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DENKSCHRIFTEN
DER
KAISERLICHEN
AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN
MATHEMATISCH-NATURWISSENSCHAFTLICHE KLASSE
91. BAND
WIEN
AUS DER KAISERLICH-KÖNIGLICHEN HOF- UND STAATSDRUCKEREI
1915
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Imhalt
Seite
Löffler B.: Entwicklungsgeschichtliche und vergleichend anatomische Untersuchung des Stammes
undder Uhrfederranken von Bauhinia (Phanera) spee. (mit 5 Tafeln). -.. -... 2.2... 1
Sturany R. und Wagner A. J.: Über schalentragende Landmollusken aus Albanien und Nachbar-
sehelen (mie AS zıelantine Alleine), 5 er ee Fe re ar \)
Rechinger K.: Botanische und zoologische Ergebnisse einer wissenschaftlichen Forschungsreise nach
den Samoainseln, dem Neuguinea-Archipel und den Salomonsinseln, VI. Teil (mit 3 Tafeln) . 139
Maidl F.: Monographie der Gattung Synagris Latreille (Hymen.-Vespidae) (mit 5 Tafeln und
28 Taienen) are ee ee a Er EB 3
Maeelle E.: Flaschenposten in der Adria zur Bestimmung der Oberflächenströmungen (mit 4 Tafeln) 335
Kober L.: Geologische Forschungen in Vorderasien. I. Teil. A. Das Taurusgebirge. B. Zur Tektonik des
IBib mon uno, Nalelmsuned 15 Vexttieuiten) . u 2 nenne nee we ea Di
Wagner A. J.: Beiträge zur Anatomie und Systematik der Stylomatophoren aus dem Gebiete der
Monarchie und der angrenzenden Balkanländer (mit 24 Tafeln) . - » ». . 2» 2 2 2...2..2..%429
Portheim L., v.: Über den Einfluß von Temperatur und Licht auf die Färbung des Anthokyans.. . . 499
Bouvier B.: Beiträge zur vergleichenden Anatomie der Asphodeloideae (mit 7 Tafeln und 8 Text-
BETT) u ae a ee ee Er A ee ri
Mossler A.: Die Pigmentwanderung im Auge von Palaemon squilla (mit 3 Tafeln und 6 Textfiguren) 579
Fortsetzung der Berichte der Kommission für ozeanographische Forschungen im
Roten Meere (nördliche und südliche Hälfte) 1895/96--1897/98.
Seite
Balss H.: Zoologische Ergebnisse. XXX. Die Decapoden des Roten Meeres. I. Macruren (mit 30 Text-
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ENTWICKLUNGSGESCHICHTLICHE UND
VERGLEICHEND ANATOMISCHE UNTERSUCHUNG
DES STAMMES UND DER UHRFEDERRANKEN VON
BAUHINIA (PHANERA) SPEC.
EIN BEITRAG ZUR KENNTNIS DER RANKENDEN LIANEN
VON
BRUNO LÖFFLER
(AUSGEFÜHRT MIT BENÜTZUNG DER VON PROF. DR. HEINRICHER VON SEINER
STUDIENREISE NACH JAVA MITGEBRACHTEN MATERIALIEN)
AUS DEM BOTANISCHEN INSTITUT DER K. K. UNIVERSITÄT IN INNSBRUCK.
Mit 3 Tafeln.
VORGELEGT IN DER SITZUNG AM 7. MAI 1914.
Vorwort.
Die Anatomie der artenreichen,' zu den Caesalpiniaceen gehörigen Lianengattung Bauhinia ist
bisher fast ausschließlich an bandförmigen, gewellten Stämmen aus der einzigen amerikanischen
Sektion Schnella untersucht worden und durch Angaben zahlreicher Forscher,? besonders aber durch
1 Zirka 200 tropische Arten (Engler-Gilg: Syllabus 1912, p. 218).
2 H. Crüger: Einige Beiträge zur Kenntnis von sogenannten anomalen Holzbildungen des Dicotylenstammes. Bot. Ztg.
1850 und 1851.
Fr. Müller: Über das Holz einiger um Desterro wachsender Kletterpflanzen. Bot. Ztg. 1866,
A. de Bary: Vergleichende Anatomie der Vegetationsorgane. Leipzig 1877.
v. Höhnel: Die Entstehung der wellig flachen Zweige von Cauloiretus. Pringsh. Jahrb. XIII. 1883.
Herail: Etude de la tige des dicotyledones. Ann. sc. nat. Bot. 1885. 7. serie Il.
Netto: Sur la structure anormale des Lianes. Ann. sc. nat. Bot. 1886. 6. serie VI.
Saupe: Der anatomische Bau des Holzes der Leguminosen und sein systematischer Wert. Flora 1887.
Dörries: Beiträge zur speziellen Anatomie der Lianen mit besonderer Berücksichtigung der Thyllienfrage. Göttinger
Dissertation 1910.
2
B. Löffler,
die eingehenden Untersuchungen Warburg’s! und vor allem Schenck's? hinsichtlich der stammbildenden
Elemente und der anomalen Strukturen näher bekannt geworden. Über das Zustandekommen der °
letzteren, besonders den Hergang der Sprengung und Zerklüftung des axialen Holzes gelangten aber
diese beiden Forscher zu direkt entgegengesetzten Anschauungen, die weiterhin zu einer Polemik®
führten, in die auch Gilg* eingriff. Die wichtige, am fertigen Zustande nicht zu entscheidende Frage
blieb aber ungelöst, da die dazu nötigen Entwicklungsstadien bisher nicht aufzufinden waren. Das rn
konnte nur durch eine eingehende entwicklungsgeschichtliche Untersuchung gelingen, zu der zweck-
mäßig einmal eine altweltliche Art mit nicht bandförmigem Stamm gewählt wurde, um auch dadurch
unsere Kenntnis der Stammanatomie von Bauhinia, wie sie in den zusammenfassenden Darstellungen
Schenck's und Solereder's® zum Ausdruck kommt, zu ergänzen.
Die Anatomie der eigenartigen Uhrfederranken von Bauhinia ist dagegen noch fast unbekannt,
da dieselben selbst Schenck, wie schon Urban® und Warburg, mehr nach morphologischen Gesichts-
punkten beschreibt. Auch über den Bau der in anderen Familien? vorkommenden Uhifederranken ist
bis auf einige hauptsächlich das »Bewegungsgewebe« der Ranken von Urvillea betreffende Angaben
Haberlandt's,® der weitere Untersuchungen fordert, nichts Näheres bekannt, und auch Worgitzky,?
der vergleichend dnatomisch die im Bau der verschiedensten Fadenranken herrschenden Prinzipien zu
erkennen suchte, hat die Uhrfederranken nicht berücksichtigt, ebenso Treub,!® der nur den Reizhaken
Beachtung schenkte. Wohl aber finden sich Angaben über die Reizbarkeit der »hook-tendrils« von
Bauhinia tomentosa bei Ewart,!! und Ricca!? hat im Anschlusse an Fitting’s!? Arbeit Sapindaceen-
ranken in lebendem Zustande bei Wachstum und Krümmung exakten Messungen unterzogen, die der
Aufklärung der Mechanik des Rankens bei diesen Gewächsen dienen. Wie sich aber der ph siol
gische Vorgang auch in der Entwicklung der anatomischen Beschaffenheit ausprägt, ist bisher r
gezeigt worden. Dazu war ebenfalls eine entwicklungsgeschichtliche Untersuchung erforderlich, und
so lag der Gedanke nahe, den Werdegang von Stamm und Ranke vergleichend zu betrachten ö
und zu einem geschlossenen Lebensbilde einer hochentwickelten rankenden Liane: z
vereinigen. ;
Das Material zu dieser Arbeit stammt aus dem Botanischen Garten von Buitenzorg auf Ja |
wo es Prof. Dr. Heinricher auf seiner Studienreise 1903/04 gesammelt hat. Für gütige Überlas
desselben und die Anregung, es zu untersuchen, sowie für wertvolle Ratschläge während der
arbeitung sei es mir gestattet, ihm, meinem hochverehrten Lehrer, meinen ergebensten Dank
zusprechen. Herzlichen Dank schulde ich auch Herrn Prof. Dr. Wagner, der mich mit liebenswürd
Bereitwilligkeit in die Mikrophotographie einführte und auch die Herstellung der Aufnahmen für
Arbeit überwachte.
y-
! 0. Warburg: Über Bau und Entwicklung des Holzes von Caulofrelus helerophylius. Bot. Ztg. 1883.
® H. Schenck: Beitrüge zur Biologie und Anatomie der Lianen, Heft 4 und 5 von Schimper's Botanischen
aus den Tropen. (Im Folgenden zitiert als Schenck I und II.)
8 O0. Warburg: Über den Einfluß der Verholzung auf die Lebensvorgänge des Zellinhalts. Ber. d. Deutschen E
H. Schenck: Über die Zerklüftungsvorgünge in anomalen Lianenstämmen, Jahrb. f. wiss. Bot. XXVII. Fe
* E. Gilg: Über die Anatomie der Acanthaceengattungen Afromendoncia und Mendoncia. Ber, d. Deutschen. Bo.
» Solereder: Systematische Anatomie der Dicotyledonen. Stuttgart 1899.
% Urban: Die Morphologie der Gattung Bauhinia. Ber. d. Deutschen Bot. Ges. 1885.
" Außer bei Caesalpiniaceen (Bauhinia) kommen Uhrfederranken noch bei Sapindaceen (Urvillea, Cardiospermum, Thinou ia,
Serjania, Paullinia), Rhamnaceen (Gowania, Ventilago, Helinus) und Olacaceen (Combretopsis) vor. (Handwörterbuch der Nat
wissenschaften. Bd. VI, p. 180.)
* Haberlandt: Sinnesorgane im Pflanzenreich. 1901, p. 132. Pbysiologische Pflanzenanatomie. 4. Aufl., 1009, p
® Worgitzky: Vergleichende Anatomie der Ranken. Flora 1887,
10 Treub: Sur une nouvelle categorie de plantes grimpantes. Ann. jard. bot. Buitenzorg, Ill. 1882.
Ewart: On Contact-Irritability, Ann. jard. bot. Buitenzorg, XV, p. 222.
12 Ricca: Un nuovo tipo di cirri. Malpighia, XVII. 1003.
ı# Fitting: Untersuchungen über den Haptotropismus der Ranken. Jahrb. f. wiss, Bot. var. 10 3.
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Stamm und Uhrfederranken von Bauhinia (Phanera) spec. B)
I. Anatomie des aufrechten jungen Stammes und der noch
unbefestigten Ranke.
Wie alle Bauhinien zeigt auch Phanera spec. als augenfälligstes anatomisches Merkmal des
Sprosses das für die Gattung charakteristische kreuzförmige Mark, dessen rundliche, getüpfelte Zellen
auf Längsschnitten in ziemlich regelmäßigen Reihen übereinanderstehen und schon in ganz jungen Zweigen
eine große Anzahl Kristalldrusen von oxalsaurem Kalk enthalten. Im jüngsten Internodium, knapp unter
dem Vegetationskegel, wird das Mark von einem primären Procambiumring, der ebenfalls Kristalldrusen
einschließenden primären Rinde und der sehr reiche Behaarung zeigenden Epidermis gleichmäßig
umschlessen, so daß der ganze Querschnitt, wie Abbildung 2, Tafel I an einem nur wenig älteren Stadium
zeigt, Kreuzform besitzt. Anfangs besteht der Procambiumring aus kleinen, noch völlig undifferenzierten,
mosaikartig zusammenschließenden Zellelementen, aus denen an der Innenseite, an den Ein- und Aus-
buchtungen des Markkreuzes, zuerst die primären Ring- und Spiralgefäße entstehen. Die Wände der-
selben verholzen alsbald; denn sie zeigen an Schnitten, die dicht unter der Terminalknospe geführt
wurden, mit Fuchsin-Pikrinsäure? bereits deutliche Rotfärbung. Sehr bald macht sich aber in dem
Streifen embryonalen Gewebes eine Sonderung in drei Schichten bemerkbar.
Die äußerste an der Grenze der primären Rinde gelegene Zelllage des wellig verlaufenden meri-
stematischen Ringes geht nämlich sehr frühzeitig in den Dauerzustand über, wie aus Abbildung 3,
Tafel I bei & ersichtlich ist, und zeigt schon wenig später als innen die Primärgefäße deutlich die
gleiche Holzreaktion. Sie stellt die zuerst verholzende Zelllage der äußersten, nunmehr zu unter-
scheidenden Schicht des Procambiumringes (a) dar, aus der, wie wir noch sehen werden, ein
Sklerenchymring entsteht.
Wie aus der gleichen Abbildung hervorgeht, folgt jetzt weiter nach innen eine mehrere Lagen
umfassende Schicht nun größer gewordener Zellen (db), die ebenfalls bogigen Verlauf zeigt, und aus
der eine Parenchymschicht entsteht, die, wie noch gezeigt werden soll, ihre besondere Bedeutung
hat. Auch sie enthält schon sehr früh Kristalldrusen, wenn zu ihren beiden Seiten noch undifferen-
ziertes Gewebe sich befindet.
Als dritte innerste Schicht bildet sich, von einer Mutterzelllage ausgehend, als eigentlicher Ver-
dickungsring ein Reihencambium (c), welches das kreuzförmige Mark und die primären Vasalteile
umschließt und nun regelmäßig tätig ist.
Während Schenck bei den von ihm untersuchten Bauhinien diese histologische Differenzierung
in der Sproßspitze ganz übergeht, stimmt die Darstellung Warburg’s? von Caulotretus heterophyllus
nicht ganz mit meinem Befunde bei Phanera überein. Insbesondere geht aus ihr die genetische
Zusammengehörigkeit der drei Schichten nicht hervor, die im Grunde auch Warburg unter-
scheidet. Im Gegenteil, er rechnet Sklerenchymring und Parenchym, die aus den beiden äußeren
Schichten entstehen, zur primären Rinde. Dagegen konstatiert Herail,* der einige Jugendstadien von
Banuhinia spec. untersuchte, ganz richtig »un parenchym non encore differencie dans lequel vont se
1 Die Pflanze war als unbestimmte Art im alten Lianenquartier des Buitenzorger Gartens vorhanden und ist gewiß jedem
dort tätig gewesenen Botaniker aufgefallen.
2 Zimmermann: Die botanische Mikrotechnik. Tübingen 1892, p. 145.
3 Warburg: |. c. p. 619.
# Herail:l. c. p. 252.
4 B. Löffler,
former un peu plus tard les divers &l&ments anatomiques de la tige.« Für uns erweist sich aber eine
genaue Kenntnis des Vorganges für das weitere Verständnis und den Vergleich mit der jungen Ranke
als notwendig.
Das Cambium bildet nun ganz regelmäßig nach außen sekundäre Rinde, wodurch es von den
beiden äußeren Schichten abrückt, und nach innen einen geschlossenen Holzring, der anfang
der Kreuzform des Markes folgt, sich aber und mit ihm der ganze Querschnitt nach und nach
abrundet. Der schon frühzeitig entstehende geschlossene Holzring zeigt festes Gefüge und auf dem
Querschnitt eine sehr regelmäßige radiale Anordnung der zahlreichen meist einreihigen Markstrahlen.
Zwischen denselben stehen die die Grundmasse bildenden Holzfasern in ein- bis dreischichtigen,
radialen Reihen und in sie eingebettet und von etwas Holzparenchym umgeben, ebenfalls in Radial-
reihen die relativ wenigen und englumigen, nur 50 bis höchstens 130 pa weiten Gefäße.! Zur Ent-
stehung des geschlossenen Holzringes vergleiche man Abbildung 4, Tafel I. Holzparenchym tritt, n
wenn der Holzring größere Dicke erreicht, auch in Form metatrachealer Binden auf. Die Markstrahlen
präsentieren sich auf Tangentialschnitten als sehr hohe, vielreihige Platten, die also das Holz auf ver-
hältnismäßig weite Strecken hin durchsetzen, wie das auch andere Kletterpflanzen zeigen® und wodurch
nach Westermaier und Ambronn® die Leitung der Kohlehydrate erleichtert werden soll. Sekundäre
E Rinde ist, wie aus den Abbildungen 4 und 5, Tafel I hervorgeht, im Verhältnis zu dem breiten Holz- I
ring außerordentlich wenig gebildet worden. 2
Der Anlage des regelmäßigen Holzringes geht die Ausbildung eines Sklerenchymringes
parallel, der dadurch entsteht, daß die ganze äußere Schicht des Procambiumringes, nachdem
Elemente die endgültige Größe erlangt haben, verholzt, wie wir es im jungen Sprosse an der äuß
Zelllage bereits gesehen haben. Sehr bald vermag dieser Sklerenchymring aber dem fortschreit
Dickenwachstum infolge seiner frühen Verholzung nicht mehr standzuhalten und wird an den
schiedensten Stellen zersprengt. Das zartwandige und stets teilungsfähig bleibende Parenchym der
zweiten Schicht schließt aber die Lücken sogleich wieder, und die eingelagerten Zellen nehmen rasch
Steinzellencharakter an und verholzen. Indem sich der Vorgang fortwährend wiederholt, entsteh:
dem anfangs homogenen, nur aus den primären Fasern der gekennzeichneten äußersten s
gebildeten Ringe durch Einlagerung sekundärer, der zweiten Schicht entstammender Steinze
gemischter Sklerenchymring, der auf diese Weise stets kontinuierlich erhalten wird. Die Abbild
Tafel I zeigt ein Stück desselben mit mehreren Unterbrechungen, die sich von innen
Gewebe anfüllen, und einigen bereits verholzten, dunkel erscheinenden Einlagerungen, die am i
Rande durch eine hinzukommende verholzte Zellage verkoppelt sind. H&rail führte als Schül
Tieghems* bei Bauhinia spec. hier den Begriff des Pericykels ein, der nach Morot ® zumeist zwe
erlei Elemente enthält (pericycle sclerenchymateux und parenchymateux) und gefäßbündelbild nd
Cambien den Ursprung geben kann. Bei einer Gruppe von Lianen ®, vielleicht auch bei ein
Bauhinien ? bilden sich in der Tat im Alter neue Holzbastkörper als sukzessive Zuwachszonen
nach dieser Auffassung allgemein als Pericykelparenchym bezeichneten Schicht. Der Pericykel
in seiner Bedeutung nicht überschätzt werden. Gerade bei den Lianen können in alten Stämmen
bildungen an den verschiedensten Stellen entstehen. e
! Nach Schenck bei Bauhinia blumenaviana 0:06 mm. ee
? Müller: I. c. p. 58. Be.
” Westermaier und Ambronn: Beziehung zwischen Lebensweise und Struktur der Schling- und Klet flanzı
Flora 1881, p. 428. vr
* van Tieghem: Sur quelques points de l'anatomie des Cucurbitacdes. Bul. de la soc. bot. de France, 1882. 7 ai
Botanique. 2 dd., p. 674, 730. ie
d Morot: Recherches sur le pericycle. Ann. sc. nat. Bot. 6, serie XX. 1885, e nn
6 Schenck II, p. 20. u zer.
? Schenck Il, p. 188. s v#
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2.
Stamm und Uhrfederranken von Bauhinia (Phanera) spec. B)
Überblickt man die Entwicklung desjungen Phanerasprosses, so erkennt man leicht
dasshller waltemde Prinzip, möglichst schnell in einem’ peripher gelegenen, doppelten
Ringe mechanisch wirksamer Elemente eine biegungsfeste Konstruktion anzulegen. Und
eine solche ist für den jungen, noch unbefestigten Trieb in der Tat das erste Erfordernis. Schnell
meterhoch emporgeschossen, muß er sich in der Jugend aus eigener Kraft aufrecht halten können und
die Rankenpaare weitausgreifend emporzutragen vermögen. Deshalb die außerordentlich weit in die
Sproßspitze hinaufreichende Verholzung, deshalb vor allem der festgefügte Holzring, in dem die
mechanischen Elemente bei weitem dominieren. Die trachealen treten in der aufrechten
Jugendform überhaupt noch ganz zurück. Die jungen, rasch emporstrebenden Sprosse tragen ja
auch nur unentwickelte Blätter, die außerdem im Halbdunkel des Urwaldes nicht assimilieren können
und in einer reichen Behaarung wie alle jugendlichen Teile einen vorzüglichen Transpirationsschutz
besitzen.
Dem Entwicklungsgange der aufrechten Jugendform des Stammes stelle ich nun die Anatomie
der jungen, noch unbefestigten Ranke gegenüber. Vorausschicken will ich einige morphologische !
Bemerkungen. Die seitlichen Kurztriebe des jungen Phanerasprosses tragen am Ende ihres ersten mehr
oder minder langgestreckten Internodiums in den Achseln schuppenförmiger Blättchen stets zwei
seitliche Ranken, zwischen denen die Endknospe des Kurztriebes vorläufig im Ruhezustande verharrt,
so daß sie von den Ranken in zweckmäßiger Weise weit überragt wird. Diese morphologischen Ver-
hältnisse illustriert Abbildung 6, Tafel I, die ein sehr formenschönes Motiv wiedergibt.
In frühester Jugend ist eine solche Ranke noch gerade, dünn und zart und erscheint deutlich
dorsiventral abgeplattet. Schnitte, die in der Nähe der Insertion geführt wurden, zeigen noch eine
Andeutung der für Bauhinia charakteristischen Kreuzform. An Schnitten durch den oberen Teil der
jungen Ranke ist aber, wie Abbildung 7, Tafel I zeigt, auch nicht eine Andeutung der Kreuzform
mehr zu erkennen. Vielmehr erscheint der Querschnitt stark abgeplattet, die eine Seite etwas konkav
eingezogen, die andere dementsprechend konvex. Die Dorsiventralität wird um so auffälliger, als die
dichte Behaarung auf die konkave Seite des Querschnitts beschränkt ist, als sich in der primären
Rinde der konvexen Seite ganz besonders viel Kristalldrusen finden und die Epidermiszellen hier radial
gestreckt, fast stäbchenförmig erscheinen. Alles deutet darauf hin, daß diese konvexe Seite der noch
geraden, von Anfang an dorsiventralen Ranke von vornhinein zur reizbaren bestimmt ist. Abgesehen
jedoch von dieser ausgesprochenen Dorsiventralität zeigt aber die junge Ranke ganz den gleichen
anatomischen Bau und dieselbe Differenzierung der Schichten wie der Sproß. Um das plattgedrückte
Mark herum zieht sich ebenfalls ein Streifen meristematischen Gewebes, in dem sich bald dieselben
drei Schichten erkennen lassen und an die außen primäre Rinde und Oberhaut sich anschließen.
Die erste Verholzung tritt auch in der jungen Ranke sehr früh an den Wandungen der primären
Gefäße ein. Die Übereinstimmung in den anatomischen Verhältnissen der jungen Ranke und des
Sprosses ist aus den Abbildungen 7 und 3 ersichtlich, die auch bei nahezu gleicher Vergrößerung
aufgenommen sind. Auch aus dem anatomischen Bau geht somit die Caulomnatur” der Bauhinia-
ranke hervor.
Sehr bald aber beginnt sich die junge, gerade Ranke, ohne noch mit einer Stütze in Berührung
gekommen zu sein, beim weiteren Wachstum an der Spitze senkrecht zur Abplattung in einer Ebene
einzurollen, und so stellt ihr oberer Teil, wie das Habitusbild auf Tafel I zeigt, bald eine steife, uhr-
federartige Spirale dar. Bei dieser autonomen Einrollung wird die konkav eingezogene Seite der noch
geraden Ranke zur äußeren, also konvexen Seite der Uhrfederspirale, die konvexe Seite des Querschnittes
zur inneren, also konkaven Seite der Spirale. Um Verwechslungen vorzubeugen, werden in folgender
1 Vergl. Urban (I. ec.) und Schenck I,
2 Phylogenetisch sind die Uhrfederranken aus Infloreszenzstielen hervorgegangen. (Schenck I, p. 228 ff.)
6 B. Löffler,
Darstellung die Ausdrücke konkave und konvexe Seite, soweit sie überhaupt gebraucht werden, nur
in bezug auf den Querschnitt angewendet. In bezug auf die eingerollte Ranke werden die Bezeich-
nungen äußere und innere Spiralseite eingeführt. Die Bilder zur Rankenanatomie sind selbstverständlich
alle gleichsinnig orientiert.
Untersucht man eine Ranke dieses Alters in dem unteren gerade gebliebenen Teile, so findet
man, daß sich der Querschnitt nach Art des Stammes, aber der Abplattung entsprechend elliptisch
abgerundet hat, daß er nunmehr den völlig ausgebildeten Sklerenchymring aufweist, der in gleicher
Weise wie im Sproß zersprengt und wieder ergänzt wird, und daß mit der Anlage eines geschlossenen
Holzringes begonnen worden ist. Und zwar zeigen alle Schichten rings um das Mark die gleiche
Ausbildung. Weit interessantere Bilder ergeben jedoch Schnitte durch die Spiralregion. Wie aus Abbil-
dung 8, Tafel I ersichtlich ist, haben sich hier die beiden Seiten der stark abgeplatteten Ranke in
völlig verschiedener Weise entwickelt. An der konkav eingezogenen, ausschließlich behaarten Seite
(vergl. Abbildung 7) sind alle Elemente schnell zur endgiltigen Größe herangewachsen und in den
Dauerzustand übergegangen. Vor allem ist hier rasch ein breites, kräftiges Band stark verdickter Holz-
fasern gebildet worden. Auf der konvexen Seite des Querschnittes ist unterdessen der Holzkörper
etwas mehr in die Dicke gewachsen; aber nur ein schmaler Saum an der Markgrenze ist schwach
verholzt. Der ganze übrige breite Streifen aber zeigt zartwandige, gänzlich unverholzte Elemente und
geht allmählich in die breite, völlig embryonale Cambialregion über. Auch der Sklerenchymring ist
auf dieser Seite breiter angelegt worden und seine Fasern sind hier nur schwach verholzt. In den
eingesprengten Lücken findet sich dünnwandiges Parenchym. An der konkaven Seite des Quer-
schnittes sind also alle Elemente besonders des Holzkörpers rasch ausgereift, während
sie an der konvexen Seite nur zart angelegt wurden und jugendlich geblieben sind.
Deutlicher noch als in der Abbildung 8, Tafel I wird der scharfe Gegensatz in der Ausgestaltung
der beiden Seiten in Abbildung 9; die einen etwas rechts der Rankenmitte entnommenen Streifen
stärker vergrößert wiedergibt. Aus diesem Befund geht nun ohne Zweifel hervor, daß die Einrollung
des oberen Teiles der geraden Ranke zur Uhrfederspirale, die ich als die primäre Einkrümmung
bezeichnen will, nur dadurch erfolgt sein kann, daß sich durch rasche, endgiltige Ausgestaltung
der konkaven Querschnittsseite diese stärker streckte als die konvexe, die nach der so
erfolgten Einrollung als reizbare Seite allein noch in Betracht kommt. Die Mechanik der primären
Einkrümmung wird somit für Bauhinia auf anatomischem Wege aufgeklärt und dadurch das dies-
bezügliche Ergebnis Ricca’s bestätigt, der durch exakte Messungen an lebenden Sapindaceen-Ranken £
experimentell feststellte, daß die Einrollung der jungen Ranke durch rascheres Wachstum an der
äußeren Spiralseite erfolgt. 2.
Von der ausgesprochenen Dorsiventralität und anderen Anpassungen an die spätere Funkt
abgesehen, verläuft im Grunde aber die Entwicklung der jungen Phaneraranke in ganz ders
Weise und nach dem gleichen Prinzip wie im homologen Sproß. Auch in der jungen Ranke wird
früh eine Konstruktion angelegt, die sich auf den doppelten mechanischen Ring zurückführe n lä ß #2
Dieselbe wird im basalen Teil radiär ausgebildet, weshalb derselbe gerade bleibt, im oberen Teile
dagegen nur einseitig endgültig ausgestaltet, weshalb sich dieser spiralig einrollt. Biegungs -
festigkeit benötigen beide Teile; der untere hat die Spirale fest in ihrer Lage zu halten, und in de "di
Spiralregion müssen Vorkehrungen getroffen sein, die jedes Aufbiegen verhindern.
Il. Anatomie der befestigten Ranken und Stämme. =
Bei Bewegungen der jungen Phaneratriebe und der Nachbarpflanzen im Winde — Nutationen
führen Uhrfederranken nicht aus — müssen sich in den elastischen Spiralen Stützen fangen, und es
erfolgt nun infolge der Stoß- und Berührungsreize, die die innere reizbare Spiralseite treffen, das feste
u a a
Stamm und Uhrfederranken von Bauhinia (Phanera) spec. 7
Umfassen, das Umranken der eingefangenen Stütze, was ich als sekundäre Einkrümmung be-
zeichnen will. Die Ranke krümmt sich aktiv kräftig ein und umschlingt die Stütze ein- bis mehrmals
in meist dicht nebeneinander gepreßten Windungen, wie das die Abbildung 1, Tafel II an einem
Rankenpaar zeigt. Doch kommt auch kreuzweises Übereinandergreifen der einzelnen Windungen vor,
wie aus Abbildung 2, Tafel II hervorgeht. Wahrscheinlich tritt diese Erscheinung dann ein, wenn sich
Einrollungsebene der Ranke und Stütze in sehr spitzem Winkel schneiden. Die zum Umschlingen der
eingefangenen Stütze nicht mehr benötigte Rankenspitze zieht sich korkzieherartig zusammen, wie das
an der in Abbildung 1, Tafel II rechts wiedergegebenen Ranke besonders gut sichtbar ist. Ranken, in
denen sich keine Stütze fängt, verkümmern und fallen bald ab.
Suchen wir nun an einem Schnitt durch die Spirale einer jungen, befestigten Ranke, wie ihn
Abbildung 3, Tafel II wiedergibt, aus den Querschnittsveränderungen zu erkennen, wodurch die
sekundäre Einkrümmung bewirkt worden ist. An der äußeren Spiralseite hat sich offenbar nur wenig
geändert. (Vergl. Abbildung 8, Tafel I.) Dafür ist aber nun auch an der Innenseite der Holzkörper in
seiner ganzen Breite typisch verholzt und noch beträchtlich in die Dicke gewachsen. Nach diesem
Befunde ist nur eine Erklärung möglich. Die Verholzung muß an der Innenseite der Spirale
unter starker Zusammenziehung der Elemente erfolgt sein. Nur durch Kontraktion des an der
Innenseite der Spirale besonders mächtig angelegten, aber bisher jugendlich gebliebenen Holzkörpers
kann der Widerstand des kräftigen Holzbandes an der äußeren Spiralseite überwunden worden sein,
den dieses jeder Verkleinerung des Krümmungsradius entgegensetzte. Durch diese Erkenntnis wird
auch die Mechanik der sekundären Einkrümmung für Bauhinia auf anatomischem Wege aufgeklärt.
Das Ergebnis befindet sich wiederum in Übereinstimmung mit den Messungen Ricca’s, der bei Uhr-
federranken von Sapindaceen experimentell feststellte, daß das Erfassen der Stütze durch Zusammen-
ziehung derinneren Spiralseite erfolgt. Schon früher hatte Haberlandt! an Ranken der Sapindacee
Urvillea ferruginea an der Innenseite ein eigenes »Bewegungsgewebe« aufgefunden. Wie aus seiner
Darstellung und der von ihm gegebenen kleinen, schematischen Zeichnung hervorgeht, entspricht das-
selbe der primären Rinde, die an der inneren Spiralseite mächtig entwickelt und besonders modifiziert
ist, durch Kontraktion ihrer Elemente die Einkrümmung bewirkt und somit als »Bewegungsgewebe«
funktioniert. Der exzentrisch gelegene, nach der äußeren Spiralseite zu verschobene Stereomring ist
zu dieser Zeit erst in Entwicklung begriffen. Wodurch die primäre Einrollung der Uhrfederranke von
Urvillea erfolgt, ist bei Haberlandt nicht ersichtlich. Bei Bauhinia werden die beiden Einkrümmungen
durch ungleichzeitige Ausreifung der beiden Seiten des wie im Sproß sehr früh entstehenden
Holzkörpers bewirkt, womit bei der primären Einrollung naturgemäß eine Streckung der äußeren
Spiralseite verbunden ist, während die sekundäre von einer Kontraktion der Stereomelemente begleitet
sein muß. Der Holzkörper ist das gestaltende, das eigentlich plastische Element in der
Bauhiniaranke; er funktioniert als Bewegungsgewebe. Ohne Kenntnis der Entwicklungs-
geschichte ist das aber aus der Anatomie der befestigten Ranke nicht mehr ersichtlich.
Infolge des Kontaktreizes beginnt die Phaneraranke nach dem Umfassen der Stütze besonders an
der inneren Spiralseite schnell und beträchtlich in die Dicke zu wachsen. Wie ansehnlich die Ver-
dickung schon bald nach der Befestigung ist, lehrt ein Vergleich des in Abbildung 8, Tafel I wieder-
gegebenen Querschnitts durch eine noch aktionsbereite Uhrfederranke mit dem in Abbildung 3, Tafel Il
in gleicher Vergrößerung dargestellten durch eine erst kurze Zeit befestigte Ranke. Daß dieselbe sich
noch nicht lange in Funktion befunden hat, ist daraus zu entnehmen, daß ihre Schwesterranke, in
der sich keine Stütze gefangen hatte, noch nicht abgefallen und anscheinend noch funktionstüchtig
war, wenn sie sich auch schon etwas herabgesenkt hatte.
Die Verdickung überträgt sich auch auf den unteren, mehr radiär gebauten Rankenteil und auf
das Traginternodium, mit dem die Ranke mehr und mehr zu einem einheitlichen Organ verschmilzt.
1 Haberlandt: Sinnesorgane im Pflanzenreich, 1901, p. 131. Physiologische Pflanzenanatomie, 1909, p. 513.
8 B. Löffler,
Die Abbildung 4, Tafel II stellt einen Schnitt durch den basalen, geraden Teil derselben erst kurze
Zeit befestigten Ranke in gleicher Vergrößerung dar. Derselbe zeigt, daß sich der Holzring, der noch
eine schwache Andeutung der Kreuzform erkennen läßt, auch hier kräftig verdickt hat, wenn auch
nicht so stark wie in der Spiralregion. Besonders auffallen aber muß die im basalen Teile der Ranke
außerordentlich mächtig entwickelte, aus großlumigen Zellen bestehende primäre Rinde. Die mechanisch
wirksamen Schichten, Sklerenchym- und Stereomring, die im entsprechenden, biegungsfest gebauten
Sprosse (Abbildung 4, Tafel I) peripher gelegen sind, erscheinen in der geraden Rankenregion zentral
verlagert. Offenbar wird dadurch eine zugfeste Verbindung zwischen dem Sproß und der die Stütze
umklammernden Spirale hergestellt.
Was für eine gewaltige Ausbildung der dorsiventrale Holzkörper der Phaneraranke im Alter
erhält, zeigen die Abbildungen 5 und 6, Tafel II, die Schnitte durch die Spirale einer aber immerhin
nur mittelstarken, älteren Ranke darstellen. Und zwar entstammt der in Abbildung 5 wiedergegebene -
Schnitt ungefähr der Stelle größter Stärke, Die nach der Rankenspitze zu folgenden Schnitte nehmen
im senkrechten Durchmesser ab, während sie an Breite erst noch etwas zunehmen, bevor sie sich %
auch in dieser Dimension zu verjüngen beginnen und sich in Gestalt und Größe dem in Abbildung 6 s
dargestellten Schnitte nähern, der der Spirale unweit der korkzieherartig zusammengezogenen Ranken- |
spitze entnommen ist. In diesen Schnitten erscheint das Mark nur noch als ein schmaler, zusammen-
gedrückter, völlig exzentrisch gelegener Streifen. Auch Außenrinde, Sklerenchymring und Phlo&m, das
auf der inneren Spiralseite etwas mächtiger entwickelt ist als an der äußeren, fallen gegen den Holz-
körper gar nicht ins Gewicht. Die ganze Ranke besteht eigentlich nur aus dem außerordentlich starken,
dichten und festen Holzkörper, der fast ausschließlich aus Holzfasern besteht. Erst nach sehr be-
trächtlicher Verdickung treten, wie das auch aus Abbildung 5, Tafel II ersichtlich ist, besonders an
der Innenseite langgestreckte Binden von Holzparenchym auf. Gefäße sind im Holzkörper der Ranke
nur ganz spärlich vertreten, und da dieselben in ihrem Lumen die Elemente des Holzes kaum oder
nicht übertreffen, scheinen sie im Bilde fast ganz zu fehlen. Der für den jungen Bauhiniasproß
charakteristische Holzring zeigt also in der Ranke wohl den gleichen Bau wie im Stamme, nur ist er
hier eben unter völligem Zurücktreten der Gefäße dorsiventral und außerordentlich kräftig ausgebildet.
Zwei wirklich alte, starke Ranken zeigt das in Abbildung 7, Tafel Il in genau ein Drittel natür-
licher Größe wiedergegebene Trockenstück. Dieselben weisen beide senkrecht zur Einrollungsebene
die recht ansehnliche Stärke von 19cm auf, während senkrecht zur Abplattung als größter Durch-
messer l’5cm festgestellt wurde. Die anatomisch untersuchte Ranke erreichte auch bereits eine größte er
Dicke von I'Icm. Zwar weiß man, daß sich Uhrfederranken beträchtlich verdicken können; daß sie
aber so gewaltige Dimensionen erreichen können, ist bisher nicht bekannt geworden. Schenck berichtet, |
daß sie sich nicht oder nur ganz ausnahmsweise in dem Grade verdicken wie die Reizhaken von
Strychnos, Uncaria und andere, Weder er noch Treub haben aber Maße angegeben oder Abbildung
gebracht, die auch nur annähernd eine derartig kräftige Entwicklung dieser Befestigungsorgane zei
wie die von mir dargestellten Phaneraranken. Auch die von Schenck als Extrem unter den Ph:
ranken angeführten von Callichlamys riparia Miq.! erreichen kaum die von mir anatomisch ur
suchte, mittelstarke Ranke (Abbildungen 5 und 6, Tafel I) an Stärke. Die Uhrfederranken von
Phanera spec, und gewiß auch anderer robuster Bauhinien können somit unter den.
Ranken als das extremste Beispiel sekundärer Verdickung infolge Kontaktreizes an- |
gesehen werden, Ja selbst die von Schenck? beschriebenen und abgebildeten rankenden Zweige
von Dalbergia variabilis, die jedenfalls absolut noch eine kräftigere Ausbildung erreichen können, nu;
dürften relativ keine stärkere Verdickung erfahren, wie die in früher Jugend fadendünnen® Rank en
1 Schenck I, p. 190, Fig. Iib.
? Schenck I, p. 210, Fig. 31a—c.
® Man beachte die verhältnismäßig starke Vergrößerung des in Abbildung 7, Tafel 1 dargestellten Querschnittes a.
eine junge Ranke,
Stamm und Uhrfederranken von Bauhinia (Phanera) spec. u
unserer Phanera, so daß dieselben überhaupt als Extrem unter den durch Kontakt hervor-
gerufenen sekundären Verdickungen erscheinen müssen.
Der scheinbar festbestimmte Entwicklungsgang der Phaneraranke läßt aber jedenfalls Abänderungen
zu. Mir liegt ein mäßig verdicktes Rankenpaar vor, das zwei von der Insertion an in ganzer Länge
um die Stütze geschlungene Ranken zeigt. Auch die in Abbildung 7, Tafel II den senkrecht stehenden
Stamm umfassende, starke Ranke weist keinen basalen, geraden Teil auf, sondern liegt bereits an der
Insertion der Stütze an und ähnelt somit. sehr einem alten Reizhaken. Wahrscheinlich wird dieser
Ausnahmsfall dann realisiert, wenn junge, noch gerade Ranken in ihrer Basalregion mit einer Stütze
in Berührung kommen. Dann krümmt sich eben die Ranke auch im unteren, sonst gerade bleibenden
Teile ein und es erfolgt nun jedenfalls sofort ein endgültiges, aktives Umranken der Stütze. Dieser in
der Natur sicher nicht allzu selten auftretende, von der Norm abweichende Fall läßt es nicht aus-
sichtslos erscheinen, an lebendem Material zu versuchen, ob und wie weit sich der komplizierte
Entwicklungsgang der Uhrfederranke in seinen verschiedenen Phasen durch experimentelle Eingriffe
abändern läßt.
Nachdem wir den Modus der Befestigung und die Ausgestaltung der Ranken zu dauerhaften
Klammerorganen von erstaunlichen Dimensionen kennen gelernt haben, können wir uns der Entwick-
lung des jungen Sprosses zum Lianenstamme zuwenden. Nachdem der festgefügte Holzring (vergl.
Abbildung 4, Tafel I) eine gewisse Dicke erreicht hat, vollzieht sich plötzlich in der weiteren Ent-
wicklung ein auffälliger Wechsel. Das Cambium setzt nämlich bei einem Stammdurchmesser von
0:7 bis 1 cm streckenweise plötzlich mit der Bildung von Holzfasern aus und läßt dafür, ganz analog
wie es schon metatracheale Binden von Holzparenchym gebildet hat, Streifen zartwandigen,
unverholzten Parenchyms entstehen, durch das sich die Markstrahlen ebenfalls mit zarten Wänden
fortsetzen. Der Umriß des Holzkörpers erhält so einen welligen Verlauf. Bald darauf werden aber
wieder auf dem ganzen Umfange Holzfasern gebildet, so daß nun ein nur durch schmale Holzbrücken
in einzelne Binden zerlegter Ring unverholzten Parenchyms im Holzkörper eingeschlossen ist. Indem
sich der Vorgang wiederholt, entstehen eine größere Anzahl solcher konzentrisch angeordneter, tangen-
tialer Parenchymbinden, die keine Spur einer Holzreaktion zeigen, nach außen häufiger werden, an
Breite zunehmen und vielfach miteinander zu anastomosieren beginnen. Überhaupt wird je weiter nach
außen desto mehr Parenchym gebildet, in das sich endlich nur noch kleine Gruppen von Holzfasern
eingelagert finden. Mit Schenck kann ich somit die Ansicht Warburgs! berichtigen, daß diese
Parenchymbinden eingeschlossenes Rindenparenchym seien und durch Überspringen des Cambiums in
das Holz eingeschlossen würden. Da plötzlich mit dem Auftreten des unverholzten Parenchyms auch
die Hoftüpfelgefäße bedeutend weiter und häufiger werden, auch nicht mehr in Radialreihen,
sondern regellos gelagert werden, tritt das in diesem Alter gebildete lockere und weitporige Holz, in
dem die weiten Gefäße den größten Teil des Raumes einnehmen, zu dem in der Jugend angelegten,
festgefügten Holzring in schroffen Gegensatz und hebt sich von diesem scharf ab. Schenck bezeichnet
diese beiden schon makroskopisch deutlich zu unterscheidenden Holzarten mit Strasburger?* als
axiales und periaxiales Holz. Warburg wendet die Bezeichnungen Zentral- und Außenholz an. Während
aber bei den von ihnen untersuchten Stämmen die Bildung des periaxialen Holzes nur nach zwei
entgegengesetzten Richtungen als Flügelholz erfolgt, wird bei Phanera spec. rings um das axiale Holz
‘periaxiales gebildet, aber nicht als ein nur lockereres Gefüge zeigender Ring, sondern in Form einer
größeren Anzahl von in sekundäre Rinde eingebetteter Flügel. Das Cambium setzt nämlich an mehreren
Stellen des Umfanges des axialen Holzringes, besonders den acht Ecken der Kreuzarme des Markes
gegenüber, ganz mit der Holzbildung aus und läßt nach innen nur noch wenig unverholztes Parenchym
entstehen, nach außen aber um so mehr sekundäre Rinde, so daß der periaxiale Holzkörper durch
1 Warburg |. c. p. 626.
2 Strasburger: Über den Bau und die Verrichtung der Leitungsbahnen in den Pflanzen, Jena 1801, p. 197,
Denkschriften der mathem.-naturw. Kl. 91. Bd. 9
10 B. Löffler,
eine größere Anzahl bis an das axiale Holz reichender Weichbastkeile in mehrere flügelartige Teile
zerlegt wird, die mit den die Gefäßreihen enthaltenden Teilen des Zentralholzes in Verbindung stehen
und durch Weichbastfurchen wieder gelappt und gefächert erscheinen. Zu dieser Entstehung des
periaxialen Holzes vergleiche man die Abbildungen 1 und 2, Tafel III, die zugleich zeigen, was für
eine hervorragend schöne Holzstruktur auf diese Weise zustandekommt.
Ring- und Flügelholz treten aber auch in den sie zusammensetzenden Elementen in scharfen
Gegensatz, wie das auch andere Bauhinien zeigen. Während die Holzfasern im festgefügten, regel-
mäßigen axialen Holzringe, bis auf die besonders starkwandigen in der nächsten Umgebung des
Markes, nur mäßige Verdickung zeigen, wenig Inhalt führen und meist quergefächert sind, zeichnen sie
sich im periaxialen Holze durch eine fast bis zum Schwinden des Lumens verdickte, gallertartige
Innenschicht aus und werden hier von zahlreichen Kristallkammerfasern begleitet, wohingegen das
axiale Holz vollkommen frei von Kristallen ist. Während im Zentralholz nur wenig Holzparenchym
sich findet, ist das Außenholz netzförmig reichlich durchsetzt mit unverholztem Parenchym. Den
wenigen und englumigen Hoftüpfelgefäßen des axialen Holzes, in dem noch die mechanischen Elemente
vorherrschen, stehen die vielen weiten Gefäße in den Flügeln des periaxialen Holzes als dominie-
render Bestandteil gegenüber, zwischen die sich Gruppen engerer Gefäße einlagern und die Anastomosen
mit den weiten herstellen.
In der Weite der Hoftüpfelgefäße des Außenholzes übertrifft nun Phanera spec. alle bisher unter-
suchten Bauhinien bedeutend. ! Ich stellte in der Umgebung des axialen Holzes Gefäße von durch-
schnittlich 200 u Durchmesser und in den äußersten Flügeln des periaxialen Holzes Gefäßweiten von
470 bis 510 g fest. Als größten Wert fand ich als großen Durchmesser einiger elliptischer Gefäße
550 1. Die Gefäße von Phanera spec. nähern sich also sehr den weitesten, die überhaupt
bekannt sind. Auf Längsschnitten präsentieren sie sich als sehr kurzgliedrig und reich behöft
getüpfelt. Einzelne führen gummösen Inhalt. Thyllien fehlen.
Die nunmehr reichlich im Stamme vorhandene sekundäre Rinde zeichnet sich aus durch zahl-
reiche verstreut liegende, sklerenchymatische Bast- und viele Kristallkammerfasern, die den gleichartigen
Elementen des Holzes entsprechen. Die wie bei vielen Lianen nicht übermäßig weiten Siebröhren
sind kurzgliedrig und haben leiterförmig angeordnete Siebplatten. Auch in der primären Rinde werden
in diesem Alter zahlreiche Zellen sklerenchymatisch. Die Peridermbildung beginnt subepidermal. Stellen-
weise setzt sie sich aber in tiefere Lagen der primären Rinde fort, greift über den gemischten Skleren-
chymring hinweg, ist dann besonders lebhaft im Pericykelparenchym und kann sich schließlich bis tief
ins Phlo&m hinein ausdehnen. Zu erwähnen wären noch die Lenticellen von ganz ähnlichem Bau, wie
Dörries * eine abbildet. In den den Stamm zusammensetzenden Elementen ähnelt also Phanera spec.
sehr allen bisher untersuchten Bauhinien. Sie gehören eben zum Gattungscharakter, und die Art ist
nur durch eine neue Variation in der Anordnung derselben zu einem nicht bandförmigen =
Querschnitt und besonders weite, die weitesten jemals bei einer Bauhinia festgestellten
Gefäße gekennzeichnet.
Fragt man, wodurch die plötzliche, einschneidende Wendung in der Entwicklung des
Bauhiniaholzes hervorgerufen wird, so ist wohl kein Zweifel, daß als Ursache nur der durch die
Befestigung der Ranken sich vollziehende Übergang der aufrechten Jugendform des Sprosses?
zur kletternden Lebensweise in Frage kommen kann. Der doppelte mechanische Ring hat jetzt
seine Aufgabe erfüllt, und die weitere Ausbildung des festen Holzringes, des Stützholzes, wird
plötzlich eingestellt. Hat doch der Phanerastamm nunmehr einer ganz anderen mechanischen Bean-
spruchung zu genügen. Jede Bewegung des Stützbaumes im Winde muß sich im Lianenstamme in
I Schenck: Bauhinia blumenaviana 0'16—0'27 mm. Dörries: Bauhinia spec. Bis 350 p.
2 Dörries: |, c, p. 30. Pig. 10.
d Die aufrecht wachsenden, baumbildenden Arten von Bauhinia zeichnen sich durch sehr festes, engporiges Holz aus.
de Zn
*
#
Stamm und Uhrfederranken von Bauhinia (Phanera) spec. 11
den zwischen den befestigten Ranken gelegenen Abschnitten als Zug und Torsion geltend machen,
und so muß das Dickenwachstum im befestigten Phanerastamme von der Tendenz beherrscht sein,
eine zugfeste, aber biegsame und torsionsfähige Konstruktion zu schaffen. Das geschieht,
indem zwischen die beiden Glieder des mechanischen Doppelringes unter großer Materialersparnis die
‚durch Keile sekundärer Rinde getrennten, strahlig angeordneten Flügel des weichen und lockeren,
‚parenchymreichen Außenholzes eingelagert werden. Dadurch wird der in der Jugend peripher gelegene
‚Stereomring zum axialen Holz, zum wirksamen zentralen Strang, der die nötige Zugfestigkeit gewähr-
leistet, während die lockeren, in Weichbast eingebetteten Flügel bei Torsionen leicht nachzugeben ver-
mögen, denen sie infolge ihrer mehr peripheren Lage natürlich stärker ausgesetzt sind. Außer durch
die eigenartige mechanische Beanspruchung bei der kletternden Lebensweise wird die anatomische
Ausgestaltung des Stammes durch die an der zu Luft und Licht emporgelangenden Liane immer
zunehmende Entfaltung der riesigen Blätter maßgebend beeinflußt. Dieselben weisen die für
Bauhinia charakteristische Gestalt, die Spaltung in zwei akuminate Fieder auf und erreichen ganz
erstaunliche Größen. Die mir vorliegenden ausgewachsenen Blätter messen 30 cm in der Länge und
34 cm in der Breite. Das sind Maße, die für unsere Pflanze nur dadurch erreichbar sind, daß sie eben
die Last dieser gewaltigen Laubmasse den Riesen des Urwaldes aufzubürden vermag. Weiter aber
lassen sie auch die enorme Verdickung der Ranken erklärlich erscheinen. Infolge des nunmehr zu
‚bewältigenden, stetig wachsenden Assimilations- und Transpirationsstromes muß jetzt reichlich sekundäre
Rinde gebildet werden und im Xylem entstehen unter größter Ausnützung des beschränkten Raumes!
die zahlreichen, erstaunlich weiten Gefäße. Die periaxialen Flügel werden so zum Saftholz,
zum eigentlichen Lianenholz ausgestaltet.
Vergleicht man nun die Ausbildung der befestigten Ranken und Stämme, so ergibt sich, daß
diese homologen Organe nach der Befestigung sich nach vollständig entgegengesetzten
Richtungen weiterentwickeln. Während die Ranke zu einem äußerst kräftigen, einen einzigen
kompakten Holzkörper darstellenden, starren Klammerorgan wird, in dem die mechanischen
Elemente über die trachealen vollkommen dominieren, zeigt der Lianenstamm, der zu einer auf
geringem Raum zusammengedrängten, äußerst leistungsfähigen und wirksam geschützten Stoff- und
Wasserleitung ausgestaltet wird, weiterhin ein völliges Zurücktreten der festigenden
Elemente vor den leitenden, dazu die Tendenz, den Holzkörper in einzelne isolierte, nach-
gebende Teile aufzulösen, was in höherem Alter, wie noch gezeigt werden wird, ganz besonders
lebhaft in die Erscheinung tritt. Sicherlich dürfte sich kaum an einem anderen Material so
drastisch demonstrieren lassen,” wie deutlich sich verschiedene Funktionen im Bau
homologer Organe ausprägen, als durch Gegenüberstellung der Abbildungen 5, Tafel II und 2,
Tafel III, der Querschnitte durch eine mehrjährige stark verdickte Ranke und einen alten Lianenstamm.
II. Die Zerklüftungserscheinungen in alten Lianenstämmen.
Für die Weiterentwicklung? des Phanerastammes ist das unverholzte Parenchym, welches
das periaxiale Holz netzförmig durchsetzt, von hervorragender Bedeutung. Dasselbe vermag nämlich
seine Zellen aktiv zu vergrößern und zu teilen und wird so an vielen Stellen zum Dilatationsparenchym,
das also an Ort und Stelle entsteht und die Holzteile auseinanderrückt. Der Vorgang läßt sich in
1 Vergl. Schenck II, p. 6. Westermaier und Ambronn (l. c.) meinen, daß es auf Verminderung der Adhäsion ankomme.
Strasburger (l. c.) nimmt auf Grund von Versuchen an, daß die weiten Gefäße
dazwischen liegenden Gruppen engerer aber der Leitung dienen.
2 Haberlandt demonstriert dasselbe noch an Stamm und Ranke von Vitis ı
3 Viele Bauhinien, wie Bauhinia blumenaviana und der mit dieser jedenfalls identische Caulotreius heterophyllus zeigen
Arten viel erörterte Wellung der Stimme ist bei Phanera spec. wie die
vorzüglich der Wasserspeicherung, die
inifera (Phys. Pflanzenanatomie p. 298, Fig. 131).
diese Weiterentwicklung nicht mehr. Die an diesen
Abplattung nur schwach angedeutet und bleibt deshalb unberücksichtigt.
en
12 B. Löffler,
seinen verschiedenen Stadien leicht auffinden und verläuft ganz in derselben Weise, wie ihn Schenck -
bei Bauhinia Langsdorffiana festgestellt hat. Hat die Dilatation einmal an einer Stelle begonnen, so Ya
wirken die sich ergebenden Spannungen als Reiz auf das Parenchym an anderen Stellen und veran- 2
lassen es, ebenfalls in Teilungen einzutreten. Auf diese Weise wird eine weitere Auflockerung des
periaxialen Holzes erzielt und die einzelnen Flügel werden nach und nach vom axialen Holzring
losgelöst, wie das bei dem in Abbildung 2, Tafel III zu oberst gelegenen erkennbar ist. Analog
anderen Bauhinien dürften sich die Flügel nach ihrer Abtrennung mit Cambien umgeben, selbständig
in die Dicke wachsen und sich mit Zonen sekundärer Rinde umschließen können und dürften später
auch in gleicher Weise weiter zerklüftet werden.! |
Die Auflösung des Holzkörpers in einzelne Stränge erstreckt sich aber bei Phanera
spec. auch auf den festgefügten axialen Holzring, der bei den meisten der von Schenck unter- “
suchten brasilianischen Bauhinien aus der Sektion Schnella überhaupt intakt bleibt oder aber nur in
vereinzelten Fällen zerklüftet wird. Bevor ich aber eine entwicklungsgeschichtliche Darstellung des
Vorganges der Sprengung und Zerklüftung des axialen Holzes gebe, ist es notwendig, kurz den
gegenwärtigen Stand der Frage zu kennzeichnen.
Warburg, der die Zerklüftung des axialen Holzes an einigen älteren Stämmen einer unbestimmten
Bauhinia beobachtete, behauptet in seiner Arbeit über Camlotretus heterophylius (1883), daß die
Sprengung durch von außen eindringendes Parenchym erfolge, wie aus folgenden Ausführungen
hervorgeht: »Außer diesen eingeschlossenen Rindenstreifen® läßt sich aber auch nachträglich ein-
dringendes Parenchymgewebe nachweisen, was namentlich da klar wird, wo dasselbe in das regel- r
mäßige Zentralholz eindringt, von außen dasselbe sprengend. Markstrahlen, Markzellen und dünn-
wandige Markscheide nehmen nicht an der Neubildung teil; es ist deutlich nachweisbar von der
Schmalseite® her eingedrungenes parenchymatisches Rindengewebe, ohne: Faserzellen, dagegen mit
sich stark verdickenden und verholzenden Zellwänden.« |
Schenck entgegnet darauf in seiner trefflichen Lianenanatomie von 1893: »Nach dem Befund
an meinem Material kann ich nicht der Behauptung Warburg's beistimmen, daß das Dilatations-
parenchym im Zentralholz von außen eindringendes und letzteres von außen sprengendes Parenchym
vorstelle. Überall entsteht das Dilatationsparenchym nicht nur bei Bauhinia, sondern in gleicher Weise
auch bei Malpighiaceen, Sapindaceen, Mendoncia durch nachträgliche Streckung und Teilung hi:
parenchymatischen Elemente des Holzes und des Markes, also an Ort und Stelle selbst.«
In der genannten zweiten Arbeit wendet sich Warburg 1893 zunächst gegen die Behauptung.
Schenck's, daß Elemente des axialen Holzes wieder dünnwandig und teilungsfähig werden önne:
und fährt dann fort: »Auch vom Mark, so weit dasselbe verholzt ist, geht die Neubildung niemals
aus. Bei Bauhinia dringt das unregelmäßige, neugebildete Parenchym von der Rinde beide i
Zentralholz vor und breitet sich im Mark je nach dem Widerstande in verschiedener Weise a
alten Markzellen überall verschiebend und inselartig einschließend und schließlich auch von dort w
keilförmig in anderen Richtungen in das Zentralholz hinein. — Ob dagegen Neubildungen | u:
verholzten Markzellen entstehen können, ist zwar bei der Callusbildung, aber noch nicht für
bildungen in Lianenstämmen sicher erwiesen, doch halte ich es für wahrscheinlich. — Es
überhaupt sehr schwer sein, wirklich sichere Fälle aufzufinden, da jede eventuelle Dilatation im \
natürlich die Sprengung des Holzes zur Folge hat, worauf dann die schnelle Ausfüllung der Spal
mit Neubildungsgewebe die Entscheidung erschwert, » wir hier endogene oder exogene Entstehuı
des neuen Gewebes vor uns haben.«
Auch Gilg wendete sich 1893 gegen die Anschauungen Schenk’s und suchte von Mendon«
zu beweisen, »daß die Sprengung des Holzkörpers nicht etwa vom Marke ausgeht.« En
I Schenck II, p. 180-194. RA,
? Es wurde schon hervorgehoben, daß es sich um regelmäßig nach innen abgeschiedenes, unver lub Fa handen. |
® Bei bandfürmigen Stämmen. ' nur r
Fa
Stamm und Uhrfederranken von Banhinia (Phanera) spec. 13
Schenck bleibt aber nach nochmaliger Überprüfung seines Materials 1895 in seiner Arbeit über
die Zerklüftungserscheinungen in anomalen Lianenstämmen im wesentlichen bei seinen früheren
Anschauungen und spricht auf Grund seiner Untersuchungen des Markes und der zersprengten Stellen
des axialen Holzes bei Bauhinia, Mendoncia und anderen Lianen sehr bestimmt die Vermutung aus,
daß die Zerklüftung vom Mark ausgehen müsse. Doch kann er aber eine sichere Entscheidung nicht
treffen: »Ob nun die Initialen der breiten, das ganze axiale Holz durchsetzenden Radialstreifen
ursprünglich von außen oder von innen auf Rissen eingedrungen sind oder gleichzeitig von beiden
Seiten her, läßt sich an dem fertigen Stadium nicht mehr entscheiden.«
Die Beobachtungen der genannten Forscher leiden also darunter, daß ihnen in alten Stämmen
nur die fertige Zerklüftung vorlag und sie dieselbe, um zu sicherer Entscheidung zu gelangen, nicht
entwicklungsgeschichtlich verfolgen konnten.
. In dem ältesten mir zur Verfügung stehenden Stammstück fand ich nun gerade noch die ersten,
aber doch schon genügend weitgehenden Stadien der Sprengung des axialen Holzes, um die strittige
Frage sicher entscheiden zu können,
Der in Abbildung 2, Tafel III wiedergegebene Querschnitt durch diesen Stamm zeigt noch voll-
kommen intaktes axiales Holz. Eine sorgfältige Durchmusterung des gänzlich unverholzten Markes
aber ergibt, daß sich in seiner Peripherie gestreckte Zellen mit zarten Teilungswänden
vorfinden, die in Schnitten durch nächstältere Stammteile häufiger werden, so daß man bald
zusammenhängende Reihen solcher sich teilender Zellen beobachten kann. Besonders lebhaft
sind aber anfangs die Teilungen der Markzellen in den Kreuzarmen gegen die äußersten Ecken hin,
die, wie Abbildung 2, Tafel III zeigt, auf die Stellen des axialen Holzes hindeuten, die keine
Gefäßreihen enthalten und an die sich auch kein Flügel des periaxialen Holzes anschließt. Die
Abbildung 3, Tafel III stellt eine Kreuzarmecke dar, in der sich Zellen stark vergrößert und geteilt
haben -und bereits schwache Verholzung zeigen. Jüngere Teilungsstadien sind in der Abbildung in
Zellen sichtbar, die weiter nach der Einbuchtung zu gelegen sind, die sich an die dargestellte Ecke
unten anschließen würde. Daraus geht hervor, daß die Zellteilungen in den Kreuzarmecken beginnen
und sich gegen die Einbuchtungen hin fortsetzen. Doch muß betont werden, daß die in der äußersten
Ecke gelegenen Zellen noch nicht in Teilungen eingetreten und noch völlig unverholzt sind, wie auch
aus der Abbildung 3, Tafel III ersichtlich ist. Infolge der in den Kreuzarmecken zuerst auftretenden
Zellteilungen muß auch der entstehende Druck anfangs hier am größten sein, und hier vermag denn
auch der axiale Holzring demselben bald nicht mehr standzuhalten. In der Richtung der Ecken des
Markkreuzes entsteht so je ein feiner Riß, der sich anfangs nur eine kleine Strecke weit an einem
Markstrahl entlang verfolgen läßt. Initialen der sich jetzt ebenfalls teilenden ganz in der Ecke gelegenen
Markzellen dringen nun sofort in die Risse ein, und da die vergrößerten und geteilten Markzellen in
den Ecken und das eingedrungene Gewebe bis auf die Initialen unter Verdickung der Wände ver-
holzen, wird der eroberte Raum auch behauptet. Die so entstehenden mehr oder minder massiven,
verholzten Parenchymkomplexe werden nun sozusagen als Sturmböcke gegen den festen Ring des
axialen Holzes verwendet, indem sie durch weiter innen sich vollziehende Zellteilungen gegen die
schon bestehenden Risse gedrängt werden, in denen die Dilatationsinitialen immer weiter nach außen
vordringen. Besonders rege tätig sind aber jetzt an den Einbuchtungen des Markkreuzes langgestreckte
Cambien, Reihen von Zellen, die sich radial gestreckt haben und die nun eine, zwei, ja sogar oft drei
zarte Teilungswände zeigen. Die Abbildung 4, Tafel III stellt ein solches Cambium aus der Mark-
peripherie‘ dar, und zwar ist die wiedergegebene Stelle in der Übersichtsabbildung 2, Tafel III an der
linken oberen Einbuchtung unterhalb des deutlich sichtbaren Absatzes zu suchen und dort zur
leichteren Auffindung durch ein Kreuzchen markiert. Darauf muß besonders aufmerksam gemacht
* werden, da sonst leicht angenommen werden könnte, daß die Abbildung 4, Tafel Ill eine Kreuzarm-
ecke darstelle, Durch den gewaltigen Druck, den die an den Einbuchtungen sich hinziehenden Cambien
r.ach allen vier Richtungen ausüben müssen, helfen sie nun die Risse vertiefen und erweitern, In
14 B. Löffler,
gleichem Maße, wie das geschieht, wachsen die gewiß auch selbst aktiv vordringenden Initialen weiter
und neue Zellreihen schieben sich in die sich veırbreiternden Risse; immer aber wird durch rasche
Verholzung jeder Fortschritt in der Sprengung sofort fixiert. Nach und nach schreitet so die Vertiefung
der Risse sowie die Ausfüllung derselben durch nachdringendes Parenchym bis zur äußeren Grenze
des axialen Holzes fort. Aus der ganzen Reihe von Stadien, aus denen bei sorgfältigem Studium der
Vorgang in der beschriebenen Weise hervorgeht, seien außer dem in Abbildung 3, Tafel III dar-
gestellten Anfangsstadium und dem in Abbildung 4 gezeigten sekundären Cambium nur noch zwei
weitere zum Belege abgebildet. Die Abbildung 5, Tafel III zeigt, wie von der Ecke eines Kreuzarmes
aus Dilatationsparenchym ins Zentralholz eingedrungen und in seiner Hauptmasse bereits verholzt ist,
wie es beim Vorwärtsdringen einen primären Vasalteil zur Seite gedrängt und ihn teilweise förmlich
aufgerollt und zertrümmert hat, was indessen nur seiten vorkommt, ferner auch, wie die Markstrahlen
dabei mehr oder minder stark verbogen worden sind. Hätten, wie Schenck annimmt, die Markstrahlen
die Fähigkeit, an der Dilatation aktiv teilzunehmen, so dürfte das jedenfalls nicht geschehen. Ich
konnte aber auch sonst für diese Auffassung keine Anhaltspunkte finden. Neben diesem für den
Vorgang typischen Bilde, das sich in jedem Schnitte durch das älteste Stammstück mit verschieden
weitgehender Sprengung mehrmals findet, kommt nur noch eine Modifikation vor, die gewissermaßen
zwei solche Sprengungen vereinigt und bei der es zur Bildung eines besonders kompakten, verholzten
Zellkomplexes kommt. Wie aus dem in Abbildung 2, Tafel III wiedergegebenen Querschnitte zu
ersehen ist, nimmt dort am Ende der etwas vorgeschobenen mittleren Partie des oberen Kreuzarmes
die ganze Breite ein primärer Vasalteil ein. Vor einem solchen tritt das Markgewebe im etwas älteren
Stamme in lebhafte Teilungen. Dadurch wird das Ringholz zu beiden Seiten dieses breiten Vasalteiles
gesprengt. In die entstehenden Risse dringen Initialen des in Dilatatior sich befindlichen Markgewebes
ein, das aber zur Fixierung der Fortschritte in der Sprengung sukzessiv verholzt. Ein vorgeschrittenes
Stadium einer solchen Doppelsprengung stellt die Abbildung 6, Tafel III dar. Sowohl das eingedrungene
Parenchym, als auch das die vorgeschobene Partie des Kreuzarmes füllende Markgewebe sind bereits
verholzt.
Aus der von mir gegebenen, durch einige kritische Bilder belegten, entwicklungsgeschichtlichen
Darstellung des Vorganges Jer Sprengung und Zerklüftung des axialen Holzes dürfte wohl einwandfrei
hervorgehen, daß, wie Schenck von Bauhinia und anderen Lianen richtig vermutet und was auch
Warburg wenigstens für möglich hält, die Sprengung vom unverholzten Marke ausgeht, daß
aber die Elemente des Holzes sich nicht aktiv an der Zerklüftung beteiligen, wie Schenck annimmt,
daß aber auch ganz und gar kein Eindringen von Initialen von außen, vom unverholzten Parenchym
des periaxialen Holzes her stattfindet, wie Warburg behauptet. Eine Zerklüftung von dort aus, wo, wie
gezeigt, fortwährend Spannungen entstehen und durch Zellteilungen wieder ausgeglichen werden und
wo deshalb Dilatationsinitialen gar keinen Rückhalt finden würden, erscheint schon aus rein mecha-
nischen Erwägungen heraus sehr unwahrscheinlich. Freilich mußten in alten Stämmen die im Marke
und den zersprengten Stellen des axialen Holzes auftretenden Verholzungen für die Beurteilung sehr
irreführend sein. Wie ich entwicklungsgeschichtlich zeigen konnte, sind aber dieselben eine Begleit-
und Folgeerscheinung der Dilatation, in alten Stämmen also gerade ein sicheres Zeichen für statt-
gefundene Zellteilungen. Völlig überzeugend müssen aber die von mir in authentischen Bildern
gezeigten lebhaften Teilungen in der Markperipherie darlegen, daß die Sprengung des Ringholzes vom
Marke ausgeht, daß also endogene Entstehung des Dilatationsparenchyms vorliegt. Aus der Abbildung 5,
Tafel III ist außerdem an der Aufrollung eines primären Vasalteiles und der Umbiegung der Mark-
strahlen in schlagender Weise ersichtlich, daß die sprengende Kraft von innen nach außen wirksam
gewesen ist. Die wichtige, bisher strittige Frage nach dem Ausgangspunkt und dem Ver-
lauf der Sprengung und Zerklüftung des axialen Holzes kann also wohl durch vorlie-
gende Untersuchung als gelöst betrachtet werden; die hier gemachten Feststellungen dürften
aber auch über Bauhinia hinaus für andere Lianen Geltung haben, für Malpighiaceen, Sapin-
#
Stamm und Uhrfederranken von Bauhinia (Phanera) spec. 15
daceen, Mendoncia u. a, von denen Schenck ebenso wie von Bauhinia bestimmt vermutet, daß die
Zerklüftung vom Marke ausgeht.
Wenn aber dieser Forscher bemerkt, daß bei Bauhinia die Zerklüftung des axialen Holzes mehr
eine zufällige, nicht konstante Erscheinung sei und daß vielleicht nur durch äußere Einwirkungen
Risse im Holzring entstünden, die dann bloß durch Parenchym wieder ausgefüllt würden, so ist das
für Phanera spec. und Sicher auch für andere hochentwickelte Bauhinien natürlich nicht zutreffend.
Bei Phanera spec. ist die Sprengung des axialen Holzes offenbar mehr als eine zufällige Erscheinung:
ein spontaner, nach inneren Wachstumsgesetzen an bestimmten Stellen verlaufende
Vorgang, der aber jedenfalls durch äußere Reize ausgelöst wird.
Im Alter läuft. somit die Entwicklung des Phanerastammes darauf hinaus, den Holzkörper
durch Abtrennung der Flügel des periaxialen Holzes und Sprengung des axialen Ring-
holzes in einzelne durch weicheres Gewebe getrennte und deshalb sozusagen gegen-
einander verschiebbare Stränge aufzulösen und so eine Konstruktion zu schaffen, die den
höchsten Anforderungen an Biegsamkeit und Torsionsfähigkeit gewachsen ist, wie sie an
alte Lianentaue herantreten, wenn im Sturme alte Ranken oder stützende Äste und Bäume des Urwaldes
brechen und die Liane herabsinkt, sich da und dort wieder verankernd. Man hat diese Konstruktion
bei anderen hochentwickelten Lianen bereits treffend mit dem Kabel oder dem tordierten Seil
verglichen.
Wie die ostindische Bauhinia Vahlii aus der Sektion Phanera, von deren riesigen Dimensionen
Brandis und Gamble berichten, * ist auch unsere Phanera spec. eine der stattlichsten Lianen
der altweltlichen Tropen. Wie aus Abbildung 1, Tafel I? ersichtlich ist, hat sie im Buitenzorger
Garten mehrere gewaltige Bäume üppig überwuchert und die Kronen mit der Masse ihrer großen
Blätter völlig überdeckt, trotzdem ihr hier das Messer des Gärtners Einhalt gebietet. Der Gedanke
drängt sich förmlich auf, daß sie im Urwalde ihre Stützbäume zu ersticken vermag und ihnen
jedenfalls gefährlicher werden kann als Parasiten, die wohl von ihren Säften zehren, sonst aber
der freien Entwicklung und den Lebenstätigkeiten des Wirtes nicht hinderlich sind.
1 Brandis: The forest flora of North-, West- and Central India. London 1874. Gamble: List of the trees, shrubs and
large climbers found in the darjeelingdistrikt, Bengal. Calcutta 1878.
2 Nach einer mir gütigst zur Verfügung gestellten Originalaufnahme Prof. Dr. Heinricher's.
16 B. Löffler,
Zusammenfassung.
1. An Phanera spec. ist erstmalig die anatomische Entwicklung einer altweltiichen Bauhinia
mit nicht bandförmigem Stamme und weitgehenden Anomalien genau verfolgt worden. Insbesondere
ist es gelungen, die wichtige, bisher strittige Frage nach dem Ausgangspunkt und dem Hergang der
Zerklüftung des axialen Holzes zweifelsfrei dahin zu beantworten, daß die Sprengung vom unverholzten
Marke ausgeht und an bestimmten Stellen gesetzmäßig verläuft.
2. Es hat sich ergeben, daß in der anatomischen Beschaffenheit der einzelnen Entwicklungsstadien
die jeweilige Beanspruchung deutlich zum Ausdruck kommt. So läßt sich zeigen:
a) Daß die aufrechte, nur unentwickelte Blätter tragende Jugendform das Bestreben erkennen
läßt, rasch eine biegungsfeste Konstruktion anzulegen, die leitenden Elemente aber noch sehr
zurücklreten zu lassen;
b) daß der Übergang zur kleiternden Lebensweise eine einschneidende Wendung zur Folge hat;
c) daß im befestigten Lianenstamme, an dem sich in der Höhe die Masse der riesigen Blätter
entfaltet,
infolge der mechanischen Beanspruchung die biegungsfeste Konstruktion der Jugend in eine
zugfeste und torsionsfähige umgewandelt wird,
infolge der enormen Anforderungen an die Leitfähigkeit reichlich sekundäre Rinde Be
zahlreiche bis 5501 weite Gefäße gebildet werden und
d) daß in alten Lianentauen durch Annahme einer ausgesprochenen Kabelstruktur höchste
Biegsamkeit und Torsionsfähigkeit erreicht wird.
3. An den eigenartigen Ranken von Phanera spec. über die auch etliche neue morphologische =
Momente beigebracht werden, wird zum ersten Male ausführlich die Entwicklungsgeschichte und Ana-
tomie von Uhrfederranken behandelt und für Bauhinia die Mechanik des Rankens bei diesen Organen =
aus dem analomischen Bau der einzelnen Stadien erschlossen. ‚ARE
a) Die autonome, primäre Einkrümmung der jungen, geraden, aber bereits stark dorsiventral i
abgeplatteten Ranke, die Einrollung zur Uhrfederspirale, erfolgt durch stärkere Streckhung i
der äußeren Spiralseite, an der der Holzkörper rasch ausreiftl, während er an der inneren, Pi
reisbaren Seite zart bleibt. -
b) Die unter dem Einflusse des Kontaktreizes stehende sekundäre Einkrümmung, das aktive
Umranken der eingefangenen Stütze, wird durch Kontraktion der jetzt ebenfalls verholzenden
Elemente der Innenseite bewirkt.
c) Nach dem Erfassen der Stütze erfährt die Ranke, besonders ihr Holzkörper, an der Innen-
seite eine derart enorme Verdickung, daß die Uhrfederranken von Phanera spec. als
exiremes Beispiel für Verdickung infolge Kontaktreizes angesehen werden müssen.
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Stamm und Uhrfederranken von Bauhinia. 17:
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ir 4. Durch vergleichende Betrachtung des Stammes und der Ranke wird gezeigt, wie sich diese
| _ homologen Organe, ihren Funktionen entsprechend, nach vollständig entgegengesetzten Richtungen
| entwickeln:
Der Stamm unter Zurücktreien der mechanischen Elemente und Auflösung des Holzkörpers zu
einer wirksam geschützten, auf geringem Raum zusammengedrängten, aber äußerst leistungsfähigen
Stoff- und Wasserleitung,
| die Ranke unter völligem Dominieren der mechanischen Elemente über die trachealen zum
} außerordentlich kräftigen, einen einzigen massiven Holzkörper darstellenden Klammerorgan.
5. Sowohl die Entwicklung des Stammes als auch die der Uhrfederranke wird durch zusammen-
_ hängende Reihen authentischer, kritisch ausgewählter Abbildungen belegt.
Innsbruck, botanisches Institut, im April 1914.
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EM Denkschriften der mathem.-naturw. Kl, 91. Bd.
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Tafel 1.
!. Bauhinia (Phanera) spec. im alten Lianenquartier des botanischen Gartens von Buitenzorg mehrere Bäum:
überwuchernd. Nach einer Originalphotographie Prof. Dr. Heinricher's. i
2. Querschnitt von kreuzförmigem Umriß durch einen sehr jungen Sproß. Das kreuzförmige, Kristalldrusen fi
und die bereits gebildeten primären Vasalteile umgibt ein Procambiumring, an den sich primäre Rinde und die roll h
Epidermis anschließen. Vergr. 16.
3. Randpartie aus diesem Querschnitt, die Differenzierung der Schichten im Procambiumring zeigend. Vergr. 7
a) Die äußerste Schicht, aus der ein Sklerenchymring entsteht. RB
a) Äußerste, zuerst verholzende Zellage derselben. In der Reproduktion leider nicht so deu ich hervor
tretend wie im Original. .
b) Mittlere Schicht, aus der eine Parenchymschicht gebildet wird, die später den Sklerenchymring zu ergünzen h
| c) Innere Schicht, die dem Cambium den Ursprung gibt.
| 4. Querschnitt durch einen etwas älteren Stamm, der bereits den fertigen Sklerenchymring und den schon
entwickelten Holzring aufweist und die zunehmende Abrundung des Querschnittes zeigt. Vergr. 11.
5. Randpartie aus diesem Querschnitt. Vergr. 69.
Der Sklerenchymring ist an zwei Stellen zersprengt, an anderen zeigt er sich durch dunkel erscheinende Einlag
bereits mehrmals ergänzt.
6. Junges, funktionstüchtiges Rankenpaar, am Ende des ersten Internodiums eines seitlichen Kurztriebes aus (
schuppenförmiger Blättchen entspringend. Die Ranken sind an der Spitze uhrfederartig eingerollt. 1/, nat. Gr.
7. Querschnitt durch den oberen Teil einer jungen, noch geraden Ranke, die starke dorsiventrale
Beschränkung der Behaarung auf die konkav eingezogene Seite, die Häufung von Kristalldrusen in der primären R
Konvexseite sowie die Streckung der Epidermiszellen an dieser Seite zeigend. Vergr. 70.
8. Querschnitt durch die Spirale einer eingerollten, aktionsbereiten Ranke. An der nunranirigen äußeren Spir Is
h kräftige Verholzung, an der inneren, reizbaren Seite noch alle Elemente, besonders die des Holzes zart. Vergr. 2.
9. Ein Streifen aus diesem Querschnitt, der die verschiedene Ausbildung der beiden Seiten noch deutlicher zeigt. V |
u Bi’, u 25 >
Bannwa
(Phanera)spec.
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Stamm und Uhrfederranken von Baul
Löffler,B.
ss.malh.naturw. Klasse Bd. XCl.
Denkschriften d.kais. Akad.d.Wi
ei Tafel II.
Tafel I.
u Sn A An
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1. Jüngeres Rankenpaar,”das eine eingefangene Stütze umrankt hat. Die rechts wiedergegebene Ranke zeigt a
deutlich eine korkzieherartige_Zusammenziehung. 1/g nat, Gr.
2. Ranke, die das seltener vorkommende kreuzweise Übergreifen der Windungen zeigt. !/, nat. Gr. u
3. Querschnitt durch die Spirale einer kürzere Zeit befestigten Ranke. Der Holzkörper ist nun auch an der
verholzt und schon beträchtlich in die Dicke gewachsen. Vergr. 23.
h 4. Querschnitt durch den geraden, basalen Teil dieser Ranke, die in dieser Region mehr radiäre Aus
mächtig entwickelte primäre Rinde zeigend. Vergr. 23. 5
’ 5. Querschnitt durch die stärkste Stelle einer älteren, mittelstarken Ranke, den außerordentlich kräftig e wickel
körper zeigend, in dem die Gefäße vollständig zurücktreten. Vergr. 7. | =
u 6. Querschnitt durch dieselbe Ranke an einer in der Nähe der Spitze gelegenen Stelle. Vergr. 7.
7. Trockenstück, zwei alte, sehr stark verdickte Ranken zeigend. 1; nat. Gr.
| (Vergrößerung einer bereits vorhandenen Aufnahme Prof. Dr. Wagners.)
Löffler, B.: Stamm und Uhrfederranken vonBauhinia (Phanera) spec.
Denkschriften d.kais. Akad.d.Wiss.math.naturw. Klasse Bd.XCI.
Ta£. I.
Lith.Anst Th. Bannwarth Wien
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Tafel II.
1. Querschnitt durch einen älteren Stamm bei Beginn der periaxialen Holzbildung. Vergr. 8.
2. Querschnitt durch einen alten Stamm. Vergr. 5.
Derselbe zeigt um das unverholzte, kreuzförmige Mark den festen axialen Holzring, scharf abgesetzt von ihm die loc
außerordentlich weite Gefäße enthaltenden Flügel des periaxialen Holzes, die durch tiefe Keile sekundärer Rinde get enn t
Der zu oberst sichtbare Flügel beginnt sich vom Holzring loszulösen. Bei X die Stelle, der die
nommen wurde.
3. Beginnende Dilatation in einer Kreuzarmecke des Markes. Eine Anzahl Zellen haben sich stark vergrößert und
und beginnen bereits zu verholzen. Weiter unten gelegene, jüngere Teilungen lassen erkennen, daß dieselben na.
buchtungen zu fortschreiten. Leider treten dieselben in der Reproduktion nicht so deutlich wie im Original hervor.
4. Sekundäres Cambium aus der Markperipherie, der in Abbildung 2 mit X bezeichneten Stelle entnommen.
5. Sprengung des axialen Holzes von einer Kreuzarmecke aus. Das in einen Riß eingedrungene Markgewebe ist verl
An der Aufrollung eines primären Vasalteils und der Umbiegung der Markstrahlen ist ersichtlich, daß die sprengende Kra
innen nach außen wirksam gewesen ist. Vergr. 50. ' B.
6. Vorgeschrittenes Stadium einer Doppelsprengung. Das eingedrungene Gewebe und der in Dilatation getretene ”
Markes sind verholzt. Vergr. 50. |
Löffler,B.: Stamm und Uhrfederranken vonBauhinia ( Phanera)spev. Taf.I.
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‚Ans . Bannwartn Wien
Denkschriften d.kais. Akad.d.Wiss.matlunaturw. Klasse Bd. XCI,
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19
ÜBER SCHALENTRAGENDE LANDMOLLUSKEN
AUS ALBANIEN UND NACHBARGEBIETEN
VON
D* R. STURANY (Wien) und D* A. J. WAGNER (Diemlach)
Mit 18 Tafeln und 1 Karte
VORGELEGT IN DER SITZUNG AM 7. MAI 1914
Die Anregung zu der vorliegenden Arbeit war durch ein reichhaltiges Material gegeben, welches
sich im Besitze des k. k. Naturhistorischen Hofmuseums befindet und in erster Linie dem Naturwissen-
schaftlichen Orientverein in Wien zu danken ist.
Der genannte Verein hat im Jahre 1905 eine zoologische Reise subventioniert, welche Sturanytin
das Miriditengebiet ausführte, und ein Jahr später — ebenfalls zu zoologischen Studien — die Herren
V. Apfelbeck und Dr. Karl Gf. Attems in das Gebiet des Schar Dagh entsendet.
Von diesen beiden Reisen nun, über deren Verlauf im XI. und XII. Jahresbericht des Naturwissen-
schaftlichen Orientvereins ausführliche Mitteilungen enthalten sind, stammt die Mehrzahl der hier testa-
ceologisch und — wenn möglich — auch anatomisch behandelten Mollusken, während sich der Rest auf
kleinere, doch nicht weniger wichtige Aufsammlungen früheren oder späteren Datums verteilt, die u. a.
gemacht wurden: von Prof. Dr. H. Rebel 1896 und 1902 und von J. Haberhauer 1899 in der Gegend
von Slivno in Bulgarien, von L. Buljubasic 1904 und 1905 im Koritnikgebirge, in den Bergen bei Oroshi
und um Skutari, von A. Petrovic 1905 in Skutari und Umgebung, von A. Winneguth 1906 in den
Bergen bei Oroshi und 1908 in der Gegend von Valona, von Kustos V. Apfelbeck 1908 auf der GoleSnica
bei Köprülü, von A. Schatzmayr in Kereckoi in Macedonien und auf dem Berge Athos, von Dr. A. Klap-
tocz 1909 auf der Tour Skutari-Sala und schließlich von cand. phil. L. KuSter 1912 in der Gegend von
Ni$ in Serbien.
Es war zum Verständnisse der Verbreitung gewisser Formen und Gruppen, sowie ihrer Verwandt-
schaft und Phylogenie unerläßlich, in die Arbeit nicht nur, wie der Titel besagt, Funde aus Albanien und
den direkt angrenzenden Ländern, sondern auch solche aus Bulgarien, Rumänien, Neugriechenland, sowie
aus Bosnien, Hercegovina, Dalmatien, Kroatien etc. aufzunehmen. Doch haben wir uns bemüht, in der
‚unten folgenden Übersicht (Teil I) die in Albanien vorkommenden Arten hervorzuheben und mit ihrer
1 Im Anschlusse an Kustos V. Apfelbeck (Sarajevo), der damals von der Kaiserlichen Akademie der Wissen-
schaften in Wien beauftragt war, die Koleopterenfauna Albaniens zu explorieren.
Denkschriften der mathem.-naturw. Kl. 91. Bd, h 4
20 Dr. R. Sturanvy und Dr. A. J. Wagner.
ausführlichen Behandlung im Teil II den eigentlichen Zweck der Arbeit zu erreichen, das heißt mit der
Feststellung der Molluskenfauna Albaniens einen Anfang zu machen und so für weitere Forschungen den
Grund zu legen.
Ferner sei noch erwähnt, daß mitunter das Studium einzelner Species zu einer Revision ihrer
Gattungen führte, deren Resultat dann aufgenommen wurde (wie zum Beispiel bei Agardhia Gude), und
daß die Herstellung zahlreicher anatomischer Präparate! zu neuen Einteilungen ganzer Familien und
Subfamilien nötigte (Xerophilinae, Campylaeinae, Buliminidae), die hier ihre Begründung finden.
Die eingehende Bearbeitung des vorliegenden Materials gab aber schließlich auch Anlaß zu allge-
meinen Betrachtungen über »die geographische Verbreitung der Land- und Süßwassergastro-
poden in Zentraleuropa«, welche als III. Teil in die Arbeit aufgenommen erscheinen und die folgenden
Kapitel enthalten:
I. Die Herkunft der heutigen alpinen Molluskenfauna.
2. Über Ortsveränderungen der Land- und Süßwassermollusken mit Rücksicht auf die geographische
Verbreitung derselben.
3. Zufluchtsstätten der Mollusken während der Eiszeiten.
4. Autochthone und Wanderformen als Elemente eines Faunengebietes.
5. Höhen- und Talformen der Mollusken.
6. Die Molluskenfauna der Balkanhalbinsel und ihre Beziehungen zu der Molluskenfauna Zentral-
europas.
7. Zoogeographische Übersicht Zentraleuropas.
8. Die zentraleuropäische Region der paläarktischen Molluskenfauna.
9. Westeuropäische Faunenelemente, welche in die Randzonen der zentraleuropäischen Region
eingedrungen sind.
10. Pontisch-kaukasische Faunenelemente im zentraleuropäischen Faunengebiete.
I1. Systematisches Verzeichnis der in Österreich und Ungarn, sowie den angrenzenden Gebieten
der Balkanhalbinsel beobachteten schalentragenden Gastropoden.
Die nachstehend zitierten Publikationen sind als \'orläufer unserer Arbeit anzusehen. (Die darin
enthaltenen Angaben und Beschreibungen wurden wiedergegeben, jedoch sehr häufig erweitert und
modernisiert.)
Sturany, Dr. R.: »Bericht über die im Jahre 1905 durchgeführte zoologische Reise nach Nord-
albanien«. — XI. Jahresbericht für 1905 des Naturwissenschaftlichen Orientvereines. Wien, 1906.
Sturany, Dr. Rudolf: »Kurze Beschreibungen neuer Gastropoden aus der Merdita (Nordalbanien)«.
— Anzeiger der kais. Akad. d. Wiss. Wien, 1907, 6 S.
Wagner, Dr. Anton: »Neue Formen und Fundorte der Genera Pomatias Studer und Auritus
Westerlund«. — Nachrichtsbl. d. deutsch. Malak. Ges., 1906, p. 92 bis 101 und p. 121 bis 140, Taf. 3, 4.
Wagner, Dr. Anton: »Zur Kenntnis der Molluskenfauna Österreichs und Ungarns, sowie der
angrenzenden Balkanländer«. — Ibid., 1907, p. 101 bis 115.
Wagner, Dr. A, J.: »Die Familie der Clausiliidae«, in Rossm. Kob. Iconogr., N. F., v. 21 (1913).
Wohlberedt Otto: »Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens«.. — Wissensch. Mitteil. aus
Bosnien und der Hercegovina, XI. Bd., 1909.
! Dieselben stammen durchwegs von Dr. A. J. Wagner.
Landmollusken aus Albanien. 21
I. Teil. Systematische Liste (Übersicht) der behandelten Formen.
(Die mit * bezeichneten Formen gehören der Molluskenfauna des jetzigen Fürstentums Albanien an.)
PULMONATA.
Stylommatophora.
Fam. ZONITIDAE.
Subfam. Daudebardiinae.
+1. Dandebardia vufa Drap.
2. — vufa cycladum Marts.
3. Daudebardia brevipes Drap.
Subfam. Zonitinae.
2 x* 4. Aegopina nitens inermis A. J. Wgn.
x 5. Paraegopis albanicus Rssm.
*6. — skipetaricus n.
*7. — bionus.n.
* 8. Hyalinia (Morlina) glabra bojanae
F A. J. Wen.
9, Schistophallus oskari Kimak.
x10. Crystallus illyricus A. J. Wen.
*»1l. — subrimatus inflatus A. I. Wgn.
x12. — (Hydatinus) sphaeroconus A. J. Wgn.
x13. Zonitoides nitidus Müll.
Fam. VITRINIDAE.
% 14. Phenacolimax reitteri Bttg.
Fam. PATULIDAE.
x 15. Pyramidula vupestris dalmatina Cless.
Fam. HELICIDAE.
Subfam. Valloniinae.
16. Vallonia costellata (A. Brn.) Sdbgr.
Subfam. Helicodontinae.
"%* 17. Helicodonta (Helicodonta) obvoluta alba-
nica n.
#18. .—' — laughoferi A. J. Wen.
ı* 19. Helicodonta (Caracollina) contorta Rssm,
| 20. — — contorla girva Rssm,
22
* %*
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. Fruticicola erjaveci osoria Brancs. | * 23. Monacha kusmici Cless.
. Semifruticicola serbica costulata Brancs. | 24. Euomphalia strigella Drap.
. Xerophila obvia Hartm. * 31. Trochula pyramidata Drap.
— obvia dobrudschae Kob. * 32. Theba (Theba) carthusiana Müll. =
. Heliomanes variabilis Drap. «33. — — frequens Mss.
. Candidula profuga A. Schm. 34. — — carascaloides Bgt.
. Aeropicta gyroides Pir. * 36. Cochlicella acuta Müll.
56.
. Euparypha pisana Müll. * 58. Helix secernenda Rssm.
Helix Incorum onixiomicra Bgt. 59. — pomatia L.
— Iucorum vladica Kob. * 60. Cepaea vindobonensis C. Pfr.
. Buliminus (Zebrinus) detritus Müll. * 70. Chondrula (Chondrula) tridens ex
— /Ena) montanus Drap. | 7. — — microtragus Rssm.
— — obscurus Müll. “„72. —.— seductilis Rssm.
— — subtilis Rssm. ”» 73. — — quadridens non ”
. Napaeus (Napaeopsis) cefalonicus M ss. 74. — — macedonica n. |
Dr. R. Sturany u. Dr. A. J. Wagner,
Subfam. Fruticicolinae.
Subfam. Xerophilinae.
*
wo
or
— vnlgarissima Mss. — — olivieri Fer. Bw
Subfam. Campylaeinae.
(Vorschlag zu einer systematischen Einteilung derselben.)
. Campylaea (Campylaea) zebiana Stur. * 46. Campylaea (Cattania) maranajensis n..
— (Dinarica) pouzolzi Desh. x 47. — — maranajensis petrovici n.
— — serbica Kob. 48. — (Liburnica) glabrata A. |).
— (Catlania) trizona Rssm. 49. — — denudata ventricosa n.
— — trizona inflata Kob. *50. — — dochii Stur.
— — Irizona exigua Kob. »5l. — — munelana Stur.
— — trizona psendocingulata n. 52. Helicigona (Arianta) apfelbecki Stun.
— — rumelica Rssm. 3... — — brasmeri.n.
— — rumelica rhodopensis Koo. 54. — — Hjubetenensis n.
Subfam. Helicinae.
Fam. BULIMINIDAE.
— — cefalonicus zebianus Stur. 75. — — macedonica caza
— — cefalonicus latifianus Stur. 76. — — macedonica proche
— — cefalonicus winneguthi Stur. * 7. — — Ingorensisn.
. Chondrula (Chondrula) tridens Müll, N a wu
Landmollusken aus Albanien. 23
Fam. PUPIDAE.
* 79. Orcula wagneri n. 84. Agardhia (Agardhia) truncatella biarmata
80. — magneri ljubetenensis n. Bttg.
* 81. — schmidti Küst. *85. — — truncatella skipetarica n.
82. Agardhia (Agardhia) truncatella Pfr. 86. -: — parreyssü Pfr.
83. — — truncatella formosa Pfr. 87. — — lamellata Cless.
Beschreibung des Subgenus Rhytidochasma n.
88. Aspasita hauffeni F. Schm. * 92. Modicella mühlfeldti Küst.
* 89. — albanica n. *93. — rhodia Roth.
* 90. Pupa frumentum illyrica Rssm. ı 94. Pupilla muscorum Müll.
* 91. Modicella avenacea Brusg. bh 05. cupa alpicola Charp.
Fam. CLAUSILIIDAE.
Subfam. Alopiinae.
* 96. Alopia (Agathylla) biloba n. x 105. Delima (Delima) platystoma invalida Bttg.
97. — — biloba merditana n. * 106. — — mmralis Küst.
x 98. — (Albinaria) winneguthi n. * 107. — — muvalis monlenegrina Küst.
99. Serbica macedonica Rssm. * 108. — — cattaroensis Rssm.
100. — macedonica choanostoma n. *# 109. — — cattaroensis kleciaki Wstld.
101. — schatzmayri n. 110. — — altemsi n.
x 102. Delima (Delima) stigmatica Rssm. «11l. — — oapfelbecki Stur.
* 103. — — stigmaltica maritima Küst. x 112... — — bilabiata Rssm.
* 104. — — oplatystoma Küst. 113. — — giselae n.
Subfam. Clausiliinas.
x 114. Clausilia (Clausilia) laminata Mont. | + 115. Clausilia (Triloba) thaumasia Stur.
Subfam. Metabaleinae.
* 116. Papillifera bidens L. | 117. Oligoptychia bicristata Rssm.
Subfam. Baleinae.
118. Alinda (Alinda) biplicala labiata Wstld. 125. Alinda (Alinda) plicata macilenta Rssm.
+ 119. — — biplicata eupleuris Mlldft. 126. = — fallax golesnicensis n.
| 120. — — biplicata distinctior n. 127. (Idyla) vetusta striolata Bielz.
| 121. — — biplicata elegantissima n. 128. - - thessalonica clavata Wstld.
| 122. — — dhessei n. | 129. Pirostoma (Pirostoma) riloensis n.
123. — — hessei oreinos n. | 130. — (Cnsmicia) dubia transsilvanica
124. — — plicata Drap. A. Schm.
Fam. OLEACINIDAE.
* 131. Glandina algira L.
24 Dr. Sturany u. A. J. Wagner,
Fam. COCHLICOPIDAE.
» 132. Cochlicopa lubrica Müll.
Basommatophora. L
Fam. AURICULIDAE.
133. Carychium minimum Müll.
Pneumonopoma.
Fam. ACMEIDAE.
134. Acme banatica leptocheila n. | 135. Acme transsilvanica A. ]. Wen. ,
Fam. POMATIASIDAE.
* 136. Auritus (Auritus) sturanyi scalariniformis | « 141. Auritus (Pleuropoma) roseoli riolie
A. J. Wgn. * 142. Ka tesselatus excisus Mss.
-» 137. — — sturanyi mmelensis n. *»143. — — tesselatus griseus Mss.
«1838. — — kleciaki arnautorum A.J.Wgn. | * 144. — (Titanopoma) auritus alatus ;
« 189. — (Pleuropoma) roseoli scutariensis Wen. ur
; A. J. Wen. »x15. — — georgiA.]J Wgn \
x» 140. — — roseoli kiriensis A. J. Wgn.
| Fam. CYCLOSTOMATIDAE.
* 146. Ericia elegans Müll.
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Landmollusken aus Albanien. 25
1 Teil. Systematik, Anatomie und Fundortsnachweise.
PULMONATA.
Stylommatophora.
Fam. ZONITIDAE.
Subfam. Daudebardiinae.
Genus Daudebardia Hartmann.
1. Daudebardia rufa Drap.
Helix rufa Draparnaud, Hist. nat. Moll. 1805, p. 118, t. 8, f, 26—29,
Daudebardia (Rufina) rufa Draparnaud, A. J. Wagner, Denkschr. Akad. Wiss. Wien, LXII., 1895, p.,612, 27.21.2727
7Ta-c;t.2,f.14;t.3,f. 18a—b.
Daudebardia rufa Drap., Wohlberedt, Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens, 1909, p. 38.
Fundorte: Am linken Bojana-Ufer bei Skutari (Apfelbeck); Mal i Sheit bei Oroshi in der Merdita
(Buljubasic).
2. Daudebardia rufa cycladum Marts. — Taf. |, Fig. 1a—b.
Daudebardia rufa var. cycladum E. v. Martens, Arch. f. Naturgeschichte, Bd. I, 1889, p. 181, t. 10, £. 1.
Ze ZZ E. v. Martens, A.J. Wagner, Denkschr. Akad. Wiss. Wien, LXII., 1895, p. 613, t. 2, £. 16 u.t.3,
f. 20 a—b.
Fundorte: Buchenwald von Katanik, Lepenactal am Fuß des Ljubeten (Apfelbeck u. Gf. Attems
1906); KuS Bunar bei Slivno in Bulgarien (Rebel 1896).
Die vorliegenden Exemplare unterscheiden sich von der typischen Form der Alpenländer und des
nordwestlichen Balkangebietes durch das größer angelegte Gewinde mit weiterem Nabel, entsprechen
also der Form, welche bis jetzt nur auf einigen Inseln des griechischen Archipels und auf Kreta beob-
achtet worden war.
D=Z5 d=3mm.
3. Daudebardia brevipes Drap.
Helix brevipes Draparnaud, Hist. nat. Moll, 1805, p. 119, t. 8, f. 30— 33.
Daudebardia brevipes Draparnaud, A.J. Wagner, Denkschr. Akad. Wiss. Wien, LXIL, 1895, p. 614, t. I, 1.2; t.2,
f.,8a—b;t. 4, f. 24a-e.
Es liegt nur ein unausgewachsenes Gehäuse mit kaum zwei Umgängen von Kalanik im Lepenactal
am Fuß des Ljubeten vor (Apfelbeck u. Gf. Attems 1906).
Subfam. Zonitinae.
Genus Aegopina Kobelt 1881.
4. Aegopina nitens inermis A. J. Wgn.
Hyalina nitens inermis A. Wagner, Nachrichtsbl, D. malak. Ges. 1907, vol. 39, p. 113.
— — — A. Wagner, Kobelt, Iconogr., N. F. XII, Fig. 2192.
— — var. inermis A. Wagner, Wohlberedt, Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens, 1909, p. #1.
26 Dr. R. Sturany u. Dr. A. J. Wagner,
»Gehäuse durchschnittlich kleiner als bei der typischen Form, flacher, weiter genabelt; das Gewinde
ist niedriger, die 4'/, bis 5 Umgänge, auch der letzte, nehmen langsamer und regelmäßig zu, der letzte ist
mehr zusammengedrückt, gegen die Mündung zu allmählich (nicht plötzlich) verbreitert und steigt vorne
weniger herab; die Insertionen des Mundsaumes sind weniger genähert.
D=-Y3. Jd= TE HZEAE
Verbreitungsgebiet: A. nitens inermis n. ersetzt anscheinend die typische Form in Nordalbanien,
Montenegro und der Hercegovina; in der Umgebung von Sarajevo, in geringerem Grade auch schon am
Durmitor in Montenegro, wird bei einzelnen Exemplaren eine stärkere Verbreiterung des letzten Umganges
gegen die Mündung zu bemerkbar. Nördlich von Sarajevo ist dies schon regelmäßig der Fall, wenn auch
die Gehäuse meist kleiner und flacher bleiben; es findet also ein allmählicher Übergang zur typischen
Form statt. Diese Form ist ein Analogon der nordischen H. nitidula Drp., welche mir in zahlreichen
Exemplaren aus dem Parke von Eberswalde bei Berlin vorliegt, unterscheidet sich aber auch von dieser
konstanten Lokalform durch die weniger gewölbten, zusammengedrückten, langsamer und regelmäßiger
zunehmenden Umgänge, den weiteren Nabel und den mehr konvexen Oberrand der Mündung.«
Fundorte: Zebiagebirge bei Oroshi und Oroshi BulZari in der Merdita (Buljubasic 1905); Koritnik-
gebirge im Ljumagebiete in einer Höhe von zirka 2000 m (BuljubaSic 1904); Cviljen bei Prizren, an der
serbisch-albanischen Grenze (Gf. Attems 1906).
Genus Paraegopis Hesse 1910.
5. Paraegopis albanicus Rssm.
Helix albanica Zgl. in Roßmäßler, Iconogr., f. 148.
Zonites albanicus (Ziegl.) Rssm., Wohlberedt, Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens 1909, p. 43.
Wohlberedt (l. c. p. 44) führt diese Art aus Skutari und Reli in Albanien an. Die Exemplare, die
uns durch Petrovic aus der Umgebung von Skutari vorliegen, erwiesen sich aber als Repräsentanten
einer neuen, wesentlich abweichenden Art (P. skipetaricus, siehe unten). Das Auftreten des P. albanicus
Rssm. in dem noch so wenig bekannten Inneren Albaniens ist jedoch wahrscheinlich.
6. Paraegopis skipetaricus n. (A. J. Wagner). — Taf. 3, Fig. 17 a—.c.
Gehäuse ähnlich demjenigen von Paraegopis albanicus Rssm.; bei der gleichen Anzahl der
Umgänge kleiner, dünnschaliger und wesentlich enger genabelt; das niedrige, leicht konvexe Gewinde
besteht aus 5!/, ziemlich langsam und regelmäßig zunehmenden, flach gewölbten, durch eine seichte
Naht geschiedenen Umgängen; der letzte ist im Beginne stumpf gekielt, vor der Mündung nahezu
gerundet, kaum ein Drittel breiter wie der vorletzte. Die Oberseite ist matt, rötlich hornfarben und durch-
scheinend mit vereinzelten lichten Anwachsstriemen auf dem letzten Umgang; die Unterseite lebhaft
glänzend, gelblich opak mit grünlichem Stich ohne hellen Kielstreifen. Die Skulptur besteht aus einer
radial und deutlich spiral angeordneten, verhältnismäßig groben Körnelung, welche am Kiele scharf
abgeschnitten erscheint, so daß auf der Unterseite nur feine bis undeutliche Zuwachsstreifen, aber keine
Spur einer Körnelung oder spiralen Streifung vorhanden sind.
D=30, d=26, H= 15 mm.
Fundorte: Umgebung von Skutari und Dristi (Petrovi£).
Die zwei vorliegenden Exemplare weisen 5'/, Umgänge auf, es ist jedoch möglich, daß auch
Exemplare mit 6'/, Umgängen und größeren Dimensionen vorkommen. Von P. albanicus Rssm. unter-
scheidet sich vorstehende Art durch ihre geringeren Dimensionen, den engeren Nabel, die langsamer
zunehmenden, mehr gedrückten, flacher gewölbten, durch seichtere Naht geschiedenen Umgänge; gleich-
große Exemplare dieser Art weisen immer einen halben Umgang mehr auf und besitzen eine kleiner
angelegte Embryonalschale. Die Körnelung der Oberseite ist ferner hier deutlich gröber und hört am
Be. u
Landmollusken aus Albanien. 27
Kiele in einer scharf begrenzten Linie auf, so daß die Unterseite bis auf die schwachen Zuwachsstreifen
vollkommen glatt und glänzend erscheint; bei P. albanicus Rssm. greift die an und für sich wesentlich
feinere Körnelunß auch auf die Unterseite über, wird hier nur allmählich schwächer und geht in feine bis
undeutliche Spirallinien über.
Eine ähnliche Form befindet sich in der Sammlung des k. k. Naturhistorischen Hofmuseums vom
Orjensattel an der herzegowinisch-montenegrinischen Grenze (Sturany 1899).
7. Paraegopis bizonus n. (A. J. Wagner). — Taf. 1, Fig. 24—b; Taf. 3, Fig. 15 a—c.
Radula: Der symmetrische Mittelzahn mit langer, stachelförmiger Hauptspitze und undeutlichen
Nebenspitzen; 10 bis 12 asymmetrische Seitenzähne mit langer stachelförmiger Hauptspitze und undeut-
licher, äußerer Nebenspitze; über 50 stachelförmige einspitzige Randzähne, welche nach den Außenzähnen
zu kleiner werien. Die auffallende, stachelförmige und lange Hauptspitze der Mittel- und Seitenzähne,
welche nur Andeutungen der Nebenspitzen aufweisen, so daß die Radula aus überwiegend stachel-
förmigen Zähnen zusammengesetzt ist, lassen diese Art als Raublungenschnecke erkennen.
Sexualorgane: Der spindelförmige Penis geht allmählich verjüngt in das kurze, verhältnismäßig
dicke Vas deferens über, welches am mittleren Drittel des Penis durch festes Bindegewebe angeheftet ist;
am Überpange des Penis in das Vas deferens inseriert ein kräftiger Musc. retractor. Die ovale, verhältnis-
mäßig große Samenblase mit deutlich abgesetztem, kurzem Blasenstiel, welcher an der Einmündung in
die Vagina nicht verdickt ist.
Gehäuse ähnlich dem von Z. manritüi Wstld. jedoch durchschnittlich kleiner, hellhornfarben oder
schmutziggelb, dünner und mehr durchscheinend, mit engerem Nabel, ohne Anwachsstriemen. Das abge-
rundet flach kegelförmige, wenig erhobene Gewinde besteht aus 5t/, ziemlich langsam zunehmenden,
flachgewölbten Umgängen, welche durch eine eingedrückte Naht geschieden werden (an der Naht sind
nur stellenweise Spuren eines Kieles sichtbar!); der letzte Umgang etwas zusammengedrückt, an der
Peripherie gerundet, im Beginne zuweilen mit einem stumpfen Kiele, unten flacher, ohne Peripherialstreifen
und beiläufig ein Drittel breiter wie der vorletzte. Die Skulptur besteht auf der Oberseite bis zur Peripherie
des letzten Umganges aus gleichmäßig dichten und sehr feinen, erhobenen Spiral- und Radialstreifen,
durch deren Kreuzung eine feine, deutliche und regelmäßige Körnelung entsteht, dabei erscheint die
Anordnung der Körnelung in Spiralreihen deutlicher, da diese etwas weitläufiger als die radialen Streifen
sind. Die Unterseite ist von der Peripherie bis annähernd zur Mitte zwischen Nabel und Peripherie
glänzend und nahezu glatt mit undeutlichen, etwas ungleichmäßigen Zuwachsstreifen; von der Mitte bis
zum Nabel und in diesem erscheinen wieder feine Spiral- und Radialstreifen, wodurch hier ebenfalls eine
feine Körnelung hervorgerufen wird. Der Mundsaum ist scharf und gerade.
Großer Durchmesser der Schale 22, kleiner Durchmesser 19, Höhe 10 man.
Fundorte: Mali Sheit bei Oroshi, Merdita, in einer Höhe von ungefähr 1500 »» (Sturany 1908);
Zebia und Fandi bei Oroshi (Winneguth 1906).
Von dem ähnlichen Z. mauritii Wstld. unterscheidet sich die ebenbeschriebene Art durch geringere
Dimensionen, die helle Färbung, den engeren Nabel, den Mangel der Anwachsstriemen, die mehr zusam-
“_ mengedrückten Umgänge mit zumeist fehlendem Kiel, besonders aber durch die stärkere Skulptur, welche
auch in einer Zone um den Nabel vorhanden ist. Der Blasenstiel ist hier kürzer und an der Einmündung
in die Vagina nicht wesentlich verdickt; die Seitenzähne der Radula sind auffallend schwach entwickelt.
Genus Hyalinia Agassiz 1837.
Subgenus Morlina n. (A. J. Wagner).
8. Hyalinia glabra bojanae A. J. Wgn.
Hyalina bojanae A. Wagner, Nachrichtsbl. D. malak. Ges,, 1907, vol. 39, p. 112,
— — Wagner, Kobelt, Iconogr. N. F., XII, Fig. 2207.
— — Wagner, Wohlberedt, Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens, 1909, p. +1.
Denkschriften der mathem.-naturw. Kl. 01. Bd, 5
en...
28 Dr. R. Sturany u. Dr. A. J. Wagner,
»Gehäuse sehr ähnlich dem von H. glabra Fer., der Nabel jedoch verhältnismäßig enger, die
4/, Umgänge stärker gewölbt, weniger zusammengedrückt, etwas rascher zunehmend, durch eine
doppelt gerandete, dicht radial gestrichelte Naht geschieden, der letzte Umgang auffallend mehr
gerundet, nahezu aufgeblasen, die Mündung dementsprechend breiter.
DEI 82%" HZ Ir
Fundorte: Skutari, Nordalbanien (Petrovic): an der Bojana, unterhalb der Drinasamündung bei
Skutari (Sturany 1905); Treska bei Üsküb (Apfelbeck u. Gf. Attems 1906).
Die Radula und die Sexualorgane zeigen die gleichen Verhältnisse wie bei Hyalinia glabra Fer.
Genus Schistophallus A. J. Wagner.
9. Schistophallus oskari Kimak. — Taf. 1, Fig. 4a—.c.
Hyalina (Retinella) oskari Kimakowicz, Beitrag z. Moll. F. Siebenbürgens, 1883, p. 19.
Das einzige uns vorliegende Exemplar ist unausgewachsen und besitzt nur 4!/, Umgänge, während
die typische Form aus der Bogater Schlucht im Persänyer Gebirge Siebenbürgens deren 5!/, bis 6
aufweist; dementsprechend erscheint hier die Unterseite stärker gewölbt, das Gewinde weniger erhoben;
die Spirallinien sind deutlich.
D=12, d=10, H=5'6 mm.
Fundort: Slivno in Östrumelien (Haberhauer).
Genus Crystallus Lowe.
Das Verhältnis dieser Gruppe zu den Zonitiden ist derzeit nicht genügend klargestellt. Die wenigen
anatomisch untersuchten Formen (Crystallus erystallinus Müll, Cr. diaphanus Stud.) besitzen eine
rudimentäre Samenblase, die Vagina erscheint im mittleren Drittel blasenförmig verdickt; der spindel-
förmige Penis besitzt einen endständig inserierten Musc. retractor und unmittelbar neben der Insertion
desselben mündet das fadenförmige Vas deferens; bei Cr. diaphanus Stud. ist ein eiförmiger Appendix
des Penis vorhanden.
Die Radula mit einem dreispitzigen symmetrischen Mittelzahn, welcher ebenso groß ist wie die
drei zweispitzigen, asymmetrischen Seitenzähne, ferner mit 12 ee. Seitenzähnen in jeder a
Halbreihe entspricht den Verhältnissen der Zonitiden.
10. Orystallus jetschini illyriens A. J. Wen.
Crystallus illyrieus A. Wagner, Nachrichtsbl. D. malak. Ges. 1907, vol. 39, p. 103. ä
— — A. Wagner, Kobelt, Iconogr. N. F., XIll, Fig. 2199.
— — A. Wagner, Wohlberedt, Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens, 1909, p. 39. “-
»Gehäuse ähnlich dem von Cr. orystallinus Müller,jedoch konstant größer, viel weiter perspektivisch
genabelt; im frischen Zustande glasartig durchsichtig oder kaum milchig getrübt, weiß oder gelblich,
glänzend, auf der Oberseite dicht radial gestreift. Die 5 Umgänge sind leicht gewölbt, der letzte
ineßE als a8 EAlNte breiter als der Vor oben und unten gleichmäßig gewölbt. Das breitkeg el |
gang leicht mondförmig TER der Ober- und Basalrand gleichmäßig gewölbt.
D=4 deu. ZzEZem.
Der Durchmesser des Nabels verhält sich zu D wie I zu 6.
un p f} u
Landmollusken aus Albanien. 29
Von Cr. erystallinus und Cr. jetschini Kim. durch die konstant bedeutenderen Dimensionen, die
langsamer zunehmenden Umgänge, den auffallend weiteren Nabel und die deutliche Streifung unter-
schieden«.
Fundorte: Pulaj a. d. Bojanamündung (Buljubasic 1904); Au am linken Ufer der Bojana bei
Brdica nächst Skutari (Apfelbeck 1905). Im übrigen kommt die Art in Süddalmatien, Herzegowina,
Südbosnien, Montenegro und (nach Pavlovic) in Serbien vor.
11. Crystallus subrimatus inflatus A. J. Wen.
Crystallus subrimatus inflatus A. Wagner, Nachrichtsbl. D. malak. Ges. 1907, vol. 39, p. 107.
u ze Walser, Koibelt, Tconogr., N. F., XIII, Fig. 2204.
— — 0. Rhdt. var inflata AJ. Wagner, Wohlberedt, Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens, 1909, p. 40.
»Gehäuse ähnlich dem von Cr. subrimatus litoralis Cless., die Oberseite jedoch mehr gewölbt,
der letzte Umgang auffallend aufgeblasen und erweitert, dreimal breiter als der vorletzte, der stich-
förmige Nabel noch feiner, die Mündung breiter, mehr gerundet und weniger ausgeschnitten.
Dr N. 83:51, H = 17 m.«
Fundorte: Castelnuovo in Süddalmatien (Holdhaus 1902) und Mal i Sh£it bei Oroshi, Nord-
albanien (Buljubasic).
12. Crystallus (Hydatinus) sphaeroconus A. J. Wgn.
Crystallus sphaeroconus A. Wagner, Nachrichtsbl., D. malak. Ges. 1907, vol. 39, p. 109.
— — A. Wasner, Kobelt, Iconogr. N. F., XIII. Fig. 2203. |
— — A. Wagner, Woblberedt, Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens, 1909, p. 40.
»Gehäuse stichförmig, aber durchgehend genabelt, sehr fein radial gestreift, glänzend, durch-
scheinend, weiß oder gelblich. Das breit kegelförmige Gewinde ist ziemlich erhoben und besteht aus
51), bis 6 langsam und regelmäßig zunehmenden, leicht gewölbten Umgängen, welche durch eine
leicht eingedrückte Naht geschieden werden; der letzte ist oben und unten gleichmäßig gewölbt und
doppelt so breit als der vorletzte. Die ziemlich schiefe Mündung ist ein Drittel breiter als hoch und
wird durch den vorletzten Umgang ziemlich stark mondförmig ausgeschnitten. Der Ober: und Basal-
rand der Mündung sind schwach konvex, der Spindelrand an der Insertion etwas vorgezogen.
Di 38 EHE TI mM:
Fundort: An der Kiribrücke nächst Mesi bei Skutari, Albanien (von Sturany am 27. April 1905
im Genist gefunden).
Von dem ähnlich geformten Or. hydatinus Rssm. unterscheidet sich vorstehende Form durch die
geringeren Dimensionen, die größere Zahl der langsamer zunehmenden Umgänge, den breiteren letzten
Umgang und den engeren Nabel. Von Cr. opinaltus Cless. ist sie durch die geringeren Dimensionen,
die größere Zahl der auffallend langsamer zunehmenden Umgänge; das mehr erhobene Gewinde, die
gewölbtere Unterseite und die höhere, aber stärker ausgeschnittene Mündung unterschieden. «
Genus Zonitoides Lehmann 1862.
13. Zonitoides nitidus Müll.
Helix nitida Müller, Verm. terr. et fluv. hist., II, 1774, p. 32.
Zonitoides nitidus Müller, Wohlberedt, Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens, 1909, p. 42.
Fundort: An der Bojana, unterhalb der Drinasa-Mündung, bei Skutari (Apfelbeck 1905),
Im übrigen über Europa, Nordasien und Nordafrika verbreitet,
30 Dr. R. Sturany u. Dr. A. J. Wagner,
Fam. VITRINIDAE.
Genus Phenacolimax Stabile 1859.
14. Phenacolimax reitteri Bttg. — Taf. 1, Fig. 5 a—c.
Vitrina reitieri Boettger, Ber. d. Offenbach. Ver. f. Naturk. 1880, p. 102.
— — Boettger, Wohlberedt, Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens, 1909, p. 39.
Gehäuse sehr ähnlich der Vitrina major FeEr.; glasartig durchsichtig mit sehr feinen bis undeut tlich
und etwas ungleichmäßigen Zuwachsstreifen; gelblich, mitunter mit grünlichem Stich. Von den 2
3 Umgängen nimmt besonders der letzte rascher zu als bei V. major FeEr.; dementsprechend ersc
Gehäuse und die Mündung breiter; die Oberseite ist deutlich flachkegelförmig und fällt stärker nach
Seiten ab; die Kontur des Gehäuses von oben betrachtet annähernd elliptisch, bei V. major Fer. ar näh
kreisförmig. ee
D=8-9, d=6—-7, H=4-5mm. r u
&
Fundorte: Ljubeten, Schar Dagh, in der alpinen Region (Apfelbeck u. Gf. Attems 1906); C ,
bei Prizren an der serbisch-albanischen Grenze (Gf. Attems 1906); Umgebung von Skutari.
Sonstiges Vorkommen in Krain, Kroatien, Bosnien, Herzegowina und Montenegro.
k Fam. PATULIDAE.
Genus Pyramidula Fitzinger.
15. Pyramidula rupestris dalmatina Cless.
Patula rupestris var. dalmatina Clessin, Malak. Blätter, N, F., v. 9, 1887, p. 51.
— — f. dalmatina Clessin, Wohlberedt, Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens, 1909, p. 44.
Fundorte: Fandi bei Oroshi in der Merdita (Buljubasic 1905, Winneguth 1906); „juk sten,
Schar Dagh (Apfelbeck u. Gf. Attems 1906). A
Fam. HELICIDAE.
Subfam. Valloniinae.
Genus Vallonia Risso 1826.
16. Vallonia costellata (A. Brn.) Sdbgr. — Taf. 2, Fig. 9 a—d und 124 —b.
Helix (Vallonia) costellata A. Braun, Sandberger, Land- u. Süßw. Conch. d. Vorwelt (1870-79), p
Fig. 10-10. ee;
Vallonia costellata (A. Brn.) Sdbgr., Hesse, Nachrichtsbl. D, malak. Ges., 1913, p. 4. |
Sehr ähnlich der Vallonia costata Müller, die Rippchen jedoch auffallend dichter.
D=2'8—-3, d=2'5mm.
Fundorte: Vardartal zwischen Üsküb und Treska (Apfelbeck u. Gf. Alena 1000, in z
lebenden Exemplaren.
P. Hesse (I. c.) erwähnt lebende Exemplare aus dem Maritzatale bei Philippopel, aı
des Vardar bei Zelenikovo und von Skopsko Polje bei we Demnach scheint die Sandt
südlichen Balkangebiet weitverbreitet zu sein. Fans BRUNS A a ee
Landmollusken aus Albanien. 31
Subfam. Helicodontinae.
Genus Helicodonta Risso 1826,
Subgenus Helicodonta s. str.
17. Helicodonta (Helicodonta) obvoluta albanica n. (A. J. Wagner). — Taf. 1, Fig. 3a—b.
Gehäuse durchschnittlich kleiner wie bei der typischen Form, mit tiefer eingesenktem Gewinde,
welches nur aus 51/, bis 6 rascher zunehmenden, durch tiefere Naht geschiedenen Umgängen besteht; der
letzte doppelt so breit wie der vorletzte. Die Skulptur besteht aus schwächeren bis undeutlichen Zuwachs-
streifen sowie dichteren Borsten. Die Mündung ist nicht dreieckig oder dreibuchtig wie bei der typischen
Form, sondern sichelförmig gerundet; der weiße oder rötliche Mundsaum ausgebreitet und umgeschlagen,
aber weder zahnförmig verdickt noch außen mit grübchenförmigen Eindrücken.
D=z11—-12:5, d=9—-10, H=5'5—6 mm.
Fundort: Zebia bei Oroshi, Merdita (Winneguth 1906).
Diese Form weicht auffallend von dem sonst so konstanten Typus ab und dürfte, falls es die noch
ausständige Untersuchung der Weichteile bestätigt, als selbständige Art aufgefaßt werden können.
18. Helicodonta (Helicodonta) laughofferi A. J. Wgn. — Taf. |, Fig. 6 a—c.
“ Helicodonta (Helicodonta) langhofferi! A.J. Wagner, Verh. zool. bot. Ges. Wien, 1912, p. 249.
Gehäuse ähnlich der Helicodonta angigyra Jan., jedoch größer und verhältnismäßig höher. Die 61/,
stärker gewölbten und durch eine tiefere Naht geschiedenen Umgänge nehmen anfangs sehr langsam und
regelmäßig zu; der letzte ist aufgeblasen, mehr als doppelt so breit wie der vorletzte, an der Peripherie
gerundet und steigt vorne weniger herab. Das im Verhältnisse zum letzten Umgange viel kleinere Gewinde
ist viel tiefer eingesenkt. Der Nabel ist verhältnismäßig enger und wird durch den letzten Umgang vor der
Mündung nicht unregelmäßig erweitert. Die ziemlich enge und schiefe Mündung ist sichelförmig; der
Mundsaum ausgebreitet, umgeschlagen und lippenartig verdickt, jedoch ohne zahnartige Verdickungen
oder äußere Grübchen. Die vorliegenden Exemplare sind zusgeblichen und epidermislos, doch weisen die
deutlich sichtbaren Narben auf ähnliche, aber dichtere Borsten wie bei Helicodonta obvoluta Müller.
D=14,-.d=12, ıH=8 mm.
Fundort: Bis jetzt nur in toten Exemplaren vom Meere bei Ragusa und Lacroma angeschwemmt;
anscheinend lebt diese Art in Albanien, da der größte Teil der bei Ragusa angeschwemmten Landmollusken
in Albanien lebend gefunden wurde.
Subgenus Caracollina Beck.
19. Helicodonta (Caracollina) contorta Rssm. — Taf. 2, Fig. 7 a—c.
Helix contorla (Ziegl. Mke.), Roßmäßler, Iconogr., I., v. 2 (1838), Nr. 538.
Helix coreyrensis Partsch, Ferussac, Hist. Moll., 1839, Nr. 75, t. 16, f. 23 — 24.
Helicodonta corcyrensis Partsch var. canalifera Ant, Wohlberedt, Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens, 1909,
p- 45.
Die Radula mit symmetrischem Mittelzahn, dessen Seitenspitzen undeutlich sind; bei den asymmetri-
schen Seitenzähnen wird die äußere Nebenspitze mit dem 5. bis 6. Zahne deutlich; bei dem 12. Seiten-
zahne findet eine Spaltung der Hauptspitze statt, so daß die weiteren Randzähne dreispitzig erscheinen.
Zahl der Seiten- und Randzähne in einer Halbreihe bis 30. Der Kiefer ist dünn und hornartig, mit feinen,
“ ziemlich weitläufigen Querstreifen und scheint aus einzelnen Plättchen zusammengesetzt.
1 Die Schreibweise »/anghofferi« beruht auf einem Druckfehler; richtig heitit die Art H. laughoffeni,
us
32 Dr. R. Sturany u. Dr. A. J. Wagner, . |
Die Sexualorgane mit verhältnismäßig großer Eiweißdrüse und wenig gefaltetem und gewundenem
Uterusschlauch. In die Vagina münden zwei Anhangsdrüsen (Appendiculae) ein, von welchen wir die
obere als Samenblase deuten; dieselbe stellt eine ovale Blase dar, welche von dem ziemlich kurzen Blasen-
stiel undeutlich abgesetzt ist. Die zweite Appendicula stellt einen länglichen, kleinen, quergefalteten
Schlauch dar, welcher unmittelbar neben der Samenblase in die Vagina mündet. Der zylindrische, lange
Penis besitzt einen endständig inserierten, kräftigen Musc. retractor; das neben der Insertion des Musc.
retractor in den Penis mündende Vas deferens ist verhältnismäßig kurz und dick.
Die Gehäuse dieser Art erscheinen bezüglich der Dimensionen und der Windungszahl sehr ver-
änderlich; so besitzen wir Exemplare, deren großer Durchmesser zwischen 8 und 16 mm, die Windungs-
zahl zwischen 5!/, und 7!/, schwankt; geringe Unterschiede ergeben sich mit Rücksicht auf die Höhe des
Gewindes, die Nabelweite, sowie die mehr oder minder deutliche Kante zwischen Oberseite und Unterseite.
Fundorte: Skutari und Umgebung (Bardanjol; Siroka; Au am linken Ufer der Bojana bei Brdica;
rechtes Ufer der Bojana. — Aufsammlungen von Apfelbeck, Sturany und Petrovid 1905); am Sasko
blato, nächst der Bojana, südwestlich von Skutari (Petrovid 1905); Oroshi in der Merdita (Sturany 1905);
Oroshi-Bulzari (Buljubasic 1905); Kanina und Lugorapaß bei Valona (Winneguth 1908).
Sonst im ganzen mittleren Balkangebiete von Albanien, Epirus und Montenegro bis nach Rumänien.
20. Helicodonta (Caracollina) contorta girva Rssm. — Taf. 2, Fig. 8 a—c. R
Helix girva Friv. in Roßmäßler, Iconogr., I., v. 2 (1838), sub Nr. 538. .
Gehäuse mit deutlichem stumpfen Stiel und darunter stärker eingezogenen Umgängen, so daß das-
selbe dick linsenförmig und sehr ähnlich der Helicodonta lens Fer. erscheint. Die übrigen Verhältnisse wie
bei der typischen Form. |
D=95—11'5, d=8'5—-105 H=45—5'5 mm.
Fundort: Kereökoi, Macedonien (Schatzmayr).
Diese Form leitet zu Helicodonta lens FEr. hinüber, von welcher sie sich durch das etwas höhere
Gehäuse, den stumpferen Kiel, den etwas engeren Nabel sowie den vorne rascher und tiefer herabsteigen-
den letzten Umgang unterscheidet.
H. contorta canalifera (Anton) Wstld. ist anscheinend mit dieser Form identisch.
Subfam. Fruticicolinae. .
Genus Fruticicola Held 1837.
21. Fruticicola erjaveci osoria Brancs.
Helix osoria Brancsik, Jahresh. d. Naturw. Ver. d. Trencsiner Kom. 1888/89, p. 898, t, 2, f. 4.
Fundort: Ljubeten, Schar Dagh, alpine Region (Apfelbeck u. Gf. Attems 1906).
Es liegen von der genannten Lokalität einige Exemplare vor, welche dem Gehäuse nach voll-
kommen mit der Form aus Südbosnien übereinstimmen; nachdem jedoch unsere Beobachtungen gezeigt
haben, daß die Fruticicolinen des Balkangebietes bei übereinstimmenden Schalen oft sehr abweichende
Verhältnisse der inneren Organe aufweisen, muß auch die endgültige Feststellung dieser Form der ana-
tomischen Untersuchung vorbehalten bleiben.
‚Genus Semifruticicola A. J. Wagner.!
22. Semifruticicola serbica costulata Brancs.
Helix Zelebori Pfr. var. cosiulata Brancsik, Jahresh, d. Naturw. Ver, d. Trencesiner Kom., v. 19-20 (1897), p. 87.
Xerophila (Xerocampylaea) zelebori Pfr. var. costulala Brancs.,, Wohlberedt, Zur Fauna Montenegros und Nord
albaniens, 1909, p. 75.
1 Anz. k, Akad. Wiss. Wien, 1914, p. 336,
Landmollusken aus Albanien. 33
Exemplare, welche zum Teil einen etwas weiteren Nabel sowie schwächere oder noch mehr
erloschene Bänder aufweisen als solche vom Originalfundorte Volujak und vom Bubotov Kuk im
Durmitorgebiete liegen vom Koritnikgebirge im Ljumagebiete vor (Buljubasic 1904).
Genus Monacha Hartmann 1840.
23. Monacha kusmici Cless.
Helix (Trichia) kusmici Clessin, Malak Bl., N. F., v. 9 (1887), p. 51.
Fruticicola kusmici Cless., Wohlberedt, Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens, 1909, p- 46.
Fundorte: Skutari und Umgebung (Brdica; an der Kiri-Brücke nächst Mesi); Berg Maranaj,
1576 m, bei Skutari (Sturany 1905).
Genus Euomphalia Westerlund 1889.
24. Enuomphalia strigella Drap.
Helix strigella Draparnaud, Hist. nat. Moll. 1805, p. 84, t. 7, f. 1—2.
Fundorte: Üsküb-Nerez und Treska bei Üsküb (Apfelbeck u. Gf. Attems 1906).
Subfam. Xerophilinae.
Die in dieser Subfamilie vereinigten Gruppen zeigen Verhältnisse des Gehäuses, des Gebisses
und der Sexualorgane, wie sie ähnlich auch bei den Formen der Fruticicolinen beobachtet werden,
und lassen eine nähere Verwandtschaft der genannten Subfamilien untereinander erkennen, als sie
gegenüber anderen Abteilungen der Heliciden besteht. Einen konstanten Unterschied dieser beiden
Abteilungen finden wir aber in der Lage des den Sexualorganen benachbarten Muse. retractor des
rechten Augenträgers, welcher bei den Xerophilinen stets frei neben den Sexualorganen, bei den Fruti-
eicolinen jedoch zwischen Penis und Vagina zum Diaphragma verläuft. Ein Musc. retractor penis fehlt
nur bei einigen Formen der Xerophilinen, aber auch bei diesen nicht konstant. Die Zwitterdrüse, der
Zwitterdrüsengang, das Prostata-Uteruskonvolut zeigen keine bemerkenswerten Unterschiede; die Samen-
blase ist rundlich oval oder etwas asymmetrisch und deutlich vom mittellangen bis langen Blasenstiel
abgesetzt, welcher kein Divertikel aufweist.
Die Glandulae mucosae scheinen stets paarig angeordnet zu sein und stellen so zwei unregel-
mäßig gespaltene Büschel dar, während dieselben bei den Fruticicolinen wirtelständig angeordnet sind.
Nur bei den Gruppen Cochlicella Risso und Monilearia Mousson fehlen die Glandulae mucosae
sowie ein Pfeilsack vollkommen. Besonders charakteristisch ist jedoch die Zahl und Anordnung der
Pfeilsäcke, welche wie bei den Fruticicolen bald einfach, bald doppelt oder in der Vierzahl vorhanden,
bald symmetrisch oder asymmetrisch angeordnet sind. Neben den Pfeilsäcken werden bei einzelnen
Arten noch schlauchförmige Anhänge (»Appendiculae«) der Vagina und des Penis beobachtet. Der ver-
‚ hältnismäßig lange, spindelförmige Penis ist im vorderen Drittel stärker verdickt, mitunter auffallend
angeschwollen, im hinteren Teile allmählich verjüngt und geht so ohne deutlichen Absatz, nur durch
die Einmündung des Vas deferens begrenzt, in das kurze Flagellum über. Das fadenförmige, deutlich
abgesetzte Vas deferens ist mittellang.
Der einfach oder doppelt vorhandene Pfeil ist gerade oder leicht gebogen und rund, mit scharfer
oder lanzettförmig verbreiteter Spitze ohne abgesetzte Basis.
Der feste hornartige Kiefer ist entweder deutlich gerippt oder fein quergestreift und an den
Rändern zahnartig gekerbt.
Die Radula besitzt einen deutlich dreispitzigen symmetrischen Mittelzahn, gleichgroße, zweispitzige
asymmetrische Seitenzähne und zwei- bis dreispitzige Randzähne; die Zahl der Zahnplatten in einer
Halbreihe beträgt durchschnittlich 40 bis 50.
34 Dr. R. Sturany u. Dr. A. J. Wagner,
Das Gehäuse erscheint im allgemeinen fest und kalkartig getrübt, einfärbig oder dunkel gebän-
dert; die charakteristische Normalzahl der Bänder ist die Vierzahl, doch erscheint dieses Verhältnis
durch Verschmelzung, Spaltung, Erlöschen einzelner oder aller Bänder sehr verschiedenartig. Der Mund-
saum ist zumeist gerade und scharf oder nur schwach erweitert, mit einem vom Rande etwas ab-
stehenden, zumeist deutlichen und oft kräftigen Lippenkallus. Die Skulptur der Schale besteht zumeist
aus deutlichen bis rippenartigen Zuwachsstreifen, neben welchen auch feine Spirallinien sichtbar
werden; bei einigen Gruppen werden jedoch auch Runzeln, eine mannigfache Körnelung und schließ-
lich auch Borsten beobachtet. Diese Merkmale des Gehäuses sind wohl im allgemeinen für die Formen
der Xerophilinen sehr charakteristisch; nachdem aber auch echte Fıuticicolinen mit kalkartig getrübtem,
dunkel gebändertem Gehäuse (Fr. zelebori Pfr, Semifruticicola serbica A. J. Wagner) beobachtet
werden, andererseits die Formen der Gruppe Theba Risso mit ihrem hornfarbenen, durchscheinenden,
ungebänderten, häufig borstigen Gehäuse auffallend den Fruticicolinen gleichen, so entscheidet
schließlich nur die Lage des Musc. retractor des rechten Augenträgers über die systematische Stellung
der betreffenden Art.
Das Verbreitungsgebiet der hier zusammengefaßten Gruppen erstreckt sich über Mittel- und Süd-
europa, Westasien und Nordafrika mit den vorgelagerten Inseln der atlantischen Küste. In unseren
Gebieten treten die Xerophilinen durchwegs nur als Talformen auf und wurden in höheren Gebirgs-
lagen noch nicht beobachtet; einzelne Arten sind in lebhafter Wanderung begriffen und vergrößern ihr
Verbreitungsgebiet (X. obvia), andere wurden in den letzten Dezennien seltener und verschwanden
von einzelnen Lokalitäten (Martha costulata C. Pfr.). (Siehe Fußnote auf p. 69 [87)).
Die Unterscheidung der einzelnen Formen nach den Merkmalen der Gehäuse hat sich vielfach
als sehr unsicher erwiesen; die anatomische Untersuchung hat aber gezeigt, daß besonders die Ver-
hältnisse der Sexualorgane Anhaltspunkte bieten, um sowohl einzelne Arten sicher unterscheiden als
verwandte Arten in natürlichen Gruppen zusammenfassen zu können. Die zahlreichen Einteilungsver-
suche der Xerophilinen nach den Merkmalen der Gehäuse erschweren die Richtigstellung ihrer Syste-
matik besonders mit Rücksicht auf die Prioritätsgesetze; auch ist die Zahl der anatomisch untersuchten
Formen noch zu gering, um eine entsprechende Übersicht zu gewinnen. Im Nachfolgenden versuchen
wir, die uns bekannt gewordenen Formen des Gebietes dem System anzupassen.
Genus Xerophila Held 1837 [Helicella (Pilsbry) Hartmann 1840].
Die Sexualorgane mit zwei symmetrisch angeordneten Pfeilsäcken und zwei Pfeilen.
25. Xerophila obvia Hartm. — Taf. 12, Fig. 66 a—f.
Helix (Helicella) obvia Hartmann, Erd- und Süßwassergasteropoden, 1840, p. 148, t. 45. a
Xerophila obvia (Ziegl.) Hartm., Wohlberedt, Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens, 1909, p. 74.
Der Kiefer fein gerippt, mit 8 bis 9 Leistchen, an den Rändern gezähnelt.
Die Radula mit deutlich dreispitzigem, symmetrischem Mittelzahn, zweispitzigen, asymmetrischen,
gleichgroßen Seitenzähnen und zwei- bis mehrspitzigen Randzähnen; eine Spaltung der Hauptspitzen
findet nicht statt; die Zahl der Seiten- und Randplatten in einer Halbreihe beträgt bis 40.
Sexualorgane: Die ovale, leicht asymmetrische Samenblase mit ziemlich langem Blasenstiel; die
Glandulae mucosae stellen zwei Büschel dar, welche aus ziemlich kurzen, ungleichmäßig gespaltenen
Drüsenschläuchen zusammengesetzt sind; die beiden symmetrisch angeordneten Pfeilsäcke erscheinen
an der Basis von einer Hautduplikatur umgeben. Der Pfeil ist kaum gebogen, rund und zugespitzt, an
der Basis schwach gerieft. Der spindelförmige Penis erscheint im vorderen Drittel nur leicht verdickt
und geht hinten in ein kurzes Flagellum über; der Musc. retractor penis inseriert am mittleren Drittel
des Penis, ist gewöhnlich schwach entwickelt und fehit mitunter. Die anatomische Untersuchung er-
streckte sich auf Exemplare dieser Art aus Niederösterreich, Steiermark, Krain, dem Küdenlande, Süd-
Landmollusken aus Albanien. 35
bosnien, der Herzegowina und der Umgebung von Saloniki; der Befund war überall ein konstanter
und übereinstimmender. An den genannten Lokalitäten erscheinen auch die Merkmale des Gehäuses
sehr konstant; individuelle Variationen betreffen die Höhe des Gewindes, Weite des Nabels, die Dimen-
sionen und besonders die wechselnden Erscheinungen der Bänderung.
Fundorte: Skutari und Umgebung (Petrovic); Langazasee bei Saloniki etc.
Nach A. Schmidt »Stylommatophoren« gehört auch X. ericetorum Müll. zu dieser Gruppe.
26. Xerophila obvia dobrudschae Kob. — Taf. 18, Fig. 111 a—c.
Helix Dobrudschae Parreyss, Kobelt, in Roßmäßler’s Iconogr., v. 5 (1877), f. 1441.
Xerophila obvia (Z.) Hartm. var. dobrudschae (Parr.) Kob., Westerlund, Binnenconch, II, (1889), p. 340.
— spirula Kimakowicz, Beitrag z. Moll. F. Siebenbürg., II. Nachtrag (1890), p. 209.
Helix vulgarissima autor.
Die Sexualorgane entsprechen bis auf den langen und dünnen Blasenstiel jenen der typischen
“ Form.
Die Radula mit dreispitzigem Mittelzahn und 35 zweispitzigen Seiten- und Randzähnen.
Das Gehäuse ähnlich der typischen Form; das aus ö1/, bis 61/, etwas langsamer zunehmenden,
stärker gewölbten Umgängen bestehende Gewinde ist jedoch konstant höher; die Zuwachsstreifen auf
den oberen Umgängen deutlicher, daneben werden oft dichte und feine Spirallinien sichtbar; die
braunen Bänder sind zumeist schwächer, oft vollkommen erloschen, der Nabel enger.
D=17, d=145 H=Iimm (Mangalia, Dobrudscha)
21 17 12 (Philippopel)
18 15 10 (Bazias, Banat)
19 16 12 (Varna).
Diese Form tritt allmählich an der östlichen Verbreitungsgrenze der typischen Form in Ostungarn
Siebenbürgen und dem Banat auf und ist von derselben zunächst nur schwer zu trennen, da hier
auch Übergangsformen vorkommen. In der Dobrudscha, Bulgarien und Ostrumelien scheint dieselbe aber
die typische Form auszuschließen und ihre charakteristischen Merkmale — wie das hohe Gewinde, der
engere Nabel, die feine Spiralstreifung — werden hier Konstant beobachtet. Die geringen Abweichungen
bezüglich der Verhältnisse der Sexualorgane (langer, dünner Blasenstiel) müssen erst auf ihre Beständig-
keit nachgeprüft werden. Vorstehende Form wird auch vielfach mit Candidula vulgarissima Mss. ver-
wechselt, welche jedoch, wie unter Nr. 29 ausgeführt wird, vollkommen abweichende Verhältnisse der
Sexualorgane aufweist und auf den Südwesten der Balkanhalbinsel beschränkt zu sein scheint.
Genus Heliomanes (Ferussac) Moquin-Tandon [Helicopsis Fitzinger].
Die Sexualorgane mit asymmetrisch angeordneten Pfeilsäcken und einem Pfeil.
27. Heliomanes variabilis Drap. — Taf. 12, Fig. 67 a—e.
Helix variabilis Draparnaud, Hist. nat. Moll., 1805, p. 84, t. 5, f. 11—12.
Xerophila variabilis Drap., Wohlberedt, Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens, 1909, p. 75.
Der Kiefer hornartig, fein gerippt, mit 9 bis 11 Leistchen und gezähnelten Rändern.
Die Radula wie bei X. obvia Hartm.
Sexualorgane: Die ovale, leicht asymmetrische Samenblase mit deutlich abgesetztem mittellangen
"Blasenstiel; die Glandulae mucosae stellen zwei Büschel dar, welche aus langen, ungleichmäßig ge-
spaltenen Drüsenschläuchen zusammengesetzt sind; von den zwei asymmetrisch angeordneten Pfeil-
säcken enthält nur der untere einen runden, spitzen, deutlich gebogenen Pfeil. Der lange, im vorderen
Denkschriften der mathem,-naturw. Kl. @1. Bd. 6
36 Dr. R. Sturany und Dr. A. J. Wagner.
Drittel leicht verdickte Penis geht in ein kurzes, dünnes Flagellum über; ein schwacher Musc. retractor
penis inseriert im mittleren Drittel.
Untersucht wurden Exemplare aus der Umgebung von Triest, Dalmatien, Albanien und Maze-
donien.
Fundort: Skutari, Nordalbanien (Sturany 1905).
Genus Candidula Kobelt.
Die Sexualorgane mit einem Pfeilsack und einem Pfeil.
28. Candidula profuga A. Schm. — Taf. 12, Fig. 68.
Helix profuga A. Schmidt, Stylommatophoren, 1855, p. 30, t. 6, f. 38.
Sexualorgane: Die rundliche Samenblase ist deutlich vom ziemlich langen, an der Einmündung
in die Vagina etwas verdickten Blasenstiele abgesetzt. Die Glandulae mucosae bestehen aus zwei
Büscheln wenig gespaltener Drüsenschläuche. Der lang zylindrische Penis ist an der Basis leicht ver-
dickt und geht hinten in ein ziemlich kurzes Flagellum über; der Musculus retractor penis inseriert
am vorderen Drittel des Penis.
Fundort: Valona (Winneguth 1908).
29. Candidula vulgarissima Mss. — Taf. 13, Fig. 69 a—f.
Helix vulgarissima Mousson, Coqu., Schläfli, v. 1, 1859, p. 44.
Helix ericetorum var. graeca Martens, Mal. Bl. XX (1873), p. 37, t. 2, f. 1 (part.).
Der Kiefer gestreift, mit gezähneltem Rande.
Sexualorgane: Die Samenblase rundlich, vom verhältnismäßig dünnen und ziemlich langen Blasen-
stiel deutlich abgesetzt; die Glandulae mucosae bestehen aus zwei Büscheln wenig gespaltener Drüsen-
schläuche; der Pfeilsack einfach, der Pfeil kaum gebogen, vorne zu einer lanzettförmigen Schneide ver-
breitert, in der Mitte und an der Basis gerundet. Der zylindrische, lange Penis ist im vorderen Drittel nur
wenig dicker und geht hinten allmählich verjüngt in ein ziemlich langes Flagellum über; der Musc,
retractor penis inseriert im mittleren Drittel des Penis.
Das Gehäuse ist sehr ähnlich demjenigen von X. obvia Hartm. Die vorliegenden Exemplare sind
durchwegs ungebändert, kalkartig weiß, die Umgänge nehmen etwas langsamer zu, so daß gleichgroße
Gehäuse hier einen halben Umgang mehr aufweisen; der letzte erscheint im Beginne mehr oder mine x
deutlich stumpfkantig, auch der Nabel wird durch den letzten Umgang stärker erweitert; einen wesent-
lichen und konstanten Unterschied finden wir ferner in der Beschaffenheit der Skulptur, welche hier aus,
regelmäßigeren und dichteren Zuwachsstreifen besteht, welche häufig feine und regelmäßige Rippcher 7 s
darstellen; neben diesen werden unter der Lupe sehr feine und dichte, eingedrückte Spirallinien sichtbar. x
D=16 3=135 BE Dum.
Wir beurteilen diese Art zunächst nach Exemplaren von Janina, dem Originalfundorte des Autors,
welche anatomisch untersucht wurden und dementsprechend einen von X. obvia Hartm. vollkommen
abweichenden Befund der Sexualorgane ergeben haben. Ähnliche Gehäuse kennen wir von Tripolizza bei “=
Patras, Nauplia, Volo, Agoriani und Patras in Griechenland, welche zum Teile bei gelblicher Grundfarbe
schwache bis deutliche, gelbbraune oder dunkelbraune Bänder aufweisen; diese Bänder sind ähnlich wie
bei X. obvia Hartm. besonders auf der Unterseite häufig in Flecken und Punkte aufgelöst; die Spiral-
linien, die Kante am letzten Umgange sind mehr oder minder deutlich vorhanden, die Zuwachsstreifen oft
deutlich rippchenartig. Exemplare von Megara besitzen ein höheres, leicht konvexes Gewinde, engeren
Nabel und sind einfärbig kalkartig weiß; Spirallinien sind undeutlich bis erloschen.
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Landmollusken aus Albanien. a
Genus Xeropieta Monterosato.
Die Sexualorgane mit 4 Pfeilsäcken, welche symmetrisch angeordnet sind; an der Basis des Penis
mündet ein schlauchförmiger Appendix; das Divertikel des Blasenstiels ist lang.
30. Xeropicta gyroides Pfr. — Taf. 13, Fig. 70 a—.c.
Helix gyroides Parreyss, L. Pfeiffer, Malak. Bl. XVII, 1870, p. 143.
Helix homoleuca Brusina, 1870.
Der Kiefer hornartig, schmal, gerippt, mit 8 bis 12 Leistchen, am Rande deutlich gezähnelt.
Sexualorgane: Die rundliche Samenblase ist von dem sehr langen, dünnen Blasenstiel deutlich
abgesetzt; die Glandulae mucosae bestehen aus zwei Büscheln ziemlich langer, wenig gespaltener Drüsen-
schläuche; die 4 gleichgroßen Pfeilsäcke sind symmetrisch angeordnet und enthalten zwei Pfeile; die
Pfeile sind auffallend klein, gerade und zugespitzt mit verhältnismäßig breiter Basis. Der lange Penis ist
im vorderen Drittel auffallend dicker und geht hinten allmählich verjüngt in ein kurzes und dünnes
Flagellum über; der Musc. retractor penis inseriert am vorderen Drittel des Penis; am vorderen Ende des
Penis mündet ein verhältnismäßig großer schlauchförmiger Appendix.
Gehäuse ähnlich demjenigen einer ungebänderten X. obvia Hartm; das höhere Gewinde besteht
jedoch aus 5t/, langsamer zunehmenden Umgängen, so daß gleichgroße Exemplare einen halben Umgang
mehr aufweisen; der letzte Umgang beginnt schon im zweiten Viertel langsam herabzusteigen und
erscheint bei ausgewachsenen Exemplaren vor der Mündung bis unter die Peripherie herabgesenkt; der
Nabel ist besonders bei dem Vergleiche ausgewachsener Exemplare hier wesentlich enger. Die Färbung
ist immer kalkartig weiß mit einigen kleinen, zerstreuten, dunklen bis schwärzlichen Punkten und durch-
scheinender hornbrauner Spitze. Die Skulptur besteht nebst ungleichen, feinen, aber deutlichen Zuwachs-
streifen aus sehr feinen und dichten Spirallinien, welche nur unter guter Lupe und bei hellem Lichte
sichtbar werden und bei X. obvia Hartm. niemals vorhanden sind.
D= 13—17, d=11—145, H=7-—10 mm.
Fundorte: Im kroatischen Küstengebiete zwischen Fiume und Carlopago sehr häufig und daselbst
X. obvia Hartm. ausschließend. Ähnliche, jedoch größere Gehäuse mit weniger herabsteigendem letzten
Umgang, undeutlichen Spirallinien sind uns von Vrgorac in Dalmatien bekannt.
Genus Trochula Held [Turricula Beck).
Die Sexualorgane mit zwei symmetrisch angeordneten Pfeilsäcken und einer ovalen Appendicula,
welche in die Vagina einmündet.
31. Trochula pyramidata Drap.
Helix pyramidata Draparnaud, Hist. nat. moll. 1805, p. 80, t. 5, f. 6.
Trochula pyramidata Drap., Wohlberedt, Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens, 1909, p. 75.
Fundorte: Skutari und Umgebung (Siroka; Kiribrücke nächst Mesi, im Genist), Sturany und
Petrovic 1905.
Genus Theba Risso 1826 [Carthusiana Kobelt 1871].
Die Sexualorgane ohne Pfeilsack, mit oder ohne Musc. retractor penis, ebenso mit oder ohne
schlauchförmige Appendicula der Vagina.
Subgenus Theba s. str.
Die Sexualorgane mit Appendicula, aber ohne Musc. retractor penis,
38 Dr. R. Sturany u. Dr. A. J. Wagner,
32. Theba (Theba) carthusiana Müll. — Taf. 13, Fig. 72a —.c.
Helix carthusiana Müller, Verm. terr. et Quv. hist. II, 1774, p. 15.
Carthusiana carthusiana Müll., Wohlberedt, Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens, 1909, p. 76.
Der Kiefer dünn, hornartig, mit ziemlich weitläufigen feinen Querstreifen und fein gekerbten Rändern.
Die Radula mit deutlich dreispitzigem symmetrischen Mittelzahn, zweispitzigen Seiten- und Rand-
zähnen; eine Spaltung der Hauptspitze findet nicht statt; die Zahl der Seiten- und Randplatten in einer
Halbreihe beträgt über 40.
Die Sexualorgane mit ovaler, asymmetrischer Samenblase, welche vom mittellangen, verhältnismäßig
dicken Blasenstiel nicht scharf abgesetzt ist; die Glandulae mucosae bestehen aus zwei Büscheln ver-
hältnismäßig dicker, unregelmäßig gespaltener Drüsenschläuche; ein Pfeilsack fehlt, dafür ist eine
schlauchförmige Appendicula vorhanden, welche in einen dünneren, oft nahezu fadenförmigen Fortsatz
ausläuft. Der Penis erscheint in seiner vorderen Hälfte auffallend verdickt und geht hinten in ein ziemlich
kurzes und dünnes Flagellum über; ein Musc. retractor penis fehlt; das Vas deferens ist verhältnismäßig
kurz und dick.
Fundorte: Am $asko blato nächst der Bojana, südwestlich von Skutari (Petrovid 1905); Berg
Sildinja, östlich von Skutari (Petrovic 1905); Mal i Sheit bei Oroshi, Merdita, in einer Höhe von zirka
1500 m (Sturany 1905).
33. Theba (Theba) frequens Mss. — Taf. 3, Fig. 13a —.c.
Helix frequens Mousson, Coqu. Schläfli, 1859, p. 28.
Theba frequens P. Hesse, Monogr. Theba (im Erscheinen').
Unsere Abbildung ist nach dem Originalexemplare aus Mousson’s Sammlung angefertigt, welches
aus Prevesa in Epirus stammt. Wir fassen demnach die typische Form in nachstehend beschriebener
Weise auf. j
Gehäuse flachkegelförmig mit halbkugeliger Basis oder gedrückt kugelig; hellhornfarben, mitunter
mit der Andeutung eines hellen Kielbandes; glatt und nur am letzten Umgange leicht gehämmert. Der
sehr enge, stichförmige Nabel wird durch den halbkreisförmigen Spindelumschlag größtenteils bedeckt.
Das regelmäßig flachkegelförmige Gewinde besteht aus 5!/, bis 5°%/, langsam und regelmäßig zunehmen-
den, leicht gewölbten Umgängen; der letzte ist gerundet, fast etwas aufgeblasen und steigt vorne ziemlich
tief herab. Die schiefe Mündung ist breiter als hoch, der Mundsaum gerade, nur unten schwach erweitert,
innen mit einem dicken, dem Mundsaume sehr genäherten Lippenkallus belegt; die Insertionen des Mund-
saumes sind etwas genähert.
D=14, d=123, H=9'5 mm.
Fundorte: Prevesa und Leskovik in Epirus, Presp&@ in Albanien, Bjela in Montenegro, Avtovac in
der Herzegowina.
34. Theba (Theba) carascaloides Bgt. — Taf. 3, Fig. 14a —.c.
Helix carascaloides Bourguignat, Amenites malac,, v. 1, 1856, p. 113, t. 13, f. 1—3.
Die uns vorliegenden Exemplare dieser Art unterscheiden sich von Theba frequens Mousson durch
ihre bedeutenderen Dimensionen, das zum Teil höhere Gewinde, welches aus 6 bis 7 langsamer zunehmen-
den Umgängen besteht; der letzte ist nicht aufgeblasen, oft nur wenig breiter als der vorletzte und steigt
vorne wenig oder gar nicht herab. Die Skulptur besteht aus dichteren und schärferen Zuwachsstreifen;
die halbkreisförmige, schiefe Mündung ist oft kaum breiter als hoch; der Mundsaum gerade und scharf, ß
nur unten schwach erweitert, innen mit einem dünnen, schmalen, weißen, vom Rande etwas entfernten
Lippenkallus belegt; die Insertionen des Mundsaumes entfernt. Der enge, stichförmige Nabel wird bis zur
Hälfte vom Spindelumschlag verdeckt.
D=17-21, d=15-17, H=129-5—145 mm.
1
Landmollusken aus Albanien. 39
Fundorte: Umgebung von Philippopel und der Berg Athos; die Exemplare der letztgenannten
Lokalität, gesammelt von A. Schatzmayr, besitzen ein auffallend hohes, leicht konvexes Gewinde.
35. Theba (Theba) olivieri Fer.
Helix Olivieri Ferussac, Tabl. des Moll. de la France, 1821, p. 43.
Carthusiana olivieri Fer., Wohlberedt, Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens, 1909, PUT.
Fundorte: Berg Maranaj bei Skutari (BuljubasSic); Kanina bei Valona (Winneguth 1908).
Genus Cochlicella Risso 1826.
Die Sexualorgane ohne Pfeilsack, dafür mit einer schlauchförmigen Appendicula, welche in einen
fadenförmigen, in drei Zipfel gespaltenen Anhang ausläuft.
36. Cochlicella acuta Müll. — Taf. 13, Fig. 71.
Helix acnta Müller, Verm. terr. et fluv. hist. II, 1774, p. 100.
Cochlicella acuta Müll., Wohlberedt, Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens, 1909, p. 76.
Die Sexualorgane mit ovaler, von dem langen und dicken Blasenstiel undeutlich abgesetzter Samen-
blase, gegenüber dem Penis -mündet in die Vagina eine schlauchförmige Appendicula, welche in einen
fadenförmigen, in drei kurze Zipfel gespaltenen Anhang ausläuft. Der Penis ist im vorderen Drittel blasen-
förmig verdickt, im übrigen Teile verhältnismäßig dünn und endet mit einem sehr kurzen Flagellum; der
Muse. retractor inseriert im mittleren Drittel des Penis; das fadenförmige Vas deferens ist mittellang.
Fundort: Valona (Winneguth 1908).
Subfam. Campylaeinae.
Die hier vereinigten Gruppen zeigen wohl eine große Übereinstimmung mit einzelnen Gruppen der
Helicinen, besitzen jedoch sowohl mit Rücksicht auf die innere Organisation als auf die Merkmale des
Gehäuses konstante Charaktere, welche einerseits ihre engere Zusammengehörigkeit erweisen, anderseits
die Trennung von der Subfamilie der Helicinen gerechtfertigt erscheinen lassen.
Das Gehäuse ist mittelgroß bis groß, fast immer offen bis perspektivisch genabelt; nur wenige
Formen (wie arbustornm L., aethiops Bielz, personata Lam., obtusus Drap., stenomphalus Menke,
maranajensis n.) sind mehr oder minder bedeckt durchbohrt bis ungenabelt. Die Form der Gehäuse ist
zumeist flachkegelförmig bis scheibenförmig, mit niedrigem, oft kaum erhobenem Gewinde und gewölbter
Basis; seltenist das Gewinde kegelförmig erhoben, das Gehäuse dann annähernd kreiselförmig (arbustorum,
phalerata), in einem Falle sogar zylindrisch (Cylindrus obtusus Drap.). Die Zahl der Umgänge beträgt
41), bis 5l/,; dieselben nehmen im Anfange ziemlich langsam, der letzte rascher zu; vor der Mündung
steigt der letzte Umgang immer deutlich, oft rasch und tief herab und ist an der Peripherie gerundet; die
wenigen gekielten Formen, welche die Bezeichnung Helicigona rechtfertigen würden, sind geradezu eine
Ausnahme (lapicida L., desmoulinsi Farines, alpina Faure, tigrina Jan, banatica Rssm.).
Der Mundsaum ist ziemlich kurz ausgebreitet, innen deutlich, aber nicht auffallend gelippt; bei
Hochgebirgsformen oft sehr kurz ausgebreitet, fast gerade, aber auch dann lippenartig verdickt; die
Insertionen der Mundsaumes sind entfernt oder mehr minder genähert bis zusammenhängend und gelöst.
Zahnartige Verdickungen des Lippenkallus kommen bei einigen Gruppen (Liburnica, Isognomostoma)
regelmäßig vor, bei personata Lam. sogar ein zahnartiger Kallus auf der Mündungswand.
Die Skulptur besteht zunächst aus ungleichmäßigen Zuwachsstreifen, welche in sehr verschiedenem
Grade entwickelt, aber zumeist deutlich sind; bei einigen Formen (cingulata gobanzi Frnf., ziegleri Rssm,,
“ arbustorum rudis Rssm.) sind dieselben sogar zu kräftigen Rippchen gesteigert; daneben findet sich
häufig eine sehr feine Körnelung der Epidermis, welche auch bei sonst glatten Formen an der Embryonal-
schale sichtbar wird; bei einigen Gruppen (Ziburnica, Helicigona s. str.) \st diese Körnelung sehr deutlich
”
u» Es ı u nn
40 Dr. R. Sturany u. Dr. A. J. Wagner,
und ein konstantes Merkmal. Bei einigen Arten werden auch feine eingedrückte Spirallinien beobachtet,
doch ist dieses Merkmal wenig konstant und erscheint selbst bei Exemplaren des gleichen Fundortes in
verschiedenem Grade. Bei den Gruppen Liburnica, Campylaea s. str., Isognomosioma, Thiessea werden
bei zahlreichen Formen deutliche, oft auffallende Borsten der Epidermis beobachtet; diese Borsten sind
manchmal sehr hinfällig und nur bei Jugendformen regelmäßig vorhanden, können aber auch in diesem
Falle bei ausgewachsenen Exemplaren an den persistenten Narben festgestellt werden. Besonders kräftig
entwickelt und bei der Mehrzahl der Arten konstant finden wir solche Borsten bei der Gruppe Liburnica;
die gleichzeitig vorhandene Körnelung, welche auch bei haarlosen Exemplaren vorhanden ist, verleiht
solchen Exemplaren eine matte bis rauhe Oberfläche.
Neben der gelben Grundfarbe (gelblich hornfarben bis grünlichgelb) sind zumeist dunkle, braune,
rotbraune bis nahezu schwarze Bänder vorhanden. Von den 5 Bändern der Helicinen werden hier höchstens w
3 beobachtet und auch von diesen tritt nur das mittlere regelmäßig und scharf begrenzt auf (abgesehen von
einfarbigen Exemplaren, welche auch hier häufig als individuelle Variationen beobachtet werden). Ferner
sind die Gehäuse der Campylaeinen entweder durchscheinend, so daß die Färbung der Epidermis gut zum
Ausdruck kommt, oder mehr minder milchig getrübt bis kalkartig opak; infolge ungleichmäßiger Verteilung
opaker und durchscheinender Stellen erscheinen solche Gehäuse häufig auch verschiedenartig gefleckt.
Eine systematische Bedeutung kommt jedoch dieser kalkartigen Trübung der Gehäuse nicht zu, wiemanche ä
Autoren annehmen, da dieselbe einmal bei sonst stark abweichenden Arten beobachtet wird, anderseits =
aber innerhalb der Art nicht konstant ist. Im allgemeinen erscheint die kalkartige Trübung der Schale
durch die Dicke derselben und diese durch den Aufenthalt auf Kalkboden bedingt. : 3a e?
oe Er ne ersehen wir, wie bir egee die Schaleurgerkmnig: der hier Fe >
der offene Nabel vor, und besonders charakteristisch ist die Dreizahl der Bänder.
Der Kiefer ist fast durchwegs gerippt, die Anzahl der Leisten schwankt zwischen 2 und 9 undist
auch bei den einzelnen Arten nicht konstant; nur bei Vidovicia coerulans Rssm. ist der Kiefer hautartig
dünn und glatt. ira
Die Radula zeigt ähnliche Verhältnisse, wie sie bei den Formen der Subfamilie der Helicinen b
achtet werden, und können hier ebenfalls zwei Hauptformen unterschieden werden, je nachdem der sym:
metrische Mittelzahn ein- oder dreispitzig ist. Bei der Mehrzahl der Formen ist der Mittelzahn einsp tz u
das heißt auf die Hauptspitze beschränkt, welche zumeist schmal und ziemlich spitz ist; der Mitte za |
ist ferner gleich groß oder nur wenig kleiner als die Seitenzähne; die Seitenzähne sind bei dieser R di
form zunächst nur wenig asymmetrisch und ebenfalls einspitzig; eine Nebenspitze entwickelt sich allı
zwischen dem 10. bis 20. Seitenzahne, gleichzeitig wird die Hauptspitze breiter und spaltet sich frü
oder später in zwei Spitzen, so daß die äußeren Seitenzähne dreispitzig und bei dem Auftreten \ "
Nebenspitzen auch mehrspitzig werden. Die Spaltung der Hauptspitze, ebenso das Auftreten von ] Ne
spitzen ist bei einzelnen Arten verschieden, das heißt dieselbe tritt früher oder später auf; ebenso
Form der Zahnspitzen bei einzelnen Formen bald länger oder kürzer, bald spitzer oder mehr gerundet.
Bei der Radulaform mit dreispitzigem Mittelzahn sind die Seitenzähne zunächst zweispitzig, ir
hier eine äußere Nebenspitze vorhanden ist; mit der Spaltung der Hauptspitze werden die äußeren Seen
und Randzähne ebenfalls dreispitzig. Diese beiden angeführten Formen der Radula stehen aber nicht ir
scharfem Gegensatze zueinander, indem auch Radulaformen beobachtet werden, deren Mittelzahn
innere Seitenzähne schwache oder undeutliche Nebenspitzen besitzen; bei solchen Formen tritt yet
Entwicklung einer deutlichen Nebenspitze schon vor dem 10. Seitenzahne auf. Eine weitere Form
Radula zeigt überwiegend einspitzige Zähne und nur die Randzähne lassen eine schwache Spaltung der
Hauptspitze, aber keine Nebenspitze erkennen. Die Zahl der Seiten- und Randzähne in einer Halb eihe
schwankt bei dieser Form der Radula zwischen 25 bis 60. ve ”
Ganz eigenartige Verhältnisse finden wir an der Radula von Vidovicia coerulans Rssm. Die ein- E
zelnen Zahnplatten erscheinen bei starker Vergrößerung als sichelförmig gebogene Häckchen mit einem
Landmollusken aus Albanien. 41
kürzeren und längeren Schenkel, sind also einspitzig; solche Zahnplatten sind unzählbar in zahlreichen
- Querreihen angeordnet, welche den Eindruck von wellenförmig gebogenen Krausen machen.
Die besonderen Verhältnisse der Radula entsprechen den Unterschieden der Gehäuse und Sexual-
organe nur zum Teile.
Am besten werden die Formen der Campylaeinen durch die Verhältnisse der Sexualorgane ge-
kennzeichnet. Die Zwitterdrüse besteht auch hier wie bei anderen Gruppen der Heliciden aus mehreren
einseitig und getrennt in den Zwittergang mündenden Büscheln von kleinen Drüsenschläuchen, welche
in den hinteren Leberlappen eingebettet sind, jedoch nicht in die obersten Windungen hineinreichen.
Der Zwittergang mit seinem Divertikel, die Eiweißdrüse, der Uterus und die Prostata lassen keine
bemerkenswerten Unterschiede gegen die übrigen Subfamilien erkennen.
Y Am männlichen Organe unterscheiden wir nach P. Hesse den Penis zwischen dem Eintritt des
" Vas deferens und der Einmündung in die Vagina; der Penis wird durch die Insertion des Muse. retractor
in einen vorderen und hinteren Teil geschieden; derselbe ist hier durchschnittlich lang spindelförmig,
mit einer auffallenden Verdickung im vorderen Teile und einem zumeist langen und dünnen Flagellum
(nur bei Isognomostoma und Thiessea ist das Flagellum kürzer). Das wechselnde Verhältnis von Penis
und Flagellum, ebenso der Ansatz des Musc. retractor, welcher bald näher bald entfernter vom Eintritt
des Vas deferens liegt, bieten unterstützende Merkmale zur Unterscheidung der Arten und Gruppen.
- Die verhältnismäßig kleine, rundliche Samenblase ist vom langen und dünnen Blasenstiel deutlich
abgesetzt; das stets vorhandene Divertikel des Blasenstiels ist hier auffallend kräftig entwickelt, dicker
_ und zumeist länger als der Blasenkanal; dasselbe wird hier außerdem durch eine von Gefäßen durch-
zogene, bindegewebige Membran an den Uterus geheftet. Ein wesentliches Merkmal dieser Subfamilie
finden wir ferner in den Verhältnissen der Glandulae mucosae; dieselben sind hier im Verhältnisse zu
den übrigen Teilen der Sexualorgane auffallend kräftig und voluminös entwickelt. Nach den bis jetzt
durchgeführten Untersuchungen, welche sich auf den größten Teil der bekannten Arten und zahlreiche
_ Exemplare erstrecken, sind diese paarig vorhandenen Glandulae mucosae bei einer Anzahl von Arten
_ immer einfach wurmförmig, bei anderen Arten mehr oder minder tief gabelig gespalten. Der erste
_ Befund scheint vollkommen konstant und vielleicht der ursprüngliche zu sein, während unter den Arten
_ mit normalerweise gabelig gespaltenen Glandulae mucosae je ein Exemplar von Campylaea pouzolzi
Dh. und C. munelana Stur. beobachtet wurde, welche nur einfache Drüsenschläuche aufwiesen. Ferner
_ fanden wir bei je einem Exemplar von (. setosa Rssm. die Spaltung auf einer Seite nur unvoll-
kommen, bei C. trizona inflata Kob. eine Drüse dreifach gespalten (Taf. 6, Fig. 33d, und Taf. 8,
Fig. 41). Der stets vorhandene Pfeilsack ist einfach, das hintere Ende desselben frei vorragend. Der
Pfeil erscheint hier richtig lanzettförmig und leicht gebogen, vorne verbreitert mit scharfer Spitze und
scharfen Rändern, in der Mitte dünner, an der Basis trichterförmig verbreitert, mit schwach kannelierter
jedoch nicht abgesetzter Krone, im übrigen bald kürzer und gedrungen, bald länger und schlanker.
R Die von A. Schmidt zuerst beobachtete klappenartige Hautfalte in der Vagina vor der Ein-
_ mündung des Penis habe ich bei mehreren, besonders großen Arten deutlich beobachtet; bei kleinen
Formen war der Befund oft undeutlich. Es ist wahrscheinlich, daß diese von P. Hesse als Reizkörper
bezeichnete Hautklappe bei vorsichtiger Präparation frischer Exemplare bei allen Arten der Subfamilie
nachgewiesen werden kann. Mit Rücksicht auf die Verhältnisse der Sexualorgane erscheinen demnach
die Formen dieser Familie besonders durch nachstehende Merkmale scharf gekennzeichnet:
Der Musc. retractor des rechten Augenträgers verläuft stets zwischen Penis und Vagina; der
Penis mit zumeist langem Flagellum und einem am Diaphragma inserierten Musc. retractor. Der lange,
_ dünne Blasenstiel stets mit einern sehr langen, dicken Divertikel, welches durch eine gefäßreiche Membran
an dem Uterus befestigt ist; die Glandulae mucosae auffallend groß, entweder einfach wurmförmig oder
gabelig gespalten; der Pfeil lanzettförmig ohne Leisten und abgesetzte Krone.
Bei der großen Übereinstimmung, welche die einzelnen Arten dieser Subfamilie bezüglich der
\ n die bald einfachen, bald gabelig gespaltenen Glandulae mucosae
Sexualorgane aufweisen, gewinne
..
42 Dr. R. Sturany u. Dr. A. J. Wagner,
|
systematisch eine größere Bedeutung, da diese Erscheinung, wie oben ausgeführt, sehr konstant st.
Ein Versuch, die zahlreichen Arten dieser Subfamilie auf Grund dieses Merkmales in zwei Reihen auf-
i zuteilen, entspricht insoweit den natürlichen \'erhältnissen, als dadurch Arten einander nähergebracht
werden, welche auch durch andere Merkmale, wie jene des Gehäuses und des Gebisses, er
| Beziehungen erkennen lassen; die stark abweichenden Schalenmerkmale einzelner Gruppen, el
weitere anatomische Unterschiede bedingen jedoch besonders bei den Arten mit einfachen Gle
mucosae die Einteilung in engere Gruppen, wodurch die Verwandtschaft solcher Formenreihen
zum Ausdruck gelangt. ‚
Mit dem Hinweise auf diese Ausführungen beantragen wir nachstehende systematische Eint
der uns bekannt gewordenen Formen der Campylaeinen.
Genus Campylaea Beck 1837.!
Die Sexualorgane mit gabelig geteilten Glandulae mucosae; das Divertikel des Blasenstie
als der Blasenkanal. Der Mittelzahn der Radula einspitzig oder undeutlich dreispitzig.
Subgenus Campylaea s. str.
Gehäuse borstig, gekörnelt oder glatt mit einem deutlichen Bande; die Seitenbänder
oder erloschen; die Insertionen des Mundsaumes entfernt oder wenig genähert.
Die Radula mit einspitzigem Mittelzahn und einspitzigen inneren Seitenzähnen, zw
äußeren Seitenzähnen und dreispitzigen Randzähnen.
» Campylaeca (Campylaea) planospira Lm. — Taf. 5, Fig. 30 a—d.
— — — tiesenhauseni Gredler.
»*— — — sadleriana Rssm.
— — — setulosa Brig.
— — zonala Stud.
— — wmacrosioma Rssm.
— — — confusa Ben.
— — — benedicta Kob.
*»— — lefeburiana Fer. — Tuf. 5, Fig. 29.
*— — hirla Menke.
» — — zebiana Sturany. — Taf. 6, Fig. 38 a—c.
„"— — argenlellei Kob.
— — peritrichia Bttg.
— — brömei Kob.
— — krüperi Bttg.
— — pyrenaica Drap.
Subgenus Dinarica Kobelt 1904 (Sabljaria Brusina 1904 part.).
Gehäuse zu den größten der Familie gehörend, mit drei Bändern, häufig spiral un
borstig noch gekörnelt; die Insertionen des Mundsaumes entfernt.
Die Radula mit einspitzigem Mittelzahn und einspitzigen inneren Seitenzähnen, 2
äußeren Seitenzähnen, dreispitzigen Randzähnen.
» Campylaca (Dinarica) pouzolzi Dh. — Taf. 4, Fig. 26 a—d.
”"— 0 — — monlenegrina Rssm.
ı Die mit « bezeichneten Formen sind anatomisch untersucht worden. >
a
IB
=
as a, ZUR Pn
Landmollusken aus Albanien. 43
Campylaea (Dinarica) pouzolzi bosnensis Kob.
BT, pansici Kob.
m zerbieaKob. — Taf. 4, Fig., 264; Taf. 5, Fig. 28 a—b,
— — stenomphala Menke.
Subgenus Cattania Brusina 1904.
Gehäuse stets glatt, mit drei Bändern, engem bis verdecktem Nabel; die Insertionen des Mund-
mes sind genähert. -
Die Radula mit undeutlich dreispitzigem Mittelzahn, zweispitzigen Seiten- und dreispitzigen Rand-
* Campylaea (Cattania) trizona Rssm. — Taf. 5, Fig. 31 a—d.
Der rnflata Kob. — Taf. 7, Fig. 41.
==. ET KON
— — psendocingulata A. J. Wagner.
u frauenjeldi Pfr.
— — dobrudschae Cless.
— vmmelica Rssm. — Taf. 5, Fig. 32; Taf. 11, Fig. 61.
— — rhodopensis Kob. (= thracica Kob.).
— maranajensis A. J. Wagner.
u rpetrovic: A. J. Wagner.
— phocaea Roth.
u ipierolakae,Kob.
— —_ langi Kob.
— faustina Rssm. —
— —- associata Rssm. — Taf. 7, Fig. 42 a—d; Taf. 10, Fig. 59.
er erossmassieni Pit.
— cingulella Rssm.
— — fortunata Bielz (= kiralikoica Kim.). — Taf. 7, Fig. 43 a—c; Taf. 11, Fig. 60.
— ambrosiü Strobel (= aemula Rssm.).
Subgenus Liburnica Kobelt 1904 (Botteria Brusina 1904 part.).
Gehäuse mit drei Bändern, borstig oder gekörnelt; die Insertionen des Mundsaumes sehr genähert
' zusammenhängend und gelöst; der Lippenkallus am Basalrand der Mündung häufig zahnartig
ickt; die Umgänge nehmen verhältnismäßig rasch zu, der letzte ist häufig aufgeblasen.
Die Radula stets mit einspitzigem Mittelzahn; eine Nebenspitze tritt erst bei den äußeren Rand-
en, bei manchen Arten gar nicht auf, ebenso wird eine Spaltung der Hauptspitze nur bei den
ßeren Seiten- und Randzähnen beobachtet und ist bei einigen Arten nur angedeutet, Die Zahl der
iten- und Randplatten in einer Halbreihe ist hier am größten und beträgt oft über 60. Der Pfeil ist
ältnismäßig klein und gedrungen.
* Campylaea (Liburnica) setosa Rssm. — Taf. 5, Fig. 33 a—e.
— — — brusinae Kob.
— — imberbis Kob.
— — — nicolai Kob.
— — glabrata A. J. Wagneı.
Ba
> %— — seligera Rssm.
D enkschriften der mathem.-naturw. Kl. 91. Bd. 7
irn
4:
Ns
|
|
|
44 Dr. R. Sturany u. Dr. A. J. Wagner,
Campylaea (Liburnica) setigera globulosa Brus.
— — crinita Sandri.
» — — kleciachi Pfr. — Taf. B, Fig. 37 a—c.
— — praetexia Pfr.
*» — — hoffmanni Rssm.
| — — — : walleri Bttg.
\ *» — —” denudata Rssm.
| » — — insolita Rssm.
*— — narentana Kob.
pentheri Stur.
*» — — dochii Stur.
r *» — — munelana Stur. — Taf. 6, Fig. 39 2a—e.
Genus Helicigona Risso 1826.
Die Sexualorgane mit ungeteilten, wurmförmigen Glandulae mucosae. Das Divertikel des Blaser
länger, ebenso lang oder etwas kürzer als der Blasenkanal; das Flagellum länger oder kürzer w .
der Penis. ar
Die Radula mit ein- oder dreispitzigem Mittelzahn.
u
Subgenus Helicigona s. str. (Chilotrema [Leach] Fitzinger 1833 — RER Fitzinger part. 10)
Von dieser Gruppe ist uns nur die Anatomie von H. lapicida L. bekannt; bei dieser ı Art isı
Divertikel des Blasenstiels etwas kürzer als der Blasenkanal, das Flagellum so lang oder küt
der Penis. Be
Die Radula mit einspitzigem Mittelzahn, einspitzigen inneren Randzähnen; vom 13. en
sich eine Nebenspitze, vom 15. spaltet sich die Hauptspitze, so daß die äußeren Seiten- u
zähne dreispitzig werden; Zahl der Seiten- und Randzähne in einer Halbreihe bis 40. |
Das Gehäuse undeutlich stumpfkantig bis gekielt, mit 1 bis 3 Bändern, gekörnelt oder borsti
die Insertionen des Mundsaumes sehr genähert oder zusammenhängend und gelöst.
» Helicigona (Helicigona) lapicida \.. — Taf. 9, Fig. 53a, b.
— — cornea Drap.
— — — castanea Rssm.
— — desmonlinsi Farines.
Subgenus Drobacia Brusina 1904 (Partschia C. Boettger 1911).
Das Divertikel des Blasenstiels länger als der Blasenkanal, das Flagellum ne = wie de
Die Radula mit einspitzigem Mittelzahn, einspitzigen inneren Seitenzähnen, zweispitzige
Seitenzähnen und dreispitzigen Randzähnen. Zahl der Seiten- und Randzähne in einer Talb
über 50, | E..
Das Gehäuse stumpf gekielt mit einem Bande, die Oberfläche desselben durch feine Spi
Radialstreifen sehr fein gegittert; die Insertionen des Mundsaums entfernt.
* Helicigona (Drobacia) banatica Rssm. — Taf. 7, Fig. 44a —c; Taf. 10, Fig. 57.
Subgenus Campylaeopsis n.
Das Divertikel des Blasenstiels länger als der Blasenkanal, das Flagellum länger ab
Die Radula mit schwach dreispitzigem Mittelzahn, ee, Seitenzähnen ns eis
Randzähnen.
Po mu” = sm Ze Zu u
Landmollusken aus Albanien. 45
as Gehäuse borstig, mit einem Bande, die Insertionen des Mundsaumes kaum genähert.
+ Helicigona (Campylaeopsis) möllendorfi Kob. — Taf. 8, Fig. 45 a—c.
— — kollari Pfr.
Subgenus Arianta Leach 1831 (Arionta Albers 1860).
Das Dmeuk des Blasenstiels länger als der Blaspnkanı) das Flagellum länger oder ebensolang
Die Radula mit deutlich dreispitzigem Mittelzahn, zweispitzigen Seitenzähnen und dreispitzigen
ähnen; Zahl der Seiten- und Randplatten in einer Halbreihe bis über 50.
Das Gehäuse oft gefleckt mit einem Bande; die Oberfläche gerunzelt oder gehämmert, auch fein
und kräftig radial gestreift bis gerippt, jedoch niemals gekörnelt oder borstig. Die Umgänge
nen verhältnismäßig langsam zu, die Insertionen des Mundsaumes sind entfernt.
x Helicigona (Arianta) arbustorum L.
— — alpestris Rssm.
— — rndis Rssm.
Be wiaen Kob. - Taf, 9, Fig. 50; Taf. 10, Fig. 58.
— .aethiops Bielz. — Taf. 9, Fig. 52a, b.
— pelia P. Hesse.
— phalerata Rssm. — Taf. 9, Fig. 5la, b.
— hessei Kimak. — Taf. 9, Fig. 49a—c; Taf. 11, Fig. 62.
— apfelbecki Stur.
— braneri A.J. Wagner.
— haberhaueri Stur. _
— Ljubetenensis A. J. Wagner.
— schmidti Rssm.
— glacialis Thom.
— frigida Jan.
— — frigidissima Adami.
— hermesiana Pini.
> Subgenus Thiessea Kobelt 1904.
ss Divertikel des Blasenstiels wenig länger oder kürzer als der Blasenkanal, das Flagellum des
nis kurz bis sehr kurz.
Das Gehäuse glatt oder borstig mit einem Bande; die Insertionen des Mundsaumes sehr genähert
lc urch eine Schwiele verbunden oder zusammenhängend und gelöst.
| oma (Thiessea) cyclolabris Fer.
— — sphaeriostoma Bgt.
— — hymetti Mss.
— — euboea Kob.
— — oarcadica Frnfld.
— heldreichi Shutt!.
Subgenus Cingulifera Held 1837 (Kosicia Br usina part. 1904).
as nertikel des Blasenstiels länger als der Blasenkanal, das Flagellum länger als der Penis.
e Radula mit Binspitzigem posielsahn, einspitzigen inneren Seitenzähnen, zweispitzigen äußeren
Pe ne
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46 Dr. R. Sturany u. Dr. A. J. Wagner,
u
Das Gehäuse glatt, gestreift bis gerippt, niemals borstig oder gekörnelt, mit einem, ausnahmsweise _ |
drei Bändern, die Umgänge nehmen verhältnismäßig rasch zu, die Insertionen des Mundsaumes sind
genähert.
Helicigona (Cingulifera) foetens Stud.
— — — rhaetica Kobelt.
u vo — — ichthyomma Held. — Taf. 5, Fig. 34 a—b; Taf. 8, Fig. 48.
& — — cisalpina Stab.
«— — cingulata Stud.
*»— — — colubrina Jan. — Taf. 5, Fig. 35 a—.c.
— — — bizona Rssm.
— .— — carrarensis Porro.
— — philippi Kob.
— — tigrina Jan.
— — apelii Kob.
« — — preslii Rssm. — Taf. 5, Fig. 36, und Taf. 6, Fig. 40 a—b.
— — — eingulina Strobel.
— — — nisoria Rssm.
# — intermedia Fer. — Taf. 8, Fig. 46 a—..
« — — ziegleri Rssm. — Taf. 8, Fig. 47 a—b. Ei -
Genus Cylindrus Fitzinger 1833. “
Das Gehäuse ungenabelt, zylindrisch, einfärbig. e-
Sexualorgane: Das Flagellum so lang wie der Penis; das Divertikel des Blasenstiels so lang. de:
etwas kürzer wie der Blasenkanal. Die Glandulae mucosae sind wie bei Helicigona einfach, jedk
hältnismäßig klein.
Die Radula mit dreispitzigem Mittelzahn, zweispitzigen Seitenzähnen und dreispitzigen Ra ndzähr en
die Zahl der Seiten- und Randplatten in einer Halbreihe beträgt 25. u;
* Cylindrus obtusus Drap. — Taf. 10, Fig. 55 a—b.
Genus Isognomostoma Fitzinger 1833 (Trigonostoma Fitzinger).
Die Sexualorgane mit einfachen Glandulae mucosae wie bei Helicigona; das Divertikel des Blase
stiels ist ebenso lang oder etwas kürzer wie der Blasenkanal, das Flagellum des Penis kurz bis s ;
Die Radula mit undeutlich dreispitzigem Mittelzahn, schwach zweispitzigen inneren Seite:
deutlich zwei- bis dreispitzigen äußeren Seitenzähnen und dreispitzigen Randzähnen; die Zahl
und Randzähne in einer Halbreihe beträgt bis 30.
Das Gehäuse ist verhältnismäßig klein, einfarbig und borstig mit zahnförmigen Ve \
Mundsaumes und einem zahnförmigen Kallus auf der Mündungswand.
* Isognomostoma personata l.am. — Taf. 10, Fig. 56.
*» — holoserica Studer. — Taf. 10, Fig. 54 a—b.
Genus Vidovicia Brusina 1904 (Hazaya Soos 1909).
Die Sexualorgane mit einfachen Glandulae mucosae wie bei Helicigona; das Divertikel d
stiels ist viel länger als der Blasenkanal, ebenso das Flagellum länger als der Penis. Der Pfeil
lanzettförmiger Spitze, sehr dünnem Mittelstück und REN pre trichter örmig er
Basis, 15 x
=
h 2 Ve ; g ‚ REN vH
ve: AR
Landmollusken aus Albanien. 47
Der Kiefer ist dünn, mehr hautartig und glatt, nur bei starker Vergrößerung werden feine Längs- und
Querlinien sichtbar. Die Radula besteht aus einspitzigen Zahnplättchen, welche bei starker Vergrößerung
| als sichelförmig gebogene Häckchen mit einem kürzeren und längeren Schenkel erscheinen; diese
Zähnchen sind in unzählbarer Zahl in zahlreichen Querreihen angeordnet, welche wie wellenförmig
gebogene Krausen erscheinen.
Das Gehäuse kalkartig getrübt, einfarbig oder mit einem schwachen Bande, mit 41/, bis 51/, rasch
zunehmenden, stark gewölbten Umgängen; die Oberfläche ist sehr fein gekörnelt bis nahezu glatt; der
Aundsaum zusammenhängend und kurz gelöst, dünn und kaum ausgebreitet.
x Vidovicia coerulans Rssm. — Taf. I1, Fig. 65 a—d.
Genus Campylaea Beck 1837.
Subgenus Campylaea s. str.
37. Campylaea (Campylaea) zebiana: Stur. — Taf. 4, Fig. 24 a—c; Taf. 6, Fig. 38 a—c.
Campylaea zebiana Sturany, Anzeiger der k. Akad. d. Wiss., Nr. 12, Mai 1907.
— — Sturany, Wohlberedt, Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens, 1909, p. 63.
Die Sexualorgane mit tief gabelspaltigen Gland. mucosae, das Flagellum länger wie der Penis; die
brigen Verhältnisse der Sexualorgane und der Radula sind typisch. Die Zahl der Seiten- und Randglieder
einer Halbreihe der Radula beträgt 30 bis 35.
Was die Schale anlangt, sehen wir uns genötigt, die ursprüngliche Beschreibung (Sturany, |. c.) wie
folgt zu modifizieren und zu ergänzen: |
Gehäuse festschalig, durchscheinend, ziemlich weit und etwas perspektivisch genabelt (erst mit dem
De etzten Umgange erweitert sich der Nabel stärker), flachkegelförmig, gelbbraun mit dunkleren, undeutlichen
triemen, einem schmalen, scharf begrenzten, dunkelbraunen Bande über der Peripherie, welches oben |
urch eine schmale, unten durch eine breitere gelblichweiße Zone begrenzt wird; über und unter den
‚hellen Zonen erscheint die Oberfläche dunkler gelbbraun, gegen die Naht zu und besonders auf der
nterseite heller schmutziggelb bis grünlichgelb. Die Skulptur besteht auf der Oberseite neben ungleich-
Be.
mäßigen, ziemlich kräftigen, stellenweise rippchenartigen Zuwachsstreifen aus sehr feinen und dichten,
eingedrückten Spirallinien, welche besonders auf den mittleren Umgängen deutlich sind; auf der Unter-
‚seite werden die Zuwachsstreifen schwächer, die Spirallinien undeutlich; die Embryonalschale ist fein
„ gekörnelt, Das flachkegelförmige, deutlich konvexe Gewinde besteht aus 51/, gewölbten, ziemlich langsam
h zunehmenden, durch eine seicht eingedrückte Naht geschiedenen Umgängen; der letzte ist '/, breiter wie
_ der vorletzte, beiderseits gleichmäßig gewölbt und steigt vorne langsam und wenig herab. Die querovale
Mündung ist ziemlich schief, im Gaumen mit durchscheinender brauner Binde und heller Zone; der
more Mundsaum ist innen schwach weißgelippt, der Oberrand gerade, der Außen- und Basalrand
iemlich kurz ausgebreitet; der Spindelrand verdeckt nur ein kleines Segment des Nabels; die Insertionen
des Mundsaumes sind entfernt, durch eine sehr dünne bis undeutliche Schwiele verbunden.
E ni
D=19—-24, d=17—-204 Hz 10'8—14 mm.
Fundort: Berg Zebia bei Oroshi in Nordalbanien (Buljubasic 1905, Winneguth 1906).
Mit Rücksicht auf das Gehäuse erscheint diese Art der €. (Chilostoma) argentellei Kob. vom Berge
helmos im Peloponnes nahe verwandt und unterscheidet sich von dieser nur durch die etwas langsamer
zunehmenden Umgänge, von welchen der letzte vorne auffallend weniger horabsteigt, ferner den etwas
| eiteren Nabel, die im allgemeinen dunklere Färbung mit schmälerem Bande, sowie die deutliche
Spiralskulptur,
48 Dr. R. Sturany u. Dr. A. J. Wagner,
Subgenus Dinarica Kobelt 1904 (Sabljaria Brusina 1904, part.).
38. Campylaea (Dinarica) ponzolzi Desh. — Taf. 4, Fig. 26 0—d.
Helix Pouzolzi Deshayes, Encyel. method., Vers II (1830), p. 233.
Campylaca (Dinarıca) pouzolzi Desh., Wohlberedt, Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens, 1909, p. 48.
Die Sexualorgane mit viel längerem Divertikel des Blasenstiels als der Blasenkanal, ebenso ist das
Flagellum länger als der Penis; die Glandulae mucosae sind ziemlich tief gespalten; der Pfeil leicht
gebogen, etwas gedrungen. In der Vagina die als Reizkörper bezeichnete Hautfalte.
Der hornartige, feste, dunkelbraun gefärbte Kiefer weist 6 bis 8 stark vorspringende Leisten auf. Die
Radula mit einspitzigem, schmalem und spitzem Mittelzahn, einspitzigen inneren Seitenzähnen, zwei-
spitzigen äußeren Seitenzähnen und dreispitzigen Randzähnen; die Zahl der Seiten- und Randzähne in
einer Halbreihe beträgt 25 bis 30.
Von dieser Art liegt nur ein Exemplar vor von Pulaj an der Bojanamündung (Buljubasic 1904).
Dasselbe ist gedrückt kugelig, mit flach kegelförmigem Gewinde und relativ engem Nabel. Die Skulptur
besteht aus sehr feinen schwachen Zuwachsstreifen, neben welchen nur ganz undeutlich feine Spiral-
linien sichtbar werden. Die Oberseite erscheint matt. Die beiden Seitenbänder sind breit und verdecken
die helle Grundfarbe bis auf drei schmale Zonen, von welchen eine entlang der Naht verläuft, zwei die
schmale Mittelbinde einfassen.
Der var. albanica Kobelt in Rssm. Icon,, II, 9, Nr. 1717, entspricht diese Form nicht. Wir haben es
mit einer der zahlreichen Lokalformen zu tun, doch genügt ein Exemplar nicht, um diese richtig zu
charakterisieren.
39. Campylaea (Dinarica) serbica Kob. — Taf. 4, Fig. 26 A; Taf. 5, Fig. 284—b.
Helix serbica Möllendorff in litt.. Kobelt in Rossm. Iconogr., I, v. 4 (1876), Nr. 982.
— (Campylaca) Serbica v. Möll. f, unitaeniata Bttg., Jahrb. malak. Ges., 1885, p. 69.
Campylaca serbica f. roschiti Kim., Westerlund, Binnenconch., II, 1889, p. 116.
Campylaca (Dinarica) serbica var. roschitzi Kim., Kobelt in Rossm. Iconogr. II, v. 9 (1902), Nr. 1716.
— — sikilai Kob., Rossm. Iconogr., II, v. 12 (1906), Nr. 2067.
— —- — var. fagorum Kob., Rossm. Iconogr., II, v. 12 (1906), Nr. 2068.
— — pomzolzi subspec. serbica (Mlldff.) Kobelt, Wohlberedt, Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens, 00,
p. 61/62.
An den Sexualorganen und am Gebiß sind gegenüber (€. ponzolzi Dh. keine bemerkenswerten Unter-
schiede nachweisbar, da die untersuchten Exemplare durch langes Liegen in Alkohol zu stark geschrumpft
waren.
Das Verbreitungsgebiet dieser Art umfaßt nach unseren heutigen Kenntnissen den Südwesten von
Serbien, das Vilajet Kosovo, Montenegro und Nordalbanien. Innerhalb dieses Gebietes wurden wohl
individuelle Variationen beobachtet, welche sich besonders auf die wechselnden Dimensionen, die Färbung
und Bänderung, die Höhe des Gewindes, die Weite des Nabels, die mehr minder deutlichen Spirallinien
beziehen, konstante Lokalformen mit einem bestimmt begrenzten Verbreitungsgebiete sind jedoch hier
ebenso schwierig wie bei (.. ponuzolzi festzustellen.
Exemplare von den Bergen Zebia und Munela bei Oroshi in der Merdita (Winneguth 1906) haben
zum Teil ein etwas niedrigeres Gewinde und weiteren Nabel als bekannte Formen aus Serbien, Novi
Bazar und Montenegro; auch die Radialskulptur erscheint schwächer, die Spirallinien obsolet odernur
durch schwache «alten der Epidermis angedeutet. Neben dem scharf begrenzten und durch schmale hellere ie
Zonen eingefaßten Mittelbande erscheinen die Seitenbänder nur durch dunklere Zonen angedeutet, welche
oberhalb und tınterhalb der hellen Mittelzone nahezu die ganze Oberfläche einnehmen und nur an der
Naht einen helleren Streifen frei lassen. Mitunter erlöschen jedoch die dunklen Zonen auch hier voll-
kommer (var. unitaeniata Bttg., 1. c.). Einzelne extrem entwickelte Exemplare von diesen Fundorten
erinnern an C. pancici Kob., erscheinen aber noch immer enger genabelt,
=
Be
E
f
1
ei
-
E
u SE
Landmollusken aus Albanien. 49
Exemplare vom Berge Maranaj bei Skutari, aus einer Höhenlage von 1570 m (Sturany 1905) ent-
sprechen vollkommen der als typisch zu betrachtenden Form von Plevlje, ebenso solche von Mal i Sheit
bei Oroshi (Sturany 1905), welche zum Teil deutlicher eingedrückte Spirallinien aufweisen.
Subgenus Cattania Brusina 1904.
40. Campylaea (Cattania) trizona Rssm. — Taf. 5, Fig. 31 a —d.
Helix trizona Ziegl. in Roßmäßler, Iconogr., I, v. 1 (1835), f. 87.
Campylaea (Cingulifera) trizona (Ziegl.) Rssm., Wohlberedt, Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens, 1909, p- 63.
Sexualorgane: Die Glandulae mucosae erscheinen hier im Verhältnis zu den übrigen Teilen der
_ Sexualorgane unverhältnismäßig groß und sind annähernd bis zur halben Länge gespalten; das Divertikel
‚des Blasenstiels ist länger als der Blasenkanal, das Flagellum länger als der Penis. In der Vagina eine als
_ Reizkörper bezeichnete Hautfalte. Der Pfeil schlank und leicht gebogen.
c Der Kiefer mit 7 bis 9 ungleichen, schwächeren und stärkeren Leisten. Die Radula mit undeutlich
4
= dreispitzigem Mittelzahn, indem hier die Nebenspitze nur angedeutet erscheint; auch an den Seitenzähnen
die Nebenspitze bis zum 15. Zahne schwach, erst von da an deutlich entwickelt. Eine Spaltung der
uptspitze findet nach dem 20. Zahne statt, so daß die äußeren Seitenzähne dreispitzig, die Randzähne
_ drei- bis vierspitzig werden.
ji Die typische Form findet sich im Banat und in Serbien.
41. Campylaea (Cattania) trizona inflata Kob. — Taf. 7, Fig. 41.
Campylaea (Cingulifera) trizona var. inflata (Bielz) Kob., Icon., IV (1876), if. 996 —998.
Sexualorgane: Der Penis im Gegensatze zur typischen Form mit einem auffallend langen Flagel-
um; ebenso die Glandulae mucosae nicht so unverhältnismäßig groß; an einem Exemplar (Abbildung!)
_ waren diese auf einer Seite dreispaltig. Kiefer und Radula wie bei der typischen Form.
; Gehäuse gedrückt kugelig mit höherem abgerundeten Gewinde, engerem, mehr bedecktem Nabel
und 5 bis 5!/, stärker aufgeblasenen Umgängen; der letzte Umgang ist höher, gleichmäßiger gerundet,
gegen die Mündung zu weniger erweitert, die Mündung weniger in die Quere verbreitert, mehr ge-
rundet. Die stets erhaltene Epidermis ist schmutzig gelb, häufig mit grünlichem Stich; von den drei
Ä 3 ändern »sind auch das erste und dritte intensiver gefärbt und schärfer begrenzt; mitunter werden die
f Bänder breiter und die zwei oberen verschmelzen zu einer breiten dunkelbraunen Zone. An der Lippe
des Mundsaumes sind die nach innen durchscheinenden Bänder verschwommen, wodurch dieselbe mehr
: _ minder intensiv braun gefärbt erscheint. Der Basalrand ist weniger konkav gebogen, der Nabel mehr
durch den Spindelumschlag verdeckt.
Großer Durchmesser der Schale 25-—29—31, kleiner Durchmesser 21—23—25, Höhe 14— 17 mm.
Die vorstehende Form, welche durch die angeführten Merkmale gut von der typischen Form unter-
j _ schieden ist, liegt nur aus dem Limtale und oberen Drinatale im Paschalik Novi Bazar, sowie aus Süd-
_ ostbosnien vor (Prijepolje; Setihovo am Lim; Sutjeskaschlucht bei Rudo). Kobelt führt als Original-
“ fundort Sübserbien an; dementsprechend lebt diese Form auch im mittleren Drinatale, welches nach
der heutigen Situation als Westserbien aufzufassen ist. Aus dem heutigen Südserbien, und zwar der
- Umgebung von Ni$, kennen wir nur Exemplare, welche durch etwas aufgeblasene Umgänge und zum
- Teil deutlichere Bänder zu der f. inflata Kob. hinüberleiten, jedoch besser mit dem Typus vereinigt
Bwerden (L. Kuscer 1912).
42. Campylaea (Cattania) trizona exigua Kob.
Campylaea trizona var. exigna (Friv.) Kob., Rossm. Icon., IV (1876), Nr, 1002,
— -— var. balcanica (cum !. exigua), Wohlberedt, Ann, k. k. naturh. Holmus., Wien, XXIll (1909), p. 245 — 246,
50 Dr. R. Sturanv u. Dr. A. J. Wagener,
Gehäuse kleiner, kugeliger, mit höherem abgerundeten Gewinde; die 4!1/, bis 5 Umgänge sind
wohl ebenfalls aufgeblasen und gerundet wie bei f. inflata Kob., der letzte ist aber gegen die Mün-
dung zu weniger verbreitert und steigt vorne tiefer herab. Die Mündung ist noch mehr gerundet, der
Mundsaum kürzer ausgebreitet, die Lippe durch Verschwimmen der Bänder braun gefärbt. Der enge,
oft nur stichförmige Nabel wird durch den Spindelumschlag mehr als zur Hälfte bedeckt. Die hellere,
gelbliche oder grünliche Epidermis ist hier ebenfalls resistent, die drei Bänder an den Rändern mehr
minder verwaschen, das untere Band überdies in eine breitere gestriemte Zone aufgelöst.
Großer Durchmesser 19—23, kleiner 16—19, Höhe 12— 14 mm.
Fundort: Fort Jabuka bei Plevlje.
Vermutlich stellt diese Form den westlichsten Zweig der C. trizona Rssm. dar. W ohlberedt
verwechselt dieselbe mit frizona balcanica Kob., welche wir mit €. rumelica Rssm. vereinigen; “=
selbe ist auf Bulgarien und Östrumelien beschränkt.
43. Campylaea (Caltania) trizona pseudocingulata n. (A. J. Wagner). — Taf. 4, Fig. 25 a—c.
Gehäuse von der typischen Form des Banates, nur durch die geringeren Dimensionen, sowie das
konstante Erlöschen des 1. und 3. Bandes unterschieden (auch hier ist die Epidermis nur in Resten
im Umkreise des Mundsaumes und Nabels erhalten).
Großer Durchmesser der Schale 24, kleiner Durchmesser 20, Höhe 12 mm.
Fundort: Treska bei Üsküb im oberen Vardargebiete (Apfelbeck u. Gf. Attems 1906).
Durch die Entdeckung dieser Form wird das Verbreitungsgebiet der €. frizona Rssm. wesentlich
nach dem Südwesten der Balkanhalbinsel erweitert, Bemerkenswert erscheint ihre geringe Abweichung
von der typischen Form, ebenso aber auch die wohl nur habituelle Ähnlichkeit mit Helicigona (Cingn-
lifera) cingulata Stud., besonders mit der typischen Form aus Lugano.
Abgesehen von den anatomischen Unterschieden zeigt aber die neubeschriebene Form eine ver-
hältnismäßig größere Embryonalschale, ein breiteres Band, engeren Nabel, besonders aber auffallend
entferntere Insertionen des Mundsaumes.
44. Campylaea (Cattania) rumelica Rssm. — Tat. 3, Fig. 19 a—c; Taf. 5, Fig. 32; Taf. 11, Fig. 61.
Helix rumelica Ziegl. in Roßmäßler, Iconogr., 1., v. 2 (1838), f. 504,
Sexualorgane: Die Glandulae mucosae im Verhältnis zu den übrigen Teilen der Sexualorgane
sehr groß, etwas über ein Drittel der Länge gespalten. Das Divertikel des Blasenstiels länger als der
Blasenkanal, das Flagellum annähernd so lang wie der Penis. In der Vagina die als Reizkörper be-
zeichnete Hautfalte. Die Radula unterscheidet sich von jener der C. trizona Rssm. durch den deut-
licher dreispitzigen Mittelzahn; auch bei den inneren Seitenzähnen ist hier die äußere Nebenspitze
wohl noch klein, aber deutlich entwickelt, so daß dieselben als zweispitzig zu bezeichnen sind; die
äußeren Seitenzähne und die Randzühne werden vom 20. Zahne an infolge Spaltung der Hauptspitze
dreispitzig. a
Das Gehäuse ähnlich wie bei (©. frizona Rssm., jedoch kleiner, mit höherem, breit kegelförmigem
Gewinde, sowie engerem, durch den Spindelumschlag mehr bedecktem Nabel. Die Embryonalschale ist
kleiner angelegt; die 6 Umgänge nehmen langsamer zu und sind deutlicher gewölbt; der letzte ist
weniger zusammengedrückt und nimmt gegenüber dem vorletzten weniger an Breite zu. Die Grund-
farbe der persistenten Epidermis ist schmutziggelb oder braungelb, häufig mit grünlichem Stich; nur
das mittlere dunkelbraune Band ist scharf begrenzt und wird durch zwei helle Zonen der Grundfarbe
eingefaßt, während die beiden Seitenbänder wenig dunkler als die Grundfarbe erscheinen und nur
gegen die helle Mittelzone deutlich begrenzt sind.
DZ... 3 DI H=Jc:
Fundort: Umgebung von Philippopel.
*
®
Landmollusken aus Albanien. 5l
Diese Art unterscheidet sich von C. trizona Rssm. besonders durch die größere Zahl der lang-
samer zunehmenden Umgänge, so daß hier ein Umgang mehr vorhanden ist; dieselbe hat schon
Roßmäßler sehr zutreffend beschrieben, trotzdem wird C. rumelica Rssm. auch heute noch mit
Formen der C. trizona verwechselt; so halten wir C. trizona balcanica Kob. (Rossm, Icon,, ], v. 4,
Nr. 999—1000) für identisch mit vorstehender Art.
45. Campylaea (Cattania) rumelica rhodopensis Kob.
Campylaea trizona rhodopensis Kobelt, Rossm. Iconogr., Il, v. 12 (1906), f. 2035— 2036.
— thracica Kobelt, Iconogr. II, v. 12 (1906), f. 2034.
Die beiden hier angeführten Formen erweisen besonders durch die kleinere Embryonalschale und
die 6 langsamer zunehmenden Umgänge ihre Zugehörigkeit zu C. rumelica Rssm., von welcher sich
C. rhodopensis Kob. zunächst durch die hinfällige Epidermis unterscheidet, welche nur in Resten in der
Umgebung des Nabels und der Mündung vorhanden ist. Auf der aus diesem Grunde helleren, kalkartig
weißen Grundfarbe sind drei dunkelbraune, scharf begrenzte Bänder vorhanden, von welchen nur das
unterste gegen den Nabel zu etwas verwaschen erscheint.
Campylaeca thracica Kobelt stellt ebenfalls epidermislose, gelblichweiße und kalkartig opake Exem-
plare der C. rumelica rhodopensis Kobelt dar, bei welchen die Bänder nur angedeutet oder erloschen sind.
Fundort: Das Rhodopegebirge bei Philippopel.
46. Campylaea (Cattania) maranajensis n. (A. J. Wagner). — Taf. 3, Fig. 16 a—.c.
Gehäuse gedrückt kugelig, ziemlich festschalig, durchscheinend, bedeckt durchbohrt, gelbbraun (die
vorliegenden Exemplare haben keine Epidermis und erscheinen etwas verwittert) mit drei schmalen,
dunkel- bis schwarzbraunen, ziemlich scharf begrenzten Bändern; glänzend mit deutlichen, etwas ungleich-
mäßigen Zuwachsstreifen, sowie sehr feinen, nur unter der Lupe sichtbaren Spirallinien. Das breit kegel-
förmige Gewinde besteht aus 51/, ziemlich langsam und regelmäßig zunehmenden, gewölbten, durch eine
eingedrückte Naht geschiedenen Umgängen; der letzte ist aufgeblasen, gleichmäßig gerundet, weniger
breit wie der vorletzte, steigt vorne rasch und tief herab; die Nabelgegend erscheint leicht vertieft. Die
sehr schiefe, gleichmäßig gerundete Mündung ist kaum breiter als hoch, innen weiß mit lebhaft durch-
scheinenden Bändern; der dünne weiße Mundsaum ist oben gerade, am Außen- und Basalrande leicht
erweitert, ziemlich kurz umgeschlagen, innen schwach gelippt; die Insertionen desselben etwas genähert
und durch eine dünne Schwiele verbunden.
Großer Durchmesser der Schale 32, kleiner Durchmesser 25, Höhe 18 mm.
Fundort: Berg Maranaj bei Skutari, in Höhenlagen von 1500 m (Sturany 1905).
Diese neue Art gehört mit Rücksicht auf die Merkmale des Gehäuses zum Formenkreise der
C. trizona Rssm., unterscheidet sich jedoch von demselben durch den viel engeren, bedeckten Nabel, das
höhere Gewinde mit langsamer zunehmenden Umgängen, den höheren nicht zusammengedrückten letzten
Umgang und dementsprechend eine mehr gerundete, weniger breite Mündung. Die Zuwachsstreifen sind
hier kräftiger bis rippchenartig erhoben, jedoch weniger gleichmäßig.
Auch mit ©. stenomphala Menke besteht eine große Übereinstimmung, doch weist vorstehende Art
einen vorne rascher und tiefer herabsteigenden letzten Umgang, mehr genäherte Insertionen des Mund-
saumes, eine mehr gerundete Mündung und drei deutlich begrenzte Bänder auf.
47. Campylaea (Cattania) maranajensis peltrovici n. (A. J. Wagner), — Taf. 3, Fig. 18.
Gehäuse sehr ähnlich der typischen Form vom Berge Maranaj, jedoch nur zur Hälfte bedeckt
genabelt. Die vorliegenden Exemplare sind frisch mit gut erhaltener Epidermis, dementsprechend kann
die Beschreibung der Art in nachstehender Weise ergänzt werden. Gehäuse ziemlich dünnschalig und
durchscheinend, mattglänzend mit deutlichen bis scharfen, aber ungleichmäßigen Zuwachsstreifen. Die
Denkschriften der mathem,-naturw. Kl, 01. Bd, S
52 Dr. R. Sturany u. Dr. A. J. Wagner,
frische Epidermis ist gelbbraun mit schwachem, grünlichem Stich. Von den drei Bändern ist bei vor-
stehender Form nur das mittlere scharf begrenzt und dunkelbraun, die Seitenbänder schwächer und an
den Rändern etwas verwaschen. |
D=3, d=3%, H= 22mm.
Fundort: Berg Cukali (1723 m), nordöstlich von Skutari (Petrovic 1905).
Subgenus Liburnica Kobelt 1904 (Botteria Brusina 1904, part.).
48. Campylaea (Liburnica) glabrata A.J. Wgn. — Taf. 4, Fig. 27 a—b.
Campylaea liburnica glabrata A. J. Wagner, Verh. d. zool. bot. Ges. Wien, 1912, p. 251.
Gehäuse sehr ähnlich der C. (Liburnica) imberbis Brusina, jedoch größer, mit 5!/, weniger
gewölbten, durch seichtere Naht geschiedenen Umgängen; die oberen Umgänge gelblich hornfarben oder
rötlich, die Basis gegen die Mündung zu schmutziggelb, sonst weiß und kalkartig opak. Von den drei ziemlich
schmalen, dunkelbraunen Bändern sind die seitlichen an den Rändern etwas verschwommen und gelb
gesäumt. Die Oberfläche ist glatt und glänzend mit feinen ungleichmäßigen Zuwachsstreifen und
erloschener Körnelung. Die sehr schiefe Mündung ist etwas breiter als bei C, imberbis Brus., mit zusammen-
hängendem, kurz gelöstem Mundsaum, welcher nur schwach lippenartig verdickt, oben fast gerade, unten
kurz ausgebreitet und umgeschlagen ist; der Basalrand mit schwacher zahnartiger Verdickung des Lippen-
kallus; der perspektivische Nabel zu einem Drittel von dem umgeschlagenen Spindelrand bedeckt, .
De r3 22 HzEI ai
Fundort: Biokovogebirge zwischen Almissa und Makarska, Dalmatien.
Diese Art unterscheidet sich von C. imberbis abgesehen von den bei der Beschreibung angeführten
Merkmalen bestimmt durch den Mangel der Körnelung und dementsprechend eine glatte und glänzende
Oberfläche. Von der ebenfalls nahestehenden C. denudata Rssm. unterscheidet sich vorstehende Art durch
die weniger aufgeblasenen, langsamer zunehmenden Umgänge, den weiteren Nabel und besonders durch
den zusammenhängenden und gelösten Mundsaum.
49. Campylaea (Liburnica) denndata ventricosa n. (A.]. Wagner). — Taf. 4, Fig. 0 a—b.
Gehäuse flach kugelig oder dick scheibenförmig, dünnschalig und durchscheinend; gelblich horn-
farben und milchig opak mit drei schmalen rotbraunen Bändern, von welchen die seitlichen schwächer
und stellenweise unterbrochen sind. Die Skulptur besteht nebst feinen und ungleichmäßigen Zuwachs-
streifen aus einer sehr zarten Körnelung, wodurch die Oberfläche etwas matt erscheint. Das Nachkegel-
förmige, kaum erhobene Gewinde besteht aus fünf rasch zunehmenden, flach gewölbten, durch ziemlich
tiefe Naht geschiedenen Umgängen; der letzte ist aufgeblasen, mehr als doppelt so breit wie der vorletzte, ‚
beiderseits etwas abgeflacht, an der Peripherie gerundet und steigt vorne rasch und ziemlich tief herab.
Die sehr schiefe Mündung ist nahezu kreisförmig und durch den vorletzten Umgang wenig ausgeschnitten.
Der dünne, innen kaum lippenartig verdickte Mundsaum ist sehr kurz ausgebreitet, die Insertionen des-
selben sehr genähert, aber nicht verbunden. Der ziemlich enge, perspektivische Nabel wird durch den
Spindelumschlag zu einem Drittel verdeckt.
DER 4=M H= 16mm. ee:
Fundort: Zwischen Gabela und Caplina, Hercegovina.
Von €. denudata unterscheidet sich diese Form durch das dick scheibenförmige, oben und unten
abgeflachte Gehäuse mit niedrigerem Gewinde, rascher zunehmenden, mehr gewölbten Umgängen, von
welchen der letzte vorne weniger tief herabsteigt; die Mündung ist nahezu kreisförmig, ‚der Mundsaum
ohne Basalzahn, der Nabel etwas breiter,
a Ds Se ir rt
Landmollusken aus Albanien. 53
50. Campylaea (Liburnica) dochii Stur. — Taf. 11, Fig. 63 a—c.
Campylaea dochii Sturany, Anzeiger der k. Akad. d, Wiss,, Nr, 12, Mai 1907,
— . — Sturany, Wohlberedt, Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens, 1909, p. 63.
Gebiß und Sexualorgane wie bei der folgenden Art.
Die ursprüngliche Beschreibung der Schale (Sturany I. c.) sei wie folgt modifiziert:
Gehäuse dick scheibenförmig, mit ziemlich engem, nahezu lochförmigem Nabel, welcher nur durch
den letzten Umgang schwach perspektivisch erweitert erscheint; ziemlich dünnschalig, durchscheinend
matt; die Grundfarbe hell braungelb, mit drei gelbbraunen, schwachen bis undeutlichen Bändern, von
welchen das mittlere scharf begrenzt in einer hellen gelblichweißen Zone liegt, während die Seitenbänder
nach oben und unten mehr minder verwaschen erscheinen. Aus dem kaum erhobenen Gewinde ragen die
verhältnismäßig großen Embryonalwindungen als stumpfe Warze deutlich hervor; es sind 41/, gewölbte,
durch eine ziemlich tiefe Naht geschiedene Umgänge vorhanden, welche ziemlich rasch zunehmen; der
letzte ist nahezu doppelt so breit wie der vorletzte, unten mehr gewölbt und steigt vorne rasch und tief
herab. Die Skulptur besteht nebst ziemlich kräftigen, ungleichmäßigen Zuwachsstreifen aus verhältnismäßig
groben, ziemlich weitläufigen, sehr hinfälligen Borsten, außerdem erscheint die Oberfläche einschließlich
der Embryonalumgänge sehr fein gekörnelt. Die gerundete, wenig in die Quere verbreiterte Mündung ist
sehr schief, der kaum verdickte Mundsaum sehr kurz ausgebreitet, die Insertionen desselben sehr genähert,
durch eine undeutliche Schwiele verbunden. Der Spindelumschlag verdeckt nur einen geringen Teil des
Nabels.
Großer Durchmesser der Schale 15°3— 17, kleiner Durchmesser 12:5—14, Höhe 7'1—8'7 mm.
Fundort: Mali i Sheit bei Oroshi in Nordalbanien, in Höhenlagen von mehr als 1500 m (Bulju-
basic u. Sturany 1905).
Die Art ist nach dem Mirditenbischof Primo Dochi benannt, durch dessen Wohlwollen der Besuch
von Oroshi und des Mal i Sheit im Jahre 1905 ermöglicht wurde.
51. Campylaea (Liburnica) mumelana Stur. — Tat. 6, Fig. 39a—e; Taf. 11, Fig. 64 a—.c.
Campylaea munelana Sturany, Anzeiger d. k. Akad. d. Wiss., Nr, 12, Mai 1907.
— -— Sturany, Wohlberedt, Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens, 1909, p. 63.
Sexualorgane: Das Divertikel des Blasenstiels ist länger als der Blasenkanal, das Flagellum so
lang wie der Penis. Die Glandulae mucosae sind entweder nur an der Spitze gabelig gespalten oder
einfach wurmförmig.
Der Kiefer mit 4 bis 5 Leisten.
Die Radula mit einspitzigem Mittelzahn und einspitzigen inneren Seitenzähnen; zwischen dem
30. und 40. Seitenzahn findet eine Spaltung der Hauptspitze statt, so daß die äußeren Seitenzähne
zweispitzig erscheinen; eine Nebenspitze entwickelt sich nur schwach bei den äußersten Randzähnen,
Die Zahl der Zahnplatten in einer Halbreihe beträgt über 60.
Gehäuse sehr ähnlich demjenigen von C. dochii Stur., durchschnittlich etwas größer und fest-
schaliger; die Grundfarbe gelblichweiß mit drei deutlicheren Bändern; die Skulptur besteht nebst
kräftigeren ungleichmäßigen Zuwachsstreifen aus einer sehr feinen Körnelung ohne Borsten.
Großer Durchmesser der Schale 17—18'4, kleiner Durchmesser 14:6—15'8, Höhe S—8'6 mm.
Fundort: Berg Munela bei Oroshi in Nordalbanien (Buljubasic 1905).
Genus Helicigona Risso 1826.
Subgenus Arianta Leach 1831 (Arionta Albers 1860).
52. Helicigona (Arianta) apfelbecki Stur. — Taf. 4, Fig. 2l ac.
Campylaea apfelbecki Sturany, Annal, naturh. Hofmus. Wien, 1901 p. 65.
— -— Sturany, Kobelt in Rossm. lconogr. N. F,, t,. 175%
— (Cingulifera) apfelbecki Stur., Wohlberedt, Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens, 1909, p. 63,
| N
54 Dr. R. Sturany u. Dr. A. J. Wagner,
»Das dickschalige, breit kegelförmige, glanzlose Gehäuse ist aus sechs Umgängen aufgebaut,
welche schwach gewölbt sind, langsam anwachsen und durch eine seichte Naht voneinander getrennt
werden. Der letzte Umgang steigt unmittelbar vor der Mündung mäßig nach abwärts. Das Embryonal-
gewinde ist einfarbig gelbgrün, die übrigen Umgänge lassen eine gelbbraune Grundfarbe nur mehr an
einigen wenigen Stellen erscheinen und haben zumeist das Aussehen, als ob sie mit einer weißgrauen
Deckfarbe übertüncht worden wären. Die Basis des Gehäuses, das heißt die Unterseite der letzten
Windung, bleibt jedoch von dieser Übertünchung mehr oder minder frei und ist von gelbbrauner oder
grünlichgelber Farbe; einige hellere Radiärstreifen daselbst entsprechen den Lippenbildungen in den
Jugendstadien, und mitunter ist hier auch noch eine weiße Umgrenzung der Nabelgegend zu erkennen.
Mit dem Beginne der dritten oder vierten Windung setzt eine dunkelbraune Binde ein, die anfangs von
geringer Breite ist und entlang der Naht läuft, später aber an Breite zunimmt und auf der letzten
Windung die Nahtregion verlassend, die Mitte des letzten Umgangs einnimmt; hier ist sie schließlich
zu einem etwa 1 mm breiten Bande angewachsen. Die Skulptur der Schale besteht in einer unregel-
mäßigen, ziemlich groben Querstreifung, von welcher bloß die Embryonalwindungen unberührt bleiben.
Der Nabel ist ziemlich weit, perspektivisch, nur wenig überdeckt von dem nach links etwas aus-
geschlagenen Spindelrand, die Mündung ist gerundet mondförmig, etwas schief, mäßig ausgeschnitten,
mit einer nach außen weiß durchscheinenden Lippe besetzt, innen bräunlichgelb gefärbt. Die Mund-
ränder-Einlenkungsstellen sind weit voneinander entfernt und eine sie verbindende Calluslinie ist nur
selten sichtbar.
Die Höhe der Schale beträgt 121/,—15, die größere Breite der Schale 22—24!/,, die kleinere
Breite derselben 19—21 mm; die Mündung mißt 91/,—10 mm in der Höhe und 111/,— 13, mm in der
Breite.
Vorkommen: Im Volujakgebirge an der hercegovinisch-montenegrinischen Grenze.
Die Art erinnert auffallend an H. phalerata Ziegl., unterscheidet sich von derselben jedoch vor-
züglich durch den gänzlichen Mangel von Spirallinien. Sie ist wie diese für Kärnten und Krain charak-
teristische Schnecke eine ausgesprochene Hochgebirgsform uno kann als eine Parallelerscheinung zu
ihr aufgefaßt werden.«
53. Helicigona (Arianta) braueri n. (A. J. Wagner). — Taf. 4, Fig. 224—.c.
Gehäuse dick scheibenförmig, ziemlich weit und perspektivisch genabelt, festschalig, wenig durch-
scheinend, leicht glänzend, mit gelbbrauner dünner Epidermis, welche an den erhöhten Stellen, beson-
ders den Rippenstreifen abgerieben oder dünner ist, so daß hier die opak weißliche Grundfarbe in
hellen Striemen und Streifen durchscheint. Über der Peripherie ist ein braunes, schmales, ziemlich
scharf begrenztes Band vorhanden, welches gegen die Mündung zu schwächer wird. Die Skulptur
besteht aus sehr ungleichmäßigen Rippenstreifen und dazwischenliegenden schwächeren Zuwachs-
streifen, außerdem werden unter der Lupe auf den unteren Umgängen feine und dichte, eingedrückte
Spirallinien sichtbar, welche auf der Unterseite schwächer bis undeutlich werden, aber bis in den Nabel
hineinreichen. Das niedrige, flach kegelförmige Gewinde besteht aus 5!/, ziemlich langsam zunehmenden,
gewölbten Umgängen, welche durch eine tiefe Naht geschieden werden; der letzte ist ein Drittel
breiter wie der vorletzte und steigt vorne wenig herab. Die annähernd halbkreisförmige, durch den vor-
letzten Umgang ausgeschnittene Mündung ist schief, innen hellbraun mit durchscheinender Binde; der
leicht verdickte, bräunliche Mundsaum oben gerade, unten kurz ausgebreitet, an der Spindelinsertion
sehr wenig umgeschlagen; die Insertionen des Mundsaumes kaum genähert, durch eine undeutliche
Schwiele verbunden,
D=%, Tal RESET
Fundort: Serbien. (Nr. 15793 in der Sammlung des k. k. Naturhistorischen Hofmuseums in
Wien.)
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Landmollusken aus Albanien. 95
Es ist dies jedenfalls eine alpine Form des südserbischen Hochgebirges. Sie ist zunächst mit
Helicigona apfelbecki Sturany nahe verwandt und unterscheidet sich von dieser durch das niedrigere
_ Gewinde mit stärker gewölbten, durch tiefere Naht geschiedenen Umgängen, den weiteren Nabel, die
kräftigeren, rippenartigen Zuwachsstreifen, die deutlichen Spirallinien, sowie die Färbung und das schmälere
nicht hell eingefaßte Band.
Diese bemerkenswerte Höhenform sei dem Andenken des unvergeßlichen Direktors am k. k. Natur-
historischen Hofmuseum, Hofrat Professor Dr. Friedrich Brauer gewidmet.
54. Helicigona (Arianta) bjubetenensis n. (A. J. Wagner). — Taf. 4, Fig. 23 a—c.
Gehäuse ziemlich eng und teilweise bedeckt genabelt, gedrückt kugelig, festschalig, durch-
scheinend, glänzend; die Grundfarbe hellgelb mit grünlichem Stich (epidermislose Stellen erscheinen
reinweiß oder bläulich), mit einem kastanienbraunen, schmalen und scharf begrenzten Bande über der
Peripherie; zwischen diesem Bande und der Naht ist auf den unteren Umgängen noch ein schwaches,
undeutlich begrenztes, mitunter nur angedeutetes Band, unterhalb der Peripherie eine nach oben scharf
begrenzte, gegen den Nabel zu allmählich verblassende braune Zone vorhanden, welche dem dritten
Bande entspricht. Die Skulptur besteht nebst kräftigen, nahezu rippchenartigen, ziemlich gleichmäßigen
_ Zuwachsstreifen aus sehr feinen, nur unter der Lupe sichtbaren Spirallinien, welche stellenweise nahezu
erlöschen; auf der Unterseite werden die Zuwachsstreifen und Spirallinien schwächer. Das breit kegel-
förmige, konvex abgerundete Gewinde besteht aus 6 gewölbten, durch eingedrückte Naht geschiedenen,
_ ziemlich langsam zunehmenden Umgängen; der letzte ist gleichmäßig gerundet, wenig breiter wie der
vorletzte und steigt vorne ziemlich rasch und tief herab. Die gerundete schiefe Mündung ist wenig
breiter als hoch, innen weiß, mit durchscheinenden braunen Bändern. Der weiße, deutlich gelippte
Mundsaum ist oben gerade, entsprechend dem Außen- und Basalrande ausgebreitet; an der Lippe des
Basalrandes eine schwache zahnartige Verdickung; die Insertionen des Mundsaumes sind kaum ge-
nähert und durch eine dünne Schwiele verbunden.
Dede Tele
bei Exemplaren aus der Höhenlage ober der Baumgrenze;
D=19,.d=45,3,..d =i2 dem
bei Stücken aus der alpinen Region.
Fundort: Ljubeten, Schar-Dagh, nordwestlich von Üsküb (V. Apfelbeck u. Gf. Attems 1906).
Diese Art entspricht zunächst einigermaßen der Abbildung und Beschreibung von €. olympica
Roth- in Rossm. Icon., I, 4, Nr. 990, und II, 10, Nr. 772; die vorliegenden Exemplare haben jedoch
neben dem scharfbegrenzten Mittelbande noch zwei mehr minder deutliche Seitenbänder, einen vorne
weniger herabsteigenden letzten Umgang, eine weniger schiefe Mündung und vor allem entfernte Inser-
tionen des Mundsaumes.
Nahe Beziehungen bestehen ferner auch zwischen €. Ijubetenensis und C. haberhaueri Stur,,
welche Form Kobelt mit Unrecht als Varietät von C. arbustorum L. auffaßt, da dieselbe unter anderem
konstant eine größere Zahl langsamer zunehmender Umgänge, sowie die Andeutung der zwei Seiten-
bänder aufweist, was bei keiner arbustorum-Form beobachtet wurde; auch der verhältnismäßig weite
Nabel sowie die Skulptur widersprechen einer Vereinigung mit der Formenreihe der C. arbustorum L.
Leider ist die Anatomie keiner dieser Formen bekannt und bleibt dementsprechend die syste-
matische Stellung derselben in der Subfamilie Campylaeinae noch unentschieden,
»
au
56 Dr. R. Sturany u. Dr. A. J. Wagner,
Subfam. Helicinae.
Genus Euparypha Hartmann 1840.
55. Euparypha pisana Müll.
Helix pisana Müller, Vermium terr. et fluv. hist. II, 1774, p. 60.
Euparypha pisana Müll., Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens, 1909, p. 74.
Fundorte: Pulaj an der Bojanamündung (Buljubasic 1904); Valona (Winneguth 1908).
Genus Helix s. str.
Subgenus Helicogena Fer.
56. Helix Iucorum onixiomicra Bgt.
Helix onixiomicra Bourguignat, Amen. malacol., II, 1860, p. 168, t. 19, f. 1—2.
— Jucorum Müll. var. onixiomicra Bourg., Wohlberedt, Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens, 1909, p. 72.
Die Form der westlichen Balkanländer unterscheidet sich vom italienischen Typus durch im allge-
meinen größere Dimensionen, die größere Zahl der Umgänge, von welchen der letzte etwas aufgeblasen
erscheint und schon vom Beginne der zweiten Hälfte langsam herabsteigt, so daß er vor der Mündung
unter das helle Mittelband sinkt; die Mündung erscheint dadurch nur wesentlich schiefer, ist aber nicht
kleiner wie bei der typischen Form aus Italien. Die Färbung ist ferner hier dunkler (dunkelrotbraun bis
kastanienbraun), indem die Bänder zu zwei breiten Zonen verschmelzen und so die helle bis weiße
Grundfarbe bis auf zwei schmale Streifen entlang der Naht und Peripherie sowie eine helle Zone um die
Nabelgegend verdecken. Die hellen Zonen werden durch dunkle Radialstriemen unterbrochen, welche
zumeist nur vereinzelt und schwach, mitunter aber deutlich und zahlreich vorkommen. Von den dunklen
Zonen spalten sich mitunter (an einzelnen Lokalitäten häufig) ein schmales oberes und ein breiteres
unteres Band ab, ausnahmsweise sind auch fünf Bänder sichtbar. Bis auf einen schmalen hellen Rand ist
der innere Mundsaum, ebenso der dünne Kallus auf der Mündungswand kastanienbraun; der Nabel bei
ausgewachsenen Exemplaren immer bedeckt. Eu
Fundorte: Skutari, Nordalbanien (Sturany 1905); am linken Ufer der Bojana bei Skutari-Brdica
(Sturany 1905); südlich von Vaudenjs am Drin, Nordalbanien (Petrovid 1905); Vukatan nächst Skutari,
zwischen dem Kiri und der Drinasa (Petrovid 1905); im Buchenwald des Ljubeten, Schar Dagh (Apfel-
beck und Gf. Attems 1906); Gornja Voda-Nerez bei Üsküb, Karschjak bei Üsküb, Treska bei Üsküb und
Kaplan, südöstlich von Üsküb (Apfelbeck und Gf. Attems 1906); im Buchenwald von Ka£anik, am 7
des Ljubeten (Apfelbeck und Gf. Attems 1906); Wodena (Schatzmayr). u
57. Helix Iucorum vladica Kob.
Pomatia vladica Kobelt, Nachrichtsbl. D. M. G., 1898, p. 164.
Helix pomatia |.. subspec. vladika Kob., Wohlberedt, Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens, 1909, p. 71.
Fundorte: Sesi, Nordalbanien (Tour Skutari—Sala, A. Klaptocz 1909); Fandi bei Oroshi, Merdita
(Winneguth 1906).
58. Helix secernenda Rssm.
Helix secernenda Roßmäßler, Zeitschr. f. Mal., IV, 1847, p. 164,
— Tligala Chemn., Roßm., Iconogr. I, 1837, f. 289,
— secermenda Rssm., Wohlberedt, Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens, 1909, p. 69.
Fundorte: Skutari, Nordalbanien (Sturany 1905); Skutari-Mesi und Oblika bei Skutari (Sturany
1905); Dristi bei Skutari, Berg Sildinja (östlich von Skutari) und Sasko blato nächst der Bojana, südwestlich
e
Landmollusken aus Albanien. 57
E- von Skutari (Petrovid 1905); Berg Maranaj, 1576 m, bei Skutari (Sturany 1905); Berg Cukali, 1723 m,
nordöstlich von Skutari (Petrovic 1905, Winneguth 1908); Cafa Valbona, 1800 bis 2000 m (Tour
Skutari—Sala, A. Klaptocz 1909).
Die Exemplare dieser Art aus der Umgebung von Skutari in Albanien entsprechen vollkommen der
_ typischen Form aus Süddalmatien; individuelle Variationen betreffen besonders die Höhe des Gewindes,
die Dimensionen und die mehr oder minder getrennten und deutlichen Bänder.
59. Helix pomatia L.
Helix pomatia Linne, Syst. nat., X, 1758, p. 771.
Fundorte: Im Buchenwalde und bei der Hütte an der oberen Waldgrenze des Ljubeten, Schar Dagh
_ (Apfelbeck und Gf. Attems 1906).
- Die vorliegenden Exemplare werden durch nachstehende Merkmale gekennzeichnet: Gehäuse groß,
ünnschalig mit dichten, rippchenartigen Zuwachsstreifen; gelbbraun bis rotbraun mit undeutlichen
r “Bändern, braungerändertem Mundsaum und Mündungskallus; der Nabel nur zum Teil bedeckt.
D-55, d—45, H= 51mm.
Diese Merkmale entsprechen den Waldformen dieser Art, wie sie uns in sehr ähnlichen Exemplaren
‚auch aus den transsylvanischen Alpen Siebenbürgens und dem Banat bekannt sind.
Genus Cepaea Held.
60. T. achea vindobonensis C. Pfr.
Helicogena silwatica var. vindobonensis Ferussac, Prodr. gen. moll. 1822, p. 21.
Tachea vindobonensis Fer., Wohlberedt, Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens, 1909, p. 73.
Fundorte: Pulaji an der Bojanamündung (Buljubasic 1904); Siroka bei Skutari (Petrovic);
ukatan nächst Skutari, zwischen Kiri und Drinasa (Petrovid 1905); südlich von Vaudenjs am Drin
trovid 1905); Berg Zebia bei Oroshi, Merdita (Winneguth 1906); Berg Munela bei Oroshi (Bulju-
asic 1905); Üsküb-Nerez, Treska bei Üsküb und Kalanik im Lepenactal, am Fuß des Ljubeten (Apfel-
beck und Gf. Attems 1906); Wodena (Schatzmayr).
Fam. BULIMINIDAE.
"Die uns bekannten Gruppen des Genus Buliminus Ehrenberg lassen sich in nachstehender Weise
durch die Verhältnisse der Sexualorgane charakterisieren.
Die Zwitterdrüse besteht aus getrennten Büscheln, welche einreihig in den kettengliedartig gewun-
denen Zwittergang münden; die Eiweißdrüse ist verhältnismäßig klein; das Uterus-Prostatakonvolut
erscheint kompakt, wenig gewunden. Die verhältnismäßig kleine, ovale Samenblase ist von dem immer
_ langen Blasenstiel wenig deutlich abgesetzt. Ein langes Divertikel des Blasenstiels ist bei einer Anzahl
von Arten vorhanden, bei anderen fehlt dasselbe vollkommen. Der Penis ist mit einem auffallend großen
Appendix versehen, welches den Dimensionen nach diesem gleichkommt und in einen langen bis sehr
langen flagellumartigen Anhang ausläuft; dieser Anhang ist in der: Mitte fadenförmig dünn, am Ende
> keulenförmig verdickt; der Penis besitzt ebenfalls ein kurzes bis mittellanges Flagellum. Der Musc., retractor
_ ist zweiarmig und inseriert sowohl am Penis als am Appendix.
| Der Kiefer ist glatt. Die Radula mit dreispitzigem Mittelzahn, w elcher bei manchen Formen etwas
“kleiner als die Seitenzähne ist; die Seitenzähne sind deutlich zweispitzig, die Randzähne zwei bis mehr-
sin, Eine Spaltung der Hauptspitze findet nicht statt. Die Zahl der Seiten- und Randzälıne beträgt 20
bis 30 in einer Halbreihe.
58 Dr. R. Sturany u. Dr. A. J. Wagner,
Wie oben angeführt ist ein Divertikel des Blasenstiels bei einer Anzahl von Arten regelmäßig vor-
handen, fehlt aber anderen vollkommen; dementsprechend schlagen wir eine Trennung des Genus Buli- %
minus Ehrenberg in zwei selbständige Genera in nachstehender Weise vor.
a) Genus Buliminus Ehrenberg 1831.
Der Blasenstiel mit Divertikel.
Subgenus Petraeus Albers.
Der Penis mit mittellangem Flagellum. Der anatomische Befund ist bekannt bei Petraeus labı 08
Oliv., P. syriacus Pfr. und P. egregius Nägele. ‘2
Subgenus Zebrinus Held 1837.
Der Penis mit kurzem bis rudimentärem Flagellum. Der anatomische Befund ist bekannt bei
B. detritus Müll. B. eburneus Pfr. und B. oylindricus Mke.
Subgenus Brephulus Beck.
Die Verhältnisse der Sexualorgane wie bei der Gruppe Zebrinus Held; die Abgrenzung
der unten angeführten, anatomisch noch nicht bekannten Gruppen des Genus Buliminus erfolgte ls
mit Rücksicht auf die Merkmale des Gehäuses.
Subgenus Subzebrinus Westerlund:
Subgenus Pseudonapaeus Böttger.
Subgenus Severtzowia Kobelt.
Subgenus Pseudopetraeus Westerlund.
Subgenus Ena Leach.
Subgenus Medea Böttger.
Subgenus Retowskia Böttger.
b) Genus Napaeus Albers 1860.
Der Blasenstiel ohne Divertikel.
Subgenus Napaeus s. str,
Anatomisch untersucht sind: N. bertheloti Pfr., N. badiosus Fer. und N, baeticatus FE£r.
Subgenus Napaeopsis n.
Anatomisch untersucht ist N. cefalonicus Mss.
Genus Buliminus Ehrenberg 1831.
Subgenus Zebrinus Held 1837.
61. Buliminus (Zebrinus) detritus Müll.
Helix detrita Müller, Verm. Hist. Il, 1774, p. 101.,
Buliminus (Zebrina) detrita Müll., Wohlberedt, Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens, 1909, p. 77, er
m
Fundorte: Berg Munela bei Oroshi, Merdita (Buljubasid 1905); Üsküb, türkischer und jü
Friedhof Karschjak, ferner Treska bei Üsküb und Kaplan, südöstlich von Üsküb sApinibs e k
Attems 1906); Kere£koi in Mazedonien (Schatzmayr). a Sa ee Here Ar
a Fi L
Landmollusken aus Albanien. 59
Subgenus Ena Leach.
62. Buliminus (Ena) montanus Drap.
Bulimus montanus Draparnaud, Tabl. moll., 1801, p. 74, t. 4, f. 22,
Fundorte: Oroshi in der Merdita (Sturany 1905); Zebia bei Oroshi (Buljubasic 1905).
63. Buliminus (Ena) obscurus Müll.
Helix obscura Müller, Verm. Hist., II, 1774, p. 103, Nr. 302.
Fundorte: Berg Zebia bei Oroshi (Winneguth 1906); am Drin unterhalb des Koritnikgebirges im
r, Ljumagebiete (Buljubasic 1904); Kalanik im Lepanactal am Fuß des Ljubeten (Apfelbeck und Gf.
Bkitems 1906).
64. Buliminus (Ena) subtilis Rssm.
Bulimus subtilis Roßmäßler, Iconogr., I, v. 1, Nr. 392.
Buliminus (Ena) subtiliis Rssm., Wohlberedt, Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens, 1909, p. 78.
2 Er Auffallend schlanke Exemplare mit 9 langsamer zunehmenden, etwas flacheren Umgängen wurden
an der Kiribrücke bei Skutari gefunden.
ei H=13'5 D=zZ4A'5mm.
A
Wir fassen diese Form als individuelle Variation der mit Rücksicht auf die Höhe des Gewindes und
die Zahl der Umgänge ziemlich veränderlichen Art auf. Exemplare aus höheren Gebirgslagen sind kürzer,
_ gedrungener und weisen oft nur 71), bis 81/, Umgänge auf; solche Exemplare werden als B. reitteri Bttg.
bezeichnet.
Verbreitungsgebiet der Art: Hercegovina, Süddalmatien, Montenegro, Nordalbanien.
’ Fundorte: Skutari, Felsen am südlichen Abfall der Festung (Sturany 1905); Oblika siperme bei
Skutari und Kiribrücke nächst Mesi bei Skutari (Sturany 1905); Vorfaj siperme-Maranaj im Nordosten
von Skutari und Berg Maranaj, in einer Höhe von 1576 m (Sturany 1909).
I
or
Genus Napaeus Albers 1860.
Subgenus Napaeopsis n.
65. Napaeus (Napaeopsis) cefalonicus Mss. — Taf. 14, Fig. 76a—c.
Buliminus cefalonicens Mousson, Coqu. Schläfli, I, 1859, p. 21.
— (Ena) merditanus Sturany, Anz. k. Akad. Wiss,, Wien XII, 1907.
— — cefalonicnus Mouss., Wohlberedt, Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens, 1909, p. 79.
Ema merditana Stur, Wohlberedt, |. c. (ibidem), p. 80.
Sexualorgane: Die Samenblase mit langem, ziemlich dickem Blasenstiel ohne Divertikel; der
Appendix des Penis mit mittellangem bis langem, flagellumartigem Anhang; der Penis im vorderen Drittel,
hinter dem Ansatz des Musc. retractor eingeschnürt, im hinteren Teile schlank zylindrisch mit einem
ku'zen dicken Flagellum hinter der Einmündung des Vas deferens. Das Vas deferens an seiner Ein-
mündung in den Penis etwas verdickt, im übrigen Verlaufe fadenförmig dünn, mittellang. Der Musc.
retractor penis zweiarmig, am Penis und dessen Appendix inseriert,
Der Kiefer glatt. Die Radula mit dreispitzigem, etwas kleinerem Mittelzahn; die Seiten- und Rand-
zähne zweispitzig; die Zahl der Seiten- und Randglieder in einer Halbreihe bis 30,
Exemplare, welche von Mal i Sh£it bei Oroshi, Merdita, aus einer Höhe von zirka 1500 m vorliegen
(Sturany 1905, Buljubasid 1905, Winneguth 1906), wurden im Jahre 1907 als Buliminus (Ena)
merditanus beschrieben. Es empfiehlt sich aber, diese Art als Synonym von Napaeus (Napaeopsis)
Denkschriften der mathem.-naturw. Kl. 91. Bd. N)
ut
N
N
60 Dr. R. Sturany u. Dr. A. J. Wagner,
cefalonicus Mss., der im übrigen auf Korfu, Kephalonia, in Montenegro und in Anschwemmungen des
Meeres bei Ragusa vorkommt, wieder einzuziehen und die folgenden 3 Formen (Nr. 66 bis 68), welche
zur selben Zeit als neue Arten publiziert wurden, als Subspecies von N. cefalonicus anzunehmen.
Die Beschreibung der Schalen von Mal i Sheit [Buliminus (Ena) merditanus Stur., 1. c.) lautet:
»Gehäuse stichförmig genabelt, ei- bis kegelförmig, in der Mitte meist aufgetrieben, aus 7!/, bis 8
gewölbten, durch eine tiefe, etwas krenelierte und fadenförmige Naht getrennten Windungen bestehend.
Apex hellgelb, zitzenförmig hervortretend, glatt; die übrigen Umgänge grob und unregelmäßig schief
gestreift, ohne Körnelung und ohne Spiralstreifung, buntscheckig infolge von unregelmäßig verteilten
hornfarbigen und kreideweißen Striemen. Mündung eiförmig. Mundränder kaum durch einen Callus ver-
bunden (ungefähr 2 mm Zwischenraum), Außenrand viel höher als der Spindelrand entspringend, dieser
ziemlich breit ausgeschlagen; der ganze Mundsaum scharf, innen schwach gelippt: Lippe reinweiß,
Gaumen hellbraun.
Höhe der Schale 11°6 bis 13°6, Breite derselben 5 bis 5°4, Höhe der Mündung 4:3 bis 5, Breite
derselben 3°2 bis 38 mm.«
Die anatomische Untersuchung der in Alkohol konservierten Exemplare dieses Fundortes hat den
obigen Befund ergeben.
66. Napaeus (Napaeopsis) cefalonicus zebianus Stur. — Taf. 14, Fig. 73.
Buliminus (Ena) zebianus Sturany. Anz. k. Akad. Wiss. Wien, 1907.
Ena zebiana Stur., Wohlberedt, Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens, 1909, p. 80.
»Von der vorigen Form hauptsächlich durch die meist einfarbig schmutzigweiße, nur spärlich mit
hornfarbigen Querstriemen ausgestattete und viel größere Schale sowie durch die heller gefärbte
Gaumenpartie unterschieden.
Höhe der Schale 12°5 bis 15, Breite derselben 5°3 bis 6°3, Höhe der Mündung 4°5 bis 5:6,
Breite derselben 3°5 bis 4°1 mm. Windungszahl 8.«
Fundort: Zebiagebirge bei Oroshi, Merdita (Buljubasic 1905, Winneguth 1906).
67. Napaeus (Napaeopsis) cefalonicus latifianus Stur. — Taf. 14, Fig. 75a, b.
Buliminus (Ena) latifianus Sturany, Anz. k. Akad. Wiss. Wien, 1907.
Ena latifiana Stur., Wohlberedt, Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens, 1909, p. 80.
’
Die Verhältnisse der Sexualorgane weichen insoweit von der typischen Form ab, als hier der
Blasenstiel kürzer ist; ebenso erscheint der Appendix im vorderen Teile wulstig verdickt und länger,
sein flagellumartiger Anhang wesentlich länger. Die angeführten Unterschiede sind zum Teil vielleicht
durch die Schrumpfung der Organe infolge längeren Liegens in starkem Alkohol hervorgerufen worden.
Das Gehäuse ist wesentlich schlanker als bei der typischen Form, mit 8/, bis 9 rascher zu-
nehmenden, flacheren und durch eine seichtere Naht geschiedenen Umgängen; die Zuwachsstreifen
sind feiner und schwächer, die hornfarbigen Radialstriemen spärlicher und nicht vertieft, die Oberfläche
dementsprechend glatter und glänzender.
H = 13:3—148 D= 4:5—5 mm.
Höhe der Mündung 42 bis 47, Breite der Mündung 3 bis 3:5 mm.
Fundort: Berg Munela bei Oroshi, Merdita (Latif Buljubasic 1905).
68. Napaeus (Napaeopsis) cefalonicus winneguthi Stur. — Taf. 14, Fig. 74.
Buliminus (Ena) winneguthi Sturany, Anz. k. Akad. Wiss. Wien, 1907.1
Ena winneguthi Stur., Wohlberedt, Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens, 1909, p. 8U.
! Die Originalbeschreibung lautet: »Von der vorigen Form durch die zartere und mehr kegelförmige Schale, deren
Höhe der Schale 10°4 bis 13, Breite derselben 3°8 bis 4°2, Höhe der Mündung 34 bis 3-9, Breite derselben 2°5 bis 3 mm.
Nachere Windungen und geringere Dimensionen sowie den fast günzlichen Mangel des »Fadens« an der Naht unterschieden. —
Anzahl der Windungen 73), bis 83/,.«
5 4 & — Dia 6 1 ne
Zu a :
Landmollusken aus Albanien. 61
" Gehäuse ähnlich dem von N. cefalonicus latifianus, jedoch dünnschaliger, kleiner, schlanker, mit
7), bis 8!/, flacheren, rascher zunehmenden Umgängen.
E10 A Bis 13, D=3-8 pie Adımım.
Fundort: Fandi bei Oroshi in der Merdita (BuljubaSic 1905, Winneguth 1906).
Genus Chondrula Beck, 1837.
Sexualorgane: Der Penis ohne Appendix, mit kurzem bis rudimentärem Flagellum; der Blasenstiel
mit Divertikel.
Subgenus Chondrula s. str.
69. Chondrula (Chondrula) tridens Müll.
Helix tridens Müller, Verm. Hist., II, 1774, p. 106.
Chondrula tridens Müll, Wohlberedt, Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens, 1909, p. 80.
Fundort: Kereckoi in Mazedonien (A. Schatzmayr).
70. Chondrula (Chondrula) tridens eximia Rssm.
Pupa iridens var. eximia Roßmäßler, Iconogr., I, v. 1, 1837, sub. Nr. 33 u. 305.
Chondrula tridens Müll. var. eximia Rssm., Wohlberedt, Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens, 1909, p. 80.
Fundorte: Skutari und Umgebung (nach den Aufsammlungen von Sturany und Petrovic
1905 in Oblika siperme, am versumpften Südostufer des Skutarisees, in Siroka, Bardanjol und an der
{iribrücke nächst Mesi).
71. Chondrula (Chondrula) microtragus Rssm. |
Pupa microtragus Roßmäßler, Iconogr., I, v. 2, 1839, Nr. 651.
Fundorte: Treska bei Üsküb und Kaplan, südöstlich von Üsküb (Apfelbeck u. Gf. Attems
1906); Kereckoi in Mazedonien (A. Schatzmayr). |
‚ Die Art ist im übrigen aus Gewghelü in Mazedonien, aus der Umgebung von Philippopel, aus |
Griechenland, Bulgarien und der Dobrudscha bekannt und befindet sich in der Kollektion Wagner
aus den Anschwemmungen des Meeres bei Ragusa. |
72. Chondrula (Chondrula) seductilis Rssm.
Pupa seductilis Zieg]., Roßmäßler, Iconogr., I, v. 1, 1837, Nr. 306— 307.
Chondrula seductilis (Ziegl.) Rssm., Wohlberedt, Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens, 1909, p. 81.
Fundort: Berg Sildinja, östlich von Skutari (Petrovic 1905). Sonst über Dalmatien, Hercego-
_ vina, Montenegro, Bulgarien und die Dobrubscha verbreitet.
73. Chondrula (Chondrula) quadridens nicollii Stur.
Chondrula quadridens nicollii Sturany, Anz. d. Akad. Wiss. Wien, 1907.
— _ Müll. var. nikollii Stur., Wohlberedt, Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens 1909, p. 81.
Fundort: Mal i Sheit bei Oroshi, Merdita (Sturany 1905, Winneguth 1906).
»Vom Typus der Art hauptsächlich durch die kleine Schale unterschieden (Höhe 5°7 bis 7'2,
Breite 2:8 bis 2-9, Mündungshöhe 2 bis 2°5, Mündungsbreite 1°8 bis 2:2 mm, Anzahl der
N
z
rr
62 Dr. R. Sturany u. Dr. A. J. Wagner,
Windungen 6!/, bis 7!/,). Die Bezahnung der Mündung kräftig; ein tiefliegender Spindelzahn, ein
äußerer Spindelzahn (gegen die Basis gerückt), ein Zahn am Außenrand, ein senkrechter Parietalzahn
und ein mitunter ausbleibender Angularhöcker.«
74. Chondrula (Chondrula) macedonica n. (A. J. Wagner). — Taf. 14, Fig. 77.
Gehäuse rechts gewunden, sonst nahezu ein Spiegelbild der Chondrula planilabris Bttg.; schlank
spindelförmig mit leicht konvexen Seiten, geritzt, gelblich hornfarben, durchscheinend, glänzend mit sehr
feinen und dichten Zuwachsstreifen. Das Gewinde besteht aus 9 langsam und regelmäßig zunehmenden
Umgängen, welche durch eine schwach fadenförmig berandete, deutlich eingedrückte Naht geschieden
werden; die oberen Umgänge sind leicht gewölbt, die unteren nahezu flach, der letzte um den Nabelritz
zu einer stumpfen Kante zusammengedrückt, vorne langsam und wenig hinaufsteigend. Die Mündung ist
wenig schief, der Mundsaum etwas erweitert, innen mit einer ziemlich dicken, weißen, flachen oder etwas
konvexen Lippe; die Insertionen des Mundsaumes sind etwas genähert und durch einen mehr minder
dicken, an der Insertion des Außenrandes knotenartig anschwellenden Kallus verbunden. In der Mündung
drei Zähne, und zwar auf der Mündungswand eine dicke, vorne den Mundsaum nicht erreichende, hinten
rasch abfallende Lamelle, in der Mitte des Außenrandes eine zahnartige nach rückwärts nicht verlängerte
Verdickung der Lippe, ferner eine schwächere zahnartige Verdickung am Übergange der Spindel in den
Basalrand.
H=8—-10, D=3—3'5 mm.
Fundorte: Kaplan, südöstlich von Üsküb (Apfelbeck und Gf. Attems 1906); Katlanovska banja
im ehemaligen Vilajet Kosovo; Kereckoi bei Saloniki (A. Schatzmayr).
Von Chondrula planilabris Bttg. unterscheidet sich die neue Art abgesehen von der Rechtswindung
durch das spindelförmige, oben mehr zugespitzte Gehäuse, den deutlichen, stumpfen Basalkiel, die
deutlichere feine Streifung, sowie die zumeist dünnere Lippe mit schwächerem Zahne am unteren Ende
der Spindel. Auch Chondrula westerlundi Kob. dürfte dieser Form sehr nahe stehen; nach der Diagnose
hat dieselbe einen mehr geöffneten Nabelritz, weißliche Striemen, kräftiger entwickelte Zähne, sowie ein
mehr zylindrisches Gehäuse, also Unterschiede, welche leicht durch Übergänge vermittelt werden können.
75. Chondrula (Chondrula) macedonica cazanikensis n. (A. J. Wagner). — Taf. 14, Fig. 78.
Gehäuse walzig spindelförmig mit längerem Gewinde, 10 bis 11 deutlicher gewölbten Umgängen,
einem gelbbraunen schwächeren Lippenkallus sowie einem 4. Zahne auf der Spindel.
H=10—12:5, D=3:5—4 mm.
Fundort: Katanik im Lepenactal, am Fuß des Ljubeten (Apfelbeck und Gf. Attems 1906).
76. Chondrula (Chondrula) macedonica procheuma n. (A. J. Wagner). — Taf. 14, Fig. 79.
Gehäuse zylindrisch spindelförmig mit 7 bis 8'/, deutlich gewölbten Umgängen; gelblich hornfarben,
häufig mit weißlich opaken Striemen; zweizähnig mit schwächerem weißen Lippenkallus, da der Zahn am
Übergange der Spindel in den Basalrand vollkommen fehlt oder nur durch eine leichte Verdickung ange-
deutet ist.
H=7'2—10'5, D=2:8-3-5 mm.
Fundort: Vom Meere angeschwemmt bei Ragusa und Lacroma (!).
Diese Form erinnert, abgesehen von der Rechtswindung, an Chondrula hypoliti Kob. von Euboea.
77. Chondrula (Chondrula) Iugorensis n. (A. J. Wagner). — Taf. 14, Fig. 80.
Gehäuse geritzt, rechts gewunden, spindelförmig, mit leicht konvexen Seiten und verhältnismäßig
stumpfer Spitze; schmutziggelbgrau, durchscheinend, vor der Mündung gelblich opak, leicht glänzend,
ER ie
Landmollusken aus Albanien. 63
ziemlich grob und ungleichmäßig gestreift. Die 8 leicht gewölbten Umgänge werden durch eine seichte,
aber deutlich eingedrückte Naht geschieden; der letzte ist um den Nabelritz etwas abgeflacht und steigt
vorne nicht herab. Die wenig schiefe Mündung besitzt gewöhnlich weder Zähne noch Falten; der gerade
Mundsaum ist am Rande ziemlich dünn, innen mit einem ziemlich dicken weißen Lippenkallus versehen,
welcher zumeist zahnlos erscheint, zuweilen jedoch am Übergange der Spindel in den Basalrand, ebenso
in der Mitte des Außenrandes schwache Verdickungen als Andeutungen von Zähnen aufweist; die
Insertionen des Mundsaumes sind kaum genähert und werden durch eine dünne Schwiele verbunden.
== 8:0 10-5, 7 D==83:5- Ayım.
Fundorte: Lugorapaß bei Valona in Albanien (Winneguth 1908) und die Anschwemmungen des
Meeres bei der Insel Lacroma.
Von Chondrula macedonica A. J. Wagner unterscheidet sich diese Art, abgesehen von der zahn-
losen Mündung, durch die schwachen unregelmäßigen Zuwachsstreifen, die rascher zunehmenden
_ Umgänge und dementsprechend größere Mündung.
Subgenus Mastus Kobelt 1881.
78. Chondrula (Mastus) pupa carneola Mss. — Taf. 15, Fig. 83.
Chondrus carneolus Zglr., Mousson, Coqu. Schläfli, 1863, p. 285.
Buliminus carneolus Ziegler, Kobelt in Rssm. Iconogr., V (1877), f. 1365.
Gehäuse sehr ähnlich dem von Mastus pupa dirphicus Blanc et Wstld., jedoch viel kleiner und
bauchiger; eikegelförmig, gelblich hornfarben, durchscheinend, wenig glänzend bis matt. Das im Profil
deutlich konvexe Gewinde besteht aus 7 deutlicher gewölbten Umgängen. Die Skulptur besteht nebst
dichten feinen und ungleichmäßigen Radialstreifen aus sehr feinen bis undeutlichen Spirallinien, welche
der Oberfläche mitunter ein leicht granuliertes Aussehen verleihen. Die Insertionen des Mundsaumes ent-
fernt und nur durch eine sehr dünne Schwiele verbunden, an der Insertion des Außenrandes ein kurzer,
aber deutlich erhobener Zahn.
D==535, H=.amım,
Fundort: Slivno in Ostrumelien (Haberhauer).
Sowohl die vorstehende Form als Chondrula (Mastus) pupa dirphicus Blanc et Wstld. unterscheiden
sich von der typischen Form des Mastus pupa Brug. durch die schärfere und regelmäßige Radialstreifung
- sowie den sehr dünnen die Insertionen des Mundsaumes verbindenden Kallus, welcher nur am Außen-
winkel zu einem kurzen Zahne anschwillt; hier ist außerdem eine schwache, aber deutliche Spiralskulptur
vorhanden. Auch Mastus psendogastrum Hesse steht dieser Form sehr nahe, ist aber größer, noch
bauchiger, hat keine Spiralstreifen und zumeist einen sehr schwachen Zahn an der Außeninsertion des
Mundsaumes.
Fam. Pupidae.
Genus Orcula Held 1837.
79. Orcula wagneri n. (Sturany). — Taf. 15, Fig. 82 a—b.
Gehäuse stichförmig genabelt, länglich walzenförmig mit breit konischer, abgerundeter Spitze oder
eiförmig konisch; gelblich bis rötlich hornfarben; frische Exemplare mit feinen, ziemlich dichten, häutigen
Rippenstreifen, welche dem Gehäuse einen hellen seidenartigen Schimmer verleinen. Das Gewinde besteht
aus 71/, bis 8, im Beginne schwach gewölbten, später nahezu flachen, durch seichte, aber deutlich einge-
drückte Naht geschiedenen Umgängen; der letzte ist um den Nabel gerundet und steigt vorne langsam
und’ wenig herab. Der dünne Mundsaum ist kurz ausgebreitet, der Spindelrand gerade, der Außenrand
»”
64 Dr. R. Sturany n. Dr. A. J. Wagner,
nahezu halbkreisförmig gebogen, die Insertionen durch eine sehr dünne Schwiele verbunden. Im Gaumen
ein außen gelblich durchscheinender Wulst (ähnlich, jedoch schwächer wie bei Orcula gularis Rssm.),
welcher entsprechend der Mitte des Außenrandes häufig zu einem schwachen Zahne verdickt, jedoch
niemals faltenartig verlängert erscheint. Die Parietallamelle ist hoch und nach außen gebogen; an der
Spindel zwei schwache Falten, welche gewöhnlich tief im Gaumen endigen, selten den Mundsaum
erreichen.
H=5'3—6°5, D=3—3'2 mm.
Fundorte: Mali Shäit bei Oroshi, Merdita (Buljubasic 1904); Berg Munela bei Oroshi (Bulju-
basic 1905, Winneguth 1906); Berg Zebia bei Oroshi (Buljubasic 1905, Winneguth 1906); am
Drin, unterhalb des Koritnikgebirges (BuljubaSic); Koritnikgebirge im Ljumagebiete in Höhenlagen von
2000 m (Buljubasic 1904).
80. Orcula wagneri ljubetenensis n. (Sturany). — Taf. 14, Fig. 81.
Gehäuse größer, mit absoletem Gaumenwulst und nur einer (der unteren) Spindelfalte, welche tief
im Gaumen endigt und nur bei schiefem Einblick in die Mündung sichtbar wird.
H=5'7, D=3:2—3 5 um.
Fundort: Ljubeten, Schar Dagh, nordwestlich von Üsküb (V. Apfelbeck und Gf. Attems 1906).
Die neue Orcula unterscheidet sich von der naheverwandten Orcula schmidti Kstr. durch die
geringere Zahl der rascher zunehmenden Umgänge, welche hier verhältnismäßig viel höher erscheinen;
den bei der typischen Form vorhandenen Gaumenwulst, den engen, fast ritzenförmigen Nabel, den vorne
weniger hinaufsteigenden letzten Umgang, welcher hier um den Nabel gerundet und nicht wie bei
O. schmidti Kstr. zu einer stumpfen Kante zusammengedrückt erscheint; von der ebenfalls ähnlichen
Orcula gularis Rssm. und deren f. spoliata Rssm. durch das dickere, walzenförmige Gehäuse mit nicht
verschmälerter, sondern abgerundeter Spitze, deutlicher gewölbte, durch tiefere Naht geschiedene Umgänge,
die häutigen Rippenstreifen, den mehr erweiterten Mundsaum, sowie den immer viel schwächeren
Gaumenkallus.
81. Orcula schmidti Küst.
Pupa Schmidti Küster in Mart. Chemn., I, 15 (1859), p. 26, t. 3, f. 20--23.
Orcula schmidti Küster, Wohlberedt, Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens, 1909, p. 82.
Fundorte: Mal i Sheit, zirka 1500 m, bei Oroshi in der Merdita (Sturany 1905, Buljubasid 1905);
Berg Zebia bei Oroshi (Winneguth 1906).
Genus Agardhia Gude 1913 (Coryna Wstld., Sphyradium Hartm.).
Subgenus Agardhia s. str.
Gehäuse weiß oder gelblich, ohne sichtbare Epidermis, stets dicht und fein rippenstreifig, aber ohne
(raumenfalten. Aufenthalt in Höhlen oder tief im Gerölle und in Felsspalten.
Verbreitungsgebiet: Ostalpen und Balkangebiet.
82. Agardhia (Agardhia) truncatella Pfr. — Taf. 18, Fig. 102.
Pupa truncatella \.. Pfeiffer, Symbolae ad Hist,. Helic., I (1846), p. 46.
Gehäuse stichförmig genabelt, glasartig durchsichtig oder nur schwach milchig getrübt und weiß;
zylindrisch mit 6'/, gewölbten, durch eine deutlich eingedrückte Naht geschiedenen Umgängen; der letzte
steigt vorne wenig hinauf. Die Skulptur besteht aus ziemlich dichten, aber verhältnismäßig kräftigen
Rippenstreifen, welche leicht gebogen und etwas schief verlaufen. Die abgerundete dreieckige Mündung
Landmollusken aus Albanien. 65
ist nahezu senkrecht, der Mundsaum sehr schmal und leicht lippenartig verdickt; der Außenrand in der
Mitte schwach eingedrückt, innen mit einer schwachen bis undeutlichen zahnartigen Schwiele. Lamellen
und Falten auf der Mündungswand und der Spindel fehlen fast immer; nur vereinzelte Exemplare lassen
schwache, kurze Fältchen im inneren Mündungswinkel oder in der Mitte der Mündungswand erkennen.
H=4 D=1:'6mm.
Verbreitungsgebiet: Die östlichen Ausläufer der Alpen in Steiermark (südlich des Semmering),
Kärnten, Krain, Küstenland, Istrien, Kroatien, Bosnien; nur in der Talregion und daselbst stets subterran
oder in Höhlen beobachtet.
Die vorstehende Art unterscheidet sich von der Formenreihe der Agardhia parreyssii Pfr. durch die
stärker gewölbten, durch tiefere Naht geschiedenen, langsamer zunehmenden Umgänge, sowie die
kräftigeren, weitläufigeren und deutlich schief gestellten Rippenstreifen, während die Verhältnisse der
Mündung bei beiden Arten sehr ähnlich und ebenso veränderlich erscheinen.
83. Agardhia (Agardhia) truncatella formosa Pfr. — Taf. 18, Fig. 103.
Pupa iruncatella var. formosa L. Pfeiffer, Monogr. Helic., II (1848), p. 304.
Gehäuse größer, schlanker zylindrisch, mit: 7 bis 8 Umgängen und 3 Falten auf der Mündungs-
wand, von welchen die mittlere lamellenartig erhoben ist und weit im letzten Umgange hinaufgeht.
es), er.
Fundorte: Ragusa und Castelnuovo in Süddalmatien.
84. Agardhia (Agardhia) truncatella biarmata Bttg. — Taf. 18, Fig. 104 a—.c.
Pupa truncatella var. biarmala Boettger, Ber. Offenb. Ver., 1880, p. 109.
Gehäuse sehr ähnlich der typischen Form, jedoch durchschnittlich schlanker mit konstant gezähnter
Mündung. Der Außenrand ist in der Mitte stärker eingedrückt und innen mit einem zahnartig vorspringen-
den Kallus versehen; auf der Mündungswand sind gewöhnlich drei zahnartige, ziemlich kurze Falten
vorhanden, von diesen fehlen mitunter die beiden äußeren, mitunter aber erscheinen einzelne derselben
verdoppelt; auf der Spindel sind 1 bis 2 bis 3 zahnartige Falten vorhanden, welche mitunter ebenfalls
undeutlich werden.
Has Di] Sinn.
Fundorte: Karsthöhlen in der Hercegovina und Süddalmatien.
85. Agardhia (Agardhia) truncatella skipetarica n. (A. J. Wagner). — Taf. 18, Fig. 105.
Gehäuse schlanker zylindrisch, auffallend fein und dicht rippenstreifig; die Mündung vollkommen
zahnlos, der Außenrand der Mündung schwach eingedrückt.
H=4 D=1'4mm.
Fundorte: Zabljak in Montenegro; Kiribrücke nächst Mesi bei Skutarı in Albanien (Sturany 1905).
_ Diese Form nähert sich durch die dichte und feine Rippenstreifung auffallend einer zahnlosen Form
der Agardhia parreyssii Pfr, die schiefe Richtung der Streifen, ebenso die langsamer zunehmenden,
deutlicher gewölbten Umgänge lassen dieselbe jedoch als Form der A. frumcatella Pfr. erkennen,
86. Agardhia (Agardhia) parreyssii Pfr. — Taf. 18, Fig. 106.
Pupa parreyssii L. Pfeiffer, Monogr. Helic., II (1848), p. all.
Pupa truncalella var. caesa Westerlund, Fauna eur., 1876.
Sphyradium parreyssii var. armala Clessin, Fauna Öst. Ung., p. 247.
66 Dr. R. Sturany u. Dr. A. J. Wagner,
Gehäuse ritzförmig genabelt, schlank zylindrisch, frische Exemplare glasartig durchsichtig, sonst
mehr getrübt und weißlich opak. Die 7 Umgänge sind kaum gewölbt und werden durch eine kaum ein-
gedrückte Naht geschieden; der letzte steigt vor der Mündung nur wenig hinauf, nimmt rascher zu und
erscheint dadurch oft wesentlich breiter. Die Skulptur besteht aus sehr dichten, haarfeinen Rippenstreifen,
welche gerade und senkrecht verlaufen und dem Gehäuse einen schwachen Seidenglanz verleihen. Die
Mündung ist nahezu senkrecht, der Mundsaum sehr kurz ausgebreitet und leicht verdickt; der Außenrand
in der Mitte vorgezogen, aber kaum eingedrückt, innen mit einer schwachen zahnartigen Verdickung; auf
der Mündungswand gewöhnlich zwei kurze Falten in beiden Mündungsecken und eine lange, aber
ziemlich niedrige Falte in der Mitte; diese Falten sind mitunter nur schwach entwickelt oder fehlen voll-
kommen auch bei Exemplaren des gleichen Fundortes; auf dem unteren Teile der Spindel ist häufig eine
niedrige zahnartige Falte vorhanden.
H=5 DET BM.
Fundorte: Westsiebenbürgen, Banat, Serbien östlich der Morava und Bulgarien.
Pfeiffer beschreibt diese Art als gezähnt, mithin erscheint Clessin’s var. armala überflüssig. Das
Verhältnis in der Breite der beiden letzten Umgänge ist ziemlich veränderlich und wechselt auch bei
Exemplaren des gleichen Fundortes, so daß die var. caesa Wstld. ebenfalls als individuelle Variation
aufzufassen ist.
Clessin hat diese Art ganz unrichtig beschrieben und dürfte dieselbe gar nicht gesehen haben. Von
allen Formen der A. iruncatella Pfr. unterscheidet sich dieselbe durch die flachen, durch eine kaum ein-
gedrückte Naht geschiedenen, rascher zunehmenden Umgänge und die haarfeinen, senkrechten Rippen-
streifen; auch erscheint die Mündung unten weniger verschmälert, also nicht abgerundet dreieckig, sondern
annähernd halbeiförmig.
87. Agardhia (Agardhia) lamellata Cless. — Taf. 18, Fig. 107.
Sphyradium parreyssii var. lamellata Clessin, Fauna Öst. Ung., 1887, p. 248.
Gehäuse kaum geritzt, schlank zylindrisch, durchscheinend, weißlich opak und seidenglänzend. Die
7 langsam zunehmenden Umgänge sind flach gewölbt und werden durch eine leicht eingedrückte Naht
geschieden; der letzte steigt vorne nicht herauf. Die Skulptur besteht aus dichten, feinen und deutlich
schief verlaufenden Rippenstreifen, welche dem Gehäuse den Seidenglanz verleihen. Die annähernd achter-
!örmige Mündung weicht unten etwas zurück; der Mundsaum ist besonders am Außen- und Spindelrande
gut ausgebreitet und hier lippenartig verdickt. In der Mitte des Außenrandes befindet sich ein tiefer,
grübchenartiger Eindruck, welchem innen ein kräftiger und stark in der Mündung vorspringender zahn-
artiger Kallus entspricht; auf der Mitte der Mündungswand findet sich eine leistenförmig erhobene,
ziemlich weit in die Mündung reichende, S-föürmig gebogene l.amelle, daneben in einer oder beiden
Mündungsecken häufig noch kurze Fältchen; auf der Spindel eine bogenförmig in die Mündung vor-
springende Falte, daneben in der unteren Mündungsecke eine kurze, zahnartige Falte.
HB :=5, .D= 1:6 mm.
Fundorte: Südsiebenbürgen (Kercsesora, Tal der Aluta); nach Hesse im Marica-Genist bei |
Philippopel.
Diese Art weicht durch ihre extrem entwickelten Mündungsverhältnisse auffallend von den übrigen
Formen der Gruppe ab,
Subgenus Rhytidochasma n. (A. J. Wagner).
Gehäuse mit gut entwickelter, hornfarbener Epidermis, glatt oder rippenstreifig; die Mündung mit 2
bis 4 Gaumenfalten, daneben regelmäßig je eine kräftige Falte auf der Spindel und der Mündungswand;
zahnlose Formen kommen bei dieser Gruppe nicht vor, dagegen werden akzessorische Zähnchen als
individuelle Variation beobachtet.
Landmollusken aus Albanien. 67
Verbreitungsgebiet: Ost- und besonders die Westalpen, Ober- und Mittelitalien, sowie die Ost-
karpathen.
Hieher gehören die Formen:
Agardhia (Rhytidochasma) biplicata Mich.
— — — ’excessiva Gredl.
— — — valsabina Spinelli.
— — bielki Rssm.
— — Hgustica Pollonera.
— — blanci Bgt.
— — /fervarrii Porro.
Genus Aspasita Westerlund 1889.
88. Aspasita hauffeni F. Schm. — Taf. 2, Fig. 11 a—c.
Helix haufeni F. Schmidt, Verh. zool. bot. Ver., Wien, v. 5, 1855, p. 3.
Patula Hauffeni F. Schm., Clessin, Molluskenf. Öst. Ung. u. d. Schweiz, 1887, p. 104.
Puncium hauffeni F. Schm., Westerlund, Binnenconch., II, 1889, p. 7.
Gehäuse dick scheibenförmig mit flachkegelförmigem Gewinde, warzenartig vorspringendem Apex
und weitem, perspektivischem Nabel; gelblichweiß, leicht opak, aber durchscheinend und ziemlich fest-
schalig. Die Skulptur besteht aus ziemlich dichten, Jamellenförmig erhobenen, regelmäßig angeordneten
Rippchen, nur die Embryonalumgänge sind glatt. Das Gewinde besteht aus 4!/, langsam zunehmenden
gewölbten Umgängen, welche durch eine ziemlich tiefe Naht geschieden werden; der letzte steigt vorne
langsam, aber ziemlich tief herab und ist seitlich etwas abgeflacht. Die schiefe Mündung ist etwas
abgerundet dreieckig; der schwach lippenartig verdickte Mundsaum sehr kurz ausgebreitet, die Inser-
tionen desselben entfernt und durch eine dünne Schwiele verbunden; die Insertion des Oberrandes ist
deutlich eingezogen, der Basalrand in der Mitte etwas vorgezogen, der Spindelrand schmal umgeschlagen.
DEE, ds Hz mm.
Fundorte: Die Höhlen von Duplice, Jelince bei St. Katharina, Mal bukuje bei Dubrova, Ober-
Gurk, Podpece und Krimberg in Krain.
Ausgewachsene Exemplare dieser Art, welche den schwach, aber deutlich gelippten und kurz
ausgebreiteten Mundsaum erkennen lassen, dürften in wenigen Sammlungen vorhanden sein; nur so ist
es erklärlich, daß dieselbe bald bei Punctum, bald bei Patula eingereiht wurde. Mit Rücksicht auf die
Merkmale des Gehäuses finden wir eine große Übereinstimmung mit den Formen der Gruppe Aspasita
Wstld., welche als Pupiden erkannt wurden.
89. Aspasita albanica n. (A. J. Wagner). — Taf. 2, Fig. 10 a—c.
Gehäuse sehr ähnlich wie bei A. hauffeni F. Schmidt; dasselbe im Profil dicker, seitlich stärker
abgeflacht; die 41/, Umgänge nehmen etwas rascher zu und der letzte steigt vorne nicht herab. Der
Nabel ist weiter, die Rippen wesentlich dichter. Die schiefe Mündung ist hier deutlich dreibuchtig, der
Mundsaum besitzt auf der Mitte des Basalrandes eine breiten, auf der Mitte des Außenrandes eine
schwächere zahnartige Schwiele.
Des hs 2. Zum.
Fundorte: Im Geniste an der Kiribrücke nächst Mesi bei Skutari, Nordalbanien (Sturany 1905)
und am rechten Drinasaufer bei Skutari (Sturany 1905).
Diese Art ist nahe verwandt mit der heute allgemein als Patula (Spelacodiscus) W stld. bezeichneten
Aspasita hanffeni F. J. Schm. aus Krain, ebenso aber auch mit Aspasila triaria Rssm. aus dem Banat
und bildet mit diesen eine scharf gekennzeichnete Gruppe, welche nach P., Hesse zu den Pupiden zu
Denkschriften der mathem.-naturw. Kl, 91. Bd, 10
is ar 2
68 Dr. R. Sturany u. Dr. A. J. Wagner,
stellen ist, wo sie auch mit Rücksicht auf die Merkmale der Schale neben Pagodina Stabile und
Orcula Held den entsprechenden Platz im System findet.
Von Aspasita hauffeni F. J. Schm. unterscheidet sich vorstehende Art durch die dichteren
Rippchen, den vorne nicht herabsteigenden letzten Umgang, die Form der Mündung und den gezahnten
Mundsaum. Aspasita triaria Rssm. und deren Lokalformen sind durchschnittlich größer, haben sechs
langsamer zunehmende Umgänge, engeren Nabel, weitläufigere Rippchen, einen vorne stark herab-
steigenden letzten Umgang, schiefere Mündung mit deutlicher gelipptem, anders gezahntem Mundsaum.
Das Verbreitungsgebiet dieser interessanten Gruppe erstreckt sich demnach über die Südostalpen,
die nördlichen Balkanländer und die Ostkarpathen und begründet neuerdings die enge zoogeographische
Zusammengehörigkeit dieser Gebiete.
Genus Pupa Draparnaud 1805.
90. Pupa frumentum illyrica Rossm.
Pupa frumentum var. illyrica Roßmäßler, Icon., I, v. 1, 1837, Nr. 312.
— Drap. var, illyrica Rossm., Wohlberedt, Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens, 1909, p. 83.
Fundort: Dristi bei Skutari (Petrovic 1905).
Genus Modicella Adams.
91. Modicella avenacea Brug.
Bulimus avenaceus Bruguiere, Enc. meth., v. 6, 1792, p. 335..
Modicella avenacea Brug., Wohlberedt, Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens, 1909, p. 83.
Fundorte: Mal i Sh&it bei Oroshi, Merdita (Buljubasic 1905, Sturany 1905, Winneguth
1906); Berg Zebia bei Oroshi (Buljubasic 1905, Winneguth 1906); Berg Munela bei Oroshi (Bulju-
basic 1905); in der alpinen Region des Ljubeten, Schar Dagh (Apfelbeck u. Gf. Attems 1906);
Treska bei Üsküb und Katanik, Lepenactal, am Fuße des Ljubeten (Apfelbeck u. Gf. Attems 1906).
92. Modicella mühlfeldti Küst.
Pupa Mühlfeldtii Küster, Mart. Chem., I, 15, 1859, p. 28, t. 4, f. 1—7.
Fundorte: Skutari, Felsen am südlichen Abfall der Festung (Sturany 1905); Mesi und Dristi
bei Skutari (Petrovid 1905); Oblika siperme bei Skutari (Sturany 1905); am Sasko blato, südwestlich
von Skutari (Petrovic 1905); Vorfaj siperme-Maranaj, nordöstlich von Skutari (Sturany 1905); Berg
Maranaj, 1576 m, bei Skutari (Sturany 1905); Vaudenjs am Drin bei Skutari (Sturany 1905); Mal
i Sheit bei Oroshi, Merdita (Sturany 1905); Fandi bei Oroshi (Buljubasic 1905, Winneguth 1906).
93. Modicella rhodia Roth.
Pupa rhodia Roth, Moll, spec., 1839, p. 19, t. 2, f. 4.
Modicella rhodia Roth, Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens, 1909, p. 84.
Fundorte: Brdica und Oblika siperme bei Skutari (Sturany 1905), Mesi bei Skutari (Petrovie
1905).
Genus Pupilla Leach 1820.
94. Pupilla muscorum Müll.
Helix muscorum Müller, Verm, hist., Il, 1774, p. 1065.
Pupilla muscorum Müll., Wohlberedt, Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens, 1909, p. 84
Fundort: Zelenikovo, Altserbien.
Landmollusken aus Albanien. 69
95. Pupilla cupa alpicola Charp.
Pupa alpicola Charpentier, Cat. Moll. Suisse, 1837, p. 16, t. 2, f. 3.
Fundort: Alpine Region des Ljubeten, Schar Dagh (Apfelbeck u. Gf. Attems 1906).
Fam. CLAUSILIIDAE.
Subfam. Alopiinae.
Genus Alopia A. Adams.
Subgenus Agathylla Vest.
96. Alopia (Agathylla) biloba n. (A. J. Wagner). — Taf. 15, Fig. 84 a—.c.
Clausilia (Agathylla) nov. spec. (Stur.), — Wohlberedt, Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens, 1909, p. 101.
Gehäuse äußerlich sehr ähnlich der Cl. regularis Pfr., jedoch viel kleiner, schlank spindelförmig,
rötlich oder gelblich hornfarben mit gelbbrauner Spitze und helleren bis weißen Rippchen; diese
Rippchen sind außerdem dünn, ziemlich scharf, wenig schief gestellt, ziemlich dicht (die Zwischen-
räume 2- bis 3mal breiter als die Rippchen); auf den unteren Umgängen mitunter ungleichmäßig
wellenförmig gebogen. Das Gewinde besteht aus neun kaum oder schwach gewölbten, regelmäßig zu-
nehmenden Umgängen, welche durch eine seichte, aber deutlich eingedrückte Naht geschieden werden;
der letzte am Nacken etwas eingedrückt, darüber entlang der Naht stärker gewölbt, so daß hier eine
abgerundete Wulst entsteht; unter dem Nabelritz eine seichte Furche, welche den Mundsaum nicht
erreicht, darunter ein abgerundeter Basalkiel. Die wenig schiefe Mündung länglich oval oder etwas
schief birnförmig, der gelbliche, kurz ausgebreitete Mundsaum dünn, zusammenhängend und kurz gelöst;
der breite, abgerundete Sinulus etwas hinaufgezogen. Die ziemlich erhobene kurze Oberlamelle erreicht
vorne den Mundsaum und fällt steil ab, hinten ist dieselbe etwas über den Beginn der Spirallamelle
verlängert; die lange Spirallamelle ist im Beginne niedrig, nach hinten allmählich höher, fällt dann
rasch ab und endigt mit der Unterlamelle; die Unterlamelle ist stark gebogen, springt nahezu horizontal
in der Mündung vor und erreicht fast den Mundsaum; die Spindelfalte ist in der Mündung nur
schwach sichtbar und vorne nicht abgestutzt. Die kurze Prinzipalfalte beginnt hinter der Dorsallinie
und endigt ziemlich weit vom Mundsaum, außerdem ist eine sehr kurze erste Gaumenfalte und eine
kurze untere Gaumenfalte vorhanden, an deren oberem Rand ein kurzer Fortsatz als Rudiment der
sonst obsoleten Mondfalte gedeutet werden kann. Dementsprechend stellt die untere Gaumenfalte einen
annähernd dreieckigen Knoten dar. Das S-förmig gebogene Clausilium mit rinnenförmig ausgehöhlter,
vorne tief ausgerandeter zweilappiger Platte; der Spindellappen lang und spitz ausgezogen, der Außen-
lappen abgerundet.
H=i1b .D= 2.2 Mm.
Fundorte: Skutari, Festungsmauern (Sturany 1905); Vaudenjs am Drin bei Skutari (Sturany
1905).
Die Exemplare von Vaudenjs am Drin haben öfter deutlich gewölbte Umgänge und mehr ge-
bogene Rippchen und eine mehr verlängerte Gaumenfalte.
Diese Art unterscheidet sich also abgesehen von den geringeren Dimensionen auch durch die
dunklere Färbung, die dünneren, schärferen Rippchen, die kürzer gelöste Mündung und besonders durch
den abweichenden Schließapparat von der ähnlichen Cl. regularis Pfr. (Die Lamellen kräftiger, die
“ Unterlamelle auffallend stärker gebogen und in der Mündung mehr vorspringend, die Spindelfalte in
der Mündung weniger vortretend, eine untere Gaumenfalte mit rudimentärer Mondfalte und schließlich
ein zweilappiges Clausilium.)
70 Dr. R.Sturanyu. Dr. A. J. Wagner,
Alopia (Agathyla) biloba merditana n. (A. J. Wagner). — Taf. 15, Fig. 85.
Gehäuse etwas größer und bauchiger, gelbbraun oder rotbraun, glänzend und glatt mit nahezu
vollkommen obsoleten Rippchen; nur an der Naht einzelner Exemplare sind deutliche Streifen, am
Nacken vor der Mündung mehr oder minder kräftige Rippenstreifen vorhanden.
H=125 D=2°:5 mm.
Fundort: Fandi bei Oroshi in der Merdita (Winneguth 1906).
Subgenus Albinaria Vest.
98. Alopia (Albinaria) winneguthi n. (A. J. Wagner). — Taf. 15, Fig. 86 a—.d.
Gehäuse turmförmig bis keulenförmig, mehr minder bauchig, grauweiß und milchig opak, die
obersten Umgänge gelblich hornfarben, die mittleren mitunter hornfarben gestriemt, außerdem sind häufig
kleine dunkle Punkte und Flecken vorhanden, glänzend. Die Skulptur besteht aus schiefen, gebogenen,
ungleichmäßigen Zuwachsstreifen, welche vor der Mündung kräftiger werden und oft in Rippenstreifen
übergehen. Die 10 bis 11 leicht gewölbten, regelmäßig zunehmenden Umgänge werden durch eine seichte,
aber deutlich eingedrückte Naht geschieden; der letzte ist ober der Prinzipalfalte etwas wulstig aufge-
trieben, an der Basis mit einem kräftigen abgerundeten Kiel versehen, welcher durch eine ziemlich tiefe
Furche begrenzt wird. Die verhältnismäßig kleine, rund eiförmige Mündung ist im Gaumen gelbbraun; der
einfache, kaum ausgebreitete Mundsaum kurz gelöst. Die Oberlamelle besteht aus ein oder zwei oft nur 7
punktförmigen Knötchen (ist mitunter undeutlich); die tiefstehende Unterlamelle tritt bogenförmig in die
Mündung und endet weit vom Mundsaume, die kurze Spirallamelle endet weit vor der Unterlamelle; die
starke Spindellamelle ist bei schiefem Einblick sichtbar und endet abgestutzt. Die stark gebogene Mond- 1
falte liegt links von der Dorsallinie und ist auch bei senkrechtem Einblick in die Mündung sichtbar. Die
sehr kurze, aber hohe Prinzipalfalte steht ziemlich entfernt von der Naht. Gaumenfalten nicht vorhanden.
Das Clausilium mit lanzettförmiger, vorne zugespitzter Platte.
H=16'5, D=4'2—4:5mm.
Fundort: Dukati bei Valona (Winneguth 1908). 4
Die Art steht der Cl. (Albinaria) goldfussi Bttg. aus dem Taygetos am nächsten, unterscheidet sich a E
von dieser durch geringere Dimensionen, die dunklere nur teilweise milchig opake Färbung, den kräftigen
Basalkiel, die nur punktförmige Oberlamelle, die viel weiter nach vorne gerückte und in der Mündung
sichtbare Mondlfalte und die dementsprechend auch viel kürzere Prinzipalfalte.
Genus Serbica Boettger. Ai “ At
99. Serbica macedonica Rssm. — Taf. 15, Fig. 87 a—c. w D*
Gehäuse schlank spindelförmig, hellrotbraun mit einer bläulichweißen, opaken Oberflächenschichte,
welche jedoch nur auf den mittleren Umgängen gut entwickelt ist, so daß an der Spitze die gelbbraune,
auf den 2 letzten Umgängen die rotbraune Farbe überwiegt und das Gehäuse hier durchscheinend ist. Rn
Die Skulptur besteht auf den oberen Umgängen aus dichten und feinen Streifen, welche auf den mittleren
Umgängen schwächer und etwas ungleichmäßig werden, auf dem letzten Umgange in dichte, ziemlich
scharfe Rippenstreifen übergehen. Von den 11 regelmäßig zunehmenden Umgängen sind nur die obe on
leicht gewölbt, die unteren nahezu fach und werden durch eine seichte, kaum eingedrückte Naht ge
schieden; ein schwacher Nahtfaden wird nur an den unteren Umgängen sichtbar; der letzte Umgang ist E
gegen die Basis zu verschmälert, mit einem sehr undeutlichen, nur durch die hier kräftigeren Rippchen
markierten Basalkiel. Die verhältnismäßig große Mündung ist birnförmig mit deutlich hinaufgezogenem,
etwas winkeligem Sinulus. Der gelbbraune Mundsaum ist breit umgeschlagen, innen lippenartig verdickt,
Clausilia macedonica Friv., Roßmäßler, Iconogr,, f. 624.
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Landmollusken aus Albanien. 71
zusammenhängend und gelöst. Der Schließapparat besteht aus einer scharfen, ziemlich erhobenen Ober-
lamelle, welche vorne den Mundsaum erreicht; die Unterlamelle springt spitzwinkelig in der Mündung vor,
erscheint an der Umbiegung etwas hinaufgebogen, verläuft dann schief nach abwärts und endet entfernt
vom Mundsaume. Die Spindelfalte tritt deutlich hinter der Unterlamelle vor und ist bei senkrechtem Ein-
blick in die Mündung gut sichtbar. Die Prinzipalfalte beginnt an der rechten Laterallinie und endet ziemlich
entfernt vom Mundsaume; die obere Gaumenfalte ist halb so lang wie die Prinzipalfalte und divergiert ein
wenig mit dieser; die Basalfalte beginnt ebenfalls an der rechten Laterallinie und ist nur wenig kürzer wie
die Prinzipalfalte; zwischen den vorderen Enden der genannten Gaumenfalten ist noch eine kurze dritte
Gaumenfalte, ober der Prinzipalfalte eine ziemlich lange Suturalfalte vorhanden. Eine Mondfalte fehlt. Das
Clausilium mit breiter Platte ist vorne tief, aber schmal ausgerandet; der schmale, spitz ausgezogene
Spindellappen ist rinnenförmig gehöhlt, der breite, stumpfwinkelige Außenlappen aber im entgegengesetzten
Sinne nach vorne konvex ausgebogen.
H—2], -DeA:h mm
Fundort: »Mazedonien.«
Ich beurteile diese Art nach Exemplaren des Wiener Hofmuseums, welche daselbst seit dem Jahre
1839 liegen und aus derselben Quelle stammen wie jene, welche Roßmäßler vorgelegen haben
(Frivaldsky!). Dieselben entsprechen vollkommen der Beschreibung und Abbildung in der Iconogr.
Nr. 624, nur das Clausilium ist unrichtig (von der Rückseite) gezeichnet, indem an dem breiten Außen-
lappen vorne eine seichte Ausrandung dargestellt wird. Wie oben ausgeführt, ist dieser Außenlappen nach
vorne konvex, was bei schiefem Einblick von der Rückseite, wie es Roßmäßler gezeichnet hat, den Ein-
druck einer seichten Ausrandung hervorruft, welche aber nicht vorhanden ist. Diese Abbildung hat Boettger
und Vest veranlaßt, vorstehende Art bei der Gruppe Triloba Vest einzuteilen (das Clausilium haben die
genannten Autoren anscheinend nicht untersucht). Den tief eingesenkten Schließapparat und die eigen-
tümliche Form des Clausiliums der vorstehenden Form finden wir in ähnlicher Anordnung noch bei anderen
Arten des östlichen Balkangebietes und Siebenbürgens, so bei Serbica transiens Mlldff., S. marginata
Rssm., S. frauenfeldi Rssm., S. auriformis Mss., welche auch mit Rücksicht auf andere Merkmale sowie
die Verhältnisse der Sexualorgane eine gut begrenzte, natürliche Gruppe der Subfamilie Alopiinae bilden
und die Bezeichnung Serbica Bttg. führen müssen.
100. Serbica macedonica choanostoma n. (A. J. Wagner). — Taf. 15, Fig. 88 a—e.
Gehäuse kleiner, rotbraun mit schwachem bläulichen Anflug, schwächeren bis undeutlichen Streifen
auf den oberen und mittleren Umgängen und deutlicher gewölbten Umgängen. Der Schließapparat ist etwas
abgeschwächt und besteht aus einer niedrigeren, aber dickeren Oberlamelle, welche vorne den Mundsaum
nicht erreicht; ebenso ist auch die Unterlamelle niedriger und dicker, die Gaumenfalten etwas kürzer. Das
Clausilium wie bei der typischen Form.
H=18, D=4'2 mm.
Fundort: Kereckoi, Mazedonien (Schatzmayr).
101. Serbica schatzmayri n. (A. J. Wagner). — Taf. 16, Fig. 89 a —d.
Gehäuse sehr schlank und verlängert turmförmig, lebhaft dunkel rotbraun, die oberen Umgänge mit-
unter gelbbraun, glänzend, die mittleren Umgänge nahezu glatt, die oberen sehr fein und gleichmäßig
gestreift, der letzte vor der Mündung dicht rippenstreifig. Das Gewinde besteht aus 14 bis 15 kaum
gewölbten, sehr langsam und regelmäßig zunehmenden Umgängen, welche durch eine seichte, fein weiß-
@ fädige Naht geschieden werden. Die länglich birnförmige Mündung ist nahezu senkrecht, innen braun; der
gelbbraune Mundsaum leicht verdickt, unten kurz ausgebreitet, oben nahezu gerade, zusammenhängend
und gelöst; der ovale Sinulus stark hinaufgezogen und etwas zurückweichend. Die Oberlamelle lang, aber
72 Dr. R. Sturany u. Dr. A. J. Wagner,
niedrig, vorne bis zum Mundsaume vorgezogen, hinten vom Beginne der tiefliegenden Spirallamelle weit
getrennt; die stark gebogene Unterlamelle springt winkelig in der Mündung vor, ist an der Umbiegungs-
stelle etwas hinaufgedrückt, verläuft dann schief nach rückwärts und endet ziemlich weit vom Mundsaum.
Die Spindelfalte niedrig und nur bei schiefem Einblick sichtbar. Die Suturalfalte schwach; die Prinzipalfalte
überragt etwas die rechte Latcralfalte, so daß ein Stückchen derselben auch vorne sichtbar wird, endet
aber weit vom Mundsaume; die obere Gaumenfalte ziemlich kurz und leicht mit der Prinzipalfalte diver-
gierend; die untere Gaumenfalte beginnt ober dem Nabelritz (ist ebenfalls auf der Vorderseite sichtbar) und
verläuft leicht gebogen bis zur Rückenlinie; außerdem ist zwischen dem vorderen Ende der oberen und
unteren Gaumenfalte noch ein kurzes Fältchen vorhanden; die Mondfalte fehlt vollkommen. Das Clausilium
leicht S-förmig gebogen, mit breiter, rinnenförmig ausgehöhlter, vorne ziemlich tief ausgerandeter Platte
und dementsprechend zweilappig; der Spindellappen zu einer stumpfen Spitze ausgezogen, der Außen-
lappen breiter, viel kürzer stumpfwinkelig.
H=235 D24.5 mm.
Fundort: Berg Athos, 1900 m (A. Schatzmayr).
Die vorstehende Art steht der Cl. (Serbica) frauenfeldi am nächsten, unterscheidet sich von der-
selben durch das auffallend schlank ausgezogene Gehäuse mit zahlreicheren Umgängen und durch den
weniger tiefliegenden Schließapparat mit kürzerer mittlerer, anders verlaufender unterer Gaumenfalte,
welche außerdem keine Spur eines Mondfaltenrudimentes aufweist. Das Clausilium ist hier deutlicher aus-
gerandet mit weniger spitz ausgezogenem Spindellappen.
Genus Delima Vest.
Subgenus Delima s. str.
102. Delima (Delima) stigmatica Rssm.
Clausilia stigmatica (Z.), Roßmäßler, Iconogr., I (1836), f. 163. j
Clausilia (Delima) stigmatica (Ziegl.) Rssm., Wohlberedt, Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens, 1909, p. 93.
Fundorte: Velipoja an der Bojanamündung (Apfelbeck); Au am linken Ufer der Bojana bei
Brdica-Skutari (Apfelbeck 1905); Bojanainsel nächst Sire bei Skutari (Sturany 1905); an der Kiribrücke
nächst Mesi bei Skutari (Sturany 1905); Siroka bei Skutari (Petrovic); Cukaligebirge östlich von Skutari
(Buljubasic 1904); Mal i Sheit bei Oroshi in der Merdita (Buljubasic 1905).
Im übrigen in Süddalmatien und der Hercegovina vorkommend.
103. Delima (Delima) stigmatica maritima Küst.
Clausilia maritima Kleciach, Küster, Binnenconch. Dalmatiens, IIl., 1875, p. 50.
Fundorte: Durazzo, Valona, Kanina bei Valona und Pa$a liman bei Valona (Winneguth 1908).
Im übrigen bekannt von Ragusa und Cattaro aus Anschwemmungen des Meeres.
104. Delima (Delima) platystoma Küst.
Clausilia platystoma Küster, Mon. Claus., p. 102, t. 11, fig. 20— 23 (1877).
Clausilia conspersa Parr., Pfeiffer, Monogr. Helic., v. 2 (1848), p. 456. &
a;
Clausilia (Delima) conspersa (Par.) Pfr, Wohlberedt, Zur Fauna Montencgros und Nordalbaniens, 1909, p. 94.
Fundorte: Mal i Sheit bei Oroshi in der Merdita, in einer Höhe von zirka 1500 m (Buljubasid
1004, Sturany 1905, Winneguth 1906); Berg Munela bei Oroshi (Buljubasid 1905, Winneguth 1906);
Berg Zebia bei Oroshi (Buljubasid 1905, Winneguth 1906); Koritnikgebirge im Ljumagebiete Nord-
albaniens, in einer Höhe von zirka 2000 m (Buljubasid 1904); Vorfai siperme-Maranaj und Berg Maranaj
(1576 m) bei Skutari (Sturany 1905); Dulcigno in Montenegro (Winneguth 1904).
Landmollusken aus Albanien. 73
105. Delima (Delima) platystoma invalida Bttg.
Clausilia conspersa (Parr.) P. subsp. invalida Mousson, Boettger in Rssm. Iconogr., I, v. 6 (1879), f. 1758.
Fundort: Lugorapaß bei Valona (Winneguth 1908). — Sonst aus Korfu bekannt.
106. Delima (Delima) muralis Küst.
Clausilia muralis Küster, Mart. Chemn. Conch. Cab., I, 14 (1847), p. 286, t. 32, f. 20-22.
— (Delima) gastrolepta Rossm. var. muralis Küst. — Wohlberedt, Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens,
1909, p. 98.
Fundorte: In Skutari (an den Festungsmauern) und dessen nächster Umgebung (Kiribrücke
nächst Mesi; Brdica; Oblika siperme) gesammelt von Sturany 1905; Dristi und Siroka bei Skutari
(Petrovic 1905); Vorfaj siperme-Maranaj und Berg Maranaj (1576 m) im Nordosten von Skutari
(Sturany, Mai 1905).
Sonst in Süddalmatien, in der Hercegovina, in Montenegro und in Novipazar vorkommend.
107. Delima (Delima) muralis montenegrina Küst.
Clausilia montenegrina Küster, Mart. Chem. Conch. Cab., I, 14 (1847), p. 136, t. 14, f. 45—48.
— (Delima) gastrolepta Rssm. var. montenegrina Küst., Wohlberedt, Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens,
1909, p. 98.
Fundorte: Skutari, an den Festungsmauern (Sturany 1905); Zuos bei Skutari (Sturany 1905);
Siroka und Berg Sildinja bei Skutari (Petrovid 1905); am Sasko blato nächst der Bojana, südwestlich
von Skutari (Petrovic 1905).
Sonst in Montenegro verbreitet.
108. Delima (Delima) cattaroensis Rssm.
Clausilia cattaroensis Ziegl. in Roßmäßler, Iconogr., I (1835), f. 100.
Fundort: Oblika Siperme bei Skutari (Sturany 1905).
O. Wohlberedt erwähnt die Exemplare von dieser Lokalität in seiner Arbeit »Zur Fauna
Montenegros und Nordalbaniens« 1909 auf p. 92/93 bei D. kleciaki Wstld. var. brunnea Boettger,
die für die Form von der Festung Skutari aufgestellt wurde, jedoch keiner besonderen Benennung
bedarf (siehe nächste Nummer!).
109. Delima (Delima) cattaroensis kleciaki Wstld.
Clausilia kleciaki (K.) Westerlund, Öfvers. af K. V. Ak. Förh., 1881, p. 55.
— (Delima) kleciaki (K.) W., Westerlund, Binnenconch., IV (1884), p. 54.
Fundorte: Skutari, an den Festungsmauern (Sturany 1905); Zuos und Brdica bei Skutari
(Sturany 1905); TaraboS bei Skutari (Wohlberedt).
Für die von den genannten Lokalitäten stammende Form hat, wie oben erwähnt, Wohlberedt
(»Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens, 1909, p. 92) die Bezeichnung var. brunnea Bttg. gewählt
und eine Diagnose publiziert.
Sonst ist D. cattaroensis kleciaki über Süddalmatien und Montenegro verbreitet.
110. Delima (Delima) atiemsi n. (A. J. Wagner). — Taf. 16, Fig. 92 a—d.
Gehäuse schlank turmförmig, gelbbraun, durchscheinend, glänzend, nur unter der Lupe sind auf den
oberen Umgängen feine Zuwachsstreifen, auf dem Nacken und besonders vor der Mündung feine Rinnen-
streifen sichtbar. Die 11 Umgänge nehmen langsam und regelmäßig zu und werden durch eine deutlich
eingedrückte, nicht berandete Naht geschieden; die oberen und mittleren Umgänge sind gut gewölbt, die
zwei letzten abgeflacht; der letzte am Nacken über der Prinzipalfalte nur schwach eingedrückt, an der
74 Dr. R. Sturany u. Dr. A. J. Wagner,
Basis mit zwei abgerundeten niedrigen, durch eine seichte Furche getrennten Basalkielen versehen. Diese
senkrechte Mündung ist rundlich birnförmig oder oval mit annähernd parallelen Seitenrändern, der abge-
rundete Sinulus aber etwas schief; der weiße dünne Mundsaum ziemlich ausgebreitet und umgeschlagen,
unterhalb des Sinulus vorspringend, die Insertionen getrennt und durch eine dünne Schwiele verbunden.
Die hohe Oberlamelle fällt vorne steil ab und erreicht den Mundsaum, nach hinten überragt dieselbe ein
kurzes Stück den Beginn der Spirallamelle. Die Unterlamelle ist beim Vortritte in die Mündung gabelig
nach rückwärts gespalten, verläuft von da an gerade und endet ziemlich weit vom Mundsaume. Die
Spindelfalte tritt bogenförmig in die Mündung und ist wie die mittellange und von der Mondfalte weit
getrennte untere Gaumenfalte auch bei senkrechtem Einblick in die Mündung sichtbar. Die lange Prinzipal-
falte überragt ein wenig die Mondfalte, beginnt in der rechten Laterallinie und reicht vorne nahe an den
Mundsaum. Die obere Gaumenfalte beginnt an der Mondlfalte, divergiert sehr wenig mit der Prinzipalfalte
und ist nur wenig kürzer als diese. Die in der Mitte zwischen Lateral- und Dorsallinie gelegene Mondfalte
stellt eine ziemlich breite kallöse Auflagerung dar, welche an der Prinzipalfalte beginnt und schief gegen
den Nabelritz verläuft. Das S-förmig gebogene Clausilium mit rinnenförmiger, vorne abgerundeter Platte.
H=145, D=3mm.
Diese Art unterscheidet sich von der ähnlichen Cl. janinensis Mss. durch etwas geringere Dimen-
sionen, dunklere Färbung, viel schwächere Skulptur, die schlanke turmförmige Gestalt, die gewölbten,
durch eine deutlich eingedrückte, nicht berandete Naht geschiedenen Umgänge, den am Nacken nur
schwach eingedrückten letzten Umgang mit zwei stumpfen Basalkielen, die breite kallöse Mondfalte, die
kräftige, mit der Prinzipalfalte nicht parallele obere und die längere untere Gaumenfalte.
Fundort: Treska bei Üsküb (Apfelbeck und Gf. Attems 1905).
i11. Delima (Delima) apfelbecki Stur. — Taf. 16, Fig. 91 a—.c.
Clausilia apfelbecki Sturany, Anzeiger d. kais. Akad. d. Wiss., Wien, 1907.
— — Sturany, Wohlberedt, Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens, 1909, p. 101.
Gehäuse mittelgroß, spindelförmig bis bauchig, gelbbraun, durchscheinend und glänzend, nur am
Nacken dicht und fein gestreift. Die 8 bis 9 Umgänge nehmen regelmäßig zu und werden durch eine
nicht berandete, deutlich eingedrückte Naht geschieden; der letzte ist über der Prinzipalfalte stark einge-
drückt, so daß entsprechend der Prinzipalfalte ein abgerundeter, aber stark vorspringender wulstiger Kiel
verläuft; ebenso ist neben dem. Nabelritz ein abgerundeter, durch eine seichte Furche begrenzter Basalkiel
vorhanden. Die schief birnförmige Mündung ist senkrecht, der dünne gelbliche oder gelbbraune Mundsaum
ziemlich ausgebreitet und umgeschlagen; der weite abgerundete Sinulus etwas schief und hinaufgezogen.
Die kurze niedrige Oberlamelle tritt vorne bis zum Mundsaume vor, erreicht aber hinten den Anfang der
Spirallamelle nicht; die Spirallamelle ist am Beginne niedrig, gegen das Ende rasch stärker erhoben und
etwas kürzer als die Unterlamelle. Die Unterlamelle ist beim Vortritte in die Mündung gabelig nach rück-
wärts gespalten und verläuft von da an gerade nach abwärts; in der Mündung springt dieselbe sehr wenig
vor und endigt ziemlich entfernt vom Mundsaum. Die Spindelfalte ist auch bei senkrechtem Einblick in
die Mündung ein wenig sichtbar und endigt nicht abgestutzt. Die kurze Prinzipalfalte beginnt in der
Rückenlinie am oberen Ende der Mondfalte und endigt ziemlich entfernt vom Mundsaum. Die deutliche,
ziemlich breite Mondfalte verläuft leicht gebogen zum Anfang der Basalfurche. Weitere Falten fehlen. Das
Clausilium mit schmaler, rinnenförmiger, vorne abgerundeter Platte.
H=14, Dz$5 mm:
Diese Art erinnert durch den stumpfen Kiel entlang der Prinzipalfalte an Cl. janinensis Mss., unter-
scheidet sich aber von derselben, abgesehen von der schwächeren Skulptur, den gewölbten Umgängen und
der eingedrückten nicht berandeten Naht, besonders durch den Mangel derGaumenfalten, sowie die dorsale
Lunella,
Fundort: Mal i Sh&it bei Oroshi, Merdita, in einer Höhe von zirka 1500 m.
Landmollusken aus Albanien.
=
or
112. Delima (Delima) bilabiata (Wagner) Rssm.
Clausilia bilabiata Wagner, Roßmäßler, Icon., I, v. 1 (1835), Nr. 177.
Clausilia (Delima) bilabiata Wagn., Wohlberedt, Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens, 1909, p. 95.
Fundorte: Berg Sildinja, östlich von Skutari (Petrovic 1905); am Sasko blato, südwestlich von
Skutari (Petrovic 1905).
113. Delima (Delima) giselae n. (A. J. Wagner). — Taf. 16, Fig. 90 a—.c.
Gehäuse mittelgroß, etwas bauchig spindelförmig, gelbbraun bis hellrotbraun, durchscheinend,
glänzend. Die Skulptur besteht auf den oberen Umgängen aus feinen, etwas ungleichmäßigen Zuwachs-
streifen, welche auf den mittleren Umgängen häufig zu Rippenstreifen, auf dem letzten Umgange und
besonders vor der Mündung zu kräftigen Rippen verstärkt erscheinen. Das Gewinde besteht aus 9 regel-
mäßig zunehmenden, gewölbten, durch eine deutlich eingedrückte Naht geschiedenen Umgängen, der
letzte ist links am Nacken oben etwas eingedrückt, unten mit 2 abgerundeten, durch eine seichte Furche
geschiedenen Rielen versehen. Die senkrechte, rundlich birnförmige Mündung ist höher als breit, der
abgerundete Sinulus kaum hinaufgezogen. Der gelbbraune oder hellgelbe, nur leicht verdickte Mundsaum
ist gut ausgebreitet, zusammenhängend und gelöst. Die kräftigere weiße Gaumenwulst beginnt ziemlich
tief und ist vom Mundrand durch eine rotbraune Zone getrennt; außen scheint dieselbe als gelber Ring-
wulst durch. Die hohe zusammengedrückte, aber kurze obere Gaumenfalte fällt vorne steil ab und erreicht
den Mundsaum, hinten erscheint dieselbe etwas über den Beginn der Spirallamelle verlängert; die lange,
hohe Spirallamelle fällt hinten ziemlich steil ab und reicht etwas weiter als die Unterlamelle; lamina inserta
punktförmig. Die wenig gedrehte Unterlamelle springt bogenförmig in der Mündung vor und endet
ziemlich weit vom Mundsaume mitunter mit einer schwachen Verdickung. Die vorne nicht abgestutzte
Spindelfalte ist in der Mündung gut sichtbar und erscheint mitunter weiter als die Unterlamelle gegen den
Mundsaum vorgezogen. Die Prinzipalfalte ist etwas über der Rückenlinie verlängert und verläuft vorne in
die Gaumenwulst; die erste Gaumenfalle ist durch einen kurzen, vom oberen Ende der Mondfalte nach
hinten gerichteten Fortsatz angedeutet. Die ziemlich dicke Mondfalte beginnt etwas vor der Dorsallinie
und verläuft schwach gebogen gegen das hintere Ende der Basalfurche, von hier zweigt stumpfwinkelig
ein zum Nabelritz verlaufender Ast ab (untere Gaumenfalte). Das S-förmig gebogene Clausilium mit vorne
abgerundeter, etwas rinnenförmig ausgehöhlter, annähernd löffelförmiger Platte.
AH=15,.1DS8’ I: mm,
Fundort: Dinara Kolmut, obere Waldregion (Apfelbeck 1901).
Diese neue Art steht der CJ. (Delima) biasolettiana Charp. am nächsten, unterscheidet sich aber
von dieser durch die gewölbten Umgänge, die weitläufigeren kräftigen Papillen, die stärkeren Basalkiele,
die rundliche Mündung mit stärker ausgebreitetem rotbraunen Mundsaum, den weniger hinaufgezogenen,
mehr gerundeten Sinulus mit einer deutlichen knotenartigen Verdickung des Mundsaumes unterhalb
desselben, die höhere und kürzere Oberlamelle, den Mangel der unteren Gaumenfalte etc. etc.
Subfam. Clausiliinae.
Genus Clausilia Drap. (Clausiliastra Mlldff. = Marpessa Bttg.).
Subgenus Clausilia s. str.
114. Clausilia (Clausilia) laminata Mont.
Turbo laminatus Montagu, Test. brit., 1803, p. 359, t. 11, f. 4.
Clausilia (Clausiliastra) laminata Mont,, Wohlberedt, Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens, 1909, p. 86.
Vollkommen typische Exemplare liegen von folgenden Lokalitäten vor:
Berg Cukali, nordöstlich von Skutari (Petrovic 1905); Berg Maranaj bei Skutari (Sturany 1905);
Mal i Shäit, in einer Höhe von zirka 1500 m, bei Oroshi, Merdita (Sturany 1905); Oroshi-Bulzari
Denkschriften der mathem,-naturw. Kl, ®1. Bd. 1
76 Dr. K. Sturany u. Dr. A. J. Wagner.
(Buljubasic 1905); Berg Zebia bei Oroshi (Buljubasic 1905, Winneguth 1906); Berg Munela bei
Oroshi (Winneguth 1906); Koritnikgebirge (Buljubasic 1904).
In den oberen Höhenlagen des Ljubeten, Schar Dagh und bei Kalanik (Aufsammlungen von Apfel-
beck und Gf. Attems 1906), sowie im Koritnikgebirge des Ljumagebietes wurde eine Höhenform dieser
Art gefunden, welche ein mehr bauchiges, gedrungenes Gehäuse mit deutlicheren dichten Zuwachsstreifen
und etwas abgeschwächtem Schließapparat aufweist, wie dies ähnlich auch in der alpinen Region der
Alpen und Karpathen beobachtet wird. Diese Form leitet zu C]. Jaminalta grossa Rssm. hinüber.
Subgenus Triloba Vest.
115. Clausilia (Triloba) thaumasia Stur. — Taf. 16, Fig. 93 a4 —.c. B
Clausilia (? Triloba) Ihaumasia n. sp., Sturany, Anzeiger d. k. Akad. d. Wiss., Nr. 12, Mai 1907.
— Stur, Wohlberedt, Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens, 1909, p. 86.
Gehäuse keulenförmig mit dickem, allmählich verschmächtigtem Gewinde und ziemlich stumpfem
Apex; gelbbraun bis rotbraun mit schwachem Seidenglanz. Die Skulptur besteht aus gleichmäßig dichten,
fast geraden, wenig schiefgestellten Rippenstreifen, welche auf den 2 letzten Umgängen schwächer werden R
(die Embryonalumgänge erscheinen bei allen vorliegenden Exemplaren etwas abgerieben). Das Gewinde
besteht aus 10 kaum gewölbten bis lachen, langsam und regelmäßig zunehmenden Umgängen, welche
durch eine kaum eingedrückte, mitunter durch einen hellen Streifen bezeichnete Naht geschieden werden. 2
Der Nacken gerundet oder mit einem sehr schwachen, durch eine seichte Furche begrenzten Kielhöcker g
am Nabelritz. Die rundlich ovale, weißlich gelbbraune Mündung ist senkrecht, etwas höher als breit; der
Mundsaum kurz ausgebreitet, am Rande schmal zurückgeschlagen, innen lippenartig verdickt, breit
getrennt oder etwas genähert und durch eine dünne Schwiele verbunden. Die Oberlamelle kurz, aber hoch.
und kräftig, nach vorne und hinten rasch abfallend, bis zum Mundsaum vorgezogen; die ebenfalls kräftige Bi
Unterlamelle tritt bogenförmig in der Mündung vor, ist in der Mitte hinaufgedrückt und endigt ziemlich
weit vom Mundsaum mit einer mehr minder deutlichen, abgerundeten Ecke; nach innen erstreckt sich j
dieselbe ®/, Umgänge weit hinein. Die niedrige kurze Spirallamelle beginnt tief innen weit getrennt von
der Oberlamelle und endigt ziemlich weit vor der Unterlamelle. Die Spindelfalte ist vorne nicht ee
und nur bei schiefem Einblick in die Mündung sichtbar. Die kurze, aber als hohe, schmale Leiste erhobene
Prinzipalfalte beginnt in der Mitte der Rücks.ite und endigt ziemlich weit vor dem Mundsaume in Bee
schwachen, oft nur angedeuteten Gaumenwulst; die Suturalfalte fehlt, außerdem sind 2 sehr kurze mittlere
Gaumenfalten und eine längere untere Gaumenfalte vorhanden, welche in der Mündung gut sichtbar ist.
Sinulus breit abgerundet, nicht hinaufgezogen. Das Clausilium leicht S-förmig gebogen mit breiter ö
wenig rinnenförmig ausgehöhlter Platte; die Platte vorne tief ausgerandet, wodurch ein breiter, 1ö
lörmiger, vorne ebenfalls leicht ausgerandeter Spindellappen und ein niedriger, vorne abgerundeter Aı
lappen entsteht; in der Ausrandung ist außerdem die Andeutung eines schwachen 3. Lappens sichftai Di
Höhe der Schale 211 bis 24, Breite 5*4 bis 6°2, Höhe der Mündung 5'8 bis 6-3, Breite de
4:6 bis 4°9 mm.
Fundort: Berg Zebia bei Oroshi, Merdita (Buljubasic 1905, Winneguth 1906).
Die vorstehende Art unterscheidet sich von Cl. sandrii K. durch das keulenförmig spitzkegeli
oben nicht konkav eingezogene, sondern regelmäßig verschmächtigte Gewinde mit langsamer und bis zur
Mündung regelmäßig zunehmenden Umgängen, die kräftigere Skulptur, die verhältnismäßig kle ne 4
Mündung mit weniger ausgebreitetem, mehr getrenntem Mundsaum; außerdem ist hier die Oberlameli I
kürzer, dicker, Jie Spirallamelle kürzer, niedriger, die Gaumenfalten (besonders die 2 mittleren) viel kürzer,
die Spindelfalte in der Mündung nur bei schiefem Einblick sichtbar, das Clausilium anders geformt und
nur undeutlich 3 lappig.
Die Gruppe Triloba Vest wird besonders durch das mehr minder deutlich 3lappige Ciausiiium.
charikterisiert, während die Beschaffenheit des übrigen Schließapparates vollkommen mit den Formen
Landmollusken aus Albanien. BT
der Gruppe Clausiliastra übereinstimmt. Küster kennt das Clausilium seiner sandrü noch nicht,
beschreibt es wenigstens nicht, Roßmäßler bildet bei CI. sandrii Nr. 873 die Form des Gehäuses wohl
deutlich erkennbar ab, redet aber bei der Beschreibung von einem Clausilium, welches nicht hiehergehört,
sondern anscheinend einer Herilla ziegleri K. entnommen ist, auch das Textbild des Clausiliums p. 98
' t deutlich 2lappig und entspricht dieser Art. Böttger und Westerlund haben das klassische Slappige
Clausilium von Cl]. sandrii auch nicht gesehen, sie beschreiben es unrichtig (2lappig mit ausgerandetem
_ Spindellappen). Wir bringen eine richtige Abbildung desselben auf Taf. 16, Fig. 102.
F Cl. macedonica Rssm. verweisen wir in die Gruppe Serbica Bttgr.
a Bei Triloba tertia erwähnt Böttger vom Clausilium nichts. Wir nehmen an, daß auch diese Form
n ur eine Form der Gruppe Clausilia s. str. ist. Es bleiben somit für die Gruppe Triloba nur sandrü K.
Hi nd thaumasia Stur.
K
Subfam. Metabaleinae.
Genus Papillifera Vest.
116. Papillifera bidens L.
Turbo bidens Linne, Syst. nat., X, p. 767.
Clausilia (Papillifera) bidens L., Wohlberedt, Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens, 1909, p. 101.
Fundorte: Bojanainsel nächst Sir bei Skutari (Sturany 1905); Durazzo, Valona und Kanina
Valona (Winneguth 1908).
Genus Oligoptychia Bttg.
117. Oligoptychia bicristata Rssm.
Clausilia bicristata Friv., in Roßmäßler, Icon., I, v. 2, 1838, Nr. 619.
Vollkommen typische Exemplare liegen vom Berge Athos vor, wo sie von A. Schatzmayr
Subfam. Baleinae.
Genus Alinda H. A. Adams.
Subgenus Alinda s. str.
Alinda (Alinda) biplicata Mont. |Turbo biplicatus Montagu, Test. brit. 1803], in Westeuropa,
Nordeuropa und in den nördlichen Alpenländern ziemlich konstant, tritt in den Südostalpen, besonders
er im Balkangebiete in zahlreichen oft auffallend abweichenden Lokalformen auf. Bei der Beurteilung
derselben gehen wir von den historischen Formen aus.
118, Alinda (Alinda) biplicata labiata Wstld.
Clausilia (Alinda) biplicata Mont. var. labiata Zelebor, Westerlund, Binnenconch., Suppl., I (1890), p. 54.
Mont. var. labiata Zelebor, Wohlberedt, Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens, 1909, p. 87.
Gehäuse größer, schlank turmförmig mit lang ausgezogenem Gewinde und 13'/, bis 15 Umgängen,
£ chärfer und etwas weitläufiger gerippt. Der Mundsaum ist stärker bis flach ausgebreitet, innen mit
einer rötlichvioletten kräftigen Lippe, welche die Mündung verengt. Die höhere Unterlamelle springt
| stärker in der Mündung vor, neben der Prinzipalfalte sind 1 bis 2 Gaumenfalten vorhanden. Mitunter,
aber nicht konstant, ent die andere tiefer im Gaumen. Das hintere Ende der Oberlamelle ist der
H=21l, D=4'5 mm.
50) ei re ei ee ee. ae u ee ee ne A a nn Ü EE
78 Dr. R. Sturany u. Dr. A. J. Wagner,
Form und Skulptur dieser Form sind konstant, weniger der hier extrem entwickelte Lippen-
kallus, welcher bei einzelnen Exemplaren nicht stärker als bei der typischen Form erscheint; der Mund-
saum ist aber auch dann flacher und mehr ausgebreitet; auch die Dimensionen sind oft sehr ver- }
schieden.
Fundorte: Umgebung der Plitvicer Seen, Leskovac, Ozalj, Zrinj, Slunj in Kroatien. Kleinere
Exemplare wurden in der Waldregion der Dinara gesammelt, ebenso an einzelnen Lokalitäten in Bos-
nien (Vrelo Bosna, Kievo bei Sarajevo, Trebovic, Zviczda, Nemila, Ivan, Ivan Lanistje, Skakovac bei
Sarajevo, Opaljenik bei Travnik). Am Prenj und auf der Plasa bei Jablanica, am Radovac bei Konjica
in der Herzegowina lebt eine Form, welche neben den Mündungsverhältnissen der f. /abiata Wstld.
ein mehr spindelförmiges Gehäuse, dichtere, weniger scharfe Rippen, mitunter drei Gaumenfalten aufweist.
H = 215 DEI m.
119. Alinda (Alinda) biplicata eupleuris Mlldff.
Clausilia (Alinda) eupleuris Möllendorff, Nachrichtsbl., 1899, p. 155.
— — biplicata longina Westerlund, Monogr. Clausilia, 1901, p. 38.
— — eupleuris Mölldff, Wohlberedt, Zur Fauna Nordalbaniens und Montenegros, 1909, p. 87.
— — biplicata Mont. var. longinae v. Kim., Wohlberedt, ibid.
Gehäuse sehr ähnlich der f. /abiata Wstld., jedoch durchschnittlich kleiner, zum Teil auch
weniger schlank; die Skulptur besteht aus dichteren und feineren Rippenstreifen. Der Mundsaum ist
weniger, oft nur kurz ausgebreitet mit einem dünnen bis undeutlichen Lippenkallus. Der Schließapparat
mit einer echten Gaumenfalte und einer der Spirallamelle nur genäherten, mitunter aber auch ziemlich
entfernt von dieser endigenden Oberlamelle. Die Zahl der Umgänge beträgt 13 bis 14.
H—18, D=3'7 mm, KolaSin in Montenegro.
H=185, D=3'7 mm, Celebic-Koinsko Polje.
H=185, D=3'6mm, von der Örlenskischlucht bei Plevlje.
H=15'5 D=3'5mm, vom Berge Stolac bei ViSegrad.
H;=11, D=3'5mm, aus dem Komgebiet.
H==.18 D=4mm, von Skutari.
Fundorte: Han Pjesak in Ostbosnien, Celebic-Koinsko Polje, Berg Stolac bei ViSegrad, Banja
stijana a. d. Praca in Bosnien; Komgebiet, Skrecko jezero, Kola$in in Montenegro, Orlenskischlucht bei
Plevlje, Sveta Troica bei Plevlje; Berg Maranaj, 1576 m, bei Skutari (Sturany 1905); Velipoja a. d.
Bojanamündung; Skutari (Petrovic 1905); Au am linken Ufer der Bojana, Brdica bei Skutari Gr 9
beck 1905); Kalanik am Fuße des Ljubeten (Apfelbeck u. Gf. Attems 1906).
Diese Form geht in Südbosnien allmählich in die f. Zabiata Wstld. über, scheint aber in 2
Gebieten südlich von Sarajevo, dem Paschalik Novipazar, in der Herzegowina, in Montenegro, Nord-
albanien und dem westlichen Mazedonien die vorherrschende Talform zu sein.
Mit zunehmender Seehöhe des Wohnortes wird auch bei A. biplicata Mont. der Schließapparat
schwächer, das heißt, die Lamellen werden niedriger und kürzer, das Clausilium schmäler und kleiner. r
In Höhenlagen von 2000 m ist die Mondfalte fast regelmäßig geschwunden, die Ober- und Unterlamelle a
sind niedrig und wesentlich kürzer, letztere springt nur in niedrigem Bogen in der Mündung von
Gleichzeitig erscheint das Gehäuse bauchiger spindelförmig und mehr gedrungen mit langsamer zu-
nehmenden Umgängen; der Basalkiel wird schwächer, die Rippchen feiner und dichter, ebenso schwindet
die Strichelung. Diese Höhenformen erhalten schließlich einen Balea-artigen Habitus, indem der Schließ- u
apparat bis auf Rudimente der Ober- und Unterlamelle vollkommen obsolet wird. Solche Höhenformen
wurden an verschiedenen Lokalitäten der Balkanländer gesammelt; dieselben lassen wohl Beziehungen
zu benachbarten Talformen der A. biplicata erkennen, sind aber untereinander sehr verschieden, indem
dan u _ au
Landmollusken aus Albanien. | 79
der Schließapparat ähnlich wie bei den siebenbürgischen Formen der Gruppe Alopia in verschiedenem
Grade rudimentär erscheint und die Gehäuse auch durch andere Merkmale voneinander abweichen.
Da in den Balkanländern auch andere Arten der Clausiliiden als Höhenformen mit rudimentärem Schließ-
apparat auftreten, ist die Entscheidung, welcher Art und Gruppe eine bestimmte Höhenform angehört,
oft recht schwierig zu treffen. So faßt Prof. P. S. Pavlovicin seiner Publikation über die Mollusken-
‚fauna Serbiens (Königl.. Akademie der Wissenschaften in Belgrad 1912) solche Höhenformen Serbiens
als richtige Alopien auf. Von denselben wird in der neuen Monographie der CJausiliidae in Rossm.
Iconogr. noch gesprochen werden.
Die in Bosnien, Montenegro und Nordalbanien bis jetzt beobachteten Höhenformen der A. biplicata
Mont. weichen nur durch den mehr oder minder obsoleten Schließapparat, die etwas gedrungenere,
kürzere Form, weniger scharfe Rippchen, schwächere Strichelung von den entsprechenden Talformen
ab; es empfiehlt sich solche Höhenformen, welche noch deutliche Beziehungen zu einer bestimmten
Talform aufweisen, durch Beifügung des Wortes oreinos zu bezeichnen.
Dementsprechend wären hier anzuführen:
a) Alinda (Alinda) biplicata labiata oreinos n. (A. J. Wagner).
Clausilia biplicata bosnica Westerlund (part.), Monogr. Clausilia, 1901, p. 37.
>. Gehäuse sehr ähnlich der f. labiata Wstld.; das Gehäuse jedoch spindelförmig und durch-
schnittlich kleiner, kürzer und gedrungener, mit deutlicher gewölbten Umgängen, dichteren und feineren
Rippenstreifen, sowie spärlicherer Strichelung; der Mundsaum ist kürzer ausgebreitet und schwächer
gelippt; der Schließapparat abgeschwächt. Die Ober- und Unterlamelle sind kürzer und niedriger, letz-
tere springt weniger und oft nur in kurzem Bogen in der Mündung vor; von den Gaumenfalten ist oft
nur eine kurze Prinzipalfalte vorhanden, die Mondfalte ist rudimentär oder obsolet.
H=17, D=4'5mm.
Fundorte: Obere Höhenlagen des Vlasic und die KruS£ica bei Travnik (Gf. Brandis).
b) Alinda (Alinda) biplicata enpleuris oreinos n. (A. J. Wagner).
Gehäuse kürzer, mehr bauchig spindelförmig; der Schließapparat abgeschwächt; die Ober- und
Unterlamelle, ebenso die Spirallamelle kürzer und wesentlich niedriger, ebenso die beiden Gaumenfalten
kürzer, niedriger, oft nur angedeutet; die Mondfalte mehr oder minder rudimentär bis obsolet.
= 19 D=3%5 nm.
Fundorte: Ivan Lanistje, Ljubiönaspitze, Treskavica, Gola Jahorina Waldgrenze (Bosnien), SkreCko
jezero am Durmitor.
Die Formen A. biplicata ravanica A. S. und A. biplicata michaudiana Pfr. werden ebenfalls mit
rudimentärem Schließapparat beschrieben, entsprechen also Höhenformen; ein bestimmter Fundort wird
_ leider nicht angeführt, und so erscheint es bei der großen Zahl der Höhenformen im Balkangebiete
heute unmöglich, dieselben sicher zu identifizieren.
120. Alinda (Alinda) biplicata distinctior n. (A. J. Wagner). — Taf. 17, Fig. 95 a—c.
Gehäuse sehr ähnlich der A. biplicata eupleuris Mlldff, jedoch kleiner, zierlicher mit feineren,
etwas dichteren Rippenstreifen; 12 bis 13 Umgänge; von den Gaumenfalten ist nur eine kurze Prinzipal-
_ talte vorhanden, welche gewöhnlich nur von der rechten Laterallinie bis zur mittleren Dorsallinie
80 Dr. R. Sturany und Dr. A. J. Wagner,
reicht: daneben ist nur eine kurze Gaumenfalte vorhanden, welche nur bei einem Exemplar über die
Prinzipalfalte hinausreicht.
H= 13—14, D=3 mm.
Fundorte: Rilo Monastir (Rebel 1902) und Rilogebirge (Haberhauer 1899) in Bulgarien.
Diese Höhenform der biplicata Mont. steht auch der A. biplicata distincta Sturany aus der
Umgebung des ÖOchridasees sehr nahe, doch besitzt diese Form eine wesentlich dichtere und feinere
Streifung, sowie einen Schließapparat mit Mondfalte und langen Gaumenfalten, welcher etwas tiefer im
Gaumen steht als bei A. biplicata Mont.
121. Alinda (Alinda) biplicata elegantissima n. (A. J. Wagner). — Taf. 18, Fig. 108a4—b.
Gehäuse schlank spindelförmig, verhältnismäßig klein und zierlich; dünnschalig, braun bis rot-
braun und durchscheinend. Das schlanke und zierliche Gewinde besteht aus 13 langsam und regel-
mäßig zunehmenden, gewölbten, durch eine deutlich eingedrückte Naht geschiedenen Umgängen, welche
haarfein und gleichmäßig rippenstreifig erscheinen; weiße Stricheln sind nur spärlich vorhanden. Die
übrigen Verhältnisse und der Schließapparat wie bei der typischen Form; neben der Prinzipalfalte ist
nur die obere Gaumenfalte vorhanden, welche hier lang ist und stark mit der Prinzipalfalte divergiert.
H = 18.022227
Fundort: Oberhalb der Sveta Petka bei NiS in Serbien (L. KuSter 1912).
Diese durch ihre auffallend zierliche Gestalt und Skulptur bemerkenswerte Form lebt im genannten
Gebirge benachbart mit Exemplaren, welche nahezu der typischen Form entsprechen.
122. Alinda (Alinda) hessei n. (A. J. Wagner). — Taf. 17, Fig. 97 a—.d.
Gehäuse bauchig spindelförmig, gelbbraun bis rotbraun, ungleichmäßig und schwach, zuweilen
jedoch auch büschelförmig gestrichelt; etwas durchscheinend und leicht glänzend. Die Skulptur besteht
aus dichten und feinen Rippenstreifen, welche auf den unteren Umgängen in feine Streifen übergehen,
vor der Mündung weitläufiger und etwas ungleichmäßig werden. Das Gewinde besteht aus 11 gewölbten,
ziemlich langsam und regelmäßig zunehmenden Umgängen, welche durch eine eingedrückte Naht
geschieden werden. Der letzte ist etwas aufgeblasen, mit einem stumpfen, oft nur kurzen bis undeutlichen
Basalkiel, welche durch eine mehr oder minder tiefe Furche begrenzt wird. Die verhältnismäßig große
Mündung ist etwas unregelmäßig birnförmig, mit deutlich hinaufgezogenem, winkelig abgerundetem PR
Sinulus. Der gelbliche, kurz ausgebreitete Mundsaum ist innen rötlichviolett und nur schwach lippenartig R
verdickt; die Insertionen desselben entweder getrennt und durch eine Schwiele verbunden oder zusammen- i
hängend und kurz gelöst. Der Schließapparat ist bei den vorliegenden Exemplaren, welche an begrenztem ur
Fundorte gesammelt wurden, sehr veränderlich und bald vollkommen, bald mehr oder minder rudimentär.
Die niedrige Oberlamelle erreicht vorne den Mundsaum und endet hinten dem Beginne der Spirallamelle
ziemlich genähert; die Spirallamelle ist im hinteren Teile mehr erhoben und endet mit der Unterlamelle;
eine Parallellamelle ist schwach bis undeutlich; die Unterlamelle tritt im flachen Bogen in die Mündung,
springt nur wenig vor, erscheint dann etwas wulstig verdickt und endet knötchenförmig abgestutzt ent-
fernt vom Mundsaum. Die Spindelfalte wird auch bei schiefem Einblick in die Mündung nicht sichtbar.
Die Mondfalte fehlt mitunter vollkommen oder dieselbe ist mehr oder minder rudimentär; im besten Falle
verläuft dieselbe bogenförmig in dem Raume zwischen rechter Laterallinie und mittlerer Dorsallinie, vom
Nabelritze bis zur Mitte des letzten Umganges. Die Prinzipalfalte ist in verschiedenem Grade entwickelt,
bald stellt dieselbe ein kurzes Fältchen dar, bald beginnt sie in der mittleren Dorsallinie und reicht über
die Mondfalte hinaus. Von Gaumenfalten sind höchstens zwei vorhanden, von welchen die obere mitunter
länger als die Prinzipalfalte und mit dieser divergierend wird; häufig ist aber nur ein kurzes Fältchen
Landmollusken aus Albanien. 81
vorhanden. Das S-förmig gebogene Clausilium mit breiter, löffelförmiger, vorne abgerundeter und leicht
rinnenförmig gehöhlter Platte.
H=18—-19-21, D=5-5°5 mm.
Fundorte: Ljubeten, Schar Dagh, in der oberen Baumregion und bis über die obere Baumgrenze
reichend (Apfelbeck und Gf. Attems 1906).
Wie aus der Beschreibung ersichtlich, ist diese Art sehr veränderlich; einzelne Exemplare nähern
‚sich durch schlankere Form, deutlichere Strichelung, stärkere Skulptur und die Entwickelung des Schließ-
apparates auffallend der Alinda biplicata Mont.; die überwiegende Zahl der Exemplare unterscheidet
sich aber auffallend von dieser Art.
123. Alinda (Alinda) hessei oreinos n. (A. J. Wagner). — Taf. 17, Fig. 98 a—.c.
Gehäuse kürzer und bauchiger, fein und gleichmäßig gestreift mit schwacher bis undeutlicher
\ Strichelung; der letzte Umgang ist noch mehr aufgeblasen mit schwächerem, oft undeutlichem Basalkiel.
Die kurz birnförmige Mündung ist breiter; der stumpfe, kaum ausgebreitete Mundsaum innen kaum
gelippt. Der Schließapparat immer rudimentär; die Lamellen sehr kurz und niedrig, die Gaumenfalten auf
kurze Fältchen oder Knötchen reduziert, häufig geschwunden, die Mondfalte fehlend. Das Clausilium im
Verhältnis zur Mündung viel zu klein, schwach S-förmig gebogen, mit schmaler Platte, der Verschluß
also unvollkommen.
H=14—-18, D=4'5—4'7 mm.
Fundorte: Die obersten Höhenlagen des Ljubeten, Schar Dagh, ober der Baumgrenze (Apfelbeck
und Gf. Attems 1906).
Diese Form zeigt bis auf das noch vorhandene, aber rudimentäre Clausilium einen Balea-artigen
Habitus und entspricht einer extrem entwickelten Höhenform der Art. Ohne Kenntnis der Übergangs-
formen wäre die Feststellung der Gruppe, zu welcher diese Form die nächsten Beziehungen hat, schwierig;
diese Übergangsformen leiten aber ebenso zu Alinda Bttg. wie zu Pseudalinda Bttg. hinüber und lassen
A. hessei als Stammform erkennen, durch welche die genannten Gruppen vereinigt werden.
124. Alinda (Alinda) plicata Drap.
Clausilia plicala Draparnaud, Hist. nat. Moll. terr. et luv. de la France, 1805, p. 72, t. 4, fr 19,110,
— (Alinda) plicata Drap., Wohlberedt, Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens, 1909, p. 87.
Fundort: Ljubeten, Schar Dagh, obere Buchenwaldregion (Apfelbeck u. Gf. Attems 1906).
Die vorliegenden Exemplare sind schwach spindelförmig mit schwach gewölbten Umgängen und
entsprechen noch vollkommen der typischen Form aus der Schweiz und Westdeutschland.
125. Alinda (Alinda) plicata macilenta Rssm.
Clausilia macilenta Roßmäßler, Icon., I., v. 2, 1838, Nr. 704.
Fundort: Kereckoi in Mazedonien (Schatzmayr).
126. Alinda (Alinda) fallax golesnicensis n. (A. J. Wagner). — Taf. 17, Fig. 96 a—b.
Gehäuse ähnlich der A. fallax serbica Mlldff., jedoch viel kleiner, bauchiger, spindelförmig mit
9 langsamer zunehmenden, deutlich gewölbten Umgängen; gelbbraun mit grünlichem Stich, regelmäßigen,
groben, aber niedrigen und stumpfen Rippenstreifen. Der Schließapparat ist abgeschwächt; die Unter-
_ lamelle bei senkrechtem Einblick in die Mündung kaum vortretend.
Em 10, D=3'5mm.
Fundort: Goleänica, Dalib Cehaja bei Köprülü in Mazedonien (Apfelbeck 1908).
82 Dr. R. Sturany u. Dr. A. J. Wagner,
Subgenus Idyla Vest.
127. Alinda (Idyla) vetusta striolata Bielz.
Clausilia striolata Parr. Bielz, Verh. d. siebenb. Ver. f. Naturw., 1861, p. 227.
— (Strigillaria) vetusta (Ziegl.) Rssm. f. striolata Bielz, Wohlberedt, Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens,
1909, p. 101.
Fundort: Treska bei Üsküb (Apfelbeck u. Gf. Attems 1906).
Bilez hat diese Bezeichnung auf eine Form Siebenbürgens beschränkt; ich beziehe dieselbe auch
auf Vorkommnisse der A. vetusta aus dem Balkangebiete und ergänze die Beschreibung in nachstehender
Weise:
»Gehäuse schlank spindelförmig bis sehr schlank und stärker rlänzend, die Rippenstreifen schwächer
bis obsolet mit vereinzelten bis erloschenen Stricheln; der Schließapparat wie bei der typischen Form; die
Dimensionen durchschnittlich geringer als bei der typischen Form.« -
Verbreitungsgebiet: West-Siebenbürgen, Rumänien, Bulgarien, Serbien, Bosnien und Maze-
donien.
128. Alinda (Idyla) thessalonica clavata W stld.
Clausilia (Idyla) thessalonica (Friw.) K. var. clavata Westerlund, Binnenconch.. IV, p. #1.
Fundort: Kereckoi, Mazedonien (Schatzmayr).
Genus Pirostoma Vest.
Subgenus Pirostoma s. str.
129. Pirostoma (Pirostoma) riloensis n. (A. J. Wagner). — Taf. 16, Fig. 94 a—b.
Gehäuse spindelförmig, gelbbraun bis rötlich, mit vereinzelten oder zu schwachen Büscheln ver-
einigten weißen Strichen, leicht glänzend mit dichten, gleichmäßigen, wenig gebogenen Rippenstreifen,
welche vor der Mündung kräftiger werden. Das Gewinde besteht aus 11 langsam und regelmäßig zu-
nehmenden, kaum gewölbten Umgängen, welche durch eine kaum eingedrückte, schwach weißberandete
Naht geschieden werden; der letzte ist an der Basis schwach und abgerundet gekielt, der Kiel durch eine
seichte Furche begrenzt, welche bis zum Mundsaum reicht. Die senkrechte Mündung ist länglich birn-
förmig mit hinaufgezogenem, ziemlich schmalem, oben winkeligem Sinulus. Der gelbliche, leicht verdickte
Mundsaum ist kurz ausgebreitet; hinter dem Mundsaum ein dünner, schmaler, rötlicher Gaumenkallus,
welcher parallel dem Mundsaum von der Naht bis zur Basalfurche reicht. Die dünne, leicht S-förmig
gebogene Öberlamelle ist ziemlich erhoben, vorne bis zum Mundsaum verlängert und steil abfullend,
hinten geht dieselbe in die ebenfalls ziemlich erhobene Spirallamelle über. Die Unterlamelle tritt bogen-
förmig in die Mündung, endet aber knotenförmig abgestutzt ziemlich entfernt vom Mundsaum. Von diesem
knotenförmigen Ende zweigt ein schwaches Fältchen schief nach hinten in das Interlamellar ab, während
2 Fältchen gegen den Mundsaum verlaufen, diesen aber nicht erreichen. Die C-förmig gebogene, deutliche
Mondfalte liegt dorsal, die kurze Prinzipalfalte beginnt an der Mondfalte und endet vor dem Gaumen-
kallus. Die Spindelfalte endet ziemlich tief im Gaumen, ist winkelig abgestutzt und nur bei schiefem
Einblick sichtbar. Das Clausilium, soweit sichtbar, nicht ausgerandet.
H=155, D=4mm.
Fundort: Rilo Monastir, 1150 m, Bulgarien (Rebel 1902).
Diese neue Art läßt sich nur mit Cl. rolphi L.each vergleichen; die S-förmig gebogene Oberlamelle,
die stärker gebogene vorne auffallend abgestutzte Unterlamelle, die tiefer liegende Spirallamelle scheiden
dieselbe jedoch neben anderen Merkmalen bestimmt von dieser westeuropäischen Art,
Ei
Landmollusken aus Albanien. 83
Subgenus Cusmicia Brusina.
130. Pirostoma (Cusmicia) dubia transsivanica A. Schm.
Clausilia dubia var. transsilvanica A. Schmidt, Kritische Gruppen d. europ. Clausilien, 1857, f. 99.
Fundort: Ljubeten, Schar Dagh, alpine Region (Apfelbeck u. Gf. Attems 1906).
i Die vorliegenden Exemplare sind von der siebenbürgischen Form kaum durch etwas dichtere
und feinere Rippenstreifen sowie geringere Dimensionen unterschieden.
Fam. OLEACINIDAE.
Genus Glandina Adams.
131. Glandina algira L.
Fundorte: Skutari (Sturany 1905); Mesi und Siroka bei Skutari (Petrovid 1905); Mal i Sheit,
1500 m, bei Oroshi, Merdita (Sturany 1905).
Fam. COCHLICOPIDAE.
Genus Cochlicopa Risso.
132. Cochlicopa lubrica Müller.
Helix lubrica Müller, Vermium terr. et fluv. hist., II, 1774, p. 104.
Cochlicopa lubrica Müll., Wohlberedt, Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens, 1909, p. 81.
Fundort: Au am linken Ufer der Bojana bei Brdica nächst Skutari (Apfelbeck 1905).
Basommatophora.
Fam. AURICULIDAE.
Genus Carychium Müller.
133. Carychium minimum Müll.
Carychium minimum Müller, Verm. Hist., II, 1774.
Fundort: Im Buchenwald von Katanik, am Fuße des Ljubeten (Apfelbeck u.Gf. Attems 1906).
Pneumonopoma.
Fam. ACMEIDAE.
Genus Acme Hartmann.
134. Acme banatica leptocheila n. (A. J. Wagner). — Taf. 17, Fig. 99 a—.c.
Gehäuse größer als bei der typischen Form des Banats, der Ringwulst am Mundsaume schwächer,
häufig obsolet.
H=5'2, D=1'5mm.
Fundorte: Berg Stolac, VareS, Igman, Trebovic in Bosnien.
135. Acme transsilvanica A. J. Wgn. — Taf. 17, Fig. 100 a—b.
Acme anssiiddnike A. J. Wagner, Verh. zool. bot. Ges., Wien, 1912, p. 258.
Gehäuse sehr ähnlich der A. similis Reinh., jedoch weniger zylindrisch, oben mehr zugespitzt,
glasartig durchsichtig mit deutlichem, gelblichem Stich, glänzend, auch unter der Lupe nicht gestreift;
Denkschriften der mathem.-naturw. Kl. 91. Bd. 12
84 Dr. R. Sturany u. Dr. A. J. Wagner,
die Mündung nahezu senkrecht, der Außenrand derselben schwach verdickt, jedoch ohne Ringwulst,
in der Profilansicht nur schwach konvex; an der Außeninsertion kaum zurückweichend und ohne
Sinulus.
H=2'4 D=0'9 mm.
Fundort: Im Buchenwald von Kacanik, am Fuße des Ljubeten (Apfelbeck u. Gf. Attems
1906).
Sonst in den transsylvanischen Alpen vorkommend.
Fam. POMATIASIDAE.
Genus Auritus A. J. Wagner.
Subgenus Auritus s. str.
136. Auritus (Auritus) sturanyi scalariniformis A. J. Wgn.
Auritus (Auritus) sturanii scalariniformis A. Wagner, Nachrichtsbl. D. malak. Ges., 1906, vol. 38, p. 128, taf. 3,1.6u.7a,b.
- — — — A. Wagner, Kobelt, Ilconogr., N. F., XIII, Fig. 2183.
— —- — — A. Wagner, Wohlberedt, Zur Fauna Montenegros u. Nordalbaniens, 1909, p. 107.
»Gehäuse schlank turmförmig mit 8 stärker gewölbten, langsamer zunehmenden Umgängen; der
letzte Umgang ist gegen die Mündung zu weniger erweitert und steigt weniger hinauf. Die Skulptur
besteht aus dichteren und schärferen Rippchen, welche am letzten Umgange dichter, aber nur wenig
schwächer werden. Die Mündung weicht unten deutlicher zurück, der Mundsaum ist einfach oder nur
schwach verdoppelt, der meist nur angedeutete Innensaum durch eine Schwiele verbunden, der Außen-
saum schmal und trichterförmig erweitert, das Spindelohr stumpfwinkelig, oft undeutlich und abgerundet.
L=6'5, B=2'6, M=2mm (aus dem Zeljeznicatal),
L=7'2, B=3'3, M=2'4mm (Botum am Durmitor),
L=5'8 B=2%8 M=2'2mm (Mali Senjt bei Oroshi).
Von Auritus tergestinus W esterlund und A. waldemari m. unterscheidet sich vorstehende Formen-
reihe durch ihre langsamer zunehmenden Umgänge, der letzte ist weniger erweitert und steigt dem-
entsprechend vorn weniger hinauf; die Rippchen und Rippenstreifen sind schiefer und gleichmäßiger,
auch auf dem letzten Umgange zumeist vorhanden (nur A. sturanii zawinkanus m. besitzt im all-
gemeinen eine schwache Skulptur und einen nahezu glatten letzten Umgang); die Mündung ist ver-
hältnismäßig kleiner, im Gaumen dunkel gefärbt, mehr kreisförmig, und weicht unten deulicher zurück.
Die Beschaffenheit des Mundsaumes nähert sich demjenigen bei A. waldemari m., doch ist der Außen-
saum im allgemeinen schmäler, der Außenrand weniger stark nach innen gekrempt, das Spindelohr
zumeist rechtwinkelig und dem vorletzten Umgange mehr genähert.« “u
Fundorte: Mal i Sheit bei Oroshi, Merdita, in einer Höhe von ungefähr 1500 m (Sturany 1905,
Buljubasic 1904 und 1905, Winneguth 1906 [bei diesen Exemplaren »der letzte Umgang rascher
zunehmend, die Rippchen auf den mittleren Umgängen etwas weitläufiger«]); Berg Maranaj, 1576 m,
bei Skutari (Sturany 1905; Schale einfarbig).
137. Auritus (Auritus) sturanyi mnelensis n. (A. J. Wagner). — Taf. 18, Fig. 109. 4 1
Gehäuse weniger schlank wie bei Auritus sturanyi scalariniformis A. J. Wagner, vielmehr lang
kegelförmig wie bei der typischen Form aus Südkroatien; die Skulptur besteht jedoch aus dünnen, aber
schärferen Rippchen, welche auf den unteren Umgängen auffallend weitläufig, auf dem letzten und
besonders vor der Mündung außerdem auch schwächer werden oder nahezu erlöschen. Von den drei
Fleckenbändern ist nur das oberste angedeutet, erlischt aber mitunter vollkommen.
D=8:5,, B=83 .ı M= 2:4 mi;
Fundort: Berg Munela bei Oroshi (Buljubasic 1905).
Ber u ZZ
Landmollusken aus Albanien. 85
138. Auritus (Auritus) kleciaki arnautorum A. J. Wen.
Auritus (Auritus) Kleciaki arnautorum Möllendorff (nomen), A. Wagner in Nachrichtsbl. D. malak. Ges. 1906, vol. 38,
Palin vRAsut. Ira, D,
Zee, mss., Kobelt, Inconogr., N. F., XII, Fig. 2182.
— — - —- - Wohlberedt, Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens, 1909, p. 107.
»Im allgemeinen größer und dünnschaliger, schlanker turmförmig, mit 8 bis 9 langsamer zu-
nehmenden Umgängen, der letzte langsamer und weniger hoch hinaufsteigend. Der Mundsaum einfach
oder innen nur schwielig verdickt, scharf, glockenförmig erweitert, durch eine Schwiele verbunden.
_ Die Skulptur besteht aus niedrigen, feinen und sehr dichten Rippchen, welche auf den zwei letzten
Umgängen in feine und dichte Streifen übergehen.
= 5b=4 M=31mm (Fündina).
Die Formen des A. Kleciaki Braun unterscheiden sich von den benachbart lebenden Formen
des A. gracilis L. Pfr, A. gracilis martensianus Mlldff., A. sturanii scalariniformis m. vor allem
durch die auffallend schiefen Rippchen und Streifen, das nach vorn und oben gebogene, spitzwinkelige
Spindelohr und die unten stärker zurückweichende Mündung.«
Diese Form wurde dem k. K. naturhistorischen Hofmuseum in Wien von Herrn Otto Wohlberedt
mit der Bezeichnung Pomatias armautorum Mlldff. von den Fundorten Rikovak, Selci und Korito in
Montenegro übergeben. L. v. Führer (nicht Sturany!) sammelte entsprechende Exemplare zwischen
Fundina und Zatriebac an der montenegrisch-albanesischen Grenze (Nr. 35080 in der Sammlung des
Hofmuseums).
Am Berge Sildinja, östlich von Skutari in Albanien lebt eine »kleinere, dunkelrotbraun gefärbte
Form mit etwas kräftigeren und weitläufigeren Rippchen auf den oberen Umgängen« (Petrovic 1905).
»Das Verbreitungsgebiet der Formenreihe ist wohl noch zum geringsten Teile bekannt und dürfte
in Süddalmatien seine Nordgrenze erreichen; die Funde in Montenegro und Nordalbanien lassen eine
weitere Verbreitung in diesen Gebieten vermuten « (Wagner |. c.).
Subgenus Pleuropoma A. J. Wagner.
139. Auritus (Pleuropoma) rvoseoli scutariensis (A. J. W gn.).
Auritus (Holcopoma) voseoli scutariensis A. Wagner, Nachrichtsbl. D. malak. Ges., 1906, vol. 38, p. 135, t. 4, f. I1.
BP Er ZN Nlaenler, Koblelt, leonogt.,.N. R., 2111, Eie. 2176.
— — _ _- A.Wagner, Wohlberedt, Zur Fauna Montenegros u. Nordalbaniens, 1909, p. 108.
»Gehäuse größer mit breiterer Basis, einfarbig gelbbraun bis rotbraun mit helleren, bis weißen
Rippen und einer helleren Zone um die Mündung. Die 8 Umgänge nehmen rascher zu, die Skulptur ist
gemischt und besteht aus Rippen und Rippenstreifen, welche im allgemeinen ziemlich dicht stehen,
jedoch ungleichmäßig alternieren; auf den mittleren Umgängen werden die scharfen und lamellenartig
erhobenen Rippchen häufig weitläufiger, auf dem letzten deutlich schwächer und dichter. Die Mündung
ist größer, das Spindelrohr ist dem vorletzten Umgange nur sehr genähert und berührt denselben nur
ausnahmsweise.
L=12, B=z8, M=5mm.«
Fundorte: Festungsmauern und Felsen am südlichen Abfall der Festung von Skutari; Oblika
siperme bei Skutari; Vorfaj postme am Fuße des Maranaj; Vorfaj siperme-Maranaj im NO von Skutari;
Berg Maranaj, 1576 m, bei Skutari (Sturany 1905); Dristi bei Skutari (Petrovic).
140. Auritus (Pleuropoma) roseoli kiriensis A. J. Wen.
Auritus (Holcopoma) roseoli kiriensis A. Wagner, Nachrichtsbl. D. malak. Ges., 1906, vol. 38, p. 135, t. 4, f, 12
ZZ Ar Wagner; Kobelt, Iconogr:, N. F,, XIII, Fig. 2177.
A. Wagner, Wohlberedt, Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens, 1009, p. 108,
86 Dr. R. Sturany un. Dr. A. J. Wagner,
»Gehäuse kegelförmig mit 7 bis 8 flacheren, auffallend rascher zunehmenden Umgängen, gelbbraun
bis rotbraun mit 3 braunen Fleckenbinden auf den mittleren und unteren Umgängen. Die Skulptur besteht
wie bei der typischen Form aus ziemlich gleichartigen dichten und scharfen Rippchen, welche hier
mitunter schwächer werden und mehr gebogen erscheinen. Die Mündung und der Mundsaum wie bei
A. roseoli scutariensis m.
L=14 3B=6 Mine
Fundorte: Kiribrücke und Mesi bei Skutari; Zuos bei Skutari (Sturany 1905); Dristi bei Skutari
(Petrovic).
141. Auritus (Pleuropoma) roseoli rioliensis n. (A. J. Wagner). — Taf. 18, Fig. 110.
Gehäuse wie bei A. (Pleuropoma) roseoli scutariensis A. J. Wagner, jedoch dünnschaliger, durch-
scheinend, einfärbig graubraun. Die Skulptur besteht nur aus ziemlich weitläufigen, ungleichmäßigen
Zuwachsstreifen, so daß die Oberfläche nahezu glatt erscheint. Der Mundsaum ist immer einfach.
L=10, B=547 VzAs.
Fundort: Rioli in Albanien (seinerzeit von Wohlberedt mit der Fundortsangabe »Seutal bei
Rioli« erhalten.)
Exemplare mit schwächer entwickelten Rippchen finden sich vereinzelt als individuelle Variationen
auch an den Fundorten des A. (Pleuropoma) roseoli scutariensis A. J. Wagner; hier aber erscheint das
nahezu glatte Gehäuse das Merkmal einer konstanten Lokalform darzustellen.
142. Auritus (Pleuropoma) tesselatus excisus Mss. — Taf. 17, Fig. 101.
Pomatias excisus Mousson, Coqu. Schläfli, I, 1859, p. 51.
Von der typischen Form aus Corfu nur durch stärker gewölbte Umgänge, die dunkleren Flecken-
bänder und mitunter kräftigere Rippchen unterschieden.
Fundorte: Lugorapaß bei Valona und Dukati bei Valona (Winneguth 1908).
143. Auritus (Pleuropoma) tesselatus griseus Mss.
Auritus (Holcopoma) tesselatus griseus Mousson, A.J. Wagner, Nachrichtsbl. d. D. malak. Ges., 1907, vol. 39, p. 3.
Fundort: Valona (Winneguth 1908).
Subgenus Titanopoma A. J. Wagner.
144. Auritus (Titanopoma) auritus alatus A. J. Wgn.
Auritus (Titanopoma) auritus alatus A. Wagner, Nachrichtsbl. D. malak. Ges. 1906, vol. 38, p. 138, t. 4, f. 13.
— — — — A. Wagner, Kobelt, Iconogr., N. F., XII, Fig. 2179. Bar.
— — — — A. Wagner, Wohlberedt, Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens, 1909, p. 109, .
»Das Gehäuse verhältnismäßig klein, die Umgänge nehmen rascher zu und sind mehr gewölbt; die
Skulptur besteht auf den oberen und mittleren Umgängen nur aus ziemlich weitläufigen, auffallend
kräftigen, nahezu Nügelförmigen Rippen, welche auf dem letzten Umgange schwächer werden, in dichte
Streifen übergehen und vor der Mündung ganz verschwinden; auf dem vorletzten Umgange treten neben 0
den Rippen auch feine Streifen auf.
L=10, B=5'3, M=4mm. a
Fundorte: Am Sasko blato nächst der Bojana, südwestlich von Skutari (Petrovid 1905).
145. Auritus (Titanopoma) georgi A. J. Wgn.
Auritus (Titanopoma) georgi A. Wagner, Nachrichtsbl. D. malak. Ges,, 1906, vol. 38, t. 4, f. I4a, b.
— — — A. Wagner, Kobelt, Iconogr. N, F., XIII, Fig. 2180.
-— — — A. Wagner, Wohlberedt, Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens, 1909, p. 109.
Landmollusken aus Albanien. 87
»Gehäuse schlank kegelförmig mit dünnem Apex, festschalig, ziemlich glänzend, gelbbraun bis
rotbraun und bläulich getrübt, einfarbig oder mit zwei schmalen Fleckenbändern. Die 8 leicht gewölbten
Umgänge nehmen ziemlich langsam und regelmäßig zu; der letzte ist unten deutlich stumpfkantig,
etwas abgeflacht und steigt vorn wenig und erst unmittelbar vor der Mündung hinauf. Die Skulptur
besteht aus dünnen, aber ziemlich erhobenen, leicht S-förmig gebogenen weißen Rippchen, welche auf
den oberen Umgängen dicht und regelmäßig angeordnet sind, auf dem drittletzten und vorletzten jedoch
weitläufiger und unregelmäßig werden; der vorletzte und letzte Umgang sind zumeist nur fein und
unregelmäßig radial gestreift, daneben treten jedoch auf den letzten Umgängen niedrige bis undeutliche
Spiralleisten auf, welche in Verbindung mit den radialen Zuwachsstreifen der Oberfläche ein schwach
gegittertes oder gehämmertes Ansehen verleihen. Die fast kreisförmige, innen hellbraune Mündung ist
nahezu senkrecht, der Mundsaum zumeist deutlich verdoppelt, der Innensaum stumpf, wenig vorragend,
verbunden bis zusammenhängend, der Außensaum unterbrochen, ziemlich schmal und scharf.
e 210, B=5, M = Amım.<
»Deckel wie bei A. auritus R., die Kalkplatte jedoch an der Naht der vier Windungen leisten-
förmig erhoben.«
Fundorte: Mal i Sheit bei Oroshi, Merdita, in einer Höhe von zirka 1500 m (Sturany 1905,
Buljubasic 1905); Fandi bei Oroshi (Buljubasic 1905 u. Winneguth 1906); Berg Munela bei Oroshi
(BuljubasSic 1905); Berg Zebia bei Oroshi (Buljubasic 1905, Winneguth 1906).
Der Verfasser beurteilte (l. c.) die neue Species zunächst nach den Exemplaren vom Mal i She£it:
»dieselben zeigen zunächst wenig Ähnlichkeit mit den Formen des A. anritus R., die genaue Beachtung
des Deckels erwies sich auch hier als roter Faden, welcher zum Ziele führt, wenn andere Merkmale im
Stiche lassen. Erst die Übereinstimmung der Deckel veranlaßte mich, an einen Vergleich mit A. auritus R.
zu denken, und da erkannte ich, daß auch die Gehäuseskulptur bei beiden Formenreihen den gleichen
Charakter aufweise.«
Bei den Exemplaren von Fandi bei Oroshi »sind die Rippchen schon auf den oberen Umgängen
weitläufig und zerstreut, die Oberfläche häufig reifartig angelaufen und matt.« Bezüglich der
Exemplare vom Berge Munela bemerkt Wagner: »zumeist ungebändert, der letzte Umgang an der
Basis undeutlich stumpfkantig bis gerundet, die Skulptur und der reifartige Anflug wie bei der Form
von Fani.«
Fam. CYCLOSTOMATIDAE.
Genus Ericia Moqu. Tandon 1848.
146. Ericia elegans Müll.
Nerita elegans Müller, Vermium terr. et Auv. hist., II, 1774, p. 177.
Ericia elegans Müll., Wohlberedt, Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens, 1909, p. 109.
Fundorte: Skutari, Festungsmauern (Sturany 1905); Dristi und Siroka bei Skutari (Petrovic
1905); Kiribrücke nächst Mesi bei Skutari (Sturany 1905); Zebia bei Oroshi, Merdita (Buljubasic
1905); Berg Munela bei Oroshi (Petrovic 1905, Winneguth 1906); Treska bei Usküb (Apfelbeck
u. Gf. Attems 1906); Kereökoi, Mazedonien und Berg Athos, 1900 m (Schatzm ayr).
nr Nachtrag zur Familie der Xerophilinae (p. 15 f.).
Genus Martha A. J. Wagner [Striatella Westerlund part.].
Die Sexualorgane mit vier Pfeilsäcken, welche paarig und symmetrisch angeordnet sind; die zwei Pfeile verhältnismäßig dünn,
deutlich gebogen und spitz ausgezogen.
Das Gehäuse deutlich gestreift bis gerippt.
Die Zahl und Anordnung der Pfeilsäcke bei dieser Gruppe entspricht auffallend
Hieher gehören M. striata Müll. aus West- und Mitteldeutschland, M. striata costulata C. Pfr. aus Niederösterreich und West-
ungarn, M. striata coronensis Kimak. aus Siebenbürgen; ferner nac
Verzeichnisse noch bei Candidula stehend). Nach Kimakowiez
hieher gehören. M. spieula W stld. ist wohl eine Lokalform von M. instabilis Rssm.
den Verhältnissen bei dem Genus Fruticioola Held,
‘h_P. Hesse auch M. instabilis Rssm, aus Östgalizien (im folg
dürften auch ©. cereoflava M. Bielz und ©. talmacensis Cless.,
.
SS Dr. R. Sturany u. Dr. A. J. Wagner,
III. Teil. Die geographische Verbreitung der Land- und Süßwasser-
gastropoden in Zentraleuropa.
(Verfaßt von Dr. A. J. Wagner.)
ı. Die Herkunft der heutigen alpinen Molluskenfauna.
Die hier vorgebrachten Beobachtungen beziehen sich zunächst auf die Gebiete der Ostalpen,
Karpathen und die nördlichen Balkanländer.
Heute gilt die Annahme als begründet, daß die Änderung des Klimas am Ende des Tertiärs, welche
besonders in den Eiszeiten ihren Ausdruck findet, die Fauna und Flora eines großen Teiles des paläarkti-
schen Gebietes in eingreifender Weise verändert hat. In jenen Gebieten, welche zeitweilig vollkommen
vereist waren und an deren Rändern ausgedehnte Seen und Sümpfe entstanden, wurden die Lebens-
bedingungen, besonders für Landmollusken, sehr ungünstig; so dürfte in Skandinavien, Nord- und Mittel-
rußland, ebenso in Norddeutschland und England von der früher einheimisch gewesenen Molluskenfauna
kaum etwas übrig geblieben sein. Auch die Molluskenfauna der Gebirgsländer Zentraleuropas ist im
Verlaufe des Eiszeiten wenn auch nicht ausgestorben, so doch ungeheuer verarmt.
Heute finden wir in Nordeuropa eine verarmte, in den Gebirgsländern Zentraleuropas jedoch eine
reiche, besonders durch zahlreiche formenreiche Gruppen der Stylommatophoren ausgezeichnete Mul-
luskenfauna. Dementsprechend muß die heutige Molluskenfauna Nordeuropas vollkommen, jene Zentral-
europas großenteils aus jenen Zufluchtsstätten eingewandert sein, welche auch während der Eiszeiten
günstige Lebensbedingungen boten.
2. Über Ortsveränderungen der Land- und Süßwassermollusken mit Rücksicht auf die
geographische Verbreitung derselben.
Die Ortsveränderungen der Mollusken sind entweder aktive oder passive. Die aktive Orts-
veränderung kann für sich allein bei der geographischen Verbreitung der Mollusken keine große Rolle
spielen; einen gewissen Einfluß übt dieselbe aber gewiß aus. So ist es trotz der langsamen Fortbewegung
möglich, daß besonders größere Formen im Laufe der Zeiten um viele Kilometer vorrücken oder zurück-
weichen. Diese aktive Wanderung gewinnt aber für die geographische Verbreitung eine große Bedeutung,
wenn durch dieselbe ein Wasserlauf erreicht oder eine Wasserscheide überschritten wurde. ‚
Als passive Bewegungsmittel kommen in Betracht: 1. das fließende Wasser, 2. die bewegte
Luft, 3. die Schwerkraft, mag dieselbe unmittelbar auf das Tier oder auf seine jeweilige Unterlage (Steine,
Holzklötze, Erdballen, Pflanzenreste) wirken, und 4. Ortsveränderungen, welche durch Tiere und Menschen
bewirkt werden.
Das fließende Wasser ist sowohl für Land- als Wassermollusken das wichtigste Bewegungs-
mittel. Es ist bekannt, daß Landmollusken in einem luftdicht abgeschlossenen Wasserbehälter 3 bis 4 Tage
am Leben bleiben und sich an der Luft wieder vollkommen erholen; um so leichter und länger wird der
Aufenthalt im Wasser ertragen, wenn das Tier nicht beständig untergetaucht ist und an schwimmenden
Gegenständen haftet. So genügen schon einige Stunden, um eine Schnecke aus dem Oberlauf eines
Gerinnes weite Strecken nach abwärts gelangen und an einer Flußbiegung landen zu lassen. Diesen
Vorgang kann man im Gebirge nach jedem Regen und Tauwetter beobachten. Indem durch aktive
se
Landmollusken aus Albanien. 89
- Wanderung ein bestimmtes Gerinne erreicht, eine Wasserscheide überschritten wurde, können durch das
Zusammenwirken beider Bewegungsmöglichkeiten wieder weitere Gebiete erreicht und schließlich dauernd
besiedelt werden. Der Einfluß dieses Bewegungsmittels auf die Zusammensetzung der Molluskenfauna ist
besonders in solchen Gebieten deutlich erkennbar, welche in verhältnismäßig junger Zeit besiedelt wurden.
In der Talregion der Gebirge und dem benachbarten Gelände des Hügel- und Flachlandes findet man die
Landmollusken am häufigsten und zahlreichsten in der nächsten Umgebung der Flüsse und Bäche; es
sind dies vorzüglich oder ausschließlich Arten, welche regelmäßig in den oberen Höhenlagen der Gebirge
zu finden, hier aber nicht nur auf die Nähe der Wasserläufe beschränkt sind. So sind einige Arten, welche
ursprünglich Höhenformen waren, entlang der Flußläufe in die Ebenen Deutschlands und Rußlands
gelangt, erscheinen aber hier mit zunehmender Entfernung von den Gebirgen immer enger auf die Nähe
der Flußläufe beschränkt (Helicigona arbustorum L., Campylaea faustina K., Fruticicola unidentata Drap.,
Fy. hispida L., Fr. lubomirskii Slos., Monacha umbrosa C. Pfr, Enomphalia strigella Drap., Eulota
fruticum Müll. Aegopina nitens Mich.). So erklärt sich die Eigentümlichkeit des Verbreitungsgebietes
dieser und anderer Formen, welche in sehr großen Gebieten, aber nur strich- oder punktförmig auftreten.
Die bewegte Luft ist als Bewegungsmittel für Mollusken natürlich nur für die zahlreichen kleinen
Formen denkbar, welche mit Vorliebe an Pflanzenresten haften und so mit diesen über weite Strecken in
lebensfähigem Zustande vertragen werden Können; es sind dies besonders die Pupiden, Vallonien, ferner
Acanthinnla, Punctum, welche dementsprechend heute über sehr weite Gebiete verbreitet gefunden
_ werden. Ausgeschlossen sind von dieser Beförderungsart jene Minutien, welche nur tief im feuchten Mulm
beherbergten, versiegten und so die ganze Bevölkerung ausstarb;
und unter Steinen leben, ohne Feuchtigkeit aber nur kurze Zeit aushalten. Dies sind zunächst Formen der
Gruppen Acme, Orystallus, Agardhia, welche heute dementsprechend auch nur kleine Verbreitungsgebiete
besitzen.
5 Die Schwerkraft, also das Herabrollen der Schnecken von Gegenständen, auf welchen dieselben
haften, kommt nur im Gebirge in Betracht, spielt aber hier gewiß eine große Rolle, wenn es darauf an-
kommt, den Weg von der Höhe der Talsohle rasch zurückzulegen. Es sind dies zunächst die felsen-
bewohnenden Clausiliiden, Campylaeinen, Pomatias-Formen, welche ohne wesentliche Beschädigung
_ über Felsen und steile Hänge herabrollen. Einzelne dieser Landschnecken besitzen übrigens Einrichtungen,
welche dieselben vor einer Beschädigung durch Auffallen auf Steine bewahren, so die elastischen Borsten
zahlreicher Campylaeinen. In diesem Sinne kann auch die Eigentümlichkeit einiger Landmollusken gedeutet
werden, welche in dem Moment, wo dieselben während des Kriechens gestört oder von der Unterlage
abgehoben werden, (mit deutlichem Geräusch) eine Menge schaumigen Schleimes absondern, welcher den
bier sehr zarten und dünnen Mundsaum einhüllt und so einigermaßen zu schützen imstande ist (Zomites-
Formen). Kleine Formen (Clausiliiden, Pupiden, Fruticicola, Buliminus) erleiden auch durch Herabrollen
aus bedeutenden Höhen intolge ihres geringen Gewichtes keinen wesentlichen Schaden, auch sitzen solche
Formen vielfach in den Spalten von Hölzern oder in Vertiefungen poröser Steine; auf diese Weise können
auch dünnschalige, zerbrechliche Mollusken, wie Formen der Gruppen Hyalinia, Crystallus, Vitrina, ohne
Schaden einen Abhang herabrollen und so schließlich in fließendes Wasser gelangen.
Ortsveränderungen, welche durch Tiere vermittelt werden, spielen besonders bei Wasser-
mollusken eine große Rolle, wenn es darauf ankommt, gegen die Strömungsrichtung zu wandern oder
einen isolierten Wasserbehälter zu erreichen. Nur so läßt sich die Beobachtung erklären, daß künstliche
Wasserbehälter, welche keine Verbindung mit Gerinnen haben, im Verlaufe weniger Jahre eine reiche
Fauna von Limnaeen, Planorben, Physen, Bythinellen, Sphaerien und Pisidien aufweisen. Dieser Vorgang
scheint für einige Süßwassermollusken von besonderer Bedeutung,
den Alpen und Karpathen konnte ich beobachten, daß Quellen, welche auch zahlreiche Bythinellen
andererseits sah ich neue Quellen auf-
ja eine Existenzbedingung zu sein. In
| "treten, welche in kurzer Zeit auch Bythinellen beherbergten.
90 Dr. R. Sturany un. Dr. A. J. Wagner,
3. Zufluchtsstätten der Mollusken während der Eiszeiten.
Die obigen Ausführungen über Ortsveränderungen der Land- und Süßwassermollusken lassen die
Annahme begründet erscheinen, daß die Zufluchtsstätten der Mollusken, von welchen die Neubesiede-
lung der verödeten Gebiete nach der letzten Eiszeit ausging, in Gebirgen, jedenfalls am Oberlaufe der
Flüsse lagen, denn nur durch fließendes Wasser ist eine so ausgedehnte Neubesiedelung möglich, wie
sie heute beobachtet wird.
Für die Entstehung der heutigen Molluskenfauna Nordeuropas durch Einwanderung unter Ver-
mittlung des fließenden Wassers und der bewegten Luft spricht sowohl die Eigentümlichkeit der
Formenelemente derselben als ihre Verbreitung: die relativ geringe Formenzahl, ihre vollkommene
Übereinstimmung mit den Formen südlich gelegener Gebirgsländer, der fast absolute Mangel auto-
chthoner und besonders solcher Formen, bei welchen ein Transport durch Wasser und Luüft aus-
geschlossen ist; die Verbreitung einzelner Formen über sehr große Gebiete, welche jedoch nicht zu-
sammenhängend sind und deutlich auf heutige oder ehemalige Flußläufe hindeuten. Es ist ja selbst-
verständlich, daß man bei einer derartigen Besiedelung Nordeuropas mit den heute bestehenden Fluß-
läufen und Meeresverhältnissen nicht auskommt, doch haben entsprechende Forschungen hinreichend
erwiesen, daß die hydrographischen Verhältnisse Europas vor, während und nach den Eiszeiten wesent-
lichen Änderungen unterworfen waren. Es erscheint somit die Annahme möglich, daß Skandinavien,
Polen und Norddeutschland durch Weichsel und Oder, England durch Elbe, Rhein, Seine oder die
Vorläufer dieser verhältnismäßig jungen Flußsysteme den größten Teil ihrer heutigen Molluskenfauna
erhalten haben.
Bevor ich die Details einer solchen Besiedelung erörtere, erscheint es notwendig, die erwähnten
Zufluchtsstätten der Mollusken während der Eiszeiten näher kennen zu lernen, ihre Lage und die
Möglichkeit ihres Fortbestandes festzustellen.
Nach den heute geltenden Ansichten waren die Alpen mit ihren nördlichen Vorländern voll-
kommen vergletschert, in geringerem Grade, mehr inselförmig, war dies in den Karpathen, in noch
geringerem Grade in den Gebirgen der Balkanhalbinsel der Fall. Dementsprechend wäre anzunehmen,
daß zunächst in den Alpen alle Mollusken der höheren Gebirgslagen, aber auch die meisten Formen
der Talregionen ausgestorben sind; anscheinend boten auch jene Teile des Gebirges, welche nicht
vergletschert waren, den Mollusken nur ausnahmsweise die nötigen Lebensbedingungen, da infolge
des die Eiszeiten bedingenden fluviatilen Klimas die benachbarten Niederungen von stagnierendem
oder fließendem Wasser erfüllt waren. Die heutige Molluskenfauna der Gebirge Zentraleuropas, besonders
die alpine Fauna derselben, muß also mit Rücksicht auf diese Annahme ebenfalls eingewandert Sein.
Meine Beobachtungen über die Eigentümlichkeiten und die Verbreitung der alpinen Molluskenfauna
bestätigen jedoch diese Annahme nicht.
In den Alpen und Karpathen sehen wir, von der Talregion zur Höhe emporsteigend, die Arten-
und Individuenzahl der Landmollusken auffallend zunehmen, so daß die reichste Molluskenfauna in
Höhenlagen von 1000 bis 2000 m zu finden ist. Dieser Gegensatz kann so auffallend werden, daß die
Talregion nahezu molluskenleer erscheint, während die benachbarten Höhen zahlreiche Formen in
unzähligen Individuen beherbergen. Mit Rücksicht auf die Zusammensetzung der Talfauna im Ver-
gleiche zur Höhenfauna erscheint die Beobachtung auffallend, daß die Talregionen fast durchwegs nur
solche Arten aufweisen, welche auch auf den Höhen vorkommen, während auf den Höhen noch eine
Anzahl von Arten lebt, welche den Talregionen vollkommen fehlen. Die Talregionen zeigen also
nur eine mehr oder minder verarmte Höhenfauna. Dieses Verhältnis erscheint aber in solchen
Tälern etwas gestört, welche von Flüssen durchströmt werden, die aus einem anderen, entfernten
Gebirge stammen; an den Ufern solcher Flüsse treten mitunter Formen auf, welche den benachbarten
| Höhen fehlen. Als Beispiel wäre das Vorkommen von Fruticicola rufescens monlana C. Pfr. im Donau-
ki Zu 2
Landmollusken ans Albanien. 91
tale anzuführen, welche ursprünglich eine Höhenform der Westalpen und des Jura darstellt, aber ent-
lang der Donau bis Westungarn vorgedrungen ist. In Niederösterreich und der Umgebung von Wien
ist jedoch diese Art nur auf die Donauauen beschränkt und fehlt den benachbarten Höhen des Wiener-
waldes bestimmt. Ferner beobachten wir in den Talregionen auch Landmollusken, welche dahin im
Gefolge des menschlichen Haushaltes und der Industrie gelangt sind, also zunächst noch den Höhen-
regionen fehlen; es sind dies besonders Formen der Subfamilie Xerophilinae, welche im Mittelmeer-
gebiete ihre höchste Entwicklung erreichen und von da aus in die Talregionen eindringen.
Andere Verhältnisse treffen wir in den südlichen und südöstlichen Ausläufern der Alpen, beson-
ders den mir bekannten Küstengebieten der Balkanhalbinsel; hier finden wir auch in den Talregionen
in zunehmender Zahl solche Formen, welche den Höhenregionen fehlen oder dort spärlicher auftreten,
also anscheinend autochthone Talformen sind. Dies bedeutet zunächst eine Verschiedenheit des Klimas
gegenüber den bisher besprochenen Gebieten und läßt ferner darauf schließen, daß dieses den Mollusken
günstige Klima auch während der Eiszeiten in viel geringerem Grade beeinflußt wurde, als dies in den
übrigen Teilen der alpinen Region der Fall war.
Auffallend ist ferner die Erscheinung, daß eine Anzahl von Höhenformen, welche, wie schon oben
bemerkt, heute auf die Höhenregionen beschränkt sind, hier auch auf vollkommen isolierten Bergspitzen
und Graten in übereinstimmenden Formen auftreten, den zwischenliegenden Talregionen aber vollkommen
fehlen. Unter der Annahme eines vollkommenen Aussterbens aller Mollusken in den Höhenregionen (die
erwähnte Höhenfauna ist besonders in Höhenlagen von 1000 bis 2500 »z reich entwickelt) muß die gegen-
wärtig vorhandene Höhenfauna eingewandert sein. Nun ergeben sich aber die Fragen, woher stammen
die Formen dieser neuen Fauna, warum fehlen einzelne derselben den Talregionen vollkommen? Eine
Einwanderung derselben nach den genannten Lokalitäten und Überspringung weiter Talregionen muß
geradezu rätselhaft erscheinen.
In einfacher Weise lassen sich jedoch die geschilderten Verhältnisse durch die Annahme erklären,
daß die Höhenfauna, wenigstens auf einzelnen Punkten des von ihr heute eingenommenen Gebietes die
Eiszeiten überdauert hat, also die autochthone Fauna dieses Gebietes darstellt, während die heutige Tal-
fauna durch Herabwandern eines Teiles dieser Höhenfauna entstanden ist.
Der wesentliche Unterschied des heutigen Klimas gegenüber jenem der Eiszeiten besteht in einer
bedeutenden Vermehrung der atmosphärischen Niederschläge neben einer mäßigen Herabsetzung der mitt-
leren Jahrestemperatur, welche sich vorzüglich durch kühle, nasse Sommer- und verhältnismäßig milde
Winterperioden äußerte; diese Verhältnisse bedingten ein zunehmendes Anwachsen der Gletscher, eine
Vermehrung und Vergrößerung der Wasserläufe und auf der Höhe der einzelnen Eiszeiten wohl auch ein
weiteres Sinken der mittleren Jahrestemperaturen in den nicht vergletscherten Gebieten Zentraleuropas.
Die Gletscher und die sie begleitenden vermehrten Schmelz- und Niederschlagswässer vernichteten
zunächst die Lebensbedingungen der Landmollusken und zahlreicher Süßwassermollusken in den Tal-
regionen, mit dem Fortschreiten der Vereisung auch die Molluskenfauna der Berglehnen bis zu beträcht-
licher Höhe. Einzelne Bergketten verschwanden wohl vollkommen in den Eismassen. Diese Vereisung
war jedoch nicht in allen Teilen der Gebirge gleich intensiv und so ist es wohl denkbar, daß einzelne
günstig situierte Bergspitzen, Grate, ja auch ausgedehntere Plateaus über das Eismeer hinausragten und
während der Sommerperioden schneefrei wurden. Solche Lokalitäten boten der vorhandenen Fauna und
Flora ähnliche Lebensbedingungen, wie sie auch heute in der alpinen Region bestehen, So gestalteten sich
- die Lebensbedingungen für die alpine Molluskenfauna während der Eiszeiten wesentlich günstiger als jene
der Talfauna, diese mußte bei den ungünstigen Verhältnissen in den Tälern innerhalb der Gebirge voll-
kommen untergehen; nur an besonders günstigen Orten der südöstlichen und südlichen Ausläufer der
- Alpen und Karpathen, den Küstenländern des Mittel- und Schwarzen Meeres sowie in einem Teile der
'Balkanhalbinsel blieb auch die Talfauna mehr oder minder dezimiert erhalten.
Die erwähnten Zufluchtsstätten der Mollusken während der Eiszeiten sind also in den Gebirgen
Zentraleuropas selbst zu suchen; von hier aus konnte unter günstigen Verhältnissen eine Neubesiedelung
Denkschriften der mathem.-naturw. Kl. 91. Bd, 13
92 Dr. R. Sturany u. Dr. A. J. Wagner,
der Talregionen und weiter des Nordens und Ostens Europas ausgehen. Von den Elementen dieser Höhen-
fauna, welche nach Ablauf der Eiszeiten erhalten blieb, konnte sich jedoch nur ein Teil den veränderten
Verhältnissen der Talregionen dauernd anpassen, ein noch geringerer Teil eignete sich für die Verhältnisse
der Ebenen; so findet also die Beobachtung ihre Erklärung, daß die heutige Talfauna vielfach eine ver-
armte und modifizierte Höhenfauna darstellt, daß diese Verarmung in den Ebenen Deutschlanis und
Rußlands noch auffallender wird; andererseits ist anzunehmen, daß jene Höhenformen, welche heute nur
mehr auf isolierte Bergspitzen und Grate beschränkt sind, vor der Eiszeit hier ein ausgedehntes Ver-
breitungsgebiet bewohnten, welches im Verlaufe der Eiszeiten, die auch tiefgreifende Veränderungen in
dem Relief der Gebirge hervorbrachten, heute wesentlich verkleinert und inselförmig zerteilt erscheint.
Auch die Lebensverhältnisse der Süßwassermollusken wurden durch die Eiszeiten in ungünstiger
Weise beeinflußt: in den Wasserläufen des Hochgebirges sind wohl alle Mollusken vernichtet worden; in
größeren Wasseransammlungen der Talregionen konnten jedoch besonders jene Arten fortbestehen, welche
auch heute im hohen Norden zu finden sind (Limnaeidae, Planorbidae); zahlreiche Gruppen sind aber
auch in den Talregionen ausgestorben (Paludinidae, Melaniidae, Neritinidae) und haben sich nur an
besonders günstig gelegenen Orten in wenigen Formen erhalten. Ein Teil der Süßwassermollusken konnte
nach Ablauf der Eiszeiten durch aktive und passive Ortsveränderung wieder größere Verbreitungsgebiete
gewinnen, ein Teil blieb jedoch auch jetzt mehr oder minder auf die Zufluchtsstätten beschränkt, seies,
daß diese Arten die entsprechenden Lebensbedingungen nach den Eiszeiten nicht mehr finden oder zu
Ortsveränderungen nicht geeignet sind. So findet manche Eigentümlichkeit unserer Süßwassermollusken-
fauna ihre entsprechende Erklärung. In den Gewässern Nord- und Mitteleuropas finden wir heute nur
wenige Gruppen in wenigen Arten vertreten, welche jedoch über sehr ausgedehnte Gebiete verbreitet sind;
an einzelnen Punkten, so besonders am Ausfluß warmer Quellen, werden jedoch vollkommen isoliert solche
Arten beobachtet, deren heutiges Verbreitungsgebiet weit südlicher gelegen ist (Melanopsis parreyssi Phil.
in den Quellen des Bischofsbades bei Großwardein, Microcolpia acicularis Fer. in den Quellen von Vöslau).
Wenige Kilometer südlich von Vöslau befinden sich die mit jenen anscheinend vollkommen übereinstim-
menden Thermen von Fischau, welche jedoch vor 20 Jahren noch keine Microcolpia acicnlaris Fer.
enthielten; ein Versuch, diese Art nebst Neritina prevostiana C. Pfr. dahin aus Vöslau zu übertragen, N
hatte den Erfolg, daß diese Arten jetzt in Fischau ebenso zahlreich wie in Vöslau vorkommen. Die Wan-
derung der Süßwassermollusken scheint also bei gewissen Gruppen derselben beschränkt zu sein. 7
4. Autochthone und Wanderformen als Elemente eines Faunengebietes.
Jene Formen, welche auf den von ihnen heute eingenommenen Standorten entstanden sind, da;
heißt den Verhältnissen desselben mit Rücksicht auf ihre Organisation und Lebensweise vollkommen
angepaßt erscheinen und deren anderweitige Herkunft heute nicht mehr nachweisbar erscheint, kön ne Du
als autochthone Formenelemente der betreffenden Fauna bezeichnet werden. Autochthone Fort men
können unter Umständen zu Wanderformen werden; in ihrem ursprünglichen Gebiete jedoch erscheinen
dieselben infolge der seit langen Zeiträumen gleichmäßig einwirkenden Verhältnisse auffallend konstant.
In Gebieten, wo die Mollusken seit langen Zeiträumen keine wesentlichen Störungen oder gar
Unterbrechungen ihrer Lebensbedingungen erlitten haben, besteht die Molluskenfauna fast ausschließlich BD‘
aus autochthonen Formenelementen; diese Formenelemente sind kunstant, aber gewöhnlich nur über kle; . u
Gebiete verbreitet; vom systematischen Standpunkte werden unter solchen Verhältnissen die einzelnen
Arten oder Species durch zahlreiche konstante Formen repräsentiert, deren Zusammengehörigkeit durch. .
den Nachweis von Übergangsformen, welche an den Grenzen der Verbreitungsgebiete auftreten, ermöglicht %
wird. Die lange Zeiträume hindurch gleichmäßig einwirkenden Verhältnisse einer bestimmten Lokalität
haben eben zur Entwicklung bestimmt charakterisierter Lokalformen geführt, welche jedoch noch Jen u
Zusammenhang mit benachbarten und naheverwandten Formen erkennen lassen. Von diesem Standpunkte
aus muß der Artbegriff besonders in Tropenländern aufgefaßt werden; ich erinnere an den unendlichen
Landmollusken aus Albanien. 93
Formenreichtum einiger bekannten Gruppen der Stylommatophoren, so der Cochlostylen von den Philip-
pinen, der Placostylen Neu-Caledoniens, der Cylindrelliden der Antillen, welche das Entzücken, aber auch
die Qual der Sammler bedeuten; jede Exkursion bringt da neue Formen, welche den bekannten Ähnlich
sind, aber doch mehr oder minder. auffallend abweichen, daneben aber auch die nicht immer gerne
gesehenen Übergangsformen. Ein weiteres Merkmal einer solchen Molluskenfauna ist das Vorhandensein
zahlreicher differenter Gruppen.
Solche Verhältnisse finden wir am besten in Tropenländein entwickelt, weshalb wir eine Mollusken-
fauna, welche diese Merkmale aufweist, als Tropenfauna bezeichnen wollen.
Eine tropische Molluskenfauna, bestehend aus zahlreichen Gruppen und formenreichen Arten, lebte
vor dem Einwirken der Eiszeiten auch in einem großen Teile Europas; die hier damals bestandenen
faunistischen Verhältnisse werden am besten mit jenen verglichen, welche wir heute auf den japanischen
Inseln antreffen; aber auch die Küstengebiete des Mittelmeeres und zunächst jene der Balkanhalbinsel
besitzen heute noch eine Molluskenfauna, welche einer Tropenfauna sehr ähnlich ist und darauf hinweist,
daß hier der Einfluß der Eiszeit geringer war. In den Mittelmeerländern wurde die Entwicklung der
Molluskenfauna weniger durch klimatische Verhältnisse als durch die Änderung der geographischen Ver-
hältnisse bedingt, welche freilich wesentlich früher als die Eiszeiten eingetreten sind, dieselben zum Teil
bedingten. Hier sind ursprünglich zusammenhängende und damals scharf charakterisierte Faunengebiete
durch Verschiebungen zwischen Land und Meer sowie die gleichzeitigen Hebungen und Senkungen der
Erdoberfläche in einzelne voneinander heute getrennte Gebiete zerrissen worden; einzelne dieser abge-
trennten Teile gelangten so in Kontakt mit bisher fremden Faunengebieten und wurden auf diese Weise
wesentlich beeinflußt, indem eine Einwanderung fremder Formen, daneben ein Zurückweichen auto-
chthoner ermöglicht wurde.
In Nord- und Mitteleuropa wurde die autochthone Molluskenfauna im Verlaufe der Eiszeiten bis auf
‚die früher erwähnten Zufluchtsstätten vernichtet, wir finden hier also eine wirklich autochthone Mollusken-
fauna zunächst nur in der alpinen Region der Alpen, Karpathen sowie den Gebirgen der Balkanhalbinsel;
diese alpine Molluskenfauna zeigt sich in verschiedenen Teilen der genannten Gebirge ähnlich, aber nicht
identisch zusammengesetzt, da sie die Reste der Molluskenfaunen verschiedener Gebiete darstellt. So
finden wir schon die Höhenfaunen der West- und Östalpen, der nördlichen und südlichen Kalkalpen
eigenartig und verschieden; auffallend wird aber dieser Unterschied zwischen Alpen, Karpathen und den
Gebirgen des Balkan. Südlich der Alpen und Karpathen treten autochthone Formen zahlreicher und auch
in den Talregionen auf und verleihen so schließlich der Molluskenfauna, wie dies schon in einzelnen
"Teilen der Balkanhalbinsel der Fall ist, den Charakter einer Tropenfauna.
Als Wanderformen sind jene Formenelemente einer Fauna aufzufassen, welche derselben ursprüng-
lich fremd und aus einem anderen Faunengebiete zugewandert sind. Die wichtigste Eigenschaft der
"Wanderformen besteht in der großen Anpassungsfähigkeit an geänderte Lebensverhältnisse; dement-
sprechend leben solche Wanderformen auch an Lokalitäten, welche so abweichende Verhältnisse auf-
weisen wie die Höhen- und Talregionen der Gebirge oder die Flußufer und Wiesen des Flachlandes. Damit
ist auch die Bedingung und der Anstoß zur Entwicklung von Lokalformen in erhöhtem Grade gegeben;
solche Lokalformen sind jedoch im Gegensatze zu jenen der autochthonen Formen nicht konstant und
kommen oft nur in einer starken individuellen Variation zum Ausdruck, so daß zum Beispiel an einer be-
stimmten Lokalität neben typischen Exemplaren auch solche auftreten, welche einzelne Merkmale in ver-
'schiedenem Grade abändern. Diese Erscheinungen werden besonders bei Formen beobachtet, welche aus
Höhenregionen in die Talregion herabsteigen; auf diesem Wege ändern sich die Verhältnisse in rascher
Folge und manche Gruppen zeigen sich diesbezüglich so empfindlich, daß der Einfluß einer bestimmten
Höhenlage schon bei Unterschieden von wenigen hundert Metern an den Merkmalen der Gehäuse zum
Ausdruck kommt (die Formen des Subgenus Alopia s. str.).
Die Verbreitungsgebiete der Wanderformen sind zumeist sehr groß, jedoch vielfach nicht zusammen-
hängend, sondern strich- oder inselfürmig zerstreut, was wohl in dem Umstande seine Erklärung findet,
N
94 Dr. R. Sturany u. Dr. A. J. Wagner,
daß die ÖOrtsveränderungen der Mollusken zum überwiegenden Teile durch Vermittlung des fließenden
Wassers erfolgen. Vom systematischen Standpunkte ist der Umfang einer Art bei den variablen Wander-
formen schwieriger zu begrenzen als bei den konstanten autochthonen Formen; auch hier wird die Art
durch eine Anzahl von Formen repräsentiert, welche wesentliche gemeinsame Merkmale aufweisen und
durch Übergänge miteinander verbunden sind; die einzelnen Formen sind aber hier vielfach noch nicht
fixiert, die Merkmale derselben schwanken innerhalb weiter Grenzen und es erfordert viel Übung und
Erfahrung, um in solchen Fällen die wesentlichen Merkmale in der Fülle der individuellen Variationen
richtig zu erkennen Diese Schwierigkeit und Unsicherheit der Artbegrenzung kommt besonders bei der
Systematik der Xerophilinen, Wanderformen par excellence, zum Ausdruck.
Mit Beziehung auf meine frühere Annahme, wonach die autochthone Molluskenfauna Nord- und
Mitteleuropas im Verlaufe der Eiszeiten bis auf geringe Reste unterging, muß die heute in diesen Gebieten
vorhandene Molluskenfauna zum größten Teile, stellenweise vollkommen durch Wanderformen ersetzt
worden sein. Die heute vollkommen durchgeführte faunistische Erforschung dieser Gebiete bestätigt diese
Annahme vollkommen, denn wir finden dort heute durchwegs nur Formen, welche erfahrungsgemäß wan-
dern können, aber auch in den Gebirgen Zentraleuropas vorkommen und hier autochthon sind; andrerseits
fehlen dort alle Formen, welche nicht wandern können. Bei allen hier vorgebrachten Beobachtungen mache
ich den Vorbehalt, daß jene Formen, welch in jüngster Zeit im Gefolge des menschlichen Haushaltes
und besonders in botanischen Gärten eingeschleppt wurden, nicht als Elemente der Molluskenfauna auf-
zufassen sind.
5. Höhen- und Talformen der Mollusken.
Von den zahlreichen Gruppen und Formen der Mollusken, welche ehemals die Gebiete bevölkerten,
die später gehoben worden sind und so heute Gebirge darstellen, haben sich nur wenige den so wesentlich
geänderten Verhältnissen angepaßt und eigenartig entwickelt; einige in dem Grade, daß sie die Verhält-
nisse der Talregion nicht mehr vertragen und so ausschließlich auf die Höhenregionen angewiesen sind.
Diese Formenelemente der alpinen Molluskenfauna sind nicht zahlreich und die Zusammensetzung dieser
Fauna weist darauf hin, daß dieselbe als eine verarmte Reliktenfauna aufzufassen ist. Nur diese in den
oberen Höhenlagen der Gebirge autochthonen Formen bezeichne ich als echte Höhenformen im Gegen-
satze zu den freilich nur ausnahmweise beobachteten Formen, welche unter günstigen Umständen aus der
Talregion zur Höhe gelangten, aber hier den Verhältnissen nicht vollkommen angepaßt erscheinen und
deutlich den Eindruck der Verkümmerung hervorrufen. Die besonderen klimatischen Verhältnisse während
der Eiszeiten hatten zur Folge, daß gerade die Höhenformen am besten geeignet waren, diese Periode an
zahlreichen Orten zu überdauern, während die benachbarten Talformen verschwanden. Nach dem Ein-
treten günstiger klimatischer Verhältnisse wanderten die Höhenformen talwärts und bevölkerten diese ver-
ödeten Gebiete; doch nur ein Teil derselben paßte sich den veränderten Verhältnissen vollkommen an,
wurde zur Talform und gewann so immer größere Verbreitungsgebiete, während ein Teil auch jetzt auf
die Höhenlagen beschränkt blieb. So sind die Formenelemente der heutigen Molluskenfaunen Nord- und
Mitteleuropas größtenteils als modifizierte Höhenformen aufzufassen. Infolge der Anpassung an die wesent-
lich geänderten Lebensverhältnisse traten bei den Höhenformen während des Herabwanderns in die Tal-
regionen mehr oder minder auffallende Veränderungen auf, welche in Abweichungen bezüglich der Verhält-
nisse der Gehäuse und der inneren Organisation zum Ausdruck kommen. Diese Veränderungen sind jedoch
vom systematischen Standpunkte nicht so weit entwickelt, um eine artliche Trennung zu bedingen; die
heutigen Talformen der mitteleuropäischen Gebirge stehen mit den entsprechenden Höhenformen durch
zahlreiche Übergangsformen in Verbindung und zeichnen sich außerdem durch eine auffallend starke indi-
viduelle Variabilität aus. Je weiter die Differenzierung zwischen Höhen- und Talformen fortgeschritten ist,
was auch durch die räumliche Entfernung der Talformen von ihrem Ausgangspunkte zum Ausdruck
kommt, um so konstanter werden die Talformen, so daß wir an geeigneten Lokalitäten des Hügellandes
und den Flußufern der Ebene wieder verhältnismäßig konstante Formen antrefien. Besonders Frutici-
SUR
in
Landmollusken aus Albanien. 95
colidae, Campylaeinae, Clausiliidae haben sich während der Talwanderung zu unzähligen Lokalformen
entwickelt, in den verschiedenen Höhenlagen und von Tal zu Tal erscheinen in geringen Entfernungen
und auf verhältnismäßig kleinem Gebiete immer neue Formen. Bei dem Versuche, dieselben systematisch
zu kritisieren, finden wir wohl extrem entwickelte und deutlich abweichende Exemplare, daneben aber
auch alle Übergänge zu der ursprünglichen Form (hier die Höhenform). Schließlich treten aber auch bei
den Talformen konstante Merkmale auf, welche es möglich machen, dieselben ais geographisch begründete
Formen zusammenzufassen, doch gehört es zu den schwierigsten Aufgaben des Systematikers, solche
konstante Merkmale durch Untersuchung zahlreicher Exemplare festzustellen.
Die Höhenformen sind als solche durch bestimmte Merkmale ausgezeichnet, welche bei den ein-
zelnen Gruppen verschiedenartig zum Ausdruck kommen. Im allgemeinen nehmen die Dimensionen einer
bestimmten Art mit zunehmender Seehöhe ab; diese Erscheinung ist jedoch nicht als Verkümmerung oder
Degeneration aufzufassen, da gleichzeitig die Exemplarzahl in höheren Lagen gegenüber der Talregion
oft auffallend zunimmt. Ein weiteres Merkmal der Höhenformen besteht in der lebhafteren Färbung; diese
Erscheinung wird freilich oft dadurch beeinträchtigt, daß die Epidermis an den Gehäusen der Höhen-
formen zart und hinfällig ist, so daß ausgewachsene Gehäuse mehr oder minder verwittert und abgerieben
erscheinen. Bei Clausiliiden, auch solchen, welche nicht dekollieren, erscheint die Spitze des Gehäuses
vielfach wie angefressen (ähnlich wie bei zahlreichen Süßwasserschnecken, bei Lithoglyphus, Pseudamni-
cola, Melanopsis, Melania), oft fehlen die obersten Umgänge vollkommen; in der Ruhelage verkriechen
sich Clausilien in Spalten der Felsen und Baumrinden, auch in Moos und Mulm, dabei ragt jedoch die
‚Spitze frei hervor und mag so den Angriffen anderer Mollusken, besonders der Nacktschnecken ausgesetzt
bleiben. Jedenfalls ist diese Erscheinung als eine der Ursachen zu vermerken, welche schließlich bei zahl-
“reichen Mollusken zur konstanten Dekollierung der oberen Windungen führt.
In Höhenlagen um 2000 m findet man ferner auf engbegrenztem Standort ausgewachsene Gehäuse
derselben Art, von sehr wechselnden Dimensionen; mitunter erscheint das Wachstum zahlreicher, ja der
weitaus überwiegenden Zahl der Exemplare wie vorzeitig abgeschlossen, indem bei geringerer Windungs-
zahl, als die betreffende Art regelmäßig besitzt, die für ausgewachsene Gehäuse charakteristische Mündung
gebildet wird. Auch diese Erscheinung ist nicht als Degeneration, sondern als Anpassung an die klimati-
E k ‚schen Verhältnisse der oberen Höhenlagen aufzufassen, wo die Dauer des Sommers sehr verschieden ist
und es dementsprechend für die Erhaltung der Art einen großen Vorteil bedeutet, wenn das Wachstum
rascher abgeschlossen wird und die Geschlechtsreife früher eintritt. Bei einzelnen Gruppen der alpinen
Molluskenfauna werden außerdem noch nachstehende Merkmale beobachtet, wodurch die betreffenden
Formen als Höhenformen gekennzeichnet erscheinen.
Bei den Arten des Genus Vitrina Drap. werden die Gehäuse mit zunehmender Seehöhe zunehmend
dünner und zarter und erscheinen schließlich geradezu als zarte hautartige Gebilde. Zahlreiche Arten der
Subfamilie Fruticicolinae besitzen als Talformen einen dickeren, stärker ausgebreiteten Mundsaum,
welcher häufig mit zahnartigen Auflagerungen versehen ist, ebenso sind hier vielfach Borsten und Haare
an der Epidermis vorhanden; die entsprechenden Höhenformen weisen nur einen dünnen, kürzer aus-
gebreiteten Mundsaum und ein glattes Gehäuse auf. Charakteristisch und auffallend macht sich der Einfluß
des Höhenklimas bei den Arten der Pupiden und Clausiliiden bemerkbar; diese Arten besitzen in der
Talregion kompliziert angeordnete Verhältnisse der Schalenmündung, welche durch zahnartige Ver-
dickungen des Mundsaumes, weiter durch tief in das Gehäuse ragende Lamellen und Falten (auch das
Clausilium ist nur eine teilweise losgelöste Falte!) dargestellt werden. Mit zunehmender Seehöhe werden
diese in ihrer Gesamtheit als Schließapparat bezeichneten Gebilde schwächer, um in der alpinen Region
oft ganz zu erlöschen.
Obwohl die Landmollusken heute in den Gebirgen besonders günstige Lebensbedingungen finden
und dementsprechend hier besonders reich und eigenartig entwickelt erscheinen, ist es doch gewiß, daß
dieselben sich ursprünglich in Niederungen, und zwar in der Nähe der Gewässer und unter Üüppigem
Pflanzenwuchs entwickelt haben; auch heute finden wir zahlreiche Gruppen am besten in den Talregionen
a
96 Dr. R. Sturany u. Dr. A. J. Wagner,
entwickelt, vielfach auf diese beschränkt. Mollusken der Talregion haben im allgemeinen ein größeres
Wärmebedürfnis und beanspruchen günstige Ernährungsverhältnisse, dieselben sind also nicht an
ebenes Terrain als vielmehr an ein feuchtwarmes oder überhaupt warmes Klima gebunden; soweit diese
Bedingungen in den Gebirgen vorhanden sind, besteht auch kein Hindernis, daß ursprüngliche Talformen
die Lehnen der Gebirge besiedeln. Mit zunehmender Seehöhe nehmen jedoch diese Lebensbedingungen
der Talformen ab und wir bemerken dann zunächst eine Abnahme der Individuenzahl sowie die Erschei-
nungen der Verkümmerung. In Höhenlagen, wo autochthone Höhenformen die günstigsten Lebens-
bedingungen finden und in großer Individuenzahl vorhanden sind, fehlen jedoch autochthone Talformen
vollkommen. Der Gegensatz zwischen Höhen- und Talformen ist schließlich nur ein zeitlich bedingter,
denn die Höhenformen haben sich gewiß aus Talformen entwickelt, ebenso können sich derzeitige Tal-
formen den Verhältnissen des Höhenklimas anpassen und schließlich Höhenformen werden.
Die klimatischen Verhältnisse der Talregionen bedingen nur kurze Unterbrechungen des Lebens-
prozesses der Mollusken; diese Unterbrechungen werden in nördlichen Gegenden durch die Winterkälte,
in südlichen durch Trockenperioden hervorgerufen; in manchen Gegenden, so in den immer feuchtwarmen
Urwäldern und Flußufern der Tropen, besteht jedoch überhaupt keine Unterbrechung des Lebensprozesses.
Dementsprechend erreichen die Talformen im allgemeinen viel bedeutendere Dimensionen, als solche bei
Höhenformen beobachtet werden. Diese günstigen Lebensverhältnisse, unter welchen sich die Talformen
seit langen Zeiträumen entwickeln konnten, hatten ferner zur Folge, daß die Gehäuse auffallend fest und
dick, ähnlich wie bei vielen marinen Mollusken werden, die Epidermis oft lebhaft gefärbt und mit Haaren,
Borsten und Schuppen ausgerüstet erscheint. Die höchste Entwicklung erreichen die Talformen in den
Tropenländern, deren Molluskenfaunen fast ausschließlich aus Talformen zusammengesetzt sind. In den
Hochgebirgen der Tropenländer haben sich wohl auch Höhenformen entwickelt, so im Hochland von
Abyssinien; doch sind dieselben, besonders ihre Beziehungen zu den benachbarten Talformen, noch
ungenügend erforscht. In Europa sehen wir von Norden nach Süden fortschreitend solche Formen, welche
als Talformen aufzufassen sind, heute schon im südwestlichen Skandinavien, Dänemark und Norddeutsch-
land auftreten, hier aber durchwegs als Wanderformen, besonders solche, welche im Gefolge des mensch-
lichen Haushaltes (Gartenkultur) erst in jüngster Zeit eingewandert sind. u
Autochthone Talformen finden wir zunächst nur an einzelnen Punkten an der nördlichen Abdachung
der Alpen und Karpathen; zahlreicher und in größeren Gebieten vorkommend treffen wir solche Formen
jedoch erst in den Talregionen der Ost- und Südalpen, der Ost- und Südkarpathen, in reicher Entwicklung
und eine gut charakterisierte, autochthone Talfauna darstellend erst im Balkangebiet.
6. Die Molluskenfauna der Balkanhalbinsel und ihre Beziehungen zu der Mollusken-
fauna Zentraleuropas.
Auch in der Molluskenfauna der Balkanhalbinsel können wir zunächst eine Höhen- und Talfauna
unterscheiden. Im Gegensatze zu den Alpen- und Karpathenländern wurde diese Fauna durch die Eis-
zeiten anscheinend nur wenig beeinflußt, es erscheint also die Annahme begründet, daß wir hier die Ver-
hältnisse beobachten können, wie sie vor den Eiszeiten in ganz Mitteleuropa bestanden haben. Zunächst
blieb auch hier die Talfauna in großen und zusammenhängenden Gebieten erhalten; Formenelemente
dieser Fauna waren vor den Eiszeiten auch über weite Gebiete Mitteleuropas verbreitet, wie dies für
einzelne Arten bereits nachgewiesen wurde (Helicigona banatica Rssm., H. canthensis Beyr., Aegopis
verticillus Fer., Helicodonta diodonta Rssm.).
Abgesehen von den Wanderformen, deren Verbreitungsgebiete auch heute noch schwankend er-
scheinen (Formen der Subfamilie Xerophilinae, Eulota fruticum Müll, Helicogena pomalia L., Cepaeca
nemoralis |. und T. hortensis Müll., Buliminus detritus Müll, Chondrula tridens Müll.), treten auto-
chthone Talformen heute nördlich der Alpen und Karpathen nur an einzelnen zerstreuten Punkten auf; in
Landmollusken aus Albanien. 97
zusammenhängenden Gebieten werden dieselben aber erst in den Ost- und Südalpen sowie den Ost- und
Südkarpathen beobachtet; aber auch hier wird die autochthone Talfauna nur durch wenige Gruppen und
einzelne Arten vertreten (Aegopis verticillus Fer. Polita hinlca Jan, Schistophallus oskari Kimak.,
Helicogena pomatia L. H. Intescens Rssm.); erst südlich der Save und Donau tritt die autochthone Tal-
fauna in zahlreichen und formenreichen Gruppen auf. Abgesehen von der großen Zahl an differenten
Gruppen und Arten treten in dieser Talfauna auch einzelne Arten in zahlreichen, oft auf kleine Gebiete
beschränkten, aber konstanten Lokalformen auf, zeigen also ähnliche Verhältnisse, wie wir sie früher als
charakteristisch für Tropenfaunen bezeichnet haben. Wir bemerken ferner, daß sich die wärmeliebenden
Taltormen im Norden und Süden, entsprechend den differenten klimatischen Verhältnissen, abweichend
entwickelt haben; die Erscheinung wird besonders deutlich, wenn bestimmte Gruppen ins Auge gefaßt
werden. So erscheinen die im Norden dünnschaligen Formen des Genus Zonites Montf. im Süden dick-
schaliger und größer; das Genus Alopia H. u. A. Ad. wird im Norden, Westen und Süden durch ver-
schiedene Gruppen vertreten, welche wesentlich den Einfluß der differenten klimatischen Verhältnisse
zum Ausdruck bringen, daneben aber eine nahe Verwandtschaft erkennen lassen (Herilla Bttg. in
Serbien, Bosnien; Medora Vest, Agathylla Vest in Kroatien und Dalmatien; Albinaria Vest in Albanien
und Griechenland).
Eine eigenartige Molluskenfauna finden wir ferner in den Karsthöhlen und unterirdischen Wasser-
läufen des westlichen Balkangebietes; diese Höhlenfauna hat sich aus der angrenzenden Talfauna ent-
wickelt und unterscheidet sich durch ihre Formenelemente wesentlich von jener der Karsthöhlen Krains
und Istriens. In den Höhlen Süddalmatiens und der Herzegowina wurden bis jetzt zahlreiche Stylomma-
ophoren, wenige Hydrobiiden, aber gar keine der für die Höhlen Krains und Istriens so charakteristischen
Auriculiden (Zospeum Bgt.) beobachtet. Diese Formen erreichen hier Dimensionen, wie sie bei Höhlen-
formen bis jetzt nicht beobachtet wurden, auch befinden sich unter denselben verhältnismäßig zahlreiche
Raublungenschnecken (Glandina algira L., Zonitidae). Die Höhlenschnecken Krains und Istriens sind
immer sehr klein und gehören bis auf eine Pupide (Aspasita hauffeni F. Schm.), wenige Hydrobiiden und
Valvatiden den pflanzenfressenden Basommatophoren (Zospeum Bgt.) an.
Die Süßwasserfauna der Balkanhalbinsel weist neben den weitverbreiteten Formen und Gruppen
Mitteleuropas auch eine Anzahl südlicher und zum Teile diesem Gebiete eigentümlicher Gruppen und Arten
auf(Carinifex paradozxus Stur., Lithoglyphus Mühlf., Pyrgula Jan, Chilopyrgula Brus., Ginaia Brus.,Diana
Cless., Emmericia Brus., Lithoglyphoides m., Pseudamnicola Paul., Melania Lam.); doch besteht diesbe-
züglich eine große Übereinstimmung mit den Ostalpen und dem Donaugebiet. Neben der Talfauna wird in
den Gebirgen der Balkanhalbinsel auch eine autochthone Höhenfauna beobachtet; diese Höhenformen stehen
zu den Talformen in schärferem Gegensatz als die Höhenformen der Alpen und Karpathen zu den ent-
sprechenden Talformen. Auf der Balkanhalbinsel haben sich Höhen- und Talformen schon seit langen Zeit-
räumen unter verschiedenen Verhältnissen entwickelt und in diesen Verhältnissen finden wir dieselben
auch heute noch; in dem größten Teile der Alpen und Karpathen ist jedoch die ursprüngliche autochthone
Talfauna während der Eiszeiten zugrunde gegangen und wurde in verhältnismäßig junger Zeit durch
herabgewanderte und zumeist nur wenig veränderte Höhenformen ersetzt. Auch in den Balkanländern
fanden Wechselbeziehungen zwischen der Höhen- und Talfauna statt, indem Höhenformen zu Tal, Tal-
formen zur Höhe gelangten; dies hat jedoch hier in geringerem Maße stattgefunden und es wurde dadurch
der Charakter der Talfauna zunächst nur in len nördlichen Gebieten deutlich beeinflußt; in stärkerem
Grade jedoch jener der Höhenfauna. Wir finden heute auch ursprüngliche 'Talformen in bedeutenden
Höhenlagen, denn bei den günstigen klimatischen Verhältnissen der Balkanhalbinsel, ihrer teilweise mehr
südlichen Lage fanden die Talformen auch in den Höhenregionen noch günstige Lebensverhältnisse,
"während die Höhenformen besonders in den Talregionen mit subtropischem Klima nicht bestehen konnten.
Wie schon früher ausgeführt wurde, blieb die Höhenfauna der Alpen und Karpathen auch während der
Eiszeiten besonders in den südlichen und östlichen Teilen dieser Gebirge erhalten; ähnliche Verhältnisse
müssen auch in den Gebirgen des nördlichen Teiles der Balkangebirge geherrscht haben, denn die Höhen-
A
OR Dr. R. Sturans n. Dr. A. J. Wagner,
fauna dieser Gebirge zeigt eine große Übereinstimmung mit jener der Alpen und Karpathen. Gering ent-
wickelt und wesentlich abweichend scheint die Höhenfauna im Süden der Balkanhalbinsel. Die bisher nur
spärlich bekannt gewordenen Höhenformen des Rhodope (Serrulina serrulata Midd., Micropontica despo-
tina Hesse) lassen jedoch ebenso wie die Talformen aus dem Südosten der Balkanhalbinsel ein von den
übrigen Teilen der Balkanhalbinsel wesentlich abweichendes Faunengebiet erkennen, welches enge
Beziehungen zu der kaukasisch-pontischen Molluskenfauna aufweist.
7. Zoogeographische Übersicht Zentraleuropas. > A
Mit Rücksicht auf die heutige Zusammensetzung der Molluskenfauna der Balkanhalbinsel und die
Verbreitung einzelner Gruppen ist deutlich der Einfluß eines westlichen und östlichen Entwicklungszen-
trums zu bemerken; wir finden hier zwei wesentlich verschiedene Faunengebiete, welche heute durch
keine natürlichen Grenzen mehr geschieden werden. Die ursprüngliche Grenze läßt sich heute bei der
ungenügenden Erforschung des zentralen Balkangebietes noch nicht genau feststellen, auch wurde diese
Grenze durch den jedenfalls schon seit langen Zeiträumen bestehenden Austausch einzelner Faunen-
elemente vielfach verwischt. So müssen wir zunächst feststellen, daß besonders in Albanien eine Durch-
kreuzung beider Faunenelemente stattfindet (mit Rücksicht auf die Talformen derselben), ebenso wurde
die ursprünglich einheitliche Molluskenfauna Mazedoniens und Thraziens durch Einwanderung von Höhen-
formen aus den nördlichen Gebirgen des Balkans wesentlich verändert (entlang der heute von Norden nach
Süden führenden Flußläufe). Ein Vergleich der Molluskenfaunen des Westens und Südostens läßt jedoch
auch heute den Unterschied derselben scharf hervortreten. uw
Der Norden und Westen der Balkanhalbinsel, also Rumänien, Bulgarien, Serbien, Bosnien, Kroatien,
Dalmatien, Altserbien, Montenegro, Albanien und Griechenland, besitzt heute eine Molluskenfauna, we he
hier autochthon ist und sich sowohl mit Rücksicht auf seine Höhen- als Talfauna aus denselben Stamm-
formen entwickelt hat (ausschließlich der besonders in Küstengegenden eingewanderten Wanderforinen,
wie Xerophilinae, Testacella hungarica Soos, Eobania vermiculata Müll. Papillifera bidens L., ren
apertus Born, Cryptomphalus aspersus Müll., Rumina decollata 1.). Die wesentlichen Unterschiede de
Klimas im Norden und Süden, welche wohl immer vorhanden waren, ebenso die wechselnden orc u
hydrographischen Verhältnisse haben die Entwicklung von mehr oder minder eigenartigen Lokalformen
veranlaßt, welche zunächst in dem Gegensatze von Höhen-, Tal- und Höhenformen ihren Ausdruck finden
aber auch die Höhen- und Talfauna zeigt sich wieder im Nordosten, Westen und Süden den besonde
klimatischen Verhältnissen angepaßt und dementsprechend eigenartig entwickelt. Neben solchen Lo
formen finden wir jedoch stets auch die für das ganze Gebiet charakteristischen Formen und G ppe
Das auf solche Weise begrenzte Faunengebiet läßt aber auch enge Beziehungen zu den Moll enfau
der Alpen und Karpathen erkennen, welche sich wesentlich nur durch den Ausfall des größten Teiles de
im Balkangebiete noch vorhandenen Talformen unterscheiden und so mehr der Höhenfauna des B
entsprechen. Ein Vergleich der Molluskenfaunen der Alpen, Karpathen und der Balkanhalbinsel tagt c
bei jeder dieser Faunen lokale Eigentümlichkeiten, daneben aber auch eine auffallende Übereinstimm
mit Rücksicht auf die charakteristischen Formenelemente erkennen. ’
Hierbei ist ferner zu bemerken, daß der Nordwesten der Balkanhalbinsel eine größere Über: i
stimmung mit den Östalpen, der Nordosten mit den Karpathen erkennen läßt. Den Höhenfaunen der \
Karpathen und der Balkangebirge sind besonders Clausiliiden mit rudimentärem bis obsoletem Sc
apparat eigentümlich; ein solcher Balea-artiger Habitus ist jedoch nicht als Merkmal einer bestimn
Gruppe aufzufassen, derselbe wird vielmehr bei heterogenen Gruppen der Clausiliiden beobachtet un«
ein Ausdruck der Anpassung an das Höhenklima (auch bei einzelnen Pupiden wird diese Erscheinur
beobachtet). In den oberen Höhenlagen der Alpen finden wir einen rudimentären, aber nur ausnahmsw
Balea-artig verkümmerten Schließapparat bei Formen des Genus Delima Bttg. und Pirostoma Vest; ia
wurde diese Erscheinung aber noch nicht regelmäßig, sondern als individuelle Variation beobachtet, welche
>
5
Pr 7 Te %
Landmollusken aus Albanien. 99
bei den einzelnen Exemplaren eines Fundortes in verschiedenem Grade auftritt: Regelmäßig und als kon-
stantes Merkmal beobachten wir den Balea-artigen Habitus jedoch bei den Formen der Gruppe Alopia s. str.
_ in den Höhenlagen der Ostkarpathen. Hier bleiben nach den Eiszeiten von dem Genus Alopia Ad. nur Balea-
2 artig entwickelte Höhenformen erhalten und von diesen müssen die zahlreichen sekundären Talformen dieser
Gruppe abgeleitet werden, welche heute auch in den Talregionen der Ost- und Südkarpathen beobachtet
werden. Auf der Balkanhalbinsel sehen wir Gruppen des Genus Alopia Ad. heute in weitaus überwiegen-
_ der Formenzahl als gut entwickelte Talformen auftreten (Herilla Bttg., Medora Vest, Agathylla Vest,
Albinaria Vest); nur vereinzelt finden sich solche Formen auch in den oberen Höhenlagen und weisen
- dann einen rudimentären, aber nicht Balea-artigen Schließapparat auf. Umso auffallender erscheint es, daß
wir in den oberen Höhenlagen der Balkangebirge regelmäßig Formen des Genus Alinda Ad. Balea-artig
entwickelt antreffen. Das Subgenus Alinda s. str. ist heute in den Alpen nur durch zwei Arten vertreten
A. biplicata Mont., Al. plicata Drap.), welche daselbst jedoch nur in den unteren Höhenlagen, ebenso in
der Talregion beobachtet werden; in den Karpathen finden wir bereits 5 Arten dieser Gruppe: Alinda
biplicata Mont. und Al. plicata Drap. ebenfalls als Talformen, Al. fallax, Al. stabilis Pfr, Al. montana
Pfr. aber bereits als Höhenformen mit mehr oder minder rudimentärem Schließapparat. Auf der Balkan-
binsel tritt uns das Genus Alinda ex rect. mea, ebenso die Gruppe Alinda s. str. außerordentlich formen-
ich entwickelt entgegen; hier werden Formen der Gruppe Alinda regelmäßig als Elemente der Höhen-
fauna beobachtet und weisen als solche einen rudimentären, häufig auch einen vollkommen Balea-artigen
-Schließapparat auf. Mit Rücksicht auf ihren obsoleten Schließapparat können diese Höhenformen wohl als
Analogien oder konvergente Erscheinungen der siebenbürgischen Alopien betrachtet werden; mit Rücksicht
“auf ihre Organisation und die Verhältnisse des Gehäuses erweisen sich jedoch beide Gruppen auffallend
N erschieden, was auch durch ihre Einteilung bei verschiedenen Subfamilien zum Ausdruck gebracht wird.
fessor Pavlovic hat in seiner Abhandlung über die Molluskenfauna Serbiens solche Balea-artige
men des Genus Alinda Ad. bei dem Genus Alopia Ad. eingeteilt (A. pancici Pavl., A. balcanica Pavl.,
stojicevici Pavl. A. urosevici Pavl.). Auch aus dem Komgebiet Montenegros wurde eine Alopia balei-
mis Bttg. beschrieben und so vom Autor nur mit Rücksicht auf den obsoleten Schließapparat in nahe
ziehungen zu den siebenbürgischen Alopien gebracht; ohne Kenntnis der anatomischen Verhältnisse
t sich jedoch die Verwandtschaft dieser merkwürdigen Form zu irgend einer Gruppe der Clausiliiden
r vermuten; vielleicht ist es eine Höhenform der Gruppe Delima Bttg.
Die Molluskenfauna des westlichen Balkangebietes läßt ferner auch nahe Beziehungen zu den
"Formen Unteritaliens, Ostsiziliens, der Inseln Malta, Kreta, der südlichen ägäischen Inseln und des Süd-
" westens von Kleinasien erkennen. Schließlich finden wir auch noch in Cypern und Syrien, freilich in
" abnehmender Zahl, Charakterformen dieses Gebietes, welche auf einen wohl schon weiter zurückreichen-
_ den Zusammenhang deuten.
| - Ein zweites, durch eigentümliche Talformen, aber auch sehr charakteristische Höhenformen gekenn-
zeichnetes Faunengebiet erstreckt sich von Osten nach Westen quer durch den mittleren Teil der Balkan-
halbinsel und greift auch noch auf den gegenüberliegenden Teil von Italien hinüber; hier und in Albanien
wird diese Fauna nur durch wenige, aber charakteristische Talformen angedeutet, während der über-
_ wiegende Teil der Tal- und Höhenformen dem westlichen Faunengebiet eigentümlich sind. Als solche
Charakterformen der ostbalkanischen Molluskenfauna bezeichne ich in Albanien Vallonia costellata Sand-
berger (?), Helicodonta contorta Rssm., Helicogena Incorum Müll, Napaeopsis cefalonicus Mss., Chon-,
_ drula microtragus Rssm. Das Auftreten der Gruppen Codringtonia Kob., Helicigona figulina Rssm.
Napaeopsis m., Isabellaria Vest., Brephulus Beck auf den Jonischen Inseln und in Südgriechenland
deutet ebenfalls auf Beziehungen dieser Gebiete zur ostbalkanischen Molluskenlauna. Wir sehen also im
"Südwesten der Balkanhalbinsel die Elemente zweier auffallend verschiedener, sonst räumlich getrennter
i "Molluskenfaunen nebeneinander auftreten, wobei jedoch der Einfluß des westbalkanischen Faunengebietes
_ heute als weitaus überwiegend bezeichnet werden muß. In Mazedonien, Bulgarien,
‚nördlichen Ägäischen Inseln überwiegt allmählich die ostbalkanische Molluskenfauna in den T
Denkschriften der mathem.-naturw. Kl. 91. Bd. 14
Thrazien und auf den
alregionen
5:
En
en
Ban =
L
100 Dr.R. Sturany u. Dr. A. J. Wagner,
vollkommen und wir sehen im Rhodopegebirge auch diesem Faunengebiete eigentümliche, autochthone
Höhenformen auftreten (Wagneria thracica Hesse, W. borisi Hesse, Serrulina serrnlata Pfr., Micro-
pontica despotina Hesse). Als negatives Merkmal erscheint für dieses Faunengebiet besonders das
Erlöschen aller Formen der Gruppen Zonites Montf.,, Campylaea Beck, Helicigona Risso, Alopia Ad,
Delima Vest, Pomatias Stud, Auritus Wstld. charakteristisch. (Tabelle.)
Kobelt nimmt innerhalb des paläarktischen Gebietes mit Rücksicht auf die heutige Verbreitung der *
Mollusken eine boreale, alpine und meridionale Region an. Diese Einteilung entspricht zunächst den
heutigen klimatischen, oro- und hydrographischen Verhältnissen, berücksichtigt jedoch weder die Ab- j
stammung der Molluskenfaunen noch die verwandtschaftlichen Beziehungen der Formenelemente derselben |
Wie unter der Überschrift »Herkunft der heutigen alpinen Molluskenfauna« ausgeführt wurde, ist
die heutige Molluskenfauna der borealen Region in verhältnismäßig junger Zeit durch Einwanderung aus
den Zufluchtsstätten der Alpen und Karpathen entstanden und kann dementsprechend nicht als eigenes
Faunengebiet, sondern als verarmte Randzone der karpathisch-alpinen oder zentraleuropäischen Region
aufgefaßt werden. Als autochthone Formelemente dieser Randzone können nur wenige zum Teile circum- 2
polare Formen aufgefaßt werden, welche jedoch auch in den Höhenregionen Zentraleuropas nachgewiesen
wurden (Polita pura Alder, Zonitoides nitidus Müll., Zonitoides hammonis Ström, Acanthinula acıuleata
Müll, A. lZamellata Jeffr., A. harpa Say, Cochlicopa lubrica Müll. Vertigo arctica Wallenb,, Vitrina
pellucida Müll.).
Da die Besiedelung dieser Gebiete vorzüglich entlang der Flußläufe erfolgte, erscheint es verständlich,
daß der Nordosten der borealen Randzone heute Elemente der Karpathenfauna, der Nordwesten solche der
Alpenfauna aufweist und könnten dementsprechend für diese Faunengebiete die Bezeichnungen »nördliche
alpine Randzone« und »nördliche karpathische Randzone« angewendet werden. 2
In der alpinen Region vereinigt Kobelt die Molluskenfaunen sämtlicher Gebirge Europas vom At-
lantischen Ozean bis zum Kaspischen Meere. In den Höhenlagen dieser Gebirge haben sich überall Höhen- E
formen entwickelt, welche aber in den einzelnen Gebirgsgruppen mehr oder minder eigenartig und den-
selben eigentümlich sind. Diese Höhenfaunen können aber nicht als gemeinsamer Charakter der alpinen -
Region im Sinne Kobelt's aufgefaßt werden. Nach meinen Beobachtungen stehen die Höhenformen der ;
einzelnen Gebirgsgruppen zunächst in sehr nahen Beziehungen zu den benachbarten Talformen, aus. i
welchen und neben welchen sie sich entwickelt haben. In verschiedenen Gebirgssystemen, so in den -
Pyrenäen, den Gebirgen Zentraleuropas (Alpen, Karpathen und Balkan) und dem Kaukasus erscheinen i
diese Höhenformen jedoch sehr verschieden zusammengesetzt und lassen keine näheren Beziehungen zu
einander erkennen, als sie auch zwischen den entsprechenden Talformen bestehen. Hier möchte |
bemerken, daß die genannten Gebirge und vielleicht Gebirge im allgemeinen keine Faunengrenzen, “
in genügendem Grade. |
mehr Entwicklungszentren von Molluskenfaunen darstellen, während Ebenen und langgestreckte, fl f
Flußtäler die Verbreitungsgebiete der Mollusken entscheidend und dauernd beeinflussen.
Die alpine Region im Sinne Kobelt's vereinigt also zum Teile sehr heterogene Lokalformen, bi 2
aber die verschiedene Abstammung der Molluskenfaunen West-, Zentral- und Osteuropas auch mn die
Annahme zahlreicher Provinzen innerhalb dieser Region nicht entsprechend zum Ausdruck.
Wie im Vorhergehenden unter der Überschrift »Die Molluskenfauna der Balkanhalbinsel und u
3eziehungen zu der Molluskenfauna Zentraleuropas« ausgeführt wurde, läßt sich die Bebrrickhäi der
Molluskenfaunen der Alpen, Karpathen, ebenso jener des nördlichen und westlichen Balka piete =
einen gemeinsamen Ursprung zurückführen; diese Fauna wird in dem so begrenzten Gebiete Ausrede ‚ine
große Zahl ihr eigentümlicher Gruppen deutlich und zum Teil scharf gegenüber anderen Faunengeb ter r
des paläarktischen Gebietes gekennzeichnet. Die Entwicklung dieser Molluskenfauna hat schon koche
Hebung der Gebirge in ihrem heutigen Gebiete begonnen, auch ist dieselbe älter als das Ac Be;
Ägäische und Teile des östlichen Mittelmeeres. Durch Verschiebungen in den oro- und rare
Verhältnissen, welche seit der Tertiärzeit in diesem Gebiete stattgefunden haben, tauchten Teile derselben
saner u
Landmollusken aus Albanien. 101
Meer, andere wurden bleibend getrennt (Adria, Unteritalien); andererseits wurden jedoch Verbindungen
_ mit früher getrennten Faunengebieten vorübergehend oder dauernd hervorgerufen (im Südosten und Nord-
"\vesten). In solchen Grenzgebieten wurde der ursprüngliche Charakter der Molluskenfauna durch Aus-
tausch von Formen verändert und wurden die Grenzen verwischt.
8. Die zentraleuropäische Region der paläarktischen Molluskenfauna.
Die zentraleuropäische Region umfaßt zunächst die Gebirgssysteme Zentraleuropas mit dem deutschen
N ttelgebirge, den Alpen, Karpathen und den Gebirgsketten der Balkanhalbinsel ausschließlich des Rno-
egebirges und des hohen Balkan. Im Südosten und Osten kann das walachische Tiefland und das
des Dnjepr als Grenze gegen die kaukasisch-pontische Region angenommen werden, während im
en das Vorkommen von Mollusken überhaupt die Ausdehnung bezeichnet. Im Westen nehme ich die
t der Seine und Saöne als Grenze gegen die westeuropäische Region an, um auf diese Weise zunächst
;retagne auszuschließen; undeutlich erscheint mir diese Grenze im Südwesten; in dem Gebiete der
talpen südlich vom Rhonetal finden wir neben Elementen der zentraleuropäischen Molluskenfauna
mites algirus L., Campylaeinen aus den Gruppen Helicigona |Arianta Leach und Cingulifera Held],
Delima Vest, Dilataria Vest, Auritus patula Drap.) auch solche der westeuropäischen Fauna (Testa-
/ Cuv., Cepaea splendida Drap., Pupa similis Brug., Pupa variabilis Drap., Pomatias [Rhabdotakra]
vicus Pini, P. apricns Mss., P. striolatus Porro, Fapillifera Vest, Murella Pf T.),
_ Auch die Apenninenhalbinsel erscheint heute. in ihrer ganzen Ausdehnung als ein Grenzgebiet; die
bene bildet wohl eine scharfe Grenze gegen die Ostalpen, doch treffen wir auch hier im ligurischen
nin noch Campylaeinen aus der Gruppe Cingulifera Held wie in den Seealpen. In einzelnen Teilen
‚penninen, so im Gebirgsstock des Gran Sasso, hat sich eine eigenartige Höhenfauna entwickelt,
| he vollkommen von jener der zentraleuropäischen Gebirge abweicht und besonders durch Höhen-
ırmen aus der Subfam. der Xerophilinae ausgezeichnet ist (Xerophila spadae Calc., X. batlıyomphala
., Iheba parreyssüi Pfr., Th. orsinii Porro, Th. apennina Porro, Th. martensi Tib.), auch die Tal-
ına des westlichen Teiles von Italien ist westeuropäisch und gehört im besonderen einem Faunengebiet
‚ welches als tyrrhenische Region vielleicht eine gleichwertige Bedeutung wie die westeuropäische
gion hat. In Unteritalien, ebenso in Ostsizilien finden wir aber wieder charakteristische Formen-
nente der zentraleuropäischen Molluskenfauna, welche besonders eine auffallende Übereinstimmung
t jener Süddalmatiens und Albaniens erkennen lassen und die Zugehörigkeit dieser Gebiete zu der
traleuropäischen Region erweisen.
Als Grenzgebiete der zentraleuropäischen gegen die pontisch-kaukasische Region, im besonderen
gegen die orientalische Provinz dieser Region bezeichnen wir ferner die Insel Malta, die Jonischen Inseln,
Albanien, Südgriechenland, die Insel Kreta und die südlichen ägäischen Inseln.
% Mazedonien, Thrazien, Bulgarien östlich vom Isker am Schwarzen Meer bis zur Dobrudscha und
die nördlichen ägäischen Inseln gehören zur pontisch-kaukasischen Region.
Eine annähernd richtige Abgrenzung einzelner Lokalfaunen innerhalb der zentraleuropäischen Region
Scheint heute bei der ungenügenden Erforschung des südlichen Teiles derselben noch nicht durchführ-
be r. Als Grundlage für das Studium und eine entsprechende Abgrenzung solcher Lokalformen wurde das
‚Gebiet nach unseren bisherigen Erfahrungen in Zonen eingeteilt, welche innerhalb der zentraleuropäischen
egion mit arabischen, innerhalb der kaukasisch-pontischen Region mit römischen Ziffern bezeichnet
werden. (Man vergleiche die Landkarte!)
Pe
102 Dr. R. Sturany n. Dr. A. J. Wagner,
a) Zentraleuropäische Region.
Zone 1. Östalpen nördlich der Drau bis zur Donau.
» 2. Östalpen südlich der Drau, also: Südtiroler Dolomiten, Karnische Alpen, Julische Alpen, Kara- 2
wanken und die östlichen Ausläufer zwischen Drau und Save.
» 3. Karst südlich der Save, Kavela, Velebit und PljeSevicagebirge bis Zrmanja und Una, einschließlic h
der Küstengebiete.
. Dalmatien, Dinarische Alpen, Herzegowina, Westmontenegro.
. Albanien bis zum Vardar im Osten und bis Arta, Pindus und Olympos im Süden.
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oo u »$
. Griechenland südlich von Arta mit Pindus und Olympos,
» 7. Bosnien, Serbien westlich der Morava mit dem Limgebiet, oberen Vardargebiet und Schar Dagh.
_
%
. Ostkarpathen zwischen Theiß und Donau.
| » ©. Banater Bergland, Serbien östlich der Morava, Westbalkan bis zum Isker.
» 10. Westkarpathen und Sudeten.
b) Kaukasisch-Pontische Region.
Zone |]. Dobrudscha bis Varna.
» II. Mazedonien, Rhodopegebirge, Rilogebirge, Bulgarien, Ostrumelien, Thrazien mit den nördl
Ägäischen Inseln.
9. Westeuropäische Faunenelemente, welche in die Randzonen der ze at
europäischen Region eingedrungen sind.
Testacella hungarica Soos. Eobania vermiculata Müll.
Semilimax brevis Fer. Cantareus apertus Born
Ciliella ciliata Mss. Cryptomphalus aspersus Müll.
Drepanostoma nautiliforme Porro Tachea nemoralis L.
Hygromia cinctella Drap. — sylvatica Drap.(?)
Heliomanes variabilis Drap. Lauria cylindracea Da Costa
Xerophila ericelorum Müll. Pupa frumentum Drap.
— ammonis A. Schm. — secale Drap.
Candidula profuga A. Schm. — variabilis Drap.
— candidula Stud. Papillifera bidens L.
Xerotricha conspurcata Drap. — solida Drap.
Trochula pyramidata Drap. Rumina decollata L.
— trochoides Poir. Physa acuta Drap.
Cochlicella acuta Drap. Pomatias insubricus Pini
Theba cemenelea Risso — apricus Mss. ur
Helicigona lapicida L. Vivipara fasciata Müll. su
Euparypha pisana Müll. ; Be
Ö = 5 5 -
linia camelina thracica Hesse
Schistophallus oskari Kimak.
— malinowskii Rssm.
—_ deubeli A.). Wen.
Eulota fruticum Müll. |
icodonta diodonta Rssm.
contorta Rssm.
lens Fer.
gyroides Pfr.
vulgarissima Mss.
cereoflava M. Bielz
talmacensis Cless.
remota Kimak.
ba carthusiana Müll.
— frequens Mss.
carascaloides Bgt.
olivieri Fer.
icogena Incorum Müll.
Iutesccens Rssm.
kolasinensis Kob.
cincta Müll.
| figulina Rssm.
1 vulgaris Rssm.
& — philibensis Rssm.
Subgenus Codringtonia Kob.
Buliminus detritus Müll.
— varnensis Pfr.
4 jrephulus zebra Oliv.
j
i
— — spoliatus Pfr.
D
)
ir
Landmollusken aus Albanien. 103
10. Pontisch-kaukasische Faunenelemente im zentraleuropäischen Faunengebiete.
Brephulus tantalus Pfr.
Napaeus cefalonicus Mss.
— — zebianus Stur.
— — latifianus Stur.
— — winneguthi Stur.
Chondrula tridens Müll.
— seductilis Rssm.
— quadridens Müll.
— microtragus Rssm.
— macedonica A. J. Wen.
— Ingorensis A. J. Wgn.
— bicallosa Pfr.
Mastus reversalis Bielz
— pupa Brug.
— carneolus Mss.
Serbica marginata Rssm.
— transiens Mlldff.
— franenfeldi Rssm.
— macedonica Rssm.
— schatzmayri A. J. Wgn.
Genus Oligoptychia Bttg.
Alinda biplicata Mont.
-- plicata Drap.
Idyla fraudigera Rssm.
— varmensis Pfr.
— thessalonica Rssm.
Wagneria borisi Hesse.
— thracica Hesse.
Serrulina serrulata Pfr.
Micropontica despolina Hesse
Ericia costulata Rssm.
Melanopsis parreyssii Phil.
104 Dr. R. Sturany u. Dr. A. J. Wagner,
ı1. Systematisches Verzeichnis der in Österreich und Ungarn sowie den angrenzenden
Gebieten der Balkanhalbinsel beobachteten schalentragenden Gastropoden.'
| 22 2 B B
° © o ©
| Verbreitung BEE: < = | SE
\ = © = (=) nn = o eo
(Zonen) 88 |84| 3.|&8 |538
| EEE HE;
STYLOMMATOPHORA.
Fam. Testacellidae.
Gen. Testacella Cuv.
Teslacella hungarica S005,.,,».« x » num An a en 3 = =, 1 =
Fam. Zonitidae.
Subfam. Daudebardiinae.
Gen. Daudebardia Hartm.
Daudebardia rufa Drap.. .. . : 2» > 2... A 1-7, 10 ı = — -
—:' Drosipes Drap. 0... 0.00 2 en ee En F 1— 7,10 ı = = _
Gen. Carpathica A. J. Wgn.
Carpathica kimakowiezi A. J. Wen. . . 2 22 > 22.0.» 8 1 en 7 _
- ı Gulaphana WW BELA... 0 re 8 ı = = ar
— A Pl, He et ie 1 an ae Re re 1 — = _
ee I: WE.» a 3,7 ı = - -_
Gen. Cibania A. J. Wgn.
Cibania transsiwanica E. A. Bielz .. 2.2 2.2 220. 8 1 2 - -
Subfam. Zonitinae,
Gen, Aegopina Kob.
Asgopina witens Miob.. - - ann ata mia An a 1—10, 1—1l ı “- - -
— — inermis A.J. Wen. . . 2.2.2... ar ee 4,5,7 1 z; = =
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- — psendoniiens A. 3. Wan. oo. 0. 000 0 1 1 — _ _
— "Tenkienlaris Hola = 17 ENT AM 1--10 1 - _ _
Gen, Aegopis Fitz.
Augopis serlieliins: Für... 2 urn "jene Tara A N 1,2,3,7 - ı | - ı
_ BEIOHHOEE- RER TU: u 0 nn a rn a a 2, 3 - 1 -_ 1
— — danghoferi A. J. Wen... 2.2 .. er 3 - 1 _ 1
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festgestellt werden konnte, ;
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h Landmollusken aus Albanien.
ji
Verbreitung
(Zonen)
egopis lenerrimus Brancs.
- gemonensis Fer...
— Rusceri A. J. Wen.
I Gen. Paraegopis Hesse
gopis albanicus Rssm. . ....,
skipetaricus A. J. Wgn.
mauritii Wstld.
— — montenegrinus Bttg..
REIS No I NW eine I ee
Gen. Meledella Stur.
ella werneri Stur.
Gen. Hyalinia Agass.
nia cellaria Müll...
— austriaca A.J.Wgn..
dalmatina A.J. Wgn.
rumelica Hesse.
-— willae Strobel
wagneri Köhler
_ camelina thracica Hesse .
absoloni A.J. Wgn.
_ nautiliformis A.J. Wgn.
- planospira A.). Wgn.
Subgen. Morlina A. J. Wgn.
— bojanae A.J. Wgn.
zu = EOEESIS. INS MNNV re Er rer
—- depressa Sterki.
-— dautzenbergi A.J. Wgn.
montivaga Kimak. ....».»
Gen. Schistophallus A. J. Wgn.
Subgen. Schistophallus s. str.
Sci istophallus oskari Kimak. . .
tumidus Kimak.
’
— malinowskii Rssm.
= Subgen. Cellariopsis A. I. Wgn.
| Cellariopsis deubeli A. J. Wgn.
e, N
2 Gen. Crystallus Lowe
Subgen. Crystallus s. sir.
stallus erystallinus Müll. .
ietschini Kimak ..
[86
w
8
, Autochthone
Höhenform
Autochthone
Talform
‚ Wanderform
Sekundäre
Höhenform
105
T
Sekundäre
Talform
. Höhlenform
106
Crystallus jetschini illyrieus A. J. Wgn.
kulschigi Walderdff. .. .
zawalae A.J.Wgn. . ...
sea AISWER: 209 Be
-., sierany A: 1. Wen: SE
—. conlrachss' Watld.....: 4 = BIRP
— subcontractus A. J. Wgn. En
= Do Br DE re
— subrimalus Reinh. . » „su. -
—\ =’ IKoralis Bios. 2 2 ER
— — inflatus A. J). Wgn. .. ... wine
daphanus Stud. „1... Ku u.a
— ) BRJaEl BIUE. u = 2.50 van ae
— ı Wanssiwanicus Cless. . . 2... se.“
—:] subeorinats Gless. : a, eu s
Subgen. Hydatunus Wstld.
Hvdatinus hydatinus Rssm.
— sphaeroconus A. J.Wgn.... . der
= Tresdasanles Bel.’ 5 u wa
— 1 Moniiae Kimak.z 7 AL: Ko amen
clathratus Kimak.. .
Gen. Gyralina C. Bttgr.
Gyralina eircumlineata Küst. . . 2. 22 ..
Gen. Zonitoides Lehmann
vadlalnlss Aller un I Kr,
— i casdidnss Wohlber. !. 4.2.5 3, Mn
Fam. Vitrinidae.
Gen. Vitrina Drap.
Viiriaa SHapkona Drap. = I 5m Kuna a a.as
— glacialis Forb. . ... .
charpentieri Stab. (= kochi Andr.) .. .
u Be N u
Gen. Phenacolimax Stab.
Phenacolimax pellucidus Müll.
KEEE BUIEE N BO ae
— eye A, 3 WER: u sn ae
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— ı wisalis Dum. et Mort in ed
— annularis Stud... . » »
Gen. Semilimax Stab.
Semilimax elongatus Drap. . x vun.
— colmlae Wstid.
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RB 47 1
— opinalus Cless.. ... »- a
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(Zonen) | ERS Bic 35
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1,2,4, 7,8, 10
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Landmollusken aus Albanien. 107
Verbreitung
(Zonen)
Höhenform
Autochthone
Talform
Wanderform
Sekundäre
Sekundäre
Talform
Höhlenform
A
utochthone
Höhenform
0 diodonta Rssm. .
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P, b Semilax truncatus Bttg. il, © 1
remis Fer... 20... 3 ee
Fam. Naninidae.
Gen. Euconulus Reinh.
FEuconuus fuwus MÜll. ...--. 22.2.2... .| 1-10, I-H 1
Er
. Fam. Punctidae.
Gen. Punctum Morse
DEmEeyomaeRmDtap. 2 0. 2.2 2.2.2202... 1-10, I-O 1
Ra
Gen. Sphyradium (Charp.) Wstld.
phyradium edentulum Drap.. .. . 2... 22200. 1-10 1
tele less... .. 22.2 nen 10258 1
Fam. Patulidae.
, Gen. Patula Held
ea alle 2. 2. nn. Nana ne 1..2,. 10 1 = = we 1 =
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SEHEIR DWURG, "8.02 aa Bee a EN 1—10 j - _ _ 1 —_
- Gen. Pyramidula Fitz.
Pyramidula BES Dinner 110 1 = = — 1 =
— dalmalina Cless. 4 1 _ - _ 1 n
Fam. Eulotidae.
B: Gen. Eulota Hartm.
cm Mill... 222 222er nnnn.| 1-19 II = 1 — 1 - =
15 Gen. Ciliella Mss.
" BrzigmananeNlenetze nen. nenne 2 l = _ _ ) _
Fam. Helicidae.
Subfam. Valloniinae.
Mr Gen. Vallonia Risso
a costata Müll. . 2» 2. 22222 sn een. 1-19 I-U 1 - 7 7 1 ”
BoStelatansandaberger. . . 2.22.00 nn. 4,5, II 1 = 3 17 1 m
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Subfam. Helieodontinae.
Gen. Helicodonta Risso.
i Subgen. Helicodonta s. str.
Helicodonta angigyra Rssm. . . =: 2:00: 2 J » u Mh
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108 Dr. R. Sturany u. Dr. A. J. Wagner,
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Helicodonta obvolsia. Müll... . . » de. 2 2». EI E25 1,.8:,7 1
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Subgen. Carocallina Ehrenberg
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Subfam. Frutieicolinae.
Gen. Fruticicola Held
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Subgen. Perforatella Schlüter
Perforatella unidentata Drap. . . » 2 2 2 2 2 0 rn 0 en 1, 2, 10 1
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Landmolhısken aus Albanien. 109
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Gen. Semifruticicola A. J. Wgn. |
| ‚Semifruticicola serbica A.J. Wagn. 7 | =, ” er f M
— costulata Brancs. . An
Gen. Monacha Hartm.
Monacha incarnata Müll. )
| vicina Rssm. . 8, 10
kusmici Cless. . 4,5
_ transsiwanica Wstld. 8
umbrosa C.Pfr.. 1278, 10
fallax A. J. Wgn. 7
rubiginosa A. Schm.. Hell)
Be! Gen. Hygromia Risso
Hygromia cinctella Drap.. 3, 4
Gen. Euomphalia Wstld.
mphalia strigella Drap. . 1—10, I—II
Gen. Dibothrion Pfr.
| bothrion bidens Chemn. . 1-3, 8—10
| = bidens dibothryon Kimak. 8, 9
Subfam. Xerophilinae.
Gen. Xerophila Held
| Xerophila ericetorum Müll. . 1
_ — obvia Hartm. 110,0 )
— dobrudschae Kob. . 8 I—U l
BMMORISENSSCHm m se boden nn ne 3, 4 _ 1 1 - — _
BREROTINODICH INCH een ne 3, 4 _ 1 1 — _ —
Gen. Heliomanes (Fer.) Moqu. Tand.
Heliomanes ee I = { 1 = u = be!
#
B Gen. Candidula Kob. ° u
andidula vulgarissima Mss. . 5, 6 _ 1 l - - - pr
= instabilis Rssm. 8 = 1 1 - > .- 7
spirula Wstld. . 8, I — 1 1 — = = =
cereoflava M. Bielz 8 2 1 1 = 2 Zr
talmacensis Cless. 8 = 1 1 = = 2
vemola Kimak. . 8 . 1 1 - e u
profuga A. Schm. . 3—6 2 . 1 co; = =
— _lesiniaca Fag. . 4 E 1 = e er Pe
— wvegliana Kormos . Zu i => = gr 5
candidula Stud. 2, 3 1 i . nn Mr er
Gen. Xeropieta Monteros.
8 2 | | -_ = -_
opicta gyroides Pfr... »
= ’
ur,
110 Dr. R. Sturany n. Dr. A. J. Wagner,
© o
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Verbreitung ss 3 E E FE
2s|58| 3 |8E3
’ (Zonen) |835|853| 5 |&g
Gen. Martha A J. Wgn.
Martla siriaia MBIE 5... 2. en u: EEE ER 1 _ 1 1
iu Hama. Bir, »., Dune Da ! - 1 1
— Vsordneiieis Bimak.: ı Kassa A ee 8 - 1 1
Gen. Xerotricha Monteros.
Zerolficha conspurcala-Dyiap, . » ur. ha ae RE ER 4—6 _ 1 1
Gen. Trochula Held
Trockula: pyrbmidala.Drap!. nn: 4. sb era ee ae 4—6 _ 1 1
= \‚kmekoldes Potret, „Eau. 12 Pen. a ne 3—6 _ 1 1
= rs an er re 4 _ 1 _
Gen. Cochlicella Risso
Cochlicehö asia DERD.. u. Ku 8 su deals au . 3-6 - 1 1
Gen. Theba Risso
Theba Carina BER >; Nein en ah u 1—10, I—UI _ | 1
=’ euren RiRBn Sache Ft her ei B. _ ) I
ein) FURITGOHES EHER en a ae 4,5 _ 1 1
en KOOBIDRdEe BRLSR e e 5 I—I _ 1 1
— ORDIREESE, en ana TE 3-6, I en 1 1
Subfam. Campylaeinae.
Gen. Campylaea Beck
Subgen. Campylaea s. str.
Campylaea planospira Lam. .. 2.2... a 2.3, 7 l - _
- — Hiesenhauseni Gredl.. . . ».....» - 2 1 _
— VE IRARTIONE RBB ei 5 te ee 3 1 _ _
— TEORAHESEUTE TEE arechheare En nee Me a r .: 1 1 _ —
th er FE 0; 3 1 _ -
— defeburianaFer.. ..... ed. 3 1 _ _
— MDR SWUT. 5 i 00 un ee 5 1 _ -
Subgen. Dinarica Kob. }
Dinatica pouholsi Mia ker Sa Mer dee Eee 4.5 = ER DE,
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Dümmmmein Kob, k . cc nlyser. scan 7 _ 1 _
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Subgen, Cattania Brus.
Onttaihia winken Reim: 1 d 2 Kon a a 7,9 - 1 -
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Landmollusken aus Albanien.
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— globulosa Brus. .
erinita Strobel.
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imberbis Brus.
— nicolai Kob.
glabrata A. J. Wgn. .
hoffmanni Rssm.
— walteri Bttg. .
denudata Rssm. .
— insolila Rssm.
— wentricosa A. J. Wgn.
narentana Kob. .
I
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IBERIMEHAStTUN on. rau
_ dochii Stur.
manelana Stur. .
5, WE ua "Ger "Gr Son Sr Segen See Saga Ser Sort Ger See Ser Se Se 5
|
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Gen. Helieigona Risso. |
Subgen. Helicigona s. str.
heigoma lapicidaL. .. een 1, 10
Subgen. Drobacia Brus.
»bacia banatica Rssm. .
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Subgen. Arianta each
a arbusiorum \. .
- alpestris Rssm. .
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112 Dr. R. Sturany n. Dr. J. Wagner,
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(Zonen) 83|38 35
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Arianta arbustorum siyriaca Kob.. . . . . 3 43 1 1
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Subgen. Cingulifera Held.
Cingulifera foetens rhaetica Kob. .. ........ 1 1
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Gen. Cylindrus Fitz.
Oylindrus oblusus Drap. . » » -» + 220. va Ra 1 1
Gen. Isognomostoma Fitz.
Isognomostoma personata Lam. . .. : 22222000. 1-10 1
= Bolsa! Studi. sn nenne a ee 1,2, 10 1
Gen. Vidovicia Brus.
Vidovicla casrwlanıs. G. Plr- = x 2 248 ril a se lenachr, ara 3, 4 =
Subfam. Helieinae.
Gen. Euparypha Hartm.
Buparypha plsana MUll. . 2 „_- a wı2.0= „aan vn 3—6 -
Gen. Eobania Hesse
Bobania voruileeleta ML "sin 2 5 nn a : 3—6, I—II _
Gen. Helix s. str.
Subgen. Cantareus Risso
Onnintuns april BIER =. u 5 = Sn ee tn a re 3—6 -
Subgen. Cryptomphalus Moqu. Tand.
Oryplomphalus aspersa Müll. . . 2 2 2 2 2 me 0 0 0.0 3-86, I1—Il
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En... Landmollusken aus Albanien. 113
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F Gen. Cepaea Held
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ee. rn. ...| ob 8 10 e
BE HRDBONEHSISLCHEITT: 5 2 1—10 = l
TE ERDANESCEHSURSSN.E nenn 110 — I
Fam. Buliminidae.
Gen. Buliminus Ehrenberg
Subgen. Zebrinus Held
| Zebrinus detritus Müll. 1—10, I-U !
{ 0 vamensis Pfr. I-I : I
| Subgen. Ena Leach
Ena montanus Drap. 1-10 1
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— — eroaticns A. J. Wen. 3 1
— concolor Wstld.. .. . 5—7 l u
— subtilis Rssm. 4 .
v1 Subgen. Brephulus Beck
| Brephuius zebra Oliv. 6, I ı
— — spoliatus Pfr. . 6, II .
— tantalus Pfr. 2
Gen. Napaeus Albers
Subgen. Napaeopsis A. J. Wgn.
D | Napaeopsis cefalonicus Mss. 6, 9 |
5
— — zebianus Stur.
(Zonen)
Autochthone IF
Höhenform |
Talform
| Sekundäre
|
Napaeopsis cefalonicus latifianus Stur.. . .. . Pa 9 5
winapsihl Btur.. : - „9'235 „lee. DL CEE 5
Gen. Chondrula Beck
Subgen. Chondrula s. str.
Chondrula tridens Müll. . . . . nee a Er a 1— 10, I— 1
need BIRD. =. ee DIE 3,48 1
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— macedonica A. J. Wgn. ..... die un a 6, 1ER 5,0 1
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— — prochkeuma A. J. Wen... .... a ee F} 1
—ı Morehsii A. 3. WEB: 5 N ERR rate 5 1
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Subgen. Mastus Kob.
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Fam. Pupidae,
Gen. Orcula Held
Qresia dla Diss 4, Bianca ka
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— — psendogularis A. J. Wen. .....
Landmollusken aus Albanien. 115
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— Fspohatu Rssm. .. -. - 1 N iR a en jan es
— pseudodolium A. J. Wgn.. 1 1 en pr ak u a
— tolminensis A. J. Wgn. 2 1 eR v oo 1 ie
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wagneri Stur. .. - tn. 5, 1 _ — = > =
— Ujubelenensis A. J. Wen. . II 1 € a = = Pe
doliolum Brug. . | 1-10, I—II 1 _ _ _ _ _
Gen. Agardhia Gude
Subgen. Agardhia s. str.
truncatella Pfr... 1—3, 7 1 - _ _ 1 _
biarmalta Bttg. . . . - - 4,5 _ _ _ - _ 1
formosa Pfr. ; 4 — = — — 1 En
skipelarica A.J. Wgn. . 4,5 _ _ = _ 1 -_
| parreyssiüiPfr.. 8,9, U 1 a 2: = 1 Br
— lamellala Cless. 8,9, 1 ER Ba = = 9 ve
Subgen. Rhytidochasma A. J. Wgn.
Rhytidochasma biplicata Mich. 2 1 - = = 1 _
— excessiva Gredl.. . 2 1 _ _ _ 1 -
- — wvalsabina Spin. . 2 1 _ _ _ 1 _
ieziRssm. .... 8 l = = — 1 _
- — euodon Wstld. . 8 1 _ _ _ 1 _
F: - — romanica Kimak. . 8 1 _ u _ l _
E- Bfemani Porro.... 2 ı > = = 1 r
' Gen. Pagodula Strobel
1godina pagodula Des Moul. 1-3, U 1 = -- = 1 _
ers a a a EL Er Er Er u a AT 1 _ — — 1 —
— subdola Gredl. 1 a eG
BnhamaWstld ..:...- 800°: 1 l = * > 1 are
1} | Gen. Acanthinula Beck
| Acanthinula aculeata Müll... . » - 1-10, I-UI l _ = = ı _
na say 2... ern 1 ı he - a = >
Gen. Aspasita Wstld.
ila hauffeni F. Schm. ..: +: 2 ne Ba ee
albanica A. J. Wgn.. 5 = = > Te
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— triadis Kimak. . 8 Be DE. 5 > un Area are
irinodis Kimak.. - = % F 2
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16
ıriften der mathem.-naturw. Kl. 01. Bd.
116
Gen. Lauria Gray
Lauria oylindracsa Da Gosta .- . 3 JS Es
— | SBEPTORHÄGHATD. > 0 Beh so en
Gen. Pupa Drap.
Pups frumenium Drap.. „ir a. We
= = WUraRBAN.« 5: 0 re ee
— Seal DIED Kan ne a ee RN
— machtlos Ian; |: Tu: sn ne Se ee
Gen. Modicella Adams
Modicella avesacca Brug:....: ln 2 aa ee
= WORTE En in an a Kae
— Sphilean Ganz. » '\2 2» Ko oa
= Moda Roth .. ..... er Bar Er.
Gen. Granopupa Bttg.
Granopupa granum Drap. . . -» 2» 2 22... FRE Br
Gen. Odontocyclas Schlüter
Odoniosyclas 'kockeili Rssın. 2 2. nu a
- 1 rossmaesslari Resm.. 7, an da Be .
Gen. Pupilla Leach
Fupiiia: cupa'Jäan; ='. . s 6.) see na ee ar
- hin (Alpkola Gharp; „0, ee EN
Inplicaia Studis... Mean Eee LE 19 |)
— — bigranala Rssm. . . .» 2. 20 v0. ae
MuScohui MUT ne Wo ee . a
-— = pralensis Gloss; . un une . es:
— dtranssilvanica Kimak. .... . N De
Gen. Isthmia Gray
Isthmia minutissima Hartm. . . . .... Pe 2 ->
claustralis Gredl... . . una we en
=. "oplsiködon Rein: . Era. 6
1. seernnsis Relah. . „2. u. 0 5 BE
- ı SWOBE GEBBL: . . 5 u.a . Te z
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Gen. Alaea Jeffr.
Alaca genesii Gredl.. . ae A
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— alpestris Ald.. .
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Verbreitung
(Zonen)
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2—5
1—3
b.
1—10, I—UI
4—6
4—6
4—6
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1-10, 1-1
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8
1—10, 1, I
1-3, 7—9
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1-3, 7—10
1-3, 7—10
Autochtone |
Höhenform |
Autochtone |
| Talform N
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Landmollusken aus Albanien. 117
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|
|
Verbreitung
(Zonen)
Autochthone
Höhenform
Autochthone
Talform
Wanderform
Sekundäre
Höhenform
Sekundäre
Talform
Höhlenform
Bo .n2.2.2.202022.| 28,10
leontina Gredl. .
PROBIIRSTADNDITDE Een ae ad 1—7
pygmaea Drap. .
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antivertigo Drap
Gen. Vertigo Müll.
BOBaSlaNMD. » . .. cn nr nn 1—10, I-UI 1 == — _ 1 _
EIRBSEOT? Ol 2 a nr 1—10, I—-U 1 — = — 1 _
Fam. Clausiliidae.
Subfam. Alopiinae.
Gen. Alopia H. A. Ad.
Subgen. Alopia s. str.
— latens Pfr.
— camescens Charp. -
nefaria Kimak. .
costata Kimak.
_
haueri Bielz
caesarea Kimak.
striaticollis Kimak.
valachiensis Bttg. .
— deubeli Wstld.
_ adventicia Kimak..
glabriuscula Rssm.
mutabilis Kimak. .
regalis M. Bielz.
mathildae Kimak. .
wagneri Kimak.
proclivis Kimak.
= lactea Bielz
— Tivida Mke..
straminicollis Charp.
schmidtii Kimak.
plumbea Rssm. .
— fussiana Bielz
diabolina Kimak. .
insignis Bielz.
polita Kimak.
violacea Kimak..
grandis Bielz.
lischkeana Charp. .
boeltgeri Kimak.
=; meschendorferi Bielz
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118 Dr. R. Sturany u. Dr. A. J. Wagner,
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Zonen) |85|33| 5 |35
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Subgen. Herilla ex rect. A. J. Wagner
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Subgen. Medora Vest
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I
Landmollusken aus Albanien. 119
Verbreitung
(Zonen)
Autochtone
Höhenform
Autochtone
Talform
Wanderform
Sekundäre
Höhenform
Sekundäre
Talform
Höhlenform
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E EHoglavensissa. E Wem Den ana 4 — = =
— agnata RK.
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PB
|
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— — cognata Btt2...
— — barbieri Pfr.
— — uwrlaiensis Pfr.
— macarana Rssm.
— — stenostoma Rssm. .
ea ZZ seris Pfr.
— — pliculosa Wstld.
— — brusinae Brus.
— almissana Küst.
— dalmatina Rssm.
— — ingyossala A. Schm..
— — punctulata Küstl. .
— —_ matnlici Stur.
— — dorsoplicata A. J. Wgn.
— — gravida K.
— — agqulla Pfr.
— — leucopleura Brus.
— kutschigi Küst.
— — proxima Wstld.
— — elongata Wstld.
— — contracta Rssm..
— — atelesta A. J. Wgn.
— — seriola Wstld.
IS N ES Sa N N ne N ASS STB RE
|
Subgen. Agathylla Vest
Agathylla sulcosa Wagner .
— — cacicula Cantr.
— — irregularis Rssm.
— — cataphracta Pfr...
— — kamenensis A. J. Wgn.
— vegularis Pfr. .
— — walderdorffi Pfr.
— lamellosa Wagner
— abrupta Küst.
— wviperina Stoss. .
— formosa Rssm.
— strigilata Rssm. .
— exarata Rssm.
.— narenlana A. Schm. .
R NGR Gr SGG Ger Ser Gr Sr et Ser Ser Ser Se Sr Se
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120 Dr. R. Sturany u. Dr. A. J. Wagner,
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(Zonen) | 88 | 23 | 5 |22 1383| =
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Agathylia goldi Walderdfl. & 2 2 2 m men 4 es 1 a -
=! Wise Waldbraft . ae ame wu 4 _ l _ E
— 7, RB BLUT: a0. de ee 4 _ 1 _ _
> I HERERNI, WER SA En are a 5 - 1 - _
u. Were ad NED: Car n Sean 5 - 1 — _
Subgen. Albinaria Vest
Albinarla: wisegsibl ih. 3 Wanne a 5 = ı _ -
Gen. Serbica Bttg. (ex rect. Wagner). E
Serbia minrgsenla Bssın. 0 5. 02m wre sn Be 89 1 _ _ -
il u TORE RBB en en a er Lu 1 2 _ _
=. Wassiens Mlldii. .'. .„ » » er RE ae a en u) ) _ _ u
= abORlehil RBSIN. 200, ae are Ca 9 1 _ _ =
— — gracilior A. Schm. (=elongata Pavlovic) . . . 8 1 Zur _ _
— muaredonich RBB: -_N:.'0: 18: Ian Hrn ee f 1 1 - - _
— — choanostoma A. J. Wen. . ..... Er u l _ _ =
SCHEINT Bi I. WEN 5 5.00 er u 1 _ _ -
Gen. Delima Vest
Subgen. Delima s. str.
Doliesa glöhnlo Üpalı. - - 1: 4 1 ae 3,4 e 1 =- *
— — pelagosana Bttg. : . . ... N ER 4 _ 1 _ -
B suomallca Rasa, „ca u sn WR 4,5 - aus) DE 1
=. =. ward BRüst.:. 1.7 37.2 Vase en 5 - 1 - _
— ur U RUE a ae ee 5 - 1 - -
nn = CIREERE- REITEN a I rar lan ee ee ee un 2,8 _ 1 _ 1
_ =. ogllosa A Schih 0 ve ek Br, 7 3 2 1 - 1
Wei Bin. ee ee 3 m 1 - ”
-— . — Kmensis TRohap. Ana a U nen ee ee 2 1 _ _ -
— : Sala Marl, „0: Be seh ae, ee 2 1 _ _ _
—..— brasmi Rasım...i. 4.0 Wie an 2 1 - -_ _
vubisises A: SC0HRE 2 2.00 ee ee 2 1 -_ _ _
u) un UBER WEIGHT 2 1 - _ -
— platystioma Küst. (= conspersa Pfr) . . 2 2 2 2.2. 5 - l - 1
=: u A Rt Fe hin een re ee 5,6 _ 1 _ -_
sbeniet BERMI: „dr 8 2. me. ae ee 2 1 _ - _
- nn OU DEREN: ai an: a wine Me 2, 3 1 -_ _ _
nn Mc WRELG.. 5 5 00 ee ee 2 1 _ - -
- polne ill ie di 2 a em ae a en 2 ı _ - -
— =. Jürinas Gredl 5.3 0 kind m ee ee 2 1 - _ _
mn MORSEEEETE PEN 400 me ds in ee 2,98 1 - - -
— —. HanlaneniGradl: „urn. ie = aan 2 1 _ _ _
— n6‚SMiochans Gredh 5 .» 3 .0=n d nn. ee 0 iz 2 l - - =
—. 'conspurasiä EBSiR. 5 2% won ie.» m ea 3,4 - 1 - En
Z =
a j “ e pr
2 3 A m, Ban. |
— — dan album. .
blanda Rssm.
sororia A. Schm. .
— crassitesta Bttg.
fulcrata Rssm.
— tichobates Pfr.
— rugulosa R..
— pellucida Pfr...
subcylindrica Rssm. .
decipiens Rssm..
— notabilis K..
— fuscata Mlldff. .
— ramensis A.]. Wen.
— gospicensis Pfr. .
' albocincta Pfr.
— rufa Küst. .
— helenae Küst...
= Iatilabris Wagner
— divergens RK.
' pachystoma K.
2 —e mieania Bttg. =.
= gracilis A. Schm.?
pachychila Wstld.. . :
— glogovacensis A. 1. Wgn..
2 a
_ binodata Rssm. .
— consentanea A. Schm.
— herzegovinae Mlldff. .
satura Rssm. .
— major
— narenlana Küst.
— gastrolepla Rssm. .. . .
— senicensis n.
muralis Küst. . ...
— tabida Küst.
— loveenica Bttg.
— semilabiata Walderdft.
— montenegrina Küst.
laevissima Rssm.
— superstructa A. Schm. .
au; pachygastris Rssm.
— bulla A. Schm. .
= valtaroensis Rssm. 3
| = > Meiati Wstid..
Br
r \2 / i
Landmollusken aus Albanien.
Delima conspurcata suberenata A. Schm..
Verbreitung
(Zonen)
a Sa SS SS SS
>
Autochtone
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Dar! u ur Eger Sr Sr er er Sr Go er
Talform
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. Sekundäre
Höhenform
Sekundäre
Talform
Höhlenform
121
| 122 Dr. R. Sturany u. Dr. A. J. Wagner,
5 =
Verbreitung FE 3 E E
(Zonen) ER: 35 g
| ESSESE:
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— thaumasia Stur.
Gen. Dilataria Vest
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pirostoma Bttg. . 3
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— pulchella Pfr. . 3
— bosnica Brancs. 7
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— marchesetli Stoss.
Subfam. Metabaleinae.
Gen. Papillifera Vest
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Gen. Isabellaria Vest
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Gen. Graciliaria Bielz
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_ Denkschriften der mathem.-naturw. Kl. 91. Bd.
Landmollusken aus Albanien.
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— — tvanssilvanica Kimak. II, 8—9
— — pseudostabilis Wstld. 8
— — laticosia Bttg. 8
_— pannonica Wstld. . 7
— — macilenta Rssm. u
— rebeli Stur.. I—II
— fallax Rssm. 8
— — costata n.. 8
— — obscura A. Schm. . 8
— — serbica Mlldft. 7
— — golesnicensis A. J. Wgn... II
— stabilis Pfr. 8
— montana Pfr. 8
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— circumdata Pfr. II
Subgen. Idyla Vest (Strigillaria Vest).
| Zayla pagana Rssm. . :
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— — carissima Rssm.
— — stolensis Mlldff.
— serbica Mlldftf.
— fraudigera Rssm. u
— — iniricala Mss. I
— wvamensis Pfr.. 8, I-I
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— — fritlilaria Rssm. I—I
— thessalonica Rssm. I
— — bosporica Mss. II
— — clavata Wstld. II
— corpulenta Pfr. t u
— wetusta Rssm. PS 6)
— — striolata Bielz _
— — conjuncta Bielz.. 8
— — tenuicula A. J. Wgn. 7
— — kajabaschica Brancs. 7
— — mannodes A. J. Wgn. Ü
I pancici Pfr... 7
— cana Held 1,8210
— — tvanssilvanica Bielz (= praepinguis A. S.) 8
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Gen. Pirostoma Vest
Subgen. Pirostoma s. str.
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Cusmicia pumila oreinos
— pygmaea Mlldff.
— parvula Stud.
— schmidli Pfr. .
— — vablensis Gall.
Gen. Uncinaria Vest
M | Uncinaria turgida Rssm...
— — elongata Rssm.
— — .abdita Rssm. .
— — fracta Wstld..
— elata Rssm.
— gulo Bielz .
— voschitzi Wstld.
Gen. Serrulina Mss.
I
| Serrulina serrulata Pfr. ... ..
F
Gen. Micropontica Bttg.
Micropontica despotina Hesse
Fam. Oleacinidae.
I Gen. Glandina Schum.
| Glandina algira L.
Fam. Stenogyridae.
Gen. Rumina Risso
umina decollata L. .
Fam. Cochlicopidae.
Gen. Cochlicopa Risso
Gen. Azeca Leach
Subgen. Hypnophila Bgt.
Gen. Caecilioides Hermansen
Subgen. Caecilianella B gt.
| Caecilianella acicula Müll.
— — Jeskalovicensis A. J, Wgn.
— ı spelaea A. J. Wgn.
Landmollusken aus Albanien.
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Fam. Succineidae.
Gen. Succinea Drap.
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Fam. Auriculidae. |
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Subgen. Carychium s. str.
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Fam. Ancylidae.
Gen. Ancylus Geoffroy
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Fam. Acmeidae.
Gen. Acme Hartm.
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Fam. Cyclostomatidae.
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Fam, Pomatiasidae.
Gen. Pomatias Stud.
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dalmatinus Pfr. .
erika A. J. Wgn.
Subgen. Pleuropoma A. J. Wgn.
leuropoma voseoli A. J. Wen.
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Be _ Giriensis A. 1. Wen..
Be yioliensis: A. ). Wen.
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Be eisus Mss- .'. .
— griseus Mss.
Subgen. Titanopoma A. J. Wgn.
anopoma aurilus Rssm.
— — meridionalis Btte.
— panleius Let...
— montenegrinus A. J. Wgn.
alas: AS I. Wien. ee et
georgi A.J. Wgn.. |
Fam. Hydrocenidae.
Gen. Hydrocena Pfr.
Iydrocena cattaroensis Pfr. h
BRANCHIATA.
a) Ctenobranchia.
Fam. Viviparidae.
Subfam. Viviparinae,.
Gen. Vivipara.
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Subfam. Bythiniinae.
Gen. Bythinia Gray
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Fam. Hydrobiidae.
Subfam. Hydrobiinae. -
Gen, Bythinella Moqu. Tand.
Subgen. Bythinella s. str.
Bythinella schmidti Küst. .... . er 28, 3,7
— — opaca Frnfld. (Geschlechtsform). . ». »... v 2,8, 7
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— — eylindrica Frnfld. (Geschlechtsform) . . . 1
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Gen. Pseudamnicola Paul. |
Pseudammnicola consociella Fenfld. : 2 2 m m en 4 EL a Bi
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Pseudamnicola confinis Brancs.
notata Frnfld.
walderdorffi Frnfld. .
pygmaea Frnfld.
globula Cless.
vobiciana Cless.
Gen. Hydrobia Hartm.
Hydrobia kutschigi Küst.
gagatinella Küst.
acuta Drap.
declinata Frntld.
turrita Küst. .
Gen. Vitrella Cless.
Subgen. Vitrella s. str.
Vitrella tschapecki Cless.
robiciana Cless.
gracilis Cless.
pfeifferi Cless.
hauffeni Brus.
brandisi Cless..
Subgen. Paulia Bgt.
Paulia gratulabunda A. J. Wgn.
absoloni A. J. Wgn..
Subgen. Belgrandia Bst.
Belgrandia kusceri A. J. Wgn.
Gen. Geyeria Wagner
Geyeria plagiostoma A. J. Wgn. .
Gen. Lithoglyphoides n.
Lithoglyphoides fInminensis Küst. .
— clessinianus Paul. .
— sadlerianus Frnfld.
— Zurbinatus Frnfld.
— samoborensis A. J. Wgn..
licanus A. J. Wgn.
vobici Cless. .
latus Frnfld..
pannonicus Frnfld. .
Gen. Lithoglyphus Hartm.
_ Lithoglyphus naticoides C. Pfr.
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aperlus Küst.
— fuscus C. Pfr.
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küsterianus Cless. (Jugendföorm?) . » » 2 2 2. .03 3 - _
Gen. Ginaia Brus.
Ciaı WEBRAE SUR San) Paste an ee Are 1 _ —_
Gen. Emmericia Brus.
Emmericio: palsla' Biün: 2. 2.2.2 0 Sue ne _ _
söalaris Noumayer : so: Aha nenn ah 4 _ -
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Subfam. Pyrgulinae.
Gen. Pyrgula Jan
er lan. u a FR RR SE u3-4 _ -
Gen. Chilopyrgula Jan
Chilopyrgula macedonica Brus. . » » 2 2 2 2 re ern 1 en —_
= EIWEBEBTUN, ee OR Eee en RE Eu u _
Fam. Melaniidae.
Gen. Melania l,am.
Subgen Amphimelania Fischer
Amphimelania holandri Fer. . . » » 2 22.2. .2:2,313 3,5711, — 2.
- (= ‚Ieitald Raaim. ©0000 ee aa ee 2,87 _ -
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Gen. Melanopsis Fer.
Meanöpeis gurreieh Phil. 2 nen Dee 8 = _
Gen. Microcolpia Bgt.
Mierocolpia acienlaris Für. , . 2 2 2 2 2 ann ,2,3.,7 0 - E-
Gen. Fagotia Bgt.
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Fam. Valvatidae.
Gen. Valvata Müll.
Subgen. Cincinna Hübner
Cincinna antiqua SOow. .» . = = —_ — — = =$
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— alpestris Küst. — — er
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— erythropomatia Hauffen 3 .
— schmidti Mke. 3 = = = — = =
Subgen. Tropidina Adams
Tropidina macrostoma Steenb. - — a = va en
Subgen. Gyrorbis Fitz.
Gyrorbis cristata Müll. # %
b) Aspidobranchia.
Fam. Neritinidae.
Gen. Neritina Lam.
Subgen. Theodoxus Montf.
Theodoxus fluviatilis L. . . ir — — a er = en
— — rhodocolpos Jan 2, 3 = — = = = =
— — dalmatica Sow. . 4 = - — — dx —
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— prevostiana C. Pfr.
138 Dr. R. Sturanv und Dr. A. J. Wagner.
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Erklärung der bei den Abbildungen angewendeten Bezeichnu
und Abkürzungen.
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(Die bei den Figuren stehende Bruchzahl bedeutet die Vergrößerung, wenn dieselbe nicht durch ein Linienkreuz bezei,
Ap = Appendix oder Appendicula.
Dh — Zwittergang.
Dp = Divertikel am Penis.
Dv — Divertikel am Zwittergang.
FI Flagellum am Penis.
Ga — Eiweißdrüse.
Gh — Zwitterdrüse.
Gm — Glandulae mucosae.
M = Mittelplatte der Radula.
Mr —= Musculus retractor des Penis.
P= Penis.
Pfs = Pfeilsack.
Pr = Prostata.
Rs = Samenblase (Receptaculum seminis).
Rs" = Ausführungsgang der Samenblase (Blasenstiel).
Rs" —= Divertikel des Blasenstiels.
U=Uterus.
Vd —= Vas deferens.
Ve = Vagina.
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Tafel Il.
Fig. 10-5. Daudebardia rufa cycladum Marts, von Kadanik.
2a—b. Paraegopis bizonus n., von der Zebia bei Oroshi (a Sexualorgane, b Radula).
» 3a—b. Helicodonta obvolula albanica n., von der Zebia bei Oroshi.
» 4a-—c. Schistophallus oskari Kimak., von Slivno.
5a—c. Vilrina reilleri Bttg., vom Ljubeten.
6a—c. Helicodonta laughofferi A. ). Wen. aus den Anschwemmungen des Meeres bei Rag
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Fig. 7a—c. Helicodonta contorta Rssm., von Ostrovo (a Sexualorgane, 5 Radula, c Kiefer).
» 8a-—.c. Helicodonta conlorta girva Rssm., von Kere£koi.
» 9a—d. Vallonia costellata Sandberger, von Philippopel.
10a—c. Aspasila albanica n., aus der Kiribrücke bei Skutari.
» 11a—c. Aspasila hauffeni F. Schm., aus Krain.
12a—b. Vallonia costellata Sandberger, von der Treska bei Üsküb.
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Tafel I.
ig. 13a—c. Theba frequens Mss., von Prevesa.
14 a—c. Theba carascaloides Bgt., vom Berge Athos.
15 a—c. Paraegopis bizonus n., von Fandi bei Oroshi.
16 a—c. Campylaca (Catania) maranajensis n., vom Maranaj.
17 a—c. Paraegopis skipetaricus n., von Skutari.
18. Campylaca (Cattania) maranajensis petrovici n., vom Berge Cukali bei Skutari.
19 a—c. Campylaca (Caltania) rumelica Rssm., von Philippopel.
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Tafel IV.
Fig. 20 a—b. Campylaca (Liburnica) denudala ventricosa n., von Caplina.
» 21a-c. Helicigona (Arianta) apfelbecki Stur., vom Volujak.
» 22a-—c. Helicigona (Arianta) braueri n., aus Serbien.
» 23a-—c. Helicigona (Arianta) ljubetenensis n., vom Ljubeten.
» 24a—c. Campylaca (Campylaea) zebiana Stur., von der Zebia.
25 a—c. Campylaca (Cattania) trizona pseudocingulata n., von der Treska bei Üsküb.
26 a—d. Campylaca (Dinarica) pouzolzi Desh., von Nevesinje (a Kiefer, b Radula, c Pfeil).
26A. Campylaea (Dinarica) serbica Kob., vom Mal i Sheit (Sexualorgane).
27 a—b. Campylaca (Liburnica) glabrata A Wagner, vom Biokovogebirge.
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Fig. 28a—b. Campylaca (Dinarica) serbica Kob., vom Mal i Sheit (a Kiefer, b Pieil).
>» 20. Campylaca (Campylaea) lefeburidna Fer., von Görz.
» 30a4—d. Campylaca (Campylaea) planospira Lm., von Tolmein (4 Sexualorgane, b Kiefer, c Pfeil, d Rac ula)
» 31a—d. Campylaca (Catania) trizona Rssm., von NiS in Serbien (a Sexualorgane, D Pfeil, c R dula, dK F
32. Campylaca (Catiania) rumelica Rssm., von Philippopel. ai
33 a—e. Campylaca (Liburnica) setosa Rssm., von Paklenica in Dalmatien (a und d Sexualorgane, 5 Pie
e Radula).
34 a—b. Helicigona (Cingulifera) foelens ichthyomma Held, von Kapfenberg (a Sexualorgane, 5b Ki er).
35 a—c. Helicigona (Cingulifera) cingulata colubrina Jan, von Campiglio in Tirol (a Sexualorgane, b Pi
36, Helicigona (Cingulifera) preslii Rssm., von Wolkenstein in Tirol (Sexualorgane). ”
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Tafel VI.
Fig. 87.0. Compiann (Aiteraion) Aliclscht PLA, Nor Ieede Mb Kar: Hirnagornien (a Ban Pfeil, c Kiefer
» 38a—c. Campylaca (Campylaca) zebiana Stur., von der Zebia (a Penis, b Glandulae mucosae, c Radula)
» 39a—e. Campylaca (Liburnica) munelana Stur., vom Berge Mnela (a und b Sexualorgane, c Pfeil, d Kief
» 40a—b. Helicigona (Cingulifera) preslii Rssm., von Wolkenstein in Tirol (a Kiefer, b Pfeil).
Sturany & Wagner, Landmollusken aus Albanien.
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Fig. 41. _ Campylaca (Callania) Irizona inflata ei, von Setihovo im Limtal.
» 42a—d. Campylaca (Catlania) fauslina associala Rssm., von Kronstadt (a Sexualorgane, db Zwitterdrüse, c { e fer,
d Pfeil). R
» 43a-c. Campylaca (Cattania) cingulella fortunata Bielz, aus der Krepaturaschlucht am Königstein (a Sexualor
b Pfeil, < Kiefer). |
» 44a—c. Helicigona (Drobocia) banalica Rssm., vom Ponerul im Biharer Comitat (a Sexualorgane, Pfeil, c Kiefer
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Tafel VI.
Fig. 454a—c. Helicigona (Campylaeopsis) möllendorffi Kob., von ViSegrad in Bosnien (a Sexualorgane, b Kief I
» 46a-c. Helicigona (Cingulifera) intermedia Fer., von Tolmein im Isonzotal (a Sexualorgane, b Kie er, ©
» 47a—b. Helicigona (Cingulifera) ziegleri Rssm., aus der Trenta bei Tolmein (a Sexualorgane, b F eil). -
» 48. Radula von Helicigona (Cingulifera) foelens ichihyomma Held, von Kapfenberg im Mürztal.
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Tafel IX.
Fig. 49 a—c. Helicigona (Arianla) hessei Kimak., vom Bucsecs (a Sexualorgane, b Kiefer, c Pfeil).
» 50. Biss (Arianla) arbustorum ‚styriaca Kobs aus dem Johnsbachgraben im Ennstal (Se: ua )
» 5la-—b. Helicigona (Arianta) phalerata Rssm., von der Rodica bei Tolmein (a Sexualorgane, b Radula
» 52a—b. Helicigona (Arianta) aethiops Bielz, aus dem Fogarascher Gebirge (Kiefer). |
» 53@—b. Helicigona (Helicigona) lapicida L., aus Dornbach bei Wien.
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Fig. 54 a—b. Isognomostoma holoserica Studer, vom Bodenbauer am Hochschwab (a Sexualorgane, D Radula)
Tafel X.
55a—b. Cylindrus oblusus Drap., vom Schneeberg.
56.
57.
58.
59.
Isognomostoma personata Lam., von Kapfenberg im Mürztal (Sexualorgane).
Helicigona (Drobacia) banalica Rssm. (Radula).
Helicigona (Arianta) arbustorum styriaca Kob. (Radula).
Campylaca (Catlania) faustina associala Rssm. (Radula).
anexe
Vagner, Landmollusken aus Albanien.
Denkschriften der kaiserl. Akademie der Wiss. math. naturw. Kl., Bd. XCI.
Tafel XL
Fig. 60. Radula von Campylaea (Catania) cingulella fortunala Bielz.
>81. Radula von Campylaca (Catlania) rumelica Rssm.
» 82. Radula von Helicigona (Arianta) hessei Kimak.
» 63a—c. Campylaca (Liburnica) dochii Stur., vom Mal i Shöit.
» 64a—c. Campylaca (Liburnica) munelana Stur., vom Berge Mnela.
» 65a -d. Vidovicia coerulans Rssm., von Paklenica in Dalmatien (a Sexualorgane, b Kiefer, c Pfeil, d Teil de
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Sturany & Wagner, Landmollusken aus Albanien. Taf. XI.
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Tafel XL
Fig. 66a—f. Xerophila obvia Hartm., von Nevesinje in der Herzegowina (a Sexualorgane, b Pfeil, c und « Gl
mucosae, e Radula, / Kiefer). @
» 67a-—e. Heliomanes variabilis Drap., von Triest (a Sexualorgane, 5 Glandulae mucosae, c Pfeil, d Kie fer,
» 68. Candidula profuga A. Schm., von Triest (Sexualorgane).
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Wagner, Landmollusken aus Albanien. Taf. XI.
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Tafel XI.
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Fig. 69 a—f. Candidula vulgarissima Mss., von Janina (a Sexualorgane, 5 Pfeil, c Kiefer, d, e, f ‚ehä 1se).
» 70a-c. Xeropicta gyroides Pfr., von Abbazia (a Sexualorgane, b Kiefer, c Pfeil).
sn Tl Cochlicella acuta Müll., von Spalato (Sexualorgane).
» 72a—c. Theba carthusiana Müll, von Triest (a Sexualorgane, b Radula, c Kiefer).
rany & Wagner, Landmollusken aus Albanien. Taf. XII.
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Fig. 73. Napaeus (Napaeopsis) cefalonicus zebianus Stur., von der Zebia bei Oroshi.
78. Chondrula (Chondrula) macedonica cazanikensis n., von Kalanik.
79. Chondrula (Chondrula) macedonica procheuma n., von Lacroma.
80. Chondrula (Chondrula) lugorensis n., vom Lugorapaß bei Valona.
81. Orcula wagneri ljubelenensis n., vom Ljubeten in Mazedonien.
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Tafel XIV.
74. Napaeus (Napaeopsis) cefalonicus winneguthi Stur., von Fandi bei Oroshi.
75 a—b. Napaeus (Napaeopsis) cefalonicus latifianus Stur., vom Berge Mnela (a Gehäuse, b Sexu
76 a—c. Napaeus (Napaeopsis) cefalonicus Mss., vom Mali Sheit bei Oroshi (a Sexualorgane, 5 G hä
77. Chondrula (Chondrula) macedonica n., von Kaplan bei Üsküb. >
& Wagner, Landmollusken aus Albanien.
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Taf. XIV.
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Tafel XV.
Fig. 82 a—b. Orcula wagneri n., aus FR uf Kehitukgsbirge.
» 83 Chondrula (Mastus) pupa carneola Mss., von Slivno in Ostrumelien.
» 84a—c. Alopia (Agathylla) biloba n., von Vaudenjs am Drin,
» 85. Alopia (Agathylla) biloba merdilan n., von Fandi bei Oroshi.
» 86a4—d. Alopia (Albinaria) winneguthi n., von Dukati bei Valona.
» 87a—.c. Serbica macedonica Rssm., aus Mazedonien.
» 88a-—c. Serbica macedonica choanostoma n., von Kereökoi.
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Taf. XV.
Tafel XVL
Fig. 89 a—d. Serbica schatzmayri n., vom Berge Athos.
» 90a-—.c. Delima (Delima) giselae n., von der Dinara.
» 91a-—c. Delima (Delima) apfelbecki Stur., vom Mal i Shöit.
» 92a-—d. Delima (Delima) attemsi n., von der Treska bei Üsküb.
» 93a-—c. Clausilia (Triloba) thaumasia Stur., von der Zebia bei Oroshi.
» 94a—b. Pirostoma (Pirostoma) riloensis n., vom Rilo Monastir, Bulgarien.
» 102. Clausilium von Clausilia (Triloba) sandrii Küst.
Taf. XVI.
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— Denkschriften der kaiserl. Akademie der Wiss. math. naturw. Kl., Bd. XCl.
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Tafel XV.
Fig. 95 a—c. Alinda (Alinda) biplicala distinchior n., vom Rilogebirge.
» 96a—b. Alinda (Alinda) fallax golesnicensis n., von der Goleönica in Mazedonien.
» 97a-—d. Alinda (Alinda) hessei n., aus der oberen Buchenregion des Ljubeten.
» 98a—c. Alinda (Alinda) hessei oreinos n., aus der alpinen Region des Ljubeten.
» 9a—c. Acme bamatica leplocheila n., vom Berge Stolac.
» 1004a—b. Acme transsilvanica A. J. Wgn., von Ka£anik.
» 101. Auritus (Pleuropoma) tesselalus exeisus Mss., von Dukati bei Valona,
Ra
Wagner, Landmollusken aus Albanien. Taf. XVIl.
= Pafel XV.
Fig. 102. Agardhia truncatella Pfr., von Lukovdol in Kroatien.
>
Tafel XVIU.
103. Agardhia truncatella formosa Pfr., von Kameno bei Castelnuovo.
104 a—c. Agardhia truncatella biarmata Bttg., aus der Eliashöhle bei Trebinje.
105. Agardhia truncatella skipetarica A. J. Wgn., von der Kiribrücke bei Skutari.
106. Agardhia parreyssii Pfr., von Piatra Sipotului in Siebenbürgen.
107. Agardhia lamellata Cless., von Kerczesora bei Hermannstadt.
108 0—b. Alinda (Alinda) biplicala elegantissima n., von der Sveta petka bei Niß.
109. Auritus (Auritus) sturanyi mnelensis n., von der Mnela in Albanien.
110. Auritus (Pleuropoma) roseoli rioliensis n., von Rioli bei Skutari.
111 a—c. Xerophila obvia dobrudschae Kob., von Varna.
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iny & Wagner, Landmollusken aus Albanien.
Taf. XVIn.
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BOTANISCHE UND ZOOLOGISCHE ERGEBNISSE
EINER
WISSENSCHAFTLICHEN FORSCHUNGSREISE NACH DEN SAMOAINSELN,
DEI NEUGUINEA-ARCHIPEL UND DEN SALONONSINSELN
VON
MÄRZ BIS DEZEMBER 1905
VON
DR. KARL RECHINGER
K. UND K. KUSTOS-ADJUNKTEN AM NATURHISTORISCHEN HOFMUSEUM IN WIEN
ur EEE:
EAR BEITUNG DER SÜSSWASSERALGEN DER GESAMTEN BEREISTEN INSELN,
NACHTRÄGE ZU DEN VORHERGEHENDEN TEILEN SOWIE EIN REGISTER DES
GESAMTEN HIERMIT ABGESCHLOSSENEN WERKES
Mit 3 Tafeln
2 VORGELEGT IN DER SITZUNG AM 26. MÄRZ 1914
Inhalt.
BE I. Süßwasseralgen von den Samoainseln, Hawaii, den Salomonsinseln und Ceylon, von N. Wille
(Christiania).
I. Nachträge von E. Csiki (Budapest) und F. Stephani (Leipzig).
u. Register des gesamten Werkes von K. Rechinger:
E a) Verzeichnis der einzelnen Abschnitte und Autoren.
b) Botanisches Register.
c) Zoologisches Register.
d) Verzeichnis der Tafeln und Textbilder.
Denkschriften der mathem.-naturw. Kl. 91. Bd. 19
140 K. Rechinger,
Der vorliegende VI. Teil der Publikation meiner Reiseergebnisse bildet den Abschluß des ganzen
Werkes und enthält die Bearbeitung” der Süßwasseralgen sowie zwei kleinere Nachträge, welche no ch
einige neue Arten der Hepaticae der Samoainseln und die verspätet beendigte Bearbeitung der Carabidae
derselben Inselgruppe bringen. Auch in diesen Nachträgen wurden die für die betreffenden Gebiete ne en
Arten durch ein vorgesetztes Sternchen (*) bezeichnet. . on.
Yor allem enthält der vorliegende Teil ein Generalregister der Gesamtergebnisse meiner Reise, y elch:
seit 1907 in diesen Denkschriften publiziert wurden. 1
Für die trotz langwieriger Krankheit durchgeführte mühevolle Bearbeitung der Süßwass eralge
sowie für die drei handgezeichneten Tafeln mit mikroskopischen Details bin ich Herrn Prof ‘
Dr. N. Wille in Christiania sehr zu Dank verpflichtet, Herrn Kustos E. Csiki (Budapest) und F er
F. Stephani (Leipzig) verdanke ich die beiden Nachträge. Be
Wien, den 8. Februar 1914.
Bot. u. 2001. Ergebn. von den Samoa- u. Salomonsinseln. 141
Süßwasseralgen von den Samoaınseln, Hawait, den Salomonsinseln und
Ceylon, gesammelt von Dr. K. Rechinger.
Bearbeitet von Dr. N. Wille (Christiania).
(Mit 3 Tafeln.)
Die vorliegenden Algenproben sind zum größten Teil Luftalgen, die auf Baumrinde, Dächern,
Felsen usw. gesammelt sind. Einige Proben, besonders von den Samoainseln, waren aus Wasser-
ansammlungen genommen und sind besonders reichhaltig.
Gerade weil die Sammlungen von den Samoainseln mehr Neuigkeiten enthalten, habe ich in folgen-
dem eine vollständige Aufzählung der bisher von den Samoainseln bekannten Arten gegeben, während
ich von den Hawaiischen Inseln, den Salomonsinseln und Ceylon nur die in den vorliegenden Proben
vorkommenden Arten aufzählte und die neuen Formen beschreibe.
1. SÜSSWASSERALGEN VON DEN SAMOAINSELN.
Bisher publizierten folgende Autoren Süßwasseralgen von den Samoainseln:
W.Schmidle, welcher die von F. Reinecke gemachten Sammlungen bestimmt hat, erwähnt
zuerst! 4 Gattungen mit 5 Arten von Myxophyceen, 6 Gattungen mit 11 Arten von Conjugaten, 3 Gattungen
mit 3 Arten von Protococcales, 5 Gattungen mit 6 Arten von Chaetophorales und 3 Gattungen mit 3 Arten
von den Siphonocladiales. Später beschreibt Schmidle ? ebenfalls nach den Sammlungen von F. Reinecke
4 Gattungen von Baumalgen mit 6 Arten, von welchen doch die eine in der vorhergehenden Abhandlung
schon erwähnt worden ist; 3 von denselben Baumalgenarten werden später auch von C. Lauterbach ®
für die Samoainseln erwähnt.
Während seines Aufenthaltes auf den Samoainseln 1905 hat Dr. Karl Rechinger an verschiedenen
Stellen Süßwasseralgen gesammelt, die er mir zur Bearbeitung übergeben hat.
Die Hauptmenge der Proben war getrocknet, einige Proben aus den Tarofeldern waren in Formalin
aufbewahrt. Die meisten von den getrockneten Proben enthalten Luftalgen oder Myxophyceen, die trocken
lange aushalten können.
Ich werde zuerst ein Verzeichnis der verschiedenen Lokalitäten mit den dort von Dr. Karl
Rechinger gesammelten und nachher ein systematisches Verzeichnis der gesamten von den
Samoainseln bisher bekannten Süßwasseralgen geben.
1 W.Schmidle, Süßwasseralgen in F. Reinecke, Die Flora der Samoainseln (Botanische Jahrbücher f. Systematik, Pllanzen-
geschichte und Pflanzengeographie. Hg. von A. Engler. Bd. 23, Leipzig 1897, p. 253 bis 265).
. 2W.Schmidle, Einige Baumalgen aus Samoa (Hedwigia. Bd. 36, Dresden 1897, p. 277 bis 287, Tab. Vl bis IN).
3 C, Lauterbach, Beiträge zur Flora der Samoainseln (Botanische Jahrbücher. Hg. von A. Engler. Bd. 41, Berlin 1908
p- 216),
142 K. Rechinger,
l. Verzeichnis der verschiedenen Lokalitäten samt den daselbst vorkommen-
den Algen.
Nr. 2638. Insel Upolu. Malifa. Auf Cocos nucifera. 1905.
Hassallia byssoidea Hass. form. lignicola Born. et Flah.
Trentepohlia arborum (Ag.) Har.
Nr. 2659. Insel Upolu. Auf Mangrove (Rhizophora mucronata) bei Mulinuu.
Trentepohlia Bossei de Wild. var. Samoensis n. var.
Nr. 2726. Insel Upolu. Bei Motootua auf Zweigen. Juni 1905.
Hassallia Rechingerii n. sp.
Microcystis sp.
Nr. 2730. Insel Upolu. Motootua auf einer Tiliacee.
Hassalia Rechingerii n. sp.
Nr. 2821. Insel Upolu. Auf Clerodendron inerme am Mangrovesumpf bei Mulinuu.
Hassalia Rechingerii n. sp.
Scytonema Hieronymi Schmidle.
4m
un
Beer; Kl
Nr. 2834. Insel Savaii. Auf Felsen in einem ausgetrockneten Flußbette bei Patamea. Juli 190 .
Entophysalis Samoensis n. sp. P“
Gloeocapsa Gigas W. et G. S. West.
Gloeothece Samoensis n. sp.
Microcystis marginata Kütz.
? Nostoc sphaericum V auch.
Scytonema coactile Mont.
Nr. 2936. Insel Upolu. Malifa. Auf Holz und Steinen unter der Dachtraufe. 20. Juli VO
Scytonema ocellatum Lyngb.
Nr. 2938. Insel Upolu. Vaimea. An Baumrinde. 20. Juli 1905.
Chlorococcum humicola (Nägl.) Rabh.
Scytonema ocellatum Lyngb.
Nr. 2939. Insel Upolu. Vaimea, Auf der Rinde von Brotfruchtbäumen (Artocarpus
Hassallia byssoidea Hass. form. lignicola Born. et Flah.
Hassallia Rechingeriü n. sp.
Scylonema guyanensis (Mont.) Born. et Flah.
Trentepohlia arborum (Ag.) Har.
Nr. 2962. Insel Upolu. Vailima. Auf Lavablöcken, nur auf deren Schattenseite. 23. Juni ı
Porphyrosiphon Kaernbachii (Henn.) De Toni var. Samoensis n. var. iR
Nr. 2969. Insel Savaii. Auf Lavablöcken in einem ausgetrockneten Flußbette bei Patamea. J
Chroococcus minor (Kütz.) Nägl.
Chroococeus turgidus (Kütz.) Nägl. var. subviolaceus n. var.
Cosmarium homalodermum Nordst. var. Samoensis n. var.
Cosmarium subcrenatum Hantsch.
Hydrocoleus homaeotrichus Kütz. form.
Plectonema Tomasinianum Born.
Tolypothrix distorta (Hofm. B.) Kütz. var. Samoensis n. var.
Br
Bot. u. z00l. Ergebn. von den Samoa- u. Salomonsinseln. 143
Nr. 3102. Insel Savaii. Auf Baumrinden bei Patamea.
Trentepohlia Bossei de Wild. var. Samoensis n. var. form. major.
Nr. 3128. Insel Upolu. Auf Hibiscus tiliacens bei Malifa. Mai 1905.
Scytonema ocellatum Lyngb.
Nr. 3141. Insel Upolu. Auf Felsen bei Malifa. Mai 1909.
Porphyrosiphon Kaernbachii (Henn.) de Toni var. Samoensis n. var.
Pleurococcus Naegelii Chod. Als Flechtengonidien.
Nostoc sp.
Nr. 3158. Insel Upolu. Harmans Pflanzung im Innern der Insel. Auf Lavablöcken. Mai 1905.
Chroococcus turgidus (Kütz.) Nägl. var. subviolaceus n. var.
Tolypothrix distorta (H. B.) Kütz. var. Samoensis n. var.
Nr. 3159. Insel Upolu. Utumapu. Auf Holzdächern.
Scytonema ocellatnm Lyngb.
Nr. 3160. Insel Upolu. Malifa. An Steinen. Juli 1905.
Scytonema ocellatum Lyngb.
Nr. 3165. Insel Upolu. Utumapu. Auf Holzdächern. 25. Juni 1905.
Chlorococcum humicola (Näg].) Rabh.
Chroococcus varius A. Br.
Scylonema figuratum Ag. var. Samoensis Hieron. form.
Nr. 3171. Insel Upolu. Utumapu. An der Rinde von Bäumen im Wald. 25. Juni 1905.
Scytonema Samoensis n. Sp.
Nr. 3174. Insel Upolu. Utumapu. 25. Juni 1905.
Scytonema coactile Mont. var. minor n. var.
Nr. 3261. Insel Upolu. Utumapu. An Bäumen. 22. Juni 1905.
Gloeocapsa aeruginosa (Carmich.) Kütz. form.
Plewrococcus Naegelii Chod. Als Flechtengonidien.
? Scytonema guyanense (Mont.) Born. et Flah.
Nr. 3373. Insel.Upolu. Berg Lanutoo auf Bäumen. Ca. 700 m üb. Meer. 1. bis 2. August 1905.
Ankistrodesmus contortus Thur.
Gloeocapsa Magma (Breb.) Kütz.
Nostoc sp.
Schizothrix Friesii (Ag.) Born. et Flah.
Stigonema panniforme (Ag.) Born. et Flah. :
Stigonema turfaceum Cooke.
Trentepohlia Bossei de Wild. var. Samoensis n. var. form. major.
Nr. 4485. Insel Upolu. In Süßwassersümpfen bei Vaimea. Juli 1905.
Closterium lanceolatum Kütz. form. major n. f.
Cosmarium quadrum Lund. var. Samoensis Schmidle.
Cosmarium subturgidum (Turn.) Schmidle var. minor Schmidle.
Oedogonium sp.
Pithophora sp.
- Nr. 5092. Insel Upolu. Dunkelgrüne Überzüge im Wasserfalle Papaloloa. August 1905.
Hassallia Rechingerii n. sp. form. saxicola n. f.
Stereococcus de Baryanus (Rabh.) Wille var. Samoensis n. var.
144 K. Rechinger,
Nr. 5127. Insel Savaii. Sataua, schattige Schlucht am Meere.
Microcystis pulveracea (W 00d) Mig. -
Nr. 5136. Insel Upolu. Bildet einen rötlich-braunen Überzug auf Lavageröll im Flusse Papase >a
Ende Juli 1905.
Chantransia sp.
Nr. 5137. Insel Upolu. Apiaberg (Vaiaberg) im trockenen Walde. August 1905.
Hassallia Rechingerii n. sp. form. saxicola n. f.
Nr. 5138. Insel Upolu. Sumpf des Flusses Vaisingano. Mai 1905.
Cosmarium quadrum Lund. var. Samoense Schmidle.
Pithophora variabilis Schmidle var. Samoensis n. var.
Tribonema bombycinum (Ag.) Derb. et Sol.
Nr. 5139. Insel Upolu. Utumapu. An Bäumen. 23. Juni 1905.
Scytonema guyanense (Mont.) Born. et Flah.
Nostoc sp.
Nr. L! Insel Upolu. Bei Vaimea auf Tarofeldern im Süßwasser.
Chlamydomonas (Gloeocystis Sp.).
Closterium Lunula (Müll.) Nitzsch.
Closterium peracerosum Gay.
Cosmarium granatum Breb.
Cosmarium quadrum Lund. var. Samoense Schmidle.
Cosmarium subcostatum Nordst. form. minor W. et G. S. West.
Cosmarium subcrenatum Hantsch.
Cosmarium subturgidum (Turn.) Schmidle form. minor Schmidle.
Nostoc sp.
Oedogonium sp.
Pandorina Morum Bory.
Pediastrum Tetras (Ehrb.) Rolfs.
Pithophora variabilis Schmidle var. Samoensis n. var.
Pleurotaenium indicum (Grun.) Lund. var. praelongum Schmidle.
Scenedesmus acutiformis Schröd. var. brasiliensis (Rohl.) W. et G. S. West.
Spirogyra Sp.
Vaucheria sp.
Nr. II. Insel Upolu. Vaimea. Tarofelder im Süßwasser. 20. Juli 1905.
Botrydiopsis arrhiza Borzi.
Camptothrix repens W. et G. S. West.
Chlamydomonas Sp.
Closterium peracerosum Gay.
Cosmarium quadrum Lund. var. Samoense Schmidle.
Cosmarium subcostalum Nordst. form. minor W. et G. S. West.
Cosmarium subturgidum (T urn.) Schmidle form. minor Schmidle.
Endoderma Reineckei Schmidle.
Euastrum quadratum Nordst. var. javanicum Nordst. form.
1 Es zeigt sich, daß einige kleine Arten in mehreren Proben (I bis IV) vorkommen; dies kann darauf hr,
Proben zusammen in einem Glase mit Formol aufbewahrt waren. Die Arten aus einer Probe konnten deshalb g
andere geraten sein (Wille). er Ba
Nostoc Hedernlae Meneghnh.
Nostoc sp.
Oedogonium sp.
Oscillaria tennis Ag.
Pandorina Morum Bory.
Pediastrum Tetras (Ehrb.) Ralfs.
— — var. excisum Rabh.
? Pithophora Reineckei Schmidle.
Scenedesmus acutiformis Schröd. var. brasiliensis (Bohl.) W. et G. S. West.
Scenedesmus dispar Breb. var. Samoensis n. var.
Scenedesmus Hystrix Lagerh. var. armatus Chod. form.
? Spirogyra nitida (Dillw.) Link.
Tetraedron lobulatum (Nägl.) Hanse.
Bot. u. zool. Ergebn. von den Samoa- u. Salomonsinseln. 145
Nr. II. Insel Upolu. Auf Lavafelsen im Wasserfalle Papaseea. 27. August 1905.
Cosmarium granatum Breb.
Cosmarium quadrum Lund. var. Samoense Schmidle.
Cosmarinm subcrenatum Hantsch.
Cosmarium subturgidum (Turn.) Schmidle form. minor Schmidle.
Lyngbya majuscula (Dillw.) Harv.
Pediastrum Tetras (Ehrb.) Rolfs.
Rhizoclonium hieroglyphicum (Ag.) Kütz.
Nr. IV. Insel Upolu. Auf blechernen Dächern und Dachrinnen im Schatten. 12. Juni 1905.
Hassallia Rechingerii n. sp.
Microcystis marginata Kutz.
Nr. V. Insel Savaii. Im Urwald über Laubmoosen beim neuen Vulkan des Maungaafi. 19. Au-
gust 1905.
Aphanothece microscopica Nägl.
? Cylindrocystis crassa de By.
Microcystis marginata Kütz.
Porphyrosiphon Notarisii (Menegh.) Kütz.
Nr. VI. Insel Manono. Über Lebermoosen (Calymperes Graeffeanum). 16. Juni 1905.
Phormidium laminosum Gom. form. homogenea n. f.
Porphyrosiphon Notarisii (Menegh.) Kütz.
Nr. VII. Insel Upolu. Bei Motootua in Wäldern auf morschen Bäumen. 31. Mai 1905.
Gloeothece Samoensis n. sp. form. major.
Hassallia Rechingerii n. sp.
Nostoc punctiformis (Kütz.) Har.
Nachtrag: Meeresalgen.
Nr. 2679. Insel Upolu. Am Grunde der Wurzeln und Stämme von Rhizophora mucronata in der
Mangrovenvegetation bei Mulinuu. 24. Mai 19095.
Bostrychia tenella (V ahl) J. Ag. var. terrestris J. Ag.
146 K. Rechinger,
II. Systematisches Verzeichnis der von den Samoainseln bisher bekannten
Arten von Süßwasseralgen. R E
Myxophyceae.
Fam. Chroococcaceae.
1. Chroococcus turgidus (Kg.) Nägl.
* Var. subviolaceus n. var. Taf. I, Fig. 1.: Wille in Hedwigia, Bd. 53, p. 144 (1913).
Cellulae 12—14y longae, 6°5—Sp.latae in familias 2—4 consociatae, membrana tenu
hyalina. Protoplasma densissimum, caeruleo-violaceum vel fuscum. “
Diam. fam. 2-cell. 233—36 u; long. fam. 4-cell. 37 a lat. 27 u.
Insel Upolu (Nr. 3158) und Insel Sawaii (Nr. 2969). Kommt epiphytisch an Fäden von Plecto
Tolypothrix und anderen Algen vor. r
Diese Form steht var. violacens W. West (Algae of English Lake District, p. 741) nahe, weich
aber durch die kleineren Zellen und das epiphytische Vorkommen ab.
2. Chroococcus minor (Kütz.) Nägl.
Diam. der Zellen 3 x.
Insel Savaii (Nr. 2969). Bildet ausgebreitete, etwas abgerundete, schleimige Massen an den Fäc
von Plectonema Tomassinianum Born.
3. Chroococcens varius A. Br.
* Form. Samoensis n-form. Taf. I, Fig. 2. Wille in Hedwigia, Bd. 53, p. 144 (1913).
Cellulae rotundatae vel ante divisionem ovales, singulae vel 3—4sparse in famil
consociatae, Contentus cellularum griseus vel olivaceus; coloniae sunt dissolubiles f
je
dimissionem singularum cellularum.
Long. fam. 4-cell. 8 a, lat. 6°5 u; diam. cell. sing. 3—5R. ==
Es zeigt sich, daß die 3 bis 4zelligen Kolonien bisweilen die Einzelzellen herausschlüpfen las
wodurch Einzelzellen zwischen den Kolonien gebildet werden können. .
Insel Upolu (Nr. 3165); 2
" 4. Gloeothece Samoensis n. sp. Taf. 1, Fig. 3. Wille in Hedwigia. Bd. 53, p- 144 (1913).
Cellulae ovales vel post divisionem rotundatae. Divisio fit pertransversam long |
dinem cellularum sed paulisper in directiones tres; cellulae in familias rotundatas, r j
vel minores interdum confluentes consociatae; familiae plerumque tegumento) r
hyalino praeditae; post divisionem in cellulas duas filiales factam utraque teg um
suo se induit, sed tegumento matricali involuta remanet; tegumenta suntachroa, ix
losa; contentus cellularum flavo-griseus vel aerugineo-violaceus.
Long. cell. ante div. 8p; lat. cell. 4—5p.
Ich stelle diese Alge mit etwas Zweifel zur Gattung Gloeothece, weil die Zellen länglich si
Kolonien habituell sehr an Gloeothece erinnern. Die Teilungen sind aber etwas abweichend;
teilen sich immer quer zur Längsachse, nach der Teilung aber wachsen die Tochterzellen senkrec
früheren Längsachse aus und die Teilungen können deshalb allmählich in den drei Richtun;
Raumes folgen wie bei der Gattung Gloeocapsa. Die Tochterzellen werden nach der Teilung von
gemeinsamen, ungeschichteten Gallerthülle umgeben, bisweilen bleiben wie bei den Gloeocapsa-A
ungeschichteten Gallerthüllen von früheren Teilungen der Generationen noch sichtbar. Ä
Insel Savaii (Nr. 2834). Die Alge lebt an Felsen, auf Moosblättern oder zwischen Moosen.
ei
ı Die zitierten Tafeln und Figuren beziehen sich auf die Taf. I bis III dieser Abhandlung.
Bot. u. z0ol. Ergebn. von den Samoa- u. Salomonsinseln. 147
* Forma major n. form. (Taf. I, Fig. 4). _
Long. cell. 8—10p; lat. 5—6 p.
Insel Upolu (Nr. VII). An Bäumen zwischen den Fäden von Hassallia Rechingerii.
5. Gloeocapsa gigas W. et G. S. West. (Taf. I, Fig. 5 bis 8).
Diese von W. et G. S. West ! beschriebene und abgebildete Alge scheint mir in so vielen Richtungen
von den Gloeocapsa-Arten abzuweichen, daß es fraglich scheint, ob sie nicht als besondere Gattung auf-
zustellen wäre. Ich habe aber leider zu wenig Untersuchungsmaterial gehabt, um die vollständige Ent-
wicklungsgeschichte dieser Alge darzustellen, kann aber dem von West schon mitgeteilten noch etwas
zufügen.
Die Kolonien sind meistens rundlich, können aber auch eine etwas unregelmäßige Gestalt (Fig. 5)
annehmen. Die Gallerthülle der Kolonien kann bisweilen eine festere, dicke Außenschicht zeigen (Fig. 6),
vielleicht ist dies doch durch die Eintrocknung hervorgerufen. Die Anzahl der Einzelnzellen in den
Kolonien kann 50 oder noch mehr erreichen. West spricht davon (l. c., p. 276), daß die Zellmembran
»subtiliter granulata« sein kann; nach seinen Abbildungen (l. c. Pl. XVI, Fig. 11) scheint dies Dauerzellen
darzustellen. Ich habe bisweilen ganz junge Kolonien aus wenigen Zellen bestehend gefunden, die eine
granulierte Außenhaut besitzen (Fig. 7, 8). Es scheint mir wahrscheinlich, daß diese solche aus den
Dauerzellen entstandene jungen Kolonien, bei welchen die ursprüngliche Sporenmembran aufgequollen
ist, darstellen. In den Zellen einer von diesen Kolonien scheinen mehrere Chromatophore aufzutreten (Fig. 8);
ich bin am meisten geneigt anzunehmen, daß dies durch die Eintrocknung entstanden ist. Wenn die Alge
aber wirklich mehrere distinkte Chromatophore besitzen sollte, wäre die Art ganz aus der Myxophyceen-
gruppe zu entfernen und zu den Glaucophyceen zu überführen. Leider nabe ich zu wenig Untersuchungs-
material gehabt, um dies sicher entscheiden zu Können.
Insel Savaii (Nr. 2834). Auf Felsen.
6. Gloeocapsa aeruginosa (Carmich.) Kütz.
* Forma lignicola n. form. (Taf. I, Fig. 9).
Contentu cellularum fusco vel colore indico. Diam. cell. 2—2 5 u.
Insel Upolu (Nr. 3261). Kommt auf Baumrinde mit anderen Algen vor.
7. Gloeocapsa Magma (Breb.) Kütz.
Insel Upolu (Nr. 3373).
*8. Entophysalis Samoensis n.sp. (Taf. I, Fig. 10 bis 13). Wille in Hedwigia. Bd. 53, p. 144
(1913).
Stratum crustaceum, fuscum; rami curti, erecti cartilaginis modo fragilis; tegumenta
fusca, Stratosa, in exteriore parte densiora. Cellulae rotundatae in familias consociatae,
membrana matricali elliptica velirregulari circumdatae; familiaein ramulis seriatae. Diam.
cell. 3—4 u.
Das Lager bildet bräunliche Überzüge an Felsen und besitzt kurze, aufgerichtete, korallenartige
Zweige (Fig. 10). Die Zellen sind rundlich in Schleimhüllen (Fig. 11, 13) wie Gloeocapsa-Zellen ein-
geschachtelt und bilden in der Weise kleine Familien aus 2 bis 4 (bis 8) Zellen bestehend. Diese Familien
Sind reihenweise (Fig. 14) in den korallenartigen Zweigen angeordnet.
Insel Savaii (Nr. 2834). Auf Felsen.
9. Aphanothece microscopica Näg).
Long. cell. 6—7 lat. 4 ı.
Insel Savaii (Nr. V). Zwischen Moosen.
1 W.etG.S. West, On some Freshwater Algae from the West Indies (Journal of Linnean Society Botany. Vol. ANN,
London 1894, p. 276, Pl. XVI, Fig. 11— 13).
Denkschriften der mathem.-naturw. Kl. 91. Bd. 20
148 K. Rechinger,
10. Microcystis marginata Kütz. x
Insel Savaii (Nr. 2834, V). Insel Upolu (Nr. IV). Auf Felsen, zwischen Moosen und auf blecherne n
Dächern.
articuli diametro subaequilongi vel 2-plo breviores.
11. Microcystis pulverea (Wood) Mig.
Bildet einen viridiangrünen Überzug an Steinen. Diam. cell. 2—4 pn.
Insel Savaii (Nr. 5127). In einer schattigen Schlucht am Meere.
Fam. Oscillatoriaceae.
11. Oscillaria tenuis Ag. j
Insel Upolu (Nr. II). Im Wasser in Tarofeldern.
12. Phormidium tenne Gom.
Samoa (Reinecke).
13. Phormidium laminosum Gom.
* Form. homogenea n. f.
Contentus cellularum sine granulis. Lat. fil. 15—2 pn.
Insel Manono (Nr. VI). Zwischen Moosen.
14. Lyngbya majuscula Harv.
Lat. fil. 24—42 g;; lat. trichom. 20—30 gu.
Insel Upolu (Nr. III). Im Wasserfall Papaseea.
15. Porphyrosiphon Notarisii Kütz.
Samoa (Reinecke), Insel Savaii (Nr. V), Insel Manono (Nr. VI). Zwischen Moosen.
16. Porphyrosiphon Kaernbachii (Henn.) de Toni.
" Var. Samoensis n. var. (Taf. I, Fig. 14). Wille in Hedwigia. Bd. 53, p. 145 (1913). | Er |
Lat. fil. 11—12p; vaginae O'5p lat. fusco vel carnoso colore, vel passim hyali:
ee;
Insel Upolu (Nr. 2962, 3141). Auf Felsen.
17. Hydrocoleus homaeotrichus Kütz.
* Form. ecapitata n. f.
Cellulae apicales attenuatae, ecapitae. Lat. fil. 7 y.
Insel Savaii. (Nr. 2969). Auf Felsen. i
18. Schizothrix Friesii (Ag.) Born.et Flah. Ri L
Insel Upolu (Nr. 3373). Auf Bäumen. 4
Fam. Camptothrichaceae.
19. Camptothrix repens W. et G. S. West.
Insel Upolu (Nr. IV). Epiphytisch an Pithophora-Fäden.
Fam. Nostocaceae. |
20. Nostoc Hederulae Menegh. =
Samoa (Reinecke). Insel Upolu (Nr. II). Epiphytisch an Pithophora im Wasser in Tarofeld
21 ? Nostoc punctiformis (Kütz.) Har. ke
Nur in ganz kleinen Exemplaren und deshalb ist die Bestimmung etwas unsicher.
Insel Upolu (Nr. VII). Auf Bäumen. «
22. Nostoc sphaericum Vauch.
Insel Savaii (Nr. 2834). Epi- oder endophytisch in Lebermoosen. My.
- f f) en
54 # u
x 2 = D 5 Ri
er |
a
Bot. u. zool. Ergebn. von den Samoa- u. Salomonsinseln. 149
Unbestimmbare Arten vom Nostoc wurden außerdem gefunden an mehreren Stellen: Insel Savaii
(Nr. 2834, 2969) auf Felsen und Insel Upolu (Nr. 3373, 5139) auf Bäumen.
Fam. Scytonemaceae.
23. Plectonema Tomasinianum Born.
Lat. fil. 23 w; lat. trichom. 18 gu.
Insel Savaii (Nr. 2969). Auf Felsen.
24. Scytonema coactile Mont.
Lat. fil. 20 u. Bildet kleine blaugrüne Flecken, ist aber nur in ganz kleinen Mengen vorhanden.
Insel Savaii (Nr. 2834). Auf Felsen.
* Var. minor n. var. Wille in Hedwigia. Bd. 53, p. 145 (1913).
Lat. fil. 14 u; lat. trich. 1O.n.
Insel Upolu (Nr. 3174).
25. Scytonema figuratum Ag. var. Samoensis Hieron.
Samoa (Reinecke).
Form. vaginis hyalinis vel luteis.
Lat. fil. 16 g; lat. trichom. 12.
Insel Upolu (Nr. 3165). Auf Holzdächern.
Ich führe, obschon mit etwas Zweifel, diese Form hier auf, weil die Granulierung der Scheide,
welche Hieronymus für die var. Samoensis als charakteristisch angibt, sehr deutlich hervortritt.
26. Scylonema Guyanensis (Mont.) Born. et Flah.
Lat. fil. 16-20 u; lat. trich. 12—17 u.
Insel Upolu (Nr. 2939, 3261, 5139). Auf Baumrinde.
27. Scytonema Hieronymi Schmidle.
Samoa (Reinecke). Insel Upolu (Nr. 2821). Auf Baumrinde.
Die von Schmidle (l. c.) beschriebenen eigentümlichen Scheiden scheinen mir von epiphytischen
Pilzfäden gebildet zu sein. Diese Art wäre also als ein Anfang zur Flechtenbildung aufzufassen.
28. Scytonema ocellatum Lyngb.
Lat. fil. 10—18 u; lat. trichom. 7—10 u.
Insel Upolu (Nr. 2936, 2938, 3128, 3159, 3160). Auf Steinen, Baumrinde und Holzdächern. !
* 29. Scytonema Samoense n. sp. (Taf. I, Fig. 15 bis 18). Wille in Hedwigia. Bd. 53, p. 145 (1913)
Stratum intricatum, lanosum, griseo-vel flavo-aeruginosum; lat. fil. 14—16y; vaginae
firmae, crassae, vix lamellosae, hyalinae vel flavae. Pseudorami sparsissimi, singuli vel
Saepius geminati, patentes; lat. trichom. 7—1Og. Cellulae in apice ramulorum diametro
breviores, in ramis 11/),—3-plo breviores. Heterocystaesparsae, singulae, cylindricae, flavae;
lat. 7—11g, passim breviores, plerumque diametro 2—3-plo longiores; dissepimenta cellu-
larum indistincta; contentus cellularum flavo-coeruleus, nonnulis granulis praeditus.
Diese Art steht wohl in der Nähe von Scylonema coactile Mont.
Insel Upolu (Nr. 3171). Kommt zwischen Moosen auf Baumrinde vor.
30. Hassallia byssoidea Hass.
Form. lignicola Born et Flah.
Die Heterocysten sind bei der Samoa-Form etwas schmäler als bei der in »Wittrock et Nord-
Stedt, Algae exsiccatae Nr. 881« ausgegebenen europäischen Form.
Insel Upolu (Nr. 2638, 2939). Auf Baumrinde.
1 Ausgegeben in den vom naturhist. Hofmuseum in Wien herausgegebenen: »Cryptogamae exsiccataes unter Nr, 2142 (1914).
150 K. Rechinger,
* 31. Hassallia Rechingerii n. sp. (Taf. I, Fig. 19—26). Wille in Hedwigia, Bd. 53, p. 145 (1913).
Stratum pulvinato-tomentosum, fuscescenter olivaceum; stratum basale irregulariter
pseudoramosum, rami singuli; rami erecti dense tomentosi, I—2 mm alti; fila 10—16 p crassa
vaginae tenues, fragiles, laete fuscescentes vel fere hyalinae; trichomata 7—11pcrassa;
articuli diametro paulo longiores vel ad triplo breviores; heterocystae rotundatae paulo
applanatae vel quadraticae; contentus cellularum aerugineus vel violaceus.
Das Lager bildet sehr dichte, I—2 mm dicke, bräunlich-olivgrüne Polster auf Felsen. Die Fäden
sind so brüchig, daß es sehr schwer ist, Verzweigungen ohne Zerknickungen herauszupräparieren. Die
Verzweigungen sind im ganzen selten, immer einzeln, meistens zwischen den Heterocysten (Fig. 21,
aber auch bisweilen gerade bei den Heterocysten (Fig. 19, 20). Die Heterocysten können in älteren Fädeı
quadratische Form besitzen (Fig. 24), meistens sind sie doch abgerundet, von dem einen oder von beiden
Enden mehr weniger zusammengedrückt (Fig. 19, 22, 26). Die Hormogonien sind meistens ohne )
cysten (Fig. 55), bisweilen aber kann eine flache Heterocyste in der Mitte des Hormogoniums auftreten
(Fig. 26).
Insel Upolu (Nr. 2726, 2730, 2821, 2939, IV, VII). Auf Baumrinde oder Dächern.
* Form. sasicola n. form. (Taf I, Fig. 27, 28).
Stratum viride, fila tenuiora, rami sparsissimi.
Lat. fil. 9—10 u; lat. trichom. 8 x.
Insel Upolu (Nr. 5092, 5137). Als mineralgrüner Überzug an Felsen im Wasserfalle Po
Wäldern. i
32. Tolypothrix distorta (Hofm. B.) Kütz.
* Var. Samoensis n. var. (Taf. I, Fig. 29 bis 31). Wille in Hedwigia, Bd. 53, p. 145 (1913),
Stratum tomentoso-caespitosum, aerugineo-viride velolivaceum; vaginae lamin 5A
hyalinae vel inter flavas et olivaceas; fila 14—28y crassa; trichomata torulosa, 10—1
crassa; articuli diametro aequales vel paulo longiores, in apice ramulorum ad !/, brevaae e
heterocystae plerumque quadrangulares vel diametro !/, breviores, semper singular
pseudorami sparsae, singulae vel rarissime bini. 12
Das Lager kommt auf Felsen vor, ist filzig, von bräunlicher oder olivgrüner bis blaugrüner Far
Die Verzweigungen sind meistens einzeln (Fig. 29), sehr selten paarig. Die Heterocysten sind rundlicl
quadratisch (Fig. 31). Die Zellen sind in den älteren Fäden etwas abgerundet quadratisch (Fig. 31), nd
Zweigspitzen (Fig. 30) aber ganz kurz, beinahe scheibenförmig. 1;
Ich bin etwas im Zweifel, ob diese Form zu Tolypothrix distorta (H. B.) Kütz, zu stellen u |
vielleicht als besondere Art aufzustellen wäre.
Insel Savaii (Nr. 2969). Auf Felsen im Flußbette. Insel Upolu (Nr. 3158). Auf Felsen.
ur
Fam. Stigonemataceae.
33. Stigonema panniforme (Ag.) Born. et Flah. Fir
Insel Upolu (Nr. 3373). Auf Bäumen.
Die Art kommt teilweise frei, teilweise als Flechtengonidien vor. z
m
-.. Y ü
34. ? Stigonema turfaceum Cooke. ’
Insel Upolu (3373). Mit der vorhergehenden Art kommen kleine Bruchstücke vor, die ich zum
Art zählen zu müssen glaube.
Chlorophyceae.
Ordo Protococcales.
35. Chlamydomonas sp.
Insel Upolu (Nr. I, II). Im Wasser in den Tarofeldern.
Die Art kam nur als Palmellastadium (Gloeocystis) vor und war deshalb unbestimmbar.
Bot. u. 2001. Ergebn. von den Samoa- u. Salomonsinseln. 151
36. Pandorina Morum Bory.
Insel Upolu (Nr. I, II). Die Art kommt massenweise vor im Wasser in den Tarofeldern.
Fam. Pleurococcaceae.
37. Pleurococcus crenulatus Hansg.
Samoa (Reinecke).
38. Plenrococcus Naegelü Chod.
Diese Alge war nur als Flechtengonidie vorhanden. Ich glaube aber, scheibenförmige Chromato-
p ore in den Zellen gesehen zu haben und rechne deshalb die Gonidien zu dieser Art.
| Insel Upolu (Nr. 3141). Auf Felsen und Nr. 3261 auf Bäumen.
Fam. Protococcaceae.
39. Chlorococcum humicola (Nägl.) Rab.
Samoa (Reinecke). Insel Upolu (Nr. 2936, 3165). Auf Baumrinde und auf Holzdächern.
Die Art kommt sowohl frei wie als Flechtengonidien vor.
40. Botrydiopsis arrhiza Borzi.
Diam. cell. 39 gu.
Insel Upolu (Nr. II). Im Wasser in den Tarofeldern.
Fam. Oocystaceae.
41. Tetraödron lobulatum (Nägl.) Hanssg.
Insel Upolu (Nr. II). In Wasser in den Tarofeldern.
Fam. Hydrodictyaceae.
42. Pediastrum tetras (Ehrb.) Ralfs.
Samoa (Reinecke). Insel Upolu (Nr. I, II). In den Tarofeldern.
Var. excisum Rabh.
Kommt mit der Hauptform zusammen vor (Nr. I, Il).
Fam. Coelastraceae.
43. Scenedesmus acntiformis Schröd. var. brasiliensis (Bohl.) W. et G. S. West.
Insel Upolu (Nr. I, II). Im Wasser auf Tarofeldern.
44. Scenedesmus Hystrix Lagerh. var. armatus Chod.
* Form, depauperata n. form. (Taf. II, Fig. 32). Wille in Hedwigia. Bd. 53, p. 146 (1913).
Coenobia leviter tortilia, 8-cellularia, in utroque polo cornubus binis, parvulis, cur-
atis praedita; cellulae intercalares, in utroque latere spinam parvulam, obtusam, et longi-
'udinaliter marginem indistinctam habentes. Lat. coenob. Sy.
n. Die Kolonien bilden ein etwas gedrehtes Band. Die Endzellen haben zwei kufze, nach innen
gene Stacheln. Die meisten von den interkalaren Zellen haben in jedem Ende einen ganz kurzen,
utzten Stachel. Die Leiste, die über jede Zelle in der Längsrichtung der Zelle geht, ist ziemlich
tlich.
1, Fig. 7) beschriebenen Form. Es scheint mir zweifelhaft, ob diese Formen und überhaupt die var,
vr.
152 K. Rechinger,
armalus Chod. zu Scenedesmus Hystrix Lagerh. gerechnet werden dürfen. Ich habe aber zu wenig
Material gehabt um die Frage zu entscheiden. .-
Insel Upolu (Nr. II). Im Wasser in den Tarofeldern.
45. Scenedesmus dispar Breb.
* Var. Soemoensis n. var. (Taf. II, Fig. 33). Wille in Hedwigia. Bd. 53, p. 146 (1913).
Coenobia 8-cellularia; cellulae polaresin altero latere aculeo recto, parvulo, recurt
inaltero latere dente minimo praeditae; cellulae intercalares in utroque latere aculeur
minimum, saepe obliquum, et longitudinaliter marginem indistincetum habentes. oe
Lat. coenob. 15—16 u. 2
Ich habe diese Form zu Scenedesmus dispar Br&b. wegen der habituellen Ähnlichkeit ,
es sich aber bei genauer Untersuchung zeigen sollte, daß den Zellen bei Scenedesmus dispar Quer
ganz fehlen, wäre diese Form von der Art zu entfernen.
Insel Upolu (Nr. II). Im Wasser der Tarofelder.
46. Ankistrodesmus contortus Thur.
Form. minor n. form.
Long. cell. 26 u; lat. 2.
Insel Upolu (Nr. 3373). Auf Bäumen.
Ordo Conjugatae.
Fam. Desmidiaceae.
47. Cylindrocystis crassa de By.
Long. cell. 23—44 u, lat. 22 u.
Die Größe und Form der Zellen stimmen gut mit Cylindrocystis crassa de By. überein. I
aber nicht den Inhalt der Zellen deutlich sehen können und muß deshalb die Bestimmung als f
:Y Ä
«
ansehen.
Insel Savaii (Nr. V). Im Urwald über Moosen.
48. Closterium Lunula (Müll.) Nitzsch.
Long. cell. 680 p, lat. 96 p.
Insel Upolu (Nr. I). Im Wasser der Tarofelder.
49. Closterium Ehrenbergii Menegh. var. concavum Schmidle.
Samoa (Reinecke).
50. Closterium lanceolatum Kütz.
Form. major n. form. (Fig. 35 bis 37).
Long. cell. 960 y, lat. 108 u.
Insel Upolu (Nr. 4485). In Süßwassersümpfen.
51. Closterium Leibleinii Kütz.
Samoa (Reinecke).
52. Closterium parvulum Nägl.
Samoa (Rginecke).
53. Closterium peracerosum Gay. F
Long. cell. 180 p, lat. 17— 18. va
Die Zellen werden an der Ventralseite ganz wenig bauchig, beinahe wie die Zellen bei Che
peracerosum var, elegans G. S. West. ae
Insel Upolu (Nr. I, II). Im Wasser in den Tarofeldern. rg)
Bot. u. 2001. Ergebn. von den Samoa- u. Salomonsinseln. 153
54. Closterium tumidum Josh.
Samoa (Reinecke).
55. Pleurotaenium Ehrenbergii (Rolfs.) Delp.
Samoa (Reinecke).
56. Pleurotaenium indicum (Grun.) Lund.
Samoa (Reinecke).
Var. praelongum Schmidle.
Samoa (Reinecke). Insel Upolu (Nr. 1). Im Wasser der Tarofelder.
57. Cosmarium granatum Breb.
Long. 30 u, lat. 23 wu, lat. isth. 7 u.
Insel Upolu (Nr. ]). In Tarofeldern (Nr. II). Im Wasserfall.
58. Cosmarium homalodermum Nordst.
* Var. Samoensis n. var. (Taf. II, Fig. 38). Wille in Hedwigia, Bd. 53, p. 146 (1913).
Differt cellulis minoribus, praecipue brevioribus, lateribus minus retusis; lateribus
apicalibus et basalibus verruca membranacea, parvula praeditis; cellulis alatere et vertice
visis ovalibus non inflatis.
Long. 35 u, lat. 30 g, lat. isth. 10 g, lat. ap. 14 u, crass. 18 u.
Diese Form steht der Form, die ich! von Novaja Semlja beschrieben und abgebildet habe, ziemlich
nahe; die Membranverdickungen an der Basis der Zellhälften sind doch etwas verschieden ausgebildet.
Insel Savaii (Nr. 2969). Auf Felsen im ausgetrockneten Flußbette.
59. Cosmarium quadrum Lund. var. Samoense Schmidle.
Long. 62 u, lat. 58 w, lat. isth. 22 u, crass. 33 pn.
Samoa (Reinecke). Insel Upolu (Nr. 4485, 5133, I, II, II).
60. Cosmarium subcostatum Nordst. form. minor W. et G. S. West.
Long. 22— 22:5 u, lat. 19— 20 u, lat. isth. 5 u, crass. 13 a.
Insel Upolu (Nr. I, I). Im Wasser der Tarofelder.
61. Cosmarium suberenatum Hantzsch.
Long. 24— 28 u, lat. 20— 24 u, lat. isth. 6—6°5 1.
Insel Upolu (Nr. I). In Tarofeldern (Nr. II). Im Papaseea-Wasserfall. Insel Savaii (Nr. 2969) im
Flußbette.
62. Cosmarium subturgidum (Turn.) Schmidle form. minor Schmidle.
Long. 90 u, 58—62 y, lat. isth. 52 — 60 u.
Samoa (Reinecke), Insel Upolu (Nr. 4485, I, II, III).
63. Staurastrum Bienmeanum Rabh. var. ellipticum Wille.
Samoa (Reinecke).
64. Enastrum quadratum Nordst. var. javanicum Nordst.
* Form. Samoensis n. form. (Taf. II, Fig. 39).
Differt sinu angustiori.
Long. 48— 50 lat. 42—45 gu, lat. isth. 11—12 1.
Insel Upolu (Nr. II). Im Wasser der Tarofelder.
I N. Wille, Algers pa Novaja Zemlja og Kora-Havet (Dijmplena-1ogtets zoologisk-botaniske Udbyte. Kjöbenhavn 1885,
p- 85, Tab. XIII, Fig. 5).
154 K. Rechinger,
65. Micrasterias Wallichii Grun.
Samoa (Reinecke).
Fam. Zygnemataceae.
66. Spirogyra nitida (Dillw.) Link.
Samoa (Reinecke). Insel Upolu (Nr. I, ID). Im Wasser in den Tarofeldern. |
Schmidle sagt (I. c., p. 257) über die Spirogyra-Art: Alle waren steril und deshalb nicht bestimmbar
Meistens zeigten sie die Dimensionen und Chlorophylistruktur von Spirogyra nitida (Dillw.) Link. E r
stimmt auch mit den von mir untersuchten Fäden, die eine Breite von 54—56 p. besitzen und 2—3 Spiral
bänder mit der bei Spirogyra nitida charakteristischen Form. >
In der Probe | kamen außerdem Fäden von einer anderen unbestimmbaren Art von Spirogyra vor.
4
Ordo Chaetophorales.
Fam. Ulvaceae.
67. Enteromorpha intestinalis Link. f. prolifera (Müll.) Hauck.
Samoa (Reinecke).
Fam. Ulothrichaceae.
68. Ulothrix tenerrima (Kütz.) Kirchn. (Hormiscia subtilis de Toni g. tenerrima (Kütz.) Kir: 1
nach Schmidle l. c., p. 558). 5
Samoa (Reinecke).
69. Stichococcus confervacens (Schmidle) Wille(Dendronema confervaceum Schmidle. E
aus Samoa, p. 277, Taf. VI, Fig. 1).
Samoa (Reinecke).
70. Tribonema bombycina (Ag.) Derb. et Sol.
Lat. fil. 12—13 p.
Insel Upolu (Nr. 5138). Im Sumpfwasser.
Fam. Chaetophoraceae.
71. Endoderma Reineckei Schmidle.
Samoa (Reinecke). Insel Upolu (Nr. Il). Epiphytisch an Pithophora. s
72. Stereococcus de Baryanus (Rabh.) Wille. Eu -.
* Var. Samoensis n. var. (Taf. Il, Fig. 40 bis 45). Wille in Hedwigia. Bd. 53, p. 146 (1913).
Stratum inconspicuum, calce non incrustatum, filis irreguluriter ramosis; ramiı
cellulas cylindraceas, breves habentes; massa chlorophyllacea parietalis (reticulata
I pyrenoide; cellula apicalis ramulorum plus minus sphaerica (gametangium?), m nt
crassa praedita, binae vel plures consociatae. Lat. fil. 8—12y, Diam. gametang. 14—2
Das Lager von dieser Art war sehr klein und undeutlich zwischen den Fäden von.
Rechingerii. Die Basalfäden waren unregelmäßig verzweigt (Fig. 40a). Die kurzen aufgerich! tete
reihen haben kurze, zylindrische Zellen (Fig. 42) und sind nur wenig verzweigt (Fig. 41). Die En
der Zweige können mehr weniger kugelförmig anschwellen und bilden dickwandige Sporas |
tangien?) (Taf. II, Fig. 40, 42 bis 45); oft werden solche von mehreren nahestehenden Zweig
gebildet und die Gametangien stehen dann von oben gesehen beinahe quirlförmig zusammen (I
Bot. u. z00l. Ergebn. von den Samoa- u. Salomonsinseln. 155
(Fig. 43). Die Gametangien werden auch bisweilen 2 bis 3 nacheinander reihenweise an einer Zweigspitze
gebildet (Fig. 44, 45). Bisweilen fallen die Gametangien als Aplanosporen ab und liegen dann hier und da,
oft gruppenweise zwischen den Basalfäden (Fig.40 c). In den Gametangien (?) werden 8 bis 16 Schwärmer
gebildet (Taf. II, Fig. 44, 45).
Insel Upolu (Nr. 5092). Im Wasserfall.
Fam. Chroolepidaceae.
73. Trentepohlia arborum (Ag.) Har.
Samoa (Reinecke). Insel Upolu (Nr. 2638, 2939). Auf Baumrinde.
74. Trentepohlia aurea Har
Samoa (Reinecke).
75. Trentepohlia chinensis Har.
Samoa (Reinecke).
76. Trentepohlia Bossei de Wild.
* Var. Samoensis n. var. (Taf. II, Fig. 46 bis 50). Wille in Hedwigia. Bd. 53, p. 147 (1913).
Stratum saturate flavo-fuscum, fila lat. 8—-10Oyg; cellulae cylindricae nonnunquam in
uno latere plus minus ventricosae; ramiut plurimumunilateraliteregredientes; zoosporan-
gia fere globosa,in cellulis basalibus ampullaceis sita; gametangia globosa veloviformia,
diam. 20—22 w,terminalia vellateralia, ut plurimum singularia velin serie bina.
Von der Basalschicht gehen aufrechte Zweige aus (Taf. II, Fig. 46), welche die Zoosporangien und
Gametangien tragen. Die Gametangien sind rund oder eiförmig, meistens einzeln (Taf. II, Fig. 47), bisweilen
aber zwei in der Reihe (Fig. 46). Die rundlichen oder eiförmigen Zoosporangien sitzen an einer großen,
einseitigflaschenförmigen Basalzelle (Fig. 49). Bisweilen findet man ein Zoosporangium und ein Game-
tangium auf demselben Zweig (Fig. 50). Meistens werden die Zoosporangien entleert, während sie auf
der Basalzelle sitzen (Fig. 48), bisweilen fallen sie aber wie Aplanosporen ab (Fig. 50).
Insel Upolu (Nr. 2659). Auf Rhizophora mucronata.
* Form. major n. form. (Taf. II, Fig. 51).
Stratum tomentosum, colore ochreo, fila longiora.
Lat. fil. 9—14 u; zoosporang. long. 24 u, lat. 20 u.
Insel Savaii (Nr. 3102). Auf Baumrinde.
77. Phycopeltis microstylis Schmidle.
Samoa (Reinecke).
78. Phycopeltis irregularis (Schmidle) Wille.
Samoa (Reinecke).
79. Phycopeltis polymorpha (Schmidle) Wille.
Samoa (Reinecke).
Fam. Oedogoniaceae.
80. Oedogonium Pringsheimii Cram. Wittr. ß Nordstedtii Wittr.
Samoa (Reinecke).
In den von Dr. Rechinger gesammelten Proben (Insel Upolu, Nr. 4485, I, I) kommen wenigstens
zwei Arten von der Gattung Oedogonium vor. Es waren aber ganz junge, sterile Exemplare und es war
deshalb unmöglich, die Arten zu bestimmen.
Denkschriften der mathem.-naturw. Kl. 91. Bd. 21
156 K. Rechinger,
Ordo Siphonocladiales,
Fam. Cladophoraceae.
81. Cladophora dubia Schmidle.
Samoa (Reinecke).
82. Pithophora Reineckei Schmidle. Z
Samoa (Reinecke). Insel Upolu (Nr. II). In Tarofeldern; die Akineten fehlen und die Bestimmun
ist deshalb etwas unsicher.
83. Pithophora variabilis Schmidle.
* Var. Samoensis n. var. (Taf. II, Fig. 52 bis 59). Wille in Hedwigia. Bd. 53, p. 147 (1913),
Planta valida, elongata; filamentum principale thalli 108—113x latum, ramis solur a
secundi ordinis (lat. 45—70g) praeditum; ramificatio helicoides sparsa, akinetae inte
calares vel terminales, semper singulares (nonnunquam binae cum cellula vegetatii v
intercalari); forma maxime variabilis. ru
Diese Art bildet in vollkommen entwickeltem Zustande große Räschen. Die Bildung der Aki
ist sehr variabel; sie können teils mittelständig teils endständig (Fig' 52, 53) auftreten, immer e
bisweilen doch zwei mit einer einzigen Mittelzelle (Fig. 53). Die Form der Akineten ist sehr wech:
die endständigen Akineten sind meistens konisch (Länge 180 bis 210 x, Breite 90 bis 126 a) oder b
eiförmig (Fig. 54), nach unten können sie auch etwas faßförmig ausgebildet werden; die ia di
Akineten sind zylindrisch (Fig. 55), (Länge 250, Breite 81 a), faßförmig (Fig. 56), Länge 180 bis 16:
Breite 120—135 j) oder etwas unregelmäßig auf der einen Seite aufgeblasen (Fig. 57, 58); diese seitl
Verschiebung der Akineten kann so weit gehen, daß der Akinet auf der Mutterzelle ganz seitlich bi 5
wird (Fig. 59). |
Insel Upolu (Nr. 5138). Im Sumpf des Flusses Vaisingano und (Nr. I) in Tarofeldern. We
mute, ist es auch dieselbe Art, die auf der Insel Upolu (Nr. 4485) in Süßwassersümpfen bei Valk
vorkommt.
Ich vermute, daß es dieselbe Art ist, welche Schmidle (I. c. p. 265) von den Samoainseln 4
erwähnt, weil die Größe und Verzweigungsverhältnisse ganz gut stimmen.
Von den Samoainseln erwähnt Wittrock! auch eine sterile Pithophora-Art, die er vor RN:
Pithophora aequalis W ittr. stellt.
84. Rhizoclonium hieroglyphicum (Ag.) Kütz.
Insel Upolu (Nr. Ill). Nur wenige, kurze Fäden aus dem Felsen im Wasserfalle.
Ordo Siphonales.
Fam. Vaucheriaceae.
85. Vaucheria sp.
Insel Upolu (Nr. I). Im Wasser in den Tarofeldern.
Die Fäden waren steril und die Art läßt sich deshalb nicht sicher bestimmen; vielleicht gehört
V. ornithocephala Ag.
I V, Wittrock, On the Development and systematic Arrangement of the Pithophoracene (Nova ER we
extraord,. Upsala 1877, p. 60).
J jr
L F“
”
.
Bw 2)
Bot. u. zool. Ergebn. von den Samoa- u. Salomonsinseln. 15
=]
Rhodophyceae.
Fam. Helminthocladiaceae.
86. Chantransia sp.
Insel Upolu (Nr. 5136).
| Es kommen in der Probe nur ganz junge, noch unverzweigte Fäden ohne Haare vor. Die Artbestim-
\ mung ist deshalb nicht sicher möglich; nach dem Vorkommen als » einen rötlich-braunen Überzug auf
_ Lavagerölle im Flusse Papaseea« könnte man annehmen, daß es vielleicht Ch. violacea sein könnte.
Fam. Rhodomelaceae.
87. Bostrychia tenella Harv. form. terestris (Harv.) Ag.
Insel Upolu (Nr. 2679). Am Grunde der Wurzeln und Stämme von Rhizophora mucronala in der
Mangrovevegetation.
| Major Th. Reinbold, welcher gütigst diese Form bestimmt hat, schreibt darüber: »Es ist zweifellos
eine Bostrychia (deren Species meist Brackwasser und Mangrovebestände lieben), auch bezweifle ich
kaı m, daß sie zu Zenella zu ziehen, einer ziemlich variierenden Art. Ich möchte sie zu der form. Zerrestris
len, wenigstens stimmt mein Harvey’sches Original von B. terrestris (Freundschaftsinseln) recht gut
. J. Agardh hat zuletzt (in Anal. Alg. IV) D. terrestris Harv. als eigene Art aufgeführt, ich glaube
Unrecht; vermute fast, daß ihm das Harvey’sche Original nicht vorgelegen hat oder daß in den
Jarvey’schen Exsiccaten Verwechslungen vorgekommen sind.
Flagellaten.
In den in Formol aufbewahrten Proben konnte ich auch folgende 2 Flagellaten, die reichlich vor-
ımen, sicher bestimmen:
Trachelomonas volvocina Ehrb.
Insel Upolu (Nr. I, II). Im Wasser in den Tarofeldern.
Phacus Pleuronectes Nitzsch.
Insel Upolu (Nr. II). Im Wasser in den Tarofeldern.
II. SÖSSWASSERALGEN AUS HAWAI..
| Die Süßwasseralgen der Sandwichsinseln (Hawaii) sind besonders nach der umfassenden Arbeit von
L Nordstedt! gut bekannt geworden. Nur wenige Arten wurden noch später beschrieben.
_ Zur Untersuchung hatte ich folgende Proben, die Dr. K. Rechinger gesammelt hat:
E Nr. 2004. Insel Oahu. Honolulu, in Süßwassersümpfen im Kapiolani Park. April 1905.
7 Nr. 2009. Honolulu, im Brackwasser im Kapiolani Park. April 1905.
Nr. 2513. Vulkan Kilauea. Auf Myrtaceenzweigen. 27. April 1905.
eo)
Nr. 2537. Vulkan Kilauea. Auf Zweigen eines Baumes (Metrosideros). April 1909.
Nr. 2549. Vulkan Kilauea. Auf lebenden Blättern von kultivierter Coffea arabica. 27. April 1905.
3 BO, Nordstedt, De algis aquae dulcis et de Characeis ex insulis Sandvicensibus a Sv. Berggren 1875 reportatis
sskrivft utgifven af Kongl. Fysiografiska Sälsk. i Lund med anledn. af dess Hundraärsfest, Lund 1878),
158 K. Rechinger,
Nr. 5252. Vulkan Kilauea. Auf Myrtaceenzweigen (Metrosideros). 27. April 1905.
Nr. 2569. Vulkan Kilauea. Auf Baumzweigen. April 1905.
Nr. 3103. Vulkan Kilauea, zirka 1200 m ü. M. Auf Zweigen von Metrosideros. April 1905.
Die von Dr. K. Rechinger beobachteten Algen sind folgende:
1. Oscillatoria princeps V auch. form. purpurea Collins.
Lat. fil. 20—23 p.
Hab. Nr. 2004, 2009.
2. Cylindrospermum muscicola Kütz.
Lat. cell. 3:5— 4 p, lat. heteroc. 4 p.
Hab. Nr. 2009.
Die Sporen fehlten und die Bestimmung ist deshalb unsicher. Die Form und Farbe des Lagers sowie
die Größe der Zellen stimmen aber mit der erwähnten Art gut überein. er
3. Pleurococcus lobatus Chod. Taf. III, Fig. 1.
Diam. cell. sing. 6—16 a. Hab. Nr. 2549.
4. Pleurococcus Naegelii Chod.
Hab. Nr. 3013.
Die Alge kam nur als Flechtengonidie vor und die Bestimmung ist deshalb unsicher.
5. Closterium angustatum Kütz. Taf. Ill, Fig. 2 a, b. $
Long. cell. 315 u, lat. 21 u. 5.
Hab. Nr. 2535. .;
Es war nur ein einziges Exemplar, welches wohl mit Staub nach den Baumzweigen geführt w 0
ist. Die Form der Zelle war etwas abweichend von den europäischen Formen, indem die Enden. t
schmäler und ausgezogen-abgerundet waren. In der Zelle war ein Pilz vorhanden, vielleicht Ar
listes Closterii Pfitz., zu jung aber, um sicher bestimmt zu werden. ir
6. Hormidium Neesii (Kütz.) Taf. III, Fig. 3 bis 15. nr
Lat. fil. 10—12 (bis 16) p.
Hab. Nr. 2513, 2525, 2537, 3103. |
Nach den Dimensionen der Zellen zu urteilen, ist es vielleicht dieselbe Art, welche Nordsted '
Ulothrix minutula Kütz aus Honolulu angibt. Ich finde aber, daß diese Alge am besten mit Sc} R
Neesii Kütz. (Tabul. Phycol. T. II, Taf. 98, Fig. II) übereinstimme, obwohl gewöhnlich mit etwa
Fäden. Die Art wurde auch in Europa an Bäumen beobachtet: ad truncos Pyri commm
»Jever« (Koch teste Kützing)« *.
Die Alge bildet dicke, graugrüne, filzartige Belege an den Baumzweigen und hat de:
gewisse Ähnlichkeit mit einigen Trentepohlia-Arten. ta
In den getrockneten Fäden war die Struktur des Zellinhaltes schwer zu erkennen, meistens wi
eine dunkle, kontrahierte Masse in der Mitte der Zellen zu sehen. Nach der Behandlung mit Mil ich
und bisweilen sogar beim Kochen im Wasser war ein rundliches Gebilde in jeder Zelle (Taf. un,
zu sehen; ich nehme an, daß es ein Pyrenoid sein kann. Br.
An einigen Stellen konnte man sehen, daß die Wände der Zellen sehr dick, beinahe | k- \
aussehen (Taf. II, Fig. 4); wenn solche Fäden mit kochender Milchsäure behandelt werden, zerflief
äußeren Membranschichten und nur die innere festere Schicht wird erhalten (Taf. Ill, Fig. 3).
10. Nordstedt, Algae aquae dulcis sandvicenses, p. 22.
2 J. B. de Toni, Sylloge Algarum. Vol, I. Patavii 1889, p. 154.
Bot. u. z0ol. Ergebn. von den Samoa- u. Salomonsinseln. 159
Kurze Zweigbildungen können entstehen, indem wie bei mehreren Hormidirım-Arten gewöhnlich eine
Zelle im Faden sich nach der Längsrichtung teilt (Taf. III, Fig. 5 bis 7) und sich dann entweder zwei para-
llele Zellreihen bilden, oder die eine Zelle wächst zu einem Zweigchen aus (Taf. Ill, Fig. 8, 9) ein Vorgang,
der sich auch wiederholen kann (Taf. III, Fig. 10). Bisweilen können die parallel herauswachsenden Zell-
reihen sich voneinander losspalten und wenn dann eine Zerreißung eintritt, können Pseudoverzweigungen
gebildet werden. }
Die Fäden vermehren sich durch Akineten, die in folgender Weise entstehen.
An gewissen Stellen des Falens zeigt es sich, daß die äußeren Zellwandschichten zersprengt werden
und daß der Zellinhalt von der inneren, festen Membranschicht umgeben hervortritt (Taf. III, Fig. 11),
entweder ungeteilt oder nach einer oder wiederholten Teilungen, wobei ein Rest von der äußeren Mutter-
zellmembran vorläufig zurückbleiben kann (Taf. III, Fig. 12).
Zwischen den Fäden von Hormidium Neesii habe ich mehrmals rundliche Zellen gefunden, die
entweder eine glatte (Taf. III, Fig. 13), oder eine ganz feinstachelige Membran (Taf. III, Fig. 14) tragen.
Diese Zellen können auswachsen und zeigen dann Teilungen des Inhaltes (Taf. III, Fig. 15). Ob hier
Zoosporen gebildet werden, oder nur ein Palmellastadium durch nachfolgende Verschleimung der
Mutterzellmembranen entsteht, läßt sich nicht bei getrocknetem Material entscheiden. Auch läßt es sich
nicht sicher entscheiden, ob diese runden Zellen als Entwicklungsstadium zu Hormidium Neesii ge-
hören, ich finde es aber doch wahrscheinlich.
7. Trentepohlia enccnlata W ildm.
* Var. Sandvicensis n. var. Taf. III, Fig. 16 bis 20.
Tr. caespitulis lanosis. Fila erecta, sparse ramosa; cellulae basales fere rotundatae; cellulae erectae
longiores, distincte torulosae; cellulae apicales cucculatae; membrana cellularum crassa. Gametangia
laterales vel terminales, rotundata vel ovata, singula vel rarissime bina.
Hab. Nr. 2569.
Diese Form bildet dünne, wollige Belege an Baumzweigen. Der Thallus wird gebildet von rundlichen
Zellen, die auf der Unterlage festsitzen und aus welchen aufrechte, wenig und meistens einseitig ver-
zweigte Fäden hervorgehen (Taf. II, Fig. 16, 17). Die aufrechten Zweige haben zylindrische, bei den
Querwänden deutlich eingeschnürte Zellen, die 2- bis 3mal länger als breit sind. Die Endzellen sind lang-
gestreckt und mit einer Haube versehen (Taf. II, Fig. 16, 17), ganz so, wie de Wildeman! bei Trente-
pohlia cucculata Wildm. beschreibt und abbildet.
"Die Gametangien sind rundlich oder eiförmig und sitzen entweder terminal (Taf. III, Fig. 18) oder
lateral; bisweilen können 2 terminale Gametangien nacheinander folgen (Taf. III, Fig. 19) und die lateralen
opponiert stehen (Taf. III, Fig. 20). Bisweilen können die Gametangien terminal auf einem kurzen Seiten-
zweig gebildet werden; seitliche Gametangienanlagen können bisweilen zu vegetativen Zweigen ent-
wickelt werden. Durchgewachsene Gametangien habe ich bei dieser Art nicht beobachtet.
Ein Zoosporangium habe ich nur in einem zweifelhaften Falle gesehen; der Faden war in der Weise
gebogen, daß ich die Form der Endzelle nicht deutlich sehen konnte; wenn es ein Zoosporangium war,
stimmt es mit den Zoosporangien bei der Hauptart überein.
8. Trentepohlia diffracta Krempb.
* Var. Sandvicensis n. var. Taf. III, Fig. 21 bis 25.
Fila erecta curta, cellulae fere cylindricae.
Hab. Nr. 3103.
Der Thallus besteht aus kriechenden Fäden mit beinahe kugeligen Zellen, von welchen kurze,
senkrechte Fäden mit etwas mehr zylindrischen Zellen entspringen (Taf. III, Fig. 21). Die Endzelle ist
etwas verlängert, konisch und bisweilen mit einer Haube (Taf. III, Fig. 21) wie bei Trentepohlia eucculata
Wildm. versehen. Die Gametangien sind entweder terminal oder lateral, eiförmig oder beinahe kugelig
IE. de Wildeman, Les Algues de la Flore de Buitenzorg. Leide 1900, p. 68, Pl. V.
een 0 ZU u
160 K. Rechinger,
(Taf. II, Fig. 22 bis 24) und werden durch ein rundes Loch geöffnet. Die terminalen Gametangien können
von der Tragezelle durchwachsen werden (Taf. II, Fig. 25). Zoosporangien habe ich nicht beobachtet.
9. Trentepohlia abietinum (Flot.) Kütz.
Hab. Nr. 2552. Pr:
Diese Alge stimmt gut mit einigen von den PSTREREEN welche de Wildeman von dieser Art a Is.
Java gegeben hat.
E
f
R
l
10. Rhizoclonium Sandvicense (Ag.) Wille.
Lat. fil. 22— 23 u.
Hab. Nr. 2004, 2009.
Die beobachteten Fäden stimmen ausgezeichnet mit der von O. Nordstedt! gegebenen Abbildu
11. Cladophora fracta (Dillw.) Kütz. var. rigidula (Kütz.) Rabh.
Lat. fil. 46 pn.
Hab. Nr. 2004, 2009.
In der Probe aus dem Brackwasser im Kapiolani-Park bei Honolulu (Nr. 2009) waren noch e ini
Fäden von einer anderen C/adophora-Art, die ich nicht näher bestimmen konnte. .
N ,
12. Pithophora affinis N ordst.
Hab. Nr. 2004.
Die Fäden waren steril und die Bestimmung ist deshalb nicht ganz sicher. _ Yy
III. SÖSSWASSERALGEN VON DEN SALOMONSINSELN.
Die auf den Salomonsinseln gesammelten Algenproben enthalten nur Luftalgen und solche Prol
sind ja immer sehr artenarm. Ze,
Es stammen in allem nur 4 Proben von diesen Inseln, nämlich: Ze!
Nr. 1569. Insel Sohan, nächst der Insel Buka. An Bäumen. |
Nr. 2764. Shortlandsinsel, Insel Poperang. Über Moosen auf Bäumen, 25. September 1905.
Nr. 4556. Shortlandsinseln, Insel Poperang. Auf Bäumen am Strande. September 1905,
Nr. 4595. Insel Bougainville, Bucht von Kieta. Auf Rindenstücken. September 1905.
Die beobachteten Algen sind folgende:
1. Chroococcns varius A. Br.
Hab. Nr. 1569.
*" 2. Chroococeus Rechingeri n. sp., Taf. III, Fig. 26.
Cellulae ovales, quaternae adproximatae, sine teg. 185— 2:5 crassae, in familias grisec
sine tegumento distincto, irregulariter circumscriptas.
Hab. inter muscos ad truncos arborum. Nr. 2764, Bean»; “
Be,
Die Familien sind rundlich. etwas unregelmäßig, nur von einer dicht anliegenden, kaum $
Gallerthülle umgeben. Die Familien vermehren sich durch Teilung und hängen deshalb oft a
oder größerer Zahl zusammen (Taf. III, Fig. 26).
3. Gloeothece Samoensis Wille.
Long. cell. 5—8 p, lat. 5.
Hab. Nr. 4595.
10. Nordstedt, Algae sandvicenses p. 18, Tab. I, Fig. 25.
R:
Bot. u. z00l. Ergebn. von den Samoa- u. Salomonsinseln. 161
4. Gloeocapsa gigas W. et G. S. West.
Hab. Nr. 1569.
Es waren nur vereinzelte Zellen zu sehen, die Bestimmung ist deshalb nicht ganz sicher.
5. Lyngbya aerngineo-caerulea (Kütz.) Gom.
Lat. fil. 5 o.
Hab. Nr. 1569.
Ich habe nur einen einzigen Faden gesehen, die Bestimmung ist deshalb unsicher.
6. Nostoc commme V auch.
Hab. Nr. 4595.
Außerdem kam noch in einer Probe (Nr. 1569) eine andere Nostoc-Art vor. Die Breite der Zellen war
3. und die Breite der Heterocysten 4 bis 5 ı. Die Exemplare waren zu jung um sicher bestimmt werden zu
können.
Y
7. Scytonema figuratum Ag.
Hab. Nr. 2764.
8. Scytonema guyanensis (Mont.) Born. et Flah.
Paz. 18 1, lat. trich. T2 w.
Hab. Nr. 4595.
9. Scylonema ocellatum Lyngb.
Lat. fil. 10— 12 w, lat. trich. 9-10.
Hab. Nr. 1569, 2764.
10. Stigonema sp.
Hab. Nr. 4556.
Vielleicht eine neue Art, aber die Individuen waren zu jung um sicher bestimmt werden zu können.
IV. SÜSSWASSERALGEN AUS CEYLON.
Aus Ceylon waren leider nur 6 Proben von Luftalgen in der Sammlung, nämlich:
Nr. A. Kandy. Auf feuchten, schattigen Waldboden über Moosen. November 1909.
Nr. B. Kandy. An Baumstämme zwischen den Wurzeln epiphytischer Farne. November 1905.
Nr. 2696. Kandy. An Bäumen. 13. November 1905.
Nr. 2714. Kandy. An Bäumen. November 1905.
Nr. 2740. Kandy. An Bäumen. November 1905.
Nr. 2753. Kandy. Auf Erde. November 1905.
Es kommen folgende Algen in diesen Proben vor:
1. Mierocystis ichthyoblabe Kütz.
Hab. Nr. 2696.
* 2. Lyngbya ceylanica n. sp. Tab. III, Fig. 27 bis 29.
Stratum olivaceo-violaceum vel rubrum; fila elongata, 10 — 14 1. crassa, recta; vaginae tenues, hyalinae,
ate provecta saepe rubescentes, chlorozincico iodurato non caerulescentes. Trichomata aeruginea vel
Jlascentia, ad genicula haud constricta, apice non attenuata, S—12 p. crassa; articuli diametro trichomatis
es ve! duplo-triplo breviores; dissepimenta non granulata; cellula apicalis rotundata, calyptra nulla.
| Hab, Kandy ad muscos inter algas varias in silvis umbrosis (Nr 2696, 2714, 2740).
_ A u L Er Be
162 K. Rechinger,
Diese Art, die bald mit blaugrauem, bald mit rötlichen Fäden auftritt, wird wohl in die Nähe von
L. nigra Ag. zu stellen sein.
*3. Phormidium ceylanicum n. sp. Taf. Ill, Fig. 30 bis 33.
Stratum olivaceo-aerugineum vel atroviride, lamellosum. Vaginae in unicum gelatinosum amorphu m,
chlorozincico iodurato non caerulescentes, protinus diffluentes. Trichomota aeruginosa, recta, ad geni zula
leviter constricta, distincte articulata, apice in longitudinem attenuata, haud capitata, 7-9 crassa; articı ji
diametro trichomatis aequales vel duplo-triplo breviores; protoplasma homogenum vel floccosum; cellı
apicalis plus minusve acute conica, calyptra nulla. 2
Hab. ad muscos in silvis. Nr. 2696, 2753. B.
Diese Art ist vielleicht verwandt mit Phormidium tinclorium Kütz., zeigt aber auch in einigen Ve
hältnissen große Ähnlichkeit mit der Gattung Lyngbya, indem zum Beispiel die Fadenenden aneinanı
vorbeiwachsen innerhalb der Scheide (Taf. II, Fig. 34) und man könnte sie zu dieser Gattung : te
wenn die Scheiden nicht so leicht verschleimen und deshalb undeutlich werden würden. Ich habe d S
vorläufig diese Art zur Gattung Phormidium gestellt.
4. Phormidium tenne (Menegh.) Gom.
Hab. Nr. 2696.
Diese Art kommt in einer Probe mit Zyngbya ceylanica und Phormidium ceylanicum zu:
5. Scytonema Hofmanni Ag.
Hab. Nr. A.
6. Hassallia sp.
Lat. fil. 14, lat. trich. 12 a.
Hab. Nr. 2755.
Es waren nur wenige, ganz junge und deshalb unbestimmbare Exemplare zu finden.
7. Stigonema minutum (Ag.) Hass.
Form. minor.
Vaginis fere hyalinis. Lat. fil. 10— 18 p.
Hab. Nr. B. nn.
Nur wenige Exemplare haben sich zwischen den Wurzeln epiphytischer Farne gefunden.
a
8. Oylindrocystis crassa de By.
Long. cell. 32— 34 p, lat. 18—24 p. =
Hab. Nr. 2696. yo
I. NACHTRÄGE
R von
E. CSIKI (Budapest) CARABIDAE der Samoainseln
und
F. STEPHANI (Leipzig) HEPATICAE der Samoainseln.
Carabidae
von den Samoainseln, bearbeitet von
E. Csiki (Budapest).
1. Chlaenius binotatus De;j. var. guttatus Eschsch.
Samoa: Upolu.
2. Chlaenius samoensis n. sp.
2 Schwarz, Kopf und Halsschild glänzend, die Flügeldecken matt metallisch grün, Scheitel, die Scheibe
des Halsschildes und der Flügeldecken dunkel kupfrig, Fühler, Palpen und Beine rötlichgelb, Mandibeln,
pleuren des Halsschildes und der Flügeldecken sowie die Hüften rotbraun. Kopf im Grunde äußerst
‚fein punktiert, im Umkreis der Stirn mit großen und tiefen Punkten besetzt. Halsschild breiter als lang, an
‚den Seiten gerundet, nach vorn etwas stärker verengt als nach hinten, tief und stark punktiert, in den
Punkten mit aufstehenden, etwas nach rückwärts geneigten rötlichgelben Haaren. Flügeldecken länglich
oval, sehr fein chagriniert, in den Zwischenräumen außerdem unregelmäßig punktiert, in den Punkten mit
gelben, an der Spitze mit weißlichen Härchen, Punkstreifen an der Basis und bis über die Mitte aus großen
Punkten bestehend, nach hinten und gegen die Seiten feiner werdend; der Basalrand bildet an den
Schultern keinen Winkel. Episternen-der Mittelbrust mit größeren, nach innen dichter stehenden Punkten
besetzt; Episternen der Hinterbrust zerstreut grob punktiert, neben dem Außenrand mit ziemlich tiefer
Kurche. Vorderschenkel des Z unten ohne Zähnchen. Bauch glatt, an den Seiten mit einzelnen ein-
gestochenen Punkten. Länge 11 bis 12 mm.
Samoa: Upolu.
Ä Ist nach Chaudoir’s Monographie der Chlaeniinen (Ann. Mus. Civ. Genova, VII, 1876, p. 13) neben
Ch. abstersus Bat. (Japan) zu stellen.
3. Dioryche upolensis n. sp.
Pechbraun, Oberseite mit schwachem kupfrigen Metallschimmer, Epipleuren des Halsschildes und
eldecken bräunlich-gelb, erstes Fühlerglied (sowie Basis und Spitze der nächstfolgenden), Palpen und
Denkschriften der mathem.-naturw. Kl. 91. Bd. 22
er
164 K. Rechinger,
Beine hell gelbbraun. Kopf und Halsschild glatt; Halsschild 1'/,mal so breit als lang, Vorderrand schwach
ausgebuchtet, Seiten gerundet und nach vorn stärker verengt als nach hinten, Vorder- und Hinterecken
gerundet, erstere etwas vorstehend, Basis ziemlich gerade, vor dem Schildchen etwas ausgebuchtet, Seiten-
rand vorne schmal und nach hinten verbreitert. Flügeldecken äußerst fein chagriniert, die Streifen scharf
und tief, zweiter Streifen im letzten Viertel durch drei, der dritte, fünfte und achte der ganzen Länge nach
durch große runde Punktgrübchen unterbrochen. Abdomen glatt, Bauchplatten am Hinterrand jederseits
der Mitte mit je einem borstentragenden Punkt. Länge 75 mm.
Samoa: Upolu. j
4. Stenolophus 5-pustulatus Wied.
Samoa: Upolu.
Ein Exemplar der Form, bei welcher die gelben Flecken der Flügeldecken ganz fehlen.
5. Celaenephes Rechingeri n. sp.
Glänzend pechschwarz oder pechbraun, die Fühler, Palpen und Beine rotbraun, Mitte der Sche
und Tibien etwas dunkler, Kopf äußerst fein zerstreut punktiert. Halsschild 1'/,mal so breit als lang
Seiten gerundet, im letzten Drittel stark verengt und vor den stumpfwinkligen Hinterecken schwach aus-
geschweift, Vorderdecken breit verrundet vorstehend, Oberfläche fein punktiert und quer wellenfö mig
schwach gerunzelt. Flügeldecken äußerst fein chagriniert, Punktstreifen fein. Unterseite glänzend glatt
Länge 7 bis 8 mm.
Samoa: Savaii, Upolu.
Steht €. parallelus Schm.-Göb. und Förster: Bouch. nahe, ist aber von diesen durch die b eitere,
nicht gestreckte Gestalt, breiteres und vor den Hinterecken stark ausgebuchtet-verengles Halsschild un
kürzere und breitere Flügeldecken leicht zu unterscheiden. 1
»
6. Thyreopterus paroecus n. Sp. “
a
Einfärbig dunkel-rotbraun, glänzend, Kopf an den Seiten grob punktiert und mit einzelnen au
stehenden Härchen besetzt; Fühler bis an die Basis der Flügeldecken reichend, dick, das dritte N
1'/, mal so lang als das zweite Glied, die übrigen Glieder kürzer, aber länger als breit. Halsschi dag
herzförmig, in der Mitte fast doppelt so breit als lang, Vorderrand gerad abgestutzt und breit verrundet
die gerundeten Seiten übergehend, Seitenrand breit gerundet und hinten stark verengt und ausgebuc h
Basalrand gegen die stumpfwinkligen Hinterecken nach vorn schräg abgestutzt, Seitenrandkeh 2
breit und flach, Oberfläche im Umkreis stark runzelig punktiert und lang abstehend behaart, Sc h ei
und in der Mitte durch die ziemlich scharfe und tiefe Längslinie durchgangen. Schildchen dreieckig,
Flügeldecken fast 1!/, so lang als zusammen breit, an den Schultern abgerundet, Seiten fast p c
der Spitze gerade abgestutzt, Nahtwinkel abgestumpft rechtwinkelig, Längsstreifen verschwommen,
durch eine Längsvertiefung kenntlich, Zwischenräume äußerst fein chagriniert und zerstreut punk
ziemlich dicht aufstehend gelblich-weiß behaart, Unterseite zerstreut grob punktiert und absteh
behaart. Klauen gekämmt. Länge 7 mm.
Samoa: Upolu.
-
Nachtrag zu den Hepaticae der Samoainseln.
von
F. Stephani (Leipzig).
* Aneura upoluna St. Dioica major gracilis terricola, dense depresso-caespitans, olivacea. Frons
al 80 mm longa, tenuis, bipinnata. Truncus primarius biconvexus (2 O9 mm latus, O 75mm crassus) cellulae
internae 108 y. longae et latae, corticales aequilongae multo angustiores; rami primarii remotiusculi, multo
angustiores, brevissimi, 5 mm longi, regulariter breviterque paucipinnulati. Androecia numerosa, in ramis
primariis remote inserta, breviter spicata, alveolis 6 jugis. Reliqua desunt. Hab. Samoa (Rechinger),
Nr. 5405.
* Madotheca samoana St. Sterilis maxima rigida, fusco-rufa, in ramis arborum pendula laxeque
caespitans. Caulis ad 13cm longus, sparsim remoteque pinnatus, ramis 2—3 cm longis, recte patulıs,
inferis sparsim breviterque pinnulatis. Folia caulina conferta, recte patula, leviter concava apiceque
anguste arcteque decurva, in plano late lingulata (3 mm longa, 1'75 mm lata) apice truncata, angulis
rotundatis, basi antica ampliata rotundata, caulem superantia. Cellulae foliorum superae 18/18 u, basales
27/36 u trigonis majusculis. Lobulus folii parvus, anguste lingulatus (1'5 mm longus, 0:37 mm latus)
apice rotundatus, integerrimus, basi utrinque cordatim ampliatus; adsunt lobuli aberrantes apice aculi.
Amphigastria caulina imbricata, canaliculatim concava, in plano late trigona, 1'25 mm longa, inferne
1l’3 mm lata, apice rotundata, integra. Hab. Samoa (Rechinger), Nr. 5404.
* Cheilolejeunea Rechingeri St.n. sp. Dioica, magna, gracillima, dilute flavovirens vel flavo-rufes-
cens, flaccida, corticola, in latas plagas expansa, spongiose caespitans. Caulis ad 7 cm longus, irregulariter
bipinnatus; ramis primariis 5 — 15mm longis, sparsim breviterque pinnatis. Folia caulina parum imbricata,
oblique patula, parum concava, in plano subrotunda (1 mm longa, O9 mm lata) asymmetrica, margine
Supero longe armato, infero .substricto, apice late rotundata, basi antica truncata, caulem vix tegentia, inte-
gerrima. Cellulae superae 18/18, basales 18/36 1, trigonis nullis. Lobulus parvus, folio quadruplo
brevior, late ovatus, carina oblique adscendens, late arcuata levi sinu in folium excurrens, apice excisus,
angulo apiculato. Amphigastria caulina magna, caule 3plo latiora, ambitu rotunda, transverse inserta
apice ad !/s inciso-biloba, sinu recto, segmentis late triangulatis acutis porrectis. Perianthia parva, foliis
vix majora, obovato-obconica (1'17 mm longa, 0:67 mm lata) apice truncato-rotundata, plieis posticis
angustis. Folia floralia oblongo-obcuneata, obtusa, integra; lobulus tertio brevior lanceolatus, ad !/, solutus
obtusus. Amphigstarium florale lobulis aequilongum, rotundum, ad medium bilobatum, lobis triangulatis
acutis. Androecia desunt.
Hab. Samoa, Upolu (Rechinger, Nr. 5400).
* Plagiochila lanutosa St. n. sp. Dioica magna gracillima, in arborum ramis nidulans et pendula,
fuscorufa, in sicco subnigra. Caulis ad 12 cm longus, bipinnatim ramosus, ramis primaris ad 8 cm longis,
remotis, simplicibus, longius pinnatis. Folia caulina parva, remotiuscula, oblique patula, leviter concava,
in plano anguste lingulata (2:5 mm longa, ubique 1'25 mm lata, apice truncata, emarginato-tridentata;
166 K. Rechinger,
margine infero nudo breviter decurrente, margine supero remote quadridentato. Cellulae superae 18/184,
trigonis parvis, parietibus, basales 18/36 pa, trigonis magnis acutis, cuticula levis. Hab. Samoa,.in monte
Lanutoo (Rechinger, Nr. 5403).
* Plagiochila Lanutensis St.n. sp. Dioica, major, rigida, olivacea, corticola, laxe intricata lateque
expansa. Caulis ad 6 cm longus, simplex, superne sparsim breviterque bipinnatus, pinnulis ultimis floriferis
brevissimis. Folia caulinaremotiuscula, oblique patula, parum concava,in plano anguste oblonga (2:17 mm
longa, medio 0'33 mm lata) asymmetrica, margine supero leviter arcuato, infero nudo, superne cuneatim
spinoso, margine infero stricto nudo, apice truncata (0°33 mm lata) irregulariter spinosa; Cellulae 26/36
basales 36/72 pa trigonis nullis. Perianthia terminalia, uno latere innovata (sterilia) ore late rotundato,
dense longeque spinoso. Folia floralia intima caulinis aequimagna, simillima. Androecia desunt.
Hab. Samoa. Insel Upolu, Berg Lanutoo an Bäumen, ca. 700 m s. m. (Rechinger, Nr. 2487).
* Frullania subcommutata St. n. sp. Dioica magna gracilis, Navo-rufescens, corticola. Caulis ad
15cm longus, bipinnatus ramis primariis 25 mm longis, pinnulis remotis 5 mm longis, recte patulis remotius
eulis. Folia caulina imbricata, recte patula, parum concava, in plano subrotunda, 0:83 mm longa et a
apice apiculata. Cellulae superae 18/18 u, basales 27/36 4, trigoniis parvis nodulosis. Lobulus parvu
replicatus, clavatus, cuticula papillata. Amphigastria caulina majuscula, caule triplo latiore, subrotun:
transverse inserta, apice a !/, emarginato-biloba, laciniis triangulatis acutis. Perianthia obovato-ob conii
triplicata, rostro brevissimo. Folia floralia anguste lanceolata et spinosa, lobulo parum breviore, du p
latiore, superne similiter dentato, inferne grosse profundeque lancerato. Amphigastrium florale obo at
obconicum, foliis floralibus minus, disco basali integro irregulariter dentato, laciniis anguste lance olat
argute spinulosis. Androecia parva sessilia bracteis confertis 8— 10-jugis.
Samoa, Insula Upolu in arboribus montis Lanutoo (Rechinger, Nr. 5401).
*" Plagiochila auriculata Mitten.
Samoa, Insel Upolu: Utumapu, an einem feuchten beschatteten Felsen. Nr. 5406.
* Plagiochila eiliata Gottsch. Ben
Samoa, Insel Upolu: Utumapu, an einem feuchten beschatteten Felsen im Urwald. Nr. 5407. |
De
* Plagiochila orientalis Taylor. Ru
Samoa, Insel Upolu: Utumapu, an einem feuchten beschatteten Felsen. Nr. 5408. Etioliert, Besti
mung nicht ganz sicher. Ex
* Plagiochila Lüthiana Stephani. Bi
Samoa, Insel Upolu: Berg Lanutoo, auf Bäumen. 600— 700 m s. m. Nr. 5411.
" Lopholejeunea laceriloba Stephani.
Samoa, Insel Upolu: Utumapu, an einem feuchten beschatteten Felsen. Nr. 5409.
" Lopholejeunea pyriflora Stephani.
Samoa, Insel Upolu; Utumapu, an einem feuchten beschatteten Felsen. Nr. 5410.
Nachtrag zu den Süßwasseralgen
von
Dr. S. Stockmayer (Stammersdorf).
* Anabaena torulosa Lagerheim.
Bidrag till sverig. Algflora in Öfv. af. K. Vetensk. — Akadem. Förhandl., p. 47 (1883). — Born et
Flahault, Revis. Nostocae, h&lerocyst. in Annal. scienc. natur. Botan. Paris. Ser. VII, Voll. VII, p. 236 (1888).
Vergl. Schedae ad Cryptogamas exsiccat. herausgegeben von der botan. Abteil. d. k. k. naturhistorischen
Hofmuseums in Wien in den Annalen desselben Museums. Bd. XX, p. 335, Nr. 1206.
Salomonsinseln, Insel Bougainville, in halbausgetrockneten Sümpfen, in der Nähe des Strandes, bei
dem Eingeborenen Dorfe Toberoi. September 1905.
Obwohl Sporen völlig fehlen, lassen die spitzigen Fadenenden, die länglichen und breiten Hetero-
cysten an der Richtigkeit der Speziesbestimmung keinen Zweifel. Diese Art bildet die Hauptmasse
der Probe.
Überdies finden sich beigemengt:_
Lyngbya aestnarii Liebm.
Bemerk. og Tilläg. tild. dansk. Algflora in Krögers Tidskr., p. 492 (1841). — Gomont, Monograph.
der Oscillariac. in Annal. scienc. natur. Paris. Ser., VII, p. 127 (1892).
Der forma aeruginosa Gom,, ]. c., zunächst. Scheiden sehr selten gelblich, fast stets hyalin.
Gomphosphaeria aponina Kütz.
Algar. decad., XVI, No. 15 (1836). — Kütz. Spezies Algar., p. 233 (1849).
Besonders große Exemplare. Diese Quantitätsformen wurden auch als gocordiformis Wolle be-
Schrieben; über den Wert dieser und der forma olivacea Hansg., siehe meine Bemerkungen bei Nr. 3600
in A. Kerner, Schedae ad floram exsiccatam austro-hungaricam. Auch dort handelt es sich um Exemplare
aus Salzwassertümpeln.
Chroococcus turgidus Naegeli.
Einzellige Algen, p. 46 (1848).
Zum Teil sehr große Exemplare (Durchmesser der Zelle ohne Hülle bis zu 20, mit Hülle bis zu
30 . Ob schon für Brackwasser konstatiert. ist fraglich.
Navieula (Diploneis) elliptica Kütz.
Kieselschalige Baccillarien, p, 98 (1844). — Cleve, Synops. Navicula d. Diatoms, I, in königl. Sv.
Akadem. Handling., Vol. XXVI, Nr. 2, p. 92.
168 K. Rechinger,
Die vorliegende Form ist meist 33% lang, 20. breit, 12 Querreihen von Punkten auf 1O u. Die
Bestimmung geschah nach Cleve. Cleve gibt für N. elliptica nur das Vorkommen in Süsswasser an (n ur
die var. grandis Grun. in Brackwasser [fossil]). j
Achnanthes brevipes C. Ag.
System. Algar. p. 1 (1824).
Var. intermedia Cleve.
Synops. Navic. Diatom,, II, p. 92.
Charakteristisch für brackisches und Meerwasser.
Anabaena torulosa und Lyngbya aestuarii sind Charakterpflanzen des Brackwassers, die | zt
kommt auch im Süßwasser vor, aber selten, Gomphosphaeria aponina und Chroococcus turgidus sind
Süßwasser häufig, ob sie auch im Brackwasser häufig vorkommen, ist mir nicht bekannt. A.
brevipes findet sich im Brack- und Meerwasser.
Bot. u. zool. Ergebn. von den Samoa- u. Salomonsinseln. 169
Anhang.
1.
2 | a) Verzeichnis der einzelnen Abschnitte und Autoren.
Die erste Ziffer Bedeiter stets den betreffenden Band der Denkschriften der
Wiener kaiserlichen Akademie, die zweite
beziehungsweise dritte etc. Zitfer die fortlaufende Seitenzahl des betreffenden Bandes
81 (als erste Ziffer) bezieht sich also auf den 1. Teil
Bi 84 » » > >» »
85 > » » » >»
> » It, » 89 » » »
> » III. » 91 >» » »
88 (als erste Ziffer) bezieht sich also auf den IV. Teil
» » » » V. »
» » » » VI. »
Für die Separatabdrücke und Auszüge gilt also die in diesen in Klammer [| |] gesetzte Seitenzahl.
. 89. 571
natomische Untersuchungen samoa-
_ nischer Hölzer . . 84. 456
Apolima, Vegetation d. Insel . 85. 227
85. 389
. 89. 586
neae v. V. Kulezynski . . 85. 389
Sclepiadaceae d. N. G. A. 89. 591
ms Karl Gf., Myriopoda . 89. 683
Aurivillius Chr., Cerambycidae d. Sam.
5 89. 690
B.
cari O., Palmae d. N. G. A. 89. 502
. 2. Kenntnis d. Coleopterenfauna
oe
tr, z. Kenntnis d. pflanzengeogr.
'erhältn. u. Vegetationsformationen
i . 89. 698 u. ff.
tnhauer M., Staphylinidae d. Sam.
89. 688
. 84. 542
Br een ala)
sadola G., Nachtr. z. d. Fungi d.
Be. 80.000
sc, Machtr, z.d. Macromycetes
. 89. 700
tus V,, Musci d. Sam. 84. 387
Abkürzungen:
Sam. — Samoa-Inseln. Sala —
N. G. A. — Neu-Guinea-Archipel. Haw. —
IN Brotherus V. F., Musci d. Hawaii- u.
Sale rar EITAGE
ee Burgerstein A. . 84. 456
. 81. 313
Burgerstein A., Nachtr. z. d. anatom.
Untersuchungen samoanischer Hölzer
89. 707
C.
Candolle de C., Piperaceae v. Sam.
85. 264
Candolle de C., Piperaceae d. N. G.
A: & a a SODT.
Eandolle Ei c, Michenese deN.EG
I 1 menagieies
Canton u. Hongkong, Siphonogamae u.
Pteridophytae . 89. 642
Carabidae d. Sam. . . .. .91. 163
Ceeidien v. Eriophyiden . . 84. 523
Cerambycidae d. Sam. v. Chr. Auri-
Milluser SER SON6DO
Ceylon, Soest u. Pieridophytae
89. 652
Cogniaux A., Cucurbitaceae v. Sam.
85. 205
Crustacea v.Sam.,I. Teil O.Pesta 88. 36
Crustacea v. Sam., II. Teil v. ©. Pesta
89. 673
Csiki E., Carabidae d. Sam. . . 91. 163
Cucurbitaceae v. Sam. . 85. 205
Cucurbitaceae d. N. G. A. . 89. 614
Cureulionidae d. Sam. v. R. M. Heller
89. 695
Cyperaceae v. Sam. . . . „84. 450
Cyperaceae d. N. G.A.. . 89. 498
Cyperaceae, Nachtr. z.G.d. Sam. 89. 707
Salomons-Inseln.
Hawaiische Inseln.
D.
Decapoda brachyura v. Sam. . 88. 36
Diatomaceae marinae . . . . .88 3
Diatomaceae marinae d. Sal.. . 88.5
Diatomaceae marinae d. Sam. . 88. 6
Diatomaceae marinae d. Haw. .88. 9
Diels L., Menispermaceae d. N. G. A.
89. 552
E.
Entomophilie 85. 289. 416. 417. 420.
421, 81. 306
Eriophyiden v. Sam. u. Ceylon 84, 523
Er
Blechten? v. Sam. rn 222...81. 222
Flechten v. Sam. Register . . 81. 279
Fleischmann H. u. Rechinger K
Orchidaceae v. d. Sam. . . 85. 250
Forficulidae v. Sam. . . . . 84. 540
kormieidaev. Sam... x .. 81.818
Foslie M., Lithophyllum . . . 81. 209
BUNELSSONSEL Ten 8n. 178
Bunekvesamın u. ve er ll
G.
Gagnepain F., Zingiberaceae d. N. G.
A ah es at 80 516
Gebien H., ER d. Sam.
89. 689
Gramineae d. N. G. A . 89. 491
Gramineae v. Sam. „2%. 2.81.8300
H.
Hackel E. Gramlneae v. Sam. . 81. 300
Hackel E., Gramineae d. N. G. A.
89. 491
Harms H., Araliaceae d. N. G.A.89. 586
Hawaii Ins. Pteridophytae u. Siphono-
gamae der. . . 80. 625
Heimerl A., Nyctaginaceae d. N.G.A.
89. 551
Heller K. M., Curculionidae d. Sam.
89. 695
Hepaticae v. Sam. I . . . . 81. 288
Hepaticae v. Sam. II . . . . 85. 197
Hepaticae Samoenses. Il. Nachtr.
88. 32 III. Nachtr. . . . . 91. 165
Hepaticae v. d. Haw.. . „ . 85, 193
Hepaticae v. d. Sal., Neu-Pommern u.
Shortlandsinseln . . .. . 85. 194
Hieronymus G., Selaginellaceae d. Sam
89. 702
HanneliBe wen nu. 81. 211
Holdbaus K.. - 84. 537
Hölser v. Sam. : 2% = „0% 84, 456
Hongkong u. Canton, Siphonogamae u.
Pleridophytae . 89. 642
Hymenomycetes v. Sam. . .81. 213
Hymenopteren v. Haw., Sam., Sal.,
Neu-Pommern, Shortlandsinseln
81. 306
I.
Ipidae d. Sam. v. H. Strohmeyer
89. 697
K.
Kama We a BD
Keissler K. v., Nachtr. z. d. Micromy-
SotaBiE a N RR 89. 701
BRRlBE EE » 3 08 81. 306
Kritisches Verzeichnis d. bish. v. d.
Sam. bek. Orthopteren . . 84. 537
Kulczynski V., Araneae . . . 85. 389
L.
Lepidoptera Samoensia 85. 412
Lichenes d. Insel Ceylon. . . 88. 31
Lichenes d. Haw. . . . 2 ..x88..27
Lichenes d. N.G.A.... .. 88. 13
Lichönes v. Sam... . .... 81. 222
Lichenes v. Sam., Register. . 81. 279
Macromycetes v. d. Sal. . . 85. 178
Martelli U,, Pandanaceae v. Sam.
85. 229
Martelli U., Pandanaceae d. Sal. u. d,
N en N ERERE
BEER, m un 2 a 6 BIO
Meliaceae d.N. G.A . 80. 565
Menispermacene d. N. G, A .80, 552
2 U AEG 5) 20? Do en Zn
K. Rechinger,
Micromycetes v. d. Sam. u. Sal. 85. 182
Mollusken, Land- u. Süßwasser-, v. d.
I 84. 515
Mollusken, Land- u. Süßwasser-, v.
SEI, N 94. 518
Mollusken marine, v. Sam. . . 84. 520
Museci d. Haw. u. Sal. 89. 464
Musi ’v Sonacr a 84. 387
Myriopoda v. Karl Grf. Attems 89. 682
N.
Nachträge u. Berichtigungen . . . 89.
689 u. ff. u. 91. 165
Nachtr. u. Berichtigungen z. d. Siphono-
gamen'd. Sam... #1. % 89. 708
Nachtr. z. d. anatom. Untersuch. sa-
moanischer Hölzer v. A. Burgerstein
89. 707
Bunların? Au SEE En ee See 84. 523
Nicotiana v. Sam. . .... 85. 350
Nyctaginaceae d. N. G. A. .89. 551
a:
Oberwimmer A. . 84. 515. 518
Orchidaceae d. N. G. A. . .89. 523
Orchidaceae v. Sam. . . . . 85. 250
Ornithophilie . . . . . 85. 249. 289
Orthopteren v. Sam. . . . . 84. 537
Ostermeyer F., Verzeichnis d. Siphono-
gamengatt. d. Sam.. . . . 85. 385
Pr:
Palla E., Cyperaceae d. N.G. A. 89. 498
Palla E., Cyperaceae d. Sam. 84. 450
Palla E., Nachtr. z. d. Cyperaceae d.
SAD. me ar 89. 707
Pandanaceae v. Sam. . . . . 85. 229
Pandanaceae d. Sal. u. d. N. G. A.
89. 488
Peragaliö AH. u, M. . ea . 88, 3
Pesta O., Crustacea v, Sam. I. Teil
88. 36
Pesta O., Crustacea, Il. Teil. Decapoda.
(m, Ausschl, d. Brachyura) u. Stoma-
topoda aus Sam... ... 89. 673
Pflanzengeograph. Verhältn. d. N. G.
7 BU
Pflanzengeogr. Verhältn. d. Sam. 85. 202
Piperaceae d. N. G. A. . . 89. 527
Piperaceae v. Sam. . . . . „85. 264
Preissecker K. Nicotiana v. Sam.
85. 350
Pteridophytae v. Sam... . . . 84. 401
Pteridophytae u. Siphonogamae d.
PERW:"s 0r „or. Meere ....89. 826
Pteridophytae u. Siphonogamae v.
Hongkong u. Canton. . . 80. 642
Pteridophytae u, Siphonogamae v.
Coylan' Ti RE PER SDR
R.
Radikofer L., Anacardiaceae u. Sapin-
daceae d. N. G. A. .89. 571. 572°
Radikofer L., Sapindaceae v. Sam.
Rebel H., Lepidoptera Samoensia
85. 412
Rechinger K., Apolima, Vegetation der
Inseln . „2... 2 0 ou
Rechinger K., Beitr. z. Kenntnis d
pflanzengeogr. Verhältn. u. Veget:
tionsformationen d. N.G. A. 89. 4
Rechinger K., Pteridephten u. Siphor no
gamae v. Ceylon. . . . . 89. &&
Reohinger K., Pteridophyten u. Sipho:
gamae d. Haw. 64:
Rechinger K., Pteridophyten u. Siph
nogamae v. Hongkong u. C
Rechinger K., Pteridophytae d. Sat
84. 3
Rechinger K., Pflanzengeogr. Ve hält
4: Sams: 7% Mia
Rechinger K. Siphonogweueez
BOB w near . 0 va Pe
Rechinger K., Vegetationsform. as
Rechinger K., Zierpflanzen i. EX
der Europäer in Samoa. .8
Rechinger K. u. Fleischmann
chidacene v. d. Sam. . . .8&
Reinbold T. ER
Reinbold T., Nachtr. z. d. Me
”
er
*
Sapindaceae d. NG. A: . MR
Sapindaceae v. Sam. . . +»
Scarabaeidae v. Sam. v.
Schlechter R., Asclepiadaceae d.
A. a 0 m 100m, Mu R-
Schlechter R. Orebidnsens
Schmidt Ad. S
Selaginellaceae d. Sam. v.
0
Shortlandsinseln, zur Flora
Siphonogamae v. Sam. Ei
Siphonogamae v. Sam. Sy
Siphonogamen d. Sam. Nachtr
richtigungen.
Siphonogamae u, !
Coylon 2. nun. nr
Siphonogamae u. F ıyta
Due we ei .,
27 4
Siphonogamae u. eric
Hongkong u. Canton . . .
Solanaceae d. N. G. A. .
er Zu u
Bot. u. z0ol. Ergebn. von den Samoa- u. Salomonsinseln. 171
Solanaceae v. Sam. . . 85. 342 TE Witasek J., Solanaceae d. N. G. A.
Br 89. 601
un er ne Beast. Tenebrionidae d. Sam. v. H. Gebien i
89. 688 Witasek J., Solanaceae v. Sam. 85. 342
89. 689
Stephani F. . . 81. 288 zZ
ehani F. . a V. Zahlbruckner A. . . 81. 222
Stephani F., Hepaticae Samonenses. Vegetationsformat. d. N. G. A. v. K. Zahlbruckner A., Lichenes d. Insel
II. Nachtr. 88. 32 Rechinger . 89. 446 Ceylon 88. 31
III. Nachtr. 91. 165 Verzeichn. d, Siphonogamen-Gattungen Zahlbruckner A., Lichenes d. Haw.
Stockmayer S., Süßwasseralgen d. Sal. d Sam.. . 85. 385 88. 27
91. 167 Zahlbruckner A., Lichenes d. N. G. A.
Strohmeyer H. Ipidae d. Sam. 89. 697 W. > PR
® ' = a Zierpflanzen d. Eingeborenen auf Sam.
eve Wille N., Süßwasseralgen aus Haw. 85. 217
Süßwasseralgen d. Sam. v. N. Wille 91. 141 Zierpflanzen i. d. Gärten d. Europäer
91. 141 Wille N., Süßwasseralgen d. Sam. auf Sam. . 85. 219
Süßwasseralgen d. Sal. . . . 91. 141 i 91. 141 Zingiberaceae d. N. G. A.. . 89. 516
A.
Abelmoschus moschatus Mönch
89. 577
- Abelmoschus tetraphyllus K. Schum
89. 577
Abroma Jacq. . 2 20... .289..578
Abroma molle P. DC. . . . 89. 578
Abrus L. . 85. 290, 89. 560
Abrus precatorius L. 85. 290, 89. 560
Abutilon Gaertn. . . 89. 575, 89. 635
Abutilon incanum Sw. . . . 89. 635
Abutilon indicum G. Don... . 89. 575
Acacia W. . 85. 287, 89. 634
Acacia Farnesiana W. . . . 89. 634
Acacia Koa A. Gray . . . .84. 477
Acacia laurifolia W. . . . . 85. 287
Acalyphal. . . . . 85. 299. 89. 569
Acalypha boehmerioides Mig. 85. 299
89. 569
Acalypha caturoides K. Sch. . 89. 569
85. 299
Acalypha grandis Müll. Arg. . 89. 569
Acalypha indica L.. . . . . 85. 299
Acalypha insulana Müll. Arg. var.
pubescens Müll. Arg. . . . 89. 569
Acalypha WilkesianaMüll. Arg. 85, 299
‚Acanthephippium Bl. . . . . 89, 658
Acanthephippium bicolor Lindl.
89. 658
ae). 5 2 5.89. 605
Denkschriften der mathem.-naturw. Kl. 91. Bd.
1.
b) Botanisches Register.
Acanthus ebracteatus Vahl. . 89. 582
89. 605
Acanthus ilicifolius L. . . 89. 605
Acarospora bella Jatta . . 88. 28
Acarospora eitrina A. Zahlb. . 88. 28
Achnanthes Benguelensis Grun. . 88. 6
Achnanthes brevipes Ag. 91. 168, 88. 6
Achnanthes indica Brun. var. sulcata
Mo. ER 38 0 on a ae
Achnanthes longipes Ag. . . . 88. 6
Achnanthes subsessilis Arg. . . 88. 4
Achnanthes subsessilis var. cuneata
OS en 08 6
AchyranthesL.. . 85. 279, 89, 551
Achyranthes aspera L. . 85, 279,
89. 551
Acrolejeunea Spruce 81. 295, 85. 195
Acrolejeunea ceucullata Gottsch. 81. 295
Archilejeunea falcifolia Steph. 85. 196
Acrolejeunea fertilis Spruce . 81. 295
Acrolejeunea Novae Guineae Steph.
81. 295
Acrolejeunea Rechingeri Steph. 85. 195
Acronychia Forst. . 85. 294, 89. 662
Acronychia albiflora Rech... . 85. 294
Acronychia laurifolia Bl... . . 89. 662
Acrostichum L. . 84. 413. 89. 481, 89
626
Acrostichum aureum L, . 84. 414. 85.
317, Textfig, , . 89. 481
Acrostichum conforme Bl. . . 84. 413
Acrostichum conforme Sw... . 89. 626
Acrostichum drynarioides Hook. 89, 480
Acrostichum lomarioides Christ. 84. 413
Taf. VI, oben.
Acrostichum repandum Bl., . 84. 415
Acrostichum reticulatum Kaulf. 89. 626
Acrostichum scandens Hook . 84. 414
89. 477
Acrostichum sorbifolium L. . 84. 413
89. 476
Acrostichum spicatum L. . „84. 421
Acrostichum squamosum Sw. . 89. 626
Acrostichum thalietroides L. . 89. 481
Acrostichum Wilkesianum Bracken-
ISO SU NEE EEE = 105 cu Fan a Rn A
Actinoceyclus incertus Grun. . .88. 6
Actinocyclus nebulosus M. P. . 88. 6
Actinoeyclus Ralfsii. var, Australiensis
Grun. var, Samoensis M. P. . 88. 6
Actinocyclus tenuissimus Cl.. . 88. 6
. 89. 646
Actinodaphne chinensis Nees. 89. 646
Actinodaphne Nees.
Actinoglyphis heteroclita Montg. 88. 19
Actinoglyphis Leprieurii. Montg. 88. 19
Actinoptychus campanulifer A. S.
Actinoptychus guttatus M. P. „88. 6
Actinoptychus hexagonusH. Perag. var.
subhexagona H. Perag, . . „885
23
172
Actinoptychus hexagonus var. tenella
88. 6
Actinoptychus intermedius A. 5. 88. 9
Actinoptychus Moronensis var. guttata
OT 88. 6
Actinoptychus Rechingeri Per. . 88. 9
Taf. II. Fig. 5.
Actinoptychus undulatus Ehr. . 88. 6
Actinoptychus vulgaris Schum. . 88. 6
Actinotrichia Dene. . . .. . 81. 204
Actinotrichia rigida. Dene. . . 81. 204
Actoplanes K. Schum. . . . 89. 522
Actoplanes canniformis K. Schum.
ee a 89. 522
Adenanthera Royen.. . . . . 85, 287
Adenanthera pavoninaL. 84.476, 85. 287
Adenösma R.'Br.. 2 2% 85. 356
Adenosma triflora Nees.. . . 85. 356
Adenostemma Forst. 85. 383.. 89. 616
89. 671
Adenostemma viscosum Forst. 85. 383
89. 616, 89. 671
. 84. 421, 89. 642
89. 652
Adiantum capillus Junonis Rupr. 89. 642
Adiantum caudatum L. . . . 89. 652
Adiantum diaphanum Bl. . . 84. 421
Adiantum flabellulatum L. . . 89. 642
Adiantum lunulatum Burm. . 84. 421
Aecidium Pers. 81. 211, 85. 182
Aecidium miliare Berk. et Br. 81. 212
Aecidium Rechingeri Bubak . 81. 211
Adiantum L.
85. 183
Aegiceras Gaertn. . .... 89. 588
Aegiceras corniculatum Blanco 89. 588
89. 599
Aegiceras maius Gaertn.. . . 89. 588
Aerobryopsis Fleisch. . . . . 84. 393
Aerobryopsis lanosa Broth. . 84. 303
Afzelia Sm. ... » 85. 288, 89. 557
Afzelia bijuga A. Gray. 85. 288, 89. 557
Auerleineno - : » u ..0 40% 81. 216
BaRNBiln ne al AB
Agave rigida Mill. . . . . „85. 245
Ager atum I.. 85. 383, 89. 617, 89. 640
Ageratum conyzoidesL.. . . 85. 383
89. 617, 89. 640
Aglaia Lam. . . . „85. 297, 89. 565
Aglaia nudibacca C. DC. . .89. 566
Aglaia procera C.DC,. . . „89. 565
Aglaia Samoensis A. Gray. +84. 483
85. 297
Aglaia Rechingerae‘C. DC. . 89, 665
Agrostophylium Bl... . . „85. 257
Agrostophylium megalurum Rchnb. f.
85. 257
rn 51.0
Ahnfeldtia concinna J. Ag. .81. 205
Albizzia Duraz, et Boiv.. . . 80. 557
Albizzia procera Bth. . . „ . 80, 657
Aleurites Forst, 2 2 2 +. +85. 301
Ahınfeldtia Fr. .
K. Rechinger,
Aleurites Moluccana W.. . . 84. 470
ERLERNEN 85. 300
AURenda L. 2 2 an 85. 330
Allamanda cathartica L.. . . 85. 330
89. 637
Allamanda violacea Gardn. et Field.
85. 330
Allophylus L. . 89. 663. 85. 305
Allophylus Cobbe Bl. 85. 305. 89. 663
Allophylus litoralis Bl. . . . 85. 305
Allophylus timorensis Bl.. . 84. 495
85. 305, 89. 708
AlocasiarSchölti „ru des 89. 512
Alocasia Dahlii Engl. . . . . 89. 512
Alocasia indica Schott . . . 89. 512
Alphitonia Reiss. . . 85. 306, 89. 573
Alphitonia excelca Reiss. et Endl.
84. 489, 85. 306, 89. 573
Alpinia L. . 85. 248, 89. 520, 89. 657
Alpinia calcarata Roxb. . . . 89. 657
Alpinia Helwigii K. Schum. .89. 520
Alpinia Novae Pommerianiae K. Schum.
89. 520
Alpinia pupurata K. Schum. . 89. 518
Alpinia Rechingeri Gagnep. . 89. 520
Fig. 16.
Alpinia Samoensis Reineck. . 85. 248
Alpinia Stapfiana K. Schum. . 89. 520
Alsodeia Thouars. . 85. 313, 89. 579
Alsodeia fasciculata Turcz. . . 85. 313
Alsodeia Salomonensis Rech. . 89. 579
T. VI. Fig. Ilb
Alsophila R. Br. . . . 84. 443, 89. 469
Alsophila contaminans Hooker 89. 469
Alsophila lunulata R. Br. . . . 84. 443
Alsophila truncata Brackenr. . 84. 443
Alsophila Vitiensis Carruth. . . 84. 443
AlstoniaR. Br. . . . 85. 330, 89. 590
Alstonia villosa Bl. . . . „ . 89. 590
Alternanthera Forsk . . 85. 279
Alternanthera nodifloraR. Br. . 85. 279
Alternanthera pilosa Mog. Tand. 85. 279
Alysicarpus Neck... . . . . . 89. 559
Alysicarpus vaginalis P. DC. . 89. 559
AlszieR. Br. . 22% N 26 BORDRD
Alyxia oliviformis Gaud. . . . 85. 331
Alyxia stellata Roem. et Sch. . 85. 331
Alyxia zeylanica Wight . . . 89. 666
Amarantus L .85. 279. 89. 550. u. 631
Amarantus Blitum L. . 85. 279, 89. 631
Amarantus gangeticusL . . . 89. 550
Amarantus melancholicus L var. tricolor
1 a . + 89. 550
Amarantus salicifolius Hort. . 89. 550
Amarantus spinosus L.. . . . 89. 550
Amarantus viridisL... . « + 89. 660
Amaryilis L.:ı ur „ua EB,
Amaryllis BelladonnaL. . . . 85. 245
Amansia Lmx. . 81. 205
Amansia glommerata Ag. . . . 81. 206
Ambulia Lam. . » 2 0. . » 85. 366
‚ Ambulia fragrans . . 2. . „80.383
u
2 Anne
Ambulia serrata. . 2... . . 85. 356 R
AmomumL. . . . . 85.248, 89. 518
Amomum Cevuga Seem. . . . 85.248
Amomum Valetonii Gagnep. . 89.518
Amomum Vignaui Rechinger 85. 248
Textfig. Be
Amorphophallus Bl. . 85. 238, 89. 5
Amorphophallus campanulatus Bl. 8.
238, 85. 245, 80. 511
Amphiros Lmz. su... u Me „814
Amphiroa Tribulus Lmx. . . . 81. 207
Amphora angusta Greg. . . . „8
Amphora arenicola Grun var, var.
Amphora capensis A.S.. . .
Amphora contracta . ». 2...
Amphora costata Sm. . 2...
Amphora crassa Greg. . .. » N
Amphora cymbifera Greg. . . .88.6
Amphora dubia Greg. . . . . „88.
Amphora fareimen var. fusca A. $. 8
und 7. T.L.
Amphora farcimen var. gigantea
88.0. T.L FR 2%, F
Amphora farciminosa Per. 88.7, T.1.
Amphora gigantea var. fusca
Amphora granulata var. lineata Pe
.8.7DIE
Amphora inflata Grun. . . . „88
Amphora javanica A.$S. .. .88.
Amphora javanica var. oculata. M
83.6. T.L,1
Amphora obtusa Grun. . . 88. 6 88
Amphora ostrearia Breb. . .
Amphora pusio Cl. .2....8
Amphora Samoensis M.P. . . .@&
Amphora Schleinitzii Jan. . . . 88
Amphora separanda Per, . ..
Amphora spectabilis. er
D
Y
Amphora subalata M. = a. L/
Amphora turgida Greg. Er. jE
Amphoria arcus Greg. . 2...
Amphoria costata Greg... . .
Amphoria >rassa var. punctata
Amphoria egregia Ehr. .
Amphoria gigantea Grun. .ı.
Amphoria Grundleri Grun. Der
Amphoria ostrearia var. vitrea
Amphoria proteus Greg... . «
Amphoria spectabilis Greg. .
Amphoria robusta Greg. . Fr
Amphoria turgida Greg. . . «
Anabaena torulosa Lagerh. . .!
Anacolosa celebica Valet. . .
Ananas Adans. „2... „il
Ananas sativus Schult. . . .&
Anaptychia Körb.
Anaptychia hypoleuca Wainio 8)
08: A
.
ze 7 a
Bot. u. zool. Ergebn. von den Samoa- u. Salomonsinseln. 173
hypoleuca Wain. var.
Anaptychia
angustiloba. A. Zahlbr. . . 81. 277
Anaptychia speciosa Wainio . 81. 277
Anaptychia speciosa Wain. var. tre_
mulans A. Zahlbr. .81. 277. 278
Andropogon L. 81. 301, 89. 493, 89.
644
Andropogon aciculatus Retz. 81. 301,
89. 493
Andropogon contortus L. . 81. 301
Andropogon halepensis Brot... 81. 301
Andropogon Nardus L. 89. 644, 89.
654
Andropogon Nardus L, var. flexuosa
Back... 2.02 nanlerenm: 89493
Andropogon Schoenanthns L.. 89. 644
Andropogon serratus Thunbg. 89. 493
Androsacsus Pat. .81. 217, 85. 178
Androsaceus ramentaceus Pat. 81.
217, 85. 178.
Aneilema R. Br. 89. 513, 85. 240, 89.
657
Aneilema spiratum R. Br. . 89. 657
Aneilema Vitiense Seem. . 89. 513
Aneura Dum. . . 81. 289, 88. 32
Aneura fuscescens Steph. . 81. 289
Aneura pectinata Austin . 81. 289
Aneura Reineckeana Steph. .81. 289
Aneura Upoluna Steph. . 91. 165
Aneura Vitiensis Steph. . 88. 32
Angiopteris Hoffm. . 84. 444, 89. 482
Angiopteris angustifolia Pr.. 89. 482
Angiopteris evecta Hoffim. 84. 444.
445. T. IV. unten.
Angiopteris evecta Hoffm. var. angusti-
folia Schum. Lauterb. . 89. 482
Angstroemia Hillebrandii C. Müller 89
464
Anisomeles R. Br. . 89. 648, 89. 668
Anisomeles ovata R. Br. 89. 648, 89
668
Ankistrodesmus contortus Thur.
91. 152, T. II, F. 34
Anoectangium Hedw. 84. 390, 89. 464
Anoectangium Haleakalae Paris 89. 464
Anoectangium Tapes Besch. 84. 390
TE een... 88. 281
Anona muricata L. . . 85. 281
Anona squamosal. . . 84. 459
Anorthoneis maculata M. P. 88. 10
|
Anthoceros Mich. 81. 298, 85. 197,
85. 201
Anthoceros appendiculatus® Steph. 81.
298
Anthoceros parvisporus Steph. 81. 299.
Anthoceros pinnilobus Steph. 81. 299
Anthostoma Nke.. . . . . „81. 219
Anthostoma Cocois Höhnel .81. 219
“ Anthracothecium Mass. 81. 232, 88. 13
Anthracothecium canellae albae Müll.
.88, 13. 14
Anthracothecium confine Müll. Arg.
88. 14
Anthracothecium denudatum Müll. Arg.
88. 14
Anthraeothecium Doleschalli Mass. 88.
14.
Anthracothecium libricolum Müll. Arg.
81. 232, 88. 14
Anthracothecium ochraceo-flavum Müll.
AT SI ee BE 1232
Anthracothecium palmarum Müll Arg.
81. 232
Antiaris . . 84. 4683
Antidesma Burm. . . 85. 298
Antidesma sphaerocarpum Müll. Arg.
85. 298
Antigonon Endl. . 85. 279
Antigonon leptopus Hook. et Arn. 85.
279
Antithamnion Naeg. . . . „81. 206
Antithamnion pterodon Born. 81. 206
Antrophyum Kaulf. . 84. 416, 89. 478
Antrophyum callifolium Bl. .89. 478
Antrophyum reticulatum Kaulf. 84.
416
Antrophyum plantagineum Kaulf. 89
478
Antrophyum plantagineum Kaulf. var.
angustatum Luerss. T. V. links.
84. 416. 417
Aphanothece microscopica Näg. 91. 147
piludagtesgr gun nA
Apluda muticalL.. . . . . .89. 498
Appendicula Bl. . .... ..85. 256
Appendicula pendula Bl. . .85. 256
Appendicula bracteosa Rchnb. 85.
200. I. IV.ER. 2.
Archaeolithothamnium Rottb. . 81. 209.
Archaeolithothamnium erythraeum
Foslie ..81. 209
Archaeolithothamnium zonatosporum
loslegen 8200)
Archilejeunea Spr. . 85. 195, 85. 201
Archilejeunea falcata Steph. . 85. 201
Archilejeunea Kaernbachii Steph. 85.
195
te GENE a u S0N006
Areca Catechul... . 85. 237, 89. 507
Areca macrocalyx Zipp. 89. 506. 507.
508
Areca (Balanocarpus) macrocalyx Zipp.
var, intermedia Bece. . . 89. 506
Areca Rechingeriana Becc. 89. 506.
507. 508
Atenga, Labill.n 7. unnr,.89,006
Arenga microsperma Becc. . . 89. 506
ARPEMONAL. .. . ur are a. 18061082
Argemone mexicana L. . . . 89. 632
Aristolochia L. . . 85. 278, 89. 549
Aristolochia cortinata Reinecke 84, 463
Aristolochia cortinata Rein. . 85. 278
Aristolochia elegans Masters „ 85. 278
Aristolochia megalophylla K. Schum.
89. 549
Arthonia A. Zahlbr. . 81. 235, 88. 16
Arthonia ampliata Kn. et Mitt. 88, 17
Arthonia antillarum Nyl. 81. 235. 236,
88. 16
Arthonia conferta Nyl. . 81. 235
Arthonia confluens Fee . . 81. 236
Arthonia gregaria Koerb. . 81. 236
Arthonia gregaria Körb. var. subvio-
laceayAr Zahlbei Sr 222 1588.06
Arthonia gregaria Koerb. var. adspersa
Neleper 222.0 ee 2851236
Arthonia moniliformis Nyl. . 88. 17
Arthonia oceanica A. Zahlbr. . 88. 16
Arthonia Rechingeri A. Zahlbr. 88. 16
Arthonia rubella Nyl. . . 81. 235
Arthonia subrubella Nyl. . . . 88. 16
Arthopyrenia Müll. Arg. . ae I Re)
Arthopyrenia Müll. Arg. . 88. 12
Arthopyrenia limitans Müll. Arg.
var. Samoensis A. Zahlbr. 81. 230
Arthopyrenia limitans Müll. Arg.
81. 230
Arthopyrenia oceanica A. Zahlbr. 88. 12
Arthopyrenia sublimitans Müll. Arg.
81. 290, 88. 12
Arthothelium Mass. . 81. 236, 88. 17
Arthothelium ampliatum Müll. Arg.
var. major. A. Zahlbr. . . 88. 17
Arthothelium lunulatum A. Zahlb. 88. 17
Arthothelium macrotheca Müll. Arg.
81. 236
Arthotelium oasis Mars . . „88. 17
Arthotelium nueis Müll. Arg. 81. 236
Arthotelium Samoanum A. Zahlbr.
81. 236
Arthrocormus Doz. et Molk . 85. 388
Arthrocormus Schimperi Doz. et Molk.
4. 388
Artocarpus Forst. . 85. 272, 89. 658
Artocarpus ineisa L. 84. 464, 85. 273
Artocarpus nobilis Thw. . . 89. 658
Atundonlbar sur ee RES AH
Arundo Madagaskariensis Knuth.
89. 645
Arytera@Bl: „u. mal isn 800
Arytera Brackenridgei Radlk. 85. 306
Arytera oligolepida Radlk. . . 85. 306
Arytera Samoensis Radlk. 85. 305,
89. 708
Aselepias Lt hi) Saar
Asclepias curassavicaLl.85. 416, 85. 333
Ascomyeetaceae. nen all
Asparagus L. . . . 85. 242, 89. 657
Asparagus falcatus L.. . . . 89. 657
Asparagus plumosus Bak. „ . 85. 242
Aspidium Sw. 84. 430, 89. 471, 89. 626.
89. 652
Aspidium aculeatum Sw. . „ . 84. 432
Aspidium aculeatum Sw, var, Samoense
Luerss. . . 84, 432
174
Aspidium aristatum Sw. . . . 89. 652
Aspidium aristatum Sw. var. affinis.
84. 433
Aspidium calcaratum Bl... . . 84. 436
Aspidium conifolium . . . . 84. 433
Aspidium cucullatum Bl. 84. 433,
89. 652
Aspidium cyatheoides Kaulf. . 89. 626
Aspidium davallioides Luerss. 84. 437
84. T. VI. unten
Aspidium decurrens Presi 84. 430. 431
Aspidium dissectum Desv. . . 84. 436
Aspidium hirtipes Bl. . . . . 84. 436
Aspidium hispidulum Dene. . 89. 469
Aspidium invisum Christ . . 84. 436
Aspidium latifolium T. Sm. . 84. 431
84. 430. 432, 89. 471
Aspidium Leuzeanum Kunze var. also-
philoides Chr. . . . » . „84. 432
Aspidium membranifolium Kunze
84. 433
Aspidium membranifolium Presl 84. 436.
Aspidium molle Sw. . . .„ . 84. 433
Aspidium Novo-Pommeranicum Rech.
89. 471. T. II. F. 8b
Aspidium pachyphylium Kunze 84, 430
89. 472
Aspidium patens Sw. . . . „84. 436
Aspidium polymorphum Wall. 89. 471
Aspidium puberulum Desv. .89. 652
Aspidium recedens Low. . . 89, 652
Aspidium semicordatum Sw. . 89. 472
Aspidium setigerum Pr. . . . 84. 436
Aspidium truncatum Mett.. . 84. 435
Aspidium unitum R. Br.. . . 84. 434
Asplenium L. 84. 425, 89.474, 89. 625
Asplenium amboinense W,. . 84.426
Asplenium anisodontum Presi 84. 426
Asplenium arborescens Mett. 84. 430
Asplenium aspidioides Schl. . 89. 625
Asplenium Borneense Hook. . 84. 428
Asplenium bulbiferum Forst. . 84. 429
Asplenium caudatum Forst. 84. 428, 429
var. horridum Chr. „. . . „84. 427
Asplenium cuneatum Lam. . . 84. 428
Asplenium decussatum Sw. . 84. 430
Asplenium erectum Bory. . . 84. 426
Asplenium falcatum Lam. 84. 427,
89. 475.
Asplenium Naccidum . . .„ „84. 429
Asplenium Feejense Brackr. . 84. 426
Asplenium Grevillei Wall. . . 84. 425
Asplenium Japonicum Thunbg. 84. 430
Asplenium laserpitiifolium Lam. 84. 428
89. 475
Asplenium Linza Ces, . . . 89. 475
Asplenium macrophylium Sw. 89. 475
Asplenium multilineatum Hook 84, 428
Asplenium multifidum Brack 84. 428. 420
Asplenium musaefolium Mett. . 84. 425
Asplenium Nidus L. 84. 425, 89. 474
Asplenium nitidum Sw, . . . 84. 428
K. Rechinger,
Asplenium pellucidum Lam. . 89, 475
Asplenium Powellii Baker . . 84. 429
Asplenium proliferum Lam. . 84. 430
Asplenium resectum J. Sm. . 84. 426
var minot. 84. 427
Asplenium rhizophorum L.. . 84. 427
Asplenium tenerum Forst. „ . 84. 426
Astelia Banks et Soland 85. 242, 89. 630
Astelia montana . . .... 85. 273
Astelia Neocaledonica Schlecht. 85. 241
Astelia veratroides Gaudich . 89. 630
Kater IE = 11 Sn 89. 650
Aster baccharoides Steetz.. . 89. 650
Asterine Löw... ser. ons 85. 186
Asteromphalus Hookeri Ehrh. . 88. 7
Asterolampra vulgaris Grev. . . 88. 7
Astronis BL. 2. Ge 486.822
Astronia confertiflora A. Gray 84. 482
85. 323
Astronia parviflora Tr. . „ . 85. 322
Astronia Pickeringi Tr. . . . 85. 322
Astronia Samoeniss S. Moore 84. 483
85. 323
Astronia subcordata A. Gray. . 85. 322
Astronidium parviflorum A.Gray 85. 322
Aulacodiscus orientalis Grev. 88. 7
88, 10
Auliscus caelatus var. latecostata 88.5.
MET
Auliscus compositus A. S. var. 88. 5.
TAUHEAB
Auriculariceae . . . . . . „81. 212
Auricularia auricula Judae L. 81. 212
Auricularia polytricha Sacc. . 89. 700
Avrainivillea Dene . . . . „81. 202
Avrainivillea comosa Murr. et Bood.
81. 202
Avicennia L. . 89, 599
Avicennia officinalis L. . . . 89. 599
Avicennia officinalis L. 89. 599. Textf.
29
Axonopus cimicinus P. d. B. 89. 655
Baccidia A. Zahlbr.. . . . . 81. 249
Baccidia fallaciosa A. Zahlbr. 81. 249
Baccidia heterosepta A. Zahlbr, 81. 249
Baccidia Rechingeri A. Zahlbr, 81. 249
Baccidia rubellula A. Zahlbr. 81. 250
Baccidia Stanhopiae A. Zahlbr. 81. 249
Baccidia tenella A. Zahlbr. .81. 250
Baccidia trichosporella A. Zahlbr. 81.
249
Bacillaria paradoxa Gmel. . . „88. 4
Badhamia Berk. . « . » . „85. 182
Bambuseae . 2». + +. » Bl. 305
Bambusa L. . . . . 89. 645, 80. 656
Bambusa flexuosa Mun.. . . 89. 645
Bambusa pallida Munro .„ . . 80. 656
Barbula Hedw. . . « » » » „89, 467
Barbula javanica Doz. et Moelk. 89. 407
a DA
. 89. 467
Barringtonia Forst. . 85. 320, 89. 581
Barringtonia acutangula Gaertn. 89.581
Barringtonia racemosa Bl. . . 85. 320
Barringtonia Salomonensis Rech. 0.
581. T. V. F. 9%.
Barringtonia speciosa L.85. 320, 85. 330
89. 581
Basella L.. . . . 2. . . . 85. 2782
Basella rubra L. . . . . ...85. 278
Batatas edulis Choisy. . . . 85. 336
Batis L. .. ..0u 00 Vs
Batis maritimaL.. . . . ..89. 681
Bauhinia L.........862
Bauhinia maculata Ten... .
Bazzania Gray... NIE
Bazzania BIP SEEK. Steph. 81. 2
Bazzania australis Gotsch. et Lin
Barbula Rechingeri Broth. .
Bazzania densa (Sande de Lan)
81.
Bazzania erosa Nees . . . .81. 2
Bazzania intermedis (Gotsch. et Lindb.)
81. 291
Bazzania ligulata Steph. . .81. 201
Bazzania Rechingeri Steph. .81. 29
Bazzania Taylori Mitt. . . ‚8. en
Benincasia Savi . . 85. 379, 8
Benincasia hispida Cogn.
85. 379, 8
Berchemia Neck .. ... &
Berchemia lineata DC... . . “
Biatora phyliocharis Mont. , EE.
Biatora premnea var. corticola®
Biatorinopsis brachyspora Müll. A 4
Biatorinopsis lutea Müll. Ang un
Biddulphia aurita Breb. . . . .&
Biddulphia pulchella Gray 88. 7, I
Biddulphia reticulata Rop. . . „&
Biddulpkia Roperiana Grev.. »
Biddulphia Tupmeyi Bail. .
Bidens pilosa L. 85. 384, 3 T
Bignonla L. .. 2... 2288
Bignonia spathacea L. . . ,
Bignonia stans L. .....B8
Biophytum DC. . 2 2...88
Biophytum sensitivum DC. . . 80
Bischoffia Bl. . . . . » . „88
Bischoffia trifoliata Hook.
84. 470, €
0 Fe
Bixa Orellana L. . . ... . . 88.
Blechnum L. . 84. 425, 80. 476, 8
Blechnum Fontanesianum Gaudic
Blechnum Kaulfussianum Gaudi h
- Boehmeria Jacq. pat.
Bot. u. zool. Ergebn. von den Samoa- u. Salomonsinseln. 17
Blechnum orientale L.
84. 425, 89. 476, 89. 642
Blumea P. DC. . 89. 617, 89. 651
Blumea aromatica P. DC. . . 89. 617
Blumea chinensis P. DC. . . 89. 617
Blumea hieraciifolia P. DC.
89. 617, 89. 651
Blumealacera Pi DC... . . ..89. 618
Blumea membranacea P. DC. . 89. 618
. 89, 546, 89. 646
Boehmeria densiflora Hook, et A.
89. 646
.Boehmeria Malabarica Wedd. . 89. 546
Boehmeria platyphylla Don. var. ru-
gosissima Wedd. . . . . .89. 546
Boerhaavia Vaill.
85. 280, 89. 551, 89. 632
Boerhaavia diffusa L.. . . . 89. 632
Boerhaavia diffusa L. var. mutabilis
Heimerl , i . 89. 551
Boerhaavia diffusa var. L. pubescens
Baer a neluer80
Boerhaavia erecta Forst. „ . 89. 551
Boerhaavia hirsuta Hook. et Arn.
89. 551
Boerhaavia mutabilis R. Br.
85. 280, 89. 551, 89. 632
Boerlagiodendron Harms 89. 586. 587
Textfig. 26
Bolbophyllum Thou. . 85. 261
Bolbophylium atroviolaceum Film. et
Dec... 5 0.84. 261
Taf. II, Fig. 8
Bolbophylium Betchei F.v.Müll. 85. 261
Bolbophyllum Listeri King et Pant.
85. 261, Taf. II, Fig. 8
© Boltonia L’Herit. . 2 2 2 2.89, 650
Boltonia indica Bth. . . . . 89. 650
_ Donnaya tenuifolia Spr. . . . 89. 602
Boodlea Murr. . .... . .81. 202
Boodlea Siamensis Reinb. . . 81. 202
Bostrychia tenella Harv.. . . 91. 157
Bostrychia tenella J. Ag. var. terrestris
J. Ag. 91. 157
Botrychium Sw. . 84. 446
- Botrychium daucifolium Wall. 84. 446
Botryodendron macrophyllum Rich.
85. 325
_ Botrydiopsis arrhiza Borzi. „ . 91. 151
Bougainvillea Juss. . . . . 85. 280
Bougainvillea spectabilis W. var, la-
teritia Lemaire . . . . . .85. 280
Brachiolejeunea Spr. . . . . 85. 200
Brachiolejeunia flavovirens Steph.
85. 200
Brachistus Feddei Reinecke
84. 497, 85. 343
‚Brachymenium Schwägr.. . . 84. 391
Brachymenium melanothecium Jäger
84. 391
Breynia Forst, , . 89. 567, 89. 663
' Breynia cernua Müll. Arg. . . 89. 567
Breynia patens Hook. f.. ,„ . 89. 664
Breynia rhamnoides Müll. Arg. 89. 663
Bulzeulls a) a Bao on (2)
Biizasınınorle 70596
Brioussomeuia, Vent: 2 20.0085..269
Broussonetia papyrifera Vent. 85. 269
Brueea Mill. re 89662
Brucea sumatrana Roxb. : . . 89. 662
Bruguiera Lam. . 85. 318, 89. 582
Bruguiera eriopetala W. et A. 89. 582
Bruguiera gymnorhiza Lam. . 89. 582
. 85. 318, 89. 582
Textfig. 85. 317
Bryonia affinis Endl. ... . . 89. 615
Bruguiera Rhedii Bl.
BEyonopsiswArn. nr 890
Bryonopsis affinis Cogn. „89. 619
Bryophyllum. . . . . 85. 286
Bryophyllum calgeicikn Salisb, 85. 286
Buy Da ep 89465
BryumargenteumL. var. lanatum Bryol.
EUNOP a au 28.80, 465
Bryum ee C. Müll. 84. 391
Buchanania Roxb. . 84, 459
Buellia De Not . . . 81. 274, 88. 25
Buellia aethalea N. Fr.. . . . 88. 31
Buellia ceylanensis A. Zahibr. 88. 31
Buellia corallizans A. Zahlbr. . 88. 26
Buellia Lauri-cassiae Müll. Arg.
81. 274. 275
Buellia Lauri-Cassiae Müll. Arg. var.
euthallina A. Zahlbr. . . 88. 25. 26
Buellia modesta Müll. Arg. . 81. 274
Buellia parasema var. triphragmia Th.
Ir Re tel. 2170
Buellia Rechingeri A. Zahlbr. 81. 274
Buellia sanguinariella Wainio 81. 274
Buellia sanguinariella Wainio var. Sa-
moensis A. Zahlbr. . 81. 274. 275
Buellia spuria Körb. . . 88. 30
Buellia stellulata Mudd. . 81. 274. 275
Buellia subdisciformis Wainio
81. 274. 275.
en gossypinum Müll. Arg.
81. 275
C.
CadetiaxGaudiche. n .. .2....89,.526
Cadetia adenantha Schltr. „ . 89. 526
Taf. VIII, Fig. 4.
Caesalpinia L. . . 85. 289, 89. 5
Caesalpinia Bonducella Flem. 85. 289
Caesalpinia Nuga Ait.. . . . 89. 557
Caesalpinia pulcherrima Sw. . 85. 289
Caladium bicolor Vent. . . . 85. 239
Calamus L. . . . . 89. 504, 89. 656
Calamus Hollrungii Becc. . . 89. 505
Fig. 8.
Calamus Macegregorii Becc. . 89, 504
Calamus Rotang L.. . : . . 89. 656
GalartherR. Br, „ „nr .en.8D, 267
‘
Calanthe clavata Lindl.
OU
Calanthe lutescens Flm. et Rech.
85. 257
Taf. I, Fig. 2
CallicarpaL... . 89. 597
Callicarpa cana L. . « 89. 597
Callicarpa erioclona Schauer . 89. 597
Callicarpa pedunculata R. Br. 89. 597
Callicarpa repanda K. Sch. et Laut.
89. 397
Gallieularıa a en 831289
Callicularia radiculosa Steph. 81. 289
Calieostella Jäger. . . . 84. 394
Calicostella Se Jäger 84. 394
Calomnion Hook. fil. et Wies. 84. 392
Calomnion denticulatum Mitt. 84. 392
Calonyction Chois . 85. 337, 89. 595
Calonyction grandiflorum Choisy
85. 337, 89. 595
Calonyction speciosum Chois. 85. 337
. 85. 313, 89. 579
Calophyllum Inophyllum L.
89.9118, 89891.9, 89, 6.11
Calophyllum spectabile W.
84. 475, 85. 313
@alotikux Acer 2202812200
Calothrix erustacea Thur. . . 81. 200
Calymperes Sw. . 84. 390, 89. 466
Calymperes brachyphyllum C. Müll.
Calophyllum L.
89. 466
Calymperes Graeffeanum C, Müll.
84. 390
Calymperes Mitterii Besch. . 89. 466
Calymperes pachyneurum €. Müll.
84. 390
Calymperes Poperangense Broth.
89. 466
Calymperes Tahitense Mitt. . 84. 390
Camptothrix repens W. et G. d. West.
X 91. 148
Campylodiscus ambiguus Grev. 88, 7
Campylodiscus biangulatus Grev.
88. 5, 88. 7
Campylodiscus bicostatus W. Sm. 88. 7
Campylodiscus Brightwellii Grun. 88.7
Campylodiscus Clevei H. P.. „88. 7
Campylodiscus contiguus A. S. 88, 7
Campylodiscus Daemelianus Grun.
88. 5
Campylodiscus decorus Breb. var. pri-
matar Wien ve
Campylopodium Balch hrs Bar
Campylopodium euphorocladum Besch.
84. 38
Campylodiscus Graefii Grun, . . 88.
Campylodiscus insignis Lend. . SS.
Campylodiscus Kinkeri A. S. „88. 10
Campylodiscus Kittonianus A. S. 88.
Campylodiscus latus Shadb. . . 88.
Campylodiscus limbatus Breb, 88, 5
Campylodiscus ornatus Grev, „ 88. 7
‘
Campylodiseus Ralfsi Sm, . 88.
176
Campylodiscus Samoensis Grun. 88. 5
88. 7, 88. 10
Campylodiscus singularis A. S. 88. 7.
88. 10
Campylodiscus taenioides Deby 88.7
Campylodiscus triumphans A.S. 88. 5
88. 10
Campylodiscus undulatus Grev. 88. 7
88. 10
Campylopus Brid.. ... » 84. 387
Campylopus Samoanus Broth. 84. 387
Cananga Rumph. 85. 281
Cananga odorata* Hook. et. Th. 84. 461,
85. 281
Gansrium I. 5 1 au» 89. 564
Canarium Shortlandicum Rech. 89. 564,
TAU
Canavalia DC. 85. 292, 89. 562
Canavalia ensiformis 85. 421, 85. 291
85. 292, 89. 562
Canavalia obtusifolia P. DC. . 89. 562
Canavalia turgida Grah. . . 89. 562
ee 85. 249
Canna indica Linn. . . . . 85. 249
Canthium arboreum Vidal . 85. 369
Canthium barbatum Bth.’et Hook. 85.369
Capnodium Mont. . 85. 190
Capraria crustacea L. . . . 89. 603
Capsicum L. . 85. 342, 89. 601
Capsicum frutescens L. 85. 34289.601
Cardamine sarmentosa Soland. 85. 286
Carex L. . 84. 454, 89. 500, 89. 646
Carex bengalensis Roxb. . . 89. 646
Carex bukaönsis Palla . . . 89. 500
Carex cruciata Wahlbg. 89. 646
Carex indica L. v.+ 2 ,.:789.600
Carex Rechingeri Palla. . . 84. 454
Carex rhizomatosa Steudel . 89. 501
Carex Samoensis Boek . 84. 454. 455
Carica L. . =». . 85. 314, 89. 580
Carica Papaya L. 85. 314. F. 17, 315,
85. 420, 89. 580
Carumbium acuminatum Müll.-Arg. 85.
302
Caryota L. . . . . 89. 505, 89. 657
Caryota urens L. . .s.» 89. 657
Caryota Rumphiana Mart. var. Papuana
Warb, , 4..00i% 89. 505
Tr BF.
Cassin L. 85. 288, 89. 557, 89. 634,
89. 661
Cassia alata L. . 80. 557, 85. 288
Cassia hirsuta I. . ..» . 89. 661
Cassia Patellaria DC. 98. 634
Cassia Sophera L. . . . . 85. 288
Cassia Tora L. . . 80. 557, 89. 661
Casuarina Forst. . . 89. 526, 89. 630
Casuarina equisetifolia L. . 84. 467,
85. 260, 89. 506, (Textbild 28),
89. 526, 89. 630
Castilloa Cervant. . „» » « „ 80. 534
Castilloa elastica Cervant. . 89. 534
Cassytha L. 85.283, 80. 556, 89. 646
a 2 Sn Auf a ai u A En
K. Rechinger,
Cassytha filiformis L. 85 283, 85. 2
F. 12, 89. 556, 89.
Catagonium C. Müll. . . . 89.
Catagonium Eudorae C. Müll. 89. 465
Caudalejeunea Steph., . . . 81.
Caudalejeunea Samoana Steph. 81.
Caudalejeunea StephaniiSpruce 81. 296
Caulerpa Lmx. . +. 4.0»... 81.202
Caulerpa racemosa Web. van Bosse
81. 202
Caulerpa sedoides Ag. . . . 81. 202
Ceiba Gärtn. . 85. 311, 89. 577
Ceiba pentandra Gärtn. 85. 311, 89. 577
GBIDBIBSLA TE Cu. ren 89. 550
Celosia cristata Mop 89. 550
1 1 a NE 89. 532
532
532
532
532
628
Celtis Bainingensis Rech... . 89.
Celtis latifolia Planch. . . . 89.
Celtis Salomonensis Rech. . 89.
Celtis strychnoides Planch. . 89.
Cenchrus L. . . . 381. 304, 89.
Cenchrus anomoplexis Lab. . 81. 304
Cenchrus calyculatus Cav. . 81. 304
Cenchrus echinatus L. 81. 304, 89. 628
Centauren Inc ae . . 89. 640
Centaurea Melitensis L. . . 89. 640
Centella asiatica Urb. . . . 89. 588
Centipeda Lour.. . . . . . 85. 383
Centipeda minuta C. B. Cl. 85. 356, 85.
383
Centotheca Desv. . . 81. 305, 89. 497
Centotheca lappacea Desv. 89. 497
Centotheca latifolia Trin. 81. 305, 89.
497
Ceodes umbellifera Fost . . 85. 280
Cephaelis fragrans Hook. et St. 85. 371
Ceramium Ag. 81. 206
Ceramium clavulatum Ag. . 81. 206
Ceramium fastigiatum Harv. . 81. 206
Ceratolejeunea Spruce „. . . 81. 294
Ceratolejeunea penistipula Steph. 81.
294
Ceratophyllum L. . . . . .„ 89. 552
Ceratophyllum demersum L. 89. 522
Ceratopteris Brogn. 89. 581
Ceratopteris thalictroides Brogn. 89.
481
Cerbera L. . . . . 85. 332, 89. 601
Cerbera lactaria Hamilt. . . 85. 332,
89. 591
Cerbera Manghas Hamilt. 84. 461,
85. 332, 89, 591
Cerbera Odollam Gärtn. . . 89, 501
Cercospora Fres. . x... „ 81. 221
Cercospora Caladii Cke, . . 81. 221
Cercospora Kleinhofiae Höhnel 81. 221
Cerlops Am. .» u..0 mir BB. BER
Ceriops Candolleana Arn. . 89, 582
CostrumiL, . aan wine BD
Cestrum diurnum L. 84. 408, 85. 350
Chaetomorpha Kg. . 81. 201
Chaetomorpha fibrosa Kg. . . 81, 201
2 Ju u 7 5 ee
- Chiloscyphus Nadeaudii Stepb. & 38.
Chaetomorpha tortuosa Kg. . 81. 201
Chailletia DC... 2. 2... 89. 663
Chailletia gelonioides Bedd. . 80. 663
Chailletia Sumatrana Mig. . 89. 663
Champia Desvx . . . . .. 81.205
Champia parvula J. Ag. . . 81. 205
Chandonanthus Mitt... . . . 81. 201
Chandonanthus hirtellus Mitt. 81. 291
Chantransia violacea. . .» . 91. 144
Chariessa Mig. . . x 2.01. 85. 8082
84. 505,
85. 304
Cheilanthes Sw. . . » . .. 88. 477
Cheilanthes setigerum Bl. . . 84, 6
Cheilanthes hirsuta Mett. . .„ 89, 477
Cheilolejeunea Spruce . . . 85. 19
Cheilolejeunea Hawaiica Steph. 81.
Cheilolejeuneaintertexta Lindbg. 85. I [
Cheilolejeunea Kurzii Steph. 85. 1
Cheilolejeunea ochracea Steph. 85. 196.
Cheilolejeunea Rechingeri Steph.91. 16
Cheilosporum Aresch . . . 81. 20
Cheilosporum spectabile Harv. 81. 2
Cheirodendron samoense Seem. 85.
Chelidonium maius L. . . . 85. &
Chenopodium L. . 2... 89.6
Chenopodium murale L. . .
Chiococca barbata Forst,
Chiococca sambucina Spr. .
Chiodecton Müll. Arg. . . .
Chiodecton heterotopoides Nyl. 8 #
Chiodecton microdiscum A,
Chariessa Samoensis Engl. .
nz
0
Chiodecton strigulinum Wainio 88
Chiloseyphus Corda 81. 200, &t SS,
Chiloscyphus argutus Steph.
Chiloscyphus porrigens
Chloris. Sw. ı u a
Chloris radiata Sw. . 2.2.
Chlorococcum humicola Rabh.
Chlorophyceae . 2... . Bi
Chlorocyperus Rikli .... 84.
89. 498, 89. 620, 89
Chlorocyperus compressus Pa
Chlorocyperus enodis Palla
Chlorocyperus exaltarus P
Chloroeyperus phymatodes Palla'
Chlorocyperus rotundus F
89, 498,
Chomelia H. B. RK... 2. .#
Chomelia sambucina O. Kuntang ö
Chroococcus minor Näg. Bi -. B
Chroococcus Rechingerü le. T
FR, 20, 9
Chroococcus turgidus Näg. var
violaceus Wille Non. var, T. I,
Chroocoecus varius A. Br... „Pl
Chroococcus varius A. Br...
Ben
|
Bot. u. 200l.
Chroococcus varius A. Br. var. Sa-
moensis Wille . . T. I, F. 291. 146
Chrysanthemum L. . . . . .89. 651
Chrysanthemum indicum L. . 89. 651
Chrysodium cuspidatum Kuhn 84. 416
Cibotium Kaulf. . . . . « „89. 625
Cibotium glaueum Hook. et Arn. 89. 625
Cinnamomum Burm. 85. 283, 89. 660
Cinnamomumcamphora Nees et
Bibenm..... = ana 21850288
Cinnamomum elegans Rein. . 85. 283
Cinnamomum zeylanicum Breyn. 85.
283, 89. 660
npadessa BI. 7... 2.0. .89663
Cipadessa fruticosa Bl. . . . 89. 663
sitım DC. . u 2.0. 2.89.6581
Cirsium chinense Gardn. et Champ.
2 89. 651
Cissus L. . . 85. 307, 89. 573
Cissus adnata Roxb. . . . . 89. 573
Cissus carnosa Lam. . . . . 89. 574
Cissus grandifolia Warb. . . 89. 574
Cissus japonica W. . 85. 307, 89. 574
Cissus pedata Lam... . . . . 89. 574
Cissus"porphyrophyllus Lindl. 89. 531
Cissus Schumanniana Gilg.. . 89. 574
Cissus trifolia K. Sch. . . . 89. 574
Birullus 1... u; . . 85. 381
Citrullus vulgaris Behtad . „85. 381
Citrus L. . 85. 295, 89. 564
Citrus Aurantium Risso 84.466, 85. 295
Citrus Bergamia Risso . . . 85. 295
Citrus decumana Murr. . . . 85. 295
Citrus Hystrix DC. . . . . . 85. 295
Citrus Limonum Risso . . .85. 295
Cladonia Wainio . . ale, 2
Cladonia Balfourii Conkie 7 S1m252;
Cladonia Borbonica var. Boryana Krph.
81. 252
Cladonia fimbriata Flw. . . . 88. 28
Cladonia fimbriata Flw. var. Balfourii
Eon N ea 8l. 251
Cladonia fimbriata var. antilopea Müll.
NO. 6 ER FRENZEL
Cladonia fimbriata var. Borbonica
Saale) 6, RR >) (08 775) |
Cladonia furcata var. pinnata Wainio
81. 251
Cladonia furcata var. pinnata forma
spinulosa Mass. . . . . 81. 251
Cladonia pyenoclada Wainio . 88. 28
Bladophora Kg. ........... .,81. 201
Cladophora dubia Schmidle . 91. 156
Cladophora fracta Kütz. var. rigidula
Beer 920200910160
Cladophora irregularis Grun. 81. 202
Cladophora nitidula Sond. . . 81. 201
Cladophora Rechingeri Reinb. 81. 201
Cladophora subsimplex Kg. . 81. 201
. Cladosporium-Link.. . . . . 85. 185
Cladosporium Tabaci Oudem. 85. 185,
85, 355
Ergebn. von den Samoa- u. Salomonsinseln. 177
Clathroporina Müll. Arg.. . . 88. 12
Clathroporina endochrysea Müll. Arg.
88. 13
Clematis L. ..89. 552
Clematis aristata R. Br. var. Pickeringü
OB 8900
Clematis Pickeringii A. Gray . 89. 552
Gleisostomar Bl 2 222 .2...857 261
Cleisostoma spathulatum Bl. 85. 261
ClerodendronL.85.339, 89. 598, 89. 668
Clerodendron amicorum A. Gray 85. 340
Clerodendron fallax Lindl. 84. 504,
85. 339, 89. 598
85. 309,
85. 340,
NexaZ, 5 cn 895599
Clerodendron infortunatum 1. 89. 668
Clerodendron laevifolium Bl. . 85. 339
Clerodendron Savaiiense Rech. 85. 340
Climacosphenia moniligera Ehr. 88. 7,
88. 10
Clinogyne grandis Hook. fil. . 89. 523
Clinostigma Samoense Wendl. 85. 234
Cltonlag are 00.785290
Clitoria ternatea L.. . . . . 85. 290
Closterium angustatum Kütz. T. III, F. 2,
91. 158
Closterium Ehrenbergii Menegh. var.
concavum Schmidie . . . 91. 152
Closterium lanceolatum Kütz. T. II,
91. 152, F. 35—37
Cliosterium Leiblinii Kütz. . . 91. 152
Closterium Lunula Nitzsch . . 91. 152
Closterium parvulum Näg... . 91. 152
Closterium peracerosum Gay. 91. 152
Closterium tumidum Jarh. . . 91. 153
Coccocarpia Pers. . . 81. 258, 88. 24
Coccocarpia nitida Müll. Arg. 81. 258,
259, 88. 24
Coccocarpia nitida var. isidiata A. Zahl-
bruckner 81.260, var. limbata A.Zahlbr.
81.260, var.lobulata A. Zahlbr. 81.260
Coceocarpia pellita Müll. Arg. var. isi-
Clerodendron inerme R. Br. .
diophylla Müll. Arg., var. bypoleuca
Na, Elli 5 0 0 oe een ze
Coecocarpia pellita Müll. Arg. 81. 258,
var. isidiophylla Müll. Arg. 81. 259,
var. smaragdina Müll. Arg. 81. 259
Coccocarpia smaragdina Pers. 81. 259
Coceoglochidion K. Sch. . . 89. 567
Coecoglochidion erythrococcum KR. Sch,
89. 567
Coceulus Forsteri D C. . . . 89. 553
Coconeis Emmericii Jan.. . . .88. 7
Coconeis gibbocalix Brun. 88. 7, 88, 10
Coconeis heteroidea Htz. 88. 7, 88. 10
GocossLumn a 80: 234,897 1507
Cocos nucifera L. 84. 507, 85. 234,
85. 289, 89. 507
Codiaeum Rumph. . 85. 301, 89. 569
Codiaeum Hillii Naud. . 85. 301, 302
Codiaeum interruptum Naud,. 85. 301,302
. 85. 301
Codiaeum variegatum Bl. 84. 471, 85.
299, 301, 302
Codiaeum variegatum Bl. var. geminum
Müll! Arg. 89. 569, var. taeniosum
Wu o.0 oa ail)
Codiumastackhe Mr 8202
Codium tomentosum Stackh. . 81. 202
Coelococeus Salomonensis Warb. 89.503
Coenogonium Ehrbg. . . . . 81. 248
Coenogonium Leprieurii Nyl. . 81. 248
Coenogonium Linkii var. Leprieurii
Monte ee u 248
Cofte aa 1850870
CoftealarabiearE. 2 2020,0854.870
Coffea liberica Hiern. . . . . 85. 370
Coffea sambucina Forst. . . 85. 368
Cose lin5 a 5 a 0 le 200), El, |
Coix lacryma L. . . 81. 300, 89. 491
Coleus Lour. . . . 85. 341, 89. 600
Coleus aromaticus Bth. 85. 341, 89. 600
Coleus atropurpureus Bth. . . 85. 341
Coleus scutellarioides Bth. . . 89. 600
CollemarA. Zahlbr. . 227207812 257
Collema Boryanum Pers. . . 81. 257
Codiaeum irregulare Naud.
"Collema byrsinum Ach. . . . 81. 257
Collema nigrescens Wainio .81. 252
Collema nigrescens Wainio var. glauco-
Carpe NY. 25
Collema phyllocarpum Pers. . 81. 255
Collema Rechingeri A. Zahlbr. 81. 252,
253
„81. 253
Collema rugosum Krph. var. micro-
phyllinum 81. 252, 253, var. tre-
melloides ß caesium Ach. . 81. 254
. 85. 238
Colocasia antiquorum Schott 85. 238
Collema rugosum Krph. .
Colocasia Schott. .
Colocasia Novo-Guineensis Linden 89.
512
GololejeumeassSpr 2 .22.022.85..199
Cololejeunea papuliflora Steph. 85. 199
ColubrinaL.C. Rich. 85. 306, 89. 573
Colubrina asiatica Brongn. 85. 306
85. 339, 89.
<
=
Colubrina excelsa Fenzl. . . 89.
Commelina L. . . . 85. 240, 89.
578
1)
Combretopsis pentaptera K. Sch. 89.5
6)
Commelina Benghalensis L. . 85. 24
71
13
10)
Commelina cyanea R. Br. . . 89. 513
Commelina delicatula Schlecht. 85. 240
Commelina nudiflora L. . . . 85. 240
Commersonia Forst. 85. 311, 89. 578
Commersonia echinata Forst, 84. 467,
85. 311, 89. 578
Conehophyllum 89. 592 Anm., 89. 593
Conchophyllum Papuanum Schlecht.
89. 593
Coniocarpum Antillarum Fee . 81. 236
Coniocarpum consertum Fee 81. 235
Conocephalus Bl... x x „ . „89, 542
ConocephalusamboinensisWarb, 89. 542
178
Convolvulus Brasiliensis L. 85. 335,
89. 595, Textbild, 28. 596
Convolvulus Turpethum L.. . 85. 335
Coprosma Forst. . . 85. 378, 89. 639.
Coprosma ernodeoides Gray . 89. 639
Coprosmarhynchocarpa A. Gray.85. 379
Coprosma Savaiiensis Rechinger 85. 378
Coprosma strigulosa Lauterb, 85. 379
Cora ligulata Krmph. . . . . 81. 278
Cora nitida Müll. Arg. , » 81. 259
Corallina Lmx. . .. +». 81. 207
Corallina granifera L. et Sol. 81. 207
Corallina pumila Lmx. . . . 81. 207
Corallina tenella Heydr.. . . 81. 207
Coralliokyphos Film. et Rech. 85. 252
Coralliokyphos candissimum Film. et
Rech. 85. 252, T. 1.,F. 6., T.IILF. 1.
Corchorus L. » =» =» » » » 89. 575
Corchorus acutangulus Lam. . 89. 575
Cordia L.. . . . . 85. 337., 89. 596
Cordia aspera Forster . . 85. 337
Cordia subeordata Lam. 85. 237, 89.
596, 597
Cordyceps Fr...» » +.» . 89. 701.
Cordyline Comm. . 85. 241, 89. 514.
Cordyline terminalis Kunth. 84. 506;
. 85. 241. 89. 504
Coseinodiscus curvatulus Grun. 88. 10,
Coscinodiscus decrescens Grun. var.
robustior. 2 =» 2...» .88. 10
Coseinodiscus excentricus Ehr, 88. 7
Coscinodiscus heteroporus Ehr. 88. 5
Coseinodiscus Kützingii A. S. 88, 10
Coseinodiscus leptopus Grun. . 88. 10
Coscinodiscus marginatus Ehr. 88. 5,
88. 7, 88. 10
Coscinodiscus nitidulus Grun. . 88. 10
Coseinodiscus nitidulus Grun. var.
scintillans M. Per. 88. 7, T. II, F. 9,
Coscinodiscus nitidus Greg. 88. 7, 88. 10
Cosceinodisceus nitidus var. tenuis Ratts.
88.5
Coscinodiscus nodulifer A. S. . 88. 5
Coseinodiscus symbolophorus Grun,
88. 10
Cosmarium granatum Br£b, 91. 144, 153
Cosmarium homalodermum Nordst, var.
Samoensis Wille T.II,F.38,91.144,153
Cosmarium homalodermum Nordst,. var.
Samoensis, Wille var, nov. T,II, F.38
Cosmarium quadrum Lund var. Samo-
ensis Schmidle.
Cosmarium subcostatum Nordst. 91. 153
Cosmarium suberenatum Hantsch.
91. 153
Cosmarium subturgidum Schmidle
D1. 153
Cosmarium subturgidum Schmidle
91. 159
var, minor Schmidie . . . 91. 153
Costus L.. .» » » 2. = a.unu. 894.522
Costus speciosus Sm... . . „89, 522
K. Rechinger,
Crataeva L. . 2... + „85. 285
Crataeva religiosa Forst... . . 85. 285
A . . „89. 821
Crepis japonica Bth. . . . . 89. 621
N A 85. 244, 89. 515
Crinum asiaticum L. 85. 244, Textf. 243
Crinum macrantherum Engl. 85. 244,
Textf. 6. 243 u. F. 7. 244, 89. 515
Crocynia Nyl... 0... .81. 245
Crocynia gossypina Nyl. . „81. 245
Crotalaria L. 85. 289, 89. 558, 89. 633,
89. 661
Crotalaria incana |.. . . 89. 633
Crotalaria laburnifolia L. . . 89. 661
Crotalaria linifolia L.. . . - 89. 558
Crotalaria striata DC. 89. 633, 89. 661
Crotalaria verrucosa L. . . . 85. 289
Oroton L.2 „u al RR
Croton aromaticus L. . . . . 89. 664
Ctenidium Mitt. . 2 =». » . 89. 465
Ctenidium pulcherimum Broth. 89, 465
Cucumis dipsaceus Ehrbg. . . 89. 639
Cucumis Melo L. var. agrestis Naud.
85. 379, 89. 615
Cucumis L. 85. 379, 89. 639, 89. 615
CucurbitaLl.. » » 2.» #2 » . 85. 380
Cucurbita hispida Thunbg. . 85. 379,
89. 615
Cucurbita moschata Duch. . 85. 380
Cupania rhoifolia A. Gray . . 84. 496
Cuphea .Br. » ..» nr BD GO
Cuphea Balsamona Cham. et Schl.
89. 636
Cuphea hyssopifolia H. B. K. 89. 636
Cupressina cyathothecia C. Müll. 84. 396
Cupressina sodalis C. Müll. . 84. 396
Cupressina Tutuila C. Müll. . 84. 396
Curcuma Lı . 0% an wuu Bd 248
Curcuma longa L. . . . . . 85. 248
Cuspidatula . . 2 2...» ‚81. 289
Cuspidatula contrata Steph. . 81. 289
Cutleria multifida Grun. . . „81. 208
Cyanotis Don. . » » «= » „89. 514
Cyanbotis axillaris Roem, et Sch, 89. 514
Cyanotis capitata C. B. Cl. . 89. 514
Cyathea Sm... » » 2.» » „84. 443
Cyathea leucolepis Mett. . . 84. 443
Cyathea propinqua Mett, .„ . 84. 443
Cyathodes R.Br.. . . » » .» 80. 637
Cyathodes Tameiameiae Cham. 80. 637
Cyathula Lour. „ . 85. 279, 80, 550
Cyathula geniculata Lour. . . 89, 550
Cyathula prostrata Bl. 85. 279, 89. 550
Cyeas L, » „eisen «De HOT
Cycas cireinalis L.. . » » » 80, 487
Cyclopeltis semicordata. J. Sm. 89. 472
Cylindrocystis crassa de Bary 91. 152,
162
Cylindrospermum muscicola Kütz.
91. 158
Cymatoneis sulcata Cl. „ . 88 7
Cynanchum lu. 2.2.2.2 +, 89. 59
Cynanchum neo-pommeranicum Schltr.
89. 594
Cynanchum ovalifolium Wight 89. 5094
Cynodon Pers. 81. 305, 89. 496, 89. 628
Cynodon dactylon Pers. 81. 305, 89.
496, 89. 628
Cyperus L. . 2 1 0 00000 2 BCM
Cyperus canescens Vahl . . 84. 458.
89. 500, 89. 040 4
Cyperus compressus L. . . . 84.451
Cyperus cylindrostachys Boeck 84. 452
Cyperus diffusus Vahl . .„ . 89. 40!
Cyperus enodis Böckeler . . 80. 656
Cyperus eragrostis Vahl . .89, 6
Cyperus exaltatus Retz. , . . 89. 656
Cyperus ferax Rich. . . . . 89. 498
Cyperus flexifolius Boeck. . . 84. 4
Cyperus Graeffei_Böck. . . . 89. 707
Cyperus longus L. forma elongata
Boeck. 84. 45
Cyperus monostachys Boeck. &
Cyperus multibracteatus Boekel 89. 70
Cyperus Mutisii Boeck, . „ „8 i
Cyperus ovularis Boeck. „ .„&
Cyperus pennatus Lam. 84. 453,
Cyperus pilosus Vahl. „. . . 8
Cyperus polystachyus_Rottb, . &
Cyperus Reineckei Boeck, . . 84 4
Cyperus rotundus L. 89. 498, 84. 4
Cyperus Samoensis Boeck, . 84.
Cyperus Seemannianus Bo
Cyperus Upoluensis Boeck . 89,
Cyphokentia Brongn. . . . „86,
Cyphokentia Samoensis Warb. 84.
85. 234,
Cypholophus Wedd. 85. 273, 89
Cypholophus heterophylius Wedd
Cypholophus macrocephalus Wei
var. Samoensis Rech. . .
Cyrtandra 85. 273, 85. 357, 8
Cyrtandra angustivenosa
Cyrtandra Beckmanni Reinecl
Cyrtandra campanulata Re:
473, 85. 3
Cyrtandra compressa Reir
85.3
Cyrtandra fulfovilosa Rec
T
Cyrtandra Funkii Rein , . „8
Cyrtandra Godeffroyi Reineck
Cyrtandra Godeffroyi FR in ©
Utumapae Reching. . . »
Cyrtandra Graeffei C. B. Ch.
Cyrtandra Gürkeana Lauterb.
Cyrtandra Hufnagelüi F Ei
so:
Bot. u. z00l. Ergebn. von den Samoa- u. Salomonsinseln. 179
Cyrtandra Kraemeri Reinecke. 84. 474
85. 357, 362, Textf. 26
Cyrtandra Krügeri Reinecke . 85. 360
are longepedunculata Rech.
85. 360
Cyrtandra Mamolea Rein. . . 85. 363
Eyrtandra Pritchardi Seem. . 84. 474
Cyrtandra Richii A. Gray . . 85. 360
Cyrtandra Samoensis A. Gray. 85. 361,
Textf. 25.
Cytrandra Schraderi K. Sch. . 89. 604
Cyrtandra Vaupelii Lauterb. subsp.
subvelutina Rech. . . . . 85. 365
Cyrtosperma Griff. . . ... .85. 238
Cyrtosperma edule Schott . . 85. 238
Cyrtosperma Merkusii Schott 85. 238
D.
Dactyloctenium Ver 3954628
Dactyloctenium aegyptiacum W.89. 628
Daedalea indica Jungh. . . . 85. 178
Daedalea pavonia Berk. . . . 85. 180
Daldinia de Not. et Ces. . .. „81. 219
Daldinia Eschscholtzii Rehm . 81. 219
Datural. . . . . .85. 350, 89. 638
Datura alba Nees . . . ... . 85. 350
Datura fastuosaL. . 85. 350, 89. 638
Datura Nilhumatu. .. . . 85. 350
Davallia Sm. 84. 440, 89. 473, 89. 642
Davallia botrychioides Baker . 84. 441
Davallia contigua Sw. 84. 418, 84. 441,
442
Davallia denticulata Mett. . . 84. 440
Davallia dubiaR. Br. . . . 84. 442
Davallia elegans Sw. 84. 418. 84. 440
Davallia Emmersonii Hook. et Grev.
84. 441, 442
Davallia Gaimardiana Pr.. . . 84. 441
Davallia Graeffei Luerss. . . . 84. 441
Davallia heterophylla Sm. . . 84. 440
Davallia inaequalis Kunze. . . 84. 442
Davallia pallida Mett. . . . . 84. 442
Davallia parallela Wall.84. 448, 89. 473
Davallia pyxidata Cav. . ... 84. 440
Davallia Reineckii Chr. 84. 418, 84. 442
Davallia retusa Cav.. . . . . 89. 474
Davallia solida Sw. . 84. 440, 89. 473
Davallia Speluncae Baker 84. 442, 89.
474
Davallia tenuifolia Sw.. . . . 89. 642
Davallia triquetra Baker . . . 84. 439
Debregeasia Gaudich. . . . . 89. 659
Debregeasia velutina Gaudich. 89. 659
Decaspermum fruticosum Forst.85. 320.
Deguelia.Aubl.s . 2.0... . 85.290
Degueliatrifoliata Taub. 85. 290, 89. 560
Demmerogramma fulvum . . . 88.7
Dendrobium Sw. «85. 258; 89, 523
Dendrobium biflorum Sw. 85. 259
Textfig. 11, 258.
Denkschriften der mathem.-naturw. Kl. 91. Bd.
Dendrobium cyrtosepalum Schltr.
89. 524
Dendrobium gemellum Lindbg. 85. 258
Dendrobium Goldfinchii F. v.M.89. 523,
525, 926
Dendrobium hymenocentrum Schltr. 89.
526.
Dendrobium involutum Lindb. 85. 258,
85. 259
Dendrobium Kietaense Schltr. 89. 524,
T. VII F. 3.
Dendrobium longicaule J.J.Sm.89. 525.
ol):
Dendrobium pruinosum Flysm. et Bin-
MEN. 0, 0 Budo an
Dendrobium Rechingerorum Schltr. 89.
524, T. VII, F.5.
Dendrobium SalomonenseSchltr.89. 525
Dendrobiumsylvanum Rechnb.fil, 85. 259
Dendrobium triviale Kränzl. . 85. 259
Dendrobium veratrifolium Lindl. 89.
524. T. VIH, F. 6.
Dennstaedtia Bernh.. . . . . 89. 474
Dennstaedtia scandens Moore 89. 474
Deschampsia P. deB. . . . . 89. 628
Deschampsia australis Nees . . 89. 628
Desmodium Desv. . 85. 292, 89. 558
89. 648, 89. 661
Desmodium dependens Bl. . . 89. 558
Desmodium gangeticum P. DC. 89. 558
Desmodium heterocarpum DC. 89. 661
Desmodium latifolium P.DC. . 89. 558
Desmodium ormocarpoides P. DC. 89.
Desmodium parvifolium P. DC. 89. 558
Desmodium podocarpum P. DC. 89. 559,
85. 293
Desmodium polycarpum P. DC. 89. 559,
89. 661
Desmodium pulchellum Bth. . 89. 648,
89. 661
Desmodium scalpe DC. . . . 89. 661
Desmodium scorpiurus Desv. . 85. 293
Desmodium trillorum DC. . . 85. 292,
89. 559, 89. 648, 89. 661
Desmodium umbellatum DC, 84. 477,
85. 293, 89. 559
IDerkISB OU an 189.060
Derris uliginosa Bth. 85. 290, 89. 560
Dianella Lam. . . . 89. 630, 89. 657
Dianella ensifolia Red... . . . 89. 657
Dianella odorata Bl... . . . . 89. 630
Dichodium Nyl. . . . 81. 256, 88. 24
Dichodium byrsinum Nyl. . 88. 24, 81.
256
Dichonema ligulatum Müll. Arg.81. 278
Dichonema sericeum Müll. Arg. 81. 278
DichrocephalaP. DC, . . . . 89.617
Dichrocephala latifolia P. DC. . 89. 617
DicksoniaL’Her. . . . . . 284 443
Dicksonia Berteroana Hook. . 84. 443
Dicksonia Brackenridgei Meit. . 84, 443
Dicksonia dubia Gaudich. . . 84. 442
Dicksonia moluccanaBl. . . . 84. 443
Dicksonia Samoensis Baker . . 84. 443
Dicliptera Juss.. . . . . . 85. 365
Dicliptera Samoensis Se. . . 85. 369
Dicranella Schimper . . . . 89. 464
Dicranella Hillebrandii Brofh. . 89. 464
Dicranoloma Ren. . . 84. 387. 89. 464
Dicranoloma Braunii Paris . . 84. 387
Dicranoloma Sandwicense Sull. 89. 464
Dictyoneis marginata Cl... . .88.5
Dictyonema sericeum Har. . . 81. 278
Dictyosphaeria Dene. . . . . 81. 202
Dictyosphaeria favulosa Dene. 81. 202
DietyotanEms m: 7.1881. 204
Dictyota acutiloba J. Ag. . . . 81. 204
Dietyota Sandwicensis J. Ag. . 81. 204
Didymella Sacc. . . . 81.219
Didymella Passiflorae Höhnel A)
Didymoplexis Griff... . . . 85. 251
Didymoplexis minor J. J. Sm. subspec.
samoensis Flm. et Rech. 85. 251, T. ],
BR:
Didymosperma microcarpa. Warb. 89.
506
Digitariaconsanguinea Gaudich. 81. 302
89. 494
Digitaria violacea Lk. . . . . 89. 628
DioscoreaL.. . 85. 245,89. 515
Dioscorea alataL, . . .. „85. 246
Dioscorea sativa L. 85. 245, Textfig. 8.
246
Dioscorea tiliaefolia Kunth . . 89. 515
Diseosianliipege 2 a 28H aA
Diospyros L. . 85. 327, 89. 588
Diospyros Samoensis A. Gray 84. 469
85. 327
. 84. 429, 89. 474
Diplazium congruum Brack. . 84. 430
Diplazium decussatum . . . . 84. 429
Diplazium latifolium Don. . . 84. 429
Diplazium membranaceum Mett.84. 430
Diplazium Sw. .
Diplazium polypodioides Bl. . 89. 474
Diplazium silvaticum Presl. . 84. 430
Diploneis apis (Donk) . . . . 88.5
Diploneis Beyrichiana A.S.. . 88.7
Diploneis bomboides A.S. . . 88.5
Diploneis diddymaRK. . ... 885
Diploneis crabro Ehr. . . . . 885
Diploneis crabro var. separabilis 88. 10.
Diploneis cynthia A.S. var. intermedia
Me Ber, 88. u hm e
Diploneis eynthia A.S. . . . 88. 10
Diploneis didymaR. . ... 888
Diploneis diplostieta Grun, . . 88.5
Diploneis elliptica . .... 88, 10
Diploneis Eudoxia A.S. . . . 885
Diploneis fusca Greg. 88, 5, 88. 8, SS. 10
Diploneis interrupta var. Novae Zelan-
diae Per. var. Samoensis A. S. SS. 8,
Tas Fr. 3
24
180
Diploneis Mauleri Br. var. borussica
88. 10
Diploneis mediterranea Cl. . . 88.8
Diploneis mediterranea var. elliptica
M.P. 88, 10, TI, F. 12.
Diploneis multicostata Grun. 88. 5. 88. 8
Diploneis nitescens Greg. . . 88.5
Diploneis nitescens var. rhomboides
M. P. 88.8, T.1. F. 10, 88. 10.
Diploneis notabilis Grev. var. expleta
88. 8
Diploneis notabilis Grev. . . . 88. 10
Diploneis pandura Breb. .. . 88.5
Diploneis puella A.S. . .. - 88. 5
Diploneis Schmidtü Cl. . . » 88.8
Diploneis Smithii Breb . 88. 5, 88. 10
Diploneis Smithii var. recta M. P. 88. 8.
7.208
Diploneis splendida Greg. 88. 5, 88. 88.
8,10.
Diploneis subordicularis Greg. 88. 5
Diploneis vetula A.S. ... - 88. 10
Divlora Bak. %, 5 ai. sesrh 89. 476
Diplora integrifolia Bak. . . . 89. 476
Diplospora DE: 7. 2 u. 89. 649
Diplospora viriditlora DC. . . 89. 649
Dischtdia R. Br. . 7.0, 2% 89. 592
Dischidia collyris 89. 592, Anm.
Dischidia dirhiza Schlecht. . . 89. 593
Dischidia neurophylla K. Schum. 89. 592
Dischidia nummularia . 89. 592 Anm.
Dischidia Rafflesiana . 89. 592 Anm.
Disemma aurantia Labill. . . 85. 314
Distichophyllum Doz. et Molk. 84. 394
Distichophyllum Vitianum Besch.
84. 394
Dodonaea L. 85. 306, 89. 573, 89. 634
Dodonaea viscosa Jacq.. . . 85. 306
89. 634, 89. 573
Dolichandrone Fzl.. ... » 89. 603
Dolichandrone Rheedii Seem. 89. 603
Dolichandrone spathacea K. Sch.
89. 603
Dolichos L. .. » «= s.a mn sB0u,&8l
Dolichos Lablab L. var. albiflora, DC.
85. 291
Dothidella Speg. -. » .» » . „81. 220
Dothidella Musae Höhnel . „81. 220
Dracaena L.. . . . 89. 514, 80. 057
Dracaena angustifolia Roxb. . 89. 514
Dracaena ferrea . .... . 85. 209
Dracaena Thwaitesii Reg. . . 80. 657
Dracontomelum Bl. . 85. 303, 89. 6571
Dracontomelum mangiferum BI. 89. 571
Dracontomelum laxum R. Sch. 89. 571
Dracontomelum villosum Seem. 85. 303
Drepanolejeunea Spruce . . . 81. 205
Drepanolejennea Samoana Steph. 81. 295
Drymispermum acuminatum Seem.
85. 316
K. Rechinger,
Drymispermum Burnettianum Seem.
85. 317
Drymoglossum Presl. . . . . 89. 653
Drymoglossum piloselloides Presl.
89. 653
Drymophloeus Zipp. . 85. 234
Drymophloeus minutus Rechinger
85. 237
Drymophloeus Reineckei Warb. 84. 508
85. 234. 235, 85. 273
Drynaria Pr. 89. 481, 89. 632, 89. 654
Drynaria cordata W. . .. . 89. 632
Drynaria Linnaei Bed. . . . 89. 654
Drynaria longissima J. Sm. . 89. 478
Drynaria querecifolia J. Sm. . 89. 481
Dryopteris Adans. .89. 469, 89. 626
Dryopteris amboinensis O. K. 89. 470
Dryopteris dissecta O. K. . . 89. 471
Dryopteris hispidula O. K. .89. 469
Dryopteris megaphylla Chr. . 89. 470
Dryopteris parasitica O. K. . 89. 471
Dryopteris sagenioides O. K. 89. 470
Dryopteris setigera O. K. . . 89. 469
Dryopteris unita O. K. . . . 89. 469
Dryopterts urophylla Chr. . . 89. 469
Dryostachyum J. Sm.. . . „89. 480
Dryostachyum drynarioides Kuhn
89. 480
Dryostachyum (Polypodium) mollepi-
losum Rech. 89. 480, 89. 611. F. 30
Dryostachyum novoguinense Brause
89. 480
Dumortiera Nees . . . . „ „81. 288
Dumortiera velutina Schiffn. . 81. 288.
Durante 1x4 3 als er a
Duranta Plumieri Jacq. . . . 85. 341
Duval-Jouvea Palla .„ 84. 453, 89. 500,
89. 630, 89. 656
Duval-Jouvea ligularis Palla . 89. 500
Duval-Jouvea maritima Palla . 89, 500
Duval-Jouvea pennata Palla . 84. 453
89. 500, 89. 630
Duval-Jouvea pilosa Palla . . 89. 656
Dysoxylum Bl. 85. 296, 297, 80. 566
Dysoxylum alliaceum Bl. . „84. 484
Dysoxylum Maota Rein. 85. 296. F. 13.
296
Eclipta L.. . . . . 89. 618, 89. 640
Eclipta alba Hassk. . 89. 618, 89. 640
Eclipta erecta L.. . . . . „89. 618
Ectolechia Wainio . . . . „81. 247
Ectolechia phyllocharis Wainio 81. 247
Ectropothecium Mitt. 84. 306, 80. 467
Eetropothecium cyathothecium (C. Müll).
84. 306, 397
Ectropothecium cyathothecioides Broth.
84. 307
Eetropothecium distichellum C. Müll.
80. 467
Ectropothecium excavatum Br. 84. 3060
—— zZ aden a a
Ectropothecium intorquatum Doz. et F
Molk 84. 396
Eetropothecium Moritzi C. Müll,
84.308
Ectropothecium pacificum Mitt. 84. 396
Ectropothecium Rechingeri Br. 84. 397
Eetropotheeium rupicolum Br. 84. 39%
Eetropothecium sodale Mitt. . 84. 396 s
Ectropothecium strictifolium Br. 84. 397
Ectropothecium stigmophyllum Broth.
34. 308
Eetropothecium subdistichellum Bre h.
89. 467
Ectropothecium tophigerum Br. 84. 39
Ectropothecium Tutuilum Mitt. 84. 306
Egregia Aresch. . . . . ...80. 70
Egregia Menziesii Aresch . . 89. 702
Eichhornia Kunth . . . . .89. 627
Eichhornia crassipes Solms. . 89. 62
Elaeocarpus Samoensis Lauterb. 84. 50
Elatostema Forst. . . 85. 274, 80. 54
Elatostema angustifolium Rein. 85.
Elatostema cuneatum Wight. 85. 27
Elatostema cupreo-viride Rech. 85. 27
Elatostema Funckii Rein. . „85.
Elatostema grandifolium Rein. 85. 2
Elatostema integrifolium Wedd. 80. 5
Flatostema Kietanum Rech. 89. 54
TEE
Elatostema Kraemeri Rein. . . 85. 2
Elatostema Lilyanum Rech. 85. 7
T.w
Elatostema nigrescens Miqu. . 85.
Elatostema Novae Britanniae Lau
Elatostema obliquifolium Rein. 85.2
Elatostema pedunculatum Fo 8
544. T. 1, H
Elatostema Samoense Rein. 85. 74
Elatostema strictum Rein. 85. 27:
-
Elatostema viridissimum Rech. 86. !
er
Elatostema Weinlandiü K. S
Elephantopus L. . . ... 80.
Elephantopus scaber L. . . 9.
Elettarla Mat: ..,. su
Elettaria Cardamomum Mat.
Eleusine Gärtn. . .81. 305. 89
Eleusine indica Gaertn. 81. 305, 86
“Emilia Cass. . . . 86. 888, o.
Emilia prenanthoides P.D.C. 86
Emilia sonchifolia H. 85. 383, ®
Enalus L. C. Rich. . . . . . 80,
Enalus acoroides Steud... . . 80.
Endoderma Reineckei Schmidle 91.
Bot. n. zool. Ergebn. von den Samoa- u. Salomonsinseln. 181
Endotrichella C. Müll. . . . 84. 393
Endotrichella Samoana C. Müll. 84. 393
Bintadaml 1... u 9. a,HN, #1085r 288
Entada scandens Bth. 84. 477, 85. 288
Enteromorpha Link. . . . . 81. 201
Enteromorpha intestinalis Link 91. 154
Enteromorpha° prolifera J. Ag. 81. 201
Entophysalis Samoensis Wille 91. 147
T. I, F. 10— 13
Epidendrum fasciola Forst. . 85. 262
Epipremnum Schott . 85. 238, 89. 511
Epipremnum mirabile Schott . 89. 511
Epipremnum pinnatum Engl . 85. 238
Epithemia Hirundinella Brun. . 88. 8
88. 10
Epithemia musculus K. . 88. 4, 88. 8
88. 10
Epithemia turgida K. .. . . .88. 4
Eragrostis P. deB. . 81. 305, 89: 496,
Bon 89. 629, 89. 644
Eragrostis amabilis ©. Kuntze 81. 305
Eragrostis atrovirens Trin. . . 89. 644
Eragrostis bahiensis Schr. . . 89. 644
Eragrostis diandra Steud. . 89. 496
Eragrostis ferruginea-P. de B. 89. 645
Eragrostis megastachya Lk. . 89. 629
EragrostisplumosaLink 81.305. 89. 496,
on 89. 629
Eranthemum L. . 85. 366
Eranthemum laxiflorum A. Gray 85. 366
Eranthemum pacificum Engl. . 89. 606
Eranthemum variabile Guppy 89. 606
Erechthites Raf. . 85. 383, 89. 620
Erechthites Bukaensis Rech. et Muschl.
89. 620
Erechthites prenanthoidesP. DC. 89. 620
Erechthites valerianaefolia DC. 85. 383
Eremochloa Buse. . . . . ..89. 644
Eremochloa falcata- Hack. . . 89. 644
anlind.. . 2 2 4".'..85. 259
Eria aeridostachya Rchnb. fil. 85. 259
Eria consimilis Film. et Reching. 85.
20), ar, U a5 all
Eria Vieillardi Reichnb. fill. . 85. 260
Erianthus Mchx. . . . . . . 81. 300
Erianthus maximus Brongn. . 81. 300
Beeren L.....2.2......040.'89: 617
Erigeron albidus A. Gray . . 89. 617
Eriodendron anfractuosum P. DC.
85. 311, 89. 577
Erioderma unguigerum Nyl. . 88. 28
Emopus.C. Müll... 2... .84. 395
Eriopus remotifolius C. Müll. . 84. 395
Eriopus subremotifolius Brot. . 84. 395
Bensum ll... 2.2.2. 0... 89, 866
Eryngium foetidum L. . . . 89. 666
Erythrina L. . . . 85. 291, 89. 560
Erythrina indica L. . 84. 478, 85. 91,
89. 560
Erythrina ovalifolia Roxb. . . 85. 291
Erythrospermum Lam. . . 85. 313
Erythrospermum polyandrum Oliver
85. 313
Erythroxylon L. . 85. 293
Erythroxylon Kunthianum (Wall).
85. 298
Euastrum quadratum Nordst. var. ja-
vanicum Nordst. 91.153, Taf. II, Fig. 39
Eucalyptus L’Herit. . . 89. 585
Eucalyptus Naudiniana F. v. Muell.
89. 585
Eucosia Bl. 852298
Eucosia carnea Bl. . 83293
Eudictya oceanica Ehr. 88. 8, 88. 10
Eugenia L. 85. 318, 89. 583, 89. 665
Eugenia amicorum A. Gray . 85. 319,
89. 583
Eugenia brevifolia A. Gray . 84. 486,
5 85. 819
Eugenia clusiaefolia A. Gray . 85. 318
Eugenia corynicarpa A. Gray 84. 486
Eugenia effusa A. Gray. . . 85. 318
Eugenia Jambos L.. . . . . 85. 318
Eugenia Michelii Lam. 84. 486, 85. 319,
ı 89. 583.
Eugenia oreophila Rech.. . . 85. 319
Eugenia rariflora Bth.. . . . 85. 318
Eugenia Richii A. Gray . . . 85. 319
Eugenia rubescens A. Gray. . 85. 319
Eulejeunea Spruce . 81. 293, 85. 194
Eulejeunea Armitii Steph. . . 85. 194.
Eulejeunea flava (Sw.) Steph. 81. 293
Eulejeunea Nietneri Steph. . . 81. 293
Eulejeunea subigiensis Steph. . 81. 293
Bulophja BR. Bus ra. ine. 89.0523
Eulophia emarginata Bl. 89. 523,
IE VYULOE7
. 88. 34,
85. 201
Euosmolejeunea trifaria Nees . 85. 201
Euosmolejeunea uvifera Spruce 88. 34
Eupatorium L. . 89. 650
Eupatorium Wallichi DC. . . 89. 650
Eupatorium Zeylanicum L. . . 89. 671
Euphorbia L. . 85. 302, 89. 570,
, 89. 634
Euphorbia Atoto Forst. 85. 302, 89. 570
Euphorbia heterophylla L. . . 85. 302,
89. 634
Euphorbia pilulifera L. . . . 85. 302,
89. 571, 89. 634
Euphorbia puleherrima Müll. Arg.
85. 302
Euphorbia Reineckei Pax. . . 85. 3083
Euphorbia sertulata Reinw. var. pubes-
cens Warb. . . 89. 570
Euphorbia thymifolia Burm. . 89. 635
Eurya Thunbg. . . 85. 312, 89. 647
. 84. 500,
89. 647
Eurya japonica Thunbg. var. Thun-
bergii Thw. . 85, 312
Euosmolejeunea Spruce
Eurya japonica Thunbg. .
Evodia Forst. . 85. 293, 89. 563
Evodia hortensis Forst. 84. 494, 89. 563
Evodia hortensis Forst. var. simplici-
folia Rech. ..85. 293
Evodia Roxburghiana Bth. et Hook.
85. 294.
Evodia triphylla P. DC... . : 89. 563
BCperaap la art
Excoecaria Agallocha L. . . 89. 570
Exidia polytricha Mont... . . 89. 700
Exodietyon ‘Card. ° . ." .: .. . 84. 389
Exodictyon dentatum Card. . 84. 389
Exodictyon Rechingeri Broth. 84. 389
F.
Fagraea Thunbg. . . 85. 328, 89. 590
Fagraea Berteriana A. Gray . 84. 480,
85. 273, 85. 328
Fagraea morindifolia Bl.. . . 89. 590
Faradaya F. v. Muell. . . . 85. 340,
Faradaya amicorum Seem. . . 85. 340
Faradaya Hahlii Rech... . . . 89. 598
Faradaya Powellii Seem. . . 85. 340
Faradaya Savaiiensis Rech. . 85. 340
RatouanGaudich, ., 2 2,2. 2...8955533
Fatoua japonica Bl. . . . . 89. 533
Fatoua pilosa Gaudich ... . 89. 533
Bayoluse in, a. a GE ERI.2D
Favolus fibrillosus Lev. . . . 81. 213
Favolus hispidulus- Berk. ‘et Curt.
81. 213.
. 85. 270, 89. 534,
89. 646, 89. 659
Fieus acuminatissima Miqg. . 89. 534
Fieus Aoa Warb. .85. 271, 89. 535
Ficus Benghalensis L. .84. 464
Fieus: Benjamina LL . . . . 89. 534
Ficus L.
Fieus Bougainvillei Rech. . . 89. 538,
T. VII, F. 14b
Ficus Bukaensis Rech. . . . 89. 540,
DA AEN 8a
Ficus chlorosykon Rech. . . . 85. 270,
T.V
Fieus chrysolaena K. Schum. 89. 536
Ficus crininervia Mig.. . . . 89. 537
Fieus duriuscula King. . . . 89. 537
Ficus elastica Roxb. subspee. eriobo-
tryocarpa Rech, . . . . ..89. 541
Fieus erytropareira K. Schum. et
MWankı 5; . 9% KERlEIIRE SSUMERG
Ficus fistulosa Reinw. . . .„ . 89. 536
Ficus Gazellae Engl. .. . . 89. 536
Ficus gibbosa Bl. . 89. 534, 89. 659
Fieus Godeffroyi Warb, . .. . 85. 271
Ficus, Graeffei Warb, . » . „ 88. 272
Fieus grossinervis Mig. .
Fieus,hirta Vahl, . .. 0... 22.89. 646
Fieus hygrophila Rech, . „ „8
182
Ficus indigofera Rech. . . . 89. 539,
Textfig. 21, p. 553
Ficus infectoria Roxb. var. Lambertiana
TE FR 89. 537
Ficus Kietana Rech. . . 89. 540,
T.DL FT
Ficus Krausseana Rech. .„ .89. 538,
T. 26. BR. 7n.
Fieus Lambertiana Miq.. . . 89. 537
Ficus lamprophylla Lauterb. et K.
Ficus leucanthotoma Poir. . . 89. 536
Ficus lima Lauterb., et K. Schum.
89. 534
Ficus longecuspidata Warb. . 84. 465,
85. 271, 272
Ficus longipedunculata Rech. 89. 541,
Textfig. 27, 589
Ficus myriocarpa Miqg. . . . 89. 536
Ficus Naumanni Engl. . . . 89. 535
Ficus obliqua Forst. . . . „85. 272
Ficus pisifera Wall. . . . .89. 534
Ficus pubinervis Bl. . . + . 89. 537
Ficus.pumila L.: vun 7. 89. 537
Ficus Reineckei Warb. . . . 85. 272
Fieus religiosa LL . .... 89. 659
Ricus.retusa L... .„.. ....% 4% 89. 535
Ficus Salomonensis Rech. . . 89. 539
Ficus semicordata Mig. . . . 89. 536
Ficus setistyla Warb.. . . . 89. 537
Ficus stenothyrsus Lauterb. et
K; Schaum... uni 25 ale BR DR
Ficus stipulata Thunbg. . . . 89. 537
Ficus thelostoma Warb. . . . 89. 536
Ficus tinctoria Forst. 84. 465, 85. 270
Ficus uniauriculata Warb, . . 85. 272
Ficus Upoluensis Rech. . . . 85. 271
Fimbristylis Vahl , . 84. 89, 451, 498,
89. 645, 89. 656
Fimbristylis annua R. Sch. . 84. 451,
89. 498, 89. 645
Fimbristylis complanata Link 89. 498,
89. 656
Fimbristylis diphylla Vahl . . 89. 645
Fimbristylis glommerata Nees 84. 451
Fimbristylis polymorpha Boeck. 84. 451,
89. 498
Fimbristylis tomentosa Vahl . 89. 498
Fissidens Hedw. . . . . . . 84. 389
Fissidens Zippelianus Doz, et Molk.
84, 389
Fissidens Zollingeri Mont. . . 84. 389
Fissurina incrustans Fee . . 81. 238
Fissurina nitidescens Nyl. . . 81. 239
Flacourtia L’Herit, . . » . „85. 313
Flacourtia Rukam Zoll. 84. 486, 85. 313
Flagellaria L. . . . 85. 239, 89. 513
Flagellaria gigantea Hook. f. . 85. 230
Flagellaria indica L. . . . . 89. 513
Flemingia Roxb... ... » . » 89. 563
Flemingia strobilifera R. Br. . 80. 563
Flueggeopsis K. Sch, . . . . 80. 587
K. Rechinger,
Flueggeopsis mierospermus R. Sch.
89. 567
Fleurya Gaud. . . . „+. 85. 277
Fleurya interrupta Gaud. . . 85. 277
Floribundaria C. Müll. . . . 84. 393
Floribundaria aeruginosa Fleisch,
84. 393
Krone, Saas 85. 179, 81. 215
Fomes calcitratus Berk. et C. 85. 179,
89. 700
Fomes cinereo-fuscus Currey 81. 215,
89. 700
Fomes Curreyi Berk. . . . . 81. 216
Fomes fulvus Scop. 81. 216, 85. 179
Fomes Hasskarlii Lev. 81. 216, 89. 700
Fomes Korthalsii Lev. . . 89. 700
Fomes licnoides Mont, 81. 216, 89. 700
Fomes Rechingeri Bresad. . . 85. 179
FreycinetiaGaud.85.229,89.488,89.627
Freycinetia Albertisiana Martelli 89. 488
Freycinetia arborea Gaudich . 89. 627
Freycinetia Arnottii Gaudich . 89. 627
Freycinetia Bougainvilleana Martelli
89. 488
Freycinetia Hombronii Martelli 85. 230
Freycinetia novo-pommeranica Martelli
89. 488
Freycinetia Reineckei Warb, . 85, 229,
Textfig. 3
Freycinetia samoensis Warb, . 85. 230
Frullania Radd. 81. 297, 85. 193, 196,
88. 34
Frullania angustistipa Steph. . 81. 297
Frullania apiculata Nees . . . 88, 34
Frullania calcarata Angstr. . . 85. 197
Frullania Fauriana Steph. . . 85. 196
Frullania Helleri Steph. . . . 85. 193
Frullania hypoleuca Nees „ . 85. 193
Frullania Mertensiana Lindbg. et
Goltsch. ER 108
Frullania meteoroides Mitt... . 81. 298
Frullania Rechingeri Steph. . 81. 298
Frullania Sandwicensis Angstr. 85. 193
Frullania subcommutata Steph. 91. 166
Furcraea rigida . . . . . «85. 245
Fusicoccum Cda.. . . . . . 81. 220
Fusicoccum Macarangae Hoehnel
81. 220
G.
Gahnia Forst. . . . 89. 629, 89. 645
Gahnia Gaudichaudii Steud, . 80. 629
Gahnia tristis Nees . . . . „890. 645
Galaxaurea Lmx.. . ... . „81. 204
Galaxaurea fragilis Kg. . . . 81. 204
Ganoderma Karst. .81. 215, 85. 179
Ganoderma applanatum Wallr, 81. 215
Ganoderma australe Fr.. . . 81. 215,
81. T. I, F. 4—$6, 85. 179
Ganoderma camerarium Berk, . 81. 215
Zn
Ganoderma incrustatum Fr. var. bilo-
bum Bresad.. . » » . . . 85. 179
Ganoderma nitens Fr.. . . . 81. 215
81. T. I, F. 6-7
Ganoderma subrugosum Pat. et Bout.
81. T. L, F.. 4, 2, 93,81. 210
Gareinia L, . 2.0.0000, Bd. DB
Garcinia Lauterbachii K. Sch. 89. 579
Gardenia Ellis... . . 85. 368, 89. 608
Gardenia Hansemanni K. Sch. 89. 608,
T. IDF188
Gardenia Lanutoo Reinecke . 84. 491,
85.3
Gardenia tahitensis DC. 84. 491, 85.
Garovaglia Endl.. . . . . „84. 393
Garovaglia Powellii Mitt. . . 84. 393
Garovaglia Samoana Mitt... . 84. 393
Garuga Roxb. . „is lee uEmen
Garuga pinnata Roxb. . . . . 85.
Geester-Fis 5 ...urıte = Pau .81. 21
Geaster mirabilis Mont.. . . 81. 217
Geitonoplesium A. Cunningh. 89. 514
Geitonoplesium cymosum Cunningh
89. 51
Gelidium Lmx, „1. 0 2 Ge . 20.
Gelidium erinale Lmx. . . „81. 20
Gelidium Samoense Reinb. . . 81.
Geniostoma Forst. . x» » . . 85. 3
Geniostoma biseriale Reching. 85. 2
gt IN 5
Geniostoma Fleischmanni Rechin; ,
85. 329, T.
Geniostoma samoense Rein, var. parvi
flora Rein, . .rara,e “Bü
Geniostoma rupestre Forst. . 84. 5
55. 328,
Geniostoma gracile Reching. . 85.
Geodorum Jacks.. x 2. ....89
Geodorum pietum Lindl. . . . 80. |
Geophila Don. „ „ . 85. 377, 80,
Geophila reniformis Cham. et $e
85. 377. 80.
Gironniera Gaud.. » x... ..85,
Gironniera celtidifolia Gaudich 84,
Gironniera celtidifolia Gaud. var, |
ensis Reinecke ... ....... 85
Gleichenia Sm. . . . 84. 444, | 9.
Gleichenia dichotoma Hook. , 84.
446, 86
Gleichenia linearis Clarke . . 88
Gleichenia longissima Bl. . . 88
Glochidion Forst. . 85. 208, 8
Glochidion cuspidatum Pax. var.
anum Pax.! er
Glochidion Moonü Thw. . . 80.
Glochidion Novo-guineense. K.
Glochidion ramiflorum Forst.» B:
Gloeocapsa azruginosa Kütz. T. I, F. 9
91. 147
Gloeocapsa gigas W. et G. S. West
T. I, F. 5—8, 91. 147, 161
Gloeocapsa Magma Kütz. . . 91. 143
Gloesporium Desm. et Mont. 81. 221,
; ' 85. 184
Gloeosporium affine Sacc. . . 81 221,
85. 185.
Gloeosporium cinctum Berk. et Br,
85. 185
Gloeosporium Orchidearum Karst. et
Base... “los eins 85. 185
Gloeosporium pallidum Karst. et Har.
J 85. 185
h porn at Keisl.
85. 184
ori Vanillae Cooke. 85. 185
- Gloeothece Samoensis Wille var,
_ maior, Wille, 91. 142, 146, T. I,
E, ar F. 4
lonosa 1... 2... ...: ... 89. 657
_ Gloriosa superba L, . . . . 89. 657
Bon Corr. 89. 662
_ Glyeosmis pentaphylla Corr. . 89. 662
Glycosmis triphylla Wight . . 89. 662
>@ yphis Fee . a elszl
Glyphis tricosa Ach. . . . . 81. 241
Glyphis heteroclita Montg. . . 88. 19
Glyphis labyrinthica Ach... . . 88. 20
phis lepida Krmph. . . . 81. 241
"Glyphis cicatricosa Ach. var. lepida A.
Zahlbr. 81. 241
Glyphis cicatricosa Ach var. simplicior
DR Zablbtr..... . . .81. 241
‚GnetumL.. . . . 89. 488
Gomphonema acuminatum Ehr. 88. 4
_ Gomphosphaeria aponina Kütz. 91. 167
'Gomphrena L. . . 85. 279
Gomphrena globosa L. . 85. 279
Gongronema glabriflorum Warb.
89. 591
EG E olithum Foslie . „81. 209
_Goniolithum frutescens Foslie 81. 210
oniolithum laccadivicum Foslie
| 81. 210
Goniolithum Reinboldii A. Weeber et
_ Foslie SER . 81. 209, 210
Goniophlebium Reinwardtii De Vriese
84. 418
< nayere, R. Br. . 85. 254
| G eyera biflora Hook N . 85. 255
„U. L5BR. 4112
Goodyera Waitziana Bl.. . . 85. 254
Gordonia DE ad
# done anomala Spt... 89, 647
GossypiumL. . . . 85. 311, 80. 577
‚Gossypium arboreum L.. . . 89. 577
Gossypium religiosum L. . . 85. 311
Be Grev.ı 2.40.00. 81.205
ilaria coronopifolia J. Ar 81. 205
Gracilaria lichenoides Harv. . 81. 205
Grammatophora caribaea Cl. . 88. 10
Grammatophora galapagensis Grun.
88. 5
Grammatophora marina Sm. . . 88. 5,
88. 8
Grammatophora maxima Grun. . 88. 8
Grammatophora oceanica Ehrh. . 88. 8
Grammatophora oceanica Ehr. var.
CHEN el
Grammatophylium Bl. . . 89. 526
Grammatophyllium seriptum Bl. 89. 526
Graphina Müll. Arg. . 81. 238, 88. 19
Graphina incrustans Müll. Arg. 81. 238
Graphina Pelletieri Müll. Arg. . . 81.
238, 239, 88. 19
Graphina platycarpa A. Zahlbr.
81. 238, 239
Graphina Samoana A. Zahlbr. 81. 238,
239
Graphina sophistica Müll. Arg. 81. 240
Graphina streblocarpa Müll. Arg.
81. 238, 240
Graphiola Poit. . . 81. 211, 85. 182
Graphiola Phoenieis Poit. . . 8]. 211,
85. 182
Graphis Müll. Arg.. . 81. 237, 88, 18
Graphis Afzelii Ach. . . 88. 18
raphis Bougainvillei A. Zahlbr. 88. 18
Graphis cicatricosa Wainio . 81. 241
Graphis diversa Nyl. ‚81. 297
Graphis illota Müll. Arg. . . 88, 18
Graphis incrustans Nyl. . . 81. 238
Graphis interrupta Fee. . . 88. 20
Graphis inusta Ach. . . 81. 238
Graphis modesta A. Zahlbr. . . 88. 19
Graphis nitidescens Nyl. . . 81. 239
Graphis niveaFee . 88. 18
Graphis Pavoniana Fee = 8lm237
Graphis Pelletieri Nyl. . . 81. 239
Graphis platycarpa Eschw. , . 81. 240
Graphis rubella Fee . . 81. 235
Graphisscripta var.serpentina Ny1.81.237
Graphis sophistica Nyl. . 81. 249
Graphis streblocarpa Nyl. . 81. 240
Graphis tenella Ach, . 81.237,88. 18
Graphis tricosa Ach. . 81. 241
Graphis triticea Nyl. 88. 27
Graptophyllum Nees . 85. 366, 89, 605
Graptophyllum hortense Nees . 85. 366
Graptophyllum pietum Griff. . 89. 604
Gratiola tenuifolia Colm. . . . 89. 602
GRewial en nn 85807
Grewia Mallococca L. . . . . 85. 307
Griffithia Ag... . . 081.208
Griffithia thyrsigera ER . + 81.206
Grumilea Gaertn..... . . . 89. 609
Grumilea diplococca K. Sch, Laut.
89. 609
Guettarda Vent. 85. 370, 89. 609
Guettarda inconspicua Seem. „ 85. 370
Guettarda speciosa L. 85. 370, 89. 609
Bot. u. z0ol. Ergebn. von den Samoa- u. Salomonsinseln. 183
Guillainia Vieill. 85. 248, 89. 518
Guillainia purpurata Viell. var. ano-
mala. Gagnep. . . 85. 248
Guillainia purpurata Vieill. 89. 518,
Fig. 14
Guillainia Rechingeri Gagnep. 89.517,
B., 13, 89. 519, E. 15
GU10a, Gayanı a 2.2892 348
Guioa membranifolia Radlk. . 89.573
Gyalecta lutea Tuck. . . . . 81. 247
Gymnogramme Desv. . . . . 84.417
Gymnogramme javanica Bl. . 84.417
89. 472, 89. 652
Gymnopteris aurita Kays. . . 89. 472
Gymnopteris Naumanni Diels . 89. 472
Gymnopteris quereifolia Bernh. 89. 652
Gymnopteris repanda Christ . 84.416
Gymnosporia W. et A. . . . 85. 304
Gymnosporia montana Bth. var.
samoensis Lauterbach etLoes. 85. 304
Gymnopteris Presl.
Gymnosporia Samoensis Loesener
85. 304, 89. 708
Gynopogon Forst. . . ..... 85.9331
Gynopogon bracteolosus K. Schum.
84. 462, 85. 331
Gynopogon oliviformis K. Schum.
subspec. Apolimae Reching. 85. 331.
IE VIER
Gynopogon stellatus Forst. . . 85. 331
GynostiemmanBlsra 896
Gynostemma pedata Bl. . . . 89.615
Gyuunan Gassen Su 89050
Gynura ovalis DC. . . . . . 89.650
Gyrocarpus Jacq. - . . . . . 80.821
Gyrocarpus Jacquini Roxb. . . 85. 321
Gyrostomum E. Fr.. . . . . 81.246
Gyrostomum scyphuliferum Fr, 81. 246
H.
Habenaria W. 85. 250, 89. 658
Habenaria Salaccensis Bl.. . 89.658
Habenaria superflua Rcehb. f. 85. 250,
AL RA
Habenaria supervacanea Rehb. f. 85,
200, I. I ee 0
Habenaria tradescantifolia Rchb. f.
var. pinquior Film. et Rech. 85. 250,
De We, 7
Haematomma Mass... . . .„ . 81.269
Haematomma puniceum Wainio 81. 269
Hainesia Etl. et Sacc. . . . . 85. 184
Hainesia palmarum Keissl. . . 85. 184
Halimeda Lmx. . 2... » . . „81.202
Halimeda opuntia Lmx... . . 81.202
Haliseris Tozz.. . , ». u „81,203
Haliseris plagiogramma Mont. 81.203
Halophila Pet. Thou. . . .„ .„ 85.233
Halophila ovalis Hook. . . „85.233
Haloragis Forst. . 2» 2 2 2 ..89.648
Halarogis scabra Bth. . . . , 89.648
Halarogis tetragyna Hook. f, . 89. 648
184
Halymenia Ag. . ... » . + 81.206
Halymenia Durvillei Bory. . . 81.206
Harpolejeunea erectifolia Spruce 88. 35
Harpullia Roxb. . ..... 85. 306
Harpullia mellea Lauterb. . 85. 306
Hassallia byssoidea Hass. . 91.149
Hassalia Rechingeri Wille 91. 142, 150,
T. I, F.10—26, T. II, F. 27—28
Hedycarya Forst... . . . . .. 85.282
Hedycarya denticulata Perk. et Gilg.
85. 282. 89. 708
Hedycarya dorstenioides A. Gray
var, denticulata A. Gray 85, 282, 283
Hedyotis L, 89. 607, 89. 649
Hedyotis acutangula Champ. . 89. 649
Hedyotis Auricularia L. . 89. 607
Hedyotis hispida Retz. » . 89. 607
Hedysarum scorpiurus Sw... . 85. 293
Hedysarum trillorum L. . 85. 292
Heleocharis Ri Br...n. ein sur 84. 451
Heleocharis Graeffeana Boeckel. 89. 707
Heleocharis plantaginea R. Br. 89. 707
Heleocharis sphacelata R. Br. . 84. 451
Heliconia L., 85. 246, 89. 515
Heliconia amboinensis Mig. . 89.515
Heliconia Bibai L.. . 85. 247, 85. 359.
Haltstares: Lan . 89. 647
Helicteres angustifolius L. . .
Heliotropium L. . 89. 638
Heliotropium Curassavicum L. 89. 638
. 85.191
81. 240
Helminthascus Tranzsch . .
Helminthocarpum Fee ,.. .
Helminthöocarpum platycarpum
N ee 81.241
Helminthocarpum Samoense A. Zahlbr.
81. 240
Hemantidium picturale K. 85.4
Hemiglochidion. . . ... 89. 567
Hemiglochidion cupuliforme K. Sch.
89, 567
Hemiglochidion Finschii K. Sch. 89. 567
Hemigraphis reptans Engl. . . 89. 604
Hemigraphis Nees ..... 89. 604
Hemionitie La 0 un ce Ve 89. 653
Hemionitis cordata Hook. et Grev.
89. 653
Hemionitis cordifolia Roxb. . 89. 653
Heritiera Dryand, . . . . . . 89.679
Heritiera littoralis Dryand, . . 80,579
Hernandia Plum. . . 85. 285, 89. 556
Hernandia Moerenhoutiana Guillem.
85.285
Hernandia peltata Meissn. 85. 285, 89,
559
Hernandia sonora Endl. . . . 89.5656
Herpestes Poepp. . » . . +80. 0639
Herpestes Monnieria H. B. K. 89, 039
Herpetium erosum Mont. . 85. 198
Herzogia odorifera K, Schum. . 85. 294
K. Rechinger,
Hetaeria tenuis F. v. Müll... . 85. 254
Heteroneuron Naumanni Kuhn 89.472
Heterothecium phyllogenum Müll.
Arg. .« 81. 251, 88. 23
Heufleria pentagastrica Müll. Arg. 81.
233
Heufleridium pentagastricum Müll.
DIR Ri er Bee 81.234
Haven ‚Anhl. a Sr Da 89. 569
Hevea brasiliensis Müll. Arg. . 89. 569
Hexagonia Fr. . . 81.91. 213, 85. 180
Hexagonia albida Berk. . 85. 180
Hexagonia bivalvis Bresad. . 89, 700
Hexagonia fasciata Berk. . 81. 213
Hexagonia polygramma Mont. 85. 180,
89. 700
Hexagonia tenuis Hook. 85. 180. 89. 700
Hexagonia Thwaitesii Berk. . 85. 180.
89. 700
Hibiscus L. 85. 309, 89. 577, 89. 635,
89. 664
Hibiscus Abelmoschus L. . 85. 309
Hibiscus Manihot L. . . . . 89.577
Hibiscus mutabilis L.. . . . 89. 708
Hibiscus Pseudo-Abelmoschus Bl.
89.577
Hibiscus rosa sinensis L. 84. 481,85.
302, 85. 309, 74. 139
Hibiscus rosa sinensis L, var.
schizopetalus Mast. . . . 89. 664
Hibiscus Schizopetalus Hook. f. 89. 664
Hibiscus Surattensis L. . 89. 664
Hibiscus tetraphyllus Roxb. . 89.577
Hibiscus tiliaceusL. 84. 481, 85. 421, 89.
F. 15, 16. 577, 89. 635, 89. 665
Hibiscus tiliaceus L. var. penduliflora
Rech. . 85.309, 310, 85. 310, F. 16.
Himsola- Pr) ra im RRTOO
Hirneola Auricularia Judae Berk. 89. 701
Hirneola polytricha Sacc. . 89. 700
Hisutsua Cantoniensis DC... . 89. 650
Homaeocladia Vidovichii Grun. 88.8
Homalanthus Juss. . 81.302
Homalanthus acuminutus Pax 81.302
Homalanthus nutans Guill. 84,471.
85. 302
Homaliodendron Fleisch. . . . 84.394
Homaliodendron dendroides Fleisch.
84. 394
Homalium Jacqg. . . . 89. 648, 80. 580
Homalium faxifolium Bth. . 89. 648
Homalium Gilgianum Lauterb. 89. 580
Homalonema Schott. . . . „80. 512
512
512
Homalonema cordata Schott. . 89,
Homalonema rubescens Kunth, 89,
Homostegia Fuck. . . . . .81
Homostegia graminis Höhnel . 81,
Hookeria debilis Sulliv. . . . 84. 3090
Hookeria oblongifolia Sull. . 84. 394
Hormidium Neesii (Kütz.) T, Ill, F. 3
bis 15. 91. 158
Hormiscia subtilis de Toni. . 91. 154
Hormothamnium Grun. ._. .81. 200
Hormothamnium enteromorphoides
80
Horsfieldia silvestris Warb. var. ville sa
Warb. 89. 554, Textfig. 22. p. 555,
Tee
Hornstedtia minor Schum. . . 89. 518
Hoya R. Br. . . 85. 333, 89. | 03
Hoya chlorantha Rech. 85. 334, T. 1
s
Hoya filiformis Rech. . ... „85.
Hoya Naumanni Schltr. , . . 89. 59
Hoya pubescens Rein. 85. 333, 84. 46
ge
TB
Hoya upoluensis Rein. var. minor. Rec
r 85. E 12
Hyaloderma Speg. ... ...85. 1
Hyaloderma Afzeliae Keissl. . 85. 1
Hyaloderma Gardeniae Keissl. 85. 1
Hyaloderma inperspicuum Speg.
Hy aloderma lateritii Pat, Be
Hyalodiscus ambiguus Grun.
Hyalodiscus laevis’ Ehr; „88. Pe
Hyalodiscus radiatus Grun. 88. 8,8
Hyalodiscus scoticus Grun. be
Hyalodiscus stelliger Bail. 88,
Hydnophytum Jack. . 84. 401,
Hydnophytum Albertisii Bece, &
Hydnophytum Ges e
Hoya pyenophylla Rech.
Hydnophytum ‘formicarum' Becc.
-89. 611,
80. 6
ar a Guppyanum E
u 012, 8
Hydnophytum Hahlii Rech. m. >
TI, F
Hydnophytum robustum Rech. 89
Hydnophytum tortuosum Becc. N
Hydrocoleus homaeotrichus
HydrocotyleL. 85. 325, 80, &
ea
Hydrocotyle asiatica L._
85. 325, 80. 588,
Hydrocotyle javanica Thunbg. &
Hydrocotyle rotundifolia Ro
Hydrophylax L. f.
Hydrophylax maritima L.f. .
Hydrosera triquetra D
Hygrolejeunea Spruce 81. 2:
Hygrolejeunea decurvifolia Step
Hygrolejeunea devexiloba Ste
Hygrolejeunca laxiretis St hani \
Bot. u. 200l.
Hygrolejeunea microloba Tayl. 81. 294
Hygrolejeunea Rechingeri Steph.
81. 294
Hygrolejeunea sordida Nees . 81. 294
Hymenolepis Presl . . . . . 84. 421
Hymenolepis spicata Presi . 84. 421
Hymenophyllum Sm. 84. 408, 89. 625
Hymenophyllum dilatatum Sw.
84. 408, 84. 442
Hymenophylium flabellatum Labill.
84. 408
Hymenophyllum fucoides Sw. 84. 410
Hymenophylium lanceolatum Hook. et
ie rat 4089.62
Hymenophyllum multifidum Sw. 84. 410
Hymenophyllum polyanthos Sw.
84. 408
Hymenophyllum praetervisum Christ
84. 410
Hyophila Brid. . . . . . . „84. 390
Hyophila Samoana Mitt... . . 84. 390
EmpuearEmx.. . ... 20%... 81.205
Hypnea divaricata Grev. . . 81. 205
Hypnea nidifica J. Ag. . . . 81. 205
Hypnodendron Lindbg. . . . 84. 400
Hypnodendron subspininervum C. Müll.
Bl b 84. 400
Hypnum aciculare Brid. . . . 84. 393
Hypnum cymbifolium Sull.. . 89. 465
Hypnum lonchipelma C. Müll. 84. 399
Hypnum sodale Sull. . . . . 84. 396
Hypnum spiniforme L. . . . 89. 465
Hypnum Tutuilum Sull. . . . 84. 396
Hypolepis Bernh.. . . . . . 84. 437
Hypolepis aspidioides Christ . 84. 437
Hypolepis tenuifolia. Bernh. . 84. 437
Hypoporum Nees 84. 453, 89. 89. 500,
Bun . 656
Hypoporum lithospermum Nees
i 89. 453, 89. 500
Hypoporum Roxburghianum Nees
89. 656
Hypopterigium Brid. . . . . 84. 395
Hypopterigium semimarginatum C. Müll.
84. 395
Bsoxylon Bull. . . . . . „81. 219
Hypoxylon effusum Nitschke . 81. 219
Hypoxylon subeffusum Spegazz.
81. 219
31,220, 852.192
Hysterium angustatum Alb. et Schwein.
85. 192
Hysterium Samoense Höhnel . 81. 220
Hysterium Tode
I.
BuBeE,. Müll... 202.20. . 89. 588
Illysanthes Rafin.. . . . . . 89. 602
Illysanthes tenuifolia Urb. . . 89. 602
‘ Impatiens L... . 85. 306, 89. 664
Impatiens Balsamina L. . . . 85. 306
‚Impatiens Naceida Arn. . . . 89. 664
Ergebn. von den Samoa- u. Salomonsinseln. 185
Imperata Cyr. 81.300, 89. 491, 89. 645
Imperata arundinacea Cyr... . 89. 645
Imperata cylindrica P. de B. . 89. 645
Imperata cylindrica Pal. de B. var.
KoenistnBih. ar. 22&5, „7. 895492
Imperata exaltata Brongn. 81,300. 89.491
Indigofera L. . 85. 289, 89. 558, 89. 633
Indigofera Anil L. 84. 478, 85. 289, 89.
633
Indigofera hirsuta L. . . . . 89. 558
Indizofera tinctoria L.L . . . 89. 558
. 85. 290, 89. 560
Inocarpus edulis Forst. 84. 479, 85.
290, 89. 560
loulase 2.0289. Gil
Innlag®appau Cry.
Ipomaea . 85. 335, 89. 637, 89. 595,
Inocarpus Forst.
89. 666
Ipomaea Batatas Poir. . . 85. 336
Ipomaea Brasiliensis G. F. W. Meyer
85. 335
Ipomaea biloba Forsk. _. . 89. 666
Ipomaea Brasiliensis G. F. W. Mey.
89. 595, 89. 637
Ipomaea cataractae Endl. . . 89. 595
Ipomaea coccinea L. . . . . 85. 336
Ipomaea congesta R. Br. . . 89. 595
Ipomaea denticulata Choisy 85. 335,
89. 595
Ipomaea fastigiata Sweet. . . 85. 936
Ipomaea hederacea Jacqg. . . 85. 336
Ipomaea peltata Choisy.
85. 337, Textfig. 22. 336, 89. 595
Ipomaea pendula R. Br.. . . 89. 637
Ipomaea pentaphylla Jacq. . . 89. 637
Ipomaea' pescapıae 85. 283, 85. 291,
89. 492, 89. 556, 89. 595
Ipomaea Quamoclit L. . . . 85. 336
Ipomaea sinuata Ortega. . . 85. 337
Ipomaea Turpethum R. Br.
85. 335, 89. 596
Irina tomentosa Bl... 85. 305, 89. 572
Impesie K EEEENND
Impexsstlauus Ki Fr ERNELT2IE
Isachne R. Br. . . 89. 627, 89. 655
Isachne australis R. Br. . . . 89. 655
Isachne distichophylla Munro 89. 627
Ischaemum L. 89. 492, 89. 644, 89. 654
Ischaemum aristatum L.. . . 89. 644
Ischaemum ciliare Retz. 89. 644, 89. 654
SSotomannd or
Isotoma longiflora Presl. . . 89. 671
Isopterygium Mitt. . . . . . 84. 399
Isopterygium catagonioides Paris
89. 465
Isopterygium Endorae Jäger . 89. 465
Isopterygium lonchopelma Jaeger
84. 399
Isthmia capensis Grun. . » ..888
IxoraL. . . 85. 370, 89. 609, 89. 671
Ixora amplifolia A. Gray . 84. 492,
85. 370, 371, 372, 89. 609
Ixora coceinea L. . 89. 671
Ixora fragrans . 85. 371
Ixora gigantea Rechinger . 85. 372
Ixora inodora Rechinger . . 85. 371
Ixora Samoensis A. Gray 85. 371, 372
Ixora Upoluensis Rechinger . 85. 371
Ixora Vitiensis A. Gray . «89. 371
J.
Jambosa Rumph. . . 89. 583, 85. 318
Jambosa formosa Niedenzu. . 85. 318
Jambosa javanica Lam. . 89. 585
Jambosa Malaccensis DC. 85. 318, 89.
585
Jambosa micrantha Rech. . . 89. 583,
Textfigur links, p. 584
Jambosa rubella Rech. . 89. 983,
Textfigur 25 rechts, p. 584
Jamesoniella Spr. . . 85. 193
Jamesoniella macrophylla Steph.
85. 193
Jasminum L. . 85. 327
Jasminum didymum Forster‘ . 85. 327
Jasminum gracile Andrew . . 85. 327
Jasminum parviflorum Dene. . 85. 327
Jasminum Sambac Aiton . . 85. 328
Jasminum simplieifolium Forst. 85. 327
Jatropha L. a aan Bi)
Jatropha Curcas L. . 84. 472, 85. 300
Jatropha multifida L. . 85. 300
Jatropha Podagrica Hook. . . 85. 300
Joinvillea Gaud. . 85. 239
Joinvillea elegans Gaud. . . 85. 239
Jungermannia erosa Nees . . 85. 198
Jungermannia macrophylla Angstr.
85. 193
Jussieua L. SS: . 85. 3283
Jussieua suftruticosa L. . 80.828
Justicia L. 2.2.89. 649, 89. 670
Justicia Betonica L. . 89. 670
Justicia Championi T. Anders 89. 649
Justicia procumbens L. 89. 649, 89. 670
K.
89. 639
Kadua centhranthoides Hook. et A.
89. 639
Kleinhofia L. . 85. 311, 89. 578
Kleinhofia hospita L. 84. 499, 85. 311,
89. 578
. 89. 608
. 89. 608
Kadua Cham. et Schl. .
Knoxia L. .
Knoxia corymbosa W,
Kretschmaria Fr. . .81, 219
Kretschmaria gomphoidea Penz. et
SabRı a ern BIN TELU
Kyllingia Rottb, 84. 452, 89, 630,
89. 499
Kyllingia brevifolia Rottb, 84, 459,
89. 500, 89. 630
186
Kyllingia monocephala Rottb. 84. 452,
89. 499
Kyllingia odorata Vahl . 84. 452, 455
L.
Lactuca L. : >» . 89. 651
Lactuca brevirostris Champ. . 89. 651
Lampocarya Gaudichaudii Brongn.
89. 629
Lampriscus Ledugerii. var. Samoensis
Per. 88.9, T.U, FM 1.
Lantana L. 85. 338, 89. 638, 89, 668
Lantana Camara L. 85. 338, 89. 638,
89. 668
Laportea Gaudich .89. 542, 85. 277
Laportea cerenulata Gaudich. . 89. 542
Laportea mirabilis Rech. 89. 543, T. I,
F. 1b
Laportea_photiniphylla Wedd. 84. 502,
85. 277
Laportea Salomonensis Rech. 89. 543,
2 a RT 1
Laportea sessililora Warb. 89. 542,
T. V, F. 9b
Laportea Vitiensis Seem. . . 85. 277
Lastrea affinis Bedd. . . . . 84. 433
Lastrea aristata Moore . „ . 89. 652
Lastrea recedens Beddome . 89, 652
Lastrea semicordata Presl.. . 89. 472
Latrencis Lux. x so wi 81. 206
Laurencia dendroidea J. Ag. . 81. 206
Laurencia obtusa Lmx. . . . 81. 206
Lawsonia inermis L. . . . . 89. 708
Lecanactis Wainio . ... . 81. 243
Lecanactis chloroconia Tuck. 81. 243
Lecanactis confluens Mont. . 81. 238
Lecanactis F&eana Müll. Arg. $1. 238
Lecanactis plurilocularis A. Zahlbr.
81. 243
Lecanactis premnea Wedd. .81. 243
Lecanactis premnea Wedd, var. chloro-
Goa "Luck... 0 Be 2 81. 243
Lecanora Ach. . 81. 269 88. 25
Lecanora bella Nyl. . . . . .88. 28
Lecanora chlarona Nyl. . . . 88. 25
Lecanora flavovirens Fee. . . 88. 29
Lecanora punicen Ach. u B1..20D
Lecanora subfusca var. chlorona Ach,
81. 269
Lecanora xanthophana Nyl. „88. 28
Lediäee IN: EN ron Koaıs 81. 248
Leciden aurigera Fee... . . . 81. 249
Lecidea dilucida Krmph. . . 81. 247
Lecidea disciformis Nyl.. . . 81. 274
l.eciden gossypina Ach,. . . 81. 245
Lecidea Lauri Cassiae Fee .81. 275
Leciden lutea Schär . . . . 81. 247
Leciden modesta Krmph. . . 81, 274
Lecidea parasema var. Americana Fie
81. 274
Leciden parvifolia Pers. . . . 88. 23
K. Rechinger,
Lecidea pertexta Nyl.. . . . 81. 251
Lecidea phyllocharis Wainio . 81. 247
Lecidea plurilocularis Nyl. .81. 244
Lecidea premnea Ach. . . . 81. 243
Lecidea premnea Ach. var. plurilocu-
lade Nyl,:a a er a 81. 247
Lecidea Rechingeri A. Zahlbr. 81. 248
Lecidea Samoensis A. Zahlbr. 81. 248
Lecidea scyphulifera Ach. . . 81. 246
Lecidea spuria Schaer.. . . . 88. 30
Lecidea stellulata Tayl. . . . 81. 275
Lecidea subdisciformis Nyl. . 81. 274
Lecidea sulfurata Wainio . . 81. 250
Lecidea triphragmia Nyl. . . 81. 275
Los T, EA EEE 89. 574
Leea gigantea Grifl. . . . . 89. 575
Lose’ Biregta:-BLs 5 2 Fe 89. 575
Leea sambueina W. . . .„. .89. 574
Leiorreuma streblocarpum Mass. 81. 240
Lejeunea ceylanica Nees . . 85. 200
Lejeunea imbricata Nees . . . 88. 35
Lemuen Lu, 85. 239, 89. 630
Lemna paucicostata Hegelm. . 85. 239
Lentinus Fr.. . . . 81. 216, 85. 178
Lentinus Curreyanus Sacc. et Cubani
81. 216
Lentinus cyathus B. et Br. .81. 217
Lentinus dactyliophorus Lev. 85. 178
Lentinus pergameneus Lev. 81. 216,
85. 178
Lentinus sajor-caju Fr. . 89. 701
Lentinus subnudus Berk. . . 81. 217
Lenzites Fr. . » . . 81. 216, 85. 178
Lenzites applanatus Fr. . . . 85. 178
Lenzites Palisotii Fr... 81. 216, 85. 178
Leonurus u. 72 2.0 72,.80. 3Al
Leonurus sibiricus L,. . . 85. 341
Lepistemon BiA ir sn 89. 594
Lepistemon asterostigma K. Sch.
89. 594
Lepistemon urceolatus F. v. Müller
89. 594
Lepidagathis W. . . . . . „80. 605
Lepidagathis hyalina Kos. . 89. 605
Leprocaulon . © 2 x x.» «.. 81.278
Leprocaulon arbuscula „ . . 81. 278
Leptaspis R. Br. . . 2» » .89. 495
Leptaspis Manillensis Steud. . 89. 495
Leptaspis urceolata R. Br... . 89. 4095
Leptogium S. Gray. . 81. 254, 88. 23
Leptogium caesium Wainio . 81. 254
Leptogium inflatum Müll. Arg. 88. 23
Leptogium Javanicum Mont.
81. 254, 255
Leptogium phyllocarpum Nyl. 81. 254
Leptogium phyllocarpum Nyl. var.
coerulescens Nyl. . . . „81. 254
Leptogium subbullatum Krmph. 81.
254, 255, 256
Leptogium subcerebiinum A. Zahlbr.
88, 23
Leptogium subheteromericum A. Zahlb
“81. 254,
Leptogium sphinctrinum Nyl. 81. 25:
Leptogium tremelloides Wainio. 88. 23
Leptogium tremelloides Wainio forma
isidiosa Müll. Arg. 81. 254. v
azureum Nyl. 81. 254. var. micro
phyllum Tuck.. . . . . „81. 28
Leptolejeunea Spr. . . . . . 85. 20
Leptolejeunea rhombifolia ,
Leptopteris Wilkesiana. . . „844
Leptosiphonium F. v. Müll. „89.
Leptosiphonium. Stricklandiü F. v.
Leptotrema Montg. et v. d. B. 88.
Leptotrema phaeosporum Müll.
Lepturus R. Br. . . , Wem
Lepturus repens R. Br. . . .
l.eskea inflectens Brid. . . 4
Leucas Bth. 85. 341, 89. 599, 89.
Leucas biflora R. Br... . . . 89,
Leucas decemdentata Sm . . .&
Leucas flaccida R. Br. . . . 89.
Leucas zeylanica R. je nr
Leucaena Bth. . . . 85. 287, &
Leucaena glauca Bth. 85. 287,
Leucobryum Hamp. . 84. 388, 8
Leucobryum Baldwini C. Müll.
Leucobryum fumarioli C. Müll. &
Leucobryum Samoanum Fleis
Leucobryum tahitense Angstr. >
Leucoloma Brid. . ».. »
Leucoloma tenuifolium nic:
Leucomnium . „nun.
Leucomnium debile C. Müll. „&
Leucophanes Brid. . 84. 388, 8
Leucophanes albonitens C. Mül
Es
Leucophanes candidum Lind!
Leucophanes glauculum C. \
=
Leucophanes pungens F
Leucophanes tahiticum E
Leucosyce Zoll. et Mor. 85. 27.
Leucosyce candidissima Wedd
Leucosyce capitellata Wedd,
Leucosyce corymbulosa®
Liagora Lmz; ..,. 2 >38
lLiagora fragilis Zan.
Lichen articulatus De
Lichen farinaceus Linn. . .
Lichen gossypinus Sw. . .
Lichen luteus Dicks. . . .
Lichen nigrescens Leers. „
Lichen pictus Dwa rd N
Lichen scopulorum Retz. .
Lichen speciosus Wulf .
Lichen tremelloides Linn. fil.
Lichen unguigerus Bory.
Et. .
u. 200l. Ergebn. von den Samoa- u. Salomonsinseln. 187
Bot.
Pieuala, Thunbe: 22.7.2... ..89.502
Licuala Muelleri Wendl. et Drude
89. 502
Brımaemar Neger 2.2.2.2... 281.217
Limacina spinigera Höhnel .81. 217
leimaennmlar Saece... . ......81. 218
Limacinula Samoenis_Höhnel 81. 218
Pimnophila Al, 2 2... ..89 669
Limnophila fragrans Seem. . 85. 356
Limnophila gratissima Bl. . . 89. 669
Limnophila serrata Gaud. . . 85. 356
Lindernia All. . 85. 356, 89. 603
Lindernia crustacea F. v. Muell,
85. 356, 89. 603
Lindsaya Dryand . . 84. 439, 89. 474
Lindsaya cuneifolia Pr. . . . 89. 474
Lindsaya davallioides Bl. . . 84. 439
Lindsaya ensifolia Sw. . . . 84. 440
Lindsaya hymenophylloides Bl.
89. 474
Lindsaya Lapeyrousii Bak. .89. 474
Lindsaya lobata Poir.. . . . 84. 439
Lindsaya nitens Bl.. . . . . 84. 439
Lindsaya tenuifolia Bl. . . . 84. 439
Lindsaya triquetra Christ. . . 84.414,
84. 439
Piwmoeieta sw. 2. 2u...200.4 89.589
Linociera Hahlii Rech. . . . 89.589,
Text F.27, rechts 589
Linociera pallida K. Schum . 89. 590
EmaussRich. =... u... 88.255
Liparis longipes Lindl. . . . 85. 256
Liparis Savaiiensis Flm. et. Rech.
85. 255, T. I, F. 4
Eithophylium Phil. . . . . .81. 210
Lithophylium Kaiserii Heydr. . 81. 210
Lithophyllum Samoense Foslie 81. 210
Beam... 2... 0.0.89. 554
BuEeBaN. ab E. .,. ... . .89. 660
Litsea Bainingensis Rech. . . 89.
Litsea chinensis Bl ... .89.
Litsea Zeylanica N. abE.. . 89.
emarkive. . . ..». 0.81.
Lobaria carpolomoides O. K. 81.
Lobaria discolor Hue . . . . 81.
Lobaria dissimulata ©. K.. . 81.
Eochnera Rchnb.. . . . . . 85.
Lochnera rosea Rcehnb. . . . 85.
BealW. .......'..84.
Lomaria attenuata W. . . .84.
Lomaria vulcanica Bl. . . . 84.
Lomariopsis palustris Mett. . 89.
Lonchocarpus H. B. K. . . . 89,
Lopadium Körb.
Lopadium phyllogenum A. Zahlbr.
81. 251, 252, 88.
Lophocolea Nees . . . . . .88.
Lophoeolea salaccensis Steph. . 88.
Lopholejeunea Spruce 81. 295, 85.
_ Lopholejeunea eulopha Spruce 81.
Lopholejeunea javanica Nees 81.
85. 194,
Denkschriften der mathem.-naturw. Kl. 91. Bd,
. 81. 251, 88.
33
195
295
295,
195
Steph.
91. 166
Lopholejeunea parva Steph. . 81. 295
Lopholejeunea pyriflora Steph. 91. 166
Lopholejeunea sagrana Mont. 81. 296
Lophopyxis Hook. f. . 89. 571
Lophopyxis pentaptera Engl. 89. 571
Lophopyxis Schumanni Boerlage
89. 571
Lophosiphonia Falkbg. . . . 81. 206
Lophosiphonia calohrtix De Toni
Lopholejeunea laceriloba
81. 206
Loranthus L. 85. 277, 89. 549, 89.
659
Loranthus insularum A. Gray 84. 480,
85. 278, 85. 332
Loranthus longiflorus Desv. . 89. 549,
89. 659
Loranthus NeelgherensisW. et. A.
89. 659
Loranthus Samoensis Rein. . 85. 278,
85. 284, F. 12
Loxogramme Presl. . . 84. 417
Loxogramme lanceolata Presl. 84. 417
may Is To 00.0 cc . 85. 381,
89. 615
Luffa eylindrica Roem, . . . 89. 615
Luffa cylindrica Roem. var.
insularum Cogn. . . . . . 85. 381
Lean DE, 0 5 a 0.0 00.0 8
Luzula hawaiiensis Buchenau 89. 629
TyooperdonaBense Salz
Lycoperdon pyriforme Schaeff. 81. 217
Lyecopersicum esculentum Mill. 85. 350
Lyeopodium L. . . . . .. „84. 446,
89. 482, 89. 627, 89. 643
Lycopodium aqualupianum Spr. 84. 447
Lycopodium caesium . . . . 89. 643
Lycopodium carinatum Desv. 89. 482
I.ycopodium carinatum Desv.
Varmlaxal sa BA RAAT,
448
Lyeopodium cernuum L. . . 84. 446,
89. 473, 89. 482, 89. 627, 89. 643
Lycopodium cupressinum W. . 89. 485
Lycopodium dilatatum Hook.
EINGnEN Er 1.189.
Lycopodium Durvillaei Bory . 89. 485
Lycopodium macrostachys Gr. 84. 447
Lycopodium phlegmaria L. . 84. 447,
448, 89. 482
Lycopodium pseudophlegmaria
Kuhn... sauna 2003984447
Lyeopodium serratum Thunbg. 84. 447
Lycopodium squarrosum Forst.
84. 447
Lyeopodium uncinatum Desv.
89. 643
Lycopodium verticillatum L. . 84. 447
Lygodium Sw. . . 89. 481,
89. 642, 89. 654
Lygodium eircinnatum Sw. . 89.481,
89. 654
Lygodium microphyllum R. Br. 89. 654,
89. 481
Lygodium scandens Sw. . .89. 642,
89. 654
Lygodium scandens Sw. var.
microphyllaSchum. Lauterb. 89. 481
Lygodium trifurcatum Baker . 89. 482
EyneDyar Ace Er 281200
Lyngbya aerugineo-coerulea 91. 161
Gom.
Lyngbya aestuarii Liebm. . . 91. 167
Lyngbya ceylanica Wille T. III, 91. 161
91.F. 27—29
Lyngbya maiuscula Harvey . 81. 200,
91. 145
Lyngbya sordida Gom. . 81. 200
Ioyıhuuim ler re 89036
Lythrum maritimum H. B. K. 89. 636
M.
IMabagRorsk gr
Maba elliptica Forst. 85. 327, 89.568,
Macaranga Pet. Thou. . . . . 85. 299
Macaranga densiflora Warb. . 89, 568
Macaranga Harveyana Müll.
AN ad 0 0.8 0m 5 0.10 Ze
Macaranga involucrata Müll.
Arg. var. acalyphoides Müll.
UN 80
Macaranga Reineckei Pax. . 84. 472,
85. 299
Macaranga riparia Engl. . . 89. 569
Macaranga stipulosa Müll. Arg. 84. 473
Machaerina hirta Boeckel. . 89. 707
Macrocystis Ag. . . . . .89. 702
Macrocystis pirifera Ag. . 89, 702
Macromitrium Brid. . . . . 84. 391,
89. 464
Macromitrium Beecheyanum
Mille ae 3 0 nn or a
Macromitrium glaucum Mitt. 84. 391
Macromitrium goniorhynchum
CL se et eh!
Macromitrium OQOwahiense C.
Müller 20) era Ks 896
Macromitrium piliferum
(0,2)
cD
Y
[e>]
3,1
Schwaegr. .
Macromitrium speirostichum
Genus nen 2 el
Macromitrium subgoniorhynchum
Brother Kr RS
Macrophoma Berl. et. Vogl. . 85. 183
Macrophoma Oneidii Hennings.
85. 184
Macrophoma palmarum Berl.
au VOglı 0, sure 50.80, 188
Macrophoma Pandani Berl.
et. Vogl. ß . . 80. 184
Madotheca Dum, . .. . 81. 293,
188
Madotheca Samoana Steph. . 91. 165
Madotheca Tahitensis Steph. 88. 34
Madotheca viridissima Mitt. 81. 293,
85. 197
Masse Porst. N FR 85. 326
Maesa nemoralis Rein. . . . 85. 326
Maesa samoana Mez. 85. 326
Maesa tabacifolia Mez.. . . 85. 326
Manihot: Plu x: «2, 2% 85. 301
Manihot Glaziovii Müll. Arg. 84. 473,
85. 301
Manihot utilissima Pohl . „ . 85. 301
Manisuris Sw. . . . » = . „89. 492
Manisuris granularis L. . . . 89. 492
Malaxis glandulosa Lindl. . . 85. 256
Mallotus Lour.. ... . « . 89. 568
89. 664
Mallotus albus Müll. Arg. . . 89. 664
Mallotus Kietanus Rech. . .89. 568
Mallotus Moluccanus Müll. Arg.
89. 568
Mallotus muricatus Müll. Arg. 89. 568
Mallotus repandus Müll. Arg. 89. 664
Mallotus ricinoides Müll. Arg. 89. 568
Malvastrum A. Gray . . . . 89. 635
Malvastrum tricuspidatum
A, Gay EN BRD
Mensa I. 22 0, u». 85. 303
Mangifera indica L. 84. 459,
85. 303
Mantisn. Wedd. = ;’. » 89. 548
Maoutia australis Wedd. . . 89. 548
Maoutia rugosa Warb. . .89. 549
Maoutia Salomonensis Rech. . 89. 548
Maranta Linn. . . . 2»... „85. 249
Maranta arundinacea L.. . . 85. 249
Marchantia March. fil. „. . . 81. 288,
85. 194
Marchantia geminata Nees.. . 85. 194
Marchantia Leocardiana Steph.
85. 194
Marchantia Vitiensis Steph. . 81. 288
Mariscus Vahl . . 2 2. » „84. 452
. . 84. 452,
89. 499
Mariscus Meyerianus Nees . 89. 499
Mariscus pennatus Clarke „ . 84. 453
Mariscus Rechingeri Palla . . 89. 409
Mariscus Seemannianus Palla 84. 452
Mariscus Sieberianus Nees , 84. 452,
89. 499
Mastigobryum Nees . 85. 108, 88. 32
Mastigobryum acinaciforme Steph,
85. 198
Mastigobryum australe Lindbg.
85. 199
Mastigobryum caudistipulum Steph.
85. 198
Mastigobryum confertissimum Steph,
88, 32
Mastigobryum connatum Sande
85. 198
Mariscus cyperinus Vahl
K. Rechinger,
Mastigobryum densum Sande 85. 199
Mastigobryum erosum Nees . 85. 198
Mastigobryum falcifolium Steph.
88. 33
Mastigobryum integristipulum Steph.
88. 33
Mastigobryum intermedium Lindb.
85. 199
Mastigobryum Rechingeri Steph.
85. 198
Mastigobryum samoanum Steph.
85. 199
Mastigobryum Taylori Mitt. . 85. 199
Mastigobryum Upoluense Steph.
88. 33
Mastigolejeunea Spr. 85. 195, 81. 296,
88. 35
Mastigolejeunea Guahamensis Lindbg.
85. 195
Mastigolejeunea ligulata Spruce
81. 297
Mastigolejeunea repleta Taylor. 88. 35
Mastigolejeunea Taitica Steph. 81. 296
Mastigophora Endl.. . . . . 81. 292
Mastigophora dielados Endl. . 81. 292
Mastogloia Portierana Grun. . . 88. 8,
88. 10
Mastogloia quinquecostata Grun.
88. 5, 88. 8
BR
Mastophora melobesioides Foslie
81. 210
Mazosia Mass. . . . .. . .88. 20
Mazosia strigulina A. Zahlb. var.
granularis A. Zahlb. . . . . 88. 20
Medinilla Gaud. . . . . . . 85. 322
Medinilla amoena Seem. . .85. 322
Medinilla heterophylla A. Gray.
85. 322
Megalospora Mey. et Fw. . . 81. 250
Megalospora subvigilans A. Zahlbr.
81. 250, 251
Megalospora sulphurata Mey. et Fw.
81. 250, 88. 28
Meiothocium . . 2... . 84. 399
Meiothecium hamatulum Besch.
84, 400
Meiothecium hamatum C. Müll.
84. 400
Meiothecium intertextum Mitt. 84. 309
Meiothecium microcarpum Mitt.
84. 309
Meiothecium Rechingeri Broth.
84. 3990
Melanophthalmum antillarum Fee.
88. 15
Melanopsamma Niessl . . . „81. 218
Melanopsamma hypoxyloides Höhnel
81. 218
Melanotheca Müll. Arg. . . „88. 14
Melanotheca Achariana Fee. . 88, 14
Mastophora Dene .
Ba iu. U 5
Melanthesopsis Müll. Arg. . . 89. 664
Melanthesopsis patens Mühl. Arg.
50.004
Melastoma Burm. 85. 321, 89. 586,
89. 647, 89. 665 |
Melastoma denticulatum Labill, =
84. 483, 85. 321
Melastoma decemfidum Roxb. 89. 643
Melastoma Godeffroyi Rein. . 85. 321
Melastoma macrocarpum Don. 89. 647
Melastoma Malabathricum L. 89. 6
Melastoma normale D. Don. . 89, 5
Melastoma repens Desv. . „89.
Meint. 068. Er,
Melia Azederach L. 84. 484, 85. 2
Melicope Forst. . . . . . „85. 28
Melicope Vaupelii Lauterb. . 85. 2
Melinis Pal. de Beauv. . . .81.;
Melinis minutiflora Pal. de Beauv.
Pr
v
. 000 Van
Meliola Fr. . . . . 81. 218, 85, 1
Meliola Andromedae Pat. . „86. |
Meliola bicornis Wint. ...
Meliola bifida Cooke . . . . 85. 1
Meliola cladotricha Lev.. . . 85. |
Meliola eryptocarpa EIl. et Mi
Meliola Evodiae Pat. . » . .85.
Meliola longiseta Höhnel . „81.
Meliola nidulans Cooke . . . 85
Meliola penicilliformis Gaillard 85.
Meliola Sakavensis P. Henn. . 81.
Meliola Scholzii P. Henn. . „8
Melochia L. . . . . 85. 311,
Melochia corchorifolia L. a |
Melochia odorata L. fil.
85. 311, 85. 432, 8
Melosira coronaria M.P, .. .
Melosira nummuloides Ag. . .
Melosira sulcata K.. . . ie -
Melosira sulcata K. var. co
var. radiata.. 2...
Melothria L.. . . . 85. 381, |
Melothria Baueriana F. v. Muell
Melothria carnosula Cogn.. „|
Melothria Rauwenhoffii Cogn. .
Melothria Rechingeri Cogn. .
Melothria zeylanica C. B. Cl. .
Memecylon L. .:... rauen
Memecylon subcordatum Cogn.
Bot. u. z00l. Ergebn. von den Samoa- u. Salomonsinuseln.
Meteorium aeruginosum Mitt. 84. 393,
84. 394
Metrosideros Banks. . 89. 636
Metrosideros polymorpha Gaudich
89. 636
Metroxylon Rottb. . 89. 502
Metroxylon (Coelococcus) Bougain-
villense Beccar. . . . . . 89.504
Metroxylon Sagus Roxb. . . 89. 504
Metroxylon Salomonense Beccar.
89. 502
Micrasterias Wallichii Grun. . 91. 154
Benoeystis . . . 20 20.000.91. 148
Mieroeystis ichthyoblabe Kütz. 91. 161
Microcystis marginata Kütz. . 91. 145,
148
Microcystis pulverea Mig. . . 91. 148
Microdus Hillebrandii Paris . 89. 464
Microglossa DC... .. . .89. 671
Microglossa zeylanica Clarke 89. 672
Microlejeunea Spruce 81. 293, 88. 35
Microlejeunea erectifolia Steph. 88. 35
Microlejeunea Samoana Steph.
81. 293
Microlepia Presl. . 89. 474, 89. 625
Microlepia Speluncae Moore . 84 442,
89, 474
Microlepia tenuifolia Mett.. . 89. 625
Micromelum Bl. . 85. 294, 89. 564,
89. 662
Micromelum minutum Seem. . 85. 294
Micromelum pubescens Bl. . 84. 495,
{ 89, 662
Micromelum scandens Rech. . 89. 564
Mieropeltis Mont. ... .. „81. 218
Micropeltis Rechingeri Höhnel 81. 218
Mierophiale A. Zahlbr. 81. 247, 88. 22
Microphiale argyrothalamia A. Zahlb.
88. 22
Microphiale brachyspora A. Zahlb.
88. 22
Microphiale dilucida A. Zahlbr.
81. 247
Microphiale foliicola A. Zahlb. 88. 22
Microphiale lutea A. Zahlbr. 81. 247,
88. 22
Microphiale lutea A. Zahlbr. forma
foliicola A. Zahlbr. 81. 247
Micropodium D’Urvillei Mett. 89. 475,
89. 476
Microstylis Nutt. . . 85. 255
Mierostylis Reineckeana Kränzl.
85. 255
Microthyrium Desm. . . . . 85. 190
Mierothyrium Psychotriae Massee
85. 190
Mikania W. . »89..817, 89. 671
Mikania scandens W. 89. 617, 89. 671
nr 85287
„85. 287,
85. 418, 421
Mimosa pudica L, .
Mimosa scandens L. . . . . 85. 288
Nimusops la 2... 2022.85. 326
Minapilistles a. 222022 289.280
Mirabilis Jalapa L. . . . . . 85. 280
Miscanthus Anders . . . . „81. 300
Miscanthus floridulus Warb. . 81. 300
Missiessya corymbulosa Wedd.
85. 274
Mnium lanatum Pal. de B. .89. 465
Mniadelphus Vitianus Sull. . 84. 394
Moacurra gelonioides Roxb. ‚89. 663
INollteog leere
Mollugo strieta L. 05 oe
Momordica Linn. . . 85. 380, 89. 614
Momordica Charantia L. . . 89. 614
Momordica charantia L. . . 85. 380,
Textf. 30, 380, var. abreviata Ser.
85. 381
Monochilus stenophyllus Rchnb. £.
85. 251
Monogramme Schk. . . . „84. 416
Monogramme paradoxa Bedd. 84. 416
Morelotia gahniformis Gaudich
89. 629
. 85. 377, 89. 614,
89. 671
Morinda citrifolia L. 84. 492, 85. 377.
85. 283, 85. 284, Fig. 12, 89. 614
Morinda umbellata L.. . . . 89. 671
Moschosma Rehnb. . . . . . 89. 600
Moschosma australe Bth. . . 89. 600
Moschosma moschatum R. Br. 89. 600
Moschosma polystachyum Bth. 89. 600
Niue, Mli@sh 5 8 6.0 Dr ee
Mucuna Adam. . 85. 291, 89. 561
Mucuna brachycarpa Rech. . 89. 562
Mucuna cyanosperma K. Sch. 89. 562
Morinda Linn.
Mucuna gigantea P. DC. . . 89. 561,
Textf. 23
Mucuna pruriens P. DC... 89. 561
Mucuna urens Medic. 84. 479
Mucuna urens DC. var. glabra Rein.
85. 291
Nuhthgeeliyel Ile ve non a oe
Murraya exotica L.. . . . . 89. 662
Musa L. . 85. 246, 89. 515
Musa sapientum L.. . . . . 85. 246
Mussaenda Burm. . 85. 367, 89. 608,
89. 671
Mussaenda dolichocarpa Rech. 89. 608
Mussaenda frondosa L.. . . 84. 493,
89. 608, 89. 671
Mussaenda frondosa L. var. pilosis-
sima Engl. . 85. 367, 368
Myecoporellum A. Zahlbr.. . 81. 234
Myeoporellum leucoplacum
A. Zahlbr. . 81. 234
Mycoporopsis leucoplaca Müll. Arg.
81. 234
.88, 14
. 81. 218
Mycoporum Acharii Mey.
Myiocopron Spegg:. »
Myiocopron millepunctatum Penz.
EIISace a el 218
. 85. 282, 89. 554
Myristica castaneaefolia A. Gray
Myristica L. .
85. 282
Myristica hypargyracea A. Gray
84. 485
Myristica hypargyraea A. Gray
85. 282
Myristica inutilis A. Gray . . 85. 282
Myristica pendula Hook. . . 89. 554
Myristica pinniformis Zipp. . 89. 554
Myristica Schleinitzii Engl. . 89. 554
Myristica silvestris Houth. - . 89. 554
Myrmecodia Jack. . 89. 610, 89. 613
Myrmecodia bullosa Becc. . . 89. 613
Myrmecodia Dahlü R. Sch. . 89. 614
Myrmecodia pentasperma K. Sch.
89. 613
Nyxomyeetaceae 2. la
N.
Nasturtium R. Br. . 85. 286
Nasturtium sarmentosum O.E. Schulz
85. 286
Naucorea Fr. . 89. 700
Naucorea heliocaes Berk. . 89. 700
Navicula Ny. Cl. . 88. 8, 88. 10
Navicula brasiliensis Grun. N 1eleHL0)
Navicula bullata Grev. 5 tele 0)
Navicula abrupta Greg. . . 88. 5
Navicula cancellata Donk. . 88. 10
Navicula clavata Greg. 88. 8. 88. 10
Navicula clavata Grev. var. caribaea Cl.
88. 5
Navicula coffeaeformis A. S.. . 88.5
Navicula elliptica Kütz.. . 88. 4
Navicula elliptica Kütz. . . . 91. 167
Navicula Fischeri A. S. . . 88. 8
Navicula formosa Greg. 88. 8
Navicula Hennedyi Sm. . . . 88. 10
Navicula Hochstetteri Ehr. . . 88. 8,
ss. 10
Navicula interversa Perag. . . SS. 10,
TEL. Big, .1a
Nayieula, liber Sm . 2 22.8. 10
Navicula Iyra Ehrh. var. dilatata A. S.
var. recta A. S. .88. 5
var subproducta H. P, .88. 5
Navicula Lyra Ehr. . .88. 8
Navieula Iyriformis . 88. 10
Navicula maxima Greg. var, excentrica
88. 10
Navicula mirabilis Lend. . . .88.5
Navicula palbebralis. . . . .88. 10
Navicula perplexa P. var. minutissima P,
88.10 2] I. Rh, 12
Navicula pennata A. S. . .88, 8
Navicula pinnata A. S.. . . .88. 10
Navicula pusilla W. Sm. f, capitata Gm.
88. 4
190
Navicula quadratarea A. S. var.
tahitensis Grun.. . » » » » 88, 4
Navicula retusa Breb. .88. 10
Navicula Reichardtii Grun. var. inter-
media M. P. 88. 8, T. I, F. 13
Navicula robusta Grun. . . . . 88. 8
Navicula Samoensis Grun., . „88. 5
Navicula spectabilis Greg. . . . 88. 5
Neckera Hedw. . . x...» 84. 394
Neckera Lepineana Mont. . . 84. 394
Nelitris Gaertn.
Nelitris fruticosa A. Gray. . . 85. 320
Nephrodium Rich. . . .. . 89. 642
Nephrodium amboinense W.. 89. 471
Nephrodium arbuscula Desv. . 88. 652
Nephrodium cucullatum Baker
89. 469, 89. 652
Nephrodium dissectum Baker 84. 436,
89. 471
Nephrodium glandulosum J. Sm.
89. 469
Nephrodium hispidulum Baker 89. 469
Nephrodium latifolium Presl . 89. 469
Nephrodium molle Desv. . . 89. 471
Nephrodium pachyphyllium Baker
89. 472
Nephrodium’ parasiticum Baker
89. 471
Nephrodium pennigerum Moore
89, 470
Nephrodium polymorphum Bak.
89. 471
Nephrodium recedens Hook. . 89. 652
Nephrodium sagenioides Baker
89. 470
Nephrodium setigerum Baker . 89. 469
Nephrodium truncatum Presl . 84. 435
Nephrodium unitum R. Br. . 89. 642
Nephrolepis Schott . 84. 438, 80. 473,
89. 652
Nephrolepis acuta Pr. 89. 473, 89. 652
Nephrolepis altescandens Baker
84. 438
Nephrolepis biserrata Schott . 89. 652
Nephrolepis cordifolia Presl . 84. 438,
89. 473
Nephrolepis Duffii Moore . 80. 473
Nephrolepis hirsutula Presl . 84. 438,
80, 473
Nephrolepis pectinata Schott . 84. 438
Nephroma unguigerum Ach, var,
marginatum A. Zahlb. . . . 88. 28
Nervillia Comm. . . „ „ . . 89. 523
Nervilia arrogoana Gaudich . 89, 523
Nicotiana L.. . . . 85. 350,89. 030
Nicotiana fruticosa L. . . . 85. 353
Nicotiana glauca Grah., „ . . 89. 639
Nicotiana Tabacum L. . . „85. 350
Nipa Wurmb. . . » . . . „89. 509
Nipa fruticans Wurmb. . . . 89, 509,
F. 12, 510
K. Rechinger,
Niphobolus Kaulf. . 84. 418, 89. 479,
89. 653
Niphobolus acrostichoides Kaullf.
89. 479
Niphobolus adnascens Kaulf. 89. 479,
89. 653
Niphobolus Koenigiü Bl.. . . 89. 479
Niphobolus nummulariaefolius Bedd.
89. 653, 654
Nitzschia angularis Sm. 88. 8, 88. 10
Nitzschia distans Greg. . . . . 88. 8
Nıtzschia granulata Grun. .88. 10
Nitzschia Jelineckii Grun. . . . 88. 5,
88, 8, 88, 11
Nitzschia majuscula Grun.. . . 88. 8
Nitzschia Nicobarica var. Bukensis
HAPE BRD, TU
Nitzschia panduriformis Greg. var.
delicatula Grun. ...... 88. 8
var, peralbata Per. .. . . „88.8
Nitzschia panduriformis Greg. var.
spicnlate 4 A EEE
var Ban ER . 88. 8
Nitzschia panduriformis Greg. var.
delicatula, var. peralbata . . 88. 11
Nitzschia scalaris Sm. . . ..88.8
Nitzschia sigma Sm. . . ...88.8
Nostoc commune Vauch. . . 91. 161
Nostoc Hederulae Menegh. .91. 149
Nostoc punctiformis Harv.. . 91. 149
Nostoc sphaericum Vauch. „ . 91. 149
Nothopanax fruticosum Mig. . 85. 323
Nothopanax samoensis Seem. 85. 323
Nummularia Tul.. . ....» 81. 219
Nummularia lineata Höhnel . 81. 229
Nymphaea L. . „2. ..... 89. 832
Nymphaea coerulea Sav. . . 89. 633
Nymphaea rubra Roxb. . . . 89. 632
O.
Oberonia Lind. . . . . . ..85 256
Oberonia glandulosa Lindl. .85. 256
Oberonia iridifolia Lindl. . . 85. 256
Oberonia verticillata Wight . 85. 256
Ocellularia Spreng. . . . . „81. 245
Ocellularia micropora Müll. Arg.
81. 245
Ochrosia Juss. . . . 89. 590, 89. 666
Ochrosia borbonica Gmel. . . 80, 666
Ochrosia elliptica Lab. . . . 89. 590
Oecimum L. . . . „85. 341, 89. 600
Ocimum basilicum L. . . .„ . 89. 600
Ocimum gratissimum L.. . „85. 341
Ocimum sanctum L. . . . „89. 600
Octoblepharum Hedw. . . .84. 388
Octoblepharum albidum Hedw. var,
euspidatum C, Müll... . . 84. 388
Odontoloma tenuifolia Presi . 84. 430
Odontosoria Pr. . x 2... .89, 474
Oedogonium Pringsheimii Cram. Wittr.
91. 155
Oldenlandia L.. . . 85. 366, 80. 606
.
Br — u En
Oldenlandia Auricularia F. v. Müll.
80. 607
Oldenlandia herbacea P. DC. 89. 606
Oldenlandia Heynei, Oliv. . . 89. 606
Oldenlandia paniculata L.. . 85. 366,
OFTEN
Olea europaea L. . ....
Oleandra Cavan. . .. .
Oleandra neriiformis Cavan. . 84.
Oleandra ornata Christ . . . 84. 438
Oleandra Whitmei Baker . . 84. 438
Opegrapha Humb. . . . . .81. 236
Opegrapha agelaeoides Nyl. . 81. 23
Opegrapha Leprieurii Montg. . 88. 1
Opegrapha Pelletieri Fee. . . 81. 2%
Opegrapha plurilocularis Müll. Arg
81. 24
Opegrapha Puigarii Müll. Arg. 88.
Opegraphia radians Müll. Arg. 88,
Opegrapha serpentina Ach, .81. &
Opegrapha streblocarpa Bel. . 81. 2
Opegraphella Müll. Arg.
Opegraphella Puiggarü Müll, Ara.
Operculina peltata Hallier. f.. sg .
Ophioglossum L. . . 84. 445, 80, 4
Ophioglossum nudicauleL. 84. 445. 4
Ophioglossum pendulum L. . 89.
Ophioglossum reticulatum 85.
Ophiomeliola Starb. . . 85. 189,
Ophiorhiza L. . . 80. 607, 89,
Ophiorhiza Mungos L. . . „89.
Ophiorrhiza pectinata Arn.. . 89,
Ophiorrhiza radicans Gard. . 89.
Oplismenus Pal. de Beauv. . 81.
Oplismenus compositus, Pal. de
81. 304, 5
Oplismenus imbeeilis Roem. 3
Oplismenus foliaceus Roem. ı 7
Br:
Oplismenus setarius Roem. et.
. gq
2?
Orchiodes Waitzianum O. Kze
Oreodoxa regia H. B. K.
Ormosia Jack . «un.
Orthoneis fimbriata Grun. . .
Orthosiphon Bth. . . 85. 342,
Orthosiphon stamineus Bil Me
Osbeckia DC. „nn „A
Osbeckia aspera BL. . *..
Osbeckia polycephala Naud, „&
Oscillaria tenuis Ag. . . . .9
Osecillatoria princeps Vauch. .
Ourupania 2 nu nn ei
Oxalis L. . 85. 203, 80, &
n
Bot. u. 2001.
Oxalis corniceulata L. 85. 293, 89. 563
Oxalis violacea L.. . . . . 89. 662
ED:
Pachygone Miers. . . . . .89. 554
Pachygone ovata K. Sch. . . 89. 554
Pachygone pubescens Bth. . 89. 554
Badına Adansı 2. „2.2.2.8. 203
Padina Commersonii Bory . . 81. 203
Padina Durvillei Bory . . .81. 203
Palaquium Blanco . . . . . 85. 326
Palaquium macrocarpum Burck. 85. 326
Panax fruticosum L. 85. 323, 89. 586
Panax pinnatum Lam. . . . 89. 587
Panax samoense A. Gray . . 85. 323
Panax Zippelianum Miqg. . . 89, 587
Pandanophylium longifolium Boeckel
89. 707
Pandanophyllum macrocephalumBoeck.
89. 707
Pandanus L. fil. . 85. 230, 89 488
Pandanus dubius Spr. . . 89. 489
Pandanus Linnaeanus: Gaud. . 89. 491
Pandanus polycephalus Lam. 89. 489
Pandanus Rechingeri Martelli 89. 489,
Textf. 4, 490
Pandanus Reineckei Warb. 85. 233
Pandanus tectorius Solander . 89. 488
Pandanus tectorius, Soland. var.
savaiiensis Martelli . 85, 232
Pandanus tectorius Soland. . 89. 489,
var, Upolensis Martel. 85. 230,
Textf. 231
Pandanus Whitmeanus Martelli
85. 233
Pandorina Morum Bory. . . 91. 151
Banicum L. . . 81. 301, 89. 494,
var. Upolensis Martal.89. 628, 89.655
Panicum ambiguum Trin. . . 81. 302
Panicum barbinode Trin. . . 81. 303
Panicum carinatum Pr. . . . 89. 494
Panicum cimicinum Retz. . . 89. 655
Panicum colonum L. . . . 81. 303
Panicum crus galli L.. . . . 81. 303
Panicum distachyum L. . . 89. 494
Panicum fimbriatum Presl. . . 81. 302
Panicum maximum Jacq .. . 81. 303,
89. 655
Panicum microbachne Presl, . 81. 302,
89. 494
Panicum montanum Roxb. . . 89. 655
Panieum neurodes Schult. . . 89. 494
Panicum Numidianum Lam. . 81. 303
Panicum patens L. . 89. 494, 89. 655
Panicum pilipes Nees 81. 303, 89. 655
Panieum pruriens Trin. . . . 81. 302,
89. 494
Panicum sanguinale L. var. micro-
bachne Hack. . ... 89. 494
Panicum Timorense Kunth. . 81. 302
Panicum trachyrrhachis Bth. . 89. 494
Panicum unceinatum Raddi . . 89. 655
2
Ergebn. von den Samoa- u. Salomonsinseln.
Panicum violascens Kunth . . 89. 628
Pannaria Del. . „81, 257, 88. 24
Pannaria fulvescens Nyl. 81. 257, 258
Pannaria funebris Krmph. . . 81, 257
Pannaria leiostroma Nyl. . . 81. 257
Pannaria mariana Müll. Arg. . 88. 24,
88. 28, 81. 257
Pannaria mariana Müll. Arg. var.
isidioidea Müll. Arg. . . . 81. 258
Pannaria parmelioides Hue forma isi-
diophyllaufiuer 2.02.2.2.2781.2259
Pannaria smaragdina Hue 81.2259
Pannaria sphinctrina Hue . 81. 258
Papillaria C. Müll. . . » . . 84. 393
Papillaria intricata Broth. . . 84. 393
Ralratop1S EB 55270
Paratrophis Ostermeyeri Rech. 85. 270
Paratrophis viridissima Rech. . 85. 270
Paratrophis Zahlbruckneri Rech.
85. 270
Paratropia samoensis A. Gray 85. 325
Parinarium Aubl.. . . . . .85. 287
Parinarium insularum A. Gray 85. 287
Parinarium laurinum A. Gray 84. 490,
85. 287
Paritium tiliaceum St. Hil.. . 89. 635
Banmeliag cher Er 28112770
Parmelia abstrusa Wainio . . 51. 272
Parmelia aegiliata Ach. . . . 81. 277
Parmelia byrsacea Ach. . . . 81. 256
Parmelia caraccensis var. guatema-
lensis Stnr. . . 88. 30
Parmelia cetrarioides Del. 81. 270, 271
Parmelia cetrata Ach. .81. 270, 271
Parmelia cetrata Ach. f. ciliosa Hue
81. 271
Parmelia conspersa var. subconspersa
Hue. var. ambigua A. Zahlb. 88. 30
Parmelia crispa Pers. 822776
Parmelia cristifera Tayl. le
Parmelia fulvescens Mont... . 81. 258
Parmelia hypoleuca Mühlenbg.
SUlSSEHT
Parmelia Kilaueae A. Zahlb. . 88. 30
Parmelia laevigata Ach. . 88. 29
Parmelia latissima Fee . 81. 270
Parmelia latissima Fee f. cristifera
Ton ee 8. 27
Parmelia mariana Fr. . . . . 81. 25
Parmelia olivaria Hue. . . . 81. 27
Parmelia pellita Ach. . . . . 81. 25
Parmelia perforata f. ciliosa Viand.
(Cies MIEDR, 0, 0. u IA
Parmelia perlata Krph. . . . . 98. 29
Parmelia perlata var. cetrarioides
Duby . ; Ole.
Parmelia perlata var. olivaria Ach.
81. 270
Parmelia praetervisa var, flavicans
Müll. Arg. Sale
Parmelia reducens Nyl. . . .88. 30
Parmelia relicina Fr. . . 81. 270, 272
191
Parmelia Samoensis A. Zahlbr. . . 81
72107.265581.7270 272
Parmelia sphinctrina Mont. . 81. 258
Parmelia subeonspersa Nyl. . 88. 30
Parmelia tinctorum Despr. . . 81. 270
Parmelia tinetorum Despr. var. inactiva
A ZEN ee le
Parmelia velata Turn... . . . 81.
Parmentaria Fee
Parmentaria astroidea Fee. .81.
270
269
. 81. 233, 88. 15
233
88. 15
Banmentieram)) Ce
Parmentiera edulis DC. . . . 85.
357
357
Parotrichum elegantissimum C. Müll.
84.
Barsonsia RWBr er: 80:
Parsonsia spiralis Wall... . . 89.
8160301558398
Paspalum conjugatum Berg. . 81.
Paspalum L..
89.
Paspalum distichum L. . . . 81.
Paspalum orbiculare Forst. . 81.
89.
Paspalum paniculatum L. . . 81.
Bassitlora Be m. 0 2. un:
89
Passiflora aurantia Forst. . . 85.
Passiflora coerulea L... . . .89.
Passiflora foetida L. . . . .89.
Passiflora laurifolia L. . . . 8.
Passiflora quadrangularis L. . 84.
85.
Patellaria polychroma Müll. Arg.
81.
Patellaria subvigilans Müll. Arg.
81.
Patellaria sulphurata Müll. Arg.
81.
Pavetta sambuecina DC. . . .85.:
Pediastrum tetras Ralis. 91. 144,
394
591
591
493
301,
494
301
302,
493
302
314,
. 880
314
532
580
314
488,
314
151
Pediastrum tetras Ralfs. var. excisum
Rabhr 2 ; .91. 144,
Belektumviıtte or 2 E88.
Pelekium velatum Mitt. . . . 89.
Pellaea, nl a ann ö
Pellaea concolor Baker. ... 84.
Pellionia Gaudich . . . . . 89.
Pellionia nigrescens Warb. . 89.
Pellionia Kietana Rech... . . 89.
Beltisera Walld. 2. 2 zn. n28l,
Peltigera polydactyla Hoffm.
151
467
467
421
421
544
544
545
268
. 88. 29
Peltigera polydactyla var. membranacea
Müll. Arg, ae
Peltigera rufescens Hoflm.
Peltophorum Vog. . . . . . 85.
Peltophorum ferrugineum Bth. 85.
Renisetum Pers nt are 008:
Pennisetum maerostachyum Trin,
sg.
Peperomia Ruiz et Pav. . . . 8.
Peperomia R. si, P ....8.
Peperomia biformis C. DC, . 80.
n
269
. 88, 29
289
289
495
495
266
658
266
192
Peperomia cililimba C. DC. var. ß.
Kay. 20, DE ern 85. 266
Peperomia Endlicheri Mig. . 85. 268
Peperomia leptostachya Hook. et. Arn.
85. 268
Peperomia lonchophylloides C. DC.
85 267.
Peperomia mniophila C. DC. 85. 267
Peperomia novemnervia C. DC.
85. 267
Peperomia parvispica C. DC. 85. 267
Peperomia pellucida K. M. . 89. 658
Peperomia Rechingeriae C. DC.
85. 268
Peperomia Reineckei C. DC. 85. 268
Peperomia samoensis Warb. . 85. 268
Peperomia umbricola C. DC. var. B
glabtior 6, DE, „7 2% 85. 268
Perisporiacese . . » .. +». 81. 217
a EL er Ne 88. 8
Perotis Ait. . . . . 89 493, 89. 655
Perotis indica K. Schum. . 89, 493
89. 655
Perotis latifolia Ait. . . . . 89. 493
Kama, N er 85. 284
Persea gratissima Gärt. . . . 85. 284
Pertusaria DC. . 88. 24, 81. 269
Pertusaria acromelana Müll. Arg.
88. 25
Pertusaria communis . . . .88. 21
Pertusaria melaleucoides Müll. Arg.
88. 25
Pertusaria pycnothelia Nyl. . 81. 269
Pertusaria Rechingeri A. Zahlb. 88. 24
Pertusaria velata Nyl.. . . . 81. 269
Pestalozzia de Not. . . . .85. 185
Pestalozzia funerea Desm. . . 85. 185
Peyssonellia Dene .... . 81. 207
Peyssonellia rubra P. Ag. . . 81. 207
Phacus pleuronectes Nitzsch. 91. 157
Phaeographina Müll. Arg. . . 81. 240
Phaeographina chrysenthera var. pur-
purea Müll. Arg.. ... . 81. 240
Phaeographis Müll. Arg. 88. 19, 88. 27
Phaeographis diversa Müll. Arg.
81. 237, 88. 19
Phaeographis inusta Müll. Arg.
81. 237, 238
Phaeophyceae . . »..,.» 81 203
PhsinstLour. 9.708. 000 «85. 257
Phajus Graeffei Rchnb, f. . 85. 257
T. I, F. 8-9
Phaleria Jack. .. . . «8.288 818
Phaleria acuminata Gilg. . . 85. 316
F. 18, 84. 501
Phaleria Burnettiana Gilg. 85. 817
Pharbitis insularis Chois. . 89. 595
Phaseolus L, . 85. 201, 80. 563,
80. 033, 89. 661
Phaseolus adenanthus G. F, W. Meyer
85. 291, 80. 5063, 89. 661
Phaseolus semierectus L, . 80. 0633
K. Rechinger,
Philonotis Brid. . . . . . . 84. 392
Philonotis asperifolia Mitt. . . 84. 392
Philonotis Vescoana Paris. . 84. 392
Pbilonotula Vescoana Besch. . 84. 392
Phoenix dactylifera L. . . . 85. 237
Phormidium Kg. . . .... 81. 200
Phormidium autumnale Gom. . 81. 200
Phormidium ceylanicum Wille 91. 162
Tafel II, Fig. 30—33
Phormidium laminosum Gom. 91. 148
Phormidium tenue Gom. . .91. 162
Phragmites Trin.. . . . . . 89. 496
Phragmites communis Trin. . 89. 496
Ehrentia TIandl 2 mm, 85. 260
Phreatia limenophylax Benth. 85. 260
Phreatia macrophylla Schlecht. 85. 260
Phreatia minutiflora Lindl. . 85. 260
Phycochromophyceae . . . . 81. 200
Phycopeltis irregularis Wille . 91. 155
Phyeopeltis microstylis Schmidle
91. 155
Phycopeltis polymorpha Wille 91. 155
Phylacium R. Br. . . . . .80. 559
Phylacium bracteosum R. Br. 89. 559
Phyllachora Nke... . 81. 220, 85. 192
Phyllachora dolichogena Sacc. 81. 220
Phyllachora graminis Fuck. . 81. 220.
85. 192
Phyllachora Hibisci Rehm. . . 81. 220
Phyllanthus L. . 85. 297, 80. 566,
89. 635, 89. 646, 89. 663
Phyllanthus cinerascens Hook et. A.
89. 646
Phyllanthus cupuliformis Warb.
89, 567.
Phyllanthus fasciculatus Müll. Arg.
80. 646
Phyllanthus Finschii K. Sch. . 89. 567
Phyllanthus Gaudichaudii Müll. Arg.
85. 298
Phyllanthus nivosus Bull, var roseo-
pictus Brigh, . . 85. 298, 89. 635
Phyllanthus Niruri L. 89. 566, 89. 663
Pbyllanthus Niruri L. var. ß. genuinus
MUU, Ar. = ce su »/00. 592
Phyllanthus Phillippinensis K. Sch.
89. 567
Phyllanthus ramiflorus Müll, Arg.
85. 298
Phyllanthus simplex Retz. var. @
genulnus u ze,3.2.4 0 „BD ABE
Phylleilema A. Gray. . . . „85. 370
Phyllocarpon Wainio . . . . 81. 244
Phyllocharis complanata Fee . 81. 234
Phyliocharis elegans Fee. . . 88. 15
Pbylloporina Müll. Arg. . . . 81. 233
Phylloporina Müll. Arg. . . . 88. 15
Phylloporina epiphylla Müll. Arg.
81. 233, 234, 88. 15
Phylioporina lamprocarpa Müll. Arg.
81. 233
Phylloporina nitidula Müll. Arg.
8.233
Phylloporina phyllogena Müll. Arg.
81. 233, 88. 15
Phyliopriona rubicolor Müll. Arg.
81. 234
Phylioporina rufula Müll. Argov. F",
81. 233. 234 88, 15
Phyliopsora Müll. Arg. . . „81. 251
88. 23
Phyliopsora parvifolia Müll. Ag,
8.23
Phyllopsora pertexta Müll. Argov.
81.
Phyllosticta Pers. . 81. 220, 85. !
Phyllosticta Asclepiadearum West.
Phyllosticta colocasiaecola Höhnel® Bi
Phyllosticta passiflorae Me. . 85. 18
Physalis L. 85. 342, 80. 601, 80. 6
Physalis minima L. . 85. 342, 89. 6 )
Physalis PeruvianaL.. . . „80. 6
Physalospora Niessl . . . .81. 2
Physalospora Fagraeae Br
8 ” dr
Physalospora Hoyae Höhnel . 81.
Physcia Nyl. . „ „ vr ea
Physcia aegiliata Nyl. . . . 81. 2
7 {!
Physcia crispa Nyl. ....8
Physcia crispa var. scopulorum,
A. Zehlbr. . . m en
Physcia crispa var. sorediosa Wa
Physcia hypoleuca var. ang 0
Müll. Ar. 2 2.00
Physcia integrata Nyl. . . „81.
Physcia obsessa Nyl.. 2... IP;
Physcia picta Nyl. f. is
81.2
var, aegiliata Hue . . 81.2
var. sorediata Müll. Arg. *
Physcia speciosa var. a
MülL-Arg. + 0. 0A gen
Physma Boryanum Mass, . a de
Physma byrsinum Müll. Arg. „€ ‚8
Physurus Rich, .... .. 35.
Physurus Blumei .....8
Physurus Lilyanus Fim. et Rec
85. 253, T. I,
Picrasma Bl. .». 20.00
Picrasma javanica Bl... . . . 8
Pilea Lind. . . . 80. 646, |
Pilea muscosa Lindl. 89, 646, 86
Piletocarpus Vitiensis Hassk. 88
Pilocarpum lecanorinum A. Zahlb
Pilocarpum polychromum A. 2 ah
.
“
Bot. u. z0ol. Ergebn. von den Samoa- u. Salomonsinseln. 193
Pimeleodendron Papuanum Warb.
89. 570
Pinnatella Fleisch. . . . . . 84. 394
Pinatella elegantissima Fleisch. 84. 394
Piper L. .85. 264, 89. 527, 89. 658
Piper acutamentum C. DC. . 89. 528
Piper austro-caledonium C. DC.
89. 708
Piper erythrostachyum C. DC. 89. 527
Piper Betle L. var. Bukanum C. DC.
89. 528, T. IV, E. 6c
Piper corylostachyum C. DC. var.
magnifolium 89. 528, C. DC. T. IV.
F. 5a
Piper erectum 89. 528, C. DC. T. IV,
F. 5b
Piper fasciculare Reching. . . 84. 488
85. 264
Piper fragile Bth. var. magnifolium
BEN. 2. 20. 89.529
Piper globulantherum C. DC. 89. 529
Piper Graeffei Warb. . . . . 84. 488
Piper Kietanum C. DC. . . . 89. 527
1% NR, De
Piper Labillardieri C. DC. . . 85. 265
Piper Lauterbachii C. DC.. . 89. 527
Bipenzloneum L. . „ ... 89.529
Piper Macgillivrayi DC. . . 84. 489
Piper Macgillivrayi C. CD. var. e.-
scandens Warb. . 85. 264
Piper Macgillivrayi C. DC var. Ö fas-
eicularis Warb. 85. 264
Piper Macgillivrayi C. DC. var. y sub-
rotundifolium C. DC. 85. 264
Piper Macgillivrayi C. DC. var. B gla-
Brumr@, DE. ..% 0.0.85. 264
Piper magnispicum . C. DC. 85. 265
Piper metallicum Hallier fe. . 89. 531
Piper methysticum Forst. . 84. 489
85. 264
Piper miniatum Bl. var. glabrum C. DC.
89. 529
Piper quinquenervium Warb. 89. 530
Piper porphyrophyllum N. E. Br.
89. 531
Piper pubipetiolum C. DC. . 85. 265
Piper pubirhache C. DC. 89. 530, T.
IV. F. 6b
Piper Rechingeri C. DC. . 85. 265
Piper sclerophloeum var. scandens
C. DC. 89. 530, Taf. IV, F. 6a
Piper Tutuilae C. DC. 85. 266
Piper umbellatum L. 89. 658
Piptadenia Bth. . 89. 557
Piptadenia Novo-Guineensis Warb.
89. 557
Pipturus Wedd. 85. 277, 89. 547
Pipturus albidus Wedd. 85. 277
Pipturus argenteus Wedd. 89. 547, 89.
548
Pipturus Chamissonianus Bl. 89. 547
Pipturus incanus Wedd. var. pellu-
eidus Wedd. . 85. 277
var. angustatus Rein. . 85. 277
Pipturus incanus Wedd. 89. 547
Pipturus velutinus Wedd. var. ö asper
89. 547
Bisomtayplume., 2 22022 .1859280
Bisonia excelsa Bl. . . . . 85. 280
Pisonia umbellifera Seem. . 85. 280
Bistare Se 1 89.7818
Pistia stratiotes L. . . .. 89. 513
Pithophora affinis Nordst. . 91. 160
Pithophora aequalis Wittr . 91. 156
Pithophora Reineckei Schmidle 91. 156
Pithophora variabilis Schmidle var. Sa-
moensis Wille... ... 91. 156
Pithophora variasilis Schmidle var. Sa-
moensis Wille nov. var.. 91. 156
T. IF. 52—59.
Pittosporum Gaertn. . 89. 556
Pittosporum macrophyllum Lauterb. et
KenSchune: 89. 556
Placodium citrinum Müll. Arg. 88. 28
Placodium xanthophanumJatta 88. 28
PlagiochilaDum. 81. 289, 85. 197 88. 32
Plagiochila auriculata Mitten . 91. 166
Plagiochila Belangerianna Ldbg. 81.
289
Plagiochila ciliata Gottsch. .91. 166
Plagiochila deflexa Mont. et. G. 81. 290
Plagiochila Lanutosa Steph. . 91. 165
Plagiochila Lanutensis Steph. . 91. 166
Plagiochila linearis Steph. . 81. 290
Plagiochila Lüthiana St. . . . 91. 166
Plagiochila opposita Dum. . . 81. 289
Plagiochila orientalis Taylor . 91. 166
Plagiochila propinqua Sande Lac.
88. 32
Plagiochila Rechingeri Steph. 81. 290
Plagiochila Reineckeana Steph. 88. 32
Plagiochila samoana Steph. . 85. 197
Plagiochila Sandei Sand. . . 85. 199
Plagiogramma caribaeum P. var aco-
statas Hp. 88006, 72, m 01
Plagiogramma decussatumGrev. 88. 6
Plagiogramma Gregoryanum Grev. 88.
11
Plagiogramma polygibbum Cl. et. Grun.
88. 6
Plagiogramma pulchellum Grev. 88. 8
Plagiogramma Seychellarum Grun.
88. 6
Plagiogramma tesselatum Grev. 88. 6
Plagiodiscus nervatus Grun. . 88. 8
Plantago L. 85. 366, 89. 631
Plantago lanceolata L. .. . 85. 366
Plantago pachyphylla A. Gray var.
ß Hawaiiensis A. Gray 89, 632
Platygrapha interrupta Nyl. 88. 20. 21
Platygrapha strigulina Nyl. . 88. 20
Platygraphopsis Müll. Arg. . 88. 20
Platygraphopsis interrupta Müll. Arg.
88. 20
Platylejeunea Spruce .. . . 81. 297
Platylejeunea Samoana Steph. 81. 297
“ Plectonema Tomasinianum Born.
91. 149
Plectranthus L’/Herit. .. . . 89. 649
Plectranthus amethystoidesBth. 89. 649
Bleetromagl a. 2 2852869
Pleetronia arborea .. . . . 85. 369
Plectronia barbata R. Schum 85. 369
Plectronia coprosmoides K. Schum.
85. 369
Plectronia epiphytica Rech. . 85. 369,
370
Plectronia orbicularis Rech. . 85. 369
Pleurococcus crenulatus Hansg. 91. 151
Pleurococcus lobatus Chod. 91, 158
ah Ing
Pleurococcus Naegelii Chod. 91. 151,
158
Pleuropetalum Samoense A. Gray 85.
304
Pleurosigma australe Grev. . 88. 6
Pleurosigma rigidum Sm. ,„ . 88. 11
Pleurosigma validum Shadb. . 88. 8
Pleurotaenium Ehrenbergii Delp.
91. 153
Pleurotaenium indicum Lund var. pro-
longum Schmidle. . . . 91. 153
Pleurotaenium indicum Lund. var. prae-
longum Schmide . . . 91. 153
Bleuroziar Diiussa 2222812293
Pleurozia gigantea Lindb. . 81. 293
Plexaura limenophylax Endl. 85. 261
Plumeria L. 85. 330, 89. 591, 89. 637
Plumeria acutifolia Poiret. 85, 330, 89.
591, 89. 637
Poasaomabiliswle ee. 280808
Poa atrovirens Desf. . . . . 89. 644
BodoereanSacch ee
Podocrea ossea Bresad. . . 89. 701
Podocystes spathulata Shadb . 88. 8
Podosira hormoides Mont. . 88.8
Pogonatherum Pal. de B. 89. 492, 89.
644, 89. 654
Pogonatherum crinitum Kunth 89. 492,
89. 644
Pogonatherum paniceum Hack. 89. 654
Pogonatherum saccharoideum Pal. de
Beauv .:. . . 89, 492, 69. 654
S4. 392
Pogonatum Graeffeaum Jaeger 84. 392
Pogonatum Palis.. .
Pogonia Jussı, Ins ms 80r rd
Pogonia fNlabelliformis Lindl. 85. 250,
89. 523
85. 250
89. 668
Pogonia Nervilia Bl.
Pogostemon Desf. .
Pogostemon Heyneanus Bth. 89. 668
Poikilospermum amboinense Zipp 89.
642
194
Poindlana L. 2... 5 zu. 85. 288
Poinciana pulcherrima L.. . 85. 289
Poinciana regia Bij. 84. 475, 85. 288
Polanisia Raf, 89. 556, 85. 285
Polanisia viscosa P, DC. 85.285, 89.
556
Pollia Thunbg.. . 89. 513
Pollia macrophylla Benth. 89. 513
Pollia Sorzogensis Endl. . 89. 513
ee 89. 644
Pollinia speciosa Hack. 89. 644
Pölyalibie BR * 3, zw 89. 554
Polyblastia * alba Müll. Arg. 81. 230
Polyblastiopsis A. Zablbr. . 81. 230
Polyblastiopsis alba A. Zahlbr. 81. 230
Polyblastiopsis alboatra A. Zahlbr. 81.
230
Polybotrya aurita Bl. 89. 472
Polybotrya Wilkesiana . . . 84. 414
FR ler 85. 297
Polygala paniculatalL. . . . 85. 297
Eomgonnm. il, 2 u u. 89. 550
Polygonum barbatum L. 89. 550,
Polypodium L. 84, 417, 89, 478, 89,
626, 89. 653
Polypodium accedens Bl. 84. 419
Polypodium acrostichoides Forst. 89.
479
Polypodium adnascens Sw. 84. 418,
T. IV oben 89. 653, 89. 479
Polypodium adnascens Sw. var. Koe-
A 89. 479
Polypodium blechnoides 84. 418
Polypodium caudiforme Bl. . 84. 419
85. 432
Polipodium contaminans Wall. 89. 469
Polypodium cordifolium L. 89. 473
Polypodium cucullatum Nees et Bl. 84.
417
Polypodium decorum Brack 84, 417,
418
Polypodium deltoideophylium Bak. 84.
418
Polypodium dilatatum Wall, 84, 420
Polypodium drynarioides Chr. 89. 480
Polypodium hastatum Thumbg. 84. 419
Polypodium Khasianum . . 84. 442
Polypodium linguiforme Mett. 89, 479
Polypodium Linnaei Bory. 89. 654
Polypodium longipes Kunze 84. 410,
420
Polypodium longipes Link. . 89, 653
Polypodium Loxogramme Mett, 84. 417
Polypodium longissimum Bl. 84. 420
Polypodium musifolium Bl. . 89. 478
Polypodium (Pleopeltis) myriocarpum
Melt, 1: : = he a RT
Polypodium summouleriaeieiie Mett
89, 654
Polypodium nutans Bl, .. „ 84. 417
Polypodium obliquum Bi. 84, 442
K. Rechinger,
Polypodium pellucidum Kaulf. 89. 626,
627
Polypodium Phymatodes L. 84. 419,
420, 89. 479, 89. 653
Polypodium Powellii Bak. 84, 420
Polypodium procurrens Kunze 84. 438
Polypodium pseudogrammitis Gaudich
89. 626
Polypodium quereifolium L.. 89. 481
Polypodium rigidulum Sw. 84. 418, 84.
420, 421
84. 425
Polypodium rostratum Hook. 89. 479
Polypodium Samoense Bak. . 84. 421
Polypodium Schumannianum Diels. 89.
478
Polypodium speluncae L. 89. 474
PolypodiumsubauriculatumBl. 84. 418,
84. 420
Polypodium tamariscinum Kaulf. 84.
418, 89. 626
Polypodium tenuisectum Bl. 84. 418
Polypodium vulcanicum Bl. „ 84. 419
Polyporus Mich. 81. 214, 85. 178
Polyporus Auberianus Mont. 81. 215
Polyporus campyloporus Mont. 81. 215
Polyporus ceingulatus Berk, . 85. 180
Polyporus durus Jungh. . . 89. 700
Polyporus gallopavonis Berk. 81. 215
Polyporus liturarius Berk. et Curt. 81.
- 214
Polyporus Loureneii Berk. . 81. 214
Polyporus rhodophaeus Lev 89. 700
Polyporus semilaccatus Berk. 85. 178
Polyporus subzonalis Cook. 89. 700
Polyporus sulphureus Bull. . 81. 215
Polyporus vibeeinus Fr. . . 81. 215
Polyporus vittatus Berk. 81.214, 89.700
Polyscias Forst. . . 85. 323, 89. 586
Polyscias fruticosa Harms. 85. 323,
89. 586
Polyscias pinnata Warb, . 89. 587
Polyscias Reineckei Harms. 84. 462,
85. 323
Polyscias Rumphiana Harms. 89. 587
Polyscias Samoensis Harms. . 85. 323
Polyscias Zippeliana Valet. . 89. 587
Polysiphonia Grev. . 81. 206, 89. 641
Polysiphonia breviarticulata Harv.
89. 641
Polysiphonia corymbosa J. Ag. 81. 206
Polysiphonia ferulacea Suhr. . 89. 641
Polysiphonia polyphysa Kütz. 89. 641
Polystichum aristatum Presl. . 84. 433
Polystietus Fr.. . „81. 214, 85. 170
Polystictus affinis Nees 81. 214, 85. 170
Polystictus gallopavonis Berk. et Br.
85. 170
Polystictus jodinus Mont. .„ . 81. 214
Polystictus meleagris . . . . 85. 179
Polystictus oceidentalis Klotzsch 81.
214, 85. 180
Polystictus ovatus Berk. . . 81. 214
Polystictus Persoonii Fr. ”. . 81. 214
Polystietus sanguineus Mey. 81. 21 :
85. 180
Polystictus stereinus Berk. et Cke.
81.
Polystictus strigatus Berk... . 85. 18
Polystietus Virginiae Manc. et Sac
85.
Polystictus Vitiensis Reichardt 81.
Polystictus vittatus . . . . „85.
Polytrichum Graeffeanum C. Müll,
PrY
Polytoca R. Br. . . . .. ‚Bus
Polytoca macrophylla Bth.. . 89. «
Pometia Forst... . . 85. 305, sg. 5
Pometia pinnata Forst. 84. 496,
305, | ’“
Pometia tomentosa Teysm. et
85. 305, ®.
Pongamia Vent. . .....88.
Pongamia glabra Vent. . . „89
Poradithion Acharii Mont. .
Poria Fr... 2 re
Poria Büttneri P. Henn. . . .81
Porina. Müll. Arg., 25
Porina endochrysea Bab.. .
Porina epiphylla Fe... .
Porina lamprocarpa Müll. Arg. 81
Porina nitidula Müll. Arg. . .
Porina phyllogena Müll. Arg. .8
Porina pustulata Krph, „0
Porina rubicolor Strtn. . . »
Porina rufula Wainio . .. .
Porina Samoana Müll. Arg. .
Porina tetracerae Müll, Arg. 81. %
Porina tetracerae var. saxorum A.
Porodiscus calycillos. . . . .
Porphyrosiphon Kaernbachiü I
var. Samoensis Wille . . „@
Porphyrosiphon Kaernbacl
var. Samoensis Wille
Portulacca L. . . .85. 281,
Portulacca oleracea L. . |
Portulacca quadrifida L. =
Pothos I. „ „_.. = Du
Pothos Beccarii Engl. .
Pothos celatocaulis N. E,
Pothos Hellwigii Engl. . .
Pothos Rumphii Schott. vaı
Engl... Su se
Pottia Samoana C. Müll, .
Pouzolzia Gaudich . . . » »
Pouzolzia auriculata Wight
rostrata Wedd.. . . es
Pouzolzia hirta Hassk,. . »
Pouzolzia indica Gaudich
Pouzolzia rostrata Wi; £
Pragmopora premnea
-ah3
ie
Bot. u. z0o0l.
Premna L.
Premna integrifolia L. . . . 89. 598
Premna obtusifolia R. Br. . . 89. 597
Premna taitensis Schauer . . 84. 504
Premna taitensis Schauer var. aprica
Re ch N
. 85. 338, 89. 597
Pritchardia Seem. et Wendl. . 85. 237
Pritchardia pacifica Seem. . . 84. 508
Pritchardia pacifica Seem. et Wendl.
85. 237
Procris Commers. . 85. 276, 89. 544
Procris cephalida Wedd. . 85. 276
Procris grandis Wedd. . 89. 544
Procris pedunculata Wedd. 85. 276,
89. 544
Prosopis L. . 89. 634
Prosopis dulcis Kunth . 89. 634
Pseuderanthemum Radlk. . 89. 606
Pseuderanthemum Mülleri Ferdinandi
\Vearlo, oe EERREER >31 301161076)
Pseuderanthemum pacificum Lind.
89. 606
Pseudolecanactis A. Zahlbr. . 81. 242
Pseudolecanactis phyllicola A. Zahlbr.
81. 243
Pseudophyscia hypoleuca Hue 81. 277
Pseudophyscia speciosa Müll. Arg.
81. 278
Pseudophyscia speciosa Müll. Arg. var.
tremulans Müll. Arg. Sl 2718
Pseudopyrenula Müll. Arg. „re 1172
Pseudopyrenula pyrenuloides A. Zahlbr.
88. 12
Psidium L. 85. 320, 89. 636, 89. 665
Psidium Guajava L. 84. 487, 85. 320,
89. 636, 89. 665
Psidium variabile Berg. . . 85. 320
Psilotum Sw. 84.448, 89.483, 89. 627
Psilotum flaccidum Wall. . . 84. 448
Psilotum triquetrum Sw. 84. 448, 89,
483, 89. 627
Psophocarpus Neck. . 85. 292
Psophocarpustetragonolobus DC.85.292
Psoroma Nyl. sl. 258
Psoroma sphinctrinum Nyl. . 81. 258
Psoroma sphinctrinum Nyl. var. endo-
xanthellum A. Zahlbr.. . . 81. 258
Psorothecium sulfuratum A. Zahlbr.
Slm2al
Psychotria Linn. . . 85. 372, 89. 671
Psychotria angustissima Rechinger. 85.
375, T. 16
Psychotria atroviridescens Rechinger.
85. 372
Psychotria bisulcata W. et A. 89. 671
Psychotria chlorocalyx K.Schum. 85.376
PsychotriadolichocarpaK.Schum.85.374
Psychotria elegantula Rechinger. 85.
373, T. XIII
_ Psychotria Forsteriana A. Gray 85. 376
Psychotria geminodensK. Schum. 85.376
Psychotria insularum A. Gray. 84. 493
Denkschriften der mathem.-naturw. Kl. 91. Bd.
Ergebn. von den Samoa- u. Salomonsinseln. 195
Psychotria insularum A. Gray var.
aprica Rechinger . . 85. 373
Psychotria loniceroidesRechinger 85.374
Psychotria oneocarpa K. Schum. 85. 377
Psychotria pacifica K. Schum. 85. 374
Psychotria Reineckei K. Schum. 85.
373, 375
Psychotria Samoana K. Schum. 84. 493,
85. 367, Textfig. 28
Psychotria Samoana K. Schum. var.
microphylla Rechinger . 85. 373
Psychotria stenocarpa K. Schum. 85.
375, 376
Psychotria stenocarpa K. Schum. sub-
spec. montivaga Rechinger . 85. 375
Psychotria xanthochlora K. Schum. 85.
374, 375
Pteris L. 84. 421, 89. 653, 89. 477,
89. 625, 89. 642
Pteris aquilina L. . 89. 625, 89. 653
Pteris crenata Sw. . 89. 653
Pteris ensiformis Burm. 84. 422, 84. 424,
89. 653
Pteris ineisa Thumbg. . . . 84. 421
Pteris litoralis Rechinger . . 84. 423
Pteris longipinnula Wall. . . 84. 423
Pteris longifolia L. . . . . 89. 642
Pteris marginata Bory. 84. 434, 89. 477
Pteris mollucecana Bl. . . . . 89. 477
Pteris patens Hook. . . . . 84. 423
Pteris quadriaurita Retz. 84. 422, 423,
89. 477, var. eximia . . . 84. 423
Pteris quadriaurita Retz. . . 89. 653
Pteris semipinnata L.. . . . 89. 653
Pteris tripartita Sw.. . . . 89. 477
Pteris Wallichiana Agh. 84. 424, 84.
Taf. V, rechts
Pterobryum Vitianum Mitt. . 84. 393
BiszehanthesNees 2.0.2.2... 81.2297
Ptychanthes striatus Nees . . 81. 297
Ptychanthes Wightii Gottsch. 81. 297
Ptychomnion Mitt. . . . . . 84. 393
Ptychomnion aciculare Mitt. . 84. 393
Ptychosperma Labill. . . . . 89. 506
Ptychosperma gracilis Labill. 89. 506
Pueeinia Bers. . ...81. 212, 85. 182
Puceinia heterogenia Lagerh. . 85. 182
Puceinia Ipomeae panduratae Schw.
81. 212
Pueraria DC. .85. 292, 89. 562
Pueraria Harmsii Rechinger . 85. 292
Pueraria novo-guineensis Warb. 89. 562
Pueraria sericans K. Sch. . . 89. 562
Pyenolejeunea Spruce 81. 294, 85. 200,
88. 35
Pyenolejeunea ceylanica Steph. 85. 200
Pyenolejeunea imbricata Steph. 88.35
Pyenolejeunea trapezia Nees. 81.294
Byerensep.de B.. 89. 645, 89. 656
Pycereus eragrostis Palla . . . 89. 656
Pyereus polystachyus P. deB. 89. 645
Pyrenastrum astroideum Tuck. 81. 233
Pyrenastrum americanum Spreng.81. 233
Pyrenastrum gemmeum Tuck. 81.233
Pyrenula Mass. 81. 231. 88. 13
Pyrenula Bonplandia Fee 81.231
Pyrenula libricola Fee . 81.232
Pyrenula mamillana Trevis. . 81. 231,
88. 13
Pyrenula sexlocularis Müll. Arg.
var. xanthoplaca A. Zahlb.. 88.13
Pyrenula sexlocularis Müll. Arg. 81. 231
By esNylrme EB
BysxineseocossiNyl. 2... 88.31
Pyxine Meissneri Tuckm. var. con-
vexula Malme. 2.2 2... 88226
O.
Ouisqualisterger Er ar 289.582
Quisqualis indicaL.. . . . . 89.582
R.
Radula Dum. . 81. 292, 85. 194
Radula apiculata SandeLac. . 81. 292
Radula cordata Mitt. . : . . 81.292
Radula Javanica Gottsch. 81. 292,
85. 194
Radula multiflora. G. 81292
Radula ovata Jacks. . . 89. 194
Radula recurviloba Steph. . 85. 194
Radula reflexa Mont. 81.292
Radula retroflexa Taylor . sul, 282
Rkamalınar Achı er 87
Ramalina farinacea Ach. . 81. 272, 273
Ramalina geniculata Nyl. 81. 272,273
Ramalina indica Fr.. . . 81. 272, 273
Ramalina scopulorum Ach... . 81. 273
Ramalina subfraxinea Nyl. . . 81. 273
85. 368, 89. 608
Randia densiflora Bth. . . 85. 368
Randia Graeffei Reinecke . 84. 494
Randia Graeffei Rein. var. alba
Randia L.
Nato, 0 de SE 2 1.580.886
Randia Stendistienlat Lauterb. 85. 368,
85. 374
Randia sphaerocarpa L. Sch. Laut.
89. 608
Rapaneanauble Ir SEE 89826
Rapanea samoensis Lauterb. . 85. 326
Raphidophora Hassk,. . . . . 85. 238
Raphidophora Reineckei Engler 85. 238
Ratonia ve . 89. 572
Reinwardtia Dum. . . 89. 665
Reinwardtia trigyna Planch. . 89. 665
Remirea maritima Aubl. . . . 89.500
Reynoldsia. . 0 2 u 5,90, 884
Reynoldsia pleiosperma A. Gray 85. 324
Rhabdonema adriaiicum R. 88,6, 88.8
Rhabdonema mirifieum Sm... „88. 8
Rhacomitrium Brid. . » » .» .89,464
Rhacomitrium hypnoides Lindb. 89. 464
Rhacomitrium lanuginosum Brid. 89, 464
26
196
Rhacopilum Palis... . . 84. 395
Rhacopilum spectabile Reinw. et
Hotmsch, Yo 4 nn »'eı“ 84. 395
Rhamphidia Lindl. . 85. 254
Rhamphidia tenuis Lindl. . . 85. 254,
TIL 9 U I De
Rhaphidophora Hassk. . . . 89. 511
Rhaphidophora Novoguineensis Engl.
89. 511
Rhaphidostegium De Not. . 89. 466
Rhaphidostegium Hawaiiense Broth.
89. 466
Rhaphidostegium lamprophyllum
aber SORn e R 84, 399
Rhaphidostegium subhumilis Jaeger
89. 466
Rhaphoneis amphiceros var. gemmi-
fera var. obesa. M. P. 88.8, 88. 11,
TI 4
Rhizoclonium Kg. . . - + » 81. 201
Rhizoclonium angulatum Kg. . 81. 201
Rhizoclonium hieroglyphieum Kütz.
91. 156
Rhizoclonium Sandvicense Wille
91. 160
Rhizogonium Brid. . . 84. 391, 89. 456
Rbizogonium setosum Mitt. . 84.392
Rhizogonium spiniforme Bruch. 84. 391.
89. 465
Rhizophora L.. . . . 85. 317, 89, 582
Rhizophora mucronata Lam. 84. 490.
85. 317, 89. 582
Rhodomyrtus DC... .... 89. 648
Rhodomyrtus tomentosa DC. . 88. 648
Rhodophyceae . .» .. +.» 81. 204
Rhoeo Hance . ...... 85. 240
Rhoeo discolor Hance . . . . 85. 241
Rhoicosigma compactum Grun. 88.9
Rhoicosigma oceanicum var. Cor-
sicans 4 . Er en 88. 11
Rhoiconeis Gorkeana . ... » 88.9
nt 85. 303
Rhus simarubaefolia A. Gray . 84.459
Rhus simarubaefolia A. Gray var.
multijuga Rein. . . . » 85. 303
89. 604
Rhynchospermum jasminoides Lindl.
80. 637
Rhynchospora Vahl . 84.450, 80. 645
Rhynchospora articulata Schult, 84. 450
Rhynchospora grandifolia Boeck. 84. 455
Rhynchospora rubra Makino . 80.645
Rhynchospora Wallichiana aut, 80. 645
Rhynchoglossum obliquum Bl.
Ricasolia discolor Nyl. . 81.278
Riceia Mich. . » » » » » » + 81.288
Riccia Rechingeri Steph. . . . 81.288
Rieinus u» -. . ».. « . + 85. 300
Rieinus communis L. . . „ + 85.300
Riphidonema . . » » . „81.278
Riphidonema ligulatum "Matt. . 81.278
K. Rechinger,
Riphidonema sericum A. Zahlbr.
81.278
Rivina Li SR 89. 660
Rivina laevs L.L .....» 89. 660
Roperia tesselata Grun. 88.6
Rosa IX 5%, 2 . 80. 633
Rosa multilora Thnbg. . » 89. 633
Rostellaria procumbens Nees . 89. 649
Rotula radians Müll. Arg. 88. 20
Rotula vulgaris Müll. Arg. . . 88.20
Rotula vulgaris ß. granularis Müll.
PT a a 88.20
Rubus L. . 89. 556, 89. 633, 89. 660
Rubus Hasskarlii Mig... . . . 89.556
Rubus Hawaiiensis A. Gray . 89.633
Rubus Moluccanus L. . . . . 89.660
Rubus rosifolius Sm. . 89. 557, 89. 633
Ruellia reptans Forst. . . . . 89. 604
BEER Le. Were 89. 631
Rumex Acetosella L.. . . . . 89.631
Runge N. a BE „ HR 89. 670
Rungia parviflora N. a. E. . . 89. 670
Rungia repens N. a. E. . . . 89. 670
Russelin 'Jacı,. „am ET „een 85. 356
Russelia juncea Zucec. . . . . 85.356
Ryssopteris. Bl... a2 89.566
Ryssopteris timorensis Juss. . 89. 566
S.
Saccogyna Dum. . ..... 81.290
Saccogyna jugata Mit. . 81. 290
Saccharum L. ... » 81. 300, 89. 492
Saccharum officinarum L. 81. 300, 84.
506
Saccharum paniceum Lam. . . 89. 654
Saccharum spontaneum L, . . 89. 492
Sadleria Kaulf. . .. . . . . 89. 626
Sadleria ceyatheoides Kaulf. . . 89. 626
Sadleria pallida Hook, et A. 89. 626,
627
Sagenia pachyphylla Moore . 89.472
Selacis L. 4 2 1 Dr Ba
Salacia macrophylla Bl. . 89. 571
Salacia Naumanni Engl. . . . 89.571
Salacia prinoides DC... . 89. 571
Santalım L. x %. 2.2 STE vn - Sp
Santalum Freycinetianum Gaudich
89. 631
Salvial... on ua. ARBLMDR
Salvia coccinea Juss. . 89. 669
Sapindus L. . 2 2.2... 85.305
Sapindus Vitiensis A. Gray . 85. 305
Saprosma Bl...» » +» + + . . 80,609
Saprosma Krausii Rech. . . . 80.609,
TV F 10.2
Sarcocephalus Afz. . . » . . 85. 366
Sarcocephalus pacificus Reinecke
84. 404, 85. 366, Textfig. 28
Sarcochilus Graeffei Kränzl. 85. 262,
Ti 1: 40.
Sarcographa Fee . . „81. 241,88. 19
Sarcographa heteroclita A. Zahlbr.88. 19
Sarcographa labyrinthica Müll. Arg.
88.20
Sarcographa Leprieurii. Müll. Arg. |
88.20
Sarcographa Rechingerii A. Zahlb.
Sarcographa tricosa Müll. Arg. 81.
Sargassum Ag... au „ua
Sargassum coriifolium J. Ag. . 81.2
Sargassum crassifolium J. Ag. 81 2
Sargassum echinocarpum J. Ag. 81. 203
Sargassum polyphyllum J. Ag. Br 03
Saursuia Wir rn ;7 )
Saurauia rosea Lauterb,. et K. Sch. .
Schovola.L. ,. . Wim 85. 392,8 2
Scaevola sericea Forst. 85. 382, & z
Scaevola Koenigii Vahl 85. 382, 8
Scenedesmus acutiformis Schröd. var.
brasiliensis W. et G. S. West. € Bi
»Scenedesmus dispar Breb. var S
moensis Wille nov. var. 91.18
Scenedesmus Hystrix Lagerh. var.
armatus Chod. . .. .., BLEI
Scenedesmus Hystrix Lagerh. va
armatus Chod. 91. 151, T.I
Schefflera Forst. . . 89.588
Schefflera Samoensis Harms.
Schismatoglottis Zolling. et
Schismatoglattis calyptrata Zoll
Mor: .. .2 ei re
Schismatoglottis Novog ain f
B. Br. 0... 0
Schismatoglottis riparia Schott va
Dahlii Engl... Wir
Schismatomma . » 2...
Schistocheila Dum. 81. 202, 85.
Schistocheila aligera (Nee:
Schistocheila Lauterbachü
Schistocheila Reinwardi
Schistocheila samoana $
Schistocheila wuncatiobn Ste ar
Schizaea Sm, ai
Schizaea dichotoma Sm. . .
Schizocasia Schott...» 8
Schizocasia Lauterba:
Schizogonium Neesii Kütz, ®
Schizophyllum Press L
Schizophyllum commune Fr... i |
Schizothrix Friesii Born. et F
ur
Schleinitzia microphylla Warb.
Schmidelia timorensis Dene. .|
Schoenus ruber Lour... . Ki
Seirpodendron costatum F
Seirpus annuus All. 84. per
a
Scirpus complanatus Reiz... . 89. 498
Seirpus glomeratus Retz. . . 84. 451
Seirpus lithospermus L. . . 84. 453,
89. 500
Scleria Berg . . 84. 453, 89. 500
Scleria depauperata Boeckel. . 89. 707
Seleria Graeffeana Böckeler . 89. 500,
89. 707
Scleria hebecarpa Nees . . . 89. 500
Sceleria hispidula A. Rich. . . 89. 707
Seleria lithosperma Sw.. . . 84. 453,
89. 500
Scleria polycarpa Boeck. . . 84. 453,
89. 707
Scoliopleura tumida Breb. . . . 88. 4
Scolopendrium Durvillei Bor. 89. 475,
89. 476
Scoparia L. . 89. 669
Scoparia duleis L. . 89. 669
Scytonema coactile Mont.. . 91. 149
Sceytonema coactile Mont. var. minor.
\NAUIS Se nee)
Scytonema figuratum Ag. . 91.149
Sceytonema figuratum Ag. var. Samoen-
Sseawällen.... 2 .... 91.149
Scytonema Guyanensis Born. et Flah.
Scytonema Hieronymi Schmidle 91.149
Scytonema Hofmanni . . . . 91.162
Scytonema ocellatum Lyngb. 91. 149
Scytonema Samoense Wille 91. 149,
T. I, Fig. 15— 18
. 84. 448, 89. 483,
89. 643, 89. 702
Selaginella atroviridis Luerss, 89. 702
Selaginella biformis A. Br... . 89. 484,
485.
Selaginella birarensis Kuhn . . 89. 485
Selaginella caesia . 89. 643
Selaginella caudata var. S. Durvillei
BRImE. . . . - . 89. 485
Selaginella cupressina Spring. 89. 485
Selaginella Christi Hier. . 892.105
Selaginella Durvillei A. Br. . 89. 485,
89. 486, 487
Selaginella flabellata Spring. . 84. 448,
89. 702
Selaginella Hochreutineri Hier. . . 89.
7083, 705
Selaginella latifolia Spring. . 84, 448
Selaginella longipinna Warb. . 89. 484
Selaginella Luzonensis Hieron. 89. 484
Selaginella melanesica Kuhn . 89. 484
Selaginella Menziesii Spring. 84. 448,
89. 702, 705
Selaginella myosuroides Spring,
89. 485
Selaginella Poperangensis Hieron.
89. 483, T. VII, F. 18c
Selaginella Spr.
Bot. u. 2001.
Ergebn. von den Samoa- un. Salomonsinseln. 197
Selaginella Rechingeri Hieron. 89. 486
Selaginella Reinsckei Hier. . 89. 702,
705
Selaginella Samoensis Baker . 89. 706
Selaginella scoparia Chr. . . 84. 448,
89. 702
Selaginella stenostachys Warb. 89. 706
Selaginella suberosa Spring. . 89. 485
Selaginella tenera Luerss. . . 89. 706
Selaginella uncinata Spring. 84. 448,
89. 643, 89. 706
Selaginella Vaupelü Hier. . . 89. 704
Selaginella Wallichii Hieron. . 89. 486
Selaginella Whitmei Bak. 89. 702, 705
. 84. 399
Sematophyllum brevieuspidatum Mitt.
Sematophyllum Mitt.
84. 399.
Sematophyllum lamprophyllum Mitt.
84. 399
Senecio L. . 89. 620
Senecio prenanthoides A. Rich. 89, 620
Septobasidium Patouill. . Bl, Zule)
85. 181
Septobasidim bogoriense Pat. . 85. 181
Septobasidium spongia Berk. et Curt.
81. 213
SENÄTE Di a oe
Septoria eburnea Höhnel . . 81. 226
SESTIVALI TE 5969
Sesuvium Portulacastrum L. . 89. 639
Setaria Pal. de Beauv. 81. 304, 89. 628,
89. 495
Setaria aurea Hochstett. . . 89. 492,
89. 495
Setaria flava Kunth. . . . „81. 304
Setaria glauca Pal de Beauv. 81. 304
Senecio sagittatus O. Hoffm. . 89. 620
Senecio sonchifolius Hoffm. . 89. 620
Senecio valerianaefolia Wolf. 85. 383
Setaria verticillata P. de B. . 89. 628
Setaria viridis Pal. de Be . . 89. 495
Sida-L.. . 85. 308, 89. 575, 89.685,
89. 647, 89. 664
Sidaraeuta, Burm. Fer mEr897 575
Sıdazcorditolia Dr. . 89. 635
Sida humilis W. . . 89. 647
Sida Philippica DC. var. retusa Matt.
89. 57
Sida rhombifolia L, 84. 481, 85. 308,
89. 664
Sida rhombifolia L. var. vespertilio
Rech, . . 89. 575, 576, Textfig. 24
Sida samoensis Reching. . 85. 308
Sida spinosa L. . 89. 635.
Sida spiraeifolia W. 85. 308, 89. 575
. 85. 384, 89. 618
. 85. 384,
Siegesbeckia L.
Siegesbeckia orientalis L. .
89. 618
Skeletonema mediterraneum Grun,
88. 11
Sloanea’L.' ; . R «89. 575
Smilax L. . 89. 514, 89. 630, 89. 657
Smilax äindiea Vitm. .„.. . ..89 514
Smilax prolifera Roxb. . . . 89. 657
Smilax Sandwicensis Kunth .89. 63
Solanum spec. anat. 84. 498, 85. 342,
89. 638, 89. 601, 89. 669
Solanum anthropophagorum Seem.
85. 349
Solanum Blumei Nees . 85. 343, 344,
345
Solanum eiliatum Lam. . 98. 669
Solanum Dammerianum . ..80. 847
Solanum decemdentatum Roxb. 85. 345
Solanum denticulatum Bl. 85. 343, 345
Solanum Dunalianum Gaudich 89.601
Solanum impar Warb. . 89. 602
Solanum javanicum Dun, . 85. 343
Solanum Kaernbachi K. Sch. 89. 602
Solanum Lycopersicum L. . 85. 350,
89. 638
Solanum nigrum L.. . 85. 342
Solanum Oliverianum K,. Sch. et Laut.
89. 602
Solanum ornans Witas. , . 85. 349
Solanum patameense Witas. 85. 348
Solanum patamsense var. grandifolium
85. 348
Solanum patameense var. parvifolium
85. 348
Solanum pulvinare Scheffer var. iner-
me Witas. . 89. 601
Solanum pulvinare Scheffer var. lan-
ceolatum Witas . . . ...89. 601
Solanum Rechingeri Witas. . 89. 602
Solanum savaiiense Witas. . 85. 349
Solanum stramonüfolium Jacq. 89. 602
Solanum torvum Sw. 89. 602, 89 669
Solanum Upolense Witas. . . 85. 347
Solanum Uporu Dun. . . . . 85. 349
Solanum verbascifolium L... . 89. 602
Solanum viride R. Br. . . . 85. 346
Solanum vitiense Seem.. . . 85. 342
Solenographa confluens Mass. 81. 238
Solenostigma latifolium Bl. . 89. 532
Solfia Rechinger . . 85. 235
Solfia samoensis Rechinger . 85. 235
Solidago la 2. 22. .Hus2i 25894650
Solidago virga aurea L.. . . 89. 650
Sonchus- ll. 200 22 SR SIG
Sonchus ochraceusL.. . . .S9. 640
Sonneratiaul.ı si sonne DS
Sonneratia alba Sm. . . . „89. 581
Spathoglottis Bl. . . 85. 258, 89. 523
Spathoglottis albida Kränzl . 89. 523
Spathoglottis pacifica Rehnb, f.
8b. 808, I RB, &
Spathoglottis papuana F. M. Bailey,
89. 523, T. VII, F. 2
Spermacoce L. . ‚89. 670
Spermacoce hispida L. . . „89. 670
Sphaeria gregaria Weig. . „81. 236
Shaeropsis palmarum Cooke . 8
Spiraeanthemum A, Gray .„ „85. 286
Spiraeanthemum samoense A. Gray
84. 497
Spiraeanthemum Samoense A. Gray
var. Lanutooi Reching. . . 85. 286
Spiridens Nees. . . .- . - . 84. 392
Spiridens aristifolius Mitt. . . 84. 292
Spirogyra nitida Link 81. 154
Spondias Li... sun. 207 85. 303
Spondias duleis Forst . . . 85. 303
Sponia amboinensis Dene. . . 89. 533
Sponia aspera Dene. . . . . 89. 533
Sponia orientalis Planch. . . 89. 659
Sponia virgata Planch. . 89. 533
Sporobulos R. Br. . . . » 89. 496
Sporobolus diander Pal. d. B. 89, 496.
89, 655
Sporobolus elongatus R. Br. . 89. 496
Sporopodium Mont... .. » 81. 247
Sporopodium phyllocharis A. Zahlbr.
81. 247
Stachytarpheta Vahl. 85. 340, 89. 597,
89. 666, 89. 638
Stachytarpheta dichotoma Vahl 89. 638
Stachytarpheta indica Vahl . 84. 505
85. 340, 89. 597, 89. 668
Stachytarpheta indica X S. mutabilis,
89. 666
Stachytarpheta Jamaicensis Vahl
89. 668
Stachytarpheta Maximiliani Schauer
89. 638
Stachytarpheta mutabilis Vahl 89. 668
Stachytarpheta Trimeni Reching.
89. 666
Staurastrum Bienneanum Rabh. var.
ellipticum Wille . . . . 91. 153
Stemonitis Gled. . . . ».. 81. 217
Stemonitis fusca Roth . . .81. 217
Stenocalyx Michelii Laur. . . 85. 319
Stenochlaena Fee . .... 89. 476
Stenochlaena palustris Bed. . 89. 476
Stenochlaena scandens J. Sm. 89. 477,
84, 414
Stenochlaena sorbifolia J. Sm. 89. 475,
89. 476
Stenosemia Presi. . .... 89. 472
Stenosemia aurita Presl.. . . 80. 472
Stenotaphrum Trin.. . . . » 81. 304
Stenotaphrum americanum Schr. 81. 304
Stenotaphrum dimidiatum Brongn.
81. 304
Stenotaphrum glabrum Trin. . 81. 304
Stenotaphrum subulatum Trin. 81. 304
Stephania Lour. .„ . 85. 281, 80. 552
Stephania discolor Spreng. . 85. 281,
80. 553
Stephania Forsteri A. Gray . 80. 553
Stephania hernandiaefolia Walp. 89. 553
Stephania Salomonum Diels. . 89, 552
Textf, 21, 553
Stephania Zippeliana . . . . 89. 6553
K. Rechinger,
Stephanophorus phyllocarpus Mont.
81. 255
Sterculia L. - . .» 85. 312, 89. 578
Sterculia Conwentziü K. Schum. 85. 312
Sterculia multinervia Rech. . 89. 578
T. VII, F. 14a und c
Sterculia nobilis R. Br. . . . 85. 312
Stereocaulon arbuscula Nyl. . 81. 278
Stereocaulon proximum Nyl. „88. 28
Stereococcus de Baryanus Wille nov.
aDBe FE DAL OR
Stereococcus de Baryanus Wille var.
Samoensis Wille nov. var. T. Il. F.
40—45,91. 154
Stereum Pers. . . . 81. 213, 85. 181
Stereum amoenum Kalchbrenn. 89. 701
Stereum Boryanum Fr. . . . 81. 213
Stereum elegans Mey. . . „81. 213
Stereum Friesii Lev. . . . . 89. 701
Stereum Kalchbrenneri Sacc. . 89. 701
Stereum lobatum Fr. . . . . 85. 181
Stichococeus confervaceus Wille
91. 154
StictaSchreb: = x Kama fie 81. 260
Sticta argyracea Del... . 81. 261, 266
Sticta brevipes var. submarginifera
A. Zahlbr. 81. 268
Sticta brevipes A. Zahlbr. . 81. 268
Stiecta carpoloma Del. .81. 261. 267
Sticta carpolomoides Nyl. 81. 261, 265
Sticta einereoglauca Kremplh. 81. 263
Stieta crocata Ach. 81. 261, 267, 88. 29
Stieta crocata Ach. var. esorediosa
Stieta damaecornis Krmph.
Stieta damaecornis var. dichotoma A,
Zahlbr, so. asian ALHBRR
Sticta demutabilis Krmph.81. 260, 261
Sticta demutabilis Krmph. f. demu-
tabilis Krmph 81. 262, f. minor.
81. 282, 81. T. II, F.2
Stieta dichotoma Mont. et van der Bosch
81. 262
Sticta discolor Del.. . . . „81. 261
Sticta dissimulata Nyl. . . „81. 268
Sticta flavissima var. simulans Müll.
AB: innen re. RA
Sticta intricata Del. . . 81. 261, 266
Sticta intricata Del. var. gymnoloma
A. Zablbr. +. 2% 0% ULB
Sticta marginifera Moret. 81. 261, 268
Sticta Mougeotiana Del.. . . 81. 267
Sticta Mougeotiana Del. var. xantho-
lomaDeli.». 5. ., nu a
Sticta papyracea Del.. . . .81. 262
Sticta pedunculata Krph. 81. 261, 266,
81. T. 1. F.3
Sticta perexigua A. Zahlbr. 81. 261. 266
Sticta Reineckeana Müll. Arg. 81. 260.
262. 81. T. II, F. 1
Stieta Richardii Mont, et v. d. Bosch
81. 261
Stiecta Samoana Müll. Arg. 81. 260, 263,
81T, I.B%
Sticta Samoana Müll. Arg. var. hypo-
gymnia A. Zahlbr. . . . „81. 264
Sticta semilanata A. Zahlbr. 81. 261.
268, 81. T. I, F. 5
Sticta Shirlayana Müll. Arg. . 81. 265
Sticta subsinuosa f. lutecens Krph.
81.203
Sticta sulphurea Schär. . . „81. 261 _
Stieta variabilis var, papyracea Krph,
81. 262
Stictina argyracea Nyl. . . „81.2066
Stictina brevipes Müll. Arg. . 81. 268
Stietina brevipes Müll. Arg. var. sub er
marginifera Müll. Arg. . . 81. |
Stietina carpoloma Nyl.. . .81. 2
Stietina crocata f. esorediosa Müll.
ARE “0 00n 281, 2007
Stietina filieina f. marginifera Nyl.
51.208
Stictina Godeffroyi Krph. . . 81. 267
Stietina intricata Nyl.. . . . 81. 206
Stietina intricata Nyl. var. gymnoloma
Nyl. 81.
Stietina marginifera Nyl. . .
Stietina Mougeotiana var. xantho oma
Nyl. . De Str u... . 81. 2 &
Stictina semilanata Müll. Arg. 81. 267
Stigonema minutum Hass. . . 91. 16%
Stigonema panniforme Born. et Fiol
9.
Stigonema turfaceum Cooke . 91 15
Strigula E. Fr. . “00000 ei
Strigula antillarum Müll. Arg. . 88. I
Strigula complanata var. gemina M
Ari RT re
Strigula complanata var. nem
Müll. Arg. 2 u FREE
Strigula elegans var. gemina üll. F
Be on
4
Strigula elegans Wainio . . . 8
Strigula melanophthalma Montg.
Strobilanthes Bl... . » . . „80.
Stylocoryne sambueina A. Gray 8
Surirella comis A. S., ... „Ad
Surirella fastuosa Ehr. . . .
Surirella fastuosa Ehr. var. ro
nensis CZ 7 wer
Surirella gemma Ehr.. . .
Synechoblastus nigrescens
Synedra crystallina Lyngb. .
Synedra formosa Htz. . . . .|
Synedra Hennedyana Grun. . .{
Synedra undulata Grun.. . . „|
Synedrella Gärtn. . . 85.384, 80
Bot. u. z00l. Ergebn. von den Samou.a- Salomonsinseln.
Synedrella nodiflora Gaertn. . 85. 384,
89. 620, 89. 672
Synedrosphaenia cuneata H. P. 88.9
Symphogyna M. et N.81. 289, 85. 197
Symphogyna Baldwini Steph. 81. 289
Symphogyna exincrassata Steph. 81. 289
Symphysodon Doz. et Molk. . 84. 393
Symphysodon Vitianus Broth. 84. 393
Symploca Kg... . - 8200
Symploca hydnoides I - ..81..200
Syrrhopodon Schwägr. . . . 84. 389
Syrrhopodon ceroceus Mitt... . 84. 390
Syrrhopodon fasciculatus Hook et Grev.
84. 389
Syrrhopodon Graeffeanus C. Müll.
84. 389
_ Syrrhopodon luteus Jaeger . 84. 390
Syrrhopodon Mülleri Doz. et Müll.
e 84. 390
- Syrrhopodon Tahitense Sull. . 84. 390
Syzigium Gaertn. . 89. 585
g Styzigium corynocarpum A. Gray 89. 585
_ Syzigium Kietanum Rech. . . 89. 585
N
- I;
_ Tabernaemontana Plum. . oe
_ Tabernaemontana orientalis R. Br.
var. dilatata Reching. . . 85. 332
Tacca Forst. . 85. 245, 89. 515
_ Tacca pinnatifida Forst. . 85. 238,
r 85. 245, 89. 515
Taeniophyllum BI. . 85. 262
_ Taeniophyllum fasciola Rchb. f. 85. 262
Talinum Adans. . 89. 660
Talinum patens W.. . 89. 660
Tamarindus L.. . 85. 288
Tamarindus indica L.. . 85. 288
Tapeinochilus Mig. . ..89. 520
Tapeinochilus densum . . 89. 521
Tapeinochilus fissilabrum Gagnep.
ee, Bl
Tapeinochilus Hollrungi K. Schum.
89. 521
Tapellaria Müll. Arg. . . 81. 246
» 88 21.
Tapellaria gilva A. Zahlbr. 88
Tapellaria herpetospora A. Zahlbr.
81. 247
Tapellaria Samoana A. Zahlbr.
81. 246, 88. 27
Taxicaulis catagonioides C. Müll.
89. 466
Taxithelium Spr. . auim 804.485
Taxithelium catagonioides Broth.
89. 465
Tecoma dendrophila Bl. . . 89. 608
Tecomanthe Baill. . . . . . 80. 603
Tecomanthe dendrophila K. Sch.
| 89. 603
oma Li... ..... .89. 668
Tectona guandisL. f.. . . . 89. 888
Tephrosia Pers. „85. 289
Tephrosia piscatoria Pers. . . 85. 289,
Tees Io 5 0 0.0.0.0 0 Kon BB)
89. 648
Teucrium quadrifarium Ham. . 89. 648
Teratophyllum aculeatum Mett. var.
Terminalia L. ah Bil, Se,
mermis. Mette nn En8a Ail
Terminalia Catappa L. . . . 84. 468
85. 321, 89. 582
Terminalia samoensis Reching.
85. 321
8% 0)
Terpsino& intermedia Grun. 88. 9, 11
Tetra&don lobulatum Hansg. 91. 151,
145
Tetranthera Jacg. . . 85. 284, 89. 660
Tetranthera cauliflora Trim. . 89. 660
Tetranthera elliptica Nees . 85. 284
Tetranthera Vitiana Meissn. . 85. 284
Tetrastigma Planch. . . . . 89. 574
ImontusaRr DO 89609
Timonius Rumphii P. DC. . . 89. 609
Timonius sericeus K. Sch. var. villosa
Rech Pr 30009
Tithonia Desf. . . 85. 384, 89. 672
Tithonia diversifolia A. Gray . 85. 384
89. 672
Altea ee 80,3
Thea chinensis Sims. . . . . 85. 313
Telephora sericea Sw. . . . 81. 278
Thelotrema Müll. Arg. . . „81. 245
Thelotrema microporum Mont.
81. 245
Thelotrema phaeosporum Nyl. . 88. 21
Thelotrema porphyrodiscum A. Zahlbr.
81. 245
Themeda Forsk. . 89. 493, 89. 655
Themeda Forskäli Hack. . . 89. 655
Themeda gigantea Hack. var. am-
boimensisc Hacke rn. 2.25897493
neo, Ibn oo 00 8 de il
Theobroma Cacao L.. . . . 84. 500,
85. 312
Dhespesian orte . . 85. 308
Thespesia macrophylla Bl. . 89. 581
Thespesia populnea Cal . 84. 482,
85. 308, 85. 337
DEVetan Te a 485382
Thevetia neriifolia Juss. . . . 85. 332
89. 637
Thuarea Pers. . . . 81. 304, 89. 495
Thuarea involuta R.Br.. . . 81. 304,
89. 495
Thuarea sarmentosa Pers. . . 81. 304,
89. 495
. 84. 395. 89. 465
Terpsino& musica
Thuidium Schimp.
Thuidium erosulum Mitt. . . 84. 395
Thuidium Hawaiiense Reichdt.
89, 465
Thuidium plumulosum (Doz. et Molk.)
84, 395
199
Thuidium Samoanum Mitt. . . 84. 395
Thuidium sarmentosum Mitt. . 84. 396
Thuidium velatum Paris. . . 89. 467
Thunbergia L. f.. . 85. 366, 89. 669
Thunbergia alata Bo. . . . 85. 366
Thunbergia grandiflora Roxb. 89. 670
Thysananthus fruticosus ILndbg. et
Goltschaer IT,
Thysanantus indbei ee Ol 2
Thysananthus spathulistipes Lndbg. et
BOSCH RE ANERSIT!
Thysanolejeunea Spr. . . .85. 2
Ihrixspermum Bourne . 85.
Thrixspermum Graeffei Rchb. fil.
85.
Thyridium luteum Mitt. . . . 84.
SA,
Tmesipteris tannensis Bernh. . 84.
ROGEAENWN - on une
Todea Fraseri Hook. et Grev. var
kesiana Chr. . 84. 444 T. IV u
Tolypothrix distorta Kütz. var
moensis Wille 91.
Tmesipteris Bernh.
SHE II 1ER
443
. Wil-
nten
Sa-
29
bis 31
RorrubiellauBond. 22285
Torubiella brunnea Keissl. . . 85.
Torubiella luteo-rostrata Zimm.
85.
Torrubiella rubra Pat. et Lagerh.
85.
Torrubiella tomentosa Pat... . 85.
. 84. 452, 89.
Torulinium confertum Ham. . 89.
Torulınıum ferax Ur... 22289
Torulinium Samoense Palla , S4.
TonmelortarTer nn rer
Tournefortia argentea L. f. . 89.
Tradescantia discolor L’Herit. 85.
Trachelomonas volvocina Ehrb. 91.
Torulinium Desv .
Trachymeistaspern Cry EEE:
Trachyneis aspera Cl. var. minor.
191
191
191
88. 11
Trachyneis aspera var. pulchella SS. 11
Trachyneis aspera Cl. var. vulgaris Cl.
88. 9
Trachyneis australis . . . . .88 Il
Trachyneis consors A. G. . 88. 9, 11
Trachyneis oblonga Bail.. . . 88. 11
Trachyneis velata Cl. . 88. 9, 88. 11
Trachysphenia acuminata M. P. 88. 11,
SEN O0)
Trachysphenia australis P. Petit
88. 11
Trametes Fr. ... „81. 213, 85. 180
Trametes badia Berk... . . „81. 213
85. 180
Trametes cinnabarina Fr. . 85. 180
Trametes discolor Sacc. et } Berl.
85. 180
Trametes obstinata Cke. , „ „81. 214
Trametes versiformis Berk. et Br.
200
Trema Lour. . „8b. 269. 89. 633,
89. 659
Trema amboinensis Bl. . . . 84. 503,
85. 269, 89. 533
Trema aspera Bl. . x... 89. 533
Trema orientalis Bl. . . . . 89. 659
Trema virgata Bl. . . . . . 89. 533
Tramalle. DHL" .) 5.2 003 v2 81. 212
Tremella auricula Iudae L. . 89. 701
Tremella fuciformis Berk. . . 81. 212
Trentepohlia abietinum Kütz. 91.155, 160
Trentepohlia arborum Harw. 91.155
Trentepohlia Bossei de Willd. var. Sa-
moensis Wille nov. var. T. Il, F. 51,
91. T. UI, F. 46—50
Trentepohlia chinensis Harv. 91.155
Trentepohlia cucculata Wildm. var.
Sandvicensis Wille 91. 159, T. II,
F. 16—20
Trentepohlia diffracta Kremph. var.
Sandvicensis Wille 91. 159, T. IH,
F. 21—23
Tribonema bombyeina Derb. et Sol.
91. 154
TObnDB Le Ne 89. 632
Tribulus eistoides L. . . . .
Triceratium antediluvianicum Ehr. var,
1 9 PIE) ER EA 3 SE 88. 9,
7. I:-F4B,
Triceratium arcticum Br. var. japonica
88. 9
Triceratium bullosum Witt. . 88. 9, 11
Triceratium favus . . ....888
Triceratium formosum Br. . . . 88. 9
Triceratium Ledugerii var. Samoensis
a PR . : ea]
1
Triceratium pentacrinus Wall. . 88. 9
Triceratium sculptum Shadb. . . 88. 9
Triceratium Shadboldtianum Grev.
88. 9
Triceratium versicolor Br. var. trigona
88. 9
Triceratium zonatulatum Grev. . 88. 9
Triceratium zonatulatum Grun. 88, 11
Trichocolea Dum. . . 81. 292, 88. 33
Trichocolea Samoana Steph. . 88. 33
Trichocolea tomentella Nees . 81. 292
Trichomanes Sm. . . 84. 410, 89. 468
Trichomanes apiifolium Presl 84, 411
Trichomanes bipunctatum Poir.
84. 412
Trichomanes denticulatum Baker
84. 410
Trichomanes digitatum Sw. . 84, 410
Trichomanes ericoides Hedw. 84. 412
Trichomanes filicula Bory. . . 84. 412
Trichomanes humile Forst. . 84. 412
Trichomanes Javanicum BI. . 84. 411,
89, 468
Trichomanes maximum Blume 84. 411
Trichomanes unifolium Bory. 84. 411
K. Rechinger,
Trichomanes muscoides Sw. . 84. 410
Trichomanes parvulum Toiret.
84. 410
Trichomanes peltatum Baker 84. 410,
89. 468
Trichomanes Powellii Baker . 84. 411
Trichomanes praetervisum . . 84. 421
Trichomanes rigidum Sw. . . 84, 411
Trichomanes saxifragoides Presl.
89. 468
Trichomanes tenue Brak. . . 84. 413
Trichosanthes Linn. . . . . 85. 379
Trichosanthes Anguina L. . . 85. 379
Trichosperma Spegg. . . - - 81. 221
Trichosperma cyphellidea Höhnel
81. 221
Trichosteleum Journ. Linn. Soc. X.
84. 399
Trichosteleum rhinophyllum Jäger
84. 399
Triphlebla Bak. ı . WI ER 89. 475
Triphlebia amorphophylla Bak.
89. 475
Triphlebia Linza Bak.. . . . 89. 475
Triphragmium Lk. . . . . » 85. 182
Triphragmium clavellosum Berk.
85. 182
Triphragmium Thwaitesii Berk.
85. 182
Tristichocalyx pubescens F. Muell.
89. 554
Tristiropsis Radlkof. . . . . 89. 572
Tristiropsis dentata Radik. . . 89. 572
Triumfetta L. . . . 85. 307, 89. 575
Triumfetta angulata Lam. . . 85. 307,
89. 575
Triumfetta procumbens Forst. 85. 307
Triumfetta rhomboidea Jacq. . 89. 575
Tropidoneis lepidoptera Cl. . . 88. 9
Tropidoneis lepidoptera Cl. var. de-
licatula . „= a. ara MSB N
Turbinaria Lamx. . . . . „81. 203
Turbinaria conoides Kg. . - 81. 203
Turbinaria ornata Ag. . . . 81. 203
Türme In.» =. » RBLDDD
Turnera ulmifolia L. . . » . 89. 665
Tylecarpus Engl. . . » .» . .85. 304
Tylecarpus samoensis Rein. . 85. 304
Tylophora R. Br.. . 85. 332, 89. 591
Tylophora Bukana Schltr. . . 89. 592
Tylophora cissoides Bl. . . . 89. 592
Tylophora glabriflora Schlecht. 89. 591
Tylophora Hellwigii Warbg. . 89. 592
Tylophora samoensis A. Gray 85. 332
Tylophora Rechingeri Schlecht 89. 591
U.
Udotea Lamx. . « 2 2. . „81. 202
Udoten argenten Zan. . . . . 81. 202
Uva Wir I ODE AR
Ulva fasciata Delle . . . . 81. 200
Ulothrix minutula Kütz. v1. 158
Ulothrix tenerrima Kirchn.. . 91. 15%
Uncaria ferrea P. DC. . . . 89. 608
Uragoga Forsteriana R. Schum. 7
85. 377, T. XIV, Textf. 20, 37
Uragoga Linn. ..... 1. Ferm
Uraria Desv. 85. 290, 89. 5
Uraria lagopoides DC. 85. 290
Urceolaria eitrina Tayl. . . . 88
Uredo' Pers. . . 81
Uredo Ipomeae pentaphylli P. E
Uredo Scholzii P. Henn. . .
Urena L. . .. 85. 30
Urena lobata L. . . 85. 307, 89.
Urostigma Hasseltii Mig. . . 89.
Urtica capitellata Poir. . .
Urtica crenulata Roxb. "
Uruparia Aubl. Tre
Uruparia acida Roxb.. . . „8
Uruparia ferrea Schum. . . .89
Uruparia Salomonensis Rech. n)
T. VI, F.
Usnea Ach. . 81. 273, 88. & ), 8
Usna adspersa Mont. „ .. „&
Usnea articulata Hoffm. . . „8
Usnea dasypogoides Nyl. 8 2 ?
Usnea dasypoga var. plicata H
Usnea dasypoga f. dasypogoic _
Usnea Schadenbergiana Goepp
Stein. . ” ” u .. Er In
Usnea Steineri A. Zahlb. . . '
Usnea straminea Müll. Arg.
Usnea trichodea Ach. .81. 1
Ustalia adspersa Mont. . . ,
Ustilagineae . co...
V,
Vaccinium antipodum
Vaccinium reticulatum #
Vaginularia Junghuhnii Mett.
Vandellia L.. 2.200
Vandellia crustacea Bth. „
89. 6
Vandellia scabra Bth. ,
Vanilla Sw. . 4 0 000
Vanilla aromatica Sw. . .»
Vanilla planifolia Andrew. .
Vaucheria ornithocephala A
Verbena L. . . »» m
Verbena Bonariensis L. “
Verbena Jamaicensis W. |
Vernonia Schr. . .85. 38
89. 840, 8. Ei
Vernonia chinensis Less.
Vernonia einerea Less. ®
ot. ı. 2ool. Ergebn. von den Samoa- u. Salomonsinseln. 201
Vernonia zeylanica Less. . 89. 671
Verrucaria Th. Fr. =3229
Verrucaria alba Lojka „81. 230
Verrucaria aspistea Lojka var. astroi-
dea Nyl. . 81. 233
Verrucaria astroidea Nyl. . 81. 233
Verrucaria denudata Nyl. . . 88. 14
Verrucaria confinis Nyl. . 88. 14
Verrucaria epiphylla Nyl. . . 81. 234
Verrucaria libricola Nyl. . . 81. 232
Verrucaria limitans Nyl.. . . 81. 229
Verrucaria mamillana Ach. . 81. 231
Verrucaria mastoidea var. tetracerae
NIpll. Sa. Gore „sl. 231
Verrucaria ochraceoflava Nyl. 81. 232
Verrucaria palmarum Krph. . 81. 232
Verrucaria perfragilis Nyl. . 88. 13
Verrucaria rubicolor Strn. . . 81. 234
Verrucaria rufula Krph. . . 81. 234
Verrucaria Samoensis A. Zahlbr.
81. 229
Verrucaria sexlocularis Nyl. . 81. 231
Verrucaria tetracerae Ach. . . 81. 231
Verrucaria vitrea Eschw. . . 81. 231
Vesicularia C. Müll. . . . . 84. 398
Vesicularia inflectens et Müll.
84. 398
Vesicularia reticulata Doz. A. Molk.
84. 398
Vesicularia Samoana Broth. . 84. 398
Vigna Savi 85. 291, 89. 563, 89. 634
y Vigna lutea A. Gray 85. 291, 85. 421,
89. 563, 89. 634
_ Vigna luteola Bth. et Mart. . 89. 563
Villebrunea Gaudich . . . . 89. 548
Villebrunea rufescens Bl. . 89. 548
Vincentia Gaudich 897629
Vincentia angustifolia Gaudich
- 89, 629
Vitex L. .85. 338, 89. 598, 89. 649
Vitex monophylla K. Sch. . . 89. 598
Vitex@N es undos a. 89649
Vitexsettitoltantenee F858338
Miisehrito Karen ren:
Vittaria J. E. Sm. . 84. 416, 89. 478
Vittaria elongata Sw. 84. 416, 89. 478
Vittaria lineata Sw.. . . . . 89. 478
Vittaria scolopendrina Thw. . 84. 416
Vnydapzymean Blase 85 258
Vrydagzynea albida Bl... . . 85. 253
Vrydagzynea WhitmeiSchlecht. 85. 253,
ars G IRa or, 5 UL, In 72
W.
Waltheria L. . 89. 636, 85. 312
Waltheria Americana L. . .85. 312,
89. 636
Wedelia Jacq. . . 85. 384, 89. 618
Wedelia biflora P. DC. . . . 89. 619
Wedelia Rechingeriana Muschl. 89. 618
Wedelia tiliaefolia Rech. et Muschl.
89. 619
Wedelia strigulosa K. Sch. .89. 619
Weinmannia Er 24 27227702893 286
Weinmannia Samoensis A. Gray
85. 286
Wickstroemia Endl. . 85. 315, 89. 636
Wickstroemia foetida A. Gray. 84. 501,
85. 315
ul.
c) Zoologisches Register.
Wickstroemia indica . . . . 85. 283
Wilsoniella GC. Müll.” . . . . 84. 387
Wilsoniella Jardini Besch. . . 84. 387
Wollastonia strigulosa P. DC. 89. 619
X.
Xanthium L. 22 2 .2...89. 640
Xanthium macrocarpum DC. . 89. 640
Xylaria Hill... =811.22..9,285.. 191
Rylaria emtanken 28a
Xylaria polymorpha Grey. . . 81. 219
Stun enae 89id
Ximenia Americana L. . . . 89. 549
2.
Zehneria deltoidea Miq. . . . 89. 614
Zephyranthes Herb. . . . . 85. 243
Zephyranthes rosea Lindl.. . 85. 243
Zieuzine lt dr E85
Zeuxine sphaerocheila Flm. et Reching.
SDW23 SED EREG
Zeuxine stenophylla Bth. et Hook.
85. 251
Zingiber Adans. . 85. 247, 89. 658
Zingiber gracile Jack... . . . 85. 248
Zingiber Wightianum Thw. . 89. 658
Zingiber Zerumbet Sm. . . . 85. 247
Zazyıphuslussr er 89T
ZukallaySacere. 2 2.2..852188
Zukalia Gynopogonis Keissl. . 85. 188
Zukalia Juruana Hennings. . 85. 188
Zygodon Haleakalae C. Müll. 89. 464
Da ein Teil meiner zoologischen Ausbeute (die Fische) in den Sitzungsberichten der kaiserlichen Akademie der Wissenschaft-
veröffentlicht wurde, so ist die Vermerkung im zoologischen Register »Sitzungsbericht« stets zu berücksichtigen und ist darum
A.
Abudeetduf Forsk. Sitzb. 115. 1. 1395
Abudeefduf abdominalis Jord. et Everm.
Sitzb. 115. 1. 1395
Abudeefduf dickii Steindachn.
Sitzb. 115. 1. 1396
Abudeefduf lacrymathusSteindachn.
; Sitzb. 115. 1. 1396
Abudeefduf septemfasciatus Steindachn.
Sitzb. 115. 1. 1395
in das Register aufgenommen worden.
Abudeefduf sordidus Forsk.
Sitzb. 115. 1. 1395
Acanthopus planissimus Stimps-Ruthb.
88. 64
Acanthurus Bl. . Sitzb. 115. 1. 1392,
Sitzb. 115: 1. 1394
Acanthurus brevirostris Jord. et Everm.
Sitzb. 115. 1. 1394
Acanthurus hirudo Sitzb. 115. 1. 1392
Acanthurus nigros Gthr.
Sitzb, 115, 1. 1398
Acanthurus pentazona Blkr.
Sitzb. 115. 1.1392
Acanthurus (Ctenodon) strigosus Berm.
Sitzb. 115. 1. 1393
Acanthurus triostegus Sitzb. 115. 1. 1392
. 89. 695
Acicnemis foveicollis RK. M. Heller
89. 695
Acienemis biconifer Fairm.
Acompsa suavis L. Koch . „85. 401
Acraea andromache (F.) subsp. polyn«
siaca Rebel . 85, 417, T. XVII, F. I
a3:
202
Acridium sp. aff. melanocorne Serv.
84. 546
Acridium Neocaledonicum Finot 84. 558
Acridium stercorarium Holdh. 84. 546,
557
Actaea de Haan . 88. 44
Actaea tomentosa Ortm. „88. 44
Actaea rüppeli Ortm. . 88. 44
Actaeodes tomentosus Stimps. 88. 44
Alcis nausori Bethune-Baker . 85. 429
Alcis vitensis Bethune-Baker . 85. 429
Alpheus Fabr. .... . .89. 674
Alpheus acanthomerus Ortm. . 89. 675
Alpheus frontalis Say. . . . 89. 674
Alpheus laevis Rand. . . . . 89. 674
Alpheus latifrons de Man. .„ . 89. 674
Alphitobius piceus Ol. . . . 89. 690
Alutera Cuv. . Sitzb. 115. 1. 1414
Alutera scripta Jord. et Everm.
Sitzb. 115. 1. 1414
Amarygmus samoensis Haag. 89. 690
Amarygmus tuberculiger F. . 89. 690
Amia Gronov. „ .Sitzb. 115. 1. 1379
Amia fasciata Gill. Sitzb. 115. 1. 1379
Amia frenata Bikr. Sitzb, 115. 1. 1379
Amia savayensis (Gthr.)
Sitzb. 115. 1.
Amia snyderi Jord. et Everm.
Sitzb. 115. 1.
Amphiprion Bl. .Sitzb. 115. 1.
Amphiprion melanurus
Sitzb. 115. 1.
Amphiprion polymnus Bl.
Sitzb. 115. 1.
Amphiprion xanthurus
Sitzb.
Amyna octo Gn.. ....
Anampses Cuv. .Sitzb. 115. 1.
Anampses melanurus Bikr.
Sitzb. 115. 1. 1398
Anaulacomera incerta Br. . 84. 547
Anaulacomera insularis Stäl. . 84. 547
Anaulacomera malaya Stäl. . 84. 547
Anguilla Cuv. „ „ Sitzb. 115. 1. 1420
Anguilla mauritiana (Benn.)
Sitzb. 115. 1. 1420
Anisolabis annulipes R. Lm. 84. 540
Anomalocardia scapha Ch. . . 84. 522
Anosmius Pet. ,„ . Sitzb. 115. 1. 1414
Antennarius Commers
Sitzb. 115. 1. 1413
Antennarius Commersonnü Gthr. var,
nigromaculatus Sitzb. 115. 1. 1413
. Sitzb. 115. 1. 1422
Aphanoconia fulgora Gld. . . 84. 519
Aphodius lividus Oliv. . .„ . 80. 697
Apis mellifera I... . 81. 306, 85. 287
Apogon frenatus Val.
1379
1379
1395
1395
1395
115. 1. 1395
. 85. 425
1398
Aphalmichthys .
Sitzb. 115. 1. 1379
Apterygida gravidula Gerst. . 84. 541
Araneus Clerck. . » . 2. 865. 306
K. Rechinger,
Araneus relicinus (Keys)
86. 396. T. XVII, F. 8, 9
Araneus Theissii (Walck) . . 85. 396
Arete caerulea Gn. .. .». 85. 426
Argiops And. sn. Aus 85. 391
Argiope aemula (Walck) . .85. 301
Argiope aetherea Walck.. . . 85. 392
Argiope leopardina Poc.. . . 85. 391
Argiope picta L. Koch . . . 85. 391
Argiope verecunda Thor. . . 85. 391
Argyrodes E. Sim... 2...» 85. 391
Argyrodes Nlavescens O. P. Cambr.
85. 391
Argyrodes sumatranus Thor. . 85. 391
Argyrodes sundaicus Dol. . . 85. 391
Artema : Walok: 5 an EN he 85. 390
Artema mauriciana Walck . . 85. 390
Asaphis tahitensis Bern . . . 84. 522
Ascyltus Karsch . . . . . 85. 409
Ascyltus pterygodes (L. Koch) 85. 409
Asura uniformeola Hmps. . . 85. 423
Ataenius orbicularis Ad. Schmidt
89. 697
Ataenius stercorator F. . . . 89. 698
Atella bowdenia . . 85. 416, 85. 419,
DA V,R.7,78
Atergatis de Haan . . . . .88. 40
Atergatis Noridus Ortm. .88. 40, 41
Atergatis Montrouzieri Ortm. .88. 41
Aulostoma Lace&p. Sitzb. 115. 1. 1418
Aulostoma valentini Bikr.
Sitzb. 115. 1. 1418
Avicula electrina Roe .„ . . . 84. 522
Badamia exclamationis F. . . 85. 422
Balistapus . Sitzb. 115. 1. 1413
Balistes Lin.. . . Sitzb. 115. 1. 1413
Balistes aculeatus Lin.
Sitzb. 115. 1.
Balistes niger Mungo Park
Sitzb. 115. 1.
Balistes rectangulus Bl.
Sitzb. 115. 1.
Balistes undulatus Mungo Park
Sitzb. 115. 1. 1413
Barasa tetragramma Hmps. . 85. 424
Bathippus Thor. „. 2... .85. 403
Bathippus Rechingeri Kulcz.
85. 403, T. XVII, F. 13, 14
Bavia E, Sin. sus u... -85..401
Bavia aericeps E. Sim. . . . 85. 401
Berethbia Pasc.. . . 89. 605, Anmerk.
Birgus Leach. . 2... ...80.681
Birgus latro Ortm. . . . » . 89. 681
Boarmia acaciaria (B) samoana Butl.
85. 429
Bradymerus amicorum Fairm. 80. 690
Drachynotus de Haan .„ . . „88. 62
Brachynotus harpax Hilgendorf 88, 62
1413
1413
1413
c.
& Y
Calandra oryzae L.. . . . . 89. 697
Calappa Fabr. . 4 te 3
Calappa hepatica Ortm. . . . 88.3
Calappa tuberculata Stimps . . 88. 3
Caleinus Dana. . . . ...80.6
Calcinus gaimardi Ortm. . „80.
Calcinus herbsti Ortm. . . .
Callianidea Milne-Edw. . . . 80,
Callianidea typa Miln. Edw. . 89. |
Callyodon Gronov, Sitzb. 115. 1.
Callyodon bennettii Jord. et |
Sitzb. 115. 1. 1
Callyodon erythrodon Jord.
Sitzb. 115 But:
Callyodon globiceps Steindachn.
Sitzb. 115 .
Callyodon lania (Jord. et
Sitzb. 115.
Callyodon niger Stein i
Sitzb. 115.
Calogramma festiva Don. .
Camponotus Novae Ho
Campsomeris violacea Lep.
Cantharus undosus L. . .
Cantherines . . . Sitzb. 115,
Canthigaster Swains. Sitzb. I 5
Canthigaster amboinensis Bikr.
Sitzb. 118
Canthigaster margaridatus B
Sitzb. 115. I»
Carassius Nils. . Sitzb. 115. 1.
Carassius auratus Bkr.
Sitzb. 115.
Carangichthys Bikı. Sitzb.
Caraux Lacöp... . Sitzb.
Caraux forsteri C. V
Caraux longipes Ste:
Sizb. vn |
Caraux melampygus S
Carcharias Cuv. FR:
Carcharias limbatus M.
Cardiodactylus Novae
Cardisoma Latr. . ...»
Cardisoma carnifex Alc.
Cardisoma guanhami Ort:
Or. +... warn va
Cardisoma obesum S
Carpilius Leach: u..0%%2 we
Carpilius maculatus Alc.
88. 39, T.
Carpopbaga . 85. 239, 249,
Carupa Dana .....».
Carupa laeviuscula Heller .
Carupa tenuipes Dana .
Bot. n. zool. Ergecn. von den Samoa- u. Salomonsinseln. 203
Catachrysops cnejus F. . . . 85. 422
Catachrysops platissa H. S. . 85. 422
Catophaga alhama Bntl.. . . 85. 420
Catophaga galatea Feld. . . 85. 421
Caryatis obliquata prora Conv. 84. 522
Celaenephes parallelus Schm. Göb.
91. 164
Celaenephes Försteri Bouch. 91. 164
Celaenephes Rechingeri Csiki. 91. 164
Cephonodes armatus Rothsch. et Jord.
85. 422
Ceresium maculaticolle Blanch. 89. 691
Ceresium simplex Gylih. . . 89. 691
Ceresium unicolor Fabr.. . . 89. 691
Cerithium morus Luc. . . .84. 520
Chaetodon Cuv. . Sitzb. 115. 1. 1390,
Sitzb. 115. 1. 1394
Chaetodon eitrinellus Brouss.
Sitzb. 115. 1. 1390
Chaetodon gahm . Sitzb. 115. 1. 1394
Chaetodon lineolatus C. V,
Sitzb. 115. 1. 1390
Chaetodon lunula C. V.
Sitzb. 115. 1. 1390
Chaetodon miliaris S. Gaim.
Sitzb. 115. 1. 1390
Chaetodon nigrofuscus
Sitzb. 115. 1. 1394
Chaetodon quadrimaculatus Gray
Sizos ld lg AlErel))
Chaetodon semeion Blkr.
Sitzb. 115. 1. 1390
Chaetodon setifer Bl.
Sitzb. 115. 1. 1390
Chaetodon sohal . Sitzb. 115. 1. 1394
Chaetodon trifasciatus Mungo Park
Sitzb. 115. 1. 1390, Sitzb. 115. 1. 1394
Chaetodon unicornis
Sitzb. 115. 1. 1394
Chaetodon unimaculatus Bl.
Sitzbp. 115. 1. 1390
Chaetodon vagabundus L.
Sitzb. 115. 1. 1390
Cheilinus Lacep. . Sitzb. 115. 1. 1397
Cheilinus radiatus Bikr.
Sitzb. 115. 1. 1398
Cheilinus trilobatus Lacep.
Sivzp 115, 12.1897
Chelisoches Lilyanus Holdh.
84. 541, 552
Chelisoches morio F. , . 84. 541
Chelisoches pulchripennis Born.
84. 541, 552
Chilodipterus Lacep. Sitzb. 115. 1. 1379
Chilodipterus macrodon Klunz
Sitzb. 115. 1. 1379
Chione (Omphaloclathrum) purpurea L.
84. 522
Chlaenius abstersus Bat. . 91. 163
Chlaenius binotatus Dej. . . 91. 168
Chlaenius Samoensis Csik. . 91. 163
Denkschriften der mathem.-naturw. Kl. 91. Bd.
Chloritis (dulcobasis) isis Pfr.
T. I, F. 2a—c, 84. 516
Chromis Cuv. SSitzpr 1212 189%
Chromis erotus (Cr) eras. B. 85. 422
Chromis lepisurus Blkr.
Sitzb. 115. 1. 1397
Chromis ternatensis Blkr.
Sıtzb. 115. 1.1397
Churia arcuata Wik. . 85. 426
Cirrhitichthys maculatus Gthr.
Sitzb. 115. 1. 1380
Cirrhitus Lacep. . Sitzb. 115. 1. 1380
Cirrhitus marmoratus Gill.
Sitzb. 115. 1. 1380
Clania . 85. 432, Textf. 33, 34. 432
Clibanarius Dana . . .. 89. 679
Clibanarius corallinus Ortm. . 89. 679
Clibanarius striolatus Dana . 89. 679
Clubiona Latr.. . . . . . .85. A401
Clupea L.. . Sitzb. 115. 1. 1424
Clupea atricauda Gthr. ER.
Sitzb. 115. 1. 1424
Clupea rechingeri Steindachn.
Sitzb. 115. 1. 1424
Cocytodes modesta Druce . . 85. 426
Coenopitanatr a. .02.00.7.,895630
Coenobita rugosus M. Edw. . 89. 681
Coenobita spinosus M. Edw. . 89. 680
Conarthrus Woll.. . 2.207,899.69%
Conocephalus australis Bol. . 84. 547
Conocephalus gracilis Redt. . 84. 547
Conus (Coronaxis) Ceylonensis nanus
Brod. . . 84. 520
Conus cylinder textilis L. . . 84. 520
Conus (Lithoconus) flavidus L. 84. 520
Conus (Coronaxis) hebraeus L. 84. 520
Conus imperialis L. . . 84. 520
Conus (Stephanoconus) lividus Hwss.
84. 520
Conus marmoreus L. . 84. 520
Conus (Punctieulis) pulicarius Hwss.
84. 520
Conus sponsalis Ch. . 84. 520
Conus (Rhizoconus) sumatrensis Hwss.
84. 520
Coralliophila neritoidea gibbosa Rve.
84. 520
Coralliophila neritoidea violacea Kien.
84. 520
Coralliophila neritoidea trichotopoides
Montr. . 84. 520
Coriphilus fringillaceus . 85. 289
Cosmophasis E. Sim. . . 85. 402
Cosmophasis Marxii (Thor.) . 85. 403
Cosmophasis squamata Kulez. 85. 402,
DERVUS EB
Cosmophasis thalassina C. L. Koch.
85. 402
Cosmozosteria bicolor. Sauss. 85. 542,
543
Craspedia remotata Gn. . . . 85. 429
Crepidogaster Gthr. Sitzb. 115. 1. 1408
Crepidogaster samoensis Steindachn.
Sitzb. 115. 1. 1408
Crepidogaster tasmaniensis Gthr.
Sitzb. 115. 1. 1408
Croeisa emarginata (Lep.) . . 81. 308
Croeisa quathinae Gribodo . . 81. 308
Ctenochaetus Gill. Sitzb. 115. 1. 1393
Ctenochaetus striatus Jord. et Everm.
Sitzb. 115. 1. 1393
. 88. 46
. 88. 46
Cymo melanodactylus de Haan 88. 46
Cyphagogus K. M. Heller . . 89. 697
Cypraea (Arricia) annulus L. . 84. 520
Cypraea (Arricia) arabica L. . 84. 520
Cypraea (Arricia) caput serpentis L.
84. 520
Cypraea (Arricia) caurica L. . 84. 520
Cypraea (Luponia) erosa L. . 84. 520
Cypraea (Luponia) hirundo L. 84. 520
Cymo de Haan .
Cymo andreossyi Heller
Cypraea (Luponia) Lynx. L. . 84. 520
Cypraea (Aricia) moneta L. . 84. 520
Cyrtophora E. Sm. . . . . .85. 394
Cyrtophora doriae (Thor.) . . 85. 396
Cyrtophora lineata Kulez. . . 85. 394,
TERMIN OT
Cyrtoxiphus fulvus Sauss. . . 84. 550
Cyrtoxiphus maritimus Sauss. 84. 550
Cyrtoxiphus musicus Sauss. . 84. 550
Cyrtoxiphus spe. . . . . . . 84. 500
CytaeankKeys yet
Cytaea alburna Keys... . . . 85. 407
Cytaea lepida Kulez. . . . . 85. 408
AESSVUIN ER LO
Cytaea subsiliens Kulcz. . 85. 407
AI RVIL E78
D.
Danais angustata Moore . . 85
Danais Archippus F. 85. 249, 289, 333,
85. 416, 418
Danais Melittula . . 85. 289, 85. 415
Danais obscurata Butl. . . . 85. 416
. Sitzb. 115. 1. 1395
Dasceyllus aruanus C. V.
Sitzb. 115. 1. 1395
Diathetes K. M. Heller . . . 89. 696
Dioryche upolensis Csiki . . 91. 163
Diotarus Stal . 84. 546, 555
Diotarus Brunneri Stal. . .„ . 84. 555
Diploptera dytiscoides Serv. . 84.
Dascyllus Cuv. .
Dolium variegatum Lm. . . . 84. 520
Dolomedes Latr. . „x... .85. 401
Dolomedes facetus L. Koch . 85. 401
Doryichthys Kaup. Sitzb. 115. I. 1419
Doryrhamphus Kaup. Sitz. 115. 1. 1419
Doryrhamphus pleurotaenia Jord, et
‚sıteb. 118. 1. 1419
Dracaennura agramma Meyr. 85. 430
Drepane C. V.. .Sitzb. 115. 1. 1391
Drepane punctata C. V.
Sitzb. 115. 1. 1391
Everm.
07
u
204
E.
Earias uninotata WIk.
Echeneis . . . .Sitzb. 115. 1. 1407
Echeneis remora L. Sitzb. 115. 1. 1407
Echidna Forst. . . Sitzb. 115. 1. 1422
Echidna nebulosa Jenk.
Sitzb. 115. 1. 1422
Echidna polyzona Bilkr. ö
Sitzb. 115. 1. 1423
Echidna xanthospila Blkr. ,
Sitzb. 115. 1. 1423
Echidna zebra Bikr. Sitzb. 115. 1. 1942
Eleotris Schn. . Sitzb. 115. 1. 1406
Eleotris fusca Gthr. Sitzb. 115. 1. 1406
Eleotris Güntheri Blkr.
Sitzb. 115. 1. 1406
Elytrurus K. M. Heller . 89. 695
Engina mendicaria L.. . . . 84. 520
Engraulis . Sitzb. 115. 1. 1414
Engraulis indicus V. Hass.
Sitzb. 115. 1. 1424
Entornus Woll.
Epacromia tamulus Fabr.
Epibulus Cuv. . . Sitzb. 115. 1. 1398
Epibulus insidiator C. V.
Sitzb. 115. 1. 1398
Epinephelus Bikr. Sitzb. 115. 1. 1377
Epinephelus argus Bikr.
Sitzb. 115. 1. 1377
Epinephelus leopardus Blkr.
Sitzb. 115. 1. 1377
Epinephelus (Variola) lonti Bikr.
Sitzb. 115. 1. 1377
Epinephelus merra Bl.
Sitzb. 115. 1. 1377
Epinephelus miniatus Bl., Schn.
Sitzb. 115. 1. 1377
Epinephelus sonnerati Blgr.
Sitzb. 115. 1. 1377
Equula Cuv.. . .Sitzb. 115. 1. 1383
Equula edentula Bl. Sitzb. 115. 1. 1383
Equula fasciata C. V.
Sitzb. 115. 1. 1383
Erastria ritsemae Snell. . . . 85. 426
Erineum semivestitum Fee. . 84. 533
Eriophyes altus Nal.. . 84. 526, 536,
T. 3ER. 5% 6 7. BER
Eriophyes aoecus Nal. . 84. 527, 535,
T URI7R 8 2 DIR
Eriophyes cingulatus Nal. 84. 532, 535,
T. DL F. 3, 4 18
Eriophyes hibisci Nal. . 84. 523, 535,
T.LF.IUS Tan
Eriophyes hibiscitileus Nal . 84. 525,
635, T.II, F.3 u 4
Eriophyes pauropus Nal. 84. 530, 535,
T. II, F. 1, 2, 8, 12. 89. 473
Eriophyes samoensis Nal. 84. 520, 636,
T.I,F.8u9
Eriophyide (Phytoptide) auf Premna
tabitensis . «2» 0» » . 80. 608
K. Rechinger,
Eriopus maillardi Gn.. .
Eripbia Leite... >»... .» 88. 49
Eriphia laevimana Latr. 88. 49
Eriphia scabricula Dana 88. 49
Eriphia zebana Rathbun. . . . 88. 49
Eubactrus K. M. Heller . 89. 697
Eulima maior Sow.. . .. . 84. 520
Eulissus holomelas P.. 89. 688
Eupagurus samoensis Ortm. . 89. 680
Euploea Schmeltzi H. S. . 85. 416,
T. XVII, F. 2, 8, Textf. 31, 32. 417
Eurüppellia annulipes de Man. 88. 48
Evania appendigaster L.. . . 81. 316
Exalias Jord. et Everm.
Sitzb. 115. 1. 1412
Exalias brevis Jord. et Everm. .
Sitzb. 115. 1. 1412
F.
Faunus ater L. 2. 8% DIR
Fecenia E. Sim. . . . x » „85. 389
Fecenia montana Kulcz. . 85. 389,
Ta
Fistularia L.. . . Sitzb. 115. 1. 1419
Fistularia depressa Gthr . . . -
Sitzb. 115. 1. 1419
Fistularia petimba Lacep.
Sitzb. 115 1. 1419
Fumea crassiorella Ard. . . . 85. 432
G.
Gagrela. Stel 4 url 2%
Gagrella mediocris Kulcz. .
Gasteracantha Sund. . . .
Gasteracantha metallica Poc. . 85. 398
Gasteracantha notata Kulcz. . 85. 398,
T. XVII, F. 10
Gasteracantha signifera Poc. . 85. 400
Ges L. Boch 7.4 4 BU. DUE
Gea subarmata Thor. . . . . 85. 392,
Taf. XVII, F. 3, 4
Gelasimun Lafr.. “an u a. DB. 58
Gelasimus cultrimanus White . 88. 59
Gelasimus lacteus Kingsley . . 88. 58
Gelasimus latreillei Milne Edw. 88. 57
Gelasimus Marionis Alcock . . 88. 59
Gelasimus nitidus Thallwitz. . 88. 59
Gelasimus vocansL. . : - . . 88. 59
Gelasimus vocans Milne-Edw. . 88. 59
Gerres argyreus C. V. Sitzb. 115. 1381
Gerres gigas Sitzb. 115. 1. 1380. 1382
Gerres macrosoma Bikr.
Sitzb. 115. 1. 1381
Gibbula calliostomoides Oberwimmer
T. I, F. 5 a—b 84. 521
Gibulla coneinna Dkr. . . . 84. 522
Glyphisodon Lac£p. Sitzb. 115. 1. 1395
Glyphisodon biocellatus C. V. .
Sitzb. 115. 1. 1396
Glyphisodon brownriggü C. V. .
Sitzb. 115. 1. 1306
. 85. 409
85. 409
. 85. 398
Glyphisodon zonatus Bikr.
Sitzb. 115. 1. 1306
Glyphidodontops Bikr.
Sitzb. 115. 1. 1396
Glyphidodontops antjerius Blkr.
Sitzb. 115. 1. 1396.
Glyphidodontops uniocellatus
Sitzb. 115. 1.
Glyphodes multilinealis Kenrick 85.4
T. XVII, Fi
Glyphodes indica Sanud. . . 85.
Glyphodes itysalis WIk.. . . 85. #
Gobius Artedi . . Sitzb. 115. 1. 1405
Gobius echinocephalus Rupp.
Sitzb. 115. 1. 2
Gomphosus Lac£p. Sitzb. 115. 9
Gomphosus varius Lac£p. =
Sitzb. 115. 1.
Gonitis fulgida Gn.. . . . . 85.
Gonitis sabulifera Gn. . . . 85.4
Gonitis samoana Butl. . . .85.
Gonitis vulpina Butl. . . ‚85. 4
Gonodactylus Latr.. . . . . 89.
Gonodactylus chiragra Lanch. 8
Graeffea coccophaga Newp. . 84.
Graeffea minor Br... . . 845
Grammistes Cuv. . Sitzb. 115. |
Grammistes orientalis Bl ...
Sitzb. 115. 1. 3
Grammistes sexlineatus Klunz a
Sitzb. 115. 1. 1
Grammodes alcyona Druce . . 85.
Grapsus Lam. . „0.0.“
Grapsus grapsus Ortm.. . . .&
Grapsus longitarsis Dana. „ .8
Grapsus strigosus Ortm. . . „8
Grapsus subquadratus . . . „|
Gryliaevis oceanica Le Guill. . 84
Gryliodes insularis Holdh. 84. 549,
Grylius innotabilis Walk. . .
Güntheria trimaculata Bikr.
Sitzb. 115. 1
Gymnothorax Bl. Sitzb. 22 [:
Gymnothorax fimbriatus S 1
Sitzb. 115. a
Gymnothorax reticularis Bl.
Sitzb. I
Gymnothorax richardsonii |
Sitzb. 1
Gymnothorax undulatus
Sitzb. 1 15. |
Gyrophaena albidicornis B
0
Halichaeres Rüpp. Sitzb. 89 .
Halichaeres centriquadra S
Sitzb. 18.
Halictus extraordinarius Ko
Bot. u. zool. Ergebn. von den Samoa- u. Salomonsinseln.
Halietus perpesicius Kohl . . 81. 307,
SI IR 8, 14,018
Halictus urbanus Sm... . . . 81. 307
Haplohammus acanthias Pasc. 89. 691
Haplohammus anxius Pasc. .89. 692
Haplohammus Bennigseni Aurio.
89. 692
Haplohammus holotephrus Boisd.
89. 692
Haplohammus marinarum Auriv.
89. 692
Haplohammus productus Bates 89. 692
Haplohammus Samoanus Auriv. 89. 692
Harengula . . . Sitzb. 115. 1. 1424
Heliases C. V. . Sitzb. 115. 1. 1397
Helicarion planospirus Pfr. . 84. 515
Heliothis assulta Gn. . . 85. 424
Hemerocoetes . Sitzb. 115. 1. 1409
Hemigymnus Gthr. Sitzb. 115. 1. 1398
Hemigymnus melapterus Gthr.
Sitzb. 115. 1. 1398
Hemirhamphus Cuv. Sitzb. 115. 1. 1417
Hemirhamphus far. Rüpp. Sitzb. 115.
1. 1417
Hemitautoga centriquadrus Blkr. Sitzb.
115. 1. 1399
Henicospilus expeditus Kohl 81. 315,
81.,% IT.R. 5
Henicospilus nocturnus Kohl 81. 315,
81. T. II, Fi. 4,
Henicospilus ramidulus Grav. 81. 315
Henicospilus Rechingeri Kohl 81. 316,
Sl, ar IN, 1% 8)
Henicospilus Samoanus Kohl 81. 315,
SIE DEU SE
Heniochus C. V. . Sitzb. 115. 1. 1391
Heniochus Taurichthys varius Gthr.
Sitzb. 115. 1. 1391
Hepatus Gronov. . . Sitzb. 115. 1392
Hepatus achilles Jord. et Everm. Sitzb.
115. 1. 1393
Hepatus elongatus Jord. et Everm. Sitzb.
115. 1. 1393
Hepatus gahm Steindachn. Sitzb.
115. 1. 1393
Hepatus lineatus Steindach. Sitzb.
115. 1. 1392
Hepatus sandvicensis Streets Sitzb.
115. 1. 1392
Hepatustriostegus(L.) Sitzb. 115. 1.1392
Herse convolvuli L. . 85. 422
Heterograpsus Lucas . . 88. 62
Heteropoda . 85. 400
Heteropoda regia (F.) 85. 400
Hierodula fuscescens Blanch. 84. 544
Hipponyx (Amalthea) Australis Quoy.
84. 520
Holacanthus Lacep. Sitzb. 115. 1. 1391
Holacanthus bicolor C. V. Sitzb.
115. 1. 1391
Holacanthus ceyanotis Gthr. Sitzb.
115. 1. 1391.
Holacanthus luteolus C. V. Sitzb. 115.
1. 1391
Holocentrum Artedi Sitzb. 115. 1. 1374
Holocentrum caudimaculatum Rüpp.
Sitzb. 115. 1. 1374
Holocentrum diadema Laceg.
Sitzb. 115. 1. 1374
Holocentrum diploxyphus Gthr. Sitzb.
no 7/5)
Holocentrum erythraeum Gthr. Sitzb.
115. 1. 1375
Holocentrum laeve Gthr. Sitzb.
la, ll. 1
Holocentrum microstroma Gthr. Sitzb.
115. 1. 1375
Holocentrum operculare C. V. Sitzb.
115. 1. 1375
Holocentrum punetatissimum C. V.
Sitzb. 115. 1. 1375
Holocentrum rubrum Rüpp. Sitzb.
115. 1. 1374
Holocentrum sammara Rüpp. Sitzb.
115. 1. 1375
Holoceentrum spiniferum Rüpp. Sitzb.
115. 1. 1374
Holotrachys Gthr. Sitzb. 115. 1. 1374
Holotrachys lima Gthr. Sitzb.
115. 1. 1374
Klonmuruss horse
Hormurus australasiae (F.). . 85. 411
Hyblaea apricans Be . . . . 85. 424
Hyblaea puera Cr. . ... . .85. 424
Hydrillodes gravatalis Wik. .85. 428
Hypolimnas bolina (L.) subsp. Mon-
trouzieri Butl. . 85. 418
Hyporhamphus Gill. Sitzb. 115. 1. 1418
Hyporhamphus samoensis Steindachn.
Sitzb. 115. 1. 1418
Ieaniags power reale
Idotasia evanida Pasc, . . . 89. 696
Idotasia obnoxia Faust . . . 89. 696
Idotasia samoana K. M. Heller 89. 696
Infundibulum callicoecum Phil. 84. 521
Infundibulum (Macrostoma) maculatum
Pa Un. 0.84.1020
Iridomyrmex myrmecodiae Ensery
89.
Ismene bilunata Bntl.. . . . 85.
Isocentris illectalis WIk.. . . 85.
au
D
a
ww ww <«<
DD. D
Isognomum quadrangulare Roe. 84.
a or
[66]
Isognomum costellatum Conr. 84.
Ab
Jamides walkeri Druce . . . 85. 421.
Jamides carissima Butl. „ . . 85. 421
Jopas sertum Brg. . . . » . 84. 520
Junonia villida (P.) subsp. Samoensis
Rebel . . 85, 418, T. XVII. F. 9
D
Q
(o)|
K.
Kraemeria Steindachn. Sitzb.
115. 1. 1409
Kraemeria samoensis Steindachn. Sitzb.
115. 1. 1409
Ktenostreptus costulatus Attems 89
683. 684, T. IX, F. 14—16
Kuhlia Gill Sırzb a 11a 1. 1377
Kuhlia taeniura Jord. et Bollm.
Sitzb. 110, 11377
L.
Labia curvicauda Motsch. . . 84. 552
Labia flavicollis Borm. . 84. 541, 552
Labia Rechingeri Holdh. 84. 541, 551
Lambrus Leach. . . 88. 39
Lambrus pelagicus Rüppell.. . 88. 39
Larra maura Fabr. var. Rechingeri
Kol oe & oa on a ll Bl)
Laurepa unicolor Walk. . . 84. 551
Leiolophus planissimus Ortm. 88. 64
Leptodius sanguineus Rathbun. 88. 43
Leptothyra lacta Montrz. . 84. 520
Leocyma tibialis F. . 85. 425
Lethrinus Cuv. .Sitzb. 115. 1. 1385
Lethrinus Harak Rüpp. Sitzb.
115. 1. 1385
Lethrinus miniatus Bl., Schn. Sitzb.
115. 1. 1385
Lethrinus ramak Rüpp. Sitzb. 115. 1
1385.
Leucauge Darw. . . 2... 85. 391
Leucauge granulata Walck. . 85. 391
Leucauge grata (Guer.) . . . 85. 391
Leucaspis dorsigera Fabr. . . 81. 316
Leucaspis guteratensis . . . 81. 316
Leucaspis niggerrima Kohl 81. 316,
Sl, T.. HI, B.18,, 216522
Leucophoea surinamensis L. . 84. 544
Leucozonia (Lagena) smaragdula L.
84. 520.
. 88. 64
. 84. 520
Liphoplus Novarae Sauss. . . 84. 549
Liris Brauerl Kohl . 81. 310
Lithurgus albofimbriatus Sichl 81. 308
.Sitzb 115. 1. 1422
Liuranus semieinetus Gthr. Sitzb.
115. 1..1422
Loboptera extranea Perk. 84. 542, 555
Liolophus planissimus Alc.
Liotia Hermanni Dkr. .
Liuranus Blkr. .
Loboptera maculicornis Holdh,
S4. 543, 554
Lophactaea granulosa Ortm. „SS. 41
Lophozozymus Milne-Edw. .88. 42
Lophozozymus superbus Milne.Edw.
T. II, F. 2. 88..42
. 84. 549
85. 3090
. 855. 390
Loxoblemmus spec. .
Loxoscelles Lowe
Loxosceles rufescens (Duf.)
Lutjanus Bl. Sitzb.. . . 115. 1. 1379
206
Lutjanus gibbus Day. Sitzb. 115. 1. 1379
Lutjanus marginatus Bikr. Sitzb.
115. 1. 1379
Lybia Latr. R en 70)
Lybia tesselata Rathb. 88. 51, T. III,
F. 5
Maceda mansueta WIk . 85. 425
Macroglossum hirundo samoanum
Rothsch. et Jord.. . . . . 85. 423
Macromeris violacea Lep. . . 81. 311
Macropharyngodon Bikr. Sitzb. 115. 1.
1398
Macropharyngodon Godeffroyi Bilkr.
Sitzb. 115. 1. 1398
Marmorostoma porphyrita Martyn
84, 520
Maruca testulalis H. G. . . 85. 431
Marygrande Pesta . ... . 89. 675
Marygrande mirabilis Pesta 89. 675,
Textbild F. 31, 32. 89. 676, 677
Matuta: Rebe. 4, Zum 88. 38
Matuta victor Fabr. 88. 38. Taf. Ill.
BT
Matuta victrix Ortm. ...88. 38
Medon vilis Kr.. . . . . . 89. 689
Megachile lachesis Smith. . . 81. 308
Melania Rechingeri Oberwim. 84. 518.
T. I, F. 4 a—b
Melania (Tarebia) Sturanyi Oberwim.
84. 517, T. I, F. 3 a—b
Melania (Sermyla) venustula Brod.
84. 517
Melania (Tarebia) verrucosa Hinds
84. 517
Melanitis leda . „u u v5 28517
Melanitis leda (Cr.) subsp. taitensis
0 ae a a ee 85. 419
Melanthus castaneus Mhlf. . 84. 519
Melaraphe scabra L. filosa Sow. 84, 520
Melaraphe scabra L. intermedia Phil.
84. 520
Malle Lats.» » se vu 88. 51
Melia tesselata Ortm. . . . „88. 51
Menandris aenea Haag. . . . 80. 690
Menemerus E. Sim. . . . „85. 403
Menemerus bivittatus (Duf.) . 85. 403
Mesomorphus villiger Blanch . 80. 689
Methana flavicincta Haan. „ . 84. 543
Metopograpsus Milne-Edw. . 88. 61
Metopograpsus messor Ortm. . 88. 61
Metrypus unicolor Walk. „ „84 551
Monacanthus Cuv, Sitzb, 115. 1. 1413
Monacanthus pardalis Rupp. Sitzb.
115. 1. 1413
Monacanthus sandwichiensis Fowler
Sitzb 115. 1. 1413
Monomorium Nloricola Jerdon 81. 313
Monomorium pharaonis L. .81. 313
Moringua Gray Sitzb. . 115. 1. 1422.
K. Rechinger,
Moringua macrocephala Sitzb. 115. 1.
1422
Muygil Lin, Sitzb. . „115. 1. 1416
Mugil kellartii Gthr. Sitzb. 115. 1. 1416
Mugil Rechingeri Steindachn. Sitzb.
115. 1. 1416
Mugil waigiensis G. Gaim. Sitzb. 115.
1. 1416
Mulloides Blkr. .Sitzb. 115. 1. 1386
Mulloides auriflamma Klunz Sitzb. 115.
1. 1386
Mulloides dentatus Steindachn. Sitzb.
115. 1. 1389
Mulloides flavolineatus Bikr. Sitzb.
115. 1. 1386
Mulloides samoensis Gthr. Sitzb. 115.
1. 1386, 1389
Mullus bifasciatus Lac&p. Sitzb. 115.
1. 1387
Mullus multifasciatus G. Gaim. Sitzb.
115. 1. 1386, 1387.
Mullus trifasciatus Lacep. Sitzb. 115.
1. 1386. 1387
Myripristis Cuv... . Sitz. 115. 1. 1373
Myripristis_murdjan C. V. Sitzb. 115.
1. 1373
Myripristis pralinius C. V. Sitzb. 115,
1. 1374
Myzomela nigriventris (Peale) 85. 249
N.
Nacaduba samoensis Druce . 85. 421
Nacoleia diemenalis Gn.. . . 85. 430
Naseus Cuv.. . . Sitzb. 115. 1. 1394
Nassa (Nitha) albescens Dkr. 84. 520
Nassa curta Gld.. . .. . .84. 520
Nassa (Zcuxis) gaudiosa Hinds. 84. 520
Nassa hebra muricata Quoy et Gaim.
84. 520
Natica mamilla melanostoma Gray
84. 520
Natica marochiensis Gmel. . . 84. 520
Nemobius dentatus Sauss . . 84. 549
Nemobius grandis Holdh. 84. 549. 559
Nemobius tigrinus Sauss. . . 84. 549
Nephila Leach. .. .. . .85. 391
Nephila maculata (F.) var. Hasselti
ee. "a
Nephila imperialis (Dol.) . . 85. 391
Nephila maculata (F.) var. Walcke-
naerüi (Dol). . . .. . „85. 301
Nerita (Odontostoma) antiquata Recl.
84. 520
Nerita maculata Psc. . . . . 84. 520
Nerita (Pila) plicata L. . . 84. 520
Nerita (Ödontostoma) polita L. 84. 520
Neritina (Clithon) brevispina Lud.
84. 519
Neritina chlorostoma Brod. . 84. 519
Neritina (Clithon) siderea Gld. 84. 519
Neritina (Neritilia) rubida Pse. 84. 519
‚Notarcha octasema Meyr. . „85. 4
Nesotettix Holdh. . . . 84. 546, 555 %
Nessotettix Samoensis Holdh.
84. 546. 556
Nettastoma . . .Sitzb. 115. 1. 1420
Nettastomops Steindach. Sitzb. 115.
Nettastomops barbatula Steind r
Sitzb. 115. 1. 14
Nisyrus 'spinulosus Stal. . . 84, 54
Nocera pallida Walk. . . 84. 548, i
Nodaira acrosema Turner . . 85.
Nomada flavoguttata Kirby. . 8
Nomada psilocera Kohl . . .„&
81. T. I,
n
Br
Nyctemera alba Pag. . 5
O.
Obeliscus sulcatus A. Ad... . 84
Obrium gynandropsidis Fairm.
“ 8.
Ocypoda Fabr. Pe:
» we. 07 ae
Ocypoda ceratophthalma Ortm. >
Ocypoda hippeus Oliv.. . . .„& 3
Odontomachus haematodes L. 81.
Odontorhabdus Auriv.. . . . 89,
Odontorhabdus Rechingeri
Odynerus bizonatus Sauss. . 81 .
Oecophylla smaragdina subsp.
virescens Febr. ....,.
Oeonistes entella (Cr.) delia F.
Olethrius insularis Fairm. . . 80
Olethrius tyrannus Thoms. . .
Oopsis nutator Fabr. . . . .8
Opcas juncea Gld. upolensis
Mus. . U
Ophion expeditus Kohl . . .8
81. T. IM,
Ophion nocturnus Kohl „ . .„
81. T. I,
Ophion Rechingeri Kohl. . .&
si. Tl
Ophion Samoanus Kohl . . .!
81.
Ophiusa coronata F. . .
Ophiusa honesta Hb. . . . .
Ophiusa illibata F. . . . . .
Ophiusa melicerte Druce . .
Ophiusa miniacen Feld. et. Rog
genhof. . x... 0
Ophiusa serva FE .....
Ophideres fullonica L. . ..
Ophideres salaminia F. . . .!
Orphnaeus brevilabiatus Newp.
Orthodera prasina Burm. . .8
Orthomorpha coarctata Sauss.
u2
Orthomorpha granosa Atter I.
Bot. un. z0ol. Ergebn. von den Samoa- u. Salomonsinseln.
Osbeckia Jurd et Everm.
Sitzb. 115. 1. 1414
Ostodes strigatus Gld. . 84. 519
Ostracion L... . Sitzb. 115. 1. 1414
Ostraeion cornutusL. Sitzb. 115. 1.1414
Otostigmus punctiventer Tömösv.
89. 683
Oxyopes Latr. . . 85. 401
Oxyopes papuanus Thor. . 85. 401
Oxypleurites bisetus Nal. 84. 534, 535,
7, il, 185 5
Ozius Milne-Edw. . . 88. 47
Ozius annulipes Ale. . 88. 48
Ozius rugulosus Stimps. . 88. 47. 48
D.
Pachygrapsus Randall . 88. 61
Pachygrapsus minutus A. Edw. 88. 61
Pachyzancla licarsialis WIk. . 85. 431
Beuesskabt. . . » 2... .89.679
Pagurus deformis Ortm. . . . 89. 679
BaBemion Rabr. . . . . . .89. 675
_ Palaemon lar Fabr. ee er
Balpelius E. Sim. .... . . .85. 405
Palpelius Beccarii Thor. . . . 85. 406
Palpelius discedens Kulez. . . 85. 405,
T. XVII, F. 15, 16
Palystes L. Hoch _ . . . .85. 400
Palystes incanus Thor. . . . 85. 401
_ Palystes Kochiü E. Sim. . . . 85. 401
Palystes nigriventer Kulez. . 85. 400
Palystes speciosus Poc. . . . 85. 401
Panesthia serrata Brunner . . 84. 544
Paniscus Samoanus Kohl . . 81. 314,
Sir ITS, 20
Papilio Godeffroyi Semp. . 85. 289,
85. 419
Papilio Schmeltzii H. S.. . 85. 420
Papuina chancei Cox . . 84. 516
Papuina chancei rechingeri
Oberwim. . . 84. 515,
1-1, Br ac.
Papuina hargreavesi Aug. . 84. 515
Papuina xanthochila Pfr. . 84. 515
Parthenope Fabr. a . 88. 39
Parthenope horrida Ortm. . . 88. 39
Partula canalis Mss. . 84. 519
Partula zebrina Gld. . 84. 519
Parupeneus Bikr. Sitzb. 115. 1.
Parupeneus barberinus Blkr.
Sitzb. 115. 1. 1388
Parupeneus indicus Bikr.
Sitzb. 115. 1. 1386
Parupeneus multitasciatus Blkr.
Siırzp, 110. 15.1887
Parupeneus trifasciatus Steindachner
Sitzb. 115. 1. 1386, 1388
1386
Pempheris. C. V. Sitzb. 115. 1. 1376
Pempheris mangula C. V.
Sivzb. 115. 1.1878
Pempheris onalensis C: V.
Sitzb. 115. 1. 1376
Perenon Gistel . 88. 64
Perenon planissimum Rathb. .88. 64
Periclimenes Costa . . 89. 675
Periclimenes pettithouarsii de
Mana . 89. 675
Periophthalmus BI. Sitzb. 115. 1. 1407
Periophthalmus koelreuteri Pall.
var. argentilineatus C. V.
Sitzb. 115. 1. 1407
Perigea capensis Gn. . . . . 85. 425
Periplaneta americana L. . . 84. 544
Periplaneta australasiae Fab. . 84. 544
Periplaneta semicincta Walker 84. 543
Peristernia nassatula Lm. . . 84. 520
Petrolisthes Stimps. . . . . . 89. 681
Petrolisthes dentatus Ortm. . 89. 681
Petrolisthes hastatus Stimps. . 89. 682
Petrolisthes speciosus Ortm. . 89. 682
Petroseirtes Rüpp. Sitzb. 115. 1. 1412
Petroseirtes atrodorsalis Gthr.
Sitzb. 115. 1. 1412.
Petroscirtes mitratus Rüpp.
Sitzb. 115. 1. 1412
Petroscirtes tapeinosoma Blkr.
Sitzb. 115. 1. 1412
Phyllocoptes Rechingeri Nal. 84. 533,
Ma
Phyllodromia spe. . 84. 542
Phyllodromia germanica L. . 84. 542
Phyllodromia hieroglyphica Br. 84. 542
Phymodius Milne-Edw. 88. 45
Phymodius monticulosus de Man.
88. 45, 46
Phymodius ungulatus Ortm. 88. 45, 46
Piestodactylus brevipennis . . 84. 550
Piletocera cyclospila Meyr - . 85. 430
Piletoccra signiferalis Wallgr. 85. 430
Piletocera vestigialis Warr. . 85. 430
Piletocera xanthosoma Meyr. . 85. 430
Pilumnus Leach . . 88. 48
Pilumnus fimbriatus Milne-Edw. 88. 48
Pinna atrina zebuensis Gray 84. 522
Pison morosum Sm. . . . .81. 309
Bison nıtidum Sm... 27.2817809
Pison pallidipalpes Sm. . . . 81. 309
Pison glabrum Kohl . . . . 81. 309
Pison Rechingeri Kohl . . . 81. 309
Pison suspiciosum Sm. . . . 81. 309
Pison Tahitense Sauss. . . . 81. 309
Plagiolepis longipes Jerdon .S1 314
Planaxis sulcatus Born . 84. 520
Platax C. V.. sitzbr 115.1. 1881
Platax vespertilio Cuv.
Sitzb. 115. 1. 1391
Platyblemma australis Brunn. 84. 549
Platypodia Milne-Edw. 88. 41
Platypodia granulosa 88. 41
Platyzosteria soror Br. . . . 84. 543
Plectropoma pr. Cuv. Blgr.
Sitzb. 115. 1. 1378
207
Plectropoma maculatum C. V.
Sitzb. 115. 1. 1378
Plesiops Cuv. . Sitzb. 115. 1. 1378
Plesiops nigricans Rüpp.
Sitzb.. 115. 1.013878
Plotosus Lacep. Sitzb. 115. 1. 1420
Plotosus arab Blkr. Sitzb. 115. 1. 1420
Poecilopachys E. Sim. . . . 85. 400
Poecilopachys bispinosa Keys.
85. 400
Polistes Bernardii Leguill. . . 81. 311
Polistes callimorpha Sauss. .81. 311
Polistes dubius Sauss.. . . . 81. 311
Polistesrelesans Sur 2. 780311
Polistes hebraeus Fabr.. . . 81. 312,
81. Tal. Pr 210
Polistes maculipennis Sauss. . 81. 311
Polistes marginalis Fabr. . . 81. 311
Polistes nigrifrons Sm. . . . 81. 311
Polistes Papuanus Schulz. . . 81. 311
Polistes Perkinsii Kohl . . . 81.313.
SHE ION
Polistes praenotatus Kohl .. . 81. 311,
sl, PollsnE26
Polistes stigma Fabr. . . - . 81. 311
Polydactylus Lacep. Sitzb. 115. 1. 1417
Polydactylus plebejus Brouss.
Sitzb. 115. 1. 1417
Polydesma inangulata Gn. . . 85. 426
Polyrhachis aurea G. Mayr .81. 314
Polyzosteria ligata Brunner . 84. 543
Polyzosteria marginata Brunner
84. 543
Polyzosteria (Melanozosteria)
nitidarBrun. 2 0A 5As
Pomacentrus Lacep. Sitzb. 115. 1. 1397
Pomacentrus albofasciatus Schleg.
Sitzb. 19.1. 1897
Pomacentrus povo Lac£p.
Sitzb. 115. 111897
Pomacentrus lividus Gthr.
Sıtzb, 115. 1. 1897
Pomacentrus scolopsis G. Gaim.
Sitzb. 115. 1. 1997
Priacanthus Cuv. Sitzb. 115. 1. 1378
Priacanthus ceruentatus Cuv.
Sitzb,115.1.°1878
Priochirus samoensis Bl. . 89. 689
Prionodon . siıtzb. 118. 1. 1425
Prodenia littoralis BB . . . . 85. 424
. 89. 692
. 89. 692
Prosoplus Banksi Fabr. .
Prosoplus samoanus Auriv.
Pseudocheilinus Blkr. Sitzb. 115. 1 1398
Pseudocheilinus hexatenia Bilkr.
Sitzb. 115. 1. 1398
Pseudoscarus Bikr, Sitzb. 115. 1. 1400
Pseudoscarus sumbavensis Blkr.
Sitzb. 115. 1. 1400
Pseudosquilla Dana . . 89. 682
Pseudosquilla oculata Brull& . 89. 682
Pseudozius Dana. . x. x... 88 46
Pseudozius caystrus Ortm. 88. 46
208
Pseudozius microphthalmus Stimps.
88. 47
Pseudupeneus multifasciatus
Jord et Everm. Sitzb. 115. 1. 1387
Pterois Cuv.. . .Sitzb. 115. 1. 1407
Pterois brachyptera C. V.
Sitzb. 115. 1. 1407
Ptychognathus Stimps. . . . . 88. 63
Ptychognathus barbatus Ortm. 88. 63
Purpurea violacea Kien. . . . 84. 520
R.
Rapasna leptogramma Meyr. . 85. 429
Remigia archeria Cr. . . . . 85. 427
Remigia frugalis F.. ... . 85. 427
Rhabdocnemis obscura Boisd. 89. 697
Rhaphidophora deusta Br. . . 84. 561
Rhaphidophora fulva Br. . . 84. 561
Rhaphidophora Rechingeri Holdh.
84. 546, 548, 561
Rhinocricus drepanurus Attems
89. 683, 685, T. IX, F. 7—10
Rhinocricus lissonotus Attems
89. 683, 685, T. IX, F. 11—13
Rhinocricus poperanginus Attems
89. 683. 686, T. IX, F. 4—6
Rhinolambrus pelagicus Alc. .88. 39
Rhombotides polyzona Blkr.
Sitzb. 115. 1. 1393
Rhygehium haemorrhoidale var.
brunneum Fabr. ..... 81. 311
Rhygehium rufipes Fabr. 81. 311
Ricinula horrida Lm. . . . . 84. 520
Rieinula rieinus L. . . . . . 84. 520
Rüppelia annulipes. . . . 88. 47, 48
S.
Salarias „241: ax Sitzb. 115. 1. 1410
Salarias alboguttatus Kner.
Sitzb. 115. 1. 1410
Salarias biseriatus C. V.
Sitzb. 115. 1. 1411
Salarias lineatus C. V.
Sitzb. 115. 1. 1411
Salarias nitidus Gthr, Sitzb. 115. 1. 1410
Salarias quadricomis C. V.
Sitzb. 115. 1. 1411
Salarias rechingeri Steindachn.
Sitzb. 115. 1. 1411
Salarias striato-maculatus Kner.
Sitzb. 115. 1. 1411
Salomona suturalis Redt. „ .„ 84. 547
Sameodes cancellalis Z.. . . 85. 431
Saron Thallw. . . . » .80. 674
Saron gibberosus Milne- Eaw. 89. 674
Saron marmoratus Oliv . . . 89. 674
Saron neglectus . » 2... 80. 074
Sauris hirudinata Gn.. . . . 85. 420
Sceliphron laetum Sm. . . „81. 310
Sceliphron Tahitense Sauss. . 81. 310
K. Rechinger,
Sciadella Auriv. . 22.2... 89. 603
Sciadella albofasciata Auriv. . 80. 694
Sciadella variabilis Auriv. . . 89. 693
Seiophagus pandanicola Boisd. 89. 689
Scolia formosa Gner. . . . „81. 311
Scolia violacea Lep. . . . „81. 311
Sceolopendra subspinipes Leach.89 682
Scolopsis Cuv. . Sitzb. 115. 1. 1384
Seolopsis bleekeri Blkr. Sitzb. 115. 1.
1384
Scolopsis cancellatus Cuv. Sitzb. 115.
1. 1384
Scolopsis lineatus G. Saim. et
Gthr. Sitzb. 115. 1. 138
Scolopsis trilineatus Kner. Sitzb.
115. 1. 1385
SeptodesLair, . . uni 85. 390
Seytodes domestica Dol. 85. 390
Seytodes erythrocephala C. L.
Kochi, TR re 85. 390 -
Sebastopsis Gill... Sitzb. 115. 1. 1407
Sebastopsis guamensis Klunz.
Sitzb. 115. 1. 1407
Senectus crassus Wood. . . 84. 520
Senectus sparnerius Gmel . . 84. 520
Senex Pfalle: iuusera u 89. 678
Senex penicillatus Ortm. . . 89. 678
Serrodes inara Cr. . x... 85. 427
Sosarma: SBy N ni 88. 63
Sesarma quadratum Ortm. . . 88. 63
Siphonaria atrataQuoy et Gaim. 84. 519
Siphonaria sipho Sow. . . „84. 519
Sistrum tuberculatum Blolle . 84. 520
Sistrum violaceum Less. . . 84. 520
Sphex formosum Sm. . . . . 81. 310
Sphex resplendens Kohl. . . 81. 310
Sphingolabris bipartita Kirby 84. 541
Sphingolabis hawaiiensis
Borm. 84. 541
Sphinx convolvuli L. . „ . . 85. 422
Sphodropoda tristis Sauss. . 84. 544
Spodopotera mauritia BB . .85. 424
Stenobothrus laetus Br. . . . 84. 546
Stenolophus 5-pustulatus Wied.
91. 164
Stethojulis Gthr. Sitzb. 115. 1. 1399
Stethojulis renardi Bikr. Sitzb. 115. 1.
1309
Stilbum cyanurum Forst. . „81. 314
Strigatella litterata Lm. . . . 84. 520
Strigatella virgata Roe. . . . 84. 520
Striglina scalala Warr. . 85. 429
Striglina scitaria . » 2... . 85. 430
Strombus (Canarium Nloridum)
Lm. 84. 520
Strombus (Canarium) gibberulum
L. 84. 520
Strophidon Bikr. Sitzb. 115. 1. 1423
Strophidon brummeri Bikr.
Sitzb. 115. 1. 1423
Sturanya plicatilis Mss, . . „84. 519
Stylopyga rotundata Br. 84. 542, 543
Suceinea (Tapatada) crocata
Gld. 84. 519
Succinea (Tapatada) modesta
Gld. 84. 519
Suceinea (Catinella) putamen
Gld. 84. 5it
Synanceia Bl. . . Sitzb. 115. 1. 1407
Synanceia verrucosa Bl.
Sitzb. 115. 1.
ey
Technomyrmex albipes Sm.
Tectus fenestratus Gmel. .
Telicota angiades Feld. .
Telicota angustula H.S..
Telicota melanion Mab,
Telicota oceanica Mab.
Tellina (Tellinella) a Dsb.
Temnopteryx obscura Sauss.
Temnopteryx sacalava Sauss,
Tenodera spec...» 0. ..84
Tenodera superstitiosa Sauss. 84.
Tenthis L. . Sitzb. 115. 1. |
Tenthis aber Gthr.
Sitzb. 115. 1
Tenthis striolata Gthr. Sitzb. !
Terastia meticulosalis Gn. . .
Terias hecabe L.. . . . . „88.
Tetrodon L.. . . Sitzb. 115. 1
Tetrodon hypselogenion ;
Sitzb. 115. 1.
Tetrodon immaculatus Lacep.
virgata. Richards. Sitzb. 118. | |
Tetrodon manillensis (Proc)
Sitzb. 115. 1
Tetrodon nigropunctatus Bi
Sitzb. 115. 1,
Thalamite Latr.: . oe
Thalamita admete Ortm. ..
Thalamita crassimana un
Thalamita crenata Ortm.
Thalamita prymna Ortm, .
Thalamita savignyi Milne-E
Thalassodes quadraria Gn.
Thalassoma Swains. Sitzb. 118.
Thalassoma dorsale (G. Gai
Sitzb. 115.
Thalassoma fuscum Jord. &
Everm. Sitzb. 3 15.
Thalassoma güntheri Stei
Sitzb. "118.
Thalassoma purpureum
ri 115.
Therapon Cuv. 116.
Therapon pn ee ; ay
Sitzb. 115. 1
Theridium Walck. . 2...
Theridium rufipes H. Luc... 2
Thermesia rubricans B. . + «
Theutras echinatus Reit. _
Bot. u. 2001.
Theutras pallidus Walk. 84. 548, 558
Theutras pectinatus Redt. 84. 548, 558
Theutras rapax Redt. . . 84. 558
Theutras rubrisignatus Boil. . 84. 558
Thyreopterus paroecus Csiki 91. 164
Tierasfer Cuv. . . Sitzb. 115. 1. 1419
Tierasfer homei Kaup.
Sitzb. 115. 1. 1419
RER oo oe er
Trachurops Gill. Sitzb. 115. 1. 1403
Trachurops crumenophthalmus
er Sitzb 11047 1.1403
BEmezmanlatı 22 0. 202088. 50
Trapezia areolata Milne-Edw. . 88. 51
Trapezia ferruginea Ortm. 883. 50. 51
Trapezia reticulata Stimps . . 88. 51
Tribolium ferrugineum F. . 89. 690
Triehonotus . . Sitzb. 115. 1. 1409
Tridaena elongata Lm. . 84. 522
Trigonidium flavipes Sauss. . 84. 549
Tripterigium Rissv. Sitzb. 115. 1. 1412
Tripterigium hemimelas Kner.
Sitzb. 115. 1. 1412
Tripterigium minutum Gthr.
Sitzb. 1115. 1.1412
Trochomorpha (Nigritella) subtro-
chiformis Mss. var. albostriata
Deere... 0.0. 584. 519
Trochomorpha (Nigritella) sub-
trochiformis Mss. . . . . . 84. 519
Trochomorpha (Videna) troilus
all 5 0 ER RRe >): 355 (3)
Trochonanina Schmeltziana
Bee... 0.0.00. 0.84. 518
Trypoxylon providum Sm... . 81. 309
Tylocarcinus Miers . . . . . 88. 38
Tylocareinus styx Ortm. ... 88. 38
Ergebn, von den Samoa- n. Salomonsinseln. 209
U.
ea Lesen 53 a Eee Re
Uea eultrimana Ortm.. . . . 88. 58
Uca gaimardi Milne-Edw. 88. 55, 57
A
Veaulzertean Ouma 2 88a,
Uea latreillei de Man . . . . 88. 56
Uloma cavicollis Fairm. 239639
Upeneus Bikr. . . Sitzb. 115. 1. 1385
Upeneus atrocingulatus Sitzb. 115. 1.
1388
Upeneus dentatus Gill. Sitzb. 115. 1.
1389
Upeneus grandisquamis Gill.
Sitzb. 115. 1. 1383
Upeneus maculatus Sitzb. 115. 1. 1388
Upeneus martinicus C. V. Sitzb. 115.
1. 1389
Upeneus prayensis C. V. Sitzb. 115.
1. 1388
Upeneus trifaseiatus C. V. Sitzb. 115.
1. 1387
Upeneus vittatus C. V. Sitzb. 115. 1.
1385
Upeneus xanthogrammus Gill.
Sitzb. 115. 1. 1389
Upenoides Blkr. . Sitzb. 115. 1. 1385
Utetheisa pulchella L. 85. 423
subspee. lifuensis Reb. . 85. 423
Va
Vasum ceramicum L, . 84. 520
Vexilla vexillum L. . 84. 520
II.
x.
Xanıthog each 881
Xantho exaratus Ortm. . . . 88. 43
Xantho Lamarcki Milne-Edw. 88. 43
Xantho sanguineus Milne-Edw. 883. 43
Xantho superbus Dana . . . 88. 42
Xanthodes Stimps. . . . . . 88. 43
Xanthodes lamarckii Alc. . . 88. 43
Xanthodes lamarckiiMilne-Edw. 88. 43
Xanthodes granosomanus Dana 88. 43
Xiphidium affine Redt. . . . 84. 547
Xiphidium modestum Redt. . 84. 547
Xiphidium Upoluense Karny . 84. 547
Xyleborus confusus Eichh. . 89. 697
ISHOLHEN a a er Bar ae)
Xylocopa aeneipennis De Geer 81. 306
Z.
Zanclus C. V. Sıtzps [Is 12 1391
Zanclus canescens Gthr. Sitzb. 115. 1.
1391
Zanclus cornutus C. V. Sitzb. 115. 1.
1391
Zebrasoma Swains. Sitzb. 115. 1. 1393
Zebrasoma flavescens Jord. et
Everm. Sitzb. 115. 1. 1393
Zazera, alsulus ES. 22.2.7285. 421
Zizera labradus God. . . . . 85. 421
ZOZSyImMUSE each E88
Aozymus aeneus . 2 neEnE88 Al
d) Verzeichnis der Tafeln und Textbildern.
A.
Achnanthes indica var. sulcata M. Per.
A a,
Acraea Andromache polynesiaca Rebl
85. T. XVII, F. 1
Acrostichum lomarioides Chr.
84, T. VI
Acrostichum sorbifolium L.
84. Textf. 4, 5, 414, 415
Actinoptychus Rechingeri Perag.
; SSL elle. 5
Actoplanes canniformis K. Sch.
89. Textf. 18, 522
Aleurites Moluccana W.
85. Textb. 14, 300
Alpinia Rechingeri Gagnep.
s9. Textf. 16, 520
Alsodeia Salomonensis Rech.
SO IN IER U h
Amomum Vignaui Rech.
85. Textf. 9, 247
Amphora farcimen var. erassa M. Per.
88.1. IEN28
Amphora fareimen var. gigantea M. Per.
a a I
Amphora farciminosa Perag.
ss Ku ma
Amphora fusca M. Per. 88. T. I, F. 4
Amphora granulata var. lineata Per.
Ss8.1.1 5.6
Amphora javanica var. oculata M. Per.
Sa. Tu Rr6
Amphora Samoensis M. Per.
SSH U.R. d
Amphora subalata M. Per.
SELL. LE 3
Angiopteris evecta Hoffm.
84. Textf. 12, 445
Ankistrodesmus contortus Thur.
88, T. II, F. 34
210
Anorthoneis maculata M. P.
88.7. LiF.a1
Antrophyum plantagineum Kaulf.
84. T. V unten
Appendicula bracteosa Rchnb. f.
8. T. IV, F. 2
Araneus relicinus Keys.
85. T. XVIL, F.8 u.9
Areca macrocalyx Zipp.
89. Textf. 9. 508
Areca Rechingeriana Becc.
89. Textf. 10. 508
Argiope picta L. Koch
85. T. XVU, F. 2
Aspidium davallioides Luerss.
84. T. VI unten
Aspidium hispidulum Dene.
84. Textf. 10, 11. 434, 435
Aspidium latifolium J. Sm.
84. Textf. 9, 432
Aspidium Novo-Pommeranicum Rech.
89. T. II, F. 8b
Aspidium pachyphylium Kunze
84. Textf. 8, 431
Atella Bowdenia Bull.
85. T. VI, E.7 u 8
Auliscus caelatus var. latecostatus Per.
8, T. U MT
Auliscus compositus As.
88. T. IL, F.8
Avicennia offieinalis L.
89. Textf. 29, 599
B.
Barasa tetragramma Hmps.
85. T. XVII, F. 13
Barringtonia Salomonensis Rech.
89: T. V, BR. Da
Bathippus Rechingeri Kulez.
85. T. XVII, F. 13 u. 14
Boarmia acaciaria samoana Butl.
85. T. XVII, F. 5, 6 u. 15
Boerlagiodendron spec.
89. Textf. 26, 587
Bolbophyllum atroviolaceum H. Film.
et Rech, . u. 4. BR ITSIHL ERS
Brachistus rhomboideus
85. Texth. 24, 7. 345, 13. 346
Brachynotus barpax Hildendf,
88. Textf. 5, 62
Bruguiera Rheedii Bl.
85. Textb. 19, 317
C.
Cadetia adenantlıa Schlitr,
89. T. VII, F. 4
Calamus Hollrungi Bece.
89. Textf. 8, 65065
Calanthe lutescens H. Film. ct Rech.
Fr RI ER
K. Rechinger,
Canarium Shortlandicum Rech.
88: TI, FE ka db
Carica Papaya L. 85. Textb. 17, 315
Carpilius maculatus . 88. T. III, F. 4
Carupa laeviuscula Heller
88. Textf. I, 52
Cassytha filiformis L.
85. Textb. 12, 284
Casuarina equisetifolia L.
89. Textf. 28, 596
Chlorites isis Pfr. 84. T. I, F. 2a—c
Chrooceoccus Rechingeri Wille
91. T. IU, F. 26
Chrooeoceus turgidus Nägl. var. sub-
violaceus Wille 91... .T.LF. 1
Chroococeus varius A. Br. var. Samo-
ensis Wile®l.. . . . - ML,
Clania spe. .85. Textb. 33—34, 432
Clerodendron inerme R. Br.
85. Textb. 23, 339
Closterium angustatum Kütz. 91. T. III,
F.2
Closterium lanceolatum Kütz.
91. T. II, F. 35—37
Convolvulus Brasiliensis G. F. W. Mey.
89. Textf. 28, 596
Coralliokyphos candidissimum Film. et
Rech. . . . . . 85. Textb. 10, 252
Coralliokyphos candidissimum H. Film.
et Rech. 85. T. I, F.6, T. II, F..1
Coseinodiseus nitidulus var. seintil-
lans M. Per, . . :. 88, Taf. D,.F. 9
Cosmarium homalodermum Nordst. var.
Samoensis Wille . 91. T. Il, F. 38
Cosmophasis squamata Kulcz.
86. T. XVII, F. 12
Crinum asiaticum L. 85. Textb. 6, 243
Crinum macrantherum Engl.
85. Textb. 6, 243 u. Textb. 7, 244
Cyrtandra fulvovillosa Rech.
89. T. VL, F. 12a
Cyrtandra Hufnagelii Reinecke
85. Textb. 27, 364
Cyrtandra Krämeri Reinecke
85. Textb. 26, 362
Cyrtandra Samoensis Rein.
85. Textb. 25, 361
Cyrtophora lineata Kulcz.
85. T. XVII, F.6 u 7
Cyrtophora Moluccensis Dol.
85. T. XVII, F. 6
Cytaea lepida Kulez. 85. T. XVII, F .19
Cytaea subsiliens Kulcz.
86. T. XVIL, F. 17 u. 18
2:
Danais melittula H. S.
85. T. XVII, F. 4
Dendrobium biflorum Sw.
85. Textb. 11, 268
Eugenia spec. Cecidium
ge ARE 5
Zr
Dendrobium Kietaense Schicht.
89. T. VII, FR. 3
Dendrobium Neo-pommeranicum Schltr.
89. Textf. 19, 525
Dendrobium Rechingerorum Schltr. .
89. T. VI, R.5
Dendrobium veratrifolium Lind.
89. T. VIII, F. 6
Didymoplexis minor J. Sm. 85. T. I, F, 7
Dioscorea sativa L. 85. Textb. 8, 24
Diploneis cynthia var. intermedia } 1
88. T. I, F. 16
Diploneis interrupta var. Samoens
M. Per. 5... Di
Diploneis mediterranea var.
M. P- ei
Diploneis nitescens var. mb«
M: Per. .. 2 000. OO Do
Diploneis Smithii var. recta M. I
STH
Dryopteris unita O. K. 89. T :
Dryostachyum mollepilosum Rec
Dysoxylum Maota Reinecke
85. Textb. 13,
Elatostema calophyllum Reching.
88. Tl,
Elatostema cupreo-viride Rech.
85. T.
Elatostema Kietanum Rech.
8. T.V, FR
Elatostema Lilyanum Rech,
- 85.7 Ä
Elatostema viridissimum Rech. 8
Entophysalis Samoensis Wille
1. Tor
Eria consimilis H. Fim. «
Eriophyes aoecus Nal. 84. '
Eriophyes aoecus Nal. Ce
Ex
Eriophyes hibisci Nal. 84. T. II,
84, “ w
Eriophyes hibisecitilius Nal,
8. T.U
Eriophyes pauropus Nal.
ut
Bi
Bi
Eriophyes pauropus Nal. Ce
84. Text
Eulophia emarginata Bl. 89. T. VIII, F. 7
Euploea Schmeltzi H. S.
i 85. T. XVII, F. 2 u. 3
7 Buploca Schmeltzii
u. 85.Textb. 31, 32, 417
F.
_ Fecenia montana Kulez.
85. T. XVII, F. 1
Ficus Benjamina L. 89. Textf. 20, 535
_Ficus Bougainvillei Rech.
| 89. T. VI, F. 14b
Ficus Bukaensis Rech. 89, T. III, F.8 a
_ Fieus chlorosykon Reching. 85. T. V
- Ficus indigoferaRech. 89. Textf. 21, 553
Fieus Kietana Rech. 89. T. III, F. 7a
_ Ficus Krauseana Rech. 89. T. III, F.7 b
Fieus longipedunculata Reching,
89. Textf. 27, 589
{ _Froyeinetia Reineckei Warb.
85. Textb. 3, 229
’
ne G-
’
| Ganoderma australe Fr. 81. T. I, F.4—5
_ Ganoderma nitens Fr. 81. T. I, F. 6—7
"Ganoderma subrugosum Pat. et Baud.
81, T. I, F. 18
® Sardenia Hansemanni K. Sch.
89. T. VIL F. 13d
Osten notata Kulcz.
85. T. XVII, En 10
Gea subarmata Thor.
85. T. XVII, F. 3 u. 4
Geniostoma biseriale Reching.
Bone Re 2
Geniostoma an: Reching.
80... %
‚Geniostoma gracile_Reching. 85. T. XI
Gibbula calliostomoides”Oberwim.
84. T. I, F. 5a—b
eencapsa aeruginosa Kütz. . 91. T. I,
F.9
G loeocapsa gigas W. et G. West.
| 91.T. 1, F. 5-8
Gloeothece Samoensis Wille 9.T. I,
2 F. 3
‚loeothece Samoensis Wille var.
naior. Wille . 91.T. I, Fig. 4
Glyphodes multilinealis Kenerick.
285, 1 X VI.R, 14
G Goodyera biflora Hook.
Bose I, 1, Je
psus spec. . 88. Textf. 4, 60
Nainia purpurata Vill.
88, Textf. 14, 518
Textf. 13. 517, Textf. 15. 519
Bot. u. 2001.
Ergebn. von den Samoa- n. Salomonsinseln. 211
Guioa membranifolia Radlk.
SR), U, WAL, IR, Sl
Gynopogon oliviformis K. Sch.
ea. ie, N Anz al
H.
Habenaria superflua Rchnb. £.
85. T. U, F. 4
Habenaria supervacanea Rchnb. f£.
85. T.I, F.5
Habenaria tradescantifolia Rchnb. f.
5, a, a
Halietus extraordinarius Kohl
SI ERS
Halictus perpersicius Kohl
Sl NR 28,14,18
Hassalia Rechingeri Wille
9. I. I, E. 2728
Hassallia Rechingeri Wille
Ola 19 26
Henicospilus expeditus Kohl
Sl, 1 ER
Henicospilus nocturnus Kohl
Sl
Henicospilus Rechingeri Kohl
Sl, I, ll In, 8)
Henicospilus Samoanus Kohl
Sl, A, NE, a)
Hibiscus rosa sinensis L. Cecidium
84, T. II, R, 11
Hibiscus tiliaceus L. 85. Textb. 15, 309,
Textb. 16, 310
Hormidium Neesii (Kütz.)
91. T. IN, F. 3—15
Horsfieldia silvestris Warb.
89. Textf. 22, 555
Horsfieldia silvestris Warb.
SIETET RG2IH
Hoya chlorantha Reching.
SOHLE DR I ER
Hoya pubescens Reinecke
85. Textb. 21. 333
Hoya pyenophylla Reching.
SO SER
Hyaloderma Gardeniae Keissl.
85. Textb. 2, 189
Hydnophytum formicarum Becc.
89. Textf. 30, 611
Hydnophytum Hahlii Rech.
89 2. IB Ba
Hydnophytum robustum Rech.
89. Taf. II, Fig. 3—6
Hymenophyllum dilatatum Sw.
84. Textf. 1, 2, 408
T
Ipomaea denticulata Choisy
84. T. III, E. 10
Ipomaea peltata Choisy 85. Textb. 22,
336
ir
Jambosa micrantha Reching.
89. Textf. 25, 584
Jambosa rubella Reching. 89. Textf. 25,
584
Jamides carissima Butl. 85. T. XVII.
19%. ao), als
Junonia villida samoensis Rebl.
85. T. XVII, F. 9
K.
Korallenriff gehoben, Insel Bougain-
Mille 2 EB Textf,, AA
Ktenostreptus costulatus Attems
89. T. IX, F. 14— 16
L.
Laportea mirabilis Rech. 89. T. I,
I3 1186)
Laportea Salomonensis Rech.
8% I IT BR 2a
Laportea sessiliflora Warb.
SITE AVERIIR
Leea sambucina W. 89. Textf. 3, 470
Leucaspis nigerrima Kohl 81. T. II,
B..18, 21, 22
Linociera Hahlii Rech.
89. Textf. 27, 589
Liparis Savaiiensis H. Flm. et Rech.
82 Tu 1, RS A.
Lophozozymus superbus
SSH vbre2
Loranthus Samoensis Reinecke
85. Textb. 12. 284
Lybia tesselata....88. T. III, F. 5
Lyngbya ceylanica Wille
; Oil AR, MI, 105 2)
M.
Marygrande mirabilis Pesta
89. Textf. 31, 676, Textf. 32, 677
Matuta victor 88. T. III, F. 1
Melania Rechingeri Oberwimm.
84. T. 1, F. 4 a-b
Melania Sturanyi Oberwimm.
84. T. I, F. 3 a—b
Meryta macrophylla Seem.
85. Textb. 20, 324
Metroxylon eg Becc. 89.
Textt. 5c, 502, Textr bg, h, iu. j,
503, Textf. 6 (rechts) 504
Metroxylon carolinense Becc.
89. Textf. 5 a u. d, 502
Metroxylon Sagus Roxb. 89.
Textf. 6, 504
Metroxylon Salomonense Becc.
28
89. Textf. 5 b 502. Textl.5e u.
f 503, Textf. 7 links 504
Microstylis Reineckeana Kr.
85.7.1, 85
Momordica Charantia L.
85. Textb. 30, 380,
Mueuna gigantea P. DC.
89. Textf. 23. 561
N.
Navicula interversa Per.
88. T. I, F. 14
Navicula perplexa var. minutissima M.
PER ee 88: T.L, 12
Navicula Reichardtii var. intermedia
MI RER RIT
Nephrolepis acuta Presl Cecidium
84. T. III, F. 8
Nephrolepis hirsutula Presl
84. T. II, F. 12, 84. Textf. 14, 531
Nipa fruticans Wurmb. 89. Textf. 11.
509. Textf. 12, 510
Nitzschia bukensis H. Per.
88T. U, 836
Nomada psilocera Kohl 81. T. III, F. 16
Nyctemera alba Pag.
85. T. XViIL, F. 16
O.
Orthomorpha granosa Attems
89. T. IX, F. 1—
Oxypleurites bisetus Nal.
84, T. III, F. 6.
P,
Palpelius discedens Kulcz.
85. T. XVII, F. 15 u. 16
Palystes nigriventer Kulcz.
88 T. ZVIE Frl.
Pandanus Rechingeri Mart.
89. Textf. 4, 490
Pandanus tectorius Sol var. Savaiiensis
Martelli 85. Textb. 5, 232
Pandanus tectorius Sol. var. Upoluen-
sis Martelli...... 85. Textb. 4, 231.
Paniscus Samoanus Kohl.
Se T. DET. 175780
Papuina Chancei Rechingeri Oberwimm.
84, T. I, F. 1 a—c
Parmelia Samoensis A. Zahlbr.
81. TI, 8:6
Pellionia Kietana Rech.
80. T. V, F. 10.b
Phajus Graeffei Rehnb. F.
85.T.F.8uw9
Phaleria acuminata Gilg.
85. Textb. 18, 316
Phormidium ceylanicum Wille
91. T. Ill, F. 30—33
K. Rechinger,
Phyllocoptes Rechingeri Nal.
84. T. III, F. 6—7
Physurus Lilyanus H. Film. et Rech.
85.T.I, F.3
Piper Betle L. var. Bukana C. DC.
809. T. IV, RP. dc
Piper corylistachyum C. DC. var. ma-
gnifolium €. DC. 89. T. IV, F.5 a
Piper erectum C. DC.
89. T. IV, F.5 5
Piper Kietanum C. DC.
89. T. IV, F. 5c
Piper pubirhache C. DC.
89. T. IV. F. 65
Piper sclerophloeeum C. DC. var.
scandens C. DC. 89. T. IV, F. 6a
Pithophora variabilis Schmidle var.
Samoensis Wille 91. T. II, F.52-59
Plagiogramma chalybaeum var.
acostata H. Per....88. T. II. F. 11
Pleurococcus lobatus Chod. 91. T. IIl,
71
Polypodium adnascens Sw.
84.TT. IV, oben
Polystes hebraeus Fabr.
81. 5, 20, B..2, 102171
Porphyrosiphon Kaernbachii de Toni
ve Pa oe A
Polystes Perkinsii Kohl
Bi. ACH
Polystes praenotatus Kohl
51: T. DL.E.6
Psychotria angustissima Reching.
85. T. XVI
Psychotria dolichocarpa K. Sch.
85. T. XV
Psychotria elegantula Reching.
85. T. XII
Psychotria Samoana A. Gray
85. Textb 28, 367
Pteris ensiformis Burm.
84. Textf. 6, 422
Pteris litoralis Reching,
84. Textf. 7, 427.
Pteris Wallichiana Agh. 84. T. V oben
R.
Raphoneis amphiceros var. obesa M.
Per. 88. T.U,F.4
Rhamphidia tenuis Lindl. 85. T. II, F. 1,
DIN Ri
Rhinocerieus drepanurus Att.
808. T. IX, F. 7—10
Rhinocricus lissonotus Attems
89, T. IX, F. 11—13
Rbinocricus poperanginus Attems
89. T. IX, F. 4—6
Saprosma Novo-Guineense Rech.
89. T. V, F, 10a
a Aenfi Ale
Sarcocephalus paeificus Reinecke
85. Textb. 28, 367
Scenedesmus dispar. Breb. var. Samo-
ensis Wille 1u.Tr u EB
Scenedesmus Hystrix Lagerh. var.
armatus Chod. 91. T. II, F. 32
Scytonema Samoensis Wille T. I,
91.F. 15-18
Selaginella Poperangensis G.Hieron.
89. T. VII, F. 13 F
Selaginella Rechingeri G. Hieron.
89. T. VIL,F. 13a u.b
Sida rhombifolia L. 89.. Textf. 240
Sida rhombifolia L. var. vespertili
Rech. 89. Textf. 24 a—d, 576
Sida Samoensis Rech. 85. T. IX, Fr
Solanum Blumei Nees
85. Textb. 24, 12, 3
Solanum coneinum Schott Pi
85. Textb. 24, 1, 345
Solanum erassipetalum Wal.
85. Textb. 24. 3. az
Solanum denticulatum Bl.
85. Textb. 24, 8, 9,3
Solanum nigrum L. 85. Textb. on
Solanum Vitiense Seem. 85. Te: t
Me
Spathoglottis Papuana P. m
89. T. vn, F
Stephania Salomonum Dies
89. Textf. bt;
Sterculia multinervia Rech. a
89. T. VI, F.
Stereococceus de Baryanus-
Samoenaie Wille 91. Te
Sticta Reineckeana Müll. A r
81. TU,
Stieta Samoana Müll. Ang. $
zu
Sticta semilanata A.
Strandwald, Insel Bo
Thrixspermum Graeffei Reh ;
S.T.LF
Todea Fraseri Hook et Grev.
mi
88. T. IL, F. 10
de Wild. var.
nsis Wille 91. T. II, F. 46—50
2 ; u.51
ia cucullata de Wild. var.
ıdvicensis Wille 91. T. III, F. 16—
i \ — 20
ia diffracta Kremph. var.
censis Wille 91. T. III, F. 21—
25
antediluvianum var. tri-
88. Kl
DW
ee
Trieeratium Lendugerii var. Samoensis
Per. SO IE
Trichomanes Javanicum Bl.
84. Textf. 3, 412
U.
Uca cultrimana White 88. Text. 2. 58
Uca Gaimardi H. Milne Edw.
88. Textf. 2, 56
Uca Gaimardi . 83 1 N, 19, &
Uragoga Forsteriana K. Sch.
85. T. XIV
Uragoga Forsteriana K. Sch.
85. Textb. 29, 378
Bot. u. 200l. Ergebn. von den Samoa- u. Salomonsinseln. 213
Uruparia Salomonensis Rech.
SI TANTEEZ 12H
V
Vrydagzynea Whitmei Schlecht.
Sol. IE ER 3, TR
Z.
Zeuxine sphaerocheila H. Film, et Rech.
89 a IL.R. 6
Zeuxine stenophylla Bth. et Hook.
Sol], 029
Zukalia Gynopogonis Keissl.
85. Textb. 1, 188
Tafel I. :
. Chroococeus turgidus (Kg.) Nägl. var. subviolaceus n. var. Einige Kolonien (610/,).
. Chroococeus varius A. Br. var. Samoensis n. var. Einzellige und bis 4-zellige Kolorien (61%/,).
. Gloeothece Samoensis n. sp. a) Eine ganze Kolonie (145/,); 5) Teilkolonien von 1—4 Zellen (610/,).
. Gloeothece Samoensis n. sp. var. major n. var. Teilkolonien (610/,).
Fig. 5-8. Gloeocapsa Gigas W. et G. S. West (610/,). .
Fig. 5 eine große Kolonie; Fig 6. Eine kleine aus Kolonie mit fester Mittelschicht; Fig. 7, eine kleine Kolonie, di
granulierte Mittelmembran zeigt; Fig. 8, eine kleine 3 Zellen bestehende Kolonie, wo der farbige Inhalt: der
sich Chromatophoren ähnlich verteilt.
. Gloeocapsa aeruginosa (Carm.) Kütz. forma ligmicola n. f. Kleine Teilkolonien (610/,).
Fig. 10— 13. Entophysalis Samoensis n. Sp.
Fig. 10. Ein aufrechter korallenartiger Zweig (145/,); Fig. 11, ein zerdrückter Zweig, welcher die feste Mitt
einige Teilkolonien zeigt (10/,); Fig. 12, reihenweise Anordnung der Teilkolonien in den aufgerichte
(610/,); Fig. 13, Teilkolonien (610/,).
. Porphyrosiphon Kaernbachii (Henn.) de Toni. Fadenspitze mit einer vorn aufgequollenen Scheide (810),
Fig. 15— 18. Scytonema Samoensis n. sp. (610/,).
Fig. 15. Einfache Verzweigung; Fig. 16, paarige Verzweigung; Fig. 17, altes Fadenstück mit einer Heteroc;
Zweigspitze mit einer sehr kurzen Heterocyste.
Fig. 19—26. Hassallia Rechingerii n. sp.
Fig. 19— 22. Verschiedene Pseudoverzweigungen (®10/,); Fig. 23, aufgerichteter Endfaden mit 2
Fig. 24, der mittlere Teil von einem Faden mit einer Heterocystenzelle (?0/,); Fig. 25, eine gewöhnliche H«
(610/,); Fig. 26, Hormogonie mit einer mittelgestellten Heterocyste (610/,).
Lith,Ansı,ThBannwarth, Wien
- Denkschriften d.kais. Akad.d.Wiss.math.naturw. Klasse,Bd.XCL
2
f
Tun Hulhwes,
Tafel.
Fig. 27, 28. Hassallia Rechingerii n. sp. form. saxicola n. f. (610/,). ‚
Fig 27. Faden mit einer jungen, kurzen Verzweigung; Fig. 28, Faden mit Heterocysten und einer alten Verzweigung. -
Fig. 29— 31. Tolypothrix distorla (Hofm. B.) Kütz. var. Samoensis n. var. a
Fig. 29. Faden mit einer Verzweigung (145/,); Fig. 30, Zweigspitze mit jungen Zellen, die sich teilen (610/,); Fig. 31, ‚ alter
Faden mit einer Heterocyste (610/,). Bi
Fig. 32. Scenedesmus Hystrix Lagerh. var. armalus Chod. form. depauperala n. f. (610/,).
» 33. Scenedesmus dispar Bre&b. var. Samoensis n. var. (610/,).
» 34. Ankistrodesmus conlortus Thur. form. minor n. f. (610/,).
Fig. 35 — 37. Closterinm lanceolaium Kütz. form. major n. f.
Fig. 35. Eine ganze Zelle schwach vergrößert; Fig. 36, Ende der Zelle stärker vergrößert; Fig. 37,
drückung der Membran zeigt (610/,).
38. Cosmarium homalodermum Nordt. var. Samoensis n. var. (610/,).
a) die Zelle von der Fläche, 5) von oben gesehen.
39. Euasirum quadratum Nordst. var. javanicum Nordst. form. Samoensis n. f. (610/,).
Fig. 40 —45. Stereococcus de Baryanus (Rabh.) Wille var. Samoensis var. R
Fig. 40. Kriechender Faden. a) mit einem aufrechten Faden, 5) welcher mit einem Gametangium (?)
Gametangien (?) liegen lose herum (610/,); Fig. 41, aufrechter, junger, verzweigter Faden (610/,); Fig.
Faden mit einem Gametangium () endend (610/,); Fig. 43, aufrechte Fäden und Gametangien () von
(610/,); Fig. 44, 45 Gametangien (?) mit 8-16 Gameten (?) (810/,). -
Fig. 46—50. Trentepohlia Bossei de Wild. var. Samoensis var. (10/,).
Fig. 46. Faden mit einseitigen Verzweigungen, der eine Zweig trägt 2 reihenweise gestellte
Spitze; Fig. 47, ein Zweig mit einem terminalen Gametangium; Fig. 48, aufrechter Zweig mit e
Gametangium und einem terminalen Zoosporangium, welches entleert ist; Fig. 49, 50, Zoospo
förmigen Basalzellen, in Fig. 50 ist das Zoosporangium im Begriff als Aphanospore abzufallen.
51. Trentepohlia Bossei de Wild. var. Samoensis n. var. form. major n. f. Zweig mit einem entleerter
(10/,).
Fig. 52—59. Pilhophora variabilis Schmidt var. Samoensis n. var. Bi
Fig. 52. Hauptstamm mit primären Verzweigungen (8/,); Fig. 53, Zweig mit einem interkalaren und |
Akineten (#/,); Fig. 54, ein eiförmiger terminaler Akinet (105/,); Fig. 55, ein intercalarer zylindrischer A
Fig. 56, ein intercalarer, faßförmiger Akinet (15/,); Fig. 57, ein zylindrischer Akinet, welcher auf der
etwas bauchig ist (165/,); Fig. 58, ein schiefer Akinet, welcher durch Ausbauchung der Mutterzelle e
(®/,); Fig. 59, ein seitlicher Akinet, welcher zuerst durch Ausbauchung der Mutterzelle angelegt und
durch eine Wand abgetrennt worden ist (8/,). |
u a
Mer
Taf. II.
S
G
Null
Q
t Sasaasun een
r Lith.Anst. Th.Bannwarth. Wien
Denkschriften d.kais. Akad.d.Wiss.math.naturw. Klasse,Bd.XCH.
ok
ei
Br Ita it
u
Tafel I.
Fig. 1. Plewrococcus lobalus Chod. a) ganz junge Familie, 5) ältere Familie, c) eine Familie von der Seite gosaban
» 2. Closterium angustalum Kütz. a) eine ganze Zelle schwach vergrößert (145/,); 5b) das Ende einer Zelle bei h
Vergrößerung (610],).
|
J
h
}
Fig. 3—15. Hormidium Nesii (Kütz.).
Fig. 3. Teil eines Fadens mit Milchsäure behandelt, die äußeren Membranschichten sind aufgelöst und im Inn:
jeder Zelle ist ein rundliches Körperchen (Pyrenoid?) zu sehen (810/,); Fig. 4. Teil eines verzweigten
dicker äußerer Membranschicht (610/,); Fig. 5—7. Einzelne Zellen, die sich in der Längsrichtung teilen (61
Fig. 8-10. Kurze Zweigbildungen (610/,). Fig. 11, 12. Bildung von Akineten (610/,); Fig. 13, 14. Rundliche Z
mit glatter (Fig. 13) oder stacheliger (Fig. 14 Membran (610/,); Fig. 15. Teilung des Inhaltes in den er äl
rundlichen Zellen, wodurch Zoosporen (?) oder ein Palmellastadium (?) gebildet wird (610/,).
Fig. 16—20. Trentepohlia cucculata Wild. var. Sandvicensis n. var.
Fig. 16 Aufrechte Zweige, die ‘von den angerundeten basalen Zellen ausgehen (E+6); Fig. 17. Aufrechte, ein
verzweigte Zellen mit zylindrischen Zellen (#10/,); Fig. 18. Terminales Gametangium (610/,); Fig. 19. Zwei r
weise stehende, terminale Gametangien (610/,); Fig. 20. Zwei opponierte, laterale Gametangien (610/,).
Fig. 21—25. Trentepohlia diffracda Kremph. var. Sandvicensis n. var.
Fig. 21. Kriechender Faden mit aufrechten Zweigen (610/,); Fig. 22. Ein laterales Gametangium (610/,); F
Kleine, wenig verzweigte Individuen mit Gametangien (610/,); Fig. 25. Thallus mit kriechenden ar:
Zweigen, g ein durchgewachsenes Gametangium (610/,). a
N
» 26. Chroococcus Rechingerii n. sp. Teilungsstadium von einer Familie (610/,).
Fig 27—29. Lyngbya ceylanica n. sp. x
Fig. 27. Teil eines Fadens mit offener Scheide (610/,); Fig. 28. Zwei Zellen aus einem | Fa
Fig. 29. Hormogonie im Herauswachsen (610/,).
Fig. 30—33. Phormidium ceylanicum n. sp. “.
Fig. 30. Kurzer Faden in seiner Scheide (610/,); Fig. 31. Fadenenden, die aneinander vorbeiwachsen, in
Scheide (610/,); Fig. 32. Fadenspitze (610/,); Fig. 33. Hormogonie (610/,).
Bf »
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Lith,Anst.Th.Bannwarth, Wien
” Denkschriften d.kais. Akad.d.Wiss.malh.naturw. Klasse Bd. XCI.
ui
i
MONOGRAFHIE DER GATTUNG SYNAGRIS
LATREILLE (HYMEN.-VESPIDAE)
VON
D® FRANZ MAIDL'
Mit 5 Tafeln und 24 Textfiguren
VORGELEGT IN DER SITZUNG AM 19. FEBRUAR 1914
Einleitung.
Die Anregung zur vorliegenden Arbeit verdanke ich meinem verehrten Lehrer und Meister der
10pterologie Herrn F. F. Kohl, Kustos am k. k. Naturhistorischen Hofmuseum in Wien, die
it, sie durchzuführen, vor allem Herrn Hofrat Dr. F. Steindachner, Intendant des k. k. Natur-
hen Hofmuseums, und Herrn Prof. Dr. L. Lorenz v. Liburnau, Direktor der Zoologischen
ing daselbst, durch die mir erwirkte Erlaubnis, mit dem Material und in den Räumen des genannten
arbeiten zu dürfen. Ihnen, sowie Herrn Kustos A. Handlirsch, der mir ebenso wie Herr Kustos
I bei manchem schwierigen Punkte dieser Arbeit seinen erfahrenen Rat und seine Hilfe lieh,
hier an erster Stelle mein bester und ergebenster Dank.
. großem Danke bin ich ferner verpflichtet: dem königl. Zoologischen Museum in Berlin, dem
oyal d’Histoire Naturelle de Belgique in Brüssel, dem Magyar Nemzeti Museum in Budapest,
see d’Histoire Naturelle in Genf, dem British Museum (Natural History) in London, dem Natur-
a Riks-Museum in Stockholm sowie Herrn Dr. A. v. Schulthess-Rechberg in Zürich für in
iswürdiger Weise durch die Herren Prof. Dr. R. Heymons, Konservator Prof. G. Severin, Ober-
> A 0: ao Dr. E Fr a re G Meate WEIOR, Prof. Dr. B Y.
- area, wie es mir vorlag, war die Arbeit in der Bee Form durchführbar.
TR b e
Die Hauptschwierigkeit, aber freilich auch der Hauptreiz für den Bearbeiter der Wespen-
ne en in der ke m en BER NeN Be oder Be
tor dieser Monographie steht im Felde und es kann sich daher die von mir übernommene Korrektur nur auf Formales
Franz Priedr. Kohl,
der mathem.-naturw. Kl. 91. Bd. 29
— m
216 Dr. F. Maidl,
Beide Umstände hatten die Aufstellung einer viel größeren als der wirklich existierenden Zahl von
Arten verursacht, weshalb die Hauptaufgabe des Bearbeiters darin bestand, Synonyme, Varietäten oder
Subspezies kritisch zu behandeln und die Zusammengehörigkeit der unter verschiedenen Namen be-
kannten Geschlechter festzustellen.
Eine weitere Verminderung erfuhr die Artenzahl durch die Verweisung von irrtümlich als Synagris
beschriebenen Arten in die Gattung Rhynchium und durch die Aufdeckung eines nicht nur für die Arten-
zahl, sondern auch für die Unterteilung der Gattung in Gruppen verhängnisvoll gewordenen Irrtums
Saussure's, dessen Verdienste als des ersten Monographen der Gattung dadurch jedoch keineswegsin
Frage gestellt werden. Dieser Irrtum Saussure's bestand darin, daß er glaubte, die Maxillartastergliederzahl
zur Unterscheidung von Arten sowohl wie ganzen Artengruppen verwenden zu können. Wie ich p. 9 [223]
ausgeführt habe, ist dies jedoch ungefähr der unglücklichste Gedanke, den Saussure bei Bearbeitung des
Genus haben konnte. r
Ich sah meine Aufgabe darin, an Stelle der unhaltbaren Saussure’schen Gruppen neue natürliche
Gruppen zu setzen, die ich mit Recht als Untergattungen bezeichnen zu dürfen glaube. Ich hätte
diese unterschiedenen Untergattungen mit demselben wenn nicht mit weit mehr Recht,
als esin neuererZeit mit vielen Gruppen geschehenist, auch zu selbständigen Gattungen
erheben können, wenn ich nicht von der erst jüngst wiederim Handbuch der Entomologie
Bd. Il, von A. Handlirsch (p. 71 bis 72) in überzeugender Weise dargelegten, nicht of
genug zu wiederholenden Schädlichkeit der im übelsten Sinne des Wortes »modernens
Zersplitterung deralten, guten Gattungen überzeugt wäre.
Einen ähnlichen Standpunkt nehme ich aber auch gegenüber den Arten ein, angeregt und beein uß
durch die Lektüre des geistreichen Werkes von Andreas Semenow-Tian-Stransky »Die taxonomische:
Grenzen der Art und ihrer Unterabteilungen, Versuche einer genauen Definition der untersten syste
schen Kategorien«, Berlin, Friedländer & Sohn, 1910.
Als das Wichtigste erscheint mir die von Semenow getroffene Einteilung in »geographische Bir
heiten« und »nicht geographische Varianten«. Von den ersteren unterscheidet er drei Kategorien: Die \
(species), die Rasse oder Unterart (subspecies) und das Volk (natio). Wo in der vorliegenden Arb
diese Kategorien unterschieden sind, verstehen sie sich ganz im Sinne Semenow'’s. Anders habe ich nic
gegenüber der von Semenow getroffenen Einteilung der »nicht geographischen Variationen» in: r
Morphe (morpha) und die Aberration (aberratio) verhalten. Die »lokal-bionomische oder period
Einheit« der Morphe konnte’ich in der vorliegenden Arbeit nicht verwenden und hätte somit alle von?
unterschiedenen nicht geographischen Varianten als Aberrationen bezeichnen müssen. Dies aber hä
infolge der eigentlichen Bedeutung dieses Wortes, das Abirrungen, also vereinzelte von einem j
abweichende Fälle bedeutet, unbedingt zu Mißverständnissen führen müssen, denn solche Abirrungen \
einem Typus sind mir bei Synagris gar nicht vorgekommen. Was ich fand und bezeichnen wollte, wa
zum Beispiel die mit zwei weißen Makeln auf dem 2. Abdominaltergit ausgezeichneten und die ar
ungefleckten Individuen bei S. similis. Ich hätte doch nur eine der beiden (nicht geographischen!)
als Aberration von der andern bezeichnen können und hätte damit ganz etwas anderes ausgedrü
ich meine, nämlich das, daß mir eine Art vorliegt, bei der man zwei auffallend verschiedene Fä
beobachten kann. Ich habe solchen nicht geographischen Varianten, die mir nur wegen ihrer Auffi li
wert schienen benannt zu werden, einfach den alten Namen Varietät (varietas) gegeben und gle
damit zugleich ganz richtig etwas bezeichnet zu haben, was in den meisten Fällen auch b she
bezeichnet worden ist. Er
Außer den eben besprochenen vollständig nicht geographischen Varianten fand ich aber auch r
solche, welche in ungefähr gleicher Zahl oder überwiegender Zahl neben andern, aber nur auf ei
bestimmten Areal, vorkommen. Das beste Beispiel ist S. cornuta didieri, die neben der viel wei ie r
breiteten 5. cornulta cornuta nur im Gebiete des mittleren Kongo vorkommt. Solche »halbgeographis«
Varianten« konnte ich nun sowohl innerhalb von Spezies als auch innerhalb von Subspezies
a
Monographie der Gatlung Synagris Latreille. 2]
1
scheiden, in welch letzterem Falle die Benennung eines Tieres sich sehr kompliziert, wofern man die
besprochenen Varianten nicht entweder ganz unbenannt lassen oder ebenfalls als Subspezies unterscheiden
will. Ich habe in der vorliegenden Arbeit solche Varianten gar nicht benannt (aber schon besprochen),
wenn sie mir nicht auffällig genug erschienen und im gegenteiligen Falle als ? Subspezies oder Varietäten
unterschieden, je nachdem sie mir mehr Ähnlichkeit mit jenen oder diesen zu haben schienen. Die
Systematik ist nun einmal nach Wettstein (Handbuch der systematischen Botanik, p. 1) ein Kompromiß
zwischen dem Bestreben, eine Darstellung der entwicklungsgeschichtlichen Beziehungen der Organismen
zueinander zu geben, und dem praktischen Bedürfnisse nach Übersicht.
Die vorliegende Arbeit gliedert sich in:
eo Nenn en Ba ER ar 3. [21217
Bertcnlesynonymers ee. RK N T2I8]
Geschichte der Entwicklung des Gattungsbegriffes Synagris . . . - » -» .» . . pP. 5—6 [219— 220
Er eineibune, der Gattunesmerkmale Tu. a a. 203 wem nn an Be 7 14.[221— 228
i Übersicht über die bei den Arten der Gattung vorkommenden sekundären Geschlechts-
ee BE ee nen» PB 18 [229]
Übersicht über die bei der Bestimmung und Beschreibung der Arten besonders zu
Benenden Merkmale. Deren Variabilität. -. . » » 2. 2.2 Yu ee 2.0 0.2... pP 19—20 [229 — 234
Bestimmungstabellen der Geschlechter, Arten, Unterarten und Varietäten . .p. 21—29 [235 — 243]
Synonymenlisten und Beschreibungen der Untergattungen, Arten, Unterarten und
Varietäten. Angaben über die geographische Verbreitung derselben . . . . . . p. 29— 101 [243 --315]
Liste der ebilakich als zur Gattung Synagris gehörig beschriebenen oder angesehenen
a aa abi lan) „ah pr 02 [316]
Br mocminedienBenenswersen. 2 Nr. p. 103 [817]
en nen ae nee a LE [828]
en art san Mr 118. [3827
Tafelerklärungen für Taf. I—-V im Anschlusse an den Index.
Erklärung einiger Abkürzungen.
Ein > oder < Zeichen vor dem Namen einer systematischen Gruppe in den Synonymenlisten
bedeutet, daß der Umfang der betreffenden Gruppe in der Auffassung des nachfolgend genannten Autors
kleiner oder größer ist als der Umfang derselben Gruppe in der in meiner Arbeit vertretenen Auffassung.
Ein ! Zeichen vor dem Namen einer systematischen Gruppe in den Synonymenlisten bedeutet, daß
mir Typen oder Originalexemplare vorgelegen haben.
Ein eingeklammertes Zitat bedeutet, daß es sich nur auf eine Mitteilung über geographische
Verbreitung oder Lebensweise bezieht. Ist bei einem Zitatnur das Q oder J Zeichen eingeklammert,
so ist nur von dem betreffenden Geschlecht eine derartige Angabe vorhanden, von dem andern aber auch
oder nur eine Beschreibung oder wenigstens für eine Beschreibung verwertbare Daten.
218
Be
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VRNEER BE MENAEi NA
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Dr. F. Maidl,
Genus Synagris' Latreille.
Vespa Linn, Syst. nat. Ed. 10%, I, p. 572,n.217 ... 2 ne er Re
Vespa Linne&, Syst. nat. Ed. 12%, I, p. 948, n. 247 . 176
Apis Drury, Illustr. Nat. Hist., II, p. 88 und Index, T. 48, F.3)? . ._ =. mia uns »
Vespa Fabricius, Syst. entom., p. 262,n. 116 ....0 . 0. 2000 a0w u won nam
Vespa Ph. L. Müller, Linne: Vollst. Natursyst., V. 2, p. 878,n. 247... 2... 00.0 Wr re 5
Vespa Fabricius, Mant. Insect., I, p. 287,n. 124... cu nun ET Tr 1787
Vespa Gmelin, Linne: Syst. nat. Ed. 13%, I. 5, p. 2748,n. 247 2.2 2.00 u u nn SET Ze
Vespa Crabro Christ, Naturg. d. Insekt., p. 212 .
Vespa Christ, Naturg. d. Insekt, :p.212 7.277.701. ES 5 2 DE
Vespa Olivier, Encyel. method. Ins, VI, pP. 662. 2 20m 00 2 0 0m 00 0
Vespa Fabricius, Entom. syst., II, p. 253,n. 151 .... DEE
Synagris Latreille, Hist. nat. Crust. et Insect., Ill, p. 360 .
Synagris Fabricius, Syst. Piez, p. 2520.48 1 nl 2ER PR
Synagris Latreille, Hist. nat. Crust, et Insect., XIU, p. 344.0. u.a 1 2% ala al ler 18(
Synagris Serville, Palisot de Beauvois: Insect. Afr. et Amer, p. 259... ... . „es
Vespa Jurine, Nouv. meth. class. Hymen., p. 164— 167, T.4 et 9, Gen. 15...» » 2 2 ww mn
Synagris Latreille, Gen. Crust. et Insect, IV, p. 135. 2 22. a ua un 2 a
Synagris Lamarck, Hist. nat. anim.'s, vert, IV, p.81= . . 22 zum am DE . 18
Synagris Latreille, Cuvier: Regne anim,, IH, p.504 . : 2.00 nn nr 18
Synagris Lepeletier, Encycl. method. Insect;, X, p. 509-510 2. 2. 2. N SET
Synagris Latreille, Cuvier: Regne anim., Ed. 2®, V, p. 335—336 . ... 2... 0 2» ze
Synagris® Griffith, Cuvier: Class, Insect, JE P.30s1= un /51nla1d » = au 2 a 0
Synagris Lamarck, Hist. nat, anim. s. vert,, Ed. 2%, IV, p.298 . ... ..200,.02 02 0 VE
Synagris Voigt, Cuvier: Tierreich, V, p. 498... ..... „a1 ı#%) rl nn a Deal
Synagris Blanchard, Hist. nat. Insect;, Il, p.888:.: “nn ana m IE BR EEE
Synagris Lepeletier, Hist. nat. Insect. Hymen, II, p. 593 . . . 2... 2. av, u
Synagris Saussure, Etud. fam. Vespid, I, p. 77, BE, RIe
Synagris Saussure, Etud. fam. Vespid.,p.154 . . .. . ee u
(mit den Divisionen Paragris, * p. 156, Hypagris, p. 157, ah REN p- 158. R
I! Synagris von sovaysipw = congrego — führe zusammen, oder von swaygein = con-venor = jage-, fange-mit.
® In Klammern gesetzt, weil sich das Zitat eigentlich auf keine Gattungs-, sondern nur auf eine Artdiagnose bezieht.
” Als Subgenus (vgl. auch p. 5). -
I Von zapa = ad, zu und (Syn)agris. or
5 Von Imö = subtus, unter und (Sim)ayris.
% Von perpög = parvus, klein und (Sym)agris.
Monographie der Gallung Synagris Latreille. 319
= Synagris Saussure, Mem. soc. phys. et hist. nat. Geneve, XVIIl, p. 172—178, T. 2, F. 1—3, 6,
9210) 12 a a a, kon ee ne) ee . 1863
(mit den Divisionen Synagris, p. 179, Antagris,! p. 181, Paragris, p. 188, Hypagris, p. 197,
Pseudagris,? p. 203, und Micragris?, p. 204).
Eynaers Bdr Anldre,'Spee. Hiymen. Europ), IL Suppl, p. 873... nel INN 97757911884
Symagris Dalla Torre, Wytsman: Genera insect., XIX, p. 9-11 et 29—30, T. 3, Fig. 6—8 . . 1904
(mit den Gruppen Eusynagris,* p. 30, Antagris, p. 30, Paragris, p. 30, Hypagris, p. 30, und
Pseudagris?, p. 30.
Geschichte des Gattungsbegriffes Synagris.
Die ersten Synagris-Arten (cornuta und calida) beschrieb Linn&e 1758 gemeinsam mit andern heute
zu einer ganzen Reihe von verschiedenen Gattungen gestellten Hymenopteren-Arten in der Gattung Vespa.
Seinem Beispiele folgten bis 1802 alle Autoren mit Ausnahme von Drury, der 1773 eine Synagris cornuta
als Apis beschreibt, und von Christ, der 1791 zwei ihm durch Ansicht bekannte Synagris-Arten (cormuta
und microrrhoea) zu seiner Gattung Vespa Crabro stellt, die er durch »besondere Größe, nierenförmige
Augen und eine hohe und dicke Stirn« von der Gattung Vespa unterscheidet, bei der er eine dritte
Synagris-Art, die ihm wohl durch Ansicht nicht bekannte calida, beläßt. Beide Christ’sche Gattungen
umfassen außer den genannten Synagris-Arten natürlich noch viele andere heute zu den verschiedensten
Gattungen gerechnete Hymenopteren-Arten.
Im Jahre 1802 trennte Latreille mit einer Reihe anderer Gattungen auch die Gattung Synagris von
Vespa ab und begründet sie durch eine ausführliche Diagnose‘, durch welche die Gattung bereits voll-
kommen kenntlich beschrieben erscheint. Mit unseren heutigen Kenntnissen über die Gattung nicht über-
einstimmende Angaben (daß die Zahl der Maxillartasterglieder 4 betrage und daß der Vorderteil der Mitte
des Kopfes, also offenbar der Clypeus, an der Spitze »tronquce« sei) erklären sich aus der Unzulänglich-
keit des dem Autor zur Verfügung gestandenen Materials.
Eine Änderung des Gattungsnamens fand von dieser seiner Begründung an nur mehr in zwei
Fällen statt, das einemal durch Jurine, der 1807 auf Grund der Übereinstimmung in allen Merkmalen des
Flügelgeäders Synagris zusammen mit mehreren anderen Gattungen wieder unter dem — durch Berück-
sichtigung des Flügelgeäders neubegründeten — Gattungsbegriff Vespa vereinigt, und das anderemal
durch Griffith, der 1832 Synagris bloß als Untergattung von Vespa auffaßt,
Dagegen erfährt der Umfang der Gattung Syzagris noch mehrmals eine Veränderung durch Auf-
nahme oder Ausscheidung atypischer, nicht ganz in die Gattung hineinpassender und daher eine wesent-
liche Änderung der Gattungsdiagnose bedingender Arten, und zwar das erstemal durch Saussure 1856
1 Von aytt — contra, gegen und (Syn)agris.
2 Von (elöw — mentor, fallo, lüge, betrüge und (Syn)agris.
3 Micragris Sauss. 1863 = Micragris Sauss. 1856.
1 Von ed = bonum, gut und Synagris.
5 Eusynagris Dalla Torre 1904 = Synagris Sauss. 1863. — Anlagris Dalla Torre 1904 — Antagris Sauss. 1863,
Paragris Dalla Torre 1904 = Paragris Sauss. 1863 und 1856. — Hypagris Dalla Torre 1904 —= Hypagris Sauss. 1863 und
1856. -- Pseudagris Dalla Torre 1904 = Pseudagris Sauss. 1869.
6 Genre Synagre; synagris. Palpes maxillaires n’atteignant pas l’extremitc des mächoires, de quatre articles; les labiaux velus
et de trois. Bec forme par les mandibules plus long que la tete, quelquefois cornu dans les mäles (l.evre superieure point apparente),
Langue de quatre filets tres longs, dont deux plumeux. Partie de la mächoire, qui est apres le comte fort alongce, et plus longe que
la partie, qui est entre le conde et la base.
Devant du milieu de la tete en point tronquce. Abdomen ovalaire-conique, arrondi A sa naissance.
Exemple: Vespa cornula.
220 Dr. F.Maidl,
mit der Beschreibung von Synagris (Micragris) Spinolae, das zweitemal wieder durch Saussure 1863
mit der Beschreibung von Synagris (Psendagris) carinala, das drittemal durch Ed. Andre 1884 durch
Ausscheidung von Synagris (Micragris) Spinolae und das viertemal durch Stadelmann 1877 durch die
Beschreibung der Synagris vicaria.
Ich fasse in der vorliegenden Arbeit die Gattung in demselben Umfange auf wie Dalla Torre in
»Wytsman's Genera Insectorum, XIX, Vespidae« aus praktischen Gründen (da eine andere Auffassung
eine Änderung der Bestimmungstabelle in dem zitierten Werk bedingen würde) und auch aus theoreti-
schen, bei der Beschreibung der die atypischen Arten (S. vicaria, carinala, versicolor und alerrima) ent-
haltenden Untergattungen dargelegten.
Eine Gliederung der Gattung in Artengruppen wurde zuerst versucht von Saussure 1852 (in
»Etudes sur la famille des Vespides I.«), jedoch ohne die Einführung von Namen für die in erster Linie °
durch das Vorhandensein oder Fehlen von Sternpunkten an den vier Zungenspitzen, in zweiter durch die
Zahl der Maxillartasterglieder und in dritter durch die auffallende Verschiedenheit oder Ähnlichkeit der
Mandibeln bei den beiden Geschlechtern unterschiedenen drei »Divisionen«. 1856 vermehrt Saussure (in
-Corrections, changements et additions ä la monographie«) die Zahl der Divisionen auf vier, belegt drei
davon mit Namen und verwendet als Einteilungsgrund noch die Bildung der Fühlerenden beim Männchen.
1863 finden wir (in »Revision du genre Synagris«) von demselben Autor die Zahl der Divisionen aberma s
um eine vermehrt, alle Divisionen benannt und als Einteilungsgrund in erster Linie die Zahl der Maxillar-
tasterglieder, in zweiter, dritter u. s. f. die Bildung des Mittelsegmentes, des Hinterschildchens, der Man-
dibeln und der Fühlerenden beim Männchen verwendet. Dalla Torre führt die beschriebene Einteilung (in
»Wytsman’s Genera Insectorum, XIX. Vespidae«) im wesentlichen unverändert an und benennt nur die
erste mit der Gattung gleichlautende Division Saussur's »Synagris« in »Eusynagris« um. In der vor-
liegenden Arbeit wurde die Einteilung Saussur's, zum größten Teil, aus an mehreren Stellen (p. 2u.9)
[216 u. 223] angeführten Gründen aufgegeben und an ihre Stelle eine, wie der Autor glaubt, natürlich 6
auf die bei den Beschreibungen der Untergattungen angeführten Merkmale gegründete Gliederung in vie i
Subgenera ersetzt. "ze
Die Entwicklung unserer Kenntnisse über die Gattung mögen folgende Daten illustrieren:
1758 kannte Linne&e 2 Arten;
1852 kennt Saussure 5 beschriebene Arten und beschreibt noch 7 Arten als neu dazu;
1863 zählt derselbe Autor bereits 33 Arten auf;
1894 finden wir im »Catalogus Hymenopterorum« von Dalla Torre 39 Arten aufgezählt und 7
1904 in »Wytsman's Genera Insectorum, XIX. Vespidae« von demselben Autor 42 Arten angefüh
Diese Zahl erscheint in der vorliegenden Arbeit durch die Feststellung von Synonymen, Fests ellur
der Zusammengehörigkeit der häufig als verschiedene, nur in einem Geschlecht bekannte Arten beschr
benen Geschlechter und Ausscheidung einiger irrtümlich als Synagris-Arten beschriebener und ta ichl
zu Rhynchium oder andern Gattungen gehöriger Arten auf 33 Arten und Unterarten reduziert. ie
«Ä
Monographie der Gattung Synagris Latreille. 221
Beschreibung der Gattungsmerkmale.
Typus: Synagris cornuta (L.) Latr.
Plastische Merkmale.
Am Kopfe: Die allgemeine Konfiguration der Kopfkapsel und die Bildung ihrer Anhänge
zeigt Taf. I, Fig. 2, 3, 4,5 von vorne, Fig. 6 von hinten, Fig. 7 von der Seite, Fig 8 von oben von Ver-
tretern der einzelnen Untergattungen von Symagris und Fig. 1 von vorne zum Vergleiche von einem
Vertreter der Gattung Rhynchium.
Der Clypeus ist außerordentlich mannigfaltig gestaltet. Jedoch lassen sich bei den © nach dem
Umrisse gut zwei Typen unterscheiden, der herzförmige und der birnenförmige Jener ist immer breiter
als lang mit annähernd geradlinig verlaufenden freien Seitenrändern (nicht von der Scheibe abgesetzte
Spitze!), an der Spitze zumeist abgerundet, seltener ganz schwach zugerundet abgestutzt. Dieser ist
dagegen immer länger als breit, zumeist mit = ausgeschweiften freien Seitenrändern (von der Scheibe +
deutlich abgesetzter Spitze!) und an der Spitze zumeist scharf, seltener mehr zugerundet abgestutzt. Beim
d, bei dem der Clypeus noch mannigfaltiger gestaltet ist als beim 9, zum Beispiel an der Spitze abge-
rundet, abgestutzt, — tief ausgerandet und dadurch zweispitzig oder zweizinkig, mit einem nieder-
gedrückten Randsaum versehen oder wulstig eingebogen etc. sein kann, erscheint der Typus oft & ver-
wischt. Von der Seite betrachtet erscheint der Clypeus auf der Scheibe zumeist + gewölbt, auf der
Spitze öfter — abgeflacht. Die Skulptur des Clypeus ist immer eine zweifache, eine mikroskopisch feine
(erst bei zirka 5Ofacher Vergrößerung als solche deutlich erkennbare) Körnelung, welche bei starker
Abflachung der Körner als eine nadelrissige Netzung erscheint, und eine im Verhältnis zu der genannten
grob zu nennende Punktierung oder Runzelung. Je nach der Ausprägung der Körnchen erscheint der
Clypeus bei schwächerer (zirka 10facher) Vergrößerung — matt oder + bis emailartig glänzend.
Die Wangen sind immer — schmal und nur vorn und hinten zu Gelenkknorren für die Mandibeln
erweitert.
Ein deutlicher Raum zwischen den Seitenrändern des Clypeus und den Augen (Nebengesicht) ist
nur bei den Arten mit herzförmigem Clypeus (Subgen. Synagris) vorhanden; bei allen andern berühren die
Seitenränder des Clypeus fast die Augen und reduzieren dadurch das Nebengesicht mitten fast ganz, oben
und unten mehr oder weniger.
Die Stirne trägt unmittelbar über dem oberen Rande des Clypeus einen zumeist scharfen Stirnkiel
ungefähr von der Länge des Durchmessers einer Fühlereinlenkungsgrube. Die ganze übrige untere Stirn-
partie, zuseiten des Stirnkiels um die Fühlereinlenkungsgruben herum, einschließlich des größten unteren
Teiles der Augenausrandungen erscheint bei allen Arten gegenüber der oberen Hälfte der Stirn vertieft,
aber nur bei einer Anzahl (Subg. Paragris) gegeneinander stumpfkantig abgegrenzt. Dadurch, daß diese
Kanten, welche am oberen Ende des Stirnkiels beginnen, zuerst seitwärts und nach oben gegen die
oberen Ecken der Augenausrandungen hin verlaufen und später erst allmählich umbiegen und annähernd
parallel mit den oberen Rändern der Augenausrandungen in diese hinein sich erstrecken, wird ein unmittel-
bar über den Stirnkiel, in gleicher Höhe mit dessen Firste aufragendes Stirndreieck gebildet, welches
oben freilich nur durch eine gedachte Linie begrenzt ist. Bei den andern Arten sind die beschriebenen
Verhältnisse weniger deutlich. Bei allen Arten erscheint der Stirnkiel auf dem Stirndreieck durch eine in
einiger Entfernung von dem Ende des Stirnkiels beginnende, zumeist kurze, seltener verlängerte einge-
drückte Linie nach obenhin fortgesetzt.
Die in einem niemals ganz gleichseitigen Dreieck stehenden Ocellen zeigen keine bedeutenden
Größenunterschiede. Der gegenteilige Anschein, den die Abbildungen der Gesichter erwecken, beruht auf
-
dem verschiedenen Gesichtswinkel, in dem der vordere Ocellus gegenüber den hinteren bei Betrachtung
222 Dr. F. Maidl,
des Kopfes von vorne, ungefähr normal zur Ebene, in der die Seitenränder des Clypeus liegen, dem
Beschauer und Zeichner erscheint. 5 |
Der Scheitel und die Schläfen, welche mit der Hinterwand des Kopfes im Gegensatz zu dem
eben beschriebenen Gesicht das Hinterhaupt bilden, sind beim 9 nicht oder kaum, bei vielen J' dagegen
stark aufgetrieben, in welchem Falle die Medianlinie des Scheitels immer — vertieft liegt. Bei allen
Arten mit Ausnahme von S. ornatissima und vicaria trägt der Scheitel beim 9 in einiger Entfernung °
hinter den Ocellen einen ziemlich ausgedehnten, — deutlichen, manchmal kaum angedeuteten, seichten,
querovalen Eindruck und in dessen Mitte zwei nahe beieinander stehende, dicht mit kurzen Börstchen
besetzte Punkteindrücke.
Die Hinterwand des Kopfes ist gegen die Schläfen und den Scheitel; durch gegen unten zu immer
mehr leistenförmig vortretende, gegen oben zu immer verstreichende und zu oberst zumeist fast ganz ver-
schwundene Kanten abgegrenzt. {
Die Skulptur der beschriebenen Teile des Kopfes besteht wie bei dem Clypeus aus einer mikro-
skopisch feinen Grundskulptur, welche aber hier wegen ihrer geringen systematischen Wichtigkeit keine
weitere Berücksichtigung finden soll, und einer schon mit freiem Auge oder mit schwacher Vergrößerung
als solche erkennbaren groben Skulptur. Solche findet sich in Form einer + groben Punktierung auf al
Teilen des Kopfes mit Ausnahme der Wangen, der unteren Hälfte des Nebengesichtes, des Raumes zwisc he
den Fühlereinlenkungsgruben (Stirnkiel), der hintersten Partien des Scheitels und der Schläfen und der
Hinterwand des Kopfes, öfter auch noch mit Ausnahme der vertieften Stirnpartien, welche Teile en \
Fig. 1. Fig. 2.
FT
Fig. I. Fühlergeißel einer S. Auberti Sauss. / mit an die Geißel angelegtem letzten Fühlerglied.
Fig. 2. Fühlergeißel einer S. cornuta (L..) Latr. 5 mit von der Geißel weg gerichtetem letzten Fühlerglied.
nur mit vereinzelten Punkten besetzt sind, und zwar immer in der Weise, daß Grobheit, Tiefe und Dick
der Punktierung auf der Stirn am größten, auf den vorderen Partien des Scheitels und der Schläfen c
weniger groß ist und von diesen Teilen an nach hinten zu + rasch bis zum völligen Schwunde bnimr
Die Fühler sind + gedrungen, beim © 12-, beim 13gliedrig; bei diesen (wahrscheinlich bei al
Arten mit Ausnahme von Z, vicaria) mit gegenüber dem vorletzten und noch mehr dem drittletzte
fallend verdünntem, + verlängertem, zugespitztem, etwas gekrümmtem und gegen die Geißel t
Fig. 3.
MM
deren Berührung zurückschlagbarem letzten Gliede (vgl. Textfig. 1 und 2). Bei $. vicaria Jist
13. Fühlerglied viel weniger auffallend verdünnt, zugespitzt und gekrümmt, nicht verlängert ndı
gegen die Geißel zurückschlagbar (vgl. Textfig. 3). Das J' von S. carinala, versicolor und al
nicht bekannt.
Fübler einer S. vicaria Stadelm. JS.
Monographie der Gattung Synagris Latreille. 223
Die Mandibeln sind zumeist auffallend lang, bei Betrachtung des Kopfes von der Seite zumeist
länger oder wenigstens ebenso lang, seltener etwas kürzer als die Entfernung vom Scheitel bis zum unteren
Rand der Wange und immer säbelförmig nach hinten gekrümmt. Die weiblichen Mandibeln sind stilet-
förmig, vorn und außen gewölbt, hinten und innen ausgehöhlt. An der Grenze zwischen der gewölbten und
ausgehöhlten Seite findet sich je eine tiefe, an der Basis zu einem dreieckigen Becken erweiterte Rinne.
Ihre Kauränder sind bei den Arten der Untergattung Synagris mit zahlreichen kleinen, + ausgeprägten
und spitzen Zähnchen, bei den andern Arten mit 4 großen, eng aneinanderschließenden, breit abgestutzten
Lamellen- oder (bei L. vicaria und den Arten der Untergattung Pseudagris) mehr abgerundeten Kerb-
lamellenzähnen bewehrt. Bei diesen ist überdies zunächst der Basis noch ein kleines, aus der oberen
Ecke des 1. Zahnes # deutlich entwickeltes, spitzes »Basalzähnchen« vorhanden. Bei diesen Arten sind die
gewölbten Vorderseiten der Mandibeln + deutlich durch Längsleisten und -furchen ausgezeichnet. Solche
Leisten finden sich: entlang der Kauränder an den Basen der großen Zähne und gegen die Basis zu über
diese hinaus oft = deutlich bis zu den inneren Basalwinkeln der Mandibeln fortgesetzt und am Rande
der weiter unten beschriebenen Rinne. Längsfurchen: Ein die ganze Länge der Mandibeln von den
Spitzen bis zu den inneren Basalwinkeln durchlaufendes Paar und ein zweites auf die Spitzenhälften der
Mandibeln beschränktes und mehr den Hinterrändern genähertes. Auch der Raum zwischen den Kaurand-
leisten und den Begrenzungswällen der Basalwinkel-Spitzenfurchen ist zumeist flach rinnenförmig aus-
sehöhlt. Alle diese Reliefierungen sind bei den Arten der Untergattung Synagris nur in = undeutlichen
Resten vorhanden. Die männlichen Mandibeln sind außerordentlich mannigfaltig gestaltet, lassen aber
zumeist eine + weitgehende Ähnlichkeit mit den Mandibeln der zugehörigen Weibchen erkennen. Näheres
über ihre Bildung findet sich im Abschnitt »Die sekundären Geschlechtscharaktere und ihre Variabilität«
—p. 15 [229]. Die Skulptur der Mandibeln ist wie beim Clypeus eine mikroskopisch feine Körnelung als
Grundskulptur und Reihen grober Punkte, welche sich in der Grenzrinne zwischen der gewölbten und
ausgehöhlten Mandibelseite, unmittelbar hinter den Kaurandleisten und in den Furchen, beziehungsweise
bei den Arten mit undeutlich reliefierten Mandibeln an den entsprechenden Stellen (jedoch = undeutlich
ausgeprägt) vorfinden.
Die mit einer langen Haarfranse endigenden Laden der Maxillen überragen in vollständig aus-
gestrecktem Zustande bei allen Arten mit Ausnahme der der Untergattung Pseudagris angehörigen deutlich
die Mandibeln. Die Maxillartaster sind im Vergleich zu den Laden bei den verschiedenen Unter-
gattungen verschieden lang und in unverletztem Zustande wahrscheinlich überall mit Ausnahme von
S. vicaria, bei der sie 6 Glieder aufweisen, 4- oder ögliedrig, bei der überwiegenden Mehrzahl der in den
Sammlungen befindlichen Stücke jedoch intolge von schon während des Lebens oder erst nach dem Tode
eingetretener Verstümmelung durch Abbrechen des letzten oder der letzten 2 Glieder 3gliedrig. Diese
Neigung der letzten Glieder zum Abbrechen oder Abfallen scheint mit der außerordentlichen Zartheit der
Gelenkverbindungen zwischen dem 3. und 4., beziehungsweise 4. und 5. Glied zusammenzuhängen. Die
Viergliedrigkeit ist entweder eine echte und regelmäßige, oder eine echte aber ausnahmsweise, wenn
Sie nur bei einzelnen Stücken einer Art festzustellen ist, welche sonst durch ögliedrige Maxillartaster aus-
gezeichnet erscheint, und durch eine zumeist noch — deutlich erkennbare Verwachsung des 4. und
d. Gliedes bedingt ist, und endlich eine unechte, wenn sie offenbar durch Abbrechen oder Abfallen des
0. Gliedes zustande gekommen ist. Welcher Fall von Viergliedrigkeit vorliegt, ist oft nur schwer und nur
durch Durchmusterung einer größeren Zahl von Stücken derselben Art zu entscheiden. So liegen mir sogar
Stücke vor, deren einer Maxillartaster 5gliedrig und deren anderer durch Verwachsung der zwei letzten
Glieder 4gliedrig. ist. Alle Maxillartasterglieder (vgl. die Textfig. 4 bis 12) sind stark kompreß, die drei
ersten bei Betrachtung von. der breiten Seite ziemlich ähnlich gebildet, so zwar, daß das 1. Glied am
breitesten, das 2. etwas schmäler und das 3. noch schmäler und an der Spitze + schief abgestutzt
erscheint, während das 4. bei verschiedenen Arten sehr verschieden gestaltet aber immer noch schmäler
‚als das 3. und an diesem nie an der Spitze, sondern immer etwas unterhalb derselben inseriert (vergl'
Fig. 7,8) und das 5. Glied ebenso verschieden gestaltet wie das 4., bei einzelnen Individuen manchmal +
Denkschriften der mathem.-naturw. Kl. 91. Bd. 30
nennen
224 Dr. F.Maidl,
reduziert und dann häufig mit dem 4. verwachsen erscheint (vgl. die Textfig. 4 bis 11). Bei Ö einiger
Arten (zum Beispiel 5. mirabilis) ist das letzte Maxillartasterglied im Vergleich zu dem entsprechenden
Fig. 4. Fig. 5. Fig. 6.
Fig. 4. Endhälfte eines 5gliedrigen Maxillartasters von einer S. spinosuscula Sauss. 9.
Fig. 5. Endhälfte eines 5gliedrigen Maxillartasters einer S. cormula (L.) Latr. 9.
Fig. 6. Endhälfte eines 5gliedrigen Maxillartasters von S. fulva Mocs. J‘.
Fig. 7. Fig. 8. T
BERN —Te
Fig. 7. Endhälfte eines 5gliedrigen Maxillartasters von einer S. negusi Buyss. 9, dessen letztes Glied reduziert erscheint,
Fig. 8. Endhälfte eines 4gliedrigen Maxillartasters von einer andern S. negusi Buyss. 9.
Fig. 9. Fig. 10.
Ten re
Fig. 9. Endhälfte des rechten 5gliedrigen Maxillartasters von einer S. amalis Sauss. ®, dessen letztes Glied reduziert ersch
Fig. 10. Endhälfte des linken, 4gliedrigen Maxillartasters derselben S. analis Sauss. J.
Fig. 11. Fig. 12.
Be . II
Fig. 11. Endhälfte eines 4gliedrigen Maxillartasters einer S. mirabilis Guer. 9.
Fig. 12. Endbälfte eines 4gliedrigen Maxillartasters einer S. mirabilis Guer. J'.
des weiblichen Tasters auffallend zugespitzt (vgl. Textfig. 12), bei den 5 anderer Arten jedoch nik
viel anders geformt wie beim 9.
Die Zunge ist bei allen Arten mit Ausnahme von S$. carinata und Verwandten (Subg. Psena
bei denen sie ganz ähnlich wie bei den Arten der Gattung Rhynchium kürzer, plumper und wenige r
gespalten erscheint, + stark verlängert, schlank und & tief gespalten (vgl. Taf. I, Fig. 4 bis 6). Ihre End hi
ist dicht behaart, ihre Grundhälfte kahl. Die Nebenzungen sind so lang, daß sie mit ihren Spitzen ı £
die Spaltungsstelle der Zunge erreichen (bei den Untergattungen Pseudagris, Rhynchagris und Sy 1a ;
oder beträchtlich länger (bei der Untergattung Paragris). An den Spitzen der Zungenhälften sc wie
Nebenzungen sind stärker chitinisierte Stellen, »Hornpunkte«, verschieden deutlich. Die Lippentaster
überall dreigliedrig, aber sonst ziemlich verschieden gestaltet, und zwar bei den Arten der Unterg
dagris noch ähnlich wie bei Rhynchium mäßig robust und so lang, daß sie mit ihren Spitzen die
stelle der (hier verkürzten) Zunge erreichen und am Ende mit 4 Borsten, 2 längeren und 2 kürzeren, au
stattet, bei S. vicaria, der einzigen Art der Untergattung Rhynchagris, auffallend stark, mitten von de r
gegen das Ende des I. und vom Ende gegen die Basis des 2. Gliedes hin zunehmend verdickt, o
daß sie mit ihren Spitzen die Spaltungsstelle der (hier verlängerten) Zunge nicht ganz erreichen un
Ende mit 2 langen und starken Borsten ausgestattet, bei den Arten der Untergattung Paragris, \
zarter als bei den Arten der Untergattung Pseudagris, aber sonst ähnlich, nur daß sie mit ihren Sp
%
Monographie der Gattung Synagris Latreille. 293
weit von der Spaltungsstelle der Zunge zurückbleiben und am Ende nur mit 2 langen Borsten ausgestattet
sind, und endlich bei den Arten der Untergattung Synagris auffallend zart, noch kürzer und am Ende mit
einer oder zwei langen, aber dünnen Borsten ausgestattet.
Am Thorax: Die allgemeine Konfiguration des Thorax zeigt Textfig. 13 bei Betrachtung von’
oben, Textfig. 14 die Seitenansicht.
Das Pronotum ist hinten so stark ausgeschnitten, daß man ähnlich wie zwei nach unten gerichtete
auch zwei nach hinten gerichtete Zipfel desselben unterscheiden kann. Eine auf den unteren Zipfeln
beginnende und nach oben zu immer mehr leistenartig vortretende, in ihrem ganzen Verlaufe hufeisen-
förmige Kante teilt das Pronotum in eine Vorder- und eine Oberseite. Auch auf den nach hinten gerichteten
Zäpfeln ist eine dem Hinterrand stark genäherte, etwas geschwungen verlaufende Kante von der Spitze
Fig. 13. Fig. 14.
Fig. 13. Oberseite des Thorax einer S. cornuta (L.) Latr. Q. F, = Vorder-, F, — Hinterflüge.
Fig. 14. Seitenansicht des Thorax derselben $. cornuta (L.) Latr. 9.
des Zipfels bis über die Gegend der Schulterbeule hinaus deutlich. Diese sowie die ganze Vorderwand und
ein — großer Teil der äußersten Spitzen der nach unten gerichteten Zipfel ist glatt, der übrige Teil der
Oberseite verschieden stark und dicht punktiert.
Der Prosternit ist aus den Propleuren zusammengesetzt, welche zwei unter den nach unten
gerichteten Zipfeln des Pronotum zumeist — versteckte Seitenwände und eine Vorderwand bilden, die
durch zwei zuerst annähernd parallel mit dem oberen halbkreisförmig ausgeschnittenen Rande verlaufende,
dann einander sich nähernde und endlich nahe bei- und parallel zueinander bis zwischen die Einlenkungs-
stellen der Vorderhüften sich erstreckende Furchen in einen mittleren kragenartig vorragenden, mitten von
einer feinen Längsfurche halbierten, annähernd dreieckigen Mittelteil und zwei über den Einlenkungsstellen
der Vorderhüften gelegene, oben und innen etwas eingedrückte, unten und außen etwas ausgebeulte
Seitenteile geteilt wird.
Das Dorsulum ist nur auf der hinteren Hälfte mit deutlichen Parapsidenfurchen versehen, ganz
oder mit Ausnahme einer Stelle auf der Mitte und zweier an den Seiten der hinteren Hälfte zwischen den
Parapsidenfurchen und den Seitenrändern sich ausdehnenden Stellen, welche glatt oder nur mit einzelnen
Punkten besetzt sind, oder auch nur mit Ausnahme der letztgenannten verschieden stark- und dicht
punktiert.
"Das Scutellum ist bei S. vicaria (Subg. Rhynchagris) und den Arten der Untergattung Psendagris
kaum, bei allen andern Arten deutlich stärker gewölbt als das Dorsulum und mit Ausnahme der genannten
‘den durch mit groben Punkten versehene Furchen gegeneinander und gegen das Mesosternum abge-
226 Dr. F. Maidl,
Arten bei allen mitten der Länge nach — vertieft und dadurch flach-zweihöckerig; seine Skulptur ist eine
nach den Arten verschieden ausgedehnte und ausgeprägte Punktierung.
Der Mesosternit läßt zunächst zwei Seitenwände und eine Unterseite unterscheiden. Jene sind aus
grenzten vorderen Mesepisternen und hinteren Mesepimeren und aus den Seitenwänden des Mesosternum
zusammengesetzt. Eine quer über das Mesosternum verlaufende und jederseits auf das Mesepisternum
übergreifende Kante trennt von den genannten Teilen die mitten zusammenstoßenden Epiknemien (Felder,
an welche die Vorderhüften und -schenkel angelegt werden können) ab. Diese sind immer glatt,
übrigen Teile des Mesosternits verschieden dicht und stark punktiert. 2
Das Postscutellum ist bei allen Arten mit Ausnahme von S. vicaria (Subg. Rhynchagris) und
den Arten des Subg. Pseudagris, bei welchen es nur sehr flach und ganz gleichmäßig gewölbt erscheint,
entweder stumpf-zweihöckerig oder bei Betrachtung des Thorax von oben wie von hinten her breit in
Form eines Kreissegmentes ausgerandet aussehend und dann zweispitzig. Die Skulptur ist eine ver-
schieden ausgedehnte und ausgeprägte Punktierung.
Der Metasternit läßt ebenso wie der Mesosternit zunächst eine Unterseite und zwei Seitenwä d
unterscheiden. Diese sind zusammengesetzt aus je einem durch eine hinten mit einer trichterförmig
Einziehung endigende Furche gegen das Metasternum abgegrenzten Metapleurum und einem Teile de
Metasternums. Beide Teile sind gegen die Seitenwand des Mesosternits durch eine deutliche, im Bereich
des Metasternums von einer Reihe grober Punkte begleitete Naht abgegrenzt, während sie mit der Seit n
wand des Mittelsegmentes viel inniger verwachsen erscheinen. Wenigstens ist die Grenze zwischen einer
Metapleurum und dem Mittelsegment nur durch eine mit starken Leistchen besetzte tiefe’Furche und &
zwischen dem Metasternum und dem Mittelsegment nur durch eine feine erhabene Linie angedeutet. Au
in der Skulptur stimmen die Metapleuren und das Metasternum vollkommen mit dem Mittelsegme
überein. D
Das Mittelsegment läßt zunächst eine Hinterwand und zwei Seitenwände unterscheiden. Die €
genannten Teile gegeneinander abgrenzenden Kanten erstrecken sich bei allen Arten mit Ausnahme
S. vicaria (Subg. Rhynchagris) und den Arten des Subg. Pseudagris von den Stigmen in S-för ni
Krümmung bis zur Insertion des Hinterleibstieles, sind ungefähr in der Mitte ihres Verlaufes in ve
kräftige, spitze, depresse, stark divergierende Dornen ausgezogen, scharf und gegen unten leist na
vortretend, bei S. vicaria (Subg. Rhynchagris) dagegen in ihrem Verlauf mehr gerade, ohne eine
einer Ausziehung in Dornen und durchaus stumpf, bei den Arten des Subg. Pseudagris endlich
in ihrem Verlaufe mehr gerade, zuweilen in Spitzchen ausgezogen und daneben an den mittleren
unteren Partien wie ausgenagt aussehend und nur auf der oberen Hälfte stumpf. Die Hinterw d
Mittelsegmentes erscheint durch eine Medianfurche in zwei gewölbte, annähernd rhombische Hält gi
welche ihrerseits abermals in je zwei weitere, zuweilen durch eine der kürzeren Diagonale des Rhı
entsprechende + undeutliche Kante geschiedene, dreieckige, durch die Richtung des Abfalls Vv
Spitzen der Seitendornen oder den entsprechenen Stellen gegen die Postscutellumnaht, respektive‘
die Medianfurche) und häufig auch durch die Skulptur verschiedene Hälften (äußere und obere, inne
untere Viertel des Mittelsegmentes) zerfallen. Die Seitenwände des Mittelsegmentes sind in
größten Teil annähernd eben und nur unter den Dornen (natürlich nur, wo solche vorhanden) 0 \
bogen, daß sie auch bei Betrachtung des Thorax von hinten sichtbar sind. Ihr unterer Rand schli
mit zwei frei vorstehenden, die Insertion des Hinterleibstieles Nankierenden, + nahe von ih er A
stelle der Länge nach nach innen gebogenen oder geknickten Chitinplättchen (Mittelsegmentanh
von sehr verschiedener Form und Ausdehnung. An der Basis dieser Mittelsegmentanhänge befind:
gewöhnlich eine + deutliche Vertiefung. Die Skulptur der Seitenwände des Mittelsegmentes sov
in dieser Hinsicht mit ihnen übereinstimmenden Seitenwände des Metasternits besteht überall in eit
feinen, über die ganzen genannten Teile ausgebreiteten und dann gegen die Kanten des Mitte segm
an Tiefe zunehmenden oder auch nur in der Nähe dieser erhaltenen und sonst = verwischten, ınn
12
Monographie der Gatlung Synagris Latreille. 227
normal zur Naht zwischen der Seitenwand des Metasternits und der des Mittelsegmentes gerichteten
Riefung, die sich häufig auch über die Mittelsegmentanhänge erstreckt, und einer von den Mittelsegment-
kanten aus verschieden weit ausgedehnten, gegen die Kanten an Tiefe, Grobheit und Dichte zunehmenden
Punktierung.
An den Beinen: Alle Klauen sind am Ende derart gespalten, daß der Endzahn den andern um mehr
als die Hälfte seiner eigenen Länge überragt. Bei den Arten der Untergattungen Synagris und Psenudagris
findet sich außerdem noch ein dreieckiger Zahn an der Basis der Klaue.
An den Flügeln: Die mit geringen Abweichungen allen Synagris-Arten zukommende Nervatur
zeigt Textfig. 15. An den Vorderflügeln erreicht die Radialzelle nicht die Flügelspitze, liegt mit ihrer Spitze
Fig. 15.
Vorder- und Hinterflügel einer S. cornula (L.) Latr. 9.
dem Vorderrand des Flügels nicht an und ist mit einem kleinen Anhang versehen. Auf demselben ist die
2. Kubitalzelle gegen die Radialzelle = verengt.
Am Abdomen: Das Abdomen ist kurz gestielt und von oben betrachtet zwischen dem 1. und
2. Segment schwach verengt.
Der erste Tergit erscheint von oben gesehen aus einem annähernd quadratischen schmalen Stiel-
teil und einem von dem genannten, gut abgesetzten, eineinhalbmal so breiten als langen breiten Teil von
der ungefähren Form einer an zwei Stellen, rechts und links, etwas eckig ausgebauchten Halbkugel
zusammengesetzt, der zweite ungefähr ebenso breit als lang und im Vergleich mit allen andern Tergiten
als der breiteste, der letzte am Ende abgerundet bis zugerundet abgestutzt. Alle Tergite sind in ihrer
ganzen Ausdehnung — dicht und stark punktiert.
Der erste Sternit, welcher wie der Tergit einen an der Bildung des Hinterleibstieles beteiligten
schmalen und einen von diesem gut abgesetzten, annähernd dreieckigen, breiten Teil unterscheiden läßt,
ist nur sehr wenig der Länge nach gewölbt, der 2. an der Basis mit einer tiefen und breiten Furche ver-
sehen und vor derselben etwas gewulstet.
Der männliche Kopulationsapparat ist bei den Arten der Untergattung Synagris mit sehr
geringen spezifischen Abweichungen nach einem, bei den Arten der Untergattung Paragris mit zum Teil
Fig. 16. Fig. 17. Fig. 18.
Fig. 16. Kopulationsapparat einer S. cornula (L.) Latr. J'. Fig. 17. Kopulationsapparat einer S. abyssinica Gu£r. '.
Fig. 18. Kopulationsapparat einer S. vicaria Stadelm. g'.
etwas größeren spezifischen Differenzen nach einem zweiten und bei S. vicaria, der einzigen Vertreterin
der Untergattung Rhynchagris, nach einem dritten Typus gebildet (vgl. Textfig. 16, 17 und 18). Die drei
Typen unterscheiden sich hauptsächlich durch die Gestalt der unteren und kürzeren paarigen Fortsätze
sowie durch das Fehlen, beziehungsweise Vorhandensein von langen oder kurzen, bei Betrachtung des
Kopulationsapparates von oben die Räume zwischen den paarigen Seitenstücken und dem unpaaren
228 Dr. F. Maidl,
Mittelstück ganz oder teilweise erfüllenden, auf den Innenseiten der unteren paarigen Fortsätze stehenden
Haarfransen.
Die Körperlänge schwankt je nach Spezies und Individuum zwischen 16 und 36 mm.
Färbungsmerkmale.
Bezüglich der Färbung des Integumentes lassen sich 2 Haupttypen unterscheiden: der schwarz-
indischrot, orangegelbe, respektive indischrot-elfenbeinweiße und der schwarz-rostbraune Typus. Bei dem
ersten sind die Tiere auf den letzten Segmenten in — Ausdehnung orangegelb oder elfenbeinweiß, auf
einigen + beschränkten, namentlich häufig auf dem Clypeus, den Fühlern, Mandibeln und Beinen anzu-
treffenden Stellen orangegelb bis indischrot und sonst schwarz gefärbt. Bei dem zweiten sind die Tiere,
abgesehen von den weiter unten besprochenen, allfälligen weißen, weißgelben oder zitronengelben Zeich-
nungen, außer schwarz immer noch — ausgedehnt rostbraun gefärbt. |
Als extrem entwickelte Glieder des einen oder anderen Typs sind die einfarbig rostbraune und die
fast einfarbig schwarze Färbung zu betrachten, die bei Synagris neben den beschriebenen Färbungstypen
auch noch vorkommen. Daher ist einfarbig-rostbraune Färbung ohne Zweifel dem zweiten Typus zuzu-
zählen, während für die Zurechnung einer fast einfarbig schwarzen Färbung zu dem einen oder andern
Typ das Auffinden von Spuren indischroter oder rostbrauner Farbe maßgebend sein wird.
Der erste Färbungstypus weist außer dem allfälligen Elfenbeinweiß auf den letzten Segmenten niemals
irgendwelche weiße, weißgelbe oder zitronengelbe Zeichnungen auf, während solche beim zweiten Typus
häufig und in 3 verschiedenen Zeichnungstypen auftreten. Der erste Zeichnungstypus umfai it
Färbungen, bei denen die helle Farbe in Form von einem Fleckenpaar oder einer durch Zusammenfließen
der Flecken entstanden zu denkenden Binde ausschließlich oder auch auf der Basalhälfte des zweiten
Abdominaltergits auftritt, der zweite solche, bei denen die helle Farbe in Form von Fleckenpaaren oder
Binden ausschließlich oder auch auf den Randhälften des ersten und zweiten Abdominaltergits, und z
immer — dessen Hinterrand genähert auftritt, und endlich der dritte solche, bei denen die helle Farbe, in
diesem Falle immer ein mattes, ziemlich reines Weiß, ausschließlich in Form von mitten + stark unter
brochenen Binden oder Fleckenpaaren am Hinterrande des 3., 4. (und 5. beim d’) und alienfalls auch r ©
in Form eines Fleckenpaares auf der Randhälfte des 5. (6. beim /) Tergits auftritt. Der erste und
Zeichnungstypus kann auch bei einem und demselben Tier kombiniert vorkommen, doch ist dies nu
sehr selten (bei I Art) der Fall.
Aus dem Umstande, daß ein Tier (zum Beispiel bei S. huberti) an genau derselben Stelle gelbe Flec e
aufweist, an der ein anderes derselben Art angehöriges rostbraune trägt, daß die Grenzen zwischen Ge
und Rostbraun (zum Beispiel bei verschiedenen Exemplaren von S. huberti huberti) 2 V |
erscheinen, während sie zwischen Gelb und Schwarz (zum Beispiel bei allen Exemplaren von $. h
nigricans) immer ganz scharf sind, und aus ähnlichen Tatsachen läßt sich bezüglich der Verwandtsch:
der Farben feststellen, daß das beim 1. und 2. Zeichnungstyp auftretende Weiß in Zitronengelb, dieses
Rostbraun und dieses in Schwarz, ferner, daß das beim ersten Färbungstyp auftretende Elfenbeinv ei
Orangegelb, dieses in Indischrot und dieses in Schwarz überzugehen geneigt ist und umgekehrt. Ze F
Die Flügel sind gelblich gefärbt bis schwarzbraun verdunkelt. Je nach dem geringeren oder höh
Grade der Verdunklung zeigen sie auch verschiedene, und zwar messinggelbe, grünlichgelbe, kupfer
blaßpurpurne, grünliche, violette und blaue, schwächere oder stärkere Glanzfarben. Lichtere Flügel schei
nur bei den zum zweiten Färbungstyp zu rechnenden Tieren vorzukommen.
Behaarungsmerkmale.
Der größte Teil des Integumentes, namentlich die oberseitlichen Partien, trägt eine Beh |
Charakter eines + dichten, sehr kurz geschorenen, halb abstehenden Toments. Die Farbe der Ha
stimmt zumeist mit der der betreffenden Integumentpartie überein. Seltener (zum Beispiel bei S. aest
findet sich lichte Behaarung auf dunklerem Integument vor. ® vr
[&6)
[8°)
co
Monographie der Gattung Synagris Latreille.
Übersicht über die bei den Arten der Gattung vorkommenden sekundären
Geschlechtscharaktere.
Die beiden Geschlechter können sich unterscheiden:
1. Durch die Bildung des Clypeus.
2. Durch das Vorhandensein oder Fehlen eines seichten Scheiteleindruckes mit 2 in seiner Mitte
befindlichen borstenbesetzten Grübchen.
3. Durch die Bildung des Hinterkopfes.
4. Durch die Zahl der Fühlerglieder.
5. Durch die Form des letzten Fühlergliedes.
6. Durch die Bildung der Mandibeln.
7. Durch die Form des letzten Maxillartastergliedes.
8. Durch die Bildung der Mittelschenkel.
9. Durch die Zahl der sichtbaren Hinterleibsegmente.
10. Durch die Bildung des 2. Abdominaltergits und -sternits.
11. Durch den Besitz, beziehungsweise Mangel eines chitinigen Kopulationsapparates.
12. Durch die Körperbreite (bei gleicher Länge), Robustheit.
13. Durch die Körpergröße.
14. Durch verschiedene Färbung.
Ad 1. Die Bildung des weiblichen und männlichen Clypeus ist bei allen Arten + verschieden. Die
Verschiedenheiten können von sehr mannigfacher Art sein. Im allgemeinen läßt sich nur sagen, daß die
männlichen Kopfschilder im Vergleich mit den weiblichen auffallend mannigfaltiger geformt sind, häufig
durch auffallend breite Abstutzung oder — tiefe Ausrandung der Spitze, zu einem Randsaum nieder-
gedrückten oder wulstig eingebogenen Endrand, den Besitz einer buckel- bis hornartigen Erhebung auf
der Scheibe ausgezeichnet sind und von dem einfachen herzförmigen oder birnenförmigen Typus mehr
abweichen als die der Weibchen. Der männliche Clypeus ist aber nicht nur innerhalb der Gattung bei ver-
Schiedenen Arten mannigfacher geformt, sondern auch innerhalb einer Art bei verschiedenen Individuen
weitaus veränderlicher als der weibliche. Diese Veränderlichkeit steht in Beziehung mit der anderer
plastischer, männlicher sekundärer Geschlechtscharaktere, in letzter Linie wie diese mit der Körpergröße
(vgl. dort, ad 13).
Ad 2. Der bei den Weibchen fast aller Sygnaris-Arten (eine Ausnahme machen nur die von S. orna-
tissima und vicaria) = deutliche seichte Scheiteleindruck mit den in seiner Mitte befindlichen zwei dicht
mit kurzen Börstchen besetzten Punkteindrücken fehlt bei den Männchen durchwegs.
Ad. 3. Der Hinterkopf ist bei den Männchen vieler Synagris-Arten + stark aufgetrieben. Der Grad
der Auftreibung steht in Korrelation mit der Körpergröße.
Ad 4. Die Fühler der Männchen sind 13-, die der Weibchen 12gliedrig.
Ad. 5. Das letzte Fühlerglied des männlichen Fühlers ist bei allen Synagris-Arten, deren d’ bekannt
Sind, mit Ausnahme von S. vicaria im Vergleich mit dem vorletzten und noch mehr dem drittletzten stark
- verdünnt, + verlängert, schwach gebogen, zugespitzt und gegen die Innenseite der Geißel bis zur
Berührung derselben zurückschlagbar (vgl. Textfig. 1 und 2 auf p. 8 [222]). Bei S. vicaria © ist es wohl
PFRRT
230 Dr. F. Maidl,
auch etwas verdünnt und gebogen, aber nicht verlängert, nicht zugespitzt und nicht zurückschlagbar
(vgl. Textfig. 3 auf p. 8 [222]).
Ad 6. Die Bildung der weiblichen und männlichen Mandibeln ist fast bei allen Arten + verschieden.
Die Verschiedenheiten können sehr mannigfacher Art sein. Im allgemeinen läßt sich über sie nur etwas
Ähnliches sagen wie über die Kopfschilder: Die männlichen Mandibeln sind im Vergleich mit den weib-
lichen sowohl innerhalb der Gattung bei verschiedenen Arten auffallend mannigfaltiger gestaltet als a ch
innerhalb der Arten bei verschiedenen Individuen von viel veränderlicherer Form. Denn während die weib-
lichen Mandibeln immer einfach stilettförmig und am Kaurand entweder mit zahlreichen annähernd gleich-
geformten Zähnchen oder mit 4 — gleichartigen und durch 3 gleichartige, schmale Einschnitte getrennt )
breit abgestutzten oder + abgerundeten Zähnchen bewehrt sind, können die männlichen durch s
biegungen, buckel-, korn- oder kielartige Erhebungen auf der Vorderseite, zahnartige Erweiterungen Ä
der Hinterseite und besonders durch die verschiedenartigste Bewehrung des Kaurandes mit abgestutzten
oder abgerundeten, spitzen oder stumpfen, — ungleichförmigen, durch schmale oder breite, tiefe oder seicht 2
— ungleichförmige Einschnitte oder Buchten getrennten Zähne und Zähnchen + kompliziert geformt $ı in
Ferner übertreffen die männlichen Mandibeln auch die weiblichen an Größe. Alle angeführten Merkm
der männlichen Mandibeln sind genau so wie die der männlichen Clypeus in engster Beziehung mit der
Körpergröße veränderlich (vgl. dort, ad 13).
Ad 7. Das letzte Maxillartasterglied ist bei einigen Synagris-Arten (zum Beispiel S. marillosa, mira-
bilis, spiniventris, spinosuscula) im weiblichen Geschlecht am Ende — abgerundet, im männlichen +2
gespitzt. |
D “zu
Ad 8. Die Mittelschenkel sind bei zwei Synagris-Arten (S. analis und huberti) im Vergleich zu d
immer + stielrunden und ziemlich gleichmäßig dicken weiblichen, durch den Besitz einer etwas windschie
verwundenen Abflachung auf der Vorderseite und einer nach unten sich ausdehnenden Erweiterung üı Id
Nähe der Basis, respektive durch den Besitz einer an der Grenze zwischen Vorder- und Unters
verlaufenden seichten Aushöhlung auf der Basalhälfte ausgezeichnet. Diese Charaktere sind durchs
beständig. u
Ad9. Die Zahl der sichtbaren Abdominalsegmente beträgt bei allen Weibchen 6, bei allen Männ he
Ad. 10. Der zweite Abdominaltergit ist im männlichen Geschlecht bei einer Art (S. crassi
durch den Besitz eines durch )(förmige niedere, aber senkrechte Abfälle seitlich scharf begrenzten,
*
tieften Mittelfeldes ausgezeichnet. Der beschriebene Charakter scheint durchaus konstant zu sein. r
Der zweite Abdominalsternit ist im männlichen Geschlecht bei vielen Arten durch den E
von in den Hinterecken befindlichen oder wenigstens dort beginnenden Auftreibungen, Buckeln, Hör
oder kielartigen Erhebungen ausgezeichnet, im weiblichen Geschlecht zumeist gleichmäßig gewölbt, sell
mit Andeutungen von Auftreibungen oder Kielen in den Hinterecken, noch seltener (nur bei S. hub
durch den Besitz von 2 Längskielen auf der Basalhälfte ausgezeichnet.! Alle angeführten Cha ıkter:
in hohem Maße und in wenn auch nicht ganz strenger Beziehung mit der Körpergröße variabel (vgl.
ad 13). F
Ad 11. Der männliche Kopulationsapparat ist zwar in der Regel zum größten Teile versteckt,
aber doch zumeist durch die zwei aus der Spalte zwischen dem letzten Tergit und Sternit heraussteh,
stachelförmigen Enden seiner 2 oberen längeren Fortsätze das Männchen, da beim Weibchen, wenn
haupt, nur ein Stachel, der Giftstachel, aus der betreffenden Spalte hervorragt. t
FR
! Von denen übrigens, da sie nicht bei allen, sondern nur bei einer beschrünkten Anzahl von Individuen vorkommet
sicher zu sagen ist, ob sie nicht auch noch beim 5’ werden gefunden werden.
Monographie der Gattung Synagris Latreille. 231
Ad 12. Bei einigen Arten sind die Männchen im Vergleich zu gleichlangen Weibchen + auffallend an
Thorax und Abdomen breiter und dadurch im ganzen von robusterem Habitus. Dieser Charakter ist mit
der Körpergröße variabel (vgl. dort, ad 13).
Ad 13. Bei den meisten Arten übertreffen manche Männchen die größten Weibchen an Körpergröße,
während andere männliche Exemplare hierin mit diesen übereinstimmen. Die Körpergröße der Männchen
ist also veränderlicher als die der Weibchen, und zwar infolge von Verschiebung der oberen Grenze. Sehr
bemerkenswert ist, daß mit der Körpergröße die (variable) Ausbildung der aufgezählten sekundären
männlichen Geschlechtscharaktere des Clypeus, der Mandibeln, des 2. Abdominalsternits, der Grad der Auf-
treibung des Hinterkopfes und der Unterschied in der Breite zwischen einem Männchen und einem gleich-
langen Weibchen derselben Art, das ist die Robustheit in Beziehung stehen, und zwar in dem Sinne, daß
die Männchen in allen aufgezählten Merkmalen um so mehr den Weibchen ähnlicher werden, je geringer
ihre Körpergröße, und um so weniger, je größer dieselbe ist.
Ad. 14. Die Männchen sind im allgemeinen durch einen größeren Reichtum an den bei dem betreffen-
den Färbungstypus auftretenden hellen Farben ausgezeichnet.
Geographische Verbreitung.
Sie erstreckt sich über die ganze äthiopische Region (im Sinne von Wallace).
Merkmale, die bei der Bestimmung und Charakterisierung der Arten zu
beachten sind; ihre Variabilität.
l. Die Färbung des Integumentes, namentlich in welche der oben (p. 14 [228]) unterschiedenen
Färbungs- und Zeichnungskategorien ein Tier gehört. Dabei beachte man, daß die Ausdehnung der
elfenbeinweißen Farbe auf den letzten Segmenten und die Ausdehnung des Indischrot-Orange bei den zur
ersten Färbungskategorie gehörigen Tieren sowie die relative Ausdehnung der rostbraunen Farbe gegenüber
der schwarzen, der Reichtum an hellen Zeichnungen und die Farbe derselben (ob weiß, weißgelb oder +
satt zitronengeld) bei den zur zweiten Kategorie gehörigen in der Regel sehr veränderlich, die Ausdehnung
des Orangegelb auf den letzten Segmenten dagegen und die der reinweißen Farbe bei den zum dritten
Zeichnungstyp gehörigen Tieren bei einer und derselben Art oder Unterart ziemlich beständig ist.
2.Der Grad der Verdunklung der Flügel und die damit zusammenhängenden Glanz-
farben. Dabei beachte man, daß lichtere Flügel bisher nur bei den zum zweiten Färbungstyp (vgl. p. 14
[228]) zu rechnenden Tieren beobachtet sind und daß bei diesen der Grad der Verdunklung ein wechsel-
bareres Merkmal ist als bei den dunklen Flügeln, weil er in der Regel mit der ebenfalls veränderlichen rela-
tiven Ausdehnung der schwarzen Farbe gegenüber der rostbraunen zunimmt.
8. Die Farbe der Behaarung. Sie liefert ein auffallendes Merkmal, wenn sie nicht mit der des
Integumentes übereinstimmt.
4. Die Konfiguration des Gesichtesim allgemeinen. Sie ist bei den Q ein beständiges, bei
den meisten / dagegen ein + veränderliches Merkmal und läßt sich am besten durch eine Abbildung des
Kopfes von vorne darstellen.
8. Die Form des Clypeus, ob er im Umrisse herz- oder birnenförmig, breiter als lang oder länger
als breit, allenfalls um wieviel das eine mehr als das andere, am Ende schmal oder breit abgerundet oder
== scharf abgestutzt oder —+ tief ausgerandet, zweispitzig oder zweizinkig, auf der Scheibe gewölbt odeı
abgeflacht, allenfalls gehörnt oder mit Buckeln versehen, auf der Spitze gleichmäßig (der Quere nach)
Denkschriften der mathem.-naturw. Kl. 91. Bd. gl
232 Dr. F.Maidl,
gewölbt oder + abgeflacht, am Ende zu einem Randsaum niedergedrückt oder wulstig einwärtsgebogen; 2
ferner seine grobe (Punktierung, Runzelung) und seine mikroskopisch feine Skulptur, von der es
abhängt, ob er matt oder glänzend erscheint. Dabei beachte man, daß alle angeführten Merkmale beim
ziemlich konstant, daß dagegen beim d’ der Umriß, die Wölbung und das Vorhandensein einer A S-
zeichnung sowie deren Größe und Form innerhalb einer Art und in für jede Art verschieden weiten Grenzen
variabel sind. Das Vorhandensein oder Fehlen von seichten Quer- oder Längseindrücken uf
irgendeiner oder mehreren Stellen des Clypeus ist infolge großer Variabilität als Merkmal
benützbar.
6. Die Beschaffenheit des Stirnkiels, ob dieser hoch oder niedrig, scharf oder
Be kann variieren.
7. Das Vorhandensein oder Fehlen einer deutlichen stumpfkantigen Abgrenzungd
vertieften Stirnteile zu beiden Seiten des Stirnkiels gegenüber den erhöhten über der
Stirnkiel befindlichen. Ein für ganze Artengruppen charakteristisches, konstantes Merkmal.
8. Die Bildung des Hinterkopfes (nur beim dj’), ob dieser aufgetrieben oder so wie bei
gebildet. Ein Merkmal, welches mit der Körpergröße sehr stark variiert. a
9. Das Vorhandensein oder Fehlen eines seichten Scheiteleindruckes (nurbeim 9)
zweier in dessen Mitte befindlicher börstchenbesetzter Punkteindrücke. Ein durchaus beständiges
Das Fehlen der beschriebenen Eindrücke wurde bisher nur bei 2 Arten (S. ornatissima und vicaria) beo
achtet.
10. Die Skulptur der aufgezählten Teile, namentlich ob die vertieften Stirnteile in ihrer g
Ausdehnung glatt, die erhöhten grob oder fein, dicht oder zerstreut punktiert sind und ob die Punktiert
der angrenzenden Scheitelpartien ebenso oder feiner und zerstreuter punktiert ist. Merkmale von zie
licher Konstanz. f
11. Die Bildung des 13. Fühlergliedes beim /, ob dieses gegenüber dem vorletzten und 1
mehr gegenüber dem drittletzten auffallend verdünnt, verlängert, gekrümmt, zugespitzt und gegen die Ge
bis zur Berührung derselben zurückschlagbar, wie es bei der überwiegenden Mehrzahl der Arten de r
ist, oder weniger verdünnt, nicht verlängert, kaum gekrümmt, nicht zugespitzt und nicht gegen die e
zurückschlagbar, wie es nur bei einer Art (S. vicaria) beobachtet ist.
12. Die Bildung der Mandibeln, ob diese bei Betrachtung des Kopfes von der Seite li ng er
der Scheitel-Wangenabstand (was bei der überwiegenden Mehrzahl der Arten der Fall ist), in velct
Falle sie als »lang« zu bezeichnen sind oder kürzer als derselbe, in welchem Falle sie als »relativ |
bezeichnet werden können, ob sie einfach stilettförmig und säbelförmig gekrümmt gestaltet (1
allen © ,aber nur wenigen J') oder + gegeneinander gebogen, bei Betrachtung von der Seite +d
geknickt oder sonstwie anders gebildet sind, ob sie am Kaurand mit vielen kleinen Zähnchen (wie bei
Arten der Untergattung Synagris) oder mit 4 großen breit abgestutzten oder — abgerundeten, &
gestalteten großen Zähnen und einem + deutlich ausgeprägten kleinen Basalzähnchen (wie bei al
und einigen 5 der drei andern Untergattungen) oder endlich, ob sie anders und dann wie sie beweh,
ob sie beim J irgendwelche Auszeichnungen (Buckel, Hörner, Kiele auf der Vorder-, Zahnbildu
der Hinterseite) aufweisen, endlich ob sie deutlich durch Leisten und Furchen reliefiert (wie «
allen Arten der Untergattungen Paragris, Rhynchagris und Pseudagris der Fall ist) oder fast gan
sind (wie bei den Arten der Untergattung Synagris). Dabei beachte man, daß alle Verhältnisse mi
nahme des letzterwähnten beim in der Regel mit der Körpergröße sehr variabel, beim Q de eg
ganz konstant sind.
13. Die Bildung der Maxillarladen, ob sie in völlig ausgestrecktem Zustande mit ihren S
die der Mandibeln erreichen (wie bei den Arten der Untergattungen Synagris und Paragris) oder übe
(wie bei S. vicaria, der einzigen Vertreterin der Untergattung Rhynchagris) oder nicht erreichen (
den Arten der Untergattung Psendagris),
Monographie der Gattung Synagris Latreille. 233
14. Die Länge der Maxillartaster, ob sie mit ihren Spitzen kaum die Hälfte (wie bei den Arten
der Untergattungen Synagris und Paragris) oder fast die Enden der Maxillarladen erreichen (wie bei den
Arten der Untergattungen Rhynchagris und Psendagris).
15. DieZahlder Maxillartasterglieder, ob 4 oder 5 (bei den Arten der Untergattungen Synagris,
Paragris und Psendagris) oder 6 (bei S. vicaria, der einzigen Vertreterin der Untergattung Rhynchagris).
Dabei beachte man, daß die letzten Glieder so sehr zum Abbrechen neigen, daß man unter 20 bis 30 Exem-
plaren oft nicht ein einziges mit unversehrten Maxillartastern findet, daß daher die Maxillartastergiiederzahl,
wenn nur eine geringere Anzahl von Exemplaren vorliegt, oft überhaupt nicht zu bestimmen ist, ferner
daß die Anzahl der Glieder auch infolge Verwachsung der beiden letzten Glieder variieren kann.
16. Die Bildung der Zunge und der Nebenzungen, ob jene + verlängert und tief gespalten ist, wie
bei den Arten der Untergattungen Rhynchagris, Paragris und Synagris (vgl. Fig. 3, 4 und 5) oder breit,
kurz und wenig tief gespalten wie bei den Arten der Untergattung Psendagris (vgl. Fig. 2) und ob diese
so lang sind, daß sie mit ihren Spitzen ungefähr die Spaltungsstelle der Zunge erreichen wie bei den
Arten der Untergattungen Psendagris, Rhynchagris und Synagris (vgl. Fig. 2, 3 und 5) oder deutlich
länger wie bei den Arten der Untergattung Paragris (vgl. Fig. 4).
17. Die Länge und Bildung der immer 3gliedrigen Lippentaster, ob diese mitten gegen das
Gelenk zwischen dem 1. und 2. Gliede hin zunehmend verdickt, auffallend robust und am Ende mit
2 langen, starken Borsten ausgestattet sind wle bei S. vicaria, der einzigen Art der Untergattung Rhynch-
agris (vgl. Fig. 3), oder normal gestaltet, das heißt an jedem Gliede gegen die Spitze zu etwas verdickt
und im ganzen von Glied zu Glied verjüngt sind, wie bei allen andern Arten, ferner ob sie in diesem Falle
so lang sind, daß sie mit ihren Spitzen die Spaltungsstelle der Zunge erreichen und am Ende mit 4 Borsten,
2 längeren und 2 kürzeren, ausgestattet wie bei den Arten der Untergattung Pseudagris (vgl. Fig. 2), oder
etwas zarter, im Vergleich zur Zunge kürzer und am Ende mit 2 langen Borsten ausgestattet wie bei den
Arten der Untergattung Paragris (vgl. Fig. 4), oder endlich noch zarter, noch kürzer im Vergleich zur
Zunge und am Ende mit 1 oder 2 zarten Borsten ausgestattet wie bei den Arten der Untergattung Synagris
(vgl. Fig. 5).
18. Die Skulptur des Dorsulum, ob dasselbe grob oder fein, dicht oder zerstreut und namentlich,
ob es gleichmäßig und in seiner ganzen Ausdehnung punktiert ist, oder glatte oder doch nur mit verein-
zelten Punkten besetzte oder auch wenigstens zerstreuter punktierte Stellen auf der Mitte und an den
Seitenrändern (zwischen diesen und den Resten der Parapsidenfurchen) der hinteren Hälfte aufweist. Die
in Frage kommenden Verhältnisse sind ziemlich konstant.
19. Die Stärke und Art der Wölbung des Scutellum und Postscutellum, ob diese fast
flach oder + stark aufgewölbt sind und ob jenes ganz gleichmäßig gewölbt oder + deutlich zweihöckerig,
dieses gleichmäßig gewölbt, zweihöckerig oder zweispitzig-ist. Diese Verhältnisse sind ziemlich konstant.
20. Die Skulptur der genannten Teile, ob diese überall oder nicht überall, überall gleich-
mäß:g grob oder fein, dicht oder zerstreut oder nicht überall gleichmäßig, sondern auf bestimmten Stellen
wie zum Beispiel auf den Höckern des Scutellum und auf der Oberseite des Postscutellum anders punktiert
Sind als auf den übrigen Partien. Diese Merkmale sind ziemlich veränderlich, und zwar, soweit sie sich auf
das Postscutellum beziehen, noch mehr als soweit sie auf das Scutellum Bezug haben.
21. Die Bildung des Mittelsegmentes, namentlich ob dieses ein Paar + kräftiger Seiten-
dornen trägt oder nur Andeutungen solcher in Form + kleiner Spitzchen oder ganz unbewehrt erscheint,
ferner ob die Kanten zwischen der Hinterwand und den Seitenwänden in ihrem ganzen Verlauf scharf
und S-förmig geschwungen oder zum Teil oder auch ganz stumpf und + gerade sind. Dabei beachte man,
daß diese Verhältnisse bei manchen Arten ziemlich stark mit der Körpergröße variieren.
22. Die Bildung deran die Seitenwände des Mittelsegmentes unten sich anschließen-
den frei vorstehenden Chitinstücke (Mittelsegmentanhänge), ihre Form, bei Betrachtung des
Thorax von der Seite und ob sie bei Betrachtung des Thorax von oben nicht oder kaum oder als ein Paar
Dr. F.Maidl,
234
nterwand des Mittelsegmentes hervorragender, ähnlich wie die Seitendornen des Mittel-
von unter der Hi
isse sind durchaus konstant. N
segmentes gebildeter Dornen sichtbar sind. Diese Verhältn
93. Die Skulptur der Hinterwand des Mittelsegmentes, ob die in der Gattungsbeschreibung
dieselbe oder verschiedene Skulptur aufweisen. Die Verhältnisse sind variabel. ,
die Breite der Tarsen, ob diese im Vergleich nr |
(wie es bei einer Art S. crassipes der Fall
erwähnten »Viertel«
94. Die Dicke der Beine, namentlich
denen anderer Arten nicht auffallend dick und plump erscheinen
ist (vgl. Textfig. 19).
95. Die Bildung der Mittelschenkel (nur beim J’), ob diese durchaus stielrund und nirgen -
auffallend erweitert sind wie beim O oder auf der Vorderseite, respektive an der Grenze
Vorder- und Unterseite mit einer Abflachung, respektive Aushöhlung versehen und gegen die Basis zu
en 7 zweier Arten, S. analis und huberti, der Fall ist). Diese
nach unten + erweitert (wie es bei d
male sind durchaus konstant.
96. Die Skulptur des breiten Teiles, des 1. Abdominalsternits, ob er zwei deı lich
mit den Seitenrändern annähernd parallele Randleisten oder Wülste und ein zwischen und hi nt
n bis zum Hinterrande sich ausdehnendes dreieckiges oder mondsichelförmiges Feld erkenne
artig, das heißt schmal und scharf oder wulstartig, das hei
+ niedrig und stumpf sind, den kleineren oder größeren Teil der besprochenen Segmentpartie €
nehmen und dadurch das Mittelfeld weniger oder mehr zurückdrängen und ob sie mit dem zun
gerunzelten Mittelfeld in der Skulptur übereinstimmen oder glatt sind. Merkmale, welche trotz @ nig
Veränderlichkeit sehr gut brauchbar sind.
27. Die Bildung des 2. Abdominaltergits (beim /),
ist oder Besonderheiten aufweist wie bei S. crassipes g', wo er oben mit einem mäßig vertieften, seitw '
bis zu zwei )(förmigen, wie Einbruchsränder aussehenden Linien ausgedehnten Feld versehen ist.
98. Die Bildung des 2. Abdominalsternits zugleich mit der feineren (mikroskopisch
und gröberen Skulptur seiner Teile, namentlich, ob die Basalfurche Längsrunzelstreifen ıfv
oder glatt ist (kann variieren \), ob der Abfall überall, mitten wie seitlich, annähernd gleich
sanft oder kurz und steil ist oder ob er mitten auffallend steiler als seitlich oder auch umgekeh
steiler als mitten ist (konstante Merkmale), ob die Scheibe gleichmäßig gewölbt oder mitten 5 ausged
flach eingedrückt oder auch anders gebildet ist (+ variabel), ob (beim J’, aber auch manchmal beim
den Hinterecken oder auch anderswo besondere Auszeichnungen in Form von Auftreibungen, Bu
Spitzchen, Dornen, Hörnern, Wülsten, Kielen etc. vorhanden sind oder nicht (mit der Körpergröße z
sehr stark veränderliche Merkmale), endlich, ob die Scheibe auf glänzendem oder mattem Grunde g ol ]
fein, dicht oder zerstreut punktiert ist (ein bei manchen Arten ziemlich beständiges, bei andern ve äi
liches Merkmal). EN
99. Die Bildung des männlichen Kopulationsapparates, namentlich, ob dessen u
kürzere Fortsätze griffelfürmig und an den Innenseiten mit langen Haarfransen versehen, wie. bei
der Arten der Untergattung Synagris (vgl. Textfig. 16) oder de seiter
wie bei den Ö’ der Arten der Untergattung Paragris (vgl. Textfig. 17) oder kompreß-lamellös u 1
Innenseiten nur mit sehr kurzen Härchen versehen sind, wie bei S. vicaria d', der einzigen Vertrete
Untergattung Rhynchagris (vgl. Textfig. 18). X
30, Die Körperlänge, welche besonders bei den d’ sehr stark wechselt und infolge der! n m
ben werden kann, und die Vorderflüge
keit einer genauen Messung nur sehr annähernd angege
das ist die Länge eines Vorderlügels, welche mit der Körpergröße aber innerhalb engerer Grenzen
als diese und genauer angegeben werden kann.
diese
läßt, ob die genannten Randerhebungen leisten
ob dieser ähnlich wie beim Og
Monographie der Gattung Synagris Latreille. 235
Bestimmungstabellen der Geschlechter, Arten, Unterarten und Varietäten. '
Qg.
Diwi2akunlereliedern und"s siehtparem Abdominalsegsmenten . -.. ». 2 2 u. 2. 2.2 20.2.8
Mit 13 Fühlergliedern und 7 sichtbaren Abdominalsegmenten . . . . 22 2 2 2 2 2 2 2 2. d
2.
1. Der im Umriß birnenförmige, am Ende geradlinig abgestutzte Clypeus mit zwei sehr deutlichen in
den Ecken der Spitze beginnenden und etwas divergierend bis über die Mitte der Clypeusscheibe
hinauf sich erstreckenden Kanten (vgl. Fig. 2 und 9). Mit kurzer und breiter Zunge (vgl. Fig. 2).
Der Abfall des 2. Abdominalsternits mitten von der Basalfurche aus halbkreisförmig niedergedrückt,
mioleedessenmittenlanser und sanfter als seitlich ,- .. .. =... warnen euene. a
— Clypeus höchstens mit zwei ganz kurzen, — undeutlichen Kielchen in den Ecken der Sie Zunge
lang und schlank (vgl. Fig. 3, 4 und 5). Abfall des 2. Abdominalsternits entweder mitten ebenso
lang oder kurz, sanft oder steil wie seitlich, höchstens mit etwas eingedrückter Medianlinie oder
yien Sieller als sense Sn. ee EN EEE. u !
2. Fast ganz schwarz, 20 bis Ammlang . ... -» 2.2... ..S.alerrima mihi (p. 32 [246)).
— Entweder auf den letzten Abdominalsegmenten ausgedehnt orangegelb oder auf verschiedenen
Konperteilen ausgedehnt rostbraun, höchstens ISmmlang . . ». . . 2. 2: 2... 1 .721,..08
3. Auf den 3 letzten a größtenteils orangegelb, zirka 18 mm lang
carinata Sauss. (p. 29 [243]),
— Rostbraun und schwarz in ähnlicher Verteilung wie bei S. cornuta cornuta, 13 bis 16 mm lang,
ohne — Subsp. versicolor Schulth. — oder mit — Subsp. meadewaldoi mihi — weißgelben
Wliecken . . . : ö a Ha Ale >; Sehr‘ ma. Versicolor.Schulth. (p: 80 [244]).
4. Lippentaster auffallend en robust und gegen die Spitze des 1. und die Basis des 2. Gliedes hin
verdickt (vgl. Fig. 3). Maxillartaster in unversehrtem Zustande Ögliedrig. Mittelsegment ohne eine
Spur von Seitendornen. Färbung verschieden, und zwar auf den letzten Tergiten — ausgedehnt
elfenbeinweiß und sonst größtenteils schwarz bei der Subsp. vicaria Stadelmann (p. 34 [248]),
auf den letzten Segmenten orangegelb und sonst größtenteils schwarz bei der Subsp. /uteopicta
me 35 2A9)) Een nn... Vicaria Stadelmann (p. 34 [348)).
— Lippentaster kurz, zart, an jedem Glied gegen die Spitze zu verdickt und im ganzen von Glied zu
Glied stufenweise verschmälert. Maxillartaster in unversehrtem Zustande höchstens Sgliedrig. Mittel-
segment in der Regel mit einem Paar & kräftiger Seitendornen. . ». ». 2. 2 2 2 22.2...
5. Auf den 3 oder 4 letzten Abdominalsegmenten größtenteils orangegelb oder -rot und sonst größten-
er Zee net 6
a Se. nn a EEE LEE ER
6. Auf den 3 letzten Segmenten größtenteils orangegelb oder -rot gefärbt . . . 2. 222 .2.. 7
— Aufden 4 letzten Segmenten größtenteils orangegelb oder -rot gefärbt . . . ». ..... . AM
7. Clypeus ganz oder fast ganz deutlich längsrunzelig, am Ende geradlinig abgestutzt oder seicht
ausgerandet (vgl. Fig. 41). Der Abfall des 2. Abdominalsternits in die Tiefe der Basalfurche, wenn
auch im ganzen ziemlich kurz und steil, so doch nicht mitten plötzlich und senkrecht und seitlich
auffallend allmählicher und sanfter . . . . . . abyssinica subsp. abyssinica Guer. (p. 60 [274)).
1 Die Unterscheidungsmerkmale der Untergattungen vgl. man bei deren Beschreibungen.
236
nn
2. Clypeus ganz oder fast ganz deutlich RER, mit RER RR PR: seicht ai
. Auf Thorax und Abdomen ganz einfarbig, schwarz oder hell rostbraun . . . ». 2» 2... BR
. Auf dem ganzen Körper heil ee ER ERREGT (vgl. Fig. 02), > der Sche
. Clypeus birnenförmig (vgl. Fig. 45), am Ende breit zugerundet abgestutzt und auf der Spit:
Dr. F.Maidl,
Clypeus nur + fein und zerstreut punktiert und sonst glatt, niemals ausgedehnt und deutlich |
längsrunzelig. Der Abfall des 2. Abdominalsternits in die Tiefe der Basalfurche mitten plötzlich und
fast senkrecht, seitlich auffallend allmählicher und sanfter . . . . u
Cliypeus auf der Spitze mitten der Länge nach bis zum Ende + deutlich eingedrückt oder doch
deutlich und ausgedehnt abgeflächt . ! 0
Clypeus auf der Spitze deutlich (der Quere nach) gewölbt, höchstens am äußersten Ende etwas q
abgeflacht oder vor demselben der Quere nach eingedrückt . .» » » 2: 2 2.2.2... 0.40
Clypeus ausgesprochen indischrot und ganz matt, auch im Umriß von dem der folgenden Art etwas
verschieden (vgl. Fig. 29), namentlich im Verhältnis zur Länge breiter, mit zumeist mehr zuge-
rundeter Abstutzung und zumeist sehr deutlicher, seltener nur durch Abflachung angedeuteter
Längseindellung auf der Spitze. . . . 2» 2 2 2 2 2 2 2 2202 » 6Alida (L.) Serv. (p. 51 [265]
Clypeus orangegelb indischrot, nur etwas glänzend, etwas im Verhältnis zur Länge schmäler, mit
zumeist mehr geradliniger Abstutzung (vgl. Fig. 35) und zumeist weniger deutlicher, häufig nut
durch Abflachung angedeuteter Längseindellung . . . . . . . spinosuscula Sauss. (p. 55 [269
Clypeus ausgesprochen indischrot, sehr deutlich und nur wenig feiner als der Scheitel punktiert
ganz matt, auch im Umriß deutlich von dem der folgenden Art verschieden (vgl. Fig. 24), namentlie
stärker zugespitzt und schmäler abgestutzt, auf der Spitze vor dem Ende niemals mit einem -
deutlichen Quereindruck . . spiniventris Illig. (p. 47 [26 i
Clypeus orangegelb-indischrot, nur sehr yahatı viel reihe als der Scheitel punktiert, etwas
weniger stark zugespitzt und am Ende breiter abgestutzt (vgl. Fig. 38) und auf der Spitze vor im
Ende zumeist mit einem + deutlichen Quereindruck . . . . . . .negusi Buyss. (p. 57 [271
. Der Abfall des 2. Abdominalsternits in die Basalfurche wenn auch kurz und steil, so doch nicl
mitten plötzlich und fast senkrecht und seitlich auffallend allmählicher und sanfter. Clype
sehr breiter, breit abgestutzter und mitten bis zum Ende ausgedehnt abgeflachter Spitze (vgl. Fig. 1
und fast ganz schwarz. . . .. . ; 222 2 . kohli mihi (p. 45 [25
Der Abfall des 2. PRRHERN PM in En Ber, mitten plötzlich und fast senkrecht, s
auffallend allmählicher und sanfter . . . . . N na 2 )
gerandeter Spitze (vgl. Fig. 41) . . . . abyssinica Gu&r. subsp. emarginata Sauss. p. 61 27:
Clypeus nur punktiert und sonst glatt, niemals ausgedehnt längsrunzelig . . - - 0
Clypeus ziemlich matt, im Umriß von dem der folgenden Art etwas ee wa Fig. |
namentlich im Verhältnis zur Breite länger, stärker zugespitzt und schmäler Ben heller ©
dunkler orangegelb bei der Subsp. analis Sauss (p. 40 [254]), schwarz bei der Subsp. nicroci oly pei
mihi (p. 41 2655) . . 2... 2 un ann 55 ME RE (p.‘ 25
Clypeus emailartig glänzend, im Verhältnis z zur Dicke etwas weniger lang, weniger stark z
und breiter abgestutzt (vgl. Fig. 17), immer orangegeb . . . . . mazxillosa Sauss. (p. “
Auf Thorax und Abdomen mehrfarbig, weiß oder gelb gezeichnet oder, falls ungefleckt, sc sch
und rostbraun . . . on. p- 3
gewölbt. Mandibeln am Kaurande mit vielen, kleinen Zähnchen bewehrt fulva subp. a M
Wenigstens auf Thorax und Abdomen ganz schwarz . . . : 2: 2 2 2 m 2m 00. .
etwas abgeflacht. Mandibeln am Kaurande mit 4 großen, breitabgestutzten Zähnen bewe hr Fi
Fig. —). Fast ganz, weil nur mit Ausnahme der Klauenglieder der Vordertarsen schwarz
crassipes Kohl (p. or 08
Monographie der Gattung Synagris Latreille. 237
— Cliypeus herzförmig (vgl. Fig. 57), am Ende abgerundet oder etwas abgestumpft oder sogar ganz
seicht ausgerandet. Mandibeln am Kaurand mit vielen, kleinen Zähnen bewehrt. Nicht fast ganz
schwarz, sondern auf der Clypeusspitze, den Fühlern, Mandibeln und Beinen + ausgedehnt rost-
I mm nn. Stanilis var. stmilis mihi (p. 94 [308]).
17. Rostbraun und schwarz ohne eine Spur weißer oder gelber Flecken oder Binden ......18
— Mit weißen oder gelben Flecken oder Binden . . . ea ee)
18. Clypeus birnenförmig (vgl. Fig. 49), länger als breit, mit breit re oe ganz oder fast
ganz deutlich längsrunzelig. Mandibeln mit 4 großen, breitabgestutzten Zähnen bewehrt (vgl. Fig. 49)
huberti Sauss. var. clypeata Mocs. (p. 75 [289]).
— Clypeus herzförmig (vgl. Fig. 54 und 62), breiter als lang, Mandibeln am Kaurand mit vielen, kleincn
Fahnechen bewehrt (vel. Fig. 54 und 62) :. ..... ee: en Kr N
19. Der Abfall des 2. Abdominalsternits in die Tiefe der er sehr lang — er nimmt ungefähr
die Hälfte der Scheibe ein (vgl. Textfig. 20) — sehr sanft und gegen das Ende zu kaum an Steilheit
zunehmend. Die Mittelsegmentanhänge (das sind die an die Seitenwände des Mittelsegmentes unten
sich anschließenden frei vorstehenden Chitinstücke) bei Betrachtung des Thorax von der Seite
annähernd halbkreisscheibenförmig. Die das dreieckige Mittelfeld des 1. Abdominalsternits seitlich
begrenzenden Erhebungen leistenartig und oben scharf
cornuta subsp. cornuta (L.) Latr. (p. 89 [303]).
— Der Abfall des 2. Abdominalsternits in die Tiefe der Basalfurche kürzer — er nimmt weniger als
ein Drittel der Scheibe ein (vgl. Textfig. 2) —, plötzlicher und gegen das Ende zu rasch an Steilheit
zunehmend. Die Mittelsegmentanhänge bei Betrachtung des Thorax von der Seite von der Form
— schmaler Mondsichel. Die das dreieckige Mittelfeld des 1. Abdominalsternits seitlich begrenzen-
den Erhebungen wulstartig und oben stumpf . . . . . . fulva Mocs. subsp. trispinosa Tullgr.!
20. Nur auf den 4 hinteren Abdominaltergiten oder einigen derselben mit weißen oder weißlichen
Bmsoder Nleekenpaaten en... nenn ee ee |
— Nur oder auch auf den 2 vorderen oder wenigstens auf dem so Seelen mit weißen oder
Beecke noden Bde ET 28
21. Clypeus herzförmig (vgl. Fig. 59), breiter als lang. Mandibeln am Kaurande mit vielen, kleinen
Zähnchen bewehrt (vgl. Fig. 59). Die Mittelsegmentanhänge (vgl. Punkt 15 dieser Tabelle) nicht
oder kaum über das Niveau der Hinterwand des Mittelsegmentes vorgezogen und daher bei
Betrachtung des Thorax von oben nicht oder kaum sichtbar . . . . x a ER
— Clypeus birnenförmig (vgl. Fig. 41, 43 und 52), deutlich länger als breit. ERDE am Kaurande
mit 4 großen, breitabgestutzten Zähnen bewehrt (vgl. Fig. 41, 43 und 53). Die Mittelsegmentanhänge
. stark über das Niveau der Hinterwand des Mittelsegmentes vorgezogen und daher bei Betrachtung
des Thorax von oben als ein zweites, unter der Hinterwand des Mittelsegmentes hervorragendes
BeTellitelsesmentdormen sichtbar , .» oo. 2 2 un a en nur en en ae 28
22. Abgesehen von den weiß gefärbten Stellen größtenteils schwarz, nuı auf der unteren Hälfte des
Kopfes, den Fühlern, Mundteilen, der Unterseite des Thorax und den Beinen + ausgedehnt rost-
braun. Die weißen Binden mitten sämtlich breit unterbrochen und dadurch zu Seitenflecken
zer en une 2, Proserpina Grib. subsp. niassae Stadelmann (p. 96 [310)).
— Auf Kopf und Thorax fast ganz rostbraun. Die weißen Binden verschieden breit unterbrochen, aber
niemals so, daß alle zu Seitenflecken reduziert erschienen
proserpina subsp. proserpina Grib. (p. 95 [309)).
Bl.
I Die angeführten Unterscheidungsmerkmale beziehen sich eigentlich auf fulva subsp. fulva Mocs., da nur diese, nicht aber
die obengenannte Unterart von S. fulva mir auch im weiblichen Geschlecht vorliegt. Da sich jedoch das mir vorliegende irispinosa 4"
dureh keinerlei plastische Merkmale von dem mir ebenfalls vorliegenden fulva -' unterscheidet, glaube ich dasselbe auch von den 2
erwarten und daher von dem mir bekannten fulva 2 auf das mir unbekannte trispinosa 9 schließen zu dürfen.
u nn nn
238
25,
2U.
30.
32,
. Auf der Basalhälfte des 2. Abibirineliiunin mit einer breiten, ha Binde. Bw ir
. Thorax ganz schwarz. Clypeus am Ende zumeist + breit abgerundet oder etwas abgestumpft (x
ng
Dr. F.Maidl,
Auf Kopf und Thorax ganz rostbraun. Clypeus am Ende ziemlich breit, 4 zugerundet abgestutzt
mit fast geradlinig verlaufenden Seitenrändern der Spitze (vgl. Fig. 52), ganz oder fast ganz deutlich
längsrunzelig. . » ... » nee VENSHER Aal . fasciata Mocs. (p. 85 [299]).
Auf Kopf und Thorax größtenteils schwarz, nur am aa, an den Fühlern und Beinen + aus-
gedehnt indischrot : » „u: nn m lb ee, A ee de
Clypeus ganz oder fast ganz längsrunzelig, auch im Umriß von dem der folgenden Art deutlich
verschieden (vgl. Fig. 41), namentlich im Verhältnis zur Breite etwas weniger lang, breiter abge-
stutzt und mit fast geradlinig verlaufenden Seitenrändern der Spitze i
abyssinica Gu&r.? subsp. albofasciata mihi (p. 61 [275)).
Clypeus nur + deutlich, zerstreut punktiert und sonst glatt, im Verhältnis zur Breite länger, mit
stark verlängerter, an den Seiten ausgeschweifter, am Ende schmal abgestutzter Spitze (vg |
Fig48).:; see en Een. ven nn en. , Mirabilis Guör. (p. BA T2Ze
Am Abdomen nur auf der Basalhälfte Ans 2. 3. Tergits mit einem weißen oder gelben Fleckenpaa rn
oder einer ebensolchen Binde - . 2 2200 0 u 0 een Ri
Am Abdomen auch noch auf anderen Tergiten mit weißen oder gelben ht un A
Clypeus birnenförmig (vgl. Fig. 49), am Ende abgestutzt, ganz oder fast ganz deutlich ana nzelig.
Mandibeln am Kaurande mit 4 großen, breitabgestutzten Zähnen bewehrt. 2. Abdominaltergit m
2 großen, weißgelben Flecken . . . . . ; 2... huberti Sauss. var. bimaculata mih
Clypeus herzförmig (vgl. Fig. 54 und 57). Mandibeln am Kaurande mit vielen kleinen Zähncheı
bewahrt... Aha weh j A
>
schmal abgerundet (vgl. Fig. 54), niemals auch nur mit einer Andeutung einer Abstutzung j
cornuta (L.) Latr. subsp. basalis Mocs. (p. 91 [305]
Auf der Basalhälfte des 2. Abdominaltergits mit einem Paar gelblicher Flecken. ... ». 2...
vu
“
Fig. 57). Die gelblichen Flecken auf dem 2. Abdominaltergit groß, im Durchmesser mehr als<
. similis var. maculata mihi (p. 94 [30
Thorax rostbraun und schwarz. Clypeus am Ende immer schmal abgerundet (vgl. Fig. 54). I
gelblichen Flecken auf dem 2. Abdominaltergit klein, im Durchmesser höchstens ein Viertel
Länge des Tergits messend . . . » 22.2... . „ cornuta ?subsp. didieri Buyss. (p. 90 [30
Das Fleckenpaar auf dem 2. Abdominaltergit oder, wenn auf diesem zwei Fleckenpaare ı
handen, befindet sich das vordere auf der Basalhälfte, Alle auf den Abdominalsegmenten vorh
denen Flecken sind + kreisscheibenförmig . : » » +. en
Das Fleckenpaar auf dem 2. Abdominaltergit befindet sich Per Pe, Endhälfte in unmittelb
Nähe des Hinterrandes, Alle auf den Abdominalsegmenten vorhandenen Flecken sind d
Hälfte der Länge des Tergits messend
queroval . .. .» . he ni Eu 0.
Der I. und 3. bis 5. Abdominaltasalt mit je einem, da 2. mit 2 en Do cute
und Postscutellum nur sehr undeutlich und zerstreut punktiert . . ornalissima mihi (p. 83 [
Nur der 1. bis 3. Abdominaltergit mit je einem Fleckenpaar. Dorsulum, Scutellum und Postscut
deutlich und dicht punktiert . . . » 7 2. su 3% A
. Dorsulum, Scutellum und Postscutellum, letztere beide allenfalls abgesehen von den durch |
Flecken eingenommenen Stellen größtenteils hell rostbraun huberti var. huberti Sauss (p. 78]
Dorsulum, Scutellum und Postscutellum, letztere beide abgesehen von den durch gelbe Fl
eingenommenen Stellen schwarz . . . . . . . Amberli Sauss. var. nigricans mihi (p. 79
Nur auf dem 1. und 2. Abdominaltergit mit weißlichen Flecken. Die auf dem 1. Tergit klei
weit voneinander getrennt, die auf dem 2. viel mehr als doppelt so lang und breit und viel w.
weit voneinander getrennt als die auf dem 1. Tergit
aestnans (F.) Serv. subsp. rufa Stadelm. 0.7
Monographie der Gattung Synagris Latreille. 239
— Außer auf dem I. und 2. Abdominaltergit auch noch auf dem Thorax (Pronotum, Flügelschuppen,
Scutellum, Postseutellum) mit gelblichen Flecken. Die auf dem 2. Tergit weniger als doppelt so
lang und breit und weiter voneinander getrennt als die auf dem 1. Tergit
aestuans subsp. aestuans (F.) Serv. (p. 69 [283]).
a
1. Letztes Fühlerglied gegenüber dem vorletzten nur wenig verdünnt, nicht verlängert und zugespitzt,
kaum gekrümmt und nicht gegen die Geißel bis zu deren Berührung zurückschlagbar (vgl.
Textfig. 3, p. 8 [222]). Maxillartaster in unversehrtem Zustande 6gliedrig. Mittelsegment ohne eine
Spur von Seitendornen. Färbung verschieden, und zwar auf den letzten Tergiten + ausgedehnt
elfenbeinweiß und sonst größtenteils schwarz bei der Subsp. vicaria Stadelm., auf den letzten
Segmenten orangegelb und sonst größtenteils schwarz bei der Subsp. Zuteopicta mihi
vicaria Stadelm. (p. 35 [249]).
— Letztes Fühlerglied gegenüber dem vorletzten und noch mehr dem dtrittletzten auffallend verdünnt,
verlängert, zugespitzt, gekrümmt und gegen die Geißel bis zur Berührung zurückschlagbar.
Maxillartaster in unversehrtem Zustande höchstens ögliedrig. Mittelsegment in der Regel mit einem
a erringen Selieindlornen.z Ar din 3 Eee SER EEE EEE EEE
2. Auf den 4 oder 5 letzten Abdominalsegmenten größtenteils orangegelb oder -rot und sonst größten-
3 Schwarz gell er, ls elle Le else Pl ee er a BE re EEE
2 erleir gellähibieng en. 2 ses ern ee Re 3 U ae MER EEE |
3. Auf den 4 letzten Abdominalsegmenten größtenteils orangegelb oder -rot gefärbt. . . . 2... 4
— Aufden 5 letzten Abdominalsegmenten größtenteils orangegelb oder -rot gefärbt! . .....8
4. Clypeus stark zugespitzt, am Ende schmal abgerundet (vgl. Fig. 39). Mandibeln zumeist mit +
entwickelten, zahn- bis hornartigen Erhebungen auf der Vorderseite der Basalhälften
negusi Buyss. (p. 57 [271)).
— Clypeus weniger stark zugespitzt, am Ende breit abgestutzt oder + stark ausgerandet. Mandibeln
Bel misirsendvielchen Erhebumsen auf der Vorderseite . . : nn un. 2 2 end
0. Clypeus am Ende halbkreisförmig ausgerandet, zweispitzig (vgl. Fig. 36, 37 und 42), orangegelb
En ..ä
— Clypeus am Ende abgestutzt oder seicht, niemals halbkreisförmig ausgerandet, niemals swei-
Bremer auscespiochen indischrot” . 2... „m. ein n. d
6. Mandibeln am Kaurande mit 3 großen, breitabgestutzten, nur durch schmale Einschnitte vonein-
ander getrennten Zähnen und einem kleinen, spitzen Basalzähnchen bewehrt, niemals — deutlich
gegeneinander gebogen (vgl. Fig. 42). 2. Abdominalsternit mit — stark ausgeprägten, in den
Hinterecken in Form zweier quergestellter Kiele beginnenden, außen nach vorn umgebogenen und
entlang den Seitenrändern fortgesetzten, vorne manchmal wieder nach innen umgebogenen und
dann im ganzen C-förmigen Erhebungen . . . . abyssinica subsp. abyssinica Guer. (p. 59 [273)].
— Mandibeln am Kaurande (an der Basis) mit 2 nahe beieinander und zum Teil hintereinander
stehenden, dreieckigen, spitzen Zähnen bewehrt, hierauf — ausgebuchtet und hierauf (an der
Spitze) mit 2 großen, breit abgestutzten, nur durch einen schmalen Einschnitt voneinander
getrennten Zähnen versehen und + stark gegeneinander gebogen (vgl. Fig. 36 und 37). 2. Abdomi-
i 2 Hieher auch S. elephas Andre, die mir nicht vorliegt. Die Originaldiagnose lautet: »9, Nigra, partim nigro velutina, abdo-
Minis segmentis 3—7 ferrugineis, ferrugineo sericeis; alis violascentibus. Caput elongatum, postice angulatim emarginatum.
Abdomen amplissimum, thorace fere duplo latius, primi segmenti lateribus supra rellexis, segmento secundo evidenter
latiore quam longiore, subtus utrinque fortiter excavato, medio longitudinaliter acute carinato, apice appen-
dieibus robustis, rostriformibus, divergentibus. sursum recurvis armato, — Long. 40 mm; abdominis segmenti
secundi maxima latitudo 14 mın.« Die gesperrt gedruckten Stellen sind nicht vom Autor, sondern von mir hervorgehoben,
A Denkschriften der mathem.-naturw. Kl, O1. Bd. 32
240
,-
13.
. Ganz hell rostbraun, C Ciypöth Halten mig, am Ende POIREENERR tier sent zumeist mi ;
E
nalsternit in den Hinterecken ganz unbewehrt oder mit schief nach unten und hinten gerichteten
Dörnchen oder Dornen versehen . . . 222 .2.22200 . „ spinosuscula Sauss. (p. 55 [269]).
Dr. F. Maidl,
‘. Clypeus ein wenig breiter als lang, mit sehr kurzer, am Ende sehr breit abgestutzter oder seicht
ausgerandeter mit einem schmalen, niedergedrückten Randsaum versehener Spitze (vgl. Fig. 30
bis 34). 2. Abdominalsternit immer unbewehrt . . . . . 0. .Calida (L.) Serv. (p. 51 [265].
Clypeus deutlich länger als breit, mit längerer deutlich REN am Ende schwach ausgerandeter
und vom Rande aus in Form eines Kreissegmentes niedergedrückter Spitze (vgl. Fig. 25 bis 28).
2. Abdominalsternit unbewehrt oder in den Hinterecken mit einem Paar + kräftiger Dornen versehen.
spiniventris 11lig (p. 47 [261]).
Mittelschenkel vorne mit einer ausgedehnten, etwas windschief verwundenen Abflachung und einer
hauptsächlich nach unten entwickelten Erweiterung am Basaldrittel . . . . . 2. 2.22....98
Mittelschenkel stielrund ohne auffallende Abflachung und Erweiterung. . . ». .». 2 2 2... . 10
Clvpeus genau so breit als lang, am Ende fast halbkreisförmig ausgerandet und zweispitzig (\ gl.
Fig. 18), auf der Scheibe stark gewölbt, emailartig glänzend. Mandibeln am Kaurande mit 3 groß
breitabgestutzten und einem an den ersten großen Zahn basalwärts sich anschließenden kleinen
dreieckigen Zahn bewehrt (vgl. Fig 18) .. een. „ Masıllosa Saussıe a
Clypeus deutlich länger als breit, am Ende et oder seicht (niemals fast halbkreisförn
ausgerandet (vgl. Fig. 13 bis 16), auf der Scheibe weniger stark gewölbt, auf der Spitze abgeilc . ht
ziemlich matt. Mandibeln am Kaurande (an der Spitze) mit 2 großen, breit abgestutzten und 2b
wärts an diese sich anschließenden, kleinen, dreieckigen bis halbkreisscheibenförmigen, spitzen © od
—+ abgestumpften, manchmal + verbreiterten und verflachten Zähnen bewehrt (vgl. Fig. 13 bis 1
analis Sauss. (p. 39 [253
. Clypeus am Ende halbkreisförmig ausgerandet zweispitzig (vgl. Fig. 42) und in der Ausra ndur
mit einem schmalen, niedergedrückten Randsaum versehen, orangegelb bis dunkel indis el
Mandibel mit 3 großen, breit abgestutzten Zähnen und einem an diese basalwärts sich anschliei
den kleinen dreieckigen Zähnchen bewehrt (vgl. Fig. 42). 2. Abdominalsternit durch Erhebun
von der in Punkt 6 bei abyssinica subsp. abyssinica beschriebenen Form ausgezeichnet. |
abyssinica Gue&r,. subsp. emarginata Sauss. (p. 61 2
Clypeus am Ende breit abgestutzt (vgl. Fig. 20 bis 23) und nicht niedergedrückt, sondern am F
wulstig eingebogen, schwarz. Mandibeln mit ganz anderer Kaurandbewehrung (vgl. Fig. 20 b
2. Abdominalsternit ohne auffallende Auszeichnungen, höchstens mit + undeutlichen Au bi
in dei Hinterecken : 7 EI Re Le . kohli mihi (p. 45[£
. Wenigstens auf Thorax und Abdomen ganz einfarbig, schwarz oder hellrostbraun . . » .»..
Auf Thorax und Abdomen mehrfarbig, weiß oder gelb gezeichnet oder nur rostbraun
SchwWaE FT m; k e er
auf der oberen Hälfte der Scheibe entspringenden Hörnchen oder + langen Horn (vgl. F
und 64). Mandibeln am Kaurand mit vielen, kleinen Zähnchen bewehrt (vgl. Fig. 63 und Fr .
fulva subsp. fulva Mocs. (p. |
Ganz oder wenigstens auf Thorax und Abdomen schwarz . . . .
Clypeus herzförmig, bedeutend breiter als lang, am Ende breit PRERRRRDE N ri Fig. 58).
am Kaurande mit vielen, kleinen Zähnchen bewehrt (vgl. Fig. 58). 2. Abdominalsternit & hne ıe
zeichnungen . . . 2. „ similis var. similis mihi (p. & 4[
Ciypeus irren beihie age de breit; am Ende zugerundet abgestutzt (at
Mandibeln mit 4 großen, breitabgestutzten Zähnen bewehrt (vgl. Fig. 46). 2. Abdominaltei
mit einem scharf begrenzten, schwach vertieften Feld. 2. Abdominalsternit in den Hintere
2<= kräftigen Domen'i. ur dem wu ie ae ine
Auf dem Abdomen ohne eine ie von gelben sr vie Flecken oder Binden. . . . +
Auf dem Abdomen mit weißen oder gelben Flecken oder Binden. .
r
#
0, Sage Bis
15.
Monographie der Gattung Synagris Latreille. 241
Ciypeus tief ausgerandet, zweizinkig (vgl. Fig. 50), ebenso wie der Stirnkiel, das erhöhte Stirndreieck
über diesem und zwei Streifen an den unteren Rändern der Augenausrandungen gelb. Mandibeln
am Kaurande mit mehreren großen Zähnen bewehrt (vgl. Fig. 50)
huberti Sauss. var. clypeata Mocs. (p. 75 [289)).
Clypeus nicht ausgerandet, höchstens zugerundet abgestutzt (vgl. Fig. 55, 56, 63 und 64), ebenso
wie das übrige Gesicht ohne eine Spur einer gelben Zeichnung. Mandibeln am Kaurand mit vielen
kleinen Zähnchen bewehrt (vgl. Fig. 55, 86, 63 und 64) . . 22.2.» 2a... Humutsasıı : © 16
16. Clypeus breiter als lang (vgl. Fig. 55 und 56), nur schwach gewölbt, eher abgeflacht, niemals mit
17.
18.
19.
20.
einem Hörnchen oder Horn. Die Mandibelhörner, wo solche an den Basen der Mandibelvorderseiten
vorhanden, —+ kräftig, stielrund, gegeneinander und nach abwärts gebogen. Der Abfall des 2. Abdo-
minalsternits in die Tiefe der Basalfurche sehr lang — er nimmt ungefähr die Hälfte der Scheibe ein
— und überall fast bis zum Ende sanft (vgl. Textfig. 20, p. 97 [311])
cornuta subsp. cornuta (L.) Latr. (p. 89 [303)]).
Clypeus ebensobreit als lang, stark gewölbt und zumeist mit einem auf der oberen Hälfte der
Scheibe entspringenden Hörnchen oder + langen, aufwärts und nach vorn gekrümmten Horn (vgl.
Fig. 63 und 64). Mandibelhörner, wo solche an den Basen der Mandibelvorderseiten vorhanden, +
schmächtig (daher manchmal abgebrochen), oben rinnenförmig ausgehöhlt und nach oben und aus-
einander gebogen. Der Abfall des 2. Abdominalsternits in die Basalfurche kürzer — er nimmt
weniger als ein Drittel der Scheibe ein — nur ganz anfangs sanft, später immer mehr an Steilheit
zunehmend (vgl. Textfig. 21, p. 100 [314]) . . fulva Mocs. subsp. frispinosa Tullgr. (p. 99 [313)).
Nur auf den 5 hinteren Abdominaltergiten oder einigen derselben mit weißlichen Binden oder
Meekenpaaren . ... kann. Su: er IHN U: mei tt. . 18
Auch oder nur auf den 2 ode a itersiten mit weißen oder gelben Flecken oder
len Mila er rg (RE: Be RE SFT EINER ern 22
Clypeus herzförmig, breiter als lang, am Ende breit, aber seicht, niemals schmal und tief ausgerandet
(vgl. Fig. 60 und 61). Mandibeln am Kaurande mit zahlreichen kleinen Zähnchen bewehrt (vgl.
Fig. 60 und 61). Mittelsegmentanhänge (das sind die unten an die Seitenwände des Mittelsegmentes
sich anschließenden, frei vorstehenden Chitinstücke) nicht über das Niveau der Hinterwand des
Mittelsegmentes hinaus vorgezogen, daher bei Betrachtung des Thorax von oben nicht sichtbar.
Die weißen Binden an den Hinderrändern der Abdominaltergite sämtlich — breit unterbrochen 19
Clypeus birnenförmig, länger als breit oder gerade so lang als breit oder breiter als lang, dann aber
am Ende tief und schmal ausgeschnitten und zweizinkig (vgl. Fig. 44). Mandibeln am Kaurande ver-
schieden, aber niemals mit vielen kleinen Zähnchen bewehrt. Mittelsegmentanhänge über das Niveau
der Hinterwand des Mittelsegmentes deutlich vorgezogen und bei Betrachtung des Thorax von
oben als ein zweites unter der Hinterwand des Mittelsegmentes hervorragendes Paar von Mittel-
segmentdornen sichtbar. Die weißen Binden an den Hinterrändern der Abdominaltergite, sämtlich
oder wenigstens zum Teil, nicht oder kaum — nur durch schmale schwarze Striche — unter-
a ee ar ler re nat etlsrlene « 20
Abgesehen von den weißen Stellen größtenteils schwarz, nur auf der unteren Hälfte des Kopfes,
den Fühlern, Mundteilen, der Unterseite des Thorax und den Beinen rostbraun. Die weißen Binden
sämtlich breit unterbrochen und dadurch zu Fleckenpaaren reduziert
proserpina Grib. subsp. niassae Stadelm. (p. 96 [310)).
Auf Kopf und Thorax größtenteils rostbraun. Die weißen Binden verschieden breit unterbrochen,
aber niemals so, daß alle zu ungefähr ebenso breiten als langen Seitenflecken reduziert erschienen
proserpina subsp. proserpina Guer. (p. 95 [309)]).
Clypeus gerade so lang als breit, am Ende abgestutzt (vgl. Fig. 53). Mandibeln am Kaurand, von
‚der Basis gegen die Spitze zu betrachtet, zuerst mit einem abgerundeten, breiten, hierauf mit
einem wenig deutlich ausgeprägten, abgerundeten, schmalen und hierauf nach einer undeutlichen
24.
. Ciypeus deutlich breiter als lang, am Ende tief und schmal ausgeschnitten, zweizinkig (vgl. Fig.44).
. Clypeus ebenso lang als breit, am Ende tief ausgerandet, zweizinkig und mit einem niede
. 2. Abdominaltergit mit einer breiten gelben Basalbinde
. Scheitel, Dorsulum und Scutellum, letzteres abgesehen von den RN Stellen größtenteil
Dr. F. Maidl,
Ausschweifung mit einem zugerundet breit abgestutzten Zahn bewehrt (vgl. Fig. 53). Kopf und
Thorax ganz rostbraun . .. 2.2... ne nennen. „fasciata Mocs. (p. 85 [299]).
Clypeus am Ende halbkreisförmig ausgerandet oder tief und schmal ausgeschnitten. Mahdibeln am
Kaurand anders bewehrt. Kopf größtenteils, Thorax ganz schwarz . . . ..... u 21
Mandibeln von vorne gesehen aus einer breiteren basalen und einer deutlich gegen diese ab-
gesetzten schmäleren apikalen Hälfte bestehend, auf der Vorderseite der Basen mit je einer kiel-
förmigen Erhebung (vgl. Fig. 44). 2. Abdominalsternit ohne Auszeichnungen oder in den Hint er
ecken mit 2 Dörnchen oder Dornen . . . . . 22. . „ Mirabilis Gu&£r. (p. 64 [278 ]).
Clypeus etwas länger als breit, halbkreisförmig Ana zweispitzig (vgl. Fig. 42). Mandi i
nicht wie aus zwei gegeneinander abgesetzten Stücken zusammengesetzt, sondern einfach stilett-
förmig, am Kaurand so bewehrt, wie in Punkt 6 bei abyssinica subsp. abyssinica beschrieben.
2. Abdominalsternit durch den Besitz ebendort beschriebener eigentümlicher Erhebungen
gezeichnet . . . . 222. „ abyssinica Gu&r. subsp. albofasciata mihi (p. 61 [p. 275
Am Abdomen nur auf a Basalhälfte des 2. Tergits mit weißen oder gelben Flecken oder ne
ehrehsokchemmnlähnie re re er SI STERNE eh
Am Abdomen auch noch auf anderen Tergiten mit weißen oder gelben Flecken 1 en
gedrückten Randsaum in der Ausrandung (vgl. Fig. 50), ebenso wie der Stirnkiel, das erhöhte Stir:
dreieck über demselben und 2 Streifen an den unteren Rändern der Augenausrandungen ge
Mandibeln am Kaurande mit einigen verschieden gestalteten Zähnen bewehrt (vgl. Fig. 50). Körp
länge 11 bis 20 mm. 2. Abdominaltergit mit 2 kleinen gelben Flecken ;
huberti var. huberti Sauss. oder huberti Sauss. var. clypeata M ocs. (vgl. p. 75, 77 [289, 2a).
Clypeus herzförmig, breiter als lang (vgl. Fig. 55, 56 und 58), ebenso wie das ganze übrige C esicl
ohne eine Spur einer gelben Zeichnung. Mandibeln am Kaurande mit vielen kleinen Zähn
bewehrt, auf den Basen der Vorderseiten zumeist durch Buckel oder + lange und Kan Hör
ausgezeichnet (vgl. Fig. 55, 56 und 58) . . . . . Re . B
Clypeus an der Spitze deutlich breit ausgerandet te Fig. 58). Körseh er von deng
Stellen, größtenteilsschwarz. 2. Abdominaltergit mit 2 großen, über die Hälfte der Länge des
einnehmenden gelben Flecken. . . . .... „ similis var. maculata mihi (p. 9a
Cliypeus an der Spitze abgerundet, BERUE, TERROR (vgl. Fig. 55 und 56). Körper 2 me eis
ausgedehnt rostbraun und schwarz a z
cornuta (L.) Latr. subsp. basalis Mocs. (p. 91 [
2. Abdominaltergit mit einem Paar kleiner, höchstens über ein Viertel der Länge des Tergit
erstreckender gelblicher Basalflecken . . . cornuta (L.) Latr. subsp. didieri Buyss. (p. 901
26. Clypeus so lang als breit, am Ende + lief ausgerandet und in der Ausrandung mit einem
gedrückten Randsaum versehen (vgl. Fig. 50). Mandibeln am Kaurand mit mehreren versch
gestalteten Zähnen bewehrt (vgl. Fig. 50). Körperlänge 16 bis 20 mm. Am Abdomen nur a
3 ersten Tergiten gelb gezeichnet . . . . F AR /
Clypeus etwas länger als breit, am Ende RR, kögeraia (vgl. Fig. 48). Mandibeln : am Ka
mit 2 sehr breiten, aber niedrigen Zähnen und einem an diese basalwärts sich anschließende:
dreieckigen Zähnchen bewehrt (vgl. Fig. 48). Körperlänge 25 bis 30 mm. Am Abdomen ai uf
Tergiten mit Ausnahme des letzten weiß oder gelb gezeichnet . . . . '. Ta
braun... . nr... huberti var, huberti Salfss. ha: 7 |
Scheitel, Dovskiich ie Sahletkähn jorzioted abgesehen von den gelben Stellen, fast ganz s
hnberti Sauss. var. nigricans mihi (p. 70
Monographie der Gattung Synagris Latreille. 243
28. Hinterkopf (Schläfen) und Thorax (Pronotum, Flügelschuppen, Scutellum und Postscutellum) aus-
gedehnt gelb gefleckt. Die Flecken auf dem 1. Abdominaltergit stehen voneinander kaum weiter ab
als die auf dem 2. Diese sind innen ebenso schmal zugerundet wie außen und weniger als doppelt
Sonlane Und-bkeiralsjene 2 2 222... 2 . aestuans subsp. aestnans (F.) Serv. (p. 69 [283]).
— Hinterkopf und Thorax nicht oder nur sehr wenig ausgedehnt gelb gefleckt. Namentlich das
Scutellum wohl immer ungefleckt. Die Flecken auf dem 1. Tergit stehen voneinander mindestens
doppelt so weit ab als die auf dem 2. Diese sind innen abgestutzt, so daß sie miteinander eine
mitten nur durch einen + schmalen Strich unterbrochene Binde bilden und sind deutlich mehr als
doppelt so lang und breit als jene . . . . aestuans (F.) Serv. subsp. rufa Stadelm. (p. 72 [286)).
I. Subgenus PSEUDAGRIS Saussure.
Pseudagris (Division) Saussure, Mem. soc. phys. et hist. nat. Geneve, XVII, 1,p.203. . . . 1863
Psendagris (Gruppe) Dalla Torre, Wytsmann: Genera insect., XIX, p.30 . . 2. 2........1904
Typus: Synagris carinata Saussure.'
Plastische Merkmale.
Der Clypeus..ist länger als breit, im Umriß birnenförmig (vgl. Fig. 2 und 9). Die Mandibeln sind
relativ kurz, am Kaurande mit 4 abgerundeten Kerbzähnen bewehrt und deutlich durch Furchen und
Leisten reliefiert (vgl. Fig. 2 und 9): Die Maxillarladen sind kürzer als die Mandibeln, die Maxillartaster. In-
folgedessen erreichen die fünfgliedrigen Maxillartaster mit ihren Spitzen fast die der Laden (vgl. Fig. 2).
Die Zunge mit den Nebenzungen, welche mit ihren Spitzen die Spaltungsstelle der Zunge etwas überragen,
ist relativ kurz, breit und seicht gespalten. Die Lippentaster erreichen infolgedessen mit ihren Spitzen fast
die der Nebenzungen. Sie sind im übrigen normal gestaltet, das heißt, an jedem Gliede gegen die Spitze zu
— verdickt und im ganzen von Glied zu Glied verjüngt und am Ende mit 4 Borsten, 2 längeren und
2 kürzeren, ausgestattet (vgl. Fig. 2). Die Seitenkanten des Mittelsegmentes sind höchstens in ein Paar
kleiner Zähnchen ausgezogen.
Geographische Verbreitung.
Vielleicht die ganze äthiopische Region, wenigstens sind Arten aus Teilen von Ost- und Süd-
afrika bekannt.
1 Hinsichtlich der systematischen Stellung dieser Art, S. versicolor und S. alerrima, und der durch sie repräsentierten Unter-
gattung wäre folgendes zu bemerken. Die Arten der Untergattung Pseudagris nehmen eine ausgesprochene Zwischenstellung zwischen
den Arten der Untergattung (von Synagris) Paragris und der Gattung Rhynchium, indem sie sich in Hinsicht auf den Bau der Mundteile
(vgl. Fig. 2 mit Fig. 1) nur durch die (auf 5, respektive 3) verminderte Zahl der Maxillar- und Lippentasterglieder sowie durch eine
leichte Verlängerung der Maxillarladen und der Nebenzungen von den Arten der Gattung Rhynchium unterscheiden, der sie auch im
Hinblick auf die Bildung des Mittelsegmentes angehören würden.
Wenn ich sie daher bei der Gattung Synagris belasse, so bestimmt mich dazu nur der Umstand, daß sie gerade in einem Merk-
male mit den andern Arten der Gattung Synagris übereinstimmen, auf das bisher von den Autoren (u. a. auch von Dalla Torre in
der Bestimmungstabelle der Vespidengenera in Wytsmann’s Genera insectorum XIX) das meiste Gewicht gelegt wurde, wenn es
sich darum handelte, Synagris von Rhynchium zu unterscheiden, nämlich in der Gliederzahl der Lippentaster, Sollte sich jedoch
— vielleicht bei einer künftigen Bearbeitung der Gattung Rhynchium — der Unwert des genannten Merkmals zur natürlichen
Unterscheidung der Gattungen herausstellen, so müßten S. carinala und die beiden verwandten Arten zu Rhvnchium gestellt
werden,
244 Dr. F. Maidl,
Synagris carinata Saussure.
!! Synagris (Pseundagris) carinata Saussure, Mem. soc. phys. et hist. nat. Geneve, XVII, 1, p. 203,
n. 31, T. 2, Fig. 18, Q nec Son weinen aim we ee wre nn nen Be de a
Y
Färbungsmerkmale.
O
.
Das einzige mir vorliegende Exemplar ist auf den 4 letzten Abdominalsegmenten orangegelb, auf
einigen beschränkten Stellen des Kopfes, seiner Anhänge, des Pronotum und der Beine indischrot und
sonst schwarz gefärbt. j
Die spezielle Verteilung der Farben ist folgende. Orangegelb sind: Ein schmaler seitlich abge-
kürzter Streifen am Hinterrande des 3. Tergits und die nachfolgenden Tergite und Sternite mit Ausnahme?
der (versteckten) Basalhälfte des 4. Tergits und eines großen, von der Basis her sich ausbreitenden Flecks
auf dem 4. Sternit. Indischrot sind: der ganze Clypeus, der Stirnkiel, fast die ganzen Augenausrandungen
und von diesen bis zum Clypeus herabziehende Streifen an den Augenrändern, fast die ganzen Schläfen,
die Fühler (ob die ganzen?, da nur die Basalhälften vorhanden), fast die ganzen Mandibeln nur mit Aus-
nahme der äußersten Kauränder, der größte Teil der Vorderwand des Pronotum und alle Klauenglieder
der Beine.
Die Flügel sind schwarzbraun verdunkelt und rötlich violett glänzend.
Plastische Merkmale.
O.
Anscheinend bis auf die geringere Körpergröße vollkommen mit denen von S. aterrima (p. 32 2
übereinstimmend. “
Körperlänge: 18 mm, Vorderflügellänge 16 mm.
Geographische Verbreitung.
Mir liegt nur 1 9 aus Natal aus dem Mus. in Genf vor.
Synagris versicolor Schulthess-Rechberg, 9.
a) Subspezies versicolor Schulthess-Rechberg, 9.
T
Synagris versicolor Schulthess-Rechberg, Soc. entom., XXIX,p.4, 9% . .». 2. 2.22... 191
b) Subspezies meade-waldoi mihi, 9?
Färbungsmerkmale.
a) Der Subsp. versicolor.
9.
Das einzige mir vorliegende Exemplar ist rostbraun und schwarz. u,
Die spezielle Verteilung der Farben ist ähnlich wie bei S. cornuta-Exemplaren folgende: I} 0
braun sind: Der Clypeus, ein Fleck auf der Stirn über dem Stirnkiel, zwei längliche Flecken auf
Schläfen, die Fühler (auf den Geißeln ziemlich bleich), die Mandibeln mit Ausnahme der äußersten K
ränder, das Pronotum, die Flügelschuppen, das Scutellum mit Ausnahme der Ränder, die Mesopleuren
—
' Mir liegt ein als S. carinala bezeichnetes und aus Natal stammendes 9 aus dem Mus. d’bist. nat. de Geneve vor, wi |
vermutlich die Type ist.
? Die Type 10 befindet sich im British Museum in London.
Ad
a
Monographie der Gattung Syiagris Latreille. = #245
Mesosternum mit Ausnahme der Epiknemien und der Nähte, das Postscutellum mit Ausnahme der Ränder,
je ein kleiner Fleck auf jedem Metapleurum und je ein großer auf jeder Seitenwand des Metasternum, das
Mittelsegment mit Ausnahme eines ziemlich breiten, von der Mitte des Postscutellum bis zur Insertion des
Hinterleibstieles herabziehenden Streifens, fast die ganzen Beine, 2 große Flecken auf den Seiten des
1. Abdominaltergits und (mehr schwärzlich) fast der ganze 1. Abdominalsternit.
Die Flügel sind etwas weniger verdunkelt als die der S. carinata und mehr kupferig als rotviolett
glänzend.
b) Der Subsp. meade-waldoi.
Q,
Das einzige mir vorliegende Exemplar ist auf rostbraunem und schwarzem Grunde weißgelb,
gefleckt.
Die Verteilung der Grundfarben ist ganz’ähnlich wie bei dem oben beschriebenen Exemplar von
S. versicolor subsp. versicolor. Weißgelb sind: Ein zum Teil undeutlicher und verwaschener Fleck auf
der Scheibe des Clypeus, ein kleinerer querovaler, rostbraun umsäumter Fleck auf der Stirne unmittelbar
über dem Stirnkiel 2 mit den Augenrändern parallele, aber von ihnen entfernte rostbraun umsäumte
Streifen auf den oberen Hälften der Schläfen, zwei dem Vorderrande mehr als einander genäherte Flecke
auf der Oberseite des Pronotum, je ein nach hinten auf den zapfenförmigen Vorsprung des Dorsulum aus-
gedehnter Fleck auf jeder Flügelschuppe, je ein großer Fleck auf jedem Mesepisternum, zwei Kreisscheiben-
förmige, dem Hinterrand bedeutend mehr als einander genäherte Flecke auf dem 1., zwei ebensolche, aber
größere und noch mehr voneinander entfernte, fast auf die Seiten gerückte auf dem 2. und zwei eben-
solche, aber wieder bedeutend — auch im Vergleich zu den erstgenannten — kleinere auf dem 3. Abdo-
minaltergit.
Die Flügel sind ganz ähnlich wie bei dem oben beschriebenen subsp. versicolor 9.
Plastische Merkmale beider Subspezies.
>
Bis auf die geringere Körpergröße anscheinend vollkommen mit den von S. carinata und damit auch
von S. aterrima (p. 32 [246]) übereinstimmend.
Körperlänge des mir vorliegenden Stückes zirka 16 mm, der Typen (10 Q) nach Schulthess
13 bis 16 nm. Vorderflügellänge 13 mm, respektive 13 bis 16 mm.
Geographische Verbreitung.
a) Der Subsp. versicolor.
Mir liegt vor: 1 Q aus Fernando Poo, aus dem Museum in London. Die 10 9 Schulthess’
stammten aus: Sierra Leone (Moquerys), Togo (Misahöhe, Baumann) und Kamerun (Viktoria
Preuß; Duala, von Rothkirch, September 1912), also ebenfalls aus Ober-Guinea.
b) Der Subsp. meade-waldoi.
Mir liegt vor: 1 Q aus Uganda (Budongo Forest, Unyoro, S. A. Neave), gefangen im Dezember,
aus dem Museum in Wien.
Das Verbreitungsgebiet dieser Subspezies liegt jedenfalls in Ostafrika.
246 Dr. F. Maidl,
Synagris aterrima mihi, $'.
Färbungsmerkmale.
D.
Die 3 mir vorliegenden Exemplare sind mit Ausnahme einiger ganz beschränkter indischrot-or
gelber Stellen ganz schwarz.
Indischrot sind: Die Unterseiten der Fühler, Flecke auf den Spitzenhälften der Mandibeln (nur bi
I Stück), je ein Streifen auf der distalen Hälfte der Innenseite der Vorderschenkel und Vorderschienen und
die Krallenglieder der Mittel- und Hinterbeine. Indischrot-orangegelb sind: Die Klauenglieder jer
En ah =, &
» Bea Ri
Vorderbeine. >
Die Flügel sind stärker als bei den mir vorliegenden Exemplaren der S. carniata und S. vers
verdunkelt und lebhaft blauviolett glänzend.
Plastische Merkmale.
Q,
Am Kopfe: Die Konfiguration des Gesichtes zeigt Fig.2 und 9. Der Clypeus ist im Umrisse birnenfö m
mit von der Scheibe nicht abgesetzter, am Ende scharf abgestutzter Spitze, im ganzen ziemlich he <
gewölbt, jedoch so, daß drei gegen die Spitze zu immer ebener werdende Flächen in zwei von den Spitze
ecken bis über die Mitte der Scheibe hinauf deutlichen Kanten zusammenstoßen, und auf mattem Gr n
mit von der Basis gegen die Spitze zu rasch abnehmender Grobheit und Dichte punktiert. Der Stirnk: I
flach, aber scharf. Die vertieften Stirnteile sind gegen die erhöhten nur undeutlich (nicht stumpfkan i
abgegrenzt und glatt, während diese grob und dicht punktiert sind. Die Punktierung der angrenzend
(vorderen) Scheitelpartien ist ebenso grob und kaum etwas zerstreuter. Der Scheitel trägt wie bei a
Synagris-Arten mit Ausnahme von S. ornatissima und vicaria einen seichten Quereindruck ;
dessen Mitte 2 dicht mit Börstchen besetzte Punkeindrücke. + A
Die Mandibeln sind verhältnismäßig (das heißt für eine Synagris) kurz, am Kaurande mit 4
deutlich ausgeprägten breitabgestutzten, aber an den Ecken abgerundeten Lamellenzähnen bev F
denen der Il. mitten etwas ausgeschweift, der 3. an der distalen Ecke immer deutlich vorg |
der letzte niedriger als die andern abgestutzt erscheint. Die größe beobachtete Maxillartastergliede,
beträgt 5. (Über die eigentümliche Bildung der Lippentaster und Zunge vergleiche die Beschreibung
Untergattung p. 29 [243)]).
Am Thorax: Das ganze Dorsulum ist, ebenso wie das Scutellum und Postscutellum, gleicht
grob und dicht punktiert. Das Scutellum ist nur wenig, das Postscutellum etwas stärker gewölbt,
ohne jede Andeutung einer Neigung zur Zweihöckerigkeit. Die von den Spirakeln bis in die e
Insertion des Hinterleibes herabziehenden Kanten des Mittelsegmentes sind unähnlich wie bei allen a
Synagris-Arten mit Ausnahme von S. vicaria nicht in zwei deutliche Seitendornen, sondern höchst
2 kleine Spitzchen ausgezogen, infolgedessen auch nicht geschwungen, sondern wie bei St
annähernd gerade, aber wieder unähnlich der genannten Art nicht überall stumpf, sondern au
2 unteren Dritteln scharf und in der Mitte (also dort, wo sie sonst in Dornen ausgezogen sind) — d
wie unregelmäßig ausgenagt aussehend. Die Mittelsegmentanhänge (vgl. p. 12 [226]) haben bei Betrac
des Thorax von der Seite die Form von schmalen Kreissegmenten und bei Betrachtung des Thora
Su
! Die Typen, 3 9 aus dem östlichen Kongostaat [Urwald Moera, R. Grauer 1910] befinden sich im k. k. Naturhist. H
in Wien.
a er.
LipP)
Monographie der Gallung Synagris Latreille. 247
oben die von kaum unter der Hinterwand des Mittelsegmentes hervorragenden, kurzen Spitzchen. Die
Skulptur der durch eine Medianleiste in zwei gewölbte Hälften geteilten Hinterwand ist auf den oberen
und äußeren Vierteln eine grobe und runzelige Punktierung, auf den unteren und inneren Vierteln eine +
deutliche feine Querrunzelstreifung.
Am Abdomen: Der breite Teil des 1. Sternits wird zum kleineren Teil von 2 — deutlichen
mit den Seitenrändern parallelen, glatten aber matten Wülsten, welche sich vorn zu einer scharfen Leiste
vereinigen, zum größeren Teil von einem zwischen und hinter diesen sich ausdehnenden grobgerunzelten
trapezförmigen Feld eingenommen. Die Basalfurche ist + (manchmal sehr) deutlich längs (das heißt
parallel mit der Medianebene des Tieres) runzelstreifig, Der Abfall der Scheibe in die Furche ist mitten
bedeutend länger und allmählicher als seitlich, wodurch die Scheibe wie von der Basalfurche her halb-
kreis- oder mehr als halbkreisförmig eingedrückt erscheint. Die Skulptur der. Scheibe ist eine überall
grobe, gegen den Hinterrand und die Seitenränder an Dichte zunehmende, auf der Stelle der geringsten
Dichte ungefähr in der Mitte der Eindellung als zerstreut zu bezeichnende Punktierung auf ziemlich
glänzendem Grunde.
Körperlänge 20 bis 24 mm. Vorderflügellänge 15 bis 22 mm.
Geographische Verbreitung.
Mir liegen vor: 3 Q@ aus dem östlichen Kongostaate (Urwald Moera, R. Grauer 1910), aus dem
Museum in Wien.
II. Subgenus RHYNCHAGRIS nov. subgen.
Typus: Synagris vicaria Stadelmann.'
Plastische Merkmale.
Der Clypeus isl länger als breit, im Umrisse birnenförmig (vgl. Fig. 3, 10 und 11). Das letzte Glied des
männlichen Fühlers ist gegenüber dem vorletzten und drittletzten nicht auffallend verdünnt und verlängert,
kaum gekrümmt, nicht zugespitzt und nicht gegen die Geißel bis zur Berührung derselben zurück-
schlagbar (vgl. Textfig. 3, p. 8 [222]). Die Mandibeln sind relativ kurz, am Kaurande mit 4 abgerundeten
Kerbzähnen bewehrt und deutlich durch Furchen und Leisten ausgezeichnet. Die Maxillarladen sind länger
als die Mandibeln, jedoch auch die 6gliedrigen Maxillartaster so verlängert, daß sie mit ihren Spitzen in
das letzte Drittel der Länge der Laden hineinreichen (vgl. Fig. 3). Die Zunge mit den Nebenzungen, welche
mit ihren Spitzen gerade die Spaltungsstelle der Zunge erreichen, verlängert und verdünnt, jedoch auch die
Lippentaster so verlängert, daß sie in ausgestrecktem Zustande weit über die Mitte der Zunge hinausreichen
würden, ungewöhnlich gestaltet, das heißt in auffallender Weise im ganzen robust und mitten, gegen das
1 Hinsichtlich der systematischen Stellung dieser Art und der nur durch sie repräsentierten Untergattung wäre Folgendes zu
bemerken: S. vicaria wie S. carinata nehmen — wenngleich in anderer Weise und nur teilweise — eine Zwischenstellung zwischen den
Arten der Gattung Rhynchium und denen der Untergattungen (von Synagris) Paragris und Svnagris ein, indem sie sich im Hinblicke
auf die Mundteile (vgl. Fig. 3 mit Fig. 1) nur durch die (auf 3) verminderte Anzahl der Lippentasterglieder sowie durch die Ver-
längerung der Maxillen (Laden und Taster) und Zunge samt Nebenzungen und Taster von jenen unterscheidet, während sie im
übrigen durch die eigentümliche Bildung der Lippentaster, des letzten Fühlergliedes beim g’ und die Gestalt des gänzlich unbe-
weliten Mittelsegmentes gewissermaßen abseits von den beiden genannten Artengruppen steht.
j Ich‘belasse die interessante Art aus ähnlichen Gründen wie S. carinala und die mit dieser verwandten Arten (vgl, die Fußnote
p. 29 [243]) vorläufig bei der Gattung Synagris.
Denkschriften der mathem.-naturw. Kl. 91. Bd. 33
E
Gelenk zwischen dem 1. und 2. Glied zu verdickt und am Ende mit 2 starken und langen Borsten aus-
gestattet (vgl. Fig. 3). Die Seitenkanten des Mittelsegmentes sind durchaus stumpf und nicht einmal in
Andeutungen von Seitendornen ausgezogen. Die unteren, kürzeren Fortsätze des männlichen Kopulations-
apparates sind zusammengedrückt lamellös und an ihren Innenseiten mit sehr kurzen Härchen versehen
(vgl. Textfig. 18, p. 13 [227)).
248 Dr. F.Maidl,
Synagris vicaria Stadelmann, 9%.
a) Subspezies vicaria Stadelmann, 9 f.!
ne -
Synagris vicaria Stadelmann, Ost-Afrika IV.,p.32,n.1,Q .....22022 020200. 0.1892
b) Subspezies Juteopieta mihi, 9 J.?
Färbungsmerkmale.
a) Der Subsp. vicaria.
0;
Die 8 mir vorliegenden Exemplare sind größtenteils schwarz, auf einigen — beschränkten Ste len
des Kopfes, seiner Anhänge und der Beine indischrot, auf den 3 letzten Abdominalsegmenten weiß nd
sonst durchaus schwarz gefärbt.
Die spezielle Verteilung der Farben ist folgende. Indischrot sind: Bei dem am meisten ausgedehn!
so gefärbten Exemplar der ganze Clypeus, die Enden der Augenausrandungen und von diesen bis zu dei
Wangen herabreichende Streifen an den Augenrändern, die Oberseite der basalen Einschnürungen de
Fühlerschäfte, des 1. und der Basis des 2. Geißelgliedes sowie die Unterseiten der ganzen Fühler, di
mittleren Partien der Mandibeln, die Spitzen der Vorderschenkel und die ganzen Vorderschienen und -te sei
bei dem am wenigsten ausgedehnt indischrot gefärbten Exemplar jedoch nur: Die Spitze der Augenat
randungen, die Ober- und Unterseite der basalen Einschnürungen der Fühlerschäfte, die Unterseite des |
und des größten Teiles des 2. Geißelgliedes, je ein Fleck auf den Spitzen der Mandibeln, die Vorders te
der Vorderschienen und die Klauenglieder der Vordertarsen. Elfenbeinweiß sind: Bei den am ausg
dehntesten so gefärbten Exemplaren eine breite, ununterbrochene und nur am Vorderrand mit 4
einem schmalen dreieckigen Ausschnitte versehene oder durch einen schmalen, an den erwähnten Ai
schnitt sich anschließenden Streifen unterbrochene, seitlich vor den Seitenrändern abgekürzte Binde’
Hinterrande des 4., eine noch etwas breitere am Vorderrande mitten schmäler oder breiter dreieckig a
geschnittene, seitlich ebenfalls abgekürzte Binde am Hinterrande des 5. Tergits und ein großer dreiec) ki
weder die Seiten- noch den Hinterrand erreichender Fleck auf dem 6. Tergit; bei dem am wenigsten &
gedehnt weißgezeichneten Exemplar dagegen nur zwei kleine, kreissegmentförmige Flecken am Hinterr
des 4., eine seitlich stark abgekürzte, am Vorderrande mitten tief dreieckig ausgeschnittene Bin de
Hinterrande des 5. und ein kleiner dreieckiger, an den Seitenrändern wie ausgenagt aussehender Fleck
der Basis des 6. Tergits. Die Ausdehnung der indischroten Partien scheint, soweit ich es bei der geri
Zahl der mir vorliegenden Stücke beurteilen kann, zu der der weißen Partien in einem umgekeh
Verhältnisse zu stehen. ,
Die Flügel sind schwarzbraun verdunkelt und blauviolettglänzend.
! Die Originalexemplare 3.’ (aus N. O. Rhodesia) sind im Besitz des Brit. Mus. in London.
2 Die Typen 15 9 1 (aus Uganda und Britisch-Ostafrika) sind im Besitze des Brit. Mus. in London (3 9, Id
k. k. Naturh. Hofmuseums in Wien (2 9).
Monographie der Gattung Synagris Latreille. 249
ar
Die 3 mir vorliegenden Exemplare sind im allgemeinen ähnlich gefärbt wie die ©.
Die spezielle Verteilung der Farben ist folgende. Indischrot gefärbt sind: Bei dem am wenigsten
ausgedehnt so gefärbten Exemplar der ganze Clypeus, die Spitzen der Augenausranden und von diesen
bis zum Clypeus herabreichende Streifen an den Augenrändern, die Ober- und Unterseite der basalen Ein-:
schnürungen der Fühlerschäfte und der letzten (13.) Geißelglieder (oben dunkler als unten), die Unter-
seiten der 3 ersten und ungefähr 5 letzten Fühlerglieder, die mittleren Partien der Mandibeln, die Vorder-
seiten der Vorderschienen, die Klauenglieder der Vordertarsen und ein Fleck auf der Basis des 7. Ab-
dominaltergits und bei dem am ausgedehntesten indischrot gefärbten Exemplar außerdem noch zwei kleine
schmale Flecken auf den Schläfen in der Nähe der Augenränder, die Oberseite des 1., des größten Teils
des 2. und des ganzen vorletzten Geißelgliedes, die Unterseiten der mittleren Fühlerglieder, ein Streifen
auf der Spitzenhälfte der Vorderseite des Vorderschenkels und das 1.bis 4. Glied der Vordertarsen.
Elfenbeinweiß sind: Bei dem am ausgedehntesten so gefärbten Exemplar je eine breite, mitten nur
wenig verschmälerte, seitlich etwas vor den Seitenrändern abgekürzte Binde am Hinterrande des 4., 5. und
6. und ein Paar kleiner Flecken auf der Basis des 7. Tergits. Bei dem am wenigsten ausgedehnt so
gefärbten Exemplar ist die erste Binde mitten durch einen dreieckigen, vom Vorderrande aus geführten
Ausschnitt unterbrochen und seitlich wie halbkreisförmig ausgenagt, die übrige Zeichnung aber bis auf das
Vorhandensein von Längsstrichen, welche die zwei folgenden Binden mitten fast unterbrechen und von
den Vorderrändern her eindringen, wenig verschieden. Die schon bei den Weibchen beobachtete
Beziehung zwischen der Ausdehnung der indischroten und weißen Farbe im Sinne eines umgekehrten
Verhältnisses ist auch hier angedeutet.
Die Flügel sind wie beim 9.
b) Der Subsp. Inteopicta.
Sr
Die 15 von mir zu dieser Unterart gerechneten Exemplare sind auf einigen beschränkten Stellen des
Kopfes, seiner Anhänge und der Beine indischrot, auf den 2 oder 3 letzten Abdominalsegmenten + aus-
gedehnt orangegelb bis -rot und sonst durchaus schwarz gefärbt.
Die spezielle Verteilung der Farben ist folgende: Indischrot sind: Bei dem am meisten ausgedehnt
so gefärbten Exemplar der ganze Clypeus, die Spitzenhälften der Augenausrandungen, zwei von diesen
bis zum Clypeus herabziehende Streifen an den Augenrändern, zwei längliche Flecken auf den Schläfen
in der Nähe der Augenränder, die Oberseite der Basalhälften der Fühlerschäfte, der Wendeglieder und der
Basis der nächstfolgenden (2.) Fühlerglieder, die Unterseite der ganzen Fühler, die mittleren Partien der
Mandibeln, die Vorderschenkel fast auf den ganzen Vorderseiten und gegen die Spitzen zu auch auf den
andern Seiten, die Vorderschienen und -tarsen; bei dem am wenigsten ausgedehnt so gefärbten Exemplar
dagegen nur der Clypeus mit Ausnahme der Basis, die äußersten Spitzen der Augenausrandungen, die
Oberseiten der basalen Einschnürungen der Fühlerschäfte, die Unterseiten der Fühlerschäfte und der
5 ersten Geißelglieder, ein undeutlicher Fleck auf der Mitte jeder Mandibel, je ein Fleck auf der Vorder-
Seite der Spitze jedes Vorderschenkels, die Vorder- und Hinterseiten der Vorderschienen und die Klauen-
glieder der Vordertarsen. Orange sind: Bei dem am meisten ausgedehnt so gefärbten Exemplar die End-
hälfte des 4. Tergits, der ganze 5. und 6. Tergit, die Hinterecken des 4. Sternits und der ganze 5. und
6. Sternit (und zwar heller und mehr gelb die Tergite, dunkler und mehr rot die Sternite); bei dem am
wenigsten ausgedehnt so gefärbten Exemplar dagegen nur eine mitten durch einen vom Vorderrande her-
geführten, dreieckigen Ausschnitt fast unterbrochene Binde am Hinterrande des 5. Tergits, der ganze
6. Tergit, die Hinterecke des 5. Sternits und der ganze 6. Sternit (und zwar alles mit Ausnahme zweier
“ hellerer und mehr gelber Stellen dunkler und mehr rot). Bei den andern irgendwo zwischen den beschrie-
benen Extremen stehenden Exemplaren trägt der 4. Tergit entweder eine am Vorderrande mitten bloß
250 Dr. F. Maidl,
dreieckig ausgeschnittene oder mitten schmäler oder breiter unterbrochene oder nur mehr durch ein
Fleckenpaar repräsentierte Binde am Hinterrande. Im Gegensatze zu S. vicaria subsp. vicaria scheint hier
die Ausdehnung der indischroten Farbe zu der der orangegelben in einem direkt proportionalen Verhältnisse
zu stehen!
Die Flügel sind schwarzbraun verdunkelt und blauviolett glänzend.
d.
Das einzige mir vorliegende Exemplar ist im allgemeinen ähnlich gefärbt wie die 9.
Die spezielle Verteilung der Farbe ist folgende. Indischrot sind: Der Clypeus, die Spitzen der
Augenausrandungen und zwei von diesen bis zum Clypeus herabreichende Streifen an den Augenrändern,
zwei längliche Flecken auf den Schläfen in der Nähe der Augenränder, die Oberseiten der Basen der
Fühlerschäfte und des 1. und 2, Geißelgliedes, die Unterseiten der ganzen Fühler in gegen die Spitzen ur
zunehmender Ausdehnung (und mit gleichzeitig ebenso zunehmender Neigung, ins Orangegelbe iber
zugehen), die mittleren Partien der Mandibeln, die Vorderseiten der Vorderschenkel auf etwas mehr als
den Spitzenhälften, die Vorderschienen und -tarsen und (dunkler) auch die Klauenglieder der Mittel- unc R
Hintertarsen. Orange sind: Die letzten (13.) Fühlerglieder (mehr gelb), die Spitzenhälfte des 4. Tergits,
der ganze 5., 6. und 7. Tergit (alles mehr gelb), die Hinterecken des 4. Sternits in geringerer, die des 5. in J
größerer Ausdehnung und der 6. und 7. Sternit (alles mehr rot). Br
Die Flügel sind wie beim 9.
‘2
Plastische Merkmale der beiden in Hinsicht auf sie nieht verschiedenen Unterarten.
53
«P
Am Kopf: Die Konfiguration des Gesichtes zeigt Fig. 10. Der Clypeus ist im Umrisse birnenförn
mit von der Scheibe nicht abgesetzter, breiter und am Ende breit abgestutzter Spitze, auf der Scheibe
zwei Stellen (rechts und links) etwas aufgetrieben, gegen die Spitze hin abgeflacht, im ganzen vollstäng
matt, auf der Scheibe und der Basis der Spitze fein und dicht punktiert, auf dem Rest der Spitze 1
einigen groben Punkten besetzt und längsrunzelig. Der Stirnkiel ist sehr flach, aber scharf. Die nur x
seicht vertieften Teile der Stirn sind gegen die erhöhten nur undeutlich abgegrenzt. Der Scheitel entbe
das bei allen bekannten Synagris-Weibchen mit alleiniger Ausnahme von S. ornalissima Q des se
(Quereindruckes und der inmitten desselben gelegenen börstchenbesetzten Punkteindrücke. Die Wan
das Nebengesicht, der Stirnkiel und die vertieften Stirnteile sind glatt aber matt, die erhöhten Stirnpar
dicht und gröber als der Clypeus, aber feiner als das Dorsulum, die angrenzenden (vorderen) Sc he
partien ähnlich punktiert. .
Die Mandibeln sind relativ (das heißt für eine Synagris) kurz, am Kaurand mit 4 verschieden b
(der 1. ist am breitesten, der 2. und 3. schmal, der 4. breiter als die beiden vorhergehenden, aber S
als der I.) an den Ecken abgerundeten Kerb-Lamellenzähnen bewehrt, deutlich durch Leiste
Furchen ausgestattet und in der an der Grenze zwischen Außen- und Hinterseite verlaufenden " -
einer Reihe langer, nach hinten gerichteter Borsten versehen. Die größte beobachtete Maxilla astei li
zahl beträgt 6. Über die Form der Lippentaster vergleiche die Beschreibung der Untergattung p. 33,
Am Thorax: Das Dorsulum ‚ist ebenso wie das Scutellum und Postscutellum überall gle icht
grob und dicht punktiert. Das Scutellum ist nur sehr schwach, das Postscutellum etwas stärker ge
beide jedoch ohne jede Andeutung einer Neigung zur Zweihöckerigkeit. Die von den Spirakl l
Gegend der Hinterleibseinlenkung herabziehenden Kanten des Mittelsegmentes sind überall
nirgends auch nur in Andeutungen von Seitendornen ausgezogen und im Zusammenhange damit v
geradem, nicht S-fürmig geschwungenem Verlaufe. Die Mittelsegmentanhänge (vgl. p. 12 [226]) ha
der Seite geschen die Form von durch große Gruben von den Seitenwänden des Mittelsegments getre
Monographie der Gattung Synagris Latreille. 251
Kreissegmenten und von oben betrachtet die von kaum unter der Hinterwand des Mittelsegmentes’hervor-
ragenden Spitzchen. Die Hinterwand des Mittelsegmentes wird durch eine Medianleiste in zwei gewölbte
Hälften geteilt, deren jede gegen die Medianleiste zu = undeutlich querrunzelstreifig, gegen die (stumpfe)
Kante zu mit zunehmender Dichte punktiert und auf einem + breiten Streifen dazwischen glatt, aber
matt ist.
Am Abdomen: Der breite Teil des 1. Sternits wird zwar zum kleineren Teile von zwei an den
Seitenrändern verlaufenden Wülsten und zum größten Teil einem zwischen und hinter diesen sich aus-
breitenden ebenen Feld eingenommen, ist jedoch mit von der Mitte gegen die Seiten allmählich ab-
nehmender Grobheit und Dichte punktiert, so daß die obengenannten Teile nicht wie bei den andern
Synagris-Arten durch einen plötzlichen Wechsel der Skulptur voneinander abgehoben erscheinen. An der
Stelle der größten Dichte auf der Mitte des breiten Sternitteils ist die Punktierung runzelig zu nennen. Die
Basalfurche des 2. Sternits ist verschieden tief und — deutlich längs (das heißt parallel mit der Median-
ebene des Tieres) runzelstreifig oder fast ganz glatt. Der Abfall der Sternitscheibe ist je nach der größeren
oder geringeren Tiefe der Basalfurche kürzer, plötzlicher und kurz vor der Erreichung des tiefsten
Punktes fast senkrecht oder länger, allmählicher und auch kurz vor der Erreichung des tiefsten
Punktes nicht sehr stark der Senkrechten genähert, in jedem Falle mitten nicht auffallend kürzer und
plötzlicher als seitlich, bei starker allgemeiner Wölbung durch eine leichte Vertiefung der Medianlinie in
zwei — stark aufgewölbte Hälften geteilt. Die Skulptur der Sternitscheibe ist eine = grobe und zerstreute
€ _ Punktierung auf mattem Grunde.
Körperlänge: 18 bis 23 mm, Vorderflügellänge 16 bis 19 mm.
en:
Die Konfiguration des Gesichtes zeigt Fig. 11. Der Clypeus ist im Vergleiche zur Länge bedeutend
schmäler wie beim 9 und am Ende immer + tief ausgeschnitten. Über die Bildung und Stellung des
letzten Fühlergliedes vgl. die Beschreibung der Untergattung p. 33 [247]. Die Mandibeln sind nur -mit 3°
verschieden breiten, an den Ecken abgerundeten Kerb-Lamellenzähnen bewehrt, deren 1. wie durch
_ Verschmelzung der zwei ersten weiblichen Zähne entstanden aussieht, während die beiden andern nur
durch etwas stärkere Ausprägung und Ausziehung in Spitzen sich von den entsprechenden weiblichen
Zähnen unterscheiden. Die Lippentaster sind viel weniger auffallend robust und gegen das erste Gelenk
(zwischen dem 1. und 2. Glied) zu verdickt wie beim 9. Alles Übrige ist ähnlich wie beim ©.
Körperlänge 14 bis 18 mm, Vorderflügellänge 13 bis 15 nm.
Geographische Verbreitung.
a) Der Subsp. vicaria.
Mir liegen vor: Im Ganzen 8 Q und 3 Z, davon 2 Q aus dem südlichsten Teil des Kongostaates
(150 bis 200 miles W. of Kambowe; Lofoi), 29 aus Deutsch-Ostafr ika (Kigonsera; Morogaro, Reuss),
30,3 5 aus N. O. Rhodesia (Ft. Jameson, On road Ft. Jameson to Lundazi, N. W. shore of L. Nyasa
fm. Florence Bay to Karonga, S. A. Neave) und 1 Q aus dem Brit. Njassaland Protekt. (Road Mlanji
{0 Zoniba S. A. Neave). Stadelmann beschrieb die Unterart aus Deutsch-Ostafrika (Stuhlmann),
gefangen in den Monaten VI, VII und X aus den Museen in Berlin (1 ©), Brüssel (1 ©), London (59,37)
sowie aus der Sammlung Herrn v. Schulthess in Zürich.
Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich somit (so weit bekannt) von N. OÖ. Rhodesia und Brit. Njassa-
land Protekt. bis in den Kongostaat und nach Deutsch-Ostafrika hinein.
b) Der Subsp. Inteopicta.
“ Mir liegen vor: Im ganzen 15 9, 1 d, davon 4 Q aus Uganda (S. ofL. Georg, Souther Taro
Mbara H. Portal Rd., S. A. Neave), 8 9, 1 5 aus Britisch-Ostafrika (Mumias, Yala Rio, S. egde Kakunga
ur
952 Dr. F. Maidl,
Forest, S. A. Neave), 1 Q aus Deutsch-Ostafrika (Usangu Dist. S. A. Neave) und 2 2 aus Skaku,
BE BR Kogiu Sirikiu Pawa, gesammelt von J.J. Simpson, gefangen in den Monaten V, VI und IX
bis XII, aus dem Museum in London (13 9, 1 5) und Wien (2 9). >
Das Verbreitungsgebiet dieser Unterart dürfte sich somit von Uganda und Britisch-Ostafrika nach
Deutsch-Östafrika hinein erstrecken.
Die Verbreitungsgebiete der beiden Subspezies decken sich also in Deutsch-Ostafrika.
III. Subgenus PARAGRIS Saussure.
> Paragris (division) Saussure, Etud. fam. Vespid 3, p. 156 . .. 2... 2.2.22 .,.18585
— Hypagris (division) Saussure, Etud. fam. Vespid 3,p.157 .... nn
> Antagris (division) Saussure, M&m. soc. phys. et hist. nat. Geneve, XVII, 1, p.181. . . . 1868
> Paragris (division) Saussure, Mem. soc. phys. et hist. nat. Geneve, XVII, 1, p. 188 . . . 1863
> Hivpagris (division) Saussure, Mem. soc. phys. et hist. nat. Geneve, XVII, 1,p. 197 . . . 1863
> Antagris (Gruppe) Dalla-Torre, Wytsmann: Genera insect,, XIX, p.30 . . . . ....1904
> Paragris (Gruppe) Dalla-Torre, Wytsmann: Genera insect., XIX, p. 30. . . .....1%
> Hypagris (Gruppe) Dalla-Torre, Wytsmann: Genera insect., XIX, p. 30 . . . . . .....1904
Typus: Synagris analis Sauss.'
Plastische Merkmale.
Der Cliypeus ist allen bei Q und vielen Q länger als breit, im Umriß birnenförmig (vgl. Fig. 4) mit
Ende zumeist abgestutzter oder ausgerandeter, sehr selten abgerundeter Spitze. Das letzte Fühlerglied des
- ist gegenüber dem drittletzten stark verdünnt, etwas gekrümmt und gegen die Geißel bis zur Berührung
derselben zurückschlagbar (vgl. Fig. 4). Die Mandibeln sind beim © mit 4 großen, breitabgestutztei
Lamellen-, beim 5 mit einer immer geringen Anzahl, bisweilen sehr verschieden gestalteter Zähne be:
wehrt und — deutlich durch Leisten und Furchen reliefiert. Die Maxillarladen sind so lang wie die M
dibeln, die Maxillartaster kurz und in unversehrtem Zustand 4- oder Sgliedrig. Die Zunge ist schlank ın
tief gespalten. Die Nebenzungen sind so lang, daß sie mit ihren Spitzen die Spaltungsstelle der Zung:
beträchtlich überragen (vgl. Fig. 4). Die Labialtaster sind im Vergleich zur Zunge kürzer wie bei S. vica
der einzigen Art der Untergattung Rhynchagris, aber länger wie bei den Arten der Untergattung $
normal gestaltet, das heißt, gegen das Ende eines jeden Gliedes zu verdickt und im Ganzen von Glied zU
Glied verjüngt und am Ende immer mit 2 langen Borsten ausgestattet. Die Seitenkanten des fitte
! Über die systematische Stellung dieser und der verwandten, die Untergattung bildenden Arten ist folgend
bemerken: vr
Die genannten Arten unterscheiden sich wesentlich von denen der Gattung Rhynchium (vgl. Fig. 4 mit Fig. 1) durch di ei
5 oder 4, respektive auf 3) verminderte Zahl der Maxillar- und Lippentasterglieder, durch die Verlängerung der Mandib |
Maxillarladen, der Zunge, der Nebenzungen in einem noch stärkeren Verhältnisse, ferner durch die verschiedene — Ve je
liche — Art der Kaurandbewehrung der Mandibeln und durch die Bildung des Mittelsegmentes, im männlichen Geschlechte ü
noch durch die Bildung der Fühlerspitze. Mit den Arten der Untergattung Pseudagris (vgl. Fig. 4 mit Fig. 2) stimmen sie nur 1
Zahl der Lippentasterglieder und allenfalls auch in der der Maxillartasterglieder, mit S. vicaria, der einzigen Art der Unt
Rhynchagris (vgl. Fig. 4 mit Fig. 3) in der Zahl der Lippentastenglieder, sowie in der Bildung der Maxillarladen und der Zur
den Arten der Untergattung Synagris, endlich (vgl. Fig. 4 mit Fig. 5) in den Zahlen der Tasterglieder in der Bildung der m nn 2
Füblerspitze und in der Bildung der Maxillartaster, des Mittelsegmentes überein, während sie andrerseits wieder gerade mit .
der letztgenannten Untergattung im Hinblicke auf den Bau der Mundteile die größte Ähnlichkeit zeigen, weshalb es mir
erscheint, sie zwar bei der Gattung Synagris zu belassen, aber als eine natürliche systematische Gruppe innerhalb d
zufassen,
Monographie der Gattung Synagris Latreille. 253
segmentes sind in + kräftige Dornen ausgezogen. Die unteren, kürzeren, paarigen Fortsätze des männ-
lichen Kopulationsapparates sind depreß lamellös und an ihren Innenseiten unbefranst (vgl. Textfig. 17,
pp l3227)).
Färbungsmerkmale.
Die bei den bekannten Arten auftretenden Farben sind Schwarz, Rostbraun, Weiß, Gelb, Indischrot
und Orangegelb.
Geographische Verbreitung.
Das Verbreitungsgebiet der Untergattung erstreckt sich über die ganze äthiopische Region ein-
schließlich Madagaskar.
Synagris analis Saussure, 9, 4.
a) Subspezies analis Saussure, 9, d.
Synagris analis Saussure, Binden Zespidi 1.86, 11, TASE5,fı.r 2... .0.1852
Synagris zanthura Saussure, Etud. fam. Vespid. 3, p. 155, n. 44, EEE ERROR EN Le 6
?1 Synagris (Hypagris) abdominalis Saussure, Etud. fam. Vespid. 3, p. 157, n. 47, T. 8,
nun Senne elta ee ern 1356
Synagris zanthura Gerstaecker, Peters: Reise nach Mossambique, Zool. 5, p. 464, © . . . 1863
2 Synagris (Antagris) zanthura Saussure, M&m. soc. phys. et hist. nat. Geneve, XVII, 1, p. 87,
er... 2200: 280 Neo, "os kom ne. Bel 0 ar LEE .S DER REN SEÄLIPERFEELT DIE PAR EREE RE € 01:
Synagris (Paragris) Hey deniana Saussure, Mem. soc: phys. et hist. nat. Geneve XVII, 1,p.194,
eo ee en ern . 1863
Synagris (Paragris) analis Saussure, M&em. soc. phys. et hist. nat. Geneve, XVII, 1, p. 195,
2.10, fd. ..:.. g \ ee. 1808
Synagris (Hypagris) dubia Saussure, Mem. soc. KEN et hist. nat. Geneve, XVII, 1,p. 202, n. 29,
EG ee ne a nn weine a 18608
?1Symagris (Hypagris) abdominalis Saussure, Mem. soc. phys. et hist. nat. Geneve, XVII, 1,
—e2n80d ..... : i a Ä er Ar 7218055
Synagris tarsalis Gerstaecker, Arch. f. ee IR NVULST, Br 880.0. la ©, Sr a zl
Symagris tarsalis Gerstaecker, V.d. Decken: Reise in Ost-Afrika, Gliedertiere, p. 322, n. 13,
DO, 01873
Synagris zanthura Magretti, Ann. mus. civ. Genova, 21, p. 613, n. 150, 9, d . . ... 2... 1884
Ermersizanthura Stadelmann, Ostafrika 4, p. 30, 0.5, 9,S : =... 220.202 02.0.1897
(Synagris xanthura Cameron, Sjöstedt: Kilimandjaro-Exp. 2, p. 183, 9,d . . : 2... .1910)
b) Subspezies nigroclypeata mihi, 9,%.°
Pi Synagris (Hypagris) abdominalis Saussure, Etud. fam. Vespid. 3, p. 157, n. 47, T.8
a Er . 1856
21 Synagris (Hypagris) abdominalis Saussure, Mem. soc. phys. et hist. nat. Geneve, XVII, 1,
ae lernen aa anne 1868
1 Es ist sehr unwahrscheinlich, aber infolge der ungenügenden Fundortsangabe (»Afrique«) nicht zu entscheiden, ob die
zitierten Männchen nicht doch vielleicht der Subsp. nigroclvpeata aus Deutsch-Südwestafrika angehören. Ich zitiere sie deshalb so-
wohl in der Synonymenliste Subsp. analis wie in der Subsp. der nigroclypeala, beide Male mit Fragezeichen.
2 Mir liegt ein als S. xanthura bezeichnetes und aus Natal stammendes Weibchen aus dem Mus. d’hist. nat. de Geneve vor,
welches vermutlich ein Originalexemplar ist.
3 Die Typen (51 9,7 J') befinden sich im königl. Zool. Mus. in Berlin (45 @, 65”), im k. k. Naturhist. Hofmus. in Wien (5 9 )
und in der Sammlung des Herrn Dr, A, v. Schulthess, Rechberg in Zürich (1 9, 1g).
Be 12 a Ha u
Dr. F. Maid I,
Färbungsmerkmale.
a) Der Subspezies analis.
O. &
Als zu dieser Subspezies gehörig sehe ich 193 aus den verschiedensten Gegenden Ost- und Sü -
afrikas mit Ausnahme von Deutsch-Südwestafrika mir vorliegende S. analis 9 an, welche auf den 4 letzteı
Abdominalsegmenten orangegelb und auf einigen Stellen des Kopfes, der Fühler, Mandibeln und B eir
etwas variabel, hellorangegelb bis dunkelindischrot und sonst schwarz gefärbt sind. Die spe ell
Verteilung der Farben ist bei dem am hellsten gefärbten von den mir vorliegenden Exemplaren (aus Ery
thräa): Leuchtend und & Satt orangegelb auf dem ganzen Clypeus, dem Stirnkiele, der Spitze de
über diesem befindlichen erhöhten Stirndreiecks, der Basalhälfte der Unterseiten der Fühlerschafte u
auf den 4 letzten Abdominalsegmenten mit Ausnahme der Basalhälfte des 3. und der äußersten, ge öhr
lich versteckten Basen des 4. und 5. Tergits und eines großen (schwarzen), nur die Hinterecken fre
lassenden Flecks auf dem 3. Sternit. Orangerot auf dem nicht orangegelben Reste der Unterseiten d
Fühlerschäfte, auf den ganzen Unterseiten der Fühlergeißeln und auf den Klauengliedern der Vord
tarsen. Verdunkelt-orangerot auf den ganzen Oberseiten der Fühler, + dunkel-indischro “
den Mandibeln mit Ausnahme der Kauränder, dem größten Teile der Vorderschenkel und -schienen, (
Spitzen der Mittel- und Hinterschenkel und den Klauengliedern der Mittel- und Hintertarsen, Dagegen:
bei einem, der am dunkelsten gefärbten, von den mir vorliegenden Exemplaren (aus Britisch-Ost, fr
orangegelb bis orangerotgelb nur die mittleren Partien des Clypeus und die oben aufgezählten I
des Hinterleibes, jedoch noch mit Ausnahme eines mit dem beschriebenen schwarzen zusammen in
den Streifens auf der Spitzenhälfte des 3. und eines kreissegment- oder trapezförmigen (schwarzer FI
auf der Basis des 4. Sternits; verdunkelt-orangerot die Randpartien des Clypeus, der Stirnkiel,
Unterseiten der Fühler und die Klauenglieder der Vordertarsen und dunkel-indischrot nur Spure
den oben beschriebenen Stellen. Die meisten Stücke halten die Mitte zwischen den besch iel
Extremen, nur 3 aus Südafrika mir vorliegende S. analis 9 fallen insoferne aus der zwischen den
beschriebenen Färbungsextremen vermittelnden Reihe heraus, als sie einerseits heller gefärbt si
das hellste beschriebene Weibchen, in dem die ganzen Unterseiten der Fühler, die Klauenglieder beit
Stück samt den 2 vorhergehenden Gliedern) der Vordertarsen hell-orangegelb und die ora
Oberseiten der Fühler nur wenig, am deutlichsten noch gegen die Spitze zu, verdunkelt sind, an ir
aber wieder weniger ausgedehnt hell als das genannte Stück, in dem die Mandibeln und E ine mi
nahme der schon erwähnten Klauenglieder der Vordertarsen fast ganz schwarz gefärbt sind.
Die Flügel sind stark schwarzbraun verdunkelt und ziemlich stark blau und violett glänze nd.
Jg.
Die 83 aus denselben Gegenden wie die Weibchen mir vorliegenden Stücke stimmen ins
der Färbung im allgemeinen mit diesen überein (37 aus Südafrika speziell mit den 3 als etwas
Norm abweichend beschriebenen Weibchen aus Südafrika), nur sind bei allen Exemplaren leu
und + satt orangegelb der ganze Clypeus, der Stirnkiel, die Spitze des erhöhten Stirndreiecks üt
selben in größerer oder geringerer Ausdehnung, schmale Streifen an den unteren Rändern der
ausrandungen, die Klauenglieder derVordertarsen und die 5 letzten Abdominalsegmente mit Aus al
selben Teile wie bei den Weibchen, und ebenso oder orange rot das letzte, an die Geißel ar
Fühlerglied. Bei 1 7 aus Südafrika sind nicht nur die Klauenglieder der Vordertarsen, sond I na
der Mittel- und Hintertarsen orangegelb. ve
! ? Re 2
Monographie der Gattung Synagris Latreille.
[6]
OD
or
b) Der Subsp. nigroclypeata.
°2
Als zu dieser Subspezies gehörig sehe ich alle 51 aus Deutsch-Südwestafrika und 1 aus-dem Kap-
land stammendes von den mir vorliegenden S. analis Q an, welche bei sonstiger Übereinstimmung in der
b Färbung mit dunklen Stücken von analis subsp. durchwegs einen ganz oder fast ganz, nämlich nur mit
Ausnahme der äußersten, rötlichen Spitze schwarzen Clypeus und einen ebenso gefärbten, höchstens
_ an der Basis etwas rötlichen Stirnkiel aufweisen.
5 Die Flügel sind wie bei der Subsp. heydeniana beschrieben.
- d.
"Die 7 mir ebenso wie die Weibchen aus Deutsch-Südwestafrika vorliegenden J Stücke stimmen
hinsichtlich der Färbung vollkommen mit denen der Subsp. analis überein.
Plastische Merkmale aller drei in Hinsicht auf sie nicht verschiedenen Subspezies.
5
-AmKopf: Die Konfiguration des Gesichtes zeigt Fig. 12. Der Clypeus ist birnenförmig im Umrisse mit
ziemlich schmal abgestutzter Spitze, auf der Scheibe gleichmäßig gewölbt, auf der Spitze namentlich
gegen das Ende zu abgeflacht, auf mattem-Grunde fein und zerstreut punktiert. Der Stirnkiel ist scharf.
h ie vertieften Stirnteile gegenüber den erhöhten stumpfkantig abgegrenzt und glatt, während diese mit
usnahme einer + ausgedehnten glatten Stelle auf der Spitze des Stirndreiecks über dem Stirnkiel grob
dicht punktiert sind. Nur wenig feiner aber deutlich zerstreuter ist die Punktierung der angrenzenden,
ie gewöhnlich von vorn nach hinten rasch an Deutlichkeit und Dichte abnehmend die der übrigen
eitelpartien.
Die Mandibeln sind lang, am Kaurande mit 4 großen breitabgestutzten Zähnen und einem kleinen, aus
r oberen Ecke des ersten (basalsten) großen Zahnes ziemlich undeutlich entwickelten Zähnchen bewehrt
durch Furchen und Leisten deutlich reliefiert. Die größte beobachtete Zahl der Maxillartasterglieder
Am Thorax: Das Dorsulum ist mit Ausrahme einer glatten Stelle mitten auf der hinteren Hälfte
zwei ebensolchen seitlichen zwischen den Flügelschuppen und den Resten der Parapsidenfurchen
it den Seitenrändern parallel eingegrabenen Linien) grob und dicht punktiert. Das Scutellum ist flach
ihöckerig, auf den Höckern grob aber seicht und sehr zerstreut, im übrigen grob und dicht punktiert.
Postscutellum ist zweispitzig, oben glatt, hinten und unten grob und + dicht bis runzelig punktiert.
Seitendornen des Mittelsegmentes sind immer vorhanden.
Die Mittelsegmentanhänge (vgl. p. 12 [226]) haben von der Seite gesehen das Aussehen eines
"Daches, dessen eine, hier obere Wand steiler und dreieckig und dessen andere sanfter geneigt und wie
in am unteren Rande vor der hinteren Spitze etwas ausgeschweiftes Kreissegment aussieht, von oben
sehen das eines zweiten Paares von unter der Hinterwand des Mittelsegmentes hervorragenden, kräftigen,
as nach außen gebogenen Dornen. Die Hinterwand des Mittelsegmentes ist in ihrer ganzen Aus-
hnung grob- und regelmäßig annähernd normal zur Mittelfurche runzelstreifig.
Be Am Abdomen: Der breite Teil des 1. Sternits wird zum größeren Teile von zwei breiten, glatten,
zenden Randwülsten zum kleineren von einem zwischen diesen und dem Hinterrande eingeengten,
eckigen, undeutlich und unregelmäßig grob gerunzelten Feld eingenommen, Die Basalfurche des
ternits ist ganz glatt, der Abfall der Scheibe in diese mitten kurz und senkrecht, manchmal sogar etwas
'hängend, seitlich auffallend länger und sanfter, der übrige Teil der Scheibe hinter dem Abfalle mitten
_ Denkschriften der mathem,-naturw. Kl. 91. Bd. 34
256 D. F. Maidl,
bis hart an den Beginn desselben ausgedehnt seicht eingedrückt, mäßig grob und zerstreut punktiert und |
glänzend. Bei sehr großen Exemplaren finden sich in den Hinterecken des 2. Sternits genau so wie bei
kleineren Männchen! Andeutungen von Erhebungen.
Körperlänge: 20 bis 27 mm, Vorderflügellänge 19 bis 24 mm.
m 2
Die Konfiguration des Gesichtes zeigt Fig. 13 von einem »kleinen« * Männchen von zirka 19 u
Körper- und 16 mm Vorderflügellänge, Fig. 14 von einem etwas größeren von zirka 20 mm Körper- und
18 mm Vorderflügellänge, Fig. 15 von einem »mittleren« von zirka 22 mm Körper- und 19mm Vord er-
flügellänge und endlich Fig. 16 von einem »großen« Männchen von zirka 26mm Körper- und 20» m
Vorderflügellänge. Der Clypeus ist birnenförmig im Umrisse mit + ausgeschweiften freien Seitenränd m
und breit und + stark ausgerandeter Spitze, auf der Scheibe mäßig gewölbt, auf der Spitze abgella cht
und zumeist am Grunde derselben mit einem kaum angedeuteter: oder in zwei Eindrücke aufge ss en
oder annähernd mondsichelförmigen seichten Quereindruck versehen. Der Hinterkopf ist bei den »klei en:
Männchen wie bei den Weibchen gebildet, bei den »großen« + aufgetrieben.
Die Mandibeln sind bei den größten Männchen lang genug, im Basalteile stark gegeneinan de
gebogen und nach einer weiten unbewehrten Bucht erst gegen die Spitze zu mit 2 kürzeren abgerun dete
und 2 längeren abgestutzten Zähnen bewehrt; bei den »mittleren« kürzer, wobei jedoch diese Verkürzu n
nur durch Reduktion des basalen Bogenteils zustande kommt, während der apikale, mit Zähnen bewehr!
gerade Teil eher etwas verlängert erscheint, weniger stark gegeneinander gebogen und infolge Vo vet
des basalsten Zahnes gegenüber den anderen auch etwas verschieden bewehrt; bei den »kleinen« info
noch weitergehender Reduktion des Bogenteiles noch kürzer, kaum noch gegeneinander gebog au
abgesehen davon, daß der basalste Zahn noch mehr auf Kosten der andern entwickelt erscheint, ähr
bewehrt wie bei den »mittleren«, und endlich bei den kleinsten Männchen noch kürzer, fast gerade ı
infolge einer mit Verbreiterung verbundenen wieder eingetretenen Erniedrigung und Abstumpfung
oben beschriebenen vorragenden basalsten Zahnes in der Bewehrung wieder den Mandibeln der »gro
ähnlich. >
An den Beinen: Die Mittelschenkel sind im ganzen leicht nach außen gebogen, gegen die
zu erweitert und vorn schief nach hinten zu abgeplattet und leicht ausgehöhlt, so zwar, daß einin q
geführter Querschnitt die Gestalt eines mit der kürzesten Seite nach außen und mit der schärfs on $
nach innen gerichteten Dreiecks haben würde. u
Am Abdomen: Der 2. Sternit trägt bei den größeren Männchen in den Hinterecken zwei lachkı
förmige, stumpfe Erhebungen, bei den kleineren, ähnlich wie bei den größeren Weibchen, nur oder
Andeutungen solcher. ou FF
Alles übrige ist ähnlich wie bei den Weibchen beschrieben. ”
Körperlänge: 19 bis 26 mm, Vorderflügellänge: 16 bis 20 mm.
Geographische Verbreitung.
a) Der Subsp. analis. Bi
Von dieser liegen mir vor: Im ganzen 193 9, 83 5, davon 39,2 5’ aus Erythräa (4
Ghinda), 2 9,2 Z aus Abessinien (Harar; Massana, v. Ruppel; ohne nähere Fundortsanga
’
iR
Br
1 Die im folgenden angeführten, sekundären Geschlechtscharaktere sind fast sämtlich, nämlich nur mit Ausnahme dı
Bildung. der Mittelschenkel sich beziehenden, innerhalb weiter Grenzen in engem Zusammenhange mit der Körpergröße verä
Es empfleht sich deshalb, analog wie bei anderen Arten, welche eine ähnliche Erscheinung zeigen, zum Beispiel wie b ei S.
proserpina u. a. m. »kleine« und »große« Münnchen zu unterscheiden, welche jedoch in ihren Merkmalen nicht scharf getr
dern durch »mittlere« verbunden erscheinen. 2 n a
w
Monographie der: Gattung ‚Synagris Latreille. 257
Stordy), I Q aus dem östlichsten Teil des Kongostaates (N. W. Tanganika, Grauer, 89,17
4 aus dem Uganda-Protekt.,, 18 9, 13 Z aus Britisch-Ostafrika, 53 9, 33 J aus Deutsch-Ost-
afrika,15:-9,6 J.aus Sansibar, 1 Q aus dem nördlichen Angola (Chinchoxo), 27 9,9 Z .aus-N. und
N. O.Rhodesia, 14 ©. aus dem Brit. Njassalane Protekt,12 9,8 7 aus Mocambique (Laurenco
_ Marques; Delagoa-Bai, Junod und R. Monteiro; Rikatla, Junod; Sambesi Plason), 1 Q aus Madagas-
kar (Rumena Val), 8Q@ 1 5 ausder Transvaal-Kolonie (Ha Tschervasse; Lydenburg, F. Wilms;
Mphome; Prätoria; Valdezia, Junod) 1 Z aus dem Basutolande (R. Crawshay), 1 Q aus Natal,5 ©,
4 Z aus dem Kaplande (Cap; Kowie und Zwart Kops, Salt Pan, Penther; Brauns und Krebs) und 1 /
Bis Südafrika (Holub); gefangen in den Monaten I bis X, aus den Museen von Berlin, Brüssel, Budapest
‚Genf, London und Wien sowie aus der Sammlung Herrn v. Schulthess’ in Zürich. In der Literatur finden
sich noch von Fundortsangaben, welche die gegebene Liste ergänzen oder, wo notwendig, bestätigen:
Abessinien, mehrmals angegeben von Saussure und einmal von Gribodo, Loanda in Mogambique,
angegeben von Gerstäcker, Port Natal und Senegal (!?), angegeben von Saussure.
| Daraus folgt, daß sich das Verbreitungsgebiet der Unterart über ganz Ostafrika, Teile von Zentral-
afrika (Chinchoxo in Angola), ganz Südafrika mit Ausnahme von Deutsch-Südwestafrika und über
dagaskar (?) erstreckt und daß die Häufigkeit des Vorkommens im mittleren Ostafrika am größten ist
d von da gegen Norden, Westen und Süden abnimmt. Die DARSBRISaNE DE Saussure’s »Senegal« halte
ie h für eine irrtümliche. =
b) Der Subsp. ee
Von dieser liegen mir vor: 51 9, 75 ,aus Deutsch-Südwestafrika (Damaraland, Fleck; Goleabis,
J. Schneider und Beetz; Grotfontein, Volkmann; Hereroland, Hahn; Okahandja; Okonjati, Farm,
vakuatjiwi, 1 Schneider; Rehoboth, Scheben; Tsumeb, Heimann; Windhuk, Dinter und
chow; Langheld, Lübbert) und 1 © aus dem Kapland? (Kap), aus den Museen von Berlin und
Wien sowie aus der Sammlung Herrn v.Schulthess’ in Zürich. Das Verbreitungsgebiet schließt sich älso
üden an das der Subsp. analis an und geht sonst kaum über Deutsch-Südwestafrika hinaus, wo die
Pt nigrochypeata u häufig zu sein scheint als die Unterart analis in Deutsch- Ostafrika.
SEN maxillosa Saussur re, aa
1! Symagris (Paragris) maxillosa Saussure, Me&m. soc. phys. 8 hist. nat. Geneve, XVII. 1. p. 196,
RE RN ei HER
| Färbungsmerkmale.
2
_ Die mir vorliegenden 5 © sind ganz ähnlich wie die der Se analis auf den 4 letzten Abdominal-
menten orangegelb und auf einigen Stellen des Kopfes, der Fühler, Mandibel und Beine hell-
angegelb bis dunkel-indischrot und sonst schwarz gefärbt. Die spezielle Verteilung der Farben
st folgende: + hell orangegelb sind: Der ganze Clypeus, der Stirnkiel und die Spitze des erhöhten
indreiecks ‘über demselben bis zu einer Linie, welche die Augenausrandungen halbieren würde, die
1zen Fühler (oben dunkler, unten heller), die 2 oder 3 letzten Glieder der Vordertarsen und die 4 letzten
dominalsegmente mit Ausnahme der Basalhälfte des 3. Tergits, eines großen nur die Hinterecken frei
assenden Flecks auf dem 3. und eines medianen Streifens auf dem 4. Sternit + dunkel indischrot
‚ Hauptsächlich die Innenseiten der Vorderschienen und alle Klauen, bei einigen Stücken auch noch
erpte. Teile der Mandibeln und die Klauenglieder der Mittel-, seltener auch noch der Hintertarsen.
- Die Flügel sind schwarzbraun verdunkelt und blau und violett glänzend.
I Mir liegt ein als S. maxillosa bezeichnetes und vom Senegal stämmendes PrOpEN aus dem Muscde- d’hist. nat, de
( sen vo vor, welches vermutlich eine Type ist,
258 Dr. F. Maidl,
cf
Die 2 mir vorliegenden Stücke sind ganz ähnlich gefärbt wie die Weibchen, nur sind bei ihnen
außer den oben genannten Teilen noch orangegelb: Zwei Streifen am unteren Rande der Augenaus-
randungen und die an diese sich anschließenden Räume zwischen den Fühlerinsertionen und den Augen-
rändern, ein weiterer Teil der Stirn oberhalb der beim Weibchen die Grenze bildenden Halbierungslinie
der Augenausrandungen bis zu einer -förmigen, mitten das unpaare Ocell fast erreichenden Begrenzungs-
linie, das 13. Fühlerglied, die Basen der Mandibeln (nur bei dem einen Stück) und das 7. Abdominale
segment, dafür aber schwärzlich auch noch die Spitze des 10. und der größte Teil des 11. und 12. Fünler-
ve
gliedes +
2 ner
Plastische Merkmale. E
O.
Sehr weitgehend mit denen von analis Q übereinstimmend. Verschieden ist fast nur der Ur
Clypeus (vgl. die Konfiguration des Gesichtes auf Fig. 17), der im Verhältnis zur Breite etwas
lang, weniger stark zugespitzt und breiter abgestutzt ist, und seine Skulptur, die eine feine und 2 er
Punktierung, aber nicht auf mattem, sondern auf emailartig glänzendem Grunde ist. ”
Körperlänge 20 bis 93 mm, Vorderflügellänge 20 bis 21 mm.
d-
Wie beim Weibchen weitgehend mit denen von analis Stücken übereinstimmend, jedoch von lies
deutlich verschieden durch den Umriß des Clypeus (vgl. die Konfiguration des Gesichtes, Fig. 18 ‚d
it als lang und an der Spitze fast halbkreisförmig ausgerandet ist, die starke Wölbu ng
Scheibe, durch dessen emailartigen Glanz und besonders durch die Bildung der Mandibeln, die am K
rande distal von einer unbewehrten Ausbuchtung mit einem vorragenden, dreieckigen Zähnchen ı
an dieses unmittelbar sich anschließenden drei großen, abgestutzten Zähnen bewehrt, hinten an
äußeren Randleiste des die Hinterseite der Mandibelbasis größtenteils einnehmenden, dreieckigen
breit und seicht, an der inneren Randleiste desselben schmäler und tiefer ausgerandet und
anschließend an diese Ausrandung mit einem kleinen, aus der Ecke der inneren Randleiste ontwi kel
dreieckigen Zähnchen versehen sind. ! . Rn x. ö
Körperlänge: 19 bis 20 mm, Vorderflügellänge 16 bis 18 mm. * Bi
ö
“r
genau so bre
TE gr EEE
=.
r
Geographische Verbreitung. ve
Mir liegen vor 29, 1.7 aus dem Kaplande (Krebs; Cap; Cap Coll. Tosquinet), 1 Q a ge
Senegal und 2 9,1 5 ohne Fundortsangabe (Bloch; Coll, Winthem) aus den Museen in Berlin (1
Brüssel (1 9), Budapest (1 9), Genf (1 Q) und Wien (2 9, ] 7). Saussure beschrieb die Art r
laube, daß diese Fundortsangabe ebenso wie die
vom Senegal (eines davon liegt mir vor). Ich g
oben (p. 39 [253]) genannten xanthura © (ebenfalls von Saussure) irrtümlich ist. Maxillosa
wahrscheinlich auf Südafrika beschränkt.
1 Ob und wieweit die sekundären Geschiechtscharaktere der maxillosa j' variabel sind, vermag ich infol
völlig ungenügenden Materials nicht zu beurteilen. Da aber bei andern Synagris-Arten und speziell bei der der max sa
verwandten amalis die genannten Charaktere sehr stark innerhalb weitgesteckter Grenzen veränderlich sind, ist eine 4
Erscheinung auch bei maxillosa zu erwarten, was beim Bestimmen oder Beschreiben von maxillosa ähnlichen Synagris
sehr zu beachten ist. .
2 Die Art ist somit im männlichen Geschlecht bedeutend stärker von der nüchstverwandten (analıs)
weiblichen, ähnlich wie S. cormula und S. similis. wi
er Ze re er
U U 22 1 Zn
Monographie der Gattung Synagrıs Latreille. 259
Synagris kohli mihi, 2 7. '
Färbungsmerkmale.
Q und d.
Die 30 mir vorliegenden Exemplare (21 9,9 5) sind auf den 4, respektive (beim Z) 5 letzten
Abdominalsegmenten orangerotgelb und sonst bis auf einige schr engbegrenzte indischrote Auf-
hellungen und die bleich gelblichen oder rötlichen 13, seltener auch 12 Fühlerglieder der Männchen
schwarz gefärbt. Die spezielle Verteilung der Farben ist folgende: Orangerotgelb sind: Die 4 respektive
(beim g') 5 letzten Abdominalsegmente mit Ausnahme der (zumeist versteckten) Basalhälfte des 3. Ter-
gits, eines — großen, nur die hinteren Ecken freilassenden Flecks auf dem 3. und — kleinen Flecks auf
der Basalhälfte des 4. Sternits. Indischrote Aufhellungen finden sich: Bei allen Exemplaren an den
Klauengliedern der Vordertarsen; bei vielen auch noch an der Spitze des Ciypeus, an den äußersten Basen
der Fühlerschäfte, an den Unterseiten der Geißelglieder und an den Spitzen der Mandibeln; bei »großen«
Männchen auch noch an den Mandibelbasen, besonders auf den Innenseiten derselben. Bleich gelblich
oder rötlich sind: Bei den Männchen die 13,, seltener auch noch die 12, Fühlerglieder
Die Flügel sind schwarzbraun verdunkelt mit starkem, blauviolettem Glanz,
Plastische Merkmale.
9.
Am Kopfe: Die Konfiguration des Gesichtes zeigt Fig. 19. Der Clypeus ist im Umrisse birnenförmig
aber mit sehr breiter und breitabgestutzter Spitze, nur auf der Scheibe gleichmäßig gewölbt, auf der Mitte
der Spitze ausgedehnt und bis zum Ende auffallend abgeplattet, manchmal sogar ganz schwach einge-
drückt und nur seitlich von zwei — deutlichen Kanten an zu den Seitenrändern herab gewölbt, am Grunde
der Spitze zumeist mit einem sehr flachen, — unregelmäßig begrenzten Quereindruck versehen und auf
mattem Grunde fein und,sehr zerstreut punktiert. Der Stirnkiel ist immer scharf. Die vertieften Teile der
Stirn sind gegenüber den erhöhten gut stumpfkantig abgegrenzt und glatt, während diese mit Ausnahme
einer glatten Stelle auf der Spitze des Stirndreiecks über dem Stirnkiel grob und dicht punktiert sind. Die
Punktierung der benachbarten (vorderen) Scheitelpartien ist etwas feiner und deutlicher zerstreut.
Die Mandibeln sind lang, am Kaurand mit 4 großen, breit abgestutzten Lamellenzähnen und einem
kleinen, aus der oberen Ecke des ersten (basalsten) Zahnes — deutlich entwickelten Zähnchen bewehrt
und mit deutlichen Leisten und Furchen ausgestattet. Die größte beobachtete Maxillartastergliederzahl
beträgt 4. |
Am Thorax: Das Dorsulum ist bis auf eine glatte Stelle auf der Mitte und zweier ebensolcher an
den Seiten der hinteren Hälfte grob und dicht punktiert. Das Scutellum ist sehr flach und stumpf zwei-
höckerig, grob und mitten dichter, gegen die Seiten zu zerstreuter punktiert und an den Seiten selbst
glatt. Das Postscutellum ist zweispitzig, oben fein, seicht und zerstreut, hinten und unten grob und dicht,
fast runzelig punktiert. Die Seitendornen des Mittelsegmentes sind immer kräftig und spitz. Die Mittel-
segmentanhänge (vgl. p. 12 [226]) haben von der. Seite betrachtet das Aussehen eines Daches, dessen eine
‚(hier obere) und fast senkrecht abfallende Seite die Form eines Dreiecks und dessen andere, anfangs
ebenfalls steil, später aber sanfter abfallende Seite die eines vor der hinteren Spitze unten etwas aus-
geschweiften und an der vorderen Ecke dieser Ausschweifung etwas vorgezogenen Kreissegmentes hat.
Er » » 4 . - . EN en: .
_ Die Hinterwand des Mittelsegmentes ist in ihrer Gänze. grob und regelmäßig — nicht ganz normal zur
_ Medianfurche runzelstreifig.
;:
“
1 Die Typen, 21 9 95, befinden sich zum Teile (4 9, 1.f‘) im königl. zool. Mus. in Berlin, zum Teile (1 @) im ung
"Nat. Mus. in Budapest, zum Teile (7 9, 6 f') im Brit, Mus. in london und zum Teile (9 @, 25’) im k. k. Naturh, Hofmus
in Wien.
260 Dr. F. Maidl,
Am Abdomen: Der breite Teil des 1. Sternits wird ungefähr zu gleichen Teilen von zwei breiten,
glatten, mit den Seitenrändern parallelen Wülsten und einem zwischen und hinter diesen sich ausdehnen-
den grob aber + seicht gerunzelten, dreieckigen Feld eingenommen. Die Basalfurche des 2. Sternits ist
nur auf der oberen Hälfte des vorderen Abhangs mit — deutlichen, kurzen Längs- (das heißt parallel zur
Medianebene des Tieres verlaufenden) Runzelstreifchen versehen und sonst glatt. Der Abfall der Scheibe
in die Furche ist mitten kurz und steil, seitlich länger und sanfter, die Scheibe selbst mitten ausgedehnt
abgeflacht oder seicht eingedrückt und auf glänzendem Grunde fein und sehr zerstreut punktiert. = 2°
Körperlänge: 22 bis 26 mm, Vorderflügellänge: 21 bis 25 mm.
er
Die Konfiguration des Gesichtes zeigt Fig. 20 von einem »kleinen« Männchen von zirka 20 mm
Körperlänge, Fig. 21 von einem »mittleren« von zirka 25 mm Körperlänge, Fig. 22 von einem anderen
»mittleren« von ungefähr derselben Körperlänge und endlich Fig. 23 von einem »großen« ! Männchen von
zirka 28 mm Körperlänge. Der Clypeus ist breiter als lang oder genau ebenso breit als lang, birnenfö nig
mit sehr kurzer, breiter und am Ende breit abgestutzter Spitze, auf der Scheibe gewölbt, auf der Spit f
abgeflacht und am Endrand, unähnlich wie bei allen andern mir bekannten Synagris-Arten, wulstig ein-
und umgebogen. Der Hinterkopf ist + aufgetrieben.
Die Mandibeln sind bei den kleineren Männchen von vorne gesehen fast oder ganz so gerade wi
bei den Weibchen, bei den größeren + stark gegeneinander gebogen, am Kaurande bei den »kleinen
Männchen mit einem fast über die ganze Basalhälfte ausgebreiteten, aber wenig hervortretenden, Se
stumpfen Zahne, hierauf gegen die Spitze zu mit einem kleinen, stark hervortretenden, spitzen Zähnch |
hierauf mit einem breiten, schief abgestutzten Lamellenzahne und hierauf mit zwei ähnlichen, aber et
den Weibchen gerade abgestutzten Lamellenzähnen bewehrt, bei den »mittleren« vor und hinter dem o
erwähnten der Basis zunächst gelegenen Zahn, welcher jedoch zumeist weniger ausgebreitet, aber
mehr ausgeprägt erscheint, + verlängert und + ausgebuchtet, bei den »großen« Männchen enällehl
gegenüber dem Spitzenteil noch mehr verlängertem, ausgebuchtetem, völlig zahnlosem Basalte ”
beiden Kategorien (den »mittleren« und »großen«) jedoch an der Spitze ähnlich ai wie
»kleinen«. :
Alles übrige ist ähnlich wie beim Q beschrieben. Bl;
Körperlänge: 20 bis 28 mm, Vorderflügellänge 20 bis 24 mm.
Geographische Verbreitung. z
Mir liegen vor: Im ganzen 21 9,9 Z,davon I J aus Togo (Bismarckburg, R. Büttner); 19 °]
Kamerun (Johann Albrechtshöhe, L. Conradt), 1 Q aus Rio-Muni (Hinterland Makomo, v.
mann), 8 Q, 1 .f aus dem Kongostaat (Urwald, Beni, Urwald Mawambo und Urwald Moera, R. “ |
90,7 Sf aus Uganda (Buamba Forest Semliki Valley, Budongo Forest Unyoro, Bugoma Forest: Ur
Mpanga Forest Toro, Between Seziwa R. und Kampala und Tero Forest S. E. Buddu, S. A. Neav
aus Deutsch-Ostafrika (ohne nähere Fundortsangabe; 50 km östlich von Kasongo Urwald, R. Gr;
und 1 © aus Afrika (ohne nähere Fundortsangabe), gefangen in den Monaten III, V, VI, VII, IX, X
XII, aus den Museen in Berlin (4 ©, 1 2), Budapest (1 ©), London (7 9,65) und Wien (19 9, dx
Das Verbreitungsgebiet der Art dürfte sich somit über den mittleren Teil von Afrika ungefähr
10° nördl. Breite bis zum 10° südl. Breite erstrecken.
f vw.
im En
! Da wie bei allen anderen Symagris-Arten, zum Beispiel S. cormuta, analis, calida etc., auch bei dieser Art die im Fol
angeführten plastischen sekundären Geschlechtscharaktere in + engem Zusammenhang mit der Körpergröße variabel vr
wie bei jenen auch hier die Unterscheidung »kleiner«, »mittlerer« und »großer« Männchen zum Zwecke der Be
wendig (vgl. auch die Fußnoten auf p. 42 [256)).
Monographie der Gattung Synagris Latreille. 261
| Synagris elephas Ern. Andre, J.
x Symagris elephas BiuneNndecenkeyadEntom. Caen, XIV, pP. 333... = 2... 00 m. har 1895
Da mir diese Art nicht vorliegt, gebe ich, die sie vollständig ausreichend charakterisierende Original-
beschreibung:
»g' Nigra, partim nigro-velutina, abdominis segmentis 3 — 7 ferrugineis, ferrugineo-sericeis; alis
violascentibus. Caput elongatum, postice angulatim emarginatum. Abdomen amplissimum, thorace fere
duplo latius, primi segmenti lateribus supra reflexis, segmento secundo evidenter latiore quam longiore,
subtus utrinque fortiter excavato, medio longitudinaliter acute carinato, apice appendicibus robustis, rost-
riformibus, divergentibus, sursum recurvis armato. — Long. 40mm; abdominis segmenti secundi maxima
latitudo, 14 mill.
Corps .noir, probablement revetu, a l’etat frais, sur la majeure partie de sa surface, d’une courte
tomentosite d’un noir veloute dont il ne reste plus que des traces gä et la par suite d’usure; les segments
3&7 ferrugineux, revetus d’une courte pubescence soyeuse de m&me couleur; mandibules, antennes
et pattes noires, tarses d’un brun fonce; ailes tres obscures, avec un beau reflet violet. Tte allongee, assez
etraite, moins large que le thorax, vertex notablement prolonge& derriere les yeux, occiput assex profond6&-
ment et anguleusement Echancre. La surface de la tete est fortement et assez Eparsement ponctuee, sauf
sur le front, entre les yeux, ou la pouctuation est plus serr&e; Epistome Echancre au sommet, qui est muni
lateralement de deux dents rougeätres; mandibules £troites, simples, faiblement arquees, munies da trois
petites encoches äAleur propre longueur; sur le vertex ils sont distants entre eux d’une largeur &gale ä celle
de. l’epistome; ocelles petits et plus rapproches entre eux que des yeux; antennes relativement courtes et
robustes. Thorax assez £troit, fortement et Eparsement ponctue en dessus; disque du mesonotum lisse
avec seulement quelques points isol&s; scutellum superficiellement sillonne au milieu; postscutellum
divise en deux tubercules par un large sillon peu profond; metanotum fortement concave et muni
en arriere de deux dents courtes, aplaties, emoussees. Abdomen fortement et peu densement ponctug;
premier segment tres &Elargi en arriere, deprime& en avant, ses cötees reflechis en un fort 'ourlet,
une impression mediane a peu de distance de son bord posterieur; en dessous il est fortement
et triangulairement impressione, les bords de l’impression &tant limites par une carene tranchante.
Second segment tres large, sensiblement plus large que long, assez deprim&e en dessus et sur les cötes,
la depression mediane separee de chacune des laterales par une carene tres obtuse, un peu arquee, effacce
en arriere,; ce segment est tres fortement concave en dessous, ce qui rends ses bords tranchants et lamelli-
formes; il porte, au milieu de sa face inferieure lisse et luisante, une carene Elevee, mince, tranchante, tron-
quce et m&me Echancree en arc A son extr&mite posterieure, ce qui produit une deut superieure mousse;
de chaque cöte£& de l’extr&mite de cette carene partent deux forts appendices rostriformes, aplatis depassant
beaucoup le bord posterieur du segment, divergents en arriere, recourbes vers le haut et se terminant en
pointe mousse; des saillies irregulieres, plus ou moins careniformes, s’observent au fond des cavites latc-
rales du segment, de chaque cote de la care&ne mediane.
Sierra Leone (Mocquerys); un seul individu.
Cette espece, la plus massive et la plus remarquable du genre, est absolument distincte de toutes ses
Congeneres par la forme et les singuliers appendices de son abdomen.»
Synagris spiniventris (llliger) Saussure, 9, J.
Vespa spinivenlris Kinoer NMasaz. 2 Insektenk,, Ip. 190,0. 20, 4 ..u «wi viele ai a 180
Synagris calida Reiche et Fairmaire, Ferret et Galliner: Voyage en Abyssinie, III, p. 452, n. 1,
ee ee a nn en 1849
Synagris ealida Saussure, Etud. fam, Vespid, 1,p.79,n.1, T.13,F.2, 9,9. . vun... . 1852
Symagris dentata Saussure, Etud. fam. Vespid., I, p. 80,n.2, T.13,F.3,9,S . . .. ....1852
En Mn
262 Dr. F. Maidl,
Synagris aequatorialis Saussure, Etud. fam. Vespid,1,p.81,n.4, T.1, F.4,J .... .1852
Synagris (Antagris) calida Saussure, M&m. soc. phys. et hist. nat. Geneve, XVII, 1, p. 181,
Synagris (Antagris) aequatorialis Saussure, M&m. soc. phys. et hist. nat. Geneve, XVII, 1, ;
vr. 183,0. 5,9. TE EU BEE - 1 VO
pie Antagris) affinis Saussure, M&m. soc. ök et hist, nat. Geneve, XVII, 1, p. 186,n. 8,
E Eu (Paragris) capitata Saussure, Mem. soc. phys. et hist. nat. Geneve, XVII, 1, p.189, =
125 nagris (Hypagris) dentata Saussure, M&m. soc. phys. et hist. nat. Geneve, XVII, 1, p. 197,
n. 28, T. 2, F. 12,8... ru DE 2 Vi in ee Se
18 Synagris (Hypagris) aequatoralis Saussure, M&m. soc. phys. et hist. nat. Geneve, XVII 1,
5. 100 9 24.0 ae . 1863
!* Synagris TREND A a Mem. soc. Dube. et hist. nat. FRE xvIL, 1, p. 201,
? Synagris calida Maindron, Quelques mots s. 1. Guepes maconnes, St. Louis, 8°, . .18
? Synagris calida Anonym, La Nature, XI, p. 24. ... . E er gaäi rn . 1885
(Synagris affinis Kohl, Jahrb, Hamburg, Wissensch. Anst, X,2,p.189. . 2 .=1. 2 202... 188 3)
(Synagris calida Roubaud, Compt. rend. Acad. scienc., CXLVIL, 2, p.698 . , . . »...... 1908)
5 (Synagris calida Roubaud, Annal. Soc. ent. France, LXXIX, p. 2—3, T. 1,F.2et4. . ...19 0)
+:
Färbungsmerkmale. :
O und d. = F
Die 110 mir vorliegenden Stücke (84 9,26 ?) sind auf den 3 respektive (beim $) 4 etzti
Abdominalsegmenten, einige auch noch auf Teilen der Fühler, orangegelb und sonst in sehr verschied
Verhältnissen indischrot und schwarz gefärbt. Die spezielle Verteilung der Farben ist folgende: Oran,
gelb sind: Bei allen die 3, beziehungsweise (beim /) 4 letzten Abdominalsegmente mit an
Basis des 4. Tergits, bei einigen auch noch mit Ausnahme eines an die Basis des 4. Tergits sich ansch -
den + langen Medianstreifs und eines die Hinterecken + ausgedehnt freilassenden Flöcki a
4. Sternit. Bei einigen auch noch die Unterseiten der Fühlergeißeln in + großer Ausdehnung. Heller‘
dunkler indischrot sind: Bei dem hellsten mir vorliegenden Exemplar (1 7 aus Kamerun) fast Vz
Kopf nur mit Ausnahme des oberen Teils der Stirn ungefähr bis zur Höhe der Augenausrandungen h
und des Scheitels, die Fühler, fast die ganzen Mandibeln nur mit Ausnahme der Kauränder, - il
Mundteile, Säume an den Rändern der Oberseite, die nach unten gerichteten Ecken und je ein!
der Basis der nach hinten gerichteten Ecken des Pronotum, der Prosternit, Säume an den Seite rär
all
1 Mir liegt 1 als S. capifala bezeichnetes und vom Senegal stammendes Exemplar aus dem Muse d’hist. nat. Gr nei
welches vermutlich die Type ist. %
2 Mir liegen 2 als S. dentata bezeichnete und von Bissao stammende Exemplare aus dem Musde d’bist. nat. ae 67
welche vermutlich Originalexemplare sind.
8 Mir liegt 1 als S. aequalorialis und von Bissao stammendes Exemplar ausdem Mus&e d’hist. nat. de Geneve vor, w
mutlich das Originalexemplar ist, une "n
4 Mir liegt 1 als S. ferox bezeichnetes und aus Afrika oceident. stammendes Exemplar aus dem Musde d’bist. nat. de G
vor, welches vermutlich die Type ist.
d Die Exemplare, auf die sich die Angaben Roubaud's beziehen, sind von M. R. du Buysson, bestimmt worden, Au
vorliegenden gleichfalls von Buysson bestimmten Synagrisindividuen ersehe ich, daß er die Stücke als S. calida auffaßt, di
S. spiniventris ansehen zu müssen glaube, Die Angaben Roubaud's beziehen sich somit auf S. spiniventris. ‚a k ‚
Monographie der Gattung Synagris Latreille. - 263
des Dorsulum, soweit sie den Flügelschuppen benachbart sind, die oberen zwei Drittel der Epiknemien des
Mesosternits, zwei Flecken auf den Mesepisternen, die hinteren und unteren Ränder der Seitenwände des
Mesosternum, die Spitzen des Postscutellum, die Einziehungen zwischen den Metapleuren und dem
Metasternum, zwei Flecken auf den Seitenwänden desselben unmittelbar über den Einlenkungsstellen der
Hinterhüften, die Seitenkanten des Mittelsegmentes samt den Dornen, die Mittelsegmentanhänge (vgl.
p. 12 [226]), die Beine, die Basis des 1. Abdominaltergits, der schmale Teil und die Randwülste auf dem
breiten Teil des 1. Sternits und die Basalfurche und die Basis der Scheibe des 2. Sternits. Dagegen bei
dem dunkelsten mir vorliegenden Exemplar (1 © aus Britisch-Ostafrika) am Kopfe fast nur der Clypeus,
an den Fühlern die Fühlerschäfte mit Ausnahme der Oberseiten der Spitzen, die zweiten Geißelglieder
mit Ausnahme der Oberseiten der Spitzen und die Unterseiten der sechs folgenden Glieder, — undeutliche
Flecke auf den Basen und die Spitzen der Mandibeln und sonst nur noch die Klauenglieder der Vordertarsen.
Die Mehrzahl der mir vorliegenden Stücke fällt hinsichtlich dieser Verhältnisse zwischen die beschriebenen
Extreme, wobei zu bemerken ist, daß die Weibchen mehr zu einer ausgedehnteren Schwarzfärbung
neigen als die Männchen. Jedenfalls ist das hellste mir vorliegende Weibchen noch immer etwas dunkler
als das oben beschriebene extrem helle Männchen.
Die Flügel sind schwarzbraun verdunkelt und blauviolett glänzend.
Plastische Merkmale.
Q.
Am Kopfe: Die Konfiguration des Gesichtes zeigt Fig. 24. Der Clypeus ist im Umriß birnenförmig
sehr ähnlich dem von S. analis (p. 41 [225]) aber im Verhältnis zur Breite etwas kürzer und mit kürzerer
und etwas breiter abgestutzter Spitze, überall ziemlich gleichmäßig gewölbt und auf ganz mattem Grunde
fein und zerstreut punktiert. Der Stirnkiel ist scharf. Die vertieften Stirnteile gegen die erhöhten gut stumpf-
kantig abgegrenzt und glatt, während diese grob und dicht punktiert sind. Fast ebenso grob aber zerstreuter
ist die Punktierung der angrenzenden vorderen Scheitelteile.
Die Mandibeln sind am Kaurand mit 4 großen breitabgestutzten Lamellen (zum Unterschied von
Kerb-) Zähnen und einem an der oberen Ecke des ersten (basalsten) Zahnes + undeutlich entwickelten,
dreieckigen Zähnchen bewehrt und mit deutlichen Leisten und Furchen ausgestattet. Die größte beobachtete
Zahl der Maxillartasterglieder beträgt 5.
Am Thorax: Das Dorsulum ist mit Ausnahme einer Stelle auf der Mitte und zweier an den Seiten
der hinteren Hälfte, welche glatt oder doch nur mit vereinzelten Punkten besetzt sind, grob und dicht
punktiert. Das Scutellum ist schwach und ganz stumpf zweihöckerig, auf den Seiten glatt, auf den Höckern
grob und zerstreut, gegen die Mittellinie und gegen den Hinterrand zu ebenso grob aber dichter punktiert.
Das Hinterschildchen ist spitz-zweihöckerig, oben glatt, unten und hinten grob, unregelmäßig und ver-
schieden dicht, manchmal fast runzelig punktiert. Die Seitendornen des Mittelsegments sind immer vor-
handen. Die Mittelsegmentanhänge (vgl. p. 42 [256]) sehen von der Seite betrachtet wie ein Dach aus,
dessen eine, hier obere Wand steiler abfällt und die Form eines Dreiecks hat, während die untere sanfter
abfällt und die Form eines knapp vor der hinteren Spitze unten leicht ausgeschweiften Kreissegmentes hat.
Die ganze Hinterwand des Mittelsegmentes ist grob und regelmäßig — nicht ganz normal zur Medianfurche
funzelstreifig,
Über die Skulptur des Kopfes und Thorax ist ganz im allgemeinen zu sagen, daß sie stärker aus-
geprägt ist wie bei verwandten Arten, zum Beispiel S. analis.
Am Abdomen: Der breite Teil des 1. Sternits wird zum größeren Teil von zwei breiten, glatten,
den Seitenrändern parallelen Wülsten eingenommen, welche zwischen und hinter sich nur einen ziemlich
Schmalen Raum für ein dreieckiges, seicht gerunzeltes Feld übrig lassen. Die Basalfurche des 2. Sternits
ist glatt, der Abfall der Scheibe in sie mitten kurz und fast senkrecht, seitlich etwas länger und
” Denkschriften der mathem,-naturw. Kl. 01. Bd, 35
weniger steil, die Scheibe selbst mitten ausgedehnt flach eingedrückt und auf glänzendem Grunde grob,
aber sehr zerstreut punktiert.
Körperlänge: 21 bis 29 mm, Vorderflügellänge 20 bis 24 mm. J
264 Dr. F. Maidl,
d.
Die Konfiguration des Gesichtes zeigt Fig. 25 von einem »kleinen« 1 Männchen von zirka 19 mm
Körperlänge, Fig. 26 von einem »mittleren« von zirka 22 mm Körperlänge, Fig. 27 von einem »mittleren«e
von zirka 26 mm Körperlänge und Fig. 28 von einem »großen« Männchen von zirka 28 mm Körperlänge. ö
Der Clypeus ist im Umriß birnenförmig mit stark ausgeschweiften Seitenrändern und deutlich abgesetzter 5
Spitze, am Ende breit und seicht ausgerandet, auf der Scheibe und dem größten Teile der Spitze bis auf
zwei — deutliche, seichte Eindrücke auf der unteren Hälfte der Scheibe ziemlich gleichmäßig gewölbt,
am Ende der Spitze jedoch — deutlich, seltener nur in Spuren kreissegment- bis halbkreisförmig nieder-
gedrückt, in der niedergedrückten Stelle glatt und etwas glänzend und sonst ähnlich wie beim Weibcheui
auf durchaus mattem Grunde + fein und zerstreut punktiert. Der Hinterkopf ist + aufgetrieben.
Die Mandibeln sind bei den »großen« und »mittleren« Männchen + stark gegeneinander gebogen, j
bei den kleinsten jedoch ähnlich wie beim Weibchen fast gerade, am Kaurande an der Basis bei den
größten Männchen mit nur einem großen, stumpfen Zahne, bei etwas kleineren mit einem gut entwickelten N,
großen stumpfen und endwärts davon noch mit einem kleinen, dreieckigen, spitzen Zahne, bei noch
kleineren mit zwei ungefähr gleich gut entwickelten Zähnen, von denen jedoch der eine basalere stumpf,
der andere spitz ist, und endlich bei den kleinsten Männchen mit zwei + undeutlichen, stumpfen Zö n
versehen, von denen der basalere noch schwächer entwickelt ist als der apikalere, endwärts von diese;
Zähnen + stark ausgebuchtet und unbewehrt und erst wieder an der Spitze mit 2 bei allen Männch n
ungefähr gleich gut entwickelten breitabgestutzten Lamellenzähnen und einem aus der oberen Ecke des
basaleren Zahnes + stark entwickelten vorragenden Zähnchen versehen.
Der zweite Abdominalsternit ist bei den »kleinen« Männchen kaum von dem der Weibchen ’er-
schieden, bei den »mittleren« in den Hinterecken mit zwei flachkegelförmigen, in kleine, nach T
gerichtete Spitzchen ausgezogenen Erhebungen versehen und bei den »großen« endlich an denselk
Stellen mit zwei + kräftigen und langen, spitzen, etwas nach hinten gerichteten, aber nach
gebogenen, annähernd einander parallelen Hörnern bewehrt.
Alles Übrige ist ähnlich wie beim © beschrieben.
Körperlänge: 19 bis 28 mm, Vorderflügellänge 18 bis 26 mm.
Geographische Verbreitung.
Mir liegen vor: Im ganzen 84 9,26 7, davon 18 9,12 2 aus Senegal, 19 aus Ga
(Moquerys), 3 5 aus Port. Guinea (Bissao), 12 9,5. aus Sierra-Leone (Bondu, Bo, B'su
Gorahun, Jamadu, Kambia, Kengama und Turu, J. J. Simpson), 2 9 aus Goldküste (Akra; Tom
T. Palmer), 12 9 aus Togo (Bismarckburg, R. Büttner und J. Conradt; Hinterland, Kling; St
Schröder; Kete Kratji, Mischlich; Kirikiri, Kersting; Misahöhe, Baumann), 1 9,17 aus Dat
(Porto novo), 4 9 aus Süd-Nigeria (Aro und Badagri, J. J. Simpson; Ilesha, L. E. H. Humfr
Quitsha, J. A. de Gaye),2 © aus Nord-Nigeria (Lokotja, Schultze; Offa, R. C. Hiscock), 2 Q,:
aus Kamerun (Garna und Tsad See, Riggenbach; Tinto, Gesundheitsamt), 189, 17 aus Ugan
Protekt. (Entebbe, C. A. Wiggins; Jinja; Kafu R. near Hioma Kampala Rd., Between S. E. shor
i
s
N
} Alle im folgenden beschriebenen sekundären Geschlechtscharaktere sind analog wie bei andern Synagris-Arten, zumB
S, cornula, proserpina, analis innerhalb weitgesteckter Grenzen in + engem Zusammenhange mit der Kürpergröße variabel, «
hier wie bei den obengenannten Arten (p. 42 und 46 [256 und 260]) zum Zwecke der Beschreibung die Unterscheidung in »kl
»mittlere« und »große« Männchen getroffen wurde, ohne damit jedoch gegeneinander abgegrenzte Kategorien unte ‚che
wollen, da in der Tat überhaupt keine Grenzen existieren.
Monographie der Gattung Synagris Latreille. 265
L. Kioga, et Kakindu, Between Kumi und N. E. shore ofL. Kioga, Mbale Kumi Rd. S. of L. Salisbury,
Eastern Mbale Dist. S. of Mt. Elgon, Semliki Plains, near S. shore of L. Albert und Banks of Victoria Nile
near Masindi Port., S. A. Neave) und 2 © aus Britisch-Ostafrika (Jailo Hoima, Naegele), gefangen in den
Monaten I bis III und VI bis XII, aus den Museen in Berlin, Brüssel, Genf und Wien sowie aus der
Sammlung Herrn v. Schulthess’ in Zürich. In der Literatur finde ich noch »Cöte d’Abyssinie« für
S. calida und affinis von Saussure, »Abbusini (Usegua — 29./VIII. 1888— Q)« in Abessinien gesammelt
von Stuhlmann, von Kohl und Brazzaville im Franz. Kongo für S. calida von Roubaud angegeben.
Das derzeit bekante Verbreitungsgebiet der Art besteht somit aus zwei unzusammenhängenden
Territorien, einem westafrikanischen, welches Oberguinea und die nördliche Hälfte von Niederguinea und
einem ostafrikanischen, welches Abessinien, Ugonda und Britisch-Östafrika umfaßt. Es ist aber wohl
anzunehmen, daß sie auch in den dazwischen liegenden Gebieten noch wird gefunden werden.
Synagris calida (Linn£) Serville, 9,0.
Vespa calida Linne, Syst. nat. Ed. 103, I, p. 574, n. 17 2198
Vespa cahda Linne, Syst. nat. Ed. 1221, 2, p. 952, n. 27. 1767
Vespa calida Fabricius, Syst. entom. 1775, p. 366, n. 18. 5 . 1775
Vespa calida Ph. L. Müller, Linne: Vollst. Natursyst., V, 2, p. 887, n. 27 a)
Vespa’ carbonaria Degeer, Mem. serv. hist. Insect., VII, p. 609, n. 7, T.45,F.9. = 1778
Vespa calida Fabricius, Spec. Insect., I, p. 462, n. 23 : } i . 1781
Vespa carbonaria Göze, Degeer: Abh. Gesch. Insekt., VII, p. 217, n. 7, T. 45, F. 9 . 1783
Vespa carbonaria Retzius, Gen. et spec. Insect., p. 64, n. 241. . 17883
Wespa cahida Fabrieius, Mant. Ins. T, p. 259,n.27 . . ..... a 1 a RE ee Bea 1787
Bed melin, Linne: Syst. nat. Ed. 13% 1,.5,,P:.:2709,0.,27 unenas ou 0a en 290
BVespa Crabro microrrhoea Christ., Naturg. Insect,, p. 218, T.18,Fig.6 - . » ...2......1791
2892 calida Christ., Naturg. Insect., P: 225... - I a ee
Beereakda Olivier, Eneyellimethod: Insect;, VI, p: 683, n. 66 a1. „un a0. wmislst # 0.791
eahneonBakıricius, Entom. syetem.,1l, p. 262,1. 33 „or. RT NIE. nu ab. un 0011293
eng Babriecıus, SystPiez4, P.259, 1.28 210. TE REN N N EIN 1804
Synagris calida Serville, Palisot-Benvois: Insect. Afr. et Amer., p. 260, Hymen., T. 10, F. 6,
EI BRENNEN N EP NEED
Ban a meine, Nouw. meth. class, Hymen, p. 169 9,4 .... zen... 0.1807
Synagris calida Lepeletier, Encycl. method. Insect., X, p. 509,n.2, 9,d .........1825
Synagris calida Lepeletier, Hist. nat. Insect. Eivmen- ll .D. 092 0,2, 9 sn uk a Sl
Symagvis calida Gu&rin, Iconogr. regn. anim. VI, Insect., p. 446, T.72,F.3. . . ......1845
1 Synagris bellicosa Saussure, Etud. fam. Vespid,, I, p. 84,n.7, 9,9. . Bet ee
? (Synagris calida Smith, Trans. Entom. Soc. London, 2, I, Proc, p. 128,n.1 . . ........1856)
? Synagris calida Gueinzius, Trans. Entom. Soc. London 2, V, 1858, Proc, p.9 . . . . .„ 1858)
I? Symagris (Antagris) Sicheliana Saussure, Mem. soc. phys. et hist. nat. Geneve, XVII, 1,
ee un nn 6 kurs busen u. 1808
1 Mir liegt 1 als S, bellicosa bezeichnetes Weibchen und Männchen (aus Afr, oceident.) aus dem Musce d’hist. nat, de Geneve
vor, welche vermutlich Typen sind.
2 Mir liegen 4 als S. Sicheliana bezeichnete und aus Guinea stammende Exemplare aus dem Muscde d’hist, nat de Geneve vor,
welehe wahrscheinlich Typen sind,
266 Dr. F. Maidl,
!1 Synagris (Antagris) mandibularis Saussure, M&m. soc. phys. et hist. nat. Geneve, XVII, 1,
p. 184,02.6, T.3, FR iu ai DT. Ri AU Be PAR VE 3E ap eh OA
! Se A a u Renee u. 100m
Synagris (ram nah Saussure, Mem. soc. phys. et hist. nat. Geneve, XVII, 1,p.197,
RE ET va + ale ee
12 Sy ug is s(Aspagr a Saussure, Mem. soc. ee et hist. nat. an XVI, 1, p. 199,
n. 25, T. 2, E. 13, au ie AD TEE ER ak Ex . . 1863
18.5 are Saussure, Mem. soc. phys. et hist. nat. dans XVILI,p. 200,
0.28, 1.2, Pi, 9 000 MIR A ee en EN
Synagris pentameria Gribodo, Ann. mus. civ. Genova, XVI, p. 240,n. I, ........181°
b) Subspecies emarginata Saussure, 9,7.
% Synagris emarginata Saussure, Etud. fam. Vespid,, II, p. 157,n.46,2 .... a 1852
Synagris (Paragris) emarginala Saussure, Mem. soc. phys. et hist. nat. Geneve, XVIL, 1, p. 195,
n. 19, Ss’ u . . . . . . . . . . . . . . . ” = * ” = ” . . . . ” * - ” = = . * * E = * 186;
c)? Subspecies albofaseiata mihi, 9, 2.°
Färbungsmerkmale.
a) Der Subsp. abyssinica.
© und Z.
Die 82 mir vorliegenden Exemplare (499, 337) sind auf den 3., beziehungsweise (beim 2) 4.
Abdominalsegmenten (und niemals auf dem 2.) orangegelb und sonst bis auf einige kleinere Stellen a
Kopf, Fühler, Mundteilen, Thorax und Beinen, welche orangegelb, indischrot oder umbrabraun se
können, schwarz gefärbt. Die spezielle Verteilung der Farben am Abdomen ist folgende. Orangege
sind: die 3, respektive (beim ./) 4 letzten Abdominalsegmente mit Ausnahme der Basalhälfte des 4. Ter;
und eines + großen, dreieckigen, trapez- oder kreissegmentförmigen, vom Basalrand an beginnenden Flec
auf dem 4. Sternit. Die spezielle Verteilung der Farben auf den übrigen Körperteilen ist verände ic
So sind bei dem hellsten mir vorliegenden Exemplar (lc aus Transvaal) der Ciypeus, der Stirnk
die Spitze des erhöhten Stirndreiecks und die Fühler bis auf die Spitzen auf der Oberseite orangege
die Wangen, der Saum des Stirnflecks, Streifen an den unteren Rändern der Augenausrandungen,
I Mir liegen 3 als S. minuia bezeichnete und aus »Caffraria« (2), beziehungsweise vom »Cap |. sp.« stammende Exempla
aus dem Musce d’hist. nat. de Geneve vor, welche wahrscheinlich Originalexemplare sind.
® Mir liegen 2 als S. fervida bezeichnete und aus »Caffraria« stammende Exemplare aus dem Musee d’hist. nat, de Ge
vor, von denen ] vermutlich eine Type ist. u
3 Mir liegen 2 als S. aefhiopica bezeichnete und aus »Natal« stammende Exemplare aus dem Musde d’hist. nat. de Geneve
welche vermutlich Typen sind.
4 Mir liegt 1 Exemplar aus dem British Mus. in London vor, welches als von Meade-Waldo mit der Type
bezeichnet ist.
5 Die Typen (& 9,4?) befinden sich im Königl. Zool. Mus. in Berlin (4,9), im British Mus. in London (1 9, sun
k. k. Naturbist, Hofmus. in Wien (1°).
Monographie der Gattung Synagris Lalreille. 275
ganzen Schläfen, fast die ganzen Mandibeln, die Tegulae, die Vorder-, Hinter- und Beugeseiten der Vorder-
und Mittelschenkel sowie der Vorderschienen und die Klauenglieder der Vordertarsen deutlich und fast
alles Übrige + undeutlich und schwärzlich indischrot, bei dem dunkelsten mir vorliegenden Stück
(1 g aus Transvaal) dagegen nur der Clypeus, der Stirnkiel, die Unterseite der Fühler und die Klauenglieder
der Vordertarsen umbrabraun und alles Übrige tiefschwarz. Die meisten Exemplare stehen bezüglich
ihrer Färbung zwischen den beschriebenen Extremen.
Die Flügel sind schwarzbraun verdunkelt und = stark blauviolett glänzend.
b) Der Subsp. emarginata.
DO und dd.
Die mir vorliegenden 245 Exemplare (152 9,93 9) sind auf den 4, respektive (beim 5) 5 letzten
_Abdominalsegmenten orangegelb und sonst bis auf einige wenig umfangreiche Stellen auf Kopf,
Fühlern, Mandibeln, Thorax und Beinen, welche indischrot bis orangegelb sind, schwarz gefärbt.
Die spezielle Verteilung der Farben auf dem Abdomen ist folgende: Orangegelb sind: Nicht nur die 3,
beziehungsweise (beim 5) 4 letzten Abdominalsegmente in größerer Ausdehnung wie bei der Subsp. abys-
sinica, sondern auch noch & große Teile des 3. Tergits in Form einer breiten und überall gleich breiten oder
mitten und seitlich eingeengten und dann am Vorderrand wie ausgenagt aussehenden, ununterbrochenen
oder mit — breit unterbrochenen und seitlich — abgekürzten, aber immer den Hinterrand erreichenden
Binde oder in Form zweier größerer oder kleinerer den Hinterrand immer berührender, zumeist querovaler
Flecken, und die Hinterecken des 3. Sternits in + Ausdehnung, allenfalls (bei einem Exemplar) auch
noch ein schmaler, mitten unterbrochener und seitlich abgekürzter Saum am Hinterrande des 2. Tergits.
Die spezielle Verteilung der Farben auf den andern Körperteilen ist weniger und zwischen andern Grenzen
veränderlich wie bei der Subsp. abyssinica. So sind bei dem hellsten mir vorliegenden Stücke der Clypeus,
ein (angrenzender) Teil des Stirnkiels und die Unterseiten der Fühlerschäfte orange-indischrot und
die Oberseiten der Fühlerschäfte, die ganzen Unterseiten und etwas mehr als die basalen Hälften der Ober-
seiten der Fühlergeißeln, die Mandibeln mit Ausnahme der Kauränder und die Klauenglieder aller Beine
indischrot, bei dem dunkelsten Stücke dagegen überhaupt kein Teil orange-indischrot und nur der
Clypeus und ein (angrenzender) Teil des Stirnkiels dunkel-indischrot. Die meisten Stücke stehen
bezüglich ihrer Färbung zwischen den beschriebenen Extremen und weisen größtenteils schwarze Fühler
auf, so daß man sagen kann, die Subsp. emarginata unterscheidet sich von der Subsp. abyssinica durch
eine stärkere Ausdehnung der hellen Farbe auf dem Abdomen und außerdem zumeist durch eine
gleichsam kompensatorische Einschränkung und Verdunkelung derselben auf dem Kopfe mit seinen
Anhängen und auf dem Thorax mit den Beinen. Eine scharfe Grenze zwischen den beiden Subspecies
existiert nicht, dagegen wohl eine deutliche geographische Isolierung (vgl. die »geographische Ver-
breitung«, p. 63 [277)).
Die Flügel sind ganz ähnlich wie bei der Subsp. abyssinica schwarzbraun verdunkelt und blauviolett
glänzend.
c) Der Subsp. albofasciata.
Qundd.
Die 9 mir vorliegenden Exemplare (ö Q,4 /) sind auf den 3, beziehungsweise (beim 5°) 4 letzten
Abdominalsegmenten weiß und sonst bis auf + beschränkte Stellen auf dem Kopf, den Fühlern und
Mandibeln, welche indischrot sind, oder auch fast ganz schwarz. Die spezielle Verteilung der Farben auf
dem Abdomen ist folgende. Weiß sind: die 3, beziehungsweise (beim 7) 4 letzten Abdominaltergite mit
Ausnahme der (gewöhnlich versteckten) Basen und eines + breiten Saumes am Hinterrande des letzten
. Segmentes und die Seiten der 2, beziehungsweise (beim ') 3 vorletzten Sternite in + großer Ausdehnung.
Die spezielle Verteilung der indischroten Farben ist bedeutend veränderlicher. So sind bei dem hellsten mir
vorliegenden Exemplar (1 / aus Britisch-Ostafrika) der Clypeus, der Stirnkiel, die ganzen Unterseiten und
die basalen Hälften der Oberseiten der Fühlerschäfte, die Unterseiten der Fühlergeißeln und die Mandibeln
mit Ausnahme der Kauränder, bei dem dunkelsten Exemplar (1 5 von Melange Pogge in ? Niederguinea)
nur ganz kleine Stellen auf den Unterseiten der mittleren Geißelglieder indischrot. Die übrigen Stücke
vermitteln zwischen diesen beschriebenen Extremen. Übergangsformen zu den andern Subspecies liegen
276 Dr. F.Maidl,
mir nicht vor.
u
Die Flügel sind ganz ähnlich wie bei der Subsp. abyssinica schwarzbraun verdunkelt und blau-
violett glänzend.
Plastische Merkmale aller drei in Hinsicht auf sie nicht verschiedenen Subspeeies.
er
T
Am Kopfe: Die Konfiguration des Gesichtes zeigt Fig. 41. Der Clypeus ist im Umriß birnenfö |
mit wenig abgesetzter, am Ende scharf abgestutzter oder sogar seicht ausgerandeter Spitze, bis auf einen
—+ undeutlichen, seichten Quereindruck auf der Mitte und zwei ebenso undeutlichen, manchmal kaum
angedeuteten Eindrücken an den Seiten der Spitze und zwei + deutlich hervortretenden Kielchen in den
Ecken derselben ziemlich gleichmäßig gewölbt, ziemlich regelmäßig fein längsrunzelig und überdi 2s
besonders auf der Basis fein und zerstreut punktiert. Der Stirnkiel ist immer scharf. Die vertieften Teile
der Stirn sind gegen die erhöhten deutlich stumpfkantig abgegrenzt und glatt, während diese bis auf eine
glatte Stelle auf dem Stirndreieck über dem Stirnkiele nicht sehr grob und nicht sehr dicht punktiert sind
Die Punktierung der angrenzenden (vorderen) Scheitelpartien ist undeutlicher und viel zerstreuter, die de:
hinteren fast ganz verschwunden. )
Die Mandibeln sind lang, am Kaurande mit 4 großen, breitabgestutzten Lamellenzähnen und ei em
kleinen, aus der oberen Ecke des ersten (basalsten) Zahnes entwickelten Zähnchen bewehrt und
Leisten und Furchen ausgestattet. Die größte beobachtete Maxillartastergliederzahl beträgt 5.
Am Thorax: Das Dorsulum ist auf der ganzen vorderen Hälfte und auf der hinteren bis auf ein:
Stelle in der Mitte und zwei an den Seiten, welche glatt sind, — grob und nicht sehr dicht punktiert, Da
Scutellum ist flach zweihöckerig und ebenso stark wie das Dorsulum, aber viel zerstreuter punktiert. D:
Postscutellum ist zweispitzig, oben fein und zerstreut, unten und hinten grob und ungleichmäß
dicht punktiert. Die Seitendornen des Mittelsegments sind ziemlich kurz. Die Mittelsegmentanhänge hab
von der Seite betrachtet die Form von Dächern, deren eine (hier obere) Seiten sehr schmal und steil si
während die anderen, breiteren und sanfter abfallenden vollkommen Kreissegmenten gleichen. Die
wand des Mittelsegmentes ist gegen oben und außen zu grob und — unregelmäßig —, gegen
und innen zu ebenso grob, aber regelmäßig, nicht ganz normal zur Medianfurche runzelstreifig.
Am Abdomen: Der breite Teil des 1. Sternits wird zum kleineren Teil von zwei ziemlich hol
leistenartigen, mitten in eine Andeutung eines Zahnes ausgezogenen, den Seitenrändern parallelen, glat
und glänzenden Wülsten, zum größeren von einem zwischen und hinter diesen sich ausdehnenden, gr
aber seicht gerunzelten, dreieckigen Felde eingenommen. Die Basalfurche des 2. Sternits ist glatt oder n
sehr schwach längs (parallel zur Medianebenn des Tieres) längsrunzelstreifig. Der Abfall der Scheib:
sie ist überall, das heißt mitten nur wenig mehr als seitlich, ziemlich kurz, plötzlich und steil. Die Schei
selbst ist mitten der Länge nach leicht eingedrückt, auf glänzendem Grunde fein und sehr zerst
punktiert und in den Hinterecken mit zwei querstehenden, sehr verschieden stark entwickelten, m ach
auch kaum angedeuteten, bei guter Ausbildung kielförmigen und dann manchmal außen umgeb og
und durch den Seitenrändern parallele, allmählich verstreichende Wülste fortgesetzten Erheb ın,
versehen.
Körperlänge: 18 bis 28 mm, Vorderflügellänge: 18 bis 23 mm.
Monographie der Gattung Synagris Latreille. 27
SI
A
Die Konfiguration des Gesichtes (Fig. 42) ist sowohl wenig von der des weiblichen verschieden als
auch kaum (wie bei andern Synagris-Arten, zum Beispiel S. cornuta, analis, calida u. a.) im Zusammen-
hang mit der Körpergröße veränderlich. Der Clypeus ist birnenförmig wie beim ©, aber mit etwas kürzerer
Spitze und am Ende + tief, zumeist halbkreisförmig ausgerandet und infolgedessen zweispitzig. Diese
Spitzen sind — deutlich gekielt, die Bucht zwischen ihnen mit einem — schmalen und deutlichen nieder-
gedrückten Randsaume versehen. Der Hinterkopf ist je nach der geringeren oder bedeutenderen Größe des
Exemplars ganz ähnlich wie beim © oder etwas stärker aufgetrieben.
Die Mandibeln sind sehr ähnlich den weiblichen, nur ist das aus der oberen Ecke des ersten
(basalsten) Zahnes entwickelte dreieckige Zähnchen zunächst der Basis mehr ausgeprägt, der nächst-
folgende breite Lamellenzahn länger als die beiden andern (weil aus den zwei ersten weiblichen Zähnen
hervorgegangen), die Zahl der Lamellenzähne nicht 4, sondern 3 und endlich sind alle Lamellenzähne
schmäler und an den Ecken stärker abgerundet.
Die beim Q© beschriebenen Erhebungen in den Hinterecken des 2. Abdominalsternits haben bei
allen Stücken (kleineren und größeren) die Form von zwei C-förmigen, die Mitte der Scheibe rechts und
links umfassenden, von vorn nach hinten an Höhe und Schärfe zunehmenden Wülsten.
Alles Übrige ist Ähnlich wie beim © beschrieben.
Körperlänge: 17 bis 25 mm, Vorderflügellänge: 15 bis 23 mm.
Geographische Verbreitung.
a) Der Subsp. abyssinica.
Mir liegen vor: Im Ganzen 49 9, 33 ZJ', davon 2 ©, 1 ZJ-aus Abessinien (? Giuir, Coll. Erlanger:
Somaliland Harar, Coll. v. Erlanger und Neumann), 2 @ aus Uganda (Between Kumi and.N. E. shore
ofL. Kioga und Semliki Plains, S. A. Neave), 1 Q aus Britisch-OÖstafrika (Migori Valley, S. Kavirondo,
S.A. Neave), 49,15 aus Deutsch-Südwestafrika (Gobabis, Coll. Schneider; Windhoek, Techow;
Lübbert), 1 9,1 5 aus der Oranjefluß-Kolonie (Bothaville, Brauns), 13 9,13 Z aus der Trans-
vaal-Kolonie (Botschabelo, Bartels; Lydenburg, F. Wilms; Piet Retief Dist,, R. Crawshay; Pretoria,
Wichgraf und Coll. Distant; Shilouvane, Junod; Sterkfontein, H. P. Thomaset),5 9,7 5 aus Natal
(Durban und Malveru, J. P. Cregoe; Maritzburg Alexandrapark) und 11 Q, 3% aus dem Kapland
(Grahamstown, Schönland und Coll. Birgham; Kaffraria; Kap der guten Hoffnung, Coll. Cradock und
Bingham; Kowil, Penther, Willowmore, G. Kobrow; Krebs), gefangen in den Monaten II, III, V, VIII,
XI und XII, aus den Museen in Berlin, Budapest, Genf, London, Wien sowie aus der Sammlung Herrn
v. Schulthess’ in Zürich. In der Literatur findet sich ebenfalls mehrfach Abessinien, Natal und das Kap-
land als Fundgegend angegeben.
Das Verbreitungsgebiet der Unterart dürfte sich somit einerseits über Abessinien, andererseits über
Südafrika erstrecken. Außerdem dürften vereinzelte Stücke in den Grenzprovinzen des Verbreitungs-
gebietes des Subsp. emarginata, wie in Uganda und Britisch-Ostafrika vorkommen.
b) Der Subsp. emarginala.
Mir liegen vor: Im ganzen 152 2,93 Z, davon 19, 1g' aus Abessinien (?Giuir, Coll. Erlanger;
Coll. Stordy), 99,6 5% aus dem Distrikt »Ostprovinz« des Kongostaates (Kambowe Katanga; 120
to 200 miles W. of Kambowe, S. A. Neave; Kasindi Beni, Urwald Beni und N. W. Tanganjika, R. Grauer),
%80Q, 62% aus Uganda (24 verschiedene Fundorte), 11 9,4% aus Britisch-Ostafrika (Jailo-
Hoima, Naegele; N. siopes of Kenya on Embu-Meru Rd., Kibwezi, Foot of Kikugu Escarpment nr. Nai-
vasha, Upper Kuja Valley S. Kavirondo, Valley of Mirna S. Kavirondo, Nandi Plateau, E. shore Vic.
Nyanza near Karungu, Voi und Yala R. S. edge Kakungu Forest, S. A. Neave), 149, 13% aus
278 . Dr. F.Maidl,
Deutsch-Östafrika (Aruscha, Abel; Bukoba Usumbura,, R. Grauer; Kigonsera; Kilimandjaro, Bau-
mann; Kilimandjaro Noguon Ugueno Geb. Dr. Meyer; Rd. to Kilossa, Usagara Dist. S. A. Neave;
Muhesa, Schröder; Neuwied Ukerewe, Conradt; Nyassa See Langenburg, Fülleborn; Tabora, Wint-
gens; S. Tanganjika, S. Utipa Msamvia, Fromm; Usambara; Usangu Dist. S. A. Neave), I O aus
Sansibar (Hildebrandt), 4%, 2 7 aus Nordost-Rhodesta (Ft. Jameson, Upper Luangwa R., S. A,
Neave), 9 9, 4 J aus dem Britisch-Njassaland Protekt. (Zentral Angoniland Silongwe Dist,
Ro,
Neave) und 2 © von Madagaskar (Rumena Val), gefangen in den Monaten I bis XII, aus den Museen
in Berlin, Brüssel (die 2 © aus Madagaskar), Budapest, London, Wien und aus der Sammlung Herrn.
v. Schulthess’ in Zürich. In der Literatur finden sich keine näheren Fundortsangaben.
Das Verbreitungsgebiet der Unterart dürfte sich somit über Ostafrika nördlich bis Abessinien
erstrecken. =
c) Der Subsp. albofasciata.
Mir liegen vor: Im ganzen 59,4 J,davon 1 Q,4 Z aus Britisch-Ostafrika (Nyangori N. Kavi-
rondo und Yala R.S. edge Kakunga Forest, S. A. Neave),2 Q aus (?) Angola (Melange Pogge), I 2
aus (?) Punyo Guinea (Homeyer) und I Q@ aus Guinea (Homeyer) gefangen im Monat V, aus de
Museen in Berlin (4 @ ), London (1 9,3 /) und Wien (Il f).
Das Verbreitungsgebiet der Unterart würde somit, falls die Fundortsangaben »Melange Pogge
Punyo Guinea und Guinea« tatsächlich ihre Richtigkeit haben, ebenso wie das der Subsp. abyssinica us
zwei getrennten Gebieten bestehen, von denen das eine (Britisch-Ostafrika) sich mit einem Teil
Verbreitungsgebietes von S. abyssinica subsp. emarginata deckt, während das andere (Angola)
und ohne jede Verbindung mit den, soweit bisher bekannt, durchaus ostafrikanischen Verbreitungs
gebieten der beiden andern Unterarten liegen würde. Die Sache bedarf wohl noch künfti
Erfahrungen.
Synagris mirabilis Gu£rin, 9 d.
Synagris mirabilis Gu&rin, Lefebure: Voy. Abyssin., IV, 6, p. 359, T.8,F.8,J ......H#H
Synagris mirabilis Reiche et Fairmaire, Ferret et Galliner: Voy. en Abyssin., IH, p. 452, n. 3, 1
Synagris mirabilis Saussure, Ftud. fam. Vespid,Lp. 323, n.5, fd... «2 u 2 „oo 1:
(Synagris mirabilis Smith, Trans. Entom. Soc. London, 2, II, Proc. p. 128,n.2 .....
Synagris (Antagris) mirabilis Saussure, Mem. soc. phys. et hist. nat. Geneve, XVII, 1, p. 181,
We
Synagris mirabilis Stadelmann, Ostafrika, IV, p.31,n.9, 9, d .:. es. 00000 Bi
Synagris stuhlmanni Stadelmann, Ostafrika, IV,p.32,n.10, J ... x... 000. » “1
1! Synagris Stuhlmanni Mocsäry, Ann. Mus. Nat. Hung, I, p.508,n.8, 9, d ..... 0. .J
ee
Färbungsmerkmale.
DO und J.
Die mir vorliegenden 21 Q und 12 2 sind größtenteils schwarz, stellenweise dunkel indist
und auf den letzten Abdominalsegmenten + ausgedehnt weiß gefärbt. Die spezielle Verteilung der Fa
ist folgende: Dunkel-indischrot sind: Der Cliypeus, die Wangen, der Stirnkiel + ausged
Unterseiten der Fühler, die Mandibeln mit Ausnahme der Kauränder und die übrigen Mundteile
Klauenglieder der Vordertarsen, alle Klauen und Sporen. Weiß sind: Beim 9 Binden an den Hinter är
i Mir liegt 19 und I (Deutsch-Ostafrika) aus dem Ung. Nat, Museum in Budapest vor, welche Originale
Monographie der Gattung Symagris Latreille. 279
des 4. und 5. und vor dem Hinterrande des 6. Abdominaltergits oder nur an dem Hinterrande des 5. und vor
dem Hinterrande des 6. Tergits. Beim Männchen Binden an den Hinterrändern des 4., 5. und 6. sowie vor
dem Hinterrande des 7. Tergits oder nur an den Hinterrändern des 5. und 6. und vor dem Hinterrande des
7. Tergits. Auch die Ausdehnung der Binden ist sehr veränderlich. So sind sie bei manchen Individuen über
die Seitenränder der Tergite hinaus auf die Seiten der betreffenden Sternite verlängert, während sie bei andern
gerade bis zu den Seitenrändern reichen und wieder bei andern vor diesen abgekürzt sind. Ebenso variabel
wie die Länge ist auch die Breite der Binden und im Zusammenhange mit dieser das Vorhandensein oder
Fehlen einer + starken Unterbrechung in der Mitte. Dabei ist die erste Binde auf dem 4. Teergit, die, wie
schon erwähnt, auch vollständig fehlen kann, am meisten veränderlich, indem sie entweder so breit wie
die nächste und mitten gar nicht oder nur durch eine feine dunkle Linie unterbrochen ist oder schmäler
als diese, am basalen Rande wie ausgenagt und mitten deutlicher unterbrochen oder endlich so redu-
ziert erscheint, daß sie nur mehr durch zwei — ausgedehnte, auch den Hinterrand des Tergits nicht mehr
ganz erreichende Flecken vertreten ist. Relativ am beständigsten ist die zweite Binde, auf dem 5. Tergit,
beziehungsweise beim Männchen die zweite und dritte Binde, auf dem 5. und 6. Tergit, indem sie fast immer
ungefähr über den Raum vom Hinterrande an gegen die Basis des Tergites ausgedehnt erscheint, der von
dem Tergit bei der gewöhnlichen Streckung des Hinterleibes (im Tode und wahrscheinlich auch im Leben)
vom vorhergehenden Tergit unverdeckt bleibt, mitten gar nicht oder nur durch eine feine Linie unter-
brochen ist und nur sehr selten am basalen Rande wie ausgenagt aussieht. Etwas veränderlicher ist dagegen
wieder die letzte Binde, auf dem 6. Tergit beim 9, auf dem 7. beim J', indem sie entweder so breit
wie die vorletzte und mitten ebenso schwäch wie diese oder auch gar nicht unterbrochen ist oder
etwas reduziert erscheint und dann aber nicht am basalen, sondern am apikalen Rande wie ausgenagt
aussieht und mitten — stark unterbrochen ist. !
Die Flügel sind schwarzbraun verdunkelt und blauviolett glänzend.
Plastische Merkmale.
Q.
Am Kopfe: Die Konfiguration des Gesichtes zeigt Fig. 43. Der Clypeus hat die größte Ähnlichkeit
mit dem von SS. analis, nur ganz wenig im Verhältnis zur Breite kürzer als bei dieser Art, birnenförmig
mit ziemlich langer und schmaler, am Ende schmal abgestutzter Spitze, bis auf einen zuweilen zu beob-
achtenden +undeutlichen Quereindruck auf der Basis der Spitze überall gleichmäßig gewölbt und auf
mattem Grunde fein und zerstreut punktiert. Der Stirnkiel ist scharf. Die vertieften Stirnteile sind gegen
die erhöhten deutlich stumpfkantig abgegrenzt und glatt, während diese mit Ausnahme einer nur mit ver-
einzelten Punkten besetzten und sonst glatten Stelle auf der Spitze des erhöhten Stirndreiecks über dem
Stirnkiel grob und dicht punktiert sind. Die Punktierung der angrenzenden, vorderen Partien des Scheitels
ist etwas weniger grob und deutl!ch zerstreuter.
Die Mandibeln sind lang, deutlich mit Furchen und Leisten ausgestattet und am Kaurande mit 4 großen
breitabgestutzten Lamellenzähnen bewehrt. Das bei andern Synagris-Arten zum Beispiel S. analis aus der
oberen Ecke des ersten (basalsten) Zahnes + deutlich entwickelte spitze Zähnchen ist hier kaum durch
eine kleine Ausschweifung des Zahnrandes vor der genannten Ecke angedeutet. Die größte beobachtete
Maxillartastergliederzahl beträgt 4.
Am Thorax: Das Dorsulum ist auf der ganzen vorderen Hälfte grob und dicht-, auf der hinteren
mit Ausnahme einer glatten Stelle auf der Mitte und zweier ebensolcher an den Seitenrändern grob aber
1 Eine Beziehung zwischen einer -- großen Neigung zur Reduktion der Ausdehnung und weiterhin allenfalls auch der Zahl
der weißen Binden und der Herkunft der betreffenden Tiere aus bestimmten Gegenden konnte ich nicht feststellen. Denn es fehlte die
Binde auf dem 4. Tergit vollständig unter 5 Stücken aus Transvaal bei 0, unter 3 Stücken von der Delagoabay bei 0, unter 2 Stücken
- aus Sansibar bei 0, unter 4 Stücken aus Njassaland bei 8, unter 3 Stücken aus N O. Rhodesia bei 3 und unter {0 Stücken aus
Deutsch-Ostafrika bei 5 Stücken.
Denkschriften der mathem,-naturw. Kl. 91. Bd, 37
280 Monographie der Gattung Synagris Latreille.
etwas zerstreuter punktiert. Das Scutellum ist sehr schwach zweihöckerig und grob, aber noch zerstreuter
als die hintere Hälfte des Dorsulum punktiert. Das Postscutellum ist zweispitzig, oben glatt, unten und
hinten sehr grob und dicht runzelig punktiert. Die Seitendornen des Mittelsegmentes sind immer vor-
handen. Die Mittelsegmentanhänge (vgl. p. 12 [226]) sind ähnlich geformt wie bei S. crassipes, indem sie von
der Seite betrachtet, wie Dächer aussehen, deren eine (hier obere) Seite fast senkrecht abfällt und die Form
eines Dreiecks hat, während die andere, weniger stark abfallende, + konkave die eines unten vor der
hinteren Spitze stark ausgeschnittenen und an der vorderen Ecke dieses Ausschnittes in einen Zipfel aus-
gezogenen Kreissegmentes hat, und von oben betrachtet, wie zweites unter der Hinterwand des Mittel-
segmentes hervorragendes Paar von Mittelsegmentdornen. Die Hinterwand des Mittelsegmentes ist in ihrer
Gänze grob und regelmäßig-, nicht ganz normal zur Medianfurche runzelstreifig.
Am Abdomen: Der breite Teil des 1. Sternits wird zum größeren Teile von 2 breiten, glatten, mit
den Seitenrändern parallelen Wülsten, zum kleineren von einem zwischen und hinter diesen sich aus-
dehnenden schmalen, seicht gerunzelten, dreieckigen Feld eingenommen. Die Basalfurche des 2. Sternits
ist glatt, der Abfall der Scheibe mitten kurz und senkrecht, seitlich etwas länger und etwas weniger steil,
die Scheibe selbst mitten ausgedehnt seicht eingedrückt und auf glänzendem Grunde nicht grob, aber tief
und sehr zerstreut punktiert.
Körperlänge: 20 bis 27 mm, Vorderflügellänge 18 bis 21 nm.
L
i
d. -
Die Konfiguration des Gesichtes zeigt Fig. 44 von einem Männchen von zirka 23 mm Körper- und |
20 mm Vorderflügellänge.! ‘
Der Ciypeus ist breiter als lang, mit breiter, kurzer, am Ende + tief buchtig ausgeschnittener und
daher zweizinkiger Spitze. Die Scheibe des Clypeus ist im allgemeinen mäßig gewölbt, ähnlich wie beim
O,fällt aber gegen die Bucht zu allmählich ab, während die die Bucht rechts und links Nankierenden
Zinken der Spitze oben und außen ziemlich stark gewölbt, innen rinnenförmig ausgehöhlt sind. Diese
Rinnen verflachen sich gegen die Basis der Zinken zu und vereinigen sich schließlich in der Tiefe der
Bucht zu einem + ausgehöhlten Steilabfall, der sich an den oben erwähnten sanfteren Abfall der Scheibe
zur Bucht anschließt. Der Hinterkopf ist + aufgetrieben. 2
Die Mandibeln sind relativ kürzer als beim 9, von der Seite gesehen nicht so stark säbelförmig ge-
krümmt und in einzigartiger Weise gegenüber den weiblichen verbildet, indem sie wie aus zwei Teilen
zusammengesetzt erscheinen, von denen der eine basale breiter, von Seitenrändern begrenzt, welche tiefer
liegen als die des andern apikalen Teils und auf der Vorderseite mit einem am inneren Basalwinkel ent
springenden Längskiele oder bei größeren Männchen mit einem diesen entsprechenden nach außen zu
sanft, nach innen zu steil bis überhängend abfallenden Zahne versehen ist, während der andere, api x
Teil schmäler, von Seitenrändern begrenzt sind, welche höher liegen als die des apikalen Teils und sic
eine Strecke weit auf diesem fortsetzen und nur mit einer starken Furche ausgestattet erscheint. Di
Bewehrung des Kaurandes besteht aus zwei ungleich großen zahnartigen Ausziehungen des Innenrande
des basalen und einem sehr wenig ausgeprägten lamellenartigen Zahne an der Spitze des apikalen Teils
Der 2. Abdominalsternit ist entweder (bei kleineren 7) genau so gebildet wie beim 9 oder (be
größeren -/) in den Hinterecken mit Erhebungen versehen, welche als bloße Auftreibungen, als fl c h
stumpfe oder spitze Kegel, auf flachkegelförmigen Basen aufsitzende, schief nach hinten gerichtete, spitz
Dörnchen oder endlich als + lange und schmächtige, parallel zueinander schief nach hinten gerichtet
gerade oder an der Spitze leicht nach unten gekrümmte, zerstreut punktierte und sonst glänzende Dorn
entwickelt sein können. Alles Übrige ist ähnlich wie beim 5 beschrieben.
Körperlänge: 20 bis 27 mm, Vorderflügellänge 17 bis 24 mm
‘
1 Ähnlich wie bei andern Synagris-Arten, zum Beispiel S. cornuta, analis, spiniventris u. a. m., sind auch bei dieser ri
plastischen sekundären Geschlechtscharaktere in + engem Zusammenhang mit der Körpergröße variabel.
2
Monographie der Gattung Synagris Latreille. 281
Geographische Verbreitung.
Mir liegen vor: Im ganzen 21 Q@,12 5%; davon 1 5 aus Uganda Protekt. (Koki Country, S. W.
Buddu, S. A. Neave), 7 Q,4 J aus Deutsch-Ostafrika (Bukoba Usumbura, R. Grauer; Dar es Salam
und Hinterland, Emmerling; Kigonsera; Schirati, Schauer; Ukerewe und Usaramo, Stuhlmann;
Usaramo Rufidji Khutussteppe, Götze), 2 5’ aus Sansibar (Hildebrandt und Deville), 19,2 aus
N. O. Rhodesia (Mid-Luangwa, Upper Luangwa. und Petauke und Ft. Jameson Rd., S. A. Neave), 4 ©,
1 Z aus Britisch-Nyassaland Protekt. (Blantyre, Kotakota und Ngara, J. E. S. Old; Btwn. Mvera und
L. Nyasa, S. A. Neave), 2 ©, 15 aus Mocambique (Delagoa-Bai, R. Monteiro; Rikatla Delagoa, Junod),
49, 1% aus der Transvaal-Kolonie (Lydenburg, F. Wilms; Pretoria, Wechgraf) und IQ aus
Hanole od sengola (V. Erlanger) in N. O. Afrika (wo?), gefangen in den Monaten VII bis XI aus den
Museen in Berlin (9 ©, 5 9), Brüssel (1 9,1 5), Budapest (1 9,1 5), Genf (1 9), London (5 9,4 £),
Wien (2 ©) und aus der Sammlung Herrn v. Schulthess’ in Zürich (2 9,1 5). In der Literatur finden
sich als diese Liste ergänzende Fundortsangaben: Abessinien (angegeben von Gu&rin) und Port Natal
in Natal (angegeben von Smith und Taschenberg) und Ukami in Deutsch-Ostafrika (angegeben
von Mocsäry). z
Das Verbreitungsgebiet der Art dürfte somit ganz Ostafrika und die östliche Hälfte von Südafrika
umfassen.
Synagris crassipes Kohl, 97.
I1 Synagris crassipes Kohl, Ann. naturh. Hofmus. Wien, IX, p. 338, T. 15, F. 90, und T. 16, F. 112
en en ee ee er. 1894
Symagvis crassipes Ern. Andre, Rev. d’Entom. Caen, XIV, p. 354, 19,1S ........189
(Synagris crassipes Buysson, Rev. d’Entom. Caen, XXVII, p. 178,99 . . . 2.2.2... 1909)
Färbungsmerkmale.
O und d.
Die 17 mir vorliegenden Stücke (14 9,3 J') sind bis auf einige, sehr beschränkte indischrote
Stellen ganz schwarz. Die spezielle Verteilung der Farben ist folgende: Heller oder dunkler indisch-
rot sind: Bei allen Stücken die Klauenglieder der Vordertarsen und (+ hell) die Haare an den Innenseiten
aller Tarsen; bei allen Männchen überdies auch noch die 13. Geißelglieder; bei einer größeren oder
geringeren Anzahl von Stücken auch noch die Unterseiten der Fühlergeißeln (zur Gänze oder nur in
Ausdehnung an den Spitzen), die Spitzen der Mandibeln und — ausgedehnte Partien der übrigen Mundteile.
Die Flügel sind schwarzbraun verdunkelt und lebhaft blauviolett glänzend.
Plastische Merkmale.
Dr
Am Kopfe: Die Konfiguration des Gesichtes zeigt Fig. 45. Der Clypeus ist im Umrisse birnenförmig,
und zwar noch am ähnlichsten dem von SS. kohli, aber mit stärker abgesetzter, breiter Spitze und mehr
abgerundet breit abgestutztem Ende, auf der Scheibe gleichmäßig gewölbt, auf der Spitze mitten, wieder
ähnlich wie bei S. kohli, ausgedehnt abgeflacht und nur seitlich von zwei — deutlichen, stumpfen Kanten
zu den Seitenrändern herab gewölbt und auf mattem Grunde fein, seicht und zerstreut punktiert. Der
Stirnkiel ist immer scharf. Die vertieften Stirnteile sind gegen die erhöhten gut stumpfkantig abgegrenzt
I Mir liegt die Type, 1 @ (Chütes de Samlia, Rio N. Gamio, Moquerys) aus dem Musce Royal d’Hist. Nat. in Brüssel vor,
2382 Dr. F.Maidl,
und glatt, während diese mit Ausnahme eines nur mit vereinzelten, groben Punkten besetzten und sonst
glatten Fleckes auf der Spitze des Stirndreiecks über dem Stirnkiel grob und dicht punktiert sind. Die
angrenzenden (vorderen) Scheitelpartien sind nur unmittelbar hinter den Ocellen weniger grob (als die
erhöhten Stirnteile), seichter und deutlich zerstreuter punktiert und sonst glatt. Ebenso sind die Schläfen
nur unmittelbar an den Augenrändern punktiert und sonst glatt, |
Die Mandibeln sind lang, am Kaurand mit 4 großen, breitabgestutzten Lamellenzähnen und einem
aus der oberen Ecke des ersten (basalsten) Zahnes — deutlich entwickelten Zähnchen bewehrt und
durch Leisten und Furchen deutlich reliefiert. Die größte beobachtete Maxillartastergliederzahl beträgt 5.
Am Thorax: Das Dorsulum ist auf der ganzen vorderen Hälfte ziemlich fein, seicht und zerstreut,
auf der hinteren Hälfte mit Ausnahme einer glatten Stelle auf der Mitte und zweier ebensolcher an den
Seitenrändern ebenso zerstreut aber gröber und tiefer punktiert. Das Scutellum ist gewölbt, aber kaum
andeutungsweise stumpf und flach zweihöckerig, oben ähnlich wie das Dorsulum punktiert, an den Seiten
glatt. Das Postscutellum ist zweispitzig, oben glatt, unten und hinten grob und + dicht, manchmal fast
| runzelig punktiert. Die Seitendornen des Mittelsegmentes sind kräftig, ziemlich lang und spitz. Die
Mittelsegmentanhänge (vgl. p. 12 [226]) haben von der Seite betrachtet das Ansehen eines Daches, dessen
eine (hier obere) Seite fast senkrecht abfällt und die Form eines Dreieaks hat, während die andere Seite
sanfter abfällt und wie ein breites, vor der hinteren Spitze unten etwas ausgeschweiftes und an der Spitze
selbst etwas vorgezogenes Kreissegment aussieht. Die Hinterwand des Mittelsegmentes ist grob- und
auf der oberen Hälfte + unregelmäßig, auf der unteren regelmäßig, nicht ganz normal zur Medianfurche
runzelstreifig.
| Die Tarsen sind verglichen mit denen der anderen Synagris-Arten, zum Beispiel S. cornuta (vgl.
Textfig. 19), auffallend breit, wodurch das ganze Tier ein merkwürdig plumpes Aussehen hat,
! Fig. 19.
\ | ne
Tarsen der Hinterbeine, unten die verdickten von S. crassipes, oben die gewöhnlich gestalteten von S. cornuia zum Vergleiche (nach
Kohl: Zur Hymenopterenfauna Afrikas).
Am Abdomen: Der breite Teil des 1. Sternits wird zum kleineren Teile von zwei niederen, glatt
mit den Seitenrändern parallelen Wülsten, zum größeren von einem zwischen und hinter diesen sic|
ausdehnenden grobgerunzelten, dreieckigen Feld eingenommen. Die Basalfurche des 2. Sternits ist gan
glatt, der Abfall der Scheibe in sie ist ziemlich lang und sanft und erst kurz vor Erreichung des tie (ste
Punktes etwas steiler, die Scheibe selbst bis auf eine kaum angedeutete Abflachung auf der Mitte, gle ch
mäßig gewölbt und auf glänzendem Grunde fein und sehr zerstreut punktiert.
| Körperlänge: 25 bis 28 mm, Vorderflügellänge 22 bis 25 mm.
| Fi eK 2
Die Konfiguration des Gesichtes zeigt Fig. 46. Der Clypeus ist kaum von dem weiblichen ve
schieden, nur (im Vergleich zur Breite) etwas länger. Der Hinterkopf ist gar nicht oder nur wenig fr
aufgetrieben als beim Weibchen. >
Die Mandibeln sind ebenfalls kaum von den weiblichen verschieden, indem nur die großen Lamel le
zähne etwas niedriger und an den Ecken abgerundeter erscheinen und das kleine »Basal«-Zähnchen nu
angedeutet erscheint,
Dagegen ist das 2. Abdominalsegment von dem des Weibchens auffallend verschieden, indem es
1. bei größeren Exemplaren im ganzen breiter und + aufgetrieben ist, 2. bei allen Exemplaren fast die
ganze Oberseite des Tergits bis zu zwei wie scharfe Bruchlinien aussehenden Stellen gegenüber den
Monographie der Galtung Synagris Latreille. 283
andern Partien vertieft und 3. der Sternit in den Hinterecken mit einem Paare kräftiger, nach hinten
gerichteter, etwas divergierender, unten abgeplatteter oder sogar etwas ausgehöhlter, je nach der Größe
des Exemplars + langer und — verwundener Dornfortsätze versehen und (bei größeren Exemplaren) auf
der vorderen Hälfte gegen die Basalfurche zu wieder zu einem — flachen Höcker aufgewölbt erscheint.
Alles Übrige, auch die Körperlänge, ist ähnlich wie beim Q beschrieben.
Geographische Verbreitung.
Mir liegen vor: Im Ganzen 14 9,3 ZJ, davon6 © aus Kamerun (Barombi-Station, Preuss.;
Johann-Albrechtshöhe, L. Conradt; Bezirk Lomie, Thesing), 1 9,1 Z aus Rio Muni (Alcu-Benito-
gebiet und Hinterland Makome, Thesing), 1 Q@,1 5 aus dem Französischen Kongo (Gabun; Chütes
de Samlia Riv. N. Gamio, Moquerys), 4 © aus dem Kongostaat (Urwald Beni, Urwald Wawambi und
Urwald Moera, R. Grauer) und 2 9, 1 5 aus Uganda (Entebbe und Between Seziwa R. and Kampala,
S. A. Neave), gefangen in den Monaten II und VII bis X, aus den Museen in Berlin (7 9,1 5), Brüssel
(1 2), Budapest (1 J), London (2 Q,1 Z) und Wien (4 9). In der Literatur finden sich noch folgende
Fundortsangaben: Mission Cottes (Gravot) an der Grenze zwischen Kamerun und dem Französ. Kongo,
San Benito = Rio Muni (Guiral) und Brazzaville (Roubaud) im Französ. Kongo, angegeben von Buys-
son und Ogoue& im Französ. Kongo, angegeben von Ern. Andre.
Das Verbreitungsgebiet der Art scheint sich somit von Kamerun und der nördlichen Hälfte von
Nieder-Guinea nach Osten bis nach Uganda hinein und bis zu Deutsch-Ostafrika hin zu erstrecken.
Synagris aestuans (Fabricius) Serville, 2 J.
a) Subspecies aestuans (Fabricius) Serville, Q Z.
Beeestians Babıieius, Spec, Insech,P..462,n.22,.9 ... nr. mare awrnesatsentahb herren Zeil
asrgestuans Fabrieius, Mant. Inseet,, p..289, n. 26,9. uk ulhansnenaenssalsiltel oh ST
Vespa aestmans Gmelin, Linne: Syst. nat. Ed. 13%, I, 5, p. 2752,n.48, 9 . 2 .2.2.0.2.2.2..41790
Vespa aesiuans Olivier, Encyel. method. Insect., VI, p. 683,n.69, @ . 2 2. 2.22.2022. 1791
Derzrgpsitans RKabrizüus, Systi»Biez, px'258, 0.249 7.2... won Le. Re 1804
Synmagris aestuans Serville, Palisot-Beauvois: Insect. Afr. et Amer., p. 269, Hymen, T. 10,
3 EN EBD 3 AB ET RD RDTBIEIDE NE ETER IE EB05
Synagris aestnans Lepeletier, Encycl. method. Insect., X, p.510,n.3, 9 . .........1825
Synagris aestuans Lepeletier, Hist. nat. Insect. Hymen, II, p. 594,n.3, 0 . 2. 2.2... .. 1841
Synagris aestnans Saussure, Etud. fam. Vespid, I, p. 81,n.3, 7 Q . : . : 2.2.2.2... ..1852
Synagris aestuans Saussure, Etud, fam, Vespid., IL, p.155 . . » 2» 2 2222 nn.e + 1856
1 Synagris (Paragris) aestuans Saussure, M&m. soc. phys. et hist. nat. Geneve, XVII, p. 188,
ee A ah Kt ee aa rear
Synagris amplissima Kohl, Annal. naturh. Hofmus. Wien, XI,p. 337, JS . 2. 2. nn... 18
2 Symagris ornata Mocsary, Annal. Mus. Nat. Hung,, IV, p. 199,n.4,Q . 2 2 2.002... 1906
1 Mir liegt 1 als S. aestuans bezeichnetes und aus »Afr. tropie. »stammendes Exemplar aus dem Musee d’hist, nat. de Geneve
vor, welches vermutlich das Originalexemplar ist.
2 Mir liegt 1 als Type bezeichnetes und aus Uganda stammendes Exemplar aus dem Ung. Nat, Mus. in Budapest vor.
284 Dr. F. Maid,
b) Subspecies rufa Stadelmann, 9 2.
Sinagris aestnans var. rufa Stadelmann, Ostafrika, IV, p. 31,n.8, 9 . 2. 2 22.2.2... .1897 |
'1 Synagris amplissima Mocsäry, Annal. Mus. Nat. Hung, I, p. 506,n.6, 9,7... ....1903
Färbungsmerkmale.
a) Der Subsp. aestuans.
0.
+
Die- 14 mir vorliegenden Exemplare sind auf zum größten Teile schwarzem, zum kleineren rost-
braunem Grunde mit zahlreichen gelben Flecken und Fleckenpaaren gezeichnet. Die spezielle Ver-
teilung der Farben ist folgende. Bei dem hellsten mir vorliegenden Exemplar sind rostbraun: Der Ciypeus,
die Schläfen, die Fühler und die Mandibeln mit Ausnahme des Kaurandes, die nicht gelb gefärbten Partie |
des Pronotum mit Ausnahme des Halses und dreier Stellen, auf denen die schwarze Färbung des Halses
auf die Vorderwand übergreift. die nicht gelb gefärbten Partien der Flügelschuppen, ein (undeutlicher)
Doppelfleck auf der Mitte und die äußersten Seitenteile des Scutellum, die hintere Hälfte und die äußersten
Seitenteile des Postscutellum, die Meso- und Meta-Pleuren und -Sternen und das Mittelsegment bis auf die
gelb gefärbten Mittelsegmentanhänge (vgl. p. 12 [226]), die Beine, die Basis und die Seiten des 1. Abdo \
minaltergits, der 1. Abdominalsternit, 2 große, dreieckige, von den Basalecken über die ersten 2 Dr te]
der Tergitlänge und von den Seitenrändern mit den einen Spitzen bis auf die Oberseiten sich erstreckende
Flecken auf den Seiten des 2. Tergits und fast der ganze 2. Sternit. Dagegen erscheint bei dem dunkelsten
mir vorliegenden Exemplar diese Farbe durch die schwarze verdrängt von den oberen Hälften de
Schläfen, der ganzen Vorderwand des Pronotum, fast der ganzen nicht gelb gefärbten Oberseite des Pro 10
tum bis auf zwei Flecken, welche sich außen an die unten beschriebenen gelben anschließen, dem ganze
Prosternum und Scutellum und fast dem ganzen Postscutellum, nämlich bis auf einen (undeutlichen) que
ovalen Fleck auf der hinteren Hälfte desselben, fast den ganzen Epiknemien des Mesosternits, den Epistern ur
Mesosternum, und den Episternum-Epimerumnähten, an dieMesosternit-Metasternit- und Metapleurum-Meti
sternum-Nähte angrenzenden Teilen der Mesepimeren, Metapleuren und des Metasternum, den Unterseit
des Meso- und Metasternums, den Nähten zwischen den Metapleuren und dem Mittelsegment, der Medi
furche des Mitttelsegmente, endlich dem ganzen 2. Abdominaltergit und -sternit. Bei den andern Exem
endlich fällt die Ausdehnung der rostbraunen Farbe zwischen die beschriebenen Extreme. Hellgelb sind
dem am reichsten und ausgedehntesten gezeichneten Exemplar (zugleich dem am ausgedehntesten rc
braun gefärbten): Ein verwaschener Fleck auf der Spitze des Clypeus, ein aus zwei dreieckigen, oben a
gezackten Flecken zusammengesetzter Doppelfleck auf der Stirne oberhalb des Stirnkiels, zwei sch
Streifen an den unteren Rändern der Augenausrandungen, 2 querovale, innen zugespitzte, einander ®
genäherte Flecke am Vorderrande der Oberseite des Pronotum, 2 Flecke auf den Flügelschuppen, 2 m
Flecke auf den Höckern des Scutellum, die Spitzen des Postscutellum, die Mittelsegmentanhänge (vgl.
(226]), 2 querovale, innen etwas zugespitzte, dem Hinterrande, und einander genäherte Flecke ”
1, 2 ebensolche aber entsprechend der bedeutenderen Ausdehnung dieses Tergits größere auf dem 2
2 ganz kleine, strichförmige, dem Hinterrande aber nicht einander genäherte Fleckchen auf dem Sn
minalsternit. Bei dem am wenigsten reich und ausgedehnt hellgelb gezeichneten Exemplar sind d
letzt genannten Flecken auf dem 3. Abdominalsternit verschwunden und alle andern Flecken in ih Pr
dehnung reduziert.
Ein Teil der von ihnen einzunehmenden Stellen ist rostbraun, so zwar, daß die gelben Fle -K
einem — breiten rostbraunen Saume umgeben erscheinen.
! Mir liegt I als Type bezeichnetes und aus Deutschostafrika stammendes 9 und ./ aus dem Ung. Nat. Mus, in Budapı
Dr. F.Maidl, 285
Die meisten Exemplare weisen eine zwischen den beschriebenen Extremen vermittelnde Aus-
dehnung der gelben Zeichnung auf. Bei einem dieser Exemplare zeigt der Clypeus außer aufeinem ver-
waschenen Fleck auf der Spitze auch noch auf 2 halbmondförmigen Stellen auf der Scheibe eine Neigung
zur Gelbfärbung.
Die Flügel sind im allgemeinen + schwach gelblich oder bräunlich, in der Costal- und Medialzelle
immer stärker und rostbraun verdunkelt, außerdem zumeist in der Radial- und I. Cubitalzelle mit je einem
dunkleren Wisch und am Außenrand mit einem ebensolchen Saum versehen und ziemlich lebhaft’ grün-
golden, grün und purpurn glänzend.
Sl
Die 5 mir vorliegenden Exemplare sind schwarz und rostbraun mit gelben Flecken, ähnlich wie
die Weibchen, jedoch ausgedehnter rostbraun gefärbt und reicher gelb gezeichnet als diese. Die relative
Ausdehnung der schwarzen und rostbraunen Farbe schwankt innerhalb anderer und weiterer Grenzen als
beim Weibchen.
So ist das dunkelste mir vorliegende Exemplar auf Kopf und Thorax ungefähr so ausgedehnt rost-
braun gefärbt wie ein nicht ganz helles Weibchen, aber am 2. Abdominaltergit mit 2 trapezförmigen, rost-
braunen Flecken versehen, die vom Basalrand seitlich bis zum letzten Viertel, oben bis zur zweiten Hälfte
und von den Seitenrändern bis zu einem ziemlich schmalen (schwarzen) Mittelstreif reichen, während bei
dem hellsten Exemplar die schwarzeFarbe gar beschränkt erscheint auf: Die vorderen und hinteren Gelenk-
beulen der Wangen, die nicht gelb gezeichneten Teile der Stirn, den Scheitel, die Kauränder der Mandibeln,
einen an den Seitenrändern und mitten erweiterten Fleck am Vorderrande und einen ebenfalls an den
Seitenrändern und mitten, hier jedoch in 3 Zipfel, erweiterten Fleck am Hinterrande des Dorsulum, den
Saum der Scutellumhöcker, die Stelle zwischen den beiden Spitzen des Postscutellum, einen die beiden
gelben Flecken umfassenden, mitten verschmälerten Fleck am Hinterrande des 1. und einen ebensolchen
aber mitten erweiterten Fleck am Hinterrande des 2. Abdominaltergits, endlich alle folgenden Segmente,
soweit sie nicht gelb gefärbt sind. Die drei andern Exemplare repräsentieren Zwischenstufen zwischen den
beschriebenen Extremen. Die gelben Zeichnungen, nämlich der zur Gänze gelbe Clypeus, ein dreieckiger
Fleck auf der Stirn oberhalb des Stirnkiels, zwei schmale Streifen an den unteren Rändern der Augenaus-
randungen, 2 Streifen auf den Schläfen, welche am Scheitel in einiger Entfernung von den äußeren Augen-
rändern beginnen und auf den unteren Hälften der Schläfen unmittelbar an ihnen endigen, 2 einander
genäherte, innen spitze Flecken am Vorderrande der Oberseite des Pronotum, die hinteren Hälften der
Flügelschuppen, 2 rundliche Flecke auf den Höckern des Scutellum und zwei einander oft bis zur
Berührung genäherte Flecken auf den Spitzen des Postscutellum, die Mittelsegmentanhänge (vgl. p. 12
[226]), 2 querovale, innen spitze, außen stumpf, einander und dem Hinterrande genäherte Flecken auf dem 1.,
zwei ebensolche aber innen und außen spitze und entsprechend der bedeutenderen Größe dieses Tergits
ausgedehntere auf dem 2. und je 2 ähnliche, aber innen und außen mehr abgerundete und entsprechend
der Größe der Tergite an Ausdehnung abnehmende Flecken auf dem 3., 4,5. und 6. Tergit, sind bis
auf die die Mittelsegmentanhänge überziehenden Flecken bei allen Exemplaren in derselben Anzahl vor-
handen und nur in der Ausdehnung im Zusammenhange mit der Ausdehnung der rostbraunen Farbe (und
zwar mit dieser + ausgedehnt) etwas veränderlich.
Die Flügel sind ganz ähnlich wie die hellsten, im allgemeinen sehr schwach gelblich verdunkelten
weiblichen.
Dagegen ist die Behaarung unähnlich wie bei allen andern Synagris-Arten, nicht von derselben Farbe
wie die betreffenden behaarten Körperpartien, sondern auffallenderweise auch über den dunkelsten Stellen
liehtockergelb und stellenweise zum Beispiele auf dem Dorsulum, so dicht und lang, daß die Tiere in
eigentümlicher Weise ähnlich wie heller Samt schimmern.
286 Dr. F. Maidl,
b) Der Subsp. rufa.
O,
Die 4 mir vorliegenden Exemplare sind auf ungefähr zu gleichen Teilen schwarzem und ron u
braunem Grunde mit wenigen weißgelben Flecken und Fleckenpaaren gezeichnet. Die schwarze
Farbe ist beschränkt auf: Die vorderen und hinteren Gelenkbeulen der Wangen, einen Teil der Hinterwand 3
des Kopfes, die Kauränder der Mandibeln, einen schmalen Saum am Vorderrande und einen trapezischen,
mitten zumeist + ausgerandeten Fleck am Hinterrande des Dorsulum, — ausgedehnte Partien der Nähte
an der Seitenwand sowie + ausgedehnte Flecken auf der Unterseite desselben vor den Einlenkungsstellen
der Mittel- und Hinterhüften ähnlich wie bei der Subsp. aestuans, die hinter den gelben Flecken geleg u
Partie des 1. Tergits mit zwei kurzen, zwischen den Flecken und den Seitenrändern sowie einem lä
zwischen den beiden Flecken hervortretenden Ausläufer, ferner beschränkt auf den ganzen 2. Tergit (so
er nicht gelb gefärbt ist) oder einen den größten Teil desselben nur mit Ausnahme zweier Stellen am S
rande um die Stigmen herum, den ganzen 2. Sternit oder einen 4 großen, hauptsächlich die seitlichen un
hinteren Partien umfassenden Teil desselben und alle folgenden Segmente. Weißgelb sind: Im Gegens
zur Subsp. aesiuans nur ein + deutlicher, dreieckiger Doppelfleck auf der Stirn oberhalb des Stirr A
zwei — deutliche Streifen an den unteren Rändern der Augenausrandungen, zwei dem Hinterrande ie ur
einander genäherte Flecke von der Form von Kreissegmenten am 1. Abdominaltergit und zwei große, de
Hinterrrande und einander genäherte querovale Flecke am 2. Tergit, bei zwei Stücken auf erdk
zwei kleine, einander stark genäherte Punkte oder Striche am Vorderrande der Oberseite des
notums. ! RN
Die Flügel sind ähnlich wie die der Subsp. aestuans (vgl. p. 71 [285]). nur stärker und immer bı äunl
verdunkelt und mit mehr blaugrünem und purpurnem Ganz. |
Kr:
d. bi:
Die 5 mir vorliegenden Exemplare sind ähnlich wie die Weibchen auf zum Teil rotbraunemund
Teil schwarzem Grunde weißgelb &efleckt, jedoch ausgedehnter rostbraun gefärbt und reicher gezeic
Die schwarze Farbe auf Kopf und Thorax ist ähnlich verteilt wie beim Weibchen, auf dem Abde
jedoch vom Hinterrande des I. Tergits + oder ganz, von den Seiten und der Basis mit Ausnahm
deren Mitte des 2. Tergits + und vom 2. Sternit fast ganz, nämlich nur bis auf einen & grof e
deutlichen Flecken oder Streifen am Hinterrand durch die rostbraune Farbe verdrängt. Weißgelb
Der Clypeus, ein dreieckiger Doppelleck über dem Stirnkiel, zwei Streifen an den unteren Ränder
Augenausrandungen, zwei kleine Streifchen auf den unteren Hälften der Schläfen an den Augenrö
(bei 4 von den 5 5‘), zwei einander genäherte Streifchen oder innen spitze Fleckchen am Vorder an
Oberseite des Pronotum, zwei Streifen auf den Spitzen des Postscutellum (bei 4 von den 5 7), + dei
die Mittelsegmentanhänge (vgl. p. 12 [226]), zwei kleine, querovale, einander und dem Hinterrandeg ni
Flecken auf dem 1., zwei ebensolche, aber mehr als im Verhältnis zur bedeutenderen Größe dieses Ti
ausgedehnte, innen immer deutlich abgestutzte und daher nur durch einen schmalen Streifen
Flecken am 2. und je zwei kleine, querovale, einander und dem Hinterrande genäherte Flecken a
3, 4,5. und 6. Tergit.: k
! Die Subsp. rufa unterscheidet sich demnach von der Subsp. aestwans im weiblichen Geschlecht: 1. Durch
Ausdehnung der rostbraunen Farbe gegenüber der schwarzen, die von Kopf und Thorax fast ganz verdrängt erscheint, @
eine Verminderung der Zahl der weißgelben Zeichnungen. 3. Durch eine im Gegensatze zu der sonstigen, allgem.
der Zeichnungen auch hinsichtlich ihrer Ausdehnung stehende Vergrößerung der querovalen Flecke am 2, Abdominalter, sit,
der Subsp. rufa nicht wie bei der Subsp. acs/nans innen spitz und ziemlich weit (über 1 mm) voneinander entfernt nd,
innen wie außen abgerundet oder sogar wie abgestutzt erscheinen und nur wenig (höchstens 1 mm) voneinander abstehen.
2 Die Subsp, rufa unterscheidet sich demnach von der Subsp, aestuans im männlichen Geschlechte: 1. Durch eine ti
Ausbreitung der rostbraunen Farbe gegenüber der schwarzen auf Kopf, Thorax, 1. Abdominaltergit und 2, Abdominalsternit, wi
E
ai
Monographie der Gattung Synagris Latreille. 287
Die Flügel sind ganz ähnlich denen der Subsp. aestuans Z (vgl. p. 71 [285]), nur etwas stärker
verdunkelt.
Die Farbe der Behaarung ist genau so wie bei der Subsp. aestuans Z' überall lichtockergelb, was
jedoch hier infolge der geringeren Dichte und Länge der Behaarung weniger auffällt als dort (vgl. p. 71
[285)).
Plastische Merkmale der beiden in Hinsicht auf sie nicht (oder nur wenig?) verschiedenen
Unterarten.
Or
Am Kopfe: Die Konfiguration des Clypeus zeigt Fig. 47. Der Clypeus ist im Umriß birnenförmig mit
etwas abgesetzter, am Ende ziemlich breit zugerundet abgestutzter Spitze, bis auf zwei seichte, +
undeutliche Längseindrücke auf der Spitze um zwei niedergedrückte Säume an den Seitenrändern der-
selben gleichmäßig gewölbt, fast zur Gänze fein längsrunzelig und überdies fein und zerstreut punktiert,
Der Stirnkiel ist immer scharf. Die vertieften Stirnteile sind gegen die erhöhten gut stumpfkantig abge-
grenzt und glatt, während diese grob und dicht punktiert sind. Die Punktierung der angrenzenden
(vorderen) Partien des Scheitels ist etwas wenig grob und etwas zerstreuter.
Die Mandibeln sind lang, am Kaurande mit 4 großen, breitabgestutzten Lamellenzähnen und einem
aus der oberen Ecke des ersten (basalsten) Zahnes — deutlich entwickelten spitzen Zähnchen bewehrt
und mit deutlichen Leisten und Furchen ausgestattet. Die größte beobachtete Maxillartastergliederzahl
beträgt 4.
Am Thorax: Das Dorsulum ist bis auf einen breiten glatten Längsstreifen auf der Mitte und zweier
nur mit wenigen groben Punkten besetzten Stellen an den Seitenrändern der hinteren Hälfte überall grob
und auf der vorderen Hälfte dichter, auf der hinteren zerstreuter punktiert. Das Scutellum ist sehr flach
zweihöckerig, auf den Höckern grob und zerstreut punktiert und auf den Seiten glatt. Das Postscutellum
ist zweispitzig, oben glatt, unten und hinten grob, aber seicht und ziemlich dicht punktiert. Die Seiten-
dornen des Mittelsegmentes sind gedrungen und spitz. Die Mittelsegmentanhänge haben von der Seite
betrachtet das Aussehen eines Daches, dessen eine, hier obere, fast senkrecht abfallende Seite die Form
eines Dreiecks und dessen andere im allgemeinen sanfter abfallende, konkave und etwas windschief ver-
wundene Seite die eines am äußeren Rande stark ausgeschweiften Hymenopterenflügels hat, und von oben
betrachtet, das Aussehen eines zweiten Paares von unter der Hinterwand des Mittelsegmentes hervor-
ragenden, kräftigen Mittelsegmentdornen.
Die Hinterwand des Mittelsegmentes ist in seiner ganzen Ausdehnung grob und sehr regelmäßig
nicht ganz normal zur Medianfurche runzelstreifig.
Am Abdomen: Der breite Teil des 1. Sternits wird zum größten Teile von zwei breiten, glatten,
den Seitenrändern parallelen Wülsten, der Rest hinter denselben von einem überaus schmalen mondsichel-
förmigen Feld eingenommen. Die Basalfurche des 2. Sternits ist sehr deutlich längs (das heißt parallel mit
der Medianebene des Tieres) runzelstreifig. Der Abfall der Scheibe in die Basalfurche ist mitten ziemlich
kurz und nimmt daher rasch an Steilheit zu, seitlich ist er bedeutend länger und fast bis zur Erreichung
des tiefsten Punktes sanft, die Scheibe selbst mitten abgeflacht oder sogar ausgedehnt flach eingedrückt
und auf glänzendem Grunde fein und seli. zerstreut punktiert.
Körperlänge: 25 bis 30 mm, Vorderflügellänge: 21 bis 25 mm.
auf dem 2, Abdominaltergit eher das umgekehrte Verhältnis stattzuhaben scheint, da bei 4 von den 5 mir vorliegenden Exemplaren
die schwarze Farbe in Form eines breiten Streifens bis zum Basalrand des Tergites reicht. 2. Durch eine Verminderung der Zahl der
weißgelben Zeichnungselemente. 3. Durch eine im Gegensatz zu der sonstigen allgemeinen Reduktion der Zeichnungselemente auch
der Ausdehnung nach stehende Vergrößerung der Flecken auf dem 2, Abdominaltergit.
Denkschriften der mathem.-naturw. Kl, 91. Bd. 38
288 Dr. F. Maidl,
d.
Die mit der Körpergröße im Gegensatz zu anderen Synagris-Arten, zum Beispiel S. cornuta, analıs,
calida etc. kaum veränderliche Konfiguration des Gesichtes zeigt Fig. 48. Der Clypeus ist im Umrisse birnen-
förmig, mit kaum abgesetzter, am Ende schmal abgerundeter Spitze, bis auf einen — undeutlichen Quer-
eindruck auf der Basis und einen ebensolchen in einiger Entfernung vor dem Ende der Spitze und einen
dieselbe umziehenden, niedergedrückten Randsaum gleichmäßig gewölbt und feiner und undeutlicher
längsrunzelig, aber ebenso fein und zerstreut punktiert wie beim Weibchen. Der Hinterkopf ist im Zusam-
menhange mit der Körpergröße —, aber immer nur wenig mehr aufgetrieben als beim Weibchen. |
Die Mandibeln sind von der Seite betrachtet nicht ganz gleichmäßig säbelförmig gebogen, sonde u
an einer Stelle ungefähr in der Mitte stärker gebogen als vorher und nachher und am Kaurande nur m x”
einem kleinen (dem weiblichen Basalzähnchen entsprechenden) spitzen Zähnchen an der Basis und eine r
oder auch zwei breiten (dem oder den letzten weiblichen Lamellenzähnen entsprechenden) abgestutzten
— undeutlich ausgeprägten Lamellenzähnen versehen. F
Der 2. Abdominalsternit ist bei allen mir vorliegenden Subsp. aestuans 7 in den Hinterecken m
zwei Erhebungen versehen, welche je nach der Größe des betreffenden Tieres die Form von auf lach
kegelförmigen Höckern aufsitzenden Spitzchen oder die von + kräftigen und langen, fast normal von d
Scheibe des Sternits abstehenden, + nach vorn zu gekrümmten, spitzen Hörnern haben, bei 2 von den
mir vorliegenden Subsp. rufa 7 jedoch genau so gebildet wie beim © und bei den andern 3 in deı
Hinterecken mit Erhebungen versehen, welche eher griffel- als hornförmig aussehen, schwächlich, ur
ganz gerade und mehr nach hinten als unten gerichtet sind.
Körperlänge: 25 bis 30 mm, Vorderflügellänge: 20 bis 21 mm!
Geographische Verbreitung. >
a) Der Subsp. aestuans. Eu
Mir liegen vor: Im ganzen 14 9,5 /, davon 1 © aus Sierra Leone, 3 9,2 7 aus Togo(
marckburg, R. Büttner und L. Conradt; Misahöhe, E. Baumann), 39,2 7 aus Kamerun Big
und Jaunde Station, Zenker; Johann Albrechtshöhe und Lolodorf, L. Conradt), 1 Q aus dem Fran
Kongo (Gabun), 2 9 aus dem Kongostaat (Mawambi Irumu im Distrikt Ostprovinz, R. Grauer; | H
Maringa im Distrikt Äquator, L. Mairesse), 39,1 5 aus Uganda (Between Seziwa R. and R M
S. A. Neave und ohne nähere Fundortsangabe), gefangen in den Monaten III, VI und VIII bis X I,
den Museen in Berlin (6 9, 4 7), Brüssel (1 9), Budapest (1 9), Genf (2 2), London 2 9,1 I) \
(1 @) und der Sammlung Herrn v. Schulthess’ in Zürich (1 2). In der Literatur findet sich als
diese Liste ergänzende Fundortsangabe nur »Junk River« in Sierra Leone (Brauns) »16./ IL.
— Dr. Brauns leg.)« für S. amplissima angegeben von Kohl. e
Das Verbreitungsgebiet der Unterart dürfte sich demnach von Ober-Guinea und der nörd
Hälfte von Nieder-Guinea nach Osten bis nach Uganda hinein, aber nur bis an die Grenze De
Östafrikas erstrecken. E
b) Der Subsp. rufa. j
Mir liegen vor: Im ganzen 49, 5 /,alle aus Deutsch-Ostafrika (Muhesa, Schröder; N
See Langenburg, Fülleborn; Ukami; Ost-Usambara, F. Fischer und ohne nähere Fundo: ts;
gelangen in den Monaten IX und X, aus den Museen in Berlin (2 9, 4 Z), Budapest (1 9,19) ır
Sammlung Herrn v. Schulthess’ in Zürich (1 9). Stadelmann beschrieb die var. rufa ebenfalls
Deutsch-Östafrika »Usambara und Bondei (Februar/März 1880) C. W. Schmidt«. u:
Als Verbreitungsgebiet der Unterart scheint somit nur Deutsch-Östafrika bekannt.
Nach Fertigstellung der Arbeit erhielt ich noch 1 Q@ und I J aus dem Njassaland
Neave), gefangen am 16./XI., nunmehr im Besitze des Museums in Wien.
Monographie der Gattung Synagris Latreille. 289
Synagris huberti Saussure, 9 d-
a) Varietas elypeata Mocsäry, © J.
EESynaeris eypeata Mocsary, Anna]. Mus, Hung; I, p. 503,0.2, © ...... x... 2.1903
DI Symagris rujopiesa Vullgren, Arkiv f. Zoologi, I, p. 448, T.24, 8.10 ae5,9 .....1904
Synagris imitator Buysson, Rev. d’Entom. Caen, XXVU,p.213, 9 ... „2.2.2. 2.2..2....1908
Synagris clypeata Buysson, Rev. d’Entom. Caen, XXVI,p. 213,9 $ . 2... ..2....%2..1908
Symagris imitatrix Buysson, Rev. d’Entom. Caen, XXVII, p. 179, 2 (S). - - » 2.2..2....1909
b) Varietas huberti Saussure, Q Z.
Symagris (Paragris) Huberti Saussure, Etud. fam. Vespid., III, p. 156, n. 45, T.8,F.8, © . . 1856
Synagris (Paragris) Huberti Saussure, Mem. soc. phys. et hist. nat. Geneve, XVII, 1, p. 189,
ET, . 1863
I3 Synagris quadripunctata Tullgren, Arkiv f. Zoologi, I, p. 450, T. 28, B., 12 02eL16,,907 .7..: 1904
c) Varietas nigricans mihi, 9 J*.
d) Varietas bimaculata mihi, 9 °.
Färbungsmerkmale.
a) Der Var. clypeata.
Q.
Die 19 mir vorliegenden Exemplare sind rostbraun und schwarz ohne jede Spur von gelben
Fleckenzeichnungen. Die spezielle Verteilung der beiden Farben ist ganz ähnlich wie bei der S. cornuta
cornnta und auch in einem ähnlichen Maße variabel wie bei dieser Art. So sind bei den dunkelsten mir
vorliegenden Exemplaren schwarz: Die Wangen, die Stirn mit Ausnahme eines dreieckigen Flecks ober-
halb des Stirnkiels und zweier Streifen an den unteren Rändern der Augenausrandungen, der Scheitel,
ein großer, an diesen die Augenränder und Hinterränder grenzender Teil der Schläfen, die Hinterseite des
Kopfes, die Kauränder und Spitzen der Mandibeln, die Vorderwand des Pronotum mit Ausnahme zweier,
mitten fast zusammenstoßender Streifen an der Kante derselben, der Prosternit mit Ausnahme zweier +
ausgedehnter Flecke zu Seiten des dreieckigen Mittelfeldes vor den Einlenkungsgruben der Hüften, das
Dorsulum und je ein Streifen am Vorder- und Hinterrande des Scutellum, der von den Einlenkungsgruben
der Mittelhüften gelegene Teil des Mesosternum und von dieser Stelle ausgehende Sreifen, die sich an den
vorderen Mesosterniträndern über die Episternen bis zu den Flügelwurzeln fortsetzen, die Nähte zwischen
dem Mesosternum und den Mesopleuren einerseits und die zwischen den Mesepisternen und Mesepimeren
andererseits, je ein Streifen am Hinterrande jedes Mesepimerum, das Postscutellum mit Ausnahme eines
großen, über die Spitzen und den zwischen ihnen befindlichen Raum sich ausbreitenden Flecks, die
ganzen Metapleuren und das Metasternum mit Ausnahme zweier an den Hinterrand grenzenden Flecken
auf den Seitenwänden, schmale Streifen am Mittzlsegment entlang der Naht zwischen diesem und dem
Postscutellum und entlang der Medianfurche, ein + ausgedehnter breitdreieckiger, seltener bindenartiger
1 Mir liegt die Type, 1 9 (von Gaben) aus dem Ung. Nat. Mus. in Budapest vor.
2 Mir liegt die Type, 1 @ (von Kitta) aus dem Reichsmuseum in Stockholm vor.
3 Mir liegt die Type, 1 9 aus dem Reichsmuseum in Stockholm vor.
4 Die Typen 39, 1, befinden sich im Brit. Mus. in London (29, 15’) und im k. k. Naturh. Hofm. in Wien (19).
5 Die Typen 39 befinden sich im Brıt. Mus. in London (1Q) und im k. k. Naturh. Hofm. in Wien (1 P).
290 Dr. F. Maidl,
Fleck am Hinterrande des 1. Tergit, fast der ganze 2. Tergit nur mit Ausnahme zweier + ausgedehnter
Stellen in der Gegend der Stigmen, ein sehr verschieden großer Teil des 2. Sternits und alle folgenden
Tergite und Sternite.! Bei den hellsten mir vorliegenden Tieren sind dagegen nur mehr schwarz: Kleine
Teile der Wangen, die Stirn mit Ausnahme eines großen, dreieckigen, an den oberen Rand des Ciypeus
grenzenden Flecks und zweier Streifen an den unteren Rändern der Augenausrandungen, die Mitte des
Scheitels mit dem angrenzenden Teil der Hinterwand des Kopfes, ein Streifen am Hinterrand des Dorsulum,
ein + verwaschener Fleck am Mesosternum vor den Einlenkungsgruben der Hüften mit Ausläufern auf
den Epiknemien, ein ebensolcher Fleck am Metasternum und = ausgedehnte Teile des 1. Tergits, der
ganze oder fast der ganze 2. Tergit, ein sehr verschieden großer Teil des 2. Sternits und alle folgenden
Tergite und Sternite.”
Die Flügel sind im allgemeinen mittelstark, in den Costal-, Medial-, Submedial-, Radial- und ersten
Cubitalzellen der Vorderflügel stärker braun verdunkelt und ziemlich schwach kupferig bis violett
glänzend.
d.
Das eine mir vorliegende /, das ich zu dieser Varietät rechnen zu können glaube, ist rostbraun
und schwarz und auf Kopf und Thorax (nicht am Abdomen) gelb gezeichnet. Die spezielle Verteilung
der beiden Grundfarben ist ähnlich wie bei einem Q mit schwarzem Dorsulum, also stärkerer Neigung
extremen Schwarzfärbung, nur ist der 1. Abdominaltergit bis auf einen kleinen dreieckigen Fleck &
Hinterrande und zwei kleinen verwaschenen Streifen, welche von hinten und außen nach vorn und i
verlaufen, der 1. Sternit bis auf die äußerste Basis, der 2. Tergit auf den 2 ersten Dritteln der Seiten und
des 2. Sternit fast auf der ganzen Basalhälfte rostbraun. Die gelben Zeichnungen sind beschränkt auf
ganzen Clypeus, einen großen, dreieckigen, bis zum oberen Rande des Clypeus reichenden Fleck auf d
=
1 Die Ausdehnung der schwarzen Farbe auf dem 1. und 2. Tergit ist nämlich, ähnlich bei S. cornula, nicht, wie man e tei
sollte, direkt proportional der Ausdehnung derselben auf Kopf und Thorax, sondern eher umgekehrt proportional zu dieser, ı i
auf Kopf und Thorax extrem ausgedehnt schwarz gefärbte Stücke zeigen, die auf den obengenannten des Abdomens weniger au:
gedehnt schwarz gefärbt sind als andere Exemplare mit weitaus geringerer Ausdehnung der schwarzen Farbe auf Kopf und
ja sogar als solche, welche auf diesen Teilen extrem ausgedehnt rostbraun gefärbt sind. Die überaus variable Färbung des 2, Sternii
ist wiederum hauptsächlich von dem Vorhandensein der weiter unten bei den plastischen Merkmalen beschriebenen Kiele 4
Sind nämlich solche vorhanden, so sind in der Regel wenigstens deren Firste, zumeist aber auch ihre nächste Umgebung und d
Raum zwischen ihnen bis zum Vorderrande des Segmentes rostbraun gefärbt. Sind dagegen keine Kiele vorhanden, so ist der S
entweder ganz oder fast ganz nur mit Ausnahme des Vorderrandes und eines -+ großen Teiles der Basalfurche oder doch w ste:
größtenteils nämlich nur mit Ausnahme des Teiles vor der Basalfurche, eines 4 großen Teilcs derselben selbst und zweier ch L
ovaler, nach vorn zu konvergierender Flecken auf der Basis der Scheibe schwarz.
2 Sieht man von den Färbungsverhältnissen auf dem Abdomen ab, so kann man auch hier ähnlich wie bei S. corsula al
gutes Kriterium für eine größere Neigung zur ausgedehnteren Schwarz-, respektive Rostbraunfärbung die Färbung des Dor
ansehen. Dieser ist bei 11 Exemplaren ganz schwarz, bei 5 größtenteils schwarz mit 2 + deutlichen schmalen, rostbraunen Stre
an den Seitenrändern vor den Flügelschuppen und zumeist auch noch einem rostbraunen, am Vorderrand beginnenden, ET
abgekürzten Mittelstreif und bei 3 Exemplaren endlich fast ganz rostbraun.
Eine Beziehung (und zwar eine ganz analoge wie bei S. cornuta cornula) zwischen der Farbenverteilung und b
Fundorten erscheint insofern angedeutet, als (ebenso wie bei coruuta) die überwiegende Mehrzahl (6 von 7) der aus Rio uni
vorliegenden Stücke ein ganz schwarzes und im Gegensatz dazu (wieder wie bei cormula) die überwiegende Mehrzahl (7 von 8) de
Kamerun mir vorliegenden Stücke ein wenigstens stellenweise rostbraun gefärbtes Dorsulum aufweisen. Die 3 außer den genanı
mir noch vorliegenden Stücke mit schwarzem Dorsulum stammen zum Teil (2) aus Gabun, zum Teil aus dem östlichen Kon ©
das eine außer den genannten mir noch vorliegende Stück mit größtenteils rostbraunem Dorsulum aus Togo. Daß eine Bezie)
zwischen der Herkunft aus dieser Gegend und dem Auftreten einer 4 Starken Neigung zur Rostbraunfärbung besteht,
falls schon bei S. cormuia cornula bemerkt und wird auch durch die weiter unten besprochenen Verhältnisse bei der Var. Aul
bestätgt (vgl. die Fußnote auf p. 77 [291)).
Monographie der Gattung Synagris Latreille. 291
Stirne, zwei Streifen an den unteren Rändern der Augenausrandungen und zwei kleine, dreieckige, dem
Vorderrande der Oberseite und einander genäherte Flecke auf dem Pronotum. !
Die Flügel sind ähnlich wie die der Q, nur im ganzen etwas heller.
b) Der Var. huberti.
o2
Die 18 mir vorliegenden Stücke sind auf rostbraunem und schwarzem Grunde mit + zahlreichen
(wenn nur mit einem, dann mit einem Paare sehr kleiner, fast punktförmiger Flecken) gelben Flecken-
paaren gekennzeichnet.
Die spezielle Verteilung der Grundfarben ist auf Kopf und Thorax ähnlich und auch annähernd
innerhalb derselben Grenzen variabel wie bei der Var. clypeata (vgl. p. 75 [289]), auf dem Abdomen wieder
wie bei dieser Unterart oftmals anscheinend eigenen Gesetzen folgend, das heißt die Ausdehnung einer
Grundfarbe auf diesem ist oft keineswegs direkt, sondern eher umgekehrt proportional der Ausdehnung
derselben Farbe auf dem Kopf und Thorax. So ist der 1. Tergit bei 16 von den 17 mir vorliegenden
Stücken ziemlich übereinstimmend nur auf einem Flecke am Hinterrande, der sich nach vorn zwischen
die unten beschriebenen gelben Flecken hineinzudrängen scheint, bei 1 Stück (mit fast ganz rostbraunem
Kopf und Dorsulum!) aber (abgesehen von den gelben Stellen) fast ganz schwarz, der 1. Sternit bei allen
Stücken rostbraun, der 2. Tergit ziemlich übereinstimmend bei allen Stücken größtenteils schwarz und
nur in den Gegenden der Stigmen + ausgedehnt rostoraun, der 2. Sternit bei einer Anzahl von Stücken
(darunter einem mit ganz schwarzem Dorsulum) vor der Basalfurche rostbraun und hinter dieser
schwarz, bei anderen auch noch auf zwei Stellen auf der Basis der Scheibe rostbraun, bei anderen wie
bei diesen aber auch noch an den Seiten der Scheibe + ausgedehnt rostbraun, bei andern ebenso wie
bei diesen aber ohne die rostbraunen Flecke an der Basis der Scheibe und endlich bei einem Stücke (dem
schon oben genannten mit fast ganz rostbraunem Kopf und Thorax) größtenteils dunkelrostbraun, der 3.,
4., 5. und 6. Tergit und Sternit endlich (abgesehen von den gelben Stellen) ganz schwarz. ?
Die Zahl und Ausdehnung der blaß- bis sattgelben Zeichnungselemente ist innerhalb sehr weiter
Grenzen veränderlich. Die eine Grenze erscheint dargestellt durch das am reichsten gezeichnete unter den
mir vorliegenden Tieren, an welchem gelb gefärbt sind: Zwei etwas verwaschene, halbmondförmige Flecken
rechts und links auf der Clypeusscheibe, ein dreieckiger Fleck auf der Stirn oberhalb des Stirnkiels, zwei
Streifen an den unteren Rändern der Augenausrandungen (an denselben Stellen wie die bei der Beschrei-
bung der Subsp. clypeata erwähnten rostbraunen Streifen), zwei längliche Flecke an den äußeren Augen-
1 Ich halte es nicht für ausgeschlossen, daß es auch noch S. huberli 5 gibt, welche durch eine noch größere Armut an gelben
Zeichnungen, nämlich durch das Fehlen der gelben Flecken auf dem Pronotum, noch mehr den var. clypeata Q gleichen als das vor-
liegende Männchen. Nur der Clypeus, der dreieckige Fleck auf der Stirne und die Streifen in den Augenausrandungen dürften wohl bei
allen S. huberti analog wie bei den S. aestuans g' gelb gefärbt sein.
2 Sieht man aber von den Färbungsverhältnissen auf dem Abdomen ab, so kann man wie bei der Var. clypeala als ein gutes
Kriterium für eine größere, allgemeine Neigung zur ausgedehnteren Schwarz-, beziehungsweise Rostbraunfärbung bei einem Exemplar
die Färbung des Dorsulum benützen. Dieses ist nur bei I von den 18 mir vorliegenden Exemplaren (der Type der S. guadripunciata
Tullgr.) ganz schwarz, bei allen übrigen größtenteils rostbraun mit -+ umfangreichen Resten schwarzer Farbe am Vorder- und
Hinterrande. Die meisten Stücke dieser Unterart besitzen somit, wie es scheint, im Gegensatze zur Var. clypeata eine ausgesprochene
Neigung zur extremen Rostbraunfärbung.
Daß alle diese Stücke (abgesehen von 2 Stücken ohne nähere Fundortsangaben) aus Togo, der benachbarten Goldküste und
Sierra Leone stammen, scheint die schon bei S. cornula cornula und bei S. huberti var. clypeala gemachte Bemerkung, daß eine
öffenbare Beziehung zwischen dem Auftreten der Neigung zur Rostbraunfärbung und der Herkunft aus den genannten Gegenden
bestehe, zu bestätigen. Auch daß das einzige mir vorliegende Tier mit durchaus schwarzem Dorsulum aus Kamerun stammt, bestätigt
zusammengehalten mit dem bei der Subsp. clypeala gemachten Befunde, daß von 8 aus dieser Gegend vorliegenden Exemplaren eines
ein durchaus schwarzes und 5 ein nur stellenweise und nur 2 ein größtenteils rostbraunes Dorsulum aufwiesen, die schon bei
S. cornula cornulta gemachte Bemerkung, daß in dem genannten Gebiete Tiere mit einer ausgesprochenen Neigung zur Schwarz-
färbung und solche mit der entgegengesetzten Neigung zur Rostbraunfärbung ungefähr in gleicher Anzahl vorzukommen scheinen,
992 Dr. F.Maidl,
rändern, zwei verwaschene Flecken auf den Basen der Mandibeln, zwei dreieckige, einander und dem:
Vorderrande der Oberseite genäherte Flecke am Pronotum, je ein rundlicher Fleck auf jeder Flügelschup y
und jedem Mesepimerum, zwei verwaschene Flecken auf dem Scutellum, die Spitzen des Postscutellum,
Flecken an den Hinterseiten der Vorderschenkel und -schienen, zwei rundliche, dem Hinterrande u
einander genäherte Flecke am 1., zwei ebensolche, aber etwas größere und mehr der Basis als dem Hin er-
rande und einander weniger genäherte Flecke auf dem 2. und endlich zwei ebensolche, aber wi de
einander und dem Hinterrande genäherte Flecke auf dem 3. Abdominaltergit. Die andere Grenze ist un
dem mir vorliegenden Material repräsentiert durch ein Stück, das auf den ersten Blick einem Sub
clypeata 9 mit fast ganz rostbraunem Kopfe und Thorax täuschend ähnlich sieht und sich |
genauerer Besichtigung durch den Besitz zweier kleiner weißlicher Striche am 1. Abdominaltergit‘
zweier ganz undeutlicher rostbrauner Aufhellungen am 2. Abdominaltergit als der Subsp. Auberti 7
gehörig verrät. ! 1
Die Flügel sind etwas verschieden von denen der Var. clypeata, indem sie im Allgemeinen zun
weniger stark und mehr gelblich als bräunlich getrübt und gegen den Vorderrand zu (auf den V rd
Nügeln in den Costal-, Medial-, Submedial- und ersten Cubitalzellen, auf den Hinterflügeln nur in
Costalzellen) nicht schwärzlichbraun, sondern rostbraun verdunkelt sind. Der Glanz ist ziemlich s chw
messingartig bis kupferig und (stellenweise) grünlich. a
ni
Edle
Die 3 von den 5 mir vorliegenden S. huberti 7, welche ich als zu dieser Subspecies gehörig ans
sind auf rostbraunem und schwarzem Grunde auf Kopf, Thorax und Abdomen gelb gezeic
Die spezielle Verteilung der Grundfarben ist auf Kopf und Thorax ähnlich wie bei den Weil
und auch anscheinend ebenso variabel wie bei diesen ® auf dem Abdomen, so daß das eine Mänr
fast vollständig jenen Weibchen gleicht, welche einen dreieckigen, mit der Spitze zwischen die g
Flecken eingeschobenen Makel am Hinterrande des 1. Tergits, ein bis auf zwei ziemlich umfan gre
rostbraune Stellen auf den Seiten um die Stigmen herum (und natürlich auch bis auf die gelben F
schwarzes 2. Tergit und ein bis auf die Partie vor der Basalfurche und zwei an die Seitenränder gr |
Flecken auf der Basis der Scheibe schwarzes 2. Sternit aufweisen, während die beiden andern } lä,
auf dem 1. Tergit fast ganz (die dreieckige, schwarze Makel am Hinterrand ist bei dem einen se
Dar“
bei dem andern fast verschwunden), auf dem 2. Tergit auf dem Raum zwischen den gelben Flec
dem Vorderrande einerseits und den Seitenrändern andererseits oder sogar auf den Seiten noch ü
gelben Flecken hinaus und auf dem 2. Sternit vom Vorderrand an auf den ersten zwei Dritteln ros
gefärbt sind, wie bei einem extrem reich gezeichneten Weibchen, nur daß bei ihm auch der ganze
(wie bei allen S. huberti 5), ferner auch die Vorderseiten der Mittel- und Hinterhüften, schenk
-schienen + ausgedehnt und zwei sehr kleine, weniger einander als dem Hinterrande ge
lecken gelb gefärbt sind und daß alle Flecken umfangreicher, die auf den Spitzen des Posts
infolgedessen zusammengeflossen erscheinen. Das zweite Männchen gleicht bis auf den gelben (
I Dieses Tier nimmt ohne Zweifel eine Mittelstellung zwischen der Var, clypeata und huberti ein. Ein anderes (u n
oben schon erwähnte Stück mit ganz schwarzem Dorsulum, die Type der S. quadripunclata Tullgr.) vermittelt ande
zwischen dem eben beschriebenen Stücke und den andern mir vorliegenden Var. huberli Exemplaren, welche bei aller Ve rc
der gelben Thoraxzeichnung doch insofern einander ähnlich sind, als sie insgesamt drei Fleckenpaare auf dem Abd
weisen, indem es bei fast ganz verschwundener Kopf- und Thoraxzeichnung nur auf dem 2. und 3. Tergit je ein Flecl I
weist. Die Reihe der Übergangsfürbungen zwischen dem (oben beschriebenen) am reichsten und dem am spärlichsten ge:
unter diesen Tieren, welches am Kopf und Thorax nur 4 undeutliche und verwaschene bis fast verschwundene Flecke N
eine lückenlose, Eine Beziehung zwischen dem Reichtum der Zeichnung und den Fundorten der Tiere ist ebensowen x fest
wie eine solche zwischen jenen und + großer Neigung zur Rostbraunfärbung. i
? Und zwar neigen 2 /' (aus Kamerun und Togo), wie ihr größtenteils rostbraunes Dorsulum zeigt, stärker — und
dem Franz ds. Kongo) mit größtenteils schwarzem Dorsulum etwas weniger stark zur Rostbraunfärbung. . jr
BR
EN
Monographie der Gattung Synagris Latreille. 293
r2 > « fo}
den größeren bis zum oberen Rand des Clypeus reichenden Stirnfleck und den breiteren Streifen in den
Augenausrandungen einem minder reich gezeichneten Weibchen, das dritte dem zweiten in der Zeichnung
von Kopf und Thorax, bildet aber hinsichtlich der des Abdomens in ähnlicher Weise einen Übergang zu
der Var. clypeata wie das oben beschriebene am spärlichsten gezeichnete Weibchen, indem es nur am
2, Tergit ein Paar kleiner, gelber Flecke besitzt.
Die Flügel sind ähnlich wie bei den Weibchen mit rostbraunem Dorsulum sehr wenig und gelblich
getrübt und weisen am Vorderrand nur Spuren einer stärkeren rostbraunen Verdunklung auf.
c) Der Var. nigricans.
2:
Die 3 mir vorliegenden Exemplare sind zum größeren Teile schwarz, zum kleineren rostbraun
und auf Kopf, Thorax und Abdomen reich gelb gezeichnet.
Die spezielle Verteilung der Grundfarben weicht insofern von der der drei andern Subspecies ab,
als die schwarze Farbe auf Kosten der rostbraunen ausgedehnt erscheint über die Wangen, die ganze
Stirn mit Ausnahme des gelben Fleckes über dem Stirnkiel und rostbraunen Spuren an den unteren
Rändern der Augenausrandungen, den Scheitel, die Schläfen mit Ausnahme der gelben Flecken auf den
oberen und — ausgedehnter rostbrauner Stellen auf den unteren Hälften, die Hinterseite des Kopfes, die
Kauränder und Spitzen der Mandibeln, das ganze Pronotum mit Ausnahme der gelben Stellen, den
ganzen Prosternit, das Dorsulum, die vordere Hälfte der Flügelschuppen, das ganze Scutellum und
Postscutellum mit Ausnahme der gelben Stellen, einen Fleck auf der Unterseite des Mesosternum vor
den Einlenkungsstellen der Hüften mit entlang denVorderrändern verlaufenden Streifen auf den Epiknemien,
welche überdies auch auf die Mesepisternen übergreifen, die ganzen Mesepimeren, einen Fleck auf der
Unterseite des Metasternum vor den Einlenkungsstellen der Hüften mit entlang den Vorderrändern ver-
laufenden Streifen auf den Seitenwänden, die Metapleuren, den größeren hinteren Teil der Oberseite des
1. Abdominaltergits, den ganzen 2. Tergit bis auf die gelben Stellen, die Scheibe des 2. Sternits (bei
einem Stücke mit Ausnahme zweier kleiner Flecken an der Basalfurche) und über alle folgenden Tergite
und Sternite. Die gelbe Zeichnung stimmt nahezu vollständig mit jener der am reichsten gezeichneten
Var. huberti @ überein (vgl. p. 77 [291)), nur sehen die Zeichnungen auf dem schwarzen Grunde durch-
wegs schärfer begrenzt aus.
Die Flügel sind ähnlich wie bei dunkleren Exemplaren der Var. huberti (vgl. p. 76 [290)).
Jg
Das einzige mir vorliegende Exemplar ist zum größeren Teile schwarz, zum kleineren rostbraun
und auf Kopf, Thorax und Abdomen reich gelb gezeichnet.
Die spezielle Verteilung der Grundfarben ist nur insofern etwas verschieden von der bei den 9 be-
Schriebenen, als die schwarze Farbe auf dem Meso- und Metasternum sowie auf den Meso- und Meta-
pleuren in ihrer Ausdehnung etwas reduziert erscheint, was namentlich an den fast ganz rostbraunen Mese-
Pimeren und Metapleuren auffällt. Auch auf dem Abdomen ist die schwarze Farbe von der Basis des 1.
} Tergits bis zu den gelben Flecken, von den ganzen Seiten desselben, von den Basalhälften der Seiten des
2. Tergits und von den zwei ersten Dritteln des 2. Sternits durch die rostbraune Farbe verdrängt. Hin-
Sichtlich der gelben Zeichnung stimmt das vorliegende Tier bis auf das Fehlen einer gelben Zeichnung
auf den Vorderschienen vollständig mit dem am reichsten gezeichneten Var. huberti 5' überein (vgl. p. 78
[292)).
Die Flügel sind ähnlich wie beim Q.
nz
204 Dr. F.Maidl,
d) Der Var. bimaculata.
O0.
Die 3 mir vorliegenden Exemplare sind schwarz und rostbraun und auf dem 2. Abdominaltergit
mit einem Paare großer, mitten fast zusammenstoßender, gelber Flecken geschmückt.
Die spezielle Verteilung der Grundfarben ist auf Kopf und Thorax bei dem einen Männchen (aus dem
Kongostaate) ganz ähnlich wie bei extrem ausgedehnt schwarz gefärbten Weibchen der Subsp. clypea a
(vgl. p. 75 [289]), bei den beiden andern (aus Uganda) auf den Seiten des Thorax durch eine noch stärkere
Ausdehnung der schwarzen Farbe, namentlich über die ganzen Mesepimeren etwas verschieden, auf dem
Abdomen bei jedem der 3 Exemplare verschieden. Der 1. Tergit trägt zwar bei allen eine ziemlich R
breite, schwarze Binde am Hinterrande, die mitten nach vorn zu breit erweitert erscheint, aber die seitli
Grenzen dieser Erweiterung sind bei 2 / nur etwas ausgeschweift, bei dem 3. / tiefbuchtig aus-
geschnitten. Der 2. Tergit ist bei 27 (abgesehen von den gelben Stellen) ganz schwarz, bei dem 3.d
zwischen den gelben Flecken und den Seitenrändern rostbraun. Der 2. Sternit ist bei den 2 ', bei de nen
er 2 deutliche Längskiele trägt, außer auf der Partie vor der Basalfurche noch auf diesen und gegen li
Basis zu auch zwischen diesen rostbraun, bei dem 3. /, bei dem er unbekielt ist, dagegen nur vor dei
Basalfurche rostbraun und sonst ganz schwarz. Die weißgelbe Zeichnung besteht bei allen 3 Stücker
nur aus 2 großen, über zwei Drittel der Länge des Tergits sich erstreckenden, etwas schräg-ovalen, de
Basis und einander stark genäherten Flecken auf dem 2. Abdominaltergit.!
Die Flügel sind ähnlich wie bei den dunkleren Exemplaren der Var. clypeata (vgl. p. 76 [290)). |
d.
Solche liegen mir nicht vor. Sie dürften jedoch analog wie die Männchen der andern Unterarte; Ab
auf den ganz gelben Clypeus, einen gelben Sirnfleck und gelbe Streifen in den Augenausrandun;
welche Zeichnungen allen S. huberti Z zuzukommen scheinen, in der Färbung des Weibchen gleichen.
Plastische Merkmale aller vier in Hinsicht auf sie nicht verschiedenen Varietäten. 3
9. 2
u?
Am Kopfe: Die Konfiguration des Gesichtes zeigt Fig. 49. Der Clypeus ist im Umrisse birnenförmig ;
nur sehr wenig abgesetzter, am Ende ziemlich breit abgestutzter oder schwach ausgerandeter Spitze “
auf 2 + undeutliche Längseindrücke auf der Spitze und + deutliche Kielchen in den Ecken derselb
ziemlich gleichmäßig gewölbt, größtenteils deutlich fein längsrunzelig und überdies undeutlich, fein
zerstreut punktiert. Der Stirnkiel ist scharf oder + stumpf. Die vertieften Teile der Stirn sind geger
erhöhten deutlich stumpfkantig abgegrenzt und glatt oder nur mit wenigen groben Punkten besetz j
grob und dicht punktiert. Die Punktierung der angrenzenden (vorderen) Scheitelpartien ist etwas e
und etwas zerstreuter. z
I Die beschriebenen Flecken stimmen hinsichtlich ihrer Lage und Ausdehnung fast vollständig überein mit den bei dı
maculata der S. similis auftretenden, hinsichtlich der Lage allein aber auch mit den Flecken bei S. comuta didieri und mit der I
bei S. cornula basalis. Es scheint also, als ob die Tendenz zur Ausbildung einer derartigen Zeichnung bei verschiedenen Sys
Arten latent vorhanden würe und durch bestimmte Faktoren zur Auslösung gebracht werden könnte, Diese Faktoren sind un! fr
derzeit noch unbekannt. Nur das eine dürfen wir vielleicht behaupten, daß sie an eine bestimmte Gegend Afrikas gebunden zu
scheinen, denn alle mir vorliegenden oder aus der Literatur bekannten Exemplare der genannten Unterarten oder Varietäten ta
aus denselben oder doch benachbarten Gegenden Zentralafrikas, so S. cornula didieri vom Mittellauf des Kongo, S. cornula b
aus der Umgebung des Viktoria Sees, S. similis var. maculala aus dem östlichen Kongostaat und S. kuberti bimaculala er dich
denselben Gebieten des östlichen Kongostaates und aus Uganda.
Monographie der Gattung Synagris Latreille. 295
Die Mandibeln sind lang, am Kaurande mit 4 großen, breitabgestutzten Lamellenzähnen und einem
aus der oberen Ecke des ersten Zahnes entwickelten kleinen, spitzen Zähnchen bewehrt und mit Leisten
und Furchen ausgestattet. Die größte beobachtete Maxillartastergliederzahl beträgt 4.
Am Thorax: Das Dorsulum ist mit Ausnahme einer etwas zerstreuter punktierten Stelle in der
Mitte und zweier nur mit wenigen Punkten besetzten Stellen an den Seitenrändern der hinteren Hälfte
mäßig grob und dicht punktiert. Dieselbe Skulptur besitzt das schwach zweihöckerige Scutellum und die
Unter- und Hinterseite des zweispitzigen Postscutellum, dessen Oberseite glatt ist. Die Seitendornen des
Mittelsegmentes sind kurz und spitz. Die Mittelsegmentanhänge (vgl. p. 12 [226]) haben, von der Seite
betrachtet, das Aussehen eines Daches, dessen eine (hier obere) Seite fast senkrecht abfällt und die Form
eines Dreiecks besitzt, während die andere sanfter abfallende die eines Kreissegmentes hat und von oben
betrachtet das eines zweiten Paares von unter der Hinterwand des Mittelsegmentes hervorragenden
kurzen, aber kräftigen Mittelsegmentdornen.
Die Skulptur der Hinterwand des Mittelsegmentes ist auf den äußeren und oberen Vierteln eine = die
Mitte zwischen einer Netzung und Querrunzelstreifung haltende grobe Runzelung, auf den inneren und un-
terenVierteln dagegen eine etwas feinere, seichte, oft— undeutliche, nach außen zu zumeist verschwindende,
regelmäßige, schief zur Mittelfurche (und zwar nach oben konvergierend) verlaufende Runzelstreifung.
Am Abdomen: Der breite Teil des 1. Sternits wird ungefähr zu gleichen Teilen von zwei flachen,
oft = undeutlichen, glatten, den Seitenrändern parallelen Wülsten und einem zwischen diesen und dem
Hinterrande sich erstreckenden seicht, fein und unregelmäßig gerunzelten, dreieckigen Felde eingenommen.
Die Basalfurche des 2. Sternits ist sehr verschieden deutlich, oft nur mehr in Spuren erkenntlieh, längs
(das heißt parallel mit der Medianebene des Tieres) runzelstreifig, der Abfall der Scheibe in sie über-
all oder, wenn die unten beschriebenen Längskiele vorhanden, nur zwischen diesen und außerhalb
dieser lang und sanft, die Scheibe selbst entweder gleichmäßig gewölbt oder mit zwei einander parallelen,
einander und der Basalfurche genäherten, am First manchmal etwas nach außen umgebogenen, gegen die
Basalfurche zu zuerst sanft ansteigenden und dann plötzlich geradlinig und ziemlich steil abfallenden, +
langen Kielen versehen! und auf glänzendem Grunde mäßig grob und zerstreut punktiert.
Körperlänge: 17 bis 20 mm, Vorderflügellänge: 15 bis 17 mm.
&%
Die Konfiguration des Gesichtes zeigt Fig. 50. Der Clypeus ist verkürzt birnenförmig im Umrisse und
endet mit zwei durch eine + tiefe Bucht getrennten Zinken. Seine Scheibe ist bis auf einen leichten
Quereindruck vor dem Beginn des Abfalls zur Bucht und einem steilen Abfall zur Bucht ziemlich gleich-
mäßig gewölbt. Die Zinken sind + lang, + deutlich an den Spitzen auseinandergebogen, — deutlich
von der Scheibe abgesetzt und + hoch gewölbt (im äußersten Falle so hoch, daß sie höher als breit
erscheinen). Der Abfall der Wölbung einer jeden Zinke zur Bucht ist wie der der Scheibe steil, manchmal
sogar etwas ausgehöhlt und + tief. Der äußerste Rand der Bucht am Grunde dieser Steilabfälle ist zu
einem Randsaum niedergedrückt und gewöhnlich + aufgebogen. Eine ähnliche Clypeusbildung findet
Sich nur noch beim S. mirabilis Z' (vgl. p. 66 [230]). Der Hinterkopf ist kaum mehr aufgetrieben wie
beim 9.
Die äußeren Basalecken der Mandibeln treten etwas vor. Der Kaurand ist zunächst der Basis etwas
ausgeschweift, hierauf etwas bogenförmig erweitert, hierauf wieder etwas ausgeschweift und hierauf mit
1 Es fällt auf, daß bei dieser Art ein Merkmal, welches Ähnlichkeit hat mit anderen bei verschiedenen Synagris-Arten (zum Bei-
Spiel S. spiniventris, negust, mirabilis, crassipes, abyssinica, aestuans u. a.) vorkommenden, jedoch nur dem männlichen Geschlecht
eigentümlichen oder doch nur bei diesem + deutlichen Auszeichnungen auf demselben 2. Sternit des Abdomens, dem Weibchen
zukommt. Ob es sich übrigens wirklich um einen sekundären Geschlechtscharakter des Weibchens handelt oder nicht vielmehr um ein
beiden Geschlechtern zukommendes Merkmal, kann ich bei der starken Veränderlichkeit des Merkmals einerseits und der geringen
_ mir vorliegenden Anzahl von Männchen andrerseits nicht entscheiden.
Denkschriften der mathem.-naturw. Kl, 91. Bd. 39
296 Dr. F. Maidl,
3, den 3 letzten weiblichen Lamellenzähnen entsprechenden, aber in eigentümlicher Weise umgebildeten
Zähnen bewehrt. Der erste ist derart breit ausgerandet, daß seine Ecken in zwei spitze Zähnchen umge-
wandelt erscheinen. Von diesen ist das erste (basalere) + stark nach hinten gebogen, so daß es erst d
bei Betrachtung der Mandibeln von der inneren Seite recht deutlich wird. Der zweite und dritte sind
dagegen schief abgestutzt, so daß sie zusammen einen flachen, dreieckigen Ausschnitt bilden, an
dessen tiefster Stelle noch ein Rest des schmalen Einschnittes zwischen den beiden Zähnen — deutli
ist. Außerdem ist die hintere Randleiste jeder Mandibel ungefähr an der Grenze zwischen dem e
und zweiten Drittel in einen breiten dreieckigen Zahn ausgezogen.
Die Mittelschenkel sind ähnlich wie sonst nur die Vorderschenkel etwas verbogen und aufd 1
Innenseite mit einer langen, von der Basis bis über die Hälfte der Schenkellänge reichenden, wie zu n
Einlegen der Mittelschienen bestimmten, flachen Aushöhlung versehen.
Der zweite Abdominalsternit ist bei allen 5 mir vorliegenden Männchen unbekielt !,
Alles Übrige ist ähnlich wie beim Weibchen beschrieben.
Körperlänge: 16 bis 20 mm, Vorderflügellänge: 14 bis 16 sum.
Geographische Verbreitung.
Mir liegen vor: Im ganzen 43 9,5 7, davon 4 Q der Var. huberti aus Sierra Leone (Bauma,
Bunbumbo, Gondema und Mendikama, S. A. Neave), und 2 © der Var. huberti aus Goldküste (Ashai
Dunkwa und Ashanti Obuasi, W. M. Graham), 1 © der Var. clypeata und 9 9,1 7 der Var.
Togo (Bismarckburg, R. Büttner und L. Conradt; Hinterland, Kling), 1 2 der Var. huberti aus »Wesi
Guinea«, 8 © der Var. clypeata und I Q, 1 7 der Var. huberti aus Kamerun (Barombi Stat. und Viectori
Preuss; Kitta und ohne nähere a Sjöstedt), 7 Q der Var. clypeala aus Rio Muni (Aleu Benit
gebiet, Makome und Hinterland und Uellenberg, Tessmann),2Q der Var. c/ypeata und 1 der Var. hubeı
aus dem Französ. Kongo (Gabun, respektive Chütes de Samlia Rio, N. Gamio, Moquereys), 1
Var. clypeata und 1 2 der Var. bimaculata aus dem östlichen Kongostaat (Mawambi Srumu
Ukaika Mawambi, R. Grauer), 1 7 der Var. clypeata vom »Congo«, 39,17 der Var.» ns
29 der Var. bimaculata aus Uganda (Budongo Forest Unyoro, Daro or Durro Forest Toro, Mpi
Forest Toro und Between Seziwa R. and Kapala, S. A. Neave), gefangen in den Monaten I, III, V bis }
aus den Museen in Berlin (14 clypeata 9, 10 huberti 9, 2 huberti 5), Brüssel (1 clypeata $,1 huberti <
Budapest (1 clvpeata 9), London (7 huberti Q, 2 nigricans Q, 1 nigricans 7, 2 bimaculata 9), Ste Ä
holm (1 clypeata 9, 1 huberti Q) und Wien (1 clypeata 9,1 bimaculata 9,1 nigricans 9)
der Sammlung Herrn v. Schulthess’ in Zürich (2 ciypeata 9). Aus der Literatur sind von
angaben zu entnehmen: Rio Muni für S. imitator (= S. huberti var. clypeata), N'gomo und Talag
im Französ. Kongo und N’'ten im südlichen Kamerun für S. clypeata, N'ten, Mission Cottes (Gravo )
San Benito = Rio Muni (Guiral) für $. imitatrix, angegeben von Buysson. Bi.
Das Verbreitungsgebiet der Art dürfte sich somit über Ober-Guinea und die obere Hälf 2
Nieder-Guinea und von dieser östlich, im Norden bis nach Uganda hinein, im Süden jedoch nur bi
die Grenze Deutsch-Östafrikas erstrecken. |
Die Var. clypeata ist bekannt aus Togo, Kamerun, Rio Muni, dem Französ. Kongo und der (
provinz des Kongostaates, die Var. huberti aus Sierra-Leone, Goldküste, Togo, Kamerun und dem F
zös. Kongo, die Var. nigricans nur aus Uganda, die Var. bimaculata aus der Ostprovinz des Kongost
und Uganda.
“a
w
1 Das Vorkommen der bei den Weibchen beschriebenen Kiele auch bei Männchen ist damit jedoch nicht als
erklärt, denn wie schon oben erwähnt ist das Merkmal in seinem Auftreten zu veränderlich, als daß man aus der Nichtbec
desselben bei einer kleinen Anzahl von Exemplaren auf sein Nichtvorhandensein bei allen Stücken schließen könnte,
Monographie der Gattung Synagris Latreille. 297
Synagris ornatissima mihi, 2'.
Färbungsmerkmale.
Q.
Das einzige mir vorliegende Exemplar ist schwarz und rostbraun und auf dem Abdomen mit zahl-
reichen (6) weißgelben Fleckenpaaren gezeichnet.
Die spezielle Verteilung der Grundfarben ist ganz ähnlich wie bei dunkleren Exemplaren der
S. huberti var. clypeata, also schwarz: Auf den Wangen, der Stirne, mit Ausnahme eines großen, dreieckigen,
bis zum oberen Rande des Clypeus reichenden Flecks und zweier Streifen an den unteren Rändern der
Augenausrandungen, auf dem Scheitel, der Hinterseite des Kopfes, einem dreilappigen Flecke der
Vorderwand des Pronotum, auf dessen nach unten gerichteten Ecken und den Furchen über den
Schulterbeulen, auf den Seitenwänden des Prosternits, dem ganzen Dorsulum, dem Scutellum mit Aus-
nahme zweier großer, ovaler Flecken an den Höckern, auf den Epiknemien des Mesosternits, den Nähten
zwischen den Mesepisternen, Mesepimeren und dem Mesosternum und der Unterseite des Mesosternum auf,
den Rändern des Postscutellum, dem größten Teil der Metapleuren, dem vorderen, oberen und unteren Rande
der Seitenwand und die Unterseite des Metasternum, einem entlang der Medianfurche nach unten zu sich
verbreiternden Streifen auf der Hinterwand des Mittelsegments, ferner auf den Vorderseiten der Vorder-
hüften an der Basis, auf der Oberseite des I. und auf allen folgenden Tergiten bis auf die weißgelb
gefärbten Stellen, auf der äußersten Basis und zwei schmalen Streifen an den Seitenrändern des 1. Sternits,
dem 2. Sternit mit Ausnahme des Vorderrandsaumes und zweier undeutlich dunkelrostbraun gefärbten
Stellen an den Seitenrändern und endlich auf allen folgenden Sterniten.
Weißgelb gezeichnet sind: Der 1., 3., 4. und 5. Abdominaltergit mit je einem, der 2. mit zwei Flecken-
paaren. Und zwar sind die des 1. Tergits annähernd kreisscheibenförmig mit einem Durchmesser von
zirka 1 mm und um ungefähr dieselbe Länge vom Hinterrand abstehend, die vorderen des 2. mehr oval,
etwas größer und wieder ungefähr um die Länge ihres Durchmessers vom Vorderrand abstehend, die
hinteren des 2. Tergits noch mehr oval, aber wieder etwas kleiner als die vorderen und um weniger als
den halben Durchmesser dem Hinterrand genähert, endlich die des 3., 4. und 5. Tergits ebenfalls queroval,
mit der Breite des Tergits an Größe abnehmend und ebenfalls um weniger als den halben, jeweiligen
Durchmesser den Hinterrändern genähert und die Flecken eines jeden Paares soweit voneinander ent-
fernt, daß sie dem streng von oben visierenden Beschauer fast bis an die Seiten des Segmentes gerückt
erscheinen.
Die Flügel sind im allgemeinen mittelstark, gegen die Vorderränder zu stärker verdunkelt und wenig
lebhaft kupferig bis violett glänzend.
ee
Ein solches liegt mir zwar nicht vor, ich vermute jedoch, daß es, analog wie bei der nächstver-
wandten SS. huberti, ähnlich gefärbt ist wie das Q, aber vielleicht auch auf Kopf und Thorax + reich
weißgelb gezeichnet.
Plastische Merkmale.
2.
Am Kopfe: Die Konfiguration des Gesichtes zeigt Fig. 51. Der Clypeus ist sehr ähnlich dem von
S. huberti im Umrisse birnenförmig mit von der Scheibe kaum abgesetzter Spitze, breit und seicht aus-
gerandetem Ende, bis auf zwei undeutliche Längseindrücke auf der Spitze und zwei in den Spitzenecken
! Die Type, 1 ® aus dem östlichen Kongostaate (Urwald Mawambi, R. Grauer 1910) befindet sich im k. k. Naturhistorischen
Hofmuseum in Wien.
298 Dr. F. Ma idl,
verlaufenden Kielchen ziemlich gleichmäßig gewölbter Scheibe und Spitze, überall, aber besonders auf der
Spitze deutlich fein längsrunzelig und überdies im allgemeinen — undeutlich, nur an der Basis deutlicher
fein und zerstreut punktiert, aber relativ, das heißt im Verhältnis zur Breite deutlich kürzer. Der Stirnkiel
ist scharf. Die vertieften Teile der Stirn sind gegen die erhöhten deutlich stumpfkantig abgegrenzt und ö
glatt. Der Hinterkopf ist etwas länger als bei S. huberti und etwas aufgetrieben. Der Scheitel trägt im
Gegensatz zu allen andern Synagris-Arten mit alleiniger Ausnahme von S. vicaria keinen seichten, mit
zwei dicht mit kurzen Börstchen besetzten Punkten versehenen Quereindruck. Auch die Skulptur des
Kopfes ist, wie übrigens auch die des Thorax und Abdomens, auffallend verschieden von der aller andern
Synagris-Arten, indem sie überall schlecht ausgeprägt, wie verwischt erscheint, gleichsam als wäre an Ei
Wachs eingedrückt und dieses hierauf oberflächlich abgeschmolzen werden. So sind die erhöhten Sti -
partien zwar grob, aber mäßig dicht und auffallend seicht punktiert, während die A al |
angrenzenden Scheitelpartien sowie die der Schläfen unmittelbar an den Augenrändern fein, noch s
und zerstreut zu nennen ist.
Die Mandibeln sind relativ, das heißt für eine Synagris, kurz, am Kaurande mit 4 großen, baai
stutzten, durch seichtere Einschnitte, als es gewöhnlich der Fall ist, getrennten Lane
einem kleinen, aus der oberen Ecke des 1. Zahnes ziemlich undeutlich entwickelten, spitzen ni 1
bewehrt und mit deutlichen Leisten und Furchen ausgestattet. Die beobachtete Maxillartasterg) .derza
ist 3, die ursprüngliche wahrscheinlich 4. ‚
Am Thorax: Das Dorsulum ist ebenso wie das Scutellum und Postscutellum fast glatt, de st
mit Ausnahme einer wirklich ganz glatten Stelle auf der Mitte und zweier ebensolcher an den Seitenrän
der hinteren Hälfte + undeutlich fein, sehr seicht und + zerstreut punktiert. Das Scutellum ist vorne flac
gegen hinten zu etwas gewölbt und schwach zweihöckerig, das Postscutellum zweispitzig, und; zwar |
daß die beiden Spitzen deutlich näher beieinander stehen als bei S. huberti. Die Seitendornen des Mi vi tt
segments sind kurz und wenig kräftig. Die Mittelsegmentanhänge haben, von der Seite betrachtet,
Form eines schmalen, mit einem kleinen dreieckigen Zähnchen endigenden und durch einen kleinen :
schnitt von diesem getrennten Saumes und von hinten gesehen die zweier kleiner, nach abwärts gebo
unten mit je einem fast quadratischen Zähnchen endigender Hörnchen, während sie von oben überh:
nicht sichtbar sind, da sie kaum unter der Hinterwand des Mittelsegmentes hervorragen. Diese ist au
äußeren und oberen Vierteln nicht ganz regelmäßig grob querrunzelstreifig und auf den inner T
unteren Vierteln bis zur Medianfurche glatt. E
u
er
BR :
2
=
Am Abdomen: Der breite Teil des 1. Sternits wird zum kleineren Teile von zwei den
parallelen Leisten und schmalen, zwischen diesen und dem Seitenrand sich erstreckenden, g)
glänzenden Streifen, zum größeren von einem zwischen und hinter den Leisten sich ausde
und unregelmäßig gerunzelten, mondsichelförmigen Felde eingenommen. Die Basalfurche des, $ n
sehr deutlich längs (das heißt parallel mit der Medianebene des Tieres) runzelstreifig. Der Abfall
Scheibe in die Furche ist ziemlich lang und sanft, diese selbst mitten der ganzen Länge nach sei
gedrückt und auf glänzendem Grunde grob, aber seicht und zerstreut punktiert.
Körperlänge: 18 mm, Vorderflügellänge: 15 mm.
d.
Ein Männchen liegt mir nicht vor. Ich vermute aber, daß es analog wie bei S$. huberti sich or:
durch eine abweichende Bildung des Clypeus und der Mandibeln vom 9 unterscheiden dürfte.
“oz
Geographische Verbreitung.
Mir liegt nur 19 aus der Östprovinz des Kongostaates (Urwald Mawambi, R. Grauen) :
Museum in Wien vor, us
NER WERNER
Monographie der Gattung Synagris Latreille. 299
Synagris fasciata Mocsäry, 2 C.
I1 Synagris fasciata Mocsäry, Annal. Mus. Nat. Hung,, 1, p.505,n.4,9 dd... ......19083
Färbungsmerkmale.
2.
Die 8 mir vorliegenden Exemplare sind hell bis dunkel rostbraun und auf dem 3. und 4. Abdominal-
tergit weiß gezeichnet.
Die rostbraune Grundfarbe ist auf dem Kopf, seinen Anhängen, dem Thorax und den Beinen so hell
wie bei den andern ganz oder zum Teil rostbraunen Synagris-Arten, wie S. cornuta, proserpina, ‚fulva etc.,
auf dem Abdomen jedoch nur auf der Basis des 1. Tergits, dem ganzen 1. Sternit, der äußersten Basis des
2. Tergits (nicht bei allen?) und auf = ausgedehnten basalen Partien des 2. Sternits ähnlich und auf den
übrigen Teilen dunkel bis schwärzlich, wobei jedoch alle Übergänge allmähliche sind.
Die weiße Zeichnung besteht in je einer breiten, mitten durch eine dunkle Linie unterbrochenen, seit-
lich etwas vor den Seitenrändern abgekürzten Binde am Hinterrande des 3. und 4. Tergits.
Die Flügel sind im allgemeinen etwas mehr als mittelstark, an den Vorderrändern wie gewöhnlich
stärker braun verdunkelt und ziemlich schwach bronzeartig und violett glänzend.
d.
Das einzige mir vorliegende Stück unterscheidet sich von den Weibchen durch eine stärkere Aus-
dehnung des hellen Rostbraun auf dem 1. und 2. Tergit und auf dem 2. Sternit, sowie durch den Besitz
einer dritten weißen, seitlich stark abgekürzten und mitten ziemlich breit unterbrochenen Binde am Hinter-
rande des 5. Tergits.
Plastische Merkmale.
or
Am Kopfe: Die Konfiguration des Kopfes zeigt Fig. 52. Der Clypeus ist sehr ähnlich dem von
S. huberti, in Umriß birnenförmig mit kaum abgesetzter am Ende breit abgestutzter Spitze, bis au 2 +
deutliche, seichte Längseindrücke auf der Spitze, einen + undeutlichen Quereindruck vor diesen und in
den Spitzenecken verlaufende — undeutliche Kielchen ziemlich gleichmäßig gewölbt, überall, aber
namentlich auf der Spitze deutlich und ziemlich fein längsrunzelig und überdies + undeutlich, nur gegen
die Basis zu deutlicher fein und zerstreut punktiert. Der Stirnkiel ist + stumpf. Die vertieften Teile der
Stirn sind gegen die erhöhten deutlich stumpfkantig abgegrenzt und glatt, während diese ebenso wie die
angrenzenden Scheitelpartien mäßig grob und dicht punktiert sind.
Die Mandibeln sind lang, am Kaurande mit 4 großen, breit abgestutzten Lamellenzähnen und einem
aus der oberen Ecke des 1. Zahnes entwickelten kleinen, spitzen Zähnchen bewehrt und mit deutlichen
Leisten und und Furchen ausgestattet Die größte beobachtete Maxillartastergliederzahl beträgt 4.
Am Thorax: Das Dorsulum ist bis auf zwei nur mit wenigen groben Punkten besetzten Stellen an
den Seitenrändern der hinteren Hälfte ebenso wie das Scutellum und die untere und hintere Seite des
Postscutellum grob und + dicht punktiert. Das Scutellum ist lach zweihöckerig, das Postscutellum zwei-
Spitzig. Die Seitendornen des Mittelsegments sind kurz und wenig kräftig. Die Mittelsegmentanhänge (vgl.
p. 12 [226]) haben von der Seite betrachtet das Aussehen eines Daches, dessen eine (hier obere) steiler
abfallende Seite die Form’eines Dreieckes und dessen andere sanfter abfallende die eines Kreissegmentes
hat. Von oben betrachtet haben sie das Aussehen eines zweiten Paares von unter der Hinterwand des
1 Mir liegt eine Type, 1.7 (aus Deutsch-Ostafrika) aus dem Ung. Nation. Mus, in Budapest vor.
aa u En
Mittelsegmentes hervorragenden Mittelsegmentdornen. Die Hinterwand des Mittelsegmentes ist aufden
äußeren und oberen Vierteln unregelmäßiger, auf den unteren und inneren regelmäßiger und_parallel zu
der die Hälften in Viertel teillenden Diagonale grob runzelstreifig. ’
Am Abdomen: Der breite Teil des 1. Sternits wird zum kleineren Teil von zwei glatten, den a
rändern parallelen Wülsten, zum größeren von einem zwischen und hinter diesen sich ausdehnenden,
fein und unregelmäßig gerunzelten dreieckigen Feld eingenommen. Die Basalfurche des 2. Sternits ist se
verschieden deutlich und unregelmäßig längs (das heißt parallel mit der Medianebene des Tieres)
runzelstreifig, bei einigen Exemplaren fast ganz glatt. Der Abfall der Scheibe in die Furche ist kurz und
steil, diese selbst mitten zumeist etwas abgeflacht, seltener mit einer Andeutung eines Längseindruc >
versehen und auf glänzendem Grunde grob und zerstreut punktiert.
Körperlänge: 18 bis 23 mm, Vorderflügellänge: 17 bis 20 mm.
300 Dr. F. Maidl,
GO
Die Konfiguration des Gesichtes zeigt Fig. 53. Der Clypeus ist ähnlich wie beim Weibchen, ab
etwas im Verhältnis zur Breite kürzer, am Ende etwas breiter und schärfer abgestutzt, fast ausgera ne
stärker gewölbt, auf der Spitze mit zwei deutlichen, schräg von den Spitzenecken gegen die Med
zu verlaufenden Eindrücken, von diesem mit einem deutlichen Quereindruck und in den a N
deutlichen Kielchen versehen, deutlicher und namentlich gegen die Spitze zu gröber gerunzelt und g
die Basis zu deutlicher punktiert. Der Hinterkopf ist aufgetrieben. 7
Die Mandibeln sind am Kaurande zunächst der Basis mit einem kleinen, am Ende abgerundei
Kerbzahn, hierauf mit einem breiten, dem 1. großen weiblichen Zahne entsprechenden, aber an den Ee
abgerundeten und etwas ausgeschweiften Lamellenzahne, hierauf mit einem noch breiteren, aber wen
hohen, undeutlich ausgebildeten, dem 2. und 3. weiblichen Zahne entsprechenden, mitten wiede
ausgeschweiften Lamellenzahn und hierauf an der Spitze endlich mit einem kürzeren, aber höhe
am Rande kaum ausgeschweiften, von dem vorhergehenden nur undeutlich geschiedenen, dem 4. w
lichen Zahne entsprechenden, dritten Lamellenzahne bewehrt. ‚
Die Scheibe des 2. Sternits ist mitten ein wenig eingedrückt und in den Hinterecken mit zwe
dem vorliegenden Stücke bloß angedeuteten, bei andern analog wie bei vielen andern Synagris-
zum Beispiel denen von S. spiniventris, mirabilis, aestuans etc., wahrscheinlich buckel- bis
entwickelten Erhebung versehen.
Alles andere ist ähnlich wie beim 9.
Körperlänge: 20 mm, Vorderflügellänge: 18 mm.
Geographische Verbreitung.
Mir liegen vor: 8 9,1 5 aus Deutsch-Ostafrika (Amani, Vosseler; Kilimandjaro und Mu
Schröder; Nguelo, Koll. Rolle; Ukami), gefangen in den Monaten I, II, X und XII, aus den Mus
Berlin (7 ©) und Budapest (1 Z') sowie aus der Sammlung Herrn v. Schulthess’ in Zürich (1 ©).
IV. Subgenus SYNAGRIS Saussure.
Synagris (Division) Saussure, M&m. soc. phys. et hist. nat. Geneve, XVII, 1, p. 179.
Eusynagris (Gruppe) Dalla Torre, Wytsmann: Genera insect. XIX, Vespid., p. 30 . .
Typus: Synagris cornuta (L.) Latr.!
I Über die systematische Stellung dieser und der verwandten, die Untergattung bildenden Arten wäre folg
merken:
Die genannten Arten unterscheiden sich von denen der Gattung Rhynchium am meisten von allen $; is-Ai
Fig. 5 mit Fig. 1, und zwar wesentlich durch die (auf 5 oder 4, respektive 3) verminderte Zahl der Maxillar- und L
Monographie der Gattung Synagris Latreille. 301
Plastische Merkmale.
Der Clypeus ist immer breiter als lang, im Umriß herzförmig mit am Ende abgerundeter (bei allen
O und einigen j') oder + stark ausgerandeter Spitze (vgl. Fig. 5). Das letzte Fühlerglied des J' ist
gegenüber dem vorletzten und noch mehr dem drittletzten stark verdünnt, verlängert, etwas gekrümmt und
gegen die Geißel nicht bis zur Berührung derselben zurückschlagbar (vgl. Textfig. 2, p. 8 [222]). Die Man-
dibeln sind sehr lang, am Kaurande bei beiden Geschlechtern mit zahlreichen spitzen Zähnchen bewehrt
und kaum durch Leisten und Furchen reliefiert (vgl. Fig. 5), beim 5 häufig an der Basis mit buckel- bis
hornförmigen Erhebungen versehen. Die Maxillarladen sind etwas länger als die Mandibeln, die Maxillar-
taster sehr kurz und in unversehrtem Zustande 5- oder 4gliedrig (vgl. Fig. 5). Die Zunge ist sehr stark
verlängert, schlank und sehr tief gespalten, die Nebenzungen reichen mit ihren Spitzen etwas (nur gering)
über die Spaltungsstelle hinaus (vgl. Fig. 5). Die Lippentaster sind sehr zart, sehr kurz, von Glied zu
Glied verjüngt und am Ende mit einer oder zwei zarten Borsten ausgestattet (vgl. Fig. 5). Die Seitenkanten
des Mittelsegmentes sind in ein Paar + kräftiger Dornen ausgezogen. Die unteren, kürzeren Fortsätze des
männlichen Kopulationsapparates sind griffelförmig und an ihren Innenseiten mit langen Haaren befranst
(vgl. Textfig. 16, p. 13 [227].
Färbungsmerkmale.
Die bei den bekannten Arten auftretenden Farben sind Schwarz, Rostbraun, Weiß und Gelb, aber
niemals Orangegelb oder Indischrot.
Geographische Verbreitung.
Das Verbreitungsgebiet der Untergattung erstreckt sich (vorausgesetzt, daß die Fundortsangabe
»Kap« für S. cornuta eine irrtümliche) von Ober- und Niederguinea durch den Französischen Kongo, den
Kongostaat, Uganda und Nordost- Rhodesia bis (inklusive) Britisch-Ostafrika, Deutsch - Ostafrika und
Britisch-Nyassaland Protekt.
Synagris cornuta (Linne) Latreille, 2 d.
a) Subspecies cornuta (Linne) Latreille, 9 Z.
ea inne, Syst. nat Ed. 10,,0:574,n.13,.0 8 .. .: #2 an: ne nenn 1758
oa inne, Mus. Ludov. Ulic., p. 409,0n.1, 0 fd... 2.0. nen nn 2 1764
oa Linwe, Syst. nat. Ed. 125, L2,p: 81,20, 0 J 2... un 0.290020. 21767
Bora Drucy, Ulustr, Nat.Hist,, I, 9 88, T. 48,3, ei sn. en sr 1773
Bea Babrieius, Syst, entom, P:363,.0.7 2... nn en Pr Pr: 175
glieder, durch eine sehr starke Verlängerung der Mandibeln, eine noch stärkere der Maxillarladen und der Zunge, eine im Ver-
hältnis zu der Zunge stehende Verlängerung der Nebenzungen, eine total verschiedene Art der Kaurandbewehr und der Man-
dibeln, durch die Bildung des Mittelsegmentes und im männlichen Geschlecht überdies noch durch die Bildung der Fühler-
Spitze. Mit den Arten der Untergattung Pseudagris (vgl. Fig. 5 mit Fig. 1) stimmen sie nur in der Zahl der Tasterglieder und in
dem Längenverhältnisse der Zunge und der Nebenzungen, mit S. vicaria, der einzigen Vertreterin des Subg. Rhynchagris (vgl.
Fig. 5 mit Fig. 3), nur in der Zahl der Lippentasterglieder und in dem Längenverhältnis der Maxillarladen zu den Mandibeln,
mit den Arten der Untergattung Paragris (vgl. Fig. 5 mit Fig. 4) in der Zahl der Tasterglieder und in dem Längenverhältnis
der Maxillartaster zu den Maxillarladen, in der Bildung der männlichen Füblerspitze und des Mittelsegmentes überein, während
sie anderseits wieder gerade mit den letzterwänten Arten in Hinblick auf den Bau der Mundteile die größte Ähnlichkeit aufiveisen,
Durch die relativ stärkste Verlängerung der Mandibeln, Maxillarladen und Zunge erscheinen sie als die spezialisiertesten
unter den Synagris-Arten.
302 Dr. F.Maidl,
| Vespa cornuta Ph. L. Müller, Linne: Vollst. Natursyst., V, 2, p.885,n.20, 9 $ ......1775
| Vespa cornuta Fabricius, Spec. Insect, 19459,n.7, 94! 7... "2.2, 1. 1
Vespa cornuta Fabricius, Mant. Insect., I, p. 287,n.8..... 8. 381. Mr) A
Vespa cornuta Gmelin, Linne: Syst. nat. Ed. 13%, I, 5, p. 2758, n. 20, a in el ET NO
Vespa Crabro cornuta Christ., Naturg. Insect., p. 214, / vi,
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| Synagris cornuta Latreille, Hist. nat. Crust. et Insect., XII, p. 344, © e
| Vespa cornuta Jurine, Nouv. method. class. Hymen,, p. 169, OS ....... 0.0.0.0. 4180
| (Synagris cornuta Klug., Magaz. Ges. naturf. F. Berlin, I, p.51,n.55 ......... 4 3 }
? Synagris sericea Spinola, Insect. Ligur., IL, p. 188, note, © . . . . 2. 22 2 2 2 00 i
Synagris cornuta Latreille, Gen. Crust. et Insect,, IV, p. 135, f.:- :..» x»... „sa
Synagris cornula Lamarck, Hist. nat. anim. s. vert., IV, p.82,n.1 .
Synagris cornuta Lepeletier, Encycl. method. Insect., X, p.510,n.1,QO$ ........
Synagris cornuta Griffith et Pidgeon, Cuvier: Class. Insect., II, p. 575, T. 106, F. 18, T. 107,
| Pe er ET
Synagris cornuta Lamarck, Hist. nat. anim. s. vert., Ed. 2%, I, p. 299, n.1 ....... stäE
Synagris cornuta Westwood, Drury: Illustr. Nat. Hist., Ed. 2%, IV, p. 98, T.48,F.3 ... .183
Synagris cornuta Blanchard, Hist. nat. Insect., p. 389. ..... 2
Synagris cornuta Lepeletier, Hist. nat. Insect. Hymen,, Il, p. 593, n. I, os A
!1 Synagris cornuta Saussure, Etud. fam. Vespid., I, p. 8,n.6, T.13,F.1,92J .....
!? Synagris cornuta Saussure, Etud. fam. Vespid., II, p. 155, : :...- ch A
!® Synagris cornuta Saussure, Mem. soc. phys. et hist. nat. Geneve, XVII, 1, p. 180, n. 1, Pest SC
Synagris cornuta Lucas, Bull. seanc. Soc. ent. France, Paris, p. CLVI, J ....... 1
Synagris cornuta Ern. Andre, Rev. d' Entom. Caen., XIV, p. 352, OS ..:...... 39
Synagris cornuta Tullgren, Arkiv f. Zoologi, I,p. 446, OS .... 22 22.000. . 1%
(Synagris cornuta Roubaud, Compt. rend. Acad. scienc., CXLVII, 2, p.696—697. .... I
(Synagris cornuta Roubaud, Annal. Soc. ent. France, LXXIX, p. 7-20, T.3, F. 1-4, T. 4,
FiBL en
b)? Subspecies didieri Buysson, 9 4.
Synagris didieri Buysson, Rev, d’Entom. Caen, XXVI, p. 214, 99 ........ Da
c) Subspecies basalis Mocsäry, 9 J.
!4 Synagris basalis Mocsäry, Ann. Mus. Nat. Hung,, IV,p.198,n.3,Q9 ........ “
5 Synagris cornuta L. var. ugandae Meade-Waldo, Ann, Nat. Hist., VII, 11,p.46, 9 J . } "4
! Mir liegt aus dem Mus. d’hist, nat. de Genöve I aus Guinea stammendes ® vor, welches vielleicht ein Originalex
? Mir liegt aus dem Mus. d’hist. nat. de Geneve I aus Guinea stammendes ' vor, welches vermutlich das Orig xom np
® Mir liegen aus dem Mus. d’hist. nat. de Geneve 2 vom Congo stammende 9 und I von Gabon stammendes vor, we
und ferner 3 vom Congo stammende 7, von denen 2 vermutlich Originalexemplare sind.
4 Mir liegt die Type aus dem Ung. Nat. Mus. in Budapest vor.
5b Mir liegt ein vom Autor bestimmtes weibliches Exemplar aus dem British Mus. in London vor.
Monographie der Gattung Synagris Latreille. 303
Färbungsmerkmale.
a) Der Subspecies cornuta.
QO und.
Die 157 von mir untersuchten Stücke (96 9,61 Z) sind schwarz und rostbraun in sehr ver-
schiedenen Verhältnissen. Die in dieser Hinsicht der Art eigene Variationsbreite (soweit ich sie feststellen
konnte) erhellt daraus, daß bei dem lichtesten mir vorliegenden Stück nur ein — großer Teil der Hinter-
seite des Kopfes um das Hinterhauptloch herum, eine + ausgedehnte Stelle am Vorderrand des Dorsulum,
ein — breiter, mitten zumeist erweiterter Streifen am Hinterrande des 1. Abdominaltergits, der ganze
2. Abdominaltergit mit Ausnahme der Seiten, der ganze 2. Abdominalsternit mit Ausnahme einer + aus-
gedehnten Stelle hinter der Basalfurche und alle folgenden Tergite und Sternite schwarz und alles übrige
rostbraun gefärbt war, während bei den dunkelsten mir vorliegenden Stücken nur der Kopfschild, die
hinteren Hälften der Wangen, zwei Stellen auf den unteren Hälften der Schläfen an den Augenrändern,
die Fühler, die Mandibeln mit Ausnahme der hinteren Gelenkknorren und der Seitenränder, das Pronotum
mit Ausnahme eines Flecks auf der Mitte und zweier auf den Seiten der Vorderwand sowie der nach
unten gerichteten Zipfel, die Vorderwand des Prosternits mit Ausnahme des dreieckigen Mittelteiles, die
Flügelschuppen und die an diese hinten angelegten Vorsprünge des Dorsulums, das Scutellum, je ein
Fleck auf dem Mesepisternum, der Rand der Rinlenkungsgruben für die Mittelhüften, soweit er vom
Mesosternum gebildet wird, das Postscutellum, die oberen Hälften der Metapleuren, der Rand der Ein-
lenkungsgruben für die Hinterhüften, soweit er vom Metasternum gebildet wird, die Seitenwände des
Mittelsegmentes mit Ausnahme von schmalen Streifen an den Grenzen gegen den Metasternit sowie des
vorderen Teiles der queren Vertiefungen am Grunde der Mittelsegmentanhänge (vgl. p. 12 [226]) die
Hinterwand des Mittelsegments mit Ausnahme der oberen Hälfte der Mittelfurche, die Beine mit Aus-
nahme von — ausgedehnten Stellen an der Basis der Hinterseiten aller Hüften, ein dreieckiges Stück an
der äußersten Basis der Vorderflügel, der Stielteil des 1. Abdominaltergits und die vordere Hälfte des
l. Abdominalsternits rostbraun und alles übrige schwarz gefärbt war. Die meisten Stücke stehen hin-
sichtlich ihrer Färbung irgendwo zwischen den zwei beschriebenen Extremen.
Um eine Übersicht über diese Färbungen zu bekommen, scheint es am besten, drei Gruppen von
cormuta-Individuen zu unterscheiden: Solche, an denen die rostbraune Farbe überwiegt, solche, an denen
siesich mit der schwarzen die Wage hält und solche, an denen die schwarze Farbe überwiegt.
Alle drei Gruppen sind annähernd durch die Angabe der Färbung des Scheitels, des Dorsulum und
des Meso- und Metasternits charakterisierbar.
Bei den zur ersten Kategorie zu rechnenden Tieren (39 ©, 21 SZ) sind der Scheitel ganz oder
größtenteils bis auf einen + ausgedehnten Fleck in der Mitte, das Dorsulum ganz oder fast ganz bis auf
einen + ausgedehnten Fleck am Vorderrande und allenfalls auch noch — deutliche Spuren in den
Hinterecken oder bis auf einen + deutlich dreieckigen Fleck am Vorderrande und zwei — deutlich vier-
eckigen Flecken in den Hinterecken oder doch wenigstens zum Teile bis auf einige — deutliche und
ausgedehnte Y-förmige Figur, deren unpaarer Schenkel am Vorderrande und deren paarige Schenkel am
Hinterrande endigen, ferner der ganze oder fast der ganze Meso- und Metasternit bis auf Flecken auf der
Vorderwand des Mesosternum und vor den Einlenkungsstellen der Hüften und allenfalls auch noch bis
auf + deutliche Spuren an den Nähten rostbraun.
Bei den Tieren, welche ich zur zweiten Kategorie rechne (38 9, 40 Z), ist der Scheitel und das
Dorsulum ganz, das Meso- und Metasternum zum Teil schwarz.
Bei den Tieren der dritten Kategorie (19 @) endlich sind sowohl der Scheitel und das Dorsulum als
auch das Meso- und Metasternum ganz schwarz.
Scharfe Grenzen zwischen den beschriebenen Kategorien bestehen nicht, vielmehr bilden die zu
beobachtenden Färbungen eine lückenlose Reihe zwischen zwei Extremen.
Denkschriften der mathem.-naturw. Kl. 91. Bd, 40
304 Dr. F. Maidl,
Aus den Zahlenverhältnissen, in denen die beiden Geschlechter in den drei Kategorien vertreten sind |
(3990,21 7,38 2,40 5,19%) scheint sich zu ergeben, daß die Weibchen im ganzen mehr zur aus-
gedehnteren Schwarzfärbung neigen als die Männchen. “
Mit dem Vorbehalt, daß ich nicht durch die zufällige Zusammensetzung eines nicht genügend grof n
Materials zu einem Irrtum verleitet werde, glaube ich auch eine Beziehung zwischen dem Auftreten ei L
überwiegend lichten oder überwiegend dunklen Färbung und der Herkunft aus bestimmten Gegende N
behaupten zu können. Jedenfalls erscheint es auffallend, daß von 17 Stücken (12 0,5 5) aus Togo alle
zur ersten Kategorie, von 14 (8 Y,6 /) aus Sierra Leone 11 (79,4d') zur ersten und nur 3(19, 2d
zur zweiten Kategorie, dagegen von 18 Stücken (11 9,7 7)aus Spanisch-Guinea nur 1 Stück (1
zur ersten, aber 10 (7 9,6 /) zur zweiten und 7 (7 9) zur dritten Kategorie zu rechnen waren. Alle
dings fanden sich wieder aus anderen Sen zum Beispiel aus Kamerun. unter 22 Stücken (1:
9 7) und aus dem Kongostaate unter 22 Stücken (109, 12 /) ungefähr gleichviel Exemplare ec
Färbungskategorie vor. bi
Die Flügel sind + stark und etwas ungleichmäßig kastanienbraun verdunkelt und ziemlich sch wi
kupferig und rotviolett, bei stärkerer Verdunkelung stellenweise auch blauviolett glänzend. Be
b) Der Subsp. ! didieri.
Q und d.
BR
Die 8 mir vorliegenden Stücke (7 9,1 /)sind schwarz und rostbraun in ähnlichen verscl
denen Verhältnissen wie die zur zweiten Kategorie gezählten Subsp. cornuta Exemplare, jedoch üb erd
auf dem 2. Abdominaltergit mit zwei — kleinen, kreisscheibchen-, seltener punktförmigen, dem Ba
rand und den Seitenrändern des Tergits mehr als dem Hinterrand und einander genäherten, weißgel
Flecken versehen.
Die Flügel sind ähnlich wie bei der subsp. cornuta (p. 8 [222]) beschrieben.
4
1 Didieri mit Buysson als selbständige Art aufzufassen, kann ich mich im Anschlusse an die Anschauungen Som
(vgl. p. 2 [216)) aus folgenden Gründen nicht entschließen: 1. Fehlen plastische Unterscheidungsmerkmale ee
vollständig. 2. Liegt mir in einem didieri 9 eine unzweifelhafte Übergangsform zu cormula vor. Das genannte SZ
den ersten Blick einem cormmia 9 so ähnlich, daß ich es bei der ersten Sortierung meines Materials auch zu dies st
Erst bei eingehenderer Besichtigung entdeckte ich das Vorhandensein zweier winziger blaßgelber Punkte auf den Se it
zweiten Abdominaltergits. Es fehlt somit die von Semenow als »objektives Kriterium der Kategorie Art« gefo
»morphologische Isolation«.
Es fragt sich nun, ob didieri zu den geographischen Einheiten« oder zu den »nicht geographischen Einheiten«
Semenow's zu rechnen ist. Denn als ein »objektives Kriterium der Kategorie der Unterart oder Rasse« gibt Sem
»Ein bestimmtes Wohnareal, das zuweilen abgeschieden liegt, meist aher an das Verbreitungsgebiet der genetisch a m
stehenden Form stößt, wobei jede der beiden Rassen auf der einen Seite von der Berührungszone die andere Rasse ab
und folglich auch ersetzt. Jedoch kann das Arenl der Rasse, in einigen Fällen auch ein bestimmter Rayon in dem Verbr
areal der Hauptart oder der Stammrasse eingeschlossen liegen; in einem solchen Falle muß dieser Rayon ein gescl
(nicht zerstückeltes) Wohngebiet darstellen und kann nicht sporadisch über das Verbreitung4areal der Hauptart oder der ı
Rasse zerstreut liegen. Jedenfalls muß die Stammform innerhalb des Wohnbezirkes der Rasse unbedingt fehlen
an den Peripherien dieses Gebietes hervortreten.« Dieser zweite Fall scheint hier dargestellt zu sein, denn alle 8 mir 0
didieri-Exemplare stammen ebenso wie auch die von Buysson beschriebenen Stücke aus zwei benachbarten, am M itte |
Kongo gelegenen Distrikten des Kongostaates, Bangala und Äquator. Dem Umstand, daß mir aus denselben Distı
3 cornula subsp. cornula Exemplare (29, 1.) vorliegen und somit auch die »Stammform« innerhalb des Wohnt
Rasse nicht unbedingt fehlt, möchte ich (hier) nicht eine s0 große Bedeutung beimessen, wie es Semenow tut, an £
mir ganz gut vorstellen, daß in ein allseits vom Wohngebiete der »Stammform« umgebenes Verbreitungsareal der Ra:
während Invasionen von seiten jener stattfinden, zumal, wenn es sich um Tiere mit großem Bewegungsvermögen.
sionsbestreben handelt.
Ich glaube also nach dem heutigen Stande unserer Kenntnisse didieri als beginnende Art, Rasse, Unterart, 5
Sinne Semenow's von oder besser neben corntfa auffässen zu müssen.
Monographie der Gattung Synagris Latreille. 305
c) Der Subsp. ! basalıis.
Q und d.
Die 4 mir vorliegenden Stücke (2 9,2 /) sind schwarz und rostbraun in sehr verschiedenen Ver-
hältnissen, aber alle ausgezeichnet durch den Besitz einer + breiten, weingelben Binde auf der Basis
des 2. Abdominaltergits.
Die Variationsbreite von basalis in bezug auf das relative Ausdehnungsverhältnis der beiden Grund-
farben ist größer als das von cormuta subsp. Denn während 2 2 zur dritten und I Z zur zweiten der bei
Subsp. cornuta (p. 89 [303] Fußnote), unterschiedenen Färbungskategorien zu stellen wären, ist das andere
Männchen ausgedehnter schwarz als irgend eines der mir vorliegenden cornuta- oder didieri-Exemplare,
indem es fast auf dem ganzen Kopf, nämlich nur mit Ausnahme der unteren Hälfte des Clypeus, der
Wangen, Fühlergeißeln, Mandibeln und des größten Teiles der übrigen Mundteile, und auf dem ganzen
Thorax und Abdomen (wo nicht gelb!) tiefschwarz und außerdem auf ausgedehnten Partien der Beine,
namentlich an den Hüften und großen Teilen aller Schenkel und der Hinterschienen + stark schwärzlich
erscheint.
Die reingelbe Binde beginnt unmittelbar am oder nahe dem Basalrande des 2. Abdominaltergits, reicht
rückwärts bis zur Hälfte oder noch weiter bis zum Anfange des letzten Drittels der Länge des Tergits,
seitwärts nicht ganz bis an die Seitenränder und ist hinten in der Mitte stumpfwinkelig, bogig oder
klammerförmig (——) ausgerandet.
Die Flügel sind ähnlich wie bei cornuta (p. 90 [304)).
Plastische Merkmale aller drei in Hinsicht auf sie nicht verschiedenen Subspeeies.
Q.
Am Kopfe: Die Konfiguration des Gesichtes zeigt Fig. 54. Der Clypeus ist typisch herzförmig, am
Ende schmal abgerundet, überall gleichmäßig gewölbt, in der Regel ungefähr in der Mitte seiner Länge
mit einem und vor der Spitze oft noch mit einem zweiten, + deutlichen Quereindrucke versehen, matt,
ziemlich undeutlich, gegen die Mitte zu etwas ausgeprägter fein längsrunzelig und überdies ziemlich
undeutlich, fein und zerstreut punktiert. Der Stirnkiel ist scharf und von tiefen Gruben flankiert. Die ver-
tieften Teile der Stirn sind gegen die erhöhten nur undeutlich abgegrenzt. Auch die Skulptur der erhöhten
Stirnteile, eine grobe und dichte Punktierung, reicht in die vertieften Stirnteile bis zur unmittelbaren
Umgebung der Fühlereinlenkungsgruben, welche glatt ist, hinein.
1 Basalis mit Moesäry als selbständige Art aufzufassen, kann ich mich nicht entschließen, denn erstens fehlen unter-
scheidende plastische Merkmale zwischen cornula und basalis und daher auch zwischen didieri und basalis ebenso vollständig
wie zwischen cornuta und didieri, die wir u. a. auch deshalb als eine Unterart von SS. cornuta aufgefaßt haben und dann kann
man zweitens didieri geradezu als Zwischenform zwischen basalis und cornula auffassen. Gesteht man dies zu, so fehlt nur
mehr eine Form, welche den Übergang zwischen didieri und basalis lückenlos gestalten würde. Eine solche Form müßte. wie
eine didieri aussehen, aber größere, schon fast zusammenstoßende Flecken auf dem 2. Abdominaltergit aufweisen. Eine solche
Form gibt es nun im Verwandtschaftskreise von S. cornuta bei S. similis in Individuen, welche neben ungefleckten Individuen
vorkommen und zwei Flecke auf dem 2. Abdominaltergit aufweisen, welche sich nur durch 4 bedeutendere Größe von den bei
didieri beobachteten unterscheiden, Wenn aber derart gezeichnete Individuen im Formenkreise einer Art vorkommen, die mit
S. cornula so nahe verwandt ist, daß sich die Weibchen der beiden Arten durch durchgreifende plastische Merkmale überhaupt
nicht unterscheiden lassen und wenn zudem die Neigung zur Entstehung solcherart gezeichneter Formen im Formenkreise von
S. cornuta durch die Existenz der didieri-Färbung bewiesen erscheint, so glaube ich, ohne allzugroße Kühnheit annehmen zu
dürfen, daß sich die vermißten Zwischenformen zwischen didieri und basalis noch finden werden, eine »morphologische Iso-
lierung«e im Sinne Semenow’s zwischen basales, didieri und cornula also tatsächlich nicht existiert.
Da aber andrerseits das Kriterium der geographischen Isolierung (vgl. p. 90 [304], Fußnote) für basalis unzweifelhaft zu-
trifft, fasse ich basalis, wenn nicht als Art, so doch als beginnende Art, Unterart ete, im Sinne Semenow's auf,
k
Die Mandibeln sind lang, ihre Kiele und Furchen nur undeutlich, am Kaurande mit vielen kleinen, im
allgemeinen + undeutlich ausgeprägten, nur gegen die Basis der Mandibeln zu etwas mehr entwickelten
Zähnchen bewehrt. Die höchste beobachtete Zahl der Maxillartaster beträgt 5. Die Lippentaster sind
typisch gestaltet (vgl. Fig. 5).
Am Thorax: Das Dorsulum ist, wie auch das Scutellum und Postscutellum überall und gleich-
mäßig, dicht und grob punktiert. Das Scutellum ist sehr flach, das Postscutellum zumeist stärker stumpf- {
zweihöckerig. Die Seitendornen des Mittelsegments sind immer deutlich. Die Mittelsegmentanhänge
erscheinen bei Betrachtung des Thorax von der Seite annähernd halbkreisförmig und bei Betrachung des
Thorax von oben nur wenig über die Hinterwand des Mittelsegmentes hinaus vorgezogen und infolg R.
dessen nicht wie ein zweites unter und zwischen den Seitendornen sitzendes und diesen ähnlich gestaltetes
Paar von Dornen. Die Skulptur der Hinterwand des Mittelsegmentes ist eine grobe, ober- und außerhalb
von den Seitendornen bis zum oberen Ende der Medianfurche ziehender Linien der Seitendornen ziem ch
unregelmäßige, unter- und innerhalb derselben dagegen (zur Sagittalebene des Tieres) sehr regelmäßige
ui
306 Dr. F. Ma id %
Querrunzelstreifung.
Am Abdomen: Der breite Teil des 1. Sternits wird fast ganz von einem vorn und seitlich d rch
ziemlich scharfe Leisten begrenzten, grob runzelig punktierten Feld eingenommen. Die Basalfurche de
2. Sternits ist + deutlich und regelmäßig längs- (d.h, parallel mit der Sagittalebene des Tieres) ru zel-
streifig. Der Abfall der Scheibe in die Basalfurche ist relativ kurz, aber nicht plötzlich, sondern nimmi
stetig an Steilheit zu (vgl. Fig. 5). Die Skulptur der ziemlich glänzenden Scheibe ist eine mäßig s k
zerstreute Punktierung.
Körperlänge: 20 bis 28 mm, Vorderflügellänge 17 bis 22 mm. Breite des 2. Abdominalsegmente
5:5 bis 7 mm. -
d.
Am Kopfe: Die Konfiguration des Gesichtes zeigt Fig. 55 von eınem »kleinen« ! und Fig. 56 vi
einem »großen« Männchen. Der Clypeus der »kleinen« ist + ähnlich dem der Weibchen, wenn at
zumeist relativ (im Verhältnis zur Länge) breiter und an der Spitze breiter abgerundet; derjenige
»großen« dagegen zeigt sowohl die erwähnten Eigenschaften, größere relative Breite und breitere Abr
dung der Spitze, in höherem Maße, so zwar, daß er bisweilen an der Spitze fast abgestutzt
niemals ausgerandet wie bei den Männchen von S. proserpina) erscheint, als auch noch eine
Verschiedenheit gegenüber den weiblichen, nämlich eine + starke Ausschweifung der freien Seiten
Ferner erscheint der männliche Clypeus im allgemeinen nicht gleichmäßig gewölbt wie der weiblic
sondern + abgeflacht, ohne die für den weiblichen Clypeus charakteristischen Quereindrücke oder
mit sehr undeutlichen, noch feiner und undeutlicher längsrunzelig skulpturiert und zumeist unpunkti
Der Hinterkopf ist + stark, manchmal sehr stark (vgl. die Maße p. 93 [307]) aufgetrieben. -
Die Mandibeln sind bei den »großen« Männchen an der Basis breit mit — stark hervortrete
Außenecken verhältnismäßig (im Vergleich mit gleichbreiten weiblichen) kurz, außen + ausgeschi
nicht geradlinig wie bei den Weibchen, zugespitzt und durch den Besitz zweier vorne an der E
&
! Die Körpergröße der cornula " ist in noch größerem Maße veränderlich wie die der Weibchen (vgl. die Maße f |
und 93 [306 und 307]). In der weiteren Beschreibung spreche ich von »kleinen« und »großen Männchen, je nachdem sie
in Betracht gezogenen Individuen dem einen oder andern Extrem nähern. Die getroffene Unterscheidung ist deshalb wi
weil mit der Körpergröße der Grad der Ausbildung der plastischen (spezifischen, nicht generellen) sekundären Geschlecht :ha
der Männchen eng zusammenhängt, Dieselben sind, wie zu erwarten, bei den größten Stücken am stärksten au ]
zwar, daß solche Männchen ein geradezu monströs zu nennendes Aussehen bekommen, bei den kleinsten dagegen oft so sch
daß diese ohne das Vorhandensein der generellen Geschlechtscharaktere oft äußerlich kaum vom Weibchen verschieden \
Ein solches kleines Männchen bat auch Saussure (Etud. fam. Vespid., 3, p. 155) dazu verführt, den Verdacht auszuspr
er habe vielleicht einen Hermaphroditen vor sich mit männlichem Abdomen und weiblichem Kopfe, wozu ihm jedoch die
der Fühlerglieder nicht stimme, welche 13 betrage. “
er
Monographie der Gattung Synagris Latreille. 307
entspringender Erhebungen ausgezeichnet, die bei den »großen« Männchen in Form von kräftigen, +
langen, abwärts und gegeneinander gebogenen Hörnern entwickelt, bei den »kleinen« dagegen nur in
Form von kleinen, abgerundeten Buckeln ausgebildet oder manchmal auch kaum angedeutet sind. Bei
den »großen« Männchen sind die Hörner oft ihrerseits wieder an der Basis oben seitlich und nament-
lich in der Mitte oben mit je einer buckel- oder kegelförmigen Erhebung versehen. Die Zähnelung des
Kaurandes ist meist etwas deutlicher ausgeprägt wie beim Weibchen.
Am Thorax und Abdomen: Diese sind namentlich bei den »großen« Männchen verhältnis-
mäßig (im Verhältnis zur Länge) breiter als bei den Weibchen. Alles übrige ist ähnlich wie bei diesen.
Körperlänge: 21 bis 32 (nach Buysson) bis 36 mm. Vorderflügellänge 19 bis 25 mm. Breite des
Kopfes 6 bis 10mm. Länge der Mandibelhörner (an der Sehne des von ihm gebildeten Bogens ge-
messen) 0:13 mm. Breite des 2. Abdominalsegments 6'5 bis 9 mm.
Geographische Verbreitung.
a) Der Subsp. cornuta.
Von dieser liegen mir vor: Im ganzen 809, 407, davon 89, 65 aus Sierra Leone, 29
aus Goldküste (Akkra), 129, 55 aus Togo (Bismarckburg, R. Büttner und L. Conradt; »Hinter-
land«, Kling und E. Wilwerth; Misahöhe, E. Baumann), Kamerun (Bipindi, G. Zenker; Dume,
Freyer; Johann-Albrechtshöhe, L. Conradt; Lolodorf, L.Conradt;. Lomie, Bezirk, Thesiny; Longhi,
Pasdren; Malimbo, Fischer; Mandame, L. Conradt; Ngoko Station, Hösemann; Nssanakang,
Diehl; Victoria, Preuss); 119, 7 aus Rio Muni, 199, 55 aus dem Französischen Kongo
(Bonga, v. Söhnsten; Chutes de Samlia, Rio N. Gamie, Moquereys; Gabun); 109, 125 aus dem
Kongostaat, und zwar aus den Distrikten Banana (Banana, Tschoffen; Leopoldville, Kinschassa
Waelbroeck; Vista, V. Moerenhout), Boma (Boma, Tschoffen), Katarakte (Lukungu, Ch. Haas)
Stanley-Pool (Kisantu), Kuango Ost (Popokabaka, F. Loos), Ubangi (Ubangi,” L. Allard), Ost
Provinz (Kitenge), Äquator (Cap Van Gell), Bangala (Umangi, E. Wilwerth) und Uälle (Ibembo, De
Smet; Rubi, Duvivier), 4 9, 15 aus Deutsch-Ostafrika (Usaramo, Stuhlmann; ohne nähere
Angabe, Grauer), 19,25 aus Angola (Landana, L. Petit; Loagna, Lukas) und 19 aus dem Kap-
land (Kap), gefangen in den Monaten I, II und IV bis XI, aus den Museen in Berlin (königl.), Brüssel,
Genf und Wien, sowie aus der Sammlung Herrn v. Schulthess’ in Zürich. In der Literatur finden sich
von Fundortsangaben, welche die oben gegebene Liste ergänzen, noch: Grand Bassam, in Liberia,
angegeben von Saussure, Fernando Poo, angegeben von Griffith, Brazzaville im Französischen Kongo,
angegeben von Roubaud, Bagamoyo in Deutsch-Östafrika, angegeben von Lucas, und infolge eines
Irrtums auch Indien, angegeben von Linne.
Die Unterart scheint demnach häufig in der ganzen westafrikanischen Subregion (Wallace's),
mehr vereinzelt in an diese grenzenden Gebieten der ostafrikanischen (örtlicher Kongostaat, Deutsch-
Ostafrika) und auch (?) in der südafrikanischen (Kapland) vorzukommen.
b) Der ? Subsp. didieri.
Von dieser liegen mir vor; 7Q und 1 5 aus dem Kongostaate, und zwar aus den Distrikten
Bangala (Bangala, Duvivier) und Äquator (Kap Von Gele; Haute Maringa, L. Mairesse), gefangen
in den Monaten IX und XI, aus den Museen in Brüssel und Wien (19). Buysson's Exemplare
Stammten vom linken Ufer des Kongo unterhalb der Mündung des Irebu und waren im I. Monat von
M. L. Didier gefangen worden.
Didieri ist somit bisher nur von den Gegenden am Mittellaufe des Kongo bekannt, wo aber auch die
Subsp. cornuta vorkommt.
A
308 Dr. F.Maidl,
c) Die Subsp. basalıs. “
Von dieser liegen mir vor: 1 9,1 aus Uganda (Insel Buvuma, J. Mertens), 1 Q aus Britisch-
Ostafrika (Ilala, Maramas Dist. Pe E. of Mumias, S. A. Neave) und I 7 aus dem Distrikt ÖOstprovinz
des Kongostaates (Mawambi-Iruma, Grauer), gefangen in den Monaten V und VI, aus den Museen in
Budapest (1 9), London (1 Q) und Wien (2 /). In der Literatur finden sich noch folgende Fundorts-
angaben Meade Waldo's: Uganda (Entebbe, Gowdey, 18./VIII. 1911, type, -; banks of Nile, near
Kakindu, 3400 feet, VII. 1811, 7; Upper Buddu, W. of Victoria Nyanza, IX. 1911, ©), British Bast
Afrika (llala haramas District, 14 miles of Munnias, 4500 feet, VI. 1911, 9, S. A. Neave).
Die Unterart basalis scheint somit in ihrem Vorkommen auf die Gegenden um den Victoria-See
beschränkt. Ob daselbst auch eine der beiden andern Unterarten vorkommt, darüber ist mir nicht
bekannt.
Synagris similis nova species, 9% J.
!t a) Varietas similis mihi, 9 2.
!1 5b) Varietas maculata mihi, 9 Z. -
Färbungsmerkmale der beiden Varietäten. ‚eh
Q und J..
+
Von den 7 mir vorliegenden Stücken (4 9,3 /) sind 1 9 ” größtenteils schwarz und
rostbraun (var. similis) und 3 9, 1 g* überdies noch auf der en Er: 9, Abdominaltergits mit Pe
gelben Flecken versehen (var. maculata). Die Ausdehnung der schwarzen Farbe gegenüber de: 3
braunen scheint innerhalb engerer Grenzen variabel zu sein wie bei S. cornufa. Wenigstens unte scl
sich das lichteste mir vorliegende Exemplar von dem dunkelsten nur dadurch, daß bei jenem die un
Hälfte des Clypeus, die Mundteile, die Basen und Spitzen der Schenkel und Schienen sowie die Ti
bei diesem dagegen nur die Fühlergeißeln rostbraun gefärbt waren. Die bei der var. macı
tretenden weißgelben Flecken sind ebenfalls hinsichtlich ihrer Ausdehnung (sie nehmen die Häl
zwei Drittel der Länge des Tergits ein) und damit auch hinsichtlich ihres Abstandes vor elkeaeng er
von den Rändern des Tergits, jedoch hinsichtlich ihrer Form, welche die einer gegen innen Z ;ö
erweiterten Kreisscheibe ist, sowie hinsichtlich der Lage ihrer (annähernd zu bestimmenden) Mi =
knapp vor oder auf der Halbierungslinie der Länge und vom Seitenrande ungefähr ebenso weit ei
wie vom Vorderrande des Tergits, ziemlich konstant. Farbe und Lage der Flecken stimmen fast voll
überein mit der der (kleineren) Flecken von $. cornuta subsp. didieri oder mit der der als zusaı
geflossene Flecken aufzufassenden Binde von S. cormuta subsp. basalis (vgl. p. 91 [305]).
Die Flügel sind schwarzbraun verdunkelt mit ziemlich schwachem, rot- und blauviolettem
! Die Typen (4 9,3 0’) befinden sich im k. k. Naturhistor, Hofmus. in Wien.
? Ich fasse die beiden unten beschriebenen Färbungen in diesem Falle, hauptsächlich infolge des offenbaren Feh
geographischen Isolierung als bloße individuelle Variationen auf und benenne sie nur wegen ihrer Auffälligkeit als V va f
mit Namen. MM
Merkwürdig ist, falls meine Ansicht den Tatsachen entspricht, daß dann bier eine ganz ähnliche Färbung als ind
Veränderung auftritt, wie sie beider der S. similis nächstverwandten S. cornuta bereits 4 geographisch gesondert als F
Unterarten (subsp. didieri und basalis) vorkommt. En‘
a
"vr |
Zu
Monographie der Gattung Synagris Latreille. 309
Plastische Merkmale der beiden in Hinsicht auf sie nieht verschiedenen Varietäten.
©r
Bei manchen Exemplaren fast ganz mit denen von S. cornuta © übereinstimmend. Andere sind
durch die relativ stärkere Abrundung oder Abstutzung des Clypeus (vgl. Fig. 57), durch die kürzere und
stumpfere Form der Seitendornen des Mittelsegmentes, durch die weniger halbkreis- sondern mehr mond-
sichelförmige Gestalt der Mittelsegmentanhänge (vgl. p. 12 [226]) = leicht von solchen zu unterscheiden.
Körperlänge: 20 bis 24 nm, Vorderflügellänge 18 bis 21 mm. Die Tiere sind also kleiner als die
meisten (aber nicht alle) S. cornuta 9.
+
Sr
Sehr ähnlich denen von »kleinen« S. cornuta 5 (vgl. p. 93 [307]), aber von diesen leicht an der
deutlichen Ausrandung des Clypeus (vgl. Fig. 58) zu unterscheiden. Zwei von den drei mir vorliegenden
Exemplaren zeigen auf der Basis der Mandibeln kaum Andeutungen von Erhebungen, das dritte zwei
Buckel, ähnlich wie viele »kleine« S. cornuta Z. Zwei Männchen sind überdies durch die mehr stumpfe
Form der Mittelsegmentdornen von S. cornuta 5 verschieden. Auch der Kopulationsapparat zeigt keine
wesentlichen Unterschiede gegenüber den von S. cornmuta (vgl. Textfig. 16, p. 13 [227]).
Körperlänge: 23 bis 24 mm, Vorderflügellänge 19 bis 21 mn. Die Männchen Sind also ebenso wie
die Weibchen kleiner als die meisten (aber nicht alle) S. cornuta Z.
Geographische Verbreitung.
Mir liegen vor: 4 9,3 5 aus dem Distrikt Ostprovinz des Kongostaates (Urwald Beni und Moera,
Grauer) aus dem Hofmuseum in Wien.
Nach Abschluß der Arbeit wurde mir noch ein zur ungefleckten Var. similis gehöriges @ aus dem
kgl. Zool. Mus. in Berlin zugeschickt, welches aus Deutsch-Östafrika (Shangiro, 30./VII. 1911, W. Meyer
S. G.) stammt.
Synagris proserpina Gribodo, 2 J.
a) Subspecies proserpina Gribodo, % J.
Bimagrıs proserpina Gribodo, Bull. soc. entom. Ital. XXI, p. 265, S: -: -» »......1891
mens proserpina. Stadelmann; Ostafrika, IV, p 80,n.6, @ Pr men ne un. 1897
b) Subspecies niassae Stadelmann 9%.
ans uNassaeıStadelm ann; Ostafrika, IV; sp. 31, m. 7 ren... 2 mn 1897
Baer Nyassae' Möcsäaty; Atinal. Mus: Hung, I p. 507,7, 9 7. 2.12 29: 1903
I? Synagris flavomacnlata Meade-Waldo, Ann. Nat. Hist,, VII, 8, p. 454—455, 9 d . . 1911
Färbungsmerkmale.
a) Der Subsp. proserpina.
O und Z.
Die 51 mir vorliegenden Stücke (339, 185) sind rostbraun und schwarz in etwas ver-
Schiedenem Verhältnisse und überdies auf dem 3. 4. und 5. Abdominaltergit mit je einer weißen,
1 Mir liegt das Originalexemplar aus dem Ung. Nat. Mus. in Budapest vor.
? Mir liegt ein als Type bezeichnetes Weibchen aus dem Brit. Museum in London vor.
“
mitten unterbrochenen Binde versehen. Die Variationsbreite der Unterart hinsichtlich des Verhältnisses
der beiden Grundfarben zueinander dürfte weitaus geringer sein als die der Subsp. cornuta. Außerdem
läßt sich aber bei proserpina unähnlich wie bei cornuta eine typische, das heißt bei der überwiegen-
den Mehrzahl der Individuen auftretende Färbung feststellen. Bei solchen typischen Stücken sind rost-
braun: Der ganze Kopf und Thorax, die Beine, der ganze 1. Abdominalsternit oder ein + großer
Teil desselben, die Vorderwand und die Seiten des 1. Abdominaltergits in — großer Ausdehnung und
zumeist auch die Basalfurche des 2. Abdominalsternits; schwarz dagegen: Alles übrige mit Ausnahme
der von den weißen Binden eingenommenen Stellen. Einige wenige (6) von den mir vorliegenden
Stücken zeigen eine etwas stärkere Neigung zu einer ausgedehnteren Schwarzfärbung. Solche gleichen
dann, bis auf den Bezitz der weißen Binden, fast ganz extrem ausgedehnt rostbraun gefärbten S. cornula-
Stücken. Ebenso sind auch die rein weißen, niemals gelblichen Binden in ihrem Auftreten und ihrer °
Ausdehnung weitaus beständiger als die weißgelben Flecken oder Binden, die bei den Subsp. didieri
und basalis der S. cornuta und bei der Var. macnlata der S. similis vorkommen. Sie sind im Gegen-
satze zu den erwähnten Flecken oder Binden immer typische Hinterrandsbinden, welche entweder
den Hinterrand erreichen (wie die beiden ersten Binden immer, die letzte bei manchen Individuen)
oder ihm doch wenigstens viel näher kommen als dem Vorderrande (wie die Hälften der letzten Binde
manchmal) und immer mitten — breit so unterbrochen, daß die einander gegenüber befindlichen Enden
der Hälften wie abgestutzt erscheinen.
Der Unterbrechungsstreifen der ersten Binde erweitert sich in der Regel etwas nach vorn zu, d
der zweiten dagegen gar nicht oder nach hinten, der der dritten immer nach hinten. Dieser ist ch
am breitesten. Die Hälften der ersten zwei Binden reichen vom Hinterrand der Tergite ungefähr so-
weit nach vorn, als der betreffende Tergit bei der gewöhnlichen Streckung des Hinterleibes (im Tode
und wahrscheinlich auch im Leben) von dem vorhergehenden unbedeckt bleibt. Die Hälften des letzter
sind ebensoweit nach vorn, aber in der Regel nicht vom Hinterrand an ausgedehnt, selten bindenart
meist wie Flecken, seltener nur wie Punkte oder Striche entwickelt, aber immer vorn intakt und
von hinten her, oft durch Ausnagungen, reduziert. Alle Binden erreichen niemals die Seitenränder R-
Tergite.
Die Flügel sind + stark und etwas ungleichmäßig kastanienbraun verdunkelt und ziemlich schw ı
rot- und blauviolett glänzend.
310 Dr. F. Maidl,
e
b) Der subsp.! miassae.
O und f.
Die 3 mir vorliegenden Stücke (29,17) sind größtenteils schwarz und sonst rostbraun bis
weiße mitten unterbrochene Binden auf dem 3,., 4. und 5. Abdominaltergit. Die Ausdehnung der schwar
Farbe gegenüber der rostbraunen scheint wenig zu variieren, wenigstens sind bei dem dunkelsten |
vorliegenden Stücke (1 9) das unterste Drittel des Kopfes mit dem Mundteilen, die Fühler, der gr
Teil der Vorderwand des Prosternits und die Beine, bei dem hellsten (1./) dagegen die untere di
des Kopfes und außer den andern Teilen auch noch 2 Flecken auf dem Mesosternum rostb a
rein weißen Binden sind sehr ähnlich denen von proserpina (vgl. p. 96 [310)]), und nur dadurch '
schieden, daß sie breiter unterbrochen sind, so daß sie alle + wie Fleckenpaare aussehen (das }
ungefähr ebenso breit wie lang sind oder noch schmäler), daß die Unterbrechung der letzten Bi
schmäler ist als die der vorhergehenden und daß auch die Hälften der letzten Binde fast oder @
bis zum Hinterrande des Tergits reichen. -
Die Flügel sind ähnlich wie bei der Subsp. proserpina 4 stark und etwas ungleic
kastanienbraun verdunkelt mit schwachem rot- und (größtenteils) blauviolettem Glanze.
I Vgl. Fußnote auf p. 95 [309).
Monographie der Gattung Synagris Latreille. 31l
Plastische Merkmale beider in dieser Hinsicht nicht verschiedenen Subspeeies.
©.
Mit denen von S. cornıta übereinstimmend (vgl. Fig. 59) bis auf das Profil des 2. Abdominal-
sternits, dessen Abfall in die Basalfurche nicht wie bei S. cormuta schon ungefähr in der Hälfte der
Scheibe beginnt und daher relativ sanft erscheint (vgl. Textfig. 20), sondern erst knapp vor dem letzten
Drittel (vom Hinterrand ausgerechnet) der Scheibe beginnt und daher viel steiler erscheint. Außerdem
sind in der Regel die Höcker des Postscutellum ausgeprägter und spitzer wie bei S. cornuta.
Textfig. 20.
ee
Profil des 2. Abdominalsternits eines S. cornuta (L. Latr.) Q.
Körperlänge: 20 bis 25 mm, Vorderflügellänge: 18 bis 21 mm.
d.
Mit denen von S. cornuta übereinstimmend (vgl.Fig. 60, das Gesicht eines »kleinen«, und Fig. 61,
das Gesicht eines »großen« Männchens) bis auf das Profil des 2. Abdominalsternits, das wie beim
Weibchen gestaltet ist, die Form des Clypeus, der bei sonstiger Übereinstimmung mit dem von S. cormuta
am Ende immer deutlich abgestutzt oder bei »großen« Männchen (vgl. weiter unten) — ausgerandet
ist, die Bildung der Mandibeln, die bei sonstiger Übereinstimmung mit denen von S. cormuta am
ganzen Kaurand mit gut ausgeprägten, gegen die Basis der Mandibeln hin an Größe stark zu-
nehmenden Zähnen bewehrt sind und nur sehr wenig vortretende äußere Basalecken aufiveisen, und
die höchste beobachtete Zahl der Maxillartasterglieder, die 4 beträgt. Außerdem sind die kleinen Er-
hebungen auf der Mitte der Mandibelhörner, wo vorhanden, in der Regel weniger deutlich als bei
gleich großen S. cornuta Z. Die Veränderlichkeit und Variationsbreite der sekundären männlichen
Geschlechtscharaktere ist ebenso groß wie bei S. cornuta und der Grad ihrer Ausbildung ebenso wie
bei dieser Art von der Körpergröße des betreffenden Tieres abhängig, weshalb auch hier die Unter-
scheidung in »große« und »kleine« Männchen wie bei S. cornuta (vgl. p. 92 [306]) getroffen wurde.
Körperlänge: 25 bis 30 mm, Vorderflügellänge: 17 bis 22 mm. Breite des Kopfes 6 bis 10-5 mm,
des Hinterleibes 7 bis 95 mm.
Geographische Verbreitung.
a) Der Subsp. proserpina.
Von ihr liegen mir vor: 3329, 1815 aus Deutsch-Ostafrika (Amani, Schröder; Bagamoyo,
Mendel; Dar es Salam und Hinterland, Emmerling, Ertl, Schulze, Stuhlmann, Regner;
Kigonsera, Ertl; Langenburg am Nyassa See, Fülleborn; Lindi am Tendaguru; Mikindani, Remier;
Mkulumuri bei Amani, Muchesa, Schröder; Nguru ?, Rohrbeck; Pangani, Regner; Nuissi, Schröder;
Pugu, Sigital, Schröder; Ukami, Usambara, Usaramo, Götze, Stuhlmann) und 2 ©, 15 aus Sansibar
(Bagamoya, Mendel; Koakora Mamo), gefangen in den Monaten Ibis XII, aus den Museen in Berlin (24 9,
lag), Budapest (29, 1%), Wien (49,35) und aus der Sammlung Herrn v. Schulthess’ in Zürich
BP). Gribodo beschrieb proserpina nach einem Männchen aus Bagamojo auf Sansibar?, Stadel-
mann nach Stücken aus Deutsch-Ostafrika (Dar-es-Salam, Usaramo) und Sansibar.
Als Verbreitungsgebiet der Unterart ist somit bisher nur Deutsch-Ostafrika und Sansibar bekannt
geworden.
Denkschriften der mathem.-naturw. Kl. 91, Bd. 41
312 Dr. r Maiai,
b) Der Subsp. niassae.
Von ihr liegen mir vor: 19 vom Njassasee (das Originalexemplar der nyassae Mocs.), I $
aus dem südlichsten Teil von Deutsch-Ostafrika (Manow) und 19 aus dem südlichsten Teile
des Kongostaates (eine Type der lavomaculata Meade-Waldo, Lufira River, Katanga, Coll. Neay "
gefangen am 1./IX.), aus den Museen in Budapest, respektive Berlin und London. Stadelmann b e
schrieb seine $. niassae vom Njassa See, Meade-Waldo seine S. flavomaculata außer vom L ıfira
River (siehe oben) noch von »150 to 200 miles of Kambowe« ebenfalls im südlichsten Teil es
Kongostaates, aus »N. E. Rhodesia, Fort Jameson (3800ft), 3rd—6th June 1910 (S. A, Neave
und von »Twambo, Tangan Nyassa Plateau, Tanganika (W. H. Nalt)«.
Das Verbreitungsgebiet der Subsb. niassae scheint sich demnach im Süden an das der Subs
proserpina anzuschließen. Wie weit es nach Osten und Süden reicht, kann vorläufig nicht beu eil
u
werden. <
Synagris fulva Mocsäry, Id. x:
a) Subspecies fulva Mocsäry, 9 cC. x
!! Symagris fulva Mocsäry, Annal. Mus. Net. Hung, I, p. 5038, n. 1,9 ...... 2
b) Subspecies trispinosa Tullgren, 9 J.
I? Synagris trispinosa Tullgren, Arkiv f. Zoologi, I, p. 447, T. 24, F. 9a, ?J. x.» 18
Synagris trispinosa Buysson, Rev. d’Entom. Caen, XAXVIU, p. 178, SZ... ..- 48
Färbungsmerkmale.
a) Der Subsp. fulva.
9 und Z. Bi
er
Die 30 mir vorliegenden Stücke (24 Q, 6°) sind bis auf die schwärzlichen Kauränder der
dibeln am ganzen Körper samt den Fühlern, Mundteilen und Beinen schön rostbraun. = Oo
Die Flügel sind kastanienbraun verdunkelt und ziemlich schwach rot- und blauviolett_ glänz«
b) Der Subsp. trispinosa.®
Q.
Da mir ein solches selbst nicht vorliegt, zitiere ich hier die Originalbeschreibung Tullgrei
weit sie sich auf Färbungsmerkmale bezieht: »This large and beautiful species is very nearly
to S. cornuta but differs in several important charakters.
The collection contains a male and a female from Kitta (10—11/4 1891).
1 Mir liegt ein als Type bezeichnetes Weibchen aus dem Ung. Nat. Mus. in Budapest vor. Yi
2 Mir liegt ein nur als Type geschicktes Männchen aus dem Reichsmuseum in Stockholm vor.
® Das Verhältnis, in dem frispinosa zu fulva steht, und damit der systematische Rang der erstgenannten, ist | nf
sehr geringen in diesem Falle vorliegenden Materials nur sehr schwer festzustellen. Jedoch erscheint es mir g
scheinlich, daß frispinosa den Rang einer selbständigen Art neben fulva beanspruchen kann, wenn man bedenkt, d
plastische Unterscheidungsmerkmale zwischen den beiden Gruppen vollkommen fehlen und daß zweitens die
Färbungsmerkmale zu jenen zählen, die sich bei andern Symagris-Arten, zum Beispiel S. cormula, proserpina, aestwans und}
als -+ veründerlich herausgestellt haben. Dagegen berechtigt uns die wohl unzweifelhaft vorhandene be der
aneinander grenzenden Verbreitungsgebiete im Sinne Semenow's, frispinosa als Unterart a” ee
PFEE Tv er 2° BEREITET
==
*
!
Monographie der Gattung Synagris Latreille. 313
O0, g —The best part ofthe head is reddish brown; the vertex black. The thorax and the legs
of the same colours as by the proceeding species (cormuta). By the male the first abdominal segment
has a reddish spot on each side, by the female these spots ar very large and run together around the
petiole. The wings are dark fuscous with a brilliant effulgence in certain lights. Any darker band at
the margins of the wings as by S. cormuta is not by these specimens.
Probably this species varies as ligh degree as S. cormulta.«
Aus der Beschreibung geht hervor, daß S. frispinosa in der Färbung fast ganz mit solchen
Exemplaren von S. cormuta subsp. cormuta übereinstimmt, bei denen die schwarze Farbe über die
rostbraune — überwiegt, die also zur dritten der (siehe Fußnote, p. 89 [303]) unterschiedenen Färbungs-
kategorien zählen.
or
Das einzige mir vorliegende Exemplar, die eine Type Tullgren’s, ist rostbraun und schwarz
in einem ähnlichen Verhältnisse wie bei Exemplaren von S. cornuta subsp. cornuta, indem bei ihm das
oberste Drittel der Stirne, der Scheitel, nach unten spitz zulaufende Streifen auf den Schläfen an den
Augenrändern, die Randpartien der Mandibeln, die Seitenwände des Prosternits, das Dorsulum, die
Mesepimeren, zwei Flecken auf dem Mesosternum vor den Mittelhüften, mit diesen zusammenhängende,
bis zu den Episternen reichende Streifen auf der Vorderwand des Mesosteınum an den Pronotum-
Mesosternumnähten, fast das ganze Metasterınum nur mit Ausnahme zweier kleiner Flecken auf den
Seitenwänden an den Metasternum-Mittelsegmentnähten, mit diesen zusammenhängende Streifen auf
den Metapleuren an den Metapleurum-Mesosternum- und Metapleurum-Mesepimerumnähten, Spuren an
der Postscutellum-Mittelsegmentnaht, die Oberseite des 1. Tergits mit Ausnahme der äußersten Basis
und zweier mit dieser zusammenhängenden Flecken über und hinter den Stigmen, der 2. Tergit mit Aus-
nahme zweier von den vorderen Ecken zu den Stigmen ziehenden Streifchen, der 2. Sternit mit Aus-
nahme der Basalfurche und der an diese grenzenden Ecken der Scheibe und alle folgenden Tergite
und Sternite schwarz und alle übrigen Körperteile rostbraun gefärbt waren. Diese Farbenverteilung
ist wahrscheinlich ebenso veränderlich wie die von S. cornuta cornuta.
Die Flügel gleichen vollkommen denen von fulva-Stücken. Den von Tullgren hervorgehobenen
Unterschied der Flügelfärbung gegenüber der von S. cornuta, »Any darker band at the margins of the
wings as by S. cormuta is not by these specimens«, kann ich keine Bedeutung beimessen, da die
erwähnte Eigenschaft keineswegs bei allen mir vorliegenden S. cornuta - Exemplaren deutlich genug
ausgebildet ist.
Plastische Merkmale der beiden in Hinsicht auf sie (wahrscheinlich)! nicht verschiedenen
Subspeeies.
Am Kopfe: Die Konfiguration des Gesichtes zeigt Fig. 62. Der Clypeus ist im Umrisse herzförmig,
genau so wie bei S. cornuta, jedoch stärker und ungleichmäßig gewölbt, so zwar, daß die Scheibe mit
i Da mir nur Weibchen der Subsp. /ulva, nicht aber auch solche der Subsp. Zrispinosa vorliegen, kann ich die oben
behauptete Übereinstimmung für das weibliche Geschlecht nur aus der Beschreibung Tullgren’s erschließen und als wahr-
scheinlich bezeichnen,
Die Originalbeschreibung des Irispinosa 9, welches Tullgren vorgelegen, soweit sie sich auf plastische Merkmale be-
zieht, lautet: »The clypeus is by the brevious species (cornula) broader than high, by the S. trispinosa it is higher than broad
especially by the male. .......... The female has no horns but celypeus has a strong conical protuberance in the middle, The
internal between the two posterior ocelli a little shorter than the distance from the eyes. The longest interval between the eyes
‚on the vertex very little longer than the length of the joints 2-+-3 of the flagellum by the male, By the female,....... By both
Sexes of S. cornuta this interval is as long as the joints 1--2-+3 and the half 4 of the Nlagellum and the interval between
the posterior ocelli nearly thrice shorter than the distance from the eyes, The face is by S. /rispinosa much narrower than by
S, cornuta,
EEE
314 Dr. F.Maidl,
3— deutlichen buckeligen Auftreibungen versehen erscheint, deren mittlere unpaare sich genau dort
auf der Basis des Clypeus befindet, wo beim Männchen das Horm’entspringt. Ein + deutlicher Quer-
eindruck vor der Spitze ist wie bei S. cornuta vorhanden. Die Skulptur des Cliypeus ist eine feine und 2
zerstreute Punktierung auf durchaus mattem Grunde, Der Interantennalkiel ist scharf. Die vertieften Stirn-
teile sind gegen die erhöhten nur undeutlich (nicht kantig) abgegrenzt und nur in der nächsten Umge-
bung der Fühlereinlenkungsgruben glatt, da die Skulptur der erhöhten Stirnteile, eine grobe und dichte
Punktierung, weit in sie hineinreicht. 4
Die Mandibeln sind lang und am IKaurande ganz ähnlich wie bei S. cornuta mit zahlreichen
undeutlich ausgeprägten, nur gegen die Basis der Mandibeln zu größer und mehr entwickelten Zähnchen
bewehrt. Die größte (bei einem Männchen) beobachtete Zahl der auffallend gedrungenen Maxillar
glieder (vgl. Textfig. 6, p. 10 [22+4)) betrug 5
Am Thorax: Das Dorsulum ist in seiner ganzen Ausdehnung ebenso wie das Scutellum und Po
scutellum geichmäßig dicht und grob punktiert. Das Scutellum ist sehr flach zweihöckerig, das Po St-
scutellum wie halbkreisförmig ausgeschnitten und daher deutlich spitz-zweihöckerig. Die Konfiguration
des Mittelsermentes ist im allgemeinen ähnlich der bei S. cornuta, nur sind die Mittelsegmentanhi ge
(vgl. p. 12 [226]) bei Betrachtung des Thorax von der Seite mehr mondsichelförmig und bei Betrachtun
des Thorax von oben so über die Hinterwand des Mittelsegmentes hinaus vorgezogen, daß sie de
Anblick eines zweiten, unter und zwischen den Dornen des ersten inserierten Paares von Mittel
segmentdornen gewähren. Die Skulptur der Hinterwand des Mittelsegmentes ist eine grobe, ober- ur
außerhalb der von den Seitendornen zum oberen Ende der Medianfurche ziehenden Linien der seite:
doınen ziemlich unregelmäßige, unter- und innerhalb derselben eine regelmäßige Querrunzelstreift
Am Abdomen: Der breite Teil des 1. Sternits wird zum größten Teile von einem vorn und s 5
lich durch glatte, stumpfwulstige Leisten begrenzten, flachen, seicht gerunzelten, annähernd dreie kig
Textfig. 21.
hascun Eh
Profil des 2. Abdominalsternits eines S. fulva Mocs. 9. 4
£
Felde eingenommen. Die Basalfurche des zweiten Sternits ist + deutlich längsrunzelstreifig, der . \
desselben anfangs sanft und stetig und erst von einem bestimmten Punkt an rascher an Steilheit
nehmend und daher jäher (vgl. Textfig. 21). Die Scheibe des Sternits weist eine seichte Median
tiefung auf und ist auf glänzendem Grunde deutlich und zerstreut punktiert.
Körperlänge: 23 bis 27 mm Vorderflügellänge: 21 bis 22 mm.
d.
Am Kopf: Die Konfiguration des Gesichtes zeigt Fig. 63, von einem »kleinen« Männchen
schwacher und Fig. 64, von einem »großen« mit stärker ausgeprägten sekundären Geschlei
charakteren. Der Cliypeus ist ähnlich wie bei S. cornuta an der Spitze breiter abgerundet oder &
+ deutlich abgestutzt und an den freien Seitenrändern etwas ausgeschweift, aber, waı
S. cornula niemals der Fall, = deutlich aufgebogen und auf der Basis mit einer Erhebung
welche bei dem kleinsten mir vorliegenden Männchen in Form eines kurzen, spitzen, nach ı
gerichteten Dornes und bei dem größten in der eines langen, den Kopf überragenden, kompre:
spitzen, nach vorn, oben und an der äußersten Spitze wieder etwas nach unten gekrümmten Hc
The metathorax is bidentate and the postcutellum with two mamillary protuberances. By this species all m
median segment are much more pointed than by S. cornula. WM
In the nervature of the wings there are no differences from the proceeding species (cormula). E
Length ? 26mm. Exp. 9 505mm.
ru
Monographie der Gattung Synagris Latreille. . 315
entwickelt ist. Die Skulptur des Clypeus ist bei den »kleinen« Männchen ähnlich wie bei den Weibchen
eine feine und zerstreute Punktierung auf mattem Grunde. Bei den »großen« Männchen ist die Punk-
tierung + undeutlich oder ganz verschwunden und der Grund mitten sowie auch an der Unter-
seite des Horns auffallend glänzend. Der Hinterkopf ist — stark, jedoch selbst bei den »größten«
Männchen niemals so mächtig aufgetrieben wie bei »großen« cornuta d'.:
Die Mandibeln sind ähnlich wie bei S. cornuta auf den Basen mit Erhebungen versehen, welche
ähnlich wie bei der genannten Art bei den kleinsten Männchen nur in Form von Buckeln entwickelt
oder auch kaum angedeutet sind, während sie bei den »großen« das Aussehen von langen Hörnern
haben, welche aber unähnlich wie bei S. cornuta schmächtig, gerade und nach vorn gerichtet oder
nach aufwärts und außen ähnlich wie Mammutstoßzähne gekrümmt und oben mit einer Furche ver-
sehen sind.
Am Thorax und Abdomen. Ähnlich wie bei S.cornuta sind Thorax und Abdomen bei den
»großen« Männchen breiter als bei gleichgroßen Weibchen, alles Übrige ähnlich wie bei diesen.
Körperlänge: 25 bis 30 cm, also weniger auffallend variabel wie beim männlichen Geschlechte
von S. cornuta. Vorderflügellänge: 21 bis 23 mm. Länge der Clypeuserhebung (gemessen an der Ver-
bindungslinie zwischen der Spitze des Clypeus und der der Clypeuserhebung): 3°5 bis 10 mm. Länge
der Mandibelerhebungen (gemessen an der Sehne des von den Hörnern gebildeten Bogens): 0°9 mm.
Geographische Verbreitung.
a) Der Subsp. falva.
Von dieser liegen mir vor: 240, 675 aus Deutschostafrika (Amani, Vosseler; Kilimandjaro,
Schröder; Nyuela; Tanga, Schröder; Usambara (Ukami), gefangen in den Monaten Ibis VI und IX
bis XI, aus den Museen in Berlin (22 9, 3) und Bupapest (19, 2), sowie aus der Sammlung
Herrn v. Schulthess’ in Zürich (19,1).
Die Unterart ist demnach bisher nur aus Deutschostafrika bekannt.
b) Der Subsp. frispinosa.
Mir liegt vor: 1° aus Kamerun (Kitta, Sjöstedt), gefangen im IV. Monat, aus dem Museum in
Stockholm. In der ‚Literatur findet sich außer derselben Fundortsangabe für das Weibchen durch Tull-
gren nur noch N’ten, Mission Cokes (Gravot) an der Grenze zwischen dem Französischen Kongo
und Kamerum, angegeben von Buysson.
Die Unterart ist demnach im Gegensatze zur S. fulva fulva jedenfalls eine westafrikanische.
316 Dr. F.Maidl,
ö
rn
Liste der irrtümlich als zur Gattung SYNAGRIS gehörig
beschriebenen oder angesehenen Arten. |
Synagris capensis (L.) Dalla Torre (= Vespa Capensis Linne, Syst. nat, Ed. 12%, I, 2, p. 98
n. 22, 1767 — Vespa Capensis Ph. L. Müller, Linne: Vollst. Natursyst,, V, 2, p. 886, n. 22,12
— Vespa Capensis Gmelin, Linne: Syst. nat., Ed. 13%, 1,5, p. 2758, n. 22, 1790 =? Vespa
Christ, Naturg. d. Insekt., p. 218; T. 18, F. 6, 1791 = Vespa Capensis Olivier, Eneyel.
Insect., VI, p. 676, n. 33, 1791) kann nach der Beschreibung Linne's »V. rostro corneo sub
domine petiolato, apice subtus lutescente. Habitat ad Cap. b. spei. Corpus nigrum longitudine V.
bronis, glabrum. Rostrum bidendatum, subulatum. Antennae clavatae. Petiolus abdominis arcus
clavatus. Abdomen ovatum, acuminatum, subtus ad apicem ferrugineum. Alae plicatae,« trotz d
gegenteiligen Behauptung Degeer’s (Mem. serv. hist. Insect., VII, p. 609, 1778) wegen der Anga b
»abdomine..apice subtus lutescente« und Abdomen. ..subtus ad apicem ferrugineum« nicht =
carbonaria Degeer und damit auch nicht = Synagris calida (L.) Serv. sein und dürfte namentli
“
wegen der Angabe »Petiolus abdominis arcuatus, clavatus« überhaupt nicht zur Gattung ag
gehören. bi
!Synagris denticulata Mocs. Ann. Mlıs, Hung,, I, 1903, p. 506, 9 ist nach der mir vorli ‚gen
Type ein Rhynchium. y
! Synagris inermis Mocs., Ann. Mus. Hung,, I, 1903, p. 504, © 5 ist nach zwei mir vorlieg
Typen (19 und 1./) ein Rhynchium.
! Synagris inermis var. alrata Mocs. Ann. Mus. Hung,, I, 1903, p. 505, % ist nach der mir
liegenden Type ein Rhynchium.
? Synagris micelii Gribodo, Ed. Andre: Spec. Hymen. Europe, II, 1886, p. 873, d ist w
scheinlich ein Hoplopus. .
Synagris odontophora Schletterer, Ann. Soc. Ent. Belg. XXXV, 1891, p. 21, Pi
F. F. Kohl, Zoolog. Ergebnisse der Exped. d. kais. Akad. der Wissensch. nach Südarabien und S
im Jahre 1898—1899, Hymenopteren, Wien 1906, in Denkschr. d. math. naturw. Kl. d. kais. {n
Wissensch. in Wien, LXXI, ein Rhynchinm (Anterhynchium). e
? Synagris (Micragris) spinolae Sauss. Etud. fam. Vespid., Ill, 1854, p. 158, n. 18, FR.
(— Synagris (Micragris) Spinolae Saussure, Mem. soc. phys. et hist. nat. Gen£ve, XV, 1
p. 204, n. 32, d — Micragris Spinolae Ed. Andre, Spec. Hymen. Europe, II, 1884, p. 646, = 7 R;
ist wahrscheinlich eine Hoplopus.
Synagris tropidia Schletterer, Ann. Soc. Ent. Belg. XXXV, 1891, p. 20, ?d’ ist nach FF F. |
op. eit. ein Rhynchium (Anterhynchium). E.
! Synagris uncala Tullgren, Arkiv Zool., I, 1904, p. 449, T. 24, F. 11, 9 ist nach der m
liegenden Type ein Rhynchium.
Monographie der Gattung Synagris Latreille. 317
Bemerkungen über dıe Lebensweise.
Die Lebensweise oder wenigstens einige Daten derselben sind bekannt von S. calida (L.) Serv.,
S. cornuta cornuta (L.) Latr., S. cornuta (L.) Latr. didieri Buyss., S. huberti Sauss. clypeata Mocs,,
S. mirabilis Guer. und S. spiniventris Illig. durch Mitteilungen von Smith (nach Guenzius) 1856
und 1858, Taschenberg (nach Guenzius) 1872, Lucas 1877, Maindron 1879, Andre 1895, Rou-
baud 1908 und 1910 und Buysson 1908.!
Die Flugzeit wohl aller Synagris-Arten ist, wie aus den bei der Beschreibung der einzelnen
Species in dieser Arbeit angegebenen Daten der Erbeutung sowie aus den Angaben Roubaud’s für
S. calida, S. cornuta cornuta und S. spiniventris” hervorgeht, eine das ganze Jahr hindurch dauernde
und ununterbrochene.
Die Örtlichkeiten, welche bei der Anlage der Nester bevorzugt werden, sind für verschiedene
Species verschieden. So nistet S. calida nach Guenzius und Roubaud, S. cornuta cornuta und S. spini-
ventris nach Roubaud mit Vorliebe in der Nähe menschlicher Ansiedlungen unter den Dächern und
an den Mauern der Hütten und Häuser — eine S. calida wählte sogar einmal einen Türpfosten im
im Hause Guenzius’ zur Anlage ihres Nestes aus —, während S. mirabilis nach Guenzius an offenen
Stellen oder Rändern der Wälder in hohlen Bäumen oder unterwärts an liegenden Stämmen ihr Nest
anlegt. Ähnlich verhält sich wohl auch S. huberti clypeata, die nach Buysson ihr Nest an Zweigen
oder breiten Blättern befestigt. Ausnahmsweise kommt dies nach Roubaud auch bei S. cornuta var.
Als Material zur Erbauung des Nestes dient nach den Angaben aller Autoren mit Ausnahme
von Lucas feuchten Orten, zum Beispiel den Rändern von Bächen entnommene und mit Speichel durch-
geknetete oder auch von trockenen Orten, zum Beispiel Lehmwänden oder auch von alten, verlassenen
Nestern gewonnene und dann vorher aufgeweichte Erde, deren Zusammensetzung und Farbe nur nach
der Gegend, nicht aber nach der bauenden Species verschieden ist, zum Beispiel rot, grau oder lehm-
farben in der Umgebung von Port Natal, tonig und rostrot in Westafrika (wo?), eine Mischung von
gelbem, seltener grauem Ton und Sand bei Brazzaville am Kongo. Steinchen und Fremdkörper werden,
soweit bekannt, niemals als Baumaterial mitverwendet. Eine nicht mit den oben erwähnten Befunden
übereinstimmende Mitteilung gibt Lucas, indem er behauptet, daß ein an einem Zweige befestigtes Nest
einer Symagris-Art, und zwar offenbar S. cornuta aus der Umgebung von Bagamoyo, einer Sansibar
gegenüber auf dem Kontinent gelegenen Stadt, aus schwarzen, harzigen Substanzen bestanden habe. ®
I Sowohl Smith als Taschenberg, Maindron und Roubaud beziehen ihre Mitteilungen auf S. calida (L.) Serv..,
ohne eine Beschreibung der betreffenden Individuen zu geben, aus der man ersehen könnte, ob sie wirklich S. calida (L.) Serv.
vor sich gehabt haben. Bei Smith und Taschenberg habe ich es angenommen, weil die von ihnen erwähnten Tiere aus
Port Natal stammen, somit von einer Gegend, in der tatsächlich S. calida (L.) Serv. und nicht die mit ihr öfter verwechselte
S. calida Sauss. nee L.—S. spiniventris Illig vorzukommen scheint. Dagegen habe ich Roubaud’s Angaben eben auf die
letztgenannte Art bezogen, weil Roubaud’s Individuen von Buysson bestimmt waren, welcher, wie ich mich aus zahlreichen
von ihm determinierten, mir vorliegenden Stücken überzeugen konnte, konsequent S. calida Sauss. necL. als S. calida (L.) Latr.
und S. calida (L.) Latr. als S. Sicheliana' Sauss ansieht. Die Arbeit Maindron’s kenne ich nur durch die Arbeit Roubaud's,
der die Angaben Maindron’s auf seine S. calida, also auf S. spiniventris lllig bezieht.
2 »Ces trois especes nidihent,. zer... en toute saison, aussi bien ein saison seche (froide) qu’en saison des pluies
Chaude),«
LE)
% p. CLVI: »Le nid.......construit avec des substances resineuses, de couleur noir, et sur lesquelles l’eau n’a aucune
RER Br ‚ & x 2 - =
action.«
318 Dr. F.Maidl,
Die Form des Nestes ist zum Teile je nach der nistenden Species und außerdem je nach dem
Stadium, in dem sich der Bau befindet, verschieden. Die Größe hängt von der Größe der nistenden
Species und von der Zahl der Zellen ab. ,
So ist das Nest von S. calida nach Guenzius im ersten Baustadium ein hohler Kegel oder Turm
von zirka 4cm Höhe und etwas übergebogener, von der innen sorgfältig geglätteten Mündung in-
genommener Spitze, im zweiten, ebenfalls noch einzelligen Baustadium infolge Um- und Überkleidung de
Kegels mit größeren Mengen von Baumaterial ein Hügel mit annähernd kreisscheibenförmiger Ba
im dritten zwei- bis achtzelligen Baustadium ähnlich wie im zweiten ein Hügel, welcher jedoch je n cl
der Zahl der in ihm enthaltenen, bei geringerer Zahl in einer, bei größerer in zwei Reihen angeordn ten
Zellen + größer, langgestreckt und an der Basis oval umrissen erscheint. Guenzius vergleicht
Nest in diesem Stadium recht anschaulich mit einer halben Orange, Taschenberg mit dem 0
Chalicodoma muraria. Roubaud beschreibt das Nest von S. calida als von plumper und unregelm: Bi
Form. Die Dimensionen eines achtzelligen Nestes waren 8 bis ®cm in der Länge, 7 cm in der Br
und 4°5cm in der Höhe. Öfters sind nach demselben Autor mehrere Nester zu einem, durch deutlich
den Grenzen zwischen je zwei Nestern entsprechende Einschnürungen (&tranglements) oder be
Sättel zu einem + langen Bande oder besser, um den Vergleich Guenzius’ weiterzuführen, zu
Hügelkette vereinigt. Die gewölbte Oberseite des Nestes ist nach Taschenberg narbig, nach R
baud warzig (mamellonee), die Unterseite dagegen infolge der gewöhnlichen Beschaffenheit des,
strates dagegen gewöhnlich eben und glatt. Abbildungen solcher Nester finden sich bei Rou
(1910).
Einem im dritten Baustadium befindlichen calida-Neste ganz ähnlich, nur infolge der g öl
Zahl von (11) Zellen noch größer als das größte beobachtete, nur achtzellige dieser Species war
Roubaud ein Nest von S. spiniventris. Es maß 12cm in der Länge und 8cm in der Breite,
dungen von Nestern finden sich bei Roubaud (1910). r
Ein zweizelliges Nest von S. mirabilis ist nach Guenzius würfelförmig (»quadrate«) mi a
rundeten Ecken, ähnlich einem Neste von Odynerus parietinus, das sich in seinem Besitze bei n
Ein an einem Zweig und zugleich einem breiten Blatt befestigtes Nest von S. huberti ch
ist nach Buysson birnenförmig, 5cm lang, 35cm breit und enthält 5 unter einem dicken M
bewurf (cr&pissage) versteckte, parallel zueinander angeordnete Zellen.
In interessanter Weise verschieden von der Bauart der bisher besprochenen Nester ist &
Nestes von S. cornuta cornuta, wie sie übereinstimmend Lucas, Andr& und Roubaud bescl
Diese Verschiedenheit ist wesentlich bedingt durch eine dieser Species eigene Ökonomie nit
Baumaterial, derzufolge sie die Wände der Zellen sowohl wie den dieselben überkleidenden }
bewurf bedeutend dünner macht wie die andern Species. Im ersten Baustadium besteht das ze
aus einer eiförmigen, gegen die Basis zu an Umfang zunehmenden Zelle von zirka 3cm Hö
22cm Breite, deren Spitze von einem #+ langen, seitwärts gewendeten Eingangshalse ei zen
wird. Ist dieser Hals sehr stark entwickelt, so kann nach Roubaud das Ganze die Fo r.
Schneckenhauses zeigen. Die Außenseite eines solchen nur aus einer Zelle bestehenden Neste
quer verlaufenden Wülsten geschmückt, während die Innenseite sorgfältig geglättet erschein
baud vergleicht ein solches Nest mit einem giob geflochtenen Körbchen (petite corbeille en v
grossiere). Fr
Ob aus einem solchen Neste ähnlich wie bei S. calida durch Um- und Überkleidung m
material ein solches des zweiten Baustadiums wird, scheint mir aus den Beschreibungen d
genannten Autoren nicht mit Sicherheit entnommen werden zu können. Jedoch spricht re
baud gegebene Abbildung eines einzelligen, schneckenförmigen Nestes dafür. Im dritten zwe
sechszelligen Baustadium kommt die oben erwähnte Ökonomie mit dem Baumaterial am deutlic
zum Ausdruck, indem die Nester dieses Stadiums infolge der Dünne der Mörtelüberkle dur
Monographie der Galtung Synagris Latreille. 319
immer ihre Zusammensetzung aus mit den Seiten aneinander gelagerten und befestigten Zellen er-
_ kennen lassen. Ein solches Nest hat niemals die Form einer halben Orange, sondern immer — deut-
lich die einer oder zweier Reihen von mit einer Erdkruste überzogener und durch sie aneinander
gekitteter Fäßchen oder Eichen. Die Oberfläche eines solchen Nestes ist infolge der Überkleidung der
nur an den eben erst gebauten Zellen eventuell noch freiliegenden Querwülste mit dem sekundären
Mörtelbewurfe zum größten Teile oder in seiner ganzen Ausdehnung einfach rauh. Im Speziellen unter-
scheidet Roubaud bei S. cornuta cornuta Bandnester (nids en bande), wenn die Zellen in einer Reihe
nebeneinander angeordnet und alle Mündungen derselben nach einer Seite gerichtet sind, von Klumpen-
nestern (nids compacts), wenn die Zellen in mehreren Reihen angeordnet und die Mündungen der-
selben häufig nach verschiedenen Seiten gerichtet sind. Die letztgenannten Nester ähneln infolge einer
stärkeren Überkleidung noch am meisten Nestern von . calida und spiniventris, sind aber schon an
der geringeren Größe und dem geringeren Gewichte leicht von solchen mit einer gleichen Zahl von Zellen
usgestatteten zu unterscheiden. Roubaud hat auch bezüglich des Zusammenhanges der verschiedenen
Lage von S. cornuta cornuta Nestern im Raume (orientation) mit der Bauart und der Richtung der
Zellmündungen eingehende Studien gemacht. Er stellte fest, daß an einer senkrechten Unterlage, zum
"Beispiel einer Mauer, befestigte Bandnester gewöhnlich horizontal verlaufen und alle Öffnungen nach
oben gerichtet haben, auf einer geneigten Unterlage, zum Beispiel der Innenseite eines Daches
befestigte dagegen zwar ebenfalls horizontal verlaufen, aber die Zellmündungen +, je nach der größeren
‚oder geringeren Abweichung der Substratfläche von der Senkrechten, nach außen gerichtete Zellöffnungen
‚aufweisen, während diese bei an der Unterseite einer horizontalen Fläche befestigten Nestern direkt
nach unten zeigen. An Blättern befestigte Bandnester verlaufen entweder horizontal, wenn die Blätter
breit sind, daß sie eine Anheftung des ganzen Bandes von einem Seitenrand bis zum anderen
tatten, oder fast vertikal, wenn sie so schmal sind, daß das Band an ihnen der Länge nach von
Spitze gegen die Basis zu befestigt werden muß und das Blatt zugleich infolge des Gewichtes
es Nestes dann selbst eine + der Senkrechten sich + nähernde Lage annimmt. In diesem Falle sind
n die Mündungen der Zellen seitwärts gerichtet. Endlich werden von Roubaud auch Vereinigungen
hrerer Nester zu einer Kette ähnlich wie bei S. calida beobachtet. Roubaud betrachtet den Bau-
inkt von S. cornuta cornuta als den fortgeschrittensten und die Vereinigung mehrerer Nester zu Ketten
3i dieser Art sowohl wie bei S. calida als eine Andeutung beginnender Koloniebildung, zumal, wenn
ine Hypothese, daß die besprochenen Nestervereinigungen nicht ganz zufällig, sondern dadurch zu-
de gekommen sein sollten, daß die aus einem Neste ausgeflogenen Weibchen ihre Nester an das
oder doch in die nächste mögliche Nähe des Nestes ihrer Mutter bauten, den Tatsachen entsprechen
sollte. Abbildungen von Nestern finden sich bei Roubaud (1910).
2 Die Bauart des Nestes von S. cornuta didieri stimmt, soviel sich aus den Angaben Buysson's
ntnehmen läßt, vollständig mit der des Nestes von S. cornuta cornuta überein.
Die Bautätigkeit eines S. calida 9, welche sich die Mitte einer Türpfoste zur Anlage ihres
tes erwählt hatte, schildert Taschenberg nach Mitteilungen Guenzius’ wie folgt: »Sie trug als
aumaterial kleine Ballen feuchter, zäher Erde herbei, die sie schon feucht vorfand und mit ihrem
peichel weiter durchknetete, oder von trockenen Stellen, zum Beispiel von einer Lehmwand entnahm
vorher aufgeweicht hatte. Zuerst führte sie nun von diesem Mörtel einen hohlen Kegel von etwa
Zoll Höhe auf, dessen Spitze -sich nach unten etwas überbog, so daß ihr das Hineinkriechen
uemer wurde; seine Mündung war rund und innerhalb schön geglättet. In diesem Kegel hielt sie
' des Nachts auf, bis sie ihn mit Raupen gefüllt und verschlossen hatte. ... Nachdem der erste Turm
chlossen war, wurde er von neuem mit Erde überkleidet, so daß er seine frühere Gestalt gänzlich
lor und die eines Hügels annahm. Jetzt befeuchtete die Wespe die Basis zur rechten Seite dieses
gels, nahm in einem Halbkreise Erde davon hinweg und verbrauchte sie zu einem neuen Kegel, den
ie nach seiner Füllung und seinem Verschlusse wiederum mit Erde überklebte und mit dem ersteren
vereinigte,
%
j Denkschriften der mathem,-naturw. Kl. 91. Bd. 42
en
s
4
Ri Et
320 Dr. F. Maidl,
Die beiden nächsten Kegel wurden auf ähnliche Weise über die beiden eısten gesetzt, indem
sie aufwärts baute und somit zwei Reihen Kegel bildete, welche alle unter sich vereinigt wurden,
bis ein langer, senkrecht stehender Hügel entstand, der sechs von außen unbemerkbare Zellen ein-
schloß.«
Nach Roubaud entsprechen die kleinen warzenförmigen Erhebungen, mit denen die Oberfläch e
des Nestes von S. calida und S. spiniventris besetzt ist, den unzähligen Erdkügelchen, welche
Erbauerin zur Errichtung ihres Nestes aneinander gefügt hat.
Derselbe Autor schildert die etwas abweichende Bauweise von S. cornuta cornuta wie folgt:
»L’edification de la loge s’effectue d’abord par le fond. La Gu&pe sculpte son travail accumul
la terre d’une fagon reguliere suivant toute la largeur de alv&ole; elle depose ses materiaux, sur I’
des cötes, au contact du substratum, puis en proc&dant A reculons, repartit l’ensemble sur une m& Y
epaisseur selon le diametre prevu de l'edifice. Elle aporte a ce travail un soin et une ardeur extrem
ne quittant sa besogne de magonne et d’architecte que pour aller en häte querir de nouveaux m
riaux qu'elle recueille de preference au m&me endroit. Deux ou trois jours sont necessaires
Synagris pour achever la construction de sa corbeille de terre. Alors la besogne est suspendue
dant un certain temps. La Gu&pe pond dans sa cellule, et des occupations nouvelles de nourrice et
mere vont succeder ä celles du travail de l’argile. Lorsque la larve, qui a pris naissance et s’est den
loppee dans la loge, a termine sa croissance, l'insecte recouvre l’orifice d’un opercule de terre de
il emprunte souvent les materiaux aux parois du youlot d’entree, de telle sorte que l’ouverture
trouve reportee ä& l’extremit€ du grand axe de la loge. 2
La besogne accomplie, l'insecte returne ä ses traveaux, et fagonne une nouvelle loge tera
ment ä la prec&dente et sur le möme type. Le nombre maximum des cellules diverses qui peut
. ainsi constituer l’ensemble d’un vieux nid, ne parait pas depasser 6, dans la moyenne, pour une s$
femelle. Chaque fois qu’ une nouvelle cellule est construite, elle est rattach@e solidement aux Ir
dentes, et un gächis de terre comblant les intervalles vient masquer en partie l’individualit& pri
de chacune des loges, et souvent aussi recouvrir les stries du cr&pissages fondamental. Jamais‘ €
dant l’englobement des cellules diverses n'est aussi complet et ne forme une masse aussi com
que dans les nids des Synagris prec&dentes. L’aspect du nid est aussi bien different.« ii
Der Nestbau obliegt ganz dem Weibchen, ein Männchen beteiligt sich niemals daran.
Der Dienst, den die beschriebenen Nestbauten der Wespe leisten, ist ein v ife
indem alle Zellen zur Brutpflege, die jeweils jüngste jedoch, solange sie nicht zugemauert ist, fr ur
auch als Zufluchtsort für die Erbauerin namentlich zur Nachtzeit und schließlich oft auch
Sterbekammer benützt wird. f
Die Brutpflege, welche nur von den Weibchen ausgeübt wird, ist bei den verschiedenen | Sp
bei denen sie durch Guenzius und Roubaud festgestellt wurde — es sind dies S. iv.
S. calida und S. cornuta cornuta — in geradezu überraschender Weise verschieden. u
Das Tatsächliche, was darüber von S. spiniventris bekannt ist, berichtet Roubaud wie’
»Je ne connaitrais A peu pres rien de cette Gu&pe si dans l’une des loges murdes du nid q
pu rencontrer ä Brazzaville, je n’avais trouve, par hasard, une jeune larve morte et dessechee
toute sa provision de chenilles. Tous les autres habitants des alv&oles &taient, soit des laı v
ägces qui avaient d&vore leurs approvisionnements et fil& leur coque, soit des nymphes. Les ch
qui se trouvaient deposdes A cÖtE de la larve de la Synagris ont &t@ reconnues par M. P. C
pour des chenilles d’Hesp£rides....M. Maindrou a d’ailleurs suivi en 1879 au Senegal le mode
provisionnement de la S. calida (wahrscheinlich auch $. spinventris. Anm. des Autors!), I a v
secte partir en chasse autour des petites buissons, foncer sur des chenilles, les saisir av
mandibules en les pergant de son aiguillon, puis les emporter et les enfonir au nombre de
moyenne pour chaque cellule. Dans le nid de Brazzaville, ce nombre &tait beaucoup plus & ö
compte jusqu’ä quatorze chenilles dans la m&me loge.« “
me
EL
Ing,
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Monographie der Gattung Synagris Latreille. 321
Roubaud schließt daraus, daß S. spiniventris ganz nach der Gewohnheit der andern einzel-
lebenden Wespen, in jede vollendete Zelle ihres eine Anzahl Nestes durch Stiche gelähmter Raupen
und ein Ei einmauere und sich weiterhin nicht mehr um seinen Nachkommen kümmere. Bei dem-
selben Autor (1910) finden sich auch Abbildungen einer Larve und eines Eies dieser Synagris-Art.
In etwas verschiedener Art vollzieht sich nach Roubaud schon die Erziehung der Brut bei
S.calida. Was er Tatsächliches darüber aus Brazzaville im Französischen Kongo zu berichten weiß,
Bist folgendes: »Le 19 fevrier, je decouvre sons le toit d’une paillotte un nid A deux loges de cette
Synagris. Le plus ancien, dont l’orifice mur& par un tampon de terre, renferme une larve deja avancee
en äge, et une provision de six chenilles inertes dont une aux trois quarts devorce. Dans la loge la
plus recente, qui £tait gardee par la femelle, se trouvait isole un oeuf jaunatre simplement depos&
dans le fond de la cellule. Le 22, un autre nid m’est signal& par les indigenes sur des cases de tirail-
leurs sen£galais.
Avec les plus grandes precautions, je le fais saisir. C’est une association de nids formant une
_ bande qui mesure pres de 30cm de longueur. Les adultes Eclos avaient deja pris leur vol, car ces
nids sont anciens; on ne trouve plus dans deux des loges que deux femelles, vraisemblement les
fondatrices qui s’y sont retirees pour y mourir. Seule la derniere loge a l’une des extr&emites de
u association est gard&e par une femelle vivante: j’y trouve un oeuf occupant le fond de la cellule, et
_ au-dessus de lui cinqg grosses chenilles d’Hesperides.
Le 23 fevrier, un troisieme nid m’est apporte par un boy Bakongo qui l’a captur& sur sa case.
_ Trois loges sont murees, qui renferment une jeune nymphe et deux larves dont la croissance est
- achevee. Une quatrieme est ouverte ou l’Eum£nide se tient en permanence, la t£te menagante tournee
vers l’orifice. La Guepe n’a pas abandonne son nid pendant le transport: en l’&cartant je trouve dans
la loge dix grosses chenilles d’Hesperides qui servent de provisions a une grosse larve deja par-
_ venue aux trois quarts da sa taille.
Le 27, deux nids me sont encore apportes avec les plus grandes precautions par des indigenes. L’un se
mpose de trois loges dont deux fermees, la troisieme abrite une jeune larve avec une provision de
it chenilles. L’autre comprend cing loges; dans la plus recente qui est gardee par la femelle se trouve
un oeuf sans approvisionnement; dans l’une des cellules voisines dont l’orifice est obture, une larve
de grandtaille est mure eavec une provision de sept chenilles, dont deux en partie devorees..
Les chenilles dont font choix les femelles pour la nourriture de leurs larves sont toutes des chenilles
-d’Hesperides de plusieurs especes. Je n’ai pas assiste a la capture de la proie ni a son immobilisation.
ertaines sont mächonnees du cöte da la tete et la plupart portent la trace de plusieurs coups d’ai-
on. Toujours est-il que ces chenilles sont plus completement immobilisees que celles des Odyneres
nos regions«.
Roubaud schließt daraus folgendes: Die Wespe legt ein Ei auf den Boden einer eben fertig-
estellten Zelle, wartet hierauf einige Zeit in der Zelle das Ei bewachend und bereitet sodann eine
kleine Portion (4 bis 5) Raupen in der Zelle für den Moment vor, wo die Larve aus dem Ei aus-
üpfen wird. Sobald diese zu fressen begonnen hat, setzt sie die Nahrungszufuhr in der Weise
fort, daß die Larve immer eine nur wenig mehr als für denselben Tag reichende Nahrungsmenge zur
e: Verfügung hat und in den Intervallen zwischen den Jagdausflügen behütet bleibt. Erst wenn die Larve
ungefähr drei Viertel ihrer endlichen Größe erreicht hat, füllt sie die Zelle mit einer letzten Portion
von Raupen und mauert dieselbe zu.
Über das weitere Leben der Larve, von der ich in Textfig. 22 bis 24 Abbildungen nach einem aus
dem Togoland (Bismarckburg) stammenden Exemplar des Königl. zool. Mus. in Berlin zu geben in
er Lage bin, in der zugemauerten Zelle macht Roubaud noch folgende Angaben: »A ce moment
322 Dr. F. Maidl,
Apres trois jours de repos oü elle reste in elle reste inerte et immobile, elle tapisse les parois qui
l’entourent d’ une mince couche de soie qui laisse en dehors d’elle les residus alimentaires, exe:
ments de chenilles, calottes cephaliques et parties chitineuses qui n’ont pas &t@ absorbees.
Il faut compter 19 a 23 jours environ depuis le moment oü la larve tisse sa coque jusqu’a l’Epoque
de l’eclasion. La nymphe proprement dite dure une douzaine de jours.
Ainsi, trois larves qui ont file soie respectivement les 19, 22 et 23 fevrier se sont transformees
en nymphe les 1, 3 et 5 mars. L’eclosion a eu lieu les 10 jours pour la premiere, 12 jours pour la
seconde, et 13 jours pqur latroisieme.« eu
Roubaud sieht in der geschilderten Brutpflege einen Fortschritt im Vergleiche zu der bei < en
anderen einzellebenden Wespen üblichen und zugleich einen Fingerzeig dafür, wie wir uns den 4 ng
der Entwicklung des Brutpflegeinstinktes bei den sozialen Wespen vorzustellen haben.
Textfig, 22.
Larve einer S. analis Sauss.
Unzweifelhaft ist wohl der Schutz, den diese Art von Brutpflege gegen jene indirekte $
digung durch Parasiten, der nach Roubaud die oben erwähnte inmitten toter Raupen tot a
gefundene junge Larve von S. spiniventris zum Opfer gefallen sein soll. Roubaud berichtet d
Textfig. 23. Textfig. 24.
Seitenansicht des Kopfes der Larve einer S. analis Sauss.
folgendes: »Plusieurs d’entre elles (nämlich den tot aufgefundenen Raupen, Anmerkung des Autors ) €
parasitces par les larves d'une Tachinaire (Tachina fallax Meig. = T. xanthaspis Wiedm. = E ed,
Wiennertzi B. B.), dont les pupes sorties de l'höte se trouvaient dans le fond de la loge. Il est p
que la mort et la d&composition plus pr&coces des chenilles parasitees aient entraind =
autres avec celle de la Synagris; le parasitisme de la Tachinaire aurait alors etendre indiresteı ]
effets, non seulement auy chenilles des Hesperides, mais encore ä la larve qui s’en nourit: et “
alors ici, sur le fait, l'un de defauts de ce mode primitif d’education des larves.« "
Noch eine andere Möglichkeit erscheint nach Roubaud durch die verhältnismäßig vollko: mn
Brutpflege von S. calida vermieden, nämlich die, daß ein Vorrat von durch Parasiten von inn en h
Monographie der Gattung Synagris Latreille. 323
‚schon teilweise verzehrten Raupen für die Synagris-Larve nicht genügt und diese daher vor Erlangung
ihrer Verpuppungsreife Hungers sterben läßt.
Eine Lücke in den Beobachtungen Roubaud's füllt die folgende Schilderung Taschenberg’s
(aus einem Briefe Guenzius’ entnommene Schilderung Taschenberg’s von einem Jagdzuge von
S.calida in Port Natal aus: »Daß die langen Kinnbacken (nicht Kinnladen, wie sich Herr Guenzius
ausdrückt) diesem Insekt nicht zum Nestbau allein, sondern auch zur Erlangung der für seine Brut
bestimmten Raupen dienen müßten, hatte ich zwar schon vermutet, fand es aber auch durch Beob-
achtung bestätigt. Ich stand nämlich eines Morgens im Garten bewundernd vor einer Zinnia
elegans, als eine dieser Wespen sich auf eine Blüte niederließ und wie suchend auf ihr umherwanderte.
Bald wurde sie eifriger, senkte ihre Zangen, hier und da sondierend, ein, bis sie an einer Stelle stecken
blieb. Sie hatte etwas gefaßt. Mit lautem Gesumme zog sie aus dem Blumenboden eine dort verborgen
gewesene Raupe hervor, die in Farbe und Zeichnung den oben erwähnten! glich.
Mit einer wahren Wut nahm sie nun die Raupe unter sich, bog den Hinterleib unter sie und
brachte ihr mehrere Stiche bei. Unter lautem Gesumme und lebhafter Bewegung der Flügel trug und
zog sie ihre Beute noch einige Zeit auf der Blume umher, bis sie endlich ruhiger wurde und sich
anschickte, sie nach ihrem Nest zu schaffen. Über der mit den Kinnbacken gefaßten Raupe reitend,
schleppte sie dieselbe von Blatt zu Blatt, die Zwischenräume mit Hilfe der Flügel überspringend. Da
jene aber noch nicht tot war (der bekannte Umstand, daß die von Hymenopteren als Futter für die
Brut eingetragenen Insekten nur betäubt und wochenlang nach dem Einmauern noch Lebenszeichen
von sich geben, ist auch Herrn Guenzius nicht entgangen) und dann und wann mit ihren Nach-
schiebern hängen blieb, mußte die Wespe oft anhalten und ihren Hinterleib als Hebel unter die Raupe
bringen, um sie wieder flottzumachen. Was tat das kluge Tier, um sich den Transport zu erleichtern?
Es legte die Raupe auf den Rücken und faßte sie an der Kehle, so daß nun die Füße nach oben
gerichtet waren. Jetzt, da die Raupe glatt war, ging es ohne Unterbrechung, wie eine Schlittenfahrt
_weiter.«
Nach einer andern durch Smith (1858) veröffentlichten Mitteilung Guenzius’ sammelt Synagris
calida in Port Natal »the larvae of Catocala and other Noctuidae with secrete themselves in the fis-
sSures of tree bark, between seed-vessels or contracted leaves.« Hiezu wäre zu bemerken, daß die
Gattung catocala in der ganzen äthiopischen Region fehlt!
| In ähnlicher, aber doch wieder wesentlich vervollkommneter Weise geht die Brutpflege bei
S. cornuta cornuta und wahrscheinlich auch bei S. cornuta didieri vor sich. Roubaud berichtet über die
erstere aus Brazzaville im Französischen Kongo tolgendes; »Lorsque la Synagris a termine la construction
de sa cellule de terre, elle y pond un veuf blanchätre, mesurant 6 mill. de longueur, et dont le chorion presente
a l’une des extremites, le rudiment d’un filament terminal; c’est le rest de ce fil suspenseur de l’oeuf, qui,
Chez un grand nombre d’Eumenides, rattache l’oeuf aux parois de sa loge. L’oeuf pondu, la femelle
demeure au nid, la t&te tournee vers l’orifice; on ne la voit faire que de loin en loin de courtes absences
Sans donte pour aller a la recherche de sa nourriture; mais elle ne rapporte aucune proie, et n’entreprend
aucun approvisionnement pour son nid. Ce n’est que lorsque la larve est Eclose, que la Gu&pe commence
ä partir en chasse d’une maniere plus active; elle va et vient incessament, ne faisant au nid que des
sejours tres courts ä des intervalles repetes. C’est ici que l’histoire de notre Synagris devient completement
differente, non seulement de celle des deux especes precedents (S. spiniventris und S. calida, Anmerkung
des Autors!), mais encore de toutes celles que l’on connait relatives aux Eumenides. En examinant des
nids a plusieurs reprises, peu de temps apres la rentree de la femelle, qui jamais ne parait apporter de
proie vivante entre ses mandibules, je les trouvai constamment vides de provisions d’aucune sorte.
Bl!
I Diese Stelle lautet: »Die Raupen, welche sie heıbeibrachte, waren bleich, teils weißlich und grünlich, als ob sie unter
Gespinst gelebt hätten (Tortrices), teils dunkelbraun mit der charakteristischen hufeisenförmigen Zeichnung auf dem Aftergliede,
welche ebenfalls versteckt lebende Raupen oft tragen.
324 Dr. F. Maidl,
Quels que soient son äge et son &tat de developpement, la larve qui &tait couchee sur le dos dans le fond
de sa cellule ne paraissait pas avoir de chenilles a sa disposition. Bien plus, on ne trouvait aucun reste
d’un repas prece&dent, soit des calottes c&phaliques de chenilles anterieurement devor6es, soit d’excrements
evacues par les chenilles paralysees, comme on eu observe toujours dans les loges des autres
Synagris. Il fallait en conchure, que la S. cornuta, par une exception tout & fait remarquable aux
habitudes des Gu£pes solitaires, nourrissait sa larve au jour le jour, sans approvisionner, etsans doute
d’une maniere tres spe&ciale. A
En surveillant plus etroitement les allees et venues d’une de ces Gu£pes, j’obtins enfin la &
du probleme. Un nid d’acces facile, est examine au moment oü la Synagris mere vient de sortir d’un
loge. J’examine soigneusement le contenu de la cellule et n’y decouvre comme ä& l’ordinaire aucune
trace de chenilles. La larve de la Synagris git au fond de l’alveole: je !a saisis delicatement, &
d’une pince, puis apres avoir verifi€ qu’elle ne porte sur elle aucune trace d’aliment, je la replace dans
sa position normale. Une dizaine de minute se passent lorsque la Gu&pe revient d'un vol rapide et
rentre dans son nid. J’attends quelques instants, puis je la force ä quitter la place, et apergois alors,
depose sur le thorax de la larve, ä la face ventrale, et ä proximite de la bouche, un petit
alimentaire de couleur verte, de consistance semi-liquide, que la larve devore avidement. En l’ex
nant de plus pres, je reconnais que cette pätee est entierement constituee par le corps grossierem 2
malax& d’une chenille. . . . La sollicitude de la Synagris mere pour son produit est tres grand
Presque constamment elle part en chasse, quetant les provisions que consommera immediatement |
larve. Pendant le jour, les heures de repos sont treves, car la croissance de cette derniere est |
et son appetit continuel. Aussi ne voit-ou la femelle an nid que pendant de courts intervalles. El
apporte la nourriture, la depose ä l'endroit utile, reste quelques instants occupe&e ä soigner sa
l'abdomen dirige vers le dehors, puis elle se retourne et quitte le nid ä nouveau. Tandis qu’el
distribue la nourriture, on ne la voit pas manifester son agitation et son aflairement par des Ja
ments d'’ailes a la maniere des Jcaria et des Belonogaster donnant la pätee a leurs jeunes.
trahit ä l’exterieur la nature des occupations de la Synagris lorsqu’elle pourvoit aux besoins alim
taires de sa larve. Les absences de la femelle, lorsque la larve est en pleine croissance, sont frequen
mais durent peu. L’etendue de ses deplacements et le rayon de sa zone de chasse doivent dor
assez restreints. Pendant les rares moments de repos, et pendant la nuit, la Gu&pe reste dans s ul
gardant sa prog£niture, la tete tournee vers les dehors. . . . . . Lorsque la femelle a juge q u
croissance de sa larve est terminee, elle mure avec de la terre l’orifice de la loge, et cess t
lors de s’occuper de la prisonniere, songe immediatement & la prog£niture qui doit lui succeder.«
Die Brutpflege von S. cornuta cornuta stimmt also im allgemeinen mit der von S. calida übe
bis auf den merkwürdigen Umstand, daß bei ihr die Larve bis zur Erreichung ihrer vollen C
ganz unähnlich wie bei allen andern einzellebenden, aber ähnlich wie bei den sozialen Wespen
während mit in Bissen vorbereiteter Nahrung geatzt wird. Fi
Auf der Jagd ist S. cornuta noch nicht beobachtet worden, weshalb man auch bezüglich
Natur der verkauten Raupen nur auf die durch das Aussehen gewisser, in dem Nahrungsbrei
gefundener relativ gut erhaltener Teile nahegelegte Vermutung angewiesen ist, daß es sich '
scheinlich ebenfalls um Hesperidenraupen handelt. We
Interessant ist, was Roubaud über den Zeitpunkt der Einmauerung der Larve sagt: »Au mom
a lieu la fermeture de l’alveole, et oü, par suite, prend fin l'alimentation de la larve, celle-ci ne |
pas avoir encore completement renonc& ä la nourriture: son appetit est loin d’etre assouvi. Elle <
avec avidite toutes les proies animales qu'on lui offre. Il faut supposer ä l’Eum&nide mere ur
special qui la port ä suspendre elle-m&me lorsqu'il en est temps ses fonctions nourricieres.« De
nahme, daß dieser »sens special« nichts anderes sei als die Nötigung, ein Ei abzulegen, s et
Roubaud seine Beobachtung entgegen, daß ein junges Weibchen eine in sich einen
beherbergende und dadurch in ihrem Wachstum verzögerte Larve durch eine weitaus
N nn
1,
y
Monographie der Gattung Synagris Latreille. 325
nämlich über drei Monate, als sie gewöhnlich zur Aufzucht einer Larve notwendig zu sein scheint, nährte, bis
sie sich endlich entschloß, die Zelle zuzumauern. Über die gewöhnliche Dauer der Aufzucht einer Larve
berichtet Roubaud folgendes: »Dans les conditions ordinaires il faut pres d’un mois a la S. cornuta
pour Elever sa larve depuis l’oeuf jusqu’ä l’occlusion de la loge qui la renferme. Ainsi, A Brazzaville,
mon aide M. Weiss a pu constater la presence d’un oeuf dans une loge nouvellement formee, le
29 octobre. Or, le 26 novembre seulement, la femelle commengait a obturer l’orifice de cette loge,
ayant acheve& d’alimenter sa larve. Jignore la duree propre de l’evolution de l’oeuf qu’il faudrait
deduire de ce laps de temps pourconnaitre la duree exacte de la vie larvaire jusqu’a la fin de l’alimen-
tation. Cette duree doit d’ailleurs varier beaucoup suivant l’abondance de la nourriture que recoit la
larve: on rencontre frequemment des nids de quatre loges dont les trois premieres sont encore
mürees toutes les trois, alors que la femelle a deja entrepris l’elevage d’une quatrieme larve. Aucune
&closion ne s’est encore produite; or, comme il faut compter une vingtaine de jours depuis la ferme-
ture de la cellule jusqu’a l’eclosion de l’adulte, ceci laisse A penser que la croissance larvaire a &te
dans ce cas tres rapide, puis que trois Elevages ont pu se succ&der avant la fin de cette periode.«
Über die weiteren Schicksale der eingemauerten Larve wird von Roubaud berichtet: »Pendant
ce temps (nämlich der Ernährung einer zweiten Larve durch die Wespe, Anmerkung des Autors),
la precedent, dans sa loge muree, apres &tre restee quelques jours inactive, tapisse d’une mince
couche de soie les parois de terre de sa loge et se transforme en nymphe. . . . .. La duree de
ja nymphose de la S. cornuta est approximativement d’une quinzaine de jours. Une cellule qui fut
muree le 13 decembre, fournit un adulte la 5. janvier apres vingt-trois jours. Il faut deduire de ce
temps celui qui est necessaire a la larve pour filer sa coque et se transformer en nymphe, et qu’on
peut evaluer & une semaine environ. Pour sortir de sa prison de terre, la Symagris adulte humeche,
comme ä l’ordinaire avec sa salive, l’opercule de terre qui l’emprisonne, et celui-ci, qui se ramollit
aussitöt par imbibition, cede immediatement sous la poussee de la Gu£&pe captive.«
Bei dem schon oft zitierten Autor (1910) finden sich auch Abbildungen einer Larve von
S.cornuta, an der im Vergleich mit der ebenfalls abgebildeten von S. calida die stärkere Krümmung
des ganzen, aber namentlich des vorderen Teiles des Körpers auffällt. Roubaud bemerkt dazu: »La
larve et couch&e sur le dos dans la cellule, et la forme m&me de son corps dont la courbure est
plus accus&e que celles des autres especes de Synagris, est de nature & faciliter encore le contact
de la bouche avec l’aliment.«
Roubaud sieht in der beschriebenen Brutpflege von S. cornuta einen wesentlichen Fortschritt
gegenüber der von S. calida und noch mehr von S. spiniventris und zugleich eine Brücke — die
andere ist die bei S. cornuta und calida vorkommende fakultative Vereinigung von Einzelnestern zu
Nesterketten — über die Kluft, welche bisher in unserer Vorstellung zwischen der Lebensweise der
solitären und sozialen Wespen bestanden hat. Daß übrigens dieser Brutpflegeinstinkt auch Nachteile
hat, geht aus dem schon oben erwähnten Falle der übermäßig ausgedehnten Ernährungszeit einer
von einem Parasiten bewohnten Larve hervor, über den Roubaud noch folgendes berichtet: »La
Synagris mere, apres avoir enfin mur& l’alveole, commenca l’edification de sa seconde loge, pres de
trois mois et demi apres l’ancienne. Apres une journee de travail, elle disparut et ne revint plus. I
est vraisemblement quelle perit accidentellement et avec elle toute sa lignee future: c'est lä resul-
tante indirecte de l’action exerc&e par l’Ichneumonide parasite sur la premiere larve, qui employa
-inutilement & son service la majeure partie de la vie de la femelle. On peut supposer, il est vrai,
que celle-ci, avertie de la presence du parasite, a pu prendre la resolution d’entreprendre ailleurs un
nouveau nid, mais la construction commencee de la loge rend cette hypothese peu plausible
Ainsi la perfection de cet instinet maternel si &volu& des Synagris du groupe de la cornuta,
se trouve ici &tendre d’une facon desastreuse pour tout le nid l’influence nefaste d'un cas de para-
sitisme isole.«
326 Dr. F. Maidl,
Von der Brutpflege von S. cornuta didieri berichtet Buysson nach einer Mitteilung L. Didier's
nur folgendes: »La femelle fondatrice doit nourrir vraisemblement ses larves les unes apres les autres,
ä la bequee, comme l’a observe M. L. Roubaud (Comptes rendus de l’Academie des Sciences, n. 16,
1908, p. 696) pour la Synagris cornuta L., qui est du mäme groupe. La larve extraite par M.L.
Didier etait seule dans sa cellule sans aucun debris de chenilles, approvisionnement dont on retrouve
toujours des traces dans les cellules des especes qui ne nourissent pas leurs larves ä la bequde.« j
Derselbe Autor (Buysson) gibt auch eine Beschreibung einer Larve: »M. Didier a conserve
une larve. Malheureusement elle n’est pas en bon &tat. Elle est fortement arquee dans le sens da 0»
ventral, blanchätre, large, trapue, beaucoup plus grosse dans la moitie posterieure, formee de 18
segments, plus la tete, munie de 10 paires de stigmates. La tete est petite, les mandibules tres £pais
fortement chitinisees, ne se touchant pas au repos, concaves sur leur face interne. La labre forme
a la suite du clypeus deux lobes transversaux convexes, un ou-dessus de chacune des mandib ıles
Il n'est pas possible de reconnaitre la forme des renflements que pouvaient avoir les segments. Je
puis donner les dimensions de ladite larve, parce qu'elle est trop contractee et defectueuse.«
Die Männchen (von S. cornuta cornuta) beteiligen sich nach Roubaud weder am Nestbaı
noch sonstwie an der Brutpflege, halten sich auch die meiste Zeit niemals bei oder in den
auf, sondern treiben sich in weiterer Entfernung von den menschlichen Ansiedlungen im 1S
(brousse) herum, Jedoch pflegen sie, wie Roubaud beobachtet hat, regelmäßig von Zeit zu Zeit
Nestern, und zwar, wie man aus der dabei bekundeten genauen Örtskenntnis entnehmen kann,
mutlich jenen Nestern, aus den sie selbst einmal ausgeflogen sind, Besuche abzustatten, bei den
die noch nicht geöffneten Zellen abtasten und untersuchen, wohl um sich davon zu unterrich {
in ihnen junge Weibchen vorhanden, und deren Ausflug zu gewärtigen. Treffen bei einer solch
Visite zwei oder mehr Männchen auf einem Neste zusammen, so kommt es regelmäßig zu n
Kampf, welcher durch Drängen und Stoßen mit den bei größeren Männchen auf den Mandibeln auf
setzten + langen Hörnern ausgefochten wird und bei dem in der Regel der zuerst Angekommene wu
seinen Platz behauptet. Roubaud vergleicht die obengenannten (im systematischen Teil dieser
graphie, p. 92 [306], ausführlich beschriebenen) Mandibelhörner der S. cornuta f' mit den 1g
Hirschkäfer, welche ebenso wie jene als Angriffs- und Verteidigungswaffen dienten und durch
Selektion (selection sexuelle) sich entwickelt hätten. Möglicherweise spielten sie auch bei der
gattung eine Rolle. Endlich erwähnt Roubaud auch die große Variabilität dieser Bildungen: »I
n'est plus variable d’ailleurs suivant les individus eleves dans le m&me nid que les dimensions
forme de ces grosses pinces.« Gerade im Hinblicke auf diese Veränderlichkeit glaube ich
Frage, ob diesen und anderen, im systematischen Teil besprochenen, oft sehr auffallenden, sek
Geschlechtscharakteren der Synagris-Männchen irgend eine biologische Bedeutung und d
Selektionswert zuzuschreiben ist, das heißt, ob wir annehmen sollen, daß die genannten dur
irgendwie dem Männchen von Nutzen sind, im Gegensatz zu Roubaud verneinen zu müssen.
In alten Synagris-Nestern pflegen nach Roubaud regelmäßig Bienen der Gattungen M. a
Osmia u. a. und Wegwespen (Pompilidae) zu nisten. Die Letztgenannten sollen bisweilen sogar
von Bienen besetzte Zellen benützen. “
Von Parasiten verschiedener Synagris-Arten sind bekannt: Eine Chrysidide, nämlich eine ı
näher beschriebene große goldgrüne Chrysis, welche Guenzius nach Taschenberg öfter aus
Nestern von S. calida in Port Natal erzog; zwei Ichneumoniden, nämlich Atractodes
Taschenbg, ebenfalls durch Guenzius aus Nestern von S. calida in Port Natal e oge
Ösprynchotus flavipes Brulle, von Roubaud aus Nestern von S. cornula cornulta und S. calı
Brazzaville erzogen und (1910) im Larvenstadium abgebildet (derselbe Schmarotzer, welcher die
erwähnte Verzögerung im Wachstum einer Synagris corunta - Larve verursachte); ein prachtı
(»magnifique«) Rhiphiphoride, ebenfalls von Roubaud aus Nestern von S. cormuta cornuta in E 122
erzogen, und endlich ein Chalcidide, über den Roubaud (1910) folgendes berichtet: »Enfin les adı
Monographie der Gattung Synagris Latreille. ET
euUx-memes peuvent £tre parasites par des larves de Chalcidides. Jobservais a Brazzaville, depuis plus
de trois mois, une femelle de Synagris cornuta, d’un nid ä une seule loge, qui restait dans son nid
sans parvenir a poudre, lorsqu’un jour je vis sortir de l’Extremite abdominale de cette Gu&pe qui
faisait saillie hors du nid une petite larve blanche et agile. Quelques instant apres une nouvelle larve
fit son apparition et comme la pr&c&dente se laissa choir ä terre. Capturant alors la Synagris, je pus
reconnaitre ä la dissection que toute la cavite generale £&tait encore envahie par de petites larves
semblables aux premieres, qui s’appre aient a sortir sans doute en perforant la membrane d’articu-
lation des segments terminaux. Ces larves (auch abgebildet in der Arbeit Roubaud’s. Anmerkung des
Autors!) sont caracterisees par la presence de quatre fausses pattes retractiles aux segments V, VI,
VII, VIII du corps. Je ne suis pas parvenu a en connaitre les adultes. Elles se sont transformee en
nymphes dans un petit cocon peu de temps apres leur issue du corps de l’höte, mais ces nymphes
ne sont pas parvenues & l’Eclosion.
Un fait interessant ä noter est la sterilite de la Gu&pe parasitee. Elle s’est montree incapable
de poudre, et la dissection m’a montre que les ovaires £Etaient en effet restes a un £tat d’immaturite
complet. C’est un cas tres net de castration parasitaire.«
Gegenüber dem Menschen scheinen sich manche Synagris-Arten, wie schon aus ihrer Vor-
liebe für Nistplätze in der Nähe menschlicher Ansiedlungen hervorgeht, durchaus nicht scheu, sondern
eher so dreist wie die meisten sozialen Wespen unserer Gegenden zu benehmen. Dies gilt nach
Guenzius besonders von S. calida. Wenigstens erzählt er von einem Weibchen dieser Art, daß sie sich
den Türpfosten im Eingange zu seiner Wohnung in Port Natal als Bauplatz für ihr Nest erwählte, sich
trotz wiederholter Versuche nicht verscheuchen ließ, so daß man sie endlich gewähren lassen mußte.
Guenzius suchte nun nach Taschenberg »ihr Vertrauen dadurch wieder zu gewinnen, daß er die
Tür erst leise nach innen zog, wenn die Wespe zum Bauen herbeikam, und hielt sie bald ganz
offen, so daß die Wespe durch die Tür in das Haus kommen und ihre Arbeit fortsetzen konnte. Dies
tat sie auch bald ganz furchtlos, selbst wenn er dabei stand, und zwar so dicht, daß er das be-
schäftigte Tier fast mit seiner Nase berührte, ja daß er sie mit dem Munde anhauchen durfte, ohne
sie zu stören, vielmehr glaubt er bemerkt zu haben, daß ihr das angenehm gewesen sei.«
Von derselben Wespe erzählt Guenzius noch folgendes Geschichtchen: »Einst hatte unsere
Wespe eine ihrer Zellen des Nachmittags geschlossen und somit keine Herberge für die Nacht, sie
blieb deshalb frei auf ihrem Nestchen sitzen. Da ich nun am Abend die Tür offen hielt, um Nacht-
insekten in das Zimmer zu locken, wurde die Wespe vom Lichte geblendet und flog im Zimmer
umher, bis sie sich zuletzt hinter einem Vorhange versteckte, wo ich sie auch am Morgen fand. Ich
trug sie auf einer untergeschobenen Feder auf ihr Nest, was sie sich ruhig gefallen ließ. Kaum auf
demselben angekommen, zeigte sie sich sehr aufgeregt; denn mit ausgebreiteten Flügeln lief sie
summend auf demselben umher, betastete alles und drückte offenbar hierdurch ihre große Freude
aus, das Nest wohlbehalten wieder gefunden zu haben.«
Denkschriften der mathem.-naturw. Kl. 91. Bd, 43
328 Dr. F, Maidl,
Literaturliste.
(Die mit einem Sternchen bezeichneten Werke lagen mir selbst nicht vor; Vollständigkeit wurde zu erzielen versucht bis
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A I Zu
}
5
;
332 Dr. F. Maidl,
Namensverzeichnis.
(Namen von neuen Untergattungen, Arten u. s. w. werden hier durch gesperrten Druck hervorgeh: bi
Synonyme in Klammern gesetzt.)
Seite Seite
abdominalis Sauss.. . 2... 39 [253] (oa SU. ee 48 [262]
abyssinica subsp. abyssinica (fervida Sauss.). » 2» 2... 60 [274]
...21, 25, 50, 60 [235, 239, 273, 274]
abyssinica subsp. albofasciata
Milde. enter. 24, 28, 60 [238, 242, 274]
abyssinica subsp. emarginala
Gue£r.
Ban 22, 26, 61 [236, 240, 275]
(aequatorialis Sauss.) . ». +». 48 [262]
aesinans subsp. aesiuans (F.).
BOrVi iss 20a de eine 25, 29, 69 [230, 243, 283]
aestuans subsp. rufa Stadelm. .24, 29, 70 [238, 243, 284]
(aethiopica Sauss.) ......- 60 [274[
(affinis Sauss) . .- “sau 48 [262]
(amplissima Kohl). . .....* 60 [283]
22, 26, 30, 60 |236, 240, 253, 283]
. 22, 39 [236, 253]
analis Sauss. . .
analis subsp. analis Sauss. . .
analis subsp. nigroclypeala
Maldl.. vi anne 22, 30 [236, 253]
(Antagris Sauss.) . x.» 2...» 38 [252]
(basalis Mo08). ; =.» . „ci, » 88 [302]
(beilicosa Saüuss.) ; „na » 51 [265]
(calida Reiche u. Fairmaire). . 47 [261]
(capitata Sauss.) . 2.2... 48 [262]
(cabonaria Degeer) ...... 51 [265]
carinala SauSS. . : «u. un 31, 30 [245, 244]
(ciypeala Moos) » «cv en 4“ 75 [289)
(combusta Sauss.). vv... 52, 55 [266, 269]
coranle (in) LEE: u ale a ao 7, 21, 87 [221, 235, 301]
cornula subsp. basalis Moc. . . . 24, 28, O1 [238, 242, 305]
cornula subsp. cornuia Latz.. . 23, 26, 80 [237, 240, 303]
cornula subsp. didieri Buyss. . . 24, 28, 90 [238, 242, 304)
erassipes Kohl .. .. sr...“ 22, 26, 67 [236, 240, 281]
(dentata Sauss.). x » 2...“ . 47 [261)
(didieri Buyss.). 2 0. 00 [304]
(dubia Sauss.) x 2:20 0. 39 [253]
4:7
fuwaMocs. .. 2. ss...“ 98 [312] Br
Julva subsp. fulva Mocs. . . . 22, 26, 08 [236, 240, 3)
fulva subsp. trispinosa Tullgr. 23, 27, 98 [237, 241, 31
rel Sau a 75 [289]
huberti var, bimaculala .
N 24, 80, [238, 294]
huberti var. huberli Sauss. . .24, 28, 77 [238, 242, |
huberti var. nigriceps Maid! 24, 28, 79 [238, 242, 2
(heydeniana Sauss.) . x... » 39 [253) 4
(Hypagris Sauss.). .....» 38 [252]
(imitatrix Buyss) . .».. .» ". 75 [280]
kohliMaidl ... 2.24». 22, 26, 45 [236, 240,
InteopictaMaidl . .... 21, 34, 35 [235, 248,
mandibularis Sauss.) ... 52 [266] -.
mazxilosa Sauss. 2. 2... 22, 26, 43 [236, 240,
meadewaldoi Maidi . . „ .21, 31 [295, 245]
(mierorrhoea Christ)...» » 51 [265] es.
(minula Sauss.). .. v0.“ 60 [274] e— 2
mirabilis Guet. . 2...» . 24, 28, 64 [298, 248,
negusi Buysson . . . . . .22, 26, 57 [236, 230,
(niassae Stadelm.) . . 95 [309] 1
nigrociypeala Maid! . . .22, 30 [236, 268 “
(ormata MocS.) » 2» » » » . 69 [283] 3
ornalissima Maid! . . . .24, 83 [238,
Paragris Sauss. . .. . . „38 [252]
(pentameria Sauss.) » . + . . 60 [274]
proserpina Grib. . . . » » 95 [300]
proserpina subsp. miassae -
Stadelm. . „x... x. 27, 96 (297, 4
proserpina subsp. proserpina Y
Gi. «220.000. 028, 37, 05 (287, 285
Psendagris Sauss . . . » „27 [241] j
quadripunctata Tullgr. . . . 75/ 280]
3 Monographie der Gattung Synagris Latreille. 333
Seite Seite
is Maidl De 33ujpAr] trispinosa Tullgr. . . . . .23, 27, 98 [237, 241, 312]
. 55 [269] versicolor Schulth. . . . . .21, 30 [235, 244]
. 88 [302] * versicolor subsp. meadewaldoi
251265] Nil m 2 a3 [235,6245]
„maculalaMaidl. 24, 28, 94 [238, 242, 308] versicolor subsp. versicolor
sp. similis Maidl. 23, 26, 94 [237, 240, 308] Scchultn, 221, 307[235,7244]
Sale. 0.222,26, 47 |236, 240, 261] (vespa crabro cornuta Christ) .88 [302]
. 22, 26, 55 [236, 240, 269] vicaria Stadelm. ........ .21, 25, 34 [235, 239, 248]
4, 7 |218, 221] vicaria subsp. Iuteopicta
. 86 [300] ee un .21, 33 [235, 249]
. 39 [253] vicaria subsp. vicaria Stad. . . 21, 25, 34 [235, 239, 248]
. 52 [266] (anthura Sauss.). . .. . . 39 [253]
Tanel-1
zn ee ni ” =
R Tafell
Fig. 1. Gesicht eines Rhynchium oculatum (Fabr.) Lep. 9 mit präparierten Mundteilen.
Fig. 2. Gesicht eines Synagris (Pseudagris) aterrima mihi 9 mit präparierten Mundteilen.
Fig. 3. Gesicht eines Synagris (Rhynchagris) vicaria Stadelm. 9 mit prüparierten Mundteilen.
Fig. 4. Gesicht eines Symagris (Paragris) analis Sauss. Q mit präparierten Mundteilen.
. Gesicht eines Synagris (Synagris) cornula (L.) Latr. ® mit präparierten Mundteilen.
. Hinterseite des Kopfes desselben.
. Seitenansicht des Kopfes desselben.
. Oberseite des Kopfes desselben.
Farfek ]l
Tafel
Fig. 9. Gesicht eines S. alerrima mihi 9.
Fig. 10. Gesicht eines S. vicaria Stadelm. 9.
Fig. 11. Gesicht eines S. vicaria Stadelm. J'.
Fig. 12. Gesicht eines S. analis Sauss. 9.
Fig. 13. Gesicht eines S. analis Sauss. d.
Fig. 14. Gesicht eines andern S. analis Sauss. J'.
Fig. 15. Gesicht eines andern S. analis Saups. d'
Fig. 16. Gesicht eines andern S. analis Sauss. d.
Fig. 17. Gesicht eines S. maxillosa Sauss. 9.
Fig. 18. Gesicht eines S. maxillosa Sauss. J'.
Fig. 19. Gesicht eines S. kohli mihi 9.
Fig. 20. Gesicht eines S. kohli mihi g'.
Fig. 21. Gesicht eines andern S. kohli mihi Jg’.
Fig. 22. Gesicht eines andern S. kohli mihi J.
Fig. 23. Gesicht eines andern S. kohli mihi g'.
Fig. 24. Gesicht eines S. spiniventris Illig. ?.
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Beer anı. = } Lith.Anst. Th. Bannwarth, Wien.
Denkschriften d.kais. Akad.d.Wiss.math.naturw.Klasse.Bd.XCI.
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z Fig. 25. Gesicht eines S. spiniventris lllig J'-
Fig. 26. Gesicht eines andern S. spiniventris Illig J'.
Fig. 27. Gesicht eines andern S. spiniventris Illig ’.
Fig. 28. Gesicht eines andern S. spiniventris 1llig J".
Fig. 29. Gesicht eines S. calida (L.) Serv. 9. .
Fig. 30. Gesicht eines S. calida (L.) Serv. Jj'.
Fig. 31. Gesicht eines andern S. calida (L.) Serv. J’.
Fig. 32. Gesicht eines andern S. calida (L.) Serv. J. K
Fig. 33. Gesicht eines andern S. calida (L.) Serv. J'.
Fig. 34. Gesicht eines andern S. calida (L.) Serv. .
Fig. 35. Gesicht eines S. spinosuscula Sauss. 9.
Fig. 36. Gesicht eines S, spinosuscula Sauss. J'.
Fig. 37. Gesicht eines andern S spinosuscula Sauss. J'.
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- Maidl, Franz : Monographie der Gattung Synagris Latreille. Taf. II.
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Denkschriften d.kais. Akad. d.Wiss.math.naturw.Klasse Bd.XCI.
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. 38.
. Gesicht eines S. fasciala Mocs. 9.
Tafel IV.
Gesicht eines S. negusi Buyss. P.
. Gesicht eines S. negusi Buyss. J'.
. Gesicht eines andern S. negusi Buyss. J'.
. Gesicht eines S. abyssinica Guer. 9.
. Gesicht eines S. abyssinica Guer. Ü.
. Gesicht eines S. mirabilis Guer. 9.
. Gesicht eines S. mirabilis Guer. J'.
. Gesicht eines S. crassipes Kohl 9.
. Gesicht eines S. crassipes Kohl J'.
. Gesicht eines S. aestuans (Fahr.) Serv. 9.
. Gesicht eines S. aesinans (Fahr.) Serv. J'.
. Gesicht eines S. huberti Sauss. ®. }
. Gesicht eines $. huberli Sauss. Jg’.
. Gesicht eines S. ornatissima mihi 9.
Tafel V.
Fig. 53. Gesicht eines S. fasciata Mocs. J'.
Fig. 54. Gesicht eines S. cornula (l..) Latr. 9.
Fig. 55. Gesicht eines S. cornula (L.) Latr. J'.
Fig. 56. Gesicht eines andern S. cornuta (L.) Latr. '.
Fig. 57. Gesicht eines S. similis mibi 9.
Fig. 58. Gesicht eines S. similis mihi g'.
Fig. 59. Gesicht eines S. proserpina Grib. 9.
Fig. 60. Gesicht eines S. proserpina Grib. J.
j Fig. 61. Gesicht eines andern S. proserpina Grib. J'.
Fig. 62. Gesicht eines S. fulva Mocs. 9.
Fig. 63. Gesicht eines S. fulva Mocs. ‘.
Fig. 64. Gesicht eines andern $. fulva Mocs. J'.
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Mens $raphie der Gattung Synagris Latreille.
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- — FLASCHENPOSTEN IN DER ADRIA ZUR
ESTIMMUNG DER OBERFLÄCHENSTRÖMUNGEN
VORLÄUFIGE ERGEBNISSE DER AUF GRUND DER BESCHLÜSSE DER INTER-
NATIONALEN KOMMISSION FÜR DIE ERFORSCHUNG DER ADRIA VOM K. K.
MARITIMEN OBSERVATORIUM IN TRIEST AUSGEGEBENEN FLASCHENPOSTEN.
VON
EDUARD MAZELLE
Mit 4 Tafeln
VORGELEGT IN DER SITZUNG AM 22. MAI 1914
In der I. vorbereitenden Sitzung der internationalen Kommission für die Erforschung der Adria
n Venedig (Mai 1910) wurde vom Verfasser die Anregung gegeben, zur Erkenntnis der Meeres-
;n ungen in der Adria Flaschenposten auszusetzen. Dieser Antrag gelangte zur einstimmigen Annahme.
rt im nächsten Jahre folgenden Konferenz in Monaco (Mai 1911) wurde beschlossen, an fixen
nen und von Schiffen regelmäßig Flaschenposten auszusetzen und daß das bezügliche Übereinkommen
hen den Direktoren des hydrographischen Bureaus des königl. Magistrato alle Acque in Venedig
des k. k. maritimen Observatoriums in Triest getroffen werden sollte. In den hierauf folgenden
handlungen und in der im Jahre 1912 stattgehabten dritten Konferenz der permanenten inter-
ionalen Adriakommission in Monaco (April 1912) wurden sowohl in bezug auf die in Verwendung
chzeitige Auswerfen der Flaschenposten bindende Beschlüsse gefaßt.
_ Für den Fragebogen wurde bestimmt, den Text in drei Sprachen ‘(italienisch, kroatisch und
tiechisch) zu bringen, als Flaschenform wurde das Modell Feruglio angenommen, bestehend aus
in einem Meter Abstand verbundenen Flaschen. Die obere versiegelte Flasche enthält den Frage-
bogen nebst Rücksendungskuvert, die untere Flasche bleibt offen und läuft voll Wasser an.
Für die italienische Küste wurden 14, für die österreichische 15 Küstenpunkte gewählt, von
K. maritimen Observatorium in Triest übertragen. Sämtliche Arbeiten wurden sofort in Angriff
De ükschriften der mathem.-naturw. Kl. 91. Bd. 43
R
vv
336 E. Mazelle,
genommen. Die notwendigen Mitteln wurden vom k. k. Handelsministerium in das Budget des maritimen
Observatoriums eingestellt. Die Übersetzung des Textes für die Flaschenposten in die kroatische und
neugriechische Sprache wurde durch die k. k. Seebehörde in Triest besorgt und von dieser Behörde
auch die ausgewählten Seeleuchten beauftragt, die Flaschenposten zu den bestimmten Terminen aus-
zusetzen. |
Das hydrographische Bureau in Venedig stellte in der entgegenkommendsten Weise eine Pa ie
der gewählten Flaschentypen nach Feruglio zum Selbstkostenpreise zur Verfügung, die weiteren Flasch r k
wurden nach einer geringfügigen Änderung — Erweiterung des Flaschenhalses zur leichteren Entnahı e
der Drucksorten — von der Glasfabrik in Sagor (Krain) geliefert. Zur Befestigung der beiden Flaschen
wird verzinkter Draht verwendet, dessen oberes Ende an einer am Flaschenboden befindlichen Fa
löcherten Flansche versichert wird. Das untere Ende geht durch den durchlöcherten Hals FR
zweiten offenen Flasche. Be
Die österreichischen Seeleuchten Grado, Salvore, S. Giovanni in Pelago, Porer, Unie, Pu Int
bianche, Lucietta, Mulo, Lissa, Cazza, Glavat, S. Andrea (Donzella), Pelagosa, Punta d’Ostro un
S. Nicolö (Budua) erhielten den Auftrag, am 15. eines jeden Monats je zwei Flaschenposten &ı
zusetzen.
Infolge Entfalles der Terminfahrt S. M. Schiff Najade im November 1912 wurde, um
Ergebnisse für die gerade besonders interessanten Wintermonate zu erhalten, an die Schiff hrt
gesellschaft des österreichischen Lloyd herangetreten, auf ihren Eillinien Triest-Alexandrien,
Konstantinopel und auf der Linie Triest-Albanien Flaschenposten in der Adria auswerfen zu lass
Der österreichische Lloyd kam diesem Ersuchen in der bereitwilligsten Weise entgegen, wofür au
hier der verbindlichste Dank gesagt wird.
In der Zwischenzeit wurden durch Dr. Feruglio einige Ergebnisse über die Versuche
Flaschenposten im Bulletin des königl. italienischen thalassographischen Komitees, Nr. 17, Mai—Juni 1$
veröffentlicht. Bereits auf der vorjährigen 4. internationalen Adriakonferenz in Monaco (Mai
konnten vom Verfasser der hier vorliegenden Arbeit einige Ergebnisse und eine graphische Da
auf Grund der ersten 47 in Triest eingelaufenen Meldungen vorgelegt werden.
In dieser Konferenz berichtete Prof. Grund über sein zyklonales System der Strömungen b is
50 m Tiefe, welches er aus seinen Beobachtungen über Verteilung des Salzgehaltes und der } 5
temperatur und namentlich aus der Verlagerung der Isothermen abgeleitet hatte. Prof. De Marclt .
in dieser internationalen Konferenz ebenfalls darauf hin, daß er Studien über die Meeresströ
in der Adria bereits in Angriff genommen habe. Sobald die diesbezüglichen Publikationen von Gi
und De Marchi vorliegen werden, werden die hier nachfolgenden Ergebnisse und die der i i
Flaschenposten in Verbindung mit den früheren Arbeiten von Wolf und Luksch gestatten
zusammenfassendes Ergebnis über die Strömungen in der Adria abzuleiten. Br m
Eine kurze historische Darstellung über die bisher in der Adria angestellten einschlägigen U
suchungen findet sich in der bereits zitierten Monographie Dr. Feruglio's, weitere Details find n
im Handbuch der Ozeanographie von Krümmel, Band Il, zweite Auflage 1911, so daß hier
Wiederholung abgesehen werden kann.
Hier kommen die bis Mitte November 1913 am k. k. maritimen Observatorium in Tri
gelangten 130 Flaschenposten zur Diskussion. Die Ergebnisse sollen nur als vorläufige bet
werden, da diese Studien fortgesetzt werden, um eine größere Anzahl von Berichten für die © n
Monate und die verschiedenen Witterungstypen, bei spezieller Berücksichtigung von Bora und $ı
zu erhalten. Für die Fortsetzung dieser Untersuchungen spricht außer dem Beschlusse der intern ati
Adriakonferenz (Mai 1913) auch noch die sinngemäße Anwendung der Beschlüsse des inte
Geographentages in Rom (April 1913) und der internationalen Kommission für das
(Februar 1914), Flaschenposten zum Studium der Meeresströmungen im Atlantischen Ozean un
Mittelmeer in großer Anzahl auszusetzen.
“.
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Be =
Oberflächenströmumgen in der Adria. 337
Auch in der diesjährigen Konferenz zu Monaco (April 1914), bei welcher Karten über die bisher
_ erhaltenen Flaschentriften vom Verfasser vorgelegt wurden, äußerte Seine Hoheit, der Fürst von Monaco
den Wunsch, die Untersuchungen in gleicher Weise fortzusetzen. Wenn eine große Anzahl von Berichten
_ vorliegen wird, wird eine Trennung nach vorherrschenden Winden unter spezieller Berücksichtigung
_ kürzerer Triften leicht durchgeführt werden können.
t In der im Anhang befindlichen Tabelle sind die österreichischen Flaschenposten zusammengestellt,
Be knapper Anführung der aus den eingelangten Berichten zu entnehmenden Daten. Der Ausgangs-
e) und Endpunkt wurden in Karten eingetragen und die beiden Punkte womöglich durch eine gerade
1 Linie verbunden. Richtung und Weglänge wurden daraus entnommen, die Richtungen in ganzen Graden,
u. zw. nach den vier Quadranten, von Norden und Süden nach Osten und Westen gezählt und die
A Wege in Seemeilen. Die hier im verkleinerten Maßstabe veröffentlichten Tafeln 1 bis 3
eben diese Triften.
” Diese Vorarbeiten wurden am k. k. maritimen Observatorium durchgeführt und zwar von den Herren
"Adjunkten Michelitsch, technischen Beamten Bilisco und Kanzleibeamten Zahn. Aus der Zeitdauer
zwischen dem Aussetzen und Auffinden der Flaschen wurde dann die Geschwindigkeit bestimmt,
und zwar sowohl in Seemeilen pro Tag als pro Stunde. Alle diese Daten finden sich in der Anhang-
elle. Die so erhaltenen Geschwindigkeiten stellen natürlich die kleinstmöglichsten Werte dar, da
erseits der Seeweg nicht in der direkten geradlinigen Verbindung des Ausgangs- und Endpunktes
gen wird und andrerseits die Flaschenpost längere Zeit vor dem Auffinden am Fundort gewesen
Bis zum November 1913 wurden 584 Flaschenposten ausgegeben, von diesen langten 130 Be-
hte, mithin 22°, am Observatorium ein. Diese prozentuelle Anzahl stellt aber das Mindestmaß dar,
da eine Anzahl der abgegebenen Flaschen beim Transporte in Brüche gegangen ist und ein Teil zu
em Termine noch nicht aufgefunden war, beziehungsweise Berichte hierüber erst später eingelangt
. Diese werden in einer nächsten Bearbeitung in Verbindung mit den später ausgesetzten Flaschen
cksichtigt werden.
Den Seeleuchten standen für diesen Zeitraum 280 Flaschenposten zur Verfügung. Hievon gelangten
erichte an das Observatorium, also 16°/,. Von den vom nautischen Inspektorate des österreichischen
3yd den Kapitänen übergebenen 211 Flaschenposten liefen 46 Berichte ein, das ist 22°/,. Von S. M. Schift
de wurden in der Märzterminfahrt 1913 25 Flaschenposten ausgesetzt, während der Maifahrt 31
der Augustfahrt 37, im ganzen 93 Stück. Eingelaufen sind 39 Berichte, demnach 42°, ein außer-
entlich befriedigendes Ergebnis. Die Häufung der Flaschenposten in einem kurzen Zeitraum bringt
größere Wahrscheinlichkeit für das Auffinden derselben mit sich. Die kleine Anzahl der gefundenen
von den Seeleuchten ausgesetzten Flaschenposten spricht dafür, daß ein Teil durch Zerschellen an
unseren Steilküsten verloren geht.
Von den von S. M. Schiff Najade im März ausgesetzten Flaschen langten 24°/, der Fragebogen
sefertigt ein, von der Maifahrt 55°, und von der Augustfahrt 43°/,. In der schlechten Jahreszeit
geringste Anzahl. Bei den Seeleuchten ergibt sich diese Verteilung nicht, da von den ausgesetzten
Flaschenposten im Jänner 6 Stück, im Februar 7 eingeliefert wurden, von den Augustflaschen aber
auch nur 6 Stück.
Die genauen Angaben über Ort und Zeit der von S. M. Schiff »Najade« ausgesetzten Flaschen
wurden von Prof. Grund dem Observatorium mitgeteilt.
Von sämtlichen Flaschenposten wurden 46 Stück — 35%, — schwimmend aufgefischt, 77 Stück
re), — wurden am Strand gefunden, bei 7 Berichten fehlt eine diesbezügliche Angabe.
Bi. Aus den ausgefüllten Fragebogen ist ferner zu entnehmen, daß nur in 14 Fällen — 11% —
drücklich angeführt wird, daß beide Flaschen miteinander verbunden aufgefunden wurden, bei
len — 670%/, — wurde nur die obere Flasche gefunden. In 29 Berichten — 22%/, — wird keine
338 E. Mazekle,
Diese Flaschenposten lassen vorerst die zwei bekannten Strömungen erkennen, die eine längs der öst-
lichen Küste in nordwestlicher Richtung, die andere längs der westlichen Küste in südöstlicher Richtung.
Mit wenigen Ausnahmen bewegen sich alle übrigen, wenn von den zwischen den Inseln der öster-
reichischen Küste aufgefundenen Flaschen abgesehen wird, von der östlichen zur westlichen Küste,
Im nördlichsten Teil der Adria kommen nordwestliche und südwestliche Triftrichtungen vor, sonst über-
wiegend Versetzungen in südwestlicher und südöstlicher Richtung zur italienischen Küste hin. Eine
Verdichtung der Triften findet sich im Seeraum zwischen Lissa, Punta d’Ostro, Gargano und Ortona vor.
Die längs der östlichen Küsten setzenden Strömungen gehen im Süden der Adria bis zu 35 See-
meilen Entfernung von der Küste. Diese Entfernung wird bei Punta d’Ostro kleiner, die Strömung bewegt
sich dann gegen Lissa weiter und setzt von hier aus in kleiner werdenden Küstenabständen zur Südspitze
Istriens. Bei der Insel Grossa sind Triften in einer Entfernung von 20 Seemeilen zu entnehmen. An der
Ostküste Istriens bewegt sich diese Strömung in Küstennähe, 5 Seemeilen.
An der italienischen Küste geben die geradlinigen Triftwege südlich der Pomündung Entfernungen
von 10 Seemeilen, die Flaschen ziehen dann knapp bis zu 5 Seemeilen Distanz bei dem Gargano-
vorsprung vorüber und nähern sich bei Brindisi und südwärts hievon stark an die Küste.
77 Stück, das sind rund 60°/, sämtlicher Flaschenposten wurden an die italienische Küste getrieben.
Von diesen kommen auf die nördlichste Küste bis zur Pomündung 10 Flaschen, auf den Küstenteil von
der Pomündung bis Ancona 7, von Ancona bis Termoli 12, von Termoli bis Vieste 27 Stück, von Vieste
bis Bari 6, von Bari bis zum Kap Otranto 12 und zum und um das Kap S. Maria di Leuca 3 Stück. Die
größte Häufung angetriebener Flaschen ist auf der nördlichen Küste des Garganosporens zu entnehmen
und zwar mit 35%, der bei der italienischen Küste gefundenen Flaschen.
Berücksichtigt man sämtliche Fälle, so ergibt sich eine mittlere Geschwindigkeit von 3'68 Seemeilen
pro Tag oder 0:15 Seemeilen pro Stunde.
Nach Schwellenwerten der Geschwindigkeit geordnet kommen Flaschenversetzungen
bis zu 1 Seemeile Geschwindigkeit pro Tag bei 30°/, sämtlicher Fälle vor
von 2— 3 Seemeilen » » oo» » 340), » » »
0 Ad 5 » » » 0» >00, » » >
» 6-10 » » » oo» >97 » » »
» 1118 » » » » » u 0 » » »
Am häufigsten kommen Geschwindigkeiten von 2—3 Seemeilen pro Tag vor. Geschwindigkeiten
von 1—3 Seemeilen sind bei 64°/, sämtlicher Fälle zu entnehmen.
Die Geschwindigkeiten schwanken innerhalb der Grenzen von 18 Seemeilen und 0:1 Seemeile
pro Tag.
Die Flaschenposten nach der geographischen Breite geordnet und zwar jener Breite zugezählt, in
welcher der größere Teil des zurückgelegten Weges fällt, ergeben für eine
Breite >44°....30°), der Fälle, mit einer mittleren Geschwindigkeit von 1'74 Seemeilen pro Tag
» 44—42°....500, >» » » » » » >40 » » »
» » » » » » 3 ha » » »
Die größte Geschwindigkeit ist demnach in der mittleren Adria, die kleinste im nördlichen Teile zu
entnehmen.
Für die einzelnen Monate die Triftgeschwindigkeiten der Flaschenposten aus diesem kaum ein-
jährigen Intervall abzuleiten ist unmöglich. Es wurde zwar der Versuch gemacht, das Monatsmittel zu
bestimmen, wobei die einzelnen Flaschenposten jenem Monate zugerechnet wurden, auf welchem die
größere Anzahl der Trifttage fällt, beziehungsweise wenn die Schwimmdauer sich auf mehrere Monate
erstreckte, jenem Monate welcher der Mitte der Schwimmzeit entspricht. Die resultierenden Monatsmittel
verlaufen jedoch unregelmäßig, es könnte hier nur hervorgehoben werden, daß die größte mittlere Ge-
schwindigkeit für den Februar resultiert und zwar mit 6'5 Seemeilen pro Tag, die kleinste für den Juli
ET EAN en ES
Oberflächenströmumgen in der Adria. 339
mit 1:8 Seemeilen, wenn vom Oktober, infolge der zu geringen Anzahl der eingelangten Flaschenposten
dieses Monates, abgesehen wird.
Sämtliche Werte nach Intervallen von 3 Monaten geordnet, geben für
Dezember 1912
Jänner 1913 bei 32°/, der Fälle eine mittlere Geschwindigkeit von 4'61 Seemeilen pro Tag
Februar
März 1913
April » 18% » » » » » » 3° 23 » » »
Mai
Juni 1913
Juli » 290% » » » » » » 3 e 56 » » »
August
September 1913
Oktober » 21 Sn » » » » » » 2:80 » » »
November
Für die Wintermonate Dezember, Jänner und Februar würde aus dieser Beobachtungsreihe die
größte mittlere Geschwindigkeit mit 4:6 Seemeilen pro Tag resultieren, in den übrigen Jahreszeiten die
annähernd gleiche Geschwindigkeit von 3 Seemeilen.
Vereinigen wir die ersten 6 Monate (Dezember 1912 bis Mai 1913) zu einer Wintergruppe, die
übrigen Monate zu einer Sommergruppe, so fallen auf jeden Jahresteil je 50°/, der Flaschenposten, wobei
für den Winter eine mittlere Geschwindigkeit von 4:11 Seemeilen pro Tag, für den Sommer eine von
3'23 Seemeilen resultiert.
Sämtliche Geschwindigkeiten nach der Größe des Seeweges geordnet, ergeben für einen zurück-
gelegten Weg von
0— 50 Seemeilen bei 40°/, aller Fälle eine mittlere Geschwindigkeit von 3:10 Seemeilen pro Tag
50 100 » » 340/ N) » » » » » » 3 S 15, » >» »
> 100 » » 26°), » » » » » >52 » » »
Bei großen Flaschenpostenwegen ist die Geschwindigkeit größer als bei kleineren.
Die Flaschenposten nach der Schwimmdauer geordnet, geben für einen Zeitraum zwischen dem
Aussetzen und Auffinden von
1—10 Tagen bei 31°/, sämtlicher Fälle eine mittlere Geschwindigkeit von 5°87 Seemeilen pro Tag
1 1 E30 » » 230, » » » » » >» 3 b 1 8 » » »
31 — 60 » » 820 /, » » » » » » 2 r. 39 » » »
> 60 » » 80 Hl 0 » » » » » » 1 > 88 » » »
Je längere Zeit die Flasche unterwegs war, desto kleiner die Geschwindigkeit.
Es soll nun auf eine detailliertere Diskussion der einzelnen Triften übergegangen werden. Es konnten
6 Gruppen gebildet werden, 1. Flaschenposten längs der östlichen Küste, 2. längs der westlichen Küste,
3. die Adria durchquerend, 4. in der nördlichen Adria, 5. andere aus diesen Richtungen fallende Flaschen-
posten mit spezieller Rücksichtnahme der südlichen Adria und 6. die bei und zwischen den Inseln der
österreichischen Küste aufgefundenen Flaschen.
Bei diesen einzelnen Unterabteilungen werden der besseren Übersicht halber in kleineren Tabellen
das Datum des Aussetzens, die Richtung, der zurückgelegte Weg in Seemeilen, die Zeiten zwischen dem
Aussetzen und Auffinden in Tagen, die resultierende Geschwindigkeit in Seemeilen pro Tag und zum
340 E. Mazelle,
leichteren Auffinden dieser Triften in den drei Karten die geographische Breite des Ausgangspunktes
angegeben. Die übrigen Daten finden sich im Anhang.
1. Der östlichen Küste entlang.
Südlich von Kap Rodoni, beiläufig auf der Höhe von Durazzo setzen drei Flaschenposten in NNW-
Richtung und zwar die Nr. 66, 102 und 104 mit den Richtungen N 15° W, N 25° W, N 32° W. Dieselben
wurden bei Ragusa aufgefunden. Sie geben eine mittlere Richtung N 24° W.
Ihre Geschwindigkeiten erreichten 3'9, 0:7 und 3°8 Seemeilen pro Tag. Die Nr. 66 und 102 wurden
beide am 23. Mai ausgeworfen, die erste bereits nach 19 Tagen bei Ragusa vecchia gefunden, während
die zweite 118 Tage im Wasser blieb und erst am 18. September auf der Insel Lacroma aufgebracht
wurde. Da es wahrscheinlich ist, daß diese letztere lange Zeit unbeachtet geblieben ist, so kann als mittlere
Geschwindigkeit dieser Strömung 3'9 Seemeilen pro Tag angenommen werden.
Südlich von Punta d’Östro und nördlich von Antivari sind die Nr. 9 und 106 zu entnehmen. Beide
Flaschen setzen nach N 67° W beziehungsweise N 57° W und stranden bei Curzola, beziehungsweise
Meleda.
Die täglichen Geschwindigkeiten resultieren mit beträchtlichen Werten, 8:8 und 7°5 Seemeilen, die
erste wurde am 15. Jänner, die zweite am 15. September ausgesetzt und waren 11, beziehungsweise
8 Tage im Wasser.
Flaschenposten an der östlichen Küste.
Ausgesetzt
Nr. Richtung Seemeilen Tage Seem./d
Breite | Tag |
1 44° 46' 15./X1. N 22°wW 3 “29 2:33
43 44 18./I. N 3 W 5:92 35
42 16 15./1. N 67 W 98 SET 8:77 4
39 42 51 21./I1I. Rn Sl N 17 1:33 12:78
40 44 88 17./II. N 31 W 10 8:33 20
41 42 56 8./1 N 48 W 6 1:04 da
42 44 46 15./1 NEIN! 8 44:04 18
Sl 42 46 15./V. N 64 W 27 2'25 12:00
53 44 33 19.]V. N 30 W 5 4:25 1:18
60 44 38 19./V. N 45 W 45 19-92 2:33
66 41 22 23.|V. N 15 W 75 19-25 3:90
69 44 44 18./V. N 834 W 42 31:67 1:33
7 44 46 15./V1. N 40 W 65 18:79 3:46
2 43 11 28.|V. N 3 W 150 4175 3:59
76 42 45 17./IV. N 38 W 150 82:58 182
77 42 39 15./VII. N 33 W 4 0:88 4:55
82 42 30 2.|VII N 42 W 12 6:04 1-99
84 42 835 10./VII. NOV 19 6°— 3:17
85 42 42 27.|V. N BSIW. 108 80:92 1:33
87 44 39 14./VIII. N 46 W 10 10:67 0:94 r
90 42 39 15./VII. NOTEN. 18 9:33 1:93
94 42 51 20./VIIT. Nunizar a 23 5:96 3:86
102 41 26 23./V. N 25 W 78 11779 0:66
104 41 29 24./VII. N 32 U 83 21:88 3:79
105 44 6 18./1X. N 39 W 32 6:96 4:60
106 42 9 15./IX Near 63 8:38 7:52
Oberflächenströmungen in der Adria. 341
Von den zwischen Punta d’Ostro und Lissa ausgesetzten Flaschen wurden 10 Stück aufgefunden,
In Küstennähe bei Ragusa sind die Nr. 82 und 77 mit N 42° W und N 33° W, dann die Nr. 84 und 90
mit N 70° W und N 75° W und die Nr. 51, die von Glavat nach Curzola ging, mit N 64° W. Südlich
von Lissa sind die Flaschentriften, Nr. 39, 41 und 94 mit N 51° W,N 48° W und N 73° W. Diese 8 Flaschen
haben kleine Wege zurückgelegt. Lange Triften sind bei den Nr. 76, 85 und 75 zu bemerken. Nr. 76 und
85 wurden bei Cazza ausgesetzt, beide nahmen die Richtung N 38° W und strandeten auf dem nördlichen
Teil der Insel Grossa, beziehungsweise auf der Insel Lussin. In fast gleicher Richtung treibt auch die
Flasche 75, die nördlich von Pomo, jedoch südlich vom Kap Planka ausgeworfen wurde, nach N 33° W
setzt und bei Cittanova in Istrien aufgefunden wurde.
Bezüglich der Geschwindigkeiten kann hervorgehoben werden, daß die Nr. 82 und 77, die erste am
2. August, die zweite am 15. Juli ausgesetzt, 2:0 und 4:6 Seemeilen pro Tag ergeben. Die Nr. 84 und 90,
die bis Ragusa, beziehungsweise Meleda zogen, beide Mitte August, geben 3°2 und 1'9 tägliche See-
meilen, während die von Glavat nach Curzola, vom 15.bis 17. Mai gehende Flaschenpost Nr. 51 die große
Geschwindigkeit von 12:0 Seemeilen pro Tag erreichte. Auch die südlich von Lissa treibende Post Nr. 39
erreichte 12:8 Seemeilen pro Tag, vom 21. bis 23. März, während die Post Nr. 41 im Jänner 5°8 See-
meilen und die ebenfalls südlich von Lissa gehende Nr. 94 im August 3:9 Seemeilen pro Tag ergab. Die
8 Flaschenposten mit langen Triftwegen Nr, 76, 85 und 75 in den Monaten von April und Mai bis Juli
und August treibend, geben 18, 13 und 3°6 Seemeilen pro Tag.
Es sind demnach an der Küste Triften (Nr. 82 und 77) mit nordwestlicher Richtung, N 37° W, direkt
gegen Land gerichtet zu entnehmen, mit einer mittleren Geschwindigkeit von 3°3 Seemeilen pro Tag.
Andrerseits sind in 5 Fällen, durch die Lage von Meleda und Curzola bedingt, westnordwestliche
Triften zu bemerken, deren mittlere Richtung mit N 67° W resultiert. Die Geschwindigkeiten schwanken
zwischen 1'9 und 12:0 Seemeilen, der Mittelwert würde mit 6°7 Seemeilen pro Tag resultieren.
Von der Küste entfernter liegen die 3 Flaschenwege südlich von Lissa, mit Richtungen von NW über
WNW hinaus. Nr. 39 und 41 mit N 50° W und Nr. 94 mit N 73° W, entsprechend den Nr. 84 und 90, die
die Richtungen N 70° W und N 75° W hatten. Die Geschwindigkeiten liegen zwischen 12:8 und 3°9 See-
meilen, mit einem täglichen Mittelwert von 75 Seemeilen.
Vereinigen wir diese 8 Flaschenwege zwischen Antivari und Lissa, so ergibt sich eine mittlere Trift
in fast westnordwestlicher Richtung, N 63° W, mit einer mittleren Geschwindigkeit von 7'0 Seemeilen
pro Tag.
Nördlich von Lissa zeigen die 3 Flaschenposten bis zur istrianischen Küste, Nr. 75, 76 und 85, eine
mittlere Triftrichtung von N 36° W, also NW zu N, mit einer mittleren Geschwindigkeit von 2'2 See-
meilen, innerhalb der Grenzen N 33° W bis N 38° W und 1:3 bis 3°6 Seemeilen.
Die zwischen Kap Planka und Porer ausgesetzten und gefundenen Flaschen laufen auch alle den
der Küste vorgelagerten Inseln entlang. Nr. 7 südlich von Tajer in der Richtung N 35° W, Nr. 105 auf der
Höhe der Seeleuchte Punte bianche ausgesetzt, bis Sansego in N 39° W, Nr. 53 zwischen den Inseln
Sansego und Unie, in N 30° W und die Flaschen Nr. 40 und 87, beide auf der Höhe der Insel Unie aus-
geworfen, treiben gegen die Südspitze Istriens in den Richtungen N 31° W und N 46° W. Es resultiert
demnach aus diesen 5 Flaschenposten für diesen Meeresteil eine mittlere Triftrichtung von N 36° W,
welche mit der oben aus den drei langen Triften gefundenen vollständig übereinstimmt.
Die Geschwindigkeiten dieser 5 Flaschenposten, die auf verschiedene Monate fallen, Jänner Nr. 7
mit 1’4 Seemeilen, März Nr. 40 mit 1:2 Seemeilen, Mai Nr. 53 mit 1'2 Seemeilen, August Nr. 87 mit
0:9 Seemeilen und September Nr. 105 mit 4:6 Seemeilen, geben einen mittleren Betrag von 19 Seemeilen
pro Tag.
Zwischen Lissa und Porer resultieren demnach aus sämtlichen 8 Beobachtungen eine mittlere Trift-
richtung von NW zu N, N 36° W, und eine mittlere Geschwindigkeit von 2°0 Seemeilen pro Tag. Die
Grenzen liegen zwischen N 30° W und N 46° W, beziehungsweise 0'9 und 4:6 Seemeilen.
342 E. Mazelle,
Zwei kleine Flaschenwege sind bei den bei Porer ausgesetzten Nr. 1 und 42 zu ersehen. Nr. 1
setzt nach N 22° W und wurde bereits am zweiten Tag schwimmend aufgefunden. Die Geschwindigkeit
resultiert mit 2:3 Seemeilen pro Tag. Die Nr. 42 ergibt hingegen eine westlichere Richtung, N 69° W,
doch wurde diese Flaschenpost erst nach 44 Tagen bei Brioni nur 8 Seemeilen vom Ausgangspunkt
entfernt schwimmend, und zwar mit der unteren Flasche verbunden, aufgefischt. Die Geschwindigkeit
würde daher nur mit 0'2 Seemeilen pro Tag resultieren. Diese Flaschenpost muß daher einen sehr ver-
schlungenen Weg eingeschlagen haben, entweder zwischen den Inselgruppen, oder vielleicht eine, nach
Grund’s mutmaßlichen Kreisläufen, zyklonale Bahn verfolgt haben. Bei Annahme einer mittleren Ge-
schwindigkeit von nur 3 Seemeilen pro Tag hätte dieselbe einen Weg von 132 Seemeilen zurücklegen
können und demnach ganz gut zuerst nordwärts längs der istrianischen Küste bis gegen Parenzo treiben
können, dann westwärts gegen die Pomündung, sodann nach Süden und schließlich nach Osten zum
Fundort. Auf solche eventuell möglichen Bahnen wird später im 4. Absatz noch bei einigen Fällen hin-
gewiesen werden können.
Bedeutend größere Wege zeigen die 3 Flaschen Nr. 60, 69 und 74, die erste westlich von Unie
ausgesetzt und bei Parenzo aufgefunden, die zweite südlich von Porer ausgeworfen und bei Daila, nördlich
von Cittanuova in Istrien aufgefunden und die dritte bei Porer aufgegeben und auf der Nordküste der
Adria, am Strand von Caorle aufgefischt. Die Richtungen sind demnach, wenn bei den zwei ersten
Nummern nur der erste Teil der Trift berücksichtigt wird, N 45° W, N 34° W und N 40° W, demnach im
Mittel eine fast nordwestliche Richtung, N 40° W, anzunehmen ist. Die Flaschen 60 und 69 müssen ihrem
Fundort entsprechend im letzten Teile ihrer Trift eine fast nördliche Richtung, parallel zur istrianischen
Küste eingeschlagen haben.
Die Geschwindigkeiten resultieren mit 2'3, 1'3 und 3'5 Seemeilen pro Tag, demnach im Mittel
2:4 Seemeilen.
Die Flasche Nr.74 könnte ganz gut auch längs der Küste bis gegen Kap Salvore und dann gegen Grado
weiter gegangen sein, um dann westwärts zum Fundort zu gelangen. Die Triftlänge würde auf diesem
Wege 75 bis 80 Seemeilen betragen und demnach eine Geschwindigkeit von etwas über 4 Seemeilen
pro Tag ergeben.
Fassen wir die Ergebnisse dieser Strömungen längs der Ostküste zusammen, so kann hervorgehoben
werden, daß im südlichsten Teil der Adria die Strömungen in einer Richtung NNW mit mindestens 4 See-
meilen pro Tag setzen. Diese und die später folgenden Ergebnisse sind auch in Karte IV ersichtlich.
Südlich von Punta d’Ostro bis Lissa ergibt sich eine Trift in der Richtung WNW mit einer mittleren
Geschwindigkeit von 7 Seemeilen pro Tag.
Von Lissa bis Porer setzen die Strömungen nach NW zu N mit einer mittleren Geschwindigkeit von
. . na . . . . . .. . wg
mindestens 2 Seemeilen und nördlich von Porer zuerst in einer nordwestlichen, dann in fast nördlicher
&
1
7
Richtung mit einer etwas über 2 Seemeilen pro Tag betragenden Mindestgeschwindigkeit. >
Berücksichtigen wir sämtliche Fälle, so resultiert eine mittlere Triftrichtung längs der östlichen
Küste nach Nordwesten, N 44° W, innerhalb der Grenzen N 15° W und N 75° W. Die mittlere Geschwin- ‚
digkeit unter Hinweglassung der Nr. 42 ergibt sich mit 3°9 Seemeilen pro Tag, zwischen den Grenzen 7
von 0:7 und 12-8 Seemeilen. !
Nach Winter und Sommer getrennt, ergeben sich 9 Fälle für die Winterperiode (ausgeworfen inner- \
halb der Zeit vom 15. Dezember 1912 bis zum 19. Mai 1913 und aufgefunden zwischen dem 16. De-
zember 1912 und dem 23. Mai 1913) und 17 Fälle für die Sommerperiode (in der Zeit zwischen dem
17. April und dem 18. September ausgeworfen und zwischen dem 7. Juni und dem 25. September auf-
gefunden). Für den Winter resultiert eine mittlere Triftrichtung von N 46° W und für den Sommer die
nahezu gleiche von N 43° W. Die Geschwindigkeiten sind hingegen im Winter 5°7, im Sommer 3:0 See-
meilen pro Tag; demnach im Winter fast doppelt so groß, 1’9mal stärker.
Oberflächenströmungen in der Adria. 343
2. Längs der westlichen, italienischen Küste.
Von den längs der italienischen Küste setzenden 11 Flaschenposten können 6 dem nördlichen
Küstenteil zugerechnet werden, 5 dem südlichen.
Flaschenposten an der westlichen Küste.
Ausgesetzt
N Er RER Richtung Seemeilen Tage Seem./d
Breite | Tag
5 40° 41' 2.1. | S 830° E 41 3:33 12-31
25 41 32 20.1. S 40 E 128 18:54 6:90
49 42 40 21./1. S 55 E 189 34:38 950
59 42 24 1./V. S 388 E 249 3567 6:98
67 42 39 28.|V. S 42 E 58 2042 2:84
73 44 32 18./V. S 4 E 216 4175 5:17
86 42 30 19./VIIT S 40 E 46 3:83 12:01
91 AT. 20./VII S 46 E 142 8:00 17:75
103 44 31 17./VIH S 285 E 190 38:08 309
110 42 47 19./VIII S 48 E 218 40:42 5:39
129 40 50 29./VII S 50 E 154 101.04 1:52
Nr. 73 und 103 nördlich von Rimini ausgesetzt, nehmen die Richtung S 44° E und S 35° E, stranden
auf der nördlichen Küste des Garganosporens.
Die Nr. 67 und 86 nördlich von Ortona ausgehend, fahren auch auf dieser Küste zwischen Termoli
und Vieste auf, nachdem sie die Richtungen S 42° E und S 40° E schwimmend zurückgelegt haben. Die
Flaschen 110 und 49, beide auch nördlich von Ortona ausgesetzt, wurden über den Vorsprung- von
Gargano getrieben, die erste gelangte fast bis zum Kap Otranto, die zweite wurde bei Brindisi aufgefunden.
Ihre Triftrichtungen sind S 48° E und S 55° E.
Die zwei ersten Flaschenposten, Nr. 73 und 103, die einen recht langen Weg zurücklegten, 216,
beziehungsweise 190 Seemeilen, zeigen fast gleiche Geschwindigkeiten von 5°2 und 5°1 Seemeilen pro
Tag. Die erste war von Mitte Mai bis Ende Juni unterwegs, die zweite von Mitte August bis in die zweite
Hälfte des Septembers. Nr. 67 und 86 mit fast gleichen Triftrichtungen zeigen große Unterschiede in ihrer
Geschwindigkeit, 2:8 und 12:0 Seemeilen pro Tag. Der zurückgelegte Weg differiert nur durch 12 See-
meilen, 58 gegen 46. Bei der ersten verstrichen aber vom Tage des Aussetzens, 28. Mai, bis zum Tage
des Auffindens, 17. Juni, über 20 Tage, während die zweite nicht ganz 4 Tage im Wasser blieb, vom 19.
bis zum 23. August. Ihre Trift liegt näher an der Küste.
Die zwei über Gargano setzenden Flaschen Nr. 110 und 49 zeigen wieder fast ganz gleiche Ge-
Schwindigkeiten von 5'°4 und 5°5 Seemeilen pro Tag. Beide legten lange Wege zurück, 218 und 189 See-
meilen, die erste wurde am 19. August, die zweite am 21. März ausgesetzt.
Die ersten 4 Flaschen befolgen demnach eine mittlere Richtung von S 40° E und zeigen eine
mittlere Geschwindigkeit von 6'3 Seemeilen pro Tag, die zwei letzten S 52° E mit einer mittleren
Geschwindigkeit von 5'4 Seemeilen.
Fassen wir alle 6 Flaschenposten zusammen, so ergibt sich im nördlichen Teile bis Gargano eine
mittlere südöstliche Strömungsrichtung, S 44° E, und eine mittlere Geschwindigkeit von 6'0 Seemeilen
pro Tag. Die Grenzen liegen zwischen S 35° E und S 55° E und zwischen 2°8 und 12:0 Seemeilen
pro Tag.
Von den in südlicheren Breiten ausgesetzten Flaschenposten wurde die Nr. 91 nördlich von Vieste
ausgesetzt, südlich von Brindisi aufgefunden, und die Nr. 5 bei Brindisi ausgehend, am Kap Otranto
Denkschriften der mathem.-naturw. Kl. 91. Bd. 45
N
|
|
I
I
344 E. Mazelle,
aufgefischt. Ihre Triftrichtungen sind S 46° E und S 30° E. Die Nr. 59 von Pelagosa ausgehend, treibt in
die Richtung S 38° E, umschifft die Kaps Otranto und S. Maria di Leuca, um südlich von Tarent zu
stranden.
Die Flaschenpost Nr. 25 nördlich von Bari ausgesetzt, bewegt sich auch vorerst in der Richtung
S 40° E bis zum Kap Otranto und biegt dann zum Kap S. Maria di Leuca, während die Nr. 129 nörd-
lich von Brindisi ausgehend, vorerst die Richtung S 50° E einschlägt und schließlich bei Tarent auf-
gefischt wurde.
Die Geschwindigkeiten in diesem südlichen Teil sind im allgemeinen größer. Die Nr. 91 war nur
8 Tage im Wasser, vom 20. August an, legte 142 Seemeilen zurück und erreichte demnach die große
Geschwindigkeit von 17°8 Seemeilen pro Tag. Auch die Nr. 5 zeigt eine große tägliche Geschwindigkeit
von 12'3 Seemeilen, sie war Anfangs Jänner etwas über 3 Tage unterwegs.
Die Nr. 59 und 25, die erste am 1. Mai, die zweite am 20. Jänner ausgesetzt, zeigen die gleiche
Geschwindigkeit von 7:0 und 6°9 Seemeilen pro Tag. Nur die Nr. 129, Ende Juli ausgesetzt, zeigt eine
kleine Geschwindigkeit von nur 1'5 Seemeilen pro Tag. Die Zeit zwischen ihrem Ausgangs- und Endpunkt
beträgt aber 101 Tage. Dieselbe wurde nahe der Küste schwimmend aufgefunden.
Diese 5 Flaschen längs der südlichen Ostküste Italiens ergeben demnach eine mittlere Richtung von
S 41° E und eine mittlere Geschwindigkeit von 9:1 Seemeilen pro Tag.
Vereinigen wir mit diesen 5 Flaschenposten die zwei oben erwähnten, nördlich von Ortona aus-
gehenden, aber über den Gargano-Vorsprung setzenden Nr. 110 und 49, so resultiert die mittlere Richtung
mit S 44° E, also die gleiche Strömungsrichtung im nördlichen wie im südlichen Teil. Die mittlere
Geschwindigkeit ergibt sich jedoch mit 8'1 Seemeilen, ist also im südlicheren Teile größer als im nörd-
lichen, die mit 6°0 Seemeilen resultierte.
Alle 11 Fälle längs der italienischen Adriaküste vereinigt, geben eine nach Südosten setzende
Strömung, mittlere Richtung S 43° E, mit den Grenzweiten von S 30° E bis S 55° E. Die mittlere
Geschwindigkeit gibt 74 Seemeilen pro Tag, zwischen den Grenzen von 1'5 und 17'8 Seemeilen.
Von diesen 11 Fällen kommen auf die Winterperiode nur 3 Stück (zwischen dem 2. Jänner und dem
21. März ausgesetzt und zwischen dem 5. Jänner und 24. April aufgefunden), 8 Fälle auf die Sommer-
periode (ausgeworfen zwischen dem 1. Mai und 20.. August, aufgefischt zwischen dem 6. Juni und
29. September; nur eine Flasche wurde am 29. Juli ausgesetzt und erst am 7. November gefunden).
Die resultierenden mittleren Richtungen sind in beiden Fällen nahezu gleich, S 42° E im Winter,
S 43° E im Sommer. Die mittlere Geschwindigkeit in der Winterperiode resultiert mit 8:2 Seemeilen pro
Tag, in der Sommerperiode mit 71 Seemeilen. Der Unterschied zwischen der Winter- und Sommer-
geschwindigkeit ist daher bei diesen Strömungen nicht so graß, die Geschwindigkeit im Winter ist
1’2mal größer als im Sommer.
Das Vorkommen einer um das Kap Otranto und S. Maria di Leuca setzenden Strömung bis in den
Golf von Tarent ist durch die drei obgenannten Flaschenposten bestätigt, ihre mittlere Geschwindigkeit
kann mit 7 Seemeilen pro Tag angesetzt werden.
3. Die Adria durchquerend, speziell mittlere Adria.
a) Zwischen Porer—Sansego ausgehend.
Von den zwischen Porer und Sansego ausgeworfenen Flaschen wurden 9 Stück aufgefunden, alle
trieben gegen die italienische Küste und wurden zwischen Rimini und Vieste aufgefunden.
4 Flaschen schlugen eine Richtung des südwestlichen, 5 des südöstlichen Quadranten ein.
u
?
4
Ä
Nr. 15 in Porer ausgesetzt, wurde nördlich von Ancona gefunden, bewegte sich demnach in der
Richtung S 24° W. Von den Nr. 116 und 117, beide südlich von Porer ausgehend, wurde die erste südlich
von Ancona, die zweite zwischen Rimini und Pesaro aufgefischt, ihre Richtungen sind S 11° W und
y
S 56° W. Die vierte, Nr. 95, von der Spitze Vnetak ausgehend, landete bei Rimini, schlug demnach die
Richtung S 63° W ein.
Oberflächenströmungen in der Adria. 345
Flaschenposten von der östlichen zur westlichen Küste.
Ausgesetzt
| Richtung Seemeilen Tage Seem./d
Tag |
Nr.
Breite
Zwischen Porer— Sansego ausgehend.
15 44° 46' 15./1. S 24° W 69 28:67 241
17 44 36 8./I. So 161 34:25 4:70
30 44 37 15./I. N) E 136 8:58 15:85
31 44 46 15./I1. S 7% E 142 8:96 15°85
95 44 37 16./VII. S 68 W 76 47:96 1:58
116 44 42 16./VII. SE AlNEEEWV; U 59° — 131
zz 44 39 17./VII. SEO (Re 58:63 1:23
120 44 46 15./IX. S > E 139 29-00 4:79
122 44 46 15./IX. Ss 2i E 184 28:88 6°37
Zwischen Sansego— Insel Grossa— Kap Planka ausgehend.
13 43° 38' 15./X1l. 5 ey 102 59:04 1:73
19 4 8 21.1. S 39 W 66 2392 2°76
22 43 48 5./lI. S 31 W 91 9-75 9:33
29 4 5 1./U. Ser 137 22-13 6:19
33 43 41 19.]I. SER POS: et 26° — 2:96
34 43 838 15./11. S NN 102 8:29 12:30
99 43 38 15./VIIL. S 14 W 100 22° — 4:55
115 44 12 28./VII. S 24 E 149 45:88 3'25
116 und 117, die eine am 16. August, die andere am 17. August ausgesetzt, waren beide 59 Tage
ser, die erste trieb bis nach Süden von Ancona, während die zweite bei Rimini aufgefunden wurde,
ergeben fast die gleiche Geschwindigkeit, 1'3 und 1'2 Seemeilen pro Tag. Die vierte Flasche,
Mitte Juli ausgehend, wurde nach 48 Tagen gefunden und gibt eine Geschwindigkeit von 16 See-
Tag.
mittlere Triftrichtung dieser 4 Flaschen ist demnach eine beinahe südwestliche, genauer S 39° W.
Geschwindigkeit resultiert mit 1'6 Seemeilen pro Tag.
| 346 E. Mazelle,
| Von den 5 Flaschen die eine südöstlichere Richtung einschlugen, gehen 3 von Porer aus, die Nr. 31,
| die bei Ortona aufgefunden wurde, mit der Richtung S 7° E, Nr. 120 nördlich von Ortona, mit S 5° E und
il Nr. 122 östlich von Termoli mit S 21° E.
II) Von der Leuchte Vnetak geht Nr. 30 aus, dieselbe strandete bei Ortona, daher nach einer Trift S 1° E,
und die auf der Höhe von Vnetak ausgesetzte Nr. 17, wurde nach einer Bewegungsrichtung S 15° E bei
Termoli aufgefischt.
Die Geschwindigkeiten dieser südöstlichen Triften sind größer. Nr. 17 am 8. Jänner ausgesetzt, gibt,
da sie 161 Seemeilen in 34 Tagen zurückgelegt hat, eine Geschwindigkeit von 47 Seemeilen pro Tag. Die
Nr. 120 und 122, beide am 15. September ausgeworfen, die erste gegen Ortona, die zweite südlicher
getrieben, beide nach 29 Tagen aufgefunden, ergeben 4:8 beziehungsweise 6°4 Seemeilen pro Tag. Die
Nr. 30 und 31, beide am 24. Februar bei Ortona aufgefischt und beide am 15. Februar ausgesetzt, die eine
bei Porer, die andere auf Vnetak ausgeworfen, geben die großen Geschwindigkeiten von 15°9 Seemeilen
pro Tag.
Die mittlere Triftrichtung resultiert mit S 10° E, demnach mit einer Richtung S zu SE und die
m a
mittlere Geschwindigkeit mit 9:5 Seemeilen pro Tag.
Die Geschwindigkeit in der südöstlicheren Richtung ist daher bedeutend größer, fast 6mal so groß
als die in der südwestlichen Richtung.
|
|
b) Zwischen Sansego und Kap Planka ausgehend.
| Auch die zwischen Sansego, längs der Insel Grossa bis zum Kap Planka ausgesetzten Flaschen-
posten wurden auf der italienischen Küste zwischen Ancona und Vieste aufgefunden. Es langten 8 Berichte
ein. Von diesen Flaschenposten gehen 6 gegen Südwesten, 2 in der Richtung des südöstlichen Quadranten.
Nach der Breite des Ausgangsortes geordnet sind es nachfolgende Nummern. Nr. 115 westwärts
der Insel Melada und der Spitze Punte bianche ausgehend, wurde nördlich von Vieste aufgefunden. Von
den Nr. 19 und 29 auf der Höhe von Punte bianche ausgesetzt, wurde die erste südlich von Ancona, die
zweite östlich von Termoli, am Strande beim Lesina See gefunden. Die Nr. 22 ging südlich der
| Leuchte Sestrice aus und die Nr. 33 auf hoher See, beiläufig in der Breite von Ancona ausgeworfen,
wurden nördlich von Ortona gefunden. Die letzten drei Flaschenposten, 13, 34 und 99, alle vom Eiland
Lucietta ausgehend, wurden auf der nördlichen Garganoküste gefunden und zwar Nr. 13 und 34 östlich
von Termoli, die erste am östlichen Ende der Küste des Lesina Sees, die zweite am westlichen Ende und
die Nr. 99 bei Termoli selbst. Die Nr. 19 geht nach S 39° W, Nr. 22 nach S 31° W, Nr. 33 nach S 20° W, R-
Nr. 13 nach S 1° W, Nr. 34 nach S 7° W und Nr. 99 nach S 14° W. Die Richtungen schwanken demnach °
zwischen S 1° W und S 39° W.
Diese südwestlichen Triften fallen mit Ausnahme der Nr. 99, die vom 15. August bis zum 6. September ö
unterwegs war, auf die Monate Dezember 1912, Jänner und Februar 1913. Nr. 19 und 33, beide fast um
die gleiche Zeit im Wasser, vom 21. beziehungsweise 19. Jänner bis zum 14. Februar, geben such
annähernd gleiche Geschwindigkeiten und zwar 2'8 und 3°0 Seemeilen pro Tag, während die Nr. 22in
einer fast parallelen Triftrichtung zur Nr. 19 vom 5. bis zum 15. Februar die große Geschwindigkeit von
9'3 Seemeilen pro Tag erzielte. Nr. 13 und 34 vom gleichen Punkte ausgehend, ergeben in annähernd
| gleicher Richtung auch ganz verschiedene Geschwindigkeiten, 1'7 beziehungsweise 12:3 Seemeilen pro
| Tag. Die letztere wurde jedoch schon am 8. Tage aufgefunden, die erste jedoch erst nach 59 Tagen.
| | Nr. 99 in derselben Gegend schwimmend gibt 4:6 Seemeilen pro Tag. Die Geschwindigkeiten schwanken
demnach zwischen 1'7 und 12:3 Seemeilen.
Die mittlere Triftrichtung resultiert mit S 19° W, also mit einer fast südsüdwestlichen Richtung, die
mittlere Geschwindigkeit mit 5°6 Seemeilen pro Tag. i 2
| Die Flaschenposten Nr. 115 und 29 bewegen sich nach SSE, in den Richtungen S 24° E und S 12° E
| | Die erste, vom 28. August bis zum 13. Oktober im Wasser, gibt eine Geschwindigkeit von 3°3 See-
meilen, die zweite, vom 1. bis zum 23. Februar, 6°2 Seemeilen pro Tag. i 5
=
Oberflächenströmungen in der Adria. 347
Die mittlere Triftrichtung resultiert demnach mit S 18° E, die mittlere Geschwindigkeit mit 4:7 See-
meilen pro Tag. Bei der südwestlicheren Richtung ist die Geschwindigkeit etwas größer als bei der süd-
östlicheren.
c) Im Seeraum zwischen Kap Planka und Insel Cazza ausgesetzt.
Von diesen Flaschenposten wurden 9 Fragebogen eingesendet, die Fundorte liegen zwischen Ortona
und Vieste.
6 Flaschen bewegen sich in südsüdwestlicher Richtung. Nr. 52 und 114, beide auf hoher See, nord-
westlich von Pomo ausgeworfen, schlagen die Richtungen S 10° W und S 34° W ein und enden bei
Termoli beziehungsweise bei Ortona. Nr. 95 im Kanal von Lissa ausgesetzt, wurde am Strande bei Varano
gefunden, Richtung S 19° W. Nr. 97 geht von Stoncica auf Lissa bis zur Küste zwischen Lesina- und
Varano-See, in der Richtung S 23° W. Nr. 18 südlich von Lissa und Nr. 92 auf hoher See, südsüdwestlich
von Pomo ausgeworfen, enden östlich von Termoli, die erste nach einer Trift in der Richtung S 35° W,
die zweite S 12° W.
Nr. 52 und 114 fast vom gleichen Ort ausgehend, die erste vom 20. März bis zum 21. Mai durch
61 Tage im Wasser, die zweite vom 19. August bis 13. Oktober durch 55 Tage im Wasser, geben die
gleiche Geschwindigkeit von 1°2 und 1'1 Seemeilen pro Tag. Nr. 93,97 und 18, auch unweit von
einander ausgesetzt, die erste am 3. August, die zweite am 15. August und die dritte am 25. Jänner, 24
beziehungsweise 22 Tage im Wasser, geben auch annähernd gleiche Geschwindigkeiten, 3:1, 3°4 und
3:7 Seemeilen pro Tag. Bei der Nr. 92 ist Tag und Stunde des Auffindens nicht angegeben worden.
Als mittlere Richtung dieser 6 Flaschen resultiert S 22° W, die mittlere Geschwindigkeit mit
2:5 Seemeilen pro Tag.
Die übrigen 3 Flaschen setzen in südöstlicherer Richtung. Nr. 38 bewegte sich nach S 8° E, vom
südlich von Kap Planka gelegenen Ausgangspunkt bis Vieste, Nr. 28 und 88 auf hoher See ausgeworfen,
die erste in der Breite der Insel Busi, die zweite westsüdwestlich von Pomo, wurden an der Küste östlich
vom Varano-See aufgefischt, beziehungsweise östlich von Termoli, bewegen sich demnach in den
Richtungen S 21° Eund S 9° E.
Nr. 38 am 30. Jänner, Nr. 28 am 15. Jänner ausgesetzt, fast die gleich lange Zeit im Wasser, 32
beziehungsweise 31 Tage, geben Geschwindigkeiten von 2°8 und 2:1 Seemeilen pro Tag, während die
Nr. 88 am 19. August ausgeworfen, 10 Tage später bereits aufgefunden, 6°2 Seemeilen pro Tag ergibt.
Die mittlere Triftrichtung dieser 3 Flaschenposten resultiert mit S 13° E, die mittlere Geschwindigkeit
mit 3:7 Seemeilen pro Tag.
Die Geschwindigkeit in der südöstlichen Richtung ist etwas größer als in der südwestlichen.
Fassen wir diese 3 Gruppen, a) bis c), zusammen, so finden wir in den Seeraum zwischen Porer
und Cazza von den 26 Flaschenposten 16 Fälle (62°/,) mit einer südsüdwestlicheren Richtung, im Mittel
S 25° W und 10 Fälle (38°/,) in einer zwischen S und SSE gelegenen Richtung, im Mittel S 12° E.
Im nördlicheren Teile, zwischen Porer und Sansego, halten sich die südwestlichen und südöstlichen
Triften bezüglich ihrer Frequenz fast das Gleichgewicht, 4 gegen 5, oder 44 gegen 56°/,. Zwischen
Sansego, Kap Planka und Cazza zeigen jedoch die südwestlichen das Übergewicht, 12 gegen 5 Fälle, oder
Zl gegen 29°/,.
Die mittlere Geschwindigkeit in der südwestlicheren Richtung resultiert mit 3:5 Seemeilen, in der
südöstlicheren Richtung mit 6°8 Seemeilen pro Tag.
Vereinigen wir sämtliche Fälle südwestlicher und südöstlicher Richtung, so ergibt sich eine mittlere
Triftrichtung von S 11° W, innerhalb der Grenzen S 63° W und S 24° E und eine mittlere Geschwindig-
keit von 4:8 Seemeilen pro Tag, zwischen den Grenzen 15°9 und 1'1 Seemeilen.
14 dieser Flaschenposten wurden in der Zeit vom 15. Dezember 1912 bis 20. März 1913 ausge-
worfen und in der Zeit zwischen 12. Februar und 21. Mai aufgefunden, beziehen sich demnach auf die
IN) 348 E. Mazelle,
Wintermonate, während 12 Stück zwischen dem 16. Juli und 15. September ausgesetzt und zwischen
27. August und 15. Oktober aufgefunden wurden und daher den Sommermonaten zuzurechnen sind.
Für die Winterperiode ergibt sich eine mittlere Richtung von S 7° W und eine mittlere Geschwindig-
keit von 6 O Seemeilen pro Tag, für die Sommerperiode S 14° W und 3:4 Seemeilen pro Tag.
Im Winter ist die Gesamtversetzung etwas südlicherer Richtung, mit fast doppelter, genauer 1'8 mal
größerer Geschwindigkeit.
Von den im Seeraum zwischen Cazza, Punta d’Ostro bis Durazzo ausgesetzten Flaschenposten
wurden 23 Stück an der italienischen Küste aufgefunden und zwar wurden hiervon 11 Stück an der Küste
von Termoli bis Vieste und 12 Stück an der südlich von der Testa del Gargano bis zur Punta Cataldo
gehenden Küste aufgefischt.
Eine südwestlichere Richtung nehmen 17 Flaschenposten, während die übrigen 6 Richtungen des
südöstlichen Quadranten einschlagen.
Die ersten 17 Flaschenposten zeigen größere Unterschiede in der Triftrichtung, diese schwanken
zwischen S 3° W und S 83° W. Die Flaschenposten auch nach der Breite der Ausgangspunkte geordnet,
sind folgende: Nr. 20 östlich von Cazza ausgehend landete nach einer Trift S 14° W beim Salpi-See,
nördlich von Barletta. Von Glavat gehen die 2 Flaschen Nr. 36 und 98 aus, die erste strandete nach einer
Bewegungsrichtung S 52° W zwischen Lesina- und Varano-See, die zweite schlug die Richtung S 24° W
ein und wurde bei Barletta schwimmend aufgefunden. Nr. 118 geht südwestlich von Cazza in S 41° W
bis zur Küste beim Lesina-See und die Nr. 26 von der Insel Mezzo in S 62° W bis zum Strand von
Peschici. Eine fast gleiche Richtung, S 63° W, schlägt die Nr. 27 ein, die auch unweit davon, bei der
ı Insel Lacroma ausgesetzt, bei Vieste aufgefunden wurde. |
N Die Nr. 56 auf hoher See, südlich von Cazza, und die Nr. 65 nordwestlich von Pelagosa ausge-
worfen, wurden beide schwimmend, die erste nach einer Triftrichtung S 40° W beim Varano-Strand, die f
zweite nach S 54° W westlich vom Lesina-Strand aufgefischt, während die bei Pelagosa ausgesetzte
Flaschenpost Nr. 112 südlich vom Salpi-See strandete und daher die Richtung S 3° W einschlug.
Bei Punta d’Ostro gehen 3 Triften aus, die Nr. 12 setzt nach S 83° W und endet nördlich von
Termoli, die Nr. 21 geht in fast gleicher Richtung nach S77° W und endet am Varano-Strand, während
die Nr. 14 die Richtung S 11° W einschlägt und schwimmend südlich von Brindisi aufgeholt wurde. |
Die Flaschen 72 und 121 südwestlich von Pelagosa und östlich der Insel Pianosa or
treiben nach S 56° W, beziehungsweise S 62° W und stranden, die erste beim Lesina-See, die zweite
ll südlich von Termoli. M
| Im Süden von Punta d’Ostro gehen 3 Flaschenposten aus, die Nr. 62 südwestlich von Punta d’Ostro
setzt nach S 80° W und endet beim Lesina-See, die Nr. 125 westlich von Budua ausgehend und schwim-
mend bei Brindisi aufgefunden, gibt die Richtung S 20° W und die Nr. 127 auf hoher See, westlich vom
Kap Rodoni und Durazzo ausgeworfen und bei Brindisi am Strand getrieben, die Richtung S 40° W.
Die Geschwindigkeiten dieser 17 Flaschenposten schwanken zwischen 5°5 und 0'9 Seemeilen pro
Tag. Nr. 20 am 29. Dezember 1912 ausgesetzt und nach 46 Tagen gefunden, gibt eine Geschwindigkeit
von 1'9 Seemeilen, Nr. 36 und 98 beide von Glavat ausgehend, die erste vom 15. Februar bis zum 2. März
die zweite vom 15. Juli bis zum 8. September, geben 5°5 und 1'7 Seemeilen. Nr. 118 ab 10. September
34 Tage im Wasser, zeigt eine Geschwindigkeit von 1'9 Seemeilen. Die Nr. 26 und 27, die erste am
24. Jänner, die zweite am 11. Jänner ausgeworfen, 23 Tage, beziehungsweise 35 Tage im Wasser, geben
4'O und 2:7 Seemeilen pro Tag. Die Nr. 56, 65 und 112, am 26. März, am 27. Mai und am 16. Sep-
tember ausgesetzt, nach 58 Tagen, beziehungsweise 22 und 18 Tagen gefunden, geben Geschwindigkeiten
von 0°9, 2°3 und 3°5 Seemeilen pro Tag.
Von den bei Punta d’Ostro ausgesetzten Flaschenposten, Nr, 12 ab 31. Dezember 44 Tage und
Nr. 21 ab 22. Jänner 24 Tage im Wasser, beide gegen die Nordküste von Gargano schwimmend, gebei
|
d) Zwischen Cazza, Punta d’Ostro und Durazzo ausgeworfen.
|
Oberflächenströmungen in der Adria. 349
Flaschenposten von der östlichen zur westlichen Küste.
Ausgesetzt
..
Richtung Seemeilen Tage Seem./d
| Breite
Tag
Zwischen Cazza— Punta d’Ostro und Durazzo ausgeworfen.
42° 24' 31./XI. S 83° W 164 4417 Berat
42 23 19.]1. Ss 1 W 114 22-79 5:00
42 47 29.1XU. Ss 14 W 87 45-63 1:91
42 23 ZN Sizz ıSyi 123 23-92 5-14
42 42 24.|1. S 62 W 93 23-33 3-99
EZ A. Ss 63 W 96 a 2-73
42 46 15./11. Sa 83 15:08 5-50
42 24 1./11. See Au EB 65 12:08 5-38
42 37 26./IIL. S 40 W 53 ae! 0:92
42 16 1./TII. S 80 W 131 101-183 1:30
42 24 15./1V. S 16 E 77 49-63 1-55
42 25 27.V. Ss 54 W 51 22.29 2-29
42 16 27.|V. Ss 56 W 39 28-58 1937
42 46 15./VIL. S 24 W 94 54:50 107
42 42 19./VII. S..28 E 138 A 3-73
42 46 15./VIIL. S 12 E 124 46:08 2-69
42 24 16./IX. Saw; 62 17:88 3-47
42 43 10./IX. S 4 W 65 33-63 1:93
AO 15 3.1IX. Ss 62 wW 42 43:79 0:96
42 25 3./VIH. Se 27 5 113 76:25 1:48
42 45 15./VII. S 30.8 163 63-83 205
42 16 15./VIIL. Ss 20 w 102 65° — 197
AD 24.|VIU. Ss 40 W 63 55-29 1:14
die Geschwindigkeiten von 3°7 und 5'1 Seemeilen und die Nr. 62 in fast gleicher Richtung setzend, vom
1. März bis 10. Juni, das ist nach 101 Tagen aufgefunden, ergibt die Geschwindigkeit von 1'3 Seemeilen
pro Tag.
Die Nr. 72 und 121 im gleichen Meeresteil und fast gleicher Richtung schwimmend, die erste vom
27. Mai bis zum 25. Juni unterwegs, die zweite vom 3. September bis zum 17. Oktober, geben die täglichen
‚Geschwindigkeiten von 1'4 und 1:0 Seemeilen.
Die Nr. 14 bei Punta d’Ostro ausgehend, die Nr. 125 westlich von Budua und die Nr. 127 nord-
westlich von Durazzo, alle drei gegen Brindisi getrieben, die erste vom 19. Jänner durch 23 Tage, die
zweite und dritte vom 15. August, beziehungsweise 24. August durch 65 und 55 Tage im Wasser, geben
Geschwindigkeiten von 5:0, beziehungsweise 1'6 und 1'1 Seemeilen.
Aus diesen 17 Flaschenposten, von welchen 8 Stück eine mehr zwischen S und SW gelegene
Richtung einschlagen, und 9 Stück in den Richtungen zwischen SW und W treiben, resultiert eine mittlere
südwestliche Triftrichtung, S 46° W, mit einer mittleren Geschwindigkeit von 2:6 Seemeilen pro Tag.
Von den Flaschenposten, dieeine Richtung des südöstlichen Quadranten einschlagen, zeigt die
Nr. 111, die bei Glavat ausgeworfen wurde und nördlich von Brindisi strandete, eine Triftrichtung von
512° E, die Nr. 124, von Cazza bis zur Spitze Cataldo, zwischen Brindisi und Kap Otranto schwimmend,
die Richtung S 30° E, ferner die Nr. 109 südlich von Cazza ausgehend und bis Brindisi treibend, die fast
390 E. Mazelle,
gleiche Richtung S 28° E und ebenso die Nr. 123, auf hoher See östlich von Pelagosa ausgesetzt und an
der Küste nördlich von Brindisi aufgefunden, eine nach S 27° E gehende Trift.
Die Flaschenposten Nr. 45 und 63 wurden bei Pelagosa ausgeworfen, die erste wurde nach einer
S 4° E gehenden Trift bei Barletta aufgefischt, die zweite schlug eine Richtung S 16° E ein und wurde
bei Bari an den Strand getrieben.
Die bei Pelagosa ausgesetzten Flaschenposten geben verschiedene Geschwindigkeiten, Nr. 45, vom
1. bis 13. Februar im Wasser, die Geschwindigkeit von 5°4 Seemeilen pro Tag, die Nr. 63, am 15. April
ausgeworfen und erst 50 Tage später aufgefunden, eine Geschwindigkeit von 1°6 Seemeilen.
Die übrigen 4 Stück, alle im August ausgeworfen, Nr. 111 und Nr. 124 am 15. August, Nr. 109 am
19. August und 123 am 3. August, nach 46, beziehungsweise 64, 37 und 76 Tagen aufgefunden, geben
Geschwindigkeiten von 2°7, 2:6, 3:7 und 1:5 Seemeilen pro Tag.
Die Triftrichtungen dieser 6 Flaschenposten schwanken demnach zwischen S 4° E und S 30° E
und geben eine mittlere Richtung von S 20° E, setzen demnach durchschnittlich nach SSE. Die mittlere
Geschwindigkeit ergibt sich mit 2:9 Seemeilen pro Tag, zwischen den Grenzen 5°4 und 1:5 Seemeilen.
Es ergeben demnach von den aufgefundenen 23 Flaschenposten 17 Stück, das sind 74°/, die mittlere
Richtung S 46° W, 6 Stück, das sind 26°/, der Fälle eine mittlere Triftrichtung von S 20° E. Es resultiert
daher das am Schlusse des früheren Absatzes über die zwischen Porer und Cazza ausgesetzten Flaschen-
posten hervorgehobene Ergebnis bestätigt, daß nach Süden gehend die nach SW setzenden Triften
wahrscheinlicher werden als die mit südöstlicherer Richtung. Die mittleren Geschwindigkeiten im südlich
von Cazza gelegenen Teile sind in beiden mittleren Triftrichtungen fast gleich groß, 2:6 gegen 2°9 See-
meilen pro Tag.
Alle 23 Fälle südwestlicher und südöstlicher Richtung vereinigt geben die mittlere Triftrichtung von
S 29° W und die mittlere Geschwindigkeit von 2:7 Seemeilen pro Tag. Es ist demnach die im südlichsten
Teile der Adria resultierende Trift südwestlicher als im mittleren, zwischen Porer und Cazza gelegenen
Teile, S 29° W gegen S 11° W und die mittlere Geschwindigkeit kleiner, 2:7 gegen 4°8 Seemeilen.
Nach den zwei Hauptjahreszeiten getrennt, ergeben sich 11 Flaschenposten für die Wintermonate,
ausgesetzt vom 29. Dezember 1912 bis zum 15. April 1913 und aufgefunden zwischen dem 11. Februar
und 4. Juni 1913, und 12 Flaschenposten für die Sommermonate, ausgeworfen in dem Zeitintervall vom
27. Mai bis zum 16. September und aufgefunden vom 18. Juni bis zum 19. Oktober. Für die Winterperiode
ergibt sich eine bedeutend südwestlichere Richtung, S 42° W, als für die Sommerperiode, S 17° W. Die
Geschwindigkeiten resultieren mit 3°4, beziehungsweise 2:1 Seemeilen pro Tag; sie ist im Winter 1°6mal
größer als im Sommer.
Werden sämtliche Fälle der Flaschenposten zusammengefaßt, die in der mittleren Adria, zwischen
den Linien Porer—Ravenna und Punta d’Ostro— Gargano ausgesetzt wurden, unter Hinweglassung der
später nochmals berücksichtigten Flaschenposten Nr. 14, 125 und 127 des südlichsten Teiles der Adria,
so kommen von den 46 Fällen auf die südwestliche Richtung 30 Beobachtungen, das sind 65°/,, auf die
südöstlichen 16 Beobachtungen, 35°/,. Die mittlere Richtung und Geschwindigkeit ergeben sich mit
S37° W und 3°1 Seemeilen, beziehungsweise S 15° E und 5'3 Seemeilen pro Tag.
Alle 46 Fälle würden eine mittlere Richtung von S 19° W und eine mittlere Geschwindigkeit von
39 Seemeilen pro Tag ergeben.
Nach den Hauptjahreszeiten getrennt fallen auf den Winter 24, auf den Sommer 22 Fälle. A
Von den 24 Winterbeobachtungen kommen 16 der südwestlichen und 8 der südöstlichen Richtung
zu, im Sommer 14 Fälle der südwestlichen und 8 der südöstlichen Richtung, also nahezu die gleiche
Verteilung: im Winter 67°/,, im Sommer 64°/, für die südwestliche Richtung und 33°/,, beziehungsweise
36°/, für die südöstlichen Richtungen beider Jahresteile.
Die mittlere Richtung und Geschwindigkeit resultieren im Winter mit S 40° W und 3°9 Seemeilen, |
beziehungsweise S 11° E und 6°8 Seemeilen pro Tag. Im Sommer S34° W mit 2:2 Sceemeilen und |
S 20° E mit 3:9 Seemeilen pro Tag.
Oberflächenströmungen in der Adria. 351
In beiden Jahreszeiten ist die Geschwindigkeit in der südöstlicheren Richtung im gleichen Verhältnis
größer als in der südwestlicheren, im Winter 17 mal, im Sommer 1'Smal.
Sämtliche Triftrichtungen vereinigt geben für die Winterperiode eine mittlere Richtung von S 23° W
mit einer mittleren Geschwindigkeit von 4°8 Seemeilen pro Tag, für die Sommerperiode S 14° W mit
2:8 Seemeilen. Im Winter ist die Geschwindigkeit 1'7mal größer als im Sommer und die Richtung süd-
westlicher.
Aus dieser Beobachtungsreihe ist demnach eine besondere Bevorzugung der südöstlichen oder
südwestlichen Richtung in einer der Jahreszeiten nicht zu ersehen. In beiden sind die südwestlichen
Richtungen häufiger und die mittlere Geschwindigkeit in der südöstlichen Richtung größer. Da nicht
vorausgesetzt werden kann, daß die geradlinige Verbindung des Ausgangs- und Endpunktes die wahre
Bahn der Flaschenposten darstellt und diese Flaschenposten nur positiv dafür sprechen, für diesen
mittleren Teil der Adria im allgemeinen südwärts gerichtete und zur italienischen Küste gehende
Strömungen anzunehmen, so darf wohl in Berücksichtigung der vorherrschenden Winde in der Adria,
Bora und Scirocco, die auf die Oberflächentriften einen entscheidenden Einfluß haben müssen, in
Erwägung gezogen werden, daß diese Strömungen im allgemeinen vorerst eine westsüdwestliche Richtung
einschlagen, um dann im Bereich der längs der italienischen Küste setzenden Strömung nach Südosten
zum Endpunkt umzubiegen. Die Triftwege werden dadurch allerdings länger und die Geschwindigkeiten
mit größeren Werten als die oben angegebenen resultieren.
Diese Steigerung der Geschwindigkeit ist aber bei den meisten der eingelangten Flaschenposten
möglich, da bei 82°/, sämtlicher Fälle Geschwindigkeiten von 5 Seemeilen pro Tag nicht überschritten
werden.
Sämtliche Fälle nach den Geschwindigkeiten gruppiert geben
für Geschwindigkeiten von 1—2 Seemeilen pro Tag eine Häufigkeit von 40°),
» » » 3 — 4 » » » » » » 5 1 0 Hi N)
» » » 5 — 6 » » » » » » 209 / 0
» » >>> 6 » » » » » » 9 0 Jh 0°
Große Geschwindigkeiten kommen daher sehr selten vor. Die wenigen Fälle für die großen
Geschwindigkeiten, bei welchen eine weitere Zunahme der Geschwindigkeit bedenklich erscheint, redu-
zieren sich auf die 4 Flaschenposten Nr. 30, 31, 22 und 34 mit den Geschwindigkeiten von 15°9, 9°3 und
12:3 Seemeilen pro Tag. Alle diese 4 Fälle beziehen sich aber auf den fast gleichen Zeitraum; drei dieser
Flaschenposten, Nr. 30, 31 und 34, sogar auf dieselbe Zeitperiode, da alle 3 am 15. Februar ausgesetzt
und am 23., beziehungsweise 24. Februar aufgefunden wurden. Die vierte, Nr. 22, wurde am 5. Februar
ausgesetzt und am 15. Februar gefunden. Für diese Tage ist aber stürmische Bora in der Adria zu
bemerken, welche am 9. Februar begann und mit kleinen Unterbrechungen bis zum 25. Februar andauerte.
In diesem Zeitintervall war stets die für Bora charakteristische Wetterlage zu entnehmen; Hoch-
druckgebiet im Norden über dem Kontinent und Tiefdruckgebiet im Süden, im Mittelmeere. Je nach der
gegenseitigen Lage dieser Isobarentypen, durch Heranrücken des Maximums gegen Zentraleuropa, durch
Verlagerung des Minimums von Westen nach Osten im Mittelmeere, änderte sich der barometrische
Gradient und danach die Stärke der Bora.
Aus der nachfolgenden Zusammenstellung, in welcher aus den Anemographen-Aufzeichnungen von
Triest und Pelagosa das Maximum der Windgeschwindigkeit für jeden Tag (in Kilometer pro Stunde aus-
gedrückt) und aus den Beobachtungen der dazwischen liegenden meteorologischen Stationen auf den
Seeleuichten Porer, Punte bianche und Lissa die größte beobachtete Windstärke (geschätzt nach der
1Oteiligen Skala) mitgeteilt wird, ist die anhaltende Sturmstärke der Bora für diese Tage zu ersehen.
Denkschriften der mathem.-naturw. Kl. 91. Bd. 16
352 E. Mazelle,
Maximum der Windstärke für den 9. bis zum 24. Februar 1913.
| N in Kilometer mat dem > | Maximum der Windstärke (10) nach den
Datum Anemographen in =
| Triest Pelagosa Porer Punte bianche Lissa
9. ENE 59 ENE 37 ENE 5 NE 6 NE 4
10. ENE 41 NNE 48 ENE 4 NE 4 ENE 3
| | Di. ENE 52 NNE 94 ENE 6 NE 5 NNE 6
| | 108 E 38 NE 95 ENE 5 NE 9 NZ.
| | 13. E 48 NNE 69 NE 6 NE 6 NE 6
Il 14. E52 NNE 90 ENE 6 NE 6 NNE 6
i 15. ENE 48 ENE 83 ENE 6 NE 7 NNE 6
| | 16. ENE 80 NW 41 NE 6 NE 4 NE 2
17: ENE 68 NNW 31 ENE 5 NE 4 N”2
18. ENE 62 ENE 57 ENE 5 NE 3 ENE 4
Il 19. ENE 78 — ENE 5 NE 4 EuS
20. ENE 66 — ENE 4 Big 2: ENE 2
ı 21. ENE 45 - NE 3 NE 3 ESE 4 |
22. ENE 116 NE 61 ENE 7 NE 6 NE 4
| Bas ENE 76 ENE 72 ENE 8 NE 6 NE 5
7 NE 4 E5
I
24. ENE 37 ENE 74 ENE
ı
Die Bora erreichte in Triest 116 km pro Stunde (323 m/s) und selbst in Pelagosa wurden 95 km
pro Stunde (26°4 m/s) aufgezeichnet. In Triest waren vom 9. bis zum 25. Februar 11 Boratage mit einem
Maximum der Windgeschwindigkeiten größer als 50 Stundenkilometer zu bemerken, in Pelagosa 9 Tage.
I
|
| Aus den Terminbeobachtungen folgen für Porer 8 stürmische Boratage, für Punte bianche 7 und für Lissa
I) 5 Tage. h F
| Diese stürmische Bora hat jedenfalls Einfluß auf diese Flaschentriften genommen. Die 3 Nummern 304
| 31 und 34 zur gleichen Zeit ausgesetzt und aufgefunden, 8—9 Tage schwimmend, zeigen auch annähernd
l die gleiche Richtung, S 1° E,S 7° Eund S 7° W. Nr. 31 war bei Porer ausgesetzt, Nr. 30 von der Leuchte
| Vnetak und die Nr. 34 vom Eiland Lucietta.
N Aber selbst bei Bora mit ihrer vorherrschenden ENE-Richtung ist die Möglichkeit nicht auszu-
|
|
|
schließen, daß diese Treibkörper eine wenn auch schwächer gekrümmte Bahn vorerst in südwestlicher
| Richtung, der Bora folgend, eingeschlagen haben, um dann fast parallel zur italienischen Küste zum Fund-
orte zu gelangen. ”
Es wurde der Versuch gemacht für sämtliche hier zur Beobachtung gelangten Fälle solche ge-
Ill krümmte Bahnen einzuzeichnen und nach diesen verlängerten Wegen die Geschwindigkeit bestimmt. 4
Wenn die mittlere Geschwindigkeit bei geradliniger Verbindung mit 3:9 Seemeilen pro Tag resultie t,
so zeigen sämtliche Fälle, bei Annahme einer vorerst nach Westsüdwesten gehenden und dann allmählich
| nach Südosten umbiegenden Bahn, eine mittlere Geschwindigkeit von 4:9 Seemeilen pro Tag, also einen
1’3mal größeren Wert.
Im Winter würde sich eine mittlere Geschwindigkeit von 5°9 Seemeilen (4°8), im Sommer von 3 8
N (2:8) ergeben. Vergleichsweise werden die aus den geradlinigen Bahnen abgeleiteten Werte in Klamm
| | beigesetzt. Nach der Breite geordnet resultieren für die im nördlichsten Teil der mittleren Adria, zwischen
| Porer und Sansego ausgesetzten Flaschenposten 7'5 Seemeilen (6:0), für die in dem Teile zwischen
IM Sansego, der Insel Grossa und Kap Planka ausgeworfenen, 7'2 Seemeilen (5°3), für die zwischen Kap
| Planka und Insel Cazza ausgesetzten 43 Seemeilen (3:0) und schließlich für die im südlichsten Teile, in
i
Oberflächenströmungen in der Adria. 353
4 den Breiten zwischen Cazza und Punta d’Ostro ausgeworfenen Flaschenposten 3°1 Seemeilen (2:7). Die
Geschwindigkeiten sind bei krummlinigen Bahnen im nördlichen Teile der mittleren Adria 2’4mal größer
- als im südlichen Teile dieses Gebietes, bei geradlinigen Bahnen 22 mal größer.
4. Nördliche Adria durchquerend,
Von den zwischen Porer—Ravenna und nordwärts ausgesetzten Flaschenposten langten 16 aus-
illte Fragebogen ein. Von diesen zeigen 6 Stück eine südwestliche Triftrichtung, 8 Stück eine nord-
tliche und 2 eine zwischen N und NNE gehende Trift.
Flaschenposten zwischen Porer—Ravenna und nördlich hiervon ausgesetzt.
Ausgesetzt
Nr. Richtung Seemeilen Tage Seem./d
Breite Tag
45° 29' 15./II. S W 85 8:08 10:52
44 39 17./I1. Ne A W 63 2413 2:61
44 17.18. N 13 W 18 25:58 0-70
45 SIR [AEG 93 49:88 1:06
44 S 23 W 12 313 3:84
44 NERIOS FE 13 22:29 0:58
44 Neslask 53 29.54 179
44 N 63 W 93 34:83 1'52
44 N 40 W 40 38:71 1:03
45 S 8 W 34 A) 4:37
44 S 23 W 28 16:96 1:65
44 17./VII. N 65 W 32 2492 1:28
44 17./VIII. N 682 W 46 41'75 1:01
45 28./VII. SEO! 46 31:96 1:44
44 9,/VII. N 89 W 80 56-71 1’41
44 17./VII. IN T2IENV. 52 3325 1:56
Nr. 96 und 54 beide auf hoher See in der Breite von Primaro ausgesetzt, bewegen sich beide nach
° W, die erste strandete nördlich von Rimini, die zweite wurde nordöstlich von Cesenatico aufge-
. Nr. 46 auf S. Giovanni in Pelago ausgeworfen, wurde bei der Spitze Goro gefunden und schlug
in: ach die Richtung S 74° W ein. Nr. 89 auf hoher See in der Breite von Parenzo ausgehend, bewegte
mach S 88° W und wurde bei Chioggia aufgefischt und die Nr. 108, auf der Höhe von Parenzo aus-
rfen, wurde bei der Spitze Maestra nach einer Bewegungsrichtung S 67° W gefunden. Schließlich
. 32, bei Salvore ausgeworfen, bewegte sich nach S36° W und strandete auf der Küste bei
ıgust an, die zweite war 3 Tage, vom 18. bis zum 21. Mai. Von den Nr. 46, 89 und 108 mit west-
ind westsüdwestlicher Bewegungsrichtung wurde die Nr. 89, am 16. August ausgesetzt, schon am
gefunden und gibt 44 Seemeilen pro Tag, die Nr. 108 am 28. August ausgesetzt und 32 Tage
nachher gefunden, gibt 1’4 Seemeilen und die Nr. 46 erst am 50. Tag nach dem 15. Februar aufgefunden,
len pro Tag. Die Nr. 32 durchquerte die nördliche Adria von Salvore bis Ravenna in nur
304 E. Mazelle,
Diese 6 Flaschenposten zeigen daher Bewegungsrichtungen, die zwischen S 23° W und S 88° W
schwanken, die mittlere Richtung ergibt sich mit S 52° W, das ist fast SW zu W. Die mittlere Geschwin-
digkeit resultiert mit 3°8 Seemeilen pro Tag und schwankt zwischen 11 und 10:5 Seemeilen.
Von den 8 nordwestlichen Triften geht die Nr. 44 südöstlich von Primaro nach N 13° W und strandet
an der Po-Mündung bei der Spitze Goro, die Nr. 100 und 71, beide auf hoher See, östlich von Primaro
ausgesetzt, ziehen nach N 65° W und N 40° W, die erste strandet südlich von Goro, die zweite nördlich
der Spitze Maestra. Von den Flaschenposten Nr. 43, 107 und 70, alle drei auf hoher See in der Breite von
Unie ausgeworfen, bewegt sich die erste in der Richtung N 47° W und wurde bei Malamocco auf-
gefischt, die zweite und dritte schlagen die Richtungen N 62° W und N 63° W ein und wurden bei der
Spitze Maestra, beziehungsweise im Hafen Levante der Po-Mündung ans Land getrieben. Hierzu gehört
noch die Post Nr. 126, südwestlich von Porer ausgesetzt und nach einer Trift N 72° W im Hafen Tolle
gefunden. Die letzte Nr. 113, westlich von Unie ausgesetzt, bewegt sich direkt nach Westen, N 89° W,
und strandet bei Magnavacca.
Die Nr. 44 nahe der italienischen Küste, annähernd in nordnordwestlicher Richtung schwimmend, am
17. März ausgesetzt und nach 26 Tagen aufgefunden, gibt eine kleine Geschwindigkeit von nur 0:7 See-
meilen pro Tag. Nr. 100 und 71 von fast gleicher Stelle ausgehend und auch gegen die Po-Mündung
setzend, die erste vom 17. August bis zum 11. September, die zweite vom 18. Mai bis 26. Juni im Wasser,
geben 1’3 und 1'0 Seemeilen pro Tag. Von den Nr. 43, 107, 70 und 126, alle nach NW und WNW
setzend, gibt die Nr. 43, am 17. März ausgesetzt und nach 24 Tagen aufgefunden, die Geschwindigkeit
von 2'6 Seemeilen pro Tag, die Nr. 70 ab 18. Mai nach 35 Tagen die Geschwindigkeit von 1:5 Seemeilen
und die Nr. 107 und 126, beide am 17. August ausgeworfen, nach 42, beziehungsweise 33 Tagen gefunden,
die Geschwindigkeiten von 1:0 und 1'6 Seemeilen. Die Nr. 113 in westlicher Richtung, die Adria vom
9. August bis zum 5. Oktober durchquerend, gibt nur 1'4 Seemeilen pro Tag.
Diese 8 Flaschenposten zeigen daher Triften zwischen N 13° W und N 89° W, die mittlere Richtung
resultiert mit N 56° W, also mit NW zu W, Die Geschwindigkeiten schwanken zwischen 0:7 und
2:6 Seemeilen und geben als mittlere Geschwindigkeit 1:4 Seemeilen pro Tag.
Noch 2 Flaschenposten gehören hierher, die eine Nr. 64 auf hoher See, in der Breite von Unie aus-
geworfen, wurde bei Kap Salvore aufgefischt, zeigt demnach eine Triftrichtung N 13° E, die andere,
Nr. 61, westlich von Porer ausgehend, strandete bei Fasana, gibt demnach eine Richtung N 16° Eaan.
Die beiden Flaschenposten erscheinen am gleichen Tage, am 18. Mai, ausgeworfen und wurden nach
30, beziehungsweise 22 Tagen aufgefunden, geben Geschwindigkeiten von 1'8 und 0°6 Seemeilen.
Ihre mittlere Richtung ist demnach mit N 15° E anzunehmen, die mittlere Geschwindigkeit mit
1'2 Seemeilen pro Tag.
Die ersten 6 Fälle mit der mittleren SW zu W-Richtung und die 8 Fälle mit der mittleren NW zu
W-Richtung legen den Schluß nahe, daß diese Triften als die Wirkung der vorherrschenden Winde der
Adria, Bora und Scirocco anzunehmen sind. Die dritte Gruppe mit der Richtung N zu E könnte den in de
Adria mitunter auch starken Winden aus SW zugeschrieben werden. Nun ergibt sich aber bei Berück-
sichtigung der Triftzeiten, daß Flaschen, die fast zur gleichen Zeit im Wasser waren, ganz verschiedene
Triftrichtungen ergeben. So setzt die Flasche 108 vom 28. August bis 29. September nach WSW,
während die Flaschen 107 und 126 vom 17. August bis zum 28. September, beziehungsweise 19, Sep-
tember nach WNW gehen.
Die Flaschen Nr. 70 und 71, wie die Nr. 64 wurden alle drei am 18. Mai ausgeworfen und am 22,
26., beziehungsweise 17. Juni aufgefunden. Die ersten zwei geben die Triftrichtung nach WNW und N N,
die letzte hingegen nach N zu NE. Überdies sind in diesen Zeitintervallen weder die eine noch die andere
der für die Adria charakteristischen Windrichtungen anhaltend vorherrschend.
Nur bei der Flasche Nr. 32, vom 15. bis zum 23. Februar ausgesetzt, ist als sicher anzunehmen,
daß dieselbe ihre große Geschwindigkeit von 10:5 Seemeilen pro Tag und ihre südwestlichere Trift-
richtung der an diesen Tagen vorherrschenden, durch hohen Luftdruck im Norden und Osten Europas und
EEE ER REED u
”
en Mh Mn Bahn
Oberflächenströmumgen in der Adria. 30D
tiefen Luftdruck im Mittelmeer verursachten Bora verdankt. Aus den Wetterkarten des maritimen Observa-
toriums sind für diese Tage bei den Morgenbeobachtungen von Triest, Pola, beziehungsweise Porer,
Venedig und Pesaro vorherrschend NE-Winde bis zur Stärke 8 zu entnehmen.
In der Zeit vom 18. Mai bis zum 26. Juni sind hingegen aus den Wetterkarten weder eine ausgesprochen
anhaltende Bora- oder Sciroccotendenz noch stürmische Winde anderer Richtungen ersichtlich. Größten-
teils sind schwache Winde vorberrschend, an einigen Tagen durch stärkere Bora unterbrochen, die jedoch
nur einen Teil der nördlichen Adria beherrschte. So beobachten zum Beispiel am 20. Mai Triest ENE 7,
Pola WNW 6, Venedig E 5 und Pesaro NW 3, hervorgerufen durch einen zungenförmigen Vorstoß tieferen
Luftdruckes über die nordöstliche Küste der Adria. Am 8. Juni ist in Triest Bora mit der Stärke 6 und 5
zu bemerken, in Venedig nur mit der Stärke 2 und Porer NW 3 infolge eines Luftdruckmaximums über
Zentraleuropa und eines Tiefdruckgebietes über der südlichen Balkanhalbinsel. Am 13., 14. und 15. Juni
herrschte ausgesprochene Bora in Triest bis zur Stärke 7, schwächer in Pola, in Venedig mäßiger E und
NE zwischen den Stärkegraden 2 und 4 und in Pesaro E und S mit Stärke 3, infolge eines aus Westen
über Zentraleuropa vorrückenden barometrischen Maximums bei gleichzeitiger unregelmäßiger Verteilung
des südlich gelegenen Tiefdruckgebietes. Am 22. Juni wieder mäßige Bora in Triest, ENE 5, N 4 in Venedig,
in Porer jedoch SW 3 und Pesaro S 3, infolge eines Maximums im Westen Europas und relativ größeren
Luftdruckes im südöstlichen Mittelmeer, bei gleichzeitiger Ausbreitung eines Minimums vom nördlichen
Tyrrhenischen Meere über die Adria, den Balkan bis zum Schwarzen Meer. Ebenso zeigt am 26. Juni
Triest ENE 6, Venedig NE 6, Porer jedoch ESE 5 und Pesaro SW 3, verursacht durch eine große aus-
geprägte barometrische Depression über dem nördlichen Teil der Adria. In den übrigen Tagen kommen
nur Winde in der Stärke I bis 3 und vielfach Windstille vor.
Auch in dem Zeitraum vom 17. August bis zum 29. September sind nur mäßige Winde ohne an-
haltende Bevorzugung einer bestimmten Windrichtung zu entnehmen. In dieser Periode kommen 7 Tage
mit sciroccaler Tendenz und 14 Tage mit vorherrschender Borarichtung vor, wobei aber eine bestimmte
Windrichtung infolge der sehr wechselnden barometrischen Verteilung nicht durch längere Zeit
anhaltend war. Durch 2—3 Tage ist die für Scirocco charakteristische Wetterlage zu bemerken, mit dem
Hochdruckgebiet im Südosten Europas und Tiefdruckgebieten im N und NW Europas, dann nach einigen
Tagen wieder durch 2—3 Tage die für mäßige Bora bekannten Situationen, mit den Hochs im N, NW
oder NE des Kontinentes und den Tiefs im S und SW. Die mittlere Windstärke resultiert nach den
Morgenbeobachtungen der Stationen Triest, Pola und Venedig an Sciroccotagen mit der Stärke 2 der
IOteiligen Skala, für die Boratage mit der Stärke 3. Die zur Beobachtung gelangte Maximalstärke aus
diesen Morgenbeobachtungen erreichte bei Scirocco den Stärkegrad 4, bei Bora 5.
Bei diesen Windverhältnissen kann demnach dem Winde kein entscheidender Einfluß auf eine
bestimmte Triftrichtung zugesprochen werden. Wenn ferner in den fast gleichen Zeitintervallen ver-
schiedene Bewegungsrichtungen resultieren (wenn bei der Richtungsbestimmung nur der Ausgangs- und
Endpunkt berücksichtigt wird), so ist wohl anzunehmen, daß diese Flaschenposten wahrscheinlicher
gekrümmte Bahnen eingeschlagen haben. Da einerseits längs der Ostküste die Strömungen bestimmt nach
NW setzen, andrerseits an der Westküste nach SE, so wird für diesen nördlichen Teil der Adria die
Annahme eines zyklonalen Strömungsverlaufes nahe gelegt, demnach eine Bewegung längs der istriani-
schen Küste nach Norden, auf der Höhe von Salvore und südlicher hiervon nach Westen, längs der
italienischen Küste nach Süden und schließlich in der beiläufigen Breite von Primaro und Porer nach Osten.
Für die oberwähnten 16 Flaschenposten wurden daher der Ausgangs- und Endpunkt mit einer Kurve
im Sinne dieser zyklonalen Bewegung verbunden und der Seeweg in Seemeilen ausgemessen, mit Aus-
nahme der Flaschenpost Nr. 54, die in 12 Seemeilen Entfernung vom Ausgangspunkte in der Richtung
S 23° W bereits nach 3 Tagen aufgefunden wurde.
Die unter Annahme dieser zyklonalen Bewegungsrichtung resultierenden Geschwindigkeiten in See-
meilen pro Tag ausgedrückt sind nachfolgende:
—— ES a N
I
356 E. Mazelle,
Flasche Nr. 32. . . . . Seemeilen pro Tag 115, Flasche" Nr. 64.°. . .. „'Seemeilen pro Task
» Se ee » » re] » SO Pe » » » 3°0,
» DAR » » » 68, » MA » ® 2 az
s A ON En » I) » Sat: ke ge » » ' » 5
» So a » BESTER, » 200 Lat ee » » vu
Klasche, Nr. 1007 =, 2%. Seemeilen proflaeb=3
» Te: » » wo 2
> OS » » >12 |
» 2 Be ee » » Den
» 341208: We » » DE3uD: |
Von diesen Flaschenposten ist wohl die Nr. 96 sofort auszuscheiden, die parallel zu Nr. 54 nach
S 23° W schwimmt. Auch für die Nr. 44 bei der Po-Mündung ist eher vorauszusetzen, daß dieselbe einer
lokalen, durch das Po-Wasser verursachten Strömung Folge leistet, eventuell einer Art Aspirationswirkung
oder einer lokalen Wirbelbewegung im Sinne des Uhrzeigers. Ebenso könnte die Nr. 100, die’am gleichen
Tage wie die Nr. 96 (17. August) ausgesetzt wurde, vorerst wie diese nach SW, dann nach W gegen die
italienische Küste und schließlich nach N wie die Nr. 44 gezogen sein. Für die in der Nähe der istrischen
Küste sich bewegende Nr. 61 ist wohl eher anzunehmen, daß dieselbe an der südlichen Küste Istriens‘
hin- und hergetrieben, oder sehr spät aufgefischt wurde, als daß sie einen vollständigen Kreislauf be-
schrieben hätte, um dann, in die Nähe des Ausgangspunktes zurückgekommen, doch zur istrischen
he
Küste getrieben zu werden.
Unter Ausscheidung dieser, in der obigen Zusammenstellung mit einem Stern gekennzeichneten
Fälle und des bereits früher der starken Bora zugeschriebenen Triftweges der Flasche Nr. 32, de
Geschwindigkeit unter Annahme einer nach Westen ausgebuchten Bahnkurve im Sinne der zyklon
Bewegung mit 11'5 Seemeilen pro Tag resultiert, ergeben sich Geschwindigkeiten, die zwischen 2 und
5 Seemeilen pro Tag schwanken. Hierher könnte auch die bei Besprechung der längs der östlichen Küste
setzenden Flaschen erwähnte Nr. 42 gerechnet werden. Unter Annahme einer größeren zyklonalen Bahn
bis gegen Salvore würde für diese eine Geschwindigkeit von 4 Seemeilen pro Tag resultieren,
Die 11 Flaschenposten geben in diesen gekrümmten Bahnen eine mittlere Geschwindigkeit von
3°1 Seemeilen pro Tag, also eine nicht unmögliche Geschwindigkeit. Ein Einfluß der Jahreszeit ist aus
diesen Fällen nicht zu ersehen.
5. Andere aus den bisher behandelten Richtungen fallende Flaschenposten, mit spezieller Rücksicht-
nahme der südlichsten Adria. £
besprochenen Gruppen eingeteilt werden können. Es sind dies die Nr. 23, 35, 58 und 128, die annähe
die gleiche Bewegungsrichtung nach WNW zeigen.
Die Nr. 58 bei Cazza am 1. Jänner ausgesetzt, wurde am 18. Februar bei Ancona aufgefunden,
24. August auf hoher See in der Breite von Durazzo ausgeworfen, bewegte sich über den Vorsprung \
Gargano und wurde am Strand nördlich von Termoli gefunden. Ihre Bewegungsrichtung ist N 76° W
einer Geschwindigkeit von 3°5 Seemeilen pro Tag. Die übrigen zwei Flaschenposten wurden in
-
ie
Oberflächenströmunmgen in der Adria. 357
Andere in der südlichen Adria ausgesetzte Flaschenposten.
Ausgesetzt | h
IN ee IL ETUN „0, Richtung Seemeilen Tage Seem./d
Breite Tag
23 40° 18' 26./XI. N: 617 W 114 52° — 2°19
35 40 2 14./1. NESOZENV 77 40:88 1:88
98 42 45 lan NEEEGSEENVI 138 48° — 2:88
128 41 24 24.|V III Ne 76 Wi 182 52:29 3:48
83 42 24 15./VIIL. Nas I SW; 36 2° — 18-—
80 42 8 21.jl. SI ES2s CH 806 17583 4:58
Molfetta-Bari gefunden, die zweite bei Brindisi und waren vom 26. Dezember 1912 bis zum 16. Februar,
beziehungsweise vom 14. Jänner bis zum 24, Februar im Wasser. Die Geschwindigkeiten resultieren mit
2:2 und 1'9 Seemeilen pro Tag.
Die Flasche 58 kann wohl nicht in der Richtung WNW gezogen sein, in einer die übrigen Trift-
richtungen schneidenden Bahn. Dieselbe ist wahrscheinlich zuerst von Cazza westlich von Lissa nach
NW gezogen, um dann auf der Höhe der Insel Grossa die Adria gegen W und SW bis nach Ancona zu
durchqueren. Unter dieser Voraussetzung würde die annehmbare Geschwindigkeit von 3°3 Seemeilen pro
Tag resultieren.
Für die Flaschenposten 23 und 35 kann auch nicht angenommen werden, daß dieselben direkt gegen
die an der italienischen Küste für alle übrigen Flaschenposten gefundenen nach SE gehenden Richtungen
aufkommen, es muß doch eher angenommen werden, daß diese 2 Flaschenposten vorerst längs der
albanesischen Küste nach N zu W, dann in nordnordwestlicher Richtung, wie die Flaschen 66, 102 und
104 sich bewegen, ferner südlich von Punta d’Ostro gegen WSW setzen, um dann in südöstlicher
Richtung wie die anderen längs der italienischen Küste gehenden Flaschen zum Fundort zu gelangen.
Ebenso könnte für die Flasche Nr. 128 zuerst eine nordnordwestliche Richtung angenommen
werden, welche dann sukzessive südlich von Punta d’Ostro nach NW und W umbiegt, um zum Landungs-
punkt zu kommen.
Unter Annahme dieser gekrümmten Bahnen resultieren Geschwindigkeiten die ganz plausibel
erscheinen und zwar für Nr. 23. . 4:7 Seemeilen, Nr. 35. . 6'9 Seemeilen und Nr. 128. . 3°9 See-
meilen pro Tag.
Es liegt nahe, auch für die Bahnen der Flaschenposten Nr. 14, 125 und 127, die bei Besprechung
der südlich von Punta d’Ostro ausgesetzten Flaschen (Absatz 3d) bei geradliniger Verbindung des Aus-
gangs- und Endpunktes die Richtungen S 11° W, S 20° W und S 40° W ergeben, ähnlich gekrümmte
Bahnen, im entgegengesetzten Sinne zur Uhrzeigerbewegung anzunehmen; die danach abgeleiteten
Geschwindigkeiten resultieren mit 7'0, 2:7 und 3:6 Seemeilen pro Tag.
Für diese 6 südlich von Punta d’Ostro ausgesetzten Flaschen würden sich demnach übersichtlich
zusammengefaßt nachfolgende Geschwindigkeiten ergeben:
Nr. 23, ausgesetzt am 26./XIl, nach 52 Tagen aufgefunden, 4°7 Seemeilen pro Tag
» 80, » » 14./L, » 4] » » 6°9 » »
» 14, » » 18.) >23 » » 7°0 »
» 125, » 2 107/02 68 » » 2% » »
el2/, » » 24/VIl, » 55» >» 3:6
» 128, > » 24./VIl, » 52 > > 3'9
Die mittlere Geschwindigkeit würde daraus mit 4°8 Seemeilen pro Tag abzuleiten sein,
358 E. Mazelle,
Wenn aus diesen wenigen Fällen ein Schluß auf die jahreszeitlichen Änderungen der Geschwindig-
keiten gezogen werden dürfte, so würden die ersten 3 Fälle für den Winter eine mittlere Geschwindigkeit
von 6°2 Seemeilen, die drei letzten für den Sommer eine Geschwindigkeit von 3°4 Seemeilen pro Tag
ergeben; für den Winter eine 1'Smal größere Geschwindigkeit.
Vergleichen wir die mittlere Geschwindigkeit dieser 6 Fälle mit den früher unter Annahme gerad-
liniger Triftwege erhaltenen Geschwindigkeiten aus den längs der östlichen Küste bei Punta d’Ostro
schwimmenden Flaschen, der nach W und SW setzenden, die Adria durchquerenden und der längs der
südlichen italienischen Küste gehenden Flaschen, so ergeben sich annähernd gleiche Werte, da für die
letzteren ein mittlerer Betrag von 5 Seemeilen pro Tag resultiert.
Es kann daher der Schluß gezogen werden, daß im südlichen Becken der Adria, von der Straße von
Otranto bis zur Linie Punta d’Ostro— Gargano, längs der östlichen Küste eine nach NNW setzende
Strömung vorhanden ist, die nördlich von Punta d’Ostro ihren Weg längs den der österreichischen Küste
vorgelagerten Inseln fortsetzt, von welcher aber südlich von Punta d’Ostro eine seitliche Abzweigung
gegen Westen zur italienischen Küste ausgeht, welche dann in die längs der westlichen Küste nach Süd-
osten ziehende Strömung mündet und so eine im entgegengeseizten Sinne der Uhrzeiger gehende
Bewegung mit einer mittleren Geschwindigkeit von beiläufig 5 Seemeilen pro Tag bildet.
Es wären noch 2 Flaschenposten in Diskussion zu ziehen und zwar die Nr. 83 und 80.
Besonders auffällig ist die Triftrichtung der Flasche 83. Dieselbe wurde bei Pelagosa ausgesetzt und
Me
wanderte nach N 14° W. Hervorzuheben ist außerdem noch ihre kurze Triftdauer und große Geschwindig-
keit. Sie wurde am 15. August um 2" nachmittags ausgesetzt und bereits am zweiten Tag darauf 4 See-
meilen von Comisa entfernt, t/, Meter unter dem Meeresspiegel schwimmend aufgefunden. In 2 Tagen hat |
dieselbe 36 Seemeilen zurückgelegt und demnach die große Geschwindigkeit von 18 Seemeilen pro Tag
erreicht.
Die Wetterkarten dieser Tage zeigen für den Morgen des 15. August eine barometrische Depression
im Südosten Europas, welche sich bis zum 16. Morgens nordostwärts verlagert hatte, so daß sie von der
Ostsee bis zum Schwarzen Meere reichte. Eine zweite schwächere Depression liegt über den nördlichen.
Teil des Tyrrhenischen Meeres, während im Norden Europas hoher Luftdruck und im Süden ein mäßig.
hoher Luftdruck vorherrscht. Am 17. früh liegt das Minimum über Mitteleuropa, während eine zweite
Depression vom Atlantischen Ozean über Spanien bis östlich der Balearen angelangt ist und der relativ.
höhere Luftdruck sich südöstlich von Sizilien hält. Die Windaufzeichnungen des Anemographen auf der
Seeleuchte Pelagosa ergeben für den 15. August nach 2" p. vorerst einen Wind zwischen N und NNW
mit einer Maximalgeschwindigkeit von 55 km in der Stunde von 3—4" p. Gegen Mitternacht dreht der-
selbe nach NNE und bleibt in dieser Richtung bis nach 5" a. des 16., an Stärke bis zu 5 km pro Stunde
abnehmend. Vor 6" früh dreht der Wind plötzlich nach Süden. Von 6" früh bis 8" abends schwankt die’
Richtung zwischen SSW und SSE, die Stärke nimmt bis 30 km in der Stunde von 7—-8" abends zu. Nach
8" abends setzt der Wind seine Rechtsdrehung fort, um 9" p. herrscht W mit 28km, um 10" p. NE mit
34 km. Die Geschwindigkeit nimmt hierauf ab, die Richtung bleibt bis mittags des 17. vorherrschend
zwischen N und ENE. Es hätte daher nur der Wind aus den südlichen Windrichtungen in der Zeit von
6" früh bis gegen 9" abends des 16. mit seiner mittleren Geschwindigkeit von 21 Stundenkilometern (von
11° vormittags bis 8" abends zwischen 21 und 30 km) auf die Triftrichtung der Flaschenpost einen Einfluß
ausüben Können. j
Werden die früher bei Besprechung der Strömungen längs der östlichen Küste erwähnten, bei Cazza
in nordwestlicher Richtung setzenden Flaschenposten mitberücksichtigt, so zum Beispiel die ersten Tei e
der Nr. 85 und 76, wie auch die bei Comisa gefundene Nr. 41, so würden diese dafür sprechen, daß von
Pelagosa gegen Cazza und der Westseite von Lissa auch eine gegen die Uhrzeigerbewegung gehende
Strömung sich bilden kann. 8
Was nun die letzte Flaschenpost Nr. 80 anbelangt, so kommt derselben insofern ein großes Interesse
zu, als sie von den eingelaufenen Meldungen die einzige ist, welche ihren Weg durch die Straße von
27
_
Oberflächenströmungen in der Adria. 359
Otranto genommen hat und erst an der Westküste von Ägypten gefunden wurde. Diese Flasche wurde
vom Lloyddampfer Prag am 21. Jänner auf hoher See nordöstlich von Vieste ausgesetzt und erst am
16. Juli, daher nach 176 Tagen, von einem Beduinen bei Kasra Abou Mahgioub aufgefunden.
Die genaue Angabe des Ortes verdankt das k. k. Maritime Observatorium’ einer freundlichen Mit-
teilung des K. u. k. österr.-ungar. Konsulates in Alexandrien, aus welcher zu entnehmen ist, daß nach einer
Note der Administration der Küstenwache der Fundort Kasra Abou Mahgioub zirka 12 km von Mirsa
Matrouh entfernt liegt.
In der Adria hat diese Flaschenpost jedenfalls der an der italienischen Küste nach Südosten setzen-
den Strömung gefolgt. Zur Ausmessung des Seeweges wurde vorerst eine Richtung von S 32° E ange-
nommen (296 Seemeilen), dann die Richtung S 40° E (510 Seemeilen), so daß der Gesamtweg mit
806 Seemeilen resultiert. Daraus läßt sich eine Geschwindigkeit von 4'6 Seemeilen pro Tag bestimmen.
6. Bei und zwischen den Inseln der österreichischen Küste.
Bei und zwischen den Inseln unserer Küste wurde auch eine Reihe von Flaschenposten aufgefunden,
von welchen mehrere für eine direkte Fortsetzung der bereits besprochenen nordwestlichen Strömung
längs der östlichen Adriaküste sprechen.
Flaschenposten zwischen den Inseln unserer Küste.
Ausgesetzt
N | Br Ir il 9 Richtung Seemeilen Tage Seem./d
Breite Tag
2 44° 46' 15./XII. N 78° 7E 2 2-25 0:89
3 42 39 15./XII. NEESIEEN\V 27 892 4:56
4 44 30 24.|X11. IN OT ER} 5 471 1:06
6 43 50 14./1. B 83 W 7 3:42 2:05
8 44 37 15./1. INH SW 1 8:13 0:12
10 43 4 15./I. N 80 W 7 6° — 107
11 42 52 22.1. INDEESPEENW 21 279 1er79
16 43 4 2./U. NEE) 4 9-25 0:43
24 43 12 24.1. 8 Ge 3 471 0:64
37 44 37 15./III. NE NOSENW] 1 0:67 1:49
47 44 37 15./IIT. N 19 W 20 27:92 0:72
48 43 38 15./IV. NEON, 21 Bu7a la!
50 43 38 15./1. N 2 E 11 = =
55 43 38 15./V. N 29 W 41 3:83 10-71
57 44 9 15./V. N. 19) W % 92 0:64
68 | 44 30 19V. | 8 30 W 7 32-33 0-22
78 44 37 16./VII. DS 2URSGE] % 6'383 a
79 42 49 28./VII. NER 7OEESE 12 463 2:59
81 44 10 21./VIl. iS la zn: 4 1550 0°26
119 43 31 15./X. N 20 E 2 0'92 A
130 | 44 46 15.1X. (N 80 5) 15 29:83 0-50
Von Norden nach Süden gehend sind zuerst die bei Porer ausgeworfenen Flaschen Nr. 2 und 130
zu erwähnen. Beide setzen nach Osten um das Kap Promontore und wurden auf der östlichen Küste
Istriens aufgefunden. Die Nr. 2 am 15. Dezember 1912 ausgesetzt und bereits am 17. Dezember schwim-
mend, 2007» von der Küste entfernt, zwischen Promontore und der Insel Fenera aufgefischt, gibt eine
Denkschriften der mathem.-naturw. Kl. 91. Bd. 47
FW
su
360 E. Mazelle,
östnordöstliche Richtung. Die Nr. 130 am 15. Oktober von Porer ausgehend, wurde erst nach 30 Tagen am
Strand des Hafens Carnizza gefunden. Beide geben kleine Geschwindigkeiten, die erste 0:9 Seemeilen,
die zweite 0:5 Seemeilen pro Tag.
Von den bei der Spitze Vnetak auf Unie ausgeworfenen Flaschen kommen 4 Stück in Betracht und
zwar die Nr. 8, 37, 47 und 78. Die ersten zwei bewegten sich direkt nach N 10° W und wurden bei der
Küste der Insel Unie gefunden. Nr. 8 am 15. Jänner ausgesetzt, wurde erst nach 8 Tagen schwimmend
bei der Spitze Art aufgefischt und hat sich jedenfalls mehrere Tage in dieser Gegend unbemerkt herum-
getrieben, da die resultierende Geschwindigkeit von nur O1 Seemeilen pro Tag eine allzukleine wäre. Die
Nr. 37 am 15. März ausgesetzt und am nächsten Tage gefunden, gibt eine Geschwindigkeit von 1:5 See-
meilen. Die Nr. 47 wurde auch am 15. März ausgeworfen, aber erst am 12. April auf der Spitze Ubas der
östlichen istrianischen Küste aufgefunden, sie gibt demnach eine Richtung N 19° W und eine Geschwindig-
keit von 0:7 Seemeilen pro Tag.
Die Nr. 78 hingegen vom 16. bis zum 22. Juli im Wasser, wurde bei der Insel Sansego gefunden
und zeigt daher eine entgegengesetzte Richtung vonS 20° E mit einer Geschwindigkeit von 11 Seemeilen.
Am 17. Juli ist nach den Wetterkarten eine günstige barometrische Situation für westliche und nord-
westliche Winde zu entnehmen, und zwar ein hoher Luftdruck im Westen Europas und ein Tiefdruck_
gebiet über Ungarn. Starker NW ist in der mittleren Adria zu bemerken, Lissa NW 6, Punte bianche
mäßiger NW, von der Stärke 4. Am 18. dringt der hohe Luftdruck keilartig über den Nordrand der Alpen
vor, während das Minimum nach Südosten zieht. In Porer wurde NW 3, in Punte bianche NE5 und
in Lissa NW 5 beobachtet. Am 19. liegt annähernd dieselbe Situation vor, hoher Luftdruck im Westen,
tiefer im Südosten Europas, daher Porer NW 2, Punte bianche NW 3 und Lissa NNW 3. Am 20. ändert
sich die Lage, da eine sekundäre Depression im Golf von Lyon in der Adria Winde aus SE und NE her-
vorruft. Es ist möglich, daß die nordwestlichen Winde des 17. bis 19. Juli lokale Strömungen in süd-
östlicher Richtung mit sich gebracht haben.
Nach Sansego wurde noch die Flasche Nr. 4 getrieben, die am 24. Dezember 1912 südwestlich von
dieser Insel ausgesetzt wurde und nach 5 Tagen am Strand dieser Insel gefunden wurde. Die Richtung
resultiert mit N 67° E und die Geschwindigkeit mit 11 Seemeilen.
Die Wetterkarten zeigen für den 24. Dezember einen relativ niederen Luftdruck in der nördlichen
Adria und hohen Luftdruck im NW und SW von Europa und daher westliche Winde, Porer WNW4
Punte bianche W 4. Auch Pesaro und Ancona geben SW 2, beziehungsweise W 1. Am 25. Dezember hat
Porer WNW 3, Punte bianche NW 4, Pesaro WSW 2 und Ancona SW 1, infolge hohen Luftdruckes im
Norden Oberitaliens. Am 26. Dezember ist hoher Luftdruck über Italien bis zur afrikanischenKüste und ein
zweites Maximum über Serbien und Bulgarien zu bemerken und daher WSW 2 in Pesaro und SSE 4 in
Punte bianche. Am 27. und 28. hat sich der hohe Luftdruck nach SW zurückgezogen, während niederer
Luftdruck von Nordeuropa mit unregelmäßigem Isobarenverlauf heranrückt. Die Winde kommen in diesem
Meeresteil aus SE, SW und auch NW. So hat Porer am Morgen des 27. SSW 5, Punte bianche SE 4, um
2% nachmittags WNW 2, beziehungsweise W 3. Diese kurze Darlegung läßt wiederum ersehen, daß di
Winde einen Einfluß ausgeübt haben können, in diesem Falle für die Versetzung nach ENE.
Die Flaschenpost 68 in Quamerolo zwischen den Inseln Lussin und Pago am 19. Mai ausgeworfen,
wurde erst nach 32 Tagen auf der Spitze Samotvarac der Insel Selve aufgefunden. Sie würde daher di
Richtung S 30° W und eine Geschwindigkeit von nur O'2 Seemeilen pro Tag ergeben. k
Die Nr. 57 von Punte bianche ausgehend, vom 15. Mai bis zum 26. Mai im Wasser, landete auf der
Insel Skarda, Triftrichtung N 19° W, Geschwindigkeit 0:6 Seemeilen.
Nr. 81 im Kanal von Zara, nordwestlich von diesem Hafen am 21. Juli ausgesetzt und am 5. Au,
bei Ceprljana auf der Insel Uglian gefunden, gibt eine südliche Richtung, S 15° E und 0-3 Seemeil n
Geschwindigkeit.
Oberflächenströmungen in der Adria. 361
Die Nr. 6 vom 14. bis zum 17. Jänner von der Insel Morter zur Insel Incoronata schwimmend, zeigt
eine fast westliche Richtung, S 83° W mit 2:1 Seemeilen Geschwindigkeit, bei vorherrschenden östlichen
und südöstlichen Winden.
Von den von der Seeleuchte Lucietta ausgehenden Flaschen wurden 3 Stück in den Küstengewässern
gefunden und zwar die Nr. 48, 50 und 55. Alle drei geben eine nördliche, beziehungsweise nordnord-
westliche Richtung. Nr. 50 am 15. Jänner ausgesetzt, wurde auf der Insel Morter gefunden und gibt die
Richtung N 2° E. Nr. 48 ab 15. April, fast 7 Tage im Wasser, strandete auf der Insel Pa$man nach einer
Triftrichtung von N 29° W und 3°1 Seemeilen Geschwindigkeit, während die Nr. 55 Mitte Mai in kaum
4 Tagen den Weg längs der Insel PaSman durch den Kanal Mezzo bis zur Insel Sestrunj zurücklegte und
in den beiläufigen Richtungen N 29° W und N 43° W die große Geschwindigkeit von 10:7 Seemeilen
pro Tag erreichte.
In diesen Tagen herrschte ausgesprochener Scirocco, am Morgen des 15. Mai Zara S 2, am 16. Mai
Zara SE 3, Lissa ESE 4, am 17. Mai Zara SEA, Lissa SE 5, am 18. Mai Zara SE 3, Lissa SE 4, am
19. Mai Zara SE 2, Lissa SE 2 zufolge einer Westeuropa von SW nach NE durchquerenden Depression,
die sich schließlich im Norden Europas mit einem dortselbst vorhandenen Tiefdruckgebiet zu einem aus-
gedehnten Minimum vereinigte.
Bei Kap Planka ist die Flaschenpost 119 zu bemerken, welche am 15. Oktober von der Seeleuchte
Mulo ausging und bereits am nächsten Tage auf der Klippe Lukvenjak aufgefunden wurde; Richtung
N 20° E und 2°2 Seemeilen Geschwindigkeit.
Bei der Westspitze der Insel Lesina wurde am 24. Jänner die Flaschenpost 24 ausgesetzt, welche
nach kaum 5 Tagen schwimmend im Kanal Spalmadori aufgefischt wurde. Die Richtung läßt sich mit
S67°E ermitteln und die Geschwindigkeit mit 0'6 Seemeilen. Für diese Flaschentrift ist aus den
Wetterkarten und den Beobachtungen von Lissa ein direkter Einfluß des Windes nicht zu finden. Auf
Grund der barometrischen Verteilung kommen nordöstliche und südöstliche Winde in der Adria vor, am
27. und auch am 29. jedoch eine ausgesprochene Bora auf der ganzen österreichischen Küste. Vielleicht
erfolgte durch diese Bora eine Strömung nach SW, die sich an den Spalmadori-Inseln teilend, einen
Zweig nach Südosten in den Kanal Spalmadori sandte.
Auf der Nordküste der Insel Lissa kommen zwei Flaschenwege zusammen, die Nr. 10 bei der See-
leuchte Stonlica am 15. Jänner ausgesetzt, bewegte sich westwärts, N 80° W, mit 1:2 Seemeilen, die
Nr. 16 am 2. Februar bei der Nordwestküste der Insel Lissa ausgeworfen, in östlicher Richtung, N 71° E,
mit 0:4 Seemeilen. Für die erste Flaschenpost sind für den 15. und 16. Jänner für ihre Triftrichtung
günstige Winde in Lissa zu entnehmen und zwar am 15. den ganzen Tag E mit der Stärke 5 und am 16.
ESE 4. Am 17. sind morgens und mittags mäßige NW-Winde, die gegen Abend und nachtsüber wieder in
Scirocco bis zur Stärke 5 übergehen. Am 19. herrschte Gegenwind aus NW bis zur Stärke 5, am 20. und
21. vorherrschend südliche Winde. Für die in entgegengesetzter Richtung gehende Flaschenpost ist auch
nur teilweise günstiger Wind zu finden. Am 2. Februar herrschte in Lissa ausgesprochener Scirocco, am
3. Februar jedoch infolge eines Hochdruckgebietes im SW Europas und relativ niederem Druck in der
Adria NW-Wind bis zur Stärke 5, welcher am 4. Februar mit mäßiger Stärke anhielt und erst am 5. Februar
ganz abflaute. Der 6. und 7. Februar brachten .wieder kräftigen Scirocco, während am 8. der Wind
Schwächer war und vorwiegend aus NW kam, um am 9. tagsüber bis zum Morgen des 10. in Bora über-
zugehen. Für die ostwärts setzende Flaschenpost wären daher nur die NW-Winde der zwei Tage, 3. und
4. Februar, in Betracht zu ziehen.
Schließlich sind noch die 3 Flaschenposten Nr. 11, 79 und 3 bei Meleda zu erwähnen. Nr. 11 im
Kanal von Meleda am 22. Jänner ausgesetzt und am 3. Februar auf der Insel Curzola aufgefunden, zeigt
die Richtung N 82° W mit 1'8 Seemeilen, während die Nr. 79 am 28. Juli von der Nordwestspitze Meledas
ausgehend, schwimmend an der Nordküste dieser Insel am 5. Tage aufgefunden wurde und daher die
- Richtung S 70° E mit 2:6 Seemeilen Geschwindigkeit ergibt. Für diese Flaschenpost kommen namentlich
zu Beginn ihrer Schwimmzeit keine besonders ausgeprägten Winde vor, erst in den zwei letzten Tagen,
362 E. Mazelle,
am 1. und 2. August sind infolge hohen Luftdruckes im NW und tiefen im ESE Europas vorherrschende
nordwestliche Winde zu entnehmen, und zwar aus den Beobachtungen der nahegelegenen Seeleuchte
Glavat bis zur Stärke 4 und in Brindisi am Morgen des 1. und 2. August NW 4.
Die Nr. 3 von der Seeleuchte S. Andrea (Donzella) am 15. Dezember 1912 ausgehend und am 21.
dieses Monates in der Bai Giuliana auf Sabioncello gefunden, gibt die normale Richtung N 59° W mit
einer Geschwindigkeit von 4'6 Seemeilen pro Tag.
Von den hier erörterten 21 Flaschenposten können 13 Stück in einem direkten Zusammenhang mit
den bereits besprochenen längs unserer Küste im allgemeinen nach Nordwesten setzenden Strömungen
gebracht werden.
Die Nr. 3 und 11 sprechen für das Vorkommen dieser Strömung auch zwischen Meleda, Sabioncello
und Curzola und Nr. 10 bei Lissa. Nr. 119 und Nr. 50 würden darauf hinweisen, daß bei Kap Planka und
Lucietta ein Stromzweig gegen die Küste geht. Nr. 48 und 55 zeigen ein Eindringen der allgemeinen
nordwestlichen Strömung gegen die Insel Pasman bis zur Insel Sestrunj. Eine direkte Fortsetzung der
allgemeinen Strömung bilden auch die Flaschenposten Nr. 57 bei Punte biancke, Nr. 8 und 37 bei Unie.
Die Nr. 47 die von Unie gegen die Ostküste Istriens zieht, wie auch die Nr. 2 und 130, die südlich
von Promontore zu dieser Küste gehen, würden dafür sprechen, daß an der Südspitze von Istrien eine
Stromteilung stattfindet, der Hauptteil sich längs der westlichen Küste Istriens nordwärts bewegt, während
ein Teil gegen Osten und Nordosten sich abzweigt.
Die erübrigenden 8 Flaschenposten können zum Teil, wie oben bereits besprochen, den jeweils
herrschenden Winden zugeschrieben werden, zum Teile jedoch auch Strömungen folgen, die infolge des
Einflusses der Küste abgelenkt wurden. Diese wenigen Fälle können natürlich kein bestimmtes Ergebnis
liefern, hier werden erst vermehrte Beobachtungen eine sichere Schlußfolgerung ziehen lassen.
Die resultierenden Geschwindigkeiten sind in der Mehrzahl sehr klein; 9 Fälle mit Geschwindigkeiten
kleiner als eine Seemeile pro Tag, 4 mit Geschwindigkeiten von 1 Seemeile, 3 mit 2 Seemeilen und 2 mit
3 Seemeilen pro Tag. Eine Flaschenpost zwischen Meleda und Sabioncello gibt 4°6 Seemeilen und die
durch den Kanal Mezzo gehende erreicht infolge anhaltendenden ausgesprochenen Sciroccos die große
Geschwindigkeit von 10°7 Seemeilen pro Tag.
Sämtliche Ergebnisse kurz zusammengefaßt sind unter gleichzeitigem Hinweis auf die Tafel 4 ;
folgende: 2
1. Die Flaschenposten lassen die zwei bekannten Strömungen längs der östlichen Küste in nord-
westlicher Richtung und längs der westlichen Küste in südöstlicher Richtung erkennen. Mit wenigen Aus- {
nahmen bewegen sich alle übrigen, wenn von den zwischen den Inseln der österreichischen Küste auf-
gefundenen Flaschen abgesehen wird, von der östlichen zur westlichen Küste. Im nördlichen Teile der
Adria kommen nordwestliche und südwestliche Triftrichtungen vor, sonst überwiegend Versetzungen |
südwestlicher und südöstlicher Richtung zur italienischen Küste hin.
2. Die mittlere Geschwindigkeit resultiert mit 3°7 Seemeilen pro Tag oder 0°15 Seemeilen pro“
Stunde. Am häufigsten kommen Geschwindigkeiten von 2—3 Seemeilen pro Tag vor, der größte Wert
erreicht 18 Seemeilen pro Tag. j
Die Geschwindigkeit ist ihrem Mittelwerte nach in der mittleren Adria am größten, 4°6 Seemeil 3
pro Tag, in der nördlichen Adria am kleinsten, 1°7 Seemeilen. Im Winter ergibt sich die mittlere Be
digkeit mit 41 Seemeilen, im Sommer mit 3°2 Seemeilen pro Tag. 2
Bei großen Flaschenpostwegen ist die Geschwindigkeit größer als bei kleineren. Je länger die Flasche
unterwegs war, desto kleiner die Geschwindigkeit. hi
3. Längs der Ostküste setzt die Strömung im südlichsten Teil der Adria nach NNW mit mindestens
4 Seemeilen pro Tag. ”
7
u
Oberflächenströmungen in der Adria. 363
Südlich von Punta d’Ostro bis Lissa ergibt sich eine Trift in der Richtung WNW mit einer mittleren
Geschwindigkeit von 7 Seemeilen pro Tag.
Von Lissa bis Porer setzen die Strömungen nach NW zu N mit einer mittleren Geschwindigkeit von
mindestens 2 Seemeilen pro Tag und nördlich von Porer zuerst in einer nordwestlichen, dann in fast
nördlicher Richtung mit einer etwas über 2 Seemeilen pro Tag betragenden Geschwindigkeit.
Die mittlere Triftrichtung längs der östlichen Küste geht daher nach NW, mit einer mittleren
Geschwindigkeit von 3'9 Seemeilen pro Tag. Zwischen Winter und Sommer zeigt sich in den Mittelwerten
der Richtung kein nennenswerter Unterschied, N 46° W gegen N 43° W; die mittlere Geschwindigkeit
erreicht jedoch im Winter 5°7 Seemeilen, im Sommer 3'0 Seemeilen pro Tag, sie ist im Winter 19 mal
stärker.
4. Die längs der Westküste nach SE setzende Strömung erreicht eine mittlere Geschwindigkeit von
7:4 Seemeilen pro Tag.
Im nördlichen Teile (bis Gargano) und im südlichen dieser Küstenströmung sind die mittleren
Richtungen die gleichen, S 44° E; die mittlere Geschwindigkeit resultiert jedoch im südlichen Teile größer
als im nördlichen, 8 gegen 6 Seemeilen pro Tag.
Die mittleren Richtungen sind im Winter und Sommer auch nahezu gleich, S 42° E im Winter,
S 43° Eim Sommer. Die mittlere Geschwindigkeit resultiert für den Winter mit 3°2 Seemeilen, für den
Sommer mit 7'1 Seemeilen, sie ist im Winter 1'2 mal größer.
Eine um das Kap Otranto und S. Maria di Leuca setzende Strömung erscheint bestätigt, ihre
mittlere Geschwindigkeit kann mit 7 Seemeilen pro Tag angenommen werden.
d. Für die die Adria durchquerenden Flaschenposten ergeben sich nachfolgende Mittelwerte:
Zwischen Porer und Sansego ausgehend SW zu S mit 2 Seem. pro Tag und S zu SE mit 9 Seem. pro Tag
» Sansego u. Kap Planka » SSW DO WON RISSE, So se
» Kap Planka u. Cazza » SSW DB S » DES’ zursErssrAn > De)
» Cazza u. Durazzo » SW Sr Dr » ».» SS® a0» 0
Von den rückerhaltenen, in der mittleren Adria zwischen den Linien Porer—Ravenna und Punta
d’Ostro— Gargano ausgesetzten Flaschenposten gehen 65°/, in einer südwestlicheren Richtung, 35°/, in
einer südöstlicheren. Die mittleren Richtungen und Geschwindigkeiten ergeben sich mit SW zu S und
8 Seemeilen, beziehungsweise S zu SE und 5 Seemeilen pro Tag.
Im Winter und Sommer sind die südwestlichen Triften im annähernd gleichen prozentuellen Betrag
häufiger als die südöstlichen, die mittlere Geschwindigkeit der südöstlichen Richtung in beiden Jahres-
zeiten im gleichen Verhältnisse größer.
Sämtliche Fälle geben eine mittlere Geschwindigkeit von 3°9 Seemeilen pro Tag, im Winter
4:8 Seemeilen, im Sommer 2°8 Seemeilen; die Geschwindigkeit ist im Winter 1'7mal größer als im
Sommer.
Unter der Voraussetzung, daß diese Flaschenposten eher eine gekrümmte als eine geradlinige Bahn
einschlagen, vorerst in westsüdwestlicher Richtung, um dann im Bereiche der längs der italienischen
Küste nach Südosten setzenden Strömung zum Fundorte zu gelangen, ergibt sich eine mittlere Geschwin-
digkeit von 4:9 Seemeilen pro Tag.
Im Winter würde unter dieser Voraussetzung die mittlere Geschwindigkeit mit 5° Seemeilen, im
Sommer mit 3:8 Seemeilen resultieren.
Die mittleren Geschwindigkeiten sind im nördlicheren Teile der mittleren Adria doppelt so groß als
im südlichen Teile dieses Gebietes.
Von Pelagosa gegen Cazza und der Westküste von Lissa zeigt sich ein Teil einer gegen die Uhr-
zeigerbewegung gehenden Strömung.
364 E. Mazelle,
6. In der nördlichen Adria lassen sich. Triften mit der mittleren Richtung SW zu W und der mittleren
Geschwindigkeit von 4 Seemeilen pro Tag entnehmen, dann NW zu W mit etwas über 1 Seemeile pro
Tag und auch N zu NE mit 1 Seemeile.
Im nördlichsten Teile der Adria (im Norden der Linie Porer—Ravenna) könnte eine zyklonale
Strömungsrichtung angenommen werden, längs der Küste Istriens nach Norden, auf der Höhe von
Salvore nach Westen, längs der italienischen Küste nach Süden und schließlich in der beiläufigen Breite
von Primaro und Porer nach Osten.
Die mittlere Geschwindigkeit in dieser gekrümmten Bahn würde nach diesen Flaschenposten mit
3 Seemeilen pro Tag anzunehmen sein.
7. Im südlichen Becken der Adria, von der Straße von Otranto bis zur Linie Punta d’Ostro—Gargano
ist längs der östlichen Küste die nach NNW gehende Strömung vorhanden, die nördlich von Punta d’Ostro
ihren Weg längs den der österreichischen Küste vorgelagerten Inseln fortsetzt, von welcher aber südlich
von Punta d’Ostro eine seitliche Abzweigung gegen Westen zur italienischen Küste ausgeht, welche
dann in die längs der westlichen Küste nach SE ziehende Strömung mündet und so eine im entgegen-
gesetzten Sinne der Uhrzeiger gehende Bewegung mit einer mittleren Geschwindigkeit von 5 Seemeilen
pro Tag bildet.
8. Die bei und zwischen den Inseln der österreichischen Küste aufgefundenen Flaschenposten lassen
zum größeren Teile einen direkten Zusammenhang mit der längs der östlichen Küste nach NW gehenden
Strömung erkennen. Diese Strömung setzt sich durch Stromzweige gegen die Küste, beziehungsweise
zwischen den Inseln fort. L
An der Südspitze Istriens findet eine Stromteilung statt, der Hauptteil bewegt sich längs der west-
lichen Küste nordwärts weiter, ein Teil zweigt gegen Osten und Nordosten ab.
Die Geschwindigkeiten sind in der Mehrzahl klein, bei 13 unter 20 Fällen mit Geschwindek }
von höchstens 1 Seemeile pro Tag, 1 Fall mit 5 Seemeilen und einer bei anhaltendem Scirocco mit
11 Seemeilen pro Tag.
Oberflächenströmungen in der Adria. 365
mn nn ne nun Hann mn nn mn mn m nn a in m nn mn nn an mn m un nme mn m nn nm nn nn en nn mn nn nn
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Flaschenposten in der Adria, ausgesetzt Dezember 1912
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B | bis Oktober 1913.
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366 E. Mazelle,
S. — Seeleuchte, D. = Dampfer des österreichischen Lloyd, »Najade« S..M. Schiff
Ausgesetzt Gefunden
Nr.
von 0) x Tag Stunde Name und Ort © N Tag
7]
12 |0S>, Roten ee 44°46! | 13°54' | 15./XI. | 9ba. G. Miscovich, 44°48' | 13°52' | 16./XI.
Olmo piccolo
2 ES: Rorensr en eeeee, 44 46 13 54 15./X. 9a. B. Cernobori, 44 46 13 57 17.[X.
# Promontore
N! 3 | S,, S. Andrea (Donzella)..| 42 39 17 57 15.|XII.| 9 a. | N. Bundare, Zuljane | 42 52 17 26 21./XI.
| 4 | D. »Urano«, Kp. M. de
j Nardop ge 44 30 14 11 24.|XII. | 3 p. |N.Skrivenich, Sansego | 44 32 14 17 29./XI.
ll 5 | D. »Bruenn«, Kp. E.
j) Winterhalter.. nn... en. 40 41 18 1 2./1. | 8 C. Cureio, Otranto | 40 8 18 31 5./L
h 6 | D. »Sarszjevo«, Kp. D. x
in Tomiekere ee 43 50 15 33 14.]1. 6a. J. Jelica, Zut Az le 2 17.1.
1 7 | D. »Galicia«, Kp. O. Micie | 43 44 | 15 18 18./. | 10 a. |M. Skracic, Incoronata | 43 51 15 12 24./1.
“ | Se, Vnaialk ou 060080000088 44 37 14 14 15./I. 12 m. | G. Radoslovich, Unje | 44 36 14 17 23./l.
k 9 | S,, S. Nicolö di Budua...| 42 16 18 52 15./1. u 70% S. Radovanovic, 42 53 16 50 26./l.
4 Curzola
1 KON SL, AEISSa N ee ee 43 4 16 15 15./1. ga. G. Jurinovic, Lissa | 43 5 1657 21.1.
j 11 | D. »Prinz Hohenlohe«, Kp.
; Buuinpkovic 42 52 17 25 22.1. ap: A. Cuecia, Curzola 42 54 16 57 3./II. i
' 122 55, PüntardiOstorr ren MA2E2A 18 32 31./XI. 9a. A. Fattibene, Chieti | 42 4 14 48 13./I1.
f a5 ESSzTEue1ettan re ee 43 38 15 34 15./XO. | 8 a. G. di Marzio, 41 55 15 32 12./II.
Schiapparo
j 14 | D. »Baron Gautsch«, Kp.
i InBechtingene ee 42 23 18 32 19% 2 p. A. Elia, Lecce 40 33 18 4 11./II.
i IS || So MORD Sn onan ao on ar vos: 44 46 13 54 15./1. 9 a. | A. Sarchi, Senigallia | 43 43 13 15 13./II.
v 16 | D. »Sarajevo«, Kp. G.
Ouatantaottorae en 028 16 3 2.11. 10 a. L. Bozanic, Lissa 43 5 16 6 11./0.
17 | D. »Baron Beck«, Kp. V.
Ivellichto es ee 44 36 14 1 8./1. 12 n. | A. Sampitro, Termoli | 42 1 14 59 12./II.
18 | D. »Albanien«, Kp. F.
i Mareslae re 43 1 16 15 25./l. 10 a. M. Caroppi, Chienti | 41 56 15 12 16./II.
19 | D. »Praga«, Kp. M. Dab-
GEIL IE eR ee Eee ee: 44 8 14 44 21.]1. 12 n. F. Mecozzi, Ascoli | 43 17 13 46 14./II.
20 | D. »Carniola«, Kp. G.
Girgieyiche ee 42 47 16 34 29./XII. | 5 p. | ©. Lattanzio, Barletta | 41 22 16 8 13./1.
21 | D. »Prinz Hohenlohes,
KpBe Dopkovieeean.n 42 23 18 32 22.1. 10 a. N. Gallo, Varano 41 55 15 48 15./1
22 | D. »Carniola«, Kp. G.
GIUngevIchWe 43 48 15 14 5./II. 6 p. C. Talomonti, 42 32 14 11 15./IT.
; Mutignano
| 23 | D. »Baron Beck«, Kp.
VEulvellichnye ee 40 18 18 56 | 26./XII. | 4 a. | F. Gadaleta, Molfetta | 41 11 16 41 16./1I.
24 | D. »Baron Gautsch«, Kp.
Tr Bechüngen see: 43 12 16 20 24.1. 10 p. M. Miharlievic, 43 10 16 22 29.]I.
Valle Pellegrin
|
|
Oberflächenströmunsen in der Adria.
8
der k. u. k. Kriegsmarine, Kp. = Kapitän, beziehungsweise Kommandant.
gefunden Zurückgelegter Weg Seemeilen pro
Anmerkungen |
: am |schwim-| beide obere ’ | Se mi stehen ZE
Ende Strand | mend |Flaschen | Flasche eu meilen nz ass
| | |
| 4hp, _ 1 1 — 4 m vom Strand, untere N 22°W Su 129 2:33 | 0-10
Flasche berührte Boden
3 p — 1 1 —_ bei Carmeda 200 m von N 78 E 202329 0:89 0:04 2
ö der Küste
Tea. 1 _ — 1 = N 59 W 27 | 5-92 | 4-56 | 0-19
8a. 1 _ 1 - Auf einem Felsen, oberer N 67 E Du At 1:06 | 0:04
3 Rand zerbrochen
9a. _ 1 1 _ 300 m vom Strand SuSE Ale 3283 zes 0-51 5
1 _ — 1 = Ss 83 W Tl = 2-05 | 0:09
a Ex 1 Nahe am Strand N 35 W 8 | 5-92 | 1-35 |- 0-06
— 1 — 1 Spitze Art N 10 W le le 0-12 | 0-01 8
1 — — 1 — N 67 era re ler
— 1 1 — — N 80 | 6% — 1221712.0505
1 —_ _ 1 2 m von der Küste N 82 W Ze) 12790007
1 _ — 1 3 m. vom Vasto-Strand S83 W 164 |44 17 Bl 0°15
1 _ _ _ Am Lesina-Strand Sa ION 102 |59-04 173310.0507
_ 1 —_ 1 6 m vom Strand Torre Se 114 |22°79 5-00: | 0-21
S. Gennaro
1 _ — 1 | Westlich von Porto Canale S 24 W 69 |28°67 241 0-10
_ 1 _ 1 3 m vom Strand Porto NE ZIESR; 4 | 9:25 043 | 0°02
chiave
_ 1 n— 1 |1 km westlich von Termoli SEldeR) 161 13425 uördor | Lolar10)
1 _ _ 1 6 m von der Küste S 35 W 80 21-88 3:66 | 0-15
1 _ 1 S. Elpidio al mare, 2 m Ss 389 W 66 12392 2376. | 0:12
vom Strand
1 _ _ 1 | An der Küste Pantaniello SIi4W 87 14568 1:91 | 0:08
1 _ — 1 | Am Strand, westlich von S 77W 123 |23-92 5:14 | 021
Foce Varano
12 m. _ 1 _ 1 — S31W 91 | 9:75 9:33 0'339
= = _ _ — N 61 W 114 152° — 2:19 | 0:09
_ I _ 1 Horizontal schwimmend S07 E 8 | 4-71 0:64 | 0:03
|
D_ Denkschriften der mathem.-naturw. Kl. 91. Bd. 48
368 E. Mazelle,
Ansgesetzt Gefunden
Nr.
von ©) N Tag Stunde Name und Ort 4 x Tag
25 | D. »Salzburg«, Kp.
N ve. 41°32'| 17°06'| 20./I 4hp. C. Protopapa,
S. Maria di Leuca | 39°48'| 18°24' 8./II.
26 | D. »Baron Gautsch«, Kp.
N.Bechtinsern en 42 42 17 54 24.]1 0. 0. M. Tavaglione,
Peschiei 41 57 16 3 16./I1.
27 ‘ D. »Brioni«, Kp. D. Lucie.| 42 37 18 8 Ja E 2 p. | N. Pellicano, Viestil 41 53 16 10 15./I7.
IN
28 | D. »Baron Becke, "
Kpasvalvellicheer ne 2256 15 21 15./1 aa A. Vecera, I
Peschiei 41 56 15 54 15,12
29 D. »Urano«, Kp- M. de "
Nandoren en er 44 5 14 44 1./I. 4 p M. Agostinelli,
Lesina, Foggia 41 54 | 1522) 2m
BON ESF Runtan\nerakereer 44 37 14 14 15./11. 12 m G. de Simone,
Castellamare 42 24 | 14 18 24.11.
"
SL ES. Botenge. vergeeee 44 46 13 54 15./11. Se C. Di Carlo, |
Castellamare 42 25 | 14 18 | 2Ajn
18
320 MS27SalvoRer Are: 45 29 15 30 15./11. 11 a Ravenna 44 22 12 20 23./1.
33 | D. »Salzburg«,
KON Ever 43 41 14 48 19.1 12 mn R. S. Giuliano,
Francavilla al mare | 42 28 | 14 13 14/11.
BA0 ES Truiete 43.38 | 15,341 15.0. |, 9a P. Muscatello,
Foggia 41 55 15 19
35 | D. »Bruenn«, Kp. E. Winter- 2
halter. ee 40 2 19 26 14./1 3 p. | S. Rizzo, Brindisi 40 40 17 58
301 08., Glavatn 42 46 I) 15./I1. 12 m.| G. Miaeci, Rodi 41 55 157398
87.1108., Puntan Vnetaker ner ek 44 37 14 14 15./II1 12 m.| A, Haglich, Unje 44 38 14 15
38 | D. »Carinthia«, Kp. A. Scam-
BICCHIOr. Nee ee 43 21 15:55 30./1 6 p. | M. Vescera, Vieste 41 53 16 12
39 | Najade, Kp. Panfilli 42 51 16 30 21./111 10 p J. Vojkovic, Lissa 43 2 16135
|
40 | Najade, Kp. Panfilli....... 44 38 14 4 17./111 3 p. | J. Lazarich, Finera 44 47 13 58 |
41 | D. »Brioni«, Kp. D. Lucie .| 42 56 16 10 8./I. 2p: Lissa 43 0 16.37
!
4241,83, POLEN Ren Sek eretefeter ..| 44 46 13 54 15./I11 ee G. Babic, Brioni 44 48 13 45
43 | Najade, Kp. Panfilli.......| 44 39 13 27 17.111 ul A. Ballarin, |
Malamocco 45 20 12 20
|
44 | Najade, Kp. Panfilli....... 44 32 12 31 17.11. 5a P. Zanelato,
Po di Gnocca 44 48 12 26
45 HISSIPEIAROSan ne 42 24 16 15 1./IT. 2 p. | F. Sciascia, Barletta | 41 18 16 22
Oberflächenströmungen in der Adria. 369
Gefunden Zurückgelegter Weg Seemeilen pro
Anmerkungen en ——— 0.
am |schwim-
De obere
Stunde | Strand| mend
See-
Fla- | Fla- Richtung meilen) Tage | Tag |Stunde
| schen | sche |
Anl 1 _ _ 50 m von der Küste S 40° E zuerst 128| 18:54] 6-90) 0°29| 25
3 pP 1 — 1 400 m von der Küste SEO] 93) 2333| 3°99| 0-17| 26
6 p. 1 _ —_ 1 Am Strand von Torre
Spinale S 63 W 9 az Zee Da 2
_ 1 _ 1 Am Strand von Vico
Garganico Ssı 221 ‘BE 651 31.251 2.08] 009) 28
_ 1 = 1 |Strand von Lesina (Foggia) S 12 E Taz 2223 769 70226 29
1 _ — 1 Am Strand von
Castellamars-Adriatico Ss 8 136 8:58| 15°85 0:66 30
_ 1 —_ 1 2°7 km nördlich des
Flusses Pescara S El 142 8.961 15-851 0266| 31
1 _ — 1 Strand von Fiumi-Uniti SEERS6EWVi 85 8208 5105.52 0-44| 32
1 _ — 1 Beim Faro morto SI 20. NN 7 @262— 296 0-12 33
1 _ == 1 Am Strand von T. Fortore N) NN? 102 829m 22800 34
1 u — 1 _ N 60 W 77| 40:88 1:88| 0:08] 35
il _ — _ 1 Seemeile westlich vom
Varanosee S 52 W 83| 15:08 550 0-23 36
1 — _ _ Distitina-Bucht N 10 W 1 0:67 1:49| 0°06| 37
1 _ — 1 1 km Südost von Vieste Ss 8 E 88| 32-04 2-75 0-11 38
1 —_ — ı! Am Strand der Milna-
Bucht N 5] W 117 i=8817 124787 0:58 39
= = == — _ Neal W 10) 8:33 1201| 0:05| 40
_ 1 _ —_ _ N 43 W 6 1:94 5277 0:24| 41
= 1 1 _ 6 Seemeilen von der Küste N 697 W Ss| 44:04 0-18 0-01 42
_ 1 _ 1 10 m von der Küste,
10 cm hervorragend N 47 W 831,24°18 |" 2,61] O-1l| 43
1 _ n= 1 2 kmvon der Küste,
zur Hälfte hervorragend Ne la 18| 25:58] 0°70| 0-03 44
_ _ _ _ 3 km südöstlich S 4 E 65) 12-08 5.38 0:22 45
370 BE. Mazelle,
Ausgesetzt Gefunden
Nr.
von 0) N Tag Stunde Name und Ort 0) x Tag
|
| 46 | S.,S. Giovannı in Pelaco..ı 45° 2.| 132372) 15.1. 2h p. P. Cinti, Ferrara 44°48'| 12°24' 6./1V.
|
| #7 SsBuntaa\metaleheerr ner 44 37 14 14 15./II.| 12 m. G. Bussanich,
| Pta. Ubas 44 57 14 5 12./IV.
| ARTE SE AISIENEN ars 2.0 Doors 43 38 15 34 15./IV. lo) 5 J. Bacinica,
| PaSman 43 55 lar21l 2211N8
N
| 49 | Najade, Kp. Panfilli....... 42 40 14 44 21./1II. lea: Brindisi 40 40 17 59 24./1V.
| 308 SHlbuictettan se re 43 38 15 34 15.1. 9 a. | A. Sandrin, Betina 43 48 1535 _
|
| Di] Ser @lavyatı.. re aet 42 46 id 9 15./V. 12 m.| P. Surian, Curzola 42 54 16 52 17.|V.
52 | Najade, Kp. Panfili ......| 43 12 15 15 20./118. Dsp: L. Smargiassi,
| Termoli 42 1 14 59 ZAENY,
l
1 588 | Najade, Kp. Panfili....... 44 33 14 17 19./V. 32 22. 072Nieolielr Unie 44 37 14 14 23.|V.
54 | Najade, Kp. Panfilli....... 44 37 12 46 18./V. 4 p. G. Valnaggi, i
Cesenatico 44 23 12 39 21./V. |
DOM ES-AILUCTEIta rer 43 38 15 34 15./V. 10 a. | A. Perica, Sestrunj | 44 10 1 19./V.
i 56 | D. »Palacky«, Kp. F. Nasso|l 42 37 16 31 26./111. 6 p. |G. Carbone, Varano | 41 56 15 45 23./V.
Da ESS Runtesbienchersnee 44 9 14 49 15./V. Il 2, N. Segaric, Ista 44 16 14 46 26./V.
DES. OaZZa er 42 45 16 30 1./1. 8a. Casalbordino 43 38 13 32 18./11.
u
5929,,1Belasosan se nr ee 42 24 16 15 1.|V. Zip: G. Malandrini,
W |: Maruggio 40 17 17 34 6./V1.
j 60 | Najade, Kp. Panfilli....... 44 38 14 5 19./V. 1 a. |G. Stranich, Parenzo| 45 14 13 34 7. Milo
6er n Najade, Kpr Banhlliinnreer 44 43 13 43 18./V. Nzsp: N. Bilich, Fasana 44 55 13 47 10./VI. J
62 | D. »Galicia«, Kp. O. Mieic | 42 16 18 20 1./II1. Ss a. | V. Palmieri, Lesina 41 54 15227 10./VI.
Be
6301 19, HBelaso sans ee 42 24 16 15 15./1V. 2 je F. Fasella, I
Giovinazzo 41 10 | 16 43 4./VI.| ©
64 | Najade, Kp. Panfilli........ 44 38 13 14 18./V. 8 p. | Dampfer Quarnero, Ir
Salvore 45 30 13 30 17.[VI. 2
65 | Najade, Kp. Panfilli....... 42 25 16 12 27.|V. 12 m.|G. Ronzitti, Chienti | 41 55 15 16 18./VI. E
66 | Najade, Kp. Panfilli....... al 22 | isses ps Im G. Bozovic, E
Ragusa vecchia 42 33 18 13 11./1.
h
| 67 | Najade, Kp. Panfili....... 42 39 14 43 28.|V. 6a P. Mastrolorito, "
Lesina 41 55 15 37 17. Vo
68 | Najade, Kp. Panfilli....... 44 30 14 44 19./V. 6 a. A. Sambugnak, "a
Selve 44 25 14 40 20.|VI. |
69 | Najade, Kp. Panfilli....... 44 44 13 54 18./V. 2m: G. Tirello, "
S. Lorenzo di Daila | 45 22 183082 19.
| 70 | Najade, Kp. Pantlliv.. | 44 40 13 29 18./V. Op: G. Cavallari, |
| Po di Levante 45 3 | 12 23 22./VI.
| |
Oberflächenströmungen in der Adria. 371
Gefunden Zurückgelegter Weg Seemeilen pro
- Anmerkungen ———— nn
; am |schwim Sarce | dor ü See
see ") Fla- | Fla- : 2
| Stunde |<; Richtun Tage Tag |Stunde
h 3 n Strand| mend Shen sche E 8 meilen g g
= = — — Leuchte Porto Tolle S 74° W 53| 49:88] 1:06) 0°04| 46
_ 1 _ 1 Der Hals zerbrochen N BIOTENNG 201 27292102. 0222120203: 47
1 _ _ 1 4 Schritte vom Strand INGE 2OENV zn oz) Ba Vale
_ 1 _ _ _ S so E 189| 34-38| 5-50| 0-23) 49
1 _ _ 1 2 m von der Küste N 2 E 11 — _ _ 50
_ 1 _ 1 Bucht Veli Zaglav N 64 W zuerst 277 0.2122) 12:12:00) 02.0250) 2.91
1 _ _ 1 Mündungsbucht des
Biferno SONY; 721 61246 a7 2050511792
— 1 —_ _ Bei der Spitze Vnetak NEE30NV1 a ea are or
_ 1 1 —_ 15 km südwestlich von
Cesenatico, 5 cm hervor-
ragend SS, 23 W 2 Bells] Bock WO Fr:
1 —_ 1 _ —_ N 29/43 W 41| 3-83| 10:71) 0:45| 58
= 1 — 1 5m von der Küste, Hals
herausragend SA 53| 57:71) 0922 0:04| 56
1 — - — 5m von der Küste N 19 W 7|) 10:92] 0:64| 0-03| 57
_ - — 1 _ N 68 W 138) 48-—| 2°88| 0-12) 58
1 _ — il - Am Sand zuerst S 38 E 249| 35°67| 6°98| 0'29| 59
1 _ — 1 _ N 45 W 45| 19-29) 2-33| 0-10| 60
1 _ —_ 1 _ INBEEIOSSER! 181022529) 220.581 0202 22.64
1 — — 1 Torre Fortore, Lesina
(Foggia) S 80 W Ta log) 180]770:05177162
1 _ 2 1 30cm von der Küste NS 77| 49:63| 1:55] 0:06| 683
_ 1 _ 1 _ NEE SEEH: 53| 2954| 1:79| 0-07| 64
— 1 — Er 300 m von der Küste De DA 51 22:29] 7252912010177 65
= 1 — — | zirka 300 m von der Küste) N 15 W 75| 19:25] 3:90) 0:16) 66
ha 1 — — |Torre Mileto, Lesina (Foggia) S 42 E 58| 20:42] 2:84| 0:12) 67
1 oe _ _ Ss 30 W 7| 3233| 0:22] 0-01] 68
1 _ _ ji _ N 34W vorerst 4282| 31:67| 1°83| 0:06] 69
1 _ = 1 2 m vom Wasser N 68 W 53| 34-83] 1°52]| 0-06| 70
372 RE. Mazeble,
Ausgesetzt Gefunden |
\
Nr. | |
I
von © x Tag Stunde Name und Ort | © *k | Tag
71 | Najade, Kp. Panfillv....... 44°36'| 13° 2'|18./V 6Np. E. Isipato, Ä
Porto Caleri 45° 3'| 12°23' |26./VL
72 | Najade, Kp. Panfilli....... 42 16 166 127.]V. 6 p. | A. Braicchio, Lesina) 41 54 15 22 |25./VI. |
73 | Najade, Kp. Panfilli....... 44 32 125322 18./V. 3 p. M. Marocchelli, |
Po di Garganico 41 57 15 57 |20./VI.
TAI | SEN POLEN Rees 44 46 13 54 |15./VT. gar ar Biancon, Caorle 45 56 12 54 | 4./VI.
| |
75 | Najade, Kp. Pantlli .....m. 43 11 15 16 |28./V. il a G. Franceschini, |
Cittanova 45 18 | 13 34 | 9./ ve
15 | Si Cazze neo snaocsuens 42 45 16 30 |17./IV. 4 p B. Zorovich,
Lussinpiccolo 44 40 14 21 | 9./VI.
77 | S.,S. Andrea (Donzella)....| 42 39 17 57 |15./VII. 8 a. | N. Milic, Giupana 42 43 17 53 |16./VI. F
N
78 | S., Vnetak (Unie) ......... 44 37 | 14 14 |16./VII 7a R. Predonzan, W
Sansego 44 32 14 17 \22./VIL SE
79 | D. »Elektra«, Kp. N. Miciak | 42 49 17 22 |23.1VII. 2 B: Meleda 42 45 17 36 |‘ 2./VII. |
80 | D. »Praga«,Kp.M. Dabcevichl 42 8 Ira 22 121 12 m. | J. Abdelgani, Kasra f
Abou Mahgioub 31 20 | 27 11 Ic u
\
81 | D. »Brionie, "
KpsE Nichetich re 44 10 15, 821211. VE 12 n M. Sforcina, Uglian A, 15 10 | 5. u
=.
i
82 | D. »Sarajevo«, Kp. A. Marin- |
SCHEB EN een 42 30 | 18 16 | 2./VII sap! P. Car, Ragusa 42 3838| 18 5 | 8./VII |
|
SI Su Kelaspsamn ne ee 42 24 16 15 |15./VIII 2 p. |N. Stancevic, Comisal 42 58 16 4 17.1VIL. |
j
|
84 | D. »Prinz Hohenlohes,
Kp. Ar Zadtop. 02 ae: 42 35 18 10 110./VIIL. 4p Meleda 42 42 17 45 |16./VI.
I
85 | Najade, Kp. Panfilli....... 42 42 | 16 25 |27.]V. 9 p. M. Dragov£ic, I
Insel Grossa 44 7| 1455 |16./VI. |
86 | Najade, Kp. von Marschall.| 42 30 | 14 31 |19./VII. 10 p. | G. Ronzitti, Chienti| 41 55 | 15 10 23./VII. |
87 | D. »Prinz Hohenlohe«,
Kpsı.n/adiom era 44 39 | 14 7 114./VII. 2 p. G. Pavich, Be
Promontore 44 47 | 13 54 |25./VHL |
88 | Najade, Kp. von Marschall.| 42 55 14 58 119./VII. 4 p. | G. Ronzitti, Chienti | 41 55 1521 29./VIIL. |
#
89 | Najade, Kp. von Marschall.| 45 14 13 8 116./VII. 9 p. |A. Tiorzo, Chioggia| 45 13 12 20 |24.]VIM. |
90 | S.,S. Andrea (Donzella)....| 42 39 17 57 |15./VII. 8 a. | P. Frani Meleda | 42 43 17 34 24./VII. |
91 | Najade, Kp. von Marschall. 42 7 16 0 |20./VII. ee G. Mercadante, ’ |
S. Cataldo (Lecce) | 40 26 | 18 16 |28./VII. |
92 ! D. »Graz«, Kp. A. Mandie.| 42 57 15 22 | 4./VII. or D. Montazzoli,
Campo Marino 4157| lnses _ i:
93 | D. »Sarajevo«, Kp. A. Marin-)' $:
Schese 2... sen ake 43 7 16 19 | 3./VII. 12 m.| R. Cilenti, Varano 41 54 15 44 |27./ VS
i
E
4
Gefunden
Bi: v | am |schwim-
Stunde | Strand| mend
IR.
beide
Fla-
schen
obere
Fla-
sche
‚Anmerkungen
Lesina (Foggia)
Östlich vom Varano See
Strand S. Marco, Caorle
Valle Vescovo
Flasche zerbrochen, nur
Kuvert und Drucksorte am
Strande gefunden
50 nm von der Küste
Val Zucco
lim von der Küste
Am Sande des Strandes
Ceprlana, Insel Uglian
Madonna delle Grazie,
ganz in Küstennähe
4m von Comisa, 1/, m
unter dem Meeresspiegel
lm von der Küste
10 ın von der Küste
2 bis 3m von der Küste,
obere Flasche herausragend
3 Sm. östlich von
Sottomarina di Chioggia
2 m von der Küste
Oberflächenströmmmgen in der Adria.
Zurückgelegter Weg
Seemeilen pro
See-
Richtung meilen| Tage | Tag |Stunde
N 40° W 40) 38°71| 1:03) 0:04
S 56 W 3839| 28:58 | 1:37) 0-06
S 4 E 216 41275 5217720722
N A0 W 69 187 la
Nes33W7 150| 41:75] 3:59| 015
N 38 W 150| 82-58] 1:82) 0:08
Na 3s\v 4| 0:88| 4:55] 0:19
S 20 E zı Seel all) 00
SE 0 12 4:63) 2:59) O1
S 32 E vorerst 806|175:83) 4:58] 0:19
Ss id 5 4| 15:50) 0:26) 0:01
N 42 W 12036204 | 1.33 720208
N 12, W 36) 2°— | .18°— | 0°75
N 707 W 19 6 S17| 0-18
N 35 W 108| 80:92 | 1:33) 006
S 40 E 46) 3:83| 12:01| 0-50
N 46 10) 10:67) 0:94] 0:04
BE OT TH 60) 9°67| 621] 0-26
S 88 W 34| 7:79| 4:37) 0:18
INSEToSEW 18) 9-33| 1:93] 0-08
S 46 E 142| 8:00| 17:75) 0:74
3 127 W 62| — _ 2
SEO EENW; 76| 2425| 3:13/| 0°13
373
81
82
83
93
374 E. Mazelle,
Ausgesetzt Gefunden
Nr.
von o x Tag Stunde Name und Ort o h Tag
94 | Najade, Kp. von Marschall.| 42°51'| 16°31'| 20./VII. 6hp. I, Busil 42°58'| 16° 1'| 26./VII.
So || So, Wnellss one sosnonn sage 44 37 14 14 | 16./VII. 7 a. | T. Lunardini, Rimini| 44 2 12 38 | 2./IX.
96 | Najade, Kp. von Marschall.| 44 33 12 45 | 17.!VII. 7 a. | T. Lunardini, Rimini| 44 8 12 30 | 3./X.
IM ES ISSN ee ee 43 4 16 15 | 15./VII. 9 a. | V. Palmieri, Lesina 41 55 15 36 | 6./IX.
98 | S., Glavat.. 42 46 72295 See 6 p. |R. Lattanzio, Barletta 41 19 16 17 | 8.]1X
9On|SerEneiettarer ee Et aE88 15 34 | 15./VIIL. sa V. Tritolo, Termoli A) 15220 6./IX.
100 | Najade, Kp. von Marschall.| 44 35 12 59 | 17./VII. 9a S. Bugnoli, Goro 44 48 12 18 | 11./IX.
101 —_ _ _ _ —_ G. Lazzari, — _ Be.
Castro Marina
102 | Najade, Kp. Panfilli....... 41 26 18 52 | 23.|V. ll L. Musladien, 42 37 18 7 | 18./IX.
Lacroma
103 | Najade, Kp. von Marschall.| 44 31 12 31 | 17./VII 6a T. Chimisso, 41 58 15 3 | 24./IX.
Campo Marino
104 Najade, Kp. von Marschall.| 41 29 19 5 | 24./VIII 12 m P. Car, Ragusa 42 39 18 6 | 15.JIX
105 | D. »Goritia«, Kp. P. Giurge-
VUCHWe ae 44 6 14 46 | 18./IX a P. Tarabocchia, 44 29 14 18 | 25./IX
Sansego
106 | D. Abbazia, Kp. E. Nitsche| 42 9 18 45 | 15./IX. 6a A. Velikikonja, 42 42 17 35 | 23./IX
Meleda
107 | Najade, Kp. von Marschall.| 44 39 13 27 | 17.} VI. | 12 m.| V. Falconi, Rovigo 45 0 12 29 | 28./IX.
108 | D. »Praga«, Kp.M.Dabcevich| 45 15 13 31 28.|VII. 12 m.|L. Rossetti, Chioggial 44 57 12 30 | 29./IX
109 | D. »Goritia«, Kp. P. Giurge-
a on 0 42 42 16 30 | 19./VII. 8 a. | R. Comes, Brindisi | 40 42 17 58 | 25./IX
110 | Najade, Kp. von Marschall.| 42 47 14 50 | 19./VIIM. bp: P. Surdo,"Lecce 40 18 18 24 | 29.]IX
11 |>S>, Glayatıe a... 42 46 7295 Else 8 a. [A. Picecci, Carovigno) 40 46 17 43 | 30./IX
22 ES nEelacosarer een. 42 24 16 15 | 16./IX. 9 a. |F. Lamonaca, Foggia| 41 22 16 10 4.|X
113 | D. »Prinz Hohenlohee,
KPIAZadRo Re: 44 39 14 8 | 9./VIIL. DER: A. Arveda, 44 40 12 16 5./X
Magnavacca
114 | Najade, Kp. von Marschall..| 43 11 15 15 | 19./VIM. 1 p. | F. Cintio, Chietino 42 18 14 27 | 13./X.
115 | D. »Elektra«, Kp. N. Miciak.| 44 12 14 38 | 28./VIII. 4 p G. Lolli, Peschiei 41 57 16 2 | Ta
116 | D. »Prinz Hohenlohe«, 2
KPSA.ZadrOn ee 44 42 14 1 | 16./VII.) 10 a. |L. Cionfrini, Maceratal 43 24 13 40 | 14./X.
117 | Najade, Kp. von Marschall..| 44 39 14 6 | 17./VIM. 4 p. | A. Pronti, Cattolica 43 59 12 43 | 15./X
118 | D. »Palacky«, Kp. F. Nasso.| 42 43 16 26 | 10./IX. 6 p. | G. D’Antumi, Lesina | 41 54 15 27 | 14./X.
119 21285, MUlO, Se 43 31 15 55 | 15./X. 10 a. B. Kristie, Mulo 43 32 15 56 | 16./%
I204RS- NEOTERTN ren ee 44 46 13 54 | 15./IX. 9 a. |S. Peitorosso, Pescaral 42 28 14 14 | 14./X.
d
)
»
oO
Be
Oberflächenströmungen in der Adria. 3
Gefunden Zurückgelegter Weg Seemeilen pro
——— - Anmerkungen —_ Nr,
| ; beide | obere
am |schwim- Be Fla- / See-
Strand mend Richtung meilen| Tage | Tag |Stunde
schen | sche
= T
1 _ —_ 1 = N 732 W 23| 9296| 3288 70-16 194
1 _ _ 1 Auf der Strandlinie SOSE OWN] 76| 4796| 1:58| 0°07| 95
1 _. _ 1 _ Se 234 SW 28| 16°96| 1-65) 0-07) 96
1 _ _ 1 Östlich vom Lesinasee SERPBT N 7.9, 21E96) E82 07
— 1 _ 1 _ S 24 W 94| 5450| 1:72| 0°07| 98
1 —_ _ 1 _ Ss 14 W 100) 22:—- | 4-55) 0°19| 99
1 _ _ 1 |An der Küste der Rhede Gorco| N 65 W 82.24.92 1=2811=0-05 1 100
_ 1 _ 1 1 km von der Küste — = =: es ar 101
1 = Ei 1 _ NEN 78| 117°73| 0-86) 0-.03| 102
1 _ = 1 _ S 28538 190) 38:08] 5:09) 0'21| 103
= 1 = _ — N 823 W 83| 21-88 3-79| 0-16| 104
—_ 1 1 _ 10 m von der Küste N 397 W 32| 6°96| 4°60| 0°19| 105
1 _ _ 1 — IN Sa NN: 6383| 83°38|) 7°52| 0°31| 106
1 _ _ 1 Seeleuchte Punta Maistra N 6&2 W 46| 4175| 1:01) 0°04| 107
il _ —.h. 1 Strand Punta Maistra S 67 W 46| 3196| 1:44] 0°06| 108
Jr _ _ _ _ SErRSSFH 1388| 37°— | 3-73) 0°16| 109
_ 1 _ 1 Strand dell’Orso, wenige x
Meter von der Küste S 43 E 218] 40:42 | 5-39| 0'22| 110
— 1 — 1 Strand S. Savina Seele 124| 46°08| 2-69| Oil) 111
1 — _ 1 Südlich Salpisee S 38 W 62 IT8sı 3>A7ı 0-14 112
1 _ _ 1 5 km nördlich N 89 W 80| 5671 1:41| 0°06| 113
1 _ _ 1 _ S 34 W 63| 55°46|) 114] 0°05| 114
1 — 1 _ _ S 24 E 149) 4588| 3-25) 0-14| 115
_ 1 _ _ _ SEE NV 77| 59° — t87l 7 05081 116
il _ _ — Zwischen Riceioni und
Cattolica S 56 W 721558-.03| 128). 08:08: 117
1 _ _ 1 2 m vom Lesinastrand Sı Al W 65| 33:68 | 193] 0°08| 118
= 1 1 — | 1/, Sm. vom Riff Lukvenjak| N 20 E 2| 0°92| 2-17| 0°09| 119
1 = _ 1 1 m von der Mündung des
Pescarallusses D) 5 EB 139| 29-00) 4°79| 0°20| 120
376 E. Mazelle,
1) ee ne Tg
|
| Ausgesetzt Gefunden |
|
ıl Nr.
IN 1
| | von o A Tag Stunde Name und Ort © A Tag
ll |
N 121 | D. »Leopoliss,
ll Rpt PBadessichn ee lan ll EN: 11ha. | G. Gamieri, Chienti | 41°55'| 15°10') 17.[X. |
I 1920 ESS JROLENL INGE Le erere ee 44 46 13 54 | 15./IX. 9 a. | J. Diamants, Lesina | 41 54 15 27 | JAN
| 123 | D. »Habsburg«,
| KpaBrSeberichun ee: 42 25 16 383 3./VII. 12 m. C. de Biasi, ii
Carovigno 40 45 17 43 | 18./%, B
| Er ee 42 45 | 16 30 | 15V.) 9 a. E
| A. Ingrosso, Lecce | 40 23 | 18 18 | IS
125 | D. »Sarajevos,
Rp Tereoviche ee: 42 16 18 46 | 15./VIIL 9 a. ı T. Palma, Brindisi 40 41 17:57 | 1a
f\
126 | Najade, Kp. von Marschall..| 44 42 13 40 | 17./VIIL. sep! G. Penzo, Tolle 44 58 12 30 | 19.]I& |
|
127 | Najade, Kp. von Marschall..| 41 27 18 53 | 24./VIII. 2. 38: Brindisi 40 39 17 58 | 18./X. N
128 | Najade, Kp. von Marschall..| 41 24 18 41 | 24./VII. 4 a A. Ruzzi, Vasto 42 8 14 44 | 15./X. ;
129 | D. »Galicias, | h h
Kp. D. Dabovich...... 40 50 17 39 | 29./VII. 9a G. Gamberini, 4
Taranto 40 28 17 10 2.1 R
1IS02]6S:, Poren: sense euere 44 46 | 13 54 | 15./X. 9 a. |G. Perusko, Carnizzal 44 57 1453 14.|XL.
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Oberflächenströmungen in der Adria. 377
Gefunden Zurückgcelegter Weg Seemeilen pro
Be». 3 Anmerkungen
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schwim-
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Auf der Strandlinie
Am Strand beim Lesinasee
27
- 80
Seeleuchte, S. Cataldo
1 _ — 3 Faden von der Küste 20 W 102) 65° — a7 07.
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Porto Tolle 72 W 52| 3325 1:56 -07
Inneren Hafen S 40 W
N 76 W vorerst
4 m vom Strand
Sehr nahe der Küste S50E vorerst 154|101°04 1252| 0206
N 30 E
15| 29°
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-FOLOGISCHE FORSCHUNGEN IN VORDERASIEN
= EReil
DH U LUSGCEBIRGE
Zur TERTONIK DES LIBANON
VON
D* LEOPOLD KOBER
PRIVATDOZENT DER GEOLOGIE AN DER UNIVERSITÄT in WIEN
Mit 3 Tafeln und 18 Textfiguren
VORGELEGT IN DER SITZUNG AM 26. MÄRZ 1914
II, ABS,
Seite
en na 3 [381]
leitung und allgemeine Ergebnisse or ne Ne a RR CE Ber 4 [382]
ee 8 [386]
A I. Abgrenzung und ebenso a re ee ee Wi EEE s [386]
a 10 [388]
1. Das Giants. Bd a a ee rer EN a GER GERGER LE 10 [388]
2, Das Bbllägzinlunm ae Say Dr 11 [389]
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[ET N ee nt Or ER N Fo Er BEER a Er a. .e 18 [396]
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jem.-naturw. Kl. 91. Bd. 50
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380 Dr. L. Kober,
Seite
4. Das. Känozoikum nu a u one ee ee
. 19 [397]
6) Miozän und Pllozän 2202. ee
a) Eozän und Oligozän .
UL. Die Faziesbezirke . 20. vn er
1, Die Randzone... „u. we tn 2 een Re Er 201)
A. Das Profil von Mar’ash nach Hadjin .„.. . # skl.la. 2 Wal ua 1.2... JR RE Dan
a)‘ Stratigtaphie- % a un we ee ee [401]
b) Tektonik =... "2.2, 2er Ba el ee er [406]
o, Die nordsyrische Tafel „b . nun cde „un u
3. Die Grenze zwischen dem Taurus und der nordsyrischen Tafel bei Mar’ash 28 [406]
(5 Die Antiklinalerdes; Achyn Dach re 31 [408]
& Die Fiyschzone I Aha 2. nn SE
e. Das Grundgebirge und Kalkgebirge von Zei tün (Göksün)
B. Die Fortsetzung der Randzone nach Südwesten
a. Der Rand der Tafel
. Die Leitlinie der grünen Gesteine
Kalk- und Flyschzone
DI aN)
oO
=
®
Die Aufbrüche von Paläozoikum und von Grundgebirge .
e. Die taurische und vortaurische Faltung .
GC. Die jungen Einbrüche
2. Die mittlere Zone
a) Stratigraphie
b) Tektonik
c) Die weitere Verfolgung der inneren Zone .
3. Die innere Zone .
a) Allgemeines .
b) Die Schiefer-Hornsteinformation der Dinariden und Helleniden . .. 2.2... ...86
c) Die Schiefer-Hornsteinformation in Kleinasien. u 0 8. rn er
IV. Die Beziehungen zwischen Dinariden und Tauriden 1: LM... nu... 0 0 nn re
V.: Zur Morphologie.des Taurus . u. oe eu
B. Zur‘ Tektonik des Libanon ....'... =» u.a. u ala u nlsın en le en 2 re
1. Allgemeines .
2. Das Profil Damaskus—Beirut
@)..Die Damaszene ..o... 202 eben ee Er re ....
D) Der Antilibanon . = 15 u Guart.a Luca sure ae ee Re
ce) Die Biküt oa a vo
d): Der. Libanon” ..-. =. > Mamma al Kerne Wen Let oe ee
Eiteraturverzeichnis . = =. - 2 mu Se ao a ol ee fee ee ee ge BEE BR ER ee
Geologische Forschungen in Vorderasien. 381
VORWORT.
Indem ich den I. Theil meiner geologischen Forschungen in Vorderasien der Öffentlichkeit
ein gütiger Lehrer war.
Ergebensten Dank schulde ich dem k. k. Ministerium für Kultus und Unterricht in Wien für die
Dankbaren Herzens gedenke ich meines verstorbenen Lehrers, Herrn Prof. V. Uhlig, auf dessen Vor-
hin ich im Auftrage der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften an Musil’s Expedition in
Säz teilzunehmen die Ehre hatte.
Herrn Prof. Musil bin ich zu großem Danke a Er hat meine Arbeiten stets gefördert
ch auch unterstützt, als ich die Reise in den Taurus antrat.
'h habe ferner zu danken Sr. Exzellenz dem Herrn Gouverneur des Vilajets Haleb, ferner
nz Meissner Pascha, 1910 als Leiter der Bagdadbahn in Haleb, Herrn Hofrat E. Ludwig
382 Dr SEAKRobieit,
Einleitung und allgemeine Ergebnisse.
Die »geologischen Forschungen in Vorderasien« sind das Ergebnis von Reisen, die ich im Jahre
1910 in Arabien, Syrien und im Taurusgebirge gemacht habe.
Veranlassung zu diesen Reisen gab mir die Teilnahme an der Hegäzexpedition des Arabien-
forschers Prof. A. Musil, den ich im Auftrage und mit Unterstützung der kaiserlichen Akademie der
Wissenschaften in Wien als Geologe begleitete.
In diesem I. Teile der »geologischen Forschungen in Vorderasien« sind die Ergebnisse meiner
Studien im Taurusgebirge und im Libanon enthalten. In einem II. Teile, der später erscheinen wird,
beabsichtige ich den nördlichen Hegäz zu beschreiben.! |
Der I. Teil enthält:
A. Das Taurusgebirge.
B. Zur Tektonik des Libanon.
Vor und nach der Heßäzreise gab mir der Aufenthalt in Damaskus Gelegenheit den Antilibanon
zu studieren.
Während Prof. Musil im August nach Wien zurückkehrte, fuhr ich mit der Bahn nach Haleb
und rüstete hier mit Unterstützung der Herren Ingenieure der Bagdadbahn meine kleine Karawane
aus für den Rekognoszierungsritt quer durch den Taurus. Meinen Plan, das Gebirge bis Kaisarije zu
queren, mußte ich aufgeben, da mir die Zeit zu kurz wurde. Und so wandte ich mich, nachdem ich
von Haleb über ‘Aintab, Mar’ash, Zei tün, Göksün Hadjin erreicht hatte, nach Süden, nach Sis. Diese
Reise dauerte vom 11. bis Ende August. Die Durchquerung des Taurus von Mar’ash nach Hadjin ist
von mir als Geologe zuerst durchgeführt worden.
In der Struktur von Vorderasien tritt der Gegensatz von Indoafrika und Eurasien scharf hervor.
Im folgenden wird versucht zu zeigen, in welcher Weise der Gegensatz zwischen diesen zwei Bau-
plänen zustande kommt und die Linie genauer fixiert, längs welcher die Trennung, beziehungsweise
Überschiebung des eurasiatischen Bauplanes über den indoafrikanischen erfolgt.
Damit erscheint ein wichtiges Problem in dem Gebirgsbau Vorderasiens einer Lösung zugeführt,
von dem C. Diener (18) 1886 noch sagte, daß es seiner endgültigen Lösung hartt.
Der strenge Gegensatz zwischen dem Taurusgebirge und dem libanotischen System wird bei
C. Diener mit voller Bestimmtheit ausgesprochen.
»Libanon und Antilibanon sind echte Tafelgebirge, gleich den analogen Plateaurücken des süd-
deutschen Stufenlandes oder dem Hochplateau von Utah und Colorado in den nordamerikanischen
Kordilleren. Brüche und Flexuren, hervorgegangen aus der Zersplitterung eines großen meridional
gerichteten Dislokationssystems sind für die Struktur dieses Gebirges maßgebend.... So spiegelt sich
der Kontrast zwischen Alpen und ihrem Vorlande auch an dieser Stelle wider.«......
Libanon und Antilibanon sind echte Horstgebirge, getrennt durch den tiefen Einbruch der
Bikä'. |
Schon Diener hat im östlichen Libanon Faltungen aufgefunden. Der Gedanke, daß der Libanon
kein Bruchgebirge ist, entstanden aus Zersplitterung eines meridional gerichteten Bruchsystems, tritt
1 Ich hoffe übrigens die Studien in Kleinasien wieder aufnehmen zu können,
Geologische Forschungen in Vorderasien. 383
bei Blanckenhorn (13) stärker hervor (p. 448). Im Libanon hat ein erhöhter seitlicher Druck statt-
gefunden, der die Gebirgsschichten auf einen engeren Raum zusammenpreßte als im übrigen Syrien,
Weiter sagt Blanckenhorn: »Freilich sind die syrischen Gebirge keine echten gefalteten Ketten, wie
zum Beispiel die Alpen. Richtiger ist es, die Gebirge Mittelsyriens mit dem triassisch-jurassischen
Schollengebirge der Vogesen, des Schwarzwaldes und Württembergs in Parallele zu stellen . . ..«
Das Senkungsfeld von Damaskus wird verglichen mit dem schwäbisch-fränkischen Senkungsfeld.
Diese Vorstellungen schließen sich an Fraas an, der schon die Senke der Bikä° mit dem Rhein-
graben zwischen Schwarzwald und Vogesen verglichen hat.
Suess (57, 58) nimmt an, daß die Ketten des Taurus einen Widerstand bildeten für das große
nach Norden vorrückende Bruchsystem des syrischen Grabens. Die Virgation des Libanon geht hervor
aus der Zersplitterung der Brüche an dem Widerstand der taurischen Ketten. Nach Blanckenhorn
liegen die Ketten des Taurus viel zu weit ab, als daß sie, wie Suess meint, auf die Struktur von
Mittelsyrien irgend einen Einfluß ausüben konnten (p. 150).
In meinen Vorberichten habe ich hervorgehoben, daß eine Abhängigkeit des libanotischen Systems
zu erkennen wäre, indem die Ketten des Libanon im allgemeinen Streichen eine gewisse Überein-
stimmung zeigen mit dem Taurus. Auch die Länge der Ketten sei auffallend. Gegen die Damaszene
lassen sich im Antilibanon nach Süden überstürzte Falten nachweisen. Am libanotischen System zer-
splittere sich die syrische Brücke. Indoafrika und Eurasien treffen in ihren Vorläufern hier gleichsam
aufeinander, indem der Libanon ein weit vorgeschobenes Faltengebirge wäre, ein eurasiatischer Zug,
der syrische Graben ein indoafrikanisches Merkmal.
Welche Stellung hier dem libanotischen System innerhalb der syrischen Tafel eingeräumt werde,
welcher Art die Beziehungen zum Taurus sind, geht sofort hervor, wenn wir, was schon so oft ge-
schehen ist, europäische Verhältnisse zum Vergleiche heranziehen.
Denken! wir uns das Profil durch die Alpen, die Molassezone, das Juragebirge und den rheini-
schen Graben samt den beiden Horsten des Schwarzwaldes und der Vogesen umgedreht, die Alpen
also im Norden, der Rheingraben im Süden, so erhalten wir Verhältnisse, die zum Vergleiche mit dem
Bilde Syriens einladen.
Dem: rheinischen Graben entspricht der syrische Graben, dem Schwarzwald und den Vogesen die
palestinensische Tafel und das ostsyrische Tafelland. Die Basaltmassen des Hauran haben analoge
Bildungen etwa im Hegau.
Dem Jura vergleichbar ist der Libanon.
Wie der Jura ein Bündel von Falten ist, so treten auch im libanotischen System die Falten
auseinander. In der Dinkelberger Flexur, in den Überschiebungen auf der Südseite des Schwarzwaldes
tritt der Jura über das Vorland hinweg, genau so wie die Randketten des Antilibanon über die Damas-
zene sich hinüberdrängen. Die stauende Masse ist in einem Falle der Schwarzwald, im andern Falle
gewissermaßen die Unterlage der mächtigen Basalttafel des Hauran.
Im Hermon drängen sich die Faltenbündel des libanotischen Systems eng aneinander. Hier ist
der Knotenpunkt, von dem sie nach Osten fächerförmig in den syrischen Tafelbau (Palmyrene) aus-
laufen. Ähnlich werden die Faltenbündel des Jura am Südfuß des Schwarzwaldes gerafft.
Die Senke der Bika‘ ist nicht die Fortsetzung des Grabens. Sie ist eine Synkline, tief eingebettet
zwischen die gebrochene Antikline des Libanon und die nach Süden drängenden Ketten des Anti-
libanon.
Die Ketten des Libanon, des Antilibanon sind ein echtes Faltengebirge, das mit südüberworfenen
Falten im Jebel Kasjun bei Damaskus über die damaszenische Senke hinwegtritt. Die Senke der
Bikä’ ist im allgemeinen eine Synklinale, die Libanon und Antilibanon trennt. Die Intensität der Faltung
ist im Antilibanon größer als im Libanon. Das Streichen der Ketten des libanotischen Systems ist NO
I Siehe die Taf. II und Figur 18.
384 De. Es Ro'ber,
bis über Palmyra hinaus zu verfolgen. Die Länge der Ketten, der Parallelismus im Streichen weist auf die
Abhängigkeit vom taurischen System hin. Auffallend ist die Südbewegung, an der sich die Nordrichtung
des großen syrischen Grabens bricht. Eurasien und indoafrikanische Züge kreuzen sich.
Der Libanon bricht im Norden gegen die Niederung des Nahr el Kebir rasch ab. In der Höhe
von 650 m liegen bei el Forklus marine Pliozänbildungen, in der Tiefe des Nahr el Kebir Basalte.
Die Senke bis Haleb wird ausgefüllt zum großen Teil von marinem Miozän, lakustrem Pliozän auf
eozänem Untergrunde.
Nördlich von Haleb tritt wieder die syrische Tafel mit Eozän, Kreide, gekrönt von Basalt, auf-
gewölbt zu einer flachen Antikline, hervor, um vor Mar’ash plötzlich abbrechend unter die taurischen
Ketten zu versinken.
Das Becken von Miozän, zu dem noch die Pliozänbildungen der Palmyrene tektonisch zuzu-
zählen sind, breitet sich zwischen dem Taurus und dem libanotischen System in ähnlicher Lagerung
aus wie die Molassezone zwischen dem Jura und den Alpen.
In die Molassezone bricht der Libanon auf der Innenseite genau so ein wie die Ketten des Jura.
Die Überschiebung der Miozänzone durch den Taurus, analog der Molasse durch die Alpen, ist
bisher nicht aufgedeckt worden. Auf Cypern tauchen die Miozänbildungen unter die Randzone der
Nordkette, ebenso dürften auch auf Rhodos nach Fallot! die Kalkmassen (Fortsetzung des taurischen _
Bogens) als Überschiebungsschollen auf Miozän (Pliozän?) liegen.
Die Grenze zwischen Indoafrika und Eurasien ist, wie bereits erwähnt, eine scharfe, eine Linie, die
an der Außenseite des taurischen Systems von der Mündung des Orontes, der Senke des Ghäb folgend,
bis Mar’ash zieht. Sie trennt das syrische Tafelland von der Außenzone des Taurus, die mit ganz
anderem Baue als ein Deckgebirge über das Vorland vordringt. Wie Diener und Blanckenhorn
und E. Suess schon richtig erkannt haben, sind Nordsyrien und das Taurusgebirge nach zwei ver-
schiedenen Bauplänen gebaut. Eurasien und Indoafrika stoßen scharf und unvermittelt aneinander.
Hier soll gezeigt werden, daß das taurische System als ein echtes alpines Deckgebirge mit großen
Massen von Grüngesteinen an der Basis über das Vorland mit strenger Südbewegung hinwegtritt. 2
Was nun das Taurusgebirge selbst anbelangt, so schließe ich mich der Anschauung vonE. Suess
an, daß es die Fortsetzung der Dinariden ist auf asiatischem Boden, daß mit einem Worte der
dinarisch-taurische Bogen im Sinne von E. Suess zu Recht besteht, gegenüber den jüngst von |
F. Frech (19, 20, 21) vertretenen Ausführungen, wonach diese Beziehung nicht bestehen sollte, da j
dem Taurusgebirge im Gegensatze zu den Dinariden und Helleniden das Mesozoikum sowie die Über- ,
schiebungsphänomene fehlen sollten.
Unsere Ergebnisse lauten: H
Das taurische System ist ein echtes alpines Deckengebirge mit Südrichtung der
Bewegung. Es ist die Fortsetzung der Dinariden auf asiatischem Boden. A
Wahrscheinlich lassen sich im Taurus folgende drei tektonische Einheiten erster Ord-
nung unterscheiden.
Es sind dies:
FT
li. Die Randzone.? £
»
Die Randzone ist eine Decke, die dem nordsyrischen Tafellande aufgeschoben ist, aufgebaut aus
Grundgebirge, paläozoischen Schiefern von unbekanntem Alter (Devon?), aus Jura?, aus Kreide,
Eozänkalk und Flysch. An der Überschiebungslinie liegen Serpentine. ?
4
{
1 Bull. Soc. geol. France, 1912, IV. Ser. 4
2 Auf der Tafel II besteht die Randzone aus der Zone I (Kreide-Eozänkalk und grüne Gesteine), der Zone II (Flysch), ee
Zone 1II (im allgemeinen Aufbrüche des Grundgebirges) und der Zone IV (Eozän-Kreidekalk). Siehe auch die Tafel I, wo die
Randzone zwischen Mar‘ash und Hadjin deutlich durch Dislokationslinien (Ü) geschieden ist und der Aufbruch schematisch
festgehalten ist.
Geologische Forschungen in Vorderasien. 385
Hieher gehört: die Insel Cypern, das Amanusgebirge, der Mar’ash-Dagh, das ganze taurische
Gebirge bis Göksün wahrscheinlich einwärts. Bei Mar’ash ist die Überschiebung über das Vorland
deutlich aufgeschlossen. Mit eozänem Kalk und Grüngesteinsmyloniten liegt die Decke der Randzone
auf der Basalttafel des Vorlandes. Übrigens ist die Grenze zwischen Gebirge und dem Vorlande durch
den Einbruch des Ghäb morphologisch sehr scharf gekennzeichnet.
2. Die mittlere Zone!
Die mittlere Zone besteht hauptsächlich aus dem Antitaurus, sie baut sich auf aus dem Kalk-
gebirge, in dem Silur, Devon, Karbon (Kohlenkalk), sehr wahrscheinlich Trias, Jura?, Kreide, Eozän?
bekannt geworden ist. Vielleicht gehören hieher auch Serpentine. Diese Zone hat jedenfalls marines
Paläozoikum und marines Mesozoikum. Die Schichtfolge ist vollständiger, vor allem kalkreicher als in
der Außenzone, sie repräsentiert mehr die alpine ozeanische Entwicklung (bathiale Fazies). Überfal-
tungen gegen das Vorland zu sind ebenfalls nachzuweisen. Ich halte diese Zone für die Fortsetzung
der paläozoischen und mesozoischen Kalke der östlichen Helleniden.
3. Die innere Zone.?
Die innere Zone, das Gebirge der sogenannten bunten Schiefer, die F. X. Schaffer (49, 52,
o4) in Kisil Tepe aufgefunden hat, eine Schichtfolge, von der ich annehme, daß sie eine abyssische
Entwicklung des Mesozoikum repräsentiert und die Fortsetzung der sogenannten Schieferhornstein-
formation ist, die in den Dinariden (Bosnien),? in den Helleniden auf der Innenseite der Gebirge zu
verfolgen ist, in Südkarien neuerdings einsetzt und offenbar im Taurus bei Evegli wieder zum Vor-
schein kommt. Diese Zone ist eine eigene Decke.
Schiefer, Sandsteine, Radiolarite, vor allem aber grüne Gesteine in großer Mächtigkeit, dann Phyllite
_ und Grauwacken sind der inneren Zone eigen.
Der Taurus zeigt keine taurische und vortaurische Faltung im Sinne Schaffer’s, er zeigt auch
keine Lücke zwischen Oberkarbon und Oberkreide, wie Frech ausgesprochen hat. Genau so wie jedem
alpinen Deckengebirge ist auch dem Taurus ein Deckenbau eigen, der sich durch die Dreigliederung
der Zonen äußert. Wie in den Dinariden liegt auch in den Tauriden die abyssische Entwicklung
des Mesozoikum auf der Innenseite des Gebirges, dann folgt nach außen die bathiale im mittleren
Bogen, der liegt wieder vor die neritische des Randbogens. Die kontinentale Entwicklung gehört
Indoafrika an und tritt am klarsten im nubischen Sandstein in Erscheinung.
Die Erkennung der abyssischen Fazies im dinarisch - taurischen Bogen ist ein
weiterer Schritt in der Erkenntnis des Baues der jungen Gebirge und der ozeano-
Braphischen Verhältnisse der Tethys, der die alpinen Gebirge Eurasiens ihre Ent-
Stehung verdanken.
1 Auf der Tafel II die Zone V. Siehe auch das schematische Profil des Taurus auf Tafel I.
2 Auf Tafel II die Zone VI, auf Tafel I die Zone £3 im Nordwesten der Karte.
Nach Nopcsa und Renz ist die Schieferhornsteinformation ein Zug, der von Bosnien bis an das Ägäische Meer
streicht. Daß die bosnische Schieferhornsteinzone eine Decke ist, habe ich zuerst ausgesprochen. Siehe meine Referate 27, 29.
386 Dy.:L.Kober,
1.- Teil.
A. Das Taurusgebirge.
I. Abgrenzung und Gliederung.
Von den ältesten Erforschern abgesehen, haben sich E. Suess (57, 58), €. Diener (18), Ess
Schaffer (49, 52, 54, 55), M. Blanckenhorn (7 bis 13), F. Frech (19, 20, 21) und ich (25, 26,8
mit Abgrenzung und Gliederung des taurischen Systems beschäftigt. j
Diener rechnet den Mons Casius oder Jebel “Okräh bereits zum taurischen System. Er stellt
auch 1886 das taurische System dem syrischen Tafellande gegenüber. Der Taurus mit seinen parallelen
Vorlagen am unteren Orontes zeigt in allen seinen Merkmalen den Typus eines Faltengebirges auf,
dessen Struktur und Streichungsrichtung verschieden ist von dem syrischen Tafellande mit dem
Gebirgssystem des Libanon. Ganz besonders auffallend sind die grünen Gesteine. Vor Diener hat
bereits Russegger den Mons Casius als Fortsetzung des Amanusgebirges, also als Teil des taurischen
Systems, betrachtet. Suess hebt {883 hervor, daß die beiden Gebirgsketten, die die Insel Cypern
durchziehen, die unmittelbare Fortsetzung des Amanusgebirges und des Jebel ‘Okräh zu bilden
scheinen. Die beiden Bogenstriche der Insel gehören aber nach den übereinstimmenden Berichten vo 1:
Unger, Kotschy, Gaudry!, dem System des Taurus an.
Blanckenhorn sagt im Jahre 1893: »Südlich einer Linie, die von der Bucht von Djebele nach”
NO zwischen dem Nusairiergebirge im engeren Sinne und dem Casius verläuft und sich nach Über-
schreitung des Nahr el ‘Asi oder Orontes im ‘Afrintal aufwärts zieht, kennt man seit Beginn der
Kreideperiode nur Augit-Plagioklas führende Eruptivgesteine, nördlich von dieser Linie herrschen Fels-
arten mit Diallag oder rhombischen Pyroxenen vor. Wir betreten also mit Überschreitung jener Grenz-
linie ein Gebiet der Erdkruste, in dem in der Tiefe andere Bedingungen herrschten als im übrigen
Syrien. Wie dies zusammenhängt, wird sich vielleicht ewig menschlicher Erkenntnis entziehen.«
(P. 173 und 174; 13.) E
Dem nördlichsten, taurisch-kleinasiatischen Syrien rechnet M. Blanckenhorn zu: Den Mons
Casius oder Jebel ‘Okräh, das Kurdengebirge, den Amanus Mons (p. 172; 13).
Schaffer, Frech und Blanckenhorn betrachten den Graben des Kara Su, auch der Graben
von Ghäb genannt, als eine wichtige Grenzlinie zwischen den Gebirgen auf der Westseite und des
Ostens. Auch F. Oswald (38) verzeichnet in seiner Studie über die Tektonik Armeniens diesen
t-
bedeutungsvollen Eindruck, der von den früher genannten Autoren auch als die nördlichste For
setzung des großen zentralen syrischen Grabens aufgefaßt worden ist.
Aus diesen Ausführungen geht hervor, daß die Abgrenzung des taurischen Systems gegen das
syrische Vorland mit ziemlicher Sicherheit vorgenommen werden kann. Die von mir oben gegebene
Abgrenzung stimmt insofern nicht ganz mit den andern überein, als ich das Kurdengebirge zum Bei
spiel im Gegensatze zu Blanckenhorn dem syrischen Vorlande zuzähle. Diese Abweichung
später näher begründet werden.
Nach Tschihatcheff haben den Taurus Schaffer, Frech, dann Grothe und ich bereist.
Schaffer (52, 54) faßt die Ergebnisse seiner mehrjährigen Studien im Taurus in folgender
Synthese zusammen.
1 Siehe Literaturverzeichnis.
Be . Geologische Forschungen in Vorderasien. 387
2 ,
_ Er unterscheidet sechs Einheiten:
. Die kilikische Tiefebene,
. das Plateau der Tracheotis,
das taurische Hochgebirge,
die Lycaonische Hochebene,
. das System des Antitaurus,
. den Giaur-Dagh
ou Rwm
und
7. eine taurische und vortaurische Faltung,
8. junge Senkungserscheinungen.
Die ersten sechs Punkte sind ohne weiteres verständlich. Es ist eine geographische Gliederung.
Punkt 7 bedarf der Aufklärung.
Die taurische Faltung ist eine junge Gebirgsbewegung, die sich im Bulghar-Dagh, Amanus, im
Düdül-Dagh, ferner im Mar’ash- und Kurd-Dagh und auch noch im Mons Casius kundgibt. Dieser Be-
ıng verdankt auch das Miozän der Tracheotis seine Aufwölbung. Die Bewegung ist also Ober-
‚än. Die Streichrichtung dreht sich um O—W, die NO—SW-Richtung ist die herrschende.
_ Die vortaurische auch antitaurische Faltung tritt zutage im kilikischen Klippenzug, der vom Kap
tasch über Missis, Tumlo kale, Anavarza nach Sis hinzieht. Hieher gehört ferner das Devon-
rge von Hadjin, das Karbon von Yeseba, die oligozänen Mergel am Djihan bei Budrum kale
Id bei Aiwabe am Tschakitschai im Osten des Bulghar-Dagh. Auch die Klippen der Tracheotis
sen zum Teil vortaurisches Streichen. Dieses Streichen ist charakterisiert durch die Richtung N—S
ist unabhängig von der taurischen Lage.
Frech (19 bis 21) gliedert das taurische System folgendermaßen. Er unterscheidet folgende
ebungen, getrennt durch Senkungen:
I. Die Iykaonischen Vulkane, vom Kara-Dagh über den Karandja-Dagh zum Erdjijas-Dag
(Angaeus) ziehend.
1. Die Iykaonische Senke. mit ihren Salzsteppen.
Il. Die kappadokische oder Zentralzone des Taurus, geteilt in eine innere Zone, Ils, die Zone
des Kisil Tepe. Hier herrschen die sogenannten »bunten Schiefer« Schaffer’s. Sie werden für
Silur-Devon gehalten.
Die äußere Zone, IIß, umfaßt den Bulghar-Dagh mit Kohlenkalk vom Alter der Stufe
von Vise,
2. Die Senke der kilikischen Pforte, erfüllt mit oligozänen Mergeln, auch Tekirsenke
genannt.
IM. Die kilikische Zone des Taurus. Dazu wird der Hadjin-, Ak- und Ala-Dagh gerechnet.
Oberkreide mit Serpentin. Rote und grüne Schiefer mit Kalkeinlagerungen.
m 3. Glacis des Taurus. Untermiozäne Kalke, Mergel und Tone, bis 2300 m gehoben.
EV. Der Antitaurus und die paläozoische Klippenregion, NO—SW streichend. Hieher gehört auch
{ die Silur-Devon-Kohlenkalkzone von Hadjin und Fecke.
v
mulitenkalk sowie aus grünen Gesteinen.
4. Der Graben des Ghäb. Er ist die Fortsetzung des syrischen Grabens. Jungtertiäre
und quartäre (historische?) Vulkane sitzen in ihm. Er markiert keine scharfe Grenze
zwischen Indoafrika und Eurasien.
| EN. Amanus- und Giaur-Dagh, bestehend aus Untersilur, Kohlenkalk, Oberkreide und Num-
Das Kurdengebirge. Es setzt sich aus Oberkreidekalken und Serpentin zusammen.
Denkschriften der mathem.-naturw. Kl. 91. Ba. 51
Be;
388 Dr. L. Kober,
Im Vorberichte meiner Reise in den Taurus habe ich 1910 im nordöstlichen Taurus zwei Zonen
unterschieden: Die Randzone und die Innenzone. Die erste besteht aus krystallinem Grundgebirge,
Oberkreide, Eozän, Flysch und Serpentin. Sie ist gegen SO überfaltet und steht dem nordsyrischen
Tafellande fremd gegenüber. Die Innenzone, das Gebirge von Hadjin einnehmend, baut sich auf aus
den genannten Silur-Devon-Karbonkalken.
Wie bereits früher ausgeführt wurde, wird hier eine einfache Dreigliederung des taurischen
| Systems vorgeschlagen. Während die Gliederungen von Schaffer und Frech mehr geographische zu
'W nennen sind, wäre die Dreigliederung mehr eine in der Struktur des Gebirges begründete. Bei der
'I geringen Kenntnis des Gebirges überhaupt ist eine einfache Gliederung jeder komplizierteren vor-
zuziehen.
Die Dreigliederung des Taurus ist also folgende:
a) Die äußere oder Randzone, die Flyschzone des Gebirges einschließend, ausgezeichnet
ferner durch einen weithin zu verfolgenden Kranz von Grüngesteinen, mit Eozän und Kreidekalk,
umfaßt die Insel Cypern, den Mons Casius, den Amanus Mons, den Giaur- und den Mar’ash- |
Dagh, ferner das Gebirge von Zei tün und Göksün. Auch die Klippen am Djihan (Schaffer’s |
kilikischer Klippenzug) sind hieher zu zählen. i
b) Die mittlere Zone, das Kalkgebirge, den Antitaurus hauptsächlich bildend, besteht aus Silur,
Devon. Kohlenkalk, wahrscheinlich Mesozoikum. Diese Zone ist die Fortsetzung der griechischen |
Kalkzone (Attika, Euböa). Die Grenze gegen die folgende innere Zone bildet wahrscheinlich die”
Tekir-Senke mit ihren oligozänen Mergeln. Die Fortsetzung der mittleren Zone sind die Klippen
der Tracheotis.
c) Die innere Zone, aus den sogenannten »bunten Schiefern« des Kisil Tepe bestehend, repräsen-
tiert wahrscheinlich eine selbständige tektonische Einheit, ausgezeichnet durch eine abyssische
Entwicklung des Mesozoikum. Hier wird die Auffassung vertreten, daß die bunten Schiefer
mit ihren Radiolariten, Grüngesteinen, mit ihren Flyschgesteinen, die tektonische Fortsetzung
der abyssalen Schiefer-Hornsteinformation der Dinariden und der Helleniden bilden. Diese
va
Zone ist bisher sicher bis zum Golfe von Volo konstatiert. Die Fortsetzung bilden, wie ich das
bereits ausgesprochen habe, die Schiefer, Hornsteine und Grüngesteine, die Philippson in Klein-
asien (Smyrna) aufgedeckt hat. Die innere Zone umfaßt: Den kilikischen Taurus, den Bulghar-,
den Ak-Dagh. Die Iykaonische Senke, über den Karandja-Dagh bis zum Erdjijas-Dagh reichend,
ist wahrscheinlich ebenfalls hieher zu zählen. bi
II. Stratigraphie.
1. Das Grundgebirge.
rer ng nme
In der ganzen Umrahmung des Nordostwinkels des Mittelmeeres tritt altes krystallines Grund-
gebirge wenig hervor. 1841 soll von Russegger im Casius Mons Granit gefunden worden sein. Die
Beobachtung ist bisher nicht bestätigt worden. Nach Blanckenhorn soll Ainsworth im SW
Kern des Amanusgebirges krystalline und massige Gesteine gefunden haben. Auch Glimmersch
und Syenit? werden erwähnt. Blanckenhorn sagt, daß es wahrscheinlich metamorphe jüngere Schichten
sein werden, wie ’es ähnlich auch im Giaur-Dagh der Fall sei. Durch die Forschungen
Tschihatcheff, Kotschy, Ainsworth, Russegger, Diener, Blanckenhorn, Schaffer, Frec 1
und Grothe u. a. ist deutlich hervorgetreten, daß das alte Grundgebirge im taurischen System,
wenigstens im westlichen Teile ungemein stark zurücktritt. Auch auf Cypern fehlt es gänzlich.
Schaffers Karte des südöstlichen Anatoliens verzeichnet nach Tschihatcheff bloß östlich von
Nigde, im Quellgebiet des Korkun Su, Granit, dessen Alter freilich unbekannt ist. Dieselbe “Karte
2 u A ne
Geologische Forschungen in Vorderasien. 389
verzeichnet auch ältere vulkanische Gesteine, so Serpentin. Diese sind aber, wie wir jetzt wissen,
mesozoischen oder tertiären Alters und haben mit Grundgebirge nichts zu tun. Ebenso wenig fallen
in die Grundgebirge jene häufig erwähnten krystallinen Schiefer, Schiefer mit metamorphen Kalken.
Das sind zweifellos meist paläozoische, vielleicht sogar auch mesozoische Sedimente.
Die cart. geol. int. verzeichnet auf dem Blatte Nordsyrien bei Mar’ash Granit. Dieses Vorkommen
scheint nach meinen Beobachtungen als unwahrscheinlich.
Größere Komplexe von Grundgebirge finden sich auf dem Wege von Mar’ash über Zei tün nach
Göksün. Ich habe dasselbe auf meiner Reise westlich von Zei tün und in der Umgebung von Göksün
angetroffen. Meine Studien bedeuten in bezug auf Zusammensetzung, Verbreitung und Tektonik dieses
Grundgebirges nur die ersten Anfänge.
Über Zei tün erhebt sich als nördliche Begrenzung ein Kalkgebirge, in das die Schlucht des
Zei tün eingeschnitten ist. In derselben aufwärts kommen als Unterlage der kretazischen und eozänen
Kalke Phyllite vor, in denen auch Glimmerschiefer mit Gneisadern auftreten. Auch Granite finden
sich. Wenngleich die metamorphen paläozoischen Schiefer zu überwiegen scheinen, so tritt doch auch
altes Grundgebirge wahrscheinlich in größerer Verbreitung hervor. Der Benit Dagh nördlich von Zei tün
ist wieder eine Kalkkappe über Grundgebirge. Der Mekal-, Sialen- und Pazpar-Dagh gehören ebenfalls
der Kreidekalkregion an.
Dieses Grundgebirgsvorkommen von Zei tün ist ein schmaler allgemein NO—SW streichender
Zug. Die metamorphen Schiefer, vielleicht auch Kalke, gehören wahrscheinlich dem Paläozoikum an.
Es ist auch anzunehmen, daß die Fortsetzung dieser tektonischen Zone in den paläozoischen Auf-
brüchen des Klippenzuges des Djihan Su (kilikischer Klippenzug Schaffer’s) liegt. Schaffer hält
diese freilich für die Fortsetzung des Gebirges von Hadjin. Diese Verbindung kann aber den tatsächlichen
Verhältnissen nicht genügen. Die Begründung für die hier vertretene Auffassung wird später versucht.
Der zweite Grundgebirgskomplex bildet den Untergrund der Umgebung der Stadt Göksün.
Über die Verbreitung ist mir wenig bekannt. Von Zei tün herkommend, traf ich in krystallinen Schiefern
grüne Gesteine, Gneise, Amphibolite, noch bevor ich die Ebene von Göksün betrat. Die Umrahmung
des Ostens der Stadt wird von schwarzen Bergen gebildet, die wahrscheinlich ein ähnliches Grund-
gebirge enthalten dürften wie die nordwestlichen Berge der Stadt Zei tün.
Der Lagerung nach scheint es sich um einen gewölbeartigen Aufbruch zu handeln.
Das ist das mir im taurischen System bekannte Grundgebirge der Umrahmung der Küste vom
Cap Anamur bis Lerdikije.
2. Das Paläozoikum.
Das Paläozoikum ist durch die Forschungen von Tschihatcheff, Schaffer, Blancken-
horn und Frech bekannt geworden. Es handelt sich hier um größtenteils metamorphe paläo-
zoische Sedimente, um Phyllite und Kalke, und um metamorphe Eruptiva. Durch Fossilien ist bisher
Untersilur, Oberdevon und Kohlenkalk nachgewiesen worden. Die paläozoischen Schichten zeigen die
innigsten Beziehungen zu den paläozoischen Schichten Hocharmeniens, deren Fortsetzung nach Westen
sie zweifellos bilden.
Ihr Verbreitungsgebiet ist, wie schon aus Schaffer’s geologischer Karte von Anatolien hervor-
geht, der Mons Imbarus, nördlich vom Kap Anamur gelegen, der Dümbelek-Dagh, der Karabunar-,
Aidost- und Bulghar-Dagh. Das ist das Verbreitungsgebiet im inneren oder kilikischen Bogen,
In der äußeren Zone bauen die Höhen des Mons Amanus, des Giaur-Dagh, paläozoische
Schichten, sie treten ferner im kilikischen Klippenzuge östlich von Missis auf. Ein weiteres Vor-
kommen liegt in der Umgebung von Zei tün und Göksün.
“ Lange bekannt ist das überaus fossilreiche Paläozoikum des Antitaurus, des Gebirges der Um-
gebung von Hadjin (Hadjin-Dagh).
390 Dr. L' Kober,
a) Silur.
Von F. X. Schaffer sind zuerst im Antitaurus südlich von Hadjin, am Nordfuße des Kiras Bel,
Sandsteine und Quarzite gefunden worden, in denen Th. Fuchs zuerst Untersilur nachweisen konnte,
Es sind Hieroglyphen und Fucoiden, die auch von anderen Orten bekannt geworden sind.
Grothe hat diese untersilurischen Schichten im Aufstieg zum Armud-dalan, östlicher Bakyr
Dagh, gefunden. Es sind bräunliche, graue, glimmerreiche Tonschiefer, aus denen Broili Phycodes
circinatum Bg]. beschrieben hat, dieselbe Form, wie sie auch für das Untersilur Frankreichs oder
Thüringens charakteristisch ist.
Frech hat dieselben Schichten auch im Giaur Dagh entdeckt. In einer Serie von Kalken,
Schiefern und Quarziten fand Frech, und zwar aus dem Quarzit Trilobiten, Acoste spec., Kriech-
spuren des Untersilur (Cruziana oder Fraena) gleich dem Sandstein mit Phycodes circinatum Bgl. von
Hadjin. Silurische Tonschiefer finden sich im Amanustunnel zwischen Airan und Entilli. Der einen
halben Kilometer lange Tunnel zwischen Entilli und Keller liegt an der Grenze zwischen dem unter-
\ silurischen Tonschiefer und dem Oberkreidekalk, ii
| {
u
| Das sind die bekannten durch Fossilien belegten Vertreter des Silur, und zwar des Untersilur,
in ganz gleicher Entwicklung wie in Europa. “
| b) Devon. v
Die ersten devonischen Versteinerungen sind von Tschihatcheff 1848 bei Hadjin entdeckt
worden. Es sind ungemein versteinerungsreiche schiefrige Schichten, aus denen auch Schaffer
Fossilien aufgesammelt hat. Penecke hat 1903 eine Liste derselben veröffentlicht. Am selben Fund-
orte habe ich 1910 gesammelt. Er liegt an der Straße südlich von. Hadjin. Es ist eine Brachiopode 1-
und Korallenfauna. Es finden sich aber auch Productiden. Auch Orthoceren habe ich gesam
Grothe hat dieselben Schichten nördlich und westlich von Hadjin gefunden. Broili gibt eine Li
der aus dem Antitaurus bekannt gewordenen Fossilien. Nach ihm handelt es sich um Oberdevon
Eine Reihe für Oberdevon bezeichnender Formen finden sich. Verschiedene der Formen treten sowohl |
im Mittel- wie auch im Oberdevon auf. Einige der Genera haben sich bisher nur im Mitteldevor |
gefunden, so daß es nahe liegt, auch Mitteldevon in diesen Schichten zu vermuten.
Die Fauna setzt sich zusammen aus 47 Arten devonischer Fossilien. Es sind (14) Tetrakor
J (10 [9]) Tabulata, (1) Stromatopora, (3) Bryozoa und (29) Brachiopoden.
Liste der aus dem Taurus gefundenen devonischen Versteinerungen nach Broili:
Anthozoa: Phillipsastraea Schafferi Pen.
l Tetraknrallan — microstea Pen. 5
Thamnophyllum supradevonicum Pen. SZ 4 ARFAEDNA mad
1 Cyathophyllum caespitosum Goldf. Darenin ehren SER
| — minus Goldf. Tabulata: | |
1 — . Darwini Frech 'Favosites Tschihatcheffi Haim. |
| Be nee — cervicornis Blainv. a
i — Sedgwicki E.+H. Pachypora cristata (Blainv.) Frech. 2 |
| — Heterophyllum E.+H. mut. torguata Schlüt. — reticulata (Blainv.) Frech. n l
I — hypocratiforme Goldf. Siriatopora subaequalis E.+H. nd
1 — guadringeminum Goldf. — vermicularis M. Coy. m 5
1 Campophyllum asiaticum E.+H. Calamopora spec. En N
Geologische Forschungen in Vorderasien. 391
Syringopora Spec. Atrypa reticnlaris Lam.
Alveolites suborbicularis Lam. — .— ‚var. aspera Schloth.
Coenites fructicosus Stein. Spirifer Vernewili Murch. (disjunctus Sow.).
Stromatoporidae — Archiacı Murch.
701 3 a7 eg
— Trigeri Vern.
Fenestella antiqua Goldf. kur
— ‚Seminoi Vern.
2lanzialR oem: = Relldeo, Sch, &e Vern.
ra striatella Sandb.
rare San Rhynchonella (Pugnax) pugnus Mart.
Brachiopoda: — livonica Buch.
Productus (Productella) subaculeatus Murch. — Boloniensis d’Orb.
— Murchisonae Kon. — (etiensis Goss.
Chonetes nana Vern. — friaequalis Goss.
Orthis striatula Schloth. — cuboides Sow.
Streptorhynchus crenistriatus Phill. — pleurodon Phill.
Blanckenhorn führt 1891 von seiner Reise von Mar’ash in den Giaur-Dagh vom Aufstieg aus
dem Tale des Kara Su von Sendjirli aus einen mürben Grauwackensandstein an mit Resten von
Chonetes,
Strophomena,
vielen Gastropoden.
Der Kalk von Harsan Beili westlich der Wasserscheide enthält große
Spiriferen,
Crinoidenstielglieder.
Blanckenhorn glaubt, daß es sich um Oberdevon mit Spirifer Verneuili handelt, so daß auch
im Giaur Dagh Oberdevon zu verzeichnen ist. Aus dem Giaur Dagh ist auch, wie erwähnt, Unter-
silur durch Frech bekannt geworden. Nach demselben Autor enthält dieses Gebirge auch Kohlenkalk.
Demnach hätte der Bau des Giaur-Dagh in seinem paläozoischen Kern große Verwandtschaft mit dem
Antitaurus, aus dem ebenfalls Kohlenkalk (Tschihatcheff) erwähnt wird.
Inwieweit hier in der Tat Gleichheiten bestehen, werden erst genauere Studien der Zukunft
lehren.
Es ist wahrscheinlich, daß auch die paläozoischen Aufbrüche der kilikischen Klippenzone und
ihre nördliche Fortsetzung, die metamorphen Schiefer mit Kalken der Umgebung von Zei tün, dem
‘Silur oder Devon oder beiden angehören. Dasselbe wäre auch von den paläozoischen Schiefern von
Göksün zu erwarten.
Das ist die Verbreitung im Antitaurus und im cyprischen Bogen des Taurus.
Im kilikischen Taurus findet sich Devon ebenfalls. Schaffer sagt, daß die Fortsetzung der
Devonzone von Hadjin im Devon von Selefke zu suchen wäre. Es finden sich bei Selefke wie im
Taurus brauner Sandstein und Kalkstein reich an Korallen, Brachiopoden. Ferner beschreibt Schaffer
aus dem inneren Teil des kilikischen Bogens, dem Bulghar Dagh, der Kisil Tepe, dem Aidost-, Kora-
bunar- (Dumbelek-) Dagh fossilleere, zum Teil krystalline Kalke und Phyllite von meist grauer Farbe,
dunkle glimmerige Schiefer, rote Konglomerate und Sandsteine und grüne Schiefer etc. Letztere Serie,
besonders im Kisil Tepe auftretend, hat Schaffer die Zone der bunten Gesteine genannt. Frech
hält die Gesteine des Kisil Tepe für Silur-Devon, die Kalke des Aidost für metamorphen
Kohlenkalk.
“ Die erstere Deutung erscheint unwahrscheinlich. Die »bunten Schiefer« Schaffer’s sind wahr-
Scheinlich mesozoisch, triadisch und jurassisch. Diese Zone ist auf der cart. geol. int. als »#«
392 Dr. L’ Kober,
Obertrias verzeichnet. Mir sind die Gründe nicht bekannt, welche für diese Deutung bestimmend
waren, doch halte ich die Anschauung, daß es sich um mesozoische Glieder handelt, für wahr-
scheinlich. Ich werde bei Besprechung der Trias noch darauf zu sprechen kommen. Die oben ange- }
führte zweite Deutung kann richtig sein, da Frech in der Tat in der Tschakyt-Tschai-Schlucht bei
Belemedik Kohlenkalk nachweisen konnte. Unter dem Kohlenkalk soll nach Frech Oberdevon mit |
Spirifer Vernenili mit zahlreichen Korallen liegen. Für das Vorkommen von Silur und Devon fehlen
im kilikischen Taurus zwischen Topgedik-Dagh und Ala-Dagh bisher noch sichere Beweise. "
Die Erfahrungen über das ältere Paläozoikum im taurischen System der Umrandung Klik
sind noch recht geringe.
—
U
c) Karbon. 2
Das jüngere Paläozoikum ist noch recht wenig bekannt. Bloß Unterkarbon ist durch Fossilien
nachgewiesen worden. Kohlenkalk hat Tschihatcheff zuerst aus dem Antitaurus von Belenkoi
und Jerebakan nachgewiesen. Frech verdanken wir die Auffindung von Kohlenkalk im kilikischen
Taurus am Tschakyt-Tschai. Für Kohlenkalk hält Frech auch die metamorphen Kalke des Tunn
der Bagdadbahn bei Bagtsche im Giaur Dagh. Demnach wäre Kohlenkalk in allen drei Zonen
Taurusgebirges vorhanden. Wahrscheinlich ist auch südlich von Hadjin am Seihun Su Kohlen!
vorhanden. Ich konnte dort neben einer Brücke aus anstehendem dichtem schwarzem Kalk eit
Productiden herausschlagen, die aber keine nähere Bestimmung zuließen. Es handelt sich hier nur
um eine Vermutung.
Tschihatcheff zählt von obigen Fundorten auf:
Productus semireticnlatus Mart.
— Flemingii Sow.
Spirifer ovalis.
Aus dem Kohlenkalk von Belemedik erwähnt Frech folgende Formen der Stufe von Vise
Spirifer duplicicosla,
= pingnis,
— rotundatus,
— bisulcatus,
— (Martinia) glaber,
Athyris Royssii,
Dielasma hastatıum,
Davisiella comoides.
Die Karbongesteine erscheinen wieder in der Tiefe der großen Tschakyt-Schlucht bei de
natürlichen Brücke Jerköprü. | | bi
Unter versteinerungsleeren Dolomiten liegen Kalkschiefer des untersten Karbon, Tou
Stufe, mit
Spirifer tormacensis,
Productus burlingtonensis,
Philippsia gemmulifera,
Spiriferina laminosa,
Syringothyris suscupidata mut. nov.,
Athyris Royssii,
Athyris lamellosa,
Zaphrentis vermicularis V ern.
und andere.
Geologische Forschungen in Vorderasien. 393
Das sind die bisher mir bekannt gewordenen Vorkommnisse von Kohlenkalk.
Oberkarbon, das in Kleinasien bekannt ist, Konnte ım Taurus noch nicht nachgewiesen werden.
Desgleichen ist auch von permischen Ablagerungen nichts bekannt.
3. Das Mesozoikum.
Aus dem Vorhergehenden ist zu entnehmen, daß unsere Kenntnis der paläozoischen Ablage-
rungen des Taurusgebirges noch recht lückenhaft ist. Immerhin ist es geglückt, Untersilur, Oberdevon
und Kohlenkalk nachzuweisen. Es ist anzunehmen, daß das Paläozoikum des Taurus noch viel
reicher entwickelt ist und hier noch große Entdeckungen bevorstehen.
Wir haben es hier mit einer Meeresbedeckung zu tun, die offenbar in Verbindung mit Klein-
asien und Armenien gestanden ist. Während aber in diesen Gebieten auch tieferes Mesozoikum, Trias
und Jura bekannt geworden ist, fehlt im Taurus der eindeutige Beweis für das Vorhandensein des
Trias und des Jura.
Tschihatcheff, Kotschy, Schaffer, Blanckenhorn und Frech konnten bisher nirgends
tieferes Mesozoikum auffinden. Dagegen verzeichnet die cart. geol. int. auf Blatt Nordsyrien und
Armenien bereits obere Trias.
Nach meinen Erfahrungen ist in der Tat im Taurus Trias vorhanden.
Der Jura ist sehr fraglich.
Unterkreide fehlt, dagegen ist Oberkreide von vielen Orten bekannt.
Auf Grund des Mangels an Trias und Jura hat Frech dem Taurusgebirge eine eigenartige
Stellung zugewiesen. Nach Frech besteht infolge des Fehlens der Trias und des Jura im Taurus
eine große Lücke in der Schichtfolge, eine große Diskordanz zwischen dem Kohlenkalk und der
Oberkreide. Frech hat daraus und auch aus tektonischen Gründen etwas rasch recht große Schlüsse
gezogen und behauptet, daß die Tauriden nicht die Fortsetzung der Dinariden wären, sondern ein
asiatisches Gebirge ohne Fühlung mit denen Europas, ein Ast des armenisch-iranischen Bogens.
Die große Diskordanz gibt es im Taurusgebirge nicht. Die Trias ist vorhanden. Daß sie bisher
nicht bekannt geworden ist, beruht auf der noch gänzlichen Unkenntnis des Gebirges. Auch in den
Dinariden Dalmatiens, Bosniens und Griechenlands sind große Teile des Gebirges als Kreide bezeichnet
worden, in denen durch die neueren Forschungen alle Formationen vom Karbon an bis zum oligozänen
Flysch gefunden worden sind. Im Taurusgebirge sind zum Beispiel auf der cart. geol. int. noch große
Teile, besonders südlich von Albistan, als krystalline Schiefer mit »a?« ausgeschieden. In Wirklichkeit
findet sich oligozäner Flysch, eozäner Kalk, Oberkreide, Paläozoikum und andere. Mit einem Worte,
das Taurusgebirge ist noch viel zu wenig bekannt, als daß es erlaubt wäre, aus solchen negativen
Merkmalen Schlüsse zu ziehen.
a) Trias.
In Verbindung mit den paläozoischen Schichten finden sich bei Hadjin mächtige, nicht meta-
morphe Kalke. In der Richtung gegen Fecke sind sie gut aufgeschlossen und werden südlich von
Hadjin vom Tschokat Su in einer tiefen Schlucht durchsägt.
Die gut gebankten lichten oder dunklen Kalke stehen meist steil. Im äußerem Habitus erinnern
Sie stark an alpine Triasgesteine. Ich konnte in ihnen bloß Crinoidenstielglieder finden. Die Stiel-
glieder sind fünfseitig und gleichen Formen wie Isocrinus.
An der Grenze des Kalkes zum paläozoischen (Devon- + Karbon-) Schiefer treten hie und da
dünne Lagen eines roten Schiefers auf, von der Art der Werfener Schiefer.
Solche auffallend rot gefärbte Gesteinshorizonte sieht man, wenn man bei der Brücke 490 der
- Kiepertkarte südlich Kalaidje den Kinnböcki Dere überschreitet, auf dem Wege gegen Süden (nach
Sis). Es sind ganz auffallende Schichten inmitten der weißen klotzigen Kalkwände. Sie nehmen große
394 Dr. L. Kober,
Flächen ein. Ich habe sie leider nur aus der Ferne sehen können. Man kann sich des Eindrucks
nicht erwehren, daß es sich hier um triadische Schichten handle.
Diese Schichten zeigen äußerlich wenigstens alle Charaktere der sogenannten bunten Schichten
Scchaffer’s.
Unter diesem Namen faßt Schaffer eine Serie sehr verschiedenartiger Gesteine zusammen.
Hauptsächlich sind es Kalke und Mergel mit Hornsteinen. Diese Gesteine hat Schaffer mit dem
Namen »bunte Gesteine« belegt. Es finden sich: vorherrschend lebhaft gefärbte Kalke und Kalk-
mergel, die oft sehr kieselsäurereich sind und durch das Auftreten grellfarbiger Hornsteine Interesse
erwecken. Ihr Alter ist fraglich. Ferner treten auf: Sandsteine, Schiefer, zersetzte vulkanische Gesteine
und andere Felsarten, deren Deutung oft recht schwierig ist. Serpentine finden sich vergesellschaftet
mit Hornsteinen. Porphyrite, Schalsteine, Tuffe, Diabase und bunte Konglomerate erwähnt Frech aus
der Zone der bunten Schiefer des Kisil Tepe. Sie sollen silur-devonischen Alters sein. Auf der cart,
geol. int. ist dieselbe Schichtgruppe als »1?«, obere Trias, verzeichnet. Auch gabroide Gesteine gehören
dieser Zone an. Bei Bulghar-Maden findet sich auch Quarzporphyr. Diese ganze Serie tritt gerade
bei letzterem Orte vergesellschaftet mit Eozänkalken auf. 4
Was nun das Verbreitungsgebiet anlangt, so bilden sie den Untergrund des Mittelgebirges von
Kisil Tepe, von der Gegend von Eregli an bis in das Gebiet des Erdjijas-Dagh. Auch im Topgedik
Dagh treten sie zutage. In der Tracheotis erscheinen sie in einzelnen Klippen. Sie liegen auch am
linken Ufer des Zamanti Su bei seiner Mündung in den Gök Su (Antitaurus).
Das ist hauptsächlich das Verbreitungsgebiet in der inneren Zone.
Sie sollen aber auch im äußeren oder cyprischen Bogen sich finden. Schaffer verzeichnet »bunte °
Schichten« im Giaur Dagh nördlich des Hamus Tschai und zu beiden Seiten des Djihan Su. Dieses j
Vorkommen erscheint mir aber fraglich. Die von Schaffer am Djihan Su beschriebenen Mergel und
Sandsteine sind wahrscheinlich die Fortsetzung der Fiyschzone von Zei tün. Diese von mir auf-
gefundene oligozäne Flyschzone wird später beschrieben. Hier wird nur darauf hingewiesen. Wenn
die »bunten Gesteine« in dem Randbogen in der Tat vorhanden wären, müßten sie doch noch an
anderen Orten zu erwarten sein. Dem Vorkommen von bunten Schiefern im Randbogen stehen schwere
Bedenken gegenüber, um so mehr, als diese Gesteine weder von Blanckenhorn, noch von Frech
noch von mir oder von einem älteren Autor in dieser tektonischen Zone bekannt geworden
wären. |
So ist es wahrscheinlich, daß sich die Zone der »bunten Gesteine« auf den inneren Randbogen
des kilikischen Taurus beschränkt. Vielleicht tritt sie auch im mittleren Bogen im Antitaurus auf.
Auch hier ist Vorsicht geboten. R
Der cyprische Bogen ist relativ am besten bekannt. Von Cypern angefangen bis Marash sind
die einzelnen Teilstücke dieses Bogens durch die Arbeiten von Gaudry, Unger und Kotschy,
Oberhummer, Bergeat, Russeger, Ainsworth, Dost, Tschihatcheff, Blanckenhorn, Dienes
Frech und Kober bekannt geworden. Aber noch nie ist Trias gefunden worden. In den klaren Auf
schlüssen, die sich bei Mar’ash bieten, ist das stratigraphische Fehlen des Trias zweifellos. Über.
paläozoischen Phylliten liegt ein Serpentinkonglomerat. Blanckenhorn beschreibt dies vom |
ich habe dasselbe Konglomerat westlich bei Zei tün in derselben Position gefunden. Es wäre zu
erwähnen, daß serpentinführende Konglomerate in gleicher tektonischer Position auf der Insel Kreta
dem Jura angehören. Westlich von Zei tün habe ich auch unter den Kreide-Eozänkalken Spuren.
von roten feinen Schiefern gefunden. Vielleicht ist in diesen tieferes Mesozoikum enthalten. w
Auf der ganzen syrisch-arabischen Tafel fehlt die Trias. Im Libanon tritt oberer Jura auf. Tr z
aller Verschiedenheiten haben Nordsyrien und der cyprische Bogen doch mancherlei Beziehungen zu=
einander. Das tritt besonders stark in der Stratigraphie des Mesozoikum hervor. Beiden Teilen fehlt
Trias bisher gänzlich. Im Libanon tritt höherer Jura auf. Im cyprischen Bogen ist der Jura noch
Geologische Forschungen in Vorderasien. 395
fraglich, aber Hinweise sind schon vorhanden. In beiden Teilen spielt die Transgression der Ober-
kreide eine große Rolle. Sie ist in ähnlicher Entwicklung beiden gemein.
Dem Fehlen der Trias in der äußeren Zone steht das sichere Vorkommen von Trias in alpiner
Fazies im mittleren Bogen gegenüber. Wenngleich hier auch nur die ersten Spuren vorhanden sind,
so wird es doch sehr wahrscheinlich, daß durch spätere genauere Forschungen hier noch eine reich-
gegliederte Triasentwicklung entdeckt werden wird. Die Trias ist im mittleren Bogen oder im
Antitaurus allen Anzeichen nach in der Fazies großer Kalkmassen entwickelt, in jener
Fazies, wie sie für die Dinariden besonders in Bosnien typisch ist. In der gleichen Entwicklung ist
sie in Albanien von Nopcsa als nordalbanische Tafel aufgefunden worden. Durch die Studien von
Philippson und Renz kennen wir diese Entwicklung auch aus Griechenland. Tiefere triadische
Glieder, Werfener Schichten und Muschelkalke uaf der Bythinischen Halbinsel im Westen, im Osten
untere Trias am Araxes bei Djulfaz.
Diese Kalkfazies des Trias findet sich häufig mit reich entwickeltem Paläozoikum. Das stimmt
auch in unserem Falle. Von Hadjin sind gerade die ältesten und reichsten Faunen des Devon bekannt.
Untersilur, Oberdevon, Unterkarbon ist nachgewiesen. Dazu kommt die Trias. Es ist dies eine Ver-
gesellschaftung, die für die inneren Teile der alpinen Geosynklinale typisch ist. In den Östalpen, in
den Dinariden findet sich dieser Bauplan. Ähnlich ist es in Armenien.
Freilich kommt diesen Anschauungen noch nicht die volle Berechtigung zu. Es handelt sich
hier vorerst um Anzeichen. Es wird auch klar, welche Gegensätze sich bereits im Bau zwischen
äußeren und mittleren Bogen erkennen lassen bezüglich des Mesozoikum. Viele interessante Fragen
werden laut.
Wir haben oben zu zeigen versucht, daß die Zone der bunten Gesteine allem Anscheine nach
geknüpft ist an den inneren oder kilikischen Bogen. Wir haben diese Gesteine kurz charakterisiert,
ihre Zusammensetzung und Verbreitung besprochen und hervorgehoben, daß Schaffer bezüglich
des Alters dieser Schichten keine Anhaltspunkte finden konnte. Frech deutete diese Schichten als
Silur-Devon. Nach Frech haben die Gesteine des Kisil-Dagh aber auch Ähnlichkeit mit den Flysch-
gesteinen und Eruptiva im Oetamassiv. Auf der cart. geol. int. sind sie als »#°«, obere Trias, aus-
geschieden.
Es drängt sich die Vermutung auf, daß die »bunten Gesteine« des inneren Bogens nichts
anderes sind, als eine selbständige und abweichende Entwicklung des Mesozoikum, wie sie auch
auf der Innenseite der Dinariden in Bosnien oder in Albanien und in Griechenland bekannt
geworden ist.
Versuchen wir den Vergleich näher auszuführen. In Dalmatien und Bosnien folgt auf die
äußeren Kreideketten des Karstes (an der Küste gelegen) die mittlere Zone mit Paläozoikum und
Trias und Jura. Ganz auf der Innenseite aber liegt eine dritte Zone. Das ist die bosnische Flyschzone.
Wieder ein Mesozoikum, aber in ganz anderer Entwicklung. Eine ähnliche Deckenfolge hat Nopesa
in Albanien festlegen können, aus den Arbeiten von Renz läßt sich in Griechenland ähnliches folgern.
Freilich liegen diese Faziesfolgen viel zu weit ab, als daß sie als Beweise für die Richtigkeit
der hier vertretenen Anschauungen gerade gelten könnten. Aber sie lehren uns, fremde noch ungeklärte
Verhältnisse leichter verstehen zu können.
Die Beschreibungen, die Schaffer von den »bunten Gesteinen« gegeben hat, stimmt in so
vielen Punkten mit den Beschreibungen der inneren Zone der westlichen Dinariden überein, daß ich
es nicht unterlassen kann, auf die Analogien hinzuweisen. Hier wie dort treten flyschartige Gesteine
in Gesellschaft von Hornsteinen (Radiolariten?) und von Grüngesteinen auf. Serpentine und Gabbros
treten hervor. Auch Quarzporphyr tritt auf. Das Alter der Serpentine wird als kretazisch angegeben.
Sie sind mit Eozän verbunden.
Demnach ließen sich im taurischen System in bezug auf Entwicklung und Verbreitung des
tieferen Mesozoikum drei streng voneinander zu unterscheidende Zonen erkennen.
Denkschriften der mathem.-naturw. Kl. 91. Bd. 2
_“
396 Dr. L. Kober,
1. Die äußere Zone enthält wahrscheinlich keine Trias oder sie ist höchstens in roten
Schiefern angedeutet.
2. Die mittlere Zone, der Antitaurus, enthält Trias in alpiner Fazies.
3. Die innere oder kilikische Zone enthält das Mesozoikum in Flyschfazies.
b) Diet Jura.
Der Jura ist noch nicht bekannt. Möglicherweise sind die serpentinführenden Konglomerate aus
dem Amanusgebirge und die oben erwähnten Konglomerate, verbunden mit Mergeln und Schiefern,
westlich vom Zeitün jurassisch. Diese Deutung ist aufgetaucht im Hinblick auf die gleichen Schichten
in Kreta, wo sie für jurassisch gelten.
c) Die Kreide.
Untere Kreide ist bisher nicht nachgewiesen worden.
Obere Kreide ist von vielen Orten bekannt.
Sie ist entwickelt in Form mächtiger Kalke ähnlich den Libanonkalken. Wahrscheinlich ist die
ganze obere Kreide in ihnen vertreten. Diese Kalke gehen direkt in die Kalke des Eozän über. So
wird die Trennung zwischen Kreide und Eozän schwer. Die weißen senonen Mergel, wie sie für
das syrische Vorland so bezeichnend sind, fehlen ganz. Es ist eine mehr einförmige Kalkmasse, deren
Trennung in Kreide und Eozän Schwierigkeiten macht.
Kreidekalke finden sich in allen drei Zonen des Taurus.
In der äußeren Zone bilden Kreidekalke auf Cypern die Nordkette. Dies geht aus Gaudry’'s,
Kotschy’s, Bergeat’s und Oberhummer’s Arbeiten hervor. Der Mons Casius ist Oberkreidekalk.
Die jungen Kalkmassen des Amanus, der Klippenzone des Djihan-, des Giaur-, Dudül-, des Mar’ash-
Dagh sind größtenteils Oberkreidekalk. Desgleichen sind hieher zu zählen die Kalke der Umgebung
von Zei tün. Aber dort sowie auch im Mar’ash-Dagh finden sich Nummulitenkalke in engster Ver-
bindung mit Oberkreide. Die Fazies der Oberkreide-Eozänkalke reicht östlich von Hadjin nach meinen
Beobachtungen bis an die tiefe Schlucht des Leihun Su. Das Gebirge um Göksün und um Laranda
ist Kreide-Eozänkalk. Dieses Gebirge hat Karsttypus.
Es treten diese Kalke unverändert und metamorph auf. Sicher gilt dies von den eingefalteten
Kalkkeilen im Grundgebirge von Zei tün.
In der mittleren Zone scheint Oberkreide nicht so häufig vorzukommen. Im Ala-Dagh tritt Ober-
kreidekalk auf, desgleichen auch im Ak-Dagh. Möglicherweise sind die Kalkmassen des Bulghar Dagh
zum Teil wenigstens kretazisch.
Im kilikischen Bogen scheint die Fazies der Kreidekalke in den Hintergrund zu treten. Eozän-
kalke treten wohl auf. Doch scheint die Oberkreide bisher nicht bekannt zu sein. Vielleicht ist sie
in der Flyschentwicklung der bunten Gesteine enthalten. |
Hier wäre an die Beobachtung von Frech zu erinnern, der sagt, daß die Sandsteine des Kisil-
Dagh Ähnlichkeit mit kretazischen Flyschgesteinen und mit den Eruptiva des Oetamassiv (in
Griechenland) haben.
So läßt sich auch in bezug auf die Oberkreide ein Unterschied in bezug auf Entwicklung
und Verbreitung andeuten.
An Fossilien ist aus dieser für den Aufbau so bedeutsamen Zone noch wenig bekannt geworden.
Es sind vor allem Rudisten und Bivalven.
Frech erwähnt aus seiner kilikischen Zone des Taurus senone fossilreiche Plener, dann
kieselige Kalke mit
Inoceramus Crispi.
Et u al
Geologische Forschungen in Vorderasien. 397
Grote hat in den Kalken bei Albisten Inoceramen gefunden. Von Mar‘ash werden erwähnt
Actaeonella gigantea Son.
aus einem graugrünlichen glaukonitischen Sandstein. Ferner
Vola (Neithea) Blanckenhorni n. sp. Broili.
Blanckenhorn erwähnt vom Mons Casius Kieselkalke mit Nerineen. Die Kalke sind zum
Teil metamorph.
Die Kreidekalke sind häufig, ganz besonders aber im cyprischen Bogen, mit grünen Gesteinen
vergesellschaftet. Diese Verhältnisse werden später besprochen.
4. Das Känozoikum.
Während die bisher besprochenen Formationen alle in den Kettenbau des Gebirges mitein-
bezogen sind, ist das für das Tertiär nicht mehr ganz der Fall. Eine scharfe Diskordanz trennt
die älteren Tertiärbildungen von den jüngeren.
Das Eozän und Oligozän sind noch in den Hochgebirgsbau miteinbezogen. Sie sind wie alle
die älteren Schichten von den Störungen des Gebirges im gleichen Ausmaße betroffen.
Anders dagegen ist es mit dem jüngeren Tertiär. Die scharfe Grenze liegt an der Basis des
Miozän. Denn wir sehen das Miozän über das aufgefaltete Gebirge, über dessen Bogen dahingehen,
an vielen Orten liegt das Miozän auf den steilgestellten und abradierten Schichtköpfen. Dem Ein-
bruch des miozänen Meeres ist eine große Gebirgsbewegung vorhergegangen. Stellenweise ist das
junge Gebirge stark eingeebnet worden. Darum stehen sich Alt- und Jungtertiär so fremd gegenüber.
Das Jungtertiär ist nie gefaltet, nur en bloc gehoben.
Eozän, Oligozän, Miozän und Pliozän ist nachgewiesen.
Das Eozän ist rein kalkig entwickelt, ähnlich wie die Kreide, das Oligozän dagegen in Flysch-
fazies, das Miozän im allgemeinen kalkig-mergelig, rein marin, das Pliozän zum Teil marin, zum Teil
lakustrisch.
a) Eozän und Oligozän.
Über das Eozän läßt sich zur Zeit nicht viel sagen. So viel ist sicher, daß im Taurus Eozän
in rein kalkiger Fazies vorkommt. Im Achyra-Dagh habe ich Nummulitenkalke gefunden. Ferner habe
ich westlich von Zei tün aus schwarzem Kalke Nummuliten aufgesammelt. Weiße Kalke mit
Nummuliten erwähnt Schaffer von Sis. Nummulitenkalke werden von Giaur-Dagh, vom Amanus-
gebirge, der Klippenzone am Djihan, vom Ak- und Ala-Dagh, ferner von der Gegend südlich vom
Eregli angegeben.
Es handelt sich in all den Fällen um mehr oder weniger helle Kalke, deutlich geschichtet, oft
auch kieselig, und von beträchtlicher Mächtigkeit. Sie kommen vor in so engem Verbande mit Kreide,
daß ihre Trennung nur möglich wird, wenn sich Fossilien finden.
Die Kalke sind meist unverändert. Doch trifft man auch metamorphe Eozänkalke. Zweifellos
gehören hieher die eingefalteten Kreide-Eozänkalke westlich von Zei tün. Auch in der Umgebung von
Göksün, so auf dem Wege von dort nach Laranda, sind die tieferen Lagen in Bänderkalke umge-
wandelt. Von anderen Punkten ist Metamorphose von Eozänkalken nicht bekannt, sofern es sich um
reine tektonische Metamorphose, nicht um Kontaktmetamorphose handelt. Solche ist überall zu
erwarten, wo Serpentinmassen die Kreide-Eozänkalke durchbrechen. Metamorphe Kreide-Eozänkalke
erwähnt Blanckenhorn vom Mons Casius. Ophycalcit wird vom Amanusgebirge beschrieben. In die
Oberkreide fällt nach Frech die Intrusion des Gabbrostockes des Kisil-Dagh.
Weit interessanter ist das Oligozän. Das ist eine Schichtfolge ähnlich dem Flysch. Derartige
“ Gesteine sind von der Insel Cypern, vom Djihan und von der Tekirsenke bekannt geworden. Ich
habe diese Flyschgesteine zwischen Mar’ash und Zei tün aufgefunden,
!
'
i
398 Dry. L. Kober,
Gaudry hat sie von der Insel Cypern beschrieben. Desgleichen auch Kotschy, Oberhummer
und Bergeat. Gaudry hat sie mit dem Macigno der Südalpen verglichen, Kotschy mit dem Wiener-
sandstein und mit den Sandsteinen der Gosau. Von der Tekirsenke sind Braunkohlenflötze aufgefunden
worden mit Pflanzen. Das Alter dieser Schichten wurde als gleichaltrig mit den Sotzkaschichten
beschrieben. Frech bezeichnet sie als oligozän. Schaffer beschreibt solche Schichten vom Djihan
und von Sis, letztere erwähnen auch Kotschy und Tschihatcheff.
Fossilien sind bisher wenig gefunden worden. Ich fand einige Pectiniden, die aber keine
spezifische Bestimmung zuließen.
Nach allen Beschreibungen und meinen eigenen Erfahrungen handelt es sich um einen typischen
Flysch, dessen Alter freilich nicht sicher ist. Tschihatcheff hat eine sehr interessante Beobachtung
am Gülek Boghas gemacht, die uns die obere Altersgrenze deutlich erkennen läßt. In dem Profil
der kilikischen Pforte sind diese Flyschgesteine gefaltet steil gestellt. Westlich lehnen sich an diese
gestörten Schichten horizontal und ungestört die miozänen Gesteine. Es kann sich also nicht in den
gefalteten Gesteinen um Miozän handeln, denn dieses liegt ja ungestört. Von Oberhummer werden
die Flyschgesteine als Miozän bezeichnet. In demselben Lagerungsverhältnisse treffen wir den Flysch
um Zei tün. Auch hier ist er in den Gebirgszug noch vollständig einbezogen, im scharfen Gegensatze zu
dem Miozän des kilikischen Beckens. Andrerseits ließ sich gerade über Mar’ash die Auflagerung des
Filysch auf Nummulitenkalk deutlich verfolgen. Somit scheint mir wenigstens für das festländische
Flyschgebiet das Alter dieser Schichten hinreichend fixiert. Es kommt in Betracht oberes Eozän bis
höchstens tiefstes Miozän. Tschihatscheff sagt, daß es ihn nicht wundern würde, würde auch
Kreide einmal in der Sandsteinzone der kilikischen Pforte gefunden werden. Es wäre immerhin
denkbar.
Ob die braunkohleführenden Schichten von Sis in die Flyschzone gehören, erscheint mir nicht
ganz eindeutig. Es könnte sich hier auch um basale Glieder des kilikischen Miozän handeln, ver-
gleichbar den basalen kohleführenden Schichten im inneralpinen Miozän.
Die Flyschzone des Alttertiär tritt im äußeren oder cyprischen Bogen ganz auffallend
hervor. Es ist eine Schichtfolge aus Sandsteinen, Mergeln, Schiefern, Konglomeraten, mit Einlage-
rungen von Kalken, besonders gegen das Eozän hin, mit Lagen von Tuffen basaltischer Natur. Auf
Cypern finden sich jüngere andesitische und trachytische Laven. Kohlenflötzchen und Kohlenhäcksel
sind vorhanden. Es fehlen auch nicht die für den Flysch typischen Hieroglyphen, Fucoiden, Trockenrisse,
Die Schichtfolge ist charakterisiert durch den grellen Wechsel der Schichten. Lebhafte grüne, gelbe,
rote Töne treten in den vegetationsarmen Hängen des Djihan Su auf, ein greller Gegensatz zu den
bleichen Kalkwänden der Oberkreide und des Eozän.
Auf Cypern finden sich die Flyschgesteine im Troodosgebirge und in der Nordkette. Sie hüllen
die älteren Gebirgskerne, gebildet von massigen Kreide- und Eozänkalken, ein. Hier sind sie ebenso
mannigfaltig gefaltet wie bei Zei tün.
Daß alle diese Vorkommnisse, so in Cypern, Djihan Su bei Budrunkale und die Flyschzone
zwischen Zei tün und Mar’ash, ein und derselben tektonischen Linie angehören, also tatsächlich eine
zusammenhängende Zone bilden, ist unzweifelhaft. Das geht aus stratigraphischen und tektonischen
Überlegungen hervor. Ganz auffallend ist das Streichen, das ganz zusammenfällt mit dem generellen
Streichen des Gebirges. Der Djihan hat auf weite Strecken hin in die weichen Lagen sein Bett einge-
graben. So südlıch von Zei tün, dann bei Budrunkale.
Es ist nun sehr auffallend, daß diese so markant im äußeren Bogen auftretende Flysch.
zone auf der syrischen Tafel gänzlich fehlt. Überall wo die jüngsten Schichten vorhanden
sind, findet man Eozän von Miozän oder Basalt überlagert. Es fehlt die Flyschzone der syrischen
Tafel.
Ich selbst habe bloß bei Arablar unter Basalten eine dünne sandige Lage über Kalken getroffen
mil Nummuliten, auch Blanckenhorn erwähnt ein sandiges Eozän in Nordsyrien. 4
Geologische Forschungen in Vorderasien. 399
In der nordsyrischen Tafel, wie überhaupt in Syrien und Arabien, spielen basaltische Ergüsse
eine große Rolle gerade während des älteren Tertiärs. In dem cyprischen Bogen finden wir in den
Tuffen gleichsam die letzten Spuren, die vulkanische Tätigkeit gerade noch angedeutet.
Wie Blanckenhorn 1893 erkannt hat, sind dem Tafellande Basalte eigen, dem taurischen
Bogen dagegen die grünen Gesteine.
Es treten gerade in die Erscheinung starke Gegensätze in der geologischen Geschichte der
beiden heute so nahe gelegenen Gebiete hervor. Tiefere Ursachen liegen diesem von jeher auf-
fallenden Phänomen zugrunde. Diener, Blanckenhorn und Suess haben hervorgehoben, daß das
Faltensystem des Taurus im scharfen Gegensatze steht zu dem syrischen Tafellande.
Hier sind eine Reihe anderer wichtiger Phänomene angeführt worden, die den Gegensatz noch
schärfer markieren.
b) Miozän und Pliozän.
Wie schon betont, trennt eine scharfe Diskordanz die alttertiären Bildungen von den jung-
tertiären. Sie ist im Aufbau des Gebirges die sinnfälligste.
Es ist wahrscheinlich, daß zwischen dem Altkrystallin und dem Paläozoikum eine Diskordanz
vorhanden ist, wahrscheinlich ist eine solche zwischen diesem und dem Mesozoikum. Im cyprischen
Bogen ist letztere ebenfalls scharf. Mögen diese Diskordanzen die jüngste an Bedeutung übertreffen,
mögen sie ursprünglich sehr sinnfällig gewesen sein, heute sind sie verwischt durch den allgewaltigen
Gebirgsdruck. Einheitlich, wie aus einem Gusse, folgen die Falten in Wellen dem generellen Streichen,
das Mesozoikum schmiegt sich enge den älteren Schichten an. Alte Diskordanzen werden verwischt.
Das ist nun nicht mehr der Fall bei den jungtertiären Bildungen. Wer selbst die gefalteten,
überschobenen Kettenzüge des Taurus, seine wilden Gipfel gesehen hat, dem tritt der Gegensatz klar
vor Augen, gegenüber dem flach ansteigenden, tafelig gebauten Miozän. Wenn es auch gehoben die
Höhe von 2300 m erreicht, es ist nur eine Bewegung en bloc, von unten nach oben. Über die ein-
gebrochenen Decken, über die eingebrochenen Faltenwellen, über die verschiedenen Faziesgebiete,
über alle Schichten bis zum oligozänen Flysch hinauf geht das Miozän gleichmäßig hinweg.
Der Aufbau des Gebirges war vor dem Eindringen, vor dem Einbruch des miozänen Beckens
fertig, das Gebirge wurde abradiert und dann überflutet. Darum ist diese Diskordanz die sinnfälligste.
Das Miozänbecken von Kilikien ist innerhalb der taurischen Bögen gelegen. Im Osten wird es
begrenzt von dem cyprischen Bogen, im Norden vom Antitaurus, im Westen vom kilikischen Bogen,
im Süden versinkt es unter die Fluten des Mittelmeeres. Innerhalb dieses Rahmens reichen die
Miozänbildungen verschieden hoch an demselben hinauf. Im Bulghar-Dagh steigen sie mit 1 bis 2°
Neigung bis 2300 m an, im Norden scheint das Gebirge langsam unter das Miozänbecken hinab-
zutauchen, im Amanusgebirge hängt das Miozän 500 m hoch am Rahmen.
Es hat den Anschein, als ob nicht überall Brüche das Becken begrenzten. Dies scheint der Fall
zu sein im Osten, im Gegensatze zum Westen, wo der Bulghar-Dagh über die Hochebene des Miozän
noch bis zu cirka 3600 m mit schroffem Gipfel jäh ansteigt.
Die miozänen Bildungen dringen am Djihan Su weit gegen Osten bis nach Mar’ash vor; des-
gleichen hält dies Schaffer auch wahrscheinlich für die Gegend nördlich von Sis.
Für diese Anschauung spricht manches. Steigt man aus den tiefen Schluchten des Seihun Su
an jähen Wänden in die Höhe, ist man überrascht ob des Anblicks, der sich dem Auge bietet. So
befindet man sich bei Laranda zum Beispiel auf 1800 m Höhe auf einem Kalkplateau. Dasselbe ist
der Fall auf dem westlichen Ufer dieses Flusses, der sein Bett mit senkrechten Wänden 200 bis
300 m tief in die Kalke eingeschnitten hat. Erst weit im Westen ragen wilde Gipfel auf. Auf der
Hochebene finden sich grobe Schotter. Ihr Alter ist unbekannt, aber nach allem ist es wahrscheinlich,
daß sie mit der Verebnung des Gebirges im Zusammenhange stehen. Dann wären sie im Miozän
entstanden.
400 Dr. L. Kober,
Miozäne Ablagerungen sind innerhalb und außerhalb des taurischen Systems weit verbreitet.
Sie sind nicht mehr ein Spezifikum des taurischen Bogens, sondern finden sich in derselben Aus-
bildung im Tafelland wie innerhalb des Kettengebirges. Das Miozänbecken von Kilikien zeigt im
allgemeinen dieselben Züge wie das syrische Miozän. Es gehört einem Meere an, dessen Fluten durch
keine Schranken getrennt unbehindert ihren Weg nahmen. Aus diesem Meere ist wieder allmählich
das taurische System entstiegen. Der ursprüngliche, mehr oder weniger flache Meeresboden wurde
gehoben. Es entstand eine Landschaftsform, deren erste Aufgabe die Abtragung der miozänen Be-
deckung war. So wurde die prämiozäne Oberfläche wieder frei, die starke Hebung belebte die Erosion,
Brüche zerhackten die Form. So entstand die heutige Hochgebirgsform. Sie ist sehr jung, hervor-
gegangen aus einer prämiozänen Verebnung mit einer obermiozänen Aufwölbung und Dislozierung
der Oberflächen, die wahrscheinlich durch das Pliozän andauert. Seit dem Diluvium herrscht
Bodenruhe.
Die jungtertiären Bildungen gliedern sich in
1. das marine Miozän,
2. das marine Pliozän,
3. Süßwasserpliozän.
Das innertaurische Miozänbecken von Kilikien ist hauptsächlich durch die Reisen von Schaffer
bekannt geworden. Daneben sind noch zu nennen: Tschihatcheff, Tietze, Fuchs und Blancken- |
horn. Dieses Miozän ist ein typisches Äquivalent desinneralpinen Beckens der zweitenMediterran-
stufe. Es ist auch verwandt mit dem Tertiär Italiens. Auch die erste Mediterranstufe ist ver
Breiten: i
Wie im inneralpinen Becken, so ist auch im innertaurischen Becken eine reiche Differenzierung
der Fazies vorhanden. Wir unterscheiden deutlich Strandablagerungen von Ablagerungen des offenen
Meeres. Es spielen die terrigenen Sedimente eine große Rolle. Konglomerate, Sande, mürbe sandige
Kalksteine, feine Sande und lignitführende Mergel bilden die Schichtfolge Sie wird bis 800 „.
mächtig. Ä
Neben den Faziesverschiedenheiten lassen sich deutlich auch Altersunterschiede erkennen. Wie
erwähnt ist die erste und zweite Mediterranstufe vertreten, auch noch tiefere Schichten, die als
Äquivalente der Sotzkaschichten gedeutet werden können. ;
Zu diesen tiefsten Horizonten der aquitanischen Stufe sind wahrscheinlich die blätter- und lignit-"
führenden Mergel von Nemrun zu zählen, desgleichen anscheinend auch die braunkohlentin
Mergel der Umgebung von Sis, möglicherweise auch die Cerithien und Pteropodenmergel von Kara
diken. Sie sind nicht gestört. R
Die erste Mediterranstufe ist auch bei Sarykanak (bei Nemrun) vertreten, ferner bei Kara Isseli”
und anderen Orten. Es überwiegen die älteren Typen: Pecten Haueri, Holgeri, substriata und andere.
Schlierartige Mergel sind nördlich von Tarsus entwickelt. Sie führen dort Alabaster und Gips.
Bei Korli tritt Schlier auf mit j
Lucina globulosa, =
Lncina sinuosa, Ä
Venus multi lamellata,
Pecten denulatus. 1
Die zweite Mediterranstufe besteht aus meist fossilleeren Kalksteinen. Reich an Fossilien Si
die Strandbildungen, die eine Leithakalkfauna mit großen Clypeastriden, Austern, Pecten, Korall
und großen Aragonitschalenkernen führen. Besonders bezeichnend für diese Schichten sind Formen,
die typische Äquivalente der Strandbildungen der zweiten Mediterranstufe des inneralpinen Beckens sind:
Geologische Forschungen in Vorderasien. 401
Cassidoria echinophora Lam. Lucina multilamella Desh.
Cassis mamillaris Grat. Pecten latissimus Bronn.
Pyrula rveticulata Lam. — solarium Lam.
Vermetus arenarius Lam. Ostrea gingensis Schloth.
Panopea Menardi Desh.. — crassissima Lam.
Pholadomya alpina Math. Clypeaster gibbosus de Serr.
Lutraria oblonga Gem. — cvassicostatus Ag.
Venus islandicoides Lam. — altus Lam.
— . Dwmjardini Hoern. Schizaster Parkinsoni Defr.
und andere.
Aus dem Miozän gibt es im Innern keine Schichten. Im nordsyrischen Tafellande ist von
Blanckenhorn Süßwasser-Pliozän bekannt geworden, das recht bedeutende Störungen aufweist. Erst
mit den Schotterterrassen des Diluvium tritt im Taurus Bodenruhe ein, im Gegensatze zum Beispiel
zum Libanon, wo altdiluviale Konglomerate noch verworfen und gefaltet sind.
III. Faziesbezirke.
Die oben aufgezählten Schichten finden sich nicht in allen Zonen. Wenn auch heute ein Ver-
such, Faziesbezirke im Taurus auszuscheiden, noch ein sehr gewagtes Unternehmen bedeutet, so kann
trotzdem anderseits nicht geleugnet werden, daß eine Reihe von Tatsachen für eine bestimmte An-
ordnung und Verteilung der Schichten auf gewisse Zonen sprechen. Sicher ist jedenfalls, daß nicht
überall die Schichtfolge gleichwertig ist. Am Rande ist sie weniger vollständig als in der mittleren
Zone, sicher ist, daß die bunten Schiefer von der Innenseite wieder eine Einheit für sich sind, wenn
auch ihre Deutung noch nicht feststeht.
Versuchen wir die Faziesbezirke auseinander zu halten, so stoßen wir begreiflicherweise
auf große Hindernisse. Die vorhandene Literatur läßt da sehr im Stiche. Trotzdem glaube ich, gestützt
auf meine eigenen Beobachtungen, den Versuch unternehmen zu dürfen.
Schon früher wurde angeführt, daß im taurischen System im ganzen und großen sich eine
Dreiteilung aufzeigen läßt. Diese Dreiteilung beruht, wie mir scheint, hauptsächlich auf der strati-
graphisch-faziellen Verschiedenheit jeder dieser Zonen, die voneinander sicher im Wege einer Über-
Schiebung erster Ordnung getrennt sind.
Diese Faziesbezirke sind zugleich bedeutende. tektonische Einheiten, die sich auf viele hundert
Kilometer hin heute schon erkennen lassen, wie es scheint, mit fast unveränderten Charakteren.
Es werden also folgende drei stratigraphisch-fazielle Einheiten (Decken) unterschieden:
1. Die Randzone.
A. Das Profil von Mar‘ash nach Hadjin.
a) Stratigraphie.
Es ist nicht möglich, auf Grund der Literatur die Zone fix zu umschreiben. Es sind noch
manche Unklarheiten aufzuhellen, insbesondere was die Gebirge zwischen Djihan und dem Graben des
Ghäb anbelangt. In dem Profil von Mar‘ash nach Zei tün und Göksün habe ich die Randzone ziemlich
gut aufgeschlossen und die Schichtfolge und Fazies vom Grundgebirge an bis zum Oligozän verfolgen
können.
- Ich will dieses Profil als den Grundstock genau beschreiben und als Basis für die folgenden
Ausführungen benützen.
402 Dr. L. Kober,
Wir stehen im Südosten von Mar’ash an der Grenze des taurischen Systems und des Tafel-
landes. (Karte von R. Kiepert, Kleinasien, Blatt CV und CIV.)
Der Ak-Su, im Sommer ein Trockenbett, durchzieht ein breites Tal, dessen Südostbegrenzung
gegeben wird durch den Steilabfall des Tafellandes. Oben liegen Basalte, darunter Eozänkalk.
Nirgends ist Flysch in der Tafel vorhanden, nirgends Serpentin. Mit einem Bruche sinkt die Tafel
| nieder. Bei Basardjik reiten wir an Basalt vorbei, auf Eozän liegend. Vor uns, in der Richtung auf
den über Mar’ash steil aufsteigenden Achyr-Dagh, liegt eine Hügelreihe, die ostwärts im Kaputsham-
| Dagh höher ansteigt. Eine große Überraschung steht bevor, nachdem wir den Ak-Su überschritten
| haben. Bis Mar’ash gibt es keine anderen Gesteine auf dem Wege, als grüne Gesteine. Ungemein
| verwittert, allgemein zertrümmert, in Mylonite verwandelt, mit ihrer diaphtoritischen Struktur im
|
schärfsten Gegensatze stehend zu den frischen und üunversehrten Basalten der Tafel. Auf der inter-
nationalen geologischen Karte sind die geologischen Verhältnisse von Mar’‘ash ganz falsch dargestellt.
| Statt der hier erwähnten Grüngesteine sind dort Granite gezeichnet. Auch die Darstellungen von
| F. X. Schaffer sind nicht genauer.
Der Kara Su und Erkenes Tschai durchfließen eine Ebene, und jenseits am Absturz des Achyr
Dagh liegt Mar’ash. Mit breiter Terrasse lehnen sich Schotterterrassen an die Kreide-Eozänkalke. Auch
’
hier finden wir, daß schwarze Linsen von Grüngestein Eozänkalke durchbrechen, netzartig die Kalke
durchziehend.
Bei Pendur Dere, östlich von der Stadt, habe ich folgende Profile aufgenommen:
Profil 1.
| Nord
| Profil S—N zirka 5 km östlich von Marash.
| 1 Grüne Gesteine 15 m.
2.«. Weiße dichte Eozänkalke? meist in Form eines Kalkkonglomerates ausgebildet.
| 2 ähnlich 2.
2ß weißer Nummulitenkalk mit Konglomeratstruktur.
N 3 flach südlich fallende feine graublaue Sande und Schotter mit Diagonalschichtung (Miozän?). B
i) 4 Kalke.
| An einigen Aufschlüssen sieht man deutlich die Grüngesteine von Kalken überlagert, diese
| wieder von Sanden (Schottern?), darüber wieder Nummulitenkalk. Unklar sind die Beziehungen zu
| groben Einlagerungen, die stellenweise den Anschein erweckten, als wären sie transgressiv über dem
| Serpentin.
| Im allgemeinen, glaube ich, herrscht zwischen Serpentin und dem Eozän(Kreide)kalk dasselbe
| Verhältnis, das im Amanusgebirge von Blanckenhorn beschrieben wurde. Die grünen Gestei
| durchziehen als System von Gängen und Lagern die Kalkmasse. Die zwischen dem Erkenes Su
| dem Ak-Su liegende große Serpentinmasse ist vergleichbar den großen Grüngesteinszonen im Kurden-
| gebirge. ö
| Der scharfe Gegensatz in den Eruptivgesteinen zwischen Tafel und Taurus, der von Blancken:
horn auch so scharf betont worden ist, führt wohl zur Vorstellung, daß die grünen Gesteine hi
wie so oft an Überschiebungslinien liegen. Dafür spricht sehr ihre Lage an der Faziesgrenze,
| wie ich später zeigen werde — siehe auch Profil 8 — auch eine Dislokationslinie erster Ordn
D
Geologische Forschungen in Vorderasien. 403
Struktur der grünen Gesteine ganz besonders hinzuweisen. Diese Erscheinung ist bisher in Syrien
nicht beobachtet worden. Andererseits habe ich keine Beobachtungen über Kontakthöfe der grünen
Gesteine im Kalke machen können.
Einen vortrefflichen Einblick in den Aufbau der Randzone gewährt das Profil von Mar’ash über
den Achyr Dagh und dem Zei tün Su entlang nach Zei tün und von hier nach Göksün. Wir durch-
queren ein einsames und wildes Gebirge.
Hinter der Stadt Mar’ash steigen wir die Terrasse hinan, dann folgen einige Steinbrüche im
Eozänkalk. Gelbe Hornsteinmergel, die Hornsteine meist schwarz, eozäne Kalke mit Nummuliten
stehen hier an. Die Schichten fallen flach gegen die Stadt.
Höher hinauf scheinen tiefere Horizonte zutage zu kommen. Der Weg steigt in steilen Serpen-
tinen auf die Höhe des Achyr Dagh. Die Schichten, vielleicht Kreidekalk, fallen südwärts. Hat man
die Höhe erreicht, bietet sich dem Auge ein schönes Bild. In der Ferne, angeklebt an Kalkmauern,
Zei tün, die Tiefen des Tales säumt das Silberband des Djihan, dunkle Sandsteinhänge umgürten als
Basis die schroffen Kalkzinnen.
Im Joche stehen wir wieder im Nummulitenkalk, flach gelagert. Absteigend in die Tiefe des
Djihan, fallen auch die Schichten talwärts. Der ganze Bau ist der einer im Achyr Dagh hoch-
aufgewölbten Antiklinale. Die Schenkel aber sind verschieden gebaut. Gegen Mar’ash zu nur Eozän,
zum Djihan zu dagegen Oligozän, vielleicht sogar auch tiefstes Miozän, und zwar in Flyschfazies.
Ein allmählicher Übergang verbindet das Eozän mit dem Flysch.
Profil 2.
Profil durch den Achyr Dagh in der Richtung von Mar’ash zum Djihan (SO—NW).
1 Eozän (wahrscheinlich im Kern Kreide)kalk.
2 Blaue Kalkmergel, sandige Kalke mit Pectiniden, dann blaue Mergel, zirka 15 m.
3 Sandiger Crinoidenkalk und Kalk.
4 Rote Sande, Konglomerat.
5 Basalt.
6 Rote sandige Schiefer, rote Schichten, Konglomerat.
7 Kalkbänder?
8 Braune Schichten (Tiefe des Tales).
In der Fortsetzung des Profils von Han am Djihan nach Zei tün folgen:
40 m Konglomerat, braune Sandsteine mit Einlagerungen von Konglomerat, blaue Schiefer und
ze, harte Kalkbänke, große Konglomeratmasse, Kalke, Eozän, vielleicht auch Kreide, die Berge um
Zei tün aufbauend.
Zwischen dem Achyr Dagh und dem Eozängebirge von Zei tün ist die Flyschserie im allgemeinen
synklinal gelagert, lach gegen NW geneigt, fast isoklinal gebaut und weithin unter die Eozänkalke
von Zei tün einfallend. Siehe Übersichtsprofil 3.
Die Flyschserie ist typisch entwickelt. Die baumlosen Gehänge erschließen vortrefflich das bunte
System von Schiefern, Sandsteinen, Konglomeraten. Rote, grüne, braune, schwarze Farben sind vor-
handen. Hie und da sieht man sekundäre kleine Falten und Scharnieren. Fossilien sind wohl in den
kalkigen Lagen vorhanden. In den Sandsteinen ist Kohlenhäcksel zu finden.
Das ganze System ist wohl einige tausend Meter mächtig, reicht fast von der Höhe des Achyr
Dagh bis zur Festung Zei tün. Zweifellos entwickelt sich diese Schichtfolge aus dem Eozän, mit dem
es SO innig verbunden ist, daß die Grenze nicht leicht zu ziehen ist. Korallen, echte Miozänfossilien,
Denkschriften der mathem.-naturw. Kl. 91. Bd. 53
404 Dr. L. Kober,
wie der Clypeaster tauricus, den ich in Zei tün erhielt, sind möglicherweise aus den höchsten Lagen
des Fiysches. Miozänfossilien erwähnt auch Schaffer aus Mar‘ash.
Wenn wir aber die Schichtfolge, die Tektonik des Miozänbeckens von Adana vergleichen mit
dem Flysch des Djihan, so ergibt sich sofort die Stellung der letzteren Serie. Man hat es offenbar
mit einer Flyschserie zu tun, jünger als Eozän und älter als das typische Miozän von Kilikien —
vielleicht oberes Eozän, sicher Oligozän, vielleicht noch tiefstes Miozän sind in dieser bunten Folge von
Gesteinen vorhanden. Es sind dieselben Schichten, die Schaffer weiter südlich am Djihan bei
Budrum Kale angetroffen hat. Die oligozänen Mergel an der Tekirsenke scheinen ähnlich entwickelt
zu sein und werden, selbst gefaltet, von eingefaltetem Miozän diskordant überlagert (Tschihatcheff).
In der weiteren Verfolgung des Profils gegen Westen tritt das Grundgebirge hervor. Zum Ver-
gleich die folgenden Profile:
? FETTE GC GE,
een
GGG DZ
1 >
Durch den Ufodjaklar Dagh bei Zei tün. i
1 Die Flyschserie, oben durch Konglomerate mit dem Eozänkalk verbunden und unter diese weithin einfallend.
2 Eozän und wahrscheinlich Kreidekalk.
| 3 Im allgemeinen braune Konglomerate, auch Sandsteine und Schiefer. An anderer Stelle die Konglomerate im Kontakt
N mit Kalk, serpentinführend.
4 Schiefer und altes Grundgebirge. Gneis, Glimmerschiefer mit Einlagerungen von Amphibolit. Das Grundgebirge über- J
a
schiebend die Eozänkalke. .
a
B
Was nun die Deutung dieses Profils anbelangt, so können die Kalke dem Eozän und wahr-
scheinlich auch der Kreide angehören. Im Mar’ash Dagh ist sicher Kreide vorhanden. Broili erwähnt
von dort
Actaeonella gigantea,
Vola Blanckenhorni
| aus der Sammlung von Grothe. Die Kalkmasse von Zei tün ist petrographisch gleich dem Kalk von
I Mar’ash. Die tektonische Position spricht dafür, daß die Kalke von Zei tün dieselben sind wie die des
Achyr Dagh.
Die serpentinführenden Konglomerate an der Basis der Kalke haben ein Analogon in den
serpentinführenden Konglomeraten des oberen Jura von der Insel Kreta. Ich habe sonst gar keine
Anhaltspunkte über das Alter dieser Schichten. Nicht viel besser steht es mit dem tiefer liegenden
System von Phylliten und Schiefern. Es könnte angenommen werden, daß man es hier mit paläo-
zoischen Gesteinen zu tun hat, Blanckenhorn und Frech erwähnen Silur, beziehungsweise Devon
als Unterlage der Oberkreidekalke im Giaur Dagh. Vielleicht sind die Phyllite und Schiefer von
Zei tün mit den erwähnten Gesteinen zu vergleichen. E
Etwas weiter westlich fand ich rote Schiefer über den Phylliten und wieder Nummuliten in den
Kalken. Die Kalkmassen liegen zum Teil als flache Dächer über dem Grundgebirge mit westlicher
Neigung, wie im Mekal Dagh, oder aber sie sind mit langen Keilen in die Schiefer des alten Gebirges
eingefaltet, wie bei Zei tün. Diese Verhältnisse sind analog den Verfaltungen von Gneis und Jura im
Berner Oberland. Die eingefalteten Kalke sind metamorph. Es sind keine Kontaktveränderungen, da
junge Intrusiva fehlen. Der Gebirgsdruck hat die Gesteine verändert.
} |
Geologische Forschungen in Vorderasien. 405
: Bis Göksün konnte ich nur weniges beobachten. Hinter Zei tün folgt ein größerer Aufbruch
3 von Grundgebirge, dann einige Keile von Kalk. Später werden diese zusammenhängend. An der Basis
wurden wieder Konglomerate beobachtet. Erst bei Göksün kommt wieder das alte Grundgebirge zutage,
und zwar in der Ostumrahmung des Tales. ;
E Von Göksün nach Westen, auf dem Wege nach Hadjin, fand ich unter den Kalkmassen von
Laranda folgendes Profil:
# Unmittelbar westlich von Göksün unten schwarze, konglomeratische Kalke, darüber grüne
llite, metamorphe Kalke, ähnlich den Tauernmarmoren, meist flach gegen W geneigt, eine
iefereinlage, Kalk, darüber Kalke und Schiefer. Die Kalkmassen von Larande bilden ein Hoch-
plateau, in das der Seihun Su in enger, tiefer Schlucht 100 m tief eingeschnitten ist.
Profil 4.
Der Cafon des Seihun Su.
Was nun’ die Stellung dieser Gesteine anbelangt, so ist so viel sicher, daß sie die Fortsetzung
der bisherigen Schichten sind. Die Kalke sind Kreide-Eozän, zum Teil metamorph wie bei Zei tün.
ieferen Schichten sind analog den Schichten von Zei tün.
Haben wir den Seihun Su überschritten und das Plateau Dollar erstiegen, kommen wir an eine
wichtige Grenze.
Ein schmaler Streifen von hellen glänzenden Phylliten — vielleicht sind dem Zuge auch
phibolite und tieferes Grundgebirge eingefaltet — trennt die Kalkmassen des Seihun Su und die
e und Schiefer von Hadjin.
Profil 5.
Rz ' 5
Östlich dieses Aufbruches sind die Kalke Eozän und Kreide, westlich kommen wir in das Silur-
Devongebiet von Hadjin. Die östliche Zone fällt steil unter die westliche. Ich halte diese Dislokation
für die Grenze der Zone I und II, der Sandzone und der mittleren Zone.
3 Im Profil 4 und 5 sind diese Verhältnisse dargestellt. P sind die älteren Gesteine, die die Zone |
d II trennen. In Profil 4 sieht man den tiefen Einschnitt des Seihun in die steilgestellten und
adierten Schichten der Zone I.
_ Im ganzen konnten wir innerhalb der Zone I folgende Schichtfolge konstatieren:
_ Fiysch, Eozänkalk, Kreidekalk, Konglomerat (Jura?), rote Schiefer (Trias?), Phyllite, Paläozoikum,
‚Grundgebirge und als Überschiebungsapophysen grüne Gesteine.
4 In dieser Schichtfolge treten besonders hervor:
Der Serpentin, der Flysch und die kretazisch-eozäne Kalkmasse. Die Konglomerate sind ebenso
utend für den Aufbau des Gebirges als etwa die roten Schiefer, ebenso die Phyllite.
ie Hauptbausteine sind das alte Grundgebirge und die Kalkmasse samt dem Flysch, ferner
uk der Serpentin hervor.
"a
406 Dy. 1, 78oIbiet,
b) Tektonik.
a. Die nordsyrische Tafel.
In Haleb liegen die miozänen Ablagerungen in der Höhe von 370 m über dem Meere. Der
Absturz der syrischen Tafel im Süden von Mar’ash hat an der Oberkante die Seehöhe von 1000 m.
Oben liegt Basalt, darunter Eozänkalk. Keine nennenswerte Störung durchschneidet die Tafel. Nord-
wärts von Haleb taucht unter dem Miozän das Eozän hervor, etwas nördlich von Achtarin beginnt am
Kuvaikfluß die Basaltbedeckung. Die Basalte halten an bis Ain Tab. Früher vielleicht schon, sicher
westlich von Ain Tab kommen Kreidemergel zutage, manche der weißen Kalke im Süden von
Ain Tab sind vielleicht eine antiklinale Aufwölbung von Kreidekalk. Bei Sam Koi beginnen Basalte,
Über Eozänkalk folgt eine dünne Schicht von Sanden, Mergeln mit Nummuliten. Darüber Basalt, den
wir als beinahe zusammenhängende, fast horizontale Platte bis zum Absturz in die Niederung des
Ak Su verfolgen.
Einförmig wie die Landschaft ist der ganze geologische Bau. Kaum gestört steigt die Tafel
allmählich um ganz weniges gegen Norden an. Die Täler sind wenig eingeschnitten. Der Weg führt
immer auf der Höhe des Plateaus. Mit einem Schlage ändert sich das Bild hinter Karabyjykly. Noch
auf der Hochebene reitend, erblicken wir gegen Südwest die Tafel mauerartig abbrechen. Weithin ist
die gerade Linie des Tafelrandes und der Absturz in die Niederung zu sehen. Jenseits der Furche °
ziehen wolkenragend eine wilde Flucht zerrissener Kämme, die Ketten des taurischen Systems.
ß. Die Grenze zwischen dem Taurus und der nordsyrischen Tafel bei Mar’ash.
Von Mar‘ash gegen Süden blickend, sehen wir in einer klaren und eindrucksvollen Art den
au) Du
Gegensatz zwischen Tafelland und Kettengebirge. Morphologisch ist die Grenze ungemein scharf.
Profil 6.
1 Serpentinzone, 2 Kreide-Eozänkalk, 3 Basalt.
Linker Hand sehen wir auf das Tafelland. Ungemein charakteristisch ist die gerade Linie des Basalt-
aufsatzes. Uns zugekehrt ist der Steilabfall. In mehreren Brüchen rückt die Tafel in die Tiefe. Der
Einbruch ist sehr jung, die einzelnen Staffeln sind noch gut erhalten. Am Fuße zieht eine breite,
Be |
Profil 7.
3
1 Kreide-Eozänkalk, 2 Basalt.
a
e
x“
tiefe Furche dahin, ausgefüllt von Schottern, heute durchflossen vom Ilgin Ts. Stellenweise erweitert.
sich das Tal seebeckenartig. Zur Rechten zieht ein hoher Wall von Bergen dahin, aufgelöst in kecke
Gipfel, deren Häupter in die Wolken ragen. Ich habe noch nie den Gegensatz zwischen Vorland
und Kettengebirge schärfer ausgeprägt gesehen als hier. Dieses Profil ist einzig in seiner Art,
Geologische Forschungen in Vorderasien. 407
Tektonisch erscheint das Ganze wie ein Graben. Links sehen wir die Tafel in Staffeln nieder-
brechen. (Siehe Profil 1, 6 und 7.) Die Grabensohle erfüllen die Grüngesteine zum großen Teil. Das
Taurusgebirge zur Rechten erscheint gleichsam als der Gegenflügel.
Die Deutung ist bisher auch gegeben worden. Schaffer, Blanckenhorn, Suess, Frech und
Oswald sprechen diese Tiefenfurche, die in dem Graben des Ghäb fortsetzt, als einen wahren
Grabenbruch an. Die Tafel und das Taurusgebirge sind die Horste, die Senke ist der Graben.
Diese Deutung kann nicht zu Recht bestehen. Unter Graben verstehen wir einen Einbruch in
ein homogenes System. Immer müssen die Horste im Bau vollständig entsprechen. Die Charaktere
des einen Horstes müssen sich im anderen Horste typisch wiederfinden, kein fremder Bestandteil darf
trennend zwischen den beiden Hochschollen sich finden.
Das trifft nun in unserem Falle gar nicht zu, denn die rechte Seite des Grabens ist gar nicht
die direkte Fortsetzung der linken, die Grabensohle ist kein Bruch, sondern eine Überschiebung.
Morphologisch ist es ein echter Graben. Tektonisch aber ist es ein falscher Graben.
Profil 8,
1 Kreide-Eozänkalk, 2 Taurusbasalt, 3 Serpentinzone.
An einer Stelle in der Nähe des Ak Su war es möglich, eine — siehe Profil 1 — nordtauchende
kleine Eozänscholle aufzufinden, die selbst wieder von Basalt bedeckt war. Diese Scholle, ein Stück
in die Tiefe gesunkener Tafel, senkte sich unter die Masse der diaphtoritischen grünen Gesteine,
unter die Masse des Achyr Dagh, also unter die Randzone des Taurusgebirges.
Wir stehen an der Überschiebungslinie der Randzone über die nordsyrische Tafel. Klar und
unzweideutig ist hier das Verhältnis der Tafel zum Kettengebirge zu erkennen. Der indo-afrikanische
und der eurasiatische Bauplan sind durch eine Überschiebungslinie scharf geschieden. Das Vorland
taucht unter das Kettengebirge, es steht dem letzteren, wie ich in meinen Vorberichten kurz gesagt
habe, fremd gegenüber.
Unter diesen Gesichtspunkten erscheinen die stratigraphisch-faziellen Verschiedenheiten der
Randzone und des Vorlandes in neuem Lichte. Jetzt wird es verständlich, warum in der Randzone
Flysch vorhanden sein kann und in der Tafel unmittelbar nebenan nicht, wie in der Tafel mächtige
Basaltdecken über dem Eozän liegen, während in der Randzone im Flysch nur ganz geringe Massen
basaltischer Eruptiva vorhanden sind. Das eigenartig streng an die Randzone gebundene Auftreten
der Gesteine wird mit einem Male klar. Sie liegen auf der Überschiebungslinie. Sie sind Über-
Schiebungsapophysen. Ihre Diaphtoritisierung ist der sprechendste Beweis für die basale Lage an der
Überschiebungsbahn.
Aus alldem erhellt, daß der falsche Graben des Ghäb nicht die Fortsetzung des großen syrischen
Grabens sein kann. Dieser liegt innerhalb der Tafel, ist ein echter Grabenbruch, der falsche Graben von
Ghäb liegt außerhalb der Tafel gleichsam, an der Grenze von Tafelland und Kettengebirge. Morphogene-
tisch kann er gedeutet werden als das Niederbrechen des Vorlandes unter der Masse des nachrückenden
Deckgebirges des taurischen Systems. Bis zu einem gewissen Grade kann er auch gedeutet werden als
der eingepreßte Schenkel einer Riesenantiklinale der Tafel, deren Scheitel im Basaltgebirge des Nordens
liegt. Der Südschenkel senkt sich unter das Miozän von Haleb. Auch die Vorstellung einer gebrochenen
_ Monoklinalfaltung der Tafel erklärt das eigenartige Lagerungsverhältnis im Graben des Ghäb,
408 Dr. L. Kober,
7. Die Antiklinale des Achyr Dagh.
Daß diese oben angeführten Vorstellungen tatsächlich zutreffen, ersieht man sofort im Bau der
Randzone. Der Achyr Dagh selbst ist eine mächtige Antiklinale, die gegen Süden vielleicht noch über-
schlagen ist. Nirgends in der Tafel ist eine solche horizontale Dislokation vorhanden. Erst im libano-
tischen System treffen wir wieder auf Falten.
d. Die Flyschzone.
Die Flyschzone fällt allgemein gegen Nordwest, unter die Kalkmassen der Kreide und des Eozän
von Zeitün. Soweit zu sehen ist, erkennen wir das Eintauchen der Flyschzone unter die folgende”
Kalkzone von Zeitün. Wenig Vegetation deckt das Gehänge. In steilen Flanken stehen die bunten
Schiefer, Sandsteine und Konglomerate an, über ihnen bauen sich in trotzigen Mauern die Kalke,
Kurz vor Zei tün ist in unzweifelhafter Weise das Hinabtauchen der Flyschzone unter die Kalke
zu erkennen.
e. Das Grundgebirge und Kalkgebirge von Zei tün.
Die Kreide-Eozänkalke von Zei tün senken sich selbst wieder unter das Grundgebirge hinab,
das nordwestwärts hinter Zei tün das Gebirge aufbaut. In langen Keilen ferner sehen wir die Kell
in das Grundgebirge eingefaltet. Die Kalke sind metamorph. Die Tektonik erinnert an die Verfaltung
von Gneis und Jurakalk im Berner Oberland. Das Grundgebirge tritt in breiter Antikline über das
Kalkgebirge hinüber. Erst weiter im Westen legt sich über das Grundgebirge in flachen Tafeln, durch die
Erosion wohl zerstückelt, die Kalkmasse. Erst an der Ostseite von Göksün kommt wieder Grundgebirge
zutage, um aber auf der Westseite endgültig unterzutauchen. |
In der Randzone, besonders in Zeitün, findet sich ein Bau (siehe Profil 3), der in vieler Hinsicht an
den Bau der helvetischen Decken im Berner Oberland erinnert. ,
Weiter nach Westen hin läßt sich nur soviel über den Bau dieser Zone sagen, daß man es mit dem.
Dache einer Decke zu tun hat, die jenseits des Seihun Su unter die Zone II untertaucht. Wie schail
erwähnt, erscheint um Göksün einmal das Grundgebirge.
Wenngleich es nicht möglich war, nähere Details über den Bau der Randzone im Profil von Mar’as
nach Hadjin zu sammeln, so genügen doch die wenigen Beobachtungen und Erfahrungen, um sagen zu
können, daß die Randzone des Taurus in bezug auf den stratigraphisch-faziellen Bau der nordsyrischen.
Tafel in der Tat fremd gegenübersteht und daß auch der Bau diese Erfahrung bestätigt. Wir sehen echt
alpine Züge in der Randzone auftreten, Merkmale, die sich in der Tafel nicht finden.
Die Randzone des Taurus im obigen Profil ist eine. Decke, die über das Vorland hinübertritt und
selbst unter die Serie von Hadjin untertaucht. |
E
B. Die Fortsetzung der Randzone nach Südwesten. |
Auf Grund der vorhandenen Literatur läßt sich die Randzone ganz gut gegen SW hin verfolgen.
Nach Osten hin, nach Armenien, ist dies trotz der Karte von Oswald nicht möglich. Den folgenden Dar-
stellungen liegt die internationale geologische Karte zugrunde, die sich hauptsächlich auf die Karten von
Blanckenhorn, Schaffer, Gaudry, Kotschy, Oberhummer und E. Tietze stützt. Dazu kommen
noch die Studien von €. Diener und F. Frech.
a. Der Rand der Tafel.
Der Steilabsturz der Tafel auf der Südseite des Ak Su ist so markant, daß er zweifellos eine wichtige
weithin zu verfolgende Strukturlinie abgeben muß. In der Tat habe ich gegen Süden hin, von Mar’ash
aus, sehr weit hin diesen Abbruch sehen können. Die Fortsetzung wird wohl in südlicher Richtung, ost-
wärts vom Kurdengebirge zu verfolgen sein, da dieses vielleicht dem taurischen System zuzuzählen ist, in
der Voraussetzung, daß die grünen Gesteine der Hochebene von Käwär mit dem Kalkgebirge des Kurden-
Geologische Forschungen in Vorderasien. 409
is
gebirges genetisch verbunden sind und nicht etwa als Deckscholle demselben aufliegen. Diese Verhältnisse
sind nicht bekannt. Weiter im Süden folgt die Senke des Afrin. Im Durchbruche des Orontes bei Djis ech-
Chughr befinden wir uns wahrscheinlich auf dem autochthonen Boden des Vorlandes. Weiter liegt die
Grenze ostwärts von Ladikije. Von hier bis zum libanotischen System breitet sich die (Molasse-) Miozän-
zone aus, noch weiter nach Süden gedrängt, findet sich das kleine Vorkommen von marinem Pliozän in
der palmirenischen Wüste, zwischen el-Tijäz und el-Forklus in einer Höhe von zirka 650 m.
} Bei Ladikije bildet die Mio-Pliozänzone gleichsam eine Vorstufe vor dem taurischen System. Ob
F sich in diesen Gebieten ebenfalls wie bei Mar'ash die Überschiebungsphänomene des Faltensystems auf
die Tafel werden feststellen lassen, erscheint als fraglich.
An der syrischen Küste ist ein großes Stück des Taurusgebirges und der Tafel eingebrochen.
ai
"Während: aber in der Insel Cypern noch der Taurische Bogen zu erkennen ist, liegt die Fortsetzung der
‚syrischen Tafel tief eingebrochen unter der blauen Flut des Mittelländischen Meeres.
»
f
Erıter Pernlimierder eruünen Gesteine.
R Blanckenhorn hat auf der Hochebene von Käwär grüne Gesteine in weiter Verbreitung fest-
gestellt. Dieses Vorkommen ist die unmittelbare Fortsetzung der grünen Gesteine im Süden von Mar’ash.
Im Amanusgebirge tritt wieder das grüne Gestein in weiter Verbreitung auf. Im Alma Dagh, im
Kisil Dagh, im Mons Casius sind grüne Gesteine vorhanden (Gabbro, Norite, Serpentin). Im Mons Casius
soll 1841 auch Granit aufgefunden worden sein. Die grünen Gesteine erscheinen in weiter Verbreitung
auf Cypern, wo sie von Bergeat u. a. beschrieben worden sind. Das Troodosgebirge besteht aus Diabas,
Diallagfels, Gabbro, Wehrlit und Serpentin. Der Bogen der grünen Gesteine schwenkt nordwärts gegen
die kleinasiatische Küste ein. Im Lykischen Taurus finden sich die grünen Gesteine nach Tietze in der
‚gleichen Schichtgruppe wie in Syrien. Im Norden von der Stadt Makri trifft man grüne Gesteine in großer
_ Verbreitung.
x. Die Kalk- und Flyschzone.
Die Kalkmassen des Giaur Dagh gehören hieher. Oberkreide und Eozänkalke sind nachgewiesen.
Im Kurdengebirge treten Kalke auf mit Gryphaea vesicnlaris und Janira. Im Kardalaa Dagh ist Eozän
"vorhanden mit Breccien und Kalk mit Grüngesteinsgeröllen. Die Kalkmassen des Amanusgebirges
gehören hieher, ferner das ganze Kalkgebirge im Norden von Ladikije.
Auf Cypern erscheint in der Nordkette wieder die Eozän-Kreidekalkmasse, hier auch zum Teil für
Jura gehalten. In weiter Verbreitung findet sich im Lykischen Taurus, im Ak Daghgebirge, bis auf die
Höhe von 3200 m aufgewölbt Hippuriten- und Nummulitenkalk.
Die Kalkmasse des unteren Djihan, aufgelöst zum Teil in Klippen, gehört in die Randzone.
Die Flyschzone von Zei tün hat ihre Fortsetzung nach Südwesten hin in den Schiefern am Djihan,
von Schaffer bei Budrum Kale entdeckt. Die weitere Fortsetzung sind die Flyschmassen in der Nordkette
von Cypern. Dort sind sie als miozän auch bezeichnet worden und mit dem Wiener Sandstein, ferner mit
dem Macigno verglichen worden. Der Flysch erscheint wieder bei Adalia und findet sich in mehreren
Zügen im Lykischen Taurus in der Südwestecke von Kleinasien.
6. Die Aufbrüche von Paläozoikum und von Grundgebirge.
Wir lernen damit eine wichtige Leitlinie kennen. Zugleich ergänzen ältere Beobachtungen unsere
Vorstellungen über den tieferen Aufbau der Randzone.
Der Hauptaufbruch von Grundgebirge ist der Aufbruch westlich hinter Zei tün und der Aufbruch
von Göksün. Hier kommen in Verbindung mit Gneisen, Glimmerschiefern, Amphiboliten auch Schiefer
vor, die wahrscheinlich paläozoischen Alters sind. Zu erwähnen sind noch die roten Schiefer darüber, von
- vielleicht mesozoischem Alter. Welches Alter die metamorphen Schiefer haben, läßt sich bei Zei tün derzeit
‚nicht sagen. Vielleicht haben sie gleiches Alter wie der paläozoische Aufbruch im Giaur Dagh. Hier
| 410 Dr. L. Kober,
brechen nach Blanckenhorn gefaltete Schiefer auf, ferner Kalke, Tonschiefer, Grauwacken und Grau-
wackensandsteine. Hier fand Blanckenhorn auf dem Wege von Mar’ash nach Adana beim Aufstiege
aus dem Tale des Kara Su von Sandjirli aus einen mürben Grauwackensandstein mit Resten von }
Chonetes, :
Strophomena, j
Gastropoden, t
aus dem Kalke von Hasanbeili westlich der Wasserscheide große
| v
| Spiriferen,
Crinoidenstielglieder. ü
Blanckenhorn hält die Schichten für Oberdevon.
Wertvolle Beobachtungen verdanken wir in diesem Gebiete auch F. Frech, anläßlich der Studien
an der Taurusbahn. Der Giaur Dagh ist 2300 m, hat einen Kern von paläozoischen Schiefern mit Quarziten,
Trilobiten (Acaste spec.) Kriechspuren des Untersilur, Oruciana oder Fraena, Bildungen, die ganz gleich
sein sollen den Sandsteinen mit Phycodes von Hadjin. Der Düdül Dagh ist nach Frech eine nach Süden
| überkippte Falte von Unterkarbonkalk.
Diese Beobachtungen sprechen für eine Vertretung des tieferen Paläozoikum in der Randzone.
| Silur-Devon scheint als schwacher Ausläufer der Innenzone in der Randzone zu erscheinen. Der Kohlen-
| kalk im Tunnel von Bagtsche ist unsicher.
| Im Amanus Mons kommt im Südwestkern nach den Beobachtungen von Ainsworth tieferes
Gebirge zutage. Es treten krystalline Schiefer und massige Gesteine auf. Talk-, Chloritschiefer, Quarzit-
schiefer, Glimmeischiefer, Syenit?, Euphodit, Serpentin, Ophicalcit u. a. Die Serpentine gehören zu den
Überschiebungsapophysen, die anderen krystallinen Schiefer sind offenbar mit den paläozoischen
Schiefern im Giaur Dagh zu vergleichen.
Diese paläozoischen Aufbrüche liegen östlich der Flyschzone, der Aufbruch von Zei tün dagege
ı 1
[1
der Gebirge repräsentieren.
Weitere Aufbrüche tieferer Schichten fehlen. Die paläozoischen Schichten des Seihun Su, und der
Küste westlich von Mertine gehören der Zone Il an. F-
Die Grenze der Zone I und Il ist nur von Seihun Su östlich von Hadjin annähernd bekannt. Weiter
südlich folgt zuerst eine terra incognita, dann das große kilikische Senkungsteld, ausgefüllt von Miozän
Ob die Eozänkalke (?) von Sis noch in die Zone I einzubeziehen sind, ist nicht zu entscheiden.
&. Die taurische und vortaurische Faltung.
Schaffer unterscheidet eine taurische und vortaurische Gebirgsbildung. Erstere ist charakteri-
siert durch Streichrichtungen im allgemeinen von NO nach SW. Hieher sollten gehören zum Beispiel der
Bulghar Dagh im Westen, mit W-—O-Streichen, das Amanusgebirge, der Düdül-, der Mar'ash Dagh, Kurd
Dagh und Mons Casius. Ei
7 h
Pr
System ein Streichen von Osten einbiegend nach Süden, das dann wieder gegen Cypern zu in S\ V-
Geologische Forschungen in Vorderasien. 411
Leitlinie von Hadjin auf die Klippen (des Kap Karatasch) existiert nicht. Wir wissen heute, daß die ersteren
Gesteine der Zone II angehören, der kilikische Klippenzug dagegen der Randzone (Zone |). Die Fortsetzung
von Hadjin bilden die silur-devonischen Gesteine der Küste westlich der Mündung des Geuk Su. Zudem
bestehen die kilikischen Klippen meist aus Eozän. Auch daraus erhellt die Notwendigkeit einer Berichti-
gung dieser von Schaffer angenommenen Leitlinie.
Eine taurische und vortaurische Faltung existiert im taurischen System im obigen Sinne nicht.
= Die [umgen Einbrüche.
Von den jungen Senkungen ist der äußere Bogen des taurischen Systems stark in Mitleidenschaft
gezogen. Wir müssen annehmen, daß das ganze Stück Land von der Mündung des Tarsus T's. bis Ladikije
der Randzone zuzurechnen ist. Der Einbruch des kilikischen Miozänbeckens verhüllt bereits einen
beträchtlichen Anteil der Zone I, aber noch intensiver ist der Einbruch des Mittelmeeres, die einen großen
Teil des Randbogens betrifft. Ein stehengebliebener Horst ist die Insel Cypern mit den typischen Merk-
malen des Randbogens. Von Adalia an erscheint in dem einspringenden Schaarungswinkel des Lykischen
Taurus wieder typisch entwickelt der Randbogen, sich verkettend mit den über Rhodos herstreichenden
Ketten der Helleniden. In diesen oder ihrer Fortsetzung, den Dinariden, tritt der Randbogen, gekennzeichnet
mit Serpentinen, nicht mehr deutlich hervor. In dieser Hinsicht erscheint die Außenzone der (europäischen)
Dinariden und Helleniden verschieden gebaut von den Tauriden.
2. Die mittlere Zone.
a) Stratigraphie.
Diese umfaßt im allgemeinen die höheren zentralen Teile des Gebirges. Sie ist weniger zugänglich
als die Randzone und daher auch weniger erforscht.
Die tiefsten Schichten sind die Silurschichten südlich von Hadjin, dann kommt dazu das Devon von
Hadjin. Kohlenkalk ist an mehreren Stellen bekannt, zuerst von Tchihatcheff aufgefunden. Bei Bele-
medik hat Frech neuerdings eine Fauna der Stufe von Vise aufgedeckt. Westlich von Fecke sah ich rote
- Schichten von unbekanntem Alter. Trias ist sicher vorhanden um Hadjin. Oberkreide und Eozänkalke
gehören ferner in die Zone Il, desgleichen die oligozänen Mergel der Tekirsenke. Ob die Serpentine um
Ak Dagh hieher zuzählen seien, scheint unsicher zu sein.
Auf der internationalen geologischen Karte sind überdies eine Reihe von Vorkommnissen als obere
Trias (1,) ausgeschieden. Mit welchem Rechte, ist mir nicht bekannt.
Die Fortsetzung dieser Zone ist schwer zu geben. An der Küste beginnt ein Devonzug. Sicher
‚setzt die Leitlinie fort. Hier ist nach Westen hin das Gebirge völlig unbekannt. Jedenfalls tritt auf
der Insel Kos bereits Oberkarbon und Trias zutage in einer Zone, in der wir die Fortsetzung unseres
mittleren Bogens des Taurus zu suchen haben. Ebensowenig bekannt ist die Grenze gegen die Einheit Il.
Durch das Hervortreten der altpaläozoischen, so fossilreichen Schichten, durch die Anwesenheit
von Kohlenkalk, von triadischen Kalken vom Typus der Alpen, von weiteren jungmesozoischen Sedi-
‚menten erhält die mittlere Zone des Taurus doch bestimmte Merkmale. Die Schichtfolge erweist sich
vollständiger, die bathiale Fazies tritt hervor und ferner das alpine Mesozoikum. Diese Züge sind in diesem
Maße der Randzone nicht eigen.
Haben wir in der Zone I selbst größere Überschiebungen nachweisen können, ist die Grenze
zwischen der Tafel und der Zone I, zwischen dieser und der Zone II eine Überschiebungslinie erster
Ordnung, ist der Zone II alpines Mesozoikum eigen, so erweisen sich die Tauriden als echt alpine Decken-
gebirge, in den Hauptmerkmalen übereinstimmend (Südrichtung der Bewegung) mit den Helleniden und
Dinariden. Den Anschauungen von Frech von der Unabhängigkeit der Tauriden gegenüber den Dinariden
- wird dadurch der Boden entzogen. Die Tauriden sind die Fortsetzung der Dinariden (Helleniden) auf
asiatischem Boden.
_ Denkschriften der mathem.-naturw. Kl. 91. Bd. 54
I Dr. L. Kober,
I)
| b) Tektonik.
I
IN Genauere Angaben über die Tektonik der Zone II existieren noch nicht. Es herrscht jedenfalls
| ungemein komplizierte Struktur. Liegende Falten, steilgestellte Schuppen finden sich in Hadjin. Hier
sollen nur einige Beobachtungen aus der Umgebung dieser Stadt angeführt werden zum Beweise für
die Kompliziertheit der Struktur dieser Gebirgszone.
Von der Grenze zwischen Zone II und I (siehe Profil 5) kommen wir in rote und grüne Schiefer,
zirka 40 m, auch schwarze Kalksandsteine finden sich. Dann folgt in großer Mächtigkeit ein schwarzer
Dolomit. Schon im Abstiege nach Hadjin durchquert man folgendes Profil bei steilem W-Fallen der |
Schichten. |
Unter dem Dolomit folgt schwarzer Kalk, dann Sandstein von der Art unseres Lunzer Sandsteines,
dann Schiefer, mit einer Einlage von Quarzit, dann tritt ein schwarzer Korallenkalk hervor, bedeckt am |
Abhang gegen Hadjin von Sandstein und Schiefer. Wieder folgt Quarzit, schwarzer Kalkschiefer, zu oberst |
in synklinaler Lagerung Dolomit. Auf diesem steht die Stadt Hadjin. Am westlichen Hange kommt die-
selbe Schichtfolge, unter ihr aber anscheinend die große Kalkmasse der Steilmauer
Profil 9.
Von Hadjin südlich längs der Straße finden sich folgende Schichten:
Schwarzer Dolomit von Hadjin, schwarzer Korallenkalk, Kalk mit Crinoiden, Knollenkalke,
schwarzer Kalk, Schiefer, schwarzer Crinoidenkalk, Schiefer, Sandstein mit weißen Quarzgeröllen, endlich
Kalke.
Diese Schichtfolge enthielt Crinoidenreste, Fragmente von Orthozeren. Von der Straßenbiegung an
treten wieder gegen W die schwarzen Schiefer und Sandsteine auf. Hier fällt die Serie SO. Aus dieser
Zone stammen die bekannten Devonfossilien von Hadjin. Korallen und Brachiopoden finden sich s
zahlreich in Mergel, Schiefern und Kalken in Aufschlüssen an der Straße, Nach Überschreiten der Brücke
kommt man in Kalke mit Produktiden, wahrscheinlich Kohlenkalk. ’
Profil 10. u,
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| Von Kisik gegen Feke finden sich vier große steilgestellte Kalkmassen zwischen Schiefern. Die
Kalke enthielten Crinoiden, vergleichbar mit
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Isocrinus.
Die Kalke gleichen sehr alpinen Triaskalken. An der Grenze gegen die paläozoischen Schiefer
\
| treten rote Schiefer hervor.
| Gegen Westen zu ist ein Gebirge zu sehen, in dem eine rote Gesteinsserie sich scharf abhebt.
Geologische Forschungen in Vorderasien. 413
Das Gebirge darunter zeigt folgenden Aufbau: Oben Kalkmassen, darunter rote Schiefer, darunter
helle, glänzende Phyllite, Quarzite und Sandsteine, graublaue Schiefer, Knollenschiefer, eine Kalkmasse
(Trias), darunter graublaue Schiefer, Quarzit, rote Schiefer und Kalk.
. Profil 11.
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Profil des ersten Passes nach Überschreiten des Seihun Su von Hadjin nach Sis.
Was die Tektonik des Gebirges anbelangt, so läßt sich wohl nur sagen, daß das allgemeine Streichen
N-—S geht und die bei Hadjin aufgefundenen Zonen in die Ebene nach Süden hin ausstreichen. Kurz
vor Sis traf ich wieder die devonischen Sandsteine mit dem gleichen N—S-Streichen. Auch Dolomite
stellen sich hier ein, in jeder Hinsicht vergleichbar etwa dem Hauptdolomit. Freilich läßt sich nichts
Bestimmtes sagen.
Doch das tritt klar hervor: Es ist Paläozoikum und sicherlich älteres Mesozoikum vorhanden. Beide
Schichtkomplexe sind uniform gefaltet und verfaltet, in Schuppen gelegt. Auch liegende Falten sind zu
sehen. Konform folgt Schuppe auf Schuppe. Von einer transgressiven Lagerung ist keine Spur zu sehen.
Sind solche vorhanden gewesen, so wurden sie von der intensiven Dislozierung des Gebirges verwischt.
Von einer transgressiven Lagerung der Oberkreide auf einem gefalteten älteren Untergrunde kann auf
keinen Fall die Rede sein.
c) Die weitere Verfolgung der Zone Il.
Der Antitaurus bis an den Bulghar Dagh gehört hierher. Die Grenze gegen die Zone III, die Zone
der bunten Schiefer, von Eregli bis an den Erdjijas Dagh reichend, ist nicht genau bekannt. Außer dem
Bulghar Dagh mit dem Kohlenkalk von Belemedik sind zu rechnen: Der Aladjin-, Ak- und Ala Dagh, das
ist die kilikische Zone von Frech, ebenso noch die kilikische Pforte mit den oligozänen Mergeln der
Tekirsenke.
Aus der kilikischen Zone erwähnt Frech Oberkreidekalk mit Serpentin und rote und grüne Schiefer
mit Kalkeinlagen. Man denkt an die bunten Gesteine Schaffer’s. In dem Falle könnte es sich um eine
Deckscholle von III auf II handeln. Auf der internationalen geologischen Karte ist im Gebiete der Zone II
obere Trias häufiger ausgeschieden.
Das südwestliche Kleinasien ist wenig bekannt. Wie erwähnt, ist auf Kos das erste und südlichste
Vorkommen von Karbon und Trias bekannt. Diese Insel gehört demnach in die Zone II,
3. Die innere Zone.
a) Allgemeines.
Schaffer berichtet, daß der Taurus auf der Innenseite von Eregli gegen den Erdjijas Dagh zu von
“der Zone der bunten Schiefer begleitet wird. Eine Serie mannigfacher Gesteine. Lebhafte Farben herrschen
‚vor, Hornsteine sind häufig. Bezeichnend sind die vielen grünen Gesteine, Serpentine, Schalsteine, Tufle
414 Dr. L. Kober,
und Diabase. Die Hauptmasse der Gesteine besteht aus Schiefern, bunten Konglomeraten, Kalken, Grau-
wacken und Phylliten. Oberkreide und Eozän sind der Zone eigen.
Schaffer bezeichnet diese Gesteine als die bunten Schiefer des Kisil Tepe. Free zählt die
Gesteine der kappadokischen Erhebungszone des Taurus zu, und zwar bildet die Zone des Kisil Tepe
eine Unterzone, die zweite Unterzone bildet Bulghar Dagh mit dem Kohlenkalk von Belemedik. Nach
Frech sind die bunten Gesteine silurischen oder devonischen Alters.
Auf der internationalen geologischen Karte findet man in dieser Gegend nirgends älteres Paläozoikum.
verzeichnet. Die in Frage kommenden Gegenden sind als Eozän und Obertrias ausgeschieden. |
Aus den Gesteinen sind meines Wissens noch gar keine Fossilien bekannt. Die bisherigen Vor-
stellungen über das Alter dieser Schichten weichen weit voneinander ab. Es liegen diesen Annahmen
keine richtigen Vorstellungen zugrunde.
Wie schon erwähnt, wird hier eine weitere Hypothese über das Alter dieser Schichten aufgestellt.
Die Zukunft wird lehren, ob die hier vorgebrachten Erwägungen zu Recht bestehen. Es wird hier die
Anschauung vertreten, die Zone der bunten Gesteine repräsentiere eine abyssale Entwicklung des Meso-
zoikum und ist die Fortsetzung dieser Entwicklung, die unter der Bezeichnung bosnische Flyschzone,
beziehungsweise bosnische Schieferhornsteinformation in den Dinariden, in den Helleniden bekannt
geworden ist. Die Entwicklung des Mesozoikum liegt immer auf der Innenseite des dinarisch-taurischen °
Bogens und zwar, wo dies studiert ist, als höhere Decke über einem bathialen Mesozoikum, zum Beispiel
über der bosnisch-albanischen Tafel.
b) Die Schiefer-Hornsteinformation der Dinariden und Helleniden. y
Die Innenseite der Dinariden wird in Kroatien, in Bosnien gebildet von der »bosnischen Flyschzone«,
Dank den Studien von Nopcsa in Albanien ist erkannt worden, daß die Merditaentwicklung östlich von
Skutari nichts anderes ist als die Fortsetzung der bosnischen Flyschzone. Nopcsa ist es gelungen, den F
Nachweis zu erbringen, daß das Massiv der Merdita durch eine Überschiebungslinie getrennt ist von der
albanischen Tafel. Nopcsa verdanken wir auch eine Gliederung der Schichten der Merdita.
Diese Serie ist vor allem ausgezeichnet durch einen großen Reichtum an Eruptivmassen und durch
eine an Hornsteinen reiche flyschartige Entwicklung des Mesozoikum. Die Schichtfolge beginnt mit
Werfener Schiefer und reicht bis in die Obere Kreide. Tonschiefer, Hornstein- und Jaspisschiefer, Kalke,
Tuffe vertreten die Trias und den Jura. In dieser Serie wurde auch eine reiche Ammonitenfauna vom
Alter der Campiler Schichten aufgefunden. Folgende Eruptive finden sich in der Trias: Diabas, Porphyrit,
Spilit, Variolit, Granit, Quarzporphyr, Odinit und Quarzbostonit. Im Jura dagegen: Gabbro, Peridotit,
Olivinnorit, Forellenstein, Dimit, Diallagit, Serpentin usw. R
Nopcsa hat diese Faziesverschiedenheiten, die Überschiebungen nicht im Sinne der Deckenlehre
gedeutet. Diese Deutung habe ich vorgenommen und später bestätigt gefunden bei einer Studienreise
durch die Dinariden in Krain und Bosnien. Es wurden im Gebiete der Dinariden mehrere Deckenorönlgr
unterschieden. Zu diesen gehört auch die bosnische Flyschzone oder die Decke der Schiefer-Hornstein-
formation. Sie repräsentiert in Bosnien ohne Zweifel das abyssale Mesozoikum, das als Decke über =
bosnisch-albanischen Tafel liegt, welche Serie die bathiale Fazies des Mesozoikum enthält.
Nopcsa sagt, die bosnische Flyschzone ziehe mit ihren Serpentinen ungehindert bis in den Golf
von Volo am Ägäischen Meere. In der Tat hat die von Renz, dann von den griechischen Forschern
Ktenas, Negris u. a. beschriebene Sandsteinzone des südwestlichen Albaniens, des Piräus, des atti-
schen Gebietes den Charakter der bosnischen Flyschzone. Ursprünglich von Neumayr und Teller, zum
Teil auch noch von Philippson für kretazisch gehalten, sind nach den Bestimmungen von Steinmann
Ellipsactinienkalke des Tithon bekannt geworden. |
E
Die Schiefer-Hornsteinmassen der Olenos-Pindoszone, ebenso die Schiefer-Hornsteingruppe der ost-
hellenischen Zone — Sporaden, Euböa, Mittelgriechenland, Argolis, Salamis, Hydra und Amorgos — sind
f
u
Geologische Forschungen in Vorderasien. 415
kein stratigraphisches Glied in dem Aufbaue dieser Gebirge, sondern sind als selbständige Einheiten davon
abzutrennen. Sie bilden eine eigene Decke, ausgezeichnet durch die abyssale Schiefer-Hornsteinformation
des Mesozoikum und durch das Auftreten von Grüngesteinen, Serpentin etc.
Genau so wie in den Dinariden liegt auch in den Helleniden das abyssische Mesozoikum als Decke
über bathialem. Das wird gebildet von der adriatisch-jonischen Zone, zum Teil von der Olenos-Pindos-
zone, von dem Kalkgebirge von Mittelgriechenland im allgemeinen.
Es kann keinem Zweifel mehr unterliegen, daß die eine einheitliche Schiefer-Hornsteinformation mit
Grüngesteinen von Karlstadt in Kroatien bis an den Golf von Volo am Ägäischen Meere zu verfolgen ist.
Diese Zone setzt fort nach Kleinasien.
c) Die Schiefer-Hornsteinformation in Kleinasien.
Über den restlichen Teil von Kleinasien liegen die ersten Übersichtsaufnahmen von Philippson vor.
Aus diesen Aufnahmen geht hervor, daß vom Golf von Smyrna an in der Richtung nach dem östlichen
Mysien sich eine scharf umgrenzte Zone von Schiefern mit roten Hornsteinen in steter Begleitung von
Serpentin verfolgen lasse. Der Serpentin tritt so häufig hervor, daß man geradezu von einer Serpentinzone
sprechen könne.
»Der Serpentin ist das charakteristische Gestein dieser Zone (phrygisches Hochland nördlich von
Kutahia), aber er tritt fast überall in enger Vergesellschaftung mit andern Grüngesteinen, mit Gabbros,
Diorit und Diabas, violetten Diabastuffen, Grünschiefern usw. auf. Ferner sind fast in unmittelbarem
Zusammenhang mit Serpentin massenhafte rote Kieselgesteine (Hornsteine) vorhanden.«
»Zwischen den Serpentinen und Grüngesteinen kommen ungemein häufig Schiefer und Kalke zum
Vorschein, und zwar Chloritschiefer, Hornblendeschiefer, schwarze und grüne Phyllite, auch Tonschiefer
und arkoseartige Grauwacken, halbkrystalline blaue, weiße und blaue, weißgeäderte schwarze Kalke
(Marmore)... Über das Alter der Schiefer und Kalke läßt sich ebensowenig Sicheres sagen wie über das
des Serpentins. Die ersteren Gesteine sind in verschiedenem Grade metamorphosiert; die unmetamorphen
Tonschiefer haben paläozoischen Habitus.« (p. 99 bis 100, Ergh. 172. II.)
1903 hatte Philippson diese Gesteine mit den gleichartigen Gesteinen in Ostgriechenland ver-
‚glichen (der Schieferhornsteinformation). Philippson kommt neuerdings von dieser Deutung ab. Er kann
daher für diese Gesteine nicht mehr kretazisches Alter annehmen, ebenso auch nicht für den Serpentin,
nachdem für diese Gesteine in Griechenland zum Teil ein höheres Alter nachgewiesen ist.
Für die Deutung der obigen Schichtfolgen kommen folgende Überlegungen in Betracht.
Die Hornsteine sind nach Philippson keine Sedimente, keine Radiolarite, sondern Zersetzungs-
produkte von Eruptivgesteinen, also dieselbe Vorstellung, die auch Schaffer für die Genese der Horn-
steine der bunten Schiefer ausgesprochen hat. Freilich führt Philippson aus dem Land nördlich des
Hermos, vom Görenes-Alan, »eine Vergesellschaftung von bunten schiefrigen und kieseligen Gesteinen,
darunter Radiolarit, ferner von Diabastuffen und Amphiboliten sowie von Kalkzügen« an. Philippson
hält es für unentschieden, ob hier paläozoische Sedimente vorliegen oder mesozoische. Die Radiolarite
hält Steinmann für mesozoisch, für Sedimente des oberen Jura.
Weiter sind in diese bunten Gebilde die beiden Kalkzüge des Görenes Dagh im Norden des Alan
eingefaltet, von denen der westliche jedenfalls jungmesozoisch (Kreide, vielleicht mit oberem Jura) und
alttertiär ist.
Im Sinylos bei Magnesia finden sich häufig »Konglomerate mit schiefrigem Bindemittel und mit
Geröllen von Tonschiefer und Kalk«. Nach Philippson sind diese Konglomerate in die Schiefer eingefaltet
und erinnern an die Triaskonglomerate von Baliamaden in Kleinasien.
Philippson erwähnt von Chios noch ‚Triasgesteine. Auf Chios soll auch Jura vorhanden sein, da
" Belemniten auf der Insel gefunden worden sein sollen. Der Großteil der Insel Chios gehört der Schiefer-
‚hornsteinformation an. Übrigens sollen dieser Zone auch Fusulinenkalke angehören,
416 Div. II o8bIeR,
Berg hält diese Gesteine für archäisch. Philippson hat seinen früheren Standpunkt aufgegeben und
hält diese Schichten für paläozoisch, genau so wie Frech die bunten Schiefer des Kisil Tepe. Stein-
mann hält die roten Hornsteine für Radiolarite, also abyssische Sedimente des Oberjura. j
Es ist nicht möglich, den strikten Nachweis zu erbringen, daß die Schiefer-Hornstein-Grüngesteins-
zone im westlichen Kleinasien die unmittelbare Fortsetzung der gleichartigen Gesteine von Östgriechen- i
land ist, wie Philippson schon 1903 angenommen hat. i
Wenn wir aber sehen, wie auf der Innenseite des Taurusgebirges offenbar dieselbe Gesteins-
vergesellschaftung sich wiederfindet, mit den gleichen Charakteren, so darf man wohl daraus den Schluß)
ziehen, daß es ein und dieselbe Zone ist, eine Zone auf der Innenseite des Gebirges gelegen, von Smyrna
bis Eregli, bis an den Erdjijas Dagh bei Kaisarie reichend. Das ist eine Strecke von 700 km.
Anderseits begleitet die Innenseite der Dinariden, der Helleniden die Schiefer-Hornsteinformation.
Das ist eine abyssische Entwicklung des Mesozoikum. Sie hat dieselben Eigenschaften wie die Schiefer-
Hornstein-Grüngesteinzone von Kleinasien.
Sind auch Teile der Schieferzone paläozoisch, vielleicht sogar archäisch, so sprechen anderseits
eine Reihe von Befunden für mesozoisches Alter gewisser Gruppen von Schichten. Hieher sind vor allem
die Hornsteine zu rechnen, die ich so wie Steinmann für Radiolarite halte. Oberkreidekalke, Trias-
konglomerate sind der Zone eigen. Philippson selbst hat in den Gesteinen früher einmal die Fortsetzung
der Schiefer-Hornsteinformation von Ostgriechenland gesehen. ‚
Tektonische, fazielle, stratigraphische und allgemein regionale Gründe sprechen dafür, daß eine
einheitliche Zone von abyssischer Entwicklung des Mesozoikum die Innenseite des dinarisch-taurischen
Bogens begleite. Ähnlich wie die bathiale Entwicklung der Trias weite Verbreitung besitzt, so die
alpine Trias in den Alpen, im Himalaya usw., so findet sich auch die abyssische Entwicklung nach den
hier vertretenen Anschauungen in weiter Verbreitung.
Es gibt im Mesozoikum neben der kontinentalen, der neritischen, der bathialen noch die abyssale 1
Entwicklung. Bisher hat man letztere noch ganz verkannt. Das kommt hauptsächlich daher, daß der
Mangel an Fossilien die Erkennung dieser Schichten sehr erschwert. | |
Jedem dieser Entwicklungsgebiete kommt eine bestimmte Ausbildungsweise zu. Es ist hier nicht deı
Platz, auf diese Charakterisierungen einzugehen, hier soll nur kurz die abyssische Entwicklung einer }
Formation diagnostiziert werden. BE
Geringere Mächtigkeit, Zurücktreten des Kalkes, Reichtum an Schiefern, Hornsteinen und grünen
Gesteinen, Dünnschichtigkeit ist Regel.
Das bathiale Mesozoikum, das gegen Süden hin dem abyssalen vorliegen muß, ist heute fast noch
gar nicht erkannt.
abyssalen Fazies en daß sie mesozoisch sind.
IV. Die Beziehungen zwischen Dinariden und Tauriden.
Asiens. Die Dinariden ketten sich im einspringenden Winkel von Lykien und Karien aneinander.
Nach F. Frech besteht diese Beziehung zwischen den Tauriden und den Dinariden nicht. D
Tauriden fehlen alpine Charaktere: Die großen Überschiebungen und die kalkreichen mesozois
Sedimente. Die Tauriden schließen sich wohl den asiatischen Gebirgen an, doch von den europäist
sind sie scharf geschieden.
Geologische Forschungen in Vorderasien. 417
findet sich im Antitaurus, in der mittleren Zone des taurischen Systems, die letztere in der Schiefer-
Hornstein-Grüngesteinsgruppe der Lykaonischen Senke, ferner in Nordwesten von Kleinasien (Karien,
Mysien).
Der dinarisch-taurische Bogen enthält das Mesozoikum in abyssaler Entwicklung. Sie liegt
stets am Innenrand des Bogens, entsprechend der zentralen Lage in der Tethys. Hierher gehört die
Schiefer-Hornsteinformation in Bosnien, in Albanien (Merditamasse), in Griechenland, in Karien, in
Mysien und endlich in KappaJlokien. Immer treten sie als bunte Schiefer mit Hornsteinen, reich an
grünen Gesteinen auffallend in Erscheinung. In den Dinariden bildet diese Serie eine Decke, über der
tieferen, kalkreichen Fazies des Mesozoikum liegend.
Die bathiale Fazies tritt im dinarisch-taurischen Bogen als äußere, beziehungsweise tiefere Einheit
hervor. Große Kalkmassen der Trias sind hier bekannt. Hierher waren zu zählen besonders: Die bosnisch-
albanische Tafel, die mesozoischen Sedimente Mittelgriechenlands, die Trias ferner in Kleinasien auf
Chios, Kos, die vermutliche Trias in Karien (Sipylos bei Magnesia), die Trias des Antitaurus (Hadjin).
Das neritische, beziehungsweise kontinentale Mesozoikum wäre auf die Randzone des
Taurus beschränkt. Zum Teil fehlt überhaupt tieferes Mesozoikum. In den Helleniden ist vielleicht der
südliche Peloponnes daher zu stellen. In den Dinariden ist die Zone scheinbar am Außenrande nicht zu
sehen. Im taurischen Bogen liegen auf der Überschiebungslinie grüne Gesteine.
Diese drei Hauptablagerungsgebiete des Mesozoikum des südbewegten Stammes der alpinen
Deckengebirge lagen ursprünglich hintereinander (nebeneinander), während sie im dinarisch-taurischen
Bogen in gesetzmäßiger Weise übereinander liegen. Die drei Hauptentwicklungsgebiete geben auch
tektonische Einheiten erster Ordnung ab. Sie sind die Hauptdecken im Bau des dinarisch-taurischen
Bogens, die in sich selbst wieder in Unterteilungen sich gliedern lassen werden.
Die Erkennung der verschiedenen Entwicklungsformen des Mesozoikum und ihrer gegenseitigen
ursprünglichen Lage gibt in einfacher Weise die Mittel in die Hand, die komplizierte Struktur des Decken-
baues in seinen Hauptlinien zu erkennen.
V. Zur Morphologie des Taurus.
In Kleinasien konnte Philippson überall alte Rumpfflächen in den Gebirgen erkennen. Die Rand-
gebirge Kleinasiens stehen im strengen Gegensatze zur Struktur des Inneren. Dort liegt das Gebirge oft
unter jungen Aufschüttungen begraben. In den Randgebirgen sind die einzelnen Stöcke und Ketten
‚gehobene Teile der Rumpffläche, getrennt voneinander durch tiefe Flußläufe, besonders gegen die Küste
zu, denen zum Teil ein tektonischer Bau zugrunde liegt, indem sie vorgebildeten alten Gräben
folgten.
Die einzelnen Stöcke zeigen ein allgemeines Streichen, das häufig nicht in Übereinstimmung steht
mit dem Streichen der Schichten. Die Zerstückelung der Landschaft ist jung. Pliozäne Schichten finden
Sich noch gestört als der sichtbare Beweis der Fortdauer der gebirgsbildenden Bewegungen. Der Stock
des Sipylos bei Magnesia ist nach Philippson »erst in jungtertiärer Zeit oder nachher zur jetzigen Höhe
erhoben oder die Umgebung gesenkt worden; er hat noch zur Zeit der Ablagerungen des Jungtertiär
in demselben Niveau wie die Ebenen im Norden und Süden gelegen.«
Wer gewohnt ist, in alpinen Deckengebirgen vom Typus der Alpen zu gehen, dem erscheint das
taurische Gebirge anders gebaut. Große Senkungsfelder liegen innerhalb des Kettengebirges. Pliozäne
und miozäne Bildungen erfüllen die Becken. So ist es im Innern Kleinasiens, auf der Innenseite des
Taurus. Besonders stark tritt dieser Zug in Armenien hervor. Daraus geht hervor, daß große Teile des
taurischen Systems zur Zeit des Miozän Meeresboden waren, zum Teil auch eine Seenplatte. Regellos
verteilt finden sich die miozänen Ablagerungen. Es erweckt den Eindruck, als wären die vorhandenen
Miozänablagerungen nur Denudationsreste einer einst viel größeren ausgedehnteren, über das Gebirge
weit verbreiteten Miozänablagerung. Durch nachmiozäne Dislokationen wurde das Gebirge gestört. Die
418 Dr. L. Kober,
noch vorhandenen Miozänbildungen liegen zum großen Teil in Becken, die Versenkungszonen innerhalb
der gehobenen Ketten bilden. Es sind keine ursprünglichen vormiozänen Becken, keine vormiozänen
Landschaften, sondern tektonische Becken, Kesselbrüchen vergleichbar. Die miozänen Becken zeigen alle
im Großen eine unverkennbare Streichrichtung, parallel der Achse des Gebirges. Sie erscheinen daher
gleichsam als Synklinalregionen innerhalb der Ketten, freilich mannigfaltig gestört.
Bei Haleb liegt das Miozän in 380 m Meereshöhe. Das kilikische Miozän steigt nach Schaffer bis
zu 2300 m als eine einseitig gehobene, noch wenig gegliederte Platte auf die Höhe des Taurus. Sie bildet
eine Plattform, hinter der mit einem Male sich der Gipfelkranz des Bulghar Dagh bis über 3600 m erhebt.
Es gibt nicht bald einen schärferen morphologischen Gegensatz als die flach ansteigende Miozäntafel und °
die Zinnenreihe des Aidost.
Ferner hat Schaffer beobachtet, wie die tertiären Mergel bis auf den Kiral Bel (südlich von Hadjin)
ansteigen. Hier finden sie durch Denudation ein Ende. Nördlich davon breitet sich das Plateau aus,
das ich durchquerte. Auf dem Plateau, in das sich so tief der Seihun Su einschneidet, fand ich auf
den abradierten senkrecht stehenden Kalken grobe Schotter und weithin eine Hochebene. Man ist ent-
täuscht, erreicht man von Göksün aufsteigend die Höhe, statt eines Hochgebirges mit jähen Gipfelformen,
ein eintöniges, weit hinziehendes Plateau vorzufinden. Nur in der Ferne im Westen, gegen den Ala Dagh
zu, leuchteten im Sonnenglanze schroffe Kalkmauern und Gipfel. i
Dieses Hochplateau trägt kein Miozän mehr. Wahrscheinlich wurde es denudiert infolge der hohen
Lage des Gebirges. Aber sie waren mit ihrer alten Rumpffläche einst der Untergrund für miozäne
Bildungen. Wir finden noch Schotter. Im Kiras Bel gehen die miozänen Bildungen zu Ende. Sie heben
infolge Denudation aus. n.
Ganz besonders auffallend ist der Unterschied in der Höhenlage der Miozänbecken von Nordsyrien®
und von Kilikien. A
Diese Verhältnisse können nicht erklärt werden durch eine negative Strandverschiebung, sondern
nur durch eine positive Gebirgsbildung, durch Hebungen. Das Miozän von Kilikien liegt ohne Zwei 1%
infolge orogenetischer Bewegungen höher als das Becken von Nordsyrien. Das Absinken der Miozän-
bildungen läßt sich im Kurdengebirge genau so erkennen wie im Bulghar Dagh. Im ersteren Falle hat die
Senkung zwischen den Dörfern Katma und Adjal (SW von Killis) nach Blanckenhorn (p. 34) eine
Neigung von 40° Südost. Nach Schaffer ist die 800 m starke Tafel des kilikischen Miozän bloß 29
geneigt. i
In der palmyrenischen Wüste liegt das marine Pliozän in der Höhe von zirka 650 m. In Nordsyrien
fand Blanckenhorn das Süßwasserpliozän noch stark gestört. Erst seit dem Diluvium herrscht Boden-
ruhe. Wahrscheinlich erst in der jüngeren, in der die mächtige rote Nagelfluh der Tekirsenke gebildet
wurde. Diese liegt nach F. Frech völlig ungestört. In Syrien dauern noch im Diluvium die Bewegunge
fort. Nach Blanckenhorn erfolgt die dritte oder Hauptphase der Gebirgsbewegungen zu Ende eı
IV. Mediterranstufe (I. oder Günseiszeit).
Wenn wir sehen, daß zur Zeit des Miozän das taurische System zum großen Teil unter Wass
lag, Meeresboden war, so ist die heute zutage tretende Rumpffläche nicht aus einer Abtragung durch
Atmosphärilien entstanden, es ist keine Denudationsfläche, keine Peneplain, sondern eher eine A
rasionsfläche. Diese liegt heute in verschiedener Höhe, ist in recht verschiedenem Maße erhalten.
es am höchsten aufgetürmt worden ist durch Hebung, Faltung, hat die Erosion großartiger gewirkt.
erscheinen als die Folge der hohen Lage kühne Gipfelformen. Bei schildförmiger Aufwölbung ent
(Seihun Su östlich von Hadjin).
Diesen nachmiozänen Hebungen verdanken die miozänen Becken ihre Form, ihre Tektonik,
Gebirge seine jetzige Gestalt. Als blockförmige Massen treten die Stöcke hervor, als Klippen, dann wiede
in Ketten angeordnet. Die Umrisse sind oft unabhängig vom Streichen. Große Brüche spielen in der
Tektonik des Gebirges eine bedeutende Rolle. Neben den Deckenbau stellt sich der nachmiozäne
|
|
Geologische Forschumgen in Vorderasien. 419
Bauplan, der nicht so sehr zu einer horizontalen Verlagerung des Gebirges führt, sondern mehr in
vertikaler Richtung wirkt (Bruchstruktur). Damit wird dem Gebirge wieder eine lokale Tektonik
aufgeprägt, die zum Teil den Deckenbau verwischen kann.
B. Zur Tektonik des Libanon.
1. Allgemeines.
Der Südabfall der libanotischen Ketten weist in seinem Verlaufe von Palmyra bis an den Fuß
des Hermongebirges von NO nach SW auf einer Strecke von zirka 300 km dieselbe Streichrichtung
auf wie der cyprische Bogen von Antakija nach Nikosia. Der cyprische Bogen ist nach außen konvex.
In den Ketten des Libanon ist eine Bogenform nicht recht zu erkennen. Der taurische Außenbogen
drängt nach Süden auf das Vorland hinaus. Der Abfall des Antilibanon läßt bei Damaskus deutlich
eine Überstürzung der Schichten gegen Süden erkennen.
Die Schichtfolge beginnt mit dem Jurakalk. Die altdituvialen Schottermassen, von größerer Ver-
breitung im Antilibanon, sind noch gestört.
Im Profil von Damaskus nach Beirut unterscheidet man das Senkungsfeld der Damaszene, die
Ketten des Antilibanon, die tiefe Senke der Bikä’ und endlich die mächtige geborstene Antiklinale des
Libanon selbst.
Die folgenden Ausführungen beziehen sich auf die schöne Karte von Blanckenhorn. Das
libanotische System ist darin viel komplizierter dargestellt, als es noch Diener möglich war. Die
tektonischen Verhältnisse der südlichen Vorlagen des Antilibanon sind auf der Karte von Blancken-
horn bereits nach der von mir entworfenen Skizze dargestellt.
2. Das Profil Damaskus-Beirut.
a) Die Damaszene.
Wer von Süden her nach Damaskus kommt, dem bietet sich ein in der syrischen Tafel ungewohntes
und landschaftlich hervorragend schönes Bild. Mit einer steilen Mauer steigen die Ketten des Anti-
libanon auf. Vom Jebel Kasjun blickt das Auge im Süden auf die unendliche Weite der Wüste.
Nach Norden und Westen ziehen die Ketten des Antilibanon. Es liegt ein großer Kontrast in dem
Bilde, der nicht so zum Ausdruck kommt, wenn man von Beirut her Damaskus erreicht, und eine
Dislokationslinie scheidet scharf zwei verschieden gebaute Einheiten.
Die Damaszene ist ein von jungen Schottern erfülltes Senkungsfeld. Alluviale und diluviale
Schotter liegen wahrscheinlich auf einer mächtigen Basaltdecke, die nach Süden hin allerorts unter der
Schotterdecke zutage tritt.
Es ist die große Basaltmasse des Haurän. Nach der Karte von Blanckenhorn reicht die Basalt-
tafel von Der‘ät nach Westen bis an den syrischen Graben. Wo sie mit dem libanotischen System in
Kontakt kommt, ist eine Dislokation vorhanden.
Basalt ist gegen Kreidekalk verworfen. Im Tell esch-Schälha liegt die Basalttafel 1294 m hoch. Im
Hermon erhebt sich die Antiklinale von Jurakalk bis zur Höhe von 2559 m. Die Basalte senken sich
genau so wie von Süden so auch von Westen nach Osten hin unter die Schotter von Damaskus
(6988 m hoch gelegen). Hier lagern sich die Schotter an den Antilibanon und dieses Verhältnis gilt auch
weiterhin nach Osten.
Die Dislokation vom Südfuß des Hermon läuft in NO-Richtung nach Damaskus, von hier weiter
nach NO bis über Dum£r hinaus. Die aus NNO herunterstreichenden Ketten des Antilibanon werden
* Denkschriften der mathem.-naturw. Kl. 91. Bd.
55
420 Dr. L. Kober,
von der Dislokation quer abgeschnitten. Die Libanonkalke, die senonen Mergel, endlich die eozänen
Kalke brechen längs der Dislokation quer ab.
b) Der Antilibanon.
Die beiliegenden Bilder geben ein klares Bild der Lagerungsverhältnisse der südlichen Vorlagen
des Antilibanon.
Das tiefste Schichtglied ist der Libanonkalk. Er tritt in der Kette Kalabät el-Mezze und im
Jebel Kasjun als Kern einer nach Süden geneigten Antikline auf. Von Diener wurde diese Kalk-
masse noch für Eozän gehalten. Die konkordante Überlagerung durch die typischen senonen Kreide-
mergel mit
Gryphaea vesicnlaris
zeigt, daß man es mit typischen Libanonkalk zu tun hat.
Darüber folgt das Senon. Blanckenhorn unterscheidet in Palästina zwei Stufen. Das Santo-
nien enthält im allgemeinen eine Ammonitenfauna, reich an Formen der Gattung Schlönbachia, in einem
milden Kreidekalk, dem sogenannten Ka’kule. Die höhere Abteilung fällt ganz dem Campanien zu mit
Ostreen, Incoceramen, Arciden, mit Scalaria, mit Baculiten (Baculites syriacus) u. a. Danien fehlt.
Es scheint, daß diese Zweiteilung auch im Antilibanon vorhanden ist. Aus den tieferen Hori-
ne
zonten, ebenfalls aus einem reichen milden Kalk, fand ich eine Anzahl von Schlönbachien in Abdrücken,
während in der Nähe der Eozänbänder Baculitenmergel, Mergel mit Scalaria, Inoceramenabdrücken
und Astarte gefunden wurden. Darüber folgen Nummulitenkalke. H
Diskordant über diesen Schichten, von Diener noch dem Eozän zugerechnet, folgen Schotter.
Sie liegen dem Eozänkalk auf, damit durch mächtige Brekzien so eng verbunden, daß man siei £
Anbetracht der großen Störungen, welche die Schotter noch erlitten haben, für relativ alt halten
Profil 12. H
Linkes Ufer des Nahr el Barada bei Ain Fighe.
Libanotisches System.
1 Libanonkalk. 6 Kreidemergel.
2 Mergel. 7 Eozänkalk mit Nummuliten.
3 Kalkige Kreidebank mit Hornsteinen. 8 Grobes Kalkblockwerk.
4 Mergel. 9 Schotter.
5 Wie 3.
möchte. An anderen Stellen liegen diese Schotter wieder auf Senon (Profil 13). Ich habe im H 8;
Diese Schotter bilden die breite Mulde Sahrä, sie finden sich in weiter Verbreitung bei Zebede
und bei Zahle in der Bikä‘. ®
Ich habe diese Schotter für miozän oder altdiluvial gehalten. Nach Blankenhorn sind sie in der
Tat altdiluvial, IV. Mediterranstufe oder (l.) Günseiszeit. a
Geologische Forschungen in Vorderasien. 421
Daneben finden sich hoch über dem heutigen Bette des Barada Schotterterrassen, die nicht mehr
ört und viel jünger sind (Profil 13).
Profil 13.
a ansteigen, gegen Osten zu übergehend in die Tafel der arabischen Wüste. Gegen Westen zu
man das gleiche Bild der Senke der Damaszene (Bild 1).
Profil 14.
Die jungen ungestörten Schotter des Nahr el Barada.
l erhebt sich der Kasjun über die Damaszene. Unten stehen — Profil 14 — die senonen
an, Hornsteine einschließend. Der Berg baut eine nach Süden umgelegte Antiklinale von
Profil 15.
1 Libanonkalk. 2 Senonmergel. 3 Hornsteinbänder.
akalk (Turon). Im Halabat el Mezze sinken die Libanonkalke anscheinend mit einer Monoklinal-
| die Tiefe. Daran schließt sich eine kleine Synklinale von Senon, zwei Hornsteinhorizonte
hließend. Gegen die Ebene zu tauchen wieder Kalke auf, wahrscheinlich Libanonkalk (Profil 15).
Untersuchen wir das Profil 16.
Profil 16,
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1 Libanonkalk. 4 Eozänkalk.
nt: 2 Senonmergel. 5 Gestörte Schotter,
“ei 3 Hornsteinzonen, 6 Schotter.
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422 DYNIEDRiobie Ph,
Im Kasjun folgen auf die stark nach Süden umgelegte Antiklinale von Libanonkalk die Senon-
mergel, Hornsteine einschließend. Darüber kommt ein dickes Eozänband, darüber isoklinal Senon-
mergel mit zwei Hornsteinzügen. Wieder folgt Eozänkalk mit Nummuliten. Diskordant liegen die Schotter.
Jenseits tauchen bei Bessima wieder die eozänen Kalke auf, darunter die Senonmergel.
Das Profil lehrt, daß auf die Antiklinale eine breite Zone von Senonmergel folgt, der ein Band
eozäner Kalke isoklinal eingefaltet ist. Die Mächtigkeit des Senon ist eine tektonische. Die
Libanonkalk - Antiklinale sowie die eingefalteten Eozänkalke zeigen eine nicht unbeträchtliche Süd-
bewegung an. Die Schotter von Es-Sahrä bilden eine breite Mulde.
Weiter folgen bei El-Fidsche zwei Aufbrüche von Senon mit einem Kerne von Libanonkalk. Dann
folgt durch eine Verwerfung geschieden Libanonkalk, den Jebel Bisan aufbauend (Profil 17).
Auf dem Bild 1 überblicken wir die Damaszene, im Vordergrunde Es-Salehije, dann Damaskus,
nach Süden die zum Hauran aufsteigende Basaltmasse. Nach Osten zu geht sie in die Wüsten-
tafel über.
Im Bilde 2 hat man links die Basaltfelder der Damaszene, rechts den Kalabat el- Mezze. Die
Libanonkalke sinken gegen die Ebene in die Tiefe, kommen aber in der Ebene in niedrigen Hügeln
nochmals an den Tag, eine Mulde steilstehender Senonmergel mit Hornsteinzügen einschließend. Siehe
auch Profil 19.
Weiter nach Norden überlagern die Libanonkalke des El-Mezze Senonmergel, die gegen den
Barada zu in die Tiefe gehen. Das Bild 3 zeigt die Niederung des Barada mit dem Orte Dummär. Im
Profil 17.
Il.el Mezze Damaszene
Es- sahra
El-Fidsche
1 Libanonkalk. 4 Schotter (gestört). :
2 Senonmergel. 5 Schotter der Damaszene. E
3 Eozänkalk. 6 Basalttafel des Hauran. ı
Vordergrunde LK = Libanonkalk der Antiklinale des Kasjun. Km sind Senonmergel. Das eingefaltete
Eozänkalkband (E) tritt als schwarze feine Linie, weithin kenntlich, schon hervor inmitten der
glänzenden schneeweißen Senonmergel, KM sind wieder Senonmergel. Im Hintergrunde bilden die
Schotter (Sch) die weite Niederung Es-Sahra. | E
Im Bilde 4 folgen über Libanonkalk (LK) Senonmergel (KM), dann Eozänkalke (E), dann wieder
Kreidemergel (KM), endlich die Schotter (Sch) von Sahra. Im Hintergrunde erscheint der Hauptkamm
des Antilibanon in der Richtung gegen NNO. Diener hat Falten bereits weiter östlich aufgefunden. |
Blanckenhorn spricht ebenfalls von Falten, Antiklinalen. Aber diese starken Südbewegungen, wie sie
hier dargelegt wurden, sind doch zu auffallend, als daß sie nicht auf einen intensiven lateralen Schub
in der Richtung gegen Süden zurückgeführt werden Konnten. R
Die Dislokationslinie von Damaskus ist keine einfache Verwerfung oder Flexur. Dazu sind = |
Damaszene und der Antilibanon zu verschieden gebaut.
Der Antilibanon scheint eher durch einen Schub von NW her gleichsam mit seinem gefalteten |
Stirnrande ein wenig über die Damaszene hinwegzutreten, wie das im Profil 17 dargestellt wurde.
So wie der Taurus über das Vorland sich schiebt, so überschiebt der Antilibanon die Damaszene. Nur |
unendlich kleiner sind hier die Verhältnisse.
Geologische Forschumgen in Vorderasien. 423
Die östlichen Vorlagen des Antilibanon heben sich stark ab vom westlichen, weitaus höher
aufsteigenden Antilibanon. Der Libanonkalk des Turon ist der Hauptbaustein. Er ist zu einer mächtigen
Antiklinale aufgewölbt, viel höher emporgetragen als die Vorlagen. Aber die Antiklinale ist gespalten.
Die Furche von Zebedani, bedeckt von jungen Schottern, begleitet ein tiefer Einbruch. Senone Mergel
sind tief zwischen zwei stehen gebliebene Schollen von Libanonkalk eingesenkt. Ein solcher Einbruch
zerspaltet auch den Dschebelesch-Scherki. Im allgemeinen fallen die Libanonkalke von Zebedani nach
außenhin ab, also gegen Westen zu in die Bikä‘, nach Osten gegen die Vorlagen zu. Ein Bruch bildet
gegen letztere wieder die Grenze.
Er DIBika.
Die Bikä wird meist aufgefaßt als eine Senke, ein Einbruch, trennend Libanon und Antilibanon.
Die Bikä° wird auch aufgefaßt als die Fortsetzung des großen syrischen Grabens.
Nun wird die Meinung vertreten, daß es sich nicht um einen Graben handelt, hervorgegangen
durch Einbruch, sondern um eine tief eingepreßte und zerbrochene Synklinale. Es mag Fälle geben,
wo eine Scheidung zwischen einem echten Graben und einer gebrochenen Synklinale nicht leicht wird,
wo die Grenze zwischen Falten- und Bruchstruktur verwischt ist, weil die Falte noch nicht so aus-
gesprochen ist. Vielleicht repräsentiert der Libanon gerade ein Gebiet, wo eine scharfe Scheidung
zwischen Strukturen, hervorgegangen aus Faltung oder Bruch, nicht so offenkundig ist. Darum wird
der Beweis, die Bikä’ sei aus Faltung hervorgegangen, nicht so unmittelbar.
Wenn wir ganz absehen von der jungen Bedeckung mit Schottern, so zeigt die geologische
Karte von anstehendem Gebirge die Senke flankiert von Eozän und Senon. Die Senonmergel treten
infolge der hellen Farbe deutlich in Erscheinung. Unter dem Senon erscheint der Libanonkalk.
Er fällt beiderseits in die Senke ein. Auch die Kreidemergel fallen gegen die Bikä’ zu. Dieses
Einfallen geschieht beiderseits so gleichmäßig, so ruhig, daß man sich nicht des Gedankens erwehren
kann, Senon und Eozän ziehen unter dem Schotter durch, bilden den Untergrund der Bikä‘. Eozän
und Senon verbinden sich im Untergrunde in flach muldenförmiger Lagerung. Wenn das der Fall ist,
Profil 18.
“
Libanon EL-Bikä’ Antiibanonm Damaszene
Libanotisches System.
l Grundgebirge. 5 Senonmergel.
2 Jura. 6 Eozänkalk.
3 Trigonien- (Nubischer) Sandstein (Cenoman). 7 Schotter,
4 Libanonkalk (Turon).
Syrische Tafel.
a Eozän. b Basalt.
dann ist die Bikä’ eine echte Synklinale, tief eingesenkt zwischen die mächtiger stehenden Falten des
Libanon und Antilibanon.
Die Voraussetzung, Senon und Eozän scheinen sich in synklinaler Lagerung im Untergrunde
der Bikä’ zu verbinden, dürfte den Tatsachen entsprechen, denn weiter im Süden von Zahle sind die
jungen Schotter nicht mehr vorhanden.
Eozän und Senon treten zutage, erscheinen grabenförmig zwischen den Libanonkalken.
- Die überstürzten Falten in den Vorlagen des Antilibanon fordern, daß auch im übrigen Gebirge
Faltungsstrukturen vorhanden sind. Denn diese liegenden Eozänfalten sind keineswegs Falten, hervor-
424 Dr. L. Kober,
gegangen bei der Einsenkung der Damaszene, also eine lokale Rückfaltung, sondern ein weithin ver-
folgbares Strukturbild, das eben ein Ausdruck stärkerer Faltung ist.
Diese Faltungserscheinungen fordern, die Bikä‘ als Synklinale aufzufassen. Der Libanon ist ein
Gebirge, nicht entstanden infolge Hebung, domförmiger Aufwölbung, wie Diener meinte, er ist her-
vorgegangen durch stärkere Betonung des lateralen Druckes, wie Blankenhorn schon bemerkt hat.
d) Der Libanon.
Von Beirut nach Zahle gibt der Libanon im Profil das Bild einer mächtigen stehenden, zum Teil
etwas gebrochenen Antikline. Im Kern erscheinen die Jurakalke. Darüber der Trigoniensandstein, der
selbst wieder von Libanonkalk überlagert wird. Gegen Beirut zu stehen die tieferen Glieder an Jura
und Trigoniensandstein. In die Bikä° sinkt der Libanonkalk von der Höhe des Gebirges in die Tiefe,
in der Bikä’ bedeckt noch von Senon und Eozän. Gegen Beirut selbst taucht ebenfalls über dem Sand-
stein der Libanonkalk meerwärts in die Tiefe. Die Verhältnisse des Baues des Libanon sind längs der
Bahn völlig eindeutig aufgeschlossen. j
re
da
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=
R
Geologische Forschungen in Vorderasien. 425
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50.
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—i
©
Sr63 ei
av)
un)
Kober.L.: Geologische Forschungen ausVorderasien. Tall.
Strukturkarte des Taurus und der nordsyrischen Tafel nach
älteren und eigenen Aufnahmen mit einem Profile, entworfen von L.KOBER. ı
Lit. Anst.v. Th.Bannwarth, Wien.
Denkschriften d.kais. Akad.d.Wiss.math.naturw. Klasse, BAXUl.
Tafel ll.
Kobegl..: Geologische Forschungen ausVorderasien. Taf...
Die Strukturlinien Syriens u.d.Taurus, entworfen
von
L.KOBER.
1914
WW
Lea mpasKis
en
> Pr
4
Lith.Anst.v. Th.Bannwarth, Wien.
Denkschriften d.kais. Akad.d.Wiss:math.naturw. Klasse, BAXCI.
Erklärung zur Tafel II. E
- Einzelbilder aus dem Panorama des Jebel-Kasjun, N von Damaskus. 7
Bild 1. Blick vom Kasjun nach Süden. Sale hije und Damaskus im Bild. Im Hintergrund die basaltischen Ausläufer des Ha
Links die arabische Tafel. en
gi
Bild 2. Blick gegen W auf den Abbruch des Kalabat el Mezze. Im Vordergrunde das Durchbruchtal des Nahr el Barada. In
Hintergrunde der Hermon. LK —= Libanonkalk, KM == senone weißse Kreidemergel. j
En:
Bild 3. Blick nach N in das Tal des Barada. Im Hintergrunde der Antilibanon. ZLK==Libanonkalk, KM == Kreidemerg
Senon, Z==eingefaltete Eozänkalke, Sch = Schotterfläche der Ebene Es-Sahra. h
Bild 4. Blick gegen NO. Im Hintergrunde der Antilibanon, in der Mitte des Bildes die große Schotterebene, im Vorder
mächtige, nach S gefaltete Senonkreidemergel mit eingefaltetem Eozän, FH Hornsteinbänder. Si
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BEITRÄGE ZUR ANATOMIE UND SYSTEMATIK DER
STYLOMATOPHOREN AUS DEM GEBIETE DER
L;
MONARCHIE UND DER ANGRENZENDEN BALKAN-
LANDER
VON
D*- A. J. WAGNER
K, u. K. OBERSTABSARZT d. R. IN DIEMLACH BEI BRUCK a. d. MUR, STEIERMARK
Mit 24 Tafeln
VORGELEGT IN DER SITZUNG AM 22. MAI 1914
Einleitung.
j Der Vorwurf des amerikanischen Zoologen Pilsbry, in Europa befände sich das Studium der Heliceen
n einem halbchaotischen Zustande, da nur wenige Formen anatomisch untersucht wären und dem-
prechend die Kenntnis dieser Gruppen eine unvollkommene, nur das Gehäuse umfassende sei,
mußte besonders auch Österreich-Ungarn mit seiner besonders reich entwickelten Molluskenfauna treffen.
Die Malakozoologen Deutschlands, Frankreichs und Englands haben uns schon seit längerer Zeit
den anatomischen Verhältnissen der wichtigsten Formelemente ihrerer heiınischen Molluskenfauna
annt gemacht. Die Publikationen von Ad. Schmidt, Ihering, Wiegmann, Lehmann, Shepman,
rguignat und besonders jene von P. Hesse erweiterten auch die Kenntnisse der Molluskenfauna
Österreich-Ungarn, da ja zahlreiche Formelemente unserer Fauna auch in Deutschland und Frankreich
reten, anderseits auch ostalpine und karpatische Formen untersucht und beschrieben wurden. Wie
ch P. Hesse richtig bemerkt, fördert die isolierte Untersuchung einzelner Formen aus verschiedenen
uppen die Kenntnis unserer Wissenschaft nur wenig, indem nur der Vergleich ganzer Formenreihen und
Ippen eine entsprechende Übersicht über die Verhältnisse bestimmter Organe ermöglicht und so die
ziehungen derselben zueinander erkennen läßt.
- Ein zu so umfassenden Untersuchungen geeignetes Studienmaterial kann jedoch nur mühsam
ammengetragen werden; eine ausreichende Beobachtung der Weichteile erfordert möglichst frische
mplare, indem jede Konservierung dieselben mehr oder minder verändert; dies betrifft zunächst die oft
harakteristische Färbung und durch Schrumpfung erleiden sowohl die äußere Form als die Lagerung
ler inneren Organe störende Verzerrungen. So muß sich in den meisten Fällen die anatomische Unter-
chung äuf jene Organe beschränken, welche erfahrungsgemäß für die einzelnen Gruppen charakteristisch
ind und durch Konservierung die geringsten Veränderungen erleiden. Solche konstante Merkmale finden
unächst in den Verhältnissen der Sexualorgane, des Pharynx mit Kiefer und Radula, während andere
ne und Organsysteme, wie die Lage der Nieren und die Beschaffenheit des Harnleiters, das Gefäß und
Den kschriften der mathem.-naturw. Kl. 91. Bd.
[2]
=
a.
“
h
430 Dr. A. J. Wagner,
Nervensystem nur von wenigen Formen annähernd vollkommen bekannt sind und aus diesem Grunde zum
Vergleiche wenig herangezogen werden. Ein direkter Vergleich der zarten und oft sehr komplizierten
Sexualorgane ist nur selten möglich, derselbe wird aber wesentlich durch die Abbildungen erleichtert, |
welche mit Reichert's Zeichenapparat angefertigt wurden und die Verhältnisse der präparierten Organe
genau wiedergeben; freilich können auch diese Abbildungen nur das enthalten, was präpariert und gesehen
wurde, erfahrungsgemäß werden aber zarte und oft rudimentär entwickelte Organteile bei der Präparation
leicht übersehen, besonders wenn die Dimensionen der Tiere nur wenige Millimeter betragen. Meine Präpa-
rationstechnik wird also viele Mängel aufweisen, da man, wie Ad. Schmidt richtig bemerkt, oft erst
während einer Arbeit richtig in diese hineinwächst und mit zunehmender Erfahrung mehr sieht und besser
deutet. Die Lagerung einzelner Organe kann oft nur während der Sektion richtig beurteilt werden und ein
Bez u
solches Versäumnis ist nicht leicht gut zu machen, wenn nur ein Exemplar vorhanden war.
Trotz dieser Schwierigkeiten ist es mir im Verlaufe der letzten fünf Jahre gelungen, eine große Zahl
der im Gebiete vorkommenden Formen der Stylomatophoren soweit anatomisch zu untersuchen, daß ah
gewonnenen Resultate die vorhandenen Lücken wesentlich ergänzen.
In der vorliegenden Abhandlung werden die Beziehungen der Raublungenschnecken zu verwandten
Gruppen pflanzenfressender Stylomatophoren erörtert und im Anschlusse die Systematik der Familien der
Testacelliden, Zonitiden, Vitriniden sowie der Subfamilie der Fruticicolinen mit besonderer Berücksichtigur g
der im Gebiete der Monarchie und den angrenzenden Balkanländer beobachteten Formen durchgeführt. E
Die Beziehungen dieser Gruppen zueinander werden sowohl von der Übereinstimmung der inneren
Organe als jener der Gehäuse abgeleitet, denn eine Vernachlässigung der Gehäuse muß ebenso zu
unvollkommenen Resultaten führen, wie dies die ausschließliche Berücksichtigung derselben verursacht
hat. Bekanntlich können bei genauer Beobachtung und entsprechender Erfahrung aus dem Skelet der
Wirbeltiere, ja aus Teilen desselben weitreichende und sichere Schlüsse auf die Organisation der betreffen-
den Tierform gezogen werden; dies trifft auch bei den Schalen der Mollusken zu, welche ihrer Funktion
nach mehrfache Analogien mit dem Skelete der Tiere erkennen lassen. So stellt das Gehäuse eir
schützende Hülle wichtiger Organe (Zwitterdrüse, Leber oder des ganzen Eingeweidesackes) dar und bi
andrerseits dem Muskelsystem einen festen Stützpunkt, indem das Retraktorensystem an der Schalen-
spindel inseriert und in feste Verbindung mit dem Gehäuse tritt. Mn
Die umfangreiche und so mühsam aufgebaute Literatur, welche lediglich die Schalen der Mollusken
behandelt, ist durchaus nicht unrichtig oder gar überflüssig, sondern nur ergänzungsbedürftig; systemati
Kategorien, welche lediglich mit Rücksicht auf die Merkmale der Gehäuse aufgestellt wurden, kommen
natürlichen Verhältnissen sogar vielfach näher als solche, welche sich vorzüglich auf Kiefer und Ra
stützen. Es wird ferner auch von Anatomen darauf hingewiesen, daß die Merkmale der inneren OÖ)
wohl in besonderem Grade geeignet sind, die Beziehungen der Formen zueinander klarzulegen, so
verwandte Formen zu natürlichen Gruppen und solche zu systematischen Kategorien höherer Ordn
zusammengefaßt werden können; die Unterscheidung der einzelnen Formen und Arten werde jed
durch diese Merkmale nicht gefördert. Nach meinen Beobachtungen glaube ich jedoch annehmen
dürfen, daß diese Unzulänglichkeit der anatomischen Untersuchung nur auf die noch unvollkomme
Untersuchungsmethoden sowie den Mangel einer gleichmäßigen und entsprechend detailierten Ter
logie zurückzuführen ist; momentan sind jedoch die Merkmale der Gehäuse für die Unterscheidun
Formen und Arten in den meisten Fällen allein entscheidend.
Bezüglich der anatomischen Verhältnisse anderer Gruppen der Stylomatophoren des Gebietes ve
weise ich auf nachstehende Publikationen: Die Familie des Clausiliidae von Dr. A. J. Wagner, in
mäßler’s Iconographie, II, v. 21, 1913 bis 1914. Über schalentragende Landmollusken aus Albanien und
Nachbargebieten von Dr. R. Sturany und Dr. A. J. Wagner. Denkschriften der Wiener Akademie
;
Bd. 91, 1914.
Diemlach bei Bruck a. d. Mur, Mai 1914.
Anatomie und Systematik der Stylomatophoren. 431
Beziehungen der Raublungenschnecken zu pflanzenfressenden
Stylomatophoren.
Die bisher unter der Bezeichnung Agnatha zusammengefaßten Raublungenschnecken werden heute
wohl auf Grund äußerer Merkmale und besonders solcher der Schale auf mehrere Familien verteilt; mit
Rücksicht auf die allen diesen Gruppen eigentümlichen Verhältnisse von Pharynx, Kiefer und Radula
werden dieselben jedoch noch immer in nähere Beziehungen zueinander und in scharfen Gegensatz zu
den pflanzenfressenden Lungenschnecken gebracht.
Alle Raublungenschnecken besitzen einen kräftig entwickelten, im Verhältnis zu den übrigen Organen
oft auffallend großen Pharynx; ein Kiefer fehlt nicht, sondern stellt zumeist nur eine weiche und dünne
Membran dar. Die Radula ist im Verhältnis zum Tiere oft auffallend groß; die eigentümlich geformten
Zahnplatten derselben sind in zahlreichen Querreihen, aber oft nur in verhältnismäßig wenigen Längsreihen
angeordnet, so daß die Radula vielfach lang und schmal, also bandförmig erscheint (Streptaxidae). Die
Längsreihen bilden ferner zwei gleichbreite Seitenfelder, innerhalb welcher die Querreihen sich in mehr
oder minder spitzem Winkel in der Mittellinie treffen. Bei einigen Gruppen (Ennea H. und A. Ad., Strep-
laxis Gray, Gibbulina Beck, Glandina Schum.) ist ein symmetrischer Mittelzahn vorhanden, welcher immer
kleiner als die Seitenzähne ist, mitunter sogar rudimentär erscheint, bei anderen Gruppen (Testacella Cuv.,
Dandebardia Hartm.) fehlt der Mittelzahn vollkommen. Dieser anscheinend geringfügige Unterschied
gewinnt in Verbindung mit anderen ebenfalls abweichenden Merkmalen des Tieres und der Schale eine
besondere Bedeutung und zeigt zunächst, daß auch das Gebiß der Raublungenschnecken nicht gleichartig
ist. Für alle Gruppen der Raublungenschnecken sind aber die Seiten- und Randzähne charakteristisch,
welche stets einen langen, stachel- oder sensenförmigen Dentikel besitzen, gegen die Mitte und die Ränder
zu kleiner werden, sonst aber gleichartig erscheinen; zumeist ist am Dentikel nur eine Hauptspitze ent-
wickelt, während eine Nebenspitze nur bei einigen Formen angedeutet erscheint.
Die von mir anatomisch untersuchten Raublungenschnecken (Formen der Gruppen Ennea Ad., Gibbu-
lina Beck, Streptaxis Gray, Testacella Cuv., Daudebardia Hartm., Glandina Schum.) besitzen oft sehr
lebhaft gefärbte Weichteile; dieser Farbstoff bleibt mitunter auch bei den in Alkohol eingelegten Tieren
erhalten und löst sich in Wasser und Alkohol. Bei den von mir anatomisch untersuchten Raublungen-
-schnecken fanden sich im allgemeinen wohl einfach, doch nicht übereinstimmend organisierte Sexual-
Organe; vielfach erscheinen dieselben ihren Dimensionen nach im Verhältnisse zu den Verdauungsorganen
auffallend klein. Die bei den Gruppen der pflanzenfressenden Stylomatophoren vielfach vorhandenen
Appendiculae des weiblichen Genitaltraktes (Gland. muscosae, Pfeilsack) fehlen hier immer, auch besitzt
der Blasenstiel kein Divertikel; nur am Penis wird bei einigen Gruppen ein Appendix beobachtet.
Damit erscheinen die allen Gruppen der Raublungenschnecken gemeinsamen Merkmale erschöpft,
Am Kiefer der Stylomatophoren können wir im allgemeinen alle Übergänge von einer festen horn-
artigen bis zur dünnen, häutigen Beschaffenheit desselben beobachten. Die besondere Form desselben
zeigt schon bei verschiedenen Individuen einer Art bemerkbare Schwankungen; noch deutlicher ist dies
bei verschiedenen Arten einer Gruppe der Fall, doch wird bei verwandten Formen zumeist ein bestimmter
Typus festgehalten.
An der Radula der Stylomatophoren sehen wir zunächst zwei Haupttypen der Zahnplatten, indem
dieselben nur eine Hauptspitze oder daneben noch eine oder mehrere Nebenspitzen besitzen; diese Spitzen
Sind außerdem etweder abgerundet oder spitzig, kurz und breit oder stachel- bis sensenförmig verlängert,
symmetrisch oder asymmetrisch geformt; mituntnr wird neben der Entwickelung von Nebenspitzen auch
eine Spaltung der Hauptspitzen beobachtet. Besonders charakteristisch ist die zumeist vorhandene sym-
| 432 Dr. A. J. Wagner,
metrische Mittelplatte im Gegensatze zu den mehr oder minder asymmetrischen Seiten und Randplatten,
indem dieselbe außerdem entweder gleichgroß oder wesentlich kleiner als jene erscheint. So ergibt sich
aus der Kombination dieser Merkmale, sowie der wechselnden Zahl der in Längs- und Querreihen ange-
ordneten Zahnplatten die große Mannigfaltigkeit der Radulaformen bei den Stylomatophoren. Auch mit
Rücksicht auf die Radula finden wir bei nahe verwandten Formen im allgemeinen sehr ähnliche, ja vielfach
vollkommen übereinstimmende Verhältnisse, um so auffallender erscheint daher die Beobachtung, daß mit-
unter einzelne Arten einer auch anatomisch scharf begrenzten Gruppe bezüglich des Kiefers und der
Radula vollkommen abweichende Verhältnisse aufweisen. So finden wir bei Vidovicia (Campylaea oli n)
| coerulans C. Pfr., welche mit Rücksicht auf die Sexualorgane und das Gehäuse vollkommen mit den
ı Campyläinen übereinstimmt, einen dünnen, glatten Kiefer und höchst eigentümliche Verhältnisse der
Bw:
aM
Radula; in ähnlicher Weise weicht auch Allognathus grateloupi Graels von den Helicinen ab.
1 Kiefer und Radula erleiden durch Anpassung an bestimmte Ernährungsverhältnisse anscheinen
\ rascher als andere Organe gewisse Veränderungen, erscheinen schließlich einseitig und hal X
entwickelt. 1
ö Im allgemeinen beobachtet man bei pflanzenfressenden Stylomatophoren kleine, zahlreiche, kui
und mehrspitzige Zahnplatten sowie einen festen hornartigen Kiefer; bei den Raublungenschnecke:
4 die Zahl der Zahnplatten in einer Querreihe weniger zahlreich, oft gering, dieselben sind aber verhäl
| mäßig groß, lang ausgezogen und besitzen nur eine gut entwickelte Hauptspitze; der Kiefer ist dünn, we
und oft nur hautartig. Neben diesen Extremen finden wir aber auch Radulaformen, welche nebeneinanc
| sowohl lange einspitzige als kurze mehrspitzige Zähne besitzen, also Übergänge oder Kombinatior N
zwischen den Verhältnissen bei Pflanzen und Fleischfressern (Raubschnecken) darstellen.
3 Diese verschiedenen Verhältnisse werden durch nachstehende Figuren der beigegebenen b
erläutert.
Taf. 1, Fig. 2. Testacella hungarica Soos (Raublungeschnecke); langgestreckter, sensenförm
Mi Dentikel mit schwach entwickelter Nebenspitze. ‚a
F
Taf. 1, Fig. 7. Testacella gestroi Issel (Raublungenschnecke); die mittleren Zähne einer Be ih
m ein symmetrischer Mittelzahn fehlt. Väll
Taf. 2, Fig. 12. Glandina algyra L. (Raublungenschnecke); a Mittelstück einer Querreihe mit rud
= mentärem, symmetrischem Mittelzahn, 5 Seitenplatte mit einspitzigem Dentikel, c Randplatte. i
Taf. 2, Fig. 16 bis 17. Daudebardia (Cibinia) transsilvanica Bielz (Raublungenschnecke);
Mittelstück einer Querreihe der Radula; stachelförmige, einspitzige Dentikel, ein symetrischer Mitt:
fehlt; Fig. 17: Seitenzahn mit einspitzigem, stachelförmigem Dentikel.
Taf. 3, Fig. 20. Daudebardia (Libania) sauleyi Bgt. (Raublungenschnecke); Mittelstück einer Quer
reihe der Radula mit einspitzigen, stachelförmigen Dentikeln; ein Mittelzahn fehlt.
Taf. 3, Fig. 23. Gibbulina newtoni Ad. (Raublungenschnecke); Mittelstück einer Querreihe ad \
mit rudimentärem einspitzigen Mittelzahn und stacheltörmigen Seitenzähnen.
Taf. 3, Fig. 25. Gibbulina mauritiana Mor]. (Raublungenschnecke); Mittelstück einer Querreihe ı
Radula mit symmetrischem Mittelzahn, stachelförmigen Seitenzähnen. |
Taf. 4, Fig. 28. Zonites (Aegopis) verticillus Fer. (Pflanzenfresser); Querreihe der Radula; die e
Zähne sind im allgemeinen kurz, klein und mehrspitzig; die symmetrische Mittelplatte so groß
Seitenplatten, der Dentikel mit zwei deutlichen Seitenspitzen; die Seitenplatten zweispitzig; die R&
platten einspitzig und stachelförmig wie bei den Raublungenschnecken.
Taf. 4, Fig. 39. Hyalinia cellaria austriaca A. J. Wagner (Raublungenschnecke und Pflar
fresser); Querreihe der Radula; der symmetrische dreispitzige Mittelzahn ist wesentlich kleiner
Seitenzähne; nur die drei inneren Seitenzähne sind zwei- bis dreispitzig, aber schon verhältnismäßig 8
Anatomie und Systematik der Stylomatophoren. 433
und lang; die äußeren Seitenzähne, ebenso die Randzähne zunehmend größer mit einspitzigem, stachel-
förmigem Dentikel.
Taf. 5, Fig. 46. Zonites (Aegopis) spelaeus A. J. Wagner (anscheinend eine Raublungenschnecke);
_ Querreihe der Radula mit durchwegs einspitzigen stachelförmigen Dentikeln; nur der symmetrische Mittel-
a zahn und die inneren Seitenzähne erinnern durch ihre breite Basis und die Andeutung von Seitenspitzen
an die Radula verwandter Aegopis-Arten.
Taf. 5, Fig. 45. Rumina decollata L. (Pfllanzenfresser); Querreihe der Radula mit zahlreichen kleinen
und kurzen sowie mehrspitzigen Zähnen; der symmetrische Mittelzahn ist hier rudimentär und erinnert
: an die Verhältnisse bei den Gruppen Oleacina, Glandina Schum,, Ennea Ad., Sireptaxis Schum,, Gibbu-
lina Beck.
Taf. 13, Fig. 95. Phenacolimax pellucidus Müller (Pflanzenfresser); Querreihe der Radula mit kleinen
_ kurzen, durchwegs mehrspitzigen Zähnen; der symmetrische, dreispitzige Mittelzahn ist so groß wie die
4 Seitenzähne; die Randzähne sind wohl mehrspitzig, erinnern aber durch ihre Form bereits an die Stachel-
form der Raublungenschnecken.
Taf. 13, Fig. 107. Vitrina diaphana Drap. (Pflanzenfresser); Querreihe der Radula; die mittleren
Zähne mehrspitzig, die Randzähne einspitzig und stachelförmig wie bei den Raublungenschnecken.
R
Taf. 16, Fig. 146 8. Fruticicola erjaveci Brus. (Typus des Gebisses einer pflanzenfressenden Lungen-
‚schnecke); Querreihe der Radula mit zahlreichen sehr kleinen, kurzen und durchwegs mehrspitzigen
Zähnen; der symmetrische Mittelzahn ist so groß wie die Seitenzähne.
Neben dieser durch Anpassung an bestimmte Ernährungsverhältnisse bewirkten verschiedenartigen
Entwicklung der Mundwerkzeuge fanden wohl auch Veränderungen anderer Organe, doch vielfach in
h geringerem Grade statt und die Beobachtung zeigt, daß Formen mit auffallend ähnlichen Mundorganen oft
sehr abweichende Verhältnisse der übrigen Organe aufweisen. |
Die Raublungenschnecken haben sich eben aus verschiedenen Stammformen der Stylomato-
_ phoren entwickelt, ihre Übereinstimmung erstreckt sich zumeist nur auf den vorderen Teil des Ver-
_ dauungstraktes und besonders das sogenannte Gebiß, während andere Organe wesentliche Unterschiede
erkennen lassen und deutlich auf eine verschiedene Abstamınung hinweisen. Der Nachweis näherer ver-
phoren, mit welchen sie früher auch glatt vereinigt wurden (Daudebardia — Helix, Glandina = Bulimus
= Achalina, Gibbulina = Pupa).
In der Familie der Testacelliden werden heute die Gruppen Testacella Cuv. und Daudebardia
Hartm. zusammengefaßt. Die Formen des Genus Testacella Cuv. besitzen durchwegs rudimentäre, im
Verhältnis zum Tiere auffallend kleine Gehäuse; dieselben stellen tütenförmig eingerollte, ovale Schildchen,
oder einer phrygischen Mütze ähnliche Schälchen dar, welche kaum einen Umgang erkennen lassen und
am Rücken des Tieres vor der Schwanzspitze liegen. Ähnlich rudimertäre Schalen besitzen auch die
Formen des Genus Daudebardia Hartm.; bei einigen Arten dieser Gruppe werden jedoch die Gehäuse im
Verhältnisse zum Tiere größer, besitzen zwei bis drei Umgänge und erscheinen so besonders in halb-
_ ausgewachsenem Zustande auffallend hyalinenartig, leiten also zunächst mit Rücksicht auf die Form
des Gehäuses zu den Gruppen Hyalinia Ag. und Aegopina Kob. hinüber.
Die Übereinstimmung der Gruppen Testacella Cuv. und Daudebardia Hartm., welche die Vereinigung
derselben in einer Familie rechtfertigen soll, besteht also zunächst nur in der Ähnlichkeit der rudimentären
Gehäuse, besonders aber in der eigentümlichen und charakteristischen Entwicklung des Kiefers und der
434 Dr. A. J. Wagner,
Radula; sehr abweichend erscheinen aber andere, sowohl äußere als innere Merkmale der Tiere. Äußerlich |
fällt bei den Formen des Genus Testacella Cuv. zunächst die nur sehr undeutlich dreiteilige Fußsohle auf,
welche ich überhaupt nur bei lebenden Tieren durch die dunkler gefärbten Sohlenränder angedeutet
gefunden habe, während hier bei Daudebardia Hartm. deutliche Furchen vorhanden sind; die Fußsohle
wird ferner bei Testacella nur durch einen einfachen schmalen Saum begrenzt und eine Schwanzdrüse
fehlt an dem abgerundeten hinteren Ende vollkommen; am Rücken sind nur zwei Furchen vorhanden und
die Genitalöffnung liegt ganz vorne neben dem rechten Augenträger.
Mit Rücksicht auf die inneren Organe finden wir die Fußdrüse hier in ganzer Länge frei am Boden
der Leibeshöhle (Bauchhöhle), der Schlundkopf liegt nicht in der Mediane, sondern ist nach links ver-
schoben und die zahlreichen Retraktoren desselben inserieren sämtlich an der linken Seitenwand und der
linken Hälfte der Fußfläche. Vollkommen abweichend erscheinen auch die Lagerungsverhältnisse der
Organe der Mantelhöhle; der Herzbeutel liegt auf der rechten Seite der Niere und kehrt die Kammer nach 1
vorne, die Vorkammer nach hinten (Opisthopneumonie nach Plate). An den Sexualorganen finden wir bei
Testacella einen langen Blasenstiel, bei einigen Formen auch einen deutlichen Appendix des Penis mit
zweiarmigem Musc. retractor. Von Pollonera und Plate wird bei einigen Arten dieser Gruppe (T. haliotidea
Drap., T. dubia Pollon., T. bareinonensis Pollon.) noch ein eigentümliches Flagellum nebst einem faser-
förmigen Anhange beschrieben, welches ich nicht beobachtet habe.
Wesentlich abweichende Verhältnisse sind diesbezüglich bei allen Formen des Genus Daudebardia
Hartm. vorhanden; die Fußsohle ist hier stets deutlich dreiteilig, die Seitenfelder durch Furchen begrenzt,
außerdem erscheint dieselbe doppelt berandet, ebenso ist an der verlängerten Schwanzspitze eine deutliche.
Schwanzdrüse vorhanden; am Rücken verlaufen vier Furchen und die Geschlechtsöffnung liegt an der
rechten Halsseite, also ziemlich entfernt vom rechten Augenträger. Die Fußdrüse liegt hier innerhalb der
Fußmuskulatur in die obersten Muskelschichten des Fußes eingebettet; der verhältnismäßig kleinere
Schlundkopf besitzt paarige Retraktoren, welche an den Seiten entspringen; bei einigen Arten (Daude-
bardia s. str. = Rufina Clen.) verschmelzen dieselben hinter dem Schlundkopf, dringen als unpaarer
Muskel in den Eingeweidesack und inserieren an der Schalenspindel; bei den Arten der Gruppen Liba ia
Bgt. und Carpathica Wagner bleiben jedoch diese Muskel paarig und inserieren an der linken Seiten-
wand. Die Sexualorgane stets ohne Appendix und Appendicula, die rundliche Samenblase kurz bis sehr
kurz gestielt.
Wir sehen aus diesem Befund, daß die Übereinstimmung der beiden Gruppen Testacella Cuv. u
Daudebardia Hartm. nur eine beschränkte, zum Teile äußerliche und durch die ähnliche Lebensw
hervorgerufen ist; der wurmförmige Habitus, die rudimentäre Schale, das Raubschneckengebiß sind
Folge der Anpassung an die unterirdische Lebensweise als Raubschnecken.
Eine größere Übereinstimmung und nähere Verwandtschaft lassen jedoch die Formen der Gru
Danudebardia Hartm. mit einigen Gruppen der Zonitiden, so besonders Aegopina Kob. und Hyalinia A;
erkennen. Wie schon oben bemerkt, zeigen Daudebardienschalen mittlerer Entwicklung eine auffallen«
Ähnlichkeit mit den Gehäusen einiger junger Zonitiden, so besonders der Aegopina nitens Mich. Eine
dreiteilige Fußsohle und eine deutliche Schwanzdrüse an der verlängerten Schwanzspitze ist sowohl be
Daudebardia als den Zonitiden vorhanden, bei letzteren ein glatter oft nur dünner Kiefer und eine Rad
welche die Merkmale der Raublungenschnecken in etwas modifizierter Weise erkennen läßt und ei
Übergang zu den Verhältnissen der nur pflanzenfressenden Lungenschnecken darstellt. Die Verhältnisse
der Sexualorgane erscheinen bei Daudebardia und den Zonitiden sehr Ähnlich, oft vollkommen übe
einstimmend. Aus diesen Betrachtungen glaube ich, den Schluß ziehen zu dürfen, daß die Gruppen
cella Cuv. und Daudebardia Hartm. nur insoweit Analogien erkennen lassen, als dieselben dure)
gleiche Lebensweise als Raubtiere hervorgerufen wurden, während andere Merkmale auf eine verschieden
Abstammung hinweisen; dem entgegengesetzt finden wir eine auffallende Übereinstimmung Zwisc
Daudebardia und einzelnen Gruppen der Zonitiden (Aegopina Kob., Hyalinia Ag.), wodurch die Ansicl
begründet erscheint die Daudebardien als extrem entwickelte Gruppe der Zonitiden aufzufassen.
Anatomie und Systematik der Stylomatophoren. 435
Aus der Familie der Oleacinidae interessiert uns zunächst Glandina algyra L. als einzige europäische
Art; bei dieser Gruppe finden wir einen besonderen Typus der Radula, welcher außerdem noch bei der
Mehrzahl der tropischen Raublungenschnecken beobachtet wird (Ennea Ad., Streptaxis Gray, Gibbulina
Beck.). Neben den charakteristischen stachelförmigen Seiten und Randzähnen ist hier ein symmetrischer
Mittelzahn vorhanden, welcher immer kleiner als die Seitenzähne, häufig sogar rudimentär erscheint. Diese
Anordnung erinnert an die Verhältnisse bei den Stenogyriden und Cochlicopiden, welche jedoch als
Pflanzenfresser zahlreiche kleine, kurze und mehrspitzige Zähne besitzen (vgl. Taf. 2, Fig. 12; Taf. 3,
Fig. 23 und 25; Taf. 5, Fig. 45). Eigentümliche Verhältnisse weisen ferner die Sexualorgane bei Gl. algyraL.
auf; wir finden hier eine langgestielte Samenblase und einen auffallend großen Appendix am Penis, also
ein Befund, wie er ähnlich bei den Cochlicopiden beobachtet wird; es erscheint nun bemerkenswert, daß
auch das Gehäuse von Gl. algyra L. geradezu auffallend mit solchen der Cochlicopiden übereinstimmt
und auch äußere Merkmale der Tiere, wie die ungeteilte nicht berandete Fußsohle sowie der Mangel
einer Schwanzdrüse, beiden Gruppen eigentümlich sind. Die geschilderten Verhältnisse lassen nähere
verwandtschaftliche Beziehungen zwischen Glandina algyraL. und vermutlich allen Oleaciniden einerseits
und den Cochlicopiden erkennen, als solche andererseits zwischen Oleaciniden und Testacelliden bestehen.
In einem natürlichen System gehören die Oleaciniden also in die Nachbarschaft der Cochlicopiden.
Über die weiteren Gruppen der Raublungenschnecken liegen mir noch zu wenige anatomische
Untersuchungen vor, um ein abschließendes Urteil fällen zu können. Die bisher untersuchten Formen der
Gruppen Ennea Ad. (E. tonkiniana Bav. et Dautz., E. dealbata Webb. et B.), Streptaxis messageri Bav.
et Dautz., Gibbnlina newtoni Ad., Gibbulina manritiana Mor]. sind vivipar; die Verhältnisse der Sexual-
organe gleichen jedoch auffallend jenen von Rumina decollata L., Prosopeas excellens Bav. et Dautz,,
also den Stenogyriden; die Radula zeigt die früher beschriebene Anordnung und erinnert durch den
kleinen symmetrischen Mittelzahn ebenfalls an die Stenogyriden und die nahe verwandten Cochlicopiden.
Die Gehäuse gleichen vielfach solchen der Pupiden, zeigen aber auch eigenartige und für einzelne Gruppen
charakteristische Verhältnisse, indem das Gewinde asymmetrisch und unregelmäßig erscheint (Streptaxis
Gray). Auch diese Gruppen lassen also nähere Beziehungen zu den Stenogyriden, Cochlicopiden und
Pupiden erkennen (vgl. Taf. 3, Fig. 22 und 24; Taf. 5, Fig. 44).
436 DIAS Wagner
Die Testacelliden und Zonitiden aus dem Gebiete Österreichs und
Ungarns sowie aus den angrenzenden Balkanländern.
STYLOMATOPHORA.
Familia TESTACELLIDAE.
Genus Testacella Cuvier 1800.
(Helicolimax F&russac 1801).
Aus dieser Gruppe sind mir nur die Weichteile von zwei Arten (T. hungarica Soos und T. gesı
Issel) durch persönliche Untersuchung bekannt geworden, dieselben unterscheiden sich mit Rüc
auf die äußere Form als auch die Verhältnisse der Sexualorgane so auffallend, daß sie als Vertreter von Z
verschiedenen Gruppen aufgefaßt werden müssen. Die in der Literatur vorhandenen Angaben über w
Arten der Gruppe lassen sich trotz der beigegebenen, anscheinend genauen Abbildungen nur unsiche
den von mir gewonnenen Resultaten vergleichen, da anscheinend einzelne Organe ‚und Organteile
schieden aufgefaßt und gedeutet werden. Ich beschränke aus diesem Grunde die Besprechung des G
Testacella Cuv. auf eine genaue Beschreibung der mir bekannt gewordenen Arten.
Testacella hungarica Soos.
Taf. 1, Fig. 1 bis 4.
Testacella hungarica Soos in: Annales Musei nationalis hungarici, 1908.
Tier nacktschneckenartig, im kriechenden Zustande langgestreckt und schlankwurmförmig, ke
trahiert walzenspindelförmig mit flacher Sohle; trübrotorange mit zahlreichen feinen braunen P
Die Fußsohle ungeteilt, nur an den Rändern dunkler gefärbt, durch einen schmalen Saum begren
kurze, abgerundete Schwanzspitze ohne Schwanzdrüse. Der Mantel sehr klein, vor der Schwan
gelegen und von der im Verhältnisse sehr kleinen, rudimentären Schale bedeckt; unter derselben &
Atemporus und die Zwitterdrüse. Am Rücken zwei Furchen, welche vom Mantelrande divergierend z
Augenträgern verlaufen. Die Genitalöffnung ganz vorne, neben dem rechten Augenträger. Der au
kräftige und große Pharynx erstreckt sich fast durch die ganze Länge der kontrahierten Leibeshö
aber nicht in der Mediane, sondern etwas nach links verschoben; die zahlreichen Schlundkopfretr
entspringen in zwei Längsreihen neben der dorsalen Mittellinie, inserieren aber sämtlich an d
Seitenwand und der linken Hälfte der Fußfläche. Die verhältnismäßig sehr große Radula ist dreimal
wie breit, die einzelnen Zahnplatten in zwei gleichbreite Seitenfelder von Querreihen angeordne
sich in der Mittellinie in spitzem Winkel treffen; ein symmetrischer Mittelzahn fehlt. Die Zahl d
in einer Halbreihe beträgt durchschnittlich 15 bis 25. Im übrigen erscheinen die Zähne der ganze
gleichartig angelegt, die vorhandenen Unterschiede beziehen sich auf die Größe derselben s
Entwicklung des Dentikels; die größten und am besten entwickelten Zähne befinden sich in
der Seitenfelder, hier erscheint der Dentikel sensenförmig mit einem bogenförmigen Ausschnitt am!
kaven Rand, wodurch ein Widerhacken gebildet wird; dieser Widerhaken kann als undeutli
wickelte Nebenspitze bezeichnet werden. Die Zähne entlang der Mittellinie sind am kleinsten und besik: n
einen kürzeren, breiteren, die äußeren Randzähne einen schmäleren, stachelförmigen Dentikel.
Anatomie und Systematik der Stylomatophoren. 437
Die Fußdrüse befindet sich in ganzer Länge frei in der Bauchhöhle am Boden der Leibeshöhle. Die
Organe der Mantelhöhle zeigen auch hier die von Plate nachgewiesene Opisthopneumonie, indem der
Herzbeutel auf der rechten Seite der Niere liegt und die Kammer nach vorne, die Vorkammer nach hinten
kehrt. An den Sexualorganen finden wir: eine rundliche Zwitterdrüse, welche aus kugeligen Acinis
zusammengesetzt erscheint; einen fadenförmigen, im mittleren Teil kettengliedartig gewundenen Zwitter-
gang ohne deutlichen Divertikel; eine verhältnismäßig sehr große Eiweißdrüse; ein wenig gewundenes
Prostata-Uteruskonvolut; einen ziemlich kurzen Uterushals, aber eine lange Vagina, in welche die rund-
liche Samenblase mit einem mittellangen, oben dünnen, an der Basis etwas verdickten Blasenstiel mündet.
Der lange, schlankspindelförmige Penis ist im vorderen Teile dünn, im mittleren etwas angeschwollen, vor
dem hinteren Ende leicht abgeschnürt; ein kräftiger und langer Musc. retractor ist endständig inseriert;
das fadenförmige, lange Vas deferens mündet neben der Insertion des Musc. retractor. Der Muskel des
rechten Augenträgers verläuft zwischen Penis und Vagina.
Gehäuse hornfarben, wenig durchscheinend, matt, mit kräftigen, ungleichmäßigen Zuwachsstreifen;
ungenabelt, annähernd haliotisartig, aus einem rasch zunehmenden Umgange bestehend, wovon ?/, auf
die Embryonalschale entfallen; das weitere Wachstum erfolgt, indem vorzüglich der Oberrand an Fläche
zunimmt, während der Spindelrand auffallend zurückbleibt und sich tütenförmig unter den Oberrand ein-
zurollen beginnt. Das Gehäuse erscheint schließlich schildförmig mit weit offener Mündung, an welcher
man nur einen Ober- oder Außenrand und einen Spindel- oder Innenrand unterscheiden kann. Der Ober-
rand ist an der Insertion deutlich eingezogen, der Spindelrand wie bei Haliotis leistenförmig vorspringend,
etwas schwielenförmig verdickt und am Übergang in den Oberrand abgestutzt, wodurch ein seichter Aus-
schnitt oder Kanal gebildet wird.
DD ed Ann.
Fundorte: Gärten des Küstenlandes zwischen Görz und Fiume; besonders häufig in der Umgebung
von Triest (Barcola).
Mit Rücksicht auf das Gehäuse steht diese Art der Testacella haliotidea Drap. (vom Fundorte
St. Martin, Herault) sehr nahe und unterscheidet sich von derselben durch das langsamer zunehmende
Gewinde, dementsprechend ein schmäleres Gehäuse, einen schmäleren, mehr gebogenen Spindelrand und
den an der Insertion stärker eingezogenen Oberrand. Die kleinere Embryonalschale erscheint ferner hier
Spitzer vorspringend und vom Oberrande deutlicher abgesetzt, die Oberseite mehr gewölbt.
Die Verhältnisse der Sexualorgane werden jedoch bei T. haliotidea Drap. wesentlich abweichend
von jenen bei der vorstehenden Art beschrieben. Die Abbildung in Moquin-Tandon, Hist. nat., Taf. 5,
Fig. 16, läßt freilich bei 7. haliotidea Drap. auf den ersten Blick im allgemeinen identische Verhältnisse
der Sexualorgane erkennen wie bei 7. hnngarica Soos; auch dort läuft der Penis in ein strangförmiges,
an seinem Ende dünneres Gebilde aus, welches jedoch als Flagellum gedeutet wird, während ich bei
T. hungarica Soos an demselben Orte einen deutlichen Muse. retractor penis gefunden habe. Pollonera
beschreibt in »Bollettino dei Musei di zoologica ed Anatomia comparata« Turin 1888, Testacella haliotidea
nach Exemplaren von Cavoretto bei Turin, die beigegebene Abbildung läßt ein kurzes Divertikel am
hinteren Drittel des Penis, ferner einen kurzen Musc. retractor am Übergange des Penis in ein kurzes
Vas deferens und gleichzeitig ein zylindrisches, ziemlich langes Flagellum mit einem faserförmigen Anhang
erkennen. Das Vorhandensein eines so großen Flagellums bei einer Testacellidae erscheint mir nicht nur
sehr auffallend, sondern mit Rücksicht auf die Übereinstimmung der übrigen Organe auch unverständlich;
vielleicht handelt es sich doch bei beiden Arten (T. haliotidea Drap. und T. hungarica Soos) um identische
Organe, welche verschieden gedeutet werden.
Testacella mangei Fer. besitzt nach Pollonera einen schlanken, spindelförmigen Penis mit end-
Ständigem Musc., retractor, ohne Appendix, sowie eine kugelige Samenblase mit auffallend langem, sehr
dünnen Blasenstiel, welcher an der Einmündung in die Vagina angeschwollen erscheint (nach Exemplaren
von Lissabon). Dieser Befund entspricht bis auf den wesentlich längeren Blasenstiel demjenigen bei
Denkschriften der mathem.-naturw. Kl. 91. Bd. 58
438 Dr. A. J. Wagner,
T. hungarica Soos und läßt eine nähere Verwandtschaft mit dieser Art, jedenfalls dieselbe Gruppe
erkennen. Das Gehäuse von T. mangei Fer. ist freilich wesentlich von jenem der T. hungarica Soos und
überhaupt von allen mir bekannten Arten des Genus verschieden und zeigt annähernd die Form einer
phrygischen Mütze.
Testacella gestroi Issel.
Taf. 1, Fig. 5 bis 7.
Testacella gestroi Issel, Ann. Mus. Genova, p. 277, Fig. 1 bis 5, 1873.
Ich nehme hier auch die Beschreibung dieser unserem Gebiete fremden Art auf, da durch dieselbe
eine neue Gruppe der Testacelliden vertreten wird.
Tier im kontrahierten Zustand annähernd zungenförmig mit verhältnismäßig breiter, an den Rändern
als scharfe Leiste vorspringender Fußsohle und flachgewölbter Oberseite; die vorliegenden, längere Zeit
in Alkohol liegenden Exemplare sind auf der Oberseite schwarzbraun, unten graubraun gefärbt; die Fuß-
sohle erscheint ungeteilt. 4
Die Sexualorgane mit rundlicher, ziemlich lang gestielter Samenblase; der Blasenstiel oben sehr
dünn, an der Einmündung in die Vagina auffallend dicker. Der Penis ist ziemlich kurz, in der Mitte d
spindelförmig verdickt und durch eine Ringfurche abgesetzt. Das hintere Ende des Penis hakenuu
abgebogen und etwas angeschwollen, vor demselben ein halbkugelförmig vorspringendes Divertikel. Das
fadenförmige Vas deferens mündet in das hakenförmig abgebogene Ende des Penis und erscheint bei
seinem Abgange von der Prostata wesentlich dicker. Der mittellange, aber kräftig entwickelte Musc.
retractor ist zweiarmig und inseriert mit einem Arme am Ende des Penis, mit dem anderen am Divertikel
(Appendix) desselben. Die übrigen Verhältnisse wie bei T. hungarica Soos angegeben. |
Gehäuse sehr ähnlich demjenigen der T. haliotidea Drap., dünnschaliger und besser durchscheinend,
grünlich gelbbraun, mit langsamer zunehmenden Umgängen und stärker gebogenem Spindelrande.
D=6'2 d=4mm.
Fundort: Sorgno bei Cagliari in Sardinien. Bei Testacella cataloniea Pollonera von Olot bei Bar-
celona scheinen ähnliche Verhältnisse der Sexualorgane wie bei 7. gestroi Issel vorhanden zu se:
vielleicht beruhen die auf der Abbildung erkennbaren Unterschiede auf Ungenauigkeit der Zeichnung odı
Präparation. Der Penis erscheint bei dieser Art länger, im vorderen Teile zylindrisch, am hinteren Ende
unregelmäßig verdickt, mit endständigem Musc. retractor und unmittelbar neben der Insertion desselben
mündendem, ziemlich langem Vas deferens. Pr
Mit Rücksicht auf die bisher bekannt gewordenen Verhältnisse der Sexualorgane sowie die Form
des Tieres lassen sich im Genus Testacella Cuv. zwei abweichende Gauppen unterscheiden.
Subgenus Testacella s. str. A
Tier walzenspindelförmig; Sexualorgane mit mittellangem bis langem und dünnem Blasenstiel, P nis
Ohne Appendix, mit endständig inseriertem, langem und kräftigem Musc. retractor. Testacella hungarica
5008, T. mangei FeEr., vielleicht auch T. haliotidea Drap., T. barcinonensis Poll. = T.dubia Poll.
Subgenus Testacelloides n.
Tier zungenförmig, mit breiter, an den Rändern leistenförmig vorspringender Fußsohle; Penis
Appendix, hackenförmig gebogenem hinterem Ende und zweiarmig inseriertem Musc. retractor.
Testacella gestroi Issel, T. catalonica Poll. T. pechiolü Bgt.?
Familia ZONITIDAE.
Tier mit dreiteiliger, berandeter Fußsohle und einem deutlichen Schleimporus (Schwanzdrüse an
der verlängerten Schwanzspitze. Die Geschlechtsöffnung an der rechten Halsseite. 4
Der Kiefer häutig bis hornaıtig, glatt oder nur undeutlich und sehr fein gestreift.
lAnatomie und Systematik der Stylomatophoren. 439
Die Radula zeigt Übergänge vom Typus der Raublungenschnecken ohne symmetrischen Mittelzahn
zu den Formen mit dreispitzigem, symmetrischem Mittelzahn, 3—5—12 zwei bis dreispitzigen Seiten-
zähnen und einer wechselnden Zahl stachelförmiger Randzähne; bei einer Gruppe (Hyalinia Ag.) erscheint
auch der Mittelzahn auffallend klein.
Der Musc. retractor des rechten Augenträgers verläuft entweder zwischen Penis und Vagina oder
frei neben den Sexualorganen.
Die Sexualorgane sind immer einfach organisiert; der Penis zumeist ohne oder nur mit schwach
entwickeltem Appendix, aber immer mit einem endständig inseriertem Musc. retractor. Die kurz bis mittel-
lang gestielte Samenblase ohne Divertikel des Blasenstiels, doch häufig mit einer schildförmigen Drüsen-
auflagerung an der Basis des Blasenstiels, welche als Appendicula aufgefaßt werden kann uud vermutlich
den Gland. mucosae der Heliciden entspricht.
Das Gehäuse im allgemeinen dünnschalig, durchscheinend bis durchsichtig, zumeist genabelt und
stets mit einem dünnen, scharfen und geraden Mundsaum.
Subfamilia Daudebardiinae.
Tier nacktschneckenartig mit rudimentärer, vor der Schwanzspitze liegender Schale; am Rücken vier
Furchen, von welchen die zwei mittleren vom Mantelrande zu den Augenträgern, die zwei seitlichen nach
vorne und unten gegen den Fußrand verlaufen; die Geschlechtsöffnung befindet sich an der rechten Hals-
seite, der rechten Seitenfurche genähert; der Atemporus unter dem rechten Rande der Schale.
Der verhältnismäßig große Pharynx mit päaarigen an den Seiten entspringenden Retraktoren, der
Kiefer dünn und hautartig, die Radula nach dem Typus der Raublungenschnecken ohne symmetrischen
Mittelzahn.
Die Sexualorgane mit einer verhältnismäßig großen in die Leber eingebetteten Zwitterdrüse, welche
aus kugeligen Acinis zusammengesetzt ist; der lange kettengliedartig gewundene Zwittergang mündet
ohne Divertikel in die große Eiweißdrüse. Die kugelige Samenblase ist stets kurz gestielt; Appendix und
Appendicula fehlen stets. Der Musc. retractor des rechten Augenträgers verläuft frei neben Penis und
Vagina.
Das rudimentäre Gehäuse ist im Verhältnis zum Tiere sehr klein, besitzt höchstens drei sehr rasch
zunehmende Umgänge und eine sehr schiefe, weite Mündung.
Genus Daudebardia Hartmann 1831.
Helicophanta Ferussac 1822. Isselia Bourguignat 1877.
Rafına Clessin 1878. Pseudolibania De Stefani 1879.
Eudandebardia Westerlund (part.) 1886.
Der Pharynx mit paarigen, an den Seiten entspringenden Retraktoren, welche hinter dem Schlundkopf
verschmelzen, durch den Nervenschlundring treten, sodann als unpaarer Muskel den Eingeweidesack
durchdringen und an der Schalenspindel inserieren.
Die Sexualorgane mit zylindrischem, in der Mitte undeutlich abgesetztem, oft wulstig verdicktem
Penis, an welchem der kräftige und lange Musc. retractor endständig inseriert; das fadenförmige, ziemlich
kurze Vas deferens mündet neben dem Musc. retractor in das hintere Penisende. Uterushals und Vagina
Sind kurz, letztere häufig an der Einmündung des sehr kurzen Blasenstiels verdickt.
Das Gehäuse ist stets genabelt und besteht aus 21/, bis 3 rasch zunehmenden Umgängen, hievon
entfallen 11/, langsamer zunehmende Umgänge auf die Embryonalschale.
Durch meinen Freund P. Hesse erhielt ich einige Exemplare der Daudebardia (Isselia) sardoa
Issel aus Sardinien; diese Form wurde von Bourguignat mit Rücksicht auf das Vorhandensein einer
Schwanzdrüse auch als besondere Gruppe (Isselia) von Daudebardia getrennt. Die mir vorliegenden
re neh me
440 Dr. 4.J. Wagner,
Exemplare der D. sardoa Issel erwiesen sich jedoch als die altbekannten D. rufa Drap. und D. brevipes
Drap., welche wie an anderen Orten auch in Sardinien nebeneinander vorkommen und schon so oft ver-
kannt wurden. Die charakteristische Schwanzdrüse habe ich aber bei allen Formen des Genus Daudebardia
Hartm., auch bei D. rufa Drap. und D. brevipes Drap. nachgewiesen, so erscheint auch die Gruppe
Isselia Bgt. überflüssig. Nachdem ich schon früher (Nachrichtsblatt d. D. Malac. Ges., 1906) die Identität
von Pseudolibania tarentina De Stefani mit D. rufa Drap. nachgewiesen habe, erscheint das Genus
Danudebardia Hartm. auf der Apenninenhalbinsel, Sizilien und den tyrrhenischen Inseln auf die beiden
Arten D. rufa Drap. und D. brevipes Drap. beschränkt.
Das Verbreitungsgebiet des Genus Dandebardia Hartm. (ex rect. mea) erstreckt sich demnach
über Zentraleuropa, Italien, Sizilien, die tyrrhenischen Inseln, Algier, die Balkanhalbinsel mit den ägäischen
Inseln und Kreta, die Halbinsel Krim und Kaukasien.
Daudebardia rufa Drap.
Helix rufa Draparnaud Hist., nat., 1805.
Daudebardia nivalis Benoit in: Illustr. sist. crit. iconograph, 1857.
— hassiaca Clessin, Mal. Bl. 1868.
— heldi Clessin, Mal. Bl., 1872.
Isselia sardoa Issel, Ann. Mus. Genova 1873.
Daudebardia grandis Benoit, Bul. soc. ital., 1875.
— maravignae Mandral, Cat. Madon.
Psendolibania tarentina De Stefani, Bull. soc. mal, ital., 1879.
2 u
Das Verbreitungsgebiet dieser Art umfaßt das deutsche Mittelgebirge von der westlichen Wasser- 5
scheide des Rheins bis zur Oder, die nördlichen Karpathenländer, die nördlichen und östlichen Ausläufer
der Alpen, dringt jedoch nur an einzelnen Punkten bis zum Rande des Hochgebirges vor und fehlt den
Zentral- und Westalpen, ebenso den Ost- und Südkarpathen. Vom Südostrande der Alpen geht dasselbe
auf die Balkanhalbinsel, aber nicht nach Oberitalien über. Auf der Balkanhalbinsel kommt diese Art überall
südlich der Donau vor, wurde auch in einer wenig abweichenden Lokalform noch auf den ägäischen
Inseln und Kreta nachgewiesen. Ferner finden wir die typische Form noch in Unteritalien vom Mon 4
Gargano über Apulien, Kalabrien bis nach Sardinien und Sizilien, hier auch eine Lokalform. Die Daude-
bardien aus Algier habe ich nicht gesehen, dieselben dürften der vorstehenden Art sehr nahe stehen. Das
hier begrenzte Gebiet erscheint dadurch bemerkenswert, daß dasselbe mit den Verbreitungsgebieten solcher
Gruppen der Stylomatophoren (Zonites Mont., Campylaea Beck, Alopia Ad.) im wesentlichen zusammen-
fällt, welche der zentraleuropäischen Region der paläarktischen Molluskenfauna eigentümlich sind. In
diesem ausgedehnten Gebiete tritt diese Art nur an zerstreuten Punkten auf und wurde besonders in den
kultivierten Teilen desselben an verhältnismäßig wenigen Orten gesammelt; auch ist die Individuenzahl
einer Lokalität zumeist eine geringe. So gehört D. rufa Drap. wie die übrigen Arten der Gruppe zu
Seltenheiten der Sammlungen und man findet nur schwer Gelegenheit, Exemplare von zahlreichen Fund-
orten miteinander vergleichen zu können. Die Weichteile der Mollusken wurden bis jetzt nur ausnah
weise untersucht und so blieb die Unterscheidung der Daudebardien auf die Gehäuse beschränkt; d
kleinen, rudimentären Gebilde bieten aber der Beobachtung nur wenige Merkmale und erscheinen außer
dem ziemlich veränderlich. Die Geschlechtsreife der Daudebardien hängt nicht mit einer bestimmten Ent-
wicklung der Schale zusammen, wie zum Beispiel bei den Heliciden; so findet man auch unter tot ges
melten Schalen stets sehr verschiedene Wachstumsstadien. Auch andere Merkmale, wie die Färbung ı
Schale, die Art der Zunahme der einzelnen Umgänge, lassen individuelle Schwankungen erkennen.
erscheint es begreiflich, daß isolierte Funde von Daudebardien bei der Spärlichkeit eines entsprechend
Vergleichsmaterials oft Anlaß gaben, neue Arten, ja neue Gruppen aufzustellen.
Die von mir untersuchten Exemplare der D. rufa Drap. zeigen in den Alpen, Karpathen, Unteritalien,
Sardinien und der Balkanhalbinsel eine vollkommene Übereinstimmung der anatomischen Verhältnisse;
Anatomie und Systematik der Stylomatophoren. 441
e einigermaßen konstante, auch durch ihre geographische Verbreitung begründete Lokalform ist
Daudebardia rufa cycladum Martens, welche in Mazedonien, Tracien und den ägäischen Inseln nach-
Verhältnisse bei der erstgenannten Art veranlaßt, dieselbe nicht als Form der D. rufa Drap. aufzufassen.
Daudebardia brevipes Drap.
Helix brevipes Draparnaud, Hist. nat., 1805.
Dandebardia sicula A. Bivonna, Nuovi moll. d. Palermo, 1839.
‚fisceri Bourguignat, Malac. de l’Alg., 1884.
brevipes var. carpathica A. J. Wagner, in Denkschr. Akad. Wien, 1895.
— var. benoiti A. J. Wagner, |. c., 1895.
— apennina A. J. Wagner, |. c., 1895.
Verbreitungsgebiet dieser Art fällt vollkommen mit jenem der D. rufa Drap. zusammen.
Daudebardia brevipes heydeni Boettger.
Taf. 2, Fig. 9.
£ | Dandebardia heydeni Boettger, Jahrb. d. Deutsch. Malak. Ges,. 1879.
— pavlenkoi Boettger, |. c., 1880.
— wagneri Rosen, in Mollusken Ziskaukasien, Jahrb. d. k. Akad. St. Petersburg, Taf. 2, Fig. 5 bis 6, p. 94 (1911).
Ich bringe auf Taf. 2, Fig. 9, zum erstenmal die Abbildung der Sexualorgane einer kaukasischen
debardia; dieselben’entsprechen vollkommen den oben für dieses Genus angegebenen Verhältnissen und
scheiden sich auch in keiner Weise von der typischen Form der D. brevipes Drap. Diese Überein-
mung erstreckt sich auch auf die äußeren Merkmale des Tieres, ebenso auf die Verhältnisse des
nx und der Radula.
Die Gehäuse erreichen jedoch viel bedeutendere Dimensionen, als sie bei der typischen Form der
vipes Drap. bisher beobachtet wurden, sind festschaliger, rotbraun gefärbt; der letzte Umgang nimmt
‚mer zu, ist verhältnismäßig schmäler und steigt vorne tiefer herab. Der Spindelrand ist häufig stärker
t, bedeckt den Nabel mitunter vollkommen, verbindet die Insertionen des Mundsaumes und er-
eint zuweilen tütenförmig unter den Oberrand eingerollt.
DIET DFB Br
Fundorte: In Zis- und Transkaukasien; meine Exemplare von Maikop im Kubangebiet und vom
| Von Baron O. Rosen (Jekaterinodar) erhielt ich eine Anzahl von Exemplaren der vorstehenden
vom Fundorte Maikop im Kubangebiet; von diesen Exemplaren wiesen nur die kleineren, welche
Jiagnose Boettger’s entsprechen normal entwickelte Sexualorgane auf; einige Exemplare des gleichen
ortes waren jedoch auffallend groß. Ich dachte zunächst eine neue, von €. heydeni Bttg. verschiedene
A vor mir zu haben, da auch Baron Rosen berichtete, daß das lebende Tier grauviolett bis grellviolett
rbt sei. Die anatomische Untersuchung dieser großen Exemplare (die in Spiritus stark Kontrahierten
waren noch immer 20 mm lang) ergab jedoch einen eigenartigen Befund. Die Verdauungsorgane und
nders der Pharynx waren besonders kräftig entwickelt, die Sexualorgane jedoch entweder vollkommen
hwunden oder nur in einem winzigen Rudimente vorhanden. Ich versuche mir diese Erscheinung in
eise zu erklären, daß Daudebardien nach absolvierter Fortpflanzung unter günstigen Umständen
eben und dann auffallend groß werden; die Sexualorgane verkümmern jedoch bei solchen Exem-
| vollkommen. Solche Exemplare beschreibt Baron Rosen unter der Bezeichnung Daudebardia
nei i als neue Art, ich halte dieselben jedoch nur für eine Altersform der D. brevipes heydeni Bttg,, mit
| ‚sie am gleichen Fundorte lebt. Das Gehäuse solcher überbildeten Exemplare weicht auch
442 Di, A. J. Wagner,
wesentlich von normalen Exemplaren ab; abgesehen von den bedeutenderen Dimensionen ist dasselbe fest-
schaliger, mit einem schwielenförmig verdickten Spindelumschlag, welcher den Nabel nahezu vollkommen
ci
e:
\ verdeckt und überdies tütenförmig unter den Oberrand eingerollt erscheint; auch am Gaumen finden sich
mehr oder minder dicke Schmelzablagerungen. Entsprechend dem weiteren Wachstum des letzten
| Umganges erscheint das Gewinde im Verhältnisse zu diesem kleiner, auch steigt der letzte Umgang vorne
| stärker herab.
| Daudebardia pavlenkoi Boettger entspricht einer Jugendform der D. brevipes heydeni Bttg.
Daudebardia boettgeri Clessin.
Taf. 1, Fig. 8.
Daudebardia boettgeri Clessin, Malak. Bl., 1883, nec A. J. Wagner, in Denkschr. Akak. Wien, 1895. e
— (Libania) boettgeri A. J. Wagner, in Nachrichtsblatt d. D. malak. Ges., v. 38, p. 184, 1906 u. in Rossm., Icon, I
v. 13, Nr. 2208.
Auch von dieser Art bringe ich auf Taf. 1. Fig. 8, zum erstenmal die Abbildung der Sexualorgar
dieselben entsprechen mit Rücksicht auf das terminal in den Penis mündende Vas deferens der vorstehen
den Gruppe. Auch die paarigen Schlundkopfretraktoren verhalten sich wie bei D. rufa Drap., nur d:
Gehäuse zeigt eine große Übereinstimmung mit jenem von Libania saulcyi Bgt.; diese letztgenannte
zeigt jedoch ein so abweichendes Verhalten der Sexualorgane und der Schlundkopfretraktoren, daß s
| Repräsentant einer besonderen Gruppe aufgefaßt werden muß. Daudebardia boettgeri Cless. wurde
nur in der Krim nachgewiesen.
Das Genus Daudebardia ex rec. mea umfaßt demnach nachstehende Formen:
Danudebardia rufa Drap.
— rufa cycladum Martens.
— lederi Bttg.
— brevipes Drap.
— brevipes heydeni Bttg.
— boetigeri Cless.
vermutlich auch die Daudebardia-Formen aus Algier.
Genus Libania Bourguignat (Moussonia Bgt.).
5 _ Das Tier wie bei Daudebardia s. str, der Pharynx jedoch etwas nach links verlagert, da dis
| Schlundkopfretraktoren beide an der linken Seitenwand inserieren.
Die Sexualorgane mit einem eigentümlich gegliederten Penis; derselbe ist im vorderen Teile
förmig verdickt und deutlich gegen den hinteren, dünnen Teil abgesetzt, das hintere Ende erscheit
blasenartig angeschwollen und hier inseriert endständig der Musc. retractor. Das mittellange Vas
ist in seinem oberen, von der Prostata abgehenden Teile fadenförmig dünn, das vordere in
unmittelbar vor dessen blasenförmigem Ende (also nicht endständig) mündende Drittel ist jedo
länglichen Blase angeschwollen, welche dicker ist als der dünne Teil des Penis (Taf. 3, Fig. 19). Die üb
Verhältnisse wie bei Daudebardia s. str. |
Das Gehäuse ist im Verhältnis zum Tiere sehr klein, ungenabelt und besteht aus 1?/, bis 2
von welchen 11/, langsam zunehmen und auf die Embryonalschale entfallen. Der letzte halb
nimmt sehr rasch und in der Weise zu, daß das Wachstum der Schale vorzüglich durch Verbreite
umgeschlagen, verdickt, so daß er die Nabelgegend bedeckt und die Insertionen des Mundsau
bindet. j
Anatomie und Systematik der Stylomatophoren. 443
Libania sauleyi Bourguignat.
Taf. 3, Fig. 19 bis 20.
Testacella saulcyi Bourguignat, Test. noviss, et Cat. raisonne.
Daudebardia syriaca Roth, Mal. Bl., 1855.
— gaillardoti Bourguignat, Amen. Mal., I, p. 97, t. 6, Fig. 14— 19,
— (Libania) boeltgeri A.J. Wagner, in Denkschr. Akad. Wien, 1895.
Dies ist die einzige Art der Gruppe, welche ich nach Exemplaren von Kandia auf Kreta (leg.
Dr. Sturany) anatomisch untersucht habe. Die Verhältnisse der Sexualorgane und die Anordnung der
Schlundkopfretraktoren weichen, wie oben ausgeführt, so wesentlich von den Verhältnissen ab, welche wir
bei dem Genus Daudebardia s. str. beobachtet haben, daß die Trennung des Genus Libania Bgt. von
Dandebardia s. str. begründet erscheint.
Das Verbreitungsgebiet dieser Art erstreckt sich über Syrien und Kleinasien bis zum Schwarzen Meer
(Samsun), ferner über die ägäischen Inseln und die Insel Kreta.
2 Danudebardia gaillardoti Bgt. entspricht unausgewachsenen Exemplaren der vorstehenden Art.
Libania jetschini A.J. Wagner von Psirsk in Transkaukasien wurde nur mit Rücksicht auf die Form
des Gehäuses dem vorstehenden Genus zugeteilt. Das Gehäuse der Daudebardia praecursor Andrae, von
Kgl. Neudorf bei Oppeln in Schlesien zeigt eine auffallende, nahezu vollkommene Übereinstimmung mit
jenem der Libania jetschini Wagner: so dürfte diese untermiozäne Art ebenfalls als Libania auf-
zufassen sein:
Genus Carpathica A. J. Wagner 1895.
Der Pharynx etwas nach links verlagert, da die beiden paarigen Retraktoren desselben an der linken
Seitenwand inserieren.
Die Sexualorgane mit langem, fadenförmigem Vas deferens, welches im mittleren Drittel des Penis
mündet (Taf. 3, Fig. 21). Die übrigen Verhältnisse wie bei dem Genus Daudebardia s. str.
Das Gehäuse ist im Verhältnisse zum Tiere sehr klein und besteht höchstens aus 1!/, sehr rasch
zunehmenden Umgängen, von welchen ein Umgang auf die Embryonalschale entfällt. Ein Nabel ist bei
‚ der geringen Zahl der Umgänge nicht vorhanden, die entsprechende Einsenkung wird von dem schwielen-
) förmig verdickten und umgeschlagenen Spindelrand mehr oder minder bedeckt. Im Gaumen sind schon
| bei jungen Exemplaren schwielenartige Auflagerungen, der sogenannte Gaumenkallus, vorhanden, dieselben
„ lassen jedoch eine Zone in der Umgebung der Naht frei, welche durch eine im durchfallenden Lichte
j scharf gezeichnete, bogenförmige Linie (Kalluslinie) begrenzt wird.
Verbreitungsgebiet: Die Arten dieses Genus wurden bis jetzt nur in den Öst- und Südkarpathen,
|, Rumänien, Serbien, Bosnien, Kroatien und Südkrain nachgewiesen, also in einem Gebiete, welchem Ver-
N treter des Genus Daudebardia s. str. anscheinend vollkommen fehlen (nur in Kroatien nähern sich die
N Fundorte der D. rufa Drap. und Carpathica stussineri Wagner). Das Genus Carpathica umfaßt derzeit
‚ nachstehende Arten:
Carpathica calophana Westerlund.
Taf, 2, Fig. 18.
. Daudebardia (Libania) calophana Westerlund, Fauna, I, p. 9.
3 Endaudebardia jickelii Kimakowicz, in: Moll. Fauna. Siebenbürgens, II. Nachtrag, 1890.
Verbreitungsgebiet: Ostgalizien, Nordostungarn, Siebenbürgen.
444 Dr. A. J. Wagner,
Carpathica kimakowiczi A. J. Wagner.
Daudebardia (Carpathica) kimakowiczi A.J. Wagner in: Denkschriften Akad. Wien, Taf. 1, Fig. 3, Taf. 2, Fig. 12, Tas,
Fig. 33, 1895. ; n:
Verbreitungsgebiet: Westsiebenbürgen.
Carpathica langi Pfeiffer.
Helicophanta langi Pfeiffer, Symbolae, p. 81, 1846.
Die Sexualorgane dieser Art besitzen ein endständig in den Penis mündendes Vas deferens;
paarigen Schlundkopfretraktoren inserieren jedoch an der linken Seitenwand.
Verbreitungsgebiet: Banat und Ostserbien.
Carpathica stussineri A. J. Wagner.
Se en
Taf. 3, Fig, 21.
Daudebardia (Illyrica) stussineri A. J. Wagner in: Denkschriften Akad. Wien, Taf. 1, Fig. 6, Taf. 2, Fig, 13,
Fig. 36, 1895. |
Verbreitungsgebiet: Südkrain, Kroatien, Bosnien und Serbien.
Genus Cibinia n.
Carpathica W agner; die Sexualorgane jedoch mit einem auffallend langen, verhältnismäßig dünne
welcher vor seinem hinteren Ende zunächst stark verdünnt, am Ende wieder blasenförmig angesc
erscheint. Der lange, aber dünne Muse. retractor penis ist endständig inseriert, neben ihm mün
lange, fadenförmig dünne Vas deferens (Taf. 2, Fig. 13).
Das im Verhältnis zum Tiere auffallend kleine Gehäuse besteht nur aus einem sehr rasch z
den Umgange, hievon entfallen ®/, Ra auf die Embryonalschale. Die übrigen Verhältnisse
dem Genus Carpathica Wagner.
Ken
Cibinia transsilvanica E. A. Bielz.
Taf. 2, Fig. 13 bis 17.
Daudebardia transsilvanica E. A. Bielz in: Verhandlung d. Siebenbürg. Ver., 1859 und Fauna der Land- und S |
Siebenbürg. 1867. Bi;
Daudebardia (Carpathica) transsilvanica A. J. Wagner in: Denkschriften d. k. Akad. Wien, Taf. 1, Fig. 5, T a
Tat. 5, Fig. 35, 1895. Mn
Verbreitungsgebiet: Die transsilvanischen Alpen in Siebenbürgen und Rumänien.
Subfamilia Zonitinae.
Der Kiefer dünn und hautartig bis hornartig, aber immer glatt; halbmondförmig gebogen
schwachen Vorsprung am konkaven Rande.
Die Radula immer mit einem symmetrischen, zumeist dreispitzigen Mittelzahn, welcher bei ee
Gruppen konstant kleiner wie die Seitenzähne, bei anderen gleich groß ist; auf den Mittelza
3—5—12 asymmetrische, zwei- bis dreispitzige Seitenzähne und eine wechselnde Zahl (15 bis 2
stachelförmigen Randzähnen. |
Anatomie und Systematik der Stylomatophoren. 445
Die Sexualorgane sind im allgemeinen einfach organisiert, doch werden bei den einzelnen Gruppen
bereits regelmäßig schwach entwickelte Anhangsorgane, wie Appendix, Appendicula und Pfeilsack, beob-
achtet. Sehr verschieden sind bei den einzelnen Gruppen die Verhältnisse am Penis und dem Vas deferens.
Als Penis bezeichne ich hier den vorderen Teil des männlichen Geschlechtskanals von der Einmündung
in die Kloake bis zur Insertion des Musc. retractor; dieser inseriert hier also immer endständig und fehlt
nur ausnahmsweise vollkommen. Abgesehen von der verschiedenen Form des Penis finden wir diesen bei
einigen Arten am hinteren Ende mehr oder minder tief in zwei Zipfel gespalten, in diesem Falle den Musc.
retractor zweiarmig inseriert und das Vas deferens in das eine Divertikel mündend (Taf. 6, Fig. 49 bis 51).
In anderen Fällen ist am mittleren Drittel des Penis ein Appendix vorhanden, in welchen jedoch das Vas
deferens nicht mündet (Taf. 7, Fig. 61). Das Vas deferens erscheint entweder in seiner ganzen Länge
gleichmäßig fadenförmig dünn und mündet dann immer endständig neben der Insertion des Muse. retractor
(Taf. 4, Fig. 26) oder der vordere, in den Penis mündende Teil desselben ist wesentlich dicker und mündet
dann zumeist in einiger Entfernung von der Insertion des Musc. retractor im hinteren Drittel des Penis
(Taf. 7, Fig. 56), in diesem Falle erscheint das Vas deferens auch häufig durch eine bindegewebige
Membran an das vordere Ende des Penis angeheftet. Eine Samenblase ist immer vorhanden, bei einer
Gruppe jedoch (Urystallus Lowe) nur rudimentär entwickelt. Ein Flagellum am Penis habe ich bei keiner
der von mir untersuchten Arten gefunden, ein solches wird jedoch bei Zonites algirus L. angegeben. An
der Einmündung des Blasenstiels in die Vagina finden wir bei einigen Gruppen ein gut entwickeltes,
schildförmig die Vagina umgebendes Drüsenkonglomerat, bei manchen Arten erscheint dasselbe nur durch
eine Verdickung der Vagina angedeutet und fehlt bei einigen Gruppen vollkommen.
Das Gehäuse ist im Verhältnisse zum Tiere so groß, daß sich letzteres vollkommen in dasselbe
zurückziehen kann; im übrigen eng bis weit und perspektivisch genabelt, dünnschalig, durchscheinend bis
glasartig durchsichtig, mit 4 bis 51/, bis 61/), Umgängen; der Mundsaum gerade, dünn und scharf.
Genus Aegopina Kobelt 1881.
(Polita Clessin 1837, Aegopsina Bgt.)
Tier mit dreiteiliger, berandeter Fußsohle und Schwanzdrüse; der Geschlechtsporus rechts, in der
Mitte unter dem Mantelrand.
Der Kiefer hornartig fest, glatt mit einem schwachen Vorsprung am konkaven Rand.
Die Radula mit einem dreispitzigen, symmetrischen Mittelzahne, welcher so groß wie die Seitenzähne
ist; auf den Mittelzahn folgen in jeder Halbreihe 3 bis 5 zweispitzige, asymmetrische Seitenzähne und
eine wechselnde Zahl stachelförmiger Randzähne.
Der Muse. retractor des rechten Augenträgers verläuft frei neben den Sexualorganen.
Die Sexualorgane mit spindelförmigem, im vorderen Drittel stärker angeschwollenem Penis, welcher
sich nach hinten allmählich verjüngt und so ohne deutliche Grenze in das kurze bis mittellange Vas
deferens übergeht; ein Musc. retractor penis fehlt bei einigen Arten oder derselbe ist schwach entwickelt;
die rundliche Samenblase ist kurz gestielt, eine Drüsenauflagerung an ihrer Einmündung in die Vagina
nicht nachgewiesen. P. Hesse kennzeichnet dieses Genus außerdem durch nachstehende Merkmale: der
Penisnerv entspringt am Außenrande der Oberseite des rechten Pedalganglions; der linke Nackenlappen
ist in zwei Stücke geteilt.
Das Gehäuse ist klein bis mittelgroß, dünnschalig, glatt, mit feinen Zuwachsstreifen, aber ohne Spiral-
Skulptur; die 4!/, bis 51/, Umgänge nehmen ziemlich rasch zu, der letzte ist stärker erweitert.
Das Verbreitungsgebiet umfaßt Zentral- und Westeuropa.
Aegopina nitens Michaud.
Taf. 7, Fig. 59a bis c.
I. Helix nitens Michaud, Compl. moll., 1831.
Denkschriften der mathem.-naturw. Kl. 91. Bd. 59
446 Dr. A. J. Wagner,
Radula: Der symmetrische Mittelzahn mit verhältnismäßig breiter, stumpfer Hauptspitze und zwei
gut entwickelten Nebenspitzen; auf den Mittelzahn folgen in der Halbreihe 4 bis 5 zweispitzige-Seitenzähne,
welche allmählich in die stachelförmigen Randzähne übergehen (25 bis 30).
Sexualorgane: Der spindelförmige, in der Mitte stärker angeschwollene Penis geht hinten allmählich
verjüngt in das kurze Vas deferens über; ein schwach entwickelter Musc. retractor penis ist vorhanden;
die rundliche Samenblase mit deutlich abgesetztem, kurzem, an der Einmündung in die Vagina dickerem
Blasenstiel.
Die Gehäuse dieser Art variieren an verschiedenen Lokalitäten mit Rücksicht auf ihre Dimensionen
und den mehr oder minder stark erweiterten letzten Umgang, erweisen sich jedoch in den wesentlichen
Merkmalen sehr konstant.
Verbreitungsgebiet: Zentral- und Westeuropa.
Aegopina nitens inermis A. J. Wagner.
Hyalina nitens inermis A. J. Wagner, Nachrichtsblatt d. D. malak. Ges., p. 113 (1907), und Rossm. Icon., v. 13, Nr. 2192,
Verbreitungsgebiet: Südbosnien, Hercegovina, Montenegro und Nordalbanien.
Aegopina hiulca (Jan.) Albers.
Taf. 4, Fig. 41; Taf. 7, Fig. 58.
Hoyalina hiulca Jan. in Albers, Helic., 1850.
Hyalina nitens var. hiulca Kob. in Rossm., Icon., I, v. 6, Nr. 1591 bis 1592.
Polila hiulca Clessin, Moll. Fauna. Österreich-Ungarns, p. 77 (1887).
Radula: Der symmetrische Mittelzahn mit einer langen, stachelförmigen Hauptspitze und zwei
schwach entwickelten Nebenspitzen; auf den Mittelzahn folgen in der Halbreihe 4 zweispitzige Seiten-
zähne, welche allmählich in die stachelförmigen Randzähne übergehen. Die Nebenspitzen des Mittelzahnes
und der Seitenzähne erscheinen hier im Verhältnisse zu den langen stachelförmigen Hauptspitzen nur
schwach entwickelt und erinnert so die Radula dieser Art auffallend an die Verhältnisse der Raublungen-
schnecken. 4
Sexualorgane: Der spindelförmige, im vorderen Drittel auffallend verdickte Penis geht hinten all-
mählich verjüngt in das hier lange, fadenförmige Vas deferens über; ein Musc. retractor fehlt;; der Blasen-
stiel ist sehr kurz. Aegopina hiulca Alb. unterscheidet sich, wie hier nachgewiesen wurde, auch mit Rück-
dasselbe erscheint ferner durchschnittlich größer, dünnschaliger, das Gewinde ist mehr erhaben, die Um-
gänge weniger zusammengedrückt; die Mündung gegen die Gehäuseachse mehr herabgebogen.
N
Pr
$
ip
spricht der:
Aegopina hiulca ressmanni Westerlund.
Hyalina nitens var. ressmanni W esterlund, Jahrbuch d. Nat. Ges., 1883.
Polita nitens var. Szepii Clessin, Moll. Fauna Österreich-Ungarns, p. 75 (1887).
Westerlund und Clessin haben diese bis auf ihre konstant geringeren Dimensionen alle Merl
male der Aegopina hiulca aufweisende Lokalform mit Unrecht zu Aegopina nitens Mich. gestellt.
u a Be TV we _ or
Anatomie und Systematik der Stylomatophoren. 447
Aegopina lenticularis Held.
Taf. 9, Fig. 68; Taf. 11, Fig. 82 a bis b.
Helix lenticularis Held, Isis 1837.
Die beigegebenen Abbildungen der Sexualorgane, des Kiefers und der Radula wurden nach Zeich-
nungen Wiegmann’s kopiert, welche dieser vorzügliche Anatom nach Präparaten von Exemplaren aus
Jena ausgeführt hatte. Aegopina lenticnlaris Held wird vielfach mit Zonitoides (Hyalina) hammonis Ström
—radiatulus Alder verwechselt. außerdem mit Ayalinia pura Alder identifiziert. Zonitoides hammonis
Ström besitzt vor allem eine deutliche Radialskulptur, bestehend aus dichten, regelmäßigen und verhält-
nismäßig kräftigen Zuwachsstreifen auf der Oberseite; das höhere Gewinde besteht aus 3?/, regelmäßig
zunehmenden, höheren, gleichmäßig gerundeten Umgängen; die Mündung ist höher, der Nabel wesentlich
enger. Aegopina lenticnularis Held, welche mir in übereinstimmenden Exemplaren aus den Alpen und
Karpathen vorliegt, läßt sich am besten mit Aegopina nitens Mich. vergleichen; die erste Art ist immer viel
kleiner, weist einen Umgang weniger, aber einen wesentlich weiteren Nabel auf, auch sind die Umgänge
noch mehr zusammengedrückt; der letzte Umgang nimmt wie bei A. nitens Mich. rascher zu, ist beson-
ders vor der Mündung doppelt so breit wie der vorletzte und die Mündung erscheint wesentlich breiter als
hoch. Die Skulptur besteht nur aus sehr feinen bis undeutlichen Zuwachsstreifen ; Spirallinien, wie sie
Westerlund angibt, habe ich bei den Exemplaren aus den Alpen, Karpaten und Süddeutschland nicht
beobachtet.
D=45, d=4mm.
Die Radula erscheint nach der Zeichnung Wiegmann’s mit jener von Ae. nitens Mich. überein-
Stimmend, ebenso lassen die Sexualorgane keinen wesentlichen Unterschied erkennen.
Das Verbreitungsgebiet der A. lenticnlaris Held umfaßt anscheinend ganz Zentraleuropa; dieselbe
ist vielleicht dem ganzen paläarktischen Gebiet eigentümlich, falls Ae. pura Alder mit der vorstehenden
Art identisch ist.
P. Hesse führt noch Ae. incerta Drap., Ae. olivetorum Gmel. und Ae. nitidula Drap. auf Grund
‚der anatomischen Untersuchung bei diesem Genus an.
Genus Zonites autor.
P. Hesse weist in seiner Abhandlung über das Genus Zonites Montfort (Nachrichtsblatt d. D. mal.
‚Ges.,p. 167 [1910]) nach, daß die bisher in diesem Genus vereinigten Arten wesentliche Unterschiede in den
Verhältnissen der Sexualorgane erkennen lassen, und unterscheidet dementsprechend vier scharf geschie-
dene Untergattungen:
Zonites Monttf. s. str. (Helicodes Dumas). Typus Z. algyrus L. Penis spindelförmig, mit kurzem,
‚dicken Flagellum. Hierher noch: Z. rollei Kob., cytherae Marts., smyrnensis Roth.
ie Aegopis Fitz. Typus Z. verticillus Fer. Penis ohne Flagellum, jedoch mit einem endständig
inserierten Musc. retractor. Hierher: Z. gemonensis FEr., acies FEr., carniolicus L. Pffr.
Paraegopis P. Hesse. Typus Z. albanicus Rssm. Der Penis mit einer häutigen Hülle im vorderen
Teile, in welche das Vas deferens für eine kurze Strecke eingehüllt ist. Hierher: Z. mauritii Wstld., sera-
jevoensis Kimak.
Aegophtalmus P. Hesse. Typus Z. graecus Kob. Penis nach hinten sich allmählich verjüngend,
Retraktor fehlt, an der Genitalkloake ein Appendix.
r Die von mir im Gebiete beobachteten Formen gehören nur den Gruppen Aegopis Fitz. und Paraegopis
'P. Hesse an; die Unterschiede dieser beiden Gruppen erwiesen sich jedoch so auffallend und konstant,
ß ich dieselben als gleichwertige Genera auffasse,
448 Dr. A. J. Wagner,
Genus Aegopis Fitzinger 1833.
(Zonites autor. part.)
Der Kiefer hornartig fest, glatt, mit einem schwachen Vorsprung am konkaven Rande.
Radula: Nach der Form und Anordnung der Zahnplatten wurden hier zwei verschiedene Typen
beobachtet. “
Type. 1. Der symmetrische Mittelzahn dreispitzig und so groß, wie die zweispitzigen Seitenplatten;
diese beiden Zahnformen verhältnismäßig breit mit gut entwickelter Hauptspitze, kurzen, wenig vor- |
springenden Nebenspitzen. Auf den Mittelzahn folgen in einer Halbreihe 6 bis 12 zweispitzige Seitenzähne
und 35 bis 50 stachelförmige, an Größe abnehmende Randzähne (Taf. 4, Fig. 28, Fig. 30, Fig. 32).
Type 2. Sämtliche Zähne einer Querreihe sind einspitzig und schmal; der Mittelzahn symmetrisch
und so groß, wie die leicht asymmetrischen Seitenzähne (5 bis 6); auf diese folgen über 50 stachelförmige
Randzähne (Taf. 5, Fig. 46). Im Gegensatze zu den bisher besprochenen Gruppen der Zonitiden finden wir
hier zahlreiche stachelförmige Randzähne, bei einigen Formen überhaupt nur einspitzige Zähne. u
Sexualorgane: Der verhältnismäßig große, zylindrische oder spindelförmige Penis mit einem end-
ständig inserierten, Kräftigen Musc. retractor; das lange und gleichmäßig fadenförmig dünne Vas defere: s
mündet unmittelbar neben der Insertion des Musc. retractor. Die ovale oder rundliche Samenblase ist
dem kurzen bis mittellangen Blasenstiel deutlich abgesetzt; der Blasenstiel ist an seinem unteren, in
Vagina mündenden Ende verdickt; diesem unteren Ende des Blasenstiels und der Vagina aufgelagert fin
sich beiallen Formen dieser Gruppe ein gut entwickeltes schildförmiges Drüsenkonglomerat (gland la
scutiformis). Der Muse. retractor des rechten Augenträgers verlauft frei neben den Sexualorganen.
Das verhältnismäßig große Gehäuse ist dünnschalig bis festschalig mit offenem, durchgehenden, me hr.
oder minder perspektivischem Nabel; die Färbung gelblich, gelbbraun bis rostbraun, häufig mit grünlich
Stich, milchig getrübter Unterseite und opaken Anwachsstriemen; schwach durchscheinend bis d
sichtig, oben matt, unten lebhaft glänzend. Die Skulptur ist auf der Ober- und Unterseite auffallend \
schieden und wird durch eine scharfe, mit dem Kiel zusammenfallende Grenzlinie geschieden; auf der O)
seite besteht die Skulptur aus dichten, ziemlich gleichmäßigen Zuwachsstreifen, welche bald sehr fein, b
kräftig bis rippchenartig erhoben sind; daneben sind sehr feine und dichte Spiralleistchen vorhanden,
durch die Oberseite in verschiedenem Grade gegittert erscheint. Auf der Unterseite sind die Zuwachss
auffallend schwächer, die Spiralleistchen fehlen zumeist vollkommen oder sind nur in der Umgebun
Nabels angedeutet. Das Gewinde ist bald breit kegelförmig, bald nahezu flach und besteht aus 5!/, bi
ziemlich langsam und regelmäßig zunehmenden Umgängen. Ein Kiel ist an den oberen Umgängen ii
vorhanden, auf den unteren Umgängen verschwindet derselbe bei manchen Formen vollkommen. Di
Mündung ist wenig schief und wird durch den vorletzten Umgang ausgeschnitten; der Mundsaum immer
scharf und gerade, innen mit einer breiten, weißen, aber niedrigen, striemenartigen Kallusbildung als
druck einer unvollkommenen Lippenbildung. Eine solche Lippenbildung tritt in unregelmäßigen Inter‘
schon auf den oberen Umgängen auf, wodurch die für diese Gruppe charakteristischen, gelblich durc
scheinenden Anwachsstriemen entstehen.
Das Verbreitungsgebiet der Aegopis-Formen erstreckt sich über die nördlichen, östlichen und !
lichen Ausläufer der Ostalpen, dringt jedoch hier nur entlang der größeren Täler bis zum Rand
Hochgebirge; ferner über den Nordwesten der Balkanhalbinsel (Kroatien, Dalmatien, Bosnien, Westser
vielleicht gehört auch Zonites italicus Kob. aus Unteritalien und Z. euboicus Kob. von der Insel Eı
zu dieser Gruppe. In den Alpen sind die Arten dieses Genus durchwegs Talformen und werden in Höhen
lagen über 1000 m nicht mehr angetroffen; im südlichen Velebit habe ich jedoch Aegopis croatieus lang
hofferi Wagner noch in Höhenlagen über 1000 m gesammelt. ie
Anatomie und Systematik der Stylomatophoren. 449
Aegopis verticillus Ferussac.
Taf. 4, Fig. 26 bis 28.
Helix verticillus Ferussac, Hist. nat. moll., 1819.
Zonites verticillus var. euroa Kimakowicz, Nachrichtsblatt d. D. mal. Ges., 1899.
Die Radula mit dreispitzigem Mittelzahn, 12 bis 13 zweispitzigen Seitenzähnen und bis 40 stachel-
förmigen Randzähnen.
Sexualorgane: Der auffallend lange Penis ist im mittleren Teile spindelförmig verdickt; die ovale
enblase mit kurzem, dicken Blasenstiel; die übrigen Verhältnisse typisch.
Verbreitung: Vereinzelt in Südbayern, Böhmen und Mähren, allgemein in Ober- und Niederösterreich,
rmark, Kärnten, Krain, Kroatien und Nordbosnien, sowie in den angrenzenden Gebieten von West-
Aegopis croaticus Roßmäßler.
Taf. 4, Fig. 29 bis 30.
Helix croatica Roßmäßler, Icon., I, v. 1, Nr. 151 (part.).
Zonites croatieus septentrionalis Kobelt, Icon., Il, v. 9, Nr. 1574 bis 1576.
Die Radula mit einem dreispitzigen, symmetrischen Mittelzahn, 11 zweispitzigen Seitenzähnen,
bis 45 stachelförmigen Randzähnen.
Sexualorgane: Der lange zylindrische Penis ist im mittleren Drittel verdünnt; die ovale Samenblase
- kurzem, dickem Blasenstiel; die übrigen Verhältnisse typisch.
_ Roßmäßler führt diese Art aus Kroatien, ferner aus Tschernembl und dem Eingange der Adels-
‘ger Grotte in Krain an; an letzterem Orte lebt aber nur Aegopis carniolicus Pfr., welche Art der Autor
n seinem Ae. croaticus nicht unterscheidet. Die Abbildung in Rssm. Icon. I, v. 1, Nr. 151 stellt ein
h tnismäßig kleines und stumpfgekieltes Exemplar des Ae. croaticus dar; vollkommen ausgewachsene
se mit 7 Umgängen haben stets nur einen schwach kantigen oder vollkommen gerundeten letzten
en: Kobelt bezeichnet solche Exemplare als Ae. croaticns var. septentrionalis, welche also keine
tdkroatien beschränkte Lokalform, sondern die typische Form im ausgewachsenen Zustande dar-
It Die bei dieser Art häufig auftretenden Schwankungen in der Höhe des Gewindes und der Weite
Nabels sind als individuelle Variationen aufzufassen, da solche auch bei sonst übereinstimmenden
nplaren des gleichen Fundortes beobachtet werden. Die Skulptur der Oberseite besteht aus dichten
d feinen Zuwachsstreifen, welche nur auf dem letzten Umgange ungleichmäßig werden; daneben sind
ır feine und dichte, nur unter der Lupe deutliche, erhobene Spirallinien vorhanden, wodurch die Ober-
ehr fein, oft undeutlich gekörnelt erscheint; auf der Unterseite sind nur ungleichmäßige, verhältnis-
weitläufige Zuwachsstreifen vorhanden.
Das Verbreitungsgebiet dieser Art erstreckt sich vorzüglich über das Plateau von Südkroatien und
nördlich im Uskokengebirge bis an die Save (Rann in Südsteiermark).
Sehr schwierig läßt sich diese Form gegen Ae. compressus Rssm. abgrenzen, mit welcher sie anato-
übereinstimmt und mit Rücksicht auf das Gehäuse durch Übergänge verbunden ist. Im allgemeinen
chten wir bei Ae. croaticus Rssm. ein höheres Gewinde und bei gleicher Gehäusegröße '/, bis ®/,
hr Umgänge; diese nehmen hier auch langsamer zu und werden durch eine etwas tiefere Naht
eden. Die Zuwachsstreifen sind ferner hier kräftiger, die Spirallinien deutlicher und immer vorhanden.
Aegopis croaticus laughofferi n.
Taf. 4, Fig. 31; Taf. 11, Fig. 78 a bis b.
Das Gehäuse mit niedrigerem, deutlich konvexem Gewinde; die flacheren Umgänge nehmen etwas
r zu, so daß gleichgroße Gehäuse dieser Form immer !/, Umgang weniger aufweisen, als solche
450 Dr. A. J. Wagner,
der typischen Form; der letzte Umgang ist stärker zusammengedrückt, mit schwacher, gegen die Mündung ;
zu undeutlicher Kante, undeutlichem bis erloschenem Kantenstreifen. Die Skulptur ist wesentlich abge-
schwächt, indem die Zuwachsstreifen schwächer, die Spirallinien nahezu vollkommen erloschen sind,
wodurch die Oberseite wesentlich glatter und glänzender erscheint. Die Mündung ist breiter. \
D=10, da=35, H=20 mm:
Die Radula und die Sexualorgane wie bei der typischen Form.
Fundorte: Paklenica bei Starigrad und Krupa im Zrmanjatale in Norddalmatien, ferner am Mali
Halan, der Visocica im Velebit südlich von Gospic; hier auch in Höhenlagen über 1000 an. 1
Diese Form wird mit Ae. compressus Rssm. verwechselt, zu welchem sie freilich ebenso nahe
ee
Beziehungen hat, wie zur typischen Form des Ae. croaticus Rssm.
Aegopis croaticus compressus Roßmäßler.
Taf. 11, Fig. 79.
3
N
’
IIelix compressa Roßmäßler, Icon., I, v. 1, Nr. 150, nec Kobelt in Mart. Chemn. Heliceen v. 5, Taf. 233, Fig. 9 bis 10, 1905. |
Helix lardea L. Pfeiffer, Mon. Hel. v. 1, p. 128, 1848. 4
Zonites lardeus Kobelt, Icon., II, v. 9, Nr. 1563. {
Die Abbildung in Rssm. Icon., I,v. 1, Nr. 150 entspricht einem unausgewachsenen Exemplare dies rn
Form; die Beschreibung und besonders die Fundortsangaben (Fiume, Frangipani) lassen keinen Zweifel
darüber aufkommen, welche Form Roßmäßler seinerzeit vorgelegen hat. Kobelt bespricht in Mart.
2%
Chemn. »Heliceen, v.5« unter der Bezeichnung Zon. compressus Rssm. eine flache Form des Ae. croatieus
Rssm., anscheinend Ae. croaticus laughofferi m., während sein Z. lardeus ebendort einem ausge vasBEE
Z. compressnus Rssm. entspricht. 1
Ausgewachsene Gehäuse des Ae. compressus Rssm. unterscheiden sich von Ae. croaticus Rss
durch das niedrige, oft kaum erhobene Gewinde, mit höchstens 7 langsamer zunehmenden, flacheren E|
durch eine seichtere Naht geschiedenen Umgängen; der letzte ist.stärker zusammengedrückt, an dei
Peripherie, auch bei ausgewachsenen Exemplaren, noch deutlich stumpf gekielt; die Mündung ist breiter,
der Nabel weiter. Die Skulptur ist wesentlich schwächer und besteht aus feineren, auf den unteren
Umgängen etwas ungleichmäßigen Zuwachsstreifen, während die Spirallinien sehr undeutlich sind une
oft vollkommen fehlen.
D=,36, Dr Sl, S HIN:
Verbreitung: Diese Form ist mir nur aus dem kroatischen Litorale, und zwar von Buccari, Trsat
Fiume, Lukovo, Zengg, Jablanac und Carlopago bekannt.
Aegopis carniolicus L. Pfeiffer.
Taf. 5, Fig. 47
Helix carniolica L. Pfeiffer in Mon. Hel., v. 4, p. 119, 1859.
Zonites carniolicnus Kobelt in Rssm., Icon., I, v. 4, sub Nr. 1105 (part.) et in Mart. Chemn. Heliceen v. 5, S. 876, 1908.
Zonites carniolicus var. cassis Westerlund, Fauna, v. 1, p. 81, 1886.
Zoniles compressus var. splendidulus Kob. in: Mart. Chemn. Heliceen, v. 5, p. 891, 1905 et Rossm,, Icon., II, v. 9, Nr. 1 581.
über 40 stachelförmigen Randzähnen in einer Halbreihe.
An den Sexualorganen finden wir im Vergleiche mit Ae. croaticus Rssm. einen deutlich kürzere
spindelförmigen Penis und einen etwas längeren Blasenstiel.
Auch die Gehäuse dieser Art unterscheiden sich bestimmt von solchen des Ae. croaticus Rssm. Bei
IT Re TE
Anatomie und Systematik der Stylomatophoren. 451
itläufigeren und weniger gleichmäßigen Rippenstreifen, neben diesen sind feine, dichte, aber ebenfalls
deutlichere Spirallinien vorhanden.
D=28 d=25 H= 13mm; von Gospic in Kroatien.
D=25, d=22, H= 15mm; von Krömar in Kroatien.
Individuelle Variationen äußern sich hier vorzüglich durch verschiedene Dimensionen, die nicht
stante Zahl der Umgänge, die Höhe des Gewindes, Weite des Nabels, ebenso durch die mehr oder
der zahlreichen und deutlichen Anwachsstreifen.
Z. cavniolicus var. cassis Wstld. entspricht Exemplaren mit höherem Gewinde und engerem Nabel,
arniolicus var. splendidulus Kob. solchen mit zahlreichen gut durchscheinenden Anwachsstreifen;
ere Form wird von Kobelt mit Unrecht zu Z. compressus gestellt. Beide Formen kommen am gleichen
dorte neben typischen Exemplaren vor und werden mit solchen durch Übergänge verbunden.
Das Verbreitungsgebiet dieser Art erstreckt sich über Südkrain und das Plateau von Hochkroatien
Ausschluß der Küstengebiete; südlich fand ich diese Art noch auf der Visolica im Velebit (1400 m),
Ae. croaticnus laughofferi m., aber nicht mehr in Dalmatien, in Westbosnien ist ihr Vorkommen
) scheinlich.
Aegopis acies FErussac.
Taf. 4, Fig. 32; Taf. 6, Fig. 55.
Helix acies Ferussac hist. moll. 1819.
— — Roßmäßler, Icon,, I, v. ıl, nber 125
Zonites crypla L. Pfeiffer, Mal. Bl. v. 15, p. 83, 1868.
Be Kobelt, Icon,, v. 4, Nr. 1106.
Die Radula mit einem dreispitzigen, symmetrischen Mittelzahn, 12 bis 13 zweispitzigen Seiten- und
r 50 stachelförmigen Randzähnen.
Sexualorgane: Der Penis zylindrisch, lang, nach hinten zu allmählich verjüngt; die übrigen Verhält-
wie bei Ae. verticillus Fer.
Das Gehäuse dieser Art ist ziemlich veränderlich, aber doch so gut gekennzeichnet, daß es sicher
allen anderen Formen der Gruppe unterschieden werden kann. Je nach der Höhe des Gewindes und
eitkegelförmig mit konvexer Oberseite und flachgewölbter Basis. Die '61/, bis 7!/, sehr flach
ten, durch eine seichte, kielrandige Naht geschiedenen Umgänge nehmen langsam und regelmäßig
‚ der letzte ist weniger als 1/, breiter wie der vorletzte. Der lichte bis weiße Kiel ist an den oberen
ngen scharf und zusammengedrückt und wird durch eingedrückte Linien berandet; nach dem
sten Umgange wird derselbe zunehmend stumpfer und erscheint nicht mehr berandet. Die wenig
Mündung wird durch den vorletzten Umgang wenig ausgeschnitten und ist breiter als hoch; die
des mehr oder minder perspektivischen Nabels beträgt !/, bis !/, vom Durchmesser der Basis. Die
tur besteht auf den oberen Umgängen aus dichten, feinen und gleichmäßigen Zuwachsstreifen,
auf den unteren Umgängen kräftiger werden, auf dem letzten in etwas ungleichmäßige Rippen-
ien übergehen; daneben sind dichte und feine Spiralleistchen vorhanden, welche auf den oberen
jängen ebenso stark wie die radialen Zuwachsstreifen sind, gegen den Kiel zu noch schärfer werden;
ten Umgange überwiegen jedoch die rippchenartigen Zuwachsstreifen. Auf der Unterseite sind nur
fige, wenig deutliche und ungleichmäßige Zuwachsstreifen vorhanden, sehr feine Spirallinien
inen nur bei guter Vergrößerung angedeutet. Das Verhältnis der Radial- und Spiralskulptur ist hier
i allen Formen der Gruppe ziemlich veränderlich. Exemplare, welche dem Z. orypta Pfr. ent-
. also ein flacheres Gewinde, einen schärferen Kiel, nur öt/, bis 6 Umgänge, sowie undeutliche
rallinien auf den oberen Umgängen besitzen, sind eben nicht vollkommen ausgewachsene Exemplare
452 Dr: A. I Wagner,
des Ae. acies FEr.; die flachere Form, der schärfere Kiel, die Skulptur derselben ist nur individuelle
Variation der typischen Form, mit welcher solche Exemplare auch am gleichen Fundorte vorkommen.
D=.33,..4 — 0, „A =1o Disale nr,
D='85, ,.d=8l, 4 Alban:
D=B7, 4a=833, Hz2l mm.
Das Verbreitungsgebiet dieser Art erstreckt sich über das Küstengebiet von Kroatien, die Inseln und
das Festland von Dalmatien, sowie die Hercegovina.
Aegopis acies kleciachi Kobelt.
Zonites acies var. kleciachi Kobelt, Mart. Chemn. Heliceen, v. 5, Taf. 235, Fig. 4 bis 5, 1905.
Unterscheidet sich von der typischen Form durch das wesentlich höhere Gewinde, den stumpferen
Kiel, den engeren Nabel, ist jedoch mit derselben durch Übergänge verbunden.
D = 80'bis 837,2 = 26 bis 32, "HIzu bis 23 mm.
Fundort: In der Umgebung von Sinj in Dalmatien.
Aegopis gemonensis FErussae.
Helix gemonensis Ferussac, Hist. moll. 1819.
Exemplare, welche der typischen Form von Gemona entsprechen, kenne ich aus en Gebiete nur
von Südtirol.
Aegopis gemonensis kusceri A. J. Wagner.
Taf. 5, Fig. 48. | f
Zonites gemonensis kusceri A. J. Wagner in: Verhandlungen der k. k. zool. botan. Ges. Wien, p. 248, 1912.
Die Radula mit einem dreispitzigen, symmetrischen Mittelzahn, 9 zweispitzigen Seitenzähnen
über 30 stachelförmigen Randzähnen in einer Halbreihe.
Die Sexualorgane mit einem ziemlich langen, nach hinten verjüngtem Penis und verhältnismä Big
kurzem Vas deferens; die übrigen Verhältnisse typisch.
Das Gehäuse ist dünnschaliger wie bei der typischen Form; der stumpfere Kiel geht bei Gehäusen
mit 5!/, Umgängen vor der Mündung in eine stumpfe, oft nur undeutliche Kante über. Die auffallen«
sehwiichete Skulptur besteht hier aus VnstER und dichteren ZUWaRhSSteeltER, sowie aus sehr dicht ta
jedoch nur in der Umgebung des Nabels schwach sichtbar sind.
Dez IHN: B
Fundorte: Die Dantegrotte bei Woltschach und eine Grotte bei Ravne nächst Tolmein im eu
Typische Exemplare des Ae. gemonensis Fr. aus der Umgebung von Gemona und dem Monte Berico”
Vizenca haben auch auf dem letzten Umgange einen ziemlich scharfen, zusammengedrückten Kiel, R
Zuwachsstreifen sind viel kräftiger, auch auf der Unterseite nur wenig schwächer, die Spirallinien deut
weitläufiger, auf der Unterseite wohl schwächer, aber überall deutlich vorhanden. F
Aegopis tenerrimus Brancsik. g
Taf. 6, Fig. 54.
Zoniles lenerrimus Brancsik. Bericht des naturwissenschaftlichen Ver. Trencsin, p. 68, Taf. 1, Fig. 3, 1888 bis 2
— — .,Kobelt, Rossm,, Icon., II, v. 9, Nr. 1569.
Anatomie und Systematik der Stylomatophoren. 453
Die Radula mit einem dreispitzigen Mittelzahn, 6 bis 7 zweispitzigen Seitenzähnen und über
30 stachelförmigen Randzähnen.
Die Sexualorgane mit ziemlich langem, nach hinten allmählich verdünntem Penis, einem kurzen
fadenförmigen Vas deferens und kurzem Blasenstiel; das schildförmige Drüsenkonglomerat an der Ein-
mündung des Blasenstiels in die Vagina ist hier auffallend groß und halbkugelig vorspringend.
Verbreitungsgebiet: Südbosnien und Westserbien.
Aegopis spelaeus A. J. Wagner.
Taf. 4, Fig. 33, Taf. 5, Fig. 46, Taf. 8, Fig. 63.
Aegopis spelaeus A. J. Wagner. Sitzungsbericht d. k. Akad. Wien, 1914, Bd. 123, Abt. 1.
Die Radula mit einspitzigem, symmetrischem Mittelzahn, sowie über 60 einspitzigen Seiten- und
Randzähnen in einer Halbreihe; die Spitzen aller Zähne sind lang und stachelförmig.
Sexualorgane: Der Penis ist bauchig spindelförmig mit auffallend dünnem hinterem Ende und
schwach entwickeltem, endständig inseriertem Musc. retractor; das mittellange Vas deferens mündet
unmittelbar neben der Insertion des Muse. retractor; der Blasenstiel ist kurz, an der Einmündung desselben
in die Vagina ein gut entwickeltes, schildförmiges Drüsenkonglomerat.
Das Gehäuse flachkegelförmig mit flach gewölbter Basis, dünnschalig, glasartig durchsichtig und
nur leicht milchig getrübt; glänzend und etwas irisierend. Die Skulptur besteht auf der Oberseite aus sehr
feinen, ungleichmäßigen Zuwachsstreifen und sehr feinen, erhobenen Spirallinien, welche auf den oberen
Umgängen dicht, auf den unteren weitläufiger erscheinen; auf der Unterseite sind nur feine Zuwachs-
streifen vorhanden. Das regelmäßig flachkegelförmige Gewinde besteht aus 5 ziemlich rasch zunehmen-
den, durch eine ziemlich tiefe Naht geschiedenen Umgängen; der letzte ist kaum 1?/, breiter wie der
vorletzte, zusammengedrückt, an der Peripherie im Beginne ziemlich scharf, vor der Mündung stumpfer
gekielt. Der ziemlich weite, perspektivische Nabel mißt 1/, vom Durchmesser der Basis. Die wenig schiefe
Mündung wird durch den vorletzten Umgang nur wenig ausgeschnitten und ist breiter als hoch. Die
Insertionen des dünnen und scharfen Mundsaumes werden durch einen sehr dünnen, nur durch den Glanz
angedeuteten Kallus verbunden; Anwachsstriemen sind nicht vorhanden.
W939, 3 =16, H= 9: Hmm:
Fundorte: Die Höhle Mrcine bei Trebinje und Höhle BeluSica in der Hercegovina; gesammelt von
Kustos Dr. Karl Absolon des Landesmuseums in Brünn.
Dieses anscheinend blinde Höhlentier (ich fand nur schwache Pigmentpunkte an den Augenträgern)
erscheint besonders durch das dünne, farblose, nahezu glasartige Gehäuse und die einer Raublungen-
Schnecke entsprechende Radula ausgezeichnet; dieselbe ist ferner die größte Höhlenschnecke, welche
bisher beobachtet wurde.
Genus Paraegopis P. Hesse 1910.
Radula: Auch hier wurden zwei Typen der Radula beobachtet; bei der einen Radulaform ist der
symmetrische Mittelzahn dreispitzig, die Seitenzähne zweispitzig, die Randzähne stachelförmig; bei der
zweiten Radulaform besitzen der Mittelzahn und 10 bis 12 Seitenzähne eine lange stachelförmige Haupt-
Spitze, aber nur undeutliche Nebenspitzen, so daß dieselben einspitzig erscheinen; die zahlreichen Rand-
zähne sind auch hier stachelförmig.
Sexualorgane: Der Penis ist verhältnismäßig kurz und geht hinten allmählich verjüngt in das kurze,
ziemlich dicke Vas deferens über; am Übergange des Penis in das Vas deferens inseriert ein kräftiger
Muse. retractor. Das Vas deferens biegt schlingenförmig gegen das vordere Ende des Penis um und wird am
mittleren oder vorderen Drittel desselben durch festes Bindegewebe angeheltet. Die ovale Samenblase ist
deutlich vom Blasenstiele abgesetzt; der Blasenstiel kurz bis mittellang, oben dünner, an der Einmündung
Denkschriften der mathem.-naturw. Kl. 91. Bd.
60
454 Dr. A. J. Wagner,
in die Vagina dicker, jedoch ohne Spur eines schildförmigen Drüsenkonglomerates. Der Musc. retractor
des rechten Augenträgers verlauft zwischen Penis und Vagina. |
Das Gehäuse ist sehr ähnlich wie bei den Formen des Genus Aegopis Fitz.; die Skulptur der Ober-
seite besteht hier jedoch aus feinen Körnchen, welche dicht spiral und radial angeordnet sind; diese
Körnelung entsteht hier wohl auch durch Kreuzung von spiralen und radialen Leistchen, doch sind diese
als solche undeutlich und werden neben der Granulierung auf der Oberseite nur ungleichmäßige und
weitläufige Zuwachsstreifen beobachtet. Ein scharfer Kiel ist nur bei Jugendformen mit wenigen
Umgängen vorhanden, während die unteren und besonders der letzte Umgang gerundet oder schwach
kantig erscheint. Das Gehäuse ist hier ferner dünnschaliger und werden radiale Anwachsstriemen nur
spärlich oder gar nicht beobachtet.
Das Verbreitungsgebiet der bisher bei dieser Gruppe eingeteilten Formen umfaßt Süddalmatien,
Südbosnien, Westserbien, die Hercegovina, Montenegro, Albanien und anscheinend Griechenland; nach
den Merkmalen des Gehäuses gehören vielleicht auch einige kleinasiatische Formen, so Z. cilicicus
Nägele, ebenso der turkestanische Z. latissimus Dohrn hierher.
Paraegopis albanicus Roßmäßler.
Taf. 4, Fig. 34 bis 36.
Helix albanica Roßmäßler, Icon. I, v. 1, Nr. 148.
Zonites narentanus Boettger, Jahrb. d. Mal. Ges. 1886.
Die Radula mit dreispitzigem, symmetrischem Mittelzahn, 8 bis 9 zweispitzigen, asymmetrischen
Seitenzähnen und bis 40 stachelförmigen Randzähnen.
Der feste Kiefer ist halbmondförmig gebogen, undeutlich gestreift, mit zwei deutlichen Vorsprüngen
am konkaven Rande.
Sexualorgane: Der Penis im mittleren Drittel spindelförmig angeschwollen, im hinteren Drittel auf-
fallend verdünnt; am Übergange in das kurze, ziemlich dicke Vas deferens inseriert der kräftige und
lange Musc. retractor; der Blasenstiel ist mittellang, die übrigen Verhältnisse typisch.
€
Das Verbreitungsgebiet dieser Art erstreckt sich über Süddalmatien, die Herzegovina und Monte-
negro, jedoch kaum mehr bis nach Albanien, da die bisher zu dieser Art gezogenen Exemplare aus der
Umgebung von Skutari als wohl nahestehende, jedoch konstant abweichende Art erkannt wurden
(Paraegopis skipetaricus n.).
Zonites narentanus Boettger aus dem unteren Narentagebiet kann ich von der typischen Form
nicht trennen; die geringen Abweichungen des Gewindes, welche Boettger veranlaßten, diese Form zu
unterscheiden, sind nach meinem reichen Materiale doch nur individuelle Variationen und kommen im
ganzen Verbreitungsgebiete der Art vor.
Paraegopis mauritii Westerlund.
Taf. 4, Fig. 37 bis 38.
Zonites mauritii Westerlund, Fauna, I, p. 77, 1886.
— serajevoensis Kimakowicz, Nachrichtsblatt d. D. malak. Ges., v. 31, 1899.
Die Radula mit dreispitzigem, symmetrischen Mittelzahn, 9 zweispitzigen asymmetrischen Seiten-
zähnen und über 40 stachelförmigen Randzähnen.
Der Kiefer fest, glatt, mit einem deutlichen Vorsprung am konkaven Rande.
Sexualorgane: Der im mittleren Drittel spindelförmig verdickte Penis geht hinten verjüngt in das
kurze und verhältnismäßig dicke Vas deferens über, am Übergange inseriert der ziemlich kurze Muse.
vetractor. Die ovale Samenblase mit einem mittellangen Blasenstiel, welcher oben dünn, an seiner Ein-
mündung in die Vagina stärker angeschwollen ist, jedoch keine Auflagerung einer schildförmigen Drüse
a
erkennen läßt; die übrigen Verhältnisse typisch.
Anatomie und Systematik der Stylomatophoren. 455
Verbreitung: In Südbosnien, Westserbien und dem Limgebiet. |
Zomites serajevoensis Kimakowicz aus der Umgebung von Sarajevo ist nach den Merkmalen des
Gehäuses von Paraegopis mauritii W stld. aus dem Limgebiet durch keine konstanten und wesentlichen
Merkmale unterschieden; das bald regelmäßig flachkegelförmige oder mehr konvexe Gewinde (Kima-
kowicz bezeichnet diese Verhältnisse als »dachförmig oder kugelkappenartig), der mehr oder minder weite
Nabel, die verschiedene Wölbung der Umgänge kann Anlaß geben, eine Lokalform abzugrenzen, wenn
diese Merkmale konstant und deutlich vorhanden sind; dies trifft im vorliegenden Falle nicht zu; Exem-
_ plare aus der Umgebung von Sarajevo, von Cajnica, Celebi£, Banja stiena, also dem Südosten Bosniens
zeigen alle nur individuelle Schwankungen der angeführten Merkmale. Dies gibt auch Kimakowicz zu
und versucht seine Art durch die abweichenden Verhältnisse der Sexualorgane zu begründen; diese an-
geblichen Unterschiede werden aber nur durch etwas mißlungene Abbildungen des vorderen Teiles der
Sexualorgane demonstriert, eine Deutung derselben versucht der Autor nicht. Meine Untersuchungen der
Weichteile beider hier erörterten Formen haben aber ergeben, daß dieselben auch bezüglich der Sexual-
organe vollkommen miteinander übereinstimmen.
Paraegopis mauritii montenegrinus Boettger.
Taf. 5, Fig. 48.
Zonites montenegrinus Boettger, in Wohlberedt, Zur Fauna Montenegros und Nordalbaniens, p. 43, Wien, 1909.
Die Verhältnisse der Radula und der Sexualorgane wie bei der typischen Form.
Das Gehäuse bei gleicher Windungszahl konstant kleiner, auch das Gewinde kleiner angelegt; die
deutlicher gewölbten, durch eine etwas tiefere Naht geschiedenen Umgänge nehmen langsamer zu, der
Nabel ist deutlich weiter; Anwachsstriemen sind deutlich und oft zahlreich.
DEI dein, Az mm.
Verbreitung: Durmitorgebiet in Montenegro.
Genus Meledella Sturany 1908.
Meledella werneri Sturany.
Taf. 8, Fig. 64 a bis c.
Meledella werneri Sturany, Mitt. d. Naturwissensch. Ver. a. d. Universität in Wien, v. 6, p. 2, 1908.
Gehäuse scheibenförmig, weit und perspektivisch genabelt, gelblichgrün und milchig getrübt, schwach
durchscheinend; oben matt, unten lebhaft glänzend. Die Skulptur besteht auf der Oberseite aus dichten,
radialen Rippenstreifen, welche an der Peripherie in einer scharf begrenzten Linie endigen, so daß auf der
Unterseite nur feine Zuwachsstreifen vorhanden sind, welche nur im Umkreise des Nabels deutlicher
werden; feine Spirallinien sind nur bei starker Vergrößerung auf den Embryonalwindungen sichtbar, auf
den übrigen Umgängen und in der Nabelgegend werden dieselben nur durch sehr feine Knötchen der
Radalskulptur angedeutet. Das flachkegelförmige Gewinde besteht aus 5!/, bis 6 ziemlich langsam zu-
nehmenden, leicht gewölbten und durch eine seichte Naht geschiedenen Umgängen; der letzte ist gerundet
und steigt vorne nicht herab. Die senkrechte Mündung wird durch den vorletzten Umgang stark aus-
geschnitten, der Mundsaum ist dünn und scharf.
ma. d=13'5 H=6'Smm.
Fundort! Die Höhle Osta$evica auf der Insel Meleda.
Die anatomischen Verhältnisse dieser Höhlenschnecke sind unbekannt, da nur tote Exemplare ge-
sammelt wurden; die Merkmale der Schalen zeigen jedoch eine große Übereinstimmung mit einigen
EEE Bd
456 Dr. A. J. Wagner,
Gruppen der Zonitiden. Die Form der Schale, der weite, perspektivische Nabel und die Skulptur erinnern
an die Verhältnisse bei der Gruppe Aegopis Fitz., doch sind hier auch die oberen Umgänge nicht gekielt
und die Spiralskulptur ist nur angedeutet.
Genus Hyalinia Agassiz 1837.
(Hyalina Gray 1840).
Die Radula mit dreispitzigem symmetrischen Mittelzahn, welcher wesentlich kleiner als die Seiten-
zähne, ja mitunter nahezu rudimentär erscheint; auf den Mittelzahn folgen in einer Halbreihe 3 bis 4bis5
stark asymmetrische, dreispitzige Seitenzähne und 10 bis 25 stachelförmige Randzähne; die Seiten, und
Randzähne sind schmal und besonders die Hauptspitzen derselben schlank ausgezogen.
Der Kiefer ist hautartig dünn bis hornartig fest und glatt. j
Sexualorgane: Der Penis ist verschieden geformt, spindelförmig, zylindrisch, ungleichmäßig verdickt,
jedoch stets mit endständig inseriertem Muse. retractor. Das mittellange Vas deferens mündet im hinteren N
Drittel des Penis, immer in einiger Entfernung von der Insertion des Musc. retractor; der hintere, von de
Prostata abgehende Teil des Vas deferens ist fadenförmig dünn, der vordere in den Penis mündende
Teil desselben jedoch immer wesentlich dicker und vom dünnen Teil ziemlich scharf abgesetzt; dieser
vordere Teil des Vas deferens ist gegen das vordere Ende des Penis umgebogen und hier durch Binde-
gewebe mehr oder minder fest angeheftet. Die ovale Samenblase ist vom mittellangen Blasenstiel © ft
Gruppe Aegopis Fitz. beobachtet wird, erscheint hier jedoch oft wesentlich schwächer entwickelt.
Der Muse. retractor des rechten Augenträgers verlauft zwischen Penis und Vagina.
Subgenus Hyalinia s. str.
Radula: Der kleine Mittelzahn mit langer, schlanker Hauptspitze. Der schlanke, im allgemeinen
zylindrische Penis erscheint im mittleren Drittel mitunter etwas verdünnt, doch weder wulstig verdie
noch an seinem hinteren Ende gespalten.
Das Gehäuse ist offen und perspektivisch genabelt, glatt und glänzend mit feinen Zuwachsstreifen,
aber stets ohne Spiralskulptur.
Hyalinia (Hyalinia) cellaria Müller.
Taf. 9, Fig. 698 a—c.
Helix cellaria Müller, Verm. Hist., II, 1774.
— _—-. Roßmäßler, Icon. TI, v. 1, Nr. 22, v. I, Nr. 527.
spitzovale Samenblase mit ziemlich langem und dünnem Blasenstiel, welcher in die hier auffallend vei
dickte Vagina mündet; die Drüsenauflagerung der Vagina ist deutlich entwickelt,
4 a a a
Ko
Anatomie und Systematik der Stylomatophoren. 457
Gehäuse: Ich beurteile das Gehäuse dieser Art zunächst nach Exemplaren von Dargun in Mecklen-
urg, welche dem historischen Typus entsprechen. »Das Gehäuse scheibenförmig mit kaum erhobenem
winde, mittelweit und perspektivisch genabelt, dünn aber ziemlich fest; gelblich hornfarben, leicht
chig getrübt, glänzend, mit sehr feinen, wenig deutlichen Zuwachsstreifen. Das flachkegelförmige
ewinde besteht aus 51/, bis 6 flach gewölbten, durch eine deutlich eingedrückte Naht geschiedenen
gängen, welche im Anfange langsam, vom vorletzten an rascher zunehmen, so daß der letzte fast
elt so breit wie der vorletzte erscheint; der letzte Umgang ist außerdem etwas zusammengedrückt,
flacher, aber an der Peripherie gerundet und steigt vorne nicht herab. Die schiefe Mündung ist oval,
sentlich breiter wie hoch und wird durch den vorletzten Umgang stark ausgeschnitten. Der Mundsaum
scharf und gerade; der Nabel mißt etwas mehr als !/, vom Durchmesser der Basis.
DB or Ma 10, FH =, mm.
’ _ Als individuelle Variationen werden geringe Abweichungen in der Höhe des Gewindes, der Weite
abels, welcher außerdem bald mehr bohrlochförmig, steil abfallend, bald mehr trichterförmig erscheint,
rner bezüglich der Dimensionen, der mitunter grünlichen Färbung sowie der Art der Zunahme der Um-
se beobachtet.
Verbreitungsgebiet: Die typische Form kenne ich aus Nord-Mitteldeutschland und den Sudeten-
n bis Schlesien; in Westdeutschland und den Alpenländern treten einzelne individuelle Variationen
häuse als ziemlich konstante und stärker auffallende Merkmale auf, so daß hier besondere Lokal-
unterschieden werden, obwohl die anatomischen Verhältnisse vollkommen mit jenen der typischen
ibereinstimmen. Die bisher als Zyalinea cellaria Müller bezeichnete Form der östlichen Karparten-
r weicht jedoch mit Rücksicht auf die Verhältnisse der Sexualorgane so auffallend von dieser ab, daß
ls besondere Art und Gruppe aufgefaßt werden muß (Cellariopsis deubeli Wagner).
\
Hyalinia (Hyalinia) cellaria draparnaldi Beck.
Taf. 9, Fig. 66 abis ce.
_ Helicella draparnaldi Beck, Index 1837.
ix lucida Draparnaud, Tabl. moll. 1801.
D — milida Draparnaud, Hist. nat. moll. 1805.
Hyalina draparnaldi Kobelt, Icon., I, v. 6, Nr. 1607 bis 1608.
Gehäuse größer, rötlich hornfarben mit höherem, abgerundet kegelförmigem Gewinde und verhältnis-
engerem, mehr trichterförmigen Nabel; die Mündung ist gegen die Gehäuseachse schiefer und mehr
Dad 12"0,. Hi 1-S mm.
\ rbreitungsgebiet: Westdeutschland und Frankreich bis zu den Pyrenäen.
ch diese Form variiert besonders mit Rücksicht auf die Höhe des Gewindes, welches mitunter
Iso lach wie bei der typischen Form erscheint.
b Hyalinia (Hyalinia) cellaria austriaca A. J. Wagner.
+
‚ Taf. 4, Fig. 39, Taf. 7, Fig. 56, Tat. 9, Fig. 67a bis b.
Hyalina draparnaldi auslriaca A. J. Wagner, in Nachrichtsblatt d. D. malak, Ges., p. 114, 1907, und Roßm. Icon., ll, v. 13,
‚Gehäuse wesentlich größer und immer dunkler gefärbt (gelbbraun bis hellrotbraun); da Gewinde
benso flach wie bei der typischen Form, der letzte Umgang nimmt hier jedoch rascher zu und
Br
458 Dy. A. IH Wagner,
erscheint vor der Mündung doppelt und mehr breiter wie der vorletzte; der Nabel ist verhältnismäßig
enger, die Mündung schiefer gegen die Achse des Gehäuses und etwas herabgebogen.
D:=.143,,4 12, H = 6 mm, von Fischau in Niederösterreich.
D=.,16,1,0,= le H = 7 mm, von der Margareteninsel in Budapest.
D=18, d=155 H=8&mm, vom Laibacher Schloßberg.
Die Verhältnisse der Radula und der Sexualorgane wie bei der typischen Forni.
Das Verbreitungsgebiet dieser Form erstreckt sich über die Ostalpen in Süddeutschland, Österreich,
Westungarn, Kroatien und Norditalien; in diesem Gebiete habe ich vorstehende Form nur in den Tal-
regionen der Vorgebirge angetroffen, dem Hochgebirge scheint dieselbe vollkommen zu fehlen. In den
nördlichen Teilen ihres Verbreitungsgebietes werden mitunter Exemplare gesammelt, welche Übergänge
zur typischen Form oder auch der forma draparnaldi Beck darstellen und von diesen kaum zu unter-
scheiden sind; besonders große, ja extrem entwickelte Exemplare kenne ich nur aus dem Südosten.
Hyalinia (Hyalinia) cellaria dalmatina A. J. Wagner.
Taf. 11, Fig. 80a bis c.
Hiyalina (Enhyalina) dalmatina A. J. Wagner in: Verhandlungen der k. k. zoolog. botan. Ges. Wien, p. 247, 1912.
Gehäuse ähnlich der A. cellaria draparnaldi Beck, jedoch festschaliger und weniger durch-
scheinend, gelbbraun, häufig mit grünlichem Stich und etwas weiterem, aber mehr trichterförmigem
Nabel. Die Skulptur besteht aus wesentlich schärferen und dichten Zuwachsstreifen; die stärker gewölbten
Umgänge nehmen langsamer zu und werden durch eine tiefere Naht geschieden; der letzte ist oben und
unten mehr gewölbt und gegen den vorletzten weniger verbreitert; die Mündung höher und nicht herab-
gebogen.
DE los naar El SR: !
Die Verhältnisse der Radula und der Sexualorgane sind unbekannt.
Fundorte: Ragusa, Zara und Knin in Dalmatien. 4
Diese Form steht auch der Hyalinia cellaria sicnla Wstld. aus Sizilien nahe; meine Exemplare
dieser Form von Sciacca sind durchschnittlich kleiner, heller hornfarben mit kaum erhobenem bis flachem
Gewinde, weiterem Nabel und nur 4!/, bis 5 langsamer zunehmenden, durch eine seichtere Naht
geschiedenen Umgänge; der letzte ist 1!/, breiter wie der vorletzte, die Zuwachsstreifen schwächer. 4 |
Durch Hyalinia cellaria sicnla Wstld. werden auch Beziehungen der vorstehenden Formenreihe
zu Hyalinia achlyophila Bgt. aus Oran vermittelt; diese Art hat ebenfalls eine mattglänzende, dicht |
gestreifte Oberseite, jedoch noch langsamer zunehmende Umgänge und einen weiteren Nabel.
Hyalinia (Hyalinia) villae (Mortillet) Strobel.
Taf. 12, Fig. 86 bis 88 und 92 bis 93.
Helix villae Strobel, Giorn. Mal. I, 1853 nec Desh.
— . mortileti L. Pfeiffer, Mon. Hel., v. 1, p. 101.
Zonites cellarius var. eugyrus Stabile Prosp. Lugano 1859.
Hoyalina villae Kobelt, Icon., I, v. 6, Nr. 1603 bis 1605.
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5
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a
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Gehäuse ähnlich der A. cellaria Müller, jedoch durchschnittlich größer, etwas dunkler zei:
gelblich hornfarben bis gelbbraun). Das niedrige bis flache Gewinde besteht aus 6 bis 61/, Wr
oO
Me u u Ze en an 1
Anatomie und Systematik der Stylomatophoren. 459
te. Der annähernd gleichweite Nabel fallt senkrecht ab und erscheint mehr lochförmig, die Mündung
im Verhältnis zur Breite höher.
DI WPreelo, da= 1075 bis, H= 6 bis 7 mm.
Die Radula mit symmetrischem, dreispitzigem Mittelzahn, welcher wesentlich kleiner als die Seiten-
e ist; die Hauptspitze desselben ist schlank ausgezogen, die Seitenspitzen kurz und abgerundet; auf
Nittelzahn folgen in einer Halbreihe 3 stark asymmetrische dreispitzige Seitenzähne und 11 stachel-
ige Randzähne. |
Sexualorgane: Der Penis ist viel länger und schlanker als bei der Formenreihe des HH. cellaria
iller, der Musc. retractor endständig inseriert; ebenso ist das Vas deferens wesentlich länger, der
asenstiel länger und dicker als bei A. cellaria Müller und allen oben angeführten Lokalformen der-
a
e
en.
Verbreitungsgebiet: Diese Art wurde bis jetzt in zwei geographisch getrennten Gebieten der süd-
ı und nördlichen Kalkalpen nachgewiesen, wie dies auch bei anderen Gruppen der alpinen Mollusken
v
obachtet wird (Orcula conica Rssm., Pomatias henricae Strob.!). Ich kenne dieselbe vom Mönchsberg
t; die auffallenden anatomischen Unterschiede lassen übrigens keinen Zweifel über die Artgültig-
ieser Art mehr aufkommen.
Hyalinia (Hyalinia) rumelica P. Hesse.
+ Taf. 10, Fig. 71 abisc.
| natinia vumelica P. Hesse, Nachrichtsblatt d. D. malak. Ges., p. 12, 1913.
- Gehäuse ähnlich der A. cellaria Müller, jedoch dunkler gelbbraun mit höherem, flachkegelförmigem
e, welches aus 6 größer angelegten, langsamer und regelmäßig zunehmenden, deutlicher gewölbten
gen besteht; der letzte ist weniger zusammengedrückt und doppelt so breit wie der vorletzte. Der
list besonders bei jüngeren Exemplaren enger, die Mündung weniger breit aber höher; die Skulptur
t aus deutlicheren und besonders an der Naht dichteren Zuwachsstreifen.
DIA... d =1278, HZ 7 mm.
Fundort: Umgebung von Philippopel in Bulgarien.
"Die anatomischen Verhältnisse sind unbekannt; die systematische Einteilung bei dieser Gruppe
also lediglich mit Rücksicht auf das Gehäuse.
Hyalinia (Hyalinia) camelina thracica P. Hesse.
Tat. 10, Fig. 70 a bis c.
_Hyalina camelina thracica P. Hesse, Nachrichtsblatt d. D. mal. Ges., p. 3, 1918.
'om Typus und der forma frondulosa Mss. unterschieden durch größeres, flacheres, mehr zusam-
rücktes Gehäuse und einen weiteren Nabel, welcher sämtliche Umgänge erkennen läßt; am letzten
eine stumpfe Kante; der Basalrand auffallend dick. Das einzige derzeit vorliegende Exemplar ist
bbraun gefärbt; Zahl der Umgänge 6®.
D=10, d=4 35mm.
460 Dr. A. J. Wagner,
Fundort: Genist der Maritza bei Philippopel in Bulgarien. Die anatomischen Verhältnisse unbekannt,
die Einteilung bei der vorstehenden Gruppe erfolgte nur mit Rücksicht auf das Gehäuse.
Hyalinia (Hyalinia) absoloni A. J. Wagner.
Taf. 10, Fig. 73a bis c.
Hyalinia absoloni A. J. Wagner, Sitzungsbericht d. k. Akad. Wien, 1914, Bd. 123, Abt. 1.
Gehäuse scheibenförmig mit kaum erhobenem Gewinde und weitem perspektivischem Nabel; dünn
aber ziemlich fest, durchscheinend, glänzend, mit feinen, aber deutlichen und wenig gebogenen Zuwachs-
streifen, weißlich getrübt (das vorliegende Exemplar etwas verwittert). Das kaum erhobene Gewinde
besteht aus 41/, leicht gewölbten, langsam zunehmenden, durch eine deutlich eingedrückte Naht geschie-
denen Umgängen; der letzte ist doppelt so breit wie der vorletzte, zusammengedrückt, an der Peripherie
gerundet und steigt vorne nicht herab. Die senkrechte, halbeiförmige Mündung ist so breit wie hoch und
wird durch den vorletzten Umgang stark ausgeschnitten; der dünne, scharfe Mundsaum ist gerade, an der
Spindelinsertion etwas vorgezogen. Der weite, perspektivische Nabel mißt mehr als !/, vom Durchmszzue
der Basis. !
I EMNONFAREI WEITEN N
Fundort: Die Eliashöhle bei Trebinje in der Hercegovina. Die anatomischen Verhältnisse sind,
unbekannt; die Einteilung der Art erfolgte nur mit Rücksicht auf die Verhältnisse des Gehäuses. j
Hyalinia (Hyalinia) nautiliformis A. J. Wagner.
Taf. 8, Fig. 62 a bis ce.
Hiyalinia nautiliformis A. J. Wagner, Sitzungsbericht der k. Akad. Wien, 1914, Bd. 123, Abt. 1. N
Gehäuse scheibenförmig, planorbisartig, dünnschalig, durchsichtig, farblos (das vorliegende Exemplar
ist verwittert und etwas weißlich getrübt, glänzend, mit sehr feinen S-förmig gebogenen Zuwachsstreifen.
Das flache, etwas unter das Niveau des letzten Umganges eingesenkte Gewinde ist bei horizonZEe
Anblick des Gehäuses nicht sichtbar und besteht aus 4 kaum gewölbten, durch eine ziemlich sea
Naht geschiedenen Umgängen; dieselben nehmen anfangs langsam, der 4. aber so rasch zu, daß er den
vorletzten um das 21/,fache an Breite übertrifft; der letzte Umgang ist ferner unten deutlicher gewölbt, iu
der Peripherie gerundet und steigt vorne nicht herab. Die senkrechte, halbeiförmige Mündung wird durch
den vorletzten Umgang stark ausgeschnitten; der dünne Mundsaum ist scharf und gerade, die Insertioe
desselben nicht genähert, der Außenrand vorgezogen. Der seichte, weite und perspektivische Nabel nimmt
fast 1/, vom Durchmesser der Basis ein. '
Deu4. az), Ja 3m ‘
Fundort: Die Höhle Klina peclina bei Trebinje in der Hercegovina. ö
Die anatomischen Verhältnisse sind nicht bekannt. : |
Hyalinia (Hyalinia) planospira A. J. Wagner. ;
Ku
Hoyalina planospira A. J. Wagner, Nachrichtsblatt d, D. malak. Ges., p. 111, 1907, und Rossm. Icon., II, v. 13, Nr. 2206.
Fundorte: Höhle Krstac bei NjeguS in Montenegro und Höhle IliZina in Süddalmatien.
Die anatomischen Verhältnisse unbekannt.
Analomie und Systematik der Stylomatophoren. 461
Hyalinia (Hyalinia) wagneri Köhler.
Taf. 10, Fig. 72a bis c.
_ Hyalina wagneri Köhler, Nachrichtsblatt d. D. malak. Ges., p. 81, 1912.
Gehäuse fast scheibenförmig, mit verhältnismäßig weitem, perspektivischem Nabel, gelblichweiß,
milchig getrübt, durchscheinend, lebhaft glänzend, mit feinen, etwas ungleichmäßigen Zuwachs-
eifen. Das flachkegelförmige, kaum erhobene Gewinde besteht aus 41), bis 5 ziemlich langsam und
mäßig zunehmenden, leicht gewölbten und durch eine seichte Naht geschiedenen Umgängen; der
steigt vorne kaum merklich oder gar nicht herab und ist nahezu doppelt so breit wie der vorletzte.
d Die ovale, durch den vorletzten Umgang ausgeschnittene Mündung ist schief, der Mundsaum scharf
gerade, der Nabel mißt fast /, vom Durchmesser der Basis.
Don, d=6, VA Sm.
undort: Die Umgebung der Stadt Lesina auf Lesina. Die anatomischen Verhältnisse sind nicht
Hyalinia (Hyalinia) wagneri sinjana A. J. Wagner.
Taf. 9, Fig. 69 a bis c.
fr Hyalina wagneri sinjana A. J. Wagner, Sitzungsb. d. k. Akad. Wien, 1914, Bd. 123, Abt. 1.
Das Gehäuse größer, gelbbraun gefärbt, mit höherem Gewinde.
DS de, SH B.8 mm.
Fundort: Höhle beı Sinj in Dalmatien.
In diese Gruppe gehört nach dem anatomischen Befunde auch Ayalinia (Hyalinia) diaphanella
us der Krim.
Subgenus Morlina n.
anatomischen Verhältnisse sind mir nur von wenigen Formen bekannt, dieselben lassen
enswerte Unterschiede gegenüber den anderen Gruppen des Genus erkennen.
Hyalinia (Morlina) glabra Ferussac.
En. Taf. 7, Fig. 57 a bis b.
Helix glabra Ferussac, Tabl. syst., 1822.
— — Roßmäßler, Icon., I, v. 2, Nr. 528.
ula: Der Mittelzahn ist hier sehr klein, nahezu rudimentär, mit einer kurzen Hauptspitze und
ne und 25 stachelförmige Randzähne. Mit Rücksicht auf die Dimensionen erscheinen hier die
ne am größten, die Randzähne allmählich kleiner.
xualorgane: Der Penis ist unregelmäßig wulstig verdickt, das hintere Ende angeschwollen, mit
€ ıdständig inserierten Musc. retractor. Das mittellange Vas deferens ist im hinteren Teile faden-
‚Insertion des Musc. retractor; dasselbe ist wohl gegen das vordere Penisende gebogen, jedoch
ir chwach oder gar nicht durch Bindegewebe angeheftet. Die ovale Samenblase ist von dem
nathem.-naturw. Kl. 91. Bd. 61
462 Dr. A. J. Wagner,
Verbreitungsgebiet: Diese Art ist anscheinend über die ganze zentraleuropäische Region verbreitet
und wurde nur in Krain, Südkroatien und Dalmatien nicht nachgewiesen. In diesem weiten Gebiete |
erscheint das Gehäuse wenig veränderlich; auf Kalkboden ist dasselbe festschaliger und dunkler gelbbraun.
gefärbt, meine Exemplare aus Südtirol und Steiermark weisen ein niedrigeres Gewinde und etwas rascher
zunehmende Umgänge auf; an einzelnen Lokalitäten in Ungarn und Siebenbürgen kommen auch auf-
fallend große Exemplare vor (var. hungarica Wstld. und var. striaria Wstld.). Bemerkenswerte Lokal-
formen wurden ferner besonders auf der Balkanhalbinsel beobachtet. Pr
Hyalina (Morlina) glabra bojanae A. J. Wagner.
Hyalina bojanae &. J. Wagner, Nachrichtsblatt d. D. malak. Ges., p. 112, 1907, und Rossm., Icon., II, v. 13, Nr. 2207.
Fundort: Umgebung von Skutari in Albanien.
Hyalinia (Morlina) glabra riloensis n.
Taf. 11, Fig. 81 a bis c.
Gehäuse verhältnismäßig groß, aber sehr dünnschalig, grünlich gelb, lebhaft glänzend mit sehr feiı
Zuwachsstreifen; die 5t/, bis 6 deutlicher gewölbten Umgänge werden durch eine tiefere Naht geschied
D=18, da, Hd = Om:
Fundort: Rilogebirge in Bulgarien.
Hyalinia (Morlina) montivaga Kimakowicz.
Taf. 12, Fig. 90 bis 92.
Hyalina nitidissima var. montivaga Kimakowicz, Beitrag III zur Moll. Fauna Siebenbürgens, p. 161, 1890.
Gehäuse ähnlich der H. nitidissima Mss. aus dem Parnaß, jedoch wesentlich kleiner, mit 44/, r
zunehmenden, weniger gewölbten Umgängen; der letzte ist stärker zusammengedrückt und nahez
mal so breit wie der vorletzte, die Mündung verhältnismäßig breiter, der Nabel enger.
DAT), BZ HZ sm:
Verbreitungsgebiet: Siebenbürgen, Banat, Serbien und Bosnien.
Die anatomischen Verhältnisse unbekannt.
Hyalinia (Morlina) depressa Sterki.
Hvalina depressa Ste rki, Nachrichtsblatt d. D. malak. Ges., p. 104, 1880.
— — -Kobelt, in Rossm,, Icon., II, v. 1, Nr, 35.
— .tschapecki Westerlund, Fauna, I, Suppl., p. 7, 1890.
— nitidissima var. domestica Kimakowicez, Beitrag III zur Moll. Fauna Siebenbürgens, p. 161, 1890.
Verbreitungsgebiet: Die Alpen-, Karpathen- und die nördlichen Balkanländer.
Hyalina (Morlina) dautzenbergi A. J. Wagner.
Taf, Big. 75.
Hyalina dauizenbergi A. J. Wagner, Nachrichtsblatt d. D. malak. Ges., p. 110, 1907, und Rossm., Icon., II, v. 13,
Radula: Der dreispitzige Mittelzahn klein und rudimentär wie bei X. glabra FEr.; auf diese
in-einer Halbreihe 3 dreispitzige, stark asymmetrische Seitenzähne und 9 stachelförmige Randzäh
Verbreitungsgebiet: Süddalmatien, Hercegovina und Montenegro.
Anatomie und Systematik der Stylomatophoren. 463
Subgenus Retinella Shuttleworth. |
Hyalinia (Retinella) mingrelica Mousson.
Taf 6, Fig. 52 bis 53.
4 Zomites mingreliceus Mousson, Cog. Schläfli, II, p. 294, 1863.
— Hiyalina mingrelica Kobelt, in Rossm. Icon., I, v. 6, Nr. 1596.
| — pontica Boettger, Jahrb. d. D. malak. Ges., 1881. teste Rosen.
Bu:
Radula: Der symmetrische dreispitzige Mittelzahn ist kleiner als die Seitenzähne, seine Hauptspitze
lend lang und schmal, die Seitenspitzen kurz und abgerundet; auf den Mittelzahn folgen in einer
ihe 2 stark asymmetrische dreispitzige und 1 zweispitziger Seitenzahn, auf diesen 20 stachel-
Randzähne. Den Dimensionen nach sind die mittleren Seitenzähne am größten.
exualorgane: Der verhältnismäßig kurze, zylindrische Penis ist in der Mitte eingeschnürt; der
isse bei der Gruppe Aegopis Fitz. und besteht auf der Oberseite aus deutlichen und dichten
hsstreifen, welche durch feine Spirallinien gekreuzt werden; auf der stärker glänzenden Unterseite
Genus Schistophallus n.
Radula: Der symmetrische dreispitzige Mittelzahn ist nur wenig kleiner oder nahezu so groß wie
nzähne; auf den Mittelzahn folgen in einer Halbreihe 3 bis 4 stark asymmetrische, zwei und
zige Seitenzähne, welche gegen die Randzähne verhältnismäßig Klein sind; die folgenden Rand-
ind stachelförmig und verhältnismäßig groß.
exualorgane: Der Penis ist am hinteren Ende in zwei kurze, ungleiche Zipfel gespalten, an welchen
falls gespaltene, also zweiarmige Musc. retractor inseriert; in den vorderen, größeren Zipfel
das in diesem Teil wesentlich dickere Vas deferens, erscheint sodann gegen das vordere Ende
s gerichtet und hier durch Bindegewebe angeheftet; der übrige Teil des Vas deferens ist faden-
"dünn und lang. Die ovale Samenblase ist vom Blasenstiel wenig deutlich abgesetzt; der mittellange
jel ist im oberen Teile dünn, an seinem unteren Teile erscheint derselbe ebenso wie der anliegende
Vagina auffallend verdickt, indem hier eine drüsige Auflagerung gut entwickelt ist.
Gehäuse wie bei Hyalinia Agassiz; bei einigen Formen werden auf der Oberseite feine Spiral-
'htbar.
tbreitungsgebiet: Formen dieser Gruppe wurden bisher nur in Siebenbürgen und Bulgarien nach-
mars dieselben ferner im ganzen östlichen Balkangebiet, der Krim und Kleinasien,
4
nn ze re een = == =
——— en = = —— = = u
ee
nen ea
=
En ee
EEE
464 Dr. A. J. Wagner,
Subgenus Schistophallus s. str.
Schistophallus (Schistophallus) oskari Kimakowicz.
Taf. 11, Fig. 76.
Hyalina (Retinella) oskari Kinakowicz, Beitrag zur Moll. Fauna Siebenbürgens, p. 9, 1883.
— (Retinella) oskari Kob., in Rossm., Icon., Il, v. 9, Nr. 1609,
— natolica Bielz, Fauna Siebenbürgens, p. 42, 1867.
Das Gehäuse verhältnismäßig groß, dünn aber fest und durchscheinend, oben hell hornfarben, unter
milchig getrübt; wachsglänzend mit sehr feinen, ziemlich gleichmäßigen Zuwachsstreifen, welche auf der
oberen Umgängen und entlang der Naht deutlicher sind, daneben werden unter der Luppe auch sehr feine
und dichte Spirallinien sichtbar. Das flachkegelförmige, kaum erhobene Gewinde besteht aus 51/, bis €
ziemlich regelmäßig und rasch zunehmenden, schwach gewölbten und durch eine leicht eingedrückte
Naht geschiedenen Umgängen; der letzte ist beiderseits gleichmäßig gerundet und doppelt so breit wie
der vorletzte. Die schiefe Mündung wird durch den vorletzten Umgang ausgeschnitten und ist breiter als
hoch; der Mundsaum scharf und gerade; der Nabel stichförmig.
En
D=z1[e, d- N2o) WEN Bin.
R
Fundorte: Die Bogater Schlucht und Coltiu Pesteri im Persänyer Höhenzug bei Kronstadt ir
Siebenbürgen.
Schistophallus (Schistophallus) oskari tumidus Kimakowicz.
Taf. 4, Fig. 42. Taf. 6, Fig. 49 bis 50, Taf. 11, Fig. 77 a bis c.
Hyalina (Retinella) oskari var. tumida Kimakowicz, Beitrag III zur Moll. Fauna Siebenbürgens, p. 176, 1890.
Radula: Der symmetrische Mittelzahn ist kaum kleiner als die benachbarten Seitenzähne, die Haupt
spitze desselben ist ziemlich lang und schmal, aber stumpf, die zwei Seitenspitzen niedrig bis undeutlich
Auf den Mittelzahn folgen in einer Halbreihe 3 dreispitzige und ein zweispitziger Seitenzahn, welche
asymmetrisch sind und an Größe zunehmen; die 13 stachelförmigen Randzähne sind auffallend groß.
Sexualorgane: Der verhältnismäßig lange Penis ist im mittleren Drittel verdünnt, am hinteren Enc
keulenförmig verdickt und in zwei Zipfel gespalten, an welchen der lange und zweiarmige Musc. retrac
inseriert. Das sehr lange Vas deferens mündet in den größeren Zipfel des Penis, erscheint dann na
vorne umgebogen und am vorderen Penisende durch festes Bindegewebe angeheftet; dieser vordere 7
des Vas deferens ist verdickt, der übrige sehr lange Teil desselben fadenförmig dünn. Die übrigen V
hältnisse typisch.
Das Gehäuse erscheint wesentlich von jenem der typischen Form unterschieden; das. höhe: re
konvexe Gewinde besteht aus 6 bis 6!/, deutlicher gewölbten und langsamer zunehmenden Umgäng:
der letzte ist weniger zusammengedrückt und nur 1/, breiter wie der vorletzte, die Mündung ı
gerundet und nahezu so hoch als breit. Die Zuwachsstreifen und besonders die Spirallinien sit
schwächer, die Färbung rotbraun. m
Be III ZEAN DMRE
Fundort: Der Zeidner Berg bei Kronstadt in Siebenbürgen, an der Lokalität »Scara».
nur die Radula dieser Fe besitzt einen rudimentären Ne
Anatomie und Systematik der Stylomatophoren. 465
Subgenus Cellariopsis n.
Schistophallus (Cellariopsis) deubeli n.
Taf. 6, Fig. 51; Taf. 7, Fig. 60; Taf. 12, Fig. 85a bis c.
Hiyalina cellaria Bielz, Fauna Siebenbürgens 1867.
Hiyalinia (Polila) cellaria Kimakowicz, Beitrag zur Moll. Fauna Siebenbürgens, p. 164, 1890.
Radula: Der symmetrische Mittelzahn ist kleiner wie die Seitenzähne, die Hauptspitze desselben ist
lang und schlank, die beiden Nebenspitzen kurz, aber ebenfalls gut entwickelt; auf den Mittelzahn folgen
in einer Halbreihe 3 dreispitzige, stark asymmetrische Seitenzähne und 15 stachelförmige Randzähne, von
welchen die inneren am größten sind.
Sexualorgane: Der ziemlich kurze Penis ist im hinteren Teile auffallend angeschwollen und hier in
zwei ungleiche Zipfel gespalten; an dem kleineren Zipfel inseriert der Musc. retractor, entsendet aber auch
einige Fasern zum zweiten größeren Zipfel, in welchen das in diesem Teile dickere Vas deferens ein-
mündet; der vordere Teil des Vas deferens ist ferner gegen das vordere Ende des Penis gebogen und
hier durch Bindegewebe angeheftet, der übrige, längere Teil desselben fadenförmig dünn. Die übrigen
Verhältnisse typisch.
Das Gehäuse ist scheibenförmig mit flachkegelförmigem, sehr niedrigem, etwas konvexem Gewinde,
flacher Basis und ziemlich engem, lochförmigem oder etwas trichterförmig erweitertem Nabel; gelblich
hornfarben mit grünlichem Stich und milchig getrübter Unterseite; durchscheinend, lebhaft glänzend, mit
sehr feinen bis undeutlichen Zuwachsstreifen. Das Gewinde besteht aus 5 bis 51/, kaum gewölbten, durch
eine seichte Naht geschiedenen, ziemlich langsam zunehmenden Umgängen; der letzte ist zusammen-
gedrückt, oben mehr gewölbt und höchstens 1!/, breiter wie der vorletzte. Die ovale Mündung wird durch
den vorletzten Umgang ausgeschnitten und ist breiter als hoch, der Mundsaum scharf und gerade.
DE d—=., 8, HA mm.
li ae N:
Verbreitungsgebiet: Die Ostkarpathen in Ungarn und Siebenbürgen. Mit Rücksicht auf die Verhält-
nisse des Gehäuses steht diese Art der H. planaria Cless. aus der Krim und der H. camelina Bgi. aus
‚dem östlichen Balkangebiet und Vorderasien am nächsten, doch sind die anatomischen Verhältnisse
dieser Formen noch unbekannt.
Genus Crystallus Lowe 1854.
Der Kiefer dünn und zart, halbmondförmig mit einem schwachen Vorsprung am konkaven Rande,
glatt.
Radula:.Der dreispitzige, symmetrische Mittelzahn ist von gleicher Größe wie die drei asymmetri-
schen, ebenfalls dreispitzigen Seitenzähne; 10 bis 15 Randzähne sind stachelförmig.
: Sexualorgane: Der Penis mit endständig inseriertem Musc. retractor; nach einer Zeichnung Wieg-
mann’s findet sich bei Or. diaphanus Stud. ein halbkugelig vorspringendes Divertikel am Penis. Das Vas
deferens ist mittellang und in seinem ganzen Verlaufe fadenförmig; die Samenblase rudimentär entwickelt
Und kurz gestielt; die Vagina in der Mitte auffallend verdickt. Der Musc. retractor des rechten Augen-
trägers verlauft zwischen Penis und Vagina.
Das Gesäuse klein, glasartig durchsichtig, farblos oder gelblich, glänzend und sehr fein gestreift,
jedoch ohne Spirallinien; offen, eng bis stichförmig genabelt oder ungenabelt, mit zahlreichen (4 bis 8)
langsam und regelmäßig zunehmenden Umgängen, in welche sich das Tier vollkommen zurückziehen
kann; die Mündung durch den vorletzten Umgang ausgeschnitten, der Mundsaum dünn, scharf und gerade.
Das Verbreitungsgebiet umfaßt das ganze paläarktische Gebiet.
466 Dr. A. J. Wagner,
Subgenus Crystallus s. str.
Crystallus spelaeus A. J. Wagner.
Taf. 11, Fig. 74a bis c.
Crystallus spelaeus A. J. Wagner, Sitzungsbericht der k. Akad. Wien, 1914, Bd. 123, Abt. 1.
Das Gehäuse sehr ähnlich dem Cr. crystallinus Müller, jedoch bei der gleichen Windungszahl (5)
“
wesentlich größer, festschaliger, mit nahezu flachem Gewinde und verhältnismäßig engerem er
abfallendem Nabel.
D=5, d=4'7, H=2-4mm. F
Fundort: Höhle Crnulja ponor im Popovo polje, Hercegovina.
Crystallus cerystallinus Müller.
Taf. 12, Fig. 94.
Helix erysiallina Müller, Verm. hist. II, 1774.
Sexualorgane: Der spindelförmige Penis mit endständig inseriertem Muse. retractor, neben diesem
| | Blase angeschwollen, in welche die rudimentäre, sehr kleine und kaum gestielte Samenblase mündet.
| I mündet das mittellange, fadenförmige Vas deferens. Die Vagina ist im mittleren Teile zu einer eiförmigeı
|
| Verbreitungsgebiet: Europa.
1 Crystallus jetschini Kimakowicz.
mi Hiyalina (Vitrea) jelschini Kimakowicz in: Beitrag z. Molluskenfauna Siebenbürgens, 2. Nachtrag, p. 171, 1890.
Verbreitungsgebiet: Banat in Südungarn, Domoglet bei Mehadia.
Hi Crystallus illyricus A. J. Wagner.
N Cryslallus illyrieus A. J. Wagner, Nachrichtsblatt d. D. mal. Ges., p. 103, 1907 und Rossm., Icon., II, v. 18, Nr. 2199.
1 Verbreitungsgebiet: Süddalmatien, Hercegovina, Bosnien, Serbien, Montenegro, Albanien.
wi Crystallus contractus subcontractus A. J. Wagner.
Nr. 2196.
Verbreitungsgebiet: Das ganze Gebiet Österreichs und Ungarns mit Ausnahme von Süddalmat en.
Crystallus contractus botterii Pfeiffer.
| Helix erystallina var. botterii Pfeiffer, Mon. Helic., III, p. 66, 1853 und Rossm., Icon., II, v. 13, Nr. 2197.
Verbreitungsgebiet: Süddalmatien und Montenegro.
Crystallus kutschigi Walderdorff.
Hiyalina kutschigi Walderdorf, Verhandl. d. k. k. zoolog. botan, Ges. Wien, p. 504, 1864 und Rossm,, Icon., II, v
Nr, 2201.
Verbreitungsgebiet: Süddalmatien und Hercegovina.
ol I
Anatomie und Systematik der Stylomalophoren. 467
‚Crystallus Kutschigi zavalae A. J. Wagner.
Crystallus kutschigi zavalae A. |). Wagner, Nachrichtsblatt d. D. mal. Ges., p. 105, 1907 und Rossm,, Icon., II, v. 13,
2202.
E Verbreitungsgebiet: Zavala in der Herzegovina.
‘
Crystallus sturanyi A. J. Wagner.
Crystallus sturanyi A.]J. Wagn er, Nachrichtsblatt d. D. malak. Ges., p. 106, 1907, und Rossm., Icon., II, v. 13, Nr. 2200.
4 Verbreitungsgebiet: Montenegro, Bosnien, Serbien und Bulgarien.
B;
Crystallus subrimatus Reinhardt.
Hyalina subrimala Reinhardt, Sitzungsb. Ges. naturf. Freunde, Berlin, p. 39, 1871.
Verbreitungsgebiet: Die Alpen-, Sudeten-, Karpathen- und nördlichen Balkanländer.
& - i
Crystallus subrimatus litoralis Clessin.
Iyalina (Vitrea) litoralis Clessin, Mal. Bl., p. 131, t. 2, £. 9, 1877.
2 rbreitungsgebiet: Das Küstenland, Krain, Kroatien, Bosnien, Dalmatien, Montenegro und Südtirol.
Crystallus subrimatus inflatus A. J. Wa gner. |
stallus subrimalus inflatus A. J. Wagner, Nachrichtsblatt d. D. mal. Ges., p. 107, 1904, und Rossm. Icon,, II, v. 13,
Terbreitungsgebiet: Süddalmatien, Montenegro und Albanien.
Crystallus diaphanus Studer.
’ lix diaphana Studer, Kurz. Verz., p. 44, 1820.
— hyalina Ferussae, Tabl., p. 45, 1822.
— contorta Held, 1837.
Crystallus transsilvanicus Clessin.
H alina Iranssilvanica Clessin, Mal. Bl., v. 24, p. 133, t. 2, f. 12, 1877:
ER PERLENE
Verbreitungsgebiet: Die Karpathen.
4
Crystallus erjaveei Brusina.
He licella erjaveci Brusina, Contr. mal. Croat., p. 18, 1870.
Verbreitungsgebiet: Das Küstenland, Krain und Kroatien.
.-
Crystallus subcarinatus Clessin.
lina (Vilrea) subcarinata Clessin, Mal. Bl., v. 24, p. 129, t. 1, f. 5, 1877.
WER gr rn x PR u &
— jickelii Clessin, Mal. Bl., v. 24, p. 130, t. 2, 1. 8, 1877.
breitungsgebiet: Die Südkarpathen.
468 Dr. A. J. Wagner,
Subgenus Hydatinus Westerlund 1886.
Crystallus (Hydatinus) hydatinus Roßmäßler.
Helix hydatina Roßmäßler, Icon., I, v. 2, Nr. 529.
Verbreitungsgebiet: Kroatien, Dalmatien und Montenegro.
Crystallus (Hydatinus) sphaeroconus A. J. Wagner.
Crystallus (Hydatinus) sphaeroconus A. J. Wagner, Nachrichtsblatt d. D. mal. Ges., p. 109, 1907 und Rossm., Icon., I,
v. 13, Nr. 2203.
|
Verbreitungsgebiet: Nordalbanien.
Crystallus (Hydatinus) eudaedaleus Bourguignat.
Zoniles eudaedaleus Bourguignat, Amenites mal., I, p. 189, t. 20, Fig. 1 bis 3, und Rossm., Icon., ], v. 7, Nr. 1946.
Verbreitungsgebiet: Lesina, die Jonischen Inseln und Griechenland.
nd A dl | m
Crystallus (Hydatinus) opinatus Clessin.
RE (Vitrea) opinata Clessin, Moll. Fauna Österreich-Ungarns, p. 89, f. 29, 1887.
— — plutonia Kimakowicz, Beitrag zur Moll. Fauna Siebenbürgens, 2. Nachtrag, p. 174, 1890.
Verbreitungsgebiet: Das Gebiet der Monarchie und die nördlichen Balkanländer.
Crystallus (Hydatinus) maritae Kimakowicz.
Hyalinia (Vitrea) maritae Kimakowicz, Beitrag zur Moll. Fauna Siebenbürgens, 2. Nachtrag, p. 173, 1890.
Verbreitungsgebiet: Südkarpathen.
Crystallus (Hydatinus) maritae clathratus Kimakowicz. D
Hyalinia (Vitrea) maritae var. clathrata Kimakowicz, Beitrag zur Moll. Fauna Siebenbürgens, 2. Nachtrag, p. 174, 1890.
Fundorte: Tordaer Felsspalte und Attelsloch bei Schäßburg in Siebenbürgen.
Familia VITRINIDAE.
Subfamilia Vitrininae.
Das kriechende Tier ist sehr schlank, die Sohle in drei Längsfelder geteilt und berandet, die Schw N
spitze ohne Schwanzdrüse. Am Mantelrande sind zwei Nacken und zwei Schalenlappen vorhanden
Atemöffnung befindet sich auf der rechten Seite an der Basis des Mantellappens, die Geschlechtsöffnung
rechts in der Mitte des Halses.
"Verdauungstrakt: Der zylindrische Oesophagus ohne Kropf und Vormagen erweitert sich zu ei
gleichlangen, sackförmigen Magen, der sich in einen dünnen zylindrischen Enddarm mit den typis
Windungen fortsetzt. Der halbmond- oder hufeisenförmige Kiefer ist glatt mit einem Vorsprung am Kon
kaven Rande (Taf. 11, Fig. 835, Fig. 84; Taf. 15, Fig. 129). »Wiegmann«.
Die Radula mit 71 bis 88. Querreihen und im Maximum mit 31 —1—31 Längsreihen »Wiegman
Der symmetrische Mittelzahn ist stets deutlich dreispitzig und so groß wie die Seitenzähne; die Ha
spitze ist schlank ausgezogen, länger wie die Basalplatte, an der Basis etwas schmäler, vorne zugesp
die zwei Nebenspitzen sind viel kürzer, aber deutlich vorspringend. Auf den Mittelzahn folgen in einer
M@
Anatomie und Systematik der Stylomatophoren. 469
Halbreihe eine wechselnde Zahl asymmetrischer Seitenzähne, von welchen die inneren (10 bis 12) deutlich
dreispitzig sind, während die äußeren zweispitzig werden und allmählich in die stachelförmigen Randzähne
übergehen; die stachelförmigen Randzähne sind entweder einspitzig oder fein sägenartig gezähnt und mehr-
spitzig.
Die Niere typisch wie bei den Heliciden »Wiegmann«.
Der Nervenschlundring mit auffallend großem Hirnganglienknoten und kurzer Cerebralkommissur
unterscheidet sich von den Heliciden besonders dadurch, daß die Visceralganglien deutlicher von den
Pedalganglien gesondert sind und der Ring ein weiteres Lumen besitzt »Wiegmann«.
Sexualorgane: Die Zwitterdrüse ist aus kugeligen Acinis zusammengesetzt und in der Leber
eingebettet. Der zumeist gestreckte oder nur weit gewundene, verhältnismäßig kurze Zwittergang besitzt
ein deutliches Divertikel; die Eiweißdrüse ist verhältnismäßig groß, das Uterus-Prostatakonvolut weit
gewunden. Die kleine, kugelige Samenblase ist kurz bis sehr kurz gestielt; der Blasenstiel ist deutlich von
der Samenblase abgesetzt, stets ohne Divertikel und an seiner Einmündung in die Vagina nicht wesentlich
dicker. In die Vagina mündet gegenüber der Einmündung des Penis in die Kloake bei einer Gruppe eine
weibliche Anhangdrüse (Appendicula); dieselbe besteht aus einem in der Ruhelage eingestülpten Blindsack,
welcher in eine gebogene und an der Spitze durchbohrte hornartig feste Spitze auslauft. Taf. 15, Fig. 141
stellt dieses Organ eingestülpt, Fig. 141 vorgestülpt dar. Diese Appendicula wird mit dem Pfeilsack der
Heliciden verglichen und erfüllt vielleicht eine ähnliche Funktion als Reizorgan. Sehr verschiedene Ver-
hältnisse werden bei den einzelnen Gruppen am Penis beobachtet; derselbe ist im allgemeinen keulen-
förmig, kurz und dick; ein endständig inserierter Musc. retractor ist bald vorhanden oder derselbe fehlt
vollkommen. Das kurze, fadenförmige Vas deferens verlauft entweder frei zum hinteren Ende des Penis
und mündet neben dem Muse. retractor, oder dasselbe verlauft zunächst zum vorderen Ende des Penis,
wird daselbst von einer Bindegewebsmembrane eingehüllt und gelangt so bedeckt zum hinteren Penis-
ende. Der Musc. retractor des rechten Augenträgers verlauft bald zwischen Penis und Vagina, bald frei
neben den Sexualorganen.
"Das Gehäuse ist immer sehr zart, oft hautartig dünn und biegsam, durchsichtig und glänzend mit
sehr feinen bis undeutlichen Zuwachsstreifen; dasselbe gestattet dem Tiere nur ausnahmsweise sich voll-
kommen in das Gehäuse zurückzuziehen, zumeist ist ein ähnliches Verhältnis wie bei Daudebardia vor-
handen. Das Gehäuse ist ferner stets ungenabelt und besteht aus 11/, bis 31/, sehr rasch zunehmenden
Umgängen; im übrigen ist das Wachstum des Gehäuses hier ähnlich wie bei Daudebardia, indem der
Spindel- und Basalrand der Mündung gegen den Oberrand mehr oder minder auffallend zurückbleiben, so
daß das Gehäuse schildförmig erscheint; am Spindelrand ist häufig ein mehr oder minder breiter, hautartig
dünner Saum vorhanden, welcher bei den einzelnen Arten konstant erscheint.
Das Verbreitungsgebiet der hier besprochenen Gruppen dieser Familie umfaßt das ganze palä-
arktische Gebiet; als autochthone Höhenformen treten dieselben auch heute vorzüglich in den Gebirgen
auf, wo sie in die obersten Höhenlagen vordringen, welche überhaupt noch Mollusken beherbergen. Die
bei den einzelnen Arten wesentlich abweichenden Verhältnisse der Sexualorgane begründen bei gleich-
zeitiger Berücksichtigung der Schalenmerkmale und der Radula nachstehende Gruppeneinteilung.
Genus Vitrina Draparnaud 1801.
Die Radula mit stachelförmigen einspitzigen äußeren Randzähnen.
Sexualorgane: Die Vagina stets ohne Appendicula (Pfeilsack), der Penis mit endständigem Musc.
fetractor. Der Musc. retractor des rechten Augenträgers verlauft zwischen Penis und Vagina.
Das Gehäuse mit 21/, bis 3!/, rasch zunehmenden Umgängen, in welche sich das Tier nur teilweise
zurückziehen kann.
Denkschriften der mathem.-naturw. Kl. 91. Bd. 63
470 Dr. A. J. Wagner,
Vitrina diaphana Draparnaud.
Taf. 13, Fig. 106 bis 110.
Vitrina diaphana Draparnaud, Hist. p. 120, Taf. 8, Fig. 38 bis 39, 1805.
Die Radula mit 1 symmetrischen, dreispitzigen Mittelzahn, 10 dreispitzigen, stark asymmetrischen
Seitenzähnen und 22 bis 25 stachelförmigen Randzähnen, von welchen nur die zwei innersten undeutlich
zweispitzig erscheinen (in einer Halbreihe).
Sexualorgane: Der dicke, keulenförmige Penis mit einem kräftigen, endständig inserierten Muse,
retractor; das kurze Vas deferens legt sich dem vorderen Ende des Penis an und verlauft hier unter der
bindegewebigen Hülle zum hinteren Ende desselben. Die rundliche Samenblase mit dünnem, ziemlich
kurzem Blasenstiel; die übrigen Verhältnisse typisch.
Gehäuse: Sehr dünn und zart, gelblich gefärbt, durchsichtig und glänzend mit undeutlichen Zu-
wachsstreifen; die Oberseite flachkonvex mit kaum vorspringendem Gewinde, welches aus 21/, rasch
zunehmenden Umgängen besteht; der Oberrand der Mündung konvex vorgezogen, der Spindelrand stark”
konkav gebogen mit einem breiten Hautsaum.
Di= 839; md O2 Namen.
Bezüglich der übrigen Verhältnisse des Gehäuses verweise ich hier und bei den weiteren Formen
dieser Gruppen auf die beigegebenen Abbildungen.
Verbreitungsgebiet: Die typische Form der V. diaphana Drap. ist mir nur aus West-, Süd- und
Mitteldeutschland bis Patschkau in Schlesien, also dem deutschen Mittelgebirge, ferner aus den Alpen-
ländern bekannt. In den Karpathen (schon im oberen Oder- und Weichseltale) habe ich dieselbe nicht
beobachtet, ebenso sind mir aus den Südostalpen nur vereinzelte Fundorte bekannt geworden (Alpe Krn
in den Julischen Alpen, Mali Halan im Velebit). In diesem Gebiete tritt V. diaphana Drap. vorzüglich in
den unteren Höhenlagen auf; schon in Hönenlagen über 1000 »z» nimmt die Individuenzahl ab, während
gleichzeitig andere Arten auftreten, um dieselbe bald vollkommen zu ersetzen.
Vitrina glacialis Forbes.
Taf. 14, Fig. 115 bis 117. E
Vitrina glacialis Forbes, Magas. Zool. Bot. 1837. |
— — Kobeltin Rossm,, Icon., I, v. 5, Nr. 1401. k
Gehäuse sehr ähnlich der Vitrina diaphana Drap., die 2!/, Umgänge nehmen jedoch rascher zu,
so daß der Umriß des Gehäuses weniger gerundet, annähernd halbkreisförmig erscheint; die Oberseite ist
flacher, das Gewinde im Verhältnis zur Mündung kleiner; der Ober- und Außenrand der Mündung sind
stärker vorgezogen, der Spindelrand weniger konkav gebogen; der Hautsaum am Spindelrand ist nicht
wesentlich schmäler als bei V. diaphana Drap., nimmt aber nur einen geringeren Teil von der Unterseite
des Gehäuses ein.
DEU dA Haan: 'sB
Die anatomischen Verhältnisse sind unbekannt.
Fundorte: Vitrina glacialis Forbes ist mir nur aus Tirol bekannt (Schwarzenbach bei Lutach,
Kanserbach), wo sie nur in den oberen Höhenregionen auftritt und vermutlich eine Höhenform der
V. diaphana Drap. darstellt; Kobelt und Koch führen dieselbe auch aus der Schweiz an. fi
’
Vitrina charpentieri Stabile. g
Taf. 14, Fig. 124 bis 127, Taf. 15, Fig. 128 bis 129. ’
Vitrina charpentieri Stabile, Rev. Mag. p. 419, Taf. 15, Fig. 1 bis 5, 1859. r
— Kobeltin: Rossm,, Icon., I, v. 5, Nr. 1408. ih
— mnivalis Charpentier in sched.
rn a San a ze ee
ET er
Anatomie und Systematik der Stylomatophoren. 471
Vitrina kochi Andrae, Der Diluvialsand von Hangenbieten, p. 52, Taf. 1, Fig. 60 bis 63, Straßburg 1884.
— — Clessin, Fauna Österreich-Ungarns, p. 60,. 1887.
| Der symmetrische dreispitzige Mittelzahn mit gut entwickelten Nebenspitzen; auf diesen folgen in
einer Halbreihe 12 asymmetrische dreispitzige Seitenzähne und 20 bis 23 stachelförmige Randzähne, von
l "welchen die innersten schwach zweispitzig erscheinen.
Sexualorgane: Der Penis ist im Vergleiche mit V. diaphana Drap. wesentlich kleiner und kürzer,
die übrigen Verhältnisse typisch.
| Das Gehäuse ähnlich wie bei V. diaphana Drap., jedoch durchschnittlich kleiner, im Umrisse mehr
ov I; die 21/), Umgänge nehmen rascher zu, dementsprechend erscheint das Gewinde im Verhältnisse zur
lündung kleiner; der Spindelrand der Mündung ist weniger konkav gebogen, der Hautsaum sehr schmal.
Deß, dA ee
Das Verbreitungsgebiet dieser Art scheint sehr ausgedehnt zu sein; ich kenne dieselbe in voll-
mmen übereinstimmenden Exemplaren aus der Umgebung von Bex in der Schweiz, vom Hochtor,
chschwab, Rax in Steiermark, vom Schneeberg in Niederösterreich, aus dem Tatragebirge, den schlesi-
en Beskiden und dem Reichensteiner Gebirge bei Patschkau in Preußisch-Schlesien. In den Alpen und
r Tatra wurde V. charpentieri Stab. vorzüglich in den oberen Höhenlagen beobachtet, in den schlesi-
chen Beskiden tritt dieselbe jedoch regelmäßig auch in Höhenlagen um 1000 m, ja vereinzelt in der
gion auf. Ich beurteile diese Art zunächst nach Originalexemplaren Charpentiers aus der
ebung von Bex, welche dieser Autor mit der Bezeichnung Vitrina nivalis dem Wiener Hofmuseum
bergeben hat.
Genus Phenacolimax Stabile 1859.
Radula: Die Randzähne sind nur zum Teile stachelförmig; die inneren derselben infolge Spaltung
\uptspitze zweispitzig und schmäler als die Seitenzähne; die äußeren durch das Auftreten von
en Nebenspitzen am=-Außenrande mehrspitzig und zumeist kürzer, nicht mehr stachelförmig; mitunter
klein bis rudimentär.
Sexualorgane: Der schlank zylindrische oder mehr keulenförmige Penis mit einem endständig
erierten Musc. retractor; das kurze, fadenförmige Vas deferens legt sich dem vorderen Teile des Penis
ıd verlauft dann demselben dicht anliegend gegen das hintere Ende, wo es neben dem Muse. retractor
ündet.
; Der Musc. retractor des rechten Augenträgers verlauft frei neben den Sexualorganen.
Das Gehäuse ist im Verhältnisse zum Tiere so groß, daß sich dasselbe nahezu vollkommen in das
häuse zurückziehen kann. Die Zahl der Umgänge ist hier immer größer wie bei den Formen des Genus
Phenacolimax pellucidus Müller.
Taf. 4, Fig. 40, Taf. 13, Fig. 95 bis 99.
Bellix pellucida Müller, Verm. Hist., II, 1774.
Es
_ Die Radula mit dreispitzigem symmetrischem Mittelzahn und 8 asymmetrischen, dreispitzigen Seiten.
en; auf diese folgen in einer Halbreihe 22 bis 23 schmälere Randzähne, bei welchen zunächst eine
tung der Hauptspitze erfolgt, so daß dieselben zweispitzig erscheinen; bei den äußeren Randzähnen
en außerdem am Außenrande kleine Nebenspitzen auf, wodurch dieselben sägenartig gezähnt, also
'spitzig werden.
'Sexualorgane: Der schlank zylindrische Penis mit einem endständig inserierten Musc. retractor; die
gen Verhältnisse typisch.
‚Seitenzähnen; auf diese folgen in einer Halbreihe 25 Randzähne, von welchen die inneren (15) infolge
472 Dri-A: JH Wagner,
Gehäuse gelblich oder grünlich, durchsichtig oder leicht getrübt; glänzend mit sehr feinen Zuwachs-
streifen. Das breit kegelförmige Gewinde besteht aus 31/, ziemlich rasch zunehmenden Umgängen; der
letzte ist mehr als doppelt so breit wie der vorletzte und steigt vorne langsam herab. Der Oberrand der
Mündung ist etwas konvex vorgezogen, der Basalrand flach konkav mit sehr schmalem Hautsaum.
D:=#o, WMa=422, HS:
Verbreitungsgebiet: Das ganze paläarktische Gebiet, sowohl in der Talregion, als in den unteren
und oberen Höhenlagen der Gebirge.
Phenacolimax reitteri Boettger. |
Taf. 14, Fig. 118 bis 123.
u
Vitrina reitteri Boettger, Ber. d. Offenb. Ver., p. 102, 1880.
— carniolica Boettger, Nachrichtsblatt d. D. malak. Ges., p. 184, 1884.
Die Radula mit dreispitzigem symmetrischem Mittelzahn und 9 asymmetrischen dreispitzigen
Spaltung der Hauptspitze zweispitzig und schmal sind, während die äußeren durch Auftreten von äußeren
Nebenspitzen mehrspitzig erscheinen, aber abnehmend kleiner und kürzer werden.
Sexualorgane: Der keulenförmige Penis mit endständig inseriertem Musc. retractor; die übrigen
a ll m a ee
Verhältnisse typisch.
Gehäuse dünnschalig, gelblich hornfarben, durchsichtig oder nur leicht getrübt, glänzend, mit feinen
aber deutlichen Zuwachsstreifen. Das flachkegelförmige, deutlich vorspringende Gewinde besteht aus
3 bis 31/, rasch zunehmenden Umgängen; der letzte nimmt gegen die Mündung rascher zu und steigt.
vorne langsam herab; Exemplare mit 3 oder 31/, Umgängen zeigen aus diesem Grunde wesentlich ver-
schiedene Verhältnisse, indem mit der rascheren Zunahme des letzten Umganges das Gewinde flacher,
die Mündung größer und weiter erscheint (Taf. 14, Fig. 118 und Fig. 121). Der Oberrand der Mündung ist
konvex vorgezogen, der Basalrand seicht konkav mit einem sehr schmalen Hautsaum.
D = Yard RA, ZU mm.
Verbreitungsgebiet: Die Südostalpen und der Westen der Balkanhalbinsel; Krain, Kronen Bosnien,
Hercegovina, Montenegro, Albanien und Mazedonien.
Vitrina carniolica Bttg. entspricht unausgewachsenen Exemplaren dieser Art.
Phenacolimax retyezati n.
Taf. 14, Fig. 111 bis 113.
Ye
Gehäuse ähnlich dem Phenacolimax reitteri Bttg., das niedrigere, nahezu flache Gewinde besteh
aus 23/, rascher zunehmenden Umgängen, so daß das Gewinde im Verhältnis zur Mündung kleinet
erscheint; der Hautsaum am Spindelrande der Mündung ist schmal. .
D=6:6 dz=5, H=zAmm,
Fundort: Am Berge Retyezat in den Südwestkarpathen.
Phenacolimax bielzi Kimakowicz.
Taf. 13, Fig. 103 bis 105.
Phenacolimax bielzi Kimakowicz, Beitrag zur Moll. Fauna Siebenbürgens, p. 159, 1890.
Vitrina diaphana Bielz, Fauna, p. 35, 1867.
Gehäuse sehr ähnlich dem Phenacolimax reitteri Bttg., jedoch kleiner, mit 3 langsamer zunehmen-
den Umgängen und einem breit kegelförmigen Gewinde, wie es nur unausgewachsene Gehäuse des
Anatomie und Systematik der Stylomatophoren. 473
Ph. reitteri Bttg. aufweisen. Die Mündung ist im Verhältnis zum Gewinde weniger breit und erweitert,
der Oberrand derselben stärker konvex, der Spindelrand tiefer konkav, der Hautsaum sehr schmal.
’ De oe os 4-5 Hmm,
Verbreitungsgebiet: Die Ostkarpathen in Ostungarn, Ostgalizien, der Bukowina und Siebenbürgen.
Phenacolimax nivalis Dum. et Mort.
Taf. 14, Fig. 114 a bis c.
Vitrina nivalis Dum. et Mort., Hist. moll. Savoie 1852, nec Charpentier.
— -— Pollonera, Mon. in Atti Ac. Torino, Fig. 14 bis 16, 1884,
— — Westerlund, Fauna, I, p. 16, 1886.
+
_ Gehäuse sehr dünnschalig, gelblich mit grünlichem Stich, glänzend und durchsichtig, mit schwachen,
nur an der Naht deutlicheren Zuwachsstreifen. Das kaum erhobene Gewinde besteht aus 2°/, ziemlich
rasch zunehmenden Umgängen; der Oberrand der Mündung ist konvex vorgezogen, der Spindelrand leicht
kav mit einem sehr schmalen Hautsaum.
D=10, d=8, H=3'4mm.
Bi _ Die anatomischen Verhältnisse sind unbekannt.
"Fundorte: In den oberen Höhenlagen der Westalpen; meine Exemplare aus den Walliser, Grajischen
Kottischen Alpen.
Von Vitrina diaphana Drap. unterscheidet sich vorstehende Art durch das mehr gedrückte, oben
ere Gehäuse, die größere Zahl der langsamer und regelmäßiger zunehmenden Umgänge (!/, Umgang
), das im Verhältnis zur Mündung größere Gewinde und besonders durch den weniger konkav ge-
bogenen Spindelrand mit einem wesentlich schmäleren Hautsaum.
B Nahe Beziehungen zeigt Vitrina nivalis Dum. et Mort. zu einer Vitrina des mittleren und unteren
intales, welche Clessin als V. elliptica Brown, Kobelt als V. major FEr. bezeichnen. Mit letzterer
welche ich nach Exemplaren aus der Bretagne beurteile, hat die Form des Rheintales aber gewiß
zeichnet; ich schlage aus diesem Grunde zur Fixierung dieser bemerkenswerten Form eine neue
Bezeichnung vor.
Phenacolimax austrasiae n.
Vitrina elliptica Clessin, d. Excursions Moll. Fauna, p. 70, 1884.
— major Kobelt, in Rossm., Icon., I, v. 5, Nr. 1404.
Bu;
_ Gehäuse ähnlich der V. nivalis Dum. et Mort., jedoch weniger abgeflacht, mit deutlicher vorspringen-
dem Gewinde, welches aus 31/, langsamer zunehmenden Umgängen besteht; der Hautsaum am Spindel-
tande ebenso schmal.
Bi D=7r d=zban Hz 8%
Verbreitungsgebiet: Im mittleren und unteren Rheintal, sowie den angrenzenden Gebieten von West-
deutschland und Ostfrankreich; meine Exemplare aus der Umgebung von Bonn und Neuwied. V. major
ist nach Exemplaren aus der Bretagne festschaliger, zumeist leicht getrübt und deutlich gestreift; das
inde besteht aus 31/, langsamer und regelmäßiger zunehmenden Umgängen; der Oberrand der
474 Dr. A. J. Wagner,
Phenacolimax annularis Studer.
Taf. 13, Fig. 100 bis 102.
Hyalina annularis Studer, Veırz., p. 11, 1820.
Vilrina plicosa Bielz, Fauna Siebenbürgens, p. 34, 1867.
— amnnnlaris Kob., in Rossm., Icon., ], v. 5, Nr. 1406.
Das Gehäuse von jenem des Ph. pellucidus Müller durch das höhere kegelförmige Gewinde mit 31/,
gewölbten, wesentlich langsamer zunehmenden Umgängen, die stärkeren ungleichmäßigen Zuwachsstreifen
sowie die mehr gerundete, weniger breite Mündung unterschieden.
Verbreitungsgebiet: Ph. annularis Stud. wurde in allen Gebirgen Europas gesammelt, wo sie zumeist
in den oberen Höhenlagen, mitunter aber auch in der Talregion auftritt, so in der Tordaer Schlucht bei
Klausenburg in Siebenbürgen und auf der Halbinsel Krim.
Genus Semilimax Stabile 1859.
Die Radula zeigt ähnliche Verhältnisse wie bei dem Genus Vitrina Drap., die stachelförmigen Rand-
zähne lassen jedoch besonders bei den inneren Gliedern eine schwache Nebenspitze am Außenrande er-
kennen.
g
er
Sexualorgane: Der kurze dicke Penis besitzt zumeist keinen Musc. retractor; das kurze Vas deferens
mündet am hinteren Ende des Penis; in das vordere Ende der Vagina mündet ein pfeilsackähnliches
Anhangsorgan (Appendicula); die rundliche Samenblase ist sehr kurz gestielt.
Der Musc. retractor des rechten Augenträgers verlauft frei neben den Sexualorganen.
Das zarte und sehr dünne Gehäuse ist im Verhältnis zum Tiere so klein, daß sich dasselbe nicht in
das Gehäuse zurückziehen kann; das im Verhältnis zur Mündung sehr kleine Gewinde besteht höchstens
aus zwei sehr rasch zunehmenden Umgängen, welche in der Weise wachsen, daß vorzüglich die Oberseite
zunimmt, während die Unterseite auffallend zurückbleibt; dementsprechend erscheint hier das Gehäuse
schildförmig und ähnlich rudimentär wie bei Danudebardia.
Semilimax elongatus Draparnaud.
Taf. 11, Fig. 83 a bis b; Taf. 15, Fig. 130 bis 133. }
Vitrina elongala Drap., Hist. moll., 1805.
Die Radula mit einem symmetrischen, dreispitzigen Mittelzahn und 11 dreispitzigen Seitenzähnen
welche vom 10. an in die mehr stachelförmigen Randzähne übergehen; auf die Seitenzähne folgen in ei
Halbreihe 28Randzähne, welche zunächst noch eine schwache äußere Nebenspitze erkennen lassen, währe
die innere Nebenspitze verschwindet; die äußeren Randzähne sind einspitzig, aber abnehmend kleiner.
Sexualorgane: Der Penis ist kurz birnförmig, ohne Musc. retractor, in das etwas verschmälerte hi
Ende desselben tritt das Vas deferens ein; gegenüber der Einmündung des Penis in die lange Kl
mündet das keulenförmige, am hinteren Ende zuweilen hackenförmig umgebogene weibliche Anhangs
ne
organ, welches aus einem vorstülpbaren Blindsack besteht; derselbe endet mit einer hornartig fe
hackenförmig gebogenen und durchbohrten Spitze und wird von einer doppelten sackförmigen Hülle un
geben; die rundliche Samenblase ist sehr kurz gestielt.
Das schildförmige im Umriß ovale Gehäuse besteht aus 1!/, bis 1%/, sehr rasch zunehmender
Umgängen; das kaum vorspringende Gewinde ist mehr als zweimal kleiner wie der letzte Umgang vo!
Mündung; die weite ovale Mündung mit konvexem Oberrand und konkavem Spindelrand, am Spindelrand
ein breiter Hautsaum.
Dessau Du Pam
DB ET ea
Anatomie und Systematik der Stylomatophoren. 475
ä Verbreitungsgebiet: Ich kenne S. elongatus Drap. aus Süddeutschland, den österreichischen Alpen-
ländern, aber bisher nur von wenigen Lokalitäten der Karpathen (Borszek in Siebenbürgen), ferner aus der
"Umgebung von Agram in Kroatien, sowohl in den oberen Höhenlagen der Gebirge als in der Talregion.
Er
” Semilimax kotulae Westerlund.
Taf. 15, Fig. 134 bis 135.
Vitrina kotulae Westerlund, Jahrb. d. D. Mal. Ges., p. 54, 1883.
Gehäuse ähnlich dem Semilimax elongatus Drap.; der Umriß des Gehäuses ist jedoch mehr
gerundet, indem die 1!/, bis 1?/, Umgänge langsamer zunehmen und der letzte Umgang nur zweimal so
breit wie das Gewinde ist. Der Oberrand der Mündung ist stärker konvex vorgezogen, der Spindelrand auf-
end konkav ausgeschnitten, so daß man von unten bis zur Embryonalschale Einblick erhält; der Haut-
um am Spindelrande ist breit.
D=5 dzAmm.
Verbreitungsgebiet: Die Nordkarparthen in Ostschlesien, Galizien und Nordungarn; in den oberen und
unteren Höhenlagen der Gebirge.
Semilimax truncatus Boettger.
Taf. 15, Fig. 136 bis 141.
Vitrina truncata Boettger, Nachrichtsblatt d. D. malak. Ges., p. 184, 1884.
— carinthiaca Westerlund, Fauna, I, p. 18, 1886.
an
Die Radula mit einem symmetrischen, dreispitzigen Mittelzahn und 11 asymmetrischen, dreispitzigen
jenzähnen; auf diese folgen in einer Halbreihe über 25 stachelförmige Randzähne, von welchen die
ren eine schwache äußere Nebenspitze besitzen.
Das Gehäuse ist sehr ähnlich demjenigen von S. elongatus Drap., erreicht jedoch immer größere
mensionen; die zwei Umgänge nehmen langsamer zu, der Oberrand der Mündung ist gleichmäßiger im
en vorgezogen, der Spindelrand weniger ausgeschnitten und seichter konkav gebogen; die Basalfläche
Gehäuses ist hier breiter, der Hautsaum am Spindelrande jedoch wesentlich schmäler.
ID 0.210242 4:2..2.H — 2.6 mm,
Verbreitungsgebiet: Steiermark, Kärnten, Krain und das Küstenland.
Semilimax brevis Ferussac.
Taf. 11, Fig. S4; Taf. 15, Fig. 142 bis 145.
Helicolimax brevis Ferussac, Hist. moll., 1822.
b Vitrina brevis Kobeltin Rossm., Icon.,'I, v. 5, Nr. 1402.
- Die Radula mit symmetrischem, dreispitzigem Mittelzahn, auf diesen folgen in einer Halbreihe
Symmetrische und dreispitzige Seitenzähne, sowie über 20 stachelförmige Randzähne, von welchen die
inneren noch eine schwache, äußere Nebenspitze besitzen.
li 'Sexualorgane: Der keulenförmige, an seinem hinteren Ende blasenförmig verdickte und winkelig
476 Dr. A.J. Wagner,
zum hinteren Ende desselben, wo es dem Musc. retractor genähert mündet; die kleine Samenblase ist sehr
kurz gestielt; in das vordere Ende der Vagina mündet ein pfeilsackähnliches Anhangsorgan wie bei den
anderen Arten dieser Gruppe.
Das Gehäuse ist sehr ähnlich jenem des S. elongatus Drap.; der Umriß desselben jedoch mehr
rundlich oval mit deutlicher vorspringendem Gewinde, welches aus 1?/, langsamer zunehmenden
Umgängen besteht; dementsprechend ist der letzte Umgang nur um 1), breiter wie das Gewinde und die
Mündung weniger erweitert. Die Unterseite des Gehäuses ist so breit wie bei S. elongatus Drap., der
Hautsaum am Spindelrande jedoch viel schmäler, die Oberseite des Gehäuses stärker gewölbt.
iD — 9, dd
Verbreitungsgebiet: Ich kenne diese Art, welche sich besonders durch die eigentümlichen Verhält-
nisse der Sexualorgane von den anderen Arten dieser Gruppe sicher unterscheiden läßt, nur aus Württem-
berg, Baden, der Lombardei und der Umgebung von Triest.
Familia HELICIDAE.
Subfamilia Fruticicolinae.
Der Kiefer hornartig fest, gürtelförmig und mehr oder minder halbkreisförmig gebogen; auf der
Fläche sind dichtere oder weitläufigere Querstreifen oder Leistchen vorhanden, welchen an den Rändern
Einkerbungen entsprechen, so daß dieselben feingezähnt erscheinen und die Zusammensetzung des
Kiefers aus einzelnen Plättchen mehr oder minder deutlich erkennen lassen (Taf. 22, Fig. 182, Taf. 24,
Fig. 187, 1885, 189 a).
Die Radula weist im allgemeinen kurze und verhältnismäßig kleine Zahnplatten auf, welche in
zahlreichen Längs- und Querreihen angeordnet sind. Der symmetrische ‚Mittelzahn ist so groß wie die
benachbarten Seitenzähne, mit einer gut entwickelten Hauptspitze, aber 2 kurzen Nebenspitzen, welche
mitunter nur angedeutet sind, so daß derselbe entweder deutlich dreispitzig oder einspitzig erscheint. Auf
den Mittelzahn folgen in jeder Halbreihe 15 bis 35 Seiten- und Randzähne; dieselben sind zweispitzig mit
langer Hauptspitze und kurzer äußerer Nebenspitze; vom 10. bis 15. Seitenzahn erfolgt bei einigen Arten
eine Spaltung der Hauptspitze, ebenso treten bei den äußersten Randzähnen mitunter einige schwach
Nebenspitzen auf, so daß dieselben mehrspitzig erscheinen. Die dem Mittelzahn benachbarten Seitenzäh:
besitzen schwächer entwickelte, oft undeutliche Nebenspitzen, dieselben gehen allmählich in die Rand-
zähne über, bei welchen auch die Nebenspitzen gut entwickelt sind; eine deutliche Grenze zwisc €
Seiten- und Randzähnen ist aber hier nicht vorhanden. Mit Rücksicht auf die Dimensionen der einzelne
Zähne erscheinen der Mittelzahn und die inneren Seitenzähne stets am größten, die äußeren Seitenzäht
werden allmählich kleiner und die äußersten Randzähne erscheinen zumeist sehr klein und rudimentär
entwickelt.
Sexualorgane: Die Zwitterdrüse ist in den hinteren, spiralaufgerollten Leberlappen eingebettet ind
reicht bis in die obersten Windungen, dieselbe besteht aus zahlreichen Büscheln, welche einreihig in de
Zwittergang münden (Taf. 24, Fig. 189 b). Der Zwittergang ist oft auffallend dick und lang und stellt eit
engaufgewundenes Gekröse dar; das Divertikel ist undeutlich. Der Uterusschlauch ist eng gewunden und
von der Prostata deutlich abgesetzt. Die kugelige, ovale, oft unregelmäßig geformte Samenblase ist zumei
deutlich vom Blasenstiele abgesetzt, der Blasenstiel mittellang bis lang und stets ohne Divertikel. Unte
halb des Blasenstieles münden in die Vagina einfache oder verästelte Glandulae mucosae, welche en
weder paarig oder wirtelständig angeordnet sind. Pfeilsäcke sind zumeist mehrfach vorhanden; gewöhnlich
12
1—2—4, im letzteren Falle werden jedoch nur zwei entwickelte Pfeile gefunden. Bei einer Gruppe wert en
anstatt der Pfeilsäcke pfeilsackähnliche Appendiculae beobachtet (Euomphalia W stld.). j
Anatomie und Systematik der Stylomatophoren. 477
Der verhältnismäßig lange Penis besteht aus einem vorderen, spindelförmig oder keulenförmig ver-
dickten und einem hinteren, zylindrischen, dünneren Teile, welcher als Epiphallus bezeichnet wird; der
Epiphallus geht in ein kurzes bis sehr langes Flagellum über; am Übergange des Penis in den Epiphallus
inseriert der Musc. retractor. Das fadenförmige Vas deferens ist an der Einmündung in den Epiphallus
deutlich abgesetzt.
Der Muse. retractor des rechten Augenträgers verlauft zwischen Penis und Vagina.
Das Gehäuse ist offen bis bedeckt genabelt, dünn bis festschalig, zumeist hornfarben mit heller
bindenartiger Zone an der Peripherie, seltener kalkartig getrübt mit zwei dunklen Bändern. Die Skulptur
besteht nebst deutlichen bis rippchenartigen Zuwachsstreifen aus einer mehr oder minder deutlichen
Körnelung oder Runzelung der Oberfläche; daneben sind häufig feine Schuppen oder hinfällige Borsten
vorhanden. Das Gewinde besteht aus 5 bis 6 regelmäßig zunehmenden Umgängen, der Mundsaum ist
zumeist deutlich ausgebreitet und innen lippenartig verdickt.
Das Verbreitungsgebiet der Fruticicolinen umfaßt das ganze paläarktische Gebiet, wo sie als auto-
chthone Höhenformen auch heute besonders in den Gebirgen in größter Formen- und Individuenzahl auf-
treten; nur wenige Arten gelangten entlang der Wasserläufe auch in die Ebenen und sind heute über sehr
weite Gebiete verbreitet (Fruticicola hispida L., Monacha rubiginosa A. Schm.), die meisten Arten sind
auf einzelne Gebirge oder Gebirgsteile beschränkt.
Die wechselnden Verhältnisse der Sexualorgane, welche bei den einzelnen Arten dieser Subfamilie
beobachtet werden, bedingen die Zusammenfassung ähnlicher Formen in engere, natürliche Gruppen.
Diese Merkmale der Sexualorgane erweisen sich für die einzelnen Gruppen als sehr konstant und
charakteristisch. Unsicher und wenig charakteristisch erscheinen dafür die Merkmale der Gehäuse. Bei
einigen Gruppen finden wir in den Eigentümlichkeiten der Skulptur wohl genügend auffallende und den
Verhältnissen der Weichteile zumeist entsprechende Merkmale, wie Borsten und Schuppen; diese Gebilde
sind jedoch sehr hinfällig und oft schwer nachzuweisen, so daß die Feststellung der Gruppe einwandfrei
doch nur auf Grund der Untersuchung der Sexualorgane erfolgen kann. Bemerkenswert ist ferner das Auf-
treten von Konvergenzerscheinungen bei Aıten verschiedener Gruppen; so besitzen Formen der Frutici-
cola erjaveci Brus. und Monacha umbrosa C. Pfr., oder der Fruticicola zelebori Pfr. und Semifruticicola
serbica Wagner nahezu übereinstimmende Gehäuse, aber wesentlich abweichende Verhältnisse der
inneren Organe.
Nahe Beziehungen zeigen ferner die Formen dieser Subfamilie zu jenen der Xerophilinen; so
erscheinen die Verhältnisse der Gehäuse, des Gebisses und der Sexualorgane bei den genannten Sub-
familien im Gegensatze zu anderen Gruppen der Heliciden (Campylaeinae, Helicinae) auffallend ähnlich
und lassen eine nähere Verwandtschaft derselben erkennen. Einen wesentlichen und konstanten Unter-
Schied zwischen den genannten Subfamilien bildet nur die Lage des den Sexualorganen benachbarten
Muse. retractor des entsprechenden Augenträgers, welcher bei den Formen der Fruticicolinae zwischen
Penis und Vagina, bei den Xerophilinen stets frei neben denselben verlauft; alle übrigen sonst hervor-
gehobenen Unterschiede, wie das Vorhandensein oder Fehlen eines Musc. retractor penis, das hornfarbene,
durchscheinende (Fruticicolinae) oder kalkartig weiße und dunkel gebänderte Gehäuse (Xerophilinae) sind
nicht konstant und werden überdies bei Formen beider Subfamilien beobachtet. Dem entgegengesetzt
finden wir die eigentümlichen Verhältnisse der Sexualorgane bei den Fruticicolinen, so die Anordnung der
Gland. mucos., die Mehrzahl und Anordnung der Pfeilsäcke in auffallend ähnlicher Weise auch bei den
Xerophilinen.
Genus Fruticicola ex rect. mea.
(Frulicicola Held ex parte, Perforatella Schlüter ex parte, Xerocampylaea Kobelt, Trichia Hartm. ex parte),
Sexualorgane: Der spindelförmige Penis mit einem wesentlich dünneren Epiphallus von annähernd
- gleicher Länge; das Flagellum kurz bis mittellang; der Musc. retractor inseriert am Übergange des Penis
in den Epiphallus. Die Vagina mit 4 paarweise und symmetrisch angeordneten Pfeilsäcken, von welchen
Denkschriften der mathem.-naturw. Kl. 91. Bd, 63
478 Dr. A. J. Wagner,
nur die 2 äußeren Pfeile enthalten. Die in der Anzahl von 6, 8, 10 oder 12 vorhandenen Gland. mucosae
sind nicht oder nur undeutlich (am Grunde) verästelt. Die ovale Samenblase mit mittellangem Blasenstiel.
Die zwei Pfeile sind spitz und kaum gebogen, am unteren Ende oft etwas ringförmig eingeschnürt und
leicht gerieft.
Das Gehäuse ist dünn- bis festschalig, durchscheinend hornfarben mit einer helleren Zone an der
Peripherie oder weißlich opak mit 1 bis 2 dunklen Bändern; häufig sind Borsten vorhanden oder die
Oberfläche erscheint gekörnelt mit deutlichen bis rippchenartigen Zuwachsstreifen, aber stets ohne
Spiralskulptur; am Basalrande der Mündung ist häufig eine zahnartige Verdickung des Lippenkallus
vorhanden.
Verbreitungsgebiet: Von den in Zentraleuropa beobachteten Formen dieses Genus sind nur einzelne
Arten über einen großen Teil West- und Osteuropas verbreitet (Fruticicola hispida L., Fr. rufescens
montana C. Pfr., Fr. sericea Drap.), zum großen Teile sind dieselben auf engere Bezirke innerhalb der
Alpen, Karpathen oder der Balkangebirge beschränkt und diesen eigentümlich. Die Arten dieses Genus
sind wohl sämtlich autochthone Höhenformen und finden sich auch heute in größter Verbreitung und
Individuenzahl in den höheren Lagen der Gebirge, wo sie auch die Eiszeiten überdauert haben; nach
eingetretener Änderung des Klimas wanderten diese Arten entlang der Hänge und Wasserläufe talwärts
und gelangten so bis in das Hügel- und Flachland, wo sie aber auch heute vorzüglich in der Nähe der
Wasserläufe beobachtet werden und so charakteristische Formen der Auen darstellen. Mit dieser
Änderung des Wohnortes und der Lebensverhältnisse traten Erscheinungen der Anpassung auf, welche
sich auch durch Änderung der äußeren Merkmale, besonders solcher der Gehäuse bemerkbar machen; so
sehen wir bei den Arten dieses Genus eine auffallende individuelle Variation und schließlich auch
bemerkenswerte Lokalformen auftreten. Die Merkmale solcher Lokalformen erscheinen jedoch noch wenig
konstant und wir finden auch auf einem engbegrenzten Gebiet neben extrem entwickelten Formen die
entsprechenden Übergänge. Da wie oben ausgeführt schon die scharfe Abgrenzung von Gruppen und
Arten bei diesem Genus Schwierigkeiten bereitet und nur unter gleichzeitiger Berücksichtigung der
Gehäuse sowie der Verhältnisse der Sexualorgane sicher durchführbar ist, erscheint das systematische
Registrieren der zahlreichen individuellen Variationen sehr schwierig und auch zwecklos. In solchen
Fällen erscheint mit der Feststellung der Variationsgrenzen einer Art die Aufgabe der Systematik erfüllt
und nur jene Formen, welche in einem größeren Gebiete durch konstante Merkmale auffallen, sind durch
eigene Bezeichnungen zu fixieren, doch genügt auch in solchen Fällen die Bezeichnung Höhenform
(oreinos) oder Talform, da auf diese Weise das Auftreten oder Überwiegen gewisser Merkmale angedeutet
wird. Die Höhenformen dieses Genus in Höhenlagen über 1000 m zeichnen sich im allgemeinen durch
geringere, jedoch auch auf engbegrenztem Fundorte sehr wechselnde Dimensionen, eine lebhafte:
dunklere Färbung sowie eine kräftigere Skulptur aus; freilich erscheint die Epidermis bei Höhenformen
schon am lebenden Tier mehr oder minder verwittert, so daß die genannten Merkmale undeutlich werden.
In der alpinen Region scheinen die Dimensionen, welche die Gehäuse mancher Höhenforme
5
perioden wird das Wachstum solcher Formen vorzeitig abgeschlossen, was besonders durch die Bildun
eines charakteristischen Mundsaumes auch bei Exemplaren mit einer geringeren Windungszahl zur
Ausdruck gelangt. Solche Exemplare sind zum Teile auch schon geschlechtsreif und ist diese Erscheinun)
als Anpassung an die ungleichen Sommerperioden aufzufassen, welche das Aussterben der Art hintanhalte
Mit abnehmender Seehöhe werden die Gehäuse einer bestimmten Art im allgemeinen größer,
Färbung heller, die Skulptur gleichmäßiger und feiner; die Oberfläche des Gehäuses ist hier widerstands
fähiger oder wird weniger durch Witterungseinflüsse in Anspruch genommen; so findet man hier zarte
Cuticulargebilde, wie Haare, Borsten und Schuppen besser entwickelt und weniger hinfällig. #
erreichen, wesentlich durch die jeweilige Dauer der Sommerperioden bedingt zu sein; in kurzen Sommet
Im Nachfolgenden werden die im Gebiete von Österreich und Ungarn sowie in den angrenzendei
Balkanländern beobachteten Formen des Genus Fruticicola ex rect. mea angeführt. | =
Subgenus Frutieicola s. str.
Formenreihe der Fruticicola erjaveci Brusina.
Verbreitungsgebiet: Westliche Balkanländer von der Save bis nach Mazedonien.
Fruticicola erjaveci Brusina.
Taf. 16, Fig. 146 a bis g.
Fruticicola erjaveci Brusina, Contribution & la Malacologie de la Croatie, p. 26, 1870.
Trichia erjaveci Kobelt, in Rossm., Icon., II, v. 5, Nr. 726, 1891.
— blaui Kobelt, in Rossm., Icon., II, v. 5, Nr. 727, 1891.
Die Radula mit dreispitzigem Mittelzahn und 30 Seiten- und Randzähnen; der Mittelzahn mit
schlanker Hauptspitze und schwach entwickelten Nebenspitzen; die Seiten- und Randzähne zweispitzig,
nur die äußersten Randzähne durch das Auftreten von Nebenspitzen dreizähnig.
Der Kiefer mit zahlreichen queren Leistchen. j
Sexualorgane: Der Penis ist bauchig spindelförmig mit einem verhältnismäßig dünnen, aber längeren
Epiphallus und einem kurzen Flagellum; die ovale Samenblase mit einem mittellangen Blasenstiel; die
Gland. mucos. bestehen aus 8 bis 12 ungeteilten Schläuchen; die übrigen Verhältnisse typisch.
Das Gehäuse ist breit kegelförmig mit flach gewölbter Basis, ziemlich dünnschalig aber fest; gelblich
weiß, mehr oder minder milchig opak, mattglänzend und durchscheinend. Die Skulptur besteht neben feinen
und ungleichmäßigen Zuwachsstreifen aus einer sehr feinen Körnelung, der letzte Umgang ist mitunter vor
der Mündung schwach gehämmert. Das breit- bis flachkegelförmige Gewinde besteht aus 5 bis 6 gewölbten,
ziemlich langsam und regelmäßig zunehmenden Umgängen, welche durch eine ziemlich tiefe Naht
geschieden werden; der letzte ist gerundet oder undeutlich kantig und steigt vorne ziemlich tief herab.
Die querovale Mündung wird durch den vorletzten Umgang wenig ausgeschnitten und ist breiter als
hoch; der weiße, dünne Mundsaum ist ziemlich entfernt vom Rande mit einer mehr oder minder dicken
Lippe versehen, welche am Basalrande mitunter stärker schwielenartig vorspringt; die Insertionen des
Mundsaumes sind mehr oder minder genähert, der Oberrand gerade, der Außen- und Basalrand erweitert
und leicht umgeschlagen, der Spindelrand an der Insertion nur sehr kurz über den Nabel zurückgeschlagen.
Der mittelweite, perspektivische Nabel ist bald enger, bald weiter, erreicht jedoch nur ausnahmsweise !/,
_ vom Durchmesser der Basis.
D=13,10,15, d=11,8:5,12, H=8,5,8 mm.
Das Verbreitungsgebiet dieser Art beginnt südlich der Save, erreicht also noch die Südostalpen und
erstreckt sich anscheinend über den ganzen Westen der Balkanhalbinsel ausschließlich der dalmatinisch-
albanischen Küstenzone, also von Kroatien über Bosnien, die Hercegovina und Montenegro bis nach
Mazedonien; in diesem Gebiete wurde Fr. erjaveci Brus. sowohl in den Höhen-, als Talregionen beob-
achtet und erscheint dementsprechend mit Rücksicht auf das Gehäuse in zahlreichen Lokalformen.
Bei der Beurteilung dieser Lokalformen gehe ich von Exemplaren aus der Umgebung von Agram
aus, welche als historischer Typus aufzufassen sind; dieselben stellen eine verhältnismäßig große, ein-
färbig lichte Talform mit zumeist flachkegelförmigem, niedrigen Gewinde, einer schwachen Streifung und
Körnelung, sowie einem verhältnismäßig weiten Nabel dar. Auch bei dieser Form finden wir die Verhält-
nisse des Gehäuses mit Rücksicht auf seine Dimensionen, die Höhe des Gewindes, die Zahl der Umgänge,
den vor der Mündung mehr oder minder tief herabsteigenden letzten Umgang, die Weite des Nabels sehr
veränderlich und veranlassen mich, diesen Merkmalen bei der Abgrenzung der zahlreichen Lokalformen
‚eine geringe Bedeutung zuzuerkennen.
Der typischen Form aus der Umgebung von Agram entsprechen Exemplare von den Lokalitäten:
-Kostajnica, KruSedol und BruSane in Kroatien. Aus der Umgebung von Travnik und Sarajevo in Bosnien
Anatomie und Systematik der Stylomatophoren. 479
IN
j
u
b
'
5
|
g
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480 Dr. A. J. Wagner,
besitze ich ferner Exemplare, welche sich von der typischen Form durch die dunklere hornbraune bis rot-
braune Färbung mit einer hellen Zone an der Peripherie, den außen gelbbraun durchscheinenden Lippen-
kallus, sowie mitunter bedeutendere Dimensionen unterscheiden.
D=JI6 de Jia nz Om,
Der Nabel ist bei einzelnen Exemplaren wohl enger, im allgemeinen aber so variabel wie beim
Typus; diese Form entspricht wohl der Fruticicola blaui Kobelt, welche ich mit Rücksicht auf die
geringen und durch Übergänge vermittelten Unterschiede mit der typischen Form vereine.
Fruticicola erjaveci hirci Clessin.
Taf. 16, Fig. 147a bis c, Fig. 148; Taf. 17, Fig. 149a bis c.
Helix hirci Clessin, Mal. Bl. N. F.. IV., p. 198, 1883.
Das Gehäuse ist konstant viel enger genabelt wie bei der typischen Form, der letzte Umgang
weniger zusammengedrückt, vorne weniger herabsteigend; die Mündung weniger schief und höher, oft so
breit als hoch; der Mundsaum kürzer ausgebreitet, schwächer gelippt, die Insertionen desselben weniger
genähert; die Oberfläche ist rauher, indem die Zuwachsstreifen und die Hämmerunsg stärker, die Körnelung‘
aber schwächer erscheint. Die Färbung ist gelbbraun mit einer hellen Binde an der Peripherie, das Gewinde
oft mehr erhoben, die Umgänge zahlreicher und langsamer zunehmend.
D=:i14, d => H = 8— 10 mm; vom Berge Risnjak, 1400 m.
DEll8 delle) H = 9:5—10 mm; vom Berge Grles.
Di==116&p; DA H = 10:5 mm; von Pazarisk.
D=z 11-14, d=9'5—12, Hz 7—-10 mm; von der Kapela bei Jezerane.
D=z 12-155, d= 10:5—13, H= 8—10'5 mm; von der Visolica im Velebit.
Fundorte: Die Berge Risnjak, Gries, Veliki Obruc, Veliki Papuk in der großen Kapela, die kleine
Kapela bei Jezerane, Metla bei Trnovac,Visoclica und Badanj imVelebit, Postak, Ciginovac an den Plitvicer
Seen. Fruticicola erjaveci hirci Clessin ist eine Höhenform der Fr. erjaveci Brus., welche in höheren
Lagen Kroatiens (bis 1600 m) auftritt und sich hier durch Konstante Merkmale von der typischen F orm
unterscheidet, dabei zeigen jedoch die Exemplare der verschiedenen Lokalitäten nicht unbeträchtliche
Unterschiede; so besitzt die Form von der Visolica im südlichen Velebit (Taf. 17, Fig. 149) einen sehr
engen Nabel, eine gedrückt kugelige Form, entfernte Insertionen des Mundsaumes, daß anscheinend eine
von Fr. erjaveci Brus. vollkommen abweichende Form vorliegt. Die mir bekannt gewordenen Übergänge
veranlassen mich jedoch, alle diese Lokalformen als Höhenform der Fr. erjaveci aufzufassen und unter der
vorstehenden Bezeichnung zusammenzufassen.
Frutieicola erjaveci osoria Brancsik.
Taf. 17, Fig. 152 abis c, Fig. 153 a bis c.
Helix osoria Brancsik, Naturw. Verein des Trencsiner Komitats, p. 69, t. 2, Fig. 4, 1889.
— haneri Brancesik, |. c., t. 2, Fig. 3.
— tanora (Servain) Kobelt, in Rossm., Icon., II, v. 5, Nr. 728, 1891.
— wmorlella (Servain) Kobelt, in Rossm., Icon., II, v. 5, Nr. 729, 1891.
— cavarella (Servain) Westerlund, Fauna, H, p. 45, 1889.
Gehäuse festschaliger als bei der typischen Form und lebhafter gefärbt, gelbbraun bis rotbraun mit
weniger herab. Der Mundsaum ist kürzer ausgebreitet, kaum umgeschlagen, mit einem dünneren oft nahezu
u u A
Anatomie und Systematik der Stylomatophoren. 481
'obsoleten Lippenkallus, die Insertionen desselben sind weniger genähert. Der Nabel ist stets viel enger
und mißt nur !/, bis !/,, vom Durchmesser der Basis.
D=10-12, d=8—10, H = 6—7 mm; aus dem Miljackatal.
D= 9-17, d=7'5—14, Hz 5'8—10 m; von der Treskavica.
DRG: A 9°D, H = 6 mm; von der Bjelasnica.
Die Verhältnisse der Radula und der Weichteile wie bei der typischen Form.
Fundorte: Das Miljackatal bei Sarajevo, Treskavica, Bjelasnica, Tisovica am Prenj, Igman, Metalka-
sattel bei Cajnica in Bosnien und Ljubetin in der Sar planina nördlich von Usküb in Altserbien.
In höheren Lagen bleiben die Gehäuse der Fr. erjaveci osoria Brancs. kleiner, das Gewinde ist
7 umeist niedriger, die Zuwachsstreifen stärker; ich bezeichne diese Höhenform als:
Fruticicola erjaveci osoria oreinos n.
Taf. 18, Fig. 154 a bis d.
Fundorte: Ljubiöna und Radovina bei CelebiC in Bosnien. Diese Form bildet einen Übergang zu der
Höhenform des Durmitorgebietes.
gt
Fruticicola erjaveci costulata Wohlberedt.
Taf. 18, Fig. 156 a bis c.
EFruticicola haueri var. costulata Wohlberedt, Fauna Montenegros und Nordalbaniens, p. 46, 1909.
Gehäuse immer viel kleiner mit konvexem, breit kegelförmigem Gewinde und kräftigen bis rippchen-
artigen Zuwachsstreifen; die 51/), Umgänge nehmen langsamer zu, der letzte steigt vorne wenig und lang-
‚sam herab. Der Mundsaum ist kurz oder kaum ausgebreitet, die Insertionen desselben entfernt.
D=6'5-8:5, d=5'9—7'5, H=4'5 mm.
" Fundorte: Bubatov Kuk, Volujak (2000 »), Prutas (1800 bis 2000 m) und Begova brda im Durmitor-
iet Montenegros.
Fruticicola erjaveci leptolasia A. J. Wagner.
Taf. 17, Fig. 150 a bis c; Taf, 18, Fig. 155 a bis c.
Frutieicola erjaveci leplolasia A. J. Wagner. in Verhandl. d. k. k. zoolog. botan. Ges. Wien, p. 4, 1912.
Das Gehäuse kleiner, dünnschaliger, rötlich hornfarben mit einer hellen Zone an der Peripherie; die
Oberfläche ist sehr fein gekörnelt, daneben sind Haarnarben sowie kurze und sehr hinfällige Borsten vor-
en. Das breit kegelförmige, häufig leicht konvexe Gewinde besteht aus 4!/, bis 5!/, Umgängen; der
abel ist sehr eng bis stichförmig.
D=7—-115 d=6—-10, H=4'5—-7'5 mm.
Fundorte: Am Vlasic bei Travnik und in der Umgebung von Jablanica in Bosnien.
Fruticicola erjaveci flörickei Kobelt.
Taf. 18, Fig. 157 a bis f, Fig. 158 a bis b, Fig. 159 a bis b; Taf. 19, Fig. 160 a bis c.
Euomphalia flörickei Kobelt, in Rossm., Icon., Il, v. 9, Nr. 1622, 1623, 1901.
Das Gehäuse ist durchschnittlich festschaliger und größer wie bei Fr. erjaveci Brus., mit einer
rauhen und unebenen Oberfläche, indem neben ungleichmäßigen Rippenstreifen auch eine deutliche
Hämmerung und Körnelung sowie kurze, eingedrückte Querlinien sichtbar sind; gelblichweiß, gelbbraun
482 Dr. A. J. Wagner,
bis rotbraun mit hellen bis weißen Zonen an der Naht und Peripherie. Das zumeist flachkegelförmige und
leicht konvexe Gewinde besteht aus 6 bis 61/, langsamer zunehmenden Umgängen; der letzte ist gerundet
oder undeutlich kantig und steigt vorne weniger herab, ebenso sind die Insertionen des Mundsaumes
weniger genähert. Der ziemlich veränderliche Nabel mißt ?/, bis !/, vom Durchmesser der Basis.
PURTA d: == 14, H = 9mm; von der Skakala am Durmitur.
D=12—16, d=10:2—13°5, H=7'5—-9'5 mm; von BuSat im Komgebiet.
DEM»; d.— 93.6; H = 7 mm; von Kolasin.
D=:19, d = 13:9, H = 9:5 mm; vom Durmitor.
Die Verhältnisse der Radula und der Sexualorgane entsprechen vollkommen der Fr. erjaveci Brus. -
von Agram.
Verbreitungsgebiet: Exemplare, welche der Beschreibung und Abbildung Kobelt’s vollkommen ent-
sprechen, kenne ich von den Lokalitäten: BuSat im Komgebiet, Koritnikgebirge, Skakala (1500 m) und
Skrecko jezero (1750 m) vom Durmitor; Exemplare von Kola$in in Montenegro sind kleiner, enger genabelt,
mit schwächeren Rippenstreifen und undeutlicher Hämmerung; am Durmitor und der benachbarten
BjelaSica bei Gacko in der Hercegovina finden sich neben typischen Exemplaren auch enger genabelte, |
glattere Gehäuse, welche auffallend der Fr. erjaveci hirci Clessin gleichen und ohne Kenntnis des Fund-
ortes kaum von dieser Form zu unterscheiden sind.
Die einzelnen Formen der Fruticicola erjaveci Brus. werden in nahe Beziehungen zu Arten der
Gruppen Monacha Hartm. Theba Risso, Euomphalia Wstld. gebracht, mit welchen sie lediglich mit
Rücksicht auf die Gehäuse so auffallend übereinstimmen, daß eben nur der Vergleich der Sexualorgane
eine sichere Unterscheidung ermöglicht.
Eine auffallende Konvergenz der Schalenmerkmale wird zwischen nachstehenden Formen beob-
achtet: Fruticicola erjaveci Brus. typus und Monacha umbrosa C. Pfr. Die Gehäuse der letzteren Art sind ;
im allgemeinen dünnschaliger, besitzen eine geringere Zahl rascher zunehmender Umgänge, einen durch-"
schnittlich weiteren Nabel, mehr entfernte Insertionen des Mundsaumes, einen deutlicher gekielten letzten
Umgang; alle diese Merkmale sind jedoch bei beiden Formen sehr veränderlich und lassen mitunter voll
kommen im Stich; um so auffallender sind die Unterschiede in den Verhältnissen der Sexualorgane, da
Monacha umbrosa C. Pfr. nur einen Pfeilsack mit einem gekrümmten Pfeil, einen langen schlanken Penis’
und Epithallus mit einem sehr langen peitschenartigen Flagellum und einen langen Blasenstiel aufweist. |
Fruticicola erjaveci hirci Clessin und Euomphalia strigella Drap.
— erjaveci osoria Brancs. und Monacha fallax A. J. Wagner.
— erjaveci flörickei Kob. und Theba orsiniü Porro (nach P. Hesse).
Fruticicola rufescens montana C. Pfeiffer. f
Taf. 16, Fig. 151 a—a.
Helix montana C. Pfeiffer, Naturgesch., III, p. 23, t. 6, Fig. 9, 1828.
u u 2 |
— striolata C. Pfeiffer, Naturgesch., III, p. 28, t. 6, Fig. 8, 1828.
— circinala Roßmäßler, Icon., I, v. 1, Nr. 12,
Fruticicola rufescens var. danubialis Clessin, Deutsche Excursions-Mollusken-Fauna, p. 157, 1884.
Die Sexualorgane zeigen eine wesentliche Übereinstimmung mit jenen der Fr. erjaveci Brus., nut
das Flagellum und der Blasenstiel erscheinen etwas länger. Auch die Gehäuse sind jenen der Fr. erjavect
f
Anatomie und Systematik der Stylomatophoren. 483
Brus. ähnlich, besitzen jedoch keine Spur der für diese Art charakteristischen feinen Körnelung, dafür
aber deutlichere und dichtere Zuwachsstreifen. Das Gewinde weist bei gleich großen Gehäusen einen
halben Umgang mehr auf, auch nehmen die Umgänge deutlich langsamer zu; der Nabel ist durchschnitt-
lich enger und die Insertionen des Mundsaumes mehr entfernt. Diese Art zeigt also sehr nahe Beziehungen
zu Er. erjaveci Brus., läßt sich jedoch von derselben stets und besonders durch die Skulptur unter-
scheiden.
Fruticicola rnfescens montana C. Pfr. gehört zu einer westeuropäischen Formenreihe, welche mit
Rücksicht auf die Merkmale des Gehäuses ebenso veränderlich ist wie Fr. erjaveci Brus.; das Ver-
— breitungsgebiet dieser Formenreihe umfaßt England, Frankreich, West- und Süddeutschland, die Schweiz,
Salzburg und Oberösterreich und reicht entlang der Donauauen noch bis Wien und Preßburg. In Nieder-
österreich ist diese Art auf die Donauauen beschränkt und findet sich auf den benachbarten Höhen, so
dem Wiener Wald, nicht mehr; im Gebiete der Traun, Salzach und im Inntal scheint dieselbe jedoch weit
verbreitet zu sein und wurde von Professor Geyer aus Stuttgart sogar in einer Höhenform am Schafberg
bei 1700 m gesammelt. Die Gehäuse dieser Höhenform sind kleiner, rotbraun gefärbt und kräftiger bis
_ rippchenartig gestreift; Fr. rufescens montana oreinos n.
Fruticicola villosa Draparnaud.
Helix villosa Drap., Hist. nat. moll., 1805.
ze ZRoRmäßler, Icon, U, v. 2, Nr. A2l.
Die anatomischen Verhältnisse dieser Art sind mir unbekannt und erfolgt ihre Einteilung bei dieser
Gruppe nur mit Rücksicht auf das Gehäuse.
Verbreitungsgebiet: Fruticicola villosa Drap. kommt vorzüglich im Gebiete der Westalpen vor und
erreicht nur in Vorarlberg und dem oberen Lechtale das Gebiet der Monarchie; in Kärnten wurde diese Art
durch H. v. Gallenstein nicht nachgewiesen, so dürften die älteren Angaben über dieses Vorkommen
unrichtig sein.
Fruticicola villosula Roßmäßler.
Helix villosa var. villosula Roßmäßler. Icon., I, v. 2, sub Nr. 421.
— pietruskyana C. Pfeiffer: ir. Mart. Chemn., ed. II, t. 148, Fig. 11.
Trichia pielruskyana Kobelt, in Rossm., Icon., Il, v. 5, Nr. 752.
Die anatomischen Verhältnisse dieser Art sind unbekannt, die Einteilung bei der vorstehenden
Gruppe erfolgte nur mit Rücksicht auf die Verhältnisse des Gehäuses.
Verbreitungsgebiet: Die West- und Nordkarpathen in Mähren, Nordungarn und Galizien.
Fruticicola hispida Lin.nc.
Taf. 19, Fig. 164.
Helix hispida Linne, Syst. nat., X, p. 771, 1758.
Die Radula mit einem dreispitzigen, symmetrischen Mittelzahn sowie 23 zweispitzigen Seiten- und
Randzähnen in einer Halbreihe.
Sexualorgane: Der Penis, Epiphallus und das Flagellum von annähernd gleicher Länge; die ovale
Samenblase mit dünnem, mittellangem Blasenstiel: die Gland. mucos. bestehen aus 8 Schläuchen; die
übrigen Verhältnisse typisch.
Verbreitungsgebiet: Das ganze paläarktische Gebiet. Von den zahlreichen Lokalformen, welche mit
ı Rücksicht auf die ziemlich veränderlichen Verhältnisse des Gehäuses unterschieden werden, erwähne ich
hier nur eine Höhenform der nördlichen Kalkalpen.
484 Dr. A. J. Wagner,
Fruticicola hispida oreinos n.
Gehäuse kleiner aber festschaliger, mit einem kräftigen, außen gelblichweiß durchscheinenden
Lippenkallus, welcher am Basalrande zahnartig vorspringt; glänzend, sehr fein gekörnelt, mit kräftigen,
ungleichmäßigen Zuwachsstreifen, aber stets ohne Borsten; der letzte Umgang mit einer deutlichen Kante,
D=6—-7, d=5—6, H=3—3:5 mm.
Fundort: Hochschwab in Höhenlagen um 2000 a.
Fruticicola coelata Studer.
Helix coelata Studer, Syst. Verz., p. 12, 1820.
Fruticicola coelata Clessin, Deutsche Excursions-Mollusken-Fauna, p. 154, 1884.
Die anatomischen Verhältnisse sind mir unbekannt.
Verbreitungsgebiet: Das Gebiet der Westalpen in Frankreich, der Schweiz und Süddeutschland;
innerhalb der Monarchie habe ich diese Art nur im Trauntal bei Aussee und Gmunden nachgewiesen,
Fruticicola sericea Draparnaud.
Taf. 19, Fig. 165.
Helix sericea Draparnaud, Tabl. p. 85, 1801, Hist. moll., Taf. 7, Fig. 16 bis 17, 1805.
Die Radula mit einem symmetrischen dreispitzigen Mittelzahn und 24 zweispitzigen Seiten- und
Randzähnen in einer Halbreihe.
Sexualorgane: Der Penis, Epiphallus und das Flagellum sind annähernd gleich lang, der Blasenstiel
mittellang; die Gland. mucos. bestehen aus 6 Schläuchen; die übrigen Verhältnisse sind typisch.
Verbreitungsgebiet: Eine genaue Abgrenzung des Verbreitungsgebietes dieser Art wird besonders
durch den Umstand erschwert, daß die Gehäuse derselben auffallend jenen der Monacha rubiginosa
A. Schm. gleichen und nur der Vergleich der Sexualorgane die Unterscheidung mit Sicherheit ermöglicht.
Nach meinen Beobachtungen gehört Fruticicola sericea Drap. vorzüglich der westeuropäischen Region
an und erreicht das Gebiet der Monarchie nur in Tirol und vielleicht in Salzburg und Oberösterreich. In
Tirol kenne ich diese Art sowohl aus der Talregion (var. iberta Wstld. von Innsbruck), als aus höheren
Gebirgslagen, so von Ried, Nanders (1300 m), Trins im Gschnitztal (an diesen Lokalitäten als Forma
oreinos). Aus den Ostalpen ist mir noch keine sichere Fundortsangabe bekannt geworden und im Donau-
tale habe ich nur Fruticicola lubomirskii Slosarski nachgewiesen, welche die vorstehende Art in den
Karpathen ersetzt. |
Fruticicola lubomirskii Slosarski.
Helix lubomirskii Slosarski, Materiafy do Fauny malakologieznei Krölewstwa polskiego, 1881.
— ..clessini Ulieny, Malak. Bl., v. 7, p. 1 bis 8, 1884.
Verbreitungsgebiet: Die West-, Nord- und Ostkarpathen vom Donautale in Niederösterreich über
Mähren, Schlesien, Galizien, Nordungarn bis nach Siebenbürgen; ferner die Sudeten in Böhmen und
Schlesien.
Fruticicola waldemari A. J. Wagner.
Taf. 19, Fig. 163 a bis c.
Fruticicola waldemari A. J. Wagner, Verhandlungen der k. k. zoolog.-botan, Ges., p. 250, Wien, 1912.
Gehäuse flach kegelförmig mit gewölbter Basis, dünnschalig, durchscheinend und leicht glänzend,
gelblich weiß oder gelbbraun mit einer hellen Zone an der Peripherie, mitunter etwas milchig getrübt. Die
ge Zu De Tr nn U u 2 u ne
u In ae
Anatomie und Systematik der Stylomatophoren. 485
- Skulptur besteht nebst feinen, etwas ungleichmäßigen Zuwachsstreifen aus sehr feinen, nur unter der
Lupe sichtbaren Runzeln der Epidermis ohne Spur von Haarnarben. Das flach kegelförmige Gewinde
besteht aus 5 bis 51/; flach gewölbten, ziemlich rasch zunehmenden Umgängen, welche “durch eine
ziemlich seichte Naht geschieden werden; der letzte ist fast doppelt so breit wie der vorletzte, im Beginne
‘stumpfkantig, vor der Mündung nahezu gerundet und steigt vorne langsam, aber nicht sehr tief herab.
Die breitovale, schiefe Mündung wird durch den vorletzten Umgang wenig ausgeschnitten. Der dünne,
innen sehr schwach gelippte Mundsaum ist sehr kurz ausgebreitet, oben gerade, die Insertionen desselben
wenig genähert. Der enge bis stichförmige Nabel wird durch den Spindelumschlag teilweise bedeckt.
R D=11—-13, d=9—-1ll, H=z7-—8 mm.
Die anatomischen Verhältnisse sind unbekannt.
Fundorte: Die Umgebung von Sarajevo, Jajce und Bocac in Bosnien.
Von der ähnlichen Fr. lubomirskii Slos. unterscheidet sich vorstehende Art durch ihre bedeuten-
n Dimensionen, das niedrigere Gewinde, die rascher zunehmenden, weniger gewölbten Umgänge, den
1 tigen, vorne tiefer herabsteigenden letzten Umgang und die feingerunzelte, aber haarlose Epidermis.
Fruticicola zelebori Pfeiffer.
Taf. 19, Fig. 161 a bis f und Fig. 162 a bis c.
Helix zelebori Pfeiffer in: Zeitschr. f. Mal. p. 186, 1853.
Xerocampylaea zelebori Kobelt, Rossm. Icon. ], v. 6, Nr. 1562, 1563, 1878.
Helix zelebori autor. part.
Die Radula mit dreispitzigem symmetrischen Mittelzahn und 35 zweispitzigen Seiten- und Rand-
nen in einer Halbreihe; die äußersten, rudimentären Randzähne erscheinen durch das Auftreten einer
eiten Nebenspitze dreispitzig. Der Kiefer typisch.
Sexualorgane: Der bauchig spindelförmige Penis mit einem wenig dünneren Epiphallus und kurzem
llum ist kürzer als bei Fr. erjaveci Brus.; der Blasenstiel mittellang, die Gland. mucos. bestehen aus
chläuchen; die übrigen Verhältnisse sind typisch.
' Das Gehäuse flachkegelförmig oder gedrückt kugelig, eng bis stichförmig genabelt, ziemlich dünn-
ig glänzend mit feinen, etwas ungleichen Zuwachsstreifen; die Grundfarbe ist milchweiß oder gelblich
of k, mit zwei gelbbraunen bis dunkelkastanienbraunen, durchscheinenden und scharfbegrenzten Bändern
t und unter der Peripherie; mitunter wird das untere Band dünner und schwächer oder verschwindet
kommen. Das regelmäßig kegelförmige Gewinde ist breit bis flachkegelförmig und besteht aus 5 bis
iemlich rasch zunehmenden, gewölbten und durch eine deutlich eingedrückte Naht geschiedenen
ingen; der letzte ist vorne doppelt so breit wie der vorletzte, gleichmäßig gerundet und steigt vorne
am, aber ziemlich tief herab. Die schiefe, breitovale Mündung wird durch den vorletzten Umgang
ig ausgeschnitten und ist im Gaumen weiß mit lebhaft durchscheinenden Bändern. Der dünne, scharfe
ndsaum ist oben gerade, nur entsprechend dem Basalrande kurz ausgebreitet, an der Spindelinsertion
schlagen und den Nabel mehr oder minder verdeckend; innen mit einem dünnen weißen Lippen-
s; die Insertionen des Mundsaumes sind ziemlich genähert.
D=10—14, d=8—1l, H=6—9 mm.
Verbreitungsgebiet: Ich beurteile diese Art zunächst nach Exemplaren aus der Umgebung von
rad im Drinatal in Südostbosnien, welche auch Kobelt als historischen Typus betrachtet; die ent-
hende Form kenne ich ferner aus der Umgebung von Sarajevo, aus Serbien und dem Banat. An
n Lokalitäten beobachtete ich nur geringe Abweichungen des Gehäuses mit Rücksicht auf die Höhe
ewindes, die mehr oder minder rasch zunehmenden Umgänge und die Nabelweite. Die Angaben
das Vorkommen der Fr. zelebori Pfr. in Südwestbosnien und Montenegro beziehen sich auf Formen
Denkschriften der mathem.-naturw. Kl. 91. Ba. 64
486 Dr. A. J. Wagner,
welche wohl ein auffallend ähnliches Gehäuse, aber vollkommen abweichende Verhältnisse der Sexual-
organe aufweisen und einer anderen Gruppe der Fruticicolinen angehören.
Subgenus Perforatella Schlüter 1838.
N |
(Trochiscus Clessin.)
Das Gehäuse sehr eng, stichförmig bis bedeckt genabelt mit 51/, bis 7 langsam zunehmenden
Umgängen und einem kräftig entwickelten Lippenkallus in der Mündung, welcher entsprechend dem
Basalrande häufig zahnartig vorspringt. Die Skulptur besteht nebst feinen Zuwachsstreifen zumeist aus
dichten und kurzen Borsten.
Die Radula und die Verhältnisse der Sexualorgane sind typisch.
a eu 225 - Ar
Fruticicola (Perforatella) unidentata Draparnaud.
Er ze
Taf. 20, Fig. 168 a bis e.
Helix unidentata Draparnaud, Hist. moll. 1805.
— cobresiana Alten 1812.
— monodon Ferussac.
Der Kiefer ist gürtelförmig, ziemlich dünn und biegsam mit über 20 Querleistchen, welchen an den
Rändern Einkerbungen entsprechen.
Die Radula mit einem dreispitzigen, symmetrischen Mittelzahn und 22 zweispitzigen Seiten- und
Randzähnen.
Sexualorgane: Der bauchig spindelförmige Penis mit einem dünneren, etwas längeren Epiphallus
und einem ziemlich langen, dünnen Flagellum. Die ovale Samenblase ist vom mittellangen, dünne iR
Blasenstiel nicht deutlich abgesetzt; die Gland. mucosae bestehen aus 8 Schläuchen. h:
Das Verbreitungsgebiet dieser Art erstreckt sich über das deutsche Mittelgebirge und die Nord-
karpathen, ferner über die Ostalpen in Süddeutschland, Ober- und Niederösterreich, Nordtirol, Steiermark,
Krain, Kärnten, die angrenzenden Gebiete von Westungarn und Nordkroatien. Wie weit diese Art in den
Westalpen vordringt, ist mir nicht bekannt. Fruticicola unidentata Drap. ist eine autochthone Höhenform
der Alpen und Nordkarpathen, wo sie regelmäßig und zahlreich auch in Höhenlagen von 2000 m auftritt
und dann die für Höhenformen charakteristischen Merkmale des Gehäuses aufweist. MI
Exemplare von den oberen Höhenlagen des Schneeberges in Niederösterreich, der Raxalpe, dem
Hochschwab (1800 bis 2000 m) zeigen im allgemeinen geringere, aber sehr wechselnde Dimensionen, ein
bald hohes, bald niedriges Gewinde mit 51/, bis 6 Umgängen; die Borsten sind kürzer, dichter und sehr
hinfällig, so daß auch lebende Exemplare häufig glatt erscheinen; der Nabel ist verhältnismäßig weiter
wie bei der typischen Form, der Basalzahn des Lippenkallus nur schwach entwickelt und häufig obsolet,
Fruticicola (Perforatella) unidentata alpestris Clessin.
Taf. 20. Fig. 169 a bis b.
Helix unidentala var. alpestris Clessin, Malak. Blätter, v. 25, p. 84, Taf. 3, Fig. 12, 1878.
Unter dieser Bezeichnung fasse ich alle Höhenformen dieser Art aus den Alpen und Karpathen
zusammen, welche sich durch die oben angeführten Merkmale kennzeichnen lassen.
D=5, d=45 H=3mm, 2
D=75, de65 H=45mm;
DE rer
. Anatomie und Systematik der Stylomatophoren. 487
Entsprechend dem großen Verbreitungsgebiete und den wechselnden Verhältnissen, unter welchen
Ev. unidentata Drap. heute angetroffen wird, erscheinen die Gehäuse dieser Art auch in den Talregionen
ziemlich veränderlich, was besonders durch die wechselnden Dimensionen, die verschiedene Höhe und
Form des Gewindes, die Zahl der Umgänge, die Weite des Nabels, die Dichte und Länge der Borsten,
sowie die Form der Mündung und des Lippenkallus zum Ausdruck kommt; die wesentlichen Merkmale
der Art sind dabei aber so charakteristisch, daß eine Verwechslung mit anderen Arten dieser Gruppe
leicht zu vermeiden ist.
Die Abbildung auf Taf. 20, Fig. 168a bis e ist nach einem Originalexemplar Draparnaud’s aus
dem Wiener Hofmuseum angefertigt, stellt also den historischen Typus dar. Diese typische Form hat
jedenfalls die größte Verbreitung und findet sich besonders in den unteren Höhenlagen und der Talregion
am Rande der nördlichen Kalkalpen, ebenso im deutschen Mittelgebirge und den Nordkarpathen; in den
Nordkarpathen habe ich die typische Form jedoch nur auf die Talregion beschränkt gefunden, indem hier
die Forma alpestris bereits in Höhenlagen unter 1000 m beobachtet wird.
Fruticicola (Perforatella) edentula Draparnaud.
Taf. 20, Fig. 167 a bis b,
Helix edentula Draparnaud, Hist. moll. Taf. 7, Fig. 14, 1805.
— depilata Draparnaud, Tableau syst. p. 72, 1801, nec. C. Pfr.
Auch diese Form wurde nach dem im Wiener Hofmuseum befindlichen Originalexemplare Drapar-
naud's angefertigt; dieselbe unterscheidet sich von Fr. unidentata Drap. durch die flacher gewölbte
Unterseite, dementsprechend eine engere, mehr sichelförmige Mündung; der engere Nabel wird durch den
Spindelumschlag nahezu vollkommen bedeckt, der Basalzahn des Lippenkallus ist obsolet.
DS We DR
Die Herkunft dieser Form ist nicht bekannt; Kobelt, Clessin und Westerlund kennen dieselbe
nicht und beschreiben unter der Bezeichnung A. edentula Drap. andere Formen der Fr. unidentata Drap.
Eine auffallende Übereinstimmung mit Fr. edentula Drap. zeigen jedoch Exemplare der Fr. unidentata
var. anodonta Tschapek aus dem Murtal in Steiermark; diese Form ziehe ich jedoch zur Formenreihe
der Fruticicola leucozona C. Pfr. Schon Roßmäßler vergleicht Fr. edentula Drap. mit Fr. delopida Jan.,
welche ebenfalls zur Formenreihe der Fr. leucozona C. Pfr. gehört (Rossm. Icon,, I, v. I, p. 66), es ist also
nicht ausgeschlossen, daß Draparnaud die vorstehende Form, wie ja bekanntlich auch weiteres Studien-
material, aus Österreich und Steiermark erhalten hat (Cylindrus obtusus Drap.!).
Fruticicola (Perforatella) subleucozona Westerlund.
Taf. 20, Fig. 166 a bis e.
Perforatella unidenlata var. subleucozona Westerlund, Fauna II, p. 32, 1889.
Sexualorgane: Der bauchig spindelförmige Penis mit einem dünneren, annähernd gleichlangen
Epiphallus und einem ziemlich kurzen Flagellum; die übrigen Verhältnisse wie bei Fr. unidentata Drap.
Das Gehäuse ähnlich der Fr. unidentata Drap., jedoch durchschnittlich kleiner, mit einem loch-
förmigen, verhältnismäßig weiteren Nabel und "konstant niedrigerem, leicht konvexem Gewinde, welches
aus 51/, bis 6 langsam zunehmenden Umgängen besteht; der letzte ist besonders auf der Unterseite
flacher gewölbt, die Mündung enger und mehr sichelförmig. Die Skulptur besteht aus wesentlich weit-
läufigeren und längeren Borsten; der Lippenkallus ist niemals am Basalrande zahnartig verdickt.
Due, 43m,
Fundorte: In den Schluchten und Graben der Floning und des Rennfeldes bei Bruck/Mur, aber nicht
‚mehr im Kalkgebiet des Hochschwab, wo ohne Übergänge Fr. unidentata Drap. auftritt. Diese Art zeigt
488 Dr. A. J. Wagner,
nahe Beziehungen zu Fr. unidentata Drap. und Fr. leucozona C. Pfr., grenzt auch an die Verbreitungs-
gebiete dieser Arten, doch sind mir derzeit keine Übergangsformen bekannt geworden, ebenso ist der
anatomische Befund nicht vollkommen übereinstimmend.
Fruticicola (Perforatella) leucozona C. Pfeiffer.
Taf. 20, Fig. 170, Fig. 171 a bis b, Taf. 21, Fig. 172 a bis f.
Helix leucozona C. Pfeiffer, Naturgesch., III, p. 34, t. 6, f. 19, 1828.
— — Roßmäßler, Icon,, I, v. 2, Nr. 435 bis 436, 1838.
Der Kiefer gürtelförmig mit 20 bis 25 feinen Querleistchen, welchen an den Rändern Einkerbungen
entsprechen.
Die Radula mit undeutlich dreispitzigem, symmetrischem Mittelzahn und 25 bis 30 zweispitzigen
Seiten- und Randzähnen in einer Halbreihe.
Sexualorgane: Der spindelförmige Penis mit dünnerem, aber gleichlangem Epiphallus und ziemlich
langem, peitschenförmigem Flagellum. Die ovale Samenblase ist von dem mittellangen Blasenstiel undeut-
lich abgesetzt; die Glandulae mucosae bestehen aus 8Schläuchen; die übrigen Verhältnisse typisch.
Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich über die östlichen Ausläufer der Zentralalpenzone in Ost- und
Südsteiermark, sowie die südliche Kalkalpenzone in der Lombardei, Südtirol, Venetien, dem öster-
reichischen Küstenland, Kärnten, Krain und Kroatien; wenig abweichende Lokalformen wurden in
Bosnien, Serbien und in den Südkarpathen Siebenbürgens nachgewiesen.
Die Gehäuse dieser Art sind, wie schon Roßmäßler hervorhebt, sehr veränderlich und stellen eine
Formenreihe dar, in welcher heute verschiedene Arten und zahlreiche Lokalformen unterschieden, zum
Teile auch bei verschiedenen Gruppen untergebracht werden.
Gehäuse der typischen Form besitzen weder Haarnarben noch Borsten, dafür zeigt die Epidermis
frischer Exemplare einen matten, reifartigen Anflug. Das aus 6 bis 6!/, langsam zunehmenden Umgängen
bestehende Gewinde ist auch bei Exemplaren einer eng begrenzten Lokalität bald kegelförmig erhoben,
bald niedrig; der letzte Umgang kaum breiter wie der vorletzte, unten flacher, an der Peripherie gerundet
oder stumpfkantig, vorne kaum oder nicht herabsteigend. Ebenso veränderlich erscheint der Nabel,
welcher bald eng lochförmig aber offen, bald ritzförmig oder vollkommen bedeckt erscheint. Die Mündung
wird durch den vorletzten Umgang wenig ausgeschnitten; der Mundsaum ist kaum erweitert, fast gerade,
innen aber mit einem dicken, weißen Lippenkallus versehen, welcher sich unmittelbar vom Rande erhebt
und nur entsprechend dem Oberrand etwas von demselben zurücktritt; am Basalrand ist der Lippenkallus
häufig knotenförmig oder wulstig aber niemals zahnartig verdickt.
D=7.5 d= 6:5 H=5mm von Villach in Kärnten.
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D=1l, d=10'2, H= 7-83 mm von Idria.
Verbreitungsgebiet: Die auf diese Weise begrenzte typische Form habe ich in den Tal- und unteren
Höhenregionen von Südsteiermark, Kärnten, Krain, Nordkroatien, dem Küstenlande und in vollkommen
übereinstimmenden Exemplaren auch am Monte Presolano in der Lombardei beobachtet; Gredler führt die
selbe auch aus Tirol an. F
Fruticicola (Perforatella) leucozona ovirensis Rossmässler.
Taf. 21, Fig. 173 a bis b, Fig. 174.
Helix leucozona var. ovirensis Rossmässler, Icon., I, v. 2, Nr. 434.
Das Gehäuse durchschnittlich kleiner, mit verhältnismäßig weiterem Nabel, deutlicheren Zuwachs-
streifen sowie häufig mit Haarnarben oder kurzen und hinfälligen Borsten der Epidermis. Das zumeist
.
en
= > nn
Fe ee
r
Anatomie und Systematik der Stylomatophoren. 489
=
_ niedrigere Gewinde besteht nur aus 5t/, bis 6 Umgängen; der letzte ist weniger zusammengedrückt und
‚häufig gerundet.
Fundorte: Die oberen Höhenregionen in Kärnten, Krain und dem Küstenlande, so am Hoch Obir,
Dobratsch, der Bev£ica, dem Grintovc und Matajur. Fruticicola leucozona ovirensis Rssm. entspricht der
_ Höhenform dieser Formenreihe und erscheint besonders dadurch bemerkenswert, daß ein Teil der Exem-
n
u
“plate Haarnarben oder Borsten aufweist, wodurch ein Übergang zu der konstant borstigen Fruticicola
leucozona lurida C. Pfr. vermittelt wird.
Fruticicola (Perforatella) leucozona lurida C. Pfeiffer.
Taf. 21, Fig. 175 a bis b, Fig. 176 und 177 abis e.
Helix lurida C. Pfeiffer, Naturgesch., II, p. 33, t. 6, f. 14 bis 15, 1828,
FE TERrossmenlcon a El NT283607 188%.
— /filicina L. Pfeiffer, Symb., I, p. 39, 1841 und Mon., Zel. viv., v. 1, p. 141, 1848.
— l/urida var. separanda Roßmäßler, lcon., I, v. 1, Nr. 360.
3 Die Radula und die Verhältnisse der Sexualorgane entsprechen vollkommen jenen der Fruticicola
lencozona C. Pfr.
Die Gehäuse erreichen vielfach bedeutendere Dimensionen als Fr. leucozona C. Pfr., sind jedoch
dünnschaliger, ebenso ist der Lippenkallus zumeist dünner und auch am Basalrand etwas vom Rande ent-
'nter. Die Skulptur besteht nebst feinen und ziemlich dichten Zuwachsstreifen aus ziemlich dichten
Borsten, welche jedoch sehr verschieden entwickelt sind, bald sehr kurz und dicht, bald länger und weit-
figer; mitunter werden Exemplare beobachtet, bei welchen die Borsten nur vereinzelt vorhanden oder
ch schwache Narben angedeutet sind, also auch diesbezüglich Übergänge zur typischen Form der
. lencozona C. Pfr. darstellen. Bezüglich der weiteren Merkmale ist vorstehende Form ebenso veränder-
wie Fr. leucozona C. Pfr. Die Höhe des Gewindes schwankt selbst bei Exemplaren des gleichen
ıdortes bedeutend, ebenso die Zahl der Umgänge von 5t/, bis 6t/,. Der Nabel ist zumeist etwas weiter
e bei der typischen Form, die Färbung bei Exemplaren aus höheren Lagen dunkler bis rotbraun, bei den
Formen der Auen bräunlichgelb bis gelblichweiß.
Die Unterscheidung von konstanten Lokalformen wird um so schwieriger, je zahlreicher die Exem-
‚plare und Fundorte vorliegen; nach meiner Beobachtung geht die Höhenform dieser Art, Fr. lencozona
ovirensis Rssm., indem sie in die Talregionen herabwandert entweder, in die glatte Fr. leucozona C. Pfr.
r die borstige Fr. lnrida C. Pfr. über; diese beiden Hauptformen erscheinen auch räumlich geschieden,
zeigen aber eine auffallende individuelle Variation, welche Anlaß gegeben hat, extrem entwickelte Exem-
‚plare als konstante neue Arten zu beschreiben. Der historische Typus der Fr. lurida C. Pfr. soll bedeckt
durchbohrt sein, würde also der Abbildung auf Taf. 21, Fig, 175a bis b entsprechen (von Lokve in
K oatien); die offen durchbohrte Form aus den Saveauen bei Agram, Taf. 21, Fig. 177 a bis c, kann als
Fr. filicina L. Pfr. aufgefaßt werden, ebenso die kleine, dünnschalige Form, mit schwächerem Lippenkallus,
Taf. 21, Fig. 176, als Fr. separanda Rssm., ebenfalls aus den Saveauen bei \gram. Diese hier abgebildeten
Exemplare entsprechen jedoch keinen konstanten Lokalformen, sondern wurden als extreme Entwicklungs-
formen ausgewählt, um die Veränderlichkeit der Fr. leucozona lurida C. Pfr. zu demonstrieren; dieselben
leben neben weiteren Übergangsformen mit der typischen Form am gleichen, engbegrenzten Fundort.
nn
= 12:5, dd, H=9mm, aus dem Wocheinertal in den Julischen Alpen,
Be=13:5, A285, H=7'5 mm, Kankertal in Kärnten.
Dei 5: de 195—1l1r5, H=7 mm, Agram.
en'11-5, RE H —= 7'5 mm, Laibach.
Di 9, de 76
BeD=:10.5, da= 95
H=6'5 mm, Wolschach, Isonzotal.
H = 6'5 mm, Bärenschütz, oberes Murtal in Steiermark.
N
N!
490 Dr. A. J. Wagner,
Das Verbreitungsgebiet der Fr. leucozona lurida C. Pfr. umfaßt die Ausläufer der Östalpen in der
Ost- und Südsteiermark, ferner die Tal- und unteren Höhenregionen in Kärnten, Südtirol, dem Küstenland,
Krain und Kroatien.
Fruticicola (Perforatella) leucozona bosnensis Möllendorff.
Taf. 21, Fig. 178 a bis b.
Helix bielzi var. bosnensis Möllendorff, Beitrag zur Fauna Bosniens, 1873.
Das Gehäuse sehr ähnlich der Fr. lencozona lurida C. Pfr., jedoch festschaliger, mit durchschnittlich
niedrigerem Gewinde und etwas weiterem Nabel; der letzte Umgang zeigt häufig eine stumpfe Kante und
der Lippenkallus wird so kräftig, wie bei der typischen Form der Fr. leucozona Pfr.
D=9—-12'5 d=8-ll, H=5—7 mm.
Verbreitungsgebiet: Bosnien und Serbien.
Fruticicola (Perforatella) leucozona Bielzi Bielz.
Taf. 21, Fig. 179 a bis b.
Helix bielzi Bielz, Verhandl. d. siebenbürg. Ver., 1860, und Fauna d. Land- und Süßwassermoll. Siebenbürg., p. 63, 1867.
Das Gehäuse sehr ähnlich der Fr. leucozona lurida C. Pfr., der engere Nabel ist jedoch konstant
durch den Spindelumschlag bis auf einen feinen Ritz bedeckt; die Borsten sind kurz und dicht angeordnet,
der Mundsaum und Lippenkallus wie bei der typischen Form der Fr. leucozona C. Pfr.
D’=Z40 dd Yu =I6 Van:
Verbreitungsgebiet: Die Ostkarpathen in Galizien, der Bukowina, Siebenbürgen und Ungarn.
Fruticicola (Perforatella) leucozona anodonta Tschapek.
Helix unidentata var. anodonta Tschapek, Jahrb. d. D. Mal. Ges., 1886.
Das Gehäuse ähnlich der Fr. leucozona C. Pfr., jedoch konstant viel kleiner mit einem ritzförmigen,
durch den Spindelumschlag nahezu vollkommen bedeckten Nabel, sowie kurzen, dichten aber hinfälligen
Borsten.
D=6'5—7'5, d=6—7, Hz 4'5—5 mm. |
Verbreitungsgebiet; Das mittlere Murtal und Raabtal in der Oststeiermark.
Diese durch ihre konstant sehr geringen Dimensionen bemerkenswerte Lokalform kann wohl bei
oberflächlicher Betrachtung mit Fr. unidentata Drap. verwechselt werden, unterscheidet sich jedoch von
derselben durch ihre rascher zunehmenden Umgänge, besonders aber durch die Beschaffenheit und Form
der Mündung und des Mündungskallus.
Genus Semifrutieicola n.
Der gürtelförmige Kiefer mit feinen, ziemlich weitläufigen Querleistchen (18), welchen an den
Rändern Einkerbungen entsprechen.
Die Radula mit deutlich dreispitzigem, symmetrischem Mittelzahn und 30 zweispitzigen Seiten- und
Randzähnen; die äußersten Randzähne durch das Auftreten von weiteren Nebenspitzen auch mehrspitzig.
Sexualorgane: Der spindelförmige Penis mit einem dünneren, annähernd gleich langen Epiphallus,
aber sehr kurzem Flagellum; der Musc. retractor inseriert am Übergange des Penis in den Epiphallus. Di
ovale Samenblase mit ziemlich kurzem Blasenstiel. Die eiförmig verdickte Vagina mit zwei ungleichen,
Anatomie und Systematik der Stylomatophoren. 491
aber symmetrisch angeordneten Pfeilsäcken, welche nur mit ihren hinteren, abgerundeten Enden frei
hervorragen und je einen Pfeil enthalten. Die Pfeile verhältnismäßig lang und spitz, leicht gebogen, an der
_ Basis undeutlich eingeschnürt und schwach gerieft. Die Gland. mucosae bestehen aus 8 Schläuchen.
Verbreitungsgebiet: Südbosnien, Montenegro und Nordalbanien.
Semifruticicola serbica n.
NaR222,8402180.
Xerocampylaea zelebori autor. part.
| Die Verhältnisse des Kiefers, der Radula und der Sexualorgane werden unter den Merkmalen des
Genus angeführt.
Das Gehäuse flachkegelförmig, ziemlich eng, aber perspektivisch genabelt, dünnschalig aber fest,
‚leicht glänzend mit kräftigen, etwas ungleichmäßigen Zuwachsstreifen; die Grundfarbe kalkartig weiß bis
gelbbraun und opak, mit zwei gelbbraunen bis dunkelbraunen und durchscheinenden Binden über und
unter der Peripherie; die beiden Binden sind häufig nur gegen die zwischenliegende Zone der hellen
Grundfarbe deutlich begrenzt, nach oben und unten mehr oder minder verwaschen, so daß die Oberseite
"bis zur Naht, besonders aber die Unterseite gegenüber der hellen Peripherialzone dunkler erscheinen;
ebenso sind die oberen Umgänge dunkler gefärbt. Das regelmäßig flachkegelförmige Gewinde besteht aus
51/, ziemlich rasch zunehmenden, gewölbten und durch eine deutlich eingedrückte Naht geschiedenen
L Umgängen; der letzte ist doppelt so breit wie der vorletzte und steigt vorne langsam, aber ziemlich tief
‚herab. Die ovale Mündung ist breiter als hoch; der dünne und scharfe Mundsaum nur am Außen- und
Basalrand kurz ausgebreitet; ein schmaler, weißer Lippenkallus erhebt sich erst in einiger Entfernung
vom Rande; die Insertionen des Mundsaumes sind ziemlich genähert, der Spindelrand umgeschlagen,
‚wodurch jedoch nur ein geringer Teil des Nabels bedeckt wird.
D=13:5—15, d=11—-12, H=7'5—8'5 mm.
Verbreitungsgebiet: Diese Art wurde bis jetzt in Südwestbosnien, der Hercegovina und in Montenegro
nachgewiesen, da dieselbe jedoch leicht mit Fruticicola zelebori Pfr. verwechselt wird, dürfte ihr Ver-
breitungsgebiet ausgedehnter sein. Im Wiener Hofmuseum liegt die Art von nachstehenden Lokalitäten:
Prosjecenica vrata bei Grab an der Sutjeska nächst Cemerno, Bjelasnica bei Sarajevo, Sucha a. d. Sutjeska,
BjelaSica bei GaCko, Begova brda (2000 m) am Süd-Durmitor; an letztgenannter Lokalität sind die Gehäuse
kalkartig weiß mit schärfer begrenzten, dunkelbraunen Bändern und kräftigen Rippenstreifen.
Die Gehäuse der Semifruticicola serbica m. zeigen eine auffallende Übereinstimmung mit solchen
der Fruticicola zelebori Pfr. und können von diesen oft nur durch ihre kräftigere Skulptur, besonders die
Rippenstreifen, unterschieden werden; entscheidend bleibt allein der Vergleich der Sexualorgane.
Semifrutieicola serbica costulata Brancsik.
Tat 21, Rie- 181 Aa bis ce
Helix zelebori var. costulata Brancsik in: Soc. nat Trencsin, v. 19 bis 20, p. 87, 1897.
Das Gehäuse kleiner, verhältnismäßig weiter genabelt, festerschalig; weißlich oder rötlich opak mit
einem bläulichen oder violetten Anflug und schmäleren Bändern, welche häufig vollkommen erlöschen.
Das mehr erhobene Gewinde besteht aus 5 bis 51/, langsamer zunehmenden, stärker gewölbten Umgängen;
die besonders auf der Oberseite kräftigere Skulptur besteht aus rippenartigen Zuwachsstreifen.
Dr, d==10r5, IH =75mm.
3 Fundorte: Der Bubatov kuk (2000 »n) und Volujak in Montenegro, Lebränik bei Cemerno in Bosnien,
das Koritnik Gebirge im Ljumagebiet Nordalbaniens.
i Einfärbige Exemplare dieser Form erinnern auffallend an kleine Exemplare der Fruticicola erjaveci
Nörickei Kobelt, mit welcher sie an einzelnen Lokalitäten (BjelaSica bei GaCko) gleichzeitig auftreten.
492 Dr. A. J. Wagner,
Genus Monacha Hartmann 1840.
Der Kiefer und die Radula zeigen Verhältnisse wie bei den Gruppen Fruticicola Held und Semi-
fruticicola A. J. Wagner.
Der nur im vorderen Drittel leicht verdickte Penis ist verhältnismäßig tens und schlank, mit einem
wenig dünneren, gleichlangen Epiphallus und einem langen bis sehr langen, peitschenförmigen Flagellum;
der Musc. retractor inseriert am Übergange des Penis in den Epiphallus. Die ovale oder rundliche Samen-
blase ist von dem langen bis sehr langen Blasenstiel gut abgesetzt. Die Gland. mucos. bestehen aus zwei
bis vier Paaren tief gabelspaltiger Schläuche, Der Pfeilsack ist stets einfach und verhältnismäßig groß mit
BEE a De
einem langen, spitzen und spiralgebogenen Pfeile. 1
Das Gehäuse ist dünn bis zartschalig, hornfarben bis rotbraun und durchscheinend, selten opak. Die
Skulptur besteht nebst feinen Zuwachsstreifen aus einer feinen Körnelung der Epidermis und sehr feinen,
zumeist nur unter der Lupe sichtbaren Schüppchen, welche leicht abgerieben werden und frischen
Gehäusen ein mattes, bereiftes Aussehen verleihen; nur ausnahmsweise sind auch kurze Borsten °
vorhanden.
Monacha fallax n. h
Taf. 23, Fig. 185 a bis d, Taf. 24, Fig. 187. “
Der Kiefer gürtelförmig mit ziemlich weitläufigen (über 20) Querleistchen, welchen an den Rändern
feine Einkerbungen entsprechen.
Die Radula mit einem symmetrischen, dreispitzigen Mittelzahn und 25 zweispitzigen Seiten- und.
Randzähnen in einer Halbreihe.
Sexualorgane: Der Penis mit verhältnismäßig kurzem Flagellum; der Blasenstiel mittellang; dee
Gland. mucosae bestehen aus 8 Drüsenschläuchen; die übrigen Verhältnisse sind typisch.
Das Gehäuse ist flachkegelförmig mit ziemlich engem, perspektivischem Nabel, hellbräunlichgelb
oder gelblichweiß und milchig opak; am letzten Umgang sind mitunter hellere Zonen an der 1
und Naht angedeutet. Die Skulptur besteht nebst feinen und dichten Zuwachsstreifen aus einer sehr feinen
Körnelung und Runzelung der Epidermis, wodurch das Gehäuse mattglänzend erscheint. Das flachkeg
förmige Gewinde besteht aus 5 bis 5!/, ziemlich langsam zunehmenden, gewölbten und durch eine
deutlich eingedrückte Naht geschiedenen Umgängen; der letzte ist an der Peripherie gerundet und steig
vorne langsam und wenig herab. Die ovale Mündung ist schief und breiter als hoch, der Mundsaum r
Oberrande fast gerade, am Außen- und Basalrande ausgebreitet; der weiße, zumeist wenig erhobene
Lippenkallus ist dem Basal- und Außenrande genähert, vom Oberrande weiter entfernt; die Insertionen’
des Mundsaumes sind entfernt; der Nabel mißt durchschnittlich 1/, vom Durchmesser der Basis. |
ee <
D=%8'- 125, A-/- 100 H=>srs so mmD
Fundort: Trebovic bei Sarajevo.
Die Gehäuse dieser Art zeigen bis auf eine deutlichere Körnelung der Epidermis eine so voll-
kommene Übereinstimmung mit jenen der Fruticicola erjaveci osoria Brancs., daß nur der Vergleich der
Sexualorgane eine sichere Unterscheidung ermöglicht. Ri
Monacha incarnata Müller.
Taf. 22, Fig. 182 a bis d.
Helix incarnala Müller, Verm. Hist., II, 1774.
Der gürtelförmige Kiefer mit ziemlich dichten Querleistchen (über 20), welchen an den Rändern
#
feine Einkerbungen entsprechen.
Anatomie und Systematik der Stylomatophoren. 493
Die Radula mit symmetrischem, dreispitzigem Mittelzahn und 30 zweispitzigen Seiten- und Rand-
zähnen. |
Sexualorgane: Der zylindrische, im vorderen Drittel kaum verdickte Penis mit einem wenig dünneren
aber längeren Epiphallus und einem mittellangen Flagellum; die rundliche Samenblase mit einem langen,
lanken Blasenstiel; die Gland. mucos. bestehen aus 4 Paaren bis fast zum Stiele gespaltener Schläuche;
Pfeil ist deutlich spiral gedreht und gebogen, lang und schlank, am vorderen Ende mit scharfen,
flügelartig vorspringenden Leistchen. Die übrigen Verhältnisse sind typisch.
Das Verbreitungsgebiet dieser Art umfaßt den größten Teil Europas.
Monacha vicina Roßmäßler.
Taf. 23, Fig. 183.
Helix vicina Roßmäßler, Icon., I, v. 2, Nr. 689, 1842.
> Der Kiefer und die Radula wie bei M. incarnata Müller.
= Die Sexualorgane unterscheiden sich von jenen der M. incarnata Müller durch den vorne deut-
her spindelförmig verdickten Penis mit längerem Flagellum, einen kürzeren Blasenstiel und die weniger
= gespaltenen Gland. mucos.
E Verbreitungsgebiet: Nur in den Sudeten und Karpathenländern.
Monacha umbrosa C. Pfeiffer.
Taf. 23, Fig. 184.
Dir:
Helix umbrosa C. Pfeiffer, Naturgesch., III, p. 27, t. 6, Fig. 7, 1828.
— — Roßmäßler, Icon. I, v. 1, Ne=18,,1830.
Der Kiefer ist gürtelförmig mit über 20 Querleistchen, welchen an den Rändern deutliche Ein-
ungen entsprechen.
_ Die Radula mit dreispitzigem, symmetrischem Mittelzahn und 23 zweispitzigen Seiten und Rand-
n; die äußersten Randzähne werden durch das Auftreten von Nebenspitzen dreispitzig.
_ Sexualorgane: Der schlanke, zylindrische Penis mit einem nur wenig dünneren, gleichlangen
allus und einem sehr langen, peitschenförmigen Flagellum; die kugelige Samenblase mit einem sehr
Flagellum; die Glandulae mucosae bestehen aus 8 Drüsenschläuchen; die übrigen Verhältnisse
Verbreitungsgebiet: Die Ostalpen bis zur Save im Süden, die Sudeten und Nordkarpathen.
Bemerkenswert ist die große Übereinstimmung der Gehäuse dieser Art mit solchen der Fruticicola
ci Brus.
I Monacha transsilvanica Westerlund.
er
- Fruticicola transsilvanica Westerlund, Fauna europaea, p. 55, 1876.
E Sexualorgane: Nach P. Hesse ist ein spindelförmiger Penis mit einem dünneren und längeren
llus, sowie einem mittellangen Flagellum vorhanden; die länglich ovale Samenblase ist, mittellang
elt, die Gland. mucos. bestehen aus 6 Drüsenschläuchen; die übrigen Verhältnisse, besonders der ein- -
e Pfeilsack, sind typisch.
Verbreitungsgebiet: Die Ost- und Südkarpathen.
Monacha kusmici Clessin.
Helix kusmici Clessin, Malakozoolog. Blätter, N. F., v. 9, p. 52, 1887.
" Fruticicola kusmici Kobelt, in Rossm. Icon., II, v. 5, Nr. 723.
- Verbreitungsgebiet: Süddalmatien mit den benachbarten Inseln, die Hercegovina, Montenegro und
banien.
ften der mathem.-naturw. Kl. 91. Bd.
[=]
a
494 Dr. A. J. Wagner,
Monacha rubiginosa A. Schmidt.
Taf. 23, Fig. 186.
Helix rubiginosa A. Schmidt, Zeitschr. f. Naturw., p. 3, 1853, und Stylom., p. 25, t. 5, f. 27.
Sexualorgane: Der zylindrische Penis mit einem wenig dünneren, gleichlangen Epiphallus und eben-
solangem Flagellum; die ovale Samenblase mit sehr langem und schlankem Blasenstiel; die Gland. mucos,
bestehen aus 4 Schläuchen; die übrigen Verhältnisse sind typisch.
Verbreitungsgebiet: Anscheinend die ganze zentraleuropäische Region.
Genus Hygromia Risso 1826.
Hygromia cinctella Draparnaud.
Taf. 24, Fig. 188 a bis c.
Helix cinctella Draparnaud, Tabl. moll., 1801 u. Hist. moll. 1805.
Der Kiefer gürtelförmig mit zahlreichen, feinen Querleistchen, welchen an den Rändern feine Ein-
kerbungen entsprechen.
Die Radula mit einem dreispitzigen, symmetrischen Mittelzahn und 25 Seiten- und Randzähnen in
einer Halbreihe; am Mittelzahn und den benachbarten Seitenzähnen sind die Nebenspitzen schwach ent-
wickelt; vom 15. Seitenzahne an findet eine Spaltung der Hauptspitze statt, so daß die äußeren Randzähne
dreispitzig werden. f
Sexualorgane. Der zylindrische Penis mit einem gleichlangen, wenig dünneren Epiphallus und einem
sehr kurzen, nahezu rudimentären Flagellum; die ovale Samenblase ist von dem langen, verhältnismäßig
dicken Blasenstiel undeutlich abgesetzt; die Gland. mucos. bestehen aus 8 Schläuchen; zwei Pfeilsäcke
sind asymmetrisch auf einer Seite der Vagina angeordnet; die zwei kurzen Pfeile sind spiral gebogen.
Verbreitungsgebiet: Das Küstenland, Kroatien, Dalmatien, Italien und Südfrankreich.
Genus Euomphalia Westerlund 1889.
i
‚
Euomphalia strigella Draparnaud. > !
Taf. 24, Fig. a bis d. j
a
Helix strigella Draparnaud, Tab. moll., 1801 u. Hist. moll., 1805.
Der gürtelförmige Kiefer mit über 20 feinen Querleistchen, welchen an den Rändern dos nasäE
kerbungen entsprechen. 2
Die Radula mit dreispitzigem, symmetrischem Mittelzahn und 40 zweispitzigen Seiten- und kant
in einer Halbreihe. 2
Sexualorgane: Der zylindrische Penis mit einem wenig dünneren, gleichlangen Epiphallus und einem
mittellangen Flagellum; ein Musc. retractor fehlt häufig. Die kugelige Samenblase mit langem, schlanken
Blasenstiel; die Gland. mucos. bestehen aus vier Büscheln, von welchen jedes tief dreispaltig ist; Pfeilsäcke
fehlen; dafür münden in den vorderen Teil der Vagina zwei schlauchförmige Anhangsorgane (Appen-
diculae), welche im vorderen Drittel spindelförmig angeschwollen, im mittleren verjüngt, am hinteren EEE
wieder keulenförmig verdickt erscheinen.
Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich über den größten Teil von Europa.
Die von Westerlund und Kobelt noch bei dieser Gruppe eingeteilten Arten aus Italien gehören
mit Rücksicht auf die Verhältnisse der Sexualorgane zur Gruppe Theba Risso der Subfam. Xerophilinae
(Theba orsinii Villa, Th. parreyssi Pfr., Th. martensiana Tib., Th. apenina Kob.). Formentreich tritt das
Genus Euomphalia dagegen im Kaukasus auf, wo dasselbe durch E. gagriensis Rosen, E. globula
Kryn., E. euages Bttg., E. ravergieri Bttg., vertreten wird. Diese Arten wurden zum Teile bei der Gruppe
Fruticocampylaea Kob.,, zum Teile bei Eulota Hartmann eingeteilt, die anatomische Untersuchung
ergab jedoch eine vollkommene Übereinstimmung mit den Verhältnissen bei Euomphalia W esterlund.
A
2
N
‚fressenden Stylomatophoren .
e der Raublungenschnecken
‚und Radula der Raublungenschnecken .
ind Radula der pflanzenfressenden Stylomato-
None a
| itige Beziehungen der Gruppen Testacella
Suv. und Daudebardia Hartm.
gen der Gruppe Daudebardia zu den Zonitiden
gen der Oleaciniden zu den Cochlicopiden
ıgen der Gruppen Ennea Ad., Gibbulina
Beck, Sireplaxis Gray zu den Stenogyriden
ahungaricaSoos ..
BsHollssel » ».» .»
Balance oll » no» 8.
tus Testacella s. str. und Subgen. Testa-
BRRBIalaet ae et
eltgeri Cless.. . . .
Be Wagner... ern
Bam Wagner ,. . x... 2...
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Anatomie und Systematik der Stylomatophoren..
INHALISVERZEICHNIS.
Carpalhica calophana W stld.
— kimakowiezi Wagner
— langi Pfr.
— stussineri Wagner
Genus Cibinia n.
Cibinia transsilvanica Bielz.
Subfamilia Zonitinae
Genus Aegopina Kob.
Aegopina nitens Mich.
— nitens inermis Wagner
— hiulca Albers
— hiulca ressmanni Wstld. .
— lenticularis Held
Genus Zonites autor. .
Genus Aegopis Fitz. .
Aegopis verticillus Fer. .
— croaticus Rssm. .
— croaticus laughofferi n.
— croalicus compressus Rssm. .
— carniolicus Pfr.
— carmiolicus cassis Wstld. .
— carniolicus splendidulus Kob.
— acies Fer.
— .acies Kleciachi Kob. . .
— gemonensis Fer. .
— gemonensis Kusceri Wagner
— tenerrimus Branes.
— spelaeus Wagner .
Genus Paraegopis P. Hesse .
Paraegopis albanicus Rssm. .
— mauritii Wstld..
— mauritii montenegrinus Bttg.
Genus Meledella Sturany
Meledella werneri Stur,
Genus Hyalinia Ag. . . » er
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ne —
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Subgenus Hyalinia s. str. .
Hiyalinia cellaria Müller .
— cellaria draparnaldi Beck.
-- cellaria austriaca Wagner
— cellaria dalmatina Wagner.
— villae Strobel
— rumelica P. Hesse.
— camelina thracica P. Hesse .
— absoloni Wagner
— nautiliformis Wagner .
— planospira Wagner
— wagneri Köhler
— wagmneri sinjana Wagner.
— diaphanella Kıyn. .
Subgenus Morlina n. .
Hyalinia glabra Fer. .
— glabra hungarica W stld.
— glabra striaria Wstld. .
— glabra bojanae Wagner
— glabra riloensis Wagner .
Hoyalinia montivaga Kimak. .
— depressa Sterki .
— dautzenbergi Wagner
Subgenus KRetinella Shuttleworth..
Hyalinia mingrelica Mousson
Genus Schistophallus n. .
Subgenus Schistophallus s. str. .
Schistophallus oskari Kimak
— oskari tumidus Kimak .
Subgenus Cellariopsis n.
Schistophallus deubeli n.
Genus Crystallus Love.
Crystallus spelaeus Wagner
— cerystallinus Müller
— jetschini Kimak.
— ällyrious Wagner .
— eontraclus subcontractus Wagner
— contractus botterii Pfr.
— Kutschigi Walderdorff
— Kutschigi zavalae Wagner
— sturanyi Wagner .
— subrimalus Rhdt.
— subrimalus litoralis Cless.
— subrimatus inflatus Wagner
Dr. A. J. Wagner,
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Crystallus diaphanus Stud. .
— transsilvanicus Cless. .
— evjaveci Brus.
— subcarinatus Cless. .
Subgenus Aydatinus Westerlund.
Crystallus hydatinus Rssm. .
— sphaeroconus Wagner.
— eudaedaleus Bst.
— opinatus Eilase 5
— maritae Kimak .
— maritae clathratus Kimak
Familia Vitrinidae .
Subfamilia Vitrininae .. .
Genus Vitrina Drap..
Vitrina diaphana Drap..
— glacialis Forbes.
— charpentieri Stab. .
— kochi Andrae.
Genus Phenacolimax Stab.
Phenacolimax pellucidus Müller .
— reitteri Bttg.
— camiolieus Bttg. ....
— retyezalin. .
— bielki Kimak .
— aivalis Dum, et Mort.
— austrasiae n.
EI MAIOR Bet. can nee
— annularis Stud... »... 2...
Genus Semilimax Stab... . -
Semilimax elongatus Drap.
— Kotnlae Wstl.
—ı Sfuncatus Bibg, 1. aa ne se
=. 1 BrevisBern. zu Set ae ee
Bamiliarffeliciane 2,
Subfamilia Fruticicolinae
Genus Fruticicola Held.
Subgenus Fruticicola s. str. . . x...
Fruticicola erjaveci Brus.. ......
— DIA Rob. 2 se es
— erjaveci hirci Cless. .
— erjaveci osoria Brancs .
— erjaveci osoria oreinos n.
— erjaveci costulalda Wohlb. ...
— erjaveci leptolasia Wagner
Seite
39 [467]
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40 [468]
0... Anatomie und Systematik der Stylomatophoren 497
Seite Seite
ola onen ISO ren 53 [481] | Fruticicola lencozona bosnensis Mlldff. ...... 62 [490]
; nufescens ROMANBCHRIL EN ne 54 [482] — lencozona bielziBielz . . . 2.2... ..'62 [490]
- llosa Divapı f ee re 55 [483] — leucozona anodonta Tschapek ...... 62 [490]
EISBTERSSID. a naar 55- [483] | Genus Semifruticioolan. - 2 2» 2 2 2 2222. 62 [490]
soll nn 55 [483] | Semifruticicola serbican. - 222.2... a en
VSEiARoHeInDS In. 2 nenne 56 [484] — serbica costnlata Brancs . . - : 2 2... 63 [491]
coelata Stud...» . 222mm 56 [484] | Genus Monacha Hartmann...» ..... 64 [492]
‚sericea Drap. . . Walsh nalohrnn! 56 [484] | Monacha fallax n. . 490, 25h anınale I... 64 [492]
ubomirskii Slliosanekir. us 22. 56 [434] — incamata Müller ........ Be 0 [492]
= clessini Ulieny TE 56 [484] BE IcHaaRS sim EN: ar [493]
aaeman Wagner © 2.2.2.2 00... 56 [484] = HHlarasenG Pins oo ao an anne 65 [493]
_ zelebori a 57 [485] — transsilvanica W stld. 65 [493]
UspRerforatela Schlüter . »...... 58 [486] ZI RUSWICHENEISE N a ee ae 65 [493]
icolaumidentataDrap. . . 2.2: 2... ‘58 [486] — wvubiginosaA.Schm.. . ......“ . 66 [494]
la unidentata alpestris Cless. 58 [486] | Genus HygromiaRisso ........ 66 [494]
edentula Drap B „59 [487] | Hygromia cinctelaDrap. ..... 66 [494]
subleucoronaWstld.. ...... . 59 [487] | Genus Zuomphalia Westerlund 6679
on Cs Pir. 2... 2. 2.0.2000 20.60 [488] | Euvomphalia strigelaDrap. . .: - . 2... . 66 [494]
eucozona ovirensis De EEE BA RR, | 60 [488] = HITHORSSROSaN. 5 Baar 66 [494]
eucozona Inrida C. Pfr. en kaa | 66 [494]
lencozona filicina Pfr. TUR ie 61 [489] 2 a ee 66 [494]
i Tewcozona separandaRssm. . . . RT Kor Mas ranengiea Bitp. . . 2.00 ne ERTEN 66 [494]
498 Dr. A. J. Wagner, Anatomie und Systematik der Stylomatophoren.
Erklärung der bei den Abbildungen angewendeten Bezeichnungen.
_ Die auf der rechten Seite der Figuren stehende Bruchzahl bedeutet die Vergrößerung.
Cl = Genitalkloake.
. Dh —= Zwittergang.
Dp — Divertikel am Penis.
Dv — Divertikel am Zwittergang.
E=— Epiphallus.
FI = Flagellum.
Ga — Eiweißdrüse,
e) — Zwitterdrüse.
Gm == Glandulae mucosae.
M == Mittelplatte der Radula.
"Pr Prostata.
Ve
Mr = Musculus retractor penis.
Hans,
Pfs — Pfeilsack.
Rs — Receptaculum seminis.
Rs' —= Ausführungsgang der 'Samenblase oder Bl
stiel.
U = Uterus.
Vg = Vagina.
Faterı
Fig. 1—4. Testacella hungarica Soos (1 = Sexualorgane, 2 = Zahnplatte, 3—4 — Gehäuse), von Triest. P 4 3
» 5-7. Testacella gestroi Issel (5—6 = Sexualorgane, 7 — Radula), von Sorgno bei Cagliari.
» 8. Daudebardia boetigeri Cless., von Jalta (Sexualorgane).
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Tafel 2.
Fig. 9. Daudebardia heydeni Bttg., von Maikop im Kubangebiet (Sexualorgane).
» 10—12. Glandina algyra L., von Nevesinje, Hercegovina (10 — Gehäuse, 11 — Sexualorgane, 12 — Radula).
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» 13—17. Dandebardia (Cibinia) transsilvanica Bielz, vom Götzenberg bei Hermannstadt (13 = Sexualorgane, 14—15
Gehäuse, 16— 17 — Radula).
>» 18. Daudebardia (Carpalhica) calophana Wstld., von Borszek (Radula).
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Fig. 9. Daudebardia heydeni Bttg., von Maikop im Kubangebiet (Sexualorgane).
» 10-12. Glandina algyra L., von Nevesinje, Hercegovina (10 = Gehäuse, 11 — Sexualorgane, 12 = Radula).
| » 13-17. Daudebardia (Cibinia) transsilvanica Bielz, vom Götzenberg bei Hermannstadt (13 — Sexualorgane, 14
Gehäuse, 16— 17 — Radula).
» 18. Daudebardia (Carpalhica) calophana Wstld., von Borszek (Radula). j
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Fig. 19—20. Daudebardia (Libania) saulcyi Bgt., von Kreta (19 — Sexualorgane, 20 — Radula). u
» 21. Daudebardia (Carparthica) stussineri Wagner, von Sarajevo (Sexualorgane).
» 22—23. Gibbulina newtoni Ad., von Mauritius (22 — Sexualorgane, 23 — Radula).
» 24-25. Gibbulina mauritiana Morl., von Mauritius (24 — Sexualorgane, 25 — Radula).
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Fig. 26—28. Zonites (Aegopis) verticillus F Er., von Rann in Steiermark (26 — Sexualorgane, 27 = Kiefer, 28 — Radula),
» 29—30. Zonites (Aegopis) croaticns Rssm., von Priboj in Kroatien (29 — Kiefer, 30 — Radula).
» 31. Zonites (Aegopis) croaticus laughofferi ne von Paklenica in Norddalmatien (Sexulorgane).
» 32. Zonites (Aegopis) acies FEr., von Nevesinje. Hercegovina (Radula).
! » 33. Zonites (Aegopis) spelaeus Wagner, aus der Höhle Mreine, Hercegovina (Sexualorgane).
» 34—36. Zonites (Paraegopis) albanicus Rssm., von Nevesinje, Hercegovina (34 — Sexualorgane, 35 — Radula, 36 — Kie
» 837—38. Zonites (Paraegopis) mauritii Wstld., von Celebic bei Sarajevo (37 = Radula, 38 — Kiefer).
» 39. Hyalinia cellaria austriaca Wagner, von Triest (Radula),
» 40. Phenacolimax pellucidus Müller (Kiefer).
» 41. Aegopina hiulca Jan., von Kapfenberg (Radula).
» 42. Schistophallus oskari tumidus Kimak, vom Zeidner Berg bei Kronstadt (Radula).
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Fig. 43. Zonites (Aegopis) gemonensis kusceri Wagner, aus der Dante-Grotte im Isonzotale (Sexualorgane).
» 44-45. Rumina decollata L., von Triest (44 — Sexualorgane, 45 — Radula).
» 46. Zonites (Aegopis) spelaeus Wagner, Höhle Mreine, Hercegovina (Radula).
» 47. Zonites (Aegopis) carniolicus Pfr., von Adelsberg (Sexualorgane).
” » 48. Zonites (Paraegopis) manritii montenegrinus Bttg., vom Skrecko jezero am Durmitor (Sexualorgane).
Tatell >.
Fig. 43. Zonites (Aegopis) gemonensis kusceri Wagner, aus der Dante-Grotte im Isonzotale (Sexualorgane).
» 44-45, Rumina decollata L., von Triest (44 — Sexualorgane, 45 — Radula).
» 46. Zonites (Aegopis) spelaeus Wagner, Höhle Mreine, Hercegovina (Radula).
» 47. Zonites (Aegopis) carniolicus Pfr., von Adelsberg (Sexualorgane).
» 48. Zonites (Paraegopis) manritii montenegrinus Bttg., vom Skrecko jezero am Durmitor (Sexualorgane).
atomie und Systematik der Stylommatophoren.
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hriften der kaiserl. Akademie der Wiss, math. naturw. Kl., Bd. XCI.
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Fig. 49—50. Schistophallus oskari tumidus Kim ak., vom Zeidner Berg bei Kronstadt (49 — Sexualorgane, 50 — Penis). 4
» 51. Schistophallus (Cellariopsis) deubeli Wagner, vom Kapellenberg bei Kronstadt (Sexualorgane),.
» 52-53. Hyalinia mingrelica Mss., von Maikop im Kubangebiet (52 — Sexualorgane, 53 — Radula).
» 54. Zonites (Aegopis) lenerrimus Brancsik, vom Berge Stolac dei Visegrad in Bosnien (Sexualorgane).
» 55. Zomites (Aegopis) acies Fer., von Trebinje (Sexualorgane).
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Tafel VI.
Denkschriften der kaiserl, Akademie der Wiss. math. naturw. Kl., Bd. XCI.
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Fig. 56. Hyalinia cellaria austriaca Wagner, von Triest (Sexualorgane).
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57 a—b. Hyalinia glabra Fer., von Nis in Serbien (a — Sexualorgane, b = Radula).
58. Aegopina hiulca Albers, von Kapfenberg (Sexualorgane).
59 a—c. Aegopina nitens Mich., von Kronstadt (a — Sexualorgane, b — Radula, c — Kiefer).
60. Schistophallus (Cellariopsis) deubeli Wagner, von Kronstadt (Radula).
61. Crystallus diaphanus Stud., von Mur in Württemberg (Sexualorgane).
Taf. VII.
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Tafel 8.
Fig. 62 a—c. Hyalinia nantiliformis Wagner, Höhle Klina Peeina bei Trebinje.
» 63a-c. Zonites (Aegopis) spelaeus Wagner, Höhle Mreine, Hercegovina.
» 64a-—c. Meledella werneri Stur., Höhle OstaSevica auf Meleda.
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Fig. 65 a—c. az cellaria Müller, von Dargun in Mecklenburg.
» 66a-—c. Hyalinia cellaria draparnaldi Beck, von Avignon.
» 67 a—b. Hyalinia cellaria austriaca Wagner, von Laibach.
» 68. Aegopina lenticularis Held, von Jena (Sexualorgane).
» 69 a—c. Hyalinia wagneri sinjana Wagner, aus einer Höhle bei Sinj in Dalmatien.
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Fig. 70 a—c. Hyalinia camelina thracica P. Hesse, von Philippopel.
» 71a-—c. Hyalinia vumelica P. Hesse, von Philippopel.
» 72a-—c. Hyalinia wagneri Köhler, von Lesina.
» 73a—c. Hyalinia absoloni Wagner, aus der Eliashöhle bei Trebinje.
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Fig. 74 a—c. Crystallus spelaeus Wagner, aus der Höhle Crnulja ponor im Popovo polje, Hercegovina.
| » : 75. Hyalinia dautzenbergi Wagner, von Ragusa (Radula).
» 76. Schistophallus oskari Kimak., aus der Bogater Schlucht bei Kronstadt.
| » 77 a—c. Schistophallus oskari tumidus Kimak., vom Zeidnerberg bei Kronstadt.
| » 78 a—b. Zonites (Aegopis) croaticus laughofferi Wagner, von Paklenica in Norddalmatien. & Ä
| » 79. Zonites (Aegopis) croaticus compressus Rssm., von Carlopago.
» 80a-—-c. Hyalinia dalmatina Wagner, von Ragusa.
» 81a—c. Hyalinia glabra riloensis Wagner, vom Rilogebirge.
» 82 a—b. Aegopina lenticularis Held, von Jena (a—= Radula, b = Kiefer).
j » 88 a—b. Semilimax elongatus Drap. (a — Radula, b — Kiefer).
» 84. Semilimax brevis Fer. (Radula).
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Tafel 12.
Fig. 85 a—c. Schistophallus (Cellariopsis) deubeli Wagner, von Kronstadt.
» 86-88. Hyalinia villae Mort., vom Mönchsberg bei Salzburg.
» 89-91. Hyalinia montivaga Kimak., von Krasova im Banat.
» 92-98. Hyalinia villae Strobel, von Salo am Gardasee (92 — Sexualorgane, 93 — Radula).
» 94. Orystallus crystallinus Müller, von Kapfenberg (Sexualorgane).
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Fig. 95— 99. Phenacolimax pellucidus Müller, von Kapfenberg (95 — Radula, 96 — Sexualorgane). | -
» 100-102. Phenacolimax annularis Stud., von Torda, Siebenbürgen. mer
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» 103-105. Phenacolimax bielzi Kimak., von Hermannstadt.
» 106-110. Vitrina diaphana Drap., von Kapfenberg (106 — Sexualorgane, 107 — Radula).
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111—113. Phenacolimax retyezati n., vom Retyezat in Siebenbürgen.
114 a—c. Phenacolimax nivalis Dum. et. Mort., von Piemont.
115— 117. Vitrina glacialis Forbes, von Schwarzenbach in Tirol.
118—123. Phenacolimax reilteri Bttg. (118— 120 vom Mosor in Bosnien, 121— 122 vom Klek bei Ogulin, 12
von Veldes).
124. Vitrina charpentieri Stab., vom Schneeberg in Niederösterreich (Sexualorgane).
125— 127. Vitrina charpentieri Stab., von Bex, Schweiz.
le: Anatomie und Systematik der Stylommatophoren. Taf. XIV.
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Denkschriften der kaiserl, Akademie der Wiss. math. naturw. Kl., Bd. XCl.
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Fig. 128— 129. Vitrina charpentieri Stab., von Patschkau in Schlesien (128 — Kiefer, 129 — Kiefer).
» 130-133. Semilimax elongatus Drap., von Wien (Sexualorgane).
» 1834-135. Semilimax Kotulae W stld., vom Kotlinatal in der Tatra.
» 186-141. Semilimax truncatus Bttg., von der Teichalpe in Steiermark (136 — Sexualorgane).
» 142 — 145. Semilimax brevis FEr., von Triest (145 —= Sexualorgane, 140— 141 = Pfeilsack und Pfeil.
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Denkschriften der kaiserl. Akademie der Wiss. math. naturw. Kl., Bd. XCI,
Tafel 16.
Fig. 146 a—g. Frulicicola erjaveci Brus., von Agram (a = Sexualorgane, b = Pfeile, c = Kiefer, g — Radula).
» 147 a—c. Fruticicola erjaveci hirci Cless., von der Kapela bei Jezerane.
» 148. Fruticicola erjaveci hirci Cless., vom Berge Risnjak in Kroatien.
a Anatomie und Systematik der Stylommatophoren. Taf. XVı.
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Fig. 149 a—c. Fruticicola erjaveci hirci Cless., von der Visocica 'm Velebit.
» 150 a—c. Fruticicola erjaveci leplolasia W agner, vom LavSabach bei Travnik (c = Sexualorgane).
» 151 a-d. Fruticicola rufescens monlana C. Pfr., von Stockerau bei Wien (d = Sexualorgane).
>» 1520-c. Prubieicoia erjaveci osoria Brancs., von Sarajevo.
153 a—c. Fruticicola erjaveci osoria Brancs., von der Treskavica bei Sarajevo.
® .: Anatomie und Systematik a Stylommatophoren. Taf. XVIl.
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Fig. 154 a—d. Fruticicola erjaveci osoria Brancs., forma oreinos, von der Ljubilna in Bosnien (d — Sexualorgane).
» 155 a—c. Fruticicola erjaveci leptolasia W agner, von Jablanica.
» 156a-c. Fruticicola erjaveci costulata W ohlb., vom Bubatov Kuk am Durmitor. di
» 157 a—f. Fruticicola erjaveci flörickei Kob., vom Skrecko jezero am Durmitor (a — Kiefer, b = Pfeil, f — Sexualorgaı
» 158 a—b. Fruticicola erjaveci flörickei Kob., vom Busat im Komgebiet.
» 159 a—b. Fruticicola erjaveci flörickei Kob., von KolaSin in Montenegro.
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Fig. 160 a—c. Frutieicola erjaveci flörickei Kob., von der Skakala in Montenegro.
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161 a—f. Fruticicola zelebori Pfr., von Zljep bei Visegrad (a — Pieil, b— Kiefer, f — Sexualorgane).
162 a—c. Fruticicola zelebori Pfr., von Visegrad in Bosnien.
163 a—c. Fruticicola waldemari Wagner, von Jajce in Bosnien.
164. Fruticicola hispida L., vom Floninggraben bei Kapfenberg (Sexualorgane).
165. Fruticicola sericea Drap., von Trins im Gschnitztal in Tirol.
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Fig. 166 a—c. Fruticicola subleucozona W stld., vom Thörlgraben bei Kapfenberg (c — Sexualorgane).
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167 a—b. Eruticicola edentula Drap., nach dem Originalexemplar des Autors.
168 a—c. Fruticicola unidentata Drap., nach dem Originalexemplar des Autors.
169 a—b. Fruticicola unidentata alpestris Cless., von der Spitze des Schneeberges in Niederösterreich.
170. Fruticicola lencozona C. Pfr., von Woltschach im Isonzotal (Sexualorgane).
171 a—b. Fruticicola leucozona C. Pfr., von Villach.
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172 a—f. Fruticicola leucozona C. Pfr., von Idria.
173 a—b. Fruticicola leucozona ovirensis Rssm., vom Hoch Obir.
174. Fruticicola leucozona ovirensis Rssm., vom Matajur.
175 a—c. Fruticicola leucozona rich (C Sinn von Lokve in Kroatien.
176. Fruticicola lencozona separanda Rssm., Saveauen bei Agram.
177 a—c. Fruticicola leucozona ‚filicina C. Pfr., Saveauen bei Agram.
178 a--b. Fruticicola leucozona bosnensis Mlldff., vom Berge Stolac in Bosnien.
179 a—b. Fruticicola lencozona bielzi Bielz, von Schäßburg in Siebenbürgen.
tomie und Systematik der Stylommatophoren. Taf. XXI
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» 181 a—e. Semifruticicola serbica costulata Brancs, am Bubatov Kuk in Montenegro.
» 182 a—d. Monacha incarnata Müller, von Agram (a = Pfeil, b — Kiefer, c— Radula, d = Sexualorgane), r
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Fig. 183. Monacha vicina Rssm., von Kronstadt (Sexualorgane).
Il » 184. Monacha umbrosa C. Pfr., Stockerau bei Wien (Sexualorgane).
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Il » 186. Monacha rubiginosa A.Schm., von Mödling bei Wien.
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Fig. 187. Monacha fallax Wagner, vom Trebovi£ (Kiefer).
» 188 a—c. Hygromia cinciella Drap., von Triest (a= Pfeile, b — Kiefer, c = Sexualorgane).
» 189 a—d. Euomphalia strigella Drap., von Kronstadt (a — Kiefer, b = Zwitterdrüse, c—= Glandulae muc
d = Sexualorgane).
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ÜBER DEN EINFLUSS VON TEMPERATUR UND
LICHT AUF DIE FÄRBUNG DES ANTHOKYANS
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VON
L. v. PORTHEIM
VORGELEGT IN DERSITZUNG AM 13 JUNI 1914
Trotz der zahlreichen Untersuchungen, welche wir über das Anthokyan, als Gruppenbegriff gefaßt,
esitzen, geben uns auch die neueren Untersuchungen über die Beeinflussung der Farbe des Anthokyans
äußere Faktoren keinen sicheren Aufschluß. Diese Untersuchungen werden zum Teil mit lebendem
rial, zum Teil mit abgetöteten, gefärbten Pflanzenteilen, oder mit Extrakten aus anthokyanhaltigen
zlichen Organen durchgeführt.
Die oft sehr deutlichen Farbenwandlungen, welche am Anthokyan zu beobachten sind, haben
T swett! veranlaßt, das Anthokyan als »vegetabilisches Chamäleon« zu bezeichnen.
_ In derLiteratur findet sich eine große Anzahl von Angaben über das Auftreten von Farben-
änderungen an bereits tingierten Pflanzenorganen, welche in der Natur oder auf experimentellem Wege
ur Beobachtung gelangten.
So erwähnt schon Wigand,? daß der aus einer im Zellsaft enthaltenen, farblosen Substanz ent-
stehende rote oder blaue Farbstoff unter gewissen Umständen verschwinden, unter anderen wieder zum
Vorschein kommen kann.
Der Einfluß, welchen Stoffe, die die Pflanzen durch die Wurzel aufnehmen, auf die Änderung der
tenfarbe haben, wurde von Molisch,? Miyoshi* und Vouk° studiert. Molisch® beobachtete auch,
die Intensität der Anthokyanfärbung eine verschiedene war, wenn ganze Pflanzen von Perilla
inensis und Iresine Lindeni in stickstofffreien und stickstoffhaltigen Nährlösungen und wenn
mlinge von Zea Mais in destilliertem Wasser oder Brunnenwasser kultiviert wurden.
I Tswett, 1913, p. 231, 1914, p. 61.
2 Wigand, 1862, p. 123.
3 Molisch, 1897.
4 Miyoshi, 1900.
5 Vouk K., 1908.
_ 6#Molisch, 1890, p. 30 (Fußnote).
h Denkschriften der mathem.-naturw. Kl. 91. Bd. 06
500 L. v. Portheim,
Die seit langem bekannte Farbenreaktion des Anthokyans, ! welche nach Zusatz von saueren oder
alkalischen Substanzen zu abgetöteten gefärbten Pflanzenteilen oder zu Extrakten aus diesen Organen
eintritt, nämlich die Rotfärbung bei Verwendung von Säuren, die Blau-, respektive Grünfärbung bei
Verwendung von Alkalien, gab Anlaß zu einer Reihe von Untersuchungen über das Zustandekommen
dieser Färbungen. ?
Für die Bearbeitung meines Themas waren diejenigen Tatsachen von besonderem Interesse, welche
sich auf die Beeinflussung des Pigmentes durch Temperatur oder Licht bezogen.
Bisherige Beobachtungen an lebenden Pflanzen.
Eine der ersten Mitteilungen über Farbenänderungen durch Temperaturunterschiede ist wohl die
von Ramon de la Sagra.? Die Blüten von Hibiscus mutabilis waren im botanischen Garten in Havanna
je nach der Tageszeit weiß, rosenrot und dunkelrot gefärbt. An einem Tage, an dem die Temperatur nur
19° C erreichte, blieben die Blüten weiß und färbten sich erst am nächsten Tage um die Mittagszeit rot,
Die Spitzen der Strahlenblüten von Bellis perennis sind im Frühjahr viel stärker rot gefärbt als
später im Jahre. Overton * bringt diese Erscheinung mit der niedrigeren Temperatur der Frühjahrsnächte
in Zusammenhang.
Über die Wirkung verschiedener Temperaturen auf die Färbung der Blüten berichtet Hildebrand.®
Die dunkelvioletten Blüten von /pomoea Learii und die hell-himmelblauen von /pomoea rubrocoerulea
nahmen an Tagen, an denen die Morgentemperatur nur 2 bis 5° C erreichte, violettrote oder rosarot
Färbung an, die später an Tagen mit höherer Temperatur sich Öffnenden Blüten hatten wieder normal
Färbung.
Exemplare einer rosablütigen Achillea Millefolium, die Hildebrand aus Norwegen mitbrachte
entwickelten im Freiburger botanischen Garten an einem sonnigen Orte hellrosa Blüten. Hildebranc |
meint, daß in diesem Falle wohl der höheren Temperatur der Haupteinfluß zuzuschreiben ist.
Myosotis dissitiflora, im Kalthaus kultiviert (5 bis 7° C), blühte nach Molisch® rot, während die im
Warmhaus (10 bis 15°C) gezogene blauviolette oder blaßblaue Blüten hatte. Ins Kalthaus gebracht
Exemplare entwickelten im Frühling, Us die Temperatur des Raumes eine höhere war, rote Knospen, abe
blaue Blüten. ;
In den Versuchen Baur’s? mit Primula sinensis vnbra blühten die Pflanzen bei 15 bis 20°C rot
bei 30 bis 35° weiß. 7
Auf dieses Verhalten der Blüten der chinesischen Primel hatte Klebs® schon anläßlich sein
Untersuchungen »Über Variationen der Blüten« aufmerksam gemacht. Die Pflanzen blühten im geh
Gewächshause weiß mit rötlichem Schimmer, im Ralthause intensiv rot. Die im Kalthause rotblühe
Primeln bildeten im Warmhause hellrote oder halbweiße und halbrote Blüten aus. Auch bei Primeli
blauvioletten Blüten kamen im geheizten Gewächshause gleich fast weiße Blumen zum Vorschein, wu
die Pflanzen dann wieder niedrigeren Temperaturen ausgesetzt, so entwickelten sich Blüten mit
violetter Farbe. Im Hochsommer war aber die Blütenfarbe der Primeln bei Temperaturen, welche höher
waren als die im Warmhause erreichten, rot oder blauviolett.
1 Czapek, I, 1905, p. 471. >
2 Nägeli u. Schwendener, 1877, Wiosner, 1862, 1872, 1906, p. 65, 368, Wigandl.c.
3 Meyen, II, 1838, p. 448.
4 Overton, 1899, p. 219 (Fußnote).
5 Hildebrand, 1904, p. 473, 471.
6 Molisch, 1905, p. 161.
? Baur, 1911, p. 4. 2
8 Klebs, 1906, p. 169. e
Färbung des Anthokyans. | 01
Die Glocken von Campannla trachelium, welche von Klebs! im geheizten Gewächshause (18 bis
‚ mitunter auch 12°) kultiviert wurden, waren weiß, während die der Pflanzen, die im Kalthause
is 10°) gezogen wurden, hellblau waren. Eine im Frühjahre ins Freie gebrachte Pflanze entwickelte
kelblaue Blüten, von denen einige noch hellblaue Zipfel hatten. Die intensivste Blaufärbung war im
ni zu beobachten. In kräftiger Gartenerde gewachsene Pflanzen kamen auch im Winter zur Blüte. Die
ocken dieser Pflanzen waren bei Temperaturen über 20° blaß blau bis weiß, bei Temperaturen unter
hellblau.
Die blaße Farbe des getriebenen Flieders soll auf der Wirkung der höheren Temperaturen beruhen. ?
Werden Stengel mit rotgefärbten Blättern von Veronica chamaedrys in einem Glase mit Wasser
r Temperatur über 18° C ausgesetzt, so entfärben sie sich (Katic).?
Die Petalen von Erodium gruimum und Erodium ciconium, deren Blüten an kalten Tagen dunkel-
an heißen weinrot sind, verändern, nach Fitting,* wenn sie nicht tödlichen Temperaturen oberhalb
is 20° C ausgesetzt werden, ihre Farbe. Mit zunehmender Temperatur geht die Färbung von blau in
nrot und Rosa über und verschwindet schließlich fast gänzlich.. Nach Abkühlung der Blumenblätter
t die ursprüngliche Farbe wieder zurück.
- Herr Professor Figdor hatte die Freundlichkeit, mich auf interessante Erscheinungen, die Bildung
Anthokyans an Wurzeln von Salix rubra und an Blättern einer Coleus-Art betreffend, aufmerksam
machen. Den Wurzeln der Weidenzweige, die bekanntlich Anthokyan nur im Licht entwickeln, 5 fehlte
s Pigment, wenn die Zweige im Licht bei einer Temperatur von zirka 30° C in Wasser kultiviert
den. Die Blätter von Coleus waren im Herbste 1912 im Kalthause unserer Anstalt grün, nur um die
rippe war ein mehr oder weniger breiter Streifen rot gefärbt. Ins Warmhaus gebracht, bildeten die
} us-Blätter den roten Farbstoff reichlich aus.
Bei anderen Fällen von Veränderungen des uns beschäftigenden Pflanzenstoffes, welche durch
ıperaturunterschiede veranlaßt werden, kommt auch dem Licht, oder scheint auch den Beleuchtungs-
ältnissen eine Rolle zuzukommen.
Bei den von Overton® untersuchten Wasserpflanzen (Hydrocharis morsus ranae, Elodea canaden-
nige Utricularia-Arten) nimmt die Intensität der Rotfärbung mit der zunehmenden Temperatur des
sers ab und die Färbung kann auch gänzlich verschwinden. Eine höhere Wassertemperatur erfordert,
ne Tinktion der Organe zu ermöglichen, eine um so größere Lichtintensität, während je niedriger die
eratur ist, ein Licht von um so geringerer Stärke genügt, damit es zur Ausbildung von Anthokyan
t. Overton fand ferner, daß eine niedrige Temperatur des Wassers auch eine intensive Rotfärbung
ätter von Trapa natans zur Folge hat, und daß die Entstehung des roten Pigments bei Myriophyllum
tum durch niedrige Wassertemperaturen gefördert, durch höhere gehemmt wird.
2 Die bekannte Erscheinung, daß die Blätter in den Alpen häufiger eine Rotfärbung aufweisen als in
der Ebene, führt Overton auf die relativ niedrige Temperatur der Nächte in den Alpen zurück, doch
nt er auch der höheren Lichtintensität in diesen Gebieten einen Einfluß beim Zustandekommen der
ärbung ein.
Schon früher hatte Mohl” darauf hingewiesen, daß die intensivere Tingierung der Alpenpflanzen,
en Gewächsen im ebenen Lande gegenüber, mit dem Wechsel von warmen Tagen mit kalten Nächten
D. * ”
n Zusammenhang gebracht werden könnte, und daß auch dem Lichte hierbei eine Rolle zukommt.
1 Klebs, 1906, p. 163 ff.
2 Klebs, 1906, p. 168. Grafe 1907, p. 282.
3 Katic, 1905, p. 67.
4 Fitting, 1912, p. 84.
5 Schell, 1877.
- 6&Overton, 1. c., p. 178, 185, 187, 188, 194, 195, 215,
_ ?TMohl, 1845, p- 386, 387.
e
Fr
02 L.v. Portheim,
Auch die Erscheinung, daß Blätter von manchen immergrünen Gewächsen und von Pflanzen, deren {
Blätter nicht im Herbste, sondern erst später zugrunde gehen, im Winter Färbungen zeigen, welche im
Frühjahr wieder verschwinden, soll auf den Einfluß von Temperatur und Licht zurückzuführen sein.!
Eine Wirkung von Veränderungen der Temperatur und Lichtintensität sind wohl auch die Farben-
wandlungen, die Kerner? und Goebel? an Stengeln, Blättern und Blüten beobachteten. |
Die Blätter von Satureja hortensis sind an Pflanzen, welche im Schatten wachsen, oberseits grün.
Dem Lichte ausgesetzte Pflanzen haben violett gefärbte Stengel und Blätter. Die Färbung ist umso
intensiver, je stärker die Lichtintensität ist. Die Organe von Pflanzen aber, die in einer Höhe von 2195 m
gezogen worden waren, nahmen eine dunkel braunviolette Färbung an (Kerner).
Myosotis alpestris, vom Schlern nach München gebracht und bei höherer Temperatur kultiviert, hatte
fast farblose Blüten (Goebel).® Goebel fand ferner, daß bei einer Form von Viola alpestris, bei der nur
die oberen Petala blau gefärbt waren, der blaue Farbstoff verloren ging, also gelbliche Blüten erzielt
wurden, oder höchstens ein leichter blauer Ton übrig blieb, wenn die Pflanzen bei hoher Temperatur und
Luftfeuchtigkeit oder bei einer Temperatur von 5° C gezogen wurden. Bei der tiefblauen Form war unter {
den gleichen Bedingungen nur ein Verblassen der blauen Färbung zu beobachten. Die Blüten von Viola
arvensis im Viktoriahaus des Münchner botanischen Gartens, also warm und feucht kultiviert, verloren
vollständig oder bis auf kleine Reste die dunkelvioletten Saftstreifen. Hier werden bei der Feststellung der
Ursachen der Entfärbung, vielleicht auch die hinter den Glasfenstern des Gewächshauses veränderten
AT
Beleuchtungsverhältnisse berücksichtigt werden müssen. |
So meint Mohl,° daß die Färbung, welche manche Pflanzen, die im Gewächshause grün sind,
annehmen, wenn sie im heißen Sommer im Freien starkem Sonnenlicht ausgesetzt werden, wie Cactus
grandiflorus, auf eine Wirkung des Lichtes zurückzuführen sei, während der Wärme kein direkter Einfluß
zukommt. | |
Katie” untersuchte den Einfluß der Temperatur und des Lichtes auf die Anthokyanentwicklung‘
von abgeschnittenen vegetativen Organen, welche in und auf verschiedenen Medien kultiviert wurden. |
Schließlich will ich noch, ohne auf die Besprechung der Bedingungen, welche den Farbenwechsel
veranlassen könnten, einzugehen, die zahlreichen Fälle erwähnen, bei denen die Färbung jugendlicher
Organe mit deren weiteren Entwicklung verloren geht.
Der Einfluß des Lichtes auf die Intensität und den Farbenton des Anthokyans bei Blüten und
anderen gefärbten Pflanzenorganen geht aus den Untersuchungen von Senebier,8®Sachs,? Askenasy, 10
Karzel, und Fischer? hervor. Im Dunkeln oder im Licht zur Entwicklung gelangte Blüten von
Campanula medium, Coboea scandens, Crocus vernus, Hyacinthus orientalis, Hydrangea hortensis, 1 is
germanica, I. pumila und Tulipa Gesneriana waren gleich gefärbt, hingegen blieben die Blüten von
Tropaeolım majus, Cheiranthus Cheiri und Papaver Rhoeas nach Sachs,!? wenn die ganze Pflanz
frühzeitig verdunkelt wurde, ungefärbt, doch trat die Farbe auf, wenn die Pflanzen vorher belichtet worden
waren, freilich oft nicht in der normalen Intensität. Aus späteren Versuchen von Sachs geht hervor, daß
1 Treviranus, II, 1838, p. 58, Mohl, 1845, p. 384 ff., Molisch, 1890, p. 22.
2 Kerner, I, 1890, p. 364.
3 Goebel, 1908, p. 128.
4 Kerner, |. c., p. 364.
5 Goebel, I. c., p. 128, 129, 130.
6 Mohl, 1845, p. 390.
T Katic, 1905.
8 Senebier, 1782, zit. nach Vöchting 1893, p. 155
9 Sachs, 1892, p. 179, 229.
10 Askenasy, 1875, p. 498, 1876, p. 177.
11 Karzel, 1906, p. 348, 377.
12 Fischer, 1908, p. 380.
13 Sachs, 1892, p. 216, 218, 219.
Färbung des Anthokyans. 503
ve nn nur einzelne Blüten und Infloreszenzen verdunkelt wurden, während die anderen Teile der Pflanzen
m Lichte ausgesetzt waren, die Blüten auch normal oder lichter gefärbt waren. Aus den Sachs’schen !
Versuchsergebnissen sei hervorgehoben, daß an jüngeren im Dunkeln zur Entwicklung gelangten Blüten
von Tropaeohım majus mitunter eine Änderung der Farbennuance, normalen gegenüber zu beobachten
war, daß bei Cheiranthus Cheiri im Dunkeln an den Petalen das Gelb dem Braun gegenüber mehr hervor-
als im Licht und daß sich bei Antirrhinum majus unter der Dunkelvorrichtung weiße, rosa geäderte
ten entfaltet hatten, während eine Blüte im Licht eine dunkelrosenrote Korolle hatte. Sachs? kon-
tierte ferner, daß bei Peiumia-Blüten der hellviolette Grundton im Licht zerstört wird, während die
kler violette Aderung erhalten bleibt, und daß sich die auch im Dunkeln schön gefärbte Blumenkrone
von Veronica speciosa, ebenso wie die im Lichte, vor dem Abfallen entfärbte.
Eine Abhängigkeit der Intensität der Blütenfarbe vom Alter, in dem die Knospen verdunkelt wurden,
pektive von der der Verdunklung vorausgegangenen Belichtungsdauer, stellten auch Askenasy ° und
Karzel fest.
Die Färbung der Blüten von Sempervivum Funkii wird im Dunkeln abgeschwächt oder verschwindet
vollständig. Das gleiche ist der Fall bei der Farbe der Blüten von Sempervivum Moggridgii und denen der
sen der Tectorum-Gruppe. Einzelne junge, fast weiße Blätter etiolierter Pflanzen (S. Funkii) enthalten
otes Anthokyan (Klebs).’
r
Be
Die Blätter von Tradescantia zebrina, Perilla nankinensis und von einigen Unkräutern sind,wenn die
Pflanzen im Sonnenlicht gezogen wurden, rot, während sie bei den im Schatten gewachsenen Pflanzen
schwachrot tingiert sind. ®
Die Rötung der Blattorgane von Rosa rubrifolia und anderen Pflanzen im Frühjahre, welche im
Sommer an Intensität zunimmt, führt Schwertschlager” auf Lichtwirkung zurück.
? Ältere Knollen von Solanım Maglia sind rötlichviolett, am Licht werden sie nach einigen Tagen
uviolett.
Reinhardt’s? Kulturgeschichte der Nutzpflanzen entnehmen wir eine Angabe über die japanische
hamäleonrose, die ihren Namen dem an ihr zu beobachtenden Farbenwechsel verdankt. Die im Licht
te Rose soll im Schatten, nachdem sie über einen blauen Ton zu einer blaß rosa Farbe übergegangen
ist, schließlich eine weiße Färbung annehmen. Ins Sonnenlicht übertragen, wird die Blüte wieder rot.
Klebs !% beobachtete bei Sempervivum-Arten in rotem Licht eine Abschwächung der Blütenfarbe, in
blauem Licht waren die Blüten anfangs grünlich oder weißlich gefärbt. Die rote Farbe der Staubblatt-
amente, welche gegen Verdunklung viel widerstandsfähiger ist als die der Blumenblätter, kommt bei
ten, welche sich im Lichte der stark brechbaren Strahlen entfalteten, nicht zum Vorschein.
Blüten von Sedum spectabile waren im blauen Lichte fast weiß.
Eine merkliche Veränderung der Farbe blau oder rot blühender Hyazinthen, welche im Dunkeln
eine starke Abschwächung der Farbenintensität erfahren, konnte weder in rotem noch in blauem Lichte
bachtet werden.
Keimlinge von Beta vulgaris waren in blauem und orangefarbigem Licht nach Mitteilung Pick’s "!
rot gefärbt.
1 Sachs, 1892, p. 238, 242, 246.
2 Sachs, 1892, p. 248, 250.
3 Askenasy, 1876.
4 Karzel, 1906.
5 Klebs, 1906, p. 191, 268.
6 Molisch 1890, p. 27.
7 Schwertschlager, 1911 p. 30.
8 Wittmack, 1913, p. (19).
® Reinhardt, 1911, II, p. 461.
10 Klebs, 1906, p. 220, 272, 273, 207, 201.
- 1 Pick, 1883, p. 314.
504 L.v. Portheim,
Bisherige Beobachtungen an abgetöteten Pflanzenteilen und an Anthokyanextrakten.
Farbenwandlungen an abgetöteten Laubblättern wurden von Molisch,! an abgetöteten Blüten-
blättern von Fitting”? beschrieben. Die violettpurpurnen Blätter von Perilla nankinensis werden in.
siedendem Wasser bis auf einzelne Partien grün, das Blatt färbt sich nach Behandlung mit verdünnten.
Säuren intensiv rot. Auch die Einwirkung von heißem Wasserdampf und eines Luftbades von 70° hat
Grünwerden der Blätter zur Folge. Die gefärbten Blätter von Coleus Verschaffelti verhalten sich beim
Kochen in Wasser wie die Perilla-Blätter. Diese grün gewordenen Coleus-Blätter werden beim Eintrocknen
an der Luft tiefblauviolett, in feuchter Luft oder in Wasser bleiben sie grün. i
Auch bei gefärbten Blättern von Dracaena- und Maranta-Arten, von Sazrifraga sarmentosa,
Canna sp., jungen Blättern von Populus tremula und Deckblättern von Melampyrum nemorosum hat
Molisch solche Verfärbungen in Grün gesehen, und zwar auch in heißer Luft oder in Ätherdampf-
Fitting? tötete Blüten von Erodium gruinum und E. ciconium in Chloroformdämpfen und heißem
Wasserdampf ab. An den Petalen dieser Blüten traten beim Erwärmen reversible Farbenumschläge auf. 2
Rotgefärbte Blätter von Hydrilla verticillata und Hydrocharis morsus ranae entfärben sich, wie
Katic* berichtet, im Wasser von 45 bis 60°, auch das Wasser ist nicht gefärbt. Der Farbstoff sch:
zerstört worden zu sein, da die Anthokyanreaktionen hier versagen. Rote Laubblätter von Rosa Marschall
Niel verlieren ihre Farbe in Wasser oder Wasserdampf bis zu 65°, in ihnen ist Anthokyan auch nicht
mehr nachweisbar. d
Die rote Farbe von Rotkrautblättern, welche sich, mit heißer schwefliger Säure im Extraktor
behandelt, entfärbten, tritt beim Erkalten wieder auf (Grafe).°
Nach Marquart sollen die Auszüge von Scilla sibirica im verschlossenen Glase farblos, filtriert
lila sein, Aus roten Blüten hergestellte alkoholische Lösungen waren, wie dieser Forscher berichtet, far
und wurden nach dem Eindampfen rot.
Molisch’” fand, daß die beim Kochen der oben erwähnten gefärbten Blätter von Perilla nankinensis
und Coleus Verschaffelti erzielten schmutziggrünen, schmutzigvioletten oder gelblichen, fast farblo
Extrakte deutlich die Anthokyanreaktion gaben, Wird der farblose Coleus-Extrakt am Wasserbade ein-
geengt, so färbt sich der Rückstand blauviolett.
Ferner untersuchte Molisch,® der wohl als erster Farbenveränderungen von anthokyanhaltigen
Extrakten durch Temperatureinwirkung beobachtete, wässerige Extrakte aus Stiefmütterchenblüte
aus Rotkrautblättern. Erstere waren bei gewöhnlicher Temperatur violett, beim Erwärmen blau bis
grün. Die Rotkrautauszüge waren bei Zimmertemperatur blau, bei 70 bis 100° C rot. Die rote Fa
wandelt sich beim Abkühlen bald in Blau um. Den Extrakt kann man durch Erwärmen und Abk
immer wieder rot oder blau gefärbt erhalten. Eine deutlich sauer gemachte Anthokyanlösung ist, welcl :
Temperatureinwirkung sie auch ausgesetzt wird, stets rot.
Molisch? konstatierte auch bei Delphinium elatum die Unlöslichkeit des Anthokyans in Alke h
und stellte Unterschiede in den Löslichkeitsverhältnissen der von ihm in den Blütenblättern verschiedene
Pflanzen beobachteten Anthokyankörper und des im Zellsaft gelösten Farbstoffes fest (Molisch, 1905,
Molisch, 1889, p. 18, 19, 21.
Fitting, 1912, p. 87, 88.
Fitting, 1. e., p. 87, 88.
Katic, 1905, p. 37, 60, 69, 81.
Grafe, 1906, p. 979, 1911, p. 769.
MarquartM., 1835, zit. nach Meyen, I. c., p. 443, 444.
Molisch, 1889, p. 21.
Molisch, 1889, p. 19, Fußnote.
Molisch, 1897, p. 56.
© 9 nn pp » > MR
D
Färbung des Anthokyans. 505
‚p. 153, 150ff.). Der Farbstoff der Hortensien-Blüten zersetzt sich beim Zerreiben korollinischer Kelch-
'blätter oder beim Kochen derselben in Wasser.
"Schwertschlager! teilt mit, daß sich das Anthokyan in Wasser in der Kälte leichter als in Methyl-
"und Äthylalkohol löst, doch ist der blaue Farbstoff mancher Pflanzen (Salvia verticillata, Echium vulgare,
Cichorium Endivia, Delphinium Ajacis und consolida) in Wasser nur schwer löslich. Ein in Wasser
unlösliches rotes Anthokyan wurde nicht beobachtet. Schwertschlager berichtet auch über Farben-
veränderungen (Gelbwerden, Entfärben), welche gefärbte Organe einiger Pflanzen schon beim Zerreiben
in Alkohol oder beim Filtrieren der Extrakte zeigen. Auch Verfärbungen einiger wässeriger Auszüge
werden erwähnt. Wird von alkoholischen, gelblichen oder farblosen Auszügen aus Blumenblättern von
Rosa centifolia und aus gefärbten Organen einiger anderer Pflanzen der Alkohol vertrieben, so ist das
Wiederauftreten der ursprünglichen Farbe zu beobachten.
Anläßlich seiner Untersuchungen über Anthokyan fand Grafe,? daß der mit 96°/, Alkohol erzeugte
Extrakt aus Rotkrautblättern beim Erwärmen dunkler rot wird, während beim Erkalten die Intensität der
Färbung zurückgeht. Bei wässerigen und alkoholischen Rotkrautauszügen, welche durch heiße, schweflige
Säure entfärbt wurden, kommt die rote Farbe beim Abkühlen wieder zum Vorschein.
Rupe und Altenburg? führen bei Besprechung des Anthokyans in Abderhalden’s Biochemischen
Handlexikon an, daß die blaue Färbung des Anthokyans durch Extraktion mit Alkohol verschwindet,
aber beim Abdampfen der Lösung an der Luft wieder erscheint.
Der Arbeit von Willstätter und Everest“ über das Anthokyan der Kornblume ist zu entnehmen,
daß sich die Lösungen der blauen, roten und violetten Modifikationen dieses Farbstoffes im Wasser
respektive Alkohol rasch entfärben, daß aber die ursprüngliche Farbe beim Abdampfen der Flüssigkeit
der zum Vorschein kommt. Eine Entfärbung oder schwächere Tingierung der Lösungen tritt auch bei
Auszügen aus Blüten anderer Pflanzen ein, und zwar durch Isomerisation, während die Farbstoffextrakte
Mohn-, Eisenhut- und Asterblüten durch Zerstörung des Anthokyans entfärbt werden. Die Löslichkeit
des Kornblumen-Pigmentes ändert sich mit der Abspaltung des Zuckers. Das Anthocyanidin, der zucker-
freie Farbstoff, geht als schwefelsaures Salz in Amylalkohol über. Beim Waschen mit viel Wasser ändert
Sich die rotviolette Farbe in blauviolett. Aus der Abhandlung dieser beiden Autoren ist auch näheres
über die Löslichkeitsverhältnisse und über die Haltbarkeit und Entfärbung der Lösungen des Cyanin-
alkalisalzes, des Cyaninchlorides und des Cyanidinchlorides zu ersehen.
| Jüngst hat Tswett® auf das Verhalten von absorbiertem Anthokyan, das aus Rotkrautblättern
durch Behandlung mit Alkohol und Äther und Schütteln des Gemisches mit wasserfreiem Natriumsulfat
gewonnen wurde, hingewiesen. Tswett macht auch darauf aufmerksam, daß sich alkoholische Lösungen
bei Zimmertemperatur schwach rötlichgelb färben, genügend verdünnt, sogar farblos erscheinen. Der
R ückstand nach dem Abdampfen des farblosen Auszuges hat eine violette Färbung, wird derselbe
neuerlich in Wasser aufgelöst, so verschwindet die Farbe. Ein violetter Farbenton tritt in farblosen Rot-
krautextrakten auf, wenn zu denselben destilliertes Wasser zugesetzt wird; die violette Färbung ist um so
intensiver, je mehr Wasser verwendet wird. Die Intensität nimmt beim Erwärmen zu, beim Erkalten ab.
Wird Alkohol, der sich durch Einlegen von Matthiola-Blüten purpurrot oder rot gefärbt hatte, von
den Blüten abgegossen, so verschwindet die Farbe rasch vollständig, oder es bleibt nur eine schwache
Färbung zurück. Auch der Extrakt von frischen mit Alkohol zerriebenen Blüten entfärbt sich. Die Ent-
färbung tritt in konzentriertem Alkohol rasch, in Alkohol von schwacher Konzentration langsam ein.
‚Nicht nur die Farbe der alkoholischen Auszüge, auch die der wässerigen Lösungen, des durch Abdampfen
1 Schwertschlager, 1911, p. 17, 39.
2 Grafe, 1911, p. 769.
3 Rupeu. Altenburg, 1911, p. 182, siehe auch Fremy u. Cloez, 1854.
4 Willstätter u. Everest, 1913, p. 194, 195, 196, 209.
5b Tswett, 1914, p. 64, 65.
506 D.v. Portheim,
des alkoholischen Extraktes gewonnenen Rückstandes, verblaßt (Keeble, Armstrong and Jones, 1913,
p. 312, 313).
Fitting ! berichtet ausführlich über reversible Farbänderungen an Extrakten von Erodium gruinum-
und E. ciconium-Blüten. Behandelt man die Blütenblätter mit absolutem oder 96°/, Alkohol, so bekommt
man einen weinroten, sich später entfärbenden Auszug. Dieser fast farblose Extrakt färbt sich beim
Eindampfen weinrot, beim weiteren Einengen erhält man einen violetten Rückstand, dessen wässerige’
Lösung weinrot gefärbt erscheint. Diese Lösung zeigt beim Erwärmen reversible Farbenumschläge, die
schon bei einer geringen Temperaturerhöhung auftreten. Beim Kochen wird der Extrakt gelb oder rot”
orange und blaßt ab, wird der Auszug nun abgekühlt, so nimmt er die ursprüngliche Farbe und Intensität
wieder an. Der durch Zerreiben der Blütenblätter in Wasser erzeugte Brei ist violett. Das Filtrat ist wein
rot mit einem Stich ins Blaue, wird aber bald rötlich, dann farblos. Eingedampft gibt dieser farblose Extrakt’
einen blauvioletten Rückstand, der sich in wenig Wasser mit violetter Farbe löst; wird viel Wasser ver
wendet, so entfärbt sich die Lösung über Rosa fast vollständig. Beim Eindunsten kommt die Farbe wieder
zum Vorschein, Erhitzen des weinroten Filtrates hat erst Rotfärbung, dann Entfärbung zur Folge, ohne‘
daß die alte Farbe beim Abkühlen wieder angenommen wird. Die violette Lösung des Rückstandes wird
beim Erwärmen gelbbraun, beim Abkühlen wieder violett. Die durch Salzsäurezusatz rot gefärbten, farblos
gewordenen Wasserextrakte und mit Wasser aufgenommene Alkoholextrakte verändern beim Erwärmen
ihre Farbe, werden sie dann niedrigen Temperaturen ausgesetzt, so kehrt die frühere Färbung wieder
zurück. 4
x
Reversible Farbänderungen beim Erhitzen konstatierte Fitting,? ferner noch an alkoholischen und
wässerigen Blütenextrakten von Erodium Manescavi, Erodium sp., Geranium pratense, G. macrorhizum,
G. sanguineum, G. syWwaticum, G. phaeum, G. pyrenaicum, Iris bohemica, Salvia pratensis, Lupinus,
Whitlavia grandiflora, Viola tricolor hortensis, Campamnla carpathica, Ipomoea sp., Azalea sp., Park
pinnatifidum, Paeonia, Agrostemma Githago und Dahlia sp.
Bei manchen Auszügen aus anthokyanhaltigen Blüten und Blättern waren beim Erwärmen keine
reversiblen Farbenreaktionen zu beobachten, sie traten aber auf, wenn den Extrakten Salzsäure zugesetzt
wurde. ?
Auf die Färbung der Wasserextrakte von Pelargonium zonale hat eine Erhöhung der Temperat ar
beinahe keinen Einfluß. Solche mit Ammoniak violett gefärbte Auszüge nehmen bei Erwärmung eine
rötliche Farbe an und blassen ab, werden sie abgekühlt, so werden sie wieder violett und die Intensität
der Färbung nimmt zu. * |
Masoni> extrahierte das Kirschenpigment und erhielt mit Wasser einen violettroten, mit Alkohol
einen reinroten Auszug. Die wässerigen Lösungen sind nicht so haltbar wie die alkoholischen. Licht und
Wärme haben auf den Farbstoff keinen Einfluß. Naegeli und Schwendener® erwähnen, daß der Farb
stoff der Kirschen an der Luft blau wird, führen aber diese Blaufärbung auf das in der Luft enthalten
Ammoniak zurück.
Daß die Farbe von Anthokyanextrakten im Licht mehr oder weniger rasch zerstört wird, ist s
langem bekannt. ?
Sonst sind Untersuchungen über den Einfluß von Licht und Dunkelheit auf Anthokyanextrakti
soviel ich aus der Literatur ersehen konnte, bisher nicht unternommen worden.
1 Fitting, 1. c., p. 89, 91.
2 Fitting, l. c., p. 93, 94.
3 Fitting, 1. c., p. 95.
4 Fitting, |. c., p. 94.
6 Masoni, 1913.
6 Naegeli u. Schwendener, 1867, p. 503.
Meyen,l. c., p. 443.
Färbung des Anthokyans. 907
Ich habe schon vor einigen Jahren anläßlich einer gemeinsam mit E. Scholl durchgeführten Arbeit ı
bachtungen über die Veränderung der Farbe von Rotkraut- und Blütenextrakten angestellt. Diese
suche mußten aber unterbrochen werden und konnten erst nach Fertigstellung von Kammern mit
nstanter Temperatur in unserer Anstalt wieder fortgesetzt werden.
Die Aufgabe, die ich mir stellte, war das Studium des Einflusses von Temperatur und Licht auf den
rechsel lebender, mit Anthokyan gefärbter Pflanzenorgane und auf anthokyanhaltige Extrakte.
Bei diesen Untersuchungen wurde ich von Frl. Yella Freund, welche einen großen Teil der
suche gemeinsam mit mir ausführte, unterstützt, wofür ich ihr an dieser Stelle meinen herzlichsten
ausspreche.
Die Farbstoffextrakte wurden durch Kochen der gefärbten Pflanzenteile in Wasser oder in
Alkohol gewonnen. Diese Versuchsanstellung wählte ich, um die auch von Fitting? untersuchte
ige, ob und in welchem Maße die Farbenumschläge vom Leben der Pflanzenzelle abhängig sind, zu
en. Ferner dachte ich auf diesem Wege eventuelle Differenzen in der Widerstandsfähigkeit des
hokyans, respektive der Farbe verschiedener Pflanzen und verschiedener Organe derselben gegen das
hen feststellen zu können.
Die Filtrate der alkoholischen und wässerigen Extrakte wurden in Eprouvetten gefüllt und mit
fer versetzt, um das Zugrundegehen der Lösung zu verhindern. Auf diese Vorsichtsmaßregel kam
ald im Laufe meiner Versuche, da die Extrakte, besonders bei hoher Temperatur, leicht durch
serreger zerstört wurden, wodurch Farbenveränderungen auftraten, die zu Täuschungen Anlaß
"konnten, Die Reagensgläser kamen in Kammern, in denen sie bei konstant bleibender Temperatur
sem Lichte ausgesetzt wurden. Es standen mir Kammern zur Verfügung, welche auf 5, 10, 15, 20, 25,
enumschlag herbeiführen können. Hier wurden die Eprouvetten unter Senebier’sche Glocken, die
ungen von Kaliumbichromat oder Kupferoxydammoniak gefüllt waren, gebracht. Die Konzentration
Versuche mit Extrakten.
r Brassica oleracea (capitata).
- Beim Kochen der Rotkrautblätter in destilliertem Wasser färbte sich dieses erst schwach blau oder
t bei längerem Kochen wurde es rot. Der Auszug wurde heiß filtriert, das Filtrat war rot und nahm
tkalten eine blaue Farbe an, der rötliche Filterrückstand wurde in kürzester Zeit blau.
/ie früher erwähnt, hatte schon Molisch* darauf hingewiesen, daß der rote gekochte Extrakt von
traut bei Abkühlung blau wird. Die Ergebnisse unserer Untersuchungen stimmen nun für gewisse
Iperaturen mit diesem Befunde überein, doch stellte es sich heraus, daß das Auftreten der roten und
ja auch einer violetten Färbung der gekochten Rotkohlauszüge nicht nur von der Einwirkung
n Temperatur sondern auch vom Licht abhängig ist. Die wässerigen Anthokyanextrakte von Brassica
er 1cea hatten in den 5- 10- und 15°-Kammern im Licht eine blaue Farbe, mit zunehmender Temperatur
1
at Rot auf. Dieses Rot wurde um so intensiver, je höher die Temperatur stieg, es zeigen daher die
1 Portheim u. Scholl, 1908, p. 480.
2 Fitting, I. c., p. 87.
3 Przibram, 1913, p. 164.
4 Molisch, 1889, p. 19, Fußnote.
D nkschriften der mathem.-naturw. Kl. 91. Bd. 67
508 L.v. Portheim,
Extrakte der 20- bis 30°-Kammern eine zunehmende Rötung, bei 35° und 40° trat die rote Färbung meist
am ausgeprägtesten hervor. In zahlreichen Fällen ließ sich bei den Extrakten der 5- und 10°-Kammer ein
roter Schein beobachten. Ob niedrige Temperatur ebenso wie höhere ein Auftreten der roten Farbe zur
Folge hat, ließ sich leider nicht feststellen, da mir niedrigere konstante Temperaturen als 5° nicht zur
Eu.
Zune
Verfügung standen.
Bei einzelnen Versuchen wurden einige der in der 5- und 40°-Kammer und im Arbeitsraum bei
Zimmertemperatur am Fenster aufgestellten Extrakte durch einen Pappendeckelsturz verdunkelt. Alle
diese Extrakte waren röter als die gleichzeitig am Licht aufgestellten.
Unter Senebier’sche Glocken, welche mit Kaliumbichromat-, respektive Kupferoxydammoniak-
Lösungen gefüllt waren, gebrachte wässerige Extrakte des Farbstoffes aus Rotkrautblättern zeigten in
\
blauem Licht dem gelben gegenüber eine stärkere Blaufärbung.
Die durch Kochen mit 75°/, Alkohol erzielten Auszüge des Rotkrautfarbstoffes waren rot mit einem
schwachen blauen Schein. Der Filterrückstand war rot und erst nach längerer Zeit färbte sich das F
vom Rand aus blau. Diese alkoholischen Extrakte verhielten sich ganz verschieden von den wässerigen.
Eine auffallende Erscheinung war eine Abnahme der Färbungsintensität bei niedrigen Temperaturen. Die
schwächste Färbung konnte man in einem Raum, in dem eine Temperatur von —8& bis — 15° erreicht
wurde, beobachten. Wurden diese lichtrosa Ektrakte gekocht, so färbten sie sich alsbald intensiv. Die
Beobachtung der Farbennuancen alkoholischer Extrakte wurde durch auftretende starke Niederschl
und Trübungen sehr erschwert. Am stärksten waren die Niederschläge bei niedrigen Temperaturen,
zwar bei 5°. Höheren Temperaturen ausgesetzte Lösungen wurden trüb, mit zunehmender Temperatt
nahm die Trübung ab, in manchen Fällen waren die Extrakte bei 40° klar.
Die Blaufärbung bei den alkoholischen Extrakten war nie sehr intensiv. Die günstigste Temperatu
für das Auftreten des Blau war zwischen 10 bis 25°, von da an trat das Rot stärker hervor. In zwei Fa
(von 6 Versuchen) war die stärkste Blaufärbung bei 5°, nahm dann gegen 40° ab. Wie bei
wässerigen Extrakten war das Blau auch hier im Dunkeln schwächer. Auch im. Licht der stärker un
schwächer brechbaren Strahlen entsprach das Resultat dem bei den wässerigen Extrakten gefundenei
indem die unter blauen Glocken befindlichen Extrakte stets blauer waren als die unter gelben Glocker
z
ee Se Vs Te ee ARE Eee es Teure. u
Ein Farbstoffextrakt, der durch Einlegen der Rotkohlblätter in 75°/, Alkohol gewonnen wurd
verhielt sich bei 5° Zimmertemperatur und 40° ebenso wie der durch Kochen erzielte Auszug.
stärkste Blau trat bei Zimmertemperatur auf, bei 5° war die Lösung entfärbt und der Extrakt
40°-Kammer wies die intensivste Rötung auf. Die Unterschiede waren, trotz der im Vergleich zu den
Kochextrakten geringen Farbintensität, sehr deutlich.
Die Farbstofflösungen waren gegen hohe Temperaturen sehr resistent. Nur bei einem Versuc em
alkoholischen Extrakten, welcher besonders lange währte, konnte nach 10 Tagen bei den hö
Temperaturen, also bei 35 und 40°, eine Bräunung der Lösungen festgestellt werden. Es hat sich wo
hier um eine Zerstörung des Farbstoffes gehandelt. >
Molisch’s! Versuchsergebnisse konnten beim Kochen der blauvioletten oder blauen wässerige
Rotkrautextrakte in einer Eprouvette über einer Bunsenflamme und beim nachherigen Abkühlen derselbe
in fließendem Wasser bestätigt werden, indem die Lösungen im ersteren Falle rot wurden, während
im zweiten Falle alsbald ihre ursprüngliche Färbung wieder annahmen. Auch die schwach gel;
alkoholischen Extrakte niederer Temperaturen färbten sich beim Kochen intensiv rot und kehrten
Erkalten wieder zur früheren Intensität der Farbe zurück. Die Farbenumschläge der wässerigen U
alkoholischen Extrakte waren also reversibel. b>
Wurden die Lösungen aus den Kammern mit höherer Temperatur in solche mit niedrigerer geb {
oder umgekehrt, so nahmen sie die der nunmehrigen Temperatur entsprechende Farbennuance an od
1 Molisch, 1889, p. 19 Fußnote.
DS a nn A
Färbung des Anthokyans. 509
vurde ein ähnlicher Ton erreicht. Es trat also bei den roten wässerigen Lösungen aus der 40°-Kammer
in der 5°-Kammer Blau auf, während die blauen aus der 5°-Kammer bei 40° röter wurden.
Die Farbe der bei —15 und +5° erhaltenen schwach gefärbten alkoholischen Extrakte nahm bei
bedeutend an Intensität zu.
Die in der 5 und 40°-Kammer im Dunkeln befindlichen wässerigen und alkoholischen Extrakte
-hienen, ins Licht gebracht, eine blauere Färbung anzunehmen, während die belichteten Extrakte, ins
le versetzt, eine rötere Färbung zeigten.
er
Matthiola incana.
Die wässerigen Extrakte der rotvioletten Levkojenblüten waren beim Kochen grellrot, beim Erkalten
den sie rot mit bläulichem Schein. Obzwar die Farbenunterschiede der Extrakte bei den verschiedenen
eraturen nicht sehr deutlich waren, ließ sich doch feststellen, daß im großen und ganzen auch hier
szüge rosa, schwach gefärbt, mit zunehmender Temperatur stieg die Intensität der Färbung. Die
instigsten Temperaturen, bei denen Blau in den Lösungen zum Vorschein kam, scheinen bei 25 bis 30°
liegen, bei höherer Temperatur waren die Lösungen röter.
im Dunkeln waren auch die schwächsten Färbungen bei 5°, die Lösungen waren röter als die
ent prechenden Lichtextrakte.
Br Paeonia sp.
_ Die durch Kochen gewonnenen dunkelroten Paeonia-Extrakte wurden beim Erkalten dunkelrosa
Blau. Auch hier konnte, wie bei den Rotkraut- und Matthiola-Extrakten, ein Verschwinden der blauen
be bei höheren Temperaturen wahrgenommen werden. In die 40°-Kammer ins Dunkle gebrachte
takte aus der 5°-Kammer und ins Licht bei 40° gestellte Auszüge aus der 10-, 15- und 20°-Kammer
ren röter als die Kontrollösungen. Umgekehrt enthielten die aus der 25-, 30- und 35°-Kammer in die
-Kammer ins Licht und aus der 40°-Kammer ins Dunkle übertragenen Lösungen mehr Blau als die
ntsprechenden Lösungen der andern Kammern. Auffallend war bei diesen Extrakten von Paeonia die
ir e Widerstandsfähigkeit gegen höhere Temperaturen; am fünften Tag nach der Aufstellung wurden
"im Licht und Dunkeln aufgestellten Extrakte der 40°-Kammer schon bräunlich, am zehnten Tag waren
die Extrakte der 30°-Kammer schon braunrot. Unter Glocken mit Kupferoxydammoniak waren die
akte blauer als unter Glocken mit Kaliumbichromat. Manche wässerige Extrakte aus Paeonia-
jlütenblättern waren abgekühlt rot mit gelbem Stich oder gelblich mit schwachem rosa Ton.
4 Die ‚alkoholischen Extrakte waren beim Kochen dunkelrot, mitunter mit einem bläulichen Schein,
im Erkalten nahmen sie eine lichte gelbrosa Färbung an. Bei diesen Extrakten nahm von 25° an das
, das Blau ab. Die Lösungen in der 5°-Kammer waren im Dunkeln röter als im Licht. Am zehnten
üuchstage schienen auch hier die Extrakte der höheren Temperaturen bereits eine Schädigung erlitten
ben. Die Versuche mit verschieden brechbarem Licht gaben nach zehntägiger Versuchsdauer kein
deutliches Ergebnis.
Rosa centifolia.
Bei den wässerigen Kochextrakten der Rose trat wieder die Erscheinung auf, die schon bei den
füheren Versuchspflanzen beobachtet werden konnte; die beim Kochen roten Lösungen nahmen beim
Erkalten einen blauen Ton an. Die Extrakte waren gegen höhere Temperaturen ganz besonders empfindlich
810 L. u Portheim,
und wurden braun, respektive gelbbraun. Bei der Prüfung der gelbbraunen Extrakte aus der 35- und
40° - Kammer auf Anthokyan vermittels verdünnter Kalilauge und Salzsäure erhielt man nur ei 1e
schwache Reaktion oder sie blieb aus. {
Bei einem Versuche, bei dem die Extrakte aus den Kammern mit höheren Temperaturen in
5°-Kammer gestellt wurden, konnte beim Auszug der 25°-Kammer noch ein entsprechender Farbe
umschlag konstatiert werden, während die Lösungen der 30 bis 40°-Kammer nicht mehr in normaler
Weise reagierten. Trotz dieser großen Empfindlichkeit wässeriger Extrakte aus den Blütenblättern
Rose ließ sich auch hier die mit steigender Temperatur abnehmende Fähigkeit, Blau zu entwickeln
feststellen. |
Bezüglich des Verhaltens dieser Lösungen im Dunkeln ließ sich kein einwandfreies Resultat erzielen.
Die durch Kochen mit 75°/, Alkohol erzielten roten oder auch Blau enthaltenden Extrakte verhie
sich beim Erkalten nicht gleich. So erhielt ich lichtere oder dunklere rosa Extrakte mit etwas Blau 0
auch braunrosa, die sich später in Gelb mit rosa Stich umwandelten, oder schließlich hellgelbe. Die ri
Extrakte nahmen mit zunehmender Temperatur eine intensivere Färbung an und das Blau ging zu
Bei höheren Temperaturen (30 bis 40°) nahmen die Lösungen bald einen bräunlichen oder gelbli
Ton an. Bei gelben Extrakten beschränkte sich der ganze durch erhöhte Temperatur erzielte Erfolg ı
auf eine Steigerung der Intensität. Umkehrversuche führten zu analogen Resultaten wie die mit wässerif
Extrakten. |
Syringa persica.
Der beim Kochen gelblich-rosa oder rosa gefärbte, wässerige Extrakt von Syringa war beim Erk N
schmutzig rötlichviolett. Bis zu 25° nahm Rot zu, dann tritt eine Entfärbung in Gelbrosa oder Gelbb
färbung ein. Im blauen Licht war die Lösung dunkler rosa als im gelben Licht.
Der alkoholische Auszug war beim Kochen rosa oder violett, beim Erkalten bräunlich gelb, mit ein
rötlichen Schein. Von 15 bis 40° konnte eine Intensitätszunahme der Färbung, welche immer mehr ı
Rötlichbraungelb in Gelb, Braungelb, respektive Grünlichbraungelb überging, konstatiert werden. I
blauem Licht hatte die Lösung eine intensivere gelbe Farbe als im gelben.
n
2
Iris germanica.
Der wässerige Extrakt aus Petalen von /ris germanica ist beim Kochen dunkelrot, beim Abl üh ei
blau oder blauviolett. Die Färbung ist am intensivsten bei 5 bis 20°, von da an verschwindet das
immer mehr und bei den höchsten Temperaturen werden auch die am meisten Rot enthaltenden E
erzielt. Auch Verdunklung hat ein Verschwinden des Blau den im Licht aufgestellten Kontrollö
gegenüber zur Folge, am deutlichsten trat dies bei den in Zimmertemperatur aufgestellten Au
zutage. /
Auf die Ursache des Farbenunterschiedes zwischen Licht- und Dunkelextrakten weisen Versuc
Zimmertemperatur hin, welche mit Blütenauszügen unternommen wurden, die einerseits direkt am Fe
dem Lichte ausgesetzt wurden oder in einem Licht geringerer Intensität zur Aufstellung gelangten u
andererseits unter Senebier'schen Glocken mit Kaliumbichromat oder Kupferoxydammoniak
Die Lösungen hatten in starkem Licht eine blaue, in schwachem Licht eine violette Farbe, un
blauen Glocken waren sie viel blauer als unter den gelben. Die Wirkung von weißem und blauen r
einerseits und von rotem Lichte und Dunkelheit andererseits war die gleiche. |
Die in Alkohol gekochten Iris-Blüten gaben einen dunkelroten Extrakt, der mehr Blau enth
der wässerige Extrakt. Beim Erkalten waren die Auszüge rosa mit blauem Schein, mit zunehn
Temperatur bis zirka 25° stieg die Intensität der Färbung, von da ab begann die Blaufärbung zu ve
schwinden und die Lösungen färbten sich allmählich gelbrosa. Auch hier war die stärkste Blaufärbung I
Zimmertemperatur im Licht; daß dies mit der direkten Einwirkung des Lichtes in Verbindung zu b
LT ON ne
Färbung des Anthokyans. Sll
geht daraus hervor, daß die im gleichen Zimmer im Schatten gehaltenen alkoholischen Lösungen mehr
bung im Dunkeln eine größere. In verschiedenfarbigem Lichte war eine Förderung des Blau unter
Glocken, die eine Kupferoxydammoniaklösung enthielten, festzustellen.
Centaurea cyanus.
Di:
>
Das Wasser färbt sich beim Kochen der Strahlenblüten von Centaurea cyanıs rötlich, abgekühlt
mt die Lösung eine sehr schwach rosa oder gelbrosa Farbe, die auch etwas Blau enthalten kann, an.
_ Die schwach rötliche Färbung war aber nur bis zu Temperaturen von 25° zu beobachten, bis zu
cher Temperatur freilich die Intensität der Färbung stieg, von da ab waren die Lösungen gelblich.
Da die Farbintensitäten der vorerwähnten Extrakte nur sehr geringe waren, so setzte ich Salzsäure
wodurch eine starke Rötung erreicht wurde. Auch bei diesen Lösungen war von 25° an eine Ver-
erung der Farbe zu konstatieren.
Bei niedrigen Temperaturen licht rosa oder gelblich rosa tingierte alkoholische Kornblumenauszüge
'bten sich mit zunehmender Temperatur allmählich in Gelb.
In der Eprouvette gekocht, werden wässerige gelblich rosa Lösungen des Kornblumenfarbstoffes
alkoholische, fast farblose Extrakte werden dunkler rosa mit einem blauen Stich; in kaltem Wasser
kühlt, kehrt die frühere Farbe und Intensität bei beiden Auszügen rasch wieder zurück.
Gentiana acaulis.
B _ Die gekochten Rot enthaltenden Wasserextrakte von Gentiana acaulis-Blüten nahmen beim Filtrieren
'graublaue Färbung an, die sich dann, je nach der Temperatur, der die Extrakte ausgesetzt wurden, ver-
te. Bis 25° hatten sie eine schön blaue Farbe, von da ab kam Rot hinzu. Temperaturen von 40° hatten
; Entfärbung zur Folge, die Lösungen waren grauviolett und gaben keine Anthokyanreaktion mehr. Bei
serer Versuchsdauer trat auch bei niedrigeren Temperaturen, selbst schon bei 20°, eine Entfärbung in
ein. Bei einem Versuche mit Extrakten aus der 5-, 10-, 15- und 20°-Kammer, die am dritten Tag nach
Tersuchsaufstellung in die 30°-Kammer gebracht wurden, zeigte sich der der höheren Temperatur
prechende Farbenumschlag. Im Dunkeln scheint sich die ursprüngliche Farbe längere Zeit zu halten,
n ich konnte selbst bei längerer Versuchsdauer im Dunkeln noch eine Blaufärbung wahrnehmen in
MN,
n, wo im Licht bereits ein Umschlag in Grau oder Gelb stattgefunden hatte. Versuche in farbigem
it ergaben entweder keinen Unterschied oder kein einwandfreies Resultat.
Bei zwei Versuchsreihen mit alkoholischen Extrakten war die Farbe der Lösungen bei 5° grünlich-
_ mit zunehmender Temperatur ging die Grünfärbung zurück. Im Dunkeln erhielt sich die grünliche
selbst dann, wenn im Licht die Lösung bereits einen gelben oder bräunlichen Ton angenommen
te. Eine Versuchsreihe stimmte mit den eben mitgeteilten Ergebnissen nicht überein, hier war am ersten
se nach der Aufstellung bei höheren Temperaturen (25 bis 40°) das Auftreten eines violetten Tones zu
bachten, 5 Tage später waren alle Lösungen gelblich oder bräunlich. Auch beim Dunkelversuch fehlte
rünliche Färbung.
Viola odorata.
Die wässerigen Extrakte sind beim Kochen rotviolett, beim Erkalten blauviolett. Mit steigender
mperatur nimmt das Rot zu, es scheint bei 5 bis 15° die günstigste Temperatur für die Blaufärbung zu
und hiebei auch die Konzentration eine Rolle zu spielen. Bei höheren Temperaturen (von zirka 30°
findet Verfärbung in Graublau, Grünlichblau, Braun und Gelb statt.
Alkoholische Extrakte, beim Kochen rotviolett, werden beim Erkalten lichter. Mit zunehmender
peratur wird die Färbung intensiver, das Rot nimmt zu, doch werden höhere T’emperaturen, von 30°
chlecht ertragen, es tritt Braunfärbung auf.
512 L.v. Portheim,
Dahlia sp.
Destilliertes Wasser färbt sich, wenn in demselben braunrote Georginenblüten gekocht werden,
gelblich, später dunkelrot mit gelblichem Stich. Das Filtrat dieses Extraktes wird in kaltem Wasser ak
kühlt gelblich, die Intensität der Färbung geht zurück. Neuerlich gekocht, tritt die intensiv rote Farbe
gelbem Ton wieder auf.
Die Farbe der gekochten alkoholischen Extrakte ist rot mit blauem Ton. Beim Abkühlen nimmt
Intensität der Farbe stark ab, die Auszüge erscheinen nun hellviolett. Solche Lösungen werden wie
erwärmt dunkelviolett und nehmen eine um so rötere Farbe an je länger gekocht wird.
Versuche mit lebenden Pflanzen.
Im Anschlusse an die Beobachtungen über Farbstoffextrakte wollte ich auch Untersuchung:
lebenden, gefärbten Pflanzenteilen durchführen, doch zeigte es sich hier, daß die Feststellung eventue
Farbenunterschiede oft äußerst schwierig und erst nach genauestem, häufigem Vergleich mit den Kon
pflanzen möglich ist. Außerdem scheinen manche Pflanzen die höheren Temperaturen, die Einwir
konstanter Temperaturen und sonstige Bedingungen unserer Versuchsanstellung nicht zu vertragen.
kommt daher diesen Versuchen mit lebenden Pflanzen nur der Charakter von Vorversuchen zu, bis es
gelingen wird, die richtige Methode zur Kultur der Pflanzen in unseren Thermostaten ausfindig zu
machen.
Ich verwendete Blüten und Blütenstände teils abgeschnitten, teils an eingetopften Pflanzen. Fe ne
wurden Keimlinge von Rotkraut zu den Untersuchungen benützt. Es wurde dafür gesorgt, daß ı
Pflanzen genügend Wasser zur Verfügung stand. Töpfe und Gläser mit den Versuchspflanzen wurden :
Tassen gestellt, die mit Wasser gefüllt waren und über das Ganze ein Sturz gestülpt.
Syringa persica.
Die Infloreszenzen mit grünlichen Knospen wurden in Gläsern mit Wasser in den Kammern v
10, 25 und 30° aufgestellt. Vier Tage nach der Aufstellung waren die sich entfaltenden Blüten bei
10° innen bläulichviolett gefärbt, während in den Kammern mit höheren Temperaturen die Blüten staı
entfärbt, fast weiß waren. 3
Rosa canina.
Zweige mit eben aufgehenden Knospen von Rosa canina kamen in die 5-, 15- und 25°-Kamm
Nach zwei Tagen waren die Blüten, die einer Temperatur von 5° ausgesetzt worden waren, dunk
fast rot; ganz junge, eben erst entfaltete Blüten zeigten die intensivste Rotfärbung. Bei 15° hatt
Blüten eine lichtere rosa Farbe als bei 5°, in der 25°-Kammer waren sie noch lichter. Die stärkste Rq
färbung beobachteten wir in den 15- und 25°-Thermostaten auch an den jüngsten Blüten.
Iris germanica.
Abgeschnittene Infloreszenzen kamen in wassergefüllte Behälter. Versuche bei 5, 10, 15 un 3
In der 5- und 10°-Kammer waren die Blüten tiefer blau als die Blüten der Freilandpflanzen; bei 1
25° waren die Blüten lichter als bei den niedrigeren Temperaturen und rötlicher. 2
Centaurea caynus.
Abgeschnittene Blütenstände von Centaurea wurden in die 5-, 15-, 25- und 30°-Kammer gestellt. I
färbt. Zwei Tage später waren nur noch die Blüten der 5°-Kammer tiefblau, alle anderen Blüten hi
die Farbe verloren. N
u A A en Fir a 2 es
Färbung des Anthokyans. 513
Myosotis.
Zu den Versuchen wurden Topfpflanzen und abgeschnittene Infloreszenzen verschiedener Myosotis-
Formen verwendet.
Das dunkelste Blau beobachtete ich an Blüten, deren Infloreszenzen bei 10 oder 15° gehalten
den. Die Blüten der 5°-Kammer waren hellblau, es scheint, daß sie hier mitunter auch einen röteren
rbenton annehmen. Bei höheren Temperaturen (25, 30°) ist die Tendenz vorhanden, rosa, beziehungs-
eise weiße Blüten zu entwickeln. Die bei 5, 10 und 15° erzielten Resultate sind den Versuchsergebnissen
Molisch’s ! mit Myosotis dissitiflora insoferne ähnlich, als auch hier 10 bis 15° die günstigsten Tempe-
uren für die Ausbildung blauer Blüten waren.
Viola odorata.
Durch Temperaturunterschiede hervorgerufene Farbenveränderungen der Blüten waren bei Veilchen
sehr schwer zu konstatieren, da nur ganz geringe Differenzen in der Färbung bei meinen Versuchen
‘eicht werden konnten. Nach meinen Erfahrungen scheinen die Veilchenblüten bei 5° das meiste Rot in
der Farbe zu enthalten; mit zunehmender Temperatur sind sie mehr blau, freilich auch lichter gefärbt.
Brassica oleracea (capitata).
Samen von Rotkraut wurden auf Keimschalen ausgesät. Die 3 bis 4cm hohen Keimlinge wurden in
halen, die mit Fließpapier ausgelegt waren, gebracht und das Ganze mit einem Glassturze bedeckt. Die
fstellung erfolgte in den Kammern von 5, 15, 25 und 30°. Die Hypocotyle dieser Keimlinge waren
Zeit des Versuchsbeginnes schwach rotviolett, an der Nutation dunkler gefärbt. Später hatten die
ocotile der Keimlinge aus der 5°-Kammer eine hell-rotviolette, die der 15°-Kammer eine dunkel blau-
ette, die der 25°-Kammer eine dunkel rotviolette, die der 30°-Kammer eine viel heller rötliche Färbung.
Nach dieser kurzen Mitteilung über die an lebenden, gefärbten Pflanzenorganen beobachteten Farb-
rär derungen kehre ich nun zur Besprechung meiner Untersuchungen über die Anthokyanauszüge
zurück. |
Die Versuchsergebnisse zeigen, daß die untersuchten Farbstoffextrakte auf gleiche Temperatur- und
iteinwirkungen in verschiedener Weise reagieren und daß auch das Lösungsmittel auf die Art der
ktion von Einfluß ist.
Vergleicht man die Farbenunterschiede, die bei den höchsten und niedrigsten angewendeten Tem-
eraturen erzielt wurden, also die nach längerem Kochen und nach Abkühlen bei 5° und Zimmer-
mperatur auftretenden Farbennuancen, ? so fällt vor allem auf, daß alle meine Wasserextrakte während
les Kochens Rot in verschiedenen Nuancen und Intensitäten enthalten, während bei den abgekühlten Farb-
f ösungen Blau hinzukommt (Rotkohl, Matthiola, Rosa, Syringa, Iris), oder an Intensität zunimmt
'ola), das Rot kann sogar gänzlich verschwinden (Rotkohl, Iris, Gentiana), doch können diesbezüglich
e Differenzen beobachtet werden, wie bei den Extrakten von Rotkraut, Zris und Gentiana auf der
ıen und Matthiola auf der anderen Seite. Bei den ersteren können reinblaue Färbungen erreicht werden,
i den letzteren herrscht das Rot stets vor. Die abgekühlten Farbstofflösungen der Centaurea-Strahlen-
en nahmen einen rosa oder gelblich-rosa Ton an, mitunter ist auch ein schwacher blauer Schein
1 Molisch, 1905, p. 161.
2 Beim Kochen nehmen die Extrakte manchmal zunächst Färbungen an, die dann in andere übergehen, bis schließlich ein
enton erreicht wird, welcher während des Kochens nun erhalten bleibt. Auch beim Abkühlen tritt in den Auszügen erst allmählich
i die betreffenden Temperaturen charakteristische Farbe auf, so zum Beispiel wird der wässerige, gekochte Rotkrautextrakt beim
514 L. v. Portheim,
wahrzunehmen. Auch bei manchen Auszügen aus Paeonia-Blütenblättern fehlte das Blau. Der beim
Kochen dunkelrote Extrakt aus Dahlia-Blüten wurde beim Abkühlen gelblich und war nur schwach gefärb
Obgleich die Alkoholextrakte eine rote Färbung beim Kochen hatten, unterschieden sie sich in den
meısten Fällen deutlich in der Intensität und Nuance der Farbe von den Wasserextrakten. Bei einigen
alkoholischen Auszügen war während des Kochens Blau vorhanden wie bei denen von Rotkohl, Matthiola,
Iris, Cenlaurea, Paeonia, Dahlia und Viola, und zwar bei den fünf ersteren mehr als in den gekochten
wässerigen Extrakten. Die Farbenintensität der abgekühlten Alkoholauszüge nahm, den gekochten gegen
über, stark ab und der blaue Ton der Rotkraut-, Matthiola-, Iris-, Centaurea-, Paconia- und einiger
Rosen - Extrakte wurde beim Abkühlen sehr abgeschwächt oder war überhaupt nicht mehr festzustell
Bei Farbstofflösungen von Paeonia, Rosa, Syringa und Cenlaurea kam beim Erkalten zu der rötlichen
oder rosa Färbung noch Gelb oder Braun hinzu, die von Gentiana waren grünlich gelb oder schmutzig-
gelb gefärbt.
Aus dem Gesagten gehen auch zur Genüge die Differenzen zwischen abgekühlten Alkohol- u
Wasserextrakten hervor.
E3
Sehr verschieden war die Widerstandsfähigkeit der einzelnen Anthokyanauszüge gegen hoh
Temperaturen.
FR
Abl
Sehr resistent sind die Wasser- und Alkoholextrakte von Matthiola und Rotkraut ! und die alko
holischen Auszüge von Paeonia, weniger die Wasserextrakte von Paeomia und Iris; die Alkoholextra
aus /ris-Blüten scheinen eine noch geringere Resistenz gegen hohe Temperaturen zu besitzen.
empfindlich gegen höhere Temperaturen erwiesen sich die wässerigen und alkoholischen Blütenauszü
von Rosa, Gentiana und Viola; die alkoholischen Anthokyanlösungen von Viola sind vielleicht wider-
standsfähiger als die wässerigen.
Auch in den Thermostaten verhielten sich die wässerigen und alkoholischen Anthokyanextrakte c er
verschiedenen Pflanzenarten gegen Temperatur und Licht nicht gleich. Der gleichen Temperatur a
gesetzt, unterschieden sich die einzelnen Auszügs, was den Farbenton, die Intensität der Färbung und
bei manchen abgekühlten Extrakten zu beobachtende gelbliche Farbe betrifft. Gemeinsam war all
wässerigen Farbstofflösungen, welche bei niedrigeren Temperaturen blau waren oder deren rote Farbe
etwas Blau enthielt, daß bei höheren Temperaturen die Blaufärbung zurückgedrängt, die Rotfärbung de
wo nicht ein Umschlag in einen gelblichen Ton eintrat, begünstigt war. Bei einigen dieser Auszüge \ 2
das Verschwinden des Blau von zirka 25° an deutlich erkenntlich, so bei Matthiola, Iris, Cenlaure
Gentiana, während der Farbenumschlag bei den Extrakten der anderen Versuchspflanzen schon b
jiedrigeren Temperaturen festzustellen war. Auf das Hervortreten des Rot sind wohl auch mitunter <
niedrigsten Temperaturen von Einfluß (alkoholische und wässerige Rotkraut-, wässerige Veilch
Extrakte).
In alkoholischen Lösungen, welche beim Kochen einen blauen Ton zeigten, scheint sich, wenn
Auszug einmal abgekühlt wird, das Blau bei Temperaturen über 25 oder 30° nicht mehr mit der ursprün
lichen Intensität entwickeln zu können, auch hier verschwindet meist das Blau der Färbung bei höh !
Temperaturen und es treten rötliche oder gelbliche Töne auf. + |
Erniedrigung der Temperatur hat ein Zurückgehen, Erhöhung der Temperatur eine Steigerung der
Farbenintensität von Alkoholextrakten zur Folge.
Belichtete Wasser-, respektive Alkoholextrakte von Rotkraut, Matthiola, Paeonia und Iris enthi
mehr Blau als verdunkelte, welche daher röter waren. Die Blaufärbung der wässerigen Auszüge
Enzianblüten konnte im Dunkeln noch zu einer Zeit beobachtet werden, zu der die Lösungen im L
schon eine Farbenveränderung in Grau oder Gelb wahrnehmen ließen. Wässerige und alkoholi
I Grafe (1906, p. 980) erwähnt die große Widerstandsfähigkeit des Rotkraut-Anthokyanextraktes gegen Wasserbadwärme
teilt ferner mit, daß der wässerige Farbstoffauszug der schwarzblauen Zigustrum vulgare-Beeren nach längerem Kochen die Al
reaktion nicht mehr zeigt.
L Färbung des Anthokyans. 515
u
Y Br
Auszüge von Rotkraut und Iris und wässerige von Paeonia hatten in blauem Licht eine blauere Färbung
als im gelben Licht.
\ Alle diese Eigenschaften des Anthokyans respektive der Extrakte gefärbter Pflanzenorgane ermög-
"lichen es dem Experimentator, durch Abänderung der Temperatur- und Lichtverhältnisse, jederzeit nach
Wunsch blau, violett oder rot gefärbte Farbstofflösungen einer bestimmten Pflanzenart hervorrufen zu
nen.
An lebenden Pflanzen konnten leider noch nicht mit solcher Sicherheit mittels der angewandten
Aethode Farbenänderungen hervorgebracht werden, doch war auch hier die Tendenz, auf die Einwirkung
isser Temperaturen mit der Annahme eines bestimmten Farbentones zu reagieren, ersichtlich.
Im Laufe der Untersuchungen konnte ich die Beobachtung machen, daß Kochextrakte der gleichen
lanzenorgane nicht immer dieselbe Farbennuance hatten, und daß auch der Farbenton, den die Auszüge
m Abkühlen annahmen, mitunter etwas anders ausfiel, als erwartet werden konnte. Manchmal stimmten
h die Resultate einzelner Versuchsreihen in den Kammern mit konstanter Temperatur mit den Ergeb-
nissen, welche ich bei der Mehrzahl der Versuche mit einer Pflanzenart erhalten hatte, nicht ganz überein.
Ich vermutete nun, daß diese Differenzen in der Färbung und in den Farbenumschlägen auf die verschiedene
nzentration der Extrakte zurückzuführen sein dürften, die ja nicht mit gleich konzentrierten Lösungen
rbeitet werden konnte. Um Beweise für die Richtigkeit dieser Vermutung zu erlangen, wurden Ver-
che eingeleitet, bei denen die durch Kochen in Wasser gewonnenen Extrakte mit destilliertem Wasser
dünnt wurden. Molisch! und Fitting? haben die Ansicht ausgesprochen, daß Dissoziationsvorgänge
beim Zustandekommen der Farbenänderungen pflanzlicher Auszüge beteiligt sein könnten, dieser Frage
hoffte ich nun auch vermittels der Verdünnungsversuche näher treten zu können.
en Versuche mit verdünnten Farbstoffextrakten.
.-
Die zu diesen Untersuchungen verwendeten konzentrierten wässerigen Lösungen wurden im Ver-
hältnis 1: 1 und von 1: 3 mit destilliertem Wasser verdünnt.
5:
q
| Brassica oleracea (capitata).
"Bei 5°, 10° und 15° war in den verschieden konzentrierten Lösungen meist nur ein Unterschied in
der Intensität der Färbung wahrzunehmen. Bei höheren Temperaturen hingegen nahmen die Lösungen
umso früher einen röteren Ton an, je verdünnter sie waren, und zwar umso früher, je höher die Tem-
atur der Kammer war. Das Auftreten des roten Farbentones in schwach konzentrierten Auszügen war
bei niedrigeren Temperaturen zu beobachten als der Umschlag in Rot in stärker konzentrierten Lösungen.
Viola odorata.
Bei wässerigen Lösungen aus Veilchen hatte ich schon früher gefunden, daß die Extrakte bei
10 bis 15° blau waren. Auch bei diesen neuen Versuchen zeigte es sich, daß bei diesen Temperaturen
die am schönsten blau gefärbten Lösungen entstanden. Bei niedrigeren Temperaturen waren die
Extrakte röter, auch bei höheren Temperaturen. Bei zirka 30° nahmen sie eine graublaue, gelbliche
oder auch bräunliche Färbung an. Je verdünnter die Auszüge waren, umso mehr blau enthielten sie, Die
verdünntesten Lösungen waren mitunter auch bei 5° hellblau.
1 Molisch, 1889, p. 19, Fußnote, 21.
2 Fitting, 1. c., p. 98.
v
——— Denkschriften der mathem.,-naturw. Kl. 91. Bd. 68
816 L. v. Portiheim,
Matthiola.
Die konzentrierteren Extrakte waren rot mit schwachem blauem Schein, je weniger konzentriert sie
waren, desto weniger intensiv war die Färbung, aber umso mehr Blau trat sofort bei Verdünnung mit
destilliertem Wasser auf. Mit zunehmender Temperatur nahm in allen Konzentrationen die Blaufärbung
ab, die intensivere Blaufärbung der schwächeren Konzentrationen den stärkeren Konzentrationen gegenüber
blieb aber bestehen. 4
Durch Verdünnung der Wasserextrakte aus Rotkraut, Veilchen und Levkojen kam es also bei de
gleichen Temperatur zu einer Farbenänderung.
Beobachtungen an Blüten, die behufs Extraktion des Farbstoffes gekocht worden waren, zeigten,
daß die Entstehung des Farbenumschlages des Anthokyans vielleicht auch noch auf eine andere Unser
als auf Temperatur- und Lichteinwirkung oder Verdünnung zurückzuführen ist.
Schon Molisch! erwähnt anläßlich seiner Untersuchungen über Coleus Verschaffelti, daß durch
Kochen in Wasser grün gewordene Blätter dieser Pflanze beim Eintrocknen an der Luft tiefblauviolett“
werden, was nicht eintritt, wenn die Blätter in feuchter Luft oder in Wasser aufbewahrt werden.
In absoluten Alkohol eingelegte frische Blumenblätter von Pelargonium zonale, Rosen und Mohn
werden fast farblos. Das gelöste Anthokyan wird in einen farblosen Körper übergeführt, die Anthokyan-
körper dieser Blätter behalten ihre Farbe (Molisch, 1905, p. 150, 151, 156).
Grafe? zog den Farbstoff der Blumenblätter von Pelargoninum zonale mit absolutem Alkohol aus.
Diese, nach Verdunsten des Alkohols trockenen, gelblichweißen Blätter wurden in kurzer Zeit an der Luft
intensiv rotviolett, sie behielten aber tagelang ihre gelblichweiße Farbe, wenn sie in einen Exsiccato
über Ätzkali gebracht wurden und dafür gesorgt wurde, daß die Luft im Exsiccator frei von Kohlen
säure war.
Mir fiel es auf, daß Blüten von Centaurea, Viola, Rosa und Paeonia in Wasser oder Alkohol
gekocht, beinahe oder gänzlich farblos wurden. Goß man die Extraktionsflüssigkeit ab, so nahmen die
Blüten, im Becherglase oder auf Fließpapier zum Eintrocknen gebracht, neuerlich Färbungen an, die,
mitunter sehr intensiv waren.
Die Kornblumenblüten verfärbten sich in kochendem Wasser erst rosa, bei längerem Kochen
schwach rosa oder weißlich. In Alkohol gekocht, trat an den Blüten erst ein vom normalen verschiedener
blauer Ton auf, später waren sie schwach rosa tingiert oder entfärbt. Beim Eintrocknen wurden die mit
Wasser behandelten Blüten blau und violett. Als das Wasser bei einem Kochversuche mit Centaurea-
Blüten abgegossen und das Becherglas nun vorsichtig erwärmt wurde, färbten sich die am Boden des
Gefäßes befindlichen Blüten violett und blau, während die Blüten, welche noch mit etwas Wasser in
Berührung waren, Rosafärbung zeigten. 4
Die durch Kochen in Wasser oder Alkohol ganz oder fast farblos gewordenen Petalen von Rosen
und Pfingstrosen nahmen beim Eintrocknen je nach der verwendeten Flüssigkeit verschiedene Färbungen
an; die Wasserblätter waren intensiv rosa, die Alkoholblätter intensiv rotviolett. |
Blaufärbung war an in Wasser gekochten, entfärbt gewesenen, eingetrockneten Blütenblättern von
Viola zu beobachten, während an eintrocknenden Petalen, welche in Alkohol gekocht worden waren,
blaue Färbung mit schwachem rötlichem Stiche zum Vorschein Kam.
Diese Wahrnehmungen und die Angaben in der Literatur brachten mich auf den Gedanken, ı aß
vielleicht auch durch Aufnahme oder Abgabe von Wasser Veränderungen der Anthokyanfarbe herbei-
geführt werden könnten. u
Eine ähnliche Annahme spricht Molisch! anläßlich des Befundes, daß der nach Eindampfen der
durch Kochen von Coleus-Blättern erhaltenen gelblichen oder farblosen Flüssigkeit am Wasserbade
1 Molisch, 1889, p. 21.
2 Grafe, 1911, p. 774.
ee I
Färbung des Anthokyans. 517
- zurückbleibende Rückstand sich wieder blauviolett färbte, aus. Er sagt: »Speziell darauf gerichtete Unter-
suchungen werden vielleicht entscheiden, ob das Wiedererscheinen dieser Farbe auf einer Anhydrid-
2 bildung des Anthokyanweiß, wie ich der Kürze halber das farblose Produkt nennen will, oder auf der
- Verflüchtigung beziehungsweise Dissoziation eines basischen Körpers oder auf anderen Ursachen beruht.«
Auch Fitting’s! Beobachtungen an Alkohol- und Wasserextrakten von Erodium-Blüten” scheinen
fü meine Anschauung zu sprechen. Beim Eindampfen des Alkoholextraktes erhielt Fitting einen violetten
Rückstand, der in Wasser gelöst eine weinrote Farbe, welche später abblaßte, annahm. Die Wasser-
extrakte waren erst weinrot mit einem Stich ins Blaue, später rötlich, endlich farblos. Der beim Einengen
dieser farblosen Flüssigkeit erzielte Rückstand hatte eine blauviolette Färbung. In wenig Wasser löste
sich der Rückstand mit violetter Farbe, wurde mehr Wasser verwendet, so blaßte die Farbe über rosa ab.
_ Im Jahre 1913 ist in den Proceedings of the Royal Society eine Abhandlung erschienen, in der
dem Wasser beim Auftreten und Verschwinden von Färbungen an Pflanzenorganen eine Rolle zuge-
jeben wird. Die Verfasser dieser Abhandlung Keeble, Armstrong und Jones? berichten, daß sich
Blütenblätter von Matthiola incana in Alkohol entfärben; in Wasser gebracht, nehmen sie die ursprüngliche
Färbung wieder an, und zwar umso früher, je wärmer das Wasser ist. Ein ähnliches Wiederauftreten der
Farbe ist, nach den genannten Forschern, auch an den Blüten anderer Pflanzen und an den gefärbten
vegetativen Teilen mancher Gewächse zu beoaachten. Auch in 99%/, Alkohol + Zitronensäure entfärbten
sich die purpurroten Petalen von Matthiola, so daß sie eine schwach blaßrote Farbe annahmen; nachher
in destilliertes Wasser getaucht, trat die purpurrote Färbung bald auf.
Ob die Farbe zum Vorschein kommt oder verschwindet, hängt von dem Wassergehalte der Zellen
ab; nach den genannten Forschern kommt es je nach der Menge dieses Wassers zur Aktivierung von
Oxydasen oder von reduzierenden Stoffen.
3
Versuche über den Einfluß von Wasserentziehung und -zufuhr auf die Färbung der
h durch Wasser oder Alkohol extrahierten Stoffe.
Anthokyanhaltige Organe verschiedener Pflanzen werden für die Herstellung von Reagenzpapieren
für alkali- und acidimetrische Untersuchungen verwendet. ? Dies erfolgt in der Weise, daß Filtrierpapier
mit Extrakten aus diesen Organen durchtränkt wird. Ich verwendete nun diese Methode für meine Zwecke.
Itrierpapierstreifen wurden in wässerige und alkoholische Auszüge aus Blüten, respektive Blütenblättern
von Centaurea cyanus, Paeonia sp., Rosa centifolia, Viola odorata, Dahlia sp. und aus Blättern von
Bi assica oleracea (capitata) getaucht und darin längere Zeit belassen. Dann kamen die Papierstreifen auf
eine Asbestplatie, unter der eine kleine Flamme brannte und wurden nun erhitzt, bis sie gänzlich trocken
waren, wobei es öfters zu einer Versengung des Papieres kam.
Die mit wässerigem oder alkoholischem Extrakte von Centaurea-Blüten imprägnierten Papiere,
welche beim Herausnehmen aus den Lösungen farblos waren, färbten sich in der oben beschriebenen
V 'eise erhitzt alsbald rosa und violett.
Die Farbe des Cyaninalkalisalzes, das von Willstätter und Everest‘ aus Kornblumenblüten
Bee: wurde, nimmt in einer konzentrierten wässerigen Lösung in ein bis zwei Tagen an Intensität
‚ab; in sehr verdünnter Lösung verschwindet die Farbe bald, beim Erwärmen sofort. Wird aber eine
| konzentrier te Lösung auf Fließpapier zum Eintrocknen gebracht und dem Sonnenlicht ausgesetzt, so ist
die Farbe gegen den Einfluß von Licht und Luft sehr resistent.
1 Fitting, 1. c., p. 89, 91.
2 Keeble, Armstrong und Jones, 1913, p. 309 bis 312, 317.
8 Glaser, 1901, p. 123.
4 Willstätter und Everest, 1913, p. 219.
518 L. v. Poriheim,
Schwach schmutzig rosa tingierte Filtrierpapierstreifen aus Wasserextrakten von hellrosa gefärbten
Paeonia-Blütenblättern wurden beim Erhitzen rosa, die gelblichen Papierstreifen aus den Alkoholextrakten
nahmen eine violette Färbung an. Auch die nach dem Durchfiltrieren der wässerigen Lösung farblos
gebliebenen Filter färbten sich auf der Asbestplatte rosa. Wurden die Filter nun über nicht zu heiße
Wasserdämpfe gehalten, so blaßte die Farbe etwas ab und trat, wenn man die Papiere auf die Asbestplatte
zurückbrachte, wieder stärker hervor. Das beim Filtrieren der alkoholischen Extrakte verwendete Papier
(farblos oder Spur rosa) nahm beim Erhitzen eine schwach violette Farbe an, die nachher bei Zimmer-
temperatur blässer wurde.
Bei Versuchen mit braunroten Blüten einer Dahlia sp. war das Filter der wässerigen Auszüge
gelblich, erwärmt färbte sich dasselbe rosa, dann grünlich, dann blau, schließlich violett. Die rosa tingierten
Filter der alkoholischen Extrakte wurden beim Erwärmen blau, später violett. Filtrierpapierstreifen, welche
zwei Tage in wässerigen und alkoholischen Lösungen verblieben waren, zeigten an den Partien, die aus
der Flüssigkeit herausragten, eine blaue Färbung, während die eingetaucht gewesenen Partien der
Wasserextraktpapiere graublau mit grünlichen Flecken, die der Alkoholextraktpapiere violett waren. Auf
der Asbestplatte nahmen die graublauen Papiere über Grün und Blau eine violette, die Alkoholextrakt-
papiere eine dunkelviolette Farbe an. Mit wässerigen und alkoholischen Auszügen aus Georginenblüten
durchtränkte Filtrierpapierstreifen wurden Temperaturen von 5, 10, 15, 20, 30, 35 und 40° C ausgesetzt,
Die Wasserextraktpapiere waren stets lichter gefärbt als die Alkoholextraktpapiere. Die Farbe der Papiere
bei 5 bis 20° enthielt viel Blau, am meisten bei 15°. Ein deutliches Zunehmen der Rotfärbung war von
25° an mit steigender Temperatur zu konstatieren.
Auf den blauen mit einem wässerigen Auszuge aus Viola-Blüten durchtränkten Filtrierpapierstreifen
trat beim Erhitzen erst eine violette, dann eine graublaue Färbung auf, die, als das Papier einer geringeren
Temperatur ausgesetzt wurde, an Intensität abnahm. Neuerlich erhitzt kam eine violette Färbung wieder
zum Vorschein. Die Reihenfolge der Farben bei den farblosen mit einem alkoholischen Extrakte impräg-
nierten Papieren war beim Erhitzen: blau, violett, graublau. Zu ähnlichen Ergebnissen führten auch die’
Versuche mit den Filtern. }
Das Verhalten der in den Thermostaten (5 bis 40°) aufgehängten Wasserextrakt- und Alkohol-
extraktpapiere war das Folgende: Das Rot wurde in der Farbe der Papiere bei 20 oder 25° stärker, oder
es kam erst bei diesen Temperaturen zum Vorschein. Die Intensität der Färbung nahm von 5 bis 20° ab;
am intensivsten tingiert waren die Papiere bei 25°, während die höheren Temperaturen ausgesetzten
Streifen wieder schwächer gefärbt waren. Papiere der 40°-Kammer wiesen mitunter einen kräftigeren.
Farbenton auf, als die der 30 und 35-°-Kammer. |
Die beim Herausnehmen aus den Wasser- und Alkoholextrakten von Rosenblättern rosa gefärbten
Papierstreifen wurden beim Haiten über die Flamme erst entfärbt, dann wieder rosa, schließlich intensiv.
violett tingiert. Bei den mit alkoholischen Extrakten behandelten Papieren ging nach längerem Erhitzen
das Blau etwas zurück. Die Farbe der violett gewordenen Wasserextraktpapiere blaßt, wenn das Erhitzen
sistiert wird, ab. Übrigens konnte man auch an den im Zimmer trocknenden Papieren erst eine Ent
färbung, dann Violettwerden beobachten. |
Über eine Versuchsreihe mit wässerigen und alkoholischen Extrakten aus Rosenblättern, bei der die
Filtrierpapierstreifen in die Kammern mit konstanter Temperatur kamen, gibt ein Auszug aus dem Ver-
suchsprotokolle Aufschluß. Die Angaben beziehen sich auf die Färbung der Papiere am achten Tage nach
Beginn des Versuches.
Färbung des Anthokyans. 519
tsuch, aufgestellt am 13./VI. 1913, beobachtet am 20./VI. 1913.
Wässerige Extrakte: Alkoholische Extrakte:
32 ‚sehr schwach blauviolett; blauviolett, wenig Rot enthaltend, Färbung
b viel intensiver als bei dem Wasser-
extrakte.
5
n blauviolett, wie bei 5°.
15° schwächer gefärbt.
beinahe farblos, gelblich; blauviolett, mehr Rot als bei bei 5°, Intensität
aber viel schwächer.
"Rot mit wenig Blau, wieder intensiver rotviolett, Intensität wieder stärker.
gefärbt, Färbung lichter als beim Alkohol-
Bextrakt;
"Intensität schwächer als bei 25°; rotviolett, Intensität schwächer als bei 25°.
" Intensität wie bei 30°, aber röter; schwach rotviolett, Intensität schwächer als
bei 30° und etwas röter.
Intensität wie bei 30°, aber noch röter; noch röter als bei 30°, schwächere Intensität.
‚Am 25. Juni findet sich folgende Notiz im Protokolle:
"Die Alkoholextraktpapiere sind dunkler tingiert als die Wasserextraktpapiere. Bei beiden Kategorien
P: piere sinkt die Intensität der Färbung von 5 bis 20°, bei 25° ist eine Steigerung der Intensität zu
achten, dann nimmt sie bis 40° wieder ab.
)er Feuchtigkeitsgehalt betrug in oen Kammern: 5, 10, 15° zirka 80%), "20° zirka 70%, 25° zirka
, 35, 40° zirka 40°/,.
esonders viele Versuche unternahm ich mit Filtrierpapferstreifen, welche in Rotkrautextrakte
ht wurden. Schon beim Filtrieren der Lösungen fiel es auf, daß sich die Filter nach dem Durch-
der wässerigen Auszüge alsbald blau färbten, während sie rot blieben und sich nach längerer Zeit
In den Thermostaten aufgehängte feuchte Filtrierpapierstreifen zeigten nach beiläufig einer Stunde
ion deutliche Veränderungen. Mit wässerigen Rotkrautauszügen imbibierte Papiere hatten bei 5, 10 und
920
Thermostaten übertragen. Am nächsten Tage waren die mit wässerigen Lösungen behandelten Papier-
streifen ebenso gefärbt wie die von Anfang an der Temperatur von 5° ausgesetzt gewesenen Papiere, s
waren hellblau. Die Farbe der mit alkoholischen Rotkrautextrakten durchtränkten Papierstreifen der 35°-
und 40°-Kammer enthielt nun bei 5° etwas mehr Rot als die der Kontrollpapiere, die etwas lichter bl:
L. 0. Portheim,
waren als die Wasserextraktpapiere.
Aus zwei Versuchen, deren Resultate im nachfolgenden zusammengestellt sind, ist das Verhali
der Färbung bei verschiedenem Feuchtigheitsgehalte der Luft schön zu ersehen. Die Papierstreifen hing:
in der 5°-Kammer, in der vermittelst eines Psychrographen ein Feuchtigkeitsgehalt von zirka 80°), fe
gestellt wurde und in der 40°-Kammer, mit einem Feuchtigkeitsgehalte von zirka 40°/,, frei oder sie waren
bei 5° in einem Exsiccator, bei 40° in einer feuchten Kammer untergebracht.
I. 40°
Il.
40°
Wasserextrakte
Ursprüngliche Färbung der Papiere: blau
freihängend: rot
Beobachtung am Tage der
Aufstellung
feuchter Raum: blau
feuchter Raum: blau mit
roten Stellen, das Wasser
war verdunstet
Beobachtung nach
2 Tagen
freihängend: hellblau
Exsiccator: hellviolett
Beobachtung am Tage
nach der Aufstellung
freihängend: violett
feuchter Raum: hellblau
rot
blau
blau mit roten Stellen,
Wasser verdunstet
hellblau
hellviolett
violett
hellblau
Auch an den Papieren, welche mit Blütenextrakten durchtränk; worden waren, war der Einfluß d
geringeren oder höheren Wassergehaltes der Luft auf die Färbung zu erkennen.
Versuche wurden unternommen mit Blütenauszügen von Matthiola incana, Rosa centifolia, V:
odorata und Dahlia sp.
Wasserextrakte
Ursprüngliche Färbung der Papiere: violett
freihängend: tief violett
o
. Exsiccator: licht rötlich, am
Rande stärker rot
freihängend: rot
40°
feuchter Raum: bläulich rot
Alkoholextrakte von Mallhiola
violett
tief violett
licht rötlich, vom Rand aus
stärker rot
rot ’ ‘
bläulich rot wi
Wasserextrakte
freihängend:
brauviolett, schwache
Färbung
5° Exsiccator:
rotviolett, stark entfärbt,
noch mekr als die frei-
hängenden Papiere
freihängend: rot mit sehr
wenig Blau
40°
feuchter Raum: zum Teil
entfärbt, zum Teil blauer als
die freihängenden Papiere
Wasserextrakt
freihängend: blau
5°
Exsiecator: violett
Beobachtung
am 5. Tage
nach der Auf- freihängend: violett,
stellung schwache Intensität
09
eu feuchter Raum: blau,
beiläufig wie bei 5°
freihängend
freihängend: hellblau
5°
| Beobachtung
am 12. Tage Exsiecator: intensiv violett
\ nach der Auf-
stellung
40° feuchter Raum: gelblich,
\ sehr schwach tingiert
Bi Aufgestellt am 19./IX. 1913,
letzte Beobachtung am 27./III. 1914
Wasserextrakte
h: | freihängend: blau
u 50
gi. !
Exsiccator: violett
Färbumg des Anthokyans. 521
Alkoholextrakte von Rosa
blauviolett, intensiv
gefärbt
rotviolett, stark entfärbt
rot violett, schwache
Intensität der Färbung
an manchen Stellen
Intensität wie bei den frei
hängenden Papieren, blau-
violett, zum Teil entfärbt
Alkoholextrakt von Viola
blau
sehr hell, entfärbt
violett, schwache
Intensität
blau, beiläufig wie bei 5°
freihängend
violett (bei 10° blau)
zum Teil entfärbt, zum
Teil violett, schwache
Intensität
gelblich, stark entfärbt
_ Während die Veilchenpapiere am fünften Tage nach der Aufstellung deutlich einen Unterschied in
er Färbung zwischen trocken und feucht gehaltenen Filtrierpapierstreifen erkennen ließen, waren nach
erer Versuchsdauer die Resultate nicht mehr so klar. Bei manchen Papieren, welche mit anderen
enextrakten imbibiert wurden, konnte aber noch lange nach der Aufstellung des Versuches eine auf-
nde Differenz zwischen freihängenden und im Exsiccator aufbewahrten Papieren festgestellt werden
zum Beispiel nach einem halben Jahre bei Georginenpapieren noch Folgendes zu Konstatieren:
Alkoholextrakte von Dahlia sp.
blau
violett
022 L. v. Portheim,
blättern zeigten deutlich, daß die Aufnahme oder Abgabe von Wasser eine wichtige Rolle beim Zustande-
kommen der Farbentöne und der verschiedenen Farbenintensitäten spielt.
Es sollnun nochmals in Kürze auf die wichtigsten diesbezüglichen Ergebnisse hingewiesen werden.
Blüten und Blütenblätter von Centaurea, Rosa, Paeonia und Viola entfärbten sich beim Kochen
in Wasser oder 75°/, Alkohol gänzlich oder beinahe vollständig und nahmen beim Eintrocknen wieder
Färbungen an, die je nach dem Extraktionsmittel verschieden ausfielen.
Auf einer Asbestplatte erwärmte, mit Extrakten aus den gefärbten Organen unserer Versuchspflanzen
imbibierten Filtrierpapierstreifen veränderten ihre Farbe. i
Über Wasserdämpfen blaßte bei manchen dieser Papiere die durch Erhitzen hervorgerufene Farbe
ab (Paeonia), bei anderen Papieren ging die beim Erwärmen angenommene Farbe verloren und es trat die
ursprüngliche Färbung auf (Rotkraut); neuerlich erwärmt kam im ersteren Falle die frühere Intensität der
Farbe, im letzteren Falle der früher beim Erhitzen erzielte Farbenton wieder zum Vorschein. Die Intensii
der Farbe nahm auch bei einigen Papieren, welche nach dem Erwärmen im Zimmer liegen blieben,
(Paeonia, Rosa, Viola). Das Auftreten der beim Erhitzen zustande gekommenen Farbenwandlung konnte
mitunter auch beim Eintrocknen feuchter Papiere bei Zimmertemperatur beobachtet werden. |
Während sich die mit Wasserextrakten von Veilchen imbibierten blauen Filtrierpapierstreifen beim
Erhitzen violett und später bläulich färbten, tingierten sich die farblosen mit Alkoholextrakten von Veile
behandelten Papiere nach Vertreiben des Alkohols erst blau und verhielten sich dann wie die Was
extraktpapiere. Auf einer Asbestplatte erwärmte blaue Wasserextraktpapiere von Rotkraut wurden viol
4
und rot, die Färbung von roten oder rosa, gleich behandelten Alkoholextrakipapieren ging erst in’
dann wieder in Rot über. Auch aus den Versuchen mit Papierstreifen, die mit Extrakten aus gefär
Pflanzenorganen durchtränkt waren und in den Thermostaten aufbewahrt wurden, geht der große Ein-
fluß des Wassers auf Ton und Intensität der Anthokyanfarbe hervor. 2
Wenn auch zwischen den Papieren der einzelnen Kammern mit konstanter Temperatur, wel
nur Temperaturdifferenzen von 5 oder 10° und nur geringe oder gar keine Unterschiede im Feuchti
gehalte aufweisen, nicht immer ein Unterschied in der Färbung mit der genügenden Schärfe zu
statieren war, so war derselbe doch bei größeren Temperatur- und Feuchtigkeitsdifferenzen sehr deu
zu sehen. Ganz besonders auffallende Verschiedenheiten in der Färbung waren an den Filtrierpapieren
der 5°-Kammer (80,/° Feuchtigkeitsgehalt) und der 40°-Kammer (40°/, Feuchtigkeitsgehalt) zu beoba
Daß diese Abweichungen in der Färbung hier nicht nur auf den großen Temperaturunterschied, SO
auch auf die Differenz im Feuchtigkeitsgehalte der Luft zurückzuführen sind, lehrten gleichzeitig im
siccator bei 5° und im feuchten Raum bei 40° aufgestellte Versuche (Rotkraut, Matthiola, Rosa, V
Dahlia). Die Papier waren im Exsiccator röter als die bei 5° freihängenden und im feuchten Raume b
als die bei 40° frei exponierten.
In vielen Fällen wirkten also einerseits höhere Temperaturen und Wasserentzug, andererseits n |
rigere Temperaturen und Wasseraufnahme in gleicher Weise, indem im ersteren Falle das Auftreten vo |
Rot, im letzteren Falle das Auftreten von Blau begünstigt wurde. #
»Der Alkohol bewirkt also ganz ähnliche Farbenänderungen wie die Wärme« sagt Fitting’
Besprechung seiner Untersuchungen. mit Alkoholextrakten von Erodium gruinum und E. cicomi
meine Beobachtungen sprechen dafür, daß dies auf der wasserentziehenden Wirkung des Alkohols b
Schon früher wurde darauf hingewiesen, daß abgekühlte wässerige Extrakte aus Matthiola-, Iris-, Ce
rea-, Paeonia-, Rosen-Blüten und Rotkrautblättern mehr Blau enthalten als abgekühlte alkoholische
züge aus diesen Organen, während beim Erwärmen, resp. Kochen der Wasserextrakte der blaue Ton
oder weniger verschwindet. R
Über den Einfluß von Temperaturerhöhung und -erniedrigung und von Wasseraufnahme und -abgal
auf die Veränderung der Färbungsintensität bei Extrakten und mit diesen imprägnierten Papieren und Ü
1 Fitting, 1. c., p. 89.
Färbung des Anthokyans. 523
die Ursache dieser Erscheinung konnte ich mir vorläufig keine Klarheit verschaffen, dies soll weiteren
Untersuchungen vorbehalten bleiben.
Temperaturunterschiede, Lichteinwirkung, Verdünnung der konzentrierten wässerigen Lösungen
und Verschiebungen des Wassergehaltes der Luft konnten einzeln oder kombiniert Farbenänderungen der
Extrakte und imprägnierten Papiere hervorrufen.
Es drängt sich nun die Frage auf, ob diese Faktoren auch für die Farbenwandlungen, die an leben-
den Pflanzenorganen beobachtet wurden, verantwortlich gemacht werden können. Wie aus der in der
Einleitung gegebenen Literaturzusammenstellung und aus meinen Versuchen hervorgeht, wirkte Tem-
peraturerhöhung und -erniedrigung auf die gefärbten Organe verschiedener Pflanzen in verechiedener
_ Weise ein.
Es wurden Fälle beschrieben, bei denen es den Anschein hat, als ob eine Erhöhung der Temperatur
die Ursache der Farbenänderung wäre. Entfärbung (Blätter im Winter immergrüner Gewächse, Blüten und
Petalen von Myosotis alpestris, Myosotıs sp., Primula sinensis, Viola alpestris, V. arvensis, Campanula
trachelium, Centaurea cyanus, Syringa persica, Erodium gruimum, E. ciconium, Wurzeln von Salix rubra)
Schwächung der Färbungsintensität (Rosa canina, Bellis perennis, Rotkohl) und Rotfärbung, respektive
Auftreten eines roten Tones im Blau (Hbiscus mutabilis, Erodium gruinum, E. ciconium, Iris germanica)
wurde bei Temperatursteigerung beobachtet, es sind dies Veränderungen wie sie ähnlich an den Extrakten
zu konstatieren waren.
Der Einwirkung von Temperaturerniedrigung werden auch Änderungen der Farbe zugeschrieben,
wie ich sie unter solchen Bedingungen in manchen Fällen an wässerigen und alkoholischen Auszügen
sah; so entfärben sich die Blüten von Hibiscus mutabilis und Viola alpestris;, intensiver ist der Farbenton
bei Bellis perennis und Rosa canina; an den Blättern immetgrüner Gewächse, an den Wurzeln von Salix
rubra, an den Keimlingen von Brassica oleracea (capitata) und an den Blüten von Myosotis dissitiflora,
Myosotis sp., Primula sinensis, Ipomoea Learii, I. rubrocoerulea und Viola odorata tritt Rotfärbung auf,
oder es kommt zu der ursprünglichen Färbung noch Rot hinzu; blau oder bläulich ist die Farbe der
Blüten von Myosotis alpestris, Erodinm gruinum, E. ciconium, Viola arvensis, Campanula trachelium,
Syringa persica, Iris germanica und Centaurea cyanus und bei nicht zu niedrigen Temperaturen auch
die der Blüten von Myosotis sp., Viola alpestris und die der Rotkrautkeimlinge.
Optimalen Beleuchtungsintensitäten, welche je nach der Pflanzenart verschieden sind, ausgesetzte
Pflanzen haben meistens im Gegensatz zu den im Schatten oder Dunkeln gewachsenen Exemplaren eine
schöne intensive Färbung, es sei hier nochmals auf die Beobachtungen von Sachs, Askenasy,?
Kerner ? und Karzel hingewiesen. Schatten- oder Dunkelpflanzen sind farblos oder schwächer tingiert
als die Lichtpflanzen, die Intensität dieser Färbung ist davon abhängig, wie lang die verdunkelten Pflanzen-
Organe vorher belichtet wurden. Blüten von Tropaeolum majus können im Dunkeln den Farbenton ver-
ändern. Es gibt aber auch eine Anzahl von Pflanzen, welche im Licht und Dunkeln gleichgefärbte Blüten
entwickeln.
Vom Licht ins Dunkle gebrachte Anthokyanextrakte zeigten wohl auch Farbenwandlungen, die sich
aber von denen der lebenden Pflanzen unterschieden. Einige Auszüge veränderten freilich bei Belichtung
und Verdunkelung die Farbe nicht, andere aber nahmen im Dunkeln einen röteren Ton an, der zum
Verschwinden gebracht werden konnte, indem man die Extrakte wieder ins Licht übertrug.
Eine kombinierte Wirkung von Licht und Temperatur auf die Färbung von Pflanzen haben Mohl
und Overton® angenommen. Bei manchen Extrakten, zum Beispiel bei den wässerigen Rotkrautauszügen
1 Sachs, 1892, p. 179, 216, 218, 219, 229.
2 Askenasy, 1876, 1. c.
=, Rerner,l. c., p. 364.
4 Karzel, l.c., p. 348, 377.
b Mohl, 1. c,, Overton,l.c.
Denkschriften der mathem.-naturw. Kl. 01. Bd. 69
24 L.v. Portheim,
erhielt man durch Zusammenwirken von hohen Temperaturen mit Lichtentziehung die stärksten Rot-
färbungen, durch Kombination von niedrigeren Temperaturen mit Belichtung die intensivsten Blau-
färbungen. |
Durch Strahlen verschiedener Wellenlänge kann die Färbung mancher Blüten beeinflußt werden
(Klebs).! Wässerige und alkoholische Extrakte aus Rotkrautblättern und aus Blüten von /ris germani a
und wässerige Lösungen des Paeonia-Blütenfarbstoffes nehmen unter Senebier’schen Glocken, welche
mit einer Kupferoxydammoniaklösung gefüllt sind, eine blauere Farbe an als unter Glocken mit Kalium
bichromatlösung.
Über den Einfluß der Luftfeuchtigkeit und der stärkeren oder geringeren Wasseraufnahme durch
die Pflanze auf die Farbenwandlung gefärbter Organe finden sich in der Literatur einige Angaben.
Nach Literaturangaben von Buscalioni und Pollaci? und nach Combes? soll die Luftfeuchtigkeit
bei der Bildung des Anthokyans beteiligt sein und Stahl findet, daß ein feucht schattiger Standort die
Entstehung bunter Blätter fördert. }
. Stahl führt Fälle an, bei denen ein und dieselbe Pflanze an verschiedenen Stellen Unterschiede in
der Ausbildung des Anthokyans zeigte, je nachdem sich ihre einzelnen Teile in feuchterer oder trockener
Umgebung befanden. So waren zum Beispiel Kannen von Nepenthes melamphora, welche auf
feuchten Boden lagen, intensiv rot, die Kannen aber, die durch Emporklettern der Zweige in eine höhere
Lage gebracht wurden, waren nur schwach rot gefärbt. Eine sehr starke Rotfärbung war auch nach eine;
Mitteilung des Grafen Solms an den Kannen der im botanischen Garten von Straßburg in feuc ıteı
Umgebung kultivierten Nepenthes zu beobachten, während die Kannen an einer helleren und trockeneren
Stelle des Glashauses nur eine ganz schwache Färbung zeigten. j
Molisch® begoß Pflanzen von Panicum variegatum, Pereskia aculeata, Tradescantia zebrina |
Fuchsia zum Teil in normaler Weise, zum Teil versorgte er sie nur mit wenig Wasser, so daß sie schwac
Welkungserscheinungen zeigten. Die welken Pflanzen waren viel röter gefärbt als die normalen, beson
deutlich trat der Unterschied bei Pereskia aculeata und Panicum variegatum auf. Freilich bleibt es hi
wie Molisch betont, unentschieden, ob die intensivere Bildung des Pigmentes auf die geringere Was
zufuhr, oder auf Störungen, welche durch den Wassermangel hervorgerufen wurden, beruht.
Eberhardt” fand, daß die Blätter von Coleus Blumei und Achyranthes angustifolia in eine
trockenen Atmosphäre bedeutend mehr Anthokyan bilden als in normaler oder feuchter Luft. In der
letzteren ist die Farbstoffbildung eine viel geringere als in normaler Luft.
Die rote Farbe der Sempervivum-Blätter kommt nach Klebs® bei Kultur in feuchter Luft nu
schwach oder gar nicht zur Entwicklung. Hellgrüne Blätter von Sempervivum Funkii färben sich @
einem hellen und trockenen Standorte rot. | y
Auch eine von Willstätter und Everest beobachtete Erscheinung soll hier noch erwähnt wer
obzwar dieselbe vielleicht nicht auf dem Wasserverluste, den die Blüten erleiden, beruht. Die I
der Cichorie und der Kornblume verblassen beim Trocknen. Bei der Kornblume verschwindet di
blaue Farbe aber hauptsächlich in den älteren Randblüten; jüngere Randblüten und beinahe alle Scheiber
blüten behalten die Farbe.
i
1 Klebs, 1906. u
2 Buscalioni und Pollaci, p. 86. Die Verfasser sind selbst der Ansicht, daß die Anthokyanbildung nach den bisherig u
Erfahrungen nur indirekt mit der Feuchtigkeit in Beziehung steht. = |
3 Combes, 1909, p. 278.
4 Stahl, 1896, p. 173, 175.
5 Stahl, 1896, p. 175.
6 Molisch, 1890, p. 29, 30.
? Eberhardt, 1903, p. 114, 134, 149, 151.
8 Klebs, 1906, p. 194, 268.
9 Willstätter und Everest, 1913, p. 216.
44: + ei m re re WR
Färbung des Anthokyans. 525
Küster! bringt das Verschwinden der Saftmahle von Viola arvensis im Victoria-Warmhause des
anischen Gartens in München mit den veränderten Transpirationsverhältnissen in Zusammenhang und
‚gleichfalls von Goebel? beobachtete Verschwinden der blauen Farbe von Viola alpestris bei hoher
mperatur und Luftfeuchtigkeit ist vielleicht auch zum Teil auf den höheren Wassergehalt der Luft im
Versuchsraume zurückzuführen.
Schließlich sei noch mitgeteilt, daß ich anläßlich von Vorversuchen reversible Farbenänderungen
ı Schnitten von gefärbten Pflanzenteilen durch Einbringen derselben in Kochsalzlösungen verschiedener
ızentration konstatieren konnte. ?
_ Durch Eindampfen oder Verdünnung lassen sich Farbenänderungen der Wasserextrakte hervorrufen
nd auch dre mit alkoholischen oder wässerigen Auszügen durchtränkten Filtrierpapiere verändern die
be durch Eintrocknen, Erhitzen oder Aufbewahren in einem feuchten Raume. |
k Alle erwähnten Faktoren können also einzeln oder in Kombination beim Zustandekommen der Farben-
aber, sie sind, was meistens der Fall zu sein scheint, einmal eingetreten, an demselben Organe nicht
rückgängig zu machen. Es ist möglich, daß in diesem letzteren Falle die angenommene Farbe fixiert
es kann aber auch sein, daß durch irgendwelche komplizierte Vorgänge in der Zelle eine Ver-
rung der Farbe, wenn die Pflanze neuen äußeren Einflüssen ausgesetzt wird, verhindert wird.
en und beim neuerlichen Kochen in der Eprouvette eine blaue Farbe, der das Rot fehlte, annahmen,
‘beim Abkühlen die Farbe nicht mehr in Blauviolett veränderten. Abermaliges Kochen dieses blauen
henauszuges hatte einen Farbenumschlag in Grün zur Folge, ließ man den Extrakt erkalten, so kam
Jlaue Farbe wieder zum Vorschein. Aus diesen Reaktionen .kann auf tiefgehende chemische Ver-
erungen in den Extrakten geschlossen werden.
Über das Zustandekommen der Farbenänderungen tingierter Pflanzenteile sind verschiedene
ichten ausgesprochen worden, 5 trotzdem sind wir uns über die Ursache dieser so häufigen Erscheinung
‚nicht völlig im Klaren und es ist uns unbekannt, ob die äußeren Faktoren hier mittelbar oder
jmittelbar zu den Veränderungen führen; ja selbst über die Ursache der Farbenwandlung in den
xtrakten und über die Frage, ob der Farbstoff selbst diese Wandlungen erfährt, oder ob er indirekt, erst
rch Veränderung der mit ihm aus den Pflanzen extrahierten Stoffe beeinflußt wird, kann man vorläufig
s mit Bestimmtheit aussagen.
Wenn trotz der komplizierten Verhältnisse und der mannigfaltigen, kaum zu übersehenden Be-
sungen, welche beim Zustandekommen der Farbenänderungen von Extrakten eine Rolle spielen
en, versucht werden soll, einige der Ursachen, die diese Reaktion veranlassen könnten, festzustellen,
) geschieht dies bloß, um zu weiteren Untersuchungen auf diesem Gebiete anzuregen und durch Bestäti-
zung, Richtigstellung oder Widerlegung der ausgesprochenen Vermutungen die Erforschung des Antho-
ns zu fördern.
_ Welche Faktoren können nun hier in Betracht kommen?
Konzentration der Lösungen: Es wurde öfters auf den Unterschied der Färbung von Lösungen
chiedener Konzentration hingewiesen. Die Konzentration hatsicher eine große Bedeutung bei den
1 Küster, 1908, p. 514.
2 Goebel, 1908, p. 128 bis 130.
3 Diese Versuche werden in unserer Anstalt weitergeführt,
4 Bei Besprechung der Entfärbung wässerige Lösungen eines Cyaninalkalisalzes bemerken Willstätter und Everest (1913,
9), daß die Isomerisation durch die spezifische Wirkung eines anorganischen Salzes verhindert wird. »Wahrscheinlich wird in
r Blüte das Farbsalz in analoger Weise durch Bestandteile des Zellsaftes geschützt. «
5 Siehe die Literaturzusammenstellung auf p. 30 u. 31 [— u. — |.
4
526 L. v. Portheim,
beobachteten Farbenerscheinungen, vermutlich durch Veränderung der Dissoziationsvorgänge und der.
Löslichkeitsverhältnisse.
Das Auftreten von Farbenänderungen, bei Verdünnung der Anthokyanlösungen mit destilliertem
Wasser, wie sie bei Versuchen mit Levkojen, Veilchen und Rotkraut konstatiert werden konnten und wie
.
sie Fitting! bei seinen Versuchen mit Erodium-Blüten erwähnt, spricht dafür, daß bei diesen Farben-
wandlungen Dissoziationsvorgänge beteiligt sein dürften.
Lösungsmittel: Die Farbe der wässerigen Lösungen weicht von der der alkoholischen Extrakte
ab. In vielen Fällen waren die Wasserextrakte blauer als die Alkoholextrakte. Beim Kochen der letzteren
wurde ein Farbenton erreicht. bei dem das Blau wieder stärker hervortrat. Der bei Verwendung von destil-
liertem Wasser und 70°/,igem Alkohol auftretende Farbenunterschied kann auf Hydratations” und Solva-
tationsvorgänge zurückgeführt werden, es können aber auch andere Vorgänge wie Änderungen der Kon-
zentration oder Löslichkeitsverhältnisse hierbei eine Rolle spielen. 3
Feuchtigkeit: Auf Hydratationsvorgänge sind wohl die Farbenveränderungen an Filtrierpapier- |
streifen, welche mit den Farbstoffextrakten durchtränkt wurden, zurückzuführen. Beim Erhitzen oder Ein-
trocknen nehmen diese Papiere eine rötere, beim Erkalten oder feucht gehalten, eine: blauere Farbe an. |
Mit solchen Vorgängen hängen vielleicht auch die von Molisch? und Fitting® beim Eindampfen der
Anthokyanextrakte und beim Auflösen des Rückstandes im Wasser beobachteten Farbenumschläge
zusammen.
Licht: Bei den reversiblen Farbenänderungen der Anthokyanextrakte im Licht und im Dunkeln
handelt es sich vielleicht um Zustandsänderungen, die mit den Erscheinungen der Phototropie, wie sie von
Marckwald * und Stobbe für verschiedene feste Substanzen beschrieben wurden, eine gewisse Ähn-
lichkeit besitzen. Aus den auf p. 12 u. 13 [510 u. 511] beschriebenen Versuchen geht hervor, daß
wohl die stark brechbaren Strahlen sind, welche die Farbenänderung mancher Anthokyanauszüge in
Blau im Licht herbeiführen.
Temperatur: Der Einfluß der Temperatur auf die Farbe der Auszüge aus tingierten Pflanzentei
kann sich in der verschiedensten Weise äußern. Molekulare Umlagerungen, Verschiebungen in den Hyd
tations- und Solvatationszuständen, ferner Komplexsalzbildungen und Hydrolysen kommen hier in Betrac
Ein Extrakt aus gefärbten Pflanzenteilen stellt ein so kompliziertes Gemisch dar, daß auf die A
zählung aller Möglichkeiten, die zu Farbänderungen führen können und auf die Erklärung des Zustande
kommens derselben, vorläufig verzichtet werden muß.
Wenden wir uns nun der Frage zu, welche Stoffe bei der Entstehung der Farbenumschläge beteiligt
sein können. Hier stehen sich zwei Ansichten gegenüber. Nach der einen wird angenommen, daß
Farbstoff der Extrakte direkt die Veränderungen erfährt, während nach der zweiten Ansicht der Farbs
durch die Stoffe, die ihn umgeben und die sich verändern, beeinflußt wird. Die erstere Ansicht wird \
Fitting” durch das Ergebnis seines Versuches mit dem möglichst isolierten und gereinigten Farbstoffe
von blauen und violetten Stiefmütterchenblüten gestützt. Die wässerigen Lösungen dieses Farbstoffes |
änderten ihre Farbe beim Erwärmen oder Abkühlen. Für die zweite Ansicht, welche Molisch® in s
des öfteren zitierten Arbeit zum Ausdruck bringt, könnten auch die von mir an imprägnierten Papie
beobachteten Farbenumschläge herangezogen werden, wenn es sich herausstellen sollte, daß es sich hier
Fitting, 1. ce., p. 89, 91.
Molisch, 1889, p. 21, 22.
Fitting, |. ©, p. 89,91.
Markwald, 1899, p. 140.
Stobbe, 1908, p. 391, Stobbe 1911, siehe auch Neuberg, 1913, p. 43 ff.
Ley, 1911, p. 16.
Fitting, 1. c,, p. 96f5f., 99, 105.
Molisch, 1889, p. 19, Fußnote.
PP». DD RK
oo — >} ot
Färbung des Anthokyans. 927
um Vorgänge handelt, wie sie Laqueur und Sackur! für Kasein beschrieben haben. Wird ein Tropfen
einer neutralen Kaseinnatriumlösung auf Lackmuspapier gebracht, so färbt sich dieses blau. Verdunstet
nun das Wasser, so tritt Rotfärbung auf. Diese Erscheinung wird auf die Zurückdrängung der Hydrolyse
beim Eintrocknen zurückgeführt. Man könnte sich nun auch einen ähnlichen Vorgang bei den mit
Extrakten durchtränkten Papieren vorstellen, wobei das Anthokyan als Indikator fungieren würde. Es
wäre aber auch möglich, daß hier eine Alkaliverbindung des Anthokyans auf Änderungen des hydrolyti-
schen Zustandes durch Wasserzufuhr und -entziehung mit einem Farbenwechsel reagiert.
Einige Beobachtungen lassen es nicht unwahrscheinlich erscheinen, daß manche der beschriebenen
irbenänderungen der Extrakte mit dem Vorhandensein einer solchen Alkaliverbindung des Anthokyans
sammenhängen könnten. So hat Fitting * gefunden, daß der Wasserextrakt von Pelargonium zonale,
beim Erkitzen keinen oder fast keinen Farbenumschlag zeigt, seine Farbe reversibel verändert, wenn
mit Ammoniak violett gefärbt wurde. Bei meinen Versuchen färbte sich das Wasser, in dem Rotkraut
er Veilchenblüten gekocht wurden, erst blau oder bläulich, bevor die rote Farbe zum Vorschein kam.
von Molisch? festgestellte Farbenwandlung an Blättern von Coleus Verschaffelti und Perilla
kinensis trat an anthokyanhältigen Blättern, welche einen großen Säuregehalt besaßen, nicht auf. An
erer Stelle spricht Molisch* die Ansicht aus, daß sich die abgetöteten Coleus- und Perilla-Blätter
ärben, »weil im Augenblicke des Absterbens der rote Farbstoff mit gewissen uns derzeit noch unbe-
innten alkalischen Körpern des Protoplasmas zusammentrifft und hiedurch in einen mehr minder farb-
sen Stoff übergeführt wird.« Übrigens hat auch Filhol® angenommen, daß die Verfärbung der alko-
holischen Lösungen des Anthokyans und der durch Kochen in Wasser erzielten Extrakte auf eine Ver-
n ung des Anthokyans mit Stoffen des Zellsaftes zurückzuführen ist.
Czapek® hält es für wahrscheinlich, daß die blaue Färbung des Anthokyans nach Zusatz von
ken Alkalien den einwertigen, die grüne Farbe den zweiwertigen Ionen der Säure zukommt und daß
ie wenig dissoziierte freie Säure rot erscheint.
Nach Willstätter und Everest ?” kommt die blaue Farbe des Kornblumenfarbstoffes dem Alkali-
l ;e zu, bei der violetten Modifikation handelt es sich um die freie Säure (Cyanin) und rot gefärbt ist die
bindung des Cyanins mit einer Säure. Diese drei Modifikationen können durch Isomerisation in einen
losen Zustand übergeführt werden. Auch Tswett 8 meint, daß die Farbenwandlung, welche das Antho-
jan bei Behandlung mit Alkohol erfährt, auf Isomerisation beruhen könnte oder es wäre auch möglich,
daß es sich hier um eine Verbindung des Anthokyans mit Alkohol handelt.
Eine Entscheidung darüber, ob man es bei diesen Vorgängen tatsächlich mit Veränderungen einer
hokyanverbindung zu tun hat, oder ob die Farbenumschläge durch Veränderungen des Farbstoffes
st oder durch die mitextrahierten Substanzen indirekt hervorgerufen werden, wird erst möglich sein,
wenn zu den Untersuchungen reines Anthokyan herangezogen wird.
Dann wird auch der Frage nähergetreten werden können, ob die beobachtete verschiedene Wider-
jandsfähigkeit gegen höhere Temperaturen und die Abweichungen der Farbennuancen beim Erwärmen
oder Abkühlen der einzelnen Extrakte aus gefärbten Pflanzenteilen für Anthokyane, welche einer Gruppe
1 Laqueuru. Sackur, p. 201.
2 Fitting, |. c., p. 94.
3 Molisch, 1889, p. 21.
4 Molisch, 1890, p. 32.
5 Zitiert nach Tswett, 1914, p. 62.
‚6 Ozapek, I, 1905, p. 472, 473; 1913, I, p. 587.
T Willstätter und Everest, I. c., p. 193, 194,
8 Tswett, 1914, p. 65.
528 L.v. Portheim,
angehören, oder für einzelne Anthokyanindividuen spezifisch sind. Es wäre aber auch hier möglich, daß
den aus der Pflanze in den Extrakt übergegangenen Stoffen eine Rolle zukommt.
Besondere Aufmerksamkeit wird man dem Verhalten des Anthokyan-Farbstoffes in verschiedenen
Lösungsmitteln zuwenden müssen. Auf p. 28 [—] wurde bereits auf einige Faktoren hingewiesen, welche
beim Zustandekommen der Farbenunterschiede eines Anthokyanextraktes in verschiedenen Medien
beteiligt sein könnten und anläßlich einer mit M. v. Eisler gemeinsam durchgeführten Arbeit! über
Bakterienfarbstoffe konnte ich die Vermutung aussprechen, daß manche Umschläge der Farbe, welche
Extrakte der Pigmente von Bacillus prodigiosus und B. violaceus zeigen, auf Veränderungen der Löslich-
keitsverhältnisse zurückzuführen sind.
Das Anthokyan löst sich nur in »Lösungsmitteln mit freien Hydroxylen, wie Wasser, Methyl- und
Äthylalkohol, Glyzerin etc., nicht aber Äther, Benzol, Schwefelkohlenstoff« auf. Versuche Grafe's? zeigten,
daß hier nicht so sehr die chemische Konstitution des Lösungsmittels als elektrolytische Dissoziation
eine Rolle spielt.
der freien Hydroxylionen hängt es ab, ob die Färbung rot, violett oder blau erscheint.
Die leichte Veränderlichkeit des extrahierten Anthokyans und seine große Empfindlichkeit ver-
suchsbedingungen die gleichen waren. Wenn Molisch’s* wässerige Rotkrautextrakte bei Zimmer-
temperatur blau waren, während die nach Eindampfen des alkoholischen Extraktes mit Wasser aufgenom-
menen Anthokyanlösungen Fitting’s* aus Rotkrautblättern bei Zimmertemperatur eine weinrote Farbe
hatten, so kann dieser Farbenunterschied auf verschiedenen Ursachen beruhen.
Unterschiede in der Temperatur und in den Belichtungsverhältnissen des Versuchsraumes an der Differenz
in der Färbung dieser Rotkrautauszüge Schuld sein können. | |
Bei Besprechung meiner Versuchsresultate wurde nur der Einfluß von Temperatur, Licht
Feuchtigkeit auf die Farbenänderung lebender Pflanzen und die Wirkung dieser Faktoren, des Lösun
23
0'S-
=
nicht eingegangen werden. Wie sich die Veränderung der Farbe des Anthokyans in lebenden Pflanz n
oder in Extrakten anderen Faktoren gegenüber verhält, wurde gar nicht oder nur vorübergeher d
erwähnt. Nach vorliegenden Untersuchungen können aber auch durch Oxydationsvorgänge, Reduktion 5-
vorgänge, Enzymwirkungen und Änderungen der Reaktion des Zellsaftes etc. Farbenwandlungen in
lebenden Pflanzen und in Anthokyanauszügen zustande kommen. ®
1 Eisler u. Portheim, 1913, p. 3, 4.
2 Grafe. 1909, p. 1034.
3 Halle, Loewenstein u. Pribram, 1913.
4 Molisch, 1889, p, 19, Fußnote.
5 Fitting, 1912, p. 95.
6 Combes, 1909, p. 275, 1910, 1, II, III; 1913, p. 577, 578. — Euler, 1908, I. — Katic, 1905, p. 65. — Keeble, Ar n-
strong u. Jones, 1913, p. 311 bis 313, 315 bis 317. — Jones, 1913, p. 321. Molisch, 1889, p. 20; 1890, p. 24, 32; 1897, p. 55;
1913, p. 23, 236. — Palladin, 1908, p. 392. — Rupe u. Altenburg, 1911, p. 182. — Russo, 1908, — Stahl, 1896, p. 149. u‘
Färbumg des Anthokyans. | 929
) nimmt Molisch ı an, daß die rote Farbe, welche Blüten von Myosotis dissitiflora bei 5 bis 7° C
n, während sie bei höheren Temperaturen blauviolett oder blau sind, auf einer Steigerung der
t der Pflanzen bei niedrigeren Temperaturen beruht. Es wäre also in diesem Falle der Temperatur
indirekter Einfiuß beim Zustandekommen der Blütenfärbung zuzuschreiben.
t, daß diese Faktoren in Extrakten aus gefärbten Pflanzenteilen und an Filtrierpapieren, welche mit
Auszügen durchtränkt sind, zu Veränderungen der Farbe führen können.
907, p. 652. — Tswett, 1914, p. 65. —- Wheldale, I, 1909, p. 137, II, 1909, 1910, p. 457, 1911, p. 133. — Wiesner,
65. — Willstätter u. Everest, 1913, p. 194, 195, 202.
830 L.v. Portheim,
Zusammenfassung.
1. Die Farbenveränderungen (Veränderung der Farbennuance und Intensität, Verschwinden des
Farbstoffes), welche man an lebenden Pflanzenteilen beobachtete, wurden in manchen Fällen auf den
Einfluß von Temperatur, Licht und Feuchtigkeit zurückgeführt. Die Farbenwandlungen traten an den den
neuen Bedingungen ausgesetzten Pflanzenteilen auf, oder sie kamen erst an den sich nun neu bildenden
Organen zum Vorschein.
Farbe der Keimlinge des Rotkrautes und die der Blüten von Syringa persica, Rosa canina, Iris germanica
k
1
|
ü
Ich versuchte es festzustellen, was für eine Wirkung verschiedene konstante Temperaturen auf da
Centaurea cyanııs, Myosotis sp. und Viola odorata haben. Ganze Pflanzen, abgeschnittene Infloreszenzen
und Blüten kamen in Kammern mit Temperaturen von 5, 10, 15, 20, 25 und 30° C. R
Die intensivste Färbung wurde bei niedrigen Temperaturen erzielt (5, 10, 15°). Das meiste Bla u
enthielten Blüten von Syringa, Iris und Centaurea bei 5 bis 10°, Blüten von Myosotis und Keimlinge von
Rotkraut bei 10 bis 15°. Rotkrautkeimlinge waren aber bei 5° röter als bei 15° und die Blüten von
Mvyosotis und Veilchen scheinen, bei den niedrigsten in Anwendung gebrachten Temperaturen, die Tend 1
zu besitzen, einen röteren Ton auszubilden. Blüten von Rosa waren umso dunkler gefärbt, je niedri
die Temperatur, welche hier nur einen Einfluß auf die Intensität der Färbung hatte, war. Die Intens |
ging auch bei allen anderen Versuchspflanzen von 15° an zurück, es trat bei höheren Tr ven
entweder Entfärbung der tingierten Organe ein (Syringa, Centaurea, Myosotis), oder es kam ein röterer er
Ton zum Vorschein (Iris, Myosotis, Rotkraut). B
Leider fielen nicht alle diese Versuche mit der erwünschten Deutlichkeit aus und es werden hier
weitere auf breiter Basis durchgeführte Untersuchungen erforderlich sein.
2. Wenn man versuchen will, eine Erklärung der Farbenänderungen lebender Pflanzenteile zu
geben, ist es wichtig, die Frage zu beantworten, ob in dem aus diesen Organen extrahierten Farbst
auch durch Einwirkung verschiedener Faktoren Farbenwandlungen hervorgerufen werden können.
Beobachtungen einer Anzahl von Forschern ist zu entnehmen, daß auch in wässerigen und alkoholise
Extrakten aus tingierten Pflanzenteilen Veränderungen der Farbennuance und Intensität auftreten und
die Untersuchungen Molisch’s und Fitting’s haben gezeigt, daß speziell durch Temperaturwechse
reversible Farbenveränderungen in Anthokyanauszügen zustande kommen können. Einer bestimmte
Temperatur entspricht ein gewisser Farbenton.
Bei meinen Untersuchungen handelte es sich zunächst um die Feststellung, welche Unterschied
in der Färbung beim Kochen und Abkühlen der Extrakte zu beobachten sind, wenn verschiedene Lösur
mittel verwendet werden (Alkohol, destilliertes Wasser). Schon bei der Herstellung der Auszüge, w
durch Kochen der gefärbten Pflanzenteile in destillierttem Wasser oder in 75°/, Alkohol gewonnen wur
zeigten sich deutliche Verschiedenheiten in der Intensität und Nuance der Farbe der Auszüge, jen
dem Extraktionsmittel das zur Anwendung kam, obzwar sowohl die Wasserextrakte, als auch d
Alkoholauszüge während des Kochens mehr oder weniger Rot enthielten. Die Versuche wurden mit
Farbstofflösungen aus Blüten von Matthiola incana, Paeonia sp., Rosa centifolia, Syringa persica, Iri&
germanica, Centaurea cyanıs, Gentiana acanlis, Viola odorata und Dahlia sp. und aus Blättern des
Rotkrautes ausgeführt.
Bei abgekühlten Wasserextrakten kann, wenn während des Kochens ein bläulicher Ton vorha dei 3
war, das Blau an Intensität zunehmen (Viola), in anderen Fällen kommt das Blau erst beim Abkühlen in
verschiedener Stärke zum Vorschein (Matthiola, Paeonia, Rosa, Syringa), und in manchen Fällen ve
schwindet der rote Farbenton sogar vollständig (Rotkraut, Zris, Gentiana). Auszüge aus Centaurea-Blüter
RE AENTEEN Eumni
Färbung des Anthokyans. 531
enthalten nur mitunter einen schwachen blauen Schein, meist werden sie beim Abkühlen rosa oder
-gelblichrosa; auch manchen Extrakten aus Paeonia-Blüten fehlt das Blau. Gelblich und nur schwach
2 tingiert waren die abgekühlten Lösungen des Farbstoffes aus Dahlia-Blüten, welche beim Kochen eine
dunkelrote Farbe mit gelblichem Stich hatten.
Die Farbe einiger alkoholischer Extrakte enthält während des Kochens Blau (Rotkraut, Matthiola,
Iris, Centaurea, Dahlia, Paeonia, Syringa, Viola und mitunter auch Rosa). Die Auszüge aus den fünf
zuerst genannten Pflanzen waren blauer als die entsprechenden Wasserextrakte. Beim Abkühlen nahm
die Farbenintensität der alkoholischen Lösungen stark ab und der blaue Ton der Matthiola-, Iris-,
Centaurea-, Paeonia- und einiger Rosenextrakte wurde schwächer oder war nicht mehr zu konstatieren.
Das Erkalten der Paeonia-, Rosa-, Syringa- und Centaurea-Lösungen hatte zur Folge, daß zur rötlichen
oder Rosafärbung noch Gelb oder Braun hinzukam, die Gentiana-Extrakte wurden grünlichgelb oder
schmutziggelb.
Bei den meisten dieser Auszüge wurde die Reversibilität der durch Kochen und Abkühlen erzielten
Farbenreaktionen festgestellt.
3. Weitere Untersuchungen hatten den Zweck, das Verhalten der Farbstoffextrakte bei Einwirkung
konstanter Temperaturen von 5, 10, 15, 20, 25, 30, 35 und 40° C zu prüfen.
In den Thermostaten verhielten sich die wässerigen und alkoholischen Anthokyanextrakte der ver-
sc hiedenen Versuchspflanzen nicht gleich. Die einzelnen Auszüge unterschieden sich, derselben Tem-
peratur ausgesetzt, im Farbenton, in der Intensität der Färbung und in der bei manchen abgekühlten
Extrakten auftretenden gelblichen Farbe.
t Gemeinsam war allen wässerigen Farbstofflösungen, bei denen ein blauer Farbenton überhaupt zur
Entwicklung kam, bei niedrigeren Temperaturen das Auftreten von Blau, bei höheren Temperaturen die
Zurückdrängung der blauen Farbe. In den Fällen, in denen bei höheren Temperaturen kein Umschlag in
( selb eintrat, wurde durch Steigerung der Temperatur die Rotfärbung begünstigt. Einige Auszüge zeigten
das Verschwinden des Blau von zirka 25° an (Matthiola, Iris, Centaurea, Gentiana), andere schon bei
niedrigeren Temperaturen. Mitunter scheint das Rot auch bei den niedrigsten in Anwendung gebrachten
"Temperaturen hervorzutreten (alkoholische und wässerige Rotkraut-, wässerige Veilchenextrakte). Auch
in den alkoholischen Lösungen, welche beim Kochen einen blauen Ton zeigten, verschwindet meist das
Blau in der Färbung bei höheren Temperaturen und die Auszüge nahmen nun einen rötlichen oder
gelblichen Ton an. Die Farbenintensität der Alkoholextrakte geht, wenn die Temperatur herabgesetzt
wird, zurück und erfährt eine Steigerung, wenn eine Erhöhung der Temperatur erfolgt. An einigen Wasser-
und Alkoholextrakten wurde der Nachweis erbracht, daß die beobachteten Farbenumschläge reversibel sind.
| 4. Sehr große Unterschiede wiesen die einzelnen Anthokyanextrakte in der Widerstandsfähigkeit
| gegen höhere Temperaturen auf.
Die Wasserextrakte und Alkoholextrakte von Matthiola und Rotkraut und die alkoholischen Aus-
| züge von Paeonia sind mehr resistent, weniger die wässerigen Fxtrakte von Paeonia und Iris. Eine noch
‚geringere Widerstandsfähigkeit scheint den Alkoholextrakten von Iris zuzukommen. Empfindlich gegen
‚höhere Temperaturen waren die wässerigen und alkoholischen Blütenauszüge von Rosa, Gentiana und Viola.
N 5. Die verschiedene Farbe der Extrakte, die bei einzelnen Versuchen mit ein und demselben Objekt,
wenn das gleiche Lösungsmittel verwendet wurde, unter denselben äußeren Bedingungen wahrgenommen
u. Eden konnte, beruht wohl auf einer ungleichen Konzentration der hergestellten Auszüge. Hiefür
sprechen Versuche mit Wasserextrakten von Rotkraut, Matthiola und Veilchen denen destilliertes Wasser
in verschiedener Menge zugesetzt wurde. Es traten da Farbenumschläge auf, und zwar um so früher, je
mehr destilliertes Wasser verwendet wurde; auch die Temperatur spielte hierbei eine Rolle.
6. Belichtete wässerige, respektive alkoholische Extrakte aus Rotkrautblättern und aus Blüten von
-Matthiola, Paeonia und Iris hatten eine blauere Färbung als verdunkelte Auszüge, welche also röter
gefärbt waren. Auszüge von Gentiana-Blüten zeigten im Dunkeln zu einer Zeit, zu der die Lösungen im
Denkschriften der mathem.-naturw. Kl. 91. Bd. 70
932 L.v. Portheim,
Licht bereits graue oder gelbe Färbungen angenommen hatten, noch die blaue Farbe. Versuche mit Rot-
krautextrakten (Wasser und Alkohol) sprechen dafür, daß eine Umkehrbarkeit der im Licht und im Dunkeln
angenommenen Farbennuancen möglich ist. Wasser- und Alkoholextrakte von Rotkraut und /ris und
Wasserextrakte von Paeonia waren im Lichte der stark brechbaren Strahlen (Kupferoxydammoniak)
blauer als im Lichte der schwach brechbaren Strahlen (Kaliumbichromat).
7. In Wasser oder Alkohol gekochte Blütenblätter von Centaurea, Rosa, Paeonia und Viola ver-
lieren ihre Farbe vollständig oder nahezu gänzlich. Läßt man solche farblos gewordene oder nur schwach
tingierte Blütenblätter eintrocknen, so färben sie sich neuerlich, und zwar mitunter sehr intensiv. |
Von den mit Wasser gekochten Organen wurden beim Eintrocknen die Blüten von Centaurea blau
und violett, die Petalen von Rosa und Paeonia intensiv rosa und die von Viola blau. Mit Alkohol be-
handelte eintrocknende Rosen- und Pfingstrosenblütenblätter nahmen eine intensiv rotviolette Färbu; 8,
Veilchenblüten eine blaue Farbe mit rötlichem Stich an. =
8. Filtrierpapierstreifen wurden in wässerige und alkoholische Auszüge gefärbter Pflanzentei 15
getaucht und längere Zeit darin belassen. Diese Papierstreifen waren nun meist, je nachdem, ob sie einem
wässerigen oder alkoholischen Extrakt entstammten, verschieden tingiert.
Solche mit Farbstofflösungen durchtränkte Papiere veränderten, an der Luft getrocknet oder auf einer
Asbestplatte über einer Flamme erwärmt, ihre Farbe.
Die Farbe aller mit den alkoholischen und wässerigen Extrakten der gefärbten Pflanzenteile imbi-
bierten Papierstreifen enthielt, ob die Papiere nun beim Herausnehmen aus der Farbstofflösung gelblich,
rosa oder blau tingiert oder farblos waren, wenn eine Zeitlang erwärmt wurde, Rot. So wurde ein roter,
respektive rosa Farbenton bei Centaurea (Wasser- und Alkoholextrakte), Paeonia (Wasserextrakte) und
Rotkraut (Wasser- und Alkoholextrakte), ein violetter Farbenton bei Paeonia (Alkoholextrakt), Centau ca,
Dahlia, Viola, Rosa (Wasser- und Alkoholextrakte) beobachtet. Diese einmal angenommene rötliche Farbe
blieb bei allen Papierstreifen, auch bei längerem Erwärmen, bestehen, nur die Veilchenextraktpap
färbten sich später noch graublau und das Violett der Rosen-Alkoholextraktpapiere wurde bei längerem
Erhitzen etwas röter. Bevor aber der rötliche Farbenton angenommen wurde, traten bei einigen der mit
Farbstoffextrakten durchtränkten Papiere andere Farben auf, zum Beispiel Grün und Blau bei Dahlia
(Wasser- und Alkoholextrakte), Blau bei Viola und Rotkraut (Alkoholextrakte). Manche Fapieis entfär
sich während des Erwärmens und tingierten sich dann wieder intensiv (Rosa).
Bei Verwendung von Veilchen- und Rotkrautauszügen fiel es auf, daß die mit Alkoholextrakten
Veilchen behandelten Papierstreifen, welche farblos waren, und die mit Alkoholextrakten von Rotki
imbibierten Papiere, die rosa gefärbt waren, beim Erwärmen erst blau wurden, also eine Farbe zeig
welche der ursprünglichen Färbung der Wasserextraktpapiere beim Herausnehmen aus der Farbsto of
lösung entsprach.
9. Mit Extrakten aus Blüten von Dahlia, Viola und Rosa und aus Blättern von Rotkraut durchträ
Filtrierpapierstreifen, welche in Kammern mit konstanter Temperatur aufgehängt wurden, war die stö
Blaufärbung bei Temperaturen von 5 bis 20° zu konstatieren. Von 20 oder 25° an nahm das Rot in
Färbung mit steigender Temperatur zu. Die Intensität der Färbung ging bei den Versuchen mit Vzola unc
Rosa von 5 bis 20° zurück, sie war bei 25° am stärksten und wurde dann wieder schwächer. Rotkraut
extraktpapiere, die bei 35 oder 40° einen rötlichen Farbenton zeigten, nahmen, in die 5°-Kammer über
tragen, die für diese Temperatur charakteristische Färbung oder einen derselben sehr ähnlichen Ton
Wenn auch zwischen den Papieren der einzelnen Kammern mit konstanter Temperatur, welch
geringe Temperaturunterschiede aufwiesen, eine Differenz in der Färbung nicht immer genügend sc
zum Ausdruck kam, so war dieselbe doch bei größeren Abweichungen in der Temperatur sehr deutliel
sichtbar.
Färbung des Anthokyans. 939
indem die Aufnahme oder Abgabe von Wasser beim Zustandekommen der beobachteten Farbentöne eine
Rolle spielt.
Wie bereits oben erwähnt, verändern mit Extrakten aus gefärbten Pflanzenorganen durchtränkte
Papierstreifen durch Erhitzen ihrer Farbe. Über Wasserdämpfen blaßt die Färbung mancher Papiere ab
(Paeonia), in anderen Fällen geht die beim Erwärmen angenommene Farbe verloren und es tritt der ur-
sprüngliche Farbenton auf (Roikraut). Durch neuerliches Erwärmen kann die Wirkung des Wasser-
dampfes wieder rückgängig gemacht werden. Bei manchen Papieren findet eine Schwächung der Farben-
intensität statt, wenn das Erwärmen eingestellt wird (Paeonia, Rosa, Viola). Farbenveränderungen, wie sie
beim Erhitzen beobachtet werden, können auch durch das Eintrocknen feuchter Filtrierpapiere bei
Zimmertemperatur erzielt werden.
Die mit Anthokyanextrakten von Rotkraut, Matthiola, Rosa, Viola und Dahlia behandelten Filtrier-
papiere waren im Fxsiccator bei 5° röter gefärbt als die in der 5°-Kammer freihängenden und die im
feuchten Raume bei 40° befindlichen Papiere hatten eine blauere Farbe als die in der 40°-Kammer frei
exponierten.
11. In vielen Fällen wirkten hohe Temperaturen und Wasserentziehung auf der einen und niedrige
Temperaturen und Wasseraufnahme auf der anderen Seite in gleichem Sinne auf die Farbenänderung des
extrahierten Farbstoffes ein, insoferne als im ersteren Falle durch beide Faktoren das Auftreten eines roten,
im zweiten Falle das Auftreten eines blauen Farbentones begünstigt wurde. Blaufärbung wurde bei einigen
Versuchen mit Anthokyanextrakten auch durch niedrige Temperaturen, Tageslicht und durch blaues Licht,
Rotfärbung durch hohe Temperaturen, rotes Licht und durch Verdunklung gefördert.
Die Begünstigung eines bestimmten Farbentones durch Verdünnung der Farbstofflösungen konnte
noch nicht nachgewiesen werden.
Durch die Einwirkung dieser Faktoren können also Farbenveränderungen der Extrakte, beziehungs-
weise des von Filtrierpapier aufgesogenen Farbstoffes zustande kommen. Die gleichen Faktoren, Tem-
peratur, Licht und Feuchtigkeit, sollen, nach vorliegenden Beobachtungen bei manchen Pflanzen,
einzeln und kombiniert wirkend zu einem Farbenwechsel lebender Pflanzenteile, der darin besteht, daß
ein anderer Farbenton auftritt oder daß die Farbe in der Intensität zurückgeht oder verschwindet,
führen. Es muß vorläufig unentschieden bleiben, inwiefern die Konzentration des Anthokyans im Zell-
safte lebender Pflanzen auf die Färbung dieser Organe von Einfluß ist. Auch zur Klärung der Frage, ob
die oben genannten Faktoren die Farbenwandlungen des Anthokyans direkt oder indirekt hervorrufen
können, sind weitere Untersuchungen, womöglich mit reinem Anthokyan, erforderlich.
En nn LU 2 5. _
534 L. vo. Povtheim,
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7
ASPHODELOIDEAE
(Tribus: ASPHODELEAE UND HEMEROCALLIDEAE)
VON
D*- WILHELM BOUVIER
AUS DEM INSTITUT FÜR SYSTEMATISCHE BOTANIK DER K. K. UNIVERSITÄT IN GRAZ
Mit 7 Tafeln, 8 Textfiguren und einer Vorbemerkung von K. Fritsch
VORGELEGT IN DER SITZUNG AM 22. MAI 1914
Inhaltsübersicht.
ne a Re, Ahlusofil ir er ne a u Be Er Ne Er Fer 2
2 m wel Dr na a u N Re Nr Er re Er Er a Bar EEE ze 3
an arte 3
Besprechung der anatomischen Verhältnisse, Wurzel , DL SR EL LE LEE En Lumen 5
nzelkmollener nn. 2.2... a A Br ar, Re 2 ee a ul
Rhizom ne ee re a 12
N ee ee ee ee a 14
ee ae ui eltnsh teuer te aa Be RE = act ae te Arte 17
llgemeine Betrachtungen über die Verwertung der anatomischen Verhältnisse einzelner Organe für die Systematik 33
Anwendung der vergleichenden Betrachtung in der Tribus Asphodeleae A le; 26er 34
ü 1. Subtribus Asphodelinaee . . x... ... EL 3 area de Mr nn re Elder . 35
2. » MAHEHEHICINGE a a ES SE a tt So 35
3 » Gnlonogaımae nn BRLIRERIGS EDS PRERFTITRUL PR, MRRETEDN NE RRESURE TU BAHR SFR ER AB RER 35
4. » (Oplörikostartiinlsre, sch oe re or N ee ee, ka 36
5 » KOHLOSHERIAIHDEN 2 ee Ka“ SEE ER ERBE 36
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kschriften der malhem.-naturw. Klasse, 91 Band
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TRÄGE ZUR VERGLEICHENDEN ANATOMIE DER
540 Dr. W. Bouvier,
Vorbemerkung.
Die vorliegende Untersuchung bildet den vierten Teil der im Institut für systematische Botanik
Universität Graz planmäßig durchgeführten Arbeiten über die anatomischen Verhältnisse der Liliifl
Sie bezieht sich auf die zwei ersten Tribus der Asphodeloideae im Sinne des Engler’schen Syste
Asphodeleae und Hemerocallideae. In Vorbereitung sind drei weitere Abhandlungen: eine über die Jun
ceen, eine zweite über die Melanthioideen, eine dritte über die Narcisseen.
Graz, am 16. März 1914.
K. Fritsch.
1 Die drei früher veröffentlichten Abhandlungen sind folgende:
J. Menz, Beiträge zur vergleichenden Anatomie der Gattung Allium nebst einigen Bemerkungen über die anatomisch
hungen zwischen Allioideae und Amaryllidoideae. Sitzungsber. der kais. Akademie der Wissensch. in Wie
Klasse, Bd. CXIX, Abt. I, Mai 1910.
Dr. Heinrich Fuchsig, Vergleichende Anatomie der Vegetationsorgane der Lilioideen. Sitzungsber. der kais. Al
Wissensch. in Wien, math.-naturw. Kl., Bd. CXX, Abt. I, Juli 1911.
- Pa
Dr. Fritz Zweigelt, Vergleichende Anatomie der Asparagoideae, Ophiopogonoideae, Aletroideae, Luzuriagoideae u1
deae nebst Bemerkungen über die Beziehungen zwischen Ophiopogonoideae und Dracaenoideae. Denkschr
Akademie der Wissensch., math.-naturw. Kl., Bd. LXXXVII, Wien 1912.
— 5) .-
Vergleichende Anatomie der Asphodeloideae. 541
Einleitung.
Mir wurde von Herrn Prof. K. Fritsch die Aufgabe gestellt, Spezialuntersuchungen über die beiden
sten Tribus der 3. Englersschen Liliaceae-Unterfamilie Asphodeloideae vorzunehmen, nämlich über die
Tribus: Asphodeleae und Hemerocallideae.
Nach Engler umfassen die Asphodeleae 7 Subtribus: Asphodelinae, Anthericinae, Chlorogalinae,
Odontostominae, Eriosperminae, Xeroneminae, Dianellinae, während die Hemerocallideae nicht weiter
‚gliedert sind.
Die vergleichend anatomischen Untersuchungen ergaben manche interessante Tatsachen, die zu
ner anatomisch-systematischen Gruppierung Verwendung finden könnten. Leider machte sich wie bei
er ähnlichen, so auch bei meiner Arbeit die Schwierigkeit bemerkbar, das nötige frische Untersuchungs-
aterial zu beschaffen; außerdem finden sich in der Literatur nur wenige Abhandlungen über diese Unter-
nilie, die über die Anatomie der mir fehlenden Formen Aufschluß geben könnten.
Zunächst will ich eine Übersicht der untersuchten Arten unter Angabe der mir zur Verfügung ge-
andenen Vegetationsorgane vorausschicken; daran schließt sich der allgemeine Teil, der die wichtigsten
ebnisse der Anatomie der Rhizikome, Kaulome und Phyllome behandelt. Die Verwertung der Unter-
hungen für die Systematik nebst einem Verzeichnisse der benützten Literatur beschließt die Arbeit.
Systematische Übersicht.’
Untersuchte Gattungen Arten Vegetationsorgane?
1. Tribus: Asphodeleae.
a) Subtribus Asphodelinae (nach Engler mit 4 Gattungen, bzw. 40 Arten).
| Asphoaetus L. Asphodelus albus Mill. 3 W, Wk, Rh, Sch, B.
| ee - — ramosus L. W, Wk, Rh, Sch, B.
sphodeline Reichb. Asphodeline Intea Reichb. W, Wk, Sch, B.
IHR radisea Mazzuc. Paradisea liliastrum Bertol. W, B.
emurus M. Bieb. .| EZremurus speclabilis M. Bieb. W, Wk,B.
b) Subtribus Anthericinae (20 Gattungen mit 199 Arten).
ulbinella Kunth Bulbinella robusta Kunth Sch, B.
Bulbine L. Bulbine annua Willd. W, Rh, Seh, B.
| — favosa Schult. W, Sch.
l Anthericum L. Anthericum ramosum L. W, Rh, Sch, B.
| — algeriense Bss. et. R. W, B.
| Chlorophytum Ker. Chlorophytum Sternbergianum Steud. W, Sch, B.
| Irihropodium ReBir: Arthropodium cirrhatum R. Br. W, B.
| Echeandia Ortega Echeandia terniflora Pers. W, B.
1 Siehe Engler-Prantl, Die natürlichen Pflanzenfamilien, II. Teil, 5. Abt., p. 311.
2 W— Wurzel. Wk —= Wurzelknollen. Rh = Rhizom. Sch = Schaft. B= Blatt. — Bezüglich des Auftretens beblätterter
Stengel verweise ich auf die Ausführungen auf p. 14 [552]: Schaft.
i 3 Für die Nomenklatur war der Index Kewensis bestimmend, sowie Fritsch, Exkursionsflora für Österreich.
542 D. W. Bouvier,
Untersuchte Gattungen Arten Vegcetationsorgane 1
c) Subtribus Eriosperminae (3 Gattungen mit 31 Arten).
| |
|
Bowiea Harvey | Bowiea volubilis Harvey | W, Rh, Sch, B.
d) Subtribus Dianellinae (3 Gattungen mit 15 Arten).
|
|
Dianella Lam. Dianella Hookeri Baker. | W, Rh, B
2. Tribus: Hemerocallideae.
(6 Gattungen mit 18 Arten).
Hosla Tratt. Hosta lancifolia Engl. W, Rh, Sch, B.
— sSieboldiana Eng). W, Rh, Sch, B.
— cvernlea Tratt. W..Rh, Sch, B.
— planlaginea Aschers. W, Rn, Sch, B.
Hemerocallis L. Hemerocallis flava L. 3 W, Rh, Sch, B.
— fulval. W, Rh. Sch, B.
— graminea Schlecht. W, Rh, Sch, B.
Phormium Forst. Phormium tenax Forst. W, B.
Um kurz ein Beispiel anzuführen, in welcher Weise die vergleichende Anatomie der Vegetations-
organe die Systematik beeinflussen Könnte, will ich folgendes erwähnen. j
Die Subtribus der Asphodeleae-Asphodelinae umfaßt nach Engler-Prantl die Gattungen Aspho-
delus L., Asphodeline Reichb., Paradisea Mazzuc. und Eremurus M. Bieb.; während Asphodelus, Aspho
deline und Eremurus derart charakteristische gemeinsame Merkmale aufweisen, daß ihre Zusammen I-
gehörigkeit ganz außer jedem Zweifel steht, fällt Paradisea in anatomischer Beziehung sowohl im Blatt-
r3
wie auch teilweise im Wurzelbau (andere Vegetationsorgane standen mir nicht zur Untersuchung) a a
diesem Typus heraus. Die Gestalt des Blattes ist eine andere, ebenso die Anatomie, insbesondere die &
Lagerung der Gefäße; in der Wurzel weicht Paradisea durch die Ausbildung der Exodermis und Endo-
dermis und der Hadromplatten ab; auch unterbleibt die für die erstgenannten 3 Gattungen merkwürdige
Ausbildung der Wurzelknollen — Tatsachen, welche die Berechtigung, Paradisea dieser Subtribus zuzu-
rechnen, stark erschüttern.
Dem vorhin gegebenen Aufbau der Arbeit entsprechend, wende ich mich zur Besprechung der ana-
tomischen Verhältnisse der Wurzel.
1 W= Wurzel. Wk = Wurzelknollen. Rh = Rhizom. Sch = Schaft. B = Blatt.
Vergleichende Anatomie der Asphodeloideae. 545
LEE.
Besprechung der anatomischen Verhältnisse.
Wurzel.
Die Begrenzung der Wurzel erfolgt stets durch eine einschichtige Oberhaut, durch das Epiblem,
ssen Elemente fast ausnahmslos mit der Wurzel gleichsinnig gestreckt sind und vorgewölbte Außen-
de besitzen. Im Querschnitte sind sie meist 4 bis 6eckig, isodiametrisch oder radial gestreckt und
t kleiner wie diejenigen der darunter liegenden Rindenschicht.
Die Membranen der Epiblemzellen sind unter sich meist alle gleich dick. Ausnahmen können
d durch eintreten, daß die Außenwände kräftiger gebaut sind, wobei die Radialwände von außen nach
\en zu an Dicke abnehmen. Dieses Verhalten können wir an jenen Stellen der Wurzel beobachten,
n Epiblem nicht mehr absorbierend wirkt, sondern bereits mechanisch als Schutz des Rindengewebes.
Hemerocallis fulva weicht insofern von diesem Typus ab, als, wie bereits Kroemer feststellte, die
nwand der Epiblemzellen relativ dick ist und die Radialwände sich nach außen zu verdünnen. Sie
ind gewöhnlich optisch einheitlich; nur in seltenen Fällen lassen sich an den Wänden primäre und
ndäre Lamellen unterscheiden.
An der stofflichen Zusammensetzung beteiligen sich Zelluloselamellen, cutinisierte Lamellen und
rholzte Lamellen. Häufig anzutreffen sind die Fälle, wo die Radial- und Tangentialwände cutinisiert
Sind; die cutinisierenden Stoffe lassen sich der Wand durch Mazeration mit Eau de Javelle entziehen.
Bei anderen Wurzeln (Hemerocallis fulva u.a.) sind die Wände in älteren Stadien verholzt. Die
[ amellen können auch farblos oder gelblich bis braun sein; ihre Zellulosegrundlage ist mit Schutzstoffen
kannter Natur infiltriert. !
_ Betreffs der Architektur dieser Zellen will ich an die bereits von Kroemer festgestellte Tatsache
iern, daß bei Hemerocallis fulva die tangentialen Innenwände und die Querwände einzelner Zellen
ichtstehenden, höckerartigen Bildungen versehen sind.
Die Zellen des Epiblems bilden auch Wurzelhaare aus, deren Wand genau so gebaut ist wie der
ül rige Teil der Außenwand, mit dieser also in der Dicke und in der stofflichen Zusammensetzung über-
stimmt.
Die toten Oberhautzellen sind entweder kollabiert oder sie behalten ihre äußere Gestalt bei; das
tere tritt namentlich dann ein, wenn die Wände relativ dick und cutinisiert oder verholzt sind.
- Überaus mannigfaltig ist bei den einzelnen Pflanzen der Bau der auf das Epiblem folgenden Zell-
lichten, die G. Haberlandt allgemein als »Exodermis« bezeichnet. Bevor ich auf die Bautypen der
odermis selbst eingehe, will ich die wichtigsten Merkmale der Exodermiszellen im engeren Sinne, der
ıgzellen« und der sogenannten »Kurzzellen« zusammenfassen.
Die Langzellen (Intercutis-Endodermzellen im Sinne Kroemer’s) besitzen gewöhnlich die Gestalt
Wurzelachse gestreckter Prismen, die nur selten ebenso lang wie breit, meist bedeutend länger als
it sind und mit Querwänden abschließen, die horizontal oder wenig schräg liegen. Die Querschnitts-
1Kroemer führt in der Abhandlung: »Wurzelhaut, Hypodermis und Endodermis der Angiospermen-Wurzel« (Bibliotheca
ca XII, 59— 61) 12 Fälle an, die er bei seinen Untersuchungen gefunden hat. Es wäre aber zu weitläufig und daher über den
ien meiner Arbeit hinausgehend, wenn ich diese einzeln behandeln wollte, zumal viele Fülle für meine Arbeit ganz außer
cht kommen. — In der folgenden Darstellung des Wurzelbaues ist die Arbeit Kroemer’s mehrfach benützt worden,
o44 Dr. W. Bouvier,
formen, die im allgemeinen größer wie die der Wurzelhautzellen sind, sind gewöhnlich 4 bis 6-, manchmal |
auch 8- und mehrseitig und isodiametrisch (Kroemer, |. c. p. 41). Die Längswände der Zellen sind meist
kleinwellig gebogen. Ihre Membranen sind mitunter zart und übertreffen die Dicke der Epiblemwände nur
wenig; dies ist gewöhnlich bei einschichtigen Exodermen (Chlorophytum Sternbergianum, Asphodelus i
albus, Asphodelus ramosus, Asphodeline lutea, Paradisea liliastrum, Eremurus spectabilis) der Fall; auch
mehrschichtige Exodermen haben relativ dünne Wände, wie Bulbine favosa. Sehr häufig sind aber die
Wände beträchtlich verdickt: die Membran ist entweder allseitig gleichmäßig verdickt (Dianella Hookeri
Taf. I, Fig. 1) oder es sind nur die Außenwände verstärkt; im letzteren Falle besitzen die Radialwände
eine keilförmige Querschnittsform (Echeandia terniflora Taf. 1, Fig. 8).
Die Langzellen sind als verkorkt zu bezeichnen; wenn sie sehr dünn sind, sind sie optisch ein-
heitlich. In vielen Fällen können wir aber an ihnen eine stark lichtbrechende, relativ dünne mittlere Lamelle
unterscheiden, und eine dickere sekundäre, die mitunter geschichtet ist. Die erstgenannte ist aus der
Vereinigung von Mittellamelle und Suberinlamelle hervorgegangen (Kroemer,l.c. p. 44) und bildet nach
Arth. Meyer die »mittlere verkorkte Lamelle«, die an allen Stellen der Wand gleich dick istund sich durch
Unlöslichkeit in konzentrierter Schwefelsäure auszeichnet; beim Erhitzen mit Sudan III Glycerin nimmt sie
eine braunrote Färbung an und läßt kleine, rotgefärbte Kügelchen austreten, die an der Schnittfläche der |
Wand in perlschnurartiger Anordnung liegen; dies können wir besonders schön an Anthericum eigen
beobachten. Nach dieser Reaktion sind noch Korkstoffe in der Membran vorhanden. vi
Der Suberinlamelle lagert eine aus Kohlehydraten bestehende Lamelle an, die von Höhnel und
Kroemer (l.c. p. 49) Zelluloselamelle nennen; diese Lamelle erscheint mitunter getüpfelt; die Tüpfel-
kanäle reichen aber nur bis zur Suberinlamelle. In den jüngsten Entwicklungsstadien besteht diese Lamelle
aus reiner Zellulose; später aber verändert sie sich stofflich, färbt sich mit Chlorzinkjod gelblich, nimmt
aber keine Sudan III Färbung an, rötet sich mit Phloroglucin-Salzsäure; in diesen Stadien können wir die
Lamelle als verholzt bezeichnen. 2
Als Inhalt finden wir manchmal bräunliche Massen, vielleicht Gerbstoffe, sowie Stoffe unbekannter
Natur. 4
Die Kurzzellen sind meist bedeutend kleiner als die Langzellen der Exodermis; sie sind entweder
würfelförmig oder kurz prismenartig, 4- bis mehrseitig, im Querschnitte häufig von den Langzellen kaum
zu unterscheiden. In anderen Fällen gleichen sie, wie Kroemer (l. c. p. 51) sich ausdrückt, »annähernd
einem regulären Kegelstumpf oder beiderseitig abgestumpften Doppelpyramiden oder Doppelkegeln, deren
Längsachsen horizontal liegen« (Hemerocallis flava). Auf dem Querschnitte scheinen sie meist größ er
oder ebenso groß als die Langzellen, in anderen Fällen kleiner als diese. Die Wandverdickung kann nacl
zwei Typen erfolgen:
1. Die Wände sind auf allen Seiten der Zellen gleichmäßig zart (Kroemer, |.c.p. 52); sie sind
verkorkt.
2. Die radialen und Innenwände sind dünn, nur die Wandpartien, die der Wurzelhaut anliegen, S
von beträchtlicher Dicke (Paradisea liliastrum, Taf. I, Fig. 4, Anthericum ramosum, Taf. I, Fig. 3). Di
kappenartigen Außenwände färben sich mit Phloroglucin+Salzsäure gewöhnlich rot, so daß man sie
verholzt ansprechen kann; die Innenwände der Kappenzellen sind mitunter verkorkt, in anderen rag ı)
zeigen sie Zellulosereaktion.
Nunmehr will ich die Bautypen der Exodermis (im Sinne Haberlandt’s) selbst besprechen. !
1 An Stelle dieser hat Arthur Meyer den zuerst von Kraus, später von Pfitzer aufgestellten Begriff der Hypodermis
oberirdischen Organen) erweitert und verändert; er gebrauchte den Ausdruck Hypodermis auch für Zellschichten der Wurzel
bildete den Begriff der Wurzelhypodermis. Darunter versteht er alle Schichten der Wurzel, die durch ihre Lage, Bau der Elemente,
durch lückenlosen Zusammenschluß erkennen lassen, daß sie die Wurzelhaut in ihrer Funktion unterstützen. Kroemer schritt in
den Bahnen A. Meyer’s weiter und legte die Bezeichnungen für die einzelnen Formen fest. Mit Intercutis bezeichnet er nach Meyer
die Wurzelhypodermis, bei der die Zellschichten zum größten Teile oder ausschließlich aus Endoderm-(—=Exoderm-)zellen bestehen,
Vergleichende Anatomie der Asphodeloideae. 545
Typus I. Den einfachsten Fall repräsentiert die einschichtige Exodermis, die nur aus annähernd
gleich langen, verkorkten Zellen besteht und die fast ausnahmslos ohne Lücken an Wurzelhaut und Rinde
anschließen: Asphodelus albus;_ Asphodelus ramosus, Eremurus spectabilis, Chlorophytum Sternbergi-
sanım, Bulbine annna, Phormium tenax (Taf. I, Fig. 9), Dianella Hookeri (Taf.], Fig. 1) bieten hiefür
charakteristische Beispiele.
% Typus II. Bei Paradisea hkliastrum ist die Exodermis ebenfalls einschichtig; neben Zellen, deren
Wände gleichmäßig verkorkt sind, finden wir typische Kurzzellen, allerdings in meist weitaus geringerer
Zahl als die Langzellen. Nur in den Nebenwurzelzweigen von Hemerocallis fulva ist nach Kroemer die
Zahl der Langzellen nur wenig höher wie die der Kurzzellen.
h Bei Echeandia terniflora ist die Außenwand durch Anlagerung einer Zelluloselamelle verstärkt, die
später verholzt; die Radialwände sind keilförmig (Taf. I, Fig. 8).
Li
&
Typus III. Den Typus der mehrschichtigen einheitlichen Exodermis, die sich nur aus Langzellen
"zusammensetzt, finden wir an der Wurzel von Bulbine favosa realisiert. Die Langzellen sind gestreckte
men, die einen 4- bis 6eckigen, mitunter auch unregelmäßigen Querschnitt besitzen; ihre Wände sind
_ verkorkt, zeigen aber keine sekundären Verstärkungsschichten.
Pr Anthericum algeriense schließt sich diesem Typus an, unterscheidet sich aber dadurch, daß die
"Wände der Zellen, die regelmäßige sechsseitige Prismen darstellen (Taf. I, Fig. 5), sekundäre Zellulose-
Jamellen ausbilden, die oft deutlich geschichtet und getüpfelt sind und sich mit zunehmendem Alter stofflich
_ verändern: sie röten sich mit Phloroglucin + Salzsäure.
x Bei diesem Typus kann es auch vorkommen, daß die äußeren Exodermiszellen relativ dünne, die
inneren relativ dicke Wände führen, wofür Arthropodium cirrhatum ein charakteristisches Beispiel bietet
_ (Taf. 1, Fig. 2).
E Typus IV. Als gemischte Exodermis wollen wir endlich jene mehrschichtige Exodermis bezeichnen,
die in ihrer Außenschicht Kurzzellen und Langzellen, in den übrigen Schichten aber nur Langzellen
besitzt. Bei Hemerocallis fulva ist dieser Typus realisiert (Taf. I, Fig. 6). Die Langzellen sind auch hier
zweierlei Art, da neben unverdickten, verkorkten Elementen sich auch solche in großer Zahl einschalten,
- die verholzte Anwachslamellen ausbilden.
€ Anthericum ramosım ist diesem Typus anzureihen; allerdings treten hier die Kurzzellen nicht in
der Außenschicht, sondern in der innersten Exodermispartie auf. Wegen seiner Eigenartigkeit will ich
_ kurz den Bau auf Grund der Abbildung 10 auf Tafel I besprechen. Außen erkennen wir ein mehr- (3 bis 4-)
Schichtiges Gewebe aus verkorkten Zellen, von denen wir nur die äußersten nach den allgemeinen bis-
herigen Beobachtungen als Epiblem bezeichnen sollten. Wir könnten aber auch das gesamte äußere
Gewebe als eine mehrschichtige Oberhaut deuten (wie ja eine solche bei den Blättern hie und da zu
beobachten ist), wofür auch ihre gleichmäßige Verkorkung und das Fehlen von Kurzzellen in diesen
Zellpartien spricht, während die darauf folgende Zellage, die durch starke Verdickung ihrer Wände auf-
fällt und Kurzzellen eingeschaltet enthält, als Exodermis bezeichnet werden müßte. !
Hiermit ist der Bau der Exodermis mit allen seinen Verschiedenheiten zu Ende besprochen und ich
gehe zur Charakteristik der eigentlichen Rinde über.
+
deren Wände kutinisiert, verkorkt oder verholzt sein können. Nach Art der Zellen (Kurz- und Langzellen) und Zahl der Zellschichten
"unterscheidet Kroemer mehrere Formen der Intercuten, nämlich:
1. Kurzzellen-Intercutis (entspricht bei den folgenden Darlegungen unserem Typus Il): einschichtig, Lang- und Kurzzellen.
2, Einheitliche Intereutis (= Typus Ill): mehrschichtig, nur Langzellen.
3. Gemischte Intercutis (— Typus IV): mehrschichtig, Lang- und Kurzzellen.
Ich habe mich der Klarheit halber in meinen Ausführungen an den von Haberlandt gebrauchten Begriff »Exodermis«
gehalten und von Kroemer nur die infolge der verschiedenen Arten der Zellen und Zahl der Zellschichten notwendige Terminologie
von: »Kurzzellen«, »einheitlich«, »gemischt« übernommen und auf die Exodermis übertragen.
Fi Einen solehen Typus scheint Kroemer nicht gefunden zu haben, da er in der obgenannten Abhandlung einen derartigen
i Fall nicht erwähnt.
846 Dr. W. Bouvier,
Die folgenden parenchymatischen Zellen sind meist dünnwandig und gestreckt, von prismatischer
oder zylindrischer Form. Die einzelnen Elemente werden durch quere, häufig etwas schräg liegende
Wände geschieden; auch abgerundete Querwände sind nicht gerade selten.
Die Rindenzellen, die durch mehr oder weniger große Interzellularräume getrennt sind, besitzen
daher eine polygonale bis rundliche Querschnittsform, wobei die einzelnen Elemente entweder annähernd
isodiametrisch, radiär oder tangential gestreckt sind. Die Querschnittsgröße kann bei sämtlichen Rinden-
zellen nahezu gleich sein; es können aber auch in der Lumengröße ganz bedeutende Verschiedenheiten
vorhanden sein. Stofflich sind sie gewöhnlich Zellulosewände. (Siehe die zitierten Figuren, außerde a
Taf. II, Fig. 4).
Zellen mit Raphidenbündeln sind in der Rinde allgemein anzutreflen; sie sind oft ziemlich weit-
lumig und gestreckt, in der Mitte mitunter bauchig aufgetrieben (Asphodelus albus, Hemerocallis); |
Raphidenbündel sind in der charakteristischen schleimigen Masse eingebettet.
Phormium ienax zeigt Raphidenzellen in zweierlei Ausbildung: neben langgestreckten, schmalen
(6 bis 8mal so langen als breiten) Zellen kommen weitlumige, bauchige Elemente vor (Taf. II, Fig. 8).
Außerdem findet sich Calciumoxalat in Form von Einzelkristallen.
In der Rinde von Hosta lancifolia traf ich zwar in größerer Menge Kristalle, aber nicht Raphiden-
bündel, letztere aber in Hosta Sieboldiana.
Die Rindenzellen von Anthericum-Wurzeln, die in Alkohol aufbewahrt waren, zeigen große Menge
von Sphärokristallen, die mit Inulinkristallen im Sinne Wiesner’s Ähnlichkeit besitzen. F
Bei Eremurus spectabilis sind die Rindenzellen, die der Exodermis genähert sind, im Querschnitte
polygonal, die gegen die Endodermis zu dagegen radial gestreckt. s ri
Anthericum ramosum besitzt stark verdickte, von zahlreichen Tüpfeln durchbohrte, mitunter
schwach radialgestreckte Rindenelemente (Taf. I, Fig. 10). Diese nehmen bei Behandlung mit Phloro-
glucin + Salzsäure eine gelbe Färbung an, mit Sudan III bleiben sie beinahe farblos, zeigen eine
undeutliche Rötung. Da sich aber die Rindenzellen der Wurzel einer anderen Anthericum-Att, nämlich
bei Anthericum algeriense, wenigstens teilweise mit Chlorzinkjod bläuen, dürfen wir annehmen, daß bei
Anthericum ramosum die ursprüngliche Zellulosewand mit Stoffen unbekannter Natur infiltriert erscheint
Im Rindenparenchym der Wurzel von Arthropodium cirrhatum bildet sich ein Sklerenchymring aus
(Taf. III, Fig. 5); dieser kommt dadurch zustande, daß 2 bis 3 Zellschichten der Rinde unmittelbar an
Endodermis durch Anlagerung und nachträgliche Verholzung von Zelluloselamellen ihr Lumen so
kleinern, daß es auf einen schmalen Strich oder Punkt (tim Querschnitte) beschränkt sein kann. Die Wä
weisen zahlreiche, oft vielfach verzweigte Tüpfel auf. Die Stärke der Verdickung erstreckt sich n
gleichmäßig auf alle Zellwände: sie scheint an den Innenwänden zu beginnen und erst später auch
äußeren Wände zu verändern. Einen Beweis hiefür bietet die oft exzentrische Lagerung des Restlum
(die namentlich bei den Seitenwurzeln recht schön zu sehen ist), sowie die Tatsache, daß nur die In:
wände der 3. Zellreihe über der Endodermis verdickt und verholzt sind. 3
Bei Dianella Hookeri sind die an die Endodermis anschließenden Rindenzellen klein, ohne grof
Interzellularen, gegen die äußere Schutzscheide zu nehmen sie an Lumen zu und werden durch v
Lufträume getrennt. Zellen mit Raphidenbündeln treten oft in Form von ganzen Zügen auf. Die
Endodermis unmittelbar anliegenden Rindenzellen sind bedeutend kleiner und erzeugen einen Sk
chymring, da sich ihre Innen- und Seitenwände, allerdings verschieden stark, verdicken und Korksubstat
einlagern (Taf. III, Fig. 2). 1
In besonders charakteristischer Ausbildung zeigt sich ein solcher Sklerenchymzylinder an Bulbin
favosa; 9 bis 10 Rindenzellagen wandeln sich in Sklerenchymzellen um, die gelb bis bräunlich ge
und verholzt sind; ihre stark verdickten Wände sind deutlich geschichtet und von zahlreichen Tüpfe
kanälen durchzogen. Sie besitzen auch ein ihrer Lage nach verschiedenes Aussehen: während die deı
Endodermis anliegenden Sklereiden radial etwas gestreckt und relativ englumig erscheinen, haben diese
außen (dem unverdickten Rindenteile genähert) eine rundliche Querschnittsform bewahrt, sind weniger
Vergleichende Anatomie der Asphodeloideae. 547
verdickt und besitzen ein größeres Lumen. Auch ist der Zusammenschluß der ersteren ein bedeutend
festerer; die letzteren sind durch Interzellularräume getrennt (Taf. II, Fig. 5).
3 ' In der Wurzel von Bulbine annua kommt ein derartiger mechanischer Zylinder nicht zur Ausbildung;
"bei Besprechung der systematischen Verhältnisse werde ich noch einmal darauf zurückkommen.
“ Eine sehr verschiedene Ausbildung zeigt die Endodermis, die stets zur Entwicklung gelangt und
den Zentralzylinder umschließt. Die Endodermiszellen haben eine meist mehr oder weniger langgestreckte
smatische Gestalt mit 4- bis 6seitiger, nahezu isodiametrischer bis tangential gedehnter Querschnitts-
m. Die Querwände liegen meist horizontal, in wenigen Fällen etwas schräg.
Je nach der Ausbildung der Membran unterscheidet Kroemer folgende Entwicklungsstadien: den
embryonalen, primären, sekundären und tertiären Zustand, von denen ich die drei letztgenannten Aus-
bildungsstufen allgemein beobachten konnte.
Die primären Endodermiszellen besitzen dünne, unverkorkte, zahlreich getüpfelte Wände. Für die
ialen Seiten- und Querwände ist der Caspary’sche Streifen charakteristisch, der in Form eines zusam-
menhängenden Rahmens die Zelle umgibt; er gelangt entweder auf der ganzen Fläche der Wand zur
bildung (Asphodelus albus) oder nur auf einem schmäleren Streifen, wie bei Bulbine annna, Bowiea
ibilis (Taf. II, Fig. 3); bei letzterer ergab die Reaktion mit Sudan III Glycerin eine schwache Rötung.
loroglucin + Salzsäure färbt den ganzen Streifen einheitiich und intensiv rot. In konzentrierter Schwefel-
e ist der Caspary’sche Streifen unlöslich, erleidet keine Quellung und färbt sich dunkel.
- Im sekundären Stadium sind die Wände verkorkt. Der Übergang kommt dadurch zustande, daß sich
auf die vorhandene primäre Wandschichte, die Mittellamelle, eine dünne Suberinlamelle anlegt; an den
tadialwänden ist außerdem der Caspary’sche Strich zu beobachten. Diesen Fall sehen wir bei Echeandia
erniflora verwirklicht (Taf. II, Fig. 6).
Aus dem sekundären Zustande entwickelt sich der tertiäre durch Apposition von Tertiärschichten,
tets mehr oder weniger deutlich geschichtet sind und Tüpfel besitzen, die bis zur Suberinlamelle
en. Die Tertiärlamellen können nun gleichmäßig stark auf allen Seiten der Zellen angelegt werden,
m Beispiel bei Hemerocallis fulva, besonders deutlich bei Bulbine favosa (Taf. Il, Fig. 5). Bei der letzt-
nannten Spezies dient die Endodermis nur mechanischen Zwecken; in Anpassung an den Skleren-
ymzylinder beobachten wir hier einen Funktionswechsel der Scheidenzellen, die sich sämtlich in
gleichmäßig verdickte und verholzte Elemente umgewandelt haben.
ES kommt auch vor, daß die tertiären Schichten auf allen Wänden erscheinen, daß sie jedoch auf
den Radialwänden stärker sind als an den tangentialen Wänden (Hosta lancifolia, Taf. II, Fig. 2; siehe
auch Taf. II, Fig. 7).
Bei Paradisea liliastrum und Phormium tenax bleiben die äußeren Tangentialwände von der Ver-
dickung ausgeschlossen (Taf. Ill, Fig. 1 und 6).
Eine besonders starke Verdickung der Radial- und Innenwände beobachten wir bei Anthericum
ramosum und Anthericum algeriense (Taf. 1, Fig. 7); auch Arthropodium cirrhatum läßt sich diesem
1% I anschließen; die Verdickungsschichten überziehen hier aber nicht in gleichmäßiger Stärke die
Radial- und Innenwände, sondern zeigen, wie auf Fig. 5, Taf. III ersichtlich ist, einen welligen Verlauf.
Die tertiären Lamellen besitzen in den ersten Entwicklungsstadien den Charakter von Zellulose-
wänden, erleiden aber später stoffliche Veränderungen. Wir erkennen diese daran, daß sich die Lamelle
it Chlorzinkjod nicht mehr violett, sondern braun färbt, bei Behandlung mit Phlorogluein + Salzsäure
Sich mehr oder weniger rötet, und in konzentrierter Schwefelsäure mitunter sehr starke Quellung zeigt, die
mit einer Bräunung der Schichten verbunden ist.
Wenn die Endodermis derartige sekundäre und tertiäre Veränderungen erfährt, so erstrecken sich
diese nicht auf alle Zellen gleichmäßig; eine mehr oder weniger große Anzahl von Zellen, die meist durch
B re Lage gegenüber den Hadromplatten des Zentralzylinders charakterisiert sind, bleibt unverdickt;
diese Zellen fungieren als Durchlaßzellen für den Stoffverkehr zwischen Rinde und Zentralzylinder.,
0
Denkschriften der mathem.-naturw. Klasse, 91. Band 72
048 Dr. W. Bouvier,
In den älteren Wurzelpartien, die nur mehr die Leitung des Wassers und der übrigen Nährstoffe,
nicht mehr ihre Aufnahme besorgen, werden auch die Durchlaßzellen verdickt und machen so jeden |
Stoffverkehr zwischen Rinde und Bündel unmöglich (Arthropodium cirrhatum).
Das Pericambium schaltet sich zwischen Endodermis und Zentralzylinder der Wurzel ein; seine
Zellen, die nur in einer Lage auftreten, sind ähnlich gebaut wie die primären Endodermzellen, 4 bis
6seitige Prismen, entbehren aber jeder Verdickung. In basalen älteren Wurzelteilen von Dianella Hookeri’
beobachtete ich allerdings eine Verdickung nebst Verholzung (Taf. III, Fig. 2); damit steht in Zusammen-
hang, daß diese Wurzelpartien die Fähigkeit der Bildung von Nebenwurzeln verloren haben. j
Ein von der normalen Entwicklung abweichendes Verhalten bietet uns Phormium tenax; unter der
Endodermis findet sich ein Gewebe, das aus mehreren (2 bis 3) Zellagen besteht, die sich durch ziemlich
regelmäßige Ausbildung ihrer Elemente auszeichnen, und von denen wir die erste Zellage als typisches
Pericambium ansprechen dürfen. Die Bedeutung der 2., beziehungsweise 3. Lage ist insofern unklar, als |
sie sowohl dem Grundgewebe angehören als auch eine 2. Pericambiumschicht darstellen könnte (natürlich
ist dies nur eine Annahme, die noch durch nichts bewiesen ist). Für die letztere Ansicht würde auch der
Umstand sprechen, daß die Hadromplatten des Zentralzylinders, die sonst bei allen untersuchten Gattungen
bis zum Perizykel reichen, hier sich erst an diese 2., beziehungsweise 3. Schichte anlegen (Taf. III, Fig. 1).
Der zentrale Teil der Wurzel wird vom Gefäßbündel eingenommen; in der Mitte des Bündels fand
ich mit zwei Ausnahmen (Bulbine annna, Bowiea volubilis) stets Parenchymgewebe. Peripher liegen im
Bündel die Hadromplatten in wechselnder Zahl (bis 20 und mehr). Die einzelnen Platten sind in der Weise
aufgebaut, daß großen Spiral- oder auch Netzgefäßen, die im Kreise angeordnet sind, gegen die Peripherie
zu kleinere wasserleitende Elemente, 'Tracheen und Tracheiden, anlagern, die regelmäßig bis zum Perizykel
reichen (Taf. I, Fig. 2, 5, 7 und Taf. Ill, Fig. 1 und 5). Diese werden teils von verdicktem (ver-
holztem bei Anthericum ramosum, Arthropodium cirrhatum, Dianella Hookeri) oder aber unverdicktem
Hadromparenchym umschlossen. Zwischen diesen sind die Leptomteile zerstreut, die ebenfalls in der
Anzahl der Elemente, ihrer Verdickung und Größe der Ausbildung vielfach variieren.
Bei Paradisea liliastrum besteht jede Hadromplatte aus nur wenigen (3 bis 4) kleineren Holz-
elementen (Taf. III, Fig. 6).
An der Grenze von diesem ringförmigen Teil des Zentralzylinders, der die Sieb- und Gefäßteile
enthält, und dem Markgewebe kommen bei einzelnen Arten bastfaserartige Zellen zur Ausbildung, die
entweder einen geschlossenen Hohlzylinder bilden (Paradisea liliastrum, Taf. Il, Fig. 6, Asphodelns
ramosus u. a.) oder nur vereinzelt und zerstreut auftreten (Anthericum ramosum, Echeandia terniflora,
—
u En un EEE STEHE
diese radial gestellten Platten finden im mechanischen Ringe ein Widerlager. 2
Bei der Gattung Bulbine, und zwar B. annua, finden wir zentral in der Wurzel ein großes Gefäß
verdickt sind. Ein Markgewebe kommt daher hier im Zentralzylinder nicht vor.
Im Bündel der Wurzel von Bowiea volubilis liegt zentral ebenfalls ein größeres Gefäß, um das Si
(am Querschnitte in kreisförmiger Anordnung) andere, ungefähr gleich große lagern, an welche sich danı
die Hadromplatten anschließen (Taf. II, Fig. 3).
gelagerten etwas weitlumiger als die peripheren.
Bei den untersuchten Hosla-Arten verholzt das nicht besonders zellreiche Markgewebe (Taf. Il
Fig. 2).
Vergleichende Anatomie der Asphodeloideae. 949
Den Aufbau des Zentralzylinders von Dianella Hookeri und Phormium tenax will ich etwas ein-
hender besprechen; zugleich verweise ich auf die beigegebenen Abbildungen Fig. 2 und 1 auf Taf. II.
i Dianella Hookeri verlaufen an der Peripherie des Zentralzylinders durchschnittlich 20 Hadromstränge.
‚jeder Hadromplatte bemerken wir regelmäßig 1 großes Spiral- oder Ringgefäß, in radiärer Richtung
leinere. Der Wurzelachse zugekehrt schließt sich an eine jede Platte eine große Zelle an, die gänzlich
rdickt ist, aber von verdickten Parenchym- und Bastzellen umschlossen wird. Welche Bedeutung
esen unverdickten, großlumigen Zellen zukommt, und ob sie sich im Laufe der Entwicklung ebenfalls
efäße umwandeln, ist ungewiß. Der Bau der Leptomplatten ist häufig der, daß um eine weitlumige
Siebröhre kleinere Leptomzellen lagern. Die Zellen des Hadromparenchyms sind stark verdickt, aber nicht
nolzt. Es handelt sich hier um eine Einrichtung zur Erzielung einer höheren Zugfestigkeit, die noch
tch ergänzt wird, daß sich zwischen die Hadromplatten mechanisch wirksame, dickwandige Zellen
ypische Bastfasern und verdicktes Parenchym) einschieben; diese radial gestellten Platten finden ein
derlager in dem dickwandigen Hohlzylinder der Mitte. Das Markgewebe besteht aus kleinlumigen,
inmerklich verdickten zylindrischen Elementen.
Auch bei Phormium tenax bemerken wir im Anschlusse an die Hadromplatten nach innen zu auf-
lend weitlumige, unverdickte Zellen; letztere finden sich auch zerstreut im übrigen Markgewebe. In
en Wurzeln werden die Wände der Markzellen um diese unverdickten Zellen in 3 bis 4 Lagen ver-
t; charakteristisch ist dabei, daß die Wände der Zellage unmittelbar um diese Zellen keine Ver-
kung erfahren (Taf. III, Fig. 1).
Diese große Mannigfaltigkeit der anatomischen Verhältnisse der Wurzel bezüglich der Exodermis,
Endodermis und des Zentralzylinders könnte Veranlassung geben, gewisse Gattungen, die durch besonders
ffallende anatomische Ähnlichkeiten Beziehungen zueinander verraten, enger aneinander zu reihen,
wenngleich wir berücksichtigen müssen, daß Klima und Standortsverhältnisse in vielen Fällen für gewisse
entümlichkeiten Ausschlag gebend sind.
Wurzelknollen.
Bei den Gattungen Asphodelus, Asphodeline und Eremurus, die Engler mit Paradisea zur Subtribus
der Asphodelinae vereinigt hat, verdicken sich die aus dem Rhizom entspringenden Wurzeln am Ende
rt Achse zu charakteristischen Wurzelknollen, die zwar im allgemeinen den Bau der unverdickten
Yurzelteile wiederholen, sich aber doch von diesen durch mehrere Merkmale unterscheiden.
er;
Die Knollen werden von einem Periderm begrenzt, das aus 4 bis 8 Zellreihen bestehen kann. Die
en sind meist tafelartig und besitzen mehr oder weniger verkorkte Wände, welche die unter der Wurzel
schriebenen Eigenschaften verkorkter Substanzen zeigen. Beim Erhitzen mit Sudan III Glycerin treten
ächtliche Mengen schmelzbarer Korkstoffe aus den Lamellen aus.
Nur die äußersten 1 bis 2 Schichten können sich mit Phloroglucin + Salzsäure schwach röten, was
auf Lignineinlagerung schließen läßt.
Bei Asphodeline lutea liegen über dem Periderm noch 2 Schichten, deren Elemente keineswegs in
radiale Lagerung des Periderms fallen; die äußerste Zellage können wir als Epiblem, die 2. als Exo-
mis ansprechen. Die Entstehung dieser Schutzgewebe ist so zu erklären, daß sich in diesen verdickten
zelpartien, die von Epiblem und Exodermis begrenzt werden, unmittelbar unter der letzteren ein Folge-
ristem bildete, welches nach außen Periderm abschied. Die Außenwände der Peridermzellen sind stark
holzt und verdickt, desgleichen in allmählicher Abschwächung die Radialwände, wodurch diese ein keil-
förmiges Aussehen bekommen.
3 Die dem Periderm anschließenden Zellen der Rinde sind im Querschnitte tangential gestreckt, die
jeiter innen gelegenen isodiametrisch-polygonal bis rundlich, die innersten 8 bis 12 Schichten radial
gedehnt. Raphidenbüschel führende Zellen sind allgemein zu beobachten.
u
|
|
1
|
Die Zellen der Endodermis sind mehr oder weniger tangential gestreckt und zeigen den Bau der
Sekundärendodermis der Wurzel; in den Radialwänden tritt der Caspary’sche Streifen auf, die übrigen
Wände sind gleichmäßig verkorkt. |
890 Dr. W. Bouvier,
Unter dem Perizykel, dessen Zellen bedeutend weitlumiger sind als die Endodermiszellen, verlaufen
in größerer Anzahl die Hadromplatten. Am Aufbau einer solchen Platte beteiligt sich in der Regel ein.
großes Spiral- oder Netzgefäß, das gewöhnlich tangential etwas zusammengedrückt ist, und diesem sind
kleinere Gefäße und Tracheiden vorgelagert; das Hadromparenchym bleibt in der Regel unverdickt, kann
aber auch schwach verholzen.
Zwischen den Holzplatten sind in tangentialer Richtung die Leptomplatten ausgebreitet, deren
Zellen relativ groß und verdickt sind.
Außerdem kommen auch im Markgewebe, allerdings nur in dessen peripherem Teile eingelagert,
zerstreut einzelne Gefäße vor, die von unverdickten Holzparenchymzügen begleitet werden.
Die Zellen des Markes sind langgestreckt, ohne Verdickungen, gegen die Peripherie zu Do
gegen das Zentrum zu rundlich und bedeutend weitlumiger. Zellen mit Raphidenbündeln sind im Marke
keine Seltenheit.
Rhizom.
Die meisten Gattungen dieser Unterfamilie bilden als unterirdische Vegetationsorgane Rhizome au:
deren Bau im wesentlichen ein ähnlicher ist.
Im einfachsten Falle wird dieses Organ dauernd von einer Epidermis begrenzt, die dann, wenn sich
auch subepidermale Zellagen durch Suberineinlagerung an ihrer Schutzfunktion beteiligen, als Intercutis
im Sinne K. Kroemers! das Rhizom umgibt. Eine Anzahl Gattungen besitzt ein mehrschichtiges
Periderm.
Die Epidermis bleibt dauernd bei folgenden Arten erhalten:
Asphodelus albus, Bulbine annua, Chlorophytum Sternbergianum, Bowiea volubilis, Hosta coerulea.
Periderm beobachten wir bei:
Asphodelus ramosus, Anthericum ramosum, Hosta lancifolia, H. Sieboldiana, Hemerocallis flava.
Die Epidermiszellen sind prismatische Zellen, die im Eee a jsodiameriei sind
erkennen wir bei Dianella Hookeri (Taf. IV, Fig. 10; siehe auch Taf. III, Fig. 8).
In anderen Fällen findet die Cutin-, beziehungsweise Suberineinlagerung auch in den Seiten- unk
Innenwänden statt. Die Verkorkung kann aber auch auf die benachbarten Zellschichten übergreifen; eine
derartige Ausbildung der oberflächlichen Schichten führt zur Intercutis K. Kroemer’s. Diese besteht aus
Endodermzellen im Sekundärzustande,? die keinen Caspary’schen Streifen besitzen und Scheiden bil
die auch mehrschichtig sein können. Diesen Fall beobachten wir auch an dem Rhizome von Hosta
lancifolia.
Die anderen oben angeführten Gattungen besitzen zum Schutz ein Periderm, das eine rotbraune
Hülle um das Rhizom bildet; es besteht nur aus wenigen (4 bis 5) Zellagen, die in typischer Weise ange
ordnet sind und sich aus verkorkten Elementen mit ziemlich dicken Wänden zusammensetzen; die Wände
enthalten in der Regel viel schmelzbare Korkstoffe. Bei Anthericum ramosum konnte ich ein doppeltes
1 H. Müller wendet den Begrifi Intercutis, den bekanntlich Kroemer für verkorkle Schutzscheiden an Wurzeln geprägt hat
auch an Rhizomen an. Siehe die später zitierte Abhandlung Müller’s p. 65f.
2 H. Müller unterscheidet mit K.Kroemer in der Entwicklung der Endodermzellen einen embryonalen, primären, sekundären
und tertiären Zustand; eine Erörterung und Besprechung entspräche nicht dem Zwecke dieser Arbeit; es genüge hier der Hinweis
auf die bereits zitierte Abhandlung K. Kroemer's.
Vergleichende Anatomie der Asphodeloideae. 551
"Periderm beobachten: ungefähr 4 bis 5 Zelllagen unter der äußeren Peridermlage bildete sich in einer
Mächtigkeit von 3 bis 4 Lagen eine zweite aus; das darüber gelegene Rindengewebe war naturgemäß
kollabiert.
Das übrige Gewebe des Rhizoms läßt eine deutliche Unterscheidung in Rinde und Zentralzylinder
zu, die sich entweder durch eine Zylinderendodermis voneinander abgrenzen, oder, wenn sich eine solche
im Rhizom nicht ausbildet, dadurch unterscheiden, daß in der zentralen Partie die Gefäßbündel nach allen
Richtungen verlaufen, diese aber in der äußeren Partie, der Rinde, durchweg fehlen.
Ein abweichendes Verhalten zeigt Dianella Hookeri, in deren Rhizom bereits im Rindenteil, wenige
Zellagen unter der Epidermis, die Anlage der Holzelemente sowie der Bündel zu sehen ist.
Die Zylinderendodermis ist bei Anthericum, Hosta Sieboldiana und H. coerulea (Taf. III, Fig. 3), sowie
bei Hemerocallis fulva deutlich zu sehen und gibt sich durch die Verdickung ihrer Wände zu erkennen;
Ss lag auch der Fall vor, daß die Endodermis zwar auf einer Seite des Rhizoms gut ausgeprägt war, in einer
deren Partie desselben Querschnittes aber undeutlich oder gar nicht (Anthericum ramosum).
Ihre Zellen sind im Querschnitte 4 bis Öseitig, prismatisch, häufig in tangentialer Richtung breiter als
in radialer; die Wände, namentlich die radialen, weniger die Innenwände, sind verstärkt, wobei die Ver-
diekungsschichten aus Zellulose bestehen, die später durch Imprägnation mit Suberin typische Kork-
aktionen zeigen, in anderen Fällen beschränkt sich die Verdickung auf die radialen Wände als Caspary-
er Streifen; bei Bowiea volnbilis unterscheiden sich die Endodermzellen kaum von den angrenzenden
ndenzellen, da sie wie diese ganz unverdickt sind und letztere sich in radialer Richtung anschließen, so
daß die Grenze zwischen Rinde und Endodermis verwischt wird.
H. Müller! unterscheidet bezüglich der Ausbildung von Epidermis, Intercutis und Zylinderendo-
dermis neun Fälle, deren Besprechung aber an dieser Stelle entfallen kann, da sie für die systematische
Gruppierung kaum in Betracht kommen können.
Die Rinde besteht aus unregelmäßig gestalteten, hier und da etwas gestreckten oder abgerundeten
parenchymatischen Elementen, deren Wände schwach verdickt sein können und die entsprechend der
Funktion des Rhizoms mit zahlreichen Inhaltsstoffen angefüllt sind.
Ihre Mächtigkeit ist sehr verschieden: neben Rhizomen, die nur 8 bis 10 Rindenzellagen ausbilden,
gibt es solche mit 25 bis 30 Lagen, wobei die innerst gelegenen 10 bis 12 Lagen oft schön radial ange-
ordnet sind (Anthericum ramosum).
Bei Hosta lancifolia sind die Elemente der auf die Epidermis folgenden 3 bis 4 Rindenschichten an
den Ecken collenchymatisch verdickt; die übrigen Rindenzellen erfahren gleichmäßige, unmerkliche Ver-
dickungen (Taf. III, Fig. 8). Der zentrale Teil mit den leptozentrischen Bündeln wird von der Rindenpartie
durch eine Endodermis geschieden; die Zellen dieser Schutzscheide sind tangential gestreckt, besitzen
Stark verkorkte radiäre, weniger mächtige Innenwände. Bei Hosta Sieboldiana sind die Endodermzellen
zart gebaut, selten schwach verdickt.
Auch Zellen mit Raphidenbündeln und Einzelkristallen sind in der Rinde häufig zu beobachten und
schließen in Gestalt und Bau an die in den Wurzeln an.
Im Zentralzylinder, an dessen Aufbau ebenfalls parenchymatische Zellen Anteil nehmen, sind in
großer Zahl regellos verlaufend die Gefäßbündel eingebettet. Diese sind ursprünglich leptozentrisch: das
Leptom mit Siebröhren und Geleitzellen in der Mitte, ringsherum lagern die Holzelemente, die entweder
eine vollkommen geschlossene Hülle bilden oder in manchen Fällen von parenchymatischen Elementen
durchbrochen werden (Taf. III, Fig. 7). Die Wasser leitenden Zellen sind Tracheiden mit den mannigfach-
Sten Verdickungsformen; doch kommen treppenförmige und netzartige Verdickungen am häufigsten vor.
In späteren Entwicklungsstadien treten auch im mittleren Teile der Bündel Holzelemente auf, die
mit den peripheren in Verbindung stehen und so den Leptomteil in zwei mehr oder weniger ungleiche
1 H. Müller, Über die Metakutisierung der Wurzel und über die verkorkten Scheiden in den Achsen der Monokotyledonen,
Botanische Zeitung, 64. Jahrgang, 1906, Leipzig.
5902 Dr. W. Bouvier,
Partien trennen (Taf. IV, Fig. 7). Meiner Ansicht nach dürften die Holzelemente, die den Siebteil umlagern,
nach der Ausbildung dieser Brücke die Funktion der Wasserleitung verlieren und nur mechanischen
Zwecken dienen, wofür auch die mitunter bedeutend stärkere nachherige Verdickung dieser Elemente
spricht; für die Wasserleitung kämen dann nur die zentralen in Betracht.
Im Zentralzylinder zerstreut oder den Gefäßbündeln anlagernd können auch Sklerenchymzellen auf- |
treten, die meist zu vielzelligen Strängen vereinigt und richtungslos im Rhizom verteilt sind. Die Sklereiden
haben eine gelbliche bis bräunliche Farbe, sind sehr stark verdickt, so daß ein punkt- oder strichförmiges |
Restlumen übrig bleibt; ihre Wände sind von vielfach verzweigten Tüpfelkanäichen durchzogen (Taf. IV,
Fig. 9). |
Hosta lancifolia und H. coerulea zeigen solche typische Sklereiden, während sie Hosta Sieboldiana
gänzlich fehlen. |
Calciumoxalat, die in den Zellen ebenfalls gehäuft auftreten (Hosta lancifolia, Taf. III, Fig. 4).
|
Schaft.
Bei der Besprechung des Blüten tragenden Vegetationsorganes begegnen wir der Schwierigkeit, eine
strenge Unterscheidung zwischen Schaft und Stengel durchführen zu können, da neben Formen mit einem
typischen Schafte (denallerdings die Mehrzahl der Arten zeigt), und einem Stengel (wie Asphodeline) inter-
mediäre Formen vorhanden sind; das heißt, es treten wohl an der Basis des Blüten tragenden Stammteiles
Laubblätter auf, an den übrigen Teilen aber fehlen sie; daher wurde auch eine Sonderung in der
Besprechung unterlassen.
Der stets zylindrische Schaft wird von einer Epidermis begrenzt, deren prismatische Zellen regel-
mäßig 4 bis Sseitig sind, wobei die Außenwand häufig vorgewölbt ist. Diese ist meist verdickt und 1äßt-
deutlich Cuticula und Zelluloseschicht unterscheiden, während die Cuticularschicht nur in wenigen Fällen
ausgebildet wird.
Die Cuticula überzieht die Epidermiszellen entweder in Form eines glatten Häutchens (Asphodelus,
Taf. IV, Fig. 6; Hemerocallis) oder sie ist stärker pergamentartig (Chlorophytum Sternbergianum); sie
kann auch nach außen kleine zackige Vorsprünge (Hosta lancifolia) oder über ‘den Radialwänden der
Zellen Einsprünge bilden. 7
Eine Cuticularschicht finden wir bei Bulbinella robusta, die durch rundliche, kugelige Einlagerungen
von Cutinsubstanz ein gekörneltes Aussehen bekommt.
Die Zelluloseschicht ist stets vorhanden und in den meisten Fällen deutlich geschichtet; besondere
Mächtigkeit erlangt sie bei Chlorophytum Sternbergianum; die Radialwände bleiben meist dünnwandig.
Die Innenwände sind entweder unverdickt oder weisen ebenfalls Verdickungen auf, wie bei
Hemerocallis flava, verschiedenen Hosta-Arten, Chlorophytum Sternbergianum. Die Stärke der Ver-
dickung kann sogar der Außenwand gleich sein (Anthericum ramosum, Taf. IV, Fig. 1). Bei Bulbinella
robusta enthält sie wie die Außenwand kugelige Einlagerungen von Cutinsubstanz. i
Typische Spaltöffnungen liegen zerstreut zwischen den Epidermalzellen; auf ihren Bau mit spezifi-
schen Eigentümlichkeiten werde ich beim Blatte näher eingehen. Sie befinden sich meist in gleicher Höhe wie
die Oberhautzellen; nur bei Anthericum ramosum wurden auch Spaltöffnungen beobachtet, deren Schließ-
zellen über das Niveau der Epidermiszellen emporragen und deren Innenwände sich durch eine besonders
starke Verdickung auszeichnen (Taf. IV, Fig. 8). Die Cuticula steigt an den Innenwänden der Schließzellen
hinab bis zum anstoßenden Assimilationsgewebe; sie bildet an den Schließzellen mitunter besonders
stark vortretende vordere und schwächere hintere Leisten, welch’ letztere oft nur angedeutet werden.
Die Epidermis wird in ihrer Funktion als Schutzgewebe gegen zu große Transpiration häufig durch
ein Hypoderma unterstützt, das durch starke collenchymatische Verdickung der ersten Rindenzellage
Vergleichende Anatomie der Asphodeloideae. 998
entsteht und als geschlossener Ring (mit Ausnahme der Stellen natürlich, wo sich die Spaltapparate
| befinden) unter der Epidermis lagert (Hosta-Arten).
Die Zellen des Rindengewebes, das zum Teil als Assimilationsgewebe fungiert, sind entweder
annähernd isodiametrisch, mitunter zu rundlicher Ausbildung neigend (Anthericum ramosımm) oder sie
besitzen eine zur Achse des Schaftes parallele stärkere (Hosta-Arten) oder schwächere (Anthericum
mosum) zylindrische Ausbildung. In anderen Fällen zeigen sie gegen die benachbarten Rindengewebe
förmige Verjüngungen (Bulbine annua). Die ersten 2 bis 3 Lagen können hier und da auch palisaden-
gestaltet sein (Asphodelus albus, Taf. IV, Fig. 2).
Die Zellen sind meist dünnwandig, nur in seltenen Fällen sind sie gleichmäßig verdickt (Bulbinella
- busta). Bei Asphodelus ramosus und Asphodelus albus sind die 2 bis 3 Zellagen unter der Epidermis
nwandig. Die übrigen Zellen des Rindengewebes mit eckencollenchymatischen Verdickungen versehen
eIV, Fig. 2 und 6).
Als Inhalt treten in den Rindenzellen Chlorophylikörner auf, die aber in den tieferen Partien an Zahl
EB"
abn ehmen und bei besonders starker Rindenschicht in den innersten Lagen ganz verschwinden.
_ Calciumoxalat wurde in Form von Raphidenbündeln bei Hosta lancifolia gefunden.
Der Rinde folgt stets ein mechanischer Ring, der sich entweder nur aus wenigen, 2 bis 3 Zellreihen
mit schwach verdickten Elementen (wie im Schafte von Bowiea volubilis) oder aus einer größeren Anzahl
von Zellagen aufbaut (Taf. IV, Fig. 1). An seiner Zusammensetzung nehmen zweierlei Elemente Anteil:
“ finden nämlich neben verdickten Zellen, die in der für Bastfasern charakteristischen Weise prosen-
ymatisch zugespitzt und verholzt sind, Elemente, die gleichfalls stark verdickt und verholzt sind, aber
h quere oder abgerundete Wände voneinander gegliedert sind. Die letzteren sind also aus typisch-
parenchymatischen Zellen entstanden.
Die Größe des Zellumens, wie auch die Stärke der Verdickung und Verholzung dieser mechanischen
len ist eine äußerst verschiedene: während wir bei Bowiea volubilis, Bulbine annua und anderen
zen weitlumige, kaum verdickte Zellen finden, besitzt zum Beispiel Hosta coerulea stark verdickte,
englumige mechanische Zellen.
Das Lumen dieser Sklereiden, die auch zahlreiche Tüpfelbildungen zeigen, wird allgemein gegen
das Zentrum des Schaftes zu größer, die Verdickung eine schwächere, so daß wir einen Übergang zum
‚gewebe beobachten können, dessen an den mechanischen Ring angrenzende Zellen häufig Ver-
kungen aufweisen. An älteren Schäften verholzen häufig die Wände dieser mechanischen Elemente
(Hosta-Arten); bei diesen Pflanzen können auch die Markzellen teilweise Holzsubstanz einlagern.
- Nach der Lagerung der Gefäßbündel im Schafte läßt sich ein einziger Typus aufstellen, von dem nur
lie Gattung Bowiea abweicht (siehe p. 16 [554]): sowohl außerhalb wie innerhalb des mechanischen Ringes
'chziehen die Gefäßbündel den Schaft; die äußeren sind kleiner, teilweise unvollkommen und in größerer
Anzahl, die inneren stärker, aber in geringerer Zahl, mitunter im Querschnitt kreisförmig angeordnet.
In den folgenden Ausführungen sollen die Beziehungen, die zwischen den Bündeln und dem
_ mechanischen Ringe bestehen, näher erörtert werden.
- Ander Grenze zwischen Rindengewebe und dem mechanischen Hohlzylinder, sowie im letzteren
selbst, findet man bereits allgemein die Bündelanlagen und auch teilweise ausgebildete Gefäßbündel; und
rar können sich die außerhalb des Ringes gelegenen Bündel derart an den Ring anlehnen, daß dessen
hst gelegenen Elemente den mechanischen Schutz des Bündels übernehmen, und zwar des Hadroms,
rend auf der Leptomseite besondere Bastelemente entwickelt werden; allerdings kann deren Aus-
bildung auch unterbleiben. Andererseits lag bei der Untersuchung auch der Fall vor, daß äußere Bündel
in gar keiner Beziehung zum Ringe standen (Hosta plantaginea) und auch ohne lokalmechanische
Belege waren.
d Die Bündel entwickeln sich auch, wie bereits erwähnt, im mechanischen Ringe selbst; es ist nun
ı Ki ar, daß solche Bündel vor mechanischen Beschädigungen durch den Ring selbst bewahrt werden
554 Dr. W. Bouvier,
PR ven
Die Leitbündel, die innerhalb des Ringes verlaufen, sind typisch ausgebildet und können entweder
mit dem Leptom unmittelbar an den Ring sich anschließen, so daß der Leptomteil des Schutzes des |
Ringes teilhaftig wird, oder tiefer im Marke gelegen sein, mit dem Bastringe demnach keine Verbindung
haben und an der Leptom- und Hadromseite lokalmechanische Stränge von größerer oder geringerer
Stärke erzeugen. Einen solchen Bau zeigen die Bündel des Schaftes verschiedener Hosta-Arten.
Die Bündel können aber auch derartiger Bastbelege entbehren (Bulbinella robusta), im letzteren
Falle verdicken sich häufig die umgebenden Zellen des Grundgewebes, die bedeutend kleinlumiger sind
als die übrigen und fungieren als Schutzscheide (Asphodelus ramosus). Bei Hosta plantaginea durch
ziehen das Mark des Schaftes Bündel, deren Leptomteile zwar durch Bastelemente eine Festigung
erfahren, während am Hadrom Bastelemente nicht zur Ausbildung gelangen. Interessant ist auch die
Tatsache, daß bei der gleichen Pflanze mitten im Leptom vieler Bündel eine Gruppe von Bastfasern auf-
tritt; natürlich fehlen Festigungselemente an der Außenseite des Leptoms (Taf. V, Fig. 8). |
Es wäre nun naheliegend, das Fehlen, beziehungsweise Vorhandensein von Schutzelementen an
den Bündeln des Markes mit der stärkeren oder geringeren Ausbildung des mechanischen Ringes in
Zusammenhang zu bringen; ein derartiger Schluß beruht aber auf irrigen Voraussetzungen. Dies beweist
der Umstand, daß Bündel, die innerhalb eines mächtigen mechanischen Ringes verlaufen, wohl aus-
gebildete Bastschienen besitzen (Hosta-Arten), während umgekehrt Schäfte mit schwachem Ringe Bündel
ohne Festigungszellen oder nur schwach verdickte enthalten (Bulbine aunua).
Die Lagerung der Bündel im Markgewebe, das aus meist großlumigen, gestreckten und getüpfelter
f
rt
Zellen besteht, die mitunter verdickt und wie bereits erwähnt, auch verholzt sein können, ist eine meist
regellose. Allerdings kann man hier und da eine annähernd alternierende, im Querschnitt kreisförmige
Anordnung beobachten, wobei die inneren Kreise aus einer geringeren Anzahl, aber stärkeren Bündeln
bestehen (Chlorophytum Sternber gianum).
Bei manchen Gattungen findet, namentlich in älteren Schaftpartien, eine Zerreißung und Resorption
des zentralen Teiles des Markgewebes statt, so daß ein zentraler Kanal den Schaft durchzieht (Bulbinella
robusta, Bulbine favosa, Hemerocallis flava, Hemerocallis fulva). +
Wie bereits in den einleitenden Worten dieses Abschnittes bemerkt wurde, weicht nur die Gattung
Bowiea volubilis von dem besprochenen Bautypus des Schaftes ab, und zwar in zweifacher Hinsicht:
mechanische Ring ist äußerst schwach gebaut, setzt sich nur aus 2 bis 3 Zellagen zusammen, derer
Elemente aus parenchymatischem Gewebe hervorgegangen, verhältnismäßig weitlumig und unmerklich
verdickt sind.! Im Marke des Schaftes treten konstant nur 5 bis 6 Bündel auf ohne jeden lokalmechani
schen Schutz, im Ringe selbst wie außerhalb desselben finden wir weder Anlagen noch ausgebildete
Bündel.
Bulbine anmua bildet insoferne den Übergangstypus zwischen beiden Bauformen, als Bündelanlagen
zwar noch im mechanischen Ringe vorhanden sind, im Markparenchym die Bündel aber in bestimn
Anzahl, nämlich 5 bis 6 in Kreisform zu beobachten sind. '
Nun will ich mit einigen Worten auf den Bündelbau eingehen. Die Leitbündel sind typisch kolla ei al
gebaut, natürlich geschlossen: Leptom nach außen, Hadrom nach innen gekehrt. Im Leptom bem
wir große Siebröhren mit ihren Geleitzellen, mitunter auch Cambiform-, gegen Hadrom und die Perip
zu auch leitparenchymatische Elemente. Der Unterschied zwischen Siebröhren und Geleitzellen ist in
der Querschnittsform manchmal unmerklich (Anthericum ramosum), in anderen Fällen erkennen v ji
neben großlumigen, im Querschnitte nahezu isodiametrischen Siebröhren kleinere, mehr oder wenigel
rechteckige Geleitzellen, die meist mit gelblichen Inhaltsstoffen angefüllt sind (Hosta-Arten). u}
Im ausgebildeten Hadrom finden wir meist eine Anzahl großer Gefäße und Tracheiden, die spiralig,
netz- oder ringartig verdickt sind, in verschiedener Anordnung: in manchen Bündeln ist ihre Lagerung
1 Die Ausbildung eines solchen schwachen mechanischen Hohlzylinders ist mit der kletternden Lebensweise des Schafte
zu erklären. e
RESTE NEE ne ee
Vergleichende Anatomie der Asphodeloideae. 599
eine Yförmige, als von einem großen zentral gelegenen Gefäße 3 Strahlen wasserleitender Elemente aus-
gehen, von denen die 2 nach außen gerichteten die Leptomteile zwischen sich aufnehmen (Asphodelus
ramosus, Bulbine annua, Bulbinella robusta).
Bei Hosta lancifolia und anderen legen sich die Holzelemente in Bogenform dem Leptom an, oder
sie sind unregelmäßig im Hadrom zerstreut. Das Hadromparenchym bleibt stets unverdickt.
\ Zum Schlusse dieses Kapitels will ich noch darauf hinweisen, daß gegen das obere Ende des
Schaftes zu, also in der Region, wo die Blütenzweige ansetzen, der mechanische Ring oft bedeutend
wächer wird oder ganz unentwickelt ist (Bulbine annua). Das Chlorophyll führende Gewebe tritt in
einer größeren Anzahl von Schichten auf, die dichter liegen als in den tieferen, älteren Schaftpartien.
- Auch die Zahl der ausgebildeten Bündel kann in diesem Teile eine kleinere werden; so reduziert
»h bei Bulbine annna ihre Zahl auf drei.
Infolge dieses gleichartigen Aufbaues des Schaftes kommen wir zum Schlusse, daß seine anatomi-
schen Eigentümlichkeiten für die Systematik der Tribus: Asphodeleae und Hemerocallideae ohne
lang sind.
Blatt.
Während der Schaft infolge seines verhältnismäßig einfachen Baues, der sich bei den meisten
attungen in gleicher Ausführung wiederfindet, für Zwecke der Systematik nicht herangezogen werden
an, treten im Bau des Blattes einzelne verschiedene Typen auf, die zu systematischen Zwecken ganz
icht verwendet werden können.
Schon die Gestalt des Blattes bewegt sich innerhalb sehr weiter Grenzen: neben dreikantigen, linealen
ittern, die uns Asphodelus, Asphodeline und Eremurus zeigen, oder den kleinen, schmalen, lanzettlichen
Paradisea, Arthropodium, Dianella sind die Blätter von Phormium groß, lineal, schwertförmig, leder-
ig, die verschiedener Hosta-Arten ei- oder herzförmig. Alle besitzen aber den für die Monokotylen
arakteristischen parallelnervigen Gefäßbündelverlauf.
Fine Ausnahme machen die annähernd zylindrischen Blätter der Gattung Bulbine mit konvexer
ßen- und schwach konkaver Innenseite.
Über das Entstehungsverhältnis eines zylindrischen, beziehungsweise prismatischen Blattes zu einem
orsoventralen, abgeflachten werden von Buchenau! und E. Lampa’? verschiedene Ansichten vertreten.
ihrend nach der Theorie des ersteren die Rundblätter aus den Flachblättern durch Schmälerwerden der
)berseite entstanden zu denken sind, kam E. Lampa auf Grund der Untersuchungen an Allium-Arten
sonders Allium globosum) zum Resultate eines umgekehrt verlaufenden Entwicklungsganges.
Da meine Untersuchungen nicht Gelegenheit zu einer eingehenderen Beschäftigung mit dieser Frage
ben, will ich nur auf diese Schriften hinweisen. Der anatomische Bau von Asphodelus allein könnte
insofern verwertet werden, als, wie bereits W. G. Bädecker in seiner Inauguraldissertation ausgeführt
‚ »gewisse Verschiedenheiten der Epidermen bereits die Anfänge der Umbildung aus einem Rundorgan
in ein Flachorgan zeigen«.
Eine Differenzierung in eine ausgesprochene Scheide und Spreite konnte ich öfters beobachten,
ebenso gestielte Blätter (Hosta-Arten). Scheide und Spreite zeigen im anatomischen Baue mehr oder
weniger bedeutende Abweichungen.
Bei Asphodelus, Asphodeline, Eremurus ist die Scheide vollkommen geschlossen. Die Partie der
Scheide, die allmählich in die Lamina übergeht, zeigt im wesentlichen den Bau des Blattes, während der
1Buchenau, Monographia Juncacearum. Engler's Jahrb. für Systematik, Pfllanzengeschichte und Pfllanzengeographie,
XII, Leipzig 1890.
.? Emma Lampa, Untersuchungen über einige Blattformen der Ziliaceae. Österr, botanische Zeitschrift. L. Jahrgang 1900,
12, p. 423.
3 W.G. Bädecker, Inauguraldissertation: Physiologische Anatomie einiger Liliaceenblütter, Kiel 1908
_ Denkschriften der mathem.-naturw. Klasse, 1, Band. 13
856 Dr. W. Bouvier, ö
Teil der Scheide, der das Verwachsungsstück darstellt, sich aus farblosem, parenchymatischem Gewebe
zusammensetzt und keine Differenzierung dieses Gewebes erkennen läßt und eine spaltöffnungsfreie”
Epidermis besitzt. Dieser Teil der Scheide schließt nach oben plötzlich ab und bildet eine abgerundete
Öffnung, durch welche die nächst jüngeren Blätter durchwachsen können und gleichzeitig Schutz finden.
Bulbinella robusta, eine auch in anderer Beziehung durch abweichendes Verhalten ausgezeichnete
Pflanze, läßt im anatomischen Bau des Blattes ebenfalls Unterschiede zwischen Scheide und Spreite er-
kennen, da in der Scheide die Gefäßbündel in einem Gewebe verholzter Zellen eingebettet sind, während
in der Spreite dieses Gewebe verschwindet und ein durch geringe collenchymatische Verstärkung Aus-
gezeichnetes Gewebe an seine Stelle tritt; auch die Epidermiszellen sind in Spreite und Scheide verschiede; 1
gebaut.
Der allgemeinen Betrachtung über die Ergebnisse der anatomischen Untersuchungen will ich folgen-
des vorausschicken. Da ich bei der Verwertung dieser Untersuchungen für die Systematik der Organi-
sation, dem inneren Bau der Blätter besondere Bedeutung zuerkenne (was im nachfolgenden Kapitel ein-
gehender begründet wird, so werde ich mich mit dem Baue der Blätter genauer beschäftigen und bei
Besprechung einzelner Gewebesysteme zu ihrer leichteren Übersicht einige Blätter herausgreifen, die als
typisch für die Tribus, beziehungsweise Subtribus bezeichnet werden können. }
Das Bild, das uns ein Querschnitt einer Lamina bietet, zeigt zu äußerst stets eine Epidermis, die bei
isolateralen Blättern allseitig gleichmäßig, in bilateralen, flach ausgebreiteten meist auf der Ober- und
Unterseite verschieden gebaut ist; im Baue geben sich die Anforderungen zu erkennen, denen sie zu
genügen hat: ob als peripherer Wassergewebsmantel oder als rein mechanisches Gewebe. 3
Die Oberhautzellen sind meist in der Längsrichtung des Blattes gestreckt; andererseits kommen auch
nahezu rechteckige oder mehr abgerundete Zellen vor; im Querschnitte mit 4- bis Öseitigem Umriß, häufig
isodiametrisch, in anderen Fällen tangential etwas gestreckt (Hosta lancifolia) oder in Anpassung anihre
Funktion als Wasser speicherndes Gewebe radial gestreckt, wie an der Oberseite der Blätter von Arthro-
podium cirrhatum, Chlorophytum Sternbergianum. Im Oberflächenschnitte machen sie den Eindruck
eines feinmaschigen Netzes.
Auch in den Größenverhältnissen sind sie meist durchweg gleichartig; in einigen Fällen sind die
Oberhautzellen über den Bündeln größer und stärker gestreckt als in den benachbarten Teilen (Anthericum
ramosum, Paradisea liliastrum; siehe Textfigur 2, p. 23 [561)), bei Hemerocallis fulva hingegen kleiner
ausgebildet. u
Hemerocallis flava besitzt auf der Oberseite weitlumigere Epidermiszellen als unterseits; i
eingebuchteten Mitte über dem medianen Bündel sind sie stark radial gestreckt, so daß ihre Wasser
speichernde Funktion leicht erkannt werden kann. Bei Hosta-Arten sind die oberen Hautzellen höher als
die unteren. “i
An den Blättern von Arthropodium sind die Epidermiszellen der Blattunter- und Oberseite ganz
verschieden gebaut; unterseits treffen wir mehr in die Länge gestreckte, mitunter auch nahezu rechteckige
Zellen mit verschiedenen Größenverhältnissen; sie sind unmerklich höher als breit. Die Zelluloseschi
der Außenwand ist unregelmäßig stark ausgebildet, so daß die Zellen von höcker- und warzenar
Vorsprüngen bedeckt sind (Taf. V, Fig. 11). Die Cuticula ist ziemlich kräftig. Ein ganz anderes Bi'd
die vollkommen glatte Epidermis oberseits; sie besteht aus sehr hohen, schwach gestreckten bis annäh
rechteckigen Zellen, deren Außen- und Innenwände eine ziemlich starke Zelluloseverdickung erkeni
lassen. Die Außenwände sind etwas vorgewölbt, die Cuticula ist glatt und merklich stärker als unter
An den Rändern nehmen die Zellen an beiden Blattseiten ganz bedeutend an Größe ab, ihre Außenwände
verdicken sich noch mehr, ebenso Innen- und Seitenwände, und zwar collenchymartig. |
Die Wandungen der Oberhautzellen sind verschieden verdickt, die Außenwände im allgemeinen
stärker als die übrigen Wände. In den meisten Fällen finden wir verdickte Außen-, zarte Innen- und Seiten:
wände (Taf. V, Fig. 10). |
ce)
Vergleichende Anatomie der Asphodeloideae. 557
* Bei xerophilen Gewächsen, also Bewohnern trockener Standorte, sind dieVerdickungen oft betr ächtlich,
erhöhen einerseits den mechanischen Schutz, setzen andererseits die Transpiration herab (Dianella Hookeri,
Taf. VII, Fig. 3; Phormium tenax, Taf. VII, Fig. 1).
Bei Bulbinella robusta sind auch die Seiten- und Innenwände erheblich verdickt. Die Epidermis-
zellen verrichten hier hauptsächlich mechanische Funktionen, da sie infolge des gänzlichen Mangels an
Er eghanischem Gewebe im Blattinnern die Biegungsfestigkeit des Blattes herzustellen haben. Die Außen-
nd zeigt zu innerst eine Zelluloseschicht, die häufig schön geschichtet ist; die Cuticularschicht hebt sich
itlich von der Zelluloseschicht ab; sie bildet sich durch Einlagerung meist unregelmäßig gestalteter
Qutinmassen, zeigt aber keinen zusammenhängenden Verlauf, da die Mittellamellen, die sich besonders
ön in den Seitenwänden verfolgen lassen, bis zur Cuticula gehen, so daß sich über der Zelluloseschicht
er jeden Zelle eine besondere Partie als Cuticularschichte differenziert. Ihre Mächtigkeit ist eine ver-
iedene: in manchen Fällen ist die Einlagerung von Cutinsubstanz eine schwache, in anderen wieder
erst stark, wobei die Abgrenzung gegen die Zelluloseschichte eine unregelmäßige, zackige ist, oder sie
Springt gegen obgenannte Schichte bogenförmig vor (Abbildung 9 und 12, Taf. V); die Cuticula ist
ein dünnes glattes Häutchen.
| Die Verdickungsmasse der Innenwand besteht aus Zellulose; auch hier läßt sich in der Verdickungs-
ichte eine Schichtung deutlich erkennen. Beide Schichten unterscheiden sich durch verschiedenes
Lichtbrechungsvermögen.
Die Epidermiszellen der Unterseite von Hemerocallis flava besitzen in der Mitte der Außenseite
einen längsverlaufenden Zellulosewulst (Taf. V, Fig. 3).
Die Cuticula liegt der Oberhaut gewöhnlich als eine gleichförmige dünne Schichte außen an und ist
meist nach außen und nach innen absolut glatt oder sie zeigt nach außen winzige spitze Erhebungen
(Bulbine annua); auch ihr Einspringen über den Radialwänden wäre zu erwähnen, das uns Bulbine favosa
zeigt.
Häufig ist die Cuticula kräftiger ausgebildet und dann in verschiedener Weise modifiziert: so ist sie
bei Phormium tenax über jeder Zelle unterseits in eine oder mehrere warzenartige Erhebungen ausgezogen.
4 Während bei Dianella Hookeri die Oberseite insoweit als glatt zu bezeichnen ist, als Unebenheiten
nur auf eine etwas verschiedene oberflächliche Ausbildung der Epidermiszellen zurückzuführen sind,
sehen wir auf der Unterseite der Länge des Blattes nach Einsenkungen verlaufen, die dem Blatte ein
gerieftes Aussehen verleihen. Diese Rillen treten stets zwischen den Bündeln auf (Taf. VII, Fig. 3).
_ Wir finden also häufig auf der ganzen Oberfläche des Blattes Erhöhungen und Vertiefungen, die
Längsstreifen bilden. Solche Unebenheiten können sowohl durch einzelne Epidermiszellen (siehe oben;
außerdem Hemerocallis, Phormium), wie auch durch Vortreibungen ganzer Partien des Blattgewebes
zustande kommen (Asphodelus-Arten). Beide Momente kommen, allerdings nicht immer so markant, bei
Paradisea liliastrum in Betracht. An den Stellen, wo die Leitbündel im Blatte verlaufen, wird die Oberhaut
‚Unterseite nach außen gedrückt; es entstehen Ausbuchtungen, deren in der Mitte gelegene am auf-
fallendsten ist; ihre Zellen werden in diesen rippenartigen Partien radiär gestreckt und allseitig bedeutend
verdickt. Auch die Cuticula, die sonst als dünnes Häutchen die Oberhaut überzieht, zeigt hier stärkere
Konturen.
| Die Epidermis kann in ihrer Funktion durch subepidermale Gewebeschichten verstärkt werden. Ihre
mechanische Leistung wird bei Paradisea liliastrum dadurch erhöht, daß an die eben erwähnten
verdickten Hautpartien eine Lage farbloser, längsgestreckter, verdickter Zellen anschließt; bei Dianella
Hookeri dadurch, daß sich die Zellen direkt unter der Oberhaut, und zwar sowohl ober- wie unterhalb
der Bündel in typische Bastfasern umwandeln. Diese Sklereiden sind oberseits weniger regelmäßig und in
geringerer Anzahl als an der Unterseite vorhanden (Taf. VII, Fig. 3).
® ” “ Am Rande des Blattes, wo die mechanischen Ansprüche infolge der Scherkräfte des Windes
gesteigert sind, und unter dem mittleren Bündel ziehen bei Asphodelus, Asphodeline und Eremurus
008 Dr. W. Bouvier,
ı
Hypodermstränge, die aus collenchymatisch verdickten Zellen bestehen; in diesen Fällen sind auch die
Epidermiszellen mit dieckeren Außenwänden versehen. |
Die gleichen Verhältnisse herrschen an den Blatträndern von Phormium tenax: unter der Epidermis,
nur durch 1 bis 2 Schichten farbloser Zellen getrennt, verläuft ein im Querschnitte mehr oder weniger
rundlicher Komplex von typischen Bastfasern (Textfigur 8, p. 29 [—..)]). |
Die subepidermale Zellschicht kann aber auch zur Unterstützung der Epidermis in ihrer Funktion
als WasserspeicherndesGewebe herangezogen werden; bei einigen Gattungen (Arthropodium, Hemerocallis)
sehen wir zu diesem Zwecke an der Blattoberseite über den mittleren und größeren Bündeln der Flügel
farblose, dünnwandige Zellen. Phormium tenax besitzt auf der ganzen Oberseite direkt unter der Epidermis
ein zweischichtiges Hypoderma, dessen Wände zwar schwach verdickt, aber von zahlreichen Tüpfeln
durchbrochen werden; diese Zellagen stellen so einen peripheren Wassergewebsmantel dar (Taf. VII,
Fig. 1).
Bei den untersuchten Hosta-Arten herrschen ähnliche Verhältnisse, wie die für Paradisea liliastrum
geschildert wurden: unterhalb der größeren Bündel, unmittelbar über der Epidermis beobachten wir
collenchymartig verdickte Zellen, die besonders stark in der Blattmitte ausgebildet sind. Bei Hosta coerulea
sind die Oberhautzellen an den Blatträndern und unter dem mittleren Bündel in eigentümlicher Weise
etwas ausgestülpt. B
Spaltöffnungen finden sich gewöhnlich auf beiden Blattseiten vor, auf der Unterseite meist in größere r
Anzahl als oberseits, und zwar in ziemlich regelmäßiger Anordnung; eine Ausnahme hievon bilden die
unterseits der Länge nach gerieften Blätter von Dianella Hookeri, bei denen die Spaltöffnungen nur in
diesen Riefen zu liegen kommen, sowie der Hosta-Arten, über deren Lage später berichtet wird. Die Ober-
seite entbehrt hier ebenso wie bei Chlorophytum Sternbergianum und Phormium, Arthropodium cirrha m
und den Hemerocallis-Arten dieser epidermalen Ausführungsgänge des Durchlüftungssystems.
Die Stomata liegen meist flach oder nur wenig vertieft zwischen den Nebenzellen; an ihrer Gren 1
bilden sich beinahe regelmäßig Hautgelenke aus. .
Bei Paradisea liliastrum sind die Schließzellen tief eingesenkt; das obere Ende liegt ungefähr in
gleicher Höhe mit der Mitte der anliegenden Epidermiszellen (Taf. V, Fig. 4).
Bulbinella robusta besitzt Schließzellen, die in gleicher Höhe zwischen die Nebenzellen eingescha tet
sind (Taf. V, Fig. 6). Vordere und hintere Hörnchen sind stark ausgebildet, cutinisiert; die Cuticula ü
zieht auch die Bauchwände; die Rückenwände sind gleichmäßig zart. Die Nebenzellen verjüngen si
gegen die Ansatzstellen der Schließzellen zu. Ich will an dieser Stelle noch anführen, daß in den Epiderm
zellen, besonders zahlreich aber in den Nebenzellen der Spaltöffnungsapparate von Blättern, die in Alk
aufbewahrt waren, gelb bis braun gefärbte Inhaltskörper auftreten, die bei Behandlung mit Eisenchlorid
eine braungrüne Färbung annehmen und oft eine sphärische Ausbildungsweise zeigen.
An den Blättern von Bulbine annua sind die Spaltöffnungen gleichmäßig verteilt und liegen ach
zwischen den Oberhautzellen; ihre Schließzellen sind ungefähr fünfmal kleiner als die Nebenzellen
besitzen gut entwickelte, häufig gekrümmte vordere, weniger gut ausgebildete hintere Hörner (Ta £
Fig. 13); ähnlich gebaut, nur im Verhältnisse zu den Nebenzellen größer, sind die Schließzellen der Spal
öffnungen von Bulbine favosa (Taf. V, Fig. 1). 2
Arthropodium cirrhatum besitzt, wie bereits erwähnt, Spaltöffnungen nur an der Blattunters
Diese nehmen infolge kuppelartiger Vorwölbung der Epidermisaußenwand eine geschützte Lage ein; ihre
Schließzellen sind ziemlich flach und in mittlerer Höhe an den Nebenzellen angeheftet. Die vordere
Leisten bilden starke Vorwölbungen (Tafel V, Fig. 11).
An Blättern dagegen, bei denen die Cuticula der Epidermis besonders mächtig ist (wie Dia n
Hookeri, Phormium tenax) kommen die Spaltöffnungen, die sich bekanntlich nur in den rillenartige
Einsenkungen der Blattunterseite vorfinden, dadurch in eine geschützte Lage, daß die Cuticula der Ne
zellen warzenförmige Erhebungen bildet, welche Cuticularwarzen eine kraterförmige Umwallung erzeu,
Dies können wir als eine weitere Anpassung an das xerophile Leben dieser Pflanzen erklären. Im übrigei
Vergleichende Anatomie der Asphodeloideae. 959
befinden sich die Stomata in gleicher Höhe mit den übrigen Oberhautzellen; ihre Schließzellen (zweimal
ner als dieNebenzellen) besitzen schwach cutinisierte vordere und hintereLeisten; auch die Rückenwände
nd teilweise verdickt und nur ein schmaler Streifen ist unverdickt geblieben (Taf. V, Fig. 7 und Taf. IV,
ig. 4).
4 Die Schließzellen der untersuchten Hosia-Arten liegen im Niveau der Epidermiszellen und sind
deutend kleiner als die Nebenzellen. Vordere und hintere Leisten sind deutlich zu sehen; die Rücken-
inde sind gleichmäßig zart, sie zeigen also einen typischen Bau. Nur in der Lage der Zentralspalte
hen sie von den normalen Verhältnissen ab, später (pag. 21 [559]) werde ich darüber genauer
chten (Taf. V, Fig. 5).
Ein wenig eingesenkt sind dagegen die Stomata von Hemerocallis-Arten, die wir nur an der Blatt-
unterseite beobachten. Die Schließzellen zeigen insoferne ein abnormales Verhalten, als an ihrer Rücken-
d nur ein schmaler, dem Blattinneren zugekehrter Streifen unverdickt geblieben ist (Taf. V, Fig. 3).
Abbildung 4 auf Taf. IV zeigt den Bau einer Spaltöffnung von Phormium tenax; dieser spricht ebenso
ie die Ausbildung der Epidermis mit ihrer außerordentlich starken Außenwand für Anpassung an
philie. Die eingesenkten, eigenartig gebogenen Schließzellen sind bedeutend kleiner als die Neben-
n und haben stark cutinisierte vordere Leisten (wenn man die wulstartigen, cutinisierten Bildungen über
n Schließzellen als solche deuten will) und kaum angedeutete hintere. Infolge der Einsenkung und der
lung höckerartiger Erhebungen der Außenwand der benachbarten Epidermisoberhautzellen entsteht
den Schließzellen ein vorhofähnlicher Raum (siehe auch Taf. V, Fig. 2).
Aus diesen Ausführungen ersehen wir, daß beträchtliche Unterschiede im Bau der Schließzellen
nicht bestehen; sie sind typisch gebaut. Die Bauchwände besitzen mehr oder weniger stark verdickte und
Iweise culinisierte vordere und hintere Leisten, die Rückenwände sind entweder in der ganzen Aus-
et ung unverdickt oder es bleibt nur ein schmaler Streifen der Rückenwand unverdickt (Hemerocallis).
Die Stärke der Leisten kann selbst innerhalb einer Gattung verschieden sein; so beobachten wir bei
Bulbine favosa kräftige, stark cutinisierte vordere Leisten, die über das Niveau der Nebenzellen hinaus-
n, während sie bei Dulbine annua schwach verdickt und gekrümmt sind.
Atemhöhlen werden im assimilierenden Gewebe stets ausgebildet, allerdings in verschiedener Größe.
> Nebenzellen unterscheiden sich meist durch ihre mehrmals größere Entwicklung von den übrigen
srhautzellen.
Die Richtung der Zentralspalte fällt stets mit der Längsachse der Epidermalzellen zusammen, die ja in
der Regel längsgestreckt sind. Eine Ausnahme machen die Spaltöffnungen der Hosta-Arten, die auf beiden
attseiten wie Inseln unregelmäßig zwischen den Oberhautzellen liegen, deren Wände gebogen oder
ellt sind (Taf. VI, Fig. 7). Diese unregelmäßige Lagerungsweise ist mit der herzförmigen Blattform der
Hosta-Arten in Zusammenhang zu bringen.
| Diese vorhin erwähnte Eigentümlichkeit, wie auch die verschiedene Ausbildung der Leisten, Vor-
_ höfe sind aber keineswegs weiter systematisch verwertbar, sondern stellen nur Modifikationen dar, die der
E Anpassung an Standort, Klima ihre Entstehung verdanken.
Im Mesophyli läßt sich zumeist eine periphere, nur assimilierende Gewebepartie von einer mittleren
chernden, beziehungsweise ableitenden unterscheiden. Das Assimilationsgewebe ist in dem erst-
nannten Falle ober- und unterseits fast gleich entwickelt; allerdings ist es oberseits dichter gefügt,
sitzt nur kleine Interzellularen und ist Chlorophyll reicher.
Bei einigen Spezies, wie Chlorophytum Sternbergianum, Echeandia terniflora, Anthericum
mosum, den Hosta-Arten besteht das Mesophyli je nach der Dicke des Blattes aus wenigen (2 bis 3) bis
[2 und mehr Zellagen, deren Elemente annähernd isodiametrisch sind, dabei mitunter zu rundlicher
isbildung neigen. In anderen Fällen sind sie in der Längsrichtung des Blattes gestreckt und besitzen
ellte Längswände (Hemerocallis). Zwischen die Zellzüge schalten sich verschieden große Interzellular-
ge ein. Die mittlere Partie dieser Zellen bildet sich zum typischen Schwammparenchym aus und ist
560 Dr. W. Bouvier, {
Da wir der inneren Organisation der Pflanzen besonderen systematischen Wert zusprechen, will joa
einige charakteristische Typen in der Ausbildung des Mesophylis näher erörtern. |
Einen solchen Typus für sich bilden die Blätter der Gattungen Asphodelus, Asphodeline und Ere- -
maurus, die Engler mit der Gattung Paradisea zur Subtribus Asphodelinae vereinigte. Die Blätter sind
linealisch, rinnig, zeigen daher im Querschnitte nachstehende Form (siehe Textfig. 1). |
Wir dürfen auf Grund des inneren Aufbaues (Epidermis!) eine Ober- und Unterseite unterscheiden,
Das Assimilationsgewebe tritt ober- und unterseits in annähernd gleicher Stärke auf in Form von typischen |
Fig. 1. Querschnitt durch ein Asphodelus-Blatt.
Ep = Epidermis. A = Assimilationsgewebe. Sp = Farbloses Speichergewebe.
B=Leitbündel. C = Collenchymstrang. Lg —= Gewebelücken. Os = Oberseite.
Palisadenzellen, die 2 bis 3 Reihen übereinander liegen. Von besonderer Wichtigkeit für ihre Anordnut
ist die Verteilung der Gefäßbündel, die an der Grenze zwischen dem assimilierenden Gewebe und
farblosen Speichergewebe liegen; die Hadromteile sind der Blattmitte zugekehrt. Die Palisaden \
ordnen sich in der Umgebung der größeren Leitbündel radial auf diese zu an; diese Anordnung ist b
ders charakteristisch an den beiden Blatträndern: die Zellen der äußersten 1 bis 2 Schichten sind
gefügt, schließen lückenlos aneinander; nach innen kommen dann in bereits lockerem Zusammenhange die
radialen Reihen quergestreckter Zellen, die schließlich durch schwammparenchymatische Elemente m |
Leitbündeln in Berührung treten. In deren unmittelbarer Umgebung, namentlich um den Siebteil h
finden sich im Querschnitte rundliche Elemente, die längsgestreckt sind und als Ableitungsröhren fi
Assimilate der Palisadenzellen fungieren dürften. Zwischen den einzelnen Leitbündeln bemerken w
der Grenze von assimilierendem und farblosem Gewebe polyedrische, mitunter schwach quergestr
Elemente, die wahrscheinlich die Rolle von Sammelzellen spielen. Diese Zellen bilden eine Reihe, welche
die Leitbündel verbindet und für die Zuleitung der Assimilate an die früher erwähnten Ableitungszellen de |
Bündel in Betracht kommt. An die Sammelzellen legen sich die Palisadenzellen an (Taf. V, Fig. 10).
Im assimilierenden Gewebe treten größere Hohlräume und Interzellularen auf, welche Chlorop
führende Zellen, namentlich deren radiale Reihen voneinander trennen. Außerdem schieben sich :
mit Raphidenbündeln ein, die meist in Längsreihen angeordnet sind. Das Innere des Blattes wird von dü )
wandigen, großlumigen, in der Längsrichtung gestreckten Zellen gebildet, die Wasser speichern und durch
Vergleichende Anatomie der Asphodeloideae. 561
harakteristische dreieckige Interzellularen geschieden sind. Von den Leitbündeln sind jene am stärksten
1 vollkommensten, die in der Mittelpartie sowie an den Rändern das Blatt durchziehen, im übrigen
chseln mit großen, normalen Strängen kleinere, weniger vollkommen entwickelte ab. Die größeren
ndel der Ober- und Unterseite sind häufig einander gegenübergestellt. Die Zellpartien, die sich an die
dromteile solcher opponierter Bündel anschließen, unterscheiden sich in ihren Größen- und Membran-
ältnissen sowie durch lückenlosen Zusammenschluß auffallend von dem übrigen Mesophyli und stehen
miteinander in direkter Verbindung, so daß gleichsam feste Brücken im lockeren, weitlumigen Speicher-
ewebe gebildet werden. Die Zellen, welche diese Brücken formen, sind bedeutend kleiner und collen-
atisch verdickt.
Dem Leptom der Bündel an den Blatträndern lagert zum Schutze kappenförmig ein Gewebe an,
de ssen Elemente an den Ecken und Wänden durch Zelluloseeinlagerung verdickt sind. Dieses Schutz-
ewebe (siehe Eremurus spectabilis, Taf. VI, Fig. 5) steht bei Asphodelus und Eremurus mit dem an
rer Stelle erwähnten collenchymatischen Hypoderma in der mittleren Kante in direkter Verbindung,
vährend bei Asphodeline sich Palisadenzellen in 2 Lagen zwischen beide Verdickungen einschieben.
Paradisea hiliastrum, deren Querschnittsbild zum Teil nachstehende Textfigur 2 zeigt, unterscheidet
sich im Blattbaue auffallend von dem eben geschilderten Asphodelinae-Typus. Ich verweise hier auf die
sführungen über die Ausbildung der Epidermis. Die für den Asphodelinae-Typus charakteristische
idung des Mesophylis in palisadenartiges Assimilätionsgewebe und farbloses Wassergewebe ver-
indet hier ganz. Das Mesophyli besitzt fast durchwegs einen ziemlich gleichartigen Bau und nimmt
Rande nach der Mitte des Blattes an Masse zu. Es besteht aus längsgestreckten Zellen mit häufig
Ilten Wänden. Die kollateralen Leitbündel liegen in einer Reihe in der Mitte des Blattes, normale
Fig. 2. Querschnitt durch das Blatt von Paradisea liliastrum.
Ep = Epidermis. Ms —= Mesophyll. B=Leitbündel. Bst = Baststrang.
R = Raphidenzelle. Mr = Mittelrippe. Os = Oberseite.
häufig lange Zellenzüge bilden.
Von den Gattungen der Subtribus Anthericinae bilden Bulbinella und Bulbine je einen Typus im Auf-
ıe des Blattinneren für sich, während die anderen untersuchten Gattungen Anthericum, Chlorophytum,
ropodium und Echeandia sich vielfach an Paradisea anlehnen und so untereinander Beziehungen
eisen.
In Bulbinella vobusta ist das Assimilationsgewebe durch zwei Reihen Zellen vertreten, die häufig
jergestreckt und dann zur Epidermis normal gestellt sind, so daß sie an Palisaden erinnern. Die zwischen
Leitbündeln gelegenen Partien des Assimilationsgewebes weisen größere Interzellularen auf, Die Ab-
Zuleitung der Stoffe zwischen Assimilations- und Leitsystem besorgt ein besonders ausgebildetes
eitungssystem; schwammparenchymatische Elemente treten, wenn man von solchen überhaupt
hen kann, in der Umgebung der Leitbündel auf. Das Innere des Blattes wird von einem längs-
062 Dr. W. Bouvier,
gestreckten, weitlumigen und dünnwandigen Wasserspeichergewebe eingenommen; zahlreiche, oft
mächtige Lufträume scheiden die einzelnen Elemente.
An der Grenze beider Gewebearten liegen die Bündel, und zwar in zwei Reihen derart, daß zwei
Bündel: eines der Ober- und eines der Unterseite mit zugekehrten Hadromteilen einander opponiert Si
Eine besondere Beachtung verdienen auch diejenigen Zellen, welche in radiärer Streckung den Leptomteil
in Kappenform umgeben, denen wiederum tangential gestreckte Zellen mit schwach verdickten Wandungen
und Chlorophyligehalt anliegen; letztere dürften als Sammelzellen fungieren. Mi
Die dem Hadromteil anliegenden Parenchymzellen erfahren eckencollenchymatische Verdickunger
Dies sind die einzigen verdickten Elemente im Blattinneren, da andere mechanische Zellen vollkommen
fehlen.
Der anatomische Bau der Scheide unterscheidet sich von dem der Spreite in mehrfacher Bezieh
Die Epidermiszellen sind nur an der Außenwand etwas verdickt, wobei wir als Verdickungsschichte |
einem Gewebe eingebettet, dessen Zellen bastartig gestaltet und verholzt sind. Die Verholzung kann &ı
auf die Zellschichte unmittelbar unter der Epidermis übergehen. In vielen Fällen stehen die erwäh
verdickten Zellmassen opponierter Bündel miteinander in direkter Verbindung. Dieser gewiß eigena
Aufbau des Blattes macht es sehr schwer, diese Gattung zu einer der noch zu besprechenden Gattung:
dieser Subtribus in Beziehung zu bringen. j
Das Blatt von Bulbine weicht schon in seiner Gestalt von dem gewöhnlichen Typus dieser |
tribus ab; es ist, wie Textfigur 3 zeigt, im Querschnitte rundlich-elliptisch; es bildet zwei vorsprin
Pk
Fig. 3. Querschnitt durch das Blatt von Bulbine annua.
Ep = Epidermis. A = Assimilationsgewebe. Ms = farbloses Mesophplil. B =Leitbündel. H = Hadrom
K = Blattkante. Os —= Oberseite.
Längsleisten aus, durch welche eine größere konvexe äußere (= untere) Blattseite von einer k
flachen bis schwach konkaven inneren (= oberen) geschieden wird; die Längsleisten werden von Le
bündeln gestützt. er
Hand in Hand mit dieser habituellen Verschiedenheit gehen Unterschiede im anatomischen Bau
bei keiner Gattung dieser Subtribus wiederkehren und so insbesondere im Blattbaue die Sonderst
begründen, die im systematischen Teil der Arbeit zum Ausdrucke kommt.
Das Assimilationsgewebe zieht sich als ein verhältnismäßig schmales Band (im Querschnitte
der Epidermis hin; dieses Band ist im allgemeinen 2 bis 3 Zellreihen breit, nur an den bereits be
leistenartigen Vorsprüngen oder Kanten ist es breiter. Die assimilierenden Zellen sind unrege
polygonal, etwas längs-, häufig auch in der Quere des Organes gestreckt und in einem lockeren Zusan
hange. Infolge eigentümlicher Ausbuchtungen nehmen sie häufig den Charakter von Schwammparenchyn
Vergleichende Anatomie der Asphodeloidea. 563
zellen an; die innersten erscheinen stärker längsgestreckt und nähern sich dadurch den Zellen des
Binnengewebes; ähnliche Zellen bilden auch die Scheiden der Gefäßbündel. Das Binnengewebe besteht
aus den bereits bekannten Wasser speichernden Zellen von polygonaler bis rundlicher Querschnittsform
@ mit meist dreieckigen Interzellularen. Raphidenschläuche sind nicht selten anzutreffen. Die Lagerung der
Leitbündel veranschaulicht Textfigur 3; ihre Größe ist verschieden; die in den Vorsprüngen befindlichen
zeichnen sich vor den übrigen durch besondere Größe aus. Den Bau eines Bündels veranschaulicht auf
1 af. VI Fig. 1, die auf Bulbine favosa Bezug hat.
Anthericum ramosum, Arthropodium cirrhatum, Echeandia terniflora und Chlorophytum Stern-
bergianum zeigen im Bau des Mesophylis viele Ähnlichkeiten. Die Mächtigkeit des Assimilationsgewebes
ist von der Dicke des Blattes abhängig. Die Zellen besitzen einen polygonalen bis rundlichen Querschnitt,
sind mehr oder weniger längsgestreckt und durch Interzellularen getrennt, die namentlich auf der Unter-
seite infolge der Form der Zellen außerordentlich groß sind. Die erste Zellreihe der Oberseite ist annähernd
palisadenartig, wie bei Arthropodium; doch kann man sie wegen ihrer meist unregelmäßigen Querschnitts-
form nicht als typische Palisaden ansprechen. Diese Zellen gehen gegen die Blattmitte zu in rundliche
über; zugleich nimmt der Chlorophyligehalt allmählich ab, so daß wir hier auch chlorophyllose Zellen
antreffen, welche mitunter zerreißen und kleinen Hohlräumen Platz machen. Auf der Unterseite, deren
Epidermis, wie schon erwähnt, bei diesen Blättern (Arthropodium, Chlorophytum) mit ungemein zahl-
reichen Spaltöffnungen versehen ist, beobachten wir Schwammparenchym.
Raphiden führende Zellen sowie solche mit Einzelkristallen aus Calciumoxalat sind, im Assi-
‚milationsgewebe verteilt, Dune der Länge nach hintereinander gereiht, so daß förmliche Ketten solcher
Zellen sich formen.
Betreffs Anordnung der Gefäßbündel gelten die diesbezüglichen Ausführungen über Paradisea
liliastrum.
Die große Anzahl gemeinsamer Organisationsmerkmale (ich verweise auf die Besprechung von Wurzel
und Schaft dieser vier Gattungen) lassen also die Zusammengehörigkeit dieser Gattungen außer allem
Zweifel, da die Verschiedenheiten, die zum Beispiel im Bau der Epidermis herrschen, nur als Anpassungen
an spezielle Funktionen aufzufassen sind.
In den Blättern von Bowiea volubilis, die als Vertreterin der Subtribus Eriosperminae untersucht
wurde, bilden die assimilierenden Zellen 4 bis 5 Lagen: die schwach gestreckten Zellen sind im Quer-
schnitte rundlich bis polygonal, manchmal auch normal zur Epidermis etwas gestreckt; das übrige Gewebe
des Mesophylis ist schwammparenchymatisch Und mit einem farblosen Schleim erfüllt. Das Blatt hat
4 zylindrische Gestalt.
1 Die Abweichungen, die das Blatt von Dianella Hookeri im Baue der Epidermis zeigt, können wir
auch im Mesophyll beobachten. Textfigur 4a gibt den Querschnitt. Das Binnengewebe des Blattes setzt
j hr ich aus einer assimilierenden und einer ableitenden Gewebepartie zusammen. Das Assimilationsgewebe
ist an der Oberseite in 2 bis 3 Schichten, unterseits in einer Schichte typisch palisadenartig und dicht
gefügt; je mehr wir in das Blattinnere rücken, desto unregelmäßiger wird die Gestalt der assimilierenden
‚Zellen, vielfach kugelig; in der Mitte sind sie schwammparenchymatisch und liegen locker nebeneinander
(Taf. VII, Fig. 3); zwischen den assimilierenden Zellen sind schleimführende Raphidenschläuche zu finden.
Ich habe bereits bei der Besprechung der Epidermis darauf hingewiesen, daß an den Stellen, die von
_ Leitbündeln durchzogen sind, die Epidermis durch bastfaserartige Zellen verstärkt wird; auch über den
4 eilen des Mesophylis, die aus spezifisch assimilierenden Zellen bestehen, können sich oberseits unter der
F Epidermis Zellen mit merklich verdickten Wänden ausbilden. Die kollateralen Leitbündel sind abwechselnd
größer und kleiner; die größeren erreichen mit ihren Bastfasersicheln, beziehungsweise mit ihren Scheiden-
5 zellen die obere und untere Epidermis. Das Hadrom besteht aus durchweg mäßig verdickten Holzelementen
BE (Gefäßen, Tracheiden und ebenfalls verholzten Holzparenchymzellen). Die Bündel werden auf beiden Seiten
von Bastschienen begleitet, deren Elemente häufig so verdickt sind, daß sie ein Lumen kaum erkennen
lassen; bei manchen Bündeln sind die mechanischen Belege sehr schwach ausgebildet, auf wenige Zellen
Denkschriften der mathem.-naturw. Klasse, 91. Band 74
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| |
|| 564 Dr. W. Bouvier,
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j
beschränkt. Die Bündel werden stets von einer Scheide umschlossen; die Scheidenzellen, welche ch
Blattober- und -unterseite unmittelbar zugekehrt sind, führen einen braun gefärbten Inhalt.
An dieser Stelle sei noch mit einigen Worten auf die als Mittelrippe bezeichnete Vorwölbung der
| Blattmitte eingegangen, in welcher ein größeres Leitbündel Platz findet, das von Bastfasersicheln umlagert
| wird, die auch zusammenstoßen und eine mechanische Scheide bilden können (siehe Textfigur 4a und
Tafel VII, Fig. 2). Nach außen zu folgen dann zwei Lagen dünnwandiger Parenchymzellen; dann, in
ı ebenfalls zwei Lagen auftretend, Assimilationsgewebe, das von der Epidermis durch eine Lage äußerst
| kleinlumiger Bastzellen geschieden wird. An der Mittelrippe sind die Oberhautzellen unterseits etwas
I radiär gestreckt; ihre Wände besitzen eine deutliche Zelluloseschicht, die von einer mächtigen Cuticular
| schicht mit Cuticula überdeckt wird. Gegen die Oberseite zu schließen sich an das Bündel je nach der
HHRRZS= 2
SS
Fig. 4. Querschnitt durch das Blatt von Dianella Hookeri. a im obersten (flachen) Teile, b im gefalteten Teile.
Ep = Epidermis. A == Assimilationsgewebe. B= Leitbündel. G — Gefäße. Bs — Bündelscheide.
Bz — Bastzellen. Schp = Schwammparenchym. Mr = Mittelripps. Os — Oberseite.
Dicke des Blattes eine bis mehrere Zellagen an, deren Elemente radial erheblich gestreckt sind und einen
schleimigen Inhalt führen, daher ein Wassergewebe bedeuten dürften. h
Da das Blatt nicht in ganzer Ausdehnung die gleiche Gestalt und den gleichen Bau besitzt, vielmehr
verschiedene Ausbildungsweisen zeigt, will ich diese näher besprechen. |
| In den basalen Partien ist das Blatt gefaltet. Die Epidermiszellen oberseits sind nahezu gleich groß
und gleich gestaltet, fünfeckig. Die Wände zeigen eine starke Zelluloseverdickung; ebenso sind die Zellen
| der darauf folgenden 2 bis 3 Zellschichten verstärkt. Die Epidermiszellen der Unterseite zeigen bereits
den Bau, den sie in den oberen Partien besitzen; die Cuticularschicht bildet über manchen Zellen warzen-
artige Erhebungen. Eine lokale Differenzierung, wie oben geschildert, ist noch nicht erkennbar. Spalt-
if öffnungen fehlen vollständig. Die Zellen des Blattparenchyms sind polygonal, längsgestreckt und mil
Ausnahme von 2 bis 3 Zellreihen mit Chlorophyllinhalt unmittelbar unter der Epidermis der Untersei
farblos; in den basalen Blattpartien ist also die morphologische Unterseite zur Lichtseite geworden. Im
Parenchym eingebettet, doch mehr der Unterseite genähert, verlaufen die Bündel mit charakteristischen
Bastbelegen an den Leptomseiten. Das Grundgewebe zwischen den Bündeln ist resorbiert; an seiner
Stelle erblicken wir große Lufträume.
b
Vergleichende Anatomie der Asphodeloideae. 65
Etwas höher hinauf verwachsen die beiden Flügel des Blattes (siehe Textfigur 4 b). Die Epidermis
der Unterseite ist typisch ausgebildet wie im obersten Teil des Blattes, mit Spaltöffnungen in den ein-
gewölbten Partien; die Zellen der Epidermisoberseite sind etwas radial gestreckt, die Cuticularschicht ist
stark entwickelt mit höckerartigen Bildungen, ihre Innenwände weisen collenchymatische Verdickung auf.
Die Leitbündel besitzen kleinlumige Bastbelege von besonderer Mächtigkeit, die im Blatte höher oben
vortretende Mittelrippe ist vollkommen charakteristisch entwickelt. Einige Zellen des Parenchyms sind
durch einen braunen Inhalt ausgezeichnet. Das Assimilationsgewebe ist bereits lokal zwischen den
“ Bündeln in der für das entwickelte Blatt typischen Weise, allerdings zunächst nur an der Unterseite
_ ausgebildet.
Im obersten Teile zeigt sich das Blatt wieder im Entfaltungsprozesse; die Zellen an der Blattstelle,
wo die Entfaltung zunächst beginnt (die später der Mittelrippe gegenüber zu liegen kommt), wachsen zum
_ oben erwähnten Wasser speichernden Gewebe aus, das aus 3 bis 5 Zellreihen besteht. Die Epidermis der
_ Oberseite zeigt den Bau des fertigen Blattes, nur ist sie an den entwicklungsgeschichtlich jüngeren Partien
durch Bastzellen durchweg verstärkt; in älteren Partien erhält sich dieses mechanische Gewebe nur
_ unmittelbar iiber und unter den Gefäßbündeln. Im Mesophyll differenziert sich, der Oberseite zuge-
E wendet, das Assimilationsgewebe zur typischen Ausbildung. Die im jüngst vorangegangenen Stadium
erwähnten mächtigen Bastbelege der Bündel reduzieren sich bedeutend.
Die anatomischen Untersuchungen der Gattungen Hosta, Hemerocallis und Phormium haben in
der Ausbildung des Mesophylis einige Beziehungen erschlossen; die letztgenannte Gattung, deren Bau
- vielfach xerophile Anpassung erkennen läßt, steht der eben beschriebenen Gattung Dianella nahe. In
dieser Tribus sind habituell sehr verschiedene Formen vertreten. Es ist daher notwendig, etwas über die
_ Gestalt des Blattes der anatomischen Besprechung vorauszuschicken: es sind typisch streifennervige
"Blätter mit stark hervortretendem Bündelverlauf; neben Formen mit verhältnismäßig schmalen, fas}
grasartigen Blättern, wie die Hemerocallis-Arten, gibt es solche mit breiter herzförmiger Blattspreite
_ (Hosta-Arten; besonders breit: Hosta plantaginea). Die folgenden Ausführungen beziehen sich auf Hosta
lancifolia (Textfigur 5).
Zwischen den Epidermen breitet sich das Assimilationsgewebe aus, das je nach der Dicke des
Blattes bis zu 10 Lagen bildet. Seine Elemente sind unregelmäßig gestaltet, im Querschnitte polygonal
Fig. 5. Querschnitt durch einen Teil des Blattes von Hosta lancifolia.
Ep = Epidermis. Sp = Spaltöffnungen. A= Assimilationsgewebe. B = Leitbündel mit Bastbelegen. Os = Oberseite.
"bis rundlich, in der Mitte häufig in der Querrichtung des Blattes gestreckt. Zellen mit Raphidenbüscheln
sind allgemein verbreitet.
Die Leitbündel reichen bis nahe an die obere Epidermis heran und besitzen doppelte Bastschienen
mit mäßig verdickten Elementen; auf den eigenartigen Aufbau des Leptoms komme ich später zurück.
Unterseits schließen sich an das Bündel farblose, verdickte Zellen an (vgl. auch Taf. VI, Fig. 8, welche
Sich auf Hosta coerulea bezieht).
Über den Bau des Blattstieles, der im Querschnitte dreieckig bis schwach mondsichelförmig ist, sei
folgendes berichtet: Über der Epidermis der Unterseite sind die Zellen mehrerer Reihen collenchymatisch
966 Dr. W. Bouvier,
verdickt (vgl. Taf. VII, Fig. 4). Chlorophyll haltende Zellen befinden sich in geringer Anzahl über dieser
Schichte, desgleichen unter der Epidermis der Stieloberseite. Das Innere des Stieles bildet ein farbloses
Gewebe aus zahlreichen, weitlumigen, dünnwandigen, längsgestreckten Elementen. In diesem Gewebe
verlaufen, der Unterseite genähert, die Leitbündel mit Bastbelegen. Gegen den Rand des Stieles nehmen
die Bündel an Umfang ab, die Bastbelege sind aber (im Verhältnisse nämlich) bedeutend mächtiger
entwickelt. f
Hosta Sieboldiana, coerulea, plantaginea folgen genau diesem Typus.
Im Mesophyll der Gattung Hemerocallis (flava) treten zwischen den Leitbündeln große Hohlräume
auf, die durch Zerreißung weitlumiger Wasserzellen entstanden sind; ober- und unterhalb dieser Luft
räume liegen 3 bis 4 Reihen assimilierender Zellen, die aber von den Leitbündeln unterbrochen werden, }
da sich ober- und unterhalb dieser chlorophyllose Zellen einschieben. Die Assimilationszellen variieren in
der Ausbildung nur wenig; meist sind sie rundlich bis länglich, wobei die längere Achse der Querrichtu g
des Biattes parallel geht, und sind ziemlich fest gelagert; nur kleine Interzellularräume von annähernd |
dreieckigem Querschnitte treten zwischen ihnen auf. Da sich auch an der Seite der hier besonders deutlich
ausgeprägten Bündelscheide assimilierende Zellen anschließen, wird die untere grüne Zone, die etwas
breiter ist als die an der Oberseite, mit letzterer verbunden. j
Eine stärkere Ausbildung erfährt das Assimilationsgewebe in der Umgebung des mittleren Leit-
bündels. Da sich gleichzeitig dieses Gewebe an der Oberseite mehr in das Blattinnere verlagert, so ver- j
lieren die Hohlräume rechts und links von diesem an Ausdehnung. j
Wasserzellen finden sich über den einzelnen Bündeln zwischen der Bündelscheide und der Epidermis
der Blattoberseite. Sie unterstützen die Oberhaut in der Funktion als Wassergewebsmantel, da dadurch
ein direkter Verkehr zwischen dem peripheren Wassergewebe einerseits und den zuleitenden Elementen
der Bündel und dem Speichergewebe andererseits hergestellt wird.
Bei Hemerocallis fulva sind die Epidermiszellen der Oberhaut in der etwas eingebuchteten Mitte,
also gegenüber dem Zentralleitbündel, außerordentlich hoch.
Die Bündel, die von einer gut entwickelten Scheide umschlossen sind, durchziehen die Blattmitte
von Hemerocallis flava in einer Reihe, und unterscheiden sich bezüglich ihrer Größe ganz bedeutend; am
vollkommensten ist das Zentralleitbündel entwickelt.
u
Gleiche Verhältnisse zeigen Hemerocallis fulva und Hemerocallis graminea. E |
In der Ausbildung eines inneren Wasserspeichersystems gleicht Phormium tenax den eben ’
besprochenen Hemerocallis-Arten, während die Anpassung des Blattbaues an xerophile Verhältnisse i
diese Pflanze mit Dianella Hookeri teilt. Auch in gestaltlicher Hinsicht erinnert das Blatt von Phormiun j
tenax an letztere Gattung, da es auch in den basalen Partien anscheinend gefaltet ist, wobei die Falten Ä
miteinander verwachsen und sich im Spreitenteile des Blattes öffnen. Die Blattspreite ist dann senkrecht
zum basalen Teile des Blattes gestellt. Über die Querschnittsformen und über die Lage der Gewebe:
systeme geben die Textfiguren 6, 7 und 8 Aufschluß. 4
Auf der ganzen Oberseite des Blattes sehen wir ein 1- bis 2-schichtiges Hypoderma auftreten, dessen
Wände zwar schwach verdickt, aber von zahlreichen Tüpfeln durchbrochen sind und so ein peripheres
Wassergewebe darstellen (Taf. VII, Fig. 1). @
Außer diesem beobachten wir ein inneres Wasserspeichersystem, das aus weitlumigen, zartwandi gen |
und lückenlos aneinander schließenden Parenchymzellen besteht, die vollkommen chlorophylifrei sind und
zwischen den Leitbündeln auftreten. Diese Gewebemassen stehen mit der Parenchymscheide der Gefäß:
bündel durch Zellen, die nur wenig Chlorophyll führen, in Verbindung; die Scheide selbst tritt mit der oberen
Epidermis und mit dem peripheren Hypoderma in Berührung. Durch dieses Verbindungssystem stehen
alle der Wasserspeicherung dienenden Gewebe miteinander in mittelbarer Berührung (Textfigur 7). |
Das Assimilationsgewebe ist beiderseits in annähernd gleicher Stärke und Ausbildung vorhanden
und umschließt das zentrale Wasserspeichergewebe; die Zellen sind im Querschnitte polygonal, im Längs- }
schnitte rundlich-elliptisch und bilden beiderseits 5 bis 6 Lagen (Taf. VII, Fig. 1). |
Vergleichende Anatomie der Asphodeloideae. 967
u Die Gefäßbündel durchziehen in verschiedenen Ausbildungsstufen zwischen zwei mächtigen Bast-
schienen in einer Reihe das Blatt (siehe Textfigur 7); die Parenchymscheide und ihre Bedeutung wurde
schon bei der Besprechung des Wasserspeichergewebes erwähnt; in ihren Zellen werden häufig Kalk-
oxalatkristalle angetroffen.
Zwischen den typisch ausgebildeten Leitbündeln finden sich im Assimilationsgewebe eingebettet
und von einer farblosen Scheide umschlossen isolierte Baststränge (siehe Figur 7).
Die Mittelrippe des Blattes springt nach unten vor und enthält ein Bündel mit einer äußerst mächtigen
tsichel auf der Leptomseite; außerdem wird das Bündel rechts und links von Bastfaserzügen flankiert
DD
N
Fig. 7. Querschnitt durch den Blattllügel von Phormium tenax. Fig. 8. Querschnitt durch den Blattrand von Phormium tenax.
iM
Ep = Epidermis. A = Assimilationsgewebe. Wg= Wassergewebe (inneres). Hp=Hypoderma. B = Bündel.
Bs = Bündelscheide. Bst = mechanisches Gewebe.
xtfigur 6). Die herumlagernden Parenchymzellen sind englumig, farblos und besitzen kaum verdickte
Wände. Die Zellen des Hypoderma sind in der Rippe weitlumig, radiär gestreckt, ihre Wände von Tüpfeln
durchbohrt; sie treten in 4 bis 6 Lagen auf.
Ich will nun noch kurz in zusammenfassender Weise die einzelnen Gewebesysteme des Mesophylis
besprechen. |
Das Assimilationsgewebe findet sich gewöhnlich unmittelbar unter, beziehungsweise über der
Epidermis; nur in seltenen Fällen schalten sich mechanische, collenchymatische oder Wasserspeicherzellen
Schen beide Gewebearten ein. Seine Mächtigkeit hängt von dem Umstande ab, ob das Innere des
tes ausschließlich vom Assimilationsgewebe eingenommen wird, oder ob ein Teil des Mesophylis als
868 Dr. W. Bouvier,
Wassergewebe zur Ausbildung gelangt. Im letzteren Falle ist die assimilierende Partie ober- und unterseitel
auf mehrere Lagen beschränkt, deren Zellen sehr dicht nebeneinander liegen und im Querschnitte mitunter
eine bandartige Zone um das Binnengewebe bilden, welcher Fall für Asphodelus überaus charakteristisch
ist. Die Assimilationszellen sind bei derartiger Entwicklung meist palisadenartig. Allerdings beobachtete
ich auch, daß trotz Vorkommens eines typischen Wassergewebes die assimilierenden Zellen unregelmäßig,
rundlich gestaltet oder in der Querrichtung des Blattes gestreckt sind.
Wenn das Blattinnere nur vom Chlorophyll haltenden Gewebe eingenommen wird, so fehlen typische
Palisaden meist vollkommen; nur unmittelbar unterhalb der oberen Epidermis finden sich zuweilen Zellen,
die annähernd palisadenartig sind. Alle übrigen besitzen einen polygonalen bis rundlichen Querschni t,
sind oft schwammparenchymatisch und verschieden groß. Zugleich nimmt ihr Chlorophyligehalt nach dem
Blattinneren allmählich ab. Auch quergestreckte Zellen sind in der Blattmitte, sowie namentlich in der
Nähe der Bündel, wo sie sich dann radial einstellen, nicht selten anzutreffen. Die Interzellularen zeigen
verschiedene Größe und sind in manchen Blättern ziemlich gleichmäßig, in anderen wieder verschieden
verteilt. |
In vielen Blättern ist ein spezifisches Wassergewebe nicht vorhanden; bereits Möbius hat für die
Orchideen bewiesen, daß bei Fehlen eines typischen Wassergewebes assimilierende Zellen als Neben-
funktion die Wasserspeicherung übernehmen. Auch ich konnte in manchen Fällen beobachten, daß Assi-
milationszellen eine schleimige Masse enthielten, die identisch sein dürfte mit der »Wasser anziehenden
und Wasser haltenden Substanz« im Sinne Möbius’.!
Bezüglich der Konstruktionsformen des assimilatorischen Gewebesystems unterscheidet Haber-
landt? drei Systeme: ob das Assimilationsgewebe zugleich als Ableitungsgewebe dient, oder ein Assimi-
lations- und ein Ableitungsgewebe vorhanden ist, oder sich zwischen diese beiden Gewebe noch ein
Zuleitungsgewebe einschaltet. Ich erinnere hier an meine Ausführungen bei einzelnen Bautypen. Allerdings
ist es in den meisten Fällen nicht leicht, die einzelnen Gewebearten (ob Zu-, Ableitungsgewebe) nach dem
Baue der Zellen zu unterscheiden: ob man zum Beispiel berechtigt ist, die etwas längsgestreckten Assimi-
lationszellen der Blattmitte von Hemerocallis als Ableitungszellen anzusprechen.
Ebenso schwierig ist die Charakteristik der Zuleitungselemente: ob in den Blättern von Phormium
tenax die unmittelbar dem Wassergewebe anliegenden quergestreckten Zellen als Zuleitungszellen zu
bezeichnen sind, welche Ansicht mit Bezugnahme auf die Ausführungen Haberlandt’s® folgerichtig
sein dürfte. |
Die Untersuchungen haben in dieser Hinsicht noch viele Fragen eröffnet, deren Behandlung vom
physiologischen Standpunkte sehr interessant wäre, vom Ziele meiner Arbeit aber allzuweit abschweifen
würde.
W. G. Bädecker hat sich in seiner Inauguraldissertation mit dieser Frage bezüglich Asphodelus
befaßt, einer Gattung, die auch Haberlandt untersuchte und seinem zweiten Systeme mit Ornithogalım,
Allium-Arten als Typus einreihte,* der Gruppe also, bei der außer dem Assimilationsgewebe nur noch
ein Ableitungsgewebe vorhanden ist. Bädecker, dessen Ansicht ich vollkommen teile, bemerkt hiezu, daß
dies für die Partien des Blattes in der Gegend der großen Leitbündel auch zutrifft, indem daselbst die v
der Oberfläche radial geordneten Reihen von Palisadenzellen auf den Ring längsgestreckter Scheiden-
zellen rings um die Leitbündel stossen. An den übrigen Stellen des Blattes münden aber die Reihen der
Palisadenzellen erst in mehr oder weniger quergestreckte, kettenförmig aneinander gereihte Zellen ein, di
in der Querrichtung von Leitbündel zu Leitbündel aufeinander folgen; und insoferne kann man hier auch
von einem Zuleitungsgewebe sprechen. |
1 Siehe W. G. Bädecker, Physiologische Anatomie einiger Liliaceenblätter; u. Möbius, Über den anatomischen Bau der
Orchideenblätter. Pringsheim’s Jahrb. für wissensch. Botanik, XVII, 1887.
2 Siehe Haberlandt, Physiologische Pflanzenanatomie, 3. Aufl., Leipzig 1904, p. 250 f.
3 Haberlandt, Physiologische Pllanzenanatomie, 3. Aufl., Leipzig 1904, p. 253 Fig. 106.
*Haberlandt, Physiologische Pllanzenanatomie, 3. Aufl., Leipzig 1904, p. 251f.
Vergleichende Anatomie der Asphodeloideae. 569
a, Im Mesophyli kommen auch verschieden gestaltete, kürzere oder längere, in der Richtung der Blatt-
hse ‚gestreckte Zellen vor, die Calciumoxalat entweder in Form von Raphidenbüscheln oder einzelner
stalle enthalten. Wenn sich das Mesophyll in eine äußere Chlorophyll führende und eine farblose
zentrale Partie differenziert, kommen sie vorwiegend in der ersteren, seltener auch in der letzteren vor.
Raphidenbündel mit besonders langen, nadelförmigen Raphiden fand ich in Bulbine favosa, in
'zerer Ausbildung in Bulbinella robusta, Eremurus spectabilis, Hosta lancifolia.
Bei Anthericum ramosum und anderen Gattungen der Subtribus Anthericinae finden sich die
Yaphiden führenden Zellen mehr an den Rändern des Blattes zwischen den Gefäßbündeln; sie können hier
fig in Form von Zellzügen auftreten (Echeandia terniflora, Chlorophytum Sternbergianum).
Keine Raphidenbündel besitzen die Blätter von Bowiea volubilis und Dianella Hookeri.
Größere, wohl ausgebildete Einzelkristalle wurden bei Arthropodium cirrhatım beobachtet.
- Im Mesophyli eingebettet oder die ganze Dicke des Blattes einnehmend, durchziehen Gefäßbündel in
verschiedenen Stadien der Entwicklung das Blatt. Bezüglich ihrer Anordnung und Lage lassen sich fol-
e Fälle unterscheiden.
1. Bei Blättern mit rundlichem Querschnitte stehen die Bündel in einem Kreise, an der Grenze
vischen dem assimilierenden und farblosen Teil des Mesophylis, wobei mit größeren, gut entwickelten
deln weniger vollkommene ziemlich regelmäßig abwechseln. Die Leptomteile der Bündel sind der
Außenseite zugekehrt (Bulbine annna, Bulbine favosa, Bowiea volubilis).
2. Wenn die Blätter flach ausgebildet sind, läßt sich nur der Fall beobachten, daß der morpho-
schen Oberseite auch die physiologische Oberseite entspricht. Alle Bündel liegen in einer Ebene und
parallel orientiert; sie kehren der Oberseite das Hadrom zu. Das Zentralleitbündel ist besonders
8.
3a. Bei stärkerer Ausbildung der Blätter sind die Bündel in zwei Reihen angeordnet; alle Bündel, die
r Ober- und Unterseite, wenden den Gefäßteil nach innen und sind mit Ausnahme der randständigen
el parallel gelagert. Die Bündel der Ober- und Unterseite sind häufig opponiert. Das Zentralleitbündel
ie die randständigen zeichnen sich meist durch besondere Größe aus (Dulbinella robusta).
8b. Auch bei den rinnigen Blättern sind die Bündel nicht in einer Ebene angeordnet; ihr Hadrom
ist nach innen gekehrt, die Größe der Bündel wechselt; die randständigen und das mittlere Bündel der
Önterseite sind am stärksten entwickelt (Asphodehus, Asphodeline, Eremurus).
Die Bündel sind typisch kollateral gebaut. In ihrem Hadrom finden wir Gefäße und Tracheiden mit
| mannigfachsten Verdickungsformen: neben Ring- und Spiralbändern, die am häufigsten anzutreffen
Sind, bemerken wir auch netz- und treppenförmige Aussteifungen. Typische Hoftüpfel sind stets vor-
handen. Die Weite der wasserleitenden Bahnen schwankt innerhalb beträchtlicher Grenzen; ebenso
rt auch ihre Zahl: neben Fällen mit einer größeren Anzahl (10 bis 15) Holzelementen (Taf. VI, Fig. 4
(5; Taf. VII, Fig. 5) bestehen manche Hadromteile aus nur 2 bis 4, ja aus nur einem einzigen
Be (Chlorophytum Sternbergianum). Bei Bulbine anmua und Bulbine favosa mit fast zylindrischen,
ichen Blättern sind die Hadromteile auf einige englumige Tracheiden reduziert, da ja infolge des
| eichen Saftgehaltes der farblosen Mesophylizellen ein ausgiebiger Wassertransport in Holzelementen
_ unnötig erscheint (Taf. VI, Fig. 1).
Die Zellen des Hadromparenchyms sind langgestreckt, dünnwandig, meist ohne jede Verdickung;
nur bei Dianella Hookeri konnte ich schwache Verholzung wahrnehmen.
- Die Lagerung der Gefäße und Tracheiden im Hadrom ist eine verschiedene; in einigen Fällen sind
Sie wie im Schafte Y- oder V-förmig angeordnet, wobei sich die Leptomteile zwischen den Schenkeln aus-
iten (Taf. VI, Fig. 5), in anderen Fällen legen sie sich in Bogenform an den Leptomteil an oder sind
unregelmäßig im Holzteil zerstreut (Taf. VI, Fig. 3, 4 und 6; Taf. VII, Fig. 5.)
° An den Hadromteil schließen sich gegen den Siebteil zu gewöhnlich in einer Lage Leptomparen-
/mzellen an. Im Leptom konnte ich meist deutlich Siebröhren und Geleitzellen beobachten; typische
mbiformzellen sind selten anzutreffen.
570 Dr. W. Bouvier,
Bei Hosta-Arten sind die Siebröhren in 2 bis 3 Reihen angeordnet, großlumig und polygonal; um
diese lagern kleinlumige Geleitzellen (Taf. VI, Fig. 2).
Andere Gattungen besitzen im Leptom lauter englumige Zellen, so daß eine Trennung von Sieb-
röhrenzellen und Geleitzellen im Querschnitte kaum durchzuführen ist. Ein besonders typisches Leptomg
besitzen die Bündel im Blatte von Phormium tenax (Taf. VI, Fig. 6).
Die Leptomelemente sind meist zartwandig; es kommen auch Abweichungen vor, die darin bestehen,
daß mitten im Leptom Zellen mit kollenchymatisch verdickten Wandungen auftreten.
Der mechanische Schutz der Bündel wird durch zwei Bastschienen bewirkt, die gewöhnlich umso
kräftiger ausgebildet sind, je näher die Bündel der Peripherie gelagert sind; besonders starke Bastschienen
besitzen die Bündel der Blätter von Dianella Hookeriund Phormium tenax (Textfiguren 4 und 7; Taf. VII,
Fig. 3); in manchen Blättern ist der Schutzbelag auf der Leptomseite kräftiger als auf der Hadromseite;
die mechanischen Elemente können auch auf wenige schwach verdickte Zellen beschränkt sein oder ganz
fehlen, so daß die Festigkeit des Blattes allein durch den Turgor der einzelnen parenchymatischen Zellen
hergestellt wird.
Bei der Gattung Asphodelus liegt dem Leptom kappenförmig ein Gewebe an, dessen Elemente an den
Ecken, vielfach auch an den Seiten collenchymatisch verdickt sind. Ähnliche, nur schwächer collen-
chymatisch verdickte Elemente umgeben den Hadromteil (Taf. VI, Fig. 5).
Bei Bulbinella robusta sind parenchymatische Elemente um den Hadromteil collenchymatisch
verstärkt.
Die Leitbündel von Bulbine annna und Bulbine favosa entbehren der mechanischen Elemente voll-
kommen (Taf. VI, Fig. 1).
Sehr unvollkommen ist der mechanische Schutz der Bündel i in Chlorophytum Sternbergianum; als
spezifisch mechanische Elemente treten über dem Hadrom und unter dem Leptom je eine bis drei Bast-
fasern auf. Desgleichen fehlen bei Echeandia terniflora stützende Zellen entweder ganz oder sind nur |
in geringer Zahl vorhanden. Auch bei Arthropodium cirrhatum bestehen die Baststränge nur aus wenigen
Zellen, die mäßig verdickte, aber verholzte Wände besitzen; neben typisch prosenchymatischen Bastfasern
finden wir auch verdickte Parenchymzellen. \
Die Leitbündel von Bowiea volubilis besitzen weder lokale Baststränge noch ausgeprägte Parenchym-
scheiden.
Die verschiedenen Hosta-Arten haben an spezifisch mechanischen Elementen eine Collenchym-
schichte unterhalb, Bastsicheln ober- und unterhalb der Leitbündel, sowie verdickte Zellen an den Blatt-
rändern. |
Bezüglich der mechanischen Elemente in Hemerocallis-Blättern berichte ich folgendes: Über dem
Hadrom und unter dem Leptom der Bündel verlaufen stützende Bastbelege in sichelförmiger Anordnung; |
diese Bastfasern weisen namentlich bei mächtigen Bündeln stark verholzte Verdickungen auf, in jüngeren
und kleineren zeigen sie ein verhältnismäßig großes Lumen und sind in geringer Zahl vorhanden; den
kleinsten können sie gänzlich fehlen, an ihre Stelle treten Grundgewebezellen, welche collenchymatisch
verdickt sind. Zwischen den beiden mechanischen Zellarten können wir Übergänge beobachten: die Bast-
zellen unter dem Leptom gehen allmählich in die Collenchymzellen über der Epidermis über.
Die Fibrovasalstränge werden beinahe regelmäßig von Leitscheiden umschlossen, deren Zellen mit
unter chlorophyllhältig, in typischer Ausbildung aber chlorophylifrei sind, langgestreckt und zartwandig.
Nach Gilg kommt diesen Scheiden eine Wasser speichernde Rolle zu; dies ist namentlich dann lei ht
zwischen Bastbeleg und Siebteil ein, so daß für eine unmittelbare Ab-, beziehungsweise Zuleitung der Assir
milate, beziehungsweise des Wassers und der Nährstoffe Sorge getragen ist.
Vergleichende Anatomie der Asphodeloideae. 571
Diese Scheiden können auch die Funktionen von Schutzscheiden übernehmen; in diesem Falle ver-
dicken sich ihre Wandungen und die Zellen schließen lückenlos aneinander.
In charakteristischer Weise springt bei sehr vielen Gattungen eine Mittelrippe an der Blattunterseite
tr, und zwar entweder gewölbt oder kantig zulaufend, und bietet einem Leitbündel Raum. Der mechanische
‚eptombelag dieses Bündels ist entweder besonders mächtig und bildet das Traggerüst der Rippe, oder die
auf die Epidermis folgenden Zellpartien des Mesophylis sind hier collenchymatisch verdickt und ersetzen
len Baststrang beim oben geschilderten Typus.
=
en
H.:bElL
Allgemeine Betrachtungen über die Verwertung der anatomischen
Verhältnisse einzelner Organe für die Systematik.
Nach dieser ausführlichen Besprechung der anatomischen Verhältnisse will ich nun darauf ein-
'ehen, in wieweit meine anatomischen Untersuchungen die Systematik der Tribus Asphodeleae und
nervocallideae teilweise umändern könnte. Auch jetzt muß ich wieder auf den Nachteil verweisen, der
mir dadurch entstanden ist, daß ich mangels an Material viele Gattungen unberücksichtigt lassen mußte;
) war es mir unmöglich, den anatomischen Aufbau von drei Subtribus: Chlorogalinae, Odontostominae
| Xeroneminae kennen zu lernen. Dazu gesellte sich noch die Tatsache, daß, wenn man von der im
Igenden zitierten Arbeit von R. Schulze absieht, sämtliche mir zugewiesenen Gattungen bis jetzt noch
nicht von anderen Autoren untersucht wurden, ausgenommen einige Gattungen wie Asphodelus,
emerocallis (fulva), Pharmium tenax, deren anatomische Merkwürdigkeiten das Interesse mancher
oren wachriefen.
Die einzige wissenschaftliche Arbeit, die sich mit dieser Unterfamilie beschäftigte und für meine
vecke verwertbar wäre, stammt aus der Feder Rudolf Schulze’s!. Aber bei der Weite des Zieles, das
ic ı dieser Autor in seiner Abhandlung steckte, scheinen ihm manche Merkmale, die eine eingehende
sprechung verdient hätten, als systematisch nicht verwertbar erschienen zu sein. ?
Bevor ich nun auf die Verwertbarkeit der vergleichenden Betrachtung für die Systematik der Unter-
ilie übergehe, will ich die Organe anführen, auf welche die Systematik bei Berücksichtigung der
tomischen Verhältnisse bei dieser Unterfamilie ihr Hauptgewicht legen muß.
Obwohl sämtliche Vegetationsorgane, Wurzel, Rhizom, Schaft, Blatt usw. naturgemäß gleichmäßig
berücksichtigt werden sollten, ergibt sich hier bei Behandlung dieser Frage doch insoferne ein Unter-
hied, als meiner Ansicht nach die Organisations- und Anpassungsmerkmale an den einzelnen Organen
rerschieden starkem Maße zum Ausdruck kommen. Während im Baue der Wurzel vielfach Anpassungs-
merkmale vorherrschen, da klimatische, Standorts- und andere Verhältnisse sehr stark verändernd ein-
wirken, drückt sich die Organisation der Pflanze hauptsächlich im Blattbaue aus, wenn sich
auch dieser vielfach auf Anpassungsmomente zurückführen läßt.
> 1 Rudolf Schulze, Beiträge zur vergleichenden Anatomie der Liliaceen, Haemodoraceen, Hypoxidoideen und Velloziaceen.
Botanische Jahrbücher von A. Engler, 17. Band, Leipzig 1893, p. 349 1.
2 Bädeker untersuchte in seiner bereits öfters genannten Inauguraldissertation von meiner Unterfamilie nur vier Gattungen,
iehungsweise Arten, nämlich die Blätter von Asphodelus Iuteus, Arthropodium cirrhatum, Funkia (syn. Hosta) subcordata und
rocallis lava; seine Ausführungen sind zwar sehr genau, gereichen mir aber bei dem Umstande, als ich dieselben oder ähnliche
ten untersuchte, nur zu geringem Nutzen,
Denkschriften der mathem.-naturw. Klasse, 91. Band 75
572 Dr. W. Bouvier, |
ü
Leider stand mir zur Erhärtung meiner vorausgehenden Behauptung nicht das nötige Untersuchungs-
material zur Verfügung, so daß ich mich speziell auf die Gattung Anthericum mit den Spezies: Author
ramosum, einer Pflanze der mitteleuropäischen Flora, und Anthericum algeriense, einer Pflanze Algeriens,!
dessen Klima die Eigenschaften der gemäßigten und heißen Zone vereinigt, beschränken muß.
Während im Blattbaue bei beiden Arten annähernd dieselben anatomischen Verhältnisse wieder-
kehren: in der Epidermis mit Spaltöffnungen, im Mesophyll, in den Bündeln (letztere besitzen allerdings
bei Anthericum algeriense schwach verdickte mechanische Elemente, die bei Anthericum ramosum fehlen),
zeigt die Wurzel Verschiedenheiten, die aber in der Gesamtheit als Anpassungsmerkmale an Standort und
Klima zu erklären sind; die Ausbildung der Exodermis ist bei beiden Arten verschieden; ich verweise
hier auf die Ausführungen bei den einzelnen Arten. Das Gleiche gilt bezüglich der Rinde, Endodermis und
Zentralzylinder. Alle die Abweichungen, die sich hier zeigen, hängen sicher auf das innigste mit den Ver-
hältnissen zusammen, unter denen die Pflanze lebt. Die Rinde der Wurzeln von Anthericum algeriense
muß vor dem Austrocknen durch eine mehrschichtige verkorkte Exodermis bewahrt werden; aus dem
gleichen Grunde werden die Endodermzellen bedeutend stärker verdickt. Da die Ansprüche auf Wasser-
versorgung der Blätter infolge der durch warme Temperaturen gesteigerten Transpiration bei Anthericum
algeriense erhöhte sind, sind die Gefäße der Wurzel weitlumiger. Die Verhältnisse im Schafte konnte ich
nicht in den Bereich der vergleichenden Betrachtung ziehen, da mir von Anthericum algeriense kein
Schaft zur Verfügung war.
Rhizom und Schaft liefern aus dem Grunde wenig Material für den Grundgedanken meiner Arbeit,
da ihr Bau bei den meisten Gattungen, von denen ich solche Organe zur Untersuchung hatte, in den
wichtigsten Merkmalen übereinstimmt. |
Ähnliche Tatsachen wie bei Anthericum ließen sich auch für Bulbine annna und Bulbine favosa
anführen, wobei ich allerdings über den Standort dieser beiden Spezies nicht unterrichtet bin und Engler
als ihr Verbreitungsgebiet kurz Kap der guten Hoffnung angibt.
Schulze bestreitet zwar, Beziehungen zwischen Standort und Bau gefunden zu haben. * Wenn aber
meine Behauptung irrtümlich wäre, so daß wir Wurzel und Blatt? dieselbe Stellung bei Betrachtung der
anatomischen Verhältnisse bezüglich der Anpassungs- und Organisationsmerkmale einräumen müssen, dan 1
möchte ich auf die bereits erwähnte Gattung Bulbine zurückkommen, bei welcher der Blattbau mit Aus
nahme der Dickenverhältnisse der Epidermis und Ausbildungsweise der Spaltöffnungen bei beiden Spezies:
Bulbine annua und Bulbine favosa im wesentlichen übereinstimmt, während sich im Wurzelbaue beträcht-
liche Unterschiede ergeben; zugleich will ich auch die Frage aufwerfen, wie wäre diese ungleiche Aus-
bildung der Wurzel bei derselben Gattung erklärlich als durch Anpassung an Standortsverhältnisse; im
verneinenden Falle müßten wir auf diese Merkmale das gleiche Gewicht legen wie im Blatte, diese
Gattung in zwei Untergattungen trennen.
Jedenfalls bedarf meine Ansicht einer noch eingehenderen Begründung, die sich hauptsächlich a uf
anatomische Untersuchungen zu stützen hätte, die mir aber beim beschränkten Material nicht möglich
waren.
Im folgenden will ich nun ausführen, in welcher Weise die anatomischen Verhältnisse bei der
Liliaceen-Unterfamilie Asphodeloideae, zunächst in der Tribus Asphodeleae, zur systematischen Ein-
teilung verwertet werden können. Zugleich verweise ich auf die Bemerkungen in der anatomischen
Besprechung, so daß die Schlußfolgerung als Ergänzung dieser Ausführungen betrachtet werden kann.
1 Siehe Willkomm, Flora hispanica, Vol. I, p. 204: ....in Algeria prope Oran fortasse in regno Murico v. Granatensi;
weiters Boissier et Reutter, Pugillus plant. novar. Africae borealis Hispaniaeque australis. Genevae 1852.
2 SchulzeR., p. 349.
3 Aus den früher angeführten Gründen wird man es begreiflich finden, warum ich Schaft und Rhizom ausschalte,
Vergleichende Anatomie der Asphodeloideae.
O1
1
w
Die erste Subtribus der
Asphodelinae
gibt sich bezüglich der Gattungen Asphodelus, Asphodeline und Eremurus im Wurzel-, Wurzelknollen-,
Rhizom-, Schaft- und Blattbaue als so einheitlich zu erkennen, daß ihre anatomische Zusammengehörigkeit,
"wie schon erwähnt, außer allem Zweifel steht. Dagegen weicht die Gattung Paradisea in einigen typischen
2 Merkmalen des Blattbaues ab, während die Wurzel einiges mit dem Asphodelinae-Typus gemein hat.
Trotzdem erkenne ich mir eine gewisse Berechtigung zu, diese Gattung aus dieser Subtribus heraus-
zunehmen und einer Entwicklungsreihe der zweiten Subtribus anzulehnen.
Ze
| Anthericinae.
3 Die zweite Subtribus umfaßt auch in anatomischer Hinsicht heterogene Gattungen. Die Stellung der
Gattung Bulbinella ist bezüglich des Blattbaues ziemlich selbständig; über den anatomischen Bau der
Wurzel sind wir vollkommen im unklaren, da mir das nötige Material fehlte, ein Umstand, der sich in
diesem Falle recht unangenehm bemerkbar macht.
i Mit der anschließenden Entwicklungsreihe, welche die Anthericinae im engsten Sinne zu umfassen
‚hätte, hat Bulbinella gleich wie Bulbine nur wenig gemeinsam. Auch Bulbine nimmt infolge der anatomi-
schen Eigentümlichkeiten der Vegetationsorgane eine Sonderstellung ein. Zu den eigentlichen Anthericinae
rechne ich die untersuchten Gattungen Paradisea, Anthericum, Echeandia, Chlorophytum und Arthro-
Podium. Denn wenn auch diese Gattungen im Blattbaue Kleine unterscheidende Merkmale aufweisen, da
zum Beispiel die Epidermis der Oberseite ihre Funktion als Wasser speicherndes Gewebe bei den beiden
bi letzten Gattungen durch eine radiale Streckung besonders ausdrückt; oder weil der Bastbeleg der Leit-
s bündel bei manchen stärker, bei anderen schwächer oder gar nicht ausgebildet ist — in den wesentlichen
ö Organisationsmerkmalen stimmen sie doch überein, auch größtenteils in dem Wurzelbaue, da ja die ver-
schiedene Ausbildungsweise der Exodermis, Endodermis, Fehlen oder Vorhandensein eines Rinden-
u schymmantels meist doch nur Anpassungsmerkmale vorstellen können. Eine andere Gruppierung
oder gar Verteilung dieser Gattungen unter verschiedene Subtribus wäre daher ganz unnatürlich.
} Anthericum erinnert zwar durch gewisse Merkmale im Baue der Wurzel an Bulbine, verrät zugleich
„auch Beziehungen zu Arthropodium; im Blattbaue weist Anthericum vielfach auf Echeandia, in deren
_ Wurzelbau sich ähnliche Prinzipien geltend machen, welche den von Chlorophytum beherrschen. Besonders
enge schließen die beiden letztgenannten Gattungen aneinander. Die Wurzel von Arthropodium zeigt
zwar ein abweichendes Verhalten; aber aus dem Blattbaue können wir ohne Schwierigkeit den Zusam-
menhang mit den übrigen Gattungen dieser Subtribus herauslesen.
Die Stellung der nicht untersuchten Gattungen dieser Subtribus muß ich ganz unberücksichtigt
lassen, daR. Schulze, mein Gewährsmann, eine spezielle Charakteristik der Gattungen überhaupt nicht
gibt und im zusammenfassenden Urteile sich in Besprechungen erschöpft, die für die Systematik ohne
- jeden Belang sind. !
Chlorogalinae.
Die dritte Subtribus mit den Gattungen Schoenolirion Torr. (4 Arten), Chlorogalum Kunth
(8 Arten), Hemiphylacus S. Watson (1 Art),
1 Schulze äußert in seiner Abhandlung (p. 349) die Ansicht, daß die soeben besprochenen beiden Untergruppen (= Sub-
tribus) anatomisch nicht zu trennen sind. Dieser Behauptung möchte ich mit dem Hinweise auf meine früheren Ausführungen entgegen-
treten, da sich innerhalb der von mir untersuchten Gattungen zwei Subtribus deutlich unterscheiden lassen, allerdings in etwas
anderer Gruppierung, als sie Engler bringt. Außerdem dürfte sich in der Subtribus Anthericinae eine zweite Entwicklungsreihe
finden, da ja, wie erwähnt, die beiden untersuchten Gattungen Bulbinella und Bulbine ganz bedeutende Abweichungen von diesem
Typus zeigen; allerdings kann ich darüber keine Äußerung abgeben, ob sie sich an andere, nicht untersuchte Gattungen dieser
Subtribus anschließen, oder an solche der beiden folgenden Subtribus, da ich über deren anatomische Verhältnisse nicht auf-
geklärt bin.
074 Dr. W. Bouvier,
sowie die vierte Subtribus
Odontostominae
mit der Gattung Odontostomum Torr. muß ich aus der Besprechung ausschalten, da mir jedes Unter- |
suchungsmaterial fehlte und Schulze’s Charakteristiken so mangelhaft sind, daß es mir unmöglich ist,
über die Stellung dieser beiden Subtribus im System schlüssig zu werden.
Die fünfte Subtribus
Eriosperminae
vereinigt die Gattungen Schizobasis Baker (5 Arten), Bowiea Harvey (1 Art) und Eriospermum Jacg. |
(zirka 70 Arten). Bowiea, die allein untersucht wurde, zeigt eine ziemlich isolierte Stellung; als unter-
irdisches Vegetationsorgan besitzt sie eine Zwiebel, unterscheidet sich also hierin ganz bedeutend vor
den anderen Gattungen, die Rhizome im Erdboden ausbilden. Auch anatomisch ist die Sonderstellung
vollkommen begründet.
Im Zentralzylinder der Wurzel treffen wir hier ausnahmsweise ein zentrales Gefäß. Im Schafte
besitzt Bowiea zwar auch einen mechanischen Ring, dieser ist aber nicht besonders kräftig gebaut: er
besteht aus 2 bis 3 Zellagen mit schwach verdickten Elementen, die umgewandelte Parenchymzellen dar-
stellen. Auch die anatomische Merkwürdigkeit, daß die Leitbündel nur innerhalb des mechanischen Ringes
auftreten und zu diesem in keiner weiteren Beziehung stehen, jeden mechanischen Beleges entbehren und
in einer bestimmten Zahl, nämlich 5 bis 6 vorhanden sind, verschafft dieser Gattung in der Unterfamilie
der Asphodeloideae, beziehungsweise Tribus der Asphodeleae eine ziemlich isolierte Stellung.
Im Blattbaue können wir allerdings einige Anklänge an Bulbine annıa finden: die Epidermis, die
Ausbildungsweise des Mesophylis und der Leitbündel erinnert vielfach an Bulbine annna. ’
Vielleicht kann die vergleichende Anatomie Beziehungen, die anscheinend in einigen anatomisch
Eigentümlichkeiten zwischen beiden Gattungen bestehen, noch tiefer begründen, zumal, wenn auch die
anderen Gattungen der Subtribus Anthericinae anatomisch eingehend untersucht worden sind.
Nach Schulze steht die Gattung Schizobasis der besprochenen Gattung Bowiea ziemlich nahe,
während Eriospermum, die artenreichste dieser Subtribus, Abweichungen zeigen soll. |
Zur sechsten Subtribus
Xeroneminae
gehören die beiden Gattungen Xeronema Brongn. und Herpolirion Hook. mit je einer Art; da ich kein
Material erhalten konnte, blieben die beiden Gattungen ununtersucht. Schulze beschreibt kurz Herpolirion
Novae Zelandiae Hook., ohne die Stellung im System näher zu berühren. Eine Äußerung meinerseits ist
daher ausgeschlossen.
In der siebenten Subtribus
Dianellinae
sehen wir die Gattungen Stypandra R. Br. (mit 3 Arten), Eccremis Willd. (1 Art), Dianella Lam.
unterscheidende Merkmale gegenüber den bisher untersuchten Gattungen der Tribus Asphodeleae
erkennen, die uns aber in der Anpassung an eine xerophile Lebensweise verständlich werden.
treffen wir gegen die Mitte des Zentralzylinders zu im Anschlusse an die Hadromplatten noch weitlumige,
unverdickte Zellen, die wir als Entwicklungsstadien späterer Gefäße deuten dürften. In den älteren
se
Vergleichende Anatomie der Asphodeloideae. 879
Wurzeln sind die Pericambiumzellen, häufig auch die darunter liegende Zellschichte ziemlich stark ver-
holzt. Außerhalb der C-förmig verdickten Schutzscheide (mit Durchlaßzellen) fand ich bei Dianella
Hookeri stabförmige Sklerenchymzellen; allerdings ist die Verdickung keine allseitige, sondern beschränkt
meist auf die Innen- und Seitenwände. Dieser anatomische Charakter ist aber kein durchgreifender,
Schulze zwar auch bei Dianella coerulea einen solchen Skierenchymmantel beobachtet, dessen
rhandensein er aber bei einer anderen Spezies, nämlich bei Dianella intermedia, verneint hat, ebenso
' anderen Arten dieser Gattung.
Sollten die Standortsverhältnisse von Dianella coerulea und Dianella intermedia dieselben sein,
dann wäre es allerdings sehr auffällig, daß sich beide hierin so verschieden verhalten.
- Im Blatte von Dianella Hookeri fällt die Ausbildung der spaltöffnungsfreien Epidermis der Oberseite
auf, die ja ebenfalls auf xerophile Anpassung zurückzuführen ist.
_ Aber auch dieses Merkmal ist nicht konstant, da die Spaltöffnungen nach Schulze auch auf der
Oberseite auftreten können.
Damit steht auch im Zusammenhange, daß sich die Spaltöffnungen an der Unterseite am Grunde der
len befinden und die Schließzellen teilweise eingesenkt sind.
Ober und unter den Leitbündeln erzeugt Dianella Hookeri unmittelbar unter, beziehungsweise über
Epidermis Bastfasern, die in einer Lage angeordnet sind. Außerdem möchte ich erwähnen, daß in den
len der Bündelscheide, die an den Bastbeleg des Hadroms angrenzen, ein brauner Inhalt auftritt, der
scheinlich Gerbstoff sein dürfte. Ein ähnliches Vorkommen fand Schulze bei den beiden anderen
sattungen dieser Subtribus.
Die drei hierher gehörigen Gattungen scheinen also durch eine große Anzahl gemeinsamer Merkmale
unden zu sein, so daß ihre Zusammenfassung berechtigt ist. Trotzdem möchte ich anschließend auch
Meinung abgeben, daß die untersuchte Gattung Dianella vielfach auf typische Merkmale besonders
er Gattung der zweiten folgenden Tribus hinweist (Phormium tenax). Diese gemeinsamen Merkmale
en zwar in beiden Fällen durch Xerophilie teilweise erklärt werden; gleichwohl findet sich auch eine
jemeinsamkeit in der Organisation (Leitbündel!), so daß eine Änderung der gegenwärtigen Stellung beider
tungen gar nicht ausgeschlossen ist. Auch hier müßten erst die nötigen anatomischen Untersuchungen
jiesem Gedanken Daseinsberechtigung geben.
_ Damit ist die Frage, die ich zu Beginn der Arbeit zugrunde gelegt habe, für die Tribus Asphodeleae
"schöpft; es erübrigt mir noch, diese auch für die zweite Tribus Zemerocallideae zu beantworten.
Die
L Hemerocallideae
mschließen die Gattungen Hosta Tratt. (5 Arten in zwei Sektionen), Hemerocallis L. (5 Arten),
ormium Forst. (2 Arten), Blandfordia Smith (4 Arten), Leucocrinum Nutt. (1 Art), Hesperocallis
\. Gray (1 Art).
Bevor ich mich selbst äußere, möchte ich kurz die Ansicht Schulze’s, der sämtliche 6 Gattungen
{ ntersuchung zog, meiner Schlußfolgerung vorausschicken. Zu einer Stellungnahme bin ich nur inso-
weit berechtigt, als mir Gattungen-Material zur Verfügung stand.
Schulze sagt, daß sich die Gattungen Hosta und Hemerocallis anatomisch ebenso nahe stehen
wie Phormium und Blandfordia.
Meine anatomischen Untersuchungen der Gattungen Hosta, Hemerocallis und Phormium ergaben
nun bezüglich Rhizom und Schaft ziemlich übereinstimmende Merkmale, da wir auf kleine Abweichungen:
hizom von einer Epidermis mit stark verdickter Außenwand oder von Periderm begrenzt wird, u. S. w.
ht allzuviel Gewicht legen dürfen. Trotzdem zeigt bereits der Schaft der beiden ersten Gattungen (von
Phormium hatte ich keinen) manche Eigenheiten: so das Auftreten von Bastzellen im Leptom der Bündel
bei Hosta oder die Ausbildung eines zentralen Interzellularganges im Schafte von Hemerocallis.
en
576 Dr. W. Bouvier,
Auch im Wurzelbau dieser beiden Gattungen können wir einige Abweichungen feststellen, die auf
den Aufbau des Zentralzylinders Bezug haben, da die verschiedene Ausbildung der Endodermis und der
Exodermis, die Kurzzellen besitzt, auf Anpassung zurückzuführen ist. Abgesehen von den Dickenverhält-
nissen fällt uns bei Hosta die gänzliche Verholzung des Hadromparenchyms und Markgewebes auf, so
daß innerhalb des Zentralzylinders nur Pericambium und Leptomelemente unverdickt geblieben sind. Die
Leptom- und Hadromplatten sind bei Hosta mächtiger ausgebildet als bei Femerocallis.
Phormium bildet, streng genommen, im Wurzelbaue einen Typus für sich, da Exodermis, Rinde und
Zentralzylinder vielfach von den beiden zuletzt erwähnten Gattungen abweichen. Insbesondere fallen uns
im Zentralzylinder weitlumige, unverdickte Elemente auf, die sowohl unmittelbar an die Hadromplatten
anschließen, als auch unregelmäßig im Markgewebe zerstreut sind; in älteren Stadien werden zwei bis
drei Zellagen um jede solche Zelle verdickt; nur die Zellschicht unmittelbar um die Elemente herum
bleibt unverdickt (siehe Dianella Hookeri).
Die größten Unterschiede zeigt aber die Anatomie der Blätter, die ja auch gestaltlich bedeutend ab-
weichen: Die Epidermiszellen sind bei Hosta im Gegensatz zu Hemerocallis und Phormium auch bezüg-
lich der Außenwände unverdickt; Hosta besitzt auf der Ober- und Unterseite annähernd gleich große
Epidermiszellen, während diese bei Hemerocallis oberseits in spezieller Anpassung an die Funktion als
peripherer Wassergewebsmantel höher sind; auch die Spaltöffnungen zeigen bei FHemerocallis einen
anderen Typus.
Das Mesophyll, das bei Hosta durchaus gleichartig gestaltet ist, läßt bei Femerocallis (in ähnlicher
Weise wie in Phormium) eine Scheidung in einen peripheren, aus 2 bis 4 Lagen bestehenden assimi-
lierenden Teil und ein inneres Wasserspeichergewebe erkennen, welch’ letzteres sich aus farblosen, dünn-
wandigen Elementen aufbaut. Die Bastschienen, in denen die Bündel im Blatte verlaufen, bestehen bei
den beiden letzten Gattungen aus einer großen Anzahl stark verdickter Bastzellen, deren Lumen sich bei
Phormium auf einen kleinen Punkt (im Querschnitte selbstverständlich) reduzieren kann.
Ich glaube mit diesen Besprechungen gezeigt zu haben, daß der Anschluß der Gattung Hemerocallis
an Hosta kein so inniger ist wie ihn Schulze annimmt, daß vielmehr Zemerocallis namentlich im Blatt-
baue stärkere Annäherung an Phormium zeigt, deren Organisation allerdings durch xerophile Lebens-
weise anscheinend von diesem Typus abweicht, aber als Anpassung durch Xerophilie leicht verständ-
lich wird.
An dieser Stelle will ich nochmals auf Dianella Hookeri verweisen, die durch ebenfalls xerophile
Anpassungsmerkmale in manchen Eigenheiten den anatomischen Bau von Phorminum wiederholt.
Die Stellung der Gattung Hosta dürfte vielleicht eine Änderung erfahren.
Ich hoffe, daß meine Arbeit den ihr zugedachten Zweck erfüllen wird, obschon das mir zur Ver-
fügung gestandene Material, wie bereits oben bemerkt, ein lückenhaftes gewesen ist und daher nicht die
Lösung aller einschlägigen Fragen erlaubt.
Nunmehr gestatte ich mir, meinem hochgeschätzten Lehrer, Herrn Prof. Dr. Karl Fritsch für die
interessante Anregung und vielfache Förderung, die mir manche Schwierigkeit überwinden half,
aufrichtigst zu danken.
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Vergleichende Anatomie der Asphodeloideae. 907
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Fig. 1. Dianella Hookeri, Wurzelquerschnitt: Epiblem, Exodermis und Rinde. E
» 2. Arthropodium cirrhalum, Wurzelquerschnitt: Epiblem, Exodermis und Rinde.
» 3. Anthericum ramosum, Kurzzelle der Exodermis im Dlisrschnte,
» 4. Paradisea liliastrum, > » » » »
» 5. Anthericum algeriense, Wurzelquerschnitt: Exodermis und Rindenparenchym.
» 6. Hemerocallis fulva, » Epiblem, Exodermis (mit Kurzzelle) und Rindenparenchym.
» 7. Anthericum algeriense, » Endodermis mit Durchlaßzeile.
» 8. Echeandia lerniflora, » Exodermis (mit Kurzzelle) und Rindenparenchym.
» 9. Phormium lenax, » Epiblem, Exodermis und Rindenparenchym.
» 10. Anthericum ramosum, » » > > >
» 11. Hosia Sieboldiana, » Endodermis.
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Hosta lancifolia, Wurzelquerschnitt: Epiblem, Exodermis und Rindenparenchym.
_— —_ > Partie aus dem Zentralzylinder mit Endodermis.
. Bowiea volubilis, » > » » » » »
. Hosla plantaginea, » Rindenparenchym mit Raphidenzellen.
. Bulbine favosa, » Zentralzylinder und Sklerenchymmantel.
Partie aus dem Zentralzylinder.
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. Hemerocallis fulva, » » >20,» »
. Phormium tenax, Wurzellängsschnitt: Zellen mit Raphidenbündel und Kalkoxalatkristall.
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Fig. 1. Phormium tenax, Wurzelquerschnitt: Partie aus dem Zentralzylinder.
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. Dianella Hookeri, > > > > > mit Endodermis und Sklerenchymmantel.
» 3. Hosia coerulea, Rhizomquerschnitt: Zylinderendodermis.
» 4. — > Zelle mit Kalkoxalatkristallen.
» 5. Arthropodium cirrhatum, Wurzelquerschnitt: Partie aus dem Zentralzylinder mit Endodermis, Sklerenchymmantel u c
f Rindenparenchym.
>» 6. Paradisea liliastrum, Wurzelquerschnitt: Partie aus dem Zentralzylinder mit Endodermis.
f » 7. Hosta coerulea, Rhizomquerschnitt: Gefäßbündel.
» 8. — lancifolia, > Epidermis mit Rindenparenchym.
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Fig. 1. Anthericum ramosum, Schaftquerschnitt: Epidermis, Rindenparenchym und mechanischer Ring (mit Leitbündel).
» 2. Asphodelus ER > » (mit Spaltöffnung) und Rindenparenchym. |
» 3. Bowiea volubilis, » Spaltöffnungsapparat.
» 4. Phormium lenax, Blattquerschnitt: Epidermis mit Spaltöffnung.
» 5.° — —- Blattoberflächenschnitt: Hypoderma.
» 6. Asphodelus ramosus, Schaftquerschnitt: Epidermis, Rindenparenchym und mechanischer Ring (mit Leitbündel). ‘2
>» 7. Dianella Hookeri, Rhizomquerschnitt: Leitbündel des Zentralzylinders. F
» 8. Anthericum ramosum, Schaftquerschnitt: Epidermiszellen mit Spaltöffnung.
» 9. Hosta lancifolia, Rhizomquerschnitt: Sklerenchymzellen im Zentralzylinder.
» 10. Dianella Hookeri, > Epidermis und Rindenparenchym (mit Baststrang und Tracheiden,
Bouvier,W.: Vergleichende Anatomie der Asphodeloideae. Taf. W.
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Bulbine favosa, Blattquerschnitt: Epidermiszellen mit Spaltöffnung. 2
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Hosla lancifolia, Schaftquerschnitt: Leitbündel (mit Bastzellen mitten im Leptom).
Bulbinella robusta, Blattquerschnitt: Epidermiszellen.
. Eremurus spectabilis,
. Arthropodium eirrhatum,
. Bulbinella robusia,
. Bulbine annna,
. Phormium tenax, Blattoberflächenschnitt: Epidermiszellen mit Spaltöffnungen.
. Hemerocallis flava, Blattquerschnitt: Spaltöffnungsapparat.
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Epidermiszellen mit Spaltöffnung.
Spaltöffnungsapparat mit Epidermiszellen.
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» (mit Spaltöffnung) und Mesophyll (Assimilations-
und Wassergewebe).
Spaltöffnungsapparat.
Epidermiszellen (Außenwand).
Spaltöffnungsapparat.
Bouvier,W.: Vergleichende Anatomie der Asphodeloideae. Taf. \.
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Denkschriften d.kais. Akad.d.Wiss.math.naturw.Klasse,Bd.XCl.
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Fig. 1. Bulbine favosa, Blattquerschnitt: Leitbündel.
| » 2. Hosla lancifolia, » Leptomteil eines Leitbündels.
h » 3. Paradisea hliastrum, » Leitbündel mit Bastbelegen.
» 4. Phormium tenax, » Hadromteil eines Leitbündels.
» 5. Eremurus spectabilis, » Leitbündel mit Collenchymstrange über dem Leptom.
» 6. Phormium tenax, » Leptomteil eines Leitbündels mit Bastsichel (schraffiert).
» 7. Hosta lancifolia, Blattoberflächenschnitt: Epidermiszellen mit Spaltöffnungen.
» 8. — coerulea, Blattquerschnitt: Epidermiszellen der Mittelrippe.
Bouvier,W.: Vergleichende Anatomie der Asphodeloideae. Taf. VI.
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Fig. 1. Phormium lenax, Blattquerschnitt: Epidermis, Hypoderma, Assimilations- und Wassergewebe.
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2. Dianella Hookeri > Partie aus der Mittelrippe (Baststrang schraffiert).
3. - — 2475 Epidermiszellen, Leitbündel, Assimilationsgewebe u. s. w.
4. Arthropodium eirrhalum, Blattstielquerschnitt: Epidermis und Collenchymgewebe.
5. Hosla planiaginea, Blattquerschnitt: Hadromteil eines Leitbündels.
Bouvier,W.: Vergleichende Anatomie der Asphodeloideae. Taf. VI.
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Denkschriften d.kais. Akad.d.Wiss.math.naturw. Klasse,Bd.XCl.
DIE PIGMENTWANDERUNG IM AUGE VON
PALAEMON SOUILLA
AUS DEM ZOOLOGISCHEN INSTITUTE DER K. K. DEUTSCHEN UNIVERSITÄT IN PRAG
VON
M. ADELINA MOSSLER
Mit 5 Tafeln und 6 Textfiguren
VORGELEGT IN DER SITZUNG AM 12. JUNI 1914
Die Pigmentwanderung in Fazettenaugen ist keine neue Erscheinung mehr. Wenn sich die
Verfasserin diesem Thema zuwandte, so geschah es aus dem Grunde, weil sich einesteils bei der
neuesten Bearbeitung des Palaemon-Auges durch Trojan (1912) für die Form und Anordnung der
Pigmentzellen neue Anhaltspunkte für die jeweiligen Veränderungen jener Gebilde unter dem Einflusse
des Lichtes, beziehungsweise der Dunkelheit, ergaben und weil es andernteils von Interesse war,
nachzusehen, ob und inwieweit eine Gesetzmäßigkeit an jenem Phänomen festgestellt werden könne.
Das Endziel dieser Untersuchungen sollte die graphische Darstellung der Pigmentwanderung im
Fazettenauge von Palaemon sguwilla und womöglich die Aufstellung eines Gesetzes bilden. Vorbildlich
waren die Studien einiger Autoren der letzten Jahre auf diesem Gebiete, die, wenn auch nicht alle,
meist zu positiven Resultaten führten. So stellte Fröschel (1908) Versuche über die heliotropische
Präsentationszeit an, worunter er jene kürzeste Induktionszeit versteht, während welcher man einen
bestimmten Pflanzenkeimling reizen muß, um eben noch eine Krümmung zu induzieren. Blaauw
(1909) arbeitete in ähnlicher Weise über »die Perzeption des Lichtes«. Beide experimentierten mit
Keimlingen, die bei vollständiger Dunkelheit gesät, dann verschiedenen Lichtintensitäten ausgesetzt,
ungleiche Reizdauer verlangten, damit die Reaktion (Krümmen der einseitig beleuchteten Pflanzen-
stengel) erfolge. Die wichtigsten Resultate der oben genannten Autoren sind kurz gefaßt folgende:
»Die Präsentationszeit fällt mit steigender Intensität ziemlich angenähert nach einer gleichseitigen
Hyperbel ab, die die Ordinatenachsen zu Asymptoten hat (Hyperbelgesetz), oder: Um bei verschiedenen
Intensitäten noch eben merkliche Reaktionen zu erzielen, muß, analog dem Bunsen-Roscoe'schen
Gesetze It=I!'’, das Produkt aus Lichtintensität und Reizdauer stets den gleichen Wert haben
Dieses von Bunsen und Roscoe aufgestellte Gesetz bezieht sich auf photochemische Wirkungen,
indem sie als Ergebnis ihrer Untersuchungen fanden: »daß innerhalb sehr weiter Grenzen gleichen
Produkten aus Intensität und Insolationsdauer gleiche Schwärzungen auf Chlorsilberpapier von gleicher
Denkschriften der mathem.-naturw, Kl., 91. Bd, 76
580 M. Adelina Mossler,
Sensibilität entsprechen.e Auch Nernst und Ostwald formulierten dieselbe Gesetzmäßigkeit in
ähnlicher Weise. Während Fröschel zunächst die Kurve aufstellte und dann daraus das’ mathe-
matische Gesetz formulierte, fanden Bach und Linsbauer als Ergebnis ihrer Experimente ähnliche
Kurven, ohne dafür eine mathematische Begründung aufzusuchen. Ersterer untersuchte den Zusammen-
hang zwischen Präsentationszeit und Zentrifugalkraft, behandelte also analog den geotropischen Reiz-
vorgang, letzterer die Abhängigkeit der Präsentationszeit von der Lichtintensität für Anthokyanbildung,
Breguet und Richet suchten zu ermitteln, ob Lichtreize von sehr kurzer Dauer vom menschlichen
Auge perzipiert werden oder nicht. Es würde nicht überraschen, wenn Versuche mit dem mensch-
lichen Auge zu anderen Resultaten geführt hätten, da zwei durchaus nicht homologe Gebilde, nämlich
Pflanzenzellen und Gesichtszellen, auf Reizbarkeit miteinander verglichen werden; bei letzterer spielt
überdies die Subjektivität des Menschen eine große Rolle. Nichtsdestoweniger aber kamen die beiden
genannten Autoren zur Bestätigung obiger Gesetze, demzufolge Reizdauer und Reizintensität inner-
halb bestimmter minimaler Zeitgrenzen einander verkehrt proportioniert sind. Grijns und Noyons
(1905) bestimmten die absolute Quantität- Energie, die dem Auge zugeführt werden muß, damit eine
Empfindung erregt würde. Ihre Ergebnisse stehen jedoch in Widerspruch mit dem bisher Referierten,
da sie fanden, daß die Quantität- Energie an der Grenze des Sichtbaren nicht konstant sei. Allein
die gleiche Frage wurde noch zweimal experimentell aufgenommen von J. v. Kries (1906) und von
O. Weiß und Ernst Laqueur (1908) und auch sie fassen ihre Resultate in den Satz zusammen:
Das Produkt aus Lichtmenge und Dauer der Belichtung bei Minimalerregungen ist konstant.
Weniger zahlreich sind auf diesem Gebiete tierphysiologische Experimente. Über die photo-
elektrische Reaktion des Auges an Ayla arborea (Laubfrosch) liegen Untersuchungen von de Haas
vor. Er beschäftigte sich mit der quantitativen Bestimmung zwischen Lichtreizen und dem Retinastrom.
Dauer und Stärke des Lichtreizes wurden variiert und zwar so, daß das Produkt aus beiden konstant
blieb. Darauf wurde bestimmt, ob der Ausschlag, den man am Galvanometer beobachtete, immer die-
selbe Zahl anzeigte. Hierbei fand er für die Reizdauer von 001 bis 0:36 Sekunden durchaus
konstanten Ausschlag. Er untersuchte dann ferner, inwieweit diese Regel gültig bleibe, und zog den
Schluß, daß (bei kürzerer Belichtungsdauer als 8 Sekunden) der Effekt nur durch die ganze Licht-
energie bestimmt werde, dieses Gesetz aber für längere Zeiten nicht mehr gelte (nach Blaauw). Nun
darf man aber nicht erwarten, daß die Wirkung proportional der Reizursache wachse, das deutet
schon Fröschel (1908, p. 21) an, wenn er sagt: »Es wäre der Schluß, daß die doppelte Liehtmenge
die doppelte Erregung hervorrufe, gewagt« und Demoll (1910, p. 456) bemerkt, da er bei der
Pigmentwanderung die Erscheinung der Pseudopupille behandelt: »Wenn auch die Wirkung dieser
beobachteten Pigmentwanderung allein mit dem an der leuchtenden Pseudopupille zu beobachtenden
Effekt nicht ohne weiteres in befriedigenden Zusammenhang zu bringen ist, so können wir doch
mit Sicherheit behaupten, daß es sich darum handelt, bei Hellstellung die Reizstärke nicht pro-
portional der Lichtintensität wachsen zu lassen, sondern in demselben Maße, wie diese zunimmt,
durch veränderte Pigmentstellung zu bewirken, daß ein immer geringerer Bruchteil des von einem
Objekt ausstrahlenden Lichtes als Reiz zu wirken vermag.«
Aus allen hier zitierten Untersuchungen der Sinnesphysiologie geht hervor, daß zu einer mini-
malen Gesichtsempfindung eine ganz bestimmte konstante Lichtmenge erforderlich ist. Und speziell
das, was am inversen Blasenauge der Vertebraten ermittelt wurde, kann auch als Richtschnur für die
Untersuchung am Fazettenauge gelten, denn es besteht hiezu eine Berechtigung, insofern auch in
diesem Auge das Pigment Wanderungen vollführt, ja zum Teil sogar die Einrichtung der Pupille total
zu ersetzen scheint. Immerhin darf der Vergleich nicht allzuweit gehen, da gerade der Ersatz der
einfachen Regulierung der Pupillenweite durch Pigment-, beziehungsweise Tapetumwanderung im
Fazettenauge kompliziertere Verhältnisse schafft; aber auch aus dem Grunde, weil uns über die
quantitativen Beziehungen zwischen Lichtreizen und den Netzhautveränderungen wie die Zapfen-
kontraktion, Pigmentwanderung und Bleichung des Sehpurpurs noch sehr wenig bekannt ist.
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Pigmentwanderung im Auge von Palaemon squilla. 981
Was aber eine zahlenmäßige Darstellung der Pigmentwanderung in Arthropodenaugen anbelangt,
ist eine solche nur von zwei Autoren bisher versucht worden. Parker (1897, p. 285) verfolgte die
Prozesse im Auge von Palaemonetes und stellte Messungen an. Er schreibt: »Die distale und
proximale Wanderung der Zellen ist schwer zu bestimmen, weil sie von einer Verlängerung und Ver-
kürzung derselben begleitet ist; wenn man den Nucleus als fixen Punkt der Zelle annimmt, so beträgt
die maximale Distanz der Wanderung 50 p.« Die genaueren Resultate wurden in mehreren Tabellen
übersichtlich gemacht, deren Angaben später bei der Diskussion meiner eigenen Befunde zur Sprache
kommen werden.
Day (1911) suchte zu bestimmen, ob verschiedene Regionen des Spektrums, auf gleiche Intensität
zurückgeführt, äquivalent seien für das Hervorrufen der Pigmentwanderung und wenn nicht, welche
spektralen Bezirke am wirksamsten seien. Obwohl er seine Experimente insofern exakter ausführte,
als er eben jenen bisher nicht oder ungenügend beachteten Faktor, die Intensität des farbigen
Lichtes, mittels des thermoelektrischen Apparates von Boys, dem sogenannten Radiomikrometer, genau
messen konnte, so stimmen dennoch seine Resultate im wesentlichen mit denen seiner Vorgänger
überein, daß nämlich verschiedene Gebiete des Spektrums bei gleicher Intensität verschiedene Grade
von Pigmentwanderung erzeugen, daß blau-violett wirksamer als rot sei. Die Wirkungen von blau,
violett, grün und gelb unterschieden sich nur wenig voneinander, doch wirkte violett (ultraviolett)
am kräftigssten. Day fiel auch auf, daß der Grad der Pigmentwanderung von der physiologischen
Beschaffenheit des Tieres abhing, und diese bei einem gesunden Tiere schneller erfolgte. Die ausführlichen
Ergebnisse seiner Versuchsserien gibt Day in besonderen Tabellen wieder.
Material und Technik.
Meine Experimente beziehen sich ausschließlich auf Palaemon squilla, die sich als ausgezeichnete
Versuchsobjekte erwiesen und die mir von dem Vorstand der zoologischen Station in Triest, Herrn
Prof. Dr. Cori, in freundlichster Weise in reichlicher Anzahl zur Verfügung gestellt wurden, wofür
ich ihm an dieser Stelle bestens danke.
Da für meine Experimente vor allem der plötzliche Eintritt des Todes der Versuchstiere in
Betracht kam, so wurden diese in heißer, konzentrierter Sublimatlösung getötet und zwar belichtete
Tiere bei der entsprechenden Versuchsanordnung, Dunkeltiere im Finstern. Ich hatte mich bei
mehreren Exemplaren überzeugt, daß 70° bis 80° C. Sublimat den Tod innerhalb 2 bis 3 Sekunden
herbeiführe und somit das Pigment in seiner jeweiligen Lage festgehalten werde. Nach 2 bis 3 Minuten
kamen die Augen, die ich vom Körper abschnitt, für 24 Stunden in kalte Sublimatlösung, der einige
Tropfen Essigsäure beigefügt wurden. Die Schnitte sind fast ausschließlich Celloidinschnitte; in Paraffin
eingebettetes Material bewährte sich nicht. Eine Färbung erwies sich als überflüssig, da ungefärbte
Schnitte zur Beobachtung der Pigmentwanderung alles Nötige zeigen. Die bisher angewandten
Methoden zur Beobachtung der Pigmentwanderung waren zweierlei Art: Die Beobachtung mittels
des Augenspiegels am lebenden Tier und die Schnittmethode. Wenn ich mich für die letztere, die
viel Zeit und Geduld beansprucht und daher viel unbequemer als die erstere ist, entschloß, so geschah
es aus dem Grunde, weil sich die Tiere bei der Augenbespiegelung in einer Art von Zwangszustand
befinden, was mir zwecks eines sicheren Schlusses für normale Verhältnisse bedenklich erschien.
Außerdem bot die Schnittmethode den Vorteil, daß die Schnitte bei Aufstellung der Kurven jederzeit
wieder kontrolliert werden konnten. Eine Anzahl von Augen untersuchte ich auch unter dem
Binokularmikroskop zum Zwecke eines besseren Verständnisses der körperlichen Beschaffenheit der
einzelnen Augenelemente.
Morphologisches.
Das Auge von Palaemon squilla besteht aus einer großen Anzahl von Einzelaugen (Ommatidien)’
an einem jeden der letzteren finden wir (Fig. 1, 2) unter den Corneafazetten (CoL), über deren Bau
582 M. Adelina Mossler,
wir noch im optischen Teil einiges erfahren werden, die Corneazellen CoC, an die sich vier Krystall-
zellen (CrC), ein funktionell einheitliches Gebilde darstellend, anschließen; ihr distaler und proximaler
Teil zeigen gleiche Struktur, während der zwischen innen gelegene sogenannte Kıystallkegel Cr
besonders difterenziert ist. Cornea und Krystallkegel bilden den dioptrischen Apparat. Wie die Figur
zeigt, setzt sich der proximale Teil des Krystallkegels in einen Stiel (ÜrCP) fort, an den sich das
Rhabdom (B), ein spindelförmiges Gebilde, anschließt. Das Rhabdom wird in seinem distalen Ende
von acht Ganglienzellen, den Retinulazellen (RC), umgeben. Sieben dieser Zellen umgreifen in ungefähr
gleichem Niveau das Stielende der Krystallzellen und den Scheitel des Rhabdoms, während die achte
(RCR) stets tiefer seitlich vom Rhabdom liegt. Von den ersten sieben aus dringen Neurofibrillen-
büschel gegen die Längsachse vor und legen sich nach Trojan (1912, p. 17 und 18) den Stufen
einer Wendeltreppe gleich zu einer Spindel zusammen.
Das Rhabdom, früher als Sehstäbchen bezeichnet, ist das reizaufnehmende Organ, der Trans-
formator, in dem die Lichtenergie in Nervenenergie umgewandelt wird. Mit diesen Teilen der Einzel-
augen ist die äußere Partie des Fazettenauges erledigt; sie wird gegen das Innere durch ein zartes
Häutchen, die Membrana fenestrata (k), abgrenzt. Was die pigmentführenden Elemente des Omma
betrifft, so unterscheidet man allgemein die Pigment- (PCE) und Tapetumzellen (7). Der Inhalt der
ersteren erscheint bei mikroskopischer Betrachtung dunkelbraun bis schwarz, während der Inhalt
letzterer bei durchfallendem Lichte lichtgelb, bei auffallendem Lichte hingegen silberglänzend erscheint.
Die nähere Unterscheidung nach der jeweiligen Stellung in Iris- und Retinapigment, wie in Iris- und
Retinatapetum wurde gelegentlich schon erwähnt und wir werden diesen Begriffen im experimentellen
Teil noch öfters begegnen. Über die Zellnatur und die zu jenem Ommatidium gehörige Zahl dieser
Gebilde wurden die verschiedensten Meinungen geäußert, deren Haltlosigkeit Trojan dargelegt hat.
Da Zellgrenzen an den Pigmentzellen nicht zu unterscheiden sind, schließt dieser Autor aus den
Bahnen, in denen sich das dunkle Pigment bei wechselnder Beleuchtung bewegt sowie aus der
konstant zu den Seiten der Kristallkegel zu beobachtenden Zweizahl von Kernen, daß zwei Pigment-
zellen zu einem Ommatidium gehören. Beide legen sich zu einer Scheide zusammen, die das Einzel-
auge und sogar auch ein Stück der zugehörigen Nervenfaser bedeckt, also eine beträchtliche Länge
besitzt. Eine Unterscheidung von sogenannten lrispigment- und Retinapigmentzellen sei daher unge-
rechtfertigt, man könne nur von einem Irispigment und Retinapigment sprechen. Beide Arten von
Pigment bewegen sich unter dem Einflusse des Lichtes zentripetal, im Finstern zentrifugal. Ganz
anders als diese wird die andere Art von Pigmentzellen, die sogenannten Tapetumzellen, von Trojan
beurteilt. Der Autor sieht in ihnen Elemente von labiler Konsistenz, die, abgesehen: von ihrem spezi-
fischen Inhalt, den Vergleich mit amöboiden Zellen gut vertragen. Sie kriechen als ganze zwischen
den einzelnen Ommatidien auf und nieder, verschmelzen scheinbar auch syncykal. Wie bei den
Pigmentzellen unterscheidet Trojan auch hier nicht Iristapetum- von den Retinatapetumzellen, sondern
kennt nur Tapetumzellen. Das, was andere Autoren als Iristapetumzellen bezeichnen, sind losgelöste
Teilstücke jener Elemente, nie ganze Zellen. Jede Tapetumzelle hat einen großen Kern und zeigt E
unter dem Einfluß des Lichtes den Zustand der Expansion durch Aussendung eines distalen und
eines proximalen Fortsatzes; den ersteren kann man als das Iris-, den letzteren als Retinatapetum
bezeichnen. Im Dunkeln treten die Tapetumzellen in den Zustand der Kontraktion durch Einziehen
jener Ausläufer und Bildung plumper Massen. Daraus folgt, daß die Bewegung der beiden Pigmente
diametral erfolgt.
Ich hatte reichliche Gelegenheit, die von Trojan gemachten Angaben bei Beobachtung meines
Materials vollinhaltlich zu bestätigen. Der unterhalb der Basalmembran gelegene Subocularraum
kommt für meine Arbeit nur insofern in Betracht, als hier, entsprechend dem Licht- oder Dunkelauge,
verschiedene Akkumulation von Pigment und Tapetum stattfindet, was ich später näher erörtern
werde. Die Nervenfasern, die sich hier zu Bündeln vereinigen und dann dem Retinaganglion zustreben,
sowie die drei optischen Ganglien sind für meine Experimente ohne besondere Bedeutung. F
u EE PUEPTR
Fig. 1. Ommatidien aus einem Lichtauge, Fig. 2. dieselben aus einem Dunkelauge von Palaemon squilla (nach Trojan).
CoL = Corneafazette.
CoC = Corneazelle.
CoCN=Kern der Corneazelle.
CrC = Krystallzelle.
CrCN=Kern der Krystallzelle.
L = Leibeshöhlenflüssigkeit.
Cr — Krystallkegel.
PCS = Figmentfreier Raum der Pigment-
zelle.
TN=Kern der Tapetumzelle.
PCE = Irispigmentzelle.
PCN —=Kern der Pigmentzelle.
CrCP= Stiel der Krystallzelle.
RCN =Kern der Retinulazelle.
RC = Retinulazelle.
RCR = Rudimentäre Retinulazelle.
RCRN = Kern der rudimentären Retinula-
zelle,
PCI = Proximales Pigment.
B = Rhabdom.
NF = Nervenfibrillenbündel.
T= Tapetumzelle.
k —= Basalmembran.
V = Blutgefüß.
N = Nervenfaser.
584 M. Adelina Mossler,
Experimenteller Teil.
2) Die Lichtquelie&
Um bei der Ermittlung des Einflusses von Intensität und Zeit diese beiden Faktoren getrennt
behandeln zu können, mußte zunächst eine konstante Lichtquelle gewählt werden. Nach einigem
Suchen erwies sich eine Kohlenfadenlampe (60 Volt mit 16 MK Stärke) als die günstigste und um
diese von den Schwankungen der Spannung möglichst unabhängig zu machen, benützte ich den
Strom des Akkumulators des physikalischen Institutes.!
b) Die Versuchsaufstellung.
Diese war bei den einzelnen Versuchsreihen verschieden. Da ich die gewählte Lichtquelle bei
allen Versuchen mit künstlichem Licht beibehalten wollte, erhielt ich die gewünschten Intensitäts-
intervalle dadurch, daß ich verschiedene Entfernungen wählte. Die ersten Versuche wurden in der
Dunkelkammer ausgeführt, doch da sich durch das Experimentieren ergab, daß der normale Gesund-
heitszustand der Tiere und daher insbesondere die Durchlüftung des Seewassers eine große Rolle
spielt, benützte ich bei allen späteren Versuchen den verdunkelten Hörsaal, woselbst die einzelnen
Behälter, welche die Versuchstiere enthielten, durchlüftet werden konnten.
Fig. 3 veranschaulicht eine Art der Aufstellung.
Fig. 3.
Von der rechtsstehenden Lichtquelle gingen Schnüre aus, die im Zentrum der schwarzen Behälter
befestigt wurden, den Weg der sich geradlinig fortpflanzenden Lichtstrahlen angebend. Die Länge der
Schnüre, das heißt die Entfernung der einzelnen Behälter von der Glühlampe wurde so gewählt, daß
die Intensitätszunahme des Lichtes eine lineare war. Nach dem Gesetze, daß die Beleuchtungsstärke
einer Lichtquelle auf eine Fläche verkehrt proportional ist dem Quadrat ihrer Entfernung von der
beleuchteten Fläche, wurden die gewünschten Entfernungen folgendermaßen berechnet:
Die Aufstellung wurde für sieben verschiedene Intensitäten so gewählt, daß die Abstände von
der Lichtquelle sich verhielten wie
IHK: NUEL: v4: NS: WA: Vz
Da ich die Einheit mit 2 m» annahm, so ergaben sich für obige Wurzeln die Werte von
2:2'83:3'46:4'00:4'47:4'89:5'29 m.
1 Für das freundliche Entgegenkommen, den Akkumulator wiederholt bei meinen Versuchen in Anspruch nehmen zu dürfen,
sage ich an dieser Stelle Herrn Prof. Dr. Lampa als Vorstand des physikalischen Institutes meinen besten Dank.
F
|
Pigmentwanderung im Auge von Palaemon squilla. 985
Die Aufstellung selbst ergab in ihrer Gesamtheit, wie leicht zu erkennen ist, die Form einer
Parabel. Die Gläser, in denen sich die Palaemon befanden, standen in zylindrischen, aus schwarzem
matten Karton hergestellten Umhüllungen, die durch Reißnägel in ihrer Stellung fixiert wurden. Da
die schwarzen’Innenwände der Hüllen das ihnen zugestrahlte Licht absorbierten, wurde als Kontroll-
versuch eine der Hüllen innen mit weißem Papier ausgekleide, um einen durch die Absorption
bedingten Unterschied zu ermitteln. Da sich tatsächlich ein solcher ergab, konstruierte ich für die
später auszuführenden Versuche Kästchen aus weißem Karton von der Form eines Pyramiden-
stumpfes, wie Fig. 4 zeigt.
Nun wurde auch die direkte Bestrahlung gänzlich verhindert, indem an der Vorderseite der
Glasgefäße kleine Spiegel angebracht waren, wodurch wohl allseitige Reflexion, nicht aber unmittelbarer
Lichtzutritt gestattet wurde. Die Glasgefäße waren stets mit der gleichen Menge Wassers, 150 cm’,
gefüllt; durch die Decke der Kästchen ragten Trichter, durch die das heiße Sublimat hineingegossen
werden konnte. Die in der Figur ersichtlichen Schläuche dienten zur Durchlüftung des Wassers.
Figur 4 bezieht sich auf Experimente, welche bei gleicher Intensität und verschiedenen Zeit-
Fig.”4.
Schlauch zum Zwecke Spiegel
der Durchlüftung
intervallen ausgeführt wurden. Für verschiedene Intensitäten wurden die Entfernungen wie früher
variiert. Da die Wände des Hörsaales, der zwar günstige Verdunkelung gestattete, nicht schwarz
waren, standen die Versuchstiere vor dem Versuche stets unter schwarzem Sturze, der erst während
der Belichtung entfernt wurde, um zu verhindern, daß die Tiere außer der Expositionszeit irgend-
welches Licht erhielten.
Bevor auf spezielle Versuche eingegangen wurde, schien es wichtig, festzustellen, ob und inwieweit
individuelle Variation störend die Exaktheit der Resultate beeinflusse und wenn ja, mußte ich auf
etwaige Behebung derselben bedacht sein. Zu diesem Zwecke wurde ein Ausgangsversuch angestellt,
der unten als Beispiel zum Verständnis und zur Erläuterung weiterer Versuchsreihen des näheren aus-
einandergesetzt werden soll.
Methode der Berechnungen.
Die Schwierigkeit der für die Aufstellung von Kurven nötigen Messungen und Berechnungen
lag zunächst darin, die richtige Grenze als Ausgangsort für die Wanderung des Pigmentes und
Tapetums zu finden. Trojan erwähnt (p. 19), daß jene -Fortsätze, die, vom Pigmentrohre ausgehend
sich gegen die Retinula erstrecken, unter wiederholter dichotomischer Teilung bis zum apikalen Teile
der Rhabdome wandern. Und an einer andern Stelle (p. 25) schreibt er im Gegensatz zu Exner,
- der auch am proximalen Ende des Pigmentrohres eine scharfe Grenze annimmt, daß das Irispigment
bei seiner Wanderung im Lichtauge nicht in einem Abstande vor dem Retinapigment haltmache
586 M. Adelina Mossler,
(vgl. Taf. I, Fig. 2, 11, 16, 17, 18), sondern sich bis an dieses erstrecke und mit ihm zusammen-
fließe. Diese Grenze zu ermitteln, machte ich zum Gegenstande einer sorgsamen Prüfung und ich
glaube sagen zu dürfen, daß von der Zone der Zellkerne, der Retinulazellen aus die Wanderung bei
Verdunklung augein- und auswärts von statten gehe (vergl. Fig. 5) und der Zuzug der [Pigmentmassen
bei Belichtung nach jener Zone zentripetal von beiden Seiten erfolge.
War diese Grenze einmal bestimmt (und sie ist schon deshalb günstig, weil sich die Kernzone
bei günstiger Beleuchtung auch bei ungefärbten Präparaten ‚deutlich abhebt), so konnten die Messungen
und Rechnungen leicht ausgeführt werden. Sie unterscheiden sich wesentlich von den Messungen
Parker’s und Day’s, die beide als Ausgangsort der Wanderung die Basalmembran benützen. Während
aber ersterer seine Messungen auf verschiedene Bezirke des Auges ausdehnt, beziehen sich Day’s
Angaben im wesentlichen auf die Strecke von der Membrana fenestrata bis zur Zone der Nuclei
A Fig. 5. B
7
LA
--P---- 66%
1
C= abgelöste Cornea. | cd = Irispigment (Pigmentrohr). g = Membrana fenestrata.
a äußerer Umfang des Auges. e= Zone der Retinulazellkerne. h = unterste Begrenzungslinie der Pigmentmassen.
b—Iristapetum (kleine Reste des). = untere Grenze des Iristapstums. |x—y — Mittellinie.
der Retinulazellen. Es wurden alle Augen in 200facher Vergrößerung gezeichnet, die betreffenden
Strecken (Bahnen), wie Fig. 5 5 zeigt, gemessen, auf ein Normalauge, das als Grundlage diente, reduziert,
dann die Werte in eine Tabelle prozentuell eingetragen und die Kurven nach diesen Werten kon-
struiert. Ich werde Raummangels wegen nicht alle Messungen noch Berechnungen ausführlich wieder-
geben, sondern nur an einem Beispiel die Methode erläutern und bei den übrigen Kurven nur die
berechneten Durchschnittswerte anführen.
Fig. 54 stellt einen der Schnitte dar, wie ich sie bei meinen Messungen verwendete. Wir unter-
scheiden an ihm einige mehr minder deutliche Begrenzungslinien, deren Bedeutung an nebenstehender
Skizze B ersichtlich ist. Betrachten wir das Auge wieder von außen nach innen (es ist ein Dunkel-
auge), so stellt die äußerste Begrenzungslinie a den Umfang des Auges nach entfernter Cornea dar.
Der äußerste Umriß wurde deshalb stets unter der Cornea angenommen, weil diese an sehr vielen
Schnitten, wie dies auch der abgebildete zeigt, losgelöst erscheint.
Die zweite, strichpunktierte Linie 5b bedeutet jenen spärlichen Rest von Iristapetum, der wahr-
scheinlich ohne Bedeutung, in einzelnen kleinen, rundlichen Klümpchen dem Irispigment aufliegt. c und d
geben die Breite eines immer an Schnitten auffallenden Pigmentbandes (der Hauptmasse des Irispig-
mentes) an; e ist, wie erwähnt, die wichtigste Linie, die Zone der Retinulazellkerne, die ich als Aus-
gangspunkt der diametral erfolgenden Pigmentwanderung festsetzte; f zeigt die untere Grenze des eigent-
s
-
b a. Il.
ce a. Ip.
1 Den Kurven d in Fig. 5 mr IST 1. Ip. Anl) 5
> g. 5 entsprechen die Kurven RLZ. auf Tafel III, Fig. D.
Bj u. Il.
I u. Rt.
Pigmentwanderung im Auge von Palaemon squilla. 987
lichen Iristapetums, die zugleich mit der‘ Membrana fenestrata g zusammenfällt. Im subocularen
Raume findet wohl reichliche Akkumulation von Pigment und Tapetum statt, doch lassen die An-
häufungen keine deutliche Differenzierung zwischen beiden Pigmentarten (wie die Photographien auf
Taf. I beweisen) erkennen. Die unterste Linie gibt für jedes Auge den jeweilig tiefsten Stand der
Pigmentmassen, die vom Tapetum durchsetzt sind, an. Auf den Raum zwischen dieser stets deutlich
ausgeprägten Linie und der äußeren Begrenzungslinie a beziehen sich meine Messungen. Nachdem
der Mittelpunkt des Auges konstruiert war, wurde die Mittellinie xy gezogen, an dieser die Messungen
ausgeführt und auf das Normalauge umgerechnet.
Konstruktion der Kurven unter Benützung der Tabelle I.
Wie aus der nachstehenden Tabelle I ersichtlich ist, beziehen sich meine Messungen auf fünf
Grenzlinien. Die Zone der Retinulazellkerne ist auch hier Ausgangsort; was sich distalwärts von
dieser Zone befindet, ist positiv (+), was proximal liegt, negativ (—) bezeichnet (bei der prozentuellen
Umrechnung entfällt natürlich das Vorzeichen). Die übrigen Bezeichnungen dürften durch Textfigur 5
verständlich sein. Für die Kurven wurden von dieser Tabelle nur die Werte bei (b) = berechnet und
zwar die durchschnittliche Größe benützt; daher sind in den folgenden Tabellen außer der maximalen
Differenz, die sich durch Vergleich der kleinsten und größten Werte einer Kolonne ergibt, auch nur
diese Zahlen angegeben. Die stark gestrichelte, mit O bezeichnete Linie innerhalb der Kurven (siehe
Taf. II) stellt die Zone der Retinulazellkerne (unsere Abszissenachse) dar. Selbstverständlich wurden die
(+) positiven Werte nach oben, die (—) negativen nach unten aufgetragen.
Auf der Abszissenachse wurde, je nach der Art der Versuchsserie a) entweder die Zeit in
Minuten oder b) die Intensität in Meterkerzen oder c) das Produkt aus I. in Meterkerzenminuten, auf der
Ordinate stets die in Prozenten angegebene Pigmentwanderung aufgetragen. In der Wahl der Bezeichnung
der Ordinaten bot sich mir auch eine Schwierigkeit bei Darstellung der Kurven. Während nämlich
für Fröschel und Blaauw nur zwei Faktoren: Reizdauer und Intensität, in Betracht kamen, mußte
ich noch einen dritten Faktor, die in Prozenten angegebene Pigmentwanderung, berücksichtigen. Es
hätten sich daher räumliche Kurven ergeben, welche Schwierigkeit ich aber umging, indem ich bei
jenen Versuchsserien, die sich auf die gleiche Intensität bezogen, nur die Dauer der Belichtungszeiten,
bei jenen, die sich auf die gleiche Belichtungsdauer bezogen nur die Intensitätsintervalle bei Darstellung
der Kurven verwendete. Bei Änderung beider Faktoren bildete ich das Produkt Z.t.
Die Werte der Tabelle I sind bei Kurve A, Taf. III, verwendet. Die voll ausgezogenen Kurven
stellen den Stand des Pigmentes, die strichpunktierten den des Tapetums dar. Die strichlierte Linie
bedeutet die Zone der Retinulazellkerne. Die zum besseren Verständnis notwendigen Erläuterungen für
die folgenden Versuchsreihen werden bei den einzelnen Kurven gelegentlich der speziellen Behandlung
nachgetragen werden.
Beim Versuche A wurden sechs bis acht Palaemon-Exemplare einerseits in diffuses Tageslicht,
andrerseitsin Dunkelheit gebracht, nach zwei bis drei Stunden getötet, fixiert und dann alle Versuchstiere
wie gewöhnlich bis zur Messung gleich behandelt. Die Werte der Tabelle I, Versuchstier Nr. Ibis 8, be-
ziehen sich auf einen dieser Versuche in diffusem Tageslichte. Die gemessenen Werte unter a ergeben bei der
ersten Kolonne eine Differenz der äußersten Begrenzungslinien (zwischen Auge Nr. 1 u.) von 136 ı, während
wir bei b die Differenz in Prozenten entnehmen können. Daraus ergibt sich zunächst, daß, wie vermutet
eine individuelle Variation vorhanden ist; nebenbei geht aus diesen Daten auch hervor, daß die Größe
der Augen auf die Pigmentwanderung keinen Einfluß ausübt und demnach kleinere Augen nicht
ungünstiger gegen Belichtung reagieren (vgl. Fig. 6, Kurve G, Taf. III!), denn die prozentuelle Differenz
1 Zur Erklärung der Kurve G sei bemerkt, daß diese zufällig entstand, als sich bei der Summation der Augen, die ich
nach der Größe von 50 p. zu 50 p. ordnete, durch die verschiedene Länge der Kolonnen die Ähnlichkeit mit einer solchen Mittsl-
wertskurve ergab. Auf der Abszissenachse ist die Größe der Augen in p., auf der Ordinate die Anzahl der Tiere aufgetragen
(siehe auch Anmerkung p. 16 [594]).
/ Denkschriften der mathem.-naturw. K1., 01, Pd, -
588 M. Adelina Mossier,
Tabelle.
Versuch A.
Wirkung anhaltender Dunkelheit auf die Verschiebung von Pigment und Tapetum.
a j
N b) Berechnet in Prozenten IE
DES © Retinuiazone bis äußere Oberfläche — 1000), E KR
dp} : De
© Distanz von der Zone der Retinulazellkerne Distanz von der Zone der Retinulazellkerne I
2 bis zur bis zur s
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a b 4 if
1 472 85 22 -170 2355 100 173 5:0 36-4 78-41
3 2 520 125 40 -195 460 100 24-7 10:0 38-5 89
3 3 540 235 154 -170 -385 100 43-6 38-5 315
: & 4 560 98 50 164 -350 105 1285 9-5 228
® 5 565 100 50 -315 -165 100 267 9:0 30:0
= 6 572 185 100 | -165 | -485 100 | 33-0] a8-0]: Be
= 7 580 135 65 -162 -365 100 23:5 11-2 238-0
8 608 112 48 -196 -364 100 19:3 10-2 31-5
Summe. 4417 1075 529 | -1537 | -2868 800 | 206-6 | 101-4 | 257-9
Durchschnittliche Größe 55 a 66-1 | -192-1 | 358-6 100 | 2582 | 12-67 | 32-24) Zen
| 1 285 180 100 -100 -220 100 60:9 38°
Sun 2 512 318 288 |. .-1do | 12305 100,11 22>8. | - 486
N BE 3 526 424 328 -165 -320 100 80-5 62
EIE 4 550 455 305 | ..tası| 335 1090| 82:6 | 68:
= 5 508 310 ı98 | -155 | -365 1001| 61:0 |. 33
r | 6 605 495 415 160 -325 100 S2r 83 74°
Summe.| 3076 2182 1704 868 1870 600 439°6 3334 170-1
Durchschnittliche Größe 512-6 | 363-6 284 —144 | 3116 100 71303 55-6 28
5 1 528 445 375 -155 252 100.1 84-3 71-4 28-7 |
_® 2 575 485 875, 000 any 100) 8483| 0657| 245| os
Im 5= 3 620 545 | -ı02 | -285 ı00| 982 | 750] 23:4| 46-00
Es PN
=3 4 648 605 495 | -185 | -320 ı00| 9-0| 77.0o| 21-0| Soma
N 5 690 638 Si -170 -320 100 92-4 77°0 29-2 47:0
| j BD
Summe. 3061 2718 2225 742 -1503 500 4522 366 1 1268
Durebsehnittliche Größe -300°6 100 99:4 73°
Pigmentwanderung im Auge von Palaemon squilla. 989
EN emescin In b) Berechnet in Prozenten
i . u Retinulazone bis äußere Oberfläche — 1000),
w
©
8 Distanz von der Zone der Retinulazellkerne Distanz von der Zone der Retinulazellkerne
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B 2 E 2 So as 2 20, bee see
a b
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S 1 450 392 315 -150 245 100 87.0 u 34:0 55°5
= 2 488 395 322 -160 285 100 81:2 65°6 33°6 59.3
= 3 539 440 340 -160 -315 100 87022 643 DIENT 69-6
2 4 600 545 445 168 —288 100 | 91-0 745 28:0 483
3 6) 608 530 435 —140 -305 100 88:0 712-3 2279 50°7
= 6 658 Hl 442 200 340 100 85°6 68:0 31°5 53-5
2 7 694 645 940 215 305 100 933 78°5 37:0 453
Summe. 4030 3459 2839 | -1193 | -2083 700 613:3 | 494-2 als 382-2
Durchschnittliche Größe . | 575°7 494 1 4055 | -170°4 | -297°5 100 87:6 706 30:9 94:6
TEE EREEEEEEEEEEEEEBEEETEE
E 1 308 258 194 -160 805 100 84:0 624 534 97:0
S ® 2 368 312 232 142 305 100 835 63:0 41°5 81°5
“ a5 3 400 342 275 | —-165 806 100 865 69-5 425 76°5
so |
E58 4 412 316 285 160 288 100 89:0 68°5 395 a)
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2 6) 625 595 480 -165 365 100 8932 28 26:5 59-5
=
6 638 480 354 208 370 100 745 56:0 33 72°5
Summe. 2751 2268 1820 | -1000 | -1939 600 5067 3969 236-4 | 458-0
5 Durehschnittliche Größe . | 458-5 377 303 166 -323 100 84-4 66-1 37:0 76:3
N
J
A
=
) 2%, 9°2%, 49%, 18°4°),, während die maximale Differenz der Pigmentwanderung bis auf 26°30%,
% 230%, 11:0%,, 285°), steigt, aber vollständig unabhängig von der absoluten Größe der Augen ist.
Ich habe mit Absicht diese Versuchsreihe an die’ Spitze meiner Beobachtungen gestellt, um von
vornherein auf die individuellen Schwankungen hinzuweisen, einen Faktor, der nach obigem existiert
und somit stets berücksichtigt werden muß. Bei den Dunkelaugen (Tabelle I, Versuchsreihe V,
Nr. 1 bis 6) ist diese Variation zwar etwas geringer, darf jedoch auch nicht vernachlässigt werden,
Außer dieser Serie von Dunkelaugen prüfte ich noch andere, kam aber stets nur zu einem ähnlichen
Mittelwert, weshalb ich für Dunkelaugen immer obige Werte verwenden werde. Den störenden Einfluß
der individuellen Schwankungen gänzlich auszuschließen, ist unmöglich. Immerhin kann man ihn
2
w * .. - .. ” . .. . . *
= zwischen dem größten und kleinsten Auge beträgt in diesem Falle für alle vier Begrenzungslinien nur
einschränken; einmal dadurch, daß die Versuchsexemplare unter möglich günstigen, normalen Bedin-
“ gungen gereizt werden und daß man eine genügend große Anzahl von Tieren benützt, was allerdings
sehr zeitraubend ist.
vw
590 M. Adelina Mossler,
Vorstehende Tabelle eignet sich hier zugleich zu der Diskussion der Frage, welche Zeit das
Pigment und Tapetum braucht, um seine extreme Stellung zu erreichen. Hierüber findet man. nämlich
in der Literatur die verschiedensten Angaben, auch widersprechende Resultate. Exner (1891) gibt für
Lasiocampa, eine Kupferglucke, den Zeitraum von ungefähr einer halben Stunde an, innerhalb dessen
sich die Pigmentwanderung vollziehe. Szczawinska (1890, p. 553) schreibt: »Nous avons obtenu
chez Astacus ces deux positions du pigment et des cellules pigmentaires. Le temps necessaire pour
obtenir ces deux positions maxima est le suivant: pour l’obscurite il est egal A six heures, pour la
Jumiere a deux heures.« Kiesel (1894, p. 105) bestätigt Exner’s Angaben, da er bei seinen Beob-
achtungen an Plusia gamma annähernd dieselbe Zeit (ungefähr 25 Minuten) fand, innerhalb derer das
Pigment aus der Dunkel- in die totale Lichtstellung übergegangen ist. Herrick (1891, p. 455) glaubt,
daß sich die Veränderungen für das Auge von Palaemonetes in 25 Minuten vollziehen, welche
Schätzung Parker aber zu kurz erscheint.
v. Frisch (1908, p. 665) teilt über seine diesbezüglichen Experimente mit, daß das’ Augen-
leuchten bei Chaerocompa porcellus (Wolfsmilchschwärmer) binnen ein bis drei Minuten vollständig
schwinde, während er bei Palaemon für dasselbe Phänomen den Zeitraum von einer halben Stunde
beansprucht. Hingegen nimmt er für die Pigmentwanderung eines in Dunkelheit gesetzten Tagtieres
bis zur extremen Dunkelstellung fünf Viertel- bis eineinhalb Stunden an. :
Demoll (1910, p. 472) kommt zu ähnlichen Befunden wie Parker (1897, p. 295 ff.): Die Hell-
stellung geht in Dunkelstellung über etwa in ein bis eineinhalb Stunden, die Dunkelstellung in Hell-
stellung bei den Krebsen etwas (eine Stunde), bei den Insekten sehr viel schneller (drei bis fünfzehn
Minuten). Dabei zeigt das Retinapigment, das ja nur bei den Krebsen Ortsveränderung zeigt, eine
kürzere Reaktionszeit als das Irispigment.
Trojan (1912, p. 19) sieht die Wanderung des Pigmentes sowohl für das Licht- wie für das
Dunkelauge in der Zeit von etwa zwei Stunden als allgemein beendet an; für die Verschiebung des
Tapetums nimmt er eine kürzere Zeit an. Was meine eigenen Beobachtungen betrifft, glaube ich
an der Hand der Kurve A, Tafel III, meine Resultate am besten erörtern zu können.
Versuch A.
Wirkung anhaltender Dunkelheit auf die Verschiebung von Pigment und Tapetum.
(Winterversuch: Tafel I, Fig. 1 bis 5, Tafel III), Kurve A, Tabelle I und II.)
Es wurden fünf Versuchsreihen aufgestellt, ausgehend vom diffusen Tageslichte. Die Anzahl
der Versuchstiere war in den meisten Fällen dieselbe, doch mußten öfter welche unberücksichtigt
bleiben, sei es, daß ich beim Experimentieren selbst irgendeinen Fehler beging oder daß das Auge 4
chlechte, zerfallene Schnitte lieferte, an denen die Messungen nicht ausgeführt werden konnten.
Für die Expositionszeiten wurden folgende Intervalle gewählt: 3
Nr. I Diffuses Tageslicht: Normalauge.
Nr. II 30 Minuten
» 1160 >» F
>» 1V.00 ? Dunkelheit.
V 4 Stunden
Wie schon aus den berechneten Werten in Tabelle I, besonders aber aus der graphischen
Darstellung, Kurve A, Taf. III, hervorgeht, vollzieht sich die Wanderung des Tapetums (strichpunktierte 4
Linien) unabhängig von der des Pigmentes (vollausgezogene Linien) und daher in anderen selb- 1
ständigen Kurven. Aus dem steil ansteigenden Aste der Kurve geht hervor, wie auch Kiesel und
a u
Pigmentwanderung im Auge von PaZ/aemon squilla.
991
andere bemerkten, daß die Geschwindigkeit der Pigmentverschiebung beim Beginn der Belichtung (in
der ersten halben Stunde) eine viel größere ist, in der zweiten halben Stunde sich bedeutend ver-
langsamt.
_ _ allmählichen Abfall.
Die Ziffern zur Konstruktion sind der Tabelle II entnommen.
Tabelle II.
Versuch A.
Die Kurve erreicht hier ihr Maximum und zeigt in der dritten halben Stunde schon einen
Wirkung anhaltender Dunkelheit auf die Verschiebung von Pigment und Tapetum.
(Winterversuch.)
nungen auf.
Versuchsreihen I II III IV V
Normal | N
Dauer der Verdunklung (dkkuses Licht) 30 Minuten | 60 Minuten | 90 Minuten | 240 Minuten
Zahl der Tiere (Augen) 8 6 6) Q 6
% Grenzwerte 17:3—43°6 | 60:9—82.6 | 84:3—98°2 | 81'293 °3 | 745-890
3 äußeren
= Grenze des maximale Differenz 26°8 Sal eT 13.9 a 14°5
S Irispigmentes
= durchschnittliche Größe 202 82 188 90.4 876 844
E
n2 Grenzwerte 5.0- 28:5 | 33-7 745 | 65°7--77:0 | 64:3 —78°5 | 56°0—77°5
= inneren
"= Grenze des maximale Differenz 23:0 408 11=3 14 °2 215
2 Irispigmentes : =
©
SeES durchschnittliche Größe 1267 55°6 Fe, 70°6 66 °1
IS
© nn nn nn m nn
BZ Grenzwerte 27.5—838:5 | 25:3—32:6 | 21:0—-29°2 | 22:9—37°0 | 26:5 —53 4
S unteren
S Grenze des maximale Differenz 11-0 108 2 141 26°9
= Iristapetums
2 durchschnittliche Größe 32:24 28-3 254 30-9 37'0
= Grenzwerte 61-0—89-5 | 53-3—72-5 | 46-0-57°2 | 453-696 | 59-5970
e unteren
\ a maximale Differenz 28-5 17:2 MEZ 24-3 37-5
& tapetums FE m;
durchschnittliche Größe 6 61°6 499 546 76°3
Durch die länger dauernde Verdunkelung treten als Nachwirkung gleichsam Ermüdungserschei-
Die Pigmentverschiebung weicht wieder zurück, ein Umstand, den schon Exner (1891,
p. 66) betonte. »Ohne über eingehende Versuche zu verfügen, scheint es mir, daß sowohl die Licht-
stellung als die Dunkelstellung ausgesprochener ist, wenn man die Tiere nicht zu lange der Ein-
wirkung des Lichtes und der Dunkelheit aussetzt.«
wir einen allmählich abfallenden (ausklingenden) Ast der Kurve.
Bei den noch folgenden Expositionszeiten bemerken
Die Breite des dunklen Pigment-
bandes nimmt, wie man deutlich bemerkt, bei andauernder Dunkelheit zu, in Übereinstimmung mit
früher Gesagtem. Das Retinapigment, das sich, wie in Tafel I, Fig. 2 bis 5, ersichtlich, allmählich in
den subocularen Raum zurückzieht, kommt in den Kurven durch keine eigene Begrenzungslinie zum
Ausdruck und zwar aus dem Grunde, da die jeweiligen Veränderungen zu unscharf sind, als daß
sie brauchbare Werte zu einer graphischen Darstellung lieferten. Es läßt sich nur in groben Umrissen
feststellen, daß trotz einiger Wellungen der Kurve bei dauernder Belichtung ein allmähliches
092 M. Adelina Mossler,
Sinken des Astes erfolgt. Immerhin gebe ich die letzten Resultate mit Reserve wieder, denn es ist eben
selten eine deutlich ausgesprochene Grenze zu bemerken. Aus demselben Grunde unterließ ich es
auch, die obere Grenze des lristapetums zu messen, denn die keulenförmigen Fortsätze erstrecken |
sich unregelmäßig, mehr minder hoch gegen die Ausgangszone. (Tafel I, Fig. 4, 9, 11.) Hingegen
glaube ich mit Sicherheit feststellen zu können, daß das Tapetum durch länger dauernde Dunkelheit
noch mehr in den Ballungszustand tritt, wie dies auch die Bilder 2 bis 5 auf Tafel I zeigen.
Somit hätte sich die Pigmentverschiebung bei der Verdunklung in der ersten halben Stunde
im wesentlichen vollzogen, in der zweiten halben Stunde ihre maximale Stellung erreicht und würde
in der dritten halben Stunde wieder zurückweichen.
Angeregt durch die Befunde Day’s (1911, p. 331 bis 332), der den Einfluß der Jahreszeiten
mit in Betracht zog und für Winterversuche eine stärkere Intensität und längere Belichtungsdauer
fordert, um dieselbe Pigmentwanderung hervorzurufen als im Sommer, stellte ich einen ganz ähnlichen
Versuch nur mit einer kleinen Abänderung der Zeitintervalle für die Belichtung in den Sommer-
_ monaten (8. Juli) an. Ich gebe die Resultate dieser Versuchsreihen in Kurve B wieder.
Versuch B.
Wirkung anhaltender Dunkelheit auf die Verschiebung von Pigment und Tapetum.
(Sommerversuch: Tafel III, Kurve B, Tabelle III.)
Die Intervalle der Belichtungsdauer waren folgende:
Nr. I Normalauge, diffuses Licht,
» 1 15 Minuten
>30 »
SNWEERTSNN) » Dunkelheit.
= NUR
>», VL 230051»
Die Übereinstimmung der Wanderung mit der des Winterversuches ist in der ersten Viertelstunde
so groß, daß sich die beiden Kurven fast vollkommen decken. Dann weicht der aufsteigende Ast
der Kurve B etwas ab, die Geschwindigkeit wird geringer als bei Kurve A, das Maximum wird erst
nach vier Stunden erreicht. Allerdings ist der Unterschied gering und kommt, da er noch innerhalb
der zulässigen Fehlergrenze liegt, kaum in Betracht. Bei meinen Experimenten konnte also ein direkter
Einfluß der Jahreszeit auf die Pigmentwanderung nicht bemerkt werden.
Im übrigen sind die Erscheinungen analog wie im ersten Falle. Nun sind Zeit und Weg der Pigment-
wanderung (bei diesen Kurven) bekannt; somit ist dieGeschwindigkeitc= -— leicht zu berechnen; diese ist
t . R
natürlich, wie aus den Kurven ersichtlich ist, in den einzelnen Zeitabschnitten verschieden. Aus der Kurve A
(Tab. I) finden wir für die erste halbe Stunde 229°5 y. (als Differenz zwischen den beiden Pigmentstellun
aus Tabelle 1:363:6—134 1) dividiert durch 30 =7'65 1 pro Minute; für die zweite halbe Stunde \
180°0 ı. (als Differenz zwischen den beiden Pigmentstellungen) dividiert durch 30 =6 Op pro Minute, \
Diese Werte sind auf Augen von mittlerer Größe bezogen. In der dritten halben Stunde weicht das
Pigment wieder zurück und dürfte wahrscheinlich in seiner Stellung einem konstanten Werte zustreben.
Ich fand bei Kiesel (1894, p. 105) eine Bemerkung, für die ich besonderes Interesse hatte. Dort
heißt es: »Überhaupt verändert sich das Auge im Anfange viel schneller als gegen Ende des Prozesses«,
und diese Tatsache kommt in Kurve A deutlich zum Ausdruck und beantwortet gleichzeitig die Frage
nach der gleichförmigen oder ungleichförmigen Geschwindigkeit, mit der sich das Pigment bewegt.
fr
Ü
£)
PA EEE 0
Pigmentwanderung im Auge von Palaemon squilla. 93
Tabelle Ill.
Versuch B.
Wirkung anhaltender Dunkelheit auf die Verschiebung von Pigment und Tapetum.
(Sommerversuch.)
Versuchsreihen I II IIT IV V VI
Normal-
Se a s auge 15 30 60 250 300
Damen elan \endumldumg (diffuses Minuten Minuten Minuten Minuten Minuten
Licht)
Zahl der Tiere (Augen) d 2 2 2 3 4
& Grenzwerte 16:7-27 4 | 470-550 | 51:2-68°:8 | 74°9-84:1 88°5-89:0 | 72°0-78°5
5 äußeren Se = —
= Grenze des maximale Differenz 107 8:0 176 922 0-5 6°5
o Irispigmentes ENGEN et ae ne
= durchschnittliche Größe 229 51.0 60.0 WO) 887 10.9
=
Dr} EEE || GE | En un on mm nn On m mn
e Grenzwerte 3:8-13'4 | 34°8-39°5 | 404-484 | 50 °4-62°6 | 65 °5-71°0 | 45°0-52:0
z inneren Gr ern |5 E — = =
= Grenze des maximale Differenz 9u6 47 8-0 1902) Be) MO)
2 Irispigmentes a EL unn, EN me Be er ?
Q =) durcehsehnittliche Größe 10-1 372 444 56” 68:3 48°5
5 NS — Tr ee Te ee
®
= 2 Grenzwerte 135-42°7 | 290-349 | 276-304 | 41:7-47:3 | 28°0-836 0 | 592 °4-58°5
3 unteren Ze er — ee = Te
S Grenze des maximale Differenz 1922 BR) 2:8 56 5.0 6:1
S Iristapetums se u De EI Al ee
S durehschnittliche Größe 26°8 Slld) 29=0 445 320 99"
2 Grenzwerte 354-558 | 605-632 | 608-662 | 781-813 | 575-605 | 900-995
Ei unteren bad e ew - a >
= renze des R : 2
3 en Ss maximale Differenz | 20°4 2-7 5-4 3:2 3:0 9-5
S etina- “. le
Es tapetums Ei 5 ep RE g A:
durehschnittliche Größe 48:64 61:9 63:0 845 58°5 948
Als Resultat dieser Versuche ergibt sich somit, daß zur Verschiebung des Pigmentes aus der Licht-
zur Dunkelstellung die Zeit von etwa 60 bis 70 Minuten erforderlich ist, das Pigment aber die größte
Strecke seines Weges in der ersten halben Stunde zurücklegt.
Berechnet man aus den Angaben, die Parker seinen Tabellen zugrunde legt, die mittlere
Geschwindigkeit, so erhält man 50 u: 120 = 0°42 u pro Minute für die proximale, 50 1:90 = 0:55 1
pro Minute für die distale Wanderung. Der Grund, daß diese Werte von den meinen differieren, liegt
einerseits darin, daß diese Zahlen den Wert der mittleren Geschwindigkeit angegeben, meine Werte
aber sich auf die Geschwindigkeit für die ersten Expositionszeiten beziehen, während welcher diese
am schnellsten vor sich geht; andrerseits ergaben sich bei meinen Berechnungen etwas kürzere
Zeiträume für das Maximum der Wanderung.
Wie schon bemerkt, konnte ich die Geschwindigkeit für die Tapetumwanderung infolge der
unregelmäßigen proximalen und distalen Begrenzung nicht zahlenmäßig ermitteln. Immerhin kann ich
den Beobachtungen früherer Autoren beipflichten, daß die Tapetumwanderung im allgemeinen schneller
erfolge als die Verschiebung des Pigmentes, da sich ja durch Messung ergab, daß die Wege, die das
Tapetum zurückzulegen hat, viel kürzer sind.
594 M. Adelina Mossler,
Versuch C.
Einfluß des direkten Sonnenlichtes auf Dunkelaugen.
(Taf. III, Kurve C, Tabelle IV.)
Den umgekehrten Weg, den Einfluß des direkten Sonnenlichtes auf die Pigmentverschiebung
von Dunkelaugen zu finden, schlug ich beim folgenden Versuche € ein. Garneelen, die 11/, Stunden
im Dunkeln gehalten worden waren, wurden während folgender Zeitintervalle belichtet:
Nr. I durch 10 Minuten,
> le 222.20 >
Sa Ne »
» IV » 40 »
aM ts 0 >»
DVI 1560) >»
» VIINormalauge (diffuses Tageslicht).
Tabelle IV stellt das gewonnene Zahlenmaterial übersichtlich dar. Auch hier ergab sich die
Geschwindigkeit der Pigmentwanderung, wie zu erwarten war, während der ersten Expositionszeiten
als eine größere als während der späteren; doch übertrifft hier die Geschwindigkeit im zweiten Zeit-
intervall die des ersten. 109 u (als Differenz der Pigmentstellungen von 577 x und 468 y) dividiert
durch 10 ergibt 10:9 u Geschwindigkeit pro Minute im zweiten Zeitintervall. Daß der Wert. der
berechneten Geschwindigkeit bei diesem Versuche (von 10°9 1) die beiden früher berechneten Werte
von 7'6g und 6'O u pro Minute an Größe übertrifft, bestätigt hier zahlenmäßig frühere allgemeine
Literaturangaben, die übereinstimmend dahin lauten, daß der Übergang von der Dunkelstellung zur
Lichtstellung viel rascher vor sich geht als der Übergang von der Licht- zur Dunkelstellung.
Man sieht die normale Lichtstellung bereits in 50 Minuten erreicht, dann erfolgt zunächst wieder
ein Steigen der Kurve, hierauf ein Abfall. Diese Unregelmäßigkeiten überraschen bei andauernder
Reizung nicht, sie sind eben Ermüdungserscheinungen. Somit sehen wir, daß auch diese Kurve an
das auf p. 13 [591] über Ermüdungserscheinungen Gesagle erinnert. Es dürfte auffallen, daß ich von einer
normalen Lichtstellung spreche. Wie die Kurve C und besonders Tafel I, Fig. 19 zeigen, konzentrierte
sich bei der durch vier Stunden andauernden Belichtung mit der Sonne, die noch dadurch verstärkt
wurde, daß ich mittels eines Spiegels Licht auf die Augen reflektierte, das dunkle Pigment derart
daß kaum eine Grenze zwischen Iris- und Retinapigment bemerkt werden konnte
Von dieser ausgesprochen extremen Lichtstellung (bei Palaemon) ist meines Wissens in der
Literatur noch nie die Rede gewesen. Ich halte diese extreme Stellung des Pigmentes für abnormal
denn ‚unter natürlichen Verhältnissen dürfte ein Palaemon jenen Bedingungen kaum ausgesetzt sein.
Er verträgt auch einen solchen Zustand nicht. Trotz Durchlüftung und sorgfältigen Wechsels des
Wassers gingen bei derartigen Versuchen die meisten Tiere ein. Besondere Beachtung verdient in
diesem Bilde auch die Anhäufung des Tapetum im subocularen Raume, während sämtliche Pigment-
massen aus demselben distal gewandert scheinen. Beachtenswert ist in der Kurve C die anfänglich
starke Kontraktion des Pigmentbandes, das sich bei längerer Belichtungsdauer wieder etwas verbreitert;
doch habe ich mich vergebens bemüht, eine befriedigende Erklärung als Ursache dieser Verkürzung
zu finden. Das Tapetum geht auch hier seine eigenen Wege, obwohl das allmähliche Ansteigen der
Kurve deutlich sichtbar ist.
1 Was die Resultate dieser Messungen betrifft, so sind das natürlich wieder Mittelwerte und durch die absolute Größe
des Auges bedingt. Da sich letztere b>i den untersuchten Augen in dem Intervalle von 183 a bis 765 p (Tafel III, Kurve G)
bewegte, so stellen sich die Durchschnittswerte für größere Augen selbstverständlich größer, für kleinere hingegen kleiner. Für
diese Berechnungen benützte ich Augen mittlerer Größe, |
%
De u
x
Pigmentwanderumg im Auge von Palaemon sqwilla. 995
apeile IV.
Versuch C.
Einfluß des direkten Sonnenlichtes auf Dunkelaugen.
Versuchsreihen I II III IV V VI VII VII
Normal- | Extremes
Belrchiunesdaudr Dunkel- 20 30 40 50 60 auge Sonnen-
ne auge Minuten | Minuten | Minuten | Minuten | Minuten | (diffuses auge
Licht) |(geblendet)
Zahl der Tiere 6 2 3 2 2 2 8
Grenzwerte |74°5-89:073°5-76°442 5-65 :9|41°7-53 3/27 6-30 :4|32 4-38 4117 °3-43°6
Aubenen maximale &
Grenze des Diff n 14°5 3-1 234 11°6 28 6°0 26°3
= Irispigmentes ae
3 pI& *|
Ru) durchschnitt- x en Nr le ; i Den
‘3 liche Größe 84:4 74:9 56°5 475 29:0 354 2582
E
©
S Grenzwerte 1560-77 :5/59°0-62 8425-52 °7121°0-35:5113:9-18°8|119:4-21°2| 5°0-28°5
S
E ngeen maximale
B= Grenze des | np 21:5 3:8 10-2 14:5 4:9 1:8 23-0
©. REN: ifferenz
& Irispigmentes
5 8 e r
> el ge 60:9 47-6 28-5 16:2 20-3 12-67
© liche Größe
S
N
5 Grenzwerte |26°5-53 4260-37 :7125:6-48:4115:7-23:8/12-9-13-8/31°9-33 3/27 5-38°5
Io)
& unteren rl 2
Be EGrenzeides | 2. 26-9 11-7 22-8 8-1 0-9 1-4 11°0
N 7 Differenz
5 Iristapetums B
7
= durehsehnitt- re
A 37° . . 5 2 326 32:24
Ä liche Größe 37:0 29-8 370 19:8 123
=
= Grenwerte |59-5-97:0/48:3-51 5/45 0-66 6140 :3-50:7/33°8-38°4|73°4-78°6/61°0-89°5
S
E unteren — S
Grenze des maximale = h Fo 98.
s “9 91. ö : 9 28-5
Retina- Differenz = = usb um: Er 3
tapetums
durchschnitt- 2 DR ö BERE Ee
76'83 50:0 55°8 45°5 36°3 19.0 71:6
liche Größe
Außerdem ergab sich aus diesen Experimenten, daß zur Verschiebung des Pigmentes aus der
Dunkel- in die normale Hellstellung bei diffusem Lichte 45 bis 50 Minuten erforderlich seien. Überdies
sagt die Kurve C, daß hier die Pigmentwanderung anfangs langsamer von statten ging, also gerade
umgekehrt wie bei Kurve A, B. Es ist vielleicht nicht uninteressant, hier auf einen Vergleich mit der
Geschwindigkeit der Protoplasmaströmung bei Pflanzen einzugehen, was mir umso zulässiger erscheint,
wenn wir den Ausspruch Hofmeister’s (1867, p. 61) in Betracht ziehen: »Wir können nicht anstehen,
als Ursache der Körnchenbewegung im Protoplasma der Pflanze Kontraktilität anzusehen«, daß also
diese Ansicht mit der Ansicht Trojan’s und meiner eigenen bezüglich der Pigmentwanderung über-
Protoplasmaströmung (p. 48) entnehmen wir folgende Daten. (Ich greife nur einige heraus.)
Denkschriften der mathem.-naturw. Kl., 91. Bd,
78
einstimmt. Aus der übersichtlichen Zusammenstellung Hofmeister's über die Geschwindigkeit der
596 M. Adelina Mossler, .
ü
Auf den Zeitraum einer Minute reduziert, durchlief die Protoplasmaströmung bei j
Didymium Sense. 10 mm = 10000 u.
Nütella flesiis . Zar... 0.020 Senne — 16301
Hydrocharis morsus vanae (Wurzelhaar). . . .0:543mm—= 5431
Potamogeton crispus (Blattzelle) rue IM |
Ceratophyllum demersum » 1 200 DIE a — 94 1
Da sich die Bewegungen ungefähr in derselben Größenordnung vollziehen, könnte die Geschwindig-
keit der Pigmentwanderung also etwa mit der des strömenden Plasmas bei Potamogeton verglichen
werden. Engelmann drückt sich (1834, p. 501) über die Geschwindigkeit der Bewegungen bezüglich
der Zapfenkontraktion bei Dunkelfröschen also aus: »Aus dem Mitgeteilten folgt, daß beim Frosch die
Geschwindigkeit von einer Ordnung ist mit der der Bewegung vieler Formen kontraktilen Protoplasmas,
zum Beispiel der Pigmentzellen der Haut und im besonderen auch mit der der Farbstoffkörperchen in
den protoplasmatischen Ausläufern der Pigmentepithelzellen der Retina des nämlichen Tieres.«
Versuch D.
Einfluß der Intensität auf die Pigmentverschiebung.
(Tabelle V und VI.)
Obgleich die Intensität bei den bisherigen Versuchen geringe Beachtung gefunden hat, so war
sie doch keinesfalls ohne Einfluß, der aber um so deutlicher hervortritt, wenn man die Experimente bei
künstlichem Lichte ausführt, dessen Intensität man willkürlich ändern kann. In der Literatur finden
sich außer den Berichten Day’s über seine Experimente nur wenige Angaben, die sich auf den
speziellen Einfluß der Intensität beziehen. Die Meinungen darüber sind geteilt. So schreibt v. Frisch
(1908, p. 665 bis 666): »Die Intensität des Lichtes scheint auf die Geschwindigkeit, mit der sich die
Reaktion vollzieht, keinen so großen Einfluß zu haben, als man denken sollte.« Szczawinska (1890,
p. 9593 ff.) ist anderer Ansicht, denn bei ihr lesen wir: »Die Intensität hat einen großen Einfluß auf
die Geschwindigkeit der Veränderung....... « Sie weist die Unterschiede nach, indem sie Augen, F
die durch zwei Stunden dem Sonnenlichte ausgesetzt waren, mit solchen vergleicht, die durch die-
selbe Zeit von künstlichem Lichte (von 80 Gasflammen Stärke) bestrahlt wurden. Ich suchte mich
über diese teils widersprechenden Angaben durch einige Vorversuche zu orientieren und fand, daß 4
zwischen naheliegenden Intensitätsintervallen die Wirkung auf die Pigment- und Tapetumwanderung
selten scharfe Unterschiede zeigt. Daher konnte ich mich auf wenige Intervalle beschränken, weil ich
ja merkliche Unterschiede erzielen wollte. m
Die Intensitätsintervalle wurden durch verschiedeneEntfernungen erhalten, die ich so wählte, daß die
Lichtmenge, das Produkt aus Intensität und Zeit (I.t), gleich war dem verwendeten Produkt bei
anderen Versuchen, um zwischen den erhaltenen Effekten beider Versuchsreihen Vergleiche anstellen
zu können. Fig. 3 bezieht sich auf eine dieser Versuchsreihen: Wie Tabelle V zeigt, beträgt das
Verhältnis der Intensitätsintervalle, die durch die Entfernung von 10, 40, 160 und 640 cm von der
Lichtquelle erhalten wurden, 1:16 : 256 : 4096, also, da die Lichtquelle 16 Meterkerzen stark war, in h
Meterkerzen: 0:39, 6:25, 100, 1600 (siehe Tabelle V). Obwohl diese Intervalle bedeutend voneinander F
abweichen, ist dennoch bei den Resultaten keine deutliche mikroskopische Differenzierung der Pigment-
stellung bemerkbar. Die Zahlenwerte, die ich bei diesen Versuchsserien erhielt, befriedigten mich
durchaus nicht und ich hatte nie (außer bei den Schwellenwertbestimmungen, die noch zur Sprache
kommen werden) solche Schwankungen zu verzeichnen wie hier. Es erscheint mir daher ein sicheres |
abschließendes Urteil über die Wirkung verschiedener Intensitäten nicht möglich, wenigstens kann ich
meine Befunde nicht einwandfrei auf Maß und Zahl zurückführen. AN.
% \
r -
ER Gb u it 3 rap EL ENTER
O1
de)
N
Pigmentwanderung im Auge von Palaemon squilla.
Tabelle V.
Übersicht der einzelnen Serien des Versuches D.
Nummer Entfernung Intensität Produkt
der von der Reizdauer Intensitäts- en aus /.tin
Versuchs- Lichtquelle in Minuten verhältnis ' = £ Meterkerzen-
® i 2 : Meterkerzen :
. serie in Zentimetern minuten
I © 0 Bulo 0 0
1 640 20 1 0:39 7:8
$ I 160 20 16 6:25 125-0
IV 40 20 256 10000 20000
} V 10 20 4096 1600-00 320000
Nr. I bedeuten Augen in vollständiger Dunkelheit.
Trotzdem gebe ich in Tabelle VI die berechneten Daten wieder, obwohl oder eben weil ich
mich ihrer Unvollkommenheit bewußt bin, und ich hätte auch diese mangelhaften Werte in einem
- geometrischen Bilde dargestellt, wären mir nicht erst nachträglich die unpraktisch gewählten Intensitäts-
intervalle aufgefallen, die (infolge des Verhältnisses 1: 4096) auf der Abszissenachse unverhältnismäßig
große Abschnitte nötig machten. Die Schwankungen, die sich hier ergeben, übersteigen weitaus die
Tabelle VI.
Versuch D.
Einfluß des Lichtes bei gleicher Belichtungsdauer und verschiedenen Intensitäten.
Versuchsreihen II III IV V
Intensitätsintervalle in Meterkerzen Dunkelauge 0:39 625 100 1600
Zahl der Tiere (Augen) 6 4 + 8 6)
Grenzwerte 74:5—89°0 | 51'5-—-70:0 | 33:0 -86°0 | 71:2—90°0 | 69°:2—81°5
ularen | |
Grenze des maximale Differenz 14°5 18°5 53:0 188 19-3
Irispigmentes
durchschnittliche Größe 84 4 63:05 6502 81:76 75°98
Grenzwerte 56-0— 77:5 | 28-0545 | 16-5— 72:5 | 56°0— 77:0 | 51:2—61°8
inneren
Grenze des maximale Differenz 2i=d 26°5 56°0 21°0 10:6
Irispigmentes e e_ een
durchschnittliche Größe 661 4455 4965 640 56°9
Grenzwerte 26°5—53°4 | 38:0—49.3 | 20:5—47°5 | 17°4—63°3 | 38:5—70°5
unteren Re -—
Grenze des maximale Differenz 26°9 23 27°0 45°9 320
Irisiiensehiiung || er ee er een rc =
370 43°68 3287 430 49:62
bis zur
durchschnittliche Größe
m
59°5—97°0 | 68:0—86°5 | 48:0— 84:5 | 55°0—118°5 | 75°3—112°0
Prozentuelle Distanz von der Zone der Retinulazellkerne
Grenzwerte
unteren LE €
Grenze des maximale Differenz 837°5 18°5 36°5 88°5 367
} Retina- u mar
tapetums Fr x ware arg a ie
durchschnittliche Größe 78=3 77:35 60:75 81:2 93°5
598 M. Adelina Mossler, \
berechneten Werte der individuellen Variation. Fast wäre man geneigt, aus den angeführten Ergeb-
nissen zu folgern, daß geringe Unterschiede der Intensität nicht hinreichten, um am Fazettenauge
eine merkliche Verschiebung des Pigmentes zu bewirken. Dies stimmte einerseits auch mit der schon
erwähnten Annahme Kiesel’s (1894) überein, der den Insekten (Schmetterlingen) geringe Licht-
empfindung zuschreibt. Doch kann ich diese Vermutung um so weniger bestätigen, als sich beim letzten
Versuche F zeigen wird, daß unter Umständen die Pigmentwanderung im Auge des Palaemon auch
auf geringe Unterschiede der Lichtmengen deutlich reagiert. |
Andrerseits wären die Ergebnisse auch mit Exner's (1891, p. 60) Ausspruch zu vereinen: »Daß
das Fazettenauge sich in höherem Grade durch sein Irispigment den verschiedenen äußeren Hellig-
keiten anzupassen vermag, als es das Wirbeltierauge durch seine Iris tut.« Es wäre die Auffassung
dann derart zu modifizieren, daß eben die Intensitätsunterschiede des künstlichen Lichtes im Vergleich
mit dem viel intensiveren Tageslichte keine starke Pigmentwanderung erheischten. Vielleicht liegen
auch Anpassungserscheinungen an die Intensitätsveränderungen des Lichtes am Morgen und am
Abend vor, deren Übergang wir uns zwar als einen allmählichen vorzustellen gewöhnt sind. Träfe nun
die Beobachtung Toll’s zu, daß der Wechsel von Tag und Nacht im Wasser ein ganz plötzlicher
ist und mit dem Augenblick eintritt, daß die Sonnenstrahlen von der Oberfläche total reflektiert werden,
so wäre obige Erklärung berechtigt. Vollständige Klarheit in diese Verhältnisse ist wohl nur durch
Experimente mit einer bedeutend größeren Anzahl von Versuchsexemplaren zu erhalten.
Versuch E.
Einfluß des Lichtes bei gleicher Intensität und verschiedenen Zeitintervallen.
(Tafel III, Kurve Z, Tabelle VII und VII.)
Günstigere Resultate erzielte ich bei jenen Versuchen, die sich auf die Pigmentwanderung bei
gleicher Intensität und verschiedener Belichtungsdauer bezogen. Hierbei benützte ich die Entfernung
von 160 cm (vgl. Fig. 4) für alle Versuchsserien und erhielt die Intensität von 6'25 Meterkerzen. Diese
Wahl geschah auf Grund der Ergebnisse der vorhergehenden Versuchsserien, daß sehr geringe Licht
intensitäten kaum merkliche Veränderung der Pigmentstellung bewirkten. Die Zeitintervalle wählte ich
ım Verhältnis wie 1:4:9:16, die Einheit mit 5 Minuten, somit betrugen die Belichtungszeiten 5, 20,
45 und 80 Minuten.
Tabelle VII.
Übersicht der einzelnen Serien des Versuches E.
Nummer Entfernung ir B Verhältnis Produkt
Intensität Belichtungs- :
der von der e aaa der aus /.Lin 4
Versuchs- Lichtquelle RER > : Belichtungs- | Meterkerzen-
= 8 5 „| Meterkerzen | in Minuten 5 .
| serie in Zentimetern zeiten minuten
l
| I [6-) 0) Dunkelauge 0) 0
| I 160 6:25 5 1 3125
II 160 6°25 20 4 12500
IV 160 625 45 9 28125
V 160 625 80 16 50000
Tabelle VIII enthält die diesbezüglichen Werte, die zur Darstellung der Kurve E verwendet |
wurden. Schon während der ersten 5 Minuten ist hier deutliche Wanderung des Pigmentes bemerk-
bar, die während des zweiten Zeitintervalles fortschreitet und dabei seine Geschwindigkeit stark ver-
Pigmentwanderung im Auge von Palaemon squilla. 999
langsamt; in der dritten Zeitperiode zwischen 20 und 45" findet die Wanderung wieder mit etwas größerer
Geschwindigkeit statt, und zwar hat sie nach diesem Zeitraum ungefähr die Grenze erreicht, die wir
bei Verwendung diffusen Tageslichtes bei 20 Minuten Belichtung konstatierten. Im vierten Zeitintervall
verläuft die Pigmentwanderung mit etwas kleinerer Geschwindigkeit und hat in 80 Minuten noch nicht
die Normalstellung erreicht, was bei diffusem Tageslicht schon in 45 bis 50 Minuten der Fall ist.
Tabelle VII.
j Versuch E.
Einfluß des Lichtes auf die Pigment- und Tapetumwanderung bei gleicher Intensität in
verschiedenen Zeitintervallen.
#‘
Versuchsreihen I II 11 IV V
Belichtungsdauer Dunkelauge 5-Minuten 20 Minuten | 45 Minuten | 80 Minuten
\ Zahl der Tiere (Augen) 6 3 3 4 5
a Grenzwerte 745—89:0 | 72:8—83°5 | 78:0—78:8 | 445-730 | 265-445
= a — ———
= Grenze des maximale Differenz 14°5 10:7 08 28°5
RI Inispigmentes) ErrtB A in io |len sr ntw sähe. u alute un nn
= durchschnittliche Größe 84-4 79:36 78-43 54-8
& Grenzwerte 56.0—77:5 | 52°0--67°8:| 59:3—64:5 | 22:0—49°5
% inneren F
= Grenze des maximale Differenz 229) 15°8 DR 728)
= Irispigmentes ee =
Sg = durchschnittliche Größe 66°1 59:0 6173 348
ni N Le
>}
= 2 Grenzwerte 26-5—53°4 | 24:1—46°9 | 32°:6—50°8 | 18:5 —48°7
© unteren
2 Grenze des maximale Diffsrenz 26°9 22:8 Ks 30-2
= Iristapetums 4 = —
® durchschnittliche Größe 37-0 3366 40:73 29-8
A
= Grenzwerte 59-5970 | 60:5—81:0 | 59:4—-77'9 | 58-0—94°5
3 unteren
5 Stenze des maxınale Differenz 37-5 20-5 18-5 41:5
S Retina-
c tapetums Se k & N | WIE
durchschnittliche Größe 76°3 69°2 69:26 72°8
Keinesfalls ist aber auch hier die Pigmentwanderung irgendwie proportional den gewählten Zeit-
intervallen, noch ließ sich aus diesen Versuchsserien eine Gesetzmäßigkeit in bezug auf die verwendete
Lichtmenge (7.?) ermitteln. Wohl aber geht deutlich hervor, daß längere Belichtungsdauer stärkere
Pigmentwanderung hervorruft. So ausgesprochen wie bei den Versuchen, die bei diffusem Tages-
oder Sonnenlicht ausgeführt wurden, sind freilich diese Wanderungen nicht,
600 M. Adelina Mossler,
Versuch FE.
Einwirkung bestimmter Lichtmengen zwecks Feststellung der Anwendbarkeit des
Hyperbelgesetzes.
(Tafel I, Fig. 6 bis 18, Tafel III, Kurve F, Tabelle IX und X.)
Am meisten interessierten mich die Ergebnisse des letzten Versuches, dessen Resultate mich
mehr befriedigten, als ich erwartet. Hatte ich mir doch die Aufgabe gestellt, die Anwendbarkeit des
Hyperbelgesetzes nach dem Beispiel der Pflanzenphysiologen Fröschel und Blaauw für die Pigment-
wanderung zu überprüfen. Zu diesem Zwecke wählte ich, wie bereits gelegentlich der Versuchs-
aufstellung Fig. 3 beschrieben wurde, ein lineares Intensitätsgefälle, wodurch auf einfache Weise
mittels verschiedener Zeitintervalle jede beliebige Lichtmenge (das Produkt /.?) erhalten werden konnte,
Wie schon bei der Beschreibung der Kurven erwähnt wurde, konnte ich die Werte für Zeit und
Intensität nicht getrennt auf den Koordinatenachsen auftragen, da es sich ja nicht nur um eine
minimale Erregung handelte, sondern um das Maß der vorgeschrittenen Pigmentverschiebung. Um aber
meine Forschungstaktik jener der pflanzlichen Reizphysiologie möglichst anzupassen, schloß ich
folgendermaßen:
Von der Vorstellung ausgehend, daß bei der Pigmentwanderung das Hyperbelgesetz zutrifft, gilt
die Beziehung:
y=kx, wobei y die Pigmentwanderung in Prozenten, x die Lichtmenge in Meterkerzenminuten,
k eine Konstante bedeutet. Geometrisch aufgefaßt, erhalten wir durch die Formel eine Gerade.
Ist —=0, das heißt ist keine Belichtung vorhanden, so ist y auch = 0 und die Gerade geht durch
den Ursprung des Koordinatensystems. Lassen wir x beliebig wachsen, so müßte, falls das Gesetz
seine Gültigkeit behielte, die Pigmentwanderung proportional der Größe % vorschreiten.
isten = l40s0r Ist y =
ZRH UENNE
» Ba==Cc9H » » = co
Tabelle IX.
Übersicht der einzelnen Serien des Versuches F.
Nummer Entfernung Belichtungs- Intensität Produkt
der von der Auer in aus
Versuchs- \ Lichtquelle Mais | iNfetereryen Meterkerzen-
serie in Zentimetern minuten
0 Vie Dunkelauge
10 4, — 0:57 5:7
8
[SS)
DDD RD RE BB or
Seo ea eo ea ee
3 |
9) a ae | a
= |
“ ä R 3 ; agoas) aydı]
0.99 8:6, L.9, 7.09 2-14 G.2L 3.69 2.92 Le6h 9.08 0-7€ &-9, -NUoSypAnp
= wo Zi swnyade}
5 = u : $ 284 zua4ayjic] -euns}
0.6 9.7 0:88 8.9 G.8 6-21 0-61 ET 9.2 0-13 0-2 G.2& spewıxew |sapazusm| _
— — el — — = — | - uaısjun 1
1 Ss
0-99=0.79 | 9-7270-02 | 8:.0679-89 | 8-89=9.89 | 0-8279-02 | S-9879-89 | G.62-9-.09 | 0-22 2-62 | G.92-6-89 | 9-26-0-12 | G-GC-9.87 | 0-26-8.6€ | Yomzusıg | 1
4 e g919 ayoy ei
G.28 T-.CE& 6.68 G.6& G.GC$8 0-18 0-78 G.$gE G-2E 7-17 0.28 -Yıuyosys.ınp | z
Q — = — | swnjade} 3
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S LI 2-61 1-9 0-1 0-11 T-OI 2-0 7-9 °F I-6 6-93 spewixew sap azuaın) E
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S G.8878.98 | 0-09 8-85 | 9-18 77-66 | 0-8870-58 | O- 1770-08 | 9.989.673 | F-FE-2-E€ | 7-98-0-08 | 4-88-4-.FE | C.93 4-1 | F-89-9.93 | syamzuaıg 5
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® 9.887G.88 | 0-66 9.55 | 0-87 7-0. 1P | G-2870-08 | 9- 170-728 | 9.68=4-98 | 0-1C-G.28 | 0-29 -0- 28 | 8-30-F-8P | E-7C-8. 27 | 8-.32-9.08 | @.22-0-.98 | somzusıg =
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S = ssyuswärd | S
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ES |
S 7-.69770-.07 | 9.270.277 | T-8979.6G | G.0872.97 | 0-98 8.19 | 8-89-0.99 | G.92-9.99 | G.89-2.F8 0.897089 | 8-729-.29|97-.2872-69 | 0.689.727 | Srlomzuaı |
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602 M. Adelina Mossler,
Nun ist aber im Auge des Palaemon das Vorschreiten der Pigmentwanderung physiologisch
begrenzt, da sich ja das Pigment nur innerhalb eines ganz bestimmten Bezirkes bewegen kann. Daraus
folgt mit Notwendigkeit, daß die Gerade bei einer gewissen Höhe abbiegen muß. Ziehen wir die
schon einmal genannte Folgerung Fröschel’s (p. 423) in Betracht, »daß die doppelte Energiemenge
nicht auch die doppelte Erregung« hervorruft, sondern, daß die Erregung nur innerhalb bestimmter
Grenzen der einstrahlenden Energiemenge proportional wächst, so glaube ich an der Hand der Kurve F
zeigen zu können, daß für die kleinen Lichtmengen (vgl. Tabelle IX), die hier in Betracht kommen,
das Gesetz annähernd gilt. ‚
Man darf jedoch nicht erwarten, daß man bei jedem Auge eines Versuchstieres durch eine
bestimmte Lichtmenge ein bestimmtes Stadium der Pigmentstellung mit aller Sicherheit vorausbestimmen
dürfe; obige Werte sind eben das Mittel mehrerer Versuchstiere.
Es sei gleich hier bemerkt, daß ich einen Punkt, der sich minder günstig in die Kurve fügte,
unberücksichtigt ließ.
Aus Tabelle IX ist die Anordnung des Versuches ersichtlich; die einzelnen Versuchsserien sind
nach der Größe der verwendeten Lichtmenge geordnet. Tabelle X enthält das Zahlenmaterial, nach“
dem die Kurve F dargestellt ist.
Die Kurve zeigt keinen typischen Verlauf; gesteht man ihr irgendwelche Gesetzmäßigkeit zu, so
erhält man beispielsweise die strichpunktierte Kurve, die ich beliebig konstruierte und nachträglich fest-
stellte, daß keiner ihrer Punkte außerhalb der berechneten zulässigen Fehlergrenze fällt, also annähernd
mit der beobachteten übereinstimmt. Ich versuchte auch, diese Kurven mathematisch darzustellen und
fand für beide Übereinstimmung mit Hyperbeln (es hätten nach meinem Vermuten Gerade sein sollen)
mit den Gleichungen:
4 »2—100 x? = 400
y—ı?’—= 16
Die Methode hat aber selbstverständlich nur den Charakter einer Annäherungsmethode; die
relativ geringe Anzahl der ermittelten Kurvenpunkte gestatten kein abschließendes Urteil und ich halte
es nicht für ausgeschlossen, daß meine Vermutungen einmal eine Korrektur erfahren werden, wenn
nur genügend Beweismaterial vorliegen wird.
Pigmentwanderung im Auge von. Palaemon squilla. 603
Zusammenfassung.
1. Die individuelle Variation kommt bei der Pigmentwanderung im Auge des Palaemon sehr in
Betracht und ist umso stärker ausgeprägt, je geringer die Lichtmenge ist, die zur Erregung ver-
wendet wird. Bei diffusem Tageslicht betragen die individuellen Schwankungen etwa 5°/, bis 8°/,.
2. Ihr Einfluß kann dadurch verringert werden, daß man sich bei den Experimenten einer großen
Anzahl von Versuchstieren bedient und diese unter möglich normalen Bedingungen reizt. Das Iris-
pigment legt in Augen, die aus dem diffusen Tageslicht in Dunkelheit gebracht werden, die größte
Strecke seines Weges in der ersten halben Stunde zurück und hat in 60 bis 70 Minuten seine extreme
Stellung erreicht. Übermäßig lange Reizzeiten haben Abnormalitäten und Ermüdungserscheinungen
zur Folge. Der umgekehrte Prozeß, die proximale Wanderung des Pigmentes zur Normalstellung,
findet in 45 bis 50 Minuten statt, während der Übergang zur extremen Lichtstellung (Sonnenaugen)
des Zeitraumes von zwei bis drei Stunden bedarf.
3. Das Tapetum zeigt keine scharfe Begrenzung, es sind vielfach graduelle Übergänge bemerkbar;
im allgemeinen vollzieht sich der Prozeß infolge des kürzeren Weges rascher und das Tapetum tritt
bei weiterer Reizung in intensiveren Kontraktions- oder Ballungszustand (in der Dunkelheit), in den
der Expansion bei Belichtung. Die Geschwindigkeit, mit der sich die Reaktionen vollziehen, ist bei
beiden Pigmentarten eine ungleichförmige, die sich gegen das Ende des Prozesses bedeutend ver-
langsamt. Für die distale Pigmentwanderung beträgt die Geschwindigkeit für mittlere Augengrößen
61 bis Sy, für die proximale Wanderung 10 bis 12 w. Das ist eine Geschwindigkeit, die etwa mit
der des strömenden Protoplasmas bei Potamogeton oder der der Farbstoffkörperchen in den proto-
plasmatischen Ausläufern der Pigmentepithelzellen der Retina des Frosches verglichen werden kann.
Die Wanderung des Tapetums konnte nicht zahlenmäßig ermittelt werden.
4. Über die Frage nach dem Einfluß wechselnder Intensitäten wurde kein abschließendes Urteil
gefällt. Bei gleicher Lichtmenge zeigen geringere Intensitäten mit langer Reizdauer größeren Effekt
in der Pigmentverschiebung als große Intensitäten mit kurzer Expositionszeit.
5. Für kleine Produkte der Lichtmenge erlangt das Hyperbelgesetz annähernd seine Gültigkeit,
das heißt die Pigmentwanderung ist innerhalb bestimmter Grenzen der einstrahlenden Energiemenge
proportional, zeigt aber jenseits dieser Grenzen verwickeltere Abhängigkeit von anderen Faktoren und
steht wahrscheinlich in irgend welchem Zusammenhang mit den normal verlaufenden Stoffwechsel-
prozessen.
6. Das gewonnene Zahlenmaterial, betreffend die Abhängigkeit der Pigmentverschiebungen von der
Lichtmenge (respektive deren Faktoren, Intensität und Reizdauer), läßt sich durch ein geometrisches
Bild ersetzen. Die Kurven zeigen dem Auge ungefähr das Verhältnis der einzelnen Reizgrößen zu
dem Grade der Pigmentverschiebung.
7. Das Ergebnis der Anwendung von Mathematik auf dieses biologische Problem ist:
Die Voraussetzung der Anwendbarkeit des Hyperbelgesetzes ergibt eine Gerade y=kx, wobei
y die Pigmentwanderung in Prozenten, x die Lichtmenge, % eine Konstante darstellt. Diese Gleichung
finden wir zwar gerade nicht durch die gewonnenen Kurven verifziert, doch ergeben sich aus jenen
zwei Gleichungen für die beiden Kurven angenäherte Hyperbeln mit den Werten:
4 y?—100 2? = 400 und
ye—ı?— 10.
Denkschriften der mathem.-naturw, Kl., 91. Pd. A)
604 M. Adelina Mossler,
Bei den zahlreichen Untersuchungen bot sich begreiflicherweise oftmals Gelegenheit zu Beob-
achtungen, die, streng genommen, nicht zu meinem eigentlichen Thema gehören, doch hier erwähnt
werden mögen. Solche bezogen sich zunächst auf die Schwellenwertbestimmung der gereizten Pigment-
zellen. In der Literatur finden sich in dieser Hinsicht bereits vereinzelte Angaben vor. So schreibt
Szczawinska (1891, p. 529), daß bei einer Intensität von: 80 Gasflammen schon die Zeit genüge,
die verstreicht, bis man die Tiere aus dem Dunkel ans Licht gebracht habe, um eine merkliche
Wanderung beobachten zu können. Bei Parker (1897, p. 279) lesen wir, daß die Perioden der
Expositionen bei seinen Versuchen eine Minute, fünf Minuten, zehn Minuten usw. betrugen; allein
der Autor sagt nichts weder über die Wirkung der eine Minute dauernden, noch der fünf Minuten
lang dauernden Belichtung. Erst bei einem Dunkelauge, das zehn Minuten lang dem Lichte ausgesetzt
war, konnte Parker eine deutliche Differenzierung gegenüber der charakteristischen Dunkelstellung
konstatieren. Exner (1891, p. 106 bis 107) macht die kurze Zeit der Belichtung, die er brauchte,
um die Tiere fangen und töten zu können, dafür verantwortlich, daß die extreme Dunkelstellung, die
er erwartet hatte, nicht eintrat. We
Schon beim Beginne meines Experimentierens hatte ich festgestellt, daß für die Zeit, welche ich
brauchte, um Tiere aus der Dunkelkammer herauszutragen und zu töten, keine merkliche Differenzierung
in der Pigmentstellung bemerkt werden konnte. Ich glaube daher, daß die oben erwähnten Schwellen-
wertsangaben Szczawinska’s auf ihrer Unkenntnis der individuellen Schwankungen beruht, die, wie
ich des näheren bereits ausgeführt habe, auch bei typischen Dunkelaugen relativ groß sind. Außerdem
habe ich auch Berechnungen (siehe Tabelle XI) zum Zwecke der Schwellenwertbestimmung ausgeführt
und glaube mit Sicherheit festgestellt zu haben, daß die Zeitdauer hiebei einen größeren Einfluß
habe als die Intensität, das heißt, wenn das Produkt der Lichtmenge gleich ist, so ist bei großer
Tabelle XI.
Versuchsserien zur Bestimmung des Schwellenwertes.
ie a Belichtungs- Intensität a
Versuchs- Lichtquelle - SuL m Meterkerzen-
= : : .| in Minuten | Meterkerzen :
serie in Zentimeter minuten
ı
10 2 1600 3200
40 . 2 100 200
160 2 6°25 12-5
640 2 0:39 078
10 2°5 1600 4000
40 25 100 250
160 25 625 15°6
640 2'5 0-39 0:97
10 15 1600 2400
40 15 100 1500
160 15 6°25 93:7
640 15 0:39 5'85
2
Pigmentwanderung im Auge von Palaemon squilla. 605
Intensität und kurzer Belichtungsdauer nicht die gleiche, sondern eine kleinere Wirkung zu beob-
achten als bei geringer Intensität und langdauernder Expositionszeit. Außerdem kommt hier die
individuelle Variation viel mehr in Betracht. Kurve E zeigt bereits bei fünf Minuten dauernder
Belichtung merkliche Pigmentwanderung (das ist beim Übergang aus der Dunkel- in die Licht-
stellung), während diese bei gleicher Belichtungsdauer für die Licht- zur Dunkelstellung nicht so aus-
gesprochen ist. Von einem absoluten Zeit- und Intensitätsschwellenwert kann also nicht die Rede
sein; allein bei größerer Intensität genügt eine Dauer von fünf Minuten, um merkliche Pigment-
wanderung konstatieren zu können, während bei geringer Intensität eine längere Reizdauer erforder-
lich ist.
Eine andere Reihe von Beobachtungen bezieht sich auf Abnormitäten in der Pigmentstellung
Meine Aufmerksamkeit für diese abnormen Stellungen des Pigmentes erregte ein Präparat, das ich
auf Tafel II, Fig. 6, photographisch wiedergebe. Dieses Auge, dem grellen Sonnenlichte ausgesetzt
zeigte trotz des gut erhaltenen Schnittes zur Hälfte charakteristische Licht-, zur andern Hälfte aus-
gesprochene Dunkelstellung. Meine Vermutung, daß diese Pigmentstellung vielleicht die Folge einerLähmung
hervorgerufen durch zu grelle Belichtung sei, wurde widerlegt, als ich bald darauf auch an Augen, die
längere Zeit im Dunkeln gehalten worden waren, dasselbe beobachtete. Daher kam mir der Gedanke,
ob nicht etwa derartige Abnormitäten auf pathologische Zustände zurückzuführen seien. Diese Annahme
wurde vollauf bestätigt; denn bei genauerer Durchsicht der Versuchstiere fanden sich oftmals solche,
deren Augen einen oder auch mehrere dunkle Pigmentflecke zeigten, die trotz andauernder Belichtung
nicht verschwanden; andrerseits zeigten sich der genaueren Beobachtung auch an typischen Dunkel-
augen Ommenbezirke, die von Pigment vollkommen frei schienen. Die Schnitte zeigten Bilder, wie
sie auf Tafel II, Fig. 1 bis 4, wiedergegeben sind. Die Begrenzung eines solchen schwarzen Fleckes
kann an einer großen Anzahl von Schnitten verfolgt werden. Fig. 1 und 3 zeigen durch die ver-
schiedenen Linienformen, die das Pigmentband bildet, den Fall, in welchem man am Auge mehrere
schwarze Flecken erblickt. Das Aussehen solcher Schnitte erinnert bezüglich der Pigmentstellung sehr
an Bilder, die durch lokale Wirkung des Lichtes hervorgerufen werden.
Endlich sei noch einer Beobachtung Erwähnung getan, die sich auf hungernde Tiere bezieht.
Beim Überprüfen des Einflusses des Gesundheitszustandes auf die Pigmentwanderung fand ich Exem-
plare, die erstaunlicherweise 24, ja 34 Tage ohne Nahrungs- und Sauerstoffzufuhr am Leben erhalten
blieben. Bei der mikroskopischen Untersuchung der Augen zeigten sich an sonst gut erhaltenen
Schnitten eigentümliche Schrumpfungen, die an jene transversalen Faltungen erinnern, die Parker (1897
p. 287) an einer Versuchsserie von Tieren beobachtete, die 38 Tage im Dunkeln gehalten worden
waren. Diese Bildungen sind wahrscheinlich auf die abnorm langdauernde Verdunklung zurück-
zuführen, Fig. 5, Tafel II, gibt diese Verhältnisse an dem Versuchstier, das 24 Tage ohne Luft- und
Nahrungszufuhr gelebt, wieder.
Einiges Interessante habe ich auch hinsichtlich der optischen Verhältnisse beobachtet; es bezieht
sich lediglich auf die Cornea. Ich suchte nach Exner’s Methoden den Brechungsindex der ver-
schiedenen Teile des dioptrischen Apparates zu bestimmen. Den Schwierigkeiten, die sich mir ent
gegenstellten, zu begegnen, versuchte ich auch, ob sich nicht etwa durch eine den Methoden der
Mineralogie entsprechende Betrachtungsweise des Krystallkegels im Vergleich mit Mineralien von
bestimmtem Brechungsindex die Indices des dioptrischen Apparates des Palaemon-Auges erschließen
assen; dieser Versuch blieb zwar erfolglos, hingegen zeigte sich im polarisierten Lichte (bei gekreuzten
Nicols) ein überraschendes,Bild. Ich gebe es auf Tafel II, Fig. 8, wieder. Es zeigte sich nämlich
die Cornea doppelbrechend. Da ich "diese Anisotropie anfangs als Folge künstlich herbeigeführter
Strukturverhältnisse, somit als akzidentelle Doppelbrechung auffaßte (ähnlich der, wie sie bei gepreßtem
Glase vorkommt),"erzeugt durch Druck- oder Spannungsänderungen infolge der Härtung, Einbettung
und Deckglaswirkung, kappte ich vom Auge eines eben getöteten Tieres die ganze Cornea ab und
fand unter den gekreuzten Nicols wohl die Doppelbrechung wieder, wenn auch anders, als ich erwartet
606 M. Adelina Mossler,
hatte. Sie war nur an den Rändern deutlich bemerkbar und zwar dort, wo man die Cornea von der
Seite sah. Dies ließ den Charakter einer optisch einachsigen Substanz vermuten, was sich später
bei eingehender Prüfung auch bestätigte. Je dicker die Schnitte sind, desto deutlicher zeigen
sie die Doppelbrechung; doch genügt eine Dicke von etwa 50 u bis 60 w. Leider sind die Fazetten
zu klein, als daß sie ein Achsenbild ergäben. Bei Anwendung eines Gipsblättchens zeigte sich natürlich
die Doppelbrechung infolge der Interferenzfarben noch deutlicher. Bei Drehung
des einen Nicols um 90° wird aus orange blau. {
Die Richtung der größeren Lichtgeschwindigkeit (oder Elastizität) fällt
ehr PR mit der Richtung der Ommenachse (Längsachse) zusammen; also liegt nach
dem Ausdruck der Mineralogen in dieser Richtung a und senkrecht zu dieser
W \o) Richtung ce (das ist die Richtung der kleineren Lichtgeschwindigkeit); dabei
ist vorausgesetzt, daß die Ommenachse der Hauptsache eines optisch ein-
achsigen Krystalls entspricht und unter dieser Voraussetzung ist dann die
Cornea optisch negativ zu nennen, analog den Verhältnissen im Kalkspat.
Es fragt sich nun noch, ob diese Verhältnisse der Doppelbrechung nur durch
Spannungsverhältnisse im lebenden Gewebe hervorgerufen werden oder ob
die Substanz der Cornea in ihrem Aufbau tatsächlich einem doppelt brechenden
Fig. 6.
Krystall entspricht. Obwohl das erstere wahrscheinlicher ist, wäre doch auch |
der letztere Fall nicht undenkbar, um so mehr als es im Begriffe der optischen
Achse liegt, daß das Licht in dieser Fortpflanzungsrichtung keine Doppel-
brechung erleidet und dies nicht ohne physiologische Bedeutung für das
Zustandekommen des Appositionsbildes sein könnte. Vielleicht ist diese
Doppelbrechung auch ganz belanglos, da nach Exner (1891, p. 82) die
Cornea eine viel geringere Rolle als lichtbrechendes Organ spielt als der
Krystallkegel.
Merkwürdig ist auch, daß selbst die Cornea, die dem kleinen Nebenauge angehört und teilweise
im Innern des Hauptauges, inmitten anderer differenzierter Gewebe geborgen ist, unter gekreuzten
Nicols diese Doppelbrechung deutlich zeigt. Bekanntlich geht die Cornea direkt in die chitinige Hypo-
dermis des Augenstiels über. Die Beobachtung im polarisierten Lichte zeigt auch die Hypodermis
des Augenstiels doppelbrechend, nur in geringerem Grade als die Cornea, was man an der niederen
Interferenzfarbe (einem Blaugrau), die scharf abgegrenzt erscheint, deutlich erkennt. Zur Erklärung
der Photographie sei noch bemerkt, daß ich beim Photographieren den Analysator gegen den Polari-
sator um einen kleinen Winkel (etwa 8 bis 10°) drehte, um die isotropen Teile des Auges mit in
das Bild aufnehmen zu können. Die Untersuchung der Cornea der Augen von Dyticus, Astacus und
der Larven von Libellen, die ich daraufhin unternahm, zeigte bei allen die Cornea mehr minder
doppelbrechend.
WE
Pigmentwanderung im Auge von Palaemon squilla. 607
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experimentales sur les mouvements du pigment granuleux et des cellules pigmentaires sous
linfluence de la lumiere et de l’obscurite dans les yeux des Crustac&s et des Arachnides. Arch,
Biol., v. 10, p. 523-566, t. 16, 17. | | ie
Trojan, E.: 1912. Das Auge von Palaemon squilla. Denkschr. Ak. Wien, v. 88, p. 1—54, t. 1—6.
“ Du
IE SZ 77
v
Taıel 18
Alle Figuren stellen Längsschnitte durch das Auge von Palaemon squilla dar. Vergrößerung durchwegs 27 '5fach. g L
Fig. 1 bis 5. Pigmentverschiebung unter dem Einflusse andauernder Dunkelheit. Jedes Bild entspricht einer Versuchsserie.
b MW
Nr. 1 zeigt ein normales Auge bei diffusem Tageslichts,
>» 2 bei !„ "Stunde
Du 2
» 4 » 11/, Stunden
4
»
Verdunklung.
DREDIE > »
Diese Experimente waren am 30. Oktober ausgeführt worden. !
Fig. 6 bis 18. Pigmentverschiebung bei zunehmendem Lichte (Versuch F, Feststellung der Anwendbarkeit des Hyperbel-
gesetzes).
Fig. 19, Extreme Lichtstellung (Sonnenauge).
MR:
[r,
h
\
Entfernung von
Nummer eo Lienianiellle Belichtungsdauer
der Serie en in Minuten
l [0=) 0
II 529 10
II 5.29 15
IV 4:89 15
V 4:00 25
VI 3:46 30
vu 4:89 | 90
VII 2:83 35
IX 4:00 s0
X 2:33 60
XI 2.00 40
XI 2.00 60
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Mossler, A.: Pigmentwanderung im Auge von Palaemon squilla
Para
Fig. 15
Fig. 16 Fig. 17 Fig. 18
Lichtdruck v. Max Jaffe, Wien.
Denkschriften d. kais. Akad. d. Wiss. math,-naturw. Klasse, Bu. xXCl.
Bet
Tatelilr
Fig. 1 bis 6. Augen von Palaemon squilla mit abnormer Pigmentstellung infolge pathologischer Ursachen (Vergrößerung
27 "ofach). ‘
Fig. 7. Teil eines Längsschnittes durch das Auge der Fig. 6, die Formveränderung der Krystallkegel unter dem Einflusse
der Pigmentwanderung zeigend (Vergrößerung 80fach).
Fig. 8. Längsschnitt im polarisierten Lichte (Vergrößerung 50fach).
(Die Photographien wurden bei durchfallendem Lichte von 32 Kerzen mit Gelbfilter aufgenommen; um das Tapetum
kräftig hervortreten zu lassen, wurden gleichzeitig 300 Kerzen Licht als auffallendes Licht verwendet.)
DU Do 2
Mossler, A.: Pigmentwanderung im Auge von Palaemon squilla, Taf. I.
Fig. 8
Lichtdruck v. Max Jaffe, Wien.
Denkschriften d. kais. Akad. d, Wiss. math.-naturw. Klasse, Bd. XClI.
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j“ 5 Versuch A (Kurve A).
Versuch B (Kurve D).
Versuch C (Kurve C).
Versuch EZ (Kurve E).
schiedenen Zeitintervallen.
Versuch F (Kurve PR).
Kurve G. Mittelwertskurve (die Größe der Augen betreffend).
TarelR
Wirkung anhaltender Dunkelheit auf die Verschiebung von Pigment und Tapetum (Winterversuch).
Wirkung anhaltender Dunkelheit auf die Verschiebung von Pigment und Tapetum (Sommerversuch). ä \
Einfluß des direkten Sonnenlichtes auf Dunkelaugen. ’
Einfluß des Lichtes auf die Pigment- und Tapetumwanderung bei gleicher Intensität und ver-
ww
F
Einwirkung bestimmter Lichtmengen zwecks Feststellung der Anwendbarkeit des Hyperbelgesetzes. j
Li
M. Adelina Mossler: Die Pigmentwanderung im Auge von
Fig. 1. Wirkung anhaltender Dunkelheit auf die Verschiebung von Pigment
und Tapetum.
Palaemon sqwilla.
%
100
Fig. 2. Wirkung anhaltender Dunkelheit auf die Verschiebung von Pigment und Tapetum.
Fig. 3. Einfluß
%
8
£ s
S
3 S
S S
5 3
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R 3-30 N A DEE ER EEE ee nn ee, Ze
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R "I -30
90 \ S =cpn
u re 30 50 20 2 210 "0 30 60 5 7° r 250 200 a 20 30 20, 50 60 eg 9 BE TERN 20
Verdunkelungsdauer in Minuten Verdunkelungsdauer in Minuten, Belichtungsdauer in Minuten
Winterversuch [Versuch A (Kurve 4)].
Fig. 4. Einfluß des Lichtes auf die
Pigment- und Tapetumwanderung
bei gleicher Intensität in ver-
schiedenen Zeitintervallen.
Ü I
Sr
Wanderung des Pigmentes und Tapetums
I
©
Ss
N
Ss
Ss
L
N
5 20 45 80
Belichtungsdauer in Minuten
Versuch Z (Kurve Z).
Taf. IN.
des direkten Sonnenlichtes auf Dunkelaugen.
10 —
I
Sommerversuch [Versuch 3 (Kurve B)].
Fig. 5. Einwirkung bestimmter Lichtmengen zwecks Feststellung der Anwendbarkeit
des Hyperbeigesetzes.
100
Erklärung der Figuren 1 bis 5.
a. It. — äußere Grenze des Iristapetums.
a. Ip. — äußere Grenze des Irispigmentes.
i. Ip. = innere Grenze des Irispigmentes.
Fig. 6. Mittelwertskurve, die Größe der Augen betreffend.
Versuch C (Kurve Ö).
Rt. Z. = Zone der Retinulazellkerne.
u. It. = untere Grenze des Iristapetums.
u. Rt. = untere Grenze des Retinatapetums.
Wanderung des Pigmentes und Tapetums
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20 578510 25 40 60 710° 80 120 240 150
160
Produkt aus Meter -Kerzen,-Minuten,
Versuch F (Kurve F).
Denkschriften d. kais. Akad. d. Wiss., math.-naturw.
200 250 300 350 400 450
Klasse, Bd. 91.
600 650 700 750 800
Größe der Augen in ve
Ki
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EX-HEREDITATE
IOSEPHI-TREITL
DESIENETII TE
DER
KOMMISSION FÜR OZEANOGRAPHISCHE FORSCHUNGEN
IM
ROrBNSIIEERE.
NÖRDLICHE UND SÜDLICHE HÄLFTE 1895/96— 1897/98.
EXPEDITIONEN $. M. SCHIFF „POLA“ IN DAS ROTE MEER
NÖRDLICHE UND SÜDLICHE HÄLFTE
1895/96 —1897/98
ZO0LOGISCHE ERGEBNISSE
XXX
DIE DECAPODEN DES ROTEN MEERES
I. DIE MACRUREN
VON
D*- HEINRICH BALSS
MÜNCHEN
Mit 30 Textfiguren
VORGELEGT IN DER SITZUNG AM 15. OKTOBER 1914
Vorwort.
Hiermit übergebe ich den ersten Teil der von den beiden Expeditionen S. M. Schiff »Pola« aus dem
Roten Meere mitgebrachten Decapoden, der die Macruren behandelt, der Öffentlichkeit. Mitverarbeitet sind
einige Formen, die der Kustos am zoologischen Museum in Berlin, Herr Prof. Dr. Hartmeyer im nörd-
lichen Teile des Roten Meeres gesammelt hat, sowie einige Exemplare, die Herr Dr. Bannwarth in Suez
dem Münchener Museum gestiftet hat.
Die Decapodenfauna des Roten Meeres ist bisher ausschließlich für die Küste urd das Litoral
bekannt, und zwar hauptsächlich durch die früheren Arbeiten von Heller, Paulson, de Man, Kossmann
u.a.; Nobili hat im Jahre 1906 eine Zusammenfassung gegeben. Einen großen Teil dieser Arten hat
auch die »Pola« wieder mitgebracht. Neu unter ihnen ist nur der merkwürdige, die Korallenriffe bewohnende
Paratypton n. g. Siebenrocki n. Sp.
Interessanter sind die von der »Pola« gesammelten Tiefseeformen. Die »Polas hat im Roten Meere
zum ersten Male überhaupt in größeren Tiefen gedredgt, und so konnte man auf manche Überraschungen
gefaßt sein. Wir können die Formen der Tiefe des Roten Meeres in drei Gruppen einteilen:
1. Lokalformen, die diesem Becken eigentümlich sind. Als solche nenne ich aus dem vorliegenden
Materiale die beiden benthalen Arten Haliporus Steindachneri n. sp. und Parapandalus Adensameri n. sp.
Denkschriften der mathem.-naturw, Kl. 91, Bd, |
2 Dr. H. Balss,
2. Formen des Mittelmeeres, die sich im Roten Meere in größeren Tiefen wiederfinden, so Stenopus
spinosus Risso, Parapandalus pristis Risso und die vereinzelt auch aus dem Indopacific bekannte
Pasiphaea sivado (Risso). Möglicherweise haben wir in diesen Formen kosmopolitisch verbreitete Arten
vor uns.
3. Der indopacifischen Tiefsee angehörende Arten, wie der bathypelagische Sergestes hamifer Alc.
u. a. sowie Parapenaeus fissurus Bate (eine Bodenform).
Ich werde eine zusammenfassende Übersicht über die Fauna des Roten Meeres erst am Schlusse
der ganzen Bearbeitung geben.
Eine vorläufige Mitteilung über die neuen Formen der Expedition habe ich in den Sitzungsberichten
der kaiserl. Akademie (Wien) veröffentlicht. Hier möge vorerst eine Liste der Stationen, an denen die
»Pola» ihre Fänge gemacht hat, folgen.
Die Zeichnungen verdanke ich den geschickten Händen von Frl. Ch. Schönberg und Herrn
A. Aichinger in München. Der Direktion des k. k. Hofmuseums bin ich für das mir bewiesene Ent-
gegenkommen zu Danke verpflichtet.
München, den 1. September 1914.
Dr. H. Balss,
Assistent der zoologischen Staatssammlung, München.
Decapoden des Roten Meeres.
Liste der Stationen.
a Net nr ee
ı 25% 1895 Dredge 48 32° 29" östl. Länge 29° 37' nördl. Breite
2 26/X > 547 3a, 02 27 24
3 26/X Pelagisches Fischen 34 5 27 20
4 27/X » 34 583 26 20
6) 3o/X Dredge 620 34 35 25 58
6 30/X Pelagisches Fischen 34 43 25 50
% 30/X > sa 40 ae
Sa 1/X1 » 500 36 15 04 27
9 1/XI Dredge 791 37 37 al
10 2/XI Pelagisches Fischen 38 22 07 97
11 13/XI > 37 22 21 27
12 13/X1 > 380 3755 21 39
15 Napa } 37 20 21 8
14 14/XI > ' 38 10 22 3
15 14/XI Dredge 370 38 19 Pe:
16 14/XI » bis 500 36 45 2226
ik 14/X1 Pelagisches Fischen ’ >) >)
18 19/XI > 38 38 22 ai
19 20/X1 :
20 20/XI Dredge 780 36. 20 23 20 feiner Sand
21 20/XI Pelagisches Fischen Bei St. John’s Insel
22 21/XT > >
23 23/Xl » 36 0 23 50
24 28/xI 3 3 0 23 51
25 29/X1 > 36 58 ad
26 29/XI Dredge 725 37 8 24 4 a gelb.
27 29/XI » 747 37 23 23 41 Schlamm
' 28 | 29jx1 Pelagisches Fischen 37 24 23 31
\ 29. 30/XI » Be) 28; +.
A 30 30/XI > 766 379 ee: Ber
? f sandiger
4 31 30/xI Dredge 820 36 25 22 59 N Sohn
32 30/X1 Pelagisches Fischen 36 4 22 54
33 1/X1 » 37 40 22 35
34 1/XI » 1200 37 48 22 35
35 1/X1 Dredge 600 388 19 23 12
36 1/XU Pelagisches Fischen 38 8 23. 31
37 2]XI1 » 38 29 22 48
38 2/XIL Dredge 512 38 29 22 42
39 5/XII Pelagisches Fischen 38 21 22 24
40 6/XI » 37 58 22 6
41 6/XIL Dredge 216 3.0 22 4
42 6/XIL Pelagisches Fischen 38 10 21 67
43 Z/XU » 38 80 21 939
44 7/XU Dredge 902 38 833 21 96
45 20/XII Pelagisches Fischen 38 28 22 20
"Dias Ja, JBRanllSES
stone | Datum Net nn base
46 21/XII 1895 Pelagisches Fischen 38° 6" östl. Länge 23° 21' nördl. Breite
47 21/XIL Dredge 610 3829 23 41
48 27/XU » 700 87 45 24° 5
49 28/X1 Pelagisches Fischen 36 20 24 12
50 28/XIl » 1000 36 18 24 8
51 28/XII Dredge 562 33 37 24 15
52 28/XIL Pelagisches Fischen 35 42 24 28
53 29/XI1 » 30, 28 24 50
54 29/X1l Dredge 935 35 25 24 48
55 2|I 1896 Pelagisches Fischen 582 88, 58 29° 26
56 2/1 Dredge 34 55 25. 283
57 4/1 Pelagisches Fischen 3 3 25 28
58 All Dredge 910 35 41 Po 22
59 4/1 » 780 36 10 25 43
60 all Pelagisches Fischen 36 18 25 45
61 8jl Dredge 828 36 51 24 85
62 g/l Pelagisches Fischen 36 45 24 37
63 g/l » 86 48 24 37
64 10/1 » 35 838 26 2B
65 13/1 » 35 32 26 2.
66 13/1 Dredge 1168 BOmm27 26 8
67 13/1 Pelagisches Fischen 3% 26 26
68 14/1 » 34 27 26 28
69 19/1 » 34 35 26 56
70 20/1 ‘> 32 59 28 50
71 21/1 » 32 30 29 45
02 4/1 Dredge 1082 34.30: 27 25
73 A/II Pelagisches Fischen 34 36 27 25
74 5/ll » 35 14 27 24
75 5/lt Dredge 764 a 27. 2
76 ö/ll » 900 34 47 27 43
u S/lI Pelagisches Fischen BAG DSH:
78 6/1 » 35 16 26 5
79 6/11 Dredge A| 740 ST 26 583
80 6/11 Pelagisches Fischen 35 10 Er)
81 13/11 Dredge 825 35 833 26 34
82 13/11 Pelagisches Fischen 35 09 5 44
"883 17/11 » 820 34 10 27 4
84 17/11 Dredge 34 3 21 87
85 21/11 Pelagisches Fischen Bar 238 18
86 22/11 » 32 37 29 28
87 4/TIL Dredge 50 32 56 2977
88 12/17 » 58 33 35 28.9
89 31/111 Pelagis ches Fischen 32 57 28 40
90 1/IV » 33 836 28 0
91 2/IV Dredge 978 34 34 28 21
92 2/1V » 1175 34 39 28 30
ne Dam | u | ce
| B re n_ a
93 12/1V 1896 Dredge 920 34° 49' östl. Länge 29° 7' nördl. Breite
94 | 12/1V » 314 34 43 28 58
95 | 13/1V » 168 34 47 29 12
96 | 17[V N 350 |34 4 29 13
97 21/IX 1897 Pelagisches Fischen : 32 56 28 42
98 22/1X er 33 28 25078
99 22]IX > 34 10 ar
100 22]1X > 34 12 26 57
101 231% » 34 22 26 16
102 23/IX » 34 55 26 12
103 27IX » 37 383 21 55
104 1/X » 37 37 20 47
105 2/X » 38 36 20 59
106 2/X Dredge 805 38 41 2 Fe
107 2/X > 748 38 51 20 27
108 3/xX Pelagisches Fischen 37 44 1 15
109 3X Dredge 890 139) 21%. 19
110 3X » 635 37 28 a
111 3X Pelagisches Fischen 37 45 20 40
112 4]X > a8 2 20 2
113 4X Dredge 2030 38 22 20 4
114 4X » 535 37 55 19 38
115 4X _ Pelagisches Fischen 3757 1951 2
116 5/X » 38 3 20 24
117 5/X Dredge 638 37 83 20 16
118 5/X Pelagisches Fischen 37 46 20 4
119 . 6X > 38 24 19 25
120 6/X Dredge 560 38 29 19 21
121 6/X » 690 Ele) m) Seal
122 6/X Pelagisches Fischen 39° 17 GB!
123 7X » 39 26 19 50
124 7X Dredge 430 39 29 19 57
125 22/X Pelagisches Fischen 39 0 ar Ey:
126 23/X » 39 38 17 48
127 23/X Dredge 341 39 42 17 42
128 23/X > 457 39 1 18:07
129 24/X Pelagisches Fischen 39 36 19 14
130 24/X Dredge 439 39 37 OST
131 24|X » 718 40 0 1S 30
132 24|X Pelagisches Fischen 40 2 18 14
133 25/X » 40 8 17 42
134 . 25/X Dredge 1142 40 9 17 35
135 25/X > 332 39 14 17 26
136 25/X Pelagisches Fischen 39 33 17 34
137 26/X » 40 10 17 59
138 26/X Dredge 1308 40 14 18.78
139 26/X » 583 40 832 va)
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nummer Meter
140 26/X 1897 Pelagisches Fischen 40° 36' östl. Länge 17° 20' nördl. Breite
141 27]X Dredge 1150 40 54 16 30
142 28IX Pelagisches Fischen 389 59 a 2)
143 28/X > sı2 |39 55 12,1%
144 28/X Pelagisches Fischen 40 47 16 46
145 29/X Dredge 800 41 13 16
A612 IX Pelagisches Fischen 384 41 16 lo
147 3/xI > 41 58 14 58
148 4/XI » 41 15 tor?
149 12/XII » 44 20 12 30
150 13/X1l » 43 86 12 34
151 27/X1I » 41 27 156
152 27/X1U » 40 5 15 26
153 28/X1l » 39 35 15 39
| 154 3/II 1898 > 38 28 22 6
155 ajlI : 33 6 22 45
| 156 a/ll Dredge 712 ae 22 51
| 157 o/ll Pelagisches Fischen 500 36 37 24 31 3
| 158 5/11 > 35 46 24 58
159 6/ll > 35 35 24 57
160 Zu » 35 47 Bo
161 zu » 35 15 25 48
| 162 s/ll » 34 42 26 30
163 22/1 > 34 45 27 27
164 22/11 Dredge 908 34 52 27 26
165 22/11 » 780 85,98 27 37
166 22/11 Pelagisches Fischen 35 9 27. 10
167 23/1 » 35 28 26 41
168 23/11 Dredge 640 35 34 26 40
169 23/11 » 650 35 833 26 40
170 23/11 » 690 35 17 22
171 23/11 Pelagisches Fischen Sb 22 26 34
172 | 2alıı Ee 35 4 26 86 |
173 24/11 Dredge 868 35 47 26 75
174 27/11 > 690 34 28 26 45
175 27/11 » 690 34 30 26 4
176 2711 » 612 34 36 29 of
Ivaca, 28/11 » 676 34 22 26 14
178 28/ll » 720 34 24 26 19
179 28/11 » 490 34 14 26 34
180 28/11 Pelagisches Fischen 34 31 26 31
181 1/1 » 35 14 26 25
182 Di Dredge 1090 35 18 26 25
183 1/11 » 896 35 24 26 28
184 1/Il » 876 35 25 26 34
185 1/11 » 858 35 27 26 35
186 1/11 Pelagisches Fischen Dr 7, 26 47
Decapoden des Roten Meeres.
S
4. Hauptabtellung NATANTIA Boas.
Abteilung Penaeidea Sp. Bate.
Familie Penaeidae Sp. Bate.
Unterfamilie PENAEINAE Alcock.
Gattung Haliporus Sp. Bate.
Eine in der ganzen Tiefsee weitverbreitete Gattung.
Für das Rote Meer ist eine lokale Art charakteristisch, die die Expedition zum ersten Male erbeutete.
Haliporus Steindachneri Balss.
Balss 1914 (b), p. 135.
Station 9 Dredge en 2. 791 m Tiefe, Sandiger Schlamm.
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Diese neue Form gehört in die Gruppe II Bouvier's (1908, p. 80), die dadurch charakterisiert ist, daß
das vierte Brustfußpaar von normalem Habitus ist, während das fünfte eine stark verlängerte und geißel-
_ förmige Gestalt hat. Diese Gruppe wurde bisher nur von zwei atlantischen Formen gebildet.
Der Carapax ist glatt und unbehaart. Das Rostrum steigt schief nach oben an und reicht mit seiner
Spitze bis zur Mitte des zweiten Segmentes des Stieles der ersten Antennen. Auf der Oberseite ist es mit
_ etwa 8, von vorn nach hinten zu größer werdenden Zähnen bewaffnet, nach hinten setzt es sich in eine
Carina fort, die bis zum Hinterende des Carapax reicht und hier, nahe dem hinteren Rande, einen weiteren
4 Zahn trägt; die Ventralseite des Rostrums besitzt keine Zähne. Die Cervicalfurchen sind tief in die Ober-
fläche des Carapax eingegraben, unterbrechen jedoch die Rostralcarina nicht. Die Grenzen der Branchial-
- region nehmen gut ausgebildete Lateralfurchen ein, In der vorderen Region des Carapax stehen 3 Zähne,
ein Orbital-, ein Antennal- und ein Hepaticalzahn; dagegen fehlt ein Branchiostegaldorn vollkommen.
8 WERE. balss,
Die Abdominalterga 1 und 2 sind auf ihrer Oberseite gerundet, erst die folgenden Segmente (3 bis 6)
tragen hier eine Carina. Das sechste Somit ist kaum länger als das fünfte. Das Telson, das kürzer ist als
die Seitenplatten, trägt in der Mitte einen tiefen Sulcus.
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Habitus von Haliporus Steindachneri n. sp. 21/,mal vergrößert.
Die Augen sind gut pigmentiert, dick, und von einer Form, die denen von Penaeus ähnelt; ein
kleiner Tuberkel am Innenrande ist vorhanden.
Von den beiden Geisseln der ersten Antenne ist die innere etwas kürzer als die äußere; diese
kommt an Länge ungefähr dem Abstande des Rostrums vom Telson gleich. p
Die äußere Antenne erreicht eine außerordentliche Länge.
Die Mundgliedmaßen sind typisch gebaut. An der Mandibel ist das zweite Glied des Palpus breiter
und länger als das erste (Fig. 2). | e
Von den Pereiopoden haben die ersten drei Paare den für die Gattung gewöhnlichen Habitus. Das
erste Paar ist kürzer als die dritten Maxillarfüße; es trägt auf der Innenseite längere Haare; Carpus und
Merus haben ungefähr dieselbe Länge. Beim zweiten Paare streckt sich der Carpus bedeutend in die
Länge, so daß er */, mal so lang wie der Merus ist; proximal etwas verdickt, verschmälert er sich distal
bedeutend. Das dritte Paar ist das längste von allen, was von einer bedeutenden Längsstreckung des
Merus und Carpus herrührt; das Verhältnis des Carpus zum Merus ist 5/,; auch hier ist der Carpus
proximal verdickt, distal stark verschmälert. Bei den Scheren aller drei Paare erreichen die Finger das
Doppelte der Länge der Palma.
Decapoden des Roten Meeres. 9
Das vierte Paar ist wieder verkürzt, es reicht ausgestreckt kaum bis ans Ende des Carpus des dritten
Paares; das Verhältnis des Dactylus zum Propodus—Carpus—Merus ist: 1:2,1:4,1:3,5. Das fünfte
Beinpaar ist das längste von allen, was durch eine bedeutende Längsstreckung des Merus, der am längsten
ist, und der folgenden Glieder hervorgerufen wird; nur der Dactylus ist ganz kurz, so daß das Verhältnis
dieses Gliedes-zum Propodus, Carpus und Merus ist: 1:5,1:5,1:6. Auch das vierte Beinpaar ist stark
behaart, während das fünfte wieder nackt ist.
Die Pleopoden geben zu besonderen Bemerkungen keinen Anlaß; sie sind gut und stark entwickelt.
Eiery2. Fig. 3.
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Palpus der Mandibel von Haliporus Sleindachneri. Telson von Haliporus Steindachneri. 5 mal vergr.
Fig. 4. Fig. 5.
Petasma von Haliporus Steindachneri. Thelycum von Haliporus Steindachneri.
Das Telson endet in einem mittleren, längeren und zwei seitlichen kleineren Stacheln (Fig. 3). Die
Form von Petasma und Thelycum geht aus Fig. 4 und 5 hervor.
h: Maße. Die größten Exemplare messen vom Rostrum zum Telson etwa 60 bis 65 mar,
Denkschriften der mathem.-naturw. Kl. 91. Bd, “ 9
\ !
10 Dr. H. Balss,
Gattung Penaeopsis A. Milne Edwards.
Metapenaeus Alcock 1906, p. 16.
Penaeopsis de Man 1911, p. 8.
Eine hauptsächlich litorale Gattung.
Penaeopsis stridulans (Wood-Mason).
Alcock 1906, p. 27, Taf. V, Fig. 14 (daselbst Literatur).
Pesta 1912, p. 346.
Exemplare von: Suez, Kunfuda.
Geographische Verbreitung: Indische Küste, Hongkong und Östindischer Archipel.
Penaeopsis coniger var. andamanensis Wood-Mason.
Balss 1914 (a), p. 8.
Exemplare von:
Station 51 Dredgee . . .». x. ...2... 562m Tiefe. Sandiger Schlamm.
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Geographische Verbreitung: Adamanensee, Malayischer Archipel, Sagamibai (Japan). Neu für
das Rote Meer!
Tiefe: Die Art war bisher nur aus Tiefen von 50 bis 300 nm bekannt.
Penaeopsis mogiensis (Rathbun). |
Balss 1914 (a), p. 9 (daselbst Literatur). }
Exemplare von: Suez, Berenice, Kunfuda, Ras Turfa, Abayil, Insel Perim.
Bei jüngeren Exemplaren hat das Thelycum noch nicht die charakteristische Gestalt und Aus-
bildung; besonders fällt der Mangel der zwei Zähne auf, die beim erwachsenen Tiere in der Mitte stehen
(vgl. Fig. 6 und 7). \
u Ar
Geographische Verbreitung: Japan, Hongkong, Malayischer Archipel, Hawai, Andamanen,
Ceylon, Malabarenküste. }
Die Art ist also neu für das Rote Meer.
Penaeopsis Stebbingi (Nobili).
Nobili 1906 (D), p. 15, Taf. I, Fig. 2.
Viele (etwa 30) ©, Suez, Februar 1896.
1 d 3 9, Raveiya, 28. September 1897.
Woher der große Überschuß an Q herrührt, ist mir unklar geblieben.
Geographische Verbreitung: Rotes Meer.
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Decapoden des Roten Meeres.
Penaeopsis cognatus (Nobili).
Nobili 1906 (b), p. 14, Taf. 1, Fig. 1.
1 Z, Kunfuda (17. Jänner 1898).
Ich gebe von dieser Art ein Bild des Telsons (Fig. 8).
Geographische Verbreitung: Rotes Meer (Djibouti).
Fig. 6.
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Thelycum von Penaeopsis mogiensis (Rathb.) 9 juv. Thelycum von Penaeopsis mogiensis (Rathb.)Q adult.
10 mal vergr. 10 mal vergr.
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Telson von Penaeopsis cognalus (N ob.).
| Genus Parapenaeus Smith.
| Alcock 1906, p. 30, de Man 1911, p. 9 und 77.
12 DEE, Balss,
Parapenaeus fissurus (Sp. Bate).
De Man 1911, p. 79 (daselbst Literatur).
Balss 1914 (a). p. 10.
Es liegen viele Exemplare vor-von:
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Sie stimmen mit den japanischen Formen gut überein; auch sie haben das verlängerte Rostrum, wie
ich es von diesen schilderte und haben Epipoditen nur an den zwei ersten Perciopodenpaaren.
Geographische Verbreitung: Japan (bis zur Sagamibai), Philippinen, Talili-Bai (Neu-Britannien),
Malayischer Archipel, Andamanenregion. Der Fundort im »Roten Meere« ist neu.
Tiefe: Meist sublitoral (50 bis 250 n).
Gattung Trachypenaeus Alcock.
Alcock 1906, p. 43, de Man 1911, p. 37.
Trachypenaeus asper Alcock.
Alcock 1906, p. 43, Taf. IX, Fig. 28.
Es liegen mehrere gJ' und @ vor von: Ras Turfa (11. Jänner 1898), Ghulejfaka (20. Dezember 2 1897),
Abayil (27. Februar 1897).
Geographische Verbreitung: Ganjam-Küste, Andamanen, Persischer Golf. Der Fundort »Rotes
Meer« ist neu.
Tiefe: Litoral (bis 110 m).
Gattung Penaeus Fabr. (sensu restr.).
De Man 1911 (Siboga), p..95.
Eine nur litorale Arten enthaltende Gattung.
Decapoden des Roten Meeres. 13
Penaeus indicus (Milne Edwards).
Nobili 1906, p. # (daselbst Literatur).
Lenz 1910, p. 570.
1 g, Ghulejfaka.
Geographische Verbreitung: Madagaskar und Ostafrika, Rotes Meer, Ceylon, Indische Küsten,
Malayischer Archipel, Amoy, Philippinen.
Penaeus semisulcatus de Haan.
Penaens semisulcatus de Man 1911, p. 97 (daselbst Literatur).
Penaeus ashiaka Nobili 1906 (a), p. 16 (Miss. Bonnier-Perez).
Penaeus ashiaka Kishinouye Nobili 1906 (b), p. 13 (Rotes Meer).
Penaeue semisulcatus Balss 1914, p. 14.
Exemplare von: Suez, Kunfuda, Insel Kamaran, Hanfela Bay, Ras Turfa, Ghulejfaka, Abayil.
Verglichen mit japanischen Exemplaren dieser Art stimmen diese Formen im Habitus völlig
überein. Der Sulcus an den Seiten des Rostrums geht über den letzten Zahn hinaus und Exopoditen
sind auch auf dem letzten Pereiopoden vorhanden, so daß nichts im Wege steht, diese Tiere für
‚typische Vertreter der Art zu halten; jedoch sind die Thelyca bei beiden Formen verschieden, wie die
Fig. 9 zeigt.
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4 Thelycum von Penaeus semisulcatus de Haan. Exemplar aus dem Roten Meere.
| Da die Formen aus dem Roten Meere, die mir vorliegen, sämtlich junge Exemplare sind, so ist
diese verschiedene Ausbildung vielleicht nur auf Rechnung dieses Umstandes zu setzen, oder sollten wir
e eine Lokalvarietät vor uns haben?
f Geographische Verbreitung: Japan (Nagasaki, Tokiobai), Formosa, Philippinen, Malayischer
_ Archipel, Neu-Guinea, Singapore, Indische Küsten, Madagaskar.
j Im Roten Meere noch bekannt von: Djedda, Aden, Perim, Djibouti.
c Penaeus canaliculatus Olivi.
\ De Man 1911, p. 106 (daselbst Literatur).
Lenz und Strunk 1914, p. 298.
Exemplare von: Insel Harmil, Hamfela-Bai, Abayil.
N
14 DE Balss,
Geographische Verbreitung: Fidschi-Inseln, Celebes, Mauritius, Golf von Tadjourah, bei Süd-
Madagaskar.
Penaeus latisulcatus Kishin.
De Man 1911, p. 108 (daselbst Literatur).
Balss 1914 (a), p. 13.
Exemplare von: Suez (Fischmarkt), Sherm Habban, Insel Kameran, Ghulejfaka.
Geographische Verbreitung: Japan, Penang, Malayischer Archipel, Batjan, Rotes Meer.
Familie Sergestidae Dana.
Gattung Sicyonella Borradaile.
Aphareus Paulson 1875, p. 117.
— 'Stebbing 1893, p. 212.
— Nobili 1906 (b), p. 21.
— Milne Edwards und Bouvier 1909, p. 262.
Sicyonella Borradaile 1910, p. 259.
Aphareocaris Calman 1913, p. 219.
Sicyonella Calman 1914, p. 259.
. In der systematischen Stellung dieser Gattung glaube ich, daß Calman das Richtige getroffen hat,
indem er sie im Anschluß an Nobili zu den Sergestiden rechnete. Und zwar nimmt sie hier einen niederen
Rang ein, indem sie in einigen Eigenschaften ihre Verwandtschaft mit den Penaeiden verrät. Immerhin ist m
die Zusammengehörigkeit zu den Aristaeinae (Gennadas), wie Milne Edwards und Bouvier wollten,
Fig. 10. Fig. 11. Fig. 12.
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Fig. 10. Mandibel, Fig. 11. Erste Maxille, Fig. 12. Zweite Maxille von Sicyonella inermis (Paulson). B
doch eine sehr weitläufge. Die Form der Mundgliedmaßen, die ich hier noch einmal abbilde, ist die.
typische der Sergestiden (Fig. 10 bis 15). B
Siceyonella inermis (Paulson).
Aphareus inermis Nobili 1906, p. 22. ’
Sicyonella maldivensis Borradaile 1910, p. 259, Taf. 16, Fig. 3.
Aphareocaris elegans Calman 1913, p. 219, Taf. 16, Fig. 1 bis 16
Decapoden des Roten Meeres. 15
2 Es liegen vor:
; 2 ©, Insel Harmil, 4. Jänner 1898.
# 1 ©, Station 152, Pelagisches Fischen.
| Ich vereinige Calman’s Art mit unserer Form, da die Unterschiede beider in die Variationsbreite
- einer Art fallen:
Er 1. Die Rostralcrista hat auch bei einem meiner Exemplare 2 Zähne.
\ 2. Das vorletzte Segment des dritten Maxillarfußes hat auch bei den Exemplaren des Roten Meeres
nur 3, nicht 4 Segmente (Fig. 15). |
3. Das Längenverhältnis der Schere des dritten Beinpaares ist allein zu einer Artdiagnose nicht zu
benutzen.
Calman hat das selbst ebenfalls schon gefühlt (1914, p. 259).
Fig. 13. Fig. 14.
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Fig. 13. Erster Maxillarfuß, Fig. 14. Zweiter Maxillarfuß, Fig. 15. Dritter Maxillarfuß von Sicyonella inermis (Paulson).
Geographische Verbreitung: Die Form scheint eine im Indic weit verbreitete, pelagisch lebende
Art zu sein. Sie wurde gefunden im Roten Meere, bei den Malediven, den Cargados Carayos-Inseln (bei
den Mascaren) und in der Torresstraße.
Gattung Sergestes M. Edw.
Alcock 1901, p. 48.
Enthält die Formen des Hochseeplanctons.
BEE
Sergestes rubroguttatus Wood-Mason.
Alcock 1901, p. 51.
| Illustrations . . Investigator, Taf. 41, Fig. 5.
| Lo Bianco 1903, p. 180, Taf. 7, Fig. 14.
Pesta 1913 a, p. 06.
— 1918 b, p. 405.
16 Dr. H. Balss, Rn : we.
Mehrere zertrümmerte Exemplare gehören wohl hierher; sie stammen von:
Station 137. » . .. . . Pelagisches Fischen I a
> 1331 5 Mus A » »
Geographische Verbreitung: Andamanensee, Bai von Bengalen, Arabisches Meer; Mittelmeer }
(bei Capri und Adria). ; g
Tiefe: Bis zu 3600 m (). (Alcock.)
Sergestes hamifer Alc. u. Anderson.
Alcock 1901, p. 53. %
Illustrations . . Investigator, Taf. IX, Fig. 3.
1, 19, Stationnlz2} “
Von dieser sehr charakteristischen und leicht zu erkennenden Art war bisher nur ein Exemplar E
bekannt. Ich gebe noch die Abbildung des kompliziert gebauten Petasmas. | r
Fig. 16.
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Petasma von Sergestes hamifer Ale. u. Anders. 50 mal vergr. BE
Geographische Verbreitung: Laccadiven, O bis 2500 m Tiefe. E'
B
Gattung Acetes Milne Edwards. E
Balss 1914, p. 18. B
2
Acetes erythreus Nobili. ?
Nobili 1906 2, p. 28, Taf. I, Fig. 5.
1 Exemplar, Massauah.
Geographische Verbreitung: Rotes Meer; nach Nobili soll die Art gemein sein.
Decapoden des Roten Meeres. 17
Abteilung Eucyphidea Ortmann.
Ordnung PASIPHAEOIDEA BORRADAILE.
Familie Pasiphaeideae Bate.
Gattung Leptochela Stimpson.
Balss 1914, p. 19. *
Leptochela robusta Stimpson.
'Stimpson 1860, p. 48.
Sp. Bate 1888, p. 862, Taf. 139, Fig. 3 u. 4.
De Man 1902, p. 902.
Rathbun 1906, p.-929.
? Leptochela aculeocaudata Paulson Nobili 1906 2, p. 28.
2 Exemplare juv. (von 15 mm Länge), Station 73, pelägisches Fischen.
Unsere Exemplare stimmen in den charakteristischen Eigenschaften mit der Beschreibung überein;
das Ischium der vierten Pereiopoden trägt einen großen Zahn, das fünfte Pleonalsegment hat keine Carina,
das sechste trägt einen Tuberkel, das Telson hat auf der Oberfläche 3 Paare von Dornen und am Ende
4 Paare kleiner Stacheln, der Beschreibung de Man’s entsprechend. Als Altersunterschiede deute ich es,
daß bei unseren Exemplaren am Ischium und Merus der ersten beiden Pereiopoden noch keine Dornen
| vorhanden sind.
4
Paulson’s L. acuwleocaudata wurde nach einem sehr kleinen Exemplare aufgestellt. Ich glaube
} kaum, daß im Roten Meere zwei Arten dieser Gattung vorkommen, zumal da sonst die einzelnen Arten
} eine weite Verbreitung haben und halte Paulson’s Art, die sich nur durch geringe Unterschiede aus-
} zeichnet, also einstweilen für identisch mit unserer.
Geographische Verbreitung: China-See, Liu-Kiu-Inseln, Ternate, Hawai, Bass-Straße.
Tiefe: Litoral (bis 70 m).
Gattung Pasiphaea Savigny.
Pasiphaea sivado (Risso).
Balss 1914, p. 20 (daselbst Literatur).
| Exemplare von:
Station "22mm. 212 22.0.2 „Pelagiscehes Fischen,
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\ BT. re rn elagisches. Fischen.
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Alle Exemplare zeichnen sich durch eine einheitliche Größe von etwa 35 mm Länge (Rostrum bis
Telson)aus, Exemplare aus dem Mittelmeere und Japan sind größer (etwa 45-50 mm), Vielleicht erreicht
unsere Art im Roten Meere keine größere Länge?
Denkschriften der mathem.-naturw, Kl, 91, Bd. 3
18 DR Barss:
Geographische Verbreitung: Für das rote Meer ist der Fundort neu; aus dem Bereiche des
Indopacific war unsere Form aber schon bekannt von der Bay von Bengalen und Andamanen See (365
bis 640 m Tiefe) und aus Japan; länger bekannt ist sie aus dem Mittelmeer (Golf von Neapel, Nizza,
Genua, Corsica, Adria, bis 1000 »n Tiefe) und dem Atlantic (Westküste Norwegens, Christianiafjord, West-
küste Schottlands, Irländische Küsten, Golf von Biscaya).
Ordnung PANDALOIDA BORRADAILE.
Familie Pandalidae Bate. »
Gattung Pandalus Leach.
Untergattung Parapandalus Borradaile.
Parapandalus Adensameri Balss.
Balss, 1914, p. 134.
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Parapandalus Adensameri Balss, von der Seite. 2mal vergr.
Es liegen 10 zum Teil defekte Exemplare vor von:
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Decapoden des Roten Meeres. 19
Der Cephalothorax ist seitlich zusammengedrückt, fein punktiert und entbehrt — abgesehen vom
Antennal- und Branchiostegaldorne der Stacheln. Das Rostrum setzt sich anfangs gradlinig in der Richtung
des Cephalothorax fort, biegt aber dann in der Höhe des letzten Gliedes des Stieles der ersten Antenne
nach aufwärts um; es ist ebenfalls seitlich zusammengedrückt. Auf der Oberseite trägt es:
A. Auf dem horizontalen Teile 8 bis 10 Zähne, die von hinten nach vorne zu stärker werden und
von denen die Hälfte noch auf dem Carapax steht; vor jedem dieser Zähne steht eine Reihe kleiner
werdender Haare. _
B. Auf dem aufsteigenden Aste 12 bis 19 mehr stachelförmige Zähne, die nach der Spitze zu kleiner
werden. i
Auf der Unterseite trägt das Rostrum nur in seinem aufsteigenden Teile 13 bis 17 Zähne, während
der horizontale Teil frei ist.
Das erste Glied der inneren Antennen trägt einen flachen, breiten, zugespitzten Styloceriten, dessen
Innenrand mit einer Reihe gefiederter Borsten besetzt ist. Die Gesamtlänge der Antenne ist eine außer-
ordentlich hohe und beträgt bis zu 160 mm.
Die Pereiopoden sind schlank. Das erste Paar ist etwas länger als die äußeren Maxillarfüße; eine
kleine Iöindschere, wie sie bei vielen Arten der Gattung vorhanden ist, fehlt vollkommen.
Das zweite Paar, das vollkommen symmetrisch gebaut ist, ist kürzer als das vorhergehende, hat
einen Carpus von 22 bis 25 Gliedern und endigt in einer kleinen Schere. Die übrigen 3 Pereiopoden sind
außerordentlich schlank und dünn; ihre Länge ist fast gleich der doppelten Länge des Carapax + Rostrum;
sie sind an der ventralen Seite des Merus mit Dornen besetzt.
Das Abdomen ist glatt und seitlich zusammengedrückt; der Hinterrand der beiden ersten Segmente
ist in der Mittellinie schwach eingebuchtet, der des dritten Segmentes nach hinten ausgeschweift, der der
3 letzten Segmente ist gerade. Das Telson ist schmal und lang und trägt dorsal 3 kleine Dornenpaare.
Die Pleopoden sind von mäßiger Länge. Die Eigröße beträgt O’41 x 0'62 mm.
Parapandalus pristis (Risso).
Pandalus pristis Risso: Heller 1863, p. 246.
— _ Risso:Ortmann 1890, p. 491.
Exemplare von: N
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Bemerkungen: Die Art, welche bisher unter dem Gattungsnamen Pandalus bekannter war, muß
in die von Borradaile neu aufgestellte Gattung Parapandalus versetzt werden, da sie einen Exopoditen
auf dem dritten Maxillarfuße hat und Epipoditen an den Pereiopoden fehlen.
Geographische Verbreitung: Diese Form war bisher nur vom Mittelmeer bekannt. Im übrigen
Indopacific’vikariiert für sie der ganz nahe verwandte Parapandalıs spinipes (Bate), der schon bei Kap
Comorin vorkommt. Er unterscheidet sich von Parapandalus pristis (Rissa) durch kürzere und dickere
Perciopoden und kürzeres 6. Abdominalsegment.
Tiefe: Leider ist über das Tiefevorkommen der Art im Mittelmeere nichts genaueres bekannt. Bei
Neapel findet sie sich in geringen Tiefen (0 bis 200 m); ihr Vorkommen im Roten Meere in größeren
Tiefen hängt wohl mit den Temperaturverhältnissen dieses Meerbusens zusammen.
Gattung Dorodotes Sp. Bate.
Dorodotes levicarina Bate.
Bate 1888, p. 680, Taf. 112, Fig. 5.
Henderson 1893, p. 436.
2 Exemplare von Station 143, 28. Oktober 1897, früb, Dredge, 212 m Bodentiefe, 39° 55' östl. Länge,
17° 7' nördl. Breite.
Beide Tiere unterscheiden sich durch Variationen in der Zahl der Zähne am Rostrum von den
typischen Exemplaren; bei dem einen beträgt sie 13/4, bei dem anderen 9/2.
Geographische Verbreitung: Arafura-See, 50 m Tiefe (Bate), Golf von Martaban.
Ordnung PALAEMONOIDA BORRADAILE.
Familie Alphaeidae Bate.
Gattung Athanas Leach.
De Man 1911, p. 144.
. 635 m Tiefe.
. 748 m
. 980 m
. 960 m
. 690 m
. 841m
. 883 m
. 712 m
. 908 m
. 640 m
. 650 m
. 868 m
. 720 m
. 490 m
. 898 m
. 876m
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Decapoden des Roten Meeres. 21
Athanas dimorphus Ortmann.
Athanas dimorphus Ortmann 1894, p. 12, Taf. 1, Fig. 1.
— dispar Coutiere 1897, p. 238.
— leptocheles Couticre 1896, p. 381.
— solenomerus Coutiere 1896, p. 380.
Exemplare von: St. Johns-Insel, Suez (Bannwarth leg.), Insel Shadwan.
Geographische Verbreitung: Dar-es-Salaam, Djibouti, Rotes Meer.
Athanas aretiformis Coutiere.
Coutiere 1905 (Laccadivenfauna), p. 860, Fig. 132.
Exemplare von: Ras Abu Somer.
Geographische Verbreitung: Malediven und Laccadiven.
Gattung Arete Stimpson.
De Man 1911, p. 162.
Arete indicus Coutiere.
Coutiere 1905 (Laccadivenfauna), p. 863, Fig. 134, 135.
Nobili 1906 a, p. 24.
Exemplare von: Praveya, Ras Abu Somer, Djedda.
Geographische Verbreitung: Hulue Male Atoll, Insel Arzana, Djibouti, Rotes Meer.
Gattung Synalpheus Sp. Bate.
Synalpheus charon Heller.
De Man 1911 (Siboga), p. 245 (daselbst Literatur).
Coutiere 1909, p. 90.
| Exemplare von: Tor, Ras Abu Somer, Djedda.
Geographische Verbreitung: Rotes Meer, Malediven und Laccadiven, Hawai, Kabaena-Insel.
Synalpheus pachymeris Coutiere.
Synalpheus biunguiculatus var. pachymeris Coutiere 1905, p. 873, Taf. 71, Fig. 9.
Exemplare von: Dahab, Ras Abu Somer.
Geographische Verbreitung: Djibouti, Nilander Atoll.
Synalpheus triunguiculatus Nobili.
Nobili 1906, p. 25.
Nobili 1906 5, p. 31.
Exemplare von: Nawibi, Dahab, Insel Senafir, Ras Abu Somer, Sherm Sheik (Afrika), Koseir, Jambo,
Mersa Halaib, Djedda, Raveiya, Kunfuda, Insel Sarso, Massauah, Insel Kamaran, Hamfela.
Geographische Verbreitung: Rotes Meer und bei der Insel Arzana.
Synalpheus paraneomeris Coutiere.
Coutiöre 1905, p. 872, Taf. 71, Fig. 7.
Coutiere 1909, p. 90.
2 Exemplare ohne genaueren Fundort.
Geographische Verbreitung: Minikoi, Mascate, Mah6, Djibouti, Hawai.
.)
ı
nn 7
22 DE, Balsıs,
Gattung Alpheus Fabr.
De Man 1911, p. 299.
I. MEGACHELES-Gruppe.
Alpheus collumianus Stimpson.
Balss 1914, p. 39 (daselbst Literatur).
Exemplare von: Insel Senafir, Ras Abu Somer, Koseir, St. Johns Insel.
Geographische Verbreitung: Rotes Meer, Malediven, Laccadiven, Malayischer Archipel, Torres-
straße, Funafuti, Neu-Kaledonien, Südl. Japan. 5
U. MACROCHIRUS Gruppe.
Alpheus gracilis Heller.
De Man 1911, p. 337 (daselbst Literatur).
Exemplare von: Insel Senafir, Sherm Sheikh (Afrika), Jambo, Djedda, Raveiya.
Geographische Verbreitung: Rotes Meer, Mah&, Lucipara-Inseln.
Alpheus splendidus Coutiere,
Coutitre 1897, p. 236.
Exemplare von: Suez, Sherm Sheikh (Halbinsel Sinai), Ras Abu Somer, Sherm Sheikh (Afrika),
Dädalus-Riff, Lidth, Kunfuda, Massauah. |
Geographische Verbreitung: Rotes Meer.
Alpheus ventrosus M. E.
De Man 1911, p. 339 (daselbst Literatur).
Pearson 1911, p. 176, Taf. 5, Fig. 2.
Exemplare von: Station I, Nawibi, Dahab, Tor, Sherm Skeikh (Halbinsel Sinai), Insel Senafir, Ras
Abu Somer, Koseir, Habban, Dädalus Riff, Sherm Sheikh (Afrika), Berenice, St. Johns-Insel, Jambo,
Mersa Halaib, Djedda, Raveiya, Massauah, Insel Kamaron, Hamfela, Jebel Zukur, Insel Perim.
Geographische Verbreitung: Rotes Meer, Indischer Ozean, Zanzibar, Malayischer Archipel bis
Tahiti, den Hawaiischen Inseln und dem Golf von Kalifornien.
III. CRINITUS-Gruppe.
Alpheus microstylus (Bate).
De Man 1911, p. 344 (daselbst Literatur).
Exemplare von: Nawibi, Sherm Sheikh (Afrika), Dädalus-Riff, Raveiya. |
Geographische Verbreitung: Rotes Meer, Mascat (Golf von Oran), Pulo Edam, Laccadiven,
Albany-Insel bei Kap York. ;
Alpheus crinitus Dana.
Bate 1888, p. 548, Taf. 98, Fig. 2.
Lanchester 1901, p. 564.
Zehntner 1894, p. 206.
De Man 1911, p. 377 (daselbst Literatur).
Exemplare von: Insel Senafir, Dahab, Dädalus-Rift, St. Johns-Insel, Djedda, Insel Sarso. A
Decapoden des Roten Meeres. 23
Geographische Verbreitung: Rotes Meer, Amboina, Philippinen, Balabac-Sträße, Samoa, Südl.
Japan.
Alpheus bucephalus Coutiere.
Coutiere 1905 (Maledivenfauna), p. 890.
Nobili 1906 5, p. 32.
Pearson 1911, p. 179.
Exemplare von: Ras Abu Somer, Dädalus-Riff, Sherm Sheikh (Afrika), Jambo, Djedda, Raveiya.
Geographische Verbreitung: Rotes Meer, Ceylon.
Alpheus insignis Heller.
De Man 1911, p. 377 (daselbst Literatur).
Exemplare von: Suez, Insel Senafir, Ras Abu Somer, Habban, Dädalus-Riff, Sherm Skeikh (Afrika),
Jambo, St. Johns-Insel, Raveiya, Akik Seghir, Massauah.
Geographische Verbreitung: Rotes Meer, Mauritius, Mahe, Malediven und Laccadiven, Ternate,
Amboina, Neu-Guinea, Samoa.
Alpheus paracrinitus Miers.
Miers 1881, p. 365, Taf. 16, Fig. 6.
Coutiere 1905, p. 901.
1 Exemplar von: Ras Abu Somer.
Geographische Verbreitung: Goree (Senegambien) Djibouti (Coutiere).
IV. BREVIROSTRIS-Gruppe.
Alpheus djiboutensis de Man.
De Man 1909, p. 160, Taf. 8, Fig. 17 bis 24.
Exemplare von: Insel Shadwan, Dädalus-Riff, Insel Perim.
Geographische Verbreitung: Rotes Meer.
Alpheus macrosceles Alcock und Anderson.
Coutiere 1898, p. 31.
Alcock 1901, p. 140.
Illustrations Investigator, Taf. 9, Fig. 5.
De Man 1911, p. 403.
1 Exemplar von: Station 88, 58 m Tiefe.
Geographische Verbreitung: Bai von Bengalen 350 bis 500 ın Tiefe, Andamanen See 400 m
Tiefe, Bali-See 330 m Tiefe. Diese Form ist eine der wenigen Alphaeiden, die in die Tiefsee geht.
V. EDWARDSIH-Gruppe.
Alpheus leviusculus Dana.
De Man 1911, p. 411.
1 Exemplar von: Suez, Bannwarth leg.
Geographische Verbreitung: Wakes-Insel (Nord-Paeific), Kur-Insel, Malayischer Archipel. Für
das Rote Meer neu.
24 DyoH. Balss,
Alpheus Audouini Coutie£re.
Coutiere 1905, p. 911, Taf. 87, Fig. 52.
Nobili 1906 a, p. 29 1906, p. 33.
Exemplare von: Suez, Nawibi, Tor, Insel Senafir, Ras Abu Somer, Dädalus Riff, Sherm Sheikh.
(Afrika), Djedda, Raveiya, Kunfuda, Akik Seghir, Insel Sarso, Massauah, Hanfela. j 2 |
Geographische Verbreitung‘ Vom Roten Meer bis Hawai und Neu-Seeland. \
Alpheus parvirostris Dana.
De Man 1911, p. 432 (daselbst Literatur).
Balss 1914, p. 38.
Exemplare von: Dädalus-Riff, Sherm Sheikh (Afrika), Raveiya, Insel Sarso. f
Geographische Verbreitung: Rotes Meer, Malediven und Laccadiven, Batavia, Balabacstraße,
Funafuti, Samoa, Neu-Kaledonien, Südl. Japan.
Alpheus pacificus Dana.
De Man 1911, p. 427 (daselbst Literatur).
Exemplare von: Insel Shadwan.
Geographische Verbreitung: Rotes Meer, Madagaskar, Malediven und Laccadiven, Fidschiinseln,
Malayischer Archipel, Australien, Campbell-Inseln, Sandwich-Inseln.
Familie Hippolytidae Ortmann.
Revision: St. Kemp. 1914
Gattung Saron Thallwitz.
Kemp 1914, p. 122.
Saron marmoratus (Olivier).
Saron marmoralus Kemp 1914, p. 84, daselbst Literatur.
Spironlocaris gibberosa Balss 1914, p. 46.
Exemplare von: Suez, Nawibi, Koseir, Habban, Sherm Sheikh (Halbinsel Sinai), Berenice, St. Johns
Insel, Mersa Halaib, Djedda, Raveiya, Lidth, Kunfuda, Massauah, Insel Kamaran, Hanfela, Ras el Mi
(Sinaiküste) Hartmeyer leg. Ä
Geographische Verbreitung: Rotes Meer, Arabische Küste, Zanzibar, Mozambique, Mauritius,
Ceylon, Indische Küste, Malayischer Archipel, Japan, Hawai, Australien, Samoa. E.
Gattung Hippolyte Leaeh.
= Virbius Stimpson, vgl. Kemp 1914, p. 125.
Hippolyte (Virbius) orientalis Heller.
Kemp 1914, p. 125 (daselbst Literatur).
Lenz u, Strunk 1914, p. 319.
Exemplare von Suez, Bannwarth leg.
Geographische Verbreitung: Rotes Meer und Indischer Ozean.
Decapoden des Roten Meeres. f 25
Gattung Tor Kingsley.
f Kemp 1914, p. 93 (daselbst Literatur).
Tor paschalis (Heller) — Tor floridanus Kingsley.
Vgl. Kemp 1914, p. 94, Taf. 1, Fig. 6 bis 10.
Exemplare von: Ras Abu Somer, Jambo, Raveiya, Lidth, Tor (Hartmeyer leg.).
} Geographische Verbreitung: Amboina, Indische Küste, Rotes Meer, Zanzibar, Westindien,
Bermudas, Florida und Yucatan.
Gattung Lysmata Risso.
_ Kemp 1914, p. 127.
Lysmata trisetacea Heller.
Synonym: Lysmalta pusilla Heller.
Kemp 1914, p. 125 (daselbst Literatur).
Exemplare von: Ras Abu Somer und Djedda.
Die vorwiegende Bezahnung des Rostrums ist 4/2, doch ist auch die Zahl 5/2 öfter vertreten, wo-
durch sich die Form der Lysmata chiltoni Kemp nähert, mit der sie vielleicht identisch ist. Die Mund-
_ gliedmaßen stimmen im Bau mit denen von Lysmata seticaudata Risso überein.
Geographische Verbreitung: Rotes Meer.
Gattung Hippolysmata Stimpson.
Kemp 1914, p. 128.
r
ww...
j Hippolysmata multiscissa Nobili.
2 Monılı 1906 dp. 47, Taf, 2) Wier 5.
44
Exemplare von Nawibi und Djedda.
| Bi | Geographische Verbreitung: Rotes Meer.
a Familie Pontoniidae Bate.
Revision Borradaile 1903.
Sollaud 1910.
Gattung Periclimenes Costa.
- Periclimenes Petitthouarsii (And.).
| Borradaile 1898, p. 381.
‚ Nobili 1906 b, p. 49.
Lenz 1912, p. 2.
Exemplare von: Tor, Sherm Sheikh (Halbinsel Sinai), Sherm Sheikh (Afrika), Bekaniahe Mersa Halaib,
Died, Raveiya, Akik Seghir, Massauah, Insel Kamaran.
Geographische Verbreitung: Rotes Meer, Ostindien, Tahiti. In Varietäten ist die Art auch von
Madagaskar und Samoa bekannt.
Denkschrilten der mathem,-naturw. Kl, 81, Bd. 4
26 DEN. BalSs's;
Periclimenes ensifrons (Dana).
Nobili 19062, p. 49 (daselbst Literatur).
Exemplare von Dahab,
Geographische Verbreitung: Dar-es-Salaam, Zanzibar, Trincomali, Balabac-Straße, Pulo Edam,
Beagle-Bai, Ternate, Rotes Meer.
Periclimenes elegans (Paulson).
Anchistia elegans Nobili 1906 B, p. 52.
1 Exemplar von St. Johns-Insel.
Der Dorn am Merus des zweiten Scherenfußes ist vorhanden, dagegen fehlen diejenigen des Carpus.
\
Geographische Verbreitung: Rotes Meer.
Gattung Coralliocaris Stimpson.
Coralliocaris superba Dana.
Borradaile 1898, p. 385.
Balss 1914a, p. 53. °
Exemplare von: Insel Senafir, Ras Abu Somer, Koseir-Riff, Habban, Sherm Sheikh (Afrika), Jambo, 3
Mersa Halaib, Lidth, Insel Zebejir.
Geographische Verbreitung: Tongatabu, Christmas-Insel, Palo Edam, Noordwachter, Kago- R.
shima, Tahiti, Rotes Meer.
Coralliocaris graminea Dana.
Ortmann 1894, p. 16.
Borradaile 1898, p. 385.
De Man 1902, p. 840.
Calman 1909, p. 706.
Exemplare von: Suez, Tor (Hartmeyer leg.), Insel Senafir, Koseir-Riff, Habban, St. Johns- Insel,
Jambo, Raveiya, Lidth, Massauah. R
Diese Art ist für das Rote Meer neu. L:
Geographische Verbreitung: Riffe von Zanzibar, Dar-es-Salaam, Seychellen, Pulo Fdam,
Hongkong, Fidschi-Inseln, Christmas-Insel, Okinawa (Liu-Kiu-Inseln, Sammlung München). ’
Coralliocaris lucina Nobili.
Nobili 1906 2, p. 57.
Viele Exemplare von: Nawibi, Sherm Sheikh (Halbinsel Sinai), Insel Senafir, Ras Abu Somer, Koseir- 3
Rift, Habban, St. Johns-Insel, Jambo, Mersa Halaib, Djedda, Raveiya, Massauah, Hamfela. 2 en
Geographische Verbreitung: Die Artist, soweit bisher bekannt, eine Lokalform des Roten Meeres.
Gattung Harpilius D ana.
Harpilius Beaupresii Audouin.
Borradaile 1898, p. 380.
Nobili 1906 b, p. 63. ee
Decapoden des Roten Meeres. 27
Exemplare von: Berenice, Ras Abu Somer, Dädalus-Riff, Sherm Sheik (Afrika), Berenice, St. Johns-
Insel, Mersa Halaib, Djedda, Raveiya, Kunfuda, Akik Seghir, Insel Kamaran.
Geographische Verbreitung: Rotes Meer, Pulo Edam.
Harpilius consobrinus de Man.
De Man 1902, p. 836, Taf. 26, Fig. 54.
Exemplare von: Dahab, Tor, Ras Abu Somer, Jambo.
Geographische Verbreitung: Ternate, Bai von Batavia.
Harpilius Gerlachei Nobili.
Nobili 1906 a, p. 45, Taf. 4, Fig. 10.
Exemplare von: Nawibi, Dahab, Tor, Ras Abu Somer, Koseir, Raveiya.
Geographische Verbreitung: Die Art ist bisher nur aus dem persischen Golfe von der Insel
Arzana her bekannt.
Harpilius depressus Stimpson.
| Stimpson 1860, p. 38.
» Rathbun 1906, p. 920, Taf. 24, Fig. 12.
Y
Exemplare von: Nawibi, Dahab, Sherm Sheikh (Halbinsel Sinai), Insel Senafir, Ras Abu Somer,
: Sherm Sheikh (Afrika), St. Johns-Insel, Jambo.
Das Rostrum hat eine Bewehrung von oben 7, unten 4 Zähnen; der letzte vor der Spitze stehende
‚ Zahn ist sowohl oben wie unten ganz rudimentär. Die Spitze des Rostrums überragt das Ende des Stieles
hi der ersten Antenne, erreicht aber die Spitze der Antennenschuppe nicht. Am Carapax sind Antennal und
"Hepaticalstachel gut ausgebildet, dagegen fehlt ein Supraorbitalstachel. Die Augen ragen außer mit der
Cornea auch mit einem Teil ihres Stieles über den Seitenrand des Carapax hinaus.
Am Telson wird die mittlere Schwanzplatte von den beiden Seitenplatten überragt.
Die Füße des ersten Paares gehen, wenn ausgestreckt, mit ihrem Propodus über die Antennen-
schuppe hinaus.
An den Füßen des zweiten Paares ist die Bewehrung ähnlich, wie sie Stimpson beschreibt. Das
Ischium trägt am distalen Gelenke einen nach innen gerichteten Zahn, beim Merus sitzen am distalen
Ende a) außen ein spitzer, 5) innen ein stumpfer, gerundeter (oben) und ein spitzer (unten) Zahn. Der
Carpus hat die Gestalt eines Kelches, der nach außen innen einen spitzen Zahn abgibt. Am Propodus ist
die Palma doppelt so lang wie die Finger. Am Gelenke mit dem beweglichen Finger (oben) ist der
Propodus scharf abgeschnitten. Die Finder selbst tragen 2 breite Zähne und am Ende des festen Fingers
ist eine ovale, nach innen vorspringende Erweiterung, der eine Aushöhlung im beweglichen entspricht.
An den Pereiopoden fällt die dorsale Verlängerung des Carpus auf, die auf den Propodus übergreift.
Geographische Verbreitung: Die Art ist bisher nur aus Hawai bekannt.
Gattung Paratypton nov. gen.
H. Balss, Zool, Anzeiger, Bd, 44, p. 83, 1914,
(Fig. 18 bis 25.)
Der Cephalothorax ist ähnlich wie bei Typton seitlich stark komprimiert und nach vorne zu ver-
schmälert; ein zugespitztes Rostrum fehlt, vielmehr ist das Frontalende breit abgestutzt. Nach der Seite
folgen dann die Orbitalausschnitte, worauf der Vorderrand ohne jede Ausbildung von Dornen in den
Seitenrand übergeht. Die ganze Oberfläche des Carapax ist glatt und unbehaart. Die Augenstiele sind
28 Daser BaLS:S;
kurz und dick, das Pigment erscheint etwas reduziert und zwischen beiden Stielen findet sich ein kleiner
Vorsprung, der etwas über den Stirnrand hervorragt.
Die beiden Antennenpaare sind nur kurz; an den ersten, inneren ist das erste Glied ungefähr so
lange wie die beiden folgenden zusammen. Die Endgeißeln sind ganz kurz, die äußere basal stark ver-
Fig. 18.
Paratvplon Siebenrocki n. g. n. sp. von oben gesehen. 5mal vergr.
_ o- fe}
dickt, mit dünnerem Endfaden. Die zweiten Antennen sind kaum länger als die inneren, sie besitzen eine
kleine Schuppe an ihrem zweiten Gliede.
Die Mandibel trägt keinen Tasteranhang; der Incisorfortsatz ist fein gezähnt, der Molarfortsatz ganz
rudimentär, indem er nicht breit abgestutzt ist, sondern von dreieckiger Gestalt, spitz zuläuft und am Ende
fein behaart ist. Bei den ersten Maxillen sind die beiden Lappen in die Länge gestreckt und ein Stück
miteinander verwachsen, der vordere ist mit ganz feinen Dornen bewehrt, der Taster kurz und breit. An
der zweiten Maxille fällt der Mangel von Stacheln an den Laden auf; ferner ist die Verlängerung des
letzten Gliedes der Lade charakteristisch. Der erste Maxillarfuß besitzt einen gut entwickelten, breiten
Exopoditen, während an den zweiten Maxillarfüßen ein Exopodit völlig fehlt. Bei den dritten Maxillar-
Decapoden des Rolen Meeres. 29
ui
füßen ist das zweite Glied eine stark verbreiterte Platte, die beiden letzten Glieder sind nur klein. Ein
- Exopodit fehlt auch hier völlig. (Fig. 20 bis 25.) er
Über die Form der Thoraxbeine vergleiche man die Artdiagnose,
Fig. 19.
Br Paralyplon Siebenrocki n. g. n. sp. von unten gesehen. 5mal vergr.
Am Abdomen fällt beim ? die starke Ausbildung der Epimeren der 4 ersten Segmente auf, welche
seitlich tief herunter greifen und die Füße umhüllen, so daß ein völlig geschlossener Raum zur Auf-
bewahrung der Eier entsteht. Beim fünften Fußpaare ist das zweite Stielglied verbreitert. Das Telson ist
nach der Bauchseite zu umgeschlagen, eine Appendix interna ist beim 2 am zweiten, dritten und vierten
Fußpaare vorhanden, während das S' am zweiten Paare zwei, am dritten, vierten und fünften je eine
Appendix besitzt.
r | > Die Kiemen sind 5 von hinten nach vorne gerichtete Pleurobranchien. Epi- und Exopoditen fehlen
völlig.
u Das Z unterscheidet sich vom ? durch seine geringere Größe und durch die weniger verlängerten
Epimeren.
Die Stellung dieser interessanten Gattung innerhalb der Pontoniiden ist nicht genau zu fixieren,
_ indem sie sowohl Eigentümlichkeiten von Pontonia (Verbreiterung des dritten Maxillarfußes) wie von
Typton (rudimentäre Antennenschuppe) besitzt. Ganz aberrant sind die Mundgliedmaßen gebaut, die
30 DRSUEL. Ba LS, | 4
stark reduziert sind. Die Gattung stellt eine an das Leben an Korallriffen angepaßte, halbparasitäre nn
Form dar.
Fig. 20. Fig. 21. Fig. 22.
Fig. 20. Mandibel, Fig. 21. Erste Maxille, Fig. 22. Zweite Maxille von Paratypton Siebenrocki n. g. n. sp.
Fig. 23. Fig. 24. Fig. 25.
as
. A
Fig. 23. Erster Maxillarfuß, Fig. 24. Zweiter Maxillarfuß, Fig. 25. Dritter Maxillarfuß von Paralyplon Siebenrocki n. g. n. sp.
Paratypton Siebenrocki nov. spec. )
Ich benenne diese Art zu Ehren des verdienten Teilnehmers an der Polaexpedition, Herrn Kustos
Prof. Siebenrock in Wien. “=
Es liegen vor: 10°, 2% Senafir, 19,1? Koseir, 1d‘, 1 ? Sherm Sheikh (Afrika), 2 2 Jalui,
Samoa, Krämer leg. Y
Mit den Charakteren der Gattung; als Artmerkmale beschreibe ich die Gestalt der Thoraxbeine. Die
Vorderfüße sind von der gewöhnlichen Pontoniidenform, während das zweite Paar, das symmetrisch ent-
wickelt ist, den Habitus einer Alpheidenschere besitzt; es ist nämlich der Dactylus zu einem Hammer
nu un en gr
Decapoden des Roten Meeres. 31
umgebildet, der auf einen behaarten Fortsatz des Propodus schlägt. Die folgenden Fußpaare sind kurz
und dünn, die Dactylen ganz klein und reduziert, ohne akzessorische Fortsätze.
Maße (ch je)
?
Kanze, des Carapaz m Ba Hmm 6 mm.
» >», Abdomens u EB Es DE. 1.9: mm 13 mm.
klonerdesıCarapaxı. Mr er, am S mm.
‘Eigröße: 0:72 x 0:54 mm.
Gattung Palaemonella Dana.
Palaemonella tenuipes Dana.
‚ Nobili 1906 5, p. 71 (daselbst Literatur).
Ratbun 1906, p. 225.
Exemplare von: Dahab, Ras Abu Somer, Berenice, Insel Sarso.
Die Exemplare zeigen sämtlich die von Nobilil.c. erwähnten Abweichungen von der Original-
beschreibung. Von anderen Fundorten liegen mir leider keine Tiere zum Vergleiche vor.
Geographische Verbreitung: Liu-Kiu-Inseln, Zulu-See, Hawai, Amboina, Rotes Meer.
Gattung Conchodytes Peters.
Conchodytes meleagrinae Peters.
Nobili 1906 2, p. 66, Taf. III, Fig. 5.
Hasani, Jänner 1896 (darunter 2 trächtige ?) aus der Perlmuschel, Ras Abu Somer, 15. Februar 1896
(darunter 2 trächtige ?) aus der Perlmuschel, Tor, 10. März 1896 (1 JS’, 1 2 mit Eiern) aus einer Pinna.
Es ist mir aufgefallen, daß auch bei dieser Art öfters 1 d und 1 ? zusammen aus einer Muschel zu
stammen scheinen, daß also hier ein ähnliches Eheleben zu herrschen scheint, wie es Ortmann von
Pontonia pinnae berichtet (Bronn, p. 1243).
Geographische Verbreitung: Ost-Afrika, Torresstraße, Rotes Meer, Ceylon, Loyalti - Inseln,
Britisch Neu-Guinea, Rotuma.
Familie Palaemonidae Bate.
Gattung Leander Stimpson.
Leander pacificus Stimpson.
Nobili 1906 D, p. 73 (daselbst Literatur).
Balss 1914, p. 57.
Exemplare von: Suez und Nawibi.
Geographische Verbreitung: Kap der guten Hofinung, Rotes Meer, Amboina, Ternate, Hong-
kong, Japan, Pinien-Insel bei Neu-Kaledonien, Sandwich-Inseln.
Leander natator M. E.
Nobili 1906, p. 74 (daselbst Literatur).
Exemplare von: Djedda, Insel Kamaran, Insel Perim.
Geographische Verbreitung: Meist an Tang lebend. Indöpacifie: Rotes Meer, Reunion, Insel
Noordwachter, Japan, Australien. Atlantic: Sargasso-Meer.
32 Dil. Balss;
Ordnung CRANGONOIDEA Borradaile.
Familie Proeessidae Ortmann (partim).
Gattung Nicoides Paulson.
Durch den Besitz eines Exopoditen an den ersten Perciopoden von Processa unterschieden.
Nicoides danae Paulson.
Nobili 1906 5, p. 79, Taf. V, Fig. 1.
Mehrere ? mit Eiern, Insel Kamaran.
Geographische Verbreitung: Rotes Meer.
Familie Crangonidae Bate.
Gattung Aegeon Guerin Menevwville.
Balss 1914, p. 70.
Aegeon pennata (Sp. Bate).
Sp. Bate 1888, p. 499, Taf. 91.
— Aegeon affine Alcock 1901, p. 119.
Illustrations of the Investigator, Crustacea, Taf. 51, Fig. 3.
Exemplare von:
Station 44 Diedee ı. 2... . 22. 802 mÄiefe. SandıgensSchlamme
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Ich vereinige Aeg. affine Alcock mit dieser Art; die Identität beider hat schon Alcock selbst
vermutet. B:
Geographische Verbreitung: Die Art war bisher in der Arafurasee (in 9072 Tiefe) und bei
Bombay (in 100 »z Tiefe) gefunden worden. E
Abteilung Stenopidea Bate. m
A, Milne Edwards u. Bouvier 1909, p. 257.
Gattung Stenopus Bate. Y
: > 4 e: 4 A
Von dieser Gattung sind 7 Arten bekannt, von denen 4 auf den Indopacific beschränkt sind, eine
sowohl hier wie auch in Westindien vorkommt und eine bisher nur aus dem Mittelmeer bekannt war.
Diese ist auch im Material der »Pola« aus dem Roten Meere enthalten und dürfte wohl hier in letzter
%
Zeit eingewandert sein.
Decapoden des Roten Meeres. 33
| Stenopus hispidus Olivier.
Balss 1914, p. 73 (daselbst Litefatur).
% . Es liegen vor: 5 Exemplare, Mersa Halaib, 18. November 1895, 1 Exemplar Abu Sayer, 16. Fe-
bruar 1898. s
: Geographische Verbreitung: Indopacific: Zanzibar, Malediven, Ceylon, Borneo, Chinasee,
_ Formosa, Japan (bis zur Sagamibai), Philippinen, Neu-Guinea, Paumotu-Inseln, Hawai, Neu-Britannien,
- Weihnachts-Inseln, Rotuma. Atlantic: Cuba, Bermuda etc.
Tiefe: Litoral bis 210 m.
Ber
Stenopus spinosus Risso.
Heller 1863, p. 299.
Exemplare von:
Station 169 Dredge 650 m Tiefe (1 J, 1 ? mit Eiern).
2 7174 » 690m »
Mit dem Stenopus tennirostris de Man, der dieser Art nahe steht und außer von Amboina auch
von den Seychellen (Borradaile 1910) bekannt ist, konnte ich diese Exemplare leider nicht direkt ver-
gleichen.
Geographische Verbreitung: Die Art war bisher nur aus dem Mittelmeere bekannt, wo sie im
Litorale bei Neapel nicht selten ist. Sie scheint jedoch eine weiter verbreitete Form zu sein; denn auch
in Material aus Westinden, das mir zur Bearbeitung vorliegt, ist sie enthalten.
Genus Mieroprosthema Stimpson.
Microprosthema Stimpson 1860, p. 44.
} Stenopusculus Richters 1880, p. 167.
h% — E.L. Bouvier 1909, p. 263.
Die Gattung Microprosthema wurde mit der für den Autor charakteristischen kurzen, aber präzisen
Weise von Stimpson 1860 aufgestellt, blieb jedoch dann vollständig unbeachtet. Erst Bouvier erwähnte
sie wieder (1909); er glaubte, daß die einzige Art, die Stimpson hierher gerechnet hatte, Microprosthema
valida, besser zu Stenopus gestellt werden müsse und daß infolgedessen der Name Microprosthema zu
fallen habe. Ich habe mich (1914, p. 73) dieser Ansicht angeschlossen, jedoch mit einem Fragezeichen.
Nun hat mich das Studium der vorliegenden Exemplare, die ich zuerst zur Gattung Stenoposculus gestellt
hatte, überzeugt, daß beide Gattungen synonym sind, daß infolgedessen die ältere Bezeichnung
Stimpson’s zu Recht besteht und der Name Stenopusculus fallen muß. Die Gattung gehört, wie auch das
Studium der Mundgliedmaßen lehrt, ganz in die Nähe von Stenopus und umfaßt nach unseren jetzigen
Kenntnissen die Arten:
Microprosthema valida Stimpson (Oushima).
-— — plumicornis (Richters) Mauritius.
— — crassimanum (Richters) Verbreitung siehe unten).
— — scabricaudatum (Richters) Mauritius,
— — spinosum Pocock 1890 Fernando Noronha.
? Microprosthema crassimanum (Richters).
Stenopusculus crassimanus (Richters) 1880, p. 168.
— — de Man 1837, p. 86.
— — Lanchester 1901, p. 573.
— —- Nobili 1906, p. 86.
Denkschriften der mathem.-naturw. Kl. 91. Bd. 5
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Dr. H: Balss,
3 Exemplare von Berenice.
Es fehlen unseren Tieren die dritten Beinpaare, so daß eine sich@re Bestimmung nicht möglich ist,
doch wird diese Art von Nobili aus dem Roten Meere aufgeführt.
Fig. 26.
Fig. 26. Mandibel von Microprosthema crassimanum Richters.
Fig. 27. Zweite Maxille von Micreprosihema crassimanum Richters.
Ich gebe hier die Abbildungen von den Mundgliedmaßen, die
im Bau ganz mit denen von Stenopus
übereinstimmen und auch die von Stimpson schon angegebene
Bewehrung des dritten Maxillarfußes
zeigen.
Fig. 28. Fig. 29
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Fig. 28. Erster Maxillarfuß von Microprosthema erassimanum Richters.
Fig. 29. Zweiter Maxillarfuß von Microprosthema crassimanum Richters.
Nobili 1906, p. 87.
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Dritter Maxillarfuß von Microprosthema crassimanum (Richters).
Gattung Scyllarus Fabricius.
Scyllarus pumilus Nobili.
Be Exemplar von Suakim.
Geographische Verbreitung: Rotes Meer.
2.2
SS 0
36 DB. B:0.15°S,
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