt, aber noch von einander zu unterscheiden und bei R. hirta verschmelzen sie miteinander nahezu völlig, wodurch die opaken Platten — wie bei Tagetes — entstehen. Wulffia stenoglossa (Cass.) DC. Die Masse zeigt ein auf der primären braunen Haut aufliegendes ziemlich regelmäßiges schwarzes Netz mit schmalen, reichlich anastomosierenden, im allgemeinen gebrochen verlaufenden Querbinden; die von diesen gebildeten Maschenräume sind rhombisch begrenzt; in der braunen Haut sind reichlich Zäpfchenlücken vorhanden. Das Perikarp besitzt ein außerordentlich mächtiges Hypoderm mit dünnwandigen, nicht sonderlich scharf radial angeordneten Zellen. Der geschlossene Bastfasermantel besteht aus 6—8 Zellreihen. Bei Wulffia seandens DC. finden sich dieselben Verhältnisse vor. Das dünne Netz der Masse bildet rhombische Maschen. Die Zellen des Hypoderms sind im Querschnitte polygonal, ihre Wände etwas verdickt. Gymnolomia rudis A. Gray. An den vorliegenden sehr jugendlichen Früchten ist die braune Haut mit den Knäuelauflagerungen, die am Fruchtscheitel schon zu einem Netz vereinigt sind, zu beobachten. Die Bastfasern besitzen sehr kleine Zäpfchen. An den jugendlichen Früchten von Gymnolomia rudbeckioides H. B. und an den reifen Früchten von G. platylepis A. Gray konnte die Masse nicht beobachtet werden. Iostephane heterophylla Heinsl. Entsprechend den zahlreichen schmalen Bastfaserbündeln tritt die Masse in eben so schmalen Platten auf, an denen die starken Rand- und die zarten Innen-Längsstreifen besonders deutlich hervortreten; sie besitzen in kurzen, aber ungleichen Abständen Verdickungen (dunkle Flecke), die hie und da zu kurzen Querbinden verschmelzen; Zäpfchenlücken sind zahlreich vorhanden. Es ist wohl ein noch nicht vollständig ausgebildeter Tagetes-Typus hiemit angedeutet. Die großzellige Oberhaut deckt ein einreihiges, reduziertes Hypoderm. Die Masse liegt nur an der Außenseite der Bast- faserbündel, die radialen Seiten der Bündel sind größtenteils davon frei. Micractis sp. (vielleicht M. Bojeri DC.). Das Jugendstadium weist ein schönes Netz auf, dessen Maschen den ziemlich großen Zäpfchenlücken entsprechen. Kohleähnliche Masse der Kompositen. 113 Sabazia humilis Cav. Die sehr kleinen Früchte enthalten die Masse in Form schmaler Platten mit parallelilaufenden, nicht anastomosierenden Querbändern, die mit den starken Rand-Längsleisten ver- schmelzen; von diesen ragen seitlich lange Spitzen vor: an dünnen Stellen sieht die braune Haut durch, Zäpfchenlücken kommen nur vereinzelt vor. Histologisch bemerkenswert sind die eigentümlichen Netz- verdickungen der Zellen des inneren Parenchyms. Vgl. auch Stemmatella (= Sabazia DC.) p. 17 [109]. Zalnzania globosa (Ort.) Schultz Bip. Randfrüchte drei-, Scheibenfrüchte vierkantig, die Masse in beiden in gleicher Art entwickelt. Sie stellt ein Netz dar mit breiten, dichtstehenden, parallelen Querbinden, den Bastfaserbündeln entsprechend in Streifen oder Abteilungen geschieden. daher das Bild durch seine Regelmäßigkeit sehr charakteristisch ist und dem von /socarpha nahesteht. Die Zäpfchenlücken sind groß, eirund und stehen in geraden Querlinien. Balsamorhiza sagittata Nutt. Es standen nur Blüten zur Verfügung. Die Fruchtknoten zeigen die primäre braune Haut mit den Knäuelauflagerungen. Blainvillea rhomboidea Cass. (= Eisenmannia clandestina Schultz. Bip., Abbildung der Frucht von B. Gayana Cass. siehe Hoffmann, |. c.,p. 230, Fig. 116 C). Das Vorkommen der Masse ist beschrieben in Wiesner’s Festschrift, p. 146, Taf. I, Fig. 5. Die Lücken des Netzes sind wie Schnürchen angeordnet. Das Flächenbild zeigt wie Perlen aneinander gereihte kreisrunde Löcher in Einzelreihen zu zirka sechs an der Zahl; jede solche Einzelreihe entspricht der Länge der darunter liegenden Sklereide; die zwischen den »Schnürchen« liegende Masse bildet anastomosierende Querbänder. Das mechanische Gewebe besteht — ähnlich wie bei Carthamus — aus gestreckten Sklereiden mit wellenförmig gebuchteten Längswänden. Die vorhin genannten Querbänder der Masse entsprechen jenen Stellen des mechanischen Gewebes, an denen die Schmalenden der Sklereiden zusammenstoßen. Im Querschnitte zeigt die schwarze Masse wie Dornen aussehende spitze lange Kegel, die zwischen den Zellen des Hypoderms hineinragen. Letzteres besitzt ähnlich wie Zelianthus radial angeordnete und tangential gestreckte, netzförmig verdickte Zellen. Borrichia arborescens DC. Die Masse bildet Platten mit einem lockeren Netz. Die stärkeren Auf- lagerungen (dunklen Flecke) sind nur in schwachem Zusammenhang und treten in unregelmäßig ver- laufenden unterbrochenen Querbinden auf, die von zahlreichen Längsstreifen durchschnitten werden. Zäpfchenlücken groß, in mäßiger Zahl. Wedelia plattiglossa F. v. Müller (Abbildung der Frucht von W. buphthalmoides (DC.) Gries, siehe Hoffmann, . c., p. 230, Fig. 116 A). Die Masse bildet eine dicke, undurchsichtige, sehr zerbrechliche Lage über den teilweise geschlossenen Bastfasermantel. Von diesen ragen zahlreiche Streifen zwischen die radialgestreckten Hypodermzellen oft so weit hinein, daß die ganze Radialwand der Hypodermzelle von der Masse gebildet wird. (Ein ähnliches Verhalten zeigt Verbesina, p. 23) [115]. Die Bastfasern sind reich an Zäpfchen. An der Innenseite des Mantels liegen kürzere und unregelmäßig konturierte Sklereiden. An Flächenansichten der Innenseite des Hypoderms erscheinen die dicken Stellen der Masse in Gestalt der Zellkonturen. Aspilia Kotschyi (Schultz Bip.) Benth et Hook (= Dipterotheca Sch. Bip.; Abbildung der Frucht von A. Schimperi (Sch. Bip.) Oliv. et Hiern., siehe Hoffmann, |. c., p. 230, Fig. 116 B). Der Bau der Frucht zeigt eine Verwandtschaft mit HZelianthus. Die Masse bildet eine kontinuierliche Decke über den geschlossenen Bastfasermantel, auf der nicht zahlreiche entfernt stehende Querbinden lagern. Die Zäpfchen- lücken höchst zahlreich, siebartig gehäuft. Das Hypoderm besteht aus radialgestreckten und ebenso angeordneten Zellen in mehreren Reihen. An den etwas flügelartig vorstehenden Seitenkanten ist das Hypoderm, beziehungsweise das Füllgewebe dem von den Höckern bei Zclipta (Fig. 20) sehr ähnlich. Auf der Innenseite des Bastfasermantels liegen weitlichtige, poröse Stabzellen. Der Querschnitt der Frucht gleicht dem von Helianthus (in weit kleinerem Maßstabe). 1i4 T. F. Hanausek, Helianthus annuus L. (Abbildung der Frucht siehe Hoffmann, |. c., p. 230, Fig. 116 F). Über die Entwicklungsgeschichte des Perikarps, das Vorkommen und den Bau der Masse vgl. Ber. d.D. B. Ges. 1902, XX, p. 449 ff.; Sitzungsber. d. kais. Akademie, |. c., p. 13 ff. Von dem Typus weicht Helianthus cneumerifolius Torr. et Grars sehr bedeutend ab. Die Masse bildet kein typisches Helianthus-Netz, sondern Stäbe und Platten, gehört demnach dem Tagetes-Typus an. Das Hypoderm enthält nur wenige Reihen dünnwandiger Zellen, das mechanische Gewebe besteht aus isolierten Bastfaserbündeln, deren jedes von einer Platte der Masse gedeckt ist. Die Zäpfchen sind auffallend groß. Perymenium discolor Schrd. Die Früchte der Strahlblüten sind dreikantig, die der Scheibenblüten zusammengedrückt, ziemlich dick und oben abgerundet. Zur Untersuchung lagen nur sehr jugendliche Früchte vor. Die Masse zeigt noch das Knäuelstadium, aber auch schon die Anlage der Querbinden. Die Bastfasern sind reichlichst mit abgerundeten, oft knopfförmigen Zäpfchen besetzt, wodurch sich an der »braunen Haut« ein sehr bemerkenswertes Verhalten ergibt. Sie zeigt nämlich in Doppellängsreihen angeordnete dunkelbraune Ringelchen, die den dicken Rand der Zäpfchenlücken darstellen (Taf. II, Fig. 35); in Querlinien sind schon stärkere Anhäufungen der Masse entwickelt. Da die Masse die Zäpfchen selbst umgibt und sich dieser Teil der Masse von der braunen Haut etwas erhebt, so muß er dunkler erscheinen und die Gestalt von Ringelchen besitzen. Von Perymenium Cervantesii DC. konnten reife Früchte untersucht werden. Die Masse bildet breite, sanft geschwungene, anastomosierende Querbinden mit höchst zahlreichen Zäpfchenlücken; auch die Längsstreifen sind scharf ausgeprägt. Der Querschnitt (Taf. II, Fig. 36) zeigt eine großzellige Epidermis (1), ein kleinzelliges und dünnwandiges Hypoderm (2), beide mit einem in Kalilauge orangerot sich lösen- den Farbstoff (pi); eine starke Masse mit Spitzen (3) und einen geschlossenen Bastfasermantel, dessen Zellen innig miteinander verschmolzen sind und drei bis vier Reihen bilden. Die Mittellamellen der Bast- fasern sind kaum angedeutet. Melanthera deltoidea Michx. (= Colea aspera L., Abbildung siehe Hoffmann, |. c., p. 230, Fig. 116 G H). Die Masse bildet um den geschlossenen Bastfasermantel eine kontinuierliche dicke strukturlose Lage. Das sehr reichlich entwickelte Hypoderm ist wie bei Helianthns aus radial angeordneten porösen Zellen gebildet. Eigentümliche Strukturverhältnisse zeigen die Bastfasern. Die äußersten (Taf. Il, Fig. 32 a) besitzen pilzförmige oder ohrmuschelähnliche Fortsätze (die Zäpfchen), die innersten, an das Parenchym anstoßenden Sklereiden sind flache, meist einseitig unregelmäßig konturierte Stäbchen (Fig. 32c) mit zahlreichen feinen Poren. Die Mittelstufe nehmen die buchtig konturierten (Fig. 325) ein, die an die lang- gestreckten Oberhautzellen der Gramineenhalme und -spelzen erinnern. In Quetschpräparaten kommen nebst den fest auf den Sklereidenbündeln sitzenden Massepartikeln die Zellen des Hypoderms vornehm- lich zur Ansicht. Bei Melanthera angustifolium (Gardn). erscheint die Masse in ziemlich gleich breiten parallelen Querbinden mit Anastomosen. Von M. deltoidea etwas abweichend. Spilanthes oleracea L. (Abbildung siehe Hofmann, |. c., p. 230, Fig. 1160). An der halbreifen Frucht bildet die Masse ein sehr regelmäßiges Netz mit länglich-eiförmigen Netzlücken. Die reife Frucht besitzt eine mit Rücksicht auf die geringe Größe der Frucht auffallend starke Lage der Masse mit runden in Querreihen stehenden Lücken und kräftigen Querbinden. Das mechanische Gewebe ist an den Breit- flächen auf eine einzige Reihe von Bastfaserzellen reduziert; an den Kantenflügeln dagegen in Bündeln entwickelt. Es ist staunenerregend, wieso die Frucht bei dieser ärmlichen Ausbildung des mechanischen Gewebes eine so gewaltige Quantität der Masse zu produzieren vermag. Das Füllgewebe der Kanten- flügel besitzt Netzzellen, die auch in den kurzen Höckern der Frucht (wie bei Dahlia) vorkommen. Kohleähnliche Masse der Kompositen. 119 Encelia mexicana Mart. Die Masse bildet braune Platten mit eng aneinander gereihten Längs- streifen; in diesen sind schwarze, runde, ziemlich kleine Flecke — in gebrochenen Querlinien angeordnet — eingelagert. Die Flecke erscheinen in der Queransicht als kurze, stumpfe Erhabenheiten. Der Bastfaser- mantel ist durch schmale einreihige Parenchymbrücken in Bündel geteilt, macht aber doch einen einheit- lichen Eindruck. Das Hypoderm ist, wenn es vorhanden, nur einreihig. Die Masse entspricht in ihrem Aussehen etwa dem Coreopsis-Typus. Helianthella Pringlei Gray. Auch hier sind die Längsstreifen der Masse gut ausgeprägt; im übrigen stellt sie ein dichtes Netz dar. Die Epidermiszellen besitzen sehr stark verdickte Außenwände, einzelne ragen infolge von Vergrößerung als Buckeln hervor. Das gut entwickelte Hypoderm ist zumeist zwei- reihig, die Zellen streng radial angeordnet; mitunter ist nur eine radial stark gestreckte Zelle vorhanden. Die zu Bündeln vereinigten Bastfasern bilden drei Reihen. Actinomeris squarrosa Nutt. Die breitgeflügelten Früchte zeigen in ihrem Bau die nahe Verwandt- schaft mit Verbesina an. Da die vorliegenden Muster noch ziemlich jugendlich waren, so sind nur die ersten Stadien der Masseentwicklung zu beobachten. Sie bildet Platten mit sehr zahlreichen kleinen Lücken, so daß jede Platte ein Netz darstellt. Die Epidermis ist großzellig, das Hypoderm ist wie bei Helianthus aus radial angeordneten und tangential gestreckten dünnwandigen Zellen zusammengesetzt. Die Bastfasern bilden zwei Reihen. Die Flügel sind wie bei Verbesina gebaut und enthalten getüpfelte Füllzellen; die Masse setzt sich in dieselben nicht fort. Wie schon bemerkt, ist die Gattung nach dem Bau der Frucht (vergl. Hoffmann, |. c., p. 239, wo zur Sektion II von Verbesina auch Actinomeris Nutt. zum Teil gerechnet wird) der Gattung Verbesina sehr nahestehend. Zexmenia ceanothifolia Schultz Bip. (Abbildung d. Frusht von Z. goyazensis |Gard.| Benth. siche Hoffmann, |. c., p. 230, Fig. 116N). Die Masse erscheint aus nicht zusammenhängenden in Längs- und Querreihen geordneten Stücken zusammengesetzt. Die Flächenansicht erinnert an eine gefleckte Schlangenhaut. Zäpfchenlücken sind vorhanden, das Hypoderm ist wie bei Helianthus entwickelt. Verbesina encelioides (Cav.) Benth. et Hook. fil. (Ximenesia encelioides Cav.). Die Masse bildet ein kontinuierliches Netz mit stärkeren Querbinden und zahlreichen ziemlich großen in geraden Querlinien angeordneten Lücken. Der Querschnitt der geflügelten Frucht bietet manches Bemerkenswerte. Die Flügel (Taf. II, Fig. 337) sind aus sehr zierlich gekreuzt streifigen Zellen zusammengesetzt. Die großzellige Epi- dermis (Fig. 33, ı) deckt ein vielreihiges, nach dem Helianthus-Typus gebautes Hypoderm mit radial angeordneten und tangential gestreckten, mitunter ebenfalls netzförmig verdickten Zellen. An der Innen- seite des ununterbrochenen Bastfasermantels (Fig. 33, ‚), und zwar an den Kantenseiten der Frucht liegt je ein Gefäßbündel (G). Die Masse, wie stets ein Belag des Bastfasermantels (Fig. 33,,), ist dadurch ganz besonders ausgezeichnet, daß sie sich in die gemeinsamen Radialwände des Hypoderms (Fig. 33 bei x), diesen in ihrem gewundenen Lauf folgend, fortsetzt; eine zweite zur Hauptlage parallele Schicht an den Tangentialwänden der innersten Hypodermzellen tritt aber bei dieser Art nicht auf. Wohl ist aber dies der Fall bei V. helianthioides (Nutt.) (= Actinomeris oppositifolia DC. —= A. heli- anthioides Nutt.).. Das Hypoderm besitzt meist drei Zellreihen; die außen gelegenen Zellen sind fein- getüpfelt (Taf. II, Fig. 34, ,); an der äußeren Tangentialseite der innersten Hypodermzellreihe befindet sich eine dünne Lage der Masse, die insbesondere in den »Zwickeln« stärker hervortritt (Fig. 34, 3); auch die Radialwände führen die Masse. In der Flächenansicht erscheint sie als ein sehr dichtes kleinlückigesNetz mit etwas in die Breite gezogenen Lücken. Die Bastfaserzellen sind mit zahlreichen Zäpfchen versehen, ziemlich schmal und stehen in 2 bis 3 Reihen. Es ist bei dieser Art wieder eine der Hauptmasse vorgelagerte Neben- masse zu beobachten, wie dies bei Xanthium und Rudbeckia der Fall ist; wegen der mehrfachen Zell- reinen des Hypoderms bleibt die Nebenmasse innerhalb desselben und tritt mit der Epidermis in keine Verbindung. 116 T..F, Hananserk, Subtribus Coreopsidinae. Guizotia abyssinica (L.) Cass (= G. oleifera DC., Abbildung siehe Hoffmann, |. c., p. 240, Fig. 118D, und p. 241, Fig. 119A). Die Niger- oder Ramtillfrüchte sind mehrfach beschrieben, so von Pfister 1 König,?, Winton? und von mir.* Die Masse bildet den Bastbündeln entsprechend schmale Platten mit helleren und dunkleren Stellen, letztere mitunter in Querbinden geordnet. Die Zäpfchenlücken sind sehr klein und nicht zahlreich. Der Bau der Frucht ist durch eine bei den Kompositen sehr seltene Ausbildung des Hypoderms charakteri- siert: Letzteres besteht aus einer Reihe von Zellen, die im Querschnitte an die Spulenzellen der Papilionaten-Samenschale erinnern; sie sind am Scheitel und an der Basis erweitert, in der Mitte verengert; ihr Gestalt entspricht sonach den Abschnitten eines Doppel-T-Eisens. Die Bastfaserbündel sind gerundet und etwas tangential gestreckt. Bei Guizotia Schultzii Hochst. var. hispida besitzt die Masse den gleichen Bau; die Anordnung der dunkleren Partien in Querbinden tritt häufiger auf, scheint also ein Kennzeichen der Art zu sein. Coreopsis Drumondii Torr. et Gray (Abbildung verschiedener Arten siehe Hoffmann, l.c., p. 240, Fig 1180-—T). Der Bau der Masse ist von mir beschrieben und abgebildet in Wiesner’s Festschrift, p. 149, Fig. 7. Das Charakteristische liegt in dem Gegensatz zwischen Längs- und Querbinden. »Je 3 bis 5 parallellaufende dünne schwarze Streifen — mit Saiten vergleichbar — bilden scharf abgetrennte Gruppen; sie sind durch verschieden große, fast in regelmäßigen Abständen aufeinanderfolgenden Brücken mit- einander verbunden; besonders deutlich läßt sich dieser Typus an jugendlichen Exemplaren erkennen: die schwarzen Brücken (Querbänder) sind querbreiter und senden in die (sie gewissermaßen durchzieher- den) Fäden Fortsätze aus, so daß die Brücke gezackt oder querbreit-sternförmig aussieht.« Die primäre braune Haut ist reich an sehr kleinen Zäpfchenlücken und bietet genau dasselbe Bild wie Fig. 35 auf Taf. Ill, die die primäre Haut von Perymeninm discolor darstellt. An der reifen Frucht ist kein Hypoderm zu beobachten (vgl. auch Gerdts,, |. c.,p. 31). Einzelne Früchte sind geflügelt. Die Flügel bestehen aus einer Reihe quer abstehender bastfaser- artiger Zellen, die an der Außenseite von kleinen, kurzen, mit der Längsaxe normal darauf liegenden Sklereiden bedeckt sind. Genau dieselbe Ausbildung der Masse zeigt Coreopsis (Calliopsis) Atkinsoniana (Doug|.). Besonders hervorzuheben ist aber, daß auch die aus den Randblüten hervorgegangenen samenlosen blattartigen Früchte beider Arten die Masse in derselben Form besitzen, nur sind die Brücken schmäler und die Längsstreifen sind durchwegs gleich weit von einander entfernt; Zwischenräume zwischen Gruppen der- selben sind nicht vorhanden. In kleiner Vergrößerung erscheint die Oberfläche der Masse wie mit kleinen Quadraten übersäet. Die Frucht von C. aristosa Michx. zeigt die Masse in derselben Form, wie die oben angeführten Arten. Sie enthält außerdem einen in Kali rubinrot sich lösenden Farbstoff. Dahlia variabilis (W.) Derf. In der Flächenansicht erscheint die Masse als ein zierliches Netz mit elliptischen oder schmaleiförmigen Maschenlücken und unregelmäßig verlaufenden Querbinden, die schmalen Längsstreifen ziehen auch durch die Maschenlücken. Am Querschnitte zeigt die Masse stark vorstoßende Spitzen. Das Hypoderm ist nur unter den Perikarp-Höckernin Form von Bündeln gestreckter sklerenchymatischer Zellen erhalten. Über diese und den Bau der Perikarphöcker siehe meine Abhandlung im Bericht d. Deutsch. Bot. Gesellsch. 1910, p. 35 ff, woselbst auch eine Partie des 1 Öllieternde Kompositenfrüchte, Landw. Versuchsstat. 1894, XLIII, Abh. 9. 2 Untersuch. landw. u. gewerbl. Stoffe, p. 309, Fig. 81. i 5 In Moeller, Mikroskopie der Nahrungs- und Genußmittel, 2. Aufl, p. 333, und Winton-Moeller, The Microscopy of Vegetable foods, New York 1906, p. 200. E In Wiesner, Rohstoffe des Pflanzenreichs, 2. Aufl., 2. Bd., p. 870. Kohleähnliche Masse der Kompositen. DIR . Perikarpquerschnittes abgebildet ist. Zu bemerken ist noch, daß sich die Masse auch in die Randflügel fortsetzt, in denen, diesem Vorkommen entsprechend, auch Bastfaserbündel auftreten. Chrysanthellum procumbens Rich. (= Hinterhubera Kotschyi Schultz Bip.). Die Mehrzahl der Früchte ist geflügelt. Die Masse ist in beiden Fruchtformen als ein regelmäßig gebautes Netz entwickelt. Das Hypoderm ist in mehreren Reihen vorhanden, die innersten Hypodermzellen besitzen sklerenchymati- schen Charakter. Der geschlossene Bastmantel ist bei den gellügelten Früchten an den Breitseiten einreihig, an den Kanten stärker entwickelt (Taf. Il, Fig. 37). Die dickeren flügellosen Früchte besitzen einen durch- wegs mehrreihigen Fasermantel. Die Flügel enthalten poröse, mäßig dickwandige Zellen (Fig. 37 ,). An zahlreichen Stellen beobachtet man das Eindringen der Masse zwischen die innersten skleren- chymatischen Hypodermzellen. Thelesperma (Cosmidium) Engelmanni (?, nicht im Ind. Kew.; Abbildung der Früchte von T. scabio- sioides Less. siehe Hoffmann, |. c., p. 240, Fig. 118 E). Die starre, harte Frucht ist dicht mit Warzen und Höckern besetzt; die am Rücken der Frucht befindlichen Höcker tragen ein aufgesetztes Spitzchen, auf dem eine stark sklerosierte einzellige Hakenborste sitzt. Unter der dickwandigen Oberhaut liegt das Hypoderm, das aus langen radial gestreckten, fast säulenförmigen, porösen, mäßig sklerosierten Zellen besteht. Die Höcker werden von dem Hypoderm in der Weise gebildet, daß die Hypodermzellen in streng radialer Anordnung sich bedeutend vermehren, wobei sie aber kürzer und nahezu isodiametrisch werden. Zwischen diesem und dem dreireihigen geschlossenen Bastfasermantel liegt die Masse; sie ist also hier zwischen zwei sklerenchymatischen Geweben gelagert; man könnte auch sagen, daß die bei Fehianthus gewissermaßen angedeutete Sklerosierung bei Thelesperma sich weiter entwickelt hat. Die Masse bildet ein zierliches Netz mit kleinen runden, oft zu zwei bis drei verschmolzenen, in Längs- und Querreihen angeordneten Zäpfchenlücken;; ihre Größe ist sehr verschieden, meist sind sie paarweise einander genähert. Die Masse ist vollständig schwarz, braune Partien wurden nicht beobachtet. Bidens bipinnata L. (Abbildung der Frucht von B. tripartita L. siehe Hoffmann, |. c., p. 240, Fig. 118 M). Der Bau der Masse ist beschrieben in Wiesner’s Festschrift, p. 147 und Fig. 6. Das typische Bild für die Gattung Bidens reiht sich dem von Coreopsis an: Die Masse erscheint wie aus fast rekt- angulären Schuppenplättchen zusammengesetzt, die durch dünne, parallellaufende schwarze Fäden zusammengeheftet und verbunden sind. Die Fäden fließen mitunter zusammen und sind dann durch längliche Lücken unterbrochen, die Schuppenplättchen zeigen auch eine Anordnung in schief laufenden Reihen. — Die Frucht bildet ein vierseitiges Prisma mit rhombischem Querschnitte, besitzt vier stark vor- tretende Kantenrippen und auf jeder Seitenfläche zumeist eine, seltener zwei Mittelrippen, insgesamt 8— 10 Rippen. Im Querschnitte erscheinen die Rippen als Bogen, von Bastfasersäulen ausgefüllt, zwischen ihnen befinden sich tief hineinreichende Buchten. Das Hypoderm ist an den Bogen einreihig, in den Buchten dagegen enthält es eine reichere Zellage, da sich die Epidermis den tiefen Einbuchtungen nicht vollständig anschließt, sondern seicht über dieselben hinwegstreicht. Kocht man einen Querschnitt in Kalilauge, so treten alle Gewebselemente klar hervor; die Epidermis mit stark kutikularisierter Außen- fläche, die Hypodermzellreihe, die Masse und die Bastfasern; von diesen erscheint die äußerste Reihe bräunlich, die nächstfolgende ebenso aber heller gefärbt, die dritte farblos. Die Frucht von Bidens serrata Pav. istkaum 1 mm breit, 1 cm lang, schwarzbraun, gekörnelt, besitzt nach aufwärts gerichtete spitze Borstenhaare, an den drei Pappusborsten sind sie dagegen nach abwärts gerichtet. Die Masse zeigt denselben Bau, wie die von B. bipinnata; das Hypoderm ist einreihig, nur in den Buchten bildet es ein Füllgewebe; die Masse folgt genau den Konturen der Rippen und Buchten. Genau so verhält sich die Sache auch bei Bidens abyssinica Schultz Bip., dessen Früchte durch die stark ‚vorspringenden Kantenleisten ausgezeichnet sind. Auch hier ist die Masse durch rektanguläre Schuppen- plättchen, die durch dünne schwarze Fäden zusammengeheftet sind, charakterisiert. Denkschr, der mathem,-naturw. Kl, Bd, LXXXVI. 16 118 T. F. Hanausek, In der Frucht von Bidens tripartita L. zeigt die Masse insoferne eine kleine Abweichung von dem - Verhalten bei den übrigen Didens-Arten, daß die dunklen Flecke sich einander nähern, in Verbindung treten und somit ein vollständiges Netz erzeugen; es entstehen gebrochene Querbinden. Bezüglich der Entwicklungsgeschichte der Masse ist folgendes zu bemerken. An dem Fruchtknoten finden sich schon vereinzelte Masseknäuel vor, die an abgeblühten sich korallenartig ausgestalten, an älteren Früchten zu Netzstücken verbinden. In Chromsäure-Schwefelsäuregemisch bleiben lediglich diese Masseknäuel und Korallenformen zurück; mitunter zeigt sich noch eine sehr zarte, farblose Haut persistent, an der aber keine Zäpfchenlücken oder Längsstreifen — entsprechend den Bastfaserrändern — zu beobaehten sind. Die typische braune Haut, die bei den meisten Kompositen (mit der Masse) die primäre Anlage der Masse bildet, ist nieht sicher nachweisbar. Der Fruchtknotenquerschnitt (Taf. Il, Fig. 38) zeigt die großzellige Epidermis mit stark verdickter und gerunzelt kutikularisierter Außenwand, eine Zellreihe als Hypoderm (2) und die noch ziemlich dünnwandigen, spärlich vorhandenen Bastfasern, auf deren Außenseite stellen- weise die Masse (3) aufgelagert ist; vereinzelt ragt diese auch in eine Radialwand der Hypodermzellen hinein. An der reifen Frucht (Taf. II, Fig. 39) ist das Hypoderm durch drei bis vier Reihen radialgestreckter und dünnwandiger Zellen vertreten. Der geschlossene Bastfasermantel ist meist zweiteilig, die Masse kontinuierlich zwischen diesem und dem Hypoderm gelagert (3). Die Zellen der ersten Fasermantelreihe sind braun gefärbt. Cosmos caudatus H. B. K. In der Flächenansicht beobachtet man schwarze, dichte Platten, mit zahl- reichen sehr kleinen Zäpfchenlücken; die Masse zieht sich auch in den Schnabel der Frucht in Gestalt schmaler Streifen. Der durch seine Symmetrie ausgezeichnete Querschnitt klärt über das Verhalten der Masse auf. Er bildet ein Quadrat, das aber in der Mitte der Seiten je eine tiefe Bucht besitzt, in der ein flacher Zapfen vorspringt; auf die Längsansicht bezogen, ist dieser eine in der Einbuchtung liegende erhabene Leiste. Der Bastfasermantel ist geschlossen, die Masse folgt allen Einbuchtungen als ein kon- tinuierlicher Belag (Taf. II, Fig. 40). In den Ecken ist der Bastfasermantel selbstverständlich am stärksten entwickelt und führt auf seiner Innenseite ein großzelliges Parenchym (5). Das Hypoderm ist gut aus- gebildet und besteht aus einer Reihe radialgestreckter Zellen. Subtribus: Galinsoginae. Galinsoga parviflora Cav. Die sehr kleinen Früchte führen die Masse in Gestalt sehr schmaler, von den Längsstreifen begrenzter Platten, die durch parallele kurze Querbinden wie gefächert erscheinen. Dieses Verhalten erinnert an das von Montanoa und Stemmatella microglossa. An den Längsseiten der Platten bilden die Querbinden mit den Längsstreifen stärkere Masseanhäufungen. Die Platten entsprechen den kleinen Bastfaserbündeln des mechanischen Gewebes, die nur durch einen schmalen Zwischenraum, in den die Masse auch hineinragt, voneinander getrennt sind. Die Oberhaut ist kleinzellig, das Hypoderm besteht aus einer Zellreihe. Der Reichtum der kleinen Frucht an Masse ist erstaunlich. Raillardia ciliolata DC. Die jugendlichen Früchte zeigen ein dichtes Netz der Masse; reife Früchte standen nicht zur Verfügung. Subtribus: Madinae. Madia sativa Mol. Histologisch beschrieben von A. Winton, The Anatomy of Certain Oil Seeds with Especial Reference to the microscopic Examination of cattle foods. Conn. Agr. Exp. Stat. Rep. 1903, 175; ferner in J. Moeller, Mikroskopie der Nahrungs- und Genußmittel, Berlin 1905, p. 332 und in A.L. Winton, The Microscopy of vegetable foods, New York 1906, p. 197. Die Kohleschichte bildet tiefbraune Platten, den Bastfaserbündeln entsprechend, mit kleinen Zäpfchenlücken und nur undeutlich zwischen lichteren Stellen hervortretenden Querbinden; im allgemeinen steht die Masse in ihrer Aus- bildung jener von Galinsoga sehr nahe. Die Epidermiszellen sind auf der Außenseite gewölbt, ziemlich Kohleähnliche Masse der Kompositen. 119 dickwandig und besitzen an den Radialwänden Poren; das Hypoderm ist nur von einer Zellreihe gebildet, mitunter auch resorbiert, die Bastfaserbündel sind ziemlich mächtig. Laya Douglasii Hook. et Arn. (Abbildung der Frucht von ZL. glandulosa H. A. siehe Hoffmann, l. c., p. 249, Fig. 121 D). An den ganz jugendlichen Früchten, die zur Verfügung standen, konnte die primäre braune Haut mit den knäuelförmigen Auflagerungen beobachtet werden. Achyrachaena mollis Schauer (Abbildung der Frucht siehe Hoffmann, I. c., p. 249, Fig. 121 J). Die keulenförmige, etwa 1cm lange, zehnrippige Frucht — von den weiblichen Blüten — ist von den Hüllblättern eingeschlossen; die der Zwitterblüten trägt dagegen fünf Pappusschuppen von der Länge der Frucht und fünf damit abwechselnde kürzere äußere. Der Bau der Masse entspricht dem der vorigen Gattungen. Den Bastfaserbündeln entsprechend, gliedert sich die Masse in gewölbte Platten, die auch die radialliegenden Seiten der Bastfaserbündel zum Teil umgeben. Die Platten zeigen in der Fläche zahlreiche dunkle Flecke, die sich von der Seite als schmalkegelige Spitzen erweisen. Hypoderm ist an der reifen Frucht nicht zu beobachten. Tribus: Helenieae. Subtribus: Jauminae. Jaumea Compositarum Benth et Hook. fil. An der jugendlichen Frucht tritt die Masse als Netz auf. Hypoderm vorhanden. Subtribus: Heleninae. Perityle Jaliscana A. Gray. Die Fruchtknoten sind nach dem Verblühen braun und zeigen die primäre braune Haut mit Knäuelauflagerungen; am Fruchtrande sind letztere schon zu einem Netz vereinigt; Zäpfchenlücken sehr klein, zahlreich. Closia Cotula Remy. Die junge noch hellbraune Frucht weist die primäre braune Haut auf, die Längsstreifen und Zäpfchenlücken besitzt. Die reife Frucht besitzt eine dichte schwarze, gänzlich undurch- sichtige Masseschicht, an der auch insbesondere an den Längsseiten schwarze Spitzen hervorragen. Zerquetscht man ein Flächenpräparat, so lösen sich die schwarzen Teile der Masse in kantigen Bruch- stücken ab und die an den Bastfasern haftende Partie erscheint braunrot und zeigt auch zahlreiche ziemlich große Zäpfchenlücken. Die bedeutende Menge der Masse an der kleinen Frucht ist sehr bemerkenswert. Hypoderm nur rudimentär zu beobachten. Flaveria repanda Lag. (— Brotera trinervata Pers., Broteroa trinervata DC. Abbildung der Frucht von F. Contrayerva Pers. siehe Hoffmann, |. c., p. 259, Fig. 125 B). Die Köpfchen, zu knäuelförmigen Trugdolden vereinigt, sind zumeist ein-, seltener zweiblütig; die reife Frucht ist von dem gelben Hüllblatt völlig umschlossen. Fig. 41 (Tafel III) zeigt eine Querschnittspartie; A ist der Querschnitt des Hüllblattes, B der der Frucht, die einen geschlossenen schmalen, nur an den Rippen etwas stärkeren Bastfasermantel besitzt. Der Bau der Masse ist einer der merkwürdigsten, der bisher beobachtet werden konnte. Wird durch Einlegen in das Wiesner’sche Chromsäure-Schwefelsäuregemisch die Frucht zerstört, so bleibt die Masse in Gestalt einer tiefbraunen Haut zurück. Auf dieser lagern in regelmäßig diagonal angeordneten Reihen schwarze Kegelchen (Spitzen) der Masse, die durch gerade, deutlich doppelt konturierte braune Masse- streifen miteinander verbunden sind. Diese Streifen bilden regelrechte Rhomben, deren Eckpunkte eben durch die Spitzen eingenommen werden (TafelIIl, Fig. 42). Die braune Haut ist von zahlreichen Zäpfchen- lücken durchbrochen. Um die Einzelheiten dieser Ausbildung genau zu verfolgen, ist die Einstellung des Objektivs von der höchsten Lage bis zur tiefsten vorzunehmen. In Fig. 42 sind zwei Einstellungen, eine hohe bei 5b und eine tiefere bei c, kombiniert worden. Bei hoher Einstellung sind die Rhombenstreifen 16* 120 T. F. Hananusek, scharf und deutlich, die Spitzenflecke undeutlich verschwommen zu sehen; in ihrer Mitte erscheint eine Stelle schwarz, die der Spitze des Kegelchens entspricht. Bei tiefer Einstellung (e) treten die Rhomben- streifen bis zum völligen Verschwinden zurück, die Spitzenflecke sind als Basen der Kegel scharf begrenzt, die Zäpfchenlücken werden sichtbar; bei tiefster Einstellung endlich treten auch die braunen Längsstreifen als Begrenzungen der darunter liegenden Bastfasern in das Gesichtsfeld. Stellenweise ist diese Bildung durch schmale Längsstreifen unterbrochen, zwischen denen große Lücken in Reihen die Masse durch- brechen (Fig. 42,a); von den Streifen ragen Spitzen der Masse seitwärts. Am Querschnitte (Fig. 41) erscheint die Masse als ein dichter, genau den Rippen sich anschließender Mantel (Fig. 41, ,), von dem zahlreiche Spitzen nach auswärts ziehen; die äußere Umgrenzung bildet ein farbloser Saum, wohl der Rest der Epidermis; an der reifen Frucht sind die einzelnen Epidermiszellen nicht mehr zu beobachten. Genau denselben Bau weist auch die Masse in der Frucht von Flaveria contrayerva Preuß. auf. Es ist somit ein ausgezeichnetes generelles Merkmal von Flaveria. Wieso die rhombischen Maschen zustande kommen, läßt sich an der reifen Frucht nicht feststellen. Es läge nun nahe, anzunehmen, daß die Verbindungsstreifen der Spitzen den Zellkonturen der außerhalb des Bastfasermantels gelegene Zellschicht entsprechen, in deren »Zwickeln« die Spitze sich entwickelten. Dies ist aber nicht der Fall, wie in dem Abschnitt über die Masse und ihre Entwicklung des näheren angegeben ist. Villanova oppositifolia Lag. (=Vasquezia Philippi; Abbildung der Frucht von V. pratensis Benth. et Hook. fil., siehe Hoffmann, |. c.,p. 256, Fig. 124 E, F). Die Flächenansicht der Masse gleicht der von Alomia, nur sind die Querbinden in kurze Stücke mit kräftigen Spitzenkegeln aufgelöst, zugleich eng aneinander gereiht und schief verlaufend. Die braune Haut hat daher ein schuppig-gefeldertes Aussehen: sie besitzt zahlreiche Zäpfchenlücken. Schkuhria abrotanoides Roth. (Abbildung der Frucht siehe Hoffmann, |. c., p. 256, Fig. 124 D). Zeigt das gleiche Verhalten wie Villanova; die Spitzenkegel sind schmäler und kürzer. Die primäre braune Haut ist wie ein Sieb durchlöchert. Hymenopappus filifolins Hook (Abbildung der Frucht von HZ. Palmeri [A. Gray.| ©. Hoffm., siehe Hoffmann, l.c., p. 256, Fig. 124 J). Auf der braunen, siebartig durchlöcherten Haut liegen schwarze, verschieden breite, meist schmale, unregelmäßig anastomosierende Querbinden; in starker Vergrößerung erscheinen die Zäpfchenlücken verschieden groß, neben größeren runden treten zahlreiche kleine auf, so daß stellenweise ein zartes, sehr zierliches Netz entsteht. Der Bastfasermantel ist geschlossen, das Hypo- derm ist aus einer Reihe rundlicher Zellen zusammengesetzt. Florestina pedata Cass. (Abbildung der Frucht siehe Hoffmann, |. c., p. 256, Fig. 124, K). Die Masse ist wie die von Villanova und von Schkuhria (der die Gattung sehr nahe steht) gebaut. Als kleine Abweichung ist anzugeben, daß die Kegelspitzen näher aneinander gerückt sind, daher die Querbinden deutlicher wahrzunehmen sind; Zäpfchenlücken minder zahlreich. Palafoxia linearis Lag. Die zur Untersuchung vorgelegene Früchten waren nicht ausgereift; an jüngeren war die Masse noch im Knäuelstadium zu beobachten, an älteren fand sich ein Netz mit unregel- mäßiger Maschenbildung und Andeutung von Querbinden vor; an einzelnen waren auch Kegelspitzen entwickelt. Eriophyllum caespitosum Dougl. (= Bahia lanata DC.). Nur Fruchtknoten. Die braune Haut trägt die Knäuel und verzweigte Streifen. Chaenactis Douglasii H. A. (Macrocarphus Nutt.). Der Querschnitt der Frucht ist eiförmig und zeigt schwache Rippen durch den wellenförmig verlaufenden Kontur an (Taf. III, Fig. 43). Die Masse bildet wie das mechanische Gewebe einen geschlossenen Mantel (Fig. 43, , und ‚), der ebenfalls Rippen bildet Kohleuähnliche Masse der Kompositen. al die durch sehr enge Fugen voneinander abgetrennt sind. Den innigen Zusammenhang der Masse mit dem Bastfasergewebe beweist auch das Auftreten von Bastfasern im Fugenteil (Taf. III, Fig. 44 bei x); es kommen mitunter auch isolierte Bastfaserbündel im Fugenteil zur Entwicklung. Die an der Außenseite dickwandigen Oberhautzellen sind von einer reichlichst gefalteten Cuticula überdeckt (Taf. III, Fig. 44, 1cu) Das Hypoderm ist aus eıner Reihe radialgestreckter, sklerosierter, reichlich poröser Zellen gebildet (Fig. 44, „). Mitunter ist eine Hypodermzelle durch eine Querwand in zwei Zellen gegliedert. Die Hypo- dermzellen sind genau so gebaut wie die von Dahlia, wo sie bekanntlich nur in vereinzelten Bündeln als Träger der Perikarphöcker entwickelt sind. In der Flächenansicht zeigt sich die Masse in Gestalt brauner Platten mit schmalen Längsstreifen und aufgesetzten viereckigen schwarzen Flecken und mit mäßig zahl- reichen Zäpfchenlücken. Bahia ambrosioides Lag. (Abbildung der Frucht von B. oppositifolia T. G., siehe Hoffmann, |. c., p. 256, Fig. 124 O). Die noch sehr jugendlichen Früchte besitzen die braune, primäre Haut mit reich- licher Knäuelauflagerung und Kegelspitzen; eine Andeutung von Querbinden ist wahrzunehmen. Subtribus: Tagetininae. Tagetes, Dysodia, Syncephalantha und Porophyllum weisen in Bezug auf die Masse einen einheit- lichen Bau auf, der als Tagetes-Typus bezeichnet werden soll, Die Masse tritt in Form schmaler Platten auf, die an den vollreifen Früchten homogen schwarz sind und dem freien Auge wie kurze roßhaarartige Fäden erscheinen; bei nicht vollständiger Ausbildung zeigen die Platten lichtere und dunklere Partien, so daß sich die Flächenansicht als ein unregelmäßiges Netz präsentiert. Die nahe Verwandtschaft dieser Gattungen, insbesondere von Tagetes und Dysodia, ist auch systematisch festgestellt, daher die beiden letzteren (mit den von mir nicht untersuchten Gattungen Adenopappus und Nicolletia) von Baillon zu der einen Gattung Tagetes vereinigt werden. Tagetes erectus L. Über den Bau und die Entwicklungsgeschichte der Masse siehe T.F.Hanausek, Sitzungsbericht der Akademie der Wissenschaften, Wien 1907, Bd. 116, p. 17ff. und Taf. I, Fig. 1-4; Abbildung der Frucht siehe Hoffmann, |. c., p. 264, Fig. 126 B). Den gleichen Bau weisen auf: Tagetes patulus L., T. ncidus Cav., T. stipularis Mikulz (undeutliches Netz), T. crispus (nicht im Index Kewens. angegeben), T. fistulosus (ebenfalls nicht im Index Kewensis angegeben). Dysodia chrysanthemoides Lag. (=Tagetes pumila Hort. Pis.), als Vertreter der Sektion Eudysodia, steht der vorigen Gattung am nächsten. Die Frucht ist im Querschnitt gerundet-vierseitig oder elliptisch, die Fruchtschale sehr dünn. Die Masse bildet Platten, auf denen Kegelspitzen und unterbrochene Quer- bänder entwickelt sind, die aber auch stellenweise ganz dicht erscheinen. Im Querschnitt bilden die Platten Halbbögen, die die Bastfaserbündel umschließen; die Oberhaut ist kleinzellig, die Außenwand nur wenig verdickt, das Hypoderm nur mehr in den Buchten in Resten vorhanden. Sehr ähnlich ist D. fagetiflora Lag, gebaut, an deren Frucht die Masse Stäbe wie bei Tagetes erectus bildet. Ebenso bei D. acerosa DC. (=Hymenatherum acerosum Gray), deren zarte, fast fadenartige Frucht sehr schmale Platten oder Stäbe besitzt. Eine sehr bedeutende Abweichung, insbesondere im Bau der Fruchtwandgewebe, zeigt D. glandulosa ©. Hoffm. (Adenophyllum coccineum Pers., Wildenowa Cav.), die eine selbständige Stellung dieser und der folgenden Art, wie sie Persoon als Adenophyllum angenommen, wohl recht- fertigen würde. Die ziemlich große schwarze Frucht zeigt die Masse in gewölbten Platten, an denen stellenweise eine Netzbildung mit Spitzen zu sehen ist. Die Bastfaserbündel sind isoliert und deren radiale Seitenwände ebenfalls von der Masse bedeckt; bei der Präparation von Flächenobjekten brechen diese seitlichen Massestücke fast immer ab, daher nur die Außenseite erhalten bleibt (Taf. Ill, Fig. 45, ,). Fine 93 T. FE. Hananusek, sehr auffallende Ausbildung weist die Epidermis auf. In der Flächenansicht erscheint sie aus lang- gestreckten, schmalen, fast rechteckigen oder schmal trapezförmigen braunen Zellen zusammengesetzt. Am Querschnitte zeigt sich folgendes: die Außenwände der Oberhautzellen sind mächtig verdickt und etwas papillös vorgewölbt und an ihren radialen Seiten so innig miteinander verschmolzen, daß sie insgesamt einem massiven, wellenförmig verlaufenden Bande gleichen (Taf. III, Fig. 45, .). Die tangentialen Innenwände sind schmächtiger und flach, sie bilden gewissermaßen die Basis des im Umrisse dreieckigen Lumens; einzelneZellen der Epidermis ragen borstenförmig über die übrigen hervor. Das Hypoderm ist nur mehr rudimentär, doch kann man mitunter noch zwei Zellreihen gut erkennen. Bemerkenswert ist auch die innere Netzzellenschicht mit Iyraförmigen Netzverdickungen. Auch D. porophylla DC. (= AdenophyllumPorophyllum Hemsl. =Pteronia Porophyllum Cav.) zeigt denselben Bau des Perikarps und der Masse; die Kegelspitzen sind besonders reichlich entwickelt. Symcephalantha decipiens Bartl. Die Masse besteht aus Platten und Stäben wie bei Tagetes, mitunter mit netzförmiger Zeichnung. Porophyllum lineare DC. Verhält sich genau so wie vorige Gattung und Art: Die Masse bildet Platten und Stäbe nach dem Tagetes-Typus, in denen durch hellere Partien eine netzförmige Zeichnung ange- deutet ist. Dasselbe gilt für Porophyllum angustissimum Gard. Pectis prostrata Cav. (Abbildung des oberen Teiles der Frucht von P. angustifolia Torr. siehe Hoffmann, |. c., p. 264, Fig. 126, 7). Bei dieser Gattung ist der »Pappus von Art zu Art verschieden, bald aus zuweilen zu einem Krönchen verwachsenen Schuppen, bald aus Borsten, bald aus Schuppen und Borsten bestehend, bei den Randblüten zuweilen weniger und zum Teil einseitig entwickelt. (Hoff- mann, p. 267). Bei der vorliegenden Art ist der Pappus aus Borsten zusammengesetzt. Die Masse tritt als braune, längsgestreifte Haut auf, der in Längsreihen angeordnete, durch ihre Länge ausgezeichnete Kegelspitzen aufgesetzt sind. Am Querschnitt ist von den so sehr gebrechlichen Spitzen nichts zu sehen. Die Bastfasern bilden nur einreihige Bündel, die von einer reichlichen Menge der Masse überdeckt sind (Taf. III, Fig. 46, ,,,); in den Buchten tritt häufig auch eine Bastfaser auf, die Platten der Masse sind durch eine dünne Schicht miteinander verbunden. Die Epidermis besteht aus dünnwandigen Zellen, das Hypoderm ist in den Buchten angedeutet, sonst gänzlich reduziert. Nicht selten ist selbst die Epidermis geschwunden. Im Verhältnis zu der ärmlichen Entwicklung des Bastfasermantels-ist die Menge der Masse überaus bedeutend. Pectis violacea Gray schließt sich im Baue der vorigen Art vollständig an. Tribus: Senecioneae. Subtribus: Senecioninae. Arnica montana L. Bau und Entwicklung der Frucht ist ausführlich beschrieben von C. L. Gerdts, l.c,p. 50 ff. und von Tschisch-Oesterle, Anatom. Atlas, p. 273, Taf. 62; die Entwicklung der Masse allerdings in anderer Auffassung. Das Flächenbild der Masse ist ein in schmale Platten gesondertes, lockeres, unregelmäßiges Netz mit schmalen Längsstreifen, verdickten schwarzen Stellen und größeren Lücken, die sich bei Isolierung der Masse im Chromsäure-Schwefelsäuregemisch als ungedeckt erweisen. Es ist also keine primäre braune Haut entwickelt, die auch (bei derselben Behandlung) an sehr jugend- lichen Früchten, an denen sich nur vereinzelte Masseknäuel zeigen, nicht beobachtet werden kann. Die Entwicklungsgeschichte ist in den Figuren 47—50 (Taf. II) bildlich wiedergegeben. In Fig 17 ist eine Querschnittspartie eines sehr jungen Fruchtknotens gezeichnet, an dem noch keine besonders scharfe Differenzierung der Gewebe auftritt; Fig. 48 dagegen läßt die Epidermis, das Hypoderm, das aus einer Zellreihe besteht, und die Anlage des mechanischen Gewebes (Fig. 48,,) erkennen an der Außenseite Kohleähnliche Masse der Kompositen. 123 dieser Anlage ist weder eine Bräunung, noch ein Auftreten der Masse zu erkennen. Dieses letztere zeigt ein späteres Stadium (Fig. 49); die beiden äußeren Zellreihen des mechanischen Gewebes besitzen schon den spezifischen Charakter, indem deren Zellen verdickt und verholzt sind, die inneren Zellen sind dagegen noch dünnwandig; die Bastfasern zeigen in der Flächenansicht spitze Zäpfchen, daher auch an der Masse nicht sehr zahlreiche Zäpfchenlücken vorhanden sind. Die Masse trittin den »Zwickeln« und aufder Außen- seite der Bastzellen auf; die innere tangentiale Wand der Hypodermzellen ist zumeist deutlich erhalten. Vereinzelt finden sich auch Lücken, nämlich Interzellularräume zwischen Hypoderm und Bastfaserbündel, vor (auf die, wie es scheint, Gerdts ein besonderes Gewicht legt), in denen noch keine Masse enthalten ist. Der Querschnitt der reifen Frucht (Tafel III, Fig. 50) läßt die Masse als dicken Belag der Bast- faserbündel beobachten. Epidermis ist nur stellenweise noch erhalten, das Hypoderm größtenteils ver- drängt. Weitere Angaben sind in dem Abschnitte über die Entwicklung der Masse mitgeteilt. Tribus: Cynareae. Subtribus: Echinopsidinae. Echinops corniger DC. Diese und alle übrigen untersuchten Arten der Gattung Echinops (E. banaticus Rchb,., E. sphaerocephalus L., E. Ritro L., E. candidus Boiss., E. exaltatus?) bilden eine höchst bemerkens- werte Ausnahme bezüglich des Vorkommens der Masse von allen darauf geprüften Kompositen: Sie besitzen nur in den Hüllblättern! des (einblütigen) Köpfchens erster Ordnung die Masse, den Früchten fehlt sie vollständig. Aber auch das Vorkommen in den Hüllblättern ist ein sehr eigentümliches und bisher noch nicht beobachtetes. Auch bei Sphaeranthus (vgl. Taf. I, Fig. 9— 10) tritt die Masse im Hüllblatt des Köpfchens erster Ordnung auf, ist aber nur den Bastfaserbündeln angelagert. Bei Echinops ist dies auch der Fall, aber es findet sich noch ein zweiter Herd vor, die Epidermis der Innenseite des Hüllblattes. An Flächenstücken oder durch Kalilauge aufgehellten Hüllblättern ist zunächst (bei Betrachtung der Innenfläche) ein großmaschiges, ziemlich regelmäßiges Netz der Masse wahrzu- nehmen, dessen Maschenlücken von Längsstreifen, die durch kurze Querstreifen verbunden sind, gebildet werden; es entstehen daher im Sinne der Hüllblattlängsachse stark gestreckte schmale Rechtecke und Trapeze. Bei Betrachtung der Außenseite des Hüllblattes sieht man auf dem nur durchscheinenden groß- maschigen Netze ein engmaschiges Netz in kleineren Partien oder auch nur korallenartig verzweigte schwarze Stücke auflagern (Taf. III, Fig. 51 und 52). Wir haben demnach zwei voneinander getrennte gewissermaßen unabhängige Entstehungsherde: die Bastfaserbündel und Bastfaserplatten (Fig. 51, ,, ,) im Inneren des Hüllblattes und die Epidermis der Innenseite (Fig. 51,,). Während nun der genetische Zusammenhang der Masse mit mechanischem Gewebe im ersteren Falle klar ausgeprägt ist, scheint dies ‚bei dem Epidermisherde keine Geltung zu haben. Das ist aber nur scheinbar — denn auch hier ist die Masse an einem solchen Gewebe entstanden, da die Epidermis aus langgestreckten, ziemlich stark ver- dickten, reichlich porösen und mit spitzen Enden ineinander verkeilten Zellen — also echten Faser- sklereiden — zusammengesetzt ist (Fig. 52,,). Eine Zäpfchenbildung habe ich an den Epidermisfasern nicht beobachtet. JedeMasche des Netzes der Masse entspricht genau den Konturen der Epidermis- zellen: Nur der mittlere und untere Teil des Hüllblattes, der schon dem freien Auge an der glänzenden Innenseite bräunlich gefärbt erscheint, enthält die Masse; die lichten Spitzen sind davon frei. Subiribus: Centaureinae. Carthamus tinctorins L. (Abbildung der Frucht siehe Hoffmann, I. c., p. 325, Fig. 148 G). Die anatomischen Verhältnisse der Saflorfrucht sind mehrmals beschrieben worden. ? Da das Studium der Entwicklungsgeschichte der Frucht zeigte, daß wir es hier mit einem echten Sekret zu tun haben, die 1 Über die Lagerung der Bastbündel in den 15 Hüllblättern vgl. Heineck, 1. c., p. 17 u. Taf. 1, Fig. 7. 2 Vgl. T. F. Hanausek in Wiesner, Rohstoffe, 2. Aufl., 2. Bd., p. 865 ff. 124 T. F. Hanansek, »Masse«, die eine braune Farbe besitzt und nur ganz ausnahmsweise an einzelnen wenigen Stellen schwärzlich erscheint, auf eine ganz andere Weise entsteht, wie denn auch ihr Vorkommen innerhalb der Sklerenchymschicht (nicht wie bei Sclerocarpus an Stelle der Mittellamelle) insofern ein sehr eigen- tümliches ist, als die braune Substanz einer (oder mehreren) Reihen von Zellen entspricht, so kann man Carthamnus nicht zu den Gattungen zählen, die die »echte Masse« führen. Daß ich Carthamus trotzdem aufgenommen habe, hat seinen Grund in dem Verhalten des Sekretes. Zunächst bildet es eine zusammen- hängende Substanz, die in ihren Durchbrechungen und Lücken, beziehungsweise Fortsätzen die Konturen der angrenzenden Sklerenchymzellen zeigt und gleich der Masse eine bestimmte Zone im Perikarp ein- nimmt. Weiters ist das braune Sekret aus der reifen Frucht auch im Wiesner’schen Gemisch nach wochenlanger Einwirkung nicht zerstört worden. Auch die chemische Analyse weist nach Mitteilungen der Herren Dafert und Miklauz wesentliche Verschiedenheiten in der Elementarzusammensetzung der braunen Substanz von Carthamus gegenüber der Masse von Tagetes, Dahlia etc. nach. Die sehr eigen- tümlichen Verhältnisse rechtfertigen auch eine eingehendere Behandlung des anatomischen Baues. Die Oberhaut der Fruchtschale bestelt aus parallel zur Längenachse gestreckten, in der Flächen- ansicht vier- bis sechsseitigen, reichlich getüpfelten, nur wenig abgeplatteten Zellen, die an der Außen- seite stark verdickt sind. Gleich der Oberhaut sind auch die übrigen Schichten des Perikarps skleren- chymatischer Natur. Die subepidermalen Zellen bilden ein meist zweireihiges Hypoderm und stellen buchtig konturierte, verholzte und poröse Sklereiden dar, die verschieden große Interzellularen zwischen sich frei lassen, also ein sklerenchymatisches Schwammgewebe repräsentieren. Die darauf folgenden Schichten enthalten enge aneinanderschließende, mächtig verdickte, gestreckte, verschieden lange, poröse Zellen mit wellenförmig gewundenen Wänden, die weiter nach innen einen deutlich faserartigen Charakter annehmen. In einer Zone zwischen diesen letzteren, einer Zellhöhe entsprechend, findet man das Sekret in breiten, vielfach anastomosierenden, unregelmäßig konturierten Platten von brauner Farbe eingeschaltet. An diese Hartschichten legt sich ein aus drei bis vier Zellreihen gebildetes Gewebe an, das aus gelblich- gefärbten, mit ausgezeichnet geschichteten Wänden versehenen, im Querschnitte scharfkantig polygonalen, längsgestreckten Zellen besteht. Das an einem Ende verbreiterte Lumen enthält einen gelblichen krümeligen Inhalt. Im Fruchtknoten ist diese Schicht ein selbständiges Gewebe; Harz (l. c., p. 802) und auch Gerdts (bei Onicus und Centaurea) bezeichnen sie als die mehrreihige Oberhaut der Samenschale. — Die folgende Gewebelage ist ein weiches, reichlich durchlüftetes Schwammparenchym, dessen Zellwände netz- förmig verdickte Platten (die Stellen, an denen zwei Zellen zusammenhängen) besitzen. Das nur in dem Fruchtknoten und in der unreifen Frucht reichlich vorhandene Calciumoxalat (in Prismen) fehlt auch der reifen Frucht nicht; auch in dem Schwammparenchym (Samenschale) findet man mitunter eine Krystalldruse. Die Flächenansicht des Sekretes ist in Wiesner’s Festschrift (Taf. III, Fig. 8) abgebildet. Die Kon- turen der Sklereiden, zwischen denen es auftritt, sind an dem Sekret gut zu erkennen. Man kann deutlich den Umriß der angrenzenden Sklereiden mit den mehr oder weniger geraden (querlaufenden) Kurz- und den wellig gebuchteten Längswänden, sowie das Vorkommen der Poren beobachten. Die den Längswänden entsprechenden Teile der Sekretplatten sind mit Buckeln und Höckern versehen: Das Chromsäure- Schwefelsäuregemisch-Präparat macht einen frappierenden Eindruck, da es dem negativen Abdruck einer, einreihigen Gewebeschicht gleicht. Die Früchte von Carthamus lanatus L. und C. oxyacantha M. B. stimmen im Baue der Fruchtschale und im Aussehen des Sekretes mit C. tinctorius überein. Einige Verschiedenheiten zeigt dagegen C. dentatus Vahl., indem dessen Oberhaut und Hypoderm von der Sklerose freibleiben. Die Oberhaut besitzt ziemlich große Zellen mit dünnen Radial- und Innenwänden; die Außenwände dagegen sind enorm dick und quellen in Kalilauge auf. Das Hypoderm zeigt größere Interzellularen und seine Zellen haben quellbare Wände. Im übrigen gleicht das Perikarp dem von C. tinctorius. Über die Entwicklungsgeschichte enthält das IV. Kapitel ausführliche Mitteilungen. 1 Das gleiche ist bei dem Sekret von Caesulia axillaris Rxb., das in der reifen Frucht in Gestalt von hohlen Schläuchen ent- halten ist, der Fall; auch das Sekret in der Frucht von Chrysanthemum montanum L. ist in hohem Grade widerstandsfähig. Kohleähnliche Masse der Kompositen. 125 Tribus: Mutisieae. Subtribus: Nassauvinae. Perezia sp. Schon im Jahre 1885 hat C. Hartwich! in dem Wurzelstock und der Wurzel einer Perezia-Art? ein dunkelbraunes, interzellular gelagertes »Sekret« gefunden, dessen außerordentliche Widerstandsfähigkeit gegen lösende Reagentien auf eine besondere chemische Zusammensetzung schließen ließ. In der Tat ist dieses »Sekret« dieselbe Masse, die wir im Perikarp oder in den Hüllblättern der im Vorhergehenden angeführten Kompositen gefunden haben. Es war nun von besonderem Interesse zu erfahren, ob auch die Frucht von Perezia-Arten die Masse enthält. Durch gütige Vermittlung des Herrn Prof. Dr. P. Magnus, beziehungsweise des Herrn Geh. Ober- regierungsrates Prof. Dr. Engler, erhielt ich aus dem Berliner botanischen Museum Früchte von Perezia achalensıs (O. Kuntze) Hieron. =(P. multiflora ß achalensis O. Kuntze, Argentin., Cordoba) zur Unter- suchung. Die Früchte der genannten Art enthalten die Masse nicht. Die anatomische Untersuchung ließ auch alsbald den Grund des Fehlens der Masse erkennen: dem Perikarp fehlt jedwede Art sklero- tischer Elemente. Wenn sich aus allen untersuchten Fällen die Tatsache ergeben hat, daß die Masse nur im Zusammenhang mit mechanischen Gewebeelementen, mit Bastfasern oder Sklereiden im allgemeinen (Steinzellen) auftreten kann, so ist Perezia gewissermaßen ein Beispiel für die negative Seite des Beweises: Beim Fehlen mechanischer Elemente kann es auch keine Masse geben. Des besonderen Interesses wegen wurde eine Querschnittspartie bildlich wiedergegeben (Taf. III, Fig. 53). Der Bau des Perikarps und der Samenhaut ist — soweit sich dies an der reifen Frucht fest- stellen läßt, überaus einfach. Das Perikarp besteht nur mehr aus der Epidermis (Fig. 53, P), die aus papillös vorgewölbten, an der Außenseite stark verdickten, in der Fläche polygonalen tiefbraunen Zellen zusammengesetzt ist; zahlreiche sogenannte Zwillingshaare, deren Basis von mehreren etwas höher stehenden Zellen umsäumt ist, sind in der Oberhaut eingeschaltet. Von den übrigen Gewebeschichten des Perikarps finden sich nur vereinzelte Reste eines dünnwandigen Parenchyms und mehrere kleine isolierte Komplexe von faserigen Elementen vor, in denen winzige Spiralgefäße (G) verlaufen. Nur diese Komplexe vermitteln einen lockeren Zusammenhang mit dem Samen, den der größte Teil des Perikarps nur lose umgibt. Die Epidermis der Samenschale besteht ebenfalls aus stark kuppenförmig vorgewölbten, aber viel dünnerwandigen Zellen (Fig. 53, S); darunter liegt ein Streifen undeutlicher, nur mehr strichelig aus- sehender Elemente. Das Vorkommen im Wurzelstocke und in den Wurzeln hat Hartwich? genau beschrieben. Die mir gütigst von Prof. Hartwich übersandten Muster von Perezia-Wurzeln wurden eingehend unter- sucht und auch der Chromsäurewirkung unterworfen. Die Masse bleibt als ein zartes Netz oder richtiger als ein aus Stäben zusammengesetztes Gitterwerk zurück, das quantitativ gegenüber dem Vorkommen in Kompositenfrüchten und auch gegenüber den großen Sekretbehältern, in denen das Perezon enthalten ist, sehr zurücktritt. »Es lassen sich«, wie Hartwich sagt, »schon mit bloßem Auge schwarze Punkte in der Rinde, dem Marke und zwischen den Markstrahlen der Wurzel erkennen, ferner findet sich diese Erschei- nung noch ausgeprägter in den Markstrahlen und der Rinde des Wurzelstockes. Diese Flecken und Punkte bestehen in der Wurzel aus Gruppen von 1—6 Sklerenchymzellen, deren Querschnitt rundlich ist. Im Wurzelstock bestehen diese Gruppen aus viel mehr Zellen und der Querschnitt der einzelnen Zellen ist gestreckt.« 1 Chem. Ztg.(Cöthen), 1885, p. 1298. mit fünf Figuren. 2 Die Art ist nicht bestimmt. Nach Hartwich, Die neuen Arzneidrogen, Berlin 1897, p. 247—248, wird die Droge von P. oxylepis Gray, P. Schaffneri Gray, P. Parryi Gray, P. rigida Gray, P. nana Gray und P. Wrighlii Gray geliefert. 3 Vgl. auch Wiesner’s Festschrift, p. 140 — 141, wo die Ausführungen Hartwich's wiedergegeben sind. Denkschr. der mathem.-naturw. Kl. Bd. LXXXVI. 17 126 T. F. Hananusek, Der Wurzelstock stand mir nicht zur Verfügung; aus der Beschreibung Hartwich’s und seiner Abbildung 5 (Sklerenchymgruppe aus einem Markstrahle des Wurzelstockes) ergibt sich, daß auch hier die Masse an das sklerenchymatische Gewebe gebunden ist. Besonders schön zeigt sich dies in den Wurzeln. Die Wurzel besitzt ein reichliches poröses, mitunter etwas kollenchymatisch entwickeltes Grund- gewebe (Taf. III, Fig. 54—56), ferner die im Kreise stehenden Leitbündel (und Interfaszikularbündel), vor denselben an deren Außenseite je eine Gruppe großer interzellularer (schizogener) Sekretbehälter mit dem gelben Perezon (das sich in Alkalien mit prächtig violetter Farbe löst) und endlich zerstreut im Gewebe zahlreiche, sehr verschieden umfangreiche Gruppen von Sklereiden. Nahe der Peripherie enthalten diese Gruppen oft nur 1—2 Zellen, nach einwärts und besonders im Marke häufig 10— 15, sogar 20 Zellen. Im Querschnitt (Fig. 55sk) sind die Sklereiden kreisrund, erscheinen deutlich geschichtet, besitzen ein kleines rundes Lumen mit strahlig laufenden Poren; sie gleichen hiemit sehr den echten Bastfasern (im Quer- schnitte). In der Längsansicht hingegen (Taf. II, Fig. 56, A und B) erscheinen sie als längere oder kürzere Stabzellen, die mit geraden, wagrechten oder wenig schiefen Querwänden aneinander stoßen und lange Züge im Gewebe bilden. Diese Sklereiden und nur diese allein besitzen die Masse angelagert, die hauptsächlich in den »Zwickeln« der Zellen, also in den Zwischenräumen zwischen drei aneinander stoßenden Zellen auftritt. Sie erscheint also an Stelle der Mittellamelle genau so, wie bei Sclerocarpus africanus. In der Längsansicht findet man demnach die Masse in geraden, parallelen, durch kurze Querbänder — deren Lage selbstredend den-aneinander stoßenden Querenden der Stabsklereiden ent- spricht — verbundenen Streifen, die stellenweise in dünnere Schichten verbreitert sind (Taf. III, Fig. 56 B). Im Xylem ist die Masse nicht vorhanden. Es sei noch bemerkt, daß nach Behandlung mit verdünnter Schwefelsäure nur ganz vereinzelt Gypsnadeln auftreten. Obwohl bei der mikroskopischen Durchmusterung zahlreicher Quer- und Längs- schnitte Kalziumoxalat weder in Krystallen noch in Sandform beobachtet werden konnte, so muß doch eine Kalkverbindung, wenn auch in geringer Menge, vorhanden sein. Das Grundgewebe ist reichlichst mit Inulin erfüllt, das förmliche Ausgüsse des Zellumens bildet und dann in kantigen, sprungreichen, wie es scheint, auch krystallinischen Bruchstücken im Gesichtsfelde erscheint. Im kalten Wasser ist davon nur wenig löslich; im heißen dagegen löst sich der gesamte Inhalt und kann durch Zusatz von Alkohol (bis zur Verdrängung des Wassers) in Gestalt runder, oft zu mehreren zusammenfließender: Körner aus- gefällt werden. Durch Jod wird der Niederschlag nicht gefärbt. III. Der Bau des Kompositenperikarps mit Beziehung auf das Vorkommen der „Masse“, Über den Bau der Kompositenfruchtschale besitzen wir eine vorzügliche Arbeit von O. Heineck!, die die Früchte insbesondere auf ihre Einrichtungen bezüglich der Festigkeit gegen Zug, Druck, Biegen und Abscheren berücksichtigt. Heineck vermochte im Sinne der Schwendener’schen Anschauungen (»Das mechanische Prinzip im mechanischen Bau der Monokotylen, 1874«) vier Typen aufzustellen, in denen das mechanische Prinzip zur Anwendung kommt. Auch vier Kombinationen der Typen lassen sich nachweisen. Der erste Typus ist durch das System von Trägern mit Gurtungen, der zweite durch die zylindrische oder in Wellenblechform ausgebildete Röhre vertreten, in beiden sind die mechanischen Zellen — Bastfasern — parallel der Fruchtlängsachse angeordnet. Im dritten Typus dagegen erscheinen sie radial gestellt, das heißt sie stehen nebeneinander und sind senkrecht zur Oberfläche gegen den Mittel- punkt gerichtet. Der vierte Typus wird nur durch Echinops repräsentiert: das Perikarp entbehrt der Hart- bastzellen, erhält aber durch eine dauernde Hülle, deren Blätter reichlich mechanische Gewebe enthalten, 1 Vgl. Note 6 auf p. (2). Kohleähnliche Masse der Kompositen. 127 einen hinlänglichen Schutz. ! Das Vorkommen dieser Typen und ihrer Kombinationen wird in der genannten Arbeit durch sehr zahlreiche Beispiele erläutert und in Beziehung zu der äußeren Gestalt der Früchte gebracht; auch die anderen Gewebe der Fruchtschale, die Epidermis und deren Trichome, das »Bastparenchym« u.s. w. werden entsprechend behandelt. Über die eigentümliche Anschauung Heineck’s betreffs der Masse wurde schon bei Ageratum und Rudbeckia das Nötige angemerkt. Da die Masse, wie die Einzeluntersuchungen dartun, in bezug auf ihre Entstehung und ihr Vor- kommen an die mechanischen Gewebe gebunden ist, so muß ihr Aussehen und ihre räumliche Entwicklung mit der Gestaltung dieser Gewebe, somit auch mit den Typen Heineck’s im Zusammenhang stehen. In der Zusammenstellung der Resultate meiner Untersuchung habe ich aber darauf nicht Rücksicht genommen da die Zahl der untersuchten masseführenden Gattungen (98) doch zu gering ist. Ich gebe daher im folgenden nur eine Erörterung der histologischen Zusammensetzung der Fruchtschale (und der Hüllen) insofern das Vorkommen der Masse hiebei in Betracht kommt. In den weitaus häufigsten Fällen setzt sich die Fruchtschale aus der Epidermis der Außenseite aus einem unter der ersteren liegenden, sehr verschieden mächtigen Gewebe, das ich als Hypoderm bezeichne, aus einem Mantel mechanischer Zellen (den Bastfaserbündeln oder Hartbastteil) und aus einem zwischen dem mechanischen Gewebe und der Testa gelegenen inneren Parenchym mit den Gefäßteilen zusammen. An reifen Früchten einzelner Gattungen (Ageratum, Taf. I, Fig. 1, 2, Flaveria, Taf. II, Fig. 41, 42, Pectis, Sclerocarpus universalis, Tat. II, Fig. 23) Kann die Epidermis der Außenseite bei gering entwickeltem oder reduziertem Hypoderm stellenweise oder fast gänzlich abgeworfen worden sein und dann bildet die Masse die äußere Begrenzung der Frucht und stellt somit tatsächlich eine mitunter gebrechliche, bröckelige Schutzschicht dar, als die sie Heineck anspricht. Im allgemeinen weist die Epidermis (der Außenseite) wenig Verschiedenheit auf. Nach der Größe der Zellen kann man großzellige (Taf. I, Fig. 14, Taf. II, Fig. 36, Taf. III, Fig. 39) und kleinzellige (Taf. I, Fig. 8, Taf. Il, Fig. 31) Epidermen unterscheiden. Die Entwicklung der Cuticula ist stets kräftig, häufig sind Falten- bildungen (Taf. II, Fig. 18, 25, Taf. III, Fig. 44). Im Querschnitt erscheinen die Oberhautzellen meist qua- dratisch, seltener rechteckig, die längeren Seiten radial gestellt (Taf. II, Fig. 25), in der Flächenansicht aber sehr verschieden; nicht selten sind langgestreckte Zellformen (Taf. II, Fig. 26). Die Außenwände der Oberhautzellen sind fast durchwegs stark verdickt, nicht selten auch die inneren tangentiallaufenden . Wände, aber nicht so stark (Taf. I, Fig 17). Dagegen sind die Radialwände nur dünn und häufig knitterig gefaltet. Eine bemerkenswerte Form zeigt die Epidermis von Dysodia glandulosa (Taf. II, Fig. 45), mit den papillös vorgewölbten und allseitig stark verdickten, sklerenchymatischen Zellen; die Außenwände bilden eine Wellenlinie. Mitunter sind die Außenwände auch quellbar, wie bei Carthamus dentatus. Das Hypoderm zeigt trotz der großen Verschiedenheit seiner Ausbildung eine stufenweise auf-, bezienungsweise abschreitende Entwicklung. Wo es an der reifen Frucht nicht mehr beobachtet werden kann, wie bei Arnica, Achyrachaena, Flaveria, Pectis, ist es nur obliteriert und in früheren Ent- wicklungsstadien der Frucht stets zu finden. Im einfachsten Falle bildet es eine Zellreihe, wie bei rontanoa (Taf. Il, Fig. 25), Rudbeckia (Taf. I, Fig. 31); zweireihig, d. h. aus zwei Zellreihen zusammen- gesetzt, ist es bei Astemma (Taf. I, Fig. 17); mitunter treten Zweiteilungen in typisch einreihigem Hypo- derm auf, wie bei Engelmannia (Taf. I, Fig. 15). Einreihig mit deutlich sklerotischem Charakter ist es bei Chaenactis. Dahlia besitzt nur mehr ein rudimentäres, aus einzelnen, gewissermaßen als Träger fungieren- den Gruppen von Zellen zusammengesetztes Hypoderm; die Zellen sind sklerosiert. Das zweireihige Hypoderm von Siegesbeckia zeigt eine Art von Heteromorphie: die äußere Reihe besitzt radialgestreckte mit Netzleisten verdickte Zellen, die innere besteht aus tangential gestreckten Zellen (vgl. unten Tetragono- theca). Die höchste Entwicklung zeigt das nach dem Helianthus-Typus ausgebildete Hypoderm. Es besteht aus mehreren bis vielen Reihen radial angeordneter, tangential gestreckter Zellen, die entweder 1 Zu diesen durch die mechanischen Zellen geschaffenen Schutzmitteln gesellt sich noch ein weiteres: Die Anhäufung von Caleiumoxalatkrystallen, die bei einigen Gattungen förmliche Panzer bilden, wie bei Vernonia, Ethulia, Gynura u. a. ide 128 T. F. Hanansek, dünnwandig sind (Bidens, Taf. III, Fig. 39; Verbesina, Taf. II, Fig. 33; Perymenium, Tat. II, Fig. 36), oder derbwandig bis zur sklerenchymatischen Verdickung; reichliche Poren durchsetzen die Zellwände und geben diesen eine Ähnlichkeit mit einem Siebe; Heineck nennt sie daher Siebzellen. Derbwandig sind sie bei Helianthus, Silphium (hier nicht genau radial angeordnet, Taf. I, Fig. 14); echte Sklerenchymzellen treten bei Heliopsis (Taf. I, Fig. 18) und bei Thelesperma auf. Bei Tetragonotheca finden wir wieder eine Heteromorphie wie bei Siegesbeckia: die äußeren Zellreihen sind von dünnwandigen Zellen zusammen- gesetzt und mitunter reduziert, die innerste Hypodermzellreihe besteht aus großen, sehr dickwandigen, im Querschnitte elliptisch-eiförmigen Sklereiden (Taf. II,Fig. 28, 22). Die Sklerosierung der Hypodermzellen ist insofern nicht ohne Bedeutung, als mitunter die Masse (wie bei Heliopsis, Taf. I, Fig. 18) zwischen solchen Zellen eingeschaltet, daselbst eine sekundäre Lagerstätte findet. — Einzelne Abänderungen erfährt die Ausbildung des Hypoderms in den Ecken, Kanten, Rippen und Flügeln der Früchte (vgl. Taf. II, Fig. 20, 33), worüber im Kapitel »Einzelbeschreibungen« das Nötige angegeben ist. Das mechanische Gewebe besteht aus parallel zur Längsachse der Frucht angeordneten Bastfaser- zellen (oder Hartbastzellen genannt), die entweder zu isolierten Bündeln oder zu einem geschlossenen, mitunter durch radiallaufende Züge von Parenchymzellen (Saftleiter, vgl. Zelianthus) unterbrochenen Mantel vereinigt sind. Von den verschiedenen Formen dieses Gewebes, das dem ersten und zweiten Typus Heineck's und deren Kombination entspricht, sollen nur diejenigen hervorgehoben werden, die eine bemerkenswerte Ausbildung der Masse bedingen. Einem geschlossenen Hartbastmantel entspricht auch eine geschlossene Schicht der Masse, so bei Ageratum (Taf. 1, Fig. 1), Engelmannia (Tat. 1, Fig. 15), Astemma (Taf. I, Fig. 16 und 17), Eclipta (Taf. I, Fig. 19), Perymenium (Taf. II, Fig. 36), Flaveria (Taf. IIl, Fig. 41). Die Masse folgt genau den (Außen-) Konturen des mechanischen Gewebes (schön bei Cosmos, Taf. II, Fig. 40), setzt sich auch in die Flügel fort, wenn die Hartbastbündel in diese hineinreichen (Dahlia); im entgegengesetzten Falle bricht die Masse am Flügelgrunde ab (bei Szlphium, Taf. I, Fig. 13) oder schaltet den Flügel überhaupt aus (bei Chrysanthellum, Taf. II, Fig. 37). Besteht das mechanische Gewebe aus isolierten Bastfaserbündeln, so besitzt jedes derselben auf seiner Außenseite einen Belag der Masse; hieher gehören hauptsächlich die Gattungen mit gerippten oder 4—Ö5kantigen Früchten, wie Selerocarpus (Taf. Il, Fig. 23), Montanoa (Taf. II, Fig. 25), Dysodia (Taf. II, Fig. 45), Arnica (Taf. II, Fig. 50) u. a. Sind die Bastbündel durch eine schmale Brücke von Bastfasern miteinander verbunden, so besitzt auch diese einen Massebelag und alle Beläge schließen zu einem Continuum zusammen, wie bei Chaenactis (Taf. III, Fig. 44); hiedurch wird die Abhängigkeit der Masse von den Bastfasern deutlich ausgedrückt. Besonders klar und beweiskräftig erscheint dieser Zusammenhang des mechanischen Gewebes mit der Masse in denjenigen Fällen aus- gedrückt, in denen nebst einer geschlossenen Bastzellreihe noch isolierte Bündel in den Rippen der Frucht- schale vorkommen. Ein ausgezeichnetes Beispiel hiefür liefert Brickellia (Taf. I, Fig. 6 und 7). In den zehn Rippen der Frucht befinden sich ebensoviele Bastbündel, die an ihrer Außenseite einen Belag der Masse tragen; ein weiter nach innen zu liegender Bastfasermantel mit einer Zellreihe führt ebenfalls den Massebelag. Die Bastfaserzellen sind durch den Besitz von zapfenartigen Vorsprüngen an ihrer Außenseite ausgezeichnet; besonders reichlich ist die äußerste Bündelreihe damit versehen. Die Zapfen sind an einer und derselben Frucht von gleicher Länge, am freien Ende abgerundet (Taf. I, Fig. 4) oder kantig abgestumpft (Taf. I Fig. 55), seltener spitz; eine besondere Art geknöpfter Formen mit pilz- oder ohrmuschelähnlichem Ende zeigt Melanthera (Taf. II, Fig. 32). Die Zapfen sind zentrifugale Wucherungen der Zellwand, an der sie lokale Verdickungen bilden, sie erzeugen schon an den frühesten Entwicklungsstadien der Masse, der »primären Haut«, Lücken, die in sehr vielen Fällen frei von der Masse bleiben und ihr ein siebartiges Aus- sehen geben; nur bei gewaltiger Anhäufung derMasse werden auch sie überdeckt, wie bei Barroetea (Taf. I, Fig. 8), deren spitze Zapfen eine Decke der Masse besitzen; am Querschnitte ist dies deutlich wahr- zunehmen. Kohleähnliche Masse der Kompositen. 129 Das Parenchym der Innenseite der Fruchtschale, das zumeist durch ein- oder mehrreihige Zellzüge mit dem Hypoderm in Verbindung steht, setzt sich aus meist dünnwandigen, sehr verschieden großen Zellen zusammen, enthält die Leitbündelstränge und ist in der reifen Frucht meist nur mehr in stark kollabiertem Zustande zu beobachten. Die Abgrenzung des Perikarps gegen die Samenschale, also der Abschluß desselben an der Innen- seite ist an den reifen Früchten der Kompositen bekanntlich keineswegs immer deutlich und sicher fest- zustellen. Auf das oben beschriebene Parenchym folgt bei vielen Gattungen eine Reihe ausgezeichnet mit Netzleisten verdickter Zellen. Bei Dysodia (Taf. III, Fig. 45) finden wir das innere Parenchym durch die Reihe der Netzleistenzellen abgeschlossen; darauf folgt (im Querschnitte) ein brauner, in die Einzelelemente nicht auflösbarer Streifen und zuletzt die bekannte Zellreihe mit dicken, farblosen Zellwänden, deren Inhalt Aleuronkörner und Fett bilden; es ist die so häufig an den Samen auftretende Aleuronschicht. Der braune Streifen gehört der Samenschale an. Die darauffolgende hyaline Schicht wird von vielen Beob- achtern als Endospermrest angesehen; entwicklungsgeschichtliche Untersuchungen führten Gerdts (l.c., p. 12 und 14) zu der Annahme, sie sei die innere Epidermis des Integuments. Ich bin geneigt, dieser Ansicht zuzustimmen. Die oben angeführten Zellen mit der Netzleistenverdickung möchte ich nur dem Perikarp zuteilen. Andere Beispiele für schöne Entwicklung dieser Schicht liefern Eclipta (Taf. I, Fig. 22), und Engelmannia (Taf. I, Fig 15). Gerdts (l. c., p. 76) bildet einen Längsschnitt durch die reife Frucht von Cichorium Intybus L. ab, an dem eine Zellreihe (O) den Netzleistenzellen ähnlich sieht. Er betrachtet sie als eine Quellschicht und bemerkt, daß sie nicht zur Fruchtwand gehöre. Eine eingehende Behandlung der die Perikarpabgrenzung betreffenden Frage liegt außer dem Bereiche dieser Arbeit. Nur so viel seinoch bemerkt, daß es Gattungen gibt, an deren Früchten die Samenhaut scharf von dem Perikarp abgegrenzt ist, wie zum Beispiel bei Humea,! Sclerocarpus universalis, Sabazia humilis, Perezia achalensis. Die hier beschriebene Gewebefolge stellt den am häufigsten auftretenden Bau des Kompositenperi- karps dar, sie bildet die erste typische Grundform und entspricht dem I. und II. Typus und deren Kombination, die Heineck nach dem mechanischen Prinzip aufgestellt hat. Die Früchte dieser Gruppe enthalten zum großen Teile die Masse. Die zweite typische Grundform in Bezug auf die Gewebezusammensetzung umfaßt alle jene _ Gattungen, deren Perikarp sich nur aus der Epidermis und einem spärlichen Parenchym konstituiert, dagegen der mechanischen Zellen des Hartbastes oder Sklerenchyms gänzlich entbehrt. Hieher gehören die Gattungen mit außerordentlich kleinen Früchten, wie Perezia, Gnaphalium und Verwandte. Das Vor- kommen der Masse ist zufolge der Abwesenheit mechanischer Zellen in dieser Gruppe ausgeschlossen. Die dritte typische Grundform steht im direkten Gegensatze zur vorigen; denn nahezu alle Gewebe sind der Sklerose unterworfen: die Zellen der Epidermis, des Hypoderms und die des inneren Parenchyms sind im extremen Falle in Sklereiden umgewandelt. (Carthamus tinctorius). Die beiden erst- genannten Gewebe können auch von der Sklerose freibleiben (Carthamus dentatus, Sclerocarpus). Die Masse kommt hier nur selten vor. Die vierte typische Grundform nähert sich der ersten und schließt den Ring: Ein meist geschlossener Mantel radial gestreckter und ebenso gestellter Sklereiden liegt zwischen Hypoderm und Innenparenchym; so bei Cirsium, Galactites u. a. Sie entspricht dem dritten mechanischen Typus von Heinek. Das Hypoderm besteht mitunter aus schleimführenden Zellen. Hieher gehört wohl auch, obgleich durch eine besondere Abänderung ausgezeichnet, die Gattung Humea. Das Perikarp besitzt eine aus derbwandigen Zellen bestehende Oberhaut, ein in ein Schleimgewebe umgewandeltes Hypoderm, eine sogenannte »Kuppenzellenschicht« und ein inneres 1 T.F.Hanausek, Über das Perikarp von Humea elegans Sm., Bericht der Deutschen Botanischen Gesellschaft, 1908. XXVla,p. 292ff. 130 T. F. Hanausek, Parenchym, dessen äußerste (erste) Reihe isodiametrische dünnwandige Zellen mit quadratischen Krystall- tafeln von Calciumoxalat führt. Die »Kuppenzellen« sind braun, undurchsichtig, stark verdickt, besitzen die Gestalt steiler Kegel mit abgerundetem Scheitel und stecken in farblosen, glashellen, sehr widerstands- fähigen Kappen: sie bilden in einer einreihigen Schicht eine feste Kapsel um den Samen. Die dieser Gewebefolge angehörigen Früchte sind frei von der Masse. Auch in den Hüllblättern und in den Spreublättern (Ammobium) ist das Vorkommen der Masse nur an die mechanischen Zellen ' gebunden. Das Hüllblatt von Sphaeranthus (Taf. I, Fig. 9, 10) enthält eine Hartbastplatte (Fig. 10, ,), an deren Innenseite die Masse angelagert ist. Bei Ammobium (Tat. I, Fig. 11, 12) tragen die Spreublätter und die dunklen Abschnitte der inneren Hüllblätter die Masse. Erstere besitzen unter derEpidermis einen starken Bastfasermantel (Fig. 12), aber kein Hypoderm, es kommt daher die Masse unmittelbar unter der Oberhaut zu liegen. Die Hüllblätter des Köpfchens erster Ordnung von Echinops besitzen mächtige Bastfaserplatten, die naturgemäß in der Längsmitte des Blattes am kräftigsten entwickelt sind und bei den Arten mit mehrreihigen Hülien Abänderungen der Lage zeigen. Für Echinops sphaerocephalus hat Heineck (l. c., p. 17) festgestellt, daß die fünf Blätter des innersten Kreises die Hartbastbildungen auf der Innenseite, die fünf des mittleren auf der Außenseite und die fünf des »äußersten Kreises wieder auf der Innenseite haben«. Bei Echinops corniger sind die Hüllblätter teilweise verwachsen. Die Bastfasern bilden Bündel und verschieden breite Platten (Taf. III, Fig. 51), die Epidermis der Innen- seite ist aus gestreckten, sklerosierten porösen Zellen, die den Bastfasern gleichen, zusammengesetzt (Taf. III, Fig. 52). In den unterirdischen Teilen von Perezia ist die Masse gleichfalls an die (isoliert auftretenden) Sklereidengruppen gebunden. Es ist bemerkenswert, daß sie in der Frucht von Perezia (zum mindesten in der untersuchten Art P. achalensis) nicht enthalten ist und auch nicht enthalten sein kann, weil dieser mechanische Gewebe fehlen. IV. Entwieklungsgesehichte der „Masse“, Eine eniwicklungsgeschichtliche Darstellung der Masse von Tagetes, Helianthus und Xanthium wurde von mir schon im Jahre 1907 (Hanausek II) gegeben; da aber damals meine Untersuchungen nur auf wenige Arten sich erstreckten, konnten manche Einzelheiten nicht hinlänglich klargestellt und auch eine übersichtliche Behandiung der einzelnen Fälle, die bei der Entwicklung der Masse auftreten, nicht geboten werden. Wir können mit Berücksichtigung der Örtlichkeit, wo die Masse zuerst auftritt und bezüglich der Form, die sie in ihrem ersten Erscheinen besitzt, drei Modi unterscheiden: 1. Die Entwicklung an den Bastfasern mit Bildung einer primären erst farblosen, dann braunen Haut; hiezu mitunter noch ein sekundäres Auftreten im nicht sklerosierten Hypoderm. 2. Die Entwicklung an den Bastfasern ohne Bildung einer primären Haut. 3. Die Entwicklung innerhalb des Sklerenchyms (sklerosierten Parenchyms). 1 Vgl. meine Darstellung des mechanischen Gewebes im Involucrum von Chrvsanthemum in Pharmaz. Post (Wien) 1892, Nr. 27, d. 719 ff. u. Fig. 8. Kohleähnliche Masse der Kompositen. 131 Einer besonderen Darstellung bedarf Carthamus, da es sich bei dieser Gattung um ein echtes Sekret handelt. Schließlich sollen auch noch bezüglich der Schaffung des Raumes, in dem die Masse lagert, einige Bemerkungen mitgeteilt werden. ı. Die Entwicklung der Masse an den Bastfasern mit Bildung einer primären Haut. Dieser Entwicklungsmodus ist weitaus der häufigste und kann als der normale Entstehungsvorgang bezeichnet werden. Im besonderen konnte er an folgenden Gattungen beobachtet werden: Ageratum, Stevia, Fleischmanmia, Trichocoronis, Symphyopappus, Eupatorium, Barroetea, Kuhnia, Gerbera, Melam- podium, Montanoa, Rudbeckia, Wulffia, Gymmolomia, Balsamorhiza, Helianthus, Perymenium, Actino- meris, Coreopsis, Laya, Perityle, Closia, Flaveria, Villanova, Schkuhria, Hymenopappus, Eriophyllum, Bahia, Tagetes, Dysodia, Pectis. Als erste sichtbare Anlage der Masse tritt eine farblose Haut auf, die der Außenseite der Bastfaser- bündel fest anliegt und nach Zerstörung der letzteren durch das Chromsäure-Schwefelsäuregemisch unversehrt zurückbleibt. In kürzester Zeit beginnt sie sich zunächst dem Fruchtscheitel zu bräunen und erscheint durch die Zäpfchen der darunter liegenden Bastiasern von reichlichen kreisrunden Löchelchen (Zäpfchenlücken) durchbohrt; ferner beobachtet man gerade Längsstreifen, die von den Längsrändern der Bastfasern herrühren (Taf. I, Fig. 5). Ob es wirklich Löchelchen sind, die von den Zäpfchen verursacht werden, ist bei der Zartheit des Objektes nicht gut festzustellen; denn an Querschnitten läßt sich die primäre Haut in dieser Phase nicht sichtbar machen. Es ist auch möglich, daß es dünne (hervorragende) Überzüge der Zäpfchen sind, die in der Flächenansicht sich als kleine, doppeltkonturierte Kreise präsen- tieren. Ich habe aber die Bezeichnung Zäpfchenlücken der Einfachheit wegen beibehalten, will aber damit nicht behauptet haben, daß es tatsächliche Lücken sind, obwohl für die Wahrscheinlichkeit dieser Annahme spricht, daß sie von der späteren Auflagerung der Masse frei bleiben. In dem nun folgenden zweiten Stadium, das ich im allgemeinen als Knäuelstadium bezeichne, können mehrere Phasen unterschieden werden. Zugleich mit der fortschreitenden, aber immerhin noch schwachen Bräunung der Haut, die meist in Querstreifen erfolgt (vgl. Taf. I, Fig. 3) und am stärksten am Scheitel beobachtet werden kann, treten am kreisrunden Rande der Lücken braune Ringelchen auf, häufig nur auf einer Seite der Lücke (Taf. I, Fig. 3), und mitunter in so großer Anzahl, daß ein sehr eigentümliches Bild sich daraus ergibt, wie es in Taf. I, Fig. 35 von Perymenium discolor dargestellt ist. Die nächste Phase dieses Stadiums zeigt uns die Verdickung und Bräunung der Längsstreifen der Haut und das Auf- treten der Knäuel. Auf Taf. I, Fig. 4 ist ein Längsschnitt einer Bastfaser der ersten Reihe gezeichnet, an dem beide Schichten der Haut, die ursprüngliche hellere (a) und die aufliegende dunklere (b) zu beobachten sind. Die Scheitel der Zäpfchen sehen anscheinend freiheraus und die sich anlegende dunklere Schichte bildet die Ringelchen, die in der Flächenansicht wahrgenommen werden können. An den Längsstreifen, von diesen gewisser- maßen hervorquellend, erscheinen braune Streifen und Stränge (Taf. I, Fig. 3), die sich allmählich ver- größern, dendritisch oder korallenartig verzweigen, aufknäueln, sich nach und nach zu stärkeren Streifen vereinigen, wobei aber die Zäpfchenlücken stets frei bleiben (Taf. II, Fig. 35). In diesem Stadium tritt sonach die erste Vermehrung der Masse ein, was schon sehr frühzeitig geschehen kann, bei Flaveria am Fruchtknoten noch vor der Anthese. An Flaveria ist auch leicht festzustellen, daß die Zwischen- platten (Grenzschicht) der Masse (Taf. II, Fig. 42, bei a) früher sich entwickeln, daselbst die Vermehrung früher vor sich geht als an den mittleren Teilen der Masseplatten. Bei Symphyopappus erscheinen die Knäuel am Rande der großen Lücken und machen den Eindruck, als ob sie aus diesen hervorgequollen wären. Das dritte Stadium ist das der Anreicherung und endgiltigen Ausbildung des Massekörpers. Die Knäuel verbinden sich zu einem groß- oder kleinmaschigen Netz von sehr verschiedenem Aussehen und häufen an bestimmten Stellen größere Mengen an, die im Querschnitt als Kegel oder Spitzen erscheinen .in der Flächenansicht sich isoliert oder zu Leisten oder dicken Streifen verbunden zeigen. Die Masse- 132 T.F. Hanansek, anhäufung schreitet immer weiter, es kann hiebei das ursprüngliche Netz erhalten bleiben oder es werden auch die Netzmaschen ausgefüllt, so daß schließlich einheitlich dichte, undurchsichtige schwarze Platten (Tagetes) resultieren, die die höchste und letzte Stufe der Massebildung darstellen. Dabei sind auch die Zäpfchenlücken überdeckt worden (vgl. Taf. I, Fig. 3). Von den Formverhältnissen der mechanischen Zellen und wohl auch der Zellen des vorlagernden Hypoderms hängt die so verschiedenartige und für einzelne Gattungen und deren Verwandtenkreis charakteristische Gestaltung des Massenetzes ab, worüber die Einzelbeschreibungen reichlich Auskunft geben. In einzelnen Fällen greift der Prozeß der Massebildung auch auf das benachbarte Gewebe über. Bei Rudbeckia fulgida ist die Masse in normaler Lagerung an den Basifaserbündeln zu beobachten; außerdem aber kommt sie noch zwischen der kleinzelligen Epidermis (Tat. Il, Fig. 31) und dem einreihigen Hypoderm in den »Zellzwickeln« und in schmalen bandartigen Streifen zwischen den Tangentialwänden des Hypo- derms (und der Epidermis) vor. Verbesina helianthioides Nutt. besitzt eine zweite Lage der Masse an der äußeren Tangentialseite der innersten Hypodermzellreihe (Taf. Il, Fig. 34), die durch Massestreifen in den Radialwänden dieser Zellen mit Bastbündelmasse in Verbindung steht. Ein interessantes Vorkommen zeigt Verbesina encelioides, wo sich die Masse von der Hauptlage aus in die Radialwände des viel- reihigen Hypoderms in Schlangenwindungen fortsetzt. Auch bei Wedelia und Montanoa enthalten die Radialwände der Hypodermzellen die Massey letztere gibt schöne Flächenbilder (Taf. II, Fig. 26). Das sekundäre Lager der Masse in dem sklerosierten Hypoderm von Heliopsis (Taf. I, Fig. 18) kann ebenfalls hieher oder zum dritten Modus gerechnet werden. 2. Die Entwicklung der Masse an den Bastfasern ohne Bildung einer primären Haut. Nur in sehr wenigen Fällen konnte dieser Entwicklungsmodus konstatiert werden und es hat den Anschein, als ob er nur eine abnormale Form darstellen würde. Bestimmt nachgewiesen wurde er bei Arnica, Bidens, Xanthium und Echinops (Hüllblatt). Von Xanthium wurde er schon früher (Hanausek II, p. 21) beschrieben. »Schon im Fruchtknoten findet man kleine, schwarzbraune und schwarze Stückchen, und zwar teils als kurze Streifen an der Außenseite der ersten Bastzellreihe ange- lagert, teils als dreikantige Partikel in den kleinen Interzellularen, die zwischen dem Hypoderma und den Bastzellen sich befinden. In der Flächenansicht zeigt sich deutlich, wie diese Partikel die Innenwände der Hypodermzellen umfassen.e — Bei Arnica montana setzt die Entwicklung der Masse zur Zeit der Anthese ein. Man beobachtet an der Basis des Fruchtknotens der Zungenblüte vereinzelte Streifen der Masse, die sich bald zu einem Netz mit quadratischen Maschen vereinigen; dem Verblühen nahe Röhren: blüten zeigen am Fruchtknoten schöne, korallenartig oder dendritisch verzweigte Partikel, die sich nach Zerstörung der Gewebe durch das Chromsäure - Schwefelsäuregemisch vollständig isoliert und frei erweisen und nicht auf einer persistierenden Haut aufgelagert sind. An verblühten Fruchtknoten sind sie schon zu einem dichten Netz vereinigt. Auch das Netz der Masse im Hüllblatt von Echinops besitzt keine hautartige Grundlage. 3. Die Entwicklung der Masse innerhalb des Sklerenchyms (sklerosierten Parenchyms). Zumeist stellen die hieher gehörigen Fälle sekundäre Lagerstätten der Masse vor, wie bei Sclero- carpus, Heliopsis. In einem gewissen Sinne könnte auch Tetragonotheca hieher gerechnet werden, da daselbst die Masse tatsächlich zwischen zwei sklerosierten Geweben, und zwar (außenseits) zwischen der innersten Hypodermzellreihe, die aus echten Steinzellen besteht und (innenseits) dem Bastfasermantel gelagert ist (Taf. II, Fig. 28). Endlich ist auch das Vorkommen der Masse in den unterirdischen Organen von Perezia (Taf. III, Fig. 54, 55), da es streng an die Sklereidengruppen gebunden ist, ein diesem Modus angehöriger Fall, Kohleähnliche Masse der Kompositen. 133 Bei Sclerocarpus (Hanausek II, p. 19 u. Taf. I, Fig. 5) sklerosiert auch das innere Parenchym. Es entwickeln sich stark verdickte und reichlich getüpfelte, abgerundet - polyedrische Steinzellen. »Ver- schiedene Partien des Sklerenchyms treten von den übrigen farblosen oder gelblichen Teilen zufolge der braunschwarzen Umhüllung der Sklereiden höchst auffallend hervor. Man beobachtet, daß eine Sklereide dicht von der Masse umhüllt ist und daß von dieser Umhüllung die schwarze Masse gewissermaßen sich fortsetzt, eine nächste Sklereide umhüllt und neue Stränge zwischen die anstoßenden Zellen einschiebt; genau dort, wo ein solcher Strang endet, kann man als seine Fortsetzung die Mittellamelle wahrnehmen. « Einer besonderen Darstellung bedarf Carthamaus. 4. Carthamus tinctorius. Der Bau des reifen Perikarps ist im Kapitel »Einzelbeschreibungen« geschildert. Hier handelt es sich darum, nachzuweisen, daß wir es bei Carthamus mit einem echten Sekret zu tun haben, dessen Entstehung mit der der Masse keine Übereinstimmung zeigt. Die Untersuchung konnte sich auf drei (bezüglich der reifen Frucht auf vier) Stadien der Entwicklung erstrecken. Den Ausgangspunkt bildete die Untersuchung des Fruchtknotens. In demselben sind zur Zeit der Anthese mehrere durch die ganze Fruchtknotenlänge sich erstreckende Sekretgänge enthalten, außerdem sehr zahlreiche kurze, auch in der Längsrichtung angeordnete, mit hellbraunem Sekrete erfüllte Behälter, besonders reichlich am Scheitel. Daselbst sowie nahe der Basis finden sich Calciumoxalatprismen in solchen Mengen angehäuft, daß sie einem Panzer gleich die Gewebe stellenweise decken. Der Fruchtquerschnitt zeigt Folgendes: Eine kleinzellige Oberhaut deckt eine ziemlich mächtige Schicht zartwandiger farbloser Zellen; nahe dem Innenrande dieser Schicht liegt eine Zone von Behältern mit dem Sekret; die langen Sekretgänge, meist die Begleiter der Spiroidenbündel, haben einen weit größeren Querschnitt, und setzen sich auch in die Korolle als zarte Schläuche fort, in der ich 6 bis 8 derselben zählte. — Nun folgt eine von der ersten getrennte, selbständige innere Gewebelage von weit geringerer Mächtigkeit, aus der die vierte Schicht der reifen Frucht hervorgeht. Sie gehört der Samenschale an. Ähnliche Gewebe bei Owicus Benedictus L. und Centanrea-Arten gehören nach Gerdts (I. c., p. 69 bis 71) ebenfalls zur Samenschale. Das Sekret besitzt eine rotbräunliche oder hellbraune Farbe, ist weder in Alkohol, Äther, noch in wässeriger oder alkoholischer Kalilauge löslich, wird auch von verdünnter Schwefelsäure nicht angegriffen, durch Eisenchloridlösung nicht verändert und nur vom Wiesner’schen Gemisch gelöst; die Lösung, beziehungsweise Zerstörung geht verhältnismäßig rasch vor sich, wobei zuerst ein Verblassen und Farblos- werden erfolgt. — Sekretgänge kommen bei den Kompositen bekanntlich außerordentlich häufig vor. Das ähnlich aussehende Sekret der Insektenpulverblüten (Chrysanthemum cinerariifolium und persicum) dürfte nach Tschirch die Substanzen enthalten, denen die insektizide Wirkung zukommt. Es ist wohl sehr bemerkenswert, daß dem Perikarp, das die Masse führt, Sekretbehälter in der Regel fehlen; wo aber letztere vorhanden sind, fehlt die Masse. Eine ähnliche Korrelation scheint bezüglich des Calciumoxalats und der Masse zu bestehen. Nur die Früchte, die keine Masse produzieren, enthalten das Oxalat in gewöhnlich sehr reichem Maße, wie Vernonia, Ethulia, Gaillardia, Gynura (Crassocephalım), alle Cirsium- Arten, darunter besonders Cirsivm (Chamaepeuce) stellata. Früchte, die die Masse enthalten, sind ver- hältnismäßig arm an dem Salze.! Das zweite Entwicklungsstadium, das mir zur Verfügung stand, dürfte mit Rücksicht auf das Volumen der Frucht etwa einer Viertelreife entsprechen, Die Zellen der äußeren Gewebelage sind vergrößert und vermehrt worden, ihre Wände haben wohl an Stärke etwas zugenommen, sind aber noch immer nicht sklerotisch. In Chlorzinkjod werden sie blau- violett, nur die Zone, in der die Sekretbehälter liegen, verhält sich anders. Ich muß hier einschalten, daß 1 Vgl. hiezu die Note auf p. 47. Denkschr, der mathem.-naturw. Kl. Bd. LXXXVII, 134 T. F. Hananusek, die Sekretbehälter nicht etwa ein Continuum längs der Peripherie der Frucht bilden, sondern reichliche Unterbrechungen in ihrer Reihenfolge zeigen, daß es also Zellgebiete in der Zone gibt, in denen keine Sekretbehälter vorkommen. Diese Zellgebiete sind es nun, die durch ihr besonderes Verhalten sich auffällig bemerkbar machen. Wie oben angegeben, liegt die Sekretzone nahe dem Innenrande der ersten (äußeren) Perikarpschicht. Das von mir als Viertelreife bezeichnete Stadium zeigt nun, daß an Stelle der einzelnen, isolierten Sekretbehälter Lücken entstanden sind, somit eine Verschmelzung der einzelnen Sekretbehälter und eine Lösung der sie begrenzenden Wände vor sich gegangen ist; es zeigt ferner, daß in jenen Partien der Sekretzone, die keine Sekretbehälter bewz. keine Sekretlücken führen, die Zellen zusammengefallen, dünnwandig, in ihren Konturen undeutlich sind, einen nicht mehr klar in seinen Einzelheiten erkennbaren Streifen bilden, der von Chlorzinkjod nur gelb gefärbt und nicht mehr gebläut wird. Der Gegensatz, den dieser gelbgefärbte Streifen (im Querschnitte) zu dem übrigen blauvioletten Gewebe darbietet, ist auch noch dadurch so bedeutend auffällig, daß die gerundet-polyedrischen Zellen des intakten Gewebes sich auch räumlich von den kollabierten und undeutlichen des Streifens aufs schärfste abheben. Es ist sonach klar, daß wir es mit einer Auflösung dieser Gewebspartie, die dem echten Iysigenen Entstehungsmodus und der darauf fußenden Vermehrung des Sekretes entspricht, zu tun haben. Das Sekret hat bisher seinen ursprünglichen Charakter beibehalten; in Wiesner’schen Gemisch wird es allmählich unter vollständiger Entfärbung gelöst. 5 In dem dritten mir zur Verfügung stehenden Entwicklungsstadium der Carthamus-Frucht, das ich als Halbreife der Frucht bezeichnen möchte, ist die Sklerose der Perikarpzellwände schon ein- getreten, die Zellen tragen schon den Charakter der Sklereiden, haben verdickte, reichlich poröse Wände, aber noch ein verhältnismäßig großes Lumen; auch enthält manche Zelle noch einen Oxalatkrystall. Die bedeutendste Veränderung weist die Sekretzone auf. Der gelbe Streifen ist verschwunden, es ist eine zusammenhängende, die Gefäßbündel bogenförmig (im Querschnitt) umgreifende Lücke entstanden, die zum größten Teile mit der braunen Substanz erfüllt ist. Es haben sich also die zwischen den Sekretlücken des vorigen Stadiums befindlichen Gewebestreifen der Sekretzone aufgelöst, ihre Stelle nimmt das Sekret ein, das nun eine zusammenhängende Schicht bildet, und im Querschnitt den Eindruck macht, als ob es in allem der »Masse« gliche. Dies ist aber nur insofern der Fall, als das Sekret jetzt seine Fähigkeit, vom Wiesner'schen Gemisch gelöst zu werden, eingebüßt hat. Gleich der Masse der übrigen vorgeführten Kompositen ist es jetzt widerstandsfähig gegen das auflösende Reagens geworden und bleibt auch nach wochenlanger Einwirkung desselben unverändert. Mit der vollendeten Lysigenese ist auch der chemische Charakter des Sekretes umgewandelt worden. Die Entwicklungsgeschichte klärt auch darüber auf, wieso es kommt, daß der Raum, den das Sekret in der reifen Frucht einnimmt, eine kontinuierliche Lücke von der Höhe eines Durchmessers der angrenzenden Zellen darstellt — als ob eine Reihe diese Zellen verschwunden wäre — und daß bezüg- lich seiner Entstehung gar keine Analogie zur Bildung des Raumes, in dem die »Masse« abgelagert ist, sich erkennen läßt. 5. Schaffung des Raumes zur Aufnahme der Masse. Im Gegensatze zu dem lysigenen Sekretraume von Carthamns sind die Lücken, in denen die Masse sich befindet, nur auf mechanischem Wege entstanden. Die sich allmählich anhäufende Masse, die an den Bastbündeln entsteht, verdrängt das vorliegende Hypoderm, indem sie dasselbe von den Bastbündeln lostrennt und entweder nur zum Teil oder gänzlich außer Zusammenhang mit dem Perikarp bringt. Im ersteren Falle bleibt Hypoderm (und Oberhaut) erhalten; im letzteren aber obliteriert es, bleibt nur mehr in Rudimenten erhalten oder kann (mit der Oberhaut) gänzlich verloren gehen, so daß dann tatsächlich die Masse die äußerste Decke der Frucht bildet. In jedem Falle ist die Schaffung des Masseraumes ein mechanischer Vorgang, der mit einer Auflösung oder Verflüssigung eines Gewebes nichts zu tun hat, Kohleähnliche Masse der Kompositen. 135 Auch bei dem dritten Entwicklungsmodus der Masse kommt es nur zu einer Umwandlung der Mittel- lamelle, die Zellen selbst bleiben intakt und werden von der Masse auseinandergedrängt. In meiner Arbeit über Aelianthus (Hanausek, I, p. 452), habe ich den Gedanken ausgesprochen, daß die an der Außenwand der Bastfasern auftretenden Zäpfchen (lokale Verdickungen der Zellwand) zu der Lostrennung des Hypoderms von den Bastbündeln in Beziehung stehen, vielleicht zur Schaffung der Lücke beitragen können. Ob es sich tatsächlich so verhält, läßt sich nicht erweisen, bemerkenswert ist aber, daß die »primäre Haut« durch die Zäpfchen anscheinend 'siebartig durchlöchert wird. V. Die melanogene Schicht. In dem vorhergehenden Kapitel wurden die Resultate aller bisher durchgeführten Untersuchungen über das erste Auftreten der Masse, somit die tatsächlichen, jederzeit nachweisbaren Befunde mitgeteilt. Zwei Fragen, die nebst der nach der Erschließung der chemischen Konstitution der Masse wohl zu den wichtigsten gehören, sind bisher nicht erörtert worden, von gelegentlichen Hinweisen in den Einzel- beschreibungen abgesehen: Die Frage, welcher Bestandteil der anatomischen Einheiten der eigentliche Erzeuger der Masse sei, von welchem Teil der Zelle die Bildung der Masse ausgeht oder, um einen der für die Harzbildung geschaffenen Bezeichnung ähnlich konstruierten Ausdruck zu gebrauchen, wo ist die melanogene Schicht? Weiters die Frage: Auf welche Weise kommt in kleinen und sehr kleinen Früchten, deren mechanische Zellen nur einen sehr geringen Anteil an der Gewebefolge des Perikarps nehmen, also beispielsweise nur eine einzige Reihe bilden, eine so mächtige Anhäufung der Masse zustande, daß sie in einzelnen Fällen, Hypoderm und Epidermis verdrängend, allein als Schutzdecke dieselben zu ersetzen vermag? Zur Beantwortung der ersten Frage erscheint es nicht überflüssig, einen Blick auf unsere gegen- wärtigen Kenntnisse und Anschauungen über die Sekretbildung im Pflanzenreiche zu werfen. Wie schon in der Einleitung bemerkt wurde, haben die verschiedenen Beobachter die Masse als ein Sekret ange- sprochen und nur von Heineck wurde sie als feine Art Cuticula bezeichnet, da er die wohl richtige Beobachtung machte, daß die Masse an manchen Früchten die äußerste Bedeckung bilde, aber nicht untersuchte, was mit der Epidermis (und dem Hypoderm) geschehen sei. Ich habe es in meinen Publi- kationen bisher vermieden, für diese merkwürdige Substanz das Wort »Sekret« zu gebrauchen und diese meine Unterlassung schon früher (Hanausek III, p. 144) mit folgenden Worten zu motivieren gesucht: »Wo gibt es ein Sekret von gewebeähnlicher Struktur, das diese Struktur stets beibehält, nur in dieser Struktur auftritt und daher eine konstante Form besitzt? Wenn die Masse wirklich der Kohle nahe verwandt ist oder überhaupt durch sehr großen Kohlenstoffgehalt ausgezeichnet ist, wo gibt es ein ihr auch nur entfernt ähnliches Sekret? Denn schon die Vorstellung einer kohleartigen Masse als eines Sekretes erscheint ungereimt.« Nun, der gewebeähnlichen Struktur kann ich heute nicht mehr den Wert beimessen, wie ich es damals tat, seitdem ich eine ähnliche Struktur an einem echten Sekrete, dem von Carthamus nachweisen konnte. Aber wenn wir nun auch die Masse als ein Sekret ansehen können, so erscheint doch die Annahme berechtigt, daß die Entstehung der Masse zum mindesten eine Analogie darbieten müßte mit den bekannten Entwicklungsmodi der Sekrete, die in Geweben auftreten, der harz- und gummiartigen Körper und gewisser Pflanzenschleime. Meine Untersuchungen führen mich zu der begründeten Annahme, daß eine solche Analogie nicht vorhanden ist und nur in einem Falle, die zwischen Sklerenchymzellen entstehende Masse betreffend, ein leises Anklingen statthaben könnte. Für die hier allein zu berücksichtigenden Harzgänge, Lücken etc. — ich schließe nach dem Vor- gange Tschirch’s! die Milchröhren aus und kann auch die Öldrüsen und Ölzellen als irrelevant beiseite I! A. Tschirch. Die Harze und die Harzbehälter, mit Einschluß der Milchsäfte. 2. Bd. Leipzig 1906, p. 1097 (Einleitung). 18* 136 T. F, Hananusek, lassen — sind zwei Entstehungsmodi bekannt geworden, nach denen schizogene und Iysigene Harz- behälter unterschieden werden können. Außerdem ist bekanntlich auch die Verbindung beider Modi, aus der die schizolysigenen Harzbehälter resultieren, (von mir schon 1879) nachgewiesen worden. Die schizogenen Harzgänge entstehen aus einer Harzgangmutterzelle, durch deren (Vier-) Teilung ein Interzellularraum gebildet wird, in dem von seinem ersten Auftreten an das Vorkommen von Nlüssigem Harz (Balsam) konstatiert werden kann.! Die aus der Harzgangmutterzelle hervorgegangenen Zellen bilden die Begrenzung des Harzraumes, sie stellen das Harzgang- oder Sezernierungsepithel dar. Von mehreren Forschern wurde angenommen, daß der erstauftretende Balsamtropfen aus der Ver- flüssigung der Mittellamelle hervorgegangen sei und darin läge ein Anklingen bezüglich der Entstehung der Masse. Aber gegen diese Entstehung sind insbesondere von Tschirch? schwere Einwände gemacht worden. Als eigentliche Produktionsstätte des Harzes ist nach Tschirch die resinogene Schicht anzunehmen, die sich als ein Schleimbeleg an der Außenseite der den Interzellularkanal auskleidenden Epithelzellen darstellt. Die Frage, als was dieser Schleim zu betrachten sei, beantwortet Tschirch (I. c., p. 1125) folgendermaßen: »Sie darf wohl als zur Membran gehörig angesehen werden und ist vielleicht als die gegen den Interzellularkanal gerichtete verschleimte Membranpartie der Sezernierungszellen anzu- sehen, der die Fähigkeit zukommt, Balsam zu bilden, die resinogen geworden ist.« Das Sekret stammt nicht aus den Sezernierungszellen, deren Membran für Harze wohl nicht durchlässig sein kann, sondern ist das Produkt eines Prozesses in der Schleimmembran, die ein chemisches Laboratorium darstellt; es ist also nicht etwa die umgewandelte flüssige Membran. Aus dieser Darstellung ist zu ersehen, daß dem schizogenen Entwicklungsmodus die Analogie mit der Bildung der Masse fehlt. Ein Harzgangepithel als Begrenzung der Räume, in denen die Masse deponiert ist, ist zu keiner Zeit der Entwicklung vorhanden. Das Epithel ist aber das wichtigste Kriterion des schizogenen Prozesses. (Bei den sogenannten oblitoschizogenen Harzgängen ® fehlt zwar auch das Epithel, es war aber ursprünglich vorhanden und ist obliteriert.) Es fehlt an der Bildungsstätte der Masse die resinogene Schicht, es fehlt überhaupt eine spezifische Begrenzung des die Masse bergenden Raumes, in dem diese von den obligaten Geweben des Perikarps, den Bastfaserbündeln und dem Hypoderm oder von den Sklerenchymzellen besorgt wird. Es könnte aber auch noch an die Beteiligung des Zellinhaltes bei der Bildung der Masse gedacht werden. Nach einer älteren Anschauung, die neuerlich wieder von Frau Schwabach vertreten wurde, sollen die Harzgangepithelzellen in ihrem Inhalt das Harz produzieren und es in den Harzgang — durch die Zellwand hindurch — ausscheiden. Gegen diese Anschauung spricht der anatomische und mikro- chemische Befund. Bei genau geführter Untersuchung findet man'in den Epithelzellen keine Harztröpfchen, ihr Inhalt ist vielmehr protoplasmatischer Natur, beziehungsweise reich an Eiweißkörpern, wie ich schon im Jahre 1879 an den jugendlichen Zapfenschuppen von Pinus (die ein vortreffliches Untersuchungsobjekt mit allen Stadien des schizogenen Entwicklungsmodus abgeben) aufs bestimmteste feststellen konnte. (Der Einwurf von Meyer und mit ihm von Tschirch, |l.c., p. 11]J5 gegen dieselbe, daß kein Grund vorliege, »warum die Pflanze einen besonderen Kanal bildet, wo sie doch das Sekret in den Zellen, die es bilden, auch deponieren kann«, wäre meines Erachtens wohl nicht stichhältig, denn die Zelle würde ja dann, wenn sie sich zum Harzdepot umgestaltete, die Fähigkeit, Harz zu erzeugen, verlieren und es könnten nur begrenzte, ganz unbedeutende Mengen von Harz produziert werden.) Wir sehen sonach, daß die Produktion des Sekretes in den Epithelzellen nur sehr unwahrscheinlich ist, in unserem Falle umso unwahrscheinlicher, als es sich nicht um Epithelzellen, sondern um verdickte, verholzte, des lebenden Protoplasmas wohl schon zum größten Teile entbehrende Bastfasern (oder Steinzellen) handelt. 1 Vgl. die Darstellung in meiner Dissertation »Über die Harzgänge in den Zapfenschuppen einiger Coniferen«. Krems 1879, p. 27 und Nachtrag 1880, p. 9. >anschirch,l.c. p. 1120. 3 Tschirch, l. c. p. 1108. Kohleähnliche Masse der Kompositen. 137 Was nun die lysigenen Harzbehälter betrifft, so kann von einer Analogie ihrer Entstehung mit den Lücken, in denen die Masse abgelagert ist, wohl keine Rede sein. Von einer Auflösung eines Gewebes ist im Perikarp oder in den Hüllblättern nichts zu sehen. Bei Carthamus handelt es sich um ein echtes Sekret und nicht um die Masse. Wenn das ursprünglich angelegte Hypoderm in der reifen Frucht nicht mehr nachgewiesen werden kann, oder nur mehr rudimentär erhalten ist, so beruht das Verschwinden derselben auf einer Obliterierung, niemals aber auf einer Auflösung oder Verflüssigung der Zellmembranen. Wo aber eine stoffliche Veränderung des subepidermalen Gewebes Platz greift, wie beispielsweise im Aumea-Perikarp, dessen subepidermale Schicht in ein Schleimgewebe, das heißt in ein Gewebe, dessen Zellwände in Lösungsmitteln aufquellen und verschleimen, umgewandelt ist, dort fehlt auch stets die Masse. Im großen und ganzen gilt die obige Darstellung auch für die gummiartigen Körper und deren Entwicklung. Irgend eine Übereinstimmung dieser Entwicklung mit der Entstehung der Masse kann nicht festgestellt werden. Noch weniger gilt dies für spezifische Formen der Ver- schleimung oder Vergummung von Zellmembranen, wie dies bei den Gummizellen der Frucht von Caesalpinia digyna Rottl. (Tarihülsen!) und bei der Bildung des Tragants der Fall ist. Die das Perikarp der Caesalpinia an seiner Innenseite abschließende Gewebeschicht, also die Innenepidermis, besitzt eine mächtige Auflagerung von Gummi. »Ein in dickem Glyzerin liegender Querschnitt zeigt zwei oder drei Zellreihen: eine oder zwei aus kleinen, schmalen Zellen bestehende unmittelbar an das Endokarp stoßende Reihen und eine darauf folgende mit weit größeren Zellen, die einen rundlichen Umriß, ein ziemlich großes Lumen und einen faltigen Inhaltskörper besitzen; auf der freien Seite sind diese Zellen durch eine deutliche doppelt konturierte Lamelle abgegrenzt; daran lagert sich nun die oft mehrere Millimeter mächtige, farblose, sprüngige Gummischicht. Im Alkoholpräparat dagegen fehlt der rundliche Umriß der Zellen, diese sind vielmehr unregelmäßig, die das Lumen unmittelbar umgrenzende Lamelle ist stark und etwas faltig konturiert und wird von einer sehr schmalen Linie (im Querschnitt) umsäumt; von der Fläche gesehen, findet man die Zellen in normalem Zusammenhang, scheinbar ein polyedrisches, ziemlich derbwandiges Parenchym bildend. Gibt man nun Wasser hinzu, so lockert sich dieser Zusammenhang alsbald, jede Zelle umgibt sich mit einem breiten Hofe, das heißt die Zellmembranen quellen auf und am Querschnitte sieht man, daß diese Quellung nur auf der freien Seite stattfindet. »In Jod und Schwefelsäure wird die stark gequollene Membran blaugrau und zeigt noch eine fast farblose, | unregelmäßig begrenzte Haube, die Grenzzone, in der der Übergang der organisierten Zellwand in Gummi stattfindet. Hier ist es also ein größerer Teil der Zellwand, der die stoffliche Umwandlung erfährt und dieser Fall bildet gewissermaßen eine Vor- oder Zwischenstufe zu der gänzlichen Vergummung der Zellwände, die die Bildung des Tragants charakterisiert. Diese geht bekanntlich in der Weise vor sich, daß die ursprünglich dünnen Wände der Stammmarkzellen dicker werden, geschichtet erscheinen und in Wasser aufquelien; allmählich verschwindet die Schichtung, die Membran verwandelt sich in eine homogene Gallerte; zuletzt nun vergummt »die am längsten als zartes Netzwerk zwischen den Gallertmassen sicht- bar bleibende primäre Membran, die Zellen lösen sich voneinander und fließen endlich zu einer Gallerte zusammen. Nach und nach schreitet die Vergummung nach außen vor und wenn das ganze Mark ver- gummt ist, so setzt sich der Prozeß in den breiten Markstrahlen fort«.”? Aus dem Mitgeteilten erbellt mit aller wünschenswerten Klarheit, daß die uns bekannten Prozesse, denen die Sekrete ihre Entstehung verdanken, bei der Bildung der Masse nicht stattfinden und das war denn auch einer der Gründe, die mich bestimmt haben, die Masse nicht als Sekret zu bezeichnen, näm- lich nicht als Sekret in dem Sinne, der den durch Schizo- oder Lysigenese entstandenen Produkten inne- wohnt. Es fehlt das Epithel der schizogenen Harzgänge, es tritt keine Lösung und Verflüssigung oder Gallertbildung der Zellwand oder eines bedeutenden Anteiles derselben statt, es zeigt sich keine Destruk- ı T.F. Hanausek, Über die Gummizellen der Tarihülsen, Bericht der D. Bot. Gesellsch., 1902, p. (80). 2 Tscehirch, Angew. Pflanzenanatomie, p. 214. — Vgl. auch Wiesner, Rohrstoffe, 2. Aufl., 1. Bd., p. 69ft. 138 T. F. Hanansek, tion von Zellen (von der Obliterierung des Hypoderms in einzelnen Fällen abgesehen), kurzuın die Bildung der Masse weicht von der der echten Sekrete in sehr bedeutendem Maße ab. Wo haben wir also die melanogene Schicht zu suchen? Einen deutlichen Fingerzeig geben uns jene Fälle, in denen die Masse innerhalb eines Sklerenchyms auftritt. Sie erscheint daselbst an Stelle der Mittel- lamelle als eine wahre Interzellularsubstanz, so bei Selerocarpus, Heliopsis (Frucht) und auch bei Perezia (Wurzel). Ich gebrauche hier den Begriff »Mittellamelle« in ganz allgemeinem Sinne. Ich betrachte sie als jene Lamelle, die nach der Teilung einer Meristemzelle als dünne homogene Platte beiden Tochterzellen gemeinsam angehört und in irgend einer Form auch in dem ausgebildeten Gewebe — von den übrigen Membranteilen der Zellen scharf differenziert — erhalten bleibt. Sie ist bekanntlich stofflichen Umwand- ungen viel leichter zugänglich, als die übrigen Membranteile der Zelle und ist ihnen auch sehr oft unter- worfen; in festzusammenhängenden Zellverbänden kann sie durch das Schultze’sche Gemisch gelöst werden, in vielen fleischigen Pflanzenkörpern ist sie schon im Wasser löslich, in Pektin umgewandelt; eine sehr merkwürdige Beschaffenheit zeigt sie an den Kuppenzellen des Humea-Perikarps, wo sie eine glas- helle, sehr widerstandsfähige Zellkappe bildet. Ihre große stoffliche Verschiedenheit gegenüber den übrigen Zellmembranteilen erhellt unter anderen auch aus dem so einfachen, aber überaus beweiskräftigen Versuch v. Wiesner’s, den er anläßlich des Studiums über den Nachweis der Kohle ! durchgeführt hat. Der (künstlich herbeigeführte) Verkohlungsprozeß des Holzes schreitet in einer bestimmten Abhängigkeit von dem feinen histologischen Baue des Holzes fort. »Betrachtet man einen durch die Rotkohle eines Nadelholzes geführten Querschnitt, so fällt sofort auf, daß die gemeinschaftlichen Außenhäute (die Mittel- lamellen) der Holzzellen tief schwarz erscheinen, während die übrige Zellhaut braun gefärbt ist. Auch an Längsschnitten, und zwar nicht weniger augenfällig, tritt dieselbe Erscheinung dem Beobachter entgegen. Verfolgt man die sukzessive fortschreitende Verkohlung, so findet man, daß dieselbe in den Außenhäuten beginnt.« Bezüglich der Einwirkung des Chromsäuregemisches bemerkt Wiesner, daß nach längerer Dauer derselben die Rotkohle einen Rückstand hinterläßt, »der nur aus gleichmäßigen langen schwarzen Fäden und schwarzen kreisförmigen Ringen besteht; erstere sind nichts anderes als die dicksten Partien der Außenhäute, nämlich jene Partien, die dort liegen, wo vier Tracheiden sich berühren. Diese schwarzen Fäden entsprechen also genau dem, was uns im Durchschnitt als »Zwickel« entgegentritt«. Genau so sehen auch: die Rückstände aus, die wir nach Behandlung der Früchte mit dem Wiesner’schen Gemische erhalten, wenn diese die Masse im Sklerenchym führen, und ebenso auch Rückstände von der Perezia- Wurzel. Die Mittellamelleist demnach als die melanogene Schicht anzusehen und ich habe das schon im Jahre 1907 in meiner Akademieschrift (Hanausek, II, p. 26) deutlich ausgesprochen. So ist auch die auf der Außenseite der Bastbündel entstehende »primäre Haut«, die (zum Beispiel bei Ageratum, Taf. I, Fig. 3) nach der Behandlung der sehr jungen Frucht mit dem Wiesner’schen Gemische persistiert, nichts anders als die in toto zusammenhängende Mittellamelle. Dieser große und merkwürdige Prozeß, der die Mittellamelle in einen kohlenstoffreichen, chemisch höchst widerstandsfähigen Körper umwandelt, ist ein während des ganzen Wachstums des Fruchtknotens, beziehungsweise der Frucht bis zur Reife andauernder, ein kontinuierlicher Vorgang, der die oft so bedeutende Anhäufung der Masse auch in kleinen, gewebearmen Früchten erklärlich macht. Über den Verlauf dieses gewiß sehr verwickelten Prozesses lassen sich einstweilen nur Vermutungen hegen. Man könnte sich den Vorgang folgendermaßen vorstellen. So lange die Frucht im Reifungszustande sich befindet, müssen die Laboratorien der Zelle, das sind der Zellinhalt und die Zellwand, ihre Tätigkeit aus- üben, es müssen die Zellen wachsen, also an Volumen zunehmen, es müssen die Zellwände durch Sub- stanzaufnahme dicker werden usw. Sobald nun die ursprüngliche, erst vorhandene Mittellamelle umge- wandelt worden ist, wird -— und hier haben wir wieder ein leises Anklingen an die Tschirch’sche Theorie der Harzbildung — eine neue Mittellamelle produziert werden müssen — vielleicht schon mit einer labilen 1 Wiesner, Über den mikroskopischen Nachweis der Kohle in ihren verschiedenen Formen und über die Übereinstimmung des Lungenpigments mit der Rußkohle. Sitzb. d. Wiener Akad., Bd. 101, Abt. I, 1892, p. 379#t. Kohleähnliche Masse der Kompositen. 139 chemischen Konstitution, — die wieder der Umwandlung verfällt und in der beschriebenen Form der Ringelchen, Knäuel und korallenähnlichen Gebilde sichtbar wird. Dies wiederholt sich so lange, bis die Vollreife der Frucht eingetreten ist. Der Prozeß bedingt aber, wie leicht erklärlich, einen bedeutenden Aufwand organischer Substanz, kann also nur dort statthaben, wo größere Mengen dieser Substanz zur Verfügung stehen. Dies ist der Fall bei den Bastfasern und Sklerenchymzellen, also im allgemeinen bei sklerotischen Elementen, in deren Zellwand eine bedeutende Menge von Baumaterial angehäuft ist. Auf Grund dieser Annahme läßt sich auch eine Erklärung für die erwiesene Tatsache finden, daß das Auftreten der Massean die sklerotischen Elemente gebunden ist. Im Hüllblatt von Echinops finden wir die Masse nicht nur an den Bastfaserbündeln, sondern auch an der Innenseite der Oberhaut (Taf. III, Fig. 51), deren Zellen in hohem Grade sklero- siert sind. Das sekundäre Auftreten der Masse im Hypoderm oder zwischen diesem und der Oberhaut (Xanthium, Rudbeckia, Verbesina) könnte in der Weise erklärt werden, daß der Umwandlungsprozeß auch die außerhalb der Bastfaserzone liegenden Mittellamellen ergreift, wofür unter anderem auch das Auftreten der Masse in den radiallaufenden Wänden der Hypodermzellen (besonders schön bei Verbesina encelioides, Taf. II, Fig. 33) spricht. Die Umwandlungstendenz macht nicht mehr bei und an den skleroti- schen Elementen Halt, von denen die Umwandlung ihren Ausgangspunkt genommen hat, sondern erstreckt sich auch in die Umgebung, sie strahlt gewissermaßen auch dahin aus, eine Art Fernwirkung deran den mechanischen Zellen haftenden melanogenen Schicht. VI. Bemerkungen über die physiologische Bedeutung der „Masse“. In der Abhandlung über Helianthus (Hanausek I, p. 452), in der die Entstehung der Masse wohl unrichtigerweise auf einen Humifikationsprozeß zurückgeführt wurde, habe ich auch die Frage über die Bedeutung der Masse berührt und unter anderem auf den etwa durch sie herbeigeführten Lichtschutz ‚hingewiesen. Weiter heißt es daselbst: »Andere Annahmen, zum Beispiel die eines Lostrennungseffektes. der Feuchtigkeitsregulierung oder die eines Schutzmittels gegen Tiere u. a. sind wohl gänzlich unwahr- scheinlich.« Die an zahlreichen Arten durchgeführte Untersuchung hat nun auch in diese sehr dunklen Verhältnisse einigermaßen wenigstens Licht gebracht. Die zwei letztgenannten Annahmen möchte ich jetzt nicht mehr so streng ausschalten, denn zunächst erscheint die Masse zweifellos als ein mechani- sches Schutzmittel; an denjenigen Früchten, deren Epidermis (und Hypoderm) bei der Reife obliteriert und schließlich nahezu gänzlich abgestoßen wird, bildet nun die Masse tatsächlich die äußerste Decke und bietet somit einen ausreichenden Abschluß der restierenden Perikarpgewebe nach außen. ! Ihre Unangreifbarkeit erlaubt aber auch noch einen weiteren Schluß auf ihre Wirksamkeit. Die durch die Masse bewirkte Abschließung gegen außen ist gewiß geeignet, auf den Wassergehalt des Samens einen Einfluß zu nehmen und es wird nicht zu sehr von der Wahrheit entfernt sein, wenn wir annehmen, daß die Masse auch als eine Art Regulator für den Wassergehalt, insbesondere in bezug auf eine übermäßige Austrocknung zu fungieren vermag. Sie kann auch gegen den Einfluß zersetzender Substanzen Widerstand leisten, das Eindringen parasitärer Organismen verhindern, mithin eine Schutzwirkung nach verschiedenen Richtungen hin ausüben. Ob nicht noch ein tieferer Grund für die Entstehung und Bedeutung der Masse obwaltet, der in den Lebensprozessen, dem Aufbau des Samens und seiner Reservestoffe gelegen ist, läßt 1 An ihre Stelle tritt bei denjenigen Gattungen, die der Masse entbehren und noch einer Schutzdecke bedürftig sind, ein Panzer von Calciumoxalatkrystallen, daher die Korrelation zwischen Masse und Oxalat, von der auf p. 42 die Rede ist, erklärlich sein dürfte. 140 T.F. Hanansek, sich selbstverständlich nicht behaupten, aber auch nicht kurzweg abweisen. Die Umwandlung der ursprünglichen (organisierten) Substanz in die Masse beruht mit Hinweis auf die Elementarzusammen- setzung auf einer Anreicherung des Kohlenstoffes und einer Abnahme des Sauerstoffes; vielleicht haben gie im Samen sich abspielenden Aufbau- und Stoffwechselprozesse eine größere, durch den normalen Luftaustausch nicht zustande kommende Menge von Sauerstoff nötig, so daß die Stätten dieser Prozesse auch noch auf andere Quellen des Sauerstoffes angewiesen sind und diesen der melanogenen Schicht entziehen. Wi Nur sehr exakte experimentelle Arbeiten können über die Bedeutung der Masse volle Aufklärung bringen. VII. Sehlußbetrachtung. Überblicken wir noch einmal die Beziehungen, die zwischen dem Vorkommen der Masse und der Histologie des Perikarps obwalten, so finden wir, daß derjenigen Gewebefolge, die am häufigsten auftritt und die als die erste typische Grundform bezeichnet wurde, auch am häufigsten die Masse zukommt. Von den übrigen drei typischen Grundformen des Fruchtbaues ist es nur die dritte mit der Parenchym- sklerose, die ausnahmsweise (und nur in sekundärer Lagerstätte) die Masse aufweist. Von den dreizehn Tribus der Kompositen sind nur drei durch das Auftreten der Masse in den meisten oder allen Gattungen ausgezeichnet. Die Feliantheae dürften wohl in allen Gattungen die Masse besitzen, so daß ihr Vor- kommen auch als ein systematisches Merkmal bezeichnet werden kann. Dasselbe kann von der Subtribus Ageratinae (zur Tribus Eupatorieae gehörig) gelten. Die Helenieae endlich zeigen ein wechselndes Verhalten. Die Subtribus Tagetininae enthält nur masseführende Gattungen, die der Heleninae in der Mehrzahl bloß solche, aber auch mehrere Gattungen ohne die Masse. — Die Gattungen Arnica, Echinops, Sphaeranthus, Ammobium und Perezia stehen ganz vereinzelt, keine andere Gattung ihrer Tribus (beziehungsweise ihrer 'Subtribus), soweit sie untersucht worden sind, führt die Masse. Besonders auffal- lend ist aber, daß keine milchende Komposite, also keine Gattung der dreizehnten Tribus, die die Abteilung der Ligulifloren bildet, die Masse besitzt. Wirkönnenalso sagen: Gewisse Gattungen der Kompositen, die zumeist dreibestimmten Tribus angehören, außerdem einige vereinzelte, anderen Tribus angehörige, enthaltenin der Frucht oder im Hüll- und Spreublatt, in einem Falle in der Wurzel, eine kohlensrort reiche Substanz, die in ihrem widerstandsfähigen Verhalten der Kohle ähnlich ist, anscheinend als Schutzdecke zu wirken hat und eine Entstehungsweise zeigt, die mit den bekannten Entstehungsarten der echten Sekrete nicht übereinstimmt. Die melano- gene Schicht ist die Mittellamelle, sie ist stets an die mechanischen Zellen, zumeist an den Hartbast (Außenseite der Bastfaserbündel), aber auch an andere sklerotische Gewebe gebunden, also an histologi- sche Elemente, die zu ihrem Aufbau einer bedeutenden Zufuhr von Baustoffen bedürfen. Diese Anhäufung von Baustoffen kommt auch der Masse zugute insofern, als sie die Vermehrung der letzteren in an sklerotischen Elementen armen Früchten ermöglicht. Da nun die Masse als Umwandlungsprodukt der Mittellamelle bezüglich ihres Aussehens von der Gestalt der mechanischen Zellen abhängig ist, so tritt sie in bestimmten, die betreffende Kompositengattung charakterisierenden Formen auf, die in den meisten Fällen die Zugehörigkeit der Arten zu einer und derselben Gattung erweisen können und daher den aus den morphologischen Eigenschaften sich ergebenden Verwandtschaftsverhältnissen eine weitere Stütze bieten. Die Hauptformen, in denen die Masse auftritt, sind das Netz mit mehr oder weniger gleich starken Längs- und Querstreifen, das Netz mit vorwaltenden starken Querbinden, das Netz mit rhombischen Maschen (Flaveria) und endlich die Platten oder Tafeln, deren wichtigster Vertreter Tagetes ist. Kohleähnliche Masse der Kompositen. 141 Die in meiner Akademieschrift (Hanausek Il], p. 28) mitgeteilten »Ergebnisse«, die Eigenschaften, die Entstehung und das Vorkommen der Masse betreffend, haben sich auch nach den vorliegenden Untersuchungen als richtig erwiesen. Eine besondere Bemerkung verdient das Verhalten der Perikarpsekrete verschiedener Kompositen, zum Beispiel von Carthamus, Caesulia, Chrysanthemum, im Wiesner'schen Gemische: Sie erweisen sich ebenso widerstandsfähig wie die Masse, wofern die betreffende Frucht einen gewissen Reifegrad erreicht hat. Das im Fruchtknoten und in der noch jugendlichen Frucht von Carthamus enthaltene Sekret wird vom Wiesnerschen Gemisch zerstört; sobald die Reifung so weit vorgeschritten, daß die zur Sklerose bestimmten anatomischen Elemente in der Tat sklerotisch geworden sind, wird das Sekret gleich der Masse widerstandsfähig. Sekret und Masse unterscheiden sich aber voneinander durch die Art ihrer Entstehung und wohl auch durch die chemische Zusammensetzung. Schließlich möchte ich noch erwähnen, daß die Herren Dafert und Miklauz die Masse als eine besondere, nicht beschriebene Pflanzenstoffgruppe erkannten und diese mit dem Namen Phytomelane bezeichneten. Register der Gattungen. Achillea. Bellium. Chaenaclis. Echinops. Guizolia. Achyrachaena. Bidens. Chardinia. Belipta. Gundelia. Actinella. Blainvillea. Chavrieis. Elephanltopus. Gymmnarhenna. Actinomeris. Blennosperimna. Chondrilla. Elvira. Gymnolomia. Adenocanlon. Blumea. Chrysanthellum. Encelia. Gymnosperma. Adenostemma. Boltonia. Chrysanthemum. Engelmannia. Gynura. Adenostyles. Borrichia. Chrysocoma. Epalles. Ageratum. Brachyandıra. Chrysopsis. Brechthites. VEReNSHOrS. Alomia. Brachycome. Cichorium. Erigeron. een Ambrosia. Brachylaena. Cineraria. Eriophyllumm. aa Ammobiunm. Brickellia. Cirsium. Ethnlia. 5 Helianthus. cl “ losia. 2 ZU 6 . Anacyclus. Broteroa. Closia Bupatorium Ede. Angianthus. Buphthalmum. Conyza. Euryops. Es. Antennaria. Coreopsis. Evax. Eee Anthemis. Cacalia. Cosmos, e k Hieracium. Anvillea. Cacosmia. Cousinia. Fanjasia. Re Hirpieium. Aretium. Caesulia. Craspedia. Relicia. Homogyne. Arctotis. Calendula. Crepis. Flaveria. Humea. Arnica. Callistephus. Cullumia. RFleischmanmia. Hymenopappus. Arlemisia. Calocephalns. Cyathocline. Florestina. : Hypochoeris. Aspilia. Cardunus. Cynara. Eee Astemma. Carlina. Gaillardia. Aster. Carpesium. Galactites. Athanasia. Carphephorus. : Galinsoga. Iiloga. Atractylis. Carphochaete. Dahlia. Gamolepis. DZ Carthamus. Denekia. Garberia. OSB: Baccharis. Cassinia. Dichrocephala. Gazania, O0 Bahia. Catananche. Dicoma. Gerbera. Tsocarpha. Baileya. Celmisia. Dimorphotheca. Gnaphahlium. Balsamorhiza. Centamea. Diotis. Gnaphalodes. Jasonia. Barroetea. Cephalipterunm. Doronicum. Gnephosis. Janmea. Bellis. Cernana. Dysodia. Gorleria. Jurinea. Denkschr. der mathem.-naturw. Kl. Bd. LXNXXVIJI. 19 142 Kanimia. Kuhnia, Laceluca. Lagascea. Laggera. Lapsana. Lasthenia. Launaea. Layia. Leontlodon. Leontopodium. Leptoclinium. Leuceria. Leyssera. Liabum. Liatris. Ligularia. Lychnophora. Madia. Matricaria. Melampodium. Melanthera. Melalasia. Micractis. Micropus. Mikania. Milleria. Monlanoa. Moscharia. Mulgediun. Mutisia. Moyriactis. Myriocephalus. Nidorella. Odontospermum. Olearia. Oligothrix. Onopordon. Olhonna. Pacourina. Palafoxia. Pallenis. Parthenium. Pectis. Pegolettia. Perezia. Pericome. Perityle. Perotriche. Perymenium. Pelasites. T. F. Hanansek, Phagnalon. Pieris. Piptolhrix. Pithocarpa. Plalycarpha. Pluchea. Podanthus. Porophyllum. Prenanthes. Psiadia. Pterigeron. Pterotheca. Raillardia. Reichardia. Rhagadiolıs. “ Rhetinodendron. Rhodogeron. Riddellia. Rigiopappus. Robinsonia. Rudbeckia. ‚Sabazia. Sachsia. Sanvitalia. Saussurea. Scalesia. Schkuhria. Sclerocarpus. Scolymus. Scorzonera. Senecio. Serratula. Siegesbeckia. Silphium. Silybum. Solidago. Sonchus. Sparganophorus. Sphaeranthus. Spilanthes. Stachycephaluım. Staehelina. Stemmatella. Stevia. Stoebe. Symphyopappus. Syncephalantha. Tagetes. Taraxacunmn. Tarchonanthus. Tessaria. Tetragonotheca. Thelesperına. Toxanthus. Tragoceros. Tragopogon. Trichocoronis. Trichogonia. Trilisa. Tripleris. Tussilago. Urospermunmn. Ursinia. Varthemia. Verbesina. Vernonia. Villanova. Wedelia. Werneria. Wuiffia. Xanthisma. Xanthium. Xanthocephalırın. Xeranthemum. Zacyntha. Zaluzania. Zexemenia. Zinnia. su Bin ER rn Ba a ER E eg ; you E 5 ar ya j | Ir bp BLEI) er Pr In hm Be i UTAH, f nn y r "u ey Yen 7 N i i ii N Peiscch}, Se ee "3 N ALTER I BIER Ay an EAN . £ Ay ö % Ai ET ur a SEE AREA TRRTEE er“ IENPRR er 007 Ds BTL TERN RUE 15 Ni n Men N U EN Ser Et Kane N WR Nr eh = NE RNEHHEN 3-5: “ A Fig. Fig. Fig. Tauelill 1—4. Ageratum mexicanum Sims. Fig. 1. Querschnitt durch die reife Frucht, zirka 50/1. Der schwarz gezähnte Streifen stellt die »Masse« dar. » 2. Querschnittspartie 400/1; 1 Epidermisrest mit einzelligen Haaren; 3, Masse, 4, einreihiger Bastfasermantel, 5, Parenchym der Innenseite;"6, Innere Zellreihe (Samenschale?); 7, Aleuronschicht. » 3. Die erste Anlage der Masse, die »primäre Haut« mit Lücken und Querbinden; nach Behandlung mit dem Chromsäure-Schwefelsäuregemisch von der Scheitelpartie einer sehr jugendlichen Frucht als unlösbar zurückgeblieben. » 4. Stück einer Bastfaserzelle in der Längsansicht: a. primäre (braune) Haut, D. erste Auflagerung auf der- selben, 2. Zäpfchen. .. 5. Eupalorium syriacum Jacg. a. primäre Haut einer sehr jugendlichen Frucht, in der Fläche, darunter die Bastfasern ; b, eine solche von der Seite mit den dicken, abgetumpften Zäpfchen. 6—7. Brickellia betonicaefolia A. Gray. R Fig. 6. Querschnitt durch die Frucht, 50/1. » 7. Querschnittspartie, 400/1: 1, Epidermis; 2, Hypoderm; 3, Masse der Bastfaserbündel der Rippen; 3a, die des kontinuierlichen Bastfasermantels 4a. 8. Barroelea subuligera A. Gray. Querschnittspartie durch die Frucht, 400/1: 1, Epidermis; 2 Hypoderm; 3, Masse; 4, Bastfasern mit Zäpfchen. 9— 10. Sphaeranthus angustifolius DC. Fig. 9. Hüllblatt des Köpfchens erster Ordnung mit der Masse, 30/1. » 10. A. Netz der Masse nach Behandlung mit dem Wiesner’schen Gemisch. B. Querschnittspartie des Hüll- blattes: 1, Epidermis der Außenfläche (der morphologischen Unterseite); 2, Bastfaserplatte; 3, Masse; 4, Parenchym (Hypoderm); 5 Epidermis der Innenfläche (der morphologischen Oberseite des Blattes). 11—12. Ammobium alatum R. Br. Fig. 11. Masse aus dem Spreublatt. » 12. Querschnittspartie des Spreublattes: I, Epidermis; 2, Masse; 3, Bastfasermantel; 4, Luftführende Gewebe. 135— 14. Silphium trifoliatum L. Fig. 13. Querschnitt durch das untere Drittel der Frucht, 16/1. » 14. Querschnittspartie von demselben Teil, 400/1: 1, Epidermis; 2, Hypoderm; 3, Masse; 4, Hartbastmantel. . 15. Engelmannia pinnatifida Torr. Gray. Querschnittspartie durch das Perikarp, 400/1: 1. Epidermis; 2, Hypoderm; 3, Masse: 4. Hartbastmantel; 5, Parenchym; 6, Netzleistenzellschicht. .16—17. Astemma dubium Less. Fig. 16. Querschnitt durch die obere Hälfte der Frucht, 14/1. > 17. Querschnittspartie, 400/1: 1—4 wie Fig. 15. . 18. Heliopsis levis Pers. Querschnittspartie durch das Perikarp, 400/1: 1, Epidermis mit gefalteter Cuticula; 2, Sklereiden- hypoderm, bei x mit der Masse; 3, Hauptlage der Masse; 4, Bastfasermantel. ig. 19— 22. Eclipta alba (L.) Hassk. Fig. 19. Fruchtquerschnitt, 50/1. > 20. Querschnitt durch einen Höcker, 350/1: die dunkelschattierte Partie ist gelbbraun gefärbt. » 21. Masse in der Flächenansicht. » 22, Zellen mit Netzvedickung: 1—4, Epidermis, Hypoderm, Masse und Bastfasermantel; % Höcker (auf Taf. II). a u ee Em > ä | Dome an ne an Ur Mama OCT Denkschriften d.kais. Akad.d.Wiss.inalhznaturw. Klasse, BALXNXVI Lith.Ansty.Tıcbanınvarth, Wien. La] Te, RER MEERE N cler Wil TE ey Tafel I. Fig. 20. Siehe Text bei Fig. 19— 22. » 23— 24. Sclerocarpus universalis Hook. Fig. 23. Querschnittspartie, 350/1. » 24. Flächenansicht (siehe Text). 25—26. Montanoa bipinnata C. Koch. Fig. 25. Querschnittspartie, 350/1: c. Cuticula; 1— 5 wie vorige. » 26. Flächenansicht der Epidermis und des Hypoderms, in letzterem Streifen und Zwickel der Masse. 27—23. Tetragonotheca helianthioides L. 29. Fig. 27. Querschnittspartie, 100/1. » 28. Dieselbe, 400/1; 1, Epidermis; 2, äußere reduzierte Hypodermabteilung; 2a, innerste Hypodermzellen- reihe mit Sklereiden; 3. Masse;4, Bastfasermantel. Rudbeckia laciniata L. Fruchtquerschnitt im oberen Drittel, 50/1. 30—31. R. fulgida Ait. 33. 34, 39. 36. 37. Fig. 30. Fruchtquerschnitt im oberen Drittel, 50/1. > 31. Querschnittspartie, 350/1: 1, Epidermis; 2, Hypoderm; 3, Masse an den Bastbündeln (4); 3a, Masse zwischen Epidermis und Hypoderm. . Melanthera deltoidea Michx. Bastfasern: a, auf der Außenseite; D, beiläufig inmitten; c, auf der Innenseite des Bast- fasermantels. Bei a sind die Zäpfchen links von oben, rechts von der Seite gesehen. Verbesina encelioides Benth. et Hook. fil.: Querschnitt durch eine Kante der Frucht mit dem Flügel F: 1, Epidermis; 2, Hypoderm; 3, Masse, bei x in den Radialwänden von 2; 4, Bastfasermantel; 5, Parenchym mit Gefäßbündel G. V. helianthioides (Nutt). Quetschnittspartie durch die Frucht ohne Oberhaut; 2, äußere, 2a innere Hypodermzellreihe; 3, Hauptlage der Masse; 3a, Masse im Hypoderm; 4, Bastfasermantel. Perymenium discolor Schrd. Braune Haut aus jugendlicher Frucht nach Behandlung mit dem Chromsäure-Schwefel- säuregemisch. Zäpfchenlücken von dunklen Ringelchen begrenzt in Doppelreihen; Anlage von 2 Querbinden. P.Cervantesii DC. Querschnittspartie, die reife Frucht.: 1, Epidermis; 2, Hypoderm, beide mit Farbstoffkörnern; 3, Masse; 4, Bastfasermantel mit innig verschmolzenen Zellen, deren Mittellamellen kaum angedeutet sind. Chrysanthellum pvrocumbens Rich. Querschnitt durch den Flügel: 1. Epidermis; 2, Hypoderm, beziehungsweise Füll- gewebe des Flügels; 3, Masse; 4, Bastfasermantel. 38—39. Bidens tripartita L. 40. Fig. 38. Querschnittspartie durch den Fruchtknoten. >» 39. Querschnittspartie durch die reife Frucht: 1—4 wie oben; G. Gefäßbündel. (Auf Taf. III.) Cosmos caudatus H. B. K. Querschnitt durch die Frucht, 50/1: 1—4 wie oben; 5, großzelliges Parenchym; Z, große Lücken zwischen Perikarp und Samen S; die Trichome wurden nicht gezeichnet. Stirn Hanausek,T.E Kohleähnliche Masse der Kom positen. ToLel#ls | I / Lin. Anstv/IhBunnwarth Wien. se,BaLXAAVI Klas Tr . d.Wiss.mathnaturw SE ‚Akad. als ftend.k 1 Ale sc » N) A ERS E v . Tatel I. ig. 39. Siehe Text bei Fig. 33 — 39. 41 —42. Flaveria repanda Lag. Fig. 41. Querschnittspartie durch das Hüllblatt (A) und die Frucht: (DB). 1, Oberhautrest; 3, Masse; 4, Hartbast- mantel; g, Gefäßbündel. » 42. Flächenansicht (der Masse: a, Grenzschicht (Zwischenplatte); d, Ansicht bei hoher, c bei tiefer Ein- stellung. 43 —44. Chaenactis Douglasii H. A. Fig. 43. Querschnitt durch die Frucht, 50/1 A, Haare; d, Drüsen. » 44. Querschnittspartie. 1-—4 wie oben, bei x die in der Fuge liegende Masse. 45. Dysodia glandulosa OÖ. Hoffm. Querschnittspartie durch die Frucht: 1—6 wie oben; die Zellen vor 6 sind nicht im Schnitte, sondern en face, gewissermaßen in toto gezeichnet. 46. Peclis prostrata Cav. Die Hälfte des Fruchtquerschnittes. 1—6 wie oben. 47—50. Arnica montana L. Querschnittspartien von 4 verschiedenen Entwicklungsstadien. Fig. 47. Sehr jugendlicher Fruchtknoten, bei g 2 Spiroiden. » 48. Zweites Stadium mit schon differenzierten Gewebsanlagen. » 49. Unreife Frucht mit dem ersten Auftreten der Masse. » 50. Reife Frucht. 1—4 und 1—6 wie oben. Haare und Drüsen sind in Fig. 47—49 nicht gezeichnet. 51-52. Echinops corniger DC. Hüllblatt des Köpfchens erster Ordnung. Fig. 51. Querschnittspartie, 1. Epidermis mit einer Spaltöffnung; 2, Mesophyll; 3, Masse an den Bastfaserbündeln, 4, 3a, Masse an der Epidermis der Innenseite 5. » 52. Epidermis der Innenseite (5) von der Fläche mit daraufliegendem Massenetz (3a). 53. Perezia achalensis (0. Kuntze) Hieron. Partie eines Querschnittes durch die Frucht: Z, Perikarp; S, Samenschale, beide von einander getrennt; g. Gefäßbündel. 54—56. Perezia sp. Wurzel. Fig. 54. Querschnittspartie, 30/1: sk, Sklereidenbündel mit der Masse; pe, Perezonbehälter; g, Leitbündel; z/, Inter- faszikularbündel. » 55. Querschnittspartie durch ein Sklereidenbündel und dem angrenzenden Grundgewebe; sk, Sklereiden, 350/1. » 56. A, Sklereidenbündel in der Längsansicht mit den Massestreifen, 350/1: 3, Stück einer Sklereide mit Massestreifen, 600/1. = 2 Ss E 5 E = 2 Hi E N : = | E | E ii ji \ Se8 5 nalurw. Klasse, BALXXXVIL 31 Vıss.maih. I IE / = T u ne nrsen = Hl s chri [1 en.d.kais.Akad.d.V Kohleähnliche Masse der Kompositen. < enl Hanausek,T.F 2 ET AER u N -
» »Beiträge zur Stereophotogrammetrie«, Mitteilungen des k. u. k. Militärgeographischen Institutes 1905. 12% 154 A. Freih.v. Hübl, Für die Wahl der photogrammetrischen Aufnahmsmethode war besonders die Erfahrung maß- gebend, daß die Verhältnisse am Gletscher für eine direkte Vermessung mit Meßtisch und Tachymeter äußerst ungünstig sind, denn abgesehen von den meist schlechten Witterungsverhältnissen sind ein- zelne Teile des Eisfeldes nur schwierig oder auch gar nicht zu begehen und auf der einförmigen Fläche fehlen Objekte, die als natürliche Marken zur Punktbestimmung mit dem Meßtisch dienen könnten. Man benützt daher schon seit Jahren für solche Aufnahmen fast ausschließlich das photogram- metrische Verfahren, das hier mit allen seinen Vorzügen zur Geltung kommt. Auf der Felsumrahmung der Gletscher finden sich stets die notwendigen genügend hoch liegenden Standpunkte, welche eine freie Sicht über das ganze Aufnahmsgebiet gewähren, keinerlei Terrainbedeckung steht hindernd im Wege und die Eisformen sind meist so flach, daß sie sich gegenseitig kaum verdecken. Die von solchen Punkten aufgenommenen photographischen Bilder sind daher lückenlos und bilden ein für Meßzwecke völlig ausreichendes Surrogat der Natur. Die Photogrammetrie in ihrer ersten Ausgestaltung vermochte aber den gehegten Erwartungen nicht immer zu entsprechen und erst durch Zuhilfenahme der von Dr. Pulfrich ausgebildeten stereoskopischen Meßmethode gelang es ein Verfahren zu schaffen, das eine überraschend leichte und sichere Auswertung der photographischen Bilder für die Konstruktion des Planes ermöglicht. Bei der anfänglich ausgeübten Photogrammetrie wurden die für die Konstruktion des Lageplanes notwendigen Punkte aus zwei von den Endpunkten einer gemessenen Basis aufgenommenen Bildern durch Rayonieren und Schneiden — ähnlich wie bei einer Meßtischaufnahme — ermittelt, wobei diese Punkte irgendwie markiert sein mußten, und zwar so deutlich, daß sie in beiden Bildern als »ident« erkannt wurden. Wenn auch im allgemeinen als Punktmarkierung ganz unscheinbare Objekte, wie kleine Risse, Sprünge, einzelne Steine etc. genügen, so ist die Ermittlung solcher Objekte zuweilen doch recht unsicher und auf detaillosen Flächen, wie sie zum Beispiel der mit Neuschnee bedeckte Gletscher zeigt, versagt dieses Verfahren vollständig. | Benützt man dagegen für die Auswertung der photographischen Bilder das Stereoskop, so entfällt die Notwendigkeit der Punktidentifizierung vollständig, denn die Messungen werden nicht auf zwei getrennten Bildern, sondern in einem stereoskopischen Raumbild mit Hilfe einer gleichfalls stereoskopisch erscheinenden Meßmarke ausgeführt. Dabei sieht man das auszumessende Gelände ähnlich einem plastischen Modell vor sich und gewinnt einen Einblick in die Gliederungen der Formen, den das flache perspektivische Bild der Meßtischphotogrammetrie auch nicht annähernd zu bieten vermag. Ein weiterer Vorteil der Stereophotogrammetrie liegt auch darin, daß man mit einer relativ sehr kurzen Standlinie das Auslangen findet, weil die stereoskopische Messung eine sehr genaue Ermittlung der punktbestimmenden Elemente ermöglicht. Während man bei der Meßtischphotogrammetrie die Stand- linie so lang wählen muß, daß Schnitte von etwa 30° resultieren, reicht bei der Stereophotogrammetrie eine Basis aus, deren Länge t/,, bis t/,, der Entfernung zum aufzunehmenden Objekt entspricht. Dadurch werden sehr ähnliche Bilder mit gleichem Inhalt erhalten und der bei der Meßtischphotogrammetrie oft auftretende Übelstand, daß in einem Bild ein Teil des Geländes durch einen näher liegenden, vorspringen- den Terrainteil verdeckt wird, ist hier ausgeschlossen. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil der photogrammetrischen Aufnahme besteht darin, daß die bei diesem Verfahren hergestellten Bilder, besonders wenn sie für die Betrachtung im Stereoskop geeignet sind, ein überaus wertvolles Materiale für die Gletscherforschung bilden. Ein Vergleich der zu verschiedenen Zeiten hergestellten Bilder läßtschon auf den ersten Blick alle wesentlichen Veränderungen in der Ausdehnung und Begrenzung des Gletschers erkennen, und mit Hilfe des Stereokomparators können selbst geringe Unterschiede in den Bildern konstatiert und zahlenmäßig festgestellt werden. Stereophotogrammetrische Aufnahme des Goldberggletschers. 155 Die Feldarbeit. Die geodätische Grundlage für die Aufnahme bildet die im Jahre 1906 vom k. u. k. Militärgeographi- schen Institut ausgeführte Triangulierung II. und Ill. Ordnung, deren Resultate im 16. Jahresbericht des Sonnblickvereines beschrieben sind. Bei dieser Triangulierung wurde schon die später beabsichtigte Vermessung des Eisfeldes berück- sichtigt und es wurde daher dessen Umgebung, wie aus der untenstehenden Skizze zu entnehmen ist, reichlicher als sonst mit sehr günstig gelegenen Fixpunkten dotiert. ——— ——hicpi ieh Sach 17 Bogeh Lady De 7 AI = Y nn 52. 0% Na, ne Fr ae Alpe Far I = Kr u N 13 wa AN Yadaı - MAX NN NR RR ) 2055‘ Se == eh hof’ A Punkte der Triangulierung. ® Standpunkt der photogr. Aufnahme. BON Triangulierungspunkt und Standpunkt. Bei einer auf photogrammetrischem Wege durchzuführenden Aufnahme besteht die Feldarbeit lediglich in der Wahl von passend gelegenen Aufstellungspunkten für die Kamera, von welchen das vor- liegende Gelände photographiert wird. Wenn die Auswertung der Bilder durch stereoksopische Messungen erfolgen soll, so müssen je zwei Kamerastationen an den Endpunkten einer relativ kurzen, gemessenen Basis gewählt werden. Die linke 156 A. Ereih. v. Hübl, Kamerastation bildet den eigentlichen »Standpunkt«, sie wird durch Winkelmessungen von den trigono- metrischen Fixpunkten festgelegt und liefert das Hauptbild für die Konstruktion, während auf der rechten Station, die durch tachymetrische Messungen an den Standpunkt angeschlossen wird, das stereoskopische Hilfsbild entsteht. Die beiden mit parallel gestellten Kamerachsen aufgenommenen Bilder werden dann im Stereoskop zu einem Raumbild vereint, an welchem die Messungen vorgenommen werden. Die gegenseitige Entfernung der beiden Stationen, also die Länge der stereoskopischen Basis, wurde mit Rücksicht auf den Konstruktionsmaßstab und die Entfernung des zu photographierenden Terrain- abschnittes mit 30 bis 150 ın gewählt. Für die photographische Aufnahme diente ein im k. u. k. Militärgeographischen Institut in Ver- wendung stehender Apparat ! für Polygonaufnahmen mit einem Objektiv von 245 mm Brennweite und als Winkelmeßinstrument kam ein kleiner Theodolit mit Minutenablesung zur Verwendung, der sich auf das Kamerastativ aufsetzen läßt. Das Gebiet des Goldberggletschers ist für eine stereophotogrammetrische Aufnahme sehr günstig gestaltet, da man von dem zwischen Neunerkogel und »Herzog Ernst« liegenden 2800 m hohen Rücken den Gletscher in seiner ganzen Ausdehnung übersieht. Auf diesem Rücken wurden daher — wie die vor- stehende Skizze und die Karte zeigt — die beiden Kamerastationen des für die Konstruktion wichtigsten Standpunktes II gewählt. Da aber diese Erhebungen sehr steil gegen Knappenstube und Bremshaus abfallen und as Höhen- bestimmung von zu tief gelegenen Punkten wenig sicher ist, so war es geboten, die unter dem Neuner- kogel gelegenen Terrainteile von den Standpunkten VII und VII aufzunehmen, wobei ersterer in der Richtung gegen West, letzterer in der Richtung auf das »Untere gruppete Kees« benützt wurde. Der westliche Teil des Goldberggletschers liegt vom Standpunkt II für eine Konstruktion im Maße 1 : 10000 etwas zu weit entfernt und daher wurden für die Aufnahme des westlichen Gletschergebietes die Standpunkte II und IV gewählt. Für die steilen Hänge des Neunerkogel und »Herzog Ernst« diente der Standpunkt I; das More gebiet und alte Gletscherbett, dann der Hang vom Sonnblick gegen Tauernhof wurden vom Standpunkt V im Verein mit den ziemlich entfernt liegenden, aber eine ausgezeichnete Übersicht bietenden Stand- punkten IX und X auf der Durchgangsalpe und am Grieswies aufgenommen. | Die photogrammetrische Station beim Zittelhaus (Standpunkt VI) wurde als kontrollierender Punkt für das ganze Aufnahmsgebiet benützt. Sie ist kein Stereostandpunkt, sondern nur eine einfache Station, von der drei unter 45° aneinanderschließende Bilder hergestellt ‘wurden, welche nur die Möglichkeit bieten Strahlen nach allen in den Bildern sichtbaren Punkten zu ziehen und so ihre Lage zu überprüfen. Nachstehendes Verzeichnis der Standpunkte as | Richtung des Normalbildes a a en — | ii Neunerkosele ne 1134 35° rechts I Goldberespilz Ne Jole2S 30° rechts und links III Trameikopset. Dre a. 36°2 30° rechts IV Rojacherhütien ee 69-1 30° links V Alteck, Na re le 30:7 » VI > EEE RREN EREReN ie ns — 45° und 90° links Vu Leitenfrostw Se ar. 20:3) 30° links VI I Unteres erippetesikees ne 374 | » IX Goldzechkope EN 1250 | 30° rechts x |. Radhaust. 2 Dre SE ea ann 66°7 > | Hübl: »Die photogrammetrische Terrainaufnahme«, Mitteilungen des k. u. k. Militärgeographischen Institutes 1899. Stereophotogrammetrische Aufnahme des Goldberggletschers. 157 zeigt die Länge der gewählten Standlinie und die Orientierung der Bilder, gibt also die Richtung an, nach welcher die Kameraachse bei der photographischen Aufnahme gerichtet war. Der Bildwinkel der Kamera beträgt etwa 50° und da derselbe oft den zu photographierenden Terrainabschnitt nicht völlig einschließt, so wurden fast immer nebst den normalen Bildern auch solche mit nach rechts oder links verschwenkten Kameraachsen hergestellt. Bei der Aufnahme der Normalbilder wird die Kameraachse senkrecht zur Basis gestellt und für die Anschlußbilder wird sie um einen bestimmten Winkel 30° bis 35° seitwärts verschwenkt, so daß die drei Bilder einen Winkelraum von etwa 100° beherrschen. In dieser Weise ergeben sich auf jeder Station zwei oder drei Kamerastellungen mit parallelen Achsen und daher drei Bilderpaare, die unter Berücksichtigung der Verschwenkungswinkel im Stereo- komparator ausgemessen werden können. Die Markierung aller Standpunkte, also der linken Kamerastationen, erfolgte am Boden mit roter Ölfarbe und zum Schutze dieser Marke wurde dieselbe mit einem kegelförmigen Steinhaufen, einem sogenannten »Steinmandel«, überdeckt. Die photographischen Manipulationen beschränkten sich lediglich auf das Exponieren der Platten, da erfahrungsgemäß die weitere Behandlung derselben, das Entwickeln, Fixieren etc. besser und sicherer erst nach der Heimkehr in einer gut eingerichteten Dunkelkammer erfolgt. Bei dem gegenwärtigen Stand der Photographie kann man — eine fachgemäße Behandlung der Plalten vorausgesetzt — auch ohne jede Probeentwicklung fast mit Sicherheit auf vollkommen brauchbare Bilder rechnen. Von größter Wichtigkeit ist es aber, daß nur bei sehr klarem Wetter photographiert wird und daß man auch die mit der Tageszeit wechselnde Beleuchtung des Geländes berücksichtigt. Dieser Umstand ist bei Gletscheraufnahmen von ganz besonderer Bedeutung, denn die Bilder sollen nicht nur tunlichst viel Detail zeigen, es muß auch die Gestalt der oft ganz detaillosen flachen Formen des Eisfeldes ange- deutet sein, was nur bei einem ganz bestimmten Lichteinfall zu erzielen ist. Aus solchen Bildern lassen sich mit Hilfe von stereoskopischen Messungen auch ganz gleichförmig mit Schnee bedeckte Flächen bearbeiten, denn eine auch nur leichte Abschattierung der Formen genügt schon zur Bildung eines räumlichen stereoskopischen EFffektes. Aus diesem Grunde wird die photogrammetrische Feldarbeit fast ausschließlich durch die Sorge um tadellose Bilder beherrscht, und es darf in dieser Beziehung keine günstige Stunde versäumt werden; für die geodätischen Arbeiten, die Winkelmessungen etc., genügt bald ein Wetter und sie lassen sich auch später jederzeit nachtragen. j Zur Durchführung der Feldarbeit waren acht Tage erforderlich, wobei als Unterkunftstation das bereits in Verfall stehende Knappenhaus benützt wurde. Der Verlauf der Arbeit ist aus nachstehendem Tagebuch zu entnehmen: 11. August. Aufstieg von Kolm—Saigurn zum Knappenhaus. Dichter Nebel und zeitweilig Regen. Im Vorbeigehen wird die zerstörte Pyramide auf der Durchgangsalpe aufgestellt. 12. August. Trotz dichten Nebels wird um 6% früh aufgebrochen, um wenn möglich das aufzunehmende Gebiet zu rekognoszieren, die für die photographische Aufnahme geeigneten Standpunkte auszuwählen und durch Signale zu bezeichnen. Für alle Fälle wurden aber auch die Instrumente mitgenommen, um bei Eintritt günstigen Wetters ein oder den andern Stand- punkt photographisch zu erledigen. Tatsächlich heiterte es sich allmählich aus und nachdem fünf Signale aufgestellt waren konnte nachmittag vom Standpunkte I bei der Rojacherhütte gegen Neunerkogel und »Herzog Ernst» photographiert werden. 13. August. Aufbruch 4% früh bei tadellos klarem Wetter. Die photographischen sowie geodätischen Arbeiten am Neunerkogel (Standpunkt Il) werden durchgefühit. 14. August. Teilweise bewölktes Wetter. Es wird beabsichtigt, den Standpunkt IV am Hohen Sonnblick zu erledigen. Während des Aufstieges nimmt die Bewölkung aber zu und um den Tag nicht ganz zu verlieren, wird bei der Rojacherhütte Halt gemacht und vom Standpunkte III das Eisfeld gegen Tramerkopf und Goldbergspitze photographiert. Kaum war .die Arbeit beendet, als dichter Nebel eintrat, dem bald ein Regen folgte. Während des Abstieges wurde der Standpunkt IV bei Tramerscharte durch ein Signal bezeichnet. 158 A. Freih. v.. Hübl, 15. August. Ununterbrochen Regen. Erst gegen Abend läßt dieser nach und die Umgebung des Knappenhauses wird mit Hilfe eines kleinen Meßtisches unter Benützung des bei der Militärmappierung üblichen Vorganges aufgenommen. Es war das eine Vorsichtsmaßregel, da es nicht ganz sicher war, ob diese Terrainpartie von den photogrammetrischen Standpunkten genügend eingesehen wird. Die Konstruktion zeigte, daß diese Befürchtung nicht zutreffend war. 16. August. Aufbruch 3% früh, um wenn möglich vormittags den Standpunkt IV und nachmittags den Hohen Sonnblick zu erledigen. Wegen dichten Nebels muß auf Standpunkt IV (Tramerscharte) bis 114 gewartet werden. Dann tritt aber für einige Stunden völlige Ausheiterung ein und es gelingt, die beabsichtigten Arbeiten programmgemäß durchzuführen. 17. August. Stürmisches, jedoch ziemlich klares Wetter. Die Standpunkte VIII, VII und V werden bei Vormittagslicht erledigt. Nachmittags wird die Mappierung der Umgebung des Knappenhauses beeadigt. 18. August. Die beiden Standpunkte IX auf der Durchgangsalpe und X am Grieswies werden bei gutem Wetter absolviert und da die Feidarbeit beendet ist, wird nachmittag der Abstieg nach Kolm—Saigurn angetreten. Wie aus diesen Aufzeichnungen zu ersehen ist, waren die Witterungsverhältnisse keineswegs besonders günstig, aber durch Ausnützung aller sonnenklaren Stunden gelang es doch in acht Tagen ein völlig ausreichendes Material für die Konstruktion des etwa 8 km’ umfassenden Gebietes zu erzielen. Ein direktes Aufnahmsverfahren mit Meßtisch und Tachymeter wäre in dieser Zeit nicht über die ersten Anfänge gediehen. Die Konstruktion der Karte auf Grund der photographischen Bilder. ' Die Konstruktion der Karte wurde selbstverständlich mit dem Auftragen der von der Triangulierung gegebenen Fixpunkte, dann der durch Winkelmessungen bestimmten Standpunkte begonnen. Dazu wurde ein auf eine Glasplatte aufgespanntes Papier benützt, wodurch die tadellose Maßhaltigkeit der ganzen Konstruktion gesichert war. Dieses schüttere Punktnetz, welches das Gerippe für den gesamten Karten- inhalt bildet, mußte zunächst weiter verdichtet werden. Jedes von einem Standpunkt aufgenommene Bilderpaar umfaßt nämlich einen gewissen Terrain- abschnitt, und um diese Kartenteile richtig aneinander zu schließen, dann aber auch als Kontrolle für die Richtigkeit der weiteren photogrammetrischen Punktbestimmung ist die Kenntnis der Lage und Höhe einer größeren Anzahl von in den Bildern sicher auffindbaren Punkten notwendig. Man wählt zu diesem Zwecke passend gelegene, sehr deutlich markierte Punkte, die sich in den Bildern von wenigstens drei Standpunkten sicher auffinden lassen, und bestimmt ihre Situation wie beim photographischen Meßtischverfahren durch Rayonieren und Schneiden. In dieser Weise wurden 50 durch doppelte Schnitte bestimmte, also sicher liegende und über das ganze Aufnahmsgebiet gleichmäßig verstreute Punkte erhalten, welche die Richtigkeit der weiteren Konstruktion sicherten. Sodann konnte mit der Auswertung der Bilder begonnen werden, wobei nicht Kopien, sondern direkt die Negative zur Verwendung kamen. Im Stereokomparator wurde für jeden zu bestimmenden Terrainpunkt die Abszisse und Ordinate im linken Bild sowie die Abszissendifferenz beider Bilder (die Parallaxe) ermittelt und aus diesen Daten durch Rechnung die Lage des Punktes und seine Höhe über dem Horizont der linken Kamerastation bestimmt, Alle größeren Spalten und Wasserläufe auf dem Eisfeld, alle Gipfel, Grate, Rinnen und Verschnei- dungen in der Felsumrahmung, dann die Begrenzung des Eisfeldes wurden in dieser Weise festgelegt. Auf der Gletscherzunge am »Unteren grupeten Kees« wurde ein engmaschiges Punktnetz angestrebt, um selbst kleine Veränderungen am Gletscherrande leicht und sicher konstatieren zu können. Im ganzen wurden etwa 1200 solcher Detailpunkte bestimmt und aus den Differenzen, die sich bei der Lagebestimmung gleicher Terrainobjekte von verschiedenen Standpunkten ergeben, läßt sich schließen, daß der mittlere Situationsfehler etwa + 3 m betragen dürfte. Auch die Höhe zahlreicher Punkte wurde von verschiedenen Standpunkten kontrolliert, wobei Differenzen beobachtet wurden, die einem mittleren Höhenfehler von + 0:3 m entsprechen, Stereophotogrammetrische Aufnahme des Goldberggletschers. 159 So wurden zum Beispiel vom Standpunkt I und II die Wasserspiegelhöhe des beim Knappenhaus gelegenen Sees an je drei Uferpunkten gemessen, wobei sich folgende Zahlen ergaben: Vom Standpunkt I: 2317 °1 23165 23168 > >» 1:231678 2316°7 23166 Auf Grund des so erhaltenen Detailpunktnetzes konnte dann die Karte gezeichnet werden, jedoch geschah das nicht auf dem Konstriuktionsblatt, sondern auf einem zweiten Blatt, auf das sämtliche Punkte mit Hilfe von Pausleinwand übertragen wurden. Das Konstruktionsblatt wurde auf der Glasplatte belassen und für eventuell später noch wünschenswerte Ergänzungen oder Nachmessungen aufbewahrt. An Hand der photographischen Bilder ergab sich durch Verbindung der zusammengehörigen Punkte die Situation aller wichtigen Geripplinien, die dann den Rahmen für die Skizzierung der Formen bildeten. Dabei leistet die stereoskopische Betrachtung der Bilder ausgezeichnete Dienste, denn sie ermöglicht leichter eine richtige und charakteristische Wiedergabe der Formen als es bei einer Aufnahme an Ort und Stelle möglich ist. Bei einer solchen direkten Aufnahme sind wir, um zur Kenntnis der wahren Terrainformen zu gelangen, auf die Kombination jener flüchtigen Eindrücke angewiesen, die wir beim Begehen der Gegend gewinnen, denn wir vermögen die gewaltige, massige Natur nur zum kleinsten Teile zu überblicken. Im Stereoskop sehen wir aber die Landschaft so, als ob unsere Augen im Abstande der beiden photographischen Standpunkte liegen würden, sie erscheint uns daher wie eine plastische Nachbildung im kleinen Maßstabe, wie ein Modell dessen Gliederung wir vollkommen überblicken und in welchem sich das nebensächliche Detail der großen Form völlig unterordnet. Unter dem Eindrucke solcher plastischer Bilder wurde das Bodentrelief skizziert, wobei eine gewisse malerische Wirkung angestrebt wurde, die an den Anblick der natürlichen Felsenlandschaft erinnert. Schließlich wurden die Niveaukurven auf Grund des Punktnetzes derart eingelegt, daß sie den Eis- und Felsformen strenge folgen, sich ihnen anschmiegen und sie sinngemäß ergänzen. Im Felsgebiet wurden diese Schichtenlinien in Höhenabständen von 100 »» angeordnet, am Gletscher beträgt ihr Abstand 20 m und in sanft geböschten Teilen wurden 10 m-Zwischenlinien eingelegt. Die Benützung des gewonnenen Aufnahmematerials. Die vorliegende Karte im Vereine mit den photographischen Bildern definieren den Stand des Gletschers im August 1909 und ermöglichen es, jede im Laufe der Zeit eingetretene Veränderung zu konstatieren. Die Karte gewährt eine allgemeine Übersicht über die Form und Ausdehnung der Eisfelder und über die Gestalt und Beschaffenheit ihrer nächsten Umgebung; sie gestattet die Ermittlung von Entfernungen, von Höhendifferenzen, das Ausmessen von Flächen etc., und sie ermöglicht auch die Orientierung an Ort und Stelle. Die Veränderungen der Grenzen des Gletschers und seines Reliefs, die Bewegungsver- hältnisse der Eismassen und andere für die Gletscherforschung wichtige Daten lassen sich aber mit Hilfe der Karte nur unsicher konstatieren. Es ist ja selbstverständlich, daß in einer Karte 1 : 10.000 Situationsveränderungen von etwa 10 m kaum nachweisbar sind und das gleiche gilt für Veränderungen des Reliefs, die — wenn sie nicht kotierte Punkte betreffen — viele Meter betragen können, ohne daß es möglich ist, sie auf dem Wege von Nach- messungen zu erkennen. Denkschr. der mathem.-naturw. Kl. Bd. LXXXVI. [&e} [89 160 A. Freih. v. Hübl, Stereogrammetrische Aufnahme des Goldberggletschers Ungleich einfacher und sicherer lassen sich solche Fragen, wie schon oben angedeutet wurde, mit Hilfe der photographischen Bilder lösen. Photographiert man das Eisfeld nach einer gewissen Zeit von den gleichen Standpunkten mit der gleichen Orientierung und mit der gleichen Kamera und vergleicht man dann diese Bilder mit den früher hergestellten, indem man sie gemeinsam im Stereoskop betrachtet so ist jede in der Zwischenzeit aufgetretene Veränderung augenblicklich erkennbar. Wären nämlich die Bilder vollkommen ident, so würden sie bei stereoskopischer Betrachtung wie ein ebenes Bild erscheinen, fehlt aber in einem Bild irgend ein Detail, so wird das als Störung empfunden und liegt irgend ein Objekt in den Bildern verschieden, hat es also eine Verschiebung erlitten, so sehen wir es vor oder hinter der Bildebene. So können alle selbst unbedeutenden Veränderungen in den Formen nicht nur erkannt, sondern mit Hilfe stereoskopischer Messungen auch zahlenmäßig ermittelt werden. Und das gilt von jedem noch so unbedeutenden Detail, denn jede Veränderung, die ein Riß oder Sprung, jede Verschiebung, die ein aut der Eisfläche liegender Stein im Laufe der Zeit erlitten hat, kann im Stereokomparator konstatiert und gemessen werden. Haben sich einzelne Teile des Gletschers in der Form wesentlich geändert, so läßt sich die neue Situation mit Hilfe des letztaufgenommenen Bilderpaares leicht konstruieren und mit der früheren Situation in der Karte vergleichen. Dabei kann man aber auch mit dem alten Bilderpaar die frühere Situation erneuert überprüfen und sie durch Details ergänzen, die uns vielleicht jetzt erst Aus irgend einem Grunde interessieren. So haben die photographischen Bilder durch die stereoskopische Meßmethode eine früher ganz unbekannte Bedeutung gewonnen, denn sie machen es möglich, jede Veränderung des Eisfeldes mit größter Leichtigkeit zu konstatieren, ohne daß man dabei auf eine Karte von vielleicht zweifelhafter Richtig- keit und auf schwerfällige, zeitraubende Nachmessungen an Ort und Stelle angewiesen wäre. Solche zu verschiedenen Zeiten aufgenommenen Stereoskopbilder sind den früheren »Meßbildern« weit überlegen, denn sie repräsentieren eigentlich plastische Gebilde, gleichsam Modelle des Eisfeldes, die immer wieder studiert, vermessen und gegenseitig verglichen werden können. Die für solche Zwecke notwendigen photographischen Bilder lassen sich jederzeit leicht herstellen wenn die Standpunkte — hauptsächlich die linken Kamerastationen — sicher markiert sind,, was auch, wie schon oben erwähnt, bei der in Rede stehenden Gletscheraufnahme geschah. Hier sind die Verhältnisse auch insoferne besonders günstig, weil das ganze Eisfeld von den drei Standpunkten II, II, IV völlig eingesehen wird. Es wird daher in Zukunft auch genügen, nur von diesen drei Punkten zu photographieren, die, gutes Wetter vorausgesetzt, leicht in zwei Tagen absolviert werden können. Um die photographischen Bilder, respektive die bei stereoskopischen Messungen stets benützten Negative für einen späteren Gebrauch sicherzustellen, wurden sie, ebenso wie das erwähnte Konstruktions- blatt, im Militärgeographischen Institute (Technische Gruppe) deponiert. 160 Ungle! Hilfe der ph den gleicher man dann d so ist jede it Wären ein ebenes | und liegt irg wir es vor O So köı Hilfe stereos unbedeutenc der Eisfläch: gemessen W Haben Situation m Situation in Situation ert einem Grun« So ha unbekannte größter Leic, keit und aul Solche weit überleg immer wiedı Die fü wenn die st wie schon o Hier s| Standpunkte drei Punkten können. Um di Negative für blatt, im Mil Hübl, A. Freiherr v.: Stereophotogrammetrische Aufnahme des Goldberggletschers. Über Veranlassung des Sonnblickvereines mit Subvention der kaiserl. Akademie der Wissenschaften stereophoto- grammetrisch aufgenommen im August 1909 von Karl Wollen Oberoffizial des k. u. k. Militärgeographischen Institutes gezeichnet von Ignaz Tschamler Oberoffizial des k. u. k. Militärgeographischen Institutes. Meteorologtsc je Station Io 3103" Zittelhaus (ordnung) 1:10.000 300 1000m —— 100m 00, 0 100 200 300 400, 500 ‚soo 700 800 Schichtenhöhe 20 m. Denkschriften d. kais. Akad. d. Wiss. math.-naturw. Klasse, Bd. LXXXVII. Das Gebiet des Goldberggletschers in der Rauris. iffet 272941 EN 28230 j Neu nerhogl Photolithographie und Druck des k. u. k. Militärgeographischen Institutes, HYDROGRAPHISCHE UNTERSUCHUNGEN IM GOLFE VON TRIEST VON DR. ALFRED MERZ. Mit 11 Tafeln und I Karte. VORGELEGT IN DER SITZUNG AM 13. OKTOBER 1910. Inhaltsverzeichnis. Seite VOrWÄnE 0.0.8.0 60.8 ee ee NER lH] Bmleiumg. © 0. 0.8 0 or ee RER a EEE FE ee nero] \, Arbetisgellet.o 0.0.0 a lono ro wa. Deo on Bo nano oe nk 9 Nele) DE NnBeItStermnen undYB eo palchtunesstationerne Br Er Er EEE EEE 7 666 d, Ineinmmanie und Untiersuchumssmehhoden : 5 5 2 ce on oo oo soo oo a ao oo 8 5 5. d=9 IT —1N] arlauptteillwDiesvielstüundigensBeobachtungene EEE Er O2 Vonbermerkunsern ara u a Fee oa [170] 1. Abschnitt. DnalyseidenseimzelnennBeobachtungsteihenwe rs Se 210958] ESS at one Jul 0 DD mASüdlichEyon: Grado) re Er EEE AO] 2StattonWlVg Jul111909,,25077westlichsvonWEirano)e A ZZ] 3. Station V (Juli/August 1905, 2’4 km westlich von Umago) . . .. . . nn 2 nun... MmZ27 1727187 AS tattonerIVz Quli1908,19,2722 SudlichKvonKGrad or rer E27 3a 19] State nBSVa ul1908,,6 00,7 nördlichivontRirano) re 332 365 11931196] 6. Station VII (Oktober 1905, 2 km westlich von Umago). . . . . . . 2 2 m 2 2 2 2..2....86—88 [196— 198] 1 StahonavIN Qanner2 19062 ERmZnördlichsvonrBirano)e rer 585955 198199] %, Shanom X (Mabrnar 1008, a9anch) 5 5 5 0 0 2 0 0 HK a on no a aD a 0 RR RD RO OS Statonalrg (Marz 00 Lebende. A re 241 A320 203] 10 Station VI Quli 1905, Golf von Monfalcone) 2... .n nn 24448 1204208] 11. Station XII (Juli 1908, Lagune von Grado, bei Barbana) . ...... 2.2. ..0.0.0.48—-51 [208-211] BStationallNule190 3Kep end a) er ol 9022] 162 A. Merz, 13. Station XI! (Februar 1908, ebenda) . 14. Station Xl (März 1906, ebenda) 6» 'o 15. Station IIl! (Juli 1905, Lagune von Grado, bei S. Pietro d’Orio) 2. Abschnitt. Ergebnisse aus der Zusammenfassung der vielstündigen Beobachtungsreihen 1. Der Gang der Luft- und Wassertemperatur a) im Sommer im allgemeinen . b) an heiteren Sommertagen . c) an trüben Sommertagen d) im Winter 2. Fehlerquellen bei der Bestimmung der Temperaturdifferenzen zwischen Luft und Wasser a) Verursacht durch die Wahl des Instrumentes und des Beobachtungsortes . . b) Verursacht durch Beobachtung der Lufttemperatur in wechselnder Höhe über dem Wasserspiegel 3. Der tägliche Temperaturgang in verschiedenen Tiefen . Anhangtabellen . Seite .52—55 [212-215] .55—56 [215—216] .56—58 [216-218] . 58—107 [218—267] .58-70 [218-230] .58—64 [218—224] . 64-66 [224—226] . 66-69 [226229] . 69-70 [229-230] . 70-77 [230—237] . 70-76 [230—236] „7677 Paokas 7781 Bag AN . 82— 107 [242 —267] Vorwort. Als der im Jahre 1903 in Wien gegründete Verein zur Förderung der naturwissenschaftlichen Erforschung der Adria seine Arbeiten im Juli 1904 im Golfe von Triest begann, wurden die hydrographi- schen und meteorologischen Beobachtungen dem Verfasser übertragen, der dieselben bis zum Frühjahre 1906 durchführte, in welcher Zeit die Untersuchungen im Golfe abgeschlossen und die weiteren Arbeiten in den Meeresteil westlich von Istrien verlegt wurden. Der Versuch, die ozeanographischen Verhältnisse des Golfes auf Grund des in den beiden Jahren gesammelten Materials darzustellen, geriet aber bald ins Stocken, da besonders in einer Richtung das Material allzu lückenhaft war. Es fehlte nämlich an der genügenden Anzahl vielstündiger Beobachtungsserien, die in unserem Gebiete als Hilfsmittel für die Bewertung der fliegenden Beobachtungen unerläßlich erscheinen. Ein Vergleich der letzteren zeigt nämlich, daß an derselben Lokalität innerhalb eines Tages Salz- gehalt und Temperatur oft größere Differenzen aufweisen als Werte von den entgegengesetzten Enden des Golfes, obwohl dessen Verhältnisse ungemein mannigfaltig sind. Um den Ursachen dieser Erscheinungen, die ursprünglich vorzüglich im täglichen Temperaturgang und im Gezeitenphänomen gesucht wurden, systematisch nachzuforschen, wurden bereits im zweiten Arbeitsjahre an typischen Örtlichkeiten eine Reihe vielstündiger Beobachtungen ausgeführt. Aber sie deuteten eine solche Fülle neuer Probleme an, daß es höchst wünschenswert erschien, ihre Zahl noch zu vermehren, zumal sie auch keine sichere Basis für die Bearbeitung der fliegenden Beobachtungen bieten konnten, solange diese Probleme noch ganz ungeklärt waren. Dieser Forderung konnte der Verfasser, als er nach längerem Aufenthalte in Leipzig wieder nach Wien zurückgekehrt war, dank der außerordentlichen Unterstützung durch den Adriaverein, der ihm Schiff und Instrumente in der entgegenkommendsten Weise zur Verfügung stellte, im Laufe des Jahres 1908 Rechnung tragen und nun endlich an die endgiltige Verarbeitung des gesamten Materials gehen Er glaubt aussprechen zu dürfen, daß seine Hofinung über die Ergebnisse der vielstündigen Beobachtungen nicht getäuscht wurde. Sie bilden die Grundlage der ganzen Bearbeitung und den Inhalt des ersten allge- meinen Teiles, während der zweite Teil der meereskundlichen Beschreibung des Golfes von Triest gewidmet ist. Ehe ich aber zum Thema selbst übergehe, möchte ich meinen wärmsten Dank dem Adriavereine abstatten, der meine Arbeiten auch dann auf das kräftigste unterstützte, wenn sie weit über den Rahmen seines Programmes hinausgingen. Ferner möchte ich dem Leiter der Vereinsfahrten, Herrn Professor Dr. K. Cori, herzlich danken, der die größten Opfer an Zeit und Mühe brachte, um selbst meine weit- gehendsten Wünsche zu erfüllen, und alle organisatorischen Arbeiten allein auf sich nahm, so daß ich ohne jede andere Sorge bloß meinen Untersuchungen leben konnte, die er selbst durch Rat und Tat förderte. Ihm verdanke ich das Zustandekommen dieser Arbeit zu einem wesentlichen Teile. Aber auch Herrn Geheimrat A. Penck in Berlin bin ich für viele Ratschläge besonders zu Beginn meiner Unter- suchungen, Herrn Professor E. Brückner in Wien für gar manche Unterstützung bei der Ausarbeitung zu größtem Danke verpflichtet. Auf eine Reihe interessanter Fragen hat Professor Dr. N. Krebs in Wien meine Aufmerksamkeit gelenkt. Außerordentlich verpflichtet bin ich ferner Herrn E. Mazelle, Direktor des k. k. Maritimen Observatoriums in Triest, der mir die zur Verarbeitung meiner Beobachtungen höchst 164 4A. Merz, wichtigen, umfangreichen korrespondierenden Aufzeichnungen des Observatoriums stets in liebens- würdigster und raschester Weise zur Verfügung stellte. Auch dem Hydrographischen Amte der k. u. k. Kriegsmarine in Pola verdanke ich die Übersendung einer Reihe von Mareographenauf- zeichnungen und Herrn Dr. G. Götzinger die freundliche Überlassung einer großen Zahl hydrographi- scher Beobachtungen aus dem Golfe. Endlich muß ich Herrn Geheimrat J. Partsch in Leipzig und meinem früheren Chef, Herrn Dr. F. Schnürer, Vorstand der k. u. k. Familien-Fideikomißbibliothek in Wien auf das herzlichste für die Liberalität danken, mit der sie meinen Urlaubsgesuchen für diese und andere wissenschaftliche Arbeiten entgegenkamen. Binleıune 1. Das Arbeitsgebiet, Durch die weit nach Süden vorspringende Halbinsel Istrien wird die nördliche Adria in den tieferen und inselreichen Quarnero im Osten und den seichteren, aber größeren Golf von Venedig im Westen zerlegt. Letzterer dringt mit einem zirka 20 km breiten Ausläufer noch 30 km tief zwischen das Schwemm- land von Friaul und das Nordwestgestade der Istrischen Halbinsel ein; das ist der Golf von Triest, der mit seinen Lagunen das Hauptarbeitsgebiet bildete, wenngleich sich einzelne Untersuchungen bis zum Tagliamento im Westen und bis Rovigno im Süden erstreckten. Langgezogene, von niedrigen Dünenwällen gekrönte, baumlose Inseln, zwischen denen nur einzelne Kanäle ausmünden, grenzen ihn im Norden von der Lagune von Grado ab. Diese dehnt sich 10 km lang zwischen dem nach Aquileja hinaufführenden Kanal Pietro d’Orio und der Mündung des Kanals Primero aus und reicht bis zur eigentlichen Festlandsküste von Friaul, die Dünenwälle (bei Panigai und Belvedere) und Auftreten von Schilf und Erlen bezeichnen. Hier wechseln mit Tamarix bewachsene, kleine, aus Schlamm und Sand aufgebaute Inseln mit großen, bei Ebbe trocken liegenden Teich- flächen ab, zwischen denen ein Gewirre von schmalen, an manchen Stellen bis 12m tiefen Kanälen hindurchführt, deren größte vermutlich einstige Mündungsarme des Isonzo darstellen und durch die kräftigen Gezeitenströmungen offen gehalten werden, die selbst wohl viele der kleineren Furchen, wie besonders die interessanten gewundenen Abzusgsrinnen der Teichflächen, erzeugt haben. — In den Kanal Pietro d’Orio mündet die Natissa, ein kleiner Grundwasserfluß. Die überfluteten Flußbetten, die Bohrung und die archäologischen Funde von Grado deuten wie die Berichte über die einstige Größe dieses kleinen Fischer- und Badeortes, wo jetzt jeder Fußbreit Boden dem Meere durch Aufschüttung abgewonnen werden muß, auf eine jugendliche Transgression dieses Gebietes, die nach A. Grund! in der Gschnitz- Daun-Interstadialzeit durch eine Regression des Strandes unterbrochen war. Östlich der Lagunen schiebt der an der Mündung zirka 250 m breite, durch elne Barre gesperrte Isonzo seine Deltaspitze vor. Seine trüben, sinkstoffreichen Gewässer, die sich mit der Küstenströmung südwestwärts wenden, geben die Veranlassung zur Entstehung des Lagunengebietes. Nun tritt die Küste bogenförmig 45km nach Norden zurück und bildet so die runde Bai von Panzano (Golf von Monfalcone). Ihr Hintergrund ist flaches Schwemmland; aber dort, wo der kräftige Timavo, die Hauptentwässerungsader des Triestiner Karstwassergebietes, sein klares Wasser in die Bai schüttet, grenzt unvermittelt daran die geschlossene nach Südost ziehende Steilküste des Triester Karstes, die den ganzen Golf von Triest nach Osten abschließt und nur durch die kleine Bucht von Sistiana, eine ! Die Entstehung und Geschichte des Adriatischen Meeres. Geogr. Jahresb. aus Österreich, Bd. VI, Wien 1907. Hydrographische Untersuchungen im Golfe von Triest. 165 vom Meere geöffnete Doline, und den Vorsprung von Miramare gegliedert ist. Schon vor Aurisina, wo unter dem Meeresspiegel kräftige Quellen entspringen, die jetzt für die Triester Wasserleitung gefaßt sind, legt sich ein schmaler Flyschstreifen an die Kalkbarriere, der sich im Süden zur stumpfen Halbinsel S. Andrea erweitert, die Raum für die Großstadt Triest bot. Nun folgt an der Südseite des Golfes die reich gegliederte istrische Querküste, die sowohl die Triester Flyschmulde als auch die zum Kap Salvore vorspringende Istrische Platte quer abschneidet. Drei an der Mündung weit geöffnete trichterförmige Buchten, die untergetauchten, unverhältnismäßig breiten Täler der unbedeutenden istrischen Flüßchen greifen 5 bis 7 km weit in das Land ein. Nächst Triest die Bucht von Muggia, gegen Südwest folgend die Bucht von Capodistria und schließlich, jenseits der schlanken Halbinsel von Pirano, an der Grenze des Flysch- und Kalkgebietes, die Bai von Pirano. Die Vorgebirge der aus Sandstein aufgebauten Halbinseln sind vom Meere untergraben und stürzen in Kliffen gegen das Meer ab, doch zeigt das Relief des Meeres- bodens besonders vor Spitze S. Andrea und Sp. Ronco eine beträchtliche submarine Fortsetzung (zirka 4 km) an. Die Tiefenverhältnisse des Golfes sind überhaupt sehr interessant. Ganz allmählich senkt sich der Boden von der durch Untiefen und Sandbänke gekennzeichneten Schwemmlandsküste gegen Südost. In 3 bis 6 km Entfernung von der Küste wird die 10 »m-Isobathe, in 9 bis 11 km, ungefähr in der Mitte des Golfes, wird bei 23 m Tiefe der fast ebene zirka 130 km? umfassende Golfboden erreicht. Daß die 23 m- Isobathe die äußere Grenze der rezenten Ablagerungen des Isonzo bezeichnet, zeigt sich nicht nur in diesem Böschungsknicke, sondern auch in den damit verbundenen Wechsel in der Bodenbedeckung. Nord- westlich dieser Linie findet sich weißer Sand zwischen grauem Schlamm eingebettet, wobei der Sand um so mehr in den Vordergrund tritt, je mehr man sich der Küste, besonders der Isonzomündung, nähert; südöstlich dieser Linie tritt aber stets nur feiner, grauer Schlamm auf. In der Richtung gegen den Golf von Monfalcone reicht der Schlamm allerdings bis an die Küste, da für dieses Gebiet infolge der Strömungs- verhältnisse nur der Absatz aus dem Meere selbst und aus dem Timavo in Betracht kommt. Rascher ist der Abfall an der Triester Karstküste, und zwar treten gegen Südost immer mehr Isobathen an das Ufer heran. Schon bei Sistiana liegt die 10 m-Isobathe hart an der Küste, bei Miramare folgt ihr die 15 m-Linie und im Hafen von Triest ist auch die 20 m-Isobathe nur mehr 500 m vom Ufer entfernt. Nirgends im ganzen Golfe vereinigen sich sonst die beiden für einen großen Hafen wichtigen Faktoren: große Tiefen bis unmittelbar unter der Küste und Platz für die Erbauung der Stadt, im gleichen Maße wie hier und sie gaben den Ausschlag trotz des Mangels an Schutz gegen Wellen und Wind. An der istrischen Küste schiebt sich die 20 m-Isobathe nur unbedeutend in die großen Buchten vor und tritt nur entlang der Kliffe nahe an die Küste heran. Vor dem Kliff der Halbinsel Pirano erreichen wir mit 37 m, vor Salvore mit 36 m die tiefsten Punkte des Golfes. Sie gehören wie die 40 m tiefe Stelle in der Sehne des Golfes, 3km nordwestlich von Salvore, schmalen, zirka 15 m unter ihre Umgebung eingesenkten, meist senkrecht oder schräge zum Schichtstreichen verlaufenden Rinnen an, die eine nähere Untersuchung voraussichtlich als Karstformen erkennen wird. Darauf scheint auch die komplizierte Gestaltung des Bodenreliefs im Südwestteile des Golfes zu deuten. Hier möge nur noch die interessante Tatsache erwähnt werden, daß alle Buchten an ihrer Mündung nahezu ebene Bodenflächen aufweisen, ! deren Breitseiten gegen das Meer gerichtet sind. Sie erinnern durch ihre Form und Ebenheit an die heutigen Salinenflächen im Hinter- grunde der Bai von Capodistria und namentlich der Bai von Pirano, so daß vielleicht der Schluß gewagt werden darf, daß sie unter ähnlichen Umständen wie diese bei entsprechend höherer Lage des Landes entstanden sein mögen. Die Größe des durch die Verbindungslinie des Leuchtturms von Salvore und der Leuchtboje an der Ausfahrt von Grado gegen die offene See abgegrenzten Golfes wurde von mir auf Grund der Spezialkarte, 1 Golf von’Monfalcone zwischen der 10- und 11,n-Isobathe; Bai von Muggia zwischen der 18- und 19 m-Isobathe; Bai von Capodistria zwischen der 19- und 20-Isobathe; Bai von Pirano zwischen der 15- und 16 m-Isobathe mehr im Innern und zwischen der 20- und 21 n-Isobathe vor der Mündung. 166 A. Merz, Blatt I, der k. u. k. Kriegsmarine (Ausgabe 1903) und mit Hilfe der Feldermethode zu 582 km? bestimmt. In dieser Zahl ist aber die Lagune von Grado, die nach der österreichischen Spezialkarte, Z. 23, Kol. IX (Ausgabe 1901) und den bei den Fahrten gewonnenen Erfahrungen abgegrenzt wurde, nicht einge- schlossen. Ihre Fläche kann innerhalb der oben genannten Linien auf 47 kın? angegeben werden. Die Fläche des Golfes von Monfalcone innerhalb der Linie: Spitze des Isonzodeltas (Punta Sdobba) — Schloß Duino beträgt 27 km, die Bai von Muggia umfaßt innerhalb Punta Sottile und Pta S. Andrea 15:5 km’, die Bai von Capodistria (Pta. Grossa—Pta. Ronco) 36 km?, die Bai von Pirano (Pta. Madonna-Pta. Ronco) 19:5 km’, so daß also auf diese vier großen Buchten 168°, der Wasserfläche entfallen und der 23 m tiefe, ebene Golfboden mit 130 km? zirka 26:9°/, des Rumpfes ohne Glieder ausmacht. 2. Arbeitstermine und Beobachtungsstationen. Über den Verlauf der Untersuchungsfahrten berichtet Professor K. Cori fortlaufend in den Jahres- berichten des Adriavereines, so daß ich mich hier auf das zum Verständnis des Folgenden Nötige beschränken kann. Tabelle 1 gibt eine Übersicht über sämtliche mir zur Verfügung stehende Stationen. Tabelle 1. Übersicht der Arbeitstermine und Beobachtungsstationen. Jahr 1904 Jahr 1905 Jahr 1906 Jahr 1908 A 5. bis | 5. bis | |9 „ |13. bis 1.bis| 2 |*VIE| 2. Bis | 2. Bis | 12.bis | \.pis, 5. bis | 14.bis "U. | 9 5 30./VIL.| 10./XI. 30,/XII. 20.11. | 6./V. |25./V1. 4.|VIIL. SRG | Ole an A.JVIL. 9./1T. | 19./IIT. Zahl der Hydrographisch- 53 24 8 28 25 —_ 92 21 22 23 | 10 3 3 biologischen Stationen Davon vielstündige Eu 6 N n 9 Re 2 3 Stationen Zahl der hydrographischen Stationen 84 ) —_ 4 32 8 36 15 14 18 40 2 _ 1 Die hydrographischen Beobachtungen dieser Tage verdanke ich der Liebenswürdigkeit des Herrn Prof. K. Cori. 2 Diese Beobachtungen wurden mir von Prof. A. Penck überlassen. 3 Die zahlreichen Werte dieser Stationen wurden mir in entgegenkommender Weise vom Herrn Dr. Götzinger über- mittelt, dem ich dafür meinen verbindlichsten Dank sage. An den in der ersten Horizontalreihe angeführten hydrographisch-biologischen Stationen wurde in der Regel in größerem Umfange gearbeitet. Sie werden weiterhin mit den Buchstaben »St.« und der fortlaufen- den Nummer bezeichnet. Die hydrographischen Stationen bestanden sehr häufig nur in Oberflächen- beobachtungen während der Fahrt und tragen neben fortlaufenden Nummern die Bezeichnung »H.«. Von ihnen soll nur eine Auswahl publiziert werden. Die Numerierung läuft nicht durch die ganze Unter- suchungsperiode fort, sondern bei jeder Terminfahrt wurde wieder mit Eins begonnen, doch decken sich leider die gleichen Nummern nicht. Um daher das Aufsuchen auf der Karte zu erleichtern, wird in der Publikation des Beobachtungsmaterials bei jeder Station die geographische Länge und Breite und durch ein Schlagwort auch ihre ungefähre Position angegeben. Die Lagunenstationen tragen außerdem den Index »1«, die vielstündigen Beobachtungen die römischen Nummern I bis XV, unter welcher Bezeichnung sie stets zitiert sind. Ein Blick auf die Tabelle zeigt, daß die Terminfahrten sich nicht gleichmäßig über die Unter- suchungsperiode verteilen, wodurch die Bearbeitung sehr erschwert wurde. Es lag leider nicht im 1 Ebensowenig die schlauchartige Lagunenfläche zwischenKanal Primero und Kanal Averto und die Salzgärten von Capodistria und Pirano. Hydrographische Untersuchungen im Golfe von Triest. 167 Wirkungskreise des Verfassers, einen günstigeren Modus zu erzielen. Betrachtet man anderseits auf der beigegebenen Karte die Verteilung der Stationen, so fällt ein zweiter Mißstand auf: die ungleichförmige Verteilung im Untersuchungsgebiete. Enge sind sie vor allem in den Lagunen und im nördlichen Küsten- gebiete und auch sonst an den Küsten geschart. Immer spärlicher werden sie, je mehr man sich von der Küste entfernt, und in der Mitte des Golfes, im Gebiete der 23 m-Isobathe, finden sich nur sehr wenige. Dieses unrichtige Verhältnis lag selbstverständlich nicht in den Intentionen des Expeditionsleiters, sondern ergab sich notwendig daraus, daß uns für fast alle Fahrten bloß ein ungedecktes, 9 m langes Boot zur Verfügung stand, das nur bei sehr günstigem Wetter ein Verlassen der Küstengebiete gestattete. 3. Instrumente und Untersuchungsmethoden. Die Untersuchungen des Verfassers bezogen sich auf die meteorologischen Verhältnisse, Temperatur, Dichte (Salzgehalt), Farbe, Durchsichtigkeit und Strömungen des Wassers. Außerdem oblag ihm die Positionsermittlung. Zu letzterem Zwecke genügte, da wir fast nie außer Küstensicht gelangten, ein Pott’scher Spiegelgoniograph von Müller in Triest, der es ermöglichte, innerhalb weniger Minuten den Schiffsort auf der Karte mit vollkommen genügender Genauigkeit zu fixieren. Nur zu Beginn der Arbeiten kamen gelegentlich Schmalkalderbussolen zur Verwendung. — Die Lufttemperatur wurde während der ersten Kampagne mittels eines gewöhnlichen, in Fünftelgrade geteilten Luftthermometers von Kapeller in Wien unmittelbar oberhalb der Wasseroberfläche im Schatten gemessen. Bei der zweiten Terminfahrt trat ein in halbe Grade geteiltes Schleuderthermometer von derselben Firma an seine Stelle, das endlich im Sommer 1905 durch ein Assmann’sches Aspirationsthermometer ersetzt werden konnte. Ich möchte gleich hier anfügen, daß sich bei Benützung dieses Instrumentes etwas andere Beziehungen zwischen Luft- und Wassertemperatur ergeben als mitHilfe der beiden anderen, auf deren Angaben unsere bisherigen Ansichten ja fast durchaus basieren. Will man Beziehungen zwischen Luft- und Wassertemperatur aufstellen, dann müssen beide möglichst nahe und stets im gleichen Abstande von der Grenzfläche gemessen werden, da die vertikale Änderung in beiden Medien, besonders an heiteren, windstillen Tagen, schon bei geringem Abstande von der Grenzfläche bedeutend und in jedem von ihnen sehr verschieden sein kann. Bei der Benützung eines Assmann’schen Instrumentes kommt es dann gelegentlich vor, daß durch den in das Instrument aufgesaugten Luftstrom feine Wassertröpfchen mitgerissen werden, was aber leicht an dem raschen Sinken des Quecksilberfadens zu erkennen ist. — Die Bewölkung wurde in Zehntelteilen des Himmels geschätzt. — Die Windrichtung wurde nach dem Kompaß bestimmt, die Windstärke nach der Beaufortskala geschätzt. Bei der Umwandlung in Meter pro Sekunde nach K nip- pings Tabelle! ergab sich eine gute Übereinstimmung mit den Anemometeraufzeichnungen des Triester Observatoriums. Zur Bestimmung der Meerestemperatur standen bei Beginn der Arbeiten nur die trägen Hart- summithermometer des Adriavereines zur Verfügung, von deren Benutzung aber sehr bald Abstand genommen werden mußte, da infolge ihrer langsamen Akkomodation (1 Stunde) einerseits ein allzu langer Aufenthalt an den Stationen benötigt wurde, anderseits es nicht möglich war, Temperaturwerte, die bestimmten Zeitmomenten genau entsprochen hätten, zu erhalten. Und das war in vielen Fällen sehr erwünscht, für die vielstündigen Beobachtungen aber unbedingt erforderlich. So wurden starke Champagner- flaschen in ähnlicher Art wie die Maier’schen Schöpfflaschen adaptiert, unterhalb der Bodenfläche mit einer durch Kork isolierten Bleiplatte als Beschwerung versehen und auf die tadellose Qualität des Pfropfes, der häufig ausgewechselt wurde, besondere Sorgfalt verwendet. Das mit ihnen aus der Tiefe beförderte Wasser diente zur Temperaturbestimmung und zur Aräometrierung. Ich höre bereits den Einwurf, daß diese einfache Methode nicht den modernen Anforderungen entspreche und sehr verläßliche Werte nicht liefern könne, glaube aber behaupten zu dürfen, daß die Verhältnisse in meinem Unter- 1 Perthes, Seeatlas, 7. Aufl., Gotha 1906, p. 32. Denkschr. der mathem.-naturw. Kl. Bd. LXNXXVII, 23 168 A. Merz, suchungsgebiete so günstig liegen, daß bei umsichtiger Handhabung auch mit diesem einfachen Apparate sehr gute Resultate erzielt werden können. Denn erstens erreichen die größten Tiefen noch nicht 40 m, so daß die Flasche in höchstens 30 Sekunden an Bord gekurbelt war, in welcher Zeit eine merkliche Änderung in der Temperatur des geschöpften Wassers nicht eintreten konnte. Zweitens betrug die Differenz zwischen Oberflächen- und Grundtemperatur selbst im ungünstigsten Falle noch nicht 7°, in der Regel aber viel weniger, so daß der Wärmeaustausch mit der Umgebung sich nur langsam voll- ziehen konnte. An Bord wurde aber die Flasche sofort mit einem trockenen Tuch umwickelt und die Temperatur augenblicklich mit einem sehr empfindlichen, schon vor der Messung möglichst nahe an die zu erwartende Temperatur gebrachten Thermometer in der Flasche gemessen. Auch wurden die Flaschen stets mindestens-5 Minuten, bevor sie geöffnet werden sollten, in die gewünschte Tiefe gebracht, um sich der Temperatur des umgebenden Wassers anzupassen. — Die verwendeten Thermometer waren in Fünftelgrade geteilt und mit dem Gasthermometer verglichen; die Korrektionen sind an den publizierten Zahlen angebracht, die Ablesungen geschahen in Hundertstelgraden, doch wird in der Publikation in der Regel auf Zehntelgrade abgekürzt und die Hundertstelgrade sind nur bei der Mehrzahl der vielstündigen Beobachtungen beibehalten. Ich möchte hier gleich anfügen, daß die Leinenverzerrung im Laufe jeder Terminfahrt wiederholt bestimmt und bei den Messungen berücksichtigt wurde. Mehr zu bedauern als der Mangel an Umkehrthermometern, die von Richter in Berlin wiederholt urgiert worden waren, ist der Umstand, daß die Dichte- und Salzgehaltsbestimmunsg auf Aräome- trierung basiert werden mußten. Die Aräometer (Stengelaräometer) wurden von Steger in Kiel bezogen. Die Ablesung wurde auf fünf Dezimalen vorgenommen, die Reduktionen geschahen auf Grund der hydro- graphischen Tabellen von M. Knudsen. Nach dem Vorgange der internationalen Meeresforschung werden nur die Werte der Dichte bei der wirklichen Temperatur des Seewassers und die S.-Werte (Salzgehalt) publi- ziert, erstere (6.-Werte) unter Weglassung der Einer in Einheiten der dritten Dezimale, letztere in Promille. An den o.-Werten ist jedoch bereits die Korrektion wegen des Wasserdruckes nach der von Thoulet! gege- benen Formel: „s. = s; (1 + 0:0000046614).n, in der n die Tiefe in Metern bedeutet, angebracht. Sie liefert nach meiner Berechnung bei Salzgehalten von 25 bis 40°/,, und Wassertiefen bis zirka 300 »n in der fünften Dezimale noch richtige Werte. In Tabelle 2 sind diese Druckkorrektionen zusammengestellt. Diese Werte, die also die Dichte in situ darstellen, sind zum Unterschied von den o.- Werten mit o,, bezeichnet. Die letzte Tabelle 2. Druckkorrektionen in Einheiten der 5. Dezimale für Wassersäulen von 1 bis 50m Höhe und 20 bis 40°/, Salzgehalt. nee Korrektion Liele in Korrektion nein Korrektion heise in Korrektion eis an Korrektion m m m m m | 1 0:46 11 He 21 9:7 31 14:3 41 18-9 2 1:0 12 5°5 22 101 32 147 42 19:3 3 14 13 6:0 23 10:6 33 15° 2 43 198 4 1:8 14 6°4 24 11:0 34 156 44 202 b) 273 15 6'9 25 11-5 35 16:1 45 20-7 6 2:8 16 74 26 1250 36 16°6 46 212 7 3:2 17 28 Zul, 124 37 17:0 47 21°6 8 327 18 8:3 28 12>%) 35 175 48 221 ® 41 19 8:7 29 13°3 39 17:9 49 225 10 4'6 20 92 30 13:8 40 184 | 50 23:0 | Dezimale der Dichte und des Salzgehaltes wird nur bei den vielstündigen Beobachtungen publiziert und sonst zur Abrundung benutzt. Denn die Salzgehaltsverhältnisse variieren innerhalb des Untersuchungs- gebietes nach Ort und Zeit so stark, daß eine Mitschleppung der ohnehin sehr problematischen zweiten 1 Compt. rend. Ac. Sc., Tom. CX, p. 324 (1890). Hydrographische Untersuchungen im Golfe von Triest. 169 Dezimale nur die Übersicht erschwert. Auch bei den vielstündigen Beobachtungen wurden, worauf ich besonderen Nachdruck legen möchte, nie Schlüsse auf Differenzen in der letzten Dezimale aufgebaut, diese vielmehr als Rechnungsgröße behandelt und Urteile nur auf Grund sehr bedeutender Salzgehalts- differenzen und besonders auf Grund von Mitteln aus zahlreichen Einzelwerten gefällt. Die Farbe des Meerwassers war nur im ersten Arbeitsjahr Gegenstand der Untersuchung. Die Bestimmung erfolgte unter Abblendung der Lichtreflexe der Umgebung durch ein Sehrohr anfangs mit Hilfe der Forel-Ule’schen Farbenskala, später mittels eines Taschenspektroskops. Zur Bestimmung der Durchsichtigkeit diente eine Secchischeibe von 35 cm Durchmesser. Beobachtungen wurden nur bei hellem Tageslichte und nicht zu stark bewegter See angestellt. Leider verfügte ich über kein Instrument zur Bestimmung der Strömungen, vielmehr mußte ich mich auf die Beobachtung treibender Gegenstände und auf die Notierung der Richtungen beschränken, welche die aus den Schöpfflaschen aufsteigenden Luftblasen nahmen. Die Resultate sind daher nicht nur lückenhaft, sondern für die Oberfläche vielfach wegen des Seeganges, für die größeren Tiefen (etwa von 15 m abwärts) wegen der mangelhaften Sichtbarkeit der Blasen etwas unsicher und dürfen daher nur mit Vorsicht benutzt werden, obwohl alle zweifelhaften Werte von der Publikation ausgeschlossen oder wenigstens als solche gekennzeichnet wurden. Es erübrigt nunmehr, den Vorgang bei der Durchführung der Beobachtungen zu schildern. Ich wähle als Beispiel eine 24stündige Beobachtung. Das Schiff ist — in der Regel 6!/,” a. — am vorbe- stimmten Beobachtungsorte angelangt. Der Anker fällt, die Position wird bestimmt und sofort in die Karte eingetragen. Alle Instrumente stehen bereit. 7 bis 8 Minuten vor 7" a. wird das Aßmann’sche Aspirations- thermometer an einem Auslieger derart angebracht, daß sich das Quecksilbergefäß 10 cm über der Wasseroberfläche befindet. Die Schöpfflaschen werden 5 Minuten vor der Stunde in die gewünschten Tiefen hinabgelassen. Knapp vor 7" wird das Luftthermometer, dessen Änderungen ununterbrochen verfolgt wurden, abgelesen und nun in 2 m über der Wasseroberfläche angebracht. Es ist 7". Sämtliche Flaschen werden geöffnet und die Richtung der aufsteigenden Luftblasen nach dem Kompaß notiert. 5 Minuten nach 7" wird wieder der Aßmann abgelesen und in die frühere Lage gebracht. Nun werden die Schöpf- flaschen so rasch als möglich heraufgekurbelt und in der bereits beschriebenen Art die Temperaturen genommen. Scheint eine Probe zweifelhaft, so wird sie wiederholt. Nun noch einen Blick auf den Aßmann, dann muß Bewölkung, Windrichtung und Stärke geschätzt werden. Spätestens 10 Minuten nach 7% ist dies alles vollendet. Jetzt beginnt unter Anwendung aller Vorsichtsmaßregeln das Aräometrieren, es dauert meistens bis ?/,8" und in wenigen Minuten beginnt die Arbeit von neuem. 170 A, Mera, 1 aDeeill Die vielstündigen Beobachtungen. Vorbemerkungen. Das Beobachtungsmaterial ist in den Tabellen I bis XV des Anhanges zusammengestellt. Zur Berechnung der Tagesmittel sei bemerkt, daß in allen Fällen, wo an 25 Stundenterminen beobachtet wurde, wo also auf die erste Beobachtungsstunde zwei um 24 Stunden auseinanderliegende Beobachtungs- serien entfallen, diese Werte bei der Mittelbildung nur mit halbem Gewichte genommen wurden. Wurde dagegen eine Stunde früher abgebrochen, so wurden wohl die Werte der ersten Beobachtung mit halbem, diejenigen derletzten aber mit ganzem Gewichte in Rechnung gestellt, um eine möglichst große Annäherung an ein 2östündiges Mittel zu erreichen. Da die aus den Differenzen von Maximum und Minimum her- geleiteten Tagesamplituden der Temperatur- und Salzgehaltsreihen von zufälligen Fehlern dieser Werte stark beeinflußt sein könnten, wurden außerdem regelmäßig die Abweichungen der Einzelwerte vom Tagesmittel gebildet und deren Mittel ais »Mittlere Schwankung« allen Vergleichen zugrunde gelegt. Die Änderung der Temperatur- und des Salzgehaltes mit der Tiefe wurden für alle Beobachtungsstunden hergeleitet und daraus in analoger Weise, wie soeben für die Temperatur- und Salzgehaltsreihen angegeben, Tagesmittel und Mittlere Schwankung berechnet. Letzterer Wert belehrt am besten darüber, auf welche Abweichung von einem wahren Tagesmittel man sich bei einer willkürlich herausgegriffenen Beobachtung gefaßt machen muß und ist daher besonders von methodischer Bedeutung. Außerdem lohnt es sich, seine Beziehung zur Größe der mittleren Änderung mit der Tiefe zu untersuchen. — Um endlich einen Überblick über den Temperatur- und Salzgehaltsgang der ganzen Wassersäuie des Beobachtungsortes zu gewinnen, wurden die Stundenmittel der Temperatur und des Salzgehaltes, und zwar in der Weise gebildet, daß jedem Werte das Gewicht gegeben wurde, das ihm nach der Höhe der Wassersäule, die er repräsentiert, zukommt. Alle diese Berechnungsmethoden haben zugleich den Zweck, die Wirkung von einzelnen unrichtigen Werten auf die Schlußfolgerungen möglichst abzuschwächen. Allerdings kann selbst auf diese Art bei den Salzgehaltwerten nicht immer die gewünschte Sicherheit erreicht werden, erstens wegen der Ungenauigkeit der Methode selbst, zweitens weil den Mitteln in der Regel nur halb so viel Werte wie bei den Temperaturen zugrunde liegen, da das zeitraubende Aräometrieren meist nur jede zweite Stunde ausgeführt wurde. In solchen Fällen wurde daher mehr Gewicht auf die Temperatur- als auf die Salz- gehaltswerte gelegt. In dem folgenden I. Abschnitte werden die vielstündigen Beobachtungen in der Reihenfolge ihres inneren Zusammenhanges einzeln besprochen und in einem II. Abschnitte werden sie zusammenfassend behandelt. 1. Abschnitt. Analyse der einzelnen Beobachtungsreihen. ı. Station I (Nr. 18 des Juli 1905). (Vergl. Tabelle I und Tafel I.) Position: 35° 38’ nördlicher Breite; 13° 22’ 20” östlicher Länge von Gr. (5 km südlich von Grado) Wassertiefe 14 m. ‚Beobachtungszeit: 1905, 11. Juli 6% p. m, bis 12, Juli 5" p. m. Hydrographische Untersuchungen im Golfe von Triest. ital Witterungsverhältnisse:! Die Verteilung des Luftdruckes ist seit Anfang des Monates sehr gleichförmig; unter schwachen nördlichen Winden nimmt er allmählich gegen Südost ab. — Am Beob- achtungstage herrscht bei meist geringer Bewölkung regelmäßiger Wechsel von Land- und Seewind. Gezeiten:? (Triest) Hochwasser: 11./VII. 5" p. m. (67 cm) Niedrigwasser: 11./VII. 12" n. (144 cm). 121 2 arm (len) 12./VIl. 12% p. m. (122 cm). 12./VII. 6" p. m. (69 cm). Zeitreduktion auf den Beobachtungsort: + 0:4". Ein Blick auf die Tabelle 3 zeigt, daß eine scharte Schichtung in der Wassermasse vorhanden ist. In om Tiefe ist eine deutliche Sprungschichte sowohl der Temperatur als des Salzgehaltes entwickelt denn die Temperaturabnahme erreicht hier pro Meter 1'24°, die Salzgehaltszunahme 1: 39°/,,. Unterhalb lagert das salzreichere adriatische Wasser (37 °7 bis 38:0°/,,), * das mit dem östlichen Küstenstrom aus Tabelle 3. Temperatur- und Salzgehaltsänderung mit der Tiefe an Station I (Nr. 18, Juli 1905). Temperaturabnahme Salzgehaltszunahme in /yo - RI Mittlere Abnahme Mittlere Zunahme Tiefenintervall für die Max. | Min. | peu ® | für die Max | Min | Mitilere angeg. Tiefen- | pro m ee angeg. Tiefen- | pro m Schwankung intervalle intervalle 0—1 m 0:29 0-29 1:6 | —0°1 2028 0:19 0:19| 0-33) —0:06 0:21 1-3 m 0:81 0:41 228 0:0 0:58 0:52 0:26| 0:70) 0:00 0-29 3—5 m 2:48 1:24 345 1:0 0:57 2:78 17239 235225 022239 0:24 5-10 m 2-44 0:49 3-8 18 0:37 0-92 0:46| 1:36) 0:60 0:20 10— 14m Gr. 0:32 0:08 oje =WFR 0:20 0:20 0:10) 0:65] 0:00 0:14 0—3 m EEG 0:37 CH 0:0 0:74 Oz 0:24| 1:71—-0:01 0:40 0—5 m 3:58 0:72 4:2 29 0-41 3:50 0:70 4:18) 2:56 0:46 0— 10 m 6:01 0:60 We 9:0 0:54 441 0:44 5°16| 3:68 0:47 der südlichen Adria vordringt, oberhalb breitet sich das salzärmere Bankwasser (33 bis 34°/,,) aus, das aus der Mischung des ersteren mit dem Süßwasser der Flüsse und Karstquellen hervorgeht. Die Sprung- schichte im Salzgehalte erklärt sich daraus, daß dem Beobachtungstage eine Periode windstiller Witterung vorausging. Infolgedessen wurde nicht nur die weitere Mischung der beiden Wassermassen verhindert, sondern es mußte bei fortdauernder Süßwasserabfuhr der Flüsse eine noch schärfere Schichtung entstehen. Die weitere Folge mußte die Ausbildung einer Sprungschichte in der Temperatur sein. Denn die Dichte- zunahme ist nun so groß — sie beträgt zwischen 3 und 5 m 2:88 (Einheiten der 3. Dezimale) —, daß Konvektionsströmungen infolge gesteigerter Verdunstung oder Abkühlung sich auf die oberste Schichte beschränken müssen. Eine Betrachtung der Einzelwerte zeigt weiters, daß in unserem Falle nur in der Zeit zwischen 12% n. und 6" a., und zwar bis höchstens 3 m Tiefe Konvektionsströomungen angenommen werden können; denn nur während dieser Stunden sind infolge der nächtlichen Abkühlung durch 1 Die Angaben über die Luftdruckverhältnisse sind auf Grund der von der k. k. Zentralanstalt f. Meteorologie und Geodynamik in Wien herausgegebenen Wetterkarten gemacht. 2 Die Hoch- und Niedrigwasserangaben sind für 1905 dem Rapporto Annuale dello I. R. Osservatorio Marittimo die Trieste, vol. XXII, Triest 1909, für die folgende Zeit dem Jahrbuch des Hydrographischen Amtes der k. u. k. Kriegsmarine in Pola entnommen. Die Angaben beziehen sich auf Triest, resp. Pola und sind nicht ganz genau, da beide Publikationen nur die Stundenwerte, nicht aber die Ausmaße und Zeitmomente der höchsten und tiefsten Wasserstände angeben. Die Reduktion der Zeiten auf den Beobachtungsort ermöglicht die Arbeit von G. Grablovitz, »Le attuali conoscenze sul fenomeno della marea nel Mediterraneo«. Mem., Geogr. No. 9 (1909), Florenz, p. 224—227 u. Taf. II. Die in Klammern beigesetzten Zahlenwerte bezeichnen bei den Triester Werten die Depres- sion des Meeresspiegels unter den Nullpunkt des Instrumentes, bei den Polenser Werten die Erhebung über den Nullpunkt in Zenti- metern. 3 Unter adriatischem Wasser verstehen wir Wasser von einem höheren Salzgehalt als 370/yo- 172 A. Merz, Ausstrahlung und der durch das lebhaftere Einsetzen der trockeneren nördlichen Winde gesteigerten Verdunstung! die Dichtedifferenzen in der Oberschichte genügend klein. Damit stimmt auch die Tatsache überein, daß die nächtliche Abkühlung sich hier ziemlich gleichzeitig vollzieht (eben infolge der Kon- vektion), und die Temperaturdifferenz zwischen Oberfläche und 3 m stundenlang O°2° nicht überschreitet, während bei der vormittägigen Erwärmung, bei der die Konvektion ausgeschaltet ist und die Einstrahlung die Hauptrolle spielt, ein deutliches Zurückbleiben in 1 und 3m Tiefe hinter der Oberfläche bemerkbar ist? und die Temperaturdifferenz auf 2°7° steigt (4" p.). Da nun die Einstrahlung, wie schon diese Angabe zeigt und bei Station XIV ausführlicher dargetan wird, nur in ganz geringe Tiefe reicht, die Konvektion wegen der großen Dichtedifferenzen selbst nachts auf die oberste Wasserschichte beschränkt ist, Wellen- mischung in unserem Falle nicht in Betracht kommt, so muß die scharfe Sprungschichte entstehen. Kommt für den täglichen Wärmegang fast nur die Strahlung in Betracht, so ist anderseits zu erwarten, daß die Amplitude, abgesehen von der Oberfläche, relativ klein ist und rasch mit der Tiefe abnimmt. Aber gerade das Gegenteil trifft zu. Sie beträgt an der Oberfläche 23°, in 10 m noch 1:4° und selbst in 14 m noch 08°. Ein ganz analoges Verhalten zeigen auch die mehr Sicherheit bietenden Werte der mittleren Schwankung. Damit fällt ein merkwürdiges Verhalten der Salzgehaltswerte zusammen. Nicht nur, daß auch bei ihnen eine beträchtliche Amplitude zu bemerken ist — man könnte sie auf Rechnung von Beobachtungsfehlern setzen — sondern es zeigt sich gleichzeitig eine sehr geringe Ver- änderlichkeit der Salzgehaltszunahme mit der Tiefe, wie es sich besonders in den Werten für die »Mittlere Schwankung« der Zunahme spiegelt (Tabelle 3, letzte Kolonne). Das bedeutet, daß sich die Salzgehalts- änderungen in allen Schichten gleichzeitig und in gleichem Ausmaße vollziehen. Es war demnach angängig, Mittelwerte für die ganze Wassersäule zu bilden und dadurch eine sichere Basis für weitere Schlußfolgerungen zu gewinnen. Diese Mittelwerte wurden auf Grund der Kombination b : a | [6 > S# ) :2+d-+te+f|:3:'DSberechnet, in der a,b, c...die Beobachtungswerte für die Oberfläche, \ Im 3 m.. repräsentieren, so daß alle Werte mit dem ihnen gebührenden Gewicht in Rechnung treten. Die in dieser Kombination zwecks Vereinfachung der Rechnung enthaltenen Abrundungen sind gering; den Oberflächenwerten wird dabei dasselbe Gewicht wie den ohnehin meist parallel laufenden | m-Werten gegeben, wodurch die Sicherheit des Resultates noch gewinnt. Bildet man nun aus den auf solche Art erhaltenen Stundenmitteln die Tagesmittel von Temperatur und Salzgehalt und trägt man dann die Abweichung der Stunden- vom Tagesmittel entlang einer gemeinsamen Mittellinie, die also das Tages- mittel der Temperatur und des Salzgehaltes repräsentiert, auf, so ergibt sich das in Tabelle 4 und Tafel I dargestellte interessante Bild. Der Salzgehalt ist hoch, wenn die Temperatur niedrig ist, und umgekehrt. Eine Ausmessung des Diagrammes ergibt, daß die Temperatur von 9! 25” p. m. bis 9° 29” a. m. unter dem Mittel und der Salzgehalt von 10" 3” p. bis 10" 32” a, also nahezu gleichzeitig ober dem Mittel weilt. Die Zahlenwerte der Tabelle 4 ergeben für die Temperatur eine Abweichung von — 0'32°, für die Salz- gehalte eine solche von + 0:08°/,, vom Mittel. Dieser gegensätzliche Gang von Temperatur und Salzgehalt erklärt sich nun ebenso wie die oben erwähnten bis zum Grund bedeutenden Temperaturamplituden und die geringen Schwankungen der vertikalen Salzgehaltszunahme aus den Windverhältnissen des Beobachtungstages. Land- und Seewind wechselten in größter Regelmäßigkeit ab. Der Seewind drehte gegen S" p. auf Westnordwest und ging allmählich in den aus Nordwest bis Nordost wehenden Landwind über, der nun eine seewärts gerichtete Strömung und in weiterer Folge eine Vertikalzirkulation an der Küste verursachte, die kaltes, salzreiches Tiefenwasser zum Auftrieb brachte. Als nun gegen Morgen der Landwind abflaute und nach einigen Stunden fast völliger Windstille der Seewind einsetzte, da kam diese Zirkulation zum Stillstand und allmählich trat eine entgegengesetzt gerichtete an ihre Stelle. Denn der Seewind treibt das warme, salz- 1 Der Salzgehalt ist in diesen Stunden an der Oberfläche und in 1 »z Tiefe annähernd gleich hoch. 2 Der starke Temperaturanstieg beginnt an der Oberfläche um 9b a. in 1»n.und in 3m Tiefe um 11h a. Hydrographische Untersuchungen im Golfe von Triest. 173 Tabelie 4. Abweichung der Stundenmittel der Temperatur und des Salzgehaltes vom Tagesmittel. Stat. I. 6h p- 7h | sh | 9h | 10h 11h | 12h | 1ha. | >h | 3h 4h | 5h Temperatur +0:084 4'113 —.023 + 134 — 187 — '267 — 437 |) — 5090| —'345 | —'257 | —'380 | — 494 Salzgehalt — 0204 — 2267 — 06 —+:156 —+:084 —+ 064 6h a. 7h gh 9h 10h 11h 12h ıh p- >h 3h 4h 5h Temperatur | — 401 — '237 — 141 | — 116 +12] +40 | +43 | —+ 499 a —+:549 | —+'434 | —+:549 | Salzgehalt —+ 066 | —+ 010 Ei — 109 | | —+ 006 | ärmere Öberflächenwasser gegen die Küste und infolge dieses Windstaues wird hier Wasser in die Tiefe gepreßt. Diese Beobachtungsserie läßt also erkennen, daß Land- und Seewind im kleinen dieselbre Funktion haben wie Tage und Wochen’ hindureh wehende auf- und ablandige Winde im großen. Durch ihr Auftreten wird nicht nur eine tägliche Periode des Salzgehaltes erzeugt, sondern auch die (entgegengesetzt gerichtete) tägliche Periode der Temperatur in Küstennähe verstärkt, denn bei Nacht wird kaltes Wasser zum Auftrieb gebracht, bei Tag warmes Oberflächenwasser aufgestaut. Daraus ergibt sich weiter, daß die tägliche Temperatur- schwankung an Tagen mit regelmäßig und kräftig ausgebildeten Land- und Seebrisen von der Küste gegen die offene See hin abnehmen muß, da dort die Winde im entgegengesetzten Sinne wirken: bei Nacht wird warmes (salzärmeres) Oberflächenwasser hinausgetrieben, bei Tag kühles (salzreicheres) Tiefenwasser durch Zerrungen zum Auftrieb gebracht. — Es wäre interessant, diese Folgerung durch gleichzeitige Beobachtungen an Punkten verschiedenen Küstenabstandes zu überprüfen. Nach den Untersuchungen von M. Kaiser wäre die Breite des von den Land- und Seewinden überwehten Wasser- gürtels nicht sehr bedeutend, ! aber die Abhandlung J. Hann’s? »Zur Meteorologie der Adria« macht wahrscheinlich, daß ihr Wirkungsbereich viel größer ist. Es ist endlich selbstverständlich, daß sich die Wirkung der Land- und Seewinde umso mehr fühlbar machen wird, je besser sie entwickelt sind, je schärfer die Temperatur- und Salzgehaltsschichtung ausgesprochen ist und je schwächer die übrigen Bewegungsvorgänge im Wasser (Seegang, Strömungen, Gezeiten) ausgebildet sind. Der Schauplatz ihrer Wirkung daher vorzüglich die Mitttelmeere und viele Randmeere im Sommerhalbjahre sein. Es ist jedoch die Größe der Temperaturamplituden zum Teil noch durch andere Umstände mit- verschuldet, worauf schon die Zunahme der Tagesamplitude (von 17° in3m auf 1:9° in 5m) und der mittleren Schwankung (032°, respektive 0:51°) in 5 m Tiefe weist. Es zeigt sich hier ein schon zwischen 1®,.und 2% nachts einsetzender, bis gegen Schluß der Beobachtung andauernder kräftiger Temperatur- anstieg, der auch in den übrigen Schichten, wenngleich viel schwächer ausgebildet und später beginnend, nicht völlig fehlt, während eine entsprechende Änderung des Salzgehaltes gegenüber der eben geschilderten 1 Ann. Hydr., Bd. XXXV (1907), p. 162 (Ursprung des Seewindes 4 bis 5 Seemeilen von der Küste. Der Landwind weht bis 8 Seemeilen seewärts). 2 Sitzb. kais. Akad. Wiss., Wien, math.-naturw. Kl., Bd. CXVII (1908), p. 9. | „= A. Merz, Wirkung von Land- und Seewind kaum wahrnehmbar ist. Immerhin ist aber zu bemerken, daß am Ende der Beobachtung sowohl Temperatur (+ 0'46,) als Salzgehalt (+ 0:21°/,,) der Wassersäule beträchtlich höher als zu Beginn sind. Ob aber diese Erscheinung in ähnlicher Weise, wie wir es für die Lagunen zu zeigen in der Lage sein werden, mit den Gezeiten zusammenhängt oder ob ein verstärktes Vordringen des adriatischen Wassers vorliegt, Kann in diesem Falle kaum entschieden werden. Dagegen dürften die eigentümlichen aufwärts gerichteten, durchschnittlich um 61/," von einander abstehenden Zacken der Temperaturkurve für 5 und 10 m, deren Äquivalente im Salzgehalt infolge des zweistündigen Messungsabstandes nicht zum Ausdruck kommen, sehr wahrscheinlich auf Wellen- bewegungen an der Grenzfläche des Bank- und adriatischen Wassers zurückzuführen sein. Doch wir wollen diese Erscheinungen bei jenen Beobachtungen näher diskutieren, wo sie scharf und einwandfrei zum Ausdrucke gelangen, und hier nur die sich unwillkürlich aufdrängende Bemerkung anfügen, daß es bei der Fülle der miteinander kombinierten Vorgänge vollkommen verständlich ist, wenn eine einzige willkürlich hexrausgesnittenme Beopa chimumersiserite, mitunter zuegeehe: falschen Vorstellungen von den tatsächlichen Temperatur und Salzgehalts- verhältnissen einer Örtlichkeit und weiterhin zu gefährlichen Trugschlüssen führenkann. So hätte man zum Beispiel je nach der Beobachtungszeit für das Intervall 3 bis 5 m eine Temperaturabnahme von 3°5° oder bloß 10° statt richtig 2°5° und eine Salzgehaltszunahme von 3:25%/,., respektive 2°39°/,, statt 2:78°/,, erhalten. Wir werden auf diesen Punkt noch öfters zurück- kommen. — Wenden wir uns schließlich noch der Beziehung zwischen Luft- und Wassertemperatur zu, so ergibt sich das wichtige Resultat, daß an unserem heiteren (Bewölkung 3°1) und ruhigem Tage (Wind- stärke 1:2), der gerade in der Zeit der intensivsten Erwärmung (8" a. bis 3” p.) fast wolkenlosen Himmel und völlige Windstille aufweist, die Lufttemperatur im Mittel nicht über die Temperatur der Wasser- oberfläche steigt. Während also bisher allenthalben angenommen wurde, daß im Sommer die Luft- temperatur höher als die Wassertemperatur sei, können wir hier in einem Falle, der die Erscheinung typisch zeigen müßte, nachweisen, daß dies nicht so ist. Ja, in allen folgenden Beobachtungen werden wir sogar das Gegenteil vorführen. Die Erklärung für meine abweichenden Ergebnisse werden im 2. Abschnitte gegeben werden. 2. Station IV (Nr. 42 des Juli 1905). (Vergl. Tabelle IV.) Position: 45° 31’ 40” nördlicher Breite; 13° 337 48” östlicher Länge v. Gr. (450 m westlich des Hafens von Pirano) Wassertiefe 18 ın. Beobachtungszeit: 1905, 25. Juli 7" a. m. bis 26. Juli 7” a. m. Witterungsverhältnisse: Der Luftdruck nimmt von Mittel gegen Südeuropa allmählich ab; die Abnahme entlang der Adria am 26./VIl. beträgt 4 bis 5mm. Es herrschen daher etwas kräftigere nördliche Winde, die am Beobachtungstage, beeinflußt vom Luftaustausche zwischen Meer und Land, tagsüber in Nordwestrichtung, nachts in Ostrichtung abgelenkt werden. Bewölkung ist sehr gering. Gezeiten: (Triest) Hochwasser: 25./VIl. 21/," p. (76 cm) Niedrigwasser: 25./VIl. 5" a. (116 cm). 2. Ze. (Sen) 26./VII. 1'/, a. (127 cm). Zeitreduktion auf den Beobachtungsort: — 15 Minuten. (Nach einer vergleichenden Berechnung der Hafenzeiten von Triest und Pirano auf Grund der Mareographenaufzeichnungen von Triest und der gleichzeitigen Beobachtung v. Sterneck’s in Pirano, [9. bis 15./IV. 1907)). Wir werden bei dieser Statien kürzer verweilen, da sie offenbar stark gestörte und kaum vollkommen befriedigend erklärbare Verhältnisse bietet. Es mag dies damit zusammenhängen, daß mit Ausnahme 1 Es könnte damit auch der scharfe Anstiee an der Oberfläche zwischen 9 und 1b a. und der Temperaturknick in dieser Zeit erklärt werden. Hydrographische Untersuchungen im Golfe von Triest. 175 weniger Stunden im Gegensatze zu den normalen Zuständen eine sehr lebhafte, gegen Salvore, also golf- auswärts gerichtete Strömung herrschte, die wohl darauf zurückzuführen sein dürfte, daß der Luftdruck, wie untenstehende Zahlen zeigen, vom 25. auf den 26. Juli in der nördlichen Adria stark stieg und über- haupt höher als in der südlichen Adria war und daß ferner in Zusammenhang damit in der nördlichen Luftdruck 7h a. im Meeresniveau Stationen 25./VII. 26./VII. ; IRBIESEN vers ee 759°0 162525 Polar. 58'3 61°8 ZDENSEN AS FR 5 5 58°8 59:6 BuntandıO Strom 56°3 Dr Adria ziemlich lebhafte nordöstliche Winde wehten, die zum Beispiel in Triest am 25./VlI. nur von 1? bis 3? p., am 26./VII. überhaupt nicht durch westliche Winde (Seewind) abgelöst wurden, so daß durch beide Umstände das Wasser aus dem Golf hinausgedrängt wurde. In Übereinstimmung damit steht die Abnahme der Tagesmittel des Wasserstandes in Triest vom 25. auf den 26. Juli um 2°7cm und das Sinken des Salzgehaltes (— 0:21°/,,) der ganzen Wassersäule vom Beginn bis zum Schlusse der Beob- achtung. Auffallend ist dagegen die starke Temperaturzunahme, wenn auch in erster Linie Wasser der Tabelle 5. Temperatur- und Salzgehaltsänderung mit der Tiefe an Station IV (Nr. 42 ‚ Juli 1905). Temperaturabnahme Salzgehaltszunahme in 0/go e 5 Mittlere Abnahme Mittlere Zunahme | Tiefenintervall für die Max. | Min. | Mittlere für die « exe, | Alm. | NS angeg. Tiefen- | pro m Schwankung | angeg. Tiefen- | pro m Schwankung intervalle | | intervalle 0 | 0—2 m 0:56 0:28 1:4) —0O'1 0:41 —_ _ 2—5 m 0:65 022 165) 0:1 0:27 — = = = = 5—10 m 0599 0-20 14 03 0-24 0:33 0-07) 0753| 0-20 0:08 10— 18 m Gr. 1222 0:15 4:4 03 0:74 0:26 0:03| 042-004? 0-13 0— 5m 1.122 0:24 2] 02 0-57 0:83 Se a BD 0:32 0—10 m 2:20 022 31 0:6 0:69 1:16 Dee vi 0° warmen Öberschichte zum Abfluß kommt. Interessant ist besonders der rasche Anstieg der Temperatur und bedeutende Abfall des Salzgehaltes ab 10" p. (vergl. Tabelle 6), in welcher Zeit der allgemeine und der lokale Gradient (Landwind) in derselben Richtung wirken und bei lebhaftern Winde eine sehr kräftige golfauswärts gerichtete Strömung erzeugen, die in dieser Zeit bedeutend tiefer zu greifen scheint, wie die Scharung der Temperaturkurven andeutet,! wenn auch der außerordentlich ausgeprägte Gang des Salz- gehaltes an der Oberfläche beweist, daß hier die Strömung weitaus am kräftigsten entwickelt ist. Wollte man aber annehmen, daß in der Tiefe eine Rückströmung erfolgt, so wäre die Abnahme des Salzgehaltes in allen Schichten ganz unerklärlich. Dagegen könnte die ganze Erscheinung vielleicht mit einer beginnen- den Seiche erklärt werden, worüber wir später ausführlicher sprechen wollen. — In den Nachmittags- stunden ist bei nordwestlichen Winden die Temperatur relativ niedrig, der Salzgehalt aber hoch. Abgesehen von der Oberflächenschichte, wo bei völlig klarem Himmel Ein- und Ausstrahlung den Ausschlag geben ist infolgedessen in allen Tiefen die Temperatur nachts höher als bei Tag. Man könnte einwenden, daß 1 Die Temperaturdifferenz zwischen Oberfläche und 10 m beträgt zu Beginn der Beobachtung 3°1°, am Schlusse der Beob- achtung bloß 1°6°. Natürlich spielt auch Mischung durch den Seegang mit. Denkschr. d. mathem.-naturw. Kl. Bd. LXXXVIL 24 176 A. Merz, hier den Winden die entgegengesetzte Rolle wie bei Station I zugemutet werde, denn der Nordwest als Seewind sollte warmes salzarmes Wasser bringen, vom Ostwind müßte man eher das Gegenteil erwarten, wenn auch der eigentliche Landwind an dieser Küste aus Süd bis Südost komme. Der Widerspruch löst sich aber bei folgender Überlegung. Die vertikale Temperatur- und Salzgehaltsdifferenz ist an unserem Beobachtungstage viel geringer als bei Station I, da seit einiger Zeit lebhafte Winde wehen, die eine bedeutende Ausgleichung bewirkt haben. So beträgt der Temperaturunterschied (vergl. Tabelle 3 und 5) zwischen Oberfläche und 10 m hier nur 2:2° gegenüber 6°0° dort und ebenso der Salzgehaltsunterschied nur 1°16°/,, gegenüber 4'41°/,, und, während ‘dort in der geringen Tiefe von 5m eine außerordentlich. scharfe Sprungschicht ausgebildet war, fehlt eine solche hier vollständig und Temperatur und Salzgehalt nehmen, wie Kolonne 3 und 8 der Tabelle 5 zeigen, außerordentlich gleichmäßig ab. Es können demnach Tabelle 6. Abweichung der Stundenmittel der Temperatur und des Salzgehaltes vom Tagesmittel. Stat. IV. 1 7ha. sh 9h | 10h | 11h 122 ib p. 2h | 3b 4A | 5 | 6h | _ Temperatur — 9543| —'085 | +°009 | — 268) — 154 | — 002% +'041| '00 | — 149 | — 004 | — 038 00) Salzgehalt — :0Olı | — 015 + 005 + 005 | —+-'152 | + 121 - Zap. sh | 9h 10h 11h | 124 1b a. | 2h | 3h 4b | 5h | 6h Zu o Temperatur —19%| —'043 | —'249| + 145 | +°063 | +:051 | + 171 | +'237 | +'398 | +'226 | +'282 | — 070 | + 054 Salzgehalt De +09 | —+:004 — 078 — 174 — 144 | — 223 j 55 134 1 Die Temperaturmittel sind auf Grund der Formel |a—+ 7 +4c—+ = + 1.) : 18, die Salzgehaltsmittel auf Grund ; \ 115 18c ur der Formel | 22 + SE ae sa) :18 gebildet, wobei a, b.... die Temperatur-, resp. Salzgehaltswerte für die einzelnen \ Tiefen, beginnend von der Oberfläche, darstellen. In der Salzgehaltskombination ist den Oberflächenwerten ein etwas kleineres Gewicht als ihnen, arithm. zukommt (2a statt 21/,a), zugeteilt, da die Oberflächenschichte nicht so tief gereicht haben dürfte. Land- und Seewind überhaupt nur eine ganz schwache Wirkung haben, ganz abgesehen davon, daß der Ostwind mit unserer Küste nur einen sehr spitzen Winkel bildet, und da müssen bei den gegebenen Luft- druck- und Windverhältnissen die bedeutenden horizontalen Unterschiede der Temperatur und des Salz- gehaltes, wie sie zwischen dem Innern des Golfes und der offenen See bestehen, gegenüber der Wirkung der geringeren vertikalen Differenzen den Ausschlag geben. ! Wenden wir uns dem Temperatur- und Salzgehaltsgang in den einzelnen Tiefen zu, so nehmen wir auch hier beträchtliche Differenzen gegenüber der Station I wahr. In der Oberschichte ist entsprechend der lebhafteren Luftbewegung und dem beträchtlichen Seegang die Temperaturamplitude bedeutend kleiner, ! Eine Skizze des Verfassers über die Temperatur- und Salzgehaltsverhältnisse des Golfes findet sich im 2. Jahresb. d. Ver. z. Förderung d. naturw. Erforschung d. Adria, Wien 1904. Hydrographische Untersuchungen im Golfe von Triest. 177 an der Oberfläche nur 1:6°. Eine rasche Änderung zeigt sich nur zwischen 7 bis 9” bei schwachen Winden und geringer wechselnder Strömung. Anderseits ist in 10m Tiefe und am Grund die Amplitude 1:7°, respektive 3°2°) und auch die mittlere Schwankung (029°, respektive 0:61°) viel Srobemsalss done Diesvenilärt sich” aus dem Auuttreten von Oszillatıomen, die besonders in 10m Tiefe mit einer Schwingungsdauer von zirka 3l/, Stunden deutlich ent- warelkgesitnurnkde diinengdeen lentsre siengesietzuen Ganeivon Kemper anur und salzzgehalt leicht kenntlich sind. Denn wenn an der Grenze zweier Wassermassen, von denen die überlagernde höhere Temperatur und geringeren Salzgehalt hat, infolge von Gleichgewichtsstörungen Schwingungen entstehen, so muß im Raume der Schwingungsbäuche bei aufwärts gerichteter Schwingung die Temperatur ab-, der Salzgehalt zunehmen, das Gegenteil aber bei abwärts gerichteter Schwingung eintreten. Selbst im Mittel der ganzen Wassersäule machen sich diese Erscheinungen noch bemerkbar, während sie im Salzgehaltsmittel nicht zu finden sind, da die Salzgehaltsunterschiede nicht nur im allgemeinen, sondern besonders in dieser Tiefe gering sind. Es ist das Erscheinen dieser Öszillationen hier besonders deswegen interessant, weil sie nicht an einer Sprungschichte auftreten. Allerdings ist die Dichtezunahme zwischen 5 und 10m (0:59) noch immer sehr beträchtlich, jedoch ist die Zunahme zwischen Oberfläche und 5 m (1:01) viel größer, da der starke Oberflächenstrom Wasser geringen Salz- gehaltes (36 43°/,, im Mittel) führt. Was die Ursachen dieser Gleichgewichtsstörungen und mithin der periodischen Änderungen der Temperatur und des Salzgehaltes sind, läßt sich hier nicht entscheiden. Man kann an Vibrationen im Sinne Forel’s, also an plurinodale stehende, in unserem Falle submarine, Wellen! oder an die fortschreiten- den Wellen von Helmholtz denken, Wenn wir im Folgenden auf Grund der Tatsache, daß mit dem Auftreten dieser Erscheinungen in der Regel große Strömungsunterschiede in der Ober- und Unterschichte verbunden sind, zur Annahme Helmholtz’scher Wellen hinneigen, so soll damit nicht ausgeschlossen sein, daß eventuell auch Forel’s Vibrationen in Betracht kommen können. Auch die Temperaturen des Bodenwassers zeigen in der zweiten Hälfte zwei enorme Abfälle der Temperatur (von 10% bis 11% p. um 2:6° ; von ö" bis 6" a. um 23°), die ich selbst für Beobachtungsfehler hielt, weshalb ich die Messungen wiederholte. Das Resultat blieb aber dasselbe.” Diese beiden Abfälle sind durch ein Zeitintervall von 7 Stunden, also gerade um die doppelte Schwingungsdauer der oben erwähnten Öszillationen getrennt und entgegengesetzt gerichtet. Doch wollen wir aus den immerhin sehr zweifelhaften Werten keine weiteren Konsequenzen ziehen. Diese Fälle und überhaupt ein Studium der Tabelle 5 zeigt, wie man durch eine willkürlich’angestellte Beobachtungsreihe zu ganz falschen Vor- stellungen von der vertikalen Temperatur und Salzgehaltsverteilung gelangen könnte. Nun nur noch ein Wort über die Beziehung zwischen Luft- und Wassertemperatur. Obwohl der Beobachtungstag fast wolkenlos und die mittlere Windstärke auch nur 1:7 war, so ist dennoch die Luft- temperatur, wenn auch nur um 0: 1° niedriger als die Wassertemperatur. Allerdings bei Tag erhebt sich erstere nicht unbeträchtlich (7° p. 1:5°) über letztere, aber dafür ist in der Nacht (9" 35” p. bis 9% 35" a.) das Wasser (im Maximum 7" a. ebenfalls 1°5°) wärmer als die Luft. 3. Station V (Nr. 53 des Juli/August 19095). (Vergl. Tabelle V und Tafel II.) Position: 45° 25’ 52” nördlicher Breite; 13° 29’ 22” östlicher Länge v. Gr. (2'4km westlich des Kirchturms von Umago), Wassertiefe 365 m. Beobachtungszeit: 1905, 31. Juli 7" a. m. bis 1. August 7" a. m. 1 Bloß ein- oder zweiknotige submarine Seiches des Golfes haben, wie wir noch zeigen werden, eine viel längere Periode. 2 Ein so großer negativer Fehler ist um so unerklärlicher, als die Lufttemperatur höher als die beobachtete Wassertemperatur war. Auffallend ist freilich, daß sich gleichzeitig im Salzgehalt keine Änderung bemerkbar macht. 24% 178 A. Merz, Witterungsverhältnisse: Der Luftdruck ist in ganz Mittel- und Südeuropa außerordentlich gleichmäßig. Es herrscht bei heiterem Wetter regelmäßiger Wechsel von Land- und Seewind. Gezeiten: (Triest) Hochwasser: 31./VII, 9" a. (67 cm). Niedrigwasser: 31./VIl. 3% p. (112 cm). 31./VIl. 9% p. (44 cm). 1./VIII. 4% a. (166 cm). Reduktion auf den Beobachtungsort: — 25 Minuten. (Nach den bei Station IV angegebenen Grundlagen und dem Hafenwerte 9" 3” für Parenzo nach v. Sterneck.) Diese bereits außerhalb des Golfes von Triest, westlich der Istrischen Halbinsel ausgeführte Beob- achtung gehört zu den interessantesten, bietet aber der Analyse große Schwierigkeiten. Tabelle 7 gibt eine Übersicht der Schichtungsverhältnisse. Die Temperaturabnahme bis 10 m ist nahezu dieselbe wie eine Woche vorher bei Pirano, aber zwischen 15 und 20 m Tiefe ist eine deutliche Sprungschichte ent- wickelt. Unterhalb lagert eine fast homotherme Wassermasse. Während nun bei Station I die Sprung- schichte in Temperatur und Salzgehalt zusammenfiel, liegen sie hier in verschiedenen Tiefen. Denn bereits Tabelle 7. Temperatur- und Salzgehaltsänderung mit der Tiefe an Station V (Nr. 53, Juli/August 1905). Temperaturabnahme Salzgehaltszunahme in 0/9 5 : Mittlere Abnahme Mittlere Zunahme | Tiefenintervall | für die Mas. | Min, | Mittlere für die Max. | Min a angeg. Tiefen- | pro m Schwankung | angeg. Tiefen- | pro nm Schwankung intervalle | intervalle 0—5 m 1:21 0-24| 2°25| 0:5 055 2:48 0-50) 3-10) 1.49 0:43 5— 10 m 1:05 Dal 220) 03 0:34 1:49 0:30| 2:49] 0:94 0:34 10— 15 m 1:78 0:35] 38 06 0'583 — 0:10 —0'02| 0:131—0°53 0:15 15 — 20 m 2:44 0:49| 3-9 0:45 0-66 0:49 0:10) 0:98) 0-35 013 20— 8365 m Gr. 0-41 0:03] 08 0:05 0:23 0:16 0:01) 0:301—0:01 0:08 0—10 m 226 Ou23ı 31 14 0:36 3:97 0:40| 4231 362 0-15 10— 20 ın 4:17 0:42 0:39 0:04| 0:53) 025 0:07 | von [Om ab ist die Wassersäule nahezu homohalin (adriatisches Wasser) und die Sprungschichte im Salzgehalte liegt oberhalb 5 m, und zwar sehr wahrscheinlich wie bei Grado zwischen 3 und 5 m und ist wie dort aus der Überlagerung des adriatischen durch das Bankwasser zu erklären. Die Sprungschichte der Temperatur liegt dagegen in jener Tiefe, in der, wie wir im 2. Abschnitte zeigen werden, der tägliche Wärmegang gerade noch eine merkliche Amplitude besitzt. Analog dem vertikalen Temperatur- und Salz- gehaltsgradienten, wenn ich mich so ausdrücken darf, ändert sich in den einzelnen Tiefen auch die Größe der absoluten Amplitude und mittleren Schwankung der Temperatur und des Salzgehaltes. So beträgt die Tagesamplitude der Temperatur an der Oberfläche 14°, sinktbis 5 m auf 10°, erreicht aber in 15 m Tiefe sogar 3:7° und nimmt bis 20 m wieder auf 0:9° ab. Der Salzgehalt hat analog seine größte Amplitude bei > m (1:66°/,,) und die unterlagernde, fast homohaline Wassersäule hat nur ganz geringe Schwankungen.! Das führt uns im Verein mit den ähnlichen Erscheinungen bei den vorher behandelten Stationen zu der Folgerung, daß die Größe der Temperaturschwankung nicht nur von der Wärmeein- und ausstrahlung und den damit verknüpften Konvektionsvorgängen, sondern auch von der Schärfe der Temperaturschichtung abhängig ist. Je rascher die Temperaturabnahme in einer Schichte, eine umso größere Tagesschwankung wird sie besitzen. Wir sehen also zum Beispiel in 15m Tiefe eine fast viermal so große Amplitude als in 5 m auftreten, trotzdem, wie wir bei Besprechung der Station XIV nachweisen werden, hier von einer merklichen Temperaturerhöhung durch Einstrahlung und, wegen der großen Dichte- ! Die größere Schwankung in 15 beruht fast ausschließlich auf dem Werte für 9h a. m., der, wie auch eine Vergleichung der Dichtewerte zeigt, vielieicht infolge eines Ablesungsfehlers, zu niedrig ausgefallen sein dürfte. Hydrographische Untersuchungen im Golfe von Triest. 179 differenzen gegen die Oberschichte, auch von einer nächtlichen Abkühlung durch Konvektion nicht mehr gesprochen werden kann. Dagegen liegt hier eine Sprungschichte der Temperatur, und die große Tages- schwankung beruht auf vertikalen Verschiebungen dieser Grenzfläche. Da nun die Temperatur und Salz- gehaltsschichtung im Sommerhalbjahr viel schärfer als im Winterhalbjahr ausgebildet ist, so werden wir, ganz abgesehen von den Unterschieden der Wärmestrahlung, die nur für die oberste Wasserlage in Betracht kommt, schon aus diesem Grunde im Sommer viel größere Tagesschwankungen der Temperatur (und des Salzgehaltes) als im Winter erhalten. Ferner zeigt dieses Ergebnis, mit welcher Vorsicht man zu Werke gehen muß, wenn man aus den Differenzen zweier etwain den Morgen- und Nachmittagsstunden angestellten Beobachtungen einen Schluß auf das Eindringen der Wärmestrahlen und auf die Größe dervondem Wechsel von Tag und Nacht abhängigen Temperaturschwankung ziehen will. Man wird bei ausgesprochener Temperaturschichtung häufig zu hohe Werte und ein zu tiefes Eindringen der Sonnenstrahlen ableiten, wie es ja sehr oft geschehen ist. Betrachten wir nun den Temperatur- und Salzgehaltsgang in den einzelnen Tiefen, um die Ursache dieser Erscheinung kennen zu lernen (vergl. Tabelle V und Tafel II). — Die Oberfläche zeigt entsprechend der außerordentlich ruhigen und heiteren Witterung einen völlig normalen, von Ein- und Ausstrahlung bestimmten Temperaturgang mit einem Maximum um 4" p. und ein Minimum um 4" a. Bereits im 5 m Tiefe finden wir ganz andere Verhältnisse. Es treten hier zwei Maxima um 11" a. und 1" a. auf und ein ähnlicher Temperaturgang, stets mit einem Minimum um die wärmste Tageszeit, findet sich in allen Tiefen bis zum Grunde, am schärfsten ausgebildet in der Sprungschichte. Der Gang des Salzgehaltes, der am meisten im 5 m Tiefe, an der Grenze beider Wassergattungen markiert ist, zeigt, abgesehen von der Oberfläche, in der Regel das entgegengesetzte Verhalten wie die Temperatur in derselben Tiefe. Bildet man die Abweichung der einzelnen Beobachtungen vom Mittelwert der betreffenden Tiefe, so haben die korrespondierenden Abweichungen von Temperatur und Salzgehalt nur in 16 von 60 Fällen gleiches Vorzeichen. Der Salzgehatt an der Oberfläche steht dagegen in keiner direkten Beziehung zum Temperatur- gang daselbst — er weist zwei Maximum um 9" a. und 11" p. auf — und schon dadurch wird angedeutet, daß für den Gang beider Faktoren an der Oberfläche verschiedene, in der Tiefe dagegen die gleichen Ursachen wirksam sind. Versuchen wir nun diese zu ermitteln. Wie wir bereits bei Station I gesehen haben, sind Land- und Seewind von Einfluß auf den täglichen Temperatur- und Salzgehaltsgang. Bilden wir nun wieder die Teemperatur- und Salzgehaltsmittel der ganzen Wassersäule für die einzelnen Beobachtungsstunden, jedoch für die Temperatur mit Beiseite- lassung der vom täglichen Wärmegang beeinflußten Oberfläche! (vergl. Tabelle 10) und berechnen wir sodann die mittleren Abweichungen vom Gesamtmittel für die Herrschaft des Seewindes (9" a. bis 7° p.) und des Landwindes (9° p. bis 6” a.), so erhalten wir folgende Werte. ? Seewind: Temperaturabweichung Salzgehaltsabweichung + 0:098° gel, Landwind: 0: + 0:020%,,. Die Temperaturdifferenz beträgt daher 0:25°, die Salzgehaltsdifferenz dagegen bloß 0:03°/,,. Man sollte aber eher erwarten, daß sich die Wirkung des Windwechsels stärker im Salzgehalt als in der Temperatur bemerkbar mache, da ja die wirkenden Kräfte sich an der Oberfläche befinden und die Sprungschichte des Salzgehaltes derselben viel näher liegt. Auch könnte gegen unsere Berechnungsart 1 Für die Temperatur mit Hilfe der Kombination (65 +5c+5d4-+ !1e-+8f): 34 für den Salzgehalt nach der Kombination da \ 4 In +55b+5c + 11le—+ ) 8365, wobeia, b,ce. . . wieder die Werte für die Oberfläche, 5 m, 10m . . darstellen. 2 Es möge bemerkt werden, daß beide Perioden je eine Ebbe und eine Flut umfassen. 180 A. Merz, ein gewichtigter Einwand gemacht werden. Die schönen Experimente von E. M. Wedderburn!und J. W. Sandström? haben ergeben, daß bei der Erzeugung einer Triftströmung an der Oberfläche einer Wassermasse, die aus mehreren Schichten verschiedener Dichte besteht, die dem Winde entgegen- gerichtete Ersatzströmung (Returncurrent von Wedderburn) sich nicht am Beden des Beckens, sondern an der Oberfläche der unterlagernden, dichteren Schichte herausbildet und durch Reibung allmählich in dem obersten Teile dieser Schichte eine gleichgerichtete Strömung hervorruft, die nun ihrerseits Ver- anlassung zu einer entgegengesetzt als wieder dem Winde gleichgerichteten Ersatzströomung an der Oberfläche der nächstdichteren Schichte gibt, wodurch also ein System abwechselnd in entgegengesetzter ‚Richtung weisender Strömungen entsteht. Wedderburn kann mit allerdings nur drei gelegentlichen Beobachtungen aus dem Loch Garry die Ergebnisse des Experimentes für den Fall zweier Wasser- schichten bestätigen,’ während die zu demselben Zwecke im Loch Ness angestellten Strömungsmessungen keine befriedigenden und über Erwarten komplizierte Resultate ergaben. * Sind nun die Temperatur- und Salzgehaltsschwankungen in unserer aus drei Schichtgliedern bestehenden Wassermasse durch ein solches Zirkulationssystem erzeugt, so müssen der Temperatur- und Salzgehaltsgang in den verschiedenen Schichten entgegengesetzt gerichtet sein und der oben erhaltene geringe Unterschied des Salzgehaltes bei Land- und Seewind wäre darauf zurückzuführen, daß wir Mittel aus der ganzen Wassermasse genommen haben. Wir geben nun in Tabelle 8 eine Übersicht für das Verhalten der einzelnen Tiefen in der Zeit, wo See- und Landwind am kräftigsten entwickelt sind (9% a. bis 2% p., respek. 11” p. bis 5% a.). Tabelle 8. Verhalten von Temperatur und Salzgehalt bei Land- und Seewind an Station V. 7 Tr Tiefe Om 3 m 10 m 15 m 20 m 365 m Gr. ee abnehmend | abnehmend stark stark Ben abnehmend abnehmend abnehmend Landwind = Bi = _ — ee stark stark stark Salzgehalt abnehmend zunehmend zunehmend zunehmend zunehmend — = — == + = stark Temperatur | zunehmend | abnehmend | abnehmend abnehmend abnehmend + Sr Sr 5 == _ Seewind _ —_ — _ _ — Salzgehalt stark abnehmend zunehmend zunehmend wobei ein + bedeutet, daß Temperatur, respektive Salzgehalt höher, ein —, daß sie niedriger als das Tagesmittel sind. Die Richtung der Temperatur- und Salzgehaltsbewegung ist, wenn sie deutlich zum Ausdruck kommt, durch ein Schlagwort bezeichnet. Die Vorzeichen stimmen nun in der Tat beiLandwind nicht befriedigend überein; betrachtet man aber den Gang, so fällt sofort auf, daß in der ganzen Wasser- säule bis 20m die Temperatur durchwegs abnimmt, der Salzgehalt mit Ausnahme der Oberfläche zunimmt. Das spricht sehr klar gegen die Annahme eines Strömungssystems ala Wedderburn-Sandström in diesem Falle. Umgekehrt herrscht bei Seewind eine gute Übereinstimmung unter den Abweichungen, während anderseits wieder der Gang der beiden Faktoren, der von 5m ab demjenigen an der Oberfläche 1 An Experimental Investigation of the Temperature Changes occurring in Fresh-Water Lochs. Proc. R. Soc. Edinb., Vol. XXVIII (1907), Part. I, p. 1—20. 2 Dynamische Versuche mit Meerwasser. Ann. Hydr., Bd. XXX VI (1908), p. 6—23. 3 Temperature Observations in Loch Garry. Proc. R. Soc. Edinb., Vol. XXIX (1909), Part II, S. 110. t E.M. Wedderburn und W. Watson: Observations with a Current Meter in Loch Ness. Ebda., Part XXIX (1909) Part.VII, p. 619 — 647. Hydrographische Untersuchungen im Golfe von Triest. 181 entgegengerichtet ist, einem solchen System mit zwei Schichtgliedern günstig wäre. Bei solchen Unstimmigkeiten liegt die Folgerung nahe, daß die großen Temperatur- und Salzgehaltsschwankungen unserer Beobachtung überhaupt nicht durch die Winde bestimmt sind, sondern eine andere Ursache haben müssen, die bedeutend stärkere Schwankungen als Land- und Seewind hervorzubringen vermag, deren Wirkung daneben zurücktritt. Betrachtet man Tafel II, so steigt die Vermutung auf, daß eine von zirka 15 m Tiefe ausgehende Wirkung, die nach oben und unten mit einer gewissen Verspätung fortschreitet, die Ursache der großen Temperatur- und der Salzgehaltsoszillationen sei. Da nun in 15 m Tiefe die Temperaturmaxima nahezu mit Hochwasser, die Minima mit Niedrigwasser zusammenfallen, so muß man die Frage als berechtigt erachten, ob nicht die Gezeiten die Ursache der Erscheinung sind. Bilden wir nun aus den in Tabelle 10 niedergelegten Werten, wie vorhin für Land- und Seewind, jetzt für die Flut- und Ebbeperioden Mittel, so ergeben sich die Zahlen der Tabelle 9a. — Die Temperaturabweichung erscheint bei Flut stets positiv Tabelle 9. Verhalten von Temperatur und Salzgehalt bei Ebbe und Flut an Station V. a) Verhalten der ganzen Wassersäule. Bei den eingeklammerten Werten ist die Oberfläche mit in Rechnung gezogen. Temperatur- | Salzgehalts- Temperatur- | Salzgehalts- Fluten Ebben abweichung abweichung Mittel beider Fluten —+.0:169°) —0:037 oo Mittel beider Ebben —0:160°| —+0:038 yo (7b a.— 12h m.; 66 p.— 11h p.) (—0:026) (12b m.—5& p.; 12h p.—6h a.) (+0 026) Flut bei Seewind —+-0:192 | —0:103 Ebbe bei Seewind — 0'048 —-0 044 (7R a.— 12h m.) (—0:094) (12h m.— 5% p.) (0086) Flut, teils bei See- teils bei Land- —+0:148 | —+0:029 Ebbe bei Landwind — 0'248 —+-0:031 wind (6h— 11h p.) (+0036) (12h m. —6l a.) (+0:020) b) Verhalten in verschiedenen Tiefen. | Om Im 10 m | 15 m 20 m 36:5 m Gr. | | Flut Temperat. 1 =F SH SF = — 74 a.— 122 m.; stark einsetzender Seewind Salzen Er B ka Ex es = Aompeneni N ? stark steigend stark steigend |stark steigendIstark steigend — + + + + Flut : = z 66h p.— 11h p. (Hauptflut steigend ? steigend fallend 22 fallend ? P Ba aupule) Salzgeh. a N = Er “ Mr anna fallend? fallend stark fallend fallend fallend Ebbe Su — _ - + - 9] Bann IEREN: 2 P-; or ech fallend steigend steigend steigend ? ? steigend ? eewin zgeh. 3 Pr ann at = In Teer steigend stark fallend | stark fallend | stark fallend ? IR + N: z — + 12h A tebbe); g: a 7 Be an = 9; Salzgeh. fallend fallend steigend | steigend steigend steigend ? andwin Re x ni | I. nn ze | 1 Für die Frühflut wurde der Gang nicht bezeichnet, da ihr zu wenig Beobachtungen vorausgehen, bei der Temperatur der Oberfläche wurde kein Vorzeichen angegeben, da sie fast nur vom täglichen Wärmegang abhängt. 2 Bedeutet, daß innerhalb diesere Priode keine wesentliche oder sicher zu deutende Änderung vorliegt. 182 A. Merz, Tabelle 10. Abweichung der Stundenmittel der Temperatur und des Salzgehaltes vom Tagesmittel. Stat. V. a7 | | | | zha. SIE EEE | 10h 11h 121 m. 1a p. 2h 3h 4 5h 64 | Temperatur | | —'2l4| +°189 | + "261 |) 4'310 | +'379 | —+'264 | +"013 | — 0700| —:'205|) —'1l4| —°'019| —+ 121 — 249 | el =EU2l2 7 266 1 5345 25 20200 039 ng 062 = 02a Salzgehalt —:013| —'092 | —'170|) —':143 | — 116 |) —:069 | —'022 | +:036 | +'093 | 4087 | —+:081 | + 064 — 0014| — 081 | —'148 | — 1293| —:11o| —:'070 | — 023 | —+:026 | +:08) | +°'078 | +°076 | + 059 | Rn er u na mn nn nannte ea nn nn nun nn nn nn ea Dumme urn nn nn en nn nn nn up, sh 9h 10h 11h 12h m. iha. 2h 3h 4h 5h 64 74 | Temperatur +14 | 4'239 | 4126| + 101 | + 11a eh —:159) — 235 | —'385| —'482| — 446 | — 111 +'168 | 4'303 | + 140) +'109| +:106 | +:060 | —'"114| —'175| —'255| —'405 | —'49% | — 457 | — 128 Salzgehalt —+ 047 | —+051 +08: | —+:004 | — 046 | — 04 | —':042| +'01s | +'078s | +:073 | +'079 | —+'019 +:042 | +:054 | +°065 | +:020 | — 026 | —:083 | —:039 | +-013 | +:064 | #060 | + 056 Die oberen Zahlenreihen sind unter Weelassung der Oberfläche nach der Kombination (65 +5c+5d-+ !le+8f) :34, die. untere mit Einbeziehung der Oberfläche nach der Kombination (2?:5a+5b-+ ...ete.): 36°5 gebildet. — Die Salzgehalts- werte der geraden Stunden sind interpoliert. bei Ebbe stets negativ, so daß also Steigendwasser erwärmend, Fallendwasser abkühlend wirken müßte. Damit würde übereinstimmen, daß von beiden Fluten die Vormittagsflut, die in die Zeit des im selben Sinne wirkenden Seewindes fällt, die größere Abweichung, von beiden Ebben die Nachtebbe die weitaus stärkere und überhaupt größte Abweichung hat, da sie. mit der kräftigsten Entwicklung des Landwindes zusammenfällt und außerdem weit tiefer ist als die Nachmittagsebbe, der außerdem noch der Seewind entgegenwirkt. Die Annahme, daß die Gezeiten die Ursache der Oszillationen seien, erhält also nicht nur durch die Übereinstimmung der Vorzeichen, sondern auch durch das Ausmaß der Temperatur- abweichung eine wesentliche Stütze. Nicht ganz so günstig sind der Hypothese Vorzeichen und Ausmaß der Salzgehaltsabweichungen. Es weisen beide Ebben positive und das Mittel beider Fluten negative Abweichung auf, was also auf Erniedrigung des Salzgehaltes mit Steigendwasser und Erhöhung mit Fallendwasser deutet. Die Nachmittagsflut hat allerdings wie die beiden Ebben ein negatives Vorzeichen. Abgesehen davon, daß diese Unregelmäßigkeit nicht sehr groß ist (+ 0:03°/,,), würde sie der Erklärung keine Schwierigkeit bieten. Denn der Gang der Salzgehaltsmittel ist einerseits infolge des scharf aus- gesprochenen Ganges in 5m Tiefe, anderseits infolge der geringen zeitlichen Schwankungen in der gesamten unterlagernden Wassermasse (vergl. Tabelle 7, letzte Kolonne) sehr stark von den Salzgehalts- änderungen in 5m Tiefe beherrscht, wie auch ein Blick auf Tafel II bestätigt. Das wird besonders klar, wenn wir die Temperatur- und Salzgehaltswerte der einzelnen Tiefen auf ihr Verhalten bei Flut und Ebbe hin prüfen. Tabelle 95 gibt das Ergebnis dieser Untersuchung. Analog dem bei Tabelle 8 eingehaltenen Vorgange bedeutet ein +, daß die Temperatur, respektive der Salzgehalt höher als das Mittel, ein —, daß sie niedriger sind. Zwar herrscht unter den Vorzeichen durchaus nicht die beste Übereinstimmung. Wenden Hydrographische Untersuchungen im Golfe von Triest. 183 wir uns aber dem durch ein Schlagwort bezeichneten Gange der beiden Faktoren zu, dessen Ermittlung selbstverständlich auf den Änderungen von Niedrig- zu Hochwasser und umgekehrt, nicht aber wie die Ermittlung der Abweichungen (+ —) auf den Werten für den Wellenberg, respektive für das Wellental beruht, so treffen wir in der-gesamten Wassersäule unterhalb 57%, soweit überhaupt der Gang deutlich ausgesprochen ist, eine vollkommene Übereinstimmung. Bei Steigendwasser nimmt in allen diesen Tiefen die Temperatur zu, der Salzgehalt ab, bei Fallendwasser sinkt stets die Temperatur und steigt der Salz- gehalt. Da die Temperaturdifferenzen unterhalb 5 m viel bedeutender als die Salzgehaltsunterschiede sind, so zeigen sie die Erscheinungen viel schärfer an. Sehen wir daher einstweilen von der Oberschichte (Bankwasser) ab, so führt diese Untersuchung zu dem Ergebnisse, daß sich in unserem Falle tatsächlich mit Steigendwasser stets eine Erhöhung der Temperatur und eine Erniederung des Salzgehaltes kom- biniert. Man könnte daher annehmen, daß bei Steigendwasser eine Strömung bedeutend wärmeren, aber etwas salzärmeren Wassers in der Unterschichte anfangs hauptsächlich bei 15m vordringt, allmählich aber auch nach oben- und untenhin an Ausbreitung gewinnt. Damit würden recht gut die Strömungs- beobachtungen (Tabelle V) übereinstimmen, die für 10 und 15 m Tiefe eine bei Steigendwasser nordwärts, bei Fallendwasser südwärts gerichtete Strömungangeben. Es würde auch begreiflich sein, daß an unserem Beobachtungstage das Gezeitenphänomen so bedeutsam und regelmäßig zum Ausdrucke gelangt, da die Witterung völlig ungestört, die Wasserstandsamplituden für die Adria sehr bedeutend (122 cm) und die horizontalen und vertikalen Unterschiede der Temperatur und des Salzgehaltes in der Beobachtungszeit sehr groß waren. Anderseits wäre es klar, daß unter weniger günstigen Verhältnissen die Unterschiede so klein werden könnten, daß sie der Beobachtung ganz entgingen. Aber dieser so günstig scheinenden Lösung stehen zwei Schwierigkeiten entgegen. In erster Linie der Umstand, daß mit Steigendwasser eine Verminderung des Salzgehaltes verbunden wäre. Denn Ebbe und Flut pflanzen sich nach R. v. Sterneck ! entlang der Nordostküste der Adria nach Nordwest, also in derselben Richtung wie der Küstenstrom fort. Dieser führt allerdings wärmeres, nicht aber salzarmes, sondern salzreiches Wasser und das gesamte bisher über die Adria vorliegende Beobachtungsmaterial nötigt zur Annahme, daß die Flut relativ salzreiches Wasser nach Norden führen müßte. Allerdings besitzt der Quarnero und das anschließende Inselgebiet infolge submariner Süßwasserquellen einen relativ geringen Salzgehalt, aber auch niedrige Temperaturen und, wenn das Flutwasser von dort stammen würde, müßte es nicht nur den Salzgehalt, sondern auch die Temperatur erniedrigen. Zweitens könnte der Temperatur- und Salzgehaltsgang in 5m Tiefe kaum durch Verspätung erklärt werden, denn dann müßte man für die bei Steigendwasser aus Süden vordringende Wassermasse sogar einen noch niedrigen Salzgehalt als in 5 m Tiefe annehmen, was schon gar nicht haltbar ist. ? Wir gehen hier so ausführlich auf die Einwirkung der Gezeiten auf Temperatur- und Salzgehalt ein, weil gerade in dieser erst jüngst aufgeworfenen Frage die Meinungen sehr auseinandergehen. Schon 1907 hat G. Gilson ? auf Grund einer auf der Reede von Ostende vom 7. auf 8./IX. 1906 ausgeführten 24stündigen Beobachtung einwandfrei nachgewiesen, daß die Gezeiten nicht nur auf Wasserstand und Stromrichtung, sondern auch auf Salzgehalt und Sinkstoffe von Einfluß sind, und Zwar steigt in seinem Falle der Salzgehalt mit der Flut, während er in unserem sinkt. Gilsons Beobachtung ist nämlich 1 R. v.Sterneck, Das Fortschreiten der Flutwelle im Adriatischen Meere. Sitzb. Wiener Akad., mathem.-naturw. Kl., Bd. CXVII, Abt. IIa (1908). 2 Da der Salzgehalt an der Oberfläche bei Flut zunimmt, so läge der Salzgehalt zwischen dem der Oberfläche und 5 m Tiefe, es müßten sich daher bei 10 bis 15 m viel größere Salzgehaltsschwankungen bemerkbar machen. Wollte man aber annehmen, daß sich die Gezeitenerscheinungen in erster Linie in der oberen Schichte abspielen, dann bliebe die Verzögerung in 5 m gegenüber 10 und 15 m und der völlige Mangel einer Temperatureinwirkung auf die Oberfläche ebenso unerklärlich als das Ergebnis der Strömungs- beobachtungen. 3 Recherches sur le Milieu Marin et ses Variation au Voisinage de la Cöte Belge. Mem. Mus. R. Hist. Nat. Belg., T. IV, I. Ser (SO Denkschr. der mathem.-naturw. Kl. Bd. LXXXVII. ID or 184 A. Merz, (bei bloß 8m Wassertiefe) im salzarmen Küstenwasser angestellt, dem das aus dem Kanal vordrin- gende Flutwasser an Salzgehalt überlegen ist. Auch wir werden im folgenden solche Fälle kennen lernen. Ferner hat ©. Pettersson! im Großen Belt bei Flut Anschwellungen des salzreichen Tiefen- wassers verbunden mit Wassereinströmung in die Ostsee konstatiert, während er bei Ebbe ein Abströmen durch das ganze Profil nachweisen konnte. Seine Strömungsbeobachtungen stimmen vollkommen mit meinen überein, so unvollkommen letztere sind. Pettersson hält die von ihm beobachteten Erscheinungen für Wirkungen des Gehzeitenphänomens, während Wedderburn meint, daß es sich auch in diesem Falle um stehende Wellen an der Grenze verschieden dichter Wassermassen handelt.” Wenn nun auch aus einzelnen Beobachtungsserien, die um fünf und mehr Stunden auseinander- liegen, wie in Pettersson’s Falle, nur mit Vorsicht Schlüsse gezogen werden dürfen, so wäre es doch ein merkwürdiger Zufall, wenn an zwei weit auseinanderliegenden Beobachtungstagen die Ausschläge der von den Gezeiten unabhängigen Salzgehaltsseiches jedesmal im selben Sinne mit den Wasserstands- schwankungen infolge von Ebbe und Flut zusammenfielen. In unserem Falle ist es ganz ausgeschlossen, daß wir es mit solchen interliquiden Seiches zu tun haben. Denn ihre Periode müßte selbst dann viel größer sein, wenn wir annehmen, es handle sich nicht um Schwingungen der ganzen Adria, sondern nur um Schaukelbewegungen des etwas durch die Linie Südspitze Istriens—Rimini von der Adria abgegrenzten Golfes von Venedig. Das ergibt die Berechnung nach der Formel 1 A u Sl ne in der £ die ganze Periode der Schwingung, / die Länge des Golfs in Metern, g die Schwerebeschleunigung, h und hı die Mächtigkeit der beiden verschieden dichten Wassermassen und p und pı ihre Dichte bedeuten, ? wenn wir 2= 120.000 m» und die mittlere Tiefe des Golfes zu 35 m ansetzen und für die übrigen Werte die Mittel unserer Station zugrunde * legen. Denn man erhält einePeriode von 19:5 Tagen.’ Unsere 24stündige Beobachtung könnte daher nur ein kleines Stück des ganzen Kurvenastes vorstellen. 1 Über Meeresströmungen. »Veröff. Inst. Meereskunde«, Berlin, Heft 12 (1908), p. 18. — Gezeitenähnliche Bewegungen des Tiefenwassers. Publ. Circ., Nr. 47, Kopenhagen 1909, p. 2 bis 3. 2 Dr. ©. Pettersson’s Observ. Deep. Water Oscillations. Proc. R. Soc. Edinb., Vol. XXIX, Part VI, p. 605. Wedderburn führt für diese von ihm und W. Watson am Loch Ness in glänzender Weise erforschten Schwingungen im Gegensatz zu den gewöhnlichen Seiches die Bezeichnungen »Dichteseiches« oder »Temperaturseiches« ein. Ersteren Ausdruck halte ich nicht für sehr glücklich, da ja auch die gewöhnlichen »Seiches« durch Gleichgewichtsstörungen an Dichtigkeitsflächen (und zwar an der Dichte- fläche zwischen Wasser und Luft) entstehen. Der Unterschied der Perioden erklärt sich aus dem Unterschied der Dichtedifferenzen. Man könnte die Seiches (und überhaupt Wellen) nach den Medien, innerhalb derer oder an deren Grenzen sie sich abspielen, unterscheiden als interaär (zwischen zwei Luftschichten), a&roliquid (zwischen Luft und Wasser) und interliquid (zwischen zwei Wasserschichten). | 3 Die Formel für geschlossene Becken lautet nach Watson (Geogr. Journ., 1904, Okt.) Pı , N - Eng IR RE a ae) ? da aber bei Seiches von Meeresbuchten der Schwingungsknoten nach den Untersuchungen von Honda u. a. in der Mündung liegt, so muß in diesem Falle die doppelte Länge also 47 gesetzt werden. Vgl. Secondary Undulations of Oceanic Tides by K. Honda, u.a. Jour. Coll. Sc. Imp. Univ. Tokyo, Vol. XXIV (1908). 4 Es wurden angenommen A, —=5m; p,—=1'0230; hA=30m; p=1:0266. Diese Werte passen auch gut zu den Beob- achtungen von Wolf und Luksch am 4. August 1876 im Golfe von Venedig. Vgl. II. Bericht an die königl. ungar. Seebehörde in Fiume über die während des Sommers 1876 durchgeführten physikalischen Untersuchungen im Adriatischen Meere. Fiume 1877 (Tabelle Nr. 2 5 An dem Resultate ist bereits die sogenannte Mündungskorrektiön angebracht, die in unserem Falle (vgl. Honda, p. 60) 34%/, beträgt. Hydrographische Untersuchungen im Golfe von Triest. 185 Aber eine andere Möglichkeit liegt nahe. Daß nämlich fortschreitende Wellen, wie sie sich an der Grenze zweier relativ gegeneinander in Bewegung befindlicher Medien bilden, die Ursache unserer Temperatur- und Salzgehaltsschwankungen wären. H.v. Helmholtz! hatsolche nach ihm »Helmholtz’sche Wellen« genannte Erscheinungen an der Grenze zweier gegeneinander bewegter Luftschichten bereits 1888/89 theoretisch berechnet, während ihres Vorkommens in den Seen und Meeren der Erde nur sehr selten gedacht wird. ? Unsere Strömungsbeobachtungen sind zwar spärlich, immerhin lassen sie aber erkennen, daß die Strömung bei Steigendwasser in den mittleren Schichten nordwärts, bei Fallendwasser von der Oberfläche zirka 20 m Tiefe südwärts setzt. Wir haben daher ein System von Strömungen, das je nach der Gezeitenphase andere Richtung und Geschwindigkeit besitzt und eine verschieden mächtige Wassersäule beherrscht. An der Oberfläche findet man westliche und östliche Strömungen und zu unterst dürfte wohl der Küstenstrom Konstant nordwärts ziehen. Es sind daher die Bedingungen für die Ent- stehung Helmholtz’scher Wellen gegeben. — Nehmen wir an, daß wir es mit solchen zu tun haben, so wäre die Erklärung der Erscheinungen in unserem Falle folgende. Am Beobachtungsorte liegen mehrere verschieden dichte und mit verschiedener Richtung und Geschwindigkeit bewegte Wasserschichten über- einander. Infolgedessen entstehen Gleichgewichtsstörungen an den Grenzflächen und es kommt zur Herausbildung von Wellen. Rückt ein Wellenberg heran, der ja in einer Verbiegung der Grenzflächen (Sprungschichten) nach aufwärts besteht, so muß bei unverändertem Messungsabstande von der Ober- fläche die Temperatur ab- der Salzgehalt zunehmen. Das Gegenteil findet beim Herannahen eines Wellen- tales statt. Da die Strömungsrichtungen und Geschwindigkeiten von den halbtägigen Gezeiten in ausschlaggebender Weise periodisch beeinflußt werden, ® so wird sich eine Übereinstimmung zwischen den Wellen- und den Gezeitenphasen herausbilden, welche die oben dargelegten Beziehungen zwischen den Änderungen von Temperatur und Salzgehalt zu den Gezeitenphasen verständlich macht. Gegenüber den bei der Wellenbildung zur Wirksamkeit gelangenden vertikalen Temperatur- und Salzgehaltsunter- schieden: treten die Unterschiede in Temperatur und Salzgehalt zwischen dem Beobachtungsorte und dem Gebiete, woher das Flutwasser stammt, ganz zurück. Die Zeitdifferenzen zwischen den Erscheinungen in 15 und 5 m Tiefe können als Verspätung aufgefaßt werden, oder man kann auch annehmen, daß sich bei om, an der Grenze des Bank- und adriatischen Wassers, ein selbständiges, von den Erscheinungen in 15 m unabhängiges Wellensystem gebildet habe. Allerdings kann man, solange nicht längere mit Strömungsmessungen verbundene Beobachtungs- serien vorliegen, nicht strenge beweisen, daß die volle von mir ausgeführte Übereinstimmung mit dem Gezeitenphänomen nicht doch ein Zufall sei. Eine Koinzidenz anderer Art hat O. Pettersson veranlaßt» die großen Anschwellungen des Tiefenwassers im Gullmarfjord, die er durch zwei Monate verfolgte und die bei 14tägiger Periode mit hoher nördlicher oder südlicher Deklination des Mondes zusammenfielen als durch den Mond verursachte Gezeitenphänomene anzusehen, Die von Pettersson selbst erwähnte Schwierigkeit, daß sich die Anschwellungen nur im Tiefenwasser bemerkbar machten, wäre nach meiner Ansicht nicht so groß, da die aus dem Atlantischen Ozean eintretende Flutwelle vorzüglich solches Wasser bringen muß. Auch der von Everdingen° gemachte Einwurf, die täglich genau zur selben 1 Sitzb. Berl. Akad., 1888, I, p. 647 bis 663, 1889, Il, p. 761 bis 780. 2 Auf solche Erscheinungen an der Grenze verschieden dichter Wassermassen machen zuerst Helland-Hansen und Nansen aufmerksam.»Report on Norwegian Fishery and Marine Investigations«, Vol. II, Nr. 2.Dem Verfasser war bei der Niederschrift dieser Zeilen nur das Referate in der Int. Rev. f. Hydrogr. u. Hydrobiol. zugängig. —E. M. Wedderburn, der sie im Loch Ness fand, erklärt diese Schwingungen, deren Periode viel zu kurz sei, als daß man sie als Seiches erklären könnte, als Züge von Grenzwellen wodurch verursacht?), nimmt jedoch an, daß sie in vielen Fällen auch durch die relativen Bewegungen zwischen zwei Wasserschichten wie sie infolge von Dichte-Seiches entstehen, verursacht sein mögen. Temperature Oscillations in Lakes and in the Ocean. Scott. Geogr. Mag., 1909, p. 596. 3 Das gilt natürlich vorderhand nur für unseren Beobachtungsort und -tag. 4 Publ. cire. No. 47. 5 Erwähnt bei E.M. Wedderburn; Dr. ©. Pettersson’s Observ. etc. p. 605. 186 A. Merz, Tagesstunde angestellten Beobachtungen O. Pettersson’s brächten, wenn sie überhaupt aus Gezeiten- erscheinungen zu erklären wären, infolge der Verspätung der Gezeiten gegenüber dem Sonnentag nur die halbtägigen Gezeiten zum Ausdruck, ist nicht ganz stichhältig. Denn gerade in der Zeit, wo die Anschwellungen des Tiefenwassers auftreten, fällt die Beobachtungsstunde, was Pettersson allerdings nicht angibt, auf die Ebbe der halbtägigen Gezeiten. Nach seinen früheren Beobachtungen über die halbtägigen Gezeiten (siehe oben p. 24) hätte damit ein Zurücksinken des Tiefenwassers verbunden sein sollen, statt dessen trat ein etwa zehnmal stärkeres Anschwellen desselben ein und daher schloß er auf eine entsprechende Einwirkung des Mondes. Daß die Erscheinungen in derselben Tiefenschichte wie. seine halbtägigen Gezeiten auftreten, ist nicht, wie ©. Pettersson meint, beweisend dafür, daß sie auch Gezeitenphänomene sein müssen. Denn an dieser Dichtigkeitsfläche werden sich eben auch andere periodische Wellenbewegungen vorzüglich bemerkbar machen. — Außerdem müßten solche überaus bedeutende halbmonatliche Gezeiten auch im Wasserstande zum Ausdruck kommen; denn wenn durch die Anziehung des Mondes eine so beträchtliche Wassermasse auf einer Halbkugel angesammelt würde, dann müßte ebenso wie bei den halbtägigen Gezeiten das Wasserniveau auf derselben steigen und könnte der Mangel einer solchen Zunahme nicht durch die größere horizontale Ausbreitung der Ober- schicht (baltisches Wasser) erklärt werden. Darum muß ich E.M. Wedderburn beistimmen, der, allerdings ohne Pettersson’s Meinung direkt zu widerlegen, die Anschwellungen des Tiefenwassers für einknotige stehende Wellen des Skagerak hält und für dieselben nach der oben auch von mir benützten Formel eine zu den Erscheinungen vollkommen stimmende Periode von 13:9 bis 14:2 Tagen berechnet. ! Sehr regelmäßig sind die Temperaturkurven für die Wasseroberfläche und die Luft entwickelt, und da bei heiterem Wetter Land- und Seewind normal ausgebildet sind, können wir annehmen, daß uns die Beobachtung ein typisches Beispiel für die Beziehungen zwischen Luft- und Wassertemperatur an einem schönen Sommertage liefern. Und gerade dieser Fall zeigt deutlich, daß auch im Sommer die Lufttem- peratur (255°) niedriger als die Wassertemperatur (26°4°) ist. Selbst in Triest, wo sich tagsüber die Lufttemperatur bedeutend mehr als über dem Meer erwärmt, beträgt das Mittelnur 25:7°. Nur zwischen 12% 40” bis 6° 30” p. ist die Lufttemperatur etwas — im Maximum um 0:3° — wärmer als die Wasser- oberfläche, dagegen sinkt sie nachts bis 2:4° (3" bis 4® a.) unter diese herab. Auf offener See wird aller- dings die Temperatur nachts nicht so tief fallen, da wir uns dort außerhalb des Bereiches des Landwindes befinden, dessen Eintritt (9® p.) sich hier in dem scharfen Abfall der Temperatur (in einer Stunde um 10°) so deutlich bemerkbar macht. Aber andrerseits zeigen meine in den Morgenstunden angestellten Parallel- beobachtungen der Lufttemperatur in 1 dm und 2 m über der Wasseroberfläche, daß trotz der Küstennähe und der starken Fühlbarkeit des Landwindes (Stärke 2 bis 2:5) die warmhaltende Wirkung der Wasser- masse doch nicht sehr beträchtlich herabgemindert wird. Denn es wird die Luft nahe der Wasserfläche doch so warm gehalten, daß zwischen 3® und 6" a. die Temperaturabnahme bis 2m Höhe 05° bis 0:6° erreicht. Diese großen Temperaturdifferenzen bei kaum 2m Vertikaldistanz zeigen, wie drin- gend nötig es ist, alle Lufttemperaturbeobachtungen in möglichst gleicher Höhe über dem Wasserspiegelauszuführen, da sie sonst die Vergleichbarkeit einbüßen. Überraschend groß zeigt sich dic ausgleichende Wirkung des Wassers, denn während die Amplitude der Lufttemperatur in Triest für die gleiche Zeit 6:6° betrug, belief sie sich am Beobachtungsort nur auf 3°8°. Auch die Verzögerung in der Erwärmung und Abkühlungist sehr bedeutend, denn in Triest erhebt sich die Temperatur bereits um 7" 50” a. m. über das Mittel und sinkt schon um 7" 5” p. wieder unter dasselbe, während über dem Meere diese Termine (9% 40” a. m. respektive 9% 30” p. m.) um 2? verspätet sind. Ja die Media der Wassertempe- ratur treten erstum 11"36” a. und 10%: 36” p.,also um zirka 31/,® später als in der Luft zu Triest ein. — Wir haben bei dieser Beobachtung lange verweilt, denn sie zeigt in schöner Weise, welch eine Fülle von Faktoren die Temperatur- und Salzgehaltsänderungen beeinflussen. Nicht nur Ein- und Ausstrahlung, Verdunstung und damit verknüpfte Konvektionsströmungen rufen periodische Schwankungen hervor. Auch Land- und ISA: 0.,p. 605. Hydrographische Untersuchungen im Golfe von Triest. 187 Seewind und unterseeische Wellen erzeugen ihrerseits regelmäßige Änderungen der Temperatur und des Salzgehaltes, die sich in der mannigfaltigsten Weise kombinieren. Und schließlich treten noch Andeutungen von großen seichesartigen Bewegungen, wie besonders an Station I, hinzu. Das Bild wird dadurch so vielgestaltig, daß selbst eine so lange Beobachtungsreihe wie unsere noch nicht ermöglicht, alle Vorgänge mit Sicherheit zu deuten. Wie schwierig muß aber die Arbeit werden und zu wie viel Fehlschlüssen mag sie führen, wenn nur einzelne zeitlich durch viele Stunden oder Tage getrennte Beobachtungen vorliegen. So hätte zum Beispiel eine am 31./VIII. um 10" a. an unserem Beobachtungsorte ausgeführte Messung eine Temperaturabnahme von bloß 2:1° bis 15m Tiefe ergeben, am 1./VIIl. 6” a. hätte man aber 5°8° erhalten! Es wird dies eine Beispiel, und das ist der Zweck dieser Zeilen, genügend dartun, daß sich die Forschung besonders in Gebieten mit scharfer Schichtung der Wassermassen heute mit einzelnen Beobachtungsserien nicht zufrieden geben darf. Denn was nützt alle Verfeinerung der Methoden und Vergleichung der Instrumente, wenn durch die Ungleich- zeitigkeit der Beobachtungen ihr Wert und ihre Vergleichbarkeit viel mehr leidet als es je infolge der Benützung einfacher Hilfsmittel geschehen kann. 4. Station XIV (Nr. 2 des Juli 1908). (Vergl. Tabelle XIV.) Position: Wie bei Station I. Beobachtungszeit: 1908, 16. Juli 7" a. bis 17. Juli 7" a. Witterungsverhältnisse: Schon am 14. und 15. Juli traten unter dem Einflusse eines über Spanien und Südfrankreich heranrückenden Luftdruckmaximums bei gleichzeitig tiefem Barometerstande über Nordeuropa und einem sekundären Minimum, das während dieser Zeit von der Riviera nach Sieben- bürgen zog, lebhafte Winde (22 m/sec.) auf, und als sich das Maximum keilförmig über Mitteleuropa ausbreitete, wuchsen die Landwinde, durch den allgemeinen Luftdruckgradienten außerordentlich verstärkt, bis über 30 m/sec. Geschwindigkeit an (15. auf 16./VII.) und auch während der ganzen Beobachtungszeit wehten See- und Landwinde sehr kräftig. Die mittlere Bewölkung war 3'9. In der stürmisch bewegten Nacht vom 15. auf den 16./VII. ging über dem Golfe ein heftiges Gewitter mit starkem Niederschlag nieder. Gezeiten: Hochwasser: 16./VIl. 12" m. (105 cm) Niedrigwasser: 16./VII. 5% a. (42 cm). (Pola) 16./VII. 10® p. (117 cm) 16./VII. 41/," p. (95 cm). 17./VIl. 51), a. (45cm). Reduktion auf den Beobachtungsort: + 1 Stunde. Waren die bisher behandelten Beobachtungen Repräsentanten der Verhältnisse bei heiterem, ruhigem Wetter, so bieten die beiden folgenden Stationen Beobachtungen bei bewölktem Himmel und stärker bewegter See. Wir beginnen mit der am selben Orte wie Station I, also im rückkehrenden Küstenstrom vor Grado angestellten Beobachtung XIV, die bei mittleren Verhältnissen einen Übergang zwischen der ersten Gruppe und der letzten Station bei Pirano (XV) bildet. Ein Vergleich der Tabellen 3 und 11 zeigt einen außerordentlichen Kontrast der Wasserschichtung an den beiden Beobachtungstagen. Hatte sich bis zum 11./VIl. 1905 (Station I) infolge lange andauernden schönen Wetters das salzarme Bankwasser ohne weitere Mischung ungestört über dem adriatischen Wasser ausgebreitet, so daß eine scharfe Salzgehaltsschichtung zustande gekommen war, und zum Beispiel zwischen O0 und 5m Tiefe die Salzgehaltsdifferenz 3:50°/,, betrug, so war durch den Sturm, der der Beobachtung vom 16. auf den 17./VIl. vorausging, eine so gründliche Mischung der beiden Wasserschichten herbeigeführt worden, daß die Salzgehaltsdifferenz zwischen: denselben Tiefen bloß 0:06°/,, betrug! Nur die unterste Wasserschichte, etwa von 10m bis 14 m Tiefe zeigt einen merklich höheren Salzgehalt als die Oberfläche (0:84 bis 2:05°/,,)- Diese Unterschiede wurden aber auch für die Temperaturabnahme ausschlaggebend. Bereits auf p. 11/12 wurde für Station I ausgeführt, daß sich infolge der enormen 188 A. Merz, Tabelle 11. Temperatur- und Salzgehaltsänderung mit der Tiefe an Station XIV (Nr. 2, Juli 1908). Temperaturabnahme Salzgehaltszunahme in um Eee Mittlere Abnahme _. Mittlere Zunahme Tiefenintervall für die Max. | Min, |. Mittlere für die Max. |, Mina angeg. Tiefen- | pro m : Schwankung | angeg. Tiefen- | pro m Schwankung intervalle | intervalle 0—1 m 0:07 0:07) 0:60/1—0:04 0:09 0:04 0:04 0°:37I1—0'05 0:07 1-3 m 0:06 0:03| 0°52/—0°10 0:08 0502 —0'01)| 0°:09|—0°17 0:05 3-5 m .: — 003 —0:02| 0°12)—0:20 0:06 0:04 0:02] 0:17|—0 08 0:06 5-10 m 0:14 0:03] 0:54] —0:24 0:16 0:78 Hl 1 WO 0:37 10— 14 m Gr. 0:91 28 LEE 0:25 ei 02301092207 00250 0:43 0-3 m 0:13 0:04| 0:90/—0:10 0:14 0:02 0:01] 0°20)—0:08 0:04 0—5 m oz 0:02] 0:94|—0:08 0:18 0:06 0:01] 0:18 —0:08 0:07 0— 10 m 0:24 0-02] 0°:94|—0:28 OS 0:84 0:08] 1:42) 0:10 0:39 vertikalen Dichtedifferenzen zwischen dem Bank- und adriatischen Wasser hier eine Sprungschichte der Temperatur entwickeln mußte, da für die Erwärmung der Unterschichte nur Leitung in Betracht kommen konnte. Daß der Temperatursprung an der Grenze der beiden Wassermassen (248° zwischen 3,und 5 m) so scharf ist, zeigt in prächtiger Weise, eine wie geringe Rolle schon für sehr geringe Tiefen die Strahlung gegenüber der Konvektion spielt, zumal der Isonzo und besonders der Timavo, deren beträchtliche Wassermassen sich dem Bankwasser zugesellen, im Sommer tiefere Temperaturen als das adriatische Wasser besitzen. Obwohl also ursprünglich im Mündungsgebiet der genannten Flüsse die Oberschichte die kühlere ist, liegt sie hier nach so kurzem Wege bereits als weitaus wärmere über dem adriatischen Wasser. Denn durch Strahlung wird die Oberfläche stark erwärmt und durch Konvektion wird die Wärme auch bis an die Grenze des adriatischen Wassers getragen. Dieses aber bleibt, nur auf Strahlung ange- wiesen, bald weit hinter jenem zurück und so erreicht die Temperaturdifferenz zwischen O und 9 m bereits 3:6°, zwischen O und 10 m sogar 6°0°. Nun hat allerdings Kaleczinszky! in einer sehr inter- essanten Untersuchung nachgewiesen, daß diejenigen ungarischen Salzseen, die von einer Süßwasserdecke überzogen sind, Temperaturen bis über 70° im Salzwasser aufweisen. Da nun bei dem hohen Salzgehalte der Unterschichte eine Konvektion vollkommen ausgeschlossen ist, muß die Einstrahlung als Hauptursache dieser hohen Wärme erklärt werden, die im Laufe der warmen Jahreszeit bei Tag fortwährend zu-, in der Nacht aber fast nicht abnehmen wird, da Abkühlung durch Konvektion ausgeschlossen, der Verlust durch Wärmeleitung sehr gering ist und das Wasser die dunkle Ausstrahlung noch viel weniger durchläßt als die sichtbare Einstrahlung. Aber es braucht zur Erklärung der hohen Temperaturen kein tiefes Eindringen der Wärmestrahlung angenommen zu werden. Vielmehr beruhen sie einerseits auf einer fortgesetzten Summierung der Einstrahlungseffekte, andrerseits und in erster Linie auf der schwachen Entwicklung der überlagernden Süßwasserdecke, so daß noch ein bedeutender Teil der Sonnenstrahlung zur Salzwasser- schichte gelangt.” Und wir werden selbst bei Besprechung der Station VI, in deren Gebiet unter einer ganz schwachen Schichte fast süßen Wassers ziemlich salzreiches liegt, eine solche Zunahme der Temperatur, wenn auch nur in geringem Maße, konstatieren können. Ein solcher Entwicklungsgang wird natürlich unterbrochen, wenn durch Seegang eine Durch- mischung der beiden Schichten herbeigeführt wird, wie es vor Beginn unserer Beobachtung XIV der Fall war. Es entstand dadurch eine nicht nur homohaline sondern auch homotherme Deckschichte und die Temperaturabnahme zwischen O und 10 m reduzierte sich auf 0:24°. Die Differenz zwischen 10 m und 1 Über die ungarischen warmen und heißen Kochsalzseen als natürliche Wärmeakkumulatoren. Mathem.-naturw. Ber. aus Ungarn, 19 (1901), p. 51 bis 54. 2 Kaleczinszky gibt an, daß bei einer Süßwasserschichte von 22 Mächtiskeit keine Erwärmung des unterlagernden Salz- wassers mehr eintritt. Hvdrographische Untersuchungen im Golfe von Triest. 189 Grund betrug aber bereits O:91°, so daß man daraus und besonders im Vergleich mit Station XV ersieht, daß die Hauptwirkung des Seeganges sich auf eine Schichte von zirka 8bis9 m Mächtigkeit erstreckt hat. Da also in der Beobachtungszeit die vertikalen Temperatur- und Salzgehaltsunterschiede nur sehr gering und auch die horizontalen Differenzen sehr verwischt waren,! so kann man von den Winden, trotzdem sie kräftig entwickelt waren, keine sonderliche Einwirkung auf Temperatur und Salzgehalt erwarten. Überhaupt konnte sich eine Vertikalzirkulation nur in geringem Umfange entwickeln, da infolge Beeinflussung durch den allgemeinen Luftdruckgradienten die Seewinde fast ausschließlich aus West, also nahezu parallel zur Küste und auch die Landwinde durch drei Stunden aus Ost wehten. Verfolgt man den Temperatur- und Salzgehaltsgang in der Schichte von O bis 5m — in größerer Tiefe beherrschen andere Erscheinungen noch weit mehr das Bild als hier — so kann man nur den raschen Temperatur- abfall zwischen 6% p. und 8% p. (vergl. Tabelle 12), in welcher Zeit der See- in den Landwind übergeht und die starke Erniedrigung des Salzgehaltes von 9" bis 11 p. mit einer gewissen Berechtigung auf Tabelle 12. Abweichung der Stundenwerte der Temperatur und des Salzgehaltes vom Tagesmittel. Stat. XIV. | Tiefe zua. sh gh 10h | 11b | 12bm.| Ihp. 2h 3h 4h 5h 6h Temperatur 0—-5 m — 120) — 080) — 011) + 061) + "1285| +:165) 4'092) + :114| 4080| + :192| +°133| +.11s 10 m +03 | — 01 | — 07 01 +10 +10 | +08 "06 216 ‚20 | —'10 | +:03 14 m . —'90 | — '61 "48 "36 30 | 25 | —+'04 | +:29 | +45 | +'43 | +23 | +15 Salzgehalt | 0-5 m — 087 | 2080) . +:094 —+:008, —+'095 —+:'106 10 m — 20 -01 | +08 +02 >10) 215 -09 | +07 | +41 | +48 | +38 | +11 14m Gr.| +'25 | +25 | -+'26 | +'29 +31 | +21 01 | Sl | = | = ei | | 1 | | | | [ Tiefe 7A p. gh gh | 10h 11b | 12bm.| Iha ah 3h 4h 5h 6h 7ı | | - Temperatur | | 0-5 m —-"067| — 030 -010, -020 "046 035 a -064 "148, -194 SR 169 142 10 m 005 | >08 | een | = >@4 "16 "26 "20 09 | +02 | +11 | +19 | +21 | +'19 14m Gr. | +07 | => | 92 | Ei | RR | el | 9 | 22 | = 10 | 02) 0 | 2 ei | | | | | | Salzgehalt | | | 0-5 m +:067 | +-013 201) +04 | 098 ne 2 10 m = N | er 2 | | er ud eier 77 — 14m Gr. +17 | +49 | —+ 68 | +46 ı +14 | — 14 | —'30 ı — 31 | —'24 | —'15 | —'09 _= — | Windwirkung zurückzuführen. Im letzteren Falle ist das Drehen des Windes von Ost auf Nordost die Ursache. Denn Nordost ist die Richtung, in der die Isonzomündung liegt und die Abnahme des Salz- gehaltes in dieser Direktion ist besonders am Beobachtungstage viel größer als die vertikale Zunahme. ‚Im übrigen spiegelt der Gang des Salzgehaltes in abgeschwächtem Maße die Vorgänge in größerer Tiefe wider, während der Temperaturgang vorzüglich durch Ein- und Ausstrahlung, Konvektion und 1 Ein Vergleich mit Station XV zeigt, daß bei Pirano die Oberflächentemperatur nahezu dieselbe und auch der Salzgehalt nur um 0°40/,, höher war, während in der Regel im Sommer Differenzen von 10°, respektive 3 bis 40/,, zwischen beiden Stationen vor- handen sein dürften. 190 A. Merz, Seegang bestimmt wird. Es scheint sich hier die so seltene Gelegenheit zu bieten, einige annähernde in Tabelle 13 zusammengestellte Werte für die quantitative Bedeutung dieser Faktoren im täglichen Temperaturgange zugewinnen. Der starke Anstieg der Temperatur der obersten Schichte zwischen 9" a. bis 12% m. muß hauptsächlich der Einstrahlung zuerkannt werden, die in dieser Zeit infolge fast gänzlicher Aufheiterung zur vollen Wirkung gelangt, während andrerseits bei ruhiger See und Windstille Mischung durch Seegang wegfiel und auch dieKonvektion, wie die Zahlen selbst ergeben, nicht sehr wesentlich gewesen sein und kaum bis 1 m Tiefe gereicht haben dürfte. Und in dieser kurzen Zeit steigt die Oberflächentemperatur um O°90° und auch die Temperatur in 1 m» Tiefe noch um 0°54°, aber in 8 m ist der Anstieg bereits ganz unwesentlich. Wir können also hier mit Zahlen die oben gefolgerte Ansicht belegen, daß die Wärmewirkung der Strahlung nur in sehr geringe Tiefe reicht, womit wir uns überdies Tabelle 13. Temperaturänderungen infolge Einstrahlung, Seegang und Konvektion. Station XIV Station I Tiefe a ; RR 9h a. bis 12b m. bis | 45h p.bis |9—10& p. bis, 1—-2h a. bis Oase il ill a. bis 12h m. bis 12h m. oh p 9—10h p. NR 2, 6—7h m. Se 12h m. ah p Om —+:90 — 64 — 28 — 08 — 12 —+'18 —+'02 — 01 Im +54 — '86 — 23 >— 06 — ll =.) —+:09 +04 3m —+'04 —+'14 — 17 — 207 — 09 — "03 (03) +03 Im —:'00 —+'04 — 14 — 04 — 09 — = — in vollkommener Übereinstimmung mit der Theorie befinden.! Um 12" m. setzten nun, rasch an Stärke gewinnend, südwestliche bis westliche Winde ein, der Seegang wurde nicht unbedeutend und die Folge war, neben gesteigerter Verdunstung, eine rasche Verfrachtung der Wärme in die Tiefe. Kolonne 3 zeigt, wie nun in nur zwei Stunden trotz hochstehender Sonne die Temperatur an der Oberfläche um 064° und auch in 1 m Tiefe noch um 0°36° abnahm, * während sie gleichzeitig in 3m Tiefe um 0:14 und in om noch um 0'04 stieg. Noch viel charakteristischer kommen die Wirkung von Einstrahlung und See- gang für dieselbe Tageszeit bei Station I zum Ausdruck (Tabelle 13, Kolonne 7 bis 9). Hier steigt von 9" Dis 11” a. bei vollkommener Windstille, spiegelglatter See und ungehemmter Sonnenstrahlung die Temperatur an der Oberfläche um 1:8°, in 1 m Tiefe ? aber nur mehr um 03°. Nun erhebt sich zwischen 11" und 12" ein leiser Luftzug und die von ihm hervorgerufene Mischung genügt bereits, um die Temperaturzunahme an der Oberfläche auf O'2° herabzusetzen, in 1 m Tiefe aber auf 0:9° zu erhöhen. Und während von 12" m. bis 3" p. beischwachem Südwest die Temperatur an der Oberfläche bereits um 01 sinkt, steigt sie gleichzeitig in 1m um O'4. — Die Tiefe, in der bei eintretendem Seegang an Stelle des Wärmeverlustes Wärmegewinn tritt, nimmt also, wie ein Vergleich der beiden Beobachtungen zeigt, mit der Stärke des Seeganges zu. Beobachtung XIV bietet endlich noch Gelegenheit das Fortschreiten der nächtlichen Konvektion in die Tiefe zu verfolgen. Tabelle 13 zeigt in Kolonne 4 das beträchtliche und mit der Tiefe sich verringernde Absinken der Temperatur von 4./5.” p. bis 9./10." p.* Der starke Abfall dürfte, wie schon oben bemerkt, darauf zurückzuführen sein, daß zwischen 6" bis 8” p. der westliche See- in den östlichen Landwind umschlug. Die Abnahme mit der Tiefe aber kann daraus erklärt werden, daß sich die Konvektion noch 1 W. Schmidt, Absorption der Sonnenstrahlen im Wasser. Sitzb. W. Akad., mathem.-naturw. Kl., Bd. CXVII, Abt. IIa, p. 10. 2 Zum Vergleiche sei angegeben, daß die gesamte Temperaturabnahme von 2% p. bis 4b a. (Min.) an der Oberfläche nur 0:58 und in 1 n Tiefe 0°40 betrug. 3 Wir müssen bei dieser Station von der Einbeziehung der Werte für 3 und 5 m in diese Betrachtung absehen, da für ihren Gang andere Faktoren ausschlaggebend sind. 4 Es wurden zur größeren Sicherheit bei der Berechnung stets Mittel aus zwei benachbarten Werten zugrunde gelegt. Wäre kein Seegang aufgetreten, so wären natürlich die Erscheinungen viel schärfer ausgesprochen. Hydrographische Untersuchungen im Golfe von Triest. 191 nicht vollständig durchzusetzen vermochte. Dagegen zeigen die Kolonnen 5 und 6 für die späteren Nacht- stunden eine sehr gleichmäßige Abnahme der Temperatur in der ganzen Schichte bis 5 m Tiefe. Da Wind- und Wellenstärke die ganze Zeit über ziemlich gleich blieben, so kann nur das Fortschreiten der Kon- vektion in die Tiefe die Ursache dieser Unterschiede sein. Andrerseits greift sie in unserem Falle nicht tiefer als höchstens 8 bis 9 m, denn sonst hätte sich hier nicht, wie die Beobachtungen aus 10 m Tiefe beweisen, in den Morgenstunden ein Temperaturüberschuß von mehreren Zehntelgraden über die voll- kommen homotherme Oberschicht erhalten oder ausbilden können. Wenden wir uns nun dem Temperatur-undSalzgehaltsgang in größerer Tiefe zu.— In 10m Tiefe sehen wir periodische in Temperatur- und Salzgehalt entgegengesetzt gerichtete Schwankungen mit großer Schärfe auftreten. Ihre innige gegenseitige Beziehung kommt noch viel besser zum Ausdruck, wenn man die Salzgehaltsreihe von dem die ganze Beobachtungszeit hindurch andauernden, von unseren kleineren Schwankungen unabhängigen Anstieg befreit. Das ließ sich leicht erreichen. Es wurde zu diesem Zwecke die Reihe einer öfteren Ausgleichung unterzogen, bis sie nur mehr ganz sanfte Schwingungen aufwies und nun der Tagesanstieg mit ziemlicher Sicherheit zu 0 :60°/,, bestimmt. Die daraus resultieren- a+2b-+c den Korrekturen wurden an der bloß einmal nach der Formel Ran ausgeglichenen Salzgehalts- reihe, in der noch vorher die Werte für die geraden Stunden linear interpoliert worden waren, unter der jedenfalls wenig von der Wirklichkeit abweichenden Annahme angebracht, daß der Anstieg gleichmäßig erfolgte. 2 Gleicht man auch die Temperaturreihe einmal aus und bildet man dann für beide Reihen die Abweichungen der Stundenwerte vom Tagesmittel, so ergibt sich eine geradezu überraschende Regel- mäßigkeit der ganzen Erscheinung (vergl. Tabelle 12). Stets bewegen sich Temperatur und Salzgehalt in entgegengesetzter Richtung, die Maxima der Temperatur fallen mit einer unbedeutenden Ausnahme stets auf die Minima des Salzgehaltes und umgekehrt und die Abweichung der Temperatur und des Salzgehaltes vom Mittelwert wird immer fast gleichzeitig Null. Auch in diesem Falle dürften Helmholtz’sche Wellen die Ursache dieser Schwankungen sein. Denn gegen jede andere Erklärung spricht die Kürze der Periode, die übrigens nicht konstant bleibt, sondernim Laufe der Beobachtung unter gleichzeitiger Zunahme der Amplitude von 21/, auf 6?/, Stunden steigt und in einer gewissen Beziehung zu den Winden zu stehen scheint. Dieselben Schwankungen lassen sich, wie schon oben angedeutet, auch im Salzgehaltsgange der Oberschichte noch aufspüren, wenn sie auch entsprechend den geringen vertikalen Salzgehaltsunter- schieden nur ganz geringe Amplituden haben, während sie im Temperaturgang hier gegenüber den bereits behandelten Vorgängen verschwinden. / Wir müssen darnach auf verschiedene Geschwindigkeit oder Bewegungsrichtung der beiden Wasser- massen schließen. Das bestätigen in der Tat meine Beobachtungen über die Strömungsrichtungen. Im Mittel ergibt sich allerdings für die ganze Wassermasse unterhalb 3 m ? eine fast genau nach West zu Nord gerichtete Bewegung’, so daß man annehmen muß, daß der rückkehrende Küstenstrom von der Oberfläche bis zum Grunde reicht. Aber im Laufe des Tages wird die Bewegung durch das Gezeiten- phänomen wesentlich modifiziert. Bei Steigendwasser dreht der Strom nach Nord, bei Fallendwasser nach Süd * und nur dadurch, daß sich diese beiden Richtungen kompensieren, kommt in den Mittelwerten die Richtung des Küstenstromes so klar zum Ausdruck. Diese Gezeitenströmungen, die natürlich je nach 1 Also Korrektur für Beginn der Beobachtung +0 °30%],,, für das Ende —0°30%,,, für den Mittelwert + 0000/go- 2 An der Oberfläche und in 1 m Tiefe wurden wegen des Seeganges Beobachtungen fast ganz unterlassen. 3 3 m (10 Beob.) : 275°; 5m (24 Beob.): 272°; 10 m (10 Beob.): 281°; Grund (11 Beob.): 278°. Alle 54 Beobachtungen fallen in den NW- und SW-Quadranten. 4 Es strömt also das Wasser bei Steigendwasser in der Oberschichte gegen die Gradenser Küste und in die Lagunen, um bei Fallendwasser wieder zurückzukehren. Es bleibt mir dabei unerklärlich, daß dieser Stromwechsel nicht in Temperatur- und Salz- gehalt dieser Schichten zum Ausdruck kommt, da das Wasser während seines Aufenthaltes in den Lagunen, wie wir noch sehen werden, Temperatur und Salzgehalt nicht unbeträchtlich ändert. (Vgl. bes. Beob. XIII, die kurz vor der behandelten Beobachtung angestellt ist.) Denkschr. der mathem.-naturw. Kl. Bd. LXXXVII. 96 192 A. Merz, der Phasenzeit verschiedene Geschwindigkeit besitzen, treten mit solcher Bestimmtheit aber nicht in allen Tiefen auf und besonders am Grunde scheinen sie nur eine schwache Ablenkung der allgemeinen West- strömung zu bewirken. Ferner sind sie besser während der Herrschaft der westlichen als der östlichen Winde entwickelt, da erstere offenbar den Küstenstrom behindern, letztere ihn beschleunigen. Es herrschen daher sowohl in der Ober- als in der Unterschicht periodisch wechselnde Strömungen, deren Richtung und Geschwindigkeit aber in beiden Schichten meist erheblich verschieden ist. Sie scheinen also die Ursache unserer Temperatur- und Salzgehaltswellen zu sein. Temperatur und Salzgehalt des Bodenwassers besitzen ebenfalls beträchtliche, aber bedeutend unregelmäßigere Schwankungen. Verfolgt man den Temperaturgang in 10 m Tiefe und am Grund im einzelnen, so bemerkt man, daß die Schwankungen im allgemeinen entgegengesetzt gerichtet sind, aber wiederholt kann man konstatieren, daß der Temperaturgang des Bodenwassers dadurch gestört erscheint, daß die entgegengesetzten Schwankungen von 10m Tiefe auf das Bodenwasser übergreifen, so zum Beispiel zwischen 5" bis 9" p., von 10° p. bis 1? a. und von 3# bis 7® a. Es liegt die Folgerung nahe, daß in den komplizierteren Kurven des Bodenwassers sowohl die Wellen der Oberschichte als eigene entgegen- gesetzt gerichtete Wellen enthalten sind, wobei die ersteren nur in den erwähnten günstigen Fällen sofort erkennbar sind. Befreit man auf Grund dieser Annahme die einmal ausgeglichenen Salzgehalts- und Temperaturwerte des Bodenwassers von den ersteren Schwankungen, indem man die in Tabelle 12 niedergelegten Abweichungen für 107» Tiefe mit verkehrtem Vorzeichen an ihnen anbringt, 'so erhält man in Temperatur und Salzgehalt wieder sehr regelmäßig entgegengesetzt gerichtete Werte (vergl. Tabelle 12), trotzdem die allgemeine Änderung hier nicht eliminiert wurde. Ob man es hier in ähnlicher Weise, wie bei Station V dargelegt, mit Wellen zu tun hat, die in enger Beziehung zu den Gezeiten stehen, wobei man sich vorzustellen hätte, daß der Flutstrom in der Tiefe eindringend das Wasser der Oberschichte zu den besprochenen wechselnden Strömungen zwingt, die ihrerseits das Tiefwasser wieder etwas gegen Nord respektive Süd ablenken und wobei die Beziehungen zwischen Ebbe und Flut, Temperatur und Salzgehalt mit zirka einer Stunde Verspätung sich in derselben Art wie bei Station V äußern würden, oder ob keine solchen Beziehungen bestehen, wage ich nicht zu entscheiden, da die der Betrachtung zugrunde gelegten Werte unter einer nicht völlig sicheren Annahme hergeleitet wurden. Schließlich möchte ich noch die Aufmerksamkeit auf die bereits erwähnten Schwankungen größerer Periode hinlenken, die in unserer Beobachtung klar zum Ausdruck gelangen. Es zeigt sich nämlich in der ganzen Oberschichte (0 bis 5 m) ein allmähliches, bis zum Schlusse der Beobachtung andau- erndes Abfallen des Salzgehaltes um zirka 020°, * (Tabelle 12), umgekehrt in 10m Tiefe gleichzeitig ein Anwachsen um 0:60°/,,. Das Bodenwasser verhält sich wieder wie die Oberschichte, und es fällt hier der Salzgehalt um zirka 0°70°/,, im Laufe der Beobachtung. Von den Temperaturkurven zeigt nur die Kurve des Bodenwassers eine Schwankung ähnlicher Periode, indem hier die Temperatur sehr bedeutend steigt, sich also entgegengesetzt wie der Salzgehalt derselben Tiefe verhält. Die Temperaturen in 10 m Tiefe weisen nur die kurzen, symmetrisch um den Mittelwert gruppierten Schwankungen auf. Dies erklärt sich daraus, daß die raschere Zunahme des Salz- gehaltes (vergl. Tabelle II) in etwas geringerer Tiefe (oberhalb 10») als diejenige der Temperatur (unter- halb 10 m) beginnt, so daß die zwar kurzen aber relativ hohen Helmholtz’schen Wellen noch in das Bereich der rascheren Temperaturabnahme reichen, während dagegen die bei 10m aufwärts gerichtete Bewegung der Seiches, als welche wir die Erscheinung ansprechen müssen, noch nicht ein solches Ausmaß erreicht hat, um sich auch in der Temperatur bemerkbar zu machen. Wir müßten in unserem Falle, ähnlich wie F. Exner? am Wolfgangsee, Wasserschichten annehmen, von ‘denen die mittlere in 1 Der Wert um 7" a. wurde vom Vergleiche ausgeschlossen, da er noch unter der aussüßenden Wirkung des kurz vorher beendigten Niederschlages steht. 2 Über eigentümliche Temperaturschwankungen von eintägiger Periode im Wolfgangsee. Sitzb. Wiener Akad., mathem.-naturw. Kl., Bd. CXVII, Abt. IIa (1908). Hydrographische Untersuchungen im Golfe von Triest. 195 entgegengesetzter Richtung wie die obere und untere schwingt. Legen wir zur Berechnung der Seiches- periode des Golfes von Triest die Mittelwerte der Beobachtung XV zugrunde, wobei wir allerdings nur zwei Wasserschichten unterscheiden und nehmen wir demnach für k und h’/je Ilm, p = 1.0272, p’ = 1.0240, 1= 27.000 m, so erhalten wir auf Grund der oben benützten Formel und unter Anwendung einer Mündungskorrektion von 31°/, als Seichesperiode gerade vier Tage. Unsere Beobachtung würde also den vierten Teil einer solchen Seiches vorstellen. Es ist aber auch möglich, daß es sich um eine Quer- schwingung handelt, da ja durch den Sturm der Vornacht das Golfwasser nach Süden gedrängt wurde, das nun nach Abflauen des Windes zurückschwingt und so die Seiches erzeugt. Die Grenze der oberen und mittleren Schichte wäre dort zu suchen, wo die raschere Salzgehaltszunahme beginnt, also zirka zwischen 8 und 9m, die Grenze zwischen Mittel- und Unterschicht dort, wo der Temperaturabfall einsetzt etwa bei 11 m. Werfen wir nun zum Schlusse noch einen Blick auf die Beziehungen zwischen Oberflächen- und Lufttemperatur. Letztere ist im Mittel um nicht weniger als 2-7° kühler als die Wassertemperatur. Das zeigt vorzüglich, wie starke Luftbewegung und Bewölkung auf die Luft in viel höherem Maß& abkühlend wirken als auf das Wasser. Selbst zur Zeit der größten Annäherung bleibt die Luft noch um 14° kühler (e] als das Wasser, im Maximum (6" a.) sinkt sie sogar um 4°5° unter dieses herab. Darin, daß die Wasser- temperatur bereits seit 12% m. sinkt, während die Lufttemperatur bis in die Nachmittagsstunden steigt, prägt sich deutlich die Wirkung des von Mittag an rasch zunehmenden Seeganges auf die Oberflächen- temperatur aus. Ein Vergleich mit den früher behandelten Stationen läßt erkennen, daß die Unterschiede der Tagesamplitude der Lufttemperatur am Lande und am Meere bei lebhafteren Winden und bedecktem Himmel viel geringer sind als bei schönem Wetter. Betrug die Differenz der beiden Amplituden für Station IV und Triest 3°3° und im Mittel aller drei Stationen noch immer 2:7°, so beträgt sie hier bloß 1°'4°. Es ist eben die Amplitude zwar in Triest, nicht aber über dem Wasser wesentlich kleiner geworden. Der Eintritt der Maxima und Media ist wieder wesentlich verspätet. 5. Station XV (Nr. 3 des Juli 1908). (Vergl. Tabelle XV und Tafel III.) Position: 45°,32’ 8” nördlicher Breite; 13° 34’ 12” östlicher Länge v. Gr. (600m nördlich des Kirch- turms von Pirano); Wassertiefe: 33 m. i Beobachtungszeit: 1908, 18. Juli 7® a. m. bis 19. Juli 7% a. m. Witterungsverhältnisse: Vom 18. auf den 19. Juli rückt ein Luftdruckminimum vom Golf von Genua gegen die Poebene vor. Unter seinem Einflusse herrschen über der nördlichen Adria am Beobachtungstage südöstliche Winde, die, allmählich an Heftigkeit zunehmend, in Pola bis 51 m/sec. Geschwindigkeit erreichen. Gleichzeitig steigt der Luftdruckunterschied zwischen Triest und Korfu bis zum 19./VII. 7% a. auf 7 mm. Die mittlere Bewölkung beträgt 94. Infolge heftigen Seeganges und Nieder- schlages mußten zwischen 10'/,” p. und 2!/," a. alle Beobachtungen unterbleiben. Für die Oberfläche, 5m, 15m und die größeren Tiefen schien eine lineare Interpolation der fehlenden Temperaturwerte zulässig. Auch die nach dem Gefühle ergänzten Temperaturen für 10 und 11 m dürften sich nicht wesentlich von den stattgehabten Werten entfernen. Dagegen wurde auf eine Vervollständigung der Salzgehaltskurven verzichtet, da hier die Gefahr einer fehlerhaften Interpolation zu groß war. Gezeiten: Hochwasser: 18./VII. 2? p. (136cm). Niedrigwasser: 18./VIl. 6" a. (64 cm). (Pola) 18./VIL. 12° n. (132 cm) 18./VIL. 7% p. (117 cm). 19./VII. 7% a. (80. cm). Reduktion auf den Beobachtungsort -+ 0: 6%. Der Mittelwasserstand stieg in Pola vom 17. auf den 18. Juli um 17 cm, vom 18. auf den 19. Juli noch um 7 cm. 26* 194 A. Merz, Die Verhältnisse an dieser Station stehen ganz unter dem Zeichen trüben, stürmischen Wetters. Der Nordsturm vom 16. auf den 17. Juli trieb so viel Wasser aus den nördlichen Teilen des Golfes bis an die istrische Küste, daß die großen normalen Oberflächen Differenzen zwischen dem in den Golf eintreten- den salzreichen, warmen und dem rückkehrenden salzarmen, kälteren Strom (vergl. p. 29, Anm.) fast gänzlich verwischt wurden und hier bei Pirano kaum ein höherer Salzgehalt als vor Grado herrschte. Ein Vergleich der beiden Stationen (XIV und XV) zeigt eine vollständige Bestätigung der von E.M. Wedder- burn?! aufgestellten, durch Experiment und Beispiele gestützten Sätze über die Einwirkung konstanter Winde auf die Ausbildung der Sprungschichte. Nachihm wird durch einen über ein Wasserbecken hinstreichenden Wind an der Luvseite die Sprungschichte verschärft, indem dort Oberflächenwasser aufge- staut wird, so daß oberhalb der Sprungschichte eine abwärts, unterhalb derselben eine aufwärts gerichtete Vertikalzirkulation ? entsteht. Dadurch wird aber die Schichtung an der Sprungschichte verschärft, in der Ober- und Unterschichte vermindert. Ganz die entgegengesetzte Wirkung hat der Wind an der Leeseite. Hier erzeugt er oberhalb der Sprungschichte eine gegen die Oberfläche, unterhalb eine gegen den Boden Tabelle 14. Temperatur- und Salzgehaltsänderung mit der Tiefe an Station XV (Nr. 3, Juli 1808). Temperaturabnahme Salzgehaltszunahme in oo Det Mittlere Abnahme Mittlere Zunahme | Tiefenintervall für die Ilse. | Mn. Ale die Max. | Min, | * Minen angeg. Tiefen- | pro ın Schwankung | angeg. Tiefen- | pro m Schwankung intervalle intervalle = 0-08 0—5 m — 0:07 —0:01| 0:0) —0O'1 0:04 0:04 0:01) 0:39|—0:09 0-14 5— 10 m GEN 0-23 220 0.2 0288 1222 02241715917 100 0-35 10—11m 1:81 Nogil DIR 0-9 0:39 0:91 0:91| 1:64| 0:04 0-40 11—15 m 1272 0:43 3.0 0:4 0:57 0:89 0022 18000229 0-05 15— 20 m 0:13 0:03 0235-2050 0:09 0:05 0:01] 0:14 —0:05 0:08 20—33 m Gr. 0-22 0:02 0:4] 0:0 0:07 — 0:01 —0:00| 0:18)—0':17 0°15 0— 10 m 1:06 Om 1:9 0-1 0:34 1226 0:13) 1:54| 103 0-22 10— 15 m 3:58 0:71 4-5 229 0:37 1:80 0:36] 2°16| 143 0:23 10—20 m 3:66 0:37 45 31 0:36 1:85 0:19) 2.28) 1:42 / Die Temperatur- und Salzgehaltsflächen zwischen Station XIV und XV. De Stat. X 940 BR 0) Bi = Mm — 36 %o 4 1:5: 970 97 Uni: ze a) 30. Zn 90 209" 7 „2m } — 25m 38%0” — 30m. — 39m (fr: gerichtete Vertikalzirkulation, wodurch hier die Ausprägung der Sprungschichte gemildert wird. Das End- resultat wird sein, daß die Temperaturflächen gegen die Luvseite konvergieren. Das trifft nun, wie ein Vergleich der Tabellen 11 und 14 und ein Blick auf das beigegebene Diagramm zeigt, bei unseren beiden 1 An Experimental Inyestigation etc. 2 Vgl. die Ausführungen, p. 20. Hydrographische Untersuchungen im Golfe von Triest. 195 Stationen ausgezeichnet zu. Viel schärfer als bei Grado, wenn man dort überhaupt von einer Sprung- schichte reden kann, ist hier die Sprungschichte entwickelt. Man kann sie unter Benützung der in jeder vierten Stunde angestellten Beobachtungen in 8, 9, 12 und 13 m Tiefe sehr gut abgrenzen. Die Mittel aus diesen Beobachtungen können ohne weiteres mit den aus stündlichen Beobachtungen gewonnenen Mitteln der übrigen Tiefen verglichen werden, da sie nur unbedeutend von wahren Mitteln abweichen. ! Während die Temperatur von der Oberfläche bis 8m bloß um 0:'27°, und von 15 bis 33° nur um 035° abnimmt, fällt sie zwischen 8 und 15 m um 4:32°, wovon | :81° auf die Abnahme zwischen 10 und Ilm entfallen. Ähnlich liegen die Verhältnisse beim Salzgehalt. Zwischen O und 5m und von 15 m bis zum Grund breitet sich je eine homohaline Schichte aus, dazwischen (5 bis 15 m) aber nimmt der Salzgehalt um 1:37°/,, und bloß von 10 bis Ilm um 0:91°/,, zu. Da nun während der ganzen Beobachtungszeit heftige südöstliche, für unseren Beobachtungspunkt also ablandige Winde herrschen, so muß man erwarten, daß die Ausprägung der Schichtung im Laufe der 24 Stunden wieder schwächer wird. Und das ergibt sich in der Tat bei einem Vergleich der Temperaturwerte zu Beginn und am Schlusse der Beob- achtung. Von der Oberfläche bis zu 8m, also oberhalb der Sprungschichte, sind alle Temperaturen gefallen, unterhalb aber alle gestiegen. Die Veränderungen sind am größten nahe der Sprungschichte, wo sich der Temperaturunterschied zwischen 10 und 11m um zirka 1°0° vermindert. Ebenso fällt die Salz- gehaltsdifferenz hier um O0 :70°/,,. In größerer Tiefe läßt sich allerdings keine Salzgehaltsabnahme nach- weisen. Das ließe sich vielleicht damit erklären, daß infolge des großen Luftdrucküberschusses über der südlichen Adria und der andauernden südöstlichen Winde in der Tiefe eine nicht unbeträchtliche Einfuhr salzreicheren Wassers stattgefunden haben dürfte. ? Wir finden hier die aus Experimenten hergeleiteten Ergebnisse von E.M. Wedderburn und J. Sand- ström über die Strömungssystemei n einer geschichteten Wassermasse bestätigt. Vergleichen wir die Ver- hältnisse an diesen und den vorher behandelten Stationen, so ergibt sich, daß ein mehrfaches Zirkula- tionssystem dann zur deutlichen Entwicklung gelangt, wenn jede der übereinanderlagern- den Wassermassen eine nahezu homodense Schichte vorstellt. Es wird daher ein konstant wehender Wind ein solches Strömungssystem besonders dann hervorrufen, wenn schon vorher eine Zeit stärkerer Luftbewegung war, die zur Bildung einer gleichförmigen Deckschichte und einer scharfen Sprungschichte führte. Solche Verhältnisse (in sich homogene Schichten) liegen auch den Experimenten der genannten Forscher zugrunde. Es ist daher auch begreiflich, warum unsere Land- und Seewinde in der Regel kein solches System erzeugten. Denn sie wehen regelmäßig nur in Zeiten schöner Witterung. Diese begünstigt nun allerdings die Entwicklung £iner raschen Dichtezunahme mit der Tiefe. Aber die Zunahme beschränkt sich dann nicht wie nach stürmischem Wetter fast ausschließlich auf eine oder zwei Grenzflächen, sondern sie ist, wenn auch nicht gleichmäßig, auf das ganze Tiefenprofil verteilt. Eine Wassermasse mit mehr kontinuierlicher Zunahme scheint sich inbezug auf Wind- wirkungähnlich wie eine homogene Wasserschichte zu verhalten. Wenden wir nun unsere Aufmerksamkeit den Einzelheiten des Temperatur- und Salzgehaltsganges in den verschiedenen Tiefen zu. — Oberfläche und 5m Tiefe zeigen einen außerordentlich einförmigen Verlauf der Temperatur. Fast unmerkbar ist der Temperaturanstieg bis ungefähr 6" p., worauf mit auf- frischendem Südost ein etwas stärkeres Absinken erfolgt, das offenbar nicht nur auf die dargelegte Wind- wirkung sondern teilweise auch auf Ausstrahlung zurückzuführen ist. Das ersieht man daraus, daß gerade um diese Zeit die Temperatur an der Oberfläche merklich niedriger als in 5m Tiefe ist. Da sie aber überhaupt nur einmal im Laufe der Beobachtung über die Temperatur in 5 m Tiefe steigt, so muß während 1 Man erhält als Mittel der Beobachtungen um 8h 30 a., 12h 30 p., 4h 30 p., 8% 30 p., 4h 30 a., 7h 30 a. (bei den zur ganzen Stunde angestellten Beobachtungen wurden die Werte für die halbe Stunde interpoliert) folgende Temperaturen: O0 m: 24'14°; dm 24-182; 8m 23-870; Im 23-26°; 10m 23-140; 11m 21°39°; 12 m 20°94°; 13 m 20-35°); 15 m 19°55°; 20m 19:38°; 33 m 19:20°. 2 Vgl. die Eingangs gemachten Angaben über das Ansteigen des Wasserstandes in Pola. 196 | A. Merz, der ganzen Zeit — wie bei ganz bewölktem Himmel zu erwarten — die Ausstrahlung die Einstrahlung überwiegen. Die Temperaturamplitude ist infolge des kräftigen Seeganges in der ganzen Schichte gleich groß und beträgt bloß 05°. Fast ebenso einförmig ist der Temperaturgang unterhalb 13 m Tiefe. Außer- ordentlich bewegt ist dagegen derGangder Temperatur zwischen9und 12m Tiefe, vor allem aber bei 11 m. Hier erhebt sich die”Temperatur zweimal zu einer solchen Höhe und sinkt dann wie der so tief zurück, daß die Tagesschwankung 3°2°, also den 6!/,fachen Betrag der Oberflächenschwankung erreicht. Die Temperaturbewegung ist in der ganzen Schichte vollkommen gleichsinnig und der Bewegung des Salzgehaltes, die sich mit abnehmender Amplitude bis zur Oberiläche und zum Grunde verfolgen läßt, genau entgegengesetzt. Die Periode der Erscheinung beträgt 8 bis 10%, so daß die Heranziehung von Seiches zur Erklärung nicht tunlich ist, da deren Periode für den Golf und die hier gegebenen Dichte- verhältnisse, wie oben gezeigt, vier Tage beträgt. Dagegen spricht auch, daß wir diese Wellen, die bisher bei keiner Beobachtung fehlten, hier mit einer ungewöhnlich großen Amplitude entwickelt sehen. Wir würden uns aber hier nahe dem Schwingungsknoten (Linie Salvore-Grado) befinden, ganz abgesehen davon, daß nach Wedderburn eine schon vorhandene stehende Welle durch kräftige Winde sehr gedämpft wird. Aber gerade die ungewöhnliche Entwicklung an dem stürmischen Beobachtungstage beweist, daß eine Beziehung zu den herrschenden Südostwinden vorhanden sein muß. Und das bestätigen auch meine Strömungsbeobachtungen (vergl. Tabelle XV). Diese Südostwinde treiben das Wasser der Oberschichte aus dem Golfe hinaus, aber bei Fallendwasser greift diese Strömung sehr tief, sicher bis 20 m. Darunter dringt — wofür ich jedoch keine ganz einwandfreien Beobachtungen besitze — ein durch die Luftdruckverteilung sehr begünstigter Unterstrom ein, der bei Steigendwasser bis zu zirka 11 m unter der Oberfläche anschwillt (Strömungsbeobachtungen von 12" m.). Wir besitzen demnach hier zwei in nahezu entgegengesetzter Richtung sich bewegende Wasserschichten, die gegenüber den normalen Ver- hältnissen sehr beträchtliche Geschwindigkeiten besitzen müssen. Es sind damit die Bedingungen für die Ausbildung Helmholtz’scher Wellen gegeben. Ebenso wie bei Station V trifft das erste Wellental mit der Flutperiode zusammen, was umso auffälliger ist, als am Tage vor Beginn der Beobachtung schönes ruhiges Wetter herrschte, so daß anzunehmen ist, daß die Wellen erst am Beobachtungstage zur Ausbildung kamen oder mindestens beträchtlich verstärkt wurden. Aber das zweite Wellental fällt bereits näher an Niedrig- als an Hochwasser und man sieht daher, mit welcher Vorsicht man zu Werke gehen muß, wenn man aus solchen gelegentlich beobachteten Koinzidenzen Schlüsse ziehen wili. Die vorliegende Beobachtung spricht jedenfalls nicht für besonders innige Beziehungen zu den Gezeiten, obgleich natürlich bei so stürmischem Wetter bedeutende Modifikationen entstehen und die Einwirkungen der Gezeiten gegenüber den oben dargelegten Strömungsverhältnissen zurücktreten Können. Die Beziehungen zwischen Luft- und Wassertemperatur stehen ebenfalls unter dem Einflusse hoher Bewölkung und stürmischer Winde. Den ganzen Tag über ist die Lufttemperatur niedriger als die Wasser- temperatur, im Mittel um 19°. Während die Amplitude der letzteren außerordentlich gering ist, ist die Amplitude der Lufttemperatur unverhältnismäßig groß (ö°1°) und nicht viel kleiner als in Triest (5°6°). Die stürmischen Winde von 8" p. an bewirken diese Unterschiede. Da bereits die Sturmnacht vom 16. auf den 17. Juli eine mächtige homotherme Deckschichte geschaffen hatte, konnte der Sturm am Beob- achtungstage keine wesentliche Abkühlung der Wasseroberfläche hervorrufen. Anders natürlich in der Luft und so sinkt die Temperatur der Wasseroberfläche von 8" p. bis 5" a. bloß um 0:35, die Temperatur der Luft aber um 43°. 6. Station VII (Nr. 22 des Oktober 1905). (Vergl. Tabelle VII.) Position: 45°25’ 52” nördlicher Breite; 13°29’ 37” östlicher Länge v. Gr. (2 km westlich des Kirch- turms von Umago, nahe bei Station V. — Wassertiefe: 30 mn., Beobachtungszeit: 1905, 8. Oktober 7" a. m. bis 4" p. m. HAydrographische Untersuchungen im Golfe von Triest. OR Witterungsverhältnisse: Vom 6. bis 8./X. nahm der Luftdruck über der ganzen Adria um 7 bis Smm zu. Zur Beobachtungszeit selbst war der Luftdruck im Norden nur zirka 4 mm niedriger als über der übrigen Adria, daher nachmittags die lebhaften Südwinde einsetzten, die zum Abbrechen der Beobachtung nötigten. Die Bewölkung war fast 10. Gezeiten: Hochwasser: 6" a. (47 cm). Niedrigwasser: 1% 30’ p. m. (92 cm). (Triest.) Reduktion auf den Beobachtungsort: — 25 Minuten. Diese leider nur 10 Stunden umfassende Beobachtung soll uns nur kurz beschäftigen, zumal infolge zunehmenden Seeganges nur vier Salzgehaltsreihen gewonnen werden konnten. Interessant ist, wie Tabelle 15 zeigt, ein Vergleich mit den an dieser Stelle anfangs August gewonnenen Temperatur- und Salzgehaltswerten. Die Temperatur hat seit August an der Oberfläche um fast 7° abgenommen. In 20 m Tiefe ist aber keine Differenz vorhanden. Durch Seegang, Strömungen, Vertikalzirkulation und unterseeische Wellen ist bei gleichzeitiger Abkühlung der Oberfläche durch Über- Tabelle 15. Änderung der Temperatur und des Salzgehaltes an der Westküste Istriens von August bis Oktober 1905. Temperatur Salzgehalt Tiefe Differenz Differenz 31./VII. bis 31./VII. bis {./VII. zu 1./VIn. Syll Om 26:4 19:6 —6°8 Ba 36'2 —+2'5 5m 25% 19:7 —5'5 362 36°2 2020) 10 m DA 19:6 — 4:6 Saal) 36:4 —1:3 15 m 22:4 19:6 —2'8 37:6 36:3 — 1:3 20 m 20-0 20:0 22080 38-1 Sa! —1:0 ee RaSE 1977 19-5 —0'2 38:2 So —0°5 ü ı wiegen der Ausstrahlung allmählich eine homotherme und homohaline über 15 m hinabreichende Deck- schichte entstanden, deren Temperatur nun auch durch Konvektionsströmungen erniedrigt werden kann. Daß an dieser Ausgleichung in erster Linie Mischung der Wasserschichten Schuld ist, zeigt sowohl die rasche Abnahme der Temperaturdifferenzen zwischen August und Oktober in der Tiefe der sommerlichen Sprungschichte (15 n) als auch die Zunahme des Salzgehaltes an der Oberfläche und die Abnahme in der Tiefe. Wir sehen also immer wieder, daß Bewegungsvorgänge der mannisgfaltigsten Art für die Verteilung der Wärmeinnerhalb der WassermassemaßgebendsindunddanebenLeitung, Einstrahlung und Ausstrahlung eine verschwindendeRolle spielen. Da in 20m Tiefe die Tempe- ratur seit August nicht gesunken ist, muß die Temperaturabnahme am Grund ebenfalls durch Bewegungs vorgänge erklärt werden. Der in der Tiefe vordringende Küstenstrom bringt ebenfalls bereits etwas kühleres und infolge der Herbstregen über der südlichen Adria auch bedeutend salzärmeres Wasser. Die gegenüber 10 m und der Oberfläche etwas höhere Temperatur in 5 m Tiefe deutet auf vermehrte Wärmezufuhr in einer der Beobachtung vorausgehenden Periode schöner Witterung. Auffallend, aber für mich nicht erklärbar, ist die in beiden Beobachtungen wahrnehmbare schwache Salzgehaltsabnahme in 15 m Tiefe. Überraschend ist der Gang des Salzgehaltes. Nahezu parallel sind die Änderungen an der Ober- fläche, in 15m Tiefe und am Grund (30 m). Ihnen entgegengesetzt aber untereinander gleichsinnig sind die Änderungen in 5 bis 10 und 20 m.! Man müßte zur Erklärung eine ganze Reihe von Strömungs- 1 Am deutlichsten ausgesprochen sind sie in der Tiefe, wo die Salzgehaltsdifferenzen am größten sind. In der Temperatur sind sie dagegen infolge der geringen vertikalen Unterschiede nicht sicher nachweisbar. 198 A. Merz, systemen oder unterseeischen Wellen heranziehen, deren Auftreten bei den geringen Dichteunterschieden umso auffallender wäre. So haben zum Beispiel die Schwankungen an der Oberfläche und in 5 m Tiefe entgegengesetzte Tendenz, obwohl gar kein Dichtungsunterschied in dieser Schichte existiert. Andrerseits sinkt in 5 und 10 m Tiefe um 9° vormittags der Salzgehalt sogar unter den der Oberflächehinab, wofür die Annahme eines Zirkulations- und Wellensystems überhaupt nicht mehr ausreicht. Es scheint mir aber die Zahl der Beobachtungen zu gering, um bei diesen schwer erklärbaren Erscheinungen noch länger zu verweilen. | Es soll nur noch darauf hingewiesen werden, daß die Lufttemperatur, trotzdem die Beobachtung größtenteils auf die wärmere Tageszeit entfällt, um 4°3° kühler als die Wasseroberfläche ist, und zwar sowohl infolge der rascheren herbstlichen’Abkühlung der Luft gegenüber dem Meere als auch, wie wir schon früher gesehen haben, infolge der starken Bewölkung. 8" a. betrug die Differenz sogar 5'4 — in diesem Falle trotz der hohen Bewölkung der vorausgegangenen Nacht. 7. Station VIII (Nr. 12 des Jänner 1906). (Vergl. Tabelle VIII.) Position: 45° 32’ 20” nördlicher Breite; 13° 34’ östlicher Länge v. Gr. (1000 m nördlich des Kirch- turms von Pirano); Wassertiefe 24:5 m. Beobachtungszeit: 1906, 4. Jänner 7" a. m. bis 7% p. m. Witterungsverhältnisse: Über der Adria herrscht gleichmäßiger, hoher Luftdruck. Es sind Land- und Seewind, aber nur ganz schwach, entwickelt. Die Bewölkung ist während der ganzen Beob- achtungszeit 10. Gezeiten: Niedrigwasser 12" m. (80 cm). Die Differenz gegen Hochwasser beträgt 45 cm. (Pola.) Reduktion auf den Beobachtungsort + 068. Mit dieser Beobachtung beginnen wir die Betrachtung winterlicher Verhältnisse. Bereits im Herbst machte sich infolge durchgreifender Mischung der Wassermassen eine so bedeutende Abschwächung der Salzgehaltsschichtung bemerkbar, daß bei Umago die Differenz zwischen Oberfläche und Grund von 450%). anfangs August, auf 1:5°%/,, anfangs Oktober fiel. Dabei trat zugleich infolge der herbstlichen Regengüsse eine Verminderung des Salzgehaltes überhaupt ein. Während ersterer Prozeß sich im Laufe des Winters fortsetzt, so daß obige Differenz bei Pirano anfangs Jänner 1905 auf 0 25°/,, (vergl. Tabelle 16) und anfangs Februar (Station XII) sogar auf 0: 14°/,, sank (Tabelle 17), nimmt dagegen in dieser Jahres- zeit der Salzgehalt wieder zu, da die Niederschläge über der Adria nur sehr gering sind und der Wasser- Tabelle 16. Temperatur- und Salzgehaltsänderung mit der Tiefe an Station VIII (Nr. 12, Jänner 1906). Temperaturabnahme Salzgehaltszunahme in %/,o £ : 3 Mittlere Abnahme Mittlere Zunahme Tiefenintervall . für die rasen Evan Meere für die Max. Minsu : (ass angeg. Tiefen- | pro ın Schwankung | angeg. Tiefen- | pro m Schwankung intervalle intervalle 0—5 m 0:05 0:01 0712| 10702 0:03 — 0:05 — 0:01 0:06/—0'11 0:05 5—10 m — 0:03 — 0:01 0:12) — 0:10 0:05 20:00 0:00 0:07|— 0:07 0:04 1075 0:06 0:01 0:151—0'02 0:04 0:15 0:01 0:23| 0:05 0:08 17°5— 245 m Gr. 0:03 0:005| 0:241—0:12 0:08 0:10 0:01. | 0-18] 0-01 0:05 0—10 m 0:03 0:00 0:14] — 004 0:05 — 0:05 —0°005| 0:13] —0'09 0:03 10 m. — Gr. 0:08 0:005| 0°24|—0:06 0:09 0:25 0:02 0:39| 0:19 0:06 Hyvdrographische Untersuchumsen im Golfe von Triest. 199 2 fo} fo} stand der Alpenflüsse sein Minimum erreicht. Das Bankwasser nimmt nur mehr einen schmalen, nördlichen Küstensaum ein und im südlichen Teil des Golfes tritt das adriatische Wasser an die Oberfläche und erreicht hier im Februar bis über 38°/,,. Die Verdunstung ist auch im Winter infolge der großen Häufigkeit der trockenen, kräftigen Bora sehr bedeutend, ! so daß auch dieser Umstand mitwirkt, die Gleichförmigkeit zu erhöhen. Damit ist nahezu völlige Homothermie verbunden, da bei den geringen Dichtenunterschieden sich jede Abkühlung bis zum Boden fühlbar machen kann. Die Temperaturunterschiede in vertikaler Richtung, die im Sommer fast 7° und im Herbste immerhin noch 0:5° betrugen, haben sich im Jänner auf O°1° vermindert und betragen auch im Februar (XII) nur 0°2°. Dabei sinkt die Temperatur bis in den Bebruar (792). Diese Gleichförmigkeit bedingt aber auch einen typischen Gegensatz zum sommer- lichen Gang von Temperatur und Salzgehalt. Nur äußerst gering sind die Schwan- auenieje ne Ins E anunesediessss Kaglesz und diresslempreraturamplitmrdeszzernneichirinekeimein rere 073°, die Salzgehaltsamplitude nieht einmal 0:25%,,. Doch scheinen trotz alle- dem vertikale Bewegungserscheinungen zu existieren. Denn durch die ganze Wassersäule macht sich bis 11% a. ein Ansteigen, von da ab ein Fallen der Temperatur bemerkbar.2 Unter Vergleich mit den Salzgehaltswerten, bei denen infolge der geringen Unterschiede die Beobachtungsfehler schon sehr störend wirken, gelangt man zum Eindrucke, daß die Bewegungen in der Tiefe (10 m-Grund) im entgegengesetzten Sinne wie ın der Oberschichte von statten gehen und daß in der ersten Hälfte der Beobachtung die Bewegung in der Oberschichte nach aufwärts, in der zweiten Hälfte (ab 11 bis 12") abwärts gerichtet ist. Diese Erscheinungen könnten mit dem geringen Dichtesprung bei 10 m Tiefe und den Winden in Zusammenhang gebracht werden, doch sollen in Anbetracht der Unsicherheit der Salz- gehaltsabweichungen und der Kürze der Beobachtungen keine weiteren Schlüsse gezogen werden. Interessant ist noch ein Blick auf die Beziehungen zwischen Luft- und Wassertemperatur. Die Luft- temperatur liegt 3°9° unter der Wassertemperatur und in bloß 2m Höhe steigert sich dieser Unterschied bereits auf 4'2°. Darin sowie in dem Umstande, daß die Amplitude unmittelbar ober- halb der Wasseroberfläche nur 0:8, in 2 m Höhe aber bereits 1°2 beträgt, zeigt sich deutlich der winter- lich erwärmende und ausgleichende Einfluß des Meeres. 8. Station XII (Nr. 3 des Februar 1908). (Vergl. Tabelle XII.) Position: 45° 32’ 20” nördlicher Breite; 13° 34’ östlicher Länge v. Gr. (1000 m nördlich des Kirch- turms von Pirano); Wassertiefe 245 m. Beobachtungszeit: 1908, 8. Februar 7" a. m. bis 9. Februar 7" a. m. Witterungsverhältnisse: Am 8. Februar morgens liegt ein sekundäres Luftdruckminimum über dem Nordwestbecken des Mittelmeeres, das bis zum Morgen des 9. Februar bis in die nördliche Adria vorgerückt ist. Daraus erklärt sich, daß am 8./lI. bis 3? p. am Beobachtungsorte östliche Winde auftreten und diese dann bis 10? p. nach West drehen. Doch sind diese Winde infolge des geringen Gradienten nur schwach. Der Wasserstand steigt in Pola im Tagesmittel um 4 cm. Die Bewölkung beträgt 5°5. Gezeiten: Hochwasser: 8./II. 12% m. (74cm). Niedrigwasser: 8./ll. 81/s" a. (72 cm). >» 9,/II. 2% a. (105 cm) >» 8./lI. 6% p. (63 cm). (Pola.) Reduktion auf den Beobachtungsort + 0:6". 1 E. Mazelle, Verdunstung des Meerwassers und des Süßwassers. Sitzb. kais. Akad. Wiss., Wien, mathem.-naturw. Kl., Abt. IIa, Bd. CXVII (1898). 2 Die Abweichung der ganzen Wassersäule von ihrer Mitteltemperatur beträgt 7h a.: — 0°05°, I1ha.: + 0:11°, 7h p, —-0:09°, h Denkschr. d. mathem.-naturw. Kl. Bd. LXXXVII. 97 200 A. Merz, Schon bei der Besprechung der vorhergehenden Beobachtung wurde erwähnt, daß die vertikalen Temperatur- und Salzgehaltsdifferenzen auch an dieser Februarstation sehr gering seien. Doch bieten sie manche interessante Erscheinung. Bei Beginn der Beobachtung herrschte als Ergebnis einer wolkenlosen Nacht volle Homothermie. Mit wachsendem Tage beginnt die Temperatur an der Oberfläche in Anbetracht Tabelle 17. Temperatur- und Salzgehaltsänderung mit der Tiefe an Station XII (Nr. 3, Februar 1908). | Temperaturabnahme Salzgehaltszunahme in 0/9 Be een = RR Mittlere Abnahme Mittlere Zunahme Tiefenintervall für die Max. | Min. Luna für die Max. | Min. use angeg. Tiefen- | pro m Schwankung | angeg. Tiefen- | pro m Schwankung intervalle intervalle 0—10 m 0:16 0-015| 0:92) — 0:31 0:30 0:09 0:01) 0'31)—0'23 2 10— 245 m Gr. 0:07 0:005) 0:24 —0'03 0:06 0:04 0:00) 0-55 0:27] 7 071 der teilweisen Verschleierung der tiefstehenden Sonne relativ rasch zu steigen (um 1° von 8" a. bis 4% 3); erreicht um 4" p. das Maximum und die Schichtung ist von 8" a. bis 91/," p. anotherm. Dann aber sinkt die Oberflächentemperatur infolge nächtlicher Ausstrahlung trotz hoher Bewölkung selbst ‘unter die Temperatur des Bodenwassers herab und die Schichtung wird mesotherm. Der Salzgehalt, bei dem wir uns im Hinblick auf die allerdings nicht großen aber unregelmäßigen Schwankungen in den einzelnen Tiefen auf eine Besprechung des Mittelwertes für die ganze Wassermasse beschränken, nimmt im allgemeinen im Laufe der Beobachtung ab, und zwar von 8"a.bis 3" a. um 0:25°),,. Es steht dies offenbar in Beziehung zu den Strömungsverhältnissen. Denn wie meine, allerdings mit wenigen Ausnahmen auf 10 m Tiefe beschränkten Strömungsbeobachtungen zeigen, besteht während des größten Teiles der Beob- achtungszeit eine, zeitweise sogar sehr lebhafte, aus dem Golfe hinaus (genau Nord 248°) gerichtete Tabelle 18. Abweichung der Stundenwerte des Salzgehaltes vom Tagesmittel. Stat. XI. - = ha. sh 9h 10h 114 12% m. Ihp. 2h ah 4 dh 6h,- —+0°07 —+'12 —+'135| —+:09 —+:09 +14 —+:09 —+:065| —+:045| —'08 00 — 04 7a p. sh 9h 10h 11h 125 m. ih a. 2h sh 4h 5h 64 zu — '015| +06 — 05 — 04 — O1 — 09 — 07 — 05 — 10 — 10 — 10 — 07 | — 05 Strömung, die nur während des Anstieges zur Hauptflut durch mehrere Stunden (10% p. bis 1" a.) durch eine östlichsetzende Wasserbewegung unterbrochen ist. Im einzelnen zeigen Temperatur- und Salzgehaltsgang manche Beziehungen zuden Windverhältnissen, die besonders während der beiden Landwindperioden gut verfolgbar sind. Die erste Periode setzt vor St p. ein und damit beginnt die Temperatur der stark aber seicht angewärmten Oberfläche rasch zu fallen (in 2 Stunden um 0°64°); aber auch in 10 m Tiefe und am Grund sinkt die Temperatur beim Auffrischen des Landwindes um 8"p. während der allgemeine Abfall des Salzgehaltes während dieser Zeit fast ganz gehemmt erscheint. Noch deutlicher machen sich die mit dem Landwinde verbundenen Auftriebs- erscheinungen in der zweiten Periode, die lebhaftere Winde auszeichnen, geltend. Um 4" a. tritt Südwind ein und gleichzeitig hebt sich die durch Ausstrahlung erkaltete Oberflächentemperatüur um 0°3° (8% a. bis 4" a.). Aber selbst die Temperatur in 10 m steigt noch, denn die wärmste Schichte liegt offenbar um diese Tageszeit noch tiefer, und nur die Temperatur des Grundwassers sinkt jetzt bei Landwind, da nur sie (in Hydrographische Untersuchungen im Golfe von Triest. 201 den tieferen Partien des Golfes) von kälterem Wasser unterlagert ist. In derselben Zeit steigt dagegen, wie zu erwarten, der Salzgehalt der Wassersäule. Die erste Seewindperiode führt eine deutliche Erhöhung der Temperatur herbei, während ein Sinken des Salzgehaltes nicht nachweisbar ist. Daß der starke Temperatur- anstieg in 10 m Tiefe von 8" bis 11” a. (0°3°) nicht auf Sonnenstrahlung zurückzuführen sei, ergibt sich in Bestätigung unserer früheren Ergebnisse aus den um 4" p., zur Zeit des Temperaturmaximums an der Oberfläche, angestellten Temperaturmessungen bis 5 m Tiefe (vergl. Tabelle XII). Darnach beträgt der Temperaturanstieg seit 8" a. an der Oberfläche 1°1°, in 0:5m 0°'8°, in 1m 0'5° und ind m 0'3°, so daß es also nicht möglich ist, daß in 10 m derselbe Betrag, der überdies größtenteils durch Windwirkung verursacht ist, bereits um 11" a. erreicht wird. In der zweiten Seewindperiode (10" p. bis 3" a.) fällt der Salzgehalt und steigt die Temperatur mit Ausnahme der Oberfläche, da dadurch die weitere Ausstrahlung nicht beeinträchtigt wird. Aber immerhin ist unter solchen Umständen der Temperaturanstieg in 10 m Tiefe nur erklärlich, wenn man annimmt, daß die wärmste Schichte noch zwischen O m und 10 m liegt und erst gegen Beginn des Landwindes durch Tiefergreifen der Konvektion unter 10 m hinabsinkt. Vielleicht ließe sich unter Bezugnahme auf das Gezeitenphänomen der Temperatur- und Salzgehaltsgang dieser Stunden befriedigender erklären. Die Beziehungen zwischen Luft- und Wassertemperatur sind, in Anbetracht der Jahreszeit, nicht ganz normal, denn die Luft ist im Mittel bloß um 04° kühler als das Wasser. Die Ursache liegt einerseits in der relativ kräftigen Sonnenwirkung in den Nachmittagsstunden, so daß nicht nur die Amplitude der Wassertemperatur einen verhältnismäßig hohen Wert aufweist (1'3° gegenüber 2-8° für die Luft) sondern sich die Luft zwischen 21/," p. bis 71/, " p. sogar etwas über die Wasssertemperatur erhebt, andrerseits in dem Auftreten südlicher Winde, welche die Temperatur der Luft erhöhen, während gleichzeitig eine starke nächtliche Bewölkung sie vor Ausstrahlung schützt. g. Station IX (Nr. 5 des März 1906). (Vergl. Tabelle IX.) Position: 45° 32’ 20” nördlicher Breite, 13° 34’ 20” östlicher Länge v. Gr. (1000 m nördlich des Kirchturms von Pirano), Wassertiefe 27 m. Beobachtungszeit: 1906, 15./IIl. 7" a. m. bis 16./IIl. 7" a. m. Witterungsverhältnisse: Der Luftdruck: ist über der Adria hoch, ziemlich gleichmäßig verteilt und steigt während der Beobachtungszeit um zirka 3 mm. Dementsprechend zeigt die Beobachtung viele Windstillen und der Wasserstand in der Adria sinkt (vom 12. bis 16./lll. in Pola um 24 cm). Die Bewölkung ist gering. Gezeiten: Hochwasser: 15./ll. 2% p. (lOlcm). Niedrigwasser: 15./IIl. 6% a. (85 cm). 5 15./IIL. 11" p. (102 cm). > 15./III. 51/," p. (93 cm). > 16./III. 61/,® a. (68 cm). (Pola.) Reduktion auf den Beobachtungsort: +06". Das herannahende Frühjahr macht sich in unserer Beobachtung noch nicht geltend. Vergleicht man sie mit Beobachtungen vom Jahresbeginn, so zeigt sich ein nur unbedeutendes Fallen des Salzgehaltes und in der Temperatur sogar ein Sinken um fast 1°. Und ebenso ist die vertikale Verteilung (Tabelle 19) noch sehr gleichförmig. Von der Oberfläche bis zum Grunde nimmt die Temperatur nur um 0:33° ab und steigt der Salzgehalt bloß um 0°39°%/o- Die Wassersäule unterhalb 20 m ist homotherm und homohalin. Diese Beobachtung aus der Mitte des März repräsentiert also typische Winterverhältnisse. Obwohl daher auch die Ver- änderungen innerhalb eines Tages nur kleine Amplituden haben (Tabelle IX), so lassen sich doch eine ganze Reihe interessanter Vorgänge nachweisen. 27# 202 A.Merz, Tabelle 19. Temperatur- und Salzgehaltsänderung mit der Tiefe an Station IX (Nr. 8, März 1906). Temperaturabnahme Salzgehaltszunahme in O/oo = : Mittlere Abnahme _ Mittlere Zunahme Tiefenintervall für die Max. | Min. Aunilore für die Max. | Min. Mittlere angeg. Tiefen- | pro m Schwankung | angeg. Tiefen- | pro m Schwankung intervalle intervalle 0—10 m 0:09 0:01] 0°:341—0'20 0:10 0:24 0:02 0:63| 0°06 0:10 10-15 m (USE) 0-03] 0.321 0202| - 0:06 _ _ _ _ — 15 —20 m 0:10 0:02| 0:16] 0:04 0:08 _ _ _ u _ 20—28 m Gr. 0:00 0:00| 0°16/—0°11 0:05 0:03 0:005| 0°311—0'15 0:10 10—20 m 0:23 0:02] 0°46/| 0-02 0:08 Ol 0:01 0:38/—- 0:02 0:09 Die Oberflächentemperatur, die ihr Maximum um 3° p. und ihr Minimum zwischen 5t und 6t a erreicht, steht vorwiegend unter dem Einflusse der Ein- und Ausstrahlung. Letztere bewirkt, daß be: Beobachtungsbeginn nach einer sternklaren Nacht mesotherme Schichtung eingetreten und die Temperatur an der Oberfläche ebenso kühl wie am Grunde ist. In der folgenden Nacht schützt dagegen steigende Bewölkung die Oberfläche vor so starker Erkaltung und die Schichtung wird, wenigstens in bezug auf die Messungen in 10 m Tiefe, homotherm. Verlockend scheint es auch, den starken Temperaturanstieg in 10 m Tiefe von 9° a. an durch Einstrahlung zu erklären, wie es für gleiche Tiefen ja oft geschehen ist Doch wir haben gesehen, daß die Wirkung der Einstrahlung schon in geringeren Tiefen ganz unbedeutend wird und glauben diese beträchtliche Erhöhung durch einen Summationseffekt von anderen Vorgängen erklären zu können. Bilden wir zu diesem Zwecke aus den von der Sonnenstrahlung keinesfalls mehr beeinflußten Beobachtungen in 15 bis 27 m, Stundenmitteln (Tabelle 20) nach der Kombination 6a +6d + 4c):15, so ergibt sich, daß die Temperatur dieser Wasserschichte im Laufe des Tages steigt. Die Zunahme von 7/9* a. bis 5/7" p. beträgt O-12°, in der ganzen Wassersäule sogar 0:15°. Ein Vergleich derselben Werte Tabelle 20. Abweichung der Stundenmittel der Temperatur und des Salzgehaltes vom Tagesmittel. Stat. IX. 7ha sh gh 10h 11h | 12h m 1h p. 2h 3h 4 5h 6h | | Temperatur — 013) a ee 029) —+'021 —+°007) — 015 —+°007 +02) +'0l1l — 019 | | Salzgehalt — 087 bs 027 + 230 + 100 — :0830 | I I l l | | 7h p gh | 9h | 10h 11h | 12h m iha. 23h ah 4h 5h 6h 7ıh Sean | Temperatur — 082] 08 — 0051| — 088 +:001] — 0000 —+'01s| —+'025 +:087 +:026| —+'047) -+'09| + "090 Salzgehalt | a | — 013 — 063 — 080 — 093 — «143 | | | | Hydrographische Untersuchungen im Golfe von Triest. 203 für den Salzgehalt ergibt eine Abnahme um 013 respektive bis 0:09°%/,,., Die Ursache dieser Vor- gänge ist offenbar eine durch das Ansteigen des Luftdruckes veranlaßte Seiche. Überein- stimmend damit fällt, wie schon erwähnt, der Wasserspiegel und die Strömung geht in 17 von 24 Beob- achtungsstunden golfauswärts, die Zirkulation natürlich abwärts. Es muß daher die Temperatur steigen und der Salzgehalt sinken. Es lassen sich die Beziehungen zwischen Temperaturgang und Stromrichtung aber noch weiter verfolgen. Dazu müssen wir uns vorher kurz mit den Strömungen selbst beschäftigen. Sie sind Resul- tierende aus Gezeiten-, Seiches- und Triftströmungen. Die Einwirkung der Gezeiten macht sich darin bemerkbar, daß 1. die golfeinwärtsgerichtete Bewegung stets bei Niedrigwasser eintritt und kräftiger bei der tiefen Frühebbe als bei der schwachen Nachmittagsebbe entwickelt ist. 2. Daß die Strömung am stärksten bei Mittelwasser ist. Die Einwirkung der auswärts gerichteten Seichesbewegung ist daran erkennbar, daß die bei Fallendwasser stromauswärts gerichtete Bewegung intensiver ist, früher beginnt und meist später endet als esnach dem Fortschritte der Gezeiten sein sollte. Daß diese Erscheinung besonders bei der Nachmittagsflut abnorm entwickelt ist, dürfte endlich, abgesehen von der geringen Depression der folgenden Ebbe, darauf zurückzuführen sein, daß von früh bis 4" p. den nördlichen und östlichen Teil des Golfes kräftige Ost- und Nordostwinde beherrschen, die 2" p. in Triest eine Geschwindigkeit von 32 km pro Stunde erreichen. Die mittlere Richtung des einwärts gerichteten Stroms beträgtin 10 und 15 m 115°, die des auswärts gerichteten Stroms in 10 m 244°, in 15 m 241°. Auch für die übrigen Tiefen scheinen ähnliche Werte zu gelten. Verfolgt man nun den Gang der Temperaturmittel der Tabelle 20 in Beachtung der Stromrichtung, so zeigt es sich, daß die Temperatur bei einlaufendem Strom sinkt, bei auslaufendem steigt, denn ersterer fördert, letzterer hemmt die Seicheströmung. — Wir haben bisher bloß die Tiefenschichten in Betracht gezogen, um jeden Strahlungseinfluß auszuschalten. Betrachten wir aber nun unter den hier entwickelten Gesichtspunkten den Temperaturgang in 10 m Tiefe, so können wir auch ihn ohneweiters erklären, ja die Erscheinungen treten hier noch viel schöner entwickelt entgegen, da gerade in dieser Schichte die vertikale Temperaturabnahme am bedeutendsten ist. Der überraschend große Anstieg von 9/10% a. bis 6/7 p. ist demnach ein Summationseffekt des allgemeinen Temperatur- anstieges bei konstant golfauswärts gerichteter Strömung, der Wirkung des in den ersten Nachmittags- stunden etwas lebhafteren Seewindes, der ebenfalls eine abwärts gerichtete Zirkulation hervorruft, und vielleicht auch der Wassermischung mit der wärmeren Oberschichte. Der Temperaturabfall von 7" p. bis 10% p. ergibt sich aus der einlaufenden Strömung, .seine bis zum Grund fühlbare Verstärkung von 9" bis 10% p. aus der Kombination mit dem plötzlich kräftig einsetzenden Landwind. Selbst der ganz schwache Temperaturanstieg an der Oberfläche um diese Zeit wird verständlich, wenn man bedenkt, daß infolge der Erkaltung der Oberfläche durch Ausstrahlung die Schichte wärmster Temperatur jetztnahe unter derselben liegt, so daß die Wellenmischung infolge des Einsetzens des Ost eine Temperaturerhöhung der Oberfläche herbeiführen muß. Da aber der Landwind rasch abflaut, der Strom wieder westwärts dreht, so muß die Temperatur der Wassersäule wieder zu steigen beginnen, mit Ausnahme der Oberfläche, wo die Aus- strahlung überwiegt. Leider lassen die Salzgehaltwerte keine so weitgehende Analyse zu. Es ist eben die Aräometrierung in Anbetracht der geringen Unterschiede eine zu rohe Methode, um so genaue Resultate zu liefern, als es für diesen Zweck nötig wäre. Die Lufttemperatur ist im Tagesmittel um 0°65° niedriger als die Wassertemperatur, trotzdem doch im Frühjahr die Erwärmunfl des Landes der Temperaturzunahme des Meeres voraneilt, und auch am Beob- achtungstage von I" p bis 7"p. dieLuft wärmer als das Wasser ist und nachts eine starke Bewölkung eine intensivere Abkühlung verhindert. Die Extreme und Media treten wie gewöhnlich viel später als an der Küste ein und die Amplitude ist um 2° kleiner als in Triest (5'7). Dies gilt jedoch nur solange wir den Gang der Lufttemperatur unmittelbar über der Wasseroberfläche im Auge haben. Schon in 2m Höhe ist die Amplitude um 0'8 größer, dennhier sinkt die Temperaturin derNacht tieferundsteigtinden Nachmittagsstunden höherals direkt überder Wassertläche. Das läßtabermalsersehen, wie richtig es wäre, für solche Messungen eine einheitliche Höhe über dem Meere festzusetzen. 204 A. Merz, ıo. Station VI (Nr. 54 des August 1905). (Vergl. Tabelle VI und Tafel IV.) Position: 45° 45’ 38” nördlicher Breite; 13° 36’ 15” östlicher Länge v. G. (Golf von Monfalcone, 1250 m südlich von Schloß Duino), Wassertiefe 11-5 m. Beobachtungszeit: 1905, 3./VIII. 5° p. m. bis 4./VII. 5" p. m. Witterungsverhältnisse: Über der ganzen Adria herrscht ziemlich gleichmäßiger hoher Luft- druck, Land- und Seewinde sind daher gut entwickelt, die Bewölkung ist sehr gering. Gezeiten: Hochwasser: 3./VII. 11” p. (60cm). Niedrigwasser: 3./VIIL 5? p. (123 cm). > 4./VIIL 11%/, a. (53 cm). > 4./VII. 5® a. (161 cm). » 4./VII. 6° p. (126 cm). (Triest.) Reduktion auf den Beobachtungsort: zirka + 15 Minuten. Diese Station liegt 2%m südöstlich der Stelle, wo sich der Timavo in den Golfvon Molfalcone ergießt und zeigt daher die Verhältnisseim Mündungsgebiet eines Flusses. Es lagern hier (Tabelle 21) drei Wasserschichten übereinander. Zu unterst liegt eine wenig mächtige Schichte adriatischen Wassers, in der Mitte, etwa zwischen O°2 und 9m, finden wir Bankwasser und an der Oberfläche das mit letzterem noch wenig vermischte Timavowasser. Auf den ersten Blick erscheint damit vielleicht zu viel gesagt, denn Tabelle 21. Temperatur- und Salzgehaltsänderung mit der Tiefe an Station VI. Temperaturabnahme Salzgehaltszunahme in 0/go Rn: Mittlere Abnahme Mittlere Zunahme Tiefenintervall | für die Max. | Min. S "umnloie für die Max. | Min. under | £ E AR chwankung : 3 Schwankung angeg. Tiefen- | pro m angeg. Tiefen- | pro m intervalle intervalle 0—0:5 m —0°53 —1:06| 0:7 |—3°1 Orts 4-56 9.12) 20-15] 0:01) 4784 0.5—1'0m — 0:08 —0:16| 0:65|—0:9 0-22 2:54 5:08| 6°711—0°11 2:06 1-5 m 0-49 0-10) 1:0. —0:2 0:33 1:96 0-:49| 3:13] 0:24 0:69 5-9 m 1:07 O7 10 06 oz 9—10 m 1:13 le AR) 0:0 0:49 292, 0:44 3'81| 1:92 0:34 10—11 m Gr. 0:80 Bez De 0:3 0-51 ) 2 0-1 m — 0:62 —0:62| 0°85)—3'5 0:85 3a) 7:10] 21:08) — 0:04 "4:90 0-5 m —0:13 —0:03| 1:2 |—3°4 0:82 7:06 8118222220 21226 9:05 5—-10 m 2-22 0:44 32 Lo 0-51 O m-Gr. |Om-Gr.|On-Gr.\O m-Gr.), Om-Gr. 0—10 m 21209 0:21| 4:2 |—1'15 0:74 11:98 1:02| 26:01| 4:24] 904 im Mittel herrscht hier noch ein Salzgehalt von 25:2°/,, und eine Temperatur von 266°. Aber das erklärt sich daraus, daß wir uns bereits so weit von der Flußmündung befinden, daß die Flußwasserdecke nur unter günstigen Verhältnissen hierher reicht, sonst aber das Bankwasser sich bis an die Oberfläche erstreckt. Flußwasser erscheint zum Beispiel zwischen 7" p. und 12” n. und infolgedessen fällt die Ober- flächentemperatur im Laufe von 3% um 2:8°!, der Salzgehalt in zwei Stunden um 10 4°/,,. In schwächerem Ausmaße wiederholt sich dies zwischen 4 und 6" a. und außerordentlich intensiv zwischen 8" und 11" a. In dieser Zeit, in der die Temperatur eigentlich ansteigen sollte, fällt sie in einer Stunde (8" bis 9° a.) um 36°, der Salzgehalt um 21'8°/,,! Und in 0:5 m Tiefe, ja sogar in O2 m Tiefe ist — wie Temperatur- und Salzgehaltsmessungen um 9" a. und 9" p. beweisen — von diesen Vorgängen fast nichts mehr zu merken. Es beschränkt sich daher die kalte Süßwasserdecke nur auf eine ganz seichte Oberflächenschichte und eine thermische Wirkung auf die Unterlage tritt nicht ein, da infolge der großen Dichtedifferenzen ! Der Timavo führt kaltes Karstwasser, das im Sommer nicht viel über 13° erreicht. Hydrographische Untersuchungen im Golfe von Tries! 205 Konvektion ausgeschlossen ist. Die Oberfläche ist demnach noch mehr durch die riesigen Schwankungen als durch die mittlere Höhe der Temperatur und des Salzgehaltes gekennzeichnet. Diese intermittierende Ausbreitung des Timavowassers läßt sich nun nicht unmittelbar, wie man wohl leicht geneigt wäre anzunehmen, mit Flut und Ebbe in Beziehung bringen. Denn es fällt bloß der schwache Abfall von Temperatur und Salzgehalt zwischen 4" und 6" a. auf die tiefe Frühebbe, von den beiden anderen Süßwasserinvasionen die erste größtenteils, die zweite zur Hälfte auf Steigendwasser Dagegen scheint eine enge Beziehung zu den Winden zu existieren, die überhaupt für die Temperatur- und Salzgehaltsänderungen an dieser Station von großer Bedeutung sind. Das Süßwasser scheint sich nämlich dann auszubreiten, wenn entweder ein leichter Wind sein Abströmen unterstützt, wie zum Beispiel der Nordwest von 8" a. an, oder wenn wenigstens kein Gegenwind weht, wie in der Zeit der Windstille ab 7% p.! Dagegen engt sich sein Ausbreitungsgebiet ein, wenn es durch Gegenwinde auf- gestaut wird (5" bis 6" p., 1" bis 5? p.). Diese Wirkungen mögen nun durch die Gezeiten verstärkt oder abgeschwächt werden, worauf besonders der rasche Temperatur- und Salzgehaltsanstieg von 9" a. bei Fortdauer der Nordwestwinde deutet, aber bestimmend sind die Gezeiten nicht. Aber auch während der Herrschaft der sehr kräftig ausgebildeten nächtlichen Landwinde ist das Timavowasser am Beobachtungs- orte nicht nachweisbar, und zwar nicht nur deswegen, weil sie die Timavoströmung vom Beobachtungs- gebiete abtreiben, sondern weil sie Wassermischung durch Seegang und vor allem eine aufwärts gerichtete Vertikalzirkulation erzeugen. Letztere muß sich in der obersten Wasserschichte, wo —- selbst von der zeitweiligen Ausbreitung der Flußwasserdecke abgesehen — außerordentlich große vertikale Salzgehalts- unterschiede bestehen, durch ein starkes Ansteigen des Salzgehaltes bemerkbar machen. Und in der Tat ist der Salzgehalt an der Oberfläche während des Landwindes (11" p. bis 7" a.) um 5:8°/,, größer als im Mittel, und die negative Abweichung während der übrigen Zeit beträgt 44°/,,. Selbst wenn wir die Beob- achtungen ausschalten, die auf die oben angegebenen Zeiten kräftiger Süßwasserzufuhr entfallen und nur die Periode des kräftigen Landwindes (Ost) mit derjenigen des lebhaften Seewindes (Südwest) vergleichen, so bleibt die Differenz beider Perioden 6°55°/,,. Dieser enorme Betrag beleuchtet klar die große Bedeutung der Zirkulationsströmungen bei bedeutenden vertikalen Salzgehalts- (und Temperatur)unterschieden. Denn während des Seewindes wirkt Seegang und Triftströmung der Zirkulation entgegen und trotzdem bleibt der Salzgehalt weit hinter jenem der Nacht zurück. Für 0:5 m Tiefe beträgt dieser Unterschied noch 3 :95°%/,., in 1 m nur 0:08°/yo, steigt aber dann in 5m wieder auf 0-40°/,, und am Grunde sogar auf 0:60°%/,, und beläuft sich im Mittel der ganzen Wassermasse (vergl. Tabelle 22) auf 0:65°),,. Die Änderungen mit der Tiefe erklären sich aus der Salzgehaltsschichtung. Wo sich der Salzgehalt rasch ändert, muß die Wirkung der Vertikalzirkulation groß sein. Dies ist nun der Fall an der Grenze der drei Wasserschichten, und dort treffen wir auch die starken Wirkungen der Zirkulation. Der Temperaturunterschied beider Perioden beträgt für die ganze Wassersäule nur 0:15°, ist also relativ gering. Dies hängt damit zusammen, daß die vertikale Temperaturschichtung ganz anders als die Salzgehaltsschichtung ausgebildet ist. Sie ist nicht nur trotz des schönen Wetters außerordentlich klein — beträgt doch die Abnahme bis zum Grunde nur 2:9° — sondern auch ganz anders auf das Tiefenprofil verteilt. Ein starker Abfall ist nur zwischen 9 und 10 m (1:13°) zu finden, wo also offenbar die obere Grenze des adriatischen Wassers zu suchen ist. Ferner findet man die höchste Mitteltemperatur nicht an der Oberfläche, denn hier tritt ja zeitweise das kalte Timavowasser auf, sondern in zirka 80 bis 90 cm Tiefe. Dafür sollte man in Anbetracht der großen Dichteunterschiede zwischen 1 m und 5 m, der seit längerer Zeit andauernden schönen Witterung und unserer Darlegungen über das geringe Eindringen der Sonnenstrahlung eine rasche Abnahme in dieser Schichte erwarten. Aber sie beträgt nur 0°5° und eine Temperatur von 26°7° ino m Tiefe muß als außerordentlich hoch bezeichnet werden. Noch eine zweite Tatsache ist sehr auffallend: die rasche Änderung der Temperatur (und Salzgehalts)amplitude 1 Es muß übrigens um diese Zeit ein ganz leiser Luftzug aus nördlicher Richtung geweht haben, denn der Seewind (SW) geht über N in Landwind über und bereits um 7N p. machte sich am Beobachtungsort Landgeruch bemerkbar. 206 A. Merz, Tabelle 22. Eintritt der Extremwasserstände in Grado und Barbana. . J Eintritt in Verspätung in Barbana gegen- : über Grado BESBEiehiiug en Grado, reduziert nach | : = { reduziert nach Barbana —= Triest | Pola Triest | Pola DR ır 17./VII. 1905 HW 10h 25m a.m.| 11h a.m. 11h 30m a. m. Ih 05m ob 3om > 17./II1. 1906 NW 10h 20ma.m.| 10 a.m. 102 30m a. m. oh 10m ? oh 30m HW _ 2b 30m p.m.| 835 30m p.m. — om xl 6. bis 7]. 1908 NW 6h I5ma,m 6h A5ma.m.| 75 45ma,m. 1b 3om Ihom HW 125 m. 11h 25ma.m.| 12h 45m p.m. oh 45m ih 20m NW 6h 55m p.m 7h 30m p.m.| 8h 30m p.m. Ib 35m ih om HW ib 20m a. m 2h 35ma.m.| 35 30ma.m. 2b 10m ob 55m XII 14. bis 15./VII. 1908 HW 10h 50ma. m.) 11h 20ma.m.) 12h 30m p.m. 1b 40m ih 10m NW sh 50mp.m.| 4b 10mp.m.| 55h 15mp.m. 1h 25m 1b 05m HW g9h 20m p. m 9b 35m p.m.| 11h 30m p.m. 2ı om ih 55m NW 4h 50ma. m 5h 40ma.m.| 66 15 a.m. ih 25m oh 35m Mittel — — = — 14h 1:05 mit der Tiefe. Sie beträgt an der Oberfläche 47°, in Im 1'4° und in 5m Tiefe nur mehr 0°5°, steigt aber bis zum Grunde wieder auf 2°. Das Wasser in 5 m Tiefe hat also nicht nur eine sehr hohe, sondern auch eine sehr konstante Temperatur. Verfolgt man nun seinen Temperaturgang im einzelnen, so bemerkt man, daß das Minimum zu Beginn, das Maximum am Schlusse der Beobachtung liegt, ferner daß, von kleinen regelmäßigen Schwankungen, die wir noch besprechen werden, abgesehen, die Temperatur während der ganzen Nacht vollständig gleich bleibt und der Anstieg fast ausschließlich auf den Nachmittag des zweiten Beobachtungstages, und zwar in die Zeit des Südwestwindes fällt. Die Erklärung all dieser Erscheinungen ergibt sich auf folgende Weise. Die Dichtedifferenzen gegen die Oberfläche sind so bedeutend, daß ähnlich wie bei den ungarischen Kochsalzseen eine nächtliche Auskühlung durch Konvektion gänzlich ausgeschlossen ist.! Ausstrahlung und Leitung sind aber zu vernachlässigen. Andrer- seits tritt aber auch im Laufe nur eines Tages keine merkbare Erwärmung durch Sonnenstrahlung ein, denn deren Wärmewirkung ist nach unseren bisherigen Ergebnissen innerhalb so Kurzer Zeit in dieser Tiefe bereits ganz unbedeutend. Der um 1" p. beginnende Anstieg ist vielmehr auf die Wirkung des Seewindes zurückzuführen. Das ergibt sich übrigens auch aus unserer Beobachtung. Denn die rasche Temperatursteigerung an der Oberfläche zwischen 11" und 12" a. die auf Sonnenstrahlung beruht,? tritt bereits in 0:5m Tiefe sehr abgeschwächt auf? und in 1m Tiefe beträgt die Steigerung bloß 005° Hier und in 5m Tiefe erhebt sich die Temperatur erst mit Eintritt des Seewindes. Die hohe Mitteltemperatur in der Schichte zwischen 0O°5 und 5m erklärtsich mithin daraus, daß die Hauptursache der Abkühlung, die nächtliche Konvektion, ausgeschaltet und auch die Aus- strahlung durch die zeitweise Überlagerung mit einer Süßwasserdecke sehr vermindert ist,, während infolge der geringen Mächtigkeit der letzteren (unter 0'2 m) die Sonnen- strahlung in O°5 bis Im noch erwärmend wirken kann, wobei sich ihre Effekte allmählich summieren. Durch die Wirkung des Windes wird dann diese unmittelbar unter der Ober- schichte angehäufte Wärme auch in größere Tiefe getragen. 1 Dies gilt nur für 5 m Tiefe, während bis zu 1 m Tiefe gelegentlich Konvektion möglich ist. 2 Der Anstieg von 9% bis 11h a. beruht auf dem Zurückweichen der Süßwasserdecke. 3 Man darf nicht die Differenz der Werte von 11h a. mit 124 m. vergleichen, da in letzterem Werte sich die Wirkung, der Strahlung mit derjenigen einer sehr kräftigen submarinen Welle summiert. Hydrographische Untersuchungen im Golfe von Triest. 207 Wir haben bereits erwähnt, daß in 5m Tiefe endlich noch sehr regelmäßig kleine Temperatur- schwankungen etwa mit einer Periode von 4" auftreten. Sie finden sich ferner auch in lm und mit besonders stattlicher Amplitude in 0:5 m Tiefe, da hier die vertikalen Temperaturunterschiede zum Teil sehr große Beträge erreichen. Einzelne Spuren sind aber bis zum Grunde zu verfolgen. Im Salzgehalt treten Schwankungen derselben Periode auf und lassen sich durch alle Tiefen nachweisen, sind aber ebenfalls an der oberen Grenze des Bankwassers am stärksten ausgebildet. Außerdem tritt eine unter- seeische Welle von viel größerer Periode (zirka 12") und Amplitude an der Grenze des adriatischen und des Bankwassers auf, wie die von 12" n. an durchgeführten Temperaturbeobachtungen in 10 m Tiefe beweisen. Stark gedämpft ist sie auch in 9 m Tiefe und am Grunde erkennbar. Hier aber wiegt eine andere Erscheinung noch größerer Periode vor, indem die Temperatur vom Beginn der Beobachtung bis 10" a., also durch 17" und zwar um 2° fällt, während der Salzgehalt um 1'8°/,, steigt. Weiterhin ist diese Erscheinung, die sich auch in Y9und 10 m Tiefe nachweisen läßt, durch das Auftreten der erwähnten sroßen Grenzwelle gestört. DreiWellensysteme verschiedener Periodesindalso am Beobachtungstagevorhanden von denen die beiden erstbehandelten eine enge Beziehung zu den Grenzflächen der drei Wasserschichten aufweisen, die aber alle durch die ganze Wasse*masse ihre Wirkung, wenn auch bedeutend abgeschwächt, geltend machen und so das verwirrende Bild der Tafel IV hervorrufen. In jeder Wasserschichte sind es aber andere Faktoren, die für den Gang des Salzgehaltes und besonders der Temperatur den Ausschlag geben. An der Oberfläche sind die Winde für die enormen Schwankungen maßgebend, denn sie bringen oder vertreiben die Süßwasserdecke. Für die Mittelschichte (Bankwasser) ist die Unterbindung der Konvektion und Ausstrahlung bestimmend für die geringe Veränderlichkeit der Temperatur, die nur durch das Auf- treten von Grenzwellen gegen die Oberschichte etwas erhöht wird. In der Bodenschichte (Adriatisches Wasser) erzeugen dagegen große Grenzwellen gegen das Bankwasser und Seiches wieder bedeutende Tagesschwankungen. Welches die Ursachen dieser Wellenbildungen in unserem Falle sind, kann natürlich nicht mit Sicherheit angegeben werden. Zur Bildung Helmholtz’scher Wellen wäre jedenfalls reichliche Möglichkeit geboten. Denn unsere Strömungsmessungen ergeben eine in der Regel um 180° verschiedene Richtung der Unterströmung (bereits in 5 m), die meist aus Südost kommt, und der Oberflächenströmung, die mit den Winden dreht, aber daneben stets noch eine nördliche Komponente aufweist. Die Temperatur- und Salzgehaltsbewegung am Grund scheint auf einer Seiche zu beruhen und auch für die Grenzwellen zwischen Bank- und adriatischem Wasser könnte man Seiches des Golfs von Monfalcone annehmen. Eine gewisse Beziehung zu den Gezeiten könnte man auch hier erkennen. Interesse verdienen auch die Beziehungen zwischen L.uft- und Wassertemperatur. Im Mittel ist die Luft (0:1 m) um 1:°1° kühler als die Wasseroberfläche. Die Differenz ist also für einen heiteren Sommer- tag außerordentlich groß und beruht auf den eigentümlichen Verhältnissen an unserer Beobachtungsstation. Nachts sinkt die Oberflächentemperatur des Wassers nur wenig, da ja die vom Landwinde erzeugte Vertikal- zirkulation an die Oberfläche wärmeres Wasser aus der unterlagernden Schichte heraufbringt, wodurch der Einfluß der Ausstrahlung teilweise kompensiert wird. Die Lufttemperatur sinkt aber um diese Zeit bis 3° unter die Tnmperatur der Wasseroberfläche, denn wir befinden uns nahe der Karstküste von der der kräftige Landwind die erkalteten Luftmassen herabbringt. Aber trotzdem macht sich der erwärmende Einfluß des Meeres noch deutlich bemerkbar, indem die Temperatur in O°1 m nachts um 0:3° höher als in 2 m Höhe über dem Meere ist. Bei Tag aber, wenn der Wind von der See kommt, schließt sich die Luft- temperatur enge an die Wassertemperatur an und selbst in den Perioden der Ausbreitung der kalten Süßwasserdecke fällt die Lufttemperatur zugleich mit der Wassertemperatur. Diese Koinzidenz beweist, in ausgezeichneter Weise, in welch hohem Maße die Temperatur der Luft von der Tempe- ratur der Unterlage beeinflußt wird. Es ist daher bei der großen Amplitude der Wasseroberfläche (4:7°) begreiflich, daß die Tagesamplitude der Lufttemperatur am Beobachtungsorte (5:3°) nicht viel kleiner als in Triest (64°) ist. Ja, legt man die Lufttemperaturen für 2m Höhe dem Vergleiche zugrunde, Denkschr, der mathem.-naturw. Kl. Bd. LXXXVIL. 28 208 A. Merz, so beträgt der Unterschied gegen Triest bloß 0:7°. Denn auch hier läßt sich wieder konstatieren, daß dieser kleine Höhenunterschied genügt, um die Tagesamplitude um O0°4° zu erhöhen. ıı. Station XII’ (Nr. 1 des Juli 1908). (Vergl. Tabelle XIII und Tafel V.) Position: 45° 42’ 14” nördlicher Breite; 13° 25’ 24” östlicher Länge v. Gr. (Lagune von Grado, Kanal von Barbana), Wassertiefe 5 bis 6 m. Beobachtungszeit: 1908, 14./VIl. 7" a. m. bis 15./VIl. 7" a. m. Witterungsverhältnisse: Unter dem Einflusse eines sekundären Minimums, das zu Beginn der Beobachtung von der Poebene bis in die ungarische Tiefebene reicht, bis zum Morgen des 15./VIl. sich aber auf Ostungarn und Siebenbürgen verschoben hat, während gleichzeitig ein Maximum über Frankreich nachrückt, herrschen im ersten Drittel der Beobachtung bei stärkerer Bewölkung (4) meist südwestliche Winde, worauf bei Windstille Aufheiterung eintritt. Nachts wehen von 11" p. bis 3" a. stoßweise östliche Landwinde. | Gezeiten: Hochwasser: 14./VII. 12% 30% p. m. Niedrigwasser: 14./VIl. 5° 15” p. m. » 14./VII. 11” 30% p. m. >» ta/VvIL 6: 1502 m. (Am Beobachtungsort.) Die Wasserstandsdifferenz zwischen der Mittagsflut vom 14./VIl. und der Frühebbe vom 15./VI. betrug an den Kaistufen des Klosterhafens von Barbana zirka 1:5 m. : Diese und alle folgenden Beobaehtungsstationen liegen in den Lagunmen Sie zeigen Verhältnisse, die sich scharf von denjenigen im offenen Golfe unter scheiden und in enger Beziehung zum Formensehatz der Lagunen und dessen Wirkung auf die Gestaltung der Gezeiten stehen. Die Morphologie unseres Gebietes bedingt es, daß seine Physiognomie vollständig vom Phasenwechsel der Gezeiten beherrscht wird. Denn die engen Kanäle können das bei Steigendwasser vom Golfe einströmende Flutwasser nicht fassen, es tritt aus seinen Bahnen heraus und überflutet die zwischenliegenden Teichflächen, so daß vor unseren Augen eine weite, nur durch kleine Schlamminseln unterbrochene Wasserfläche ent- steht. Beginnt aber der Wasserstand zu sinken, dann strömt das Wasser durch die Kanäle denselben Weg wieder zurück, die Teichflächen leeren sich allmählich, ihr letzter Wasserrest fließt in Form kleiner, rasch hinschwindender Bäche, die schöne Beispiele eingesenkter Mäander bieten, den Kanälen zu, bis bei Niedrigwasser eine weit ausgedehnte schlammige Landfläche vor uns liegt, die nur durch ein Netzwerk von Kanälen unterbrochen ist. — Für unseren Beobachtungsort ergeben die Strömungsbeob- achtungen, daß das Flutwasser durch den Kanal Primero gegen denselben und noch weiter südwestlich gegen Grado vordringt und daß das Wasser auf demselben Wege wieder zurückebbt. Da nun Barbana sowohl von der Mündung des Kanals Pietro d’Orio, der den vom Beobachtsort gegen Grado führenden Kanal dell’ uomo morto aufnimmt, als von der Mündung des Kanals Primero in den Golf gleich weit ent- fernt ist (zirka 12 km), so beweist die angegebene Richtung der Gezeitenströmung, daß die Gezeitenwelle die Mündung des Kanals Primero früher als diejenige des KanalsPietro d’Orio erreicht, daß also die bei Salvore in den Golf eintretende Flutwelle den ganzen Golf umkreist und nicht etwa eine Hauptwelle vorher Grado auf direktem Wege erreicht. Aus unseren Beobachtungen über Eintritt von Hoch- und Niedrigwasser läßt sich ferner durch Vergleich mit den Werten für Triest und Pola die Verzögerung der Gezeitenwelle in den engen und relativ seichten Lagunenkanälen berechnen. Bringt man an den Werten für Triest (nach Grablovitz) eine Korrektur von + 0°4", an denjenigen für Pola eine Korrektur von + 1" an, so erhält man die Hoch- und Niedrigwasserzeiten für Grado. Stellen wir sie mit den ‘Zeiten der Extremwasserstände zusammen, die sich aus unseren Beob- achtungen bei Barbana (II, X’, XT, XIII) ergeben (Tabelle 22), so zeigt sich, daß hier die Extreme gegen- über den von Pola abgeleiteten Werten im Mittel eine Verspätung von 1 Stunde, gegenüber den von Triest hergeleiteten Werten um 1:4 Stunde aufweisen. Wir dürfen annehmen, daß der erste Wert der Hydrographische Untersuchungen im Golfe von Triest. 209 Wahrheit näher kommt, da dem Vergleiche Barbana-Pola nur beobachtete Werte zugrunde gelegt wurden, während für Triest größtenteils nur die im »Annuario marittimo« niedergelegten, berechneten Werte zur Verwendung gelangen konnten. Diese ganze bedeutende Verspätung wird also dadurch hervorgerufen, daß die Flutwelle einen 12km langen Weg durch einen zirka 5 bis 6 m tiefen, 75 bis 150 m breiten Lagunenkanal zurücklegen muß. Denn würde der offene Golf bis Barbana reichen, so müßte die Flutwelle hier mindestens zur gleichen Zeit wie in Grado, das etwas westlicher liegt, eintreffen. — Gruppiert man ferner die Differenzen Grado (reduziert nach Pola)—Barbana nach den Extremwasserständen unter Weg- lassung der vereinzelt stehenden Hochwasserangabe der Beobachtung Il}, so ergibt sich eine mittlere Verspätung von 1" 16” für Hochwasser und von 50 m für Niedrigwasser. Dieses Ergebnis stimmt voll- kommen mit den in den venetianischen Lagunen gemachten Erfahrungen überein, daß die Dauer von Steigendwasser größer als die Dauer von Fallendwasser ist. ! Wie die Form, Phasendauer und Verzögerung der Gezeitenwelle durch die Morpho- logie der Lagunen bedingt wird, so werden Temperatur- und Salzgehalt sowohl nach ihrem täglichen Gange alsnach ihrer vertikalen Anordnung durch diese eigenartige Gestaltung der Gezeiten in ausschlaggebender Weise beeinflußt. Die Lebhaftigkeit der Gezeitenströmungen in den engen Lagunenkanälen, die am Beobachtungs- tage infolge der bedeutenden Gezeitenamplitude (zirka 1’5 m; am 13./VII. 10" 48” p. trat Vollmond ein) noch mehr als gewöhnlich fühlbar ist, läßt keine bedeutenden vertikalen Temperatur- und Salzgehalts- differenzen aufkommen. Die mittlere Temperaturabnahme bis zum Grunde beträgt bloß 0°12°, die Salz- gehaltszunahme nur 0 °06°%),.- Unsere Beobachtung zeigt ferner deutlich, daß die Differenzen um so geringer sind, je rascher die Strömung ist. So betragen die Temperaturunterschiede in der Wassersäule im Mittel der Beobachtungen mit sehr starker Strömung (9 a., 7" p., 2" bis 3" a.) 0:035°, im Mittel der Beobachtungen mit sehr schwacher oder ohne Strömung (12" m. bis 2" p., 5" p., 10% p. bis 12" n., 4" a. bis 7" a.) aber fast zehnmal so viel, nämlich O0:29°. Da nun die Strömungen am stärksten bei Mittelwasser, am schwächsten bei den extremen Wasserständen sind, so sind in der Regel die Differenzen bei Mittelwasser kleiner als bei Hoch- und Niedrigwasser. Wird die vertikale Anordnung der Temperatur und des Salzgehaltes durch die Kraft der Gezeiten strömungen bestimmt, so beherrscht den täglichen Gang dieser Elemente der Wechsel von Ebbe und Flutströmung. Um dies nachzuweisen, vergleichen wir am besten den Gang der Lufttemperatur, der von den Gezeiten unabhängig ist, mit dem der Wassertemperatur. Die Luft- temperatur (vergl. Tafel V) steigt vom Beginn der Beobachtung bis 12" mittags (26'0°), beginnt aber alsdann bei zunehmender Bewölkung und Windstärke zu sinken und erreicht um 4" a. m. ihr Minimum (21'9°). Der folgende Anstieg bis 7" a. ist infolge des heiteren windstillen Wetters sehr groß, er beträgt 1'8°. Das sekundäre Maximum um 5# p. erklärt sich aus der eingetretenen Windstille und Aufheiterung, das sekundäre Minimum um 1" a. aus dem Drehen des Ostsüdost auf Ostnordost. — Der Gang der Wassertemperatur ist aber ein ganz anderer ? (vergl. Tafel V und Tabelle 23). Denn statt eines Absinkens von 12" m. an, finden wir einen überraschend scharfen Anstieg (um 184° in zwei Stunden!) und die Wassertemperatur bleibt nun bis zum Schlusse der Beobachtung hoch über der Lufttemperatur. Andrerseits dauert der Temperaturabfall, der um St p. scharf einsetzt, bis5" a. an und auch bis zum Schlusse der Beobachtung zeigt sich keine nennenswerte Steigerung der Temperatur. Es ist demnach für die rasche Erhöhung der Lufttemperatur ab 4" a. kein Äquivalent in der Wassertemperatur zu finden. Diese Gegensätze nötigen zu dem Schlusse, daß auf die 1 L. de Marchi, La Marfologia Lagunare e il Regime Stationario di Marea Atti R. Ist. Ven. 1904/5, Tom. LXIV, Part. sec., p- 708 ff. 2 Die Darstellungen der Tafel V u. und der Tabelle 23 repräsentieren Mittelwerte der Wassertemperatur und des Salzgehaltes für die ganze Wassersäule, die auf Grund der Kombination (a + 3b + 4c + 2d): 10 gebildet wurden. Hierbei bedeuten a, b, c, d die Messungen in O m, 1m, 3m und am Grunde. Wir erhalten dadurch sehr sichere und auch vollkommen einwandfreie Werte, da der Gang in allen Tiefen fast ausnahmslos gleichsinnig ist. 28* 210 A. Merz, Tabelle 23. Abweichung der Stundenmittel der Temperatur und des Salzgehaltes vom Tagesmittel an Station XIIT. 5; I zha. sh 9gh | 106 11h 12h m. Mi: P- 2h | 3h | 4b | 5h 6h Temperatur 1 —1"27 | —-1:00 | —:92 | — 54 — 45 | — 45 — 07 | 1:39 | —+1'32 | +1'12 | —+1'33 | +1'36 Salzgehalt "35 | — 09 | — 43 — 24 | | —+:'02 | —+'175 - —— 7ap. | $h | 95 | 10h 11h 12h m. Iha. | 2h | 3h 4h | 5h 6 7a Temperatur —+1'39 | —+1'25 | +51 | —+'02 | — 18 — 20 — 22 — "42 | —'72 | —1'05 | —1'14 | —1'12 Fr® Salzgehalt — 01 | | — 22 | | — 02 +04 | | +80 | +25 | Wassertemperaturen Faktoren einen bestimmenden Einfluß haben müssen, die für die Luft nicht in Betracht kommen. Und das sind, wie wir im folgenden zeigen werden, die Gezeitenströmungen. Von 7" a. bis 12" m. herrscht Steigendwasser. Es dringt daher Wasser aus dem Golfe in die Lagunenkanäle ein und die Temperaturzunahme am Beobachtungsorte ist eine ganz allmähliche, da ja auch die Temperatur im offenen Golfe nur langsam steigt und außerdem durch die lebhafte Strömung eine Mischung des Oberflächenwassers mit der darunter liegenden Wasserschichte erzeugt wird. Um 121/," p. beginnt das Wasser zu fallen und gleichzeitig die Temperatur enorm zu steigen. Denn die bei Hochwasserstand auf den Teichflächen weit ausgebreitete aber nur einige Dezimeter mächtige Flutwasser- schichte hat sich unter der Mittagssonne außerordentlich erwärmt und strömt nun bei Fallendwasser in die Kanäle und durch diese zum Meere ab. Der Anstieg erfolgt in der Tiefe später als in der Oberschichte, so daß um 1" p. relativ große Temperaturunterschiede (1°) zwischen oben und unten bestehen. Das erklärt sich daraus, daß einerseits bei der schwachen Strömung zur Zeit des Phasenwechsels die Wirkung der Strahlung auf die Oberschichte sich geltend machen kann und andrerseits die Ebbeströmung offenbar erst allmählich bis zum Grunde der Kanäle durchgreift. Von 2" p. ab ist der Verlauf der Wassertemperatur ähnlich dem der Lufttemperatur. Denn in der mit fortschreitender Ebbe allmählich dünner werdenden Wasserschichte der Teichflächen kommen natürlich die meteorologischen Einflüsse immer kräftiger zum Ausdruck. Es macht sich daher die zunehmende Windstärke und Bewölkung auch in den Wasser- temperaturen geltend, die nun bis 4" p. fallen und dann gegen 5" p. ebenso wie die Lufttemperatur wieder zunehmen. Nach 5" p. beginnt das Wasser zu steigen, die Temperatur bei zunehmender Strömung zu fallen und zwar in der Oberschichte wieder früher als in der Unterschichte. Der Abfall ist besonders rasch von 8" bis 10” p., da um diese Zeit, wie wir noch sehen werden, der Temperaturabfall überhaupt am raschesten erfolgt, ferner gleichzeitig nordöstlicher also kühler Wind einsetzt und endlich auch die Kanäle sich ganz mit kühlerem Meerwasser gefüllt haben. Zwischen 11" p. und 12” n. tritt abermals Strom- wechsel ein. Um diese Zeit sind natürlich die Strömungen sehr schwach, die Temperaturänderungen daher gering, zumal der vom Meere kommende warme Ostsüdost eine stärkere Abkühlung hintanhält. Mit zunehmender Ebbeströmung nimmt aber die Temperatur rasch ab. Denn auf den nächtlich über- fluteten Teichflächen hat sich nun im Gegensatz zu den Verhältnissen um die Mittagszeit das Wasser Hydrographische Untersuchungen im Golfe von Triest. 211 sehr stark abgekühlt und fließt nun durch die Kanäle ab. Zum raschen Sinken der Temperatur von 1" bis 4» a. tragen allerdings auch die wieder auftretenden nordöstlichen Winde bei. Doch dauert die Temperatur- abnahme so lange als eine nennenswerte Ebbeströmung vorhanden ist, also bis zirka 5" a., obwohl schon bald nach 3” a. Windstille eintritt. Noch prägnanter als in der Temperatur macht sich der Wechsel der Gezeitenströmungen im Salzgehalt bemerkbar. Verfolgen wir seine Änderungen in Beziehung zu den Strömungen, so ergibt sich sehr deutlich, daß bei Steigendwasser der Salzgehalt stets ab-, bei Fallendwasser stets zunimmt. Da es sich in letzterem Falle stets um das von den Teichflächen abfließende Wasser handelt, so ergibt sich, daß diese die Funktion natürlicher Salinen haben, denn das auf ihnen seicht ausge- breitete Wasser erhöht besonders unter dem Einfluß der Winde und Sonne seinen Salzgehalt und das Wasser verläßt die Lagunen bei Fallendwasser salzreicher als es bei Steigendwasser eingeströmt ist. Sehr deutlich zeigt sich auch der Einfluß der Winde auf die Verdunstung. Denn die Steigerung des Salzgehaltes ist im Laufe der Nachmittagsebbe am größten von 1" bis 3? p., zur Zeit der größten Windstärke, und während der Frühebbe sind die beiden Perioden mit trockenen nordöstlichen Winden (9" bis 10" p., 1? bis 3®a.) durch starke Erhöhung, die Zeit des feuchten Ostsüdost durch schwache Zunahme des Salzgehaltes bezeichnet. Aus dem niedrigen Salzgehalt (33:00 bis 33°40°/,,) und der Temperatur des einströmenden Wassers läßt sich ersehen, daß das Flutwasser aus dem nordöstlichen Teile des Golfes kommt, wodurch unsere oben aufgestellte Annahme, daß die Flutwelle den ganzen Golf umkreist, neuerdings bestätigt wird. - Wir sehen also hier den täglichen Gang von Temperatur und Salzgehalt in hohem Grade durch die Gezeiten beeinflußt. Die tägliche Amplitude ist daher von der Oberfläche bis zum Grunde fast gleich groß (vergl. Tabelle XII) und die vertikalen Differenzen sind sehr gering. Die raschen Gezeiten- strömungen in den Kanälen erzeugen eine sehr große Annäherung an die analogen Verhältnisse in Flüssen. Die täglichen Amplituden werden umso größer sein, je bedeutender die Temperatur- und Salz- gehaltsunterschiede zwischen der Lagune und dem offenen Golfe und je kräftiger die Gezeiten entwickelt sind. Da sich die Gezeiten gegen den Sonnentag täglich um zirka 50 Minuten verspäten, so werden sich auch die Temperatur- und Salzgehaltskurven gegenüber dem Sonnenstande verschieben und die hohen Temperatur (und Salzgehalts)werte werden selbst bei ruhigem, heiterem Wetter nicht wie im freien Meere stets auf dieselbe Tageszeit fallen. Eben dadurch muß aber auch die Form und Amplitude der Kurven modifiziert werden, denn die Erwärmung respektive Abkühlung des Flutwassers auf den Teich- flächen wird umso bedeutender sein, je mehr sich das Hochwasser der wärmsten respektive kühlsten Tageszeit nähert. Wir werden im Folgenden selbSt noch mehrere der hier angedeuteten Fälle kennen lernen. Jedenfalls dürfte aber schon das Angeführte genügen, um darzutun, wie sehr der tägliche Gang der Temperatur in den Lagunen durch die eigenartige Morphologie dieses Gebietes gegenüber einer freien Wasserfläche verändert und kompliziert wird. 12. Station II’ (Nr. 23 des Juli 1905). (Vergl. Tabelle II.) Position: Wie bei der vorhergehenden Beobachtung. Beobachtungszeit: 1905, 17./VII. 6" a. m. bis 4" p. m. Witterungsverhältnisse: Es herrscht über ganz Südeuropa gleichmäßig hoher Luftdruck; am Beobachtungstage sind bei heiterem Wetter Land- und Seewind regelmäßig entwickelt. Gezeiten: Hochwasser: 11" 30” a. m. (Am Beobachtungsort.) Die Beobachtung fand am Tage nach Eintritt des Vollmondes statt, daher waren die Gezeiten kräftig entwickelt und ihr Einfluß auf den Temperatur- und Salzgehaltsgang sehr bedeutend. Bei Beginn der Beobachtung hatte das Wasser nach tiefer Ebbe bereits wieder zu steigen begonnen. Mit zunehmen- 212 A. Merz, der Flutströmung verringern sich die ohnedies nur unbedeutenden vertikalen Temperatur- und Salz- gehaltsdifferenzen noch mehr (10" a. Temperatur von der Oberfläche bis zum Grunde (9-4m) 257°, Salzgehaltsdifferenz 0°27°/,,). Die Teichflächen füllen sich mit Wasser, das sich hier bei fast völliger Windstille und sehr schwach bewölktem Himmel ganz enorm erwärmt. Und wie nun mit Eintritt von Fallendwasser der Abfluß von den Teichflächen beginnt, erhebt sich die Oberflächentemperatur in zwei Stunden (12" m. bis 2” p.) um 3°4°, die Temperatur in I m Tiefe sogar um 3-8°. Auch hier greift, wie bei der vorhergehenden Beobachtung, die Ebbeströmung erst allmählich in die Tiefe, so daß der Anstieg in 3m und am Grund erst um 1" p. m. beginnt, dann aber im Laufe von 2" ebenfalls Werte von 3-5° respektive 3°1° erreicht. Es beträgt daher die Temperaturdifferenz zwischen Oberfläche und Grund um 3" p. nur mehr 1°0°, während sie in der Zeit, wo der Abflußvorgang noch auf die Oberschichte beschränkt war, bis auf 3:0° stieg. Die mittlere Temperaturabnahme bis zum Grund beträgt aber nur 0°8°, und sie ergäbe sich noch viel kleiner, wenn sich die Beobachtung auch auf die Nacht erstrecken würde. Zur Zeit des Phasenwechsels, zwischen den beiden besprochenen Temperaturperioden, macht sich ein merk- würdiger Abfall der Temperatur in allen Schichten bemerkbar, der schwer zu erklären ist. Man könnte daran denken, daß um diese Zeit, wo die G£zeitenströmung fast ganz aufhört, die kühlere von Grado kommende Unterströmung, die wir in den folgenden Beobachtungen X’ und XI’ nachzuweisen in der Lage sein werden, die Herrschaft gewinnt. Auch der Salzgehalt zeigt deutlich die Einwirkung des Phasenwechsels, indem er bei Entleerung der Teichflächen aus den Gründen, die bei der vorher besprochenen Beobachtung ausgeführt wurden, stark zu steigen beginnt. Die folgenden Zahlen geben die Stundenmittel des Salzgehaltes nach der a Kombination IE +1 55+2c+ a) :5, in dera,b,c, d die Beobachtungen an der Oberfläche, in I m, zZ 3m und am Grund bedeuten. Keiten 202.00 302320. 8 102 Ihgb® 2m! ESP. Du Salzgehalt °/,, 28:98, 30-01, 30:12, 30:29, 30-46, 30:63, 30:60, Man erhält darnach als mittleren Salzgehalt für Steigendwasser (6" a. bis 10" a.) 30:04%/,,, für Fallendwasser (12° m. bis 2" p.) 30°57% go: Betrachten wir schließlich noch die Beziehungen zwischen Luft- und Wassertemperatur, so zeigt sich, daß trotz der heiteren Witterung und obgleich sich die Beobachtung nur auf die Tagesstunden erstreckt, die Lufttemperatur im Mittel um 14° kühler als die Wassertemperatur ist.! Es erklärt sich diese hohe Differenz, die im scharfen Gegensatz zu den Verhältnissen im offenen Golfe bei ähnlicher Witterung steht, vor allem daraus, daß die Luft der hohen Erwärmung des Wassers auf den Teichflächen, die in den Mittagsstunden fast 29° erreicht, nicht folgen kann, zumal ihr der lebhafte Seewind bedeutende Abkühlung bringt. Sie erreicht im Maximum nur 26°2°. Es ist daher auch die Amplitude der Wasser- temperatur mit 3:8° (selbst am Grunde noch 3'2°) sogar etwas größer als die Amplitude der Luft- temperatur (3:7°). Bei Hinzunahme der Nacht, in der die Lufttemperatur tief herabsinkt, ändert sich allerdings das Verhältnis und für die Beobachtung XIII’ betragen die Amplituden 2:75° respektive 41°. Ausschlaggebend sind, wie dort ausgeführt, die Temperaturdifferenzen zwischen Golf und Lagune, die Zeiten der Hochwasserstände und natürlich die Witterungsverhältnisse. 13. Station XI’ (Nr. 2 des Februar 1908). (Vergl. Tabelle XI und Tafel VI.) Position: Wie bei der vorhergehenden Beobachtung. Beobachtungszeit: 1908, 6./Il. 7? a. bis 7./I. 7" a. 1 Für die vorhergehende Beobachtung beträgt dieser Unterschied 19°. Hydrographische Untersuchungen im Golfe von Triest. 213 Witterungsverhältnisse: Der Kern einer mächtigen Antieyklone liegt über dem Atlantischen Ozean, der Luftdruck nimmt gegen Nordosteuropa ab. Daher herrschen an der nördlichen Adria schwache nördliche Winde, die infolge der lokalen Luftdruckunterschiede zwischen Land und Meer bei Tag gegen West, in den späteren Nachtstunden nach Ost abgelenkt werden. Von Sonnenuntergang bis Mitternacht tritt zunehmende Bewölkung auf, wodurch die weitere Abkühlung des Landes verhindert wird, so daß in dieser Zeit die Winde fast völlig abflauen. Gezeiten: Hochwasser: 6./ll. 12" 45% p.m. Niedrigwasser: 6./lI. 7% 45” a. m. > 711932 302 arms » 618 302 pam: (Am Beobachtungsort.) Diese Beobachtungsserie bestätigt in ausgezeichneter Weise die Ergebnisse aus Station XIII. Die Erscheinungen sind natürlich durch die winterlichen Verhältnisse, welche diese Station repräsentiert, entsprechend modifiziert. Dies drückt sich vor allem darin aus, daß die Flutströmung nicht kühles sondern relativ warmes Wasser bringt, da im Winter der offene Golf warm, die seichten, inselbesäten Lagunen kalt sind. Zu Beginn der Beobachtung herrscht Ebbe. In den Lagunenkanälen liegt das von den Teichflächen abgeflossene kalte salzreiche Wasser. Die vertikale Temperaturabnahme und Salzgehaltszunahme ist relativ groß, denn die Strömung ist bei Gezeitenwechsel sehr unbedeutend. Es kann daher der kühle salzreiche Unterstrom, der — vielleicht unabhängig vom Gezeitenphänomen — aus der Richtung von Grado kommt, hervortreten.! Mit zunehmender Flutströmung tritt ein rasches Steigen der Temperatur und starkes Sinken des Salzgehaltes ein und die vertikalen Differenzen werden sehr gering. Der Salzgehalt verhält sich also wie im Sommer, die Temperatur aber entgegengesetzt. Durch das Einströmen von Golf- wasser wird daher die Mitteltemperatur des Lagunenwassers im Sommer erniedrigt, im Winter erhöht, mithin die Jahresamplitude vermindert. Der Salzgehalt wird dadurch stets vermindert, weil die Flutwelle, wie bei Beobachtung XIII’ gezeigt, aus dem wenig salzreichen nordöstlichsten Teile des Golfes kommt und durch die Sandbarren, die den Lagunenkanälen vorliegen, das Eindringen des salzreichen Tiefen- wassers verhindert wird. Überdies bestätigen auch die an unserem Beobachtungstage bei Hochwasser (1" p. und 3" a.) auftretenden Temperaturen (2° bis 3:2°) und Salzgehaltswerte (32:40 bis 32:95%),,); daß das Flutwasser aus dem angegebenen winterlich kalten und salzarmen Gebiete stammt. Denn die Winterbeobachtungen von 1905 zeigen, daß nur gegen den Golf von Monfaleone so niedere Temperaturen und Salzgehalte zu treffen sind, während in den südlichen oder zentralen Teilen des Golfes — wozu auch Beobachtung XII verglichen werden kann — Temperaturen von zirka 8° und Salzgehalte über 38°%/,o herrschen, Verfolgen wir nun die Entwicklung im Laufe des Tages weiter, so sehen wir, daß bei Hochwasser und daher nahezu vollständig fehlender Gezeitenströmung die vertikalen Temperatur- und Salzgehalts- differenzen wieder größer werden. In der Tiefe tritt bereits 1" p. ein schwacher wie die Ebbeströmung gerichteter Strom auf. Wir möchten ihn nicht als beginnende Abflußströmung auffassen, denn diese beginnt, wie wir bei Station XIII bereits gesehen haben, von oben, da ja das Wasser der Teich- flächen bei sinkendem Wasserstande in den Kanälen sich von oben über das Kanalwasser ausbreitet. Außerdem müßten wir dann in der Tiefe einen raschen Anstieg von Temperatur und Salzgehalt noch vor dem Einsetzen an der Oberfläche erwarten. Statt dessen bleiben beide Faktoren fast konstant. Wir haben hier offenbar den bereits erwähnten Tiefenstrom vor uns, der nur beim Stillstehen der Gezeitenströmungen fühlbar wird. Bald beginnt aber die Ebbeströmung lebhaft einzusetzen und Temperatur und Salzgehalt werden wieder gleichförmig und beginnen zugleich zu steigen. Denn Hochwasser trat ja zur Mittagszeit ein und auf den Teichflächen konnte sich bei heiterem Himmel und intensiver Sonnenstrahlung das Wasser stark erwärmen und seinen Salzgehalt konzentrieren. Während aber der Salzgehalt wie begreiflich 1 Die Temperaturbeobachtung für das Bodenwasser um 8h a. wäre darnach als unrichtig, und zwar zu hoch anzunehmen. 214 A. Merz, bis zur Stromumkehr (8 bis 9" p.) steigt, beginnt die Temperatur bereits ab 5" p. zu fallen, da nun die Ausstrahlung die Oberhand gewinnt. Dies drückt sich auch darin aus, daß die seit 10" a. infolge Ein- strahlung stets anotherme Schichtung nun eben infolge der Ausstrahlung kathotherm wird und fast bis zum Schlusse der Beobachtung bleibt, wo sich mesotherme Schichtung einzustellen beginnt. Während Niedrigwasser und schwacher Strömung sind die vertikalen Differenzen wieder groß. Wie nun vom neuen das Wasser lebhafter zu steigen beginnt, werden diese Unterschiede wieder kleiner, der Salzgehalt sinkt, aber die Temperatur steigt bis 12" nachts. Denn die hohe Bewölkung der vorhergehenden Stunden hat die nächtliche Abkühlung der Oberflächenschichten im Golfe, die infolge der geringen winterlichen Dichtenunterschiede und der daher ausgiebigen Konvektion ohnehin nur gering ist, fast ganz unterbunden. Als sich aber nach 12" n. der Himmel aufklärt, da beginnt sich trotz der Flutströmung eine Abkühlung geltend zu machen. Sie ist aber sehr schwach, denn sie entspricht ja der Abnahme im Golfe, die durch den Flutstrom gleichsam in die Lagunen verpflanzt wird. Erst mit Eintritt von Fallendwasser nimmt die Temperatur rasch ab und der Salzgehalt beginnt natürlich zu steigen. Denn nun fließt ja das in den sternenklaren Stunden nach Mitternacht auf den Teichflächen stark erkaltete Wasser durch die Kanäle in den Golf ab. Fassen wir nun die Resultate dieser Betrachtung zusammen, so ergeben sich folgende Sätze über die Wirkung der Gezeitenströmungen auf Temperatur und Salzgehaltin den Lagunen. 1. Die vertikalen Temperatur- und-Salzgehaltsunterschiede werden durch diese Strömungen stark ausgeglichen. So liefern zum Beispiel die Perioden starker Strömung ! eine mitt- lere Salzgehaltszunahme von 0:09°%),,, die Perioden schwacher Strömung aber eine solche von 0°40%,.- 2. Der normale tägliche Temperaturgang wird mehr oder weniger modifiziert. Während im offenen Golfe und überhaupt in Seen und Meeren die Temperaturänderung von Stunde zu Stunde bei gleich bleibender Witterung nur innerhalb enger Grenzen schwankt und die Übergänge sich allmählich vollziehen, wechseln hier unter dem Einflusse der Gehzeitenströmungen Perioden außerordentlich starken Anstieges (zum Beispiel um 3:8° in 2 Stunden; vergl. p. 52) oder Abfalles mit stundenlangen Perioden fast unveränderter Temperatur. Während in Meeren bei unveränderter Witterung die Tempe- ratur stets während derselben Tagesstunden über respektive unter dem Mittel liegt, hängt diesin den Lagunen in erster Linie von der Beziehung zwischen Tageszeit und Gezeiten- phase ab, so daß die Eintrittszeiten der Media periodischen Verschiebungen ausgesetzt sind. Im Falle unserer Beobachtung geht diese Verschiebung so weit, daß der Temperaturgang in direktem Gegensatz zum normalen Temperaturgang von Gewässern und allen bisher bekannten Erscheinungen steht. So bleibt die Temperatur des Wassers von 2" p. bis 3" a. fast konstant, obgleich in derselben Zeit die Lufttemperatur um 3°8° sinkt und trotz vollkommener Aufheiterung und nördlicher Winde ist die Wasser- temperatur selbst um 4" a. noch höher als um 1" p. 3. Die Tagesschwankung der Temperatur ist unter dem Einflusse der starken Erwär- mung auf den Teichflächen bei Tag und der starken Abkühlung bei Nacht sehr groß, erreicht zum Beispiel am Beobachtungstage 3°0°, und nimmt zufolge der lebhaften Strömungen mit der Tiefe nicht ab. 4. Der Salzgehalt schwankt periodisch mit Ebbe undFlut, indem er aus den bereits angeführten Gründen bei Steigendwasser ab-, bei Fallendwasser zunimmt. Auch bei dieser Beobachtung können wir endlich konstatieren, daß die Beziehungen zwischen Luft- und Wassertemperatur nur gering sind, da erstere ja dem Einflusse der Gezeiten entzogen und von den meteorologischen Verhältnissen bestimmt ist. Enorm ist infolge des heiteren ruhigen Wetters der Anstieg von 7" a. bis 3” p.; er beträgt 8°. In dieser großen Amplitude zeigt sich klar, wie hier in den Lagunen der 1 10h a. bis 125 m., 3% bis 4b p., 12h n. bis 2b a., 6 bis 7a. Die Beobachtungen ergeben bereits eine Stunde vor Beginn dieser Perioden starke Strömung, die Wirkung auf Salzgehalt und Temperatur tritt aber erst später ein. Deshalb wurden die zugehörigen Salzgehaltswerte zur Gruppe mit schwacher Strömung geschlagen. Hydrographische Untersuchungen im Golfe von Triest. 215 Gang der Lufttemperatur — zumal bei meist nördlichem Landwind — schon stark durch den Temperatur gang des trockenen Landes beeinflußt wird. Und es weist auch keine Beobachtung im Golfe eine nur annähernd so große Amplitude der Lufttemperatur oder einen ähnlich bedeutenden Überschuß der Luft über die Wassertemperatur (3" p. : 2:0°) auf. 14. Station X’ (Nr. 15 des März 1906). (Vergl. Tabelle X.) Position: Wie bei der vorhergehenden Beobachtung. Beobachtungszeit: 1906, 17./III. 7” a. bis 7" p. Witterungsverhältnisse: Der Luftdruck ist gleichmäßig über die Adria verteilt. Unter dem Ein- flusse eines schwachen Luftdruckmaximums im Nordwesten der Alpen dauern die nördlichen Landwinde bis 2" p. Erst um 3" p. setzt der Seewind ein. Die Bewölkung ist besonders morgens und abends hoch. Gezeiten: Hochwasser: 3% 30" p.m. Niedrigwasser: 10" a. m. (Am Beobachtungsorte.) Diese Beobachtungsserie steht in einem lehrreichen Gegensatz zu den bisher behandelten Lagunen- beobachtungen. Sie fällt nämlich auf Eintritt des letzten Mondviertels, also auf taube Gezeit. ! Infolge- dessen waren die Gezeitenströmungen meist nur sehr schwach entwickelt und ihre oben besprochenen Wirkungen treten zurück, dagegen machen sich andere sonst durch sie ganz oder teilweise unterdrückte Erscheinungen umso fühlbarer. So gelangt die bisher durch die lebhaften Gehzeitenströmungen verdeckte und nur indirekt aus Temperatur und Salzgehalt erschlossene, in der Tiefe des Kanals dell’uomo morto nach Nordost ziehende Strömung nun in den Strömungsbeobachtungen (vergl. bes. 12" m. bis 3" p.) selbst zum Ausdruck. Da sie Temperatur und Salzgehaltsgang in der Tiefe bestimmt, in der Oberschichte aber die Wirkung der Sonnenstrahlung und der Gezeitenströmungen dominieren, so muß der Temperatur- und Salzgehalts- gang in beiden Schichten verschieden und die vertikale Differenz wenigstens zeitweise bedeutend sein. — Bei Beginn der Beobachtung herrschte Fallendwasser. Da der Himmel nachts über bedeckt gewesen war, so hatte sich das Wasser auf den Teichflächen nicht stark abgekühlt und die Oberschichte war nur wenig kälter (015°) als die Unterschichte, die Schichtung mesotherm. Als gegen 9" a. die Bewölkung rasch abnahm, der nördliche Landwind abflaute und die Ebbeströmung gleichzeitig zum Stillstand gelangte, da nahm die Temperatur der Oberfläche infolge Sonnenstrahlung rasch zu (1°2° in 2"), während die Tiefen- schichte ihre Temperatur behielt. Mit Fühlbarwerden der Flutströmung erlitt dieser Anstieg der Ober- fläche für kurze Zeit eine Unterbrechung, da ja in dieser Jahreszeit der offene Golf bereits etwas kühler als die Lagune ist. Um 12" m. machte sich aber wieder eine freilich mäßigere Temperaturzunahme (0:7° in 3%) bemerkbar entsprechend der oberflächlichen Erwärmung des bei schwacher Strömung sich wenig mit dem Tiefenwasser mischenden Flutstromes. Als gegen 4" p. der Ebbestrom einsetzte, da begann die Temperatur an der Oberfläche zu fallen. Diese Erscheinung beruht offenbar auf Kombination dreier Umstände: auf der Zunahme der Bewölkung, der Auffrischung der Winde und auf der Mischung mıt dem kühleren Tiefenwasser infolge lebhafter Entwicklung des Ebbestroms. Die Kraft dieses Ebbestroms erklärt sich bei der geringen Ausbildung der Gezeiten daraus, daß er von oben her durch den lebhaften nun aus Südwest wehenden Wind, vonunten her durch den gleichgerichteten Unterstrom begünstigt wird. Die von 5" p. ab wieder beginnende, bedeutende Erhebung der Wassertemperatur, die diesmal sich in der ganzen Wassersäule bis zum Grund bemerkbar macht, dürfte am ehesten darauf zurückzuführen sein, daß, durch Wind und Ebbeströmung begünstigt, sich nun die Unterströmung bis zur Oberfläche ausbreitet. Allerdings war bisher das Tiefenwasser kühler als die Oberfläche, aber ein Vergleich der Temperatur- 1 In Pola betrug am selben Tage der Wasserstandsunterschied zwischen Frühebbe und Nachmittagsflut bloß 7 cm. Etwas rascher ist alsdann das Sinken bis 8% p. (Ic). Denkschr. der mathem.-naturw. Kl. Bd. LXXXVIl. 29 216 A. Merz, und Strömungsbeobachtungen ab 12" m. beweist, daß bei zunehmender Intensität der Tiefenströmung die Temperatur der Unterschichte ansteigt, so daß man von der außerordentlichen Zunahme und Aus- breitung dieser Strömung ab 4" p. ein bedeutendes Ansteigen der Temperatur erwarten muß. Andrerseits deutet der gleichzeitige Abfall der Lufttemperatur (ab 5" p.) an, daß die Erwärmung nicht von oben aus- gehen dürfte. i Wie der Verlauf der Temperaturen, so verhält sich auch der Gang des Salzgehaltes ! in den beiden Wasserschichten verschieden. In der Oberschichte (O bis 2 m) finden wir bei Fallendwasser stets Salzgehaltszunahme, bei Steigend- wasser Salzgehaltsabnahme, und zwar weicht der Salzgehalt dieser Schichte in ersterem Falle um + 0'26°/,0, in letzterem Falle um — 0°33°/,, vom Mittelwert ab. ? In den Salzgehaltsschwankungen der Unterschichte dagegen erscheinen die Gezeiten nur schwach angedeutet und der Hauptsache nach ist hier der Gang des Salzgehaltes nahezu parallel dem Gange der Temperatur. Der Salzgehalt bleibt also fast unverändert bis 12? und beginnt dann mit zunehmender Unterströmung rasch zu steigen. Mit zunehmender Stärke der Ebbeströmung ab 5" tritt eine stärkere Mischung ein, so daß die Salzgehalts- zunahme in der Tiefe vermindert, an der Oberfläche verstärkt wird. Fassen wir die Ergebnisse zusammen, so ergibt sich folgendes Bild. Beischwacher Entwick- lung der Gezeiten machen sich in der Tiefe der Lagunenkanäle von den Gezeiten unab- hängige Strömungen bemerkbar, die hier Temperatur- und Salzgehalt bestimmen und unter einstigen Umständen bis an die Oberfläche reichen können. Die Gezeitenströmungen beschränken sich auf pie Oberschichte und bestimmen deren Salzgehaltsschwankungen. Dagegen steht der Temperaturgang dieser Schichte in naher Beziehung zur Sonnenstrahlung, da bei sehr schwachen Strömungen die Wasser- mischung nur sehr geringe ist. Infolge dieses verschiedenen Verhaltens der Ober- und der Unterschichte und der geringen Vermischung sind die vertikalen Temperatur- und Salz- gehaltsdifferenzen viel bedeutenderals bei kräftigen Gezeiten. Betrug zum Beispiel die mittlere Temperaturabnahme von der Oberfläche bis zum Grunde am 14. bis 15. Juli 1908 (Station XII) bloß 012°, so beträgt sie an unserem Beobachtungstage 108°; die Salzgehaltsdifferenz war damals 0 :06°/,,, diesmal aber 2:14°/,,. Während endlich bei kräftigen Gezeiten die Tagesschwankung der Temperatur und des Salzgehaltes bis zum Grund gleich groß war, sinkt hier die Temperaturschwankung von 2°60° an der Oberfläche auf 0°85° am Grunde, die Salzgehaltsamplitude von 2°15°%/,, auf O°90%go- Die Lufttemperatur steigt tagsüber bis 2° über die Wassertemperatur. Das bestätigt ebenso wie das entgegengesetzte Verhalten von Luft- und Wassertemperatur von 5" p. ab die schon bei den vorher- gehenden Beobachtungen gemachten Folgerungen, daßin den Lagunen Gang und Höhe der Lufttemperatur nicht mehr durcehdie Wasserflächen sondern. durch dasszamnd bestimmt wird. 15. Station XII (Nr. 29 des Juli 1905). (Vergl. Tabelle III2.) Position: 45° 41’ 42” nördlicher Breite; 13° 21’ 24” östlicher Länge v. Gr. (Lagunenkanal vor dem Turm S. Pietro d’Orio); Wassertiefe je nach Schiffslage 8:5 bis 12 m. Beobachtungszeit: 1905, 18. Juli 6% a. m. bis 7° p. m, 1 Unter den Salzgehaltswerten finden sich mehrere ganz aus ihrer Reihe herausfallende Werte, die aus manchen Gründen (Ausmaß und Richtung der Abweichung, abgeschwächtes Auftreten auch in der benachbarten Tiefe) nicht ohneweiteres als Beob- achtungsfehler aufgefaßt werden können. Doch wurden sie für die Analyse der Beobachtung durch (4) interpolierte Werte ersetzt. fa 2 Die Berechnung erfolgte nach der Kombination (5 +b-+2 ) 1Su0) Hydrographische Untersuchungen im Golfe von Triest. DT. Witterungsverhältnisse: Über der Adria herrscht relativ schwacher Luftdruck und bei süd- westlichen Winden meist trübes, regnerisches Wetter. Gezeiten: Hochwasser: 12% 30” p.m. Niedrigwasser: 6" a. m. (Am Beobachtungsort.) Die bisher besprochenen Beobachtungen entstammten einem Lagunengebiete, das keine Süßwasser- zufuhr besitzt. Die vorliegende Station IIP liegt dagegen in dem Kanal Pietro d’Orio, der das Wasser der Natissa aufnimmt und dem Meere zuführt. Es verbinden sich daher in diesem Gebiete die oben abge- leiteten typischen Lagunenverhältnisse mit Erscheinungen, die auf der Überdeckung des Salzwassers durch Süßwasser beruhen. Allerdings kommen am Beobachtungsorte diese Vorgänge nur mehr sehr abgeschwächt zum Ausdrucke, da wir dort bereits zu weit von der Mündung des kleinen Flusses entfernt sind (0°S km), so daß seine Wirkung nur mehr in einer starken Herabminderung des Salzgehaltes der Oberfläche, nicht aber in einer völligen Aussüßung der Oberschichte besteht. Aber noch in einer anderen Beziehung unterscheidet sich dieses von dem bisher behandelten Lagunengebiet. Es empfängt die Flut- welle nicht wie letzteres durch den Kanal Primero, der sich nur 7 km westlich der Isonzomündung in den Golf öffnet, sondern auf dem viel kürzeren Weg durch den Kanal Pietro d’Orio. Dieser mündet aber über 16 km westlich des Isonzo nahe von Grado. Der Salzgehalt der eindringenden Flutwelle ist daher hier viel größer, während gleichzeitig infolge der aussüßenden Wirkung der Natissa der Salzgehalt des Lagunen- wassers hier geringer als bei Barbana ist. Als Folge davon macht sich hier der Eintritt von Steigend- wasser nicht durch eine Verminderung sondern durch eine Erhöhung des Salzgehaltes bemerkbar. Wie sich nun die Erscheinungen im einzelnen vollziehen, wollen wir aus der Analyse der Beobachtung ersehen. Bei Beginn der Untersuchung herrscht tiefe Ebbe. An der Oberfläche fließt ungehemmt das an der Beobachtungsstelle allerdings schon stark mit Salzwasser vermischte Natissawasser äb, während in der Tiefe salzreicheres Wasser lagert. Der mittlere Salzgehalt der ganzen Wassersäule! hat sein Minimum (29:84°/,,), die vertikale Salzgehaltsdifferenz ihr Max. (3°09°/,,) erreicht. Infolge des letzteren Umstandes war die Konvektion gehemmt und die Abkühlung während der vorausgegangenen Nachtstunden blieb auf die Oberfläche beschränkt und die Temperaturschichtung wurde katotherm (Om: 256°, 10m (Gr.): 26° 2°). Wie nun der Flutstrom einsetzt, da beginnt der Salzgehalt in allen Tiefen zu steigen. Um 9" a. erreicht der Flutstrom seine größte Intensität und der Salzgehalt nimmt am stärksten zu. Die erheblichste Zunahme (6:78°/,,) weist die Oberfläche auf, da durch die Flutwelle das Natissawasser zurückgestaut wird. Daher erreichen auch bei Hochwasser die vertikalen Salzgehaltsunterschiede ihr Minimum (12" m.: 0:18%,,). Aber auch in den Temperaturverhältnissen bringt der Flutstrom eine bedeutende Veränderung zustande Schon bei Beginn von Steigendwasser fällt die Temperatur von 1 m Tiefe ab langsam; nur die Oberfläche wärmt sich bei unbedecktem Himmel und Windstille unter der Einwirkung der Sonnenstrahlung noch etwas an. Mit Zunahme der Flutströmung fällt die Temperatur in allen Schichten, jedoch mit nach obenhin abnehmender Intensität, so daß die Temperaturschichtung anotherm wird (9" a. : O m : 25:5°, Gr.: 24:8°), Auf den ersten Blick erscheint vielleicht dieser allgemeine Abfall nicht erklärlich, da doch das Wasser im offenen Golf nachts wärmer als in den Lagunen bleibt und daher die Vormittagsflut relativ warmes Wasser bringen sollte. So müßten wir es auch bei Barbana treffen. Hier aber wurde bei Ebbestrom infolge Über- deckung des Lagunen- mit Natissawasser die Salzgehaltsschichtung sehr verschärft und dadurch die Abkühlung auf die abfließende oberste Schichte beschränkt. Im Golfe dagegen konnte die allmähliche nächtliche Temperaturabnahme auch in größerer Tiefe Platzgreifen. Als nun der Flutstrom sehr mächtig wurde und den Kanal rasch mit Golfwasser zu füllen begann, da machte sich am Beobachtungsorte die gesamte Abkühlung, die im Golfe im Laufe der Nacht eingetreten war, in wenig mehr als einer Stunde fühlbar. Die Abkühlung muß, wie es auch die Beobachtung bezeugt, mit der Tiefe zunehmen. Daß aber a 1 Berechnet nach der Kombination H& + 25b+45c-+ 3a) 110); 298 218 A. Merz, bei Flutstrom auch die Temperatur der Oberfläche abnimmt, muß auf andere Weise erklärt werden. Denn in den Lagunen hatte sich ja die Abkühlung auf die Oberfläche konzentriert und wir müßten eher ein Ansteigen erwarten. Und dies würde wohl auch eintreten, wenn in dem außerordentlich lebhaften Gezeitenstrom nicht eine Abkühlung der Oberschichte durch Mischung mit der Unterlage einträte. Diese Abkühlung durch Mischung erkennt "man auch daran, daß die Temperaturdifferenz selbst um 9" a. bloß 0:7° beträgt und daß die Temperatur an der Oberfläche und in 1 m Tiefe noch bis 10" a. sinkt, während sie gleichzeitig in 3:5 m unverändert bleibt und am Grunde steigt. Meteorologische Gründe — die Zunahme der Bewölkung und der Windstärke sowie Niederschlag — tragen wesentlich bei, die Abkühlung der Oberfläche zu vermehren und so tritt das Temperaturminimum der ganzen Wassersäule, das wir bei normalem Wetter um 9" a. erwarten müßten, um 12” ein (25° 10°). Bald nach Mittag setzt der Ebbestrom ein. Es kommt daher das Wasser der Teichflächen und der Natissa zum Abfluß. Solange erstere noch einen bedeutenden Wasservorrat haben, tritt demgegenüber die Wirkung der Natissa noch ganz zurück. Da sich aber auf den Teichflächen, wie wir schon früher gesehen haben, der Salzgehalt konzentriert, so steigt mit Beginn von Fallendwasser der Salzgehalt noch etwas und erst um 2" p. wurde das Maximum des Salzgehaltes der ganzen Wassersäule erreicht (34°45°%/,,)- Nur an der Oberfläche kann das Natissawasser auch um diese Zeit die Zunahme des Salzgehaltes ver- hindern und die vertikalen Salzgehaltsunterschiede werden daher wieder größer (2" p. 0°61°/,,). Mit zunehmender Ebbe entleeren sich allmählich die Feichflächen, im abfließenden Strom tritt die Bedeutung der Natissa immer mehr hervor und ihr Einfluß greift infolge Wassermischung durch die schon kräftig gewordene Ebbeströmung auch in die Tiefe, wenngleich ihr Hauptwirkungsbereich die Oberschichte bleibt. Es sinkt daher der Salzgehalt in allen Schichten, wenn auch nicht so stark als bei der doppelt so tiefen Frühebbe und die Unterschiede nehmen zu (6" p.: 1:23°/,,). — In der Temperatur bewirkt der Ebbestrom eine Zunahme von der Oberfläche bis zum Grunde, da ja das auf den Teichflächen erwärmte Wasser zum Abflusse kommt. In den ersten Stunden steigt die Temperatur der Oberschichte (0 bis 1 m) viel rascher als in der Tiefe, da bei noch schwachem Strom, Aufheiterung und Windstille die Wirkung der Insolation zur Geltung kommt; es erreichen daher die Temperaturunterschiede ihr Maximum (4" p.: 13°). Sobald aber der Strom intensiv wird, beginnt Wassermischung einzutreten und ähnlich wie um 9" a. nimmt in dieser Zeit (4 bis 5" p.) die Temperatur in Om und 1 m ab, bleibt bei 3:5 m unver- ändert und steigt in der Tiefe umso lebhafter. Gegen Schluß der Beobachtung sind die Temperatur- differenzen ganz unbedeutend, die Mitteltemperatur ist aber viel höher als bei Beginn der Beobachtung, denn in den Lagunenkanälen liegt nun Golfwasser, das von der Mittagsflut stammt, daher wärmer sein muß als das Wasser der Mitternachtsflut, das bei Beginn der Beobachtung die Tiefe einnahm. Überblicken wir diese Ergebnisse, so sehen wir in der Tat, wie eingangs ausgeführt, in diesemLagunengebiet mitSüßwasserzutuhr die typischenLagunenverhältnisse, die sich aus der Überflutung der Teichflächen durch das Flutwasser ergeben, modifiziert durch die Ausbreitung einer Süß- respektive Brackwasserdecke über dem Salzwasser. Estritt damit eine Annähe- rungandie Verhältnisse imMündungsgebiet von Flüssen ein, die sich aber wieder dadurch unterscheiden, daß dort die Erscheinungen fehlen, diesich aus der Überschwemmung der angrenzenden Landfläche ergeben. Die hier dargelegten Unterschiede in den Temperatur- und Salz- gehaltsverhältnissen von Lagunen ohne und mit Süßwasserzufluß lassen endlich erkennen, daß durch die Ableitung der Flüsse, wie sie in der Lagune von Venedig und im Val Commacchio zum Zwecke der Erhaltung der Lagune vorgenommen wurden, nicht nur die morphologischen sondern auch die physi- kalischen und damit auch die biologischen Verhältnisse wesentlich beeinfluß werden mußten. Hvdrographische Untersuchungen im Golfe von Triest. 219 2. Abschnitt. Zusammenfassung der vielstündigen Beobachtungsreihen. Im Folgenden soll der Versuch unternommen werden durch Zusammenfassung der bisher einzeln analysierten Beobachtungen in mehrere Gruppen und durch Bildung von Mittelwerten weitere Ergebnisse über den täglichen Gang der Wasser- und Lufttemperatur und ihre Beziehungen abzuleiten. Ausge- schlossen müssen davon die Lagunenbeobachtungen bleiben, da infolge der Verschiebung der täglichen Temperaturphase durch das Gezeitenphänomen eine Mittelbildung nur bei einer außerordentlich großen Zahl von Beobachtungen einen Sinn hätte. Wir werden uns daher auf die Beobachtungen aus dem Golf beschränken, dieselben nach Jahreszeiten und Witterungsverhältnissen gruppieren und die Resultate durch Heranziehung der Einzelbeobachtungen zu stützen suchen. | 1.Der Gang der Luft- und Wassertemperatur. a) Im Sommer im allgemeinen. (Vergl. Tabelle 24 und Tafel VII.) Für diese Zwecke stehen uns fünf 24stündige Beobachtungen zur Verfügung, von denen zwei (I, XIV) drei Seemeilen südlich von Grado, zwei (IV,XV) nördlich von Pirano und eine (V)schon außerhalb des Golfes bei Umago angestellt ist. Die Ableitung derMittelwerte geschah auf folgende Weise: Es wurden die stündlichen Abweichungen der Oberflächentemperaturen vom Tagesmittel für alle Stationen berechnet und daraus die Stundenmitteln der Abweichungen hergeleitet. 1 Dabei ergab sich der Endwert der Reihe um O'1° höher als der Anfangswert; um diesen Betrag steigt also in der Beobach- tungszeit? die Oberflächentemperatur des Wassers durchschnittlich im Laufe eines Tages noch an. Von dieser unperiodischen Änderung wurde die Reihe behufs besserer Vergleichbarkeit mit dem von E. Mazelle auf Grund zehnjähriger Beobachtungen analog berechneten täglichen Gang der Lufttemperatur in Triest? in der Art befreit, daß an den beiden Endwerten die Korrekturen +0'05° respektive —0:05° und gegen die Mitte der Reihe zu entsprechend kleinere Korrekturen (7? p.—+0‘00°) angebracht wurden. Um auch den Einfluß zufälliger Unregelmäßigkeiten zu vermindern, wurde noch eine Ausgleichung nach der Formel a+2b+c 4 Stunde berechnet. Auf dieselbe Weise wurde ferner täglicher Gang und stündliche Änderung der Luft- vorgenommen und aus den so erhaltenen Werten die Temperaturänderung von Stunde zu temperatur im Mittel der Beobachtungstage an den Stationen und nach den Thermographenaufzeichnungen des k. k. Maritimen Observatoriums auch für Triest hergeleitet. Schließlich wurden auch die mittleren stündlichen Differenzen zwischen der Wasser- und Lufttemperatur an den Stationen und zwischen der Lufttemperatur an den Stationen und in Triest gebildet. Alle diese Werte sind in Tabelle 24 zusammen- gestellt. Zum Nachweise der geringen Änderung infolge der Ausgleichung sind auch die unausgeglichenen Werte beigefügt. Eine graphische Darstellung gibt Tafel VII. Um ein Urteil zu erhalten, ob die Reihen 1 Da Station I nicht wie die übrigen 7" a. sondern 6h p. begonnen wurde, mußte eine Umstellung der Werte vorgenommen werden. Da ‘die beiden Kurvenstücke aber nicht zusammenpaßten, wurde der Ast 6h p. bis 7 a. unter der Annahme reduziert, daß der Temperaturabfall zwischen 5" und 6 gleich groß wie bei Station V gewesen sei. 2 12, Juli bis 1. August; Mittel: 20. Juli. 3 E. Mazelle: Einfluß der Bora auf die tägliche Periode einiger meteorologischer Elemente. Denkschr. k. Akad. Wissensch., Wien, math.-nat. Kl., Bd. LXXII, Wien 1901. 7ha sh gh 10h 11h 12b | ihp. 2h 3h 4h | Täglicher Gang der Wassertemperatur an der Oberfläche (Mittel der Stationen I, IV, V, XIV, XV), ausgedrückt durch Abweichungen vom Mittelwett . . 2 2 2 2 2 0.2.0. ../-0r44 -36|— 301° O1)+° 274° 41|+ 854° Alt 371 2 +43 Täglicher Gang der Lufttemperatur an denselben h StAlIONENaS Waren. ze ee ER 1:00/— 0:70) —0:20|1+-0°50|+-0:70/+0:80/+0:70)+1-20)+1:40| +1:40 | Täglicher Gang der Lufttemperatur im Mittel der- selben Tage in Triest... . 2... ...[/—1:20—0:00+0:80+1:40)+1 80/+2:20|-+2:20+2:10|-+2:20) +2:30 BR Einmal ausgeglichen und von der unperiodischen Wassertemperatur. . . 2 2 2 2.2 2.2.2 ..1-0:39)— -32— :20+ -083-+ +27) 394 -Allt -Allr All + +51 Lufttemperatur . . . 2 2 2 22.220000. ..[—1'05—0°70) —0:20+0°:35+0°65+0:70+0°80+1'10+1°25| —+1'35 BuiittemperatunsinWilie Ste re —1:15|—0:05 —+0°:801+1:40|+1°85/+2:15|+2:20+2:20/-+2°20 +2:2 Änderung der Temperatur der Wasseroberfläche i VonsStundeszusStund enssr —+'07| +12) + '23| +24 4:12) +02) +00) —+:00| —'00 Änderung der Lufttemperatur an den Stationen von Sunnee zu Sim 4 a nos aen > +'35| +50) +55) +30) +05) +10) +30) +15] +10 Änderung der Lufttemperatur in Triest von StundeszusS unclenr 11) +85) +60) +45) +'30| +05) +'00| +'00| 00 Differenzen der Wasser- und Lufttemperatur an densStatlonenge sr m -73)+1:45|4+1°07)+-0:75 +0:69|4-0:76/+0:68|+0:38|+0°23|+0°13 Differenzen der Lufttemperatur an den Stationen undin Triest . . . 2. 2 2.2.2.2.2.2.2..14+0°45) —0:30| —0°65| —0°70) —0'85|—1°10)—1:05|— 0:75] —0'60| —0*50 wenigstens annähernd als Repräsentanten mittlerer Sommerverhältnisse betrachtetwerden dürfen, wurden zum Vergleiche die oben erwähnten Werte von Mazelle und zwar der Tagesgang im Mittel der Monate Juli und August herangezogen. Dabei ergibt sich, daß die Mitteltemperatur im zehnjährigen Mittel um 0:2° höher, die periodische tägliche Amplitude um ein Fünftel größer (6°0°) und der Temperaturgang gegen die zweite Tageshälfte bis zu ungefähr 50 Minuten verfrüht erscheint. Letzteres dürfte durch eine Eigentümlichkeit unserer Beobachtungstage hervorgerufen sein und wir werden im Folgenden darauf Rücksicht nehmen. Dagegen scheint die größere Amplitude sowie überhaupt der besonders in der ersten Tageshälfte im zehnjährigen Mittel (1886 bis 1895) schärfer ausgesprochene Temperaturgang (vergl. Tafel VII) zu nicht unerheblichem Teile darauf zu beruhen, daß damals die Thermographenaufstellung eine so ungünstige war, daß die Aufzeichnungen stark durch die Strahlung der Umgebung beeinflußt wurden. Wir brauchen demnach darauf kein allzugroßes Gewicht legen und dürfen unsere Mittelwerte als annähernd richtige betrachten, umsomehr als das Mittel der Bewölkung (3°6) und Windstärke (18) an den fünf Beobachtungstagen mit dem zehnjährigen Mittel (3°7 respektive 10km pro Stunde)! gut übereinstimmt. Wenden wir uns nun der Besprechung des täglichen Temperaturganges, dessen wichtigste Elemente in Tabelle 25 zusammengestellt sind, selbst zu. Die Wasseroberfläche erreicht darnach das Temperaturmaximum zwischen 3bis 4" p,, dasMinimum zirkaöfa. Fast zur selben Zeit treten die Extreme auch in der Luft und zwar sowohl an den Stationen als in Triest ein. Da aber gerade zur Zeit der Extreme die Temperaturänderung nur sehr gering ist und ihre Bestimmung demnach nicht sehr sicher sein kann, wollen wir uns lieber an die Eintrittszeit der 1 Ergibt nach Knipping’s Umrechnungstabelle etwas weniger als Windstärke 2 nach Beaufort. Hoydrographische Untersuchungen im Golfe von Triest. 221 Luft- und Wassertemperatur im Sommer. 5h Can en on |E1oRı nem Tore na | oh | au | aa) | 058 | Gh | 7h | a sel ale oo ol 13 iso .-23| 32) a6 Mol, a0 :34| 0-89 21-401 21:10|21-401+0-90|-+0-50|-+0- 101 —0-30|—0-60| 0-90 — 1-10 1-60 1-75 1-90 —1-70| 1:10 3-30 —+2°10/-+1°70|+0°60|+0°10/ — 0:30] —0:70/— 1:10) —1:80|—2:20|— 2:20] —2:20/— 2:70|— 2:80 —2:60| — 1:10 5:10 Änderung befreit nach Formel (a+2b-+.c) :4 | + '38|+ "34+ “2514 -15|+:045|— °07|— 121 — 16 — "21|— :27|— :36|— :44I|— °46)— '43|— °39| 0:87 —+1:30+1:25/+1°20)+0°90+0:50/+0:10 —.0-30| —0-60/—0°90| 1 °15|—1:45/— 1-70) —1:75|—1:55| — 1:05) 3:10 „2-10 1:50]+0:79+0:101-0:301-0-70)- 1:20 1:70|— 2:10 220 225 nn > —1'15 5:00 —:03| —:04| — 09] — :10)+°105|— 115] — 05] —'04| — 05) —:06| — 09] — 08] — 02) +'03| +04 0:07 — 05) — 05] — 05 — '30|— 40 |—'40 | — 40) — 301 — 30] — 25] —:30| — 25] — 05) +'20| +50 0:26 — 10) —'60| — 75 — '65|— 40 |— 40 | — 50) — 501 — '40| — 15] — 10) —'30! — 10] —+40|—+1'20 0-41 —+-0:15|-+0:16)+0°12|+0°32|+0°615|4+0°90|+1°25/+1°51|+1°76|+1°95|+2°16)+2°33]+2:36|+2°19|+1°73| —+1:07 —0°45/4+0°10[+0°804+1:15)+1°15|+1°15]+1:25+1°45|+1°55[+1°45/+1°25|4+1°30+1°35|+1°15/-+0°45| --0°36 Media halten. Diese erscheinen an der Wasseroberfläche zirka 940” a. und 9%40”p,, in der Luft darüber um eine ähnliche Zeit.! Dagegen treten die Media der Lufttemperatur zu Triest zirka 8"a. und? p. also um fast 1°/, Stunden früher auf. Diese Unterschiede sind also außerordentlich groß und zeigen in typi- scher Weise die langsame Erwärmung und stark verzögerte Abkühlung des Meeres, welch’ letztere den Aufenthalt im Freien an weit in das Meer hinaus vorgeschobenen Punkten, wie zum Beispiel in Pirano, bis in die ersten Nachtstunden ohne Gefahr einer Verkühlung so angenehm gestalten. Schon die Tatsache, daß diese Verspätung auch in der Luft über dem Meere auftritt, deutet an, daß die heute geltende Ansicht, daß der Gang der Lufttemperatur über dem Wasser von dem Temperaturgange der Unterlage entschieden unabhängig sei?, einer Einschränkung bedarf. Das bestätigt auch eine Betrachtung der periodischen täglichen Temperaturamplitude. Sie beträgt für die Wasseroberfläche 0°9°, für die Luft über dem Meere 3:2°, für die Luft in Triest aber 5°1°. Obwohl wir uns also einerseits in Triest noch hart am Meere und an unseren Stationen anderseits nur in ganz geringer Entfernung vom Lande befinden, und obwohl schließlich durch die Wirkung von Land- und Seewind eine Verringerung der Amplitude an der Küste und eine Vergrößerung über dem Meere (in Küstennähe) hervorgerufen wird, so beträgt dennoch der Unterschied der Amplituden nahezu 2°. Das kann nur daraus erklärt werden, daß der Temperaturgang der Unterlage ausschlaggebend für den Gang der Lufttemperatur ist. Wir werden im Folgen- den dafür noch gewichtigere Gründe vorbringen, vorher aber zeigen, wie durch den täglichen Wind- wechsel der Temperaturgang beeinflußt wird. 1 Der Wert 104 45 m p. erscheint allerdings zu groß. 2 Vgl. ©. Krümmel: Handb. d. Ozeanographie, 2. Aufl., Bd. I, p. 386. 222 A. Merz, Tabelle 25. Elemente des täglichen Ganges der Luft- und Wassertemperatur im Sommer. Lufttemperatur Wassertemperatur Triest (Juli bis Aug.) | jjpte) Ei el Auf d. Meere Mittel d. Mittel der - 1886 bis 1895 achtungstage 5 Beobachtungstage | 5 Beobachtungstage Media. ..... .| 7 24ma., 7h24mp. | 7h55ma,,; 8h16mp.|9h gma,,; [045m p,| 9h Agm y,; gh3gm p. |. Eintrittszeit Maximum .. . 3b p. 3h p. 4hp. 3—4hp. Minimum ... Aba, 5ha. 5ha. 5ha. R Periodisch . . . 60° DEOS 3-[° 0:87° Zupläus: Aperiodisch . . g-4° 5.80 3.g° 1-40 en 5bta.— Yha. —+ 1'833 —+-0'95 —+0:40 —-0'06 Be Ha.—12hm.. +0-13 +0:47 +0-37 +0-20 De 6hp.—10hp. . 0472 0:55. ı 0:30 —0:10 P 10b p.— 5ha. . 017 —0:29 —0:26 —0:065 Mitteltemperatur . 23°7 23:5 23°8 24 "87 Um die Bedeutung des zirka zwischen 9" — 10" a. einsetzenden Seewindes zu ermitteln, wurde die stündliche Temperaturzunahme vom Minimum bis 9" a. und von 9" a. bis 12% m. getrennt berechnet. Dabei ergaben sich interessante Erscheinungen. Während in Triest der scharfe Temperaturanstieg bereits zwischen 5" bis 6"a. beginnt, aber infolge des Einsetzens des Seewindes schon gegen 10" a. endet, ! zeigt die Wasseroberfläche das entgegengesetzte Verhalten. Hier beträgt die stündliche Temperaturzunahme von 5"a. bis 9" a. nur 004°, von 9% a. bis 12% m. dagegen 023°, ist also in dieser Zeitsechsmal so groß. Während mithin auf dem Lande mit Eintritt des Seewindes ein »Köpfen« der Temperaturkurve? ver- bunden ist, tritt auf dem Meere gleichzeitig ein steilerer Temperaturanstieg auf. Und auch in diesem Falle zeigt sich wenigstens indirekt eine Beziehung der Lufttemperatur zur Unterlage. Denn die Luft- temperatur an den Stationen läßt keine nennenswerte Änderung des Temperaturanstieges mit Auftreten des Seewindes konstatieren. Offenbar halten sich der abkühlende Einfluß des von der offenen See kommenden Windes und der erwärmende Einfluß der rascheren Temperaturzunahme der Wasserober- fläche das Gleichgewicht. ’ Endlich zeigen sich in Übereinstimmung mit den Ergebnissen von W. Schmidt? mehrere scharf unterschiedene Perioden im nächtlichen Temperaturgang, wobei diePerioden auf dem Wasser um zirka eine Stunde später als auf dem Lande eintreten. Wir verbinden die Besprechung dieser Erscheinung am besten mit einer vergleichenden Betrachtung der zweistündlichen Temperaturänderungen im offenen Ozean * und in unserem Gebiete wie sie in Tabelle 26 zusammengestellt sind. — Vor allem sind die Änderungen in unserem Gebiete bedeutend größer als im offenen Ozean (0:13° respektive 0:08°), da ja auf letzterem Bewölkung, Windstärke und Seegang viel bedeutender ist als in dem heiteren, ruhigen adriatischen Klima und auch die Konvektion bei den geringen vertikalen Dichteunterschieden in der Oberflächenschichte der Ozeane daselbst eine viel größere Rolle als in der scharf geschichteten Adria spielt. Um nun die stündlichen Temperaturänderungen beider Gebiete besser vergleichen zu können, wurden die Adriawerte mit dem Faktor 0-6 multipliziert. Wir erhalten dadurch auch für die Adria eine mittlere Änderung von 0:08° und eine Tagesamplitude von 05° (statt O:9°) wie für den Ozean. Die dann noch verbleibenden Unterschiede in den korrespondierenden Werten müssen auf Eigentümlichkeiten im täglichen Temperaturgange unseres Gebietes zurückgeführt werden. Verfolgen wir nun diese Werte, indem wir vom Temperaturminimum ausgehen, das am Ozean und in der Adria gleichzeitig eintritt. Wir erkennen nun, daß von 4" a. bis 10" a. 1 Die enormen Gegensätze im zehnjährigen Mittel sind durch schlechte Aufstellung des Thermographen verursacht. 2 Vgl. auf Taf. VII den Gegensatz der Temperaturkurven für Triest und Wien. 3 Studien zum nächtlichen Temperaturgang. Met. Z., 1909, p. 368, 4 Nach O. Krümmel, Handb, d. Ozeanographie, Il. Aufl., Ba. I, p. 383. Hydrographische Untersuchungen im Golfe von Triest. 223 Tabelle 26. Änderung der Oberflächentemperatur im offenen Ozean und im nordadriatischen Küsten- gebiet von 2 zu 2 Stunden. ö s E; = 5 S. Se SE ä e: a Keen es | Mi 7 \ | | | i . & | © S S S & & & 5% 53 S a R = ee < e dä a .< = E= a & a a es S © © S - a = © & S - a Offener Ozean. . ... —+:00 [+07 +18 [+13 |+:10 |— 04 |—:08 |— 13 |— 14 |—'03 |—:03 |—.03 |-+°08 Nordadriatisches Küsten- gebe rer +01 +11 |+°25 436 |+°02 +00 |— 07 |— 19 |— 22 |—-'09 |—- 11 |— 17 |+'13 Letztere Werte, multi- pliziert mit 06 . . + 0054 065/+'155|+ "215|+'01 |++°00 |— 04 |— :115|— 13 |— :045| — 065) — 10 4:08 | Nord- Sl ö 2-8 2-5 9-4 R ua ö gi! 3 ö h 6 . BE. Bewölkung | 3°4 DIET, 2.9 4-1 48, 45 46| 42 3:6 3-5 Kü : Windstärke | 22 1:3 1:3 1’4 1°6 1.9 1:6 190) 1er 2.1 2:6 2:8 1'8 üstengebiet NB.! An der nördlichen Adria setzt (im Mittel der Beobachtungstage) der Seewind zirka 8b a., der Landwind vor 8R p. ein. in beiden Gebieten die Temperaturzunahme sehr ähnlich verläuft und demnach auch auf dem freien Ozean die oben bereits für die Adria nachgewiesene Tatsache gilt, daß die Temperatur der Wasser- oberfläche in den ersten Stunden nach Sonnenaufgang bis 8" a. langsamer steigt als in den späteren Vormittagstunden, während die Lufttemperatur an der Küste und in schwächerem Maße auch an Kon- tinentalstationen (zum Beispiel Wien) ihren stärksten Anstieg bereits zwischen 6! bis 8” a. erreicht. Wir möchten diese Unterschiede darauf zurückführen, daß bei niedrig stehender Sonne die Reflexion der Sonnenstrahlen von der Wasseroberfläche eine sehr große ist und mit der Sonnenhöhe abnimmt. Da aber mit zunehmender Lufttemperatur um die Mittagszeit nicht nur am Lande sondern auch am Ozean auf- steigende Luftströmungen hervorgerufen werden, wobei Bewölkung und Windstärke zunehmen und daher die Sonnenstrahlung stärker abgehalten und durch Seegang die angewärmte Oberflächenschichte des Meeres mit der Unterlage gemischt wird, so tritt schließlich auch eine Abschwächung der Temperatur- zunahme ein, dieam Ozean zirka um 10% a. im nordadriatischen Küstengebiete um 11". (vergl. Tabelle 24) beginnt. Ein Vergleich mit den Angaben über Bewölkung und Windstärke zeigt, daß tatsächlich in unserem Gebiete diese beiden Faktoren wenigstens im Mittel unserer Beobachtungstage erst von Mittag ab stärker zunehmen, womit der scharfe Knick der Temperaturkurve zusammenhängt, der im Mittel einer größeren Zahl von Beobachtungen wohl nur abgeschwächt auftreten würde. Näher wurden diese Vor- gänge bereits p. 30 besprochen, worauf wir hier kurz verweisen. Der Temperaturabfall beginnt nach unserer Tabelle am Ozean früher als in unserem Gebiete. Das dürfte aber nur scheinbar und daraus zu erklären sein, daß die ozeanische Reihe sich auf viele Beobachtungen aus den Tropen stützt, wo der Sonnenuntergang mehrere Stunden früher als in unserem Gebiete eintritt. Die Intensität der Temperatur- abnahme nimmt weiterhin in beiden Gebieten gleichmäßig zu, erreicht um 10° p. das Maximum, und wird nachher rasch wieder schwächer. Wir finden also die für den Temperaturgang der Luft über dem Fest- lande bereits nachgewiesene Erscheinung (vergl. auch Tabelle 25), daß auf eine Periode rascheren Temperaturabfalles um die Zeit des Sonnenunterganges eine Periode langsamerer Abnahme (9"/10" p. bis S"/4" a.) folgt, auch für die Wasseroberfläche bestätigt. Da für die Meeresoberfläche die bisher für die Luft herangezogenen Gründe nicht gelten können und auch nicht gut denkbar ist, daß bei der ganz ver- schiedenen vertikalen Dichtezunahme am Ozean und an der Adria die Verminderung der Wärmeabnahme allein auf der hier und dort gleichzeitig lebhaft einsetzenden Konvektion beruhe, so wird es nötig sein, diese Frage noch weiteren Untersuchungen zu unterziehen. Die nur in unserem Gebiete wahrnehmbare verstärkte Temperaturabnahme zwischen 2" bis 4" a. darf nicht als allgemein giltig angenommen werden, vielmehr ist sie eine Eigentümlichkeit unserer Beobachtungstage, die um diese Zeit bei Aufheiterung Denkschr, der mathem.-naturw. Kl, Bd. LXXXVII 30 224 A. Merz, gleichzeitig ein bedeutendes Zunehmen des Landwindes aufweisen, welch beide Umstände einer raschen Temperaturabnahme günstig sind. Betrachten wir nun die Temperaturdifferenzen zwischen Wasseroberfläche und Luft. Im Tagesmittel ergibt sich ein Temperaturüberschuß von 11° zugunsten des Wassers. Verfolgen wir den Verlauf der Differenzen während des Tages, so zeigt sich vor allem, daß die Lufttemperatur stets unter Wasser- temperatur bleibt, wobei allerdings die Differenzen an den späteren Nachmittagsstunden sehr gering werden (Mittel der Stunden 2" bis 8? p.: 021°), so daß es wohl denkbar wäre, daß sich in einem wahren Sommermittel für diese Tagesstunden sogar ein kleiner Temperaturüberschuß der Luft finden würde. Aber an der Tatsache, daß im Sommer die Lufttemperatur im Mittel kühler als die Wassertemperatur ist, würde sicher nichts geändert werden. Allerdings werden auf offener See die Differenzen zwischen Wasser- und Lufttemperatur geringer sein. Denn in Küstennähe wird die Differenz dadurch vergrößert, daß nachts der Landwind kalte Luft vom Lande auf das Meer hinaus führt, während tagsüber, wenn sich das Land höher als das Meer erwärmt, die Meeresluft von dieser höheren Temperatur keinen Vorteil zieht, weil nun der landeinwärts gerichtete Seewind herrscht. Diese Überlegung bestätigen auch unsere Beobach- tungen. So zeigt sich die Einwirkung des Landwindes darin, daß mit seinem Einsetzen (zirka 8” p.) die Differenzen rasch zu wachsen beginnen, während seiner Herrschaft dauernd hoch bleiben und erst um jene Zeit wieder schnell abnehmen, wo der Landwind auf Seewind dreht (6° bis 8" a.). Infolgedessen steigt der Temperaturüberschuß des Wassers bei Sonnenaufgang (4" bis 5" a.) auf 2:35° und beträgt selbst im Mittel der Stunden 11” p. bis 8" a. noch 1'9°. J. Hann! erhält dagegen aus dem Material der Challengerexpedition für den Nordatlantischen Ozean, das die Monate März bis August umfaßt und sich auf eine mittlere geographische Breite von 30° Nord bezieht, für dieselben Nachtstunden eine Differenz von bloß 0°8°. Das kann nur damit erklärt werden, ? daß hier die Luft nicht solchen nächtlichen Kälte- invasionen ausgesetzt ist wie an der Küste, so daß die warmhaltende Wirkung der Unterlage voll zur Geltung kommen kann. Aber selbst an unseren küstennahen Stationen, auf denen, wie wir eben gesehen haben, der Landwind noch stark fühlbar ist, läßt sich dieser nächtlich erwärmende Einfluß des Meeres noch sehr deutlich nachweisen. Denn im Mittel unserer Beobachtungstage ist während der Nachtstunden von 8” p. bis 6" a. die Lufttemperatur über dem Meere um 13° wärmer als in Triest. Anderseits ist tags- über (8" a. bis 5" p.) die Luft in Triest um 0°7° wärmer als auf dem Meere. Die enge Beziehung zur Unterlage ist unverkennbar. Im Tagesmittel aber ist die Luft in Triest und über dem Meere gleich warm. Wir erhalten zwar aus unserer Tabelle einen Überschuß von + 0°36° zugunsten den Meeres. Da sich aber die Triester Werte auf eine Seehöhe von 68 m beziehen (Observatorium), so muß an ihnen eine Korrektion von + 0'34° angebracht werden, so daß sich Gleichheit ergibt. Dieses Ergebnisist inter- essant, denn es zeigt, daß selbst im Sommer die Luft am Meerenicht kühleralsan der Küste ist. Das geringere Ansteigen der Lufttemperatur bei Tag wird wettgemacht durch das schwächere Abfallen bei Nacht. Weiter im Innern des Landes allerdings werden die (auf das Meeresniveau reduzierten) Mitteltemperaturen höher sein. Denn an der Küste werden durch den Seewind tagsüber die Temperaturen herabgemindert, während nachts der erwärmende Einfluß des Meeres durch das Vorherrschen des Land- windes größtenteils ausgeschaltet ist. b) An heiteren Sommertagen. (Vergl. Tabelle 27 und Tafel VII.) Zur Verwendung konnten die Beobachtungen I (Grado), IV (Pirano) und V (Umago) gelangen, da sie alle an heiteren und windstillen Tagen angestellt sind. Das Bewölkungsmittel dieser drei Tage beträgt 16, die mittlere Windstärke 1'4. Das Rechnungsverfahren war dasselbe wie im vorhergehenden Falle, doch wurden die Werte natürlich nicht von der unperiodischen Änderung befreit, da. gerade letztere die 1 Vgl. Lehrb. d. Meteorologie, 2. Aufl., 1906, p. 56. 2 Das Maß der Bewölkung unterscheidet sich in dieser Breite nur wenig von der Bewölkung an der Adria. Hydrographische Untersuchungen im Golfe von Triest. 228 zu untersuchende Wirkung der speziellen meteorologischen Verhältnisse, unter denen die genannten Beobachtungen stehen, gut zum Ausdrucke bringt. Die Eintrittstermine der Extreme und Media sind nahezu dieselben wie für das Sommermittel. Das Maximum der Wassertemperatur erscheint 3” p., die höchste Lufttemperatur am Meere und in Triest 4" nachmittags. Die Minima treten überall gegen 5" morgens auf. Die Media der Wasseroberfläche finden sich 10% a. m. und 9" 30” p. m., die Media der Lufttemperatur 9% 30” vormittags und abends. In Triest treten sie 1!/, Stunden früher (8" a., 8” p.) ein. Die Temperaturänderungen im Laufe des Tages weisen dieselben Perioden wie im Sommermittel auf, kommen aber, wie die kleine Tabelle 28 zeigt, noch besser zum Ausdrucke. So ist die temperaturerniedrigende Wirkung des Seewindes auf die Küste noch schärfer zu erkennen, ebenso das entgegengesetzte Verhalten der Meeresoberfläche. Hier erreicht vormittags zwischen 8" a. bis 11" a. die stündliche Temperaturzunahme fast 03°. Besonders gut zeigt sich der Gegensatz der beiden nächtlichen Perioden: der rasche Abfall vor 10° p. und die kaum halb so starke Abnahme nach 10" p. Die Amplitude der Wassertemperatur ist größer als im Sommermittel, da infolge der geringen Bewölkung die Wärmeein- und Ausstrahlung wenig behindert und auch bei den schwachen Winden der Seegang nur ganz unbedeutend ist. Die periodische Amplitude beträgt 1'26°, die unperiodische 1°8°. Auch die Lufttemperatur zu Triest weist eine etwas größere tägliche Schwankung als im Mittel auf. Umso auffallender muß es erscheinen, daß die Amplitude der Lufttemperatur über dem Meere kleiner als im Mittel ist. Die Ursache wird sich bei der Besprechung der trüben Tage ergeben. | Wenden wir uns nun den Temperaturdifferenzen zwischen Wasser und Luft zu, so erhalten wir vor allem die wichtige Tatsache, daß, trotzdem Bewölkung und Windstärke nur sehr gering sind, dennoch die Wasseroberfläche wärmer als die überlagernde Luft ist; und zwar ergibt sich der Unterschied zu 0:36°. Auf die Ursachen dieses von den bisherigen Erfahrungen abweichenden Ergebnisses werden wir weiter unten zu sprechen kommen. Hier wollen wir bloß bemerken, daß allerdings nur von 9" p. bis 10" a, also fast nur nachts die Wasser- die Lufttemperatur übertrifft, daß aber dieser Unterschied im Mittel der Stunden 11" p. bis 8” a. immerhin 1:0° beträgt und zur Zeit des Sonnenaufganges bis auf 12° steigt. In Triest sinkt aber nachts die Lufttemperatur noch tiefer, und von 8% p. bis 6° a. ist sie um 11° kühler als am Meere. Ein weiterer Beweis für die nachts warmhaltende Wirkung des Meeres. Dagegen ist die Luft von 11" a. bis 8® p. wärmer als das Meer und zwar im Mittel um 021°. Diese höhere Temperatur kann die Luft weder von der Unterlage noch vom höher erwärmten Lande her erhalten, daja um diese Zeit der Seewind landeinwärts weht. Es kann sich demnach bei hoch- stehender Sonne, heiterem Himmel und (geringer Windbewegung) die Luft durch direkte und von der Wasserfläche reflektierte Strahlung höher als die Unterlage erwärmen, aber diese Differenz erreicht selbst zur Zeit ihres Maximums (4 p. :0:37°) kaum O0 4°. Dagegen steigt an solchen Tagen die Lufttemperatur im Küstengebiete (7" a. bis 6" p.) viel höher an, als die Lufttemperatur über dem benachbarten Meere und von 9" a. bis 1" p. beträgt der Unterschied 1:4°. Also gerade an heißen Tagen macht sich die kühlende Wirkung des Meeres auf die überlagernde Luft am meisten fühlbar und dann ist selbst im Tagesmittel die Luft über dem Meere noch um zirka 0°3° kühler als an der Küste.! Jedenfalls ergibt sich, daß an heiteren, windstillen Sommertagen der Temperaturüberschuß des Wassers über die Luft bedeutend kleiner und die Luft an der Küste etwas wärmer als die Luft über dem Meere ist. Damit stimmen die Unterschiede in der unperiodischen Änderung der Temperatur des Wassers und der Luft überein. Denn während die Wasseroberfläche nach Ablauf eines solchen Tages im Durch- schnitte nur um 0:3° wärmer geworden ist, hat sich die Luft gleichzeitig um 0°8° erwärmt. 1 Unter Reduktion der Triester Werte auf das Meeresniveau. 30* 226 | A. Merz, Tabelle 27. Die Beziehungen zwischen Luft- qua sh | gh 10h 11h 12h | ıhp. 2h 3h 4h | ; Täglicher Gang der Wassertemperatur an der Oberfläche (Mittel der Stationen I, IV, V), ausgedrückt durch Abweichungen vom Mittel- wert 0...» 000 een en. 070 58 — "88|- 709E 204 371 “Ar “Zr "55 -e7 Täglicher Gang der Lufttemperatur an denselben ) Stationen... 2 2 on 2 nn 02. 1401 — 0:90) — 0:30) +0°20/+0°80|+0°70|+0°60|+1°10/+1°20 —+1'25 Täglicher Gang der Lufttemperatur im Mittel - derselben Tage in Triest ..... . . |—1'40/+0°30/+1°10/+1°70|+1°80/+2°20-+2°30|+2:10|-+2:40| —+2:60 Einmal ausgeglichen und von der unperiodischen Wassertemperatur...» ve era su ce Re: I-0-701— -60|— -391— -04+215|+ :35l+ -47|+ -54+ -56| + 55 | Lufttemperatur . 2. 2 2 2 2 02020. 1740] —0°901—0°30/+0°20/+0°60/+0°70+0°751+1°00/+1°20) —+1:25 Lufttemperatur in Triest . . ». » 2.2... .[/—1'40+0°10-+1°05/+1°60-+1°90+2:10|4+2°20+2:20 42:40) —+2°45 Stündliche Änderung der Temperatur der Wasser- Oberflächen 2 2 —+0:10|+ "214 3542554 °135/+ 124 '07)+ '02|— "Ol Stündliche Änderung der Lufttemperatur an den Statiomeng. am Er N —+0°50/[+ '60)+ '50)+ :40|+ :10|+ "054 "25|+ '20|+ "05 Stündliche Änderung der Lufttemperatur in IDTIESt, 02 2.0203 een ee te ee er +1'50+ '95|+ '55)+ ‘30|+ '20+ '10+ '00|+ '20/+ 05 Differenzen der Wasser-u.Lufttemperatur an den Stationen. . ». » 2» 2 2 222220000. 410314063) +0 °2414-0°091-0 055 |--0°02)40:05|— 0:13) —0'31]| —0:37 Differenzen der Lufttemperatur an den Stationen ; u.in Triest . . . 2» 2 22 2 2202020. 0.0005 |— 1'051 — 1:40 — 1:45 — 1:35) — 1:40) —1°451—1°25|—1'25) —1°25 Tabelle 28. Elemente des täglichen Ganges der Luft- und Wassertemperatur an heiteren Sommertagen. Lufttemperatur | Wasser- temperatur Triest Meer Mittel der drei Beobachtungstage Stündliche( 5b a.— 8ha. + 1:3° + 0:4° | + 0:06° Änderung ) 8b a.— 12h m. + 0:6° + 0:4° | + 0:27°1 der 6&p.— 10h p — 07 — 04° — 0:14° Temperat. (10bp.— 4ha. — 0:25 ° — 0:2° — 007° i periodisch 54 Be 1'26 Amptitudel aperiodisch 5-8 3-6 1:80 1 Dieser Wert gilt für die Zeit von 8b a. bis I1h a. c) An trüben Sommertagen. (Vergl. Tabelle 29, Tafel IX.) Nur zwei Beobachtungsserien bieten sich zur Untersuchung dieser Frage dar. Es sind dies die Stationen XIV (Grado) und XV (Pirano), die ein Bewölkungsmittel von 6°7 und eine mittlere Windstärke von 2°5 aufweisen. Die Mitverwendung der ersteren ist in Anbetracht der nicht sehr bedeutenden Hovdrographische Untersuchungen im Golfe von Triest. 227 und Wassertemperatur an heiteren Sommertagen. 5h | 6h 7ı | sh | 9h | 10h 11h | 126 | Iha. 2h 6h 7h | Ampli- 3h | 4h 5h + 524 '52|4+ :39)+ '26|+ 09 Zinn ll -14 Si 1) [o) 1 3X "58 -46|— 481 — 41 1'27 —+1:30/+0°80/+1:30!+0°80/+0°30| —0 30] —0'40| —0:70/—0:90| — 1:10 — 1:30 —1:30|— 1:50 — 1:15) — 060 2:80 —+2:20/+1°90/+0°801+0:10|—0:60/— 1:30 — 1:70|— 1:90) — 2:00) — 2:10] —2:00| — 2:90 —3°00| — 2:80| — 0:60 5:60 Änderung befreit nach Formel (a+2b+.c) :4 + 534 494 °39+ "254 08) — :06|— :12]— :15|— '20/— '27)— :39)— -50|\— '495|— 46 — 41 1:26 —+1:20/+1°10)+1°10/+0°80|-+0:30 — 0:20) —0:45/— 0:70 -90—1:10|—1:25/—1:35|—1°40|—1:10| — 0:60 2:70 —+2:20/+1°70/+0°90|+0°10/—0:60/— 1:20 — 1:65 — 1:90 —2:00| —2:05 — 2:25 —2:701—2:90|— 2:30) — 0:60 5:40 I | Mittel — 02 |— .04|— :101— 14 17, -14 "06 "03)— :05|— :07)— :12/— :11/+'005|+ '035| + "05 0:10 — 05 |— :10)+ '00I— '30|— '50|— :501— "251—= -25/— :20|— -20|— :15|— :10|—:05 |+'30 | +50 0:25 — 25 |— '50|— '801— :801— :701— :60|— :45I1— '25/— :101— :05I/— :20|— -45|—'20 |+'60 | +17 0:48 — 0:34 — 0:28] —0°38| —0:22|+0:11/-+0:47/+0°6614+0°88|+1°03+1°16|-+1°19I+-1°18|+1°235|4-0°97|+0:52 |+ 036 — 1:05] —0:65|+0°15/+0°65|40°85/+0°95)+1'151+1°15|-+1°05/+0°90/+0'95|+1°301+1:45 |+1:15/-0°005) — 0:08 Bewölkung (3°9) nicht ganz einwandfrei, aber sie schließt sich, wie schon bei ihrer Analyse ausgeführt viel mehr an Station XV als an die oben behandelten Beobachtungen an. Die Werte mußten wegen der Störungen infolge des schwankenden Wetters zweimal ausgeglichen werden. Die unperiodische Änderung wurde natürlich nicht eliminiert. Über die Eintrittszeit des Maximums läßt sich keine bestimmte Aussage machen. Die Minima treten wieder um 5" a. auf. Interessant ist das Verhalten der Media. Im Gegensatz zu unseren bisherigen Ergebnissen treten sie nun am Lande später (8" 40” a., 10" p.) als im Wasser auf (8" a., 8" p.) und die Luft über dem Wasser hinkt der Unterlage nach, während bei heiterem Wetter der Eintritt der Mittelwerte in beiden Medien ziemlich gleichzeitig erfolgt. Es scheint sich darin der Umstand zu spiegeln, daß an trüben Tagen, bei fast gänzlich behinderter Wirkung der Sonnenstrahlung, das Meer die hauptsächlichste Wärmequelle ist. Die Amplitude der Wasser- temperatur ist nur halb so groß als an klaren Tagen (0°6°) und auch die Amplitude der Lufttemperatur zu Triest (43°) ist bedeutend kleiner. Dagegen hat die Lufttemperatur über dem Meere eine größere Schwankung (3:9°) als bei heiterem Wetter (2'7°). Dieses Verhältnis kann natürlich keine Folge der Bewölkungsunterschiede sein, vielmehr zeigt sich darin sehr prägnant die Wirkung der Winde. Es geht nämlich diese große Amplitude besonders auf Station XV zurück. Dort herrschten die ganzen 24 Stunden hindurch sehr heftige südöstliche Winde, die als Landwinde bei Tag relativ warme, bei Nacht sehr kalte Luft mit sich führen, wodurch natürlich die Amplitude der Lufttemperatur am Meere sehr vergrößert wurde. Auch an Station XIV brachten überdies die kräftigen nächtlichen Landwinde eine starke Herab- minderung und damit eine große Tagesschwankung der Lufttemperatur. Die stündlichen Änderungen der 228 A. Merz, Tabelle 29. Die Beziehungen zwischen Luft- und I zha. sh e): 10h 11h 12h | hp. 2h 3h 4h Täglicher Gang der Wassertemperatur an der Oberfläche (Mittel der Stationen XIV, XV) | ausgedrückt durch Abweichungen vom | Mittelwert . U. 2.2.2.2. 2.20202 0. -0:055|— "035 |+ 035 + 115/4-°365 + 455 | + "175 |+ 155) °095| —+ 205 Täglicher Gang der Lufttemperatur an denselben Stationen. a re ee 0050 0:45] —0°05|+0:85/+0°60 +0:85+0°8014+1:25/+1:30) +1:60 Täglicher Gang der Lufttemperatur im Mittel der- selben Tage in Triest...» .» 2 2.2... .|-0°95 |—-0°45|+0°25/4+0°80|+1:75|-+2°10|+2'00)+2:25|+1"85| +1'85 Zweimal Wassertemperatur. m 0. a0. 02. 1205055 oe oo Be. 200 ee en Lufttemperatur . . © 2 2 2 2 2 2022. .)-0"50 I-0°80 |+0°10 |+0°50 |+0°70 |1+0°80 |+0:95 |+1:15 |+1°35 +1'45 Lufttemperatur in Triest . . . 2. .2..2....1-0'95 |-0°40 |+0:20 |+0-°90 |+1:50 I+1:90 |+2°10 |+2:09 |+200 +1:90 Stündliche Änderung der Temperatur der Wasser- ' oberfläche Mn Se Re Na: + :04+ 07) '115|+ '12|+ :03)— 075] — '075 ee Stündliche Änderung der Lufttemperatur an den Stationen a er ER: + '20)+ 40/440 |+ :20|+ -10|+ 15 |+-'20 |+-'20 |+-10 Stündliche Änderung der Lufttemperatur in Arte Sta Er EL EEE Re EC VER ar Hz + :55[+ '6014+:70 |+ 60|+ "4014-20 | 05 | 05 |— 10 Differenzen der Wasser- und Lufttemperatur an j den Stationen . . » 2. 2 2 22 22.20. 0. )+2:731+2:57)+2°244-1°96|41°88)41°81)41°58)4+1°31|+1°08| —+0°98 Differenzen der Lufttemperatur an den Stationen \ undin Triest . © 22 2 22.202.220. ./4+1°830+0°9514+0°75|+0°45|40:05|—0:25/—0°30)—0:05|40:20) -—+-0:40 Temperatur sind viel gleichmäßiger als an heiteren Tagen, es machen sich daher die einzelnen Perioden des täglichen Temperaturganges nur ganz schwach bemerkbar. Der vormittägige Temperaturanstieg ist ziemlich gleichförmig und beträgt für die Wasseroberfläche im Maximum (10 bis 11a.) 0:12°. Von einer Zweiteilung des nächtlichen Temperaturabfalles kann nicht gesprochen werden. Der Temperaturüberschuß des Wassers gegenüber der Luft und des Meeres gegenüber dem Lande ist sehr groß. Die mittlere Temperaturdifferenz zwischen Wasser und Luft beträgt 2°3°. Selbst im Minimum (5" p.) sinkt sie nicht unter 09°, steigt von 8" p. an rasch an und erreicht um Sonnenaufgang fast 4°4°. Die Lufttemperatur ist in Triest im Mittel um 0:85° kühler als am Meere. Nur während zweier Mittagsstunden (12" m. bis 2" p.) ist es in Triest etwas wärmer als am Meere, dagegen in der Nacht bis über 2° kälter. Die Abhaltung der Sonnenstrahlung infolge der hohen Bewölkung macht sich eben viel stärker in der Luft alsin der Wasser- temperatur bemerkbar. Die Lufttemperatur über dem Wasser würde aber unter gleichen Verhältnissen auf offener See viel weniger sinken, denn in unserem Küstengebiete sind die tiefen Lufttemperaturen vorzüglich durch die Kälteinvasionen vom Lande her hervorgerufen. — Diese verschieden starke Wirkung hoher Bewölkung auf Wasser und Luft zeigt sich endlich auch in der unperiodischen Änderung der Temperatur. Denn während infolge eines bewölkten Tages die Wassertemperatur um nicht einmal 02° sinkt, fällt die Lufttemperatur um 14°. Dieses Ergebnis bestätigt aber auch die Erfahrung, daß eine über das Meer sich fortpflanzende Kältewelle von kurzer Dauer die Oberflächentemperaturen nicht wesentlich zu beeinflussen vermag. Hydrographische Untersuchungen im Golfe von Triest. 229 Wassertemperatur an trüben Sommertagen. 5h | 6h 7a sh ee) | 10h 11% 12h | Iha. 4h >h | 3h au B' 2 SQ > 3 8 m —+:105|/-+° 115) 045 | — 005 | — :035 | — : 065 | — 085 | — :105|— 125 |— ' 195 | — "235 | — 275 | — '295 | — 275 | — '235 0:75 —+1:55[+1°35|+1°45/+1°10/+0°70/+0:65] —0:20| — 0:45] —0 90) — 1'201 — 205) — 2:45|— 2:35) — 2:50| — 1'90 4:10 —+2°00)+1:50/+0°35]+0°20|+0°05)+0'20| —0°20|—1:60| — 2:55) — 2:45] — 2:40) —2:30|— 2:50] — 2:35|— 180 4:80 ausgeglichen a EEE + 125) + 09 + 0514 005 "08 -06|—085|— 11 145 >) 23] "265 "28 - '265- 235 0:60 +1:50 |+1°40/+1°30|+1:10 |+0:80)+0:40| — 0:05) —0:50|-0:90 1:40 —1:90|-2°25 2:35|-2°20 |-1°90 3:90 —+1:75 |+1°30/+0°70/+0:30 |-+0° 10/— 0'051 — 0:60 —1'45|-2°15 |—2'40|— 2401-240 a -1:80 4:30 Mittel — :015|)— :035|— :04|— 045|— 035|— :03|— :025|— 03) — :035|— 045 |— 04] — 035 — -015|4+'015|+ "03 0:04 +:05 I—- 10 I— -10|— 20 |-:30 |— :401— 45 |— :45|— 40 |—- 50 |— :501|—:35 |—'10 |+ 15 |+ :30 0:26 — 15 |— 45 |— 60140 |—- 20 | :151—- 55 |— 85/70 |—- 25 |# :00/-#:00 |+ 05 |+ 15 [+ 40 0:34 I —+0:91/+0°98)+1°04|+1"19/+1°46)-+1°83[+2°25|+2°675|43°04+3°50)+3°96|+4 271-4 °36|+4°201|+3°95| + 2:29 —+0:60|+0°95|+1°45|4+1°65|+1°55|+4+1°30/+1°40|/+1°80/+2°10/+1:85|+1°35]4+1°00|+0°85/+0°85|+0:75|-+ 0:85° d) Der Gang der Luft- und Wassertemperatur im Winter. (Vergl. Tabelle 30 und Tafel X.) Von den drei bei Pirano angestellten Beobachtungen (VIII, IX, XIII), die dafür verwendbar sind, fällt je eine auf die Monate Jänner, Februar und März. Die mittlere Bewölkung beträgt 5°2,1 die mittlere Windstärke 0:8. Die stündlichen Änderungen der Lufttemperatur in Triest, die aus den ausgeglichenen und von der unperiodischen Änderung befreiten Werten berechnet wurden, stimmen mit den von Mazelle analog abgeleiteten zehnjährigen Mittelwerten für die Monate Jänner und Februar so gut überein, daß man die Sicherheit hat, daß der durch unsere Reihe dargestellte tägliche Gang tatsächlich die typischen Winterverhältnisse recht gut wiedergibt. Die Maxima scheinen im Winter kaum viel früher als im Sommer einzutreten (3 bis 4" p.); über die Minima läßt sich keine Angabe machen, da gegen 2" morgens in unserer Reihe eine schwache, nicht normale Temperaturerhöhung einsetzt. Der Eintritt in die. Mitteltemperatur erfolgt etwas später als im Sommer (9% bis 10% a.), dagegen wird sie zirka eine Stunde früher (8" 30” p.) verlassen. Darin zeigt sich der Einfluß der kürzeren Tage. Die Amplituden sind durchwegs kleiner. Die Tagesschwankung der Wasseroberfläche beträgt 067°. Ihr Tagesgang zeigt eine Periode starken Anstieges von 8" a. bis 2" p. und eine Periode raschen Abfalles von 4" bis 10" p., beide mit einer stündlichen Temperaturänderung von 1 Wenn man die Beobachtung VII!, welche nur die 12 Stunden von 7h a. bis 7h p. umfaßt, mit ganzem Gewichte einsetzt, so erhält man die Bewölkung 60. 230 A. Merz, Tabelle 30. Die Beziehungen zwischen ha sh gh 10h 11b 12h | 1hp. 2h 3h 4h Täglicher Gang der Wassertemperatur an der Oberfläche (Mittel der Stationen VII, IX, XI), ausgedrückt durch Abweichungen vom Mittelwerte, Sr all lee + '25+ :35|+ 40) + '35 Täglicher Gang der Lufttemperatur an denselben Stationen Wr RS 2100 .0470 35200040 :20)-+0'30/+0:40|+-0:65/-+0'80 Täglicher Gang der Lufttemperatur im Mittel der- selben Stationen in Triest... . ... ..|—2'15|—1°45| 0: 25)4+0°65/+1°35|+1°45/+1°65/|+1°85|+1'95| +1'85 Ausgeglichen und von der \Vassertem pe alte u re 272711 = -155|— -07/= °00|+ -065|+ "155|4- '25)4 "3414 '875| + "36 TE uNiLe mp CizUu er 025,0 042,0 Ir -10/+0:35/+0:55 |+0°60 |+0'70|+0:90|+1:10 | -+1:30 Lufttemperatur in Triest . . . 2 2.2..2....[1—1:40|-0:60 (als -35+115|+1°70 |+1'95 |+2:05/+2°15)+2°:15 | +1'95 Stündliche Änderung der Temperatur der Wasser- oberfläche .. 222 22.2] + 05)+ 1081065140654 "085|+ :09|+ 085) "03|— :02 Stündliche Änderung der Lufttemperatur an den Stationen. ar Ar. er Ar el Tome a + '80+ '30/+'25 |+'20 |+°05 |+ '10|+'20 |I+ '20|-+ :20 Stündliche Änderung der Lufttemperatur in riestie en: : + :80|+ *95/+:80 |+'55 |+'25 |+ '10)4+'10 |+ :00|— :20 Differenzen der Wasser- und Lufttemperatur an den Stationen . ». » 2 2 2 2 22.2220. |+2°07/+1°82|+1°60)+1°421+1°28)4+1°32|4+1°31/+1°19)+1:'02| 40:80 Differenzen der Lufttemperatur an den Stationen undin Triest . ». 2. 2 2222.22 2. .64+1°90)+1°40)+0°75|+0°20|— 0:15) — 0:35) — 0:35) —0:251 —0:05| —+0:35 | 0:08°. In der Lufttemperatur beginnt die kräftigere Zunahme, die namentlich zu Triest deutlich ausgeprägt ist, bereits zirka 7" a. und endet schon gegen 11" a. Die rasche abendliche Abnahme vollzieht sich im Wasser und in der Luft gleichzeitig. — Außerordentlich groß ist der Temperaturüberschuß des Wassers über die Luft und des Meeres über das Land. Im Mittel der drei: Beobachtungen ist die Luft um 1:7° kühler als die Wasseroberfläche. Selbst am Nachmittag sinkt diese Differenz nicht unter 0°6° und nur während dreier Stunden ist sie kleiner als 1:0°, dagegen von 10® p. bis 7% a. größer als 2°. Von 8” p. bis 12% n. nimmt der Unterschied um 1:3° zu. Die Luft in Triest ist noch um 1° kälter als die Luft über dem Meere. Nur während einiger Mittagsstunden ist es an der Küste um nicht einmal 0°4° wärmer als am Meere, während es hier nachts fast bis zu 20° wärmer als dort wird. Die Beziehungen zwischen Luft und Wasser gestalten sich im Winter ähnlich wie antrübenSommertagen. Die Ursache dieser Ähnlichkeit liegt darin, daß sowohlan bewölkten Sommertagen wie im Winter die Wärmeeinstrahlung der Sonne nur eine geringe Rolle spielt, während gleichzeitigdasMeer als Wärmespender stark in den Vordergrund tritt. 2. Fehlerquellen bei der Bestimmung der Temperaturdifferenzen zwischen Luft und Wasser. a) Verursacht durch die Wahl des Instrumentes und des Beobachtungsortes. Wir haben oben das Ergebnis abgeleitet, daß nicht nur im Winter sondern auch im Sommer die Luft über dem Meere im Tagesmittel kühler als die Unterlage ist. Dieses Resultat steht aber in Wider- spruch mit den meisten bisher gewonnenen Ergebnissen. i Hydrographische Untersuchungen im Golfe von Triest. 231 Luft- und Wassertemperatur im Winter. Ampli- h ? tude 5h 9h 10h 11h 12h 4h 5h | 6h 6h 7h | sh a 2h | ah + 334 '17)+ :05/+ 09 "05 218 -17\— 19 “28 Dil "25 il Sul) 15 115 0-71 [&0) "60 —+1:50/++0:80+0:801+0°35|+0 20] —0 65] —0:90|— 1:10) — 1:00) — 0:70] —0 30) — 0:40] — 0:35) —0°401+0°05 —+1°35/+0°85/+0°35] —0°45] —0°95] — 100) — 1:10|— 1:20) — 1:30) —0:90| — 0:80 — 0:70) — 080] — 0:80) — 0:60 4:10 unperiodischen Änderung befreit a ee ner nee I + 295 + :18+ °09+ "0451| — 035 — 12 - °165|— '21)— 26 — 29 — 23- °165|— °161— °15- ins! 0:67 —+1:40 +1:00/+0:70/+0°40 |—0:10:—0:60-1'10 |—1:20/— 1:30 — 1:00 —0:80|-0:80 |—0:85 —0:80.-0 50 270 —1°50 IA _1:001-1:20.1:35 — 1'551 —1'60|— 145 —1:30|-1°30 |—1:45|— 145-140 380° — 07) — :115/— "095 | — iR -08|— :09|— -05|— 05) — 055) — '035|+ '06|+ :06|+ '00/+005|+ 035 0:06 + 10) — 40 |— 30 |— °30|— °50|— :50|— -50/— 10-10 |+'30 |+ '20+ :00|— *05|+'05 |+'30 0-23 — :451— 55 |—'65 |— :80|— '50|— '20|— :15/— '20/— 05 |+ 15 |+ '15|& '00|— :15)#+°00 |+'05 0:33 —+0:63/+0°92|+1°12)+1°37)+1°79|+2°20|+2°65)4+2°70/+2:75/-+2°41)+2°27|+2°33|+2°38|+1°92|+2°07|-+ 1:73 —+0:90)+1:05/+1°40/+1°90|+1°90)+1°60|+1°25|+1°35|+1°30/+1°45|+1°50|+1°50)+1°60/+1°65/+1°90|-+ 1:00 So fand A. Gavazzi auf Grund der fünf Jahre umfassenden Beobachtungen der Adriakommission der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien an vier Küsten- und Inselstationen (Fiume, Lesina, Castelnuovo, Corfu) und der 14jährigen Beobachtungen in Pola die Luft von April bis August wärmer als das Meer. Eine Reihe küstenferner Sommerbeobachtungen von Wolf und Luksch zeigten ihm dieselbe Erscheinung. ! Die Unterschiede sind oft durch mehrere Monate hindurch weit größer als 10°. J. Hann ? erhält aus den Beobachtungen von Buccich zu Lesina einen sommerlichen Temperaturüber- schuß von 2°4° (nach der Adriakommission 1:5°). Dagegen ist im Frühjahr die Luft etwas kühler als das Wasser. Ricco und Saija finden auf Grund von Schiffsbeobachtungen die Luft über der Adria im Frühjahr um O0°5°, im Sommer um 0°3° wärmer als die Wasseroberfläche. ? Auch für das Mittelmeer ergibt sich aus der Bearbeitung der Schiffstagebücher ein Temperaturüberschuß der Luft im Frühling (02°) und im Sommer (05°) und selbst im Winter ist das Wasser bloß um 1:3° wärmer als die Luft. ? Schon viel früher hatte Aime bei seinen Untersuchungen im algerischen Küstengebiete die Luft im Frühjahr und Sommer um 0:8° wärmer als die Wasseroberfläche gefunden.® Dickson findet bei seinen 1 La temperatura della Superficie del Mare Adriatico. Riv. Geogr. Ital. IV (1897). 2 Handbuch der Klimatologie, 2. Aufl., Bd. I, p. 133. 3 »Osservazioni di temperatura e del colore delle acque fatte nell ’Adriatico e nel Jonio«, Atti R. Ac. Linc. 1898, Ser. V, Rend. Vol. VII, p. 339 bis 344. Die Lufttemperaturen sind 5 m über dem Meere im Schatten der Kommandobrücke beobachtet. 4 Wind- Strom-, Luft- und Wassertemperatur auf den wichtigsten Dampferwegen des Mittelmeeres. Nach den Beobachtungen deutscher Dampfer, bearb. v. d. Deutsch. Seewarte. Beil. z. d. Ann. d. Hydr., 1905. 5 Exploration de l’Algerie. Physique generale, Bd. 1, Paris 1845, p. 116. Denkschr. der mathem.-naturw. Kl. Bd. LXXXVII. 31 232 A. Merz, Arbeiten über die britischen Küstengewässer, daß nur im Westen von Irland und Schottland das Wasser während des ganzen Jahres wärmer als die Luft, dagegen besonders im Osten und Süden von April bis August kühler sei. Mit zunehmender Breite ergibt sich ihm ein erhöhter Überschuß der Wasser- über die Lufttemperatur und gleichzeitig nimmt die Dauer der Zeit ab, innerhalb der die Luft wärmer als das Wasser ist.! Mohn findet im europäischen Nordmeer das Wasser auch im Sommer wärmer als die Luft.2 Diese kurze Übersicht zeigt deutlich, daß mit der Annäherung an die Pole der Wärmeüberschuß der Luft im Sommerhalbjahr immer kleiner wird und schließlich einem Defizit Platz macht. Dem entspricht auch das Ergebnis von G. Schott, der im tropischen Anteil des Atlantischen und Indischen Ozeans die Wasser- oberfläche bloß um 08°, in deren außertropischen Gewässern aber um 16° wärmer als die Luft fand. ? Dagegen ermittelte J. Hann, daß der Atlantische Ozean im Äquatorialgebiet (0 bis 10° nördl. Br.) um 0:59°, bei 30° nördl. Br. aber nur um 0°34° wärmer als die Luft sei, die im letzteren Falle von zirka 11° a. bis 5" p. höher als das Wasser temperiert ist. * Wenn nun auch die oben erwähnte Tatsache, daß in den höheren Breiten der Wärmeüberschuß der Wasseroberfläche zunimmt, teilweise darauf zurückgeführt werden kann, daß, wie G. Schott nachweist, hier dieMeeresströmungen polwärts setzen oder auch die Luftbewegung mehr äquatorwärts gerichtet ist, so weisen die Resultate Dixon’s für die britische West- und Ostküste ebenso wie Hann’s Berechnungen darauf hin, daß noch andere Faktoren eine wichtige Rolle spielen. Es sind dies Bewölkung und Wind- stärke. Je größer Bewölkung und Windstärke sind, umso bedeutender werden überhaupt die Differenzen zwischen Wasser und Luft. Das zeigte uns schon die Besprechung der heiteren und trüben Tage. Nun nehmen im allgemeinen beide Faktoren polwärts zu; es müssen daher schon aus diesem Grunde die Differenzen mit der Breite wachsen. Unter dieser Annahme erklären sich auch die scheinbar wider- sprechenden Ergebnisse von Dixon und Hann. Denn die Westseite der britischen Inseln ist bewölkter und stürmischer als ihre Ostseite und das atlantische Äquatorialgebiet ist viel wolkenreicher als die Regionen um 30° nördl. Br. Aber wir halten die Unterschiede, die sich zwischen wolken- und windreichen Klimaten einerseits und wolkenärmeren Meeresteilen anderseits ergeben, doch nur zum Teile für reell. Denn wir glauben, daß in letzteren Gebieten die geringen Differenzen und besonders der große Überschuß der Luft über die Wasser- wärme während der Sommermonate vorzüglich darauf beruhen, daß die Ablesungen der Schiffsthermo- meter viel zu hohe Werte liefern. Es hat ja bereits G. Schott gezeigt, daß diese Lufttemperaturen zu hoch sind und daß die Fehler mit abnehmender Windstärke und zunehmender Sonnenhöhe sich bedeutend erhöhen. Es ist die ungenügende Durchlüftung, die Wärmestrahlung des Schiffes und die warme Luft der Maschinenräume, welche diese Fehlerquellen hervorruft. Schott’s leider nicht publizierte Beobachtungen mit einem Assmann’schen Thermometer ergeben nun im Mittel um 0°5°. niedrigere Temperaturen als die Ablesung am Schiffsthermometer, trotzdem letzteres möglichst günstig aufgestellt war und obwohl auch die Angaben des Assmann’schen Instrumentes unter der temperaturerhöhenden Wirkung des großen Schiffskörpers litten, so daß Schott selbst diese Werte noch um zirka 0°3° bei Windstille und um O°1° bei mittleren Windstärken zu hoch hält. 1 The Mean Temperature of the Surface Waters of the Sea round the British Coasts and its Relation to the Mean Temperature of the Air. Quart. Jour. R. Met. Soc., Vol. 25 (1899), p. 277 bis 305: In 50° n. Br. beträgt der mittlere jährliche Überschuß 07°, in 55°: 2°1° und in 60°: 33°, Hier ist das Wasser das ganze Jahr wärmer als die Luft; in 55° ist im Hochsommer bereits die Luft etwas wärmer (Aug.: 02°) und in 50° dauert diese Periode bereits vom Frühjahr bis zum Herbst (Mai: 0°4°, Aug. 06°), Die Luft- temperaturen sind zum Teil an der Küste beobachtet. Die Wassertemperaturen bei Sonnenaufgang um 4b p. gemessen. 2 Krümmel, Handb. d. Ozeanogr., Il. Aufl., Bd. I, p. 387. 3 Wissenschaftl. Ergebnisse einer Forschungsreise zur See. Pet. Mitt. Ergh. N. 109, Gotha 1893. — Viel kleiner sind die von W.Köppen (Ann. Hydr., 1890, p. 445 bis 454) abgeleiteten Differenzen. Sie betragen nur 02 bis 0:3°. * Lehrbuch der Meteorologie, 2. Aufl., Wien, 1906, p. 55/56. 0 5 Op. eit., p. 107 ff. Er weist ersteren Fall speziell für den 20° S. B. nach (der Brasilstrom ist weit intensiver als der Benguela- strom), den zweiten für 20° N. B. 6 Op. eit., p. 96 ff. Hydrographische Untersuchungen im Golfe von Triest. 233 Wir waren bei unseren Untersuchungen nun nicht nur in der angenehmen Lage, ein großes Assmann'’sches Instrument benützen zu können, sondern unsere Ablesungen hatten jedenfalls nur sehr wenig durch die Wärmewirkung des Schiffskörpers zu leiden, da wir ja den größten Teil unserer Arbeiten auf einem kleinen offenen Benzinmotorboote ausführten. Unsere Beobachtungen dürften daher nahezu wahre Lufttemperaturen darstellen und ein Vergleich mit Beobachtungen, die wir mit einfachen Luft- und mit Schleuderthermometern ausführten, wird zeigen, zu welchen Beträgen die Fehler in unserem Klima- gebiete ansteigen können. Ziemlich reichliches Material besitzen wir für den Sommer (Juli). Es wurden zu diesem Zwecke die gesamten Beobachtungen nach den natürlichen Gebieten des Golfes gesondert. Die Einzelbeobachtungen, die nur bei Tage (6" a. bis 10" p.) angestellt sind, wurden nach Stunden geordnet und dann die Stunden- mittel gebildet. Aus letzteren wurden die Mittelwerte für die drei Zeitabschnite, in.die der Tag zerlegt wurde, getrennt hergeleitet. Bei dieser Zerlegung mußte auch darauf Rücksicht genommen werden, daß die Aufteilung der Einzelbeobachtungen keine allzu ungünstige sei. Zur Berechnung des Halbtagmittels (9° a. bis 10° p.) wurden die wenigen fenlenden Stundenmitteln interpoliert. Die Resultate sind in Tabelle 31 A und 2 niedergelegt. Tabelle 31 A, welche die Beobachtungen aus dem südlichen Teile des Golfes enthält, zeigt vor allem, daß unsere mit einem Aßmann’schen Instrumente ausgeführten Einzelbeobachtungen die Ergeb- nisse der vielstündigen Beobachtungen vollständig bestätigen. Und zwar schließen sie sich nach Höhe und Gang der Differenz sehr nahe an die bei heiterem, ruhigem Wetter angestellten 24stündigen Reihen an. Das erklärt sich daraus, daß sie alle noch auf dem kleinen Boote durchgeführt wurden, das nur bei sehr günstigem Wetter eine Ausfahrt gestattete. Die zugehörige Bewölkung und Windstärke ist daher eine ganz ähnliche wie dort. Das oben aus den vielstündigen Beobachtungen hergeleitete Urteil, daß selbst im Sommer die Lufttemperatur im Tagesmittel kühlerals die Wasser- temperatur sei, kann nun nicht mehr bezweifelt werden. Denn die Einzelbeobachtungen, die es voll bekräftigen, erstrecken sich auf einen ganzen Monat und die Gesamtheit aller verwerteten Beob- achtungen beträgt 157. Wenn dies aber für das sonnige, windstille Adriaklima gilt, um wie viel mehr muß es für die wolkenreicheren und stürmischeren ozeanischen Flächen gelten. Dagegen würde sich aus den mit Benützung einfacher Luftthermometer gewonnenen Werten ergeben, daß die Luft über dem Adria- tischen Meere im Sommer vom Morgen bis zum Abend wesentlich wärmer als das Wasser sei. Das zeigt Tabelle 31. Differenzen zwischen Wasser- und Lufttemperatur im Sommer. A. Südlicher Teil des Golfes. —+ bedeutet, daß das Wasser, — daß die Luft wärmer ist. Tages- | non Main Denn nm le Ba gi 6ta.—Yha. | 10 a.—5Np. | 6% p.—-10Np. 9h a.—10hp. 118 p.—Sha. mittel Zahl der Beob.: 5 21,092 —+0:5° = 024.0 [BE EEE W122 Zahl der Beob.: 3 —-0:7° —0:2° 105102 (Mit Aßmann) Vierundzwanzigstündige Beobachtungen B=ß7/ MB Zahl der B,ob.: 2 +3:2° —+1:4° —+1:2° Be: Mit Aßmann = 02558 —0:0° —+0:3° -+0:2° — — 3 Zahl der Beob. 7 21 4 23 — — Ss; NETZE DET Te DIE a RE EEE ZREFEE a2 un Ra 119 —0:75° _1:0° = R ® a er BeoD. 9 13 4 17 zu — 31# 234 A. Merz, B. Nördlicher Teil des Golfes. a: an Lagunen Lagunen Golf von Monfalcone (bien Vo Tiefe) (ohne Flußwasserdecke) (mit Flußwasserdecke) (Flußwasserdecke) Art der ee ——— lust mn en ne SEE Beobachtung | Zahl Zeit 5 Zahl Zeit K Zahl Zeit S Zahl | Zeit R = = & =) der 5 | 5 der 5 s E a>) & E Beobachtungen = der Beobachtungen = Beobachtungen = der Beobachtungen = = &n| Mit Luft- 5| thermo- | 11 |7%a.-6hp. |+0:5° — — = 5 12h m.-2h p.|-3:6° = | meteri 3 2 — — 6 11ba.-Ahp.! +1 10°) —— | |... [ © =| Mit S | Aßmann | 12 |7ha.-12bm|+0:85° 9 |8ha.-4hp.|—1:3° 8 8ha.-3hp. |-2:4° E 5 2 [ea] 1 1 1 Vielstündige BE—a28: 376: W=1°4; Beob- En Bo _.1|W=0:8 |6ha.-Ahp.| +13) _ |W=1:0 |+1:0°| B=0:35| 24% Beob. |+1:1° achtungs- > ihen mit u BR: mann mis 24h Beob. | +1°9° — — — = ae | 1 Die beobachteten Lufttemperaturen sind um 1'0° erniedrigt, also korrigiert in die Tabelle eingeführt. wohl deutlich, wie sehr unsere bisherigen Anschauungen durch die zu hohen Angaben der Schiffsthermo- meter ungünstig beeinflußt wurden. Auf der Adria erhalten wirmit einem Assmann'’schen Instru- mente an einem schönen Sommertage durchschnittlich um 1'0° niedrigere Lufttempera- turen als mit einem einfachen Luftthermometer. In Tabelle 315 sind die Differenzen zwischen Wasser- und Lufttemperatur für die übrigen Teile des untersuchten Gebietes zusammengestellt. Gute Übereinstimmung mit den Ergebnissen für den südlichen Hauptteil des Golfes zeigen das Seichtwassergebiet vor den Lagunen und die Lagunen selbst, soweit sie nicht von Süßwasser überdeckt sind. Dabei wächst der Temperaturüberschuß des Wassers mit abnehmender Wassertiefe. Am größten ist er in den seichten Lagunen. Die Ursache liegt jedenfalls in der Wärmerückstrahlung vom sichtbaren hellen Sand- und Schlammboden, wodurch sich das Seichtwasser bei Tag höher als tieferes Wasser erwärmt. In letzterem kann außer dem durch Konvektion und Wellen- mischung die zugestrahlte Wärme auch einer mächtigeren Wasserschichte mitgeteilt werden. Daß die 24 stündige Lagunenserie einen noch höheren Temperaturüberschuß als die bloß die wärmere Tageshälfte umfassenden Beobachtungen hat, ist ohneweiteres verständlich, da ja nachts stets die Differenzen am größten sind. Dagegen weisen die Einzelbeobachtungen aus den süßwasserüberdeckten Gebieten (Golf von Monfalcone und Natissagebiet der Lagunen) ein bedeutendes Wärmedefizit des Wassers gegenüber der Luft aus und zwar ist die Differenz größer im Golfe von Montalcone, der die mächtigere Süßwasser- decke besitzt. Dieser Widerspruch gegen die vielstündigen Beobachtungen aus diesem Gebiete erklärt sich daraus, daß die Einzelbeobachtungen zum großen Teil nahe den Flußmündungen liegen, wo sich die sommerkühle Süßwasserdecke dauernd erhält, während die vielstündigen Beobachtungen bereits von weiter entfernten Punkten stammen, wo sich nur intermittierend Flußwasser ausbreitet. Es geht demnach tatsächlich mit der Annäherung an die Flußmündungen der Wärmeüberschuß der Wasseroberfläche in ein Defizit über, da natürlich bei den geringen horizontalen Entfernungen und den rasch vorsichgehenden Ausgleichbewegungen in der leichtbeweglichen Atmosphäre ein äquivalenter Temperaturabfall der Luft ausgeschlossen ist. Doch dürfen wir nicht generalisieren, denn diese Differenz hängt selbstverständlich Hydrographische Untersuchungen im Golfe von Triest. 239 auch von der Natur der Flüsse ab. Von den drei für uns in Betracht kommenden Flüssen ist der Timavo ein unterirdisches daher, im Sommer sehr kaltes Gerinne, der Isonzo ein Alpenfluß, der sich allerdings auf seinem langen Lauf in der Ebene sehr erwärmt; die Natissa entspringt aus dem Grundwasser und ist daher ebenfalls im Sommer sehr kühl. In unserem Falle sind daher die Verhältnisse der Herausbildung großer Differenzen sehr günstig. Werfen wir nun noch einen Blick auf die Beziehungen zwischen Luft- und Wassertemperaturen in den übrigen Jahreszeiten, wozu die Daten in Tabelle 32 zusammengestellt sind. * Mehr als 4° beträgt der Wärmeüberschuß des Wassers über die Luft im Oktober. Denn um diese Zeit ist das Meer noch sehr warm, das Land aber bereits stark abgekühlt, das Luftdruckminimum über der Adria vertieft sich daher und infolgedessen gewinnen die Landwinde immer mehr die Oberhand über die Seewinde und erstere Tabelle 32. Differenz zwischen Wasser- und Lufttemperatur in den übrigen Jahreszeiten. Jahreszeit Tageszeit | Zahl | Benütztes Instrument Beobachtungsgebiet —— | Differenz der Beobachtungen | Aßmann Süden des Golfes Oktober (1905) 7ha.—5hp,. 21 4:3° » » » Mittel (8b a. +9h + 10ha.):3 8 4:9° > Nördliche Küstenbank > —_ 8 2:4° Schleuderthermometer Süden des Golfes November (1904) sh a.—2hp. 10 12262 5 > » (SB a. + 9b a. + 10h a.): 3 _ _ » Nördliche Küstenbank » —_ 8 09° Aßmann Süden des Golfes Jänner (1906/08) 7Na.—5hp. 21 4:25° 5 > > (&h a. + 9h a. + 10h a):3 8 4:2° » Nördliche Küstenbank » —_ 6 260° Schleuderthermometer Süden des Golfes Februar (1905) 7ha.—4hp. 15 3:6° > > > (8b a.+ 9b a.+ 10h a): 3 9 3-4° » Nördliches Küstengebiet » —_ 6 1209 Aßmann Süden des Golfes März (1906) 24% Beobachtung 25 0:6° » ” > (8b a. + 9ha.+ 10h a):3 — — » Nördliche Küstenbank » 9ha.—2hp. 12 — 02152 Schleuderthermometer Süden des Golfes Mai (1905) 7ha.—2hp. 20 0:9° » > » (8b a. 9b a.—+ 10h a.):3 7 0:6° > Nördliche Küstenbank > —_ 10 0595 führen daher ständig kalte Luft vom Lande über das Meer. Die von A. Gavazzi berechneten Oktober, differenzen ? betragen für die verschiedenen Küstenpunkte der Adria nur 1:5° bis 2:8°. Die Ursache für diese verschiedenen Ergebnisse liegt nicht nur in der Benützung eines Assmann’schen Instrumentes bei unseren Beobachtungen sondern auch in dem Umstande, daß jene Beobachtungen in unmittelbarer Küstennähe angestellt sind. Das zeigt sich am besten darin, daß auch wir für das Küstengebiet südlich der Lagunen eine Temperaturdifferenz von bloß 2:4° erhalten, die im Mündungsgebiet der Flüsse sogar auf zirka 1°0° bis 1:5° herabsinkt. Diese Erscheinung, daß der Wärmeüberschuß des Wassers gegen die nördliche Flachküste abnimmt, findet sich auch für alle folgenden Monate bis in den März. Die Ursache kann ebensowenig wie im Sommer bei der entgegengesetzten Erscheinung in großen horizontalen 1 Die Berechnung erfolgte für die Einzelbeobachtungen wie bei den Sommerwerten. Die dritte Kolonne gibt die Tageszeit an, über die sich die Beobachtungen erstrecken. Das Mittel aus den Beobachtungen um 8%, 9h und 10h a. wurde angeführt, weil es, wie Proben an den 24 stündigen Beobachtungen ergeben, sehr nahe wahre Tagesmittel der Differenz zwischen Luft- und Wassertemperatur liefert. 2 Vgl. p. 71, Anm. 1. 236 A. Merz, Temperaturunterschieden der leicht beweglichen Luft liegen. Vielmehr sind die horizontalen Temperatur- unterschiede der Wasserfläche ausschlaggebend. In den Seichtgebieten ist eben auch die Abkühlung eine viel ausgiebigere, da sie auf eine viel dünnere Wasserschichte als in tieferen Partien konzentriert ist. Unsere Tabelle läßt schließen, daß der Wärmeüberschuß des Wassers erst von Februar an rasch abnimmt. Der Novemberwert, der sich bloß auf 10 mit Schleuderthermometer bestimmte und außerdem auf nur wenige warme Tagesstunden verteilte Lufttemperaturen stützt, ist offenbar zu klein. Dasselbe gilt für den März. Wir erhalten für diesen Monat aus unseren Einzelbeobachtungen sogar einen kleinen Temperatur- überschuß der Luft. Aber diese Beobachtungen erstrecken sich bloß auf die wärmste Tageszeit 9% a. bis 2" p.) und stammen alle von der Küstenbank. Unsere vielstündigen Märzbeobachtungen aus den Lagunen und von Pirano zeigten aber, daß um diese Jahreszeit der Temperaturüberschuß des Wassers gegen den offenen Golf noch zunimmt. Das Wasser ist bei Pirano im Tagesmittel um 0:6° wärmer als die Luft. Im Mai scheint, wie wohl auch im September, in dieser Hinsicht kein Unterschied zwischen Küstenbank und den tieferen Gebieten zu existieren, da die Oberflächentemperaturen dann im ganzen Golfe ziemlich gleichförmig sind. Zusammenfassend können wir auf Grund von nahezu 400 Beobachtungen über die jahreszeitlichen Beziehungen zwischen Wasser- und Lufttemperatur in Küstengebieten folgendes sagen. Das Wasserist, abgesehen von Gebieten mit Süßwasserdecke, das ganze Jahr hindurch wärmer als die Luft. Amgeringsten ist der Überschuß im Frühjahr, wenn sich das Land rasch, das Wasser lang- sam erwärmt und daher die Landwinde warme Luftüber das Meer hinführen.! Außerordentlich rasch wächst die Differenz imHerbste während der raschen Abkühlung des Landes, das nun Kältewellen über das Meer hinsendet. Der Unterschied bleibt von Oktober bis gegen Februar dauernd hoch und sinkt dann rasch den Frühlingswerten zu. Im Seichtwasser sind die Differenzen im Sommer etwas größer, im Winter bedeutend kleiner alsimtiefen Gebiet. Es dürfen daher für solche Untersuchungen nicht Wassertemperaturen herangezogen werden, die aus ganz seichten Gebieten stammen. Im Mai und September verschwinden diese Differenzen. nahezu. Unsere Werte sind Minimalwerte, da sie sich nur auf einen Teil der warmen Tageszeit beziehen. b) Verursacht durch Beobachtung der Lufttemperatur in verschiedener Höhe über dem Wasserspiegel. Bei der Durchführung unserer vielstündigen Beobachtungsreihen wurden wiederholt die Lufttem- peraturen sowohl in O'1 m als in 2m über der Wasseroberfläche gemessen. Es ergaben sich systematische Unterschiede zwischen beiden Höhen, die aufmerksam machen, daß es nicht gleichgiltig ist, in welcher Höhe über dem Meeresspiegel die Lufttemperaturen gemessen werden. Da die ideale Forderung, die Lufttemperatur unmittelbar über der Wasseroberfläche zu messen, bei den großen und hochbordigen Schiffen der Gegenwart wohl kaum erfüllbar ist, so sollte wenigstens darnach getrachtet werden, alle Messungen in möglichst gleichem Abstande von der Wasserfläche vorzunehmen. Wir wollen hier kurz die Unterschiede aufweisen, die wir bei Messungen erhielten, die in einem vertikalen Abstande von bloß 2 m gewonnen wurden und hoffen damit am besten unsere Forderung zu stützen. So zeigen die Mittel der Beobachtungen der Stationen I, V und VI, daß im Sommer tagüber die Luft in 2» Höhe etwas wärmer ist, doch beträgt der Unterschied (von 10% a. bis 9" p.) nur 0:05°. Dagegen sinkt nachts die Lufttemperatur hier beträchtlich tiefer als unmittelbar über der Wasseroberfläche herab, wo sie von 11" p. bis 8" a. um 0:3° von 3" a. bis 6" a. sogar um 0'4° wärmer als in 2m Höhe ist. Die Tagesamplitude ist hier daher auch um fast 0°5° größer. Noch bedeutender sind die Unterschiede im Winter. 27 Beobachtungen (7° a. bis 7% p.) ergeben, daß in dieser Jahreszeit selbst tagsüber die Luft in 2m Höhe um mehr als 0:3° 1 Selbstverständlich sind hier nicht die periodischen nächtlichen Landwinde, sondern Winde, die unabhängig vom lokalen Luftdruckgradienten auf das Meer hinauswehen, gemeint. Hydrographische Untersuchungen im Golfe von Triest. 237 niedriger als direkt über dem Wasser ist. Viel größer werden daher die Unterschiede bei Nacht sein. Beobachtungen dafür können wir leider nicht anführen. Willman daherrichtige Vorstellungen von der Beziehung zwischen Wasser- und Luft- temperaturerhalten,so müssen folgendeBedingungenerfülltsein.1.DieLufttemperaturen müssen mit einem Aßmann'’schen Aspirationsthermometer gemessen werden. Eine Reduktion von Beobachtungen mit anderen Instrumenten ist schwer durchführbar, da die Reduktionsgröße sich mit Klimagebiet, Jahres- und Tageszeit und mit der Witterung ändert. 2. Ein direkter Vergleich der Lufttemperatur von Küsten- stationen und der Wassertemperatur des angrenzenden Meeres ist unstatthaft, vielmehr muß die Luft- temperatur stets an demselben Punkte wie die Wassertemperatur gemessen werden. 3. Die Beobachtung hat tunlichst nahe der Wasseroberfläche und stets in gleichem Abstande von derselben zu erfolgen. Die vertikalen Unterschiede sind besonders im Winter und nachts sowie bei ruhigem Wetter groß. 4. Unter- suchungen aus seichtem und tiefem, scharf und schwach geschichtetem Wasser dürfen nicht miteinander vermengt werden, da in seichten und scharf geschichteten Gebieten die sommerlichen Differenzen etwas vergrößert, die winterlichen Unterschiede bedeutend verkleinert werden. 5. Beobachtungen von kleinen Booten sind solchen von großen Schiffen vorzuziehen (vergl. bei G. Schott, a. a. O.). 3. Der tägliche Temperaturgang in verschiedenen Tiefen. Unsere Beobachtungen bieten endlich Gelegenheit, ein Urteil über das Ausmaß des von der Wärme- strahlung der Sonne direkt abhängigen täglichen Temperaturganges in größeren Tiefen zu gewinnen. Wir glauben, daß gerade für die Beantwortung dieser außerordentlich wichtigen Frage die Durchführung 24- und mehrstündiger Beobachtungen von großem Werte ist, da die bisher verwendeten Methoden, ! die teils auf der Vergleichung zweier am selben Orte angestellter Beobachtungen, von denen die eine auf Sonnenaufgang, die andere auf Sonnenuntergang fällt, teils auf Vergleichung benachbarter, zu ver- schiedenen Tagesstunden ausgeführter Temperaturserien beruhen, leicht zu Fehlschlüssen führen können. Kam doch Luksch auf Grund solcher Vergleiche zur Anschauung, daß die täglichen Änderungen bis zu 100 »z hinabreichen können, während nach der Theorie eine merkbare Wärmewirkung innerhalb eines Tages nicht viel über 20 m hinab zu erwarten wäre.” Zu ähnlichen Werten gelangte übrigens bereits Aime® auf Grund von je zwei täglichen Beobachtungen im Mittelmeer und €. G. Knott* auf Grund des Materials der Polaexpedition. Letzterer erhält für 1On Tiefe eine Tagesschwankung von 0:22°, für 20 m eine solche von 0:09°. Betrachtet man aber die Differenzen je einer Morgen- und Abendbeobachtung bei Aime oder zwei benachbarter Polastationen, so ersieht man sofort, mit welch großer Unsicherheit solche Berechnungen behaftet sind, da diese Differenzen außerordentlich verschieden sind und jede Auswahl mehr oder weniger subjektiv sein wird. Die Analyse unserer vielstündigen Beobachtungen hat uns die Ursachen dieser Erscheinungen kennen gelernt. Es sind die fast stets vorhandenen wellenförmigen Ver- biegungen der Dichteflächen, wobei es sich um Temperatur- und Salzgehaltseiches, Helmholtz sche Wellen und Gezeitenerscheinungen handeln kann, die alle mit verschiedener Periode und Stärke auf- treten. An den Küsten gesellen sich noch die von den wechselnden Winden hervorgerufenen Zirkulations- strömungen dazu. Wir müssen demnach an jeder Beobachtungsstelle den gesamten Temperaturgang innerhalb eines Tages für die einzelnen Tiefen kennen, um beurteiten zu können, ob die Wärmestrahlung der Sonne oder andere Vorgänge die auftretenden Differenzen verursachen. 1 Zusammenfassung bei OÖ. Krümmel, Handb. d. Ozeanographie, II. Aufl., p. 388 ff. 2 W. Schmidt, Absorption der Sonnenstrahlung in Wasser. Sitzb. kais. Akad. Wiss., Wien, mathem.-naturw. Kl., Bd. CXVII, Abt. IIa, 1908. 3 Exploration de l’Algerie Physique generale, Bd. I, 1845. 4 Proc. Roy. Soc. Edinb., Bd. 25, p. 173, 238 A. Merz, Unsere vielstündigen Beobachtungen aus dem offenen Golfe ermöglichten es, den täglichen Temperaturgang für die Oberfläche 2, 5, 10, 15, 20 und 30 m Tiefe auf Grund von 5 bis 9 Beobachtungs- serien abzuleiten. Für die Tiefen bis 15 m konnten stets dieselben Stationen, die alle auf den Sommer fallen, benutzt werden. Für 15m Tiefe wurde der Tagesgang auch aus einem Mittel von neun Serien berechnet, von denen sich drei auf Herbst und Winter beziehen und eine einer vielstündigen Beobachtung von Luksch und Wolf im Quarnero entnommen ist. Der Gang in 20 m und 30 m ist aus je sechs Serien hergeleitet. Die Stundenmittel wurden zweimal (die Oberflächenwerte nur einmal) nach der Formel a+2b+c 4 2m und Sm Tiefe befreit. Für die folgende Tiefenschichte (10 bis 15 ») hätte diese Ausgleichung, wie ausgeglichen. Von der unperiodischen Änderung wurden nur die Werte für die Oberfläche sich aus dem weiteren ergeben wird, keinen Sinn gehabt, und in noch größerer Tiefe wären dadurch die ursprünglichen Beobachtungsergebnisse zu stark modifiziert worden. Die Resultate sind in Tabelle 33 und Tafel XI niedergelegt. Betrachten wir vorerst die Größe der Tagesamplitude. An der Oberfläche beträgt sie 0:9°, in 2m noch 06°, in 5 m 0:35°. Dann aber schnellt sie in 10 m und besonders 15 m, wo sie fast 0-7° crreicht, Tabelle 33. Der tägliche Temperaturgang (Abweichungen Oberfläche, Sommer (Mittel der Stationen I, IV, V,XIV, XV). Er: Poren 3 . 0:44 |— "86 |—:30 I— 01 |4+:27 |+ 41 |+"35 |4+ 41 |4+°37 | +43 2 m Tiefe, Sommer (Mittel derselben Stationen) . |-0°20 "08 -045[— 04 |+:10 |+:34 |+:33 |+'32 |+:31 | +22 5 m Tiefe, Sommer (Mittel derselben Stationen) . -0:17 |— 10 |+:01 |—'01 |+ "11 |+-:06 |+:10 |+-°06 |4+-:08 | +12 10 m Tiefe Sommer (Mittel derselben Stationen) |-0:29 |—:14 |—-:05 |+ "12 |4+:28 |+:25 |+ 11 |+ 11 |—:09 | — 15 15 m Tiefe, Sommer (Mittel derselben Stationen) |-0:36 |— 02 |—:005|+'00 |+'02 I— 005|-+°055/+°08 |+'12 | +12 15 m Tiefe, Jahr (Stationen I, IV, V, VII, VIII, IX, XIV, XV und Stationen von umiasıon u. Wolf, bei Fiume) A SR N EEE are & . -0°235I— 02 |+:00 |+005|+°045I+ 01 |+ 0451405 |-+ "06 | +05 20 m Tiefe, Jahr (Stationen V, VII, VII, IX, XIL,XV) 2.222 2222. 010 107 1— "01 |— 06 |4+°05 14-09 |—:015)— 015|— 06 | — 01 30 m Tiefe, Jahr nn V, VII, nu; IX, XII, XV) ee 2... |-0:125|— 05 |— 025|— 02 +08 +03 I— "03 |—:015[— 03 | + "015 Oberllächer Sommers ee 0259 "32 -20 [+03 I#+'27 |+°39 |+"41 |+°41 |+ 41 | +41 270. Mai, Sommeron soo 6 HR FOR "07 -015!+°045|+'16 |+'28 |+ 3354 '335|4+'295| + "24 5 » > -0:02 |+'05 |+:10 I+ "14 |+°16 |+ 17 |+°155|4°145|4 135] +12 10 » » 0:29 16 025|+"11 |+:20 |+°205|+ 14 |+.05 —'04 | — 10 15 » > ee 036 14 03 +00 +01 +02 |+:05 +08 4105| + '12 15 » Jahr. 2.2 2 2 2 m 222... 018 |— "09 |—:015/-+°01 I+:025 +03 |+°04 |+°05 |+"045| + 025 20 » De | 0:20 06 04 -01 |+ 025/404 |+01 |— "02 |— 025) +00 30 » 3 02042 — 055) 2037 09 20 oe 005 015 | 0 E00 Hydrographische Untersuchungen im Golfe von Triest. 2539 wieder empor, um dann in 20m rasch auf O'1° herabzusinken. Diese Zunahme bei 10 und 15 m erklärt sich daraus, daß wir hier im Gebiete der sommerlichen Sprungschichte sind, deren oben skizzierte Bewegungen die Tagesamplitude so bedeutend vergrößern. Selbst bei Hinzunahme von drei Winter- beobachtungen, die nur ganz unbedeutende Temperaturänderungen in dieser Tiefe aufweisen, resultiert für ld m eine Tagesschwankung von 0°3°. Es wäre, wie besonders ein Blick auf Tafel XI lehrt, eine sehr sroße Zahl von Beobachtungen nötig, um den Einfluß dieser Erscheinungen zu eliminieren. Aber nicht nur an der Größe der Tagesamplitude sondern auch an der Form der Temperaturkurve erkennt man die Beeinflußung der Schichte von 10 bis 15 m durch die angezogenen Vorgänge. Denn während in 2m und Sm der Tagesgang wenigstens in den Hauptzügen ähnlich wie an der Oberfläche verläuft, mit einem Maximum in den ersten Nachmittagsstunden und einem Minimum zur Zeit des Sonnen- aufganges, finden sich in den 10n- und l5m-Kurven mehrere Maxima und Minima, die natürlich mit dem normalen Tagesgang nichts zu tun haben. Daher sind für diese Tiefen, die aus den unausgeglichenen Werten berechneten Amplituden viel größer als die aus ausgeglichenen Werten abgeleiteten Amplituden. Durch diese Bewegungsvorgänge ist zwar auch der Tagesgang in 5 m und besonders in 20 m noch etwas modifiziert, aber jedenfalls läßt sich aus unseren Zahlen für letztere Tiefe bereits wieder ein regelmäßiger N in verschiedenen Tiefen. vom Mittel.) | 5h 6h 7h eh gh | 10h | 11% | 12h | Ina. | on 3h 4 5h 6h zu Se | ude 27.85 |+°86 | 25 | 15 [6:04 |-:09 10 13 tee 980 322 116 ao Ron 384 0:89 2058 |r.:06 [+ :03 15 11 06 |— 08 17 16 | 06 17 28.1208 18 12 0:59 ==: | or | — ort | 0 | 20% 13 |+:04 |+:05 |--02 |—:07 |—-:03 |=-06 |-:09 | :08 |-+-13 0:29 os | soss 08 | 02.225 7:86 7:23 11 19 jop eo syn 15 [+00 0:65 27209 r26 7 83 7 05 E00 ee | oz 30 406 | >09 | + 0651401 | ala | 425 | 0-59 E08 | ats ar 202, oma tz | 2212 | 73085 4:04. 2:08, | 02 2:00) | 3870| 3175|), 0-47 — 75 |+"035|— 01 [+10 |+°045|4+°08 |+ 035-400 -0551— "03 |+"025|— 085) — 09 -03 |+-:045 0:20 +01 |—:005/+'005|—+065|—+ 01 -01 |+°005|— 01 |+015/+:03 |+'04 -01 "0351403 |++'125 0°25 unperiodischen Änderung befreit. +38 [+34 |+ "25 |+°15 |+°0451— 07 12 "16 "21 "27 \--'36 -44 \—'46 |— 48 |—'39 0:87 —+'17 + '085|— 01 |—'08 al 0 ei :155[— '155|— 19 "24 2551 21 16 0:59 —+075|+ 025|— '025|— 06 |— 08 |— 085) — 04 -055[— '085|— 13 |— "15 |—'17 |— :175|— 13 |— 02 0'835 — 10 |— 08 |— :035/+ 065/+ 20 |+'26 |+ 205406 |— 085|— "15 |— "15 |— 16 |— 17 |— 12 |+'00 0:55 +'155|+ '225)+ °225|+°205[°+11 |—'005I|— 13 — "15 |— "04 I|+'05 |+ 0451 — :045|— "22 |— ‘39 |— '425 0:68 +02 I+:065|+ 10 |+:085|+ 04 |— 02 |— 08 —:08 |— 02 |+ 035/404 |— "01 |—'105)— 185) — 17 0-29 +03 |+°035|+°04 |4+'055/+ °065/+°06 |+'03 4:00 |— :025)— 02 I— 03 |— 05 |—:06 |—:03 |— 02 0:13 —+:005|+"01 |+:02 |+:02 |+:02 |+:005)&°00 |#:00 I+'01 |+:025/+'02 +00 |+:00 +03 |+'025 0:09 Denkschr. der mathem.-naturw. Kl. Bd. LXXXVI. 39 240 A. Merz, Tagesgang nachweisen. Von 11" a. bis 11” p. liegt die Temperatur fast stets über dem Mittel, die übrige Zeit dagegen weilt sie ausnahmslos unter dem Mittel. Die positiven und negativen Abweichungen treten daher fast geschlossen auf und der Eintritt der Media fällt bloß ein bis zwei Stunden später als an der Oberfläche. Wir dürfen daher annehmen, daß der Wert von 0'13° für die Tagesamplitude nicht zu weit von einem ungestörten mittleren Werte abweicht. Interpolieren wir nun die stark gestörten Werte für 10 m und 15 n Tiefe graphisch, so ergeben sich folgende Tagesschwankungen der Temperatur: A a2 2m Dm 10 m 1D m 20 m 30 m Amplitude . . 0:9 0:6 02.85 O2 0-16 05 0:09? Der Wert für 30 m Tiefe wurde als zweifelhaft bezeichnet. Dazu führte eine Betrachtung der Stundenwerte für diese Tiefe. Die positiven und negativen Abzeichen treten nicht mehr so geschlossen auf, die Abweichungen sind mit wenigen Ausnahmen sehr gering, werden wiederholt + 0:00° und die mittlere Schwankung, die bei 20m noch 0:03° beträgt, sinkt hier auf 0:015° herab, fällt daher bereits nahe an die Fehlergrenze. Auch der große Unterschied der Amplitude der ausgeglichenen und unaus- geglichenen Werte deutet an, daß hier Störungen, sei es durch Beobachtungsfehler, sei es durch Bewegungsvorgänge, das Bild stark beeinflussen und dadurch, wie wir bei 10 m und 15 m Tiefe gesehen haben, den Wert der Tagesschwankung vergrößern. Wir glauben daher annehmen zu können, daß die wahre Tagesamplitude in dieser Tiefe nur mehr wenige hundertstel Grade beträgt. Der regelmäßige Tagesgang der Temperatur in der Oberschichte der Meere wird durch direkte Sonnenstrahlung und Konvektionsvorgänge infolge Verdunstung und Abkühlung hervorgerufen. An den Küsten gesellt sich die dargelegte Wirkung regelmäßiger Land- und Seewinde dazu. Es wäre daher höchst wünschenswert, auch auf offener See solche vielstündige Beobachtungsserien durchzuführen, um diesen »Urvorgang, von dem die weitere Verteilung der Wärme im Meere abhängig sein muß« ! auch dort, unbeeinflußt durch Küstenerscheinungen, zu studieren. Interessant ist schließlich noch die Wirkung der Schichtung der Was em auf die Größe der Tagesschwankung. Sind die oberen Schichten ziemlich homotherm und homohalin, also nahezu homodens, dann kann lebhafte Konvektion entstehen und die Tagesschwankung muß im Vertikalprofil relativ gleich- mäßig aber allenthalben klein sein. Ist dagegen die Temperaturschichtung eine sehr scharfe, dann ist die Konvektion auf die oberste Wasserschichte beschränkt und die Abnahme der Tagesschwankung mit der Tiefe muß in größerer Entfernung von der Küste (bei schwachem Seegang) relativ rasch erfolgen. Dagegen werden unter solchen Umständen in Küstengebieten mit regelmäßiger Entwicklung von Land- und See- winden durch Auftrieb in den Nachtstunden und Aufstau bei Tag große Amplituden hervorgerufen. Tabelle 34 gibt eine Übersicht der Oberflächenamplituden an den zehn Golfstationen. Die Stationen sind nach der Größe ihrer Amplitude geordnet. Der schon stets bekannte große Einfluß der Bewölkung läßt sich auch an dieser Reihe verfolgen. Auch Jahreszeit und Windstärke sind in ihrer Wirkung erkennbar. Doch lassen sich durch diese Faktoren nicht alle Erscheinungen erklären. So hat zum Beispiel Grado 1 trotz mittlerer Bewölkung eine weit höhere Schwankung als Pirano IV bei fast wolkenlosem Himmel. Unverhältnismäßig klein ist andererseits die Tagesamplitude bei Pirano IX auf Grund dieser Argumente. Berechnet man nun für alle diese Stationen die mittlere Temperaturabnahme in der obersten Wasser- schichte (0 bis 5m; letzte Kolonne), so ergibt sich die für den ersten Moment höchst überraschende Tat- sache, daß die Oberflächenamplitude mit der Größe der Temperaturabnahme steigt und sinkt. Dieser Faktor wird eben, wie oben ausgeführt, durch die periodisch sich ablösende Wirkung der Land- und Seewinde, in hohem Maße mitbestimmend für das Ausmaß der Temperaturamplitude. Beachtet man ihn, so ist die Größe der Tagesschwankung in allen Fällen leicht und ungezwungen zu erklären. 1 V. Hensen, Ergebn. der Planktonexpedition, Bd. 1, B, Kiel 1895, p. 127. — Vgl. auch O. Krümmel, a. a. O., p. 390, Tabelle 34. Die Oberflächenschwankung der Temperatur und ihre Beziehung zu Windstärke, Hydrographische Untersuchungen im Golfe von Triest. Bewölkung und Temperaturabnahme mit der Tiefe. | Mittlere Amplitude Schwankune Temperatur- Station | Windstärke | Bewölkung abnahme der Oberfläche a Grado I 2.3 il 12 31 3:58 Pirano IV. 1:6 -40 1oY 04 1522 UmagoV. 14 "37 14 172 122 Pirano XII 1:3 34 1:0 Pb) 0:15 Grado XIV je1 222 20 3:9 Deal Pirano IX . 057 "13 0507 25 —0:09 Pirano XV 0:55 "13 2°0) 9:4 — 0:07 Umago VII1 0:3 10 1:35 9:8 — 0:12 Pirano VIII 1 0:25 "08 0:7 10:0 0:05 1 Kürzere Beobachtungsreihen. 24] Ip} 4 Oo Tabellel. A. Merz, Terminfahrt: Juli 1905. Station Nr. 18 (D). Position: 45°38’ nördl. Br.; 13° 22’ 20” östl. L. 377 | Fr I Dualkeiip]| ri | au) en | jon | nm Won | ana anne an Mn 3 | 0 25'20| 2500| 25:00) 25:20) 24:90] 2490| 2460| 24:60] 24:60) 24:30) 2400/2400 Temperatur des 1 2490| 24'90| 2500| 25:00] 25:00] 24:90] 24:20] 24:60| 24:50] 2420| 23:80|23°80 Wassers 3 24:50] 24:90] 24:60] 2440| 24:20] 23:70) 23:60| 23:20] 23:80) 23:70| 23:80/23°80 5 21:40) 21°40| 21:30] 21:60] 20:80] 20:80] 20:70] 20:60| 20:70| 21:00] 20-80]20:90 inc 10 19:10] 19-00] 18°S0| 19:10] 18:80] 18:80) 18:80) 18:80) 18:90) 19:00| 19:00|18°60 14 Grund 18:60] 18:70) 18'60| 18:60| 18:90] 18°80| 18:50) 18:40] 18:60) 18:60| 18:60|18-40 (0) [2186] 21°75 [21:75] 21782 22'412 22 LS 1 22:03 21,82 _ 22:64 22-30 2281 Dichte 3 22:44 2228 22.107, 23'836 23:04 2299 (m) b) 2598 25*51 26-12 26:10 27 26:11 10 27-15] 27:23 27.223 2740 tler 27:08 14 Grund 27:29 27:35 27.91 2751 27.54 27:35 0 [33 09] 3286 [3282] 32:79 33'512 33:82 1 3319 3295| ° [3315] 33:73 3339 33:78 Salzgehalt (S) 3 33:56 3351 33°75 3443 34:08 34:02 ae i b) 3652 3639 37:00 3695 37:04 37:00 10 37:74 37:74 37:74 37:95 37:69 37:60 14 Grund 37:74 37:80 38:13 37.99 3806 3781 (& - ER > .gi 5 = 17 =,B oe83 098 S Ss Erler 8 5 3 Strömung 52% =>® esE ° or Se SER en ko} a.,do© © = OS = es = = Temperatur der 0-1 BAT | 29-4 | 2502 | 2502 | 25:2 2477 24-6 24:2 24-5 241 24-2 | 23°2 Luft 2 — 25.8. | 2922 | 25.2 | 252712406 _ = —= — _ —= Bewölkung — 6 5 4 4 6 8 6 2—3 2 2 1—2 | 1-2 a indrichtung un Ey © = = j63) [ea] Stärke Fr > Z z = 2 = z = 2 zZ 2 = = zZ a Zi S) 3 5 = Während der Ausfahrt SW - Dünung wendet. Interpolierte Werte sind eingeklammert. 1 Interpoliert für eine fehlerhafte Beobachtung. 2 Wasserprobe erst 2b 30m entnommen, das heißt, zur Mittelbildung die Werte 22:29 (o,,), respektive 33:37 0], ver- Hydrographische Untersuchungen im Golfe von Triest v. Gr. (ökm südl. v. Grado). Beobachtungszeit: 11./VIl. 6" p. m. bis 12./VII. 5" p. m. | Gh | zu | sh | gu | 10h | To torrent | a utlere Stier | tude | Schwankung |in x | 24-00) 24:00| 24:15] 24:20) 25:40] 26:00] 26°20| 26°30| 26:10] 26:20) 26:20) 26:20] 2506| 23° Oz 0) 23°90) 24:00] 24:00] 2410| 24:10] 2440| 25:40) 25:60) 25:80] 26:00] 26:00] 26:00) 2476| 22° 0:62 1 23:80) 24:00] 24:00] 2340| 23:60] 23:70] 24:00) 24:30) 24:30] 24:30) 23:50] 23:60] 23:94] 1:7° 0:32 3 21210 152150 0212501021570 15212770 02221052200] 22220227301 22540 7222501722330 7212246 7° 1.92 0-51 5 18:70) 18:80) 19:00) 19°10| 19:50) 19:90] 19-40] 19:20) 19:00) 1900| 19:00] 1950| 19:04] 1:°3° 0:21 10 18-40) 18:50] 18:50] 18:60) 18:70] 18:80) 19:00) 19-00) 19:00] 19:20] 19:00) 19:10] 18:71] 0:8° 0:20 14Gr 22.81 22:66 22:48 2 do 21:44 21:33 22:07 0 22:82 22.84 22:88 DREH ale 21°47 DOM 1 2286 22:98 23:30 22:94 22:68 2344 22:94 3 29°85 25-5] 25:76 PD 2558 25°84 25:82 5 2719 Dia!) 27:00 27-02 2714 218 Dielen, 10 27.78 DUA2 2734 27:24 2720 27:30 DIA] 14Gr. 33'87 33:91 33'98 88.88 32:90 32:79 a 11 0:43 (0) 3386 3391 3400 33:82 33:13 32-90 Eee Al‘ 0:37 1 33:86 34:08 34:36 34:04 3380 34:50 34:02) 0:99 0:24 3 36:76 36°47 3686 36:73 36°85 36:94 36°80| 0'695 0:19 5 37°65 3783 37:66 37:66 37:68 37:66 Sue DD 0:07 10 38:30 3786 SS 37:80 31..79 37:88 3792| 0-56 0-13 14Gr. 5 © ko) © ee: ah 2? 2 ° = 25 5° so 3 eig) ) km Sa Eee = 02 ee wen men ie r a} E 17) 109) 17) 102] 2 17) ® Zur Mittelbildung wurden nur die Beobachtungen 64 p. m mit halbem Gewichte genommen. 10h 45m 11h starke Konvexität der Wasseroberfläche von N über W bis S bemerkbar. 5h Wassertemperatur beim äußeren Leuchtturm von Grado an der Oberfläche 6hL 16m m. Pa29, 62:00 lEpemE 225.90 244 Terminfahrt: Juli 1905. Station Nr. 28 (I). A. Merz, Tabelle Il. Position: 45°42” 14! nördl. Br.; 139257 247 Sstl.L.v. @n (Lagune von Grado; Kanal von Barbana). Beobachtungszeit: 1905, 17./VII. 6" a. m. bis 4% p. m. WE een Mittel 6 Zu | gb | gb | 10h | 11% | 126m.| 1hp,| 2 | 36 | An Gha.—3hp. in m a. oe | 0 25:00) 25:40] 2540| 25:60| 25:70] 2500| 2520| 27:00] 2860| 2870| 28-80 26'16 Temperatur 1 | 25:00) 25:30) 25°40| 25:60] 25:70] 25:00] 24:80) 26:00) 28:60] 28:60| — 26:00 des Wassers 3 25:20) 25:20] 2540|) 25:50] 25:70) 25°00| 24:70] 24:80) 27:10] 28:30 — 25:69 in °C 5 _ — _ — 25°70) 2460| — _ —_ —_ — _ Grundi) 24:90] 25:10) 25:40] 25:50 — _ 24:60) 24:70) 25:60) 27.800 — 25:39 62+8h+10h+12h42h 6) 0 19:27 19:72 19-52] 19:80|[19:70]| 1909| 1878 19:40 Dichte (o,,) 1 19:36 19:48 1955| 19:76/[19°90]| 19:63] 18:89 19-44 3 19:64 19:47 19:44| 19:83|[20-06]| 2018| 19:44 19:61 b) _ —_ 19:45] 20:04 — — _ B Grundi| 19:92 19:49 _ — ı20-27]) 2052) 1999 19:82 e 6h+8h+10b+12h+2h 5 Selzechalt 0) 29:56 30:32 30:17| 30:27/[30:20]| 30:14) 30-41 30-13 o) 1 29:69 29-99 80:23] 30:221[30:33]| 3044| 30:56 30-16 3 30-13 29:97 3007| 30:30|[30:49]| 30:68) 30:64 30:26 5 _ — 30:07| 30:41] — —_ a Grundi| 30:35 29:97 _ — /[30:75]| 31:08) 30:72 30-37 z [ \OF=| 58 nn 9807) Strömung Gegen Grado EN 2 Gegen Torre Primero 3 8 Eu 2 un :8 - RT) (} un Temperatur : : . i ; 6 . : ; : ; i ß der tt 0-1] 22.5 | 24:1 24:3 | 24.6 | 25:0 25:4 | 25-0 a: 28:2 | 28°2 24:8 Bewölkung — u z 2 2 o 2 ! ! en er 1:8 Strat. Jr 1 or / Dj Cumuli Strat. Strat. Bene o| o |wos!l o |swı | - |swılswıl|sw 2|swa-3lsw2-3 1-1 und Stärke 1Grund gelotet bei 46m | 5°2m | 5°9m | 6'1im | 9'Am | 9 Am | 5m 9m 9m 39m _ Temperatur am Grund 25'70) 24:60 Dichte 1968| 20:33 Salzgehalt 30°34| 30:76 l.8.8 38 '"o e #9) m=o Die interpolierten Werte sind eingeklammert. | [} Hydrographische Untersuchungen im Golfe von Triest. 245 Tabelle IIT- Terminfahrt: Juli 1905. Station Nr. 29 (II). Position: 45° 41’ 42” nördl. Br.; 13° 21’ 24” östl. L. v. Gr. (Lagunenkanal bei dem Turm S. Pietro d’Orio.) Beobachtungszeit: 18./VII. 6" a. m. bis 7" p. m. | | | | | eo ha.) 7u | 8 | gm | 10m | ıta [120m | np. | 2m | an | an | 58 | 66 | 7% [Mitters 0 25:60125:60/25°90] 2550| 25:10/25:20| 25:20/[25:70]|26:20]26:30|26:80) 26:40) 26:60) 26°80|25:92 Temperatur 1 26:10/26:10]26:00| 25:30] 25°10]25°20| 25:20/[25:60]126:00|26°20|26:60| 26:30] 26:50] 26:80|25:93 des Wassers | 3:5 [26°20|26°20]26°10) 25:10) 25:10|25°20| 25:10|[25:30]/25°50|25°60|26°30) 26:30/[2650]|[26 :75]|125 80 im IC, b) _ = _ 25:30) — 25:90) 26:20) 2650| 26:70 — 8:5-12/26:20°126-20|26-10) 24:80) 24902500) 25°00|[25:15]125:30°|25 30/2550) 25:80) 26:40) 26-80|25 60 Grund | 0 17:36 18:22) — 22:05 22:58 2232, 21:51 20:59 20:69 1 18:79 19:07| 2166| 22-53 [22:64] 122 21:79 20-87 27, £ 3:5 [19-25 192931 22719122769 2208 22.81 22:02 21:30 21-53 Dec 5 = oe a 22-92 22-38 2 z = 8:5-12|19:55 2056| 2282| 22.92 22-82 23:08 23:44 21:64 22-00 Grund 0 Du, 28°66|[31°85]]1 33-31 3405 34:04 33°28 31:98 31:82 { 1 2937 2970| 3286| 33:94 [34:12] 34'283 33:57 3230 32:46 Salzgehalt 3:5 [29:99 30:86] 33°47|[34 12] [34:17] 3445 33'738 [3285] 32:88 (S) 5 _ _ = —_ _ 34-51 34:03 3337 _ 8:5-12|30:36 31°67| 3414| 3433 3423 34:69 35°25 33-21 33:39 Grund N 8 = In) 5 ! 7) — Oo! > > >) - 32 le 2:| s a: e8| I8 = Sa Q SER) De es|as |: a, 35 Strömung _ 0 Ss | ) © 5 09 | ES a8 5 / = E / = 2a: E|&58 858 z 3* Sa SEE SR = 2 n< 8 IS” | E S 8 & En ae a ® 2 5 a = E = EN 0:1 | 22:61 23-3| 24-6| 24-9 | 25-2 | 25-1] 25-0 |[25°2]| 25-4| 25-4| 25-8] 25-8 | 25-7 | 25-6 | 24:9 2 2 3 nn N Bewölkung le: S 5 97 KCum.| 10 6 2 3 6 7 9 10 6 | et Str. Io) Windricht — - a a {op) — a = (=) indrichtung h > : und Stärke = 7 7 = n = = = z = a _ = ._ = E 3 E|E Wasser- temperaturin 0°5 | 25:7) 25°8 Salzgehaltin | 0:5 12748) — 5 552 oeH Die interpolierten Werte sind eingeklammert. 1 Alle Beobachtungen wurden mit vollem Gewichte genommen. Die s-,- und S-Mittel wurden unter Ausschluß der 9%. Beobachtung gebildet. 2 In8:5m. — 3 In 10m. — 4 In 12m. 5 Wasserprobe erst 10h 30m genommen; zur Mittelbildung für 10% interpolierte Werte verwendet: s.,— 22:19 S—33'48, 246 Tabelle IV. A. Merz, Terminfahrt: Juli 1905. Station Nr. 42 (IV). Position: 45° 31’ 40” nördl, Br.; 13° 33’ 48" Tiefeius2 Sm | jan | ons or et | 1m A ann 5h | zu Mm N \ I 0 24-80] 24:90] 24:80| 24:80| 24:90) 25:00) 25-10] 25-40] 25-00! 25-00] 24-90 | 25-00|24-90 4 a 2 [23-90]| 24:20| 2450| 24-30) 24-50| 24:40|[24:25]| 24-10[24-06]|[24-04]| 24-00 |[23-75]\23-50 en 5 23-00] 23-30) 23:60] 23-10] 23-00) 23:20] 23:20] 23-30] 23-30] 23-40) 23-30 | 231012300 = in 7 2 = N Be = — || Dee) 22:90[22-80 > 10 21:70) 22:10) 22:20] 22-00] 22-10] 22:30] 22-40) 22-30] 21-90] 22-00] 22-00 | 22-10122-00 18 Grund | 21:10) 21:10] 20-90] 20-60| 20-90) 21:10! 21:10) 21:10] 21-20| 21-60| 21-60 | 21-50|21-50 0 24-11 24-31 24-55 24-65 24:70 24-362? 24-70 5 25-7) 25-50 25a 25:63 25-66 [25:66] 25-82 iehte (Sn) 10 26-44 "26:20 26-24 26-12 26-42 [26-39 26:29 18 Grund | 26:79 26-82 26-71 26:76 26-81 26-952? 26-58 0 35-91 36-17 36.583 36:74 36-76 36-282? " |86-73 Salzgehalt 5 37:29 S7eor 37:29 37-30 37-33 [87-33] 37:43 (S) 10 37:72 37:59 37-61 37:57 NT [37:63 37:63 18 Grund | 37°81 37:90 37:75 37288 37:98 38-312? 37:79 = & & S ie (e ) ö = = E = En : 1) SS i = naıe: le z Strömung _ — ssw = Sa 8 Ele l, ls 2 3 g2 m je} ERS = Su 3 s |2 3 | 88 < 2 |8 enne ° nn (dp) an 01 93=3| N2ele 2A°5| 2528| 25:81 25-0 Pb] 2oue| onsal mas Dre | PaucmePe: der Luft Bewölkung & 0) 0) 0 0 0) ) & | © 0 ) 0) Ö) h) » ü \ I W h „ - 2 a - a a A, —- a a - indrichtung L N er = 0 = e= = ea e > > = = = = e und Stärke = ei = 2 a = = = = 2 2 a Wassertemperaturen in Im in Im in 3m in 3m in 3m in IC AA — _ | gl — 1298| — —. | asez _ BRed | — » = © 5 o ® ads | “8 > = os“@Q a8 © @) “0.9 nn © Q Zi Sal so 3 = ae5 | on n =) & (07) Die interpolierten Werte sind eingeklammert. Hydrographische Untersuchungen im Golfe von Triest. 247 östl. L. v. Gr. (450 m westlich von Pirano). Beobachtungszeit: 25./VIl. 7% a. m. bis 26./VII. 7" a. m. — &0 {«b} S le | gh g9h 10h 11h 12h ih a. oh '3h 4h 5h 6h 7h Mittel et = E Tiefe in HE SE m } o 0) 2460| 24:00) 23:80) 2400| 24:20) 24:20) 24:20) 24:20] 24:00] 24:3 | 2420| 2430| 24:58 1:60| 0:40 0 23:20] [23:40]| 2360/23 90]|[24:00]] 24: 10/[24:10]][24:10]| 2410/24: 12]1[24:15]] 24:20/[24 02] 1:30| 0-24 2 23-00] 23:10] 23:20) 23:80] 2380| 23:50) 23:50) 23:80] 23:50) 23:40] 23:80| 23:90) 2336| 0:90) 0:23 5 ar “= > 232.00 E52 — 23.601 — _ — —= 1, 22:40) 22:40] 22:90] 23:40) 23:40) 22-40) 22-40) 22:60] 22:40] 22:50] 22:70) 22:70) 22:38 1:70| 0°29 10 21:80) 20:80) 21:60) 1900| 19-40| 21:80] 22-10] 22:20] 22:10] 22:20) 19°90| 20:30) 21:16) 3-20) 0°61| 18 Grund 2518 ol 24:58 24:38 24:12 24:11] 24:57 0) 2574 25:38 2546 2533 25:56 25:19] 25°58 5 2612 2576 26:18 26:00 26°05 2597| 2617 10 26:84 2733 26°35 26:29 2631 2692| 26°71 18 Grund 37:01 37:05 36:29 36:04 39-72 35:71! 36:43 1:34| 0:38 0 Sl, 37'16 37'16 37:10 3725 3695| 3726 0:48| 0:09 5 3757 3747 37'658 37:48 37.51 37:48 3759 0:30| 007 10 37:88 37:89 37:61 37:66 37:70 3781| 37°85 0:37) 0°13| 18 Grund = 7) [o) a na = ° 3 3 & & S B= = © 3=| = 2 |: =3| 3 . E ) Zu ea yo -— | o | | | - I - _ a |: Se 5 < ke) iS "o ko) B n 3 2 < 5 < < un 232) ABl 2892| 23:0) 28>0| 2a 239 23:0) 2830| 230 2a ro 2, Dort OEal (0) [0) 0) 0 (0) 1 0:5 2 35 (06) 0 0 04 — a n © = = | | re oO @) = u (op) on a a an a —: 8 nn [e3) A 0 Ra je} no = 7 2 7 o) 2 o) o) o) e) o) as, = in 15m in 0'572 in 3m in 15m| 21°6 242 in 3m _ 23°4 _ 22°2 | Grund _ in 3m _ _ 242 20:73 24:0 ER . (=) O2) | a = => Or) Denkschr. der mathem.-naturw. Kl. Bd. LXXXVII. 33 248 A. Merz, Tabelle V. Terminfahrt: Juli/August 1905. Station Nr. 53 (V). Position: 45° 25’ 52” nördl. Br.; 13° 29’ 22” Tiefe in 7h ei gh gh 10h 11h 12h m. 1Bp. >h 3h 4h 5h 6h 7uh Mm 0) 25:70] 25:80] 26:00] 26:10] 26:30] 26:50) 26:60] 26:80) 2705| 27:10) 27:05] 27:00| 26:90 Mernperamır 5 25:20) 2520| 25:20| 2560 25:80 25:50] 25:40) 25:00] 25:00] 25:00) 24:80] 25:00) 24:90 EL. 10 24:30) 24:40) 24:45) 24:50) 2455| 2445| 24:20] 24:30] 2400|) 24:00| 24:10) 2420| 24:30 SE 15 22-201123:70| 23-80] 2390| 23:30] 2270| 22-70| 22:50] 22:20) 22:10| 22:201223-10| 23-30 ausg 20 19:50) 19:80] 20:10) 20:00) 20:30) 20:40) 20:00) 19:90] 19:70) 20:00) 20:30] 20:20) 20:10 36°5 Grund| 19:40] 19:70) 19:50) 19:50) 19-60] 19:60) 19:30) 19:40| 1945| 19-50] 19:50) 19:50) 19-60 (0) 22-17 Badil 21:98 21:81 21:70 21:78 | 21-80 B) 24:24 23:83 2328 24:14 [2450] 24:84 24:67 Dich 10 25:98 2557 2557 25:74 25°81 2580 2566 ichte (0,7) 15 26:19 25:38 26:01 25:93 26-32 26:19 25.93 20 27:38 27-19 len Be) 27:33 are 27.212 36°5 Grund| 2756 27.52 27:43 27:68 27:57 22 27:59 ) 33:70 33:87 33:70 3360 33:64 33:75 33:71 ®) 36:22 35:68 35:19 36°17 [3651] 3685 3667 Salzgehalt 10 37:59 37:63 37:68 37:75 3777 37:79 37:69 (S) 15 37:56 3710 37:74 37:39 37:74 37:56 37:63 20 38:12 38:08 38:13 38:04 38:18) - 38:04 37:98 36°5 Grund] 38'22 3821 38:12 38:33 3825 3821 3828 end 5 = - > 9 2 _ 2 2 |. ae = ae A E le =, So a |ıs 8 2) © 5 i- zu 8 = Sl 2 3 3 a = 292% ZARO S En 8 . 8 . = . ra sn nn ER -. Strömung = li 5% S == Ss SE S Sal 5 SE EEE S aa S 3 S S 17) 17) &S En ee S Sı4ıo S ale S -= “ulse See 2 |“ sl s x |ISE Sur x + | oO Ne) 5 2 |n#ın S S o — = | 7 & = Q en — Temperatur 0-1 24:0 | 24:8 | 25-3 | 25-6 | 26-0 | 26-3 | 26-7 | 27:1 | 27:3 | 2735| 27-4 | 27:1 | 26-8 der Luft 2 2 B3 w 2 = Eu Re 5x en 2 229 ER = in °C ni 0 0 (0) 0 0 0 0 (0) 0 0 (0) 0 1—2 Bewölkung —_ Ci a {ap} (ae) | | | x Windrichtung = Sy Ds ze z ii = ® 0 = und Stärke r I Ste Errle | je je E > = 2) Ro rd ap: oo an eb} 107) 1 Temperatur in 15 m zweimal nachgemessen und 24:0° und 24:1° gefunden. 2 » » 15’ m >» » » DOWN » 230 > 3 » zweimal mit gleichem Ergebnis gemessen. I östl. L. v. Gr. (2:4km westlich von Umago). Hydrographische Untersuchungen im Golfe von Triest. I) Beobachtungszeit: 31./VII. 7? a. m. bis 1./VII. 7" a. m. * Zur Mittelbildung bei Dichte und Salzgehalt wurde nur die Beobachtung um 75 a. mit halbem Gewichte genommen. 5 9b: Der Wind flaut sehr rasch ab und die See wird wieder glatt. Starker Taufall, Die interpolierten Werte sind eingeklammert. 33# on yo © = 3 ©“ , . gu | 9m | 10m | 1m | 12% | ma. | on | 30 | am | 58 | 6m | zu Mitte] 55 Sem! Su= SE m Ss [5) 07 L 26:80| 26:70) 26°60| 26°40| 26:40] 26°20| 26:10) 26°00| 25°90| 25'95| 26°00| 26:10) 2642 1:40 037 {0} 25:00| 2480| 25:00| 25°30| 25:50| 25°60| 25°:30| 25°00| 25°:40| 25:40| 25°10| 25:40] 25°21 1:00 0°23 5 94:40) 2450| 2460| 24:30| 24:30| 2400| 2390| 23:80] 23:30] 2340| 2370| 24°00| 24°16 1:30 0:28 10 23:00] 22:80] 22:40) 23:00] 22:80) 2200 21:70) 21:50] 21°30| 20:60) 20:20] 20:70) 22:43 3:70 0:75 15 20:40] 20:20] 20:20] 20:00] 19:90| 19:70) 19°80| 19:90) 19°60| 19:60] 19:75) 20:10) 19:99 0:90 0-20 20 319°90| 1965| 19:60) 1955| 1960| 19:65] 19°70| 19°65| 19°55| 19:50) 19:70| 20:00) 19:58 0:70 0:10/36°5 Grund 22:04 DIOR RT, 22:03 22:00 2192 _ 21:96 0-51 0) 24:67 24:05 2386 24:50 24-17 _ 24:23 12/56 5 2559 25:59 el 25°87 25:93 — 25°71 036 10 26:02 26:04 2632 2651 2685 —_ 26-11 1'47 15 2716 27.19 27:29 Dr 2/S 2743 _ DR 27 0:32 20 27.583 2756 27:56 27:50 2756 — 27:54 0°'25 36°5 Grund 33°95 33°98 33.1.3 3360 3347 _ Ba 051 011 0) 36°63 36:00 35:87 3648 3620 — 8021 1:66 0'837 5) 37:68 37:60 37:68 ala 87° 70 _ 37:70 0'20 0:05 10 37:56 37:66 37:66 Ola?) 37'883 — 3760 0°73 0:14 15 38:07 38:04 3806 BE 3822 — 38:09 024 005 20 3826 3826 38:30 38.22 610775) — 3824 0'21 0'04|36°5 Grund = @ ce er 3 ee... a e a ı=2 | 2208 z 3 ml. |. 3 | on 0) 7) © 5 „en S SU 28 IE BT: se 2% .o S = 0 P o N co :S S se an S>5 S Om — — — © S > S SD 02 8 > Se 32. Sg | 28 | So lege | 5 se| a |sa|l sc Se o S Bee Bere 3 S © on |In > 3... Sal ee E =) 28 DS 29° || 25°0 | 254 | 2550 | Bar re 2er | 9 | ee ar are ze) 25 38 0° — _ _ — — — _ 23.0. | 2370| 23-3 | 23-2 | 24.4 2 2 2 2 1 0 1 1-2 | 1—2 5 4A—5 4 5 102 Cirri | Cirri 2) a au a a ap) [op) a a an | | | | | | | | on -— -— - — - a a a — — - ® > B | ® | e 32 = a 2 2) > o = E A = AS 2 Bee a | 8 a|a|8&|ss 3 |, | S 22, 2 Se 2% „> 107) ei 250 Tabelle VI. Terminfahrt: Juli/August 1909. Station Nr. 54 (V]). 4A. Merz, Position: 45° 45’ 38” nördl. Br.; 13° 36’ 15” Tiefe in 11h 12h gh sh m 0 26:60 de 24:80 2620| 27:00 26° 25:40 £ 0:5 27:90 @° DR do 27.210 272320 2° 25:60 en 1 27-60 7: 27-70 27:60] 27-40 27- 26-50 in°C Gy 2660 6° 2680 26:60) 26°65 26° 26:70 9 —_ = —_ 26:00 [25:90] 20 25:60 10 —_ 24-40 [24 60]|[24 40] 23-80 11—12 Gr. -00 23:80] 23:70 -70| 23°60| 23° 23:90 0 17:29] 19:35 Zalr 1925 0-5 18-81 21° 19:45 s 1 20:36 Bil® 20:49 Dielite (Gcn) 5 22-42 22: 22-40 9 23-56 23° —_ 11—12 Gr. 29.54 25 25.09 0 22% 2740| 30:48 33 29:70 0:5 28° 29-81 38° 30:05 Salzgehalt 1 31° 32:09 32h 31:80 (S) bi) 33° 34:38 34 3440 | 9 _ 35.61 35 _ 11—12 Gr.| 35°63 37:34 37 37-29 E Bi = &D 163] ie = 74 eg] 2 52 io) n =! ‘> |5> m a Salze - E) 2 72) a E28 23 | 2 °3 a} on & 2 2 no = 2) a a3 | 80 a a as |22| 3 22 % 3o En © © E:S8 8 © go Strömung ss | © 2) 2 = 8 2 = See & sale m ne! ® ja = = oO AL = Oo Fo 52 5) © ® © = I S) u (®) Oo © E85 5) Ss & 38 | Gear 5 ic) gö = = age E 50 E iD oo |HAg — 2 S E e = er Temperatur O1 Dr | Ba ae ee PB 23:0 der Luftin °C 2 ra "4 | 25°4 | 24:7 | 244 234 226 Bewölkung —_ 0 3—4 1 1 & [oe) : | | Windrichtung e > im a 5 a N) a ä en = = ea] und Stärke > 3 = = = = a 0:2 — — Wasser- RN | 272 ar 267 7:0 temperaturen in °C Grund 2 Messung.| 255 (an = en = = Dichte (s,,,) 9.0 91-19 Br Er er a Salzgehalt 072 p- = _ = = (S) 220 32:94 _ — _ _ I In 7m, See schwach bewegt See spiegel- glatt wird bemerkbar. Landgeruch Hydrographische Untersuchungen im Golfe von Triest. DD O1 östl. L. v. Gr. (Golf von Monfalcone). Beobachtungszeit: 3./VII. 5° p. bis 4./VIII. 5" p. m. \ [o)o} {eb} Ss Bel Se ee 6h zu sh Sa oe | ee | 2 am | iR 5h | Mitte | o8 | $8 en & & =E m S [5) ! un 26-30) 26-60) 26:90] 23-30) 2530| 27:10] 27-60! 27:90| 27-30) 2770| 27:90| 28:00| 26:56) 4:70 | 0-84 ) 26-50) 26-70) 27:10] 26-60) 2590| 2680| 27:40! 27:20| 27-40! 27:70| 27:90) 27-95| 27:09| 2:35 | 0-41 05 26°60| 26-70| 27-10| 2680| 26-80] 26-70| 26-75| 27-30| 27-45| 27-60| 2790| 27-80| 27-18 1-40 | 0-35 1 26-60) 2665| 26:70| 26-70! 26:60| 26:60) 26-80! 26:70] 26-80! 26-90] 27-00! 27:00] 26:69! 0-50 0:09 5 [25-45]| 25°30/f25:40]| 25-50/[25-25]] 25-00] 25-90/[25-80]| 25:70725-75]| 25-80/25-70][25-60]|[1-00]2]| — 9 23-80[23:75]| 23:70|[24-45]| 25:20) 25:00/f25-30]] 25-60|[25-05]] 24:50/24:15]] 23-80|[24-47] f1-90]2| — 10 23-50) 23-40| 23-40] 23-20| 23-10] 23-20) 23-40] 23-60) 23-60| 23-50| 23-45| 23-40| 23-67| 2-00 | 0-30| 11-12 Gr. 21:51 6:10 12:76 15:26 15:83 er 0 21:64 20:26 15:58 a 18-41 a 0-5 21-55 20-89 20-05 u 21:50 = 1 22-45 21:79 92-44 Eh: 21:92 & 5 94-12 23-73 23:97 = = ax 9 25-73 25-76 25:64 95-54 25-74 = IR, Ce 33-19 11:38 21-71 25-39 25-41 II Bel ale) Ba ) 33-41 31:58 25-29 [27-41] 99-52 2720.74 8-12| 2-09 0-5 33-30 32-46 31:29 [32 45] 33-60 _ 89028 2-33] 0:59 1 34-45 33-58 34-42 [34-13] 33:84 Bo 1:08| 0:26 5 36-07 35-63 35-75 = > ze N 9 37-43 37:39 37:23 37:27 37-48 —_ | 8zsilb| 1:85) Oaz| in Cr sel 2 2 2 = 0) Aal 2 ) e ng on el os m AD a?) >55 |-g2l0a 5 m 8 EI> oe Asuluoın no & 2a |oo = = un ® u ao DB) ae) a 38 SR un .© Ss 18080982 8:8 3 © o= wcle._=S SE 8:8 @s |SE3|5SE Ss s® E55 220602 wo as u INS©) & so & = (@) °o S & ® ei Sn ee © ge) Ts Se © < =) ke) Ss fe] S Ss & 8 u 8 23-3 | 23-8 24:2 | 23-6 | 25:2 | 26-8 | 97-3 | azıs | a7:7 | 27:3 | 28-0 28-3 | 25-5 5-3 0-1 23-0. | 23-4 | 2338: | 23.7 | 25:4 | 26-8 | 27-4 | 27-6 | >z:7 | 27-8 | 28:0 | 28:3 | 25-4 | 5-7 2 0 0) 0 f) 0 0 OR ) 0 0-35 Nee © a a a za | | | 3 a - -— _ - - - a a _ - - nn Bee elle). :- n 3 2 = 2 E z 2 n 2 2 7 2 | = = = = = 00623 0:2 268 —_ — — 2-0 7:0 Am 8m of . _ z Grund 2 Messung. = 20:09 l 0-2 © = 2:0 = 31-18 0:2 — — 2-0 . a 85 50 So nun 2 Sind, da aus einer geringeren Zahl von Beobachtungen abgeleitet, als Minimalwerte zu betrachten. 3 Die Beobachtung 5h p. wurde bei der Mittelbildung mit halbem Gewichte genommen. | 252 A. Merz, Tabelle VII. Terminfahrt: Oktober 1905. Station Nr. 22 (VI). Position: 45° 25’ 52” nördl. Br.; 13° 29’ 37” östl. L. v. Gr. (2km westl. von Umago). Beobachtungszeit: 8./X. 7" a. m. bis 4? p. m. a en eg non | le) | ae | ae a Mittel m 0 19:40| 19:45] 1945| 19:50) 19-60 | 19:70 | 19:70 | 19:60 | 19:60 | 19-701 19:57 u) 19:50) 1960| 19-60) 19:60] 19:70 | 19:80 | 19:80 | 19:70 | 19:751| 19-80 19:69 T ä 10 19-50) 1950| 1950| 1960| 19:65 | 19:60 | 19:60 | 19:60 | 19-60 | 19-701 19585 emperatur des Wassers 15 19:55) 19:60) 19:60) 19:65] 19:70 | 19:65 | 19:70 | 19:60 | 19:45 | 19-401 19:59 2 ° Ro 20 2000| 20:10] 20:05) 2000| 20:05 | 20:102] 20-00 | 19-901] 19:90 | 19:90 20:00 25 [1980]| 19-90] 19-70) 19-70| 19-60 | 19-70 | 19-60 | 19:50 | 19-60 | 19:70 19:68 30 1950| 19:50] 19:50) 19-50) 19:55 | 19:60 | 19:50 | 19:50 | 19:40 | 19-40 19:50 0 25:81 25:90 25:79 25°76 —_ 29:82 6) 29:92 2566 2580 25:95 _ 25'883 10 2612 25-91 25:98 26:04 —_ 26:01 Dichte (s,,,) 15 2588 2602 25:92 2595 — 2594 20 2643 2641 26:46 2667 —_ 26:49 30 Grund 2703 27:28 26:88 27:06 _ 27:06 0) 36:15 36'28 36:18 3618 —_ 36:20 b) 36:30 35:99 36:20 3644 _ 3623 Salzgehalt 10 3652 3625 36:39 3645 — 3640 (S) 15 36:19 3639 36'831 3635 = 36:31 20 37:04 37:03 37:10 37:36 = 3713 30 Grund 37:60 37:93 37:42 37:63 = 37:65 Aus 5 SW | SW | NW | NW NW NW —_ W Strömung 20 _ _ NE _ NW 15 u. 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"MN sne Zunuung 9UIBMUIS pun 9.6 :u8 un a7 ul anyessdwey1asse M G "AN Aop ypıs Iqayıo wOE uS 7 "uro ANA I2RS u03 ur € "07.9 :m72°'09-.9 :M ].0 PION SOp UazYysumg wimag z -[ps.2g] Zumysegqoag a4y9ajy9s 1equayo aure any JrorodAaoyü] r = z = Z = = zZ 2 = e| 2 2 z 2 zZ 2 2 2 zZ a, 9|ı 4| © an el | e® zur Seele 7) o o o o = = - © o an o = en = oy1rIS pun Zunyorıpur sl © er a ei & & & Ai > wo ? ol ol ol 07 | 01 01 01 01 ol 01 01 ol 01 ol = Sunyjomag 2-1 3 | 9 | 3:8 || 80 | ae | 5 | 5 I | re re | ee | We 2 d ‚ ee | 1 | Ir | | ir | | re || 1-0 DT MNM| — jansnyl — — = — — S.2] sny = = 5 5 01 Sununng D — MNM |- /. | asa a ee sny || asa |ana ä sny | sny yDemyas ayoywn zueg — |-wO.1S — | — _ ) 80-0 »2-0 09-28 |FC-28 g2-.2€ ıl9s-2e] 19.28 29. 2E 19.28 69.28 |punıg G.F7 70-0 »1-0 6r-28 |7C.2E 192€ er. 2E 08.28 87.28 Ze eree 29-1E G-21 &) 70-0 F1-0 Fe-LE |67-28 98-28 82.2€ 08-28 BE. 28 gE-2E Ir.2E 01 ameebatae 70:0 1.0 ve.L2E |9E-2E 08-28 93-28 98. 2€ 0r.2E le-2E FE. 28 g 0 81-0 68-28 [88.28 | Ir.2€ 98.28 ce-.28 97.28 er. 2E 87-28 0) #2-63 [91-67 g8-67 07-67 &1:67 21.67 81-67 18.63 |punıg g.77 60-68 |31-65 91-67 c0-.62 01-62 c0.63 £0-63 #1-63 cEr] 86-83 [06-83 26-87 68-87 168.87 76-83 &6-87 66-87 01 (0) yyoıq 16-83 196-873 68-87 88-87 36-87 96-87 36-87 16-83 g KR: 16-82 |&6-8 76-87 06-83 18-87 C6-87 76-88 ee. | 0 c0.0 83-0 #7.6 |#7.6 | 07.6 (09-6 loc-6 |Fr-6 Ive.6 los.6 |0oFr-6 |s0-6 |#F-6 |\#r-.6 | 07.6 [99.6 |[punıg c.72 90-0 »2-0 27-6 |0r-6 | 0-6 10F-6 07-6 |#7-6 (er-.6 |er-6 jos-6 |r9.6 |os-6 loc-6 | 08.6 |08'6 G.21 80-0 93-0 g0.6 |#7.6 | 27.6 (or-6 (cH.6 (97.6 |sr.6 Jocs.6 |sc-6 [29.6 |c9.6 [79.6 | 09-6 106-6 ol Io ul 20-0 63-0 08:6 |ee-6 | 07.6 |0#-6 l0r-6 l0os-6 [09-6 loc.6 |84.6 |sC-6 I8c.6 loc-6 | 09.6 |r#-6 q sıosse\ sop ınyaıadwa], 80-0 07-0 cc.6 10#:6 | #H-6 |sF-6 |er-6 (26-6 129-6 29-6 |c9-.6 |29:6 [79.6 09-6 | ı9 # ı9 aaoa a 9 | Sn Be ZN De asneumy opunıy We ER u Q (6°) {o>) [oo o < [6,0Kor) = Fi = aaaı Sn EM sne 007 pun oT u] Otto o Oo = De 2: n Q E18 pıım 999 a1 © 0 ©0 ©0 co © 4ysne mcy u] [orKor) a 1Ye[o pI S Id © oa moS4.0 oOno— i ae Sa ONHıo ROcn UN k am S X) u 3) [orKe> Kerken) SUSE sne qle}s mW CT —G .N Sne oo : IMSM SUSE SDÄTESORT yIeMUY9S ınG SIG ay9eJ1ogO yoao-— a ATEM on = = non m UN Sne m 03 SIQ ay9eJ2do oo | NemwozH sn ne Se 88 .>@3 SISE aus ons oo E . 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Hydrographische Untersuchungen im Golfe von Triest. 299 östl. L. v. Gr. (1 km nördl. von Pirano). Beobachtungszeit: 15./II. 7® a. m. bis 16./III. 7° a. m. | | 80 | © OBS h h h h ” n H EN 5 = = Tiefe in 8 | gu | 10 11 12h | Iha.| 2 3 4 5 6% | 7m |mitten| SE | 35 | EEE = 5 m Ss o 107) 8:78| 8:74| 8°78I| 8:70 8:70 8:68 8°62| 8:64| 8:64 8:60| 8:60| 8:62] 8:71 0:70 0:18 0 8:62) 8:64] 8°44| 8:58) 8:62| 8°60| 8:60| 8:60 8:60/ 8:60| 8:60) 8:62| 8:61 0:30 0:06 10 Ss-44| — 842 — 8:48 8.52] — 8.500 — 858 — 8:47 0:20 0:05 15 8:36| 8:40| 8:38) 8:40) 8:40) S-40| 8:40) 8:44| 8:42| 8:44| 8:50) 8:50] - 8:38 0-20 0:04 20 8:38| 8:38 S°30| 8°40| 8°:34| 8:38| 8:38) 8:38] 8:38] 8:38) 8°40| 8:40] 8:38 0:10 0°02| 27 Grund 29:04 29:16 2916 29-07 29:03 29:05 0) 29:29 29:38 29-32 29.23 29.22 29:30 10 29-52 29:42 29-42 29:40 29:36 29:48 20 29:48 29:53 29-47 29:47 29:44 29255 27 Grund 37:38 37.52 37:52 37:39 37:33 37:39 0:43 0:08 (0) 37:60 37:65 3765 37:52 Or7as ol 37:62 0.21 0:06 10 37.81 37:66 37:68 37:66 37:60 8278) 0:47 0:09 20 37:70 ST. 37:68 37:68 37:65 37:78 0732 0°10| . 27.Grund A ie a = 5 s 16) 3 [62] = Ira) Ehe & = 7 2 |= 1) = = 3 E 22, Q a z a = S Zz 77) un Sın 2 See 5 2 2 = 3 3 |8e |s2 a \se | sel 8 s 5 S a S os |s2 3 3 Si S S = = S S S = = 2 | S S = “nz S = S DES SB —_ N SB 2) S 3 @ 17} win S — a IS Qu m S3ı0 | S :S =) 7 | EIS o3 S = Ss \& S S - ‘3 (©) a fe) = Ss 6) S = S o s N) = Su Sg "Oo Ye) E; ‚g & I = fe} = ) < & s = = = 5 = 8.4 81 74 7.0 7:0 6:6 6° 7:8 74 «6 | 7° 8:6 81 3:7 0-1 84 82 22 weil 6°8 6°6 Ta?) 78 We2 178) 78 8°6 81 4°5 2 {0) 0 1 0) 1 1 6 3 9 10 10 9 25 _ a a | 2 we 8 2 | 0 De aan a Rn Day ae 5 © lies | or — © e e) e @ >] = 7 2 zZ a E 2 S S = S 2) a Wassertemperatur in Im und 5 m 8:7° I 1 Zur Mittelbildung bei Dichte und Salzgehalt nur die Beobachtung um 7% a. m. mit halbem Gewichte genommen. Denkschr. der mathem.-naturw. Kl, Bd. LXXXVII. 34 256 Tabelle X. A. Merz, Terminfahrt: März 1906. Station Nr. 15 (X). Position: 45° 42’ 14’ nördl. Br.; 13° 25’ 24” östl. L. v.Gr. an Th a. gh gh 10h 11a 124 m. Ih p. m 0 9:40 9-50 9-60 10:14 10:80 10:80 11:20 1 9:40 9:46 9-60 9:90 10:08 9:80 9:98 Temperatur des Wassers 2 9:50 | 9:50 9:58 9.60 9:54 9:70 9-80 in °C 3 9:58 9-50 Oi 9-54 9:50 9:60 9:70 5—6 Grund 9:54 9-50 9:50 9:54 9:60 9:58 9:60 0 20:19 20-43 20:44 20:28 18:80? 19:66 19:29 1 20:21 20°47 2045 20:41 20:34 2033 20:29 Dichte (o,,,) 2 20-87 20:97 21-16 20:97 20-76 20-52 20-46 3 21.20 20:58? 2147 21:47 21:52 21:21 21-19 5—6 Grund 21:54 2146 21°67 21:67 21:66 21°41 21:65 ) 26-16 26-49 26-52 26-42 24-652| 25:75 "25-35 1 26-19 2659 2659 26'595 26:49 26:42 2640 Salzgehalt (S) 2 27:05 27-18 27-483 27:20 26:92 26-64 26-58 3 27.49 26681 27:88 27:82 27:87 27:49 2749 5—6 Grund 27:89 2778 28:06 28:06 28:07 27:74 28:04 m ne rag Eee = ® En vo, o© 28 = 23 BEE o ao o® an 555 2.2 S 305 8 &0 5 a5 3 8 So8 udn 8» ee] SS S r Den za 2 ® Strömung _ Fer ee 0 0 3.0 „son ol 85 20 Re 055 a, 3 2 voD,S bo SE oo cao DIS oe on ie) &n g8 SE Se 5% as äs ee = 7) ©) Temperatur der Luft 0-1 8:0 8-3 9-8 11°0 11'8 12:8 124 in °C 2 7:6 8-2 9:8 11-4 12:0 12-4 124 a 10 8 4 3—4 3—4 3—4 4 Besalkuce 3 Sonne durchscheinend Cirri 10 No) ın te) \o Windrichtung und Stärke _ < S S 0 0 © < =) = e = E 2 Zi = zZ zZ 2 2 = = Oberflächentemperatur 1 Zur Berechnung den interpolierten Wert 27°50 benützt. 2 Zur Berechnung den interpolierten Wert 2608 benützt. mit gleichem Ergebnis nachge- messen Hydrographische Untersuchungen im Golfe von Triest. 257 (Lagune von Grado, Kanal von Barbana). Beobachtungszeit: 14./VII. 7" a. m. bis 15./VII. 7% a. m. Sn 3h ah 5h 6h 7h Mittel Tages- Mittlere Tiefe in amplitude | Schwankung m 11:40 21250 11:24 11:20 11:58 12:00 10:81 2:60 0°65 (0) 10°28 10:38 10:70 10:80 11:58 11:80 10:26 2-40 0:53 1 9:90 9.98 9:98 9:90 10:80 12:00 9-92 2:50 0:34 2 9:60 9:70 9:98 10:00 10:58 19:90 9:79 1:40 0:29 3 9:60 9-70 9:94 10:00 10:26 10:40 9:73 0:90 0'22 5—6 Grund 19:21 19:43 19:76 19:93 20.25 20:27 19:81 0 20:07 20:07 19:90 20:02 20:22 20-49 20:24 1 20:43 20°47 21:01 21:16 20-31? 21°30 20:78 2 21:54 20-54? Dal 21°79 21°57 21:79 21:34 3 21°78 21°81 22:09 22-02 22:06 22:00 21078 5—6 Grund 25°30 2561 25:99 26:19 26:69 26°81 2607 2:19 052 0) 26°18 26:20 26°05 DZ 26°65 27:04 2641 0:99 0:18 1 2656 26:63 272892 2749 26:58 4 28:13 DINO) 1°&7 0:36 2 2792 26'653 DWZ, 28:33 28:16 28:50 27:89 1:82 0:44 3 28:21 28:27 28:68 28:60 28:70 28:65 28°21 0:96 0:28 59—6 Grund 5 r oc En 388 ER ce: us nd rg ® go s$E e& SS 58 Se2) SE) =mcuö$ ar 5 on |DE 07 = Ya & IS A 7 — ST | @as a8 B-) 0 & Een on Os So SFr Se Eule =#7 = ERS a & o & ons [@) 5 (&) 12:20 12:6 12-6 12-4 11:8 10:4 11:4 4:8 01 12-40 12:8 12:6 12:6 11:8 10-4 11:45 5:2 2 3—4 3 7 9 7—8 9 DD 4: {or} R j 1 S -_ a a - - (=) = © Br > > z > > =5 A un = E nn un R7) 3 Zur Berechnung den interpolierten Wert 23:00 benützt. * Zur Berechnung den interpolierten Wert 27:62 benützt. 348 258 A. Merz, Tabelle XT. Terminfahrt: Februar 1908. Station Nr.2 (XI). Position: 45° 42’ 14” nördl. Br.; 13° 25’ 24” östl. L..v. Gr. 8 = Time SF on Tor en | 1 oem ee | ar ar ng er zu m RL (0) 0:30| 0°:20| 0:20) 0:60) 1:50| 1:84 2-20) 3-10) 3-06| 3:08) 3-18| 3-02 2:80 Temperatur E r 2 des Wassers 2 [0-20] 0:10) 0:30 0:58) 1:42] 1:80) 2:18) 2:90) 3:02) 3:06| 3:18] 3:04 2:80 1 o mE 5-6Gr. | 0:28) 0-44|_0:20) 0-64] 1-40] 1791 1-90) 2-80) 3-10) 3-00) 2-20) 3:04] 278 0 26:77| 26:54) 2635| 2640| 26:35] 2621| 25:94 2596| 26-10) 26:18] 26:23| 26-32) 26-33 Dichte (6,,,) | i 5—6 Gr. 26:89] 26:89] 26:93] 26°47| 26°36| 26:20] 26:19] 26:14] 2624| 2622| 26:35] 26:54) 2663 0 33:33] 33:04| 3281| 3289| 3290| 32:75] 32°A6| 3257| 3275| 3284| 32-92| 33:01) 32:99 Salzgehalt m 5—6 Gr. | 33:47) 33:48] 33:48| 3295| 32:88| 32:72) 32:71| 32°74| 32:90| 3286| 33:04] 3326| - 3335 G og = © 3 = 2 2 5 (3) ko} “Ko (0) E 2 Nu: E 2 2A ° N ac en ze 5 = an = SEE Ö S = o »esa| 8 SH Strömung — ee &0 | | [| |\BES| Se | | Bd | 0 BES &n Pe Su S os un a En a & 5 E 3 05 5 SS S 5 Sa 5 8n B E) N 60 (6) OS = 77) Temperatur der Luft 2 —8'0| —3:0]| —1'7| —0°4| +1°6 2:8 3:6 ArA 50 4:8 4:6 3:8 2:2 in °C 1 1 15 1-5 0) 0 (0) 0 1 1-5 6) 3—4 1 Bewölkung _ Einige N . 5 A: Strat. ' s a 1 1a Cart etCirri| | fe} te) ie} te) ie} le) ie} Windrichtung wa ee o ö o EN o = = es oT = © o und Stärke > = = = Einen En Ss ® 2 2 = zZ Wasser- |. .. z temperatur En a 8 2 In6® ee) 5 S = ) BABEDEN Be en ee = SH = 222 = 80 = ‘© Sg R ED un &n 8 = on 5 a5: 55 a ©, „208 ae [en E25 Saas. 38 2 pre! 8 on EEE no. [o) > 8 2 o a ei Bu A| Besinmjlesrer Strom-\ Fal- Ebbe Steigend 5 2 & der | gend 7 si, on um- lend . 7 tiefer a Wasser ER Flut | Was- ! h kehr | Was- als in So 3 = Tiefste ser ser der Ebbe \ | | Früh Die interpolierten Werte sind eingeklammert. 299 Hiydrographische Untersuchungen im Golfe von Triest. Beobachtungszeit: el som lan. biswa/llnd2 A0T a. m. (Lagune von Grado, Kanal von Barbana). we ‘0 ayaeJ ago Jap uUy SS © ö Ö o Ss < I & S a (do) — co Q Ro) N = l Ye) Ne) (te) imearues| 25 & a ® ERBE) HIG N] 8 © © 8 © ICHS $ © opnyıpdure SEES a © -SOIeL ee 8 © — a {or} [or] {op} [60] ) = SS | | ol9wrIg jeuey = == 09 u2 Sure u9393 yaemy9s zueg | @) oo [e) a (de) &) [2 E eo} te} te} - a co u o “, I aa ) RS oJ9ulIg feuey U9393 Y1elS & a a {ge} [ge} 5 OS an © a — GNS =) R-| SZ. 202 2: en er N S (Je) a. = & & a : o a) a a {sp} mn a © 5 Sr} = 8 = — a au @} {Se} (de) {or} X o fe) ae o & rn oJawmd Jeuey] U9993 yıeıs 5 a a {ae} {ge} mo © Sy x oa Re (do) [S [6,0] [o?} (ie) le} a co = = aa a Do @& 8 o19WLIg Jeuey] Ua999 S a a jap) GP) [6,0] a [0,0] an - for) - = &® © © ed © a @ opeag 0%) = {se} a {ae} {ap} te) co a a &) ER a & 19393 yaemy9s zueHn a [@) oO a — (>) a {op} @} @) [o?) - Ye) [5 (@) a a {ae} (ge) ee} ) a a a -— - E a © © SO x oo - ın = =; an m © © ao opeIg uU9da3 N1eıS = a a ae) [Se a © © a © N © = a SS 8 ko x BED) Lo) Cr) S Si Ge oWEco an u0393 (eyorlago Jap ur aa | Se > SsI9PUOSaI) JENIEIS semyA oe) 2 2 8 3 8 Ss 8 a N ei : 3 = Se ; > opelg 5 a a a (do) {ap} {ap} _ ee en u9393 yoemyas zueg & ao © oO © = 3% = [0%} [0%) [5 op) on (©) Yo) OJOWLIT jeuey 18 o 6) N © © nn m u93a3 yoeMuy9s zue3 punıg = | a al {oe} (ge) a Cirri Yopırqa3 ‘I]/'2 Sep 9.0 6) 07 y) un usdgunyaagoag aIp PREIS SIODHN UYo uapInM Joyrwinyersduo], oIq Zueäjneuauuogs <.0 aNd 190g opeı1o3 Zungyoegoag g<.0 M > I and | © = = E ‘q ana | & 5 B 2 O0 3 — 7 Eon unge SR 5 m 2.7] J9OSSEMILIPSIN 2 6: LIp9I S s.0 aNd = 19393 poryas.ıoyun IE Ne > Is} a - o = S= =) = g:-ONDZM = o = uassowog Jong co 4 weoyoro]3 Ju fewloMz = inyessdwsyuaydel>90 G.O9JNZN a 260 Tabelle XI. A. Merz, Terminfahrt: Februar 1908. Station Nr. 3 (XII). Position: 45° 32’ 20” nördl. Br.; 13° 34’ östl. L. 1 Wassertemperaturen 4h 15m in 0:5 m 8°A2, in Il m 8'1, in 2m 8'0, in 5m 7'9. ein zu. u | von los | 1a ee er an ren zu m (0) ER TE Teer a Ole re FERIEN el BER re) 8:00 Temperatur des Wassers 10 7.2607 0:62 7002 73791727394 ss esse zeigt erzeso es 0 78 7:80 im IC, ; DA DHGH 7260| 721621°°7.2631 7.364 72707272180 Se72791 727280 7772:80 780 E76 uo 7:70 (0) 29-95] 29:83] 2992| 2992| 2984| 29:75| 2992| 29:73| 29:69) 29-62] 2959| 29:70) 29-80 Dichte (s,,) 10 29-82) 30:02) 3002| 29-91!) 29:89| 30:01) 29:95] 2994| 2986| 29-83] 29:90| 29:90) 29-81 24—25 Gr.| 30:32) 30:17| 3010| 30°16| 30°18| 30:15) 29:98] 3005| 30:11| 29:90! 30:04] 29:90) 30:06 0 38-30] 3815| 38:30] 38-30] 38:24] 38:15] 33:40] 38:22) 38:21) 38:12) 3806| 38:13]: 38-19 en 10 38-07| 38-331 38-35| 38-221 38-22| 38-36| 38-30| 38-27] 38-ı8| 38-13] 38-22] 38-22] 38-10 24—25 Gr.) 38:62| 38-44) 38-35] 38-42] 3846| 38:46| 38:22] 38-31] 38:40| 38:13) 38:30] 38:10) 38°31 t 5 i = ea] e E2 ® 63) s 2) 3 = u un 3 A Su ea Ber a ea 7 fo) zZ ee) S En 8 (92) =) un un ) 8 z 3 & Sa & a ea, E R g S 3 E Se S a Sal ol EI Strömung _ — ® E ® S x) NOS 17) 8 So Se S w 2) S m S Sun S a = os S S 2) 7) S E* S 16) S {= ® = 53 I S Beeren | = = o a un 2) = e I & — = S Q S =) E sg Er < s & ei = ü u 5 Sl N Temperatur der Luft 2 64 6:3 7:0 1°8 7.9 7'6 80 82 9:0 88 gell 84 82 in °C 5 5 0 1 Br. En Er 1 5 8 9 6 8—9 6 3 3 Bewölkung —_ Im SW| Sonne durch- a en SW scheinend frei o 9% = 20 Bl Kae = | ee a. se | 2 | 8 Windrichtung Br an en 3n = © o © Oo 2 ® ) @%77) © © und Stärke e| a ie es > 2] Sue e5 en je} = 7 z zZ E zZ z so 9 za | ® 7 A RA ea] ea] A a 29 un un SIMEE de} = 1 Bas S 3 ale) 15) = 8 eg a o9389% S ke) BT =zo.%2 te) R s35° S' ee Ex > O9 80 - en ga SEE 5- 23 Seel ee ES ooxK€ Ei so Sen > @ 2 == Eee 8 S Sr S z Hydrosraphische Untersuchumgen im Golfe von Triest. fo} & v. Gr. (1 km nördlich von Pirano). Beobachtungszeit: 8./II. 7° a. m. bis 9./lI. 7" a. m. DD [o>) ] | | &n Ss Be | a a a al | a na ae] am a ee) ee 2: As =: m S © Un 3204 72280 1227.60 272260 7256 7240 722722740 1277450 778 272266 270.274 79293 1:32| 0:34 0 RI 7 ee 7 ee a zz zer ar er ER ee ec 0°:34| 0:77 10 0270\02726810.7264 272266 22726227266 72681 779770 770 Ta zes rt 020202532124 PSrGr 29:74| 29:85] 29:83] 2973| 2966| 29:68) 2966| 29:76| 2964| 29:69) 29:68] 2971| 29:75 0 30:03) 29:86] 29:85] 29-91] 29:90] 29-90) 2990| 29:78] 29:89) 2987| 29:83] 29:92] 2990 10 2997| 2994| 30:02] 3004| 2992| 29-97| 3003| 2990| 29-78| 29-87| 29:98] 29-95| 3002 24—25 Gr. 3813| 3822| 3815| 38-03] 37-93) 37:93| 37-90] 38:04| 37-95] 37:98) 37:99| 38-04) 3812 0°50| 0-11 (0) 3839| 3814| 38:13] 3821| 38-19] 38-19) 38-21| 38-06] 38-22] 38-19) 38:15) 38-22| 38:21 0:33| 0:06 10 38-21| 38:15] 38-25] 38-28] 38:13] 38-19] 38-26) 38:13] 3795| 38-06| 38:22] 38-17) 38:26] 0-67| O-11 |24—25 Gr. jea} ea} ea} a = al 22|5|38 2 u 3 = 3 un = = oe 3 [62] a © s S < © 5 3 2 I\SE| zZ Z Ke} de: = = >= S ® S :S = 2) a S Q 2) S S = 3 7) Ss Ss 2 =) a o© 3’ N 3 S 5) — = 3 = 8 3 S o o Bo) S & = = = = S S = = Sr= S 3 B B) SQ S N = e = © © S o© SI [= - = _ o S S = TE S or ei - @) 3 fe S = N So = Sg = (6) - m ni von 0—2 m keine S = = = Strömung uad (Ar: 6°8 6°6 64 6°8 70), «O0 72 140) 6:9 6°9 1° 2 1 3 2—3 8 6—7 9 9 10 6 Ü 10 10 Do Cumuli = 5 o 2 a = 3 ” © = > Si - au zZ o 3 © © -. E a a a ax Az e) 8 = S = = S 33 2 nn > g > = = 2 un = 2 3 2 2 Wassertemperaturen 2h 25m in 0:5 m 7°53, in 1 ım 7'6. 262 Tabelle XIII. A. Merz, Terminfahrt: Juli 1908. Station Nr. 1 (XII) Position: 45° 42’ 14” nördl. Br.; 13° 25’ 24” östl. L. v. Gr. 8 Er in & gh 10m| gh 10h 11h |12b m, | 1ıp >h 3h 4h 5h 6h 7h fe] > Temperatur 0 24:85] 25°20| 25°20] 25:60] 25°76| 25:90] 26:64127:501| 2738| 2726| 27:60| 27-54 27-50 des Wassers A 2485| 25'14| 25:20) 2559| 25:70) 25'81| 2650| 27:57| 27:39] 2720| 27:50) 27:54 27-52 INL® 3 2485| 25:10) 25:20) 2556| 2564| 2558| 25:80] 27:60) 27:50) 27:24| 27:42) 27:44 27:50 5—6 Grund] 2485| 2508| 25°16| 25:56] 25°60| 25:50) 2558| 27:23| 27:40| 2726| 27:36| 27-44| 27-50 {) 22:49 22:28 21:66 2142 2154 2158 2139 Dicht 1 22-50 203 ae 2151 2140 2136 21'45 rn) 3 22-68 22-14 21:74 21:92 21:54 21:65 21-48 5—6 Grund| 22:50 22118 Balz 21:97 2163 21°70 2150 0 3378 3369 33:04 33:09 33:56 33:71 3341 Salzgehalt 1 3380 33.31 33:10 3315 33:39 33:64 33:50 (S) 3 34:00 3345 33:10 3340 33°60 3371 33°53 5—6 Grund| 33:77 3346 33'10 33'835 3365 3374 33'53 & > SS ee (o) e S o [o) eıa|ea|° le s= es S S oO ©) 5 2 5 iS 3 S) 16) [C) & = oO ) NZ od S\ © 5 S =) Oo 2 5 20 | 2 DES & y 2 © & p &n &n0 8 oo O5 ® a Strömung — © & & &n / 2 =E| 8 Sf, >), 1 & en &D >) 0) 5 en en En SANS ) 4 < = & ei & S a se sen 8 [3) ® aA [5) 8 0) > © © » 8 ent :@ = S us! Ecsa = Q sung 8 5 2 (Sl 35 | 8 E ig) 7 zZ) 5 2 S 27) ee 7 ® un ın {=} Alert "un S Tois (6) Temperatur der Luft 2 24:6) 25:31 25°5| 25:51 25-8 26:0) 258] 25:4| 24:7| 24-A| 25:4 25-3 252 in 2C 5 $ Bewölkung _ 2 3 1—2 | Cirriu. 3 3—4 6) 7 8—9 5 3 2 1 Cumuli Cirri a [RT in Windrichtung ea 0 = A a i a - a (oe) ) ) ) (0) und Stärke > > > = > > 62 an a 2] (02) 102) 02) = 2 >) e & zZ ENGE & © BD = 2 Fan S S eu Ss = = sale ke) N. 6jfe ff, | < Be al, I ES e ll | De as a Be = = 2 a = Sa un ) 2) N Vollmond In re 5 [ea 8 SS Ss >58 8 See rn - 250 rel = 50 s2e&8 SEE oeg8 E53 523 ag oO 5 Hydrographische Untersuchungen im Golfe von Triest. 268 (Lagune von Grado, Kanal von Barbana). Beobachtungszeit: 14./VII. 720” a. m. bis 15./VII. 7"35” p. m. {el0) g S|e3 gh gh 10 ee on na on ah ah 5h Gh 8 IMitterıl 33 | 385 Tiefe in er m mı a Sell SE S [2) n 27:20) 2666| 2620) 25:33] 25:90) 25:90) 25°74| 25°40| 25-10) 25-00] 25°04| 25°10) 26°17 21-5 082 0) 2726| 26'64| 2614| 2596| 25°90| 25-92| 25°74| 2540| 25-08) 2500| 2500| 25-00) 26°15 2 | Ol 1 27:46| 26°60| 26:10) 25:94] 25°98| 2592| 2566| 25°40| 2508| 2498| 2500| 25-00) 26° 11 2.75 0782 3 2740| 2664| 26°16| 25:90] 25:84] 25:80) 25:70) 25°40| 2500| 24:90) 24:96) 24:60] 26-05 2:90] 0:83 |5—6 Grund 2159| 22-04 21:91 22-33 22-36 2 21:88 0) 21.583 21:88 2192, 22:34 22:39 _ 21:82 1 21.65 2197 2204 2236 22°47 _ 21:94 3 2159 22200 22-183 22-43 2259 — ZANION 5—6 Grund 33:82 33:60 33:44 | 33-78 3368 — 3349| 0°:74| 0-21 0) 3324 3342 3347 33:80 3371 — 3345| 0:70| 0:19 1 33'836 32.58 33:60 33'82 3380 — 33:96) 0:90] 0-17 3 33.28 Beust 3366 33'89 3389 — 33:56) 0:79| 0:19 |)5—6 Grund 3 ® e = SE = S 2 s | 2 Eee Be 3 Ö = on N 87 =) > 5 5 so, 2. 88 sei we) an 23 5 &n en © S © &0 © &n © SS 3 | &n &n ! on | =& &n.E / DE se oe = R E, = 5 =) x | es 5 ps 5 Krane, SH Se = S = = S S (6) ® S = gan S 3 2 1) [2] E B) S 10) Z) S S Sr © = 3 @ 2 n 2 8 a m je Q 2 el 24:51 221 28:91 28:8) 23:9 2a:8ı Bl 2224 29 22 Za| BA 22 4-1 1 2 2 2 3 | 1-2 1 1 1 %5 | 95) 95 O5 287 z= Me Eu = R () | ® 22 > 0 S ° = & Sn VE ) 0 = ) heil _ e) ea] a Ares Se e 202, See “is ra) 3 PS 38 E 208 ee Bus es © Fr de 2 ® 283 a 2-2 7 SS Ei 8 S asT SE ds > "8 Se: Bo fe See er 383 Do 5 087 dr E 2 = = em. 2°8 S S SEH Eao E E& 9 oo Be) = vet RR") oIo8 & ag a'5 eD 50 S Is S & {«b} ” Nee as3 ee Ss 050 es 8 om Sie ro) Sa | l Denkschr. der mathem.-naturw. Kl. Bd. LXXXVI. 35 264 Tabelle XIV. A. Merz, Station XIV (Nr. 2, Juli 1908). Position: 45° 38’ nördl. Br.; 13° 22’ 20” östl. L. v. Gr. (5 km I z Tiefein | 5 | on | 9m | som | 1m [12m | dep. | 2m | ou | am | 58 | on zu Ze 3 | 0 2390| 23:94| 2404| 24:30) 24:80] 24:94] 2440| 24:30] 24:20] 24:38] 24:18] 24:16) 24-06 Temperatur {1 [23°90]] 2394/24 -02]|[24°15]| 24:20) 24:56] 24:34] 24:20) 24:12] 24:30] 24:16] 24:14| 24-08 des Wassers 31 23:901[23:94]/|24:00][24:10]|[24°10]| 24:04] 24:00] 24:18) 24:10) 2424| 24-10) 24:10) 24:08 an IC 5 2390| 2394| 24:00) 24:10) 24:06) 24:00) 24:04 24:06| 24:08| 24:14] 24:18) 2416| 24-10 10 23-90) 23:94| 23:70] 23:90) 24:00) 24:00] 23:90] 23:82) 23:74| 23:60] 23:80) 23:94) 23:94 13:5—14'5 Grund 22-10) 22:30) 2242| 2260| 22:76) 2282| 2306| 23-20) 2326| 23-20) 23-10) 23-14 23-10 0 2309 23:32 23-15 23-09 323 23.20 23:28 1 23° 87 [2334] 23:30 23°23 2998 2a 23:24 Dicht 3 23:25 [23° 34] [23-31] 2325 2326 23-27 PDT ichte (Grm) 5 28222 Baus 23-33 23-28 23-41 23:36 237 10 23.52 23-95 23:68 23:71 2431 24:30 2376 13°5—- 145 Grund 25:43 25-56 25:40 20205 24:84 29212 25:04 0 34:20 34:56 34-64 34:40 34:51 34:46 34-52 1 34:57 [3458] 34:60 34:56 34-47 34:60 34:47 Salzgehalt 3 34:40 [34:56] [3456] 34:45 34:50 34:51 34:50 (S) 5 34:34 34:55 34:56 34:49 34:67 34:64 34:61 10 34:70 3520 34:96 34:96 35:69 35:70 35:05 13:5—14°5 Grund 3653 36:82 36:74 3639 36:19 36-51 36:39 ei = io) un Sg r ei as na ia = e al & 3 2) 33 a ze Sala © Dal ne za za rn : 3 al ss |SaES| we as 7) ao So3| o “ma 3 s |EoS| 8s ol 5) 58 o 8 ss |8es®ı 88 jlez2| SS Ss seele Ra le 3 5 SS Soon „®e Strömung — a ge rlee ae se -JL ge AR SsearSsel sa leasıı 2 «a > esse 85 SS s5 S Syesessyes,.| 22 a 38-5 E5 ES 25 So te) no je®| 85 2 | < 5 Saal © gs = @ & a el 8 Se 3 e.ule Ei loSnE < & = Sol aa =! ‚Q eg le) = „a e) ‚Eis =) Temperatur der Luft 2 zu 20:0) 20:8 2 Zilee Beer Bzeiı 22-5, 22:5) 2830| 22:0 22°8 27820 in °G Bewölkung e Sn san a oo ee, we 9% 7 = Windrichtung RR a on en ) ) = a oe) a (op) (oe) m (0) und Stärke = = = Zi az een F = = 833: 3 Mm, = 5 2 BR SIORO Ss on S S) 3 D m ® &0n © un > Senne 2 3 S osalı S8 2 Starker Seegang :S EINEN e es SD © 0 oe 0 con 0% > = Sa2 00 25 E =) Sasee = &b . G 398 << ® un ESS un sen Gemessene Wassertiefe inm| 13°5 Er 142 | 14°25 14 ur Interpolierte Werte sind eingeklammett. | | 1 Die Temperaturen in 1 und 3 »n Tiefe wurden stets am Schluß der Serie gemessen. a Hydrographische Untersuchungen im Golfe von Triest. 265 südl. von Grado, wie Station I). Beobachtungszeit: 16./VII. 7" 15” a. m. bis 17./VIl. 7" 15% a. m. | on © Ss 1) Om SE | 22 Tiefe in | a a] a) | a nt 2a Bee ne) = > au Ze | nn 24-00) 24:00) 24:00) 24:00) 24-00] 2400| 23:90] 2386| 2382| 23:88) 23:82) 23:84| 24:12 il WR 0) 233-902] 24:00] 24:00] 24:00| 24:00) 23:98) 23:90) 2384| 23:80|23:783| 23:86 23:804| 24-05 Orts 0215 j 34:00) 24:00| 24:00| 2390| 23:94| 23:86] 24:00] 23°S0| 2370/23803] 2382| 23:86) 23:99) 0-54| 0:10 B) 94.02 24:02) 24:00) 24:00) 24:00) 24:00) 23:96) 2392| 23-90) 23-88) 23:86| 23-92] 24-01 032| 0706 6) 23-94| 24:02| 24:00) 23°64| 23:60] 23:66] 23:80] 2390| 23:98] 24:10) 24:10) 24:06| 23:88 0:50| 0:08 10 13:5 —14°5 29.90) 22:86| 23:00) 22-90) 22:84] 23:16] 23-10) 23-08 23:10] 2320| 23-30) 23:28) 22-96 120023 Grund 23:29 23:09 23'185 23:26 23222 == 23:20 0) 23:26 2306 23°20 2826 23° 27 —_ 29°25 1 28° 37 23:16 23:26 BOm27 23.28 — Ders 3 23:31 23:16 23'830 23"22 23122 = 23:30 P) Da 24:23 24:38 24-18 23-95 — | 99:08 10 3.239 1425 2520) 2° 0) 25:02 24:97 24:91 e- Zoll) Grund 34:46 3425 34'833 34:42 34:37 34:44| 0:44| 0:09 (0) 34:47 34:20 34:38 3442 34:40 3447 0:40| 0:09 1 34:47 34:29 34:40 34:38 34:42 3446| 0:27| 0:06 3 34:52 34-31 34:50 34:36 34:34 34:50 02391 MOL b) 34:56 35'54 ER) 38.707 3939 3928 1:19) 0:34 10 13:5—14°5 36:63 36:65 3639 3629 86:26 36:48 VER Ol Grund je] ea) je] ge} ke) un un —z e = n 2 [2a] ea = 12 = = [021 = u z [e2| [ea] za zZ m nn X) &) un ER } nn un un Zu Z [2 > = 3 SQ S o 3 = se) 3 S Em | 5A 8 o S 3 S S 3 8 SS S S on 2 S an — Ye) Ss S 8 = S R S S S 3 De = an ko} ro} = le) Ye) Sa Sa - = & Re) S f=| g = > fe (ei Le) oe | SQ Q B= = 3 & = = as = S S Ile) [o2) = = = = te) n Sr aa le 29A| 2a 224 aid) ai DO) Bi:0) 198 1O-aı 199 195 2 Die 3:5 2 8 6 4 4 3 07 | 83 | 28| &5| One oe ee ei {«b) a joe) (ae) a In | | = n {op} - a [or) - au (op) (op) a a - na Be ea | BE a es) es] = 32 == ea] je] a zZ = i iR rege: u Ss © © 2.0 && es 5 2.0 S weuc 5 de n 529 SE on Ssıkod {=} 8 © Son DO. 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I | 5 | SR 5 : Tiee in 21.5) gt | Fon | on ae | 12m) Ep ar Kane Van re ee M a u | 0 24-26) 2426| 24-30] 2420| 24-20 | 2422| 24:28| 24:26] 2430| 24-30] 24:34] 24-30 5 24:38) 2430| 24:26| 2426| 2430| 24:30) 24:30) 2434| 24-34] 24:30) 24-30) 2440| 24-30 81 u ea = Re — = Re - = N, „91 — | 23-00 2290| = ar =... — = 2 en 10 22.38| 2242| 22-84| 23-26| 23:38| 23-401 23-40) 23-66| 23-46! 23-20) 2276| 22:80] 22-90 E . 111 |[19-76]| 19-76|[20-40]\[21-04]| 21:68] 22:30) 22-70| 22-66] 21:30] 21-00) 2050| 21:44] 21-00 n 121 =. = — en = = = = = e 131 = ei es = 2212010) oo — — - — 15 19-34| 19-34) 19-30| 19-26] 19-40| 19-40] 19-46| 19-66] 19-80| 19-74| 19-50) 19-601 19-70 20 19:30! 19-26) 19-26] 19-30] 19-30| 19-34] 19:30! 19-54] 1950| 19-44| 19-50] 19-50) 19-40 33 Grund | 18°94| 18-90) 19-20] 19-20] 19-30) 19-20] 19-20] 19-18| 19:20) 19-24) 19-30] 19-30) 19-20 ) 23-51 23-45 23-36 23:38 23-57 [23-68] 23-41 5 23-53 23-48 23-40 23-39 23-53 [23-71] 23-36 10 25-10 24:78 24-55 24-44 2467 [25-17] 25-01 Dichte (o,,,) ERBEN 2 = [2594] 25-05 26-08 26-71 26-213 15 27-16 27.23 27-32 27-19 27-24 [27-37] | 27:22 20 27-29 27-32 [27-42] 2 27-36 27-31 27-35 [27-36]? 33 Grund | 27-49 27-37 27-35 27:85 27-45 [27-45] 27-40 0) 34:90 34:83 34-69 34:70 34:97 [85° 15] 34:79 5 34-96 34-84 34-74 34-73 34-93 [85-15] 34:70 he 10 3622 35-96 35:88 35-73 36-06 [36-45] 36-29 So BEE ze = [86-94] 36-27 37-08 37-64 37163 ) 15 37-80 37:89 38-03 37:89 38-07 [88-13] 38-01 20 37-94 37-95 [88-10] 2 38-01 38-03 38-08 [88-05]2 33 Grund | 37:99 37-92 37:93 37-90 38-03 [38-06] "3797 1 un na En ne 3 Y 3 = a |S% ie] 8 Rn Sg an = S 8 zZ .S e ® Se Re IS ae Keane: aa ae = Bee = 5 S Se SS Sul ae Se a Ser ja sel Bela > 3 Strömung _ S 5 SS .8&88 s | ZSS| S\ > ezelArSe | s SS = = So ee lan ze = Se SZIEESS Ss S egal se E22 = deals nee ee 2 uns ) “5a Sell ge eg a8 IS al re Dar = = S = |eS Ride S eo | ai [6'0) e Be (te) um lar) = = i= = Ein = Ein Temperatur ls v = E 5 . : : der Luftin °C 2 22-6) 22-8| 23:3] 23-5] 23-9| 28-2] 23-2) 23-7) 283-8| 23-9] 24-2] 23-6) 23-6 : 4 Bewölkung — Dichte 6 9 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 Cirri - * & & | = [6.) oe) (oe) =# a Windrichtung 3 2 | | | | | 5 © „be oER al al a n al - a a al - _ und Stärke 2 = = e e es an E = se sc ee ® S 3 Sn FE < =3 Eee EiE Bde) 22 Es E88 Ne N So 5 ara See fe Sol is S So zur) So: = % ass =. °©42 SHn| S axyer aa zB Soda S® = sp san) SE SI Size ee = „I Il 88 3 Se SERIE: 22 8 3n| 82 De 83s san a a een Eu Bars SE: 22 era: a5 RS Eu ES sr 5 ® Be 2) > ® 8 = a2 En Es P. etc ! Die Beobachtungen in diesen Tiefen erfolgten zur halben Stunde’ (81/, a., 121/, .) 2 Interpoliert für eine offenbar fehlerhafte Beobachtung. 3 74 15m gemessen. Die interpolierten Werte sind eingeklammert. ‘ | Hydrographische Untersuchungen im Golfe von Triest. 267 v. Gr. (600 m nördl. von Pirano). Beobachtungszeit: 18./VII. 7" a. m. bis 19./VII. 7" a. m. EN) E 3 | o8$ = = = | 25 Tiefe in gh gh 104 11h4 >24 ib a, oh 3h 4hı 5 Hu =) = 05 =: - 2 S = N e = = 2 m [EN = a |=5 107) 24:26| 24:20] 24:14[24:10])|24-06]1]24-02][23:98]|]23-94]) 23-90) 23-80) 23-90] 23:96| 24-15) 0-50| 0-13 0 24-30, 24:30] 242624 -22]][24:18]/[24° 14] [24 10]][24-06]) 24:02) 2390| 23:90) 23:94| 24:22) 0:50) 0-11 b) 24-001 — 23:40) — —_ 23:80 si 23.00) — 23:60 = _ 23:00 — _ 23:54 91 23:10) 23-80) 2406 [23-55]|[23-00]22°75]|122"60]]]22-70]| 23:20) 22:70) 22:60) 23-00) 23-14| 1:70| 0:36 10 21:80) 23-00) 21°80|[21:30]]20-95]2060][20-30]| 21:20) 21-20) 2160] 21:10) 22-30) 21:43) 3-20) 0-63 111 21:60 _ 21:30) — —_ 2100 121 19:80 — 20:80) — = 20:70 131 19:60) 1960| 1960/11960] [19 60]/[19 60] [19 60][19-60]| 19:60) 1960| 19:70) 19:74) 19:56) 0:50| O-11 15 1944| 19-40) 19-6019 -58]1[19-55]][19-52]\[ 19 50]][19-47]| 1944| 19:40) 1940| 19:40| 19:43| 0:35] 0-08 20 19-16) 19-20) 19-30|19-29]][19-27)/119-25] [119° 24]][19-22]) 19-20] 19-16) i9-16| 19-30) 19-21) 0-40| 0:06 | 33 Grund 2348 _ —_ - 23:48 Bar zil 23:50 0 2347 _ —_ _ 23:76 23°71 23:93 5 24:48 _ — 24:90 29-16 2483 10 24:74 _ _ — 25:94 26:16 26:06 111 BON —_ _ — 27:04 210.207 Zu 1O) 15 2723 _ _ — 270.216 NE 27:30 20 27:31 _ —_ —_ 27.237 27.42 27:40 33 Grund 34:83 _ _ —_ 34:72 3308 84:86] 0°46| 0:12 0) 3485 _ —_ — son] 34:99 3490| 0-42| 0:13 6) 39'983 _ _ _ 36:26 36:88 30.12) 7.077210. 057271 10 35°97 _ _ — 36:88 37:14 37:03| 1:67| 041 111 37°77 — —_ —_ 37:74 37:81 Sol | Ve 15 37:89 _ _ —_ 37:81 37:80 87.297 02.0530 2.0209 20 37:84 _ — _ 37:94 37:98 7.296) 9.022) 2051050 7332. Grund ni Wen ke} = ) [ea] = "Oo 2 w oa Eee |, |e zZ je) Do Ko?) S & 12) 2 3 3 S 38 | S er er Beles = = — _ —= — _ _ te) :@ a Se — — — = EN | S® 8 ke) 0) ST; 5 5 a Io <5 Ile) > & ao s | = = E = A < 2355 2320 226 122.0] 121°2]| 20-9] 29-3] Mazsj) 1972] 19-1) 19:2) 1978) 22:3 2 10 10 10 Ro] | Ro] Ko Do or) oO I 910 7 3—4) 9-4 ar en = a 2 ee] = ®& sz2 au DR Es SS, a [ SSE 5—6] — eh =H a a a 3 2 „| ® = 2 ala | 2 | & z = 7) 77 0) 7 % ehe > = 8 e = Sa = Nach Prof. Cori bei = 7 on 5088 Schluß der Beobach- ao = a . : 8 © 230, ® tung viel weniger g E = us E << Plankton, aber viel © = e © | m.0 mehr Sinkstoffe als = e Ei = E I = 3 am Tage vorher. © or, = a 3° [325 =) = Ede 1 Wegen starken Seeganges mußten die Beobachtungen von 11N p. bis 3l a. entfallen. 5 Zur Mittelbildung für Dichte und Salzgehalt wurden alle Werte mit vollem Gewichte genommen. Denkschriften der mathematisch-naturw. Kl. LXXXVII. Bd. 36 Merz ‚Alfred: Hydrographische Untersu Ta E22 00 re u u BT Us ne eyvvo sL h RS = Sl (E m y er x > x et Temperaturen v. ee 2 s iv: | ( \ B Sg or a; s a : na a 405° F0 37 7 5 me n 205 E Zr — 5 us 29 REED zu u um, em un Alm IH 5 ED a a na” & AT B r Ei w, i 3 t au I R LEE De ) ! % x 2 i | $ ) L n 14 n t ) \ ö 5 3 Yu { A t h) - N ee H j { ’ ” f 2 1 c E } t { En \ en y . h | L h x 1 w L} ’ “ i ! i N \ j * ; r \ h h 5 ‘ 1} { % 2 = - a2 he. De N , RE - : Ma TOHAHETI N und ne 1 er Bahr Sl U ganstilis REIR ı s vie un Bea y R 7 Er ‚Seh ER SuR Ei ur N A R Ba aa ae, h j m Merz, Alfred :Hydrographische Untersuchungen im Golfe von Triest. - ) 2 Tatz. Mrlkonn N 18 (M= 12. 4905. Ihe. RL...) Zimt ge ee Alm at A st EB Newölhung. = 5 ee in ee SEE ne Winde. | o I ZR N I Z ) EG A C — o o A E WA Tal DR Z Ve 2. y& x x Yx 16 Seomperatiuen. 2 > See 15 Im Lug A a a se ee ar — Al u —— m‘ ru — 5, En ra BE Bu, 3 EI — == em u num, na 5" = a eg ug u u 53 - u Lem) 10 ea ee Ag m n ——. er ar u u e4 er nn a m m 1 en nn .. m — HT = ——— em, nn m m mm nm mu, ı eh. 0 mn u zz mem u mu ee SIS Dur R Sg] R SS = Be SS S IS ü SQ E En S S Fr —— m u pr as DE BEER 04 2 Ing. ee 5 — ET en EP ro 0 mm, ud u 75 Fr diem. —__ Henn mmuen mu nee av 365% 355 IK5% Denkschriften d.kais. Akad.d.Wiss.math:naturw. Rlasse, BALXXXV.M Lith. Anst:v. Th BarmwarthWien. Mer z,Alfre d: Hydrographische Unter such (6 IL h): zur eo ER Hung. W —— un Ei, = ‚] ET ia DEZE en nenn, 40° ED IR 385% (G er um mu ErEI am BEE ID CEEEEEEEEN 5) TEE 1 BEER ID BEESEEEEED 23 EEE De=22 Mn a 2 u Imen,, 5 7 277 = Pr) 328 "onan or Denksd Merz, Alfred :Eydrosraphische Untersuchungen im Golfe von Triest. ( o o 2 IAL oio 53 (HT 1/TM 1905. Afem. weht. we Umage,) Zi a or Po a a a st 6 Winde, — ge nat 4 o SS ES a Zn SEE In I de Pa: Sr En Ze Sn , re Fer U N Z vr. UN. Yk. FR (4 ——, u Pe FF ee r u as Ta x z Be m u u x y# ul ? el Warzn, zn wm, „=? Pe ers PPPPLL [LI 778 a En =. en w—— "0 Bm an a a a m u a mn = u BE 5 en] nn nn en En 0 — Ag £ zus Somperabi untl. Kulzgehalt In mm nn m om Or) zn mm 0 mm an am Damm 2 1 mn 2 men 5 1 am 2 mer an mu 4 5 mmuee S ann 0 a Ian 0 1m mm 2 5 mm u ann 3 Bm ME mi am 0 m mm um m — (GE 1 GmammED Bmmmeznu 17 Gum aus 13 SEEN BEREEN & DEEn Bn 19 Bm u (5 Gun Br 1 DES MESSE 13 BEER BEER (3 Emmen ee (EEE BEER Im mn a | n/ 5 iR I u mm 1 m 19 ann m mm Gum ED msn 5 SEE 3 Bm DZ BEE m Auen De en un = Fer nn m u zn ar m IrSL In nn — ee I a m um — der, —— rn munduunn IL de, n-- a 73 7 Liu 73 zu. ——n jr. 7 Fe 2 “ ke mu 7 77 PFEIL “ann, . 3551. 283 Dana. er _— 2 az 3352 335% Im ET Te Auch Inbigehalten u IL. EN er Er ae 20% Denkschriften d.kais. Akad.d.Wiss.mathznaturw.Rlasse, BALXXXVI Lili. Anstv. Th.Brunwurth,Wien HAXXKTPILOSSEIN MAINELFYTLUTSSIM P’PENV SEN PUSIHIUISMUOCL UoLy INreMuueg yLArSUyIgTT Ede une n ins Ss, | | kuniggaug EB JE ge ee m Eee re same L. ng ee Bor ER) EA rorpolg "ISOLH UOA. 904) ULL UBOFUNUONSINTUN SUOSTUdEASOADÄH:- Na. TI 7 IOTAT Merz, Alfred :Eydrographische Ur ee Imperial AT FA, Ialeget ıY — | Zuitlamsf gt A u “ Dermslhrung, —_ Wo eh ” K rin Mr ENT a vr 2 5. Au - Ta ru, - | 208 Neo e — Icnrperalennillteh Ne ee Be) fel eompaakur. TG Merz, Alfred : Hydrographische Untersuchimsen im Golfe von hiest. DR de . Bu Jaf FW % Min) 7 (3-/70.1905. Cohen süct, eo.) Zeit: 5 a sh Kap ahırzu. Val eblermiltel. Ha N. v&K. N y. Erd Ma er 7 - 58. y en I Ar ee I Re 4 Dewölhum aa == F- # in inde. / Be DI ZI N NS N Nee Bi empaaluren. E een ET 28 Sof San „ur ennnnnnnnnnnnnn u Er m an Du LE een ra, 5 pP, re ne & 26 Im N € ” 3 En ne m, — — I 15 Msn N IE 28 mn, II a > a ar mn ar S If. IL Stativ vl N Ä ® an 15./W. 1908. dm oder Lagı ner, bei Bonbon .) oh Anl ul al Aa a a Ad ls ae al ke di T Nil, hu Mo. —_ Zube - EN in [ 7 t a a a 5 © dt Ds re : Me vr. YN. v&. N 7 a Ma a ee er er ee u ae # = 5 in, Iyrer TU 155° Er ERZ = Er dus? 1 EI I yER 1 —— Ienaperrdtiumnlel. £ m aaianı Salzy eheltennihtel,. u Eee Denkschriften d.kais. Akad.d.Wiss.malhrnaturw. Klasse, Ba LXXXVI | Merz,Alfred: Hydrographische Unter suchi Gafa. I Zitat Aal, a_ Neresl. hung. | 0 Mnde 2 ad w; + Piz | 2 IN. x Fan en — Iomperaturmiltel, I m halzc hllnmiltel, BE —Luffteomparabır A. h ıh y ae = au 0 uU 4 BER BEER FAR En ou m Gun m zn 2r —— i non 17 Om sous u 3 Een = Gun Inu 0 mm mm a rs un 5 am GE | PT —— - m 20% TU mn u an nn zu un a m mn a m ann an nn name, wg 20, me = u mn a um [77,07 777070777 7777 nn Den] CE Merz,Al fred :Hydrographische Untersuchungen im Golfe vonTriest. Fofr. kon 2 (b- -T I. 1908. Inden lagumenn, rei Barkana) Zitat Aal Alma at 10 Nnsh, hr mg nd nn mm En... I SeNSNoN Neon Se DL EDEN + Ara AN Fe a urma ibheß. m fa en „ee, Sfllernperabiur Zi. un % n h “ % h » m hy n a » i ih n n a. ee ee N 15 Denkschriften d.kais. Akad.d.Wiss.matlhwnaturw. Klasse, Ba LXXNVI x [2 st di =E Lith.Anst v.Th Bannwarilı SER TV r / 59 EEE ng A ZZ N x Wien. Merz ‚Alfred: Hydrographische Untersuchungen im Golfe | [0,1 R Ri h ıh ck h in 2 FR EPTR a ar) Van] BE" Gare! Dame ea) a) un 16 en nenn rennen | 25 en zZ | AG yeraliurgan in Win ee —— Fbmar If 3 . i b, : in ne a u —— Denkschriften Me vz, Alfred :Hydrogvaphische Untersuchungen im Golfe von hiest. Dr 0 .. pP . a Taf. Die Borie Pung zwischen Lrftzu mol Wasserke impezaltir ayımı Narr Irti/Aug,) ıh h ıh RS ih ıh h RS h) sl ol wm ul al hr Aus Ah h | u us Bu ai A 1 a h el Tomporatängung der Messe ge anemon sem H 2 & S = Br we a a a er en Dumme ne Ta Zar mu ma, r Aamikmım tt —— ’ in llinter —-— Sanpouaturg nam Test (ijähr: es Auttel)) hal IL ee 25° HRkRARRRBERRREBK lei \ /. f li Lith.Anst:v: Th Barunwarth,Wien. Denkschriften d.kais. Akad.d.Wiss.maihmaturw. 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MAKROSKOPISCHE DARSTELLUNG DES ATRIOVENTRIKULAREN VERBINDUNGSBÜNDELS AM MENSCHLICHEN UND TIERISCHEN HERZEN VON M. HOLL (GRAZ) Mit 3 Tafeln. VORGELEGT IN DER SITZUNG AM 9. FEBRUAR 1911. Die eigentliche Entdeckung einer atrioventrikularen Verbindung am Herzen durch ein besonderes Muskelbündel verdanken wir bekanntlich W. His jun. (22). Er fand auf Sagittalschnitten durch die Atrioventrikulargrenze als auch auf Schnittserien am Herzen einer ausgewachsenen Maus, eines neu- geborenen Kindes, zweier neugeborenen und eines erwachsenen Menschen ein Muskelbündel, welches, wie er angibt, Vorhof- und Kammerscheidewand untereinander verbindet und das er als »Übergangs- bündel« bezeichnet (His 22, p. 23). Das His’sche Übergangsbündel oder Atrioventrikularbündel bildete den Gegenstand einer Reihe von anatomischen und physiologischen Untersuchungen, welche von Braeunig (1, 1904), Retzer (44, 1904, 1907, 1908), Humblet (23, 1904), Tawara (47, 1906), Keith und Flack (24, 25, 1906, 1907), Keith KO Bamsier (85,100 2ER ahı (E01 071908) Meinekebersr 83,39 1909)F Birke (11, 1908), Knower (30, 1908), Wilson (52, 1909), De Witt Lydia (1909), Keith und Mackenzie (28, 1910), Curran (4, 1909, 5, 1910), Cohn A. E. und Trendelenburg (3, 1910) vorgenommen wurden und die Angaben von His über das nähere Verhalten des Bündels ganz wesentlich erweiterten. Von all den Arbeiten der genannten Autoren ist es besonders die Arbeit Tawara’s: »Über das Reizleitungssystem des Säugetierherzens«, welches in eingehendster Weise die Anatomie des Atrioventrikularbündels behandelt, durch eine Reihe von Abbildungen die schriftlichen Darstellungen erläutert, so daß dieselbe als eine grundlegende für unsere Kenntnisse über das anatomische Verhalten des Atrioventrikularbündels am Herzen des Menschen und einiger Säugetiere (Hund, Katze, Rind, Schaf) betrachtet werden muß. Eine Ergänzung zu Tawara’s Arbeit bilden die ausgedehnten mikroskopischen Untersuchungen Möncke- berg’s über das atrioventrikulare Verbindungsbündel am menschlichen Herzen. Besonders hervorgehoben zu werden verdient, daß für Dogiel (7) in einer 1910 erschienenen Arbeit: »Die Bedingungen der automatisch-rhythmischen Herzkontraktionen« die Existenz eines atrio- ventrikularen Verbindungsbündels zweifelhaft ist. Er sagt p. 99: »Die Existenz des His jun.schen Bündels, das die Vorhöfe mit den Herzkammern erwachsener Menschen, Hunde usw. verbinden soll, ist zweifelhaft und vielleicht als ein Überbleibsel unvollständiger Degeneration der Muskulaturblätter im Bindegewebe (Chordae tendineae) anzusehen. Sein Anfang, Verlauf und seine Endigungsweise in der Kammermuskulatur bleibt unaufgeklärt; der Bau eines solchen nervenlosen Muskelbündels, seine 36: 270 M. Holl, Beziehungen zu den Nerven, dem Bindegewebe und zu der übrigen Herzmuskulatur ist anatomisch und physiologisch unerforscht. Die Richtung der Muskelbündel an dem Kammer- und Vorhofring bei Menschen, Hunden oder Fröschen spricht ebenfalls gegen die Existenz eines derartigen Muskelbündels.« Es wird später gezeigt werden, daß Dogiel im Unrecht ist, die Existenz des His’schen Bündels zu bezweifeln, da dasselbe in der Tat am menschlichen und tierischen Herzen makroskopisch dargestellt werden kann. Weitaus die meisten der Untersuchungen der früher genannten Autoren betreffen das Aufdecken des Verhaltens des Atrioventrikularbündels auf Grund mikroskopischer Befunde und den meisten Abbil- dungen über das Bündel sind mikroskopische Herzschnitte zugrunde gelegt. Da man sich aus den Abbildungen der mikroskopischen Schnitte den Verlauf und das Verhalten des Übergangsbündels im Geiste zu rekonstruieren hatte, so war es naheliegend, daß man sich bestrebte, Herzpräparate, beziehungs- weise Abbildungen herzustellen, welche den Verlauf des Bündels zur direkten (makroskopischen) An- schauung bringen sollten. Die Wege, die man einschlug, um solche Präparate, beziehungsweise Abbil- dungen zu erhalten, waren verschiedene: Fahr (10) ging daran, um eine möglichst plastische Übersicht über die Gesamtheit des Atrioventrikularbündels zu bekommen, die horizontal angelegten Serienschnitte des Herzens eines dreijährigen Kindes zu einem Modell zu verarbeiten. An der Außenfläche des Modells wurde der Verlauf des Verbindungsbündels aufgezeichnet. Abbildungen des Modells gibt Fahr (10) mittels drei Figuren auf Taf. VI und VI. Tawara (47) zeichnete in die Pausen photographischer Bilder von Herzpräparaten des Mensen des Hundes, des Schafes und des Rindes den Verlauf des Verbindungsbündels mit seinen Schenkeln, seinen Zweigen und seinen Endausbreitungen rot ein. Die Einzeichnungen stützen sich auf die Ergebnisse einer eingehenden und sorgfältigen Betrachtung der inneren Oberfläche beider Ventrikel, an welches der sub- endocardiale Verlauf derSchenkel des Bündels mehr oder weniger sichtbar sein kann, und wohl aber auch auf die der ausgedehnten mikroskopischen Untersuchungen, die Tawara über den Verlauf des -Über- gangsbündels vorgenommen hat. Die Abbildungen veröffentlicht Tawara (47) auf den Tafeln VI bis X seines Werkes: »Das Reizleitungssystem des Säugetierherzens.« An einer anderen Stelle (48, p. 883, Fig. 2) bildet Tawara den eröffneten linken Ventrikel eines menschlichen Herzens ab, an welchem der sub- endocardiale Verlauf des linken Schenkels des atrioventrikularen Verbindungsbündels besonders gut sichtbar ist. Kopsch (34) gibt in der 8. Auflage des von ihm herausgegebenen Lehrbuches der Anatomie des Menschen p. 248 mittels der Fig. 222 eine Abbildung des linken Schenkels des Atrioventrikularbündels. Die Abbildung ist, wie der Autor angibt, freinach Tawara entworfen. Cohn A. und Trendelenburg (3, p. 4) benützten den subendocardialen Verlauf des linken Schenkels des Verbindungsbündels zur Gewinnung von Abbildungen. Photographische Abbildungen des linken Schenkels werden gebracht vom Herzen des Kaninchens (Fig. 34, 36, 39, 42), des Hundes (Fig. 53, 57, 61), des Affen (Fig. 68, 70) und der Ziege (Fig. 73, 74, 76, 78). Retzer (44) ist als der erste zu nennen, der es versuchte, das His’sche Atrioventrikularbündel präparatorisch zur direkten makroskopischen Darsteilung zu bringen. Nachdem er das Bündel mikros- kopisch an zwei Ratten (ein Monat alt), einem Kätzchen (drei Tage alt), an einem ausgewachsenen Kaninchen sowie auch an einem alten Hunde gefunden und untersucht hatte, versuchte er auf Anraten des Herrn Prof. Spalteholz ein Herz von einem ausgewachsenen Menschen makroskopisch zu präpa- rieren. »Die äußeren Wände wurden entfernt und das Herz kurz maceriert!, bis sich das Bindegewebe leicht abziehen ließ. Indem wir unser Augenmerk auf die Gegend der Pars membranacea richteten, gelang es uns bald das Bündel aufzufinden. Ein glücklicher Umstand kam uns für die weitere Präparation zu Hilfe. Es war nämlich an der Atrioventrikulargrenze das Bindegewebe so stark erreicht, daß sich der Vorhof vollständig von dem Ventrikel ablöste, und daß als einziger Zusammenhang zwischen beiden eben 1 Als Macerationsflüssigkeit benützte Retzer (44, p.7) die von Mac Callum angegebene: 2 Teile Wasser, 2 Teile Glyzerin und I Teil konzentrierter Salpetersäure. Atrioventrikulare Verbindungsbündel am Herzen. 271 das gesuchte Atrioventrikularbündel übrig blieb und so ein außerordentlich instruktives Präparat lieferte.« (Retzer 44, p. 12.) Retzer gibt auch an (44, p. 7), daß er, nachdem er im Verlaufe seiner Arbeit genau über die Lage des Atrioventrikularbündels im Septum unterrichtet war, dasselbe auch mehrfach mit Erfolg unmittelbar ohne vorausgegangene Maceration hat präparieren können. Als besonders geeignet erwiesen sich dazu Herzen, die schon lange im dünnen Spiritus gelegen hatten. P. 12 sagt Retzer weiters, daß am menschlichen Herzen es auch gelingt, das Bündel mit Messer und Pinzette so zu präparieren, daß man mit Leichtigkeit seine Lagebeziehungen erkennen kann. Retzer gibt auf Tafel III mittels der Fig. 4 und 5 seiner Abhandlung zwei Abbildungen, welche das makroskopisch präparierte Atrioventrikularbündel des menschlichen Herzens vom linken, beziehungsweise vom rechten Ventrikel aus gesehen, zur Anschauung bringen sollen. Mit derselben Macerationsmethode versuchte Retzer (44, p. 13) auch am Herzen des Schweines, des Pferdes, des Kalbes und des Schafes das Atrioventrikularbündel zu finden, aber der Versuch ist ihm, wie er angibt, vollständig mißlungen. »Ob bei diesen Herzen an derselben Stelle wie bei anderen Tieren eine Verbindung besteht oder nicht, darüber kann ich mir deshalb kein Urteil erlauben, da ich auch keine mikroskopischen Schnitte an ihnen angefertigt habe.«! Eine makroskopische Präparation (mittels Messer und Pinzette) des Übergangsbündels haben außer Retzer auch Keith und Flack (24) und Curran (4) vorgenommen. Keith und Flack (24) präparierten das Bündel sowohl am menschlichen als auch am tierischen Herzen und in ihrer Abhandlung bringen sie auf p. 360 und 361 mittels der Fig. 1 und 2 Abbildungen des Verlaufes des Bündels am Herzen des Kalbes und auf p. 362 und 363 mittels der Fig. 3, 4 und 5 Abbildungen des Verlaufes des Bündels am Herzen des Menschen. Curran (4) hat das Atrioventrikularbündel (und zwar wie es scheint mit Ausnahme des linken Schenkels) am Herzen vom Schafe und Kalbe (ob auch vom Menschen wird nicht angegeben) makro- skopisch präpariert. Die Fig. 4 seiner Abhandlung zeigt den freigelegten Stamm und rechten Schenkel des Atrioventrikularbündels an dem von rechts her eröffneten Herzen eines Kalbes. Koch (31, p. 219 und 53, p. 89) veröffentlicht zwei Abbildungen je eines von rechts her eröffneten menschlichen Herzens. Auf beiden Abbildungen ist in schematischer Weise der Vorhofsteil und Knoten des Atrioventrikularbündels eingezeichnet; auf der einen Abbildung (33, p. 89) außerdem noch der Verlauf des rechten Schenkels durch eine gestrichelte Linie angedeutet. Aus dem Vorgebrachten ergibt sich, daß in der anatomischen Literatur eine Reihe von entweder direkt oder angeblich nach der Natur entworfenen oder halb-, beziehungsweise ganzschematischen Abbildungen über den makroskopisch sichtbaren Verlauf und das Verhalten des Atrioventrikularbündels am menschlichen und tierischen Herzen sich vorfinden und daß es nur die von Retzer, Keith und Flack, Curran veröffentlichten Abbildungen sind, denen eine makroskopische Präparation des Ver- bindungsbündels zugrunde liegt. Nebenbei bemerkt sei, daß es eine auffallende Tatsache ist, daß die anatomischen Lehrbücher und Atlanten keine Abbildungen des atrioventrikularen Verbindungsbündels bringen, mit Ausnahme des Kopsch-Rauber’schen Lehrbuches der Anatomie, in welchem aber nur der linke Schenkel des Verbindungsbündels in einer Abbildung vorgeführt wird, welche Abbildung sich aber nicht auf eine direkte makroskopisch hergestellte Präparation stützt. Eine Untersuchung und Prüfung über die von den verschiedenen Autoren gegebenen Abbildungen bezüglich der Darstellung des makroskopischen Verlaufes und Verhaltens des atrioventrikularen Ver- bindungsbündels am menschlichen und tierischen Herzen ergibt folgendes: 1 Retzer (44, p. 6) hatte ursprünglich die Absicht, die Plattenmodelliermethode zum Studium des Verlaufes des Atrioventri- kularbündels heranzuziehen; diese Absicht hat jedoch fallen gelassen werden müssen. Retzer sagt: »Am Septum, wo sich regel- mäßig ein dickeres Atrioventrikularbündel findet, ist dieses bei geeigneter Schnittrichtung parallel dem Septum oder senkrecht zu demselben in der Richtung des Herzens auch ohne solche Hilfsmittel leicht festzustellen und zu verfolgen. An den Stellen jedoch, wo sich nicht ein durch Bindegewebe scharf umgrenztes Bündel vorfindet, sondern wo mehr verstreute unregelmäßig angeordnete Muskel- fasern vorliegen, versagen auch zweifellos unsere heutigen Mittel der Rekonstruktion, denn einwandfreie Resultate kann man für so komplizierte Verhältnisse bei den Fehlerquellen, welche der mikroskopischen Technik heute noch anhaften, nicht erwarten.« 272 M. Holl, 1. Makroskopische Darstellungen des Verbindungsbündels am menschlichen Herzen. Fahr’s (10) Abbildungen, welche auf Grund eines nach mikroskopischen Schnittserien eines dreijährigen Kinderherzens hergestellten Modells, auf welchen der Verlauf der Schenkel aufgemalt wurde, ent- worfen sind, geben zunächst keine Ansicht über das ganze Verbindungsbündel, sondern zeigen nur dessen rechten und linken Schenkel während ihres Verlaufes an den Septumwänden, also auch nicht ihren Ursprung vom Stamm und den Eintritt in: die Papillarmuskeln. Die Darstellung des linken Schenkels des Verbindungsbündels kann nicht als eine einwandfreie bezeichnet werden. Es ist wahrscheinlich, daß die Weise, in welcher Fahr den linken Schenkel zur bildlichen Anschauung bringt, den wahren Verhältnissen nicht vollständig entspricht. Es darf angenommen werden, daß ein Teil der dargestellten Faserzüge nicht dem linken Schenkel des Verbindungsbündels angehörig sind, sondern Muskelfasern der Septumwand entsprechen. Eine Verwechslung zwischen den gewöhnlichen Herzmuskelfasern und den Fasern des Verbindungsbündels kann leicht auftreten, da eine zu große histologische Ähnlichkeit zwischen beiden genannten Faserarten besteht, worauf schon Tawara (47, p. 62) aufmerksam macht. Die Fahr’sche Rekonstruktion des rechten Schenkels des Verbindungsbündels dürfte hingegen wohl als eine richtige bezeichnet werden können. \ Die Abbildungen, welche Tawara (47) und Kopsch (34) über das Atrioventrikularbündel des menschlichen Herzens bringen, gründen sich nicht auf eine makroskopische Präparation desselben. Tawara (47) gibtauf Taf. VII mittels der Fig. 1 und 2 und auf Taf. VII mittels der Fig. 1 photographische Abbildungen der Innenwand des linken, beziehungsweise des rechten Ventrikels. In die Pausen der Photographienhat Tawara den Verlauf desVerbindungsbündels mit seinen Schenkeln, deren Zweigen und Endausbreitungen eingezeichnet. Da auf den photographischen Abbildungen von demVerlaufedes Atrioven- trikularbündels nichts zu sehen ist, so können die in die Pausen eingezeichneten Darstellungen des Ver- laufes des Atrioventrikularbündels wohl nur auf Grund seiner reichen Erfahrungen, die Tawara durch seine sorgfältigen mikroskopischen Untersuchungen gewonnen hat, vorgenommen worden sein. Die Pausenzeichnungen können auch nicht auf Grund einer Sichtbarkeit des Bündels durch das Endocardium hindurch entworfen worden sein, da wenigstens die photographischen Abbildungen der Herzen, die den Pausen zugrunde liegen, von einem subendocardialen Verlaufe des Verbindungsbündels nichts zeigen. Tawara betont an anderen Stellen seines Werkes die mehr oder weniger größere makroskopische Sichtbarkeit des subendocardialen Verlaufes des rechten, aber namentlich des linken Schenkels des Verbindungsbündels und deren Endverzweigungen. In einer Abhandlung: »Über die sogenannten abnormen Sehnenfäden des Herzens« veröffentlicht Tawara (48, p. 583, Fig. 2) eine Abbildung der Innenwandung des linken Ventrikels eines menschlichen Herzens, um den subendocardialen Verlauf des linken Schenkels des Verbindungsbündels zu zeigen und er gibt an, daß dieser Fall sich dadurch auszeichnet, daß der subendocardiale Verlauf des linken Schenkels des atrioventrikularen Verbindungs- bündels besonders gut sichtbar ist. Auf p. 61 und 62 seines Werkes: »Das Reizleitungssystem« usw. (47) führt Tawara aus: »Beim Schaf, Hund und bei der Katze habe ich den linken Ventrikel in Serien geschnitten und sehr genau den ganzen Verlauf des linken Schenkels beschrieben; aber beim Menschen habe ich diese Methode nicht angewandt, weil einerseits diese Methode eine sehr schwierige und zeit- raubende ist und sich trotz dieser Mühe gute Resultate kaum erwarten lassen, da eine zu große histo- logische Ähnlichkeit zwischen den gewöhnlichen. Herzmuskelfasern und den Muskelfasern des Ver- bindungsbündels besteht und andererseits, weil es sich inzwischen herausgestellt hatte, daß der linke Schenkel schon makroskopisch fast bei allen, sowohl frischen als gehärteten Menschenherzen ziemlich gut wahrnehmbar ist.« Ich möchte hervorheben, daß die makroskopische Sichtbarkeit aller den linken Schenkel aufbauenden Fasern durch das Endocardium hindurch nur eine bedingte ist und daß die meisten Streifen und Streifungen, die das Endocardium der linken Wand des Septum ventriculorum zeigt, nicht mit dem subendocardialen Verlauf des linken Schenkels im Zusammenhange stehen. Eine vollständig sichere Darstellung des genauen Verhaltens des linken Schenkels auf Grund seines subendocardialen Verlaufes, das heißt auf Grund seiner Sichtbarkeit durch das Endocardium hindurch darf wohl als aus- Atrioventrikulare Verbindungsbündel am Herzen. 273 geschlossen angenommen werden. Es sei angeführt, was Mönckeberg (39,p.123) in dieser Angelegenheit mitteilt: »Ich möchte auf Grund meiner mikroskopischen Erfahrungen davor warnen, aus den Struktur- verhältnissen der Innenfläche des linken Ventrikels zu weitgehende Schlüsse auf den Verlauf des linken Schenkels zu ziehen, ebenso wie ich es oben bei der Besprechung des rechten Schenkels für die Innen- fläche des rechten Ventrikels getan habe. Es sind nicht alle durch das Endocard durchschimmernden Streifen Purkinje’sche Fasern, und es enthalten nicht alle Brücken-, Strang und Fadenbildungen Endaus- breitungen des Atrioventrikularbündels.« Ich erlaube mir gleichzeitig anzuschließen, was Mönckeberg hinsichtlich der makroskopischen Sichtbarkeit des subendocardialen Verlaufes des rechten Schenkels des Verbindungsbündels angibt: Er sagt (p. 95), daß trotz der zuweilen ganz beträchtlichen Länge des subendo- cardialen Abschnittes des rechten Schenkels am menschlichen Herzen es ihm in keinem Falle gelungen ist, mit Bestimmtheit den Anfangsteil des rechten Schenkels schon makroskopisch am Herzen zu sehen. Aber auch ein bedeutendes Stück des oberen Anteiles des rechten Schenkels ist makroskopisch nicht wahr- zunehmen, da derselbe mehr weniger tief in der Muskulatur vergraben ist, und p. 103: »Besonders hervor- heben möchte ich, daß es nach den mikroskopischen Befunden nicht angängig ist, jede intertrabekuläre Brücke, jeden kleinen Strang und Faden und jede streifige Endokardverdickung, die man makroskopisch wahrnehmen kann, für Endausbreitungen des rechten Schenkels anzusehen und aus ihnen den Verlauf des rechten Schenkels makroskopisch zu rekonstruieren. Man kann dabei in große Irrtümer verfallen, wenn auch zugegeben werden muß, daß die Endausbreitung mit Vorliebe derartige Brückenbildungen, Stränge und Fäden zu ihrem Verlauf benutzen; doch findet man mikroskopisch oft solche Gebilde ohne Endaus- breitungen des rechten Schenkels oder in ihnen neben diesen auch gewöhnliche Ventrikelfasern.« Durch alles das, was ich über Tawara’s makroskopische bildliche Darstellungen der Verbindungs- bündel vorgebracht habe, möchte ich den hohen Wert, der den Tawara’schen Abbildungen zukommt, nicht beeinträchtigt wissen, zumal diese Abbildungen höchst lehrreich sind, die tatsächlichen Verhältnisse des Verbindungsbündels in der Hauptsache zeigen und sie die einzigen in der anatomischen Literatur vor- handenen sind, welche über das makroskopische Verhalten des atrioventrikularen Verbindungsbündels Kenntnis verschaffen. Die Abbildung, welche Kopsch (34) über den Verlauf des linken Schenkels des Verbindungsbündels mitteilt, ist frei nach Tawara entworfen; sie unterscheidet sich von der entsprechenden Tawara’s auch dadurch, daß Kopsch den Verlauf des linken Schenkels mit roter Farbe direkte in die anscheinend photographische Abbildung eingezeichnet hat. Daß alle rot gehaltenen Faserzüge dem Verbindungsbündel angehören, ist nicht sicher. Die Abbildung kann nur den Wert einer schematischen makroskopischen Darstellung des linken Schenkels des Bündels beanspruchen. Wenn nun auch Kopsch nur den linken Schenkel der Verbindungsbündel und diesen nur in schematischer und nicht vollkommen einwandfreier Weise in seinem makroskopischen Verhalten zur Anschauung bringt, so hat Kopsch doch das Verdienst, die Abbildung in einem Lehrbuche der Anatomie vorgebracht zu haben. Das genannte Lehrbuch ist auch das einzige, welches eine kurze Beschreibung des atrioventrikularen Verbindungs- bündels im Texte (34, p. 252) enthält. Kopsch hat durch seine textliche und bildliche Mitteilung das Verdienst, dem wichtigen His’schen Verbindungsbündel in ein Lehrbuch der Anatomie Eingang ver- schafft zu haben. Die von Retzer (44) auf Taf. III mittels der Fig. 4 und 5 mitgeteilten Abbildungen, welche das »Atrioventrikularbündel des Septums« von links, beziehungsweise von rechts gesehen auf Grund einer makroskopischen Präparation zur Darstellung bringen sollen, vermögen es nicht, über den Verlauf und das Verhalten des Verbindungsbündels in seinem natürlichen Verhalten Kenntnis zu verschaffen. Von einer vollständigen Darstellung des ganzen Bündels kann überhaupt keine Rede sein; es erscheint aber auch fraglich, ob die dargestellten Teilstücke des Bündels als Bestandteile des Bündels ganz sicher gelten können. Dies betrifft namentlich die Darstellung eines Bündelabschnittes in der Ansicht von rechts her (Abbildung 5 auf Taf. III bei Retzer); die Abbildung 6 auf Taf. III könnte möglicherweise (es ist jedoch unwahrscheinlich) den oberen Anteil (aber nur diesen) des linken Schenkels, nachdem er unterhalb der 274 M.Holl, Pars membranacea auf die Septumfläche getreten ist, zum Gegenstand haben und zeigen. Auch die Schilderung des Verlaufes des atrioventrikularen Verbindungsbündels, welche Retzer gibt, und. die als Erläuterung seiner gebrachten Abbildungen anzusehen ist, ist keine solche, welche dem tatsächlichen Verhalten des Bündels entspricht. Retzer gibt über den Verlauf des Bündels an (44, p. 13): »Das Bündel verläuft also, um es kurz zusammenzufassen, in der Scheidewand vom linken Ventrikel aus etwa 10 mm unterhalb der Valvula semilunaris posterior aortae nach hinten, zieht in einen schlanken Bogen unmittelbar über den oberen Rand des Septum musculare hinweg und verteilt sich mit seinen Fasern in die rechte Vorhofs- und Vorhof-Klappenmuskulatur.« Retzer war noch nicht in Kenntnis, daß das Bündel regelmäßig aus einem Stamm und aus zwei aus diesen hervorgehenden Schenkeln (einem rechten und einem linken) besteht, obwohl er (44, p. 13) an einem Herzen »eine Gabelung des Ventrikelschenkels — der eine kam von der rechten, der andere von der linken Seite des Ventrikelseptums her« — fand und seine sorgfältigen mikroskopischen Untersuchungen am tierischen Herzen ihm ergaben (44, p. 8): »Manchmal reicht das Bündel auf das Septum, gabelt sich in einen rechten und linken Zug.« Retzer war auch noch der irrtüm- lichen Meinung (p. 9), daß das vordere Ende (des Stammes) des Bündels in die Ventrikularmuskulatur übergehe. Was Retzer (44, p. 12 und 13) über das Bündel bei der Präparation von links und rechts her mit- teilt, betrifft wohl den Stamm des Bündels; die Darstellungen entsprechen aber nicht ganz den von ihm gebrachten Abbildungen über das Bündel, sicherlich nicht, was die Abbildung auf Taf. II anbelangt, da dieselbe nur einen (den oberen) Teil des linken Schenkels zur Anschauung bringt. Keith und Flack (24) haben in 7 von 9 »malformed hearts« das Verbindungsbündel mittels Messer und Pinzette präpariert. Die Fig. 3 (p. 362 ihrer Abhandlung) betitelt: »Dissection of a normal humar heart to show the course and relationships of the auriculo-ventricular bundle« zeigt den ganzen Stamm und den rechten Schenkel des Verbindungsbündels bis zu des letzteren Eintritt in den Muskel- balken, der sich an den vorderen Papillarmuskel ansetzt, freigelegt. Die Abbildung 4 (p. 362); »Left ventricle of the normal human heart laid open to show the distribution of the left division of the auriculo- ventricular bundle« zeigt denlinken Schenkel vom Beginne seines Auftretens auf der linken Septumswand bis zu seinen Endramifikationen in die Papillarmuskeln und Balken der Ventrikelwand hin. Die Abbil- dung 5 (p. 363) gibt ein: »Semi-diagrammatic representation of the central fibrous body of the heart to show its intimate connexion with the mitral valve.« Der Stamm des Bündels von der Stelle an, wo er den »central fibrous body« verlassen hat, bis zu seiner Teilung in den rechten und linken Schenkel ist sichtbar. ! Die drei genannten Abbildungen sind die einzigen in der anatomischen Literatur vorhandenen, welche das gesamte atrioventrikulare Verbindungsbündel in seinem ganzen Verlaufe auf Grund einer makroskopischen Präparation des Herzens zur Anschauung bringen. So lehrreich im allgemeinen diese Abbildungen sind, so sind dieselben doch nicht fehlerfrei, bringen zum Teile unrichtige Darstellungen. Namentlich die Abbildung 4 ist nicht einwandfrei. Ein Teil der Fasern des linken Schenkels scheint unterhalb der Stelle, wo die rechte und die linke Valvula semilunaris zusammenstoßen, zum Vorschein zu kommen, was nicht richtig ist. Die Ramifikationsweise, beziehungsweise die Endausbreitung des linken Schenkels muß größtenteils als eine schematische bezeichnet werden. Auffällig ist, daß von der Spitze des hinteren Papillarmuskels ein Faden zur Septumwand aufsteigt (ähnlich wie bei Tawara, Taf. VI, Fig. 1, 2 bezeichnet mit ++) und direkte als ein Zweig des linken Schenkels bezeichnet wird, während nach Tawara der Faden als ein sehnenfadenartiger Strang bezeichnet wird, der einen kleinen Zweig des linken Schenkels von dem Papillarmuskel rückwärts zum oberen hinteren Abschnitt der Kammerscheidewand führte. Die Abbildung 3 zeigt den Abgang des rechten Schenkels vom Stamme des Verbindungsbündels in einer nicht ganz einwandfreien Weise. Es wirkt auch befremdend, wenn Keith und Flack (24, p. 363) angeben, daß sie in der Hälfte der Fälle der untersuchten menschlichen Herzen nicht imstande waren, den rechten Schenkel als eine wohldifferenzierte Fortsetzung des Hauptstammes des Bündels zu verfolgen: »In Fig. 3 the right septal division of the a. v. bundle in represented an a clearly differentiated structure Atrioventriknlare Verbindungsbündel am Herzen. 275 but in nearly the number of human hearts examined we were unable to follow the right septal band as a clearly differentiated continuation of the main bundle.« Wenn man diese letztere Angabe der Autoren betreffs der Fig. 3 berücksichtigt und die teilweisen Mängel und den teilweise angewendeten Schematismus der Fig. 4 in Betracht zieht, so kann man nicht zu dem Schlusse kommen, daß die Keith-Flack’schen Abbildungen über das atrioventrikulare Verbindungsbündel als vollkommen naturgetreue Abbildungen anzusehen sind, welche einzig und allein auf Grund von in makroskopischer Weise (mittels Messer und Pinzette) hergestellter Präparate entworfen worden sind. 2. Makroskopische Darstellung des Verbindungsbündels am tierischen Herzen. Über die bildlichen Darstellungen des Atrioventrikularbündels am Herzen des Hundes, des Schafes und des Rindes, welche awara (472) auf denlar MI, Bier 27V, Bie. I und 2,8, Fig. 1 und22, X, Eig. 1 und 2 bringt, ist dasselbe zu bemerken, was bezüglich der Abbildungen Tawara’s über das menschliche Herz berichtet wurde. Die Abbildungen, welche Cohn und Trendelenburg über den Verlauf des linken Schenkels des Verbindungsbündels am Herzen des Kaninchens, des Hundes, des Affen und der Ziege bringen, sind Photographien der Innenwand des eröffneten linken Ventrikels, ohne daß eine Präparation des Bündels vorgenommen wurde. Man kann an diesen Bildern den Verlauf des linken Schenkels nicht wahrnehmen, in schwacher Andeutung erscheint derselbe auf den Fig. 73 und 76, welche das Herz von Ziegen betreffen. Die Abbildungen, welche Keith und Flack mittels zweier Figuren über das atrioventrikulare Verbindungsbündel des Herzens am Kalbe bringen, sind nach der Angabe der Autoren auf Grund in makroskopischer Weise (mittels Messer und Pinzette) hergestellter Präparate entworfen. Die Abbildungen sollten demnach naturgetreu sein, was aber nicht der Fall ist. Auf der Abbildung Fig. 1 (Keith und Flack 24, p. 360) dürfte der Stamm des Verbindungsbündels wohl zu kurz geraten sein. Der rechte Schenkel des Bündels ist namentlich bei seinem Anfange breiter als der Hauptstamm des Bündels. Gänzlich unwahr ist aber die Darstellung der Beziehung des rechten Schenkels zum »Moderator band«, das ist zum Tawara’schen Hilfsbalken des vorderen Papillarmuskels. Auf der Zeichnung erscheint das ganze »Moderator band« als Fortsetzung des Verlaufes des rechten Schenkels. Auch die Abbildung 2 auf p. 361, welche den linken Schenkel des Verbindungsbündels behandelt, kann nicht als eine vollständig natur- getreue angesehen werden. Unrichtig ist der mit 5 bezeichnete vordere Ast des linken Schenkels seiner Lage und Richtung nach. Da nach der mit 4 bezeichnete Zweig des linken Schenkels zum vorderen und hinteren Papillarmuskel zieht, so frägt sich, welche Bedeutung dem mit 5 bezeichneten Aste zukommen solle. Curran hat an dem Herzen eines Kalbes den Knoten, Stamm und rechten Schenkel des Ver- bindungsbündels makroskopisch präpariert und das Präparat photographisch abgebildet. Die Abbildung ist sohin eine naturgetreue. Ergebnis. Die Prüfung der vorhandenen Abbildungen, welche das atrioventrikulare Verbindungs- bündel des menschlichen oder tierischen Herzens zum Gegenstande haben und dasselbe auf Grund makroskopischer Untersuchungen, beziehungsweise Präparationen zur Anschauung bringen sollen, hat bezüglich des menschlichen Herzens ergeben, daß nur die Abbildungen, welche Retzer einerseits, Keith und Flack anderseits veröffentlichen, auf Grund makroskopisch hergestellter Präparate entworfen sind’ Die Abbildungen, welche Retzer bringt, betreffen jedoch zunächst nicht das ganze Verbindungs- bündel, sondern nur Teilstücke desselben; es erscheint aber auch, wie früher bemerkt wurde, fraglich, ob die dargestellten Teilstücke des Verbindungsbündels ganz sicher als Bestandteile des Bündels gelten können. Die Keith-Flack’schen Abbildungen sind die einzigen, welche den Verlauf und das Verhalten des ganzen atrioventrikularen Verbindungsbündels zur Darstellung bringen. Aber diese Abbildungen können 1 »The Drawing in made from a heart prepared by the Kayserling method, by far the best we know for a naked-ege examination of this system (Keith und Flack 24, p. 360). Denkschriften der mathematisch-naturw. Kl. LXXXVII. Bd. 37 276 M. Holl, nicht, wie oben gezeigt wurde, als solche hingenommen werden, welche »durchwegs« die tatsächlichen Verhältnisse des atrioventrikularen Verbindungsbündels mit vollständiger Naturtreue wiedergeben. Die vorgenommene Prüfung der Abbildungen ergibt sohin, daß in der anatomischen Literatur keine durchaus einwandfreien Abbildungen vorhanden sind, welche das ganz atrioventrikulare Verbindungsbündel oder Teile desselben am menschlichen Herzen auf Grund von in makroskopischer Weise hergestellten Präparaten zur Anschauung bringen. Anlangend die bildliche Darstellung des atrioventrikularen Verbindungsbündels am tierischen Herzen, so findet sich in der Literatur nur eine einzige Abbildung vor, welche auf Grund einer makroskopi- schen Präparation des Bündels hergestellt wurde und als eine naturgetreue bezeichnet werden muß. Es ist dies die Abbildung, welche Curran über das Verbindungsbündel des Kalbsherzes bringt; aber diese Abbildung zeigt nicht das ganze Verbindungsbündel, sondern nur den Stamm und den rechten Schenkel. Die Keith-Flack’schen Abbildungen über das Verbindungsbündel am Herzen des Kalbes bringen wohl eine Darstellung des Gesamtbündels, auf Grund einer makroskopischen Präparation, sie können aber nicht als vollständig einwandfreie bezeichnet werden. In Anbetracht des Umstandes, daß, wie aus dem Gemeldeten hervorgeht, über das atrioventrikulare Verbündungsbündel am menschlichen Herzen in der anatomischen Literatur keine einzige Abbildung vorhanden ist, welche auf Grund einer makroskopischen Präparation den Verlauf und das Verhalten des Verbindungsbündels mit Naturtreue wiedergibt, erscheint es wohl angezeigt, daß einmal daran gegangen werde, den Stamm und die beiden Schenkel des atrioventrikularen Verbindungsbündels am menschlichen Herzen in ihrem Verlaufe so weit es angeht, makroskopisch zu präparieren und auf Grund von in dieser Weise ausgeführten Präparaten entsprechende Abbildungen herzustellen. Auch für die Darstellung des Verbindungsbündels am tierischen Herzen stellt sich die Notwendigkeit heraus, makroskopische Präparate herzustellen und entsprechende Abbildungen dieser anzufertigen, da in der Literatur nur eine naturgetreue Abbildung, und zwar über das Verbindungsbündel am Herzen des Kalbes vorhanden ist, welche jedoch den linken Schenkel des Bündels unberücksichtigt läßt. Eine makroskopische Darstellung des Verbindungsbündels erscheint um so notwendiger, als für Dogiel (7) die Existenz des Bündels zweifelhaft ist. Ich habe an mit Formol behandelten! menschlichen und tierischen Herzen (Kalb, Rind, Schwein, Hund, Pferd) die makroskopische Präparation des Verbindungsbündels vorgenommen? und teile im folgen- den die Ergebnisse derselben mit, welche ich dadurch auf dem kürzesten Wege zur Kenntnis zu bringen glaube, wenn ich an Abbildungen das Verhalten und den Verlauf des atrioventrikularen Verbindungs- bündels am menschlichen und tierischen Herzen erläutere. Bevor in die Darstellung eingezogen wird, erscheint es angezeigt, auf einige Verhältnisse am menschlichen und tierischen Herzen aufmerksam zu machen. a) Sowohl am menschlichen als auch am tierischen Herzen findet man die Ventrikelhöhlen durch- setzende, dickere oder dünnere, kürzere oder längere, bald rein muskulöse, bald sehnig muskulöse, bald anscheinend rein sehnige Balken, welche von der Septumwand entspringen und meist als freie Stränge weiterziehen, um an der Basis des einen oder des anderen Papillarmuskels zu endigen, beziehungsweise mit diesen in Verbindung zu treten. Die Balken im tierischen Herzen sind den Veterinäranatomen mehr oder weniger bekannt und werden von diesen in verschiedener Weise (genau oder ungenau) zur Darstellung gebracht. Sie führen den Namen Musculi transversi cordis. 1 Auch Härtung des Herzens in Alhohol erweist sich für ihre Präparation vorteilhaft. 2 Eine Reihe von Präparaten, welche das atrioventrikulare Verbindungsbündel an menschlichen und tierischen Herzen zur Anschauung bringen, hatte ich bei der Anatomenversammlung in Leipzig 1911 und bei dem in Wien 1910 abgehaltenen internationalen Physiologenkongreß ausgestellt. Der Physiologe Dr. L. Haberlandt hatte die Freundlichkeit, die Präparate zu demonstrieren. Atrioventriknlare Verbindungsbündel am Herzen. Zar Auf die besondere Bedeutung gewisser freier Muskelbalken der menschlichen und tierischen Herzen hat Tawara zuerst aufmerksam gemacht, indem er zeigte, daß sie Brücken bilden, mittels welcher die Schenkel des Verbindungsbündels von der Septumwand zu den Papillarmuskeln gelangen. Im rechten Ventrikel des menschlichen und tierischen Herzens fällt besonders ein verschieden langer und dicker Balken auf, welcher von der Septumwand unterhalb der Crista supraventricularis abgeht und zur Basis des vorderen Papillarmuskels hintritt. Tawara nennt den Balken den »trabe- kularen Hilfsschenkel des Papillarmuskels«. Derselbe ist im tierischen Herzen stets von der Septum- wand isoliert, während es beim menschlichen Herzen öfters vorkommt, daß er nicht die Ventrikel- höhle frei durchsetzt, sondern der Septumwand und der Parietalwand angeschlossen verläuft; er ist aber stets, sei es in dem einen oder dem andern Zustande, vorhanden. Im linken Ventrikel sind unter andern besonders zwei Balken zu erwähnen, welche von der Septumwand entspringen und wovon der eine zur Basis des vorderen, der andere zur Basis des hinteren Papillarmuskels sich begibt. Oft ist der eine oder andere Schenkel in einzelne Balken zerlegt oder er teilt sich während seines Ver- laufes. Es kommt auch vor, daß beide Balken aus einen gemeinsamen Stamme sich entwickeln. Es ist besonders hervorhebenswert, daß Leonardo da Vinci bei seinen Untersuchungen des Herzens, die die Kammerlichtungen durchsetzenden Muskelbalken nicht entgangen sind, da er die- selben auf fast allen Herzdarstellungen, welche das Innere der Ventrikel zeigen, entweder in natür- licher oder in schematischer Weise (im letzteren Falle oft den wahren Verhältnissen nicht vollständig -Zutsprechend) zur bildlichen Darstellung bringt. Es ist daher Leonardo da Vincials der erste Darsteller, sohin als Entdecker, der die Ventrikelhöhle durchsetzenden Muskelbalken zu bezeichnen. Als ein Beispiel der Leonardo’schen Darstellung der freien Balken führe ich an die Herzabbildungen auf Blatt 27 und 2v in dem von Rouveyre herausgegebenen Bande der Leonardo’schen anato- mischen Hinterlassenschaft: »Fragments, Etudes anatomiques (Recueil E)Paris 1901. Hierselbst wird der Muskelbalken des rechten Ventrikels eingehend behandelt, namentlich auf der in der linken oberen Ecke befindlichen Abbildung auf Blatt 2v; diese Abbildung zeigt den Muskelbalken, wie er vom Septum ventriculorum abgeht, zum Grunde des vorderen Papillarmuskels zieht und in diesen und in die Trabeculare carneae übergeht. Die genannten Abbildungen lehren auch, daß Leonardo da Vinci seine Kenntnisse vom Vor- handensein eines freien Muskelbalkens im rechten Ventrikel wahrscheinlich auf Grund der Unter- suchungen von Rinderherzen erlangte; es ist aber nicht ausgeschlossen, daß die Figur auf Blatt 2r den Befund an einen menschlichen Herzen betrifft. Es wäre interessant, zu erfahren, welche Bedeu- tung Leonardo da Vinci den Muskelbalken der Herzventrikel beimaß. Daß er die freien Muskel- balken nicht nur einer bildlichen, sondern auch einer schriftlichen Erörterung unterzog, geht anscheinend aus dem Texte auf Blatt 2v hervor; auf einer Abbildung hierselbst ist der Muskelbalken mit Buchstaben bezeichnet und es wird in dem neben der Abbildung befindlichen Texte allem Anscheine nach der erwähnte Muskelbalken besprochen; was der Text aber aussagt, konnte ich nicht ermitteln. DaLeonardo da Vinci die die Ventrikelhöhle durchsetzenden Muskelbalken zuerst abbildete (und auch beschrieb?) und da er speziell den im rechten Ventrikel vorkommenden, vom Septum zum vorderen Papillarmuskel ziehenden Balken naturgetreu abbildete, so wäre es wohl angezeigt, wenigstens diesen Balken seinem Entdecker zu Ehren als den Leonardo da Vicini’schen Muskelbalken zu bezeichnen. ! 1 An dieser Stelle sei aufmerksam gemacht, daß Roth in seiner Abhandlung: »Die Anatomie des Leonardo daVinci« (Arch. f. Anat. u. Phys., Anat. Abt., 1905), in welcher er die gesammte Anatomie Leonardo’s einer besonders abfälligen Kritik unterwirft, bei Besprechung einer von Leonardo da Vinci hergestellten Herzfigur (Fig. 1 auf Bl. 16r, Notes et Dessins sur la coeur, Rouveyre, Paris), p. 13, angibt: »Quer durch die Kammerhöhle geht ein 1 mm breites Bändchen (?)< p., 14: »Was Leonardo unter dem Quer- bändchen (?) des rechten Ventrikels (Fig. 1) versteht, lassen wir dahingestellt.«. P. 14 sagt Roth, daß die Figur vollends schematisiert und unwahrist. Aus denMitteilungen Roth’s dürfte wohl mit Sicherheit hervorgehen, daß er nicht erkannt hat, daß das »Querbändchen« 378 2 u 78 b) c) d) ME, oil), Ein weiterer Punkt, auf den ich aufmerksam machen will, betrifft die sogenannte Pars membranacea septi ventriculorum des rechten Ventrikels. Aufihre Form- und Größenverschiedenheiten am mensch- lichen Herzen soll hier nicht eingegangen werden. Auch am tierischen Herzen ist eine sogenannte Pars membranacea in wechselnder Ausbildung vorhanden. Hierselbst erscheint sie als ein drei- eckiger Sehnenfleck, der unterhalb der Stelle liegt, wo der vordere und der mediale Zipfel der Valvula tricuspidalis mittels eines eingeschalteten Klappensaumes verbunden werden. Die Basis des Dreieckes liegt an der Atrioventrikulargrenze, die Spitze ist nach abwärts gerichtet. Eine Untersuchung dieses dreieckigen Sehnenfleckes (sc. Pars membranacea septi ventriculorum aut.) ergibt, daß es sich um eine modifizierte Fortsetzung der Aortawandung auf das Septum ventriculorum handelt, welche mittels dieses Fortsatzes, der Processus tendineus aortae genannt werden könnte, auf der Septum- wand verankert ist. Ich mußte an dieser Stelle die sogenannte Pars membranacea septi ventriculorum, beziehungsweise des Processus tendineus aortae deshalb erwähnen, weil regelmäßig am hinteren Rande dieser besonderen Stelle des Septum ventriculorum der oberste Abschnitt des rechten Schenkels des atrioventrikularen Verbindungsbündels absteigt. Ein dritter Punkt betrifft das Wurzelstück der Aorta. Auf frontalen Durchschnitten kann man sehen, wie der untere Rand der Aorta, der oberhalb des Septum ventriculorum lagert und der wie bekannt bei manchen tierischen Herzen (Schaf, Kalb) knorpelig, knöchern sein kann, in zwei Membranen übergeht, welche nach abwärts treten und an die rechte und linke Septumwand sich fortsetzen. Mit der rechten Aortenmembran tritt der Stamm des Atrioventrikularbündels in topographische Bezie- hung. Wie die Abbildung des frontalen Durchschnitts durch ein Kalbsherz (Fig. 6, Taf. II) zeigt, liegt der Stamm des Verbindungsbündels unterhalb des eigentlichen (hier knorpeligen) Randes der Aorta, in der von der Aorta abgehenden Membran (Fortsetzung der Aortawand), beziehungsweise zwischen dieser und dem oberen Septumrande, daher nicht unmittelbar am oberen Rande des Septum ventriculorum, sondern nach rechts hin von diesem. Die membranöse Fortsetzung der Aortenwand über ihren eigentlichen Anfang hinaus (nach abwärts) ist jedenfalls das Gebilde, das Tawara und mit ihm andere Autoren als Septum fibrosum bezeichnen. Ein vierter Punkt betrifft die Muskulatur der Septumwand. Unterhalb der Aorta vorfindliche, ober- flächlich gelagerte Muskelzüge der linken Wand des Septum ventriculorum haben nicht immer die gleiche Bedeutung. Es handelt sich um Muskelzüge, die an dem einen Herzen vorhanden sein, in einem anderen teilweise oder vollständig fehlen können. Über diese Muskeln, welche jedoch an manchem tierischen Herzen (Pferd) konstant, an anderen inkonstant (Schaf, Rind usw.) vorkommen, haben Keith und Flack (24), soviel mir scheint, zuerst berichtet; die Muskeln werden von diesen Autoren als M. subaorticus bezeichnet. Den M. subaortici kommt insofern eine Beziehung zum atrioventrikularen Verbindungsbündel, besonders des linken Schenkels zu, als sie einen größeren oder kleineren oberen Abschnitt des linken Schenkels des Verbindungsbündels decken, daher dann derselbe subendocardial niemals sichtbar sein kann (Pferd, gelegentlich Kalb, Schaf usw.). (Über diese Muskeln wird, wie schon früher angegeben wurde, A. Jarisch eingehend berichten.) alseine vonLeonardo daVinci vorgenommene schematische Darstellung des im rechten Ventrikel vorkommenden, dieVentrikelhöhle durchsetzenden Muskelbalkens aufzufassen ist; da nun aber Roth; wie es scheint, mit dem »Querbändchen« nichts anzufangen weiß, nennt er kurz und bündig die Leonardo’sche Abbildung unwahr. In Anbetracht der von Roth vorgenommenen unrichtigen Beurteilung der besprochenen Verhältnisse an der Fig. 1 Leonardos da Vinci und in weiteren Anbetracht, daß Roth die so auffällige Leonardo’sche Darstellung der die Ventrikelhöhlen durchsetzenden Muskelbalken mit keinem Worte erwähnt, wird man zur Annahme geleitet, daß Roth das Vorkommen von die Ventrikelhöhle durchsetzenden Muskelbalken am menschlichen und tierischen Herzen unbekannt ist. 1 Ich habe meinen Schüler stud. med. A. Jarisch veranlaßt, die sogenannte Pars membranäcea septi ventriculorum, bezie- hungsweise den Processus tendineus aortae einer besonderen Untersuchung zu unterziehen und es wird derselbe über das Ergebnis in einer Abhandlung berichten. In dieser Abhandlung werden auch gewisse Muskelanteile des Septum ventriculorum, welche zur Aorta in besonderer Beziehung stehen, eingehend erörtert werden. Atrioventrikulare Verbindungsbündel am Herzen. 279 Ich gehe nun über zur Darstellung des Verhaltens des atrioventrikularen Verbindungsbündels, wie sich dieselbe bei einer makroskopischen Präparation ergibt und beginne mit der Schilderung des Ver- bindungsbündels am tierischen Herzen, aus dem Grunde, da am Herzen des Schafes und des Kalbes der Verlauf und das ganze Verhalten des Verbindungsbündels wegen seiner relativ bedeutenden Größe und Stärke sich einfach, klar und deutlich gestaltet. A. Makroskopische Darstellung des atrioventrikularen Verbindungsbündels am tierischen Herzen. 1. Schaf. Die Abbildung, Fig. 1 auf Taf. I, zeigt den Stamm des atrioventrikularen Verbindungs- bündels bis zu seiner Teilungsstelle in den rechten und linken Schenkel; vom linken Schenkel ist nur sein Anfang zu sehen, da er sich unterhalb des unteren Randes der Aorta nach links bezieht; der rechte Schenkel ist von seinem Anfange bis zu seinem Eintritte in den Muskelbalken (»Moderator band« der Engländer), der vom Septum zum vorderen Papillarmuskel geht, dargestellt. Es dürfte sich vielleicht empfehlen, zunächst auf einige Stellen der Figur behufs allgemeiner Orientierung hinzuweisen. Vom rechten Vorhof ist nur das Gebiet um die Einmündung des Sinus coronarius s, c, erhalten; die Stelle sc der vorhandenen Vorhofswand erscheint als eine direkte Fortsetzung der Wand des Sinus coronarius. Vor den . eben erwähnten Gebilden und hinter der Arteria pulmonalis ap, beziehungsweise dem Conus arteriosus ca liegt oberhalb des Septum ventriculorum ein Stück des unteren Endes der Aortaa, deren unterer knöchern- knorpelige Rand ak als freier Rand erscheint, da die von ihm ausgehende Membran, welche zum Endo- cardium übertritt, weggeschnitten wurde. Die Membran bildete im vordersten Abschnitte einen Teil jener Stelle, welche der sogenannte Pars membranacea septi ventriculorum des Menschenherzens entspricht und deckte teilweise eine Lücke, welche vom unteren Rande der Aorta ak und den oberen Rand des Septum ventriculorum (welcher hierselbst leicht konkav nach oben ist) hergestellt wird; diese Lücke dient zum Durchtritt des linken Schenkels / des atrioventrikularen Verbindungsbündels.! Die Lücke kommt dadurch zustande, daß der untere Rand der Aorta in dem Bereiche oberhalb der konkaven Stelle des Septum ventriculorum, diese Stelle einerseits überbrückt, andererseits am vorderen und hinteren Ende des konkaven Ausschnittes des Septum ventriculorum mit letzteren sich verbindet. Der linke Schenkel / des Verbindungsbündels liegt sohin in einem konkaven Ausschnitt des oberen Randes des Septum ventri- culorum und hat vor und hinter sich die Enden des konkaven Randes des Septums, also Ventrikel- muskulatur liegen, aber nicht unmittelbar, da der konkave Rand vom Bindegewebe eingesäumt wird. Im geöffneten Ventrikel sind der vordere, hintere und der mediale Papillarmuskel pa, pp, pm, leicht erkenntlich; ein accessorischer Papillarmuskel, liegt unterhalb der Crista supraventricularis. Vom Septum ventriculorum zieht gegen die Basis des vorderen Papillarmuskels pa, durch die Ventrikelhöhle hindurch ein Muskelbalken L. d. V., der, wie schon Tawara angibt, beim Schafsherzen konstant vorhanden ist. Der Muskelbalken kann länger oder kürzer, dicker oder dünner sein; im letzteren Falle erscheint er als ein dicker, sehnenfadenartiger Strang. Da Leonardo da Vinci den Muskelbalken am Rinderherz wie früher (p. 9 [277] erwähnt wurde, zuerst abgebildet (und beschrieben?) hat, nenne ich denselben den Leonardo da Vinci’schen Muskelbalken. Außer dem oben besprochenen Muskelbalken finden sich noch zwei dünnere Muskel-, beziehungs- weise Sehnenbalken b, b, vor, welche den vorderen Papillarmuskel mit dem hinteren pp, beziehungsweise die parietale Wand des Ventrikels mit dem hinteren Anteile des Septum in Verbindung bringen. Anlangend das atrioventrikulare Verbindungsbündel, so beginnt an dasselbe an der äußeren Wand- derjenigen Stelle sc des rechten Vorhofs, welche als Verlängerung der Wand des Sinus coronarius s, c, aufgefaßt werden kann. Der Anfang an erscheint als eine dünne, sehr leicht zerreißliche Platte von weiß- 1 Am Präparate wurde, um den Durchtritt der linken Schenkel durch die Lücke deutlicher zu machen, durch den vorderen Teil der Lücke ein Fischbeinstab f durchgezogen und nach vorne gedrängt. 280 M. Holl, grauer oder graubräunlicher Farbe, die aus einem dichten Fasergewebe besteht, welches mit dem Muskel- lager des Vorhofes, beziehungsweise dem des Sinus coronarius im Zusammenhange ist. Alsbald übergeht der plattenförmige Anfang des Bündels in ein mehr konsistenteres, aber doch noch leicht zerreißliches längs- ovales oder rundliches Gebilde %, welches den Tawara’schen Knoten (Reticulum von Keith-Flack) des Verbindungsbündels darstellt. Der Knoten erscheint als ein knäuelförmiges Netzwerk, dessen Fasern als relativ grobe bezeichnet werden müssen. Der durch die Präparation dargestellte Knoten besitzt an seiner dem Septum abgewandten Seite eine rauhe Oberfläche, welche zweifellos dadurch zustande kam, daß massenhaft Fasern, welche vom Knoten in die Muskulatur der Vorhofswand einstrahlen oder umgekehrt von dieser in den Knoten treten, bei der Präparation abgeschnitten wurden. Die Platte an und der Knoten % liegen unmittelbar auf der äußeren Wand des sogenannten Septum fibrosum Tawara’s, welches aber nichts anderes als der unterste Abschnitt der Aorta a ist, auf. An der Stelle, an ‘welcher der untere Aortarand in Knorpel- oder Knochengewebe ak und weiterhin in eine fibröse Membran übergeht, welch letztere in das subendocardiale Gewebe übertritt, endet der Knoten. Bei genauer Betrachtung aber kann man sehen, daß beim Ende des Knotens sich in der unteren Aortenwand eine Lücke vorfindet und daß das Ende des Knotens sich in diese Lücke hineinschiebt. Nimmt man von dieser Stelle ange- fangen nach vorne zu präparierend den untersten modifizierten Teil der Aortenwand (Septum fibrosum Tawara) weg, so erscheint der Stamm s? des Verbindungsbündels freigelegt und man sieht den unmittel- baren Übergang des Knotens in den Stamm. Gerade an dieser Übergangsstelle findet sich die Lücke in der Aortenwand vor; Platte und Knoten des Verbindungsbündels liegen somit an der Außenwand der Aorta, der Stamm an der Innenwand, richtiger gesagt in der modifizierten Fortsetzung der Aortenwand, welche an dieser Stelle einen Kanal für die Aufnahme des Stammes des Verbindungsbündels enthält. Der Stamm des Verbindungsbündels ist nicht lange und sieht wie ein Nerv aus; er besteht aus einem Bündel längs verlaufender, feiner weißlicher, weißlichgrauer Fasern, welche plötzlich aus dem ganz anders struktuierten Knoten heraustreten. Man kann jedoch erkennen, daß die Fasern des Stammes des Bündels Fort- setzungen der den Knoten aufbauenden Fasermassen sind. Der Stamm hat, abgesehen von der an seiner Oberfläche vorhandenen Streifung, welche durch die ihn zusammensetzenden Fasern bedingt ist, eine glatte, fast glänzende Oberfläche; der Stamm liegt nämlich in einer eigenen bindegewebigen Scheide, und zwischen beiden findet sich eine anscheinend Iymphartige Flüssigkeit, und aus der Scheide heraus- gehoben erscheint er glatt. Bald nach seinem Entstehen verbreitet sich der Stamm des Verbindungs- bündels und geht in eine annähernd dreieckige Platte fh, aus welcher der rechte r und linke 7 Schenkel des Verbindungsbündels hervorgehen, mit anderen Worten, der Stamm des Verbindungsbündels teilt sich an seinen vorderen verbreiterten Ende in einen rechten und in einen linken Schenkel. Die verbreiterte Teilungsstelle des Stammes macht auf den ersten Anblick hin den Eindruck eines Ganglions. Der zwischen der Teilungsstelle und dem Knoten liegende Antheil des Stammes ist es, der durch die oben erwähnte Lücke und durch den gleichfalls schon erwähnten Kanal durchtritt; es macht den Eindruck, als sei das Verbindungsbündel an der Stelle des Eintrittes in den Kanal eingeschnürt. Die Teilungsstelle des Verbindungsbündels liegt oberhalb der sogenannten Pars membranacea septi ventriculorum, bezie- hungsweise des Processus tendineus aortae (p. 10 [278]) und hat eine nach vorne geneigte Lage. Der rechte Schenkel. Unter fast rechtem Winkel geht der rechte Schenkel r vom Stamme des Verbindungsbündels ab und schlägt die Richtung nach vorne abwärts ein; er zieht im mäßigen Bogen unterhalb der Ansatzstelle des medialen Papillarmuskels om, zu der Stelle, wo der Leonardo da Vinci'sche Muskelbalken Z d V beginnt, bildet dann einen scharfen Bogen (mit der Konvexität nach vorne) und tritt in den ebengenannten Muskelbalken ein, um zur Basis des vorderen Papillarmuskels pa zu gelangen. Man kann den rechten Schenkel in zwei Abteilungen bringen: in den septalen Abschnitt, von seinem Beginne bis zu seinem Eintritt in den Leonardo’schen Muskelbalken und in den trabekularen Abschnitt, der in dem ebengenannten Muskelbalken verläuft. Der septale Abschnitt, in einer Bindegewebs- (Lymphscheide?) eingeschlossen, liegt gleich nach seinem Beginne am hinteren Rande der sogenannten Pars membranacea septi, beziehungsweise des Processus tendineus aortae und ist an der Stelle, wo er in das Atrioventrikulare Verbindungsbündel am Herzen. 281 Septum ventriculorum eintritt, gewöhnlich von nur wenig Muskelfleisch überlagert (manchmal sogar subendocardial gelegen). Der trabekulare Abschnitt liegt im Leonardo da Vinci’schen Muskelbalken meist exzentrisch; auch eine fast subendocardiale Lagerung kann angetroffen werden. An der Stelle, wo der letztgenannte Muskelbalken den vorderen Papillarmuskel erreicht, dringt der rechte Schenkel in den letzteren ein (bildet den sogenannten papillaren Abschnitt des Schenkels) und teilt sich in eine verschiedene Anzahl von Zweigen, welche zum größten Teile subendocardial am Papillarmuskel verlaufen, zum Teil jedoch auch in das Muskelfleisch eindringen. Man kann, wenn man einem frischen Herzen die Oberfläche des Papillar- muskels untersucht, ganz deutlich unter dem Endocardium verlaufende, grau erscheinende Fäden wahr- nehmen, welche den Papillarmuskel netzförmig umstricken; die Spitze des Papillarmuskels bleibt, so weit es den Anschein hat, von diesem Netzwerke frei. Am frischen Herzen kann man ferner wahrnehmen, daß vom basalen Teile des papillaren Netzwerkes, beziehungsweise von dem in den Papillarmuskel einge- tretenen rechten Schenkel graue Fäden in die dem Papillarmuskel nahe gelegenen Trabekel ziehen und subendocardial dann weiter verlaufen. Die letzterwähnten Trabekel können als Ursprungsbalken des vorderen Papillarmuskels, beziehungsweise als Insertionsbalken des genannten Papillarmuskels an der vorderen Herzwand aufgefaßt werden. Der vordere Papillarmuskel hat aber noch direkte oder mittels seiner Ursprungsbalken indirekte wechselnde Verbindungen mit der Muskulatur des hinteren Septum- anteils und mit dem hinteren Papillarmuskel pp, weicher öfters nicht einfach ist; in diesen die Papillar- muskeln verbindenden Muskelbalken 5d,, welche ebenfalls meist frei die Ventrikelhöhle durchziehen, verlaufen Zweige des aus dem rechten Schenkel des Verbindungsbündels entstandenen vorderen Papillar- muskelgeflechtes, welche sohin zur Versorgung der hinteren Septumwand und der hinteren Papillarmuskel mit Verbindungsbündelfasern dienen. Der linke Schenkel. Auf der Taf. I, Fig. 2 ist der ganze Verlauf des linken Schenkels des Ver- bindungsbündels' von der Stelle an, wo er die linke Septumwand betritt, bis zu seinem Eintritt in die Papillarmuskeln dargestellt. Während der obere Abschnitt des linken Schenkels in den meisten Fällen von Zügen oberflächlich gelegener Ventrikelmuskulatur bedeckt ist, liegt der untere Abschnitt subendocardial, weshalb die Fasermassen desselben durch das Endocardium hindurch mehr weniger sichtbar sind. Die Stelle, wo der linke Schenkel den linken Ventrikel betritt, ist jener dreieckige Raum, der sich zwischen rechter und hinterer Aortenklappe vorfindet, das Spatium intervalvulare Henles. Wenn man daselbst das Endocardium wegnimmt, erscheint der Anfang des linken Schenkels (Fig. 2 2). Man muß aber weiterhin die unterhalb des Spatium intervalvulare gelegene oberflächliche Ventrikelmuskulatur entfernen, um das ganze Anfangsstück des linken Schenkels freizulegen. Hat man nun auch weiter unten das Endocardium entfernt, so liegt der ganze Stamm des linken Schenkeis frei zutage (Fig. 2 7). Die Mächtigkeit des linken Schenkels ist besonders hervorhebenswert; er ist viel stärker als der rechte Schenkel. Während der linke Schenkel in seinem oberen Abschnitte einen dicken, annähernd rundlichen oder ovalen Strang bildet, ist er in seinem unteren Abschnitte ganz plattgedrückt, verbreitert und daher ganz dünn und erscheint oft fast als ein aus feinsten Fasern bestehender membranartiger Strang. Alsbald teilt sich die ganze Fasermasse in der Hauptsache in einen vorderen und in einen hinteren Ast (Fig. 22v,!h); aber zwischen diesen Ästen zieht eine größere oder geringere Anzahl von Fasern vom linken Schenkel auf der Septumwand subendocardial in der Richtung gegen die Herzspitze zu, um immer feiner werdend und sich verästelnd in die verschiedene Trabeculae des Septums einzutreten, welche Trabeculae aber mit den Papillarmuskeln in Beziehung sind. Diese eben beschriebenen Faserzüge stellen einen dritten (mittleren) Ast des linken Schenkels dar. Ist die Teilung des linken Schenkels in eine vorderen und in einen hinteren Ast erfolgt, so treten diese Äste alsbald in je einen den Ventrikelhohlraum durchziehenden, dicken oder dünnen, mehr oder weniger muskulösen, beziehungsweise bindegewebigen Balken ein; der eine Balken vb zieht zum vorderen (Fig. 2p.a), der andere (Fig. 2 A b) zum hinteren Papillarmuskel (Fig. 2 pp). Es kommt. auch vor, wie Tawara (47, p. 99.und Taf. VIII, Fig. 2) beobachtet hat, daß die zu den zwei Papillarmuskeln ziehenden Balken mittels eines gemeinsamen Stammes von der Septumwand entspringen; in diesem Falle tritt der Stamm des linken Schenkels ungeteilt in den Balken ein und mit der Teilung 282 M. Holl, dieses teilt sich auch der linke Schenkel in einen vorderen und in einen hinteren Ast. Sehr häufig kann man finden, daß der vordere und hintere Muskelbalken sich früher oder später vor seinem Ansatze an den entsprechenden Papillarmuskel sich in zwei oder mehrere Stämme teilt, welcher Teilungsweise auch der vordere, beziehungsweise hintere Ast des linken Schenkels notwendigerweise sich entsprechend verhalten müssen. Man kann auch beobachten, daß Teile des vorderen oder hinteren Astes des linken Schenkels an der Septumwand herzspitzenwärts subendocardial ziehen, um dann in besondere kleinere, den Ven- trikelhohlraum durchsetzenden Muskelbalken einzutreten und mittels dieser zu den Papillarmuskeln zu gelangen. Bemerkenswert erscheint es, daß wie zum Beispiel an der Fig. 2 ersichtlich ist, die Bündel des hinteren Astes an den hinteren Papillarmuskel hauptsächlich in der Nähe seiner Spitze herantreten, während die des vorderen Astes beiläufig zur Basis des vorderen Papillarmuskels sich begeben. An beiden Papillarmuskeln sieht man ein sie umstrickendes subendocardiales Geflechtwerk, in welchem nach den verschiedensten Richtungen hin subendocardiale Zweige verlaufen. Faßt man bezüglich der Endigung des linken Schenkels alles zusammen, so kann man aussagen, daß die Fasermassen des linken Schenkels zu dem vorderen und hinteren Papillarmuskel sich begeben und daselbst ein diese umstrickendes Netz- werk herstellen, aus welchen nach allen Richtungen hin feinste subendocardial verlaufende Äste austreten, die makroskopisch weiter’ nicht verfolgbar sind. 2. Kalb. Das Verhalten des atrioventrikularen Verbindungsbündels im Herzen des Kalbes ist in der Hauptsache gleich dem des Schafsherzens; um nicht zu weitläufig zu werden, sehe ich von einer ein- gehenden Schilderung ab und bringe, um andere Verhältnisse des Bündels kennen zu lernen, eine Dar- stellung des Bündels, wie es sich bei der Präparation von oben her verhält, was die Fig. 3 auf Taf.I zeigen soll. Das Präparat wurde in der Weise hergestellt, daß von den beiden Vorhöfen nur die medialen Wände in ihren hintersten Abschnitten erhalten blieben; deswegen sieht man auf der Figur die Einmündung des Sinus coronarius (rechts von an). Durch die Wegnahme des größten Anteiles beider Vorhöfe, wie auch durch die vollständige Wegnahme der Aorta und der Art. pulmonalis wurde der obere Rand des Septum ventriculorum freigelegt, aber von diesem s vor der Teilungsstelle des Verbindungsbündels gelegenem Anteile ein großes Stück weggeschnitten; die beiden Ventrikel wurden durch Abtragung eines großen Anteiles ihrer parietalen Wandungen weiter zugänglich gemacht. Auf der Abbildung (Fig. 3, Taf. I) sieht man die Mündung des Sinus coronarius (rechts von an), einen Teil des rechten Ventrikels mit dem vor- deren Papillarmuskel pa, mit dem Randteile des zur Basis des letzteren hinlaufenden Leonardo da Vinci- schen Muskelbalkens (L. d. V.), der in diesem Falle ganz besonders mächtig entwickelt ist. In dem geöffneten linken Ventrikel sieht man die linke Septumwand, den hinteren Papillarmuskelpp und die Spitze des vorderen Papillarmuskels pa. Von der linken Septumwand ziehen zwei Muskelbalken vb, h b durch den Ventrikelhohlraum, von denen der eine zum vorderen pa, der andere zum hinteren Papillar- muskel pp sich hinzieht. Der Stamm st des Verbindungsbündels liegt am oberen Rande des Septum ventriculorum; nach hinten zu geht er in den Knoten K über und von diesem laufen die Fasern an gegen die Wand des Sinus coronarius hin. Aus der Teilungsstelle 2 des atrioventrikularen Verbindungsbündels, welche eine fast dreieckige Platte darstellt, entwickelt sich der rechte und der linke Schenkel des Verbindungsbündels. Der freigelegte rechte Schenkelr zieht gegen den Anfang des Leonardo da Vinci’schen Muskelbalkens (L.d.V.), tritt in ihn ein und gelangt dadurch zum vorderen Papillarmuskelp.a. Der linke Schenkel / des Verbindungs- bündels teilt sich noch subendocardial in einen vorderen v b und einen hinteren Ast hb, welche beide auf dem Wege von den früher erwähnten Muskelbalken zum vorderen, beziehungsweise hinteren Papillar- muskel gelangen. Der linke Schenkel des atrioventrikularen Verbindungsbündels ist besonders an der Fig. 4, Taf. I zu ersehen, welche die Abbildung eines Präparates ist, an welcher der linke Schenkel ganz besonders mächtig ausgebildet erscheint. Man gewahrt den Abgang des linken Schenkels des Verbindungsbündels vom Stamm und seinen absteigenden Verlauf an der linken Septumwand. Von der linken Septumwand treten zwei gleich nach ihrem Beginne in mehrere Stämme zerfallende Muskelbalken vb, hb ab, um sich zum vor- Atrioventrikulare Verbindungsbündel am Herzen. 285 deren p a, beziehungsweise hinteren Papillarmuskel pp zu begeben. In diesen Balken verlaufen der vordere 7v und der hintere Ast !h des linken Schenkels des Verbindungsbündels, welche Äste entsprechend der Teilung des Muskelbalken ebenfalls in mehrere Stämme zerfallen sind. Eine lehrreiche Darstellung des Verlaufes des atrioventrikularen Verbindungsbündels am Kalbherzen zeigt die Abbildung 5 auf Taf. Il. Bei der Präparation wurde von oben her zwischen Aorta a und dem rechten Vorhof rV so weit in die Tiefe vorgedrungen, bis man auf das in der Nähe des unteren Aortenrandes ak liegende Atrioventrikularbündel s? gelangte. Zur näheren Orientierung an der Abbildung diene, daß sc auf den eröffneten Sinus coronarius hinweist; /V ist der abgedrängte linke Vorhof. Zwischen dem Conus arteriosus ca und dem rechtenVorhofe rV ist in der Tiefe die eröffnete rechte Ventrikelhöhle sichtbar. Bei der Wandung des Sinus coronarius liegt eine dreieckige Platte an, die die Basis gegen die Vorhofswand und den Sinus coronarius richtet. Zu dieser Platte ziehen zahlreiche Fasern, dievon der rechten und wahr- scheinlich auch linken Vorhofswand und der Wandung des Sinus coronarius gekommen sind; diese Fasern stellen die Anfänge (an) des Verbindungsbündels dar; sie fließen nach vorne zusammen und bei der Spitze der erwähnten dreieckigen Platte treten sie an ein ovales, rundliches, rauhes Gebilde, dem Tawara’schen Knoten k heran. Aus dem Knoten entsteht der kurze Stamm si des Verbindungsbündels, welcher in seinem Zuge nach vorne sich rasch verbreitert und in eine dreieckige Platte ?h übergeht, welche die Teilungsstelle des Stammes in einem rechten r und in einem linken Z/ Schenkel darstellt. (Der Stamm des Verbindungsbündels samt seiner Teilungsstelle wurde dadurch sichtbar gemacht, daß die von dem unteren Rande der Aorta ausgehende Membran, in welcher das Verbindungsbündel eingeschaltet lag, entfernt wurde.) Bei der Teilungsstelle geht der linke Schenkel ! zwischen Aorta und oberen Septun- rande nach links. Der rechte Schenkel r steigt an der rechten Wand des Septum ventriculorum abwärts und tritt scharf abbiegend in den trabekuläaren Hilfsschenkel L. d. V des vorderen Papillarmuskels ein. Vor seinem Eintritt gibt der rechte Schenkel einen Zweig rı zum medialen Papillarmuskel ab. Ganz auffällig ist die geringe Länge des Stammes des Verbindungsbündels. Die Abbildung Fig. 6 auf Taf. II zeigt einen frontalen Di:rchschnitt durch das Herz eines Kalbes, um die Topographie des Stammes des atrioventrikularen Verbindungsbündels darzutun. a ist die Aorta mit der hinteren Aortaklappe ah und dem Aortenzipf az der Valvula trieuspidalis; »V die rechte Vor- hofswand; s das Septum ventriculorum; die obere Spitze desselben ma wird von dem Musculus subaorticus hergestellt; vd, vs der rechte, beziehungsweise linke Ventrikel. Zwischen der rechten Vorhofswand rV einerseits und dem rechten oberen Septumrand s und dem Musculus subaortiecus ma anderseits schiebt sich eine modifizierte Fortsetzung pta des unteren Randes der Aorta akein. Der obere Anteil ist die abge- knickte knorpelige Wand «% der Aorta, diezwischen dem Musculus subaorticus ma und der Muskulatur der rechten Vorhofsmuskulatur 7V eindringt; von dem unteren Rande der knorpeligen Aortenwand geht eine Membran pta der Processus aorticus abwärts, welche sich zwischen dem Septum und dem medialen Zipfel der Valvula tricuspidalis einschiebt und subendocardial an der rechten Septumwand endet. In der erwähnten Membran, welche an ihrem Ursprunge von der Aorta dicker ist und nach abwärts sich verdünnt, liegt der Stamm s? des atrioventrikularen Verbindungsbündels. Man kann gewahren, daß der Stamm des Verbindungsbündels nicht am oberen Rande des Septum ventriculorum liegt, sondern auf der rechten Seite des oberen Randteiles des Septum lagert. Diese Topographie des Bündels ist ein konstanter Befund sowohl am tierischen als auch am menschlichen Herzen. 3. Hund. Das Verhalten der atrioventrikularen Verbindungsbündel des Hundeherzens zeigt unter allen untersuchten Tieren die größte Ähnlichkeit mit dem Verhalten des Bündels am menschlichen Herzen. Die Abbildung Fig. 7, Taf. II zeigt den Verlauf des verhältnismäßig langen Stammes des Ver- bindungsbündels oberhalb der atrioventrikularen Grenze, und zwar nach rechts von der Wurzel der Aorta, also nahe der inneren Oberfläche des rechten Vorhofes. Der Stamm ist mit Einschluß des Knotens bis zu seiner Teilungsstelle hin am Präparate, nach welchem die Abbildung hergestellt wurde, fast 2cm lang. Der Stamm s stellt einen in einer Scheide eingeschlossenen beiläufig 1 mm dicken, rundlichen weißen Denkschriften der mathematisch-naturw. Kl. LXXXVII, Bd. 38 284 NEON“ Strang dar, dessen Oberfläche fein längs gefasert ist. Der sichere makroskopische Beginn an des Ver- bindungsbündels konnte in der Wandung des rechten Vorhofes an jener Stelle festgestellt werden, welche als Verlängerung der einen Wand des Sinus coronarius sc erschein. Wenn man das Endocardium der unmittelbar vor der Mündungsstelle des Sinus coronarius gelegenen Wandungsstelle entfernt und in die Muskulatur eindringt und dieselbe ‘teilweise durchdringt, gewahrt man eine größere Anzahl feinster Fasern, die von verschiedenen Richtungen kommen, an einer Stelle an zusammentreten und in ein bei- läufig 1 bis 2 mm langes, ovales, weißlich graues mit rauher Oberfläche versehenes Gebilde eintreten, welches den Knoten % des Verbindungsbündels darstellt; dasselbe liegt an der äußeren Wand der Wurzel der Aorta. Aus dem Knoten entwickelt sich nach vornehin der Stamm s des Verbindungsbündels. Sein nach vorn gerichteter Verlauf beiläufig längs dem oberen Rand des Septum ventriculorum (nach links hin an die Wurzel der Aorta angrenzend), istan der Abbildung Fig. 7 ersichtlich. (Das Wurzelstück der Aorta a wurde, wie die Abbildung zeigt, in die Höhe gezogen.) Die Teilungsstelle {% des Stammes in einem rechten 7 und linken Schenkel findet sich am oberen Rande des Septum ventriculorum, oberhalb einer sehnigen Stelle ms der Septumwand vor, welche zum Vorschein kommt, wenn man den Klappensaum, der den medialen und den vorderen Zipfel der Valvula tricuspidalis emporhebt. Die sehnige Stelle ms, (Macula tendinea septi ventriculorum) ist dreieckig, die Basis gegen die atrioventrikulare Grenze, die Spitze nach unten gerichtet. Gegen die hintere Seite dieses dreieckigen Sehnenfleckes richtet der rechte Schenkel des Verbindungsbündels nach seinem -Abgange vom Stamme seinen Verlauf; hierselbst an- gelangt, ist er oft in das sehnige Gewebe dicht eingebettet, so daß seine tadellose Isolierung hierselbst manchmal sich recht schwierig gestaltet. Ganz auffällig ist, wie der rechte Schenkel von dieser Stelle an in seinem weiteren Verlaufe nach abwärts stark platt gedrückt und als ein ungemein zartes, dünnes durchscheinendes Faserband erscheint. Diese ganz plötzliche und besonders in die Augen springende Formumwandlung des rechten Schenkels, wie auch, daß seine ihn zusammensetzende Fasern nur bei einem bestimmten Lichtauffall von den Fasern des angrenzenden Herzmuskelfleisches unterscheidbar werden, macht es, daß der rechte Schenkel in seinem weiteren Verlaufe nur unter Anwendung besonderer Aufmerksamkeit verfolgbar ist. Wie die Abbildung Fig. 7 zeigt, zieht der meist subendocardial gelegene rechte Schenkel r von der Macula tendinea septiventriculorum ns in einen mäßigen Bogen (die Konvexität nach vorne gerichtet) hinter dem medialen Papillarmuskel pm und vor accessorischen kleineren hinteren medialen Papillarmuskeln an der Septumwand abwärts, in der Richtung gegen die Basis des vorderen Papillarmuskels pa. Die Muskelzüge der Septumwand, auf welchen der rechte Schenkel abwärts steigt, heben sich in der Nähe des vorderen Papillarmuskels von der Septumwand mehr weniger ab und begeben sich zur Basis des vorderen Papillar- muskels und stellen den trabekulären Hilfsschenkel L. d. V. (Leonardo da Vinci’s Muskelbalken) des genannten Papillarmuskels dar. Der rechte Schenkel des Verbindungsbündels, angelangt bei der Basis der vorderen Papillarmuskel, ist mit Sicherheit makroskopisch nicht weiter verfolgbar. An dem Präparate, welches für die Abbildung Fig. 7, Taf. II diente, zog an der Basis des vorderen Papillarmuskels ein Muskel- balken b vorbei, welcher aus dem trabekulären Hilfsschenkel L. d. V. abging und zu einem Balken der Parietalwand hinzog; in den erwähnten Muskelbalken trat, wenn ich mich nicht täuschte, ein Teil des rechten Schenkels ein. Die Abbildung, Fig. 8, Taf. II, zeigt den Verlauf des linken Schenkels des atrioventrikularen Ver- bindungsbündels, nachdem er unterhalb der Aorta a bedeckt von dem Endocardium, zwischen hinterer ah und rechter ar Aortenklappe vom Stamme des Verbindungsbündel nach links übergetreten ist. Der linke Schenkel / ist ein platter, ungemein dünner, sehr zarter, aus feinsten Fasern aufgebauter bandartiger Strang, der subendocardial lagert; die ihn aufbauenden Fasern haben fast ganz die Farbe der unter ihm liegenden Faserbündel des Septumfleisches, und da der ganze linke Schenkel wegen seiner Dünnheit durchscheinend ist, so heben sich seine ihn aufbauenden Fasern von den Fasern des Septumfleisches kaum ab und sind nur bei bestimmten Beleuchtungen deutlich erkennbar. Die unmittelbare Lage unter dem Endocardium und die außerordentliche Feinheit des linken Schenkels machen es, daß er bei der Entfernung des Endocardiums Atrioventrikulare Verbindungsbündel am Herzen. 285 sehr leicht mit diesem entfernt wird. Gleich nach seinem Übertritte auf die linke Septumwand, weichen die zarten Fasermassen des linken Schenkels auseinander und fließen über die Septumwand herzspitzen- wärts; die Randfasern sind mehr zusammengefaßt als die mittleren, daher sie deutlicher sichtbar als die letzteren sind. Diese Randfasern sind es, die im Absteigen immer mehr auseinander weichen und als Teilungsäste des linken Schenkels erscheinen. Der vordere Ast lv tritt in einen intraventrikularen Muskel- balken vb ein, der zum vorderen Papillarmuskel pa sich begibt, während der hintere Ast /h in einen zum hinteren Papillarmuskel pp hinziehenden intraventrikularen Muskelstrang hb eintritt. Am Präparate, welches der Abbildung, Fig. 8, Taf. II, zugrunde liegt, konnte der hintere, die Ventrikelhöhle durchsetzende Muskel- balken »b an der Wand des Septums subendocardial bis zum oberen Septumrande hinauf verfolgt werden, woselbst er seinen Ursprung nahm A, bi. Die zwischen dem vorderen und dem hinteren Aste des linken Schenkels liegenden Fasermassen, die herzspitzenwärts ziehen, werden in ihrem Zuge nach abwärts bald so fein, daß eine weitere sichere makroskopische Verfolgung unmöglich wird. 4. Schwein. Das Verhalten des atrioventrikularen Verbindungsbündels am Herzen des Schweines ist im großen und ganzen gleich dem, wie es an bisher erörterten tierischen Herzen beschrieben wurde. Der linke Schenkel stellt ein an vorliegenden Präparaten sehr feines, subendocardial gelegenes Faser- band dar, welches derart durchscheinend ist, daß seine Fasermassen nur mit Mühe von den darunter liegenden Herzmuskelfasern unterscheidbar sind. Das ganze Verhalten des linken Schenkels erinnert mehr an das des gleichen Schenkels am Hundeherzen, als an das des linken Schenkels des Herzens vom Schafe und Kalbe. Der rechte Schenkel des Verbindungsbündels wird beim Übertritte auf den trabekulären Hilfsschenkel des vorderen Papillarmuskels breit und dünn, ist subendocardial gelegen und sehr deutlich durch das Endocardium sichtbar. Bei seinem Übertritte auf den trabekulären Hilfsschenkel gibt der rechte Schenkel des Verbindungsbündels einen Zweig zum vorderen Papillarmuskel ab. 5. Pferd. Beim Pferde sind die Verhältnisse des atrioventrikularen Verbinbindungsbündels im allge- meinen dieselben wie bei den bisher untersuchten Herzen. Auffällig ist, daß im Vergleiche zur großen Herzmasse die Fasermassen des Verbindungsbündels einen relativ dünnen Strang aufbauen; er ist im Verhältnis zu dem des Herzens des Schafes und Kalbes viel schwächer entwickelt. Der Stamm des Ver- bindungsbündels nähert sich, was seine Länge anbelangt, mehr dem Verhalten des Stammes des Bündels am Schaf- und Kalbsherzen. Besonders hervorhebenswert ist, daß der linke Schenkel des Verbindungs- bündels, nachdem er nach links übergetreten ist, von einer mächtigen Schichte Muskulatur (M. subaorticus) überlagert wird und erst sein vorderer und hinterer Teilungsast subendocardial zu liegen kommen. Man gewahrt daher ohne Präparation nicht den Stamm des linken Schenkels des Verbindungsbündels an der linken Septumwand, sondern sieht durch das Endocardium hindurch nur seine beiden Teilungsäste, die zum vorderen beziehungsweise zum hinteren Papillarmuskel auf dem Wege von Muskelbalken ziehen. B. Makroskopische Darstellung der atrioventrikularen Verbindungsbündel am miensichiichlenerlerzien: 1. Die Abbildungen Fig. 9, 10 auf Taf. III zeigen an einem und demselben Herzen das präparierte Bündel in einem mehr oder weniger isolierten Zustande, während die Abbildungen 11 und 12 auf Taf. III das topographische Verhalten des rechten und linken Schenkels an je einem Herzen zur Anschauung bringen. Das Präparat, welches die Abbildung Fig. 9 wiedergibt, wurde in der Weise hergestellt, daß von den beiden Vorhöfen nur der hinterste Abschnitt »V am Herzen belassen wurde. Die Aorta wurde ganz, die Arteria pulmonalis fast ganz entfernt, von letzterer ist noch eine Klappe ap erhalten geblieben. Der rechte Ventrikel wurde durch einen bis zur Herzspitze gehenden Längsschnitt eröffnet und die Wände auseinandergezogen. In Entsprechung dieses Vorganges sind an der Abbildung wahrzunehmen: Ein Teil der Wandung des rechten Vorhofes r Vmit der Einmündung des Sinus coronarius sc; der hintere Zipfel Zrh der Valvula tricus- 38* 286 M. Holl, pidalis mit dem Chordae tendineae, welche von dem (im vorliegenden Falle schlecht entwickelten) hinteren Papillarmuskel pp ausgehen. Von dem vorderen Papillarmuskel paist nichts erhalten, jedoch ist ein trabe- kulärer Hilfsschenkel, der Leonardo da Vinci’sche Muskelbalken L4V, bis zu seinem Hintritte zum vor- deren Papillarmuskel vollständig vorhanden; der mediale accessorische Papillarmuskel pac ist ziemlich gut ausgebildet. ca ist eine Wand des Conus arteriosus, ap die hintere Klappe der Arteria pulmonalis. Der Stamm s? des atrioventrikularen Verbindungsbündels liegt am oberen Rande des Septum ventriculorum, und zwar mehr unter der Oberfläche des rechten Hohlraumes des Herzens gelagert. Das hintere Ende des Stammes war deutlich makroskopisch verfolgbar bis zu einer Stelle, welche unter der medialen Vorhofswand gelagert ist und als Fortsetzung der Wand des Sinus coronarius sc erscheint. Aus den daselbst vorfindlichen feinen Fasern bildet sich der Knoten A und aus diesem entwickelt sich nach vorne zu der Stamm sZ des atrioventrikularen Verbindungsbündels, welcher sich bei tk in einen rechten r und einen linken Schenkel teilt. Die Lagerung des Knotens und des Stammes des Verbindungs- bündels findet sich an der Grenze zwischen Aortenwurzel und dem Septum ventricolorum in ähnlicher Weise, wie am Herzen der untersuchten Tiere. Der Knoten liegt in dichtes fibröses Bindegewebe ein- gebettet und es erfordert die volle Aufmerksamkeit, um ihn aus demselben herauszupräparieren; soviel ich bis jetzt gefunden habe, ist die Einbettung des Knotens in das dichte Gewebe ein ganz regelmäßiger Befund. Ist der Knoten freigelegt, bildet die Freilegung des Stammes keine besondere Schwierigkeit, da derselbe in eine bindegewebige Scheide (Lymphscheide ?) eingeschlossen ist und dadurch von der Um- gebung gut abgegrenzt ist. Meist findet man, daß der obere Rand des Septum ventriculorum glattrandig ist und von einem mehr weniger ausgeprägten Sehnenstreifen begrenzt wird. Diese Stelle ist leicht konkav nach aufwärts. Der vorderste Anteil der Konkavität bildet mit dem unteren Rande der Aorta eine Lücke, durch welche sich der linke Schenkel nach links begibt. Die Lagerung des Knotens und des Stammes des Verbindungsbündels bis zu seiner Teilungsstelle hin findet sich nicht zwischen dem eigentlichen unteren Rande der Aorta und dem oberen Rande des Septum ventriculorum, sondern auf diesem und mehr nach rechts hin gelagert. Der rechte Schenkel 7 des Verbindungsbündels schlägt gleich nach seinem Ursprunge eine absteigende Richtung ein und verläuft unter der Oberfläche der rechten Septumwand abwärts gegen den Ursprung des trabekulären Hilfsschenkels (des Leonardo da Vinci’schen Muskelbalkens ZdV) des vorderen Papillar- muskelspa. Er zieht immer hart an der Basis des in seiner Form und Größe vielfach wechselnden medialen Papillarmuskels vorbei. Die Muskelschichte, die den rechten Schenkel deckt, ist manchesmal stärker, manchesmal auf eine ganz dünne Schichte reduziert. Vollständig subendocardial verlaufend habe ich den rechten Schenkel niemals angetroffen. Doch kommt es öfters vor, daß die Gegend der medialen Wand des Ventrikelseptums oberhalb der Basis des medialen Papillarmuskels in einer mehr oder weniger aus- gebreiteten Sehnenfleck, Macula tendinea septi ventriculorum ms umgewandelt erscheint; in solchen Fällen zieht der obere Abschnitt des rechten Schenkels unmittelbar unter dem vom Endocardium überzogenen sehnigen Gewebe und ist mühsam aus dem dichten Gewebe herauszupräparieren. Obwohl der rechte Schenkel in einer Scheide eingeschlossen ist, die ihn von der Umgebung trennt, so ist, da die Scheide mit der Muskulatur in innigem Zusammenhange ist und der in ihr liegende rechte Schenkel relativ dünn ist, die Darstellung des rechten Schenkel ohne ihn zu beschädigen, ohne weitere Übung meist keine ganz leichte. Der Eintritt des rechten Schenkels in den Leonardo da Vinci’schen Muskelbalken Z4V ist auf der Fig.9, Taf. II, zu sehen. In diesem trabekulären Hilfsschenkel des vorderen Papillarmuskels liegt der rechte Schenkel, welcher nun meist eine plattgedrückte Form angenommen hat, vielfach oberflächlich, also subendocardial. Es gibt aber Fälle, wo ihn Muskelfleisch bedeckt, jedoch niemals in der Weise, daß der rechte Schenkel im Balken zentral zu liegen kommen würde. Auch die Freilegung des rechten Schenkels im Hilfsbalken kann mitunter eine recht schwierige sein. (Nebenbei sei bemerkt, daß der in Rede stehende Muskelbalken nicht immer frei durch den Ventrikelhohlraum zieht, sondern auch der Septumwand ange- schlossen seinen Weg nehmen kann; er ist jedoch in allen Fällen vorhanden.) Aus dem Leonardo da Vinci'schen Muskelbalken begibt sich der rechte Schenkel zur Basis des vorderen Papillarmuskels. Eine Atrioventrikulare Verbindungsbündel am Herzen. 287 weitere makroskopische sichere Verfolgung des rechten Schenkels ist mir bisher nicht gelungen; auch gelang es mir bisher nicht, ein subendocordiales Geflechtwerk am vorderen Papillarmuskel oder Zweige aus einem solchen zum hinteren Papillarmuskel mit voller Deutlichkeit zu sehen, obwohl sich Muskelbalken, die die Ventrikelhöhle mehr minder frei durchsetzen und zur Verbindung des vorderen und hinteren Papillarmuskels dienen, stets vorfinden. Mit Rücksicht auf die Befunde beim tierischen Herzen ist anzu- nehmen, das auch beim menschlichen Herzen Fasern des rechten Schenkels des Verbindungsbündels vom vorderen Papillarmuskei auf dem Brückenwege des oben genannten Muskelbalken zum hinteren Papillar- muskel gelangen. Was die Versorgung der medialen Papillarmuskel miteinem Zweige des rechten Schenkels des Verbindungsbündels anbelangt, so bin ich zu keinem sicheren Endergebnis gelangt. Manchmal glaubte ich einen feinen Zweig des rechten Schenkels in den medialen Papillarmuskel eintreten zu sehen; in anderen Fällen, namentlich in solchen, in welchen der mediale Papillarmuskel stark reduziert war, oder die Chordae tendineae unmittelbar aus der Septumwand hervorzugehen scheinen, suchte ich vergeblich nach einen vom rechten Schenkel des Verbindungsbündels abgegebenen Zweige. Wenn der mediale Papillar- muskel gut oder nur halbwegs gut entwickelt ist, dann gewahrt man stets, daß der rechte Schenkel hart an seiner Basis vorbeizieht und deswegen liegt die Möglichkeit vor, daß auch in ihn ein Zweig des rechten Schenkels hineingeht, wenn derselbe vielleicht auch nicht in allen Fällen makroskopisch darstellbar ist. Der linke Schenkel. Der Verlauf desselben ist an der Fig. 10 dargestellt. In auffälliger Weise unter- scheidet sich die Form des linken Schenkels von der des rechten Schenkels. Während der rechte Schenkel fast immer als ein mehr oder weniger rundlicher (eventuell etwas platt gedrückter) Strang erscheint, ist der linke Schenkel ganz platt. Er bietet sich dem Anblicke als eine Faserplatte, oder als ein aus feinsten Längsfasern bestehendes, ungemein dünnes aber relativ sehr breites Band dar. Die Dicke ist eine so geringe, daß das Septumfleisch durchschimmert, weshalb auch nur bei aufmerksamster Beobachtung die Fasermassen des linken Schenkels als eine Auflagerung auf die Faserungen der Septummuskulatur wahr- genommen werden. Die Dünnheit des als Faserband erscheinenden linken Schenkels macht es auch, daß derselbe, obwohl er subendocardial lagert, eigentlich durch das relativ dicke Endocardium hindurch mit Sicherheit kaum wahrgenommen werden dürfte, daher die Streifungen, die das den linken Schenkel deckende Endocardium zeigt, nicht der Ausdruck des Verlaufes der Züge der Faserungen des linken Schenkels sein können. Wenn auch viele Streifungen des Endocardiums mit den diesen entsprechend verlaufenden Faserzügen des linken Schenkels in Übereinstimmung sind, so zeigt doch eine nähere Unter- suchung, daß das Endocardium auch Streifungen aufweist, unterhalb welcher sich keine Faserzüge des linken Schenkels vorfinden. Die unmittelbar unter dem Endocardium liegende Fasermasse des linken Schenkels macht es auch, daß die tadellose Freilegung desselben Schwierigkeiten unterliegt; nur allzu- leicht wird mit der Wegnahme des Endocardiums auch der linke Schenkel weggenommen und es ereignet sich wohl auch meistenteils, daß, wenn das Endocardium auch mit größter Sorgfalt entfernt wird, dennoch einige Fasern des linken Schenkels mit dem Endocardium entfernt werden. Um zu dem Ursprung des linken Schenkels zu gelangen, dasheißt zu der Stelle, wo er vom Stamme des Verbindungsbündels entsteht und sich nach links begibt, sucht man sich das Spatium intervalvulare, das heißt den Raum zwischen der rechten und hinteren Aortenklappe auf und hebt das Endocardium sorgfältig ab. Man muß sich dann gegen den unteren Rand der Aorta halten und die von demselben ausgehende Membran durchtrennen um auf die Übertrittsstelle des linken Schenkels des Verbindungsbündels nach links zu gelangen. Sieht man das zarte, platte, feinfaserige Bündel, dann lege es man in der Weise frei, daß man an dem um das Bündel herumliegende Gewebe präpariert, ohne das Bündel in die Pinzette zu nehmen, denn einen Druck derselben verträgt es durchaus nicht. Hat man den Ursprung des linken Schenkels freigelegt, so schiebe man vor- sichtig ein feinstes Fischbeinstäbchen oder eine Schweinsborste zwischen ihn und dem Septum ven- triculorum, wodurch der zarte Strang leicht gespannt wird, was für seine weitere Freimachung gewöhnlich von einigem Vorteil ist. Man gewahrt nun den linken Schenkel zwischen Septumwand und Endocardium sich einschieben und mit größter Beachtsamkeit suche man das Endocardium abzuheben und zu entfernen. Gewöhnlich erreicht die mehr oder minder leichte Abziehbarkeit des Endocardiums dortihr Ende, wo der 288 M. Holl, obere Anteil der meist ziemlich glatten Wand des Septums in den unteren mit Trabekeln versehenen Abschnitt übergeht, oder dort, wo die von der Septumwand durch den Ventrikelhohlraum und zu den Papillarmuskeln ziehenden Muskel- oder Sehnenbalken abgehen. Sehr häufig findet man, daß diese Muskelbalken an der Wand des Septums liegen bleiben und erst knapp in der Nähe der Basis der Papillarmuskeln von ihr sich entfernen; in solchen Fällen erscheinen die nicht freien Muskelbalken als Trabeculae carneae. Die makroskopische Darstellung des linken Schenkels des Verbindungsbündels gestaltete sich in den meisten Fällen, die ich bearbeitete, in der Weise, wie es die Abbildung Fig. 10 auf Taf. III zeigt. Man sieht den linken Schenkel / als ein sehr dünnes, relativ breites, aus eng aneinandergeschlossenen feinsten Fasern vom Septumrande herkommen und sich innig der Septumwand anschmiegen. Die Fasern des Bündels fließen herzspitzenwärts und während ihres Flusses weichen sie auseinander und verlieren sich meist in der Höhenmitte der Septumwand einer sicheren weiteren makroskopischen Beobachtung. Wenn schon die Darstellung des Stammes des linken Schenkels in manchen Fällen recht mühsam ist, weil er einerseits wie ein florähnlicher Überzug der Septumwand erscheint und anderseits seine ihn aufbauenden feinen Fasern fast dieselbe Färbung wie die unter ihnen liegenden feinen Faserzüge des Septumfleisches auf- weisen, sich sohin die Bündelfasern kaum von den Fleischfasern unterscheiden, so wird die makroskopisch weitere Verfolgung des Bündels herzspitzenwärts immer eine unsichere, je mehr die feiner werdenden Fasern in ihrem Flusse sich auseinanderdrängen und zwischen ihnen die fast gleich gefärbten feinen Fleischfasern der Septumwand sich einschieben; man kann oft nicht entscheiden, ob Fasern der einen oder anderen Stelle der Septumwand oder dem linken Schenkel angehören. Aus diesem Grunde wird auch vielfach eine Verfolgung von Fasern in die Ventrikelhöhle durchsetzenden und zu den beiden Papillarmuskeln ziehenden Muskelbalken eine höchst unsichere. An dem Herzen jedoch, welches zur Herstellung der Abbildung Fig. 10 diente, konnte mit ziemlicher Sicherheit festgestellt werden, daß die Fasermasse des Bündels in ihrem Flusse herzspitzenwärts, oberhalb der Höhenmitte des Septums sich in zwei Züge spaltete, wovon der eine Zug /v die Richtung zum vorderen pa, der andere /h zum hinteren Papillarmuskel p p einschlug. In der photographischen Abbildung sind diese Züge nicht vollständig deutlich zum Ausdrucke gekommen. Sie waren auch gleich nach der Herstellung der Präparate nur bei einer bestimmten Blickrichtung auf der Septumwand sichtbar und jetzt, wo das Präparat schon längere Zeit in Formol als Museunispräparat adjustiert ist, sind die erwähnten Faserzüge noch schwerer von denen des Ventrikelfleisches zu unterscheiden. Die Ähnlichkeit der Fasern des linken Schenkels des Verbindungsbündels mit denen der Fleischfasern der Septumwand, das heißt die schwierige Unterscheidung der einen Fasermassen von den andern, muß in dem ähnlichen histologischen Verhalten beider Faserarten begründet sein. In der Tat gibtauch Tawara (l. c. p. 62) an, daß beim Menschen »eine zu große histologische Ähnlichkeit zwischen den gewöhnlichen Herzmuskelfasern und den Muskelfasern des Verbindungsbündels besteht.« Aus diesem Grunde hat Tawara auch es unterlassen, Serienschnitte durch das Herz des Menschen behufs Darstellung des linken Schenkels des Verbindungsbündels anzufertigen. Aber es ist mir nicht recht einleuchtend, wenn Tawara angibt, daß er auch aus dem Grunde die Herstellung von Serienschnitten unterlassen hat, »weil es sich inzwischen herausgestellt hatte, daß der linke Schenkel schon makroskopisch fast bei allen, sowohl frischen, als gehärteten Menschenherzen ziemlich gut wahrnehmbar ist.« Ich kann nur angeben, daß alle Faserzüge des linken Schenkels durch das Endocardium hindurch mit Sicherheit kaum wahrzunehmen sind und daß die meisten Streifungen, die das Endocardium an der linken Septumwand aufweist, von den Faserzügen des linken Schenkels nicht herrühren können. 2. Die Abbildungen, Fig. 11 und 12 auf Taf. Ill, verfolgen den Zweck einer topographischen Dar- stellung des rechten und linken Muskels des atrioventrikularen Verbindungsbündels an je einem mensch- lichen Herzen. Die Abbildung, Fig. 11, stellt das rechte eröffnete Herz dar. Man gewahrt im Vorhofe die Fossa ovalis mit dem Limbus und die Einmündungsstelle des Sinus coronarius sc. Im rechten Ventrikel tragen Atrioventrikulare Verbindungsbiündel am Herzen. 289 die einzelnen Zipfel der Valvula tricuspidalis folgende Bezeichnungen: ira, trm, trh vorderer, medialer und hinterer Zipfel des Valvula tricuspidalis; pp, pa, pm Musculus papillaris posterior, anterior, medialis, Der Museulus papillarisanterior befindet sich vollständig auf der umgeschlagenen parietalen Wand des rechten Ventrikels, sein trabekulärer Hilfsschenkel, der Leonardo da Vinei’scher Muskelbalken Zd V, wurde hart an seinem Ursprunge von der Septumwand abgeschnitten. Die Valvula tricuspidalis wurde in der Gegend der Grenze zwischen dem vorderen und medialen Zipfel hinter dem medialen Papillarmuskel durchschnitten und der Schnitt durch das Endocardium an der Grenze zwischen Vorhof und Ventrikel in der Richtung gegen die Mündungsstelle des Sinus coronarius sc weiter geführt. In dem entstandenen bogenförmigen Schnitte wurde teilweise der Stamm stund ganz der rechte Schenkel r des Verbindungs- bündels freigelegt und derselbe herzspitzenwärts bis zu seiner Eintrittsstelle in den trabekulären Hilfs- schenkel LdV (Leonardo da Vinci’sche Muskelbalken) des vorderen Papillarmuskels in der Septumwand verfolgt. Wie aus der Abbildung ersichtlich ist, schlägt der rechte Schenkel des Verbindungsbündels einen bogenförmigen, mit der Convexität nach vorne gerichteten Verlauf ein. Die Bogenlinie, der der rechte Schenkel folgt, beginnt vor dem Sinus coronarius oberhalb der Basis des medialen Zipfels der Valvula tricuspidalis, durchschneidet die Grenze zwischen dem letztgenanten und dem vorderen Zipfel der Valvula tricuspidalis und zieht dann am Septum ventriculorum mit einer gegen den medialen Papillarmuskel gerichteten vorderen Konvexität in der Richtung gegen den aus der Septumwand entspringenden trabe- kulären Hilfsschenkel des vorderen Papillarmuskels, beziehungsweise in der Richtung gegen die Basis dieses Muskels. (Die Stelle der Septumwand, welche hinter und oberhalb des medialen Papillarmuskels pm, also an der Grenze zwischen vorderen und medialen Zipfel der Valvula tricuspidalis ist an vielen menschlichen Herzen in einen dreieckigen Sehnenfleck umgewandelt, der verschiedene Größenentwicklung aufweisen kann; manchmal ist das Dreieck sehr klein, manchmal relativ sehr groß. Auch am tierischen Herzen wird der Sehnenfleck in verschiedenen Entwicklungszuständen angetroffen. Der Stelle des Sehnenileckes ent- spricht im linken Herzen das Spatium intervalvulare zwischen der hinteren und rechten Aortenklappe, also der Gegend, wo der linke Schenkel des Verbindungsbündels nach links übertritt. Diese Pars tendinea Macula tendinea triangularis des Septum venticulorum bildet eine dünne Stelle des Ventrikelseptum und ist als Pars membranacea septi ventriculorum der Autoren aufzufassen. Der an der rechten Septumwand ober- und hinterhalb des medialen Papillarmuskels liegende Sehnenfleck hat eine dreieckige Gestalt; die Basis liegt an der atrioventrikularen Grenze, die Spitze ist nach abwärts gerichtet; an der hinteren Seite des Dreieckes liegt regelmäßig der rechte Schenkel. Die Stelle ist daher ebenso ein Anhaltspunkt für die Auf- suchung des rechten Schenkels, wie das Spatium intervalvulare einen solchen für die Aufsuchung des linken Schenkels darstellt. Nach aufwärts und hinten zu von dem sehnigen Dreieck in der Richtung gegen den Sinus coronarius, also oberhalb der Basis des medialen Zipfels der Valvula tricuspidalis liegt der Stamm des atrioventrikularen Verbindungsbündels, welcher als kontinuierliche Fortsetzung des rechten Schenkels nach hinten oben erscheint, so daß der Stamm und der rechte Schenkel zusammen der oben erwähnten bogenförmigen Linie in ihren Verlauf folgen (siehe Fig. 11 st,r). Und von diesem einheitlichen erscheinenden bogenförmigen Strange zweigt bei der Basis des dreieckigen Sehnenfleckes der linke Schenkel scharf nach links ab. Ich möchte auch an dieser Stelle nochmals hervorheben, daß der hintere Anteil des Stammes undder Knoten im derben fibrösen Gewebe eingebettetliegt, wie auch, daß der Anfang des rechten Schenkels, falls die dreieckige Sehnenstelle gut ausgebildet ist, aus dem Sehnengewebe herausgeholt werden muß.) Die Abbildung, Fig. 12, Taf. Ill, zeigt den eröffneten linken Ventrikel des menschlichen Herzens. Man gewahrt den linken Schenkel des atrioventrikularen Verbindungsbündels beim Spatium intervalvulare sp auf die linke Wand des Septum ventriculorum treten. Im Absteigen wird er immer breiter aber dünner. Er teilt sich in zwei ungleich große Anteile !v und /h. Der vordere viel breitere Anteil tritt in einen breiten Muskel- balken vb ein, welcher von der Septumwand nicht vollkommen losgelöst ist und zur Basis des vorderen Papillarmuskels pa zieht. (Der vordere Papillarmuskel ist nur teilweise erhalten.) Der hintere Anteil /, 290 M.Holl, welcher, wie es scheint, weniger Fasern als der vordere Anteil enthält, begibt sich auf dem Wege eines hinteren Muskelbalkens Ab zur Basis des hinteren Papillarmuskels pp. Zusammenfassung. Das Verhalten des atrioventrikularen Verbindungsbündels ist, was seine Anordnung, Lagerung und Verlauf anbelangt sowohl am menschlichen als auch am tierischen Herzen im wesentlichen ein gleiches. Auffällige Unterschiede ergeben sich bei Vergleichung der Stärke der Ver- bindungsbündel der untersuchten Herzen. Beim Kalbe, Rinde, Schafe, Schweine und auch Pferde ist das Verbindungsbündel viel stärker (dicker) als beim Menschen und dem Hunde. Bei letzterem ist auch der Stamm des Verbindungsbündels viel länger als bei den erstgenannten Tieren. Bei diesen scheint der Stamm aus stärkeren, bei jenen aus feineren Faserbündeln aufgebaut. Beim Menschen und bei allen Tieren ist die zu einer relativ großen dreieckigen Platte geformte Teilungsstelle des Stammes in einem rechten und in einem linken Schenkel auffällig. Bei allen untersuchten Herzen, den tierischen und menschlichen, beginnt das atrioventrikulare Ver- bindungsbündel mit einem Faserwerk, das in der Wand des Sinus coronarius und den angrenzenden Teilen des rechten Vorhofes (und in den in der Nähe liegenden Teilen der Wandungen des linken Vor- hofes?) wurzelt. Das Faserwerk übergeht stets in ein rundliches oder ovales größeres oder kleineres (Mensch, Hund) Gebilde, den Tawara’schen Knoten, beziehungsweise in das Reticulum von Keith-Flack. Aus den Knoten entwickelt sich der Stamm des Verbindungsbündels, welcher in einer modifizierten Fort- setzung (Septum fibrosum Tawara) der Aortenwand eingebettet ist; seine Lagerung ist stets auf der rechten Seite des oberen Randabschnittes des Septum ventriculorum. (Die Lymphscheide aut., in welcher der Stamm zieht, ist der Kanal in der fortgesetzten Wand der Aortenwurzel, durch welchen der Stamm des Verbindungsbündels zieht.) An allen Herzen geht der kürzere (Kalb, Schaf, Schwein, Pferd) oder längere (Mensch, Hund) Stamm in eine relativ große dreieckige Platte über, aus welcher der rechte und linke Schenkel des Verbindungs- bündels abzweigen. Der rechte Schenkel nimmt seine Richtung gegen den hinteren Rand der sogenannten Pars mem- branacea septi ventriculorum (richtiger Processus tendineus aortae) und steigt an der Septumwand bald mehr, bald weniger subendocardial gelagert in einem mäßigen Bogen (mit nach vorwärts gerichteter Kon- vexität) hinter dem medialen Papillarmuskel abwärts zur Wurzel des schon Leonardo da Vinci bekannt gewesenen trabekulären Hilfsschenkels (Tawara) des vorderen Papillarmuskels und trittin diesen Muskel- balken ein. In demselben liegt er stets exzentrisch und oft subendocardial. Mit dem Hilfsschenkel erreicht die Basis des vorderen Papillarmuskels und tritt in diesen ein, beziehungsweise er übergeht in ein den Papillarmuskel umstrickendes subendocardiales Geflechtwerk ein. An einigen tierischen Herzen konnte beobachtet werden, daß Zweige des rechten Schenkels auf dem Wege von intraventrikularen Muskelbalken zum hinteren Papillarmuskel gelangten und daselbst in ein subendocardiales Geflechtwerk übergingen. Ebenso konnte in einigen Fällen eine Zweigabgabe des rechten Schenkels zum medialen Papiilarmuskel festgestellt werden und wahrscheinlich dürfte dies ein an allen Herzen, den menschlichen und tierischen, konstanter Befund sein. Beim Menschen und beim Hunde ist der rechte Schenkel viel dünner als beim Schafe, Kalbe, Schweine und Pferde; bei ersteren besitzt er meist die Farbe der Herzmuskelfasern, während er bei letzterem einen Stich ins weißliche aufweist. Der linke Schenkel gelangt zwischen dem oberen Rande des Septum ventriculorum und dem unteren Aortenrand auf die linke Wand des Septum ventriculorum. Linkerseits ist die Übertrittstelle unter dem Endo- cardium des Spatium intervalvulare (zwischen hinterer und rechter Aortenklappe) gelegen. Beim Pferde wird regelmäßig, beim Schafe, Kalbe und Schweine oft der obere Abschnitt des linken Schenkels von den So- genannten Musculi subaortici (oberflächliche Muskulatur der oberen linken Septumwand, welche bald stark ausgebildet, bald rudimentär sein oder auch fehlen kann) überlagert, weshalb beim Pferde regelmäßig, bei den anderen genannten Tieren allenfalls nur der untere Abschnitt des linken Schenkels subendocardial gelagert ist. Im Gegensatze zum rechten Schenkel, welcher auf dem Querschnitt mehr weniger rundlich ist, stellt der linke Schenkel beim menschlichen und tierischen Herzen gleich von seinem Beginne an, ein zartes, dünnes, Atrioventrikulare Verbindungsbündel am Herzen. 291 fein gefasertes bandartiges Gebilde dar, welches, während es beim Kalbe, Schafe,Schweine und Pferde weiß ist, beim Menschen und beim Hunde fast die Farbe der Herzmuskelfasern aufweist. Dadurch kommt es, daß bei letzteren, bei welchem sich der linke Schenkel überdies durch seine außerordentliche Zartheit aus- zeichnet, die tadellose makroskopische Darstellung des linken Schenkels sich schwierig gestaltet. In einem nach abwärts zu sich immer mehr verbreitenden Flusse ziehen die immer feiner werdenden Fasern des linken Schenkels subendocardial an der linken Septumwand herzspitzenwärts, und beiläufig oberhalb der Höhenmitte des Septum ventriculorum teilt sich die fließende Fasermasse, die wie ein Schleier die Septum- wand überzieht, in drei Massen, eine vordere, eine mittlere und eine hintere. Die mittlere Fasermasse zieht herzspitzenwärts und entzieht sich bald der Beobachtung mit freiem Auge. Die vordere und hintere Faser- masse schiebt sich mehr weniger zusammen und jede übergeht in je einem von der Septumwand ent- springenden Muskel- (Sehnen-)Balken, von welchen der eine zur Basis des vorderen, der andere zur Basis des hinteren Papillarmuskels hintritt. Auf diesem Wege gelangen die vorderen und hinteren Fasermassen des linken Schenkels zum vorderen, beziehungsweise zum hinteren Papillarmuskel, um in ein diese Muskeln umstrickendes subendocardiales Geflechtwerk überzugehen. Wenn die zwei Muskelbalken mittels eines gemeinsames Stammes von der Septumwand abgehen, so tritt auch der linke Schenkel in diesen ein und teilt sich dann mit den Muskelbalken. Beobachtet wurde auch, daß, wenn jeder der ge- nannten Muskelbalken in zwei oder mehrere zerspalten ist, dann auch eine entsprechende Zerspaltung der Fasermassen des linken Schenkels stattfindet. In Kürze ist das Ergebnis der makroskopischen Darstellung des atrioventrikularen Verbindungs- bündels des menschlichen und tierischen Herzens: Das Bündel nimmt mit einem feinsten Faserwerk in der Wandung des Sinus coronarius und wahrscheinlich auch in den benachbarten Wandungsstellen des rechten (und linken?) Vorhofes seinen Anfang; diese Fasermassen bilden ein Netzwerk (Tawara’scher Knoten), aus welchem ein Stamm hervorgeht, der rechterseits an dem oberen Randteile des Septum ventri- culorum nach vorne zieht und sich dann in einen rechten und in einen linken Schenkel teilt. Diese gelangen auf dem Wege von intraventrikularen Muskelbalken zu den Papillarmuskeln und übergehen daselbst in ein diese umspinnendes Netzwerk, beziehungsweise bauen sie dieses auf. So wird durch die Fasermassen in erster Linie eine Verbindung der Wandung des Sinus coronarius mit den Papillarmuskeln hergestellt. Dieses Ergebnis liefert eine Bestätigung der Richtigkeit der Ergebnisse der anatomischen Unter- suchungen des Verbindungsbündels durch Aschoff-Tawara und stimmt zu dem von H.E. Hering mitgeteilten Befunde, daß am Hundeherzen die Papillarmuskeln sich vor der Herzbasis kontrahieren und zeigt, daß die Ansicht Dogiels, nach welcher die Existenz des atrioventrikularen Verbindungsbündels am menschlichen und tierischen Herzen zweifelhaft wäre, nicht richtig ist. Denkschriften der mathematisch-naturw. Kl. LXXXVII. Bd. 39 292 [8} 10. Ir M. Holl, Literaturverzeichnis. . Braeunig Karl. Über muskulöse Verbindungen zwischen Vorkammer und Kammer bei verschie- denen Wirbeltierherzen. Archiv für Anat, und Physiol.; Physiologische Abteilung, Supplementband, Leipzig 1904. j . Cohn A. E. On the auriculo-nodal junction. »Heart« Vol. 1, p. 167, 1909. . Cohn Alfred E. und Trendelenburg Wilhelm. Untersuchungen zur Physiologie des Übergangs- bündels am Säugetierherzen, nebst mikroskopischen Nachprüfungen. Mit 79 Figuren und TafelIbisV. Archiv für die gesamte Physiologie des Menschen und der Tiere. (Pflügers Archiv), 131. Band, Bonn 1910. . Curran E. J. 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Knoten des Verbindungsbündels. linker Schenkel des Verbindungsbündels. hinterer, beziehungsweise vorderer Teilungsast des linken Schenkels des Verbindungsbündels. trabeculärer Hilfsschenkel des vorderen Papillarmuskels des rechten Ventrikels sive Leonardo da Vinci’scher Muskelbalken. vorderer, medialer, hinterer Papillarmuskel. rechter Schenkel des Verbindungsbiindels. rechter Vorhof. Septum ventriculorum. Sinus coronarius. in den Vorhof verlängerte Wand des Sinus coronarius. Stamm des Verbindungsbündels. Teilungsstelle des Verbindungsbündels. laterales und teilweise mediales Segel der Valvula tricuspidalis. vorderer Muskelbalken. Mai, Il Fig, 3 a thstK an rV vb pa | Kunstanstalt Max Jaffe, Wien. Holl, M.: Atrioventrikulares Verbindungsbündel am Herzen, Fig. 1 cn Bf Denkschriften d. kais, Akad, d. Wiss. math.-naturw. Klasse, Bd, LXXXVI. Kunstanstalt Max Jaffe, Wien. an Ik .' ” a} Rn LET PET: Tafelll. Fig. 5 und 6 Kalbherz. Fig. 7 und 8 Hundeherz. Buchstabenerklärung: a — Aorta. ah, al, ar — hintere, linke, rechte Valvula semilunaris. ak — unterer knorpeliger Rand der Aorta. an — Anfang des atrioventrikularen Verbindungsbündels. ap — Arteria pulmonalis. az — Aortenzipf der Valvula bicuspidalis. bip — hinteres Segel der Valvula bicuspidalis. ca — Conus arteriosus. hb, h,b; = hinterer Muskelbalken. K — Knoten des Verbindungsbündels. l = linker Schenkel des Verbindungsbündels. 2A = linke Auricula. In,lv — hinterer, beziehungsweise vorderer Teilungsast des linken Schenkels des Verbindungsbündels. 2V = linker Vorhof. LdV = trabeculärer Hilfsschenkel des vorderen Papillarmuskels des sechten Ventrikels sive Leonardo da Vinci’scher Muskelbalken. ma —= Musculus subaorticus (Keith u. Flack). ms — Pars membranacea septi ventriculorum (= Processus tendineus aortae). pa, pm, pp — vorderer, medialer, hinterer Papillarmuskel. pac — accessorischer Papillarmuskel. pap — Processus posterior aortae. pla = Processus tendineus aortae. v — rechter Schenkel des Verbindungsbündels. 1, = Zweig desselben zum medialen Papillarmuskel. rA = rechte Auricula. vV = rechter Vorhof. s — Septum ventriculorum. sc — Sinus coronarius. s;c;, = in den Vorhof verlängerte Wand des Sinus coronarius. sp = Spatium intervalvulare. s, st — Stamm des Verbindungsbündels. ih — Teilungsstelle des Verbindungsbündels. tra, trl = vorderes, laterales (hinteres) Segel der Valvula tricuspidalis. vb — vorderer Muskelbalken. vd, vs — Ventriculus dexter und V. sinister. Holl, M.: Atrioventrikulares Verbindungsbündel am Herzen, are. No Pan De 7 - ic> = 2 Dn zZ © r K an Fig. 7 an Kunstanstalt Max Jaffe, Wien. Denkschriften d. kais, Akad. d. Wiss. math.-naturw, Klasse, Bd. LXXXVI. 4, NSS. S. Tafel IM. Fig. 9, 10, 11 und 12 Menschenherz. Buchstabenerklärung: a = Aorta. ah, al, ar — hintere, linke, rechte Valvula semilunaris. an — Anfang des atrioventrikularen Verbindungsbündels. ap = Arteria pulmonalis. az — Aortenzipf der Valvula bicuspidalis. x bip — hinteres Segel der Valvula bicuspidalis. ca — Conus arteriosus. fo = Fovea ovalis. hb — hinterer Muskelbalken. K = Knoten des Verbindungsbündels. 2 = linker Schenkel des Verbindungsbündels. In, lv — hinterer, beziehungsweise vorderer Teilungsast des linken Schenkels des Verbindungsbündels. 2V = linker Vorhof. LdV = trabeculärer Hilfsschenkel des vorderen Papillarmuskels des rechten Ventrikels sive Leonardo da Vinci’scher Muskelbalken. ms — Pars membranacea septi ventriculorum (= Processus tendineus aortae). pa, pm, pp = vorderer, medialer, hinterer Papillarmuskel. pac = accessorischer (auch medialer) Papillarmuskel. v = rechter Schenkel des Verbindungsbündels. vV = rechter Vorhof. sc — Sinus coronarius; bei Fig. 9 auch die in den Vorhof verlängerte Wand des Sinus coronarius. sp — Spatium intervalvulare. st — Stamm des Verbindungsbündels. ihn = Teilungsstelle des Verbindungsbündels. ira, trh, rm = vorderes, laterales (hinteres) mediales Segel der Valvula tricuspidalis. vb —= vorderer Muskelbalken. Taf, III, Holl, M.; Atrioventrikulares Verbindungsbündel am Herzen. vom ‘oyef xew Nersuejsuny e1] dd 4 ypjsyue >s vd A] dd dd 3ed 11 su At 35 Al Denkschriften d. kais. Akad, d. Wiss. math.-naturw. Klasse, Bd. LXXXVI. 297 ÜBER DIE EIGENBEWEGUNGEN DER FIXSTERNE KRITIK DER ZWEISCHWARMHYPOTHESE VON S’OPPENHEIM KAROLINENTHAL, PRAG. VORGELEGT IN DER SITZUNG AM 23. MÄRZ 1911. Die bisher bekannten Methoden, die zur Bestimmung des Zielpunktes der Bewegung der Sonne im Raume aufgestellt und auch auf Grund des gegebenen Materials an bekannten Eigenbewegungen von Fixsternen numerisch verwertet wurden, haben alle das gemeinsame, daß sie die Reste, die bei der zur Trennung der wahren Bewegungen der Sterne von der Sonnenbewegung durchgeführten Ausgleichung nach der Methode der kleinsten Quadrate übrigbleiben, mit den wahren oder Spezialbewegungen der Sterne identifizieren. Indem dann für sie nach Art der bei jeder Ausgleichung übrigbleibenden, soge- nannten zufälligen Fehler das Gauß’sche Fehlergesetz gelten muß, liegt allen diesen Methoden implizite die Hypothese zugrunde, daß die Spezialbewegungen der Sterne weder ihrer Richtung noch ihrer Größe nach einen systematischen Charakter haben oder daß sich die Sterne so durcheinanderbewegen wie die Moleküle eines Gases, deren Bewegungen das Maxwell’sche Verteilungsgesetz beherrscht. Erst in den letzten Jahren haben die Untersuchungen einerseits von Kobold, ! anderseits von Kapteyn ? Zweifel an der Zulässigkeit dieser Hypothese entstehen lassen. Es zeigte sich nämlich, daß in den Spezial- bewegungen der Sterne doch eigentümliche Regelmäßigkeiten oder Gesetzmäßigkeiten auftreten, die man am besten dahin deuten zu können glaubte, als ob es im Raume neben der Bewegungsrichtung der Sonne noch eine Reihe anderer ausgezeichneter Bewegungsrichtungen gebe, denen die Sterne mit Vorliebe folgen. Speziell Herr Kapteyn stellte die neue Hypothese auf, daß das ganze System der Fixsterne aus zwei Schwärmen bestehe, deren Bewegungen ganz unabhängig voneinander vor sich gehen und die sich gegenseitig so durchsetzen, wie die Moleküle zweier selbst ganz verschiedenartiger Gase sich gegenseitig durchdringen und für den Fall des Gleichgewichtes der Druck in jedem Punkte gleich ist der Summe der Druckkräfte, welche von jedem Gase für sich ausgeübt werden. Ist diese Hypothese richtig, dann ist die Bewegung der Sterne nicht mehr von der Bewegung der Sonne allein abhängig, man hat auch nicht mehr von der Bestimmung des Zielpunktes dieser Bewegung allein zu sprechen, vielmehr erweitere sich die 1 Kobold, Der Bau des Fixsternsystems. Braunschweig 1906. 2 Kapteyn, On Star-Streaming. Report of the British Association for Advancement of Sciences 1905. Referat im Bulletin astronomique. Paris 1906, p. 480. Denkschriften der mathematisch-naturw. Kl. LXXNVII. Bd. 3 40 298 S. Oppenheim, zu lösende Aufgabe dahin, die Bewegungsrichtungen beider Sternschwärme gegeneinander und relativ zur Sonne aus den beobachteten Eigenbewegungen der Sterne festzulegen. Der erste, welcher diese neue Anschauung Kapteyn’s einer mathematischen Behandlung unterwarf, war Herr Eddington! in Greenwich. Das Material zur Durchführung der Rechnung lieferte ihm die an der Sternwarte in Greenwich vorgenommene Neubearbeitung des Sternkataloges von Groombridge. Die aus ihr abgeleiteten Eigenbewegungen der Fixsterne, die auf Beobachtungen von Groombridge aus den Jahren 1806 bis 1814 Radeliffe » » » 1845 » 1851 Greenwich De » 1890 » 1896 beruhen, besitzen einen ziemlich hohen Grad von Genauigkeit. Eine zweite Rechnung Eddington’s umfaßt die Eigenbewegungen der Sterne in dem »Preliminary General Catalogue« von 6188 Sternen des Professsors Boss. Die Annahme, von der Herr Eddington bei seinen neuen Berechnungen ausgeht, ist die, daß das Maxwell'sche Gesetz von der zufälligen Verteilung der Geschwindigkeiten nicht für das System der Fix- sterne im ganzen, sondern einzeln innerhalb eines jeden der zwei einander durchdringenden Stern- schwärme gilt. Die Ergebnisse, zu denen er auf Grund dieser Annahme gelangt, sind die folgenden: a) Bewegungsrichtung des Schwarms I: aus den Groombridge-Sternen a = 90° 6 = —19° a STE Bess-Sternenmrf 27... 917 = b) » >» » U: » » Groombridge-Sternen«a =292 d= 58 > 9. Boss Sternen 2.27 0, 288 oe c) relative Bewegung der beiden : Schwärme gegeneinander » » Groombridge-Sternenao= 9 d=+ 3 » » Boss-Sternen . . „a= 9775-2 und endlich die Bewegungsrichtung der Sonne, relativ gegen einen Punkt, um den sich die Geschwindig- keiten der Sterne symmetrisch gruppieren (etwa den Schwerpunkt) aus den Groombridge-Sternen a = 267° ö& = + 30° 2 0» Boss Stennen DE or Po Gegen diese Hypothese Kapteyn-Eddington’s erhob Herr Schwarzschild”® in Potsdam den Einwand, daß sie mit der Vorstellung von der Einheitlichkeit des ganzen Milchstraßensystems schwer vereinbar sei, einer Vorstellung, die besonders durch die Untersuchungen von Seeliger in München fest begründet erscheine. Herr Schwarzschild stellt ihr eine zweite, wesentlich von ihr verschiedene Hypothese entgegen. Ihr Hauptinhalt besteht darin, dem Raum eine Art krystallinischen Gefüges zuzu- schreiben, derart, daß die Geschwindigkeiten in ihm zwar nach verschiedenen Richtungen hin verschieden verlaufen, aber doch so weit gesetzmäßig, wie etwa die Ausbreitung des Lichtes in Krystallen nicht kugelförmig, sondern ellipsoidisch vor sich geht. Die Hauptachsen des Geschwindigkeitsellipsoides stellen die ausgezeichneten Bewegungsrichtungen vor, die von den Sternen mit Vorliebe begangen werden. Die Darstellung der beobachteten Abweichungen in der Verteilung der Eigenbewegungen der Fix- sterne von der rein zufälligen und dem Maxwell’schen Gesetze entsprechenden und daher auch die 1 Eddington, The systematic motions of the stars«: Monthly Notices of the R. A. S. 1907, p. 34, und The systematic motions of the stars of Prof. Boss Preliminary General-Catalogue. In Monthly Notices 1910, p. 4. 2 Schwarzschild: »Über die Eigenbewegungen der Fixsterhe«. Nachrichten der Göttinger Gesellschaft der Wissenschaften. Göttingen 1907, p. 614. Eigenbewegunmgen der Fixsterne. 239 Darstellungen der in den Spezialbewegungen konstatierten Gesetzmäßigkeiten ist nach beiden Hypothesen, der Kapteyn-EdJington’schen wie der Schwarzschild’schen, eine gleich gute und daher ein Schluß, welcher von beiden Hypothesen vor der anderen der Vorzug zu geben sei, heute noch unmöglich. Indes ist weder die eine noch die andere Hypothese zur Erklärung dieser Gesetzmäßigkeiten not- wendig. Es genügt zu demselben Zwecke noch eine einfachere Voraussetzung, als es die beiden Hypothesen sind, eine Voraussetzung, welche diese Gesetzmäßigkeiten in eine Analogie bringt mit jenen, die sich im geozentrischen Laufe der kleinen Planeten zeigen, die sich in Form eines Schwarmes zwischen Jupiter und Mars bewegen. Es ist klar, daß in den geozentrischen Bewegungen des Schwarms der kleinen Planeten sowohl was die Größe dieser Rigenbewegungen als auch was die Zahl der Planeten in ihrer Abhängigkeit von den einzelnen Rektaszensionsstunden anlangt, Gesetzmäßigkeiten vorhanden sein müssen. Wenn nunmehr nachgewiesen werden kann, daß diese Gesetzmäßigkeiten nahezu den gleichen Charakter besitzen wie die in den Spezialbewegungen der Sterne konstatierten, so erscheint damit eine neue Anschauung zur Erklärung dieser Gesetzmäßigkeiten begründet, die durch die Worte ausgedrückt werden kann: Das System der Fixsterne hat man als ein System zu betrachten, dessen Bewegungen einzig durch die zwischen seinen einzelnen Gliedern wirkenden und vielleicht dem Newton’schen Gesetze gehorchen- den Anziehungskräfte geregelt werden. $ 1. Die Gylden’sche Methode zur Bestimmung des Zielpunktes der Sonnenbewegung. Der Grundgedanke der folgenden Untersuchung geht auf Gylden! zurück. Gylden war der erste, der auf die Analogie hinwies, welche einerseits zwischen der Berechnung des Apex der Sonnenbewegung aus den beobachteten Eigenbewegungen der Fixsterne und anderseits der Möglichkeit einer Bestimmung der Bewegungsrichtung der Erde aus den Beobachtungen über den geozentrischen Lauf der kleinen Planeten bestehe. Auf Grund dieser Analogie stellte er ein recht einfaches Verfahren auf, den Zielpunkt der Sonnenbewegung zu berechnen. Es besteht darin, die Eigenbewegungen der Sterne in eine nach den sphärischen Koordinaten der Rektaszension und Deklination fortschreitende Reihe zu entwickeln. Die von den sphärischen Funktionen erster Ordnung abhängigen Glieder charakterisieren sodann die gesuchte Apexbewegung. Ganz in derselben Art würden, wenn man die geozentrische Bewegung der kleinen Planeten für einen bestimmten Tag eines Jahres in eine analoge Reihe entwickelt, deren Glieder erster Ordnung die Bewegung der Erde an diesem Tage ihrer Richtung nach festlegen. Indem nun Gylden zur Vereinfachung der Untersuchung, die als erste mehr den Charakter einer vorbereitenden als einer abschließenden haben sollte, nur Sterne in Betracht zieht, die in einer so engen Zone liegen, daß ihre Deklinationen ohne merklichen Fehler als konstant angesehen werden können und er daher nur die Eigenbewegungen in Rektaszension berücksichtigt, verwandelt sich ihm die im allge- meinen Falle nach Kugelfunktionen fortschreitende Reihe in eine einfache Fourier’sche Entwicklung, deren einzelne Glieder sin und cos von Vielfachen der Rektaszension sind. Als Beispiel einer derartigen Reihe gibt Gylden die folgende an, als Mittel von vier Reihen von aus verschiedenen Katalogen entnommenen Eigenbewegungen von Fixsternen: cosöAa = —2'40 = —2'40 +5'81 cosa +0'40 sin a +5'82 cos (da — 3°56’) —1'21 cos 2a—0'40 sin 2a +1'27 cos (?a—198 17) — 0:67 cos 3a+0'66 sin 3a +1:02 cos (3a—135 26) — 0:04 cos 44a—1'46 sin 4a +1:46 cos (4 a—269 50) +0'16 cos 5@+0'50 sin 54 +0:53 cos (da— 72 17) +0'29 cos 6« +0'29 cos 6a (Zeiteinheit, 100 Jahre). 1 Gylden, Antydningar om lagbundenheit i Sternjornas rörelser. Berichte der kgl. Akademie der Wissenschaften, Stock- holm 1872. Referat. Vierteljahrschrift der astronomischen Gesellschaft, Leipzig 1874, p. 173. 40% 300 Ss. Oppenheim, Das erste vom cos des einfachen Winkels a abhängige Glied gibt für den Apex der Sonnenbewegung die Richtung an, die aus der Gleichung cos (da — 3° 56) =0 gefunden wird, zu «= 93° 56' beziehungsweise 273° 56' welcher Wert mit den nach anderen Methoden gefundenen in guter Übereinstimmung steht. Gleichzeitig leitet er aus den geozentrischen Bewegungen der kleinen Planeten für den 21. März 1868 die Reihe ab: cos6Aa = + 9:59 — 30 +17:56cosa + 2'75sina +17:77 cos(a — 8° 54) — 2:49 cos2a + 0:22 sin 2a + 2:50 cos (20-174 57) + 1:25 cos 3a + 1'35 sin 3a + 1:84 cos da— 47 12) + 0:08 cos 4a — 1:30 sin 4a + 1:30 cos (4a—273 32) — 0°84 cosd5a — 0:01 sin5a + 0:84 cos (da—180 41) — 0:41 cos 6a + 0:41 cos (6a—180°) (Zeiteinheit 1 Tag) und zieht aus ihr, indem er nur wieder das erste vom cos des einfachen Winkels abhängige Glied berück- sichtigt, folgende Schlüsse: 1. Die Erde bewegt sich am 21. März gegen einen Punkt, dessen Rektaszension, abgeleitet aus der Gleichung cos (a — 8° 54') = 0, zua = 278° 54' folgt und nur um etwa 1° fehlerhaft ist. 2. Die Rektaszension der Sonne oder des Zentralpunktes, um den die Planeten sich bewegen, berechnet aus der Gleichung cos (a — 8° 54')= 1 zua= 8° 54', erscheint mit einem Fehler von etwa 6° behaftet. 3. Nahe mit den wahren Verhältnissen übereinstimmend, ergibt sich für die mittlere Entfernung der kleinen Planeten von der Sonne ein Wert, der etwa dreimal so groß ist wie die Entfernung zwischen m Ve 258 approXimatıyy —= 9: Unwillkürlich drängt sich hier nun die Frage auf, ob denn die in den beiden Reihen auftretenden Erde und Sonne, nämlich höheren Glieder gar keine reale Bedeutung besitzen und eben bloß zufälligen Umständen, wie Unregel- mäßigkeiten in der Verteilung der Planeten oder Fixsterne oder Ungenauigkeiten in den zu ihrer Berech- nung verwendeten numerischen Daten, oder zufälligen Fehlern irgendwelcher anderen Art ihre Entstehung verdanken oder ob ihnen im Gegenteil eine reale Bedeutung zuzuschreiben ist und, wenn dies der Fall sein sollte, worin diese besteht. Leider gibt Gylden auf diese Frage keine entscheidende Antwort. Einer- seits meint er, daß dieseGlieder verschwinden müßten, wenn die Spezialbewegungen der Sterne vollständig regellos, das heißt dem Maxwell’schen Verteilungsgesetze entsprechend, verlaufen, und daher, wenn sie dennoch vorhanden sind, nur aus zufälligen Fehlern entspringen. Anderseits kann er sich doch der Ansicht nicht entschlagen, daß beide Reihen, abgesehen von den verschiedenen Zeiteinheiten (in der ersten ein Jahrhundert, in der zweiten ein Tag) und ebenso von den verschiedenen Maßeinheiten (Bogen- sekunden und Bogenminuten), in ihrem Baue eine auffallende Ähnlichkeit zeigen, die sich namentlich in einer Regelmäßigkeit in der Abnahme der einzelnen Glieder, das heißt in der schwachen Konvergenz derselben, kundgibt, und daß dies darauf hindeute, daß bei der Bildung der beiden Reihen nicht der Zufall allein mitspielte; sondern wohl auch eine Gesetzmäßigkeit vorhanden sein müsse. Ist dies aber der Fall, so würde dies heißen, daß die beobachteten Sterne einem System angehören, das nach Art der Planeten einer Zentralkraft unterliegt, und daß der Zentralkörper oder auch der Zentralpunkt in einer Richtung zu Eigenbewegungen der Fixsterne. 301 suchen sei, deren Rektaszension mit der der Sonne in der zweiten Hälfte des März zusammenfällt. Der Nachweis dieser Gesetzmäßigkeiten, das heißt der Nachweis der Realität der höheren Glieder in den zwei Reihen, sei gleichbedeutend mit einer wichtigen stellar-astronomischen Entdeckung, wenn auch durch sie noch kein Beweis für die Zentralbewegung der Sterne gegeben erscheine. Um die angeregte Frage zu entscheiden, liegt vorerst der Gedanke nahe, die durch die einzelnen Glieder in der Fourier’schen Entwicklung gegebenen Richtungen als mehrfache von den Sternen bevorzugte Bewegungsrichtungen aufzufassen. Es kommt diese Anschauung der Hypothese gleich, als ob jedes Glied der Reihe einen speziellen Schwarm von Sternen charakterisieren und daher das System aller Fixsterne sich nicht im Kapteyn-Eddington’schen Sinne bloß aus zweien, sondern aus mehreren bestimmte Himmels- richtungen in ihren Bewegungen vorziehenden Schwärmen zusammensetzen würde. Tatsächlich gibt neben der durch das erste Glied aus der Gleichung cos (a — 3° 56') = 0 zu = 273° 56' abgeleiteten Bewegungsrichtung der Sonne das zweite, vom cos des doppelten Winkels « abhängige Glied aus cos (2a—198° 1)= 1 a KR FE 0) folgend, die neue Richtung 997,85 an, welche von der von Eddington gefundenen relativen Bewegungsrichtung der beiden Schwärme gegeneinander, wie p. 2 angeführt wurde a = 94° nur um wenige Grade abweicht. Damit gewinnt diese neue Hypothese an Gewicht und, um die Bewegungs- richtungen aller den einzelnen Gliedern der Fourier’schen Entwicklung entsprechenden Sternschwärme aufzufinden, hätte man nur die Eigenbewegungen der Fixsterne in eine nach Kugelfunktionen von Rek- taszension und Deklination fortschreitende Reihe zu entwickeln. Die einzelnen Glieder dieser Reihe würden sodann mit einer Genauigkeit, die im umgekehrten Verhältnisse zum Range oder zur Ordnungszahl des Gliedes steht, je einen Schwarm von parallel sich bewegenden Sternen charakterisieren. Indes, abgesehen davon, daß eine solche Darstellung auf Grund des heute gegebenen Materials an bekannten Eigenbewegungen von Fixsternen heute noch nicht möglich ist, hätte man doch zunächst die Frage zu beantworten, welche Bedeutung die in den höheren Gliedern der Reihe für die Planeten auf- tretenden Koeffizienten und Winkelgrößen haben. Sind diese Glieder nur aus zufälligen Umständen, wie etwa Unregelmäßigkeiten in der heliozentrischen Verteilung der Planeten, oder Ungenauigkeiten in der zur Berechnung verwendeten numerischen Daten über ihre geozentrische Bewegung entstanden oder, im Gegenteil gruppiert sich das ganze System der kleinen Planeten in ähnlicher Weise wie das System der Fixsterne aus mehreren jedem einzelnen Gliede der Fourier’schen Entwicklung entsprechenden Teil- schwärmen und, wenn dies der Fall ist, welche Bedeutung haben dann die verschiedenen Schwarm- richtungen gegenüber der einen Hauptrichtung, die in diesem System gegeben ist, nämlich der Richtung nach der Sonne oder dem Zentralkörper? & 2. Die geozentrische Bewegung der kleinen Planeten. Zur Entscheidung dieser Frage entnahm ich dem Berliner Jahrbuch für 1890, das noch die Jahres- ephemeriden der kleinen Planeten für das Jahr 1888 enthält, die geozentrischen cos 8 A «a für folgende vier Zeitepochen: 1. 1888 Jänner 7. aus dem 20 tägigen Intervalle Jänner 7—27 2. 1888 Mai 6. So lh> >» > Mai 6—26 3. 1888 September 3. » >» » » September 3—23 4. 1888 Dezember 12. » » » » Dezember 12—32 302 und leitete aus ihnen die nachstehenden 12 Mittelwerte für je zwei zu zwei Stunden ab: re 1888 Jänner 7 OR +26"671 2 +16° 4 + 0° 6 —11 8 —17 KO, 10: 2 + 4: 14 +16° 16 Eon 18 +33° 20 +33° 22 +28: 647 250 044 "682 793 872 7 787 904 790 733 Zeiteinheit = 20 Tage, Maßeinheit — Zeitminute. Ss. Oppenheim, 1888 Mai 6. +27”680 +29:641 +34:806 +30:904 +25:532 +13:989 — .0:088 _ 12-562 — 16-481 1,9070 + 4-625 +17:963 3. 1888 Sept. 3. —15”129 — Sr + 8'164 +22:130 +26 900 +50-111 +29:200 +28:220 +22:687 +13:'638 — 0'336 —11°211 Die aus diesen Zahlen berechneten Fourier’schen Reihen lauten: 1. 1888 Jänner 7.: COS NG +11: 9- + (05 > (0): (0,2 +++ 8706 cosa — 1637 cos 20 + 6893 cos 3a + 3264 cos 40+ 0183 cos 5a+ 0070 cos 6 9. 2. 1888 Mai 6.: cos 6 Aa = +12”0599 +13:8379 cos a +20”6441 sin +1 or — (23H COS He +0: + 0: 3929 cos 20 — 4393 COS 34 -- 4814 cos Da — 6190 cos 6 & 3. 1888 September 3.: cos ö6Aa = + 12"3838 — 21: ud: -H —+ Sr OS SO 7384 cosa + 99548 cos 2a + :4283 cos da — -0760 cos Aa — -0022 cos 54+ -4694 cos 6 9 21"8530 sin a 3:5670 sin 2a 0:9987 sin 3, 07075 sin 4 VS Sie Die; 40250 sin 2 06309 sin 3«& 05831 sin 4 0:2229 sin 5a 3"8614 sin a elle Sn 2 0:1932 sin 3a. 0:1062 sin 4. 0:1914 sin 5 0. — +12”2743 4. 1888 Dez. 12. +17"560 + 4° —11: — 7° — 2° 220: +13: +23° +30° +94° +34 +25: +24:7271 cos (a — 297° — 4:1719 cos (2? a— 248 — —+ — +12”0599 +24:8530 cos (a. 1:2135 cos (3 a— 124 1:5033 cos (4 a— 208 + 0:3781 cos (da— 87 0:0070 cos 6 a — 86° -—- 4:2464 cos (2? a— 108 + 07665 cos (3 a— 235 — 0:6290 cos (4 a— 67 + 0:5305 cos (8 a— 339 + 0:6100 cos 6 — +12"3838 +22:0790 cos (a — 169° — 5'0822 cos (2 a— 347 + 04699 cos (32a — 204 — 0:1306 cos (A a—125 + 0:1914 cos (da— 89 — 0:4694 cos 6a 915 480 10:0) 34:6) 23-7) 58-4) 9-3) 55:7) 8:3) 16-7) 35-3) 20-3) Eigenbewegungen der Fixsterne. 4) 1888 Dezember 12.: COSEOr No — —- —+ —+ 11"8792 2 1:2107C0S a. 3:4977 cos 2 0:0033 cos 34 0.0411 cos 4 0:2282 cos 5a 0:2535 cos 6 «& — 252107 sin a + 0:0671 sin 2 + 1'2237 sin 30 + 0:7926 sin 40 + 0'3253 sin 9a + 303 178792 5:3065 cos (a — 274° 48'5) 34983 cos 2a—181 5°9) ID23Deosıe0 — 3077983) 07937 cos (Aa—267 |1:'7) 0:3975 cos «a —-125 30) 0.2535 cos 6& Die Glieder erster Ordnung in diesen Reihen bestätigen das Gylden’sche Resultat. Sie bestimmen die Bewegungsrichtung der Erde für den angegebenen Tag oder die Rektaszension der Sonne mit der gleichen Genauigkeit, wie es in der Gylden’schen Reihe der Fall ist, nämlich 1. 1888 Jänner 7.. . 0 —= 297° 54:0 a der Sonne für die Mitte der Zeit: Jänner 17. — 299° 2 Mlesi & » —5051020 » » U» » >». 2» Man Il. © == 92 3. September 9. — ET » a 2 >»... Seplemlber do „= AM A, Dezember 12. . — Ye 48-5 » » » » » » » Dezember DER == DEN Ebenso folgen aus ihnen für die mittlere tägliche Bewegung der Erde, sie sei mit u, bezeichnet, die Werte: 2 9725340 2. 5 1) Differenz 118° 16'0 für eine Zwischenzeit von 120 Tagen, daher u, = 59'14 » : 5° » » » » 2 » » —=5 e 3.169 55:7 ee hr ns A. 974 48-5 » 974 » » » » >» » — 07 im Mittel u, — 59'65, welcher Mittelwert mit dem wahren Werte, der bekanntlich u, = 59'14 ist, so weit übereinstimmt, als es dem Grade der Genauigkeit entspricht, mit der diese Winkel die Rektaszension der Sonne wiedergeben. Führt man diese Rechnung auch mit den in den Gliedern der höheren Ordnung auftretenden Winkel- größen durch, so ergibt sich das gleiche Resultat, nur daß die Abweichungen der gerechneten u, von dem wahren Werte ı, = 59'14 mit zunehmender Ordnungszahl immer größer werden. Man erhält: a) aus den Gliedern 2. Ordnung: 248° 45'5 — 248° 45'5 Be A vo i 2197 49: i it 120 Tag 2.0, NOT oa een 2 as Sue erenz 3. rn N wischenzeit N Tage, daher 2 u, en = » 2“ . » 2 » » = ] 92 347 8:3+360 = 707 8:3 5 la > 100. > — 16.38 Iele0.97.7220-—90 es 59 und im Mittel x, = 57:59 b) aus den Gliedern 3. Ordnung: 124° 36'8 =, 1247 86% 3 Di 9 70° 46! it 12 oO — 235'!47 235 23:7 + 360 = 595 23:7 ifferenz 2 a \ Zwischenzeit Er Tage, daher 3 = 235'4 204 16-7+ 720—= 924 16-7 f e an a . » 245 52'6 » 100 » » — 147'393 YO 325-1080 und im Mittel u, = 60'83 304 S..O0ppenheim, c) aus den Gliedern 4. Ordnung: POST RAT. Be ne De : BT 5erA a Too Te 55 ifferenz Ri Zwischenzeit ei Tage, daher 4 „= ah 125 35-3+1080 = 1205 353° ; BA — 208 € A “ S 2 x » 3a 28 » 100 » » — 199.86 267 ;. 160-1260 = 1527 12176 und im Mittel u, = 57'64 d) aus den Gliedern 5. Ordnung: Sn 920 Ne on SE 0 Se 89. 20:3 +1080 = 1169 20:3 125 3:0 +1440 = 1565 3:0 Differenz 607° 55:8, Zwischenzeit 120 Tage, daher 5 = 303'96 ee » AD 3 » — 23709 > 395 4227 » KOOEE> » — Don AD und im Mittel x, = 51'90. Erkennt man so, daß diese Winkelgrößen in den Gliedern höherer Ordnung sowie die Winkelgröße im Gliede erster Ordnung der Bewegung der Erde folgen und für die mittlere tägliche Winkelgeschwindigkeit derselben Werte liefern, die dem wahren Werte 59'14 recht nahe kommen, so muß man daraus: schließen, daß sie keineswegs irgendwelche bevorzugte Bewegungsrichtungen im Raume vorstellen, sondern unter- einander in einem einfachen Zusammenhange stehen, daß es also im System der kleinen Planeten, was ihren geozentrischen Lauf anlagt, nur eine ausgezeichnete Richtung gibt, das ist die nach der Sonne als dem Zentralkörper des Systems, und daß sich aus ihr alleanderen Winkelgrößen berechnen lassen müssen. Hat also die Entwicklung der geozentrischen Bewegungen die Form cosdAa = %.+%, cos (a—E,)—%, COS (2a —&,)-+%, COS (Ba—e,) — ER so sind die Winkel g, e,... nur infolge von zufälligen Fehlern von se, verschieden. Vielmehr sollten die Beziehungen &, = 2& &, = I needs. gelten und die Fourier’sche Reihe daher cosöAa = %, + %ı COS (a--E)— %, COS 2 (RE) + %, COS (a 2) -.. lauten. Inwieweit diese Bedingungsgleichungen erfüllt sind, zeigt die folgende bloß bis zu den Gliedern dritter Ordnung fortgeführte Berechnung: 1. 1888 Jänner 7.: SA Be ER el Su, 1 &, = 248 46 + 360° rn 580804 25 1 ee! 30 = 720 = Er E 2 3 2. 1888 Mai 6: al re. ae n ee — 235 24 Des S; = ro) & Pr SZ — Z Eigenbewegungen der Fixsierne. 305 3. 1888 September 3.: Eye 169° 56' Eu 109568 = 347 8 Ei ee 113, 34 2 = A I Ze N u Seele © 3 4. 1888 Dezember 12.: e, — 274° 48' Ense 27 8! 5, = ol 6 + 360' in Jee=2n 2 5 WW 9 + 720 ex ee 2710,75 3 Ebenso wie man diese Beziehungsgleichungen trotz der in einigen Fällen auftretenden größeren Differenzen im ganzen wird als erfüllt ansehen können, wird man auch nicht fehlgehen, die Koeffizienten der p. 6 |302] angeführten Fourier’schen Reihen als identisch anzunehmen und ihre Unterschiede als Ungenauigkeiten der Rechnung oder der numerischen Daten zufälligen Fehlern zuzuschreiben. Tatsächlich sind auch die Abweichungen vom Mittelwerte stets nur geringe. Man hat: 1. 2. 3 4. Mittel Re 1227413 1270599 1273838 1178792 1271493 % 2ZA:T2TN 2485830 22:0790 25°83065 24-2414 Hy Da RAR) 4:2464 8:0822 3:4983 4:2497 %y 1221180 0:7665 0:4699 DIS 0:9179 %, 15033 0:6290 0:1306 0:7937 0:7641 Ve 0:58305 0:1914 0:3975 03844 $ 3. Theoretische Ableitung der Reihe für cos ö , Aa. Es ist nicht schwer, unter gewissen einfachen .Annahmen eine theoretische Entwicklung der für die geozentrischen Bewegungen der Planeten aufgestellten Reihe zu geben und diese dann mit der aus den Beobachtungen selbst abgeleiteten zu vergleichen. Diese einfachsten Annahmen sind: 1. Erde und die Planeten bewegen sich in Kreisen um die Sonne. 2. Die Bahnebenen derselben fallen zusammen. Auf die Exzentrizitäten der Bahnen sowie die Neigungswinkel gegen die Ekliptik werde keine Rücksicht genommen. Indem diese Entwicklung nur den Zweck verfolgt, die im geozentrischen Lauf der Planeten sich zeigenden Gesetzmäßigkeiten in ihren allgemeinsten Zügen zu charakterisieren, und keineswegs auf Vollständigkeit Anspruch erheben will, dürften diese denkbar einfachsten Annahmen doch als genügend betrachtet werden. Die heliozentrischen Koordinaten der Erde für den angenommenen Jahrestag seien Yo COST E Y=—4 sine Es bedeutet dann o, die mittlere Entfernung Erde— Sonne, 180 + e die heliozentrische Rektaszension der Erde oder e die geozentrische Rektaszension der Sonne. Ferner sei de de Denkschriften der mathematisch-naturw. Rl. LXXNVIT. Bd. 41 306 S. Oppenheim, die mittlere tägliche Bewegung der Erde. Die heliozentrischen Koordinaten eines Planeten seien MIO COSER DEZ Tan, und DEE a seine mittlere tägliche Bewegung, sowie a seine mittlere Entfernung von der Sonne. Dies vorausgesetzt, sind pcosa=acosP + a, cose psina=asinP+ «a, Sin e die geozentrischen Koordinaten des Planeten und die Aufgabe besteht darin, den Differential- 3 da ” a 4 quotienten a durch die Größen a, e und — = ß auszudrücken. Z a Man findet durch Differentiation et ee au, sin P—a sin e Be S ea Be 0 Po sin a DR +Pcosa on + cos P+a cos Paee ER , —— 0. ) E Fr p FF in oo und daraus, indem man die erste Gleichung mit — sino, die zweite mit cos a multipliziert und beide sodann addiert, p m — au cos (&—P) + a, ti, COS (a—e) oder, da, wie man aus den Gleichungen für p cos a und p sin a. leicht findet, a cos (a—P) = p—a, cos (a—e) endlich da a — en ee ED) Co (ÜE) di p Zur Berechnung von = führt am einfachsten der folgende Weg. Aus den Beziehungen p a.cos P=pCos &_--Q, CosE asin P=psin a—a, Sin e leitet man durch Quadrieren derselben und nachheriges Addieren die quadratische Gleichung ab 2 1 age DL — 0) p p 1—p? 1—p? und aus ihr schließlich die Reihe U n cos (a—E) + Y% + fa COS 2 (a—e)— 7, cos 4 (a—E) + 7, cos 6 (ae) +... p I in welcher 3 45 350 oe 10 Et en DEE DE io 4 ’ 64 j 512 i 1 » 175 . ER 2 N ea Se 6 " 4 i 16 P 512 i 1 14 nv — FIIR Sr 6 E Fr 512 i 1 fr — FESTE ß® Eigenbewegungen der Fixsterne. 307 d lan ; 3 ist. Durch Substitution derselben in die Gleichung für er erhält man schließlich die verlangte Entwicke- lung = —=8,—d, cos 2 (a—E)+8,c0s (a—E)+Ö, c0S 3 (a—E) +Ö, cos 5 (a—e).... in welcher p? Ba een Er = } 7 55 Dr — II Bar BE: 1 (fo — &) B | 8 ß 64 B ß® Wog 161 0, = =) — | 4 — a —— ns ß> il®) = —ı) — Il + — PP... en g ist. Zur Kontrolle dieser Entwicklung und um Theorie und Beobachtung miteinander vergleichen zu können, berechnete ich für die folgenden fünf Werte von Ig a, nämlich lga = 0:44, 0'45, 0°46, 0:47 und 0'48 die Koeffizienten ö, ö, ö, und ö,, natürlich in den gleichen Einheiten (Zeiteinheit = 20 Tage und Maß- einheit = Zeitminuten), in denen sie in der aus den Ephemeriden abgeleiteten Reihe ausgedrückt sind. Es fand sich: lga = 0:44 0:45 0:46 0:47 0:48 eaal3==1N19:56 9-55 9:54 9:53 9:52 = 129573 127189 11?811 11450 117094 Mittelwert 12”149 = 407 4.479 4288 4:105 3'930 » 4:250 00222979 24525 24074 23'627 23185 » 24241 &0— 7.0368 0:347 0:327 0307 0289 » 0:918 Die entsprechenden Mittelwerte derselben sind in der Kolumne »Mittelwerte« nebenangesetzt. Es führt nun, wie man durch Interpolation findet: ö, — 12”149 auflga = 0°4514 als den mittleren Wert der Entfernung Planeten— Sonne ö, m 24 = 241 « lg (0 = 0:4562 » » » » » » » » 6, = AAN) 8 lg Ga 0:4610 » » » » » » » » Zahlen, die miteinander in recht guter Übereinstimmung stehen und aussagen, daß man für die mittlere Entfernung des Planetenschwarmes von der Sonne die Größe Iga= 0'456... annehmen kann. Erst bei dem Koeffizienten 6, des Gliedes sin 3 (a—e) zeigt sich eine größere Differenz zwischen Theorie und Beobachtung. Um bei diesem auf den Wert 0:918, den die Beobachtung fordert, zu gelangen, wäre lga = 0:20 anzusetzen. Bei ihm und noch mehr bei den Koeffizienten der höheren Glieder dürfte der Einfluß der Exzentrizitäten und Bahnneigungen, die in der theoretischen Entwicklung nicht in Betracht gezogen wurden, von größerem Gewichte sein als bei den ersten, ö, ©, und Ö,. Das Ergebnis der Untersuchung, sowohl der theoretischen in diesem wie der numerischen im vorhergegangenen Abschnitte läßt sich, wie folgt aussprechen: Bewegt sich ein Schwarm von Körpern um ein gemeinschaftliches Zentrum, so wie es etwa der Schwarm der kleinen Planeten ist, die sich um die Sonne bewegen, und wird sein Lauf von einem sich selbst um dieses Zentrum bewegenden Körper aus beobachtet, so wie man den Schwarm der Planeten 41 308 Ss. Oppenheim, von der Erde aus beobachtet, so zeigen die Eigenbewegungen dieser Körper oder ihr geozentrischer Lauf gewisse Gesetzmäßigkeiten. Diese lassen sich durch eine nach Vielfachen der Winkeldifferenz u—e fort- schreitende Fourier'sche Reihe darstellen, in welcher a die Rektaszension der einzelnen sich bewegenden Körper des Systems und e die konstante für den Zeitpunkt der Beobachtung gültige Rektaszension des gemeinschaftlichen Zentralkörpers, speziell für die Planeten die geozentrische Rektaszension der Sonne vorstellt. Die Einfachheit dieses Ergebnisses spricht entschieden gegen die Deutung, die man der Fourier’schen Reihe auf Grund der Kapteyn-Eddington’schen Hypothese geben könnte, die Deutung nämlich, als ob jedem einzelnen Gliede der Reihe eine spezielle Gruppe von Körpern entspreche, die sich in der durch die Bedingung n 0.—e, — einem Vielfachen von 360° bestimmten Richtung bewegt, worin » die Ordnungszahl dieses Gliedes und s, die zugehörige Winkel- größe ist, und so gleichsam das ganze System von Körpern in einzelne Gruppen oder Teilschwärme zerfalle, die dann in ihren Bewegungen gewisse Richtungen, »Heerstraßen«, bevorzugen. Tatsächlich ist nur eine einzige Richtung maßgebend, die durch die Größe e charakterisierte und das ist die Richtung nach dem Zentralkörper des Systems oder e—90° die Bewegungsrichtung des Körpers, von dem aus die Beobachtung über die Bewegungen der Körper’erfolgt. Inwieweit dieser Schluß auf die Eigenbewegungen der Fixsterne ausgedehnt werden kann, kommt im nächsten Abschnitte zur Erörterung. Hier möge noch folgende Bemerkung eingeschoben werden. Die Analogie zwischen den Bewegungen der Fixsterne und dem geozentrischen Lauf der Planeten, auf welche es in der vorliegenden Untersuchung zumeist ankommt, ist keine vollständige. Für diese ist der Standpunkt, von dem aus die Beobachtung der Bewegungen stattfindet, ein derartiger, daß die Bewegungen ganz außerhalb der Bahn des Beobachtungsortes vor sich gehen. Nimmt man nun auch, daß sich die Sonne und mit ihr das ganze Heer der Fixsterne in Kreisen um einen Zentralpunkt bewegen, so würde diese Anschauung bedeuten, als ob die Bahnen der Fixsterne die Bahn der Sonne einschließen, eine Anschauung, die aber weder berechtigt noch auch wahrscheinlich ist. Es ist jedoch klar, daß die gleichen Bewegungsgesetze auch für den. Fall gelten, daß die Beobachtung von einem Orte aus vor- genommen wird, dessen Bahn im Gegenteile ganz außerhalb der Bahnen der beobachteten Körper liegt, so etwa, wie wenn man den Lauf der kleinen Planeten vom Jupiter aus untersuchen würde. Die für diesen Fall geltende Fourier’sche Reihe würde, wie bekannt, mit der oben entwickelten ganz identisch lauten, mit der Ausnahme, daß nunmehr die Größe ß=«/a, wäre, wenn a, die Entfernung Jupiter—Sonne bedeutet, während in der ersteren ßB= @/a war, mit der Bedeutung a, gleich der mittleren Entfernung Erde— Sonne. Erst wenn die Bewegung der Planeten von einem aus ihrer Mitte selbst beobachtet würde, würde sich die Darstellung etwas verwickelter gestalten und erst für diesen Fall wäre die Analogie zwischen den systematischen Bewegungen im Bereiche der Fixsterne und dem der Planeten eine voll- ständige. Aber auch für diesen allgemeinsten und, was das System der Fixsterne anlangt, wohl der Wahrheit am nächsten kommenden Fall ist eine Fourier’'sche Entwicklung durchführbar, deren Koeffizienten dann Potenzreihen von ß und 1/ß sein müssten. 8. 4. Die Eigenbewegungen der Fixsterne. Das Material zu der folgenden Untersuchung über die Gesetzmäßigkeiten in den Eigenbewegungen der Fixsterne, der daraus folgenden Berechnung der Rektaszension des Apex der Sonnenbewegung und schließlich dem Nachweise, daß es neben der durch diesen Zielpunkt gegebenen Bewegungsrichtung keine andere bevorzugte Bewegungsrichtung gebe, benutzte ich die neubestimmten Eigenbewegungen von Fixsternen, die sich in dem neuen Sternkataloge der Greenwicher Sternwarte, »New Reduction of Groombridge Catalogue of circumpolar stars«, Greenwich 1905, vorfinden. Glücklicherweise enthält die Eigenbewegungen der Fixsterne. 309 Einleitung zudiesem Kataloge aufp. 111 u. ff. schon eine Zusammenstellung der Eigenbewegungen, grup- piert einerseits nach Rektaszensionsstunden, andererseits nach nicht sehr voneinander verschiedenen Deklinationszonen, so daß die Berechnung der Eigenbewegungen und ihrer Mittelwerte keine bedeutende Arbeit mehr verursachte. Aus dieser Zusammenstellung wurden, um die in Betracht kommenden Deklina- tionszonen nicht gar zu breit werden zu lassen, nur die Gruppen ausgewählt, deren Deklinationen zwischen den Grenzen ö — 55-65°, 45—55° und 38—45° liegen. Die Zonen mit den Deklinationen ö = 75—90° und 65— 75° wurden von der Berechnung aus- geschlossen. Ferner wurde das ganze Material in zwei Gruppen geteilt. Die erste enthält nur die Eigen- bewegungen, die unterhalb 0'200 liegen. Sie sind entnommen der Zusammenstellung: »Mean positions and proper motions of groups of stars, whose annual proper motions are less than 0'200« (Einleitung, p. 113 u. ff.). Die zweite schließt neben diesen auch die Sterne ein, deren Eigenbewegung größer ist als 0'200 im Jahre, und ist entnommen aus »List ofstars whose annual proper motions is greater than 0:200« (Einleitung, p. 112 u. ff... Die Zahl der Sterne in der ersten Gruppe ist 3190, die Zahl der in die zweite Gruppe neu hinzukommenden Sterne beträgt 129. Die Entwicklung selbst wurde, wie schon aus der ziemlich kleinen Breite der Deklinationszone ersichtlich ist, nur nach der Rektaszension durchgeführt. Von einer Entwicklung nach Kugelfunrktionen, die nach beiden Koordinaten, der Rektaszension und der Deklination, fortschreiten, wurde abgesehen. Die Sichtung und Ordnung des Materials zu einer solchen übersteigt weitaus die Kräfte eines einzelnen Rechners. Aus der ersten Gruppe wurden zunächst die folgenden als für die Mitte jeder Rektaszensions- stunde gültigen Mittelwerte berechnet (Einheit, in welcher in der Tafel die cos öAa angegeben sind, ist 0'001). | Angenommenes Zahl der Mittlere Mittlere N Le Zahl der Sterne Rektaszension Deklination Mittel der mittleres Sterne Rektaszension cos Aa 46 0b 39m 6020 + 17 > 8 61 24 49:9 11 7 33 16 430 6 4 31 47 423 13 10 oh 30m + 75 zıl 28 17333 Ol + 19 +9 60 6 58:3 17 11 63 55 90°8 1 1 22 17 42°5 17 13 17 48 41°3 9 8 130 + 8:4 190 13 Da 2, Sl + 18 + 10 31 41 50°5 8 b) 10 12 41'2 — 16 — 12 20 46 41°3 ze En eR:) 20230 22330 74 17 8 8 61:0 —- 2 u 1 54 21 491 + 21 IE 27 18 424 17 13 11 40 415 3 2 3830 + 10:2 109 21 4 27 59-8 + 11 +6 30 12 50°6 11 7 30 62 50.0 3 2 310 S. Oppenheim, Bi: >r Angenommenes Zahl der Mittlere Mittlere No Eos Zahl der Sterne Rektaszension Deklination Mittel der mittleres Sterne Rektaszension, cosdAo | 14 ah 20m 41?7 + 4 +38 11 50 41'6 4 3 4h 30m + 44 106 30 5 40 58-9 + 5 “= 2 54 43 495 2 1 28 19 41:0 _ 0) _ 4+ 22 49 42-1 4 3 5 80 — 05 134 48 00289 984 — 38 u} 23 18 49:3 10 7 40 19 41°6 9 7 25 47 41°5 12 9 6 30 — 5'6 136 38 7 835 98°6 — 9 -— 5 24 9 49-5 12 8 9 49 52°3 32 20 21 16 40-3 welt 16 8 50 419 21 15 7 30 — 10:2 100 19 8 36 61.4 —u la) — 7 17 40 50:3 38 24 14 21 42:2 30 22 20 30 411 29 22 8 30 — 184 70 20 9 35 595 — 15 — 8 23 19 90'1 12 8 11 18 413 33 25 16 53 40'3 51 39 9 30 — 17:8 70 22 10 36 98°6 — 89 — 20 20 5 80°6 20 13 27 55 49:0 28 18 18 17 42'2 51 38 18 47 42:3 44 33. 10 30 — 283°5 105 26 1 80) 89:5 - — 12 10 36 49:0 5 3 25 17 422 30 22 9 47 41°8 49 37 11 30 — 17°5 70 32 12 30 60:2 — 15 — 8 10 27 49:9 33 22 14 19 41'2 36 27 8 50 41:9 43 32 12 30 — .17°3 64 17 13 30 985 — 8 _— 4 17 13 49:0 15 10 16 46 50:8 39 25 21 15 40°7 43 32 14 45 41°9 35 26 13 30 — 194 85 18 14 35 9-8 —! 29 — 15 iz 43 495 12 8 19 16 40:9 29 19 13 42 41'2 39 26 14 30 — 16°5 67 33 15 28 60-1 — 17 —_— 8 Eigenbewegungen der Fixsterne. 311 Angenommenes Zahl der Mittlere Mittlere N N Zahl der Sterne Rektaszension Deklination Mittel der mittleres Sterne | Rektaszension| cos öAo 20 15 25m 5025 _ 7 _ 4 14 19 41°3 18 14 8 45 41'9 19 14 15h 30m — 8:7 75 21 6032 60:6 2 — 1 22 13 50-1 16 10 45 50-0 23 15 15 41°0 27 20 46 41-8 25 19 16 30 — 10:1 67 Id 60-4 + 19 > © 23 47 47°5 — 7 _ 8 15 40:0 17 13 30 47 41°8 6 17 30 — 4:5 70 34 18 40 D9=D = + 2 48 24 49-5 3 42 18 41°5 — 2 — 2 81 46 411 11 8 18 30 — 25 205 40 19 36 99-2 + 17 SF 9 67 11 50-0 4 3 63 97 49:0 6) 3 42 16 414 1 1 Sir 1 77 46 40:8 — b) — 4 19 30 + 17 289 63 20 30 59:8 + 10 ==. 8 90 37 50-6 11 7 81 15 41°2 2 2 45 47 41°8 17 13 20 30 + 60 279 68 Dil 88 60:5 + 16 08 65 24 51:0 8 6) 34 20 42:4 v2 2 40 44 41°5 6 5 230 + 5° 207 83 22 40 99:6 + 35 = 8 91 7 Se 9 il 49 50°3 19 12 an 18 411 _ 1 _ 1 41 46 41°7 + 19 + 14 225.80 —+ 9:5 DU 45 23 31 604 + 10 cz 5 64 41 50°5 17 11 2 15 41'9 15 11 34 48 41°7 10 8 23 30 + 8:8 170 312 Ss. Oppenheim, I. Tafel der Eigenbewegungen der Groombridge-Sterne. Eigenbewegungen unter 0'200. Deklinationszone 38— 65°. AR Aocosoö Zahl der AR Aocosö Zahl der Sterne Sterne oh —+ 0'0087 341 124 — 020174 134 0°0069 264 14 0-0181 152 4 00073 215 16 0:0094 142 — 0:0031 250 18 0:0030 275 8 00136 170 20 — 00038 568 . 10 0:0209 175 22 00078 484 Aus den Sternen ferner, deren Eigenbewegung größer ist als 0'200, ergaben sich die nachstehenden Stundenmittel: AR Ao.cosd Zahl der AR Ao.cos®d Zahl der AR Aocos&ö Zahl der a Sterne Sterne Sterne Oh ıjm —+ 0°:153 & 8h 43m — VB 4 16h 27m — 0102 D ii 28 0'246 7 9 40 0'045 4 17 39 — 0:338 » DE; 0187 3 10 29 0:066 8 18 27 0050 9 u 22 0139 3 Il 28 0:195 9 19 8 — 0047 il 4 86 0° 340 2 12 26 0'234 7 20 25 —+ 0:002 7 DE50 0037 5 I Bl 0:068 4 21 40 0119 2 6220 0014 4 14 34 0'088 0 Ba 93 0037 7 H 3 — 0.047 1 15 44 0'053 5 23 26 0:068 zZ Bei der geringen Anzahl dieser Sterne verwertete ich ihre Eigenbewegungen.nicht zu einer direkten Bestimmung der Sonnenbewegung, sondern vereinigte sie mit den schon angeführten zu neuen Mitteln von je zwei Doppelstunden. U. Tafel der Eigenbewegungen der Groombridge-Sterne. Einschließlich der Eigenbewegungen über 0'200. Deklinationszone 38—65°. | AR Ao.cosÖ Zanl dar AR Aocos® zanl dar Sterne Sterne oh — 0°0111 351 24 _ 0°0384 150 2 0:0150 274 14 00235 166 4 0:0107 220 16 0:0138 152 6 — 0:0028 279 18 -—- 00003 286 8 0°0183 175 20 0.0028 586 10 0:0233 187 22, 00087 493 Eigenbewegungen der Fixsterne. 3183 Die Rechnung lieferte für die zwei Tafeln die folgenden zwei Fourier'schen Reihen: I. Tafel: cos d$9Aa = —0'00425 — —0'00425 +0:01494 cos —0'00043 sin a +0:01494 cos (a —358°4) —0:00147 cos2& -+0'00139 sin 2a. +0:00202 cos (2 a—136:6) —0:00133 cos 3% +0:00060 sin 3 +0:00146 cos (3 a— 2043) +0:00055 cos 44a —0:00084 sin 4a. +0:00100 cos (4 a— 302: 3) —0:00056 cos5a —0:00022 sin 5« -+0:00060 cos (5 a— 201 4) +0:00082 cos 6 +0:00082 cos 60 II. Tafel: cos $Ax = —0'00596 — —0'00596 +0:02223 cos 4 +0'00051 sin +0:02224 cos (a — 1°3) —0:00451 cos 24 -+0:00267 sin 24 +0:00524 cos (20. — 1494) — 000065 cos 3« -+0:00160 sin 34 +0:00173 cos (&a— 67'9) —0:00149 cos 4x —0:00091 sin 4a +0°00175 cos (Aa— 2114) +0:00187 cos 5a —0:00046 sin 9% +0°00193 cos (9 a — 3462) —0:00169 cos 6a —0°00169 cos 6% Die Koeffizienten des vom einfachen Winkel « abhängigen Gliedes in den beiden Reihen bestimmen nach Gylden die Bewegungsrichtung der Sonne. Man erhält für sie aus der I. Reihe 358°4-90° = 268°4 » » I. » 1:3—90 > Do) Werte, die in guter Übereinstimmung stehen, sowohl untereinander wie auch mit den Rechnungen Eddington's, der aus dem gleichen Material 267° fand. Die Koeffizienten des vom doppelten Winkel 2a abhängigen Gliedes sollen nach der Zweischwarmhypothese die relative Bewegungsrichtung der beiden Schwärme gegeneinander oder gegen die Sonne definieren. Man erhält die Werte IaReihess 2705136526 016828 I 2a = 149°4 AUT die ebenfalls untereinander in recht guter Übereinstimmung sind, aber von dem von Eddington gefundenen Resultat 9, doch ziemlich abweichen. Inwieweit diese Differenz als aus zufälligen Beobachtungsfehlern entstanden erklärt werden kann, läßt sich zunächst nicht entscheiden. Ebenso würde aber auch jeder der weiteren Koeffizienten in den zwei eben gerechneten Fourier’schen Reihen die Bewegungsrichtung eines neuen Schwarmes relativ zur Sonne definieren und so das ganze Sternsystem sich aus einer Superposition vieler solcher Schwärme zusammensetzen, von denen jeder seine von ihm bevorzugte Bewegungsrichtung hätte. Dieser Anschauung ist als neue die entgegenzusetzen, welche in Analogie mit dem geozentrischen Laufe der Planeten den Eigenbewegungen der Fixsterne dıe gleichen Bewegungsgesetze zuschreibt, wie sie im System der Planeten herrschen. Nach dieser neuen Annahme sind die Winkelgrößen in den ein- zelnen Gliedern der beiden Fourier’schen Reihen nicht voneinander unabhängig, sondern sie sind Vielfache des ersten Winkels. Mit welchem Grade der Genauigkeit dies der Fall ist, mindestens für die drei ersten Koeffizienten, zeigt die nachstehende Rechnung: Denkschriften der mathematisch-naturw. Kl. LXXXVII. Bd. 42 314 Ss. Oppenheim, 1. Aus der I. Reihe: si‘ ; e=.358°4 2e = 136°6 + 540°,daher e — 338-3 _ 32—=204-3+ 900 » ©. =368-1 2. Aus der II. Reihe: | Seller DE 92 IET E50 » a yilsT Sse=07292:2900 ”_ Be MG 3. Aus der p. 3 [299] mitgeteilten, von Gylden E=1806559 berechneten Fourier’schen Reihe; 2e =619873-&179408,. > Te = 8992 3e — 135°4 + 900 >» e=345-1 und in dieser bedeutet der konstante Winkel e die Richtung nach dem Zentralpunkte des Systems der Fixsterne oder e-90° die Bewegungsrichtung der Sonne. Die Abweichungen der aus den zwei Gliedern zweiter und dritter Ordnung berechneten Werte von gegen den aus dem ersten und Hauptgliede abgeleiteten, sind nicht größer als jene, die sich bei der gleichen Berechnung in den für die Eigenbewegungen der Planeten aufgestellten Reihen, p. 8 u. 9 [304 u.305], zeigten. Sie sind ebenfalls so groß, um auch den Unterschied zwischen den für den Zielpunkt der Relativbewegung der beiden Schwärme im Sinne Kapteyn-Eddington’s gefundenen Resultaten a — 68°3, beziehungsweise 74°7 und a = 95° als durch Beobachtungsfehler entstanden in genügender Weise zu erklären. Schließlich sei noch erwähnt, daß sich aus den Koeffizienten der drei ersten Glieder, die p. 11 [307] mit ö, 6, und ö, bezeichnet wurden und deren Bedeutung dort ebenfalls angegeben ist, x, berechnen läßt, und dies ist die mittlere jährliche Bewegung der Sonne in ihrem Umlaufe um den Zentralpunkt, voraus- gesetzt, daß diese Bewegung in einer geschlossenen Bahn verläuft. Man erhält zunächst aus einen Näherungswert für ß und hat dann 28, 1 BP) Ip = 600, + Eu Die Rechnung gibt: T- Reihe: II. Reihe: III. Reihe: (Eigenbewegungen unter 0'200) (Alle Eigenbewegungen eingeschlossen) (Die Gylden’sche) 65, —0'00425 —0'00596 —0'0240 ö, +0:01494 +0:02224 +0:0582 6, +0:00202 +0:00524 +0:0127 ß 0:2704 04712 04864 1, -+0:0449 +0:0255 +0:0713 Werte, die, was ihre Größenordnung anlangt, wie man sieht, recht gut miteinander übereinstimmen und auf eine Umlaufszeit der Sonne führen, die zwischen 29, 50 und 18 Millionen Jahren liegt. $ 5. Eigenbewegungen der Sterne von verschiedenem Spektraltypus. Eigenbewegungen der Fixsierne. w OL Außer den mitgeteilten Angaben über die Eigenbewegungen der Sterne enthält derselbe Katalog der Greenwicher Sternwarte in seiner Einleitung unter dem Titel: »Comparison of mean proper motions of stars of spectral types I and II for each three hours of AR in the Zones« (Einleitung, p. 115 u. ff.) noch eine Zusammenstellung der Eigenbewegungen der Sterne von den zwei Spektraltypen I und II für je drei und drei Stunden der Rektaszension und für die Deklinationszonen 38—45°, 45— 55°, 55— 69°, 69 — 75° und 75— 85°. Ihr wurden nur die folgenden für die drei ersten Zonen gültigen Angaben entnommen: Tafel I. Eigenbewegungen der Sterne vom I, Spektraltypus. Deklinationszone 38 —65°, Einheit 0'001. AR Av ©2 Va En 60° Zu 50 1 ER [o 1 Le Zahl der Mittlere AR Mittelwert Zahl der Sterne cosoAa Sterne | + 11 25 6 85 17 41 ih om —+ 00098 151 Zi 2 22 8 Ur 3 41 4 0 + 00055 135 _— 4 35 19 19 4 24 730 — 0:0077 78 — 15 15 + 3 20 — 45 18 NOV — 0.0184 58 —_— 1 24 23 20 48 17 Id VÖ — 0:0213 61 + 10 17 _— 4 26 20 7 od — 0:0055 60 Sr 6) 30 8; 54 2 86 le) 0 + 0:0049 140 0,8 54 7 98 13 56 2 0) — 0:0093 163 | | 316 Ss. Oppenheim, Tafel II. Eigenbewegungen der Sterne vom Ill. Spektraltypus. Deklinationszone 38— 65°. Einheit 0'001. AR 3 NE SA Zahl der Mittlere AR Mittelwert Zahl der Sterne cosöAu Sterne oh— 3h 60° + .0 0 19 50 12 + 8 40 41°5 — 18 — 13 2 1b om + 070004 82 3 —6 60 + 1 Sl! 19 50 16 10 28 415 14 10 26 4 0 —+ 0:0077 73 6 — 9 60 — 18 - 9 30 50 15 10 26 41°5 25 19 37 7 © — 00132 93 9 —12 60 — 26 — 13 35 50 36 23 23 41°5 61 46 19 10 0 — 0.0241 0 77 12 —15 60 — 21 —-— 11 19 50 23 15 18 41°5 39 29 22 13 0 — 00206 59 15 —18 60 — 24 — 12 15 50 22 14 20 41°5 8 6 31 1$ © — 0:0098 66 18 —21 60 + 23 + 12 24 30 — - _ 43 41°5 2 1 27. 19 0 —+ 0.0014 94 21 —24 60 —+ 12 Sir 6 26 50 29 13 34 41°5 31 23 12 220) —+ 00125 2 Die hieraus sich ergebenden Fourier’schen Entwicklungen sind: a) Sterne vom Spektraltypus 1. cos öAa = —0'00292 +0:00161 cos (a —352°8) +0:00031 cos (2«— 1638) +0:00009 cos (3 a— 303 0) +0:°00006 cos (4a— 240 ) b) Sterne vom Spektraltypus Il. cos öAa = —0'00571 +0:00162 cos (a —349°8) +0:00032 cos (2a —161 6) +0:00043 cos (3a— 2314) +0°00023 cos (4a— 240 ) Sie zeigen, von dem konstanten Gliede der Reihe abgesehen, eine fast vollständige Übereinstimmung in den Koeffizienten wie in den Winkelgrößen der zwei ersten Glieder. Aus ihnen folgen für den Winkel die Werte Eisenbewegungen der Fixsterne. 317 I. Reihe II. Reihe 8 2: = 163°8 + 540° 0 2e = 161°6 + 540° S=95058 Erst in den dritten Gliedern zeigt sich ein Unterschied. Es wäre jedoch zu voreilig, aus diesem Umstande einen Schluß auf eine Verschiedenheit in den Eigenbewegungen der Sterne am Himmel zu ziehen, soweit sie von verschiedenem Spektraltypus sind. 8 6. Über den Zusammenhang zwischen der Zahl der Planeten und ihrem geozentrischen Lauf. Beziehen sich die bisherigen Untersuchungen auf den Nachweis eines Zusammenhanges zwischen der Größe der Eigenbewegungen der Sterne und der Planeten und ihrer Rektaszension, so soll im folgen- den noch die Frage erörtert werden, in welchem Abhängigkeitsverhältnisse Abzählungen der Sterne zum Positionswinkel ihrer Eigenbewegung und in derselben Art Abzählungen der Planeten zu den einzelnen Stunden ihrer geozentrischen Rektaszensionen stehen, ein Problem, das auch der Kapteyn-Eddington’schen Hypothese näher liegt als das bisher behandelte. Es wird sich zeigen, daß auch hier zwischen den beiden Zahlengruppen ganz analoge Gesetze gelten und daher die Annahme, daß das System der Fixsterne in seinen Bewegungen ein dem System der Planeten analoges ist, vollständig zureicht und die Kapteyn’sche Hypothese von den zwei Schwärmen ganz gut ersetzen kann. Vorerst werde die Frage behandelt, in welchem Verhältnisse die Zahl der Planeten in den einzelnen Rektaszensionsstunden zu ihrem geozentrischen Laufe steht. Die theoretische Entwicklung zur Beant- wortung dieser Frage istnach den p.9 u. 10 [305 u. 306] sehr einfachen Voraussetzungen leicht durchführbar. Es braucht, um zu dem erstrebten Ziele zu gelangen, nur noch einer ergänzenden Hypothese, der nämlich, wie sich die Verteilung der Planeten gegenüber der Sonne, das heißt vom heliozentrischen Standpunkt aus, verhält. Die einfachste Annahme, die hier gemacht werden kann, dürfte die sein, daß diese Verteilung eine gleichförmige ist. Ist dies der Fall, dann ist offenbar die Zahl der Planeten in jedem Teile des Winkels P, der deren heliozentrische Bewegung darstellt, die gleiche oder die Zahl der Planeten ist proportional d P. In derselben Weise muß dann die Zahl der Planeten, vom geozentrischen Standpunkte aus betrachtet, proportional angesetzt werden der geozentrischen Rektaszension, das heißt da. Ersetzt man nunmehr da. durch an dP op 90. so ist = das gesuchte Maß für die Anzahl der Planeten in jedem Teil des Himmels, beobachtet von der 80 Erde aus, und die Entwicklung besteht darin, = als Funktion von «und 2% — ß darzustellen. a Man findet aus den p. 10 [— . | mitgeteilten Gleichungen durch Differentiation derselben nach ? ans ee —p sin Ben, sin P op op ß) B) sin a 2 +p cos a I gcosP. op ap ferner durch Multiplikation mit —sin o und cos o und nachherige Addition 00 — Z 9.008 (a—P) = p—a, 608 (a—e ne (e—P) = p—a, cos (ae) oder 01877 a — —]—- — B8cos (a—e) oP p 318 S. Oppenheim, Are 2 A Ask und hierin für — den oben gefundenen Wert substituiert, schließlich p 00 Ip — no + N c0S 2 (a—-e)—n, COS (a—e) —n, Cos 3 (a—e) —, cos 5 (a—e)... wenn 2 2 n=1+ een. men. 2 (1—P?) 2 1—P) % 55 —=ß/I1+ — BP + — Pt... De Eee ß® 15 = — /1+—Bß +... N3 S Es B5 le 15 a ) ist. Eine Abzählung der Planeten, die ich für die gleichen Jahrestage wie oben, nämlich 1888 Jänner 7., Mai 6., September 3. und Dezember 12. ausführte, gab mir Werte, die ich von je drei zu drei Stunden in Mittel vereinigte und die Mittelwerte hier angebe: Zahl der Planeten 1888 AR Jänner 7. Mai 6. September 3. |Dezember 12. ib 30m 34 29 21 23 4.30 17 47 18 12 7 30 16 27 46 24 10 30 30 44 42 32 13.30 64 36 65 40 16 30 31 23 31 61 1@) - 80 41 15 16 36 22 30 32 44 26 37 Summe 265 265 265 265 Die aus diesen Zahlen abgeleiteten Fourier’schen Reihen sind: I. Reihe 1888 Jänner 7.. . N = 33:12+13°19 cos (a — 245° 39') +10'84 cos 2a— 26 9) + 6:37 cos 80-215 4) + 5:63 cos 4a II. Reihe 1888 Mai6. .. .N = 33:12+ 7.66cos(a — 93 31) + 6:57 cos (2a— 6 57) + 6:11 cos (3a—236 44 ) + 6:38 cos (4a— 180 III. Reihe 1888 September 3. N = 33°12-#18°:02 cos (a —176 2) + 7:65 cos (2?a— 6 38) + 9:11 cos (da—-297 24 ) + 3'88 cos 40 Eigenbewegungen der Fixsterne. rel) IV. Reihe 1888 Dezember 12.N = 33:12-+16°99 cos (a —248° 42') | + 1:25 cos(la— 98 8) + 7:44 cos (da— 5 20) + 2:88 cos 4a. Was zunächst die in diesen Reihen vorkommenden Koeffizienten anlangt, so sollten sie nach der Theorie einander gleich sein. Die auftretenden Unterschiede zufälligen Umständen zuzuschreiben und durch aus diesen entstandene Fehler zu erklären, dürfte nicht schwer fallen. Nimmt man daher die Mittel. werte der Koeffizienten, so folgt schließlich die Reihe N=.83°12 => 18:97 08 (@ —8;) 26558605 (20 55) + 7:16 cos (3a—s,) + 0:19 cos 4a ER ß 0 sah Um sie mit der theoretischen, für IE abgeleiteten zu vergleichen, hat man diese mit einem konstanten Faktor zu multiplizieren und denselben dann so zu bestimmen, daß sein Produkt mit dem Koeffizienten 7, gleich 33:12 wird. Es muß, da die Zahl der Planeten als proportional - aufzufassen ist, N=ZN, Mo + Y cos (a—e) + 7, c0S 2 (a—e) +7, cos 3 (a—e)....] Non 8 2 sein. Die nachstehende Tafel enthält die Werte der Koeffizienten N,n, und N, (natürlich unter der Bedingung N, 1 = 33°12 berechnet) für die Werte Iga= 0:38, 0:39, 0:40, 0:41 und 0:42, denen die ls = 9:62 —9-58 entsprechen. Iga | 0:38 | 0-39 | 0-40 | 0-41 0-42 Mittel Yo 11051 1-0995 1-0942 1:0892 1-0845 | 01 0-4762 04619 0.4482 0.4351 Me 0-1051 00995 0.0942 0.0892 00845 No 14-72 14-35 13-99 13-64 13:29 13-97 Non 3-15 3:00 2-85 27 2-58 6-58 Der aus den tatsächlichen Abzählungen der Planeten abgeleitete Wert der Koeffizienten des ersten Gliedes, 13:97, führt zu Iga =0'4006 als Mittelwert der Distanzen, in denen sich der Schwarm der Planeten um die Sonne bewegt, gegenüber dem oben p. 11 [307] aus den Eigenbewegungen gefundenen Iga = 0:4562, während jedoch der Koeffizient des zweiten Gliedes N,n, auf lg a = 0:15 hinweist. Theorie und Rechnung stehen hier nur bis zum Gliede erster Ordnung in Übereinstimmung. Noch geringer ist die Übereinstimmung in betreff der Winkelgrößen e. Diese sollen mit den ent- sprechenden und in den aus den Bewegungen der Planeten abgeleiteten Reihen vorkommenden identisch sein. Inwieweit dies der Fall ist, zeigt die nachstehende Zusammenstellung, die sich aber bloß auf die Winkel e in den Gliedern erster Ordnung erstreckt. 320 Ss. Oppenheim, Aus den AR Abzählungen | Bewegungen der Sonne der Planeten 1888 Jannenz. 7722922452395 297° 54 299° Mario en 93 31 "56 10 52 Sepierberge 2 169 56 171 Dezember 12.. . . 248 42 274 48 Dal Es scheint daher, als ob die aus den Abzählungen der Planeten für die Rektaszension der Sonne oder die Bewegungsrichtung der Erde gewonnenen Resultate weitaus geringere Genauigkeit besitzen als die aus den Bewegungen berechneten. Der Grund dieser hier auftretenden größeren Differenzen zwischen Theorie und Beobachtung dürfte in mehreren Umständen zu suchen sein. Vorerst ist bei der kleinen Gesamtzahl der Planeten ein Fehler in der Zuweisung derselben zu den einzelnen Rektaszensionsstunden von größerem Einfluß als im Falle der Berechnung des Mittelwertes ihrer geozentrischen Bewegung für jede Stunde. Ferner dürfte die Annahme einer gleichmäßigen Verteilung der Planeten vom heliozentrischen Standpunkt, eine Annahme auf der die theoretische Berechnung der Formel für nz beruht, kaum richtig sein. Endlich wäre noch zu erwähnen, daß für beide hier in Betracht kommende Probleme die Entwicklung der geozentrischen Bewegungen wie der Abzählungen der Planeten in eine Fourier’sche Reihe eine größere Genauigkeit zu erzielen wäre durch eine Teilung nach Längengraden statt nach Rektaszensionsstunden. Denn es ist klar, daß die Bewegung in Deklination größer ist als die in Breite und die Vernachlässigung der ersteren beeinflußt das Resultat offenbar im Sinne einer Vergrößerung der Beobachtungsfehler. Ein bedeutend besseres Ergebnis würde daher eine Ephemeridensammlung der kleinen Planeten liefern, welche eine Darstellung deren geozentrischen Laufes in Länge und Breite statt in Rektaszension und Deklination enthielte. . 87. Die Sternabzählungen. Aus den Angaben Eddington’s! ergeben sich für die Abzählungen der Groombridge-Sterne aus den Deklinationsgrenzen 35— 75° in ihrer Abhängigkeit vom Positionswinkel die nachstehenden Werte. Es sind dies die Summen der Zahlen in den in der Abhandlung Eddington's als 8, C, D,E, Fund G bezeichneten Gebieten. Das Gebiet A, als die Sterne von Deklinationen 75—90° umfassend, wurde nicht in Rechnung genommen. I Positions- Zahl der Sterne im Gebiete Positions- Zahl der Sterne im Gebiete - Summe : Summe winkel winkel SH BR D BE RI 1G: BE EG, D 2 iR G h [ | o—l025 2156 50 14 15 15 112 12 Folie) 49 29 40 0) öl 66 325 45 115 119 24 18 33 83 392 225 22 21 21 32 82 59 233 75 83 100 40 18 41 90 372 299 19 14 22 20 48 64 187 105 39 383 85 19 33 99 348 285 22 14 15 16 30 95 192 135 (4 39 94 44 27 102 388 315 +1 20 15 14 8) 132 241 165 60 37 87 78 32 82 346 345 129 20 16 (7 14 123 319 1 Eddington, l. ce. Monthly Notices 1907, p. 42. Eigenbewegungen der Fixsterne. 321 Aus den in der Kolumne unter »Summe« stehenden Zahlen resultierte die folgende Fourier’sche Entwicklung: N— 310:83 + 94-91 cos(ö — 84° 8') + 39:70 cos (2dö- 733) + 6°40 cos (36— 96 26 ) + 4:97 cos (4Ad-108 33 ) + 7:14 cos (86-307 58 ) + 5'83 cos 66 Zu einer, was die Winkelgrößen anlangt, fast vollständig mit dieser übereinstimmenden neuen Reihe gelangt man aus den Zahlenangaben Eddingston’s! in seiner zweiten Abhandlung, welche sich auf die Eigenbewegungen der Sterne in dem Boss’schen Kataloge stützt. Benützt wurden hiebei nur die Sterne aus den mit VIII—- XVII bezeichneten Gebieten, welche die Deklinationen 0— 36° umfassen. Zahl der Sterne im Gebiete Positions- Smme wisizel VI IX X | xI xur xım | xıv XV xvı | xvu a aa A lea re 03:30 | era 1220, | 17508 InAlser |v.A950 313 45 eo | mess | Sam | alaı | ewen | Bee | eier | aaa Peer 405 75 29-4 | 53:0 | 96-9 | 36:4 | 28-3 | 20-9 | 28-7 | 37.6 | 32.0 | 23-3 386 105 25-3 | 20:0 | 63-0 | 26:3 | 30:0 | 20:7 | 28-7 | a1-6 | 33-0 | 22-4 371 135 28-4 | 24-0 | 52-9 | 90:0 | 55-3 | 39-0 | 36-7 |. 28-0 | 28-9 | 24-7 408 165 Ay | Mer | oma | age | ale | Are | ee | else 7-7 9-3 326 195 6-0 727 | des || Selen Keen. | Auen eren | nlaso 7-4 1-3 209 225 3-0 57 | el en | ee | ao | lee 5-1 4:7 113 255 5-3 1-7 .3 57 87 2-4 | 11-0 | 20-7 50 4-4 7 285 8-3 0-3 .3 2-3 66 Aa 6:0. | 2270 | 1e:o 6-4 76 315 9-3 2-7 3-4 7-0 1-0 1:6 aa | se | ze | Er 90 345 33.0 | 1:0 Pass 8-3 8:6: | 3-6 9-0 oe ee | 5 215 Die aus den Zahlen der letzten Kolumne folgende Fourier’sche Reihe lautet: N = 248:6 +1794cos(ö — 91° 4') + 23:1 cos26—- 632) + 25°2 cos (36— 90 33 ) + 6'8cos (46-217 34 ) + 12:4 cos (8° —298 42 ) + 2'4 cos (66—180 ). Nach der Hypothese der zwei Sternschwärme hätte man die beiden Fourier’schen Entwicklungen so zu deuten: Die ersten, vom einfachen Winkel ö abhängigen Glieder repräsentieren die Bewegungsrichtung der Sonne. Der Positionswinkel, unter dem diese Richtung erscheint, ist, berechnet aus eos((ö -,) = 0 I. Reihe: 2 = 84° 8'—-90°=354° 8' IReihe:e = 917 47907 = 3617 2 1 Eddington, I. c. Monthly Notices, p. 17. Denkschriften der mathematisch-naturw. Kl. LXXXVII. Bd. 322 Ss. Oppenheim, und die diesem Positionswinkel entsprechenden Rektaszensionen des Apex der Sonnenbewegung sind I. Reihe u, = 83527782 907 92647855 Nnkeine:r a, = 3019727 07 Pre Se Die zwei vom doppelten Winkel ö abhängigen Glieder geben die Richtung der relativen Bewegung der beiden Schwärme, zu berechnen aus zu cos (2° —,)=1, daher 26° —-e = 360° I. Reihe se > He35746) NeReihe. © = 1837 16! und die diesen Positionswinkeln entsprechenden Rektaszensionen sind &, = 93° 46 = 93: lol. Beide Resultate stehen sowohl untereinander wie mit denen Eddington’s in sehr guter Überein- stimmung. Ebenso würde nun auch das dritte Glied einen Schwarm repräsentieren, dessen Bewegungs- richtung aus 36 — g, — Vielfachen von 360° zu berechnen wäre, usf. i Doch, wie schon früher erwähnt wurde, ist dieser Hypothese eine neue entgegenzustellen und der Hauptinhalt dieser neuen Anschauung geht dahin, dem System der Fixsterne die gleichen Gesetze in bezug auf die Bewegungen in ihm zuzuschreiben wie dem Schwarm der kleinen Planeten. Darnach müßten als Hauptbedingung die Winkelgrößen in den beiden Reihen die Beziehungsgleichungen Sen, = erfüllen, damit die Entwicklung nicht nach Vielfachen des Winkels ö, sondern der Winkeldifferenz ö —e, in der Form i N=N,+N, eos (ö—e) + N, cos2 ö—-e)+. fortschreitet. Wie weit diese Beziehungsgleichung hier erfüllt ist, zeigt die nachstehende Rechnung, die sich jedoch nur auf die drei ersten Glieder erstreckt: I. Reihe: Bee 8 II. Reihe: sg 4 2e= 1° 33'+180 2=93 46 De. 6,822 180 9a 88.96 26 + 180 ee = 9 35190783 2 S0EE Die Übereinstimmung der berechneten Werte ist auch hier eine sehr gute und eine Entscheidung, welcher Hypothese der Vorzug zu geben sei, darnach heute noch nicht möglich. Der Winkel e selbst bedeutet in dieser zweiten Hypothese den Positionswinkel, unter welchem die Richtung nach dem Zentralpunkt oder Zentralkörper des Systems der Fixsterne zu suchen ist. Im Mittel folgt für ihn InReihe:üte 90T 41% Nereine-3917307 und die zugehörige Rektaszension ist ee N al, während aus den Bewegungen der Groombridge-Sterne (p.17 [313]) im Mittel etwa ayZ= (358° 4' + 1° 3')—= 359° 33" vw | gefunden wurde. Eigenbewegungen der Fixsterne. 322 Das Ergebnis der in dieser Abhandlung niedergelegten Untersuchung läßt sich dahin zusammen- fassen: 1. Die Teilung des ganzen Systems der Fixsterne in einzelne Schwärme mit verschiedenen Bewegungsrichtungen, ebenso wie die Anschauung einer Art Krystallinisch gebauten Raumes, in dem die Geschwindigkeitsausbreitung nach verschiedenen Richtungen eine verschiedene ist, ist zur Erklärung der eigentümlichen in den Spezialbewegungen der Sterne nachgewiesenen Gesetzmäßigkeiten weder not- wendig noch gerechtfertigt. 2. Die harmonische Analyse der Eigenbewegungen der Sterne, sowohl was ihre Größe anlangt, als auch was rein statistische Abzählungen der Sterne im Verhältnisse zum Positionswinkel der Eigen- bewegungen betrifft, führt vielmehr zu der Vorstellung, daß die konstatierten Gesetzmäßigkeiten den gleichen Charakter zeigen wie jene, die sich im geozentrischen Lauf der kleinen Planeten vorfinden. 3. Die Frage jedoch, ob durch diese Vorstellung schon der Beweis dafür erbracht ist, daß so wie die Planeten sich auch die Sterne in geschlossenen Bahnen um einen Zentralkörper oder einen Zentralpunkt bewegen, bleibt noch offen. Sollte die vorliegende Abhandlung eine Anregung zur Lösung dieser Frage gegeben haben, dann hat sie ihren Hauptzweck erreicht. 43 DIE GRÜNE PFLANZENWELT DER HÖHLEN Kibelle DIENEERNERETENZ ZURZESYSITEMENTIKRT MORPEHOLOGIE FUND PBENSIOLOGIE" DER GRÜNEN HÖHLENVEGETATION UNTER BESONDERER BERÜCKSICHTIGUNG IIRES LICHTGENUSSES VON DR- LUDWIG LÄMMERMAYR K. K. GYMNASIALPROFESSOR IN LEOBEN Mit 5 Textfiguren. VORGELEGT IN DER SITZUNG AM 3. FEBRUAR 1911. In absolutem Dunkel ist eine Vegetation grüner Pflanzen, nach unserer Auffassung der Assimilation ausgeschlossen. Für Zalosphaera viridis, diese noch in 20007 Tiefe des Mittelmeeres aufgefundene grüne Alge, nimmt Haeckel an, daß ihr noch das Licht der bathybischen Leuchttiere genüge. Wenn Forel im Genfersee in 60 m Tiefe ein Moos (Thamnium alopecurum var. Lemani) fand, so hat man dabei an durch Strömungen fortgerissene oder untergesunkene, eventuell eine Ruheperiode durchmachende Individuen gedacht, obwohl ich eine Lichtwirkung in dieser Tiefe nicht für ausgeschlossen halte. De Vries, der in den dunklen Räumen der Rotterdamer Wasserleitung nebst Schwefel- und Eisenbakterien auch Pandorina, Volvox und andere Grünalgen fand, denkt an Einschleppung. An diese Beobachtungen anknüpfend, erschien es mir nicht uninteressant, die grüne, in dem oft erstaunlich geringen Genusse eines abgeschwächten Lichtes stehende Vegetation von Höhleneingängen, Stollen, Erdschlünden u. dgl. zum Gegenstande einer eingehenden, vergleichen- den Forschung zu machen, wobei ich mich auf Kerner berufe, der in seinem »Pflanzenleben« (I, p. 372) auf die Pflanzenwelt solcher Lokalitäten aufmerksam macht und ihr lebhaftes Grün hervorhebt. Die Literatur ist sehr arm an solchen Hinweisen. Beck v. Managetta behandelt die Vegetation des 40 m tiefen Trichters, der zur Eishöhle Paradana im Tarnorwaner Walde hinabführt, und führt das Ver- kümmern der Samenpflanzen und Vorherrschen der Moose am Grunde auf die merkliche Schwächung des Tageslichtes mit zunehmender Tiefe zurück, G. A. Perko fand das Ende des zweiten Schlundes der Denkschriften der mathematisch-naturw. Kl. LXXXVII. Bd. 44 326 Dr. L Lämmermayr, Höhle Demnice nächst Markovsina in Istrien in einer Tiefe von 23 m ganz bedeckt von Moosen und Farnkräutern. R. Solla erwähnt Grottenbildungen auf Lampedusa, nicht unähnlich den Karstgrotten, mit dem charakteristischen Vorkommen von Clematis, Geranium Robertianum, Parietaria, wogegen der Efeu an den Wölbungen fehle. Pospichal und Marchesetti geben als in Dolinen oft in großer Tiefe wachsende Farne an: Aspidinum rigidum Sw., Polypodium vulgare L., Scolopendrium vulgare Sm., Asplenium Adiantum nigrum L., Aspidium Filic mas (L.) Sw. J.B. Jack schildert die Lebermoos- vegetation von vier Stollen ober St. Christoph am Arlberge. F. Arnold gibt eine Beschreibung der Moos- vegetation kleiner Kalkhöhlen in Tirol. In Rabenhorst’s Kryptogamenflora (IV. Band) werden Höhlen- formen beziehungsweise Höhlenstandorte einiger Moose ausdrücklich erwähnt. Eine sehr wertvolle Vervollständigung können solche Aufzeichnungen durch Messung der chemischen Lichtintensität (nach der Methode Wiesner’s) und damit des Lichtgenusses der Pflanzen, sowie Feststellung des Einflusses, den das Licht auf die Morphologie und Anatomie derselben nimmt, erfahren. So hat Zukal den Licht- genuß der Flechtenvegetation in einigen Klammen und Höhlen bestimmt und zahlreiche, durch das Licht bedingte anatomische Anpassungserscheinungen dabei nachgewiesen. Wiesner gedenkt in »Lichtgenuß der Pflanzen« p. 134 einer als »Mc. Cartneys Cave« bekannten, trichterförmig nach oben geöffneten Höhle des Yellowstone-Nationalparkes, in welcher er verschiedene kraut- und staudenartige Gewächse, unter anderen Phacelia lencophylla (blühend) antraf, und hebt die euphotometrische Aus- bildung, beziehungsweise Einstellung der Wurzelblätter derselben auf das beschränkte, diffuse Oberlicht hervor. Bei der im Folgenden gegebenen Schilderung der grünen Vegetation von 26 verschiedenen Höhlen- lokalitäten wurde in jedem Falle tunlichst ermittelt: Seehöhe und Lage des Einganges, Gestein, Dimen- sionen der Höhle mindestens innerhalb der von Pflanzen besiedelten Strecke, Bodenbeschaffenheit, Außen- und Innenvegetation, Abstufung des Lichtgenusses im Höhleninnern, photometrischer Charakter der Assimilationsorgane der Innenpflanzen beziehungsweise Orientierung derselben nach Vorder-, Ober-, Unter- licht, Blüten- oder Sporenbildung, Heliotropismus der Stengel, Ergrünen und Ausbildung innerhalb normaler Grenzen oder Etiolement. Auch Beobachtungen über die Temperatur wurden teils aus der Literatur übernommen, teils selbst angestellt. Obwohl ich mir nicht verhehle, daß es noch zahlreicher Höhlenbegehungen aus den verschiedensten Gebieten bedürfen wird, um die Beziehungen der Höhlen- vegetation zu den exogenen Kräften, speziell aber zum Lichte vollständig aufzuklären, glaube ich dennoch die Resultate mehrjähriger Forschung hiemit der Öffentlichkeit übergeben zu können. Die grüne Pflanzenwelt der Höhlen. 327 I. Höhle ım Kaisertale am Reıting nächst Dirnstorf bei Seız (Obersteiermark). Die Höhle liegt in zirka 1200 m Seehöhe im Kalkgestein der rechten Talflanke und hat eine Tiefe von 7'2 m. Der 1'8 m hohe und 2 m breite Eingang liegt gegen Südosten. Anfangs (zirka 2:5 m) gerad- linig verlaufend, biegt die Höhle bald nach Westen um und verschmälert sich beträchtlich. Der ebene feuchte, humusreiche Boden ist reichlich mit tierischen Exkrementen gedüngt. Wenige Schritte talaufwärts beginnt schon die Krummholzregion und wachsen Pflanzen wie: Helleborus niger L., Saxifraga Aizoon Jacg., Rhododendron hirsutum L., Primula Auricula L., nebst anderen, durch Lawinen herabgebrachten alpinen Arten. Unmittelbar vor dem Höhleneingange wachsen: Ein 2 m hoher Strauch von Sambucus nigra L., Rumex alpinus L., Urtica dioica L., in Felsritzen Asplenium trichomanes L. und Asplenium 1 1 Ruta muraria L., bei einem Lichtgenusse von Z = DE bis = (22. V. 1908). Im Höhleninnern wuchsen: In 2 m Tiefe, L= m Sambucus nigra, Urtica dioica, Asplenium trichomanes und Asplenium Ruta muraria, in 4:5 m Tiefe, L = m Urtica dioica, Asplenium trichomanes und Cystopteris fragilis (L.) Bernh. (Pharerogamengrenze). An der Hinterwand der Höhle, woselbst nur diffuses Licht Zutritt hat, wächst bei L= —— nur Asplenium trichomanes mit zum Teile fertilen Wedeln und ungemein zarten, D) [27 sattgrünen, ansehnlichen Fiedern. Das Auftreten von Ruderalpflanzen (Rumex, Urtica) vor, beziehungs- weise in der Höhle beweist, abgesehen von den Exkrementen, daß dieselbe gelegentlich dem Weidevieh als Unterschlupf dient. Bemerkenswert ist das Fehlen der alpinen und subalpinen Arten im Höhlen- innern, sowie die Einförmigkeit, beziehungsweise der geringe Artenreichtum desselben überhaupt. Sowohl die Blätter der Phanerogamen, als auch die Wedel der Farne waren deutlich in eine zur Richtung des Vorderlichtes senkrechte Ebene eingestellt, also euphotometrisch. U. Frauenmauerhöhle beı Eisenerz (Osteingang). Man erreicht von der Station Prebichl aus in dreistündiger Wanderung den Osteingang dieser Höhle. Er durchbricht in 1560 m Höhe die Frauenmauer, ist 7m breit, 6 bis 7 m hoch und liegt von etwa 11” vormittags an im Schatten. Während die Vegetation der weiteren Umgebung den Charakter einer aus alpinen und subalpinen Arten sich zusammensetzenden Felsen- und Getöllhaldentlora trägt, überwiegen am Höhleneingange Pflanzen tieferer Lagen, darunter ausgesprochene Ruderalelemente. Unmittelbare Außenvegetation,beiL = = (15. IX. 1908, 4. VII. 1909, 14, VII. 1909, mittags): Cheno- podium bonus Henricus L., Arabis alpinal., Heliosperma quadrifidum (L.) A. Br., Sisymbrium austriacum Jacq., Sarifraga Aizoon Jacq., Viola biflora L., Adoxa Moschatellina L., Glechoma hederacea L., Cam- panula rotundifolia L.. Euphorbia Cyparissias L., Urtica dioica L., Adenostyles glabra (Vill) DC., Tara- zacıum officinale Wigg., ein nicht näher bestimmtes Gras, Asplenium trichomanes L., Cystopteris fragilis (L.) Bernh., Solorina saccata und Calloplaca elegans (Link) Th. Fr. Der bis 12 m Tiefe ebene Boden ist erdig und stellenweise mit tierischen Exkrementen gedüngt. Dann wird er steinig und fällt, während Höhe und Breite der Höhle sich bedeutend — letztere um mehr als das doppelte — erweitern, erst allmählich, Put: 2398 Dr. L Lämmermayrv, von 61 m Tiefe an aber jäh ab. Bis 4:5 m Tiefe, L=— wachsen am Boden: Urtica dioica, Adoxa Mo- schatellina, Viola biflora, Glechoma hederacea (letztere drei am 4. VII. 1909 auch blühend), nebst Fegatella conica Corda. In 3 m Höhe erblickt. man Cystopteris fragilis in einer Nische der linksseitigen Wand. Bis 1 2 ? Be : 10. Tiefe, Z = Ei dringen vor: Urtica dioica, Adoxa Moschatellina (blühend), links an der Felsenwand Campanula vrotundifolia, Asplenium trichomanes, Cystopteris fragilis und Solorina saccata (Phanero- gamen-Grenze). Die Assimilationsorgane der bisher angeführten Pflanzen reagierten sämtlich deutlich auf Vorder- licht, waıen also euphotometrisch. Nur von Fegatella conica, dessen Thalluslappen im allgemeinen durch Aufwärtskrümmung ihrer Ränder sich ebenfalls annähernd in eine Vertikalebene einzustellen bestrebt waren, waren — in 10 m Tiefe — einige Exemplare streng horizontal dem Boden aufgelagert, obwohl das Vorderlicht daselbst dreimal so stark wie das Oberlicht war. Ich glaube nicht, daß die Unter- schiedsempfindlichkeit, cie sonst so wohlentwickelt und speziell für die Einstellung der Assi- milationsorgane von Höhlenpflanzen in die günstigste fixe Lichtlage so notwendig ist, etwa bei dieser Pflanze gerade gering entwickelt sei. Ihr sonstiges Verhalten spricht durchaus nicht dafür, so daß ich in dem geschilderten Falle vorläufig unbekannte, vielleicht rein zufällige Ursachen annehmen muß. In 15'3 m Tiefe wächst an der Felswand zur Linken nahe der zum Gedächtnisse an den Besuch durch weiland Ihre Majestät Kaiserin Elisabeth im Jahre 1885 eingefügten Mäarmortafel noch Asplenium tricho- manes bi L= si fertil. Von hier an ist die Höhle scheinbar vegetationslos. Doch glaubte ich schon das erste Mal in der damals sehr trockenen Höhle in 37 m Tiefe an der Vorderseite größerer, dem Eingange zugekehrter Felsen einen grünlichen, moosartigen, stark eingetrockneten Überzug wahrgenommen zu haben, der sich nicht ohne wesentliche Beschädigung ablösen ließ und zur näheren Untersuchung daher wenig geeignet erwies. Am 4. VII. 1909 war die Höhle infolge der Schneeschmelze überreich an Sicker- wasser, welches von etwa 15m Tiefe an häufig von der Decke herabtropfte, ja stellenweise sogar in einer kontinuierlichen, kräftigen Traufe herabkam. Hier in 39 m Tiefe, auf einer Felsenkanzel, in der sich die sogenannten »Brunnen«, halbmetertiefe, vom Tropfwasser ausgewaschene Löcher befinden, fand ich an der dem Eingange zugekehrten Seite der Felsen algenartig in der Bahn des abfließenden Wassers ein Moos in sterilen, flachen, sattgrünen Rasen, welche man samt der anhaftenden dünnen Humusschichte leicht ablösen konnte. Dr. Glowacki in Marburg bestimmte es als eine bisher noch nirgends beschriebene Höhlenform von Isopterygium depressum (Bruck) Mitt., welche eine Parallelform zur var. nanım von Isopterygium elegans darstelle. Nach seinem Vorschlage bezeichne ich die Pflanze als: Isopterygium depressum (Bruck) Mitt. var. cavernarum mihi. Die Temperatur in dieser Tiefe der Höhle war erheblich niedriger als am Eingange, beziehungsweise vor der Höhle, die Luft so mit Wasserdampf gesättigt, daß man, im Hintergrunde stehend, den Eingang wie durch einen grauen Dunstschleier sah. An eine genaue Bestimmung der Lichtintensität war unter diesen Verhältnissen — von der gerade am Standorte des Mooses kräftig entwickelten Traufe abgesehen — nicht zu denken. Doch hatte ich vorsichtshalber schon am 15. IX. 1908 hier eine Lichtmessung vor- 1 Be genommen, welche (in 39 m Tiefe) einen Wert von L= on (nach gut übereinstimmenden Beob- achtungen mit Vindobona-Zelloidin-matt, und Bromsilberpapier [Infallible]) ergab. Die atmo- sphärischen Verhältnisse waren damals einer Lichtmessung besonders günstig. Wolkenloser Himmel und der hohe Stand. der Sonne (Mittags) bewirkten eine nahezu völlige Unveränderlichkeit der Lichtintensität (wie Kontrollmessungen ergaben) innerhalb-der; zu den Messungen, in.der ‚Höhle benötigten Zeit. Zweifellos. war -=am 4. 'VIR 1909 ==sdie) Abschwächung>des.Lichtes infolge “der Absorptiondurch die 'Wasserdunsthülle> (von welcher Jauch: die Wärmestrahlen in hohemiMaße "zurückbehalten wurden) Die grüne Pflanzenwelt der Höhlen. 329 fo} eine noch viel weitergehende. Ich verschließe mich keineswegs dem Einwande, daß der obige Wert von Pa möglicherweise zu niedrig, also fehlerhaft sei. Denn einmal ist es wahrscheinlich, daß die ver- 200 [4 wendeten lichtempfindlichen Papiere bei so geringer Beleuchtungsstärke dem Gesetze Jt = J’f nicht mehr genau entsprechen, sondern zu lange Expositionsdauer erfordern, und dann ist nach Wiesner 1 s bei einer über — hinausgehenden Lichtreduktion die spektrale Zusammensetzung des Außen- und 80 Innenlichtes nicht mehr die gleiche, weshalb Bestimmungen des relativen Lichtgenusses unter diesem Werte mit einem kleinen Fehler behaftet sind. Anderseits ist aber eine solche Abschwächung des Lichtes schon mit Rücksicht auf die große Tiefe (rund 40 m) nickt unwahrscheinlich. Bei welch geringen Graden der Beleuchtung aber niedere grüne Pflanzen noch zu existieren ver- mögen, dafür ist das von Forel in 60 m Tiefe des Genfersees auf einer Barre aufgefundene Thamnium alopecurum var. Lemani in einer eigentümlich veränderten Form ein treffliches Beispiel. Sicherlich blieb in dieser Tiefe mit Rücksicht auf die starke Vernichtung des Lichtes beim Durchgange durch die oberen nö BE: ae 1 Wasserschichten (Linsbauer fand im Traunsee in 5 m Tiefe nur mehr eine Lichtintensität von Zr !) die 7 Lichtreduktion hinter dem von mir in dieser Höhle ermittelten Werte nicht zurück. Eine für das Auge auffälligere Vegetation ist von 39 m an nicht mehr zu erblicken, obwohl das Licht bis 61 m reicht. Doch halte ich es auf Grund später gemachter Erfahrungen nicht für ausgeschlossen, daß mir vielleicht am Gestein daselbst angesiedelte Algen entgangen seien. Die nur zehn Arten umfassende Flora des Öst- einganges ist als ärmlich zu bezeichnen. Charakteristisch ist, daß sie ausnahmslos Stauden und fast durchwegs ausgesprochene Schattenpflanzen (Glechoma, Viola, Adoxa, Fegatella) umfaßt, ein Punkt, in welchem, wie noch wiederholt gezeigt werden soll, die Höhlenvegetation mit der Waldboden- vegetation völlig übereinstimmt. Alpine Arten fehlen. Beide Farne waren, bei den ermittelten Licht- intensitäten, in der Höhle fertil. Auch Solorina trug Apothecien. Dagegen waren an Fegatella keinerlei Vermehrungsorgane ersichtlich und die Rasen von /sopterygium steril. Von Adoxa wäre der hohe Stand- ort (nach Sauter in Salzburg nur bis 1300 z) hervorzuheben. Auch für Zsopterygium depressum (Normal- form) gibt Breidler in Steiermark nur 300 bis 1000 m an. In der Höhle herrscht eine nicht unbeträchtliche Luftströmung. Il. Höhle am Häuselberge bei Leoben. Die Südwand des 720 m hohen Häuselberges ist von einer Menge kleiner Spalten und Höhlen durchsetzt. Die geräumigste derselben liest ungefähr 620 m hoch und hat einen gegen Süden gerichteten, 2 m hohen und 6°3 m breiten Eingang bei 6°3 m Tiefe. Der — oft sehr trockene — steinige Boden steigt schwach an, während die Decke sich rasch herabsenkt, so daß man schon in 4 m Tiefe nur mehr gebückt (Höhe I m), in 6m Tiefe nur mehr kriechend (Höhe 50 cm) sich fortbewegen kann. Die Felsen des Portales erhalten stundenlang sehr starkes direktes, der Boden der Höhle bis zu zirka 3 ım Tiefe wenig- stens zeitweilig intensives Sonnenlicht. Außenvegetation am 24. IX. 1908, L = - 2:5 (2% p. m. diffuses Licht): Corylus Avellana L., Berberis vulgaris L., Fragaria vesca L., Rosa canina L., Ribes Grossularia L., Cyclamen europaeum L., Euphorbia Cyparissias L., Centaurea Jacea L., Lactuea muralis (L.) Fres. ferner unmittelbar am Felsen Anemone styriaca Pritzel, Potentilla canlescens L., Asplenium trichomanes E 3 ä 1 En a L., Asplenium Ruta muraria L. In 3:65 m Tiefe, L = — wuchsen: Urtica dioica und Lactuca muralis. In 1 1 1 4m Tiefe, L= ME traf ich Asplenium Ruta muraria; in 45 m Tiefe, L= Er einen Stock von Corylus [9 Avellana mit 12 Blättern und deutlich positiv heliotropischem Stamm (zwei Jahre später war die Pflanze 3830 Dr. L. Lämmermayr, nicht mehr vorhanden, vielleicht zu Feuerungszwecken verwendet), außerdem an der linken Wandreichlich Asplenium trichomanes. In 6'3m Tiefe, L= 3 gediehen neben wenigen fertilen, fast nur junge Exem- plare und jüngste Entwicklungsstadien der ungeschlechtlichen Generation dieses Farnes. Am 14. IX. 1909 fand Ichulns1 772 Meferbei ld >= sa Urtica urens L. Die Assimilationsorgane der angeführten Höhlen- pflanzen waren durchwegs auf Vorderlicht eingestellt, euphotometrisch Die Artenarmut ist wohl zum Teil durch den plötzlichen Abfall der Lichtintensität (von 5 m Tiefe an), zum Teil auch durch die geringe Humusschichte und große Trockenheit erklärlich. Am meisten fiel mir die außerordentliche Verschieden- heit der Wedel von Asplenium trichomanes am Portal der Höhle und im Innern derselben auf. Erstere, der tagsüber sich stark erhitzenden Felswand angeschmiegt, sind ei — Ivon gedrungener Gestalt, klein, derb, fast spröde und dadurch an das südliche Cheilanthes fragrans gemahnend, gelb-, oder braun- \ ; l grün, letztere, der felsigen Höhlenwand oder dem Erdreiche anliegend [bei = a, außerordentlich zart, weich, mit schlaffen, tiefgrünen, Zymenophyllum-artig dünnen Fiedern. Zwischen diesen extremen Licht- und Schattenformen des Höhleneinganges beziehungsweise Hintergrundes liegen die verbindenden Mittel- formen aus dem Verlaufe der Höhle. Die Ausbildung der Wedel dieses ungewöhnlich anpassungsfähigen Farnes kann geradezu als ein Gradmesser der jeweiligen Lichtintensität gelten, indem seine Fiedern bei hohen Intensitätsgraden (dem Maximum des Lichtgenusses der Pflanze) klein, derb, hellgrün sind, mit dem Abnehmen der Beleuchtungsstärke zunächst bis zu einem gewissen Werte derselben (Optimum des Lichtgenusses) an Größe zunehmen (während die Dicke reduziert wird und ein sattgrüner Ton auftritt), bei weiterem Sinken des Lichtgenusses (bis zum Minimum desselben), aber wieder kleiner werden, während ihre zarte Beschaffenheit, die sattgrüne Farbe und Sporenbildung erhalten bleibt. . Wiesner hat eine analoge Beziehung zwischen Fiedergröße und Lichtstärke bei Drymoglossum numu- lariaefolium gefunden. IV. Wildfrauenhöhle bei Gmeingrube (Öbersteiermark). Der Eingang zu dieser Höhle befindet sich im letzten Drittel des von Wolkersdorf auf die 1060 m hohe Friesingwand führenden Steiges in zirka 900 m Höhe. Er ist 2 bis 2:5 m hoch, 3m breit und gegen Nordwesten gelegen. Die Tiefe der Höhle beträgt 13 m. Der Boden, trocken, steinig und bis 10 m eben, steigt dann beträchtlich an, während sich die Breite auf = verschmälert. Interessant ist -- in Anbetracht der geringen Seehöhe — vor der Höhle das Vorkommen von: Gentiana vulgaris (Neilr.), Primnla Auricula L., Achillea Clavenae L., Rhododendron hirsntum L., Arabis alpina L. Dem Eingange zunächst wachsen noch beiL= —— Ülematis alpina (L.) Mill, Erica carnea L., Fragaria vesca L., 2:3 Polygala amara L., Campanula rotundifolia L., Cyclamen europaeum L., Valeriana tripteris L., Lactuca muralis (L). Fres., Asplenium trichomanes L., Phegopteris Robertiana (Hoffm.) A. Br. In 1’2m Tiefe, = Fon (3. X. 1908), wuchsen: Arabis alpina, Myosotis silvatica Hotfm., Asplenium trichomanes. In "4 4m Tiefe, L—= — gedieh Lactuca muralis, Asplenium trichomanes und ein Laubmoos; letztere beide auch [4 noch in 5'2 m Tiefe, wo L= ar, In 8m Tiefe, 7 = stand eine kaum 4cm hohe, stark gelblich 34:5 12] gefärbte Dikotylen-Keimpflanze. In 9:6 m Tiefe, L = waren noch graugrüne Überzüge an der qC Die grüne Pflanzenwelt der Höhlen. 331 Vorderseite von Kalktrümmern, die den Boden bedeckten, zu erblicken. Sie erwiesen sich als Kolonien einzelliger Cyanophyceen. Auch hier läßt offenbar Trockenheit und geringe Humusbildung eine nur kümmerliche Flora im Höhleninnern aufkommen. Das Auftreten der Keimpflanze in 8 m Tiefe ist deswegen bemerkenswert, weil derartige, halb oder ganz etiolierte Pflanzen in der Natur, wie Wiesner betont, nur äußerstselten anzutreffen sind, da sie im Kampfe mit anderen Pflanzen alsbald völlig unterdrückt werden. Danun diese Konkurrenz in Höhlen von vornherein geringer und in vorliegendem Falle auf ein Minimum herabgemindert ist, ist das geschilderte Verhalten der Pflanze immerhin erklärlich. V. Höhle unfern voriger. Wenige Schritte-in westlicher Richtung von voriger Höhle entfernt befindet sich im Kalkgestein eine 2:2 ım tiefe Nische, deren 80 cm breiter und 1:6 m hoher Eingang nach Nordnordwest gerichtet ist. Da ein mächtiger Holzschlag bis unmittelbar an den Fuß der Felsen hier heraufzieht, ist die Vegetation vor der Höhle eine wesentlich andere als im vorigen Falle und besteht im allgemeinen aus: Epilobium hirsutum L., Epilobium montanum L., Petasites niveus (Vill.) Baumg. Asplenium viride Huds., Asple- 4 1 nium trichomanes L., Phegopteris Robertiana (Hoffm.) A. Br., beiL= ee (8.X. 1908, 3° p. m., Schatten). "5 Inslerz Tiefe, Z—= au wuchs zahlreich Zactuca muralis (L.) Fres.,;, knapp hinter dem Eingange erhöht 16 1 ; sich die Höhlendecke auf 2:1 m. Im Höhlenhintergrunde, bei 21m und L= E5 stand ein reich- [077 beblätterter, 1 »z2 hoher Strauch von Sambucus nigra L. nebst Lactuca muralis und unmittelbar an der Felswand Asplenium viride und Phegopteris Robertiana. Der Hollunderstamm wuchs fast gerade auf- wärts, zeigte also keinen merklichen positiven Heliotropismus, während die Blätter desselben, gleich denen der übrigen Höhlenvegetation deutlich enphotometrisch waren. Der Lichtgenuß, bei dem Sambucus nigra hier noch vollkommen normal gedeiht, dürfte dem Minimum desselben schon stark genähert sein, 1 das Wiesner fand, daß im Schatten von Carpinus Betulus bei L—= Er Sambuceus nigra L., Evonymus europaeus und Evonymus verrucosus schon verkümmern (Lichtgenuß der Pflanzen, p. 166). VI. Höhle im Gössgraben bei Leoben. Wenn man von Kaltenbrunn den Gössgraben aufwärts wandert, kommt man nach zirka zehn Minuten an einer im Gneis des Berghanges zur Linken sich öffnenden Kluft vorüber. Der nach Nordwesten gerichtete Eingang liegt in zirka 700 m Seehöhe, ist 16 m hoch, 0:9 m breit und führt 10:5 m weit ins Innere. Dichter Wald der gegenüberliegenden Talflanke beschattet ihn und gestattet dem direkten Sonnen- lichte nur für wenige Augenblicke des Nachmittags Zutritt. Außenvegetation am 2. XI. 1908, L = - Stellaria media L., Rubus Idaeus L., Urtica divica L., Glechoma hederacea L., Epilobium montanum L. Galeopsis Tetrahit L, Lamium maculatum L., Oxalis Acetosella L., Polypodium vulgare L., Aspidium Filix mas L. Sw., Athyrium Filix femina L. Roth, Asplenium trichomanes L. An einer Stelle war letzterer Farn sogar auf der Unterseite einspringender Felsplatten angesiedelt. Ich führe dies ausdrücklich an, weil bis jetzt Fälle von nach Unterlicht orientierten Pflanzen nicht allzuviele bekannt geworden sind, : ee : 1 Trotz der geringen Intensität dieses Unterlichtes L — eo) war der Farn, wenn auch ersichtlich zwerghaft (Fiedern nur 2 mm lang und ebenso breit), so doch sonst normal und reichlich fruchtend entwickelt. Der 332 Dr.L. Lämmermayr, Boden der Kluft ist eben, erdig, feucht und mit Exkrementen gedüngt. In 3:6 m Tiefe, L = an wuchsen am Boden: Glechoma hederacea, Oxalis Acetosella, Urtica dioica, Athyrium Filix femina; in 5'4 m Tiefe, 1 s i N n nur ein Laubmoos und Fegatella conica Cord., welches seine Thalluslappen an den Boden hie und da bedeckenden Steinen und Holzstückchen aufgerichtet hatte und so in eine Ebene senkrecht zur Richtung des Vorderlichtes einzustellen bestrebt war. Auch die Blätter der übrigen Pflanzen waren euphotometrisch. Von hier an bis zum Ende ist die Kluft völlig pflanzenleer und dunkel. VII. Felsspalte am Häuselberge bei Leoben. Wenige Meter unterhalb der in Ill. beschriebenen Höhle liegt eine enge Gesteinsspalte mit 15 m hohem, 0'6 m breitem, nach Süden gerichtetem Eingange, welche sich ungefähr 5 m einwärts erstreckt. Der Boden ist ungemein trocken, felsig und fällt rasch ab. Außenvegetation am 7. XI. 1908, L = r Cornus sangninea L., Berberis vulgaris L., Rosa canina L., Fragaria vesca, Potentilla caulescens L., Viola silvestris Lam., Cyclamen europaeum L., Euphorbia Cyparissias L., Achillea Millefolium L., Solidago Virga aurea L., Zactuca muralis L.., Asplenium trichomanes L. Dabei ist zu berücksichtigen, daß zur Zeit der Messung die in der weiteren Umgebung befindlichen Sträucher schon entlaubt waren. Zur Zeit ihrer vollen Belaubung dürfte das den Höhleneingang und die unmittelbar davor befindlichen Pflanzen treffende Außenlicht sicherlich mindestens auf die Hälfte des angegebenen Wertes herabgesetzt sein und damit auch die Vegetation des Höhleninnern unter wesentlich ungünstigeren Beleuchtungsverhältnissen stehen, als am 7. XI. 1908 ermittelt wurde. Damals fand ich in 0:5 m Tiefe bei L = „gut Aspleninm tricho- manes fertil. Gelegentlich eines zweiten Besuches (14. IX. 1909) fiel mir in dieser Tiefe ein im Vorjahre nicht vorhanden gewesenes spannenhohes, mit nur vier normal geformten, aber außergewöhnlich dünnen, trübgrünen Blättern besetztes Exemplar von Ouercus Robur L. auf. Eine vorgenommene Messung ergab —— r (die Sträucher außen waren noch teilweise belaubt). Ein Jahr später war Ouercus Robur wieder 4 verschwunden. In 1'2 m Tiefe, L= = (7. XI. 1908) fand ich Asplenium trichomanes, ebenso in 22m 1 Re S h Idee, == ET beidemale in sterilen Jugendformen. An einigen Stellen der Seitenwand waren hier 2u 72} auch abgestorbene fiederlose Wedel dieses Farnes zu erblicken. Von 2'2 m an ist die Spalte pflanzenleer. Das Auftreten von Ouercus Robur befremdet zunächst dadurch, daß Bäume dieser Art in ziemlich weitem Umkreise der Spalte nicht vorkommen. Doch ist gerade bei dieser Pflanze eine Verschleppung der Früchte durch Tiere selbst aus weiter Entfernung leicht möglich. Das Verschwinden der Pflanze innerhalb Jahres- trist ist sicherlich darauf zurückzuführen, daß sie hier den größten Teil der Vegetationsperiode hindurch unter Beleuchtungsverhältnissen stand, welche weit unter dem Minimum ihres Lichtgenusses [nach Wiesner L min. = >) bleiben. Darauf weist ja auch ihr entschieden nicht normaler Habitus hin. Derartige zufällig eingeschleppte Pflanzen, welche vom Boden mangels genügender Beleuchtung nur vor- übergehend Besitz ergreifen, dürften in Höhlen nicht so selten anzutreffen sein; doch unterliegt ihre Auffindung begreiflicherweise rein zufälligen Umständen. co (d%) (u) Die grüme Pflanzenwelt der Höhlen. VIH. Höhle oberhalb St. Peter-Freyenstein (Obersteiermark). Zwischen dem oberen Tollinggraben und dem Wallfahrtskirchlein Freyenstein ziehen sich steil abfallende Kalkwände, durch zahlreiche Höhlenbildungen ausgezeichnet, hin, Die im Folgenden zu beschreibende Höhle liest in 720 ım Seehöhe, ist 8'2 m tief und Öffnet ihr 2:5 m hohes, 3:5 m breites Portal nach Südwesten. Der schwach ansteigende Boden ist trocken, steinig, doch einer Humusschichte N nicht entbehrend. An manchen Stellen fällt Tropfwasser von der Decke. Außenvegetation, L = (1. und 22.V. 1909, 2" p.m.) Picea excelsa (Poir) Lk. Larix decidua Mill., Polygonatum verticillatum (L.) All., Corylus Avellana L., Berberis vnlgaris L., Erysimum Pannonicum Cr. Rosa canina L., Crataegus Oxy- acantha L., Amelanchier ovalis Medic., Potentilla erecta (L) Hampe, Chamaebuxus alpestris Spach, Sambucus nigra L., Viburnum Lantana L., Euphorbia Cyparissias L., Taraxacum officinale Wigg, Fegatella conica Cord. und unmittelbar am Felsen Moehringia muscosa L., Sempervivum montanum L. Asplenium trichomanes L., Asplenium Ruta muraria L. 0:9 m einwärts wuchsen, bei L= am Boden ein 0:5 m hoher Strauch von Corylus Avellana, Berberis vulgaris, Laetnca muralis, an der Seiten- wand die charakteristischen Schöpfe der Moehringia muscosa, zum Teil auch von der Höhlendecke Mey | ; ; herabhängend und dann auf Unterlicht B =) eingestellt. Die an der Seitenwand angesiedelten Exem- plare der Pflanze trugen Blüten, welche deutlich in die Lichtrichtung (Vorderlicht) eingestellt waren. In ern Niete, 2 „,gediehen am Boden: Corylus Avellana, Lactuca muralis und Gräser. In 2:2 m Tiefe beobachtete ich an der Decke einen Stock von Asplenium trichomanes, auf Unterlicht 7 = s) einge- 1 stellt, normal entwickelt, fertil. In 2°7 m Tiefe, bi L = Ss wuchs am Boden Sambncus nigra (0°5 m hoch), : : : : 1 : Viburnum Lantana, Asplenium trichomanes. In 5:4 m Tiefe, L= — Lactucamuralis (Phanerogamen- 70 grenze). Zwischen 6'3 m und 7'2m war Asplenium trichomanes häufig, der auch in 8:2 m Tiefe, I -, zum Teil noch fertil, meist aber nur in sterilen Jugendformen auftrat. Bis zu zirka 4m Tiefe A kann direktes Sonnenlicht durch mehrere Stunden im Tage ins Höhleninnere gelangen. Die Vegetations- organe der angeführten Pflanzen waren durchwegs euphotometrisch, die Unterschiede in der Aus- bildung der Wedel von Asplenium trichomanes außen und innen dieselben wie in III. IX. Kluft am Häuselberge bei Leoben. In der schon mehrfach genannten Südwand dieses Berges öffnet sich in zirka 650 m Höhe unter einem überhängenden Blocke der Einstieg in eine dunkle, gleich anfangs stark geneigte, nach wenigen Metern aber geradezu senkrecht ins Innere abstürzende Kluft. Der nach Süden gerichtete, 1'2 m hohe, 2 m breite Eingang wird von einem unmittelbar davor sich erhebenden schütteren Fichtenbestande 1 beschattet. Außenvegetation, L= 2 V. 1909): Carex praecox Schreb., Anemone styriaca Pritzel, Asplenium trichomanes L., Asplenium Ruta murariaL., Phegopteris Robertiana (Hoffm.) A.Br., Hypnum rugosum (Ehrbg.), steril, nebst einer nicht blühenden Sempervivum-Art. Direkt am Eingange, zum Teil i 1 : 5 schon einwärts, bei L= en Asplenium trichomanes und Hypnum rugosum. In 40 cm Tiefe l Denkschriften der mathematisch-naturw. Kl. LXXXVII. Bd. 45 334 Dr.L.Lämmermayr, vegetierten an der linken Wand bei = noch fertile Exemplare von Asplenium trichomanes. In [47 1:Sım Tiefe befanden sich nahe der hinter dem überhängenden Eingange sich wieder aufwölbenden Decke noch mehrere Stöcke dieses Farnes, deren Wedel zumeist abgestorben und fiederlos waren. Wo aber Fiedern noch vorhanden waren, waren dieselben ungemein dünn, durchscheinend, dunkelgrün, sporenlos und von einer von der Normalform stark abweichenden Gestalt. Mehrmals mit Vindobona- Zelloidin, sowie Bromsilberpapier vorgenommene Messungen ergaben einen Lichtgenuß von nicht über . Aber selbst noch näher der Decke und daher bei noch geringerer Beleuchtungsstärke waren cC Jugendstadien dieses Farnes zu beobachten. Direktes Sonnenlicht ist für beide Standorte absolut aus- geschlossen. Die Kluft ist feucht, kalt und im übrigen Verlaufe pflanzenleer. 1 Stationäre Jugendform von Asplenium trichomanes L. (2 een (2), Häuselberg, ix) Natürliche Größe. X. Erdschlund beı Leoben. Der im Gebiete des am linken Murufer streichenden Kohlenzuges intensiv betriebene Bergbau am Münzenberge und im Seegraben hat daselbst im Gelände eine Reihe interessanter Veränderungen, wie Risse, Pingen und Einsturztrichter geschaffen. Es erschien mir nicht uninteressant, auch an diesen Lokalitäten die Veränderungen der Vegetation mit der Abschwächung des ÖOberlichtes zu studieren. Schon früher hatte ich wiederholt wahrgenommen, daß in solchen, oft bis 6m und darüber tiefen Rissen, deren Breite von wenigen Dezimetern bis zu mehreren Metern variiert, eine verhältnismäßig üppige Vegetation, die zumeist aus Sambncus nigra L., Acer Psendoplatanus L., in größerer Tiefe aber hauptsächlich aus Farnen wie: Aspidium Filix mas (L.) Sw., Athyrium Filix femina (L.) Roth, Phegopteris Robertiana (Hoffm.) A.Br., Cystopteris fragilis (L.) Bernh. und Asplenium trichomanes L. besteht, angesiedelt ist. Die meisten dieser Risse und Trichter befinden sich auf einer der Sonnenstrahlung außer- ordentlich exponierten, wenig geneigten Bergwiese in etwa 750 m Seehöhe. Die genannten Farne kommen zwar auch im weiteren Umkreise (im Schutze des Waldes oder von Felsen), nicht aber auf der Wiese selbst vor, da ihnen hier die Beleuchtung zu intensiv ist. Da eine Lichtmessung in den schmalen Rissen unmöglich ist, mußte ich mich bei meinen Untersuchungen auf einen breiteren, seichten Schlund beschränken. Er hatte ungefähr die Form einer Trichterhälfte. Die Tiefe betrug 3 m, der Durchmesser des Randes 4m. Die eine Seite wurde von einer senkrechten Konglomeratwand, die Gegenseite von einer unter 45° geneigten Lehmhalde gebildet. Die Vegetation des Wiesenrückens, beziehungsweise Trichterrandes bestand, beiL= er (31. V. 1909) hauptsächlich aus: Ajuga reptans L., Fragaria vesca L., Genista sagittalis L., Polygala amara L., Sedum acre L., Salvia pratensis L., Trifolium pratense L., Campannula patula L., Euphorbia Cyparissias L., Centaurea Jacea L., vielen Gräsern, vereinzelten Die grüne Pflanzenwelt der Höhlen. 339 zelnten Exemplaren von Larix decidua Mill, Saliv Caprea L., Betula verrucosa Erh. In 1'7m Tiefe, L = — — wuchsen auf der Lehmhalde: Salix Caprea, Tussilago Farfara L.. Taraxacum offici- Di nale Wigg. mit (Salix Caprea ausgenommen) deutlich auf Oberlicht eingestellten euphotometrischen Blättern. In 2:5 m Tiefe, L = G nahe der Konglomeratwand, wuchsen: Verbascum nigrum L., Campa- nula Trachelium L., Athyrium Filix femina (L.) Roth, Cystopteris fragilis, Asplenium trichomanes. Letzterer wuchs auch noch ganz am Grunde bei Z = rn Hier, wo im Konglomeratgestein sich neuerdings enge Risse und Spalten öffnen, herrscht eine merklich tiefere Temperatur. Die Wände dieser abwärts ziehenden Risse sind noch tief hinab mit (nicht erreichbaren) Moosrasen ausgekleidet. XI. Frauenmauerhöhle beı Eisenerz (Westeingang). Der Westeingang dieser Höhle liegt oberhalb der Gsollalpe in 1335 (nach Fugger! 1435) m See- höhe und besteht aus drei ungleich großen Öffnungen. Gegenwartig führt zum Haupteingange eine gut angelegte Holzstiege. Westlich von demselben steht, knapp vor der Holzwand, zwischen ihm und der links davon befindlichen kleineren Öffnung, eine mächtige Fichte. Aus der Außenvegetation hebe ich, Deib— — (14. VII. 1909), hervor: Rosa alpina L., Aconitum Vulparia Rchb., Ranumculus montanus zZ Willd., Rumex alpinus L., Adoxa MoschatellinaL., Valeriana saxatilis L., Valeriana montana L., Cirsium Erisithales (L.) Scop., Adenostyles glabra (Vill.) DC., Centaurea montana L., Cystopteris fragilis (L.) Bernh., an den Felsen Calloplaca elegans (Link) Th. Fr. | m vom Ende des Stiegengeländers entfernt, in ä BA: A 1 : dem schmalen (1:2 m breiten) Felseneinstiege wächst links am Boden bei Z = a Adoxa Moschatellina und Adenostyles glabra; in 3m Entfernung bei lL = 7 Adoxa Moschatellina und Mnium riparium Mitt., in 8 m Tiefe rechts am Felsen: Mwium riparium, Bryum capillare L., Myurella apienlata (Hüb.) Br. eur. 7 a: 1 BR { beipi — 3 ia ll 72 Miete, = ni Aygroamblystegium filicinum in einer Kümmerform. Der Höhlen- 2 eingang erweitert sich nach 8 m Tiefe bedeutend (Breite 6 mn). Hier liegt in 17 m Tiefe ungefähr in der Mitte ein Felsblock, der außer vom Haupteingange auch von der westlichen, tiefer gelegenen Öffnung Licht erhält. Dieser Block ist an seiner reichlich durch Tropfwasser benetzten Vorderseite ganz überzogen mit den glänzend grünen Feilen von Jsopterygium depressum (Bruch. Mitt. in der Normalform 1 N | 3 = is E i [2 =} Die Höhle ist zwar noch 15 m weiter erleuchtet, zeigt aber von 17m Tiefe an keinerlei Vegetation mehr. Der Boden ist bis zu 8m Tiefe humös, dann steinig und frei von Exkrementen. Das Fehlen der Ruderalpflanzen des Osteinganges ist daraus, sowie aus der schwierigeren Zugänglichkeit dieser Seite überhaupt, erklärlich. Immerhin bleibt die Artenarmut und das Aufhören' der Vegetation in viel geringerer Tiefe, beziehungsweise bei weit höheren Intensitäten als am Osteingange auffallend. Vielleicht hängt es mit der Nähe der in 97 m vom Westeingange sich befindenden Eiskammer zusammen. Professor Richter fand am 5. VIII. 1876 die Temperatur in derselben mit + 0:8° GC, im zuführenden Gange zwischen + 9 und + 14° C schwankend. Hervorgehoben sei, daß in den vordersten Teilen des Höhleneinganges die Moos- rasen zumeist noch gemischt, in größerer Tiefe, beziehungsweise bei größerer Lichtabschwächung aber 1 Eishöhlen und Windröhren. Jahresbericht der k. k. Realschule in Salzburg, 1891 bis 1893. 396 Dr. L.Lämmermayr, artenrein sind, was wohl auf eine auslesende Wirkung des Lichtes zurückzuführen sein dürfte. Die Zusammenfassung der botanischen Durchforschung beider Eingänge ergibt, daß von den 644 m der Gesamtlänge der Höhle zirka 40 m im Osten und 17 m im Westen von grünen Pflanzen besiedelt sind. (Ob etwa Algen noch weiter eindringen, muß vorläufig offen bleiben). Der erwähnte westliche Seiten- eingang ist 3:5 m breit, 4m hoch und mündet nach 3m in den Hauptgang ein. Der Boden ist feucht, humös, steigtrasch an und ist reichlich bewachsen mit Mnium riparium, Tortula mucronifolia Schwägr., . 1 } ER: : 3 Fegatella conica Cord., bei L= ES (Mnium riparium fand Breidler um Leoben nur zwischen 600 25 bis 1000 m). XI. Höhle nächst der Handlalm am Polster bei Vordernbereg. Am Wege Prebichl-Handlalm kommt man kurz vor der Handlalm an einer zur Linken im Abhange des Polsters in zirka 1550 m Seehöhe sich öffnenden Nische vorüber. Ihre Tiefe beträgt 6 an. Der 4 m hohe und 6 m breite Eingang Öffnet sich nach Südosten. Der mäßig ansteigende Boden ist humös, 1 2.6 dioica L. (dominierend), Anemone narcissiflora L., Pedicularis foliosa L., Adenostyles glabra (V ill.) DC, die den Eingang flankierenden Felsen sind reichlich mit Dermatocarpon miniatum (L.) Mann (= Endo- sehr feucht und mit Ziegenexkrementen übersät. Außenvegetation, L= (14. VII. 1909): Urtica carpon miniatum Körb). mit der Varietät complicatum Sw. bewachsen. In 3m Tiefe L = wachsen Urtica dioica und Cystopteris fragilis, erstere dominierend. In 4m Tiefe ZL = = wuchs nebst vorigen beiden Oxyrhynchium praelongum (L.) Warnst. (= Eurynchium praelongum (L.) Hedw. Br. eur., sowie ein Stock von Adenostyles glabra, dessen Verhalten lebhaft an eine lichthungerige Zimmerpflanze oder einen zu Demonstrationszwecken aufgestellten heliotropischen Versuch erinnerte. Seine Stengel waren nämlich streng horizontal, die Blattspreiten aber genau vertikal eingestellt, zeigten also positiven Heliotropismus beziehungsweise euphotometrischen Charakter in besonders deutlicher Ausprägung. 1 ; 3 In 6m Tiefe L= 35 wucherten an den triefend nassen Wänden Oxyrhynchium praelongum und Mnium rostratum Schrad. (Letzteres ist Kosmopolit, ersteres steigt selten über 530 m an.) XIH. Kreidenluke im kleinen Priel bei Hinterstoder (Oberösterreich). Nächst dem als »Stromboding« bekannten Falle der Steyr liegt 70 m über dem Flusse in zirka 650 1m Seehöhe das gegen Nordosten gewendete, zirka 5 m hohe und zirka 11 m breite Portal dieser Höhle. Nach 16m Tiefe verengt sich dieselbe auf 6 m, in 30 m Tiefe auf 5 m Breite. Der sehr unebene, steinige humusarme Boden steigt allmählich an. Zahlreiche Mulden im ersten Drittel der Höhle bergen Wasser- tümpel, in denen faulende Pflanzenteile schwimmen. Aus der Höhle strömt nämlich zeitweilig Überfall- wasser. »Unter der Höhle« sagt Dr. Hoffer, »dicht über dem Niveau der Steyr, mündet der Schwarzbach; nach sehr heftigen Gewittern genügt der angeschwollenen Wassermasse dieser Ausfluß nicht mehr; da strömt sie auch aus der höher gelegenen Kreidenluke heraus.« Außenvegetation, L= BER (5. IX. 1909): Aconitum Vulparia Rchb. Agnilegia vulgaris L., 3-5 9) Gentiana asclepiadea L., Campanula votundifolia L., Valeriana montanaL., Adenostyles glabra (V ill.) DC., Asplenium trichomanes L., Asplenium viride Huds., Cystopteris fragilis (L.) Bernh., Phegopteris Rober- : Er 5 1 tiana (Hoffm.)A.Br., Fegatella conica Cord., sowie Gräser und Moose. In 2:7 m Tiefe, L= —— wuchsen: Die griine Pflanzenwelt der Höhlen. 337 Aquilegia vulgaris, Aconitum Vulparia, Campannla rotundifolia, eine Crucifere mit Früchten, Phegopteris 1 ER 5 ER Robertiana; in 4:5 m Tiefe, L= er Aguilegia vulgaris, Adenostyles glabra, Campannla rotundifolia; in 8S:Im Tiefe, L—= — Cystopteris fragilis, Asplenium trichomanes fertil, Timmia bavarica Hessl; in 10 Doz Nete, 7. = 3 Cystopteris fragilis, Fegatella conica, Timmia bavarica,; in 16'2 m Tiefe, L= Rn 30 {8 Asplenium viride (fertil), Cystopteris fragtlis (steril); in 216 m Tiefe, L = = Aspleniumtrichomanes und 6 x 2 ; 1 Asplenium viride (beide steril), sowie Neckera complanata (L.) Hüb.; in 29:7 m Tiefe, L= —— wuchs Isopterygium depressum (Bruch.) Mill., meiner Höhlenform aus der Frauenmauer stark genähert. Grüner Anflug auf der Vorderseite von Felsen deutete auf Algen. Das Licht reicht bis 48 m. XIV. Stollen am Münzenberge beı Leoben. Vergleichsweise nahm ich auch in einem Stollen des Braunkohlenbaues daselbst Lichtgenuß- bestimmungen ‚vor. Das Mundloch liegt in zirka 680 m Seehöhe, ist 1:4 m Koch und 1:7 m breit. Vor- 3 : 1 : gelagerter Wald beschattet es beträchtlich. Außenvegetation, L= — (13.IX. 1909): Fragaria vescaL., J Galeopsis Tetrahit L., Rumex Acetosa L., Chamaenerium angustifolium (L). Scop., Achillea MillefoliumL. Knautia arvensis (L.) Coult., Senecio nemorensis L., Centaurea Jacea L., Solidago Virga aurea L., Tara- zacum officinale Wigg. Unmittelbar am Eingange, ZL= — wuchs Chamaenerium angustifolium, Rumex 12 2 Acetosa sowie Gräser, letztere auch bis 80 cm einwärts, wo L= — .. In I m Tiefe wuchs auf vermodern- 16 1 dem Holzgebälk des Stollenvorbaues (durch den auch von oben Licht eintreten konnte) beiil = Tr Mnium vostratum Schrad. Zwischen 1 bis 2 m, woselbst die eigentliche Stollenzimmerung beginnt und 1 1 nur Vorderlicht Zutritt hat, bedeckt den Boden eine grüne Erdalge [# == zZ = ss) desgleichen zwischen 1 1 2 bis 3m Tiefe [2 — a a) ‚da und dort erscheint auch spärlicher Grasanflug. Auch in 35 m Niere 1 = = tritt noch diese Erdalge auf. Von da an — das Licht reicht bis 14 m Tiefe — sind Pilze an der Zimmerung die einzige Vegetation. Der Boden ist erdig und feucht. XV. Felskluft nächst der Pampichlerwarte bei Leoben. Unterhalb derselben zieht eine Kluft etwa 8 m tief ins Gestein. Der nach Norden gerichtete Eingang ist 4A m breit und liegt in zirka 630 m Seehöhe. Die Seitenwände schließen erst weiter einwärts zusammen, so daß eine Strecke lang auch von oben das Licht Zutritt hat. Obwohl das Vorderlicht durch vorgelagerten Wald stark geschwächt wird, übertrifft es doch bedeutend die Stärke des Oberlichtes. Der Boden ist trocken, steinig, humusarm und steigt erheblich an. ’ 17, > ; { SuM af Auhlemiveoiebanlommer, Es (20. IX. 1909): Geranium Robertianum L., Urtica dioica L., Lactuca muralis (L.) Fres., Polypodium vulgare L., Asplenium trichomanes L. In 3m Tiefe, L= En wachsen 338 Dr. L.Lämmermayr, 2 \ nr, ; Ä ; { 1 Geranium Robertianum, Urtica dioica, Lactuca muralis, Asplenium trichomanes. Am Ende beiL= — 72 kommt nur mehr Asplenium trichomanes, jedoch noch sehr üppig, mit großfiederigen, sattgrünen, reichlich fruchtenden Wedeln vor. Geranium Robertianum dringt hier tiefer ein, als dem von Wiesner nach Beob- achtungen in Friesach (Kärnten, 637 m) aufgestellten Minimum des Lichtgenusses dieser Pflanze r Zu (min —= = entspricht. Doch habe ich anderorts die Pflanze auch noch bei geringeren Intensitäten blühend angetroffen. XVI. Höhle oberhalb Schloß Freyenstein (Steiermark). Zur Linken dieses im Eingange des oberen Tollinggrabens liegenden Schlößchens ragen steile Kalkfelsen auf, welche dem in VIII genannten Höhenzuge angehören. Dort befindet sich in 750 m Höhe der gegen Süden gerichtete 9 m breite, 3 m hohe Eingang einer Höhle von 10°4 m Tiefe. _ Hinter dem Portale steigt die Höhe auf 5 m. Der Boden, bis 6 m Tiefe humös, steigt nach 4 m stark an. Stellenweise tropft Wasser von der Decke. "Außenvegetation, L = - (25. IX. 1909): Corylas Avellana L., Berberis vulgaris L., Erysimum Pannonicum Cr., Polygonatum verticillatum (L.) All, Cyclamen europaeum L., Salvia glutinosa L., Verbascum nigrum L, Campanula rapunculoides L., Reseda lıtea L., Lonicera Xylosteum L., Euphorbia Cyparissias L., Sambucus nigra L., Achillea Millefolium_L., Lactuca muralis (L.) ; : A 1 3 Fres., Asplenium trichomanes L. In 1'2 m Tiefe, L = Ei wuchsen an der rechten Wand Asplenium ; RN i 1 RE % trichomanes und Asplenium Ruta muraria; in 2 m Tiefe, L= — zwei 0:5 m hohe Sträucher von Saım- 6) bucus nigra, reich beblättert, Lonicera Xylosteum (beerentragend), Lactuca muralis (blühend), Taraxacum officinale Wigg., an Steinen Isopterygium depressum (Bruch) Mitt. und links an der Wand Asplenium 2 1 1 3 ns 1 trichomanes; in 4m Tiefe, L= — — — Lactuca muralis (blühend), Rubus Idaeus L, dessen Zweige 25 und Blätter größtenteils flach am Boden ausgebreitet waren (der hier stark ansteigt), Urtica dioica, Asple- nium trichomanes und Isopterygium depressum; in Sm Tiefe waren zahlreiche Jugendformen von x 1 il - : Asplenium trichomanes angesiedelt. In 6 m Tiefe, L = a stand Lactuca muralis (Phanero- ° \ 1 gamengrenze), an der rechten Wand Asplenium trichomanes; in 6:6 m Tiefe, L = a gedieh nur 15 mehr Asplenium trichomanes, meist steril, und Zsopterygium depressum. An der Höhlendecke war in 1 m f 1 Tiefe ein Exemplar von Asplenium trichomanes, auf Unterlicht 2 == nn eingestellt, fertil, ange- 1 siedelt. Blätter und Wedel sämtlicher anderer Innenpflanzen waren genau nach dem Vorderlichte orientiert und euphotometrisch, die Unterschiede in der Ausbildung der Wedel von Asplenium trichomanes außen und innen dieselben wie in Ill. und VII. XVII. Höhle östlich voriger. Östlich voriger Höhle und wenig tiefer als dieselbe liegt eine zweite, 15 m tiefe, deren 2 m hoher und ebenso breiter Eingang gleichfalls nach Süden gewendet ist. Vor demselben stehen zwei mächtige Fichten, ein mannshoher Hollunderstrauch, Berberitzen und Tollkirschen, wodurch das den Eingang 1 1 E treffende Außenlicht stark geschwächt wird. Außenvegetation, L= ee (25. IX. 1909): Außer Die grüme Pflanzenwelt der Höhlen. 339 den eben genannten noch Salvia glutinosa L., Campanula rapunculoides, Erysimum Pannonicum Cr., an der Felswand Moehringia muscosa L., Asplenium trichomanes L., Asplenium Ruta muraria L. Der Hollunderstrauch wurzelt schon in der Höhle (in 1:5 m Tiefe), aber seine armdicken Äste sind horizontal aus derselben 2 m weit herausgebogen. Vertikale, schwache Äste sind zwar vorhanden, aber abgestorben. Die meisten Tollkirschenzweige liegen dem Boden an, — ein ungewohnter Anblick, aber erklärlich, da ihnen das Vorderlicht zu schwach ist und sie sich nach dem ihnen von einem größeren Himmelsaus- schnitte über ihnen zufließenden Oberlichte orientieren. Ein derartiges Verhalten ist speziell bei Pflanzen am Fuße hoher Felswände, die von einer gegenüber liegenden Waldlisiere u. dgl. beschattet werden, häufig zu beobachten. Die Tollkirschenblätter waren — durch Drehung der Internodien — zweizeilig angeordnet und so in eine Horizontalebene gebracht. (Gentiana asclepiadea L. zeigt im Waldschatten das- selbe.) Die Tollkirschen trugen reichlich Früchte und zum Teil auch noch Blüten. In 2 m Tiefe, L= — 20 wächst reichlich Stellaria media L. (blühend), außerdem Lactuca muralis, ein niedriger Strauch von 1 ; 5 : Berberis vulgaris und Cystopteris fragilis. In 4m Tiefe, L= a erreichen die Phanerogamen mit Lactuca muralis ihre Grenze. In 8 m Tiefe beschränkt sich die Vegetation auf einen grünen Anflug an der Lichtseite von Gesteins- trümmern (Algen), der auch in 13 m Tiefe noch auftritt, woselbst die Lichtintensität nicht über beträgt. XVIH. Drachenhöhle bei Mixnitz (Steiermark). Diese Höhle liegt 1!/, Stunden oberhalb Mixnitz in 950 m Seehöhe in der Westwand des Rötel- stein. Von dem gewaltigen, zirka 8 m hohen und 15 m breiten Portal zieht die Höhle 117 m in gerader Richtung einwärts, worauf sie nach rechts umbiegt. Soweit reicht auch das Licht. Höhe und Breite bleiben ziemlich konstant, nur letztere erweitert sich in 36 m Tiefe auf etwa 18 m, um dann wieder abzunehmen. Der Boden steigt nur ganz allmählich an. Den Höhleneingang beschatten vier mächtige Fichten nebst niedrigeren Buchen, Bergahornen und Haselsträuchern, sowie eine reiche Staudenvegetation. Außen- 1 eloteratton, — 5 diffuses Licht (13. X. 1909): Urtica dioical., Rubus Idaeus L., Chenopodium bonus Henricus L., Chelidonium maius L., Aegopodium Podagraria L., Chaerophyllum aureum L., Geranium Robertianum L., Senecio nemorensis L., Arctium Lappa L., Taraxacum officinale Wigg., davon Rubus und Urtica in nahezu mannshohen Exemplaren. Vereinzelt treten auch Derberis vulgaris L. und Acer : 1 Psendoplatanus auf. Bıs zu 2°7 m Tiefe, L = = gehen alle angeführten Pflanzen, Acer Pseudoplatanus 1 ausgenommen. Zwischen 2'7 m und 7'2 m naseise: Jo, =) wachsen am Boden: Aegopodium Poda- graria, Chaerophyllum aureum, Bupleurum falcatum L., Peltaria alliacea L., Campannla Trachelium L., Geranium Robertianum L., Berberis vulgaris, Urtica dioica, Taraxacum officinale, Arctium Lappa, Senecio nemorensis, Achillea Millefolium, davon Peltaria, Campannla, Urtica, Senecio in noch 1 m hohen Exemplaren; an der rechtsseitigen Felswand wachsen: Geranium Robertianum, Lactuca muralis, Cystop- teris fragilis, Asplenium trichomanes, Asplenium Ruta muraria, Phegopteris Robertiana, Eurynchium striatulum (Spruce) Br. eur, Neckera complanata (L.) Hüb,., links vorzugsweise blühende Moehringia muscosa-Büsche. Bis zu 10:8 m Tiefe, L = — dringen ein: Urtica dioica, Chelidonium maius, Gera- 24 nium Robertianum, Stellaria media, Campanula Trachelium, Senecio nemorensis, Cirsium Erisithales (L.) Scop., Aegopodium Podagraria, Berberis vulgaris (2 m hoch), eine Trifoliumspezies, Cystopteris fragilis, 340 Dr. L. Lämmermayr, Asplenium trichomanes, rechts an den Felsen eine üppige Moosvegetation von: Neckera Besseri (Lob.) Jur., Eurynchium praelongum (L.) Hedw. Br. eur., Anomodon viticulosus (L.) Hook u. Tayl., Madotheca N 1 N platyphylla (Lebermoos). Zwischen 10°8 m und 153 m [wosabst 1 = wuchsen: Rosa caninaL. (ein Stock mit 7 Blättern, ohne Früchte), Stellaria media, Geranium Robertianum, Urtica dioica, Ranun- culus Sardous Cr., Campanula Trachelium, Senecio nemorensis, Campannla rotundifolia L. (mit beiderlei Blättern), Cystopteris fragilis, Asplenium trichomanes, sowie in 15'3 m Tiefe selbst an der linken Fels- wand: Anomodon viticulosus und Madotheca platyphylla. Alle bisher angeführten Arten der Phanerogamen und Farne blühten oder fruchteten; die Moose dagegen waren sämtlich steril. Vereinzelte Stauden von Senecio waren auch hier noch 1 »n hoch. A 1 RE ; ä Zwischen 15'3 m und 19:8 m [wo a = wuchsen: Urtica dioica, Geranium Robertianum, 47 Lactuca muralis, Senecio nemorensis (letztere beide bei 19 m noch blühend); links, an feuchten Stellen des Bodens (Tropfwasser!) vegetierte massenhaft Fegatella conica Cord., an den Felsen dieser Seite Asplenium trichomanes, Neckera Besseri, Gymnostomum rupestre, Anomodon viticnlosus. In 216m Tiefe, 1 L = — waren noch immer blühende Exemplare von Geranium Robertianum, auch Stellaria media o4 (fruchtend) anzutreffen, wogegen Lactuca muralis, Senecio nemorensis, Urtica dioica zwar noch gut vegetierten, aber keine Blüten mehr hervorbrachten. Zwischen 21:6 und 27 m war der Boden fast vegetationslos, doch trugen die Seitenwände Farne und Moose: Asplenium trichomanes, Cystopteris IE 1 ; fragilis Fegatella conica. In 27 m Tiefe L = en stand ein nicht blühendes Exemplar von Lactuca mauralis mit vier Blättern, an Steinen wuchsen Cystopteris fragilis und Isopterygium depressum (Bruch) Mitt. (Übergang zur Höhlenform). Zwischen 27 und 31 m stand eine junge Pflanze von Geranium 1 Robertianum mit zwei Keim- und 3 Stengelblättern. Zwischen 31 und 35 m [wosest Tr | fand ich Neckera Besseri und Plagiochila interrupta (Nees.) Dum. In 36 m Tiefe wuchs Cystopteris fragilis, sehr zart und steril. Zwischen 36 und 40 m wuchsen: Fegatella conica, Cystopteris fragilis, Asplenium trichomanes (zum Teil fertil). In 41:5 m Tiefe, L = _- gedieh Fegatella conica, Asplenium trichomanes 7 : (steril) und Isopterygium depressum Bruch.) Mill. (Übergangsform). In 49 m Tiefe fand ich ein ver- ; { 1 kümmertes steriles Exemplar von Asplenium trichomanes. In 56 m Tiefe L = Er (?2) wuchsen mehrere 13 zum Teil abgestorbene Stöcke dieses Farnes an der rechtsseitigen Felswand, daneben auch sterile Jugend- formen desselben, sowie /sopterygium depressum (Bruch.) Mill. var. cavernarum. In 65 m Tiefe trugen Gesteinsblöcke an ihrer Vorderseite grüne Anflüge, die auch in 87 m Tiefe noch auftraten. In 65 m Tiefe war nach einer Expositionszeit, welcher eine Intensität von etwa (?) entsprach, der Vergleichston 800 noch immer nicht erreicht. Diese Oberflächenvegetation der Felsen bestand aus einzelligen Algen (Cyanophyceen: Gloeocapsa?). Das Licht reicht bis 117 m. Die Grenze der normalen Entwicklung der Phanerogamen liegt in 27 m Tiefe bei L = = |Geranium Robertianum in 31 m Tiefe bei = 2 ist wohl nicht weiter entwicklungsfähig). Der Höhlenboden wird besonders in weiterer Ent- 180 ' fernung vom Eingange, von rotbraunem Höhlenlehm gebildet, in dem sich stellenweise durch Tropf- wasser verursachte seichte Gruben befinden. Die Seitenwände sind sehr feucht. Zukal fand, wie schon erwähnt, »etwa fünf Schritte links vom Eingange das Gestein stellenweise mit einer Trentepohlia-Art Die grüme Pflanzenwelt der Höhlen. 841 überzogen, auf welcher nesterförmig die Asens-Form von »Opegrapha rupestris var. dolomitica, bei = e2 aufsaß«, und schätzt darnach das Minimum des Lichtgenusses exogener Flechten auf etwa 96 Kan, Die Vegetation der Drachenhöhle ist mit 34 Arten grüner Pflanzen (21 Phanerogamen, 100 vier Farne, sieben Laubmoose, zwei Lebermoose, Algen und Flechten nicht gerechnet) als ungewöhnlich reichhaltig zu bezeichnen. Der euphotometrische Charakter der Assimilationsorgane war durchwegs deutlich ausgeprägt. XIX. Höhle in der Tranıng nächst Friedauwerk bei Vordernberg. In dem zwischen Klamm und Silbersberg gelegenen Graben der »Traning« befindet sich in zirka 900 m Höhe eine kleine Höhle im Kalkgestein. Der 4:5 m hohe, 6 ,n breite Eingang liegt gegen Siiden. Die Tiefe beträgt 10 m. In 6 m Tiefe verringert sich Höhe und Breite auf je 2 ın, in 8 m Tiefe liegt 1 Jo vulgaris L., Anemone Pulsatilla L., Urtica dioica L., Fragaria vesca L., Rosa canina L., Rumex Acetosa L, Sarifraga Aizoon Jacgq., Saxifraga Burseriana L., Erica carnea L., Sempervivum montanum L., Arctium Lappa L., Asplenium trichomanes L., Asplenium Ruta muraria L., Gräsern, und in etwas die Höhlendecke nur mehr 1m über dem Boden. Außenvegetation, L = (4. V. 1910): Berberis 5 i 1 : größerer Entfernung auch Helleborus niger L. Bis 2 m Tiefe, L = mes wuchsen am Boden: Fragaria vesca, Rubus Idaens, Rumex Acetosa, Urtica dioica, Arctium Lappa, Lactuca muralis, sowie Gräser; an der linken Wand Asplenium trichomanes, rechts eine Mnium-Art und Fegatella conica. Bis 4 m Tiefe, = —, dringen ein: Urtica dioica, Campanula rapumcenloides L., Arctium Lappa, Cystopteris fragilis 7 .‘ (am Boden), links an der Wand Sedum album (später blühend gefunden), Lactuca muralis, Asplenium trichomanes, rechts Asplenium Ruta muraria und Mnium. Die Höhlendecke zeigte in dieser Tiefe einen 1 grünen Anflug (Algen?). Bis 6m, L= vB fand ich'’am Boden: Urtica dioica, Stellaria media (blühend), 747 Cirsium arvense Scop., Lactuca muralis, links an der Wand Asplenium trichomanes, Asplenium viride, Solorina saccata. Bis 8 m Tiefe, L = 33 gedeiht Zactuca muralis, Urtica dioica, Asplenium trichomanes, Solorina saccata; ebenso sind diese Pflanzen nebst Cystopteris fragilis und Fegatella conica am Höhlen- 1 5 ende beilL = 25 zu finden. Der Boden ist trocken, eben, humös. An einer Stelle der Decke wächst Asplenium trichomanes, auf Unterlicht [# — eingestellt, fertil. Einer meiner Schüler und Begleiter auf meinen Höhlenexkursionen, der die Höhle im September 1910 wieder aufsuchte, fand vor dem Ein- gange auch Asperula cynanchica L., Cynanchum Vincetoxicum (L.) R. Br. nebst hohem Graswuchse. In 3m Tiefe fand er in einer geraden Linie quer durch die Höhle zahlreiche 1 m hohe Disteln, Cirsium arvense, gegen den Eingang unter 45 bis 50° (von der Vertikalen aus gerechnet) geneigt. In 4m Tiefe betrug dieser Winkel 50°, in 6 m 60 bis 75°; noch tiefer rückwärts stehende Disteln lagen direkt dem Boden an. Arctinm Lappa in 4 m Tiefe trug damals reichlich Früchte. Zwischen 4 und 5 m wuchs Rubus Idaeus (*/, m hoch), zwischen 6 und 7 m Sambucus nigra und Lactuca muralis, blühend. Cirsium arvense zeigt hier sehr schön den mit abnehmender Beleuchtungsstärke bei einseitiger Lichtzufuhr immer Denkschriften der mathematisch-naturw. Kl. LXXXVII. Bd. 46 342 Dr.L. Lämmermayr, stärker werdenden positiven Heliotropismus der Stengel. Für Sedum album hat Wiesner in Ä 1 3 5 : Friesach als normalen Lichtgenuß Z= 1 — in ermittelt; bis = vegetiert die Pflanze, ohne zu blühen: anomales Minimum). XX. Höhle südöstlich voriger. Unfern voriger liegt eine 2 m breite, 1 m hohe, 8-5 m tiefe Spalte, gleichfalls gegen Süden offen. 1 Außenvegetation, L= (4. V. 1910): Juniperus communis L., Anemone Pulsatilla, Rosa canina L., Rubus Idaeus L., Fragaria vesca L., Astragalus glycyphyllos L., Globnlaria cordifolia L., Erica carnea L., Sarifraga Aizoon Jacq., Primula Auricula L., Euphorbia Cyparissias L., Chamaebuzus alpestris Spach., Lactuca muralis (L.) Fres., Achillea Millefolium L,, Taraxacum officinale Wigg., Sesleria coerulea (L.) Host., Asplenium trichomanes L., Asplenium Ruta muraria L. Bis Im Tiefe, == IR wachsen: Campanula rapuncnloides L., Lactuca muralis, Asplenium trichomanes; bis 2 m Tiefe, L= —: Re) Lactnca muralis, Urtica dioica, Geranium Robertianum, Euphorbia Oyparissias, Asplenium tiichomanes, 1 Cystopteris fragilis; in 3m Tiefe, L = T wachsen: Geranium Robertianum, Cystopteris fragilis, Fega- tella conica; in 4 m Tiefe, L= BE nur Asplenium trichomanes und Isopterygium depressum (Bruch)Mitt. 2 Bei 4:5 m war die linke Seitenwand durch Tropfwasser sehr feucht, in welchem eine spangrüne Gallerte von Algen ' "9 m über dem Boden Z = oe) herabhing. In 5 m Tiefe, L = = wuchs am Boden /sop- terygium depressum;, in 7 m Tiefe, L= —_—— bedeckte das Erdreich ein spangrüner, pulveriger Überzug von vorläufig unbestimmter Natur. Mein früher erwähnter Begleiter fand im September 1910 vor dem Eingange Bupleurum falcatum L. und Alectorolophus minor (Ehr.) Wimm. et Grab,., 1'5 m einwärts am Höhlenboden Chamaenerium angnstifolinm (L.) Scop., Asperula cynanchica L., sowie zwei Exem- plare einer Orobanche-Artt. XXI Odelsteinhöhle bei Johnsbach (Steiermark). Der Höhleneingang liegt in zirka 1100 m Seehöhe gegen Südosten, ist 1'8m hoch und 2 m breit; nach 3:3 m Tiefe ist eine Tür (Lattengerüst) eingebaut; knapp vor dem Eingange führt ein Lawinengang zu Tal. Außenvegetation = = (15. V. 1910), an den Felsen: Asplenium trichomanes L., Lencodon 747 scinroides (L.) Schwägr., Encalypta vulgaris Hoffm. (fertil) und Gräser; im Lawinengange: Petasites nivens (Vill.) Baumg., Cardamine trifolia L., Mercurialis perennis L. Knapp vor dem Eingange wachsen 1 am Boden Zamium maculatum L. und Urtica dioica. 1 m einwärts der Wölbung, L = ı Urtica / 1 1 5 dioica, Arabis sp., an der Decke 18 — en) ein Moos; 2 m einwärts, L = a 3m vom Eingange 1 entfernt, wuchs an der Decke das eben erwähnte Moos, welches auch in einem hier etwa 4 m aufwärts Y N \ £ ziehenden Kamin bis zu 2:5 m Höhe angesiedelt war ı I Sn am Boden in 822%: Tiefe, Z = N ‚ Urtica dioica. Zwischen 4 bis 5 m Tiefe, also bereits hinter der erwähnten Tür, bei L= = - 60 Die grüme Pflanzenwelt der Höhlen. 343 und zeigte sich derselbe spangrüne Überzug am Boden wie in XX, und trat auch in 6 m Tiefe, —— auf; gleichzeitig, in Ritzen der rechtsseitigen Felswand, ein Laubmoos. In 10 ın Tiefe waren 800 nur mehr graugrüne Flecken an der Vorderseite von Steinen zu erkennen, bei einer unbestimmten Licht- intensität. Der Boden ist bis 6 m erdig, feucht, eben, fällt nach 20 m merklich. Das Licht reicht bis etwa 30 ın. XXII. Höhle auf der Klamm beı Vordernberg. Im Zuge der Klamm liegt in zirka 1100 m Seehöhe das 6°5 m breite, 4m hohe Portal einer 20 m 3 . 1 tiefen Höhle, gegen Südwesten gerichtet. Außenvegetation, Z = ame (18. V. 1910): Carex praecox Jo Schreb., Pinus montana Mill. Helleborus niger L., Juniperus commaunis L., Chelidonium maius L., Fragaria vesca L., Rosa eanina L., Potentilla Clusiana Jacgq., Astragalıs glycyphyllos L., Campanıla rapunculoides L., Primula Auricnla L., Gentiana vulgaris Neilr., Erica carnea L., Mercurialis perennis L., Myosotis silvatica Hoffm., Rhodothammus Chamaecistus (L.) Rehb., Bupleurum falcatum L., Urtica dioicaL., Arctinm Lappa L., Cirsium arvense Scop., Asplenium trichomanes \.., Asplenium Ruta muraria L., Cystopteris fragilis (L.) Bernh., Phegopteris Robertiana (Hoffm.) A. Br, Encalypta vulgaris Hoffm. wachsen: Urtica dioica, (fertil; steigt selten zu subalpinen oder alpinen Höhen an). Bis 2m, L= Urtica urens, Geranium Robertianum, Chelidonium maius, Arabis arenosa Scop., Dentaria enneaphylla L., Carex praecox Schreb. (blühend), Campanula rapunculoides, Adenostyles glabra, Lilinm Martagon L., mit Dentaria gemischt, im Schatten eines noch weiter einwärts wurzelnden stattlichen Stockes von Sambucus nigra, ferner Cystopteris fragilis, Phegopteris Robertiana, Fegatella conica, Hygroamblystegium filicinum (L.) Loe. In 4m Tiefe L = S (die Breite sinkt auf 2 mm), wachsen: Chelidonium maius, Stellaria media, Dentaria enneaphylla, Geranium Robertianum, Galium silvaticum, der erwähnte Hollunder (3 m hoch, mit drei stark positiv heliotropischen, etwa 25 m weit gegen den Eingang sich streckenden Haupt- ästen, aber auch zahlreichen Vertikalsprossen), Fegatella conica, Hygroamblystegium filicinum; am Felsen rechts Asplenium Ruta muraria. Bis 6 m Tiefe, L =, finden sich: Dentaria enmeaphylla, Geranium Robertianum, Sambucus nigra (2 m hoch), gleichfalls stark positiv heliotropisch, Cystopteris fragilis, Asplenium trichomanes, Fegatella conica und eine Erdalge. In 8m Tiefe, ZL = 1, wuchsen noch Dentaria enneaphylla (blühend) und Geranium Robertianum (Phanerogamengrenze), außerdem Cystopteris fragilis und Fegatella conica. Bis 10 m Tiefe, L = „gFafich: Asplenium trichomanes, Cystopteris fragilis, Fegatella conica, Mnium stellare Reich., Gymnostomum rupestre Schleich., letztere beide auch in 12 ın wuchs Isopterygium depressum (Bruch) Mitt. an hiete: 77 = IT an Steinen. In 14m Tiefe, L= { 105 12 Steinen In | 6m Tiefen — fand sich ein junges Exemplar von Cystopteris fragilis und am Felsen 150 i 1 ; Asplenium trichomanes (fertil). Bis 18 m, L= ZI war an feuchten Stellen zahlreich Fegatella conica, an 1 Steinen Asplenium trichomanes (fertil) und Pedinophyllum interruptum Lindb. Am Höhlenende, L= —— 300 (1:8 m über dem Boden), wuchsen noch junge, sterile Exemplare von Asplenium trichomanes, ferner 46* 344 Dr. L. Lämmermayry, Pedinophyllum interruptum und Lejeumia cavifolia Lindb. Im Vordergrunde der Höhle läßt sich, an der rechten Seite, eine deutliche Anordnung der Vegetation in drei Stockwerken erkennen. Das unterste wird gebildet von Fegatella und Hygroamblystegium, das mittlere von Dentaria, Urtica, Chelidonium, Lilium, Phegopteris, Cystopteris, das oberste von Sambucus, in dessen Schatien die ange- führten Pflanzen wachsen. Die Blätter sämtlicher Pflanzen sind euphotometrisch, die Blattstiele, besonders von Dentaria und Sambucus, stark positiv heliotropisch. Aus dem Vorkommen von Dentaria enneaphylla und Lilium Martagon in der Höhle läßt sich mit Sicherheit schließen, daß der jetzt abgeholzte Hang unterhalb derselben früher mit Buchen (und Fichten) bestanden war (Waldzeugen Ile; 1 und Buchendeuter). Kissling fand Dentaria enneaphyllia im Buchenwalde bis zul= 0) 2 blühend. Bei Höhlenpflanzen sind solche Abweichungen von dem in der Natur beobachteten Minimum ihres Lichtgenusses nicht selten und werden später zu erklären sein. Schon zu Beginn meiner Höhlen- forschungen beabsichtigte ich auch dem Zustande der grünen Höhlenvegetation während der Winter- ruhe Aufmerksamkeit zu schenken, konnte dies aber bis jetzt nur zum Teile verwirklichen. Am 19. XI. 1910 suchte ich zu diesem Zwecke die Klammhöhle wieder auf. Die Umgebung des Portales war tief ver- schneit, in die Hälfte der Höhle geringe Mengen Schnees eingeweht. Die Außenvegetation war, soweit sie Fig. 2. 3 mu Ar Höhlenbodernm EI Dr SS or < 2:5 m V 1 Sambucus nigra L. (% = er Klammhöhle, XXI, mit drei stark positiv heliotropischen Hauptästen A, 5, C, und zahlreichen Vertikalsprossen .) Schemabild. aus sommergrünen Arten bestand und unter der Schneedecke sich dies feststellen ließ, zum größten Teil in ihren oberirdischen Organen abgestorben oder in ihrer Entwicklung sistiert. Am Höhlenboden dagegen fand ich, frei oder höchstens von einer unter den Strahlen der Mittagssonne zerfließenden dünnen Schnee- kruste bedeckt, frische, grüne Blätter von Campanula :rapumculoides, Adenostyles glabra, Chelidonium maius, Urtica dioica, Geranium Robertianum, Bupleurum falcatum. Letztere beide blühten sogar! Der erste, in 4 ın Tiefe stehende Hollunder trug noch zahlreiche grüne, aber schlaff herabhängende, erfrorene Die grüne Pflanzenwelt der Höhlen. 345 Blätter; der zweite, in 67m Tiefe, hatte noch wenige, aber frische Blätter. Asplenium trichomanes, Fegatella conica, sowie die Moose vegetierten normal wie sonst. Während die Temperatur am Höhlenportale, je nach der Bedeckung der Sonne beträchtlich (innerhalb einer Viertelstunde zwischen 0°C und + 2° C) schwankte, war sie am Höhlenende fast konstant (+ 1° C bis 1°5° C), da bis dorthin weder die direkte Sonnenstrahlung, noch auch kalte Winde vordringen können. Ob der Vorteil, in dem sich die angeführten grünen Pflanzen gegenüber den anderen durch Verlängerung ihrer Vegetationsperiode befinden, nicht etwa durch Nachteile in anderer Hinsicht wieder aufgewogen werde, wird später zu erörtern sein. Jedenfalls wäre es auch wünschenswert, die Zeit und Art des Erwachens der Höhlenvegetation im Frühjahre kennen zu lernen, worauf ich in Zukunft besonders zu achten gedenke. XXI. Katerloch bei Dürnthal nächst Weiz (Oststeiermark). Diese Höhle liegt im Übergangskalk des Sattelberges zwischen der Raabklamm und Weiz- klamm in zirka 900m Höhe. Nach Janisch, Lexikon von Steiermark, I. Bd., Graz 1878, «ziert eine üppige Vegetation, besonders von Moosen, das Portal derselben, während tiefer in die Wölbung hinein jede Spur von Gewächsen verschwindet und nur ein grünlicher Anflug an den grauen Kalkwänden sich noch wahr- nehmen läßt.« Die Dimensionen des Portals, 30 m Breite und 24 bis 30 m Höhe, sind gigantische zu nennen. Der Boden zieht unter zirka 30° abwärts bis zirka 190 m, wo sich dann, ein — nach obiger Quelle — zirka 150 m tiefer Schacht auftut. Das Portal ist von Fichten umstanden und nach Südwesten gerichtet. 1 : Außenvegetation, Z = = (2. VII. 1910, mittags, Schatten): Ranunculus Sardous Cr. (blühend), Stellaria Holostea L. (blühend), Urtica dioica L., Fragaria vesca L., Trifolium alpestre L?, Lamium Inteum (Huds) Krock (blühend), Veronica montana L. (blühend), Geranium Robertianum (blühend), Galum silvaticnum\L., Gentiana asclepiadea L., Cyclamen enropaeum L., Senecio nemorensis, Lactuca muralis L., Polypodium vulgare L., Asplenium viride Huds, Phegopteris Robertiana (Hoffm.) A. Br., sämt- lich unter Fichten. Die Höhle wird im Sommer von zahlreichen Kühen aufgesucht, welche in der Mittags- hitze sich dort auf dem feuchtkühlen Boden lagern. Infolge dessen ist dieser so sehr mit Exkrementen gedüngt, daß es stellenweise nicht geringe Mühe kostet, sich durch diesen Morast durchzuarbeiten. Bis 8m, L = —, wachsen: Ranunenlus Sardous Cr. (blüh.), Chelidonium maius, Stellaria Holostea, Gerammm 26 u Robertianum (sämtlich blühend), Urtica dioica, Glechoma hederacea, Senecio nemorensis, sehr zahlreich Chrysosplenium alternifolium L., selten Myosotis silvatiea Hoffm. (blühend), endlich Cystopteris fragilis, Fegatella conica, Eurynchium striatulum Schmpr., Cirrhiphyllum crassinervium L.u. Fl, Thuidium tamariscinum Br. eur. Diese Pflanzen, wie auch die folgenden, waren zum größten Teile auf die für das Vieh unwegsamen und daher von ihrem Dünger ziemlich verschonten Stellen zwischen herumliegenden 1 Felsblöcken beschränkt. In 16 ız Tiefe, L = 52 traf ich: Glechoma hederacea, Fegatella conica, Mnium vostratum Schrad., eine Bryum-Art, Cirrhiphyllum crassinervium, Oxyrrhynchium praelongum Warnst,, ganz besonders üppig aber und eminent positiv heliotropisch, wie gekämmt vom Felsen gegen den Eingang abstehend und vor Nässe triefend: Aygroamblystegium filicinmm (L.) Loe. In 24m Tiefe 1 - } L = — — — wächst Glechoma hederacea (Phanerogamengrenze), außerdem Zegatella conica, Cirr- 6%) hiphyllum crassinervium, Mnium marginatum P. B, Oxyrrhynchium praelongum, Hygroamblystegium I ; 1 s i 3 fRlicinum. In 32 m Tiefe, L = zT wachsen Fegatella conica, Oxyrrhynchium praelongum, ebenso in 40 346 Dr. L.Lämmermayr, 1 j au A und 48 m Tiefe bei L = nz ‚ beziehungsweise nei In=s602 Tiefer 7, siedelt auf einem 6) 3 hereingebrachten, abgestorbenen Fichtenstamme Brachythecium velutinum Br.eur., desgleichen am Fuße 1 1 1 76 220, 2100 sitätsbestimmung nicht mehr vorgenommen werden Konnte, waren noch vielfach grüne Flecken hoch oben von Felsen in 64, 72, 80 und 100 m Tiefe bei Z = In 100 m Tiefe, wo eine Inten- an der Wölbung zu bemerken. In 40 m Tiefe erhebt sich in der Mitte der Höhlenbreite ein Felsenpfeiler. Rechts davon setzt eine seichte Nische weiterem Vordringen bald eine Grenze, während links der Boden sehr steil noch weit zur Tiefe zieht, um mit dem erwähnten Schacht zu enden. An den Wänden hängen vielfach graue, moos- bewachsene Stalaktiten. Die rechte Hälfte der Höhle ist sehr reich an Tropfwasser, die linke zahlreicher Risse und Klüfte wegen fast unzugänglich und mehr minder vegetationslos. Im Sommer 1836 bestimmten Professor Schrötter und Gintl, bei einer Lufttemberatur von 16'1° R im freien, diese gleich unter dem Portal mit 6:75° R, während die kaum 100 Schritte tiefer liegende Quelle nur +0°3° R aufwies und die untersten zugänglichen Wände stellenweise sogar mit einer Eisrinde belegt waren. Der Feuchtigkeits- gehalt der Luft wurde mit 42°/,, das heißt O8 Gran Wasser in einem Kubikfuß Luft, bestimmt. Professor P.L.Angerer(Kremsmünster) gibt für Thuidium tamariscinum L — Bi an (Wiesner, Licht- genuß, p. 162). XXIV. Pıvka jama nächst Nußdorf beı Adelsbereg. Der nach Norden gerichtete Eingang dieser Höhle liegt am Grunde eines 11m tiefen Trichters, der sich auf einer Blöße in lichtem Buchenbestande in zirka 550 m Seehöhe öffnet. Außenvegetation, L oo, (12.V1l. 1910): Actaea nigra (L.), Majanthemum bifolium (L.) DC., Platanthera bifolia (L.) Rehb,, [47 Daphne Mezereum L., Lathyrus vernus (L.) Bernh, Geranium modosum L., Cyclamen europaeum L., Pulmonaria officinalis L., Hedera Helix L., Lactuca mmuralis (L.) Fres, davon Geranium und Cyclamen blühend. In 5:5 m Tiefe wuchsen auf einer quer durch den Trichter ziehenden Felsbrücke, bei 1 as L= —: Asarum Europaeum L., Hedera Helix, Lathyrus vernus, Oxalis Acetosella L., Lactuca muraliss Polypodium vulgare, Asplenium trichomanes, Ctenidium molluscum Mitten. In 8 m Tiefe, 1 5 5 i L = — wuchsen: Oralis Acetosella, Lactuca muralis, Asplenium trichomanes (fertil), Mnium undulatum 3 (L.) Weis, Thamnium alopecurum (L.) Br. eur. In 9:5 m Tiefe lag ein hineingeworfener Buchenstamm, schräg an die Wand gelehnt, auf dessen Rinde bei Z = — Thamnium alopecurum, Leucodon sciuroides 68 1 220 bedeckten die Felswand am Eingange zur Höhle: Oxyrrhynchium praelongum Warnst. und Fissidens taxifolius (L.) Hedw., deren Vegetationsorgane horizontal, wie ein Besatz grüner Spitzen, von der Fels- wand abstanden. Auch die übrigen Pflanzen waren deutlich nach dem Oberlichte orientiert. Die hier beginnende, horizontal verlaufende Höhle war gleich anfangs dunkel und pflanzenleer, die Temperatur (L) Schwägr. und Plagiochila interrupta (Nees) Dum. angesiedelt waren. In 11 m Tiefe, L= bedeutend erniedrigt. Die grüme Pflanzenwelt der Höhlen. 347 XXV. Rackbachschlucht beı Adelsberg. Zwischen Adelsberg und dem Zirknitzersee liegt diese durch ihre herrlichen Naturbrücken bekannte Schlucht, auch Tal von St. Kanzian genannt, welche sich als eine Reihe gewaltiger Einstürze darstellt Im Abstiege von der »kleinen Naturbrücke« in den nordseitig sich öffnenden, zirka 50 ın tiefen und 20 m breiten Einsturzkessel (Höhe des Kesselrandes zirka 550 m) beobachtete ich (13. VII. 1alO)abei 7° = = Picea excelsa, Sambucus nigra, Filipendnla Uhmara (L.) Maxim., Urtica dioica L., Asarum Europaeum L., Geranium Robertianum L., Acer Psendoplatanus L., Arum macnlatum (?), Oxalis Acetosella L., Lactuca muralis (L.) Fres., Scolopendrium vulgare Sm., Asplenium trichomanes L., Athyrium Filix femina (L.) Roth, Satureja grandiflora (L.) Scheele. Am Grunde wölbt sich eine Felswand auf, an derem Fuße sich der Bach vorüberwindet und zur Rechten dann in einem finsteren Loche verschwindet, während man links durch ein natürliches Tor in die Fortsetzung der Schlucht gelangt. An den Wänden klettert Hedera Helix L. bis zum Rande der Schlucht hinauf, im letzten Drittel blühend. Häufig ist hier 1 5 auch Neckera crispa (L.) Hedw. 8m einwärts der Wölbung, Z = 55 wachsen: ÖOxalis Acetosella, 74 Stellaria nemorum L., Fegatella coniea Cord., Asplenium viride Huds., Asplenium trichomanes L., Scolo- pendrium vulgare (Länge der Wedel nur !/, von den früher erwähnten), Neckera crispa, Hypnum falcatum Brid., Hypnum gravilescens Bland. 18 m einwärts, L = 7 wachsen: Fegatella conica, Anomodon viti- 0) OU! 1 3 5 : cnlosus (L.) Hook u. Tayl.; 26 m einwärts Z = Asplenium trichomanes, Neckera crispa und Neckera complanata (L.) Hüb. An der rechten Seite am Bachufer waren zahlreiche Steine von einem prächtigen grünen Reflexlichte so übergossen, daß sie wie mit Algen bedeckt aussahen. 34 m eirıwärts auf dem Geländer des über den Bach führenden Steges zeigte sich grüner Anflug (Pleurococcus 2). In 45 ın Tiefe, l an der Felswand des linken Bachufers fand ich noch verkümmeıte Neckera complanata beiL = Di XXVI. Crna jama beı Adelsberg. Der nach Nord-Nordost gerichtete 33 m breite und 2m hohe Eingang dieser Höhle liegt in der Tiefe eines in zirka 600 zz Seehöhe gelegenen Kessels. Vegetation im Abstiege (14. VI. 1910): Picea excelsa, Acer Pseudoplatanus L., Lonicera Xylosteum L., Sambucus nigra L., Rubus Idaeus L., Rosa canina L., Urtica dioica L., Glechoma hederacea \., Paris quadrifolia L., Oxalis Acetosella L., Pulmonaria offici- nalis L., Arabis arenosa Scop., Lumaria rediviva L., Geranium Robertianum L, Geranium nodosum L., Ranunceulus Sardous Cr., Stellaria nemorum L., Lactuca muralis (L.) Fres., Solidago Virga aurea L., Gentiana asclepiadea L., Lamium luteum (Huds.) Krook, Scolopendrium vulgare Sm., Athyrium Filix femina (L.) Roth, Phegopteris Robertiana (Hoffm.) A. Br, Phegopteris Dryopteris (L.) Fee, Cystopteris fragilis (L.) Bernh.,, Aspidium lobatum (Huds.) Sw., Fegatella conica Cord.; auf umgestürzten ver- modernden Ahornen: Mnium undulatum (L.) Weis, Hylocomium triqnetrum (L.) Br. eur. Nordseitig war an Ahornen auch Säicta pulmonaria Ach. häufig. Die Wedel von Scolopendrium und Athyrium zeichneten sich durch ungewöhnliche Dimensionen aus. (Erstere 60 cm lang und 10 cm breit, letztere 14 m lang!) Der Lichtgenuß variierte, nach der Tiefe, von Z = nn Die Höhle zieht rechts weit hinab, während links ein steil abfallender Schuttkegel schon nach 41 m den Hintergrund erreicht. 348 Dr. LLämmermayr, In Ritzen des Portales hängen Wedel von Scolopendrium vulgare, kaum 15 cm lang. 9 m einwärts, 1 : s L = — wachsen: Ranunculus Sardous, Impatiens noli tangere L., Glechoma hederacea, Fegatella conica, 24 : i 1 Thamnium alopecurum (L.) Br. eur. Im (rechten) Hauptzuge, in 11 m Tiefe, Z = De dasselbe Moos. In 162 Tiefe, 7 = Be ich Jugendstadien von Aspidium lobatum nebst Timmia bavarica Hessl.; in 1 Is mrlüefe, 2 — = Glechoma hederacea und Fegatella conica, dessen Lappen, vom Erdreich abgehoben, fast vertikal standen, so daß die Rhizoidenbüschel nach rückwärts abstanden. In 20 m Tiefe, L = He 400 (die Höhlendecke senkt sich auf fast 15 m herab), wachsen Fegatella conica und Mnimm vostratum‘ Schrad. In 25 m Tiefe traf ich noch Jugendstadien von Farnen, sowie Thamnium alopecurum (in der Ausläufer erzeugenden Form, spärlich auch die Bäumchenform). Eine zuverlässige Intensitätsbestimmung konnte hier nicht mehr durchgeführt werden. Links, am Ende des Schuttkegels, in 41 m Tiefe, ZL = m 00 wuchsen: Oxyrrhynchium pumilum und Thamnium alopecurum (nur mehr die Ausläufer bildende Form). Die natürlichen Bedingungen der Höhlenflora. I. Wärme. Nur in Höhlen mit großer Tiefenerstreckung wirdman annehmen dürfen, daß daselbst eine konstante Temperatur herrsche, welche, Eishöhlen ausgenommen, der Mitteltemperatur des betreffenden Ortes ent- spricht; aber auch kleinere Höhlen, Nischen und Spalten erfreuen sich eines milderen, lokalen Klimas, in welchem sie, von dem allgemeinen Zustande der Atmosphäre nicht beeinflußt, sich vor Winterkälte und Sommerhitze und den tödlichen Folgen der Austrocknung schützen, worauf Christ hinweist (Farnkräuter der Schweiz, 1900, p. 15). Nach Schroeter war die tägliche Amplitude der Temperatur an einer offenen Stelle beim Albulahospiz im August 1907 21°, an einer geschützten nur 115° (Pflanzenleben der Alpen, p. 671). Als lokale Merkwürdigkeit sei verzeichnet, daß in der Rheinpfalz Höhlen liegen, denen Wasser- dampf entströmt, wodurch die Vegetation derselben auch im Winter nicht abstirbt. (Kosmos 1909, Heft 7). Beobachtungen, die Temperatur betreffend, wurden im Vorigen bei X, XI, XXI, XXIU, XXIV, XXVI angeführt. 2. Luftbewegung. Das erwähnte milde, lokale Klima kommt nicht zum geringsten Teile durch den Windschutz zu stande, dessen sich solche Lokalitäten, zumal bei Südlage, erfreuen. Boden und Luft werden dadurch länger feucht erhalten, die Transpiration vermindert. Pflanzen aus den hintersten, windstillen Räumen solcher Höhlen sind, wie zum Beispiel Asplenium trichomanes, gegen Luftströmungen sehr empfindlich und welken beim Transport ungemein rasch. Durchgangshöhlen, wie Frauenmauerhöhle, haben natürlich Luftströmungen. 3. Wasser. Infolge Sickerwassers und des beschränkten Verdunstungsraumes ist der Wassergehalt des Bodens und der Höhlenluft meist ein beträchtlicher, wenn auch, in derselben Höhle, örtlich und zeitlich schwankend. Am größten ist er zur Zeit der Schneeschmelze, am geringsten im Herbst, vielleicht auch Winter. Übrigens sind viele Höhlenpflanzen, zumal Algen, Moose, Farne an derartige Extreme, speziell an weitgehende Austrocknung, angepaßt (vergleiche II). Für einen, ein gewisses Minimum nicht Die grüne Pflanzenwelt der Höhlen. 349 unterschreitenden konstanten Feuchtigkeitsgehalt der Luft spricht besonders die Algenvegetation an Felsblöcken in den hintersten, halbdunklen Höhlenteilen. Die — meist feuchten — Seitenwände ermög- lichen eine oft üppige Moosvegetation. Die an Höhlenpflanzen nicht selten zu beobachtende Ver- längerung der Vegetationszeit und spezieil der Dauer der Blätter ist sicherlich teilweise durch den Feuchtigkeitsgehalt solcher Standorte bedingt. 4. Boden (Substrat). Die aus der Verwitterung des Gesteins (meist Kalk) und den Resten ungezählter Pflanzengenerationen hervorgegangene Humusschichte des Höhlenbodens ist weniger für den Artenreichtum, als für die Individuenzahl und Üppigkeit des Pflanzenwuchses ausschlaggebend, wie die vorderen, feucht- schattigen Teile der Drachenhöhle zeigen. Dort tritt als Substrat der Vegetation auch vielfach rot- brauner, in seiner Zusammensetzung und Entstehung der terra rossa nahestehender Höhlenlehm auf. Exkremente des Weideviehes bringen, da dann Ruderalpflanzen nie fehlen, eine gewisse Gleich- förmigkeit in die Flora von Höhlen, zumal leicht zugänglicher. Während der Höhlenboden Vertreter der verschiedensten Abteilungen grüner Pflanzen beherbergt, dominieren an den Seitenwänden Moose und Farne. Die Höhlendecke ist, wenige später genauer zu besprechende Ausnahmen — Unterlicht- pflanzen — abgerechnet, pflanzenleer. Häufig sind an der dem Eingange zugekehrten Seite von Fels- blöcken oder Steinen, welche den Boden bedecken oder durchbrechen, Pflanzen angesiedelt. Auf Baum- ästen, Stämmen oder anderem eingebrachten beziehungsweise in die Tiefe gestürzten Holzwerk findet sich eine teils autochthone, teils vom Höhlenboden auf dieselben übergreifende Vegetation. Für Algen kommt als Substrat endlich noch in Gruben oder Felslöchern sich ansammelndes oder an den Wänden herabsickerndes Wasser in Betracht. 5. Schneedecke. Mit Ausnahme der vordersten Teile, in welche Schnee eingeweht werden kann, entbehrt die Höhlenvegetation dieser warmhaltenden, vor Verdunstung schützenden und die Vegetatiorszeit ver- kürzenden Decke völlig und nimmt dadurch in unseren Breiten eine ganz einzige Stellung ein. Es ist aber anzunehmen, daß der Wegfall derselben durch: das milde, lokale Klima einigermaßen ausgeglichen werde; sicherlich wird eine Verlängerung der Vegetationsperiode und damit der Assimilations- tätigkeit mit dadurch herbeigeführt. Ob sich — ein Teil der Höhlenpflanzen wenigstens — wie dies Grisch für Pflanzen schneefreier Stellen nachgewiesen hat, durch einen tiefen Winterschlaf, der sie vor zu frühem Austreiben bewahrt, auszeichnet, wird erst zu untersuchen sein. 6. Licht. Wiesner fand in den Tropen im Schatten des tiefsten Palmendickichts bei einer Lichtabschwächung auf keinerlei Vegetation mehr vor; Grasanflüge nur noch bei Z = Ton In unseren Breiten beginnt der tote (höchstens sorediale Flechtenanflüge beherbergende) Waldschatten schon bei Z eo Le a 1 1 i Spärlicher Graswuchs gedeiht daselbst noch zwischen L oe Darüber hinausgehende Licht- reduktionen können auch in unseren schattigsten Wäldern nicht, sondern nur in Klammen und Höhlen zustandekommen. Zukal fand an solchen Standorten noch Flechten (Collema, mit endogenem Thallus Steinwandklamm, Niederösterreich, Z = Er und Opegrapha rupestris var. dolomitica, mit exogenem Denkschriften der mathematisch-naturw. Kl. LXXXVIT. Ba. 47 Dr. L. Lämmermayr, 390 Thallus, Drachenhöhle, Steiermark, Z = —) Es ist von vornherein wahrscheinlich, daß der grüne Pflanzen- wuchs in Höhlen, ähnlich wie im Meere, nicht erst in einer gänzlich lichtlosen Region, sondern schon in wesentlich geringerer Tiefe seine Grenze erreiche; immerhin sind die Intensitäten, bei denen grüne Pflanzen in Höhlen vegetierend angetroffen werden, so niedrige, wie man sie sonst nur im Wege des Experimentes auf sie einwirken lassen kann. Wie rasch die Intensität in einseitig beleuchteten Räumen mit der Zunahme der Tiefe sinkt, hat Wiesner gezeigt, der fand, daß die Lichtintensität in einem ein- 4 ZANO) fenstrigen Zimmer im vierten Stock eines Hauses, dessen Vis a vis 17 m weit entfernt war, unmittelbar des Gesamtlichtes betrug. Das jrasche E I 18 1 am Fenster —, in 3m Tiefe —, in 6 m Tiefe aber nur mehr 1 b) 25 Absinken erklärt sich vor allem daraus, daß in letzterem Falle nur mehr Reflexlicht zur Geltung gelangte. 1380 Bin.29; Fig. 4. A u ; ! A 8 N! A i 1200 es, ’ N i ’ " | ! f ! ! ! 1 ' f ‘ 1] ' H } i ' i \ H ! N ! ' ' | ! I h ! 1 | N | ! H N 1 H ‘ \ i 1 N 1 H 4 1 1 ! ; i ' ' " h 1 ! 5 i Y ı 1 H ! n 1 1 1 ı 1 & 4 J 1 1 v H f H 1 ' 1) ! . h ' . ‘ ! ' 1 ‘ 370 ! ; H) MM Y ' n Y y ’ 7 ‘ r H H m 1 ! Y f n j 180 H ’ 0 j Ga m 90 7 Bi Ge . 36 \_ ee ad 148er 1 l > IL OnL 11 153 216 27 35 4 49 mV 33 Frauenmauerhöhle (Ost). 0,27, 7 Drachenhöhle. An eine auch nur angenähert regelmäßige Abnahme der Lichtintensität in Höhlen ist natürlich nicht zu denken. Form und Farbe der Seitenwände, Neigung des-Bodens, Krümmungen im Verlaufe der Höhle, welche nur reflektiertes Licht in die rückwärtigen Teile gelangen lassen, müssen eine starke Zerstreuung und eine oft rapide Veränderung der Lichtintensität zur Folge haben (Fig. 3, 4, 5). Die grüne Pflanzenweli der Höhlen. 38 Mit Rücksicht auf die wahrscheinliche Abweichung der lichtempfindlichen Papiere vom Gesetze Jt—= Jt' bei sehr niedrigen Intensitäten werden solche (weit unter liegende) Werte des Lichtgenusses vorläufig mit Vorbehalt aufzunehmen sein, sich aber nach Feststellung der Größe dieser Abweichung unschwer auf ihren exakten Wert zurückführen lassen. Aber nicht nur, was die Quantität des ein- strahlenden Lichtes betrifft, ist zwischen der Höhlenvegetation und zum Beispiel jener des Waldbodens Fig. 5. 400 0 8 do; 28: 32 48 56 64 72 80 mL Katerloch. Graphische Darstellung der Lichtabschwächung in den größten drei untersuchten Höhlen. Auf der Abszisse sind die Entfernungen (in Metern) vom Eingange, auf der Ordinate die zur Erreichung des Vergleichs- tones benötigten Zeiten aufgetragen. Die grüne Vegetation erreicht in der Frauenmauerhöhle (Ost) (wahrscheinlich) bei 39 m Tiefe ihre Grenze, während sie in der Drachenhöhle noch bis 87 m, im Katerloch bis 100 »n Tiefe, woselbst aber in beiden Fällen die Lichtgenußbestimmung nicht zu Ende geführt werden konnte, vordringt. ein bedeutender Unterschied, sondern wohl auch in qualitativer Hinsicht. An der Beleuchtung des Waldbodens sind beteiligt in erster Linie die diffuse Einstrahlung, ferner direktes Sonnenlicht und Sonnen- bilder. Das durch die Blattflächen der Krone dringende Licht aber ist nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ, und zwar so verändert, daß es keinerlei oder eine nur höchst minimale physiologische Wirkung hervorzurufen imstande ist. Solches Licht kann keine Kohlensäure-Assimilation, wohl aber noch, wie Wiesner gezeigt hat, zum Beispiel Ergrünen etiolierter Keimlinge bewirken. Ein besonders inniger Zusammenschluß des Blattdaches müßte unter solchen Umständen, da dann fast keine Einlaß- stellen für das diffuse Oberlicht übrig blieben, geradezu verhängnisvolle Folgen für die Bodenvegetation haben. Er unterbleibt daher, und mit ihm auch die Erniedrigung der Intensität im allgemeinen auf einen 1 > N \ : : 5 etwa den Wert. Anders in Höhlen, wo sich, unbehinderten Lichtzutritt vorausgesetzt auch in noch so großer Tiefe die Qualität des Lichtes kaum wesentlich ändern dürfte und daher trotz weitestgehender Abschwächung noch Pflanzenwuchs möglich ist. Im Einklange damit scheint es mir zu stehen, daß auch in Zimmern — wo die Verhältnisse ähnlich liegen — Pflanzen bei außerordentlich niedrigen Intensitäten gezogen werden können. (Aspidistra elatior, Selaginella behielten nach Wiesner bei einigermaßen ihren normalen Charakter; gut entwickelte Stöcke ersterer blieben sogar bei &1010) lange unverändert, obwohl die neu gebildeten Blätter nicht mehr die normale grüne Farbe annahmen). Die Höhlenpflanzen stehen endlich, gleich den Zimmerpflanzen, für welche Wiesner dies nach- gewiesen hat, insoferne unter ganz eigenartigen Beleuchtungsverhältnissen, als bei ihnen das Verhältnis desihnen zeitweilig zufließenden direkten Lichtes zur diffusen Gesamtbeleuchtung ein 47# 352 Dr. L. Lämmermayr, ganz anderes ist, als bei im Freien vegetierenden Pflanzen. Im Freien ist das Verhältnis des direkten zum diffusen Lichte bei hohen Sonnenständen etwa 2:1 (ausnahmsweise 3:1), bei einer Zimmerpflanze aber vielleicht 10:1, ja 100: 1. Das direkte Sonnenlicht ist aber dann als geradezu schädlich zu bezeichnen. Denn im Freien strahlt ein Blatt desto mehr Wärme aus, einem je größeren Himmelsstücke es sich gegenüber befindet. Das viel weniger Wärme ausstrahlende Laub einer Zimmer- pflanze erwärmt sich daher relativ stark, oft bis zur Verbrennung. In Höhlen habe ich derartige Schädi- gungen der in den vorderen Teilen angesiedelten Vegetation nicht beobachten können, so daß ich annehmen muß, es bewege sich dieses Mißverhältnis daselbst innerhalb engerer Grenzen oder aber es’ liege eine im Laufe der Generationen erworbene Anpassung an dasselbe vor. Die in größeren Tiefen angesiedelten Pflanzen stehen, wie übrigens nicht selten die ganze Höhlenvegetation, im ausschließlichen Genusse eines diffusen Lichtes. In der Mehrzahl war die Höhlenvegetation auf Vorderlicht angewiesen; aber auch Lokalitäten mit Oberlichtzufuhr wurden angeführt. In Höhlen mit Vorderlichtzufuhr fällt natürlich die größte Lichtmenge auf eine senkrecht zur Richtung der einfallenden Strahlen gedachte Ebene. Diese kann, in seichten Nischen, von der Hinterwand, sonst von stark ansteigendem Boden, der Vorderseite von Steinen, Felsblöcken u. dgl. gebildet werden, die dann meist mit reichlichem Pflanzen- wuchse bedeckt sind. Die Bodenvegetation muß trachten, die Blätter beziehungsweise Assimilations- organe durch positiv heliotropische Krümmungen der Zweige, Blattstiele oder des Thallus in diese Ebene günstigsten Lichtempfanges einzustellen. Gerade darin zeigtsich eine überaus bemerkenswerte Übereinstimmung aller grünen Höhlenpflanzen, unabhängig von ihrer Organisationshöhe, daß ihre Assimilationsorgane, mögen sie nun Zelle (Algen), Thallus (Lebermoose), Wedel (Farne) oder Blätter heißen, ausnahmslos an solchen Orten euphotometrisch im Sinne Wiesner's ausgebildet sind. Seitenwände und Decke von Vorderlichthöhlen sind, der ungünstigeren Beleuchtungsverhältnisse wegen, schwach von Pflanzen besiedelt. Die wenigen, dafür aber umso inter- essanteren Fälle, in denen speziell ander Höhlendecke, nach Unterlicht orientiert, Pflanzen beobachtet wurden, wurden schon früher hervorgehoben. Während in der Natur, wie Wiesner gefunden hat, im allgemeinen Pflanzen nur innerhalb der Grenzen des normalen Lichtgenusses angetroffen werden und unterbeleuchtete Pflanzen (mit einem zweiten, anomalen Minimum, bei welchem die Blüte unterbleibt und bloßes Vegetieren stattfindet), nur selten zu finden sind (nach Wiesner: Hedera Helix, Geranium pratense, Sedum album und vielleicht manche Gräser), da sie in der Regel durch die Konkurrenz rasch unterdrückt werden, scheinen in Höhlen solche Pflanzen häufiger aufzutreten, wie aus dem Verhalten von Geranium Robertianum und Lactuca muralis (Drachenhöhle), vor allem aber von Asplenium trichomanes, der vielfach nur steril beobachtet wurde, hervorgeht. (Zur Anwendung des Begriffes anomales Minimum auf die Farne halte ich mich berechtigt, da nach Wiesner auch ein Farn, Acrostichum spicatum, zwischen Z = > — 5, nur steril vorkommt.) Der Grund hiefür dürfte darin liegen, daßin den rückwärtigen Höhlenteilen, woselbst solche Individuen am ehesten anzutreffen sind, die Konkurrenz zum größeren Teile fortfällt, da hier vermöge der geringen Beleuchtungsstärke überhaupt nur eine beschränkte Anzahl angepaßter Pflanzen gedeihen kann. Solche unterbeleuchtete Pflanzen, oft inmitten großer, vegetations- loser Flächen stehend, erhalten sich dort und kommen häufig über die ersten Stadien der Wedel- beziehungsweise Blattbildung nicht hinaus. (Stationäre Jugendformen). Ausgesprochenes Etiolement dagegen habe ich, einen einzigen Fall (in IV) ausgenommen, auch in Höhlen nicht beobachtet. 7. Fremde Organismen. Den Exkrementen des Weideviehes verdanken manche Pflanzen in Höhlen günstige Existenz- bedingungen (Ruderalpflanzen) oder direkt die Ansiedelung. Das häufige Auftreten von Pflanzen mit genießbaren Früchten (Nüssen, Beeren), wie Berberis vulgaris, Viburnum Lantana, Sambucus nigra, Die grüme Pflanzenwelt der Höhlen. 399 Lonicera Xylosteum, Corylus Avellana, Quercus Robur in Höhlen ist kein zufälliges, sondern darauf zurückzuführen, daß viele Säugetiere und Vögel in solchem Versteck ihre aus obigen Früchten bestehende Nahrung ungestört zu sich nehmen können, bisweilen selbst Vorräte davon anlegen, auf welche sie später vergessen und die Pflanzen durch ihre Exkremente aussäen. Der Rolle der Insekten bei der Bestäubung der Höhlenpflanzen wird noch später zu gedenken sein. Systematik der grünen Höhlenvegetation. Die Innenvegetation der beschriebenen 26 Standorte weist Vertreter der Algen, Flechten, Laub- und Lebermoose, Farne, der ein- und zweikeimblättrigen Pflanzen auf. Von den Algen sind es meist Cyanophyceen (Gloeocapsa-Arten), welche, gegen Austrocknung sehr resistent, als grüne Krusten an der Lichtseite von Felsen in die größten, von kaum noch meßbaren ? in XVII) erhellten Tiefen von Höhlen vordringen. Zukal Teilen des Gesamtlichtes (ZL = meint, daß die zusammengeflossenen Hüllmembranen der Cyanphyceen für das Dämmerlicht durch die Fluorescenz des Phycocyans geeignet seien. Mit wie wenig Licht diese Algen noch auskommen, geht daraus hervor, daß zum Beispiel Nostoc- Kolonien unter dem Thallus einer Solorina noch am Leben bleiben. Auch Chlorophyceen, als Erdalgen u. dgl. kommen in Höhlen vor. Auf die Flechtenvegetation habe ich anfangs wenig geachtet. Aber auch später konnte ich trotz eifrigen Suchens nur wenig Flechten in Höhlen finden. (Auch F. Arnold gibt bei der zitierten Beschrei- bung kleiner Kalkhöhlen in Tirol an, daß die Flechtenvegetation erst außerhalb der Höhle auftrat.) Bis : Pe: : 5 1 1 jetzt fand ich in Höhlen nur Solorina saccata bei L — 34 (zund. == 8 (XIX). Von den am Höhlen- [47 portal, besonders im Gebirge, oft recht üppig entwickelten Flechten scheinen die meisten ins Höhlen- innere entweder gar nicht oder doch nur bis zu sehr geringen Tiefen einzudringen, wohl deswegen, weil durch die Rinde der Flechten mit exogenem Thallus (und diese bilden ja die Mehrzahl) außerordentlich viel Licht absorbiert wird |durch das Rindengewebe von Sticta pulmonaria zum Beispiel wird nach Wiesner das äußere Licht auf 2 ae iD: jeduziert) Wenn nun wie in Höhlen schon das auffallende Licht 6) sehr schwach ist, so muß dem weiteren Vordringen exogener Flechten daselbst sehr bald eine unüber- windliche Schranke gesetzt werden, trotzdem der Algenanteil sowohl hinsichtlich der Kohlensäure-Assi- milation als auch des Ergrünens mit sehr geringen Bruchteilen des Gesamtlichtes auskommt. Endogene Flechten können, wie schon Zukal gezeigt hat, bedeutend weitergehende Lichtreduktionen ertragen. Von Laubmoosen habe ich bis jetzt 28 Arten in Höhlen beobachtet. Die in Klammer beigefügte Zahl bedeutet, wie oftmal: Isopterygium depressum (7), bis L= a Sn ne 0 1200 Oxyrrhynchium praelongum (4), Mnium rostratum (4), Kosmopolit!, Hygroamblystegimm filicinum (3), Neckera complanata (3), Timmia bavarica (3), Anomodon viticnlosus (2), Gymnostomum rupestre (2), Thamnium alopecurum (2), bis L= aM ?, XXVI, und je einmal Mnium riparium, Mnium marginatum, 1000 Mnium stellare, Mnium undulatum, Bryum capillare, Bryum sp., Myurella apiculata, Neckera crispa, Neckera Besseri, Eurynchium striatulum, Eurynchium striatum, Thuidium tamariscinum, Cirrhiphyllum crassinervium, Brachythecium velntinum, Lencodon sciuroides, Fissidens taxifolins, Hypnum falcatum, - ß i i 1 s x Hypnum gravilescens, Oxyrrhynchium pumilum [Bi = oo ?, in XXVI. Letztgenanntes Moos drang 354 Dr. L.Lämmermayr, demnach (mit Thamnium alopecurum) nächst Isopterygium depressum am weitesten in Höhlen ein; bei N i bedeutender Lichtabschwächung [z = as) fanden sich auch noch Mnium rvostratum und Brachy- \ Jl thecium velutinum. Der Übergang der Normalform von Isopterygium depressum in die Höhlenform voll- 1 zieht sich erst bei sehr bedeutender Lichtreduktion. Die Exemplare aus XI 1% == — ‚„ aus XXIl / Bi == ei und XVII [2 = a , repräsentieren Übergänge zur var. cavernarum, die bei 1 1 (2), D, sowie L = 1200 1380 1 Von Lebermoosen beobachtete ich vier Arten: Fegatella conica (8), bis L= Bon (XXV) und (2) XVII, voll ausgeprägt ist. 1 1 1 L = —- (XVII), Plagiochila interrupta (2), bis L= —— (XV), Zejeunia cavifolia (1), bs L=——— I; ( ) 8 pta (2) eo (XVII), Lei ) an (XXI), Madotheca platyphylla (1), bis L= er (XVII). RE, 1 Farne habe ich in 8 Arten vorgefunden: Aspleniwm trichomanes (17), bis L= 5 ? in XVIN, I 1 Cystopteris fragilis (7) bis L= = (XVII), Asplenium Ruta muraria (5), bis L= = (D), Asplenium viride (4), bis L= = (XII), Phegopteris Robertiana (3) bis L = => (V), und je einmal Scolopendrium vulgare, bis L= en (XXV), Athyrium Filix femina, bis L = 25 (VD, Aspidium lobatum, bis L= er 22 40 op) (XXV). Während zum Beispiel Asplenium Ruta muraria in Höhlen durchwegs nur bis zu geringen Abschwächungen des Lichtes vordringt, welches Verhalten ganz im Einklange mit seinem von mir schon durch frühere Untersuchungen in der freien Natur festgestellten hohenLichtbedürfnisse steht, geht Asplenium trichomanes, den man im Hinblick auf seine Häufigkeit geradezu als Höhlenfarn xar e£oyny bezeichnen kann, in Tiefen, in welche ihm kein anderer seines Geschlechtes, geschweige denn eine höher organi- sierte Pflanze zu folgen vermag. Selbst Moose unterbieten seine Ansprüche auf Beleuchtung nicht erheblich. Mir war die große Anpassungsfähigkeit von Asplenium trichomanes schon früher in der freien Natur gelegentlich meiner Studien über den Lichtgenuß der Farne aufgefallen und gab eigentlich den und unmittelbaren Anstoß zu vorliegenden Untersuchungen. Im Freien fand ich ihn zwischen Z = L=--. Das Maximum des Lichtgenusses liest durchschnittlich bei Z = Höhere Werte bis 72 vw | 1 h IEN== a wurden nur in Lagen über 1000 m beobachtet. (Zunahme des Lichtgenusses mit der "Oo l 1 Seehöhe). Das Optimum nehme ich auf Grund der Höhlenfunde etwa zwischen L = 20 Sn an, und fast durchwegs fertil zwar eher letzterem Werte genähert. Da der Farn in Höhlen bıs zul= angetroffen wurde und erst von Intensitäten unter Z = an bisceiwa li = I steril bleibt, liegt das 1380 normale Minimum seines Lichtgenusses bei zirka L= ——. Das anomale Minimum (des bloß 300 Den r en s 1 1 vegetativen Zustandes) liegt weit tiefer, während endlich bei Intensitäten wie Z = a oden 2 — ass die Pflanze auf jener frühen Entwicklungsstufe stehen bleibt, welche der normalen Weiterentwicklung Die grüne Pflanzenwelt der Höhlen. 350 auch an gut beleuchteten Standorten vorangeht (Fixierung von Jugendformen durch schwache Beleuchtung). Ich bemerke hiezu, daß Klebs bei äußerst schwacher Beleuchtung grünes Protonema von Laubmoosen kultivierte, welches steril blieb und gleichsam in eine Dauerform überging. Man vergleiche damit auch das Verhalten von Thammium alopecurum in der Crna jama! Es dürfte kaum eine zweite Pflanze geben, die innerhalb so kolossaler Extreme des Lichtgenusses existenzfähig ist und eine solche Breite der normalen Entwicklung aufweist, wie Asplenium trichomanes! Nadelhölzer habe ich in Höhlen niemals, auch nicht Keimlinge derselben, gefunden. Über die Ursache dieser Erscheinung bin ich noch nicht im Klaren. Wohl haben viele Nadelhölzer ein sehr hoch 1 1 gelegenes Minimum des Lichtgenusses [Irene > Schwarzföhre —) doch schon die Fichte gedeiht 2 J ä Mass 1 R e Ä ; noch bei Z = — ,jasogar ZL = —; noch genügsamer ist die Tanne. Verbreitung der Samen durch Wind oder Tiere wäre leicht möglich und die Keimlinge ergrünen bekanntlich auch im Dunkeln. Bezüglich der einkeimblättrigen Pflanzen sind meine Beobachtungen, speziell hinsichtlich der Gräser unvollständig, da eine Bestimmung der oft nur sterilen Anflüge nicht möglich war. Doch dringen Gräser auch in Höhlen 1 4 ; nicht weiter als bis zu Lichtabschwächungen von Z = m vor ( Wäldern nach Wiesner zwischen \ — a nur steriler Sresaulinz und bilden niemals eine auffälligere Massenvegetation. Blühend 60 traf ich Carex praecox bei L = == Sonst habe ich von Monokotyledonen nur Zilium Martagon, bei — vorgefunden. Das Kontingent, das die einkeimblättrigen Pflanzen zur Höhlenflora stellen, scheint demnach ein sehr geringes zu sein, was wohl damit zusammenhängt, daß sie in ihrer Gesamtheit entschieden höhere Ansprüche an die Beleuchtung stellen, als die Dikotyledonen. Von letzteren habe ich bis jetzt 61 Arten, welche sich auf 54 Gattungen und 33 Familien ver- teilen, in Höhlen gefunden. Zweifellos werden weitere Untersuchungen diese Zahlen bedeutend ver- mehren; das eine kann aber schon jetzt gesagt werden, daß bei aller Verschiedenheit doch ein gewisser gleichförmiger Zugin der Zusammensetzung der Höhlenflora unverkennbar ist, der sich unter anderem im Auftreten von charakteristischen Dikotylen-Schattenpflanzen, Beerengewächsen, bisweilen auch Ruderalpflanzen äußert. (Aus dem früheren wären als mehr minder typische Höhlen- elemente Isopterygium depressum, Fegatella conica und Asplenium trichomanes hervorzuheben.) Es wurden beobachtet: Lactuca muralis (13), Urtica dioica (10), Glechoma hederacea (5), Geranium Robertianum (5), Oxalis Acetosella (4), Sambneus nigra (4), Stellaria media (4), Adenostyles glabra (4), Urtica urens (3), Berberis vulgaris (3), Campannla rvotundifolia (3), Chelidonium maius (3), Ranuncnlus Sardous (3), Rubus Idaeus (3), Tasaxacum officinale (3), Corylus Avellana (2), Myosotis silvatica (2), Moehringia muscosa (2), Adoxa Moschatellina (2), Senecio nemorensis (2), Campannla Trachelium (2), Campannla rapunculoides (2), und je einmal Ouercus Robur, Rumex Acetosa, Salix Caprea, Agwilegia vulgaris, Aconitum Vulparia, Arabis arenosa, Arabis alpina, Dentaria enneaphylla, Peltaria alliacea, Asarum europaeum, Chenopodium bonus Henricus, Stellaria nemorum, Stellaria Holostea, Sedum album, Chrysosplenium alternifolium, Fragaria vesca, Rosa canina, Orobus vernus, Trifolium sp., Euphorbia Cyparissias, Impatiens noli tangere, Viola biflora, Chamaenerium angnstifolium, Hedera Helix, Aego- podium Podagraria, Chaerophyllum aureum, Bupleurum falcatum, Veronica montana, Verbascum nigrum, Orobanche sp., Aspernla cynanchica, Galium silvaticum, Viburnum Lantana, Lonicera Xylosteum, Tussilago Farfara, Cirsium Erisithales, Cirsium arvense, Achillea Millefolium, Arctium Lappa. Diese verteilen sich auf die Familien der Kompositen (8 Gattungen, 9 Arten), Campanulaceen (1 Gattung, 3 Arten), Adoxaceen (1 Gattung, 1 Art), Caprifoliaceen (3 Gattungen, 3 Arten), Rubiaceen (2 Gattungen, 2 Arten), Orobanchaceen (1 Gattung, 1 Art), Scrophulariaceen (2 Gattungen, 2 Arten), 356 Dr. L. Lämmermayr, Labiaten (1 Gattung, I Art), Borragineen (1 Gattung, 1 Art), Umbelliferen (3 Gattungen, 3 Arten), Araliaceen (1 Gattung, 1 Art), Oenotheraceen (1 Gattung, 1 Art), Violaceen (1 Gattung, 1 Art), Balsamineen (1 Gattung, 1 Art), Euphorbiaceen (1 Gattung, 1 Art), Oxalideen (1 Gattung, 1 Art), Geraniaceen (1 Gattung, 1 Art), Leguminosen (2 Gattungen, 2 Arten), Rosaceen (3 Gattungen, 3 Arten), Saxifragaceen (1 Gattung, 1 Art), Crassulaceen (1 Gattung, 1 Art), Cruciferen (3 Gattungen, 4 Arten), Papaveraceen (1 Gattung, I Art), Ranun- culaceen (3 Gattungen, 3 Arten), Berberideen (1 Gattung, 1 Art), Caryophyllaceen (2 Gattungen, 4 Arten), Chenopodiaceen (1 Gattung, 1 Art), Polygoneen (1 Gattung, 1 Art), Aristolochiaceen (1 Gattung, 1 Art), Urticaceen (1 Gattung, 2 Arten), Fagaceen (1 Gattung, 1 Art), Betulaceen (1 Gattung, 1 Art), Salicineen (1 Gattung, 1 Art). Daß die großen Familien der Kompositen, Umbelliferen, Cruciferen, Ranunculaceen stärker vertreten sind, ist selbstverständlich und speziell bei den erstgenannten auch in der als Pappus bekannten Ver- breitungsausrüstung begründet. Bemerkenswert ist zum Beispiel, daß die kleine Familie der Capri- foliaceen mit nahezu sämtlichen Gattungen (drei von vieren) in Höhlen vertreten ist. (Verbreitungder Früchte durch Tiere!) Auffallend ist der geringe Prozentsatz der Labiaten, Leguminosen, Crassulaceen, das gänzliche Fehlen zum Beispiel der Ericaceen, Gentianaceen, Primulaceen. Es ist aber zu bedenken, daß gerade diesen Familien zahreiche Elemente der alpinenFlora angehören, welche als ausgesprochene Lichtflora in Höhlen — auch der Hochlage-— so gut wie nicht vertreten ist, wenn sie aüch sonst in unmittelbarer Nähe des Portales sich findet. Wo alpine oder subalpine Pflanzen in Höhlen überhaupt angetroffen wurden, handelte es sich stets um eine geringe Abschwächung der Lichtintensität oder wuchsen die genannten Pflanzen auch sonst an schattigen Orten (Viola biflora, Adenostyles glabra). Wiesner hat alsletzte Phanerogame im Schatten des Fichtenwaldes Oxalis Acetosella bei — 1 - .. - . L = — beobachtet. Ich lasse vergleichsweise die von mir in jedem einzelnen Falle in Höhlen ermittelte 70 Phanerogamengrenze, beziehungsweise an derselben beobachtete Art folgen: In. Dan Je = 29 Urtica dioica. 40 Re = er Urtica dioica, Adoxa Moschatellina, Campanula votundifolia. 4 N = Corylus Avellana. au 0 I, We , Lacinca muralis, bei. L = eine etiolierte Dikotyledonen-Keimpflanze. DD V. Phanerogamen bis zum Ende: ZLactuca muralis, Sambucus nigra, L = = VI = u Glechoma hederacea, Oxalis Acetosella, Urtica dioica. 4 VIl22 — 2 (Ouercus Robur). 48 1 : VII. L = —, Lactuca murals. 70 a N Verbascum nigrum, Campanula Trachelium 12 X]. DI —, Adoxa Moschatellina. 1 XI. XI. IV. XVl. XVII. XV. XIX. X. XXI. XXI. XXI. XXIV. XXV. XXVl. Die grüne Pflanzenwelt der Höhlen. 307 5 ‚ Adenostyles glabra. 1 u. 5 ee —— , Agmilegia vulgaris, Adenostyles glabra, Campannla rotundifolia. 6'2 \ ‚ Lactuca mmralis, nicht blühend; beil = 1 F ; ö i an ‚ Lactuca muralis, Geranium Robertianum, Urtica dioica. ‚„ Lactuca muralis. ,„ Lactuca muralis. noch Geraninum Robertiauum in frühem Entwicklungsstadium. 1 Phanerogamen bis zum Ende: Lactuca muralis, Urtica dioica, L= —- Je 68 39 -, Geranium Robertianum. , Urtica dioica. ,‚ Dentaria enneaphylla, blühend, Geranium Robertianum. ‚ Glechoma hederacea. -, Oxalis Acetosella, Lactuca muralıs. ‚ Oxalis Acetosella, Stellaria nemorum. ‚ Glechoma hederacea. Aus dieser Zusammenstellung ergibt sich, daß auch in Höhlen das für die Phanerogamen- vegetation des Waldbodens von Wıesner ermittelte Minimum oe im allgemeinen nicht unterschritten wird. Denn das bei beobachtete Geranium Robertianum kann nicht als vollwertig gelten, noch weniger natürlich die etiolierte Keimpflanze. Nur Zactuca muralis wurde einmal 1 1 bei Z= EB nicht blühend, sonst aber durchwegs Du, nicht unterschreitenden Werten, beobachtet. Diese Pflanze wurde auch am häufigsten — allein — oder im Vereine mit wenigen anderen, auf dem äußersten vorgeschobenen Posten der Phanerogamen im Höhleninnern beobachtet. Nicht uninteressant ist ein Vergleich der in verschiedenen Höhlentiefen angesiedelten Phanerogamenarten hinsichtlich ihrer Zahl mit der phanerogamen Außenvegetation, wobei sich durchwegs eine der Lichtabschwächung pro- portionale Abnahme ergibt. Denkschriften der mathematisch-naturw. Kl. LXXXVII. Ba. 45 358 Dr.L.Lämmevrmayr, So sinkt in II. die Zahl der Phanerogamenarten von 13 (außen) auf 4 bei L = a und 3 bei I 15 25 BR - 1 1 h in XVI. von 14 (außen), auf 4 bei L= 5 Bub = a I asıl /b=S — in XVII von 12 (außen) auf 10 > 5 ä 1 1 : \ : bil=—,8bil=—,4bilL=—,l1beil= a us w. Der rasche Wechsel der Bodenbeschaffenheit, 24 36 47 90 noch mehr aber jener der Beleuchtung bringt es mit sich, daß in Höhlen es weniger als anderswo zur Bildung einer geschlossenen Pflanzendecke kommt. Höchstens in den vorderen Teilen ist die ver- fügbare Fläche, erdigen nicht zu trockenen Boden vorausgesetzt von Pflanzen dicht besiedelt. Mit zunehmender Tiefe kommt es zur Bildung von Vegetationsinseln, Pflanzengruppen und endlich sind es nur mehr Individuen, welche als äußerste vorgeschobene Posten der Pflanzenwelt den Kampf mit immer ungünstiger werdenden Lebensbedingungen aufnehmen. Das Vordringen gegen die Tiefe muß häufig als ein sprungweises bezeichnet werden, indem nicht selten die Vegetation, oder auch nur eine bestimmte Art, in einer gewissen Tiefe plötzlich abbricht, während man nach Passierung eines völlig vegetationslosen oder doch von dieser Art nicht besiedelten Streifens wieder auf Pflanzen, beziehungs- weise dieselbe Art, stößt. Von den beobachteten Phanerogamen gelten als Schattenpflanzen allgemein: Aguilegia vulgaris, Stellaria nemorum, Dentaria enneaphylla, Asarum europaeum, Hedera Helix, Campannla Trachelium, Campannla rapunculoides, Oxalis Acetosella, Chrysosplenium alternifolium, Impatiens noli tangere, Viola biflora, Myosotis silvatica, Glechoma hederacea, Galium silvaticum, Adenostyles glabra, Adoxa Moschatellina, Lactuca muralis. Lilium Martagon und Aegopodium Podagraria werden nach Stebler und Volkart durch direktes Licht geschädigt. Diese angeführten Pflanzen machen zirka 33°), der gesamten Phanerogamenvegetation in Höhlen aus und geben gerade der in den rückwärtigen Teilen derselben angesiedelten Vegetation, in der sie dominieren, das charakteristische Gepräge einer Schatten- flora. Das Vordringen der grünen Vegetation in Höhlen liefert einen vorzüglichen Maßstab für die Beurteilung ihres verschiedenen Lichtbedarfes und stehtin umgekehrtem Verhältnisse zu ihrer Organisationshöhe. Während am Höhleneingange noch lichtliebende Vertreter der ein- und zwei- keimblättrigen Pflanzen auftreten, räumen sie in größerer Tiefe ihren Platz ausgesprochenen Schatten- pflanzen dieser Klassen. Der Großteil der Farne bleibt schon hinter der Phanerogamengrenze zurück, welche nur von Üystopteris fragilis, vor allem aber Asplenium trichomanes weit überschritten wird. Weiter als die meisten Farne (exklusive Aspleniuwm trichomanes) dringen einige Lebermoose ein, und Laubmoose begnügen sich mit noch geringeren Anteilen des Lichtes. Den Schluß bilden in den dunkelsten, rückwärtigen Höhlenteilen die Algen. Ökologie der Höhlenflora (Bau und Leben derselben in ihren Beziehungen zu den exogenen Faktoren.) A. Ökologie der Vegetationsorgane. Beeinflußt, wie ich im früheren gezeigt habe, die fortschreitende Lichtverminderung in Höhlen jedenfalls in hervorragender Weise die Auslese der Arten, so muß dieselbe naturgemäß auch in bestim- mender Weise auf die Formbildung der Pflanzen daselbst und den anatomischen Bau ihrer Vege- tationsorgane einwirken. Tatsächlich finden wir im Äußeren der in größerer Tiefe siedelnden Höhlen- pflanzen alle Charaktere der Schattenflora, bisweilen in extremer Ausprägung, wieder. Größe, Zartheit und lebhaftes Grün der Assimilationsorgane kennzeichnen sie vor allem. Im allgemeinen ging die Größe der Blätter von in Höhlen beobachteten Pflanzen nicht über jene Dimensionen hinaus, welche die betreffende Art etwa in tiefschattigen Wäldern zeigt. In der Rackbachschlucht fielen mir Die grüne Pflanzenwelt der, Höhlen. 359 allerdings ungewöhnlich große Blätter von Asarum europaeum (11 cm breit, 8cm hoch), desgleichen vor der Crna jama kolossale Scolopendrium Wedel (siehe XXVI.) auf; in beiden Fällen ist aber sicherlich diese üppige Entwicklung zum Teil wenigstens auch auf Rechnung großer Feuchtigkeit zu setzen. Daß aber tatsächlich direkt mit der Abnahme der Beleuchtungsintensität bis zu einem gewissen Grade derselben Assimilationsorgane zunächstanGröße zunehmen können, habe ich schon für Asplenium trichomanes (11].) hervorgehoben. Bis zu einer Lichtabschwächung auf zirka Z = a bei diesem Farne eine stetige Tendenz zur Vergrößerung der assimilierenden Fiederflächen zu konstatieren. Bei bedeutend geringerer Beleuchtungsstärke findet wieder eine rasche Abnahme der Fiedergröße statt. Die Fiedern der beobachteten stationären Jugendformen weichen in Form und Größe von denen der voll entwickelten Pflanze ganz erheblich ab. Die Reduktion der Dicke der assimilierenden Fläche mit der Abnahme der Beleuchtung ist durchwegs bei Höhlenpflanzen, besonders deutlich aber wieder bei Asplenium trichomanes zu beobachten. Auch für daslebhafte Grün der Höhlenpflanzen, auf welches schon Kerner hinwies, ist Asplenium trichomanes ein wahres Musterbeispiel. Jedenfalls liefert uns die Ökologie der Vegetations- organe der Höhlenflora ein schönes Beispiel direkter Anpassung und speziell Asplenium trichomane einen Beweisfür die oft innerhalb unglaublich weiter Grenzen sich bewegende individuelle Anpassungs- fähigkeit des pflanzlichen Organismus. Eine sehr bemerkenswerte Eigentümlichkeit der Höhlenflora ist die, daß sie fast ausnahmslos aus Stauden besteht. Unter den beobachteten 63 Phanerogamen sind kaum ein halbes Dutzend (das sind zirka 9°%/,) ein- oder zweijährig (zZ. Beispiel Urtica urens, Impaliens noli tangere, Geranium Robertianum, Stellaria media) und auch diese gedeihen, Geranium Robertianum ausgenommen, nur bei stärkerer Beleuchtung in den vorderen Höhlenteilen. Auch in dertypischen Schatten- vegetation des Waldbodens, mit der die Höhlenvegetation so viele Punkte gemein hat, fehlen solche annuelle Pflanzen fast vollständig, obwohl sie in Mitteleuropa einen nicht unansehnlichen Bruchteil der [ 1 gesamten Phanerogamenflora Bi 2 bilden. Cieslar hat zum Beispiel in der Schattenflora des Föhren- waldes nur 4°/, ein- oder zweijährige Pflanzen beobachtet. Nur einzelne derartige Pflanzen vermögen sich auf dem Wege der Anpassung zu Schattenpflanzen umzuwandeln (so zum Beispiel Cerastium vulgatum, glandulosum, das Wiesner im Fichtenwalde bei Z = —- fand, während die Mehrzahl eine solche Ein- 4 schränkung des Lichtgenusses nicht verträgt, bei Unterbeleuchtung relativ stark ombrophob wird und der Verpilzung der Wurzeln verfällt. Des euphotometrischen Charakters der Höhlenvegetation — ein Hauptkennzeichen echter Schattenpflanzen — sowie der zur Einstellung in die fixe Lichtlage not- wendigen, oft besonders stark ausgeprägten positiv heliotropischen Krümmungen der Blattstiele, Stengel, Zweige, wurde wiederholt gedacht. (Ademostyles glabra XI, Cirsinm arvense XIX, Dentaria enmeaphylla und Sambucus nigra XXI, Oxyrrhynchium praelongum XXI.) B. Ökologie der Blüten. Wohl die Mehrzahl der in Höhlen vorkommenden Pflanzen gelangt auch zur Blüte, so daß die Standortsintensitäten daselbst sich innerhalb der Grenzen des normalen Lichtgenusses bewegen. Immer- hin kommen in Höhlen, wahrscheinlich nicht so selten, auch Pflanzen unterhalb ihres normalen Lichtgenußminimums—.bloß vegetierend — vor (so Senecio nemorensis inXVII bei L=-—-,blühend 4 b 1 : 1 it RR, ä bis L= —; Lactuca muvalis ebenda bei L= —, blühend bis —; Moehringia muscosa in VIN, bei L= a 47 90 47 40 : 5 1 5 blühend bis Z = Each Nach Wiesner wird sowohl die Anlage der Blütenknospen als die Ausbildung der vollkommenen Blüten bei chlorophyllreichen Phanerogamen in der Regel durch das Licht bedingt. 48* 360 Dr. L.Lämmermayr, Daß Pflanzen, welche, wie Sedum acre, ohne direktes Sonnenlicht überhaupt nicht zur Blüte gelangen, oder, wie die meisten Alpenpflanzen, eines starken Lichtes zum Vegetieren und Blühen benötigen, in Höhlen fehlen, ist erklärlich. Die Mehrzahl der in Höhlen, wenigstens in größerer Tiefe, lebenden Phanero- gamen steht zeitlebens unter außerordentlich konstanten Beleuchtungsverhältnissen, denen sich die vielleicht auch nicht von vornherein darauf abgestimmten Arten anpassen mußten. In dieser Hinsicht st zwischen der Höhlenvegetation und zum Beispiel der des Waldbodens (zumal Laubwald), ein bedeutsamer Unterschied, als diese einem oft recht erheblichen Wechsel des Lichtgenusses unter- worfen und vor der Belaubung der Bäume einer relativ hohen Lichtintensität ausgesetzt ist. Eine von der: normalen abweichende Ausbildung oder ein schwächerer Farbenton war an den Blüten der Höhlen- pflanzen nirgends zu beobachten. Auffallend ist das Überwiegen heller Farbentöne an den Blüten, Weiß und gelb dominieren weitaus (Siellaria media, nemorum und Holostea, Aegopodinm Podagraria, Chaerophyllum, Peltaria, Moehringia, Oxalis, Adoxa, Lonicera, Chelidonium, Ranumenlus Sardous, Viola biflora, Senecio, Lactuca, Dentaria u. a.). Rot, Violett, Blau treten völlig zurück. Sollte man- da nicht an einen wirksamen Farbenkontrast — zur Farbe des Erdbodens und zum Dunkel des Höhlenhinter- grundes denken? Auch darf man annehmen, daß der Besuch des dunklen, kühlen Höhleninnern durch die Sonnenschein und Wärme liebenden Hauptbestäuber, wie Bienen und Hummeln, kein allzureichlicher ist. Das zur Schautragen heller, auffallender Farben wäre daher ein gutes Mittel zur Anlockung dieser wenigen Gäste. Die Zahl der windblütigen Arten in Höhlen ist sehr unbedeutend (Urtica, Corylus, Chenopodium, Rumex, Gräser); davon sind die meisten in den vordersten Regionen, wo der Wind noch halbwegs eine Rolle spielt, angesiedelt. Wahrscheinlich kommt es in Höhlen auch nicht selten zur Aus- bildung kleistogamer Blüten (Autogamie), da von Zederbauer und Anderen nachgewiesen wurde, daß lichtarme und feuchte Standorte bei Pflanzen aus ganz verschiedenen Familien Kleistogamie bewirken (Viola, Oxalis, Lamium, Campanula ete.). Für Chrysosplenium können auch — in feuchten Höhlen nicht fehlende — Schnecken als Bestäuber in Betracht kommen. Endlich bleibt der phanerogamen Pflanzenwelt der Höhlen, falls die Bestäubung durch keinen der genannten Faktoren zustande kommen oder die Blütenbildung überhaupt unterbleiben sollte, die Möglich- keit der vegetativen Vermehrung. Allerdings ist diese Fähigkeit den Phnanerogamen nur in beschränktem Maße möglich. Immerhin wäre an eine solche etwa bei Glechoma, Fragaria, Rubus, Gräsern (durch Aus- läufer, Cirsinm arvense (Wurzelknospen) zu denken. Analog der Unterdrückung der Blüte bei Phanerogamen ist auch ein Ausbleiben der Sporenbildung bei Farnen in Höhlen bisweilen zu beob- achten. Eine Abhängigkeit der Sporenbildung derselben vom Lichte ist allerdings für einige Fälle erwiesen oder doch wahrscheinlich, scheint mir aber im allgemeinen noch der Aufklärung zu bedürfen. Sporangien- bildung im Dunkel wurde bis jetzt nur bei Osmunda regalis (in der Kultur von Bittner) beobachtet; eine Keimung dieser Sporen im Dunkel fand nicht statt. Man kann sich auch nur schwer vorstellen, welchen Nutzen zum Beispiel die auf der Unterseite der Fiedern von Asplenium trichomanes befindlichen, dem Boden dicht angeschmiegten Sporangien aus dem sie treffenden Lichte noch ziehen könnten, wenn zum Beispiel schon das die Fiederoberseite treffende Licht nur mehr eine Stärke von hat! Möglich, daß die Anlage derselben zu einer Zeit, wo die Wedel noch eingerollt und die (morphologischen) Unterseiten dann besser beleuchtet sind, daraus Nutzen zieht. Auch bei Farıen kann übrigens der Ausfall der Sporenbildung auf vegetatirem Wege (Ausläufer, Aposporie) gedeckt werden. Die in Höhlen beobachteten Laubmoose waren durchwegs steril. Auch Arnold fand von 20 Moosen aus Höhlen am Fuße des Langkofels 17 steril. (Darunter Gymnostomum vnpestre und Timmia bavarica.) Die vegetative Vermehrung (durch Ausläufer, Brutsprosse) spielt ja bei Moosen überhaupt eine sehr große Rolle; viele fruchten überhaupt gar nicht oder höchst selten. Die Beziehungen zwischen Sporenbildung und Beleuchtung bei den Moosen sind allerdings noch nicht völlig aufgeklärt, aber die Tatsache zum Beispiel, daß in den vorderen Teilen der Orna jama Thamnium alopecnurum noch in der Die grüne Pflanzenwelt der Höhlen. 361 Bäumchenform, weiter einwärts, bei sehr schwacher Beleuchtung, aber nur mehr in der Ausläufer- form auftritt, deutet immerhin auf eine Abhängigkeit der Entwicklung dieser Pflanze vom Lichte hin. (Man vergleiche damit die Jugendformen von Asplenium trichomanes!) Die Lichtstellung der Blüten betreffend, habe ich bis jetzt nur in einem Falle (Moehringia muscosa, VII), eine deutliche Einstellung derselben in die Lichtrichtung beobachtet. Infolge des abge- schwächten Lichtes und wohl auch durch die Feuchtigkeit, welche die Entwicklung und Dauer der vege- tativen Organe fördert, wird in Höhlen häufig die Blütenbildung und Fruchtreife verzögert. Diese Verspätung gegenüber der Außenflora fiel mir besonders bei Begehung der Drachenhöhle auf, in welcher trotz der vorgerückten Jahreszeit (13. Oktober) fast sämtliche Pflanzen noch reichlich blühten, während die meisten derselben außerhalb der Höhle schon voll entwickelte Früchte trugen.’ Über die Faktoren, welche für die Einwanderung der Pflanzen in Höhlen in Betracht kommen, wurde schon unter »Fremde Organismen« berichtet. Aber auch unabhängig von diesem fortdauernden Zufluß von Außen wird wohl der Bestand der Höhlenvegetation durch eine von ihr selbst ausgehende Vermehrung, bezie- hungsweise Aussaat aufrecht erhalten. Die bei der Einschleppung beteiligten Tiere (Säugetiere, Vögel, vielleicht auch Ameisen) werden natürlich auch dabei wieder die Hauptrolle spielen. Wenig oder gar nicht ist im Höhleninnern der Wind als Verbreitungsmittel in Betracht zu ziehen und es ist kaum ein Zufall, daß sich hier mancherlei Pflanzen mit Vorrichtungen zum Ausschleudern der Früchte finden, wie Oxalis, Viola, Dentaria, Impatiens, Geranium-Arten, dieselben, die auch in der Flora schattiger . Wälder, wo der Wind gleichfalls die Rolle eines Samenverbreiters in nur sehr unvollkommenem Grade übernehmen kann, auftreten. Obwohl meine Untersuchungen über den anatomischen Bau der Vegetationsorgane grüner Höhlenpflanzen, einige Beobachtungen an Asplenium trichomanes abgerechnet, noch nicht über das Anfangsstadium gediehen sind und einer späteren Publikation vorbehalten bleiben, möchte ich doch schon jetzt meiner Meinung Ausdruck geben, daß bedeutungsvolle Anpassungserscheinungen, speziell der Ober- haut — Lichtsinnesorgane im Sinne Haberlandt’s — an Höhlenpflanzen zahlreich und in typischer Ausbildung anzutreffen sein werden. Denn wenn irgendwo, so werden’diese Organe, welche die Ein- stellung der Blattfläche in die günstigste Lichtlage ermöglichen, hier bei der beschränkten, einseitigen Lichtzufuhr zu einer gebieterischen Notwendigkeit. Lange schon kennt man zum Beispiel eine eigentüm- liche Vorrichtung an dem in Höhlen lebenden Vorkeime des Leuchtmooses (Schistostega osmundacea) in Form halbkugelförmiger Oberhautzellen, welche das Licht auf die Chlorophylikörner konzentrieren, wo es sodann von der Unterseite der Zellen wieder zurückgeworfen wird und den von der Pflanze bekleideten Stellen der Höhle einen goldgrünen Schimmer verleiht. Kerner erwähnt, daß das in ausgehöhlten Baum- strünken lebende Laubmoos Hoockeria splendens in ähnlicher Weise das Licht reflektiere, beziehungs- weise durch beiderseits vorgewölbte Zellen, »Butzenscheiben«, konzentriere; daher der grüne Glanz des- selben. Durch ihren goldgrünen Glanz sind mir wiederholt Moose in Höhlen aufgefallen, am meisten : 1 1 Isopterygium depressum beil — (XL) An Schattenformen von Asplenium trichomanes habe ich schon früher eine Ausbildung der Oberhautzellen, welche nach dem Augenscheine und dem positiven Ausfalle des Linsenversuches sich als Lichtsinnesorgane qualifizieren, festgestellt. Bei Viola biflora, Agui- legia vulgaris, Oxalis Acetosella, Campannla rapuneuloides, Impatiens noli tangere, Aegopodium Poda- gvaria, Campannla Trachelinm, Stellaria nemorum und anderen Schattenpflanzen, die ich auch in Höhlen antraf, haben Haberlandt und seine Schule (Seefried) Lichtsinnesorgane ermittelt. Es fiel mir auch auf, daß in Höhlen nirgends panaschierte Blätter zu finden waren, obwohl die Bedingungen für die Bildung derselben — wie man annimmt, Schatten und Luftfeuchtigkeit — gerade hier günstige wären. Haberlandt hat aber gezeigt, daß an panaschierten Blättern (zum Beispiel von Begonia) die Oberhaut der Silberflecke zu einer Lichtperzeption nicht geeignet ist. Da nun dergestalt die Panaschiere der vollkommenen Lichtperzeption geradezu entgegenarbeitet, ist es nicht verwunderlich, wenn sie an 362 Dr. L. Lämmermayr, Höhlenpflanzen, denen auch die geringste derartige Schmälerung geradezu verhängnisvoll werden müßte, unterbleibt. Der Charakter der grünen Höhlenvegetation ist im allgemeinen der einer extremen Schattenflora, welche die meisten Berührungspunkte mit der Vegetation des Waldbodens aufweist, zum Teile aber unter ganz eigenartigen, sonst nur im Experimente zu erreichenden Bedin- gungen (weitgehende Abschwächung des Lichtes, Mangel der Schneedecke) steht. Weit entfernt davon, ein bloßer Abklatsch der jeweiligen Außenvegetation zu sein, entbehrt ihr systematischer Aufbau unbe- schadet gewisser Lokaltöne nicht eines gewissen, durch die auslesende Wirkung des Lichtes sowie den Aufenthalt von Tieren bedingten einheitlichen Zuges. Unter vielfach durch geringere Extreme (zum Beispiel der Temperatur), ja bisweilen durch eine völlige Konstanz (Gleichbleiben des Lichtgenusses) sich auszeichnenden und im ganzen nicht ungünstigen Lebensbedingungen stehend, entwickelt sich in den meisten Höhlen eine, wenn auch nicht gerade artenreiche, so doch nennenswerte Vegetation von bisweilen geradezu üppiger Ausbildung. Dem allgemeinen Zustande der Außenwelt gewissermaßen entrückt, von gewaltsamen Veränderungen derselben und ihrer Vegetation durch Menschenhand oder Elementarereignisse vielfach unberührt, vermögen sich hier Reste, Zeugen der- selben längere oder kürzere Zeit zu erhalten. Unter dem Einflusse der außerordentlich weit gehenden Lichtreduktion kommt es zur Bildung von Höhlenformen und -rassen von Pflanzen, 'wie solche anderorts bisher für die betreffende Art entweder gar nicht oder doch nicht in solcher Ausprägung beob- achtet wurden. Als ein ganz eklatanter Fall von direkter Anpassung verdienen manche Vertreter der Höhlenflora die besondere Aufmerksamkeit des Biologen. Es obliegt mir schließlich noch die angenehme Pflicht, allen denen, welche vorliegende Arbeit fördern halfen, meinen aufrichtigen Dank auszusprechen. Er gilt in erster Linie der hohen kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien, welche meine Forschungen durch eine Subvention unter- stützte. Nicht minder meinem ehemaligen hochverehrten Lehrer, dem Altmeister der Physiologie, Herrn Hofrat Dr. J. R. v. Wiesner, der von Anfang an der Arbeit das größte Interesse entgegenbrachte und in derselben einen bescheidenen Beitrag zu seinen großzügigen Studien über den Lichtgenuß der Pflanzen erblicken möge. Ferner danke ich Herrn k. k. Gymnasialdirektor Dr. J. Glowacki in Marburg für die von ihm in liebenswürdigster Weise vorgenommene Bestimmung der Höhlenmoose, desgleichen Herrn Professor J. Nevole in Knittelfeld für die Bestimmung einiger Phanerogamen. Weiters bin ich Herrn G. A. Perko, Grottensekretär und Höhlenforscher in Adelsberg, für seine Führung und Ratschläge zu Dank verpflichtet. Endlich war mir auf zahlreichen Höhlenbegehungen in Obersteiermark der Septimaner unserer Anstalt, A. Sutter, ein willkommener Begleiter, der mich bei der Abmessung der Höhlendimensionen und beim Einsammeln der Pflanzen nach Kräften unterstützte und von dem auch einige selbständige Beob- achtungen herrühren. Die grüme Pflanzenwelt der Höhlen. 363 Literaturzusammenstellung. Wiesner. Der Lichtgenuß der Pflanzen. Leipzig 1907. Beck v. ManagettaG. Die Umkehr der Pflanzenregionen in den Dolinen des Karstes. Sitzungs- berichte der kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien. Mathem. naturw. Kl., Band CXV, N, OD Hugo de Vries. Die Pflanzen und Tiere in den dunklen Räumen der Rotterdamer Wasserleitung. Jena 1890. Kerner. Pflanzenleben I. Perko G. Die Höhle Demnice in Istrien. Mitteilungen der k. k. geographischen Gesellschaft in Wien, OR), Bxck BZ, Ne, (&% Solla R. Phytobiologische Beobachtungen auf einer Exkursion nach Lampedusa und Linosa. Österr. botanische Zeitschrift, 1884. Arnold. Lichenologische Ausflüge in Tirol. Verh. der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien, 1875 und 1896. Schroeter. Pflanzenleben der Alpen. Zürich 1908. Zukal. Morphologische und biologische Untersuchungen über die Flechten. III. Abteilung. Sitzungs- berichte der kais. Akademie der Wissenschaften in Wien. Bd. CXV, 1906. Kissling P. B. Beiträge zur Kenntnis des Einflusses der chemischen Lichtintensität auf die Vegetation. Halle a. S. 1895. Linsbauer L. Photometrische Untersuchungen über die Beleuchtungsverhältnisse im Wasser. Sitzungsberichte der kais. Akademie der Wissenschaften in Wien. Mathem. naturw. Kl., Bd. CXIV, 1909. ZederbauerE. Kleistogamie von Viola arvensis und ihre Ursachen. Österr. botanische Zeit- schrift, 1904. HaeckelE. Planktonstudien. Jena 1890. Seefried F. Über die Lichtsinnesorgane der Laubblätter einheimischer Schattenpflanzen. Sitzungs- berichte der kais. Akademie der Wissenschaften in Wien. Bd. CXV], Abt. I, 1907. PospichalE. Flora des österreichischen Küstenlandes. Wien 1897 bis 1899. 364 Dr. L.Lämmermayr, Die grüne Pflanzenwelt der Höhlen. Bittner K. Über Chlorophylibildung im Finstern bei Kryptogamen. Österr. botan. Zeitschrift, 1905. Hoffer M. Unterirdisch entwässerte Gebiete in den nördlichen Kalkalpen II. Teil. Mitteilungen der k. k. geographischen Gesellschaft in Wien, 1909. Bd. 52, Nr. 6. Jack J. B. Beitrag zur Kenntnis der Lebermoosflora Tirols. Verhandlungen der K. k. zoolog.-botani- schen Gesellschaft in Wien, 1895. LämmermayrL. Studien über die Anpassung der Farne an verschiedene Lichtstärke. Jahres- bericht des k. k. Staatsgymnasiums in Leoben, 1906/7 und 1907/8. DIE TÄGLICHE PERIODE DER WINDRICHTUNG UND WINDSTARKE NACH DEN ANEMOMETRISCHEN AUFZEICHNUNGEN AUF DER KLIPPE PÜRER VON EDUARD MAZELLE DIREKTOR DES MARITIMEN OBSERVATORIUMS IN TRIEST Mit 5 Textfiguren. VORGELEGT IN DER SITZUNG AM 26. JÄNNER 1911. Auf der Seeleuchte der Klippe Porer, 0 = 44° 45'5,% = 13° 53'5 E. v. G., welche 1?/, Seemeilen westsüdwestlich vom Kap Promontore, der Südspitze von Istrien, liegt und aus einem 31°37n hohen, runden, steinernen Turm besteht, wurde vom Hydrographischen Amte der k. u. k. Kriegsmarine zu Pola, dank den Bemühungen des Vorstandes der geophysikalischen Abteilung dieses Amtes, Herrn Fregatten- kapitäns v. Keßlitz, im September 1902 ein Anemograph nach Beckley aufgestellt. Dieser von der Firma R. Fueß, Steglitz bei Berlin, gelieferte Windautograph ist an der Seeleuchte derart angebracht, daß das Schalenkreuz 36:8 m über dem Meeresspiegel zu liegen kommt. Diese für Windbeobachtungen geradezu ideale Lage, ferne von jedem störenden Einflusse, bot von allem Anfang Gewähr, daß die Aufzeichnungen unsere Kenntnisse über die Windverhältnisse in der Adria entschieden bereichern werden. Für die hier vorliegenden Untersuchungen konnten die in den Jahrbüchern der Abteilung für Geo- physik des Hydrographischen Amtes der k. u. k. Kriegsmarine veröffentlichten stündlichen Werte der Windrichtung und Windgeschwindigkeit der fünf Jahre 1903 bis 1907 herangezogen werden und außer- dem durch das liebenswürdige Entgegenkommen des Fregattenkapitäns v. Keßlitz, wofür hier der verbindlichste Dank gesagt wird, auch noch einzelne tabellarische Zusammenstellungen über die Häufigkeit der Winde und der zugehörigen Summen der Windwege der drei Jahre 1905 bis 1907, die in den genannten Jahrbüchern nicht veröffentlicht wurden. Windhäufigkeit. In den im Anhange mitgeteilten Tabellen I bis V sind für die 16 Windrichtungen ihre Häufigkeits- zahlen für alle 24 Stunden des Tages, wie sie aus diesem fünfjährigen Beobachtungszeitraum resultieren, ersichtlich gemacht. In den ersten vier Tabellen finden sich die Ergebnisse für die einzelnen Jahreszeiten, in der fünften Tabelle die Jahressummen. Der häufigste Wind ist die Bora, ENE-Richtung. Nach ihrer Denkschriften der mathematisch-naturw. Kl. LXXXVI. Bd. 49 366 E. Mazelle, Häufigkeit geordnet, folgen im Jahresdurchschnitte die Windrichtungen NE, E, NW, WNW, SE, SSE, ESE, NNE, NNW, S,W, N, WSW, SSW und SW. Zur besseren Übersicht werden in der nachfolgenden Zusammenstellung die Häufigkeiten der ein- zelnen Windrichtungen in Prozenten ausgedrückt. Mittlere Häufigkeit der einzelnen Windrichtungen in Prozenten ausgedrückt. = 2 5 a = a = = 5) = 2 a Er Eee Der = 2)e A 2 ara Zu: Winter... . .| 4:7 | 6:8 15-0 |22-6 | 5-1*| 2-8#] 3-4*| 3-5%| 3-3*| 2-3*| 2-48] 3-1 | 4-3 | 6-6 | 7-2 59 | 1-0 Frühling . . .| 23*| 3:0*| 8-6*16-2 10-2 | 7:6 | 8:1 |8:3 | 4-8 | 3-4 | 3-1 | 2-8*) 3-5*| 6-5 | 6-6 | 4-1*| 0-9 Sommer .. .|42| 4:3 11-7 125%] 8-9 | 5.8 | 6:4 |V6z12 425 1,227 ,8:0.1°2.8% 05:7 12310 Erna) res nz Herbst... .| 4:1 | 5:0 |14-4 |14:7 | 9:1 | 4:8 | 6:1.| 5:2 |4-8 | 4-4 | 4:0 | 3:8 | 3:9 | A-6*) 5-6*) az 5A Jahres 0er. 3-8 .| 4.3 112-4 [16-4 | 8:4 | 5:3 | 8:0 15:8 | 422 3:2 3:10 118.223 6:22) 6.0 Zu allen Jahreszeiten ist der ENE der vorherrschende Wind, doch nimmt seine Häufigkeit gegen den Sommer hin ab. Die nördlichen Windrichtungen, von NW über N bis ENE, sind im Winter am häufigsten, im Frühling wächst die Häufigkeit für die Windrichtungen von E über SE bis S, im Sommer zeigen die westlichen Winde, WSW, W und WNW, ihre relativ größte Frequenz, während im Herbst die Häufigkeit für die südwestlichen Winde, S bis WSW, zunimmt. Vereinigen wir die Winde nach den vier Quadranten, wie in der nachfolgenden kleinen Tabelle, Häufigkeit der Winde in den vier Quadranten. 3) ea] e) = = Z 7) 7 Z = Ne I WITTEN ARE EN ARRe LE 49 14 12 34 1 Kruhlineze er e 34 32 13 20 1 Sommers Re LEN. 35 25 15 24 1 Klerpsträst, 0 Ma BE 41 23 17 18 1 Tante 40 24 14 21 1 so ersehen wir für die NE-Winde die größte Häufigkeit im Winter mit 49°%,, im Frühling sinkt die Häufigkeit für die Winde aus den NE-Quadranten auf 34°/,, während für die Winde aus den SE-Quadranten die Frequenz auf ihr Maximum von 32°/, ansteigt. Die SW-Winde zeigen die größte Häufigkeit im Herbste mit 17°/, und die Winde aus den NW-Quadranten im Sommer mit 24°/,, mit einer gleich großen Frequenz im Winter, hervorgerufen durch die oben bei der Trennung nach 16 Windrichtungen ersichtliche größere winterliche Frequenz der mehr nördlichen Richtungen. Betrachten wir die Ergebnisse der in den Tabellen I bis V ersichtlich gemachten stündlichen Werte, so ersehen wir vor allem im allgemeinen, daß das Fregquenzmaximum der einzelnen Windrichtungen, mit der Zählung von N angefangen, sich vorerst regelmäßig mit der Sonne dreht; NNE und NE zeigen das Maximum in den ersten Morgenstunden, ENE um 8! früh, E und ESE gegen Mittag, SE am Nachmittag. Von SE angefangen dreht sich die Eintrittszeit für das Frequenzmaximum bis zum SW zurück, da der SSE die größte Häufigkeit um 4" nachmittags erreicht, der S um 2", SSW-um 1", SW um Mittag. In den Periode der Windrichtung und -slärke auf Porer. 367 darauffolgenden Windrichtungen rückt das Frequenzmaximum wieder auf immer spätere Stunden: WSW auf 2" p., W auf 3%, WNW auf 5%, NW auf 7", NNW auf 10” abends. Im ganzen und großen zeigen sich diese Drehungen auch in den einzelnen Jahreszeiten. Um die tägliche Periode und die Verlagerung der Frequenzmaxima bei den einzelnen Windrichtungen übersichtlicher darzustellen, wurden vorerst die Häufigkeitsgrößen von zwei zu zwei Stunden vereinigt und die erhaltenen Werte durch 10 dividiert, um die Stundenmittel für die einzelnen Jahreszeiten und das Jahr zu erhalten. Diese Werte wurden sodann auf die acht Hauptwindrichtungen reduziert, indem die Winde der Zwischenrichtungen zur Hälfte der vorhergehenden, zur Hälfte der nachfolgenden Haupt- richtung zugezählt wurden. Aus diesen Tabellen, die hier aus Raumersparnis nicht mitgeteilt werden, wurde nun die Häufigkeit in Prozenten der Gesamtanzahl der Beobachtungen der betreffenden Jahreszeit und des Jahres berechnet. Die Resultate finden sich in den nachfolgenden Tabellen 1 bis 5. Diese Tabellen, welche die Windhäufigkeit der acht Hauptrichtungen in Prozenten ausdrücken, lassen bei allen Windrichtungen eine regelmäßige einfache tägliche Periode erkennen. Tabelle 1. Windhäufigkeit der acht Hauptrichtungen — Winter. In Prozenten. N NE E SE Ss SW W NW Kalmen ih a. 14:3 31:0 16:6 DE 6°9 Seil 8 12:0 0:9 3 145 31°6 16°4 59 6°3 4:4 7:4 1907 0:8 5 142 30:8 18:3 6°2 6°5 Abel 6°8 10323 08 7 133°8 Be 19-1 5°8 Dose 4:0# 7:7 11:8* 0:3 9 iron 33:0 19-1 6°2 6°3 4:4 6°9 120 1:0 11 79 29-3 20:6 6°0 5.4 Bil 10:8 13° 1:6 Ib p. Be Br 18°5 6°7 5.4 6°0 152 14:5 1:0 3 5°6 26:9 17° 70 Dez 5.9 14°6 oil O7 5 84 23.86 117° 79 6°0 58 ile®) 16°5 1:0 7 1222 27:8 15:9* 7° 6°5 62 8:6 13:9 1:4 9 19-7 30:0 17:0 7°® zsil Sl 6°7 18° 0:9 11 13°6 29:9 IN 6°9 70 5° He 1 0°6 Mittel lol DOT 17 6:6 6°2 Be 922 134 0:9 Tabelle 2. Windhäufigkeit der acht Hauptrichtungen — Frühling. In Prozenten. N NE E SE >) SW W NW Kalmen | ih a. 87 298 25°0 12-9 07 Do De 11°4 1:0 3 10:7 22 25°4 12% 6°3 DD 20 10°5 1825 B) 9:0 >60 26°2 120 9:9 0)2%) 4:5 9:6 14 7 78 242 PT 128 84 8'8 4:9 025 0:9 9 35 22°) 263 15°6 6:9 7:8 6°7 10°4 0:8 11 14 16°4 26°0 Im °R 10 79 1025 S:6” 022 1b p. 1° 9) zul 1973 15:0 8 1328 9:9 0°5 3 ce 9202 162 20:5 16:0 7:3 149 141 0-2 b) 16 10°5 1592| 20-0 147 6:2 190% 182 0:2 7 4°5 18325 17725 18:0 141 4:9* Bl 102 12 9 9:0 18:0 18:8 17° WR H2 6) 1885 0:9 11 9:9 21:6 ach 14:0 9:9 ol 1 10:8 Dil Mittel 98 182 PIE 16:0 10:7 "2 1 12-0 0°9 368 E. Mazelle, Tabelle 3. Windhäufigkeit der acht Hauptrichtungen — Sommer. In Prozenten. | N | NE | E | SE NS) SW W | NW Kalmen iha, 165| 2907| 207| &s| »5| »5| 52| 105 1:6 3 146 30°6 23°5 73 Pisa 34 45 119 125 %) 147 311 25'2 m 4-1 3'4 Sohell,. ‚12 0:7 f‘ 11:2 30'8 26°4 86 48 35 52 8:4 en 9 49 274 26:6 12275 6'4 6°0 Tas 64 21 11 1'6 173 23'6 17:9 10:4 10°4 13°4 da 0:2 1b p 1206 10°6 16:2 155 15°9 11'3 20:3 8:0 0'6 3 128 «eß) lei 154 147 10:9 24:3 14:0 0'5 5 1'6 7:6# Tel 13-2 74 226 22:0 1.5 Ü 9.4 10-1 7:8 145 13°5 5:9 141 26°5 2:2 9 15.4 147 10:9 12.9 ilo7 °'7 6:0 207 20 11 16.4 227 16'7 11'4 6'8 41 6'5 134 20 Mittel 8834| 2007|, 1s:or| 1220 WE20n 76.3 a en 1:3 Tabelle 4. Windhäufigkeit der acht Hauptrichtungen — Herbst. In Prozenten. N NE E | SE | S SW | W NW | Kalmen ih a. 12°6 27 19:0 85 8:0 Tal! 4:8 Sa ı1°® 3 10:9 31°7 18:4 84# 6:2# 8:9 9'6 OzzT 0'8 5 iz 29:3 187 87 8:0 7'8 6:0 85 1'3 7 10:0 2 20:9 el 83 zen @u2 8:6 1:7: 9 78 26°7 RO 106 81 83 6'5 8:5 2:0 11 4'6 20:2 23°7 11°) 10'6 103 10.4 1,9% 1'3 Ib p Dip SR 2123 13:4 104 10:7 14:0 8:7 O7 3 3:2 I 14:5 11°3 8:9 15.4 114 0'7 b) ST 17°8 law2 E37, 10:6 84 12'3 147 1'6 7 10:1 20:2 me) 134 1172 6:2* 102 14:0 1'8 9 13'2 24:8 154 11°5 12:6 6'6 4:2*| 10°1 1226 11 132 274 17039 027, Loss 12 43 9.3 1'3 Mittel 8:7 243 188 11:0 9:6 8-1 81 10:0 1'4 Tabelle 5. Windhäufigkeit der acht Hauptrichtungen — Jahr. In Prozenten. N NE E SE IS) SW W NW Kalmen = N . ih a. 13°3 283.2, 20°3 9:0 6'3 372 9'8 707 22 3 127 2 20829 86 54 95 5°6 te al 6) 124 29:8 22-1 80# 6:1 9:2 De ol 7 10-6 | 28:9 | 23:0 9-1 6:7 51%) 6:0 9-5 Neil 9 O7 27:3 23:5 Un 92 6:9 6'6 7.0 9-3 1-0 11 SE ED TA Bo 1 9-4 SEA Bye 87% 0:9 ih p Bo | ie er 8:91, 15°7210. 1053 0:7 3 278 OB 1)U6 144 11:9 88 17:3 13°9 025 5 43 154 14:1*| 14°5 ol 70) 147 177428 on 7 8:0 1008) 143 134 11°3 5'8 9:8 179 126 9 12-6 2178 19°5 1231 ler 96 54 145 1:4 nl 13:3 25 '4 18'383 10°5 8:4 5'4 9'6 11'6 1'5 Mittel 2:6 | 23:0 | as2 | 155 8:9 6°4 ot ar 1:2 Periode der Windrichtung und -stärke auf Porer. 369 In einem mittleren Jahre (Tabelle 5) zeigen die Winde aus N und NE ihre größte Frequenz in den Nacht- und Morgenstunden, der E zeigte die größte Frequenz vormittags. Die Winde aus SE, S, SW und W kommen mit einer größeren Häufigkeit nachmittags vor, während der NW die größte Frequenz abends aufweist. Besonders übersichtlich wird diese Verteilung dargestellt, wenn aus der Tabelle 5 die Häufigkeit für vier Tagesintervalle gebildet wird, und zwar von |! bis 6" früh, von 7" vormittags bis Mittag, von 1" bis 6" nachmittags und von 7" abends bis Mitternacht. Die Resultate sind nachfolgende: 1ha.— 6ha. 12-8 | 28:9 | 21:1 | 8:7#) 5-98] 5-3*| 5-5*| 10-6 Zar 12m, ces | Bine | ER NE | ne a aa a oe ii m Om 3-2%| 15°9#| 16-3 | 14-2 | 116 | 8:1 | 15°9 | 140 7 le 11:3 | 21-7 | 16:0*| 12-0 | 10-3 | 5:6 | 6:9 | 147 Aus den Jahresergebnissen lassen sich nachfolgende Eintrittszeiten für die Extreme und die Medien, auf ganze Stunden abgerundet, entnehmen: Eintrittszeiten der Extreme und Medien der Windhäufigkeit — Jahr. I. Medium Maximum II. Medium Minimum N zu p. 12% n. sh a. 2U p. NE NOBED: a. 10 a. 4 p. E 12°. 10) Ei 08 job SE Isar 4 p. 10 p 4 a S al ve ap“ 10 p 3a. SW ga, 1 70% 6 p. a A W 10 a. ap: (aD: IaEan NW Zup: 6 p. Lil Dh 10) @; Der N-Wind zeigt eine Häufigkeit über der mittleren Frequenzgröße von 7" abends bis 8" früh, der NE von 10" abends bis 10" vormittags, der E von Mitternacht bis 1? nachmittags. Bei der SE-Richtung erhebt sich die Gangkurve über den Mittelwert von 9" vormittags bis 10" abends, der S-Wind von 11" vormittags auch bis 10" abends; der SW und W von 9" früh bis 6" abends, beziehungsweise 10" bis 7", während der NW-Wind die größere Frequenz von 2" nachmittags bis 11" nachts zeigt. Die größte Häufigkeit erreicht der N-Wind um Mitternacht, der NE um 5" früh, der E um 10" vor- mittags und der SE um 4" nachmittags. Mit der Drehung des Windes ist demnach eine entsprechende Rechtsdrehung der Eintrittszeit für das Maximum zu entnehmen. Bei den zwei nächsten Windrichtungen verfrüht sich aber das Maximum, dasselbe tritt bei dem S-Wind um 3" nachmittags, bei dem SW schon um 1" nachmittags ein, um bei den nächsten Windrichtungen wieder später zu fallen, und zwar bei der W-Richtung auf 3" nachmittags und bei dem NW-Wind auf 6" abends. Ganz ähnliche Drehungen finden sich im Winter, Frühling und Herbst, nur im Sommer ist eine kontinuierliche Rechtsdrehung zu bemerken. > SI =) E. Mazelle, Eintrittszeiten des Maximums und der Medien der Windhäufigkeit. Winter - Frühling Sommer Herbst I. Med. | Max. |1II. Med.|I. Med. | Max. |II. Med. I. Med. | Max. N 6hp. | Sha| Oha.| Sup | 2ba| Sha.| 8hp.| 12hn sha.| 6hp. | Tem | ehr NE ©) 0% 8 | Ip Beonan BlOEzar Op: oa lee) 9 pP. Baar allORar EN Aa. |. 11 a.| 2 pi mp.) Salome nn. | 80a 12m 2 ern SE sp} Da pen EZ un or d » | 10 | Be) I 8 O0 || 3 m 2, N) le as © 8 | 0 | MO © | | 1 IEspg alene SW ar Ds lee 8 as Il ©, p- oa 2 ee 2 5 W 10 a 2. Se | a ae aa ae de | 7 m NW ll 8 4 p. Omap: BIP | @) 18% A 96 lo. 2: 6 p. Ip: Betrachten wir die Eintrittszeiten der Maxima für die in der Rechtsdrehung aufeinanderfolgenden Windrichtungen, so ersehen wir im Winter, daß sich das Maximum der N-Richtung von 3? früh bis zum Maximum beim S-Wind auf 9" abends verlagert, hierauf verfrühen sich die Maxima der SW-Richtung auf 5" nachmittags, der W-Richtung auf 2° nachmittags, um beim NW wieder auf 4" nachmittags vorzurücken. Im Frühling drehen sich diese Eintrittszeiten von 2" a. beim N bis 3" p. beim SE und S, gehen dann für den SW auf 11” a. zurück, um sich beim W und NW auf 3" und 5" nachmittags zu verlegen. Im Herbst bewegen sich die Maxima von 11” nachts (N) über Mittag bis 9" abends (S), um für den SW auf Mittag zurückzugehen und beim W auf 3% und beim NW auf 6" abends vorzurücken. Im Sommer ist hingegen eine anhaltende Rechtsdrehung zu bemerken; die Maxima der aufeinander- folgenden Windrichtungen drehen sich von Mitternacht über Mittag zum Abend. Das Eintreffen des Maximums der Windrichtungen NE, E, SE und S erscheint verspätet im Vergleich zur mittleren Lage der Sonne; bei den Winden aus SW, W und NW hingegen verfrüht. Der N-Wind zeigt entsprechend der mittleren Lage der Sonne um Mitternacht sein Maximum, NE (ö# a.), E (8? a.), SE (11" a.) und S (1" p.) ‚lassen die Sonne links, SW (2% p.), W (3? p.) und NW (7 p.) rechts liegen. Die Drehung des Windes wird im nächsten Abschnitte — Windwege — noch eine eingehendere Behandlung finden. Vergleichen wir die Lage der Maxima der einzelnen Windrichtungen von Jahreszeit zu Jahreszeit, so ersehen wir, daß beim N und NE das Maximum im Sommer und Herbst früher eintrifft, beim E im Frühling und Sommer. Beim SE und S findet eine bedeutende Verfrühung im Sommer statt, beim SW im Frühling und Herbst. Beim W-Wind trifft das Maximum zu allen Jahreszeiten annähernd um dieselbe Zeit ein. Bei allen diesen Windrichtungen liegt im Winter das Maximum im allgemeinen später, nur bei der NW-Richtung findet das Wintermaximum früher statt, im Sommer am spätesten, 4" p. gegen 7" p. Die relativ größere Häufigkeit findet bei den Windrichtungen E, SE, S und SW im Sommer zu einer früheren Tageszeit statt als im Winter. So erhebt sich beim E die Gangkurve über den Mittelwert im Winter von 4* morgens bis 2" nachmittags, im Sommer von Mitternacht bis Mittag, bei dem SE im Winter von 1" nachmittags bis Mitternacht, im Sommer von 9" vormittags bis 10” abends. Der S-Wind zeigt eine größere Häufigkeit im Winter von 6® abends bis 6" früh, im Sommer hingegen von 10” vormittags bis 10% abends und der SW im Winter von 11" vormittags bis Mitternacht, im Sommer von 9% vormittags bis 6" abends. Bei den N, NE und W-Richtungen sind die Verschiebungen der Gangkurven geringfügiger, während der NW ein gut ausgeprägtes entgegengesetztes Verhalten zeigt. Im Winter erhebt sich hier die Gangkurve von 11" vormittags bis 9" abends über den Mittelwert, im Sommer hingegen später von 3% nachmittags bis 11" nachts. Periode der Windrichtung und -stärke auf Porer. 371 Betrachten wir noch im Jahresdurchschnitte, durch wie viel Stunden sich die Gangkurve oberhalb des Mittelwertes hält, so finden wir beim N NE E SE S SW W NW 13 12 13 13 un 9) 9 9 Stunden. Die Winde aus N, NE, E und SE zeigen demnach im allgemeinen durch mehr als die Hälfte des Tages größere Häufigkeit, während bei den Richtungen S, SW, W und NW Häufigkeiten über den Mittel- wert durch eine geringere Anzahl von Stunden erreicht werden. Dementsprechend liegen die Maxima bei den erstgenannten Windrichtungen um einen geringeren Betrag über dem Mittelwert als die Minima unter demselben, während bei den zweitgenannten Windrichtungen, namentlich bei den westlichen, die Maxima größere Abweichungen vom Mittelwert zeigen als die Minimn, wie auch aus den nachfolgenden zwei Reihen hervorgeht. N NE E SE Ss SW W NW Maximum — Mittel ... 47 6°3 4-3 3-0 3-0 2:5 82 5:8 Mittel — Minimum . . . 60 der 51 3:0 3:5 18 3:9 3-4 In bezug auf die Amplitude der täglichen Periode der Häufigkeit läßt sich hervorheben, daß bei allen Windrichtungen die größte Schwankung im Sommer, die kleinste im Winter zu bemerken ist. Die größte Schwankung findet im allgemeinen beim NE statt, die geringste bei dem SW. Amplituden im täglichen Gange der Windhäufigkeit. | | | N | NE | MR | SE | Sl Sr | ar | aan ee een. ae me Zereal ame Neal more er Zar: ee 98 | 1864 || os) Bea | ine Bo | nos me Sommer. nn... 2.l15:3 | 98-5 | 18-9 | 10-8 | 13-2 | 7-9 | 20-8 | 21-3 Be es | neo | Nass || Be] Gen | ara Ze | lan | Gas oa | ne I Bl | We Bene |. eR Betrachten wir zum Schluß noch die Häufigkeit der Kalmen, welche zu allen Jahreszeiten beiläufig mit einer Häufigkeit von nur 1°/, resultieren, so zeigen dieselben im Jahresmittel die relativ größte Frequenz in den ersten Nachtstunden. Im Winter und Herbst sind sie in den letzten Vormittags- und ersten Nachtstunden noch am häufigsten, im Frühling und Sommer nachtsüber. Häufigkeit der Windstillen. Winter Frühling Sommer Herbst | Jahr 1 — cha. 08 15 1:3 1.2 eh % a._12 m. 1:0 0:6 lol 17 102 Up orp! 0-9 0-3 0:9 1:0 08 7 p.—-12 n. 1:0 14 2:1 1:6 1'5 Windwesge. Aus der Trennung der zurückgelegten Windwege nach Richtungen und Stunden soll vorerst die Verteilung nach den einzelnen Windrichtungen betrachtet werden. Für ein mittleres Jahr resultieren nach- folgende Windwege in Kilometern: 372 E. Mazelle, N NNE NE ENE E ESE SE SSE 53120 98 37810'2 562486 171280 937172 151842 14044 4 S SSW SW WSW Ww WNW NW NNW 9516°8 69796 57326 51226 60030 91846 100658 63996 und als Jahressumme 223315 Kilometer. Die größte Kilometeranzahl wird in der ENE-Richtung — Bora — zurückgelegt, die kleinste bei dem WSW-Wind. In Prozenten der Gesamtsumme ergeben sich bei N 2-40], E 7:70, S 4:30], Ww 2:70) NNE 41 EISEE AR SW. 2:9 wNW 41 NE 16:9 SE 6:8 SW 2:6 NW 45 ENE 25:2 SSH 6-3 wSw 2:3 NNW 29 Winde aus dem NE-Quadranten legen 51°/, des Gesamtwindweges zurück, die aus dem SE-Qua- dranten 24°/,, die kleinste Anzahl, 11°/,, wird bei den Winden aus dem SW-Quadranten erreicht, auch aus dem NW-Quadranten werden nur 14°/, sämtlicher Kilometer erzielt. Betrachten wir die zurückgelegten Windwege in den einzelnen Richtungen nach Jahreszeiten getrennt und bestimmen wir, der Übersichtlichkeit halber, für die einzelnen Windrichtungen die Prozente in bezug auf den in der betreffenden Jahreszeit zurückgelegten Gesamtweg, so ersehen wir das größte Übergewicht für die Bora im Winter. Im Frühling kommt ein großer Teil dem Scirocco zu, im Sommer Prozente der Gesamtwindwege. e = e 3 ul: = E S EB | = z ls Een. ne F ee Winter © 2 2.2.2. .|24 | 4-8 | 19-5) 35-8] 43 26 a7 23385 | 1-8 | 1-6 | 1-7 l2-2 | 37 | a1 | 30 Frühling . 2... .| 1a | 2-5 | 11-4 28-8] 10-2| 6-1 94 | 82 | a5 | 2-9 | 2-6 | 1-8 | 2-3 | 4-7 | 4-9 | 2-8 Sommer nu 2. 3:5 Ass dzesl 1205|, sach 29 5 a Bes 2:0 | 2.37 12:0, 25 eo ae Herbst © 2 2 2.2 .2.| 2-4 | 4-1 | 18-4| 19-8| 8-5| 4-6 | 7-6 | 6-6 | 5-3 | 4-8 | 3-9 | 3:0 | 2-4 | 2-7 | 3-7 | >02 ist eine prozentuelle Zunahme für die NW-Winde hervorzuheben, während im Herbst für die SW-Winde eine Steigerung zu entnehmen ist. Nach Quadranten geordnet ergibt sich nachfolgende übersichtliche Verteilung. Prozente des Gesamtwindweges. NE SE SW NW Quadranten Ve 64 15 8 13 Frühling... 0800 rare 43 32 11 14 Sommer. ER 46 23 12 19 Fherdstr 27) 0 Ra 48 26 15 11 Tann Wucla, ei 2 NR En. 51 24 11 14 Die Winde aus dem 1. Quadranten sind allerdings zu allen Jahreszeiten den übrigen Wind- richtungen überlegen, doch werden im Frühling 32°/, des entsprechenden Windweges bei Winden aus dem 2. Quadranten zurückgelegt. Im Sommer kommen 19°/, dem 4. Quadranten zu und im Herbst 15°), den Winden aus den 3, Quadranten. Periode der Windrichtung und -slärke auf Porer. 318 Der größeren Genauigkeit wegen wurden für die einzelnen Windrichtungen die innerhalb 10 Tagen erzielten mittleren Windwege berechnet, womit die verschiedene Länge der einzelnen Jahreszeiten aus- geschieden erscheint. Mittlere Windwege in den einzelnen Windrichtungen auf 10 Tage reduziert, in Kilometern ausgedrückt. N sn NE ENE E ESE SE sn | S sw SW I WSW| W ee NW | NNW Winter 183:9/361:6 114665 27001 |322:9#)198:3#|351°0 |325°2 |265°8 1139-1 |116°:7 |129-5 |166°7 |275°3 13094 | 229.0 | Frühling 81:8#1148-0*| 672-4*) 14007/6007 |360:7 \55£°0 |514:0 1262-8 |171:6 1155-4 |104'7#1133°3#| 275-5 | 289-0 | 1630 Scmmer 162612242 | 828:9*| 809:0#1402-8 |226°6 1265 °8#1275°0#|174°8#|101°3#]104-9*]134-2 |206°0 | 279-4 |268:9 1658 | Herbst | 1 | 154-4266 °7 |1183°6 1270-8 15476 1294-4 |491:9 1423-4 13399 18092 |251°1 1193-1 |151°4 | 175°4# | 235-5 143 :9# Jahr | | | | 145:5249-5 |1035°3 |1540°2 an DR “ 384.6 |260:6 11802 |157°0 1140-3 1164-4 | 251-5 | 275-6 ie I { Im Winter werden die relativ größten Windwege in den sechs nördlichen Richtungen von NW bis ENE zurückgelegt, im Frühling ist eine stärke Zunahme bei den vier Richtungen E bis SSE zu bemerken, im Sommer hingegen für den W und WNW und im Herbst für die vier Windrichtungen von S bis WSW. Die Gesamtwindwege in einem zehntägigen Zeitintervalle sind nachfolgende: Winter Frühling Sommer Herbst Jahr 75410 58876 468302 64323 6115°0 Kilometer. Um die Verteilung der Windwege nach den einzelnen Stunden einer Diskussion zu unterziehen, eignen sich die im Anhange mitgeteilten Tabellen VI bis X nur zum Teile. Der leichteren Übersicht halber wurden vorerst für jede einzelne Windrichtung die Windwege dieser fünf Beobachtungsjahre von zwei zu zwei Stunden vereinigt und die erhaltenen Werte durch 10 dividiert, um die mittleren stündlichen Windwege für die einzelnen Jahreszeiten und das Jahr zu erhalten. Diese Windwege wurden dann nach der Formel NE —+ NNE cos 22:5° + N cos 45° — NNW cos 675° —+ ENE cos 22:5° + BE cos 45° + ESE cos 675° usw. auf vier Komponenten reduziert und zwar auf die Richtungen NE, SE, SW und NW, die wichtigsten Windrichtungen für die Adria Die erhaltenen Windwege finden sich in der nachstehenden Tabelle 6. Denkschriften der mathematisch-naturw. Kl. LXXNXVII. Ba 50 374 E. Mazelle, Tabelle 6. Mittlere Windwege auf vier Komponenten reduziert. Kilometer pro Stunde. Winter Frühling Sommer | NE SE | SW | NW NE SE SW | NW NE | SE SW | NW t | jh a. 1855 834 356 440 || 1260 941 318 359 || 1183 504 193 364 3 1862 815 349 463 || 1297 914 332 369 || 1299 933 186 371 6) 1863 862 320 460 || 1319 893 312 820 || 1297 978 183 317 7 1903 889 279 432 || 1292 963 326 287 || 1307 998 195 264 ie) 1914 907 306 3997|) 1222 996 344 281 || 1214 668 269 228 Lil 1877 936 370 443 || 1070 | 1090 427 289 870 731 402 271 ih p. 1725 849 417 808 816 | 1032 465 369 368 633 491 388 3 1643 840 374 524 675 | 1018 509 474 426 549 | 522 998 5 1636 893 325 508 711 | 1024 488 490 394 535 432 | -658 7 1738 894 311 464 860 | 1008 395 434 500 927 335 630 9 1854 919 301 410 || 1086 | 1026 371 338 Zu, 483 272 910 11 1858 907 352 422 || 1208 938 331 328 962 502 218 406 Mittel 1811 879 338 455 || 1068 987 381 362 895 570 308 413 NE SE SW NW NE | SE SW | NW 1h a. 1416 836 458 322 || 5713 | 3114 | 1325 | 1484 3 1456 815 506 340 || 5913 | 3077 | 1373 | 1542 0) 1417 871 513 345 || 5895 | 3198 | 1328 | 1441 7 1406 943 505 317 || 5908 | 3392 | 1304 | 1299 $) 1360 962 514 271 || 5709 | 3533 | 1483 | 1178 11 1205 | 1000 988 312 || 5022 | 3756 | 1787 | 1814 hp. 1045 950 94 356 || 4151 | 3463 | 1927 | 1615 3 940 930 502 419 || 3683 | 33386 | 1907 | 1974 6) 962 893 419 444 || 3702 | 3345 | 1614 | 2090 7 1100 926 397 895 || 4197 | 3354 | 1487 | 1923 9 1246 892 4583 342 || 4903 | 3320 | 1396 | 1599 11 1319 845 469 337 || 5346 | 3191 | 1370 | 1492 Mittel 1239 905 490 350 || 5012 | 3340 | 1517 | 1579 Da diese resultierenden Windwege auf ganze Zahlen abgerundet wurden, so ergeben die Summen aus den vier Jahreszeiten kleine Differenzen mit den mitgeteilten Jahreswerten, die direkt aus der Tabelle X abgeleitet wurden, Differenzen, die aber eine Einheit nicht überschreiten. Für diese mittleren Windwege der vier Hauptrichtungen wurden nun Sinusreihen berechnet. Die Konstanten, wie die resultierenden Gleichungen sind nachfolgende: Periode der Windrichtung und -stärke auf Porer. YO. oomn so oo- we oa AVDGAaT a m- am WO ar DREI TIIS UOoTDO0O a9 NO HD ONT - aalpavyaarn oOnunsH@axywına dd a8} — mn | | oopual- an AOAMTOWDOS wa MO co co cDı19 0 »aaYdHaaHd x aA LOS oOoOHaaD $ NANHTOT AN AN ı0 — THo-anr a au a IS SEE Q S) ID [or GLS OL Un: Bil: BU iS = Ss Sm ES [S} a u En Bl rn a en Q Ss SE SEE SS ale a es BioikioE —orEioii SE HUmoatoo on am com WO OT AND O1D 60.-—'q 1 ——Ww 9 ——'q 799 —!v r = 208 -—'v 98 —q mu ln 9 -—4 cı -—Ww oe =ua 634 -—w es =a 9 ——'v 997 —=q ısı —Ww 221 -—='4 ui =—r A Gr in ud = 69 -—'v 107 ='q gu —='Ww 69 ——t'q 08 -—Ww 07 TR a. ——'v Ga 19 09 -—'w 6 —a 8 =v 91 -—u eg -—'v gg -—h a 9 a II -—'v s = 9 -'w 19q0M "7,69 "X ,67 %--,81 At + ,n2 "288 “+97 1 el 4 € a8 x 28 x7,08 x ,89 x ,91 ++ x+,89 x ,81 el x+ Fr oJ8 ) us 0822) us se ) us olP ) us o, ) Ws 096 ) us 088 ) us 0992) uIS a) ) US oTeg) us 0932) us 0962) uIs ogen)L us ggg) us 9I+ (009 ' l5+ (09 ' Ft (09° v7 (009 7 + (09 Ber (609 ° g = (09° Ar (08° 6 + 609° 6+ 609° rt (09 ° get (009 ° Par 09° gar or‘ 9I+ 609° 014 (609° E09 6 + 609° s + (09° 714 (09 ° "uazjos nz * orge) us zIet (008- 09, )US CHI + (608° 0967) Us 951 + (008° oE6T) LS c9g-+ (008° ep sach) US Br OR SORWLUSERE LI KOEL Oz) US Ber (0° oF6L) ums ect (.08' 15a ogee) user 608 069 ) US 974 (008 99T) us 65-+ (.0E' 96T) us Sc (008° Jouwuoc se ) Ws Mr (6 och) useya. 608 En) u er (0 og67) us 484 (608 surryunag oz ) US ara (08° See user. 1608: aa) u rar (2 687) us ey (008° oT N x+ %,9€ x ,81 %+,08 x+,8% x ,697 “+81 “+72 x ,01 "7,08 x ,87 x ,08 GE oe Far ll "77,88 xt ,98 x ,P xt 28 Fa yl0 o#61) cS%7) 0183) o0F ) us uIs us uıs us uIs uIs uIs us uıs uIs uIs ug any [= # (ul any 0 = % 3SI [oqlory 6IE +21 =M' 812 +LISI =M Tre Hopes 6; OSII+710° =" 6 ro = 6 +06 = MW 29 7806 = gpat6E21I = Mm Sri = sal-1-808 — 6 TO = SD Sn ler 7968 — euere u age u Re eIe+8907 = 0 er = re > wi er = N OTIT-TT8T MN MS 6) 376 E. Mazelle, Die erhaltenen mittleren Windwege, in Kilometern pro Stunde, wie der tägliche Gang sind in den nachfolgenden Tabellen 7 bis 11 mitgeteilt. Tabelle 7. Berechneter täglicher Gang der vier Windkomponenten — Winter. Windwege Täglicher Gang NE | SE | SW | NW NE | SE | SW NW 1ba. 1858 844 360 439 47|— 35 2| — 16 3 1855*# 823 352 465 448) — 56% 14 10 5 1870 845 313 460 89 | — 3834| —- 25 5 7 1900 894 281 425 sg 15 | — 578] — 30 9 1919 924 308 A407 108 45|—- 33| — 48 hl 1867 909 373 440 56 30 33|-—- 15 ih p. 1740 866 410 49 | — 71|— 13 72 44 3 1629* 847° 380 527 | — 182* — 32# 42 72 6) 1640 871 325 504 | — 1711| — 8|- 13 49 7 1746 912 so1* 457 | — 65 33 | — 37# 2 9 1841 922 315 421 30 43| - 23| —- 34 11 1867 891 341 A416 56 12 3) — 839# Mittel 1811 879 338 455 82 30 31 30 Tabelle 8. Berechneter täglicher Gang der vier Windkomponenten — Frühling. Windwege . Täglicher Gang. NE | SE | SW | NW NE | SE | SW | NW ih a. 1266 931 321* 362 198 | — 56 | — 60* 0 3 1297 913 321 365 2293| — 74 | — 60 5 1312 906% 322 325 244 | — 81# — 59| — 37 7 1299 942 321* 288 2311| — 45 | — 60% — 74 9 1225 1020 349 2758 157 3| —- 32| — 87# 11 1056 1068 418 296 | — 12 sl. 3837| — 66 ih p. 830 1047 483 370 | — 238 60 102 8 3 673* 1013*# 491 467 | — 395% 26* 110 105 5 698 1016 448 499 | — 370 29 67 137 7 877 1028 399 428 | — 191 41 18 66 9 1077 1002 363 341 9 15| — 18| — 21 11 1206 958 336 328* 1388| - 2989| — 45 | — 84* Mittel 1068 987 381 362 201 48 56 53 Periode der Windrichtung und -stärke auf Porer. Tabelle 9. Berechneter täglicher Gang der vier Windkomponenten — Sommer. Windwege Täglicher Gang | NE | SE SW NW NE SE Sw NW ih a. 1192 511 194 370 a ea = iR 3 1280 544 184 362 | ul 2 ee el 5 1310 558 182# 323 | | = 19) = 12 = 7 1315 601 198 261 | 420 a1 | >| = ) | le 682 269 227% 297 2 | = 39 = 1868 11 888 713 395 IS 143 7 | = iu ih p. 568 643 502 202 | — 207 73 oa = Bil 3 408: 554 512 554 | — A878 — 16 204 141 5 410 526 434 Bee A 126 244. 7 505 525 338 ee = 4 30 216 9 700 500 267 Klee al Al 96 11 972 AgZ# 221 404 mie ge- yMiz= © Mittel 895 570 308 413 315 60 107 116 Tabelle 10, Berechneter täglicher Gang der vier Windkomponenten — Herbst. ih a. 1412 820% 470 328 173 | — 85% — 20 | — 22 3 1444 827 498 343 205 | — 78 8I|—- 7 6) 1431 870 515 342 192 | — 35 2333| - 8 7 14083 930 506* 313 164 25 16#]) — 37 ) 1349 978 521 283* 110 73 31| — 67%# 11 1219 989 870 2971| — 20 34 80217758 Ih p 1040 958 574 362°) — 199 53 84 12 3 932# 919 494 425 | — 307# 14 4 75 5 971 908# 413 436 | — 268 3#| — 77 86 7 1101 912 410% 897 | — 188 7| — 80# 47 9 1231 896 447 3419| —- 8|—- 9|- 4|_— 1 11 1335 853 462 325* %I - 52|-—- 28| — 25* Mittel 1239 905 490 350 157 43 41 37 wo 378 E. Mazelle, Tabelle 11. Berechneter täglicher Gang der vier Windkomponenten — Jahr. Windwege Täglicher Gang NE SE SW NW NE SE SW NW mar 5724 3104* 1346 1498 712 | — 236*| — 171# — 81 3 5874 3105 1357 1532 862 | — 235 | — 160 | — 47 5 5921 |. 3180 1332 1449 909 | — 160 | — 185 | — 130 7 5917 3367 1305# 1287 905 27 | — 212#| — 292 9 5682 3602 1443 1193# 670 262 | — 74 | — 386* 11 5032 3675 1756 1300 20 339 239. 7279 IV p. 4178 3514 1970 1622 | — 834 174 453 43 3 3642#| 3333 1877 1972 | —13708| — 7 360 393 5) 3717 3320* 1620 2095 | — 1295 | — 20# 103 516 ü 4229 3325 1447 19099 22 785 3|- 70 330 9 4850 3320 1391 1619 | — 162 | — 20 | — 126 40 il 8378 3185 1360 1472 366 | — 155 | — 157 | — 107# Mittel 5012 3340 1517 1579 741 139 193 220 Hiezu wäre zu bemerken, daß die Sinusreihen für die Jahresergebnisse aus den Jahressummen der unausgeglichenen Werte berechnet wurden. Es ergeben sich demnach kleinere Differenzen in den Ein- heiten zwischen den darnach berechneten Jahreswerten und der direkten Summe der für die einzelnen Jahreszeiten resultierenden Windwege. i Sämtliche berechnete Reihen ergeben recht regelmäßige Gangkurven. In der Jahressumme zeigt die NE-Komponente eine einfache Periode, während bei den übrigen drei Komponenten eine doppelte Schwankung ersichtlich wird. Auf ganze Stunden abgerundet, ergeben sich nachfolgende Eintrittszeiten für die Extreme, wobei die Eintrittszeiten für die Hauptmaxima und Minima hervorgehoben erscheinen. Eintrittszeiten der Maxima und Minima der Windwege. | Maxima | Minima | Maxima Minima NE 6b a. 4b p. _ = SE 10 a. 4 p. 7u p. Dh a. SW jap: 12 Ms 3.2. 6 a. NW 4 p. Kezp: 3ura: 9 a. Die tägliche Gangkurve der NE-Komponente erhebt sich gegen iO" abends über den Mittelwert, erreicht die größten Werte nachts und in der Früh und sinkt erst um 11” vormittags unter den Mittelwert. Die größten Werte für die SE-Komponente sind vormittags zu bemerken, die Gangkurve liegt über dem Mittelwert von 7" früh bis 3% nachmittags, für die SW-Komponente um und nach Mittag, mit den positiven Ordinaten von 10? vormittags bis 6" nachmittags und für die NW-Komponente am Nachmittag, mit positiven Ordinaten von 1" nachmittags bis nach 9" abends. Die Eintrittszeiten der Hauptmaxima verlegen sich ganz regelmäßig von 6" früh auf 10" vormittags, 1" und 4" nachmittags. Periode der Windrichtung und -stärke auf Porer. 319 Die größte Stärke zeigt natürlich die NE-Komponente, sodann folgen die SE-, NW- und SW-Kom- ponente, im beiläufigen Verhältnis wie 33:22: 11: 10. Die größte tägliche periodische Schwankung zeigt die NE-Komponente, dann die NW- und SW-Komponente, während beim SE die kleinste tägliche Schwankung zu bemerken ist. Die Amplitude beim NE ist viermal so groß als beim SE, die mittlere Ordinate der täglichen Gangkurve mehr als fünfmal. Amplitude . 2279 o71 665 902 Mitttlere Ordinate der täglichen Gang- kurve 741 139 193 220 Bei den einzelnen Jahreszeiten ist vorerst hervorzuheben, daß im Winter bei allen vier Wind- komponenten eine doppelte Schwankung resultiert, während im Sommer nur eine einfache Periode ersichtlich ist. Die Doppelschwankung ist im Sommer nur bei der SE- und NW-Komponente noch durch einen langsameren Abfall der Kurve zwischen 5 und 7" nachmittags, beziehungsweise 1 und 3" früh bemerkbar. Die Eintrittszeiten für die Extreme sind nachfolgende: Winter Frühling Maxima | Minima | Maxima | Minima | Maxima | Minima | Maxima | Minima NE gu a. 4b p.| 11h p. 2h a. 61 a. 4 p. — — SE 10 a. Syrp: 9 p. Sa ae A, Zu p. sh a SW 1 I 8; a MD DEN 4 6a NW 3 Op: Ara. sa 4 p.| 10 p and I a Sommer Herbst | Maxima | Minima | Maxima | Minima | Maxima | Minima | Maxima | Minima NE 6h a. 4b p. = — sh a. su p — = SE 10a een! — = 10 a. SD zu p ah a SW DD) 4 a. _ = 12 m. 6 Pp h) 8 NW 6 p. 9a. = = A IR 4 a. ge | In allen vier Jahreszeiten drehen sich die Eintrittszeiten für die Hauptmaxima der vier Wind- komponenten mit der Sonne. Bei der NE-Komponente sind zu allen Jahreszeiten die größten Windwege während der Nacht- und Vormittagsstunden zu entnehmen. Positive Ordinaten sind im Winter durch 15 Stunden zu bemerken, von 9" p. bis 12° m., im Sommer durch 12 Stunden. Hier erheben sich die Stundenwerte über das Tagesmittel von 11" nachts bis 11" vormittags. Dementsprechend sind auch die positiven Ordinaten im Winter kleiner als die negativen, 108 gegen — 182. Die SE-Komponente zeigt die größeren Werte im Winter vormittags von 7" bis 12" und abends von 6" bis 11". Im Frühling und Herbst werden die größten Windwege tagsüber zurückgelegt von 8" a. bis 9 p., beziehungsweise 7" a. bis 8? p., während im Sommer diese SE-Komponente Windwege über den 380 HAMesael le, Mittelwert von 6" a. bis 2" p. zeigt. In dieser Jahreszeit sind positive Ordinaten nur durch neun Stunden zu bemerken, mithin sind die positiven Abweichungen vom Mittel größer als die negativen, 143 gegen — 87. Bei den SW-Winden werden. die Windwege erst in den letzten Vormittagsstunden größer; im Winter erheben sie sich über den Mittelwert von 10" a. bis 4" p. und nachts von 11* p. bis 3% a., im Frühling und Sommer von 10® a. bis 7" p., während im Herbste positive Ordinate von 3% früh bis 3" nach- mittags zu entnehmen sind. Die NW-Winde erreichen ihre größte Intensität nachmittags, im Winter von Mittag bis 7" abends und ein sekundäres Ansteigen von 2”bis 5" früh; im Frühling und Herbst nachmittags von 1" bis 8 mit einem sekundären Maximum im Frühling von 1” bis 3? früh. Im Sommer werden die größeren Windwege erst später erreicht, von 2" bis 10% abends. Was nun die Intensität anbelangt, so ist der NE in allen Jahreszeiten allen anderen Komponenten überlegen, an Stärke folgt ebenfalls zu allen Jahreszeiten der SE. Im Winter und Sommer zeigt die SW- Komponente die kleinste Intensität, im Frühling und Herbst hingegen die NW-Komponente. Intensität Winter | i Frühling | Sommer | Herbst NE 1811 1068 895 1239 SE 879 937 570# 905 SW 338 381 308# 490 NW 455 362 413 350* Die NE-Komponente zeigt die größte Stärke im Winter, die kleinste im Sommer. SE und SW. erreichen die größte Intensität im Frühling und Herbst, die kleinste im Sommer, der SE am stärksten im Frühling, der SW hingegen im Herbste. Die NW-Komponente zeigt ihre Hauptstärke im Winter, die Intensität sinkt im Frühling, steigt wieder im Sommer an und fällt im Herbste auf den kleinsten Wert. Die Größe der täglichen Schwankung ist durch die nachfolgenden zwei Zusammenstellungen ersichtlich. | Amplitude Mittlere Ordinate | Winter Frühling Sommer Herbst Winter Frühling Sommer | Herbst NE 290* 639 907 512 82# 201 315 157 SE 101* 162 230 169 30:F 48 60 43 SW 129= 170 330 164 31* 56 107 41 NW 120* 224 430 153 30* 53 116 37 In allen vier Jahreszeiten zeigt die NE-Komponente die größte tägliche Schwankung, die SE-Kom- ponente hingegen die kleinste, mit Ausnahme des Herbstes, wo die kleinste Schwankung bei der NW- Komponente zu entnehmen ist. Das Verhältnis zwischen der größten und kleinsten mittleren Ordinate beträgt im Winter 2°7, im Frühling 4:2, im Sommer 5'3 und im Herbst 4:3. Im Winter ist demnach die tägliche Schwankung beim NE beiläufig dreimal so groß, im Sommer hingegen mehr als fünfmal größer als beim SE. Alle Windkomponenten zeigen im Sommer die größte tägliche Schwankung, im Winter die kleinste. Die mittlere Ordinate der täglichen Periode ist beim NE und NW im Sommer fast viermal so groß als im Winter, beim SW etwas mehr als das dreifache und beim SE im Sommer doppelt so groß als im Winter: Periode der Windrichtung und -stärke auf Porer. 381 Aus den berechneten Windwegen der vier Hauptwindrichtungen sollen nunmehr die Größe und Lage der mittleren Windrichtung bestimmt werden, zu welchem Zwecke vorerst die vier Komponenten NE, SE, SW und NW auf die zwei Komponenten NE und SE reduziert wurden. Die erhaltenen Werte sind folgende, Tabelle 12: Tabelle 12. Hauptkomponenten der Windwege. Winter Frühling Sommer Herbst Jahr NE | SE NE SE NE SE NE SE NE SE il a. 1498# 405 945 569 998 141 942 492 4378 1606 6) 1503 358# 976 D48 1096 182 946 484 4517 1573 5 1557 385 990 o81 1128 235 916 528 4589 1731 7 1619 469 978 654 az 340 897 617 4612 2080 9 1614 517 876 745 923 455 828 695 4239 2409 11 1494 469 638 772 493 445 649 692 3276 2375 It p 1330 367 347 677 66 251 466 596 2208 1892 3 1249 320% 182* 546 | — 104# 0 438% 494 1765#) . 1361 5 1315 367 250 5178|) — 24 | — 131 998 472# 2097 1225* M 1445 455 478 600 167 | — 104 691 518 2782 1466 9 1526 501. 714 661 4333| —- 9 784 547 3459 1701 11 1526 475 870 630 751 79 873 528 4018 1718 Mittel 1473 424 687 625 587 157 749 959 3495 1761 Die NE-Hauptkomponente zeigt im allgemeinen eine einfache tägliche Periode mit dem Maximum zwischen 3° und 7" morgens, dem Minimum um 3" nachmittags. Nur im Winter ist eine doppelte tägliche Schwankung zu bemerken mit sekundären Extremen um 11" und 1" nachts. Bei der SE-Hauptkomponente ist hingegen mit Ausnahme des Sommers die doppelte tägliche Periode ähnlich dem täglichen Gange des Luftdruckes die charakteristische, mit dem Hauptmaximum um 9" und 11” vormittags, dem Haupt- minimum um 3® und 5" nachmittags. Das sekundäre Maximum fällt von 9" bis 11" abends, das sekundäre Minimum um 8! früh. Im Sommer findet nur eine einfache Schwankung statt, das Maximum um 9” a., das Minimum um 5! p. Diese beiden Hauptkomponenten geben nun nach dem bekannten Vorgange NE SE die in der Tabelle 13 mitgeteilte Größe und Richtung der Resultanten. EN NE: + SE? und tg9 = Tabelle 13. Tägliche Schwankung der mittleren Windrichtung. Azimut, NE über SE Resultante Winter | Frühling | Sommer | Herbst Jahr Winter | Frühling | Sommer | Herbst Jahr har 15° 31° 8° 28° 20° 1592 1103 1008 1063 4663 3 13 29 g 27 19 1545 1119 1111 1063 4783 b) 14 30 12 30 21 | 1604 1148 1152 1057 4905 7 16 34 17 35 24 1686 1177 1168 1089 5059 9 18 40 26 40 30 1695 1150 1029 1081 4876 11 17 50 42 47 36 1966 1002 664 949 4046 Ib p. 15 63 75 52 41 1380 761 260 757 2908 3 J4 72 180 48 38 1289# 976 104° 660 2229% 5) 16 64 260 40 30 1365 574* 133 73 2429 7 17 51 328 37 28 1515 767 oT 862 3145 9 18 43 359 35 26 1606 973 433 956 3855 11 17 36 6 31 23 1598 1074 755 1020 4368 Mittel 16 42 15 37 27 1533 929 608 932 3914 Denkschriften der mathematisch-naturw. Kl. LXXXVII. Bd. 51 382 E. Mazelle, Betrachten wir die Größe der Resultanten, so ersehen wir, daß die mittlere Windrichtung den größten Wert im Winter erreicht, den kleinsten im Sommer. Im Laufe des Tages zeigt sich in allen vier Jahreszeiten der größte Windweg vormittags um 7" und 9", der kleinste Windweg nachmittags um 3% und 5. Diese einfache tägliche Periode ist im Sommer am ausgeprägtesten, im Winter am schwächsten, da sich die tägliche Amplitude mit nachfolgenden Größen ergibt: Winter Frühling Sommer Herbst 406 603 1064 429 Aus den berechneten Azimuten ersieht man, daß diese mittlere Windrichtung im Winter mit NE 16° SE resultiert, im Sommer mit dem fast gleichen Azimut, NE 15° SE. Im Herbste liegt die mittlere Windrichtung bei NE 37° SE und im Frühling bei NE 42° SE. Betrachten wir jedoch die Azimute in den einzelnen Stunden, so ersehen wir ein grundverschiedenes Verhalten zwischen Winter und Sommer. Im Winter dreht sich im Laufe des Tages die mittlereWindrichtung von NE 13°SE bis zu NE 18° SE, mithin nur um 5°. Im Herbst beträgt die Schwankung 25°, von NE 27° SE bis NE 52° SE, im Frühling schon 43°, von NE 29° SE bis NE 72° SE, während im Sommer eine vollständige Rotation des Windes im Laufe des Tages stattfindet. Im Winter dreht sich die mittlere Windrichtung von 3° morgens bis 9% vor- mittags nach rechts, und zwar die Azimute stets von NE aus gegen SE gerechnet, von 13° bis 18°. Von 9" an dreht sich der Wind über die Mittagszeit bis 3" nachmittags wieder nach links zurück, von 18° auf 14°, zeigt dann wieder bis 9° abends die Rechtsdrehung, von 14° auf 18°, um über Nacht von 9% bis 3 früh von 18° auf das Azimut von 13° zurückzudrehen. Diese Doppelschwankung ist nur im Winter zu entnehmen, im Herbst und Frühling dreht sich die mittlere Windrichtung vormittags nach rechts, nachmittags nach links, und zwar ist die Drehung im Sinne der Uhrzeigerbewegung im Herbst von 3» früh bis 1? nachmittags, im Frühling von 3° früh bis 3% nachmittags zu beobachten. Im Sommer ist hingegen durch alle 24 Stunden des Tages eine Drehung mit der Sonne zu bemerken; die durchstrichenen Winkelflächen werden in den ersten Stunden nach Mittag am größten. Zu bemerkenswerten Ergebnissen gelangen wir, wenn für die einzelnen Stunden die vorherrschende Windrichtung eliminiert wird und demnach die Windrichtung und Stärke berechnet werden, welche für die betreffenden Stunden resultieren würden, wenn die vorherrschende Windrichtung nicht vorhanden wäre. In den zwei Hauptwindrichtungen ergeben sich nachfolgende Werte (Tabelle 14): Tabelle 14. Hauptkomponenten der Windwege nach Ausscheidung der. vorherrschenden Windrichtung. Winter Frühling Sommer Herbst Jahr NE SE NE SE NE SE NE SE NE SE Ib a. 25# — 19 258 | — 56 411 | — 16 193 | — 63 883 | — 155 3 30 | — 66# 28 | — 7 509 25 197 | — 71# 1022 | — 188# 6) 84 | — 39 303 | — 44 541 78 167 | — 27 1094 | — 30 7 146 45 2a 29 530 183 148 62 1117 319 9 141 93 189 120 336 298 79 140 744 648 11 21 45 | — 49 147 | — 94 288 | — 100 137 | — 219 614 1b p. — 143 | — 57 | — 340 52 | — 821 94 | — 283 41 | — 1287 131 3 — 2244 — 104 — 505% — 79 | — 691#| — 157 | — 311#| — 61 | —1730*|) — 400 5 — 158 | — 57 | — 487 | — 108%) — 611 | — 288#| — 191 | — 83#) —-1398 | — 536* 7 — 28 3831| — 2091| — 25 | — 420 | — 261 | — 5838| — 40 | — 713 | — 295 9 58 77 27. 36 | — 154 | — 166 3|1- 8|- 36| — 60 11 53 ol 183 9) 164 | — 78 124 | — 27 523|— 48 Aus diesen Differenzen lassen sich die in Tabelle 15 mitgeteilten Größen für die Resultanten und die Azimute berechnen, aus welchen Werten die in Fig. 1 bis 5 dargestellten Winddrehungen bestimmt wurden. Zu diesen Vektorendiagrammen soll vorerst bemerkt werden, daß der Maßstab so gewählt erscheint, daß in den vier Jahreszeiten 1 mm = 10 km Windweg entspricht, während in der Kurve für das Jahresergebnis 1 mm = 40 km Windweg entspricht. Periode der Windrichtung und -stärke auf Porer. 389 Fig. 1 Tig.2 Fig. NE 9a | ga Frahling Winter Herbst NW —=n NW NE sw —— NW SE sw 384 E. Mazelle, Tabelle 15. Täglicher Gang der Windkomponente nach Ausscheidung der vorherrschenden Windrichtung. Azimut, NE über SE | Resultante Winter | Frühling Sommer Herbst Jahr Winter | Frühling | Sommer | Herbst | Jahr iha. 323° 348° 358° 342° 350° 31* 264 411 203 895 3 294 345 3 340 350 73 299 510 209 1039 6) 335 332 8 351 358 93 306 947 169 1094 7 17 6 19 23 16 153 292 561 160%) 1162 ) 33 32 42 61 41 169 224 449 161 987 11 65 108 108 126 110 50* 155* 303# 1702 6522 Ih p. 202 171 170 172 174 154 344 929 286 1294 3 205 189 193 191 193 247 511 709 317 | 1776 5 200 194 205 2083 201 168 450 675 208 1497 Q 132 187 212 215 202 42 210 494 79 772 9 55 53 227 347 239 93 45%| 226 36%) 70% 11 44 2 335 348 359 74 183 182* 127 525 Mittel _ _ — — _ 112 274 466 176 930 In diesen Figuren erscheint die mittlere Windrichtung durch MO dargestellt, die mittlere Wind- richtung in den einzelnen Stunden kann durch die Verbindungsgerade die von der betreffenden Stunde zu O gelegt wird, ersichtlich gemacht werden und die von der mittleren Windrichtung unabhängige Komponente der einzelnen Tagesstunden ist die Gerade von der entsprechenden Stunde zum Punkte M. Werden in diesen Figuren die einzelnen Stunden mit O verbunden (die Geraden wurden in den Figuren weggelassen, um die Zeichnung nicht undeutlich zu machen), so Können die bereits besprochenen Schwankungen der mittleren Windrichtung im Verlaufe eines Tages verfolgt werden. Die resultierenden Windkomponenten der einzelnen Stunden (in den Figuren durch die Radien- vektoren 1M, 3M.. dargestellt), deren Größe und Lage auch aus der Tabelle 15 zu entnehmen sind, ergeben für den Sommer eine kontinuierliche Rechtsdrehung, welche durch die äußerst-regelmäßige Kurve der Fig. 3 ersichtlich gemacht ist. Die Komponente durchläuft der Reihe nach alle Richtungen der Windrose, ein Ergebnis, welches mit dem von Angot! für die Sommermonate aus den Beobachtungen am Eiffelturm abgeleiteten übereinstimmt. Im Winter dreht sich diese von der mittleren Windrichtung befreite Windkomponente von 3" morgens bis 3" nachmittags mit der Sonne, also im Sinne der Uhrzeigerbewegung, von 3" nachmittags bis 3? früh hingegen im entgegengesetzten Sinne. Es resultiert mithin für die Drehungskurve die geschlungene Form der Fig. 1. Im Frühling findet die Winddrehung nacht rechts von 3® früh bis 5° nachmittags statt, von hier aus dreht der Wind in den Abend- und Nachtstunden bis 3" a. nach links. Für den Herbst hält die Rechts- drehung von 3® früh tagsüber bis 11? nachts an; in den Nachtstunden von 11" p. bis 3" a. dreht der Wind nach links. Dasselbe Ergebnis findet sich im Jahresdurchschnitte. Die Figuren 2, 4 und 5 zeigen daher auch eine gewisse Ähnlichkeit. Diese retrograde Bewegung findet auch Hann? bei der täglichen Drehung der Windrichtung auf Berggipfeln zwischen 2 bis 4 km Seehöhe. 1 Annales du Bureau central meteor. de France, Annee 1897, I. Mem., p. B 171u. ff,, und Comptes rendus de l’Acad. des seiences, Paris, 1897, F. 124, p. 1020 u. £. ! 2 Sitzungsber. d. Wiener Akad., mathem.-naturw. Kl., Bd. CXI, Abt. IIa, 1902, und Meteorolog. Zeitschr., Wien, Oktober 1903, p. 433 u.ff. j Periode der Windrichtung und -stärke auf Porer. 385 Zur leichteren Vergleichbarkeit mit Ergebnissen anderer Stationen, bei welchen als Hauptrichtungen N, E, S und W angenommen erscheinen, sind die hier mitgeteilten Azimute nur um 45° zu erhöhen. Die Lage und Größe der Windkomponente zu anderen als den hier angegebenen Stunden lassen sich aus den Vektorendiagrammen mit ziemlicher Genauigkeit ohneweiters entnehmen. Zur einfacheren Übersicht über die jeweilige Lage der Windkomponente und ihrer Drehung sind in der nachfolgenden Tabelle an Stelle des Azimutes die nächstliegende der 16 Windrichtungen angegeben. Tägliche Drehung nach Ausscheidung der vorherrschenden Windrichtung. Beiläufige Windrichtung. | Winter | Frühling | Sommer | Herbst | Jahr iha. N NNE NE NNE NE 3 NNW NNE NE NNE NE 5 NNE NE NE NE NE 7 ENE NE ENE ENE ENE 9 ENE ENE E ESE E 11 ESE SSE SSE N) SSE ih p. WSW SW. SW SW SW 3 WSW SW WSW SW WSW b) WSW - WSW WSW WSW WSW Ü S SW WSW W WSW 9 ESE E W NNE WNW 11 E NE NNE NNE NE Was nun die Größe der resultierenden Windkomponente anbelangt, so ist dieselbe im Sommer am größten, im Winter am kleinsten, also umgekehrt dem früher gefundenen Verhalten bei der mittleren Windrichtung. Durchschnittliche Größe der Resultanten. | Winter | Frühling | Sommer | Herbst Mittlere Windrichtung 1533 929 608 932 Nach Eliminierung der vorherrschenden Windrichtung (Mittelwert) 112# 274 466 176 Die mittlere Windrichtung ist demnach durchschnittlich im Winter 13:7 mal stärker als die nach Ausscheidung der vorherrschenden Windrichtung resultierenden Winde, im Sommer bloß 13 mal. Bemerkenswert ist, daß in allen vier Jahreszeiten für diese stündlichen Windkomponenten eine doppelte Periode resultiert. Die Stärke wächst in den ersten Morgenstunden, nimmt vormittags ab, steigt in den ersten Nachmittagsstunden zu den größten Werten an (Maximum um 3® p.), um in den Nacht- stunden den kleinsten Betrag zu erreichen. Im Winter sind abends noch sekundäre Extreme zu bemerken. Wollen wir diese tägliche Periode für den Sommer und Winter durch Sinusreihen ausdrücken, so erhalten wir nachfolgende Gleichungen: 386 E. Mazelle, Winter: y = 112+55 sin (272° 18'+x.30°)+29 sin (343° 33’+x.60°)+52 sin (174° 47'’+x.90°), mit Be ne —o, My al, br= 222, 0, =w2SlmeanN — Silzs! Sommer: | yv = 466+97 sin (280° 57’+x.30°)+188 sin (349° 11’+x.60°)-+46 sin (121° 57'’+2.90°), mit Pa a une ae, ee, DEN ISA DE EMSATIND, = 2A, wobei x = 0 für 1? a. zu setzen ist. Aus diesen Gleichungen ersieht man, daß die Amplitude der Doppelschwankung im Sommer größer ist als die Amplitude des ersten und dritten Gliedes, während im Winter die Amplitude des dritten Gliedes fast so groß wird als die der einfachen täglichen Schwankung. Die Phasenzeiten bei der einfachen wie bei der doppelten Schwankung sind im Winter fast ganz übereinstimmend mit denen des Sommers. Die darnach berechneten Werte ergeben folgenden täglichen Gang: Berechneter täglicher Gang der Windkomponente nach Ausscheidung der vorherrschenden Windrichtung. | Winter | Sommer | Winter | Sommer | Ih a. 54 375 — 58 — .Yıil 33* 511 — 79* 45 109 573 ns 107 174 543 62 77 126 427 14 — 39 11 s1* 356* — 31# — 110# ib p. 154 487 42 21 231 705 119 2a) 5 171 715 59 249 7 66 459 — 46 il 9 58* 221 —_ 54# — 245 11 87 220* _-—» — 246* Mittel 112 466 49 123 Die Amplitude des täglichen Ganges ist im Sommer 2:5 mal größer als im Winter, dasselbe Ver- hältnis resultiert für die mittleren Ordinaten: 495 gegen 193 und 123 gegen 49. Windgeschwindigkeit. Aus den Windwegen und der Windhäufigkeit wurde die Windgeschwindigkeit für jede einzelne Windrichtung und Tagesstunde abgeleitet. Die erhaltenen Resultate finden sich im Anhang in den Tabellen XI bis XV. Betrachten wir vorerst die resultierenden mittleren Geschwindigkeiten, so ersehen wir, daß im Jahresdurchschnitt die größte mittlere Geschwindigkeit der Bora zukommt (ENE und NE mit 35 bis 40 km/St.), hierauf dem Scirocco (SE und SSE mit 29 bis 30 km/St.), überhaupt den südlichen Winden, während die kleinste Geschwindigkeit bei den nordwestlichen und westlichen Winden zu bemerken ist, Periode der Windrichtung und -stärke auf Porer. 387 Mittlere Windgeschwindigkeit in den einzelnen Windrichtungen. In Kilometern ausgedrückt. e| lei El Enns = | > 2 \,e | Bez n Feen 2 z, A 5 Z, ei | 1) a G 3 2 = E = zZ e Winter ......|162 | 22:3*)40-9 |49:8 |26:5 [30.0 |432 | 39:6 |33:0 | 250 | 20-2 | 17-8 | 16:6*| 17-2 | 17:9 | 16-4 Butler 14-6*| 22:4 |33:3 |36:3 |24-8 | 19-8 |29-2 | 26-8 | 23:6 | 21-2 | 21-0 | 16:2#] 17:0 | 17:0 | 18:0 | 17:0 Sommer ge 18:8 | 28:7 | 30:7*| 278%) 18:9*| 16:7%| 18-1#| 20-1#| 17:1%| 16:7] 16-3#*) 16-8 | 16:7 | 14:7*| 15:3*| 18:2 Herbst ..... .|159 |23:2 |344 |36:5 |252 | 26:3 |34-4 |351 |30:2 |29:7 |26:4 |229 |177 | 151 | 176 | 14-8* Jahr ...2....|162 |22:7 |352 |39:5 | 23-7 | 21-5 |29:6 | 29:0 | 257 | 23-9 | 21-5 | 18:5 | 16:9 | 16-1 | 171 | 162 mit der kleinsten durchschnittlichen Geschwindigkeit von 16 km/St. Die Windrichtungen, nach der Größe ihrer mittleren Geschwindigkeit geordnet, geben nachfolgende Reihe: ENE, NE, SE, SSE, S, SSW, E, NNE, ESE, SW, WSW, NW, W, N, NNW und WNW. Zu allen Jahreszeiten zeigt die Bora die größte mittlere Geschwindigkeit, an Stärke folgt gleich der Scirocco. Betrachten wir bei jeder einzelnen Windrichtung die mittlere Geschwindigkeit in den vier Jahres- zeiten, so zeigen die Windrichtungen von NE über E bis S eine größere mittlere Geschwindigkeit im Winter, die kleinste im Sommer. Die Richtungen NNW, N und NNE erreichen hingegen die größte mittlere Geschwindigkeit im Sommer, während die südwestlichen und westlichen Richtungen, von SSW bis W, die größte mittlere Geschwindigkeit im Herbst aufweisen. Die Durchschnittswerte schwanken bei der Bora zwischen 50 km/St. im Winter und 28 km/St. im Sommer, bei dem Scirocco zwischen 43 und 17 km. Die südwestlichen Richtungen steigen im Herbst bis zu einer mittleren Geschwindigkeit von rund 80 km/St., um im Sommer nur 16 km/St. zu erreichen, während bei den nordwestlichen Richtungen die mittlere Geschwindigkeit nur zwischen 18 und 15 km/St. schwankt. Gehen wir nun zu einer Betrachtung der Änderung der mittleren Geschwindigkeit nach den ein- zelnen Tagesstunden über. Aus den genannten Tabellen XI bis XV, wo die größten Werte für jede ein- zelne Windrichtung durch Druck hervorgehoben sind, läßt sich bereits das verschiedene Verhalten der täglichen Periode der Windgeschwindigkeit für die einzelnen Windrichtungen erkennen. Um diesen täglichen Gang klarer zur Darstellung zu bringen, wurden die in den Tabellen XI bis XV mitgeteilten Ergebnisse von zwei zu zwei Stunden zusammengefaßt und die resultierenden Mittelwerte jeder zweiten Stunde noch einer Ausgleichsrechnung nach (a + 2b + c) : 4 unterzogen. Diese ausgeglichenen mittleren Windgeschwindigkeiten sind in den nachfolgenden Tabellen 16 bis 20 ersichtlich gemacht. Die täglichen Schwankungen in den einzelnen Windrichtungen sind sehr verschieden. Aus den hier zusammengestellten Amplituden der ausgeglichenen mittleren Windgeschwindigkeiten (aus den Tabellen 16 bis 20 entnommen) läßt sich immerhin hervorheben, daß im Jahresdurchschnitt die größte Amplitude die südwestlichen Winde zeigen, überhaupt die Winde von SE über S bis W. Tägliche Amplituden der mittleren Windgeschwindigkeit. 75 Sl =) EI 2 le. 8 Erle Re A A = A 3] 2 a 2 2) n un E 7 Fr - z | e A S| | Zen a 2 = = A 2 Intern ee Bar 3:9 8 Br er Se Bez le ae Zee Be ee 3 re 266) milalatee 6 5 ac 8:4 10:1] 6°6| 4°5 sa ea 7 Zee Tee ae 1 1 Bi er Be SOMMER oo do am 8:3) 6:9| 6:1) 5:8) 2:3] 4:0) 7°4| 84 7:9) 10:7| 19-4) 14-4) 12:1) 8:0) 9-4) 15:6 LIENDStee sg: 5:01 9:9] 5:5) 7:1] 4:8) 8:9) 8-9) 13:5) 8:8) 15°6| 17:6) 19:2) 12:0) 3:7) 6:2] 5:9 dlelnie 1), Anke ae Auer 27 85 458, ze Aal 27 Be) Seal Fasz ale ze lo Bi zer 0 3 388 E. Mazeile, Die einzelnen Windrichtungen erreichen die größte Schwankung in ihrer täglichen Periode der mittleren Geschwindigkeit zu verschiedenen Jahreszeiten: die Winde aus dem ersten Quadranten haupt- sächlichst im Frühjahr, die des zweiten Quadrantem im Herbst, die Winde aus dem dritten Quadranten im Herbst und Sommer und die des vierten Quadranten stets im Sommer. Im allgemeinen ist das Anschwellen der Windstärke rascher und liegen die Maxima höher über den Mittelwert als die Minima unter denselben (siehe Tabelle 20). Tabelle 16. Ausgeglichene mittlere Windgeschwindigkeit — Winter. Kilometer pro Stunde. : { > | ih a. 16-9 |22-4 142-2 |as-5 131-0 [26-5 1447 136-1 34:7 131:9 [22:0 |22-0 [16-9 16-7 |16-4*| 14-9* 3 16:8 123-4 |41:7 |a8-3*]28-3 |29°9 |43:2 [38-4 |33-2 |30-1 |22-8 |20-8 |20-3 16-7 |16°6 | 15-0 5 15:9 123-6 140-0 48-5 |25°6 [30-8 |45:3 [40-9 132-1 |29-4 [20-1 |18-9 |21:1 |16°9 |17-1 | 14°9 7 14:8 123-0 |39-2*]ag-9 [23-5 \34-7 la5-4 144-5 [31:9 23-7 19-0 [17-7 \20-7 |17:6 17-3 | 15-2 9 14:8*21°1 |40°0 |49:8 [23:0 33:3 46:7 1464 132-6 |23:3 [19-6 j18-0 |17°9 |is8-5 |17°7 | 15-9 11 15-0 |22-5 141-2 [50-3 |22-8*|31-2 |42-4 |43-8 |32:2 [244 22-0 Jı8-8 [171 118-6 18:7 | 16-4 ih p. 116-3 [28-5 [422 |49-6 124-2 27-2 |41°6 |41°4 |31°6 125°9 j21-8 J17-7 |14°8 |18-6 |19-6 | 18-2 3 16:6 124-0 |41:5 |49:6 [26:6 |25-9%*140-:5*|38-5 |30:6*124°8 [20-1 |15°0 |13-4 [18:2 119-7 | 19-1 5 17:2 |22:9 40-4 |50:6 129-6 |26-4 jaı-1 |38-4 [31:7 |19°8 |17:9%*|13-9 |12-5*117-2 |19-4 | 19:2 7 16:7 120-4 |39:9*]52-2 127-4 |31:7 |41:0 |36°3 |33-6 |18-3*18-1 |13-8*|13-9 15-9 118-3 | 17°4 9 16-6 |20-7 [40-2 51:5 |28-1 [31-0 |42-2 |35-0*]35-4 |21°6 |18:3 |17°4 14-8 |15-4*]17°6. | 15:8 11 16:8 |20:1%]41°8 |49-9 |28-2 |31-6 |43-9 |35-1 |35°8 |26°2 120-9 |19-6 }15°6 116-0 [16-4 | 15-3 Mittel 16:2 |22-3 |40:9 [49-8 126-5 |30-0 43-2 139-6 |33:0 [250 |20-2 |17:8 |16-6 |17°2 |17°9 | 164 Tabelle 17. Ausgeglichene mittlere Windgeschwindigkeit — Frühling. Kilometer pro Stunde. ; ih a. 114-4 19-9 |82:9 136-3 123°3 |20-0 |81:2 30-2 [25-1 123-1 |25°7 |21°7 119-6 |17:0 16-5. 2088 3 1507 19) Bil 35 22:6*20-3 |31°9 |830:3 26:6 |23°7 |27°3 192-4 |21°8 |18°9 115-7 | 16°3 5 16-9 |19-8 [31-5 |33-9*|23-8 [19-6 32:9 |29:9 |24-3 |23:2 |29-5 120-1 |20°6 [18-3 |15°4*| 16-5 7 18-6 |22-3 |30-2*]34-2 |24-5 |19-6 |32:4 |27:7 |25-0 [22-9 27-3 |17-0 |18-1 |16°5 |15°9 | 16-3 9 18-7 125-4 132-1 |34:8 25-0 119-7 31-4 126-4 20:9 121-9 124-9 116-1 15-7. 15.8 117232 15232 11 ı7:2 28-8 (34-2 |35-6 |24-4 |19-2*|28-5 |24-9 |20-7 120-9 |19-5 14:9 [14-9 Jı7-1 |19-6 | 17-7 ih p. lı2:8 |26°9 |36-8 136-5 124-6 |19-6 [273 123-6 |18-9*|20-1 |16°9 13-5 115-1 |19-3 [21-4 | 17-8 3 10:3*|25°2 |36°8 1371 |25:7 |19°6 26:7 |23-0*]21-3 |18-1 [13-1 |12-2 |13-8 |19-6 |21°8 | 19-4 5 11:0 |22-3 |35-0 |38-1 |26°3 |20:1 |26:0 |24-0 [23-8 |18-1*]18-0*|11-8*]13-4*|17-8 |20°8 | 18-4 7 12:5 [20-4 [33-3 |38-4 |27:0 \19:8 |25°9*]25-8 |25-4 |ı8-8 14-0 [12-8 [15-0 115-3 |18°2 | 18-1 9 13-8 |18-9 |32-5 |38-3 26-0 119-5 126-7 127°5 |25°5 |a1°1 18:7 14-1 |16:5 |18©98| 172 | 1720 11 13:4 |18-7*|32-6 |37°7 |24°8 20:1 |29°3 |28°6 [25-5 [22-6 [21-9 |18-1 [18-9 |14-9 |16°3 | 15-5 Mittel 14:6 |22-4 |33-3 |36-3 |24-8 |19-8 |29-2 |26-8 |23-6 |21-2 |21-0 j16-2 |17-0 |17°0 |18-0 | 17°0 Periode der Windrichtung und -stärke auf Porer. 389 Tabelle 18. Ausgeglichene mittlere Windgeschwindigkeit — Sommer. Kilometer pro Stunde. | | > > n = E a = = en e > | = = > = Ib a. 15:8 120-9 128:0*125-8 18-5 117-4 121-1 |22°0 \16-5 1216 123-8 1772 23°9 |11:1#|12°4 |12-4 3 15:8 |21:0 \28-1 |25°4*|18-9 |18-8 |22-S |24:9 |15:3 993-6 28:7 120-5 1231 |13°2 |11°9 |12-2 bi} Ta282 2zsE 28295 25282 11827218292 121.242 25717 17.287 1222471244122: 187771875 11123 112772 7 16260 22242 29252 2622 18262 17.242 Herz 1223222 1202567 1192271955 25222 16222 73282 1177111322 9 19-8 124-4 130-6 127:3 |18-8 |14-9#116°1 120-6 21:5 |17:2 |13°6 121-5 |16°1 |13°9 |14°1 116-5 11 21.6 25:6 817729727 119-4°115:17° 11554311874 119-0 114-3 11222 16-97 [16-1 |16-6 |17-3 24-2 ib p DS ROSE S2HsE PB BOTEN BEE NETZ MOSale 2zz EE Tz7z 502 195020] 3 22-5 |26:5 341 129-3 120-1 |17°3 |16°6 |16°7*|13°6*]11°9*#]10°6 |11°9 |13°8 19:1 20:5 27:8 b) 22:4 197-4 33:2 31:2 119-7 |16°9 |17°:0 |17°9 114°2 |13:0 | 9:3#|10-:8*|12-2 |17°4 |19°8 123-1 7 19:1 [24-8 \32-3 |30°9 |18°6 |16°2 |16°4 |18°6 |16°1 |13°4 |10°3 |10°9 |11°8#|14°9 |17°3 |21°4 9 Eon Ps 292351292 78 a7 028 SL sa 2er Be ze 1277211229916 3 hal 15:4*|20°5#128=8 126:5 |17:9 115-9 |18-6 |19-3 1127-2 |17:2 19-3 |15°3 120-0 |11-5 12-9 |13-4 Mittel 18:8 23°7 180-7 127°8 18° |NS7 Na SON ee 1 Tabelle 19. Ausgeglichene mittlere Windgeschwindigkeit — Herbst. Kilometer pro Stunde. als | © e\ = En SnSEe ei ei, e A = A A 102) = 10) Fr an zZ > ib a. 15°0 |20°7 |82°5 |86°3 124-3 123-6 |36°3 1350 |31°7 |34°8 1304 130:5 |21°9 14-4 |16:1 |14-0 3 15:3 22-1 |32-8 135-6 24:6 [29-6 |37-4 139-6 |32°3 37:6 130-4 129-8 20:6 |14:5 |15°7 |14°6 b) 15°7 121-4 |34:1 34:6 |24:6 130-1 \88°3 |42-4 1340 |37:0 [32:4 125-8 |22:0 |14:6 |15°2 |15°2 7 14-9 \21°2 |85°9 |34°0 [23:5 180-2 |37:6 [48:1 1343 35:7 132-0 |23°8 92-6 |14°2 \15:0*|13 4 9 14721237 187.3) 134°0.123723130-1 1352 13973851 183-1 129-5 121:8 121-8 13-9%116-4 1377 ii 14-0*|26°8 |37:9 |33-9*]23-7 |26-7 |32-4 |36-9 |30-5 |30:2 |24:5 120-0 Jıs-8 15-9 |18-5 |12-3* ik p. [15-9 [88-6 |36-7 [34-8 [25-2 |24-9 29-9 32-8 |28:2 |24-0 |21-0 |17:7 |14-9 |17-3 |20-8 |16-4 3 18-8 |27°6 (34:6 |86°2 |26:5 123-4 |29-4#|31°9 |26:3#)22-0#*16:2 |15:3#112:8 |17°6 21:2 |16°6 5 19:0 25-8 |32-7 139-0 1279 |21:9 \31°1 130-1 |27:6 122-4 |15:5*|15-9 |10-6%115°7 |19-8 |18°2 7 17:7 1223 \82-4=41 0 |23:0 \21:3*|33:8 |29-6*|26°6 124-3 |22:0 |19-4 11-6 |14°5 |18-3 |15-6 9 15-3 |19-4 |32-9 140-3 |26:6 |21:9 |35°5 |29.6 127-2 |26-2 [29-4 |24-6 [15:7 114-4 |17:0 14-5 11 14:8 |18:7#132-9 138-5 |24°8 |26°4 |35°8 1311 128-8 129-1 |33:1 29:8 |19:6 |14:3 116:8 |13°6 Mittel 15:9 |23°2 [34:4 |36°5 1252 |26°3 |34°4 1351 |30°2 |29°7 |26°4 122-9 |17°7 |15°1 |17°6 |14°8 Tabelle 20. Ausgeglichene mittlere Windgeschwindigkeit — Jahr. Kilometer pro Stunde. e) = = =) ee le ee. | = | = A A = A A a en 177) an = U > Z = ik a. |15:7 |20-9 33-7 38-1 |23-0 [21-9 [32-1 |31-0 |28-9 j2s-5 |26-4 23-4 |20-4 |14-8 |15-3 |14-2# 3 15-9 |21°7 |33°4#|37°0 |22:6 22-9 133-4 |33:4 129-0 129-9 \27:S 124-3 |21°& |15-8 |14-9 |14-4 5 15:9 |21°8 |33:4 |36-5%22-5 122-9 |34:2 [34-2 [28-2 |29:6 127-9 123-0 120-6 |16:0 |14:7*|14-6 7 15:4 |22-1 |33:8 |36-6 |22-2*|22-7 |32-8 |33:6 |28-4 |27:2 25-9 l21-°3 |19-1 15-7 |15-0 |14:5 9 15:5 23-0 |85°5 |37:3 [22-4 21:8 |30:2 |31-3 127-4 [25-0 |23-0 |19-4 |17°4 115-8 |16°5 |15°2 11 15:6 |25°2 |37:2 |38°2 122-6 120-9 |27:0 |28-5 |24-4 123-0 |19-5 |17°4 |16-3 |17-1 |18:5 |16-3 Iı p 16:8 125-9 |88:2 |89°5 1237 |20°8 |25:9#125-8 121-3 |20-3 [17:3 115-3 115-0 |18-6 |20-4 18-5 3 17:7 25:7 |87:6 [40-8 [25-2 [21-1 [26-1 |24:7#120-8*|18-:7 |14:6 |13-4 113-5 18:7 20-7 |19-4 5 18:0 [24-5 36:1 |42:7 |26°6 120-8 |26-9 |24:9 |22-8 |18-6*13-8*|12-8*|12-3#17-1 119-9 119-5 7 17-1 |21°9 135-1 43:7 |26°0 |20°8 127-6 25:6 [24-3 |19-5 |16-3 |14-0 |13-0 |15-2 17-9 17-6 9 15°7 20-4 |84-4 42:7 |24:8 120-2%128-7 |26:6 [25:7 121-9 120-7 17:0 |15:1 114-0*116-4 |15-8 11 15:3*119-4#134-1 40-5 23-3 21:4 130-2 28:4 27-5 [24-3 |24-7 120-9 |18-2 114-1 115°5 114-5 Mittel 16-2 122-7 |35°2 [39:5 [23:7 21-5 129-6 29:0 [25:7 [23:9 121-5 |18-5 |16-9 |16-1 |17-1 |16-2 Denkschriften der mathematisch-naturw. Kl. LXXXVII. Bd, [o} 1 [&e) 390 E. Mazelle, Betrachten wir die Maxima der Windgeschwindigkeit für die einzelnen Richtungen, so finden wir im Winter eine ziemlich regellose Verteilung, in den übrigen Jahreszeiten hingegen eine gewisse Regel- mäßigkeit. Die südlichen Winde aus den acht Richtungen von ESE bis W zeigen im täglichen Gange der mittleren Windgeschwindigkeit die Maxima im allgemeinen vormittags, die nördlichen Winde aus den acht Richtungen von WNW bis E hingegen hauptsächlich nachmittags. Im Jahresmittel erheben sich bei.den genannten acht südlichen Windrichtungen (von ESE bis W), die täglichen Gangkurven von beiläufig 11” nachts bis 9° vormittags über den Mittelwert und erreichen ihr Maximum zwischen 3" und 5" früh. Die acht nördlichen Windrichtungen (von WNW bis E) zeigen mittlere Geschwindigke:ten über den Mittelwert tagsüber, mit den größten Werten zwischen I" und 7" nachmittags. Infolge dieses eigentümlichen Verhaltens werden die mittleren Geschwindigkeiten in zwei Haupt- gruppen vereinigt und zwar durch einfache Mittelbildung. Der resultierende tägliche Gang ist in der nach- folgenden Tabelle 21 ersichtlich gemacht, wobei als nördliche Winde die acht Richtungen von WNW über N bis E und als südliche Winde die acht Richtungen von ESE über S bis W zusammengefaßt erscheinen. Tabelle 21. Mittlere Windgeschwindigkeit. In Kilometern pro Stunde. Nördliche Windrichtungen Südliche Windrichtungen Winter | Frühling | Sommer | Herbst Jahr Winter | Sommer | Herbst Jahr _ Iha. 26-1 22:0 18°1* NT 22-0 294 24:6 | 204 311 26°6 3 25°8 22:0 18°3 Zi 2d) 22-0 29:8 25°9 22:1 32:2 27:8 6) 25°3 22:0 184 il) 21:9# 29:8 250 216 32:8 27°6 7 249% 223 18:9 ale 21:9 ZI 23°8 200 324 26.4 9 Dal 231 2.07 22-0 22:7 29)°7 al AR 30:7 | 244 11 OT. 243 23°0 22:9 238 290 20.4 15-9 27°5 22 il Ib p. 26:5 245 246 245 25:2 BIT tı 19:4 14°6 242 20:2 3 26:9 245 250 24:9 257 2a 8252 141 222 Se il 6) 271 23°7 243 248 25:6 Bose 13°8 13-9* 218 Se 7 260 2299 224 23°7 243 29°8 1927 14:2 23:6 20-1 9 25°7 222 20:1 22°5 23°0 200 21°2 154° 26°3 220 11 256 Bilde 18:4 21'8 22:1 286 23:1 17:8 29:2 245 Mittel 2959 22:9 21°0 22:8 234 2872 ER 17°3 27:8 233 Täglicher Gang 1b a 02 | — 0:9 | — 2:9#| — 1:1 | — 14 122 2:8 3:1 3:3 3:3 3 — al | 2 ee el 1'6 3:7 4:8 44 4:5 5 — 0:6. | — 0:95) — 2:6 | — 0792| — 1 35% 1:6 32 4:3 30 4:3 7 — 1-08 — 0:6 | — 2:1 | — 1°3%| — 15 15 2:0 DIET, 4:6 31 ) — 0:8 0221 — 05377205827 70:7 1:3 0:3 0:4 29 11 ul — 0'2 14 20 0:1 04 08| — 14| — 14| — 0:3 |— 1°2 Ep 0°6 1:6 3:6 Le 18| — 0:5 | — 24A|ı — 27 | — 3:6 |— 3°1 3 1:0 126 4:0 2:1 2:3| — 2:1| — 3:38) — 32| — 56|—- 42 6) 12 08 38 2:0 2:2| — 3:08] — 3:0 | — 3°4*| — 5:98] — 4°2* 7 0-1 0:0 14 09 0:9| — 24| — 21|- 31| — 42 |— 3'2 ) —.10r.2] —. 02721 = 0-95| 2,0232) 2 2042| 73125 270562 | 2192 Ze 18 11 0230 — ERDE 2 ee 04 198 05 14 2 Mittel 0°5 0:9 24 al 1:3 15 2°2 26 3:6 2 Periode der Windrichtung und -stärke auf Porer. 391 Die Windgeschwindigkeit der nördlichen Windrichtungen zeigt eine tägliche Periode, wie sie im allgemeinen der tägliche Gang der Windgeschwindigkeit an der Erdoberfläche zeigt, während die tägliche Periode der südlichen Windrichtungen dem täglichen Gange der Windgeschwindigkeit auf freien Höhen entspricht. Hiebei istzu bemerken, daß die hier unter der Bezeichnung »südlich« zusammengefaßten Wind- richtungen von der freien Adria herwehen, während den nördlichen die Halbinsel Istrien und die Inseln, die den Quarnero südlich begrenzen, vorgelagert sind; die ersten sind demnach als Seewinde aufzufassen, bei welchen der störende Einfluß der Erdoberfläche entfällt, die zweiten als Landwinde. Bei den nördlichen Windrichtungen ist die tägliche Periode mit dem Maximum bei Tage sehr deutlich ausgeprägt, das Minimum bei Nacht, beziehungsweise morgens ist durch sekundäre Schwankungen gestört. Die Eintrittszeiten für die Maxima und die Medien sind nachfolgende: I. Medium | Maximum Il. Medium Le eo 121 m. Ab. sup. llama 0. 000 000 08 oa ZEN T 8% SOME Er a: Ola" & j&% 3 HIerbDStEr EEE U && SER! & 10% Valoipizs, ano, DIR RUR Da I) Ei 4 p. 8 p. Die Windgeschwindigkeit steigt im allgemeinen über den Mittelwert um 10% vormittags, erreicht das Maximum um 4" nachmittags und sinkt unter den Mittelwert um 8% abends. Im Frühling und Sommer beginnt die Gangkurve schon um 9" vormittags über den Mittelwert sich zu erheben, im Herbst um 11", im Winter erst mittags. Im Winter wird das Maximum um 4" nachmittags erreicht, im Frühling schon um 2%, Geschwindigkeiten größer als der Mittelwert sind im Sommer durch 11 Stunden zu bemerken, im Winter hingegen nur durch 8 Stunden. Für den geradezu entgegengesetzten Gang der südlichen Winde resultieren nachfolgende Eintritts- zeiten: Maximum | I. Medium | Minimum II. Medium inter re 5ha. 12h m. 5hp. 10h p. Krüblmesee ee Ir 3... V & 4 p. 10p: Sonne 3a O B) Asp: Flecbst ee 5... ul &% A p. 1) Jahre De ae en: 5 4 a. IQ En 4 p. 10 p. Die größte mittlere Windgeschwindigkeit wird im Jahresdurchschnitte um 4° früh erreicht, die kleinste um 4" nachmittags. Von 10" vormittags bis 10" abends sind die Windgeschwindigkeiten kleiner als der Mittelwert. Im Frühling und Sommer fällt das Maximum bereits auf 3" früh, die Gangkurve sinkt unter den Mittelwert um 9" vormittags, um im Sommer erst um 11" nachts sich über den Mittelwert zu erheben. Im Sommer liegt die Gangkurve durch 14 Stunden unter dem Mittelwert, im Winter nur durch zehn Stunden. Die Schwankungen der täglichen Periode sind bei den südlichen Windrichtungen stets größer als die der nördlichen Winde, wie auch aus der nachfolgenden Zusammenstellung ersichtlich wird. Bei beiden Windgruppen ist der tägliche Gang im Winter am schwächsten ausgeprägt, bei den nördlichen Wind- richtungen am stärksten im Sommer, bei den südlichen im Herbst. 52% E. Mazelle, a ee ee ee ee ee ee er ee en nn nn nn määä—— der Amplituden nördlichen südlichen Windrichtungen Winter | Frühling | Sommer | Herbst Jahr ‚Winter | Frühling | Sommer | Herbst Jahr ı Differenzen DIDE 2:8 | 69 34 3:8 46° 7:0 8:2 10:9 8:7 Quotienten . 1:09# 1:13 1:58 1:15 7 1:18# 1:38 1:59 1:50 1:46 Mittlere Ordinaten) 0:5* OR) 24 lol 1:3 are 2 2:6 3:6 2:9 Das Ansteigen der mittleren Windgeschwindigkeit ist bei den nördlichen Winden stets deutlicher, die positiven Ordinaten im täglichen Gange werden durch alle Jahreszeiten größer als die negativen. Der Unterschied ist im Sommer am größten, im Winter am kleinsten (Sommer — 2:9 gegen 4:0, Winter —1'0 gegen 1:2). Bei den südlichen Winden werden die positiven Ordinaten nur im Frühling und Sommer größer als die negativen, im Herbst und namentlich im’ Winter hingegen kleiner. Der größte Unterschied ist im Winter und Sommer zu bemerken (Winter -- 3:0 gegen 1:6, Sommer — 3°4 gegen 48). Was nun die Größe der Windgeschwindigkeit anbelangt, so zeigt sich im Jahresdurchschnitt fast dieselbe Windgeschwindigkeit für die nördlichen wie für die südlichen Windrichtungen, 23:4 und 23:3 km/St. Im Winter und namentlich im Herbst erreichen die südlichen Winde eine größere mittlere Geschwindigkeit als die nördlichen, 23:2 gegen 25°9 und 27:8 gegen 22:8 km/St. Im Frühling und besonders im Sommer sind hingegen die mittleren Geschwindigkeiten der nördlichen Winde größer, 22:9 gegen 21:8 und 21:0 gegen 17:3 km/St. Bei beiden Windgruppen wird im Winter die größte mittlere Geschwindigkeit erreicht, im Sommer die kleinste (nördl.: 25°9 gegen 210, südl.: 28:2 gegen 17°3 km/St.). Um die früher besprochenen Unterschiede im täglichen Gange der beiden Windgruppen noch über- sichtlicher darzustellen, sind in der nachfolgenden Zusammenstellung die Differenzen zwischen den Ordinaten der täglichen Periode gebildet, also die Differenzen der mittleren Geschwindigkeit der einzelnen Stunden nach Ausscheidung der verschiedenen mittleren Windstärken. Unterschiede im täglichen Gange der nördlichen und südlichen Windrichtungen. (Ordinaten der nördlichen Winde — der südlichen Winde.) Winter Frühling Sommer Herbst Jahr ba. — 10 — 3-7 — 6°0 — 44 — IA" 3 — 1'7 — 4:6 — 75 — 5'3 — 5:98 5 — 2'2 — 41 — 6'9 — 598 — 878 q —_ 2:5# — 2'6 — 4'8 — 5'9 — 4'6 9 — 2'3 — 01 — 0'7 — 8'7 — 1'8 hl — 1'0 2:8 3'4 0-4 1'6 hp. len 4:0 6°3 53 4:9 3 31 4:9 72 [Tale 6:5 5 42 38 07 27°9 6'4 7 2°5 2:1 45 ont 41 9 10) — 0:1 1:0 1'2 0.9 11 — 0'7 = 20 — 8'1 — 2'4 — 2'5 | Periode der Windrichtung und -stärke auf Porer. 393 Eintrittszeiten. Winter Frühling Sommer Herbst Jahr Mbiovkonbhen 9 3 6 Gr uo sh a. 3h a. 4h a. 6h a. 4h a. I Medi. 6 0 0.8 o 2m: 9) 8 Isar il 10h a. ax | I & 0% 3 pP. 4 p. 4 p. Is e din mre 10) jo OD EA 10) 9% 10 p. Der Verlauf der Differenzen ist äußerst regelmäßig. Die Extreme fallen auf 4" früh und 4" nach- mittags, gleiche Ordinate sind um 10" vormittags und 10" abends zu bemerken. Im Sommer erhebt sich die tägliche Gangkurve der südlichen Windrichtungen gegenüber der der nördlichen am meisten um 4° früh, im Winter erst um 8" vormittags. Die tägliche Gangkurve der nörd- lichen Winde steigt im Sommer um 3" nachmittags am stärksten über die der südlichen Winde an, im Winter später, um 5" nachmittags. Die Schwankung ist am stärksten im Sommer, am schwächsten im Winter. Die Differenzen der Ordinaten sind gleich Null, im Sommer um 9% früh und 9" abends, im Winter erst zu Mittag und 10? nachts. Täglicher Gang der Windgeschwindigkeit. Zur Bestimmung des täglichen Ganges der Windgeschwindigkeit wurden aus den kontinuierlichen fünfjährigen Beobachtungen 1903 bis 1907 die einzelnen Monatsmittel nach Ausscheidung der unperiodi- schen Änderungen gebildet. Die stündlichen Mittelwerte sind in der Tabelle 22 zusammengestellt. Wenn auch die Extreme in diesen Reihen unregelmäßig verteilt erscheinen, so zeigt sich doch das bemerkenswerte Ergebnis, daß die größeren Windgeschwindigkeiten nachts und vormittags zu bemerken sind, die kleineren hingegen nachmittags. Tabelle 22. Täglicher Gang der Windgeschwindigkeit. In Kilometern pro Stunde. — 5 Jahre 1903 bis 1907. | Jänner |Februar| März | April Mai Juni Juli | August) Sept. |Oktober| Nov. Dez. | | S ih a. 32:0 | 33'9 2. °2 Sail 208 19:3 194 19:8 233 286 287 Bel 2 S2.0E sa N 27°0 21:8 202 20:7 20:4 23:9 DIT 2959 22 3 32:8 331 266 274 22-4 21:0 211 BAT. 24:9 29-6 30:6 22) 4 32:9 327 DUlcrt. ZN 21108 21:0 20:8 | 4a 254 29-5 304 29:6 5 33:0 39 27:9 264 21172 214 20:3 DAT, 26:0 Ze 30'2 29:5 6 324 32:6 DU 261 2172 21:7 19:6 21-4 26:0 2922 298 29° 7 32°3 32:6 Zu 265 21:3 20:8 2120) eilks 260 29-3 30°3 DOOU 8 31'8 32-7 27:3 263 29°] 20-7 204 21°5 25°9 30:1 29:6 30:5 9 32:3 32:9 2/02 0 26°7 22-4 allei 20-8 21-8 251 30"2 29:8 31:3 10 323 31-9 26°4 268 214 21:3 20-1 21-0 242 294 29-4 | 31:2 11 3351| 345 27°3 27:6 22:0 214 19:8 20:6 24:0 | 30:4 | 30:1 32:0 12 32-1 33:9 29:4 | 26:9 21823 1959 18:3 18:9 22:9 29-6 2%) 30:3 ih p. 327 334 245 25°8 20°6 182 17° 174 22-5 291 27°2 296 2 31:9 327 24:08) 24:7 20.4 18:7 02 rs DI 28:4 26-5 2920 3 31'3 31:9 24°] 24-8 200%) 18:3 22 el zahl 274 260 28°2 4 32:0 31'6 25°7 207. 204 194 17°5 lo 209 DU 1 259 28:5 6) 30:8#| 31:4* 253 244 202 IE! 17048 720 ee 25 es 6 31'5 32.4 29.9 245 20°3 13-5 18:0 Na 20:3 le 26:1 283°3 7 82:0 | 31:8 257 241%) 20-7 18:8 182 Ir7ato) 21°0 2.039 263 28:3 8 324 31:4*| 26:4 24:6 20°6 18:0 1729 el 21-6 DSL) 262 283 9 327 31'6 272°6 29°2 21 18:1 7208 117Z2& 226 29-3 26-5 284 10 333 | 32:7 27:8 25:6 216 iz 178 de) 22°8 29172 27-5 29-1 11 327 330 26:7 262 21-8 18°1 174 1952 230 221 284 29-5 12 20 33°7 259 265 214 182 18°5 19'6 23"2 28:6 285 29° 3 Mittel ° 32°3 BT 26°5 26:0 212 1)°7 18°9 19:4 23-2 28-9 28"2 294 Amplitude 25 3-1 3 35 2:4 3:8 41 DM2 6:2 Su 50 45 Quotient 1:08 1:10 1:16 1:15 1:12 1-21 1:24 131 hei 1:14 1:20 1:16 394 E. Mazelle, Die größte mittlere Windgeschwindigkeit wird in den Wintermonaten Jänner und Februar erreicht, 32:3 und 32:7 km/St., die kleinste im Juli mit 18:9 km/St. Die tägliche Schwankung wird am größten im August und September, am kleinsten im Jänner; Quotient, Maximum : Minimum, 1'31 gegen 1:08. In der Tabelle 23 sind diese stündlichen Mittelwerte nach Jahreszeiten, nach dem Winter- und Sommerhalbjahr, wie für das Jahr vereinigt. In den einzelnen Jahreszeiten erscheint die tägliche Periode noch ziemlich unregelmäßig. Im Winter und Frühling fällt das Hauptmaximum auf 11" vormittags, das Nebenmaximum auf 3" früh. Im Sommer ist das Hauptmaximum zwischen 3" und 4° früh, im Herbst um 7" früh zu entnehmen. Das Minimum der stündlichen Windgeschwindigkeit schwankt in den einzelnen Jahreszeiten innerhalb kleinerer Grenzen, zwischen 2" und 5? nachmittags. Tabelle 23. Täglicher Gang der Windgeschwindigkeit. In Kilometern pro Stunde. | Winter | Frühling | Sommer | Herbst | I | a | „ Jahr | ha. 31:7 25-0 19-5 26-9 29-9 21:6 25-8 2 31°7 25:3 20-4 27-8 30-3 22-3 263 3 31-8 25:5 21° 28-4 30-4 23-1 26-7 4 Sl 235 21:3 28-4 30:5 231 26:7 5 31-5 25.2 Det 28-4 30-3 22-8 26-6 6 31:6 25-0 20-9 28-3 30-2 22:7 26-5 7 31°5 25.2 21:0 28:5 30-3 22-8 26:6 8 317 25.2 20-9 284 30-3 22-8 26-5 9 32-2 255 211 284 30-7 22-9 26-8 10 31:8 24-9 20-8 AT 30-1 22-5 26-3 11 332 256 20:6 28'2 31'2 22236 269 | 12 32-1 245 19:0 26-8 29-9 21-4 25:6 ihp. 31:9 23-5 18:0 26-3 29 204 24:9 2 312 23-08 17:7 25-5 28-8 20-0 244 3 30-5 23-0 17°5# 248 28.2 19:8 24:0 4 30-7 23-9 18-2 24:6 28-5 20-3 24:4 B 29:9# 23:3 17:8 24:0* 27.98 19:6* 93-8 6 30:7 23-6 17°9 24:6 28-6 19-8 242 7 30-7 23-5 18:2 25-1 Baer 20-1 244 8 30:7 23-9 17:7 25°2 28-8 20:0 244 9 30-9 246 17:6 26-2 29-4 20-3 24-8 10 31:7 24:8 RT 26-5 29-9 20-5 25.2 11 31:7 249 18-2 26-8 29-9 21:0 25.4 12 31:7 24:6 18:8 26-8 29-7 21-2 25°5 Mittel 31°5 245 19-3 268 29-7 21.4 25:5 Amplitute 3'3 26 3'8 4:5 3'83 3'5 sl Quotient 111 1-11 1:22 1:19 ep 8 1:13 Für das Jahresmittel wie für das Winter- und Sommerhalbjahr wurden für die tägliche Periode nachfolgende Gleichungen berechnet und aus diesen (x = 0 für die Stunde von Mitternacht — 1" a.) der tägliche Gang bestimmt, wie er in Tabelle 24 dargestellt wird. Periode der Windrichtung und -stärke auf Porer. 395 Jahr: y—= 25:52-+1:'366 sin (17° 41’+x.15°)-+0:262 sin (173° 12’+x.30°)+0:228 sin (8° 4’+x.45°), wobei or, = eh, an Dee BE 802 0260,75, —= 0,228 Winterhalbjahr: y» = 29:66-+1:029 sin (20° 47’+x.15°)-+0:456 sin (162° 0'’+r.30°)-+0 223 sin (337° 35'+7.45°), DS Ola. 05085, a =VW 2 = VE, or NS Sommerhalbjahr: y= 21:40+1:708 sin (15° 50° +x.15°)-+0: 120 sin (213° 25'+x.30°)-+0-308 sin (23° 31’+x.45°), ,=0A8, = — 008 elril, b, =1:648, d, = —0'100, db, = 0:278. j) Tabelle 24. Berechneter täglicher Gang der Windgeschwindigkeit. Winterhalbjahr Sommerhalbjahr Jahr ha. 30:08 024227 21202 0-52 | 26-00 0:48 2 30:25 0:59 | 22-45 12050)22.26..34 | 0-82 3 30:36 0:70 | 22.78 88 | 268°55 | 1:03 4 30:37 0:71 | 22:90 1:50 | 26:61 1:09 5 30-32 0:66 | 22-88 1248| BS5® 1:06 6 30:26* 0-60*8) 22-83# 1:43%| 26-55* 1:03* 7 30:28 05620 222183 1:43 | 26-56 1:04 8 30:38 0:72 | 22-86 1:46 | 26-64 1-12 9 30:53 OES7a 22283 1:43 | 26:73 1:21 10 30:60 0:94 | 22-61 u te) 1:07 11 30.48 0:82 || 22-15 0:75 | 26-28 0:76 12 30-10 0-44 | 21-48 0:08 |. 25-75 0:23 1hp er | = | 9 | — 0 | ae, | — Wr 2 2288 | = 07 Bor | — 1128 |" Biss | = leo 3 Da la ler zesu | 216.622 5 22-0700 NE 1645 4 28.08# | — 1:58*| 193708 | — 1:708| 23-918 | —_ 1.61% 5 Bei | = | = le | rer | — le 6 2a | 1728 | RR | ee ee | leer 7 28°70 || = 0:80 | 20:10 == 130 || aaa een 8 a | rar Bo | ee I en os 9 | = | Be le ee | 10 DOES IE cz 2023071, 1:01. |) 24,978 0555 11 29:73 0:07. 2078 | — Oz || a | — Wear 12 29:90 OA oa 00:09) 725.60 0:08 Mittel 29:66 0:70 | 21-40 1:14 | 25:52 0:92 | | 396 E. Mazelle, Im Jahresdurchschnitt erhebt sich dıe tägliche Gangkurve vor Mitternacht über den Mittelwert, um nach Mittag unter denselben zu sinken. Die größeren Windgeschwindigkeiten sind demnach vormittags, die kleineren nachmittags. Von den 24stündigen Ordinaten sind 13 positiv, 11 negativ; dementsprechend sinkt die Kurve stärker unter den Mittelwert, als sie sich über denselben erhebt, —1'6 gegen 1:2. Die größte Windgeschwindigkeit wird zu Porer um 9 vormittags erreicht, das sekundäre Maximum um 4" früh. Zwischen diesen beiden Maxima fällt das sekundäre Minimum auf 6" früh, während das Haupt- minimum um 4" nachmittags erreicht wird. Die tägliche Periode der Windgeschwindigkeit entspricht daher in Porer nicht dem allgemeinen Gange der Windstärke in den unteren Luftschichten, sondern nähert sich teilweise dem in den freien Höhen. Betrachten wir die einzelnen Jahreshälften, das Winter- und das Sommerhalbjahr, so ergeben sich aus den berechneten Gleichungen recht regelmäßige Gangkurven. In beiden Jahreshälften kommen die Doppelmaxima deutlich zum Ausdruck. Im Winter fällt das Hauptmaximum auf 10" vormittags, das sekundäre Maximum auf 4" früh, im Sommer ist hingegen das Maximum um 4" früh etwas stärker als das zweite, welches auf 8" vormittags fällt. Der Unterschied ist jedoch verschwindend klein. Das zwischen diesen beiden Maxima liegende Nebenminimum fällt in beiden Jahreshälften auf 6° früh, das Haupt- minimum auf 4" nachmittags. Im Winter sind durch 14 Stunden größere Windgeschwindigkeiten als das entsprechende Tagesmittel zu bemerken, durch 10 Stunden kleinere; die Gangkurve steigt vor 11” nachts über den Mittelwert und sinkt erst gegen 1* nachmittags unter denselben. Im Sommer "stehen 12 positiven, 12 negative Ordinaten gegenüber. Der Unterschied zwischen den größten positiven und negativen Ordinaten ist daher im Sommer geringer als im Winter; die Abweichung vom Tagesmittel beträgt im Winter 0:9 gegen —1'6, im Sommer 1'5 gegen — 1:7. Die mittlere Geschwindigkeit im Winter beträgt 29:7 km/St., im Sommer 21:4, im Jahresdurch- schnitt resultiert dieselbe mit 25:5 km/St. Der kleineren Windgeschwindigkeit entspricht die größere Schwankung. | W inter | Sommer | Jahr Mittlere Geschwindiskeit . . -. .... Amplituder ro Me re Quotient. er erw une Mittlere Ordinate der täglichen Gang- " unve.0. MR I 3 Aus den mitgeteilten Gleichungen ist auch zu entnehmen, daß die Amplitude der einfachen täglichen Schwankung im Winter kleiner ist als im Sommer, 1:03 gegen 1:71. Die doppelte tägliche Schwankung ist im Winter größer als im Sommer, auch das Verhältnis der doppelten Schwankung zur einfachen ist im Winter größer. Die Amplitude der doppelten Periode ist im Winter nur zirka 2!/,mal kleiner als die der einfachen, im Sommer hingegen mehr als 14fach kleiner (1:03 gegen 0°46, beziehungsweise 1:71 gegen 0:12). Aus den mitgeteilten Monatsmitteln soll noch der Versuch gemacht werden, aus diesen kurzen Beobachtungszeiten die jährliche Periode der Windgeschwindigkeit zu bestimmen. Aus den Monatsmitteln der Tabelle 22 wurde die Gleichung berechnet: y = 25:53-+6°449 sin (96° 23’+x.30°)-+0 650 sin (317° 7’+x.60°)-+1 200 sin (25° 31’+x.90°), wobei a4, =u,6:408, 1274, —= —0'442, Nas B- 517, ENT Va iS und daraus nachfolgender Gang bestimmt: Periode der Windrichtung und -stärke auf Porer. 397 Jährlicher Gang der Windgeschwindigkeit. Jänner Februar März April Mai Juni Juli | August Sept. Oktober | Nov. Dez. [S) -] N Ex eo) [o2} ar & do) N [$°} 19:45 24:10 —6:08 | —1'43 32:01 32-00 2823 24:17 22:08 20:07 18: 16* 648 6:47 2:70 | — 1:36 | — 3:50 | — 5°46 | — 7:37 IC) [X IS [S wa 09 [3 > er cD Diese Werte zeigen eine deutlich ausgeprägte einfache jährliche Periode Das in den unaus- geglichenen Werten schwach ausgeprägte sekundäre Maximum im Oktober verschwindet und ist in der berechneten Gangkurve nur durch eine leichte Ausbiegung der Kurve noch ersichtlich. Das Maximum der Windgeschwindigkeit fällt Ende Jänner, das Minimum im Juli. Die Monate des Sommerhalbjahres, April bis inklusive September, liegen unter dem Mittelwert, während die Monate des Winterhalbjahres, Oktober bis inklusive März, größere Windgeschwindigkeiten zeigen, als das Jahres- mittel beträgt. Die Jahresschwankung, durch die Amplitude dargestellt, beträgt 13:85, durch den Quotienten 16320. Tägliche Periode bei stürmischer Windgeschwindigkeit. Um die tägliche Periode der Windgeschwindigkeit bei stürmischer Windstärke zu untersuchen, wurden jene ganzen Tage herausgeschrieben, an welchen die mittlere Windgeschwindigkeit 50 km pro Stunde erreichte oder überschritt. In diesem fünfjährigen Beobachtungszeitraum konnten 149 solcher stürmischer Windtage heran- gezogen werden, die sich in nachfolgender Weise auf die einzelnen Monate verteilen. Häufigkeit stürmischer Tage. Tagesmittel der Windgeschwindigkeit = 50 km/St., 5 Jahre. | Jänner Februar März | April | Mai | Juni, | Juli | August Sept. | Oktober | Nov. | Dez. 33 26 10 8 5 1# 2 4 11 18 11 | 20 Winter | Frühling | Sommer Herbst Winterhalbjahr Sommerhalbjahr Jahr | 79 23 7 40 118 31 149 Die größte Anzahl von Sturmtagen fällt auf den Jänner, im Mittel 6:6 Tage, d. i. auf je 10 Tage 2 Tage mit stürmischer Windstärke. Die geringste Anzahl ist im Juni zu bemerken, da in allen 5 Jahren nur einmal in diesem Monate das Mittel der Windgeschwindigkeit 51 km/St. erreichte. Ein zweites Maximum läßt sich im Oktober entnehmen, im Mittel 3:6 Tage, d. i. auf je 10 Tage 1 Sturmtag. Von sämtlichen 149 Sturmtagen fallen 53°, auf den Winter, 27°/, auf den Herbst, 15°/, sind im Frühlig und 5°/, im Sommer zu entnehmen. In den zwei nachfolgenden Tabellen 25 und 26 ist der tägliche Gang nach Ausscheidung der un- periodischen Änderung für die einzelnen Monate und Jahreszeiten zur Darstellung gebracht. Denkschriften der mathematisch-naturw. Kl. LXXXVIL, Ba. 53 398 E. Mazelle, Aus den Ergebnissen der einzelnen Monate läßt sich hervorheben, daß das Maximum im allgemeinen in den letzten Vormittagsstunden zu bemerken ist, nur gegen den Sommer hin rückt das Maximum auf die Morgenstunden. Vom Oktober bis April fällt die größte mittlere Windgeschwindigkeit auf 11® vormittags, im Mai wie auch im August und September auf 9" vormittags und im Juni und Juli auf 3" morgens. Das Minimum liegt vom September bis März vor Mitternacht, verlegt sich in den wärmeren Monaten auf die Abendstunden, um im Juni und Juli um 6%, beziehungsweise 5" nachmittags einzutreffen. Analoge Verteilung ergibt sich aus der Tabelle der Jahreszeiten. Im Winter fällt an Sturmtagen das Maximum der Windgeschwindigkeit auf 11", im Sommer, da der tägliche Gang des August in den Mittelwerten zur Geltung gelangt, auf 9" vormittags, das Minimum im Winter um Mitternacht, im Sommer um 6" nachmittags. Die Werte, nach Winter- und Sommerhalbjahr vereinigt, ergeben in beiden Jahres- hälften an Sturmtagen die gleiche Periode: Maximum der Windgeschwindigkeit um 11" vormittags, Minimum um Mitternacht. Nur sind im Winterhalbjahr größere Windgeschwindigkeiten als der ent- sprechende Mittelwert von 6" morgens bis 6" abends zu bemerken, während im Sommerhalbjahr diese größeren Windstärken auf die Zeit von 3" morgens bis 1" nachmittags fallen. Tabelle 25. Täglicher Gang der Windgeschwindigkeit an stürmischen Tagen. Kilometer pro Stunde. | Jänner | Februar | März | April | Mai Juni | Juli | August | Sept. | Oktober, Nov. Dez. Anzahl der Tage 33 26 10 8 5 1 2 4 11 18 il 20 1h a. 66°5 59:8 49:2 994 53°6 64:0 57°0 445 49:9 54:6 9983 545 2 68:0 60°2 50:1 97:0 Sl 59-4 62°5 52-3 Sl) 979 60:0 55-4 3 ılo2 59-9 51:0 563 57:0 68°9 65°5 979 55°6 984 62-1 6'0 4 82 59.4 544 544 98:0 66:3 59-5 89:3 56.4 98:6.| 693°0 57'2 6) 74:4 58.4 54:2 Du 61:8 64:8 60:0 62:5 61°5 570 63-8 59.4 6 745 62:9 57°6 51°5 61:6 623 64:0 678 62.4 59:2 64:7 61'8 7 74:6 63:2 60:9 524 64:2 60:7 65:0 67:0 62:8 61°2 67.4 64:9 8 745 69-7 60-0 516 68:8 a2 64:0 745 64:6 61:1 69:6 66:9 9 755 65:6 56°4 51'7 69:8 61°6 62-5 77°5 663 63°7 743 696 10 73°3 60.4 Do 56°5 63:0 63-1 985 73-3 69°7 63:0 753 70158 11 76:1 67:5 60'8 59:1 66°8 56°6 57:0 745 69°8 65°8 79:5 72:8 12 N32 66°0 64-9 59:0 292 500 52-0 695 64:6 65°2 000 68°5 1b p 724 65°6 60:3 88°5 59-0 43°4 51°0 63:0 61:8 61°6 ua?) 67°3 2 70:9 63°6 56:8 954 59°8 28-9 44:0 648 96'8 60:3 747 67'6 3 69:2 62:3 Dozo 53°5 50:4 26°4 44:0 53:0 53:0 98'838 No 65'2 4 22 62:7 57:0 571 49:0 23-8 42°5 62-5 53°8 60:9 73°7 644 6) 69-1 64:8 53:6 94:7 47:0 19-3 39:0%| 543 53°5 589 68°6 64:3 6 79:0 64:3 52:0 Das 50-2 7#| 45°0 48:0 53°5 60:0 67.4 644 7 716 63:8 50:9 93°3 53°6 42:2 470 44:3 54:1 98"2 68:1 63:3 8 7a? 61°5 80°4 51:4*| 46°8 597 440 41°8 93°5 602 Ba 607 9 71:0 62'2 535 56:0 45:2*| 58°1 465 40:0*| 54:4 629 98:9 63°6 10 693 61:3 53:6 605 514 57'6 48-5 45°8 51'6 596 58°7 96°8 11 671 59°5 49:8 58:9 48:8 58:0 580°5 48:8 49:7 | 57°3 58-1 54:3 12 65°48| 57°3%| 47-48 57°5 514 555 46°5 408 46:98) 53:6*| 54:7#| 53.2# Mittel 71125 624 54:8 954 861 50°6 53'2 576 571 599 67°1 62:7 Periode der Windrichtung und -stärke auf Porer. 399 Tabelle 26. Täglicher Gang der Windgeschwindigkeit an stürmischen Tagen. Kilometer pro Stunde. Winter |, Frühling | Sommer Herbst _Winter- | Sommer- Jahr halbjahr Jahr, Anzahl der Tage berechnet 79 23 | 7 40 118 | 31 149 ib a. 61-3 923 50-9 5355 58:7 Dal! 97°3 87:40 | — 5°25 2 62-3 927 56-1 56:9 60:4 541 59:0 58:49 | — 4:16 3 63:6 541 61-4 58:7 61°6 57-3 60°7 60:01 | — 2:64 4 64:6 5072 60:3 59:3 7 57:0 61°5 61:57 | — 1:08 5 69°3 59°3 62-1 60-1 63:0 89°5 62-2 62:93 0:28 6 67:4, 563 659°9 61°6 65:1 60:2 64:1 64:09 1:44 7 68:4 38°7 65°6 63:3 66:6 61°0 65.4 6520 2:59 8 69:7 59:0 69:0 64:4 676 62-9 66°6 66:35 3:70 9 70°7 57°7 71:0 783 68:8 64:2 678 67:47 4:82 10 69-5 87'6 67:6 671 67:9 63:3 66:9 68:27 5-62 11 724 61°5 67:0 69:6 11 64:5 69:6 63:39 5.74 12 69:6 62:3 59.4 68°3 69-2 61'6 67:6 67:64 4:99 1b p. 68:9 59.4 96-7 65°9 67°8 59:4 66:0 66:14 3:49 2 67°7 56-1 53°7 63:3 663 55°6 64:1 64:32 1:67 3 65:9 53°7 46°6 61:6 64°8 513 62-0 62-73 0:08 4 66°7 55°83 51°3 62:4 69°6 53°2 63:0 61:79 | — 0:86 5 66:4 52-6 44:9 60-1 64:4 50:8 61:6 61:56*) — 1:09* 6 66°7 927 41:3* 602 64°5 506 61°6 61:76 | — 0:89 7 66:9 52°3 44:7 59:8 64:3 o1°7 61°7 61:86 | — 0:79 8 65°3 50-0* 45:0 59-1 63:0 50:0 60:3 61:44 | — 1:21 9 66:2 32-6 444 895 63:9 Bi 61°3 60:39 | — 2:26 10 63°5 99'5 48:0 7°2 61:6 Pos! 59:8 88:98 | — 3:67 11 61°4 Do 506 55°4 89-4 2.1 87°9 37-71 | — 4:94 12 596% 51:8 44:6 Da 572% 49: 8# 99°7 57-11® — 5:54* Mittel 66°3 559% 55-3 ol 64:4 56-1 62°7 62:65 2:86 Die Schwankung in der täglichen Periode ist auch an den Sturmtagen im Sommer größer als im Winter. Vergleichen wir diese Ergebnisse mit denen des allgemeinen täglichen Ganges der Wind- geschwindigkeit, so ergibt sich vorerst, daß an den Tagen mit stürmischer Windstärke die tägliche Periode einfacher ist, mit nur einem Maximum gegen Ende des Vormittags; das im allgemeinen Gange in den Morgenstunden zur Geltung kommende zweite Maximum verschwindet hier. Die tägliche Schwankung ist an Sturmtagen bedeutend größer als im allgemeinen täglichen Gange der Windgeschwindigkeit. Die tägliche Amplitude an Sturmtagen ist im Winter viermal so groß als die aus sämtlichen Beob- achtungen resultierende, im Sommer sogar achtmal größer. In den stürmischen Tagen des Winters wird der Quotient zwischen dem Maximum und Minimum im täglichen Gange um 9°/, größer als der Quotient in der täglichen Periode des allgemeinen Mittels, im Sommer um 41 °),. 53* 400 BMazelle, Tägliche Schwankung. Sämtliche Tage Sturmtage | A Amplitude Quotient Amplitude | Quotient Winter ee 3:3 eatıl 12278 1:21 Krühlinene a aen en 2:6 ei 12-3 1:25 Sommers RN 3:8 122? 2927 1972 Herbst ee anne 45 1:19 17°5 1:34 Winterhalbjahr . ... 38 el 189 1:24 Sommerhalbjahr . . . . 35 1:18 147 1:30 Jahr a, 3-1 ilsıle 13-9 ee > Für den täglichen Gang an Sturmtagen im Jahresmittel resultiert nachfolgende periodische Funktion: y —= 62:65+4'571 sin (302° 15'+2.15°)+1:308 sin (222° 5’+x.30°)+0:920 sin (326° 48’4+x:45°), wobei = 805 m = Va, = — 050, ne eh a eV VO. aus welcher sich die tägliche Periode, wie sie in den zwei letzten Kolumnen der Tabelle 26 dargestellt ist, berechnen läßt. Im allgemeinen mittleren Gang der Windgeschwindigkeit erhebt sich die Gangkurve vor Mitternacht über den Mittelwert, erreicht das erste Maximum um 4" früh, das zweite um 9" vormittags und sinkt nach Mittag unter denselben, während an Sturmtagen die Gangkurve von 5" früh bis 3% nachmittags sich über den Mittelwert erhebt und nur ein Maximum um 11" vormittags aufweist. Die für andere: Orte an stürmischen Tagen nachgewiesene Verfrühung des Maximums findet hier nicht statt. Die mittlere Ordinate der Gangkurve sämtlicher Tage beträgt 092, die an Sturmtagen ist mehr als dreimal so groß, 2:86. | Die hier an Sturmtagen resultierende Gleichung stimmt mit der für Triest! an stürmischen Bora- tagen berechneten überein, wobei zu erinnern ist, daß in Triest fast alle stürmischen Windstärken der Borarichtung zukommen: Die Gleichung für den täglichen Gang der stürmischen Bora (Mittel = 50 km) in Triest lautet: y = 60:64-++3:008 sin (289° 41’+x.15°)+0'865 sin (223° 50’+x.30°)+0:195 sin (321° 40’+2.48°). Die Amplituden aller drei Glieder sind zu Porer größer, die Phasenzeiten des zweiten und dritten Gliedes stimmen vollkommen überein, die des ersten Gliedes zeigt für Porer eine kleine Verfrühung um 12°6°, d. h. 50 Minuten. Die tägliche Gangkurve der Sturmtage zu Porer zeigt gegen 7" abends ein sekundäres schwaches Maximum, welches bei den stürmischen Bora- und Sciroccotagen, die nun zur Besprechung gelangen, deutlicher zum Ausdruck kommen wird. 1 Untersuchungen über den täglichen und jährlichen Gang der Windgeschwindigkeit zu Triest. Sitzungsberichte der kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien, mathem,-naturw. Klase, Bd. C, Abt. IIa, Dezember 1891, p. 1380. Periode der Windrichtung und -stärke auf Porer. 401 Stürmische Bora- und Sciroccotage. Um zu entscheiden, in welchem Maße die vorherrschenden Windrichtungen an der täglichen Periode stürmischer Tage teilnehmen, wurde für die stürmischen Tage noch eine Trennung nach den zwei häufigsten und charakteristischesten Winden, der Bora und dem Scirocco, vorgenommen. Um aus diesem fünfjährigen Zeitraum doch eine genügende Anzahl von Beobachtungstagen zur Mittelbildung zu erhalten, wurden als stürmische Tage jene betrachtet, an denen das Maximum mindestens 0 km pro Stunde erreichte. Als stürmische Boratage wurden jene bezeichnet, an welchen zu allen 24 Stunden des Tages Winde aus dem ersten Quadrauten wehten. Größtenteils waren die Richtungen ENE und NE vertreten. Falls an einzelnen Stunden naheliegende Windrichtungen, wie NNW oder ESE, zur Aufzeichnung gelangten, so wurden diese Tage noch mitberücksichtigt, aber nur dann, wenn diese Richtungen nur die eine oder die andere Stunde registriert wurden, der weitaus überwiegende Teil des Tages aber einen ausgesprochenen Boracharakter zeigte. Unter Zuhilfenahme des Stundenwertes der vorangehenden Mitternacht wurde die unperiodische Schwankung eliminiert; die erhaltenen Monatsmittel finden sich in Tabelle 27. Tabelle 27. Täglicher Gang der Windgeschwindigkeit bei stürmischer Bora, O8 Beobachtungsjahre, 1903 bis 1907. Kilometer pro Stunde. Jänner |Februar| März April Mai Juni Juli | Aug. Sept. Okt. | Nov. Dez. Anzahl der Tage 40 31 21 17 8 6 5 | 11 22 24 | ı9 | 29 ı 1h a. 61°6 99"7 431 43:8 416 32°7 440 37:4 446 436 451 922 2 62: 945 42:4 46:2 481 350 434 39-3 481 461 50°9 91'7 3 65 53" 43:0 46:2 56°4 39:0 454 41°3 50°6 47°5 51"5 929 4 67:0 52:0 44:9 46-1 544 44:8 42:2 42:3 51.4 470 49:0 949 5 97°% 51:7 45°7 | 46°9 56-4 | 48-2 43:8 41°7 53-1 47°8 50-3 55°0 6 67°5 541 45°5 45°7 57:3 | 52:5 51:0 44:5 53:0 49:5 92:3 56:7 7 67°3 545 47-1 476 60:8 51°3 50:8 45.1 88° 7 D2J8 49:2 56-2 8 66:9 96°3 48:9 46:6 64:0 545 50 45°7 53°8 807, 50-1 564 9 67:9 97:9 48:6 49:9 643 | 986°7 5354| 495 5320 88:6 | 49:3 56:3 10 67:4 54:2 45°3 465 58:9 56:0 52:0 48:2 528) 564 50:9 56-2 11 67:8 59:0 466 49:6 894 80.8 ol: 485 514 DZ, DT 964 12 69°83 584 463 50:8 970 478 47 42:6 49:0 54:6 475 51:8 1b p 64:0 57-1 45:0 46:4 53:6 44:7 46:0 39:5 46°7 DPIET 46:4 51°9 2 62-3 548 43°5 43:4*| 49-0 385 432 836'9 42:4 9273 46'2 50-9 3 60.9 924 42:0 43:4 43°5 36'7 43'6 341 400 50°4 44-1 48:23 4 624 51:9*| 43-1 46:9 42:0 335 41°8 37°7 39:6 51:0 44°] 5072 5 89-8*| 51:9 40-4 44-2 40:1 32:0 40:8 34:5 38.48 49-4 45:1 49:8 6 60:4 52:9 41°0 460 414 27:8 44:0 39°83 38°5 48:6 48:7 52.3 7 62°5 544 41°2 464 42:6 2978 444 34:0#| 408 48°8 451 924 8 63.2 52.2 42:9 475 39-1*) 29-3 41:0 34:6 409 48-5 41:78) 51:3 9 64°3 931 454 476 41'3 287 41'8 363 43:4 al'4 421 51°7 10 63°8 54:0 44:6 46-1 44:6 252 44:4 38:9 44:1 49:5 45°7 50:8 11 62-1 53-5 44:2 45°9 41°5 24:0) 42:0 38:6 | 43:8 474 44:2 56:4 12 610 93:9 424 449 424 250 40:6#| 37:6 43° 42:8%*| 45'9 51°2 Mittel 64:2 54:3 44:3 46:4 | 50:0 39:3 454 | 40°2 46°5 50:5 474 52°8 402 E. Mazelle, Die einzelnen Boratage wurden auch nach Jahreszeiten gruppiert und ebenso die Trennung nach dem Winterhalbjahr und Sommerhalbjahr vorgenommen und das Jahresergebnis zusammengestellt, (siehe Tabelle 28), bei sämtlichen Reihen nach Ausscheidung der unperiodischen Änderung. Tabelle 28. Täglicher Gang der Windgeschwindigkeit bei stürmischer Bora. > Beobachtungsjahre, 1903 bis 1907. Kilometer pro Stunde. Winter | Frühling | Sommer | Herbst _Winter- | Sommer- Jahr | halbjahr Anzahl der Tage 100 | 46 22 65 164 69 | AR) ih a. Drzalı 431 376 444 31:9 41°8 48-9 2 870 448 sl 48°2 52.8 44-8 50:5 3 58-1 46°5 41:6 49:7 53.9 4783 51°9 4 588 47:0 43:0 49-1 942 47°7 8228 5 59:0 48:0 440 50.4 54:7 49:0 53:0 6 60-2 47:6 481 Bil 59°8 50-1 54:1 7 60-1 49:7 481 2:0 56-1 51:2 547 8 606 50:7 49°2 93°8 87°83 51'8 59-7 9 61°5 1'8 52:3 542 55:0 53°5 56:7 10 60:0 48-1 Sl 53°4 56°6 51-3 55°0 u 61:9 49.9 49-9 D3=8 58:1 51'4 56-1 12 89-3 49:8 45'2 50°6 89°6 49-1 93.7 ib p 583 470 42:4 48:8 54:4 460 5129 2 56°7 44:4 38:8 471 Do 42°2 49:9 3 54:6 428 30.7 45:0 Sl 40°2 479 4 55°6 44-3 37-5 451 BI) 41°0 487 b) 54:4 41°7* 35.8 444 50:8# 39:0* AN 83 6 8928 42:9 39.2 45'2 020) 39°6 48:3 7 Se! 43° 39.2 45°0 524 406 489 8 56°83 43-9 34:6* 440 51°8 40:3 48'4 9 Br 45 °5 39° 46:0 531 41°7 49-7 10 87 45'2 36°4 46°6 83°0 4223 49-8 11 56 444 354 452 51°9 414 488 12 56°0 433 34:9 43:8# Sl 409% 48°1# Mittel Saas | AB I a Ass ro ee | Im ganzen konnten aus diesen fünfjährigen Beobachtungen 233 Tage herangezogen werden. Für ein mittleres Jahr ergeben sich nachfolgende Frequenzgrößen: Jan. Febr. März | April | Mai | Juni Juli | Aug. sen Okt. | Nov. | Dez. | Jahr ı Anzahl der stürmischen Boratas er 30 672 4:2 34 1'6 Aha 10) 272 4:4 4:8 3'8 5:8 | 466 Periode der Windrichtung und -stärke auf Porer. 4083 Die größte Anzahl stürmischer Boratage fällt auch auf Porer im Jänner, im Mittel 8 Tage pro Jahr. Es zeigt sich sodann eine regelmäßige Abnahme bis zur geringsten Häufigkeit im Juni und Juli, in welchen Monaten durchschnittlich nur ein stürmischer Boratag pro Jahr vorkommt. Die Häufigkeiten nehmen sodann regelmäßig gegen den Winter hin zu, nur im November ist eine kleinere Häufigkeit als im September und Oktober zu bemerken. Aus der Tabelle 27 läßt sich durch alle Monate annähernd dieselbe tägliche Periode der Wind- geschwindigkeit entnehmen; das Maximum liegt vormittags, das Minimum nachmittags. In der Tabelle 28 ersehen wir in den vier Jahreszeiten bereits einen recht regelmäßigen täglichen Gang, welcher in den zwei Jahreshälften, wofür 164, beziehungsweise 69 Tage zur Verfügung stehen, noch regelmäßiger wird. Sowohl im Winter- als auch im Sommerhalbjahr und demnach auch im Jahresdurchschnitt ergibt sich eine tägliche Periode mit einem Maximum um 9" vormittags und einem Minimum um 5" nachmittags. Zwischen 9" und 10° abends steigt die Windgeschwindigkeit zu einem sekundären Maximum an, um zu Mitternacht das sekundäre Minimum zu erreichen. Der Einfluß der Jahreszeit im täglichen Gange der Windgeschwindigkeit verschwindet an stürmischen Boratagen. Infolge dieser großen Übereinstimmung der Winter- und Sommergangkurven wurde der tägliche Gang aus den Jahresdurchschnittswerten berechnet, mithin aus sämtlichen 233 Beobachtungstagen. Tabelle 29. Berechneter täglicher Gang der Windgeschwindigkeit. Stürmische Bora Stürmischer Scirocco ih a 49:31 — 195 39-57* — 4:66* 2 50-21 — 1:05 39.91 — 4'382 3 91:29 0:03 4041 — 3:82 4 92:36 130) 40:79 — 3:44 5 53:30 2:04 41:06 — 83°17 6 54:13 2:87 41:48 — 2:75 q 94:89 3:63 42:33 — 1:90 8 9998 4:32 43:73 — 0:50 96:04 4:78 4546 128 10 9603 4:77 4708 2:85 11 5932 4:06 4811 3:88 12 53:89 2:63 48-31 4:08 ib p 51:96 0-70 47:82 309 2 49:97 — 1:29 47:08 2:85 3 48:43 — 2:83 46:58 2.35% 4 47:65 — 3:61* 46:59 2:36 5 47:67 — 3:59 47:00 ZEUG & 48:22 — 3:04 47:37 3:14 Ü 48:88 — 2'838 4720 297 8 49:28 — 1:98 4620 wI7 9 49:28 — 1:98 4447 0:24 10 49:00 — 2'26 42:46 — 177 11 48:75* — 2:51* 40:75 — 3:48 12 48:80 — 2:46 39:76 — 447 Mittel 51:26 2:58 44:23 2:86 404 E. Mazelle, Die erhaltene Gleichung für den täglichen Gang der Windgeschwindigkeit bei stürmischer Bora ist nachfolgende: y = 51:26+3:734 sin (343° 20'+2.15°)+1:402 sin (206° 34° +x.30°)+0-624 sin (335° 59/+x.45°) ON en er, a bi, 3578,05, AlP5A, d,—, 0.548. Die daraus berechneten Werte finden sich in der Tabelle 29, erste und zweite Kolumne. Der Verlauf der Gangkurve ist ein sehr regelmäßiger. An stürmischen Boratagen steigt die Geschwindigkeit von ga morgens an über den Mittelwert, um nach 1" nachmittags unter denselben zu sinken. Die größte Wind- stärke wird um 9" vormittags verzeichnet, während die kleinste auf 4" nachmittags fällt. Die kleine Zunahme in den letzten Tagesstunden fällt zwischen 8 und 9" abends, das sekundäre Minimum auf 11" nachts. Das Maximum erhebt sich um einen größeren Betrag über den Mittelwert, als das Minimum unter denselben sinkt, 4:8 gegen —3°6. Das an stürmischen Boratagen auf 9" a. fallende Maximum verursacht offenbar das 9"-Maximum im allgemeinen täglichen Gange. Dafür spricht auch, daß im Winterhalbjahr bei dem allgemeinen Gange der Windgeschwindigkeit dieses zweite vormittägige Maximum stärker zur Geltung kommt als im Sommer- halbjahr, wo die Anzahl stürmischer Boratage bedeutend geringer ist, 69 gegen 164 Tage. Im Vergleich zum täglichen Gange an sämtlichen Sturmtagen läßt sich eine gewisse Ähnlichkeit bemerken, nur findet bei der Bora eine Verfrühung des Maximums statt, 9% a. statt 11® a. Die Geschwindigkeiten, größer als der entsprechende Mittelwert, liegen bei der Bora von 3% a. bis 1" p., während an den Sturmtagen ohne Rücksicht auf die Windrichtung die positiven Ordinaten der täglichen Gauskünye von 5 a. bis 3° p. zu entnehmen sind. Die größte mittlere Geschwindigkeit wird an den Boratagen des Winters erreicht, die kleinste im Sommer. Die Schwankung der täglichen Periode steht im umgekehrten Verhältnis zur Wind- geschwindigkeit, sie ist im Sommer am größten, im Winter am kleinsten. Mittlere : ; Windgeschwindigkeit une Quotient 57:9 ; de 1:14* 461 10-1 1:24 41:1* 177 1:51 48'2 10:4 1:24 Winterhalpjahtme 538 73 1:14 Sommerhalbjahtes Er 45'2 14:5 1087 Jahr Di. na 513 9:4 1:20 Die Schwankungen in der täglichen Periode an stürmischen Boratagen ist größer als beim allgemeinen täglichen Gange der Windgeschwindigkeit. Aus den einfachen Mittelwerten ergeben sich nachfolgende Quotienten: Winter- Sommer- Jahr halbjahr Allgemeiner Gang... .... 1-12 1:18 1:13 Boratageul 0 2 re 1:14 | 1'37 1:20 Periode der Windrichtung und -stärke auf Porer. 405 An den stürmischen Tagen, ohne Rücksicht auf die Windrichtung mit einer mittleren Geschwindigkeit =50km/St., ist die Schwankung größer ist als an den hier in Betracht gezogenen Boratagen (Maximum der Geschwindigkeit Z 50 km/St.), 1'25 gegen 1:20. Analog dem Vorgang bei der Auswahl der Boratage wurden als stürmische Sciroccotage jene betrachtet, an welchen durch alle 24 Stunden eines Tages Winde aus dem zweiten Quadranten wehten und hierbei mindestens ein Maximum von 50 km/St. erreichten. Im ganzen konnten 71 Tage herangezogen werden. In den Sommermonaten Juli und August war in allen 5 Beobachtungsjahren kein einziger Tag, an welchem durch alle 24 Stunden, von Mitternacht bis Mitternacht, Windrichtungen aus dem zweiten Quadranten vorherrschten. Die größte Anzahl stürmischer Sciroccotage fallen auf den Oktober, Februar und März. Nach Eliminierung der unperiodischen Änderunden wurde der tägliche Gang für die einzelnen Monate wie für die Jahreszeiten bestimmt (siehe Tabelle 30 und 31). Tabelle 30. Täglicher Gang der Windgeschwindigkeit bei stürmischem Scirocco. o Beobachtungsjahre, 1903 bis 1907. Kilometer pro Stunde. Jänner | Februar| März | April Mai Juni | Juli | August | Sept. |Oktober| Nov. Dez. Anzahl der Tage 4 9 g 8 8 2 | 0 0 3 13 8 7 1a 30:0 54:3 35°8 349 39:8 29-5 333 44:3 38-5#| 39:0 2 33°5 50 39°3 39°7 374 31:5 327 46°5 39:8 40:0 3 37:3 45 366 375 380 33:0 43:3 46:0 40°3 39-1 4 40:3 43:4 36:9 38-5 39"9 27:0 43°7 472 40-1 42:7 5 44:5 | 41:48 38:7 36:4 33°6 31:0 41°3 458 385%) 44-1 6 41:3 43:8 37:0 39-1 329 28:0 42:0 | 47'8 38:6 46:7 7 37°5 43:8 38:9 42:5 32-9 25° 54:3 50:0 46:6 48:6 8 36°8 48:0 38°6 41:9 39°4 28-5 93°7 48:8 49:4 92°7 9 35°83 484 40:9 42:0 347 33-0 57:0 49:7 2-1 56°7 10 32:3 43:6 421 43:6 30-58) 27:5 57:0 49-5 934 58:0 11 33°3 50:8 | 45:2 | 46:0 33:6 34-0 63:0 50:9 576 59.4 12 38°5 484 44-3 46:0 34:5 39-0 62-7 93°2 59-3 58:6 iu p. 435 47°7 43:4 | 42°4 34:9 40:0 59-3 52'3 60:9 57.4 2 383 48:9 39-9 42:9 34-1 47°5 823 51°6 96°6 56°3 3 39:8 50-4 40:4 42°7 32:5 42:0 473 49:1 56'0 54:3 4 445 50-8 42:9 441 351 465 37:3 49-0 98°8 1°‘ 5 43:8 51:0 43:8 42:7 35:8 51:0 39:8 48:6 Do 506 6 45:8 52°4 41°7 43°9 1° 40:0 39:7 Se 59°83 Ser 7 43:0 341 441 464 371 41:0 45°7 51:9 59°5 51°6 8 41:0 80-1 44:6 40:6 39:0 31:0 47:0 51:0 50-0 474 9 39°83 524 40:9 421 39:7 36°5 43:83 49:3 476 437 10 35°8 926 38°7 379 39:5 36:0 40:3 44:2 435 44°] 11 28:3 92°8 341 35°9 40.4 345 33°7 42:5#| 463 39-7 12 26:8*| 53-0 322%) 34.08 38-8 239% b h 32:08) 43:8 43:8 38:7* Mittel 378 49:1 39:9 40:8 36:0 34:9 5 ; 45:9 485 49:4 48:9 Denkschriften der mathematisch-naturw. Kl. LXXXVII. Bag, 406 E. Maeelle, Tabelle 31. Täglicher Gang der Windgeschwindigkeit bei stürmischem Scirocco. 5 Beobachtungsjahre, 1903 bis 1907. Kilometer pro Stunde. A STEH IR BE TE TS TE ET ET NEE EEE EEE FE ET EEE TEEESCEEERSCETEEEN | | Winter a, Sommer | Herbst | Winter- |Sommer- Jahr | halbjahr Anzahl der Tage 20 25 2 24 P0) | il zu ib a 441 36'8 29-5 41:0* 41°8 360 401 2 435 36-1 31:5 425 42:2 358 40:2 3 41:6* 37°3 33-0 43:8 41'6 381 40:6 4 42-6 370 27:0 444 42°3 37:0 40:8 B) 43:0 36°3 31:0 42:8 42:2 39°8 402 6 443 36:4 | 28:0 440 43:0 361 40:9 7 442 38-1 255 494 45:1 38:9 43:83 8 474 386 28:5 49:6 465 39:8 445 ) 487 39-3 33-0 514 48:1 405 45:9 10 464 38:9 27-5 517 475 39:0 45:0 11 50°3 41:8 34:0 54:7 50:7 42:6 48:3 12 50:0 41°7 39:0 56°4 51'3 43:8 48:9 Ih p. 50:3 40:4 400 560 51'3 41'7 48:4 2 49-4 39-0 47°5 534 49:4 41°3 470 3 49:7 38:6 42:0 ol 48:9* 39-4# 46:1* 4 49:7 40:8 46°5 50-8 49:7 40:0 468 5 49-3 40.9 51:0 50-0 49:2 40:4 466 6 50-9 41:0 40:0 51:0 50:0 40:4 471 7 1°0 42:6 41:0 52:3 90:7 42.2 482 8 474 41°5 31:0 50-2 48°2 40:0 45°8 9 46:0 40:9 36°5 48:0 | 46°2 40:9 "44:6 10 463 38°7 36:0 435 43:9 38°7 42:4 11 43:8 36°7 34-5 42:6 41:9 371 40-5 12 42:8 34:9* 23:5* 42:3 41:3# 345 39: 3# Mittel 46:8 38-9 349 48:5 464 39-1 44:2 Jän. | Febr. März April Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Anzahl der stürmischen Seiroccofapen 08% 18 1:8 04 XD = An Sciroccotagen ist die größere Windstärke tagsüber zu bemerken, beiläufig von 8" früh bis 9" abends. Da auch hier das Winter- und Sommerhalbjahr einen ganz übereinstimmenden täglichen Gang zeigen, so wurde die Gleichung für die tägliche Periode aus den Jahresmitteln berechnet. Die Gleichung für den täglichen Gang der Windgeschwindigkeit bei stürmischem Scirocco lautet: Periode der Windrichtung und -slärke auf Porer. 407 y = 44:23+4'157 sin (249° 58'+x.15°)+0'759 sin (224° 44'+x.30°)+1031 sin (347° 37’+x.45°), Zu 0, 09a, = 0094, 1a, == 0.221, b, = —1'424, 4, =—0'539, db, = 1:007 und die darnach berechnete tägliche Periode findet sich in den zwei letzten Kolumnen der Tabelie 29. Durch 13 Stunden sind größere Windgeschwindigkeiten als das Tagesmittel zu bemerken, da die Gang- kurve sich gleich nach 8” früh über den Mittelwert erhebt, um erst nach 9° abends unter denselben zu sinken. Die größte Windgeschwindigkeit ist an stürmischen Sciroccotagen mittags zu entnehmen, die Windstärke nimmt sodann etwas ab, um das zweite Maximum um 6® abends zu erreichen. Der kleinste Wert fällt auf 1® nachts. Entgegengesetzt zur Bora erhebt sich das Maximum um einen geringeren Betrag über den Mittelwert, als das Minimum unter denselben sinkt, 4:1 gegen —4'7. An stürmischen Boratagen ist demnach die größte Windgeschwindigkeit im Mittel um 9" vormittags zu bemerken, an stürmischen Sciroccotagen hingegen zu Mittag. Nachmittags nimmt an Boratagen die Geschwindigkeit rasch ab, um gegen 8" abends wieder etwas anzusteigen, während an Sciroccotagen gegen 3" und 4% nachmittags die Geschwindigkeit etwas abnimmt, um neuerdings gegen 6" abends anzuschwellen, erst dann nimmt die Stärke sehr rasch ab, bis sie den kleinsten Wert nach Mitternacht erreicht. Die Vereinigung der beiden Gangkurven für Bora und Scirocco gibt eine tägliche Periode, die der früher besprochenen der sämtlichen Sturmtage ähnlich ist, mit dem Hauptmaximum um 11" a., dem Haupt- minimum um Mitternacht, dem sekundären Minimum nach 4" p., dem sekundären Maximum um 7" p. An Sciroccotagen wird die größte Geschwindigkeit im Herbst erreicht, die kleinste im Sommer. Ist im allgemeinen die Windstärke bei Scirocco kleiner als bei Bora, Jahresmittel 44:2 gegen 513 km/St., so ist im Herbst die mittlere Geschwindigkeit bei Scirocco sogar etwas größer als die an Boratagen, 48:5 gegen 48:2 km/St. Mittlere ’ ; Be: Windgeschwindigkeit AENDLDGE Bunt Winters a ae en 46” 8 9-4 1:23 Brühlinee ee een, 389 E>Ü 1222 SOMMER er ee. ee: 34:9: 275 a Herb Stamm en 48:5 15:4 1:38 \WVinterhalbjanmeer 464 10:0 1:24 Sommtenhalbjahges se 39-1 8:8 1"26 Jahre en Es 442 9:6 1.24 Betrachten wir die Schwankung der täglichen Periode in den vier Jahreszeiten, so würde sich allerdings auch hier ergeben, daß der kleineren Windgeschwindigkeit des Sommers die größere Schwankung sowohl in der Amplitude als auch im Quotienten der beiden Extreme entspricht, doch muß bedacht werden, daß für den Sommer nur zwei stürmische Sciroccotage zur Verfügung stehen. Werden die zwei Jahreshälften verglichen, so ergibt sich nur bei den Quotienten ein etwas größerer Betrag im Sommer, wo die kleinere Windgeschwindigkeit zu finden ist. Vergleichen wir nach den berechneten täglichen Perioden die Schwankungen im Jahresmittel für sämtliche Beobachtungstage mit denen der Sturmtage, ohne Rücksicht auf die Windrichtung, und der stürmischen Bora- und Sciroccotage sowohl nach den Quotienten der Extreme als nach den mittleren Ordinaten der Gangkurven: 54* 408 E. Mazelle, Bora Scirocco Allgemein Sturmtage Et, Mittel 50km Max. > 50 km Quotient re 1.12 1:18 1.22 1.20 Mittlere Ordinate . 0.92 2:58 2:89 2:86 | so ergibt sich, daß die Schwankung an stürmischen Bora- und Sciroccotagen größer wird als im all- gemeinen täglichen Gange und daß bei Scirocco die tägliche Schwankung größer ist als bei Bora. Die Amplitude an Sturmtagen liegt zwischen denen der Bora- und Sciroccotage, die mittlere Ordinate der täglichen Gangkurve an Sturmtagen ist nahezu gleich der mittleren Ordinate an stürmischen Sciroccotagen. Aus einem Vergleich der hier für Porer berechneten Gangkurven für Bora und Scirocco mit den bereits veröffentlichten Werten für Triest ! und Lesina ? zeigt sich, daß bei stürmischer Bora die größeren Windstärken in allen drei Orten der Adria von den ersten Morgenstunden bis in die ersten Nachmittags- stunden vorkommen, in Triest von 5" a. bis 3% p., in Porer von 3" a. bis 1” p. und in Lesina von 4% a, bis 4" p. Für Lesina beziehen sich die Werte nur auf das Winterhalbjahr, da im Sommerhalbjahr nur einige stürmische Boratage zur Beobachtung gelangten. Bora: Triest | Porer | Lesina Positive Ordinaten 5ha,—30p. | Sba.—1Ihp. | 4Aha.—4Abhp,. Maximum 10h a. Hua. sha. IMloovbamaben) 6 5 0 u ao 3 © (5 P.) 8 pP. — Mlessioniie) 96 6 0 0 0 © (d 1%) 8 p. — Minianten 6 0 0.0 60 12 m ug} 124. n. Quotient, Max.: Min. . . 1:16 1:18 12237 Das Maximum wird in Triest um 10% a. erreicht, in Porer um 9" a. und in Lesina um 8" a. Die für Porer nachgewiesenen sekundären Extreme fehlen bei Lesina und auch in Triest in den berechneten Werten. Für Triest ist jedoch in der durch einfache Mittelbildung erhaltenen Periode die Doppelschwankung noch ersichtlich mit den oben eingeklammerten Eintrittszeiten, die mit denen für Porer gefundenen überein- stimmen. In Porer liegt das Hauptminimum um 5" nachmittags, das in Triest und Lesina auf Mitternacht fallende Minimum ist bei Porer durch das sekundäre Minimum bemerkbar gemacht. Aus den mitgeteilten Quotienten (Maximum : Minimum der Gangkurve) ist zu ersehen, daß die tägliche Schwankung an Boratagen in Triest am geringsten ist, 1'16, bei Porer etwas größer, 1:18, und bei Lesina am größten, 1:27. Dasselbe Resultat zeigen die Verhältniszahlen zwischen der Amplitude der einfachen Periode und der Windstärke aus den berechneten Gleichungen: Triest Porer Lesina Ampitude der einfachen Periode: | Mittel der Geschwindigkeit 0-061 0073 0097 TD]ETc» Hann, Der tägliche und jährliche Gang der Windgeschwindigkeit und der Windrichtung auf der Insel Lesina. Annalen der w Hydrographie und der maritimen Meteorologie, 16. Jahrgang, 1888, p. 38. Periode der Windrichtung und -stärke auf Porer. 409 Auch beim Scirocco resultiert zu Lesina nur eine einfache Schwankung; die bei Porer nach- gewiesenen sekundären Extreme fehlen bei Lesina. Sonst zeigen die Gangkurven eine große Ähnlichkeit; bei Porer erhebt sich die Gangkurve von 9% früh bis 9" abends über den Mittelwert, in Lesina von 7% früh bis 7% abends. Das bei Porer zu Mittag erreichte Hauptmaximum fällt in Lesina auf 1" nachmittags, das Hauptminimum ist zu Porer um 1" morgens, in Lesina um 2" morgens zu bemerken. Seirocco: | Porer | Lesina Positive Ordinaten . . . | 9ba.—9hp. | za a.—7up. Nase er 12% m. ibp. Man 6 565 e j% — MIEDRUNUSEN 6 6 60.0 8 OBER: _ IV mm 1 a. 2h a Quotienten, Max.:Min. . 1222 1.28 Aus den Quotienten ist für Lesina eine größere tägliche Schwankung als für Porer zu entnehmen, 1:28 gegen 1:22, was auch aus dem Verhältnis der Amplitude der einfachen Periode und der Windstärke resultiert, Porer 0:094, Lesina 0'118. Die Phasenzeiten der täglichen Periode differieren zwischen Porer und Lesina bei der einfachen Tagesschwankung um 1 Stunde (250° und 266°), bei der doppelten täglichen Schwankung um !/, Stunde (225° und 211°). Dauer der Bora und des Scirocco. Da in den obigen Untersuchungen über Bora und Scirocco nur die Tage berücksichtigt wurden, an welchen von Mitternacht bis Mitternacht die entsprechenden Windrichtungen vorherrschten, so wurden, um die wirkliche Dauer einer anhaltenden Bora oder eines Scirocco zu bestimmen, in den Fällen, an welchen das Maximum der Windstärke mindestens 50 km/St. erreichte, alle jene Stunden herangezogen, an welchen diese Windrichtungen vor Beginn oder nach Schluß des stürmischen Tages zur Beobachtung gelangten und überhaupt auch Bruchteile eines Tages berücksichtigt. Hierbei wurde vorerst bestimmt, durch wieviel Stunden die Bora, beziehungsweise Sciroccorichtung anhielten, dann, durch wie viele Stunden in diesen einzelnen Fällen eine Geschwindigkeit von und über 50 km/St. erreicht wurde, und schließlich die Dauer einer ununterbrochenen stürmischen Windstärke (= 50 km/St.). In den nachfolgenden zwei Tabellen 32 und 33 ist die resultierende Häufigkeit nach bestimmten Schwellenwerten für den fünfjährigen Zeitraum 1903 bis 1907 zusammengestellt. Für die Bora wäre vorerst hervorzuheben, daß im Sommer und Frühling mehr als die Hälfte aller Fälle eine eintägige Dauer anhaltender Borarichtung nicht überschreitet. Im Sommer sind nur je einmal eine drei- und viertägige Boraperiode zu beobachten gewesen, während im Winter unter 65 Borafällen 15°/, mehr als viertägige Dauer zeigten. In diesen Boraperioden sind im Sommer nur zweimal stürmische Windstärken (S 50 km/St.) bis zu 24 und 36 Stunden vorgekommen, während im Winter 42°/, sämtlicher Boragruppen mehr als 24 Stunden stürmischer Stärke erreichten. Eine ununterbrochene stürmische Stärke von und über 50 km/St. wurde im Sommer nıır je einmal durch 18 und durch 36 Stunden beobachtet, im Winter hingegen 18°/, der Fälle mit einer ununter- brochenen Sturmstärke von und mehr als 48stündiger Dauer. Als Grenz- und Mittelwerte ergeben sich die in der Tabelle 34 mitgeteilten Beträge. E. Mazelle, 410 Tabelle 32. Häufigkeit stürmischer Bora, getrennt nach der Anzahl der Stunden mit anhaltender Borarichtung. Iyef 20 71 34 17 4sqJoH ) 4 JOUUIOS 22 19 Sumynay 24 JOJurM J9quoAoN J9I0PIOQ JoqwuesIdeg Isnany 16 10 a — a nf runf Te ımdy ZI N a Jenıgag r- Jouuef Joquıszad a a a Stunden 1— 12 86 48 — 60 72 — 96 — 120 — 144 — 192 — 240 50 km/St. > Anzahl der Stunden mit einer Geschwindigkeit oo au a m | 24 oO - (@) 2 28 19 11 > amcam [el 5 a I a Ba [a | 10 11 12 18 a a 6 — 48 — 60 a a — 144 — 168 50 km/St. = Anzahl der Stunden mit einer ununterbrochenen Geschwindigkeit aoyoxıaaıoaovo xy m aan a - vDvDoaaaN - 2 a up» an ı9 lo [ES EEE ZU — (er Ne) ae) II - od a ans A DO Dan a [e,0} a ıD nmaaokwmomnmt»n»n-mnma et do} Haan Hm aa 2) | - 99 ua nn — - - (do) = [N un N EEE GE oe fan} A a ie) er Swan | Do) = oeaa .ar = -— ra a an — Oo Hrn ri — = - [0 oo lo ale eo [ES mm n a a m u ton Ban an} = a ax Sl Ss See) ya - aa co al Naar calıca armca m a or) a vvoaadaao - a m - m = [os [) ku ao aa ea oa OS OD SINN OOo x R mean yorn. oa a x 8 in "I 1 sl e le e ere ee I= >} N {=} << Periode der Windrichtung und -stärke auf Porer. 411 Tabelle 33. Häufigkeit stürmischen Sciroccos, getrennt nach der Anzahl der Stunden mit anhaltender Sciroccorichtung. EEE EEE UBER EL PRO NEE OR SEE FEEREEGE ATI SS Ze SSEEOEGETGEETRZPG PRBTTEOSSSET GEBEN SSH LSET STE SEE ES EEE ESHEIETUEE Sr SD EG DES SEE LIEST mE SEES TI TEE EEE TITEL une B x Ba Sl Stunden ES u oumErıra WE 5 =, E 2 siels 5 eat = | 3 > E = = = ae a/lSleleıe|s|S|8 el aloe | = E ) ae! & jl== ı1® "8 2 2 5 1 2 2 10 25 — 24 2| 2) 28 8 | 4 | 7 12 10 2 11 35 —36 2 | | | 8 4 7 8 21 — 48 2 1 2 2 4 2 1 1 : b) 1 1 15 — 60 2 2 ZU 4 2 6 — 72 1 1 1 — 96 | il 1 1 1 1 2 2 5 — 120 1 1 1 Anzahl der Stunden mit einer Geschwindigkeit = 50 km/St. i— 6 3, 8 Zul a al a 15 18 5 14 52 — 12 3 2 5 2 3 3 1 4 B) 10 8 10 28 8 4 aa Du 2 2 4 12 — 24 2 AN o 1 | il 3 1 2 6 — 86 1 2 1 3 2 1 3 b) SF — 48 1 1 1 — 60 — 18 1 1 1 Anzahl der Stunden mit einer ununterbrochenen Geschwindigkeit = 50 km/St 1— 3 A I 5 3.) 2a a ul 10 13 3 & 33 — 6 0 Aal | ee N IE 2 Ders 6 8 2 10 26 - 9 pe A na SEEN er au 6 4 7 17 —_» 2 Au A 2 6 3 2 11 ns 3 il 2 a 2 6 — 18 1 1 3 1 1 3 5 — 21 1 1 1 1 2 — 24 2 1 a 3 2 5 — 36 2 2 4 4 Anzahl der Fälle Da ten oa oe lose ar lan tz 36 32 5 36 | 109 412 E. Mazelle, 5 Tabelle 34. Perioden stürmischer Bora. Maximalanzahl der Stunden mit Anzahl der Stunden mit anhaltender Anzahl der Stunden mit einer : Se Borarichtung Geschwindigkeit Z 50 km]St. ee eo kmls M Mittel | Max. | Min. Mittel Max. Min. Mittel Max. Min. anne 63 182 9 37 158 1 29 125 1 Hebnnana. 54 185 5 29 108 2 7 39 2 Matze: 38 99 9 12 37 2 g 23 1 APIS Neu 30 110 3 11 40 1 9 39 1 Malen 36 91 14 10 96 1 7 36 1 Tun war 25* 44 9 es 17 1 6# 15 1 Jul. ee 30 87 8 8 23 1 6* 18 1 Aoust. nk 25* 51 6 9 29 1 8 Dam 1 September . . 52 136 10 18 66 2 13 32 2 Oktober . . . 50 137 4 “23 66 2 15 54.) (en November . . 60 205 14 20 42 3 14 36 2 Dezember . . 82 DI 12 22 107 1 19 sl 1 Jelap Oraen.> 43 227 3 17 158 1 13 125 1 Die durchschnittliche Dauer einer Boraperiode resultiert mit 43 Stunden, darunter 17 Stunden mit einer Windgeschwindigkeit = 50 km und 13 Stunden mit einer anhaltenden stürmischen Stärke von und über 50 km pro Stunde. Die den Mittelwerten nach längste Periode einer Bora wurde im Jänner mit einer 63stündigen Dauer beobachtet, die kleinste im Juni und August mit 25 Stunden, wobei im Mittel im Jänner 37 Stunden über- haupt mit stürmischer Stärke und 29 Stunden eines ununterbrochenen Sturmes resultierte, während im Juni bloß 7 Stunden, beziehungsweise 6 Stunden stürmischer Stärke im Mittel sich ergaben. Die längste Dauer einer Boraperiode wurde im Dezember mit 227 Stunden, d.s. 9:5 Tage, gefunden, die kürzeste im April mit nur 3 Stunden. ; Für einen Borasturm wurde als die größte Anzahl der Stunden mit stürmischer Stärke 158 bestimmt, d. s. 6'6 Tage, und zwar im Jänner, während im Juni nur 17 Stunden (0:7 Tag) als Maximalwert resultierten. Eine ununterbrochene Folge stürmischer Windgeschwindigkeiten (Z 50 km/St.) wurde im Jänner durch 125 Stunden, also durch 5'2 Tage hindurch beobachtet, während im Juni die längste Dauer einer ununterbrochen anhaltenden stürmischen Bora mit nur 15 Stunden, d.s. 0:6 Tage, vorkommt. Andrer- seits sind fast in allen Monaten Fälle mit einer nur einstündigen Sturmdauer zu bemerken. Aus der Häufigkeitstabelle 33 für den Scirocco ersieht man, daß in den drei Sommermonaten dieses fünfjährigen Zeitraumes nur fünfmal eine stürmische Windgeschwindigkeit in dieser Windrichtung zur Beobachtung gelangte, wobei in vier Fällen die gesamte Dauer anhaltender Sciroccorichtung nicht ganz 1 Tag erreichte und hierbei die Periode anhaltender stürmischer Windstärke nicht 6 Stunden über- schritt. Im Herbst und Winter kommt die größte Häufigkeit vor. Mehr als 60°), der Sciroccofälle erreichen aber überhaupt kaum die Dauer eines Tages. Stürmische Windgeschwindigkeiten bis zu höchstens 24 Stunden wurden im Winter bei 94°/, der Fälle beobachtet, im Herbst bei 83°/,, während eine anhaltende Sturmstärke von mehr als 24 Stunden nur im Herbst viermal, also bei 11°/, der Fälle zu bemerken war. Analog der Bora wurden auch für den Scirocco die Grenz- und Mittelwerte bestimmt (siehe Tabelle 35). | Periode der Windrichtung und -stärke auf Porer. 413 Tabelle 35. Perioden stürmischen Sciroccos. a | Tree ununurorachinen = 2 Sn Geschwindigkeit — 50 kım/St. Mittel | Max. | Min. Mittel Max. Min. Mittel Max. Min. lanner rn: 23 41 11 S 21 1 7 za! 1 Februar . . . 26 78 6 13 62 1 8 23 1 Marz a 34 10) 6 10 31 1 6 24 1 ENDEN 5%: 36 38 15 10 28 1 9 22 1 IV 5: 34 95 14 5 11 1 hi) 10 1 Jam gone 33 45 22 4 B) 2 3 4 1 ulere., 2 _ — 3 — _ 3 = _ AUSUSE 0 0 0 10 10 9 3 4 1 3 4 1 September . . 41 78 10 5 9 2 4 6 2 Oktober . . . 34 106 12 15 41 1 11 29 1 November . . 22 s4 6 11 34 1 10 31 1 Dezember .. | 19 38 4 11 24 2 11 24 1 Nahe... . 28 106 4 8 62 1 7 31 1 Die mittlere Dauer einer Sceiroccoperiode erreicht 28 Stunden, wobei im Mittel stürmische Wind- stärken nur durch 8 Stunden vorkommen und ein anhaltender Sciroccosturm nur durch 7 Stunden. Den Mittelwerten nach wird die längste Sciroccoperiode im April und Oktober erreicht, 36 und 34 Stunden (wenn vom September zufolge der zu geringen Anzahl der Fälle abgesehen wird), wobei im Mittel im Oktober und Februar 15, beziehungsweise 13 Stunden stürmische Windstärken beobachtet wurden. Ein ununterbrochener Sciroccosturm kam, durchschnittlich genommen, im Oktober und Dezember durch 11 Stunden, im April durch 9 Stunden vor. Die längste Dauer eines Sciroccos fällt auf den Oktober mit 106 Stunden oder 4:4 Tage, die kürzeste auf den Dezember mit 4 Stunden. Die bei Scirocco beobachtete größte Anzahl stürmischer Stunden betrug 62, d. s. 2:6 Tage, und zwar im Februar, während die größte Anzahl aufeinanderfolgender Stunden mit Sturmstärke im November mit 31 Stunden, d. s. 1'3 Tage, resultierte. Im Juli wurde nur einmal stürmischer Scirocco beobachtet, wobei nur durch 3 Stunden stürmische Windstärken anhielten. Wenn also die Bora bei Porer bis zu 227 Stunden (9:5 Tage) anhalten und bis zu 125 Stunden (5:2 Tage) mit ununterbrochener Sturmstärke wehen kann, erreicht der Scirocco eine Maximaldauer von nur 106 Stunden (4:4 Tage), mit der längsten Dauer einer anhaltenden stürmischen Geschwindigkeit von 31 Stunden (1'3 Tage). Südwest- und Nordweststürme. Bei der geringen Anzahl der Stürme aus SW, W und NW ist die Bestimmung einer täglichen Periode für diese Windrichtungen aus fünfjährigen Beobachtungen nicht möglich. In ähnlicher Weise wie für die Bora und den Scirocco wurden für alle Stürme aus dem dritten und vierten Quadranten die ein- zelnen Fälle herausgeschrieben, ohne Rücksichtnahme auf den Tagesbeginn. Es ergeben sich nachfolgende Häufigkeitszahlen: Denkschriften der mathematisch-naturw. Kl. LXXXVII. Ba. 55 414 E. Mazelle, Häufigkeit westlicher Stürme. EEE EEE EEG SEEN EEE GES EEE EEE EEE EEE CET TEEN EEE EEE CEST März April Mai Juli Oktober Jahr Jänner | Februar Juni August | Sept. 8 2 | 7 5 2 0) 6) 11 8 13 14 10 85 Fälle Die größte Anzahl westlicher Stürme fällt auf den November, 14 unter 85 Fällen, d. s. 16°/,, kein einzige Weststurm ist im Juni zu bemerken. Nach Jahreszeiten getrennt, kommt die größte Häufigkeit im Herbst, die geringste im Frühling vor. Nach der Dauer geordnet, zeigt sich, daß Stürme mit anhaltender westlicher Windrichtung in einer Dauer von 12 bis 24 Stunden am häufigsten vorkommen. Solche mit 48stündiger Dauer sind nur im Herbst und Winter zu bemerken. Häufigkeit westlicher Stürme, getrennt nach der Anzahl der Stunden mit anhaltender Windrichtung aus dem dritten und vierten Quadranten. = Anzahl der Stunden | Winter | Frühling Sommer | Herbst Jahr 1— 6 2 1 5 2, 10 — 12 3 2 3 4 12 — 18 4 3 2 13 22 — 24 4 5 3 6 18 — 830 4 3 2 1 10 — 86 1 1 2 — 42 5 6) — 48 2 2 4 — 52 1 1 2 Anzahl der Fälle 20 14 16 35 85 Werden nur die Stunden berücksichtigt mit einer Geschwindigkeit = 50 km, so ergeben sich nach- folgende Frequenzgrößen, aus welchen zu entnehmen ist, daß die größte Anzahl stürmischer Westwinde auf den Herbst fällt, mit 53°/,, speziell auf den November mit 28°/, sämtlicher Stunden stürmischer Stärke. Südwest- und Nordweststürme. Anzahl der Stunden mit = 50 km. Jänner | Februar | März April Mai | Juni Juli August | Sept. |Oktober, Nov. Dez. Jahr 32 13 18 13 2 0 16 33 39 50 100 41 397 Winter | Frühling | Sommer | Herbst 49 | 189 Periode der Windrichtung und -stärke auf Porer. 415 Häufigkeit westlicher Stürme, getrennt nach der Anzahl der Stunden mit einer Geschwindigkeit = 50 km. Anzahl der Stunden Winter Frühling Sommer Herbst Jahr 1— 3 12 12 Bi 15 50 — 6 4 3 11 18 — 9 2 2 1 2 7 —12 1 ; 5 6 —15 6 1 1 —18 1 1 2 —22 1 1 In den 85 Fällen kommen 50 mal stürmische Windstärken durch höchstens 3 Stunden vor. Anhaltende westliche Winde mit einer einzigen Stunde stürmischer Windstärke wurden im Winter unter 20 Fällen fünfmal beobachtet (25°/,), im Frühling achtmal unter 14 Fällen (57°/,), im Sommer elfmal unter 16 Fällen (69°/,), im Herbst sechsmal unter 35 Fällen (17°/,), mithin unter sämtlichen 85 Fällen 30 mal (35°%),). Die Dauer einer ununterbrochenen Sturmstärke bei diesen Windrichtungen zeigt folgende Zusammenstellung: Häufigkeit westlicher Stürme, getrennt nach der Maximalanzahl der Stunden mit ununterbrochener Stärke Z 50 km. Anzahl der Stunden Winter Frühling Sommer Herbst Jahr 1 7 10 11 9 37 2 4 il 4 ® 3 1 2 1 7 11 4 1 1 1 6 9 b) 1 3 4 6 4 1 ; b) 7 1 1 2 8 9 1 1 10 1 2 3 11 : 1 1 12 1 2 3 Eine länger anhaltende stürmische Windstärke ist bei westlichen Winden sehr selten. Ein ununter- brochener zwölfstündiger Sturm wurde in diesen 5 Jahren nur dreimal beobachtet, zweimal im November und einmal im Jänner. Im Frühling wurde nur einmal ein anhaltender Weststurm durch 5 Stunden und im Sommer durch 9 Stunden registriert. Als Grenz- und Mittelwerte ergeben sich die in Tabelle 36 mitgeteilten Resultate: +16 E: Mazelle, Tabelle 36. Perioden stürmischer Winde aus dem dritten und vierten Quadranten. f Maximalanzahl der Stunden i k 2 Anzahl der Stunden BEE Anzahl der Suunden mit anhaltender mit einer Geschwindigkeit mit einer ununterbrochenen westlicher Richtung Z 50 km|St Geschwindigkeit > n = 50 km/St. Mittel Maximum | Minimum Mittel Maximum Mittel Maximum Janner nee. 22 47 es 4 18 3 12 Hebruarıır se see (36) (43) (29) 7 U 6 6 Marz. Er 15 28 6 3 7 2 4 Apiik a Are 24 30 19 3 7 2 5 Mal... Meet 16 23 8 1 1 1 1 Junis wen nie (0) 0 (0) TE AR ee nor 20 36 1 3 9 3 6 Aupust, - nee er 12 25 1 3 17 2 ) Septiempenr nr 23 90 12 5 11 4 11 Oktober..n cn sncı een 19 39 ; 5 4 13 3 2 Noyember a. ne 34 43 4 7 22 5 12 Dezember. gr er 19 92 4 4 10 4 10 Jahr York. en zarteen 19 52 1 4 22 3 12 Eine anhaltende westliche Windrichtung, in der Voraussetzung, daß mindestens 1 Stunde mit stürmischer Windstärke zur Beobachtung gelangte, erreicht im Mittel nur eine 19stündige Dauer (0:8 Tage). Stürme aus westlicher Richtung zeigen, durchschnittlich genommen, nur durch 4 Stunden eine Geschwindigkeit von und über 50 km und durch 3 Stunden ununterbrochen diese stürmische Windstärke. Sehen wir vom Februar ab, da in diesem Monate nur zwei Stürme zur Beobachtung gelangten, so ist die längste mittlere Dauer im November zu bemerken, und zwar mit 24 Stunden anhaltender westlicher Windrichtung, 7 Stunden mit stürmischer Stärke und 5 aufeinanderfolgende Stunden einer ununter- brochenen Sturmstärke. Die längste Dauer westlicher Windrichtungen betrug 52 Stunden (Dezember). Die größte Anzahl stürmischer Stunden fällt auf den November mit 22 Stunden. Die längste ununterbrochene Reihe von Stunden stürmischer Westwinde wurde in diesen 5 Jahren nur zweimal mit je 12 Stunden beobachtet, einmal im Jänner und einmal im November. Aus diesem fünfjährigen Beobachtungszeitraum kann demnach hervorgehoben werden, daß ein Borasturm mit einer anhaltenden Windstärke von = 50 km/St. durch 125 Stunden, also mehr als 5 Tage hindurch ununterbrochen anhalten kann, ein Sciroccosturm höchstens 31 Stunden, kaum 1!/, Tage, Stürme aus westlichen Richtungen hingegen höchstens durch 12 Stunden, also !/, Tag ununterbrochen stürmische Stärke zeigen. Ohne Rücksichtnahme auf ihre Dauer sind durchschnittlich pro Jahr 43 Borastürme, 22 Scirocco- stürme und 17 westliche Stürme anzunehmen. Da bei der geringen Anzahl der Stürme aus dem dritten und vierten Quadranten eine weitere Trennung nach jeder einzelnen Richtung für diesen fünfjährigen Zeitraum nicht angezeigt wäre, so wurden, um zu sehen, ob gewisse Tageszeiten von der einen oder anderen westlichen Richtung doch bevorzugt werden, die Fälle mit stürmischer Stärke nach den Tagesstunden und Windrichtungen geordnet. Die 357 Stunden mit stürmischer Windgeschwindigkeit verteilen sich in nachfolgender Weise auf die einzelnen Windrichtungen: Periode der Windrichtung und -stärke auf Porer. 417 Häufigkeit der Windstärke Z5o km bei Stürmen aus dem dritten und vierten Quadranten. Winter- Sommer- Windrichthng Jahr halbjahr S 45 19 64 SSW 91 30 Il SW 59 9 68 WSW 25 1 38 W 17 12 29 WNW 10 6 16 NW 4 6 10 NNW 3 8 11 Summe 254 103 397 Am häufigsten kommen die stürmischen SSW-Winde zur Geltung, am geringsten die NW-Stürme. Die stürmischen Windstärken in den Richtungen von S über SW bis WNW zeigen eine größere Frequenz im Winter, während die aus der NW- und NNW-Richtung die größere Frequenz im Sommer aufweisen. Sämtliche stürmische Stunden dieser zwei Quadranten zeigen nachfolgende Verteilung im Laufe des Tages: 50 Stunden Das Frequenzmaximum fällt auf 3" früh, das Minimum auf 6" abends. Die Häufigkeit stürmischer Windgeschwindigkeiten, nach Tagesstunden und Windrichtungen getrennt, ist in der nachfolgenden Zusammenstellung ersichtlich: E) Häufigkeit stürmischer Windgeschwindigkeiten in Stunden. 1-6ha. 7—12 | 1—6h p. | 7—12 Summe Winterhalbjahr SW 73 43 30 49 195 W 24 13 2 8 52 NW 05 2 3 2 7 SW 21 16 14 (es 8 W 5 12 5* 31 NW 1 0A Y) 14 | Jahı SW 94 9 44# 56 2993 W 29 25 12* 17 83 NW 1# 2 12 6 il 418 E. Mazelle, Im Winterhalbjahr und in der Jahressumme fallen die stürmischen Windgeschwindigkeiten aus den SW- und W-Richtungen mit der größten Häufigkeit auf die ersten Tagesstunden von 1" bis 6% früh, die kleinste Häufigkeit ist in den ersten Nachmittagsstunden von 1? bis 6" p. zu bemerken. Die NW-Richtungen zeigen das entgegengesetzte Verhalten mit dem Frequenzmaximum von 1" bis 6° p; im Winterhalbjahr fällt kein einziger stürmischer NW in die Stunden von 1" bis 6° früh. Auch im Sommer ist die größte Häufigkeit stürmischer Windgeschwindigkeiten in den SW-Richtungen von 1? bis 6" früh zu bemerken, die kleinste in den letzten Stunden des Tages. Die stürmischen Winde aus den W-Richtungen sind im Sommer in den letzten Vormittagsstunden am häufigsten. Die NW-Richtungen zeigen wie im Winter so auch im Sommer die größte Häufigkeit in der ersten Hälfte des Nachmittags, während in den Vormittags- stunden von 4" bis Mittag in dieser Beobachtungsreihe kein stürmischer NW zur Beobachtung gelangte. Um die jährliche Periode stürmischer Winde einigermaßen aus dieser kurzen fünfjährigen Beobachtungsreihe ersichtlich zu machen, wurde in der nachfolgenden Tabelle 37 die Anzahl der in den Hauptrichtungen vorkommenden Stunden stürmischer Stärke für ein mittleres Jahr zusammengestellt. Tabelle 37. Mittlere Häufigkeit stürmischer Winde =5o km/St. Porer Triest Lesina | Bora | Scirocco | S-NNW | Summe | Bora Bora Scirocco | S--NNW | Summe Jänner .| 1714 9-.6* 6:4 1874 1140| 11:2 28-5 5 45°0 Februar . | 121:6 409-0 2316 1642 69-2 7%) 21:68 38 33:3 März . .| 55:8 | 23-8 3:6 | ss»2 |ero| za | 52 | 33 | 029 Aal. | OR 20:8 2.6 742 36:2 5°6 72:6 14 796 Na 22? 10:8 04 334 25-6 1:8 58-9 007 Si a 19:25 14 00% 20:6 | 114 12 2330 0-3 245 alle a 23 06% 3.2 Bilde il e0f5 0: 6* 13°7 0-5 14:8 Ansust a2 120 6'6 38:8 21:6 0:6 SS 0:2* 14-5: September) 54:8 3.0 78 65°6 17:0 18 19-9 0:2 29 Oktober . 734 48-4 10:0 1318 41:°8 5.9 42:7 2:8 51°0 November | 52-4 36:8 20:0 109-2 57°6 78 452 69 59:9 Dezember | 916 31-4 8:2 ISıl°2 70:4 6°9 32°) 10:3 49-5 lee 5 0| .287°0 227.6 714 1066°8 [542-8 58-3 4243 39°7 5183 Zum Vergleich wurden die ebenfalls unausgeglichenen Werte für Triest! und Lesina? nach Reduktion auf ein mittleres Jahr beigefügt. Die größte Häufigkeit stürmischer Winde wird bei der Bora in allen drei Orten im Jänner erreicht, das Minimum im Juni, beziehungsweise Juli. Zu Porer zeigt sich in diesen Beobachtungen ein sekundäres Maximum im Oktober, bei Lesina im November. Der Scirocco hat eine doppelte Periode; in Porer ist die größte Häufigkeit in den Monaten Februar bis April und Oktober bis Dezember zu bemerken, mit den Maxima im Februar und Oktober; in Lesina kommt in den Monaten März bis Mai und Oktober, November die größte Anzahl stürmischer Stunden vor, 1 Der tägliche Gang der Häufigkeit und Stärke der einzelnen Windrichtungen zu Triest. Sitzungsberichte der kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien, mathem.-naturw. Klasse, Bd. C, Abt. Ila. März 1891, p. 304. 2 Hann, 1. c., p. 300. Periode der Windrichtung und -stärke auf Porer. 419 die Maxima fallen auf den April und November. Das Hauptminimum ist in Porer im Juli, in Lesina im August zu entnehmen, das Nebenminimum im Jänner, beziehungsweise Februar. Die Winde aus dem dritten und vierten Quadranten zeigen eine einfache Periode; Porer hat das Maximum im November, Lesina im Dezember, das Minimum ist bei Porer im Juni, bei Lesina im August, Für die jährliche Periode sämtlicher stürmischer Winde sind natürlich die vorherrschenden Wind- richtungen maßgebend, infolgedessen ist bei Porer das Hauptmaximum im Jänner, dem Boramaximum entsprechend, das Nebenmaximum im Oktober, durch Mitwirkung des Sciroccomaximums verursacht. In Lesina sind die Maxima durch den überwiegenden Seirocco bestimmt, das Hauptmaximum im April, das Nebenmaximum im November. Wenn auch diese Werte, die aus wenigen Jahren und dazu noch aus verschiedenen Epochen - abgeleitet wurden, nicht streng vergleichbar sind, so läßt sich doch die starke Abnahme der stürmischen Bora gegen Lesina zu nachweisen. Die tadellose Anemometeraufstellung auf der Klippe zu Porer wirkt jedenfalls bei der starken Zunahme der stürmischen Geschwindigkeiten mit, wobei hervorgehoben werden muß, daß die für Triest mitgeteilten Werte sich auf die alte Anemometeraufstellung beziehen und nicht auf das Anemometer im neuen Observatorium. Triest hat hier in einem Jahre 543 Stunden mit stürmischer Bora, Porer 768 und Lesina nur 58 Stunden. Die Häufigkeit der Stunden mit stürmischem Scirocco nimmt hingegen nach Süden zu. In Triest konnte bei der alten Anemometeraufstellung bei Scirzcco keine stürmische Stärke beobachtet werden, für Porer resultieren 228 Stunden, für Lesina 424 Stunden pro Jahr. Prozentuell zu der entsprechenden Gesamtzahl an Stunden stürmischer Stärke resultieren bei Triesi für die Bora fast 100°%,, in Porer 72°/, und in Lesina nur 11°/,, für den stürmischen Scirocco in Porer 21°), in Lesina hingegen 82°/,. Für die westlichen Stürme ergibt sich für Porer und Lesina dieselbe prozentuelle Häufigkeit; von sämtlichen Stunden mit stürmischer Stärke kommen in beiden Orten 7°/, den Richtungen aus dem dritten und vierten Quadranten zu. Aus der Verteilung der Häufigkeitsmaxima könnte noch geschlossen werden, daß die größte Anzahl barometrischer Depressionen, welche bei Porer stürmische Winde mit sich bringen, in den Monaten Oktober bis Februar vorkommen und daß dieselben hauptsächlich westlich und südlich von Porer vorüberziehen. Da die Frequenz stürmischer Winde aus dem dritten und vierten Quadranten im August größer zu werden beginnt, das Maximum im November erreicht wird, um erst im Februar unter das Jahresmittel zu sinken, so ist für diese Monate, namentlich aber im Spätherbst, auch ein häufigeres Vorüberziehen der barometrischen Minima nördlich und östlich von Porer anzunehmen. Maxima der stündlichen Windgeschwindigkeit. Für die einzelnen Windrichtungen und für jeden Monat wurden die in diesen 5 Beobachtungsjahren (1903 bis 1907) zur Beobachtung gelangten Maxima der Windgeschwindigkeit herausgeschrieben. In den zwei Tabellen 38 und 39 sind die daraus bestimmten mittleren und absoluten Maxima zusammengestellt. Auffallend ist bei den Aufzeichnungen an stürmischen Tagen, daß die Windfahne des Anemographen zu Porer nur ganz kleine Schwankungen zeigt, während zum Beispiel in Triest bei stürmischer Bora die Windfahne bis zu 90 und mehr Grade um die vorherrschende Windrichtung herumschwankt, Das größte mittlere Maximum kommt der ENE-Richtung zu, im Jahresdurchschnitt mit 75°7 km/St., im Jänner mit 96:8 km. Der durchschnittliche Mittelwert der Maxima resultiert mit 48 km. Größere Geschwindigkeiten als dieses Mittel wurden in den Wintermonaten Oktober bis Februar erreicht, das kleinste Monatsmittel fällt auf den Juni mit 38°5 Am/St. 420 E. Mazelle, Tabelle 38. Aus den 5 Beobachtungsjahren 1903 bis 1907. Mittleres Maximum der Windgeschwindigkeit in Kilometern pro Stunde. Jänn. | Febr. | März | April | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Okt. | Nov. | Dez. | Jahr N 80227) 730:.07 7312227822107 7312221782202 73772287 74:1.82 0836.42 7352.29 729-248 E37 ae NNE 49:2 | 53:0 | 44:8 | 388°4 | 32-4 | 39:6 | A2:2 | 56:4 | 48-8 | 45-2 | 45-6 | 54-4 | 45:8 NE 9052217825162 61222 069562 F9u65 E6PEZE 67282780262 E72 zen Eau E7ou ee ENE 9628.17.90225 7832.43 7872222759585 760222 7682.82 K66:02 178028 Bar Eriue eee E 48:0 | 57:0 | 56°2 | 62-8 | 45-4 | 50:2 | 41:8 | 44:8 | 47:0 | 51-6 | 57-2 | 62-0 | 52°0 ESE 478 | 60-2 | 49-2 | 50-6 | 46=6 | 39-4 | 32:2 | 32:4 | 39.8 | 58-2 | 59-4 | 54-271 47:5 SE 93207 20202 767.232] 7672.282 759222 737227 738-228 735:42 255222 76826776802 758282 05626 SSE 42:0 | 59°8 | 54:8 | 516 | 57:2 | A0U-A | 38:6 | 40-4 | 48-6 | 69-0 | 81:2 | 71-4 | 54-6 S 44-4 | 572 | 514 | 49:8 | 53°4 | 36°0 | 28:4 | 472 | 51°6 | 66:2 | 76:0 | 52-4 | 51-2 SSW 83:6 | 56°2 | 40-6 | 41:0 | 41-2 | 34:8 | 27°2 | 34:4 | 54:4 | 46-8 | 71:4 | 58-4 | 467 SW 48:6 | 34:8 | 27:0 | 41:2 | 34:6 | 30°8 | 25°8 | 41:0 | 41:4 | 56:8 | 53:0 | 50-4 | 40-5 WSW 42:2 | 44:0 | 29:8 34:0 34:2 | 26:4 | 36°6 | 51:2 | 43-6 | 47:0 | 52:8 | 52-2 | 41°2 W 33:8 | 414 | 35:2 | 34:4 | 37°2 | 31-4 | 41:6 | 45:2 | A3:8 | 36-4 | 39:2 | 47:2 | 38:9 WNW 35:4 | 42:0 | 46°8 | 39:0 | 34:6 | 26:6 | 41:4 | 37:6 | 33:2 | 34-8 | 39:6 | 44:2 | 37:9 NW 43:0 | 39:4 | 41-8 | 31°6 | 33-2 | 30-6 | 48-4 .| 472 | 39°2 | 37:6 | 34:2 | 33:8 | 38:3 NNW 822182 12.34.62[7310/021 7352225 7352502 7311285 722222 | 720621733282 732225 735228 23522 52550 Mittel 49:4 | 533 | 47:0 | 48:0 | 42:9 | 38:5 | 41:2 | 46°4 | 47:7 | 51:3 | 55°8 | 54°6.| 48:0 Tabelle 39. Absolute Maxima der Windgeschwindigkeit in Kilometern pro Stunde. 5 Beobachtungsjahre 1903 bis 1907. Jänn. | Febr. | März | April | Mai | Juni | Juli | Aug. | Sept. | Okt. Nov. | Dez. | Jahr N 42 43 38 42 41 45 58 98 56 53 48 50 58 NNE 78 74 64 63 44 57 60 78 60 81 68 Ss6 86 NE 108 93 68 94 59 86 79 100 84 114 100 110 114 ENE 128 106 108 102 76 86 34 88 104 95 110 101 128 E 91 88 90 104 85 82 92 85 65 91 95 94 104 ESE 85 78 66 78 68 61 42 34 983 90 94 82 94 SE 90 99 86 77 70 44 46 40 90 102 100 86 102 SSE 70 80 98 94 70 98 52 60 96 85 96 98 98 S 63 80 7 63 76 43 41 80 65 78 92 82 92 SSW 67 74, 54 98 4 49 44 60 83 62 98 88 98 SW 55 52 50 94 50 42 40 55 67 76 70 54 84 WSW 50 79 58 41 45 40 96 60 94 66 79 74 79 Ww +4 s0 58 38 64 44 62 72 56 83 54 60 80 WNW 52 56 66 97 44 38 56 46 98 46 51 58 66 NW 66 | 46. | 70 | ss | 38 | 40 | 64 7, 78007.50: U wo m Asse VEteDuE0 NNW 583 44 36 44 60 48 56 71 50 44 49 42 71 Mittel 128 106 108 104 85 86 34 100 104 114 110 110 128 Periode der Windrichtung und -stärke auf Porer. 421 Bilden wir uns die mittleren Maxima in den vier Jahreszeiten für die vier Hauptwindgruppen, so ergibt sich nachfolgende Verteilung: Mittlere Maxima der Windgeschwindigkeiten in Kilometern pro Stunde. Bora Seirocco SW-Winde | NW-Winde Mittel Winter see ne ul). 70.4 55°9 46°9 36°5 524 Frühling . 37°8 55°0 35°9 354 460 Sommers ee D7a2= Se 3 33.2 42-0 Herbst a ma ae! 60:6 61:8 48-9 35.1# 51:6 Jahn A EN. 61°4 52° 41°8 O0 480 Das erößte mittlere Maximum resultiert im allgemeinen im Winter, das kleinste im Sommer. Die Bora erreicht im Winter das größte mittlere Maximum (704 km/St.), der Scirocco mit 61°8 km und der Südwest mit 48:9 km im Herbst, während der Nordwest das größte mittlere Maximum im Sommer mit 382 km pro Stunde erreicht. Aus diesem fünfjährigen Beobachtungszeitraum ist bezüglich des absoluten Maximums zu entnehmen, daß die größte Windgeschwindigkeit in allen Monaten bei der NE- und ENE-Richtung zu bemerken ist, nur im April und Mai ist das Maximum der E-Richtung etwas größer als das des ENE- Windes. Nach Jahreszeiten und den vier Hauptwindrichtungen getrennt, verteilen sich die absoluten Maxima in nachfolgender Weise: Absolute Maxima der Windgeschwindigkeit, in Kilometern pro Stunde. Bora Seirocco SW-Winde NW-Winde Winter . . 128 99 88 66 Frühling . 108 86 64 70 Sommer . 100 80 72 so klenbsterser 114 102 93 58 Die größte in diesen 5 Jahren zur Beobachtung gekommene stündliche Windgeschwindigkeit erreichte 128 km, und zwar bei Bora. Auch im Sommer wurde noch ein Borasturm mit einem Maximum von 100 km beobachtet. Der Scirocco kommt bei Porer auf die große Windstärke von 102 km, die SW-Winde erreichen ein absolutes Maximum von 98 km und die NW-Winde 80 km pro Stunde. Den Borastürmen kommt zu allen Jahreszeiten das Übergewicht zu. Das größte Boramaximum wird im Winter erreicht, der Scirocco und die SW-Winde zeigen ihr absolutes Maximum im Herbst, während die NW-Winde ihr größtes Maximum der Windstärke im Sommer aufweisen. Denkschriften der mathematisch-naturw. Kl. LXXXVII. Bd. 56 E. Mazelle, Anhang. Tabelle I. Häufigkeit der Windrichtungen — Winter. 5 Jahre, 1903 bis 1907. N NNE NE ENE E ESE | SE | SSE Ss SSW SW | WSW W WNW|I NW | NNW Ih a 26 41 Me 92 22 14 13 11 15 13 10 12 16 22 28 35 2 26 49 709 92 Zi 15 12 12 19 15 10 12 18 il! 27 29 3 85 38 m 91 24 ıbıl 16 10# 18 13 9 (9) 19 21 32 28 4 31 35 76 100 17 172 15 112 16 il 12 5* 19 22 33 28 ) 30 39 02 101 2 7A 18 nl 19 10 9 9 17 al 30 26 6 28 44 61 105 26 tl 15 16 18 7 9 11 12 24 27 37 7 26 44 66 107 26 8 11 14 12 14 5° 10 19 18# 31 32 Ss 24 40 78 110 25 13 15 12 12 8 8 13 19 22 28 23 9 26 33 s1 103 29 12 16 12 E7 0) 8 15 12 22 26 27 10 20 24 s4 106 Dal 11 14 16 15 12 6 16 14 19 36 25 11 17 20 73 1a1al 32 9 14 19 11 7 16 11 24 30 26 23 12A m. 13 za 59 1 30 15 11# 16 11 11 8 15 26 39 38 19 ib p. 7 17 63 108 24 14 11® 16 gE: 13 16 16 30 ol 30 20 2 11 15* 61 106 21 15 16 al 10 10 10 17 33 64 29 Ss# 3 5# 18 61 105 17 15 > 20 12 10 10 16 3t 54 36 17 4 10 23 59 100 24 13 15 14 13 9 15 22 26 52 41 13 d 6 30 D3# 91 25 19 18 15 14 8 14 16 29 44 43 21 6 20 19 62 91 26 13 ul 17 15 11 12 7 18 33 42 29 7 20 31 67 84 25 9 2 15 15 6* 19 20 16 an 34 35 8 26 35 59 99 16 13 RT 20 20 6* 11 20 7 22 36 Di 9 24 27 69 107 20 8 17 I 19 S 10 18 11# 25 34 31 10 2 36 60 113 13 13 15 25) 14 12 ıl 11 13 18# 34 33 11 32 26 68 106 16 16 16 17 19 13 12 10 12 20 27 38 j2% n 2 29 69 105 20 14 15 16 17 9 10 19 13 19 8.) 33 M. 213) Bo re OL 2 1er is ae a 10-2 10:8] 14°2 19251 29.6 723225182028 Tabelle Il. Häufigkeit der Windrichtungen — Frühling. > Jahre, 1903 bis 1907. N NNE NE ENE E ESE SE SSE Ss SSW | SW | WSW | W |WNW| NW | NNW | a 81 56 33 3am zen 12 16 11 14 18 18 28 26 2 18 28 52 78 59 38 27 24 12 15 9 12 12, 11 36 26 3 25 19 48 86 54 38 sl 19# 11 17 13 8 11 12 Dir, 26 4 >5 21 49 93 55 82 30 21 12 12 14 11 13 13 24 31 5 20 25 68 U. 65 27 30 21 10 16 13 [0553 14 8* 29 26 6 14 23 67 86 68 29 28 25 g# 10# 7 9 10 12 24 24 7 12 20 62 87 55 40 21* 33 14 10® 16 9 12 15 21 28 8 11 20 52 91 56 32 30 29 18 18 14 10 10 13 23 30 9 5 9 58 88 54 47 SD 28 11 13 22 11 14 115) 32 17 10 3 11 1 86 58 38 40 31 12 11 25 14 14 27 28 19 11 3 6 il 93 54 42 43 36 24 11 18 19 al 34 20 4 12h m. 2 BE 26 85 56 39 42 39 28 187 21 20 16 47 16 2 ıı P- 4 6 26 64 83 39 44 48 28 »5 14 18 27 47 14* Di 2 2 h) 18 56 44 35 44 58 33 23 hl 21 25 54 25 2 3 2 4 20 46® 37 Sl 48 62 36 20 il 23 26 87 38 2 4 2% 5 16* 50 38 21 50 67 29 15 19 16 32 63 34 3 5 2 4 18 58 278 31 44 62 31 17 15 12 Dit, 64 44 2 6 3 -3* 20 53 30 37 48 54 32 11 19 6® 22 53 53 11 7 7 7 27 a 32 31 44 85 29 17 10 10 18 44 56 11 8 9 11 27 66 35 34 37 50 30 19 8 8 15 40 44 22 9 12 9 32 79 28 >35) 40 45 28 24 5 Is 8 23 39 38 10 16 20 43 74 30 41 36 40 25 18 11 10 6* 19 24 43 11 19 20 53 709 38 33 35 30 32 il bil 15 9 15 25 33 12" n. 16 22 48 83 47 39 32 21 23 12 11 12 9 16 23 38 M. 10°4| 13:8] 839-7 pe ee el le Ba ae et 12 7 2211650053020 E30. al Periode der Windrichtung und -stärke auf Porer. 423 Tabelle III. Häufigkeit der Windrichtungen — Sommer. 5 Jahre, 1903 bis 1907. N |NNE| NE | ENE E ESE SE SSE S SSW | SW |WSW| W |WNW| NW | NNW ha. 85 44 sl 58 47 30 22 gi: 8 14 Di % 14 18 2: 33 2 34 |. 43 87 66 97 19 24 ill 3 8 10 bjs 12 14 ls) 40 3 30 36 90 64 60 26 17 12 2 4 11 8 14 13 23 37 4 38 25 90 78 61 23 14 11 5 8 8 5 S 13 33 34 6) 43 28 86 78 67 26 13# 9 9 7 6 7 9 9 31 28 6 33 38 87 82 56 31 14 10 14 4 12 8 B) 12 26 25 7 2 28 83 89 64 22 7 13 15 7 By 12 13 10 24 26 8 26 21 85 92 60 34 19 17 8 6 10 9 16 Mi 21 il 8 15 18 78 95 54 44 23 17 9 12 14 8 18 16 15 18 10 4 14 69 92 6) 40 29 25 18 $) 15 24 18 21 10 8 11 2 Ü 42 88 47 48 48 24 16 20 20 30 28 24 9 5) 121 m 6) b) 3 72 93 26 48 39 30 16 27 Sl 38 29 8 3 Ih p. 3 B) 21 64 37 2 33 47 40 18 22 40 45 39 13 1? 2 4 6 16# 46 34 18 43 40 46 16 27 35 6) 49 15 3 B) 4 4 22 28 35 18 34 46 42 15 25 38 62 96 U 1E 4 1% P) 17 3 18 22 40 49 28 20 19 39 61 68 38 2 b) 1 6) 16% 25 19 17 43 ol 26 22 17 24 4 87 44 5 6 2 b) 21 31 9% 13# 44 47 29 12 13 19 42 % 62 8 7 7 6 29 25 10 16 35 sl 28 16 13 15 32 74 82 12 8 10 15 29 24# 16 26 28 48 30 1% 10 14 17 58 73 33 9 27 19 34 25 20 26 26 40 30 17 15 11 13 29 68 50 10 40 2 52 31 26 26 31 31 28 12 11 12 8 16 47 96 11 42 34 56 41 34 34 31 7 | . 20 12 11 3 20 14 33 45 12& n.| 34 36 73 49 45 25 28 15 15 11 9 5% 17 19 34 39 M. 19125219576 2205.28 5297728 5.5170 7°261.6| 77292317 7282317 2058171226) 214201717231 726201 7732178173281 22,30 Tabelle IV. Häufigkeit der Windrichtungen — Herbst. 5 Jahre, 1903 bis 1907. N | NNE | NE | ENE E ESE SE SSE S SSW SW |WSW|i W |ıWNW| NW | NNW jh a.| 29 32 80 78 39 16 20 20 21 12* 2 12 10 9 23 26 2 32 22 85 7 42 12 24 19 16 20 17 9 11 16 17 27 3 26 20 99 75 38 20 21 11 122: 17 26 12 14 10 22 27 4 23 21 94 74 33 23 22 18 13 22 21 16 13 9 22 32 6) 26 29 so 76 36 17 2T. 15 14 2] 18 19 12 13 13# 32 6 22 32 85 66 44 21 7 18 24 15 15 za 13 TE 26 24 7 27 26 76 83 43 15 19 24 18 18 10 22 13 11 26 17 8 24 20 7 39 za 25 22 19 18 18 18 16 12 13 23 17 8) 17 27, 69 4 42 2A 25 19 18 19 18 ©) 9 15 19 2] 10 10 15 72 78 50 30 25 19 18 18 22 15 15 21 22 16 11 6 16 Sl 76 60 28 29 15 29 22 22 16 2] 25 22 12 12% m. 7 19 42 zul 36 25 27. 2] 25 27 27 25 29 23 15 10 Il p 4 10 50 683 pp! 29 28 28 21 27 23 27 33 30 20 5 2 : 9 48 60 92 30 36 28 24 16 23 32 32 39 283 2 3 2 15 43 90 48 26 38 34 20 20 19 29 32 46 25 ) 4 6 2 48 44# 43 20 32 44 23 21 16 22 39 49 26 6 B) 10 0) 52 46 36 20 37 34 23 19 18 2 29 41 39 10 6 13 20 48 49 36 18 33 37 19 19 15 19 23 36 41 20 7 19 25 pp! d 38 20 39 36 20 23 12 8 19 40 32 19 8 24 32 93 50 34 29 30 29 24 28 12 5 9 22 4 22 9) 29 34 2 22 33 23 37 18 36 26 il 10 9 11 28 ol 10 28 33 72 64 28% 20 25 24 32 26 12 12 $) 7 25 29 11 29 33 72 66 36 15 2) 24 32 [2 20 il 11 7 29 24 124 n.| 36 36 72 75 39 12 25 18 24 iq 2] 9 9 11 26 17 M 188 23:0 Cal Eu Ale. 2a 27 2 are ae le ze ze ae 2er | N me Nm E. Mazelle, Tabelle V. Häufigkeit der Windrichtungen — Jahr. 5 Jahre, 1903 bis 1907. 2 E ESE | SE SSE S |SSW | SW |wSw| W ww) NW l 146 279 309 164 93 89 61 Po) PB) 47 45 33 67 102 | 125 142 294 314 179 84 87 66 50 98 46 38 53 62 99 122 113 314 316 176 95 | Se 43# öl 59 37 98 56 114 118 102 309 345 166 90 sl 57 46 93 75) 37# 33 57 112 125 121 306 330 195 m 85 56 52 54 46 41 52 51#) 2103 112 137 300 339 194 92 74 69 64 36% P>) 49 40 op) 103 110 118 287 366 188 90 68% 84 59 49 36 53 87 54 102 103 101 286 332 182 104 86 77 86 50 50 48 97 95 95 91 87 286 370 179 127 97 73 pp) 53 62 53 98 68 92 78 64 268 362 190 119 108 91 63 50 68 69 61 88 | 101 61 49 197 368 193 127 134 94 80 60 76 76 94 113 77 44 48 158 340 195 105 128 115 94 Al 33 91 109 138 77 34 38 160 299 165 110 116 139 98 83 75 101 135 167 7a 28 35#| 143 268 151 98 139 147 113 65 71 105 150 202 92 15* 41 146 229 137 90 137 162 110 69 66 105 154 213 121 25 50 140 225 123 76%| 137 174 93 65 69 99 154 232 139 24 47 139*| 220 107 87 142° 162 94 66 64 76 139 236 170 38 47 151 224 101 sl 146 155 95 83 62 61 105 215 203 68 69 174 219*| 102 76#| 136 157 92 62 94 93 85 185 204 77 93 168 239 101 102 nl | la 104 70 4i 47 98 142 I 104 89 197 263 101 92 120 120 113 75 41 50 41 88 169 150 113 227. 282 97=| 100 107 120 99 68 45 45 36* 60 130 160 113 249 283 124 98 111 88 103 48 54 44 52 96 114 140 123 262 312 151 90 100 70 79 49 ol 45 48 65 114 128 86-91 22627130022 7152251729620 |,1109575 B10s-7 az 58 578| 262 7950 E35 EEE Tabelle VI. Windwege in Kilometern — Winter. o Jahre, 1903 Dis 1.907. N NNE | NE N E ESE SE SSE S SOW | SV. | WISIWV | SW WENIWVI ENIVVE DNINNUG 924 | 3223 | 4535 985 384 640 411 6592 354 274 183 222 435 419#| 562 1030 | 3099 | 4292#| 748 462 545 476 685 385 208 308 298 325 456 410 843 | 3188 | 4398 | 871 2Al 743 3232 2 HM? 450 208 202 394 340 519 399 797 | 8176 | 4787 395 341 602 492 906 435 272 113#| 410 348 964 434 1055 | 2802 | 4879 668 263 655 431 628 326 239 174 377 299 924 397 1105 | 2435 | 5166 609 869 624 650 946 149 150 216 318 442 447 939 1045 | 2704 | 5156 600 441 984 637 386 314 2a=| 138 346 346 535 504 835 | 2899 | 5376 967 389 813 964 406 207 182 203 829 393 04 323 706 | 8162 | 5138 672 442 80] 568 908 173 180 291 248 333 472 409 473 | 8287 | 5198 650 404 13 754 483 247 99 292 273 392 974 414 412 | 2918 | 5796 715 308 630 925 3sl 143 379 254 370 607 944 390 429 | 2572 | 5703 688 438 453] 683 365 339 188 2983 428 704 611 sol 408 | 2775 | 5418 468 390 495 679 313 327 364 300 454 978 963 315 432 | 2529 | 5235 514 346 582 723 288*| 302 232 262 13 | 1191 639 137# 464 | 2449 | 4976 504 301 615 764 402 192 215 266 484 925 734 370 488 | 2589 | 4762 631 377 685 992 322 266 245 322 318 958 809 271 677 | 2144| 4662 690 918 736 966 401 196 222 202 346 797 21 414 405#| 2435 | 4731 838 362 821 613 501 223 253 202 205 590 738 569 163 | 2683 | 4425 367 234] 872 604 565 47*=| 3585 269 179 415 689 544 770 | 2287 | 5236 +32 367 763 719 643 103 150 286 239 360 676 476 453 | 2711 | 5549 399 377 688 612 591 157 218 179 212 369 973 916 538 | 2497 | 5912 298%) 443 615 793 939 243 190 229 193 236*| 569 504 883 | 2647 | 5390 504 415 745 596 677 366 226 220 Il 26 486 927 672 | 2929 | 5055 651 342 611 932 631 328 194 459 189 357 468 993 679-512755'8|5074'0| 606-8] 3727| 6596| 6111| 499-A| 2614| 219-3) 2433| 3133| 517'3| 58144303 Periode der Windrichtung und -stärke auf Porer. 425 Tabelle VII. Windwege in Kilometern — Frühling. 5 Jahre, 1903 bis 1907. N | NNE | NE | ENB E ESE SE SSE S SSW | SW [WSW| WW |ıWNW| NW |NNW Ih a.| 207 545 | 1498 | 2948 | 1306 706 | 1096 593= 291 389 227 328 248 314 460 404 2 270 864 | 1622 | 2877 | 1323 815 914 694 346 315 247 282 259 194 895 366 3 420 365 | 1605 | 3155 | 1209 778 966 617 237#| 409 394 214 260 208 503 420 4 428 461 | 1669 | 3052 | 1206 591 967 696 307 288 389 27T 269 272 379 541 6) 329 520 | 2072 | 2615 | 1466 939 904 627 298 869 390 125 302 169#| 435 438 6 232 426 | 1940 | 2809 | 1560 589 887 739 238 299 468 134 248 228 360 418 7 187 852 | 1916 | 2872 | 1414 710 849#| 899 308 232 495 150 208 278 sll 428 8 210 409 | 1611 | 3050 | 1514 668 954 192 319 338 428 164 158 171 370 466 ) 105 257 | 1673 |, 3122 | 1413 9423 | 1044 694 280 308 524 151 218 199 925 288 10 69 306 | 1468 | 3053 | 1298 698 | 1139 769 309 247 927 273 188 381 14 193 11 42 122 | 1085 | 3380 | 1311 865 | 1289 926 404 263 418 305 307 602 382 63 124 m.| 39 113 920 | 2967 | 1361 793 | 1105 | 1003 509 329 409 289 281 851 308 25" ih 2.| 66 191 937 | 2179 | 1311 725 | 1193 | 1052 960 487 187 259 367 937 327 27 2 18 132 695 | 2085 | 1083 595 | 1207 | 1354 599 375 175 242 370 | 1078 525 683 3 19 62 783 | 1721#| 944 571 | 1246 | 1419 642 356 194 264 394 | 1165 723 39 4 17®8| 148 589“) 1966 927. 475*| 1357 | 1494 642 352 245 203 477 | 1253 809 42 ) 20 115 624 | 2073 754 596 | 1215 | 1411 759 325 145 142 335 | 1214 938 35 6 28 58%) 712 | 2085 814 794 | 1209 | 1351 801 136*| 202 67% 259 957 | 1118 227 7 99 138 894 | 2155 913 616 | 1079 | 1316 823 275 116 124 211 653 | 1128 220 8 139 230 833 | 2593 857 644 955 | 1349 742 376 138 85 215 984 SR) 411 9 174 168 | 1006 | 3111 710=| 693 997 | 1309 672 556 021 1158) 112=| 330 594 611 10 208 303 | 1470 | 2858 849 813 SIE lo 641 394 230 166 156 209 358 697 1i 213 375 | 1822 | 2704 | 1023 648 942 802 761 276 291 250 129 214 450 554 oh n. 231 446 | 1485 | 3003 | 1067 738 TO) 668 608 243 280 172 170 233 385 562 M. ı156:8| 283:6/1288:7\2684° 691410618) 9851| 503-8] 3289| 297-9) 200-6| 255°5| 5281| 5538/3124 SQ = mi ou Ex > Tabelle VII. Windwege in Kilometern — Sommer. od Jahre, 1903 bis 1907. N |NNE| nE ENE E |ESE| SE |sSSE | Ss ssw| sw |wsw| w |wNnw| NW |NNW ih a.| 575 819) 2205 | 1417 926 494 518 180® 84 300 147 Ss6*, 384 185 ZU, 391 2 499 872 | 2429 | 1647 | 1035 308 53L 264 92 171 287 94 329 149 230 518 3 474 830 | 2606 | 1735 | 1104 430 384 ll 46®) 111 302 131 332 142 400 444 4 672 978 | 2511 | 2036 | 1125 507 302 309 46®) 205 236 102 198 175 361 454 B) 987 584 | 2591 | 1902 | 1267 576 296% 259 141 172 191 204 125 2 308 347 6 47 748 | 2297 | 2064 | 1124 994 333 229) 225 60#| 306 20 99=| 175 269 299 7 4583 535 | 2480| 2267 | 1255 349 343 28) 278 148 86 322 173 118 333 319 8 399 461 | 2574 | 2415 | 1005 989 323 372 194 12 149 232 242 708 212 229 9 187 424 | 2401 | 2644 976 678 397 402 259 21 202 156 270 194 | 149#=) 204 10 103 405 | 1916 | 2603 995 ost 387 479 362 149 199 480 266 298 2a 1 128 11 ol 203° 1852 2519 992 605 739 501 330 289 219 325 447 404 170 115 Dim 72 120 967 | 1960 | 1011 369 762 086 902 2080 5.292 486 | 639 504 168 62 Ih p.| 74 106#| 674 | 1655 783 419 968 700 614 190 2758 809 649 167 292 0 2 69 164 550*# 1310 636 340 671 658 869.) 220 306 429 866 955 304 58 3 91 132 684 798 656 319 542 741 922 166 324 478 902° 1125 578 18® 4 28 132 609 944 391 359 667 836 369 261 206 446 856 | 1396 828 +6 B) 1285| 614 798 380 266 766 889 326 254 157 242 731 | 1545 945 130 6 61 136 682 951 184%) 261*| 721 850 457 133 85 234 494 | 1581 | 1153 246 ü 159 133 940 815 185 277 665 896 462 227, 111 153 307 | 1156 | 1585 269 8 186 480 842 785 306 374 454 996 450 285 7 A 108 ze SS 611 &) 409 501 |ı 1081 768# 366 37l 362 782 484 261 241 38 145 414 976 814 10 636 425 | 1549 Ss41 390 396 464 965 818 134 154 207 121 181 | 647 839 11 398 646 | 1651 | 1070 893 Bl 502 314 44.3 160 144 117 382 170 444 629 12h n.| 536 7160 |, 1924| 1269 340 449 879 230 248 226 132 104 336 178 +00 407 M. \811:6) 429-7\1588:7|1550°5| 7720| 4343| 5094| 527°0| 335:0) 1943| 201:1| 2573) 3948| 5356| 515°4/317°8 E. Mazelle, Tabelle IX. Windwege in Kilometern — Herbst. 5 Jahre, 1903 bis 1907. N | NNE | NE | ENE | E ESE SE SSE S SSW | SW | wer W IWNW| NW |NNW | ih a.) 401 968 | 2610 | 2721 966 509 703#| 680 619 4083 613 383 185 135 375 353 2 470 922 | 2797 | 2359 949 408 803 689 962 695 915 327 247 182 302 336 3 3883 513 | 3091 | 2642 986 602 756 465#| 4235| 688 763 332 335 129 346 438 4 354 424 | 3084 | 2651 834 611 833 | 902 463 901 560 468 274 132 352 480 6) 469 604 | 2691 | 2745 885 437 | 1077 993 450 805 989 482 214 207 212%| 477 6 3383 776 | 2870 | 2292 | 1078 621 718 848 635 957 913 593 258 120 318 366 7 422 907 | 2671 | 2797 | 1005 870 724 979 623 392 414 532 309 165 379 279 8 366 397 | 2697 | 2860 977 7683 790 875 724 379 541 321 309: 157 370 231 N) 237 560 | 2593 | 2805 989 761 859 835 695 663 562 403 234 166 sıl 212 10 1177 362 | 2699 | 2638 | 1055 777 874 783 612 696 494 360 335 299 | - 320 165 11 64 484 | 1903 | 2744 | 1412 730 | 1045 479 922 764 987 3783 3830 342 401 197 124 m.| 125 560 | 1595 | 2485 | 1334 708 856 677 778 686 682 454 435 401 275 155 ib p.| 60 297 , 18997) 2156| 1229 730 826 | 1044 510 639 506 442 BRJ 8 938 451 55 2 45 240 | 1873 | 1860 | 1353 684 995 9783 998 334 +00 940 483 731 489 21 3 3927387215252 417492 1233 625 | 1015 | 1019 650 339 364 456 435 769 607 103 4 105 500 | 1563 | 1656”) 1216 458 895 | 1343 608 407 218 3al 406 834 528 145 6) 263 193#| 1658 | 1799 959 480 | 1097- | 1101 509 483 206 288 314 719 715 193 6 253 596 | 1464*| 1979 | 1029 383 | 1155 986 960 424 201 | 2783 221 568 839 274 Ü 302 650 | 1550 | 2159 | 1025 428 | 1163 | 1005 934 678 144#| 148 186 571 602 292 8 362 624 | 1866 | 2071 984 519 | 1016 964 684 987 307 92% 73#|) 286 726 sl 9 449 581 | 2082 | 2264 893 513 | 1197 9830 941 967 415 243 153 129 512 457 10 392 972 | 2348 | 2610 764#| 423 962 677 860 667 409 339 129 103#| 430 414 11 442 6zlE 728356012500 838 332 | 1046 641 909 326%) 674 319 203 22 463 327 12% n.| 573 585 | 2368 | 2704 De 321=| 977 977 637 939 700 261 239 184 390 225 M. 1292:7| 505:5/2243°9/2409-3)1038°2) 558°0) 932°6| 8027| 6444| 586:2| 4760| 366:0| 287:0| 332-5] 446-41272-8 Tabelle X. Windwege in Kilometern — Jahr. > Jahre, 1903 bis 1907. | | | | | | | N | NNE | NE ENE| E |ESE SE SSE S | SSW | SW |wSsw| W /WNW| NW |NNW [2 2 - 1l a.| 1586 | 2856 | 9536 111621 | 3783 | 2093 | 2957 | 1864 | 1646 | 1442 | 1261 980 | 1039 | 1069 | 1531 | 1710 2 1718 | 2988 | 9947 |11675 | 4055 | 1993 | 2793 | 2123 | 1645 | 1566 | 1257 | 1011 | 1129 850 | 1583 | 1630 3 1855 | 2551 110490 |11930 | 4170 | 2046 | 2849 | 1716*| 1278 1658 | 1667 879 | 1341 819 | 1768 | 1701 4 2036 | 2260 110440 |12526 | 3560 | 2050 | 2704 | 1999 | 1322 | 1829 | 1457 960 | 1147 927 | 1652 | 1909 B) 1822 | 2763 |10156 |12141 | 4286 | 1815 | 2892 | 1910 | 1517 | 1672 | 1401 985 | 1018 847 | 1529 | 1609 6 1532 | 3055 | 9542 |12331 | 4371 | 2173 | 2612 | 2462 | 1644 | 1025-| 1437 | 1153 923 965 | 1394 | 1622 7 1437 | 2442 | 9771 \|13092 | 4274 | 2070 | 2500*| 2814 | 1590 | 1286 | 1072 | 1142 | 1036 907 | 1478 | 1530 8 1310 | 2062 | 9781 |13701 | 4063 | 2405 | 2880 | 2603 | 1643 | 1245 | 1250 920 | 1038 797 | 1456 | 1249 9 | 917 | 1947 | 9829 |13709 | 4050 | 2823 | 3041 | 2499 | 1737 | 1357 | 1468 | 1031 970 892 | 1457 | 1113 10 572 | 1544 | 9370 |13492 | 3998 | 2460 | 2913 | 2785 | 1766 | 1339 | 1319 | 1405 | 1062 | 1370 | 1623 900 11 410 | 1221 | 72598 14439 | 4430 | 2503 | 3703 | 2831 | 2037 | 1459 | 1599 | 1435 | 1504 | 1955 | 1497 728 124 m.| 451 | 1222 | 6054 \13115 | 4394 | 2304 | 3176 | 2949 | 2154 | 1562 | 1571 | 1522 | 1783 | 2440 | 1362*| 593 ih p.| 316 | 1002 | 6285 |11408 | 3793 | 2264 | 3082 | 3475 | 1997 | 1643 | 1382 | 1506 | 2001 | 3220 | 1593 447 2 272 968*| 5647 110490 | 3586 | 1965 | 3455 | 3708 | 2014 | 1281 | 1113 | 1473 | 2232 | 3955 | 1957 279 3 224* 1045 | 5441 | 9244| 3337 | 1816 | 3418 | 3943 | 2216 | 1053 | 1097 | 1464 | 2215 | 3984 | 2642 930 4 373 | 1268 | 5350 | 9328 | 3165 | 1669 | 3604 | 4265 | 1941 | 1286 914 | 1322 | 2054 | 4441 | 2974 904 b) 392 | 1103 | 5040*| 9332 | 2779 | 18360 | 3814 | 3967 | 1995 | 1258 730 874 | 1726 | 4275 | 3419 1772 6 672 | 1195 | 5293 | 9746 | 2865 | 1800 | 3906 | 3800 | 2319 916*| 743 781 |, 1179 | 3696 | 3868 | 1316 7 | 927 | 1684 | 6067 | 9554 | 2990 | 1555*| 3779 | 3821 | 2384 | 1227 726 694 883 | 2795 | 400&£ | 1321 8 1060 | 2104 | 5828 10685 2579 | 1904 | 3188 | 4028 | 2519 | 1351 671#| 574% 690 | 2024 | 3397 | 1849 9 1404 | 1703 | 6880 |11692 | 2368 | 1954 | 3244 | 3233 | 2688 | 1541 944 663 622 | 1242 | 2655 | 2398 10 1758: | 1838 | 7864 |12221 | 2301*] 2075 | 3030 | 3112 | 2618 | 1438 983 941 604*| 729 2004 | 2414 11 1815 | 2275 | 8476 |11740 | 2958 | 1912 | 3235 | 2313 | 2790 | 1128 | 1295 | 906 | ss5 | 772 | 1843 | 2037 12% n.| 1701 | 2463 | 8706 112031 | 3485 | 1847 | 3146 | 2002 | 2124 | 1336 | 1306 992 934 952 | 1643 | 1787 M. |1106:711898-3|7877- 1| 11718-513568" 3/2056 513163 41292591982: 7|1370- 81194 3/1067: 2|1250-6|1913-5/2097 -011333-3 | | | Periode der Windrichtung und -stärke auf Porer. 427 Tabelle XI. Mittlere Windgeschwindigkeit in Kilometern — Winter. N | NNE | NE | ENE E ESE SE | SSE s |ssw| sw IRNVDSBDVE SV zEE EYVENDVVZ EINDVV | NNW Inzar 15275 1722.57 744205 2492737 726.76. | 27.22 49:97 [3724362 | 27:2 2754 1532| 1397| 19-8) 150*#|16-1 2 18-4 | 21-07 | 44:31 4677#| 35-6 | 380-8 | 45-4 | 39-7 | 86:1 | 25:7 | 20:8 | 25:7 | 16:6 | 15°5 | 16°9 [14-1 3 116237 | 22227 41-221 248780036232121297 46-41 3228| 31781346 | 23-5171 22742120:7 16-2, | 16-2 1143 4 | 22er ee er || Ba a le ee | Ber 2 le er lee 5 1272 E28 538090 78235 E2477210310.5651236242 1839522 733217 1732:262| 28:40 519.321 7227201 14.222 617775: 1923 6 165382 2512 539395 19222 52345 7332752 4127 740.67 7305321721321 716:72 1719262 726257 | 187216767 146 7 1AAS 72327, E02 48720 7232171733297 553.77 4929773237271 72274171542 171327871 718227719727 17737 11578 8 14:0 | 20:9 2 WAS00 5227 029765 254292 747:.051533284 1225.97 1716257 12.152762 2 17232 17172297 E185207 1140 9 12292 E21 48 5392105 219295 5283222 536582 7501:12 2277852292787 |719:47 7221257 10119242 020.7° 21921218222 115-1 10 sa 927 3 SEHE E00 we au 30er Frame 32222020167 15.54 2182732 0191755720267 715297 166 11 14.292 1220268 740208 1052225022737 733271715.071748277 734.76 172074 [232422 521321115421 2072212029 1152 rar 116055102042 71865 050290 5225195 729222 7271227 42721733522 730287 723257 1192521116257 | 181 lei 1875 1u29.116.6 | 24-0 44:0 1750-27 1719275#, 27:97 | 45-0 | 42-2 34.8 | 25°2 | 22-8 | 18:8 | 15-1 | 1922 18:8 [15-8 2 1278| 28:87] 41-5 | 49-2°724°5 | 2371| 36-2 | 34:4 | 28-8) 30-2 | 23-2 | 1504 | 15:5 | 18-6 | 22-0 171 3 IS | 2888| Keil || Are) 2Or@ | Aus) Sure Br ee ee ie ee | ee ze 4 D9.J3 1 212001728295 247.262 526235 17291207 1745.77 7421737 722.284 729-6 1718237] 1436 | 1217 | 18727) 1977209 5 1620 12205 AU E52 2/7602 15277235 EA009E 7377 528.267 024758 7192.92 126 ae to 197 6 Iosre E21232 153 92735 0522108 5522222 18270282 2339.22 1E362710 533.42 02.023572. 25 E79 12 110245 1:1722:99 278.0 1:91.76 7 18:4 | 24:6 | AU-O | 52°7 | 34:7 | 26°0 | 39:6 | 40:3 | 37°7 ges Se || 85 || ile2S| 15) 2028 NS 8 j4.-3 | 22:0 | 38-8 | 52:9 | 27-0 | 28-2 | 44-9 | 36-0 | 32:2 | 17:2 | 136% 14-3 | 14°1 | 16°4 | 18:8 17:6 9 18° | 1a SOSS File os AeTl) 2051 u le 1 ie 1 es er) Te NR 10 19235 514292 Eile E92 230 922295 234212741505 731.272 038551720222 7177237020287 715722 E13. 1] 71671523 11 762 022272 5332951050785 1531152 02.5292 2416621 232.275035.165 1728227 |711828217222.00) 714.232 17.132.82118-07 1329 PP A242 230 Ar san: DAS 10.7 53373, 7372101736242 |719:47 52329214357 18282 151° 1156 M 1622552722735 510295 9285 9262755 1530202 | 22:3:222 1739765123305 9232071720222 17287 716.200 7172221 17.971624 Tabelle XII. Mittlere Windgeschwindigkeit in Kilometern — Frühling. | N NNE | NE | ENE E ESE SE SSE S SSW ı SW IWSW| W |\WNW | NW | NNW | | bar 4277221 5182787083231 7862242 110231231 02112421 732:122172821221 22.32) 222101, 2026 172324 | 19-1 1724 | 16721525 2 320 202210 512 8959 DEE wol 3 FE erlegen 22305 2126| 1625 A 3 Ka) el) Bat | Bez Bez us | 802 ze le | Zoe 1 HR I BE 4 1721| 22:073221 2>8 | Dilsti) 1828 || 8252 || Baal | 2a | 2203 2728) 25522 RE 15 | 5 110230152 02785125 0:759 052298 0721.65 5202051 7303115292192 E2IES7 17 23212 780295 5208 721-767 Fall 0168 6 16201 18200 029.00 E32.r72 7222597520237 1311770102 947172987| 123297 2725| 149 \ 24-8 192707 19.0717.4 7 152) Isa Ur) Bat | 257 ze Er Be ee er Oz iger 11805 teen lg 8 Sc) 205 I Bl | Ber 27 29 ee are Nez 1 RR er er re 9 2112051728.207|0282821089208|12.6.222102. 9205 7311265727282 725257 7232777232821 132777| 1567| 18.237) 116411629 10 RA Zu) le a Bez 18 I 2 | 2 2 | ee lee et ee oo 11 2202 52 0232 28 5.0 WS 02.3 022.235 5202608178. 02.08523:772 121648 2)52 3.9512 3222 716.01 1 Tale 124 m.119-5 | 37-7 | 89-4 1 3479 | 24:3 | 20-3 | 26:3 | 25°7-| 18-2 | 19-4 | 19-5 | 14-5 | 17-6 | 17-7 | 19-3 112-5# uEnr 7 029,178 108217862080 53220 E24 2721 718:76 21 272010152.1.292 7202021 519252 1135745 2147221 5132671119295| 23-1355 2 Ed Bu 3 | Br | ie ae Bar Br ee ae le ee re ee 3 GES El onon| 83H 37 aa ler 026.102 2229 zn 1781216222 212202 215:221720-42 72192195 4 329112, 9200 EB 028m EB IE 32 BPALZE EDIIGE DPD 22 23257 DEI BETTEN LIEIEN 23287140 5 Wa BrT | 87 || Sort | 2 Ze 2722 Razer let Sr Else EA ENIEON TOTE SEHE, 6 823271 210730175. 926% 78 9E23E1 EP za en PARIS 02 32201 292052520 1 W124 oe ler srl 193206 7 977 7832212 08728272879 3 219297] 2425210232971 728242,\ 116227112167] 212 245 ze 1A 8] 20271200 8 1924717 20-921730.282 7389-30 72423711829 238] 22:0 1 247) 1978 1723 1 10-68 1493| 14-6 | 1872 18-7 9 AS SET SEA EEE A IB 2A EI 240 | 232 120 13291 12-9 | E33 | 1502 16-1 10 1320 1572811322217 832767, 282321978217 2725 | 26.97 25.6 21.9) 20.97) 16-671 26-0 110% 14-9°715-6 11 22, 1888 | a: | 8 Be ee 2 ar er el Bez ee rege 124.144) 20-3) 30.97) 86:2 | 22-7 | 18-8 | 380-6 | 31:6 | 26-4 | 20-2 | 25-5 | 14-3 | 18-9 | 14-6 | 16-7 114-8 M Aa 22,4 3380 180290 224.285 110119281 72.9522217926.231102 32:67 1721221 21.0. 7162277172071 1702171820170 E. Mazelle, Tabelle XII. Mittlere Windgeschwindigkeit in Kilometern -—— Sommer. I N! NNE NE ENE E=-|, ESE SE SSE Ss SSW SW | WSW W WNW|I NW |NNW 11222 16r.4 sen 272 242972 16:52 93257720200 21025 29er 274 0a ao 2 kr 2008 | 2729 2550 1302 IS al 24-0 ı7°8 | Bil 937 18:8 | 27°. | 10:6 1a 12°9 3 ISElse 2 3EH] 290 Bar 15°4 105 1 2258 | 25°9 | 230 | riet DACH I el 10:9 14-3 112210) 4 VOR Pal! DOOR 842 PREIS 9.28 25:6 | 29:5 | 20-47 24=8 112305) 109 13:4 D 897 1 200) I 24-48 18-9 | 222 1e7 | AR 15:7 | 24:6 | 81:8 29-1 13:9 19°1 le 12-4 6 116.62 1927721726242 025205 720.21 19:99 OR Aa PIE lo 152.02 Parse 262 lgssz mom lo 7 19262121/9.22 5295.95 2252551211916 17215598 720220 EDSEI0E als ea 72 2 ee le er 12er 8 198 | 220 | | 2 I ee 17° | Bil | ir | are ee | 25 | en 10:9 | 10-1 10:9 9 125 | 2 a ee || Il os A DB BD Su8E alzlon alzzze 232 oe en 9:9*| 15-7 10 Dar || 23° | 29 ee | en 5 ae 11 | A 1/6202 7182821720205 220282 BEE Eee lt 11 29285 | 290 | 8252| 2870 || 2a 1256= 15:22 720295 o0DEor zes or le 6 or lose leo rt 120 m.|24-0 | 22.07 3122779722 19-1 140 15°9 15:0 16°7 13:0 10°8 15°7 16°8 2110) | 2027 ıı p:24°7 | 21°2 | 32-1 25° || 21172 15.0 2 14-9*=| 15-4 | 106%) 12-5 797 14-4 | 19°7 19:4 | 50-0 2 Ta Era | il 28 || 7 18295 315262 aloe or Base Ense par oh ERBE il 3 22T | Be | ee 1er | 177 29 ENG le ee! 13202 7122165 SZtein 2 DEE te el) 4 230 | 284 | 35 | 3 ale 16°3 1807 el 13:2 al 10-8 11:4 14:0 | 20:5 | 21:8 1 23-0 5 (2203 2 || | Bl 20 197 17°8 a | 12905) 1° 9:2 NOEEI 13° 5) ie 225 | 28° 6 8055. 27222 732-5 30:72 20220 16°4 18-1 15°8 ll 6-5®| 12-3 11°8 17°0 1826273057 7 Bar | 22 | 325 328 18:5 073 19-07] 17-6 16°5 14.2 3° 10.2 9-6*| 156 ec | 2a 8 182100 232200 B2 0-20 E27 191 14-4 | 16-2) 20787 1520 | 168 7° Zu9= 9.68% Manz Allen use 9 15-1 2 il || ee ee | >| Se ll 8:0 |) 11-27) 14-3 | 122277716283 10 Sg ze 2er ze 15-0 ee ee | ee I 2a lee ee ee el oe 1 1 11 A 19-071 29-5 26:1 17°4 1572 16°2 Is | 22°% I ozall 14:6 19-1 1 13°5 14:0 Bunde ala are are er | re I 20 | 1 | 1 | 3 er Oo || IR 9-4=| 11-8 | 11-6 vr, Na | 2327 | 30°7 | 27:8 | 186) 1927 Neal BE ze iz lose Hiller Alone zieren la Tabelle XIV. Mittlere Windgeschwindigkeit in Kilometern — Herbst. N NNE NE ENE E ESE | “SE SSE Ss SSW | SW | WSW W WNW| NW |INNW za. 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Mittlere Windgeschwindigkeit in Kilometern — Jahr. | | 1 —— N |NNR | NE | ENE E ESE SE SSE S SSW | SW |WSW| W |WNW| NW |NNW IEge 83 | 10268 E372ou Baron se 522252 533222 630165 27:9 726527 .28782 | 21287 | 71926717 165071502137 DES, Kain Baazen az Deu 793272 7322710 3227732592 2702| 27.32 726267 B2173 | 13°7.:| 16-0 [134% SB s-02 22 cn as re waere 215 5332521433507 29:7 ,325 7282321223785 6235-77 14.67 | 15257 14-4 4 il7e2s | @259 || gas | 388 || Dileh || 228 | Ba | Be en | 2055| 25 2er 1 el De is=a \K22=87 2320, 036285122:0. 2356 | 327001 34.1 | 29.2 | 31-0 30:5 | 2470 |" 1956 | 1676| 14:8 |14:9 6 lern Koawsa Kaldsz Ka6229 059257 523261 735237 35:72 | 25272 28:5 7272.17 723257023717 175) 13-5%114 7 TE 52 su E20: 532208 230255 B222772 523205 736582 ,33252 1526.95 526.222 529283 5218252 718722 718,87 | 1455 1129 8 194 | So | 32 | 85:9 | 22:3 | Bgeil | 395 1 38 | 23 | 9 29 | ee 1 ee are le Om 122521 29.78 Baar Warte 1552260129202 E31. 734227 31.62.2526 723.77 1975718782 7131 152871473 10° 5-5 | 24-1 | 35-0 | 37:3. | 21-.0°| 20-7 | 27:0 | 30:6. | 28:0 | 26-8 | 19-4 | 20-4 | 17:4 | 15-6 | 16-1 |14:7 11 14-6 | 24:9 | 36-8 | 39-2 | 23-0 | 19-7 | 27:6. | 30-1 | 25.5 | 24-3 | 21-0 | 18:9 | 16-0 | 17-3 | 19-4 |16°5 12 m.lil®sO0 | 25°5 | Be°8 | 386 | 2955 || 2iled | AB 25°) 2259| 220 a 1 A er N 1b p.117-6 | 26-4 | 39-3 | 38:2 | 23-0 ! 20-6 | 26-6 | 25:0 | 20-4 | 19:8 | 18-4 | 14:9 | 14-8 | 19:3 | 20-7 |16:0 2 lis-6*| 27-7 | 39-5 | 39-1 | 23-7 | 20-1 | 24-9 | 25:2 | 17-8*| 19-7 | 15:7 | 14-0 | 14:9 | 19-6 | 21:8 |18-6 BE Ion 2525 za 0 24 520222 2550724532], 20:7 | 16-23 1676, | 13297 14,2 | 18777,72158,12152 A lg2en 25275 738005 Es 2527 22507 726537 724255 720297 U1987 1320713747 2131237 019217 [72174712150 5 120-6 | 23-5 | 36-3 | 42-4 | 26-0 | 21-4 | 26-9 | 24-5 | 21-2 | 19-1 | 11-4#| 11-5%| 12-4 | 18-1 | 20-1 120-3 6 77 || 854 || Shi | 285 || 224 | 229 | 298 | 5 re | 2 1 ee er al oz 7 17-5 | 24-4 | 34:9 | 43-6 | 29-3 | 20-5 | 27-8 | 24:3”) 25:9 | 19-8 | 13-4 | 13-1 | 10-4#| 15:1 | 19-6 17-2 a ie | Base | rer | ren | B8e5 | Bez Eaea || 22) 22 ee 1 er ee re De 0235 ion 727g ne 237 12 152707 ,26595 023587 520257 1232021135232 215227 DA 217 2152721670 10 15-8 | 16-3*| 34-6 | 43-3 | 23-7 | 20-8 | 28-3 | 25-9 | 26-4 | 21-1 | 21-8 | 20-9 | 16-8 | 12:2*| 15-4 15:1 11 se) | oil | SA | Ah | 289 | O5 | el 2 | 27 | 25 | 8 20 ee ee 1 N ar alle | 2O-O | 32 | 2 | 2a | 20-5 | 3°) 28:$ | 289 | 278 | 2550| 39 1 1er | ee |) NL |il@e® || 2957 || 85:2 || 89:5 || 28°7 || aileh || 29-6 | 29:0) 25:7 | 23a 23 185 | 1a: | ae Lenkschriften der mathematisch-naturw. Kl. LXXXVII. Bd. ÜBER DIE COLEOPTEREN- UND MOLLUSKENFAUNA DES MONTE GARGANO (UNTER BESONDERER BERÜCKSICHTIGUNG DER ADRIATISFRAGE) VON KARL HOLDHAUS VORGELEGT IN DER SITZUNG AM 11. MAI 1911. Inhaltsübersicht. Vorbemerkungen Der Landschaftscharakter des Monte Gargano Coleopteren 1. Verzeichnis der am Monte Gargano gesammelten Coleopteren 2. Verzeichnis von Coleopteren mit transadriatischer Verbreitung 3. Allgemeine Ergebnisse . Mollusken . 1. Verzeichnis der bisher vom Monte Gargano bekannten Landschnecken . 2. Verzeichnis von Landschnecken mit transadriatischer Verbreitung . 3. Allgemeine Ergebnisse . Über transadriatische Pflanzen Zusammenfassung . 25—29 [455—459] . 29—30 [459 — 460] . 31—834 [461— 464] Seite 2 [432] 3—4 [433—434] 4—30 [434—460] 4—24 [434--454 . 31—32 [461—462] . 32 —33 [462 — 463] 33—34 [463— 464] . 34 [464] „35 [465] 57* 432 K. Holdhanus, Vorbemerkungen. Auf Grund geologischer und biogeographischer Tatsachen wurde durch Stache, Neumayr, E. Suess, Kobelt, Beck v. Mannagetta u. a. die Theorie vertreten, daß in junger geologischer Ver- gangenheit, vielleicht noch während der Quartärzeit, ein zusammenhängendes Festland sich von Unter- italien quer über die Adria hinweg nach Dalmatien erstreckte. E. Suess nannte diese hypothetische Landbrücke »Adriatis.« * Der Monte Gargano an der Ostküste von Italien ist als ein stehengebliebener Pfeiler dieses Adriatisfestlandes aufzufassen. Das Alter dieses Adriatisfestlandes bleibt fraglich. Der vielfach vertretenen Anschauung, daß diese Landverbindung bis in die Quartärzeit andauerte, werden durch Tellini und A. Grund einige, wohl nicht zwingende Argumente entgegengehalten. Nach Grund mag während der Miocänzeit ein trans- adriatisches Festland bestanden haben, das aber bereits um die Wende von Miocän und Pliocän in Brüche ging. ? Meine dem Adriatisproblem gewidmeten Untersuchungen betrafen die biogeographische Seite der Frage. Eine Subvention von Seiten der hohen kaiserlichen Akademie der Wissenschaften aus dem Legate Scholz, für deren Gewährung ich auch an dieser Stelle den geziemenden Dank ausspreche, ermöglichte es mir, in den Jahren 1906 und 1907 am Monte Gargano Aufenhalt zu nehmen und die Fauna dieses Gebietes zu explorieren. Innerhalb der Fauna von Europa sind leider bis zur Gegenwart nur wenige Tiergruppen in faunistischer und systematischer Hinsicht so gut durchgearbeitet, um als Basis für weiter ausgreifende zoogeographische Untersuchungen dienen zu können. Nur in den Gruppen der Wirbeltiere und Mollusken, sowie in einigen wenigen Insektenordnungen (Coleopteren, Lepidopteren, Orthopteren) besitzen wir einen den notwendigsten Bedürfnissen entsprechenden Grundstock von Kenntnissen. Alle anderen Tiergruppen sind nur in sehr fragmentarischer Weise untersucht. Diesen Verhältnissen Rechnung tragend, beschränkte ich mich bei der Explorierung des Monte Gargano in erster Linie auf das Aufsammeln von Coleopteren, Mollusken und niederen Wirbeltieren. Auch Myriopoden wurden in Mehrzahl gesammelt. Die vorliegende Studie enthält eine Bearbeitung der mitgebrachten Coleopteren und Mollusken. Ich hoffe, daß in einiger Zeit auch meine Ausbeuten an Amphibien, Reptilien und Myriopoden zur Bearbeitung gelangen werden. Ich sammelte am Monte Gargano in der Zeit vom 10. bis 30. Mai 1906 und.vom 3. bis 18. April 1907. Im Jahre 1906 fand ich in dem Coleopterologen Herrn Dr. Hamilkar Stolz (Baden bei Wien) einen sammeltüchtigen Begleiter. Wir wohnten in Monte S. Angelo und explorierten die Umgebung dieses Ortes bis zum Bosco Quarto und Bosco Spigno und bis zum Lago di S. Giovanni. Im Jahre 1907 besuchte ich den Monte Gargano in Gesellschaft der Herren A. Kniz (Wien) und Moritz Hilf (Dervent). Wir sammelten zunächst durch einige Tage bei Monte S. Angelo und begaben uns dann nach Cagnano, wo ich mich fünf Tage aufhielt. Herr Hilf verblieb in Cagnano bis zum 20. Juni, um im Auftrage des Herrn ©. Leonhard (Blasewitz-Dresden) Coleopteren zu sammeln. Ich spreche an dieser Stelle allen meinen Begleitern und ganz besonders auch dem unermüdlichen Förderer der Coleopterologie, Herrn ©. Leonhard, den wärmsten Dank aus für die tatkräftige Unterstützung meiner Bestrebungen. Das gesamte von meinen Begleitern aufgesammelte Coleopterenmaterial lag mir zur Bearbeitung vor, zahlreiche Belegstücke interessanter Arten wurden von den Herren A.Kniz, ©. Leonhard und Dr. Stolz der Sammlung des k. k. naturhistorischen Hofmuseums gespendet. Ebenso stellten mir meine Begleiter das ganze von ihnen gesammelte Material an Mollusken und Myriopoden für die Sammlung des Hofmuseums zur Verfügung. 1E. Suess, Das Antlitz der Erde, I, p. 346 bis 348, III (erste Hälfte), p. 420, 421. 2 A. Grund, Die Entstehung und Geschichte des Adriatischen Meeres, Geograph. Jahresbericht aus Österreich, VI (1907), p. 1 bis 14. In dieser Arbeit und bei E. Suess ist die ältere Literatur über den Gegenstand zitiert. Siehe auch C. de Stefani, Geotectonique des deux versants de l’Adriatique, Ann. Soc. Geol. Belgique, XXXIII (1906), Mem.,'p. 193 bis 278. Coleopteren- und Molluskenfauma des Monte Gargano. 433 Der Landschaftscharakter des Monte Gargano. Der Monte Gargano ist ein ausgedehntes, halbinselartig ins Meer vorgebautes Kalkplateau, dessen Hochfläche in einer durchschnittlichen Höhe von 700 bis 1000 m gelegen ist. Der höchste Punkt, der Monte Calvo, erreicht eine Höhe von 1056 m. An seinen Rändern fällt das Garganomassiv fast allenthalben in sehr steiler Neigung ab, nur im nordöstlichen Teil der Halbinsel, in der Gegend von Vieste und Vico, ist der Abfall ein sanfter und allmählicher. Der Südwestrand des Garganostockes wird von der apulischen Ebene begrenzt, einer teilweise versumpften, sehr niederschlagsarmen, teils aus marinem Pliocän, teils aus marinem Quartär! und aus rezenten Alluvionen aufgebauten Niederung, welche den Monte Gargano vom Apennin trennt. Diese trennende Ebene hat an ihrer schmalsten Stelle eine Breite von etwa 30 kın. Mehrere aus dem Apennin kommende kleine Flüsse bespülen den Fuß des Monte Gargano. Seinem geologischen Aufbau ? nach besteht der Monte Gargano zum größten Teil aus Kalken des oberen Jura und aus Dolomiten und Kalken der Kreideformation. Gefaltetes Eocän, in der Facies von Nummulitenkalk, besitzt im nordöstlichen Teil des Monte Gargano, in der Gegend von Vieste und Peschici, größere Verbreitung. Pliocäne Strandsedimente umgürten den Monte Gargano entlang seines Südrandes und Westrandes und reichen im nordwestlichen Teil des Garganomassivs bis in die Gegend von Cagnano. Im nordöstlichen Teil des Garganostockes, entlang der Küste von Cagnano über Rodi, Peschici, Vieste nach Manfredonia, fehltnach Viola und Cassetti jede Spur von marinem Jungtertiär. Über die Verbreitung des marinen Diluviums im Umkreis des Monte Gargano mangeln genauere Unter- suchungen. Auf dem Plateau des Monte Gargano lagert an verschiedenen Stellen ein tiefgründiges lehmiges Sediment, welches einen ungemein fruchtbaren Boden liefert und auf der geologischen Karte von Viola und Cassetti als Diluvium ausgeschieden ist. Solcher Lehm liegt in beträchtlicher Mächtigkeit in der Valle Carbonara unterhalb von Monte S. Angelo, im Umkreis des Lago di S. Giovanni, bei S. Giovanni Rotondo, im Bosco Quarto, Bosco Spigno und wohl noch an zahlreichen anderen Punkten. Dieser Lehm prägt allenthalben, wo er sich vorfindet, der Vegetation einen eigenartigen Charakter auf. Hier gedeiht die kalkfeindliche Edelkastanie, hier liegen die besten Ackerfelder, hier erreichen die schönen Wälder des Garganoplateaus ihre größte Üppigkeit und nehmen jenen eigenartigen Habitus an, der in vieler Hinsicht an die schönsten unserer einheimischen Auenwälder erinnert. Die Tierformen, welche Felsboden lieben, meiden diese Areale mit lockerem Untergrund oder greifen dahin nur auf geringe Distanz aus den benachbarten Kalkböden über. Dem Karstcharakter des Gebietes entsprechend ist der Monte Gargano überaus wasserarm. Die wenigen Bachläufe, welche nach einem stärkeren Regen Wasser führen, trocknen zu regenlosen Zeiten vollständig aus. Der Lago S. Giovanni, ein kleiner seichter Karstsee, in einer Höhe von 450 m gelegen, wurde vor einigen Jahren künstlich trocken gelegt. Am Nordfuß des Monte Gargano, nördlich von Cagnano, liegt eine Lagune, der Lago di Varano. Im Umkreis derselben ist stellenweise versumpftes Land, mit reicher Wasserfauna. Das Klima des Garganoplateaus ist rauh. Im Winter fällt bei Monte S. Angelo (843 m) fast alljährlich Schnee, der jedoch selten längere Zeit liegen bleibt. Noch in der zweiten Hälfte Mai traten während unseres Aufenthaltes in Monte S. Angelo mehrmals Nachtfröste ein, so daß wir empfindlich unter Kälte 1 Das marine Pliocän ist in der Facies von Kalktuffen, sandigem Lehm und Sanden ausgebildet, das marine Diluvium besteht aus Konglomeraten, Sandsteinen und lockeren tonigen und sandigen Sedimenten. Vgl. Viola e Cassetti, Boll. Com. geol. d’Ital., XXIV (1893), p. 124 bis 126. 2 Vgl. C. ViolaeM. Cassetti, Contributo alla geologia del Gargano, Boll. Com. geol. d’Ital., XXIV (1893), p. 99 bis 129 mit geologischer Karte. 434 K. Holdhans, zu leiden hatten. Umso höher steigt die Temperatur, wenn an wolkenlosen Tagen die Sonne auf die weißen Karstflächen herniederbrennt. Die Hochfläche des Monte Gargano scheint sehr niederschlagsreich. Während unseres Aufenthaltes im April und Mai fiel sehr viel Regen, der Hochsommer ist regenarm. Ein viel milderes Klima als die Hochfläche besitzen die niedrigen Teile des Monte Gargano in der Gegend von Vieste, Cagnano etc. Bei Cagnano herrscht im Sommer ebenso wie in der apulischen Ebene Malaria, während das Plateau des Monte Gargano vollkommen malariafrei ist. Die Vegetationsverhältnisse des Monte Gargano sind der Entwicklung einer abwechslungsreichen Fauna recht günstig. Neben kultiviertem Terrain und ödem, baum- und strauchlosem Karstland finden wir ausgedehnte Wälder, stellenweise von herrlichster Unberührtheit und Üppigkeit des Wuchses. Die großen Wälder, welche die Hochfläche des Monte Gargano krönen, der Bosco Quarto, Bosco Spigno, Bosco Sfilze, Bosco d’Umbria, bestehen vorwiegend aus sommergrünen Laubbäumen (Buchen, Eschen, summer- grünen Eichen etc.). Der Untergrund dieser Wälder ist auf weite Erstreckung ein tiefgründiger steinfreier Lehmboden. Auf steinigem Kalkboden ist der Wald merklich weniger üppig und geht an vielen Stellen in mehr oder minder schüttere Bestände niedriger sommergrüner Eichen über. Kleine Wäldchen von immergrünen Laubhölzern finden sich bei Monte S. Angelo in Südexposition noch in einer Höhe von etwa 700 ın. Unweit von Monte S. Angelo wächst auch die Edelkastanie in einigen kleinen Beständen. Typische Macchia habe ich in den von mir besuchten Teilen des Monte Gargano nirgends angetroffen. Doch nehmen nach Beguinot in der Gegend von Vieste in tiefer Lage echte Macchien ein größeres Areal ein. ! Coleopteren. 1. Verzeichnis der am Monte Gargano gesammelten Coleopteren. Bei der Determination des umfangreichen Coleopterenmaterials vom Monte Gargano fand ich die liebenswürdige Unterstützung zahlreicher erfahrener Spezialisten, welchen ich auch an dieser Stelle den herzlichsten Dank für ihre wertvolle Mithilfe ausspreche. An der Bearbeitung der Gargano-Coleopteren beteiligten sich die folgenden Herren: Dr. Max Bernhauer-Grünburg (Staphylinidae). Oberrevident Josef Breit-Wien (Ptinus). Henry du Buysson-Vernet (Elateridae der Coll. Leonhard). Dr. Josef Daniel-Ingolstadt (Oedemeridae, Chrysomelidae mit Ausschluß der Halticinen). Dr. Karl Daniel- München (Notiophilus, Leistus, Harpalus, Ophonus, Amara, Buprestidae, Anthribidae, Lariidae). Capitaine Jean Sainte-Claire Deville-Epinal (Dytiscidae, Gyrinidae, Agathidium, Clambidae, Corylophidae, Trichopterygidae, Scaphidiidae, Hydrophilidae, Nitidulidae, Cucujidae, Cryptophagidae, Phalacridae, Lathridiidae, Colydiidae, Mycetophagidae, Cisidae, Coccinellidae, Dermestidae, Helodidae, Anobiidae, Hylophilidae, Mordellidae). Agostino Dodero fu Giustino-Genova (Euplectus, Anommatus). 1 A. Beguinot, Ricordi di una escursione botanica nel versante orientale del Gargano. Nuovo Giorn. bot. ital., nuova serie, XVI (1909), p. 97 bis 123. In dieser wertvollen Arbeit ist die ältere Literatur über die Vegetation des Monte Gargano zitiert. Coleopteren- und Molluskenfauma des Monte Gargano. 435 Forstassessor H. Eggers-Alsfeld (Tomicidae). Dr. A. Fleischer-Brünn (Liodes und Colon). Direktor Ludwig Ganglbauer-Wien (Silphidae, exklusive Liodini und Agathidiini, Cantharidae, Cerambycidae). Oberoffizial F. Heikertinger-Wien (Haltiein:). Dr. R. Jeannel-Banyuls-sur-Mer (Bathyscia). Sektionsrat Dr. Krekich v. Treuland-Wien (Anthicidae). Professor Dr. Josef Müller-Triest (Histeridae, Scarabaeidae). Oberstabsarzt Dr. Jaromir Pelirka-Prag (Elateridae der Ausbeuten Dr. Stolz und Holdhaus). Angelo und Ferdinando Solari-Genova (Curenlionidae mit Ausschluß von Apion). Dr. Hans Wagner-Berlin (Apion). Inspektor Alois Wingelmüller-Wien (Cionus und Scymnini der Coll. Leonhard). Ich selbst bestimmte die Cicindelidae, einen großen Teil der Carabidae, ferner die Pselaphidae, Scydmaenidae, Cleridae, Byrrhidae, Meloidae, Alleculidae, Tenebrionidae. An der Zusammenstellung des folgenden Verzeichnisses arbeitete ich im Verein mit Herrn Otto Leonhard, welcher mir mit vieler Sorgfalt verfaßte Listen der von Herrn Hilf am Gargano gesammelten Coleopteren zur Verfügung stellte. A Infolge der großen Ausdehnung des Garganostockes hielt ich es für nützlich, in der folgenden Liste bei den einzelnen Arten Detailfundorte anzuführen. Hiebei ist zu bemerken, daß die Provenienz- angabe »S. Angelo« nicht nur das Plateau in unmittelbarer Nähe des Ortes bezeichnet, sondern auch beide Abhänge der Valle Carbonara bis in eine Entfernung von etwa anderthalb Gehstunden von S. Angelo. ! Hinsichtlich der systematischen Reihenfolge folgt das Verzeichnis dem Catalogus Coleopterorum Europae von Heyden, Reitter und Weise, 1906. 1 In der Gattung Apion wurden durch Herrn Hilf solche Massen aufgesammelt, daß es Herrn Leonhard nicht möglich war, die einzelnen Exemplare mit Detailfundorten zu versehen. Ich mußte mich daher in dieser Gattung darauf beschränken, bei den von Hilf gesammelten Arten die Provenienzangabe »Cagnano« zu geben, die sich hier auf alle von Herrn Hilf von diesem Orte aus unternommenen Exkursionen bezieht (Umgebung des Lago di Varano, Monte Lo Sfrizzo, Costa di Manfredonia, Bosco Spigno). Dasselbe gilt von den Mordelliden und einem Teil der Scarabäiden. 436 K. Holdhanus, Cicindelidae. Cieindela campestris L. S. Angelo, Lago S. Giov. — ditoralis F. var. nemoralis Ol. Auf der Düne L’Isola beim Lago di Varano. Carabidae. Calosoma inquisitor L. Cagnano. Carabus coriaceus L. basilicatus Born. S. Angelo, Ca- gnano. — KRossii Dej. Bei S. Angelo, spärlich. — convexus F. Paganettü Born. S. Angelo und Lo Sfrizzo, in wenigen Exemplaren gefunden. — intricatus L. Herr Kniz fing ein Exemplar in einem Kastanienwäldchen bei S. Angelo. Leistus monlanus Steph. Bei S. Angelo, wenige Exem- plare. a — fulvibarbis Dej. Ca- gnano. S. Angelo, Lago S. Giov., = rufomarginatus Duft. S. Angelo. Nebria brevicollis F. Bei S. Angelo häufig. — psammodes Rossi. In der Valle Carbonara bei S. An- gelo im ausgetrockneten Bachbett in Mehrzahl. Notiophilus substriatus W aterh.S. Angelo, Lago S. Giov., je ein Exemplar. — rufipes Curt. Lo Sfrizzo. — qmadripunclatus Dej. S. Angelo. Reicheia Usslaubi Saulcy. Herr Kniz siebte ein Exemplar in einem kleinen Kastanienwäldchen am Abhang der Valle Carbonara unterhalb S. Angelo. Asaphidion Stierlini Hey.d. Lago S. Giov., ein Exemplar. Bembidium lampros Hbst. S. Angelo (form. typ.) Lago S. Giov. (var. properans Steph., ein Exemplar.). — praeustum Dej. S. Angelo, Costa di Manfrt. — dalmatinum Dej. latinım Netol. In der Valle Carbo- nara einige Stücke. — Tunnlatum Fourcr. Lago S. Giov., Lo Sfrizzo. Tachyia nana Gylih. Valle Ceresaldi. Tachys bistriatus Duft. S. Angelo, Lago S. Giov., häufig. — algirus Luc. Costa di Manfr., S. Angelo. Trechus quadristriatu sSchrnk. Im ganzen Gebiete häufig. Chlaenius spoliatus Rossi. Lago S. Giov. — decipiens Duf. S. Angelo, Lago S. Giov., nicht selten. — chrysocephalus Rossi. S. Angelo, Lago S. Giov. — wveslitus Payk. S. Angelo. — variegatus Fourcr. Lago S. Giov. Badisier bipusiulalus F. Lago S. Giov., Valle Ceresaldi, Lo Sfrizzo: Licinus cassideus Dej. S. Angelo. — stlphoides Rossi. S. Angelo. Carterus calydonius Rossi. Lago S. Giov., wenige Exemplare. — trieuspidatus F. S. Angelo, Lago S. Giov., ziemlich selten. — dama Rossi. S. Angelo, Lago S. Giov., häufig. Aristus clypeatus Rossi. Lago S. Giov., zwei Exemplare. Acinopus picipes Ol. S. Angelo, Lago S. Giov., wenige Stücke. Ophonus sabulicola Panz. var. columbinus Germ. S. Angelo, Lago S. Giov. — brevicollis Serv. und — aczureus F. S. Angelo, Lago S. Giov., häufig. — meridionalis Dej. Lago S. Giov. — mendax Rossi. S. Angelo. — maculicornis Duft. S. Angelo. — suturalis Chaud. S. Angelo, Lago S. Giov;, je ein Exemplar. — pubescens Müll. Lago d. Giov., ziemlich häufig. — circumpunctatus Chaud. var. ilalus Schaum. S. An- gelo, Lago S. Giov., wenige Stücke. Harpalus distinguendus Duft. S. Angelo, Lago S. Giov., häufig. — cupreus Dej. S. Angelo, Lago S. Giov., ziemlich selten. — oblitus Dej. Lago S. Giov. _ — dimidiatus Rossi. Überall häufig. Lago S. Giov., wenige — tenebrosus Dej. S. Angelo, Exemplare. — sulphuripes Germ. Häufig. — homestus Duft. S. Angelo. — flavicornis Dej. S. Angelo, Lago S. Giov., ziemlich häufig. — anxius Duft. Wie voriger. — tardus Panz. S. Angelo, wenige Stücke. — serripes Duft. Sehr gemein. Stenolophus mixtus Hbst. var. Ziegleri Panz. S. Angelo, Lago S. Giov., ziemlich häufig. — teutonus Schrnk. Lago S. Giov. Acupalpus elegans Dej. Lago di Varano. — meridianus L. Lago S. Giov. I Anthracus quarnerensis Reitt. Lago S. Giov., ein Exemplar. Diachromus germanus L. S. Angelo, "Lago S. Giov., wenige Stücke. Coleopteren- und Molluskenfauma des Monte Gargano. Anisodactylus binotatus Dej. Ziemlich häufig. Amara ovala F. B. Spigno. aeneaDeg. Im ganzen Gebiete häufig. eurynota Panz. S. Angelo, ein Exemplar. anthobia Villa. Lago S. Giov., Lo Frizzo. lucida Duft. Lago S. Giov., S. Angelo, wenige Stücke. apricaria Payk. Lago S. Giov., häufig. consularis Duft. Lago S. Giov. Stomis pumicalus Panz. S. Angelo, Lo Sfrizzo (J. Daniel det.). Pterostichus splendens Gene. Lago S. Giov., ziemlich selten (J. Percus bilineatus Dej. (brunneipennis Costa). Beim Lago S. Giov. vom Herrn Hilf gesammelt. Ein Stück auch aus Daniel det.). cupreus F. S. Angelo, Lago S. Giov., ziemlich häufig. cursor Dej. Varano. elongatus Duft. Lago S. Giov. niger Schall. Cagnano. . vulgaris L. Überall häufig. gracilis Dej. Lago S. Giov., wenige Stücke. der weiteren Umgebung von Cagnano. Die Exemplare sind typische ?. brunneipennis. Laemostenus cimmerius Fisch. Herr Dr. Stolz fing ein Exem- plar beim Lago S. Giov. (Ganglbauer det.). Platyderus neapolitanus Reiche. S. Angelo. Lago S. Giov. Calathus latus Serv. Im ganzen Gebiete häufig. ochroplerus Duft. (mollis auct.) Wie voriger. monlivagus Dej. B. Spigno. piceus Marsh. Beim Lago S. Giov. und am Monte Lo Sfrizzo von Herrn Hilf in je einem Exemplar gefunden. Bedelius circumseptus Germ. Lago S. Giov., ein Exemplar. 437 Olisthopus glabricollis Germ., S. Angelo, Lago S. Giov., nicht selten. — fuscaltus Dej. Ebendort, häufig. Agonum sordidum Dej. S. Angelo, ein Exemplar. — dorsale Pont. Lago S. Giov. Lebia cyanocephala L. S. Angelo. — trimacnlata V ill. Lago S. Giov. — crux minor L. Costa di Manfr. — humeralis Dej. S. Angelo, Costa di Manfr. Microlestes Apfelbecki Holdh. S. Angelo. — Inetuosus Holdh. Im ganzen Gebiete häufig. — Abeillei Bris. S. Angelo. — fissuralis Reitt. S. Angelo, Lago S. Giov. — fulvibasis Reitt. S. Angelo. Dromius linearis Ol. Lago S. Giov. — melanocephalus Dej. Lo Sfrizzo. Demetrias atricapillus L. S. Angelo, B. Spigno. Polystichus connexus Fourcr. S. Angelo. Cymindis axillaris F. var. lineola Duf. S. Angelo. — variolosa F. S. Angelo. Psendomasoreus Chaudoiri Fairm. Lo Sfrizzo. Brachynus plagiatus Reiche. S. Angelo, Lago S. Giov., Mehrzahl. — Ganglbaueri Apf. An denselben Orten, häufig. — crepitans L. Lago S. Giov., wenige Stücke. in — explodens Duft. S. Angelo, Lago S. Giov., sehr gemein. — sclopela F. An denselben Orten, häufig. Dytiscidae. Haliplus obliquus F. Ebenso wie alle übrigen im folgenden genannten Dytisciden im versumpften Terrain beim Lago di Varano gesammelt. mucronatus Steph. lineatocollis Marsh. In Anzahl. vuficollis Deg. Sehr häufig. Cnemidotus impressus Panz. Oxynoptilus cuspidatus Kunze. Hygrotus inaequalis F. Sehr gemein. Bidessus pusillus Aub. geminus F. thermalis Germ. form. typ. Hydroporus jonicus Mill. — memnonius Nice. var. incertus Aub. Noterus clavicornis Deg. In Anzahl. Laccophilus variegatus Sturm. In Anzahl. Colymbetes fuscus L. Agabus brunneus F. — didymus Ol. — bipustulatus L. — conspersus Marsh. Cybister laterimarginalis Deg. Gyrinidae. Gyrinus caspius Men. Beim Lago di Varano und in der Valle Carbonara bei S. Angelo. Dejeani Brull. Mit vorigem. Denkschriften der mathematisch-naturw. Kl. LXXXVII. Bd 438 K. Holdhaus, Staphylinidae. Siagonium humerale Germ. B. Spigno, unter Baumrinde. Micropeplus staphylinoides Marsh. var. laticollis Fiori. Lago S. Giov., S. Angelo, ziemlich selten. — fulvus Er. Im ganzen Gebiete im Gesiebe häufig. — porcatus Payk. Costa di Manfr. Metopsia clypeata Müll. S. Angelo, Lago S. Giov., Lo Sirizzo. Megarthrus depressus Payk. S. Angelo. Proteinus brachypterus F. Lago S. Giov. Anthobium atrum Heer. Cagnano. — sorbi Gyllh. Lo Sfrizzo, in Menge. — umbellatarum Kiesw. B. Spigno. Omalium rivulare Payk. Lago S. Giov. — caesum Grav. S. Angelo, Lago S. Giov., B. Spigno. — italicum Bernh. Lago S. Giov., Lo Sfrizzo. — cinnamomeum Kr. Lago S. Giov., Cagnano, S. Angelo. Xylodromus affınis Seidl. Lo Sfrizzo. Lathrimaeum atrocephalum Gyllh. B. Spigno. Boreaphilus velox Heer. Im ganzen Gebiete. Trogophloeus corticinus Grav. Lago S. Giov., Lo Sfrizzo. — rivularis Motsch. Varano. Oxvytelus inustus Grav. Lago S. Giov. — piceus L. S. Angelo, Varano. — sculpturalus Grav. Häufig. — speculifrons Kr. Lago S. Giov., B. Spigno, S. Angelo. — tetracarinatus Block. Im ganzen Gebiete. Platystelhus spinosus Er. Lago S. Giov.. — nilens Sahlb. Varano. Stenus ater Mannh. B. Spigno. — JunoPayk. Costa di Manfı. — longitarsis Thoms. Varano. — morio Grav. Lago S. Giov. — mnanus Steph. Lo Sfrizzo. — brunnipes Steph. Lago S. Giov. — cordatus Grav. Lago S. Giov., B. Spigno. — hospes Er. Lago S. Giov., Costa di Manfr. — cribratus Kiesw. S. Angelo, Lago S. Giov. — subaeneus Er. S. Angelo, Lago S. Giov., Lo Sfrizzo. — elegans Rosh. Lago S. Giov., Lo Sfrizzo. — aceris Steph. Im ganzen Gebiete. — scaber Fauv. B. Spigno, Lo Sfrizzo. — fuscicornis Er. Bosco Spigno. — Erichsoni Rye. S. Angelo. Cagnano. Astenus bimaculalus Er. Lago S. Giov. — anguslatus Payk. An zahlreichen Stellen. Paederus fuscipes Curt. Lago S. Giov. Paederus riparius L. Varano. Stilicus orbiculatus Payk. Lago S. Giov. — similis Er. B. Spigno. — rufipes Germ. B. Spigno, Lo Sfrizzo. — angustatus Fourcr. B. Spieno. Scopaeus didymus Er. Lago S. Giov. — cognatus Rey. S. Angelo. Medon brunneus Er. Lago S. Giov., S. Angelo, Lo Sfrizzo. — ripicola Kr. Lago S. Giov., B. Spieno. — migritulus Er. Lago S. Giov., S. Angelo. Domene stilicina Er. Lago S. Giov., Costa di Manfr., wenige Stücke. Lathrobium multipunctatum Grav. S. Angelo, B. Spigno. — geminum Kr. S. Angelo, Lago S. Giov. Dolicaon biguttulus Lac. S. Angelo. — ällyricus Er. B. Spigno. Leptolinus nothus Er. S. Angelo. Leptacinus bathychrus Gyllh. S. Angelo. Xantholinus punctulatus Payk. S. Angelo, B. Spigno. — angustatus Steph. S. Angelo, Lago S. Giov., Lo Sfrizzo. — _ rufipennis Er. Wie voriger. — linearis Ol. S. Angelo. — (Typhlodes) garganicus Bernh. In einem kleinen Kastanienwäldchen nach Nörden blicken- den Abhang unterhalb S. Angelo vom Herrn A. Kniz an dem und mir in je einem Exemplare gefunden. Gauropterus fulgidus F. S. Angelo. Othius laeviusculus Steph. An vielen Stellen häufig. — punctulatus Goeze. B. Spigno. Philonthus aeneus Rossi. S. Angelo. — carbonarius Gyllh. S. Angelo. — concinnus Grav. Lago S. Giov. — coruscus Grav. Ebendort. — immaundus Gyllh. B. Spigno. — debilis Grav. Lo Sfrizzo. — fuscipennis Mannh. Ebendort. — warius Gyll. S. Angelo. Auch var. nitidicollis Lac. — wentralis Grav. Lago S. Giov. — micans Grav. Ebendort. — femoralis Hochh. Lago S. Giov., B. Spigno, Lo Sfrizzo, häufig. — laticollis Fauv. S. Angelo, Lago S. Giov., Cagnano. — astutus Er. B. Spigno. — unigritulus Grav. Lago S. Giov. Staphylinus olens Müll. S. Angelo, Lago S. Giov., Lo Sfrizzo. Coleopteren- und Molluskenfauma des Monte Gargano. 439 Staphylinus garganicus Fiori. Von Professor Fiori nach Exemplaren vom Monte Gargano beschrieben. Die Form, deren spezifische Selbständigkeit übrigens zweifelhaft ist, wurde von uns nicht aufgefunden. — ophlhalmicus Scop. S. Angelo. — brunnipes F. S. Angelo, B. Spigno, Cagnano. — picipennis F.S. Angelo, B. Spigno. — cupreus Rossi. S. Angelo, Lago S. Giov. — globulifer Geoffr. Lago S. Giov. Ontholestes murinus L. Costa di Manfr, Emus hirtus L. S. Angelo, Lo Sfrizzo. Quedius lateralis Grav. B. Spigno, Lago S. Giov., Lo Sfrizzo. — ochripennis Men. Lo Sfrizzo (form. typ.), Lago S. Giov. (var. nigrocoeruleus Fauv.). — smesomelinus Marsh. B. Spigno. — cinctus Payk. S. Angelo, Lago S. Giov., B. Spigno, in Anzahl. | — fristis Grav. S. Angelo, Lago S. Giov. — hispanicus Bernh. Beim Lago S. Giov., zwei Exem- plare. — picipes Mannh. S. Angelo, Lago S. Giov., B. Spigno, häufig. — fumatus Steph. An zahlreichen Orten häufig. — coxalis Kr. An vielen Stellen im Gebiete nicht selten. — scintillans Grav. Lago S. Giov. — rufipes Grav. Lago S. Giov., Varano. — semiaeneus Steph. S. Angelo, Lago S. Giov., häufig. — boops Grav. Lago S. Giov., B. Spigno, Lo Sfrizzo. Heterothops dissimilis Grav. B. Spigno. Moycetoporus splendidus Grav. S. Angelo, B. Spigno. — piceolus Rey. S. Angelo, Lo Sfrizzo, Costa di Manfr., in Menge. — Mulsanti Gglb. Lago S. Giov. — Bandueri Rey. An vielen Orten. — Keichei Pand. Lago S. Giov., Lo Sfrizzo. — forticornis Fauv. B. Spigno. — angularis Rey. Lo Sfrizzo. Miycetoporus splendens Marsh. Lago S. Giov., B. Spigno, Lo Sfrizzo. — rufescens Steph. Lago S. Giov., Costa di Manfr., Lo Sfrizzo. Bryocharis cingulata Mannh. B. Spigno. — analis Payk. S. Angelo. Boletobius exoletus Er. S. Angelo, B. Spigno. — trinotatus Er. Lo Sfrizzo. — thoracicus F. Lo Sfrizzo. — Iunulatus L. Bosco Spigno. Conosoma pubescens Grav. S. Angelo, B. Spigno. — pedicularium Grav. var lividum Er. An vielen Stellen. Tachyporus solulus Er. var. caucasicus Kol. S. Angelo, B. Spigno, Lo Sfrizzo. — amitidulus F. Häufig. — pusillus Grav. Lago S. Giov. Tachinus flavolimbatus Pand. Lago S. Giov., Costa di Manfr. Hypocyptus longicornis Payk. S. Angelo, Lago S. Giov. Habrocerus capillaricornis Grav. An vielen Stellen in Mehr- zahl. Trichophya pilicornis Gy1l. B. Spigno. Oligota flavicornis Lac. B. Spigno. Gyrophaena bihamala Thoms. B. Spigno, Lo Sfrizzo. — laevicollis Kr. Lo Sfrizzo. Placusa atrata Mannh. Cagnano. Thectura cuspidata Er. B. Spigno. Leptusa rvuficollis Er. var. Ludyi Epp. Lo Sfrizzo. Caloderina hierosolymitana Saulcy. Lago S. Giov. Bolitochara obliqua Er. B. Spigno. — bella Märk. B. Spigno, Lo Sfrizzo. Autalia rivularis Grav. B. Spigno. — impressa Ol. Ebendort. Falagria obscura Grav. B. Spigno. Aleuonola gracilenta Er. Lago S. Giov. Atheta gregaria Er. Lago S. Giov. — insecta Thoms. Costa di Manfr. — angusticollis Thoms. B. Spigno. — picipes Thoms. B. Spigno. — palustris Kiesw. Lo Sfrizzo. — amicula Steph. Lago S. Giov. — testaceipes Heer. B. Spigno. — gagatina Baudi. Cagnano. — triangulum Kr. Lago S. Giov., zwei Exemplare. — nigritula Grav. Lo Sfrizzo. — trinotata Kr. S. Angelo. — crassicornis F. B. Spigno. — Pertyi Heer. B. Spigno, Lo Sfrizzo. — oraria Kr. Lago S. Giov. — laevana Rey. Lo Sfrizzo. — atramentaria Gyllh. Lo Sfrizzo. — longiuscula Grav. An verschiedenen Orten in Anzahl. — longicornis Grav. Lago S. Giov. — melanaria Mannh. Lago S. Giov. — parva Sahlb. An vielen Stellen. — parens Rey. Überall häufig. — fungi Grav. var. modesta Motsch. An vielen Orten. — fuscipes Heer. Cagnano. — _clientula Er. Lago S. Giov., B. Spigno, Lo Sfrizzo. — analis Grav. Lago S. Giov. 58* 440 Atheta exilis Er. B. Spigno. Sipalia Leonhardi Bernh. Im ganzen Gebiete im Gesiebe nicht selten. — plicatella Fauv. Lo Sfrizzo, Varano, Costa di Manfr. Notothecla inflata Fauv. S. Angelo, ein Exemplar. Callicerus atricollis Aub. B. Spigno. Astilbus italicus Bernh. Lago S. Giov., ein Exemplar. Zyras collaris Payk. Lago S. Giov. — fulgidus Grav. Costa di Manfr. — cognatus Märk. B. Spigno. — similis Märk. S. Angelo, Lago S. Giov. — laticollis Märk. Lago S. Giov. Phloeopora testacea Mannh. B. Spigno. — corlicalis Grav. B. Spigno. — angustiformis Baudi. Ebendort. Amarochara Bonnairei Fauv. Lo Sfrizzo, ein Exemplar. Ocyusa nigrata Fairm. Lago S. Giov., Lo Sfrizzo. K. Holdhanus, Ocyusa defecta Rey. Lago S. Giov. Ocalea badia Er. var. puncticollis Rey. B. Spigno. Oxypoda opaca Grav. S. Angelo, Lago S. Giov. — wittata Märk.B. Spigno. — umbrata Gyllh. S. Angelo, B. Spigno. — induta Rey. Lago S. Giov. — Iurida Woll. Lago S. Giov., S. Angelo, in Mehrzahl. Auch einige brachyptere Exemplare. — filiformis Redtb. S. Angelo. Homoeusa acuminata Märk. Lo Sfrizzo. Costa di Manfr. Aleochara spissicornis Er. Lago S. Giov. — laticornis Kr. Lo Sfrizzo. — intricata Mannh. An vielen Orten. — erythroptera Grav. S. Angelo, ein Exemplar. — tristis Grav. B. Spigno. — lanuginosa Grav. S. Angelo. — macnlata Bris. S. Angelo. — bipustulata L. S. Angelo, Lago S. Giov. Pselaphidae. Faronus Lafertei Aub. S. Angelo. Euplectus Agostini Raffr. S. Angelo, ein Exemplar. — nanus Reichb. Hummleri Reitt. B. Spigno. Trichonyx sulcicollis Reichb. Im B. Spigno in Mehrzahl aus tiefen Laublagen gesiebt, denen schimmelige Holzspäne beigemischt waren. Brachygluta Ragusae Saulcy. S. Angelo, Lago S. Giov., auf lehmigem Boden unter Steinen nicht selten. Bythinus italicnus Baudi. An zahlreichen Lokalitäten im Laub- gesiebe häufig. — Lndyi Reitt. Lago S. Giov., Cagnano, wenige Stücke. Tychus Jacquelini Boield. S. Angelo. Pselaphus Heisei Herbst. S. Angelo. Scydmaenidae. Chevrolatia insignis Duv. Lago S. Giov. Euthia Schaumi Kiesw. Costa di Manfr. Neuraphes spec. aff. rubicundus Schaum. B. Spigno. — planiceps Reitt. Lo Sfrizzo, in Mehrzahl. Stenichnus Helferi Schaum. S. Angelo. — Hilfi Holdh. Bei S. Angelo in geringer Anzahl ge- sammelt. Scydmaenus tarsatus Müll. S. Angelo, B. Spigno. Leptomastax hypogaeus Pirazz. und — Emeryi Simon. Beide Arten beim Lago S. Giov. in wenigen Stücken auf vollkommen baum- und strauch- losem Karstterrain unter Steinen gefangen. Mastigus Heydeni Rottb. Beim Lago S. Giov. auf einer gehölz- freien Grasflur (fern vom Wasser) am Fuße einer Stein- mauer zwischen den Wurzeln von Grasbüscheln in größter Menge. Auch in der Valle Carbonara. Silphidae. Bathyscia (Phaneropella) Lesinae Reitt. S. Angelo, Lago S. Giov., im Laubgesiebe. Choleva oblonga Latr. S. Angelo. — Sturmi Bris. S. Angelo, Lago S. Giov. Choleva cisteloides Fröl. Lago S. Giov. Nargus badius Sturm. Von zahlreichen Lokalitäten. Catopomorphus orientalis Aub. Lo Sfrizzo, B. Spigno. Catops nigricans Spen.c. Lago S. Giov. Coleopteren- und Molluskenfauna des Monte Gargano. Anemadus maritimus Reitt. S. Angelo, Lago S. Giov. Colon affıne Sturm. Lago S. Giov., Lo Sfrizzo. — fuscicorne Kr. Cagnano. Blitophaga undata Müll. S. Angelo. Silpha Olivieri Bed. S. Angelo, Lago S. Giov. Ablatlaria laevigata F. Von zahlreichen Lokalitäten. Liodes calcarata Er. var. pictaReiche. LagoS. Giov., B. Spigno. — algiricaRye. B. Spigno. — brunnea Sturm. Cagnano. Colenis immunda Sturm. Von zahlreichen Lokalitäten. Hoydnobius punctalus Sturm. B. Spigno. Anisotoma orbicularis Herbst. B. Spigno. Amphicyllis globiformis Sahlb. B. Spigno. Agathidium nigripenne F. B. Spigno. — laevigatum Er. B. Spigno, Lo Sfrizzo. ville et Reitter det.). — badium Er. B. Spigno. — nigrinum Sturm. Lo Sftizzo. Clambidae. Calyplomerus dubius Marsh. Lago S. Giov., B. Spigno. Clambus minutus Sturm. B. Spigno, Lo Sftizzo. Leptinidae. Leptinus testaceus Müll. S. Angelo, Lago S. Giov., im Laubgesiebe. Corylophidae. Sacium spec. (Damryi Reitt. veris.). B. Spigno. Arthrolips piceus Com. Lago S. Giov. Sericoderus lateralis Gyllh. Lago S. Giov., B. Spigno. Corylophus sublaevipennis Duv. S. Angelo. Orthoperus coriaceus Rey. (veris.) B. Spigno. Trichopterygidae. Ptenidium pusillum Gyllih. Lago S. Giov. — laevigatum Gillm. B. Spigno. Ptiliolum croaticum Flach. B. Spigno, Lo Sfrizzo. | Ptilium caesum Er. Lago S. Giov. | Trichopteryx atomaria Deg. und — intermedia Gillm. An zahlreichen Lokalitäten. Scaphidiidae. Scaphium immacnlatum Ol. Lo Sfrizzo. Scaphidium quadrimaculatum Ol. B. Spigno. Scaphosoma agaricinum L. B. Spigno, Lo Sfrizzo. Histeridae. Platysoma frontale Payk. B. Spigno. — compressum Hbst. B. Spigno. Hister quadrimaculatus L. S. Angelo, Lago S. Giov., Cagnano, häufig. Neben der typischen Form vereinzelt auch var. gagates 111. — purpurascens Herbst var. niger Schmidt. Giov. Lago S. — siercorarins Hoffm. S. Angelo. — scutellaris Er. S. Angelo. — quadrinotatus Scriba. S. Angelo. — sinuatus Ill. Costa di Manfr. — duodecimstriatus Schrank. S. Angelo. | Hister bimaculatus F. S. Angelo. Epierus comptus Er. B. Spigno. Carcinops minimus Aube. S. Angelo, Lago S. Giov. Paromalus flavicornis Hbst. B. Spigno. Hetaerius ferrugineus Ol. Cagnano. Saprinus chalcites Ill. Cagnano. — subnitidus Mars. S. Angelo. — amitidulus F. Cagnano. — speculifer L. Cagnano. — conjungens Payk. Cagnano, in Anzahl. — laevigatulum Reitt. Von zahlreichen Lokalitäten. 441 (D e- 442 Saprinus Schatzmayri Müll. Lago S. Giov., ein Exemplar. Plegaderus pusillus Rossi. B. Spigno. Onthophilus sulcatus F. S. Angelo. — striatus Forst. S. Angelo, Lago S. Giov. K. Holdhans, Abraeus globosus Hoffm. Cagnano. Aeritus minutus Herbst. B. Spigno. — rhenanus Fuss. Cagnano. | — dalicus Reitt. Cagnano. Hydrophilidae. Helophorus rufipes Bosc. Lago S. Giov., Valle Carbonara. — alternans Gene. Lago S. Giov. — aquaticus L. var. Milleri Kuw. Beim Lago di Varano. — brevipalpis Bed. Lago S. Giov. — dorsalis Marsh. Beim Lago di Varano. Ochthebius punctalus Steph. Lago S. Giov., Lago di Varano. — dmpressicollis Lap. Varano, in Anzahl. Berosus affinis Brull. Varano. Hydrophilus piceus L. Varano. Paracymus aeneus Germ. Beim Lago di Varano. Philhydrus bicolor F. var. halophilus Bed. Auf der Düne Isola, in Menge. — testaceus F. Ebendort. Laccobius alutaceus Thoms. Beim Lago di Varano, in Anzahl. Sphaeridium bipustulatum F. Häufig. — scarabaeoides L. Cagnano. Cercyon obsoletus Gyllh. Cagnano. — haemorrhoidalis F. Cagnano. — flavipes F. Lago S. Giov. Megasternum boletophagum Marsh. Häufig. Cantharidae. Cantharis tristis F. S. Angelo. — dlivida L. var. bicolorataRag. Costa di Manfr., in An- zahl. — fulvicollis F. Lago S. Giov. — lateralis L. Lago S. Giov. — haemorrhoidalis F. Häufig. Rhagonycha fuwa Scop. var. usta Gemm. Lago S. Giov., Cagnano. — femoralis Brull. Cagnano. — lignosa Müll. S. Angelo, Lago S. Giov. — nigrosuta Fiori. Lo Sfrizzo. Pygidia sicula Mars. Costa di Manft., in Anzahl. Malthinus seriepunctatus Kiesw. Costa di Manfr. — fasciatus Ol. Costa di Manfr. — aeneus L. Costa di Manfı. — lusitanicus Er. var. australis Muls. Lago S. Giov., S. Angelo. — spinipennis Germ. var. brevispina Kiesw. Häufig. — elegans Ol. var. emarginatus Krauss. Von zahlreichen Lokalitäten. Malachius geniculatus Germ. Costa di Manfr., Cagnano. — parilis Er. Häufig. Cyrtosus ovalis Lap. Lago S. Giov., Costa di Manfr. Anthocomus fasciatus L. Costa di Manftt. Maltnodes pinnatus Kiesw. Lo Sfrizzo, Costa di Manfr. Drilus flavescens Geoffr. Costa di Manfr. Charopus varipes Baudi. Lago S. Giov. — concolor F. Costa di Manft. — apicalis Kiesw. Lago S. Giov., Lo Sfrizzo, Cagnano. Ebaeus lobatus Ol. Costa di Manfr. Dasytes lristicnlus Muls. Von zahlreichen Lokalitäten. — striatulus Brull. und — aeneiventris Küst. Häufig. — flavipes Ol. Von zahlreichen Lokalitäten. Dolichosoma simile Brull. Von zahlreichen Lokalitäten. Psilothrix cyaneus Ol. und — aureolus Kiesw. Häufig. Danacaea aurichalcea Küst. (veris.) Häufig. Cleridae. Trichodes aWwearius F. Im ganzen Gebiete. | Necrobia ruficollis F. S. Angelo. Nitidulidae. Brachypterus glaber Steph. Lago S. Giov., Cagnano. Heterosiomus pnlicarius L. Cagnano. | Heterostomus villiger Reitt. S. Angelo. Cagnano. | Carpophilus rubripennis Heer. Lago S. Giov. Coleopteren- und Molluskenfauna des Monte Gargano. 443 Carpophilus sexpusiulatus F. B. Spigno. Meligethes brunnicornis Sturm. Cagnano. Eourasaflorca Er. B. Spieno R — morosus Er. Lago S. Giovanni. EEE — viduatus Sturm. S. Angelo. — rotundicollis Bris. S. Angelo, Cagnano. Micrurula melanocephala Marsh. Lo Sfrizzo. — . lugubris Sturm. S. Angelo, Lago S. Giov., Cagnano. Pria dulcamarae Scop. Cagnano. — planiusculus Heer. An vielen Orten in Menge. Meligeihes vufipes Gylih. Cagnano. — exilis Sturm. Lago S. Giov., Cagnano, in Anzahl. — anthracinus Bris. An vielen Stellen gefangen. umalassy nn Ge enano Sy Anzanl. — Erichsoni Bris. Cagnano, ein Exemplar. — aeneus F. S. Angelo. = ? P — wviridescens F. An vielen Stellen, in Mehrzahl. = Wa Sy! Vagmeno, wenge Silo. — subrugosus Gyllh. An vielen Stellen häufig. =, Breus Samım, IB. SmizRo, — willosus Bris. Cagnano, wenige Stücke. Glischrochilus quadriguttatus Ol. B. Spigno. — bidens Bris. Cagnano, in Mehrzahl. Rhizophagus bipustulatus F. B. Spigno, in Anzahl. — umbrosus Sturm. S. Angelo, B. Spigno. Cagnano. ncigess eurem Be Caenanokaljfenee — unicolor Luc. (puncliventris Baudi). Ebendort, wenige — flavipes Sturm. Lago S. Giov. ul Cucujidae. Silvanus unidentatus Ol. B. Spigno. Laemophloeus lestaceus F. B. Spigno, in Mehrzahl. Uleiota planala L. B. Spigno. — duplicatus Walt. Wie voriger. Pediacus dermestoides F. Lo Sfrizzo. — ferrugineus Er. B. Spigno, ein Stück. Cryptophagidae. Leucohimatium elongatum Er. Costa di Manfr. Cryplophagus nigritulus Reitt. (veris.) S. Angelo. — Milleri Reitt. S. Angelo. Henoticus serratus Gylih, S. Angelo. . — pilosus Gylih. S. Angelo. Micrambe vini Panz. Lago S. Giov., Cagnano, in Menge. \ N N Atomaria fuscicollis Mannh. B. Spigno. Cryptophagus pubescens Sturm. B. Spigno. : — atricapilla Steph. Im ganzen Gebiete. — scanicus L. Lago S. Giov., Lo Sfrizzo. — scutellaris Motsch. Lago S. Giov., Costa di Manfr. — hirtulus Kr. Von zahlreichen Lokalitäten. — gpusillaPayk. S. Angelo, Lago S. Giov. — ceylindrus Kiesw. Costa di Manfr., Cagnano. — apicalis Er. B. Spigno, Lo Sfrizzo. — dentatus Herbst. Lo Sfrizzo, Costa di Manfr. — amalis Steph. Costa di Manfr. — badius Sturm. Wie voriger. — ruficornis Marsh. Von zahlreichen Lokalitäten. Erotylidae. Tritoma bipustulala Thunb. Lo Sfrizzo. Triplax Lacordairei Crotch. B. Spigno, Lo Sfrizzo. Triplax lepida Fald. Ebendort. Diplocoelus fagi Chevr. B. Spigno. Phalacridae. Ehalacrus hybridus Elach var. confusus Cu illeb. Caenano. Olibrus affinis Sturm. Lago S. Giov., S. Angelo, in Mehrzahl. — fimetarius F. Lago S. Giov., Costa di Manfr. — sStierlini Flach. Lago S. Giov. Olibrus pygmaeus Sturm. Von zahlreichen Lokalitäten. — flavicornis Sturm. S. Angelo, Costa di Manfr. Stilbus testaceus Panz. und — liquidus Er. Lago S. Giov., Costa di Manfr. — alomarius L. Lago S. Giov. 444 K. Holdhans, Lathridiidae. . Lathridius nodifer Westw. Costa di Manfr. Enicmus transversus Ol. Von zahlreichen Lokalitäten. — rugosus Herbst. B. Spigno, Lo Sfrizzo. Cartodere elongala Curt. Lago S. Giov., B. Spigno, Lo Sfrizzo. Corticaria pubescens Gyllh. B. Spigno. — olympica Reitt. Lago S. Giov. Corticaria transversalis Gyllih. Ebendoıt. — distinguenda Com. Von zahlreichen Lokalitäten. — fuscipennis Mannh. Lago S. Giov. — gibbosa Herbst. B. Spigno, Lo Sfrizzo. Merophysia oblonga Kiesw. Lago S. Giov. Colmocera formicaria Motsch. Ebendort. Mycetophagidae. Mycetophagus alomarius F. B. Spigno. | Zyphaea fumata L. Costa di Manfr. Sphindidae. Sphindus dubius Gyllh. B. Spigno, Lo Sfrizzo. Cisidae. Cis comptus Gyllh. Lo Sfrizzo. — lineatocribratus Mell. B. Spigno, Lo Sfrizzo. — boleli Scop. Lo Sfrizzo. — setiger Mell. Lo Sfrizzo, Costa di Manfr. Cis hispidus Gyllh. B. Spigno, Lo Sfrizzo. | — bicormis Mell. Lo Sfrizzo. | Rhopalodontus fronticornis Panz. B. Spigno, Lo Sfrizzo, | Octotemnus glabriculus Gyllih. B. Spigno. Colydiidae. Diloma crenata F. B. Spigno. Cicones undatus Guer.Lo Sfrizzo. Endophloeus markovichianus Pill. B. Spigno. Cortieus celtis Germ. Lo Sfrizzo. Anommatus duodecimstriaius Müll. (veris.) Lago S. Giov. Cerylon evanescens Reitt. — semistriatum Perr. — histeroides F. und — ferrugineum Steph. Alle vier Arten im B. Spigno. Endomychidae. Dapsa denlicollis Germ. Lo Sfrizzo, Lago S. Giov. | Zycoperdina bovistae F. S. Angelo, Lo Sfrizzo, Lago S. Giov. Coccinellidae. Epilachna chrysomelina F. Costa di Manfr., Varano. Subcoccinella 24-puncinta L. Häufig. Adonia variegata Goeze. Varano. Adalia bipunctata L. Lo Sfrizzo, Varano. Coceinella Z-punctata L. Häufig. — I11-punctala L. Häufig. — 14-pusiulata L. Lo Sfrizzo, Varano, in Anzahl. — conglobata L. Von zahlreichen Lokalitäten. Coccinella Doublieri Muls. Auf der Düne Isola. — 12-guttata Poda. Von zahlreichen Lokalitäten. — 18-guttala L. var. formosa Costa. Auf der Düne Isola, ein Exemplar. — 22-punctata L. Häufig. Chilocorus bipustnlatus L. B. Spigno, L. Sfrizzo, Costa di Manfr. Rhizobius litura F. Von zahlreichen Lokalitäten. Coccidula scutellata Herbst. B. Spigno Coleopteren- und Molluskenfauna des Monte Gargano. Pullus ferrugatus Moll. Cagnano. — auritus Thunb. S. Angelo, Lago S. Giov., Cagnano. — subvillosus Goeze. Lo Sfrizzo, in Menge. — vpallidivestis Muls. Cagnano. ater Kug. Lago S. Giov. Scymnus frontalis F. Beim Lago S. Giov. einige Stücke der form. typ., bei S. Angelo und Cagnano var. immacnlalus Suffr. in Mehrzahl. 445 Scymmus Apelzi Muls. Cagnano, in Menge. — inlerruplus Goeze. Cagnano. — rubromaculalus Goeze. Cagnano, in Menge. Nephus quadrimaculatus Herbst. Cagnano. — bipunetalus Kug. Cagnano. Clitostelhus arcualus Rossi. Costa di Manfr. Stethorus gilvifrons Muls. S. Angelo, Lago S. Gıov., Cagnano. Dermestidae. Dermestes Frischi Kug. S. Angelo, Cagnano. — Jlaniarius Ill. Lago S. Giov. — ater Ol. Lago S. Giov., Cagnano. Attagenus pellio L. Costa di Manfr. Globicornis picta Küst. Lago S. Giov., Lo Sfrizzo. Anthrenus pimpinellae F. Von zahlreichen Lokalitäten. — signatus Er. var. incanus Friv. Lo Sfrizzo. — werbasci L. Costa di Manfr. Trinodes hirtus F. B. Spigno, Costa di Manfr. ı Orphilus niger Rossi. Costa di Manfr. Byrrhidae. Syncalypta striatopunctata Steff. S. Angelo. Helodidae. Cyphon coarclatus Payk. Lago di Varano. — variabilis Thunb. An zahlreichen Lokalitäten in der Umgebung von Cagnano. Cyphon padi L. Lago di Varano. Scirtes orbicularis Panz. Lago di Varano Elateridae. Adelocera punctata Herbst. Costa di Manfr. Lacon murinus L. Lo Sfrizzo. Selatosomus latus F. S. Angelo, Costa di Manfrt. Dolopius marginatus L. Lo Sfrizzo, B. Spigno. Agriotes turcieus Cand. Lo Sfrizzo, B. Spigno. — infuscatus Desbr. Mehrere Stücke der form. typ. vom Monte Lo Sfrizzo, einige Exemplare der var. elegans Schwarz vom Lo Sfrizzo und B. Spigno. — sordidus Ill. var. rusticus Schwarz. S. Angelo, Lago S. Giov. Drasterius bimaculatus F. Lago S. Giov., Lo Sfrizzo, B. Spigno. Cardiophorus ulcerosus Gene var. retrominiatus Buyss. und var. infimus Buyss. Von zahlreichen Lokalitäten, in Anzahl. — rufipes Goeze.B. Spigno, Lo Sfrizzo. — cinereus Herbst. Von zahlreichen Lokalitäten. Cardiophorus versicolor Muls. Lo Sfrizzo, Costa di Manfr. — incanus Er. S. Angelo. Melanotus crassicollis Er. Costa di Manfr. — tenebrosus Er. Von zahlreichen Lokalitäten. Megapenthes lugens Redtb. Lo Sfrizzo. Blater satrapa Kiesw. var. dibaphus Schiödte. Cagnano, ein Exemplar. — ferrugatus Lac. var. adumbratus Buyss. Cagnano. — elongatus F. Cagnano. 1 Limonius pilosus Leske. S. Angelo. — parvulus Panz. B. Spigno, Lo Sfrizzo, in Anzahl. minutus L. Lo Sfrizzo. Athous haemorrhoidalis F. var. Croissandeaui Buyss. Lv Siizzo. — punclicollis Kiesw. S. Angelo, Lago S. Giov. impallens Buyss. und var. rugosior — wvittatus E. var. Buyss. Lo Sfrizzo, B. Spigno, in Anzahl. 1 Die Zlater-Arten wurden von Herrn Direktor Ganglbauer revidiert. Denkschriften der mathematisch-naturw. Kl. LXXXVIIL. Bd. o1 co 446 K. Holdhanus. Buprestidae. Perotis lugubris F. Cagnano, Costa ai Manfr. Acmaeodera pilosellae Bon. Lo Sfrizzo. Capnodis cariosa Pall. Cagnano. ü — flavofasciata Pill. Costa di Manir. — tenebricosa Herbst. Costa di Manfrt. — virgulata Ill. Cagnano. — tenebrionis L. Cagnano. ö j Agrilus sinuatus Ol. Cagnano. Anthaxia hungarica Scop. Costa di Manfı. rornis Til Doiseizen: _ 22228 LED, 282 een — derasofasciatus Lac. Costa di Manfr. — wmillefolii B.2C agnano, Varano, Costa di Manfr. a a len — inculta Germ. Lo Sfrizzo, Costa di Manfr. E 2 — roscidus Kiesw. Cagnano. — lucens Küst. Cagnano, Costa di Manfr. — yperici Creutz. Costa di Manfr. — dimidiata Thunb. Costa di Manfr. — semicuprea Küst. Lo Sfrizzo. Gersaes ee L, Cosiz a Name. — grammica Lap. Lo Sfrizzo, Costa di Manfr., in Anzahl. = dass, Lose di ann, Vaano, — nitidula L. Costa di Manfr. Trachys minnta L. Lo Sfrizzo. Ptosima 11-macnlata Herbst. Costa di Manfredonia. Auch var. — dbroglodytes Gyl1. Cagnano. 6-maculata Herbst. — pygmaea F. Lo Sfrizzo. > Bostrychidae. Psoa dubia Rossi. Lo Sfrizzo. Ptinidae. Gibbium scotlias F. Cagnano. Plinus Aubei Boield. Lo Sfrizzo, Lago S. Giov. Plinus femoralis Reitt. Costa di Manfr., häufig. — bidens Ol. S. Angelo, Lo Sfrizzo. — Edmundi Ab. Lo Strizzo. — raptor Sturm. Lo Sfrizzo. — pilosus Müll. Lo Sfrizzo, S. Angelo. — alricapillus Kiesw. S. Angelo, ein Exemplar. — subpilosus Sturm. Lo Sfrizzo, B. Spigno, S. Angelo. Anobiidae. Hedobia imperialis L. Lo Sfrizzo. Sitodrepa panicea L. Cagnano. Dryophilus rugicollis Muls. Costa di Manfr., Lo Sfrizzo. Lasioderma apicatum Muls. Lago S. Giov., Lo Sfrizzo, Costa Gastrallus laevigatus Ol. Cagnano. un — haemorrhoidale Ill. Lago S. Giov., Cagnano. Xestobium plumbeum I11. Lo Sfrizzo. — Kiesenwetteri Reitt. Cagnano. Anobium emarginatum Duft. Costa di Manfı. Mesocoelopus collaris Muls. Costa di Manfır. — fagi Muls. B. Spigno. Oedemeridae. Sparedrus testaceus Andersch. Lo Sfrizzo. Oedemera barbara F. Costa di Manfr. A : — flavipes F. Häufig. Ischnomera coerulea L. Lo Sfrizzo, Costa di Manfr. } j — podagrariae L. Varano, Costa di Manfr., Lo Sfrizzo. Oedemera melanopyga Schmidt. Lo Sfrizzo, ein Exemplar. — nobilis Scop. Sehr häufig. — brevicollis Schmidt. Cagnano, Varano, wenige Stücke. — candata Seidl. Wie vorige. Pythidae. Rhinosimus viridipennis Latr. B. Spigno (det. Seidlitz). Coleopteren- und Molluskenfauna des Monte Gargano. 447 Hiylophilidae. Euglenes pruinosus Kiesw. Lago S. Giov., Lo Sfrizzo. Anthicidae. Formicomus pedestris Rossi. Häufig. Anthicus faseiatus Chevr. Häufig. Neben der Stammform ver- schiedene Aberrationen (ab. opacus Rey, ab. unifasciatus Anthicus instabilis Schmidt. Cagnano. Dej., ab. genistae Rossi). — loralis L. B. Spigno. — Leonhardi Krekich. Lago S. Giov., Lago di Varano, — hispidus Rossi. Lago S. Giov. Lo Sfrizzo. wenige Exemplare. — antherinus L. Lago S. Giov. — sanguinicollis Laf. Costa di Manfr. — morio Laf. Cagnano. Ochthenomus tennicollis Rossi. Lago S. Giov. Meloidae. Meloe violaceus Marsh. S. Angelo. | Zonilis praeusta F. Cagnano. Zonabris variabilis Pall. Costa di Manfr., häufig. — immaculata Ol. Cagnano. Lydus europaeus Esch. Ebendort. | Ripiphoridae. Evaniocera Dufouri Latr. Lo Sfrizzo. Mordellidae. Scraptia dubia O1. und Anaspis pulicaria Costa. Häufig. — ferrugineaKiesw. Cagnano. — nigripes Bris. Cagnano, Lago S. Giov. Trotomma pubescens Kiesw. Von zahlreichen Lokalitäten. >. Baeoliüs I. (geron Seinuls'ssp. Carmen — subtestacea Steph. Cagnano. Mordella bipunctala Germ., garage URL. Ele a Bund — macnlata Geoffr. Bei Cagnano häufig. u en — flava L. Cagnano, Lago S. Giov. Mordellistena nana Motsch. Lago S. Giov. — palpalis Gerh. Cagnano. — episternalis Muls., — qmadrimacnlata Gylih. Cagnano. — brevicauda Boh. und — varians Muls. Lago S. Giov.' — wmicans Germ. Häufig. — brunmipes Muls. Cagnano. — pumila Gylih. Von zahlreichen Lokalitäten in Anzahl. Lagriidae. Lagria hirta L. S. Angelo, Lago S. Giov., Costa di Manfr. Alleculidae. Tsomira ferruginea Küst. Lago S. Giov., Lo Sfrizzo, Costa di Manfr. Gonodera luperus Herbst. Von zahlreichen Lokalitäten. — metallicaKüst. Lago S. Giov., Lo Sfrizzo, Costa di Manfr. Podonta italica Baudi. Von Herrn Hilf bei Cagnano in Mehrzahl Isomira testacea Seidl. Im ganzen Gebiete recht häufig. gesammelt. Megischia curvipes Brull. Lago S. Giov., S. Angelo. 59* 448 K. Holdhans, Tenebrionidae. Tentvria ilalica Sol. S. Angelo, zusammen mit Asida FRiorü, vereinzelt, ein Stück auch vom Monte -Lo Sfrizzo. Sienosis angusiata Herbst. S. Angelo, ziemlich häufig. Asida Fiorii Leoni. Am Plateau unmittelbar östlich von S. An- gelo im April und Mai unter Steinen nicht selten. Blaps gibba Cast. S. Angelo, Lago S. Giov., Varano, häufig. Pedinus erben Muls. Bei Monte S. Angelo sehr häufig. Dendarus dalmatinus Germ. S. Angelo, Lo Sfrizzo, vereinzelt. Gonocephalum pusillum F. S. Angelo, Lago S. Giov., wenige Stücke. Gonocephalum prolixum Er. S. Angelo, ein Exemplar. Opatrum melitense Küst. Bei S. Angelo gemein. Oochrotus unicolor Luc. Lago S. Giov. Acanthopus caraboides Petag. Costa di Manfr., B. Spigno. Helops Rossii Germ. S. Angelo, Costa di Manfr.. — exaratus Germ. S. Angelo, Lo Sfrizzo, Costa di Manft. — planipennis Küst. S. Angelo, Lo Sfrizzo, nicht selten. — dermestoides Ill. S. Angelo, Costa di Manfr., vereinzelt. — dryadophilus Muls. Costa di Manft., Lo Sfrizzo, in Mehrzahl. Cerambycidae. Acmaeops collaris L. B. Spigno, Costa di Manfr. Leptura livida F. Lago S. Giov. — bifasciata Müll. Cagnano. — hastata Sulz. Cagnano. Grammoptera vuficornis F. Lo Sfirizzo. Brachypteroma otiomanum Heyd. Lo Sfrizzo. Stenopterus vufus L. Costa die Manfr. — praeustus F. Costa di Manfr. Obrium bicolor Kr. Lo Sfrizzo. Cerambyx Scopolii Fuessl. Varano, Costa di Manfr. Callidium variabile L. Lo Sfrizzo. 02 Purpuricenus Koehleri L. Cagnano. Plagionotus scalaris Brull. Costa di Manfr. Clytus rhamni Germ. Varano, Costa die Manfr. Clytanthus trifasciatus F. Costa di Manfr. — sartor F. Varano, Costa di Manfr. — /fıguratus Scop. Costa di Manfr. Anaglyplus gibbosus F. Lago S. Giov., Cagnano. Parmena balteus L. var. unifasciata Rossi. Lo Sfrizzo, Costa di Manft. Dorcadion arenarium Scop. subcarinatum J. Müll. Auf der Hochfläche unmittelbar östlich der Ortschaft S. Angelo, unter Steinen häufig. — femoratum Brull. In Gesellschaft der vorigen Art. Dorcatypus tristis F. S. Angelo. Morimus asper Sulz. S. Angelo. Pogonochaerus hispidus L. Costa di Marfr. Niphona picticornis Muls. Ebendort. Calamobius filum Rossi. Lago S. Giov., Cagnano. Agapanthia Dahli Richt. Costa di Manfr. — cardıi L. An vielen Orten gefunden. Teirops praeusta L. Lago S. Giov. Phytoecia rufipes Ol. Costa di Manfr. — wvirgula Charp. Lago S. Giov. — vulnerata Muls. Lago S. Giov., Costa die Manfr., Varano. — rufimana Scehrk. Cagnano. — coernlescens Scop. Lago S. Giov., Costa di Manfr. Chrysomelidae. Orsodacne lineola Panz. Lo Sfrizzo, Costa di Manfr., B. Spigno. Donacia apricans Lae.? Ein Exemplar beim Lago di Varano am 20. Mai. Lema melanopus L. Lago S. Giov. Crioceris 12-punclala var. dodecastigma Suffr. Lago S. Giov., Cagnano. — paracenthesis L. An denselben Orten. Labidoslomis laxicornis F. An vielen Orten, Lachnaea italica W se. An vielen Orten. Macrolenes dentipes Ol. Costa di Manfr., im Juni in Menge. Tituboea biguttata Ol. var. dispar Luc. Cagnano, Costa dı Manfr., im Juni zahlreich. Gynandrophlhalana aurita L. Lo Sfrizzo. — * affinis Hellw. Lago S. Giov. — cyanea F. S. Angelo. Coleopteren- und Molluskenfauna des Monte Gargano. 449 Chilotoma musciformis Goeze. var. Paganetlii J. Dan. Lago S. Giov. Coplocephala scopolina L. Bei Cagnano häufig. Cryplocephalus tricolor Rossi. Cagnano, in Menge. — dlicis Scop. Cagnano. — trimaculaltus Rossi. Cagnano, in Anzahl. — bipunclatus L. var. sanguwinolentus Scop. Lago S. Giov. — rugicollis Ol. An vielen Orten häufig. — cristula Duf. var. rugulipennis Suffr. An zahlreichen Orten. — marginellus Ol. var. romanus Weise. S. Angelo. — frenatus Laich. Cagnano, in Anzahl. — flavipes F. Lago S. Giov., B. Spigno. — turcicus Suffr. Lago S. Giov. — Czwalinae Weise. Cagnano. — labiatus L. Cagnano, in Anzahl. — Moraei L. Wie voriger. — signaticollis Suffr. Lago S. Giov., Cagnano, häufig. — septimaniensis Pic.? Lago S. Giov. Herr Dr. J. Daniel schreibt mir über diese Art: »Ich besitze ein Stück dieser Art auch aus Südfrankreich, weshalb ich auf die Ver- mutung komme, daß die Pic’sche Art, die aber wie immer ungenügend beschrieben ist, vorliegt. Am nächsten mit Cr. macellus verwandt.« Pachybrachys etruscus Weise. S. Angelo, Costa di Manfr. Colaspidea oblonga Blanch. Auf der Düne Isola. Gastroidea ruficollis F. Varano, Costa di Manfr., häufig. Timarcha nicaeensis Villa. S. Angelo, Lago S. Giov., Costa di Manfr., häufig. Chrysomela atra H. Schäff. Bei S. Angelo ein Exemplar. — wernalis Brull. var. Heeri Küst. Bei S. Angelo unter Steinen sehr häufig. — rossıa Ill. Lago S. Giov., S. Angelo. — Banksi F. An zahlreichen Orten. — interstincta Suffr. S. Angelo, ein Exemplar. — ZReuleauxi Brenske. Bei Cagnano ein Exemplar am 28. April. — americana L. S. Angelo, Düne Isola. — grossa F. S. Angelo, Lago S. Giov., Costa di Manfr. — Iutea Pet. Lo Sfrizzo, Costa di Manfr., in Anzahl. Phaedon cochleariae F. Lo Sfrizzo, B. Spigno, sehr häufig. Malacosoma lusitanica L. An vielen Orten häufig. Luperus calaber J. Dan. Lago S. Giov. — pygmaeus Joann. form. typ. et var. garganensis J. Dan. Lago S. Giov., S. Angelo, B. Spigno, in Anzahl. — Biraghii Ragusa. Von Dr. Stolz beim Lago S. Giov. gefangen. Lochmaea cralaegi Forst. Lago S. Giov., S. Angelo, Lo Sfrizzo, in Anzahl. Galerucella xanthomelaena Schrk. Auf der Düne Isola. Diorhabda elongata Brull. Düne Isola, in Anzahl. Galeruca Reichei Joann. S. Angelo. — rufa Germ. S. Angelo, Lago S. Giov. Podagrica malvae Ill. semirufa Küst. Lago S. Giov., Cagnano, nicht selten. — fuscicornis L. var. chrysomelina W alt]. S. Angelo, Lago S. Giov., Varano, häufig. Crepidodera ferruginea Scop. Lago S. Giov., Lo Sfrizzo. — impressa F. Lo Sfrizzo. Orestia alpina Germ. Im B. Spigno von Herrn Hilf am 24. und am 27. April in je einem Exemplare gefunden. Mantura cylindrica Mill. S. Angelo, Costa di Manfr., jeein Stück. Chaelocnema tibialis Ill. Lago S. Giov., B. Spigno, Costa di Manfr. — conducta Motsch. Lago S. Giov. Psylliodes gibbosa All. An vielen Orten häufig. — latifrons Weise. Costa di Manfr. — chrysocephala L. Die typische Form auf der Costa diManfr., ab. collaris Weise ebendort, sowie bei S. Angelo und beim Lago S. Giov. häufig. — napiF. Lo Sfrizzo, Costa di Manfr., B. Spigno. — Milleri Kutsch. Lago S. Giov., B. Spigno, Lo Sfrizzo, Costa di Manfr., an letzterer Lokalität in Anzahl. — cuprea Koch. S. Angelo, Lago S. Giov., Costa di Manfr. — pyritosa Kutsch. Varano. — instabilis Foudr. S. Angelo, Costa di Manfr., Lo Sfrizzo. — circumdata Redtb. Lago S. Giov., Cagnano. — hyoscyami Ill. Costa di Manfr. — chalcomera 111. Lago S. Giov., Costa di Manfr. — Inteola Müll. An vielen Orten häufig. — laevifrons Kutsch. Costa di Manft. Haltica brevieollis Foudr. S. Angelo, Lago S. Giov. — oleracea L. Cagnano. Hermaeophaga mercurialis F. Costa di Manfr., B. Spigno. Batophila aerata Marsh. Lago S. Giov., S. Angelo, in Anzahl. Phyllotreta ochripes Curt. Ein Stück der form. typ. auf der Costa di Manfr., ein Stück der ab. cruciata im B. Spigno. — variipennis Boield. An vielen Orten häufig. — parallela Boield. S. Angelo, Costa di Manfr. — vittnla Redtb. Lago S. Giov. (8. April, Hilf). — atraF. Lago S. Giov. -- cruciferae Goeze. Lago S. Giov., B. Spigno, Costa di Manfr. — aerea All. Von zahlreichen Lokalitäten. — procera Redtb. Wie vorige. — nigripes F. An vielen Orten häufig. 450 K. Dolamnans, Aphthona flaviceps All. Von zahlreichen Lokalitäten. nigriceps Redtb. Costa di Manfr., in Anzahl. venustula Kutsch. An vielen Orten häufig. pygmaea Kutsch. Wie vorige. semicyanea All. form. typ. und var. punctatissima W eise. Lago S. Giov., Costa di Manfr., in Anzahl. Longilarsus Linnaei Duft. S. Angelo, Lago S. Giov. echii Koch ab. tibialis Duft. Beim Lago di Varano. aeneus Kutsch. Lago S. Giov., Varano. obliteratus Rosh. Lago S. Giov., Costa di Manfr. niger Koch. S. Angelo, Costa di Manfr. parvulus Payk. Lago S. Giov., Costa di Manfr. luridus Scop. An verschiedenen Lokalitäten häufig, die meisten Exemplare ungeflügelt. minusculus Foudr. Lo Sfrizzo, Cagnano, B. Spigno. suturalis Marsh. Lago S. Giov., Costa di Manfr., Varano. melanocephalus Deg. Lo Sfrizzo, Varano, B. Spigno. nigrocillus Motsch. Costa di Manfr. Lariidae. Spermophagus sericeus Geoffr. Häufig. Laria laticollis Boh. Lago S. Giov., Costa di Manfr. loti Payk. An vielen Stellen. pallidicornis Boh. S. Angelo. tristicula Fahr. S. Angelo. rufımana B oh. Häufig. pisorum L. Von zahlreichen Lokalitäten. viciae Ol. Wie vorige. brachialis Fahr. Costa di Manfr., B. Spigno, Lo Strizzo. nubila Boh. S. Angelo, Lago S. Giov. Inteicornis Ill. Lago S. Giov., B. Spigno, Lo Sfrizzo. Bruchidius marginalis F. S. Angelo, Lago S. Giov., Lo Sfrizzo. unicolor Ol. Lago S. Giov., Costa di Manfr. nudus All. Costa di Manft. \ tubercnlatus Hochh. Lo Sfrizzo. Longitarsus nigrofasciatus Goeze. Lago S. Giov., geflügelte und ungeflügelte Exemplare. tabidus F. Lago S. Giov., Costa di Manfr. exoletus L. var. rufulus Foudr. Beim Lago di Varano und auf der Costa di Manfr., in Anzahl. ballotae Marsh. Von zahlreichen Lokalitäten. succineus Foudr. form. typ. und var. perfecius Weise. Wie voriger. ochroleucus Marsh. S. Angelo. Dibolia femoralis Redtb. S. Angelo. Sphaeroderma rubidum Gra&lls. Lago S. Giov. Hispa atra L. Von zahlreichen Lokalitäten. Cassida viridis L. Lo Sfrizzo. rubiginosa Müll. Lago S. Giov., Cagnano. subferruginea Schrk. Costa di Manfr., Cagnano. margaritacea Schall. Lago S. Giov. Bruchidius nanus Germ. Von zahlreichen Stellen. bimaculatus Ol. Wie voriger. meleagrinus Gene. Lago S. Giov., Costa di Manfr. murinus Boh. Häufig. Foveolatus Gyl1h. Häufig. tibialis Boh. Lago S. Giov., Costa di Manfr., Varano. poecilus G erm. Von zahlreichen Stellen. dispar Gyllh. Häufig. varius Ol. Von zahlreichen Lokalitäten. perparvulus Boh. Cagnano. pauper Boh. Costa di Manfr. sericalus Germ. Lo Sfrizzo, Costa di Manfr., Varano. cisti F. Von zahlreichen Lokalitäten. velaris Fahr. Lo Sfrizzo, B. Spigno. Mulsanti Bris. Lo Sfrizzo, Costa di Manfr. pusillus Germ. Von zahlreichen Lokalitäten. Anthribidae. Urodon flavescens Küst. Beim Lago di Varano. Platystomus albinus L. B. Spigno. | | | | I | Tropideres bilineatus Germ. Bei Cagnano in Menge. Curculionidae. Otiorrhynchus turgidus Germ. ovoideus Solari. S. Angelo, Cagnano. alutaceus Germ. coarclicornis Sol. Beim Ostende des Lago S.-Giov. nächst der Straße auf waldfreiem Terrain unter Steinen in Mehrzahl gefunden, ferner an verschie- denen Lokalitäten in der Umgebung von Cagnano. Otiorrhynchus aurifer Boh. S. Angelo, Lago S. Giov., verein- zelt. Coleopteren- und Molluskenfauna des Monte Gargano. 451 Otiorrhynchus spalalrensis Stierl. iransadriaticus K. Dan. S. Angelo, Lago S. Giov., Cagnano, Costa di Manfr., auf verschiedenem Gesträuch nicht selten. — crinipes Mill. pilipes Leoni. S. Angelo, Lago S. Giov., Lo Sfrizzo, Costa di Manfr., auf Gesträuch, namentlich auf wilden Rosen, nicht selten. — perdix Ol. Bei S. Angelo häufig, auch beim Lago S. Giov. und an verschiedenen Lokalitäten in der Umgebung von Cagnano. — rugosostriatus Goeze. Lago S. Giov., Lo Sfrizzo, Bosco Spigno. — indefinitus Sol. S. Angelo, Lago S. Giov., B. Spigno, Costa di Manfr., ziemlich selten. — echidna Dan. Lago S. Giov., wenige Exemplare. — Jovis Mill. Holdhausi Sol. In den Kastanienwäldchen nächst S. Angelo, sowie beim Lago S. Giov., auf Ge- sträuch in Gesellschaft von O. perdix, sehr selten. Stomodes Amorei Desbr. S. Angelo, Lago S. Giov., im Laub- gesiebe, selten. Peritelus parvulus Seidl. An zahlreichen Lokalitäten im Laub- gesiebe. Meira neapolitana Faust. B. Spigno. Mylacus Brancsiki Reitt.B. Spigno, Lo Sfrizzo, Costa di Manfr., wenige Exempl. (det. Reitter.) Argoptochus Schwarzi Reitt. Beim Lago S. Giov. auftrockenen grasigen Abhängen in Mehrzahl gekötschert, vereinzelt am Lo Sfrizzo und auf der Costa di Manfrt. Phyllobius maculicornis Germ. var. (Übergang zu Ph. Iucanus S.ol.). S. Angelo. — romanus Faust. Lo Sfrizzo. — lonpilis Boh. Lo Sfrizzo. — oblongus L. Von verschiedenen Lokalitäten. — sinnatus F. Costa di Manfr. Metallites Pivazzolii Stierl. Lo Sfrizzo. — Doderoi d’Amore. Ebendort. Polydrosus cervinus L. Lo Sfrizzo, S. Angelo, Lago S. Giov. — Emeryi Desbr. Lago S. Giov., Lo Sfrizzo, Costa di Manfr., häufig. — picus F. Lago S. Giov., B. Spigno, Cagnano. — curtulus Schilsky. Nach Exemplaren der Coll. Leon- hard vom Monte Gargano beschrieben. Brachysomus hirtus Boh. An vielen Stellen im Laubgesiebe häufig. Sitona limosus Rossi. Lago S. Giov. — lineatus L. Häufig. — verecundus Rossi. Costa di Manfr. — suleifrons Thunbg. S. Angelo, B. Spigno, Lo Sfrizzo. — ophthalmicus Desbr. Costa di Manfr. — gemellatus Gyllih. Ebendort. — punclicollis Steph. Lo Sfrizzo, Costa di Manfr. — flavescens Marsh. S. Angelo, Lo Sfrizzo. Silona erinitus Hbst. S. Angelo, Costa di Manfr. — humeralis Steph. Lago S. Giov., Costa di Manfr. Brachveerus algirus F. Bei S. Angelo, in Gesellschaft der fol- genden Art, selten. — undatus F. Bei S. Angelo am Plateau unmittelbar östlich des Ortes sehr häufig. Leucosomus pedestris Poda. S. Angelo. Contocleonus nigrosuluralus Goeze. S. Angelo, Lago S. Giov. Pachycerus varius Herbst. Cagnano. — scabrosus Brull. Lago S. Giov., Costa di Manfr. Cyphocleonus morbillosus F. S. Angelo. Cleonus piger Sceop. S. Angelo, Costa di Manfr. Pseudocleonus cinereus Schrk. S. Angelo. Lixomorphus barbarus Ol. Lago S. Giov. Lixus umbellatarum F. Lago S. Giov. — iridis Ol. Lago S. Giov., Costa di Manfr. — myagri Ol. Lago S. Giov., Cagnano. — acicularis Germ. Costa di Manfr. — ascanüi L. var. albomarginatus Boh. S. Angelo, Cagnano. — elongatus Goeze. Lago S. Giov., Cagnano. — .algirus L. Costa di Manfr. — cardui Ol. S. Angelo, Lago S. Giov., Costa di Manfr., häufig. — scolopax Boh. Costa di Manfr. Larinus villatus F. var. albarius Bed. Costa di Manfr. — carinivostris Gylih. Ebendort. — maurus Ol. Cagnano. — cymarae F. S. Angelo, Costa di Manfr. — latus Herbst. Costa di Manfr. — scolymi Ol. S. Angelo, Costa di Manfr. — obtusus Gyll. Cagnano. — planus F. Lago S. Giov. Bangasternus orientalis Cap. Lago S. Giov., Varano. Rhytirrhinus deformis Reiche. Beim Lago S. Giov. auf einem schattseitigen grasigen Abhang in den Wurzeln von Gras- büscheln entlang einer Steinmauer in Gesellschaft über- aus zahlreicher Mastigus Heydeni, sehr selten. Anisorrhynchus monachus Germ. S. Angelo, Lago S. Giov. Alophus nictitans Boh. S. Angelo. Liosoma Baudii Bed. S. Angelo, Lago S. Giov., B. Spigno, im Laubgesiebe, selten. Aparopion costatum Fahrs. B. Spigno. Hypera philanthus Ol. Lago S. Giov., Costa di Manfrt. — crinita Boh. Lago S. Giov., Cagnano. — salviaeSchrk. Cagnano. Phytonomus punclatus F. Lago S. Giov., S. Angelo. — pastlinacae Rossi. Cagnano. 452 K. Holdhans, Phytonomus meles W. Lago S. Giov., B. Spigro. — araltor L. Costa di Manfr. — murinus F. Ebendort. — variabilis Hbst. Lago S. Giov. — trilinealus Marsh. Ebendort sowie auf der Costa di Manfr. Limobius borealıs Payk. Von zahlreichen Lokalitäten. Conialus tamarisci F. ab. Mimonti Boield. Cagnano. Pachytychius haematocephalus Gyllh. S. Angelo, Lago S. Giov. — sgquamosus Gyllh. Varano, Costa di Manfr. Aubeonymus carinicollis Luc.? S. Angelo, wenige Exemplare. Jekelia ephippiata Fairm. S. Angelo, ein Exemplar. Smicronyx cyvaneus Gylih. Lago S. Giov., Varano, Costa di Manfr. 1 Tanysphyrus lemnae Payk. Varano. Orthochaetes insignis Aube. Lago S. Giov., B. Spigno. z Acalles denticollis Germ. Costa di Manfr. — Aubei Boh. Lo Sfrizzo. — Brisouti Reitt. S. Angelo, Lago S. Giov., B. Spigno etc., im Laubgesiebe ziemlich häufig. — hypocrita Boh. B. Spigno, Lo Sfrizzo. Torneuma Andreinii Sol. Gegenüber Monte S. Angelo in einem kleinen immergrünen Wäldchen am linken Abhang der Valle Carbonara unter Steinen zwei Exemplare. Haptomerus siculus Kr. Lago S. Giov., Costa di Manfr., auf gehölzfreien Grasfluren in Menge. Mononychus punctumalbum Hbst. Lago S. Giov., B. Spigno. Cidnorrhinus quadrimaculatus L. Lago S. Giov., B. Spigno. Allodactycus exiguus Ol. Lago S. Giov., Costa di Manfr. — afinis Payk. S. Angelo. Coeliodes dryados Gmel. Lago S. Giov., Lo Sfrizzo. — ruber Marsh. Costa di Manfr., B. Spigno. — rubricus Gyllh. Varano. Rhinoncus guttalis Grav. Lago S. Giov. Phrydiuchus topiarius Germ. Lago S. Giov. Ceutorrhynchidius horridus Panz. Von zahlreichen Lokalitäten. — urens Gylih. Cagnano. Ceulorrhynchus terminatus Hbst. Von zahlreichen Lokalitäten. — mixtus Rey. Lago S. Giov. — /floralis Payk. B. Spigno, Costa di Manfrt. — posthumus Germ. Lago S. Giov., ein Stück. — uniformis Gyllh. Ebendort, zwei Exemplare. — sinapis Desbr. Wie voriger. — geographicus Goeze. Lago S. Giov., Cagnano. Ceulorrhynchus Beckeri Schultze. Lago S. Giov., Costa diManfı. — Javeli Bris. Lago S. Giov., B. Spigno. trimaculatus F. Lago S. Giov., Lo Sfrizzo, B. Spigno. — asperifoliarum Gyllh. Lago S. Giov., Cagnano. — aurlicae Boh. Lago S. Giov., Costa di Manfr. — cinnamomeus Schultze. Lago S. Giov., ein Stück. — molitor Gyllh. Wie voriger. — campestris Gyllih. Costa di Manfr. — chrysanthemi Germ. Lo Sfrizzo. — marginatus Payk. Lago S. Giov., S. Angelo. — KRagusae Bris. Lago S. Giov., B. Spigno, Costa di Manfr. — pollinarius Forst. Lago S. Giov. — pleurostigma Marsh. Von zahlreichen Lokalitäten. — fulvitarsis Bris. Lago S. Giov., S. Angelo. — punckcollis Boh. B. Spigno. — Dimvali Bris. Lago S. Giov., Costa di Manfr. — assimilis Payk. Costa di Manft. — curvirostris Schultze. Lago S. Giov., S. Angelo, Lo Sfrizzo. i — nanus Gyllh. S. Angelo, Lo Sfrizzo. — alomus Boh. S. Angelo. — consputus Germ. Lago S. Giov., Costa di Manfı. — quadridens Panz. Ebendott. — sulcieollis Payk. Lo Sfrizzo, Costa di Manfr. — picitarsis Gyllh. Von zahlreichen Lokalitäten. — viridipennis Bris. Wie voriger. — erysimi F. Von zahlreichen Lokalitäten. — contractus Marsh. Häufig. — hirtulus Germ. Lago S. Giov., sehr häufig, auch auf der Costa di Manfr. — chalybaeus Germ. Cagnano. — Leonhardi Sol. S. Angelo, Lago S. Giov., Varano. — timidus Weise. Lago S. Giov., Lo Sfrizzo, Varano. — laetus Rosh. B. Spigno. Baris angusta Bris. Lago S. Giov. — cuprirvostris F. Varano. — lepidii Germ. var. monticola Solari. Lago S. Giov., S. Angelo. — chlorizans Germ. S. Angelo. — Villae Com. Lo Sfrizzo, Costa di Manfr. — atricolor Boh. Cagnano. Sphenophorus piceus Gyl1h. Lago S. Giov. Balaninus pellitus Boh. Lago S. Giov. — willosus F. Lo Sfrizzo. — turbatus Gyllh. Von verschiedenen Lokalitäten. Balanobius pyrrhoceras Marsh. Lo Sfrizzo, B. Spigno. Anthonomus rubi Herbst. var. inornatus Dan. An zahlreichen Lokalitäten. ı Unser Material enthält noch eine weitere Smicronyx-Art, deren Determination derzeit nicht möglich ist. Coleopteren- und Molluskenfauna des Monte Gargano. Anihonomus pedicularius L. Wie voriger. — imversus Bed. Costa di Manfrt. — Chevrolati Desbr. Costa di Manfr. — rufus Gylih. S. Angelo, Costa di Manfr. — pomorum L. var. Kaillae Desbr. B. Spigno, Lo Sfrizzo. Bradybatus elongatutus Boh. Lo. Sfrizzo. — Kellneri Bach var. subfasciatus Gerst. und — ÖCreutzeri Germ. Ebendort. Tychius quinguepunctatus L. Lago S. Giov., B. Spigno. — Holdhausi Solari in litt. Lago S. Giov. 1 Sibinia attalica Gylih. Lago S. Giov., Costa di Manfr. — pellucens Scop. var. Roelofsi Desbr. S. Angelo, Lago S. Giov. — viscariae L. Lago S. Giov. Orchestes Quedenfeldti Gerh. Varano, Costa di Manfr. — flavidus Bris. Lago S. Giov. — fagi L. B. Spigno. Rhamphus pulicarius Hbst. Lago S. Giov., Costa di Manfr. Mecinus pyrasier Herbst var. andalusicus Faust. B. Spigno. — Jjanthinus Germ. Lo Sfrizzo. Gymnetron pascuorum Gylih. var. bicolor Gylih. Lago S. Giov., B. Spigno, Costa di Manfr. — wvariabileRosh. Beim Lago S. Giov. in Mehrzahl. Neben der typischen Form auch ab. haemorrhoidale Bris. — rostellum Herbst. var. aper Desbr. Lago S. Giov., ein Exemplar. — herbarum Bris. Costa di Manfr., Lo Sfrizzo. — antirrhini Payk. Lo Sfrizzo. — anelum Germ. Costa di Manfr., Varano. — bipustulatum Rossi. Ebendort. Miarus plantarum Germ. B. Spigno, Lago S. Giov. Cionus Olivieri Rosh. Costa di Manfrt. — hortulanus Geoffr. Costa di Manfr., Cagnano. — Ihlaspi F. Cagnano. — fraxini Deg. Costa di Manfr. — gibbifrons Kiesw. Lo Sfrizzo. Nanophyes nitidulus Gylih. Cagnano. Magdalis armigera Fourcr. Costa di Manfr. — cerasi L. S. Angelo, Costa di Manfr. — exarala Bris. Lago S. Giov., Lo Sfrizzo. — barbicormis Latr. Von zahlreichen Lokalitäten. Apion detritum Rey. Cagnano. — confluens Kirby. Ebendort. — carduorum Kirby. Ebendort. 493 Apion onopordi Kirby. Lago S. Giov. penetrans Germ. Cagnano. subcaviceps Desbr. Cagnano, vier Exemplare. hungaricum Desbr. (Wagner), Lago S. Giov., wenige Stücke. ochropus Germ. Cagnano. pomonae F. Lago S. Giov., Cagnano. craccae L. Cagnano. cerdo Gerst. Ebendott. aeneum F. S. Angelo, Lago S. Giov. radiolus Kirby. Lago S. Giov., Cagnano. urlicarium Herbst. Lago S. Giov., Cagnano. rufescens Gyllh. Cagnano, ein Stück. flavofemoratum Herbst. Cagnano. semiviltlatum Gyllh. Ebendott. Fulvirostre Gy1llh. Ebendort. rufirostre F. Lago S. Giov. burdigalense Wenck. Cagnano. pubescens Kirby. Lago S. Giov., Cagnano. seniculus Kirby. Cagnano. seriatoseiulosum Wenck. Cagnano. curtulum Desbr. Ebendort. corsicum Desbr. Ebendort. nigrilarse Kirby. S. Angelo, Lago S. Giov., Cagnano. flavipes Payk. Cagnano. Schönherri Boh. Lago S. Giov., Cagnano, in Menge. dissimile Germ. Lago S. Giov., Cagnano. dentipes Gerst. Lago S. Giov., B. Spigno. assimile Kirby. Cagnano. apricans Herbst. S. Angelo, Lago S. Giov., Cagnano. interjectum Desbr. Lago S. Giov., Cagnano. aestivum Germ. Lago S. Giov. laevicolle Kirby. Lago S. Giov. malvae F. Lago S. Giov. brevirostre Herbst. Cagnano. violaceum Kirby. Cagnano. hydrolapathi Marsh. Cagnano. holosericeum Gyllh. Cagnano. Gyllenhali Kirby. Cagnano. platalea Germ. Lago S. Giov. Spencei Kirby. S. Angelo. vorax Herbst. Lago S. Giov., Cagnano. viciae Payk. S. Angelo, Lago S. Giov., Cagnano. pisi F. Lago S. Giov., in Mehrzahl. punctigerum Payk. Cagnano. gracilicolle Gylih. Cagnano. antennale Desbr. Cagnano, in Anzahl. ervi Kirby. Cagnano. 1 Es liegt noch eine größere Anzahl weiterer Tychius-Arten vor, deren Bestimmung nach dem derzeitigen Stande der Literatu: nicht möglich ist. Denkschriften der mathematisch-naturw. Kl, LXXXVII. Bd. 60 454 Apion ononis Kirby. Cagnano. — virens Herbst. S. Angelo. — tenue Kirby. Lago S. Giov., Cagnano,. — loti Kirby var. fallax Wenck. S. Angelo, Cagnano. Auletes politus Serv. Lago S. Giov. i Rhynchites lomentosus Gyllih. Lago S. Giov. — cavifrons Gyllh. Costa di Manfı. — sericeus Herbst. S. Angelo, Lo Sfrizzo. germanicus Herbst. S. Angelo. aeneovirens Marsh. ab. fragariae Gyllh. Lago S. Giov. K. Holdhans, Rhynchites Abeillei Desbr. Lo Sfrizzo. ruber Fairm. Costa di Manir., Lo Sfrizzo. pauxillus Germ. Lago S. Giov., Costa di Manfr. aequatus L. Von zahlreichen Lokalitäten. coernleus Deg. S. Angelo, Lago S. Giov. auralus Scup. Von zahlreichen Lokalitäten. — Bacchus L. S. Angelo, Costa di Manfr. Bytiscus betulae L. S. Angelo, Cagnano. Attelabus nitens Scop. Lago S. Giov., Cagnano. Ipidae. Eccoptogaster vugulosus Ratzeb. Costa di Manfr. Thamnurgus euphorbiae Küst. Lo Sfrizzo, Cagnano. Taphrorychus villifrons Duf. B. Spigno. Xylocleptes bispinus Duft. Costa di Manfr. Xyleborus Saxeseni Ratz. Costa di Manfr. — monographus F. Lo Sfrizzo. dryographus Ratzb. Costa di Manfr. Platypus ceylindriformis Reitt. B. Spigno. Scärabaeidae. Trox hispidus Laich. S. Angelo. Pleurophorus caesus Panz. S. Angelo, Lago S. Giov. Aphodius erraticus L. Costa di Manfr. haemorrhoidalis L. Cagnano. Jimelarius F. S. Angelo. — scybalarius F. S. Angelo. — granarius L. S. Angelo. — lugens Creutz. Costa di Manfr. — mitidulus F. Cagnano. immundus Creutz. Ebendort. — borealis Gylih. Cagnano. putridus Herbst. Cagnano. Siurmi Har. Costa di Manfr. varians Duft. Lago S. Giov. — wmerdarius F. Cagnano. scrofa F. Lago S. Giov., Lo Sfrizzo. pusillus Herbst. Cagnano. — lineolatus ]\1. Cagnano. sticlicus Panz. Cagnano. obliteratus Panz. S. Angelo. prodromus Brahm. S. Angelo. — Iuridus F.S. Angelo. Chaetonyx robustus Schaum. Im obersten Teile der Valle Ceresaldi im dichten, hochstämmigen Walde an einer beschränkten Stelle unter tiefen Lagen abgefallenen Laubes, dem alte Holzspäne beigemengt waren. Ceralophyus Typhoeus L. S. Angelo. Geotrupes spiniger Marsh. Cagnano. — hypocrita Serv. Costa di Manfr. — wvernalis L. var. splendens Er. Cagnano, häufig. Thorectes inlermedius Costa. S. Angelo, Lago S. Giov. Scarabaeus sacer L. Cagnano. — variolosus F. S. Angelo, Lago S. Giov. Gymnopleurus pilularius Muls. Lago S. Giov. — Sturmi Mac Leay. S. Angelo, Lago S. Giov. Sisyphus Schaefferi L. Cagnano. Oniticellus fulvus Goeze. S. Angelo, Costa di Manfrt. Onthophagus Amyntas Ol. S. Angelo. Taurus Schreb. S. Angelo, Costa di Manfr. grossepunclatus Reitt. S. Angelo, Lago S. Giov., Cagnano, häufig. ovatus L. Cagnano, ein Exemplar. verticicornis Laich. Ebendort. fracticornis Preyssl. Cagnano, häufig. — lemur F. Cagnano. ; — vacca L. Costa di Manfr. Caccobius Schreberi L. Cagnano. Copris lunaris L. S. Angelo, Lago S. Giov. Bubas bison F. S. Angelo, Lago S. Giov. Rhizotrogus vernus Germ. var. fraxinicola Hagenb. S. Angelo. ciliatus Reiche. S. Angelo. — assimilis Herbst fulvicollis Er. Costa di Manfr. Melolontha pectoralis Germ. Lo Sfrizzo, nicht selten. Anisoplia tempestiva Er. Cagnano. Pentodon punctatus F. Lago S. Giov. Tropinota squalida Scop. Cagnano, häufig. — hirla Poda. Lago S. Giov., Cagnano, häufig. Oxythyrea funesta Poda. Häufig. Cetonia aurata L. var. hispanica Er. S. Angelo, Lago S. G‘ov.., Cagnano. Potosia cuprea F. var. florentina Herbst. S. Angelo. “ morio F. Cagnano. Coleopteren- ıumd Molluskenfauna des Monte Gargano. 459 2. Verzeichnis von Coleopteren mit transadriatischer Verbreitung. Ich gebe im folgenden ein Verzeichnis von Coleopteren, deren geographische Verbreitung für den Bestand eines ehemaligen Adriatisfestlandes zu sprechen scheint. Bei der Zusammenstellung dieses Verzeichnisses erfreute ich mich der freundlichen Mithilfe der Herren Kustos Viktor Apfelbeck, Dr. Max Bernhauer, Dr. Josef Daniel, Dr. Karl Daniel, Agostino Dodero, Franz Heikertinger, Dr. Josef Müller, Gustav Paganetti-Hummler und Ferdinando Solari, welche die Güte hatten, mein diesbezügliches Manuskript einer Durchsicht zu unterziehen und mir viele wertvolle Auskünfte zukommen zu lassen. Den einzelnen Arten sind kurze Ökologische Daten beigefügt, welche mir für das Verständnis gewisser Zusammenhänge nützlich scheinen. Nicht bei allen Arten war es mir möglich, befriedigende Angaben zu erlangen. Die Arten, welche auch am Monte Gargano gefunden wurden, sind mit einem * bezeichnet. Ungeflügelte Arten. Die Coleopteren, welche des Flugvermögens entbehren und sich daher nur kriechend fortbewegen können, besitzen für die Frage nach alten Landzusammenhängen naturgemäß ein viel größeres Interesse als die geflügelten Arten. Die Zahl flugunfähiger Coleopteren mit transadıriatischer Verbreitung ist ziemlich beträchtlich und durch die folgende Liste keinesfalls erschöpft. Bei weiteren Aufsammlungen diesseits und jenseits der Adria und bei besserer systematischer Durcharbeitung gewisser Coleopterengattungen dürite noch manche Art hinzukommen. Die meisten im folgenden angeführten ungeflügelten Arten sind typische Gebirgstiere, welche nur auf Felsboden leben und die aus lockerem Gestein aufgebauten Ebenen durchaus meiden. In diesem Sinne sind namentlich Carabus cavernosus, Nebria Kratteri, Leptusa secreta, die Leptomastax, Dichillus pertusus, die Orestien und Otiorrhynchen mit Sicherheit als echte Gebirgstiere anzusprechen. Bezüglich mancher der übrigen Arten können noch Zweifel bestehen. Erodius dalmatinus ist typisch psammophil. Als transadriatisch seien genannt: Carabus ! cavernosus Friv. In den Gebirgen von Bosnien, Herzegowina, Serbien, Bulgarien und Ostrumelien, im Schar-Dagh (Ljubeten), außerdem in den Abruzzen (Gran Sasso). — Terricol, nach Apfelbeck auf der Balkanhalbinsel »subalpin und alpin auf Hochweiden (Wiesen) im verkarsteten Teırain«. Die tiefsten, Herrn Kustos Apfelbeck bekannten Fundstellen liegen in einer Höhe von etwa 1000 m (Hochebene von Glasinac, Südost-Bosnien). Nebria Kratteri Dej. Gebirge von Nordgriechenland und Albanien, südlicher Apennin vom Aspro- monte nordwärts bis Rom (Albanerberge). — Terricol (kein Ufertier!), bisher nur in Wäldern gefangen, aus tiefer Lage bis in eine Höhe von etwa 800 m (St. Eufemia d’Aspromonte, leg. Paganetti). ” Laemostenus cimmerius Fisch. Krim, europäische Türkei, Dalmatien, Griechenland, Kalabrien, Basi- licata, Apulien. — Terricol, am Monte Gargano in einer Höhe von etwa 450 m auf gehölzfreiem ? Terrain unter einem Steine gefunden. 1 Es sei hier auch auf die interessante Feststellung Born's hingewiesen, daß einige weitverbreitete Carabus-Arten in Unter- italien Rassen bilden, welche mit solchen der Balkanhalbinsel zunächst verwandt sind. Solche nahestehende vikariierende Formen sind Carabus coriaceus mediterraneus Born (Aspromonte) und coriaceus rugosus Dej. (westliche Balkanhalbinsel von Kroatien bis Albanien), ferner Carabus convexus Paganetlii Born (Unter- und Mittelitalien, Elba) und convexus Weisei Reitt. (Dalmatien, Herzego- wina, Montenegro) sowie Carabus hortensis calabrus Fiori (Kalabrien) und hortensis Neumayeri Schaum (Dalmatien, Herzegowina, Montenegro). Vgl. Paul Born, Über einige Carabus-Formen aus Kalahrien, Insektenbörse, XXIII (1906), und derselbe, Zoogeographisch- carabologische Studien, Entom. Wochenblatt, XXV (1908). Die Angabe Born’s, daß Carabus catenatus am Gargano vorkommt, beruht auf einem durch mich verschuldeten Irrtum, indem ich beim Sammeln ein zertretenes, sehr großes Exemplar des Car. Rossii für catenatus ansprach. 2 Der Terminus »gehöizfrei« ist im Sinne von »vollkommen baum- und strauchlos« zu verstehen. 60:* 456 K. Holdhanus, Calathus glabricollis Dej. Nanos, Tarnowaner Wald, Kroatien (Fuzine), Bosnien, Herzegowina, Dalmatien, Montenegro, Epirus, Mittelitalien. — Terricol,! im Walde, aber wohl sicher auch auf gehölz- freiem Terrain, von Prof. Müller aus einer Höhe von etwa 300 m (Karst bei Triest) bis in eine Höhe von 1300 m (Crkvice in der KrivoSije) gesammelt. Leptusa secreta Bernh. Bosnien, Herzegowina, Dalmatien, Montenegro, Kalabrien (Aspromonte). — Terricol, bisher nur in höher gelegenen Laubwäldern gefunden (am Aspromonte nach Mitteilung von Herrn Paganetti in einer Höhe von 1000 bis 1200 m). Leptomastax Stussineri Reitt. Mittel- und Süddalmatien, Apulien (Herr Paganetti fing ein Exemplar bei S. Basilio). — Terricol, bisher nur in tiefster Lage in Laubwäldern gefunden (aber wohl ebenso wie Leptomastax hypogaeus und Emeryi vermutlich auch auf gehölzfreiem Terrain lebend). * Leptomastax Emeryi Simon (syn. Kaufmanni Reitt.). Südliche Herzegowina, Dalmatien, Unter- italien (Neapel, Gargano, Murgien). — Terricol, zumeist in Laubwäldern, von mir aber am Monte Gargano auf weithin gehölzfreiem Karstterrain unter Steinen gefunden. Aus tiefster Lage bis in eine Höhe von etwa 700 m (Orljac in Dalmatien, leg. Prof. Müller). * Bathyscia (Phaneropella) Lesinae Reitt. Dalmatien (Lesina, Meleda, Spalato, Zara), Herzegowina» Monte Gargano. — Terricol, in Grotten, sowie in Wäldern unter abgefallenem Laub lebend, aus tiefster Lage bis in eine Höhe von 800 m (S. Angelo am .Gargano). * Corticus celtis Germ. Dalmatien, Unter- und Mittelitalien (nordwärts bis in die Emilia), Sizilien» Sardinien (nach Mitteilung von Herrn Dodero). — Terricol, bisher nur in Laubwäldern gefunden, aus tiefer Lage (Nordabhang des Monte Lo Sfrizzo am Gargano in zirka 200 m Höhe, leg. Holdhaus) bis zu einer Höhe von etwa 1200 m (Aspromonte, leg. Paganetti). Dichillus pertusus Kiesw. Griechenland, Unteritalien, Sizilien und, falls D. crassicornis als Varietät hieher gehört, auch in Syrien. -— Terricol, auf waldlosem Terrain, in tiefster Lage. i * Tentyria italica Sol. Dalmatien, Herzegowina (Mostar), Korfu, Tremiti, Süditalien und Mittelitalien, Insel Giglio (nach Mitteilung von Herrn Dodero). — Terricol, auf gehölzfreiem Terrain, aus tiefster Lage bis in eine Höhe von 8C0 m (S. Angelo am Monte Gargano). * Dendarus dalmatinus Germ. Istrien, Dalmatien, Türkei?, Griechenland, Tremiti, Unteritalien, Sizilien. — Terricol, auf gehölzfreiem Terrain, aus tiefster Lage bis in eine Höhe von 800 m (S. Angelo am Monte Gargano). Dendarnus caelatus Brull. Griechenland, Jonische Inseln, Apulien (Tarent, Brindisi, Murgien). — Terricol, auf gehölzfreiem Terrain, in tiefster Lage. Pedinus fatuns Muls. Griechenland, Sizilien, wohl auch in Unteritalien aufzufinden. — Terricol, vermutlich auf gehölzfreiem Terrain in tiefer Lage. *? Erodius dalmatinus Kr. Albanien (Valona), Lissa, Lago di Lesina am Fuße des Monte Gargano, Rimini. 2 — Am Meeresstrande im Sand lebend. * Dorcadion femoratum Brull. Griechenland, Albanien (Valona), Dalmatien?,? Unter- und Mittel- italien. — Terricol, auf gehölzfreiem Terrain, aus tiefster Lage bis in eine Höhe von 800 m (S. Angelo am Monte Gargano). * Orestia alpina Germ. Alpen von Obersteiermark ostwärts von Mur und Mürz, Südsteiermark, Südkärnten, Krain, Kroatien, Bosnien, Herzegowina, Albanien, Banater Gebirge, Monte Gargano. — 1 Ebenso ist Calathus bosnicus Gglb. aus der alpinen Zone der Hochgebirge von Bosnien, Herzegowina, Montenegro äußerst nahe verwandt mit Calalhus Pirazzolii Putz. aus den Gebirgen von Mittelitalien. i 2 Nach Sangiorgi, Riv. Col. Ital., III (1905), p. 117, ist Zrodius vicinus Sol. »comune a Rimini sulla spiaggia«. Die Angabe bezieht sich wohl zweifellos auf Brodius dalmatinus. j » Herr Prof. J. Müller schreibt mir: »Habe nach Veröffentlichung meiner Cerambycidae Dalmatiae en Q@ aus Dalmatien gefunden, leider ohne Fundortzettelchen, vermutlich vom Velebit.» Coleopteren- und Molluskenfauna des Monte Gargano. 457 . Terricol, sowohl im Walde als auch auf gehölzfreiem Terrain (oberhalb der Baumgrenze), aus einer Höhe von etwa 500 m bis in die alpine Zone emporsteigend. Orestia calabra Heikert. Korfu (subsp. corcyrea Dan.), Kalabrien (Aspromonte, form. typ.). — Terricol, auf Korfu in tiefster Lage (10 bis 30 m) im Gebüsch und in Olivenhainen, am Aspromonte bis zu einer Höhe von 1600 m im Buchenwald. * Otiorrhynchus turgidus Germ. Bosnien, Herzegowina, Dalmatien, Kroatien (Velebit, Fuzine), Apulien (Gargano, Grottaglie). — Von mir am Gargano auf gehölzfreiem Terrain unter Steinen gesammelt. In den Gebirgen der Balkanhalbinsel aus tiefster Lage bis in die alpine Zone emporsteigend. Otiorrhynchus consentanens Schönh. Bosnien, Herzegowina, Dalmatien, Krain, Montenegro, Albanien, Unter- und Mittelitalien (nordwärts bis in die Apuaner Alpen), Sizilien (Castelbuono in den Madonien). — Käfer auf verschiedenen Pflanzen lebend, ! sowohl im Walde als auch auf gehölzfreiem Terrain, aus tiefster Lage bis in die alpine Zone emporsteigend (von Kustos Apfelbeck am Volujak alpin auf Dryas octopetala gesammelt, von Prof. Müller im Biokovogebirge in der Gipfelregion oberhalb der Waldgrenze angetroffen, auch in den Abruzzen in der alpinen Zone). Otiorrhynchus rhacusensis Germ. Süddalmatien, Montenegro, Unteritalien (Vallo Lucano in der Provinz Salerno), Sizilien (Pachino, Nicolosi). — Käfer auf verschiedenem Gesträuch (Epheu, jungen Eichen, Lorbeer) lebend, aus tiefster Lage bis in eine Höhe von mindestens 700 m (Nicolosi am Ätna) emporsteigend. _* Otiorrhynchus spalatrensis Boh. Dalmatien, Monte Gargano. — Von mir am Monte Gargano in einer Höhe von 400 bis 800 2 auf verschiedenem Gesträuch gesammelt (einzelne Exemplare auch unter Steinen), von Prof. Müllerin Dalmatien nur auf den Bergen, in einer Höhe von 1000 bis 1700 m (Dinara, Biokovo) und zwar meist in der Gipfelregion auf gehölzfreiem Areal auf dem mit spärlichen Grasbüscheln bewachsenen Felsboden unter Steinen gefunden. * Otiorrhynchus alntaceus Germ. Triest, Istrien, Kroatien, Dalmatien, Apulien (Gargano, S. Basilio, S. Vito de'Normanni). — Käfer auf gehölzfreiem Terrain unter Steinen lebend. Aus tiefster Lage bis in eine Höhe von etwas über 1000 »» (Monte Maggiore, leg. Prof. Müller) emporsteigend. * Otiorrhynchus crinipes Mill. Dalmatien, Herzegowina, Montenegro, Albanien, Unter- und Mittel- italien (nordwärts bis Bologna). — Käfer auf allerlei Gesträuch (Brombeeren, wilden Rosen, Epheu) lebend. Aus tiefster Lage bis in eine Höhe von 800 m (Monte Gargano) emporsteigend. Otiorrhynchus argenteosparsus Stierl. In den Gebirgen von Bosnien und Herzegowina und in den Abruzzen. — In der alpinen Zone unter Steinen, besonders in der Nähe von Schneeflecken. In tieferen Gebirgslagen bisher anscheinend nicht nachgewiesen. * Otiorrhynchus Jovis Mill. Euböa, Mittelgriechenland (Karpenision), Kephallinia, Monte Gargano. — Käfer auf allerlei Gesträuch lebend. Am Monte Gargano in einer Höhe von 500 bis 800 m. * Argoptochus Schwarzi Reitt. Albanien, Korfu, Unter- und Mittelitalien. — Am Monte Gargano in einer Höhe von etwa 500 m auf gehölzfreiem Karstterrain in Anzahl gekötschert. Minyops Iutosus Friv. Bulgarien (Slivno), Walachei (Comana Vlasca), Rumelien, Unter- und Mittel- italien (nordwärts bis Umbrien). -- Terricol, auf gehölzfreiem Terrain, bisher anscheinend nur in tiefen Lagen gefunden. * Rhylirrhinus deformis Reiche. Griechenland, Dalmatien (Spalato, nach Mitteilung von Kustos Apfelbeck), Gargano. — Terricol, von mir am Monte Gargano auf gehölzfreiem Karstterrain in einer Höhe von etwa 450 m aus Grasbüscheln gesiebt. 1 Die Larven der Ofiorrhynchus-Arten sind terricol. 458 K. Holdhaus, Styphlus coreyreus Reitt. Kephallinia, Corfu, Süditalien (nordwärts bis Rom), Sizilien (Messina). — Terricol, von Herrn Moczarski auf Korfu am Fuße alter Ölbäume, auf Kephallinia auf vollständig baum- losem Karstterrain unter vereinzelten Cistus-Sträuchern gesiebt. Aus tiefster Lage bis in eine Höhe von etwa 1200 m (auf Kephallinia, leg. Moczarski; auch von Herrn Paganetti am Aspromonte noch in einer Höhe von 1000 m gesammelt). Orthochaetes jonicus Reitt. Korfu, Zante, Apulien (S. Basilio-Mottola, leg. Paganetti, det. Solari), — Terricol, von Herrn Moczarski auf Korfu und Kephallinia an denselben Fundstellen wie Styphlus, corcyreus gesammelt. * Acalles Brisouti Reitt. Kaukasus, Dalmatien, Herzegowina, Montenegro, Griechenland, Süditalien (nordwärts bis Rom und in die Abruzzen), Sizilien. — Terricol, bisher anscheinend nur im Walde gefunden, aus tiefster Lage bis in eine Höhe von 1000 m (St. Eufemia d’Aspromonte, leg. Paganetti). * Chaetonyx robustus Schaum. Dobrudscha, Banat, Serbien, Bulgarien, Mazedonien, Albanien (Skutari Valona), Ätolien, festländisches Italien nordwärts bis in den ligurischen Apennin (Ruta, leg. Dodero), — Blind, terricol, vielfach in Gebirgswäldern aus tiefer Lage bis zu einer Höhe von etwa 1000,» gesammelt, von Kustos Apfelbeck aber auch in der alpinen Zone des Veluchi in Ätolien angetroffen (siehe Wissensch. Mitteil. Bosn. Herz., VIII, 1901, p. 459). Geflügelte Arten. Zur Ergänzung des vorhergehenden Verzeichnisses sei im folgenden eine kurze Liste geflügelter Coleopteren mit transadriatischer Verbreitung gegeben. Da aber naturgemäß und ganz im allgemeinen die geflügelten Coleopteren ein viel weniger bodenständiges Element darstellen als die ungeflügelten Arten, möchte ich selbst den im folgenden angeführten Verbreitungstatsachen keine allzu große Bedeutung für die Beurteilung der Adriatisfrage beimessen. 2 Poecilus Rebeli Apf. Herzegowina, Dalmatien, Montenegro, Albanien, Griechenland, Kalabrien (Aspromonte). — Terricol, auf gehölzfreiem Terrain, aus tiefster Lage bis zu einer Höhe von etwa 700m (Sta. Christina am Aspromonte, leg. Paganetti). * Platynus sordidus Dej. Südrußland, Kleinasien, Süddalmatien, Montenegro, Albanien, Griechen- land, Kreta, Unter- und Mittelitalien. — An feuchten Stellen im Boden. Acinopus subguadratus Brull. Griechisches Festland und Jonische Inseln, nach Reitter (Best. Tab. Harpalini, 1900) auch in Unteritalien und Sizilien, nach LuigionibeiRom. — Terricol, auf gehölz- freiem Terrain. * Omalium cinnamomeum Kr. Kleinasien (Smyrna), Griechenland, Dalmatien, Herzegowina, Unter- und Mittelitalien, Sizilien. — Terricol, bisher nur im Walde gefunden, aus tiefster Lage bis in eine Höhe von etwa 1000 m (Aspromonte, leg. Paganetti). Planeustomus cephalotes Er. Zypern, Kleinasien, Kreta, Griechenland, Korfu, Dalmatien (Metkovich), Apulien (Murgien). — An Sümpfen im Uferschlamme lebend. Stenus paludicola Kiesw. Griechenland, Korfu, Apulien (Murgien). — Am Ufer von Sümpfen. Brachygluta Picciolii Saulcy. Corfu, Unter- und Mittelitalien. — In tiefer Lage an feuchten Stellen im Erdboden, keinesfalls an Wald gebunden. * Globicornis picta Küst. Kleinasien, Griechenland, Dalmatien, littorales Kroatien, Unteritalien, Sizilien. — Auf Blüten lebend, keinesfalls an Wald gebunden. Isomira ochropus Küst. Dalmatien, Rom, Neapel. — Auf Pflanzen lebend, keinesfalls an Wald gebunden. Zonmitis laticollis Esch. Syrien, Kleinasien, Dalmatien, Sizilien. -— Käfer auf Pflanzen, wohl nicht an Wald gebunden. ! 1 Zomitis Bellieri Reiche ist bisher nur von Kleinasien (Brussa) und von Sizilien bekannt. Coleopteren- und Molluskenfauna des Monte Gargano. 459 * Chrysomela lutea Pet. Unter- und Mittelitalien, Sizilien, von Herrn Kustos Aptelbeck auch auf Korfu gesammelt. ? Orestia semijanthina Reitt., nach einem einzelnen von Paganetti am Aspromonte in einer Höhe von etwa 1400 m aus Buchenlaub gesiebten Exemplare beschrieben, ist nach freundlicher Mitteilung von Herrn Heikertinger höchstwahrscheinlich identisch mit Orestia Kraatzi All. aus Dalmatien. * Coeliodes rubricus Gyllh. Kaukasus, europ. Türkei, Dalmatien, Istrien, Kroatien, Monte Gargano. 3. Allgemeine Ergebnisse. In der Coleopterenıauna Süditaliens und der Balkanhalbinsel erscheinen eine Reihe von Arten, deren geographische Verbreitung die Annahme eines Faunenaustausches über eine nunmehr versunkene Landbrücke von Dalmatien nach Apulien nahelegt. ! Unter diesen Arten mit transadriatischer Verbreitung sind verschiedene Biocönosen vertreten. Die ungeflügelten Arten leben teils im Erdboden, teils frei auf Pflanzen, eine Art (Erodius dalmatius) am Meeresstrand im feinen Ufersande. Unter den geflügelten Coleopteren mit transadriatischer Verbreitung finden sich neben terricolen und planticolen Elementen auch einige Formen, welche am Ufer von Gewässern gefunden werden (ripicole Arten). Torrenticole Coleopteren mit transadriatischer Verbreitung scheinen zu fehlen. Auch innerhalb der Fauna des stehenden Wassers und innerhalb der Düngerfauna sind typisch transadriatische Arten bisher nicht bekannt geworden. Der transadriatische Einschlag äußert sich in Unteritalien in schärfster Weise in der Fauna des - waldfreien Areals, nahezu gar nicht in der typischen Waldfauna. Die meisten Arten mit transadriatischer Verbreitung vermögen auf waldlosem Areal zu leben, viele von ihnen sind Charaktertiere der gehölzfreien Grasflur und meiden den Wald. Einige Otiorrhynchus-Arten leben, ohne auf eine einzelne Nährpflanze beschränkt zu sein, auf allerlei Gesträuch, wie Brombeeren, wilden Rosen, Ffeu. Nur wenige der unge- flügelten Coleopteren mit transadriatischer Verbreitung wurden bisher ausschließlich im Wald gefunden; manche von diesen dürften sich bei späteren Aufsammlungen wohl auch auf gehölzfreiem Terrain nach- weisen lassen. Die mangelhafte Vertretung der Waldfauna innerhalb der Coleopteren mit transadriatischer Verbreitung ist eine merkwürdige Erscheinung, da in anderen Teilen der Mittelmeerländer (zum Beispiel Tyrrhenische Inseln, Jonische Inseln) ehemalige Landverbindungen gerade in der Beschaffenheit der wald- liebenden Fauna am schärfsten zum Ausdruck kommen. Man könnte eine Erklärung dieser Erscheinung in der Hypothese suchen, daß die Adriatisbrücke vorwiegend baumloses Karstland trug. Die meisten transadriatischen Arten besitzen eine sehr beträchtliche vertikale Verbreitung im Gebirge. * Viele von ihnen steigen aus tiefster Lage bis über die 1000 m-Isohypse empor, nicht wenige dringen bis in die alpine Zone vor. Vier Arten (Carabus cavernosus, Leptusa secreta, Orestia alpina, Otiorrhynchus argenteosparsus) sind bisher nur aus höheren Gebirgslagen bekannt und dürften in der tiefsten Zone wohl tatsächlich allenthalben fehlen. Die meisten Arten mit transadriatischer Verbreitung bewohnen östlich der Adria ein um vieles größeres Areal als westlich der Adria. Auch sieht man, daß manche dieser Formen östlich der Adria 1 Über die Coleopterenfauna der zwischen dem dalmatinischen Festland und dem Monte Gargano liegenden Inseln besitzen wir nur sehr unbefriedigende Kenntnisse. Bezüglich der zu Dalmatien gehörenden Inseln verweise ich auf eine umfangreiche Arbeit von Dr. Josef Müller, die coleopterologisch-faunistischen Verhältnisse von Dalmatien betreffend, welche demnächst in den Verhand- lungen des VIII. Internat. Zoologen-Kongresses in Graz, 1910, erscheinen wird. Über die Fauna der Tremiti siehe Cecconi, Contributo alla fauna delle Isole Tremiti, Boll. Mus. Zool. Universitä, Torino, XXIII (1908), Nr. 583, und derselbe, Fauna Coleotterologica delle Isole Tremiti, Riv. Col. Ital., VII (1909), p. 36 bis 52, 71 bis 80. Die Aufsammlungen von Cecconi sind aber sehr mangelhaft. Besonders wünschenswert wäre eine genauere faunistische Durchforschung von Pelagosa. 2 Diese Feststellung ist von Wichtigkeit, weil hiedurch die naheliegende Annahme zurückgewiesen wird, bei den trans- adriatischen Faunenelementen handle es sich um wärmebedürftige Arten, diein präglazialer Zeit auch im Norden der Poebene ver- breitet waren und durch die Eiszeit zu beiden Seiten der Adria nach Süden gedrängt wurden. 460 K. Holdhanus, zahlreiche nahe verwandte Arten besitzen, während sie in der italischen Fauna vereinsamt dastehen. Man gewinnt den Eindruck, daß die meisten Coleopteren mit transadriatischer Verbreitung östlicher Herkunft sind, daß die Adriatisbrücke zwar zahlreiche östliche Arten nach Italien, aber nur sehr wenige italische Arten nach der Balkanhalbinsel brachte.* Bei den meisten transadriatischen Arten beschränkt sich das Verbreitungsgebiet westlich der Adria auf größere oder kleinere Bezirke im Bereiche der südlichen Hälfte der Apenninen-Halbinsel, manche Arten dringen aber etwas weiter nach Norden vor, bis in den nördlichen Apennin. Einige wenige Coleopteren mit transadriatischer Verbreitung (von den oben genannten ungeflügelten Arten Corticus celtis, Dichillus pertusus, Dendarus dalmatinus, Pedinus fatuus, Otiorrhyn- chus consentaneus und rhacusensis, Styphlus corcyreus, Acalles Brisouti) greifen nach Sizilien über. Neben weitverbreiteten Arten und transadriatischen Faunenelementen besitzt der Monte Gargano eine Reihe typisch apenninischer Coleopteren, welche östlich der Adria vollständig fehlen. Diese Tatsache ist leicht verständlich, da ja der Gargano gegenwärtig ein Teil der italischen Halbinsel ist. Die Zahl dieser apenninischen Aıten in der Fauna des Monte Gargano ist aber auffallend gering und sehr viele im Apennin auch in tiefen Gebirgslagen verbreitete und häufige Coleopterenarten fehlen dem Garganomassiv vollständig, weshalb der apenninische Fauneneinschlag sich doch nur in recht abgeschwächter Weise geltend macht.” Von ungeflügelten typisch apenninischen Coleopterenarten, denen wir auch in der Fauna des Monte Gargano begegnen, seien genannt: Carabus Rossii Dej.,, Reicheia Usslaubi Saulcy, Percus bilineatus Dej., Calathus montivagus Dej., Astilbus italicus Bernh,, Mastigus Heydeni Rottb., Galeruca Reichei Joann., Ötiorrhynchns echidna Dan. Stomodes Amorei Desbr. Torneuma Andreinü Sol. Unter den geflügelten Coleopteren des Monte Gargano ist die Zahl typisch italienischer Faunenelemente wesentlich größer. Die wenigen, bisher ausschließlich vom Monte Gargano bekannten Coleopteren (Staphylinus garganicus Fiori, Typhlodes garganicus Bernh., Sipalia Leonhardi Bernh,, Stenichnus Hilfi Holdh., Anthicus Leonhardi Krekich, Otiorrhynchus indefinitus Sol., Ceutorr- hynchus Leonhardi Sol., Tychius Holdhausi S ol.) sind wohl keinesfalls am Monte Gargano endemisch und dürften sich bei ferneren Aufsammlungen vermutlich auch in anderen Teilen von Unteritalien nachweisen lassen. Aus der geringen Immigration ungeflügelter, montaner Coleopteren vom Apennin her und aus der schwachen Vertretung der typischen Waldfauna unter den transadriatischen Faunenelementen’ erklärt sich eine sehr eigenartige Erscheinung; es ist dies die extreme Artenarmut der montanen, waldliebenden Terricolfauna des Monte Gargano. Der Fauna des Gargano fehlen montane Trechus, Pterostichus, Leptusa, Trimium, Bythinus, Pselaphus, Cephennium, Enconnus, terricole waldliebende Otiorrhynchus etc., Gattungen, die sonst allenthalben im Gebirge zu den charakteristischen Gliedern der Waldfauna gehören. An waldliebenden, montanen, ungeflügelten Coleopteren innerhalb der Terricolfauna des Monte Gargano sind anzuführen: Reicheia Usslaubi, Percus bilineatus, Calathus montivagus, Staphylinus garganicns?, Typhlodes garganicus, Sipalia Leonhardi, Astilbus italicus, Phaneropella Lesinae, Corticus celtis, Orestia alpina, Stomodes Amorei, Peritelns parvulus, Liosoma Banudii, einige Acalles-Arten, Chaetonyx rebustus. Vermutlich sind aber nur wenige dieser Arten in ihrem Vorkommen ausschließlich an den Wald gebunden, die meisten der genannten Arten vermögen auch auf gehölzfreiem Terrain zu leben, wenn sie gleich be- waldete Areale bevorzugen. 1 Das Adriatisfestland war vom Apennin durch das neogene Meer der apulischen Niederung getrennt. 2 Ganz dasselbe gilt für die Coleopterenfauna der Murgien, wo vor mehreren Jahren Herr Paganetti durch längere Zeit sammelte. Die Grotten in diesem Gebiete sind käferlos, wohl als Folge der fast vollständigen Untertauchung dieses Gebirges zur Neogenzeit. Es gibt in Europa noch mehrere solcher ertrunkener Gebirge. — Der Monte Conero hat typisch apenninische und in Anbetracht der geringen Größe des Gebietes sehr artenreiche Coleopterenfauna. Herr Paganetti fand daselbst eine Anzahl appennini- scher Coleopteren, welche dem Gargano fehlen, hingegen kenne ich an transadriatischen Arten vom Monte Conero nur Otiorrhynchus erinipes pilipes und Argoptochus Schwarzi. Beide Arten sind im Apennin weitverbreitet und wohl von dort nach dem Conero gelangt. Coleopteren- und Molluskenfauna des Monte Gargano. 461 Mollusken. 1. Verzeichnis der bisher vom Monte Gargano bekannten Landsehnecken. Außer dem von mir und meinen Begleitern gesammelten Material besitzt das Naturhistorische Hof- museum noch eine kleine Ausbeute von Mollusken, welche von Herrn Gustav Paganetti-Hummler gelegentlich eines kurzen Aufenthaltes in Manfredonia im Jahre 1904 am Südabhang des Monte Gargano gesammelt wurden. Die Ausbeute des Herrn Paganetti ist in das folgende Verzeichnis miteinbezogen. Für die sorgfältige Bearbeitung des Materials bin ich meinem verehrten Kollegen, Herrn Dr. Rudol Sturany, zu großem Dank verpflichtet. Die Herren Dr. J. F. Babor in Prag und Dr. A. Wagnerin Bruck a. M. hatten die besondere Freundlichkeit, die Determination einer Anzahl von Arten zu besorgen Zu Ende Oktober 1878 sammelte Kobelt durch einige Tage am Südabhang des Monte Gargano gegen Manfredonia und in der Umgebung von Monte S. Angelo. Ein kurzer Bericht über diese Exkursion erschien in dem Jahrb. Deutsch. Malakozool. Ges., VI (1879), p. 143 bis 146. Am Südabhang des Gargano in tiefer Lage erbeutete Kobelt einige Arten, welche von uns am Plateau nicht gefunden wurden. Genaue Detailfundorte vermag ich nur bei wenigen Arten zu geben. Die Provenienzangabe S. Angelo bezieht sich nicht allein auf die nächste Umgebung dieses Ortes, sondern auf alle Exkursionen, die wir von hier aus unternahmen (beide Abhänge der Valle Carbonara und westwärts entlang der Straße bis zum Lago S. Giovanni). Die Fundortangabe Cagnano bezieht sich auf die nähere und weitere Umgebung dieses Ortes (westwärts bis zum Monte Lo Sfrizzo, südwärts und ostwärts bis zur Costa di Manfredonia, zum Bosco Spigno und nach Carpino). Bisher wurden am Monte Gargano die folgenden Landschnecken aufgefunden: 1 Daudebardia brevipes Drap. S. Angelo (Wagner det.). — rnufa Drap. S. Angelo (Wagner det.). Glandina algira L. S. Angelo (Sturany det.). Hyalina Draparnaudi Beck subsp. austriaca Wagn. Cagnano, eine einzige, nicht ganz aus gewachsene Schale (Wagner det.). Limax maximns L. subsp. cinereus List. Cagnano (Babor det.). Agriolimax agvestis L. S. Angelo (Babor det). Amalia gagates Drap. var. Benoiti Less. et Poll. S. Angelo (Babor det.). — carinata Leach. S. Angelo (Babor det.). Zonites algirus L. Nach Kobelt (Studien zur Zoogeogr., I, 1897, p. 254, und Syst. Conchylien- Kabinett, I. Band, 12.Abt. 1905, p. 878) am Monte Gargano. Die Art wurde aber weder von mir und meinen Begleitern noch von Kobelt selbst am Gargano gefangen. Auch Herr Paganetti fand sie nicht. ? Enconulus fulvus Mllr. Cagnano (Wagner det.). Patula rotundata Mllr. Bosco Spigno (Sturany det.). Pyramidula rupestris Drap. Von Kobelt sowie von Paganettiam Südabhang des Monte Gargano gefangen (Sturany det.). ! In dem versumpften Terrain in der Ebene bei Manfredonia fing Herr Paganetti Isthmia Strobeli Gredl. var. callicratis Seaechi, Alexia myosotisDrap., Limnaea lagotis Schrank, Planorbis umbilicatus subangulatus Phil., Pseudammnicola similis D rap., Pseudamnicola vestita Ben., Neritina fluviatilis L. Alle diese Arten wurden von Dr. Wagner bestimmt. Kobelt sammelte in der Ebene bei Manfredonia neben anderen Arten auch Zeucochroa candidissima Drap. und Ferrusacia follienlus Gronov. 2 Herr Dr. Kobelt schreibt mir diesbezüglich: »Zonites algirus habe ich am Monte Gargano nicht selbst gesammelt, aber aus absolut sicherer Quelle mehrmals, zuletzt aus dem Neapolitaner Museum, in einer charakteristischen, von der provenzalischen ver- schiedenen Lokalform erhalten«e. Denkschriften der mathematisch-naturw. Kl. LXXXVI. Bd 61 462 K. Holdhanus, Campylaea setulosa Brig. S. Angelo (Sturany det.). Föhn aperta Born. Cagnano (Sturany det.). — adspersa Müll. S. Angelo (Sturany det.). Xerophila variabilis Drap. und — profuga A. S. Von Kobelt am Südabhang des Monte Gargano ol — maritima Drap. Cagnano (Wagner det.). Trochula pyramidata Drap. S. Angelo (Wagner det.). Carthusiana carthusiana Mlir. S. Angelo (Sturany det.). Bnliminus (Ena) obscurus Mlir. Cagnano (Sturany det.). Chondrula quadridens Mllr. S. Angelo (Sturany det.). — tridens Mllr. subsp. eximia Rossm. Cagnano (Wagner det.); von Kobelt wurde Ch. tridens auch am Südabhang des Gargano gefunden. Acanthinula aculeata Mlir. Cagnano (Sturany det.). Rumina decollata L. S. Angelo (Sturany det.). Lauria cylindracea Da Costa. Cagnano (Sturany det.). Orcula doliolum Brug. S. Angelo, Cagnano (Sturany det.). Modicella avenacea Brug. und — Philippii Cantr. Beide Arten wurden von Paganetti am Südabhang des Monte Gargano gesammelt (Sturany det.). Granopnpa granum Drap. Von Paganetti gesammelt (Sturany det.). Clausilia (Delima) gibbula Rossm. Vom Fuß des Gebirges bei Manfredonia bis auf die Plateauhöhe bei S. Angelo sowie in der Umgebung von Cagnano (Wagner det.). — (Delima) laevissima Ziegl. S. Angelo (Wagner det.). — (Medora) punctnlata Kstr. subsp. platychela Scacchi. Von Kobelt und von Paganetti am Südabhang des Monte Gargano gesammelt. Die Art scheint auf dem Plateau zu fehlen (Wagner det.). Ericia elegans Müll. An zahlreichen Lokalitäten (Sturany det.). 2. Verzeichnis von Landschnecken mit transadriatischer Verbreitung. Bei der Zusammenstellung der folgenden Liste erfreute ich mich im weitesten Umfange der freund- lichen Unterstützung des Herrn Dr. A. Wagner, welcher mir zahlreiche wichtige Daten zur Verfügung stellte. Besonders sei darauf hingewiesen, daß die Angaben über Arnticicola Floerickei und die Pomatias- Arten von Dr. Wagner stammen.! Das folgende Verzeichnis ist keinesfalls erschöpfend und wird durch spätere Aufsammlungen und systematische Untersuchungen zweifellos manche Bereicherung erfahren. 1 Wichtige Angaben über Mollusken mit transadriatischer Verbreitung finden sich auch bei Kobelt, Studien zur Zoogeographie, Wiesbaden 1898, und Die geographische Verbreitung der Mollusken in dem paläarktischen Gebiet (Roßmäßler, Iconographie der Land- und Süßwassermoll., Neue Folge, Band XI). Bezüglich der Clausilien siehe auch Westerlund, Synopsis Molluscorum in regione palaearetica vivenlium ex typo Clausilia Drap., Mem. de l’Acad. Imp. des Sciences, St. Petersbourg, 1901. Coleopteren- und Molluskenfauna des Monte Gargano. 463 Wohl alle im folgenden genannten Arten sind echte Gebirgstiere und meiden lockere Sedimente. Die Arten werden im Erdboden oder an Felsen gefunden. Zonites compressus Ziegl. aus Südkrain und Kroatien ist äußerst nahe verwandt und vielleich speziesidentisch mit Zonites italicus Kob. aus den Abruzzen und dem Matesegebirge. — Die Zonites- Arten meiden, soweit mir bekannt, gehölzfreies Terrain. Zonites compressus findet sich aus tiefster Lage bis in eine Höhe von etwa 1200 m (Viso£ica im Velebit, leg. Wagner). Fruticicola Orsinii Porro, aus den Abruzzen, ist nicht spezifisch zu trennen von Fr. Floerickei Kob. aus den Gebirgen der Herzegowina, Montenegros und Albaniens. Herr Dr. Wagner, dersich gegenwärtig mit dem Studium dieser Artgruppe befaßt, schreibt mir hierüber: »Fruticicola Floerickei Kob. ist eine sehr variable Art, welche in zahlreichen Lokalformen bekannt geworden ist. Eine dieser Formen (von BuSat im Komgebiet, Montenegro) zeigt eine so auffallende Übereinstimmung mit Exemplaren der Frutici cola Orsini, daß ich dieselben für identisch halte.« Fruticicola Floerickei findet sich in der alpinen Zone des Durmitor bis in eine Höhe von etwa 2000 m (Begova brdo und Prutas, leg. Dr. Penther), lebt aber auch in der Waldzone, aber wohl kaum bis in tiefste Lage herabsteigend. Helix orsinii steigt in den Ab- bruzzen aus der Waldzone bis in das alpine Areal empor. Clausilia (Delima) laevissima Ziegl. Dalmatien, Monte Gargano. — Wohl keinesfalls an Wald gebunden, bisher anscheinend nur aus tiefen Gebirgslagen bekannt. — (Delima) gibbula Ziegl. Friaul, Istrien, Dalmatien, Pelagosa, Tremiti, Süditalien nordwärts bis in den Apennino Romano, Sizilien (Ätna). — Auf gehölzfreiem Terrain lebend, aus tiefster Lage bis in eine Höhe von 1700 m (Gipfel des Monte Catria in den Marche, nach Paulucci, Bul. Soc. Malacol. Ital., VI, 1881, p. 126) emporsteigend. ! Pomatias scalarinus Villa. Görz, Istrien, Kroatien, Dalmatien, Korfu, Taygetos, Schlucht des Mingardo am Monte Bulgheria in Kalabrien. ? — Auf gehölzfreiem Terrain lebend, bisher nur aus tiefer Lage (vom Meeresniveau bis in eine Höhe von etwa 400 m: Umgebung von Krin in Dalmatien) bekannt. Pomatias tessellatus Rossm. In den Rassenkreis dieser Art gehören außer der typischen Form von Epirus, Korfu und dem festländischen Griechenland subsp. Westerlurdi Paul. aus Kalabrien, subsp. yapygins Westerl. von Otranto und subsp. dionysti Paul. von Syrakus. 3 — Auf gehölzfreiem Terrain lebend, bisher nur aus tiefer Lage bekannt. 3. Allgemeine Ergebnisse. Aus den vorhergehenden Molluskenverzeichnissen ergibt sich die größte Übereinstimmung mit den bei den Coleopteren bestehenden Verhältnissen. 1 Von besonderem Interesse ist auch das Vorkommen einer Clausilia aus dem Subgenus Medora in Süditalien. Das Subgenus Medora ist typisch ostadriatisch und in mehr als 20 Arten über Dalmatien, Croatien, Istrien und Südkrain verbreitet. Die Mehrzahl der Arten (nach Westerlund 16) sind in Dalmatien endemisch. Eine einzige Art, von den ostadriatischen Formen bisher als eigene Spezies abgetrennt, lebt in Süditalien. Es ist dies Medora punctulata Küst., von Kalabrien nordwärts bis in die Monti Sibillini ver- breitet, aus tiefster Lage (Fuß des Monte Gargano bei Manfredonia) bis in die alpine Zone (Gipfel des Monte Sibilla, 2213 m) empor- steigend. ? Die Angabe, daß die Art in Südfrankreich bei »Frioul« vorkomme, ist wohl sicher unrichtig und bezieht sich auf Exemplare, die aus Friaul stammen! 3 Nach Syrakus könnte die Art allerdings aus Griechenland eingeschleppt sein. Vgl. Wagner, Monographie der Gattung Pomatias Studer, Denkschr. Akad. Wiss. Wien, math. nat. Klasse, LXIV (1897), p. 621. 61* 464 K. Holdhanus, Die transadriatischen Landschnecken scheinen östlicher Herkunft wie die Coleopteren.! Sie leben auf gehölzfreiem Terrain (mit Ausnahme des bisher wohl nur im Walde gefundenen Zonites) und besitzen teilweise eine sehr beträchtliche vertikale Verbreitung. Zwei Molluskenarten mit transadriatischer Ver breitung greifen nach Sizilien über. _ Außer zahlreichen weitverbreiteten Arten und den nach der Balkanhalbinsel weisenden Clausilien enthält die Molluskenfauna des Monte Gargano ein typisch apenninisches Element in dem Vorkommen von Campylaea setulosa Brig. Auch Zonites algirus L. ist vielleicht als apenninisch anzusprechen, doch ist die Verbreitung dieser Art noch nicht in befriedigender Weise festgestellt.2 Die Molluskenfauna des Gargano zeigt sonach nur sehr geringen apenninischen Einschlag. Zahlreiche für den Apennin charak- teristische und daselbst weitverbreitete Landschnecken fehlen dem Monte Gargano. Über transadriatische Pflanzen. Von botanischer Seite wurde die Adriatisfrage bisher noch wenig untersucht. G. Beck von Mannagetta erklärt die floristische Affinität zwischen Süditalien und den iltyrischen Ländern durch Annahme einer tertiären Landbrücke quer über die Adria. »Erstaunen erregt die schon von Pancic konstatierte Tatsache, daß sich auf den italienischen Hochgebirgen im mittleren und süd- lichen Teile der Halbinsel die illyrischen Hochgebirgspflanzen vielfach in den gleichen Arten wie in der Balkanhalbinsel wiederfinden. Dieses Faktum läßt sich nur dadurch erklären, daß in der alten italienisch- dalmatinischen Landbrücke Gebirge sich befanden, die nach unserer Anschauung von Osten nach Westen das Eindringen der illyrischen Pflanzen ermöglichten, oder daß bereits früher ein einheitliches, mit Gebirgen versehenes Florengebiet bestand, das durch die Bildung des Adriatischen Meeres in zwei Stücke zerlest wurde... Das unvermittelte Vorkommen gleicher Hochgebirgspflanzen auf den illyrischen und italienischen Gebirgen ist auch dadurch interessant, daß die Ausbreitung dieser Hochgebirgspflanzen eine schwache blieb. Ich zähle in der Apenninischen Halbinsel nur 16 Arten, die sich in Italien nordwärts verbreiteten. Der größte Teil, es sind 35 Arten, verblieb auf den Gebirgen Mittel- und Süditaliens.« ? Auch einige griechische Hochgebirgspflanzen kommen nach Beck v. Mannagetta in den Gebirgen von Unteritalien vor. Ebenso hat eine Reihe von eigentümlichen Karstpflanzen den Weg nach Italien gefunden. Die Auffindung des bisher nur aus den Gebirgen der Balkanhalbinsel bekannten Hieracıum Naegelianum Pan£. auf der Majella veranlaßt A. v. Degen, eine kurze Zusammenstellung von Pflanzen mit transadriatischer Verbreitung zu geben. * A. Beguinot betont ganz im Allgemeinen die Beziehungen der Flora des Monte Gargano zu jener Dalmatiens, ohne in eine genauere Erörterung der Adriatisfrage einzugehen. 1 Eine erfreuliche Bestätigung dieser Anschauung erhalte ich von Herrn Oberstabsarzt Dr. Wagner. Herr Dr. Wagner schreibt mir: »Besonders richtig ist Ihre Folgerung, daß Süditalien wohl eingewanderte östliche Formen aufweist, daß dies aber umgekehrt für Dalmatien nicht nachweisbar ist. Dalmatien hat keine echte Apenninenform.« 2 Vgl. Kobelt, System Conchylienkabinett, I. Bd., 12. Abt. (1905), p. 878. Eine dem Z. algirus sehr nahestehende Art lebt aber auf der Insel Cerigo. 3G. Beck v. Mannagetta, Die Vegetationsverhältnisse der illyrischen Länder, Leipzig 1901, p. 470. Auf p. 441 und p. 470 gibt v. Beck Verzeichnisse transadriatischer Pflanzen. — Die merkwürdigen Beziehungen der Flora von Unteritalien zujener der Balkan- halbinsel sind schon seit langem bekannt. Vgl. beispielsweise Engler, Versuch einer Entwicklungsgeschichte der Pflanzenwelt seit der Tertiärperiode, I. Teil (Leipzig 1879), p. 68 bis 71. + Bull. Soc. Bot. Ital., 1906, p. 73 bis 75. 5 Nuovo Giorn. bot. Ital., Nuova serie, XVI (1909), p. 116, 117. Coleopteren- und Molluskenfauna des Monte Gargano. 465 Zusammenfassung. Die wichtigsten Ergebnisse der vorliegenden Studie lassen sich in folgender Weise zusammen- lassen: 1. Es gibt unter den Mollusken und ungeflügelten Coleopteren eine beträchtliche Zahl von Arten, deren typisch transadriatische Verbreitung die Annahme eines direkten Faunenaustausches zwischen Unteritalien und der Balkanhalbinsel über die hypothetische Adriatisbrücke hinweg nahelegt. Die meisten dieser transadriatischen Arten scheinen östlicher Herkunft. 2. Die meisten transadriatischen Arten vermögen auf vollständig baum- und strauchlosem Terrain zu leben. In der typischen Waldfauna von Unteritalien ist der transadriatische Einschlag kaum merklich. 3. Die Mehrzahl der transadriatischen Coleopteren und Mollusken besitzt eine sehr beträchtliche ver- tikale Verbreitung; nicht wenige dieser Arten steigen im Gebirge bis in die alpine Zone empor, mehrere Arten sind bisher ausschließlich aus höheren Gebirgslagen bekannt und dürften in tiefer Lage in der Gegenwart tatsächlich allenthalben fehlen. Bekanntlich gibt es auch unter den Hochgebirgspflanzen Italiens und der Balkanhalbinsel eine größere Anzahl transadriatischer Elemente. 4. Bezüglich des geologischen Alters der Adriatisbrücke vermag die Biogeographie naturgemäß keine verläßlichen Anhaltspunkte zu geben. Die sehr auffallende Erscheinung, daß sich unter den trans- adriatischen Tieren und Pflanzen so viele Charakterformen der höheren Gebirgslagen finden, scheint zu- gunsten einer Landverbindung im Diluvium zu sprechen. Denkschriften der mathem.-naturw. Kl. LXXXVII. Bd. HÖHENBERECHNUNG VON METEOREN DER PERSEIDENPERIODE &. 4. AUGUST) l. ABTEILUNG (1823 — 1858) VON DR. PHILIPP BROCH VORGELEGT IN DER SITZUNG AM 23. MÄRZ 1911 Über Anregung des ehemaligen Direktors der Wiener Sternwarte Hofrat Dr. Edmund Weiß unter- nahm ich es, die bisher beobachteten korrespondierenden Augustmeteore, insoweit sie mir bekannt wurden, einer einheitlichen Neuberechnung zu unterziehen, und zwar nach der von Hofrat Weiß im LXXVIL Bande der Denkschriften der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien veröffentlichten Methode. Ich beschränkte mich bei der Auswahl der Meteore im allgemeinen auf die Zeit vom 4. bis zum 15. August, also auf die Zeit der Perseidenvorkommnisse. Die in dieser ersten Serie veröffentlichten Resultate betreffen Sternschnuppenbeobachtungen, die in dem Zeitraum von 1823 bis 1858 angestellt worden sind. Beobachtungs- Amzelıl dar 5 Beobachtungsorte korresp. Quellen für die Beobachtungsangaben jahr Meteore 1823 Breslau, Gleiwitz . . ..... 8 Astronomische Nachrichten, Bd. 16, p. 331, 339 bis 344. Brandes, Unterhaltungen für Freunde der Physik und Astro- nomie, Leipzig, 1825, p. 26 bis 30. 1837 BerlinwBreslaUssen er 15 Astronomische Nachrichten, Bd. 17, p. 317. 1839 BenlmmwBreslauerur sr Er 15 Astronomische Nachrichten, Bd. 19, p. 27 und ff. 1839 Wien pRremsmünsterse nn 1 Annalen der Wiener Sternwarte, Bd. 20, p. 15 und 26. Ducke, Jahresbericht des städt. Gymnasiums in Wels 1910. 62* 468 Dr. Ph. Broch, Beobachtungs- | az da) x 55 Beobachtungsorte korresp. Quellen für die Beobachtungsangaben jahr Meteore 1842 Aachen, Mons, Frankfurta.M. . 4 Heis, Die periodischen Sternschnuppen und die Resultate der Erscheinungen, Köln 1849, p. 35. Heis, Resultate der in den Jahren 1833 bis 1875 angestellten Sternschnuppenbeobachtungen, Münster 1877, p. 150. 1848 Aachen, Neuenkirchen . ... . 1 Heis, Die periodischen Sternschnuppen.., p. 35, 1849 Aachen, Bonn, Bremen, Frankfurt am Main, Hamburg, Neuen- Isiiche nr 11 Schmidt, Resultate aus zehnjährigen Beobachtungen über Sternschnuppen, Berlin 1852, p. 124 u. ff. Heis, Resultate ..., p. 14, 15, 23, 24 und 150. 1850 “Bonn Aachener re 8 Schmidt, Resultate, . .,p. 138. Heis, Resultate. . .,p. 27 bis 29 und 150. 1853 MünstensSierene 11 Jahn, Unterhaltungen, Bd. 8, p. 15. ; Heis, Resultate. . ., p. 46 bis 49, 51 und 150. 1854 Münster, Hamm . 2 Heis, Resultate. . ., p. 55, 56, 58 und 150. 1857 Bonn, Dorsten, Hamm, Münster, Prag, Königstadl . ... 10 Heis, Resultate. . ., p. 76, 77, 82, 83 und 150. 1858 Aachen, Bonn, Dickhorst, Dorsten, Dresden, Gaesdonck, Kassel, Münster, Prag, Rheine. . . 32 Heis, Wochenschrift, II, p. 213 u. ff. Heis, Resultate. . ., p. 84 bis 88 und 151. Astronomische Nachrichten, Bd. 50, p. 148 u. ff. Daunter diesen 118 Meteoren 7 alsan drei Orten und | Meteor als an vier Orten beobachtet angegeben sind, so erstreckt sich die Rechnung auf 135 Paare von Beobachtungen, die aber, wie sich im weiteren Verlaufe der Ausführungen zeigen wird, nicht alle als korrespondierend anzuerkennen sind. Die 118 Meteore verteilen sich auf die einzelnen Augusttage in folgender Weise: August 4. | 8. | 9. 10. | is 12. 13. 1823 1 7 1837 15 1839 16 1842 2 2 1848 1 1849 11 1850 1 1 6 1853 3 7 1 1854 1 1 1857 2 4 2 2 1858 16 4 8 2 4 EIN Tea Iso ae Höhenberechnung von Meteoren der Perseidenperiode. 469 Die Koordinaten der Beobachtungsorte sind folgende: ee Abgekürzte ae en en log P Bezeichnung |von Greenwich Breite Breite (Erdradius) | Aneaneeegaß yo. 0.0.70: 0 ©0600 oe A 62 Aus, 50° 46:6' DUFT 3.83" 3:80377 BEHlUnEe N N ee early Aairenee. ta Be 9 2807 52 30-3 82. 1 73 BON nee. en SE EEE ee zn, duale 3 Bo 5318 50 43:7 80 32°5 77 BIemene. ya nee. eigene Bm 8 48:7 53 46 92 58'08 72 RES lau 22 27 Ka ee en hr ne Bs id @°2 dl 7°) 50 89'7 7 Diekhorstenr., 0 NE el Se Di 10) 2922 52 81:0 DO 73 Dorsten E22 ee se Do 6 90.3 51 40:0 57 72828 75 Dresden, 2. Nach. ee Fe Aal Dr 13 43°7 Ole 23 50 51:0 77 Branikturtrars Mi. We ee nee F 8 41:8 0 7°® 49 59°7 79 Gaesdonek, 1.00. ner een an ale er ralunenee G 7° 51 40:0 51 28:8 75 GIEIWEZ I. 3 ER ET REN er aan Han Gl 18 42:2 50 180 OO OT 79 Kanbursue en a l , Hb 9 58-4 Dan 33 DB 2! 70 la aeerned 0 ee H g #902 51 41°0 Sl298 75 BNaSSElse:. te 2 RR REN sr lie nehaile aka K 9773070 Seo! O7 76 Koaniastadil re ee ine Kö IS ı8eil 50 12:5 X) ler 8) Kremsmünster . Kr e7239 48 34 47 51:9 54 Mons Mo 58-0 50 27:0 SR ae 78 Münster M 7 Set al 982 5 A7a0 74 Neuenisischene ar, Ce a N E12 49 20-5 ae) Be 81 Prag . D 14 25°4 50 88 49 54°0 79 Rheine . R 26-1 82... 117°0 0209128 74 BESiesien®: Ss 8 2-0 50 524 0 411 77 | Wien (alte Sternwarte) W 1650229 48 12:6 As lei s4 Daraus ergeben sich die nachstehenden Positionen, in welchen der zweitgenannte Ort vom ersten aus gesehen wird. S und D sind der Stundenwinkel und die Deklination des zweiten Ortes in bezug auf den ersten, R die Entfernung beider Orte in Kilometern. Standlinie Ss D R Zeitunterschied aleNen— Dorsten yo allen Alan + 32° 13:3" 116°7 — 3m318 Aachen Branktiuru ee: 286 40°2 —a1l3r 722 2010 — 10° 29 INachen-— Gaesconec kg 182 33:8 + 38 50:0 932 Eu? Adchen-—Mons pe 80 24-4 — 8 87 15305 = 8 8 Nalchen N etenkize en 326 244 — 859 1:3 178°3 — 4 27 Berlin —Brestauuen er 293 58-5 — 18 544 294-7 — 14 34 Bonn- — Aachen 7 as 93 439 Fr 21.28 723 + 4 5 MB anne Bremen 2097120 + 34 12-5 2865 -— 6 2 Bremen Llamburpme ee 240 42:3 + 19. 38:0 93-7 — 4 39 Breslau Gl eivrt 299.592 — 22 A477 148°7 — 6 40 Dorsten —Gacsdonekeps ee 90 24:0 VEEOLO 97.4 + 3 19 Dresden Brass. ma aa nn 328 34:0 — 35 0) 116°5 — 2 47 Branlstun—Graesdonckger 127 45°0 —+ 25 47'7 2492 + 10 17 470 ' Dyv, Ph, Broch, Standlinie | S D R Zeitunterschied I Erankfurt— Neuenkitchen 2 mn: HI SPEN — 23° 41.0! 138°9 + 6m 28 Kassel Dickhorstizre rer “ Es 209 163 + 34 13°3 1459 — 829 Kassel Dre Selen es 272 365 — 83 46'9 297-3 — 16 55 Kassel Rrası mad Mn NR ee 284. 29:2 — 13 242 373'6 — 19 42 Mons—Krankfünte sure Pa 25 — 3 59:6 3389 — 18 55 Münster Aachenan We. 2. A 46 59:0 — 28 57°8 IN" + 13 Münster Bonn erh .. e E 19: 13-8 7 142-8 + 8 Münster— Dorstene 0. vr a 60 38:4 — 21 10-4 97'838 + 2 42 Munster— Dresdener nr ee 277 470°3 — 8 30:0 439°7 — 24 24 Munster Rrankturt ER 334 244 — 36 11°0 211022) — 4 16 Münsten Gaesdoneks 76 25-8 — 10 zei 109-0 = 68 u Mlunster_—/Rla ne 332 49138 — 34 45'7 34:6 — 0 46 Münster —Kasseles „ua... a ea: 292 45°7 — 17 35:0 1483 —ı 70029 Münster Rheine 154 19-0 + 35 234 37°3 + 0 46 Münster —siegenes Wr A. a N 343 21°0 — 837 22-9 125-2 — 1 37 Brass Köniestadile u re 260 29:1 + 7 32-0 64:1 — 3 8l Biteinelr acer 36 25°3 — 32 53'7 192°4 > 5 20 Rheine —Bonna. Ba. RnB ee 10193 — 38 6:0 1744 Seil Rheine Gaescdonc ker 59 43-3 — 2a 80°2 113-1 + 5 14 VVenRrerm Ss mUnSterge 86 454° — 3 51.0 1683 So) In der folgenden Tabelle A enthält die erste Kolonne die fortlaufenden Nummern der nach der Zeit geordneten Meteore, die zweite Kolonne den Beobachtungsort und die Nummer des betreffenden Beob- achtungsjournals. Ein der Größenzahl angefügter Asterisk bezeichnet das Meteor als geschweift. A. | | N: Mittlere Anfang Ende Zenithdistanz ea Be A 2 N Nele Nr. Beobachtungsort August et Größe N & AR. Dekl. AR. | Dekl. | Anfang | Ende 1823 | 1 kueslaun do 5 50 50 5 8 4 104 47m 284:0°| +13°5°) 298:0°)| — 10° 38.92] 92022 Geiz 20 E20 211:3 | 20-2 62. ZA) 2 Be slau lo ee Sea 11 Io 278:0 | +62°0 259:0 | +88°5 11 16:9 Gleiwitz m. er e 210°0 | +65°3 213:0 | 4530 40:8 | 441 3 Breslau, vo ee ee 11 0) bil 26°0 | +20°0 21:0 | +13°5 76°8 78°7 Gleiwitzu re, 68:0 | +53°0 120°0 | +58°0 69:6 71:6 4 Breslatalo Sr 11 10 30 300:5 | — 1 288:0 | —20:0 92°9 71 GIeiwatzu ee 292:3 | 4 9-7 2415| — 3 59'7 72 b) Sie Sau Wnlo re 11 10 36 241°0 | +30°0 246°5 | 200 471 51 GLEIWIZEE ee 2075 | +36°0 209.0 | +21°0 64:7 74°7 6 Breslaussltgr re 11 10 50 284.06 5140 272:0 | + 4:0 39:9 534 Gleiwitz en 220°0 | +28°0 212°:0 | +20:0 65°0 79'8 Höhenberechnung von Meteoren der Perseidenperiode. 471 5 I j | Mittlere Anfang Ende Zenithdistanz Nr. Beobachtungsort August Orleren Größe | AR. Dekl. AR. Dekl. | Anfang | Ende 1823 7 Breslausli game: 11 11h m 288,02 1-1 1102190 EE28 0.02 EEE aa 520 Gleiwitzur: u ne en 2A) || E22 0) | 242.0 | -220-0 DO 58:5 8 Breslaus les ra: 11 11 7 300-5 | — 4:0 B0SR0E El 47 4 DZ. Gleiwitzar Se: 2310| 297° 233.08 11620 61°'5 68-2 | | 1837 9 a. 10 12h 0m 3 82221020-7.202025232.0202|7-2-10502 ae ee Breslau . 22 498 283°5 |) +30°0 285-5 | +15°0 37°2 48:0 10 Berlins 10 12 119 1 Bla) || = 320.0 | — 5°0 479 «7° Breslau" RT; 26 58 ILF 2025 || =-80 281:1 | +10°0 50:8 55:0 ie Berlin ee or 012228 2) 255:0 | 94:0 | 255: | nie 35:9 | 457 Breslau. own 42 29 2 270-5 || 40) 2770 | +37°0 41 39-5 12 BeilinalOB Er 0 1238 klein | 302-0 | +11:0 | 301:°0 | + 0:0 46:8 | 57-4 Breslau... E90 a nen. OT, 4 2956 | +12°0 289-0 | + 4:0 49:2 59 13 Berlinvlilg:, er een: 10 12 Al — 0 +35 355 —20 28-1 38:2 Breslau” A 53 830 — 249:0 | +61:0 2460 | +42:0 444 86°7 14 Berlinv lo a 00 N: 10 2 57 klein 75:0 | +45°0 80:0 | +28°0 61°6 Kar® Breslau. Anne Id 10 3 132 —+64 149°0 | +60 63:2 68:2 151 Berlin 18%. ner: 10 Vo! 3 345°0 | +14°0 0:0 | +28:0 39-4 30-8 Breslau. Wo 0 58 3 2778 | +38°6 2778 | +38°6 43°5 43°5 16 Berlin: 22. er 10 8 18 1 340°0 | +10°0 355:0 | + 2:0 425 922 Breslau. 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I NO O5 1* 338.5 | — 5° 323:5 | — 8°6 71 68° Breslau . 14 33° 2 3175 | + 9'0 303° — 11:0 46° 62:8 2 Berlin 13 . 0 NO 8 ze — 3235| — 319 — 18:0 68:3 74:9 Breslau . 20 46° 2 2910 | —+ 266°0 | + 4:0 45° 52° 23 Berlin 19 . 1 110 1 2 2# 294-0 | + 27 Er || — LE 49-8 60-8 Breslau . 28 B9° 2 212-0 | +19:0 219:0 | + 3 ale MOD 29 Berlin 22 . 10) 1) 20 3 — 3255 | —14'6 318° —22: 128 78'383 Breslau . 34 37 1 261°5 | +35 232°0 | + 6:0 30:3 70:0 30 Berlin 23 . 10 LOSE20=22E4 1# +15 357° — 15 64:9 Mask Breslau . 34 54° 1 15:0 | +53 5° —49 45 424 a Berlin 27 . Os N OmES SZ 1 Ale +43 22:5 | +88 °4 879 58 Breslau . 42 28:3 1 38:0 | +60'0 22:0 | +50° De 49» 32 Berlin 29. 101 Bez. — 331° — 12° 3290 | —21°5 74:0 1922 Breslau . 45 42 4 2930| + 4 2870| —18' 47 OA, 33 Berlin 31 . 10 NO er Se —= 311°0 | —10°5 303.5 || —=1l5°7 64° 68°6 Breslau . 47 37 4 261°5 0:0 2440 | — 1° 60:9 70:6 34 Berlin 33 . 10 110 35 57:8) —* 302:0 | — 8° 298° —16°7 61° 69:2 Breslau . 50 26 1 215°0 | +22 229-0 | +10-0 70:8 Zul? 35 Berlin 36 . 10 NO 20, Nez - —= 18:6 | +28 8: —+15 619 65° Breslau . 54 44-3 1 158-0 | +70 192% +60- 56°2 59°6 36 Berlin 38 . 10) 10) 2 2308) 1* 336° —+26°5 a7? +17'4 37:8 41° Breslau . 97 588°3 1 2770 | +25:0 268°0 | +5 32° 54:6 37 Berlin 46 . 10.10 Se Beer — 338° +3 3275| — 3° 56° 59:2 Breslau . I Bee 3 212 +37 213:0 | 240 65° 741 38 Berlin 50 . 10 al 2855 1# 325°5 | +14 3195| + 7 41:0 46° Breslau . 25 956°3 1* 306°0 | 430° gl ° —12 also 42° 39 Wien 208 lose EB 9E026 1* 832907 | — 10 312:6 | —15°8 50° 64:0 Kremsmünster 190 241 4 339°:0 | — 0:3 328° —11'1 54:0 61:0 1842 40 Aachen 341 . 9 9h 41m2 2* 262 -+28 266 0) 27-9 52-9 Mons3. 322 2IBE 344 —+42 317 +5 43:0 544 41 Aachen 368 . 9 10) 21107 1# 305 —+49 297 +18 de 43°7 Mons 19 12-9 IE Lt 4-39 338 +10 48:9 89°7 1 Mittlere Wiener Zeit. Höhenberechnung von Meteoren der Perseidenperiode. 4 : Anfang Ende Zenithdistanz Beobachtunssort August Aulüulaue Größe eobachtungsor g Orlagen T 3 AR. | Dekl. | AR. | Dekl. | Anfang | Ende 1842 42 Aachen 676 . 11 10h 9mg 2 Buhl 30% 308° —+17° 2A 3 6:l0n Mons 24 . 1°0 2° 359 —+29 350 +5 DoD 678 43 Aachen 730 . 11 il BR 1# 238 —+43 243 —+24 47 °7 57° Mons 62 142 1# 27 —+70 288 —53 40° N2% Frankfurt . 33°5 1F 210 —+48 220 +35 614 653 1848 | 44 Aachen . : 10 9h 41mO 1# 3252 5° 282° — dl a le Neuenkirchen 1# 40 —+59 180 +68 59-2 505 1849 45 Bremen 1. ul 9h 49m 338 2% 350° —26° 341:3°| +21° le re Hamburg 5 47 11 1# | 307 +15 296 +7 41:6 | 47-1 46 Bonn 3343 11 9 40 47 2 310 —+12 300 — 1 43° 53 Aachen 3286 il 2% 318 —+16 317 — 3 44:0 60:6 47 Aachen 3293 il 9 AS 8 Di 334 Ze jl 323 — 7 63:9 658 Frankfurt 2 0) 8 3 286 —+14 274 — 4 36-2 DOT 48 Frankfurt 4 . 11 OA 302 u 7 299 —11 44:0 61°5 Neuenkirchen 18 . er A i 343 Ziljl 339 —+5 58° 60°6 49 Bonn 11 oO) il 57 1 +66°5 162-5 | +60 61:8 | 62- Bremen 16 18 47 1 248° —+33 2475 | +10 38° 57 50 Bonn 11 10) 53 20 3 126 —+56°5 121 +47 72 82-2 Bremen 31 11 0) 9 l 249 —24°5 242 + 5 50°6 70:2 51 Bonn 3362 11 11 49 2* 321 70) 302 +64 20-5 13-4 Aachen 3365 25 2% 398 —-57 342 —42 SL- 2,65 52 Bonn 3368 11 Ba 2) 2 197 —42°5 204 —+36° nVERZ 12° Bremen 40 al 110) 2 2383 | +28 2345| +3 59-1 76°4 583 Bonn 11 SS) 4 71-5 —40°5 79 +37 a 761 Bremen 45 Se Bil 1# 5 —+40 26:3 | +18 35° 64:3 54 Bonn 3380 11 u Ba 3) 4 59 —-45°5 66° —43 GR, 67 Bremen 56 1,2 2/8 2 325 —+18 3275| + 4 Bo 494 55 Bonn 3386 11 12 7 8 BES 184 —+61'2 ıa507 | 26%) (I 68°2 Bremen 59 39 2 2765| —+14 2705| + 3°5 53°9 66:0 Denkschriften der mathem.-naturw. Kl. LXXXVI. Bd. 63 474 Dr. Ph. Broch, Be Anfang Ende Zenithdistanz | Nr. Beobachtungsort August a Größe rtszeit AR. Dekl. AR. Dekl. | Anfang | Ende 1850 56 Bonn 3819 4 9h 39m 188 2 281° + 4° 20 — 2° 46-8°| 527° Aachen 4259 33.7 2 | 306 +10 302 0) 47-3 55-1 5% Bonn 3858 9 IR 4£.„4 3# 120 +66 133 —+62 63:2 67° Aachen 4302 10 59 54 28! 75 —+-60 93 +57 62.7. | 69-4 58 Bonn 3910 10 9730755 190 +68 197 —+58 44° 46°5 Aachen 4374 26 49 2 02290 +88 225 +80 37: 34-4 59 Bonn 3921 10 10 16 1# 0) +25 352 +14 DT: 61° Aachen 4420 ID) 1# 5 +16 355 +5 68° 70:6 60 Bonn 3924 10 1019757 1# 294 — 10 285 — 24 60:7 19"2 Aachen 4432 15 48 | —12 304 — 20 64:7 | 71.4 61 Bonn 3926 10 10 26 38 2= | 216 —+40 217 +30 54:2 60-3 Aachen 4440 22 33 2% 230 +59 224 +41 36-5 | 482 62 Bonn 3958 10 390239 2 2 —+31°5 261-5 | +-12:5 30:4 | 56:5 Aachen 4469 31 43 1= | 309 +33 295 +11 17:9 | 42-1 63 Bonn 3976 10 11 42 59 128293 —+17°5 286 + 4 37 ‘92 Aachen 4473 SO 1# | 344 +39 324 +10 24:2 | 41° 1853 ı 64 Münster 6331 9 10h 7m 08 239° + 4° 240° — 6° 63282 2772197 Siegen 3. 8 30 183 -+38°5 190 —+27 70-4 | 75°5 65 Münster 6354 . 9 | 0 87 A 18 | 324 +8 316 — 3 48:9 | 57-1 Siegen 4. 44 DI, Se —+33 327 —+13 30.5 | 44:5 66 Münster 6393 9 11 26 40 2 303 — 10 297 — 20 62° 72: Siegen 8 28 2 | 294 = 8 288 — 16 49° 69: 67 Münster 6516 10 10 Be 32 1 | 305 8 300 — 1 447 Bil, Siegen 13. _ 40 —-69 140 +82 48-1 46:5 68 Münster 6531 10 10 43 14 2 270 +31 265 +28 30:4 | 30-4 Siegen . _ 159 +75 163 +66 5i-6 | sen 69 Münster 6536 si) 10 46 25: 2 317 +14 312 +5 401 47° Siegen 18. 52 1 6 —+63 322 +58 35°5 i®s 70 Münster 6544 , 10 10 55 45 1% |, 352 +7 348 — 3 60° 66°7 Siegen 19.. 57 1 16 +32 3 —+15 550 5972 71 Münster 6551 Or 1% 340 —+18 315 —+10 43° 42° Siegen 20. —_ 20 +89 157 +76 38.95 2 olE 72 Münster 6557 10 ul .7 58 IS | 268) +30 256 4-35 385 393 Siegen . — 169 —+56 za —+-45 67° 747 Höhenberechnung von Meteoren der Perseidenperiode. h Anfang | Ende Zenithdistanz e e Mittlere a: Nr. Beobachtungsort August Oezen Größe AR. | Dekl. AR. | Dekl. | Anfang | Ende 1853 73 Münster 6563 10 14 12m 325 1 160° 58° 167° 44° He al Siegen . = 143 +38 127 +50 90-1 Qaaal! 74 Münster 6721 11 lo) 88 & 2 295 — 15 291 — 20 674 Re) Siegen . — 171 -+77 147 +67 48°8 | 60:9 1854 7 Münster 7300 . 11 9h 46m 215 1# 210° 65° 216° -+40° 39-32] :48°5° Hamm . 1 180 +66 190 +50 49:9 56.4 76 Münster 7331. 12 IOmsSIb EB 30 +41 42 +40 6272 69:0 Hamm . 3 40 -+52 60 +45 9-1 2 1857 77 Prag . 10 9h 24m 3 115° | =E69° ie | re 60-4°| '61-4° Königstadtl 155°5 | +58 125 +62 63°0 66°2 78 Prag . 10 9 50 2 263 +80 333 +83 31: 38:6 Königstadtl 3 264 -+52 201 +95 14:9 49:4 79 Münster 9102. . 11 E20 2% 307 +18 297 “+2 39° 51-9 Bonn 133. 18 13 2 5:5 | +55 399 -+48°5 48° 48:8 so Münster 9109 11 975267755 2 287 +10 293 — 6 42-2 DO Bonn 134. 24 47 2 342 +65 9 —+60 33:6 46:8 si Münster 9121. 11 9 48 © 1# 312 4-7 304 — 6 49:5 89-8 Bonn 136. 43 51 les 345 +34 336°5 | +22°5 45°2 479 82 Münster 9133 11 10 © DE 263 +14 263 — 2 43:8 98°7 Bonn 138. . SEN 2* 262 +65 231 +71 20-2 33:0 83 Münster 9177 12 9 53 34 1# 285 +14 281 + 3 33.2 49-5 Hamm . F* 270 2 8 262 —+19 51-4 39:3 s4 Münster 9193 . 12 10 44 58 1 306 — 6 306 —16 58:0 68:0 Dorsten 42 16 1# 340 —+13 350 —+ 3 49:3 630 85 Münster 9226 . 13 9 58 48 1# 288 +40 270 +31 12% 26°4 Bonn 145 . 56 39 1# 22 —+65°5 53 +81 45-4 44°5 86 Münster 9248 13 10 47 56 2# 279 +38 268 +36 24°7 30-1 Bonn 1595 . 45 50 2 107 Zoll 136 —+72'5 48:0 96-5 1858 87 Münster 9838 8 gu 26m 325 1# 340° —+29° 310° —+18° BB lo Bonn 12 24 28 1# 28 —+47 37 +35 69°2 62:7 88 Münster 9882 8 10 19 40 1# 265 —+50 257 +14 11700) 471 Bonn 23 210 833 BE; 310 +84 233 +69 33:6 32-7 Aachen 7. 15 13 1# 19 —+60°5 0 —+66°5 47:0 37:0 476 Dr. Ph, Broch, Mittlere Anfang Ende Zenithdistanz Nr. Beobachtungsort August BR Größe AR. | Dekl. | AR. | Dekl. | Anfang | Ende 1858 s9 Münster 9896 . 8 101 36m 3235| 9% 220° 27502 7 45° 58:6°| 60.9° Rheine . 35 50 1# 230 +25 218 —+40 56°0 52-7 Bonn 29 . . 34 25 2# 168 —+-56 137 +51 64:8 76°7 Aachen 10 80.732 1 131 —+68 105 +53 60°6 759 90 Münster 9913 . 8 0 58 34 2 331 —12 319 — 4 464 Ds Gaesdonck 1# 342 —+14 335 50:3 59:3 91 Münster 9967 10 Oel D%* 204 —-55 180 —+40 40-3 62° Gaesdonck F 20128 | SR 125 —+82 36°2 45-3 Rheine . IF 204 —+52 185 +85 415 62°7 92 Münster 9971 10 074577830 1# 346 -- 2 343 — 8 62°6 774 Dorsten 42 48° 2 7 —-20 {0) + 3 69'7 78°5 93 Münster 9992 . 10 10205250 Q:: 805 +20 323 —10 34:2 50°1 Aachen 18 54 40 1# 27 —-40 17 —-26 65'2 69:7 94 Münster 10001 10 Ko ez 3 350 —+832 344 +25 476 49:0 Gaesdonck 9 55 18 2 13°5 | +25 8 —-19 68:0 69:1 95 Münster 10006 10 10 8 47 3# 325 — 2 320 — 10 61°0 66°7 Kassel . 2% 298 —+15 292 +1 36°5 503 96 Münster 10012, 10 0 1a m 1# 4 —-47 345 +23 45°0 49-5 Gaesdonck bysehy:} 1% 25 —+30 b) —+21 69°5 64° Aachen 21 5 52 1# 25 AA 18 —+34 59:8 62:9 97 Münster 10016 10 10 16 32 1* 323 9 304 u 466 Doz Gaesdonck 10 28 1# sl —+15 342 — 4 89°4 63°3 Aachen 22 0 22 1F 19 +27 13 +19 67°8 70:0 98 Münster 10017 10 10) a 55 1# 344 —+15 330 8 543 57'6 Gaesdonck Il Sl 1# 2 = 15 B3D8 +7 65°9 66 °4 99 Aachen 25 10 1029776 2 194 —53 198 —+42 5725 62:9 Dorsten 32 34 1 221 +29 Do. —+12 59.4 68:4 100 Aachen 27 10 Or 30) 1* DIR 45 29 +36 54-1 64:1 Dorsten 34 58 2% 336 —+33 325 —+25 33.3 83.7 101 Münster 10060 10 (OEA 32232 1# 355 —+383 344 +16 435 50:0 Dresden 1# 216 —+B81 214 —+-18 66°4 774 102 Aachen 31 10 (Os 1 172 —+68 182 —+-55 Do. 62°7 Gaesdonck 57 il 210 —+64 215 +48 456 55'6 103 Dresden 10 Il 28 18 1# 2495 | +41 249 —29 55°9 56°6 Kassel . 2% 4 —+18 354 —+10 42° 504 104 Münster 10100 10 11 5 48 DE 357 —23 343 —+ 3 48°6 58:0 Aachen 34 10) BR) 1# 28:5 | +33 Dr ro 61°8 69:6 Gaesdonck 59 39 2% ‚6 —+14 0-5 | + 8 61°8 63° =] I Höhenberechnung von Meteoren der Perseidenperiode. 4 | | | rn Anfang Ende Zenithdistanz Nr Beobachtungsort August ANNaNe Größe N iR, eobachtungso Aug Onieven, | A Dekl. | AR. | Dekl. Anfang Ende I | 1858 105 Rachen 3. An 10 j1h 37m 88 2#E 43° 2880 38° EDS Bee le Gaesdoneksr er 9 2% 8 +9 6 Sal 64°3 645 106 Aachen Aura Sn, 10 ll 118 BE; 82 —+56°5 23 +90 438 42-1 Gaesdonckeere 22 1 305 —+29 347 —+19 23.7. 414 107 Rheine SEE Re =, 11 NO 230 1# 264 +5 244 — 6 Dal Ta (Gaesdoncle 1# 306 -+49 232 +40 9-4 Ara] 108 Kassel nee 11 10 46 3 Di 33 +36 17 —+26 635 611 Dickhorstwereeee LE 392 25 319 (0) 625 543 109 Kassel essen... il 10 50 8 1:E 95 —+21 21 —+13 691 RER Dresdens m N. 1 | 269 | +72 Da 50 2625) .30:5 Brag:., a ag et 1F 195 —+65 197 —+48 Dar 65:2 110 Kassel... Armeen 11 I Bl 1 358 —+38 347 —+30 341 33:0 Braga a 1# 219 —+38°5 22 —+28°5 66°4 2) 111 Münsters102 OO 12 927367759 2 231 —+833 226 —20 431 6) Rheinert.u ar ne. 17 2 206 +14 273 IL Al 1228 49:3 1112 Munster 0221 US 12 9 46 58 2 311 +14 301 — 1 42:3 541 Rheine. Ju Semi ak 11 2 301 2 303 aM 55-5 | 67:6 113 IVMunstersl025 VsrrEE 12 0 16 56 3 339 +9 335 + 1 55°7 60°8 Kassel. vu ee DE 318 +26 312 —24 29.9 29 114 MunsterslV239E FE 2 10) 88 0) 1# 350 —24 345 —- 8 46°8 Sl Rheine: ee ee 8 2 345 —+14 337 0) 523 60°7 115 Rheines ae er ee; 12 iO 45 Bil» I® 220 —+47 220 —+35 907 DOT Gaesdonelkar N 40 29 2 140 —+76 157 —+68 Sl 874 116 Kasseler 12 10 56 49 1# 342 —+-16 333 + 2 45°8 54°5 Dresdens cs aan 2# 237 —+15 2o9-5 | 5 674 61°9 11177 Münsteol)2S EEE: [2 E55 6 93 3414 + 2 322 —12 55 64°3 Kasselgty 1 ses Lo, 1# 324 —+20 302 —+26 31'8 Dez 118 Münstenl0289ym Em 12 3 341 — 1 339 — 12 56°9 66°9 Kasselusy cn ahe an L; 11 48 36 3 306 — 6 307 — 14 98°8 66.0 Bemerkungen. Bei Nr. 9, 13, 15 und 21 ist die Zeitdifferenz um zirka 2” kleiner, bei Nr. 16 um 1" größer als der Unterschied (14” 34°) der geographischen Längen. Nr. 44 bis 54. Als Positionsdaten sind im allgemeinen die in Schmidt »Resultate aus zehnjährigen Beobachtungen über Sternschnuppen« veröffentlichten angenommen. Nur bei Nr. 47 wurde die Anfangs- rektaszension Aachen 334° und bei Nr. 53 die Anfangsdeklination Bremen 40° aus Heis »Resultaten« p. 15 entnommen, da diese ein besseres Resultat liefern als die von Schmidt angegeben 344, beziehungs- 478 Dr. Ph. Broch, weise 40° — Schmidts »Astronomische Beobachtungen über Meteorbahnen, Athen 1869« konnte ich leider nicht erlangen, um Kontrollvergleiche anzustellen. Nr. 64 bis 74. Die in Heis »Resultaten« veröffentlichten Angaben der Beobachtungen Münster— Siegen 1853 zeigen gegenüber der älteren, ebenfalls von Heis herrührenden Veröffentlichung in Jahns Unterhaltungen VIII, p.15 mehrfach größere Abweichungen, die aber fast durchwegs eine Verschlechterung der Rechnungsergebnisse bewirken. Nur, bei dem ersten dieser Meteore, bei Nr. 64, habe ich für Münster Anfangsdeklination den aus den »Resultaten« entnommenen Wert 4° statt der bei Jahn angegebenen 41° benützt, wodurch eine wesentliche Verbesserung erzielt wurde. Im allgemeinen aber-scheinen die in den »Resultaten« veröffentlichten Positionen weniger verläßlich zu sein als die Jahn’schen Angaben. So ist für Nr. 71 die Endrektaszension Siegen in den »Resultaten« p. 51 mit 117°, dagegen p. 150 mit 157° angegeben. Da der letztere Wert sich auch in Jahns Unterhaltungen findet, wurde er der vorliegenden Rechnung zugrunde gelegt. Andrerseits zeigt die Nummernbezeichnung der Siegener Beobachtungen bei Jahn mehrere Fehler. So sind dort die dritte und fünfte Siegener Beobachtung (Nr. 66 und 68 dieser Abhandlung) beide mit 8 bezeichnet. Bei Nr. 71 ist das in den »Resultaten« angegebene Siegen 20 jeden- falls richtiger als 17 (bei Jahn). Auch bei Nr. 73 dürfte die Jahn’sche Bezeichnung Siegen 24 nicht richtig sein, da diese Beobachtung der Zeit nach auf Siegen 29 (Nr. 72) folgt. Die Zeitdifferenz Siegen— Münster ist in Heis »Resultaten« p. 150 unrichtig mit — 2” 26° statt mit + 1”: 37° angegeben, da dort die geo- graphische Länge von Siegen um 1° zu klein angenommen ist. | 1% Nr. 75, 76 und 83. Die Beobachter in Hamm standen mit denen in Münster in telegraphischer Ver- bindung. Se Nr. 81. In Heis »Resultaten« ist die Enddeklination Münster auf p. 76 mit +6°, auf p. 151 mit —6° angegeben, welch letzterer Wert für die weitere Rechnung benützt wurde. Nr. 87. In Heis Wochenschrift II, p. 213, ist die Journalnummer mit 9238 statt mit 9838 angegeben, ein Fehler, der analog auch bei Nr.88 und89 vorkommt. In den »Resultaten« p. 84 sind bei der Münsterer Beobachtung die Anfangs-. und Endkoordinaten vertauscht. Auch sonst weisen die Koordinatenangaben in den »Resultaten« mancherlei Abweichungen gegenüber der Wochenschrift auf, die aber meist keine Verbesserung bewirken würden, weshalb, von wenigen Fällen abgesehen, die Angaben der Wochen- schrift beibehalten wurden. Nr. 88. In Heis Wochenschrift ist nur die Zeit der Münsterer Beobachtung und zwar mit 10" 99m 40° angegeben, in den »Resultaten« p. 84 dagegen mit 10" 19% 40° und die zugehörige Bonner Beobachtungs- zeit p. 88 mit 10" 27” 33°, was bei dem Längenunterschied Münster—Bonn (2”" 8°) sehr gut zur erst- angeführten Münsterer Zeit passen würde. In den »Resultaten« steht aber Münster 9852 zwischen 9881 um 10" 17” 57° und 9885 um 10" 21” 30°, weshalb 19" wohl als richtig anzusehen ist. Da ferner bei Münster 9882 die Identität mit Bonn 23, ebenso bei Bonn 23 die Identität mit Münster 9882 ausdrücklich bemerkt ist, dürfte wahrscheinlich bei der Bonner Zeitangabe ebenfalls 27” in 17” zu korrigieren sein. In der Wochenschrift ist die Größe des in Bonn gesehenen Meteors als 4*, in den Resultaten p. 84 als 1*, dagegen p. 151 als J* angegeben. Ich habe das letztere angenommen, weil wahrscheinlich die Bezeichnung 4 in der Wochenschrift durch die Ähnlichkeit des Jupiterzeichens 9} mit 4 veranlaßt sein dürfte. Nr. 89. In Heis Wochenschrift ist für Münster 9896 die Zeit 9" 36” 32° angeführt, in den »Resultaten« 10" 36” 32°. Da die erstgenannte Zeit mit Nr. 88 in Widerspruch steht, wurde die andere Angabe zur Rechnung verwendet. Nr. 91. In den »Resultaten« p. 85 ist für Münster die Anfangsdeklination 55° gegeben, in der Wochenschrift dagegen 52°, was möglicherweise auf einer Verwechslung mit der Anfangsdeklination für Rheine beruht. Bei Nr. 93 ist in den »Resultaten« für die Aachener Beobachtung unrichtig der 9. August statt des 10. angegeben und bei a Höhenberechnung von Meteoren der Perseidenperiode. 479 Nr. 94 für die Münsterer Beobachtung 10" 3" 17° statt 10" 1” 17° (Wochenschrift), welch letztere Angabe sehr gut zur Gaesdoncker Beobachtungszeit paßt. Nr. 96. Für Münster 10012 wird in der Wochenschrift p. 213 die Zeit mit. 10" 22” 2°, dagegen p. 205 und in den »Resultaten« mit 10% 12” 2° angegeben. Da die erste Angabe im Widerspruch zur folgenden Nr. 97 stünde, wurde 12” als richtig angenommen. Nr. 97. Die Münsterer Beobachtungszeit ist in der Wochenschrift p. 205 unrichtig mit 10° 15" 32° angegeben statt mit 10” 16” 32° (Wochenschrift p. 213 und Resultate p. 85). | Nr. 100. Sowohl in der Wochenschrift als auch in den »Resultaten« (p. 88) ist noch eine dritte in Gaesdonck angestellte Beobachtung angeführt, für welche in beiden Veröffentlichungen als Anfangs- rektaszension 387° angegeben ist, so daß diese Beobachtung von mir nicht verwertet werden konnte. Das Meteor ist in den »Resultaten« auch p. 151 (unter Nr. 57) als dreifaches angegeben. Nr. 111 und 112 sind in der Wochenschrift und in den »Resultaten« p. 151 vom 11. August datiert In den »Resultaten« p. 86 sind aber die Münsterer Beobachtungen 10203 und 10210 in der Liste der Beobachtungen vom 12. August, während die als korrespondierend bezeichneten Beobachtungen von Rheine auch p. 88 vom 11. August datiert sind. Richtig ist wohl der 12. August. Nr. 114. In der Wochenschrift ist als Münsterer Beobachtungszeit 10" 36” 50° angegeben, in den »Resultaten« p. 86 dagegen 10" 29" 7°. Zur letzteren Angabe paßt aber nicht die Zeit der auch in den »Resultaten« als zugehörig bezeichneten Beobachtung von Rheine, wohl aber zu der in der Wochenschrift angeführten Zeit, welche daher der Rechnung zugrunde gelegt wurde. | Nr. 118. In der Wochenschrift ist ausdrücklich mittlere Kasseler Zeit angegeben. In den »Resultaten k p. 87 steht dieselbe Zeitangabe bei Münster 10289 als Münsterer Zeit. Die Tabelle B enthält in der zweiten Kolonne nur die abgekürzte Bezeichnung der Beobachtungsorte; dann folgen die Anfangs- und die Endparallaxe, das sind die Winkel, unter welchen die Distanz der beiden Beobachtungsorte vom Anfangs-, beziehungsweise Endpunkte der Meteorbahn aus erscheint E bezeichnet die in Kilometern ausgedrückten kürzesten Entfernungen, in welcher die von beiden Orten zu den Anfangs-, beziehungsweise Endpunkten gezogenen Visurlinien aneinander vorübergehen., 'e sind die. Winkel, unter welchen EZ vom ersten und vom zweiten Orte aus gesehen wird. f bedeutet die geringste Änderung (in Graden), die an jedem der beiden beobachteten Anfangs-, beziehungsweise Endorte des Meteors angebracht werden muß, um die Visurlinien zum Durchschnitt zu bringen. 9, und 9, sind die geozentrischen Breiten, X, und A, die von Greenwich aus nach Osten gezählten geographischen Längen der Erdorte, für welche das Meteor am Anfang und am Ende seiner Bahn im Zenith stand. Je besser diese Werte von » und A für die beiden Beobachtungsorte übereinstimmen und je kleiner E, e und f sind, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, daß die als korrespondierend angenommenen Meteore wirklich identisch sind. Auf der rechten Seite der Tabelle bezeichnen r, und, in Kilometern die Entfernungen des Anfangs- und Endpunktes von jedem der beiden Beobachtungsorte. 7, und H, sind die Kilometerzahlen der Höhen des Anfangs- und Endpunktes über der Erdoberfläche. dr und dH drücken in Kilometern den Maximal- einfluß aus, den ein Beobachtungsfehler +1° auf die Entfernung, beziehungsweise die Höhen ausüben kann. z ist der Neigungswinkel der Meteorbahn gegen die nach abwärts gerichtete Zenithlinie des Beob- achtungsortes. 2 > 90° bedeutet demnach ein Aufsteigen des Meteors. 480 Ein Dr. Ph. Broch, B. ee Parallaxe Kilometern vn Anfang | Ende achtungsort Anfang| Ende |Anfang| Ende |Anfang| Ende |Anfang| Ende 9 | k, | © Xo 1 Bs 63°6°| 86:8°| 9:3 | 133 521249502] 202202 223262250223, Sfesr7zulEE50o ez Gl 33 6°0 20 44 16 2 Bs 23° 1 250 | alzein I ale 41 4:0 1:8 17 51 20 16 50 51 19 16 Gl 3'2 31 27 59 11 3 Bs 46°1 | 83:3 | 11:1 | 11°7 3° ‘7 N 3:0 51722 19 46 ala 18 Gl "8 2 20 44 1 4 Bs 49:2 | 48:1 | 26°6 da 81 23 43 1'2 49 38 17 12 49 23 16 Gl ges 24 29 6) 22 5 Bs 28-6 | 35-1 | 26-8 | 17:8 | 10-4 | 8-3 3:8 2:9 50 52 15 35 50 .40 15 Gl 6:0 4:4 51 1 45 35 6 Bs 60:7 | 60°5 1°5 5:2 ”g 3:7 0:3 1.2 80 27 16 38 50729 16 Gl "5 Eu 26 37 28 7 Bs 36:2 | 40:5 | 24:0 | 10-4 6°6 3° 30 1'4 50 0 I672 49 51 15 Gl 5°5 2:6 49 52 15 54 54 16 8 Bs | le 2.8 | 176 1°6 2 0:6 4:0 50 15 16 54 50 10 16 Gl 1:1 7 17 55 5 9 Be 36°1 | 34:0 | 16:3 | 56:7 2:0 6°4 1:0 3°2 50 12 13 28 49 25 13 Bs ® 6°5 23 b) 10 Be 55:3 | 41-6 | 62-1 | 13°3 | 13-0 L9 57 0:9 50 836 12.155 49 16 13 Bs 10:2 ik 55 13 21 19 11 Be 70:8 | 72:7 | 46:0 | 20:0 | 10:0 4: 49 2.3 51 28 14 56 51 4 15 Bs 10:1 4: 7 41 50 55 12 Be 64 | 12:6 | 43°0 1028 2 0:1 0:5 0:0| 41 24 290 44 49 6 Bs "9 0-1 10 43 48 13 Be 6907| 89.977386 | 116 9.4 3:9 4:3 1:6 51 54 14 47 51 38 14 Bs "8 27 52 10 or 44 14 Be 86:5 | 55-6 | 13:9 | 49-3 1°7 6 0:8 44 54.27 18 16 53 40 17 Bs 107) "8 30 21 32 15 Be 63:6 | 67:2 | 32:2 | 553 zul) 1206 3:3 5:9 50 56 14 1 51 34 14 Bs 622 1 SI © 15 8 16 Be 39:6 | 68:6 | 32:3 | 51-0 4:2 | 10-8 2-1 56 49 49 13 30 50 34 14 Bs 28 || ll“ 59 41 7 17 Be 14265 7 17.16210.271565 226129 11 1:6 0°5 0:8 47 28 13 28 46 48 13 Bs 131 7 36 35 58 18 Be Ar. 022205 E30. el a) 1:6 2:9 0:7 Dle6 14 23 49 23 9 Bs "6 1'4 50 50 10 16 19 Be 902.70, d4200 12072727215 Zi, 6°5 122 3:2 50 57 14 54 DIR) 14 Bs 2:4 63 } Dil? Id © 50 48 Höhenberechnumg von Meteoren der Perseidenperiode. eis B. Bear? Anfang Ende Anfang Ende %2 Nr. Mi : Größe = = Ü achtungsor dr, dr dH, dH, su a ee en re 1 Bs _ 1034 41 839 06) 81:2 32 518 14 378 390° Gl — 62 126 1 75°8 "6 42 0 41:0 35:0 2 Bs = 238°5 18°5 2463 21:8 233°7 181 2360 208 43:0 93-9 Gl _ 3029 18-2 3245 21-5 2322 13°8 236°7 15 70°8 93 3 Bs —_ 202:9 wer 1161 Beil 49:3 19% 237 4 89:3 73°3 Gl _ 1665 7 1070 2:3 59 27 34:6 89:7 73°7 4 Bs _ 186°6 185 zei 1502 61:1 22 72-0 41 Gl — 1665 178 zei 95:3 591 2 52 40.4 5 Bs _ 141 14:0 120°3 10-0 ©7 9 763 6.4 33 50:7 Gl —_ 2603 13°5 231°2 Bez 115°6 58 64:7 “5 70 438 6 Bs = 96 80 2 745 3:3 48 2 28-4 21 Gl _ 169 170 3 73°6 LS 44 08 322 23-0 7 Bs —_ 205°5 12-3 1824 161 1140 50-5 19 Gl _ 251°7 Be 228° 147 122 0 27 248 8 Bs _ 102 3 108 3 70-1 2 67 230 je 75.4 Gl = 148 9 141°9 aa 1 54:0 1 28 51-3 9 Be 4668 25°5 505 ZI 398 21°5 3811 ZT 945 79-5 Bs 3 482-6 25 500 28°7 390-9 20-2 3451 1952 130 69 10 Be 1 269-1 10-6 4189 gel 183°5 gen 2343 10-2 163-5 | 108-1 Bs IF 345°5 9 411°6 ge 223°7 6°2 2446 11:0 1849 96°5 11 Be 2 249-1 63 263°7 7 203 1868 3:9 51 alen Bs 2 2565 6°2 2310 6:1 193 4:6 12928 7 36:0 67°6 12 Be klein | 26015 8270 | 1293-3 2079 | 19842 566-2 7795 111°9 | 1355°2 27°3 Bs 4 2649-0 826°0 | 13440 2078 | 19606 5396 TOREU 105:7 | 1348-4 AS 13 Be _ 233:7 6°8 168-4 42 2071 6:0 1330 38 84:8 al Bs — 2805 2417 29 2034 -L 135°7 1:6 94 44:3 14 Be klein 10,32 24 326°3 10-6 236 1108) 796 2:3 186°7 32 Bs 3 4705 24 317 10°7 225 nlo® 124 4-0 1639 92 15 Be 3 2604 8:0 2498 ol 2034 6:2 2.11979 61 88:2 SP, Bs 295 7 276 6°8 2ilz° 5-5 203-7 &) 1802 41'7 16 Be 1 4344 21°0 2684 6°5 3266 15-5 1678 4:0 1940 351 Bs 1# 4336 220 250°3 7 3427 16 327 3 2166 14°2 17 Be 1 1168 1564 976 1075 | 1011 131°9 728 76 296 Tat, Bs _ 1129-3 156°5 I2729 107°6 | 1019 138 744 83 288 17:3 15 Be 2 358 14°7 698 66°9 3235 13-2 554 518 4559:6 | 120-5 Bs 2 374 14:6 784 66 312 12-0 543 44'2 441 1271216 19 Be _ 3249 10-3 239-8 8:7 264°8 8:3 micil 4:0 98-5 18:8 Bs 1 305-1 10-5 2487 5:6 267 °7 32 1570 5 123-7 26:5 Denkschriften der mathem.-naturw. Kl. LXXXVI. Bd. 64 482 Dr. Ph. Broch, Parallaxe ER e JE Anfang Ende Dais- s Kilometern = Nr. m achtungsort Anfang| Ende [Anfang| Ende |Anfang| Ende |Anfang) Ende ©, 7 o9 No 20 Be 66°7°| 67°2°| 29-4 | 36:8 7.2091 8:69) 3381 2:09 539 al Se a ee Bs 527 7.4 13 55 19 22 21 Be 34-6 | 39:0 | 71:0 | 34:0 79 41 252 Damals: 18: 8 53 4l 18 44 Bs 87 "8 33 36 30 34 22 Be 44-9 | 343 Su Kelle 05 827 0:2 18 53 32 16 1 54 18 Id Sl Bs 0:5 3:6 33 3 27 43 23 Be 74-6 | 72:8 | 44-9 2a I SR (05 5°5 MI 52 Ad 14 59 52 56 8 Bs 9- 04 2 46 DM 8 24 Be Baal 7285| ee a ze. 17° 8:3 8:3 53 29 16 28 52 56 19 8 Bs 15°9 | 15-9 49 9 8 8 37 25 Be 56:4°5967| 50-57 [75975 8°4 | 10-1 6:1 weil 50 25 16 54 50 5 16 24 Bs 21:8 1.244 9 42 49 57 21 26 Be 255 | 20:3 | 13:0 | 80:8 1°5 weil 1°0 4'2 49 45 18 30 ad St 18 17 Bs 31 | 10-3 40 25 42 2 DU Be 35.9 | 57:1 | 12:4 | 28-9 1°5 1:0 3:0 49 10 16 47 49 40 15 38 Be 2:6 °& 15 51 48 46 28 Be Bis ale || Dil De le, 2:0 53 Sl 15 190529 50 39 12 44 Bs O2) 9» 10 25 25 37 29 Be 78-3 | 89-1 | 81:2 | 14:9 | 16°2 7 || 1008) 2-0 50 18 } 50827 14 40 Bs 284 7 44 16 4 29 43 30 Be 38-8 | 51:0 | 21:7 | 24°0 2°8 8 1'8 2:9 Bl 44 19 Bil il Bil Bs 4:7 \ 12:0 51 15 12 18 0 31 Be 17:8 | 11°6 | 46:1 |105°6 2:8 44 1:4 2-3 55 24 23 817 55 14 28 50 Bs 3:0 4° 11 22 54 39 8 32 Be 47'2 | 39:6 0'4 | 10°5 0-1 1:4 0:0 0:9 49 51 16 45 49 0 16 21 Bs ODER Dis 51 45 48 58 20 33 Be 502832 E62.242 728-1 221722, 43 abs 2:4 Bol 49 28 14 36 49 55 13 59 Bs Dt: 4:5 .20 31 50 56 34 Be 90.5 | 73-7 | 24:2| 14-4 9-6 Sch) 197 Bil le 13 33 50 32 13 26 Bs 54 30 19 41 35 29 35 Be 77-4 104-4 | 16°4 | 23°5 3:9 Bu 2:0 3:6 52 38 1027 DOmEE6 16 0 Bs 4-1 TuS 33 23 Sl 5 58 36 Be 53:0 | 59-3 1169-4 1184-0 | 26:5 | 31:1 | 14:6 | 17°3 5l 24 16 1 50 58 1 Zi Bs 32 33:9 580° 7 15 39 49 49 20 37 Be 157 IR | 288 22 ‘2 il® 8.9 0-4 Bil a 88 51 30 14 Bs 7 0:6 41 46 30 38 Be 2388 08-5 42:3 | 69°4 4 6°4 1:8 205) 48 52 16 15 48 43 5 9) Bs 9| 7°5 49 8 88 19 14 54 39 W SE SE 3 | el ‘4 3° 0'2 197 44 28 17 26 43 20 16 16 Kr 0:3 3" 27 26 29 12 Höhenberechnung von Meteoren der Perseidenperiode. 483 Anfang Ende Anfang Ende 28 Beob- ei: Nr. Größe S E 5 chtungsort dr dr dH dH, = achtungsoti 2 | es Yo | ne H, | 7 H, | u Ss 20 Be 2 232°5 "3 2430 7°2 1463 26) 117°7 3 43°3 487° Bs _ 2941 6°6 2843 67 1246 Zi, 86°2 11,5 Sl 41°5 21 Be 1 5115 21022) 461°5 21°3 3846 20:0 2408 10°5 1610 26°6 Bs _ 465°5 27-5 4084 2 3405 19:6 266° 13°7 747 52 22 Be 1 3938 16°3 4887 28°2 2724 124 331'8 18:6 leo || 7 Bs _ 4074 15-9 9072 283-1 2704 10:83 309-2 16°4 158°9 | 104° 23 Be _ 1816 6°0 186-1 6°3 1372 25 126° 42 2owl 64°3 Bs IF 283 "2 46 290-2 Py 1604 "6 1249 2:0 715 60:2 24 Be _ 3160 1129) 233°5 6% 1975 0.28 1248 31 99,2 42:9 Bs 3 3440 107 259°5 5° 120-9 38 64:4 23 1014 56-1 25 Be _ 3466 6°6 3396 6° 119-0 25 90:9 1°5 BR)=R) 62:0 Bs _ 1217 87 1256 8 81'8 58 34° 272 98'2 364 26 Be 1 4945 27.9 671°0 52: 1726 281-0 19:9 233-1 | 1177 Bs 2 2414 28°9 4250 53°7 1672 198 205° 245 229-0 99-5 27 Be —_ 468°8 194 3907 al 187° u 100-1 2:1 1350 495 Bs 2 2734 20-5 1986 6) 195° 14°5 1226 98 1256 54:5 28 Be 2* 1584 52 2252 8:6 1033 3:4 112 4° 88-5 96-2 Bs 2 272-5 3°5 3250 7:6 92 1-1 69:0 14 1047 9 29 Be _ 2304 "6 233°3 33 89:8 1° 51° 0° 66:3 548 Bs 1 145 °7 & 1834 41 1263 4:8 65°0 14 1173 985 30 Be 1 4506 1722 393°83 7°8 2041 «° 98-5 1° 1575 479 Bs 1 269°83 18-2 ES Oo VSIEZT 12 82 0: 1555 46°8 31 Be 1 960-6 102:9 | 1395 2288 9978 4° 823° 118°8 452:1 | 126° Bs 1 8834°8 103-1 | 1264-2 228-6 988-5 64:6 832 148-1 453°7 | 130: 32 Be — 3820 10-2 4376 15°9 111505 98 96° 3° 102.3 al Bs 4 1688 lo 241-5 el 115° 8:0 86°3 I 1079 745 33 Be — 375°8 ash 296° 8:0 172° 93 Ma 2,39 90-5 49 6 Bs 4 2956 12-8 271° 83 149-1 6°2 95 0:8 89:7 92-9 34 Be —# 1429 4°5 215°4 6° 69:6 Zi! 79:6 Zu Tre 97:5 Bs 1 25983 25 2UN® DL 885 0:8 92.4 17 835 92% 35 Be —:E 2426 9.0 170: 40 1180 24 84-5 16 94:2 69:2 Bs 1 228-0 SB 97:6 4:4 129-7 239) 96-5 2'5 143-1 76°6 36 Be 1# 393°8 10:2 3187 Ued 282 Sl 2426 58 80:3 59:9 Bs 1 2545 Laleil Zldre 87 215 953 1282 9.0 1064 394 37 Be —_ 1439 Sl 1223 3 80:0 2418 63°5 27. 39°7 62 Bs 3 1997 0) 223-9 0) 86°9 i° 65:0 1ejl 93°6 65°9 38 Be 1* 7216 501 617° 39-0 5608 41°6 441°1 21.0 1488 36°4 Bs 1# 611°7 999 522° 3I7d 573°2 51 392-7 2970 240-2 41°3 39 W il 9978 70'7 606-1 76°6 3718 45:4 2880 33°6 185-4 63°1 Kr 4 598°3 70:6 615°1 76°6 3690 41°5 3198 SZ 1610 TI) 484 Dr. Ph. Broch, Ein | E ah Parallaxe Kometen e vi Anfang Nr. achtungsort i Anfang, Ende |Anfang| Ende |Anfang| Ende |Anfang| Ende © Ay 40 A Ku iz 32er‘ eo ee Dal © al 30 1 52 2 A 2 Bil Mo Mesa 225 29 23 23 22 41 A 40°5 | 785 30 m13130) 32221958 128 | OR 50 34 6 22 00 9 2 8 Mo 232 120677 38 20 49 50 # 42 A 41:5 | 42:8 | 22:3 | 464 9-3 | 18:0 35 32 80 13 6 37 49 57 6 36 Mo 7 || ıl°® 23 33 36 39 43 A 648 | 44°5 0:9 | 20-8 0:3 6 0:2 Sud 50 56 4 36 50 32 3 83 Mo 4 9:5 55 36 21 37 A 201 722382 120225 Ok E20 2, 9:5 9-4 51 4 3 97 50 833 4 21 F 17:6 | 16°0 52 18 4 14 Sl 10 Mo 62:0 | 50:0 | 35°6 |111°9 «® || 27° 32 97 51 832 Ds 80 23 3725 5:05 1.149 47 17 51 20 40 44 A 69:5 |113°9 | 60:1 | 67:1 | 20:0 | 30-4 | 10-8 | 16:2 50 0 7 830 49 44 oe N 23:5 | 34:6 1 5 40 46 45 Bm 41:7 | 45°9 28 0-1 0-9 0:1 05 0:0 52 49 10229 92 40 10 14 Hb 2 0-1 48 30 39 14 46 Bo a7 | ze || Bel 56 97 1:6 Der 0:8 48 41 9 49 12 7.47 A 58 14 94 10 46 47 A 49-2 | 48:9 | 21°4 | 25:6 47 99 Sl 34 49 23 8 41 48 56 8 12 BR 9-4 9:2 16 36 90 ) 48 F 40:7 | 42:9 | 42-1 228 || 1278 0 6:0 04 48 48 9 10 48 26 97.02 N Ialer7ı 0 34 19 25 3 49 Bo 69-1 | 78:9 | 42°3 | 423 8:5 | 114 4:9 93 52 43 6 32 52 2 5 57 Bm 11:6 | 10-1 38 at Sl 6 21 50 Bo 85:9 |1106°6 | 18:6 74 4:2 1:9 2:6 1°2 52 483 L 52 934 a 2 Bm 7°2 3 41 Lil 33 15 pp Bo 20200 Ell7 22 | 2005 08 | 13-7 04 6-5 Bil 7 7 20 50 48 6) A O7 123 5 19 33 6 56 52 Bo 36:2 | 39-4 | 89-5 | 16°9 | 11-0 24 5° 132 53 10 2 32 82 E27 2 40 Bm 112 2 9 3 14 28 39 53 Bo 49:5 | 42:7 | 43°9 | 22:3 69 32 47 Bel 52 43 10 42 52 47 az Bm 14:8 6.4 583 12 46 25 54 Bo 80:0 | 93:8 | 56°6 | 26:3 | 12°6 6 38 39 51 44 9 35 51 44 Veh Bm 174 92 DAO (0) 49 5 PP) Bo 79:0 | 84:2 | 45-1 | 25°6 | 11-4 74 57 34 52 11 6 4 52 0 5 99 Bm 11°3 6°4 7 31 51 58 6 11 56 Bo 23:5 | Ba 2 83 8 3'2 41 1°5 49 88 72 49 29 7 4 A ou Ber: ade |. 02 0) 32 4 57 Bo 20:8 | 20°5 7:6 74 23 2 at 1:0 52 5 aa 52 | 6 53 A 2 2 10 13 DR) | Höhenberechnung von Meteoren der Perseidenperiode. Anfang Ende Anfang Ende 2 P Beob- fr & = = . Nr. Größe = = ij achtungsort 2 Ir, dH dH. eo achtungsor r =e fs Be Er, an HB; re sE 40 A 2* 120 179-2 6° 1072 3° 109-8 3° 92-5 Di Mo 2.3* 153° 3° 176°8 6° 113°1 99 1041 125°7 859 41 A 1* 1572 all 25 155°9 d: 83"2 ie 120- 599 Mo 1® 2342 0) 1152 2:6 1562 69°7 1:4 155° 544 42 A 2 135° 1391 84 122/72 1127 6°8 32-0 2 Mo 2:3 2266 8.0 224°5 8 1312 4° 882 2129 99-4 64:4 43 A 1 151°4 3:8 219 6°9 102-8 2216 11926 8 88:6 | 100- Mo 1* 134° 124° "6 103-1 sol 1215 4 e7° 100° A 1 219° 34:8 1462 23:8 1494 234 80°5 112559 94:7 43°3 F 1# 4800 34:0 393-5 23-0 2429 162 1742 9:6 | 142°5 61:2 Mo 1# 269° 9-8 197° 1228) 209°5 7.8 193°0 12-6 185.1 86-1 ER 1# 368° 8:7 437° 10-9 1843 41 194-8 4:6 125-2 94:8 44 A 1* 165.1 3:6 101° 2 at2332 2:4 324 (0 136°2 94°7 N 1 1371 4:0 845 2° 714 Di 541 6 1046 80°5 45 Bm 28 141° 57 125°8 83°7 3° 769 22 268 Lo Hb 1* 109» 59 112 82-83 due 34 26-1 78° 46 Bo 2 386.4 93-5 2008 2572 2850 67°7 121 lo): 202132 362 A 2: 4312 93-5 233.4 25-1 316°9 67°2 Lilze 12:4 228.9 22 47 A 2# 260° 6° 266° Tl 118°9 1907 > 62° 89°2 F 3 128 1576 8:6 103°9 90-2 4:8 60°8 0) 48 F 192-1 "3 194° "4 139° 6° 951 61° 43° N 3 2036 1846 “5 1100 °®) 92°7 30° by) 49 Bo > 2841 210 4: 139-2 DIT, 1001 2.3 9672 66-0 Bm 1 205°8 6° 236° a0 1626 5'2 130°7 25 93.4 70° 50 Bo 3 256° 8 228° 807 34:8 0:5 50°8 25 Bm 1# 146° 119-5 8 93:9 4: 41°5 44 15°6 ol Bo 2* 188: es 120:0 7° 176°7 17 116°8 das 72:6 344 A 2* 206° 19-4 1370 73 177° 16° 129 7:0 872 509 92 Bo 2 463° 24:4 3994 20-7 168° 8 134 °5 6.4 83.4 67°7 Bm 2 452° 245 442-4 20-4 243° 12-6 118°7 1542 35°7 98 Bo 4 3664 322 3988 129 Den 107 2) 40° 85° Bm 1# 1633 10-9 1969 14:0 1332 8. 87 94:9 61:3 54 Bo 4 292 41 224 31 123°5 20) 90-7 132 36°7 26°6 Bm 2 179 °4 a1 Nolk 41 1474 4:2 106-1 27 45°8 29°7 55 Bo 3 222.3 8 1960 4° 103-4 Beil 19° 1:6 348 361 Bm 2 224 4:7 228 3: 134°8 2.8 96:4 1:6 47° 36°5 96 Bo 2 142-1 12250 150°7 12 98-1 JB 92-3 U 203 734 A 2:5 1671 312% 170: 1736 1146 > il > il 2) 31° 60:9 97 Bo 3# 193- 18:9 2012 1925 SsoT2 3 81°0 7:6 2802 71:0 A 2* 203°6 18:9 203°8 1975 96:0 87 746 6°9 349 92,92 486 Dr. Ph. Broch, h & Ein se Parallaxe Rilometekn vn Anfang Ende Nr. achtungsort Anfang| Ende |Anfang| Ende |Anfang| Ende |Anfang| Ende 0 A, 09 Aa 58 Bo 22-42 asieaı 321. 0-64,105093| 30,29 702521 7 onle| screen aeor 5° 46° A 1:0 | 0>2 31 5 19 46 59 Bo oa ee eye 77 © Bel 50 84 8s'55 | 50 15 8 54 A 02.9 | 2651 32 55 | 49 59 gr B 60 Bo 198 | 120 | a8 | 803 | 20 | 218 izon 22787215 To een 6 40 A 1:9 | 4-1 42 5 40 38 61 ‚Bo 21.30 | 132471 1262| 2alal 70:53 Bozen 2023er 5 Kal 50 MM 4 20 A 0:7 1E 14 55 21 62 Bo 2a | | 2er Ze | || Qi | 250 | 90.) 50 © 5 44 A 0:9 | 4:9 9 5 59 43 63 Bo 650) | 3822 | 89° || I: | 2558 | @B |, a7 | a 50 6 42 | 49 54 6 20 A 24:9 |. 7°4 30 33 59 20 64 M Ser ao Bee 2 ia | ©&9| 5 | Sl 28 9 32. 3 10) 6 21 S 1:6 1:0 23 34 11 20 65 M 96-1 | 1IA| 76 | 376| 16| 3 | 0.9 | A2| 50 19 9 i6| 49 42 8 55 S 2 | Os il 19 21 46 9 20 66 M 1agagı Se ca |) MO o2.| woran 9 7 47 44 6.16 S O3 | 297 4 44 10 67 M Sr | er ze | Bo ls 13-4 | 5:9 | 51 12 ”“ 5921| 5i 10 7 44 S 29-1 | 12-5 10 8 26 10 58 68 M 65-3 | 69:2 | 45-2 | 30-8 | 29-9 | 24-6 | 11:6 | 8:6 | 51 36 7 110.) Sl 85 iz! S 19:0 | 13-3 35 44 38 31 69 M 59-7 | 53:6 | 40-6 | 19:3 | 16° 7-1 SB | 263 | 55 8 :9| 50 Ag Sa S 20:6 | 10-5 5 39 50 18 70 M 3205 | 2358 || 1922| 857 il 1:7 1:7 ı:® | 50 58 0 © 50 18 10 26 S 8 9:8 53 6 15 30 71 ae | ©E:0 | a9 || 403. 159 I Bl er sa | 5 Di 3 25 | 8 0 7 49 S ya mer) 18 4 20 52 72 M 9729 | 38:9 | zen. | se Na ee re 4-1 Si TEN Sl 3 S 6:0| 59 42 18 43 53 73 M 222107 Worin, 312 15260 529287 1.3250 ei | 15°® | Di 72037 — — S iE 30-4 51 Son EaS2E22 8 4 74 M lage) Narr | 252 | 10-9 | 22>5 | 80:7 128 || 1581 5.8 a ar Bio 28 S 28° 29-6 5 54 9 54 75 M wer ae Be 762 or Io az 59 7.0) 51 34 6 57 H 20, | Aus 15 5 55 ZN] 76 M ae) | ala | Ha || 7 807 | 5< 1572| 22501700580 05522299 Se 5225 3 5 H 8| 15 20 SE 25 58 Ur pP 20-6 | 21:5 | 4:8 | 20-0 la) 882 Que az Bil a | | 5 Kö ie | Ze) 17 11 20 52 Höhenberechnumg von Meteoren der Perseidenperiode. 487 Anfang Ende Anfang Ende 05 Beob- = ee ; Nr. Größe 8 5 B Bit ) © 1 DJ eig achtungsort r, | = 5 2 H, a Er, ee 2 Z 58 Bo 2 1893 156) 1776 13°6 1361 11:3 1236 9:4 395 694° A 2 172-5 16°0 1497 13°7 138-1 12 1241 1108) 34:7 66°2 59 Bo IF 1531 10:3 15207 O2 82: 8:6 73°2 48 3985 78:0 A 1* 218-1 102 237 °7 D2 83:6 geil 827 2 61°6 89° 60 Bo 1# 233.8 286 Bo 2022 1174 14:0 eılez7 6'5 66:0 32 A 1* 2494 28°9 DORT 2002 1104 1902 77°8 0) 46°9 46:0 61 Bo 2° 176° 14°: 2BleT 326 1045 8 1178 16-1 65°9 | 101°6 A 2# 128- 14:5 173°6 327 1040 116 1170 21028 65.5 | 101° 62 Bo 1# 180° 14:3 12923 "4 1559 12:23 72-3 85°6 12° A 1# 1621-9 143 90:5 "6 19952 13°6 676 4:9 90-1 1830 63 Bo 1* 82:0 O2 114° 5° 65 2 2:6 69:9 3°3 40:9 96:6 A 1* 86° 3'2 105 "6 78°7 2:9 79:0 42 59-0 90:3 64 M 3 98-5 3:7 118-1 441 1:6 377 1° 270.22 764 S 1378 3:3 1360 47°5 len 354 1:0 30'8 66:9 65 M 1* 2714 17°8 304-5 25:8 1819 lo 1703 14:0 79'6 Bez S 2* 2056 18-1 202-5 26-1 177 °®) 15°6 1457 186 des 63:7 66 M 2 3549 38°7 495°6 93-5 1726 18:0 163-1 27.°5 164 1 86°7 S 2% 261°9 38:9 3900 93'6 1720 2931 145°7 32:5 1691 Sat 67 M 1* 96:1 1:6 871 1°6 68°7 weil 926 1:0 18:7 30°8 S _ 80:2 1:8 Mos 127 53°8 122 52-3 Le 32.3 87:3 68 M 2 762 3-2 69°6 2329) 65°8 a7 56°5 229 125 41° S _ 133°5 2°5 131° ze 838 1:6 69-1 lei 21 45 69 M 2 1353 3:6 1546 32 1041 DIT. 1048 48 32.3 Ol°2 S 1 1075 3:8 1039 77 878 31 1009 4° 40:1 | 1091 70 ic 2262 1107 28923 202 115°8 98 119>R) 8° NIS 93 S 1 1818 11°9 215.0 214 1059 6°8 112-6 11:0 785 94:9 71 M 1# 1027 2:6 geil ed 75°0 1 98.4 12 46:2 69° 1* 109-1 2°5 929 Kto 85° 2 58°2 0:9 30:5 27-3 72 1 56°7 3:0 63.4 3:6 444 2118 49:2 2°) OR 17° 9 S _ 135 20 1456 2:8 52° 0:8 40:0 0:7 31:4 57 73 M 1 1°3 5°9 | negativ _ 0° 2:3 | negativ _- —_ — S _ 130°7 5°5 Kae 1:0 00 38:9 = 782 || ES 74 M 2 796 7, 9902 220 31° 0 16°5 0°6 2° Holz S _ 59:8 129 60.5 2120 39°5 1 29-6 0 12°9 SC 75 M ilkz 1049 18:9 65:1 73 81 14'6 43°3 48 938 44:6 H 1# 12955 1859 Sl 1°2 83:8 122 48:7 4:0 5225 48-1 76 M 1436 2) 123°3 18°3 68:2 10°6 45°3 6° 29-4 38°8 H 1529 22-8 136°6 183 el 7 41° 5° 40°9 24:6 77 P 3 175-6 | sen 15° 88-5 8-5 85-7 7-5 45-3 | 86-4 Kö 3 1814 won 1634 15° 844 7:8 67°7 6:3 50'0 10-3 488 Dr. Ph. Bvoch, 3 £ Bin Beob- | Baralaa> Kilometern £ Anfang Ende Nr. achtungsort ’ Anfang| Ende |Anfang| Ende |Anfang| Ende |Anfang| Ende ©] ’S: ©, No 78 B 282021130042 055252 78252723292] 795502) 21715282) 22222 77502281 Esel E50 Kö "23=3 | 4:5 6 51 30 27 79 M Br ze I a el Bil 1:4 IE O7 51 13 8 26 | 50 57 SE Bo 1:8 15 13 23 86 11 so M 66:7 | 88:3 | 4:6 | 13°7 a L° 3:8 50 59 7 47 50 58 7 58 Bo 2: 8:3 sl 0 44 59 46 81 M 40-7 | 42.7 8-4| 95 2 2208 1° 1°5 50 35 8 53 | 50 16 87729 Bo 2:5 | 3:6 34 58 15 34 82 M 51202 275295151520 1:2 | 05 2° 0:3 50 56 6 31 50 54 6 44 Bo 8:0 | 08 55 42 59 46 83 M (ae || 22 | Br ee ee er | 1:6 51 12 7 31 51 15 7 id H 18-5 | 37 29 14 25 84 M sa || za eo 580 | 2°7 2° 1A 7510 07 7 42 51 10 7 45 Do 3:5 | 9370 9) 39 11 41 85 M 55.8 | 66:3 | 43-2 | 19-1 | 19:0 | 9: 8 4:3 51 34 « 32 51 et Bo 14:6 | 7:6 24 5 25 22 86 M 60:8 | 66°6 | 14:8 | 0:1 7° = 3° OO | Sl 87 7 51 39 6 58 Bo 54 al 35 12 39 58 87 M re | a a 258 9° 1» Bel 51 45 9 7 Sl 27 8 13 Bo 127 45 28 7 88 M 36207 | 57.217 [733237 | 1177521797 4° 4: 2252512150 6 47 5l 6 6 23 Bo «° 4:8 43 7 13 6) 31 M 87:5 | 82:2 | 43-5 | 17:0 | 17°7 7° | 0° 3:7 | 51 49 0 BA ol? 6 32 A 12:4 | 80 32 28 43 Bo 27%) 898 || 15°0 | 92 8 2°9 || 8° 2:5| 51 183 7 10 | 50 58 6 38 A 5.6 | 4:9 20 9n mol? 38 89 M 10:2 | 16°2 | 0:3 ie7 | oil 98 | O° Oo 2 5.101 52 18 6 28 R 0-1 je 2 10 19 27 M 44:5 | 39:5 | 81 6.4| 3:0 | 3-1 I oil 51 59 8,450 | 2528720 6 26 Bo 2-3 107 58 48 20 23 M 62205756165 72.8525 76.7 Se ie 122 5l 58 5 A5| 52 20 6 25 A 2° 1:9 97 49 21 23 R 54:0 | 54:9 | 10:8 | 4:9 | 4:1 3:1 1° 0:9 DOES 5 9 ı| 52, I 6 26 Bo 29 "3 2 44 19 24 R O2 70 | 29 | 5° 3:6 2: teil Sa 2 Ba ee il 63525 A 4:0 10% 0 48 20 23 Bo 2026217192162. 05782 220531 “l >o | 9° ON Sl 87 5 48 32 6 23 A 1 0:0 97 48 2] 23 90 M 10:9 | 16:5 Zu 47 "8 7 0: 0-4 49 23 10 47 49 16 9 G 27 27 26 47 17 3 Höhenberechnumg von Meteoren der Perseidenperiode. 489 | Z Anfang, Ende Anfang Ende on Beob- = ® Größe = | m er Se: i achtungsort n dr, a drs dH, dH, 55 | r, SL 73 28 H, SL H3 + S = | pP 2 122-7 89 95 105°5 7: 75 4:2 32-3 | 20-5° Kö 3 131°8 8:9 | 106 5-4 | 127-4 8: 70:0 5 78:0 | 42 M Pr 1346 4:8 129-2 0 103-8 80-5 1:9 43-3 | 57-5 Bo 2% 159-1 4:6 118-3 3 106-3 0 78 2.1 44:7 51:5 M 2 136-1 34 109:7 1 101°5 2: 57 0.9 44 12 Bo 2 122-9 35 93 220 | 102% 2:9 64 3 38 0:0 M 18 | 214-8 "5 | 210-4 1414 6:1 |) 108 56 54-8 Bo 1# | 190-4 Sl ao 135°7 68 | 101-3 5° 57 53-1 M 2# | 179-3 5:8 | 136-6 2-1 1306 4-2 72 1 61° 16 Bo 28 | 143-4 2 86-1 2-8 | 134 57 12-4 2-4 62 3-5 M 18 | 106-0 9 80-6 5 83-7 7 59 3 31:6 | 10-5 H F# 70 9:5 64 5 43:9 5 50-0 21:6 | 106 M 1 89-4 4:2 73 2 47°8 2-2 28:0 1:0 21: 19-1 Do 1# 81:8 4:3 67 2 53-6 2-8 31:0 1 23 113 M 18 | 124-1 On 6 | "121-3 49 99-9 ara 3973| 55 Bo 18 | 167-1 | 118. 3 103-4 2-3 52:3 | 73 M 2# | 112-7 4:8 97-3 6| 102 39 84:3 3-1 18-4 | 13 Bo 2 158-1 3:8 | 150-1 107 5 84 1:6 29:4 | 38 M 1® | 135 84 82-4 3 879 4 61°5 2°7 75:9 | 69 Bo 1* | 213 79 | 142-0 2-6 92- 3-3 66-4 12 Zu 70:2 M 1# | 203-2 12:1 | 159-6 4:6 | 194-5 11:6 | 109-6 3-1 | 121-1 | 45-5 Bo JE | 242-6 11:9 | 135-8 9 | 203-3 9-9 | 114-6 As ae | ren M 18 | 1350 6 | 138-6 2-4 | 129 95:0 1:6 85:9 | 66 A 13 | 199 120-1 De 17 963 2:2 83:8 | 60 Bo 9 | 186-9 10:3 | 106-4 527 6 89-7 3 52-8 | 62-1 A 1# | 154-6 10:2 | 106-7 2| 106°5 85: 1 53:2 | 66-8 M O* | 203-3 38 113-9 12-5 | 108-2 20-1 56 6:1 | 108-7 | 61-4 R 18 | 190-1 38°6 89-8 12-5 | 108-2 21:6 54:8 7:6 | 108-3 | 60°5 M Q* | 155 En ie sus) m 8223 1 57:8 4 66 68-5 Bo 2* | 202-9 8 212 88-9 -6 52-2 1 68 57 M O* | 154 4:9 | 118-9 817 2 58-7 2-8 65 69:5 A 1# | 176 4 2049 88 2 53-0 1:2 70 59-9 R 1* | 149-7 6 90-8 5 84-9 3:6 55 3 69:3 | 64-8 Bo 2* | 218°5 B) 210°0 98 2-5 51'6 1:0 69:7 | 52 R 45 z 92 82 2-4 56 2:6 64-2 | 66-1 A 18 | 184 3 202 3 91-4 19 52 0°7 67:6 | 54-7 Bo 2* | 202 18 214 21:2 88 7 52-9 49 69:7 | 59 A 180 177 18°3 | 205 21.2 89.2 9-0 53-1 2 70:1 | 59-0 M 9%* | 507-8 96:8 | 362-8 45 360-5 66:8 | 200-2 24:0 | 207-7 39-5 & 1# | 550-3 968 | 383-7 45:0 | 365°2 61:9 | 204-1 22:9 | 208-2 | 39-3 Denkschriften der mathem.-naturw. Kl. LXXXVII. Bd. 6 490 Dr. Ph. Bvroch, A Ein % SEN Parallaxe ame e JR Anfang Bud Nr. achtungsort Anfang| Ende [Anfang| Ende |Anfang| Ende |Anfang| Ende © | Sn 09 \o 91 M 18:0°| 45:8°| 18:7 | 20°3 Salaın z7ezeı 31-09 Zee 2 50 255 Bee Da Gi I WBaaıı 8965 56 50 15 6 R 21202 Kolesu 155803922 2% 16°7 175 8:5 52 56 4 49 52 85 5, 2% G 3: oe 52 55 16 59 M 3:0 6°4 | 30°3 | 15°9 25 "4 1:4 1:8 53 34 2, 52 | -)52 48 4 39 R 2: 27 2 . 38 48 34 92 M 27 |. 2032 5°6 4:9 3:6 2° 1°5 1:0 51 35 8 43 51 13 e 5 Do 28 8 36 42 14 93 M 713 | 53-4 1:4 | 152 0:9 6°3 0-3 235 Sl 22 7 88 51 8 41 A 0:5 41 22 59 47 94 M 21.8 | 2370 102} 37 3:6 1'8 1:3 0°6 51 47 Sail 51 37 8 54 G 20 || 120 50 50 35 55 95 M 31'7 | 30:0 9:0 6'6 2:0 14 1:2 0:8 50 12 9.38 49 51 9.25 K Se 21 16 41 54 27 96 M 23:5 | 18-6 5°6 41 3°2 1:3 Wl 0-5 52,2 8 34 Si. 29 928 G 2° 0:9 5 33 30 2A M 15-0. 30-9 | 12°4 922 1:9 31 0:8 18 52 40 il ©) 51 24 9 ‚51 A 1°4 ol | 36 16 27 46 G 207 Ras 7a 1861225 3.4 6:1 7 52128 10 13 a 2) 1077355 A 11°8 3:2 11 29 97 58 97 M 274 | 38°6 3 11 Sl 0-4 05 0-2 80° 59 8 46 50 46 © G 0:8 0.4 Sl) 46 46 M 544 23, 192201 27.26 795 126 3:1 54 Sl 8 835 5050) 59) A 5:2 | 10:0 2 43 43 8 8 G 2827 23928 1 277088277426 7°9 8.9 3:9 4:7 51 4 8 26 | 50 46 2 A (rl, 9:8 2 37 43 11 98 M 17:4 | 23°3 0-1 2.5 37 0:0 0:3 51 10 9. 48 50 46 97312 G 0:0 "6 10 48 47 12 99 A 31-1 | 39-5 129 1:6 05 0'6 0:2 0:3 51 43 4 17 Old 4 33 Do 0:5 25 43 17 14 34 100 A SD | Be DE DEN 0:7 9:3 074 5°6 Dill 159 50 7.42 Do 0:9 | 14:2 15 58 11 29 101 M 105°2 |1202 zei | 1228) ao! DE 08 1°5 5l 42 97833 Bl 8 51 Dr 102 ZA! 46 35 27 54 102 A 15:7 | 24°A | 15°4 | 11°5 2.9 2-9 1'6 en 52 39 4 47 DE? 4 28 G 07 8) 39 37 3 22 103 Dr 95°2 | 98:0 | 41:5 | 50-4 | 10-5 | 14°5 59 102 50 43 11 59 500.25 10 797 K 13:4 | 144 Sea DES 49 39 104 M 294 | 464 6°5 8:4 226 2:8 Oz 1572 Bl) 10 1 50 583 9 6 A ie 2-0 21 58 öl $) Höhenberechnung von Meteoren der Perseidenperiode. 491 Anfang Ende Anfang Ende 05 Beob- Re = Nr. Größe 8 i gsor d dr; IH aH E-= achtungsort r je = | ae H, | Pi H, | E S 91 M | Q* 3502 33'9 150°1 x) 270-8 29.9 71 2°6 218°2 241° G R 3215 34 121°2 9°7 2622 27°6 858 4:0 2086 3283 R 1 3138 29:0 1656 1 2383 217 775 2:4 1714 20"2 G F 308 29 1260 5 247 234 89 3:8 1867 32°2 M 9%: 6248 405:6 2679 79:5 4880 3090 1296 37'2 3892 22,9 R 1# 5923 4056 2393 795 4551 3038 lol 364 3804 260 92 M 1 892 10 121°5 13°5 41°5 6 27°5 2.9 48 73 Do 2% 130°1 959 1531 13° 463 4 322 2 50 73 93 M 9%* 92-7 38 1364 64 76°9 31 884 41 58°6 | 101:3 A 1# 176 2 2129 76 2 6.9 0 65°8 90 94 M 3 1149 148 1193 142 78:0 10:0 78°9 184 92:8 G 2 2077 14°5 2085 13°9 80 ale 9 28°6 83:0 95 M 3# 2621 13:0 2754 14'7 131°1 63 113°8 58 46:1 68°0 RK 2 1673 134 1830 1022 1352 108 1184 ©>7 474 69-2 96 M 1# 99:5 12:4 175°9 23°3 MOL 8:8 115°7 151 100°3 | 116°7 G 1 193° 2 12° 260 23-1 70 Jeirza7, 10°1 1031 | 1174 M 1# 3806 99°2 2148 17:0 2746 41:8 141°6 111 2173 52°3 A 1# 508 58:9 315 16 2702 29 1501 US$) 208°6 54:9 G 1 3261 51'2 3110 36°9 121°5 180 12127 16:1 112-3 | 100-4 A 1# 3936 ol 3324 36°8 2067 29°7 1583 16:8 94:3 591 97 M 1* 1667 14:2 142-5 8:0 115°7 97 81°3 45 68°8 60:0 G 1# 2255 13:9 1743 7:8 117°7 ul 80°3 35 709°7 581 M 13 138° 3 2 1347 7 95°7 4:83 76 ze 571 O7 A 1% 209-5 (0) 1559 °8 34 821 2:1 55 132 61-8 64:0 1# 1972 13 176 6 1026 69 81:3 50 64:9 A 1% 202:2 13°6 159 27, 792 ıl 1 56 38 52 64°3 93 M LE 2063 28:83 1899 18:8 1224 16°5 1038 101 650 734 G 1# 2868 281 253 18'6 122°4 11°5 105 75 63 74 99 A 2 213-1 13°6 147 81 117°0 68 3'7 74 49:0 Do 1 2210 13°6 183°0 79 115 69 69 2°) 72-0 50:5 100 A 1# os 4 141°1 3'6 1141 4:9 62 1 98 29ER Do 2% 1372 M 90:6 115:2 "3 75 3 52 41:0 101 M les 1970 1 128°3 6) 1442 51 83:2 99 876 45:9 Dr 1# 339:8 52 3996 6'2 1433 21 87.2 14 s1'o 462 102 A 1 3065 345 223°9 1987 1793 19:6 105°7 1.2 1039 44°9 G 1 238°9 34 1675 15°9 169 24'2 96°2 I:0 102-5 44-5 103 Dr LE 221.9 4 192-4 126:9 12/9 1080 2] 54:0 69:5 K 23 Tas 2 193:7 3 1292, 31 2022 26 43 847 104 M Q* 236°3 Koll 102-8 8:6 1586 126 93-2 45 105°7 ol A 1# 331'8 187. 2360 1632 8:8 662 2-8 1124 46 492 Dr. Ph. Broch, Parallaxe a vi Anfang Ende Beob- : ; Kilometern S Nr. achtungsort i Anfang| Ende |Anfang| Ende |Anfang| Ende |Anfang| Ende © ı% ©, \g 104 M 124°) 18°1°| 55°4 | 10°6 De are ara ER u lo 1 5 2 9° 49' G 8-1 19 50 838 Il © 2 47 A 27:9 | 2837| A017 2574 vol ee. 08 ee Be 8 32 | :50 49 8 88 G a zen! 5 34 50 29 105 A Inag=6 ı 38222 12:3 8:7 4° i 2:4 |.1°6 By! 7 45 80 82 7 85 G > || 8° 50 52 52 106 A 64:1 | 422 | 49-5 a 3:3 | 14-1 1:6 50 56 6 45 90 87 Un alke G 28:8 22 ol te, 5 088 87 7 107 R 56:5 | 47°3 | 19-1 | 27-1 1] 114 4.9 S'4 ol 20 6 80 5l 22 5 58 G 12-5 | 31: 28 19 31 45 108 K Aasız | 81.26 | 25 27on | ran ler ae 55 16 11 4 | 51 14 11 10 Di 10:0 | 10:6 44 pp) 20 10 58 109 K 268 EOS LO 7'2 20 1°6 14 5 51 24 13 24 ol 3 13 Dr 4:5| 42 19 23 | ‚00 59 4 93:7 \118:9 | 28-1 9-4 98 2.2 3'2 12 ol 24 13: 20 sl 4 12. 48 B dl 2°8 13 15 44 Dr 2 || 83 | ee ze I | oe 20 |. 8 Sl ia 18 | 80 89 8 8 P 8:5 | 5°7 22 59 127253 110 K 94:7 101 °4 | 23°2 8:0 [39 &° PT 1:0 ol 6) 10 49 90 51 10° 22 4'2 119 14 86 op) 25 bilil 29:6 | 48-5 | 35°7 | 14:2 | 28:9 | 20-4 | 14-1 9° ıl _ — 51 44 Ze R 27°6 | 16°5 — _ 47 7 112 M 18-8 | 1372| 1676 33 1472 29 6°2 1:2 ol 80 X 7 öl 20 7, 50 R 10783 2250 26 45 19 48 113 M 26°2 | 82:0 | 8:6 | 16:7 “7 88 co | Zeil 50 88 10° 25 | 50 26 97752 K 2°5 6°8 29 21 34 59 114 M El 2.200 0:9 o° 04 2°5 2) 9 Bl 1 8, 44 R 08 4° 29 vr 18 39 115 R 42°4 | 47°8 2:9 48 ol a7 0:5 0:9 92 86 5 96 92 26 9.43 G 10 125 30 97 27 42 116 K 99:7 | 734 74 3'9 3'2 1:0 ol 0-5 50 837 10 34 49 48 10 56 Dr 7 :0©8 41 36 46 56 117 M 26°6 | 42-7 | 25°3 1101-0 -8 | 264 2:8 | 14°3 49 98 9 41 50 5 758 K || Bl“ 50 © ol 34 9,0 118 M 35°3 | 31"2 | 58-5 | 350 | 13°4 74 78 4:3 50 10 OS 49 44 8 K 18°4 | 103 49 54 1 37 Höhenberechnung von Meteoren der Perseidenperiode. 493 Anfang Ende Anfang Ende a P Ew j Nr. Beolon Größe — S = i achtungsort r, ae N “ H, = 1 Er, E E Z 104 M Q# | 316-8 58-8 | 259 aikesı oral 38:9 141-3 169 30.06 B2572.108 & 3% | 413-4 HSE6E 32004 31:7 | 205-2 27°7 150:0 14-2 1061 58.7 A 1# | 2087 14: 195 13-6 101°1 6 70- 4-8 Aula | 20) G 3= | 201-5 14:4 | 203- 13:6 97:5 6:8 93: 1 235 Ba 105 A BE: 149: 7.0 146°7 7:6 73 3-4 60:8 -{ 30:6 | 65:7 (@ Y 141° Tl 155=1 7:6 62:6 3 68° 3-3 Dh 1029 106 A 1# 7°7 2-3 135° 2 63°5 107 101-1 .6 50:3 | 138: & ik: 81'7 9-4 139-9 2 74:9 2.2 105°6 4-7 92 109: 107 R 1 1347 140° 2 81:8 2 45:7 1: 54.8 | 48-2 & 1# 85-7 8 38:9 0) Sau 3 28-9 2: 68:5 | 37-6 108 K 2 192-9 6°2 134° 2 88- 2-8 662 9%: 70 12% Di 1 141- 6:7 147: al 66° at 87.4 9%. 83-3 | 104: 109 K 1:3 | 296-2 3-4 | 264-0 2. 1BIIRON | 1-2 83-6 0: DE I Er: Dr 1: 1292 5° 97 5° 115°9 52 845 54:0 | 54°5 K 1E | 292-2 41 242 | 110°0 1-4 76-3 1: 64:8 | 58:7 P les | 2118)0% 3 190-4 7 128- 3-2 82-2 9%: 63° 43: Dr 1:E 159-0 15° il 94: 1427 13-5 81:6 6°0 80:4 | 40: P 1# | 237: 14:8 ITS 143-2 75-5 907 86° 38-6 110 K 1# 1673 5° 128-2 1393 4 1078 508) 49:9 80:9 P 1# | 319-7 3° 326°4 3-4 134° 108-2 1-1 58° 63-1 all M 2 = = TAT 107 -_ — 21 1:0 — = R 2 = = 48-8 1°6 _ > 31:9 1° — — 112 M 2 58-9 64-4 19°% 43:7 0) 38-0 7:2 20007 Al R 2 93: 0) 97:6 12-2 536 5 37° 4-7 20 40:0 113 M 5 | a9se (set 05343 | 12-0. 170-8 | 10-2 | 107-3 5% 59-9 | 43-4 K 2# 193- 18-6 150°2 225 168°7 16-1 131°0 10:9 46:9 | 36°5 114 M 1# 1544 29-6 111: 22: 106 20:3 61:0 12-1 37°7 378 R IH 174-2 29.26. | 141 22-3 108:0 18-1 720-5 10:9 4:6 | 46° 115 R 1 152 7: 144-5 5:4 IR: 5 16-2 Di 32-1.| 47:9 G 2% 1599 7° 133-4 5 100° 3 7228 3: 35-9 |-.40:7 116 K 1# 133-6 | oe 6-1 93-8 3.3 134:3 3-5 102 | 11208) Dr 2ER 943.09 | 268-1 50% 97°% 1:2 1304 2-6 1102| 107-5 117 M 22 | 8098 19:4 | 214: = 2118050 11:0 96:2 3:5 | ee K 1# | 220-8 19-8 158- 5 188-6 16:8 140:8 7:6 92-.5.| 58:9 118 M 25302 Iiloa, 275°9 14:4 1418 6°2 113: yo 563 59-6 K 1690 ilo® 191° 14:8 90-5 2 80-3 6°0 Bde 72: 494 Dr. Ph.Broch, Bemerkungen. Nr. 3. Brandes gibt bei dieser Sternschnuppe die Wahrscheinlichkeit großer Beobachtungsfehler von mehreren Graden an. Die Bahnlängen, Neigungswinkel und Orte, für welche das Meteor an beiden Beobachtungsstationen im Zenith stand, stimmen aber so gut überein, daß dem arithmetischen Mittel der Resultate mindestens das Gewicht t/, erteilt werden kann. | Nr. 12 und 17 sind merkwürdige Fälle von sehr guter Übereinstimmung bei geradezu undenkbar großen Werten für die Anfangs- und Endhöhen. Ähnliches gilt auch für die Endhöhe von Nr. 18 und für,Nt, 31, | Nr. 43 ist auch in Heis »Resultaten« p. 150 als dreifaches Meteor angeführt. Es scheint aber die Beobachtung in Frankfurt zu fehlerhaft zu sein, um ihr auf das Rechnungsergebnis Einfluß gewähren zu können. Insbesondere die Kombination Aachen— Frankfurt zeigt in allen Punkten eine schlechte Über- einstimmung und auch für Mons— Frankfurt sind für das Ende die Werte von E, e, f und der Unterschied in » zu groß. Es wird daher nur die Kombination Aachen—Mons als korrespondierend angenommen. Nr. 44 ist in Heis »Die periodischen Sternschnuppen« als korrespondierendes Meteor angegeben, aber in den »Resultaten« nicht mehr als solches angeführt. Die Rechnungsresultate stimmen auch tat- sächlich so schlecht überein, daß die Identität recht zweifelhaft ist. Für dieselbe spricht eigentlich nur der Umstand, daß beide Meteore Perseiden sind. Nr. 45 bis 55. Die Rechnungsresultate der von Schmidt als »gelb« bezeichneten Bonner Beob- achtungen Nr. 49 bis 52 weisen untereinander keine erkennbare Beziehung auf. Von den ebenfalls in Bonn als »weiß« angegebenen Nr. 46, 53 und 55 zeigen die beiden letzten Ähnlichkeit in den Anfangs- höhen und Bahnlängen, aber nicht in den Neigungswinkeln, während Nr. 46 und 55 in den Neigungs- winkeln übereinstimmen, aber nicht in den Höhen und Längen. Schmidt erwähnt in seinen »Resultaten aus zehnjährigen Beobachtungen über Sternschnuppen« p. 142, das Heis für ein am 10. August 1849 in Aachen und Neuenkirchen beobachtetes helles Meteor und für eine am 10. August 1850 in Aachen und Bern gesehene Feuerkugel nach der Konstruktionsmethode 20 und 4'5, beziehungsweise 20 und 14 Meilen als Höhen gefunden habe. Die näheren Daten zu erlangen, war mir nicht möglich. Übrigens sind in Heis »Resultaten« p. 23 wohl Neuenkirchener Beobachtungen vom 11. August 1849, nicht aber vom 10. angeführt. Nr. 64 bis 74. Von den 11 in Jahns Unterhaltungen VIII veröffentlichten Siegener Beobachtungen sind in Heis »Resultaten« p. 51 nur sechs wiedergegeben, nämlich Nr. 64 bis 66 und 69 bis 71 und nur vier von ihnen, nämlich 64, 66, 70 und 71 auf p. 150 als korrespondierend angeführt. Jahn gibt nur die Münsterer Zeiten an, Heis auch die Siegener. Für Nr. 65 und 69 ist die Zeitdifferenz Münster — Siegen zu groß, um die Beobachtungen als korrespondierend erklären zu dürfen, vorausgesetzt, daß die Siegener Zeiten richtig angegeben sind. Eine fehlerhafte Angabe derselben liegt aber nicht außer dem Bereiche der Möglichkeit, da sich auch sonst in den Veröffentlichungen von Heis zahlreiche Schreib- oder Druckfehler finden. Überdies war in Siegen der eine von den zwei Beobachtern ein Primaner, so daß ein Fehler in der Uhrablesung um 5 Minuten auch nicht unmöglich war. Überhaupt ist die Serie Münster— Siegen eine nur wenig befriedigende. Da nun Nr. 65 und 69 in den Höhen keine schlechte Übereinstimmung auf- weisen, könnte ihnen vielleicht doch noch das Gewicht !/, zuerkannt werden. — In der von Newton im American Journal of Science II vol. 38, p. 139, veröffentlichten Höhenberechnung der bei Jahn ange- gebenen Reihe fehlen die Höhen von Nr. 64 Anfang, 70 und 73. Nr. 70 wurde von Newton bei der Berechnung weggelassen, weil die Bahnlage eine Höhenbestimmung nicht zulasse. In der vorliegenden nach der Weiß’schen Parallaxenmethode durchgeführten Berechnung erhält man aber ein in jeder Beziehung sehr gut übereinstimmendes Resultat, ebenso bei Nr. 64 unter Berücksichtigung der bereits in den Bemerkungen zur Tabelle A erwähnten Positionsverbesserung. Bezüglich Nr. 73, welche keinesfalls Höhenberechnung von Meteoren der Perseidenperiode. 495 einem identischen Meteor angehört, erweist sich auch die von Weiß in den Sitzungsberichten der Wiener Akademie der Wissenschaften 1868, p. 331, ausgesprochene Vermutung, daß wahrscheinlich für Siegen der Anfangspunkt und Endpunkt vertauscht seien, als nicht ausreichend, eine wesentliche Verbesserung des sehr ungünstigen Rechnungsergebnisses herbeizuführen. Auch die in Heis »Resultaten« p. 51 als Nr. 21 angeführte Siegener Beobachtung, die der Zeit nach zur Münsterer Beobachtung passen würde, ist keinesfalls mit dieser korrespondierend. Nr. 88 ist in Heis Wochenschrift II, p. 213, als dreifaches Meteor angeführt, während in den »Resultaten« p. 151 die Aachener Beobachtung nicht mehr als mit den beiden andern korrespondierend erwähnt wird, wohl wegen der um 2 Minuten zu kleinen Zeitdifferenz. Sonst wäre Bonn— Aachen das am besten übereinstimmende Paar des Beobachtungstripels. Auch hier wurde nur Münster— Bonn als identisch angenommen. Nr. 89. Die Anfangshöhe und deshalb auch die Bahnlänge von Münster— Rheine ist zwar etwas größer als bei den andern fünf Paaren von Beobachtungen, doch sind diese Werte wenig sicher, da infolge der geringen Distanz Münster— Rheine (37 km) die Parallaxe nur klein und dA über 20 km ist, so daß schon ein Beobachtungsfehler von 1° die Anfangshöhe auf denselben Wert wie bei den andern Beobachtungspaaren herabsetzen könnte. Sonst stimmen die Rechnungsergebnisse der sechs Paare, zu denen die vier Beobachtungen kombiniert werden können, in jeder Beziehung so gut überein, daß die Identität nicht zu bezweifeln ist und hier tatsächlich ein vierfach beobachtetes Meteor vorliegt. Von der Kombination Münster— Rheine wird zur Bildung des arithmetischen Mittels (folgende Tabelle C) nur die Endhöhe herangezogen werden. Nr. 90 wird in Heis »Resultaten« nicht mehr als identisch angeführt. Die Übereinstimmung ist aber in jeder Hinsicht so gut, daß die Identität als sicher anzunehmen ist. Dasselbe gilt für Nr. 95, 101, 110, 113 und 116. Nr. 91. Die beiden Beobachtungspaare Münster—Gaesdonck und Rheine— Gaesdonck zeigen eine recht befriedigende Übereinstimmung, insbesondere in bezug auf die Endhöhe, i, » und A. Bei den Anfangshöhen, die auch noch gut übereinstimmen, und den Bahnlängen macht sich der Einfluß der kleineren Parallaxe geltend. Das dritte Beobachtungspaar Münster—Rheine ist wegen der allzu kleinen Parallaxen (3° und 6°) völlig gewichtslos, läßt aber doch in den Werten für 2 die Korrespondenz mit den beiden anderen Kombinationen erkennen. Da überdies die Divergenzpunkte der drei Paare nahezu die- selben sind (215°5° + 58:5°, 216° + 58° und 220° + 59°), so ist wohl das Meteor als dreifaches anzusehen. Nr. 96. Von den drei Beobachtungspaaren liefern zwar Münster—Gaesdonck und Münster — Aachen jedes für sich sehr gut übereinstimmende Ergebnisse, aber untereinander stimmen die Resultate so wenig, daß die drei Beobachtungen wohl nicht als korrespondierend anzusehen sind. Mit Rücksicht darauf, daß das Münsterer und das Aachener Meteor vom Perseidenradianten herkommen, nehme ich dieses Paar als das richtige an. In Heis »Resultaten« ist das Meteor als dreifaches angegeben. Nr. 97. Die gute Übereinstimmung in x und X spricht dafür, daß das Meteor ein dreifaches ist. Das beste Beobachtungspaar ist Münster—Gaesdonck; den beiden andern Paaren möge nur das Gewicht 1), zuteil werden. Nr. 104. Es kommen zwar alle drei Meteore vom Perseidenradianten her, aber untereinander stimmen die Rechnungsergebnisse zu wenig überein, um die Identität behaupten zu können. Es möge daher hier nur das Paar Münster— Aachen als korrespondierend angenommen werden. Auch in den »Resultaten« ist das Meteor nicht mehr als dreifaches angeführt. Nr. 109 ist ein dreifach beobachteter Perseid, der aber in den »Resultaten« nicht unter den identi- schen erwähnt wird. Die Kombinationen Kassel—Prag und Dresden—Prag erhalten das Gewicht !),. 496 Dr. Ph. Broch, Nr. 111 ist in Heis »Resultaten« als identisch angeführt, kann aber nach den Rechnungsergebnissen keinesfalls als solches betrachtet werden. Bei einer Anzahl von Meteoren ist an dem einen Beobachtungsorte auch die Zeitdauer des Phänomens angegeben. Ausdieser und der für den Beobachtungsort, an welchem die Dauer notiert wurde, berechneten Bahnlänge L ergeben sich die nachstehend angeführten Geschwindigkeiten v. Nr. Beob- Dauer (Sek.) L (km) v (km) Nr. Beob: Dauer (Sek.) L (km) v (km) achtungsort achtungsort 1 Bs =. 37°8 — ee 36 Bs 1 1064 106 4 24 Bs 1 101°4 1014 37 Bs 1 53°6 93:6 26 Bs 1 2290 229,0 38 Bs j 2402 2402 27 Bs 53 125°6 96:6 40 Mo 0:8 Da 7 NN 28 Bs DT 1047 388 41 Mo 19 1556 97°3 29 Bs 123 28 90:2 43 Mo 1.4 974 69:6 30 Bs l 155°5 155°5 44 N 2 1046 52:3 31 Bs 1 453°7 453°7 46 Bo 0-6 202-2 3370 32 Bs 1 1079 107-9. 49 Bo 0:75 96:2 '128°3 33 Bs 07 89:7 128-1 50 Bo 1'2 90.8 42:3 34 Bs 1 835 835 51 Bo 0-75 72-6 96:8 35 Bs 1:3 1431 110-1 52 Bo 0°5 88.4 1768 Nur bei sechs von diesen 24 Meteoren (bei Nr. 1, 28, 37, 43, 44 und 50) sind die Geschwindigkeiten von einer parabolischen Bahnen entsprechenden Größe. Daß bei der Mehrzahl weit größere Rechnungs- werte für die Geschwindigkeit erhalten werden, hat wohl seinen Grund darin, daß bei ihnen die Zeitdauer der Erscheinung mehr oder weniger stark unterschätzt wurde. Die so errechneten Geschwindigkeiten können daher nicht einmal als Nährungswerte gelten. Auf Grund der nach älteren Berechnungen erhaltenen Werte für die Bahnlängen gestaltet sich der Prozentsatz für die parabolischen Geschwindigkeiten etwas günstiger, wie aus dem Folgenden zu ersehen ist. \ IT TER RT GE ERFEr Nr. | Born Dauer (Sek.) L (km) v (km) Nr. Bea: Dauer (Sek.) L (km) v (km) | achtungsort achtungsort l Bs = il 37 < 37 34 Bs 1 742 742 4 Bs 1 = _ 35 Bs 105) 79:4 61:1 26 Bs l 3606 3606 36 Bs 1 103-9 103-9 27 Bs 13 153°6 118°2 37 Bs 1 27 2 28 Bs DT, 62:3 23-1 38 Bs 1 los7 logız 29 Bs 1:3 445 34:2 40 Mo 0:8 141°0 176°3 30 Bs 1 169-2 169-2 41 Mo > 2004 1253 31 Bs 1 66:0 66:0 43 Mo 1:4 118°7 84:8 32 Bs 1 86-1 86-1 44 N 2 81'6 40:8 33 Bs 0:7 70-5 1007 Außerdem führt Heis in der Wochenschrift II, p. 213 u. ff, ohne die Bahnlängen und die Zeitdauern anzugeben, die hier in Kilometer umgerechneten geozentrischen Geschwindigkeiten an von: NS ale I EN OD, OA Nr390 84. Saas S50lE Nr 109 4403 Al Ada Höhenberechnung von Meteoren der Perseidenperiode. 497 In der nun folgenden Zusammenstellung C wird für jedes Meteor das arithmetische Mittel der für die beiden Beobachtungsorte erhaltenen Anfangs- und Endhöhen und ihrer Maximalfehler, sowie der Bahnlängen und Neigungswinkel gegeben. Nach diesen folgen die Gewichte, welche den linksstehenden Werten bei der Bildung des Jahres- mittels, bezw. des Gesamtmittels zugemessen werden. Sind zwei Gewichtszahlen angegeben, so bezieht sich die erste auf die Anfangshöhe und deren Maximalfehler, die zweite auf H, und dH,. Die Bahnlänge L und der Neigungswinkel erhalten in diesem Falle das kleinere Gewicht. Die Zuteilung der Gewichte erfolgte nicht bloß unter Berücksichtigung der mehr oder weniger guten Übereinstimmung der für die beiden Beobachtungsorte erhaltenen Werte von 4, dH, L und 7, sondern auch von » und X und der Beob- achtungszeiten, der Größen e, E, f und der Parallaxe. Auch das Bild, das die in Horizontal-Äquatorial-Pro- jektionskarten eingezeichneten Meteorbahnen lieferten, war bei der Wahl des Gewichtes mitbestimmend, welche aber, wie es in der Natur der Sache liegt, trotz alldem nicht frei von jeder Subjektivität bleibt. Für das Gesamtmittel ist übrigens bei der schon beträchtlichen Anzahl von Meteoren die Wahl der Gewichte nicht von tiefgehendem Einfluße. In der Kolonne »Anmerkung« bezeichnet ein P das Meteor als einen Perseiden mit dem Radiationspunkte a = 44°, 6 = 56°. Schließlich sind noch die Anfangs- und Endhöhen angegeben, die nach älteren Rechnungsmethoden erhalten worden waren und den zu Anfang (p. I u. 2 [467 u. 468]) angeführten Quellen entnommen sind. C. Anne de Nach älteren Beob- } \ ner Berechnungen Nr. | Jahr —— JE, i Gewicht achtungsort jER, | a En, | A kung Ei, jeE, 1 | 1823 Bs—Gl 78:5 2:4 471 12) 39:4 370° 1 87:5 Ba 2 Bs— Gl 2330 1929 2363 18:1 56'9 93 1 IP 220-6 290-3 3 Bs—Gl 545 2°2 ZI 0:6 89-5 73:5 4 B = — 4 Bs—Gl 105° 2 3°9 58-1 22 62:4 40:8 1 E 125:1 60:3 5 Bs—Gl 1065 7°7 70-5 4:5 520 47:3 1 974 743 6 Bs—Gl 74:0 2:4 460 1°7 30:3 Ze] 1 ID od 50-1 7 Bs—Gl 1542 8:2 118°0 5° 39:0 22-3 1 IP 200-4 105 °4 8 Bs—Gl aan 1:8 60°6 25 20:4 63 °4 1 70:7 63°7 9 | 1837 Be—Bs 3946 20:8 | 363-1 20°2 1124 745 + 384:3 | 336°9 10 Be—Bs 203°6 6:7 2394 10:6 1742 10223 | 5 \| 303°5. | 256°0 11 Be—Bs 1984 4:8 1833 4:83 43:6 69-4 1 1640 1655 12 Be—Bs Oz E02 5524.90 771826 108-8 | 1351°8 28:0 0 1P 193175 77929 13 Be—Bs 205°3 52 1344 25 89:7 36:7 4 » 2286 138° 14 Be—Bs 2309 11°5 102-1 3'2 175°3 425 12; B 2174 1443 15 Be—Bs 210°4 0-9 | 2093 5:5 53:2 69:9 = 2137 237 16 Be—Bs 3347 16°0 150-2 8:7 209°3 24:6 $ 341-4 | 203-3 17 Be—Bs 1015°6 135°4 | 736°7 80:1 292-4 17:5 0 D 10476 767°9 18 Be—Bs 3181 12:6 | 549-4 48:0 | 4484 ziel 1,4 371:0 | 598-8 19 Be—Bs 2660 m 1640 3°7 lol 22-7 1 BR 273:8 150°6 20 Be—Bs 135°5 6 102-0 2:6 473 451 4 120-2 83:9 21 Be—Bs 3626 19:8 | 253-5 oil 1l7°®) 15°9 + 329°5 2793 1 Bei den mehrfachen Meteoren Nr. 89, 91, 97 und 109 wurden die Mittelwerte unter Brücksichtigung der den einzelnen Paaren beigelegten Gewichte gebildet. Denkschriften der mathem.-naturw. Kl. LXXXVII. Bd. h 66 Dr. Ph. Broch, Nach älteren Aue de Berechnungen Nr. | Jahr Bob JE. D Gewicht nz = achtungsort En a E > kung IE H, 22 .|.1837 Be—Bs 271-4 112307 .320-5 Ds lneuan | 10829>° 1 280-5 | 307-9 23 Be—Bs 148-8 3-5 | 125-6 | 48" 3 Ber | 160 124-7 24 | 1839 Be—Bs 159-2 303 94:6 229 10083 49-5 4 P a ern 25 Be—Bs 100-4 3:9 62°9 1e8 59-1 49-2 1 B 126-1 96-5 26 Be—Bs 1699 ars 2A 2a all lose 178-1 0 3561 DR Be—Bs 191'7 10: 8a er es 3290 2130-3 52-0 1 133-6 81°6 28 Be—Bs 98-0 2,2 90:9 2-8 96:6 STORE P 103-9 96:5 29 Be—Bs 1080 2:9 58-3 0) 91-8 56'7 4 P 89-0 59-4 30 Be—Bs 1966 10-1 90:6 As | 115025 47:3 1 P 222.6, 18 31 Be—Bs 573-1 5956-1. 85228 |, 188242 0.452.-797 212852 0 P 3413 | 326-5 32 Be—Bs 115-4 5-4 91°2 4:4 | 105-1 76-8 1 P 126-1 | 155-8 33 Be—Bs 160-8 5:8 | 104-4 19 90-1 Si 1 237-4 | 2078 34 Be—Bs 79:0 155 86-0 1:9 80:3 95-1 1 89:0 89-0 35 Be—Bs 123-8 2:6 90-5 zei, 0S-@ 72°9 1 P 126-1 | 96-5 36 Be—Bs 2490 SI a Ss 93-4 476 ) P 326-5 | 296-8 37 Be—Bs 83-4 2) 64-3 1:9 44:7 64:2 1 P 742 66-8 38 Be—Bs 5670 46:6 | 416-9 28:0 | 194-5 38:9 4 P 541:6 | 489-7 39 W--Kr 370-4 Aa25 230359 ae Re 677 4 B 369-0 | 300-0 40 | 1842 A—Mo 110-2 3:0 | 106°9 3-8| 109-1 ss-8| 41 126-1 96-5 41 A-—Mo 156-1 et 769 is® | 128°2 Be P 163-2 51-9 42 A—Mo 12627 622 DE100E5 49 65:7 68-6 4 1410 81-6 43 A-—Mo 103:0 22820219025 5-6 93-0 | 100-9 1 148-4 | 118-7 44 | 1848 A—N 91-8 2-2 43-3 E22 1204 67:6 4, ip 70:5 48-2 45 | 1849 Bm—Hb 83-0 3:9 7.0 322 26-5 76°9 1 B 64:3 | 126-1 46 Bo—A 3010 67.5 | 119-9 az 2a 3ıe7 4 348-8 | ' 133-6 47 A-—F 111-4 Aue 10109 4:0 Sie 811 1 P 58-3 76:7 48 F-N 124:8 5:8 93-9 4-1 46-1 1998| 41 112-3 100°8 49 Bo—Bm 150-9 An ne 2.4 94-8 68:0 - B 15523210 13023 50 Bo—Bm 87-3 2:9 38-1 1:0 52-6 20-4 1 25.6 34:6 51 Bo—A We rise, | SR 7.4 79-9 42:6 1 B 148-4 | 1a 52 Bo—Bm 206-0 10:3 | 126-6 36 | 1213 Sl ı P 132-8 | 140°6 53 Bo—Bm 12252 Se 97:7 45 67°8 2 4 81:9 71-4 54 Bo—Bm 1354 ae 98-4 1:9 41-2 26-1 1 920:0 | 504:6 55 Bo—Bm 119-1 2 85°9 1:6 41:3 36:3 - P 90:4 70'6 56 | 1850 Bo—A 106°3 8-1 95:7 7.4 26-1 67-1 1 P 107°6 96:5 57 Bo—A 92:6 8:6 77°8 ER 30-1 61°6 1 1% 102-0 74°2 58 Bo—A ala) 12-0, | 212329 10-4 Soc 67'8 1 P 200°4 | 179-9 59 Bo—A 83-1 7:9 79:0 4-3 48:6 83°6 1 P Aa 35-2 60 Bo—A 113-9 layeıl 69-8 12 56°5 39-2 1 P 81°6 63-1 61 Bo—A 104-3 10:0 | 117-4 18-9 a one P lassen BaGEl 62 Bo—A 155°6 13:0 70:0 4:2 87'8 13:0 1 ? 70-5 51°9 63 Bo—A 72-0 27 745 907 49:9 gar B ul 81:6 64 | 1853 M—S 458 1-4 36°6 el 29-0 71:6 1 P 445 33-4 65 M—-S 178-9 13-7. 31580 16:3 74°2 72-4 1 EB er len 66 M-S 172-3 21:6 | 154-4 30:0 | 166°6 83:9 z P 170-721 12972 Höhenberechnung von Meteoren der Perseidenperiode. 499 | Anfang Ende N ala Beob- h ! Aumer erechnungen Nr. | Jahr JE, i Gewicht achtungsort H, en 1ER, m kung H, H, 67 | 1853 M-—-S 61'3 1°2 525 al 255 DOkall 4 B 51'5 43°5 68 M-—S 74:8 2:2 62:8 1:8 16:6 43°8 4 65°8 54:7 69 M-—S 95:9 28) 102-8 3'7 36'2 100:2 L B 83°7 89'8 79 M-—S 110-9 6°3 1163 O7 78'9 93:9 1 B 1781 163-2 71 M-—S 80:2 2:0 583 oil 334 481 41 64-9 93°7 72 M-S 48:6 1'5 446 1078 210 925 52 38°6 37:0 73 M—S 0:8 1"2 —_ _ — —_ (0) _ — 74 M-—S 39"8 0:9 23-1 0:8 NO 47°5 0 30:6 241 75 | 1854 M-H 82°7 13°4 460 44 53'2 46°3 4,1 B 85°8 59 76 M-—H 73°7 11:2 436 60 89°2 31:7 4 684 59 77 | 1857 P—Kö 86°5 81 76°7 6°9 47:6 78°5 1 - _ 78 P—Kö 116-4 sl 12.6 39 99°2 31°5 O, il = —_ 79 M-—Bo 1051 3:4 79:8 2.0 440 54:5 1 P 1484 858 80 M-—Bo 102-1 27 61:0 1 41°6 6°3 1 115-0 66°8 8 M-—Bo 1385 6°5 104-9 47 96°9 83°7 1 Ip 126-2 218 82 M-—Bo 132-6 4:9 72°3 1°7 61°7 929 1 2389 74:2 83 M-H 63:8 87 513 46 26°6 989 &, il 742 51'9 84 M-—Do 90:7 2:5 2920 102 22:0 1992 1 501 ZI 85 M-—Bo 119-8 41 1016 2-8 448 64:2 4 170°7 103:9 86 M--Bo 104-8 3:2 84:2 2.4 24:1 26-1 1 96-5 81:6 87 | 1858 M-—Bo 903 43 64:0 2.0 76:8 69:9 1 898 93°8 88 M-—Bo 1989 10:7 112 3:6 1229 45:1 4 jP 21829 115:0 89 M-A-Bo-R 87:0 4:0 54:6 34 68:2 6122 1 vierfach 1243 53°8 90 M-—-G 3629 644 20222 238 2080 39:4 4 P 3451 200.4 91 M—G-—R 254°7 24:7 811 32 1962 21:2 4,1 dreifach | 400°7 742 92 M—Do 439 4:0 2978 2:8 49:6 736 1 B 40:8 35°2 93 M-A 765 2:1 82:6 3:0 622 96:0 1 = 17° 94 M—G 79:3 Must, 78-0 ga 23:5 87°9 1 B 89:0 19 95 M-—K 133° 1 8°5 1161 78 46°7 68°6 1 P 129.8 118°7 96 M-A 2724 39°7 1458 9-3 213°0 936 4,1 B 2004 1447 97 M-A-G 1033 6°5 741 34 624 62:3 1 P dreifach 1224 85°8 98 M-G 1224 14:0 1048 8:8 64°5 741 4,1 P 1113 89:0 99 A—Do 116°2 a! 69-1 ‚33 73:0 49:8 1 iR 1150 77 100 A—Do 1147 6:1 69-2 2:9 99°6 33°0 1,4 B 89°3 594 101 M-—Dr 1438 3'6 89° 2 34 84:3 46:1 1 B 1447 89:0 102 A—-G 1743 2°) 101°0 si 103'2 44°7 4,1 IP 1598 96:5 103 Dr—K 128°0 20 116°6 2:3 48°8 ae 4 B 1150 1076 104 M-A 1609 10°7 89:7 37 109°1 49:3 1 B 163°2 89-0 105 A—-G 68:0 3'2 64:6 302, 28 °2 84:83 4 66°8 59-4 106 A—G 6972 1239 1034 4:6 71°5 123-8 Ol 107:6 1076 107 R—-G 82°5 29 373 2.0 BZ 42:9 4 _ 59.4 108 K—Di 776 229) 768 2102 79132) 88:6 4 96°5 9625 109 K—-Dr—P 1224 50 815 See) 64:0 o1 1 Pdreifachh 1113 s9 0 110 K—P 1369 sl 1080 3:2 54:2 97:0 1 IP 133° 6 ar 111 M-—R _ — 26:6 1:0 _ _ 0) 89,0 Sl 66% 900 Dr. Ph. Broch, Anfang Ende ae user Be ee Berechnungen Nr. | Jahr IE i Gewicht achtungsort dH. AH. kung 5 H, IE H3 | 2, | = H, H3 | 112 | 1858 M-—R 48°6 De 37:9 59 20°3 Dale 4 = 99:4 113 M-—K 169-8 ajail 129-1 84 53°4 39:9 1 P ITS Ale 114 M—R KO} 19-2 65°8 ‚lo, 56°2 422 4 83°5 50-1 115 R—G 98-8 4-4 745 2°9 340 443 1 B 89:0 64:8 116 K—Dr 95°5 23 132-4 Ba 107-1 02 1 il 13326 117 M-—K 1843 13°9 118-5 5 I) 57.4 1,0 2078 _ 118 M-—K 116°1 6°2 968 5°8 452 66-1 u _ 81°6 Das Gewicht O erhielten: Nr. 12, 17 und 31 wegen der unwahrscheinlich großen Höhen, Nr. 73 und 111 wegen sicherer Nichtidentität, Nr. 36, 74, 78 Anfang, 83 Anfang, 106 Anfang und 117 Ende wegen zu großer Beobachtungs- fehler. Blieb die Parallaxe unter 20°, so wurde den Meteoren trotz sonst guter, mitunter auch sehr guter Übereinstimmung nur das Gewicht !/, zuerkannt.In fast allen diesen Fällen beträgt dA] mehr als 10%, des zugehörigen Wertes von H,so daß die Unsicherheit des Resultates bei der Wahl des Gewichtes schon zum Ausdruck kommen mußte. Es betrifft dies die Nr. 39, 46, 59, 60, 61 Ende, 66, 75 Anfang, 90, 91 Anfang, 96 Anfang, 98 Anfang, 102 Anfang, 112 und 114. Nr. 38 ist zwar schon etwas oberhalb dieser unteren Grenze für die Parallaxe, doch ist dA absolut genommen sehr beträchtlich und überdies sind die Zahlenwerte von H so ungewöhnlich groß, daß es überhaupt fraglich ist, ob dieses Meteor noch das zugeteilte Gewicht !/, verdient. | Als Perseiden wurden nur solche Meteore bezeichnet, bei welchen die Zugehörigkeit zum Radianten a = 44°, &= 56° schon mit größerer Sicherheit behauptet werden kann. Möglicherweise gehören außer diesen 67 Meteoren auch noch andere der hier berechneten hinzu, zum Beispiel 40, 42, 43, 85, 105. Es läßt sich eben die Wahrscheinlichkeitsgrenze für die Zugehörigkeit nicht scharf ziehen. Bei 15 Meteoren ist die Endhöhe größer als die Anfangshöhe. Bei den meisten von diesen könnte aber schon durch einen Beobachtungsfehler von weniger als 2:1° der Maximaleinfluß auf die Höhen so groß werden, daß das Ansteigen in ein Fallen übergehen würde, da dann die Summe der absoluten Werte von dH, und dH, größer wird als der Höhenunterschied 4, — H,. Zu diesen Meteoren gehören Nr. 2, 10, 22, 26, 31, 34, 43, 61, 63, 69, 70 und 93. Bei Nr. 18 ist die ungewöhnlich große Endhöhe recht unsicher und bei Nr. 106 ist die,Anfangshöhe aus wahrscheinlich fehlerhaften Beobachtungen errechnet und daher unbrauchbar. So bliebe Nr. 116 als einziges unter 118 Meteoren, bei dem das Ansteigen nicht so leicht anzuzweifeln ist; man müßte denn in dem Fehlen der Dresdener Zeitangabe einen Grund sehen wollen, um die Identität nicht als sicher anzuerkennen. Höhenberechnung von Meteoren der Perseidenperiode. 01 Unter Berücksichtigung der in Tabelle C zugeteilten Gewichte erhält man als Jahresmittel: D. ; Für sämtliche Meteore: aH, dH, Anzahl der Jahr H, = H, | en L i Meteore | NSZBSE. nen 113°3 5:8 868 4:6 46°0 485° 8 NSS re Va 253°6 10:0 218:3 9-8 13025 62°83 13 SS a we. ee 166°5 9:6 123-1 6°6 115°9 64-1 14 a er 125°9 5°0 105-4 4:2 99:8 82:9 4 SA BE A ee 91-8 22 43-3 172 120-4 67:6 1 SIE. lc Re 1385 10°4 94-1 4:3 all 51°9 11 IS ee een An 1124 9-8 88-5 74 48°3 61°4 8 ON NE EN 932 505 Sonal 6°6 540 (978 9 104. 2 ea a 78°2 12°8 45'2 4:9 442 39:0 2 Se ee 104°0 4:4 71°9 Sl 42:7 36°8 10 SDS Real: 126-1 9-1 89:8 Bel 73'6 61°6 31 Gesamtmittel . 1394 83 1043 5° 76°8 58°8 hl und für die Perseiden: : dH, AH, : | Anzahl der u Ei + Zn — zZ ’ Meteore DD 131°9 7°O) 105°1 62 51°9 480° 5 NEE ee 239-8 9-1 141-2 3-3 121-9 31°2 3 10 ae RER 1693 9-9 a5 6°9 111°8 62:2 10 I) ae ES 1561 Üe? 76°9 1:6 138°2 552 1 SS ie 2 an 91:8 22 43°3 IK? 120-4 67°'6 1 I ae 134°4 7.4 10122 A 640 60:7 7 SD OR: 112-4 9-8 88-5 74 483 61:4 8 102) ne Le Dr oe, 1028 6°9 96:7 Sl 648 80:8 6 Sole ee So. 13:4 46:0 4°4 DO 46°3 1 IS an RER 121°8 5:0 92:2 34 805 541 2 I Be a AP 135°9 10°6 951 5'9 Tedhaats Do 19 Gesamtmittel . 139:0 9.0 100°0 6:0 Ua 7 58:2 63 Wenn man, um sicherer zu gehen, auch Nr. 9, 13, 15, 21, 65, 69, 88 wegen der Zeitdifferenz und Nr. 18 und 33 wegen der ungewöhnlich großen Höhen unberücksichtigt läßt, so erhält man folgende Jahresmittel: E. Für sämtliche Meteore: AH, dH, ; Anzahl der Jelne Zn = En = x : Meteore SO DE N IR Inlee®) 5:8 86°8 4:6 46:0 485° S SE ee en 229:°7 8:5 186°2 6:8 1152 Ole 8 SS Te 147 °4 7°8 107°6 5°) ORT 654 13 VRR 1259 50 1054 42 99:8 82:9 4 AS ee 91°8 22 43-3 1° 1204 67°6 1 SO ee 138°5 10°4 94-1 43 all 51-9 11 AO en EN 1124 9:8 88°5 74 48°3 61°4 8 Bar EN 83°4 49 87 59 538 73'0 7 SD et: 78-2 12°8 45°2 49 442 39:0 2 SIE Re, 104°0 4-4 Sk) al 42°7 368 10 SSR rip 124-5 9-0 89:3 Hl 79°8 62-0 30 Gesamtmittel . 130°0 79 96:0 Du 1228 58:5 102 j 002 Dr. Ph. Broch, und für die Perseiden: Jahr H, = H, ae L az a Iaoaa, 1 are 131:9 7:0 105-1 6:2 51:9 48:0° 5 ee 248-5 10-1 143-4 3:5 132-5 29-3 2 NER Re 140:9 7°2 98-8 5-3 105-4 64:0 9 1 we Ah 156-1 77 76-9 1:6 138-2 55-2 1 jaus), ae 91-8 2:2 43-3 1°2 120-4 67:6 1 ER RR 134-4 7-4 101-2 4-3 64:0 60-7 7 18508. 112-4 9-8 88-5 74 48:3 61:4 8 EN ee 91:2 6-4 85-5 8-8 68:0 79:0 4 a 82:7 13-4 46:0 4-4 53-2 46:3 1 Er 121°8 5-0 92-2 3-4 50-5 54-1 2 SE 133-8 10-6 94-6 60 71:0 56-1 18 Gesamtmittel . 133-1 8:7 95-5 5-8 72:0 58-2 58 Würde man diesen in der Tabelle E einbezogenen Meteoren allen dasselbe Gewicht 1 zuteilen, so erhielte man als Jahresmittel: F. Für sämtliche Meteore: Dei H, | a | ih, > vB 5 ee LESBEN EN 109°6 5-6 83-2 4-4 48'7 500° 8 ES EEE We 223-7 8-3 173-4 61 119°8 59:7 8 NE39 a Le 150-5 8-5 114°8 6:6 113°7 67:6 13 TSAD SR um: 124°0 49 101°2 4:0 101°5 78:4 4 EA A ee 91-8 2:2 43-3 1:2 120°4 67:6 1 VSAIE RER BGE 145-0 11-4 97'7 4-5 78°2 51'6 11 1SS0 a Ser, 108-1 9-4 88-5 7:9 50°0 65°9 8 1 ee a ee 84°8 5.2 75°2 62 53-7 70:3 7, 189.8. RR 78-2 12-3 44-8 5-2 44-2 39-0 2 SR RT RER I 105-0 4-4 73-4 3-1 42:8 38-6 10 SOSE RER 130-1 10:7 88-7 5-3 76°7 60:7 30 Gesamtmittel . 131°6 8-6 96:0 5.4 77°2 59-3 102 und für die Perseiden: ja Bi, . = ee a I ee 124-2 6°5 97-5 5-6 55-6 50-5° 5 EV ee re N ae 248-5 10-1 133-1 3-5 143-2 32-6 2 ES EA 1506 87 105°2 6-2 105-1 63-5 9 SAD RR RN 156-1 7°7 76°9 1:6 138-2 55-2 1 AS ee 91-8 2-2 43-3 1:2 120-4 676 1 SV KOREA E u 1 138-9 6-9 102-9 4:0 67-4 57-3 7 en 108-1 9-4 88-5 7:9 50°0 65°9 8 NEN 97:6 76 90-2 9-6 75°0 771 4 1 ee 82:7 13-4 46:0 44 53-2 463 1 gazen la, a 121°8 5-0 92-2 3-4 50°5 541 2 N at 143-9 13-2 96°7 6-4 78:0 55-3 18 | Gesamtmittel . 135-6 9-6 96-2 6-1 77-6 58-6 58 Höhenberechnung von Meteoren der Perseidenperiode. 503 Ein Vergleich der Tabellen E und F lehrt, daß, wie bereits erwähnt, bei einer größeren Anzahl von Meteoren das Gesamtmittel durch die Wahl der Gewichte nicht wesentlich beeinflußt wird. Die nach den älteren Berechnungen für dieselben unter E und F berücksichtigten Meteore erhaltenen Resultate liefern, wenn man allen dasselbe Gewicht zuerkennt, folgende Jahresmittel: G. Für sämtliche Meteore: EB dH, dH, Anzahl der aim 2 =E el — zZ Meteore 18230 Se ae eenz 125°3 17 945 82 _ 7 NRoyE ag ie Ir 1 RN 232°6 18 1795 1909 _ SION NE ee 156 °3 23 1431 2 1134 12 SEN VE METT EEE 144°7 —_ 87'2 _ 144'7 4 NY a NO Fa ae 70°5 — 48°2 _ 81'6 A) Fe Re 125.4 18:5 985 9-8 — 10 ISO: ER 1062 —_ 88°6 — — 8 MS DS a EN el 87°7 — 73°6 _ E= 7 SD ehe 76°9 — 59:4 — — 2 TI ER IE Bst —_ BOB) — _ 8 N 141°9 — 88-1 — — 29 Gesamtmittel . 1388 _ 100°8 _ _ 96 und für die Perseiden: { dH, dH, Anzahl der Jahı H, SE H, IE IE Neaos 1S23 3. ee 155-4 25-6 116°5 10:6 _ 4 NER ER 2456 174 1475 9-3 — 2 IS3Ir EL are ee 154°6 23°6 122-9 207 881 8 SALON NR ur 163°2 _ 51°9 —_ 200 °4 1 LSA SE Re ee one 79°5 _ 48.2 _ 81°6 1 SA een 108°8 124 108°0 11°4 — 7 OD VRR RE LE RN 1062 — 886 _ — 8 STB EN Eee 111°2 _ 924 — _ 4 SD LANE 853 _ 59:4 — -- 1 ES ee 1373 _ 89-1 _ — 2) 1898 Herner che; 1341 — 94:3 — — 18 Gesamtmittel . 132°4 — 100°2 — _ 56 | Hiebei wurde Nr. 54 (Jahr 1849) wegen der außerordentlich großen Höhen weggelassen, andrerseits aber Nr. 39 (Jahr 1839) mit einbezogen, obwohl es nicht nach einer älteren Methode, sondern von Ducke nach derselben Weiß’schen Methode behandelt wurde, wie die in dieser Schrift von mir berechneten Meteore. Wie man sieht, liefern die älteren Berechnungen trotz der im einzelnen mitunter recht erheblichen Unterschiede ein gegenüber der neueren Methode nur um wenige Prozente verschiedenes Gesamtmittel für die Höhen. Wesentlich größere Unterschiede weisen die Maximaldifferenzen auf, die ein Beobachtungs- fehler von 1° ergeben könnte. 504 Dr. Ph. Broch, Höhenberechnung von Meteoren der Perseidenperiode. Von älteren Berechnungen sind mir diese Fehlereinflüsse nur aus den Jahren 1823, 1837, 1839 und 1849 bekannt geworden. Diese liefern als Durchschnitt dA, = + 19°4 und dH, = = 13'8 km, während für dieselben Meteore nach der Methode von Weiß nur & 7'7, beziehungsweise + 4°9 km resultieren (unter Beilegung durchaus gleicher Gewichte + 8’! und + 5'O km). Auf die Durchschnittswerte von H,=152'7 und H,=125'0 km bezogen, beträgt dies nach den älteren Methoden 12:7, beziehungsweise 11:0°/,, während sich nach der Parallaxenmethode für dH, nur 5:1°%/, von H, (=151'0 km) und für dH, 4:3°/, von AH, (=114'3 km) ergibt. (Unter Beilegung durchaus gleicher Gewichte 5-3 und 4:4%/,.) Es ist demnach die Unsicherheit der älteren Berechnungsweisen ungefähr 21/,mal so groß als die der hier ange- wandten. (Nr. 39 ist hiebei nicht einbezogen worden.) Aus den Zusammenstellungen D, E, F und G ist zu ersehen, daß die Perseiden weder in bezug auf die Anfangs- und Endhöhe, noch auch hinsichtlich der Bahnlänge oder des Neigungswinkels eine Sonder- stellung unter den Augustmeteoren einnehmen. Unter Bevorzugung der in E gewonnenen Resultate erhält man für die vorliegende Serie von Meteoren als wahrscheinlichste Gesamtmittel: Anıan es None len Endhohes na rare 0966 Bahnlangen Ir au vn» Neieuneswinkelne. 77 222272592 Von 102 identischen Meteoren sind 3 dreifach und eines vierfach beobachtet worden. 57 Prozent waren Perseiden. Die Jahresmittel zeigen untereinander, besonders hinsichtlich der Anfangshöhen, bedeutende Unter- schiede und sowohl nach der neuen, wie nach den älteren Methoden berechnet, denselben Wechsel in der Zu- und Abnahme. Es ist nicht unwahrscheinlich, daß dieser Wechsel mit einer periodischen Veränder- lichkeit der Konstitution der Atmosphäre zusammenhängt. Die Maxima der hier berechneten Anfangshöhen fallen in die Jahre 1837, 1849 und 1858. Verfolgt man die Schwankungen auch noch in den folgenden Jahren weiter, so findet man auf Grund der noch nach anderen Methoden berechneten Resultate, daß das letzterwähnte Maximum bis 1863 anhält, dann folgen Maxima 1870 bis 1872, 1886 bis 1837 und 1897. Die Intervalle betragen also im Durchschnitt 12 Jahre, sind also nicht viel verschieden von der Dauer der Sonnenfleckenperiode. Vielleicht wird eine einheitliche Berechnung aller auch nach 1858 angestellten Beobachtungen korrespondierender Augustmeteore eher entscheiden lassen, ob die vermutete Periodizität in den Meteorhöhen und damit in der Konstitution der Erdatmosphäre besteht oder nicht. Zum Schlusse fühle ich mich verpflichtet, dem Herrn Hofrat Dr. E. Weiß für die wohlwollende Unterstützung, die mir bei dieser Arbeit von seiner Seite in reichem Maße zuteil wurde, wärmstens zu danken. DER MOSCHUSOCHS IM DILUVIUM EUROPAS UND ASIENS VON DR. RUD. KOWARZIK EMERIT. ASSISTENTEN AM K. K. GEOLOGISCHEN INSTITUTE DER DEUTSCHEN UNIVERSITÄT IN PRAG Mit 2 Tafeln, 2 Karten und 3 Textfiguren VORGELEGT IN DER SITZUNG AM 19. JÄNNER 1911 Einleitung. Seit mehreren Jahren fesselte das merkwürdige Genus Ovibos meine Aufmerksamkeit, was mich bewog, genauere Studien auf diesem Gebiete zu machen. Ein zweimonatlicher Aufenthalt in Berlin gab mir die Gelegenheit, im dortigen Museum für Naturkunde Klarheit in die verworrenen Angaben über den jetzt lebenden Moschusochsen zu bringen. Die Resultate dieser Arbeit, die in Prof. Dr. F. Römer’s Werk »Fauna arctica« erschienen sind,! ließen es mir wünschenswert erscheinen, auch die fossilen Vertreter dieses Tieres in das Bereich meiner Untersuchungen zu ziehen. Zunächst waren es die Funde des Moschusochsen im Diluvium von Europa und Asien, die ich zusammenfassend zu behandeln suchte. Doch bald trat mir eine große Schwierigkeit entgegen. Über viele wertvolle Funde war nur eine kurze Angabe zu finden, während einige sogar nur aus der namentlichen Aufführung in Sammlungskatalogen bekannt waren. Natürlich mußte ich vor allem trachten, mir die dies- bezüglichen Originale zu verschaffen, um dieselben in erster Linie meiner Arbeit überhaupt zugänglich zu machen, dann aber durch Beschreibung und Abbildung in die Fachliteratur einzuführen. In liebenswürdigster Weise trat mir eine ganze Anzahl von österreichischen und reichsdeutschen Sammlungen fördernd entgegen. Die königlich GeologischeLandesanstalt in Berlin vertraute mir zwei wvert- volle Originale an, einen noch unbeschriebenen Schädel von Niederlöhme bei Königswusterhausen und ein Schädeldachfragment von Ovibos fossilis Kow. non Rütim. (Praeovibos priscus Staudinger). Das geologisch-paläontologische Institut des Museums für Naturkunde in Berlin stellte mir das Original des Schädels vom Kreuzberge zur Verfügung sowie 2 Backenzähne vom Czernitzer Tunnel (Oberschlesien) und I vom Tunnel von Orlowietz bei Rybnik (Oberschlesien). Das geologisch-paläontologische Institut der Universität Breslau sandte mir den von F. Römer beschriebenen und allerdings nicht besonders gut 1 Verlag Gustav Fischer, Jena, Bd. V, 1909. Denkschriften der mathem.-naturw. Kl. LXXXVI. Bd. 67 806 R. Kowarzik, abgebildeten Schädel aus Kamnig bei Münsterberg (Schlesien), vom vaterländischen Museumsverein in Olmütz erbielt ich den von KriZ beschriebenen Hirnschädel von Predmost (Mähren). Von der kaiserlichen russischen Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg erhielt ich ein genaues Verzeichnis aller daselbst befindlichen Reste vom Moschusochsen mit genauer Angabe des Fundortes. Der Magistrat der Stadt Aschersleben stellte mir vier Photographien des im städtischen Museum aufbewahrten Schädels zur Verfügung. Vom naturhistorischen Museum der Stadt Wiesbaden sandte mir Herr Kustos Ed. Lampe den daselbst befindlichen Schädel von Höchst am Main zur Untersuchung. Die Akademie der Wissenschaften in Krakau überließ mir zunächst Photographien und dann das Original des in der Höhle Murek bei Krakau gefundenen sehr wertvoilen Schädels. Allen meinen liebenswürdigen Förderern meinen herzlichsten Dank. Außerdem fühle ich mich zur Dankbarkeit verpflichtet der kaiserlichen Akademie der Wissen- schaften in Wien gegenüber, die mir durch Subvention den Besuch des Budapester Nationalmuseums ermöglichte, und ganz besonders meinem früheren verehrten und allgemein beliebten Chef, Herrn Hofrat Prof. Dr. G. C. Laube, gegenüber, unter dessen Ägide diese Abhandlung entstand und dessen Übertritt in den Ruhestand für mich das Ende einer langen, glücklichen Arbeitszeit bedeutete. Prag, am 6. Jänner 1911. Rud. Kowarzik. Der Moschusochs im Dilwvium. 507 Literaturgeschichtliches. Im XVII. Bande der »Novi Commentarii< im Jahre 1773 beschreibt P. S. Pallas die ersten zwei fossilen Schädel. Diese stammten vom Ob und wurden von dem genannten Autor dem Bison americanus zugeschrieben. Aus dem Zitat! ersieht man aber ganz deutlich, daß er unter diesem Namen den Moschus- ochsen meint, den eben Jeremie in diesem Werke beschrieben. Fast 30 Jahre vergingen, bis wieder ein neuer Fund dieses Tieres gemacht wurde. Im dritten Bande der Memoires de l’Academie imper. de St. Petersbourg beschreibt N. Ozeretskowsky einen Schädel, der im Jahre 1809 an der Mündung der Jana gefunden wurde. Bereits 1816 wurde der erste Schädel, auf deutschem Boden gefunden; es ist dies der Schädel vom Kreuzberg bei Berlin. Um das Jahr 1830 wurde ein Schädel bei Moskau entdeckt und von dieser Zeit an folgen sich die Funde immer häufiger, wahrscheinlich weil man sein Augenmerk besser als bisher auf diese Spezies richtete. In England fand man den diluvialen Moschusochsen zum ersten Male im Jahre 1855 bei Maidenhead; in Frankreich war es der Abbe Lambert, der im Jahre 1859 bei Viry-Noureuil den ersten Rest dieses Tieres bestehend aus einem Zahn fand, womit das Vorkommen auch im französischen Diluvium sichergestellt war. Der Fund eines Schädelfragmentes bei Predmost (Mähren) endlich reihte auch Österreich unter die Länder ein, die der vor den Eismassen zurückweichende Moschusochs aufgesucht hat. In neuester Zeit sind auch aus Schweden, der Schweiz und Ungarn Reste bekannt geworden. Es ist leicht verständlich, daß mit dem Bekannterwerden der Reste des Moschusochsen auch das Interesse für die Zugehörigkeit desselben zu den noch lebenden Vertretern und die Verwandtschaftsver- hältnisse den übrigen Hohlhörnern gegenüber stieg. Unvermeidlich war bei den damaligen wissenschaft- lichen Verhältnissen das Zusammenwerfen des rezenten und fossilen Ovibos mit Bos und Ovis und es dreht sich — wie ich bereits in der literarischen Einleitung meiner Arbeit über den lebenden Moschus- ochsen gesagt habe — fast ein Jahrhundert lang der Kampf um die Frage, ob Ovibos ein Bos oder Ovis sei. Unter dem Einflusse dieser Stimmung entstanden drei größere Arbeiten: Richardson’s »Zoology of Voyage«, B. Dawkins »A Monograph on the Pleistocene Mammalia« und Rütimeyer’s »Die Rinder der Tertiärepoche«, die zerstreuten Anmerkungen in der übrigen Literatur gar nicht zu erwähnen, da sie sich ja meistens auf die drei genannten Autoren stützen. B. Dawkins kommt auf Grund seiner Unter- suchungen zu der Ansicht, daß an der Zugehörigkeit des Moschusochsen zu den Schafen gar kein Zweifel aufkommen dürfe, ferner daß der diluviale Vertreter desselben sich nur im geringen von dem lebenden unterscheide. Es war Lönnberg vorbehalten, in seiner »Structure and Anatomy« teilweise Klarheit in diese Sache zu bringen. Ganz stimmen jedoch, wie ich ın der »Fauna arctica« bewiesen habe, seine systematischen Schlüsse nicht, da ihm die Rassen des Moschusochsen teilweise unbekannt waren. Im nachfolgenden gebe ich eine Zusammenstellung der für die vorliegende Monographie in Betracht kommen- den Arbeiten in alphabetischer Reihenfolge, wobei die wichtigsten Arbeiten fett gedruckt sind. 1 P. Charlevoix: Histoire de la nouvelle France. Tom. III, p. 132. 67% 808 Andrews, C. W.: Note on some recently discovered Remains of the Musk ox (Ovibos moschatus Zimmerman, p.) from the Pleistocene Beds of Southern England, Proceed. of Zoolog. Society, 1905, Vol. I, p. 50 bis 53, mit Abbild. Anuncin, H.: Iskopaemyi ovce-byk. Dnevnik’ zoologiceskago odtelenija obscestva i zoologceskago muzeja 1890, p. 40 bis 49. Bericht, XX. amtlicher des westpreußischen Provinzialmuseums in Danzig (1899) 1900, p. 13, mit Abbild. Bernau, K.: Die geologischen Verhältnisse der Umgegend von Halle a. S., Halle 1906, p. 25. Brandt-Woldrich: Diluviale europäisch-asiatische Säuge- tierfauna und ihre Beziehungen zum Menschen. Memoires de l’Academie Imperial des Scienc., St. Petersbourg 1887, VI. Ser., Tom. XXXV, Nr. 10, p. 112 u. 113. Bronn, H.: Klassen und Ordnungen des Tierreichs, 1874 bis 1908, VI, 5, I, Taf. XXXII, Fig. 2, 2a u. 22. Cuvier, G.: Recherches sur les ossemens fossiles. 4. Edit. Paris 1835, p. 311 bis 319. Atlas. Tom. 2, PI. 171, Fig. 15, os A eo, 7 ale, 1 9), 110); Davies, W.: On some recently discovered teeth of Ovibos moschatus from Crayford, Kent. Geologie. Magazine. New ser., Dec. II, Vol. VI, p. 246 bis 248. Dawkins, B.: The British Pleistocene Mammalia. PartIbis VI (V. Ovibos). Palaeontographical Society, London 1872, p. 1 bis 30, Pl. I bis V. — Onthe alleged existence of Ovibos moschatus in the Forest-bed, and its range in space and time. Quarterly journal ofthe Geolog. Society, London 1883, Vol. XXXIX, p. 575 bis 581, mit Abbild. — On a skull of Ovibos moschatus from the sea bottom. Quarterl. journ. of the Geol, Soc., London 1885, Vol. XLI, Part. 2, p. 242 bis 244, mit Abbild. Ecker, A.: Über die prähistorische Kunst. Korrespondenzblatt der Deutschen Gesellschaft 1877, p. 103 bis 113. — Ovibosfossilis (Rütimeyer)in dem quaternären Knochen- für Anthropologie, lager von Langenbrunn. Archiv für Anthropologie, Bd. X, 1878, p. 328. (Vorläufige Mitteilung.) — Zur Kenntnis der quartären Fauna des Donautales. Archiv für Anthropologie, Bd. X, 1878, p. 399 bis 403, Taf. XII. Fischer de Waldheim: Oryctographie de Moscou. Fraas, O.: Beiträge zur Kulturgeschichte aus schwäbischen Höhlen entnommen. Archiv für Anthropologie, Bd.V, 1872, p- 196. Frech, Fr.: Quartäre Säugetiere im Mittelmeergebiete in Lethaea geognostica. Handbuch der Erdgeschichte, III. Teil, 2. Bd., Erste Abt., p. 25. R. Kowarzik, Freudenberg, W.: Die Rheintalspalten bei Weinheim an der Burgstraße aus tertiärer und historischer Zeit. Zentralblatt für Mineralogie, Geologieund Paläontologie, 1906, p. 699, Anmerkung. Giebel: Mitteilungen an Professor Bronn gerichtet. Jahrbuch für Mineralogie, Geologie und Paläontologle, 1846, p. 460. Gottsche, C.: Notiz über einen neuen Fund von Ovibos. Ver- handlungen des Vereins für naturwissenschaftliche Unter- haltung. Hamburg 1877, Bd. IV, p. 236. Gürich: Die Quartärfauna von Schlesien. 62. Jahresbericht der Schlesischen Gesellschaft für vaterländische Kultur (1884) 1885, p. 264. Harle Ed.: Un crane de boeuf musque, des Eyzies (Dordogne). Bulletin de la Societe geologique de France. IV. Ser., Tom. I, Paris 1901, p. 455 bis 458, mit Abbild. Hescheler K.: Reste von Ovibos moschatus Zimm. aus der Gegend des Bodensees. Vierteljahrschrift der Natur- forschenden Gesellschaft in Zürich, Bd. LII, 1907, p. 283 bis 288, Taf. XIII. Eliipisteihme Jake: gebirges. Blatt IV (Aussig), Wien 1904, p. 67. Geologische Karte des böhmischen Mittel- Kowarzik, R.: Der Moschusochs und seine Rassen. Fauna arctica von Professor F. Römer, Jena 1909, Bd. V. Krız, M.: Pizmon (Ovibos moschatus Blainville) na _Morave. (Der Moschusochs in Mähren). Casopis moravskeho musea zemskeho (Zeitschrift des mährischen Landesmuseums). Brünn 1901, Sonderabdruck p. 1 bis 25, mit Abbild. — Beiträge zur Kenntnis der Quartärzeit in Mähren. Steinitz 1903, p. 165 bis 167; 487 und 488. Lartet, E.: Sur une portion de crane’ fossile d’Ovibos musque (Ovibos moschatus Blainv.), trouvee par M. Dr. Eug. Robert dans le diluvium de Precy (Oise). Comptes rendus de ’Academ. des Science. 1864, Tom. LVII, I, p. 1198 bis 1201. — Note on Ovibos moschatus Blainville. Quarterly journ. ofthe Geolog. Society, London, Vol. XXI, 1865; p. 474 bis 476. Lydekker, R.: Proceedings of Zoolog. Society. London 1900, p- 832. Lyell, Ch.: Das Alter des Menschengeschlechtes auf der Erde und der Ursprung der Arten durch Abänderung, nebst einer Beschreibung der Eiszeit in Europa und Amerika. (Übersetzt von Büchner.) Leipzig 1864, p. 109. MaSka,K.: Der diluviale Mensch in Mähren. Programm der mährischen Landes-Oberrealschule in Neutitschein. Neu- titschein 1886, Sonderabdruck, p. 61, 64. Der Moschusochs im Diluvium. Mehlis, C.: Korrespondenzblatt der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, XII, 1881 (Nr. 10), p. 137. Michael, R.: Über einen Schädel von Ovibos aus dem Diluvium von Bielschowitz in Oberschlesien und das Alter der schlesischenDiluviallagerungen. Zeitschrift der Deutschen geologischen Gesellschaft, Bd. LIV, 1902, p. 12 bis 14. Munthe, Henr.: Om ett fynd af kvartär myskox vid Nol i Bohuslän. Sveriges geologiska undersökning. Ser. C, Nr. 197, Stockholm 1905, p. 173 bis 189. Nathorst, :Tva Somrar i Norra-Ishafnet, Stockholm, Bd. II. Nehring, A.: Mitteilung an Professor H. B. Geinitz. Jahrbuch für Mineralogie etc., Bd. 1878, p. 843 bis 849. — Übersicht über vierundzwanzig mitteleuropäische Quartär- faunen. Zeitschrift der Deutschen geologischen Gesell- schaft, Bd. XXXII, 1880, p. 471, 493, 499, 503 und Über- sichtstafel. — Über einen Ovibos- und einen Saiga-Schädel aus West- preußen. Sitzungsbericht der Gesellschaft naturforschender Freunde, Berlin 1899, p. 101. Ossowski, G.: O szezatkach fauny dyluwijalnej znalezionych w namuliskach jaskiniowych wawozu mnikowskiego w r. 1881. Sprawozdanie komisyi fizyjograficznej; T. XVII, Krakau 1883, p. 791 bis 803. Owen,R.: Description of a fossil Cranium of the Musk-Buffalo (Bubalus moschatus Owen) from the »Lower-Level-Drift« at Maidenhead, Berkshire. Quaterly journ. of the Geolog. Soe., London 1856, Vol. XII, p. 124 bis 130. Ozeretskowsky, M.: Remarques sur le crane du Bison musque. Memoires de l’Academ. de Scienc. de St. Peters- bourg, Bd. III, 1811, p. 215 bis 219, Taf. VI. Pallas,P.S.: De reliquis animalium exoticorum per Asiam Novi Academ. scient. imper. Petropolitanae, Bd. XVII (1772) 1773, p. 601 bis 606 mit Taf. XVII. borealem repertis complementum. Commentarü Pavlow, M.: Etudes sur l’histoire paleontologique des Ongules, IX. Selenodontes posttertiaires de la Russie. Memoires de l’Academie imper. des Sciences de St. Petersbourg, VII. Ser., Vol. XX, 1906, Nr. 1, p. I bis 89, Taf. I bis VIII. Pohlig, H.: Verhandlung des Naturhistor. Vereines der preuß. Rheinlande und Westfalens, 45. Jahrg. 1888, p. 19 u. 20. Quenstedt: Handbuch der Petrefaktenkunde, 1852, p. 64. Richardson, J.: Zoology of Voyage of H. M. S. Herald. Verte- brata includ. fossil. Mammalia, 1854, p. 6. Roemer, Ferd.: Über das Vorkommen des Moschusochsen (Ovibos moschatus) im Diluvium Schlesiens. Zeischr. d. Deutschen geolog. Gesellsch., Bd. XXVI, 1874, p. 600 bis 604. 209 Roemer, Ferd.: Notiz über das Vorkommen des Moschusochsen (Ovibos Löß des Zeitschr. d. Deutschen geolog. Gesellsch., Bd. XXIX, 1877, p. 592 u. 593. moschatus Blainv.) im Rheintales. Rütimeyer, L.: Versuch einer natürlichen Geschichte des Rindes in seinen Beziehungen zu den Wiederkäuern im allgemeinen. I. Teil, 1866, Taf. I, Fig. 20, 21, 23, 34. II. Teil, 1867, p. 6 bis 20. — Beiträge zu einer paläontologischen Geschichte der Wiederkäuer, zunächst an Linne’s Genus Bos. Verh. d. Naturforsch. Gesellsch. Basel, Teil IV, 1866, 2. Heft, p- 326 bis 328. — Die Rinder der Tertiärepoche nebst Vorstudien zu einer natürlichen Geschichte der Antilopen. Abhandlungen der Schweiz. pal. Gesellschaft, Bd. IV, 1877, Bd. V, 1878. Schaaffhausen: Korrespondenzblatt d. Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, 1879, Nr. 10, p. 124 bis 126 mit Abb. — Verhandlung d. Naturhist. Vereines d. preuß. Rheinlande u Westfalens. Jahrg. XXXVI, 1879, p. 179. — Über einen neuen Fund eines fossilen Schädels von Bos moschatus zu Vallendar. Verhandl. d. Naturhist. Vereines d. preuß. Rheinlande u. Westfalens, Jahrg. XLI, 1884, Sivzbets, pr 19: Schmid,E.E.: Bos Pallasi (Dek.) im alten Saal-Geschiebe bei Jena. Neues Jahrb. f. Mineralog. etc., 1863, p. 541. Schmidt, Fr.: Wissensch. Resultate der zur Aufsuchung eines angekündigten Mammutkadavers von der kais. Akad. der Wissensch. an den unteren Jenissei ausgesandten Exped. Memoires de l’Acad. Imper. d. Sciene. de St. Petersbourg 1872, II. Ser., Tom. XVIII, p. 35. Schwarze, @G.: Über das Vorkommen fossiler Knochen am Unkelstein. Verhandl. d. Naturhist. Vereines Rheinlande u. Westfalens, Jahrg. XXXVI, 1879, p. 132 bis 136. d. preuß. Schweder, G.: Korrespondenzblatt d. Naturf. Vereines in Riga, Bd. XXXlI, 1883, p. 62 bis 67, Taf. I bis IV. Staudinger, W.: Praeovibos priscus nov. gen. et nov. Sp-, Ovibos Gattung aus dem Pleistocän Thüringens. Zentralblatt f. Mineraloa. ete., 1908, Nr. 16, p. 481 bis 502 mit Abbild. ein Vertreter einer nahestehenden Struckmann, ©. Notiz über das Vorkommen des Moschus- ochsen (Ovibos moschatus) im diluvialen Flußkies von Hammeln a. d. Weser. Zeitschrift d. Deutschen geolog. Gesellsch., Bd. XXXIX, 1837, p. 601 bis 604, Taf. XXVI, — Urgeschichtliche Notizen aus Hannover. I. Über den Fund eines Schädels von Ovibos moschatus im diluvialen Fluß- kies bei Hameln a. d. Weser. Arch. f. Anthrop., Bd. XVLII, ERS), ja 1 a 172, ee WE 510 R. Kowarzik, Teplouchoff, A. E.: Moschusochse. Arch. f. Anthrop., Bd.XVI, | Wankel, H.: Prvnı stopylidskena Morave (Dieersten Menschen- 1886, p. 519 bis 521 m. Abbild. spuren in Mähren). Casopis muzejniho spolku olomuckeho. Tscherski, J. D.: Wissensch. Resultate der von der kais. Olmütz, Jahrg. I, 1884, p. 145. Akad. d. Wissensch. zur Erforschung des Janalandes undı der Neusineschen ine een Tan ler3 Woldrich, J.N.: Diluviale Funde in den Prachower Felsen bei Jicin in Böhmen. Jahrb. der k. k. Geolog. Reichsanstalt in Wien, Bd. XXXVII, 1887, p. 229 u. 230. und 1886 ausgesandten Expedition. Memoires de l’Acad. imper. des Scienc. de St. Petersbourg 1892, VII. Ser., Tom. XL, Nr. 1, p. 153 bis 186. I. Bisherige Funde des diluvialen Moschusochsen. Gleich bei Beginn der vorliegenden Arbeit machte sich die Notwendigkeit geltend, ein Verzeichnis sämtlicher bisher gefundener Reste des fossilen Ovibos anzufertigen. Dies bot jedoch große Schwierig- keiten. Die Literaturnachweise sind sehr spärliche, oft finden sich nur namentliche Aufzählungen in Verzeichnissen sowie Faunenübersichten. Bezüßlich der deutschen Funde kam mir die "Arbeit W. Staudingers zu statten, der ein Verzeichnis sämtlicher auf deutschen Boden gefundener Reste des Moschusochsen angefügt ist. Wie sehr sich aber solche Verzeichnisse ändern, wird wohl am besten aus dem Umstand ersichtlich, daß ich zu den dort angeführten 25 Fundorten noch sechs weitere anführen kann, obwohl erst drei Jahre seit der Veröffentlichung der genannten Arbeit verflossen sind. Ich habe also in mühseliger Arbeit die Literatur nach Fundorten durchgesucht und gebe auf den folgenden Seiten ein vollständiges Verzeichnis derselben, wobei ich der Übersichtlichkeit halber gleich die Literatur zitiere. Verzeichnis sämtlicher bisher in Europa und Asien gemachten Funde des diluvialen Moschusochsen. Nr. Art des Fundes Fundort Aufbewahrungsort Literatur über den jeweiligen Fund | | A. Sibirien. N. Ozeretskovsky: Memoires de l’Academie imperiale Zoologisches des Sciences de St. Petersbourg, Tom. II, 1811, Museum der kaiser- p. 215 bis 218, Tab. IV. lichen Akademie in St. Petersburg Schädel samt Horn- 1 scheiden, Mündung der Jana erwachsenes &" J. D. Tscherski: Memoires de l’Academie imperiale des Sciences de St. Petersbourg, Tom. XL, 1892, Nr. 1, p. 153 bis 159. Ehemals Sammlung Dr. Bunge’s St. Petersburg, jetzt wie oben Gehirnschädel, erwachsenes g' DD Ssularr an der Jana detto Gehirnschädel, Rue OR 3 junges J' halb der Mündung detto detto VS des Unjughen 4 u Ljachow-Insel detto detto erwachsenes g" Der Moschusochs im Dilwium. oll Nr. Art des Fundes Fundort Aufbewahrungsort Literatur über den jeweiligen Fund ADSENSE J. D. Tscherski: Memoires de l’Academie imperiale de 6) ne Mündung der Lena es Seiences de St. Petersbourg, Tom. XL, 1892,Nr. 1, in St. Petersburg p. 153 bis 159 6 Ace Pit-Fluß, System des deito as Jenissei Umgebung von 1Z detto Tiumen detto detto Schädel beschädigt Pallas: Novi Commentarii Academ. Petropolitan. 3 soWw dett 2 erwachsenes en Ob u Tom. XVII, 1772, p. 601 bis 606 50 russische Stadien 9 Schädel oberhalb Obdorsk detto detto am Ob Schädel samt Horn- en operhalb H. Anuncin: Iskopaemyi ovce-byk. Dnevnik zoo- scheiden, ak logiceskago otdelenija obScestva i zoologices- erwachsenes Jg" kago muzeja 1890, p. 40 bis 49, Taf. I Tolst bei Zoologisches a ee: Museum der kaiser-- | M. Pavlow: Memoires de l’Academie imperiale des il Schädel Turuchansk : 3 } P a g (Gouvernement lichen Akademie Sciences de St. Petersbourg, VII. Ser., Vol. XX, onisseh) der Wissenschaften Nr. 1, p. 85 bis 89, Pl. VI, Fig. 8 bis 18 in St. Petersburg 12 Schädelfragment, Neusibirische Melto Briefliche Mitteilung von seiten der Kaiserlichen Aka- Inseln demie der Wissenschaften in St. Petersburg {=} Nordwestsibirien 13 detto (am Ob-Flusse detto detto gefunden) Rechtes Ufer des Jenissei a (6 Werst von der 14 Schädelfragment Sn BE detto detto nowskaja, strom- aufwärts) 15 Unterkiefer- Kolyma-Fluß detto detto fragment Ehemals Sammlung B j ; BEE 5 cn J.D. Tscherski: Memoires de l’Aca- 4 Unterkieferhälfte Ljachow-Insel der kaiserlichen ee Ss Akademie der a See ne 2269, 158%.159 Wissenschaften in Le u. 160 St. Petersburg 2 Unterkieferhälften- p- 153, 159 4 Kagmenie detto detto detto u. 160 16 Unterkiefer Lena-Mündung detto detto 2 ee > 17 detto Insel Neusibirien detto detto 2 La La u. 160 52 R. Kowarzik, nn nn ee nr ee EEE Nr. Art des Fundes Fundort Aufbewahrungsort | Literatur über den jeweiligen Fund Ehemals Sammlung Bunge, jetzt Zoologisches Museum J. D. Tscherski: Memoires de l’Aca- 4 Epistropheus Ljachow-Insel nalen oa inperels es un Akademie der NIE | m. Icon Wissenschaften in Bu u. 162 St. Petersburg p. 162. 4 4. 6. Halswirbel detto detto detto 163, Taf. III, Fig. 4 u. 5 4 3 Brustwirbel detto detto detto p- 162, 163 4 R. u. 21. Radius detto detto detto p- 163, 164 4 L. Os naviculare detto detto detto p. 164 4 2 r. Os lJunatum detto detto detto p. 164 4 L. Os lunatum detto detto detto p. 164 4 |L.u.r. Os capitatum detto detto detto p. 164 4 R. Os hamatum detto detto detto p. 164 4 8 r. Matacarpalia detto detto detto -p. 164, 165 ü p. 164, 165, | 4 6 1. Matacarpalia detto detto detto Taf. IV, Fig. 6 no il 4 L. Tibia detto detto detto 5 .. © i p. 167 bis 4 ee n K detto detto detto 178, Taf. IV, Astragalus Fig. 3, 4 Dal: Ossa Geo detto detto p. 178, 179 scaphocuboidea Fragment eines I, dere lee -detto 9 Ns, 1,70) Os scaphocuboideum p. 179 bis A 4r. u. 4. l. detto detto detto 183, Taf. IV, Metatarsalia Fig. 5 I. Phalanx der 4 vorderen Extremität, detto Kette detto j p. 182 bis 185 2 l. äußere u. 3 1. innere Der Moschusochs im Dihwıum. Hilo Nr. Art des Fundes Fundort Aufbewahrungsort Literatur über den jeweiligen Fund Ehemals Sammlung Bunge, jetzt I. Phalanx der Zoologisches Museum 4 | vorderen Extremität, Ljachow-Insel der kaiserlichen r. äußere Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg J. D. Tscherski: Memoires de l’Aca- demie imperiale des Sciences de St. Petersbourg, Tom. XL, 1892, Inte Al, p. 182 bis 185 I. Phalanx der 4 | hinteren Extremität, detto detto 2 r.u. #1. äußere I. Phalanx der hinteren Extremität, detio detto l. innere 4 | II. Phalanx, 3 Stück detto detto 4 58 Zähne detto detto Zoologisches 11 Zähne des Museum der kaiser- 17 Oferkiefers von Insel Neusibirien lichen Akademie einem Individuum der Wissenschaften in St. Petersburg detto p- 182 bis 185 detto p. 182 bis 185 detto p- 186. detto p. 153. Briefliche Mitteilung der kaiserlichen russischen Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg 18 Hornscheiden Sagastyr detto detto 19 detto Jana detto detto I. Mol in. 20 os , Gouvernement Tomsk detto detto | Ehemals Sammlung Bunge, jetzt 21 Horn Boganida der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg 5 Moschusochs, 22 wohlerhalten, mit Gr. Ljachow-Insel detto Haut und Haaren Zoologisches Museum) Fr. Schmidt: Memoires de l’Academie imperiale des Sciences de St. Petersbourg, 1872, VII. Serie, Tom. XVII, p. 35 A. Bunge: Beiträge zur Kenntnis des russischen Reichs und der angrenzenden Länder Asiens, 3. Folge, Bd. III, St. Petersburg, 1887, p. 253 u. 254 B. Europäisches Rußland. Schädel, beschädigt,] Maikor an der erwachsenes g' Kemolka, Gouvernement Perm A. E. Teplouchoff: Archiv für. Anthropologie, Bd. XVI, 1886, p. 519 bis 521, mit Abbild. Museum des 24 detto Witebsk Naturforschenden Vereines in Riga G. Schweder: Korrespondenzblatt des Naturforschen- den Vereines in Riga, Bd. XXXI, 1888, Sonder- abdruck, p. X bis 6, Taf. I bis IV Denkschriften der mathem.-naturw. Kl. LXXXVI. Ba. Art des Fundes R. Kowarz ik, Fundort Schädel, beschädigt, erwachsenes 9" detto Schädel, beschädigt detto Aufbewahrungsort Literatur über den jeweiligen Fund Maikor an der Kemolka, - Gouvernement Perm Moskau Dorf Sbranky (Owrutscher Kreis) Wolhynien Prof. Dr. G. v. Max, München G. Schweder: Korrespondenzblatt des Naturforschen- den Vereines in Riga. Bd. XXXI, 1888, Sonder- abdruck, p. 1 bis 6, Taf. I bis IV Abguß im Museum der kaiserl. Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg Von ebendaselbst G. Fischer v. Waldheim: Oryctographie de Moscou, p- 316 J. Tscherski: Memoires de l’Academie imperiale des Sciences de St. Petersbourg, VII. Ser., Tom. XL, Nr. 1, p. 155, 156 u. 159 P. Armaschewsky: Discours et compte rendu du VI. Congres des Natural. a St. Petersbourg 1880, pP. 334 G. Schweder: Korrespondenzblatt des Naturforscher- vereins in Riga, Bd. XXXI, 1888, Separatabdr. p- 3 Universität Kiew M. Pavlow: Memoires de l’Academie imperiale des Sciences de St. Petersbourg, VIII. Ser., Tom. XX, Schädel, beschädigt, erwachsenes g' Näherer Fundort unbekannt, wahı- scheinlich aus dem europäischen Rußland Wolgafluß bei Museum der kaiserl. Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg Nr. 1, p. 85 | J. D. Tscherski: Memoires de l’Academie imperialedes Sciences de St. Petersbourg, VII. Ser., Tom. XL, Nr. 1, p. 154, 155 u. 159 Briefliche Mitteilung der kaiserlichen russischen Aka- demie der Wissenschaften in St. Petersburg Joh. N. Woldrich: Jahrbuch der k. k. Geolog. Reichs- anstalt Wien, Bd. XXXVII, 1887, p. 229 u. 230 mit Abbild. G. Ossowski: Sprawozdanie komisyi fizyjografieznej M. Krız: Pizmon (Ovibos moschatus Blainville) na Morave (Der Moschusochs in Mähren). Zeitschrift des mährischen Landesmuseums (tschechisch) Brünn 1901, p. 1 bis 25, mit Abbild. akademyi umiejetnosci w Krakowie (Krakan), | Tom. XVII, 1883, p. 91 bis 103 R. Kowarzik: Siehe diese Arbeitp. 26 u. 27 [530 u. 531]. K.J. MaSka: Der diluviale Mensch in Mähren. Neu- titschein 1886, p. 61, 64 detto H. Wankel: Casopis muzejniho spolku olomuck&ho. Olmütz, Jahrg. I, 1884, p. 145 detto 28 Schädelfragment S detto ormowa C. Österreich. Schädel, beschädigt, erwachsenes = 09 % R g Prachower Felsen ek 5 Prämolar 1 bis 3, | Bei Jiein, Böhmen = Phalanxfragment, as Radius Gehirnschädel- ® R Museum für vater- Predmost bei Prerau, |... ,. 30 fragment, 2 ländische Naturkunde 3 Mähren : = erwachsenes Jg” in Olmütz Museum der 21 en Höhle Murek bei Akademie der ö x Mnikow bei Krakau | Wissenschaften in Krakau i Certova dira bei 2 halanx ? S Pualanzt Stramberg, Mähren 32 | Extremitätknochen? detto Pr En Byci skala bei 33 7, ng > anne Adamsthal, Mähren 33 Kieferfragment? detto 34 Ziegelei bei Aussig, Böhmen 3 E. Hibsch: Geologische Karte des böhmischen Mittelgebirges, Blatt IV (Aussig), Wien 1904, p- 67 Der Moschusochs im Diluwvimum. Sl) Nr. Art des Fundes | Fundort Aufbewahrungsort Literatur über den jeweiligen Fund D. Deutschland. a R ; Kiesgrube bei a W. Staudinger: Zentralblatt für Mineralogie, Geologie 39 a ul Frankenhausen em und Paläontologie, Jahrg. 1908, Nr. 16, p. 481 IST (Kyffhäuser) bis 502, mit Abbild. 2 Schädeldach- Bielschowitz en R. Michael: Zeitschrift d. Deutsch. geolog. Gesellsch., > fragment (Oberschlesien) = Bern ; Bd. LV, 1902, Verhandl. p. 12 u. 13 Quenstedt: Handbuch der Petrefaktenkunde, 1852, Gehirnschädel Ei ehirnschädel- ı i : Geologisches Lyell: Alter des Menschengeschlechtes, 3. Aufl. 1864, 37 2. en Kreuzberg bei Berlin | Universitätsinstitut a p. 109 . erwachsenes 5" Berlin ft R. Kowarzik: Siehe die vorliegende Arbeit, p. 31 bis 33 [535 bis 537], Taf. II, Fig. 3, 4. Eon / C.G. Giebel: Neues Jahrbuch für Mineralogie etc., De N eolog.-miner. 1846, p. 460 38 en Bedra bei Merseburg | Universitätsinstitut . eh erwachsenes Halle a. d. S. Bronn: Klassen und Ordnungen des Tierreiches,VI, 5, I, 1874 bis 1908, Taf. XXXIIL, Fig. 2, 2a, 2b Hohe Saale zwischen Mineralogisches TERN, y N 39 detto Wentwenjena umdl net E. E. Schmidt: Neues Jahrbuch für Mineralogie etc., : 1863, p. 541 Kunitz Jena N F. Römer: Zeitschrift d. Deutsch. geolog. Gesellsch., Se Kan Geologisches Bd. XXVI, 1874, p. 600 bis 604, mit Abbild. 40 detto Br > Universitätsinstitut ß bei Münsterberg Bosom Gürich: 62. Jahresbericht der Schlesischen Gesellschaft für vaterländische Kultur, (1884) 1885, p. 264 C. Gottsche: Zeitschrift d. Deutsch. geolog.Gesellsch., To . Bd. XXX, 1878, p. 563 "ulossmibe ba Naturhistorisches > ‚ ! 41 detto \ Dömitz Museum Lübeck — Verhandlung. des Vereines für naturwissensch. in Mecklenburg Unterhaltung. Hamburg, Bd. IV (1877) 1879, p- 235 bis 238, Taf. I Prohlis Kgl. Miner.-geolog. | K. Wanderer: Abhandlungen der Naturwissenschaft- 42 detto bei De Museum lichen Gesellschaft »Isis« inDresden, 1909, Heft II, zu Dresden p. 79 bis 85, Taf. III Provinzialmuseum < h Bonn F. Römer: Zeitschrift d. Deutsch. geolog. Gesellschaft, Schädelfragment Löß des (Gehirnschädel); Bd. XXIX, 1877, p. 592 bis 593 43 und Extremitäten- Zoolog. Institut der ; knochen, us stein landw. Hochschule | Schwarze: Verhandl. d. Naturhist. Vereines der preuß. erwachsenes ' bei Remagen Berlin Rheinlande und Westfalens, 36. Jahrg. 1879, (Oberkiefer und p. 132 bis 136 Extremitätenknochen) Diluvialer Mergel ä 44 Schädelfragment, über einem Stein- Naturalienkabinett | A. Ecker: Archiv f. Anthropologie, Bd. X, 1878, p. 328, erwachsenes 9" bruch bei Langen- Stuttgart 399 bis 403, Taf. XII, Fig. 1 u. 2 brunn (obere Donau) Schaaffhausen: Verhandl. d.Naturh. Verein. d.preuß. Rheinlande und Westfalens, 36. Jahrg. 1879, 45 Gehirnschädel, Moselweiß bei Provinzialmuseum p- 178 erwachsenes 5" Koblenz Bonn Korrespondenzblatt d. Deutschen Gesellschaft für Anthropologie 1879 (Nr. 10), p. 124 bis 126, mit Abbild. 68* 516 R. Kowarzik, Nr. Art des Fundes Fundort Aufbewahrungsort Literatur über den jeweiligen Fund Oberschädel- BER. Schaaffhausen: Verhandl. d. naturh. Verein. d.preuß. 46 fragment, Vallendar am Rhein on an Rheinlande und Westfalens, 41. Jahrg. 1884, onn : : erwachsenes g' Sitzungsberichte, p. 79 . C. Struekmann: Zeitschrift der Deutsch. geologischen h Eich Gesellschaft, Bd. XXXIX, 1887, p. 601 bis 604, 47 Schädeldach, Hameln Provinzialmuseum Taf. XXVI, Fig. 2 erwachsenes ® an der Weser Hannover ae } — Archiv für Anthropologie, Bd. XVIII, 1889, p. 171 und 172 ME BE Zoologisches H. Pohlig: Verhandlungen d.Naturh. Vereines d. preuß. 48 Schädelfragment es Universitätsinstitut Rheinlande und Westfalens. 45. Jahrg. 1888, p. 19 Leipzig (?) Be eipzig und 20 a A. Nehring: Sitzungsberichte d. Gesellsch. naturforsch. Gehirnschädel, Schönau Wesipreuiise = Freunde, Berlin 1899 (Nr. 6), p. 101 49 ö > 5 Provinzialmuseum : junges g' bei Schwetz Danzig — XX. amtlicher Bericht des westpr. Provinzial- museums Danzig, (1899) 1900, p. 13, mit Abbild. Sue Pleikartsförsterhof Statiegenn: wein. W. Freudenberg: Zentraiblatt für Mineralogie etc., 50 en bei Heidelberg Universtatsinsänlt 1906, p. 699, Anmerkun (erwachsenes g') > Heidelberg mb: ) zung wexra \ pp! detto Höchst am Main an R. Kowarzik: Siehe diese Arbeitp. 38 u. 39 [542 u. = . | | E Gehirnschädel, Niederlöhme bei a R. Kowarzik: Siehe diese Arbeitp. 39 u. 40 [543 u. 544]. 52 ’ h Köni n Landesanstalt Taf.I. Fie. 5.6 erwachsenes g' Önigswusterhausen Bealın af. I, Fig. 5, Gehirnschädel- Städtische % 53 fragment, Aschersleben Sammlung yon B, \nst eikamm: erwachsenes Jg? Aschersleben R. Kowarzik: Siehe diese Arbeit p. 40 [544]. Zoologisches A. Nehring: Neues Jahrbuch für Mineralogie etc., 1878, Backenzahn M P Institut der landw. p. 844 und 845 54 : 2 Thiede oeihschimil : : inf. esasemule — Zeitschrift der Deutschen geolog. Cesellschaft, Berl geolog Sl Bd. XXXII, 1880, p. 471 ee Geolog. palaeontolog. 55 | 2 Backenzähne | Czernitzer Tunnel, | Institut des Mus. f. | R. Kowarzik: Siese diese Arbeit p. 41 [545]. Oberschlesien Naturkunde Berlin Tunnel bei Orlowietz 56 1 Backenzahn bei Rybnik, detto R. Kowarzik: Siehe diese Arbeit p. 41 [545]. Oberschlesien Nach Nehring 9 Geolog.-mineralog. : h A, 57 Atlas Trotha bei Halle Universitätsinstitut | K- Bernau: Die geologischen Verhältnisse der Um- Fallsardası gegend von Halle a. d. S., Halle a. d. S. 1906, p- 23 Wirbel Schönwarling, Privatbesitz 98 (4 Halswirbel und Kreis Dirschau Direktor Hoyer, Von Meißner und W. Staudinger bestimmt 1 Brustwirbel) (Westpreußen) Demmin Der Moschusochs im Diluvimumm. >17 nn Nr. Art des Fundes Fundort Aufbewahrungsort Literatur über den jeweiligen Fund : BR Base Privatbesitz 59 a: a W. Staudinger, | Von W. Staudinger bestimmt ragmen ei Rixdoı Selen. dc. © Niederlöhne bei Geologische 60 Metacarpale sin. | Königswusterhausen. Landesanstalt Von W. Staudinger bestimmt | Rixdorfer Horizont Berlin Geolog.-mineralog. 61 detto (Thüringen?) Universitätsinstitut | Von W. Staudinger bestimmt Halle a. d. S. Städtisches Museum » « iesb f: D . . 62 (°) 3 Zähne en De A. Nehring: Zeitschrift der Deutsch. geol. Gesellsch., ö A aeahn Mast \ Bd. XXXII, 1880, p. 499 u. 500 Frankfurt a. M. Diluvialer Mergel ee Naturalienkabinett 44 Zähne bruch bei ar 2 A. Ecker: Archiv f. Anthropologie, Bd. X, 1878, p. 403 Langenbrunn S (obere Donau) ? itä - » eIS« Bo a (Stuttgart?) O. Fraas: Archiv f. Anthropologie, Bd. 5, 1872, p. 196 = 5 : C. Mehlis: Korrespondenzblatt der Deutschen Gesell- ? : . ea MOL EnScREnStüeRg EL abeimia IE Be schaft für Anthropologie, 12, 1881 (Nr. 10), p. 137 E. England. ; 5 R. Owen: Proceedings of the Geological Societ Gehirnschäd Me 5 : 5 y es oe ee Maidenhead a. d. British Museum London, Vol. XII, p. 124 bis 131 mit Abbild. erwachsenes 5" Dass Longom — British Association Reports, 1856, Transact. Sect., p- 72 = B. Dawkins: Palaeontographical Society, London A hädelfrag : srap y; 66 So 2. SEN: Srsen! Slreeti Green detto 1872. The British pleistocene Mammalia, Part V erwachsenes bei Bromley, Kent 19 P ; p- Gehirnschädel- = Barnwood bei 67 fragment, f detto Baal Gloucester Cohkmeehälei . ' Museum. of the B. Dawkins: Palaeontographical Society London, 68 a g Crayford in Kent Geological Survey 1872. The British pleistocene Mammalia, Part V, London p. 22 bis 27, Taf. I, Fig. 1, Plat. II bis IV ne ; B. Dawkins: The quaterly journal of the Geological ec, n Trim h b 4 © q Var) > oO | Seesen | Society London, Vol. XXXIX, 1883, p. 575 bis ; st ; ' 581 mit Abbild. University Museum Schädelfragment Meresgrund an der of Zoology and B.Dawkins: The quaterly journal ofthe Geological 20 erwachsenes Ei Küste Ostenglands, comparative Society London, Vol. XLI, 1885, p. 242 bis 244 Doggerbank Anatomy mit Abbild. of Cambridge 18 R. Kowarzik, Nr Art des Fundes Fundort Aufbewahrungsort Literatur über den jeweiligen Fund 1 | Gehirnschädel- rnlumsen B. Dawkins: Palaeontographical Society London 71 fragment, Freshford bei Bath Se NG Se 1872. The British pleistocene Mammalia, Part V, erwachsenes g' p 19 bis 21, Pl. V, Fig. 1 71 detto Q detto detto detto n £ She er C. W. Andrews: Proceedings of theZoologicalSociety 72 Schädel, beschädigt, | Frampton on Se British Museum DR London, 1005 Wo Tea erwachsenes 9" Gloucestershire London : 2 Abbild. Epistropheus, e r Er Ai C.W. Andrews: Proceedings of the Zoological Society 73 1. Ulna, et un of London, 1905, Vol. I, Part I, p. 50 u. 51 mit r. Femurstück = Abbild. B. Dawkins: Palaeontographical Society London, 1872. The British pleistocene Mammalia, Part V, : En © b) 74 Nasenbein, Tibia enerton p221u222 Astragalus 5 Stevens: Flint ships, 1870, p. 16 u. 30 3 Molaren und Sea ie ei a 68 N malen Crayford in Kent W. Davies: Geological Magazine. New series, Dec. II, rechts Vol. VI, London 1879, p. 246 bis 248 I [on F. Frankreich. Schädelfragment, nicht erwachsenes Precy bei Creil, Ed. Lartet: Comptes rendus hebdomaires des seances de l’Academie des Sciences, Tom. LVII, 1864, oe) eis P. I, p. 1198 bis 1201 Ed. Lartet: Comptes rendus hebdomaires des seances VE Norte de l’Academie des Sciences, Tom. LVII, 1864, 76 Zahn, Molar 2y a P.I, 1199 y — Annales des Sciences naturelles, 4. serie Zoologie, Tom. XV, p. 224 | Hufphalange und 77 7 Knochen der Gorge d’Enfer, Ed. Lartet: Proceedings ofthe Geological Society of 2 hinteren Dordogne London, Tom. XXI, 1865, p. 475 Extremitäten Ed. Harle: Bulletin de la Societe geologique de France, 78 Schädelfragment Eyzies (Dordogne) IV. Ser., Tom. I, Paris 1901, p. 455 bis 458. mit Abbild. G. Schweden. | | | | = Te a | Nol | Henr. Munthe: Sveriges geologiska undersökning. I ae uses, | | Ser. C, Nr. 197, Stockholm 1905, p. 173 bis 189 | | | } ; | | | Der Moschusochs im Diluvium. 519 Nr. Art des Fundes Fundort Aufbewahrungsort Literatur über den jeweiligen Fund H. Schweiz. Be. » Rosen 2 H. Hescheler: Vierteljahrschrift der Naturforschenden so 5. Halswirbel a na Gesellschaft in Zürich, Bd. LII, 1907, p. 283 bis der Nähe von Constanz 288, Taf. XII Konstanz Nachtrag. I. Ungarn. Fritz Frech: Lethaea geognostica. Handbuch der Erd- ; % : ; : x > 2 81 Schädeltaemen: en N geschichte, III. Teil, 2. Bd., erste Abteilung, p. 35 Aa i P Rud. Kowarzik: Siehe diese Arbeit p. 49 [553]. Aus der vorstehenden tabellarischen Übersicht ergibt sich zunächst für die Zahl der Fundorte die stattliche Ziffer 81. Aus ihnen wurden zutage gefördert 1 Moschusochs mit Haut und Haaren, 55 Schädel und Schädelfragmente, 15 einzelne Hornscheiden, 5 Unterkiefer, 14 Wirbel und mehrere hundert Zähne, Extremität- und sonstige Knochen. An der Hand dieses reichen Materiales ist es möglich, das ganze Skelet des diluvialen Tieres ohne Gefahr eines großen Irrtumes zusammenzustellen. Ich habe bereits in der Einleitung erwähnt, daß die in Betracht kommende Literatur viel zu mangel- haft war, um die notwendigen Vergleiche zwischen den einzelnen gefundenen Schädeln und -Teilen durchführen zu können. Es war deshalb mein Bestreben vor allem darauf gerichtet, alle mangelhaft bekannten oder wenig gewürdigten Originale durch Beschreibung und Abbildung der Beurteilung zugänglich zu machen. Diesem Zwecke habe ich die nachfolgenden Seiten gewidmet. Fund ı. Ein wohlerhaltener Schädel mit Hornscheiden wird von N. Ozeretskowsky beschrieben. Er stammt von der Mündung der Jana und gelangte im Jahre 1809 durch den Grafen N. P. Roumiantzow in die kaiserliche Akademie der Wissenschaften in Petersburg. Mit Ausnahme der äußersten Enden der Prämaxilla und des Oberkiefers sowie der Basis der Hornzapfen zeigen die übrigen Teile des Schädels keine Verletzungen. Ozeretskowsky betont diesen guten Erhaltungszustand, indem er den gefundenen Schädel mit einem von der kundigen Hand eines Anatomen mazerierten vergleicht. Die beiden Abbildungen auf Taf. VI sind wohl im allgemeinen gut, zeigen jedoch einige Fehler, die das Original nicht haben kann: In Fig. 1 sind die Hörner so gezeichnet, daß die letzte Biegung der- selben vor der Schnauze zu liegen käme. Ich habe unter den vielen Moschusochsenschädeln, die ich untersucht habe, nicht einen einzigen gefunden, der diese Verhältnisse auch nur annähernd gezeigt hätte. Daß einzig und allein eine Verzeichnung vorliegt, kann man auch aus der Fig. 2 entnehmen, auf der die Hörner den ganz entgegengesetzten Verlauf zeigen wie in Fig. 1. Ungenau ist auch in der letzteren der Verlauf der Nasenstirnbeinnaht. Auf dem Bilde ist sie als ungefähr gerade Linie gezeichnet, während sie tatsächlich anders verläuft. 20 R. Kowarzik, Dagegen findet sich in Fig. I etwas dargestellt, was Ozeretskowsky in der Beschreibung gar nicht erwähnt, nämlich die Tränengrube. Diese bildet am Tränenbeine eine deutliche Vertiefung, die — wenigstens auf der linken Seite — deutlich von einer Knochenwucherung überragt wird. Auf die Wichtigkeit dieser Sache werde ich im vergleichenden Teile genauer zu sprechen kommen. Weiters finden sich noch in der Fig. 2 einige Ungenauigkeiten, indem z.B. die Fossa sphaenomaxillaris nicht deutlich zum Ausdruck gelangt ist. Von großer Bedeutung sind die Maßangaben und da ich einige für den vergleichenden Teil brauche, gebe ich diese hier wieder, natürlich in Millimeter umgerechnet. Abstand des hintersten Teiles der Hörner vom vorderen Ende der Nasalia . . -. . ....... 462 mm » >» Eoramen masnum von AußerstenrBunkterdesakteiertesies 2 ee 2 l:änge jedes Hörnes +...» nu. ae Eee a Dar ER or Umfang: der, Hörner an’der Basis 7. ae x 20. 1 ME SWee ee ni. DEmen Be a 5 » desıschädels sanrden Au genhohlenneemessene Breite » » > 2» 7 Ausenhöhlenrandern gemessen 2 2 re? 3 Transversaler Durchmesser der Schnauze, gemessen an ihrem Ursprunge an der Nasomaxillar- > De en. SE Breite der. GaumentlächesamHlinterendesder N olaven ee 5 » » > » Vorderende » » Se ee a Duschmessengdes7@eeipitale naher den Basis dena Onmer er ErEr > » > in der Höhe des Hinterrandes des Foramen magnum . . .... 117 Vertikaldurchmesser des Supraoccipitale von der Basis der Hörner bis zum Foramen occipitale 196 Breitendurchmesser.des’Koramen ogeipifale 2 Länge der Alveolen der’sechs’ Zähnen. 17 „2 Kerr ee Erhebung der Augenwölbung über das Schädeldach . . . . 2... 2... 0... 0.0... 08 Abstand zwischen dem Hinterhauptsloche und dem Foramen lacerum . » 2 2 2.2.2.2...108 1 Über das Alter dieses Fundes wurden keine genauen Beobachtungen gemacht. Ozeretskowsky, der die erste Beschreibung desselben lieferte, läßt diese Frage ganz außer acht und äußert sich nur über die Herkunft des Schädels. Im Gegensatz zu Pallas, der noch glaubte, es handle sich um Reste von Tieren, die durch Eis von Amerika herübergebracht wurden, vertritt Ozeretskowsky den Standpunkt, daß diese Tiere, die fossil erhalten sind, in früheren Zeiten gelebt haben und daselbst umgekommen sind. Dafür geben uns zwei spätere Forscher Auskunft über das Alter des erwähnten Schädels. Nach Tscherski und E.v. Toll gehören die Süßwasserbildungen der Neusibirischen Inseln mit den zahl- reichen Knochenresten von Mammut und Moschusochs dem jüngeren Postglazial an. Danun die Mündung der Jana in der Nähe dieser Inseln liegt, kann man mit großer Wahrscheinlichkeit annehmen, daß auch dem Funde Nr. 1 jüngeres postglaziales Alter zukommt, und zwar dies um so mehr, als auch die osteo- logischen Momente an diesem Schädel für ein sehr geringes Alter sprechen, wie ich an anderer Stelle genauer erörtern werde. 1 Bei der Umwandlung aller dieser Zahlangaben habe ich die Voraussetzung gemacht, daß Ozeretskowsky französische Zoll und Linien meint. Deshalb habe ich den Zoll zu 0:27 mm, die Linie zu 2:25 mm angenommen. Obwohl der genannte Autor sich in dieser Richtung nicht äußert, ist nicht anzunehmen, daß er in einer französisch geschriebenen Arbeit andere Maße als die Franzosen annimmt. Der Moschusochs im Diluvinm. Qu ID m Fund 2 bis 7. Die diesbezüglichen Angaben finden sich bei J. D. Tscherski, Nr. 2 stammt von Ssularr an der Jana (Tscherski nennt irrtümlich das Tal des Unjughen als Fundort) und besteht aus dem wohl- erhaltenen Gehirnschädelteil, der fast bis zur Nasenbeinnaht erhalten ist. Der rechte Orbitalabschnitt ist verletzt. Schlechter ist schon der dritte Fund erhalten, der am Ufer der Jana, einige Werst oberhalb der Einmündung des Ünjughen in den erstgenannten Fluß, entdeckt wurde. Es ist der Schädel eines jungen Männchens, dem ebenfalls die Gesichtsknochen fehlen, dessen Stirnbeine und ein großer Teil der Orbitalränder beschädigt sind. Was das geologische Alter anbelangt, so gilt für diesen und den vorigen dasselbe. Genaues Alter auf Grund von Lagerungsverhältnissen schwer bestimmbar, jedoch mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit aus osteologischen Tatsachen festzustellen. Den schlechtesten Erhaltungszustand zeigt Schädel Nr. 4, den Bunge auf der Ljachow-Insel gefunden hat. Es fehlt ihm die Orbitalgegend und er ist an der rechten Seite fast bis zur Basis des Horn- zapfens hin beschädigt. Dasselbe gilt von dem vorderen Teile der Basis des genannten Hornzapfens sowie von den Processi jugulares (Tscherski nennt sie Proc. condyloidei) und dem unteren Teile der Occipitalfläche. Da die Maße dieser drei Schädel schon bei Tscherski angegeben sind, habe ich keinen Grund, dieselben bier anzuführen. Über die von Tscherski angeschnittene Frage der Unterscheidung eines jungen Männchens vom erwachsenen Weibchen werde ich an einem späteren Orte sprechen.! E. v. Toll bestimmte das Alter der Ablagerungen auf der Ljachow-Insel als postglazial, und zwar gehört der Schädel dem jüngeren Postglazial an. Nr. 5 stammt von der Mündung der Lena, nicht, wie Tscherski mitteilt, vom Unterlaufe dieses Flusses. Es ist ein Gehirnschädelrest, der bis zu den Nasenbeinwurzeln erhalten ist, an dem übrigens nach Information von der kaiserlichen Akademie auch die Tränenbeine erhalten sind. Nr. 6. Am Flusse Pit, System des Jenissei, gefunden, besteht aus dem Gehirnschädel bis zu den Nasenbeinwurzeln. Der rechte Hornzapften ist gut erhalten. Nr. 7 wurde durch J. Slowzow in der Umgebung von Tjumen entdeckt und ist ebenso wie die beiden vorhergehenden von J. D. Tscherski gemessen worden, so daß der Mangel von Abbildungen nicht fühlbar wird. Der genaue Fundort dieses Stückes ist Kosch-agal, Fluß Pyschma. Für diese drei Reste finden sich keine genauen Altersbestimmungen, doch werden uns phylo- genetische Erwägungen zeigen, daß für diese Funde höchstens jüngeres postglaziales Alter anzunehmen ist. Älter sind diese Funde sicher nicht. Fund 8 und 9. Diese bestehen aus zwei Schädeln, die P. S. Pallas beschreibt und abbildet und sind die ersten fossilen Schädel, die vom Moschusochsen bekannt wurden. Der erste stammt von Beresow am Ob und gelangte dahin von der Tundra. Er stellt einen beschädigten Schädel ohne Hornscheiden vor, dem die Nasenbeine und der vorderste Teil des Oberkiefers sowie die Zwischenkiefer fehlen. Die außerordentliche Dicke und Festigkeit der Knochenwände fällt schon Pallas auf. Weiters beschreibt er die Seitenwände des Schädels, die flach sind und sowohl zur Stirnfläche als auch zur Gaumenfläche im rechten Winkel stehen. Besondere Aufmerksamkeit verdient die Beschreibung der Hornzapfen. Demnach erstreckt sich die Basis jedes Hornzapfens von den Augenhöhlen bis über den Hinterhauptskamm und wird von dem anderen Hornzapfen durch eine Rinne von der Dicke des kleinen Fingers getrennt. Die Hornbasen sind 1 Eine eigene kleinere zoologische Arbeit wird diese Frage klären. Denkschriften der mathem.-naturw. Kl. LXXXVIL. Bd. 69 022 i R. Kowarzik, spongiös und setzen sich seitlich in einen Zapfen fort, der konisch und seitlich abgeflacht ist und an seiner Oberfläche Längsriefen zeigt. Die Augenhöhlen sind sehr starke Knochentrichter, die stark hervor- ragen und über der Mündung des Canalis supraorbitalis einen Knochenhöcker zeigen. Die Vermutung Palla’s, daß jederseits sechs Backenzähne vorhanden waren, ist richtig. Die eigentümlichen Schmelz- leisten auf der Kaufläche derselben vergleicht er mit denen des Rhinozeros. Die sehr kleine Gehirnhöhle öffnet sich durch das Foramen lacerum und das Foramen occipitale magnum sowie einige andere enge Löcher. Wie bei Ozeretskowsky ist auch hier an der Abbildung etwas zu sehen, was der Autor nicht erwähnt hat, da er wahrscheinlich der Sache keine Bedeutung beigemessen hat. Eine deutliche Tränen- grube nimmt die Mitte des Tränenbeines ein und wird wiederum von eigentümlichen Knochenwuche- rungen überragt, die die Gestalt eines Kammes annehmen. Der zweite von Pallas beschriebene Schädel wurde von dem Studenten Basilius Sujef am Ufer des Ob, etwa 700 russische Stadien oberhalb Obdorsk, gefunden. Er ist schlechter erhalten als der vorige und Palla’s erwähnt ihn bloß, ohne weitere Angaben über ihn zu machen. Fund 8 und 9 entbehren ebenfalls der genauen Altersbestimmung, worüber man mit Rücksicht auf die frühe Zeit, in der diese Funde gemacht wurden, sich nicht zu verwundern braucht. Im Jahre 1772 — eben dem Fundjahre — war man nicht soweit, in fossilen Objekten etwas anderes als Kuriositäten zu sehen. Fund ıo. Einer der schönsten Schädel stammt von der Lena oberhalb Kiremsk. Die Nasalia, ein Teil der Oberkiefer und die Zwischenkiefer fehlen. Dagegen sind die übrigen Teile sehr wohl erhalten und was dem Schädel den besonderen Wert verleiht, sind die schönen Hornscheiden. Das Schädeldach wird von den mächtigen Sockeln der Hörner eingenommen, die sich nach den Seiten zu rasch verschmälern und nach abwärts senken. Auffällig ist, wie sie an die Seiten des Schädels gepreßt erscheinen. In diesem Teile ihres Verlaufes wenden sie sich auch etwas nach vorn, um, nachdem sie den tiefsten Punkt erreicht haben, sich wieder nach aufwärts zu biegen. Die Oberfläche der Hörner zeigt Längsstreifen und Furchen. In der Ansicht des Tieres von oben und vorn fallen vor allem die Höcker über den weit ausladenden Orbitalröhren in die Augen. Unterhalb dieser Beulen sehen wir ein Tränenbein mit einer, ungemein deutlichen Tränengrube. Diese ist durch einige kleine Knochenwucherungen in Gestalt eines Kammes beschattet. Die Stirnbeine zeigen noch die sie trennende Sagittalnaht, woraus hervorgeht, daß das Tier wohl erwachsen, aber doch noch nicht alt war. Auf der Hinterwand des Schädels sehen wir vor allem den Occipitalkamm mit der Schniepe. Die beiden Hälften desselben sind nur sehr schwach gebogen. Unter dem Kamme sieht man wieder die tiefen Gruben zum Muskelansatze. Das Basioccipitale ist deutlich sichtbar. Besonders interessant ist das Ver- halten der Fossa sphenomaxillaris. Dieselbe liegt nämlich hinter der Backenzahnreihe zurück, so wie ich es in der Arbeit über den rezenten Moschusochsen für den O. mackenzianus konstatiert habe. ! Zähne sehen wir im rechten Oberkiefer vier, im linken zwei erhalten. Am besten werden wohl die Größenverhältnisse des Schädels durch folgende Angaben verdeut- licht werden: Orbitalbreite; ara nl ag ee a eg se 040202 AbstanddenHornspitzenvonemander2 2 er ee51V Längeider. Hornbasis Hama a er ee Eon He Sc 9 Abstand derselben voneinander vorn 2. ee » » > antderiengstensStelle ar dere. » » » hintenta wet ve > 5) 1 Siehe Fauna arctica, p. 118. an DD w Der Moschusochs im Diluvium. StUInmen oe een AO MEM Breiteydeskimienwandgdessschädelse 2 ne en, 170 Höhe » > » > EERBURLN ER)! WULKTIUN ARLBUR ER Re © 7 1,00) BanesdemBackenzaunnene n se. nn nenn. 180 Kangendeszweitensbaekenzahnes a... . 0... u... 80 Breite » » » RR ae NA Nee et Auch dieser prächtige Schädel zeigt keine Altersangabe. In osteologischer Beziehung steht er jedoch so nahe dem gegenwärtig im westlichen Nordamerika lebenden Moschusochsen, daß er als nächster Vorfahre desselben angesehen werden muß und ihm deshalb nur junges geologisches Alter zukommen kann. Fund ı1ı. Der von Maria Pawlow beschriebene Schädelrest gehört zu den besterhaltenen, wie ja überhaupt die in Sibirien gefundenen ÖOvibos-Reste sich in vorzüglichem Erhaltungszustande befinden, da sie ein verhältnismäßig sehr geringes Alter aufzuweisen haben. Leider bildet die Autorin den Schädel von der Unterseite ab, wodurch charakteristische Partien ganz unsichtbar sind. Immerhin kann man folgendes dem Bilde entnehmen. Das Basioccipitale ist vorn und hinten fast gleich breit. Weiter vorn fällt uns das Verhalten der Fossa sphenopalatina auf. Sie tritt gegen das Ende der Backenzahnreihe bedeutend zurück. Beide Merkmale, die quadratische Gestalt des Basioccipitale und das eben genannte, bestätigen meine Überzeugung, daß der vorliegende Schädel einem Vertreter des Typus Ovibos mackenzianus Kow. angehört. Von den Zähnen sind im linken Oberkiefer Prämolar II und Ill sowie Molar I und III vor- handen, im rechten Oberkiefer nur die drei Molaren. In geringer Entfernung vor der Backenzahnreihe ist der Schädel abgebrochen. Was die Hornzapfen anbelangt, so kann ich nur sagen, daß mir der Schädel ganz den Eindruck hervorruft wie ein Schädel des Typus Ovibos mackenzianns Kow., den ich in einer photographischen Ansicht von unten vor mir habe. Maßangaben mitzuteilen, muß ich mir versagen, da ich deren aus der Abbildung zu wenig geben könnte. Vielleicht gelingt es mir noch vor der Drucklegung dieser Schrift, diesbezügliche Angaben von Petersburg aus zu erhalten. Bezüglich der geologischen Altersbestimmung gilt das vom vorigen Funde Gesagte. Fund ı2 bis ı5. Über diese vier Funde erhielt ich von der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in St. Peters- burg folgende Aufschlüsse: Fund 12 besteht aus dem Genick- und Stirnteil eines Schädels, der in der Stirnnasenbeinnaht abgebrochen ist. Der linke Hornzapfen ist gut erhalten. Der nähere Fundort des Stückes konnte nicht ermittelt werden. Fund 13. Der hierher gehörige Schädelrest umfaßt die Gehirnkapsel bis zum Hinterrande der Augenhöhlen. Fund 14. Ein Stück, bestehend aus Genick- und Stirnteil, ist kurz vor den Hörnern abgebrochen Die Condyli occipitales sind wohl erhalten. Fund 15. Hierher gehört ein Stück vom Unterkiefer, das den Fundort Kumir am Kolymafluß trägt Vom geologischen Alter dieser Funde erwähnt die einzige Mitteilung, die ich über dieselben habe, nichts. Da mir die betreffenden Schädelreste selbst nicht näher bekannt sind, kommt es natürlich auch auf ıhr Alter nicht an. 69* 924 R. Kowarzik, Fund ı6. Der von der Lenamündung stammende, hierhergehörige Unterkiefer wird von Tscherski mit drei anderen Stücken, zwei fossilen und einem rezenten, gemessen und verglichen. Der Ansicht des Autors, daß die Maße am Unterkiefer des fossilen Ovibos sehr variabel sind, kann ich nur hinzufügen, daß etwas Ähnliches am rezenten Tiere ebenfalls vorkommt. Ich halte es aber weniger für Variabilität, als vielmehr für rassenkonstante Merkmale. Fund 17. Besteht aus einem Unterkiefer. Dieser wurde von Bunge auf der Insel Neusibirien gefunden und gilt für ihn das beim Vorher- gehenden Gesagte. Fund ı8 und ı9. Beide Funde sind mir durch das zugesandte Verzeichnis der kaiserlichen Akademie der Wissen- schaften in Petersburg bekannt geworden. Fund 20 und 21. Beide haben wenig Bedeutung; der erstere ist durch Fr. Schmidt bekannt geworden, über den letzteren klärte mich — wie im Verzeichnisse erwähnt — eine briefliche Mitteilung der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Petersburg auf. Die Funde 15 bis 21 können wir bei der Altersbestimmung übergehen, da sie für diese Mono- graphie keinen Wert haben, wie ich an anderer Stelle bereits gesagt habe. Fund 22. Dieser Fund gehört wohl zu den interessantesten, denn er ergab einen ganzen Moschusochsen mit Haut und Haaren. Leider ist uns dieser wertvolle Fund nicht erhalten geblieben. Es erreichte ihn das- selbe Schicksal wie die in Sibirien gefundenen Mammutleichen. Von den umwohnenden Promyschlenniks wurden die Knochen des Tieres benutzt; aus den Hörnern schnitzten sie schöne Messergriffe. Die Nach- richt von diesem Funde gibt A. Bunge in den Nachrichten über die zur Erforschung des Janalandes und der neusibirischen Inseln von der russischen Akademie in Petersburg ausgesandten Expedition. Der Führer Bunge’s erzählte diesem, daß er vor Jahren am Fuße eines Absturzes auf der Großen Ljachow- insel einen ganzen Moschusochsen gefunden habe. Der Entdecker beschrieb das Tier so genau, daß sogar die Farbe der Behaarung stimmte. Der Moschusochse wurde von den Promyschlenniks »Meer- ziege« genannt. Auch die Knochen des Tieres kannte der genannte Führer sehr gut. An der Richtigkeit der Angaben ist, wie ich glaube, nicht zu zweifeln, da der Eingeborene sonst, wenn er das Tier nicht gesehen hätte, keine genaue Beschreibung des Tieres hätte liefern Können. Andrerseits schließt auch diese Beschreibung die Verwechslung des Moschusochsen mit einem anderen Tiere aus, da Friedrich Schmidt kaum eine solche entgangen wäre, abgesehen davon, daß ja das Vor- kommen des Mammuts mit Haut und Haaren in dieser Gegend ebenso erhaltene Funde des erstgenannten Tieres sehr wahrscheinlich macht. Das interessante Exemplar eines mit Haut und Haaren erhaltenen Moschusochsen kann mit Recht als Zeitgenosse des Mammuts angesprochen werden, das in nächster Nähe des Fundortes in genau gleicher Erhaltungsweise entdeckt wurde. Da das letztere dem jüngeren Postglazial angehört, hat der einzige Fund des in Eis konservierten Exemplares vom Moschusochsen Anspruch auf dasselbe Alter. Der Moschusochs im Diluvium. 928 Fund 23. Mit der Beschreibung dieses Fundes verlassen wir Asien und begeben uns an die europäischen Fundorte. Im Jahre 1883 wurde vom Förster Kimmel im Bezirke Solikamsk des Permschen Gouvernements der Schädel eines Moschusochsen gefunden. Der genaue Fundort wird folgendermaßen angegeben: »In Maikor, am Ufer des Flüßchens Kemolka, 1!/, Werst von der Mündung der Kemolka in den Fluß Inwa und 16 Werst von der Mündung dieser in die Kama.« Da die Beschreibung nur mangelhaft ist, will ich sie vervollständigen. Der Schädel besitzt keine Hornscheiden, ebenso keine Nasenbeine und Zwischenkiefer. Auch ein Teil der Gaumenfläche der Ober- kiefer ist beschädigt. Die Hornzapfen fallen zunächst durch die außerordentliche sagittale Länge ihrer Basis auf. Dieselbe ragt über die Occipitalflläche hinaus und setzt sich seitlich in einem ungemein stark verjüngten Zapfen fort. Die Verjüngung ist so stark, daß derselbe in der Mitte seiner Länge nur 86 mm breit ist,! während seine Basis noch den sagittalen Durchmesser von 176 mm zeigt. Mit dieser starken Verschmälerung hängt auch der eigentliche Anblick zusammen, den die Hornbasis, von oben betrachtet, zeigt. Ihr vorderer und rückwärtiger Teil ist nämlich gewissermaßen ausgezogen und sehr schmal. Teplouchoff beschreibt eine weitere Senkung in der Oberfläche der Hornbasen und glaubt, daß sie durch allmähliches Verwesen und durch Auswaschung mit Hilfe des Sandes entstanden sei. Dies ist ein Irrtum. Lönnberg hat in seiner »Structure and Anatomy« ganz genau die Entwicklung der Hornzapfen verfolgt und gefunden, daß, nachdem diese ihre volle Größe erreicht haben, nunmehr eine Reduktion der Knochenmasse eintritt. Dieser Prozeß schreitet so weit fort, daß die Hornbasis bei alten JS nicht selten in ihrer Mitte bis fast auf die Stirnfläche resorbiert wird, während an ihre Stelle die Hornsubstanz der sich bei alten d’ sehr verdichtenden Hörner tritt. Da an dem hohen Alter des von Teplouchoff beschriebenen d Schädels nicht zu zweifeln ist, einerseits wegen der Länge der Basis der Hornzapfen, andrerseits wegen der Öbliteration der sagittalen Stirnbeinnaht und dem weit vor- geschriltenen Zustand der Abkauung des Backenzahnes, so rühren die Vertiefungen in den Hornzapfen lediglich von dem Alter des Individuums her. Ein Blick auf die Hinterhauptwand zeigt uns vor allem den scharfen Nackenkamm, der in der Mitte eine nach unten gehende kurze Schniepe hat. Von Bedeutung ist die Krümmung des Nuchal- kammes. In der »Fauna arctica« habe ich meine diesbezüglichen Untersuchungen veröffentlicht, aus denen hervorgeht, daß die Art der Krümmung des genannten Kammes ein wichtiges Rassenmerkmal gibt. Am vorliegenden Schädel ist nun diese Wölbung ungemein schwach, was mir noch Gelegenheit zur Erwähnung geben wird, und zwar bei der Feststellung der Verwandtschaftsverhältnisse des diluvialen Moschusochsen mit den lebenden Rassen. Wie ich schon zweimal erwähnt habe,? ist auch Teplouchoff eine wichtige Tatsache entgangen wahrscheinlich weil er über ihre Bedeutung völlig im unklaren war. Es ist die Beschaffenheit des Tränenbeines. Aus Fig. 8 und 9 sieht man, daß eine deutliche Tränengrube vorhanden ist, die jedoch nur ganz unbedeutend von Knochenwucherungen überragt ist. Da Teplouchoff nur drei Maßangaben verzeichnet hat, was für ein vergleichendes Studium selbst- verständlich völlig unzureichend ist, muß ich aus den Abbildungen die entsprechenden Dimensionen berechnen. Die drei genannten Maßangaben lauten: Länge des Schädels zwischen dem hinteren Ende des linken Hornzapfens bis zur vordersten Spitze des übriggebliebenen Teiles der Nase?. . . . a Fe Re re WE teL 08777773 1 Diese Maße entnehme ich den gegebenen Abbildungen. 2 Siehe Fund I und 8. 3 Dieser Punkt gehört nicht der Nase, sondern dem Oberkiefer an. 526 R. Kowarzik, Sagittale! Breite des Schädels, mit dem Hornzapfen zusammen gegen . . . 2... 2.2... 240 mm »Dicke«, Höhe des Schädels zwischen Medianrinne und untere Fläche des Condylus . . . . 140 Hierzu füge ich folgende berechnete Angaben: Größte Breiteider Oceipitallächen. 7 a Höhe derselben von der unteren Kante des Condylus zur Sutura coronoidea . » 2 2 .........180 lLanee der Basis der Hornzapfen von vorae nach hinten 00 Länge des Gehirnschädels vom Nackenkamm zum vordersten Punkte der Stirnbeine, in der Mittellinie "gemessen! 'r. 74 NR ER ET Le Re An OR EN REENEE\R. 1E CR BU: EL SENSE 5 Orbitalbreite: #. Van 00 es ea een ni ee ee ER ».\ 2:74. URSEEELE. BurSE ee 1, Gerinaste Breite der Rinne zwischen‘ den, Hornsockelua Schädelbreite zwischen Augenröhren und Homsocken . 2. 2... ....... .,etwa 1720 Die Länge des einzigen’erhaltenen Backenzahnes betraet Eee A. E. Teplouchoff spricht die Überzeugung aus, daß der von ihm beschriebene Schädel von Maikor aus dem Löß des Kemolka-Ufers stammt. Diesem Löß kommt nun nach E. Geinitz jüngeres präglaziales Alter zu, wobei er ausdrücklich als Fossil neben Mammut den Moschusochsen hervorhebt, Fund 24. Zwei fossile Schädel, von denen Nr. I besser erhalten ist als Nr. Il, sind durch die Beschreibung der erstere auch durch Abbildungen von G. Schweder bekannt geworden. Der erste wurde im Jahre 1886 in der Nähe des Bahnhofes der Dünaburg-Witebsker Eisenbahn gefunden. Die genaue Be- schreibung durch den genannten Autor überhebt mich der Mühe einer unnützen Wiederholung. Ich will also nur diejenigen Tatsachen ergänzend vornehmen, die vom Standpunkte meiner Beobachtungen für die richtige Auffassung der Beziehungen dieses Schädels zu anderen notwendig sind. Der Schädel gehört einem ausgewachsenen, jedoch nicht sehr alten Moschusochsen an. Diei beweisen vor allem die Hornzapfen, deren Basis eine Länge erreicht, wie sie nur bei ausgewachsenen Männchen des von mir aufgestellten 5. Typus Ovibos mackenzianus vorkommt. Andrerseits sieht man aber deutlich die sagittale Naht zwischen den Stirnbeinen, was wiederum darauf hinweist, daß das Tier noch nicht sehr alt ist. Die Occipitalfläche zeigt die tiefen: Einsenkungen unter dem Genick- kamme; der letztere ist nur schwach gewölbt, erinnert also an Fund 23. Der Nackendorn ist kurz. Auf der Ansicht von unten fällt vor allem das Basisoccipitale mit den deutlichen vorderen und hinteren Muskelhöckern auf. Auf der linken Seite sieht man die wohlerhaltene Bulla ossea, auf der rechten ist sie beschädigt. Besondere Aufmerksamkeit verdient auch die Lage der Fossa sphenomaxillaris. Die- selbe liegt hinter dem Ende der Backenzahnreihe. Bei der Profilansicht tritt wiederum eine Tatsache hervor, auf die ich nun schon mehrmals im vorausgehenden hingewiesen habe. Vor der Augenröhre kann man auf der rechten Seite eine deutliche Vertiefung im Tränenbeine bemerken. Es ist die Tränengrube, die eine klassifikatorische Bedeutung besitzt, wie ich bereits erwähnt habe. Da Schweder eine erschöpfende Zahl von Maßangaben seiner Abhandlung angeschlossen hat, brauche ich nicht irgendwelche hinzuzufügen. Der zweite Schädel stammt ebenfalls aus der Nähe von Witebsk. Er wurde im Jahre 18387 in der Nähe der ersten Fundstätte, etwa 1000 Fuß nordwestlich vom Bahnhofe der Dünaburg-Witebsker Eisen- bahn bei Witebsk entdeckt. Er zeigt im allgemeinen einen schlechteren Erhaltungszustand als der erst- 1 Auch hier verwechselt Teplouchoif die Bezeichnungen, indem er sagittal eine Richtung nennt, die die sagittale in Wirk- lichkeit unter 90° schneidet. Der Moschusochs im Diluvium. 527 beschriebene. Seine Hornbasen erreichen sogar die Länge von 195 mm, was seine Zugehörigkeit zu dem vorherbeschriebenen Typus dokumentiert. Dasselbe lehrt uns auch ein Vergleich der weiteren Maß- angaben, die Schweder glücklicherweise in großer Anzahl gibt. Herr Direktor G. Schweder in Riga teilte mir über das Alter der von ihm beschriebenen Funde folgendes mit. In der Nähe der Station Witebsk sind zwei Flußterrassen zu unterscheiden, eine, die das gegenwärtige Ufer der’ Düna bildet (a, Textfig. 1), und eine ältere, die früher das Ufer der Düna bildete, als sie noch viel mächtiger war (b, Texfig. 1). Die Uferterrassen bestehen aus Kiesschotter, der abge- graben wurde. An den mit I und II bezeichneten Orten wurden die Ovibos-Schädel gefunden. Die Kiesschotter sind postglaziale Bildungen. Direktor G. Schweder meint zwar, daß die Fossile auf sekun- därer Lagerstätte sich befunden haben, doch kann ich dieser Ansicht mit Rücksicht auf den außer- ordentlich günstigen Erhaltungszustand der beiden Schädel nicht beistimmen. Ich halte an ihrem post- glazialen Alter fest. Fig. 1. Station Witebsk / / HR) I/ r % DELETE / DIDI v KH VRREEDL: KILL Z Düna NA SLEHH, Y AILSEHESE U VL IK RE ee LESS ee L / / (ER CL ID AV Ta 2 CIISDDILSIDEEDD SOLLTE % LIHL 7] Roter Geschiebelehm. EG, Abgegrabener Kiesschotter. Profil der Fundstätte der beiden Schädel von Ovibos bei Witebsb (nach G. Schweder). a gegenwärtiges, D früheres Ufer der Düna. 1., II. Fundorte der beiden Moschusochsschädel. "Fund 25. Ein beschädigter Schädel eines erwachsenen Männchens aus der Umgebung von Moskau. Nach den Angaben bei Tscherski besitzt dieser Schädel die längste Hornbasis, die überhaupt bei einem fossilen Schädel vorkommt. Im übrigen verweise ich auf die bezüglichen Angaben des genannten Autors. Zwar fehlt die geologische Altersbestimmung für denselben, aber da der hierhergehörige Schädel von Tscherski beschrieben ist, werde ich im zweiten Teile dieser Monographie aus dem osteologischen Befunde dasselbe zu eruieren trachten. Fund 26. G. Schweder erwähnt bei der Beschreibung der Funde 24 einen Schädel aus Wolhynien, auf den er durch Professor Grewingk in Dorpat, kurz vor des letzteren Tode, aufmerksam gemacht wurde. Durch briefliche Mitteilung des Herrn Direktors Schweder bin ich auf die Spur dieses Schädels geleitet worden. P. Armaschewsky beschreibt nämlich in den »Discours et compte rendu du VI. Congres des Naturalistes A St. Petersbourg 1880«, p. 344, einen Schädelrest, der mit dem von G. Schweder erwähnten identisch sein dürfte. Ein zweiter Schädel von demselben Fundorte befindet sich im Museum der Universität Kiew. Leider vermochte ich diese beiden Originale trotz mannigfacher Bemühungen nicht zu erlangen. 528 R. Kowarzik, Fund 27. Hierher gehört ein beschädigter Schädel eines erwachsenen Männchens, dessen Fundort leider unbekannt ist. Tscherski widmet ihm in der oft zitierten Arbeit mehrere Maßangaben, die ich im zweiten Teile meiner Arbeit benützen werde. Fund 28. Die Kenntnis von diesem Funde, der aus einem Schädelfragment besteht, verdanke ich der brief- lichen Mitteilung von seiten der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg. Das betref- fende Gehirnschädelfragment ist bis zur Stirn-Nasenbeinnaht erhalten. Für alle diese hat die Bestimmung ihres Alters keine Bedeutung, da ich nur kurze Erwähnung dieser Schädel zu Gesicht bekam, ohne irgendwelches anatomische Detail. Mit diesem Funde verlassen wir den russischen Boden und wenden uns Österreich zu. Fund 29. Im Jahre 1885 wurde in den Prachower Felsen bei dem Dorfe Lochkov in der Nähe von Jicin (Böhmen) der beschädigte Schädel eines Moschusochsen gefunden, den J. N. Woldrich im Jahrbuch der k. k. Geologischen Reichsanstalt beschrieben hat. Der genannte Autor hat zwei Abbildungen beigefügt. Auch beim vorliegenden Schädel vermochte nur die Gehirnkapsel den zerstörenden Einflüssen zu widerstehen, der Gesichtsteil ist abgebrochen. Das Basioccipitale ist völlig erhalten und zeigt eine deut- lich nach vorne zu verschmälerte Gestalt. Zu seinen beiden Seiten sieht man die sehr schmale Bulla ossea, deren Gestalt und Enge beweist, daß wir es mit einem völlig ausgewachsenen Männchen zu tun haben. Zwischen Occipitale und Bulla sehen wir das Foramen lacerum, an der Außenseite der Bulla den Platz des Processus muscularis. Das Basioccipitale setzt sich nach vorne zu in das sehr ver- schmälerte Basi- und Präsphenoid fort. Pterygoide und Alisphenoid sind erhalten. Von der Gaumen- fläche ist nur der hintere, vor der Fossa sphenopalatina gelegene Teil zu sehen, ebenso ein Teil des linken Oberkiefers. Die Hinterwand des Schädels zeigt wiederum eine interessante Erscheinung. Der Nackenkamm verläuft zu beiden Seiten der Schniepe in sehr flachem Bogen, unter dem tiefe Muskeleindrücke zu sehen sind. Der untere Teil der Schädelwand zeigt das an seinen Rändern beschädigte Hinterhauptsloch und die Gelenkslöcher. Die accessorischen Condylen sind deutlich sichtbar. Woldfich bestimmte außer dem Schädel von derselben Lokalität noch Fragmente der oberen Prä- molaren 1., 2. und 3., ferner einige Gesichtsknochen, außerdem ein Phalanxfragment und den Radius eines jungen Tieres ohne Epiphysen. Der geologische Horizont des hierher gehörigen Schädels von Lochkov ist durch Woldrich sehr genau bestimmt. Demnach handelt es sich um Reste, die zu der Weidezeit genannten Epoche des nach- eiszeitlichen Diluviums zur Ablagerung gelangten. Fund 30. Ein Gehirnschädelfragment, das H. Wankel von Predmost bei Prerau entdeckte, gehört hierher Da mir die Verwaltung des Museums für vaterländische Naturkunde in Olmütz das in seinem Besitze befindliche Original in liebenswürdiger Weise zur Verfügung gestellt hat und dasselbe bisher nur in tschechischer Sprache Bearbeitung gefunden hat, entschließe ich mich zur Wiedergabe meiner Beob- achtungen.! l Soweit es möglich ist, folge ich der genannten Beschreibung von Kriz. Der Moschusochs im Diluwvium. 529 Der übriggebliebene Teil des Schädels besteht aus folgenden Knochen: Frontalia mit den Horn- zapfen, Parietale, oberer Teil des Supraoccipitale, rechtes Exooceipitale mit beschädigtem Processus jugularis, Basioccipitale und -Spaenoideum mit Resten des Pterygoides und Alisphenoides, hinterster Teil der Schläfengrube mit dem Felsenbein und dem äußeren Gehörgang, ferner links ein Teil der Schläfengrube und des Tuberculum articulare mit beschädigtem Processus und Foramen postglenoidale. Da fast alle Knochen beschädigt sind, ist es nicht schwer, den Bau derselben kennen zu lernen. In der Vorderansicht des Schädelfragmentes sieht man deutlich die grobmaschige Struktur der Stirnbeine, während die übrigen Teile des Schädels samt den Hornzapfen eine engmaschig spongiöse Struktur zeigen. Was die Beschreibung der einzelnen Knochen anbelangt, so wäre vom Basioccipitale bei vorliegendem Stücke zu sagen, daß es nach vorne zu etwas verschmälert ist. Kriz gibt folgende Maße an: Größte Breite hinten 60 mm, Breite an den vorderen Muskeleindrücken 43 mm, Länge 67 mm. Ich muß nur bemerken, daß an dem Originale, wie es mir vorliegt, der linke Hinterhauptgelenkshöcker überhaupt nicht vorhanden ist; ebenso fehlt der linke hintere Teil des Basioceipitale. Ich habe das Stück also nur zum Teil selbst vermessen können. Kriz scheint den Predmoster Schädel zu einer Zeit vor sich gehabt zu haben wo noch diese Teile vorhanden waren. Das Basisphenoid ist sehr breit im Verhältnis zu den übrigen Schädeln, die ich zu studieren Gelegenheit hatte. Es ist vorne I9 mm breit, hinten 24 mm und weist eine Länge von 32 mm auf. Über die Reste des Alisphenoides habe ich mich bereits oben geäußert. Am Supraoccipitale muß ich die Aufmerksamkeit sofort auf einen wichtigen Punkt lenken. Es ist wieder die Gestalt und Größe der Krümmung des Genickkammes, der uns ein Merkmal für die richtige Klassifikation gibt. Während wir bisher diesen Kamm immer nur schwach gebogen antrafen, tritt uns plötzlich hier eine fast halbkreisförmige Biegung entgegen. In der »Fauna arctica« habe ich dem Verhalten des Occipitalkammes ein Kapitel gewidmet und darin auf die Tatsache hingewiesen, daß die Weibchen sämtlicher Rassen einen viel stärker gebogenen Occipitalkamm besitzen als die Männchen. Diese Tat- sache ist bisher von sämtlichen Bearbeitern des Genus Ovibos ignoriert worden. Ich weise nun nochmals darauf hin, da dieses unfehlbare Merkmal eine leichte Unterscheidung zwischen Männchen und Weibchen ermöglicht. Die Schniepe, die von der Mitte des Kammes nach abwärts geht, ist nicht lang (28 mm). Höhe vom unteren Rande des Foramen magnum zur Kreuznaht 116 mm. An das Supraoceipitale schließen sich nach vorne zu die Parietalia an. Sie sind recht gut erhalten und enthalten in ihrer äußeren Oberfläche in der Mitte eine flache Grube. Eine solche Grube habe ich übrigens auch an recenten Weibchen beobachtet und bin nicht abgeneigt, sie als Attribut des weiblichen Geschlechtes in der Moschusochsenfamilie zu betrachten. Wir kommen im folgenden auf einen der Hauptteile’des Moschusochsenschädels zu sprechen, auf die Stirnpartie. Dieselbe ist, wie ich bereits erwähnt habe, ‘vorne stark beschädigt, so daß man in die Stirnhöhlen hineinsehen kann. Den oberen Teil nehmen die Sockel der beiden Horngefäße ein, die zwischen sich einen Raum lassen, der 64 mm lang, vorne 75 mm breit ist, an der engsten Stelle 36 mm, hinten 55 mm, die, an den Seiten des Schädels sich herabsenkend, nicht die gleiche Länge erreichen, da der linke an seiner Spitze abgebrochen ist. Die größte Breite der Hornsockel (von vorne nach hinten) beträgt 76 mm. Daraus sowie aus dem Maße der geringsten Breite zwischen ihnen (36 mm) und endlich aus dem Verhalten des Nackenkammes ergibt sich die klare Tatsache, daß das Schädelfragment einem Weibchen angehöre. Es ist dies zum ersten Male der Fall, daß wir ein solches unter den fossilen Exem- plaren, die uns bekannt sind, antreffen. Die Hornzapfen erheben sich bis zu etwa 10 mm über die Stirnfläche, ziehen erst horizontal und wenden sich dann abwärts. Sie verschmälern sich ganz allmählich und sind nach vorne gebogen. Die Länge des rechten Hornzapfens beträgt an der Außenseite 210 mm, die des linken 175 mm. Der Abstand der Spitzen der Hornzapfen ist gleich 235 mm. Denkschriften der mathem.-naturw. Kl. LXXXVIL Bd, 70 880 R. Kowarzik, An der Seitenwand des Schädels fallen zunächst die Reste der Temporalgrube mit dem Petrosum, und zwar auf der rechten Seite, in die Augen. Links sieht man einen Teil des Tuberculum articulare mit dem zugehörigen Processus postglenoidalis. Über die weiteren aus Prfedmost stammenden Ovibos-Reste muß ich mich an Kfiz anschließen, da mir leider die diesbezüglichen Originale nicht zur Verfügung standen. Es handelt sich um ein Fragment einer Orbita sowie ein Stück Oberkiefer mit dem zweiten und dritten Prämolar. Das Augenröhrenfragment stammt von der rechten Seite und zeigt einen Durchmesser von 59 mm. Die beiden Zähne haben sowohl Wurzeln wie Kronen, deren über der Alveole stehender Teil mit noch schönem Email bedeckt ist. Auf der Kaufläche sehen wir eine halbmondförmige Schmelzleiste. An der Außenseite eines jeden Zahnes sehen wir zunächst am Rande je einen aufrechten Pfeiler, in der Mitte — von beiden durch Furchen getrennt — einen dritten. Die Länge des ersten Zahnes beträgt 19 mm, Breite in der Mitte 15 mm. Die Länge des zweiten Zahnes beträgt 20:5 mm, die Breite 155 mm. Der Schädelrest von Predmost bei Prerau hat dasselbe Alter aufzuweisen wie der vorige Schädel. Höchstens ist das Predmoster Exemplar noch um ein geringes älter. Fund 31. Ossowski erwähnt unter den in der Höhle Murek bei Krakau gefundenen Tieren auch den Moschus- ochsen. Dies veranlaßte mich, an die Akademie der Wissenschaften in Krakau mit der Bitte heranzutreten, mich über die Art des Fundes aufzuklären. Wie erstaunte ich, als die mir bereitwilligst übersandten Photographien mit aller Deutlichkeit zeigten, daß es sich um den Typus Ovibos ee Kow. (Praeovibos priscus Staud.) handle. Schon das enorme Hervortreten der Augenröhren spricht dafür, noch mehr aber die eigenartige Ausbildung und der Verlauf der Hornzapfen, daß wir es hier mit einem von den bisher beschriebenen Moschusochsenschädeln verschiedenen Reste zu tun haben. Da mir inzwischen die Akademie der Wissen- schaften in Krakau auch das Originalstück in liebenswürdigster Weise gesandt hat, bin ich in der Lage, eine genaue Beschreibung und Abbildungen desselben zu geben. Der Rest besteht aus der Schädeldecke mit den beiden wohlerhaltenen Hornzapfen. Hinten ist das Schädeldach an der Lambdanaht abgebrochen (Taf. I, Fig. 4). Vorne sieht man auf der linken Seite ein Stück des Orbitaltubus, rechts ist der Rest stärker beschädigt; man vermag keine Augenhöhle zu erkennen. Der linke Orbitaltubus ist es nun, der die Aufmerksamkeit ganz besonders auf sich ziehen muß. Er ragt so weit seitlich vom Schädel ab, daß in der Ansicht von oben der Schädelrest in der Augengegend fast breiter ist als in der Region der Hornzapfen. Wie sich auf der inneren Seite der Augenröhre fest- stellen läßt, hat dieselbe eine Länge von etwa 90 mm erreicht. Diese bedeutende Länge erinnert lebhaft an die drei Exemplare, die Staudingerals Praeovibos priscus anspricht. Gleichwohl kann eine Identifizierung nicht stattfinden und das aus mehreren Gründen. Schon die Ausbildung und der Verlauf der Hornzapfen (Taf. I, Fig. 3) spricht gegen die Zugehörigkeit des vorliegenden Stückes zu Staudinger’s » Praeovibos«. Im Gegensatz zu diesem hat der Schädel von Murek ganz niedrige Hornbasen. Dieselben erreichen auch bei weitem nicht die Länge des erwähnten Typus, wenn wir von dem Stücke von Bielschowitz absehen, dessen Erhaltungszustand die Frage nach dem Lebensalter des betreffenden Individuums offen läßt. Auch der Abstand der Hornbasen spricht für eine selbständige Art des Restes von Murek. Derselbe ist nämlich viel größer als bei Staudinger’s »Praeovibos«. Aber auch der Hornzapfenverlauf ist bei unserem Exemplar ein verschiedener als bei dem genannten. Dieselben bilden einen regelmäßigen Bogen und stehen viel näher an den Seiten des Schädels als beim Praeovibos Staudinger’s. Es ist nicht anzu- nehmen, daß der Schädel von Murek einem unerwachsenen Tier angehöre. Denn obwohl einzelne Nähte am Schädeldach noch erhalten sind, spricht doch die völlige Verwachsung derselben an anderen Stellen für ein vollerwachsenes Tier. Aus dem Gesagten geht also mit aller Genauigkeit hervor, daß es sich hier um eine besondere neue Art von fossilen Moschusochsen handelt oder daß wir es mit einem Weibchen [d®) Der Moschusochs im Dilwinum. D% zu tun haben, was leider bei dem mangelhaften Zustande des Fossils nicht nachzuweisen ist. Welche phylogenetische Stellung demselben zukommt, das wird im 2. Kapitel dieser Arbeit beleuchtet. Zum Schlusse gebe ich noch die Resultate einiger Vermessungen. BreitesdiesaSschädelsgingdersStnneneehe nn ee ee ee. Om Länae des Baafmentes in der Melle ray 5 Banserderklornsoekelsyonwvzornesnachihinten sen. 310,6‘ Abstand der Hornzapfenspitzen . . . AR: EEE EINEN ERITREA Abstand der Hornzapfenbasis an den nordersten Bunker I NIE EN = PR BZ Abstandrder klonnzaptenbasısı ingdenshintersten! Punkten, se en era eure. 166 Geringster Abstand der Hornzapfenbasis . . . Dr DR re N er Länge der Hornzapfen (mit dem Schiebezirkel N Ba de ee 21521 Größte Länge des Schädelrestes vom rechten hintersten zum linken en ee gemessen s2 0] Die Ablagerungen in den Höhlen bei Krakau gehören dem ältesten Postglazial an. Dafür spricht schon die Begleitfauna EZlephas primigenius, Rhinoceros tichorhinus, Ursus spelaeus, Meles taxus, Eguus sp., Cervus alces, C. elaphus, C. tarandus etc. Zweifellos ist der Fund von Mnikow einer der älteren in Europa. Auch die osteologischen Tatsachen deuten auf diese Tatsache hin. Fund 32. K. MaSka zählt in seiner Arbeit »Der diluviale Mensch in Mähren« unter den aus der Certova dira bei Stramberg in Mähren stammenden Resten auch eine Phalange und mehrere Extremitätenknochen auf, die er als zu Ovibos gehörig betrachtet. Die von MaSka aufgefundenen und beschriebenen Extremitätenknochen gehören aller Wahrschein- lichkeit nach dem jüngeren nacheiszeitlichen Diluvium, und zwar der Weidefauna an. Mit Rücksicht darauf, daß vorläufig nur Schädel zum Vergleich herangezogen werden können, kommt es, wie schon mehrmals erwähnt, auf die genaue Altersbestimmung anderer Skeletteile nicht an. Dasselbe gilt von den zwei folgenden Funden. Fund 33. Auch aus der »Byci skäla« (Stierfelsen) bei Adamstal (Mähren) stammen Reste des Moschusochsen. Über dieselben berichtet H. Wankel und zählt ein Kieferfragment sowie mehrere Zähne auf. Dieser Fund ist insofern von Bedeutung, als es sich hier um das südlichste Vorkommen des genannten Tieres in Österreich handelt. Fund 34. Der Gegenstand dieses Fundes scheint spurlos verschwunden zu sein. J. E. Hibsch berichtet über denselben in dem Text zur geologischen Karte des böhmischen Mittelgebirges, BlattIV (Aussig). Demnach sollen Reste von Ovibos moschatus in den Lößlehmen der Türmitzer Straße gefunden worden sein. Ver- gebens habe ich diesen Resten nachgeforscht. Es ließ sich nur so viel feststellen, daß die Bestimmung derselben durch Nehring geschah. Meine Anfrage im Aussiger Stadtmuseum ergab, daß sie dort nicht vorhanden sind. Die Möglichkeit, daß sie in den Besitz Nehring’s übergegangen sind, ist nicht gut von der Hand zu weisen. Da ich aber die Sammlung Nehring’s, die sich gegenwärtig im zoologischen Institut der landwirtschaftlichen Hochschule in Berlin befindet, durchgesehen habe, ohne diese Stücke gefunden zu haben, ist es leicht möglich, daß sie mit anderen Resten der Explosionskatastrophe zum Opfer gefallen sind, die diese Sammlung betroffen hat. 1 Die erste Zahl bedeutet den linken, die zweite den rechten Hornzapfen. 70: R. Kowarzik, Mit diesem Funde verlassen wir das Gebiet Österreichs und wenden uns einem an Resten des diluvialen Moschusochsen reichen Lande, dem Deutschen Reiche, zu. Nicht weniger als 31 Fundorte sind über das Gebiet zerstreut und 19 mehr weniger erhaltene Schädel entstammen denselben. Noch größere Bedeutung gewinnt dieses Land dadurch, daß sich unter den Funden zwei Schädel des ältesten Moschusochsen befinden, der Europa vor dem Ausgang der Eiszeit bewohnte. Fund 35. In Nr. 16 des Zentralblattes für Mineralogie, Geologie und Paläontologie, Jahrg. 1908, beschrieb Wilh. Staudinger ein bisher mit dem Namen Ovibos moschatus fossilis bezeichnetes Schädelfragment aus einer Kiesgrube bei Frankenhausen (am Südrande des Kyffhäuser). Der Vergleich mit den diluvialen Formen des Ovibos aus Europa und Asien und mit den pleistocänen Formen aus Nordamerika bewog den genannten Autor, das erwähnte Schädelfragment als neue Gattung und Art unter dem Namen Prae- ovibos priscus nov. gen. et nov. sp. von den bisher bekannten Formen zu trennen. Nach W. Staudinger sollen folgende Merkmale diese weitgehende Abtrennung von Ovibos moschatus begründen. Auf p. 487 finden sich die ersten charakteristischen Eigentümlichkeiten des neuen Genus angeführt. »Die hohe Aufwölbung der basalen Enden der Hornzapfen, die beulenartige Verdickung der oberen Augenhöhlenwand und die starke Einschnürung der Stirnfläche an der Stirnenge ....« Daß schon diese drei Merkmale hinreichen würden, um die neue Form von den übrigen europäischen und asiatischen zu trennen, daran kann wohl niemand zweifeln. Wohl habe ich bei meinen Studien über den lebenden Moschusochsen gar große Variationen in der Höhe der Hornbasen und Hornzapfen gefunden, die mich eben zur Abtrennung der verschiedenen Typen bewogen. So bestehen zwischen OÖ. mackenzianus Kow. und O. moschatus Wardi Lydd. gar große Unterschiede, indem ersterer die längsten und niedrigsten, der letztere aber die kürzesten und höchsten Hornursprünge besitzt. Gleichwohl nähert sich keine Rasse auch nur annähernd der neuen Form. Um den Vergleich zahlenmäßig zu führen, gebe ich hier die Werte, die ich für die Länge der Hornbasen bei den verschiedenen Rassen erhalten habe. Länge der Hornbasen bei den Rassen des lebenden Moschusochsen . . . . . .. .. ..280—172 (155)1 Längerder Liornbasen beitderneuen Kon ey Er el DE Vergleichen wir nun die gegebenen Zahlen, so finden wir, daß beim recenten Ovibos die Rasse mit den kürzesten Hornzapfen von der mit dem längsten um 80 Einheiten verschieden ist. Es ist also der Unterschied zwischen der Hornbasislänge der neuen Form und der des O. moschatus Wardi um etwa 25 Einheiten kleiner als der zwischen O. moschatus Wardi und O. macken- zianus, der 80 Einheiten beträgt. Nachdem also in dieser Beziehung O. mackenzianus weiter von O. moschatus Wardi absteht als der letztere von der neuen Form, besteht kein Grund, derselben einen neuen Genusnamen zu geben, zumal die größte Wahrscheinlichkeit besteht, daß die fehlenden Zwischen- formen, die die Brücke zwischen der neuen Form und dem OÖ. moschatus Wardi bilden, in nächster Zeit gefunden werden, vielleicht sogar schon in irgendeiner Sammlung sich unerkannt befinden. Dasselbe findet man jedoch auch, wenn man die Höhen der basalen Hornzapfen vergleicht. Wohl unterscheidet sich die neue Form hierin deutlich genug, um als neue Art aufgestellt zu werden, doch bestehen größere Unterschiede zwischen O. mackenzianns und OÖ. moschatus Wardi als zwischen letzteren und der neuen Form. Abermals fehlt der Grund zur Aufstellung eines neuen Genus. Bezüglich der Sondergestaltung der beulenartigen Verdickung der oberen Orbitalwand und der starken Stirneinschnürung muß ich einiges bemerken. Längere und stärkere Augenröhren werden auch höhere Orbitalbeulen tragen, wenn auch vielleicht nicht in dem Maße vergrößert wie bei der neuen Form. Abgesehen hiervon habe ich jedoch am recenten Moschusochsen die weitgehendste Variabilität dieser Beulen bemerkt, denen wohl kaum klassifikatorische Bedeutung zukommt. 1 Diese Zahl gibt Staudinger für ein g' von O. moschalus Wardi aus Ostgrönland an. 2 1. = linker Zapfen, r. = rechter. Der Moschusochs im Diluviuam. 5% u. Andrerseits wirken aber die ungemein verlängerten Orbitaltuben auch relativ auf die Breite der soge- nannten Stirnenge ein. Bei kurzen Orbitalröhren wird ein und dieselbe Breite größer, bei langen hingegen kleiner erscheinen. Man würde also beim Vergleich mit recenten Schädeln die Überzeugung gewinnen, daß die neue Form, obwohl sie in der Stirnenge mehr eingeschnürt erscheint, doch in Wirklichkeit dieselbe Breite an dieser Stelle aufweist wie die recenten und diluvialen europäisch-asiatischen Formen. Weiters nennt Staudinger die eigentümliche Beschaffenheit der Tränengrube, des Keilbeines, der Hinterhauptskondylen und der Zähne als zwingende Gründe für die Aufstellung eines neuen Genus. Was die Tränengrube anbelangt, so verhält es sich mit derselben folgendermaßen. Zur Zeit, da die genannte Arbeit Staudinger’s bereits erschien, war ich in Berlin erst mit der kritischen Sichtung meines Ovibos-Materiales beschäftigt. Die vorläufige Mitteilung über die Resultate meiner Arbeit erschien erst zwei Monate später. Staudinger konnte also auf keinen Fall wissen, daß es mir gelungen war, die Widersprüche über das Vorhandensein der Tränengrube beim Moschusochsen zu lösen. Es konnte ihm nicht bekannt sein, daß eine ganze Gruppe die Tränengrube als eines ihrer Hauptkennzeichen trägt, und nur so war es möglich, daß er auf Grund des Vorkommens derselben bei der neuen Form dieselbe gleich als neues Genus abtrennte. Indessen zeigt auch diese Eigenschaft der neuen Form wiederum, daß zwischen ihr und einer Gruppe des recenten Moschusochsen geringere Unterschiede bestehen als zwischen den beiden Gruppen des recenten Tieres. Wie ich an mehreren Stellen dieser Arbeit erwähnt habe (siehe Funde 1, 8, 10, 15, 16, 17), zeigen auch die übrigen europäisch-asiatischen Formen des diluvialen Ovibos eine sehr deutliche Tränengrube, so daß die neue Form auch diesen nahe steht und deshalb die Aufstellung eines neuen Genus völlig unnötig war. Was die Bemerkung anbelangt, daß Staudinger eine leise Andeutung einer der neuen Form ähnlichen Tränengrube bei dem Q@ 5278 Ovibos moschatus Wardi! gesehen habe, so muß ich erklären, daß ein grönländischer Moschusochs niemals eine Spur einer Tränengrube besitzt. Was eine solche vor- täuscht, ist eine Knochenwucherung am oberen Rande des Lacrymale, durch die dann allerdings das sonst flache Tränenbein eine schwache Möglichkeit erhält, auf demselben eine seichte Grube zu sehen. Das Basioccipitale der neuen Form spricht wieder ganz entschieden gegen die Aufstellung eines neuen Genus. Der Deutlichkeit halber gebe ich nachfolgend eine Übersichtstabelle, die die Verschmälerung des Basioccipitales nach vorne hin deutlich vor Augen führt. Es ist auf derselben die hintere Breite zur vorderen ins Verhältnis gesetzt,indem man die erste Zahl gleich 100 annimmt. So erhält man die Größe der Verschmälerung gleich in Prozenten angegeben. Wir ersehen aus der Tabelle, daß die neue Form dasselbe Verhalten zeigt wie die Rassen des lebenden und die Formen des fossilen Moschusochsen. Niederlohmer ri 10: SANT a Re nr REN OL0) Aa SIR LSEE U Zb en s 2100: 90 len en ee 10908 SO 252 00 Re noyi spec... u an ln, 00:79 DEE In OS OO le ze ne N eine 100: 784 E90 042 21005 9029 DIT a ee 110077 RES OR PA 1007 BO 228700 en an 10070 Km ee OOEEBEE SHE ee 2. 100:5.689 2 De OSB 3A un net 2100:.62°9 Was die außerordentlich »starke Knickung« zwischen dem Basioccipitale und dem -sphenoid anbelangt, so wäre es gut gewesen, wenn Staudinger die Größe dieser Knickung durch Angabe des Winkels bestimmt hätte. An den von mir untersuchten Schädeln schließen die beiden genannten Flächen einen stumpfen Winkel von etwa 120° ein. »Die Kondylen sind mehr in der Richtung der Querachse des Schädels gestreckt als bei Ovibos« charakterisiert Staudinger den Frankenhausener Schädel. Soweit es 1 Zoolog. Institut der landwirtschaftlichen Hochschule Berlin. 834 R. Kowarzik, die Abbildungen zu beurteilen gestatten, vermag ich in dieser Beziehung keinen Unterschied zwischen der neuen Form und dem mir zu Gesicht gekommenen rezenten und fossilen Vertreter des Moschus- ochsen festzustellen. Immer zeigten die Kondylen eine Streckung in der Querachse des Schädels. Weiters sagt der Autor: »Die Gelenkflächen sind scharfumschrieben und greifen nicht auf die seitlich angrenzenden Knochen hinüber, wie diesbei Ovibos moschatus der Fall ist«. Dies darf nicht so allgemein gesagt werden. In der »Fauna arctica« habe ich meine Untersuchungen über dieses »Hinübergreifen« niedergelegt und will jetzt nur soviel sagen, daß dabei Geschlecht, Alter und Rasse die Hauptrolle spielt. Je leichter der Kopf, je weniger stark die Hörner, um so weniger greifen die Gelenkflächen auf benachbarte Teile über. Fassen wir das bisher Gesagte zusammen, so ergibt sich, daß die neue Form wohl nicht mit Ovibos moschatus — weder den rezenten noch fossilen Formen — vereinigt werden kann, daß es anderseits aber zu weit hergeholt ist, gleich ein neues Genus für dieselbe zu schaffen. Welchen Namen ich für den angeblichen »Praeovibos priscus« vorschlage, das werde ich im zweiten Hauptteile der Arbeit auf Grund des Vergleiches sämtlicher lebenden und fossilen Vertreter des Genus Ovibos erörtern. Gleich der erste Fund, den wir auf deutschem Boden zu besprechen haben, bietet großes Interesse durch sein Alter. Nach Wüst, der den Fundort des hierher gehörigen Schädelrestes von Frankenhausen untersucht hat, haben wir für denselben präglaziales Alter anzunehmen. Er gelangte vor der zweiten Eiszeit zur Ablagerung. Allerdings ist für die Bestimmung des Alters ein weiter Spielraum nach unten gelassen. Staudinger erklärt nämlich, daß der Fund sicher noch dem Pleistocän zuzurechnen sei (untere Grenze, Beginn des präglazialen Diluviums), daß er jedoch sicher vor der ersten Vereisung der Gegend, die erst in der zweiten oder Mindeleiszeit eintrat, zur Ablagerung kam. Zwischen diesen beiden Zeit- punkten liegt nun aber Präglazial, erste Eiszeit und erstes Interglazial. Welchem dieser drei Zeiträume der Frankenhausener Schädel angehört, läßt Staudinger offen. Immerhin liegt die Bedeutung des Fundes darin, daß es sich um den ersten handelt, der sicher vor der zweiten oder Haupteiszeit abgelagert wurde, während alle bisher erwähnten dem Postglazial angehören. Ich werde im weiteren Verlaufe dieser Schrift die Frage des genauen Alters des Ovibos fossilis (Rütimeyer) Kow. (= Praeovibos priscus Staudinger) an der Hand osteologischer Erfahrungen zu lösen versuchen. Fund 36. In den Verhandlungen der deutschen geologischen Gesellschaft berichtet R. Michael über einen Schädelrest aus dem »normalen Oberdiluvium« von Bielschowitz (Oberschlesien). Da das Original durch die Liebenswürdigkeit des Herrn Prof. Dr. Beyschlag mir längere Zeit zur Verfügung stand und dasselbe noch nicht genauer beschrieben ist, gebe ich im folgenden eine solche sowie zwei Abbildungen. Das Stück stellt einen Rest der Schädeldecke vor und enthält ungefähr die Hälfte der Gehirnhöhlung. Ein Blick in dieselbe zeigt uns deutlich an den Nähten, daß an der Bildung des Schädelstückes der größte Teil der Frontalia und der Parietalia teilnahmen. Auf den ersteren sitzen — wie die Ansicht von oben (Taf. I, Fig. 1) zeigt — die Reste der beiden Hornzapfen. Der linke, viel besser erhaltene ist länger als der rechte. Bei beiden ist der spongiöse Aufbau an den abgeriebenen Stellen deutlich sichtbar. Zwischen ihnen liegt eine breite, tiefe Rinne, die sich deutlich nach vorne zu erweitert. Die Breite derselben bewog Michael, in dem Schädelfragment ein ? von Ovibos fossilis! zu sehen, was allerdings nach den von Staudinger entwickelten Gründen nicht zulässig ist, da dieses Stück ebenso wie das Frankenhausener und noch ein drittes aus England Männchen sind. In der Mitte der genannten Rinne läßt sich eine Strecke weit die Sagittalnaht verfolgen. Der vor den Hornzapfen gelegene Teil der Stirn ist abgebrochen, so daß man einen genauen Einblick in die zahlreichen 1 Michael hat hier unbewußt dem Stücke den richtigen Namen gegeben, indem er sich bloß auf die Überzeugung stützte, daß der fossile Ovibos nicht mit dem lebenden vereinigt werden dürfe. Siehe dagegen die Resultate in der zweiten Hälfte der vor- liegenden Arbeit, die teilweise das gerade Gegenteil von der erwähnten Ansicht beweisen. Der Moschusochs im Diluvium. a) Stirnbeinhöhlen hat. An der linken Vorderecke ist ein kleiner Teil der Orbita sichtbar, bestehend aus einer glatten, ziemlich seichten Rinne (Taf. I, Fig. 3). Eine deutliche Einschnürung vor den Hornbasen zeigt die Stelle der Stirnenge an. Bänserdesischaädelstuckesimsderanledianlimie Fr 2 nern... lB7mm AnstzmehdewaunerstensBunlistendeis Llotnzapfen voneinander N 202 Panesdurenmessendesi@ehunnonlesnrden Medianlinie Se IS @uerdurchmesser deiselbenran.der breitesten Stelle im hinteren Drittel . 2. . 22.2 ....86 Breite der Rinne zwischen den Hornzapfen vom höchsten Punkte des rechten Zapfens zu dem de Sul ın ke ER ee ea 70 GRonterliefesderselben N Nr 24 Länge des linken Hornzapfens vom hinteren inneren zum vorderen äußeren Endpunkt . . . . 128 Länge ler nechiten, im dlerseloen Weise bes are Länge des linken Hornstieles, von vorne nach hinten gemessen, nahe an der Schädeloberfläche 91 Nicht umsonst habe ich diesen Funden gleich den vorigen angereiht. Michael, der den Schädel aus Bielschowitz beschreibt, rechnet zwar die Schichten, in denen er gefunden wurde, zum normalen Ober- diluvium, aber dieser Ansicht stehen zwei Einwände gegenüber. Erstens steht der Autor mit seiner Ansicht so ziemlich isoliert da, während die meisten Geologen diese Schichten dem unteren Diluvium zurechnen. Zweitens ist — wie schon Staudinger erwähnt — die Wahrscheinlichkeit groß, daß der vorliegende Fund gar nicht einer primären Lagerstätte entstammt, sondern vor seiner Einbettung einen Transport mitgemacht hat. Die Möglichkeit ist nur zu groß angesichts des sehr schlechten Zustandes des Fundes. Auch aus der Übereinstimmung mit dem Schädel von Frankenhausen ergibt sich ein höheres Alter, als es Michael annimmt. Näheres im zweiten Teile. Fund 37. Über diesen sehr wichtigen Fund ist in der Literatur so gut wie nichts bekannt. Es ist ein Schädel, der einzig und allein im Sammlungskatalog des geologischen Universitätsinstitutes in Berlin erwähnt wird. Die sonst vorhandenen Hinweise in der einschlägigen Literatur entstammen dem genannten Katalog. Durch das liebenswürdige Entgegenkommen des Vorstandes des genannten Institutes Herrn Prof. Dr. W. Branca wurde mir der Fund zur Bearbeitung anvertraut und gebe ich im nachfolgenden eine Beschreibung und Abbildungen desselben. Wie bei den meisten der vorhin beschriebenen Schädel fehlt auch bei vorliegendem der Gesichtsteil gänzlich. Im übrigen ist die Gehirnkapsel recht gut erhalten. Die Hinteransicht (Taf. II, Fig. 3) zeigt die fast quadratische Umgrenzung des Supraoccipitales. Diese quadratische Umgrenzung wird um so deutlicher, da die Processi jugulares abgebrochen sind. Im obersten Teile tritt der Genickkamm deutlich hervor und unter ihm werden zwei Muskeleindrücke sichtbar, die durch eine Schniepe getrennt sind. Die Krümmung der beiden Hälften des Genickkammes ist-ziemlich flach, ähnelt also den bisher besprochenen Fällen. Unterhalb des Nackendornes, unmittelbar über dem Foramen magnum findet sich eine eigentümliche blasenförmige Auftreibung, die sich auch beim recenten Moschusochsen findet, deren Bedeutung aber nicht recht klar ist. Seitlich gewahrt man in der Hinterhaupt- fläche zwei kleine Gruben. Die linke ist größer, die rechte kleiner. Sie liegen zwischen dem obersten Teile des Petrosum und dem Supraoceipitale. Auf der Unterseite des Schädels ist es vor allem das Basioccipitale, dessen Bildung von Bedeutung ist. Es stellteinen fast viereckigen Knochen vor, der sich nach vorne zu verschmälert und ins Basisphenoid übergeht. Der hintere Teil des Basioccipitale trägt zwei Höcker, die durch eine tiefe Spalte getrennt sind; den vorderen Teil bilden zwei sehr große Muskeleindrücke, die durch eine deutliche Furche von- einander getrennt werden. 536 R. Kowarzik, Die Exooceipitalia bestehen aus den zwei Gelenkhöckern, von denen der rechte stark beschädigt ist und die das elliptische Hinterhauptloch seitlich umgeben. Jeder Gelenkhöcker trägt einen sogenannten »akzessorischen Kondylus«. Welche Funktion diesem Hilfsgelenk zufällt, habe ich an der entsprechenden Stelle in der »Fauna arctica« ausführlichst erörtert. Ich willhier nur ganz kurz erwähnen, daß er wohl eine Stütze sein soll, die bei der eigentümlichen Art des Angriffes des Moschusochsen unentbehrlich ist. Das Tier greift nämlich seitlich an, indem es seinen Gegner mit einer raschen Bewegung des Kopfes um eine in seiner Längsrichtung gedachte Achse in die Luft zu schleudern sucht. Dieser eigentümliche Gebrauch seiner Waffen macht für den Moschusochsen eine eigene Ausbildung des Hinterhauptsgelenkes notwendig, mit der Hand in Hand eine entsprechende Umbildung der Gelenkfläche des ersten Halswirbels geht. Aber diese Eigentümlichkeit des Kopfgelenkes geht noch weiter. Der schwere Schädel des Moschus- ochsen erfordert noch eine Stütze und diese wird dadurch geschaffen, daß die Gelenkfläche außer den eigentlichen und den Hilfskondylen auch noch die hinteren Höcker des Basioccipitals umfaßt. Beim recenten Tiere sind diese drei genannten Stellen mit Knorpel überzogen und diesen Gelenkhöckern ent- sprechen dann ebensoviele Gelenkgruben im ersten Halswirbel. Aber nur die alten Männchen verfügen über eine so ausgebreitete Gelenkung des Kopfes mit der Wirbelsäule, die Weibchen haben solche Gelenke nicht notwendig. Für den viel leichteren Schädel des weiblichen Ovibos genügen die eigentlichen Hinterhaupthöcker völlig und sind schon die Hilfskondylen schwach ausgebildet. Von einem Übergreifen der Gelenkfläche auf die hinteren Höcker des Basioccipitale ist natürlich keine Spur. An das Basioccipitale schließt sich nach vorne das Basiophenoid an, ein im Verhältnis zum ersteren sehr schmaler Knochen. Dieser setzt sich ins Präsphenoid fort, das aber nur auf kurze Strecke an dem vorliegenden Schädel vor- handen ist. Rechts und links von den beiden letztgenannten Knochen finden sich Reste des Alisphenoides und des Pterygoides. Es wäre noch zu erwähnen, daß sich zwischen Basioccipitale und -sphenoid eine Knickung von etwa 150° befindet. Die Seitenansicht zeigt uns vor allem das Temporale. Dasselbe ist auf der linken Seite besser erhalten als auf der rechten. Die Crista temporalis ist aus leicht begreiflichen Gründen an beiden Seiten stark abgerieben. Links ist das Tuberculum articulare, das Gelenk für den Unterkiefer, teilweise erhalten, dahinter der Processus postglenoidalis. Seitlich und hinter ihm öffnet sich der Canalis temporalis, unten mit einer, oben mit drei Öffnungen. Daran schließen sich nach unten zu das Tympanicum und die Bulla ossea an. Auf der rechten Seite fehlen die beiden letztgenannten Teile und es ist an ihrer Stelle ein Loch vorhanden, das in die Schädelhöhle hineinführt. Zwischen Bulla und Tympanicum sieht man in einer Vertiefung die Reste des Processus muscularis. Die Gehörblase selbst ist ein längliches, ziemlich unregelmäßig gestaltetes Knochengebilde, an dessen innerer Seite sich das Foramen lacerum befindet. Beim recenten Moschusochsen befindet sich an ihrer oberen Kante ein mehr weniger scharfer Kamm, der häufig ein oder mehrere spitzige Fortsätze aufweist. Am vorliegenden Schädel läßt sich ein solcher Kamm nicht finden, auch von Fortsätzen ist keine Spur zu sehen. Die Vorderseite des Schädelfragmentes zeigt eine ganze Menge von Öffnungen. Die zwei untersten gehören den Augennerven an. Von ihnen aus ziehen schief nach oben jederseits zwei flache Rinnen, der Rest der Augenhöhle. Höher, nahe aneinander befinden sich zwei fast rechteckige große Öffnungen, die Choanen. Was oberhalb dieser letzteren sichtbar ist, gehört alles der umgebenden dicken Schädel- decke an. Wir sehen eine ganze Anzahl größerer und kleinerer Öffnungen und Hohlräume, die zusammen mit den sie trennenden Knochenwänden das großmaschige Spongiosagewebe der Stirnbeine bilden. Seitlich gewahren wir, daß Öffnungen auch in die Hornsockel führen, so daß wir ein feinmaschiges Gewebe auch für diese annehmen müssen. Endlich führt uns ein Blick auf die Oberseite des Schädels (Taf. II, Fig. 4) auch die für die Klassi- fikation so sehr wichtige Beschaffenheit der Hornzapfen vor Augen. Wir sehen zwei annähernd elliptische Knochenpolster, die in der Mittellinie des Schädels durch eine schmale Rinne getrennt sind. Der rechte Hornzapfenrest ist besser erhalten als der linke, von dem ein Stück an der vorderen äußeren Ecke abgebrochen ist. Die Basis eines jeden Zapfens ist vertieft und dies deutet darauf, daß es ein mindestens Der Moschusochs im Diluvium. BRYZ ausgewachsenes Tier war,' dem der Schädel angehört. Die Länge der Hornbasis jederseits sowie die schmale Rinne, die sie trennt, zeigen zur Genüge davon, daß das vorliegende Stück einem Männchen zuzuschreiben ist. Seitlich überragen die Hornzapfen den Schädel nicht besonders, sie sind vielmehr — wahrscheinlich durch scheuernde Wirkung des Materials, in das eingebettet sie transportiert wurden — sehr gleichmäßig abgerundet. Eigentümlich — und deshalb auch erwähnenswert — ist der Umstand, daß die hinteren Enden der Hornsockel nicht über den Occipitalkamm hinausragen, wie wir es bei den vorhergehenden Schädeln gesehen haben. Nach der Obliterieiung der Nähte zweifle ich nicht, daß diese Stellung der Hornbasenenden dem entgültigen Stadium in der Hornentwicklung des vorliegenden Individuums entspreche. Daraus ergibt sich aber wiederum, daß uns das vorliegende Schädelstück bei der Feststellung der Verwandt- schaftsbeziehungen im zweiten Teile der Arbeit noch genauer beschäftigen muß. Zum Schlusse füge ich noch eine ganze Anzahl von Maßen hinzu, die ich mit dem Schiebezirkel abgeno.nmen habe. Länge vom Occipitalkamm zum vordersten Punkte der Stirne in der Mittellinie . . ...... 185mm BansegdesprechtennLlonzapfens 0 ee en en anene. 168 Länge Dlesiniken Hoimzapnlane) oe ee EN ER > 0) GermestenBreiterdersRurenerzvuischen ihnen... ua 00 ee Grote AbstandkdessAugenseitennder Hornzapienne. re a Sr a. 200 Breite der Hinterwand des Sertädelssiusder Hlohesdes, Oeeipitalkammes 7 EEE Er GroßzeHBreitetdessSchädelSm a a N 166 ElohesvontderzsunterenakamtegdesrConaylus2 zurKranzuahtt ZN NN ne... nn. 180 BDünchmesserdesHimterhauptlochesiin den Medianebene des Schadels 2 2 nn nn nn 330 Dischmessendesi-interhaniphlochessin den Ouerzichtune 2 2 een nn. 838 Länge des Basioceipitals vom Foramen magnum bis zum Ende der vorderen Muskeleindrücke 85 BaeitesdesgBasioeempitalsshintene nen 60 BreitesdesäbdsioceipieälSeyonee ee ee et DO Breiterdes Basıepnemoigess angder Grenze oesen den vorhersenannten Knochen 2 227723 Dicke, den SurmnwandenudewAbhruehstelle .. 2 u a u ln ln nkmnienchlen ante en 60 SHINE Dee a EN ee era et 4 Nach freundlichen Informationen durch Herrn Privatdozenten Dr. H. Stremme in Berlin stammt dieser Fund aus einer der früheren Kies- und Grandgruben des Kreuzberges bei Berlin. In seiner Gesellschaft wurden Reste von Elephas primigenius, Bos primigenins, Bison priscus, Cervus tarandus, Rhinoceros u. a. gefunden, also die Fossilien des Rixdorfer Horizontes. Die Rixdorfer Kiesgruben werden nun als »interglaziale fluvioglaziale Schotter« bezeichnet und dem älteren Oberdiluvium zugerechnet. Als gleichalterig sieht man Penck’s »Würmglazial« an. Für den Schädel vom Kreuzberg haben wir also dasselbe Alter anzunehmen. Fund 38. Im Jahre 1846 richtete C. G. Giebel eine Mitteilung an H. Bronn, deren Inhalt der vorstehende Fund bildete. Außer dieser kurzen Nachricht und drei Abbildungen in Bronn’s »Klassen und Ordnungen 1 Diese Vertiefungen sind Folgen der Resorptionserscheinungen, die die knöcherne Basis des Hornzapfens erleidet, nachdem sie zu völliger Größe ausgewachsen ist. ? Es ist nach meinen Erfahrungen unzulässig, die Höhe vom oberen oder unteren Rande des Hinterhauptloches zu bestimmen. Die Begrenzung dieser Öffnung ist nämlich in dem Maße Variationen unterworfen, daß von ihr aus bestimmte Dimensionen immer die Gefahr der Ungenauigkeit in sich bergen. Dagegen ist die untere Kante des Gelenkhöckers ein recht konstanter Punkt. Denkschriften der mathem.-naturw. Kl. LXXXVI. Ba. 71 938 R. Kowarzik, des Tierreiches« — deren Genauigkeit jedoch viel zu wünschen übrig läßt — ist über das betreffende Schädelfragment gar nichts näheres bekannt. Gern hätte ich von diesem aus Bedra bei Merseburg stammenden, im geologisch-mineralogischen Universitätsinstitut in Halle a. S. aufbewahrten Original eine genauere Beschreibung sowie Abbildung gegeben. Leider blieb mein Ersuchen um Übersendung desselben unerfüllt, da zu gleicher Zeit Herr Dr. Staudinger über die Oviboviden arbeitete und das Stück ihm zur Verfügung gestellt worden war. Sollte es mir später möglich werden, das Original untersuchen zu können, so werde ich in Form eines Nachtrages die Resultate veröffentlichen. Da die Lokalität des vorliegenden Fundes nur vermutungsweise festgestellt werden, kann ist begreiflicherweise jede Bestimmung des Alters unmöglich. Dasselbe gilt von Fund 40 und 48. Fund 30. Dieser Fund wurde im Jahre 1862 im Ufer der Hohen Saale gemacht. Schon im nächsten Jahre beschrieb ihn E. E. Schmid ohne jedoch eine Abbildung der Beschreibung hinzuzufügen. Derselben kann man entnehmen, daß das Stück ungemein stark abgerollt ist, was auf einen langen Transport durch Wasser schließen läßt. Schmid erwähnt ausdrücklich, daß der Schädelrest bloß aus dem Stirnbein mit den Hornbasen besteht. Es muß also ein Irrtum unterlaufen sein, wenn Staudinger von einem Gehirn- schädel spricht. Aus den wenigen Zahlenangaben ist nur zu ersehen, daß die Rinne zwischen den Horn- sockeln in der Mitte des Schädels 8 mm breit ist und 10 mm tief ist. Weiter spricht Schmid davon, daß das Fragment mit dem Schädel von Maidenhead übereinstimmt. Aus diesen beiden Beobachtungen geht ganz deutlich hervor, daß das Schädeldachfragment einem Männchen angehört. Nach freundlichen Mitteilungen des Herrn Prof. Dr. Joh. Walther in Halle a. S. ist über das genaue Alter des Schädels, der zwischen Wenigenjena und Kunitz gefunden wurde, nichts Genaueres zu erfahren. Übrigens gibt auch die erste Beschreibung dieses Stückes dem Verdachte Raum, daß der Schädel auf sekundärer Lagerstätte gefunden wurde. Fund 40. Über die Herkunft dieses Fundes herrschen eigentlich nur Vermutungen. In der ersten Beschreibung desselben wird nur Schlesien als Fundort genannt, welche Angabe sich auch im gedruckten Verzeichnis des Museums des Anatomischen Instituts der Universität Breslau findet, wo der Fund früher untergebracht war. Nachdem aber derselbe in seinem Erhaltungszustand ganz ähnlich dem der fossilen Wiederkäuer- knochen von Kamnig bei Münsterberg gleicht, glaubt Roemer, daß der gleiche Fundort auch für das vorliegende Stück wahrscheinlich wird. Es ist ein Schädelfragment, wie schon die ursprüngliche Aufschrift »Pars cranii bovis fossilis «bezeugt. Zwei Brüche gehen durch dasselbe, von denen der eine die Hinterhaupts- fläche, einen Teil der Schläfe und Basi- und Exooccipitale von dem übrigen Schädel trennt (Taf. I], Fig. 1), während durch den anderen der linke Hornzapfen von der Zapfenbasis separiert wird (Taf. II, Fig. 2). Da der rechte Zapfen nicht nur seitlich, sondern auch hinten stark beschädigt ist, erscheint der Schädelrest fast unsymmetrisch. Die Furche, die beide Hornsockel trennt, erweitert sich nach vorne zu sehr stark, so daß sie vorne fast sechsmal so breit ist als an ihrer schmälsten Stelle. Ein Blick von vorne zeigt uns vor allem ganz unten zwei Löcher, die Foramina für den Durchtritt des Sehnerven. Von ihnen gehen zwei flache Rinnen nach oben und außen; es sind die Reste der Orbiten. Die beiden inneren Nasenlöcher haben nach F. Römer halbkreisförmige Gestalt; ich würde den Ausdruck elliptisch richtiger finden. Oberhalb derselben gewinnen wir einen Einblick in die ungemein geräumigen Gehirnhöhlen. Diese sind im vorliegenden Falle ganz ungewöhnlich groß, viel größer als bei irgendeinem anderen fossilen Schädel, so daß es fast aussieht, als ob die ganze mächtige Schädeldecke nur aus zwei Wänden bestehen würde, zwischen denen durch vertikale Knochenwände eine Verbindung hergestellt ist. Die Hornzapfen zeigen keine Besonderheiten gegenüber den bisher beschriebenen Schädeln und reichen, wie man es besonders am linken sehen kann, mit ihrem hinteren Ende über den Oceipitalkamm hinaus. Der Moschusochs im Diluvium. 539 Der letztere selbst ist nur schlecht erhalten, so daß man die Art und Weise seiner Krümmung nicht gut feststellen kann. Die Beschädigung rührt davon her, daß die erwähnte erste Bruchlinie gerade durch den Nackenkamm führt (Taf. II, Fig. 1). Die Schniepe ist erhalten, doch nicht so gut, wie es Römer in seinen Abbildungen darstellt. Da diese ziemlich viel idealisiert sind, habe ich mich entschlossen, von dem Original, das mir freundlichst geliehen wurde, einige Aufnahmen zu machen und als Tafelabbildung beizufügen. Auf der Basalansicht sehen wir fast dasselbe wie bei Fund 30. Ein beinahe fast rechteckiges Basioccipitale, hinten mit zwei Höckern, die durch eine breite Kluft getrennt sind, vorne zwei Muskel- eindrücke, die zwischen sich einen niedrigen, am Original überdies beschädigten Kiel besitzen. Die Gelenkhöcker des Hinterhauptes zeigen deutlich Hilfskondylen, die aber ziemlich abgerieben sind. Durch das Basisphenoid geht die erste Bruchlinie hindurch, dagegen ist das Präsphenoid erhalten, ebenso einige Reste des Pterygoides. Im Anschluß gebe ich noch einige Maßzahlen, die dann im zweiten Hauptteile der Arbeit Verwendung finden werden. . BanserdessaemenkesunkdessNitsellinteraufsden Stirntlache ren Länse. dei Iiniken Islommlaasıs.\., 8 ne ra a a EEE 572) Semngsig Breite der Rinne zwischen eensalden Sr rei Eneitegderselbenkanpingemgvorderem Ende. .. .. ae et ee, 68 Bamserdeszuibnieschliekenennklornzapienszannder Außenseite 2... nn nenn. 2.145 Dicke der’ Suttawend s a:6 an, Sn me en EB ra Er ©) Länge des Basioccipitale vom Rande des Hinterhauptloches bis zum Vorderende der vorderen ılusikeleimeliiiele, . 0... 0.10 ou a0 0 ou en 76) Sirene des Besıioeeiätia)le Inimten 2 > ee ee E57) BreitegdessBasioccipitälesyomem neue ol‘ GroßrenBreiterdekIimtenwandgeesssehädelsu nun. 160 Höhe der Hinterwand des Schädels von der unteren Kante des Gelenkhöckers bis zur Kronnaht 125 Breiie Gar Sainiemte. we “ee ee) "Fund 41. Dieser fand eine würdige Bearbeitung durch C. Gottsche. Da dem Aufsatze auch drei sehr gute Abbildungen beigegeben sind, brauche ich nur einige Kleinigkeiten hinzuzufügen. Aus den Abbildungen ersehen wir, daß die Basis der Hornzapfen ungemein lang ist und sich die zwischen ihnen befindliche Rinne nach vorne und nach hinten zu verbreitert. Aus Fig. 3 sehen wir weiter, daß der Occipitalkamm abermals die so oft erwähnte schwache Biegung aufweist, so daß man seinen Verlauf im Anfang fast geradlinig nennen kann. Die Maße werde ich im zweiten Teile der vorliegenden Abhandlung verwenden. Fund 42. Zur Zeit, da die erste Fassung dieser Monographie bereits vorlag, teilte mir mein Freund Dr. K. Wanderer mit, daß ihm ein neuer Fund — der erste in Sachsen — vorliege. Anläßlich meines Aufenthaltes in Dresden im Herbst 1909 sah ich auch den sehr gut erhaltenen Rest, dessen Identifizierung mit der von mir aufgestellten Spezies Ovibos mackenzianus Kow. ich nur billigen konnte. Die sorgfältige Beschreibung und zwei Tafelabbildungen überheben mich der Aufgabe, mich in weitere Erörterungen über den vorliegenden Fund einzulassen. Wanderer hat bereits durch eine vorläufige Mitteilung von mir über den fossilen Moschusochsen die Punkte kennen gelernt, auf die es bei der Vergleichung der diluvialen Ovibos-Formen besonders ankommt, und so kann ich die entsprechenden Daten ohne Schwierig- keit seiner Arbeit entnehmen. 71% 540 R. Kowarzik, Dieser erste fossile Ovibos aus Sachsen stammt aus den sogenannten Lochwitzschottern, deren Alter als »jungdiluvial« bezeichnet werden muß. Da leider bis zum Augenblick eine Parallelisierung mit den norddeutschen Diluvialablagerungen von niemandem erfolgt ist, ist es mir begreiflicherweise unmöglich, anzugeben, welcher genauen Phase des Dilusium die vorliegenden Reste angehören. Fund 43. Der 42. Fund führt uns in das Rheintal, und zwar zum Unkelstein bei Remagen. Demselben entstammt ein Schädelfragment, Teile beider Oberkiefer sowie Extremitätenknochen eines erwachsenen Männchens. Die recht genaue Beschreibung, da leider Abbildungen fehlen, überhebt mich der Mühe einer Wiederholung, zumal da mir das Original des Schädelfragments nicht zur Verfügung stand. Ich will nur wiederum auf eine Tatsache hinweisen, die Schwarze ebenfalls erwähnt. Auf p. 134 heißt es oben bei der Beschreibung des Nackenkammes: »... und zieht sich dieser nahe unter der erwähnten Naht, von unten nach der Mitte zu, in zwei flachen Bogen zu einer an der Hinterwand herunterlaufenden Schniepe zusammen«. Also auch hier tritt eine schwache Wölbung als Charakteristik der Rasse, dem das vorliegende Individuum angehört. Über die Maße siehe in der Arbeit G. Schwarzes sowie im zweiten Teile dieser Monographie. Den rechten Oberkiefer, im Besitz des zoologischen Instituts der landwirtschaftlichen Hochschule vermag ich eingehender zu behandeln, zumal mir das Original während meines Aufenthaltes in Berlin zur Verfügung stand. ; Es handelt sich um ein Stück des Oberkiefers, das hinter dem letzten Backenzahn abgebrochen ist und etwas mehr als die halbe Gaumenfläche besitzt. Wohl steht auf der Etikette, daß der 3., 4, 5. und 6. Zahn erhalten sei, doch ist dies ein Irrtum. Nur der fünfte und sechste Backenzahn (zweite und dritte Molar) sind gut erhalten. Vom vierten Backenzahn (erster Molar) ist nur der hintere Lobus erhalten. Unmittelbar vor ihm ist der Zahn abgebrochen und von da an fehlt der weitere Teil des Kiefers. Der dritte Molar zeigt auf seiner Außenseite drei Hauptschmelzleisten, zwischen denen noch zwei niedrige Neben- leisten stehen. Der zweite Molar hat nur zwei Hauptschmelzfalten erhalten, die vorderste ist abgeschlagen. Die Nebenfalten sind noch flacher als am vorigen Zahne. Vom ersten Molar ist nicht viel zu sehen, da er an seiner Oberfläche und Außenseite sehr stark beschädigt ist. Sowohl der zweite wie der dritte Molar haben einen längeren hinteren Lobus, dafür aber einen breiteren Vorderlobus. Die Kaufläche beider zeigt die beim Moschusochsen charakteristischen Figuren, zwei halbmondförmige Schmelzleisten und eine dazwischen befindliche, kleine, fast kreisrunde. Nach Lepsius haben wir es hier mit dem Löß des Rheintales zu tun, dem glaziales Alter zukommt. Die am Unkelstein aufgefundenen Extremitätenknochen, die sich angeblich in dem vorhin genannten Institut befinden sollen, vermochten wir daselbst nicht zu finden. Fund 44. Der schlecht erhaltene Rest eines Gehirnschädels stammt aus einem Steinbruch bei Langenbrunn im oberen Donautal. Er besteht aus einem Stücke der Schädeldecke mit den Ansätzen der Hornzapfen und aus der linken Hälfte der Hinterhauptschuppe. Ecker, der diesen Fund beschreibt, nimmt die Gelegenheit wahr, um eine Studie über das Wachstum der knöchernen Hornzapfen zu veröffentlichen. Ein Blick auf Taf. XII, Fig. 1 seiner Abhandlung zeigt uns abermals einen flachgewölbten Nackenkamm auf der Rück- wand des Schädels. Fund 45. Eine Bearbeitung dieses Fundes lieferte Schaafhausen, der in einer Sitzung des naturhistorischen Vereines der preußischen Rheinlande und Westfalens den von Moselweiß stammenden Gehirnschädel vorlegte. Er ist — nach der Beschreibung zu urteilen — ziemlich vollständig, da nur die vorderen Enden der Nasenbeine und Zwischenkiefer sowie ein Hornzapfen fehlen. Von besonderem Interesse ist eine Der Moschusochs im Diluvium. Sal Bemerkung des Autors über die sogenannte akzessorische Säule der echten Molaren. Es findet sich nämlich am vorliegenden Schädel zwischen den beiden Lappen des letzten linken Backenzahns diese Säule. Damit entfällt die Annahme, daß dies ein nur den Boviden zukommendes Merkmal sei, völlig. Aus der Länge der Hornzapfenbasis (161 mm) sehen wir, daß das Tier, im Verhältnis zu den vorher besprochenen Funden, kürzere Hornbasen hat. Beide letztgenannten Funde haben postglaziales Alter. e Fund 46. Ein Gehirnschädel, der bei Vallendar am Rhein im Sommer 1883 ausgegraben wurde, gehört hierher. Leider vermochte ich weder das Original noch Abbildungen des betreffenden Fossils zu erlangen. Fund 47. In der Zeitschrift der deutschen geologischen Gesellschaft beschreibt C. Struckmann ein Schädel- dachfragment aus dem diluvialen Flußkies von Hameln a. d. Weser und fügt auch auf einer Tafel zwei Bilder an, die sehr gut sind. Die Bestimmung des Geschlechtes ist aber dem Autor mißlungen. Indem er sich auf Gottsche beruft, schließt er aus dem Umstand, daß der geringste Abstand der Hornbasen von- einander 23 mm beträgt, auf einen weiblichen Schädel. Wie man aus Fig. | der Taf. XXVI sehen kann, ist die Basis der Hornzapfen ungemein stark beschädigt, so daß die reichliche Breite der Rinne bei Lebzeiten des Tieres jetzt nicht mehr bestimmt werden kann. Abgesehen davon, müßte aber ein anderer Umstand völlig hinreichen, der irrtümlichen Auffassung des Schädels, als eines weiblichen, vorzubeugen. Man sieht in der zitierten Figur ganz deutlich die große Basislänge der Hornzapfen. Außerdem gibt aber Struck- mann selbst die Länge (Breite) der Basis mit 160 mm an. Eine so mächtige Basis hat aber kein Weibchen, sondern immer nur ein Männchen. Zum Vergleich gebe ich eine kleine tabellarische Übersicht von Maßen der Länge der Hornzapfen. Die Angaben entnehme ich teils den Tabellen der Fauna arctica, teils auch mir gerade zur Verfügung stehenden Originalen, und zwar sind im folgenden recente und fossile Tiere vereinigt. ON) DEDSE Hin RER E f each aa Neal 124203: oO N BE GER BE a et. 20,7588 O, 28.700 2 re as EEE! OAredmosttun len RR EBEN DT ee oe RE E57 Der Rest von Hameln an der Weser ist so stark beschädigt, daß er nicht gut für den Vergleich der einzelnen Schädel maßgebend ist. Gleichwohl möchte ich erwähnen, daß er ebenfalls als postglazial anzu- sprechen ist. Fund 48. Ein hierher gehöriges Fragment einer rechten Schädelhälfte ist von ziemlich unsicherer Herkunft. Pohlig, der diesen Fund beschreibt, glaubt, daß es vielleicht anläßlich einer Ausgrabung bei Möckern gefunden wurde. Auch von diesem Originale war mir keine Abbildung zu erlangen möglich. Fund 40. In den Sitzungsberichten der Gesellschaft naturforschender Freunde in Berlin findet sich eine Bemerkung von A. Nehring über den Schädel eines Ovibos. Derselbe stammte aus Schönau im Kreise 1 9 5.358, Q und P 23.766 besitzen noch Hornscheiden auf den Zapfen, so daß bei ihnen eigentlich die Länge der Horn- scheidenbasis angegeben ist; deshalb auch die hohen Zahlen. 542 R. Kowavzvik, Schweliz und wurde dem genannten Autor von der Direktion des westpreußischen Provinzialmuseums in Danzig zur Bearbeitung übersandt. Am Schlusse dieser Bemerkung verheißt Nehring eine genaue Beschreibung und Abbildung des Originales, wozu es jedoch nicht gekommen ist. Dagegen findet sich im XX. Amtlichen Bericht des genannten Museums eine Abbildung des Stückes nebst kurzer Beschreibung. Der Schädelrest von Schönau gehört dem jüngeren Postglazial an. Fund 50. Ein hierher gehöriges Gehirnschädelfragment aus Pleikartsförsterhof bei Heidelberg ist durch W. Freudenberg bekannt geworden. Fund 51. Zu diesem Funde ist ein nicht minder als das vorige mangelhaft bekanntes Gehirnschädelfragment zu rechnen, das bei Höchst am Main entdeckt wurde. Die einzige Mitteilung davon fand ich in der Tabelle W. Staudinger's. Durch die Liebenswürdigkeit des Herrn Kustos Dr. E. Lampe eıhielt ich das im naturhistorischen Museum der Stadt Wiesbaden aufbewahrte Original und vermag nun diese Lücke in der Literatur aus- zufüllen. Der Gehirnschädelrest besteht aus den Schädeldache mit den Hornzapfen, der Hinterwand und einem Teile der Seitenwände. Von der Basis des Schädels ist nichts erhalten. Längs einer geraden Linie, die von dem Hinterhauptsloch zu den Siirnbeinen vor dem Hornzapfen läuft, ist der untere Teil desselben abgebrochen. In der Ansicht von hinten gewährt das Fossil einen eigenartigen Anblick, der hauptsächlich dadurch hervorgerufen wird, daß die Hornzapfen auf eine Strecke erhalten sind. Sie springen weit nach den Seiten vor, wie ich es bisher bei keinem anderen Schädel beobachtet habe. Auf der Rückwand des Schädels sind flach gewölbte Ocecipitalkämme vorhanden. Die Condyli occipitales sind gänzlich abge- brochen. Wenn wir den Schädel von oben ansehen, erstaunen wir über die mächtigen Hornzapfenbasen. Annähernd dreieckig im Umrisse und fast flach bedecken sie den Schädel. Der linke, besser erhaltene ragt weit über den Hinterrand des Schädels, der rechte viel mehr beschädigte, namentlich in seinem vorderen Teile, bleibt in dieser Beziehung hinter dem anderen weit zurück. In der Ausdehnung seitwärts gleichen sich beide Hornzapfen. Durch den Abbruch des Schädels tritt die gewaltige Dicke der Schädeldecke (Stirnbein) deutlich zutage und enthüllt ein grobcavernöses Knochengewebe, das in die Seitenwände übergehend an Mächtigkeit bedeutend schrumpft. Zum Schlusse möchte ich einige Maaßangaben anführen, die wir im vergleichenden Teile brauchen können. Längeden\Hornsockeli(von vornernachrhinten) Ar a Piz GrößteBreite derKlinterwand des Schädels . 2.2.7 2 Ge a Stinenge hihi Ran en ee Re el ee RS Glen. Dr RR Ba Fa EL Breite der Furche zwischen den Hornsockeln vorne . ... RR a REN AN 60 » » » » » » inder. Mitte. "as war rn 2 Ne N) » » » » » » hinten 2.2 a a We Ne) Höhe der Hinterwand des Schädels vorn oberen Rande des Foramen magnum bis zur Ober- fläche des Iinken"Hornzapfensz. u Kane Sr En N ee 2 Am linken Hornzapfen gemessen. Der Moschusochs im Diluvium. 843 Über das geologische Alter beider letztgenannter Funde ist leider nichts sicheres zu erfahren gewesen. Fund 52. In der vorhin genannten Tabelle Staudinger’s findet sich unter Nr. 15 ein Gehirnschädel genannt, über den der Autor keine Literutur anzugeben im stande ist. Da mir das hierher gehörige Original freundlichst von der geologischen Landesanstalt in Berlin zur Verfügung gestellt wurde, vermag ich diese Lücke auszufüllen, die sich um so unangenehmer fühlbar machte, als es sich um einen gut erhaltenen Schädel handelt. Der ungemein dickwandige Gehirnschädel ist unmittelbar vor den Hornsockeln beschädigt, so daß man sowohl die geräumigen Stirnhöhlen als auch die Choanen zu sehen vermag. Vom Gesichtsteile ist, wie bei den weitaus meisten anderen Schädeln, gar nichts übrig geblieben. Der ganze Eindruck den der Schädel macht, ist sehr ähnlich dem von F. Römer beschriebenen Schädelfragment aus Kamnig bei Münsterberg (siehe Fund 40). Deutlich ist die würfelförmige Gestalt bemerkbar, bedingt durch die fast rechten Winkel, die die Schädelbasis und -decke mit der Hinterwand und den Seiten einschließen. Mächtig überragen die Hornsockel die Stirnbeine und lassen eine nur fingerbreite Rinne zwischen sich (Taf. I, Fig. 5). Zunächst horizontal verlaufend, wenden sie sich etwa 2 cm von den Seiten des Schädels plötzlich abwärts, reichen aber nur 2 bis 3cm tief herab. Der übrige Teil ist bei beiden abgebrochen. Der rechte Hornzapfen ist übrigens auch an seiner Basis beschädigt 1, so daß die mediale Rinne auf dieser Seite viel seichter erscheint. Der linke erhebt sich dagegen bis zu 2 cm über dem Grunde der Rinne, dieselbe über- hängend. Vorne und hinten verbreitert sich die Rinne deutlich. Die beschädigten Stellen der Hornzapfen lassen deutlich die kleinmaschig spongiöse Struktur derselben erkennen. Auch eine deutliche Hals- einschnürung ist an der unteren Seite der Hornbasis bemerkbar. Die senkrechte, fast quadratische Hinter- wand des Schädels (Taf. I, Fig. 5) zeigt deutlich den Hinterhauptskamm, wieder mit der flachen Krümmung und die tiefen Muskeleindrücke zu beiden Seiten der Schniepe. Im rundlichen Foramen magnum vermag man die Dicke der Hinterhauptswand zu ermessen; sie beträgt 25 bis 30 mm. Das Basioccipitale ist ebenso wie der größte Teil des Basiphenoides mit den Temporalflügeln erhalten. Die Orbitalflügel sind stark beschädigt, Flügelfortsätze fehlen gänzlich. Die Schläfenbeinschuppe mit dem Petrosum, der Schläfenkanal und die Protuberantia glenoidalis sind beiderseits gut konserviert; dagegen fehlen die Gehörblasen, die Zungen- und Muskelfortsätze. Hinter dem Gelenke für den Unterkiefer sehen wir jederseits den Schläfenkanal, der oben mit mehreren Öffnungen — rechts vier und links zwei — und unten mit einer einzigen mündet. In der Vorderansicht sieht man zwei große Öffnungen — die Choanen —, während über denselben sich zahlreiche Stirnbeinhöhlen eröffnen und die Dicke der Schädeldecke deutlich vor Augen führen. Ein Blick ins Innere der Gehirnkapsel zeigt die gut erhaltenen Furchen und Wülste, sowie die Sella turcica über dem Sphenoid. Aus der Enge der Rinne zwischen den Hornsockeln und der Länge der Basis der- selben ist ersichtlich, daß der Schädel einem Männchen angehört. Der Vollständigkeit halber füge ich noch eine Anzahl von Maaßangaben hinzu. kamserdesSchadeldeckesnuden N Iktelimien nen nn. 178mm Länge der Hornbasis N ALS LS S MINEN SC 2 128 1 Im vorliegenden Falle kann man die Vertiefung in dieser Basis nicht als Folge der Resorption der Knochensubstanz auffassen. Es fehlt nämlich auf dieser Seite die Wand der Rinne völlig, während sie auf der anderen Seite wohlerhalten ist. Eine einseitige Resorption ist mir aber von keinem der von mir untersuchten Schädel, weder vom recenten noch fossilen bekannt. Außerdem deutet die sonstige Beschädigung des Hornzapfens darauf hin, daß mechanische Einwirkungen den Sockel an dieser Seite erniedrigt haben. = Die erste Zahl bedeutet den linken, die zweite den rechten Hornzapfen. 544 R. Kowarzik, Abstand der Hornzapfienenden voneinander) vn, Größte Breite der Hinterwand'des»Ss chadels mE ee Höhe der Hinterwand des Schädels vom unteren Rande des Condylus zur Kronnaht . . . . . 117 Breite des'Basioceipitale hinten ra en a Pe re | » > » VOLME 3a he a er re ee ae + | 1a SER Bee a 51. Größte Miete derRinne nach"demslnkenTiornzapienaperizen Tanse.des Basioccipitalermit Koramenema en 7 Größte ‚blöhe.des Schädels "2.2 2, 4127 Su org E10 VRR ee 0) länge des Basisphenoides. *.;, u. mess. 2) Clan er... 1.0 re Ich möchte noch anschließend erwähnen, daß die Farbe des Fossils ganz im Gegensatze zu den übrigen mir durch die Hände gegangenen lichtbraunen ja gelben Stücken, ein tiefes Braun ist. Dieser Fund gehört dem Rixdorfer Horizonte an und hat mit diesem also das Alter gemeinsam. Er datiert aus dem älteren Oberdiluvium oder, um mit Penk zu sprechen, aus dem Würmglazial. Fund 53. Die einzige Erwähnung dieses Fundes, eines Gehirnschädelfragmentes aus Aschersleben findet sich in der tabellarischen Übersicht der deutschen Funde bei Staudinger, der mitteilt, daß dieses Stück durch E. Wüst erkannt wurde. Es ist dies der letzte auf deutschem Boden gefundene Rest eines Schädels des Moschusochsen. Durch die Freundlichkeit des löblichen Magistrates der Stadt Aschersleben erhielt ich vier Photo- graphien des Schädels, die es mir möglich machen, eine genaue Beschreibung desselben zu geben. Es handelt sich um den hintersten Teil der Gehirnkapsel. . Von den Stirnbeinen ist nur ein Teil erhalten, desgleichen von den Hornzapfen. Von diesen ist der linke besser erhalten als der rechte. Nach den Photographien zu urteilen, war das Tier beinahe voll erwachsen. Die Hinterwand des Schädels ist sehr gut erhalten. Was uns sofort auffällt sind die schwach- gekrümmten Nackenkämme, die uns, wie im zweiten Teile der Monographie genauer dargelegt ist, über die Artzugehörigkeit des Fundes nicht im Zweifel lassen. Auf der Unterseite des Schädels fällt das nur wenig nach vorne sich verjüngende Basioceipitale auf, das ebenfalls zur Rassenbestimmung des Fundes viel beiträgt. Vor dem Basisphenoid ist der Schädel abgebrochen. Da die Photographien in natürlicher Größe ausgeführt sind, vermag ich auch einige Maße zu geben, zumal auch solche an den Photographien angegeben sind. roßtenBreiterder EinternwandrdesıschAdelse Oz Breite,des"Basioeeipitälechinten'... And az ae A 55 Le la eg Er er 72 » » » VORNE: en ee NE I a U Dec Ka 2; Höhe der Hinterwand des Schädels (von Processus mastoideus zur Oberfläche des Hornzapfens gemessen)... nn na a REN er. ns ee 2 20 222200 Sue a eLtoe Über das geologische Alter konnte ich leider nicht Näheres erfahren. Die folgenden elf Funde umfassen Zähne, Wirbel und sonstige Knochenstücke. Fund 54. Ein Backenzahn des Unterkiefers, und zwar der zweite Molar wurde von Nehring in den Gyps- brüchen bei Thiede (bei Wolfenbüttel) aufgefunden, ohne daß über ihn eine weitere Nachricht folgte. Da es sich bei den Funden 54 bis 64 um keine Schädelreste handelt, brauchen wir uns mit der Feststellung des geologischen Alters nicht aufzuhalten. Der Moschusochs im Dilmvinum. 545 Fund 55. Zwei Backenzähne aus dem Czernitzer Tunnel (Oberschlesien) wurden mir vom geologischen Universitätsinstitut Berlin freundlichst zugleich mit dem Funde 52 übersandt. Fund 56. Hierher gehört ein Backenzahn aus dem Tunnel bei Orlowietz bei Rybnik (Schlesien). Fund 57. Ein Atlas aus Trotha bei Halle wird von Nehring einem Weibchen zugeschrieben. Fund 58. Vier Halswirbel und ein Brustwirbel aus Schönwarling, Kreis Dirschau (Westpreußen) wurden von Meissner und W. Staudinger bestimmt. Ebenso ist über die weiteren Funde nichts Genaueres bekannt. Fund 50. Ein Lendenwirbelfragment aus der Kiesgrube Körner bei Rixdorf bestimmte Staudinger. Fund 60. Ein Metacarpale sin. aus Niederlöhme bei Königswusterhausen. Fund 61. Abermals ein Metacarpale sin., vielleicht aus Thüringen, findet sich auch nur bei Staudinger erwähnt. Fund 62. Mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit können hier drei Zähne genannt werden, die A. Nehring unter dem Material aus der »Wildscheuer« bei Steeten-an der Lahn bestimmte. Fund 63. Ebensoviel Aussicht auf Wahrscheinlichkeit haben Extremitätenknochen aus dem »Hohlefels« im Achtal, die ©. Fraas erwähnt. Fund 64. Endlich hätten wir noch ein Knochenstück aus Kirchheim a. d. Eck zu nennen, daß €. Mehlis zu Ovibos stellt. Nunmehr wenden wir uns den fünf letzten Ländern zu, in denen Reste unseres Tieres gefunden wurden. | Fund 65. . Im Jahre 1855 wurde von Mr. Lubbock bei Maidenhead an der Themse der Rest eines Schädels gefunden. Nach der Angabe Owens, der diesen Fund beschreibt, besteht derselbe aus der Gehirnkapsel, auf der die Hornzapfen bis auf die Spitze des linken unversehrt geblieben sind. In der Abbildung auf p. 127 ist merkwürdigerweise die Spitze ganz erhalten. Noch interessanter ist aber folgendes. Auf derselben Abbildung sieht man unter den Hinterhauptscondylen zwei eigentümliche, dreieckige Gebilde, Denkschriften der mathem.-naturw. Kl. LXXXVII. Bd. 72 046 R. Kowarzik, deren Bedeutung nicht schwer zu erkennen ist, es sind die den Winkel bildenden Teile des Unterkiefers. Aus der Beschreibung aber ersehen wir, daß ein Unterkiefer nicht gefunden wurde. Auch B. Dawkins weiß in seiner 17 Jahre später über die englischen Funde erschienene Mono- graphie nichts über diesen Unterkiefer zu berichten, so daß man auch die übrigen Abbildungen mit großer Skepsis aufnehmen muß. Dies betrifft namentlich Fig. 5, auf der die Verschmälerung des Schädels in einer Weise übertrieben ist, daß man eher an eine Antilope saiga als an einen Moschusochsen denkt. Daß unter solchen Umständen die abgebildeten Schädel keine besonders sicheren Schlüsse über die Unterschiede zwischen dem recenten und fossilen Moschusochsen zulassen, ist klar und ich werde an einer anderen Stelle dieser Arbeit ein Kapitel dieser Frage widmen. Aus der Beschreibung entnehmen wir zunächst, daß der Schädel recht lange Hornzapfenbasis besitzt (173 mm). Schon daraus sind wir imstande gewisse Schlüsse über die Verwandschaftsverhältnisse dieses Schädels zu den anderen bekannten zu ziehen. Daß der geringste Abstand der Basis der Hörner 13 mm beträgt, sagt uns mit dem vorhin genannten Umstande deutlich, daß es sich um den Schädel eines Männchens handelt. Für die richtige Einteilung desselben ins System der Ovibovina gibt das Verhalten des Nacken- kammes ein Fingerzeig, indem derselbe in zwei schwachgekrümmten Bogen verläuft. Die sichersten Anhaltspunkte über die Gestaltung des Schädels geben uns die Maßangaben, die ich hier nach der Umrechnung auf Millimeter ! wiedergebe. Breite des Schadels zwischen denOrbitalrandern or EZ GrößterBreite deskliinterwand.des Ss chädels Ze Höhe der Hinterwand des Schädels vom oberen Rande des Hinterhauptsloches zur Mitte der Kranznaht:. 242. 0 „RN ee N ne er eye. 2 te. 2 > «0 Abstand des äußeren Randes des einen Condylus zu demselben Punkte des anderen. . . . . 127 Kangesder Hornzapfenbasis“. (1 RM ISBN et EN SE. 3.0) VRmIIER. Dres VER Kanse des Hornzapfensan. dem AunerenaRrandensemessen Tiefe der Rinne zwischensdeniHlornbasen 2 SoSe a. 2. ee ee Geringste Breite derselben. ya. verwen per en Susan LER SO ee re) Anschließend an diese Abhandlung Owen’s findet sich eine Schilderung der geologischen Verhält- nisse des Fundortes von J. Prestwich. Fund 66. Abermals ein Schädelfragment, das von J. Lubbock bei Green Street Green gefunden wurde und das einem Männchen angehört, wie man der diesbezüglichen Mitteilung B. Dawkin’s entnehmen kann. Mehr konnte ich leider nicht erfahren, zumal mir auch das Original nicht erreichbar war. Fund 67. Ein Schädelteil, die Basalknochen umfassend, wurde von Mr. Lucy bei Barnwood in der Nähe von Gloucester entdeckt und von dem genannten Autor auch beschrieben. Der bei Barnwood gefundene Schädel lag in Gesellschaft des Mammuts und des wollhaarigen Rhinoceros. Nach Dawkins fanden sich in gleichartigen Schichten von Echington, Cropthorne, Perskore, Strond, Beckford, Fladbury, Worcester, Upton, Tull Court Reste von Hippopotamus maior, Elephas Antigwus, Bos primigenius, Bison priscus, Cervus elaphus, C. tarandus, Equus caballus, Sus scrofa ferus. Es kommt ihn nach Dawkins ebenso wie den Funden 65 und 71 postglaziales Alter zu. 1 1 englischer Zoll = 25'42 mm. Der Moschusochs im Diluvium. 547 Die weiteren Funde interessieren uns nicht, da keine Schädel dabei sind und wir die entsprechenden phylogenetischen Studien nur an diesen durchzuführen imstande sind. Fund 68. Der Verfasser der genannten Monographie über die englischen Ovibos-Reste,B. Dawkins, berichtet sehr eingehend über einen von ihm selbst gemachten Fund bei Crayford in Kent im Jahre 1866. Das Stück, um das es sich handelt, besteht aus einem Schädel, dem die Gesichtsknochen fehlen; dagegen sind die beiden Hörner völlig unversehrt. Das Basioceipitale ist deutlich viereckig. Die hinteren Muskelleisten (Höcker) sind quergestellt und in der Mitte durch eine deutliche Rinne getrennt, wie wir es bei zahlreichen deutschen Funden gesehen haben. Die vorderen Muskeleindrücke nähern sich einander bis auf einen niedrigen Kamm, der sie trennt. Noch weiter vorne — an der Spitze des Basioccipitales — trennt sie eine Furche. Basi- und Prä- sphenoid sind gegeneinander geknickt, woraus der Autor auf die Verwandtschaft des Moschusochsen mit den Schafen schließt. 1 Das Foramen magnum ist kreisrund. Ein Blick auf die Hinterwand des Schädels zeigt uns zwei tiefe Muskeleindrücke unter dem Nacken- kamm. Den Verlauf desselben kann man leider nicht gut verfolgen, da der Schädel in dieser Partie sehr abgerieben ist. Die Hornbasen bieten, wie immer, sehr viel interessante Tatsachen. Es fällt schon B. Dawkins auf, daß die Hornbasen sich nicht ausdehnen »as far back as the occiput«; also sind sie kürzer als die der bisher von uns erwähnten männlichen Schädel — die weiblichen natürlich ausgeschlossen. Auch der Zwischenraum von 17 mm, der sie trennt, ist etwas ungewöhnlich. Wohl erwähnt B. Dawkins die wohl- erhaltenen Hornscheiden, glaubt aber mit Rücksicht darauf, daß sie mit denen eines recenten Tieres über- einstimmen, von ihrer Beschreibung Abstand nehmen zu dürfen. Auf derselben Seite (23) findet sich jedoch eine Äußerung, die von höchster Wichtigkeit ist. Es heißt daselbst nämlich, daß in einer Entfernung von 33 mm vom Vorderende der Hornzapfen ein Kamm quer über die Stirnbeine läuft, von dem Rande des einen Augentrichters zum anderen, und daß er ist »much more pronounced than in any of the skulls ofthe existing Musk Sheep«. Dieser Kamm, »viel deutlicher ausgeprägt als bei irgendeinem anderen recenten Schädel«, muß unser Interesse sehr in Anspruch nehmen, zumal wenn ich daran erinnere, daß Staudinger seinen » Praeovibos priscus« (Ovibos fossilis Kow.) ja auch unter anderem auf Grund: von Orbitalbeulen aufgestellt hat, die das gewöhnliche Maß, wie man es beim recenten Ovibos findet, weit überschreiten. Es wird also dieser Punkt uns noch im zweiten Teile eingehender zu beschäftigen haben. Höchst merkwürdig ist übrigens, daß der Crayforder Schädel über Ausmaße verfügt, die die gewöhn- lichen stark überschreiten, worüber ebenfalls im zweiten Teile des näheren berichtet wird. Vorläufig teile ich nur die umgerechneten Maße aus B. Dawkins genannter Monographie mit. Länge des Basioceipitales und Basisphenoides . .. ........127 mm Breite des hinteren Muskeleindruckes am Basioccipitale . . . .....63 » » vorderen » » » ee 910 » » Basisphenoides hart an der Präsphenoidgelenkung . . . ... 13 Llomegdesgoccpiales se een. een a en AO Breitegdegeiintersvandedessschädels sun... 2. en 1782 ! Ich habe es in der vorliegenden Monographie, ebenso wie in der »Fauna arctica« vermieden, den Verwandtschaftsbeziehungen zwischen Ovibos, sowie Bos, Ovis und Antilope näher zu treten. Die Gründe sind dieselben, die ich in der zoologischen Arbeit ange- führt habe. Erst müssen sämtliche hier in Betracht kommende Genera monographisch bearbeitet werden, und zwar sowohl ihre recenten als fossilen Vertreter, bevor man der Frage nach den Verwandtschaftsverhältnissen der Hohlhörner nahe treten kann. 2 Beschädigt; deshalb das Maß in Wirklichkeit größer. 72% 948 R: Kowarzik, Breite des Foramen masnum ImıN ttelese Een. » » » 20 an der/Oberllachemermer re » » » > AM GTUNdE TR Fr Br ch... REG Ouerdurnchmessen desıGondylls Er. re 1) Vertikaldurehmesserides CGondyluse Pr Po 6 StirnbreiterzwischentdenXOrPpiten er 12 EEG, Pängwe der L-iornzapfenbasis 0-02. Er E27 Umfiane denshioruzapfenner ee Be 5 Ver 20: 0) Länge » » ER BL EE rer Bere u 2ı 7... .5. 2000 Geringster Abstand der Hornsockel von einander na Dem vorliegenden Funde schreibt Dawkins ein höheres Alter zu, und zwar mittelpleistocänes, Er spricht von präglazial, mit dem Beifügen, er verstehe darunter die Zeit vor der Ablagerung des Boulder- clay im Themsetale. Geikie’s Einteilung des Quartärs zeigt nun, daß es zwei Boulder-clay Ablagerungen in England zu unterscheiden gibt, den »Lower boulder-clay«, der das Il. Glazial »Saxonian« darstellt und den »Upper boulder-clay«, der dem III. Glazial angehört. Eine kurze Überlegung zeigt, daß Dawkin’s Boulder-clay nur der obere sein kann; demnach entspricht den Funden von Crayford das Alter des II. Interglazials oder das »Helvetian«. Alle die genannten Funde haben also — um in deutschen Verhältnissen zu sprechen — postglaziales Alter. , Fund 68. Drei Molaren und der vierte Prämolar der rechten Seite eines Unterkiefers wurden außerdem bei Crayford in Kent entdeckt und von W. Davies beschrieben. Die Zähne wurden noch mit dem Kiefer verbunden gefunden, doch hinderte der schlechte Zustand des Knochens die Möglichkeit, ihn aufzu- bewahren. Diese Zähne gehören einem völlig ausgewachsenen Tiere an. Die vom Autor beigefügten Zahlenangaben können ganz gute Verwendung finden und lasse ich sie deshalb folgen. | Panserdeneanzennkerhezden vie Acken zAnme Dr P.M. M. 1. Il. - III. 2 Länge von vorne nach hinten . . . . 22 mm 28 mm 36 mm 47 mm Querdurchmesser des ersten Lobus . 13 » 20 >» 20 » 20 » > » zweiten » Allyn> 18 » 18 » 16 » >» » dritten » i IE» Mit diesem Funde haben wir das Vorkommen des diluvialen Moschusochsen in England erledigt und kommen nun zum drittletzten Kapitel des ersten Teiles dieser Monographie, zur Besprechung der französischen Funde. Frankreich hat bis jetzt die wenigsten Vorkommnisse des diluvialen Moschusochsen aufzuweisen, wenn zwar diese dadurch an Interesse gewinnen, daß unter ihnen eines den südlichsten Punkt einnimmt, den ein Moschusochs überhaupt erreicht hat. Fund 69. Ein hierher gehöriges Schädelstück muß unsere Aufmerksamkeit in nicht geringerem Grade fesseln als das Frankenhausener Stück, auf Grund dessen Staudinger seinen »Praeovibos priscus« aufstellte. 1 Ist ein Irrtum, denn es muß heißen der dritte Prämolar, da Ovibos nur drei Prämolaren und drei Molaren besitzt. 2P. M. = Prämolar, M. I. — I. Molar. Der Moschusochs im Diluwvium, 549 Das in Betracht kommende Schädelfragment stammt aus Trimingham in Norfolk und wurde von einem Fischer im Jahre 1883 gefunden. Es besteht aus dem obersten Teile des Occipitale, den ganzen Scheitelbeinen und Stirnbeinen mit dem Basalteile der zwei Hornzapfen und der hinteren Hälfte des linken Augentrichters. Außerdem sind beide Tränenbeine und Reste der Kiefer vorhanden. Wenn B. Dawkins das Stück als Weibchen aufgefaßt hat, so konnte dies nur dadurch geschehen, daß zu seiner Zeit das Genus Ovibos noch von niemandem genauer studiert worden war, sonst hätte schon die Länge der Hornzapfenbasis (127 mm) ihn belehren müssen, daß Weibchen niemals so breite Zapfenursprünge besitzen. Völlig unverständlich ist es aber, wenn der genannte Autor, der sonst gut zu urteilen wußte, zwischen dem Stück von Trimingham und einem recenten oder einem anderen fossilen Schädel wirklich keinen Unterschied herauszufinden vermochte. Der Ansicht Staudinger’s, daß die Orbitalbeulen, wenn sie auch vorhanden sind, doch keine besondere Höhe erreichen, stimme ich völlig bei. Aber ich sehe gerade darin einen sehr wertvollen Wink für die richtige systematische Auffassung des Schädels von Trimingham. Wenn sowohl der Fund von Frankenhausen als auch der letztgenannte in vielem übereinstimmen, so muß doch die größere Länge der Hornbasen bei dem Schädel von Trimingham, sowie der Umstand, daß die Orbitalbeulen bei ihm nicht so auffällig ausgebildet sind wie bei ersterem, und endlich sein geringerer Abstand der Hornbasen völlig klar beweisen, daß wir zwei verschiedene Rassen vor uns haben. Und wenn wir erst — wie es im zweiten Teile der Arbeit geschehen wird — diese beiden genannten Schädel mit den recenten Rassen des Moschusochsen vergleichen, dann wird es doppelt klar werden, welche Wichtigkeit dem Schädel von Trimingham zukommt. Für spätere Zwecke übertrage ich gleich hier anschließend die gegebenen Dimensionen in unser Maßsystem. Abstand des Nackenkammes von der Nasenstirnbein-Naht . . . . . ...237 mm BieikerdessSicngandersStinoscheitelbein- Nanter Er rrrrio De vo denshlormzaplem ee 0. ne nn 883 Abstand des Augentrichters vor der medialen Naht der Stirnbeine . . . 114 » » » Se @esichestlächerdeniKieien ro Geringsten pstandkdezhlormsockel E83 Basisumtanegdensklormzapfen,. er en 5280 Lense der Hlomzaplen!. 2. Sr EEE 77 Der hier besprochene Schädelrest ist der älteste aller Funde. Er stammt nach B. Dawkins aus dem Forestbed von Trimingham. In seiner Arbeit ! zählt dieser Autor den Moschusochsen noch nicht zu den Formen, die im Frühpleistocän in England gelebt haben, da der vorliegende Fund erst 1883 gemacht wurde. So kommt es, daß wir in der Tabelle in der erwähnten Arbeit den Moschusochsen erst in der mitt- leren Abteilung des Pleistocän auftreten sehen. Das unzweifelhafte Vorkommen des Tieres in dem Forest- bed verleiht ihm jedoch Ansprüche auf das Alter des ersten Interglazial nach Geikie (»Norfolkian«). Im zweiten Teile der vorliegenden Abhandlung werde ich noch auf diesen Fund und sein Alter ganz beson- ders zu sprechen kommen, da er für die Bestimmung der Herkunft des Moschusochsen ungemein wichtig ist. Fund 70. Einer eigentümlichen Fundstätte entstammt der hierher gehörige Schädelrest. Er wurde am Meeres- grunde an der Ostküste von England (Doggerbank) gedredscht und besteht aus den Scheitel- und Stirnbeinen mit den Hornzapfen. Außerdem ist noch die rechte Orbita ein Stück weit erhalten. Ein Riß, der durch die Kreuznaht geht, trennte die Hinterhauptsgegend und ebenso die Basalknochen von dem übrigen Gehirn- schädel ab, welche Knochen verloren gegangen sind. Der Erhaltungszustand gleicht ungefähr dem des 1 Quaterly Journal of the Geological Society of London, Vol. XXVII, 1872, p. 410. 890 R. Kowarzik, Schädelfragmentes aus Bielschowitz, da man in die Hirnhöhle des vorliegenden Fundes sehen kann, wobei die Dicke der Scheitel- und Stirngegend ermessen werden kann. Die erstere beträgt 57 mm, die letztere 52 mm. Die Hornzapfenbasen sind wieder ungemein lang und sind ausgehöhlt (deeply excavated) an der oberen Fläche. Woher diese Vertiefungen stammen, wissen wir sehr wohl; es sind die vielfach genannten Resorptionsbildungen der Hornbasis beim ausgewachsenen Tiere. Der Autor erwähnt auch die Stirnenge, obwohl sie auf der Zeichnung nicht gerade gut zum Aus- drucke kommt. Interresant ist die weitere Beobachtung, daß der bei alten Männchen oft deutlich aus- gebildete Kamm im vorliegenden Schädel nur als sanfte Erhebung angedeutet ist. Einige Maße vervoll- ständigen die Beschreibung. Fanesaurehmesser der hlornbasensr N Längeder Homzapfem u... 2 Deal ee eG > Umfanerder Basıs der F-lornzapfen 07 Gerinester Abstand der kiornso keine Abstand der-Tiornsockelrkint euer 2 ee 2 » » » Vorne ae N... ee Angeblich rührt dieser Fund ebenfalls aus dem Forestbed her. Erstens ist aber der Fundort nur vermutungsweise bestimmt worden und dann zeigt der Fund selbst so viele Eigentümlichkeiten, die auf ein viel jüngeres Alter hinweisen, daß ich ihm unmöglich ein hohes Alter zuerkennen kann. Näheres darüber im zweiten Teil der Monographie. Fund 71. Aus Freshford bei Bath stammen die zwei hier einzureihenden Schädelreste. Der eine.-Schädel gehört einem Weibchen an, der andere einem Männchen. Leider hat B. Dawkins, der in seiner Mono- graphie über die geologischen Verhältnisse dieses Fundortes gar vieles mitgeteilt hat, eine Beschreibung der Fundstücke nicht geliefert. Der auf Taf. V in Fig. 1 der zitierten Abhandlung abgebildete weibliche Schädel aus Freshford ist nicht gerade sehr gut geraten, so daß man aus ihm eigentlich nicht viel schließen kann. Das einzige wertvolle sind die leider auch sehr beschränkten Angaben der Vermessungen, aus denen man doch einen Schluß auf die Beschaffenheit beider Schädel ziehen kann. Ich lasse sie hier folgen, wobei die linksstehende, erste Zahl den männlichen Schädel betrifft, die rechtsstehende zweite den weiblichen. BängerdersBasısydenirlornzapfene Pe Na 86 ’mım ! Umtanendessrlorn zapiensp rn 599 2a Länge » » Dale NE en 3 By RE EEE 23 > 181 Gerinesten Abstandzder LIornsockele 25 Fund 72. Der hierher gehörige, recht gut erhaltene Schädel wurde von Wm. T. Ramie bei Frampton-on-Severn bei Stonehouse entdeckt. Die für die vergleichenden Studien der Schädel notwendigen Beobachtungen sowie etwaige aus den Abbildungen zu ergänzende Angaben will ich hier anführen. Der Schädel gehört einem völlig ausgewachsenen Männchen an und besteht nach Andrew’s Angaben aus der Gehirnkapsel, an die sich vorne ein geringer Teil der Orbiten anschließt. Das Basioccipitale zeigt die Gestalt eines 1 Diese Zahl habe ich nach der Abbildung bestimmt; doch scheint sie mir ziemlich unsicher, deshalb das Fragezeichen. Nach der Abbildung beträgt zum Beispiel der geringste Abstand der Hornbasen beim Weibchen 18 mm, während der Autor diese Zahl in der vergleichenden Maßtabelle, p. 12 mit 25 angibt. Der Moschusochs im Diluvium. Bol Quadrates, ebenso die Hinterwand des Schädels. Der Autor übergeht das Verhalten des Occipitalkammes, der ganz gut auf der Abbildung zu sehen ist und eine flache Wölbung aufweist. Außerdem sehe ich auf dem Bilde etwas, was mich an Eckert’s Untersuchungen gemahnt. Auf der Scheitelfläche sieht man nämlich eine Rinne in der Mittellinie des Schädels und rechts und links von ihr je eine Erhebung. Es könnten diese beiden Erhebungen recht gut in Einklang gebracht werden mit den mit / bezeich- neten Längskämmen zwischen der Basis der Hornzapfen, wie sie Ecker abbildet. Ich habe die zwei Abbildungen nebeneinandergestellt und füge dem fossilen Schädel aus England die Bezeichnungen hinzu, wie sie nach der Zeichnung Eckert’s ihm zukommen müßten. Die von Andrews erwähnte Mulde in der Hornzapfenbasis ist natürlich zum Teile wieder nichts anderes als eine Folge der Resorption. Der Vollständigkeit halber erwähne ich gleich anschließend einige Dimensionen. GroßtesBreitegdesOcepiraltllachen 2 en een 82 MM Höhe derselben vom Foramen magnum zum Scheitel des Lambdoidkammes! . . . 82 SIR CB ee en. 180 BaneerdenBasisıdeshlonnzapfenn a 2 ee lerne [88 Gerimgstergenipstandkdenelbeng Er au: 10 Über den hierher gehörigen Schädel erfahren wir nur, daß er in Gesellschaft des Bos primigenius am Grunde eines Kieslagers von zirka 11 Fuß Mächtigkeit gefunden wurde. Zweifellos gebührt ihm dasselbe Alter, wie den Funden 57 bis 59 oder 693. Er ist postglazial. Fund 73. Dieser und der folgende Fund sind die zwei jüngsten, die auf englischem Boden gemacht wurden, Zu 74 gehört ein Epistropheus, ein Teil einer linken Elle und ein rechtes Oberschenkelfragment. Sie wurden von B. Hale Wortham im Jahre 1902 entdeckt. Da ich im zweiten Teile dieser Monographie auf einzelne Wirbel und Extremitätenknochen nicht eingehen werde, habe ich keinen Grund, näher auf diesen Fund einzugehen. Der Autor findet heraus, daß sowohl der Epistropheus als auch die Ulna größer und stärker sind als die korrespondierenden Knochen beim rezenten Tiere. Er zieht nur einen Moschusochsen zum Vergleiche heran. Ich habe zwar die Studien über das Skelet des Moschusochsen noch nicht ganz abge- schlossen, kann aber schon heute sagen, daß das, was ich für den Schädel konstatiert habe, auch für die übrigen Teile des Skeletes gilt. Mit anderen Worten auch Wirbel und Extremitäten unterliegen oft großer, durch die Rassenzugehörigkeit bestimmter Variabilität. Wenn der Autor die zweiten Wirbel der von mir unterschiedenen Rassen verglichen hätte, würde er gefunden haben, daß der westliche Typus des rezenten Tieres? auch so kräftige Wirbel hat wie der nacheiszeitliche diluviale Moschusochse Europas und Asiens. Derselbe Einwand muß auch gegen die unrichtige Äußerung: »das der Femur länger und schlanker zu sein scheint, als der Oberschenkelknochen des rezenten Tieres« geltend gemacht werden. Fund 74. Er umfaßt ein Nasenbein, eine Tibia und einen Astragalus, die von Blackmore bei Fisherton gefunden wurden. Aus kurz vorher angegebenen Gründen gehe ich auf diese Stücke weiter nicht ein, zumal sie mir nicht zu Verfügung standen. 1 Hier dürfte ein Irrtum unterlaufen sein, indem der Autor den Nackenkamm meint. Ein Lambdoidalkamm ist mir ganz unbekannt. 2 Ovibos mackenzianus Kow. Siehe auch das über Fund 80 Gesaste. 552 R. Kowarzik, Fund 75. Das bisher gehörige Schädelfragment besteht aus der Schädeldecke mit den Hornzapfen und den Orbiten und stammt von Pr&ecy. An der Kronnaht ist das Stück abgebrochen, so daß die ganze Hinter- wand des Schädels fehlt. Aus der großen Entfernung der Hornbasen schließt Lartet, daß das Tier ein Weibchen war und aus der noch nicht vollzogenen Obliteration der Nähte, daß es noch nicht völlig erwachsen war. Dieser Ansicht kann ich mich anschließen. Der Autor erwähnt noch die große Dicke des Schädels, die an den Abbruchstellen sichtbar sei. Leider fügt derselbe seiner Abhandlung keine Abbildung bei. Dies ist um so merkwürdiger, nachdem B. Dawkins in seiner so oft erwähnten Monographie von einer Figur spricht, die Lartet seiner Arbeit beigefügt haben soll. Fund 76. Der älteste Fund auf französischem Boden verdankt seine Entdeckung dem Abbe Lambert, der 1859 bei Viry-Noureuil bei Chauny einen Zahn von Ovibos fand. Die diesbezügliche Nachricht findet sich bei Lartet, so daß ich auf die Sache weiter nicht einzugehen brauche. Fund 77, Dieser Fund hat eine besondere Bedeutung dadurch bekommen, daß er der südlichste ist, an dem das ehemalige Vorkommen des Moschusochsen festgestellt wurde. Die Ortschaft heißt Gorge d’Enfer, in Perigord und liegt am 45° n. Br. In den Schlußbemerkungen der vorliegenden Arbeit werden wir über die Bedeutung dieser Tatsache noch näheres erfahren. Fund 78. Und endlich hätten wir noch den Fund zu erwähnen, den Harle beschreibt. Der Schädelrest ist merkwürdig anzusehen. Falls keine Verzeichnung vorliegt, würde ich nicht zögern zu behaupten, daß es sich um einen besonderen Typus des diluvialen Moschusochsen handelt, wahrscheinlich um einen nahen Verwandten von O. fossilis Kow. (Staudinger’s »Praeovibos priscus«). Leider habe ich das Stück im Originale nicht sehen können, hoffe aber später einmal doch dies nachholen zu Können. Fund 79. In Schweden kam ein Fund des diluvialen Moschusochsen ans Tageslicht, der aus dem unteren Teil einer Tibia besteht. Da jedoch nur Schädel vorläufig Gegenstand unserer Untersuchung sein können, besitzt der Fund nur durch die Lage seines Ortes eine Bedeutung. Nathhorst glaubt nämlich, daß durch ihn bewiesen sei, daß der Moschusochs am Beginne der Eiszeit durch Skandinavien nach Europa kam. Fund 80. Einen 5. Halswirbel, der unzweifelhaft einem Moschusochsen angehört, beschreibt und bildet Hescheler ab. Was die Beschreibung besonders für mich wichtig macht, ist der Umstand, daß der Autor das Fossil mit dem 5. Wirbel eines rezenten Moschusochsen vom Mackenziefluße in Nordamerika ver- gleicht und findet, daß beide identisch sind. Während ich sonst andere Skeletteile als Schädel überhaupt nicht berücksichtige, mache ich hier insoweit eine Ausnahme, daß ich auf dieses Übereinstimmen des Wirbels eines diluvialen Ovibos von Europa mit dem lebenden Typus O. mackenzianns hinweise. Im zweiten Teile der vorliegenden Arbeit werden wir nämlich sehen, daß die diluvialen Moschusochsen von Europa und Asien direkte Vorfahren des Typus O. mackenkianus (mit Tränengrube) sind, was auch durch diesen ausnahmsweise erwähnten Wirbelfund bestätigt wird. Der Moschusochs im Diluvium. 858 Fund 81. Im Nachtrage muß ich hier einen Fund erwähnen, der eigentlich bei Österreich hätte aufgezählt werden sollen, mir aber erst nach Fertigstellung des Manuskriptes bekannt wurde, so daß ohne große Änderungen seine Aufstellung dort unmöglich war. Auch in unserem Schwesterstaat Ungarn ist ein Fund zu verzeichnen. Nach langem Suchen erfuhr ich, daß sich der Gegenstand dieses Fundes im Budapester Nationalmuseum befinde. Es handelt sich um einen Hirnschädel, der leider sehr stark beschädigt ist. Dies hindert das Bestimmen von Dimensionen und damit läßt sich über das Verhältnis dieses Schädels zu den anderen leider nichts sagen. ll. Ergebnisse einer vergleichenden Untersuchung der bisher aus dem Diluvium Europas und Asiens bekannten Reste des Moschusochsen. Hatten im ersten Teile der Arbeit die so zahlreichen Fundorte des diluvialen Moschusochsen unsere Aufmerksamkeit in Anspruch genommen, so hat der zweite Teil die notwendig sich ergebende Frage zu lösen: »In welchem Verhältnisse stehen die gefundenen Reste zueinander?« Die Beantwortung einer solchen Frage knüpft sich zunächst an die Bedingung, daß die Gesichts- punkte der vergleichenden Untersuchung bekannt sind. In dieser Beziehung kam es mir ungemein zu- statten, daß ich mich eingehends mit dem Studium der Verwandtschaftisverhältnisse des lebenden Moschus- ochsen beschäftigt hatte. Die dabei gewonnenen Gesichtspunkte ermöglichten es mir, von vorne herein angeben zu können, welche Teile des hier allein in Betracht kommenden Schädels des fossilen Tieres die Möglichkeit zur Feststellung der Verwandschaftsbeziehungen bieten. Beim Studium der Rassen des lebenden Moschusochsen waren es zunächst die Tränenbeine, die eine Scheidung der Rassen in zwei Gruppen ergaben,! solche mit Tränengrube und solche ohne dieselbe. Was sich beim recenten Tiere so vorzüglich bewährt hatte, kann leider für die Untersuchung des fossilen Tieres in dem Falle keine Verwendung finden. Wohl zeigen einzelne diluviale Schädel deutlich erhaltene Tränenbeine. Bei der bei weitem größten Anzahl der Schädel fehlen sie jedoch gänzlich. Schon den älteren Autoren ist es aufgefallen, daß die fossilen Schädel des Moschusochsen gewöhn- lich ohne Gesichtsteil gefunden werden. Sie erklärten die Tatsache ganz richtig damit, daß der letztere durch seine viel schwächeren Knochen der Vernichtung viel mehr ausgesetzt sei als der Gehirnteil. Weniger beachtet wurde dagegen der Umstand, daß die Abbruchstelle der vorderen Partie des Schädels fast immer dieselbe ist. Dies hängt aufs innigste mit den anatomischen Verhältnissen des Moschus- ochsenschädels zusammen. Während die von den Hornzapfen bedeckte Schädeldecke eine große Dicke aufweist, gilt dies von dem vorderen Teile der Stirnbeine nicht mehr. Dieselben werden gegen die Nasenbeine zu immer schwächer und bieten dadurch eine günstige Stelle zum Abbruch. Diese liegt vor den Hornbasen unmittelbar an der Stirnenge oder doch nur einige Millimeter vor derselben. Beim Vernichtungsprozeß des eingelagerten Schädels werden zunächst die Nasenbeine infolge ihrer ungemein leichten Verbindung mit dem Gehirnteile losgelöst. Damit sind den zerstörenden Kräften sehr günstige Angriffspunkte in den entblößten Kanten der Oberkiefer gegeben. Mit ihrer Vernichtung ist aber auch das Schicksal sämtlicher übriger Gesichtsknochen besiegelt. Da auch der Unterkiefer sehr zeitig 1 Siehe Fauna arctica. Denkschriften der mathem.-naturw. K1. LXXXVI. Bad. 73 004 R. Kowarzik, vom Schädel abfällt — vielleicht noch früher als die Nasenbeine — bleibt nur der Gehirnschädel übrig, im allergünstigsten Falle mit der Orbita oder einem Teile derselben und dem Lacrymale. Die Gehirnkapsel bietet jedoch der Zerstörung viel größeren Widerstand entgegen, schon weil sie so dicke Wände hat. Dazu kommt aber noch, daß nach Verlust der Hörner, der zweifellos bald erfolst, der übrige Teil des Gehirnschädels der kugeligen Gestalt sehr nahe steht, namentlich wenn auch die Hornzapfen fehlen. Nun ist aber die mehr weniger abgerundete Form eines Körpers die günstigste für den Transport durch Wasser, da dabei meistens nur eine Abscheuerung der vorstehenden Punkte erfolgt. Damit ist es auch erklärt, daß einige fossile Schädel uns noch halbwegs gut erhalten sind, obwohl sie weite Strecken vom Wasser gerollt wurden. Da aus dem vorhergehenden klar hervorgeht, daß nur in den seltensten Fällen das Lacrymale am fossilen Schädel erhalten bleibt, so müssen wir darauf verzichten, dasselbe als Unterscheidungsmerkmal der Schädel verwenden zu können. Nicht viel besser — eher noch schlechter — ergeht es uns bei dem Versuche, die Lage der Fossa sphenomaxillaris zur Feststellung der Zusammengehörigkeit von fossilen Schädeln zu benützen. Wie meine Untersuchungen an recenten Schädeln bewiesen haben, zeigt die genannte Fossa bei den verschiedenen Rassen ein konstantes Verhalten, indem sie bei der einen Rasse in gleicher Linie mit dem Hinterende der Backenzahnreihe liegt, während sie bei andern nur wenig, bei einer Rasse endlich sehr weit zurücksteht. Da aber nur wenige Fessile diese Region erhalten haben, kann auch’ dieses Merk- mal in erster Linie nicht in Betracht kommen. Zum Glück gibt es nun aber am Moschusochsenschädel Teile, die selbst an stark beschädigten Exemplaren noch deutlich genug erhalten sind und denen ein hoher klassifikatorischer Wert zukommt. Dies ist vor allem die Basis der Hornzapfen. In der Fauna arctica habe ich meine diesbezüg- lichen Beobachtungen niedergelegt. Sie ergeben die Tatsache, daß Schädel von gleichem Alter und Geschlecht nach der Beschaffenheit ihrer Hornbasen ohne Schwierigkeit einzelne konstante Rassen erkennen lassen, deren es nach meinen Untersuchungen mindestens fünf gibt. Zwei Rassen (Ovibos mackenzianus Kow. und Bosovis? melvillensis Kow.) zeichnen sich durch ungemein lange und dabei niedrige Hornbasen aus. Ihnen gegenüber stehen drei Rassen mit kurzen und hohen Hornbasen. Weitere Trennung der letzten Gruppe war auf Grund von Färbungsunterschieden® sehr leicht zu bewerkstelligen, was natürlich für die Untersuchung fossiler Vertreter des Ovibos völlig undurchführbar ist. Aber schon die Möglichkeit, zweiverschiedene Gruppen auf Grund der Hornbasislänge trennen zu können, muß zu dem Versuche führen, die bisher bekannt gewordenen fossilen Schädel von diesem Gesichtspunkt aus zu vergleichen. Wie wir im weiteren sehen werden, gibt diese Methode sehr gute Resultate. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal bietet nach meinen Untersuchungen das Verhaiten des Nackenkammes. Wie bekannt, bildet dieser die obere Grenze der senkrechten Hinterwand des Schädels und besteht aus zwei Bogen, die in der Mitte der Wand zusammenstoßen. Von diesem Punkte geht der sogenannte Nackendorn senkrecht nach abwärts und erreicht eine verschiedene Länge, die jedoch von der Rasse nicht abhängt. Zu beiden Seiten dieser Schniepe befinden sich zwei von dem Nackenkamm beschattete, mehr weniger tiefe Gruben, die Muskeln zur Hebung des Kopfes zum Ansatz dienen. Nach meinen Untersuchungen hängt nun die Größe der Krümmung des genannten Kammes von der Rasse’ ab, der das betreffende Exemplar angehört, so zwar, daß die Schädel mit langen Hornbasen sehr flach- gewölbte, fast gerade Kammhälften aufweisen, solche mit kurzen Basen aber hochgewölbte besitzen. Daß es sich hier nicht um einen Irrtum handelt, geht schon aus dem Zwecke der Muskeleinsenkungen hervor, 1 Siehe Schädel von Bielschowitz, von der Hohen Saale u. a. 2 Im Zoolog. Anzeiger, Bd. XXXVII, Nr. 5, p. 106 u. 107, habe ich für die Angehörigen der östlichen Gruppe den Namen Bosovis in Vorschlag gebracht, da dies am besten den Unterschied dieser Gruppe von der westlichen, dem Ovibos, kennzeichnet. 3 Übrigens lassen sich diese drei Rassen auch schon auf Grund des Verhaltens ihrer Hornbasislänge unterscheiden. Der Moschusochs im Diluvium. DD: O1 die von den Kammhälften beschattet werden. Die in jenen inserierten Muskel haben den Kopf zu heben, werden also um so stärker sein müssen, je schwerer derselbe ist. Nun habe ich vorhin gesagt, daß ein Schädel mit langer Hornbasis stärkere Muskel braucht als ein mit kurzer. Diese Verstärkung der Muskel wird aber durch Verbreiterung derselben erreicht und damit ist auch die Erklärung der schematisch abgebildeten Erscheinung gegeben. Für den schwächeren Muskel des Weibchens genügt die halbkreisförmige Anheftungsstelle unter dem Oceipitalkamm, für den breiteren Muskel entsteht der notwendige Raum dadurch, daß sich der Occipitalkamm verflacht und dadurch die Grube unter ihm in die Breite gezogen wird. So läßt es sich auch leicht erklären, warum Staudinger’s »Praeovibos priscus«, obwohl er ein Männchen ist, doch jederseits eine fast halbkreisförmig gebogene Kammhälfte besitzt. Seine kurze Hornbasis stellt ihn näher den Weibchen als den Männchen und den deshalb schwächeren Muskeln genügt die halbkreisförmige Ansatzstelle völlig. Um diese Tatsache deutlich vor Augen zu führen, gebe ich anschließend einige Abbildungen, aus denen hervorgeht, wie die Ausbildung der Hornbasen Einfluß auf die Gestaltung des Nacxenkammes nimmt. Fig. 1 und 3 gehören Individuen des langbasigen O. mackenzianus an, Fig. 2 einem Schädel mit ganz kurzen Basen. Fig. 2. I 2 7 Abbildung von Nackenkämmen. 1. Schädel von Prohlis. 2. Schädel von Frankenhausen (O0. fossilis). 3. Schädel vom recenten Ovibos mackenzianus. Aber noch eine dritte, sehr häufig gut erhaltene Schädelregion gibt uns die Möglichkeit, an die Funde des diluvialen Moschusochsen den vergleichenden Maßstab anzulegen. Es ist das Verhalten des Basi- oceipitales. In meiner mehrmals genannten Arbeit finden wir die Gründe für diese Ausbildung des genannten Knochens. Ich habe gefunden, daß die Gestalt des Basioccipitales auch ein Rassenmerkmal abgibt in der Art, daß bei der Gruppe mit langen Hornbasen dieser Knochen fast quadratische Gestalt zeigt, bei der Gruppe mit kurzen Hornbasen dagegen nach vorne zu deutlich verschmälert ist. Ich zögere nicht, auch in dieser auffälligen Erscheinung eine Korrelation mit der Ausbildung des Gehörnes zu erblicken, zumal da der Meßzirkel zeigt, daß die Weibchen des grönländischen Moschusochsen, der die kürzesten Horn- basen hat, auch das am stärksten verschmälerte Basioccipitale besitzen. Aus dieser Tatsache würde nun aber die Möglichkeit entspringen, aus dem Bilde des genannten Knochens mit aller Sicherheit die Gestalt der zum Schädel gehörigen Hornbasen zu bestimmen, ohne daß man die Schädeldecke besitzt. Näheres über das Verhältnis der Basioccipitallläche zum Geschlecht und Rasse werde ich bei der Anwendung der genannten Tatsache auf die fossilen Schädel mitteilen. Fassen wir die vorhin aufgestellten Gesichtspunkte für die Vergleichung der fossilen Ovibos-Schädel mit dem rezenten zusammen, so ergeben sich folgende Sätze: 1. Hornbasen, Nackenkamm und Basioccipitale stehen zueinander in Korrelation. 2. Es ist demnach möglich, aus der Beschaffenheit des einen dieser drei Schädelteile auf die fehlenden einen Schluß von größter Wahrscheinlichkeit zu ziehen. 3. Da nun sämtliche bisher gefundenen Schädel oder Schädelfragmente mindestens einen dieser drei genannten charakteristischen Teile besitzen, ist man tatsächlich imstande, sämtliche in dem 73% 556 R. Kowarzik, verschiedensten Erhaltungszustand befindlichen Schädelreste des diluvialen Moschusochsen in das Bereich der Untersuchungen und Vergleiche zu ziehen, so daß die hier gezogenen Schlüsse tatsächlich ein richtiges Bild dieses Tieres entwerfen, soweites bei der jetzigen Zahl der entdeckten Individuen möglich ist, Auf dem Wege osteologischer Vergleichungen erhalten wir wohl ein Kriterium für die Rassen- zugehörigkeit der einzelnen fossilen Schädel. Uns interessiert aber vor allem auch die räumliche und zeit- liche Aufeinanderfolge der einzelnen fossilen Rassen. Und da vermag das geologische Alter der einzelnen Funde die einzige einwandfreie Auskunft zu erteilen. Ich habe zwar bei der Besprechung dieser Ver- hältnisse im ersten Teile dieser Monographie erwähnt, daß ein Teil der Funde die genaue Bestimmung des geologischen Alters nicht zuläßt. Aber wir werden auch sehen, daß mit Hilfe der osteologischen Tat- sachen und des bekannten Alters der verschiedenen fossilen Schädel sich die übrigen mühelos einreihen lassen. Um den Altersvergleich leichter zu gestalten, habe ich die Funde, bei denen der stratigraphische Horizont, dem sie angehörten, bestimmt ist, in der nachfolgenden Tabelle zusammengestellt. Geologische Tabelle der Funde. Fund Schädel von der Mündung der Jana 1. nn. e Pasaee SD » von Ssularr . u Rn; mi 8 » vom Tale der Jana RE » 4. » von der Ljachow-Insel Re >. 2,08 » » der Mündung der Lena . N 6 » vom Pit-Flusse A RE 7. » von der Umgebung von Tjumen a 8 » » Beresow . EINEN EEE EN... . & » > KObdorsK. wur. ran ee le > ll), » » Kiremsk Eee > ll » » Tolstynoss BES ri ES » 22. Ganzer Ovibos von der großen Ljachow-Insel . . » 22... Jüngeres » 23. Schädel von Maikor x 2... [| Postglazial Da » » Witebsk ER E ».29. » » Lochkov . N NER, ) » 85, » » Maidenhead » 66. » » Green Street Green > le » » Freshford >67. » » Barnwood Pin 2: N 12 » Frampton on Severn . » 49. » » Schönau . » 68. » » Crayford . DT » vom Kreuzberg >80. » von Predmost . » 43. » vom Unkelstein . . » 46. » von Vallendar 52) >» » Niederlöhme Älteres » 42. » > Brohlise Postglazial » 44. » » Langenbrunn » 49. » » Moselweiß TER EN Bar BR MEN > ol: » >» Mureke) N 2 Mey N CE ONE RE ER » 86. » >, Bielschowitz 77 1 Tr VS ea amlakzlen RD: » » Mrankenhausen. mr es Pliocän Der Mochussochs im Diluvium. 597 Wenn wir nun eine osteologische Sichtung des vorliegenden Materials vornehmen und mit vor-' stehender Tabelle in Vergleich bringen, können wir nicht irre gehen in der Bestimmung der Stammes- geschichte des diluvialen Moschusochsen in Europa und Asien. Bei übersichtlicher Betrachtung der Schädel des diluvialen Moschusochsen in Europa und Asien müssen uns vor allem jene exzessiven Bildungen der Hornbasen auffallen, die sich darin äußern, daß das Hinterende der Hornbasis über die Hinterhauptfläche hinausragt. Die zu dieser Gruppe gehörigen Schädel sind nach der Länge der Hornsockel geordnet: densaussMoskatgaizeiner kängervon ee... ne. 2380 mm » » Crayford » » » ST EN N er ET >» .». )Domaliz » » » DE An, AS a A Hal a ee ee a 22) Seen a Untesaniiamiteiner Dangesvone er 1226 Dann aber folgt eine Gruppe mit ungemein vielen Vertretern und diese zeichnet sich dadurch aus, daß ein völliger Übergang der hierher gehörigen Formen ineinander stattfindet. Wohl sind die Hornbasen des ersten zu nennenden Vertreters um volle 20 mm kürzer als die der ersten Gruppen und lassen dem- nach den Gedanken an eine Abtrennung der zwei Gruppen voneinander aufkommen. Doch dies ist nur vorläufig zutreffend; ich glaube zuversichtlich, daß binnen kürzerer oder längerer Zeiträume Schädelreste des diluvialen Tieres entdeckt werden, entweder in Europa oder in Asien, die jene scheinbare Kluft zwischen den ersten vier genannten Vertretern und den folgenden überbrücken. Vorläufig müssen wir aber die Verhältnisse so auffassen, wie sie im Augenblick sich darbieten und deshalb zögere ich nicht, eine zweite Gruppe provisorisch aufzustellen. In derselben Weise wie die erste geordnet, ergeben sich für sie folgende Vertreter: Schädel von Schädel von Jana (Bunge) mit Hornbasislänge von. . 206mm Pit mit Hornbasislänge von . . .. ..173 mm Maikor mit Hornbasislänge von. . . . . 200 Maidenhead mit Hornbasislänge von. . . 173 Niederlöhme mit Hornbasislänge von . . 198 Freshford mit Hornbasislänge von. . . . 173 Witebsk II mit Hornbasislänge von . . . 195 | Kreuzberg mit Hornbasislänge von . . . 170 Lena mit Hornbasisläinge von ..... .195 ___ Witebsk Imit Hornbasislänge von. . . . 170 Jana (OÖzeretskowsky) mit Hornbasis- Kamnig mit Hornbasislänge von . . 169 AN SERV ONE IE Ns. 88 Ljachow-Insel mit Hornbasislänge von . . 167 Frampton-on-Severn mit Hornbasislänge Meeresgrund bei Cromer mit Hornbasis- VON Se ee REN 20.788 lange2vonMaRE EEE 65 Unkelstein mit Hornbasislänge von . . . 184 Koblenz mit Hornbasislänge VOnWRTE| Beresow mit Hornbasislänge von . . . . 180 Kunstkammer mit Hornbasislänge von . . 157 Wie geschlossen diese Reihe ist, ergibt sich schon daraus, daß der Unterschied der Länge nie mehr als 7 mm beträgt, z. B. zwischen Witebsk II und Jana (Özeretskowsky) oder Beresow und Pit. Mit dem Schädel aus der Kunstkammer bricht die so schöne Reihe der Längen der Hornzapfenbasis plötzlich ab. Zwischen dem letztgenannten Schädel und dem nächsten aus dem Forest-bed aber befindet sich abermals eine tiefe Kluft. Betrug der Unterschied der benachbarten Extreme der ersten und zweiten Gruppe 20 mm, so steigt der Unterschied zwischen der letzteren und dem Schädel aus dem Forest-bed auf 30 mm an. Auch hier glaube ich an keinen Sprung in der Entwicklungsreihe, auch hier werden die notwendigen Verbindungsglieder aus diluvialen Ablagerungen entstehen. Für jetzt empfiehlt es sich jedoch zum leichteren Verständnis, als eigenen Typus zu betrachten den Fund, der charakterisiert ist als: Schädel aus dem Forest-bed mit Hornbasenlänge von . . . ee Re WE 774778 998 R. Kowarzik, Doch auch nach unten zu steht dieses Stück isoliert da, indem der nächste Schädel eine um 27 mm geringere Länge des Hornsockels aufzuweisen hat. Gewisse weiter zu behandelnde Verhältnisse dokumentieren jedoch die Verwandtschaft dieser beiden letztgenannten Typen. Dieser zweite in Betracht kommende Schädel ist aus Frankenhausen mit der Hornbasislänge von . . . . 2.2.2.2... ..100 mm. Es bleiben für unsere Untersuchung noch drei bekannte Schädel übrig. Der erste gehört einem jungen Männchen mit Hornsockellänge von 80 mm an. Da das Tier noch völlig unausgebildet ist, kann es selbstverständlich nicht für die Untersuchungen verwendet werden. Damit aber ergibt sich wiederum eine Kluft zwischen dem Frankenhausener Schädel und den drei nächsten und letzten, die man deshalb aber- mals zu einem provisorischen Typus vereinigen müßte, gekennzeichnet durch Schädel aus Predmost mit Hornbasislänge von. . . . 2»... .72 mm » >» "Bielschowitzamit.klornbasıslansesonme ee; » > Murek mit Hiornbasislänge vonsas a 7 ZI wobei der Abstand vom vorigen Typus 28 mm beträgt. Dabei muß nun bedacht werden, daß das Predmoster Exemplar ganz unzweifelhaft ein Weibchen ist, so daß also nur zwei männliche Schädel von diesem Typus bekannt sind.? Ein Blick auf diese vorhergehende Einteilung sämtlicher Schädel aus dem Diluvium zeigt uns, daß die Länge der Hornsockel zwischen 230 als höchster und 65 als niedrigster Zahl schwankt. Dieser überwältigende Unterschied ist so groß, daß die kürzeste Basis weniger als ein Drittel der längsten bildet. Da aber zwischen diesen beiden Extremen Sockelmaße liegen, die alle Schädel zu einer nur in wenigen Punkten etwas unterbrochenen Reihe vereinigen, so muß die Überzeugung wachgerufen werden, daß es sich hier um fortlaufende Entwicklungsstadien, um ein Stück Phylogenie eines Tieres handle, Und in der Tat bestätigen die nachfolgenden geologischen Erwägungen diese Annahme. 1. Ovibos fossilis (non Rütimeyer) species emendata Kow. (1908). Synon. Praeovibos priscus nov. gen; nov. spec. Staudinger 1908. Aus der geologischen Vergleichstabelle haben wir gesehen,.daß der Fund von Trimingham aus dem Forest-bed der älteste bisher bekannte Schädel eines Moschusochsen ist; ihm schließt sich im Alter der Frankenhausener Fund, den Staudinger beschreibt, und mit aller Sicherheit haben wir auch den Schädel von Bielschowitz hierher zu rechnen.? Und so haben wir denn hier tatsächlich einen eigenen Typus des diluvialen Moschusochsen vor uns, gekennzeichnet durch die geringste Länge der Hornbasen und das höchste Alter von allen bis jetzt gefundenen diluvialen Vertretern dieses arktischen Tieres. Der erste angeführte Schädel weist eine Hornbasislänge von 127 mm auf, während seinem nächsten Verwandten nur 100 zukommen. Der dritte muß sich sogar mit 72 mm begnügen. Und nun fragt es sich, worin die Weiterentwicklung in dieser Gruppe besteht. Sehen wir uns den Fundort der drei Schädel etwas genauer an. Trimingham liegt am 53. Grad n.B,, Frankenhausen am ungefähr 51. Grad, Bielschowitz ungefähr ebenso. Zuerst kam der Moschusochs in Trimingham vor, dann war er in Frankenhausen und endlich in Bielschowitz und dabei änderte sich der 1 Die erste Zahl bedeutet links, die zweite rechts. 2 Bei den Weibehen sämtlicher Rassen des lebenden Moschusochsen finden sich so geringe Längen der Hornzapfenbasis, daß man nimmermehr glauben würde, zwei fossile Schädel, ein g' und ein 9, gehörten zu einer und derselben Rasse, so groß ist der Unterschied. ; 3 Wie vorhin dargelegt wurde, stammt der Fund von sekundärer Lagerstätte, hat also bestimmt höheres Alter als Michael annimmt. Der Moschusochs im Diluwvium. 559 diluviale Ovibos derartig, daß zwischen dem englischen und schlesischen ein Hornbasislängeunterschied von 55 mm entstand. Was waren die Gründe, die das Tier veranlaßten, den Boden Englands zu verlassen, woher kam es überhaupt dahin und wodurch wurde der erwähnte Unterschied veranlaßt? Dies sind drei Fragen, die sich sofort aufdrängen. Die Antworten lauten: Der Moschusochs floh vor der zunehmenden Rauhigkeit des Klimas, er kam aus Grönland und infolge der mangelnden Ernährung wurden seine Horn- basenlängen immer geringer. Zu der ersten Antwort ist wenig zu bemerken. Nach Geikie herrschte zur Zeit der Fores-bed- Ablagerungen noch ein mildes Klima in England. Der Moschusochs vermochte daselbst noch ohne Schwierigkeit zu leben. Bald aber trat eine Änderung der Verhältnisse ein. Zugleich mit dem Untersinken der Rheinebene und der Verkleinerung des englischen Festlandes verschlechterte sich das Klima. Die Berge Englands begannen sich mit Eiskappen zu bedecken, diese wuchsen zu Gletschern und bald konnte selbst unser genügsames Tier nicht das allernotwendigste Futter üinden. Vor den heranziehenden Eismassen mußte es weichen. Und es wich, wich immer weiter nach Süden zurück. Es durchzog Südengland, überschritt am Lande die Stelle, die heute vom Canal la Manche eingenommen wird und gelangte so nach Frankreich und Deutschland. Wohl mögen zeitweise Verbesserungen der klimatischen Verhältnisse einen Stillstand dieser Wanderung herbeigeführt haben, ja vielleicht gab es Zeiten, wo die Wanderung wieder nach Norden eing. Aber das Material, das diese Untersuchungen stützen muß, ist so gering (drei Schädel), unsere Kenntnis der Glazialphänomene noch so in den Anfangsstadien, daß Erwägungen in dem erwähnten Sinne von vornherein aussichtslos sind. Soviel aber läßt sich sicher sagen: Die Verschlechterung der Klimas hat hingereicht, den diluvialen Moschusochsen bis tief nach Deutschland, nach Frankenhausen und Bielschowitz, zu treiben. Die Beant- wortung der Frage, woher der Ovibos von Forest-bed herkam, laßt sich unschwer beweisen. Er mußte aus dem Norden gekommen sein. Dann aber ging der einzige mögliche Weg von den Polarländern über Island und die Faröer-Inseln nach Schottland. Dies ergibt sich aus zwei Gründen. Erstens zeigt uns jede Karte, die Tiefenlinien der Meere eingetragen hat, daß zwischen den genannten Inseln das Meer die geringste Tiefe zeigt, ja man vermag fast deutlich den untermeerischen Rücken zu erkennen, der diese Inseln verbindet. Es waren aber nicht immer Inseln. Nach allgemeiner Ansicht bestand zur Pliocänzeit noch eine Landverbindung zwischen diesen Inseln und Europa. Ob Grönland ebenfalls verbunden war, darüber gibt es zwei Ansichten. Ich bejahe die Frage aus weiter unten angeführten Tatsachen. Der zweite Grund, warum ich überzeugt bin, daß der Moschusochs aus den Polarländern kam, beruht auf folgenden Beobachtungen. Ungefähr zur selben Zeit, als in England im Forest-bed der Moschus- ochs lebte, existierte in Amerika ein naher Verwandter, dem ich in nächster Zeit eine Arbeit widmen werde. Ovibos priscus Rütimeyer (= Bootherium Leidy). Dieses Tier zeigt sich in osteologischer Hin- sicht zweifellos als ein Moschusochs. Wie sollten nun in England und Nordamerika zu gleicher Zeit nahe verwandte Tiere leben können, wenn wir nichtannehmen, daß beide einen gemeinsamen Vorfahren in der Tertiärzeit besessen haben, der in den Polarländern lebte. Als das besonders warme Klima schwand, da mußte dieser Vorfahre weichen. Einzelne Vertreter seiner Gattung wandten sich geradeaus nach Süden, andere zogen nach Südwesten. Die ersteren gelangten nach Europa, die letzteren nach Amerika. Es ist nicht gut anzunehmen, daß zur Zeit, als das Zurückweichen nach Süden begann, schon Grönland von Europa getrennt war; es wäre unmöglich gewesen, daß dann der voreiszeitliche Moschusochs nach Europa hätte gelangen können. Es bleibt nur die Antwort auf die dritte Frage zu erklären, woher das Schwinden der Hornbasis- länge herrühre, das eintrat, als der Ovibos von Trimingham nach Deutschland zurückwich. Ich möchte hier eine indirekte Erklärung geben. Es ist eine bekannte Tatsache, daß Horn- und Geweihträger einen besonders üppigen Kopfschmuck ansetzen, wenn ihnen eine Mast zuteil wird. Wir haben viele Beispiele dafür bei unseren Hausrindern (Ungarischen Ochsen), aber auch bei unseren jagdbaren Geweihträgern (66 Ender in der Sammlung der Moritzburg). Wenn aber reichliche Nahrung eine enorme Entwicklung des Geweihes und Gehörnes hervorbringt, warum sollte Unterdrückung nicht durch das Gegenteil 560 R. Kowarzik, verschuldet werden? Und Anlaß zu einer solchen Unterernährung war beim voreiszeitlichen Moschusochsen in Europa gewiß genug vorhanden. Er hielt zweifellos dem Anrücken der Eiszeit solange als möglich stand. Dadurch wurden seine Existenzbedingungen sehr schlecht, sicher schlechter als die der jetzt lebenden Moschusochsen. Und in einem späteren Teile dieser Arbeit werde ich nachweisen, daß aller Wahrschein- lichkeit nach der postglaziale Ovibos geradezu den Gegensatz zum voreiszeitlichen und eiszeitlichen bildet. Er hatte Überfluß an Nahrung und bekam deshalb so greßmächtige Hörner, wie sie der Ovibos mackenzianus Kow. aufzuweisen hat. Daß der vor dem Einbruche der Eiszeit zurückweichende Moschusochs mit harten Lebens- bedingungen zu kämpfen hatte, geht auch aus gewissen anatomischen Befunden an seinem Schädel her- vor. Schon Staudinger fielen die großen, weit aus dem Schädel hervortretenten Augentrichter auf. Wohl hat auch der jetzt lebende Moschusochs sehr weit vorstehende Orbiten, wie sonst kein anderes Tier und doch übertreffen ihn hierin die beiden genannten Schädel. Nun wissen wir aber vom lebenden Tiere — ich habe dieser Frage in der Fauna artica ein ganzes Kapitel gewidmet —, daß diese Ausbildung eine Folge der großen Kälte ist. Wegen dieser, der das Tier ausgesetzt ist, muß es einen ungemein dicken und dabei unten feinhaarigen Pelz besitzen; nur so vermag es dem fürchterlichen arktischen Winter stand- zuhalten. Dieser dicke Pelz würde aber das Sehen zur völligen Unmöglichkeit machen, wenn die Augen- höhlen nicht in der Weise umgestaltet worden wären, daß sie allmählich sehr weit seitlich hervortraten. Ihr Vortreten ging parallel mit der zunehmenden Verdickung des Pelzes und so konnten die Augen ihre Herrschaft behaupten. Und was können wir anderes etwa als Grund für die ungeheure Ausbildung der Augenröhren beim Frankenhausener und Schädel vom Forest-bed annehmen? Es wäre unmöglich, diese Erscheinung anders zu erklären, als daß auchin dem Falle eine Verdickung des Pelzes ein Hervortreten der Orbiten notwendig machte. Allerdings blieb dieses Hervortreten nicht auf der Stufe des lebenden Moschusochsen stehen, sondern es ging weit darüber hinaus. Es mußte also auch der Pelz des fossilen Tieres dieses Typus viel dicker gewesen sein als der des heutigen. Die Orbitaltuben zeigen aber auch eine besondere Dicke ihrer Wände. Nun das kann uns nicht sehr wundernehmen, wenn wir die strenge Kälte berücksichtigen, zu deren Annahme wir aus der osteo- logischen Eigentümlichkeit der Augenröhre (ihrer Länge) gekommen sind. Die Augen sind ein viel zu edles Organ, als daß die Natur sie nicht überall zu schützen suchen möchte. Beim Moschusochsen kam es vor allem auf Schutz gegen die hohe Kälte an. Und die Natur löste die Aufgabe sehr einfach, die hohen Orbitaltuben haben hohle Wände und in den Hohlräumen dieser Knochen ist Luft vorhanden. Nichts schützt bekanntlich vor Kälte so gut, wie eingeschlossene Luft. Der warme Pelz tat das übrige und so war einerseits durch das weite Hervorragen der Augenhöhlen der Gebrauch der Augen befördert, andrerseits aber waren die mit dem weiten Vortreten verbundenen Gefahren beseitigt. Es erübrigt noch, an die Frage der Nomenklatur heranzutreten. Ich habe bereits im I. Teile bei der Beschreibung der einzelnen Funde erwähnt, daß W. Staudinger mit Unrecht den Frankenhausener Schädel zu einem eigenen Genus erhoben hat. Meine Behauptung wird durch osteologische Befunde gestützt. Wenn wir das biogenetische Grundgesetz gelten lassen, dann muß uns die Ontogenie des Moschus- ochsen wertvolle Aufschlüsse über die Stammesgeschichte dieses Tieres geben. Beobachtungen haben nun gezeigt, daß Hornzapfen unseres Tieres während verschiedener Altersstadien ganz verschiedene Stellungen einnehmen. In der Jugend stehen sie fast horizontal, mit zunehmendem Alter biegen sie sich immer mehr herab, bis sie beim erwachsenen Männchen des Typus Ovibos mackenzianus Kow. ganz an die Seiten des Schädels gedrückt sind. Es entsteht nun die Frage, ob es irgendwelche fossile Formen des Moschusochsen gibt, die diese vorher genannten Stadien dauernd festhalten. Es gibt solche, Im Jahre 1852 beschrieb J. Leidy ein neues fossiles Tier aus Nordamerika, das er Bootherium nannte. Es waren zwei Schädel, auf Grund deren das neue Genus aufgestellt wurde, und Leidy benannte das Männchen Dootherium cavifrons, das Weibchen B. bombifrons. Das Hauptkennzeichen dieses neuen Der Moschusochs im Diluvium. 861 Genus ist der Verlauf der Hornzapfen. Dieselben sind nämlich nur schwach nach abwärts geneigt und ihre Sockel zeigen eine geringe Längenausdehnung, viel geringer als einer der recenten Moschusochsen. Weiters ist das Genus durch das Vorhandensein einer Tränengrube gekennzeichnet, sowie — wie ich gleich erwähnen will — durch einen stark gebogenen Ocecipitalkamm. Wir haben also im Bootherium tatsächlich einen Typus vor uns, der im Jugendstadium des Moschusochsen vorübergehend auftretende Verhältnisse dauernd festhält. Bei Staudinger’s »Praeovibos« sehen wir nun, daß der Hornzapfenverlauf ein wesentlich anderer ıst als bei Bootherium. Sie sind viel mehr nach abwärts geneigt und nähern sich in dieser Beziehung dem Ovibos mackenzianus mehr als dem Dootherium, wie man aus folgender Abbildung ganz deutlich sehen kann. Fig. 3. /| ih U nu Hornzapfenverlauf bei verschiedenen Ovibos-Schädeln. 1. Schädel von Frankenhausen (0. fosszlis). 2. » » Ovibos mackenzianus. 3. » » (Bootherium bombifrons). Mit Recht hat sich Rütimeyer bereits 1864 dafür eingesetzt, daß man die Entwicklungsreihe des Moschusochsen unter einem Genusnamen zusammenfasse. Sein Vorschlag geht dahin, Bootherium bombifrons und cavifrons als Ovibos priscus zu vereinigen, den diluvialen Moschusochsen Europas und Asiens den Namen Ovibos fossilis zu geben, worunter Bos canaliculatus und B. Palasii verstanden sind, dem recenten Tiere jedoch den Namen Ovibos moschatus zu belassen. Das von dem genannten Autor entworfene Schema lautet: d' Bootherium cavifrons fosstilis moschatns Ovibos priscus Bos canalienlatus © Bootherium bombifrons —_ Palasi Diese Anschauung Rütimeyer's war für den damaligen Stand der Kenntnis des Moschusochsen glänzend, heute kann ich sie nicht mehr gelten lassen. Rütimeyer war es zunächst nicht bekannt, daß sich die Phylogenie der Moschusochsrassen eigentlich auf zwei Bühnen abspielt. Die Entwicklung des Typus Ovibos mackenzianus verläuft auf dem Wege aus den Polarländern über Island, England, Europa, Asien nach Nordamerika, während alle Rassen des Typus Bosovis ihre völlige Entwicklung auf dem Schauplatze Polarländer und Nordamerika erlangt haben. Die letztere Entwicklungsreihe interessiert uns nicht weiter. Diese klar darzulegen, werde ich in einer dritten Monographie unternehmen. Wir sehen aber schon, daß der »Stammbaum«, den Rütimeyer konstruiert, nicht bestehen kann. An Stelle des Ovibos priscus muß für uns ein Praeovibos treten, der gemeinsame Vorfahre des Ovibos priscus und des Denkschriften der mathem.-naturw. Kl. LXXXVII. Bd. 74 062 R. Kowarzik, voreiszeitlichen Moschusochsen in Europa (Staudinger’s Praeovibos priscus), der in den Polargegenden am Schlusse des Tertiärs gelebt hat, und bei derVerschlechterung der klimatischen Verhältnisse am Ende dieser Epoche auf zwei Wegen — wie schon erwähnt — nach Süden zog. Das Endprodukt dieses Zuges, den fossilen Moschusochsen Europas und Asiens, nannte nun Rütimeyer »Ovibos fossilis«. Auch dieser Name muß jedoch berichtigt werden. Wie wir. im nächsten Kapitel sehen werden, läßt sich der nacheiszeitliche Moschusochs dieser beiden Kontinente gar nicht gut von dem Typus Ovibos mackenzianus trennen, er muß vielmehr mit ihm identifiziert werden. Es verbleibt die Bezeichnung Rütimeyer’salso nur für die vier Schädel, die wir besprochen haben, dem von Triming- ham, Frankenhausen, Bielschowitz und Murek. Diese werden also mit vollem Rechte die Be- zeichnung Ovibos fossilis führen müssen. Ein eigenartiges Verhältnis nimmt der Schädel von Murek ein. Wie ich schon anläßlich der Besprechung der einzelnen Funde sagte, nähert er sich osteologisch sehr dem Typus O. fossilis Rüti- meyer (Praeovibos priscus Staud.). Er stimmt mit ihm in der geringen Länge der Hornbasen, im weiten Vortreten der Augenhöhlen usw. überein. Aber eine ganze Anzahl von Merkmalen nähert ihn dem Typus Ovibos mackenzianus Kow. So der Mangel der hohen Hornbasen, die Tatsache, daß seine Horn- zapfen viel enger an den Schädel gedrückt sind als beim früheren Typus. Es stellt also der Schädel von Murek tatsächlich einen Übergang zwischen dem Ovibos fossilis und dem Ovibos mackenzianus Kow. her. Seine geringe Hornbasislänge spricht für "strenge klimatische Verhältnisse, die die Entwicklung der Hörner benachteiligen; dieselbe Erklärung gilt auch für die langen Augenröhren. Der Schädel von Murek ist unzweifelhaft eimer der letzten Reprasentanwensce Ovibos fossilis Rütimeyer, seine Anklänge an den Typus Ovibos mackenzianus Kow. sind aber groß. Mit seiner zeitlichen und räumlichen Verbreitung stimmen diese Folgerungen ebenfalls überein. A Es erübrigt nur noch einen kurzen Blick auf die Zeit zu werfen, während der Ovibos fossilis existiert. Von der Bildung des Forestbed an, also vom frühen Pleistocän an, finden wir ihn in Europa. Vor den Gletschern wich er zurück und die Haupteiszeit drängte ihn tief herab, bis Bielschowitz und Murek. Aber auch unmittelbar nach dem Schwinden der Gletscher der großen Eiszeit können wir den Ovibos fossilis antreffen, wie das Vorkommen in Murek beweist und dies ist leicht begreiflich. Der damals lebende Moschusochs wird unter einer allmählichen Verbesserung des Klimas nicht sonderlich gelitten haben. Das Futter wurde reichlicher und solange die Sonne nicht allzu mächtig auf seinen Rücken brannte, hatte er keinen Grund, sich unbehaglich zu fühlen. Gegen die zunehmende Temperatur ver- mochte er sich leicht durch Haarausfall zu schützen, eine Prozedur, die ja so viele unserer wildlebenden und gezähmten Tiere alljährlich im Beginne der Sommerszeit durchmachen. Aber dafür trat etwas ein. Das reichliche Futter wirkte zweifellos auf die Ausbildung des Gehörnes begünstigend ein und in diesem Augenblicke beginnt der Ovibos mackenzianus zu existieren. Den genauen Zeitpunkt zu bestimmen, wird wohl niemals gelingen, aber einmal dürfte es so weit kommen, daß die Lücke zwischen Ovibos fossilis und Ovibos mackenzianus überbrückt wird und dann hört der erstere auf, einen eigenen Namen zu führen und es wird nur eine einzige geschlossene Entwicklungsreihe des Ovibos mackenzianus geben. 2. Ovibos mackenzianus Kow. Nachdem wir im vorhergehenden die Charakteristik des Ovibos fossilis gegeben haben und über seine zeitliche und räumliche Ausbreitung ins Klare gekommen sind, ist eigentlich die größere Schwierigkeit dieser Untersuchungen überwunden. Die weitere Entwicklung des Genus Ovibos auf europäischem und asiatischem Boden ist leicht zu verfolgen. Sämtliche noch zu erwähnende Schädel sind nach ihrer Alters- bestimmung jünger als der Schädel von Murek. Diejenigen, deren Altersbestimmung nicht sicher ist, wollen wir vorläufig nicht in Betracht ziehen. Wie wir schon in der Einleitung zum zweiten Teiie dieser Monographie gesehen haben, bilden diese Schädel, verglichen, eine bis auf geringes geschlossene Reihe, Der Moschusochs im Diluvium. 563 deren Einteilungsgrund die Länge der Hornzapfenbasis bildet. Wir haben auch schon erfahren, daß diejenigen Individuen, die in dieser Beziehung hohe Zahlen aufzuweisen haben, zweifellos identisch sind mit dem Typus Ovibos mackenzianus Kow. Wenn aber der Typus Ovibos fossilis allmählich in den letzt- genannten übergeht, der ja heute ausschließlich auf dem nordamerikanischen Festland anzutreffen ist, dann ist dies nur möglich auf dem Wege über Asien, d. h. Ovibos fossilis muß durch irgendwelche Ursachen gezwungen worden sein, zu wandern, nordostwärts zu wandern und auf diese Weise nach Amerika gelangt sein. Diese Ursachen sind auf geologischer Grundlage leicht zu erraten. Wir haben gesagt, daß Ovibos fossilis bis über die Haupteiszeit auf europäischem Boden existierte, und zwar im südöstlichsten Deutsch- land, am 51.Grad nördlicher Breite und in Österreich am 50. Grad nördlicher Breite. Am Ende der Eiszeit wurden die Verhältnisse milder. Zunächst wird dadurch — wie auch schon erwähnt — der Übergang zum Typus Ovibos mackenzianus vollzogen, es werden also diejenigen Schädel, die, obwohl völlig erwachsenen Tieren angehörend, doch nur gering größere Hornsockellängen erreichen als Ovibos fossilis, die ältesten sein, dem frühesten Postglazial angehören. Wenn wir daraufhin die Reihe auf p. 53 [557] untersuchen, so sehen wir, daß sich dort folgende Zahlen finden: Schädel aus der Kunstkammer mit Hornbasislänge von . ........ 157 mm » » Koblenz » » » NERRNEE BL NNG > » Sea bottom >» » » RER NEN EN iO » » der Ljachowinsel » » » ee 077 » » Kamnig » » » ee » » Witebsk I » » » SEE ER 7/0) >» » Kreuzberg » » » RE RE TEHERAN » » Freshford » » » EN LEN 74 » » Maidenhead » > » a AR 172 » Seit » >» > a Se ee 7) » » Beresow » » » a ER 2 SO) » » Unkelstein » » » en en SA » » Frampton-on-Severn mit Hornbasislänge von ... .. 188 > » Jana (Ozeretskowsky) » » » ee 8 >» vonder Bena mubaHlonnbasisläangesvonwie er 2195 >» aus Witebsk II » » » ENDE . 195 > » Niederlöhme » > » oa ee » » Maikor » » » et. » 200 » » Jana (Bunge) » >» > a ia ne 206, Von dem Schädel aus Petersburg (Fundort unbekannt) müssen wir vorläufig absehen, da sein Fundort nicht bekannt ist. Die übrigen Schädel gehören erwachsenen Individuen an. Wenn das richtig ist, was ich vorhin gezeigt habe, daß nämlich die einzelnen Schädel, geologisch gesprochen, um so jünger sind, je länger ihre Hornbasen sind, so müßte der Schädel von Koblenz dem ältesten Postglazial, der von der Jana (Bunge) dem jüngsten angehören. Ziehen wir zunächst einmal die geographische Lage der einzelnen Fundorte in Betracht. Koblenz liegt am 50. Grad nördlicher Breite, der Meeresgrund bei Cromer (Sea bottom) am 53. Grad, die Ljachow-Insel am 74. Grad, Kamnig am 51. Grad, Witebsk am 55. Grad, Kreuzberg am 52!/,. Grad, Freshiford am 52. Grad, Maidenhead am 52. Grad, Pitam 60. Grad, Beresow am 64. Grad, Unkelstein am 74 564 R. Kowarzik, 51!/,. Grad, Frampton on Severn am 52. Grad, Mündung der Jana am 71. Grad, Lenaunterlauf auch am 71. Grad, Niederlöhme am 52. Grad, Maikor am 58!/,. Grad und endlich Jana (Ssularr) äm 71. Grad. Wir finden da vor allem, daß merkwürdigerweise die europäischen, besser gesagt, englisch-deutschen Fundorte alle ungefähr derselben geographischen Breite angehören. Da die ihnen entstammenden Schädel auch osteologisch einander nahestehen, sind wir berechtigt anzunehmen, daß sie auch gleichaltrigen Schichten angehören. Vergleicht man jedoch die russischen und sibirischen Funde, so kommt ihnen höhere geographi- sche Breite, aber auch größere Hornbasislänge zu, sie müssen also jüngerenSchichten angehören als die englisch-deutschen. Und eine kurze Überlegung macht es auch leicht begreiflich. Wenn der Moschusochs nach dem Rückgange der Eiszeit der allzu großen Wärme ausweichen mußte, so tat er es in zweifacher Weise. Die in Frankreich und Belgien! lebenden Herden zogen einfach nach Norden und gelangten auf kürzestem Wege über den damals noch sicher nicht gebildeten Ärmelkanal nach England. Die verhältnis- mäßig kurze Wanderung griff nicht sehr auf ihre Konstitution ein, und so ist es begreiflich, daß wir sie am wenigsten vom Typus Ovibos fossilis entfernt sehen. Die im südlichen Deutschland und im nördlichen und östlichen Österreich herumstreifenden Trupps folgten den Flußläufen des Rheins, der Weser, Elbe, Oder und Weichsel und gelangten bis an die Nord- und Ostsee. Wir können sie deutlich auf dem Wege dahin verfolgen, die Funde von Koblenz, Kamnig, Kreuzberg, Unkelstein und Niederlöhme sind gewisser- maßen Stationen dieser Wanderung. Ihre Genossen gelangten, wie eben erwähnt, an die Nord- und Ostsee; doch jetzt stellte sich ihnen ein unüberwindliches Hindernis entgegen. Nach Süden gab es keinen Ausweg; diejenigen, die ihn versuchten, mußten bald den warmen Strahlen der Sonne gegenüber den Kürzeren ziehen. Nach Norden versperrte das Meer den Weg. Da wichen die Moschusochsen nach Nord- osten aus und nun ging der Zug in dieser Richtung weiter, die er fortan beibehielt. Überall ließ uns der Moschusochs Zeugen seiner Anwesenheit zurück; in Witebsk, Maikor, Beresow, am Pit, an der Lena, Jana und auf der Ljachowinsel. Von diesem Vorkommen muß nach dem schon einmal angewendeten Maßstab der Fund von Witebsk der älteste, der von der Jana und Ljachowinsel der jüngste sein. Die in der vorher- gehenden Reihe angeführten Zahlen scheinen jedoch damit nicht im Einklang zu sein. Zunächst fällt die geringe Hornbasislänge des Schädels von der Ljachowinsel auf. Allein der scheinbare Widerspruch ist leicht erklärt. Es handelt sich im vorliegenden Falle um ein noch nicht völlig erwachsenes Individuum, bei dem natürlich die Hornzapfenbasis noch unter das Normale an Länge reicht. Weiter fällt es’auf, daß der Schädel von Niederlöhme die sibirischen an Länge der Hornzapfenbasis bei weitem übertrifft, obwohl seine geographische Lage um ein Bedeutendes westlicher ist als bei denselben und einem Teile der russischen Funde. Doch da muß man nur sich erinnern, daß die große südwest—nordöstliche Wanderung der Moschusochsen durchaus nicht in irgendwelcher Regelmäßigkeit vor sich ging. Es zogen nicht eine einzige Herde, die stets zusammenblieb, es waren deren viele. Und sicher wirkten die verschiedenen klimatischen Verhältnisse auf die einzelnen Individuen der Herden in verschiedenem Maße ein. So geschah es, daß irgendwelche Moschusochsen sich länger in einer Gegend aufhielten als ihre Genossen. Diese Zurückgebliebenen werden nun infolge der besonders reichen Ernährungsverhältnisse längere Hornbasen erlangt haben als ihre Genossen hatten, als sie noch mit ihnen weideten. Ja es kann der Fall eintreten, daß die zurückgebliebenen Moschusochsen sogar längere Hornbasen erlangten, als ihre schon viel weiter nach Nordosten gezogenen Stammesgenossen. Und ein solcher Fall liegt eben beim Schädel von Nieder- löhme vor. Er gehört einem Individuum an, dessen Konstitution es befähigte, lange nach dem seine Genossen ihr Heil im langsamen Zurückweichen gesucht hatten, noch immer in den Gefilden von Nieder- löhme zu weiden. Dieselbe Erklärung kann auch für die Erklärung der Tatsache dienen, daß von den zwei Schädeln aus Witebsk der eine viel längere Hornbasen hat als der andere, obwohl beide erwachsenen Tieren angehörten. 1 Ich nehme dies für Belgien an, obwohl von dort bis zum Augenblick noch über keine Funde Nachrichten vorliegen, doch dürfte dies zweifellos nur ein Zufall sein. Der Moschusochs im Diluvium, 565 Aber die erörterten Auffälligkeiten und scheinbaren Abweichungen von der Regel können noch in einer anderen Weise erklärt werden, mit Zuhilfenahme der Geologie. Wir wissen, daß aller Wahr- scheinlichkeit nach das Eiszeitalter nicht etwa regelmäßig verlaufen ist, daß auf ein Glazial ein Inter- glazial usw. folgte. Schwankungen werden vielmehr so gut wie sicher stattgefunden haben. Und gerade hierin liegt, wie bekannt, die Schwierigkeit eiszeitlicher Forschungen. Wie nun, wenn auch zur Post- glazialzeit solche Schwankungen stattfanden, war es da nicht möglich, daß große Störungen in der europäisch -asiatisch-amerikanischen Wanderung des Moschusochsen eintraten? Wenn dann nach milderem Klima wieder das Gegenteil eintrat, dann konnte die Bewegung der Herden unseres Tieres zum Stillstand gebracht werden, ja es konnte sogar wieder zurückkehren nach den ursprünglichen Weideplätzen und dann wäre es kein Wunder, wenn wir an einem und demselben Orte (z. B. Witebsk) zwei verschiedene Typen des Moschusochsen vorfinden würden. Allerdings müßte die geologische Untersuchung Klarheit verschaffen. Aber dies ist eben der heikle Punkt. Wie ich bereits mehrmals erwähnt habe, läßt die Altersbestimmung der einzelnen Funde ungemein viel zu wünschen übrig. Besonders über das Alter der Angehörigen des Typus Ovibos mackenzianus vermag man kaum mehr als die Angabe »Postglazial«e zu finden. Eine nachträgliche Prüfung der Lagerungsverhältnisse ist ausgeschlossen, da es sich meistens um längst abgebaute Schotter und Lehmbrüche handelt und so bleibt nichts übrig, als sich auf die sorgfältige Prüfung osteologischer Verhältnisse zu verlassen. Es bleiben jetzt noch vier Schädel zu erwähnen, das sind diejenigen, die dem lebenden Ovibos mackenzianus Kow. derart gleichen, daß mir ihre Zugehörigkeit von allem Anfang an klar war. Es sind: Schädel von der Lena (Unterlauf) mit Hornbasislänge von . . . . . .. 226 mm > » Dömitz > » » ee a » » Crayford > » > a le 220 >» » Moskau > > >» 2280 Die geographischen Breiten dieser Fundorte sind 72, 53, 51 und 56 Grad nördlicher Breite. Beim ersten Schädel nimmt uns die exzessive Ausbildung der Hornbasen nicht wunder. Seine Nähe an den heute lebenden Ovibos mackenzianus findet deutlichen Widerhall in der Ähnlichkeit beider Formen. Dagegen muß das Vorkommen von Crayford und Dömitz auffällig sein. Waren es Nachzügler der »großen Moschusochsen- armee« die nach Nordosten zog, oder sind es Glieder der Entwicklungsreihe, die durch die Ungunst und Wiederverschlechterung des Klimas in ihrem Zuge aufgehalten wurden und schließlich zurückkehren mußten, bis sie an Plätze kamen, die einmal ihre Vorfahren bereits besessen hatten? Bezüglich des Schädels von Crayford sind wir imstande genaue Angaben zu machen. Er gehört einem Tiere an, daß durch eine erneut herannahende Eiszeit gezwungen wurde, sich wieder südwärts zu wenden. B. Dawkinserwähnt den Fund von Crayford genauer und macht Angaben über sein Alter. Demnach stammt, wie bereits im zweiten Teil der Monographie gesast wurde, der hierher gehörige Schädel aus dem »Lower Brick-earth«. Dieses bildet das Liegende der unter dem Namen »Trail« bekannten Schichten, die zweifellos einer Eiszeit angehören. Da nun das erwähnte »Lower Brick-earth« keine erratischen Vorkommen enthält, so geht daraus zweifellos hervor, daß es sich um präglaziale Schichten handelt. Dawkins setzt gleich erläuternd hinzu dieses Präglazial beziehe sich auf dasjenige Glazial des Themse- tales, das durch die Ablagerung des Boulder-clays gekennzeichnet ist. Wenn aber der Moschusochs von Crayford von Norden kam, dann mußten seine Vorfahren, die aus Europa gekommen waren, schon viel weiter nördlich gelangt sein als er. Leider ist bisher noch kein Schädel aus Nordengland beschrieben worden, so daß ich nur die hypothetische Angabe hiervon machen kann. Für den Schädel von Dömitz gilt dasselbe wie für den von Crayford. Fassen wir das im letzten Teile der Monographie Gesagte zusammen, so ergibt sich folgendes Resultat. Der Moschusochs hatzur Tertiärzeit die Polargegenden bewohnt. Am 966 R. Komw.arzik, Schlusse dieser Epoche zwang ihn die bedeutende Verschlechterung des Klimas, seine Wohnsitze zu verlassen. Er wich den herannahenden Eismassen nach Süden und nach Südwesten aus. Aufersterem Wege — nur diesen habe ich in vorliegender Arbeit berück- sichtigt — gelangte er nach England und Europa. Durch den Wechsel des Klimas verzögerte sich zeitweise diese Wanderung, sie kam auch zum Stillstand, ja sie bewegte sich vielleicht sogar wieder in verkehrter Richtung nach Norden. Am Ende der Haupt- eiszeit war der diluviale Moschusochsbistiefnach Süden verbreitet und erreichte seine südlichsten Standorte. Nach der Haupteiszeit wandelte sich der bisherige Typus Ovibos fossilis Rütimeyer (= Praeovibos priscus nov. gen. et nov. Spec. Staudinger) um. Es entstand der Typus Ovibos mackenzianus Kow. Dieser wich wiederum langsam nach Norden und Nordosten zurück, da ihm das Klima zu heiß wurde. Die nach England gelangten Exemplare fanden den weiteren Weg nach den Polarländern verschlossen, da mittlerweile die England-Polar- landbrücke verschwunden war. Sie gingen zugrunde. Die nordostwärts ziehenden Herden gelangten jedoch über Rußland, Sibirien und die Behringsstraße nach Nord- amerika, wo der Typus noch heute als Ovibos mackenzianus Kow. westlich der großen Wasserscheide zwischen Atlantischem Ozean und dem Nördlichen Eismeer lebt. Die anderen Typen des Moschusochsen, die Nordamerika, die Polarinseln und Grönland bewohnen, haben eine andere Stammesgeschichte und diese wird mich weiterhin beschäftigen. N Re Tao Um Wa. ; | | ) R = - ' | | 5 5 2) | | ’ 7 ä ” TE EL; | ” BEA IHRER 3 va | a = | Se | ö | s x \ ö | \ | u Ri N h ) | [2 | \ eier | Fun, f 3 | | \ 5 5 - , : | av Fig. 1, 3. Schädel von Bielschowitz. Original in der Samm zeol £ “ der Wissenschaften t ogischen Landesanstalt in Berlin. { Lichtdruck v. Max Jaffe, Wien. Denkschriften d. kais. Akad. d. Wiss. math.-naturw. Klasse, Bd. LXXXVI. b 2 5 DE ae 23 ie Bike Fig. 1, 2. Schädel von Kamnig. Original im geologischen Unive » 3,4.» vom Kreuzberg. Original im Geologischen Uni V Kowarzik, R.: Der Moschusochs im Diluvium. Denkschriften d. kais. Akad. d. Wiss. math,-naturw. Taf. I. Lichtdruck v. Max Jaffe, Wien. Klasse, Bd. LXXXVI. "IAXXXTPEOSSEIN Mungeuryggeurssiyn pP’ PenV SEN P UDO FLIIOSNUDA "UOIM UIBMUURE UL ’AISUYURTT 'Jep yony _ = — 1 wnlan|Ig sPp apuJ wnzsıq JIsZsıs)dne} sp apuJ WSOP | ee N19s uasuaosnyason sap usBunusapueM —- —.— © "uglsaysogIAQ UOA JOPUNJO© a a er © B IL f (7 2 Sıassıuan 1 (0) ı { m me N en aa 22 N OD ——, ), SER Bi EN S . — CH f ® ee Ne ß ® ; ro x N 08 S L} 2; a 2 a De 6. a Ne 27 Ra \ > } uva) N vaualg nah ON 272 n a -NOZTEIANITI SP PUOIyEM USSY9OSMUJISOM SOIP UOSUN.LOPLEN PUNSUMTOLALON : yMzenoy asseus Buuag ITarey " BEN "UOIM TIEMUUB UL AISUVUNTT "TAXXXTP go SSEM MINFEUIJEUTFSSIM P’PENV STEH P UOIFLIID SYUO(T "jop Joıny "TArey \ a! zu \ "LUVMN3939 UNZ Sig 1LI3ZSII NISSONI 430 ISSNIHIS WON & « _N39NNYIANVYM + — "WNIANIIA SAG INNIIIT WV NISHIOSNHISON SAG ONNYIANVMNII — —— | SHE: ee, / (stuydıazusapuny'p’e's’zaq ualye7 aig)'SNNWIZNIMVW SOSIAO NON N31S34 NON FLYOANN4 ae -TOZTBIAN]T TOP Pu2ayem UOSY9OSNUPSOY Sop uosun.ropue y punsumtoagdo‘ "OTZIBMOM | a NT egal am. u > > D > m EX-HEREDITATE IOSEPHI-TREITL Br A. EORISEIZUNG DER BERICHTE DER KOMMISSION FÜR ERFORSCHUNG DES ÖSTLICHEN MITTELMEERES Eu 29 BERICHTE DER KOMMISSION FÜR OZEANOGRAPHISCHE FORSCHUNGEN DES ÖSTLICHEN MITTELMERRES. ZOOLOGISCHE ERGEBNISSE XVL. DIE ISOPODENGATTUNG MICRONISCUS VON DR. OTTO PESTA. Mit 7 Textfiguren. VORGELEGT IN DER SITZUNG AM 17. JUNI 1909. (Die Ziffern beziehen sich auf das Literaturverzeichnis am Schlusse.) Schon. im Vorjahre war meine Aufmerksamkeit gelegentlich der Bearbeitung des Copepoden- materiales der »Pola«-Expedition auf eine parasitische Isopodenform gelenkt worden, die zunächst nur in einem einzigen Exemplar aufgefunden, mit dem Fortschreiten der Bestimmung jedoch wiederholt angetroffen werden konnte. Dieser Umstand brachte die Anregung zu einer eingehenderen Beschäftigung mit den interessanten Objekten, zumal die Literatur über den Gegenstand bald erkennen ließ, daß hier jede, wenn auch noch so bescheidene Mitteilung zur Aufklärung einer umstrittenen Frage beitragen kann. Die erstgenannte Beobachtung wurde unter dem Titel »Ein neuer Microniscus« im akademischen Anzeiger der kaiserlichen Akademie in Kürze veröffentlicht (10). Nun sollen die folgenden Zeilen eine zusammenfassende Darstellung der bisherigen Beschreibungen bringen, wobei die daraus entsprungenen Meinungsverschiedenheiten sowie die letzten Funde Berück- sichtigung finden werden, die geeignet erscheinen, dem wenig bekannten und beachteten Vorkommen neues Interesse zuzuwenden. Der Name »Microniscus« stammt von Fritz Müller (1); er bezeichnete damit einen Parasiten, den er auf dem Rücken eines Copepoden festgeheftet fand und sogleich als einen Isopoden erkannte. Seine Entdeckung fällt anfangs der 60er Jahre, doch hielt er mit ihrer Veröffentlichung bis 1871 zurück, da er seine Beobachtung für zu unvollständig empfand und die nötigen Ergänzungen von anderer Seite abwarten wollte. Das Exemplar hatte F. Müller mit verschiedenem übrigen zoologischen Material in Brasilien an der Küste von Desterro gefangen. Denkschr. d. mathem.-naturw. Kl. Bd. LXXXV, 1 [&6) OPpesta, Er beschreibt es als ein kleines, nur O2 mm messendes, länglich schildförmiges Tierchen von brauner Farbe, dessen Leibesringe deutlich gegliedert sind; der Kopf, gleich lang wie der Hinterleib, trägt einen breiten häutigen Saum und seitlich je ein kleines Auge. An der Unterseite desselben entspringen ziemlich lange, ungegliederte (?) Hinterantennen, während »die vorderen Fühler nicht gesehen wurden«. Die Brustbeine sind kurze, mit Endklauen versehene Klammerorgane; nur das dritte zeigt eine abweichende Gestalt: es ist bedeutend verlängert und endet in eine Art Haftscheibe. Abdominalbeine und Schwanzanhänge besitzen keine Borsten und erscheinen zur Lokomotionstätigkeit kaum tauglich. Dieses Verhalten führt F. Müller als einen Beweis gegen den Larvencharakter seines Parasiten an; allerdings will er die Möglichkeit nicht ausgeschlossen wissen, daß dem Tiere bis zur Geschlechtsreife noch eine Meta- morphose bevorsteht. Erst 11 Jahre später hat G. O. Sars (2) eine dem Parasiten F. Müller’s sehr ähnliche Form wieder entdeckt, die er mit einem Calanus finmarchicus Gunner bei den Lofoten-Inseln gefischt und daher Microniscus calani getauft hatte. Das Tier ist vor allem viel größer: ungefähr Imm. Auch zeigen die Thoraxbeine ausnahmslos gleiche Gestalt. Sämtliche Extremitäten, ebenso die Antennen tragen End- borsten. Sars konnte ferner das Vorhandensein eines vorderen Fühlerpaares konstatieren, das bedeutend kürzer entwickelt ist als die Hinterantennen. Infolge der Ähnlichkeit der beiden nun bekannten Micro- niscus-Formen mit Larvenstadien anderer Isopoden und mit Rücksicht auf die Tatsache, daß Sexualorgane nicht beobachtet werden konnten, spricht Sars seine Zweifel über die Gültigkeit dieses Genus aus. Bald darauf bekaupteten die berühmten französischen Forscher Giard und Bonnier (3) in Über- einstimmung mit F. Müller, daß die Micronisciden keinesfalls als Larven aufzufassen seien, sondern viel- mehr als primitivste Gruppe der Epicariden in eine eigene Familie zu stellen wären, deren Zugehörige ausschließlich auf Copepoden ihr Schmarotzerleben verbringen. Dieser Annahme schloß sich 1893 auch Th. R. Stebbing (4) an; die phylogenetische Tafel der Epicariden, welche Giard und Bonnier gegeben, hat in seiner Arbeit Anwendung gefunden. Sie stellt sich wie folgt dar: Bopyricus Cryploniseidae Phryxiens , _Joniens Se Dajidae ee van Cyproniscidae Microoiscidae Einen wichtigen Beitrag zur Kenntnis der Micronisciden, denen von hervorragender Seite eine so verschiedene Bedeutung zugemessen wurde, lieferte H. J. Hansen (5), der im Material der deutschen Planktonexpedition drei weitere Exemplare aufinden konnte. Zwar wurden die Tiere von ihm nicht in Verbindung mit den Wirten beobachtet, doch unterliegt es keinem Zweifel, daß sie mit der Gattung Microniscus identisch und bei der Konservierung und dem Zusammenmischen mit anderen Plankton- formen von irgend welchen Copepoden abgefallen waren. Das eine Exemplar stammte aus der Nordsee, die zwei anderen waren im Atlantischen Ozean (Äquatorialstrom und bei den kanarischen Inseln) gefangen worden. Hansen hebt in seiner Beschreibung ein allen drei Formen zukommendes Charakteristikum besonders hervor: nämlich den »eigentümlich embryonalen Zustand sowohl der Gliedmaßen als auch der inneren Organe«. Nicht weniger auffallend erscheint ihm das Unvermögen, Muskeln im Körper der Tiere mit Sicherheit nachweisen zu können; er sucht dieses Verhalten durch die Degeneration zu erklären, welche bei diesen Parasiten vielleicht so stark sich entfalte, daß nur lebende Exemplare eine sichere Beob- achtung gestatten würden. Auch über die äußere Morphologie bringt dieser Forscher genauere Angaben: Isopodengattung Microniscus. 3 »Die Antennulen haben die Form von kurzen oder langen Dreiecken, ohne Gliederung; die Antennen sind mittellang, mehr oder weniger sackförmig, bei der einen mit einiger Andeutung von Gliederung; der Mund ist äußerst verschieden entwickelt. Die sechs ersten Beinpaare sind gleich geformt, kurz und plump, ohne deutliche Glieder und Borsten, mit einer kleinen, dreieckigen, krummen und spitzen Kralle; das siebente Beinpaar ist etwas kleiner oder ungefähr ebensogroß wie das sechste, aber ohne Klaue. Pleopoden und Uropoden zweiästig, jedoch von höchst embryonalen Aussehen, indem die Äste zunächst sackförmig sind, ohne Borsten oder nur mit Spuren an der Spitze. Das eine Exemplar entbehrt der Augen vollständig, bei den zwei anderen ist ein mehr oder weniger entwickelter, schwarz pigmentierter Fleck auf jeder Seite des Kopfes zu finden, aber keine deutlichen Ozellen.ce Ohne zur Entscheidung zu gelangen, ob die Tiere als aus dem Marsupium herausgefallene Larven oder als entwickelte Formen anzusprechen seien, nimmt Hansen als das wahrscheinlichste an, daß sie abgefallene Schmarotzer sind und daher auf die äußerst unvollkommen bekannte Gruppe der Microniscinae bezogen werden müssen. Er bezeichnet sie mit Microniscus a, M. ß und M. y. G. O. Sars (6), der schon 17 Jahre früher die Ansicht äußerte, es möchten die Micronisciden Larven- stadien verschiedener Epicariden sein, sprach sich in seiner Bearbeitung der nordischen Crustaceen neuer- dings für die Richtigkeit dieser Vermutung aus und suchte nun seinen Standpunkt, unterstützt durch die Beobachtung von zwei weiteren Formen, die von ihm auf Pseudocalanus elongatus (Nordsee) und Metridia longa (Nordsee) parasitierend angetroffen wurden, eingehend zu begründen. Indem er die Micronisciden mit den Entwicklungsstadien bekannter Epicariden und dann auch untereinander vergleicht, ergibt sich für ihn zunächst als das Wichtigste, daß die zwei wohl unterscheidbaren Larvenstadien der Epicariden, welche Giard und Bonnier als »forme epicaridienne« und «forme cryptoniscienne« bezeichnen, durch ein Zwischenstadium miteinander in Verbindung gebracht werden müssen, nachdem ein derartiger Sprung der Metamorphose, wie er in vorhin genannter Reihenfolge vorhanden wäre, nicht gut annehmbar ist. Diese eingeschobene dritte Larvepform repräsentiert nach Sars der Microniscus, der in den bekannten Fällen auf Copepoden parasitiert. Jene Microniscus-Formen, welche auf der Gattung Calanus und Psendocalanus gefunden wurden, besitzen beborstete Antennen, Pleopoden und Uropoden, deren Exopodit länger ist als der Endopodit, und sind außerdem stets mit Augen versehen; diese Merkmale stimmen für die Larve eines Bopyriden (Phryxus abdominalis?). Die Microniscus-Form hingegen, welche auf Metridia longa parasitiert, entbehrt der Augen und unterscheidet sich weiters durch den Besitz von kürzeren Exopoditen der Uropoden; sie verwandelt sich durch Häutung in das zweite Larvenstadium eines Cryptonisciden (ver- wandtes Genus von Podascon. (?) Die Systematik muß daher von der Aufstellung der Gattung Microniscus abgehen. Ein Jahr später nahm J. Bonnier (7) die Frage nach der Stellung der Micronisciden wieder auf und beantwortete sie im entgegengesetzten Sinne. Die Epicarida werden von ihm in zwei Untergruppen geteilt, und zwar umfaßt die erste, Cryptoniscinae genannt, acht Familien, von denen als ursprünglichste die der Microniscidae angeführt wird. Bonnier hält also damit ebenso wie Sars seine erste Ansicht auf- recht. Gegen die Annahme des letzten Forschers sprechen folgende Überlegungen: 1. Würden die Micronisciden als Larven zu betrachten sein, so nähmen sie unter den Epicariden eine Ausnahmsstellung ein, da es von keinem Vertreter dieser Gruppe bekannt sei, daß er sich bereits in der »forme epicaridienne« auf Crustaceen festhaftet. 2. Infolge der rudimentären Entwicklung der Körperanhänge und der Muskulatur erscheine es unmöglich, daß der Microniscus einen Wirtswechsel vornimmt, der nach Sars erfolgen müßte. 3. Sprunghafte Entwicklung sei bei den Häutungen der Anthropoden eine häufige Erscheinung, wie Sars selbst an Asconiscus simplex gezeigt hat. Bonnier kommt deshalb zum Schlusse: »Au contraire, tout ce que nous savons des habitudes &tho- logiques des Crustaces parasites semble nous indiquer qu’il s’agit ici d’un ensemble de formes primitives 4 OFPIaASDER que se sont fix&es sur les Cope£podes p£lagiques et qui, probablement, y passent la plus grande partie de leur existence sinon leur existence entiere. Rien maintenant n’empeche plus d’admettre qu’elles deviennent sexuees sous cette forme ou sous une forme A peine modifice puisque nous savons actuellement que cer- taines especes presentant a ce stade non seulement des testicules, mais encore des ovaires parfaitement developpes.« A Diesen Worten fügt er noch bei, daß die Frage erst dann endgiltig gelöst sein wird, wenn nicht nur geschlechtsreife Formen, sondern auch Weibchen mit Embryonen zur Beobachtung gelangt sind. Seitdem hat sich, soweit mir bekannt ist, kein Zoologe mehr näher mit dem Gegenstande befaßt oder gar die Streitfrage zur Entscheidung gebracht; in später erschienenen systematischen Arbeiten, wie in der von H. Richardson (8) und Th. R. Stebbing (9) wird nur in Kürze auf sie hingewiesen, ohne daß der eine oder andere Autor eigene Beobachtungen angestellt hätte. Wie viele Lücken unsere Kenntnis über die fragliche Isopodengattung bis heute aufweist, wird aus dem voranstehenden Referat zur Genüge hervorgegangen sein. Es ist gewiß als ein voreiliges Beginnen zu bezeichnen, wenn auf Grund der Beobachtung einiger weniger, toter Exemplare, deren Schicksale im Entwicklungsgang ihres Lebens gänzlich unbekannt sind, Vermutungen über ihre Bedeutung in den Vordergrund geschoben und zu Überzeugungen erhoben werden, während doch die äußere und innere Morphologie der Formen selbst nicht genügend untersucht werden konnte. Fehlt es vor allem an der Bekanntschaft mit lebendem Material, welches auch Aufschluß über den Grad des bestrittenen freien Bewegungsvermögens geben könnte, so macht sich nicht weniger der Mangel an deutlichen Abbildungen in den bisherigen Arbeiten unangenehm geltend; denn zur Unterscheidung der verschiedenen Microniscus- Formen oder zur Feststellung von Entwicklungsreihen werden Habitusbilder nicht mehr genügen. In diesem Sinne sollen die folgenden Angaben, die sich auf die Untersuchung von sechs Exemplaren stützen, eine Wandlung schaffen und die Grundlage liefern, mit Hilfe welcher spätere Beobachter ihre Vergleiche anstellen und allmählich Licht in das Dunkel eines Gegenstandes bringen mögen, der heute noch nicht als spruchreif bezeichnet werden kann. Der Übersicht wegen möge hier das Verzeichnis der verschiedenen Microniscus-Formen Platz Anden. Parasit: Wirt: Fundort: \ Mieroniscus fuscus F. Müller ? Calanide Atlant. Ozean (Brasilien) n calani G. ©. Sars Calanus finmarchieus Gunner Nordsee (Lofoten Inseln) » sp. G. O. Sars Psenudocalanus elongatus Boeck » (Norwegen) > sp. G. O. Sars Metridia longa Lubbock » » > «Hansen ® Nordsee » ß Hansen ? Atlant. Ozean (Äquatorialstrom) > y Hansen ? » « (Canar. Inseln) > 8 O. Pesta Calanus gracilis Dana Östl. Mittelmeer Microniscus 6. Der Körper, dessen Länge zwischen 0:7 bis 1 mm schwankt, ist von der allen Micronisciden zukommenden länglich-ovalen, schildförmigen Gestalt und besteht im ganzen aus vierzehn Abschnitten. (Fig. 1 und 2.) Davon entfällt der erste und größte auf den Kopf, der einen breiten chitinösen Isopodengattung Microniscus. B) Saum trägt. Dann folgen sieben Thoraxsegmente, deren vorderstes vom Kopfabschnitt nur noch durch seitliche Einschnürung getrennt ist; ihre Ränder geben dem Körper durch dachziegelartiges Übereinander- Fig. 2. „Oh A Fig. 1. Microniscus ö: Habitusbild von der Seite (Glyzerinpräparat). Fig. 2. Microniscus 8: Rückenansicht (Kalilaugepräparat). Buchstabenerklärung. ch = Chitinsaum. k = Kopfsegment. ab, = 1. Abdominalsegment. a9 —= 2. Antenne. t, = Thoraxsegment. A == Analsegment. u = Uropoden. t, = Thoraxsegment. greifen einen charakteristischen Umriß. Die sechs anschließenden Abdominalsegmente verjüngen sich nach hinten allmählich; das sechste, das Analsegment, ist gupfförmig ausgezogen und dadurch größer als die vorhergehenden. Auf der Unterseite des Kopfes entspringen zwei Antennenpaare (Fig. 3); das vordere Fig. 3. Microniscus 8: Kopf von unten (Kalilaugepräparat). Buchstabenerklärung. ch — Chitinsaum. a, —= 1. Antenne. 49 — 2. Antenne. Ol = Oberlippe. md — (?) Mandibel, Ul — Unterlippe. 6 Onesta, reicht gar nicht oder nur sehr wenig über den Körperrand hinaus und besitzt ein stark verbreitertes Basal- glied, wodurch sich eine gewisse Ähnlichkeit mit der Form eines Dreieckes ergibt. Der darauffolgende, zapfenaıtige Abschnitt geht in zwei, durch einen kurzen Einschnitt getrenn{e, und am Ende mit je drei stumpfen Zacken versehene Glieder aus; da aber dieses Bild nur an einem durch Kalilauge aufgehellten Präparat zu sehen war, so liegt die Wahrscheinlichkeit vor, daß der eine Teil dem Rest einer alten Cuticula entspricht. Immerhin wäre ja das Vorhandensein einer Art »Nebengeißel« — oder der Anlage einer solchen — auch möglich. Die ventrale Fläche der ersten zwei Glieder weist kleine chitinöse Spitzen und Verdickungen auf. Die Hinterantennen sind als lange, bis zum vierten Brustsegment reichende, schlaffe Fühler ausgebildet, die eine ausgesprochene Gliederung nicht erkennen lassen; die vom Chitin- rand ins Innere vorspringenden feinen Linien können wohl nicht als Gliedergrenzen gedeutet werden. Das Ende schließt mit zwei, bald mehr bald weniger in die Länge gezogenen, fingerförmigen Fortsätzen ab. Die Mitte zwischen den Antennenpaaren nimmt eine ziemlich große, verkehrt herzförmige Oberlippe ein; ihr gegenüber liegt eine kleinere Unterrippe, die ihre ursprüngliche Zusammensetzung aus zwei Teilen deutlich zeigt. Bei anderen Isopoden wird das nämliche Organ von den Maxillarfüßen dargestellt, so daß die Annahme berechtigt erscheint, hier eine homologe Bildung vorauszusetzen. Zwischen Ober- und Unterlippe schieben sich undeutlich sichtbare Anhänge (Mandibeln ?) ein. Die Brustsegmente sind mit je einem Paare kräftig entwickelter Klammerbeine (Fig. 4) ausgestattet; jeder Fuß besteht aus vier Gliedern, Fig. 4. Microniseus 8: 2. Thoraxbein, links. . von denen das zweite mit einem kappenförmigen Anhang dem folgenden Gliede ansitzt; der Anhang selbst läuft in eine gerade Spitze aus. Der Rand des dritten Abschnittes ist durch wellige Chitinbuckel ausgebuchtet, während das Endglied, gegen denselben zurückgeschlagen, ungefähr die Form eines Blattes hat und eine scharf gebogene, aber stumpfe Klaue trägt. Diese Differenzierung kann am siebenten Brustbeine nicht beobachtet werden; vielmehr ist das- selbe nur als ein weit vorspringender Wulst ausgebildet. Damit ist der Text meiner vorläufigen Mitteilung berichtigt, wo es heißt: ...»Diese (7 Thoraxbeinpaare) weisen alle den gleichen Bau auf:...«. An dieser Stelle möchte ich auch aus dem Lehrbuche der Entwicklungsgeschichte von Korschelt und Heider zitieren, um einen Hinweis zu geben, wie nötig es ist, sich bei der Unkenntnis des Entwicklungsganges der Micronisciden mit Vorsicht über ihre Stellung auszusprechen. (Pagina 490 des XV. Kap, ist zu lesen: »Die aus dem Brutraume ausschlüpfenden Larven der Bopyriden zeigen wohlentwickelte gegliederte Antennen, von denen die des zweiten Paares vorwiegend als lokomotorische Organe zur Verwendung kommen. Die Mundwerkzeuge haben bereits die für die Bopyriden charakteristische Bildung. Von Thorakalanhängen sind sechs Paar Klammerbeine entwickelt. Das letzte Thoraxsegment entbehrt noch — wie bei sämtlichen Isopodenlarven — der Extremitätenanlage.« An den fünffolgenden Abdominalsegmenten sitzen flach der Bauchseite anliegende Pleopoden-Paare (Fig. 5); jeder Fuß besteht aus einem trapezförmigen Basale, an welches ein eingliedriger Innen- und Außenast anschließt. Beide Äste sind von rechteckigem Umriß, der innere nur wenig kürzer als der äußere und tragen je fünf End- Isopodengattung Microniscus. 7 borsten, die nach der Größe des Exemplares nicht immer gleich stark entwickelt erscheinen. Das sechste Abdominalsegment trägt zwei an der Ventralseite mit ihm verwachsene Uropoden, die bei kleineren Individuen seitlich vom Körperende abstehen, bei größeren in gerader Richtung dasselbe überragen. Außen- und Innenäste dieses letzten Extremitätenpaares enden mit je drei Dornen, deren Stärke und Länge ebenfalls in geringem Maße schwankt. Alle beobachteten Exemplare zeigen gleichmäßig gelbbraune Färbung. (Fig. 1.) Da aber die Wirts- tiere selbst einen durch die Konservierung hervorgerufenen übereinstimmenden Farbenton aufweisen, so kann nicht darüber entschieden werden, ob die Micronisciden sich in Natur davon verschieden verhalten oder nicht. Eine Ausnahme machen die an den Seitenlinien des Körpers auftretenden Pigmentflecke, die rotbraun gefärbt sind. Zahl und Lage derselben ist keinen strengen Grenzen unterworfen; man zählt jeder- seits 10 bis 12, so daß auf ein Segment rechts und links je ein Pigmentfleck entfällt. (Fig. 1 und 6.) Kopf- abschnitt und Analsegment entbehren derselben stets. Das erstere trägt auch keine Augen. Die gleich- mäßige Verteilung des Farbstoffes im Körper scheint tatsächlich darauf zurückgeführt werden zu müssen, daß eine Differenzierung innerer Organe nicht nachweisbar ist; wenigstens läßt sich am Totopräparat nichts weiter als eine einheitlich großzellige histologische Struktur vorfinden, die den Tieren unter schwacher Vergrößerung jenes charakteristische granuläre Aussehen verleiht, das schon früheren Beob- achtern aufgefallen war. (Fig. 6.) Fig. 5. Fig. 6. Fig. 5. Microniscus 8: 1. Pleopode, rechts (Kalilaugepräparat). Fig. 6. Microniscus 8: Körpergewebe (Alkoholpräparat). Buchstabenerklärung. P= Pigmentilleck. —= Leukozytenartige Körper. In der Medianlinie der Körpers ist ein etwas heller gefärbter Streifen im Gewebe zu bemerken. Der- selbe gibt wohl den Verlauf des Darmkanals an; eine epithelial angeordnete Zellschichte kann aber nicht wahrgenommen werden. Anscheinend regellos im Körper verstreut liegen eigentümliche, grau gefärbte Gebilde, die in ihrer Form auffallend an Leukozyten des Wirbeltierblutes erinnern. (Fig. 6, 7). Vielleicht müssen sie als Drüsenzellen gedeutet werden; doch erschwert die allgemeine Opacität der Tiere die Untersuchung der inneren Organisation so sehr, daß sie ein unzweifelhaftes Erkennen ausschließt. Muskeln fehlen vollkommen; übrigens müßten gerade diese, wenn sie vorhanden wären, deutlich zu sehen sein, nachdem sämtliche Copepoden des vorliegenden Materiales ihre Muskulatur durch intensive Braunfärbung besonders stark hervortreten lassen. (Fig. 7). Die Anheftungsstelle der Micronisciden an ihren Wirten ist fast ausnahmslos in der Segmentgrenze zwischen erstem und zweitem Brustring gegeben und da bei den Weibchen des Calanıs gracilis, auf S Or Piesta, denen der Parasit gefunden wurde, das erste Thoraxsegment mit dem INopfe verschmolzen ist, also im vordersten Körpereinschnitt. Die Gründe für dieses Verhalten dürfen einerseits darin zu suchen sein, daß das Wirtstier an dieser Stelle, die ungefähr in der Körpermitte liegt, sich am schwersten von seinen Para- siten befreien kann; andererseits bietet die an den Segmentgrenzen stets verdünnte und weichere Kutikula für den Schmarotzer den geeignetsten Punkt, um sein Sauggeschäft ausführen zu können. Ziemlich häufig habe ich Calaniden derselben Art angetroffen, die an jener Stelle statt des vermeintlichen Microniscus einen gleich großen Auswuchs aufwiesen. (Fig. 7.) An derartigen Bildungen ist nichts als eine das Innere aus- Fig 7. Calanus gracilis Q mit Auswuchs (links) (Alkoholpräparat). füllende körnelige Masse zu konstatieren, deren Oberfläche ganz oder nur teilweise eine feine Haut über- zieht, die dann immer an der scharfen Abgrenzung nach außen zu erkennenist. Die Deutung dieser Aus- wüchse könnte zu verschiedenen Vermutungen Anlaß geben; aber es liegt nahe anzunehmen, daß sie von der Verletzung herrühren, welche ein Microniscus dem Calaniden beigebracht hat und sie daher aus- getretene plasmatische Substanz des Wirtes sind. 10. Ko > Isopodengattung Microniscus. co do) Literaturverzeichnis. . Bonnier J.: »Contribution a l’eEtude des Epicarides. Les Bopyridae.« Trav. Stat. Zool. Wimereux, VII, 1900. . Giard A. und Bonnier J.: »Contributions a l’etude des Bopyricus.« Trav. Stat. Zool. Wimereux, V, 1887. . Hansen H. J.: Isopoden, Cumaceen und Stomatopoden der deutschen Plankton-Expedition.« V. II, Kiel-Leipzig, 189. Müller Fr.: »Bruchstücke zur Naturgeschichte der Bopyriden.« Jenaische Zeitschr. f. Naturw. 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In dem ersten Bericht über die Copepoden, welche die Expedition S. M. Schiff »Pola« auf ihren Fahrten im östlichen Mittelmeer gesammelt hat, ist einleitend bereits über die Anlage und den Umfang dieser Listen gesprochen worden (Denkschr. math. natur. Kl. kais. Akad. Wiss. Wien, 84. Bd. p. 19). Es hat sich nun die Notwendigkeit ergeben, in der Folge eine Änderung oder vielmehr Erweiterung derselben insoferne eintreten zu lassen, als bei einigen Arten Bemerkungen deskriptiv-systematischer Natur angefügt worden sind; war dies ohnehin unvermeidlich, so dürfte sich außerdem auch später kaum mehr eine Gelegenheit hiezu bieten. Wenn die zweite Artenjiste im Vergleich zu den übrigen auffällig kurz erscheint, so liegt der Grund in der geringen Anzahl von Fängen, die durchwegs Tiefenfänge sind, während mir ein anderes Material dieses Expeditionsjahres nicht zur Verfügung stand. Bezüglich der Synonyma muß gleich anfangs besonders hervorgehoben sein, daß sie diejenige Aufzählung, wie sie in der ersten Artenliste nach jeder Spezies angegeben ist, fortsetzen und ergänzen, daher Wiederholungen nicht vorkommen. Verzeichnis der Stationen, an welchen Copepoden erbeutet wurden. (II. Expeditionsjahr 1891.) } ı DB- DD Zeit Östliche Länge von | Nördliche Tiefe cH= & | : 33 Greenwich Breite 7) 1 - = = — —— 68 1./8 31/5 — 41/,p.m. 23° 46' 35° 54' 200 m Chun-Petersen-Schießnetz. 83 17./8 4:41 — 5:40p. m. 29 4 32, 20 600 m Chun-Hensen-Schließnetz. 86 25./8 41/, — 61/, p. m. 28 40 3l 80 500 m Monaco-Courtinen-Netz. 11]. Artenliste (1890) erschienen in: Denkschr. math. naturw. Kl. kais. Akad. Wiss. Wien, 84. Bd., 1909, p. 19. Denkschriften der mathematisch-naturw. Kl. LXXXVII. Bd. 3 12 Dr. O. Pesta, Gymnoplea. Fam. Calanidae. I. Calanus gracilis Dana. 1883 Calanus gracilis, Brady G.: Rep. Voy. Challenger, v. 8, p. 35; t. 5 und 46. 1900 C. gracilis, Thompson J. C.: Transact. Liverpool Biolog -Soc., v. 14, p. 275. 1903 C. gracilis, Thompson J. C.: Ann. Mag. Nat. Hist. ser. 7, v. 12, P- 19. 1903 C. gracilis, Thompson u. Scott A.: Publiziert bei d. Royal Soc. London, p. Dal. 1903 C. gracilis, Cleve P. T.: Arkiv för Zoologi, v. I, p. 357. 1905 C. gracilis, Sars G. O.: Bullet. du Mus&e Oce&anograph. de Monaco, Nr. 26, p. i. 1905 C. gracilis, Esterly C. O.: Univ. California Publicat. Zool., v. 2, Nr. 4, p. 128, ii, 4 1906 C. gracilis, Pearson J.: Fisheries Ireland Sci. Invest. 1905, VI (1906), p. 5. 1908 C. gracilis, Farran G. P.: Fisheries Ireland Sci. Invest. 1906, II (1908), p. 20. 1909 C. gracilis, Pesta O.: Denkschr. math. nat. Kl. kais. Akad. Wiss. Wien, v. 84, p. 21. 1909 Megacalanus gracilis, Scott A.: Siboga-Exp. Uitkomst. Zool. Bot. Ocean. en Geol. Geb. Monographie Nr. 29 a, p. 12. Fundorte: Station Nr. 86. 2. Eucalanus attenuatus (Dana). 1900 Eucalanus attennatus, Thompson )J. C.: Transact. Liverpool Biol. Soc., v. 14, p. 20: 1903 E. attenuatus, Cleve P. T.: Arkiv för Zoologi, v. 1, p. 362. 1903 E. attennatus, Thompson J. C.: Ann. Mag. Nat. Hist. London, v. 12, ser. 7, p. 15. 1905 E. attennatus, Esterly C. O.: Univ. California Public. Zool., v. 2, Nr. 4, pr 133 Se a8 1907 E. attenuatus, Carl I.: Revue Suisse Zool., v. 15, p. 16. | 1909 E. attenuatus, Pesta O.: Denkschr. math. nat. Kl. kais.. Akad. Wiss. Wien, v. 84, p. 21. 1910 E. attenuatus, Steuer A.: Sitzber. math. nat. Kl. kais. Akad. Wiss. Wien, v.-119, p. 1025. Fundorte: Station Nr. 68. > ur 3. Mecynocera clausi J. C. Thompson. 1888 Mecynocera clausii, J. C. Thompson: J. Linn. Soe., v. 20, p. 150t.11, fig. 1—4. 1883 Leptocalanus filicornis, Giesbrecht: Atti Acc. Lincei Rend., ser. 4, v. 4, sem. 2, p. 334. 1892 Mecynocera clausi, Giesbrecht: F. Fl. Neapel, v. 19, p. 160, t. 5, fig. 1; t 11, fig. 43—45 sb: 35, Hio. 21,722 | 1894 M.. clausi, T. Scott.: Trans. Linn. Soc. London, Zool., ser. 3, v. 6, p. 80, Ss u, © | 1898 M. clausi, Giesbrecht u. Schmeil: Tierreich, 6. Liefg. Copep. 1,2228: za 1900 M. clausi, Wheeler W. M.: Unit. Stat. Fisch Comm.Bullet. for. 1899, p: 468 fig.’2. 1903 M. clausi, Thompson J. C.: Ann. Mag. Nat. Hist. London, ser. 7, v: 12,p.'16. ° ni | 1903 M. clausi, Thompson u. Scott A.: Publiziert b. d. Royal Soc. London GOnt zZ a « Suppl. Report VI), p. 242. Copepoden, ..1905 M. clausi, Sats:G. O.: Bullet. du Musee Oceanograph. de Monaco, Nr. 26, p. 2. 1905 M. clausi, Esterly C..O.: Univ. California Public. Zool., v. 2, Nr. 4, p. 137, fig. 16. 1906 M. clausi, Pearson ].: Fisheries Ireland, Sci. Invest. 1905, VI, (1906), p. 8. 1908 M. clausi, van Breemen: Nord. Plankton, 7. Liefg., VII, p. 19, Fig. 16. 1909 M. clausi, Scott A.: Siboga-Exp. Uitkomst. Zool. Botan. Ocean. en Geol. Geb. Monographie, Nr. 290,9. 25. 1910 M. clausi, Steuer A.: Sitzber. math. nat. Kl. kais. Akad. Wiss. Wien, v. 119, p. 1026. “ Fundorte: Station Nr. 68, 83. 4. Euchirella messinensis (Claus). 1896 Euchirella messinensis, Canu E.: Annal. Univ. Lyon, v. 26, p. 424. 1903 E. messinensis, Giesbrecht: Mittl. Zool. Stat. Neapel, v. 16, p. 201. 1903 E. messinensis, Thompson u. Scott A.: Publiziert b. Royal Soc. London (»On the Copepoda.« Suppl. Report VID), p. 244. 1904 E. messinensis, Cleve P. T.: Marin. Invest. South Africa, v. 3, p. 190. 1905 E. messinensis, Sars G. O.: Bullet. Musee Oceanograph. Monaco, Nr. 26, p. 4. 1905 E. messinensis, Esterly C. ©.: Univ. California Publ. Zool., v. 2, p. 151, fig. 18. 1908 E. messinensis, Farran G. P.: Fisheries, Ireland, Sci. Invest. 1906, II (1908), p. 37. 1909 E. messinensis, Pesta O.: Denkschr. math. nat. Kl. Akad. kais. Wiss. Wien, v. 84, p. 28. 1909 E. messinensis, Scott A.: Siboga Exp. Uitkomst. Zool. Bot. Ocean en Geol. Geb. Monographie, Nr. 29 a, p. 56. Fundorte: Station Nr. 86. 5. Euchaeta marina (Prestandrea). 1900 Euchaelta marina, Thompson J. C.: Transact. Liverpool Biol. Soc., v. 14, p. 278. 1901 E. marina, Cleve P.T.: Kgl. Svenska Vetensk. Akad. Handl., v. 35, Nr. 5, p. 7. 1903 E. marina, Thompson J. C.: Ann. Mag. Nat. Hist. London, ser. 7, v. 12, p. 18. 1903 E. marina, Thompson u. Scott A.: Publiziert b. Royal Soc. London (»On the Copepoda.« Suppl. Report VII), p. 244. 1903 E. marina, Cleve P. T.: Arkiv för Zoologi, Kesya Mer Akad.,v. 1,,P7 363. 1904 E. marina, Cleve P. T.: Marin. Invest. South Africa, v. 3, p. 190. 1905 E. marina, Sars G. O. Bullet. Mus&e Oc&anograph. Monaco Nr. 26, p. 4. 1905 E. marina + indica, Wolfenden R. N. Fauna a. Geogr. Maldive a. Laceadive Archipel, v. 2, Suppl. 1, p. 1007, Taf. 100, Fig. 19, 20; p. 1008, Taf. 100, Fig. 12— 16. 1906 E. marina, Pearson ].: Fisheries Ireland, Sci. Invest. 1905, VI (1906), p. 16. 1907 E. marina, Carl J.: Revue Suisse Zool., v. 15, p. 16. 1909 E. marina, Pesta O.: Denkschr. math. nat. Kl. kais. Akad. Wiss. Wien, v. 84, p. 23. 1909 E. marina, Scott A.:. Siboga-Exp.. Uitkomst. Zool. Bot. Ocean. en Geol. Geb. Monographie, Nr. 29 a, p. 67, Taf. 19, Fig. 920. Fundorte: Station Nr. 68, 86. 14 DE.IONBresitar Enchaeta trumcnulosa mihi = Euchacta Sutherlandii Lubbock = Euchaeta marina Z' iuvenis- (Taf. I, Fig. 1, 2, 3, 6). In meiner ersten Artenliste gab ich (auf p. 30/31) in Kürze die Merkmale für eine Euchaeta-Spezies an, die ich mit keiner der bekannten Arten identifizieren konnte und mit Rücksicht auf das stummelförmige männliche 5..Beinpaar als frumculosa bezeichnete. Das Weibchen blieb unbekannt. Die weitere Bearbeitung des Materiales ließ diese Form als eine der häufigst vorkommenden erkennen; gleichzeitig fiel es auf, daß ihr Auftreten stets mit dem von E. marina verbunden war. Undals sich endlich das erste Exemplar fand, bei dem der Höcker des Frontalorganes nicht stark vorsprang, sondern sich flach wölbte wie bei E. acıuta, war die Wahrscheinlichkeit, daß es sich um unreife Stadien handelte, schon fast eine Gewißheit geworden. Später zeigte sich bei einer neuerlichen Durchsicht der Literatur tatsächlich, daß in denselben Irrtum vor mir bereits Lubbock verfallen war und dieser von Claus berichtigt wurde. Es dürfte für künftige Beobachter, besonders für diejenigen, denen ein zwecks Untersuchung der inneren Anatomie nicht mehr einwandfreies Material vorliegt, willkommen sein, wenn diese Formen nochmals näher besprochen und abgebildet werden. N Die Körperlänge beträgt etwas mehr oder weniger als 3 mm. Das 1. Thoraxsegment ist mit dem Kopfe, das 4. Thoraxsegment mit dem 5. verschmolzen. Das Abdomen besteht aus 4 Segmenten; wenigstens gelang es nicht, das beim reifen Männchen vorhandene, sehr kurze 5. nachzuweisen. Die Gliedergrenzen des 2. und 3. Abdominalsegmentes sind bestachelt, die des 4. dagegen nicht. Furcalborsten wie im erwachsenen Stadium, Höcker des Frontalorgans ebenfalls. Die Vorderantennen erreichen das 2. oder auch das 3. Abdominalsegment. Der Bau des 1. Thoraxbeines weicht von dem des reifen Männchens ab, indem sein Exopodit nur zweigliedrig ist wie beim Weibchen (vgl. meine Abbildung mit der Gies- brecht's in: Fauna und Flora, Neapel, v. 19, Taf. 15, Fig. 31 und 33)). Eine ebensolche Übereinstimmung mit dem weiblichen Geschlecht findet sich beim 2. Thoraxfuß (vgl. Giesbrecht, op. cit. Taf. 16 Fig. 46 und 23). Diese Beobachtung bildet eine bestätigende Ergänzung zu der Beschreibung, die Claus (in: Freileb. Copep., p. 185, 11. Zeile) gibt: »An diesen mit einem viergliedrigen Abdomen versehenen Stadien fehlen noch die männlichen Geschlechtseigentümlichkeiten, die wir für die vorderen Antennen etc. besprochen haben, wir finden vielmehr eine vollständige Übereinstimmung mit dem Weibchen und man glaubt anfangs, jugendliche Weibchen mit 5 Fußpaaren zu beobachten, bis die Untersuchung des Geschleehtsapparates entscheidet.« Was die Gestalt des 5. Fußpaares betrifft, so genügt es wohl, auf die Abbildung (Taf. I, Fig. 6) zu verweisen. Sie stimmt mit der von Lubbock für Euchaeta Sutherlandi (in: Trans. ent. Soc. London, n. ser., v. 4, 1856, Taf. 9, Fig. 2) sowie mit der von Claus (in: Freileb. Copep., Taf. 31, Fig. 18) vollkommen überein. i Hier anschließend muß noch folgendes erwähnt werden: Während die eben beschriebenen Formen zu Euchacta marina gehören, sind Analoga auch für E. acnuta nachzuweisen (Taf. I, Fig. 4, 5). Sie unter- scheiden sich von den vorigen in der Lateralansicht sofort durch die flache Wölbung des Frontalorgan- höckers und das etwas anders gestaltete Rostrum. Das 5. Fußpaar zeigt bei stärkerer Vergrößerung ebenfalls kleinere Abweichungen; die letzten Glieder sind nicht so spitz zulaufend wie bei E. marina g' iuvenis, sondern ender stumpfer; der Innenast des rechten Fußes ist undeutlich zweigliedrig. Fam. Centropagidae. 6. Pleuromamma abdominalis (Lubbock). 1883 Pleuromma abdominale, Brady G.: Rep. Voy. Challenger, v: 8, p. 46, t. 11, 12, 31. 1894 Pl. abdominale, Scott T.: Transact. Linn. Soc. 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Hist., ser. 7, v. 12, p. 32. 1903 Ectinosoma roseum, Thompson u. Scott A.: »On the Copepoda.« Suppl. Report VII, p. 257, publ. b. Royal Soc. London. 1903 Microsetella rosea, Cleve P. T.: Arkiv för Zoologi, v. 1, p. 364. 1905. M. rosea. Esterly: Univ. California Public. Zool., v. 2, p. 211, fig. 52. 1908 M. rosea, Farran: Fisheries, Ireland, Sci. Invest. 80a, I LEID), 19, Sl: i 1909 M. vosea, Pesta O.: Denkschr. math. nat. Kl. kais. Akad. Wiss. Wien, v. 84, p. 28. | 1909 M. rosea, Scott A.: Siboga-Exp. Uitkomst. Zool. Bot. Ocean. en Geol. Geb. Monographie, Nr. 29 a, p. 199. | | | 1910. M. rosea, Steuer A.: Sitzber. math. nat. Kl. kais. Akad. Wiss. Wien, v. 119, p. 1033. Fundorte: Station Nr. 83. | 18 Dr. O. Pesta, Verzeichnis der Stationen, an welchen Copepoden erbeutet wurden. (III. Expeditionsjahr 1892). 8 : DE Zeit Östliche Eanes von Neraiehe Tiefe 5 E Greenwich Breite “ | 3 19.8. 71), — 73], p. m. 18° 58' 39° 32" 3—-dm 4 20.|8. 43/,—5l/, a. m. 19 10 38 48 6 20./8 63/,—71/, p. m. 19 44 88 11 Ü 21.|8. 43/,—51/, a. m. 20 42 37 58 Im Kanale zwischen Zante und 9 23.j8. m. 19 50 36 16 Seruzlonse 12 23./8. 63/,— 71], p. m. DU?) 36 15 15 24./8. 73/4 —81]4 p. m. Dan 2 36 Dunkles Wetter, etwas See- 16 25.8. 43], —51j, a.m. 2 39 36 phosphoreszenz. 20 27.8. 63/,— 71], p. m. 24 44 34 0 91], p. m. Monduntergang. 21 28./8. 43], —51/, a. m. 25 38 33 30 22 29.18. 63), — 71], p. m. 29). 8 31 41 25 9./9. 5—51/, a. m. 30 12 32 6 28 9./9. 61),—7 p. m. 31 20 31 50 2 —3m Mondhell. 29 6./9. 5 —ölla.m. 31 43 32 21 33 6./9. 61 —7 p.m. 328 31 39 3 —Am 36 3 61/,—7 p. m. 32 16 32 41 N. W.-Wind. 37 10./9 5 -—B5lj,a.m. 383 16 32 839 40 10./9 61/,—7 p. m. 34 8 32 46 41 11./9. 5 All, am, 34 33 32 483 45 12.19 3 ale m. 34 29 33 20 48 12./9 63, —7llı p. m. 33 3 Bomullo 49 13./9 5 -5il,a.m. 32 54 33 14 52 13./9 63], — 71], p. m. 3a 20) Be) %e) 45m 53 14./9 5 Hl, am. 34 6 33 47 56 14./9 63/,—71/, p. m. 3 58 33 48 57 13./9. Sa Slam 35 18 33 98 60 15./9. 61,7 p.m. 34 22 34.8 64 21.9. 5 —5l/, a. m. 348 34 44 3—-9m 67 21.19. 61,7 p.m. 34 83 35 11 4—5m 68 22.19. 5 -—äll,.a. m. 34 38 35 49 75 27.19. 61/,— 63], p. m. 3 7 35 39 76 28.19 5 -—53j, a.m. 31 47 2 0) dm 77 28./9 7 =7h po. m. 31 27 34 838 78 295 51], —53/, a. m. al © 35 23 80 29./9 61,—7 p.m. 31 16 36 5 81 30./9 43], — 51], a. m. 30 44 36 10 85 2.110. 5 Bl er. m. 29 10 35 19 86 2./10. 7 —73], p. m. 2) W 35 55 87 3./10. 12—121/, a. m. 28 97 86 5 Bemerkung: Sämtliche Fänge mit dem kleinen Oberflächennetz ausgeführt. Copepoden. 19 Gymnoplea. Fam. Calanidae. I. Calanus gracilis Dana. (Synonyma siehe I. und Il. Artenliste.) Bei mehreren Weibchen, die eine Länge von nicht ganz 3 mm hatten, konnte quer am Rücken, gegen die Körperseiten hin verlaufend, eine feine Naht beobachtet werden, die der Trennungslinie des 1. Thorax- segmentes vom Kopfe entspricht. In der Lateralansicht (Taf. I, Fig. 9) zeigte die Cuticula an dieser Stelle oft noch eine kleine Aufwulstung, wohl ein Rest jener Hautduplikaturbildung, wie sie an den Segment- grenzen stets mehr oder weniger auftritt; seitlich ist von einer Naht nichts mehr zu sehen. Es wird dieses Merkmal darauf hindeuten, daß in noch jüngeren Stadien auch beim Weibchen die Trennung des 1. Thorax- segsmentes vom Kopfe vorhanden ist, während sie beim Männchen zeitlebens erhalten bleibt. BimdortesstarioneNezt 0,7 9212715, 16, 20727, 25, 29,36, 40,.41,.45, 48, 49, 32,983, 906, 97, BUERA267, 7, 16, 10,.08,80, 81, 85, 86. 2. Calanus minor (Claus). 1588 Calanus valgus, Thompson J. C.: Jour. Linn. Soc. London, Zool., v. 20, p. 147. 1894 C. valgus, Scott T.: Trans. Linn. Soc. London, Zool., ser. 3, v. 6, p. 24. 1895 C. minor, Giesbrecht: Bull. Mus. Zool. Comp. Harvard College, v. 25, Nr. 12, p. 284. 1900 €. minor, Wheeler: U. St. Fish Comm. Bull. for 1899, p. 165, fig. a und b. 1901 C. minor, Cleve P.T.: K. Svensk. Vet. Akad. Handl., v. 35, Nr. 5, p. 5. 1903 C. minor, Thompson u. Scott A.: »On the Copepoda« (Suppl. Rep. VII) publiz., bei Royal Soc. London, p. 241. 1903 €. minor, CleveP.T.: Arkiv för Zoologi, K. Sv. Vet. Akad, v. 1, p. 357. 1904 C. minor, CleveP.T.: Marin. Invest. South ANHICa, v2 3,,p 1186. 1905 €. minor, Wolfenden R.N.: Faun. Geogr. Maldive a. Laccadive Archip,, v. 2, suppl. 1, p. 995, taf. 97, ig. 36 — 38. 1905 C. minor, Sars G. O.: Bullet. Musee Oc&anogr. Manaco, Nr. 26, p. 1. 1905 C. minor, Esterly C. O.: Univ. California Publ. Zool., v. 2, p. 136, fig. 2. 1907 C. minor, Carl J.: Revue Suisse Zool,, v. 15, p. 16. 1909 C. minor, Pesta O.: Denkschr. math. nat. Kl. kais. Akad. Wiss. Wien, v. 84, Pi. 1909 €. minor, Scott A.: Siboga-Exp. Uitkomst. Zool. Bot. Ocean. en Geol. Geb. Monogr., Nr. 29 a, DRS. 1910 C. minor, Steuer A.: Sitzber. math. nat. Kl. kais. Akad. Wiss. \Whlen, wa NS), 19, 1028: Kündone sg StaloneN 50 7207.12, 15,16, 20,21, 25,28, 29, 36, 205182190290, 59%.097, 15, RR. ver 0), el, 88, SA 87: 3. Eucalanus attenuatus Dana. (Synonyma siehe I. und I]. Artenliste.) Fundorte: Station Nr. 78, 85. Denkschriften der mathematisch-naturw. Kl. LXXXVII. Ba. & 50 Dr, QSPiesta: 4. Calocalanus pavo (Dana). 1894 Calocalanus pavo, Scott T.: Trans. Linn. Soc. London, Zool., ser. 3, v.6, p. 37, taf. 6, ne 9U1O: 1896 C. pavo, Giesbrecht: Zool. Jahrb,, v. 9, p. 318. 1900 C. pavo, Thompson). C.; Trans. Liverpool, Biol Soc, v. 14, p. 277. 1900 C. pavo, Wheeler: U. St. Fish Commiss. Bullet. for 1899, p. 169, fig. 7. 1901 °C. pavo, Cleve P. T.3K, Svensk; Verenskkaesr-landl, v. 35, Nt.o9p45: 1903 C: pavo, Thompson u. Scott A.: »On the Copepoda«. Suppl. Rep. VI, publiz. b. Royal Soc. London, p. 243. 1903 C. pavo, CleveP. T.: Arkiv för Zool. K. Sy, Vet. Akad,,v. 1, p. 357. 1904 C. pavo, CleveP.T.: Marin. Invest. South Africa, v. 3, p. 186. 1904 C. pavo, Wolfenden: Jour. Mar. Biol. Ass. Plymouth, v. 7, Nr. 1, p. JULI 1905 C. pavo, Wolfenden: Faun. Geogr. Maldive a. Laccadive Archip., v. 2, suppl. 1, p. 999. 1906 C. pavo, Pearson J.: Fisheries Ireland, Sci. Invest., 1905, VI (1906), p. 9. 1909 C. pavo, Pesta O.: Denkschr. aa nat. Kl. kais. Akad. Wiss. Wien, v. 84, p. 22. 1909 C. pavo, Scott A.: Siboga-Exp. Uitkomst. Zool. Bot. Occean. en Geol. Geb. Monogr., Nr. 29 a, p. 30/31. 1910 C. pavo, Steuer A.: Sitzber. math. nat. Kl. kais. Akad. Wiss. Wien, v. 119, p. 1026. Fundorte: Station Nr. 41, 45, 67, 68, 81, 87. 5. Clausocalanus arcuicornis (Dana). 1894 Clausocalanus- arcnicornis, Scott T.: Trans. Linn. Soc. London, Zool,, ser. 3, v. 6, p. 73, t. 8. 1900 Cl. arcnicornis, Thompson J. C.: Trans. Liverpool Biol. Soc. v. 14, p. 277. | 1900 Cl. arcuicornis, Wheeler: U. St. Fish. Comm. Bull. for 1899, p. 171, fig. 9. 1901 Cl. arcuicornis, Cleve P. T.: K. Svensk. Vet. Akad. Handl., v. 35, Nr. 5, p. 5. 1903 Cl. arcnicornis, Thompsonu. Scott A.: »On the Copopoda«. Suppl. Rep. VII, publiziert b. Royal Soc. London, p. 243. 1903 Cl}. arcuicornis, CleveP. T.: Arkiv för Zoologi, K. Sv. Vet Akad,, v. 0 O0) 1903 Cl]. arcnicornis, Farran: Rep. Sea and Inland Fisheries Ireland, part II, appendix Nr. 7, p. 11. 1904 Cl. arcuicornis, Cleve P.T.: Marin. Invest. Sonth Africa, v. 3, p. 188. 1905 Cl. arcuicornis, Esterly C. O.: Univ. California Publ. Zool., v. 2, p. 142, Fig. 18. 1905 Cl. arcnicornis, Sars G. O.: Bull. Musee Oce&anogr. Monaco, Nr. 26, p. 3. 1905 Cl. arcuicornis, Wolfenden: Faun. Geogr. Maldive a. Laccadive Archip., v. 2, suppl. 1, P..9399. 1906 Cl. arcuicornis, Pearson J.: Fisheris Ireland, Sci. Invest. 1905, VI (1906), p. 9. 1908 Cl. arcuicornis, Farran: Fisheries Irrland, Sci. Invest. 1906, II (1908), p. 28. 1909 Cl. arcuicornis, Pesta O.: Denkschr. math.-nat. Kl., kais. Akad. Wiss. Wien, v. 84, p. 22. 1909 Cl. arcuicornis, Scott A.: Siboga-Exp. Uitkomst. Zool. Bot. Ocean. en Geol. Geb. Monogr., Nr, 292. 2.32, Copepoden. a 1907 Cl. arcwicornis, Carl J.: Revue Suisse Zool,, v. 15, 05 20), 1910 Cl]. arcuicornis, Steuer A.: Sitzber., math. nat. Kl. kais. Akad. Wiss. Wien, v. 119, p. 1026. Fundorte: Station Nr. 6, 80, 85. 6. Ciausocalanus furcatus (Brady). 1894 Clausocalanus furcatus, Scott T.: Trans. Linn. Soc. London, Zool., ser. 3, v. 6, p. 72. 1896 C. furcatus, Giesbrecht: Zool. Jahrb., v. 9, p. 318. ISO Oruicaınsn OleszerB: Kr Syens. Vet. Akad. Handl., v. 35, Nr. 5, p- 3. 1903 C. furcatus, Thompson u. Scott. A.: »On the Copepoda«. Suppl. Rep. VII, publiziert b. Royal Soc., London, p. 244. 1903 C. furcatus, Cleve P. T.: Arkiv för Zoologi, K. Svensk. Vet. Akad. Handl., v. 1, p. 360. 1904 C. furcatus, Cleve P. T.: Marin. Invest. South Africa, v. 3, p. 188. 1905 C. furcatns, Sars G. O.: Bull. Mus&e Oc&anogr. Monaco, Nr. 26, p. 3. 1905 C. furcatus, Wolfenden R. N.: Faun. Geogr. Maldive a. Laccadive Archip., v. 2, suppl. 1, P992: 1909 C. furcatus, Pesta O.: Denkschr. math. nat. Kl. kais. Akad. Wiss. Wien, v. 84, p. 22. 1909 C. furcatus, Scott A.: Siboga-Exp. Uitkomst. Zool. Bot. Ocean. en Geol. Geb. Monographie, Na 29a pr 32. 1910 C. furcatus, Steuer A.: Sitzber. math. nat. Kl. kais. Akad. Wiss. Wien, v. 119, p. 1026. Biiadertessstation Ne234 0.9 127155 16, 20, 21,.22,725, 28, 29, 33, 36, 37, 40, 41,45, 48,49, 558500597,5005.064,,067,,608% 200707, 78, 80,81, 85, 86, &7. Das 5. Fußpaar des Männchens dieser Art ist bisher leider noch nie abgebildet worden. Giesbrecht dem nur 1 Exemplar zur Verfügung stand, gibt an, daß das rechte Bein noch stärker verkümmert sei als bei arcuicornis und einer Gliederung entbehre. Ich bilde auf Taf. I, Fig. 8, das Abdomen eines 0:9 mm langen Tieres ab, das der Körpergröße und der Länge des 2. Abdominalsegmentes nach auf das Männchen von furcatus stimmen würde. Jedoch halte ich mit Rücksicht auf die Gestalt des 5. Fußpaares die Form für ein jugendliches Männchen von arcuicornis. Vergleiche auch: Scott T., 1894, Clausocalanus latipes, Trans. Linn. Soc. London, ser. 2, v. 6, p. 72, taf. 8, fig. 36! 7. Euchaeta marina (Prestandrea). (Synonyma siehe I. und II. Artenliste.) Bundenersstauione New 7102.97112515,1116,,20,521,.25, 29736, 37.10, 41,45,48, 49, 52,53, 57, 60, 64, 67, 68, 75, 76, 77, 78, 80, 81, 85, 86. 8. Euchaeta acuta Giesbrecht. 1903 Enchaeta acuta, Thompson J. C.: Ann. Mag. Mat. Hist., ser. 7, v. 12, p. 18. 1903 E. acuta, Thompson u. Scott A.: »On the Copepoda«. Suppl. Rep. VII, p. 244 (publiziert bei Royal Soc. London). 1904 E. acuta, Wolfenden: Jour. Mar. Biol. Ass. BNmoRthSzeNZeDET EB: 1904 E. acuta, Cleve P. T. Marin. Invest. South Africa, v. 3, a. 100), AR DrROMBESLO, 1905 E. acuta, Sars G. O.: Bullet. Musee Oce&anogr. Monaco, Nr. 26, p. 4. 1905 E. acuta, Farran: Ann. Rep. Fish. Ireland, pt. II, app. II, p. 35. 1905 E. acuta, Esterly: Univers. California Publicat. Zool., v. 2, p. 157, Fig. 23. 1906 E. acuta, Pearson: Fisheries Ireland, Sci. Invest. 1905, VI (1906), p. 17. 1908 E. acuta, Farran: Fisheries Ireland, Sci. Invest. 1906, II (1908), p. 40. 1909 E. acuta, Pesta O.: Denkschr. math. nat. Kl. kais. Akad. Wiss. Wien, v. 84, p. 23. 1909 E. acuta, Scott A. Siboga-Exp. Uitkomst. Zool. Bot. Ocean. en Geol. Geb. Monographie Nr. 29a, pP. 69. h Fundorte: Station Nr. 3, 4, 21. 9. Euchaeta hebes Giesbrecht. 1903 Euchaeta hebes, Lo Bianco S.: Mittl. zool. Stat. Neapel, v. 16, p. 201. 1905 E. hebes, Gough_L. H.: Mar. Biol. Ass. Report I (1902—-3), p. 336, Fig. 4—17. 1909 E. hebes, Pesta O.: Denkschr. math. nat. Kl. kais. Akad. Wiss. Wien, v. 84, p. 24. 1910 E. hebes, Steuer A.: Sitzber. math. nat. Kl. kais. Akad. Wiss. Wien, v. 119, p. 1028. Fundorte: Station Nr. 3, 4, 6. ı0o. Phaönna spinifera Claus. 1894 Phaenna spinifera, Scott T.: Trans. Linn. Soc. London, Zool., ser. 3, v. 6, p. Sl, taf. 6 u. 7. 1903 Ph. spinifera, Thompson ). C.: Ann. Mag. Nat. Hist. ser. 7, v. 12, p. 23. 1903 Ph. spinifera, Thompson u. Scott A.: »On the Copepoda.« Suppl. Rep. VII, p. 246 (publiziert b. Royal Soc. London). 1903 Ph. spinifera, Lo Bianco S.: Mittl. zool. Stat. Neapel, v. 16, p. 204. 1903 Ph. spinifera, Cleve P. T.: Arkiv för Zoologi. K. Sv. Vet. Akad., v. 1, p. 367. 1904 Ph. spinifera, Wolfenden: Jour. Mar. Biol. Ass. Pylmouth, v. 7, Nr. 1, p. 111. 1904 Ph. spinifera, Cleve P. T.: Marin. Invest. South Africa, v. 3, p. 194. 1905 Ph. spinifera, Sars G. O.: Bullet. Mus&ee Oc&eanogr. Monaco, Nr. 26, p. 5. 1905 Ph. spinifera, Wolfenden: Faun. Geogr. Maldive a. Laccadive Archip., v. 2, suppl. 1, p. 1009. 1905 Ph. spinifera, Farran: Ann. Rep. Fish. Ireland, pt. II, app. Il, p. 43. 1906 Ph. spinifera, Pearson: Fisheries Ireland, Sci. Invest. 1905, VI (1906), p. 21. 1908 Ph. spinifera, Farran: Fisheries Ireland, Sci. Invest. 1906, II, (1908) p. 47. 1909 Ph. spinifera, Pesta O.: Denkschr. math. nat. Kl. kais. Akad. Wiss. Wien, v. 84, p. 24. 1909 Ph. spinifera, Scott A.: Siboga-Exp. Uitkomst. Zool. Bot. Ocean. en Geol. Geb. Monographie, Nr. 29 a, p. 80. Fundorte: Station Nr. 4, 6, 12, 15, 52, 57, 85. Fam. Centropagidae. ıı. Centropages violaceus Claus. 1903 C. violaceus, Cleve P. T.: Arkiv för Zoologi. x Sv. Vet. Akad, v. 1,Pp. 809 1909 C. violaceus, Pesta O.: Denkschr. math. nat. Kl. kais. Akad. Wiss. Wien, v. 84, p. 24. 23 Copepoden. Fundorte: Station Nr. 3, 4, 6, 9, 12, 15, 20, 21, 22, 29, 37, 40, 41, 45, 48, 49, 52, 53, 56, 57, 60, 64, 67, 68, 75, 77, 78, 80, 81, 85. 12. Centropages Kröyeri Giesbrecht. 1909 Centropages Kröyeri, Pesta O.: Denkschr. math. nat. Kl. kais. Akad. Wiss. Wien, v. 84, p. 25. 1910 C. Kröyeri, Steuer: A. Sitzb. kais. Akad. Wiss. Wien, v. 119, p. 1029. Fundorte: Station Nr. 33, 64. 13. Temora stylifera Dana. 1903 Temora stylifera, Lo Bianco S.: Mittl. zool. Stat. Neapel, v. 16, p. 209. 1903 T. stylifera, Cleve P. T.: Arkiv för Zoologi, K. Sv. Vet. Akad., v. 1, p. 369. 1907 T. stylifera, Carl J.: Revue Suisse Zoologie, v. 15, p. 16. 1909 T. stylifera, Pesta O.: Denkschr. math. nat. Kl. kais. Akad. Wiss. Wien, v. 84, p. 25. 1910 T. stylifera, Steuer A.: Sitzber. math. nat. Kl. kais. Akad. Wiss. Wien, v. 119, p. 1029. Fundorte: Station Nr. 3, 4, 6, 15, 20, 28, 40, 41, 48, 52, 53, 97, 60, 64, 67, 68, 78, 80, 81, 86, 87. Bei manchen weiblichen Exemplaren tritt eine asymmetrische Ausbildung der Furca auf (Taf. I, Fig. 7). Dieses merkwürdige, wie es scheint, nicht so selten bestehende Verhalten ! berechtigt zur Frage, ob wir es bei dieser Art schlechtweg als »Abnormität« bezeichnen dürfen. Giesbrecht ist allerdings nicht dieser Ansicht (vgl. Faun. Flor. Neapel, v. 19, p. 330, 2. Absatz: Temora discandata). Daß es sich bei unseren Formen um T. siylifera und nicht um T. discandata handelt, geht, abgesehen vom Fundort, schon aus der relativen Länge der Furcalzweige hervor (vgl. dazu Giesbrecht, op. cit. Taf. 38, Fig. 24, 25 u. 28). 14. Lucicutia flavicornis (Claus). 1901 Leuckartia flavicornis, Cleve P. T.: Kgl. Sv. Vet. Akad. Handl., v 35, Nr. 5, p. 7. 1902 L. flavicornis, Wolfenden R. N.: Jour. Mar. Biol. Ass. Plymouth, v. 6, Nr. 3, p. 363. 1903 Lucicutia flavicornis, Thompson J. C.: Ann. Mag. Nat. Hist., ser. 7, v. 12, p. 25. 1903 L. flavicornis, Thompson u. Scott A.: »On the Copepoda.« Suppl. Report VII, p. 249 (publiziert bei Royal Soc. London). 1903 L. flavicornis, Cleve P. T.: Arkiv för Zoologi. K. Sv. Vet. Akad, v. 1, p. 364. 1904 L. flavicornis, Wolfenden: Jour. Mar. Biol. Ass. Plymouth, v. 7, Nr. 1, p. 111/112. 1904 L. flavicornis, Cleve: Marin. Invest. South Africa, v. 3, p. 192. 1905 L. lavicornis, Wolfenden N.R.: Faun. Geogr. Maldive u. Laccadive Archip., v. 2, suppl. 1, BRLONZ: 1905 L. flavicornis, Sars G. O.: Bullet. Musee Oc&anogr. Monaco, Nr. 40, p. 3. 1905 L. flavicornis, Farran G. P.: Ann. Rep. Fish. Ireland, pt. 2, append. 2, p. 43. 1905 L. flavicornis, Esterly: Univers. California Publicat. Zool., v. 2, p. 180, Fig. 36. 1906 L. flavicornis, Pearson J.: Fisheries Ireland, Sci. Invest. 1905, VI (1906), p. 25. 1908 L. flavicornis, Farran: Fisheries Ireland, Sci. Invest. 1906, II (1908), p. 64. 1909 L. flavicornis, Pesta O.: Denkschr. math. nat. Kl. kais. Akad. Wiss. Wien, v. 84, p. 26. 1 Professor Dr. A. Steuer (Innsbruck) teilte mir freundlichst mit, daß er diese Beobachtung bestätigen konnte. Dr:ı05 Desta, 1909 L. flavicornis, Scott A. Siboga-Exp. Uitkomst. Zool. Bot. Ocean. en Geol. Geb. Monographie, Nr. 29a, p. 125. 1910 L. flavicornis, Steuer A.: Sitzber. math. nat. Kl. kais. Akad. Wiss. Wien, v. 119, p. 1029. Fundorte: Station Nr. 9, 15, 16, 40, 60, 67, 68, 75, 77, 80, 81, 85, 86, 87. 15. Heterorhabdus papilliger (Claus). 1901 Heterochaeta papilligera, Cleve P. T.: K. Svens. Vet. Akad. Handl,, v. 35, Nr. 5, p. 7. 1903 Heterorhabdus papilliger, Thompson )J. C.: Ann. Mag. Hist., ser. 7, v. 12, p. 27. 1903 H. papilliger, Thompsonu. Scott A.: »On the Copepoda.« Suppl. Rep. VII, p. 249. (Publiziert b. Royal Soc. London). 1903 ZH. papilliger, Cleve: Arkiv för Zoologi. K. Sv. Vet. Akad,, v. 1, p. 363. 1903 Heterochaeta papilligera, Lo Bianco S.: Mittl. Zool. Stat. Neapel, v. 16, p. 204. 1904 Heterorhabdus papilliger, Cleve: Marin. Invest. South Africa, v. 3, p. 191. 1905 H. papilliger, Wolfenden: kaum. Geoer Maldive a. Laccadive Archip., v. 2, suppl. 1, p. 1012. 1905 H. papilliger, Esterly: Univers. California Publicat. Zool., v. 2, p. 184, Fig. 38. 1909 H. papilliger, Pesta O.: Denkschr. math. nat. Kl. kais. Akad. Wiss. Wien, v. 84, p. 26. 1909 A. papilliger, Scott A.: Siboga-Exp. Uitkomst. Zool. Bot. Ocean. en Geol. Geb. Monographia, Nr#29a, pr 13122 1910 H. papilliger, Steuer A.: Sitzber. math. nat. Kl. kais. Akad. Wiss. Wien, v. 119, p. 1029. Fundorte: Station Nr. 60. Fam. Candaeiidae. 16. Candacia bispinosa Claus. 1863 Candace bispinosa, Claus: Freil. Coped., p. 191, taf. 27, 28. 1883 C. truncata (part.), Brady G.: Rep. Voy. Challenger, v. 8, p. 69. 1892 C. bispinosa, Giesbrecht: F. Fl. Neapel, v. 19, p. 424, taf. 21, fig. 6, 7, 16, 27; taf. 22, Fig. 4, 8,.22, 33, 30, 88, 39; taf. 39, is. 19-17, 20. 1898 Candacia bispinosa, Giesbrecht u. Schmeil: Tierreich, 6. Liefg., p. 129. 1900 Candace bispinosa, Graeffe: Arb. zool. Inst. Wien, 13. Bd., 1. Heft, p. 38. 1902 Candacia bispinosa, Scott A.: Trans. Liverpool Biol. Soc., v. 16, p. 406. 1903 C. bispinosa, Thompson u. Scott A.: »On the Copepoda«. Suppl. Report VII, p. 250. (Publi- ziert b. Royal Soc. London). i 1903 C. bispinosa, Cleve P. T.: Arkiv för Zoologi, v. 1, p. 358. 1909 C. bispinosa, Scott A.: Siboga-Exp. Uitkomst. Zool. Bot. Ocean. en Geol. Geb. Monographie, Nr 292 pP. 19172: 1910 €. bispinosa, Steuer A.: Sitzber. math.-nat. Kl. kais. Akad. Wiss., Wien, v. 119, p. 1030. Fundort: Station Nr. 40. Copepoden. 95 Fam. Pontellidae. 17. Pontella mediterranea Claus. 1863 Pontellina mediterranea, Claus: Freil. Copep., p. 211, t. 26. 1868 P. mediterranea var. jaltensis, Czerniavski: Syezda Russ. Est., v. 1, Zool., p. 55, t. 3. 1888 Pontella mediterranea, Thompson J. C.: Proc. Liverpool Biol. Soc., v. II, p. 143, taf. 7, fig. 1—7. 1892 P. mediterranea, Giesbrecht:F. fl. Neapel, v. 19, p. 461, taf. 24, fig. 8, 46 —48; taf. 40, fig. 1. 17, 29, 39540. | 1893 Pontellina (Iva) mediterranea, Claus: Arb. zool. Inst. Wien, v. 10, p. 273, taf. 4, Fig. 5—7. 1898 Pontella mediterranea, Giesbrecht u. Schmeil: Tierreich, 6. Liefg., p. 143/4. 1900 P. mediterranea, Graeffe: Arb. zool. Inst., Wien, v. 13, p. 39. 1905 P. metiterranea, Sars G. O.: Bull. Mus&e Oce&anogr. Manaco, Nr. 40, p. 6. 1910 P. mediterranea, Steuer A.: Sitzber. math. nat. Kl. k. Akad. Wiss. Wien, v. 119, p. 1030. Fundorte: Station Nr. 21, 40, 64, 75, 81. 18. Pontella inermis Brady. 1883 Pontella inermis, Brady: Rep. Voy. Challenger, v. 8, p. 95, taf. 45, fig. 10— 15. 1888 P. inermis, Thompson J. C.: Proc. Liveıpool Biol. Soc., v. II, p. 143. 1889 P. inermis, Thompson ). C.: Proc. Liverpool Biol. Soc., v. II], p. 79, 81, 22. 1892 P. inermis, Giesbrecht: F. fl. Neapel, v. 19, p. 467. IBSYTSRTimerums, Scottalk: Wrans. Linn. Soc. London, ser. 2, v. 6, p. 85. 1898 P. inermis, Giesbrecht u. Schmeil: Tierreich, 6. Liefg., p. 145. 1908 P. inermis, van Breemen: Nord. Plankton, VII. Liefg., 8, p. 153. Fundort: Station Nr. 48. Es liegen mir 2 Exemplare dieser »unsischeren« Art vor, die leider sehr schlecht erhalten sind; es ist unmöglich zu entscheiden, ob es sich um männliche Jugendformen einer Pontella-Spezies handelt, wie Giesbrecht und van Breemen angeben. Beschreibung und Abbildungen Brady’s stimmen jedoch bis auf einige kleine Verschiedenheiten mit unseren Formen überein, so daß ihre Identität mit P. inermis sicher ist. Vergleiche die Abbildungen auf Taf. II, Fig. 1, 2. 19. Pontellopsis regalis (Dana). 1849 Pontella regalis, Dana: P. Amer. Ac., v. 2,p. 31. 1852 Pontellina regalis, Dana: U. S. Expl. Exp., v. 13II, p. 1154, t. 81. 1853 Monops grandis, Lubbock: Ann. Mag. nat. Hist., ser.. 2, v. 11, p. 122, t. 5, 7. ?1883 Pontella strenna (part) Brady. Rep. Voy. Challenger, v. 8, p. 95. 1892 Monops vegalis, Giesbrecht: F. fl. Neapel, v. 19, p. 486, t. 1, f. 6;t. 26, f. 3, 6—9, 13, 14, 20, 21;t. 41, f. 50, 54, 56, 62, 64, 66, 67. 1893 M. grandis, Claus: Arb. zool. Inst., Wien, v. 10, p. 277. 1895 M. regalis, Giesbrecht: Bull. Mus. Comp. Zool. Harvard College, v. 25, Nr. 12, p. 260. 1898 Pontellopsis regalis, Giesbrecht u. Schmeil: Tierreich, 6. Liefg., p. 147. Dry.-O. Pesta, DD © 1900 P. regalis, Thompson J.C.: Trans. Liverpool, Biol. Soc., v. 14, p. 283. 1900 Monops regalis, Wheeler: Unit. St. Fish Comm. Bullet for 1899, p. 182, f. 19. 1901 Monops regalis, Cleve P. T.: K. Svens. Vet. Akad. Handl,, v. 35, Nr. 5, p. 7. 1903 Pontellopsis regalis: Thompson u. Scott A.: »On the »Copepoda.« Suppl. Rep. VII, p. 253 (publiziert b. Royal Soc. London). 1905 P. regalis, Sars G. O.: Bull. Musee Oc£&anogr. Monaco, Nr. 40, p. 6. 1909 P. regalis, Scott A.: Siboga-Exp. Uitkomst. Zool. Bot. Ocean. en Geol. Geb. Monographie, Ne2Iayp. ke: Fundorte; Station Nr. 7, 16. 20. Acartia negligens Dana. 1901 Acartia negligens, Cleve P. T.: K. Svens, Vet. Akad. Handl., v. 35, Nr. 5, p. 4. 1903 A. negligens, Cleve: Arkiv för Zoologi. K. Sv. Vet. Akad., v. 1, p. 359. 1903 A. negligens, Thompson u. Scott A.: »On the Copepoda.« Suppl. Rep. VII, p. 254. (publiziert b. Royal Soc. London). 1905 A. negligens, Wolfenden R.N.: Faun. Geogr. Maldive a. Laccadive Archipel, v. 2, suppl. 1, p- 1023. 1907 A. negligens, Sars G. O.: Bull. Inst. Oc&eanogr. Monaco, Nr. 101, p. 27. 1907 A. negligens, Carl J.: Revue Suisse Zool., v. 15, p. 17. 1909 A. negligens, Pesta O.: Denkschr. math. Dat Kl. kais. Akad. Wiss. Wien, v. 84, p. 27. 1909 A. negligens, Scott A. Siboga- Exp. Uitkomst. Zool. Bot. Ocean. en Geol. Geb. Monographie, NP IKaRpPE SS. Eundorte: Station Nr. 3,4,6, 9, 12, 15, 16, 20, 21, 22, 25, 28, 29, 36, 40, 41,45, 48, 49753, 50,097 U, SL, 07, 8%, 1, 17, 7, SU), Sl, 85, 88, 87. Auf Taf. II, Fig. 5, 6, 7 befinden sich Abbildungen des bisher unbekannt gebliebenen Männchens dieser Art. Schon das Vorkommen gibt einen Punkt zur Rechtfertigung, die Form zu A. negligens zu stellen; außerdem sprechen die Größe (0:8 — 1 mm), das Vorhandensein der Rostralfäden und das mit einer kleinen Spitze versehene letzte Thoraxsegment dafür. Vom Weibchen abweichend verhalten sich naturgemäß die vorderen Antennen, die nur bis zur Mitte des 3. Thoraxsegmentes reichen, und die Zahl der Abdominalsegmente (5 statt 3). Auch verläuft die Trennungslinie des 3. und 4. Thoraxsegmentes auf der Dorsalseite anders als beim Weibchen. Das 5. Fußpaar ähnelt am meisten dem von A. bifilosa g', ist jedoch durch die Form der Anhänge des rechten Re, und durch den viel flacheren Buckel am Innenrande von Re, ein gutes Erkennungszeichen für die Art. Auf der Oberseite des linken 5, befindet sich nahe dem Innenrande ein steifoehaarter Anhang. Das 2. Abdominalsegment trägt an den stark vorspringenden Seiten kleine, nach hinten gebogene Spitzen. Das Analsegment, welches ziemlich tief gespalten wird, und die Furca sind am Außenrand mit langen Haaren besetzt. Letztere erscheint gegen die des Weibchens stark verkürzt. Acartia mediterranea mini = Acartia sp. J iuvenis. Die von mir in der I. Artenliste p. 30 als Acartia mediterranea 2 bezeichnete Art halte ich nach einer genaueren Untersuchung der Gliederzahl des Abdomens für ein unreifes Männchen (siehe Abbildung Taf. I, Fig. 3); auch ist der rechte 5. Fuß länger als der linke, was auf die spätere ungleiche Gliederung hindeutet. Die ungewöhnliche Länge der Vorderantennen spricht ebenfalls für ein Stadium, bei dem die Geschlechtsunterschiede noch nicht voll zur Ausbildung gelangt sind. Es ist sehr wahrscheinlich, daß die Formen die Jugendstadien des vorhin beschriebenen Männchens von A. negligens vorstellen. Copepoden. 27 Podoplea. Fam. Cyclopidae. 21. Oithona plumifera Baird. (Synonyma siehe I. und I]. Artenliste.) Fundorte: Station Nr. 15, 16, 21, 22, 25, 28, 29, 36, 40, 41, 45, 48, 49, 53, 57, 60, 64, 67, 68, 75 10, 78, 80, 81, 85, 86, 37. Fam. Harpaetieidae. 22. Macrosetella gracilis (Dana). 1894 Setella gracillis, Scott T.: Trans. Linn. Soc. London, Zool., ser. 3, v. 6, p. 109. 1900 S. gracilis, Thompson J. C.: Trans. Liverpool Biol. Soc., v. 14, p. 285. 1900 S. gracilis, Wheeler: Unit. Stat. Fish Comm. Bullet. for 1899, p. 188, Fig. 24. 1901 :S. gracilis, Cleve P. T.: Svens. Vet. Akad. Handl., v. 35, Nr. 5, p. 9. 1903587 eracılıs, DhompsonJ. E Ann. Mag Nat. Hist,, ser. 7, v. 12, p. 33. 1903 S. gracilis, Lo Bianeo S.: Mittl. Zool. Stat. Neapel, v. 16, p. 205. 1903 S. gracilis, Thompsonu. Scott A.: »On the Copepoda.« Suppl. Rep. VII, p. 257. (Publiziert b. Royal Soc. London). 1903 5: gracilis, CleveP. T.: Arkiv för Zoologi. K. Sy. Vet.-Akad., v. I, p. 368. 1905 S. gracilis, Wolfenden: Faun. Geogr. Maldive a. Laccadive Archip., v. 2 suppl=17,9.211050: 1907 S. gracilis, Carl J.: Revue Suisse Zool, v. 15, p. 17. 1909 S. gracilis, Pesta O.: Denkschr. math. nat. Kl. kais. Akad. Wiss. Wien, v. 84, p. 28. 1909 Macrosetella gracilis, Scott A.: Siboga-Exp. Uitkomst. Zool. Bot. Ocean. en Geol. Geb. Mono- graphie, Nr. 29a, p. 230/1. HundontesstatoneN?E 0315921728732,53, 89.372,607.68, 77, 86. Fam. Oncaeidae. 23. Pachysoma punctatum Claus. 1894 Pachysoma pumctatum, Scott T.: Trans. Linn. Soc. London, Zool., ser. 3, v. 6, p. 119, Taf. 13, Fig. 18— 24. 1903 P. punctatum, Lo Bianco S.: Mittl. Zool. Stat. Neapel, v. 16, p. 204. 1909 P. punctatum, Pesta O.: Denkschr. math. nat. Kl. kais. Akad. Wiss. Wien, v. 84, p. 29. 1909 P. pnnetatum, Scott A.: Siboga Exp. Uitkomst. Zool. Bot. Ocean, en Geol. Geb, Monographie, Nr. 29a, p. 262. Bundotte, Station Nr 15,072407, 7.7. 24. Lubbockia squillimana Claus. 1863 Zubbockia squillimana, Claus: Freileb. Copep., p. 164, Taf. 25, Fig. 1—5. 1883 L. squillimana, Braäy: Rep. Voy. Challenger, v. 8, p. 118, Taf. 53/4. Denkschriften der mathemitisch-naturw. Kl, LNNNVIT. Bd. 98 Dr. O. Pesta, Copepoden. 1892 L. squillimana, Giesbrecht: F. Fl. Neapel, v. 19, p. 606, Taf. 4, Fig. 6; Taf. 48, Fielm 4—8, 10, 12, 14, 15, 17—19, 21. 1894 L. sguillimana, Scott T.: Trans. Linn. Soc. London, Zool. ser. 3, v. 6, p. 115. 1902 L. squillimana, Scott A.: Trans. Liverpool Biol. Soc., v. 16, p. 419. 1903 L. sguillimana, Thompson u. Scott A.: »On the Copepoda.« Suppl. Report VII, p. 285. (Publiziert b. Royal Soc. London). 1905 L. squillimana, Wolfenden: Faun. Geogr. Maldive a. Laccadive Archipel, v. 2, suppl. 1, | p. 1030. 1909 Z. squillimana, Scott A.: Siboga-Exp. Uitkomst. Zool. Bot. Ocean. en Geol, Geb. Monographia Nr. 29a, p. 245. Fundorte: Station Nr. 45, 53, 60, 77, 81. 25. Lubbockia aculeata Giesbrecht. 1891 Lubbockia aculeata, Giesbrecht: Atti Ac. Linc. Rend. Roma (4), v. 7, p. 417. 1892 Z/ acwleaia, Giesbrecht-E. Hi. Neapel, v. 19,9.2605, Tat. 48, Kiez, 3,9. 15137216920: 1903 L. acnleata, Cleve P. T.: Arkiv för Zoologi. K. Sv. Vet .Akad., v. 1, p. 364. | 1909 L. aculeata. Scott A.: Siboga-Exp. Uitkomst. Zool. Bot. Occean. en Geol. Geb. Monographia, Nr. 29a, p. 244. Außer den üblichen Unterscheidungsmerkmalen der Weibchen der beiden Zubbockia-Arten, wie: Länge der Lanzettborsten des 5. Fußes und Zahl und Stellung der Stacheln des zweiten Maxillipeden, gibt ein sehr bequemes Erkennungszeichen von L. acnleata die Zähnelung des Endhakens des zweiten Maxillipeden, die bei L. squillimana fehlt. Die nicht sehr spitzen Zähne, 20 an Zahl, stehen am Innenrande der eigentlichen Krümmung des Endhakens; mit dem letzten Zahn, der doppelt so groß ist als die anderen, erreicht die Reihe ungefähr die Mitte des Bogens. Abbildung: Taf. II, Fig. 7. Fundorte: Station Nr. 57, 68. Fam. Corycaeidae. 26. Copilia mediterranea (Claus). ' 1863 Sapphirinella mediterranea, Claus: Freileb. Copep., p. 154. 1863 Copilia denticulata, Claus: Freileb. Copep., p. 161, Taf. 25 (part.). 1866 Sapphirinella stylifera, Claus: Schrift. Gesellsch. Naturw. Marburg. Supplement, p. 14. 1891 Copilia quadrata S + oblonga 9 Giesbrecht: Atti Ac. Lincei Rend. Roma (4), v. 7, sem. 1, p. 479. 1892 C. mediterranea, Dahl Fr.: Zool. Jahrb. Syst., v. 6, p. 508. 1910 C. mediterranea, Steuer A.: Sitzber. math. nat. Kl. kais. Akad. Wiss. Wien, v. 119, p. 1035. Fundorte: Station Nr. 48, 49. Nachtrag: Die sub 1903 Thompson und Scott A. zitierte Arbeit ist enthalten in: Ceylon Pearl Oyster fisheries, suppl. rep. Nr. 7. 1 Da die wichtige Arbeit Fr. Dahl’s: »Die Gattung Copilia (Sapphirinella)« Zool: Jahrb. Syst., v. 6, p. 409, Taf. 24, von den Autoren meistens nicht zitiert wird, so sei "hier darauf aufmerksam gemacht, daß die Determination der in dieser Liste angeführten Copilia-Arten nach dem genannten Autor erfolgt ist. Ich verdanke die Kenntnis dieser Arbeit Herrn Professor A. Steuer (Innsbruck). Roter, wre a N NR NET i | | | | 7, 3 ” "u u { | Tafell. Fig. 1. Euchaeta marina 5) juvenis. » 2. Erstes Bein desselben. >» 3. Exopodit des zweiten Beines desselben. » 4. Buchaeta acuta 5" iuvenis. Kopf von der Seite. » 5. 0. Fußpaar desselben. » 6. Euchaela marina 5‘ invenis; 5. Fußpaar. » 7. Temora stylifera Q : Abdomen. » 8. Clausocalanus arcwicormis 5 iuvenis,; Abdomen und 5. Fuß von der Seite. » 9. Calanus gracilis Q ; Cephalothorax von der Seite. Pesta 0.:Copepoden. Tat.L Lith.Anst:v. Th.Bammwarth,Wien. Denkschriften d.kais. Akad.d.Wiss.maihsnaturw.klasse,BI.LXXXVL Tafel Il. Tafel 1. Pontella inermis; Dorsalansicht. . 9. Fußpaar desselben. . Acartia sp. g' iuvenis; Abdomen und 5. Fuß von der Seite. . Acartia negligens 5"; 5. Fußpaar. Endglieder der rechten Vorderautenne desselben. Acartia negligens &', Dorsalansicht. . Lubbockia aculeata, hinterer Maxilliped. “ Pesta0.:Copepoden. ik "Autor del. FR Lith. Anst.v. Th. Bammwarth,Wien. Denkschriften d.kais. Akad.d.Wiss.maih:naturw.Rlasse,Bl.LXXXVI | B. FORTSETZUNG DER BERICHTE KOMMISSION FÜR OZEANOGRAPHISCHE FORSCHUNGEN RORESNNEERE NÖRDLICHE UND SÜDLICHE HÄLFTE 1895/96 — 1897/98 BERICHTE DER KOMMISSION FÜR OZEANOGRAPHISCHE FORSCHUNGEN. EAPEDITIONEN 8. M. SCHIFF „POLA” IN DAS ROTE MEER NÖRDLICHE UND SÜDLICHE HÄLFTE 1895/96 1897/98 ZODLOGISCHE ERGEBNISSE XXVII. ÜBER STOMATOPODEN DES ROTEN MEERES DR. HEINRICH BALSS (MÜNCHEN). Mit 5 Textfiguren. VORGELEGT IN DER SITZUNG AM 7. JULI 1910. Die von der »Pola«-Expedition im Roten Meer erbeuteten Decapoden werden zurzeit von Herrn Professor Dr. Doflein bearbeitet. Ich habe es mit seinem Einverständnis unternommen, die Stomatopoden zu untersuchen, und lege hier die Resultate vor. Es wurden nur drei Arten mitgebracht, die in tiergeographischer Beziehung auf die indopazifische Region hinweisen. Squilla massavensis als Charakterform des Roten Meeres ist nahe verwandt mit der Squilla affinis aus dem Indopacific (hauptsächlich Japan), Pseudosguilla ciliata Fabr. und Gonodactylus chiragra haben ebenfalls ihre Hauptverbreitung im Indopacific, wenn sie auch in Westindien — Gonodactylus chiragra auch im Mittelmeer — gefunden wurden. Squilla massavensis R. Kossmann. R. Kossmann, Reise in das Rote Meer, Bd. II, p. 99, 1880. * Bigelow R. P., Reporton the Crustacea ofthe order Stomatopoda collected by the Steamer Albatross between 1885 and 1891 and on other Specimens in the U. S. National Museum in: Proceedings of the U. S. National Museum, vol. 17, 1895, p. 535. 30 af ABsanSsEs., R. Kossmann stellte nach einem einzigen Exemplare diese Art auf und beschrieb sie als nahe mit Squilla affinis Berthold (= Squilla oratoria de Haan) verwandt. Bigelow in seiner zusammenfassen- den Übersicht stellte sie als Synonym zu der in Ceylon und Vorderindien häufigen Sguilla nepa Latr., die ebenfalls mit der Squilla affinis Berth. nahe verwandt ist. Carapax von Squilla nepa Latr. Carapax von Squilla massavensis R. Kossmann. ' Auch mir liegt nur ein einziges Männchen vor, das in Suez im Jänner 1896 gesammelt wurde; nach sorgfältigem Vergleiche mit den beiden anderen Formen bin ich zu dem Schlusse gekommen, daß es mit Fig. 3. Fig. 4. r . x : Endsegment des Pestabdrinen von Squilla massavensis Raubfuß von Squilla massavensis Kossmann. Kossmann. keiner von ihnen zu identifizieren ist und daß die Art daher mit Recht von Kossmann als neu beschrieben worden war. Als besondere Eigentümlichkeiten erwähne ich: 1. Das Rostrum verschmälert sich nach vorne zu stark und ist quer abgestutzt. 2. Die Augen übersteigen an Größe die der Augen von Squilla nepa um ein bedeutendes. 3. Die dritte Längslinie auf dem Carapax verschmilzt nicht mit der zweiten wie bei Squilla nepa, sondern endet frei. 4. Auf dem Carpopodit des großen Greiffußes.stehen zwei spitze Stacheln, während bei den beiden anderen Arten hier nur stumpfe Höcker sich befinden. 2 Stomatopoden des Roten Meeres. 5. Auf dem Schwanzschilde sind zu beiden Seiten der Crista drei Reihen von Höckern ausgebildet, von denen zwei Reihen eng beieinander stehen und eine Furche einschließen, während die dritte Reihe entfernter steht. Diese Höcker fehlen bei Squilla affinis Berth., indem sie dort durch Vertiefungen ersetzt sind. Unzweifelhaft steht unsere Form der Squilla affinis Berth., deren Hauptverbreitungsgebiet sich in Japan und Hinterindien befindet, während sie in Ceylon und Vorderindien noch nicht ganz sicher nach- gewiesen ist, am-nächsten, wie auch von R. Kossmann schon festgestellt wurde (namentlich durch 2. und 3.). Die Verwandtschaft mit der Squilla mantis des Mittelmeeres ist dagegen eine viel entferntere. Sqwilla massavensis scheint im Roten Meere sehr selten zu sein, denn unser Exemplar ist erst das zweite, das in der Literatur erwähnt wird. 1 SER 4: Gonodaclylus chiragra Fabr. var. glabrous, g' und 9. Gonodactylus chiragra Fabr. Es liegen mir vor: rlabbangesee . pe 721 (var. nimidus) 2a adalusanm. gern. NO War. acuus) 3 Djeddauespr . BB 2..2.2...229,322 Zubereiten. Br... 48,139 Sn ern. er. 2.0. 51, 69 Onsenaen. .ı.. 20,59 > slaleıio . : WE . 2, re Soravove ı. . 0. 4, 59 Sampoeee u... I1d,:49 ' (var. glabrous Brooks) meRmeem - A. Io, © (Massa, ı... 29 l2aNersaseneie rag, 79 I. Tore , SE 0... Or, © (es. Johm's-Inscl. . . 2 ve ae) 1 Denia oo : Wk 5 2 0 re) J Denkschr. der mathem.-naturw. Kl. Bd. LXAXV. cs 32 H. Balss, Stomatopoden des Roten Meeres. Bestimmt habe ich die Gonodactylus- ER en adı dem Schlüssel, den W. F. Lan- chaster im ersten Bande der »Fauna and Flora of the Maldive | Laccadive Archipelagoes«, p. 445, gegeben hat. : Ich konnte an dem großen Materiale einen ausgesprochenen sexuellen Dimorphismus ie und zwar sind die Männchen sowohl auf dem Thorax wie auf dem Abdomen gefleckt, während die Weibchen ganz hell und einheitlich gefärbt sind. Dabei tragen die Männchen in der Mediane der freien Segmente zwei quadratische Flecken, darauf folgen nach beiden Seiten noch je zwei dünklere Stellen und die Ränder sind ebenfalls wieder schwarz gezeichnet. In der Größe scheinen sich beide Geschlechter ziemlich gleich zu verhalten, vielleicht daß im Durchschnitt die Männchen etwas größer sind (d’ 6cm, 9 5cm lang). Wir haben damit einen nur auf Färbung beruhenden Sexualdimorphismus kennen gelernt, dessen Bedeutung wohl in der leichteren Erkennbarkeit der Geschlechter zu suchen ist. Ähnliches hat schon G. Clark bei Psendosguilla ciliata (Fabr.) bemerkt (Proc. Zool. Soc. London 1869). ' Im anatomischen Bau nähern sich die Formen der Var glabrons, der Var. graphirus dadurch, daß oft auf dem sechsten Abdominalsegment ein kleiner mittlerer Kiel angedeutet ist, sie entfernen sich aber wieder von ihr dadurch, daß auf dem siebenten Segmente nun fünf stumpfe Kiele ohne Stacheln am Ende sich befinden. Pseudosquilla ciliata Fabr. 1 © in Mokka gefunden. Geographische Verbreitung: Indopazifischer Ozean und Antillen (Porto Rico [B ellosil) { 5 5 a een nl ln 9088 01354 9456