— — oo oO u | 98 — — Der Hausvater. Ber YORK NICAL } — Fuͤnfter Theil mit Kupfern. Hannover, - In Verlag feel. Nic. Foͤrſters und Sohns Erben Hofs Buchhandlung, 1770 X x J 7% N, Be Az \ : en —— 4— — 78 EB N — * Ir r f hy? k \ k r * * — —3 r e- #, ; —— a a *8 3 3 — — Es nitmme ein weiſer Mann, Der Seren * noch lieber u an. = f —— Fe Hausvaferg Fuͤnften Sheils Erſtes Stüd. Inhalt: 1, Anweiſung, wie kleine Luſtwaͤlder, Pflanzungen und Wild niſſe anzulegen find, 2. Ausfüprliches Verzeichniß aller Bäume nnd Stauden, welche in Deutfchland in freyer Luft fortfommen, oder als folhe angefehen werden fönnen. 3. Wiederholung aller vorbefchriebenen Bäume und ar nad) des Ritter inne Syſteme. 4. Nahmen » Regifter, a) von den angeführten Gefchlechtern in Latein, b) von den deutſchen Nahmen, €) von den englifhen Rahmen. d) von den franzöfiichen Rahmen, Hannover, 1770, — u * * Une graine, une plante, un arbriſſeau naiſſant, Tout mannonce la main d’un ette tout puiſſant. L'année champetre. LIBRARY NEW YORK ( BOTANICAL \ Vorrede. GARDEN. * — n jedem Theile verbinde ich gern ſolche Materien, welche ſich zu⸗ ſammen ſchicken, Damit Diejenigen, gi welche in einer gewiffen Materie etwas nachlefen wollen, nicht nöfhig haben, mehrere Theile aufsufchlagen ; ; ein jeder auch nicht gezwungen ift, ſich Das ganze Werk anzus ſchaffen. In dieſer Abſicht habe ich den vierten Theil blos ſolchen Betrachtungen gewidmet, welche der Hausvater in ſeiner Studierſtube anſtellet, und wodurch er ſich ſelber zu beſſern, und zu einem nutzbaren Mitgliede der Republik zu machen trachtet. 8 Zugleich habe ich aber die laͤngſt verſproche⸗ =? er "Abhandlung von wilden Bäumen nicht länz - ger zuruͤck halten mögen ; um fo weniger, da | verz * S.DVorrede zum re Site des dritten Theiles E. 6, VI... Bord verſchiedene Gartenfreunde, welche aus meiner Sammlung fremde Stauden Eommen laffen, ein Verlangen bezeugen, von deren Natur und Wartung einen näheren Unterricht zu haben. Man. wird alfo entichuldigen, daß ich den Anfang des, blos der Baumzucht und Gärt: nerey gewidmeten, fünften Theils heraus gebe, ehe der vierte geſchloſſen worden. Ich hoffe das durch einem Theile meiner Leſer ein Genüge zu leiften, welchen mehr mit folchen Abhand- lungen gedient iff, won denen fie in der Lands wirthſchaft Anwendung machen koͤnnen. Meine Abficht iſt, zu lehren, wie man nach der neuen Mode Pflanzungen anlegen, und was vor Bäume man dazu abwechfeind anwenden folle. Es hat uns Dazu bislang eine deutliche Anmeifung, wenigftens im Deutſchen, wo nicht überhaupt, gefehlt. Dasjenige, was Miller davon fchreibt, ift Durch fein ganzes Wörterbuch. fo zerftreut, daß man ſich ſchwerlich daraus all gemeine Begriffe wird machen fönnen, und fo viel ich erfahren Eönnen, ift Doch im Englifchen von feinem andern ein befferer Unterricht gege⸗ ben worden. Das, was die Berner Geſell⸗ fchaft bekannt machen laffen, find bloffe, wol ' nicht zureichende,Ueberfegungen. Daher ift Fein - Wunder, wenn die mehrften bey ung, welche neue Pflanzungeniefer Art anlegen, in den Haupt; Vorrede. vn Hauptſtuͤcken fehlen. Einige haben die alte Regelmaͤßigkeit noch zu fehr in dem Sinne. Anz dre thun der Natur Gewalt an, oder überhäus fen die zu bepflanzenden Pläge zu fehr, oder fie legen die Gänge zu ſchmal an, oder wiſſen die zu pflanzende Sorten nicht recht zu ordnen, oder wenden unnöthige und überflüßige Soften und Mühe en, Es ift mir Anfangs ſelber ſo gegangen, daß ich faft alle zuerft gemachte Anlagen aͤndern und umarbeiten müffen. Ein jeder der nun neue Spagiergänge und Plantagen anlegen will, ann ſich Die in der ers fien Abhandlung gegebenen Regeln zum Leitfa den dienen laffen, er muß fich aber nicht su fehr daran binden; Alles beruhet in einer geſchick⸗ ten Beurtheilung der Lage des Orts, und daß man ben Platz nad) deſſen EaR eh anzumenz den weiß. Ich habe Riſſe von kleinen engliſchen Gaͤr⸗ ten geſehen; ſolche beſtehen eigentlich aus einem einigen in der Ruͤndung herum gefuͤhrten Gang. Man graͤbt an einem Orte Canaͤle und Vertie⸗ fungen aus, um andere, eine ſchoͤne Ausſicht ge⸗ bende, Plaͤtze zu erhoͤhen, und ein jeder bemuͤ⸗ het ſich mehr, etwas neues zu entdecken, als andern nachzuahmen. Sn einem Garten 4: €. iſt die Promenade um die in der Mitte gebliee m SR denen vm Vorrede. benen Saatfelder und Weiden gelegt. Damit indeſſen das Vieh auf dieſe getrieben werden kann, ohne die Promenade zu verderben und ſchmutzig zu machen, iſt von außen eine gewoͤlbte DBrüde angelegt worden, unter welche man mweggeht; wovon alfo der Bogen inwendig in Form einer Grofte ausgezieret iſt. In andern Gärten ift der Gang um die zu Weitung des Viehes beftimmten Aenger gelegt, und damit das Vieh nicht in die Promenade kommen, noch die Pflanzungen befchädigen Fönz ne, um die Weide ein breiter Graben gezogen, » und in deffen Mitte ein Geländer geſetzt worden, aufdaß diefes ja nicht im Spaßirengehen in die Augen falle, oder der Ausficht Hindere, - Sn einem gewiffen Garten wird das Waf fer aus dem daran herflieffenden Fluß, vermit- telft eines Schöpftades, in ein erhöhtes Bes hältniß geleitet, unter welchem ein Selfen anz gelegt ift, aus dem das Waffer wieder hervors quillet, als wenn e8 eine natürliche Duelle wäre. Das BVerzeihnif von Bäumen, welches . das zweyte Stuͤck ausmacht, wird hoffentlich - nicht ohne Nutzen feyn, in dem demfelben vor; geſetzten Vorbericht habe ich von deffen Abficht mit mehrern gehandelt. Es gereichet mir zur Aufmunterung, daß der Nitter Linne, dent Vorrede. IX dem ich die abgedruckten Bogen zugeſchickt ha⸗ be, meine Arbeit ſeines Beyfalles wuͤrdiget. Ich hoffe mich auch insbeſondere dadurch alle Gartenfreunde verbindlich zu machen, daß ich mit befondern Fleiße alle, ſowol deutſche als engliſche und franzoͤſiſche Namen geſammlet ha⸗ be. Damit alſo ein jeder gleich nachſchlagen koͤnne, von welcher Pflanze die Rede ſey, un⸗ ter welcher Benennung ſie auch angefuͤhrt wird, fo habe ich. gleich ausfuͤhrliche Regiſter von al: len vier Sprachen anzuhängen nöthig erachtet. Diefe haben mir mit die mehrfte Mühe geko— ſtet, indem ich fie aus hundert und mehr Wers fen zufammen tragen, und oft Die rechte Ber deutung mühfam auffuchen müffen. Der erfindrifche Geift meiner Landesleute, hat für ohngefähr anderthalb Hundert Geſchlech⸗ ter, unter denen hier angeführten zweyhundert und ſechszehn Gefchlechtern von Bäumen; wel, he deutfhe Namen erhalten haben, - an die dreyzehn Hundert und fünfzig Benennungen eingeführt, und ich zweifle nicht, daß die ber Fannteften Bäume in andern Gegenden noch viel mehrere Provinzialnamen haben werden, welche mir unbekannt geblieben find, | Bey den Engländern haben die mehrften - diefer befhriebenen Bäume Namen, und ich bringe doch nur ohngefähr fechs hundert und j *5 funf⸗ X Borrede. funfjig engliſche, und kaum vier hundert fran⸗ zoͤſiſche Benennungen heraus. Eine ſo große Anzahl von zum Theile gleich⸗ lautenden, oder gleich bedeutenden Namen er⸗ ſchwert ungemein die Kenntniß der Baͤume, und erweckt manchen Mißverſtand und Unordnung. Es iſt daher zu bedauren, daß diejenigen, wel⸗ che von Baͤumen ſreben, gemeiniglich noch mehr neue Namen machen, ohne ſich um die eigentlichen in der Botanik einmal aufgenom⸗ mene Namen zu bekuͤmmern. Ein jeder will gerne ſeine Staͤrke im Erfinden zeigen; daher kommt es denn, daß ſonſt geſchickte und gelehr⸗ te Maͤnner nicht felten auf ganz unfchiefliche Benennungen verfallen. So wird der Plata- nus irgendwo Adanısfeige, Maufbeerfeige ger nannt; Prunus padus aber, Drachenbaum, da diefer Name eigentlich nur dem, das Dra chenblut gebenden, Afparagus draco oder dem Pterocorpus L. gehoͤret. Eine große Menge falſcher Namen: find durch die Ueberfeger einceführt worden, welche, ſtatt daß fie lieber die Benennung aus der Oriz ginalfprache beybehalteu follten, folche in der Mutter ſprache auszudruden fuchen, und gemei⸗ higlich undeutlich werden. In der Ueberſez⸗ zung des Duͤhamels heißet Atraphaxis, Wegtrit: eine gewoͤhnliche Benennung fuͤr das Borrede, | xl das befannte Polygonum avicnlare. In eis ner bekannten Reifebefchreibung werden Cu- preflus rhyoides, weiße Eiche, Pinus Probus, weiße Tanne; und Myrica cerifera, Tama⸗ risken genannt, ohne daß ich begreife, wie man auf diefe Benennungen verfallen koͤnnen. Nies mand kann wol errathen, daß die Rede fey yon der weißen Ceder, Weymuthsfuhre, und Wachsbaume, Noch eine größere Menge falfcher Namen find entftanden, wenn man Pflanzen nad) eis nem befondern Nutzen, den fie leiften, benennen wollen: fo hat man unfer andern Rhamnus Frangula, weil die Kohlen davon vorzüglich guf zum Schießpulver find, Schießbeeren genannt. Ein andrer hat gehört, daß man die Kohlen von Cornus fanguinea dazu nehme, ſo nennt er auch diefe eben fo; ein dritter wendet den nem⸗ lichen Namen aus gleicher Urfache bey Lonice- ra xylofleum anz ein vierter bey Viburnum opz- dus; und ein fünfter bey Viburnum Jantana. Eben fo werden Rhamnus frangula, Lonicera xylffeum, und Daphne mezereum Laufebaum oder Laufeholz genannt, weil das Vieh, wenn es von deffen Laube viel frißt, Läufe befommen fol. ‚Eine ähnliche Urſache mag Gelegenheit gegeben haben, daß vier unterfchiedene Stau; den Hundsbaum, Hundsbeere genannt wor den, XII Vorrede. den. Weil der heftige unangenehme Geruch des Ledum palußre die Motten vertreiben foll, fo hat man es auch Mottenfraut genannt, wel⸗ ce Benennung nur dem Verbafcum Mattarea gebührt, und wenn jene Staude auch Mut: terfraut genannt wird, fo ift diefe Benennung ſchon in den Officinen für die Matricaria Bar thenium eingeführt. Ä Wunderbaum ift eine gebräuchliche Be: nennung für Ricinus commaunis. Rup pius legt fie der Robinia pfeudo-acacia bey; ver⸗ muthlich weil diefer Baum in gutem Boden in den erften Sahren bis zum Verwundern ſchnell waͤchſt. Diefe Robinia wird nad) dem Kalm in America Zocuf tree,das ift Heuſchreckenbaum genannt, alfo ſchickt ſich diefe Benennung nicht für die Gleditſia. Kreugdorn ift der Sefarinte deutfche Name für Rhamnus catharticus ; man wendet ihn al fo unrecht an, um die Berberis dumerorum zu bemerfen, für welche wir befiere Namen haben. Arle ift eigentlich aus Erle, Eller entſtan⸗ den, ſchickt ſich alſo nicht für Acer platanoides, fo wenig als der Name Ruͤſter, als eine ges wöhnliche Benennung der Ulme, noch auch die Benennung von Leimbaum, welche durch Ver⸗ ſetzung der Buchſtaben aus dem Worte Dun aum Dorrede XIV baum entſtanden ſeyn ſoll, und alſo blos fuͤr die Ulme gehoͤrt. Die groͤßte Verwirrung entſteht daher, wenn die Schriftſteller Provinzial⸗Benennun⸗ gen anfuͤhren, und die Mundart oder den Dia⸗ lect der Einwohner nicht recht verſtehn, mithin das Wort nur nach Gutduͤnken ſo hinſchreiben, wie ſie es ohngefaͤhr verſtanden zu haben glau⸗ ben, ohne ſich zu bekuͤmmern, ob ſie es auch ſo geſchrieben haben, wie es geſchrieben wer⸗ den muß, oder wie es von andern ſchon geſchrie⸗ ben worden. Daher denn die vielen Veraͤnde⸗ tungen entftanden find, 3. E. Ebereſch, Ebe⸗ tiger, Ebrifch, Eibrafch, Eibifch, Efcherig, Eichrößlein, Aberefche, Abrach, Adelefche, Afchröfel, oder aber Galinichin + Galingen Halinken⸗Kalinken⸗ Kalunken⸗ Kaninichen Schwalgis⸗Schwalbis⸗Schwelken⸗ Schwel⸗ gen⸗ Schweißbeeren. Zu wuͤnſchen waͤre, daß man kuͤnftig alle dergleichen zweifelhafte und uͤberfluͤßige Benen⸗ nungen, insbeſondere aber ſolche, welche wech⸗ ſelsweiſe zwoen oder mehrern Pflanzen bey⸗ gelegt werden, ganz verbannen koͤnnte, und daß kein Schriftſteller dergleichen weiter gebrauchen moͤgte. Als da find: Bocks⸗ Dinte⸗ Hunds⸗ Kraus⸗ Rech⸗ Kurbeeren; Hundsbaum; Wiede⸗ oder Wiederbaum, Elfe und SL XIV | Borrede, Ahlkirſche, Myrtendorn, Stechdorn, Ha⸗ genapfel, Areſſel, Eihröslein, — — gen, Zweckholz, Patſcherpen. Wer dergleichen Benennungen gebraucht, läßt feine Leſer in einer völligen Ungemißheit, von welcher Pflanze die Rede fen, wenn er fich richt durch eine befondere Erklärung, oder durch Hinzufügung eines andern Namens, deutlich und verftändlic macht. Da man nodj nie eine fo vollftandige Samms lung von allen bislang eingeführten deutſchen Namen gehabt hat, fo hat man noch) nicht die große Menge der überflüßigen und auszumers zenden Benennungen in einem Blicke überfehen Eönnen, Wer jest begierig ift zu wiflen, mas jeder Baum für deutfche Namen habe, darf folche in dem erften Verzeichniſſe nur aufſchlagen; Iſt ihm der lateinifche Name unbekannt, unter wels- hen er den Baum ſuchen foll, fo wird ihm in einer oder andrer der übrigen Sprachen eine Benennung befannt ſeyn; er darf.alfo nur diefe in dem Regifter auffuchen, fo findet er den wah⸗ ren botanifchen Namen Daneben, Finde ich unter einer mir unbekannten Bes- nennung, es fey im Deutfchen oder im Englis fhen oder im Sranzöfifhen, einen Baum ir gendwo Borrede XV gendwo angeführt, ſo ſchlage ich nur das Wort in dem Regiſter auf. Ich werde mich ſehr freuen, wenn mein Fleiß meine Landesleute aufmuntert, kuͤnftig mehrere Aufmerkſamkeit in Anwendung der rech⸗ ten Namen zu gebrauchen, Ein Erempel kann es erläutern: Wir haben in Deutſchland drey Hauptarten von immergruͤnen Waldbaͤumen, nemlich Tannen, Fichten und Fuhren. Un ger dieſen kurzen Namen find fie im Reiche eis nem jeden befannt. Diefe drey Wörter find alſo hinreichend, und wir Fönnen alle übrigen ©. 215 u, f. angeführten Provinzial Benen; nungen entbehren. Bey uns hingegen werden die Namen verwechſelt; Wir nennen Die Fichten auch Tannen, und müffen alfo, von welcher die Rede fey, erft durch den Zufag von Weiß⸗ oder Edel- und Harz oder Roth⸗Tanne zu erkennen geben. ‚Fichten und Fuhren nehmen wir fehr unrecht als gleichbedeutende Namen an. Wir koͤnnen daher nie recht ficher gehen, noch zu einiger Gewißheit gelangen, noch we: niger uns andern recht deutlich machen, wenn wir uns nicht von jeder Pflanze den lateiniſchen Namen mit bekannt machen und anführen; dies empfehle ich alfo allen, die fünftig etwas von Bäumen ſchreiben wollen. Wiewol bey Anz führung der Iatenifpen * eben auch Vor⸗ ſicht XVI Vorrede, | ficht anzumenden noͤthig ift. Ich will davon ein Exempel anführen, welches * ſelbſt bald irre ge⸗ macht haͤtte. Pluͤknet beſchrieb zuerſt ein americaniſches Baͤumgen, und gab ihm den Namen Cafline vera Floridanorum. Er bemerkte ein ander Baumgen, welches jenem in der außerlichen Geftalt ähnlich, und nur in der Blüthe etwas verfehieden war, und nannte es nach der damaligen Gewohnheit; Cafline verz perquam fimilis arbufcula. N Der Ritter Linne, als er beyde nach fei- ner gewöhnlichen Scharffichtigkeit unterfuchte, fand bald, daf die Blumen von dem letztern vollig mit dem Character von Viburnum überein kommen, und nannte es Viburnum caffınoides. Jene Caſſine vera fchien ihm aber mehr Aehn- fichEeit mit einem andern von Ihm neu angenomme⸗ nen Gefchlechte Prinos zu haben; Er nannte fie alfoPrinos glaber. Miller bebielte den Namen Coſſine für fie by; Dühamel aber machte fie zu einer Hülfe unter dem Namen Aquifolium ca- rolinianum. Sn | | | Vorrede. xvu Sn der Folge bemerkte der Ritter eine neue americanifche, zwiſchen dieſer Caſſine vera und den Hülfen gleichfam das Mittel haltende Staude, und legte ihr den Namen Ilex caflıne bey: welcher aber jest leicht verführen kann, zu glauben, daß fie mit der Cafline vera oder dem Aquifolium carolinianum Dub. einerley ſeyn. Noch fehlimmer ift, daß der Ritter darauf den , Namen Cafline einer andern americanifehen Staus de beygelegt, und ihn nicht allein von neuen zu einem Sefchlechtsnamen gemacht, fondern für dieſe Stau⸗ de noch dazu den Trivial- Namen Cafline peragua hinzugefiget hat. Denn da jene Cafline vera auf englifch Paraguay - Tea heißet, und eben auch) Folia oblonga ſerrata hat, fo wird man leicht verfuͤhrt, beyde zu verwechfeln. Der Nitter hat zu diefem neuen Geſchlechte Cafline noch eine andere Staude gerechnet, der er vorhin einen eignen Gefchlechtsnamen , nemlich Maurocenia gegeben hatte. Vielleicht wäre beffer gewefen, Diefen nun ſchon eingeführten, und ſatſam At, bejtime XVII Borrede. beftimmenden Geſchlechtsnamen beyzubehalten, um Dagegen jenen} zweifelhaften Namen der Caſſine fah⸗ | ven zu lajfen, indem jene Staude cben fo leicht ‚Maurocenia peragua genannt werden koͤmen. Jetzt muß ſich ein jeder ſorgfaͤltig bemerken, daß die neue Caſſine peragua keine Aehnlichkeit mit dem alten Cafline habe, fondern eine von Dillenius Phyl- lirea capenfis ; und von Burmann , Celaftrus genanne te, africanifche Pflanze fey: Daß hingegen die alte Cofna dere beym Ritter unter dem Gefchlecht von Prinos; by Duͤh amel unter den Hilfen, und bey Miller unter dem alten Damen; die andre Cafline vera perquam funilis arbuscula aber, f unter Viburnum caflinoides zu fuchen, und daß llex caffinedes Kitterg von allen wieder unterfihie> den fey. Ich habe S. 15 verfprochen , die ſchon mehr: malen ertvehnte Ichrreiche Abhandlungen des Hrn. Sacodi noch in dieſem Stuͤcke mitzutheilen; da - ſolches aber wider mein Vermuthen in der Ausar⸗ benuns au fehr angewachfen ift, , ſo bin gezwungen worden, Vorrede. - XIX worden, jene in das zweyte Stück zu verfparen, welches jest unmittelbar folgen fol; alsdenn aber werde den vierten Theil vollenden. Ich muß auch noch anführen, daß gegenwaͤrti⸗ ger Abdruck fehon vor langer als Sahrsfrift ange fangen worden; Während der Zeit ift bereits der Anfang zu einer neuen Leberfegimg von Miller herausgefommen, mein S. 72 geaußerter Wunſch erfeheint alfo zu fpat. Mit dem Schluſſe des vorigen Jahrs hat ein Englande William Hanbury angefan- ‚gen, die erften Bogen von einem neuen Werke in groß Folio unter dem Titel: a complete Body of Planting and Gardening, in London herauszugeben, - und will damit wochentlid) fortfahren. Zum TitelEupfer habe. ich die Abbildung eines merkwürdigen in der Luft fehwebenden Eichbaums ohne Wurzel gegeben. Zween Eichbaumea und d waren. naheneben einander aufgewachfen. Der letz⸗ tere hatte in Der Jugend ohngefehr sehn Schuh hoc) ‚von der Erde einen Telgen e zur Seite gegen den | "zz Baum xx Vorrede. Baum a getrieben, welcher nach gerade in deſſen Stamm ganz verwachſen, und darauf trocken ge⸗ worden und abgebrochen war, vermuthlich weil alle darin gegangene Nahrungsſaͤfte von dem Stamm a verfchluckt wurden. Nach Fahren war diefer Stamm a unten hohl gervorden, und endlich vermuthlich mit Hülfe ganz von der Wurzel b gefrennet, fo daß diefer vierzig und mehrere Schuh hohe, und einen ziemlichen Um⸗ fang habende Baum nunmehro blos in. der Luft ſchwebet, und von dem abgebrochenen Telgen e feis nes Nachbaren d nicht allein getragen, fondern auch ernähret wird. Und in diefer Verfaſſung Eenne ich ihn einige zwanzig Jahre, wie er denn vor dem Flecken Steyerberg auf dem Lohkampe noch zu ſe⸗ hen iſt. Es iſt mir alſo dies Spiel der Natur merk: wirdig genug gefehienen, um eine Beſchreibung das von zu geben. Der Kupferftich frellgt zugleich die Gegend von dem Amte und Flecken Steyerberg dar, Einem Orte, % Vorrede. XXI Drte, wo ich fünf und zwanzig Jahr mit vielem Vergnuͤgen zugebracht, und meine mehrften öfono- mifchen und botanifchen Verſuche angeftellt habe. Ich habe es daher als eine Art von Pflicht angefer ben, diefem Drt gegenwärtiges Denkmahl zu ftif ten, und bedaure, daß der Raum nicht geftattet hat, das eigentliche Königliche, an der rechten Sei⸗ te belegene, Amthaus, welches chedem eine Nefidenz eines apanagirten Grafen von der Hoya geweſen, nebft dem daneben liegenden, dem Kayferlichen Heren Generalmajor von Münchhaufen dermalen gehörenden, Nitterfis mit vorzuftellen. Wie ich denn auch wuͤnſchen mögen, daß der Stecher et: was gefehickter und glücklicher in Nachahmung und Ausarbeitung der fehr gut gerathen perfpectivifchen Zeichnung geweſen wäre, Diefe Zeichnung ift von einem hart vor dem Flecken belegenen kleinen Berge genommen worden. Dieſer helßet der Steyerberg, und das Flecken e führt davon den Namen. Solches liegt an einem mittehmäßigen, ſich in zwey Arme theilenden Fluß & die warme Aue genannt, Diefeg XXI DBorrede, Diefes Waſſer treibt mitten im Flecken eine - große Waffermühle g, und bildet zugleich einen natürlichen Mafferfall und angenehmes Geraͤuſch, windet ſich Darauf vermittelft verfehiedener Krüms _ mungen durch einen angenehmen Wieſengrund/ und faͤlt bey Nienburg in die Weſer. Links nahe vor dem Flecken, jedoch etwas abs. geſondert, liegt die Kirche h an eines andern Elei- | | nen Fluß, der Rießen genannt, wovon denn auch die Kirche den eignen Namen zum Rießen führt. Sie ift ehedem umdeswillen dahin gebauet wor⸗ den, weil in catholiſchen Zeiten der Gottesdienſt darin durch die Moͤnche aus dem ehemaligen, ei⸗ one halbe Meile zur Rechten liegenden, Klofter Schinna, welches jest als ein Vorwerk zu deu Amt Stolzenau 1 gelegt worden, verfehen wer⸗ den müffen; wohin ein angenehmer ſchattiger Weg, durch ein Holz i.i im dien Rießen genannt, führt. Ueber der Kirche h, in der Entfernung von einer Stunde, ſchon an der andern Seite der Das i her Vorrede. XXI her ihren Weg nad) Bremen zu nehmenden Weſer fiegt das Dorf, Landesbergen. Hinter dem eine Meile von Steyerberg zur Rechten belegenen Städtgen Stolzenau I Liegt das preußifche Amt und Flecken Schlüffelburg, wel- ches aber nicht angezeigt werden koͤnnen. Demfel: ben zur Seite, zwey Meilen von Steyerberg, liegt das bekannte Stift Loccum, hinter welchem der hohe Wolpinghaufer Berg m hervorrager; an deffen Fuß der fich feit wenig Jahren wegen feiner viefen guten Euren befannt machende Rehburger Gefundheitsbrunnen lieget. Ueber jenen Wolpinghaufer Berg, ſieht man nach den hohen Stadthäger oder Bückerberg n, welcher vier Meilen entfernt ift, und einen Theil des fehon vom Tacitus befchriebenen perperui jugi möntium, oder derjenigen Kette von Bergen aus; macht, welche fich in Holland an der. See anfängt, und durd) ganz Weſtphalen, über den Harz und Thüringer» Wald bis in Boͤhmen fortachet. Zum Beſchluß muß ich meine ehemalige Klage wiederholen, daß ich Feine Gelegenheit weiter ges habt habe, über die im Anfang ausgebotene Preis⸗ aufgaben Preiſe auszutheilen, ur XXIV Worrede. Nur ein einiger hat ſich Darum gemeldet, glaubt auch die Aufiöfung nach der wahren Befchaffenheit der Natur gegeben, und die Aufgaben richtig be> antwortet, mithin die Premien verdient zu haben, und verlangt, folche nur gleich) an das Hannover; fehe Intelligenz Comtoir auszuzahlen. Er unter- fehreibt” ſich Phylochymicus ; feine Auffage waren . vom ıten Auguft 1769 datirt, und ich vermuthe, daß fie aus England gekommen find. Ich will dar- aus einige Stellen anführen, und einen jeden uns parthepifchen Leſer urtheilen laffen, ob er meine Abs ficht erreicht habe. | Er fpricht am tweitläuftioften von dem Gluten, und erkennet fo wie ich, deſſen Gegenwart in allen Dingen, ohne zu zeigen, worin es beftehe, und wie eg fich von andern fimplicibus unterfeheiden laffe, woran mir eigentlich zu wiffen gelegen ift. Er will ferner den Kalchſtein mit zugefeßten ro⸗ then Thon und Salz calciniven, und dadurch ger ſchickt machen, einen Dünger abzugeben, und fein Gluten der Erde mitzutheilen. In gleicher Abficht will er Schwefel durch Potaſche auffchlieffen. Bey⸗ des würden Foftbare Dünger ſeyn. Das Vorrede. XXV Das Aufwaſchwaſſer aus der Küche, Braus und Waſchhauſe fol über den Mift gegoffen wer den, und deffen Gluten vermehren. Mir geben aber das nahrhafte Waſchwaſſer aus den Küchen lieber den Schweinen, und das fehlechte Spuͤlwaſ⸗ fer würde dem Mifte nicht viel helfen, mithin nicht der Mühe belohnen , jeden davon vorfallendın Eys mer voll forgfaltig aufzuſammlen und auf den — zu tragen. Gutes Bier will er — zuwege daß er unter zwey Himten Malz ein Pfund groͤb⸗ lich zerſtoſſene Kirſchen- oder Pflaumenkerne, und in deren Ermanglung ein halbes Pfund bittre Man⸗ dein nimmt. Er behauptet, daß man den Gäft ſechs Wochen lang frifeh behalten koͤnne, und daß es bloffe Einbildung fey, daß man zu Zeiten frifchen Gaͤſt aus andern Drauereyen haben müffe, Des Herrn Phylochymici Art, Brodt zu bak⸗ Een, ift am merfwürdigften, duͤrfte aber wol fehrver- lich Nachfolger finden, ob er gleich behauptet, daß fein, durch eine dreytägige vorhergehende mühfame Zubereitung, und nach. verfihiedenen wiederholten Proceſſen mittelſt Saft, auch warmer Mitch und warmen Bier sum Aufgehen gebrachtes Brodt nach vier XXVI Vorrede. vier Wochen noch eben ſo friſch und ſhnochheft ſeyn ſoll als nad) ſechs Wochen. Er unternimmt aus allen Arten von Obſt inner- halb ſechs Wochen ein gefundes Getraͤnk zu liefern, welches die mehrften franzöfifchen Weine nebft dem englifchen Bier entbehrlich machen würde: Es wuͤr⸗ de ihm an Abſatz ſodann wol nicht fehlen. Ich habe indeſſen eine große Brauerey geſehen, wo das Bier in einem verſchloßnen laͤnglichten Keſ⸗ ‚fel, in Form einer Branteweinsblaſe, gekocht ward. Man glaubte, daß auf diefe Weiſe das Bier beffer geriethe, und daß infonderheit die ovale Geſtalt des Keffels dazu beytrage, wenigftens zu Erfparung der Feurung gereiche, Ich wünfche darüber die Mei: nung mehrerer Landwirthe zu hören, auch ob es wirklich in der Erfahrung gegründet ift, daß man, um gutes Bier zu haben, den Gaft zu Zeiten von andern Orten verändern müße, und was der Grund. davon feyn folle? - Hannover, auf Oſtern 1770, » Otto von Miünchhaufen. 1. An 3 Auweiſung Helle en. Luſtwaͤlder, Planzungen und Wildniſſe anzulegen find. ste Theil. 1. St. % Rura obleant animos, ſtudiumque colendi, Quælibet huic curæ cedere cura > > “hr ba Y PAR 3 ' Ovid. NE 16 17, 18: 19. Inhalt. Wie ehedem die Gaͤrten angelegt worden. De 20. 21. 22, 24. 25. Jetzige Mode. Was Wildniſſe, Plantagen, Pflanzungen Boſquets und Luſtwaͤlder find. Wie dazu bequeme Pläge gewaͤhlet werden. Unterfchied unter privat und vornehmer Herren Gärten. Wo eine Pflanzung zu machen iſt. Sie muß ein Verhaͤltniß gegen den Garten haben. Sie map feine angenehme Gegend verdunfeln, Schicken ſich neben Fluͤßen und Wajfer. sy und Anhöhen find zu bepflanzen, Halten mehr anzen. Wie die Stauden geſchickt vermifcht werden. Wie ein Ort zu einer Pflanzung —— werde. Beſchreibung der Gegend von Schwoͤbb Es wird eine Kenntniß der Pflanzen — dem Namen und der Natur nad. x 1 Eine Kenntnig dem Namen nach; wie die Namen gefunden und unterfucht werden. Schwierigkei: ten dabey. Wenn Namen verwechſelt werden; Exempel davon. . Esfollein Berzeichniß von allen Bäumen und Stau: den folgen. 1) — Alle Sorten in einem Blick zu uͤber⸗ 2) Man lernt einheimiſche Bäume kennen. E 3) on ‚Dh ſolche ſodann nicht aus der Serne 4) € Kr nofhmwendig, alle fremde Pflanzen zu kennen. 5) Man muß alle Barietäten Fennen. 6) ac Verzeichniß giebt einen beſtaͤndigen Cata⸗ 7) & Iehret das Vaterland und die Natur der Pflanzen. 8) Man Fann fiber die ausgepflansten Ylanzen ein Negifter halten. 9) Man macht. fi englifchen Namen ee \ 2) Au Inhalt. 10) Wie die vorhandenen Pflanzen — werden. 1) Man hebe von dem Saamen auf. - ‚2) Man trockne Zweige und Blätter auf. . 3) Man uaterfache die Blumen. . 4) Dean bemerfe die Früchte. 5) Man mache fi die Fenntlichften Baͤume befannt. ° 1. Nothwendigkeit einer Kenntniß von der Natur der Pflanzen. ' Der Ritter Linne giebt Unterricht. Worauf dabey zu fehen. I) Das Vaterland. Des Ritters Einteilung der KHimmelsftriche. 2) Das Clima. Ki, 3) Die Nahrung. ) er 4) Der Durft. 5) Die Art zu wachfen. uatlhed unter Ben und Sträuder. 6) Die Fortpflanzung.\ 7) Die: Fünftliche Vermehrung. & Die merkwürdigen Eigenichaften. 9) Der Nutzen und Gebrauch: misglückte Berfuche. 10) Wie fie fich ſcheren laſſen. Warnung fuͤr das Aufſchnateln. Worauf bey Anlegung einer Pflanzung zu tea ift. I) u die Lage. den Grund und Boden. \ 3) Auf den Umfang, wenn er gar Fein iſt. Wenn der Plag größer, aber eingeſchraͤnkt ie Wenn wir ing Weite gehen fönnen. 4) Auf die Umftände des Herrn. . Wenn man Gewächshäufer hat; deren Nutzen Ren jemand ſchon eine Sammlung hat, oder erſt anleget. 9) Auf die befondern Nebeninmftände. Erempel und Berechnung von einer Bepflanzung. Wie ein Regifter darüber zu machen ift. . Wie darnad) ein Ueberfchlag gemacht werden foll. Warnung, daß die Hecken nicht Dichte zu pflanzen find, Nachricht von harten Wintern. Erinnerung wegen der Heberfegung des Miler. $ Is x m.erften Theile des Hausvaters ©. 200. habe ns ich gezeigt, wie fich die Mode feit einigen Jah⸗ ten auch in Anlegung der Gärten gaͤnzlich ges aͤndert habe, und wie man nach demjeßigen Geſchmack einen Garten anlegen fol. Man machte nemlich ehedem einen zum arten be- ftimmten Plag nach der Wafferwage mit großer Sorg⸗ falt platt und eben: Man fteckte ſchnurgerade Gänge ab; theilte den ganzen Kaum in regelmäßige Vier⸗ ecfe oder Triangel; bepflangte ſolche mit Hainbüchen- Hecken; fand in einer Menge folcher fehön gefehornen, Fünftlich gezwungenen, und gut unterhaltenen Hecken eine vorzügliche Schönheit, und fuchte dadurch, wenn man aller angewandten Mühe ohngeachter, den gans zen Plag nicht in ein völliges Viereck bringen Fonnte, die etwa übrig bleibende Winfel und Irregularitaͤten zu verftecfen. Jetzt glaubt man zu bemerfen, daß das Auge fich an eine gar zu große Regelmaͤßigkeit leicht gewoͤhne. Es wibderfteht uns, wenn wir in einen Garten fres ten, und fofort das Ende: oder ein Point de vue, welches das Ende bemerkt, vor uns fehen, und als: A3 denn 6 MWie Hleine Luſtwaͤlder, Pflansungen denn dod noch wol 1000 bis 1500 Schritt auf eis ner mit vieler Mühe nach der Waſſerwage eben und feſt gemachten Flaͤche —— müßen , ehe wir ans Ende gelangen, Da ſich bis dahin unfren — 2— ſtets einerley Ge⸗ genſtaͤnde darftellen, nemlich große Baͤume, ‚oder ge⸗ ſchnittene Pyramiden, dder geſchorne Hecken, fo wird ung Zeit und Weile lang, ehe wir das Ende erreichen; und weil Feine Ubmechfelung uns reist, fo befiunen wir ung nady vellbiachtem Spagiergange nichts wei« ter, als daß wir eine oder mehrere Stunden lan auf einem geraden Öange zwiſchen Hecken und großen Bäumen fortgegangen find. B Wir werden deffen noch eher müde, wenn wir uns in einem Fleinen Garten befinden, und alle 100 oder 200 Schritt umfehren, und den nemlichen Gang zuriick wandern müffen, dabey auch jedesmal das (Ende von Anfang an vor uns fehen, und neben uns die nemlichen einförmigen Gegenftände erblicken, auch wol gar an der einen Seiten von einer Mauer, an der andern aber von einer gefchornen Hecke eingeſchloſ⸗ ſen werden. — Nach der neuen Mode ſuchen wir alſo billig dem Auge mehrere Abwechſelungen zu verſchaffen; alles gezwungene, ſteife und einfoͤrmige zu vermeiden; und die Neugier des Spatzirengehenden durch unerwarte⸗ te, ohn Unterlaß abwechſelnde, ihn aufmerkſam ma⸗ chende, Gegenſtaͤnde zu reitzen. Er muß nicht vor⸗ aus wiſſen noch rathen koͤnnen, wohin er gelangen, und was er zu ſehen bekommen werde. Alle Augen⸗ blick muß ein oder ander Sinn durch eine ser ung und Wildniffe anzulegen, 7 fung gereigt, und dadurch ein weiters Nachfinnen oder Nachforfchen veranlaffer werden. Denn muß uns ein Gewaͤchs aufftoffen, an dem wir etwas feltenes bemerfen; Es ſey denn fein ſchnel⸗ ler Wuchs, fein prächtiges Laub, feine Fünftlich ges mahlte Bluͤthe, feine leuchtende Feucht, feine befons dere Geſtalt, und fo weiter. Bald muß ein angenehmer Geruch unfre Nafe eins nehmen, und wenn wir. weiter kommen, durch einen veraͤnderten, nicht ‚weniger lieblichen, Geruch abges wechfelt werden. Bald müffen wir reife Früchte von mehrerley Art * abbrechen, deren Geſchmack unfre Zunge auf eine ans genchme Art fügele, und ung vornemlich bey ſchwu⸗ ler Zeit erquicker. 3 Bald muß der Gefang und das Gezwitſcher der Voͤ⸗ gel von mancherley Art, welchesdurch die unterfchies dene, ihnen Nahrung gebende, Saamen und Bee⸗ ven herbey gelockt werden, ung ftil zu ftehen bewegen. Ueberhaupt muß eine Darftellung mehrerer Arten von Schönheiten und Keichthümern der Natur uns zue Bewunderung und zum Nachfinnen aufmunternz So daß wir denn einmal, um unfern Gedanken nach⸗ zuhangen, aufgehalten und uns hinzuſetzen bewogen werden; denn wieder. in der Ferne einen unermwartes - sen Gegenftand entdecken, den: wir gern näher be⸗ feachten mögten, ohne zu wiſſen, wie und durch weldhen Weg wir dahin gelangen werden. | $. 3. Um nun alle diefe Endzwecke zuerlangen, machen in denen nach der neuen Mode anzulegenden Gärten, die Pflansungen, Plantagen oder Wildniffe, 44 a Wil- 8 Wie kleine Luſtwaͤlder, Pflanzungen Rs Wildernefles,, einen Haupttheil aus, Wir verftes ben varunter einen gewiſſen Diftrict, welcher mit allen möglichen Arten von wilden Bäumen auf eine dem Auge gefällige Arc beſetzt ifi, j Eine Wildniß ift im Großen, wag eine Pflanung oder Plantage im Kleinen ift, Die Engländer haben deren vornemlich zweyerley Arten; Entweder man bepflanget hie und da einen einzelnen Fleinen Hügel oder runden Raum mit Baus men, fo daß in’ der Mitte einer oder mehrere der hoͤ⸗ heften, umher einige etwas niedrige, um dieſe ei ne Reihe Eleiner Bäume, denn eine Reihe hohe Stauden, und fo weiter immer mehr niedrige ger Pflanze, der ganze Ort aber mit einem niedrigen, weiß anzumablenden, Geländer umgeben wird, dien fes nennet man alsdenn einen Alump Bäume; Sie müffen überhaupe eine Pyramide vorfiellen, Oder aber fie pflanzen an einem nach Beſchaffen⸗ heit des Dres Frumm oder fchlangenweife anzulegen den Gang an beyden, oder audy nur an einer Seite allerley Arten von Stauden und Bäumen *). Bon diefen letztern werde ich hier vornemlich handeln, und was dabey zu beobarhten fen, in gewifle Negeln * 5. 4 und Wildniffe anzulegen. 15 iſt in der folgenden Abhandlung gründlich gezeigt worden; ch übergehe es alfo hier, und muß nur dem Berfaffer folder Abhandlung das Zeugniß ges ben, daß er alles aus eigener Erfahrung gefchrieben, und in Anlegung nener Pflanzungen eine befondere Gefchicklichfeit gezeigt hat. Ich habe ihm zu dans fen, daß viele Pflanzen, welche die Gärtner vorhin nicht zum Wachsthum bringen Fönnen, und die ent= weder wieder ausgiengen, oder doch nur Fümmerlich wuchfen, jest recht frifch fortfommen. Verſchiede⸗ ne Stauden, welche vorhin, da fie nur frey ins Feld ausgepflanzt wurden, nicht ausdauren wollten, z. E. Lauröcerafus, Althæa frutex, Gledirfia, Diofpyros, erhaͤlt er jest drauffen ohne große Mühe; indem er die für eine jede bequeme Sage auszuforfchen, und ih⸗ nen durch andre umher gefeste Stauden den erforder« lihen Schuß zw geben weiß, ohne fie zu dumpfiche zu fielen, als welches an der andern Seite eben fo ſchaͤdlich werden kann. 0 WBliele Stauden oder Baͤume, welche ich ſonſt ver⸗ gebens vermehrt zu ſehen wuͤnſchte, z. E. Laurus camphorifera, Robinia echinata, Gleditſia acanthos, Sideroxylum decandrum, hat er durch feinen ermuͤde⸗ sen Fleiß bald fortgepflanzt; und mehrmalen hat er von denen im Frühjahr erhaltenen neuen Pflanzen im Herbſt Schon zwanzig und mehrere Ableger zum Wachs⸗ thum gebracht und verpflangt gehabt. "ch habe mit Verwunderung angefehen, daß er mitten im Sommer bey farfer Hitze Bäume ausge⸗ hoben und verpflanze hat, fo daß fie ohne Anftoß fort: gewachfen find, und noch in dem nemlichen Sommer weiter getrieben haben; wenn er'nemlich fand, daß fie an einem unrechten Dre fanden, oder wenn an ei⸗ nem * 16 Wie Heine Luſtwaͤlder, Pflanzungen nem andern Ort eine, einen Misſtand gebende, Luͤcke entſtand. Selten misgluͤckt ihm ein Verſuch, und die Ver⸗ ſuche, welche er gemacht hat, ſind um deſto ſicherer, ich kann mithin einem jeden darauf nachzufolgen deſto zuverlaͤßiger anrathen, als der Grund und Boden, worin fie gemacht, worden, ‚einer von den aller uns danfbarften ift. Der Drr liegt in einem Keffel, und in einem fals ten feuchten neblichten Grunde zwifchen zween Ber⸗ en. Der arten ift alfo einem beftändigen in Dies En Grunde hergehenden Zuge vom Winde ausgeſetzt, welcher die Gegend im Winter vorzuͤglich kalt macht, auch veranlaßt, daß es dafelbft im Frühjahr bey des nen anhaltenden ftarfen Nebeln und Nachtfröften vierzehn Tage bis drey Wochen fpäter grün wird, als in der benachbarten wärmern Gegend, Der Grund und Boden beftehf überdem, bis auf eine anfehnliche Ziefe, aus bloßem gelben $eimen mit untermifchter Thonerde. Ein Grund, der feiner Natur nach waͤß ⸗ richt, Falt und unfruchebar ift, mithin gar wenigen ‚Gewächfen gefält, fondern blos durch Kunft und Fleiß verbefert und artbar gemacht werden muß. Was alſo allhie micvieler Mühe zumege gebracht wer- den kann, ift gewiß in jedem andern Erdreiche viel leichter ARRORN + 13; s . 2 Wenn nun ein Pas zu einer Pflanzung ausge⸗ wählt ($. 4) und zubereitet iſt ($. 12); fo fommt es auf eine Kenntniß dererjenigen Pflanzen an, welche darauf geſetzt werden Fönnen, und zwar wird eine dop⸗ pelte Kenntniß, theils dem Kamen, theils aber auch der Natur nach, erfordert, $. +14 und Wildniſſe anzulegen. 17 . 14. Dem Namen nach muß man eine jede Pflanze — ($. 13)5 weil man fie ſonſt gar nicht unters ſcheiden und ſich bemerklich machen koͤnnte. Zwar um ſich ſelber eine Pflanze bemerklich zu ma · chen, waͤre eine jede Benennung, ja ein jedes Zei⸗ chen, welches wir derſelben beylegen, hinreichend, So wurde bier bey mir eine Bien die Sagemüblen - Viren genannt, weil fie gleich neben der. Sage oder Schneidemuͤhle ſtand. Damit wir aber die unendlichen Irthuͤmer, worin wir fodann gerathem würden, vermeiden, oder, wie _ der Ritter Linne fich irgendwo ausdruckt, nicht in die vorige Barbarey zurück fallen, und uns auch ans dern verftändlich machen, nicht weniger nachſchlagen und lefen fönnen, was andre von jeder Pflanze ges lehrt und gefehrieben haben ; fo ift nothwendig daß wir uns den rechten beftimmten Namen, womit echte Kräuterfenner die Pflanze belegt haben, und unter welchem fie allen befannt iſt, ausforfchen. 2 Es iſt eben nicht noͤthig, daß wir uns alle und je⸗ de Benennungen bekannt machen, womit eine Pflanze von andern entweder aus Unwiſſenheit, oder aus eis nem Meuerungsgeift belegt worden, fonft würden wir unfer Gedaͤchtniß ohne Moth und Nugen ermäden, Es ift genug, wenn wir davon nur foweit eine Kennt⸗ niß haben, daß, wenn uns ein weniger befaunter Mame vorfommt, wir wenigſtens wiſſen, wo wir den wahren Namen, oder die Beſchreibung der Pflan⸗ ge, welche dadurch verftanden wird, auffuchen follen, und wenn ja von Unwiſſenden ein barbarifcher oder ganz unſchicklicher Name gebraucht würde, daß wir uns nicht gleich verführen Ian, zu glauben, be “ste Theil. 1. et. 18 Wie kleine Luſtwaͤlder/ Pflanzungen wir mit einem neuen Namen auch eine eben ſo neue und unbekannte Pflanze erhalten werden; Wit ha⸗ den vielmehr in ſolchen Faͤllen allemal Urſache miß⸗ trauiſch zu ſeyn, und uns entweder gar nicht verfuͤh⸗ ren zu laſſen, oder doch vorher eine ſorgfaͤltige Unter⸗ ſuchung anzuſtellen, ehe wir Koſten anwenden. Der fleißigſte Naturforſcher unſerer Zeit, der Rit⸗ ter Linne, hat mit ſolchem Fleiß alle Pflanzen aus⸗ geforſcht, unterſucht und mit zutreffenden Namen be⸗ legt, daß feiner Scharfſichtigkeit ſehr wenige entwi⸗ fehen koͤnnen. Er hat in ſeinen generibus planrärtum alle bisher bekannt gewordene Geſchlechter auf das genaueſte beſchrieben und beſtimmt/ fo. daß mat bey jeder neu vorkommenden Pflanze bald entdecken kann, zu welchem Geſchlechte fie gehoͤren moͤgte. 194 In den Speciebus plantaram; und im zweyten Theis le des Syftematis Naturæ hat er alle ihm bekannt ges⸗ wordene Sorten von jedem Geſchlecht aufgefuͤhrt. Seine Namen enthalten einige der vornehmſten Kennzeichen , - wodurch man jede Pflanze vom den ähnlichen unterfcheidet, und auſſerdem hat er für.jede noch einen Trivial Namen nemlich ein einzelnes Wort, welches zum’ Geſchlechts⸗Mamen geſetzt wird, afigenommen, damit man nicht, den oft langen und weieläuftigen ganzen Namen behalten und jedesmal herfagen darf, ſondern jede Are von Pflanzen fi un ter zwey einzelnen Worten bemerken kann. »3. & Quereus ‚robur, "Quercus rubra ‚ı Quereus prinos, und fo weiter, Diefe trivialifche, Namen find alfo dasjenige, was fich ein jeder , der ſich Pflanzen ‚ber merken will, bekannt machen ſoll. : Die übrigen "Hauptnamen dienen dazu, daß ein: Öartenfreund, | det eine neue, ihm noch niche bekannte Pflanze unter — 9 9 einem und Wildniffe anzulegen. 19 einem Teivial⸗ Namen erhaͤlt oder beſitzt, nach jenen pruͤfen kann, ob die Pflanze auch die darin enthalte⸗ ne Theile oder Eigenſchaften habe, mithin eben die nemliche ſey, welche der Name anzeigt. Anfaͤnger in der Botanik werden dabey zwo Haupt⸗ unbequemlichfeiten bemerken; Eines Theils wird den! wenigſten die botanifche Sprache befannt feyn, und fie werden nicht anders als mit vieler Mühe erlernen, was die vom Ritter angenommene Kunfmörter bes deuten, or Wollen fie aber mit einiger Zuverläßigfeit handeln, und die Pflanzen gründlich kennen lernen ,ı fo müffen fie fich doch jene befannt zu machen fuchen *). » . Anderen Tpeils erden manchem die angenommenen Character | nicht beftimmend und unterfcheidend genug feinen, Wer aber einen Berfuch machen will, wird finden, wie ſchwer es fey, in wenig Worten genau die Kennzeichen. zu beftimmen, ‘wodurch ‚eine Sache von allen ähnlichen unterfihieden ift, ohne daß fie ges wiſſer Maaßen au auf eine oder andre der ähnlichen. paflen. Zum Erempel habe ic im dritten Theile S. er Bien und Aepfel, und ©. 547, Orangen, Li⸗ monen und Citronaten verglichen. Eine öftere ——— macht uns darin mehr | —* Br x „® 2 Man Wir werden dazu IM — wenigſtens was die einheimiſchen Pflanzen anlanget, durch den Fleiß des Seren Drofeffor GOeders in Copenhagen: eine große Erleichterung erhalten, „welcher ein Verzeichniß der daͤniſchen —0— herauszugeben im Be riff ift, BEIN Gun er, nad) der dabon 12 — Probe, die Cha⸗ >rarter nicht allein von den Gefehkechtern, ſondern auch von jeder Sorte im Deutſchen beſchreibt. 20 Wie Beine Luſtwaͤlder, Pflanzungen Man geht bey denen ohnehin jegt allgemein anges nommenentinnefchen Namen doch ficherer, als wenn man die ältern unbeftimmten ſchwankenden Benen- nungen eines Bauhins, Tourneforts, Boerha⸗ vens, und fo weiter, wieder hervorfuchen und bey⸗ behalten wollte, Doch, da hier die Rede blos von Bäumen ift, fo mögte mancher denken, daß es fchon genug fey, wenn er fi, wenigſtens bey den einheimifchen Pflanzen, blos um die deutſchen Namen befümmere, und daß er der lateinifchen Namen entbehren koͤnne; Erwe- gen wir aber, wie vielerley Namen oft der nemliche Baum, z. E. Euonymus europæus, Frangula alnus, Sorbus aucuparia, habe; Leſen wir weiter nach, wie ſehr die auch noch in neuern Zeiten vom Forſtweſen handelnde, ſonſt geſchickte Verfaſſer ſich in den deut⸗ ſchen Benennungen irren und abwechſeln, fo daß fie dadurch undeutlic und unvernemlich werden, und j. E. ganze Abhandlungen fehreiben müffen, was vor ein Baum wol unter Schießbeeren verftanden wer» de? So werden wir bald überein Fommen , daß wir. ohne die wahren lateinifchen Benennungen mit anzu⸗ führen, ſehr unficher gehen und unmöglich fertig wers den fönnen, um fo weniger, da viele der deutfchen Damen nur Provincial, Benennungen find, welche auffer der Provinz nicht einmal in den übrigen Their len von Deutfchland verftanden werden. Ich erinnere mich unter andern, daß, als ich erft mich auf die Botanik zu legen anfing, und einen Ulmbaum im Frühjahr in Blüthe antraf, die ich noch nicht gefehen hatte, mithin den Baum, da er noch Feine Ölätter harte, nicht aleich erkennen Fonnte, deremanet einen Bauren * vollen Namen fragte, fo r nennte und Wildniffe anzulegen, —X nennte derſelbe ihn eine Wiecke. Ich ſchlug deswe⸗ gen nach, und fand erſt nach vieler Muͤhe, daß ein Ulmbaum in einigen Gegenden ſo genannt werde: Wenn ich nun von dieſem Baum handeln, und den⸗ ſelben nach dieſer bey mir gebräuchlichen Benennung Wiecke nennen wollte, fo würden mich wenige ver— ſtehen. Wenn ich vieles von dem Quandelbeer⸗ baum oder Slägbirle erzählte, ohne einen mehr bes fannten Namen anzuführen, fo werden wenige diefe Benennungen Fennen; wenn ich aber einen Amelan⸗ &ier nenne, fo verſteht mich ein jeder, % 15 | Noch fchlimmer ift, wenn man einen Namen, der einer gewiffen Pflanze einmal beygelegt worden, eis ner andern zugiebt, woher nothwendig eine Zweydeus tigkeit erfolgen muß. 3. E. Hartriegel, Aärtern, ift eigentlich der Name von Cornus Janguinea, et wird aber von einigen auch bey dem Liguftro sulgarz gebraucht. Der Herr von Brocke in feiner Forſt⸗ wiffenfchaft braucht verfchiedene weniger befannte Bes nennungen, welche vielleicht in dem Braunſchweigi⸗ ſchen eingefuͤhrt ſeyn moͤgen, ſonſt aber einen frem⸗ den Forjtmann leicht irre machen koͤnnen. Pey ihm heißt z. E. | ©, 99. Acer campeftre der Lennen- oder Leim⸗ Lem: welches aber der. Acer platanoides feyn ol, | ©. 101. Acer folüs lobatis obtufis emarginatis, wo⸗ bey er den jegt nur blos bey dem Waflerholder ges braͤuchlichen Namen von Opulus anführe, „und welches eigentlich der Acer campeftre feyn fol, nennt er Weiß Neper. % B 3 S. 22 Ri Feine Zuftwälder, Pflanzungen S. 115. Berwechſelt bopulus tremula und Popu- — lusaigra, ©, 117. Macht er eine befondre Art Tremula alba, welche die. Bauren im Eellifchen um ihre Höfe pflanzen ſollen, und lege ihm die hier in Micder> » fachfen bey der Ulme gebräuchliche Benennung, Steckwiecke, bey. Sch habe aber im Eellis fhen nichts als die gemeine Populum tremulam gefunden. S 118. Nennet er den Eltzbeerbaum (Cratægus torminalis) Unedo, eine ſonſt blos bey dem Erd» beerenbaum gebräuchliche Benennung. Daf. Wendet er bey dem Sorbus fariva oder Spier- apfel unrecht den Beynamen von Saulbaum an, ©. 139. Heißt er die Vogelkirſche oder den Stink⸗ baum (Prunus padus) auf Latein unrechthrangula. ©. 151. Nennet er die Pappelweide Populus alba, da doch die Nede von dem Populus nigra ohne Zweifel ift. ©. 178. Heißt der Pinus cembro bey ibm Zuͤrben⸗ baum, und er wendet den, einem ſehr unterfchie- denem Geſchlechte zufommenden lateinifchen Na« men Celtis an, weil diefer auf deutſch Zürgel- oder Zürgenbaum genennet wird. Slemming (deutfeher Jaͤger) nennet den Evonymus europeus, Röüftern Holz; Sein Sliegenbsum ſoll vermuthlich Prunus padus ſeyn, welcher im Haushaltslericon Klfebeer oder Drachenbaum genannt, und nicht deutlich befchrieben wird. Rhamnus frangula, Rhamnus catharticus, und ‚ Viburnum opzlus, heißen bey ihm ale drey Schießbeeren. Im Nund Wildniſſe anzulegen. 23 Im Zaushaltslexicon werden der Johannis⸗ brotbaum Ceratonia Miqua, und der. Judas⸗ baunm als eine wilde Sorte von jenem ——8 vermiſchet. Die Rheinweide heißt daſelbſt wilder Cothei baum. Ich fuͤhre dies nur Hum Exempel an, damit weni⸗ ger Erfahrne, wenn fie dergleichen Veränderungen bemerken , ſich dadurch nicht irre machen laflen.. 3% €. Flemming beſchreibt ©. 296 einen Baum uns ter dem Namen eines Agatbaums, weil er Feine Dfüte noch Frucht, fondern nur in zwanzig Jahren eine Blume rrüge, woraus ein Sinorpel, wie ein Aggt würde; diefer fol nur im Pfälgifehen und Maynzis ſchen gefunden werden. Dach der Befchreibung vera ſteht er den Sorbum ativam dadurch, Ein Unwiffens der. aber Fann leicht verleiter werden , den Agatbaum als etwas neues und feltenes anzufehen, und fich viele Mühe zu geben, um aus diefer Gegend Saamen da» von kommen zu laffen, wenn er gleich den Spierlingss bakın fchon in Menge hat *). B 4 $. 16, 6) Ste diefen Sehler find fonderlich junge angehende, noch Feine genugfame Erfahrung habende, Plantagen; freunde zu warnen, welche gemeiniglich, gernalles has ben wollen, und bey denen jede dunkle over feltfame Befchreibung oft den ftärkften Eindruck erweckt; de nen alfo genug ift, wenn fie nur das Vergeichniß von ihrer Sammlung mit einer Menge nichts bedeuten— der Namen ausfüllen koͤnnen. So viel Liebhaber auch die Botanik ſeit den letztern dreyßig Jahren gefun— den hat, fo erinnere ich mich doch auſſer dem Sorbus hybrida keiner einigen fgit dem in Deutfchland neu entdeckten Staude. 24 Wie fleine Luſtwaͤlder, Pflanzungen ar Dr F "Damit nun ein $iebhaber fich die Namen von de nen bey ung im freyen Felde wachfenden Bäumen br» Fannt machen koͤnne, fo wird hinter der. folgenden Ab» handlung ein ausführliches Berzeichniß davon folgen, Ich vermeine, daß folches zuverläßiger fey, als ans dere, bisher in andern Forftbüchern befannt gemachte ähnliche DVerzeichniffe, weil ich: die allermehrften darin erwehnten Gattungen felbft beſitze, oder doch gehabt habe, und in meiner Sammlung von trodfnen Kräutern zeigen kann; Auch habe ich verfchicdene ans dere mit großen Fleiß, Koften und Mühe zufammen gebrachte Sammlungen , infonderheit die ihres Gleis chen in Deutfehland nicht habende, vorzüglich an fremden, weniger befannten Pflaazen reiche Pflan⸗ zungen des Heren Hofrichters von Veltheim zu Harb⸗ fe, nebſt deffen einenen dabey mit nicht weniger Mühe geſammleten fchriftlihen Nachrichten und Beſchrei⸗ bungen, welche vielleicht nächftens auch im Drud ers fheinen werden, mehrmalen mit Fleiß nachgefehen und unterfucht; Zuletzt habe auch forhanes Verjeich⸗ niß nach der neueften Auflage von des LINNE Sy. ftemate Nature, Stockh. 1767. und von des MIL- LERS Gardeners Didionary, Lond. 1768. Fol, ergänget; Zumalen in dem letztern verfchiedene neue, von dem Ritter Linne übergangene Gattungen bes merft find, welche mir allerdings unterfehieden zu feyn, mwenigftens zu verdienen feinen, daß fie in Pflanzungen befonderg bemerft werden. Ich will hier zum Epempel nur dag einzige Gen fehlecht von PINUS anführen; der Nirter hat die dahin gehörende Sorten blos nach den Blättern oder Nadeln unterfcheiden wollen, alfo — — mit : und Wildmiffe anzulegen. 25 mie einander unter einem Namen verbunden, welche in dem ganzen Wachsthum, und vornemlich in den Zapfen merflich ſich von einander entfernen. Miller macht alfo fo viele Sorten mehr, und es dürfte bey den Führen cben ſo erlaubt feyn, die Kenn« jeichen von den Zapfen zu nehmen, wie der Ritter die vier Arten von Thuja blos.nach den Zapfen charactea riſirt. Mit den Eichen hat es eine fat ähnliche Be⸗ wandniß. $. 17+ Dies Verzeichniß Fann alfo für alle Garten» und Forſtliebhaber einen vielfältigen Nugen haben. 1) Finder man darin alle Bäume und Stauden, welche bey ung wachfen werden, und welche man in einee Sammlung antreffen wird, kurz beyfammenz . man kann fie alfo eher überfehen, und ſich ohne viele Mühe befanne machen, Sol man fie hingegen in weitläuftigen Werfen, z. E. im Miller erft mühfam zufammen fuchen, fo wird, vornemlich einem noch nicht fehr geübten Anfänger bald die Luft vergehen, „und man wird unter fo vielen Laufenden von Pflanzen irre werden. eh 5. 18. 2) Wenige Gartenfreunde werden alle einheimiſche oder nunmehr bey uns ſchon naturaliſirte Baͤume ken⸗ nen, gleichwol iſt vor allen Dingen noͤthig, um kein Fremdling in ſeinem Vaterlande zu ſeyn, ſich mit ſei⸗ nen eigenen Landesleuten bekannt zu machen; Theils damit wir wiſſen, was wir bey uns in unſern Forſten und Hecken ſuchen und finden koͤnnen; Theils um ei⸗ ne uns vorkommende bekannte Pflanze eher und leich⸗ B5 ter 26 Wie eine Luſtwaͤlder, Pflanzungen ter zu kennen, damit ſich nicht andere unfete Unwiſ⸗ ſenheit zu Nutze machen, und ung eine ganz gewoͤhn⸗ liche Pflanze als etwas befonders geben; Theils um zu wiffen, wo man eine einheimifche Staude ſuchen ſoll; fo wird man z. E. den Prunus nicht leicht anders als in Hecken finden; Myrica gale und Ledum paluſtre wachſen nur an Suͤmpfen im Sande, Acer campeflre ift eine Hecken - Pflanze; Acer montanum und platanoides muß man in dicken Wäls dern ſuchen. i C $, 19 3) Kennen wie unfere bey uns wachfende Landes⸗ \ leute, fo werden wir Feine Koften anwenden, um fol« che aus England oder Holland fommen zu laffen. Es ift mir felder Anfangs fo gegangen, und ich habe bey mehrern andern ein gleiches Schicffal bemerkt, daß fie Stauden theuer gefauft haben, welche fie in dem nächften Walde nur ausheben laffen Eönnen, ch habe einige Pflanzen verfchiedene Jahrelang als et⸗ was feltenes gefchäßer, bis ich fie endlich felbft wild. wachfend entdeckt habe; z. E. der Serchenbaum ward vor diefen bey-mir gleich den Eupreffen in Kaften ge⸗ pflanzt, und ale Winter mit der Orangerie ins Haus gebracht. Wenn ich auch die Koften nicht rechne, fo fhäme ich mich doch, wie die englifchen und hol» ländifchen Gärtner iiber unfre Leichrgläubigfeit und Unwiffenheit Iachen müffen, wenn fie uns Pflanzen um einen Gulden oder vielleicht theurer verfaufen, von denen fie wiffen, daß fie aller Orten in Deurfch- Iand in Menge wachfen; Ich erinnere mich der Er⸗ zählung eines Freundes, der in einer englifchen Pflan- zung einen nicht gefchornen, alfo über und über mit j feinen | | ı# und MWildniffe anzulegen, 27 feinen ſchoͤnen rothen Beeren beſetzten, Taxusbaum ſieht, und glaubt, daß ſolches etwas beſonders rares und neues ſeyn muͤſſe, weil er in Deutſchland nur ge⸗ ſchorne Pyramiden davon geſehen hatte, Der engli⸗ ſche Gärtner lacht ihn aus, daß er fo unwiffend feyn und einen in Deurfchland fo befannten Baum nicht bemeift haben ſolltez Er will erft behaupten, daß dergleichen Bäume in Deutſchland nicht wären, wird aber ſchamroth, wie ihm der Gaͤrtner den Na⸗ men von Taxus nennt. §. 20. 4) Wenn wir ung mit den einheimiſchen Baͤumen Bekannt gemacht haben, fo wird es leichter, auch die fremden Fennen zu lernen. Da eg aber, wie ich biernächft zeigen werde, nöthig ift, darunter, wenn man eine Pflanzung anlegen wil, eine forgfältige Wahl zu treffen, foift dazu fehr beförderlich, wenn man alle die Pflanzen, worunter eine Wahl anzuftellen ift, in einem Blick uͤberſehen, die zunächft zufammen ges hörende und mit einander verwandte Arten fofort ver⸗ gleichen, und zugleich die Eigenfchaften angeführe finden kann, welche der einen Vorzuͤge vor andern geben, —— 6. 2Is 5) Das Vergeichniß lehret ferner alle Spielarten und Abänderungen fennen, welche man in großen Sammlungen anzutreffen pflege, und die gemeinig- lich mehr als die Hauptforte felber geachtet werden, wenn diefe gleich Vorzüge hat, Wenigſtens werden fie cheurer verkauft, und es geht damit fo, wie in einer großen Bibliothek, wo es nicht genug if, ein ‚2 | gutes 28 Wie Heine Luftwälder, Pflanzungen ein gutes Buch zu haben, fondern man giebt einer. wenig gemeinen, etwas beſonders habenden, oder ets wa äußerlich ins Auge fallenden, Auflage den Vor⸗ zug, und bezahle fie theurer, wenn fie auch im Grun⸗ de weniger brauchbar feyn ſollte. Ja man pflegt den Werth einer Bibliothek nur darnach zu beſtimmen, 2. fie viele dergleichen feltene Werke sufweifen ann, Auf gleiche Weife pflegen die gemeinen Gärtner mehr damit zu pralen, wenn fie weniger befannte Spielarten oder Varietäten von fonft befannten Pflans zen zeigen koͤnnen, als wenn fie eine ganz fremde neue Pflanze haben, Verſchiedene Varietaͤten zieren auch eine Pflan⸗ zung, und duͤrfen billig in großen Sammlungen nicht fehlen. Man pflanzt lieber einen Viburnum (Opulus) rofeum, oder Schneeballen, als den gemeinen Vibur- num Opulus; Cine Buͤche mit rothem Laube; die buntlaubigten Ahorn, Eichen, Weiden, Huͤlſen, Ulmen, Burbaum, Epheu, geben, wenn fie zwis ſchen andern grünen Bäumen gepflanzt werden, eine angenehme Veränderung, Ein gefüllter Kirfchene oder Pfirfchenbaum fält in der Blütezeit fchön in die Augen. Jedermann wird lieber eine gefüllte Roſe fehen, als eine einfache ohne Geruch. Hingegen ift eine Berberize mit weißen Srüchten, und ein Judasbaum mit weißer Blüte nicht fo ſchoͤn, als die gemeinen Arten; da eben an jenem die ſchoͤ⸗ nen fcharlachfarbenen Beeren, und an diefem die purpurfarbene Blumen das vorzüglichfte find, Eine Hilfe ohne Stadyeln, Berberige ohne Kern, Speelilte mit einem Eichenblatt, find unbeftändige, = zus und Wildniffe anzulegen, 29 zufällige, Spielarten , welche ſich wiederum: aus, arten. DM 3 u Einige VBarieräten mit gefleckten oder geſcheckten Blättern verdienen weniger einen Platz. 3. E. das geld gefleckte Liguſtrum, an welchem die Blätter aus- feben, als wenn fie halb trocken oder verdorben waͤ⸗ ten, iſt weniger huͤbſch, als die Barierät mit ordents lic) geſcheckten Blättern. In großen Samlungen fönnen dergleichen Varie⸗ täten sannoch dienen, daß man fich Freunde damit machen, und andre Pflanzen von geößerm Werth ein» taufchen Fann, were Es ift alfo, fie zu Eennen, auf alle Weiſe zutraͤg⸗ lich; damit man, wenn. dergleichen von. Dühamel und andern in ihren, Berzeichniffen ohne Unterfcheid unter den wahren Sorten aufgeführt werden, nicht etwa glaube, daß es eine wirklich unterfchiedene Ark ——— Ah Miller bat fie in der neueften Auflage gang aus⸗ gelaffen und nur, bin und, wieder beyläufig erwehntz Echte Botanici befümmern fi) auch nicht darum, und fehen die Abänderungen mit geſcheckten Blättern blos als eine Krankheit, oder als ein Spiel der Na⸗ tur an, Die mehrften Menfchen fehen dagegen mehr auf das in die Augen leuchtende befondere, als auf das weſentlich fchöne. Nr A 6) Einen noch größern Nugen leiſtet das erwehnte Verzeichniß dadurch, daß ein jeder, der eine Samm⸗ bung von fremden Bäumen har, ſofort einen beftäns digen Caralogus darüber bey der Hand har, und fol« . hen ohne Mühe forrfegen, ausfüllen und — * > Anne 30 Wie Heine Sufiäter, — kann. Man muß nur, ſo bald man eine neue Pfla erhält, folche in dem Verzeichniß bemerfen. Wi man-ausführlicher feyn, fo ſchreibt man bey: jeden Damen a) das Jahr, wenn. man fie erhalten hat, b) den Ort, woher fie gefchicft worden, c) den Plag, wohin fie geſetzt iſt, d) was fonft etwa daben zu bes merken gemwefen. Bey der Pflange aber bemerft mar die Nummer fowol von dem Geſchlechte als von der Sorte aus dem Verzeichniß. Die mehrſten Gaͤrtner machen ſich alle ah von denen zugekommenen Gewaͤchſen ein neues Verzeich⸗ niß, und fangen folches jedesmal von Mr. 1. an. Man irret fich fodann gar leicht unter den Zahlen und Papieren; Wenn man bey einer Pflanze in der Fol: ge ei eine Nummer findet, fo weiß man fich nicht mehr webinnern, auf welches Jahr ſolche gilt, und wir Fa nie gewiß, was wit haben, oder ob der Name, unter welchem eine Pflanze geſchickt worden, eine bes fondete Sorte marquire, oder auch, ob wir eine ers haltene Pflanze nicht ſchon mehtmal beſiten? Bemerkt man aber einmal alle, yorräthigen Pflan⸗ zen in dem Verzeichniß, ſo erinnert man ſie fich befs fer 5. Man uͤberſieht ohne Muͤhe; was fuͤr Sorten noch feblen, und welche davon man ſich vornemlich Mühe geben muͤſſe, zu erhalten. nd | % 23 1,7), Das Verzeichniß giebt bey den mehrftenPflan- zen auch Nachricht von ihrer Natur und Vaterlande, und man Fann ſolches auch zum Örunde legen, wenn jemand,eine Sammlung von trocknen. Zweigen, oder van ae oder von den Srüchten macht. ac + 2 und Wildniſſe anzulegen. 3 F . 24 n4* 8) Damit man audy; wenn eine Sammlung erſt weitlaͤuftig wird, eine jede Pflanze leicht wieder ſin⸗ den fünne, fo rathe ich, einen bepflanzten Platz, we⸗ nigftens in Gedanken / in lauter Vierecke oder Triaris gel einzurheilen "und ſich die Grenzen von einem jes «1 > den durch eingefchlagene Pfäle,- durch geſetzte kennt⸗ liche Bäume, oder durch andre bald in die Augen fallende Zeichen zu bemerken; biernächft aber eine Tas belle zu entwerfen, "worin entweder die Mummern, oder auch die Namen von jeder ausgeſetzten Pflanze, fo wie fie neben’ einander geordnet worden, bemerkt werden. Nimmt man ſodann dergleichen Tabelle in die Hand, und'gehe durch ein ſolches Quartier , fo ſieht man ſogleich bey jedem Platz den Namen der Pflanʒe / ohne, ein weitlaͤuftiges Negifter nachſchla⸗ gen; oder die Nummern muͤhſam aufſuchen zu duͤr⸗ fen, oder in Verlegenheit zu gerathen, wenn die. NMummern verlohren oder verwechſelt werden. yasni) ao ¶ Auſſer dieſer Hülfe muß man erſi dey jeder Pflanze die Nummern ſuchen, dieſe werden entweder unkennt⸗ lich oder, verwechſelt, oder ‚gar verlohren; In dem Hauptverzeichniß kann man ſodann bey jeder Pflanze die Nummer des Quartiers, und die Reihe, wo ſie ſtehet, bemerken,ſo laͤßt ſich die Pflanze ſelber in der Tabelle bald finden, und da man zugleich die auf allen Seiten daneben ſtehende Nachbaren vergleiche und machfehen kann, fo iſt nicht wol möglich „.da ‚man ſich irren ſollte. Man weiß. ſodann auch, mie oft jede Pflanze ausgeſetzt worden. Ich habe derglei⸗ chen Tabellen von allen Baum- und Dbſigarten auch Sbalieren verfertiget. EEE * Edit. > 42 Wie Feine Luſtwaͤlder, Pflanzungen - Da aber von dem gepflanzten jährlich einige Pflan- jen ausgehen und erneuert. werden müffen, fo ifteine genaue Fortfegung und Nachbefferung nothwendig. Damit ein jeder defto leichter fich einen Begriff ma · chen fönne, wie eine ſolche Tabelle einzurichten fen, fo. füge ein Model dazu bey, welches weiter unten ferner erklären werde, 9. 25 9) Auffer den Lateinifchen und deutſchen Namen äft es dienlich, auch die englifchen zu wiffen, welche man hier ebenfalls forgfältig gefammlet findet. Man läßt die mehrften Pflanzen, fonderlich die amerifanifchen aus England fommen. Miller muß nothivendig nachgelefen werden, Die Saamen, welche aus Amerika gefandt werden ,- führen englis fche Namen, und unter folchen werden fie auch in des Balms, und in andern bilig zu Rath zu ziehenden Meifebefihreibungen angeführt. Es iſt nur. übel, wie ich ſchon in der Vorrede zum zweyten Theile des Hauss vaters ©. 25 angemerft'habe, wenn die Ueberſetzer bey Ueberſetzungen der Reiſebeſchreibungen oder an⸗ derer botaniſchen Werken, die im Original gebrauch⸗ ten engliſchen oder lateiniſchen Benennungen nach den Worten ins Deutſche uͤberſetzen, und dadurch, ohne das Hauptwort anzufuͤhren und beyzubehalten/ einen unverſtaͤndlichen Namen beransbringen, mithin die Erzählung undeutlich machen. Wer alsdenn noch He een Namen Fennt, Fann fich noch eher fin» 3.€ Eine Ananas wird im franzöfifehen Pain * wer "und im englifchen Pin - apple genannt, wer nun, ohne diefe Benennungen zu wiſſen, in deutſchen Relſebeſchrelbungen etwas von Zucker hůͤ⸗ ten und Wildniffe anzulegen, 33 ten oder Subrenzapfen lieſet, wird ſchwerlich erra- then , wovon die Rede Han 10) Wenn ich eine —— habe, und den Nas men davon zu wiffen glaube, fo darf man noch nicht blindlings trauen; Die Gärtner, welche Pflanzen verfehicken, irren f ch oft; fie find nicht algeit glau— benfeſt, und vielleicht felber angeführt worden, oder. beten einen einmal, einer Pflanze beygelegten Namen ohne weitre Ueberlegung nach; Es ift unvermeidlich, daß der gefchicftefte Gärtner fih nicht zu Zeiten uns ter einer fo großen Anzahl von Gewaͤchſen irre und die Namen verwechfele” Ich habe felber, feit dem Dies Verzeichniß entworfen worden, erft bemerkt, daß in meiner Sammlung verfchiedene Bäume für gang andre Sorten gehalten worden, als fie wirklich find, oder ich habe durch deren Hülfe, und durch ge- nauere Nachforfchung der Charactere erft jogt die wah⸗ ten Namen der zweifelhaften entdecft, Ich gedenke in der Fortfegung diefes Werks noch umſtaͤndlicher zu zeigen, wie wir uns bey Unterfus chung und Beurtheilung einer zweifelhaften Pflanze verhalten folen. Man kann nicht weit darin Foms men, wenn man nicht Bücher, worin die Beſchrei⸗ bungen und Zeichnungen enthalten find, befist; Man muß auch eine Kenntniß von der foftemiatifchen Eins ‚ theilung der Pflanzen haben, und ſchon mehrere Pflan⸗ - zen und ihre Theile kennen. Folgende Kegeln will ich hier vorläufig Anfängern. aum Veſten geben, $. 27. 1) Wer Saamen erhält, befchreibe folchen genau, oder zeichne ihn ab; hat man mehrere Körner, fo sr Theil, 1, Et. € wer⸗ 34 Wie Fleine Luſtwaͤlder, Pflanzungen werden die ſchlechteſten davon Behuf eines Saamen⸗ cabinets aufgehoben; Man kann mehrentheils aus dem Saamen ſchon das Geſchlecht oder wenigſtens die Claſſe, wohin eine Pflanze gehört, beurtheilen ; Auch wenn man andertveifigen Saamen erhält, nach» fehen, ob er mit dem vorigen übereintommt. 3. €, wenn man Srüchte von Viburnum, Prunus, Mes- pilus, Crategus, Sorbus erhält, welche äufeclich etwas haben. 9.28 2) Wer eine neue Pflanze erhält, trockne fich gleich einen Zweig oder auch nur ein Blatt auf, Weil die mehrfien Character vom Ritter Linne nach den Blättern beftinnmt find, fo kann man allemal nachfes hen, ob die Pflanze felber mit der Befchreibung über» einfommt. Geht auch eine Pflanze aus, fo Fann man fih an einem trocfnen Zweige ihrer erinnern, und, wenn man fie anderweitig Fommen läßt, eine Bere gleichung anftellen. 9. 29. 3) So bald eine Blume ſich zeigt, unterſuche man ſolche nach allen Theilen, und wenn ſie etwas merk⸗ wuͤrdiges zeigt, ſo zeichne man ſie ab, oder trockne ſie auf, bemerke auch die Zeit der Bluͤte. Duͤhamel hat ein ausfuͤhrliches Verzeichniß geſammlet, was vor Baͤume in jedem Monat blühen. S, deſſen Bes fihreibung von Bäumen, $. 30% j * r 4) Ein gleiches ift auch zu beobachten, wenn bie Baͤume anfangen Saamen und Fruͤchte anzufegen, damit man deutliche und zuverläßige Befchreibungen geben Fönne; Nicht wie z. E, Slemming, welcher pag · und Wildniſſe anzulegen. 35 pag. 301, fagt, der Ahorn habe Beeren, tie die F Ellern. Der Saame von beyden iſt mark Unterfchieden, und — = Beeren. 5) Anfänger — fi die allerbefannteften Sors ten und am mehrften in die Augen fallende Bäume vecht zu bemerken. Z. E Wenn ich eine hiefige als ler Orten zu fehende Eiche Fenne, und fehe alsdenn in einee Sammlung mehrere Arten von amerifanis ſchen Eichen, fo werde ich bald bemerken, daß folche mehr Aehnlichkeit mit einer Eiche, als mit einer Buͤ⸗ che oder Eller haben, Kenne ich eine Kaftanie, und fehe * Chinqua- pin- Buſch, ſo werde bald auf die Vermuthung ges zarhen, daß diefer zu jenem gehöre; Schlag ich ſo⸗ dann das Verzeichniß nach, und finde darineine ame» tifanifche Kaftante angeführt, fo werde ſchon mit eis ne Gewißheit fhlieffen, daB es diefelbiae fey, wels che vor mir ſtehet. Kenne ich eine hiefige Eler, und weiß, daß fie ganz runde, oft fhmierig angufaßende Blätter habe, und bemerfe alsdenn eine amerikaniſche Eller mit glat⸗ ten zugeſpitzten Blättern, fo wird mir zwar der Las terfchied merklich feyn, ich urtheile aber doch aus der Nehnlichkeit, daß es eine Eller ſey. Vergleiche ich gegen beyde eine Alnus (Betula) ⸗ in- cana, welche dicke, dem Sorbus gleichende, Knoſpen hat, fo werde ich doch bald erkennen, daß fie cher zu den Ellern als zum Sorbus oder Cratzgus gehöre, Habe ich einmal_einen Tulpenbaum’ gefehen, fo Fann derfelbe fchwerlich wieder vorfommen, ohne daß nicht deffen merfwürdiges taub fofort den Namen das von in Erinnerung bringt, Ca Ein 36 Wie Heine Suftwälder, Pflanzungen Ein Dlatanus hat eben fo merfwürdiges Laub, und ift leicht Fenntlidy. Finder. man nun einen oriens taliſchen Platanus, fo wird uns bald einfallen, daß folder dem Character vom Platanus ähnlicher als - einem-andern fomme, ob man gleich. bey Vergleichung mit dem occidentalifihen- einen Unterfchied bemerfen muß. Das prächtige große faub von einem Caralpa wird man in einer Semmlung vor den nebenftchenden Pflanzen nochwendig bemerfen; Kennt man nun die gemeine Bignonia radicans oder große Tromperblume, welche in den mehrften Gärten angetroffen wird, und erinnert fich aus dem Verzeichniß, daß unter dieſes Gefchlecht verfihiedene Sorten gehören, daß die mehrs ften fehlingende und Eletternde Stauden find‘, daß aber eine Sorte darunter zu einem großen Baum wach» fe, mit fchönen großen Blättern, welcher in Ames rifa Catalpa gendnnt werde; fo wird uns eher in Er- innerung kommen, ob dicfes etwa der vor ung ſtehen⸗ de Baum fegn möge? Das Gefchlecht von Cratzgus ift durch die verſchie⸗ denen neuen Zufömmlinge aus Amerika gar zahlreich "7 geworden, und hat mit den Mefpilis und Sorbis ef. ne große Aehnlichkeit, fo daß man fie öfters verwech⸗ fele: Miller nennt verfihiedene Sorten Crarzgus, die der Ritter unter die Mefpilos rechnet; Kennt „man aber erft einige davon, fo wird e8 nicht gar fehwer feyn, die übrigen aus einander zu finden: Wiewol allemal dazu eine Uebung und Kenntniß ers fordert wird, wi $. 32. Fr Be Wenn wir nun die Pflanzen dem Namen nach fennen, fo müffen wir uns noch ferner ihre Natur | und und Wildniffe anzulegen. ‘37 und Eigenfchaften befannt machen, ($. 13) denn. daraus ergiebt ſich, wie wir eine jede warten und handhaben muͤſſen, und wie wir ſie nutzen koͤnnen. Se 33. Wie wir uns dabey verhalten ſollen, dazu giebt ‚der Ritter Linne vortreffliche Muſter in denen bey» den im V. Tom. der Amoenitatum nachjulefenden Abs handlungen Arborerum füecicum, und Fruterum fue- cicum, und in einer dritten im IV. Tom. Stationes plantarum. 4. 34. Es beruhet darauf, daß wir bey jeder Plang zu erforfchen haben: 1) Pattiam, das Vaterland, nemlich in wel⸗ chem Theile der Welt, oder in welcher Provinz ſie angetroffen wird. 2) Adrem feu Clima, das Clima, worin fie vorzüglich, oder vielleicht nur allein fortfomme. 3) Cibum, die Nahrung, welche fie erfordert. 4) Potum, den Durft, ob fie viel oder wenig Feuchtigkeit verlanger. 5) Motum, die Art zu wachfen. 6) Excreta, ihre Sorrpflanzung. 7) Serendi modum , ihre Dermebrimg. 8) Mores, die Natur und merEwürbigen Eigen fchaften. g)'Ufus, mie fie gebraucht wird, und was für Mugen fie leifter. 10) Tonfitatem. ob, wie, und wenn fie geſcho⸗ JF werden koͤnnen. C3 $. 35. 38 Wie Heine u. Pflanzungen $ 3 1) Das Vaterland & er zu —— it u um deswillen nörhig, damit wir wiffen, a) was bey ung felber oder in unferer Nachbarfchaft wächft? b) Wos ber wir eine jede Pflanze am leichteften kommen lafs fen fönnen ? c) In wie weit fie ſich für unfern Him⸗ melsftrich ſchicken werde? Eine Pflanze, die nur an einem-eingelnen Ort, oder in einer Provinz gefunden wird, ift ſchon rarer und mehr zu fhägen, als eine andere, die man.faft aller Orten und in allen Ländern antrift, z. E. eine Roßkaſtanie. Der Ritter Linne handelt davon in der Abhand⸗ lung, Horticultura academica: v. Amoenit. ac. T. IV. p. 215. Er nimmt zur Hauptregel an, daß alle Pflanzen, welche unter einem Himmelsftrich und in - einerley Grund und Boden wachfen, auch auf einers ley Art verpflanzt werden müffen. Dieſemnach unterfcheidet er in Unfehung der Pflane zen folgende Himmelsftriche: ı) INDICUM, Indien, begreift die zwiſchen den Wendezirkeln, mithin in den heißeſten Weltges genden in Afien, Africa und America belegene Laͤn⸗ der; mit dem Unterfcheide, daß man die aflatifchen Provinzen Oſtindien, und die amerifanifchen Weſt⸗ indien nennet, fo wie man überhaupt bepde In— dien fagt. Hier ift die ftärffte Hite, es wird niemals Winter, die dortigen Pflanzen Fönnen alfo Feine Käls te vertragen; Wenn wir fie in Ölas- oder Treibhäus fern verwahren, fo pflegen fie im Frühjahr und. Herbft am ftärkften zu treiben, mitten im Winter und Som⸗ mer aber machen fie einen Stillftand. Die Blätter behalten fie immer, pflegen auch zweymal im Jahr zu und Wildniffe anzulegen. 39 zu blühen.» Alle dafelbft wachfende Bäume ſchicken ſich alfo für unfre Pflanzungen nicht. Der Rirter Zinne nennet fie vielmehr, weil fie in geheitzten Ge- wächshäufern, und gleich denen dorther Fommenden wilden Thieren in ihren Kerfern eingefperrt gehalten werden müffen, Plantas feras, wilde Pflanzen. 2) AEGYPTIACUM, Egypten. Dafelbft iſt faſt die allerftärkfte Hige, und die Pflanzen müffen ein halb Jahr ohne Regen leben, alfo auch bey ung in Treibhäufern aufbewahrt werden. Dazu gehöre Arabien, IN? 3) AUSTRALE; der Aimmelsfkrich von Xetbiopien bis an das Porgebürge der guten Hoffnung; Wo es Sommer ift, wenn wir Winter haben. Die dafigen Pflanzen pflegen alfo bey ung im Winter zu blühen. Sie erfodern zwar Feine ſtar⸗ ke Hitze bey ung, vertragen aber die Kälte nich“, fie werden ſchon in Falten Gewächshäufern verwahrt. Mit den Pflanzen aus einem Theile des füdlichen Amerifa, nemlih aus Peru und Brafilien, hat es ungefeht gleiche Bewandniß. 4) MEDITERRANEUM, das füdliche Europas; Dahin gehören die füdlichen Provingen von Europa, Ungarn, Navarre, Spanien, Porz tugal, Stalien, Archipelagus, Medien, Armenien: Bon den dafigen Pflanzen Halten viele bey uns aus, viele aber find auch zaͤrtlich, und vertragen weniger die Kälte, als andre, welche aus heißern Gegenden fommen. * 5) BOREALE, das nördliche Europa; da hin gehören alle nördliche Provinzen von Europa, von Lapland an bis unter dem Himmelsftrich von Pas ris; mithin ganz Schweden, Dännemarf, Rußland, — EC4 Polen, * 40 Wie kleine Luſtwaͤlder, Pflanzungen Polen, Preußen, Deutſchland, Schweitz, Holland, Flandern, Großbritannien. Alle hier wachſende Pflanzen ſind diejenigen, welche bey uns —* weite⸗ re Verpflegung fortkommen. 6) ORIENTALE, der Orient; Dahin wer⸗ den gerechnet, das mitternächtliche Afien, Siberien, Zartaren und Syrien; Die dafigen Pflanzen treiben vornemlich im Srühjahr. Plante vernales ; Ein Theil davon verträgt unfre Winter, andre fi ind etwas weichlich, 7) OCCIDENTA LE, Nordamerika. Dar zu werden alle nordamerikanifche Provinzen gerechnet, ale Philadelphia, Virginien, Canada, Carolina, Japon. _ Die dafigen Pflanzen fommen zwar bey uns größtentheils” gut fort: Einige davon pflegen aber fpät im Herbft erft zu blühen, und fegen fodann feinen reifen Saamen, welches ihre Vermehrung ſchwer macht, % 8) ALPINUM, die Alpen; darunter verftche man alle hohe Gebürge oder Alpen, welche einen großen Theil vom Sommer mit Schnee bedecft blei⸗ ben, wo c8 faft den größten Theil vom Jahr Winter ift, die nur einen Furgen Sommer haben, und Feis nen Fruͤhling noch Herbft Fennen, J Die daſigen Pflanzen fönnen ſich an unſere wärs mere Luft im Sommer nicht gewöhnen, werden weich licht, und nehmen alsdenn Ki ung leicht im Winter Schaden. G 3 2) Das Llima ($. u —— uns, was für eine age wir einer Pflanze geben müffen. ie Myrica cerifera wächft wie unfre Myrica gale, ‚gern in feuchten niedrigen Gegenden; Man * e aher = | | Schwarzdorn ziehen. ni und Wildniffe anzulegen. 48 daher nicht auf hohe) kalte, den Zugwinden aus ge⸗ ſetzte Berge pflanzen. Die Betula zana waͤchſt nur per den höchften, kaͤl⸗ teſten Alpen, und ſchickt ſi id nicht in einen warmen’ fruchrbaren Grund... . Merfwürdig. ift die Eintichtung in Montpellier, wo man, um in der dortigen heißern Gegend, dien Alpen» Pflanzen Fältere Pläge zu verſchaffen, eine große vierzig Schuh tiefe Grube mit Teraffen, in Form eines Amphirheaters, in die Erde gearbeiter hat, in deren Grunde “ * kuͤhl iſt. Nach der — welche eine Pflanze erfordert, (F. 34) muͤſſen wir ihr entweder einen fetten oder magern Grund geben. Einer Pflanze, die ſchon im magern Grunde fort⸗ kommt, z. E. einer Vogelbeere, Hainbuͤche, Eſpe, geben wir unrecht einen fetten Boden, Im Gegen⸗ theil duͤrfen wir keine, einen guten Boden erfordern⸗ de, Edeltanne auf einen Steinfelfen feßen. Einige Pflanzen wachfen nur im Sande, z. €. die Birfen, Spartium fEoparium. Die Fuhren wachfen im magern Sande, wo nichts ‚welter fortfoınmen will. _ Ein Buͤche will fehon guten Boden haben. Eine Fichte kommt fort, wenn fie oben’ nur einen Spann hoch gute Erde hat, wenn der Boden übrie gens auch noch fo fehlecht iſt; die Weißtanne erfor⸗ dert fehon einen Boden, wo die Wurzeln tief unter fih treiben Fönnen, Wo font nichts wachfen will, Fan man Wachols derbeeren, Artemifia campefris, kg belianthemum — Eine 42 Wie Heine Luſtwaͤlder Pflanzungen Eine Kapper/Staude waͤchſt an und aus allen Mauren, muß alfo in — von alten Mauren ge⸗ pflanzt werden. 3 8. * 4) Eine gleiche Sefihaffenfeit. hat es mit dem Durſte einer Pflanze, oder in wie weit fie Waſſer⸗ gierig iſt. ($. 34) Vaccinium vbginofum, Myrica gale, Viburnum opulas , wachſen in — Gegenden. Die Ellern, Weiden und Pappeln wachſen an Plaͤtzen, welche den Winter uͤber unter Waſſer ſte⸗ hen, oder an den Ufern der Fluͤße. Arbutus dua urſi kommt nur in den trockenſten blo⸗ Ben Heiden. fort. Ein Tulpenbaum erfordert feuchten Grund; Der Platanus wird in etwas Waibtrens Boden fchon freus diger wachfen. * Ein Haßelſtrauch oder eine Birke entbehren des Waſſers faſt ganz. Ein Tupelobaum oder Pishamin muß nicht weit vom Waſſer gepflanzt werden. Zu bemerken aber iſt bey dieſer Gelegenheit als ei⸗ ne Hauptregel, daß man eine fremde Pflanze, von der geſagt wird, daß ſie in feuchten Gegenden wachſe, z. E. eine Myrica cerifera, Kalmia, Magnolia, des» wogen nicht an einen naſſen Platz ſetzen muͤſſez denn, indem es daſelbſt am ſtaͤrkſten frieret, und am kaͤlte⸗ ſten iſt, lauft man Gefahr, deſto Fe die Pflanze zu verlieren. §. 39. y Die Art zu 24 (C. 34) lehret alle, wah⸗ rend des Lebens einer Pflanze bey we vorgehende, — 4 in und Wildniffe anzulegen. © 43 . „Ein $iebhaber der Botanif bat dabey verfchiedene Merkwürdigkeiten zu beobachten. Zuforderft ift gleich Acht zu geben, wenn eine Pflanze aus dem Saamen feimet. Der Ritter Linne beſtimmt z. E. den Unterfcheid zwifchen den gemeinen und zahmen Fuhren blos nach den erften Blaͤttern, welche fie treiben, die an beyden einzeln, — an jenen aber glatt, und an dieſen haaricht ſind. Dieſe bringt 8, 9, 10 bis 11 Blaͤtgens aus dem Saamen, welche zufammen gedruckt, mithin höher als breiter find. RN Die Weymuths-Fuhre bringe zuerft beftändig acht DBlätgen, die folgenden an dem erften Schuße find wie an der zahmen Fuhre einzeln und haaricht, als⸗ denn erfolgen erft oben an der Spitze fünf Blärgen aus einer Scheide. Die Blaͤtgen der Scheide find langliht. ‚Die. Eeder von Libanon treibt gemeiniglich zehn Blaͤtgen mit feinen weißen Puͤnctgen. Wenn man eine junge aus Saamen gewachfene Eupreße gegen eine andere aus einem Steckreife gegos gene hält, follte man fie nicht beyde vor einerley Pflans ze erkennen. Dan hat ferner aufdie Knofpen und die folche umges bende Blätgen oder Schuppen, Squame, zu fehen, wele che oft Öelegenheit geben, das Geſchlecht einer Pflanze oder die Sorte zu beſtimmen; der Ritter Linne hat folche umft ändlich unterfucht und befchrieben. ©. Di. gemme arborum, 72 Amenit. acad. T. II. p.182- Als eine Kegel kann bemerkt werden, daß die Pflan« - zen, welche Feine Knoſpen haben, bey ung auch nicht im Freyen ausdauren. 3. E, Citrus, Myrtus, Ju- ſticia, Petiveria, Clutia Zuichella. Wiewol diefe Regel 44 Wie Feine Euftwälder, Pflanzungen Regel bey einigen eine Ausnahme leider, 3. E der bey ung gemeine Rhamnus frangula hat feine Knoſpen; der Ficus bengalenfis und Punica granatum haben Knoſpen, und dauren doch nicht aus. Weiter hat man darauf zu fehen, mie die Blärter in den Knofpen liegen oder eingepadt find. Com- ’ plicatio foliorum. Den vielen find fie aus der Mitte zufammen gelegt, fo daß der eine Sappen auf dem andern liege, Folia eonduplicata; alsdenn pflege der eine Lappen, welcher inwendig gelegen bat, Fleiner zu feynz; wie an den Linden, Ulmen und Hainbüchen, Andere Blätter find in den Knoſpen aufgewickelt, Folia involuta, entweder daß dag ganze Blart über- haupt aufgerolltift, oder es find beyde Lappen von jeder Seite befonders aufgewickelt, oder gar unters werts gewickelt, reuoluta. Andere ſind nur in lauter Falten gelegt, plicatulz, ‚wie die von den Hainbüchen; » Bon diefer Lage der Blätter nimmt der Ritter Linne unter andern ben den Pflaumen, Kirfchen und Apricofen ein Unterfeyeidungszeichen. Nächftdem ift Acht zu geben, wie bald die Pflan⸗ zen im Frühjahr die Blätter aus den Knofpen entwik⸗ keln und bervortreiben. Die Leſenswuͤrdigen Anmer- Fungen des Ritter Kinne bierüber findet man in der Differt, vernatio arborum. Amen. ac. Tom. II, . 363. i Die mehrften Stauden beobachten faft allemal ih⸗ te gewiffe Tage, wenn fie ausbrechen, und wie fie auf einander folgen, Hält ein ungewöhnlicher bare fer, oder lange anhaltender Winter den einen Baum auf daß er einige Tage fpäter ausbricht, fo pflegen auch * . t e und Wildniſſe anzulegen, 45 auch alle uͤbrige ſich darnach zu richten, und ſo viel fpäter zu folgen, | Man erfennet auch, wenn eine Gegend vor der andern fälter ift, eben daran, wenn die Bäume das felbft fpäter ausbrechen und grün werden. Das übrige, was bey der Art zu wachſen zu beos bachren iſt, übergehe ich, um nicht zu meitläuftig zu werden. Wir müffen uns aber bey Auspflanzung und Verfegung der Stauden allemal darnach richten, Einer ſchlingenden Pflanze z. Ex den Caprifoliüis, Loniceris; dem Celaftro candenti, Menifpermo, müffen wir andee Bäume oder Stangen zu Hülfe ge» ben, an welchen fie fich anhalten und hinauf winden koͤnnen. N) Die blos kletternden Pflanzen erfodern eine Mauer - oder. diefe Stämme von.andern Bäumen, woran fie fi) anheften, z. E. Bignonia zadicans, Hedera Helix, Hedera guinquefolias Die weichlich aufwachferde und fich Teicht umbies gende # oder auch brüchiges Holz habende Bäume; z. E. Acer negundo, Cytilus laburnum, Robinia ꝓſeu- doacacia, müffen in Schuß oder an Wällen ftehen, wo der Wind fie nicht faffen kann. Die fperhaft wachfende und. viele Nebenſchuͤſſe trei⸗ bende, z. E. Berberitzen, Sumach, Stickbeeren, Nuͤſſe, Spirza, darf man nicht ſetzen, wo man nur gerade Stämme zu ziehen verlangt. - Hingegen ſchik⸗ fen fich die nur einen geraden Stamm machende Baus mie nicht, wo man einen dicken durch einander gewach⸗ fenen Bufch haben will. Baͤume, die um fich herum viele in der Oberfläs he der Erde fortfricchende Wurzeln treiben, z. E. Rothtannen, Efpen, Birken, oder Himbeeres fol man 46 Wie Heine Luſtwaͤlder, Pflansungen man nicht neben andern zärtern Pflanzen fegen, die - fie bald erfticfen werden. . Man fol vielmehr diefe vier Pflanzen aus Fleinen Pflanzungen und Luſtwaͤl⸗ „dern ganz verbannen, Eine ſich mit ihren Zweigen weit umher ausbreis tende Büche oder Roßkaſtanie erfordert einen genug famen Raum zu Bildung ihrer Aefte. Einen unter den dicfeften Büfchen fortfommienden Daphne mezereum, oder Rhamnus Frangula darf man in eine recht finftre dumpfigte Gegend pflanzen. Der Ritter Linne theilt nach der Art zu wach⸗ fen alle Holzartige Pflanzen in Baͤume Arbores, und Frutices Straͤuche. Jene machen einen gera» den Schaft und weit fid) ausbreitende Krone, und werden unterſchieden in a) HYEMALES, -mmergrineWaldbän me, welche in großen Wäldern wachfen, und ftets grün bleiben, ale Tannen, Sichten, Tarıs. b) SILUESTRES, ®emeine Waldbaͤume, weldye ganze Wälder einnehmen, und gemeihiglich unter fich alle Gräfer und Kräuter erfticken, als Kis ben, Büchen, Birken. c) PRATENSES, Miefenbäume, die vor⸗ nemlich auf Wiefen und Hudeplägen wachfen, auch der Hude nicht fo fhädlich find, und kleiner bleiben, 4. E. Vogelkirſchen, Vogelbeeren, Pappeln, Weiden, Eſchen. d) URBANAE, Gartens oder Alleenbäume, welche man auch neben den Häufern, in die Gärten und an Alleen pflanzet, z. E. Linden,” Hlmen; Ahorn. e) EXOTICAE, Sremde Baͤume, wige Ute fürünglich nicht einheimifch, * nunmehro "li iſirt uund Wildniffe anzulegen. 47 fifiee find, 4. E, wilde Baſtanien. Robinia pfeu- doacacta. Die Sretjen zwiſchen jeder Klaffe fü nd aber ſchwer zu beſtimmen. II. Die Stauden ober Sträucher, welche fels ten einen geraden Stamm, dagegen mehrere äftige Schuͤſſe zugfeih aus der Wurzel treiben, auch wol nur gar auf der Erde fortkriechen, werden eingerheis let in a) DUMI, Aufrechr wachfende Stauden ohne Staceln, welche fich zu Hecken ficken, als, Zollunder / Aaßeln, Spindelbsum, b) SENTES, Aufrecht wachſende ſtach⸗ lichte Stauden, als Weißdornen, Schwarz⸗ dornen, Stachelbeeren, Berberitzen. * c) VEPRES, Sperhaft wachſende Stau⸗ den mir Stacheln, als Rofen, Brombeeren, d) SARMENTA, Sclingende Pflanzen, als Spedlilien, Epfeu, Solanum dulcamara. e) CREMIA over fuffrutices, kleinere Halb⸗ ſtauden, die nicht über eine Elle hoch zu wachſen pflegen, daher zu Befriedigungen nicht dienen, als Bellerbals, Bram, Mefpilus coroncafer. f) EXOTICA, S$temde neturelifirte Stauden, als Syringa, Phyladelphus, _ Spirza falicifolia , Sagebaum. $ 4 — 6) In Betracht der as ($. 34) gefcbieht folche vornemlich durch den Saamen, oder . auch durch Ausläufer an den Wurzeln. Man muß alfo wiffen, wie der Saamen waͤchſet; wenn er reif wird; wie er geſammlet werden fol; wie er aufbewahrt und wenn er geſaͤet wird? * Bey 48 Wie Heine Luſtwaͤlder, Pflanzungen Bey denen Sorten, wo die männliche und weibliche Blumen auf unterfhiedenen Stauden wachfen, und bey denen uns daran ‚gelegen ift, reifen Saamen zu haben; Es fey nun des Nugens willen, oder um die Voͤgel hetbey zu locken, wie z. E. bey Wachholder, Acer rubrum, Myrica cerifera, Hippophae, Oſyris, Piſtacia, Ceratonia, Spinachia, Cannabis, Humulus 5 muß man Männchen und Weibchen beyfammen feßen, ‚am reife Saamen zu erhalsen. Hingegen fest man von Weiden und Pappeln nicht gern die Weibchen in eine Pflanzung, weil folche den Saamen weit auss fireuen, und ſich mehr vermehren, als: wir wünfcen, Bey denen Sorten, welche Ausläufer treiben, und durch folche leichter als durch Saamen fortges pflanzt werden, darf man dem Auslaufen nicht meh» ten, fondern fucht es eher-zu befordern. 3. E. Lin⸗ den, Haßelnuͤſſe, Berberitzen, Ulmen, Robinia Dfeudoacacia, Rhus. % 41 7) Es ift auch oft nicht genug, daß wir warten, bis fich eine Pflanze auf eine natürliche Art vermehrt, fondern wir müffen die Dermebrung durch Kunſt zu befordern fuchen, und alfo erforfchen, auf mas für eine Art eine jede Pflanze fich am leichteften vers - mehren laffe? Hiezu wird eine beſondere Abhandlung Unterricht geben. — 5 §. 42. 8) Die Natur und merkwuͤrdigen Eigenſchaften je⸗ der Pflanze zu bemerken, gehoͤrt fuͤr einen Natur⸗ forſcher. ($. 34) Wir lernen daraus, was für Vor⸗ züge eine Pflanze vor der andern hat, Aw AZ und Wildniffe anzulegen, 49 3. E. Eine fhöne glatte Borke haben, Pinus ſtrobus, Cytfus Zaburnum, Acer negundo. Den Cornum alba machen die corall enrothe Zwei⸗ ge merfwürdig. Die gelben Weiden mterfheiden ſich merflich in einer Pflanzung. Am Acer campeflre und Ulmus bollandica haben die jungen Zweige eine aufgefprungene ſchwammigte orfe. Am Rhus zypbinum find die jungen Zweige gang r er Zulpenbaum, Platanus und Catalp4 haben ein merfwürdiges großes fehönes $aub. Die große Americanifche Eiche har ein praͤchtiges Laub: Die Eis the mit dem Weidenblatte erfennt Niemand vor eine Eiche. Die Blutrothe Büche, unter andern grünlaußichten Bäumen gepflanzt, giebt eine angenehme Veraͤn⸗ derung. Die, vornemlich an der Unterſeite ſchlosweiße, Blätter der weißen Pappel geber ein artiges Anſehen, wenn der Wind damit fvieler. Die Blätter an.der Efpe find faft in beftändiger Dewegung, weil die Stiele daran am Anfange des Dlats platt zufammengedruct find, die darin beruns ter gehende Fiebern laſſen ſich alfo leichter bewegen, als an andern Blättern. An der ſchwarzen Pappel geben bie harzigten Kino» fpen, wenn der Baum ausbricht, einen angenehmen Geruch. Die Blätter von der Myrica cerifera haben einen’ guten Geruch; die vom Hyperico foerido jtinfen hins gegen heglich. ste Theil. 1, St, D Ver⸗ so Wie kleine Luſtwaͤlder, Pflanzungen Verſchiedene Baͤume empfiehlt ihre ſchoͤne Bluͤte. Z. E. Arbutus vnedo, Cercis fliquaftrum, Cytifus laburnum, Liriodendron, Hibifcus Jpriaeus, Glyzine frutefens , Magnolix fpecies;- dieſe letztere haben auch eine der merfwwürdigften Früchte. | Der Saamen vom Liquidambar hangt in runden ſtachlichten Zapfen an langen, Sadcn ähnlichen, Stengeln. machen koͤnnten. Einige Pflanzen empfehlen ſi ch heil ſie fruͤh blu— hen, z. E. Cornus mas, Prunus padus, Daphne thymelea, Daphne cneorum, Mefpilus amelanchier, Robinia caraganna, Cerxcis ;- tliquaffrum, Pinus La- rix, Arbutus unedo, Amygdalus nana, Acer rubrum, die Weiden. Einige verfündigen durch ihr früh ausbrechendes Laub gliichfam den bevorftehenden Frühling. 3. E. die Stiebeeren, Tjobannisbeeren, der gemei⸗ ne Aollunder. Andere an fich artige Stauden verlieren an ihrer Schoͤnheit, weit fie erft ſpaͤt Laub treiben. 3, €. Platanus, Preiea, Robinia pfeudoacaria, Rhus, die Ulmen, die Eſchen. $. 43. Ä 9) Der Nutzen und Gebrauch ($. 34) ſoll billig der Hauptendzweck jeyn, warum wir Pflanzen ziehen, Die mehrften fremden Bäume aber werden nicht fowol des Nugens, als der Veränderung und - Seltenheit wegen angebauet; Ich Fenne noch unter fo vielen Hunderten nun befannt gewordenen ausläns difchen Bäumen und Sträuchern wenige, welche bes _ fondern Nutzen leiften, oder unfern bis aubero einges führe gewefenen wilden Bäumen den Vorzug flreitig Dies I und Wildniffe anzulegen, 51 Diejenigen, welche noch den größten Nutzen zu verfprechen fcheinen, find a) Die große americanifehe Eiche; wiewol ihr Holz weniger brauchbar feyn fol, als das von den unfrigen *). b) Die Lord⸗Weymouths⸗Fichte; welche in America zu einer anfehnlichen Höhe gelangt, und eis nen brauchbaren geraden Stamm giebt. Man will ‚aber in England bemerkt haben, daß fie den gefchwins den Wachsthum, welchen fie in den erften Jahren zeis gef, nicht lange fortſetzt; Wie denn die melnigen, ob fie gleich ganz friſch ſtehen, und ziemlich ſchnell gewachſen ſind, auch ſchon Zapfen anſetzen, dennoch denen zugleich ausgeſaͤeten Schottiſchen Fuhren nicht gleich kommen. | c) Die americanifchyen Wallnuͤße. d) Die rotbe Leder, e) Die weiße Leder. welche alle drey ein brauchbares Hol; geben, Es find fonften verſchiedene Bäume ſeit einigen Jahren zum ftärfern Anbau empfohlen worden ; als: Der. Kerchenbaum. Der Siberifche Ceder⸗ oder Sirbelnuß, . Die Caraganna. Die Italieniſche Pappel, Der Platanus. Robinia Pſeudoacacia. D 2 Der *) In meinem Garten haben von dieſen großen Eichen neunzehnjaͤhrige, mitlerweile verpflanzte, Stämme bey einer Höhe von beynahe drehhig Schuh, an der Be im Umkreiſe drey Enlenbergifche Schuh er langet. — 52 Wie kleine Luftwälder, Pflanzungen Der, Erfolg von denen angeftellten Verſuchen hat aber bie Hoffnung, * man ſich davon —2 nicht erfuͤllet. G. 44. 10) Endlich ſieht man bey denen in Suftiätbern anzuziehenden Stauden auch darauf, ob und wenn fie fich feheren oder befchneiden laffen? (9. 34) Ale harzige Bäume vertragen. das Beſchneiden nicht gern, infonderheit wenn es im Frühjahr geſchieht, und wenn die Seiten-Acfte dicht am Haupt / Stamm “abgenommen werden; indem aus den Wunden viel Harz berauslauft, woburch die beften Kräfte verlohren gehen, und das Wahsthum fihr aufgehalten wird. ‚ Die Ceder von Libanon erlaubt dag Befchneiden noch weniger, als die übrigen Nadel tragende Bäume, Muß man ja diefen durch Auffchnäteln etwas helfen, fo muß es, wenn uns an Erhaltung der Stämme gelegen ift, im Herbft und nur an den Spißen der Zweige gefihehen, Ein anders ift, wenn wir, um eine Pflanzung. im Anfang nur auszufüllen, Tannenbaͤume zmwifchen durch gepflanzt haben, welche gar nicht ftarf wach» fen follen; diefe werden am beften, durch ein ftarfes Beſchneiden zu unrechter Zeit, zurück gehalten. Mir ift es eben begegnet, daß ich einen im ſchoͤn⸗ ften Wachsthum ſtehenden rothen Cederbaum, wel⸗ cher feine 3 Zweige zu fperhaft trieb, und der Ausfiche hinderte, im Fruͤhjahr ftarf befehniete, und acht Ta⸗ ge darauf ward er weiß und frocfen, ohmerachtet fo wenig © an den Wurzeln als an dem Stamm der mins defte Fehler zu entdeden war. ch Fann nicht ans "berg vermuthen, als daß ihm durch das 1 Beſchneiden in Plantagenbäume nicht mehr fo viel wie vorhin an. \ und Wildniſſe anzulegen. 53 in einer Zeit, da eben der Saft in voͤlliger Bewe⸗ gung war, der ploͤtzliche Tod zugezogen worden; Habe alſo dieſe Anmerkung hier zur Warnung fuͤ diejenigen beyzufuͤgen noͤthig erachtet, welche bey ih⸗ ren gepflanzten Stämmen ohne Unterlaß ſchnitzeln und kuͤnſteln wollen; oder wol gar in dem Wahn ſte⸗ hen, daß durch das Aufſchnateln der Wuchs in die Hoͤhe befoͤrdert werden koͤnne. Ich habe gegen das fo ſchaͤdliche Aufſchnateln der Bäume, welche man zu Nußholz ziehen will, ſchon mehrmalen gewarnet. ©. Hausv. T. II. ©. 495. und T. IV, ©. 279. - desgleichen in den Aannoverifchen Anzeigen von 1756 im 82ten Stuͤck. . Miller erwähnt auch, daß in dem Garfen zu - Chelfea einer von den großen alten Cederbäumen merklich vor den übrigen im Wahsthum zurück ges “ blieben ift, weil man ihm einfimals wegen eines das neben angelegten neuen Gewaͤchshauſes einige Haupt —zweige nehmen muͤſſen; und ich habe gefchen, daß ef- ne Ceder von Libanon von ziemlicher Stärfe, weil fie alle Jahr befchnitten ward, gar ausgieng. Der Einfen oder Blaſenbaum, Colutea, fol in der Jugend das Beſchneiden gar nicht vertragen, Einige Bäume laffen fih hingegen ohne Anftog beſchneiden. Z. E. eine Linde: Birken wollen bes hutſam befchnitten feyn, wenn fie eben austreiben, 6. Asusp. T. II. ©. 110, fonft verbluten fie fich eben wie der Wen und die Hainbüchen. Da im übrigen die fonft in Mode gewefene Fünfts lich gesogene Pyramiden und gefehorne Hecken jest / abfommen, fo fommt es auf das Beſchneiden der D 3 | In t 54 ie Fleine Luſtwaͤlder, Pflanzungen In den Haushaltungen aber wird ſehr auf ſolche Baͤume, welche man nach gewiſſen Jahren abhauen Oder kopfen kann, geſehen; dahin gehören die Eſche, Hainbuͤche, Birke, Weide, Pappel. In der Forſthaushaltung macht auch das Hauen des Unterbuſches, ſo daß er wieder ausſchlaͤgt, und nach gewiſſen Jahren eine abermalige ſi chere Ernte giebt, einen Hauptartifel aus. Jedermann weiß, daß nach unferer Wirthſchaft fehr viel bey uns auf die fogenannte Potts, oder Kopfwei⸗ den gehalten wird, welche alle drey oder vier Jahr geföpft werden, und forann eine Menge Braken ges - ben, welche in unfern Haushaltungen zu Zäunen, Tonnenreifen und vielem andern Behuef unentbehrs - lich finds, Ich habe, wie fie gepflanzt und behandelt werden müffen, im IN. Theile umftändlich gelehrt, auch unter andern angerathen, daß man fie jedesmal dicht am alten Stamm föpfen, und Feine neue Sad. gen ftchen laſſen folle, In den Hannoverfchen Anzeigen von. 1768 ©. 191 ward aus dem VIIL-Iheile von Schrebers Tas meralwiffenfchaften gerathen, damit folche nicht fo bald plasen noch olmicht werden, mithin länger daus - ren, nicht alle Stangen wegzuhauen, fondern einige derfelden zum Saft ziehen ftehen zu laſſen. Man be- rief fih im 37ten Stüd auf die Erfahrung im alten Lande im Bremiſchen. Da uns an Erhaltung und befferer Nugung der Weiden fo viel gelegen ift, fo babe ich feit der Zeit mit Sleih darauf geachtet, wels ches das Befte feyn mögte? Fann aber nunmehro noch fiherer die Warnung wiederholen, daß alle diejenigen, welche ihre Kopfweiden lange erhalten, und verhüten wollen, \ und Wildniffe anzulegen. 55 wollen, daß fie nicht trocken und olmicht werden, folche ja dicht an dem alten Stamme Föpfen und feine Stan- gen ftchen laffen mögen. Sie werden alsdenn weit dicker und ftärfer austreiben, indem der Saft in einem Umfange bleibt; Hingegen, wenn er fi in die Stan⸗ gen vertheilt, fo fehlagen diefe nur aus, der alte K opf wird nach gerade trocken, und alle Stellen, welche vorhin abgehauen worden, trodnen und faulen ein. Sch fann+mir nicht vorftellen, daß eine Gegend ſey, wo der Saft einen folchen ftarfen Zufluß habe, daß, ohne die neuen Stangen zu laffen, der alte Stamm davon plagen müffe. In Harburg, welches gleich an das alte Sand ftoße, und wo der Wuchs und Trieb der Weiden fo ftarf als an einem andern Ort ift, wachfen fie, ohne daß Stangen ſtehen bleiben. Man hat damit einen Verſuch gemacht, fie aber bald wisder wegnehmen muͤſſen, indem die heftigen Sturmwinde, die Wei> . den, wenn ihre Kopf höher wird, ———— und zer⸗ nichten wuͤrden. $. 45. Wenn wir nunmehr die Baͤume dem Namen und ihrer Natur nach uͤberhaupt kennen, und jetzt eine Pflanzung anlegen wollen, fo kommt es auf eine ges ſchickte Auswahl derer zu ferenden Sorten an. Hiebey hat man zu fehen 1) Auf die Lage des zu bepflangenden Ortes. 2) Auf deffen Grund und Boden, 3) Auf den Umfang deffelben. 4) Auf die Umftände, worin fih der Herr ‚des Dres befindet. 5) Auf die etwa befonders eintretende Nebenbe⸗ .d4 $ 46. —— — 56 Wie kleine —— Pflanzungen $. 46. 1) Zuforderſt iſt auf die Lage des Orts Ruͤckſicht zu nehmen, daß man keine andere Pflanzen ausſetze, als die ſich dahin ſchicken. Z. E. Ich will einen hohen, kahlen, ſteinigten, dem Winde ausgeſetzten, Berg beſetzen, wohin ſelten Spaziergänge geſche⸗ hen, ſo werde ich nichts hinbringen, was weichlicht oder rar iſt, noch was nur in Gruͤnden oder gar am Waſſer waͤchſt. Wird hingegen nahe bey der Woh⸗ nung eine Pflanzung angelegt, an einem Ort, wel⸗ cher ale natürliche Vortheile hat, und wohin jeder Spagiergang am eheften gerichter wird, fo verſamm⸗ let man alda lieber alle die rarſten, ſchoͤnſten, und am mehrſten ins Auge fallenden, oder eine ſorgfaͤltt. ge Wartung erfordernde Pflanzen. 9 47. 2) Eine gleiche Bewandniß hat es in Anſehung des Grundes und Bodens, der bepflanzt werden ſoll. Die beſten Pflanzen, woran uns am mehrſten gele⸗ gen iſt, ſetzt man am liebſten dahin, wo der beſte Bo⸗ den fuͤr ſie iſt. Eine Wacholderſtaude, Birke, Fuhre nehmen ſchon mit dem magerſten Erdreiche vorlieb, und wachſen daſelbſt vieleicht beffer. in Tulpen⸗ baum, Platanus und Catalpa erhalten eben ihre Schönheit, wenn fie frech wachfen, erfordern alfo einen guten Boden. $. 48. 3) Es macht einen großen Unterfcheid ans, wie — der zu bepflanzende Platz im Umkreiſe it. (9.45) Gefetst, es hat jemand nur einen kleinen Garten in oder vor der Stadt, wovon er einen Theil bepflan« zen L und Wildniffe anzulegen, 57 zen will; Er ift alfo auf alle Weife eingefchränft, und kann feine Promenaden ins Große oder Weite anles gen; fo würde er unrecht handeln, wenn er einen ſol⸗ chen geringen Plag mit hochwachſenden Eichen, Buͤ⸗ hen, Birken, Fuhren, wilden Kaftanien, und fo weiter bepflanzte, oder wenn er alle mögliche Arten von Stauden, und mehr als der Raum umfängr, an« zubringen fuchte, und fie alfo fo dichte in einander pflanzte, daß Feine vor der andern auſkommen fan. In ſolchem Fall wähle man alſo lieber lauter fels tene, und gewiſſe Borgüge habende, auch nur von mittelmäßiger Höhe wachfende Stauden und Baͤume; läge die höchften, und ſich am mehrften ausbreitens de, ganz zurück, und fett etwa nur hie. oder da am Ende oder auf den Seifen einen Tulpenbaum, Plas fanus, oder Americanifhe Eiche, $. 49. Der zweyte Fall ift, wenn jemand zwar fehon ei⸗ nen größern Platz don ziemlichem Umfange, welcher alle Arten von Stauden faßen koͤnnte, vor ſich hat; jedoch noch auf diefen Kaum eingefehränft iſt. Alsdenn fucht man den Platz, wie in der folgen⸗ den Abhandlung gezeigt wird, im Anfange mit den naͤchſten, den beſten, Stauden zu bepflanzen, um ihn bald gruͤn und bewachſen zu ſehen. So wie man denn in der Folge rarere und beffere Pflanzen erhält, werden die ſchlechtern und unnügern wieder ausgeboben, umgetauſcht und weggeworfen. 50 Der dritte Fall ift, wenn wir mit unfern Nflans "zungen auch * dem Garten ins Weite gehen, und Ds ganz 58 Wie Feine Luſtwaͤlder, Pflanzungen ganz große Pflanzungen und Wildniſſe anlegen koͤn⸗ nen. So ſoll man gleich hie und da anfangen, wo es am ſchicklichſten iſt, wo es am mehrſten unterhaͤlt, und wo es am reitzendſten ins Auge faͤllt, kleinere Pflan⸗ zungen zum Vergnuͤgen und zur Veraͤnderung anzu⸗ legen, uͤberhaupt aber im Ganzen auf den Nutzen und auf das Wefentliche fehen. Sonſt würde, wenn man überall fpielen wollte, der Schaden zu groß feyn. Indem wir aber auch in großen Waldungen hin und wicder Plaͤtze zum Vergnuͤgen anlegen, die uns und andre zu Zeiten hinlocken, ſo wird der Endzweck dadurch erreicht, daß der Herr feine Waldungen öfs ter als ſonſten beſucht, und auf gute Ordnung und Verbeſſerungen ſiehet, auch die dabey zu gebrauchen⸗ den Leute zu mehrerm Fleiße aufmuntert; Und auf dieſe Weiſe koͤnnen die daran zu wendende Koſten reichlich bezahlt werden. N $. 51 4) Die befondern Umftände, worin fich derjenige befinder, der eine Pflanzung anlegt, ſetzen ibm die Schranfen, wie weit er gehen fol. (45) Ein großer reicher Herr, der einen Eoftbaren Gars ten blog zur Pracht anlegt, und einige taufend Ihas ler Koften nicht ſcheuet, Fann fih auf einmal eine ° Sammlung von allen Stauden und. Bäumen kom⸗ men laffen. Er muß billig uchen, ‚, das rarſte und ofsarfe Mut itzen. Es wuͤrde klein ſcheinen, wenn in einem praͤchtigen Garten alle Pflanzungen von lauter einheimiſchen Dornen, Birken, Ellern, und r weiter. angelegt wären. In wird mehr Vergnuͤg und Wildniſſe anzulegen. 59 In einem Garten eines geringen Landwirths, welcher alle unnuͤtze Koſten billig ſcheuet, erhaͤlt eine Pflanzung, welche von lauter einheimiſchen Pflanzen ohne große Unkoſten angelegt iſt, eben dadurch die größeflen Vorzüge und Schönheit, wern fie gleich wol fo eingerichtet ift, daß fie gefaͤlt; Denn ım Grun⸗ de haben wir unter unfern einheimifchen Pflanzen faft eben fo artige und gefallende, audy mehrere nugbare Däume und Stauden. rer Ein Landwirth, mit auf den Nuten ſieht, n an einer Pflanzung von Quit- ten, Mifpeln, Müßen, SKaftanien, Hanebutten, Kirſchen, Pflaumen, Sticbeeren, Yohannisheeren, Berberigen und dergleichen, ihm eßbare Früchte ges benden, Stauden finden, als wenn man ihm eine - Stunde lang zwiſchen lauter,fremden, weiter feinen - Nugen habenden, Stauden herum führe, und ihm ben jeder einen neuen ihm barbarifch Flingenden Na⸗ x men von Beckea, Rhododendron, Gletria, Tarton- ‚ ratray Diofpyros, Etulia, Calicanchus, Bupleurum, Siphonanthus, Zanthoxylum, Stewartia, Toxico- dendron, Periploca, Hippophae u, ſ. w. nennet. §. 52 Ein anders ift auch, ob jemand blos einen zu bes Pflangenden offenen Plag har, oder ob er zugleich Se: mächehäufer, mithin Gelegenheit hat, die zärtlichen oder noch jungen Pflanzen im Anfange zu-befchügen. In jenem, Falle darf er fich nichts anfchaffen, als was er fiher der freyen Erde fogleich anvertrauen Fann: denn eine weichliche Pflanze, von der man voraus weiß, daß fie nicht aushält, in die Erde zu pflanzen, ift allemal eine Verwegenheit. Es iſt — Schade, 60 Wie Feine Luſtwaͤlder, Pflanzungen Schade, daß man eine Pflanze, mit welcher einen andern gedient feyn mögte, vorfeglih umfommen macht, und daß man ſich etwas mit Unfoften kom⸗ men läßt, wovon man zuverläßig voraus weiß, Da die Kojten verlobren find. Hat man aber Gewaͤchshaͤuſer, ſo kann man auch ſchon weichlichere Gewaͤchſe ſich anſchaffen; Man verwahrt ſie ſodann des Winters im Scauh bis ſie rechte Wurzeln haben, und etwas herangewachſen und verhaͤrtet ſind. Man ſetzt eine oder andre Pflanze etwas mehr an die freye Luft, laͤßt ſie einen maͤßigen Froſt ausſtehen, und bemerkt, ob ſie empfindlich dar⸗ auf iſt, oder ob man ein mehrers mit ihr wagen darf. Dies gilt vornemlich, wenn man Pflanzen hat, von deren Namen und Natur man ungewis iſt; denn wenn man ſie kennt, ſo kann man nach der Beſchrei⸗ bung ſchon ziemlich wahrſcheinlich urtheilen, ob ſie draußen ausdauren werden oder nicht. Oder aber man hat Pflanzen, welche als zart an⸗ gegeben werden, und zweifelt alſo, ob ſie in unſerer rauhen Gegend den Froſt aushalten werden? Als⸗ denn braucht ein vorſichtiger Gaͤrtner Behutſamkeit, ſo wie ſie in der folgenden Abhandlung mit mehrern vorgeſchrieben worden. Wer alſo Pflanzungen von fremden Baͤumen an⸗ legen will, kann ohne Gewaͤchshaͤuſer nicht fertig werden. ben ſeyn, muͤſſen alſo in Kaſten und Toͤpfen geſaͤet werden; andre liegen zwey bis drey Jahr in der Er⸗ de, und koͤnnen im freyen Felde die Zeit über nicht wol von Unkraut rein gehalten werden, +) Es 1) Die Saamen von vielen Sorten wollen geftie- 7 und MWildniffe anzulegen, 61 2) Es iſt daran gelegen, daß man ſeltene oder gärtere Pflanzen gleich zu vermehren trachte, dies fann in Häufern duch die zu gebende Huͤlfe beſſer geſchehen. 3) Einige zaͤrtere Pflanzen gewoͤhnen ſich zwar mit der Zeit, wenn ſie etwas erhaͤrtet ſind, an die freye Luft; wenn ſie aber gleich, ſo wie ſie keimen, hinausgeſetzt werden, fo vertragen fie. fo wenig die Kaͤl⸗ ’ te, als weniger die Sonnenhige, oder die Näße, oder eine jede fehleunige Abwechſelung in der Witterung. 4) Wenn uns rare Pflanzen geſchickt werden, fo ſind folche gemeiniglich in Gewächshäufern erzogen ‚ und etwas verzärtelt worden, Fönnen alfo eine gar fehleunige Veränderung der Witterung noch nicht ver⸗ tragen, fondern müffen von uns erft nach und nach härter gewohnt werden. 5) Andre Pflanzen, welche weit herkommen, has SR oft auf der Neife Schaden genommen, und wuͤr⸗ den, wenn.fie den Beränderungen der $uft ausgeſetzt blieben, fiher ausgehen; Man erhält fie aber, ins dem fie Anfangs in Töpfe gefeist, und in ein mäßig erwärmteg Lohbeete gebracht, auch gehörig verpflege werden, 6) Von den zärtern Pflanzen, welche zwar die gewöhnliche Kälte vertragen, aber doch allemal bes fürchten laffen, daß fie bey einfallenden ‚aufferordentz lich firengen Wintern umfommen mögten, muß man jedesmal einen Hinterhalt in Töpfen behalten, um nicht die Art gar zu verlieren. Ueberhaupt nehme man ſich jedoch in Acht, den Pflanzen feine beffere Wartung zur geben, als ihnen gehöre; Man verzärtelt fie fonft, und fie gehen defto leichter aus, Man fett af Saamen in ein Treibbeee | oder 62 Wie Heine Luftwälder, Pflanzungen oder Treibhaus, um fie erſt Feimen zu machen; fo bald fie aber gefeime haben, müffen. die. weniger zar⸗ ten gleich herausgebracht, und algemählia an die frege Luft gewöhnt werden, Mir felbft find Anfangs oft junge Pflanzen von Cedern von Libanon, immer gruͤne Eichen, und andern Americanifchen Bäumen ausgegangen, weil fie in dag heißefte Gewächshaus bey den Ananaßen und Koffebäumen geſetzt wurden. $. 53. ‚0 Noch giebt es einen Unterfcheid, ob jemand bereits etwas von fremden Gewächfen hat, oder ob er erft ganz neu eine Sammlung zu machen anfängt; Wei- ter, ob er Gelegenheit hat, in der Nähe Pflanzen zu - erhalten und einzutaufchenz oder ob er fie mit einer baaren Geldauslage aus England oder Holland kom⸗ men laffen muß? Sn dem legtern Fall laufen die Kojten ziemlich hoch, und ein jeder wird erſt überle- gen, wie weit er nach feinen Umftänden gehen dürfe, / Wer erft eine neue Sammlung macht, thut wol, wenn er nicht zu groß anfängt, fondern Schritt vor Schritt fortgeht; es ift fodann leicht , ſich je mehr und mehr auszubreiten; Anfangs aber muß man alles mal gchrgeld geben, bis man eigne Erfahrung erhält, Die erftern Verſuche pflegen felten zu gerathen. Ich gehe bey mir auf folgende Arc zu Werfe: Zu der Sammlung, welche ich befize, ift ſchon feit fiebenzig jahren der Ki: gelegt worden. Ich befige alfo die mehrften auslaͤndiſchen Bäume fo groß, wie fie nicht leicht ein Garten in Deutfchland wird aufweiſen fönnen: ch fuche alle Jahr die Samm⸗ lung zu vermehren und zu verbeffern; in diefer Ab» ſicht iſt fets mit mehrern Gartenfreunden, * en / und Wildniſſe anzulegen, 63 fich unter einander mittheilen, Freundſchaft und Cors reſpondenz unterhalten worden. Man hat gefucht, die vorhandenen Gewächfe zu vermehren, und damit andre einzutaufchen, oder da man davon verfaufen Fönne, für das daraus gelöfere neue Sachen einzuhandeln, Iſt etwas ausgegangen, wie es in fo großen Sammlungen jährlich geſchieht, fo hat man den Ber luft zu erfegen gewußt, Sm Sahr 1750 erhielt ich_den erften Kaften mie neuen Americanifchen Saamen durch die Vorforge des nunmehro verftorbenen Herrn Peter Collinfon in England. Ale Saamen waren auserlefen und friſch, fo daß faft Feine Sorte zurück blieb, Ein Gluͤck, das ich und andre bey denen nachher anders meitig verfihriebenen Saamen nicht wieder gehabt haben, wovon das. wenigjte. zu laufen pflegt. Ich bedaure'nur noch immer, daß von jener fhönen und reichen Sammlung dero Zeit vieles wieder ausgegans gen, und nicht recht zu Nutze gefommen iſt; da ich, abwefend war, felbjt noch nicht recht den Bau der Americanifchen Pflanzen iverftand, und alfo alles blos der Aufficht eines nicht ſehr gefchickten Gärtnerg überlaffen mußte. Unterdeffen befige ich von diefer Zeit die vornehmz ſten Americanifchen Bäume, alsEichen, Wallnüße, Ahorn, Weiß und Noch. Eedern, Efchen, Tulpens baͤume und fo weiter in ziemlicher Größe, fo daß fie bereits jährlich blühen und Srüchte anfegen. 9 54 5) Bey einer jeden neuen Anlage iſt noch weiter beſonders in Erwegung zu ziehen, ob noch Nebenbes trach ⸗ . u / 64 Wie Feine Luftwälder, Pflanzungen trachtungen eintreten. (F. 45) Ich habe z. E. eine kleine Anhoͤhe, von welcher das Auge eine anmuthi⸗ ge Gegend uͤberſehen kann, fo iſt es billig, einen Ius ſtigen, bepflanzeen Spatziergang dahin anzulegen, und den Hügel felber auszugieren, ohne fi) die Aus⸗ ſicht zu verderben. In einem warmen trocknen, doch nicht unfrucht⸗ baren, ſandigten Erdreiche kann man ſchon mehr wa⸗ gen, als in einem kaltgruͤndigen naſſen Leimboden. (432) 5% x Ein Mas, der leicht und oft von Waffer übers ſchwemmet wird, darf nur mit folchen Stauden bes fee werden, welche das Waſſer nicht fcheuen. 9. 55. Wie nun endlich eine Bepflanzung felbft eingeriche tet werden müffe, wird in der folgenden Abhandlung | gezeiget; es ift auch davon im erften Theile des Haus⸗ vaterg S. 217, und im dritten ©. 167 gehandelt worden, Ein Erempel wird aber die Sache deutli⸗ cher machen. 2) Zuförderft find die Gänge geſchickt abzutbeilen und zu führen. Denn da die Pflanzungen, wovon hier die Rede ift, zum Vergnügen gereichen follen, fo helfen fie nichts, wenn nicht Spagiergänge dahin und durch folche gehen, damif wir die darin enthalte⸗ ne Schönbeiten und Geltenheiten aud) beobachten koͤnnen. 2) Die Gaͤnge ſelber duͤrfen nicht zu ſchmal ange⸗ legt werden. Es iſt unangenehm, wenn nicht zwo oder drey Perſonen ungehindert neben einander ge⸗ hen, und eine angefangene Unterredung fortſetzen koͤnnen, noch unangehmer iſt, wenn uns alle air i und Wildniffe anzulegen. 65 blick neue Zweige oder Keifer im Wege find und hin: derlich fallen, oder bey Negen und Thau wol gar benetzen. Am unangenehmften aber fälle, wenn die zu nahe gepflangten Stauden oben über dem Wege zu- -fammen jtoßen und in einander wachſen, da denn das Laub unten ganz vergeht, und blos; die äußern, er r freyen Luft genießenden Spigen der Zweige noch Blätter behalten, dem Auge aber nichts uͤbrig bleibt, als eine Menge unordentlich durch einander geſchlun⸗ gener trocner, nadeter, oder mit Moos bewachſe⸗ ner Staͤmme und Zweige. 3) Ich erfordere alſo für die Gänge, wenn es der Kaum einiger Maaßen erlaubt, acht, — doch ſechs Schuh. 4 An jeder Seite des Ganges, wenn er von | beyden Seiten bepflanzt wird, : bleibt. eine Nabatte von anderthalb: bis zween Schuh; welche mit Auris euln,Primeln, Violen, Saxifragis, Marienblus men, Hepatica »odilis, und dergleichen niedrigen Iflangen befegt wird; damit, wenn die dahinter ſte⸗ ende Stauden auc) "umfallen oder überhangen ſoll⸗ ten, dadurch doch Feine Hinderung oder Mißftand in der — erweckt werde. ſt neben dem Gange eine, gleich ſchrem angehen⸗ de, Anhöhe, fo wird ſich dergleichen Rabatte nicht allemal anbringen laſſen. 75) Ich ſetze jetzt den Fall, daß alles fo weit abge⸗ chel⸗ ſey/ und daß insbeſondere der Raum ABCD! Tab. J. etwa zwey neben dem Wege zu bemerkende Quadrate Ae Cf, und BeDf ($.24) vorſtelle, wel⸗ che bepflanzt werden ſollen, deren jedes,72 Schub „lang und etwa 50 Schuh breit if» So bemerkt man gleich hinter der ‚eben befchriebenen Rabatte die erſte str Theil. 1. St. E Linie 66° Wie Eleine Luſtwaͤlder, Pflanzungen Linie gh, und ſetzt auf ſolcher in Diſtanzen von vier zu vier ohngefehr, und nachdem jede Staude mehr oder weniger Raum erfordert, lauter von den allerniedrigſten und nicht uͤber drey bis ** So aufwachfenden Stauden. . ‚Etwa drey Schuh dahinter; aber nicht im gerader Knie, und fo wie e8 der Raum erfordert ‚fegt man eine zwote Reihe von etwas.höhern gut ins Auge fals lenden Stauden, —* vier fuͤnf bis Schuh aus eine ander, Vier Schuh weiter zuruͤck wird die dritte Stile ges fest, von noch höhern, oder weniger hübfchen Staus den, ſechs Schuh weit auseinander, Für die höhefte Stauden und Eleine Bäume folge die vierte Reihe, ſechs Schub weiter — und acht Schuh aus einander. Noch zehn Schuh weiter un man Bäume von der mittlern Gattung, 12 Schuh aus einander, Zwölf Schuh weiter und fünfzehn Schuh aus ein⸗ ander pflanzt man noch hoͤhere, und endlich in der fiebenden Neihe 13 bis 15 Schuß Hinter der vorigen, und 15 bis 20 Schuh aus einander noch einzelne gang hohe Bäume, welche fich über alle übrigen stheben. Iſt aledenn dafeldft noch Kaum übrig, fo wird derfelbe weiter mit hohen Bäumen beſetzt; doch allen mal: dabey Nückficht genommen, daß fie die vorhin befchriebenen nicht zu ſehr beſchatten, fondern für fol« che genugfame Luft durchftreichen. laffen. . Hat man nicht auf funfzig Schuh Breite, fo; wer ⸗ den entweder die hinterften größten Baͤume mweggelafe fen; oder man muß die Stauden aus der dritten oder vierten Reihe, oder aus der vierten und fünften zute fams und Wildniffe anzulegen. 67 ſammen ziehen, auch die Staͤmme in jeder Relhe ei- nen oder mehrern Fuß weiter aus einander rücfen. - Dichter als hier angegeben worden, rarhe ich Nie⸗ ‚ mand, gleich von Anfange an feine Pflanzen zu fegen, fie hindern ſich nur eine der andern im Wachsthum, und an Statt, daß die Abfiche ift, eine grün belaubre Pflanzung zu haben, fieht man nach wenig Jahren nichts als eine Menge unordentlich durch einander ge» wachſener trocfner Staͤmme. So lange einige Stauden im Anfange noch nicht den Umfang haben, den fie, wie wir wiſſen, in we⸗ nig Jahren erreichen werden, 3. E. die bald aus der Wurzel austreibende Berberigen; pflanzt man zwi⸗ en durch perennirende hoch wachſende Pflanzen, Z. Stockroſen, After, Rudbeckia, Dracocephalum, Meum, und dergleichen, oder auch fehön blühende Sommergewächfe, z. E. Sonnenblumen, Polygo- num virginianum, Tagetes, Adonis, Chryfanthe- mum, und fo weiter; Oder aber, man befäer den Pag mie Mohn, Nitterfporn, und andern dergleis hen den Sommer über ſchoͤn blühenden nicht fehr Wweichlichen Sommergewächfen. 9. 56. Iſt fodann die Verpflanzung gefchehen, fo ver» ſaͤume man nicht, weil es noch in frifchem Andenken ift, ſich gleich eine Tabelle nad) dem Modell zu mas . hen, und alles, was ausgepflanzt worden, zu bee merken; Es ift nichts verdrießlicher, als wenn man felder feine Reichthuͤmer nicht Fenntz wenn man et» was gepflanzt hat, und weiß es nicht wieder zu fins den; oder wenn man einem andern Öartenfreund eine Pflanze, welche er begierig ift zu fehen, zeigen wil, and muß ſich müde darnach ſuchen. .. € 2 Man l 68 Wie Feine Luſtwaͤlder, Pflanzungen Man hat alsdenn nur nörhig, in dem Haupfcafa« [ogus bey einer Pflanze die Nummer des Quartiers, wo ſie ſteht, und ob ſie in der erſten, oder einer der folgenden Reihen geſetzt worden, zu benierfen, fo findet man nach der Tabelle leicht die Nummer in der Reihe. 65 Ueberhaupt kann dieſes Motel dienen, um einen Veberfchlag zu machen, wie viel Pflanzen man haben müffe, um einen Raum von gewiſſer Länge und Breite zu bepflangen, oder aber, auf vielwie Raum ich Ans flale machen müffe, um eine. gewiſſe Anzahl von Pflans zen bequem neben einander zuordnen. | Da hier auf einem Plage von so Schuh breit und beynahe dreymal fo lang, 135 Sorten von Bäumen - und Stauden gemächlich angebracht worden „aber auch nicht mehrere Platz finden, fo reichen zur Be⸗ pflanzung eines Morgens beynahe 600 Baͤume und Stauden zu; oder wenn ich 600 Staͤmme raͤumlich verpflanzen will, ſo wird dazu ſchon oßngefehe ein Morgen Landes erfordert, Ein jeder, der nun einen Ort bepflans en laſſen will, braucht ihn nur vermeſſen zu laſſen, fo weiß er voraus, wie viel Sorten der Platz nach deflen Um⸗ fange faffen fann, und daß er nicht nöthig hat, mehr als diefe Anzahl roden zu Laffen oder anzuſchaffen. Nach der gewöhnlichen Art zu pflanzen, .da man menigftens alle zwey Schuh einen Stamm ſetzt, oh⸗ ne Ruͤckſicht auf die Größe zu nehmen, gehen auf ein ne Duadratruthe 64, und auf einen Morgen 7680 Stämme; Man fegt alfo mehr als zwölfmal fo viel Pflanzen als aufwachfen koͤnnen; macht ſich eilf oder zwoͤlffach vergebene Mühe und Koften, und ladet fi ie au und MWildniffe anzulegen. 69 auf die Folge durch das Ausfchneiden und wieder Wegnehmen eine weitere unnörbige Arbeit auf, Nicht zu gedenfen, daß fich fo viele Pflanzen eine die andre im Wachsthum hindern, daß, wenn eine wie- ‚ter ausgehoben wird, aud) die Wurzeln der nebenſte⸗ henden leiden und befhyädiget werden, und daß dar-- über aus einer Pflanzung gar nichts wird, oder daß man nur fo viel länger warten muß, bis ſe heran, wächft. Wil man einen Ort blos mit niedrigen Stauden und geringern Bäumen befegen, fo finden darauf ei» "ne etwas größere Anzahl Platz. Es müffen aber fo- dann alle große Bäume zurück bleiben, welche doch mit am nußbarften find, | Man,muß nach diefer Berechnung ſchon einen ziemlihen Kaum von anderehalb Morgen haben, wenn man auch nur von jeder Sorte der angeführten Baͤu⸗ me einen Stamm pflanzen will, | | 58. Die Warnung, daß man nicht zu dicht pflanzen fol, ailt auch, wenn man Hecken anlegt, wie be⸗ reits im Hausv. II. Theil S. 74 erwehnt worden. Die fchönften Hainbuͤchen⸗Hecken babe ich in dem oben erwehnten Beltheimifhen Garten zu Harpfe ($. 16) angetroffen; In ſolchen find die Stämme zwey Schuh weit aus einander gerflanzt, und die Hoden find recht dicht und eben. Man braucht alfo auf eine Länge von einer Ruthe oder ſechzehn Schuh nur 8 Stämme. Tin andern Hecken habe ich auf eis Her Ruthe bis go Stämme gezählt: Hier hindern ſich die Stämme einer dem andern; fie müffen alle Mebenzweige blos in die Breite treiben; Eine ſolche Hecke wird alfo unfchicklich breit, und kann nie ſchmal * E 3 Sn gehals "70 Wie fleine Luſtwaͤlder, Pflanzungen gehalten werden. Da die Stämme auch oft rar zu ‚erhalten find, und mit Mühe gerodet werden muͤſſen, fo wendet man zu feinem eigenen Schaden fünfmal mehr Koften an, als nörhig wären. > $. 59 Fuͤr die Liebhaber, welche nach meiner Vorſchrift Plantagen anlegen wollen, muß ich annoch anfühs ten, daß fie zuverläßig darauf rechnen fönnen, daß die in dem folgenden Berzeichniffe von mir als hart angegebene Bäume auch an einem jeden andern Dre in Deutſchland mittelft der vorgefchriebenen Hand⸗ geiffe und DVorfichten ausdauren werden; Nachdem die Derfuche, worauf ich mich berufe, vornemlich an einem nach der oben ſ. 10. davon gegebenen Bes fhreibung fehr falten feuchten und rauhen Ort ges macht, zugleich aber größtentheils an mehrern Orten, als unter andern in einem trodnen fandigten Boden wiederholt worden. - 2 - Wir haben zugleich in den verfloßenen legtern 12 Jahren alle Arten von Veränderungen in der Witte⸗ rung, gehabt, welche fchädlich feyn, und die Härte und Dauer der Pflanzen auf die Probe ſetzen Fönnen, Wir haben mehrere ſehr Falte und lange anhaltens dei Winter gehabt, welche hier ale Pfirfchens Mans deln. und Apricofenbäume hinrichteten, auch einen großen Theil der Birn- und Aepfelbäume, fonderlich am Spalier, befchädigten, ja welche fogar die Walde bäume empfunden haben, | Wir haben fehr naffe und Falte Sommer und Herbs fte gehabt, fo daß die jungen Schuͤſſe nicht reifen fönnen, Es folgte darauf ein früher und heftiger Froft. Ein andermal (tie annoch in diefem nn ahre und MWildniffe anzulegen. - 71 Jahre gefchehen) Famen fpäte heftige Fröfte im May, davon fogar alle fehon getriebene junge Schüffe an unfern Tannen, Eichen und Büchen verfroren, und ſchwarz wurden. CR In den letztern Fahren find faft ale Wallnugbäus me verfroren; Viele Eihbaume in den Forften find theils von dem Froft, vornemlich aber von der übers mäßigen Näffe ausgegangen; Alles Hol; in den Zwei⸗ en der Obſtbaͤume war inwendig ſchwarz vom Froft, nn daß man nicht einmal gefunde Neifer zum Propfen finden fonnte: Und in allen diefen Jahren haben die Americanifchen Stauden faft gar nichts oder fehr we⸗ nig gelitten, { x Diejenigen, die ich am weichlichften gefunden has be, waren: Bignonia radicans, verfror gang, weil eg recht im Zuge gegen den Oftwind fand. j Diofpyros, Hibifcus fpriacus, Viburnum caflinoi- des, Wiburnum zinus, Punica, Amorpha, Quercus alba, Quercus carolinienfis, Quercus marilandica, Niffa, Cafline, Rhamnus paliurus, verfroren mebren- theils, indem fie zu frey ſtunden. Laurocerafus war faft ganz verdorben, Gleditfia, Caralpa, waren faft bis an die Wurzel ‚verfroren, trieben doch noch wieder aus, Liquidamber, Bignonia difolia, Cephalanthus, Glyzine, Pyracantha, hatsen vielen Schaden gelitten. Cytiſus Zaburnum , nahm von der Näffe Schaden, Colutea war todt. ‚ Einzeln ftehende Kaftanienbäume waren faft ganz todt; Mein gegen Norden in einem Holze belegener Kaftanienwald hatte wenig Schaden gelitten. ERST ARENA Derer ’ 72 Wie Fleine Luſtwaͤlder, Pflanzungen Derer erſt eben aus friſchen Saamen gelaufenen zarten Pflanzen, wovon der groͤßte Theil —— gieng, will ich nicht gedenken. Viel der vorerwehnten Stauden wuͤrden dero Zeit nicht fo vielen Schaden gelitten haben, wenn fie nicht gar zu frey in offenen Alleen geftanden hätten. Sie haben feit der Zeit, da fie zwiſchen mehrern Buͤſchen ftehen, von der Kälte weniger empfunden. Qulpenbäume, Platanıs, Americanifhe Walls aüße, Weymuthsfuhren, weiße Cedern und viele mehr halten ſich, da fie ganz frey ftehen, Es fol uns alfo nicht von Aulegung folcher Plans gungen die Furcht zurück halten, daß folche durch eis nen, ale zwanzig oder dreyßig Jahr zu vermuthens den ftrengen Winter Schaden leiden Fönnten,- denn wir dürften fonft auch Feine Pfirſchen / Wallnuͤße⸗ und Kaftanienbaume pflanzen, §. 60, Endlich, da letzthin eine neue ganz umgeſchmolze⸗ ne Auflage von des Hiillers großem Gartenbuche her⸗ ausgefommen ift, und vermurhlich bald auf eine deut⸗ fche Ueberſetzung diefes fo nüglichen , und für jeden Kraͤuterkenner oder Gartenfreund faft unentbehrli- chen Werks gedacht werden wird, (wiewol die neue Ueberſetzung der vorigen Auflage in Duart fie einiger Maaßen entbehrlih macht,) fo wiederhole meinen ſchon gethanen Wunſch, daß fich mehrere geübte Votaniei zuſammen thun, und dieſes Werk, welches in ſeinem ganzen Umfange zu weitlaͤuftig, und nur blos für gelehrte Kräuterfenner brauchbar iſt, Stuͤck⸗ weiſe uͤberſetzen, anbey jede Materie mehr auf die, deutſche handesart und Witterung einrichten BR: o und Wildniſſe anzulegen. 73 ſo daß man die zuſammen gehoͤrende Materien jedes⸗ mal in einem Bande vereint finden, und jeden Band, darnach eines jeden Umſtaͤnde ſind, als ein —— Handbuch brauchen koͤnnte. Z. €, Es wollte jetzt jemand nachſchlagen was Miller von Anlegung der Luſtwaͤlder von Pflan⸗ zung der Bäume, von der Wahl der Sorten, von - Zubereitung der Erde, und fo weiter gelehrt hat, um folches gegen dasjenige, was hier gefagt wird, zu vergleichen; fo ift es fehr unbequem, wenn er erft nachfinnen muß, unter was vor Worten er nach) dem Alphabet die hieher gehörende Titel etwa auffchlagen und nachlefen fol. Es ift verdrießlich, ein fo dickes Buch von einem Ende zum andern nachzublättern, und fo viele Artikel, welche weit von einander ents ——— zu vergleichen Es Ich Zum Beſten dererjenigen, welche den Miller nachle⸗ fen wollen, will ih die hicher ghdrende Artikel her⸗ ſetzen. Air. Common feld. Anatomy. Compartemens. Arboreous. Compofts. Arbours. Dew. . Arouation, Drains, Area. Dungs. Ashes. Dwarftrees. - Atmofphere. Earth, Avenues. Barwigs. Bafons. Edgings, Blights. Emufeation. Borders. Enucleation. - ı Bofquets. Efpaliers. Caterpillars, Excortication, Climate. £ Exotics, Commons, and Fence. Film. 74 Wie Heine Luſtwaͤlder, Pflanzungen Ich würde ia folgende Eintheilung zu machen. Bin Film. Fire. Freezing. Froft. Fruit. Frutex. Fruticofe. Gardens. Grafting. Gravel, Greenhoufe. Groves. Hedges. Hills, Hoeing. Horizontal fhelters. Horfedung. Hotbeds. Ice. Icehoufe. let d’eau. Inarching. Inoculating. Kitchen garden. Labyrinth. Land. Lawn. Layers. Leaves. Level, Levity. Light. Loam. Maltduft. Manure. Marle. * Meadow: f fi 7 + Der Meldew. Mould, Mummy. Natural. "Nature, Nemoral. . Nortern aſpect. Nurfery. “ Orchard. Parterre. Pafture. Planta. Planting. Planting reverfe. Ploughing of Land, Pruning of trees, Quick. Quincunx order. Repening of fruit. Root. Sap. Seed. a Seminary, Soil, Stoves. Subterraneous. Tan, Tanners bark. Terraces. Tranfplanting of trees. Tranfportation of plants. Vaporiferous. Vapour. s Vegetable. Vegetable itatics. Vegetation. Walks. = Walls. und MWildniffe anzulegen, 75 Der erfte Theil Fönnte enthalten, alles was von den Öärten überhaupt zu fagen iſt; von der Witten rung, von-Zubereitung der Erde, von den Gartens gerärhfchaften, von —— von Miſt⸗ beeten, *) % Der Walls. Building. Water, Clump. Weather. Expofüure. Wilderneffes, Evergreen, Wind. Flower garden. Winter. Flower borders. Woods. n N | ncl R Dagegen fucht man —— folgende Artikel vers Park. gebens: Parterres. Alees. Pats. Aſpect. Plats. Beds. Ponds. Bouling greens. Profpe&t: Brickwalls. - Salons. Brooks. *) Dahin gehören auffer denen vorerwehnten, ohngefehr nachfolgende Artikel. Atmoſphere. Coniferous trees. Barometer. Corymberous plants. Calyx. Corymbus. Carnation. Cucullate plants. Catking. Culmiferous plants. Cauliferous, Cufpidated. Caulis. Dorfiferous plants. - Cells. Echinate ſeeds. Chives. Echinus. Chivets. Effloreſcence. Cirrhi, to Egerminate, Compound flower. Epiphylliofpermous Cone. plants, Equi- 76 Wie Eleine Luſtwaͤlder, Pflansungen Der swepte Theil müßte ein bloßes Verzeichniß von allen Gewaͤchſen enthalten! Bey einem jeden’ wäre zu bemerken, in welchem Theile deffen ı weiterer Anbau befchrieben worden. ' Der dritte Theil würde befonders alle Haushalte- Küchen, und Medicinifche Gewaͤchſe, auch die Abs handlung vom Weine und Krab enthalten; und es dürfe des Decombe Ecole du Potager damit verglis chen werden, Der vierte würde den Obſtbaͤumen und deren Wartung zu widmen feyn, woben der dritte Theil des PART auch des Dühamels Werf Des arbres Equinoctial. Equinoxes. Eſculent plants. Farina foecundans. Labiate Flowers. Lactiferous plants. Lanuginous. Legumens, Legumes. Filaments. Leguminous. Fimbriated. Loculaments. Fiftular lowers. Longitudinal Veflels. Flefh. Mucilage. i Floriferous. Mucilaginous. Florift. Multifiliguous. Florulent, Flörulous, Mufecofe. Flower. Muftooms, Frondofe. Nebulofe, Fruätiferous. Nerves, Frumentaceous. Nitre. Generation. Nuciferous trees, Glandiferous trees, Panicle, Glandulous. Papilionaceous. Glans. ‘ Pappofe plants. Hofe in Hofe. Parafitical plants. a Katkin, Pedicle. Pen und Wildniffe anzulegen. 77 arbres fruitiers, zu * rer Anleitung gehen ehe \ " ‚Der, fünfte RR nach ——2 der gegenwaͤr⸗ tigen Abhandlungen den Bau der wilden Baͤume aus⸗ führlich beſchreiben. | Der fechfte enthielt endlich die — der zar⸗ ten Gewaͤchſe, welche in die Gewaͤchshaͤuſer gehoͤren; wie auch von kleinen Sommers perennirenden, und andern Blumen tragenden Gewaͤchſen. Menn denn zugleich die übrigen in den neuern nüglichen Werfen befannt gemachten brauchbaren Ans merfungen mit dem Millerfhen Untertichte verbun- den, und nicht bias eine wörtliche Ueberſetzung, als viels Pendulous heads> of Succulent plants, flowers. Sulphureous. Pennated. Summits. Perennial plants. . the Sun. Petals. Superficies. Racemiferous, Surface. Racemus. Terrene. Rain. Tergiferous plants, Rainbow. Terreftrial. . Ramus. Tetrapetalous flowers. Salt. Thermometer. Segments of Leaves, _ Thunder. Semififtular ftowers. Thuriferous, Seminal Leaves. Tomentum. Seminiferous. Tripetalous flowers, Septifolious plants. Vafculiferous, plants,‘ Snow. Vafes. Solttice. Vmbella. Stamina. Vmbelliferous plants: Stamineous flowers. — 78 Wie Heine Luſtwaͤlder, Pflanzungen x vielmehr eine neue Ausarbeitung gelieferte wiirde; So dürften wir vielleicht in dieſem Fache endlich eins mal zu einem nüglichen brauchbaren Handbuche ges langen. Es ift dies aber nicht eines Menfchen Ars beit, fondern es müffen fih mehrere damit befchäftie gen, und eim jeder das Fach vornehmen, worin er die mehrfte Erfahrung und Kenntniß hat. 1. II. Ausfuͤhrliches WVerzeichniß aller Baͤume und Stauden, welche in Deutſchland in freyer Luft fort⸗ kommen, oder als ſolche ange, fehen werden Eönnen, ’ [7 mul" .. » 2 u de ER nd | “m FR 3 4 en aan nr Hr Vorbericht, — F a ich ein Verzeichniß von denen bey uns an⸗ — — zupflanzenden Baͤumen und Stauden lie⸗ fern wollen, fo bin lange in Zweifel gewe⸗ fen, wegen derer darin eigentlich zu feßenden Schran⸗ - Een, Damit es nicht ohne Noth weitlauftig werden: mögte, und an der andern Seite doc) Feine Pflanze übergangen werde, welche man etwa darin erwar⸗ ten mögte | Der erfte Entwurf war blos auf folche fremde flanzen gemacht, welche fich bey ung in freyer uft anziehen laffen, und mitdenen Berfuche ange: ſtellt worden; wie denn dergleichen Auszug hinter der Fünftig folgenden Abhandlung zu finden ſeyn wird: Esift aber vor allen Dingen auch eine Kennt⸗ niß dererienigen Pflanzen nothwendig, welche bey uns und in unferer Nachbarſchaft von freyen Stücken So lange wir dieſe noch nicht genau Eennen; koͤnnen wir uns aud) von den fremden Feine deutli- che Begriffe machen; und in manchen Fällen ift es nicht hinreichend, Diejenigen Pflanzen zu Eennen, welche fich bey uns anbauen laffen, -fondern man wuͤnſcht auch oft, von den übrigen Nachricht zu wiffen, warum fie nicht angebauet werden koͤnnen, oder was beyihrer Wartung zu erinnernfey? Vor: nemlich, wenn fie von andern mit in die Lifte derer frey wachfenden Stauden gefegt werden. . Bey dem geaenwartigen DVerzeichniffe habe ich alfo folgendes zum Augenmerk gehabt: 1) Habe ich mit dem größten Fleiße alle deutfche Baͤume gefammiet und richtig zu beftimmen und ge Theil. LS 5 aus 32 Vorbericht, aus einander zu ſetzen geſucht; folche auch jedesmal mit einem-# befonders bemerkt, damit einem jeden defto eher in die Augen leuchte, was er bey fih.im - feinem Baterfande finden Fan, und was vor Bäus me diejenigen, welche fich auf das Forftwefen legen, oder Pflanzungen machen wollen, ſich vor allen . Dingen bekannt machen, und kennen zu lernen ſu⸗ chen muͤſſen. ' | 2) Habe ich alle fremde Baume und Stauden hinzugefügt, welche bey uns angezogen werden koͤn⸗ nen, oder auch nur als folche von andern angefehen werden mogten. J Ich ſetze voraus, daß diejenigen, welche ſich auf den Anbau fremder Hoͤlzer legen wollen, mehrere davon handelnde Schriften nachleſen werden; In dieſen findet man aber nicht ſelten guch ſolche Pflan⸗ zen mit aufgeführt, welche ſich für die ſtrengen Win⸗ ter. in den nordlichen Provinzen von Deutfchland entweder gar nicht ficken, oder doch nicht, anders als mit Der: größten Vorſicht der freyen Luft anver⸗ teauet werden duͤrfen. Hatte ich- folche weglaffen wollten, fo würde es vielleicht-manchem misfallen haben, der fich deswegen bey mir Raths erholen - und folche auffchlagen wollen. Diejenigen Werke, welche von mie vorzüglich zu. Mathe gezogen worden, find: FR a) Des Dübamels Abhandlung von Baumen, Stauden und Strauchern (528). b) P.Millers Diäionary (1084). , ,, c) Der. 1729 von einer Gefelfchaft von Gaͤrt⸗ ..nern in London herausgegebene Catalogue of Trees and Shrubs, (1265) welchen ich) nach .. dem. Ritter Linne mit. den Buchſtaben A. , ang. angefuͤhrt habe. d) | Vorbericht. 83 4) Das Verzeichniß, welches der Gaͤrtner Buſch in London von ſeinen Pflanzen ausgiebt, und welches eines der vollſtaͤndigſten iſt. e) Des bekannten Gartners van Haazen in Leis den Chralogue des arbres, (1382) welcher vers fehiedene Vorzüge hat. ‘ f) Des Rirter Linne fammtliche Werke, ine fonderheit die neuefte Auflage von deffen Spe- ciebus (1259) und Syftemate natur&, (2148) welche den Grund zu allen legen. Zur Regel habe alfp genommen; Feine einzige Pflanze zu übergehen, welche unter die Baume und Stauden gerechnet wird, und von der man entweder vermuthen kann, Daß fie ſich bey ung an- ziehen laſſen werde, oder welche als eine folche von einem der vorerwehnten Gchriftfteller angegeben wird. : Henn z. E. ein Gartenfreund den Wusen und die vielen Vorzuͤge des Mahagonyholzes (Swietenia) erwegt, ſo muß nothwendig der Wunſch bey ihm erregt werden, ob diefer vortreffliche Baum fich J nicht bey uns anbauen laſſen werde; Es wird ihm alſo nicht unangenehm ſeyn, hier die Nachricht zu finden, daß alle daran zu wendende Mühe verge⸗ bens ſey. Wenn man liefet, daß im Herzogthum Erain im Defterreichifchen der Rosmarin, und die La- zerolenapfel wild wachfen, fo mögte man glauben, daß Diefe, als deutfche Pflanzen, auch bey ung der frenen Luft anvertrauet werden koͤnnen. Wenn jemand hört, daß die mehrften zu einem Geſchlecht gehörende Sorten bey uns wachfen, fo kann er leicht auf die a gerathen, daß ‘ auch) J 2 34 Vorbericht. auuch die übrigen eben fo hart ſeyn moͤgten: Wenn derowegen zu einem bekannten Geſchlechte eine oder andre zörtliche Sorte gehört, welche ein Gewaͤchs⸗ haus erfordert, ſo habe ich, folche befonders bemerf- fich zu machen, nöthig erachtet; zur Warnung für diejenigen, welche folche befisen moͤgten, oder etwa Gelegenheit haben, fie fich anzufchaffen. Ein Gars tenfreund verfällt fonft leicht Darauf, wenn er die mehrften Sorten von einem Sefthlechte hat, z. E. von Maulbeeren, Morus, von Juniperus , Cupref- füs, Rhus, daß er fich die ganze Sammlung voll» ſtaͤndig anſchaffen will. | Wer auch weiß, daß 5. E. mehrere Carolniſche Bäume bey uns recht gut fortfommen , wird auf die Bermuthung gerathen, daß auch andere dafelbft wachfende Stauden eben fo hart feyn werden. 3. E. Magnolia; Bignonia; Laurus e/iwalis, burbonia & indica. Es wird alfd niemand gereuen, folche . mit in diefer Lifte zu finden. IR Ueberhaupt habe ich weniger fehadlicdy gehalten, wenn jemand darin Pflanzen bemerfen mogte, die er feiner Meinung nach überflüßig, oder nicht das bin gehörend, halt, als wenn ein anderer verge⸗ bens eine Pflanze nachfthlagen mußte, welche er hieſelbſt zu vermuthen Urſache zu haben glaubt. . Daher habe ich die fehr weitlaͤuftigen Geſchlech⸗ ter 5. E. von Ciftus, Vaccinium, Genifta, ganz an⸗ führen wollen, Ob gleich wenige der Mühe werth halten werden, alle Sorten fich anzufchaffen, fo ift doch noͤthig, wenn man einige davon befißt, daß‘ man fich die vechten Namen davon befannt macht, und diefes kann nicht mit Zuverlaßigkeit gefchehen, wenn man nicht alle Sorten einiger Maaßen PL | 1 Vorbericht. | 85 3) Damit leicht in die Augen falle, welche von den fremden Pflanzen hart find, und ohne befondere übe bey ung angezogen werden fonnen, fo habe ich alle diejenigen, welche zarter find, mit einem * unterfehieden, und daben jedesmal bemerkt, ob fie mit einer gewiſſen Vorſicht, oder nur in warmern * Gegenden ausgepflanzt werden. dürfen „oder gar Feine freye Luft vertragen. 4) Sede Pflanze ift mit einem zutreffenden bota⸗ niſchen Namen benennt worden, um die, Zweydeu⸗ tiafeit zu. vermeiden, wozu die in den gewöhnlichen Berzeichniffen und Gartenbüchern nicht felten vor⸗ kommende verſtuͤmmelte und dunkle Benennungen Anlaß geben. Wo der Ritter Linne einer Pflanze einen Na- men gegeben hat, habe ich. diefe, und zwar fo, wie fie in der neueften Auflage des Syftematis nature ſich befinden, angefuͤhrt, weil die Linnefchen Benen⸗ nungen uͤberhaupt ihre großen Vorzuͤge zu haben ſcheinen, und es allemal gerathener iſt, eine einmal aufgenommene Benennung, wenn ſie gleich eine Verbeſſerung annehmen moͤgte, beyzubehalten, als durch beſtaͤndige Veraͤnderungen, die Anzahl derer ſchon bis zum Eckel angewachſenen Namen zu ver⸗ mehren; dadurch das Gedachtnig nur beſchwert und ermuͤdet und die Erlernung der Botanik, ſonderlich fuͤr Anfaͤnger, verdrießlich gemacht wird. Es waͤre zu wuͤnſchen, daß der Neuerungsgeiſt auch in dieſem Stuͤcke von allen Kraͤuterkennern und Lehrern verbannt würde, und daß man ſich nunmebt verabreden mögte,, die Namen zu laſſen, wie fie find; denn zu einer ganzlichen Voll kommen⸗ beit bringt man fie doch. Aal: Die Sraieede ⸗ 3 ey J—— Vorbericht. bey uns iſt aber gar zu groß, um gunſre eigene ſtaͤr⸗ kere Einſicht zu zeigen, und die Fehler anderer zu — und ich habe ſie ſelbſt bey mir nicht ganze fich unterdrücken koͤnn Bo ein Linnefcher Same zu fehlen feheint, habe ic) die Millerſchen Benennungen zu Hilfe genom⸗ men, auch hube dieſe und die Namen des Duͤha⸗ mels beſonders angeführt, wenn fie von der Linne⸗ abweichen, um das Nachſchlagen zu erleichtern. Wer nun genauere Nachricht von einer Pflanze ee wuͤnſcht, kann nur den Namen bey dem - _ itter oder beym Miller und Dübamel aufſchla⸗ gen, fo wird er eine ausführfiche Beſchreibung da⸗ von finden, oder doch die Autores angefuͤhrt leſen, welche fie beſchrieben und abgebildet haben. Wo ich bey Entwerfung dieſes — 355 ei⸗ ne nach dem Leben getroffene Abbildung nachgeſchla⸗ gen habe, iſt folche angefuͤhrt worden. Fuͤr uns Deutſchen iſt ſchicklich, daß wir uns die deutſchen Namen der Pflanzen bekannt machen, ſo wie ich den Fleiß einiger tadle, welche allen Pflan⸗ zen gern neue deutſche Namen beylegen moͤgen, oder gar die in andern Sprachen eingefuͤhrte Benennun⸗ gen auf eine unverſtaͤndliche Art verteutſchen. Ich habe daher mit großem Fleiß alle deutſche Benen⸗ nungen aus dem Forſtmagazin und andern deutſchen Schriftſtellern geſammlet; Man wird ſich uͤber die große Menge von Namen, welche Cornus mafeula, Sorbus fj/ueftris, Lonicera xyloffeum, Cratzgus tor-' minalis, Daphne mezereum, Evonymus europzus, Juniperus communis, und andre haben, wundern. Ber nun von einem gemwiffen Baum unter einer deutſchen Benennung etwas fchreiben will, * | we Vorbericht. 87 wol thun, wenn er ſolche im Regiſter erſt aufſchlaͤgt, und wenn er ſeine Pflanze findet, den wahren bota⸗ niſchen oder trivialiſchen Namen mit anfuͤhrt. Fin⸗ det aber jemand von einer Staude unter einem ihm unbekannten weniger gebraͤuchlichen, oder Provin⸗ ial⸗Namen etwas erzählt, fo wird er im Regiſter jedesmal, wenn diefe Pflanze mehrere Namen hat, - entdecken Finnen, von was vor einer Staude die " Dede fen. A In gleicher Abficht Habe ich nachft den deutſchen Benennungen auch die enalifchen bengefügt, wo mir dergleichen bekannt worden. ° Sie find unents behrlich wenn man engfifche oder amerikanifche Reis befehreibungen liefet, oder wenn man aus England kamen verfchreiben "will, am mehrften aber, enn man Saamen aus Amerika erhält. Im Franzöfifchen haben wenigere Stauden eige⸗ ne Namen, aber auch diefe zu wiflen, Fann von en feyn, wenn jemand die franzöfifehen Haus⸗ halts- und Gartenbücher nachſchlaͤgt. Sie erklaͤ⸗ ven auch zu Zeiten die Natur der Pflanze, und ges ben Gelegenheit , folche defto cher zu bemerken. 3. €. Porte-chapeau, Le Buiflon ardent, Le Boureau des arbres, Bois de plomb. Man finder alfo diefel- ben, wo fie vorhanden find, gleich, nach den eng⸗ „Die übrigen Sprachen anzuführen, habe id) ; uberfiußig gehalten, weil fie feltener vorfommen. Dagegen habe ich, befonders bemerkt, wenn eine Staude einen gemeinen barbarifchen Namen hat, unter welchem fie den mehrften Gärtnern bekannt iſt, und gemeiniglich in den Gärten gezeigt wird. 3. €, Pyracancha, Cneorum - Matthioli, Chamzlea ! 54 tri⸗ ‚88 Vorbericht. tricoceos, Tarton-raire: Obgleich zu. wünfchen ift, daß man dergleichen barbarifihe und unverſtaͤndii⸗ che Benennungen nach und nach abfehaffen, und blos die Trivials Namen durchgehends einführen moͤgte. 30 * Nach denen verſchiedenen Benennungen habe ich gemeiniglich auch das Vaterland jeder Pflanze ge⸗ meldet, nachdem in der vorhergehenden Abhandlung gezeigt worden, wozu ſolches zu wiſſen diene. Ich war Anfangs Willens, bey jeder Pflanze eine vollftandige "Befchreibung und Nachricht von ihren Theilen, ihrer Natur und Nutzen, auch Forts ‚ pflanzung zu geben. Sch würde aber fodann gar zu weitlauftig geworden ſeyn. | Meine Abficht ift, meinen Lefern eine allgemeine Kenntniß aller Baume und Stauden beyzubringen; Ich habe alfo hinreichend erachtet, wenn hie und da nur kurz anführe, falls eine Pflanze beſonders merkwuͤrdige Theile oder Eigenfchaften hat, woran man fie entrveder leicht erkenne, oder welche ihr ei⸗ nen vorzüglichen Werth geben, oder warum ſie ei⸗ ne eigene Wartung erfordert; Die mehrften An⸗ merfungen find. aug eigener Erfahrung, wenigſtens wiederholt worden. Diejenigen, denen die von mir. gegebenen Furzen Nachrichten noch) nicht hinrei⸗ chend fcheinen mögten, werden ſich ohne Zweifel den Miller, Dübamel, und andre dergleichen Werke auch anfchaffen, mithin folche nur nachzu⸗ isjen haben. , F — Ohne eigenen Fleiß und Erfahrung, bleibt der be⸗ ſte Unterricht von andern ohne Nutzeun. Sm übrigen-Fann id) meinen Lefern die angench- me Hoffnung geben, daß der Herr Apfrichter von Deltbeim Borbericht: 89 Deltbeim zu Harbke nächftens ſeine eigne ange- fiellte Verſuche und Erfahrungen. bekannt machen wird; wovon das. Publikum ſich um ſo mehr Nuʒ⸗ zen zu verfprechen hat, da man auf ‚feinen Guͤtern die fehonften Anpflanzungen und Zufchlage, auch von allen Arten von Nutzholz fieht Wboo zu einem Gefchlechte mehrere Sorten gehoͤ⸗ ren, babe ich mich bemuͤhet, folche alfo neben ein- ander zu ordnen, daß ic) die allergemeinfte und ber Fanntefte Art, welche eigentlich zu Beftimmung deg Sefchlechts Gelegenheit: gegeben hat, voran, un die am mehrften Achnlichkeit zufammen habende, gern neben einander geſetzt habe. Es ſcheint mir nicht vecht fehicklich , wenn man ein Geſchlecht mit derjenigen Art anfangen wollte, welche von allen Sorten am mehrſten abweicht, und das Geſchlecht faſt unkenntlich macht: z. E. das Ge⸗ ſchlecht der Eichen mit Quercus phellos. Wenn zu einem Geſchlecht mehrere weichliche Sorten gehören, habe ich die hartern geen voran⸗ geſetzt, die weichlichen aber nur am Ende angeführt. Dies find die Urfachen, warum ich die Sorten nicht in der nemlichen Drönung, wie der Ritter Linne, anführen Finnen. A a Bey denen, eßbares Dbft gebenden, Baͤumen bin ich am kuͤrzſten gewwefen, weil mandavon im II. Theil fehon eine ausführliche Befchreibung findet, welche der Lefer zufammen halten wird. - is °* Die Varietäten habe von den wahren Sorten forgfältig unterfchieden; wenn ich aber zweifelhaft bin, ob eine vom Nitter Linne nur alg eine Spielart erkannte, jedoch beftandig und merklich zu unter ſcheidende Art nicht mehr als eine Varietaͤt feyn ie, 55 moͤgte, oo. Vorbericht. moͤgte, ſo habe ihr lieber in dem Verzeichniß eine befondere Nummer gegeben: zumal, wenn fie von Miller und andern unter einem eigenen Namen als eine befondere Sorte angenommen ift, fich auch wegen gewiffer vorzüglicher Eigenſchaften merkwuͤr⸗ dig macht, und aus Saamen ohne Abanderung . beftandig fortpflanzet. Es gereicht zu mehrerer Drdnung und Deutlichfeit, die im Baum und in der Nusung fo fehr unterſchiedene, auch fidy in allen Ländern aus dem Saamen ohne Abanderung fortpflanzende Winters und Sommer » Eichen, “Quercus foemina & robur, ſich als zwo befondere Sorten zu bemerken. | u Ueberhaupt hatte ich gern alle Zweydeutigkeit ver- . mieden, und gleich dem Ritter Kinme Feine Pflanze ohne hinfangliche Kenntniß und Heberzeugung als eine befondere Sorte angeführt, da eg aber ftheint, daß der Nitter mehrern Fleiß auf die Linterfächung Eleiner, ſogleich im erften Jahre, aucd) jahrlich haufige Blumen zeigender Pflanzen gewandt.habe, als auf große, nur felten, und oft erft nach zwan⸗ zig und vierzig Fahren zur Blüte Eommende Baus me; So dinfte am nothiwendigften feyn, fich eben die, von dem Ritter noch nicht befehriebene, zwei⸗ felhafte Arten zu dem Ende zu bemerken, damit ein jeder, der Gelegenheit hat, Blüte und Früchte da> von zu fehen, folche mit aller Sorgfalt unterfüchen, und eine nahere Gewißheit zu beftimmien trachten möge. — Ich erſuche alſo inſtaͤndigſt alle und jede Garten⸗ freunde um des gemeinen Beſten willen, mir bes kannt zu machen, wenn fie wegen derer hier als zweifelhaft angegebenen Pflanzen, sine nahere Ger wißheit Vorbericht. 91 wißheit oder Unterricht geben koͤnnen, oder wenn ſie ja eine beſondere hier noch nicht beſchriebene Sorte zu befißen glauben follten. Diefe werden mich befonz ders verpflichten, wenn fie davon zugleich einen Zweig, und wo moglich, eine vollftandige Blume überfenden wollen. Es wird dazu Eeine weitere Ar⸗ beit erfordert, Als daß fie bey trocfnem Wetter eis nen’ Zweig oder Blume abfehneiden, und wol aus⸗ gebreitet in ein großes Bud) legen; auch, da die Plane fehr faftig feyn mogte, die Stelle, bis der Ziveig trocken ift, ein paar mal verändern. Es hätten noch alle übrige Baͤume beygefuͤgt werden Eönnen, welche zwar. den Sommer über an die freye Luft, im Winter aber ins Gewaͤchs⸗ haus gefeßt werden; wie ich denn, deren verſchie⸗ dene der gemeinften, z. E. Korbeeren, Olean⸗ der, Mirthen, Asppern, Oliven, und fo weis _ ter, angeführt habe. Miller nennt fie Greenhoufe plantes, Gewächsbaus:Pflanzen; das Verzeich⸗ niß rare aber alsdenn zu.ftark geworden. Viel⸗ leicht gebe ich davon in der Folge noch weitere Nachricht, wie ich denn auch demnaͤchſt ein Der; zeichniß von hohen perennirenden harten Pflanzen zu geben gedenke, welche zwar zu Eeinen Stauden wachen, aber gut unter und zwifchen andern Baͤu⸗ men und Stauden fortfommen, mithin zu Ausfuͤl⸗ . lung und Ausſchmuͤckung einer Pflanzung dienen. , Da die wenigften Gärtner an eine ſyſtematiſche Drdnung gewohnt find, fo habe dies Verzeichnig nad) dem Alphabet einzurichten dienlicher erachtet; Am Ende aber ein andres beygefügt, worin alle Pflanzen nach der Linneiſchen Ordnung wiederholt, J und 92 Vorbericht. und ag deffen Species und Srägmanurüch gerviefen worden Am Schluße des gegenwärtigen, blos dieſer Ma⸗ terie gerwidmeten Theils, ſollen ausführliche Regi⸗ ſter folgen, damit ein jeder nachſchlagen koͤnne, wo und unter welchen Namen von einer Pflanze gehan⸗ delt worden. Von dem uͤbrigen Nutzen, den dieſes Verʒeich⸗ niß leiſten kann, iſt ſchon oben S. 25 gehandelt worden. Segenwärtiges Berzeihnif it ſo zu. veden der erſte Verſuch; Niemand erwarte alſo ein vollkom⸗ menes Meifterftück. Der Ritter Linne, ‚welcher ſich feir fo vielen Jahren vorzüglich der Botanik befliffen, und den Beyſtand von fo vielen andern‘ Gelehrten gehabt hat, muß noch in jeder neuen Auflage feiner Werke Berbefferungen und Aenderungen machen. | Ich hoffe alfo auch, daß meine Lefer mich nicht nad) der größten Strenge beuttheilen werden. Cs ift mir unmöglich gewefen, alle hier angeführte neuntehalb hundert Arten von Baumen mit. glei- cher Genauigkeit felber zu unterfüchen, und alles völlig zu ergründen. Sch) mache noch täglich neue Ynnierkiifigen, und hoffe, daß dazu auch andre Freunde der Land- wirthfehaft aufmuntern , folche auch bewegen wers de, mit ihre Anmerkungen mitzutheilen. Wenn einer erft die Bahn gebrochen hat, fallt eg andern | Ä leicht, darauf IEERHOENE 7 we Ber; + — — ooooo⏑oooooo⏑ Verzeichniß aller Baͤume und Stauden, welche in | Deutfehland fortfommen. | | BIES. ©, unten Pinus. | ABSINTHIUM. S. unten Abrotanum. ACACIA. ©, Robinia, Gleditfia, und Mimoß. 1. ı FACER pfudoplatanus ; foliis quinquelobis - inzqualiter ferratis, floribus racemofis. L. Cramer T. 6. Der gemeine Ahorn, Amborn, Arle, Ehre, Breitlaub, Breirblat, Wein: blat, Buch- oder Wald: Eſcher; in Schleſien Urle. The Sycamore Tree. or greater Maple. Franz. Erable blanc de Montagne, Syco- more. Waͤchſt hin und wieder in Wäldern zu einem fhönen hoben Baum; das Holz ift zu al» lerley Arbeit brauchbar; die Blätter fals - len im Herbft früh ab. N 00" ACEr pfeudoplatamis, foliis eleganter varie- atis. Eine Varietaͤt mit fehön geſchecktem Laube. 2 Acer platanoides; foliis quinquelobis acu- minatis, acute dentatis glabris, floribus corymbofi is, L. Mill. T. 8: f. 1.,Cram.7. Die :94 | Verzeichnif aller Bäume und Stauden, Die Lehne, Lenne, Loͤne, der Lein⸗ baum, Rüfter, Waldeſcher.) The norwey Maple. Franz. Le Plane. Waͤchſt in Hölzern zu einem großen Baum, bleibt doch etwas Fleiner als der vorige. b Acer platanoides, foliis eleganter variegatis. Eine Varietaͤt mit fchön geſchecktem Laube, 3 Acer campeftre; folüs lobatis obtuſis emar- ginatis. L. Cram. 2 Epelern, Weißeper, Weißlober Weiß baum, Binbaum, Mes⸗Meſch⸗Mew⸗ Maas⸗ eller, Maßerle, Maashol⸗ der, Maaßlieben, Waſſerhuͤlſen, Schwepftocdbols, An: £rle- ger Binnen: Baum. The lefler maple. Stanz. Petit Erable des Bois. h Iſt eine Heckenſtaude, wächft aber auch zu einem Fleinen Baum, giebt ſchoͤn gema> fertes Holz; fonderlich find die fchön ges- flammten Wurzeln zum Auslegen dienlich. Man findet, wie bey mehrern andern Ahors nen, einzelne Pflangen, welche blos maͤnn⸗ liche Blüte fragen, wie denn überhaupt die mehrften Blumen und Ahorn männlich, und nur einzelne Zwitter drunter find. - 4 Acer monfpe[fulanum ; folüs trilobis.integer- rimis glabris. L. Ahorn von Miontpellier, The Montpellier maple. Wächft urfprünglich allein bey Montpellier, kommt in den Blättern und Blumen den voris welche in Deutfchland fortfommen. 95 5 vorigen am ähnlichften, bleibt auch nur flein, und dienet zu Deden. Acer creticum; folüs trilobis integerrimis pubefcentibus. L. Ahorn aus Candien. Cretan maple. Franz Erable de Candie. - - Die Blätter find denen vom vorigen gleich, nur daß fie Eleiner, dünner, und etwas rauh find, auch faftdurd den ganzen Wins ter grün bleiben. Acer rubrum; foliis quinquelobis fuabdenta- tis, fubtus glaucis, pedunculis fimplicif- fimis aggregatis. L. Caresb. 62. Miller see, Rorb blübender Virginiſcher Ahorn. The fcarlet fowering Maple, The virginian « flowering Maple, Charles Wagers Maple, ‘filverleaved Maple. n3. Plaine de Canade, Waͤchſt zu einem hohen Baum, hat tief eins gefchnittene fünffach gerbeilte Blätter mie fbarfen Spitzen, welche unten bläuliche oder filberfarben find, und ihm daher den Mamen von Silber- Ahorn gegeben haben. Einige Pflanzen tragen blos männliche Bla⸗ men, und diefe haben fehr tief faft bis auf den Grund. eingefchnittene Blätter, fo ' daß man fie für eine befondere Art anſe⸗ ben folltes andre Pflanzen haben blos Zwitterblumen, -flores hermaphrodicos, oder, wie andre wollen, — lu⸗ 2 Verʒeichniß aller Baume und Stauden, Yırr «ii Blumen; wiewol man dergleichen unter denen hier zur Blüte gefommenen nicht gefeben hat, Die Adern in den Blättern werden im Herbſt ſchoͤn fcharlach roth; das Hol; ift brauchbar, Wenn man von diefem und andern Sorten von Ahorn aus Saamen ziehen will, muß ſolcher, und die Feimenden jungen Pflan- zen im Schatten gehalten werden; Sie Fönnen die Sonne nicht verfragen , und fallen davon leicht um. Mach dem Balm müffen von diefem rothen Ahorn mehrere Varietäten feyn, welche ſich aber nicht recht beftimmen laffen; die eine davon hat ſchoͤn gemafertes Holz, und wird von den Tifchlern in Amerifa vorzügs lic) gefucht; Aalın aber hat feine Kenns zeichen anzugeben gewußt. An diefem - Ahorn wächft in Amerifa ein Schwamm, (Agaricus) den man dert zu Zunder braucht. Acer facharinum ; foliis dlingdegartito-pal: matis, acuminato-dentatis. L. Zucker · Aborn aus Penfplvanien. . The fugar Maple, Sugar Tree, Sugar Wood, Black Maple, Hard Maple. Iſt dem vorigen etwas ähnlich, unterfeheider fich aber in den Blättern merklich, welche weniger eingefchnitten, und dabey an der untern Seite rauh find, auch im Umfreife weniger Spigen und ftarfe Adern haben, Seine Blumen find auch — Ritter Linne unbekannt. us » welche in Deutſchland fortkommen. 97 Aus dem Saftewird ein Zucker gekocht; wies "wol man dazu den Saft von Acer rubrum und der Zuckerbirke auch gebraucht; Bey dem Ahornzucker, den ich aus Amerika er- halten habe, war.ein Blatt von dem fols genden Acer negundo gelegt. - 8 Acer'Negundo ; foliis compofitis, floribus " racemofis. "L. Aborn mit dem Kfehenblart aus Dirgi: sie rin The Virginian Afhleaved Maple. Waͤchſt in Birginien zu einem ftarfen Baum, treibt lange gerade Schüffez die Borke der jungen Zweige ift grün, Die Blätter wechfeln in der Form fehr ab, und gleis ‚chen zu Zeiten dem gemeinen Ahorn, oft iverden fie getheilt, fo daß an einem ges meinſchaftlichen Stiel mehrere, dem Eſchen⸗ laube gleichende, Blaͤttgen ſitzen. 9 Acer penfylxanicum; foliis trilobis acumina- tis ferrulatis, floribus corymbofis, L. - Americanifcher Berg: Aborn, Dwarf mountain Maple, Bleibt nur niedrig, mwächft an Bergen; bie Dlärter haben gemeiniglich nur 3 Spißen, wovon die mittlere nicht viel Länger iſt. — Zu Zeiten aber haben fie gleich dem gemeis nen Ahorn fünf Einfchnirte oder Lappen, von denen die untern doch nur Flein find. Die obern nebenden Blumenfträußen wach⸗ ſende Blaͤtter find hingegen mehr oval und | faſt ungerheilt, ‘ Fer Cheil. 1. St. G 10 98 Verzeichniß aller Bäume und Stauden, Io 11 Acer Priatum ; foliis quinquepartito- pal- matis inzqualiter ferratis,, cortice elegan- ter ſtriato. Buſch. Penſylvaniſcher geſtreifter Ahorn, “The ftriped barked Maple. Diefer ſcheint mit dem vorigen viel ähnliches zu haben, unterfcheider. fich jedoch an der gleich dem Lerchenbaume geftreiften Borke, und vornemlich in den Blumen, ı Wie an jenem ‚die Blaͤtter gewöhnlich nur drey Spitzen haben, fo find fie an diefem gt» meiniglich fünffach gerbeilt ‚und es kom⸗ >. men nur einzelne mit drey Spitzen; Die Blumen ſitzen an langen Straͤußen einzeln wechſelsweiſe an langen feinen Stielen zwiſchen zwey Blaͤttern; Die Straͤuße hangen herunter, die Blumen haben, wie gewoͤhnlich, fuͤnf Einſchnitte von gelbgruͤ⸗ ner Farbe, und ſind etwas groͤßer als die von den vorigen. Der Saamen iſt dick und rund. Acer tatarıcum ; foliis — indiuifis fer- a lobis obfoletis , floribus racemo- fs. E. Tartariſcher Aborm The Tartarian- ‚or Siberian - Maple. | Waͤchſt zu einer niedrigen Staude. Die herzfoͤrmige, Faum merklich getheilte, den Hainbüchen etwas ähnliche Blätter, has ben mit den übrigen Sorten von Ahorn nicht viel ähnliches; Die Blumen ſitzen, gleich welche in Deutfchland fortfonmen, 99 gleich denen vom erften und neunten, in langen herunter hangenden Eträußen. 12 Acer femperuirens ; foliis ouatis — ſempetuirentibus. Dieſe vom Ritter Linne erſt neuerlich in „ber Aantiſſa angenoinmene Sorte ift uns befannt. Miller, auf den fih der Ritter beruft, hat ö fie in der neueften Auflage nicht mit aufs geführt, 13 Acer opalus; foliis lobatis, minime incih is, fru&tu racemofo. Mil. I The italian meple ; In Italien Opalus ge nannt. Dieſer vom M iller als eine beſondere Art angenommener Italiaͤniſcher Ahorn ſcheint nach des Rajus Beſchreibung von dem er⸗ ſtern gemeinen Ahorn nicht hinlaͤnglich un⸗ terſchieden zu ſeyn. IL‘ 1’ HAESCULUS Hippocafkanıım ; Cramer T. 23.b&ba2. Die gemeine Roß- oder wilde Bafkanie. The Horfe chefnur, Iſt aller Orten befannt; erlangt eine ziem⸗ liche Dicke. Der dickſte Biefige Stamm \ bat an der Wurzel beynahe 11 Schuh im Umfreife, b Aefeulus foliis ex luteo variegatis. c Aefeulus foliis ex albo variegatis. Sind bloße Varietäten, 2 Aeſculus pauia,; floribus ———— L. Mill. T. 198. Haid Tab. XV. 6.2 Die i ı 100 Verzeichniß aller Bäume und Stauden, \ II. ı Die roth blühende Roßkaſtanie, vulgo Pauia genannt. The ſcarlet Horie Cheſnut. Pauia floribus albis. Eine weniger zu achfende Varietät mit gelb» lihen Blumen, Sie wachſen bie zehn Schuß hoch in Drafis lien und Carolina. ALATERNUS. ©, Rhamnus, ALNUS. ©, Betula. ALYSSUM montanum; vamulis fuffruti- cofis diffufis, foliis pundtato-echinatis. L. Waͤchſt in Deutſchland und der Schweitz auf trocknen Huͤgeln. Alyſſum Minoſim,; ramis foreis ſenilibus fpi- 'niformibus nudis. L. Waͤchſt in Spanien und Frankreich auf Hügeln Alylkım halimifolium ; foliis lanceolato- line- aribus acutis integerrimis, caulibus pro- cumbentibus perennantibus. L. Waͤchſt in den füdlichen Provinzen von Eu⸗ ropa. Ale drey Sorten find niedrige, artige, State den mit gelben Blumen, welche frey fies hen wollen. AMORPHA fruticola L. Mil. T. 27. * 9. Anglie. T. 4. Hort..Chff. T. 19. Baftard Indigo. Eine niedrige bis neun Schuh hoch wachfen» de etwas weichliche Staude, liebt trocknen SR r fchlägt fpät aus. Vi welche in Deutfchland fortkommen. loi Vi FAMYGD ALUS commmmis; foliorum fer- raturis infimis glandulofis, floribus ge- minis. L. - Mandeln, The Almond Tree. _ Gehört unter die eßbaren Fruͤchte: deſſen Va⸗ rietaͤten ſind im dritten Theile des Hauss vaters ©. 396 beſchrieben. Amys dalus orientalis ; folũs lanceolato - in- tegerriinis argenteis petepganäbus, pe- tiolo breuiore. Mill, Orientaliſche Mi andeln, mit weißen glän- senden Blättern von Aleppo. — Eaftern Almond. Amygdalus pumila ; foliis —— L Einfache Swergmandeln. Dwarf Almond vith ſingle flower, — nana folüis bafı artenuatis. L. Mill, T.28:2 The doyble * ering dwarf Almond Tree. "Gefüllte Fwergmandeln. Es ift diefe feine Varietaͤt von der vorigen, beyde unterfcheiden fich im Laube merflich, blühen fonft beyderfeits ſchoͤn, und — ind ar⸗ tige niedrige Stauden. b) PERSICA. 5 *Amysdalus perfica. S. Hausvater T. III. « 377» Pfirſchen. The Peach Tree. 63 + 102 Berzeichnif aller Bäume und Statden, b #Perfica flore pleno. 3 u Zur Eine Varietaͤt mit fehönen geoßen gefüllten Blumen, verdient einen *3 unter den Plantagen: Bäumen VI ı *AMYRIS elimifera; foliis ternatis acutis. . L. ‚Gatesb. II. 33. 2, *Amyris toxifera; folüis i impare- pinnatis. F Cotesb. J. 40. The poiſon wood. Wachſen beyde in Cabllne zu niedtigen Stauden, VIL re *ANAGYRIS Aida; folüs ouatis, do⸗ ralibus lateralibus. Stinkbaum. Stinking Bean trefoil. : : Stans, Bois puant. »f rg F Eine in Italien und ben füßfiehen Provinzen von Frankreich zu der Höhe von 8 bis 10 Schuh wachſende huͤbſche Staude, wels . che aber weichlicht iſt, und in einer ſehr warmen trorfnen Gegend fiehen) auch wol gegen die Klaͤlte verwahrt ſeyn will; die Blaͤtter ſtinken. 2 - Anagyris crefica; foliis oblongis; racemis longioribus. Mill. Scheint nur eine Varietät zu feyn. VIII. ANDROMEDA mariana; pedunculis | aggregatis, corollis cylindricis, folüs al- ternis ouatis ihtegerrimis. L. Nordamericaniſches Andromeds mit | grünlichen Blumen. Broad leav’d Andromeda. welche in Deutfchland fortfommen. 103 2 ‘ Andromeda paniculara; racemis fecundis- ‚ nudis paniculatis, corollis fubeylindricis, folüs alternis oblongis ferratis. ‚L. Ylordamericanifehes Andromeda mit Kröbeerenbaum - Blüten, The Spiked Andromeda. 3 Andromeda calycwlata z racemis "fecundis fo- liaceis, corollis Jubcylindricis, folüis al- ternis lanceolatis obtufis pundatis. L. Siberiſches Andromeda, waͤchſt auch in Nordamerica. Das Laub gleicht dem vom Ra Durbaum, | 4 Andromeda racemofa ; ; racemisfecundis bra- @eatis, corollis gibbolo- eylindricis, folüs alternis oblongis ferratis. L. Denfplvanifehes Andromeda, Boggy Andromeda. Diefe vier Sorten von Andromeda find harte, . ganz artig blühende, niedrige, Stauden, welche ſich aber nicht leicht fortpflanzen, » und noch weniger verfegen laſſen. 5 *Andrömeda arborea ;'racemis fecundis nu- dis, corollis rotundo-ouatis: L. Carolinifche Andromeda. The forrel Tree. Waͤchſt ungefehr 10 bis 12 Schuh hoch, ſt zaͤrtlich, hat ſchlanke niederhangende Zwei⸗ ge, und gruͤnliche Blumen in langen Aehren. 6 MAndromeda polifolia ; pedunculisaggregatis ‚‚ corollis ouatis, foliis alternis lanceolatis reuolutis. L. 64 Arie: 104 Verzeichniß aller Baͤume und Stauden, Kriechende Nordiſche Andromeda. Poley leaved Andromeda. Waͤchſt bey uns und in andern wordiſchen ‚ fandigten Gegenden, an Sümpfen und Quellen zwifchen dem Moofe, und vers „dient nicht den Namen einer Staude; we» nigftens ift es wol die sterlichfte von allen; 31 welche zwar holzigte aber nur ganz feine, Faden Ähnliche, auf der Erde fortkriechen⸗ de, Nanken hat, Gleiche Bewandniß hat eg mit denen drey übrigen, von dem Ritter Linne angeführs ten, nur in den fälteften Gegenden wach⸗ ſenden Andromedis. VIIII. XANNONA —J 36 lancéolatis, fructibus trifidis. .L. — The nördamerfcan Annona, The Papaw.' Haid T. V. Catech. II.T. 85. Mill, he 35. Franz. L’Afliminier. ‚Ein haͤrtlicher Baum aus Carolina, welcher, bis er einige Größe erhalten hat, in Toͤ⸗ pfen verwahrt, und für ſtrenge Kälte in Acht genommen werden muß. 2 *Annona glabra; foliis lanceolato - ouatis, fru&ibus omnibus glabris. L. Catesb. II. 64: Waͤchſt zwar auch in Eee: ift aber noch zaͤrter. Die uͤbrigen Arten von —** S. Hausv. T. I. ©. 630. find weichlicht. - ANONIS. ©, Ononis, 2 . X. ‚welche in Deutſchland fortfommen. "105 X.ı "ANTHYLLIS berba jonis ;£ruticoft, fo- lüis pinnatis æqualibus tomentofis, flori- ‚ „„bus capitatis. L, Supiters Bart. - 's .. Silver Bufh,. or Jupiters. Beard, ‚Shrubby Kidney - Verch. Mill. T. 41. 2. 3. ‚Anthyllis beterophylia ; fruticofa, foliis pin- natis, floralibus ternatis. L. Woundwort of Portugal, 3: Authyllis cytilaidesz, fruticofa, foliis terna- tis inæqualibus, calycibus Ianacis latera- libus, L Woundwgrt with three leaves. 4 *Anthyllis erinacea ; fruticofa no, foliis fimplicibus. L. Woundwort wich fingle DR 5. *Anthyllis bermannea ;- fruticofa, foliis ter- natis fabpedunculatis, calycibus nudis, L. Woundwort of Creta. Sind alle fünf gan; artige, die Gewaͤchshaͤu⸗ fer zierende Stauden, ſonderlich die er» ſtere, welche eine ziemliche Hoͤhe erreicht, und deren Blaͤtter wie ein weißer Atlas glaͤnzen. Die erſtern vier kommen aus Spanien und Portugal, die letztere aus dem Orient. Sie ſind mittelmaͤßig hart; miller ‚zählt fie unter die, in weichen Wintern in England ausdaurende Staus m den; bey uns werden die Verſuche verge⸗ bens ſeyn. XL. 3." AR ALLA /Binofa ; arboreſcens, caule fo- liisque aculeara. L. 65 * An⸗ 2106 Berzeichniß aller Baume und Stauden, , Angelica Baum. “un J The Angelica Tree. Unterfcheider fih im Wachsthum von allen übrigen Stauden; trägt die Blätter und Dlumen gleich den Palmen oben im Gi» pfel, und twächft acht bis zehn Schuh) hoch. Die übrigen Sorten find niedrige Pflanzen. ‚XI. 1a*ARBUTUS unedo; caule arboreo, fo- liis glabris ferratis, baccis pölyfpermis. L. Der Kröbeeren - Baum, ©. Hausv. TE ©. 522. The ftrawberry tree. Einer der fehönften immer gruͤnen Bäume, welcher in England ſchon aushält, unſre Winter aber nicht-vertragen will. Er trägt im Winter ſchoͤne den Mayblumen etwas ähnliche weiße Blumen in großen Trauben; ihnen folgen runde, febarlach farbene, den Erdbeeren ähnliche, Beeren, Die Varietäten, welche man in England aus Saamen erhalten, b mit ovaler Frucht. Miller T..48. 1. c mit röthlichen Blumen. d mit gefüllten Blumen, verdienen Feine Br dre Achtung. 2 *Arbutus Ändrachne; caule arboreo, foliis glabris fubintegerrimis, baccis polyfper- * L. | Vulgo Andrachne, The oriental Strawberry ‚Tree, Ein Fleiner zarter — * Eomiiie aus der Levante. 3 welche in Dentfehland fortkommen. 107 3 Arbutus Ma vrfi; caulibus procumbentibus, ‚foljis-integerrimis. L. : Sandbeeren. Zausv. Th. I. ©, 524. Spaniſche —— — Ber, berry. Stanz. Labouferolle Eine artige, niedrige, auf der Erde fortfriee chende, nur in dem dürreften Sande wach⸗ fende, ſchwer zu verpflanzende, Staude. Das Laub gleicht dem vom Buxbaum, die Pflanze har etwas ähnliches mit den Krons⸗ beeren. Hausv. Th, III. ©. 466. Man rühmt viele gute Kräfte von ihr. Mr, Buchoz hat fie noch neulich gegen den Stein empfohlen. 4 Arbutus caulibus diffufis, foliis emarginatis, Mill. Eine niedrige Pflanze, welche auf dem Mont- fenis wachfen fol. Miller. verwechfelt fie mit der vorigen, und ‚nennt fü fie unrecht Bearberry. 5 - Arbutus'alpina; caulibus Brocumbentibus, foliis rugofis ferratis. L. Waͤchſt nur auf den Alpen, ©. Hausv. Th. II. ©. 524. ARMENIACA. ©, Prunus. XII. ı FARTEMISIA Abfiatbium; foliis com- poſitis multifidis, foribus fubglobfis pendulis, receptaculis villoſis. L. Gemeiner Wermurb. Common wormwood. \ og Verzeichniß aller Bäume und Stauden, „2 *Artemifiaerborefcens; folüis compofitis mul- tifidis linearibus, floribus — A caule: frutefcente. -L. Staudige Wermuth aus * Levante. Tree wormwood. 3 Artemifia maritima; -folüs muleiparticisı to- mencofi iS, racemis cernuis, flofculis foe- mineis ternis. L, - Sea Wormwood. - r b Abfinthium feriphium gallicum. Baub. 4 %Artemifia campeftris; foliis multifidis linea- ribus, caulibus prochmbegtibtis vir- gatis. L. Waͤchſt auf trocknen Hügeln neben Ben Aek⸗ | fern, die Zweige riechen auf der Erden 2. Ta Fun 5 ek Santonicum; folis caulinis linea- ribus .pinnato multifidis, ramis indiuifis, ſpicis fecundis reflexis. L. Waͤchſt in Perfi en, kommt dem vorigen ſehr aͤhnlich. 6Artemiſia rupeſtris; faliis pinnatis, caulibus aſcendentibus, floribus globoſis cernuis, receptaculo pappoſo. L. Mugwort. Ein niedriger auf den Alpen twachfender Straud, 7 iwArtemifia abrotanum ;, foliis ramofifli au fe- taceis, caule eredto fuflruticofo. Ebritten, re Garttehur, Garthagen. Southern-⸗wood. * welche in Deutfchland fortfommen. 109 ‘8 Artemifia bumilis; folũs fetaceis pinnatifidis, caule deeuimbente‘ füflruticofo. Mill. Mugwort. Ale acht Sorten find niedrige Pflanzen, wel⸗ - che kaum unter die Stauden gerech:rer zu werden verdienen, dennoch zu Ausfüllung “ der Pflanzungen angewandt werden, XII x ASTRAGÄLUS tragacanthoides; füba- caulis, floribus radicalibus humerofi is ſub⸗ fefilibus, L. Milk- Verch. Eine kriechende Staudenartige Bine aus Siberien und Armenien. Die übrigen Sorten von Aftragalus find.n nur Feiechende Pflanzen, . welche aber mehren, theils unter Hecken und Büfchen zu wach» ‚fen pflegen, ſich alfo gut zu Ausfülung der Plantagen ſchicken. 2% Aftragalus tragacantha. ©, Tragacantha. XV.ı ATRAGENE alpina; folüssduplicato ter- natis ferratis, petalis exterioribus quater- nis. L, Clematis ſibirica. Mill. T. 28. 4. 3. Ätragene aufriaca; foliisduplicato - ternatis “ ferratis, caule fruticofo fcandente. Jacq. Vind. 2. 248. Eine Defterreichifche niedrige Staude, wels che im Wachsthum der Qlematis vitalba gleiche, XV. T*ATRAPHAXIS Ainoſa. Li 2 ' * Atraphaxis andulata; inermis. L. Sind beydes'niedrige, artig blühende, aber weichliche Stauden, welche im Winter genau 110 Verzeichniß aller Bäume und Stauden, R genau gegen die Kälte in acht genommen feyn wollen, und dennoch leicht vom Froft - Schaden nehmen: m franzöfi ifehen heißt „die Staude Renouee. XVII. 1 *ATRIPLEX Halimus;, — foliis deltoidihus integris. L. Vulgo Halimus fruticoſus. Stauden⸗Melde oder Meer⸗Portulac. Sea purslane Tree, Orrach. Stans, Pourpier de Mer, _ Waͤchſt in Spanien, Portugal und Vir⸗ ginien. Eine mittelmäßige Staude , wovon man in England wol Hecken zieht; Sie leidet leicht vom Froſt, und wird bey uns ſchwerlich aushalten: hr weißes Laub giebt ihr ein artiges Anſehen. 2Atriplex porzulacoides; caule fruticoſo, fo- liis obouatis. L. Hieer- Melde. ne ae Shrubby Sea Orach. , m. Eine niedrige Staude, waͤchſt in England und Schweden an den Seeufern, auch bey Eurhafen an der Elbe. Sie wird nicht über zwey Schuh hoch, hat ein fei⸗ nes Unfehen, und muß in Steingrand gepflanzt werden. r XVII. ı AZÄLEA nadiflora; folis ouatis, co- rollis pilofis, ftaminibus longiflimis. L. Haid, T. XLVII. Korb blühende Azalea; Virginiſches Bergroͤslein, Amerc Geis⸗ blat. | Winter- — welche in Deutſchland fortfommen. 111 "+. Winterbloom, Red american, upricht Ho- 4 neyſuckle. 2... Azalea vifofa; foliis ** — co- rollis pilofo-glutinofis. L Walea mit weißen klebrigen Blumen. . "Sind beydes ſchoͤn bfühende niedrige Staus den aus America, welche fich nicht gut fortpflanzen laffeır. Azalea Japponica; foliis adſperſis puncũs excauatis. * Eine Laplaͤndiſche Pflanze. 4 WAzalea procumbens; ramis difiufo - procum- bentibus. L. Alpen Bergrößlein. Märft in der Schweiz, auf den Oeferrei chiſchen und Steyermarfifchen Alpen. 5 *Azalea ꝓonticu; foliis nitidis lanceolatis, vtrinque glabris, racemis termmnalibus. L. Eine zu einem Eleinen Baum wachfende mors genlaͤndiſche Pflanze. XIX. ı BACHARIS balimifolia; foliis obouatis, fuperne emarginato-creoatis. L. Virginian Groundfel tree, Plowmans fpi- | canard. ER Eine niedrige Virginianifche Staude. XX.ı *BAECKEA frutefcens. L Eine neue vom Ritter Kinne erft einges führte Chinefifche Staude. | BASTERIA. Mil. ©. Calycanthus. XXL. ı #BERBERIS vulgaris; —— race- mofıs. L [#97 DBer- 112 Verzeihmiß aller Bäume und Stauden, Berberigen, Berbers⸗ oder Berbisbee⸗ - zen, Erbſelbeeren, Paſſelbeeren, Reiffelbeeren, Paiſſelbeeren, Fauer- dorn, Sauerrach Weinſchierling, > Weinfehädling, Weinnägelein, Eſ⸗ figdorn, Salfendorn, Derfih; Res barberbeeren in Preußen. The barberry or Pipperidge-bufh. Stanz. L’Epine vinette. —, Iſt wegen ſeiner ſchoͤnen nutzbaren Beeren bekannt. S. Hausv. Th. III. S. 439. b Berberis fructu albo. Eine nichts bedeutende Varietaͤt. c ip Berberis fine nucleo. Eine zufälige Varität, welche entfteht, wenn die Stöde alt werden, — d Berberis orientalis; fructu nigro ſuauiſſimo. Tour. Taller‘ eaftern Barberty. . Waͤchſt am Euphrat, wird aber nur für eine Varietaͤt gehalten, — a *Berberis cretica; pedunculis vnifloris. L Die crertifche Berberize. The boxleaved Barberry. Iſt zärtlich, verfriert leicht, wächft felten uͤber zwey Schuh hoch. 3 Berberis canadenfis; folüs obuerfe - ouatis, Mill. Die Canadenfifche Berberige. The Canada Barberry. Iſt eben fo hart wie die gemeine; Bringt fel- ten reife Srüchte von ſchwarzet — et J — welche in Deutfchland forffommen, 113 Der Ritter hält fie nur für eine Varie— tät von der gemeinen, fie unterſcheidet fich F - aber merklich. BETULA Unter diefem allgemeinen Geſchlechtsnamen werden zwey ziemlich merklich unterfchies dene Untergefürlechter begriffen, nemlich : XXIL I. Die eigentliche BETULA oder Bir Ee, mit langen cylinderförmigen Käg- ‚gen, und geflügelten Saamen, 1 #BETULA aa; foliis ouatis acuminatis fervatis. L. Cramer T. ro. ‚Die gemeine Birke, May: He Wunne⸗ baum. "The common Birch tree, Srans. Le Bouleau. b #Betula pendulis virgulis. Wulff. Hangelbirke. Hat hangende Zweige und ſpitzere lüfter: eine bloße Varletaͤt⸗ "2 Betula lenta; foliis cordatis oblongis acumi- er natis ferratis, en Canadenſiſche oder Americaniſche Birke. The wild Birch. (Suggar Birch.) # In Canada Merifier, und in Frankreich Bouleau canot genannt, weil ma aus de⸗ ren Stamm in Canada Kaͤhne hauet. = Sie hat hetzfoͤrmige, länglichre, zugeſpitzte, warn ansgefägte, etwas rauhe Blätter, 3 Betula nigra, foliis rhombeo- ouatis acumi- -· natis duplicato - ſerratis. L. Schwarze u Birke, Pegel, 1, St. H Black 114 Verzeichniß aller Bäume und Stauden, Black virginia Birch-tree, Poplar leaved Birch. _ Beyde fheinen zu verdienen, daß man fie bey uns mehr fortpflange, ‘4 Betula »ana; foliis orbieulatis crenatis. L, Zwergbirke, Flor. Hanke: 91. Dwarf Birch. Waͤchſt bloß auf den hohen Alpen, und laͤßt ſich in waͤrmern Gegenden nicht gut forte pflanzen. 5 Betula pumila; foliis obouatis crenatis. L. Americanifche niedrige Birke, Ein artiger Knie hoher Strauch, gleicht im _ Wachsthum fehr unfern Birfen. XXIIL U. Ellern ALNUS, mitovalen fchups pigen Zapfen. ı #BETULA alnus; pedunculis Fakt L. Cramer T. 12 Die gemeine Kller, Elder, Erle, Arle, Elfen, Otten, Orterbaum, The Alder Tree. | Franz. Aulne oder Le Vergne. b Almıs foliis variegatis. Eine Barierät mit geſchecktem Laube. 2 B. Alnus ircana;, foliis ouatis, obtufis, fub- , tus incanis. Mill. Americanifehe weiße Eller. The filverleaved Alder, The american Alder. Hat weiße, gleihfam mit Mehl ’beftreuere, Blaͤtter, auch dicfere Keifer und. Knofpen. | 3 B. Alnus americana; foliis ouato-lanceola- tis, marginibus dentatis. Mill, Eller a ESS — in Deutſchland fortkommen. 115 Eller mie dem glatten langen Blatte. The long leaved Alder. Hat lange glaͤtte zugefpiste Blaͤtter, wächft riſch. Der Ritter Linne erkennt die letztern nur für Varietaͤten von der erſten Sorte. In der neusften Auflage vom Miller find die Ellern ganz vergeffen worden. XXIV.ı *BIGNONIA radicans; foliis pinnatis, foliolis incifis, caule geniculis radicatis. L. Mill. T. 65. | Große Tromperblume. The Trumpet flower, or Scarlet Jasmine. Eine americanifche Eletternde, ſpaͤt im Herbſt ſchoͤn blühende Staude, welche bey har⸗ ten Wintern leicht bis an die Wurzel ver⸗ friert, und an eine warme Mauer ge> pflanzt werden muß. X *Bipnonia americana minor, fraxini foliis, ' flore coccineo. Catesb. 65. Mill. T. 65: The fmaller Trompet flower, Iſt zärtlicher und Eleiner ale dievorige, wird nur für eine Varietaͤt gehalten, die doch j beſtaͤndig bleibt, 2 *Bignonia pubefeens; foliis conjugatis cirrho- fis, foliolis cordato-ouatis, ſubtus pu- beſcentibus. L Swepblättrige Bignonie. In Campechia. 3 bignonia umguis-cati; foliis conjugatis, cir- rho breuiflimo arcuato tripartito, L. In Barbados und Domingo. N 2, - 4* 4 116 Verzeihniß aller Bäume und Stauden, * Bignonia æquinoctialis; foliis conjugatis cir- rhofis , -foliolis -ouato - laneenlaris , pe- duneulis bifloris, filiquis.linearibus. L. In Cayenne; Iſt zart. * Bignonia eracigera;, foliis conjugatis cirrho- ſis, foliolis cordatis, caule muricato. L. In Virginien und dem ſuͤdlichen America. *Bignonia eapreoleta; foliis conjugatiscirrho- Ts, foliolis cordato - rer foliis imis fimplicibus. L. In America, ! *Bignonia /emperuirens; folũs fimplicibus Ianceolatis, caule volubili. L. Catesb. I. — — Windende Bignonia mit kleinen ovalen zuſammen gedruckten Schoten, aus Vir⸗ glulen Alle ſieben Sorten wachſen zwar in Nord⸗ america, find aber doch zart, wollen an warmen Wänden fiehen, im ter ges nau bedeckt feyn, und verfrieren doc leicht. Die uͤbrigen hier nicht angeführtin Sor⸗ -ten wachfen in heißern Gegenden. - 8 *Bignonia Catalpa; folüis fimplicibus cordatis, caule eredto floribus diandris L Vulgo Catalpa. Catesb. 49. Iſt die einzige von diefem Geſchlechte, wel⸗ che zu einem rechten Baum waͤchſt; dieſer hat praͤchtiges Laub, waͤchſt bis zu der Hoͤhe von zwanzig Schuhen, und bluͤhet im Sommer. Die Blumen find weißs gelblicht, und inwendig gefleckt. Pine me welche in Deutſchland forffommen. 117 "mel nenne fie purpurfarben, und giebt ih- men einen Geruch, den ich hier nicht be- obachtet habe. Die Blaͤtter ſtehen an jedem Knie oder Ab⸗ ſatz der Zweige jedesmal drey und drey ge» gen einander über. (nicht drey an einem Stiel), Weil das Holz ſchwammicht iſt, und viel Mark hat, die Blätter auch fehr groß find, fo will er in Schuß ſtehen. BONDUC Dabam. ©. Guilandina. XXV. *BUPLEURUM fruticofum; foliis obo- vatis integerrimis. L. Mill. T. 74. Staudiges Aafen:©ebrlein. Shrubbi zthiopian.Hartwort, Hares-Ear. Eine in den füdlicyen Theilen von Franfreich und in Italien am Seeufer wachfende Staude mit gelber Blume; liebt feuchtes Erdreich. uP- BURCARDI A Heiſt. S. Callicarpa. BUTNERIA. "©. Calycanthus, XXVL #BUXUS J/emperuirens. L. Buxbaum. Davon macht Miller bein Arten, ı »Buxus/uffreticofa; humilis, foliis orbicu- latis. Mill, Gemeiner Burbaum. Dwarf or Dutch Box. b Buxus humilis foliis eleganter, variegatis. 2 #Buxus angufifolia; —— foliis lan- ceolatis. 9 93 Schmal- 118 Berzeichniß aller Bäume und Stauden, Schmalblaͤttriger Burbaum. ‘ The narrow leaved Box tree, Hat ganz Fleine fchmale Blätter, 3 Buxus arborefeens; foliis ouatis. Mill. Baumartiger Buxbaum. Tree Box. Waͤchſt zu einem Fleinen- — und giebt brauchbares Holz. b Buxus foliis ex luteo variegatis. ce Buxus foliis ex albo variegatis. d Buxus, foliorum limbis luteis. Sind Varietäten. XXVI. *CALLICARPA ‚americana. L. Catesb. Il. 47. . Johnfonia.. Mill. Burcardia. Dubam. T. 44 Eine niedrige Staude mit rauhen Blättern, und fchönen hellpurpurfarbenen Beeren, . welche felten unfre Winter vertragen wird, XXVI. *CALYCANTLHUS oridus; petalis interioribus longioribus. L. Catesb. I. T. 4.6. Mill. T. 60. Bafteria, foliis ouatis oppofitis floribus la- teralibus, caule fruticofo ramofo, Mill. T. 60. Butneria, Duhamel. Carolinifcher Gewuͤrzſtrauch · Allſpice. Eine caroliniſche, ſtark riechende Staude, wovon ſie den Namen hat, waͤchſt acht bis zehn Schuh hoch, iſt weichlicht, und will im Schutz ſtehen. — welche in Deutfchland fortfommen, 119 XXIX. *CAPPARIS Jpino/fa; pedunculis vniflo- ris folitariis, ftipulis fpinofis, foliis an- nuis, capfulis ovalibus. L. Reppern- Staude, Hausvat. Ih. — S. 646. The Caper Buſh. Le Caprier. Waͤchſt in Sranfreich ſchon in freyer £uft, an warmen Mauren und Felfen, und giebt, wenn fie in voller Blüte ſteht, ein prädy- ‚tiges Anſehen; Für unfre Winter aber ift fie zu zart. XXX. LBCARPINUS Betulus 3 (vulgaris. Mill.) {quamis ftrobillorum planis. L. Cramer T. 4. Die gemeine Jainbüche, Hagen⸗ Horn⸗ Hamm⸗ Rau: Rauch- Weiß⸗ Stein⸗ Zwergbuche. Common Horn beam. Stanz. Le Charme. Diefe ehedem die größte Zierde unferer Gär- ten abgebende Staude ift nunmehr beynas he aus den Gärten verbannt worden, b Carpinus foliis variegatis. , Eine Varietaͤt. 2 #Carpinus oferya , fquamis ftrobilorum infla- tis. L. Die Hopfen: Hainbuͤche. The Hophornbeam. Franz. Le boisdur. Waͤchſt in Oeſterreich, in Itallen — ginien. H 4 | 3 \%- 120 —— aller Bäume und Stauden, 3 ‚Carpinus virginica; foliis lanceolatis acumi- natis, ftrobilis longiflimis. Mill. Die virginifche Jainbüche: * The flowering Hornbeam. 2 Carpinus orientalis, foliis ouato- lanceola- tis, ferratis, ftrobilis breuiffimis, Mil. Bleine orientalifche Hainbuůche. Eaſtern Hornbeam. Hat kleine Blaͤtter, und freibt viele Zweige, XXX. ı ſchickt ſich alſo beſſer als die gemeine Art zu Hecken, waͤchſt nicht über zehn Schuh hoch. CASIA, ©. Oſyris. *GASSIA liguftrina; foliis ——— lanceolatis, extimis minoribus, glandula baſeos petiolorum. L. Dill, ElehT. 259. f. 338. Eine in Virginien und Bahama machfende Staude; die Blätter find unten etwas rauh. Caſſia aa foliis octojugis ouato oblongis æqualibus, —— baleos pe- tiolorum, L, Marylandiſche Caffia. Treibt alle Jahr aus der Wurzel neueSchüffe, gehört alfo eigentlich nicht unter die Stau« den, wächft aber doch Staudenartig, und ziert mit feinen, Traufelnweiſe an ‚der Spige der Zweige in Menge hervor⸗ fommenden, langdaurenden, ſchoͤnen, gel⸗ ‚ben, Blumen, ei eine Plantage im Herbft um | j welche in Deutſchland fortlommen. 121 um fo mehr, da ſodann wenige andre Stauden mehr bluͤhen. —— »CASSINE peragua ; foliis oblongis ferratis. L. Dill. TT. 236. Auf holändifch Lipplehaur, Lepelhaut. 2. * Cafline maurocenia ; foliis fabouatisinteger- Amis. Did. Tora: Deydes find Stauden aus Aethlopien, ers fordern alfo Gewähshäufer, Sie mas . chen fich durch die ſehr dicken, faſt holzig⸗ ten, Blaͤtter kenntlich. 3 *Caſſine oppoſitifolia; foliis ouatis acutis gla- bris, floribus axillaribus ſparſis. Mit. . Hyfion Tea. \ Eine neue amerieaniſche Staude. 'Cafline corymbofa.' Mill. &; lex. CASTANEA. ©, Fagus. XXX. *CATESBAEA Jpimofa; L. Catesb. II, T. 101. Eine carolinifihe Staude, deren dickes, in Menge hervorfommendeg, Laub, dem von Burbaum gleicht. XXXIV. 1 CEANOTHUS americanus ; folüistri- neruiis. L.’ Der glatte elften: \ New Yerfey Tea‘, ‘or the Staſſ tree, Caro- lina Spirza. Ein niedriger, ſchoͤn blühender, Baum aus Nordamerica. Der Stamm pflegt im Winter leicht bis’ an die Wurzel zu ver» frieren, fehlägt aber wieder aus, und bluͤht an der Spitze der Zweige, Man trinkt die Blaͤtter als Thee. 25 u: ‚122 Verzeichniß aller Bäume und Stauden, 2 *Ceanothus arborefiens ; foliis owatis feflili- bus neruofis, floribus alaribus. Mill, Red wood. Catesb. T. 10. Stanz. Bois rouge. Waͤchſt in den amricanifchen Sufeln zu eis ner Höhe von 40 bis 5o Schuh, hält aber bey ung fehwerlich in fieyer Luft aus, 3 *Ceanethus afatieus; foliis ouatis eneruiis. #5 * Ceanothus africanus ; foliis lanceolatis ener- vs, ftipulis fubrotundis. L. Fabrie. H. Helm. p. 234. Aus %: thiopien. 2 Die beyden letztera find noch weichlicher, XXXV. r CELASTRUS bullatus; — fo. liis ouatis integerrimis. L., \ Smooth ftaff tree. Eine Nordamericanifhe Staude, waͤchſt acht bis zehn Schuh hoch. 2 *Celaftrus myriifolius; inermis, foliis ouatis ferrulatis, floribus —— caule erecto. L. 20 Waͤchſt zwar nach des Ritter Linne Ans gabe auch in Virginien, fommt aber eis gentlich aus den Weftindifchen Inſeln, und iſt zart, gehört alfo cher ing Ma — | 3 *Celaftrus owatus. Hıli. H. Kew. Eine neue Pflanze aus Bahama. 4 Caelaſtrus candens; inermis, caule volubili. L. Bletternder Spindelbaum, Baum: mörder. | The climbing Staff tree or Baltard Spindle tree, Smooth | „ welche in Deutfchland fortfommen. 123 Smooth ftaff tree wich a twining ſtalk. Stanz. Le Boureau des arbres. In Ca- nada Bois-tord. Iſt zart, treibt ſtark aus der Wurzel, ſchlin⸗ ger ſich um andre Bäume, umd erſtickt fie zu Zeiten, daher man ihm den Namen ges geben hat. | Die übrigen Arten find zart. XXXVI, 1. CELTIS aufralis; foliis ouato - lan- 3 ceolatis. L. Der Zürgel: oder Lotusbaum, Meſſel⸗ baum. The virginian nettle Tree or Lote Tree. Stanz. Micocoulier, Fabrecoulier, Adonier, Hat vor allen übrigen ein zähes, nicht leicht brechendes Holz; Man macht daher Spas jierftöcfe davon, wiewol er mehr ſperhaft und nicht gern gerade Schüffe treibt. Er kommt eigentlih aus Africa und Syrien, verträgt aber doc) unfre Winter, wenn er in Schuß ſteht. er . ‚Celtis orientalis; foliis oblique cordatis fer- ratis, fubtus villofis. L. Orientaliſcher gelbbeerichter Zürgel- baum. Smaller eaftern Lote Tree, with a yellow fruit, Bleibt Fleiner als der vorige; kommt zwar aus Oftindien, fol aber doch die Luft ver⸗ fragen. Celtis oecidentalis; foliis eblique ouatis fer- ratis acuminatis. L. Dir- 124 — aller Baͤume und Stauden, Virginiſcher rothbeertchter Zuͤrgel⸗ baum. Lote Tree, with a dark pürpfe froit. Hat viel ähnliches vom erften. 4 Celtis americana; foliis oblongo- ouatis ob- tulis neruofis ; fuperne g glabris fubtus : au- reis. Mill, Citronbl aͤttriger Zuͤrgelbaum. Lote Tree with citron Leaves. XXXVIL *CEPHALANTHUS foliis oppoſitis terniſque. L. Der Anopfbaum, Button- wood. - Eine americanifche, vier bis ſechs Schuh ho⸗ he Staude, bringt den Saamen in run- den Knöpfen, und ift ziemlich hart, wenn die zarten Pflanzen in den erften Fahren gegen die Kälte gefchügt werden, CERASUS. ©, Prunus. ' XXXVII, *CERASTIUM jJüffruticofum; caule perenni procumbente, foliis lineari - lan- ceolatis, fubhirfutis. L. > . Eine Fleine, in den füdlichen Provinzen von Europa wachfende Staude. KXXIX. CERATONIA Siliqua. L, *obannisbrodt - Baum. The Carob-or Johnsbread. Franz. Ceroubier, Carouge. | Ein ins G wächshaus gebörender, aber von Duͤhamel mit aufgeführter Baum. | XXXX. CERCIS fiiguaftrum; foliis cordato -or- bieulitis glabris. L. Der Judasbaum. | The nano ‚welche in Deutfehland fortfonmen. #25 The Judas tree, The lovely Tree, or Tree of Love, Stanz. Le Guainier ou Arbre de Judee. Kommt aus Stalien, Spanien und Portu- gal; Waͤchſt zu einem ordentlichen Baum, mit geraden Stamm, bis zwanzig Schuh hot. Seine; glei mit Anfang des Früh. jahrs, che das Laub ausbricht, in Menge gervorfommende, und oft den ganzen Daum: bedeckende, fihöne, purpurfarbene, Blu⸗ men zieren ungemein, Cercis fiore carneo. : " ‚Cercis flore albo. Sind beydes Dariefäten von weniger Schönheit. Cercis canadenfis; follis cordatis pubefcen- tibus. L. Der Canadenſiſche Judasbaum. Canada arbor juda or Redbud tree, Iſt nicht fo fchön als der vorige, wächft nicht fo hoch, und mehr fperhaft.. Die Blus men find etwas Fleiner. Die hier aus americanifchen Saamen aufs gewwachfene Bäume find wenig von dem erftern unterfehieden, die Blaͤtter find mehr zugeſpitzt, herzförmig und etwas duͤn⸗ ner, aber nichts weniger wie rauf. Don diefem werden die. jungen Blumen in America zum Salat gegefen, und die Franzoſen machen fie als die Öurfen ein, CHAMAERHODENDROS. Duhbom. ©; Rhododendrum, Azalea und Kölmia, XXXAL 126 Berzeichniß aller Baume und Stauden, XXXXI. ı CHEIRANTHUS /alinus; foliis lan- ceolatis obtufis integerrimis, caule ereto, antheris inclufis. L. Ein in Siberien und der Tartarey an Salz quellen wachfender Strauch, welcher nur einige jahre ausdaurer, 2 *Cheiranthys, Far/etia; fruticofus erectus fo- liislineari fie mehrentheils durch den ganzen Som- mer, und es iſt Schade, daß ihre praͤch⸗ tige große Blumen nur ſo vergaͤnglich ſind, indem ſie wenige Stunden nach dem Auf⸗ bluͤhen abfallen. Die Menge aber erſetzt dieſen Fehler. | „geraden ; Stamm zu Eleinen niedrigen Baͤumchen. | b) Ciftusrößlein, welche zu kleinen Stauden wachfen. . ee ex⸗ ſtipulati. | ftip. foliis oppofitis, floribus vmbellatis, L; Blumen. Ciſtus læuipes; ſuſtrut adfeendens, exfti- pulatus,, foliis, alternis faseiculatis filifor- 'mibus glabris, pedunculis.racemofis. L. Waͤchſt bey Montpellier und Marfeile. Ciftus fumana; Fuflrue: procumbens exftip, foliis alternis linearibus, margine fcabris, " peduncalis vnifloris. L. Bächt bey Wien, im der Ohweis —— Schweden und Sranfreich, | Hat 4 Blumen, N foliis oppofitis obouatis villo- ſis ſubtus ar 5 floribüs fubumbel. latis. L. ‚bey Wien. Hat hellgelbe Binnen, a welche in Deutfchland fortfommen, 131 23 , 24 25 26 27 28 22Ciſtus marifolius; ſufſrut: exftip: foliis op- pofiti tis oblongis petiolatis planis fubrus incanis. L. Waͤchſt in der Schweig und in Frankreich: bat Eleine haarichte, unten weiße, Blätter und gelbe Blumen. Ciftus stalicus ; ſuffrut: exftip: foliis oppo- ſitis — * inferioribus ouatis, fuperio- ribus lanceolatis, ramis patentibus. L. . Waͤchſt in Italien: hat hellgelbe Blumen. Ciftus oelandicus; fuflrur: promeumbens ex- ftipulatus, foliis oppofiti tis oblongis vtrin- que glabris, petiolis — age emär- ginatis, Wächft in Schweden und Zentreth, hat kleine gelbe Blumen, Ciftus aApeſtris; fuffrut: procumbens exttip: * foliis oppofitis pilofis ciliatis, floribus ra- cemofis. Jacqu. Vindob. MWächft bey Wien, c) Stipulati fuffruticof. Ciſtus /quamatus; fuflrut: fip: foliis ob- tedis ſquamis orbiculatis. L. ‚Eine Spaniſche ganz mit Eleinen Schuppen bedecfte Staude, Ciftus furrejanas; ſuſſrut: * procumbens, ner foliis ouato-oblongis fubpilofis, pe- ER ——— L, Dill. Eith. T. 145. Ba in England, bat fehmale Blumen⸗ blätter, Ciftus rummularius; ſufſr: ftp: Foliis inferi= oribus orbiculatis, faperioribus’ouätis. L. J 2 Waͤchſt — 132 Vengeichniß aller Bäume und Stauden, Waͤchſt bey Montpellier, die Blaͤtter glei⸗ chen denen von der, Nummularia. 29 Ciftus ferpilüifolius;, fallt: —* lin, oblon- ‚gis calyeibus læuibus, L. | Waͤchſt in, Oeſterreich auf — — hat ſchwaͤrzliche haarichte Blätter, an gelbe | ROT riechende Blumen, 3 en Ciſtus zhymifolius; Fofaurienlofüs fipul: procumbens, . folıis linearibus oppofitis breuiflimis congeſtis,. 40 Waͤchſt in Spanien und Frankreich, hat gelbe Blumen. 31 Ciſtus/ pilofus; Soffr: ftip: erediufculus, fo- his X saribus fubtus biſulcatis i acadis, ca⸗ ‚lyeibus. læuibus. . Be Cifus flipulis -quaternis, foliis Jineari- oua- _ lhus incanis, calycibus tomentofis, Sauvag. — foliis villoſis lanceolatis, axillis folio⸗ ſis, ſtipulis ſubulatis. Sauvag. Wachfen bey Montpellier, und haben weiße Blumen. 32 2. Ciftusizacemofus; full. ftip; folis lanceol- to slinearibus, ſubtus tomentofis. L. i — Eine ſpaniſche, * Roßmarin ‚ähnliche Staude. 33 hs Helianthemum;, ſuſfrut: progumbens 3 ftipulis lanceolatis, foliis oblongis reuo- lutis {ubpilofis. -L, Kleinen °C Cha- maciſtus. Mill, er} ai Dwärf Ciſtus. Zeidenyfop, Rirfehpfop, Seren sänfel. Waͤchſt bey uns an duͤrren — und - kriecht an der Erde * al u. 2 34 " .) welche in Deutfchland fortkommen. 133 — Ciſtus birtus ; ſufſtut: ftipulatus, Folis oua⸗ 37 er XXV. ı #CLEMATIS witalba: foliis pinna- “eis, calycibus hilpidis. L.' Wäcft in Spanien und Sralien, hat Noßs marienblaͤtter und gelbe Blumen. Ciſtus appenninus; fuftruticofüs ſtipulatus pa- tulus, foliis Tanceolatis hirtis. L. Waͤchſt in Stalien, auch in den füdlichen Gegenden von Deurtſchland/ hat weiße Blumen. Ciſtus polifolius; Tuflruticofus, ſtipulatus procumbens, foliis oblongo ouatis inca- nis, calycibus læuibus, petalıs ſerratis. L. Waͤchſt in England, hat weißlichte Blaͤtter und weiße Blumen. *Ciftus arabicus, ſuſtruticoſus ſtipulatus, fo- ». Nis alternis lanceolatis Pac leuibus. L. Aus Arabien. Diefe letztern zwanzig Arten find ganzniedris ge, mehrentheils Friechende, Stauden, Die übrigen zu dieſem Geſchlechte gehös renden Sorten find nur Pflanzen, tis, foliolis cordatis ——8 Rebbinden, Reebinden, Waldreben, Lienen, Hexenſtrang Hurenſtrang, Aagfeiler. Von dem gemeinen Mann aud wol Teufelszwirn genannt. Travellers Joy. MWächft in Hecken, und dient nicht gut in Plantagen, weil es ſich zu weit ausbrei» tet, und andre Pflanzen erſticket. Es hat bald ganze, bald gesuchte Blätter, 3 2 * — — * 3 4 Verzeichniß aller Bäume und Stauden, ‚ "Clematis viticella; foliis compoſitis decom- Os nun 0" ® pofitisque, foliolig ouatis (ablabaris \ inte- gerrimis. L. Blaue virginifehe Waldreben, Blue virgins Bower. Clematis viticella fore coeruleo fi wplici. Clematis viticella flore coeruleo pleno. Clematis viticella flore rubro., Clematis viticella flore purpureo. Sind nur Varietäten. 3 Clematis Viorna; foliis compofitis decompo- , fitisque, foliolis quibusdam trifidis. L Creeping purple Climber. Clematis cri/pa; folis fimplieibusternatisque, foliolis integris trilobisque. L. Climber with a curled flower. \ Clematis orientalis: foliis compofitis, folio- lis incifis angulatis lobatis cuneiformibus, _ petalis interne villofis. L Eaftern Climber with a reflexed grenish yel- low flower. i Clematis virginica; folüis ternätis, foliolis cordatis fublobato-angulatis fcandentibus, floribus dioicis. L. Clematis Ganadenfis. Mill, ' Hat ftarf riechende weiße Blumen. Clematis dioica; folüs ternatis integerrimis florfbus dioicis. L. | Tree leaved Climber. Clematis cirrhoſa; cirrhis fcandentibus. Foreign Climber with cut — leaves, } ‚welche in Deutſchland fortkommen. 135 9 AÆClematis Mammula, ſoliis inferioribus pin- 4 natis laciniatis, ſummis fimplicibus inte- gerrimis lanceolatis. L. Creeping Climber. ‘10 ° Clemaris alpina ; folüis — ——— itis ternatis, ternatisque, foliolis acutis ferratis. Mill. Alpine Climber w ith a Granes-billleaf. ı1ı Clematis fibrrica ; foliis compofitis & decom- . pofitis, foliolis Mare har MulT. 284. ©. oben Atragene alpina. 12 *Clematis americana; foliis ternatis, foliolis cordaco - acuminatis integerrimis, floribus corymbofis. Mill. Diefe zwölf find Lauter kletternde Stauden. Die folgende vier treiben nur gerade “ Stengel. ! 13 +Clematis rede; foliis pinnatis, foliolis oua- to-lanceolatis i integerrimis, caule erecto, floribus pentapetalis tetrapetalisque. L. Brennkraut, Brennwurzel, Blats terzug. Vulgo Flammula. Upright white Climber. Stanz. Herbe aux gueux; weil die Bettler rl ſich Blaſen damit ziehen und Wunden | machen. | Waͤchſt in eihigen füölichen Gegenden von } Deutſchland. 14 Clematis bifpanica; foliis pinnatis, foliolis lanceolatis acutis integerrimis. Mill. ! Iſt vielleicht. nur eine Varietaͤt von der | vorigen. 34 15 136 Verzeihniß aller Bäume und Stauden, 15 Clematis integrifolia ; foliisfimplicibus oua- . EN ‚to-lanceolatis, floribus coeruleis. L. Ungsrfche Waldrebe, - 2 Upright blue Climber; Waͤchſt in Ungarn und Defterreich 5 weibtelle Jahr aus der Wurzel neue Zweige. 16 Clematis maritima; foliis pinnatis linearibus, caulibus —— hexagonis. L. MWäcft e an den Ufern des Adriatifchen Meerg bey Venedig und Montpellier, Hat mit der Clematis —— etwas aͤhn⸗ „liches. XXXXVE CLETHRA olnifalia; ; floribus pen- tapetalis. albis, in. fpicam difpofitis. L. Catesb. 66. Mill, T. 281. Eine niedrige, ſchoͤn blühende, americanis +. fhe Staude. Wyn FCNEORUMericoccos. L. Mill, E 98. Vulgo Chamælea tricoccos. Seiland. Widow Wail. Eine niedrige immergrüne Staude, welche _ man fonjt in Xreibhaufern verwahrtez .. Miiller verfihert, daß fie die Kälte ſehr gut verträgt: Sie hat ein gelbes Holz. NKXXXVIIL 1: *COLUTEA arborejeens; ; foliolis obcordatis. L. Blaſenbaum. | The common Bladder Senna. Mill, T. 100. Stanz. Baquenaudier. Waͤchſt in Oeſterreich, Frankreich und Spa⸗ nien zu einem kleinen * mit licht⸗ EM Blättern. | bil welche in Deutfchland fortkommen. 137 = b" Colutea’veficaria, veficulis rubertibus. C.B. Eine Varietaͤt, daran die Blätter mehr ing bräunliche fallen. - 2 »* Colureafrutefeens ;foliolis ouato oblongis.L. Aethiopian Bladder fenna with a fcarlet flo- wer. MillsT. 99. An diefer,. welche viel zärter iſt, und im freien. nicht, aushalten wird, haben die Blafen am Stiel eine kleine Oeffnung, an jenen find fie ganz verſchloſſen. Man pflanzt fie im Sommer ins freye Feld. 3 0olutea orientalis; foliolis cordatis minori- bus, caule fruticoſo. Mill. Eaftern Colutea. Kommt aus dem Orient, iſt zaͤrter als Ne erſtere, hält jedoch im Schuß die Winter aus, wäcft.bis zu 7 Schuh) hob, und “hat im Junius artige Blumen, welche aus dem rothen ing gelbe fpielen. 4 *Colürea zfria ; foliolis ouatis integerrimis, caule fruticofo. Mill. T. 100. Pococks Colutea, Pococks Bladder Senna. Kommt aus der $evante, waͤchſt felten über ſechs Schuhhoch, treibt viele Zweige, und bringt durch den ganzen Sommer vis ia den Derbft gelbe Blumen; ift ziemlich hart, XLIN. CORIARIA myrtifelia ; foliis ouato-ob- longis. L. H. Anglie. T. 20.. Myrtle leaved Sumach. Eine niedrige bis vier Schuh hoch wachfende Staude. Waͤchſt bey Montpellier; hält bey gelinden Wintern im freien aus, und blüher fodann beffer, als wenn fie in Tös 35 pfen N 138 Verjeichniß aller Baͤume und Stauden, | pfen ſtehet. Man brauche fie zu Mont pellier zum Ledergerben ſie vermehrt fich - ſtark aus der Wurzel. LIECORNVS Janguineay arborea cymis ws b Cornusfvemina inuolucris rubris. nudis, ramis redis. L. Asrtriegel, Aärtern, — Hek⸗ kenbaum, Aundsbeer, Teufelsmet⸗ tern, Kuͤrbeeren/ Rothbeinholz, Horlsken, Hernsken. The Dogwood tree, ——— or Gatten Tree. Valgo Virga fanguinea. Cornus fanguinea; foliis variegatis. The ftriped Dogberry tree, Eine Varietät. Cornus florida; arborea, uni maximo, foliolis obcordatis. L. Americanifcher fters blübender Hart⸗ riegel. American Dogwood, Virginia Dogwood. ‘ Unter der Blume figt eine große weiße vier- blättrige Blumendecke, inuolucrum, wel» che dem Baum ein prächtiges Anfehen giebt. Cornus florida , floribusrubris. Catesb.1. 27. Eine Varietaͤt. Balm gedenkt noch einer andern Varietaͤt mit kleinen weißen Blumenumſchlaͤgen. Cornus foemima; arborea, foliis lanceolatis acutis neruofis, floribus corymbofis ter- minalibus. Mill. Virginiſcher Aartriegek The female virginia Dogwood. : Eine | - * welhei in Deutſchland ſorlanmnen 139 Eine Varietaͤt. Hat laͤnglichte zugeſpitzte Blätter mit ſtarken Adern, wWaͤchſt nicht leicht uͤber 8 Schuh och. Fi alba; arborea, ramis recuruatis, cy- mis — L. Cornus'Zartarica. Mill. T. 104. Amm. Ruth, 277. Wild Dogwood with a white fruit. Waͤchſt in Siberien und Canada, Bluͤht - Doldenweife vom May anz har weiße Beeren; die Zweige werden im Winter roth, und find nie gerade, fondern biegen fich zur Seite. Cornus amomum;, arborea, foliis ouatis pe- tiolafis, floribus corymbofis terminalibus. Mill, True amomum of New England. Hat ſchoͤne blaue Beeren. Cornusfoliis citrianguftioribus. Arzım. Ruth. Zartriegel mir Domeranzenblärtern. Eine Siberifche niedrige, fperbaft wachfens de, Staude, welche brauchbares gelbes Holz hat, wovon auch das WBaffer‘ gefärbt wird, Sie unterfcheidet fi von allen übrigen zu diefem Gefchlechte gehörenden Sorten in den Blättern, welche einzeln an den Zwei⸗ gen hervorkommen, da an den andern die Blätter alemal Paarweife gegen einander über ſtehen. *Cornus candidifima; arborea, foliis lanteo- latis acutis glabris, vmbellis inuolucro mi- noribus, baccis ouatis. Mill. Dogwood ya - 140 Berzeichtif aller Bäume und — E Dogwood wich fmoorh leaves and oval ber- . ries. Hat fchönes weißes — OR 8 $ Cornus mascula}, — vmbellis inuolu- crum zquantibus, ‘L.. h Caneelkirſche, —— — beeve, Harlsken⸗ Herlsken⸗ Horlsken⸗ Hernsken⸗ Dierlein- Dierlitz⸗ Dier⸗ ling⸗ Dientel⸗ Derlen- Dörnlem- Fuͤr⸗ witzel⸗ Zißerlein⸗ Thierleinbaum/ welſche Birſchen, Kürbeere, Horn⸗ kirſche/ ©. uev T. I. ©. 404. The male Cornel Tree or Copnelian Cherry, 'b Cornus mas ; foliis eleganter variegatis. : Eine Varierät mit ſchoͤn vergulderem Laube. Ll. ı #CORONILLA "Emerus; fruticofa, pe- 2 dunculis fubrrifloris, corollarum vnguj- bus calyce triplo longioribus, caule an- _ gulato. L. Vulgo Emerus. The fcorpion fenna, Mill. T. Et A Eine kleine vier Schuh hohe Staude, treibt: ftarf aus der Wurzel. Waͤchſt bey Wien, b Coronilla Emerus minor, Mil. T. EN Eine in allen Theilen Kleiner wachfende Bas rietaͤt. 2Coronilla yumcea; Frohe) foliolis quinatis ternatifque lineari- lanceolatis fubcarno- fis obtufis. L. | Waͤchſt bey Montpellier und Marſeille, auch in Spanien, 3, *Coronillavelentina; frut: Fololis —5* nis, ſtipulis ſuborbiculatis. L. P Po- an in Deutſchland forttommen, 141 “ \..Polygola valentina. Clufi Sat ſchoͤn riechende gelbe Blumen, möcht s Schuh hoch. Bluͤhet früh im Fruͤhjahr. *Coronilla g/auca;, frut::. foliolisfeptenis, fti- pulis lanceolatis.. Lu Mi4l. T. 106. Vulgo Coronilla.maritima- glauca. J Staudiges Seebeilkraut. Die Blumen riechen bey der Nacht, bey Tau ge wenig, ‚bleibt niedrig, blüht, ſchoͤn im Sommer, die Blaͤtter ſind mit einer weiſ⸗ ſen Seide gleichſam uͤberzogen. *Coronilla ‚coronata ; frut: foliolis nouenis obouatis, internis cauli approximatis, fti- pula oppoſitifolia bipartira, L. Corxonilla ‚argentea; frut; foliolis undenis fericeis, extimo majore. L. Gleicht der vierten. 7 *Coronilla bilpanica ; fruticofa enneaphylla, | ‚foliolis emarginatis, _ Drali pero: fubrotundis. Mill. Gleiche der vierten und fechften, und ift viel⸗ leicht nur eine Varietaͤt. Coronilla minima; fuflruticofa procumbens- foliolis nouenis lanceolatis, ſtipula oppo- ſiifolia ——— IKaynulbus angula- tis nodofis. Smalleft ten Alle diefe Sorten follen in England die freie Luft vertragen, bey ung werden die leftern ſechs ſchwerlich aushalten: Die übrigen Sorten von dieſem re find nur ‚niedrige Pflanzen. LII. 142 Verzeichniß aller Bäume und Stauden, LI. ı DM. 1 Sl CORYLUS avellana; ftipulis ouatis ob- tuſis. L. Cramer T. 30. Haßelnuͤſſe. The Hazel, or Nut-Tree. Die Varietäten von Haßelnüffen, welche man der Früchte wegen ziehet, find im Hausv. T. III. ©, 826. befchrieben wor- den, und ſchicken ſi ch allerfeits indie Plan- tagen. Hier verdienen noch befonders als Planta⸗ genbäume angeführt zu werden Corylus arborefcens; laceris perianthii pin- natifidis, Hausv. T. I. ©. 829. ' Treibt einen geraden hohen dicken Stamm, und bildet oben eine fchöne Krone;. unter> ſcheidet ſich alfo von allen übrigen Sabels nüffen merklich. | Corylus colurna; ftipulis linearibus acutis. L. Die Bpzanrinifche Nuß. Byzatitine nut. COTINUS. ©. Rhus. #CRATAEGUS oxyacantha; foliis ob- tuſis fubtrifidis ferratis. L. Cramer T.33. MWeißdorn , Hagedorn, Mieeldorn, Mieblfäßgen, Meelbeer, Unfer lie- ben Frauen Birnlein. | The common white. Thorn, Hawthorn. Iſt im Hausv. T. II. ©. 71 zu Heden . empfoblen worden. b C. Oxyacantha flore pleno. Eine Varietaͤt, der die großen gefüten Blu- men einen Vorzug geben. | c Spina acuta biflora britannica. Park. The‘ * Wwelche in Deutſchland fortkommen. 143 | =» .\' The Glaftenbury Thorn. Iſt nur eine Varietaͤt. ECratægus azarolus; foliis or is fubtrifidis X dentaris. 'L. ser v Kazerolen; Welſch Leſpeln. Gun a e Lazarole, . Wachſen in Italien und Tyrol, find aber ſchon weichlich. Hausv. T: II. So5 16. bh Cratzgus aroniq; orientalis, apii folio fub- tus hirfuto. Pockock T. 85, . u 10 Wird vom — Linne als eine Varietaͤt RN erkannt. 3 — —— oe apii folio, , ala u walgari fimilis major, frucu luteo. Haid, ME) NR REEL W 92 > 25 Neſpilus inermis foliis trilobatis odbtuſis glabris Terratis, ri triflo- sr ee uundspn: The Yellow Hau. Eine Mordamericanifche mittelmaͤßi⸗ ge Stau⸗ de, welche ſehr viel ähnliches von unſerm matays? gemeinen Cratzgus 0x, yacantha baf, und nur für eine Varietaͤt gehalten wird. Sie ift weniger ſtachlicht, wiewol die Haids ſche Pflanze ftarfe lange Stacheln har; 1700 ‚die Beeren find rund’ und gelb. 4 — torminalis; foliis cordatis ſeptan- ‚3‘ gulatis,'\lobis infimis diuaricätis, L. Cra- u:cuger Ti’ TZUNGO iR Elsbeeren, Arls⸗ Aels⸗ Darm- Ar- Ar- laßbeeren, Elge⸗ Ehlein⸗ Hoͤrlcke⸗ Egele⸗ Serſe⸗Eyerlins⸗Birnbaum, Arkirſche, Eiſchblen Elſchbirle, Areßel/ Efehrößel, (zahmer Vogel⸗ 8 > beer⸗ 444 Vateichniß aller Baume und Saawen, — — T. IL. ©; Tine wid. Service,’ the — leaved Service, Waͤchſt zu einem hohen Baum, welcher ein hartes brauchbares; weißes, ins roͤth⸗ liche fpielendes Holz giebt, und bin und wieder in Wäldern angetroffen: wird. b Cratzgus folio — minus laciniato. Duhamel. Iſt eine Varietaͤt. 5 MCratzgus ariq; Foliisouatis inzqualiter fer- - ratis, ſubtus ah L. Crantz aufr. kiyıll T:Alofa 2: iiesihaizeniseung: Miäblbaum, Thels- birle/ Weißläuben,. Meblföffergen, Meerkirſchbaum Atlasbaum, (Spei- erlingsbaum,) Orelbaum, in Schwe⸗ den; Hausv. T. II. & 519. Voalgo "Aria 'Theophtaftic+ sr u Waͤchſt zu einem vierzig Schuh hohen Baum, „Dem die gleichfam mit, Mehl beftreueren Blätter ein artiges Anfeben geben. Die Eleinen weißen Blumen kommen in grofe ſen breiten Büfcheln. Ihnen folgen ovale rothe füße eßbare Beeren mit zwey oder drey Kernen. The white Beam, or white leaf Tree. 6 Cratzgus folio oblongo ferrato ſubtus i inca- no, ve minore rubente, AH. Anglie. p- 87. ar. | ec’. Cratzgus ——— anglica i folis Viburni. H, Ang. p: 26: n. 4diini* ; The red chefl-apple, er English wild fervice. Sind *] l welche in Deutfehland fortfommen, "145 6 Sind Barieräten. d Cratzgus alpina; foliis oblongo-ouatis, fer- ratis glabris, ramis fpinofis. Mill. Cra- tegus folio oblongo ferrato, vtrinque vi- rente. Tourn. Eine Varierät, deren Blätter auf beyden Seiten grün find; wächft in Italien auf hoben Gebirgen. Cratægus coceinea; foliis cordatis repando- angulatis ferratis glabris. Ak: Americanifeber großer Aagedorn. Cockfpur Hawthorn. (Hort. ang. T. 13. £. 1) - Dat große eingefcpnittene Blätter, einzelne dicke niedergebögene Stacheln, und Eleine tunde rothe Beeren, Die Blätter gleichen denen von Cratzgus torminalis etwas. Man finder auch zu Zeiten Pflanzen, wel⸗ che gar Feine Stacheln haben. Mefpilds cernifoia; foliis cordato - ouatis acuminatis, acute ferratis, ramis fpinofis. Mill. T. 179, New Haw. | Iſt nach dem Sinne dag nemliche, Cratzgus crus galli ; foliis lanceolato - oua= tis ferratis glabris, ramis fpinofis. L. * Miſpel mit Pflaumenblaͤttern und ro⸗ ther Frucht. The virginia Lazerole. H, Anel. T. 13. Mill, T.178. 2 Bringt viele große runde rothe Fruͤchte an einem gemeinſchaftlichen Stiele, waͤchſt zu einem regulairen zwanzig Schuh hohen gier The. J. St. K Baum. x 146 Verzeichniß aller Bäume und Stauden, 10 Baum. Die Furzftielichten Blätter find unten feilförmig und oben oval; glänzend grün; an den Kanten tief eingefihnitten, Cratzgus viridis; foliis lanceolato-ouatis fub- trilebis ferratis glabris, caule inermi. L. Americanifehe Mifpeln. ’ Hat Eleine, ins Herzförmige fallende, Nebens | blättgen;, Stipulz femicordare. Cratzgus Pomientoja; foliis cuneiformibus ouatis ferratis fubangulatis, fubtus villo- fis, ramis fpinofis. L. Haid, T: 17. Americanifche Miſpel mir dem Stick⸗ "beerenblatte. Hausv. T. II. S. 518. Currants, Etable Haw, Pinchaw. Waͤchſt zu einem ſperhaften ſechs bis ſieben Schuh hohen Baum, hat lange duͤnne Stacheln, mit ovalen Feilförmigen, uns ten wolligten, den Stachelbeeren ähnlis chen, Blättern; die Blumen fommen an x den Seiten der Zweige bald einzeln, bald zwey oder drey zufammen ; ihnen folgen Eleine gelbe runde Beeren. Cratægus Iucida; foliis Janceolatis. ferratis lucıdis, fpinig longifümis, floribus co- rymbofis. Mill. T. 178. 2» Strong dorned Haw. Waͤchſt zehn bis zwölf Schuh hoch, mit eie | nem ordentlichen Stamm, bat fchmale hellgrüne glänzende Blätter, häufige lan - ge dünne Stacheln, Fleine ſchmale ganz fpige abfallende Mebenblärtgen; ftipule indiuifz, lineares,‚acutz, deciduz; die Stacheln find einzelner und ftärfer, als an 4 4 „welche in Deutſchland fortkommen. 147 Y an der folgenden, die Blaͤtter ſtehen zu ‚Zeiten Paarweife, auch wol drey und vier. zuſammen. Die Blumen kommen an den Spitzen der Zweige in großen Büfcheln: > die Früchte werden dunkelroth. 11 Cratægus uniflora; folũs lanceolato- ouatis ferratis, fubtus villofis, Aoribus folita- riis, calycibus foliaceis, fpinis longiflimis. buſch. Lotd lælay s Hawthorn: Die mir unter dieſem Namen geſchickte Pflan⸗ zen gleichen im Laube und Wahsthum etz was dem vorhergehenden, haben häufigere lange fpige Stacheln, weldye gleih an “den jungen Zweigen mit hervorfommen, und an der Spige mit Eleinen Blättgen versehen find, ; Die Nebenbläregen an den Stielen der Blaͤt⸗ ter find rund ausgezadt, und bleiben; fti= pulz rotundatæ, ſerratæ, perfistentes. ‚Die Blumen follen einzeln kommen, Beym Miller iſt diefe Sorte in der neueften Auflage uͤbergangen. | Die vorigen ſechs Sorten find americanifche, die Pflanzungen zierende, harte Stauden, 13 *Cratzgus indica; foliis lanceolatis ferratis, caule inermi ,. corymbis ſquamoſis. L. Oſtindiſche Mifpel. Bey, Eine Staude ohne Stacheln. Die Blätter find erwas breit und did, Die Blumen fommen in Büfcheln an den Spigen der weige: i Bus LIV, en — * 4— 148 Verzeichniß aller Bäume und Stauden, LIV,ı *CUPRESSUS /empernirens ; foliis im- bricatis, frondibus quadrangulis. L. Gemeine Cuprefle, The female, or common upright Cyprefs.. Da diefer immer grüne fehöne Baum zu eis ner regelmäßigen Pyramide wächft, ſo iſt zu bedauren, daß er bey uns in freyer Luft — ausdauret. Er ziert die Gaͤrten in Italien. Cupreſſus horizontalis ; foliis imbricatis acu- tis, ramis hotizontalibus. Mill. " ' Der fi) ausbreitende männliche Cu⸗ preſſenbaum. Male fpreading Cyprefs, or Syrian Cypreſo⸗ Wird vom Ritter Linne nur als eine Va⸗ rietaͤt von jener angeſehen, unterſcheidet ſich aber doch im Wachsthum merklich, und iſt haͤrter. 3 Cupreſſus Iuſitanica; foliis imbrieatis, api- cibus aculeatis, ramisdependentibus. Mill Portugal Spreading Cyprefs with a fmaller fruit, The Ceder of Goa. Portugieſiſhe Cupreſſe. Scheint eine Varietaͤt von der erſten zu ſeyn, und iſt weichlicht. 4 Cupreflus thyordes ; REF imbricatis, fron- dibus anticipitibus. L Die weiße Ceder. r The white Cedar, or Dwarf Mariland Cypreß, . Sie wächft gleich einer Tanne zu einem ho⸗ hen Baum, liebe einen feucyten Boden, ja wol gar Suͤmpfe, ift hart, fehr dauerz haft, und giebt das fehöne wolriechende feine Cedernhol;, wovon man, teil es ſehr LP) — | ® welche in Deutſchland fortkommen. 149 ſehr dauerhaft iſt, in America Schindel⸗ Dächer macht. Man trinkt auch von den Spänen einen Thee. Die, Eleinen run⸗ den blauen Zapfen fehen Anfangs als Wacholderbeeren aus, öffnen ſich aber, un, „Wenn fie reif find, in mehrere, Schuppen, | „Man muß fie nicht mit der rothen Ceder, . „„ Juniperus virginiana , verwechfeln. 5 Ka di ihn; r folüs diftichis patenti= bu Vulgo RR acaciz foliis. The deciduous Cypreis, or Bald Cuprefs from Carolina. .. In Canada Cyprier. Wuaͤchſt ur ſpruͤnglich in Bivginien und Caros lina zu einem. der ſchoͤnſten, hoͤheſten, und he nuͤtzlichſten Baͤume, giebt nutzbares Holz, und wird auch zu Maſtbaͤumen gebraucht; Hat lange Nadeln, welche denen vom Tas - zus oder von der Edeltanne gleichen, und im Winter abfallen. .,. 6 _ *Cupreflus juniperoides ;, folüis oppalitis de- euflatis fubulatis patulis. L. : = . ‚Cupreflus aftieana.;, Mill, Iſt als eine Afeicanifche Staude bie Be | ſte von allen. cDONIA. G. Pyrus. IV. CYRILLA roremifora. L. Mant. 50. ‚Eine neue noch nicht befannte, Kerls hoch wachſende, Carolinifche Staude mit weifs ſen Blumen, deren: Blätter denen von | ‚Liguftro gleichen. - LVI.ı #CYTISUS /aburnum ; racemis fimplici- bus pendulis, foliolis ouato.- oblongis: L. K 3 Der 150 Verʒeichniß aller Baͤume und Stauden, 3 « 4 ae Der Bobnenbaum; am Sollinge Mark⸗ weide genannt, The Laburnum, or Bean trefoil. Wächft zu einem Baum von mitler Größe, wird bey ung am Solinge gefunden, ht) ſchoͤne gelbe Blumen in langen herunter „ bangenden Sträußen; giebt ein braunes ſcwoͤnes feftes Holz, daher man ihn in Franfreich L’Ebenier.des Alpes nennet. , Cytifus alpinus; foliis ouato--lanceolatis, racemis longioribus pendulis, caule fra- 1 ticofo. Mill. - Der fehmalblärteige Bohnenbaum, “ Long fpiked Laburnum. Scheint von dem vorigen nicht genugfam une terfihieden zu feyn, bleibt kleiner, und hat fehwarzen Saamen, Cytiſus nigricans ; racemis fimplieibuseredtis, foliolis ouato-oblongis. L. Mil. T. 117. 1. Schwarzer Geißtlee, Black ſmooth Cytifus, Black bafe tree Trefoil. | Waͤchſt in Böhmen und Defterreich. Eine "niedrige Stande mit dunfegrünen Blättern, * Cytifus fefhlifolius ; racemis eredis, — bractea triplici, foliis floralibus feflilibus. L. Vulęo, Cytiſus ſecundus Cluſu. Eine niedrige Staude, waͤchſt in Italien und Frankreich, hat runde glatte Blaͤtter, und Furge Stengel. Cytiſus birfarus ; pedunculis fimplicibus la- ‚teralibus, calycibus hirfutis trifidis obtu⸗ fis ventricofo -oblongis. L. Haa⸗ | Y | | ) 10 11 welche in Deutſchland fortkommen. 151 Haarigter Geißklee. Evergreen Cytiſus of Naples, Hairy Cytiſus. Waͤchſt in Defterreich, Italien, auch in Si- . berien, kriecht auf der Erde. Cytifus auffriacus ; floribus vmbellatis ter- minalibus, caulibus eredis, folıiolis lan- ceolatis. L. Tartariſcher Geißklee. Siberian Cytifus, Tartarian Cytifus. Kommt eigentlich aus Siberien. * Cytifus græcus; foliis fimplieibus, lanceo- lato -linearibus ‚, ramis angulatis. L. Aus den Inſeln des Archipelagus. Cytifus fuprmus; floribus vmbellatis termina- libus,ramis decumbentibus,foliol, ouatis.L. Low Cytifus. Mill. T. 117. 2. Waͤchſt in Italien, Frankreich und Sibes rien; kommt dem fünften gleich. *Cytiſus argenteus ; floribus fubfeflilibus fub- binatis, foliis tomentofis, caulibus de- cumbentibus, ftipulis minutis. L. Aus der Navarre in Frankreich. *Cytifus cajan; racemis axillaribus eredis, foliolis fublanceolatis tomentofis, inter- medio longius petiolato. L. Waͤchſt in dem füdlichen America, und wird Pigeon Pea, Tauben Erbſen genannt. Er ift der zärtefte von allen, man erhält aber den Saamen davon zu Zeiten aus America geſchickt. *Cytiſus pforalades; ſpicis pubeſcentibus, ra- mis angulatis, caule fuffruticofo, foliolis lanceolatis. L, 84 Vom J tan ) 152 Berzeihniß aller Baͤume und Stauden, J Vom Vorgebürg der guten Hoffnung; ge⸗ hoͤrt ins Treibhaus. Die letztern 9 Sorten find alleſammt kleine niedrige Stauden mit fehönen gelben Blu⸗ meien, und fragen Sthoten. — LVIE T EDAPHNE swegereim; Horibus feflili- | bus ternis caulinis, foliis lanceolatis deci- dauis. L. Gramer T. 47. Rellerbals, Zeiland,Seidelbaft, Berg- pfeffer, Zeidelbaſt / Zindelbaft, Laͤuß⸗ traut, Scheißlorbeeren, Wolfsbaſt, Pfefferbaum, —— Beller⸗ fehall, Lorbeerkraut. Mezereon: | Sranz. Bois Genti, ou Mezereon. Eine niedrige zwar einheimifche, ‚ aber wegen der frühen, ſchoͤnen, wohlriechenden, purs purblüthe uud fharlachfarbenen Beeren, einem vorzüglichen Platz verdienende, Staude. b #Mezereum flore, albido, Frudtu flauefcente, Tourn Eine Varietaͤt mit weißlichen Blumen und gelben Beeren, hat nichte befonders, c Laureola foliis ex luteo variegatis, d Laureola foliis ex albo variegatis. Sind Varletaͤten. 2 Daphne Laureola; racemis axillaribus quin- quefloris, foliis lanceolatis glabris. L. Immer grüner Kellerhals. The wood -or ſpurge Laurel. Franz. Garou. Wachtt nr PER in Doutſchland fortkommen. 153 Waͤchſt in Oeſterreich, ‚at, amanfeßnliche geünliche Blumen, PRBET bLaureola folüis variegatis. \ ..; 13... *Daphne, Thymelea; Horibus feflilibus axilla- ribus, foliis lanceolatis, caulibus fi pi ciflimis. L. | Gelbblübendes Daphne. —4— Bey Montpellier und in Spanien, * Daphne sarton- rai 6. Rloribus ſeſſilibus ag- gregatis axillaribus, ‚foliis'ouatis verinque paubeſcentibus — is L. Vulgo Tarton-raire, Wächft in der Provence, 5 Daphne .alpina ;; floribus fefilibus aggregatis lateralibus, foliis lanceolatis Ren, fubtus tomentofis. L. ‚Vulgo Chamelea alpina. Navarriſcher Zeidelbaft mit wWachol⸗ derblaͤttern. Waͤchſt auf den ſchweiterſchen en und in Navarra, * Daphne americana; folüs bh acutis, Hosibus racemofi ıs axillarıbus. Mill. Eine Südamericanifche Staus, gehört ins Treibhaus. Daphne pubefcens; Horime ſeſſilibus J— libus aggregatis, foliis lanceolato - linea- ribus, caule pubefcente. L. Eine neue Defterreichifche Pflanze, welche en demDaphne Thymelea gleich, kommt. "8. Daphne vilofa; Aloribus ſeſſilibus lateralibus 0... folitarüs,. foliis lanceolatis, planis ciliatis pilofis confertis. L. Marl But) Ele: ER er 0 N 154 Verzeichniß aller Bäume und ra Spaniſch Tpmelca,. Waͤchſt auch in Portugal 59 Daphne Creorum ; floribus RAR termi- nalibus fefilibus, foliis lanceolatis nudis. L. Vulgo Cneorum Matthioli. Steinröfelein. ° +’ ein deutfche, beyilm und in Oeſterreich wach⸗ ſende kriechende, Pflanze, mit feinen Holzs artigen Zweigen, welche unter allen ein⸗ heimifchen Pflanzen einen Vorzug zu ver. dienen feheine, weil fie felten gefunden ' wird, fchwer zu vermehren ift, und an der Spike von jedem Zweige zweymal im Jahre, im Frühling und Herbſt Büfchelz ‚weife zufammen figende häufige Blumen, von einer leuchtenden purpur rothen Far⸗ be, und einem fich weit ausbreitenden an⸗ genehmen Geruch bringt. Sie waͤchſt am liebften im Schatten unter Büfchen. b Thymelza alpina latifolia, flore albo odora- tiflimo. Eine Varierät, Die uͤbrigen Sorten von Daphne find gart. LVII. DECUMARIA barbara. L. Clufia foliis venofis. 7. Helmft. 392. Ein dem Viburnum Tinus Ahnlidyer immer grüner Baum, welcher zwar des Wine - ters in einem falten Gewächshaufe aushält, die freye Luft aber wol nicht vertragen wird, weil er Africa zum Vaterlande ha« ben fol; ‘ch merfe ihn hier an, weil er noch nicht recht unterfuche ift. L, DIER- — * welche in Deutſchland fortkommen. 155 DIERVILLA. ©, Lonicera. LX. 1 DIGITALIS obfura; foliis lineari - lan- 2 DR 2 ceolatis integerrimis, bafı adnatis. L. Eine Spanifch: ftaudenartige Pflanze. *Digitalis canarienfis; calycinis föliolis lan- ceolatis, corollis bilabiatis acutis,. caule fruticofo. L. I, Amp. II. T. 53- Mill, a ah ic, ‚Eine fhöne Stande, welche aber für unfre Winter zu zart feyn wird. DIOSPYROS er foliorum pa- ginis concoloribus Americanifche Darteloflaumne Hausv. T. II. ©. 609. The Pishamin, Perfimon, or Pitchumon Tree. Stanz. Le Plaqueminier, ou Piaqueminier. Diofpyros foliis variegatis lanceolatis, Ein in hiefigem Garten vorhandener Baum, welcher ſchmaͤlere weiß geſprenkelte Blaͤt⸗ ter hat; ſcheint eine Varietaͤt zu ſeyn. Diofpyros foliis ouatis glabris. Iſt gleichfalls in hieſigem Garten vorhanden, und hat viel größere, breitere, glatte Blät- ter von einem dunflern grün, auch ftärfere Meifer, Man hat daran nur männliche Blumen bemerkt, Der gemeine Diofpyros hat fehlanfe dünne gehogene Neifer, welche etwas rauh find, Die Blätter find Tängliche, und laufen gegen den Stiel fpig zu. Der Baum ift anfangs weichlicht. *Diofpyros Lotus; foliorum paginis difcolo- ribus. L. 156 Beyeichnif alter Bäume und Stauden, Indianiſche Dattelpflaume. The indian Date Plumb. . en Waͤchſt auch in Stalien, hat roͤthliche Blu⸗ men, und Eleine fchwärzliche , eumen FR ähnliche, Srüchte, ; LX. DIRCA palufris, L. Thymelza. Gron. N Aederbols. Leather wood, Modrwood, Menfewond, In Canada.Bois de plomb genannt, teil das Holz fo weich und zähe als Bley iſt. ‚Die Rinde ift ebenfalls zähe, fo dag Strike, . fe daraus gemacht werden. Bleibt ‚eine, niedrige äftige Staude, welche an Waflern wächft. \ .. ». DORYENIUM. ©, Lotus. LXI. ı DRACOCEPHALUM piunasum;. flo- ribus ſpicatis, foliis gordatis pinnato- ſi- nuatis. L. Eine niedrige Siberifche ſtaudigte Pflanze. 2 .*Dracocephalum sanarıenfe ; , foribus —— foliis compoſitis. L. Balm of Gilead. Eine niedrige canarifche, einen befondern ftarfen Geruch habende, Staude, welche bey ung im Winter ins Gewächshaus ge⸗ fest feyn will, in England aber gelinde Winter aushält, wenn fie warm und im Schutz ſteht. LXU. ı WELAEAGNUS angufli ifolia ; foliis lan- ceolatis. L. Elzagnus.inermis. Mil, ‚Wilder Oelbaum, Bö6mifder Oel⸗ baum. The . welche in Deutfehland fortfommen. 157 ThewildOlive, or Oleafter. H. Angl. T. 19. ‚Ein Eleinee Baum, welcher in Böhmen, Spanien, ‘Syrien gefunden wird, hat weiſſe, gleichfam gepuderte, Blätter, und‘ fise im Junius über und über voll Fleiner gelber Blumen, welche mit ihrem ftarfen Geruch eine ganze Gegend einnehmen; die Portugiefen haben ihm deswegen den Na- men Baradiesbaum gegeben. am *Elxagnus orientalis; folũs oblongis ouatis opacis. L. Elxagnus /Pinofas. Milı. Eaftern wild olive, The frickly wild Olive. Eine Staude aus dem Orient, mit voeich anzufühlenden Blättern, . 3 *Elxagnus /Prnofa; folũs ellipticis. L. Eine Egyptifche Staude. | 4 *Elzagnus /atifolia; folüs ouatis. L. Eine Treibhaus Pflanze aus Zeylon, EMERUS. Mill. ©, Coronilla. LXIV.ı #EMPETRUM nigrum ; proctumbens. L, Deertragende Heide, Apenbeer. Blackberried Heath. Eine kriechende, ſich umher weit ausbreiten- de, Pflanze aus der Heide; die Deeren ſellen den Kopf einnehmen, fo daß dieje> nigen, welche davon gegeffen haben, gleich ı einem Affen allerley wunderliche Gebehr⸗ den machen. 2 Empetrum album; eredum, L. Eine Eleine portugiefifihe Staude; wächft mehr in die Höhe, laͤßt fich nicht gut forte pflanzen, nimme Teiche vom Froſt Schas den, 1 58 Verzeichnß aller Baͤume und Stauden, den, und hat weile Beeren, wovon man ein Getränf, als seine Limonade macht, LXV. ı EPHEDRA dijtachia ; pedunculis op- pofi tis, amentis geminis. L. Staudiger See: Roßfhwans, m ſeer⸗ tritt, Meerwegtritt. Shrubby horſetail. —* Stanz. Raiſin de mer. Eine niedrige, dem Equiſeto km Wachethum | gleichende, Staude ohne Blätter; wählt . an den Seeufern und in Siberien, ver⸗ trägt Beinen gar herben Froſt, treibt aus ] der Wurzel, und liebt fteinigten Grund, 2 Ephedra monoſtacbia; pedunculis pluribus, _ amentis folitariis. L. Lefler fea horferai, Iſt Fleiner und niedrig, Dubamel zähle fechs Sorten, welche aber nicht unterfchieden find, LXVIL EPIGAEA repens. L. Memecylum. Mich. Arbutus. Gron. Eine friechende immer grüne Nordamerica- nifche Staude, LXVIL ı BERICA vulgaris. L. Cramer T. 52. Heide, Bruͤſch. Hearh, , Die gemeine Heide und die andern dahin gehös renden Sorten pflegen mit unter die Staus den gerechnet Zu werden, da fie aber ge» möhnlicher Weiſe nicht in die Gärten ges bracht werden, fich auch nicht gut ver» pflanzen laffen, ſo uͤbergehe ich fie hier, Beym welche in Deutſchland fortfommen, 159 Beym Ritter Kinne findet man 42 bis 44 Sorten erklärt. 2 *Erica arborea;‘ antheris bicornibus inclufi is, corollis campanulatis longioribus, foliis quaternis patentiflimis , caule fubarboreo tomentofo. L. ‚ Eine am Borgebürge der gute Hoffnung zu Haufe gehörende Staude, ſoll doch in England dir Winter vertragen. 'EVONYMOIDES. Duhamel. ©, Ce- laftrus. LXVIIL. *ETHULIA Fülfruicofe; foliis lineari- | bus integerrimis tomentofis. L. Eine zierliche Staude aus China. LXIX. ı HEVONY MUS europzus; foliis lan- ceolatis, floribus plerisque quadrifidis. L. Evonymus vwigaris; Mill. Cramer T. 37. - Gemeiner Spindelbaum, Spillbaum, Pfaffenhuͤtlein, Pfaffenkaͤplein Pfaf⸗ fermügen, Pfaffenkaͤppel, Pfaffen⸗ roͤßlein, Dfaffenpförgen, Sahnen⸗ huͤtlein, Batzenpfoͤtgen, klein Ruͤ⸗ ſter, Spulbsum, Zwidbols, Anis⸗ bols, Pfefferholz. The common ſpindel Tree or Prick wood. Franz. Le Fufain, ou Bonner des pretres, b »Evonymus vulgaris fructu albo. C. B. c #Evonymus granis nigris. B. d »Evonymus vulgaris, folüs variegatis. e #Evonymus europeus, foliis ouatis obtufis. - Sind Varietäten. Die legtere habe ich wild wachfen een s die ganz ftumpfen ovalen Blätter unter; (cheiden ” nd 160 Verʒeichniß aller Bäume und ‚Stauden, J ſcheiden ſich merklich von dem gemeinen, an dem ſie lanzenfoͤrmig und ſpitz ſind. Sch habe an allen Blumen von dieſem ge⸗ meinen Spindelbaum faft nie mehr als vier Eintheilungen, und eben fo De Staubs faͤden bemerfr. 2 #Evonymus latıfolius; folũs onato - FAR * tis, floribus pentandris, fructu penta- - sono, pedunculis longiflimis. Mil, Breirblättriger Spindelbaum. Breatleavea Spindel tree. Waͤchſt in Ungarn und Defterreich, wird für eine Barierät von jenem gehalten, uns terfcheider fich aber doch merklich 5 die groſ⸗ fen purpurfarbenen Früchte hangen an lan⸗ gen Stielen. Die mehrſten Blumen ha⸗ ben fuͤnf Einſchnitte, und die Srüchte fo viel Ecken unv Kerne. Evonymus pannonicus; pedunculis larerali- bus, petalis” fubrotundis, fru&ibus gla- - bris. Scopoli. Carn. p. 324. Tabern. 1048. H. Helmft. 419. Eine fperhaft machfende, von Scopoli bey Idria gefundene Staude, deren Ziveige und Stamm über und über mit Eleinen erhobenen Warzen beſetzt find: die Blus men haben durchgehende nur vier Einthei⸗ lungen, und feßen felten Saamen an. Die Saamenfapfel hat nur ftumpfe Ecken. 4 Evonymus amerianus; floribus omnibus quinquefidis, L. i "immer grüner awericaniſher Spin⸗ delbaum. Vir⸗ 0 ‚welche in Deutſchland forffommen. 161 5 LXX. #E UPHORBIA charactas; vmbella multi- Virginian Evergreen Spindle tree. Hat dickere hellgruͤne, etwas eingezacfte, Blaͤt, ter, und ſcharfe Saamenkapſeln, waͤchſt 8 bis 9 Schuh hoch. b Evonymus americanus foliis variegatis. EA Eine Warietaͤt. * Eyonymus pinnatus. Mill. \ Eine zärtliche Staude aus Jamaica. - fida bifida, inuolucellis Perfoliatis emar-- ginatis , foliis integerrimis, caule frutes- cente. L. Staudigte Wolfsmildh. Eine in Spanien, Sranfreich und — vier Schuh hoch wachſende, harte, Stau— denartige, Pflanze, mit Corallen rothen Zweigen, welche ich auch zwiſchen Luͤneburg und Netze beobachtet habe. FAGARA Dubam. ©, — FAGUS. Dies Geſchlecht begreift eigentlich zwey Na, tergefchlechter, LXXL #1. FAGUS, Büchen; deren Früh: 4 viereckicht ſi ud, und die Schale mit weis hen Stacheln; inwendig mit drey · ſeitigen Kernen. FAGUS. Aluatico. Der gemeine Buchbaum, —** Buͤ⸗ che, Tra Buche. Cramer T.3. The Beech Tr e. Stanz. Le Hêtte, Fau, Feau, Fouteau. Einer der gemeinſten Baume in unſern Waͤldern. ste Theil. 1. St. —— 64 | 8, Bee der Bäume und Staiden b agus foliis ex luteo variegatis. Eine Varxietaͤt mit gelb gefeheeften Sfätkern. ce #Fagus fyluatica fohis atrorubentibus. Die Blutbůche The purple Beech Tree. Eine bloße zufälige Varietaͤt, ‚mit dunkel purpurfarbenen Blaͤttern, welche unter ‚ andern grünen Bäumen eine zeige, Abe wechfelung giebt. d _Fagus americana latifolia. The bibadTeaved american Beech Tree. Man erhält den Saamen davon aus — ca unter dem Namen von Beach- nutsz Sie unterfcheider ſich wenig von der gemein nen Buche; die Frucht iſt kleiner und we⸗ N niger fachliche. LXXI. I. FAGUS Caftanea, R afbanien, mit runden ſehr fachlichten Srüchten. 1» Fagus Caftanea ; folũs lanceolatis acumina- co-ferratis, fJubtusnudis. L. Cram. T. 23. Raftsnienbaum } Baͤſtenbaum. Chesnut - "Trek. Stanz, Le Chataignier. Macht einen fhönen großen Daum. Hausv. T.UI. ©. 848. b Caftanea foliis ex. aureo eleganter varieatis. Eine Varietaͤtz wird in England geachtet. 2 FagusCaftanea Dunnla ; foliislanceolato-oua- tis acute ferratis Jubtus tomentofis, amen- tis filiformibus nodofis. LE, | Die Swergkaftanie, u ‚ The Chinquapin.. r, "Hat welche in Deutſchland forffonimen, 163 Hat im Wachsthum viel aͤhnliches mit der } vorhergehenden, bleibe aber Flein, und Kat in jeder Kapfel nur einen runden jugefpigs ten Kern, welcher völlig einer Eichel in s Geftalt und Farbe gleicht, LXXII. *FICUS Garica; foliis Be > Seigenbaum. The common Figtree; Stanz. ‚Le Figuier. Gehört unter die —S ©, Anusv. TIL ©.60241” en 00 Alle übrige Sorten von Feigen find ‚zart, und “vertragen die Kälte nicht, | FRANGULA. Mill. G. Rhamnus. | LYSIV, ı $»FRAXINUSrexcelfor; foliis ferra- tis, floribus apetalis. L. Cramer T. 8. Die gemeine Eſche, Afche; Gaisbaum⸗ aͤſche, Aeſchbaum, Eſchern Stein- eſchern, EN Langeſpe. The common Afh. Stanz. Le Freéne. Ein befannter hoher müglicher Baum. b Fraxinus foliis ex luteo variegatis. Eine Varietaͤt. — ce’ Fraxinus' humilior minori & tenuiori folio. Duham. Eſche von Montpellier... run Eine Varietaͤt. 2Eraxinus ornus; foliolis —— flörıbus co- rollatis. L. Fraxinus ee Mill. HET gu Die blühende Eſche, die Blumen tra⸗ gende Eſche. &2 The K 164 Verzeichniß aller Bäume und — The flowering Aſh. Wächft zu einem mittelmäßigen ER wels - cher das Borzügliche hat, daß ihn die fpa- nifchen Fliegen verfhonen , welde jenen oft ganz kahl freffen. Seine große, weiffe wohlriechende Blumenbuͤſchel geben ihm ein artiges Anſehen Fraxinus rozundifolia; foliolis ouato - lan- ceolatis ferratis, Aoribus coloratis. Mill. Die Manna⸗Eſche. The Manna Afh. | Wovon das Manna in Talebrien geſammlet wird, bleibt niedriger als die vorige, iſt weichlicher, und hat Eleinere, mehr flums pfe, zugerundere, etwas tiefer gefägete, Blaͤtter. Der Ritter Linne verbindet beyde. 4 Fraxinus americana; foliolis fübintegris pe- = tiolis tereribus (pubefcentibus.) L. Die Caroliniſche Eſche. Dieweiße@fhe. hr The carolina Afh with a broad fruit. Cz- ‚tesb. 80. Die an beyden Seiten zugefpikte, eftwas auss geſaͤgte, Blätter bangen herunter, Die \ Saamenkörner find breiter als an den un⸗ frigen; Sie liebt feuchten Boden, 5. Fraxinus nouæ angliæ; foliis ämdgerrimis, ‘ petiolis teretibus. Mill. Schwarze Eſche aus Neu⸗England. The new England’ Afh. Wur vom Ritter Linne zu der vorigen gerechnet, ſcheint nicht fehr unterfchieden ' zu feyn, hat Blätter, welche vorne in eis ne NZ u welche in Deutfehland fortkommen. 165 >... ne fange Spige ausgehenz der Saamen * iſt kleiner. GALE. Dubomel. &, Myrica. GALEOPSIS. ©, Praſium. '/LXXV.'GAULTHERIA proumbens. L, In Canada Pollom genannt! Schwed. Thebufke. Eine niedrige fpannhohe immer grüne, Eric chende Staude mit wenigen Zweigen, aus Canada, wo fie auf erocfnen Sandhügeln wächit, oder an Sümpfen, läßt ſich nicht gut forebringen noch verpflanzen. LVI. 1 GE NISTA zn&oria; foliis lanceo- * lato-glabris, ramis ſtriatis teretibus #a- IR cemis — L. | Genfter, Genft, Ginfter, Genifter, | Särbe - Pfriemen, Narrow leaved Dyers Broom. Stanz. Spargelte. Waͤchſt bey uns hin und wieder auf ſteinigten Huͤgeln, wird zur Farbe gebraucht. 2 Geniſta prlofa; folüslanceolatis obtuſis, cau- le tuberculato deeumbente. L. Aftiger Ginfter mir Johanniskraut⸗ blaͤttern. Branching Broam with us like St. Jons- wort. : Waͤchſt bin und wieder in Hölgern; die Zwei⸗ ge kriechen auf der Erde fort, die Blu» - men find heller als an der vorigen. 3 #Genifta anglica; fpinis fimplicibus, ramis floriferis inermibus, foliis lanceolatis. L. Stachlichter — Genſter. 23 Small - 166 Verzeichmß aller Bäume und Stauden, "Small english Broom,, Needle furz, orPer- ty Whin, Waͤchſt in der Heide, > 4 #Genifta germanica; fpinis compofitis, ra- mis floriferis inermibus, foliis lariceolat tis. L. Waͤchſt neben dem vorigen. 5 *Genifta bifßanica ; fpinis decompofi itis, ra- mis ** inermibus, foliis lineari- sv Piloßs: ek Spanifcher fEachlichter Benfker. Moft hairy fmall ſpanish prickly Broom. 6 *Genifta Zuftanica, caule aphylio, ſpinis de- 4% euffatis. L. Poortugieſiſcher Genſter. 7 Genifla canarienfis; foliis ternatis tomento- ſis, ramis angulatis. L. Canariſcher Genſter. 8 Geniſta candicans; foliis ternatis ſubtus vil- loſis, pedunculis lateralibus ſubquinque- floris foliatis, leguminibus hirfatis. —— Haarigter Genſter. 9 Geniſta Zinifoliaz foliis ternatis (elibus lie) nearibus, fubtus fericeis. L. Schmalblaͤttriger Genſter. 10 RGeniſta /agittalis; ramis ancipitibus membra- naceis articulatis, foliis Cuato-lanceola- tis. L. Mill. T. 2599, 2. Zwerg Anker förmiger Ginſter. Dwarf arrowfcaped Broom. Waͤchſt in Defterreich, ır Genifta Zridentata; ramis triquetris —— naceis — — foliis tricuſpidatis. Mill. T. 138. Gene welche in Deutſchland fortfommen. 167 Genſter mir drepfpigigen Blaͤttern aus Dortugal. Shruhby fpanish 2 Broom. 12. ;Genifta,florida ; folüs lanceolatisfericeis, ra- mis ſtriatis teretibus, racemis ſecundis. L. Spanish Dyers Broom. » Aus Spanien. " 13... ‚Genifta humifufa ; foliis lanceolatis ciliatis, ramis proftratis ftriatis villofis. L. Aus dem Drient. Genifta purgans, Mill. &, Spartium pur- Ä Bünsı 3 .'% | Geniſta /Pinofa; The Furz. S. Ulex. | " Genifta bifpanica. ©. Spartium. | LXRVIL. *GINORA americana. L. Ein zwär ſchoͤner Myrthen ähnlicher Strauch aus dem füdlichen America, dem aber un⸗ Rn fere Winter ſchon zu frenge find. LXXVII, ı GLEDITSIA zziacanthos ; ſpinis tri- plicibus,axillaribus. L. 4. Angl. T. 21. Drepffachlichter americanifcher Scho- tendorn. Heuſchreckenbaum. The locuft-tree, or Three thorned american Acacia. Franz. Le Fevier. Ein ſchoͤner, ziemlich harter, und zu dreyßig bis vierzig Schuh hoch wachſender Baum, den ſeine ſtarke, an beyden Seiten kleine Nebenſtacheln habende, braune Stacheln und die breiten braunen Schuh langen % Schoten vor andern Fenntlich machen. 2 . Gledicfia acanthos; caule inermi. L t4 Ames | 168 Verzeichniß aller Bäume und Stauden, | Americanifcher -Schotendorn ohne Stacheln. The Water acacia. Catesb. 42. - Derjenige Baum, den ich aus dem, unter dem englifchen Namen aus America ges ſchickten Saamen gezogen habe, und wels cher mit des Catesby Zeichnung überein kommt, gleicht in den Blättern und dem Wachsthum völlig dem vorigen, nur daß die Blätterchen etwas größer find, und die Stacheln fehlen gänzlih. Man folls te ihn alfo nur als eine Darierät von jes nem anſehen. Nach der Beſchreibung ſoll er ſich aber in den Fruͤchten merklich unterſcheiden. Der Ritter Linne führe des Catesby Pflanze nur als eine Varietaͤt von der er⸗ ſtern an, und fügt hingegen in feinen Spe- — ciebus zwey andere Synonima vom Pluͤck⸗ net und Miller an. Jenes Pflanze iſt foliis maximis ſplendentibus; der letztere beſchreibt hingegen die ſeinige pinnis folio- rum tenuiflimis: Beyde Namen feheinen alfo nicht hieber zu gehören. Da meine Pflanzen noch nicht geblüber haben, fo Fann davon nicht mit Gewißheit urtheilen, Duͤhamel ſcheint die nemliche von mir bes ſchriebene Pflange für die wahre Gledicfia acanthos u erfennen, 4 Beyde laſſen fich leicht aus dem Saamen, den mon aus America erhält, erzichenz die jungen Pflanzen find aber in den er⸗ ften Jahren weichlich; Nachher | e welche in Deutſchland fortfommen. 169 ſie die Kälte recht gut. Ich habe bey mir bemerkt, daß die Erdmaͤuſe den Wurzeln | vornemlich gefährlich find, und diefe lies pe ber als von einem andern Baum freßen, —— ı *GLOBULARIA aypum; coule fru- ticofo, foliis lanceolatis tridentatis iĩ inte- ... gerrimis. L. Staudigte Maslieben. Shrubby Globularia. Ein Fleiner in Stalien und Franfreich in den Wäldern an Steinfelfen zu zwey bis drey Schub hoch wachfender Straub; wird häufig bey Montpellier gefunden, und I$ Frutex terribilis genannt, weil er heftig purgirt, Er verträgt aber unſre Kälte nicht, und muß des Winters in Toͤpfen ins Gewächshaus gebracht werden, LXXX. *GLYCINE frutefcens; foliis impari-pin- | natis, caule perenni. L. Carolina Kidney bean Tree.. H. Angl. T. I 5. Stanz. Haricot en Arbriffem. Ein Eleines etwas weichliches Bäumchen aus Carolina, treibt einen geraden Fleinen Stamm, die an deffen Kopf aber heraus- wachfende lange ſchwanke Neifer fhlingen fih an. Es hat artige dunkle purpurfar⸗ bene Blumen, welche Traubenweife in ei- ner Kugel zuſammen wachfen, LXXXL GLYCIRRHIZA glabra. L. Suͤßholz. Lquorice. Franz. Regliſe, Liquirice. Ge⸗ ‚170 Berzeichniß aller Bäume und Stauden, Gehört eigentlich nicht unter die Stauden, indem es nur eine ftarfeholgigte weit ums» _ ber Eriechende Wurzel hat, welche ale Jahr feifihe Schüffe treibt. Ich führe diefe Pflanze indeffen an, wenn etwa jemand 'nach der deutfchen Benennung fie unter » den Stauden fuchen mögte, da fie officis nel ift, und in der Gegend von Bamberg ſtark gebauet wird. - LXXXII. *GREWIA occidentalis; foliis fuboua- tis, Horibus folitariis. L. Wird vom Duͤhamel als eine ir Frankreich, ausdaurende Staude mit fchönen purpur> farbenen Blumen ausgegeben ;dürfte aber, da fie aus Aethiopien kommt, ſchwerlich bey ung ausdauren, wie fie denn auch vom Miller unter die Gewächshauspflanzen gerechnet wird, GROSSULARIA. ©, Ribes. GUAJACANA Dubam. ©. Diofpyros. GUALTERIA Dubam. ©. Gaultheria, LXXXIII. *GUILANDINA diosca; inermis, fo- liis bipinnatis ,. bafı apiceque fimpliciter pinnatis. L. Bonduc, Dubam, Schnelltäulgen: oder Schußerbaum. The nittar Tree. Ein fehön befaubter, zu der Höhe von dreißig _ Schuh wachfender, Baum aus Canada, hat nach dem Duͤhamel zu Trianon im Freien ausgehalten, und ift nad dem Miller hart genug, um in England auss zudauren. Er bringt ſchoͤne blaue Blu⸗ men, | „welche in Deutſchland forffommen, 171 men, die männliche und weibliche aber auf ’ befendern Stämmen. LXXXIV. ı HA LESIA tetraptera; foliis lanceo- Tr latis ouatis, petiolis glandulofis. L. Ca- h tesb. 1. 64. 2. Halefia.diptera; folüs ouatis, petiolis leui- bus. L. Beyde find niedrige Stauden aus Südcaroli- na, und Ffönnen zwar nach dem Miller, wenn fie etwas erhärtet find, in eine war- me Öggend ins Freie ausgepflangt wirden, dürften fich jedoch wol ſchwerlich an unfre firenge Winter gewöhnen laſſen. LXXXV. HAMAMELIS wirginiana. L. Gatesb. "Il. 2. Dubam. T. 114. Sauberftrauch, der guberiſche Haſel⸗ ſtrauch. The witch Hazel; Black virginia Piftachia. Eine Nordamericanifche harte Staude, waͤchſt aber nicht uͤber drey bis vier Schuh hoch. Die Blaͤtter gleichen denen von Haſel⸗ nuͤſſen. LXXXVL ı #HEDERA belix. L. Cramer T.45. Epheu, Waldeppich, Yeppich, Mauer⸗ pfau, Mauerewig, Baumwinde, Ivenblaͤtter Flöof, Ilaub, Win⸗ tergruͤn, Blinop. Common Ivy. Franz. Lierre. Woaͤchſt aller Orten, klettert an Wänden und alten Stämmen hinauf, und dient um fols che zu befleiden. - b Hedera foliis ex albo & viridi variegatis. . ce He- RL 172 Verzeichniß aller Bäume iind Stauden, c Hedera foliis ex luteo variegatis. Sind Varietäten, welche erwas —— ſind. d +Hedera arborea. C.B. Waͤchſt höher; hat dunkle, mehr zugefpikte, längere Blätter, und unterfcheider fich im Wachsthum; wird aber nur für eine Bar rietaͤt gehalten. e Hedera arborea, foliis flavescentibus. H. x Angl. J Eine Varietaͤt von dem vorhergehenden. 2 Hedera quinqueſolia; foliis quinatis ouatis ferratis. L. Jungfern Wein. Climbing Canada Vine, or VirginiaCreper, Eine wie die vorige an Wänden Fletternde Pflanze, welche aber im Winter das Laub % verliert, und das Mittel zwifchen dem’ Epheu und Weine ift. LXXXVH. *HEDYSARUM frutefeens; foliis ternatis fubouatis fubtus villofis, caule frutefeente villofo. L. Three leaved french Honeyfuckle. Eine weichliche, alle Jahr aus der Wurzel feifche, ftaudenartige, Stengel treibende Pflanze aus Südcarolina, welche alfo eis gentlich nicht hieber gehört. HELIANTHEMUM. Mil S. Ciftus. LXXXVIIL HELICTERES anguftifolia; foliis . lanceolatis integerrimis, frudtu ouato redo. L. Ein von Osbeck in China bemerfter Baum, mit dem zu verſuchen ft, ob er fich gleich andern chinefifchen Stauden an unfre Luft ge . ai {| 1 4 Mi I welche in Deutſchland fortkommen. 173 gewohnen laſſe. Die uͤbrige zu dieſem Geſchlechte gehoͤrende Sorten ſind ſonſt zart. IXXXIX. *HELIOCARPUSamericana. L. Haid, XC. J XCI. moname T.’XLV. Hort. Cliſſ. T. 16. Tree Montia. Ein artiger Baum aus ie, Wels cher aber im Winter in einem Haufe vers wahre feyn will. *HELIOTROPIUM —* foliis lineari - lanceolatis piloſi is, ſpicis ſolitariis fefülibus. L. Staudige Sonnenwende. Eine Weftindifche, nicht über ein bis zwey Schuh body treibende, Staude von ges ringer Schönfeit. -HIBISCUS ‚friscus; folüs cuneiformi- ouatis, ſuperne incifo - dentatis, caule arboreo. L. Sprifcher Dappelbaum, Betmia. The fyrian Retmia. Vulgo Althæa frutex, oder —*— arabica. Hibiſcus flore purpuro⸗ violaceo. Hibiſcus flore ex albo & rubro variegato. Hibiſcus flore albo. Hibifcus foliis ex albo eleganter variegatis. Hibifeus foliis ex luteo variegatis. Sind Varietäten. H. ang. T. 10. Die Ketmia wächft zu einem Fleinen Baum, muß in der Jugend gegen den Sroft vers wahrt, und nachher in ein qutes Erdreich und in eine warme Gegend verpflanzt wer⸗ den Sie bringe im Herbſt anfehnliche Blumen 17 4 Berzeichniß aller Bäume und. Stauden, | | xcil. ı-AHIPPOPHAE rbamnaides; foliis lan- u Canada fea ‚buck thorn. XI. *HOPEA tindoria, -L, Catesb. 1. 54 XCIV. XCV. Sea Buckthorn, Baſtard Rhamnus, Falle . Eine an den Serfüften, auch oben am Rbein Eine Varietaͤt. Blumen in Menge. Die uͤbrigen Arten von Hibifeus find weichlicht. 4 ceolatis. 'L; Meerkreuzdorn, Weidendorn, Sand dorn, fehmaler weidenblaͤttriger Stehdorn. ‚Wulf. ; Thorn. ‚wachfende äftige Staude ; die gelben Beer ren davon werden aegeffen. ©. Hausv. T.UL S. 450 Die fleifhichten ſchma⸗ len Blätter haben oben weiße, und unten braune, gleichfam roftige lecken. | Hippophae baceis rubicundis, Hippopbae canadenfis; foliig.e ouatis. L. Canadenfifcher sippopbae: Komme aus Nordamerica, und iſt von dem | vorigen nicht fehr unterfchieden, Ein Baum aus Carolina, der: im Anfang | des Fruͤhjahrs fehr wohlriechende Blumen bringt; die Blätter und der Saft wirden zum Gelbfaͤrben gebraucht. HUDSONIA erioides. L. in | Eine Fleine, der Heide ähnliche, Staude aus Birginien. HYDRANGAEA arborefeens. L. Eine Nordamericanifche harte, einen feuch⸗ ten Grund liebende, Pflanze pflege alle | | Jahr welche in Deutfehland fortfommen. 175 Jahr neue *— aus der Wurzel zu trei⸗ ben. In gelinden Wintern bleibt auch der alte Stamm, welcher nicht uͤber drey Schuh hoch wird. Die Staude bluͤhet fruͤh im Fruͤhjahr. xcvi. 'ı HYPERICUM androfemum; floribus —J trigynis, fructibus baccatis. L. Breitblaͤttriges, Beeren tragendes, Johanniskraut, — Cunrad Rupp., Grundheil. Common Tutſan, or Park Heaven. Sranz. Toute faine. 2 Hypericum bircinum; floribuei trigynis, fta- minibus corolla tongietibüs, säule fruti- cofo anticipiti. Li Stinkendes Jobanniskraur; heile wie ein Bock ſtinkt. “ Stinking St. Johns wort. \' 3 Hypericum canarienſe; floribus'trigynis ca- 0° Jyeibus obtufis, et corolla bre- uioribus, caule fruticofo.'. Staudigtes — wer "Johannis kraut. Shrubby canary St, jöhallwere.; a _ Hypericum afeyrum; floribus pentagynis, caule tetragono herbaceo fimplici , tolüs leuibus integerrimis. L. “ Turfan with a large flower. zug fihöne große Blumen, bleibt — gruͤn. *4 Hypericum monogynum; ———————— corolla wm longioribus, calyeibus' coloratis, caule fruticoſo. I ER j St. 176 Verzeichniß aller Baͤume und Stauden, 6 . Hypericum bartramicum; floribus pentagy- * 8 9 10 ıI geſchickt zu werden, unter dem Namen von * Hypericum balearicum; floribus pentagynis, ” .Hypericum Kalmianum; floribus pentagynis, Hypericum lafanthus;, floribus pentagynis, The loblolly Bay. Hypericum calycinam; floribus pentagynis, Hypericum prolificum ; floribus trigynis, cau- | Diefe bier legtern find Nordamericanifche St, Johns wort‘ with one ſtyle. Eine chinefifche Staude, J J nis calycibus obtuſis, — corollam «gnantibus, caule erecto herbaceo. Mill, Davon pflegt der Saame unter den andern Nordamericanifchen Saamen zu Zeiten St, Peters.wort, weldyer fonft auch der Lo- nicera /pmphoricarpos beygelegt wird. caule fruticofo, foliis ramisque cicatriſa tis. L. Mill. T. 54. Shrubby balearik St. Peters wort. Aus Majorca. ! Wird von Duhamel als eine ausdaurende Staude ausgegeben, ſie iſt aber zu weich liche, und ſchickt ſich beſſer ins Gewächss haus. caule fruticoſo, foliis ee L2 foliis lanceolato - —— 5 caule tetragono fruticoſo, foliis ouato- _ oblongis coriaceis. L. / le tetragono fruticofo, foliis lanceolato- linearibus ,. floribus primordialibus feflili- bus. L niedrige Stauden, Ale „welche in Deutſchland fortkommen. 177 Ale Sorten von Hypericis bringen artige gelbe Blumen, und ſchicken fi aur zu Ausfuͤllung der Plantagen an den Gängen. — HYSSOPUS Mcinalis; ſpicis ſecundis, 2 foliis lanceolatis. .L. _ y op ' pop. | Hyflop. Iſt eigentlich eine officinele in die Kräufer, gärten gehörende Pflanze, welche Aber doch auch zur Ausfülung an den Gängen mit gebraucht werden Fann, aber in die Ritzen alter Mauren. JASMINOIDES Dabam. S. — gevm. ı JASMINUM ofieinale; foliis oppo- fitis pinnatis, foliolis acuminatis. L. Weißer Jasmin, Gelfemin. \ The common white Jafmine, b Jafminum foliis ex luteo variegatis, ec Jalminum foliis ex albo varicgatis. Sind Barieräten. Diefer einem jeden befannte gemeine Jasmin hält in einer warmen Gegend im Freien aus. 2 * Jalminun grandiflorum ; foliis oppofitis pin- natis, foliis extimis contluentibus. L. 4, Angl. T. 7. Cataloniſcher Jasmin. The ſpanish white- or Caralonian Jafmine, Iſt von dem erjten nicht fehr merklich unters fbieden, aber zärter und anſehnlicher. Jafminum catalonıcum flore duplici. ; Eine halb gefüllte Varierär. 3 *Jafminum bumile; folüis alternis ternatis pin- J natisque ramis angulatis. L. H. Angl. T. 6. Fr Theil. I. St. M Gel⸗ * * | 178 Verzeichniß aller Baͤume und Stauden, Gelber italienifcher Jasmin. Diarf yellow Jalmine, Italian yellow Jas- mine. Eine etwas zarte, niedrige, Immer’ grüne Staude, welche in warmen trocdenen Bo⸗ den bey gelinden Wintern aushaͤlt; hat größere Blätter als die folgende, 4 *Jalminum fruticans ; foliis alternis ternatis fimplicibusque, ramis angulatis, L.. H. = Angl. T. 6. Beeren tragender gelber Jasmin. The common yellow Jafmine. Iſt etwas härter, kommt im Wacherbum dem vorigen gleich. Treibt ſtark aus dee Wurzel. 5. * Jafminum odoratifimum; folüis alternis ob- tufis ternatis pinnatisque,ramisteretibus.L, Gelber wolriechender Jasmin. Waͤchſt zu einem Fleinen Baum, die Blu⸗ men haben cinen angenehmen Geruch. Die ganze Pflanze ift vorigen beyden aͤhn⸗ lich, aber weichlich, und gehoͤrt ins Ge⸗ waͤchs haus. Die uͤbrigen Sorten von Jasminen ſind noch zaͤrter. XCIX. ı »IBERTS Semperuirens; frutefcens, fo» | lüis linearibus acutis integerrimis. L. . Mountain candy Tuft. ächft auf der Inſel Candia an Felſen, hatı | weiße Blumen. 2 _ *Iberis gibraitarica;, frutefcens, foliis api- ce dentatis. L. Dil. Elth. T. 287. f. 37. Waͤchſt bey Gibraltar, i 8 1 | J. ’ welche in Deutſchland fortfommen. 179 3 +" *Iberis /axatilis; füffrutefcens, foliis lan- ceolato⸗ linearibus carnofis acutis integer- | rimis: ciliatis. L. "0 Wächft im trocknen Sande in Stalten und il dem füdlichen Franfreich. 4 *lberis /emperflorens; frutefcens, foliis cu- neiformibus integerrimis obtufis. L. Vulgo Thlafpi fruticofum. Shrubby Thlafpidium, : Waͤchſt in Sieilien und Pirfien. Sind alle viereweichliche Stauden, welche uns fere Winter nicht Seicht aushalten werden. E. ı HILEX aguifolium; foliis ouatis acutis * nofis. L. Cramer T, 31. | Die gemeine Huͤlſe, techpalmen Stech⸗ baum, Walddieſtel, Huͤlſtſtrauch, Zuͤlſcheholz, Huͤltzeholz/ Kleeſebuſch, Stechlaub, (Chriſtdorn, Myrten⸗ dorn.) The Holly, Franz. Le houx. Eine der ſchoͤnſten einheimiſchen Immer gruͤ⸗ nen Stauden, welche nur die fehlimme Eigenfbaft hat, daß fir fih nicht gut ver⸗ pflanzen läßt; der Stamm muß tief in die Erde gepflanzt, und über der Erde ab⸗ gefchnitren werden. Die Hülfen lieben den Schatten, und wachfen gern unter ane ⸗ dern dicken Bäumen. ’ Man har davon in Englard eine unzählige | Menge VBarieräten, mir gelb und weiß geicbecften Blärtern, auch einer andern Farbe von Beeren, gezogen, und zieht — M 2 jaͤhr⸗ x _ 180 Verzeichniß aller Bäume und Stauden, jährlich noch mehrere aus Saanten. fi finder deren in den englifchen ‚und holläns difchen Verzeichniffen 40 bis so Arten — die — — daruntet nd -...b Dex echimata ; Mills gel: Stechpalmen. Hedgehog Holly. | | Un derfilben iſt auch die Oberflaͤche der Blaͤt⸗ ter gleich einem Schweinigel, mit Stas cheln beſetzt; man hat fie auch mit gelb, oder mit weiß geſtreiften Blättern, | c ihllex acantbos: Die „ulfe öbne Stacheln. Iſt eine zufällige Varietaͤt, und entfteht, wenn die Stämme: alt werden, 2 1ex carolinsana; foliis lanceolatis ferratiss oo Mill, | Carolinifche Zuͤlſe. Dahoon Holly, or Carolina Holly. Catesb. 3 14 Hat nichts beſonders. 3 ‘*llex'Cafine , foliis ouato- lanceolatis ferra- tis, L. Cafline sorymbofa; Mill, Eine kleine americanifye Staude, ift fhon erwas zart, und erfordert eine warme Gegend. JOHNSONIA Mill ©, Callicatpa. CH ITEA virgimiand, L. Eine Nordamericanifehe Staude von ſechs bis acht Schuh hoch, welde den ganzın Sommer hindurch blüher, und ſich daher vor andern empfiehlt. CI. welche in Deutſchland fortkommen. 181 ‚CI. ı JUGLANS regia; foliolis oualibus glabris, —2 ſubhſerratis fubequalibus, * — Ama an art mono Wallnößejsn wınanı mu 7) iR 1% The Walnut Tree.. Iſt mit deſſen Varietäten im a TI. 4 WE, 835 befchrieben wordeng ding Sil Juplane nigra; foliolis quindenis lanceolatis | exterioribus minoribus, gemmis fupera- ji 23 IN mi xillarıbus. Din Catess. 167,0 on "Schwarze americaniſche walinuß The black‘ Walnut. : ° Juglans oblonga; foliolis‘ — ih 2- tis, inferne neruofis, pediculis f foliorum ana pubeſcentibus. Mill. Juglans tinerea, L nn ange ——— —— Wall: nuß. — Black Vi with an: able Fruit, DAL \ very deeply furrowed, Long Walnut. Di⸗ Shalen der Früchte Haben gleich einem rxrauſen Hirſchhorn tiefe Furchen. 4 Juglans alba ;- foliolis feptenis lancedlatis fer- ratis, impari ſeſſili. L: —— 38. aac· Sickor⸗· Auß. in © r ‚The Hickory - — — or Wi virgi- nia Walnut. . ler Wiebe in’ America dn gutes Brennfef;. $ Juglans glahra; foliis — ſerratis, —— majoribus. ‚Mills‘ 5° White Walnut with a fmaller er and a fmooth Barck, Thik-fhild Hickory. "6 Wr Juglans' owata ; foliis lanceolatis: ferfatis gla- bris ſubequalibus. Mila 0 u I. Shag- u r >“ 182 Verʒeichniß aller Baͤume und Slauden Shagbark, Hat eine platte nah Frucht mit füßen Ken; die Borfe des Baums ift ſchuppicht. Dicfe beyde lestern gehören u der vorigen Hickory ⸗· Nuß. Alle dieſe americaniſche Muͤße —*— ſehr gut bey uns, und ſind faſt haͤrter als die gemeinen. Die zwote — beſte und brauchbarfte Holz. : Bun drey zweifelhafte Arten find im IM. a des Hausv. ©.838. beichrieben —— 7 Juglans baccata; foliolis ternis. LU Wallnuß aus Jamaica. zart. CIL FIVNIPERUVS communis ; Foliis ternis patentibus mucronatis, bacca longioribus. L. Cramer T. 44: | Oemeiner Wacholder , Reckbolder, | Rranewer- Kramınet= Bad dig⸗ Seuerbaum, Jachandelbaum, Crons wirt- Kranzerig- Dürenfbaudes The common englilh — * Franz. Le Genevrier. 2 # Juniperus ſmecica; foliis ternis patentibus | acutioribus, ramis ereätioribus , bacea } longioribus. Mill, Schwediſche Wachholder — Wachholder. The Tree⸗ or ſwediſh Juniper ’ Iſt eigentlich nur eine Var, waͤchſt ftär- fer und höher. gi “Juniperus virgimiana ; foliis * omnibus patentibus. Aill. J Die ter ‚welche in Deutfchland REN; 183 ‚Die rothe Ceder. | The Red Cedır, or Cedar * Virginia, Sranz. Le Cedre röuge, Ein, zu einer ziemlichen Höhe. wachfender, und braͤunliches, wohlriechendes Holz ha⸗ bender, Nordamericaniſcher Baum. Juniperus egroliniana; folüis. ternis bafı ad- natis,, ‚Janioribus imbricatis, fenioribus ‚patulis. Mill. Juniperus virginiana, ‚Le _ The Carolina Cedar, _ Miller trenner diefe von der vorhergehenden: Ale Pflanzen, welche, man bier. und an andern Orten aus amet icaniſchen Saamen gezogen hat, kommen mit der von der vo ⸗ rigen gegebenen Beſchreibung überein, ‚Juniperus thurifera; folüis ‚quadrifariam i im- bricatis acutis. L. _ Großer blaubeerichter Wacholder aus Spanien. Juniperus chinenfis; folüis ‚patentibus confer= tis, caulinis ternis, rameis quarernis. L. Cbinefifcher Wach older. : | Juniperus, oxycedrus; oliis ternis patentibus mucronatis, bacca breuioribus. eb Großer Wacbolber | mit bräunlichen Deeren. : _ Greater „Juniper with . a brownif h berry: The Oxycedrus. Waͤchſt in Spanien. _ Juniperus phanicea; BE ‚ternis ehlireratis imbricatis ‚obeufis. in Mi 2b. 184 Berzeichniß aller + Slume und Stauden, 2 10 _ Phoͤniciſche — mie gelblichen. Beeren. Greater Cedar with a. Cure af and yel- lowifh Fruit, x Waͤchſt im Orient. Juniperus Zycia; foliis terhis, undique im- bricaris ouatis obtufis. L. Lyciſche großbeerichre Ceder. . Middle Cedar with a Cypreßs leaf and larger berries. Waͤchſt auch in Siberien. Juniperus 2; ‚panica ; foliis quadrifariam im- bricatis acutis. Mill. Spanifche großbeerichte Ceder mit ſchwarzen Beeren. Taller fpanifh Cedar, with a very large black Fruit. . Scheint vieleicht mit der fünften einerley zu eyn. * —— bermudiana: Foliis inferioribus ter- nis, fuperioribus binis —— ſu⸗ bulatis patulis acutis. L. ® Bermudiſche Ceder. | Cedar of Bermudas, Kommt aus America, » vr Aa in Juniperus barbadenfis ;, folüis — ** * 13 drifariim "imbricatis, ‚Junioribus ouatis, fenioribus acutis. L. Barbadiſche Ceder. ©. H. Anglic. T. zul. ‚Jamaica berry.- bearing ‚Cedar. '# Juniperus /abina, foliis oppofitis eredis de⸗ currentibus, oppofitionibüs pyxidatis. ı Ge: geile ih Deutſchland fortkommen. 185 Gemeine Sagebaum) Sevenbaum, ' "Segelbatm, Sathebaum, Sadel, Bopßſchwanz, Siebenbaum. u; "Common Savin 9,0 Kranz. Le Savinier ou —— Hat roͤthlichtes Holz. b Junipsrus Sabina ; ‚follis —— Eine Variedaͤt. 14 Juniperus luſit⸗ —— fois oppon itis — decurrentibus, ramis eredivribus. Mill. t Beeren tragender Sagebaum. Berry - bearing Savin. A — nur eine Varletaͤt von der vorigen +02 Ins zu Alle 14 Sorte find immer grüne. Stauden — 63 von mittler Größe, und vertragen unfre Kälte, außer der eilften und zwoͤlften. CM. "r@=KAUMI latifolia; Folis ouatis, co- | ee terminalibus. L. :Catess. T. II. Be p- 17. Mill. T. 228. Haid. T. XXXVIIL. Be Breitbiattriger Loͤffelbaum Dusrtf Laurel, or Ivy-tree, Olive - leaved 0 Kalmia.'(Rofe Laurel, or Moüntäin Lau- rel.) The bro1d leaved Kalmia, - 2) %# Kalmia angujfifolia; foliis lanceolatis, co- eng * cr T. XXXVIIL ’ — @hmalbiäetriger immer geüner Loͤf⸗ um. —— Dwarf Laurel, Leffer Kalmia, The Bari: narrow leaved Kalmia. j wi * Beyꝛe in Penſylvanien und Birginien ur⸗ Aprunglich wachſende Stauden, haben vor⸗ —* M 5 zͤglich 186 Berzeihnif aller Bäume und Otasien, züglıch fehöne Blumen, und bluͤhen durch den größten Theil vom Sommer, gb alfo in einer Pflanzung eine befordere Ziers de; find aber erwag zärtlich und fehwer zu vermehren; wachſen bis ſechs Schuh hoch; die letztere bleibe jedoch. kleiner. 1 LABURNUM. &; Cytifus, LARIX. ©, Pinus. | CV. ı LAVANDULA Spiea; foliis lncnoltin integerrimis, . fpicis nudis., L. 1 Gemeiner Lavendel, . Broad.leaved Lavender. b Lavandula angufifolia; folüis Ianceolato- J ‚nearibus, ſpicis nudis. Mill...) Narrow leaved Lavender. Eine Varietaͤt. 2 *Lavandula fechas; foliis Fk 2.40 ‚lineariz | bus, fpica comoſa. L. | Vulgo, Steehas arabica, | Mächft in den füdlichen Provinzen von Eus | . ropa. 3 *Lavandula dentata; foliis pinnaro- dentatis. L. | Waͤchſt in Spanien und dem Driente. Die beyden letztern werden fchwerlich in freier - Luft aushalten. EVI. ı *LAVATERA arborea; folüs FIR | | angularibus tomentofis plicatis, pedunculis confertis vnifloris axillaribus. L Tree Mallow. Eine, zwar zu der Geftale und Höhe eines Eleinen Baums aufwachfende, aber eigente lich nur zwey Jahr daurende , — y f » welche in Deutſchland fortfommen. - 187 bey ung in freyer $uft aushaltende Pflanze aus Italien. 2 *Lavatera micans; caule arboreo, foliis fep- temangularibus acutis erenatis plicatis to- EURER mentofis, racemis terminalibus. L, Spaniſche Malva. Ag Spanish Shrubby Marfhmallow. 3: *Lavatera'o/bia; caule fruticoſo, foliis quin- ‚quelobo-haftatis, pedur.culis folitariis. L« - Shrubby Marfhmallow with an acute leaf. \ Waͤchſt auf der franzöfifchen Inſel Olbia, a Die Blätter ſind weich, grün, zugeſpitzt; ; die Blume ift fehön und groß. 4 *Lavatera rilola; caule fruticofo, foliis fub- cordatis Ssberilobie rotundatis crenatis, sch ‚ftipulis cordatis, pedunculis aggregatis, en‘ wnifloris: L. | “. Shrubby Marfhmallow with a rounder Leaf. Die Blätter find runder, als an den beyden » vorigen, anbey die, wollicht, weich und waß ; die großen hell purpurfarbenen Blu⸗ men fommen gemeiniglich drey und drey zufammenz; Sie wächft in Spanien. $ *Lavatera Iuſitunica; caule fruticofo, foliis er feptemangularibus tomehtofis plicatis, ra- x cemis tern:inalibus. L. Wis i in Portugal und am Vorgebürge der - guten Hoffnung, die Blätter find breiter, aber nicht fo weiß, als an der vorigen. LAUREOLA. ©. Daphne, @VI. ı LAURUS vndulata, foliis lanceolatis NE venofis perennantibus, marginibus unda- tis. Mill. * Laurus vulgaris. . Ge⸗ \ | —* Bern aller Bäume und Stauden, Gemeiner Lorbeerbaum. Common Bay tree, R Im ® Stans. Le Laurier franc, fe ziemlich Hart, und haͤlt in etwas wärs mern Gegenden ſchon im Freien aus, wenn er im Winter bedeckt wird; Man pflege Haͤuſer oder Hürten drüber zu bauen, Der Laurus zobilis und die übrigen Varie⸗ täten find ſchon gärter, 2 Laurus afinalis; foliis venofisoblongis.acu- | minatis annvis, fübrus rugofi is, fupra-axil- laribus. L. Laurus eneruis. Mill. Catesb. Spice‘ 4 n ei bes⸗ Eine virginifche, an den Ufeen der Bäche und in feuchten Waͤldern acht bis zchn Schuh hoch wachfende, Staude, welche alle Winter die Blätter verliert. 3 Laurus Benzoin; foliiseneruiis Obatis, utrin- que acutis integris annuis. L. H. Amſtel. J. T. 97. Der Benzin: Baum, The Benjamin Tree Verliert alle Winter die Blatter und wird nicht uͤber zehn Schuh hoc; * ziemlich hart. j 4 — ſaſſafras; folüis lab — — L. Haid, T. 59. 60. Catesb. J. 55. Der Saßafras- Baum. The faflafras Tree. » Bleibt niedrig, und wirſt ale Herbſt die Blaͤtter ab. NY) — N j sau 5 * Wwelche in Deutſchland fortkommen. 189 Laurus burbonia; foliis lanceolatis perennan- y tibus;, calycibus fructus baccatis. L. Der Corolinifehe blaue, : Beeren tra⸗ gende, Lorbeerbaum. The red-bay. Catesb. 63. Er hat zwar in England gelinde Winter aus⸗ gebalten ; eine mittelmaͤßige Kälte verdirbt ihn aber: Es iſt alſo vergebens, ihn bey uns anzuziehen: Er hat ſonſt ein ſchoͤnes, feines, zu aller feinen Arbeit brauchbares, D— Hol 6 ER > | foliis venofis lanceolatis pe- nu), , rennantıbus. planis,..ramulis ruberculatis eicatricibus, racemofis floribus, L. Vulgo, Wilder Canelbaum. The Indian or Royal Bay. 'Baftard Einna- mon Tree, Wird vom Ritter Linne als ein Virgini⸗ ſcher Daum angegeben; er wird ſich aber fehwerlich an unfere Winter gewöhnen laſ⸗ fen, da er urfprünglich in den Canariſchen Inſeln und Madera wächlt. Die übrigen zu diefem Geſchlechte gehörende Bäume find noch weichlicher, und wach⸗ fen in heißen Gegenden: darunter gehört der Zimmer: und Campferbeum. LENTISCUS,. v. Piftacia. CV #LEDUM palufre; foliis linearibus fub- tus hirfüris, floribus. corymbofis, L. Wilder Roßmarin, Mutterkraut, 4 Seidenbienenkraut, Mottenkraut, Poſt, Buͤbnpoſt, Buͤbhnroſt. —* Hl Pi] 190 Verzeichniß aller Bäume und Stauden, Waͤchſt zʒwey bie drey Schuh hoch am Brofs fen und in moorigten Gegenden, ftinft tark, und läßr ſich ſchwer verpflanzen, b Ledum minus, foliis linearibus. Bergen. Eine Varietaͤt. ' CVIM. ı pPLIGUSTRUM vwigare; foliis lan- 1 ceolato'- ouatis obtufis. Mill. T. 162. 2. | Cramer T. 42. | Rainweide, Rbeinweide, Beinholz, Mundbols, ſpaniſche Weide, (Air tern, Asrtriegel) Gaißbüljen, Bein | bülfen, Reblbols, Grießbolz, Grün: faulbsum, Heckholz, — —— The privet. Franz. Troene. N b Liguftrum foliis e luteo variegatis, ce Liguftrum foliis argentatis. Sind nichts bedeutende Varietäten. Das Holz ift fehr zähe. 2 Liguftrum zalicum; folüs Jebeeolaro-amuei Mill, "immer grüne Rainweide. The italian evergreen Priver, Der Ritter Linne ficht diefe nur ale eine Varietaͤt an, ſie bleibe aber beſtaͤndig, iſt eben fo hart, und hat zu den Plantagen daher einen Vorzug, weil fie vas taub faſt durch den ganzen Winrer behält. Liguftrum foliis lanceolatis lucidis perennan- tibus, fructibus ouatis lateralibus. Bu/ch, ©. Olea americana. CX. ı LIQUIDAMBER ge foliis pal⸗ mato -angularis. L. Der welche in Deutſchland forffommen. 191 Der Storar- Baum, The Storax tree, or Sweet Gum, Ein ſchoͤner, ziemlich harter, Morbamericas niſcher, Baum, welcher brauchbares Holz giebt, Es muß aber erft einige Jahre liegen, fonft fpannt es fich ; Auch verträgt es feine Hitze. | Die Schweden in America beißen dieſen Baum nach dem Balm ———. Guͤl⸗ denholz. 2Liquidamber peregrina; fom. oblongis al« “= 0° ternatim finuatis. L._ Myrica a/plenifo= | lia, Mill. Mariland Gale, with, a Spleenwort leaf. Waͤchſt ebenfalls in Nordamerica. 3 Liquidamber orientalis ; foliis quinqueloba- j tis finuato - obtufis. Mill. Eine neue aus dem Drient nach Franfreich gefchickte Art, ſcheint nur eine Varietaͤt | von der erftcen zu ſeyn. CXL ı LIRIODENDRON Tuäipifera ; folüis lobatis. L. Haid, T. X. Catesb. LT. +48 Der Tulpenbsum, | The Tulip tree, Ein Nordamericanifcher, gefehtwind wachſen⸗ der, und eine anfehnlicye Dicke erlangen- . der Baum, dem fein großes fhönes daub ein prächriges Anfehen giebr. In dem_hiefigen Garten zu Schwöbber has ben die aus Nordamericanifchen Saamen gezogene Bäume in einem Alter von feche | zehn Jahren angefangen zu blühen, und 9 blühen jetzt jährlich: Die Blume iſt gruͤn⸗ gelblicht Fra, Ä | | | a 492 Verzeichniß aller Baͤume und Stauden, | . gelblicht mit Orange ſchattirt. Neungehns | jährige Bäume haben jegt an der Wurzel * 27 bis 29 Zoll im Umkreiſe. In Ame⸗ * rica ſoll es Baͤume geben, von dreyßig | ; Ellen im Umkreiſe. | 2 *Liriodondron Lilüfera; foliis lanceolatis. L. | MWächft in Amboina und iſt zart, 1 | LONICERA. | * Dies Geſchlecht theilt ſich in drey Unterge⸗ ſchlechter. | } I, PERICLYMENA, mit winden- — den Stengeln, und langroͤhrig⸗ ten Blumen. CXII. ı MLonicera Periclymenum ger'manicum ; ca- pitulis ouatis integerrimis terminalihus, | foliis omnibus diftindis. L. 9 Gemeiner Beisblar, Speelilien, Zaun gilge. | The german Honeyſuckle. J b pPericlymenum foliis finuatis. | Spedlilien mie dem Kichenblarte. Eine zufällige Barierät mit gelben Blumen, e Periclymenum germanicum ; flore rubello fe- otinum. Mill. T. 79. The late red Honeyfuckle, or the Flemifh Honeyſuckle. a Man hat noch andre Varietäten ‚mit rohen, gelben und weißlichen Blumen, welche im H. Angl. T. 5.6. 7. 8. abgebilder find. Es ift um deswillen nörhig, fie zu bemers fen, weil fie nicht zu gleicher Zeit blühen; indem man alfo die frühern und fpärern durch einander pflanzet, genieße man läns Bu ger ah in Deutfhland fortfommen. 195 > ger von dem ängenehmen Geruch. Das Periclymenum ifalicum blühet zuerft, ihm folget das vierte, denn das erfte, hierauf das zweyte; ferner das Periclymenum /e- ratinum 1. ©. und Vulgare. 8: 2 ' MLonicera Periclymenum va/gare ; floribus to- rymbofis terminalibus, foliis hirfutis di- ftindis, viminibüus tenuioribus, Mill, Haarigtes Geisblat. Englifh Honeyfückle, or Woodbine. Waͤchſt hin und wieder in Hecken, unterfchei= dee fih an den haarigten Blättern, 3 »Lonicera Periclymenum caprifolium ; (itali- 1 | cum. Mill.)ſloribus verticillatisterminalibus ‘1 | ſeſſilibus, folüis fumis conato-perfoliatis. L: Ä | Durchgewachſenes Geisblat. (Roſe von Jericho) Welſche Specklilie Durch: | wachs, "Te länger je lieber: | Italian Honey-fückle. b Periclymenum foliis finuatis & variegatis. L. Eine Varietät mit gefchecftem Laube, 4 Lonicera Periclymenum /empertirens; ver= ticillis aphyllis terminalibus, foliis fum= j mis Connato- perfoliatis. L. A. anglic. T. 9. Herm. L. B. p. 485. Immer gruͤnes virginiſches Geisblat. The evergreen virginia ſcarlet Honeyſuckle, or Trumpet - Honeyfückle; Es giebt davon zwo Arten, deren bie eine et- was mweichlicher ift, Die Blumen von dies fem Periclymenö; welche ich eben unter“ fuche, haben fechs Eintheilungen, und fo . viel Staubfädenz = ift aber nur etwas ser Theil. 1.©t. fe ⸗ 194 Verzeichniß aller Bäume und Stauden, 4 zufälliges, wovon die Urſache in dem fre⸗ 1 chen Wachsthum der Pflanze liegt. Wenn die fhöne ſcharlachfarbene Blumen vom diefem den angenehmen Geruch der üörigen hätten, fo würde diefe Sorte alle übrigen ausſtechen. 59 Lonicera Periclymenum americanum; flori⸗ bus verticillatis terminalibus ſeſſilibus, fo⸗ liis connato - perfoliatis ſempervirentibus glabris. Mill. Immer gruͤnes Nordamericaniſches Geisblat. —4 Evergreen Honeyfuckle, — beauteful flowers. | Hat eben nichts vorzügliches, 6 * Lonicera Periclymenum racemofum; racemis lateralibus oppofi tis, floribus pendulis, foliis lanceolatis integerrimis. Mill. | Weißbeerichtes Geisblat aus Ja⸗ maica. Honeyfuckle with a ſnowy fruit. In America Snowberry Bufh genannt. 7 *Lonicera Periclymenum vertieillatum ; co- rymbis terminalibus, foliis ouatis verti | cillatis petiolatis. Mil. Baͤumartiges Beisblat, | | Tree like Honeyfuckle, a | Aus Weſtindien. Diefe beyde legfern werden unfre inter ſchwerlich vertragen. > Lonicera Perielymenum Dioieum; verticillis aphyllis terminalibus, folüs omnibus con- nato -.perioliatis- L. Eine | welche in Deutſchland fortkommen. 195 Eine neue Pflanze: CXIII. I. CHAMAEGERASA mit geraden | Stamm, an jedem Stengel zwo Blumen mir Eurzen Röhren. ı MLonicera Xylofeum ; pedunculis bifloris, bac- cis diftin&tis, foliis integerrimis pubefcen- tibus: L. Cramer T. 40. Mill. T. 167. 1. Heckenkirſchen, Wolpertsmay, Wal- purgis⸗Mey, Zaunkirſche, Wald. rinde, Zaͤunling, Beinholzen, Sel⸗ lenholz, Zweckholz, Roͤhrholz, To, | j backroͤhrchen⸗ Holz, Hunds⸗Baum, (Schiesbeer,) Ahlkirſchen Aalbaum, 6:32 Stretzern, Laͤusbaum, Tenfelsmer- mi terbols Iey Honeyfückls x [* Waͤchſt hin und wieder in Hecken zu der Hör | he von ſechs bis fieben Schuh. | &% pLonicera alpigena; ped. bifl: baceis coadu= | natis didymis; foliis ouali- laneeolatis. L, Miller T. 162: 2: . Heckenkirſchen mit punctirten Beeren aus den ſchweizer Alpen, Purgiers kirſchen. Red berried upright Honey ſuckle. Waͤchſt auf den Alpen in Oeſterreich, der Schweiß; Hat einen kurzen dicken hols jigten Stamm mit langen dunfelgrünen Blättern: „Die langſtielichten Blumen find rörhlich, Die rochen Beeren haben zwey Puncte. 3 #Lonicera eerulea; pedunculisbifloris, Ei Hedi eis coadunatis globofis, fylis:indinifis. L. 129 Ma Blau⸗ 196 Verzeichniß aller Baume und Stauden, 1 Blaubeerichte Heckenkirſche. Hochſtaudigter Alpen-Zäunling. The fingle blue berried upricht, Honey fuckle. Waͤchſt nicht uͤber vier bis fuͤnf Schuh Goch j die dünnen Zweige haben eine braune * ke. Die Blumen fi ind weiß, und die jeie tigen Beeren blau, Wird in Defterreich und der Schweiz gefunden. 4 Lonicera »igra; pedunculis bifloris, baccis ine: folüs elliptieis integerrimis. L, Schwarzbeerichte Heckenkirſchen. Black berried uprigt Honey ſuckle. Waͤchſt in der Schweiz und in Frankreich, Die Blätter find ganz: die reifen Beeren) werden ſchwarz. | 5 Lonicera fartarica ; pedunculis bifloris, bac- eis diftindis, foliis cordato- obtufis. L. Tartariſche Heckenkirſche. Hat glatte Blaͤtter, und hell Hefe farben Blumen, 6 Lonicera pyrenaica; ped. bifl. baccis diftin- dis, foliis oblongo-glabris. L. Dpreneifche Heckenkirſchen. Pirehean dwarf Cherry. Hat glatte Blätter und regulair eingefchnit tene weiße Blumen, waͤchſt vier Saul J och. 7 ——— glauca ; Hill, H. — Aus Suͤdamerica. Diefe Lonicerz ſchicken fi) vorzüglich zu Aue füllung der Plantagen , indem fie Buſch weife wachfen, und aus der Wurzel treiben CXIII > welche in Deutſchland fortkommen. 197 CXIII. I. Mir geradem Stamm, und viel- blumigen Stengeln, I . Lonicera /mphoricarpos; capitulis laterali- pedunculatis,' foliis periolatis. L. Dill. Elth. T. 278. H. anglic, T. 20. Vulgo, Symphoricarpos. Staudigtes St. Peterskraut. Shrubby St. Peterswort. 2 Lonicera Diervilla; racemis terminalibus, foliis ferratis. L. Vulgo, Diervilla, * Lonicera cor ymbofa; corymbis terminalibus, foliis ouatis acutis. L. 4 Lonicera marilandica; fpicis terminalibus, foliis ouato-oblongis acuminatis diftindis fefilibus. L. Catesb. Il. 78. Diefe letztern vier find americanifche niedrige Stauden. CXV. .LORANTHUS europzus; racemis fim- plicibus terminalibus, floribus dioicis. L, Facquin Vind.P. 55.& 230. T. III. Eine, gleich dem Vifco auf Eichbäumen in Defterreich wachfende Schmarogerpflanze, ‚CXVI. *LOTUS doryenium 5 3 capitulis aphyllis, | foliis fefilibus quinatis. L, | Dorycnium of Montpellier, | Diefe weichliche, bey Montpellier, auch in Spanien wachfende, Staude fegt Miiller in die freie Luft; Sie wird fich aber ſchwer⸗ lich) mit unfern Wintern vertragen fernen, \CXVIL. ı LYCIUM euwropeum; foliis oblongis, | ramis flexuofis teretibus. L. Lycium /@= | kcifolium; Mill. | N 3 Box- 0) 198 Verzeichniß aller Bäume und Stauden, : Boxthorn, Prickly baftard Jafmine with a willow leaf, & Waoaͤchſt in den ſuͤdlichen Provinzen von Eu⸗ ropa, iſt ziemlich hart. 3 *Lycium barbarum; (halimifolium. * ) foliis lanceolatis, calycıbus bifidis. China - baftard - Jafmine, Kommt zwar ausheißern Gegenden; verträgt aber unfre Winter, 3 Lycium chinenfe ; foliis ouato lanceolatis, ra⸗ mis diflufis, floribus folitariis patentibus alaribus, 'ftylo longiori. Mill. Haid. T, LXVII. Ein unordentlih wachfender ſtaubenartiger Baum mit fehönen blauen Blumen, 4 *Lycium capenfe ; folüs eblongo-ouatis, era fiufeulis confertis, fpinis robuftioribus, Mill. 53 *Lyeium angufifolium ; foliis lineari-lanceo- latis confertis, calyeibus breuibus acutis. Mill. T. 171. 6 *Lycium inerme; folüs lanceolatis alternig perennantibus, Mill, Smooth Boxthorn, Die vier letztern Sorten find weichlicht, und werden fehmwerlich bey ung im Freien auss dauren; die übrigen zu diefem Geſchlechte gehörenden Arten find noch zärter, CXVII. *LYTHRUM fraticofum; foliis oppofi= ‚tis fubtus tomentofis, floribus decandrisz eorollis calyce, calyceque g — bre- viorjbus, L. Eine welche in Deutfehland fortfommen. 199 Eine chinefifhe noch nicht recht. befannte Staude, CXVIII. ı *MAGNOLIA grandiflora; foliis | lanceolatis perennantibus. L. Caroliniſche große Magnolia, oder Bie⸗ berbaum mit dem Birſchlorbeeren⸗ blate, Tulpenlorbeerbaum. Greater Magnolia with a Laurel Leaf. (The mountain Magnolia.) Mill. T. 172. Haid. Ä “.. T.XXXIIL Catesb. IL 61, Die den Kirfchlorbeeren gleichende Blätter find anfangs, auch wieder wenn fie alt werden, unten gleichfam mit einer feinen braunen Wolle bedeckt. Dieſe zu einem mittelmäßigen Baum wach: fende Urt hat die größeften Blumen von | einem Schuh im Durchſchnitte. Man | nenne ihn den Bieberbaum, weil die Bieber die Borfe freßen. ' 2 . Magnolia glauca; foliis ouato-oblongis, ſub- tus glaucis. L. Di). Eith. T.207.f.168, Catesb. 1. 39. Haid, T. IX. Pirginifche ſchmalblaͤttrige Magnolia, Irokeſiſche Magnolia. The Laurel leaved Magnolia (Swamp Mag- nolia.) Iſt der kleinſte von allen, die Blätter find unten weißbläuficht, und fallen in Wins ter ab, Er waͤchſt in Sümpfen, und ift noch dcr härtefte von den übrigen. 3 * Magnolia acuminata; foliis ouato - oblongis acuminatis. L. N 4 Pen⸗ 200 Berzeichniß aller Bäume und Stauden, Penfplvanifche Magnolia mit zugeſpitz⸗ j ten Ölärtern. The fweer fiowering Magnolia. Caresb, I. 15. Die Blätter find an beyden Seiten grün, acht Zoll lang, vier Zoll breit. Er waͤchſt ohngefehr vier Schuh hoch. Sein Holy ift fein und Orange gelb; Iſt nicht gemein, 4 - *Magnolia rripetala; foliis lanceolatis, pe⸗ talis exteriobus depkndentibus L, Der Regenſchirm-Baum. The umbrella Tree. Haid. T, LXII, "XII, | Catesbh. II. 80, | Waͤchſt 16 bis 20 Schub hoch. Die Blat⸗ ter find in Carolina big 30 Zoll lang und | 5 breit; fie figen in einem Zirkel obnges fehr in Geftalt eines Regenſchirms oder Umbelle, daher cr den Namen hat. Die | Blätter faßen im Winter ab, die Blu⸗ men find beynahe eben fo groß als die von der erften Art; haben dabey einen anges nehmen, eine ganze Gegend im Garten einnebmenden, Geruch, Diefer Baum ift in England einer der rareften und Foft- barften von allen, Ale Sorten von der Magnolia find ſchoͤne Bäume mit prächtigen weißen Blumen; | Sie laffen ſich aber ſchwer ziehen, Den F Saamen, den man aus America erhält, F ift felten reif, und wenn er nicht frifch in die Erde fommt, und nur etwas austrods net, fo keimt er nicht; dag BR iſt auch beſchwerlich. Man ‚welche in Deutſchland fortkommen, 201 Man gewohnt fie zwar in England an die freieguft, bey ung ift aber zu viel gewagt, fie hinaus su ſetzen. Sie find in England fowol wie in Holland im Jahr 1767 bey dem ftarfen Froſt größtentheilg verfroren, und jeßo rar, ohnerachtet fie dort im Win⸗ ter auf das genaueſte verwahrt und bedeckt werden, MALUS. ©, Pyrus, . *MARRUBIUM pfeudodidamnus; caly- eum limbis planis villofs, foliis cordatis concauis, caule fruticofo, L. Baftard Ditrany, Eine artige Staude aug Candien, mit gang wolligten weißen Blättern, deraber unfre Winter zu Falt find, . MENISPERMUM canadenfe; foliis pel- tatis cordatis , fubrotundo -angulatis. L. Schlingendes Mondſaamenkraut, Ca⸗ nadenſiſcher Epheu. Climbing Moonſeed of Canada, Virginian Ivy. Menifpermum vireinicum ; foliis peltatis cor⸗ datis lobatis. L, Virginiſcher Kpheu. Moonſeed, with an Ivy leaf, Menifpermum carolinianum ; folüs cordatis ‘fubtus villofis. L Caroliniſcher Epheu. Sind alle drey ſchlingende Pflanzen, welche dienen, um Staͤmme und Waͤnde damit zu befleiden, oder auch um gauben und Gänge zu bedecken. Die übrigen Sorten find zärter. NR 5 CXXII. 202 Verzeichniß aller Bäume und Stauden, ; CXXH, *MENTHA canarienfis; floribus capita⸗ tis axillaribus — foliis ouatis crenatis, caule arboreſcente, ſtaminibus corolla breuioribus. L. H. Amſt. II. T. 65. Eine mittelmaͤßig harte canarienſiſche Staude. CXXIII. ı MESPILVS germanica; inermis, fo⸗ liis lanceolatis ſubtus tomentofis, floribus ſolitariis ſeſſilibus. L. Die gemeine Miſpeln, Meſpeln oder Meſpele, Heſpelein. Hausv. Tb. IL S. 514. The Medlar Tree. Stanz. Le Meſſier ou Neflier. Duham, “7 fruit: Til. pay T.D. b Mefpilus germanica; fine ofliculis. Daham, TV. | € Mefpilus lueſtris; inermis, foliis lanceola- . tis dentatis acuminatis, fubtus tomentofis, calycibus acuminatis. Mill. Dubam. T. III. Greater Medlar with a Bay tree leaf. Eine Varietaͤt von der vorigen, wird vom Miller als eine befondere Sorte berrachs tet, weil fie zu einem höhern Baum mit ordentlihen Stamm wärhft, größere, fehmalere, und ungetheilte Blätter, Eleis nere Dlumen ımd eine laͤngere birnfoͤr⸗ mige Frucht hat. 3 Meſpilus pyracantha; ind; foliis lancem lato - ouatis crenatis, calycibus fructus obtufis. L, Vulgo, Pyracantha. Ar Der virginifche immer grüneäagedorm Ever- ‚welche in Deutfchland fortkommen. 203 Evergreen Tharr. - Stanz. Le Buiffon ardent, Der feurige Buſch. Weil dieſe Staude, wenn fie voller kleinen ro- then Beeren ſitzet, gleichſam feurig ausſieht. 3. NMeſpilus amelanchier ; foliis oualibus ferra- tis, cauliculis hirfutis. L. IZ. Anglic. T. 14. Vulgo, Amelanchier. Quandelbeerbaum, Slübbirlein, Cranz, Waͤchſt auf den ſchweitzer ſchen und öfterrei- chiſchen Gebürgen zu einer Fleinen, früh im Fruͤhjahr fehön blühenden, Staude mit fhwarzen Beeren; In den Gärten wird fie einige Schuh had, Die Blur men haben abwechfelnd drey, vier bis fünf Staubwege. Ein jeder führt, wie bey den Dirnen, zu wen Kernen; daher ift auch die Anzahl der Kerne abwechfelnd; deren man big zu zehn in einigen Früchten fins det, und da fie weich find, fo ift zweifel⸗ haft, zu welchem Geſchlecht diefer Quan⸗ delbeerbaum zu rechnen, und ob er nicht mehr mit den Birnen, als Mifpeln vers wandt fen, welche letztere eigentlich nur - fünf harte efichte Kerne haben müffen, b Mefpilus amelanchier ; minor americana, New - England Quince. Mill. T. 178.1. Hat ganze Blätter, welche faft gar nicht ein gefhnitten find. 4 Melpilus canadenfis; inermis, foliis ouato- P oblongis glabris ferratis acutiufculis, L. Miifpel ans Canada, Gron: 54. Waͤchſt u. t — — 204 Verzʒeichniß aller Baͤume und Stauden, Waͤchſt fuͤnf Schuh hoch, hat viele duͤnne | Zweige mit brauner Borke, und Blaͤtter mit langen Stielen. Auf die an den Soit⸗ zen der Zweige wachſende Blumen, wel— che denen vom Cratægo oxyacantha glei⸗ chen, folgen Fleine purpurfarbene Beeren, Mefpilus arbutifolia;_inermis, foliis lanceo- latis crenatis ſubtus tomentofis. L. Mill T. 109. Arbutus Leaved Medlar. Hat bey mir gemeiniglic fünf Stylos, und fünf Kerne; waͤchſt fünf Schuh hoch; die Blätter find unten etwas wollicht, und oben ftaubicht, die Blumen kommen in Fleinen Büfcheln an der Spike der Ziveis ge im May. Die Pflanze vermehrt fich aus der Wurzel, Mefpilus virginiana; inermis, foliis oblon- g0- ouatis fubtus tomentofis, fructu oua- to, pedunculis longiflimis. Mill. Smooth virginia Medlar. Waͤchſt bis acht Schuh hoch, hat ungetheilte, unten wollihte, Blätter, die Blumen haben lange Stengel, und fehmale weiße Blätter, ihnen folgen Fleine blaue Beeren. Meſpilus orientalis; foliis ouatis eraflis inte- gerrimis, fubtus . tomentofis, floribus vmbellatis axillaribus. L. Dwarf Cherry of Mount Ida; auf der Inſel Candien, Waͤchſt bis acht Schuh hoch zu einer äftigen Staude. Hat dicke, Furzftielichte, unten wolichte Blätter; die an der Geite der Zwveir welche in Deutföhland fortfommen. 205 Zweige in Fleinen Büfcheln zu fünf bis fecbs bervorfommende Blumen fallen ins’ purpurfarbenez; Ihnen folgen ſchoͤne rothe Beeren. Iſt immer gruͤn. 8 #Melpilus hamæmeſpilus; inermis, foliis oua- libus acute ferratis glabris, floribus co- rymbofo - capitatis. L. | Sorbus chamame/pilus; Crantz Aufr. T. 1. fig. 3. Wilde Buͤtten. Baftard Quince, Die Blumen, deren Atin zufammen wach, fen, fallen ins purpurfarbene. Die Frucht ‚fol nur zwey einzelne Saamenkoͤrner haben. 1 Die Staude waͤchſt in Oeſterreich und auf den pyraneiſchen Gebirgen nicht leicht uͤber | zwey Schuh Boch , in Gärten gelanget fie | zu der Höhe von vier Schub. 9 iMelfpilus cotoneaſter; folıis ouatis integerri- mis. L. Fl Danie. 112. | Swerg Hiefpeln, Swerg-Öuittenbaum, Dwarf Quince, Dwarf Medlar with red frair. H. angl. Mi 14: Waͤchſt auf Höhen Bergen 5 hat fchöne ſchar⸗ lachfarbene Beeren mit drey harten Kernen, Mefpilus cornifolia; Mill. S. Cratægus. MOLLE. Dubamel. ©, Schinus. CXXV. 1 #MORUS aigra; foliis cordatis fca= | bris. L. BR Schwarze Maulbeeren, Hausv. I. I 1° S. 478. Duham. arbr. fruit. T. I. p. 335: | T. Li | si Mul- 206 Verzeichniß aller Bäume und Stauden, ; Mulberry. Sranz. Le Mürier.) : b Morus foliis eleganter variegatis, . 2 ıpMorus . foliis oblique cordatis læui- bus. L. AH Weißer Maulbeerbaum. | 3 Morus rubra; foliis cordatis fubtus villofi se amentis re L. Virginiſcher Maulbeerbaum. The virginia Mulberry. Hat große breite, weich anzufühlende ‚uns ten wolichte, Blätter, welche paarweiſe gegen einander uͤberſtehen, und zu — drey oder fuͤnffach getheilt ſind. 4 Morus ficiliana; foliis palmatis hirſutis. Mill. Sicilianiſcher niedriger M aulbeeren⸗ baum. Mit unſchmackhafter Frucht, ſcheint eine Varietaͤt von der erſtern zu ſeyn. 4 5 Morus tartarica; foliis ouato oblongis vtrin- que æqualibus, æqualiter ferratis. L. Tartariſcher Maulbeerenbaum. Waͤchſt bey Aſſoff; die Fruͤchte gleichen den gemeinen; der Ritter Linne empfichl£ diefen Baum zum Anbau. 6. Morus —— foliis Palnthele, fructibus hifpidis. L Chineſiſcher Ainulbeerenbanm. Waͤchſt auch in Suͤdearollna und Japon, wo ſich die Einwohner der Vorke bedie⸗ nen, um Papier daraus zu machen; Iſt ziemlich hart, und treibt viele gerade Schuͤſſe aus der Wurzel Die 4 “welche in Deutfchland fortkommen. - 207 cxxV. ı Die Frucht ift ftachlicht. Die übrigen drey Arten, als Morus zinfo- " ria, Morus indica, Morus zanthoxylum, find zart. #MYRICA gale; foliislanceolatis, fub- ferratis, caule fruticofo.-L. Porſt. Nortern ſhrubby, Sweet Gale, Sweet Wil- low, Dutch Myrtle, or . Franz. Piment royal. Waͤchſt bin und wieder in den Mooren wild, und verdient wegen‘ feines ſtarken, den Kopf einnehmenden, Geruchsicher ausge⸗ rottet, ale foregepflanzt zu werden, Man muß es nicht mit dem Ledo paluſſri vers wechfeln. Myrica cerifera; foliis lanceolatis. ſubſerra- tis, caule arborefcente. L. Wachsbeum. Candle-berry Mirtle. Caresh. 69. H. Biel, T. 20. (The fweer Willow.) Aus deffen Früchten man in America ein fhwarzgrünliches Wachs Focher, welches wolriechende Lichter giebt, Myrica carolinienfis; folüs lanceolatis ferra- tis, caule fuflruticofo. Mill. Catesb. 13. Niedriger Wechsbaum. The dwarf'broad leaved Candleberry myrtle. Scheint nur eine Varietaͤt von der vorigen zu ſeyn, welche etwas breitere und ftums pfere Blätter hat, und niedriger bleibt. Myrica afplenifolia;, folüs oblongis alterna- tim finuatis. Mill, Mary- 208 Verzeichniß aller Bäume und Stauden, Maryland gale. ©. Liquidamber — —— Die uͤbrigen Sorten find zart. CXXVI. *MYRTUS commanis; floribus las, inuolucro diphyllo. L, Myrten. Daurt zwar nicht im Freien aus; da er aber in allen Gärten gefunden und des Som⸗ mers über an die freie Luft geſetzt wird, auch fhon in den füdlichen Provinzen von. Europa wächlt, fo habe twenigftens das Gefehlecht hier anführen wollen. Die Va⸗ tietäten davon findet man beym Linne und Miller: Die übrigen Sorten find zart. CXXVIL NITRARIA Scoberi. L. Oſyris: Gmel.1l. T. 98. - Ein in Siberien an ſalzigten Seen wachſen⸗ der, artiger niedriger Straub, an deſſen Wurzeln, wenn er Art haben fol, Sal waſſer gegoffen werden muß. Hannov. Magaz. 1769: ©. 1025: CXXVIII. ı NYSSA äguatica ; foliis integerrimis, Mill. ‚ Der virginiſche Sıfeher: Oder Zolzſchuh⸗ baum. The Tupelo Tree; Giebt einen hohen Baum und get zu nutzen⸗ des Holz, waͤchſt an Waſſern. 2Nyſſa folüs acute-dentatis. Mill. Der Caroliniſche Fiſcherbaum. The Water Tupelo. Catesb. 60. Sind beydes americanifche, nicht feht be⸗ kannte Baͤume. CXXIK, ® welche in Deutfchland fortfommen. 209 . ı *OLEA europea; folüis lanceolatis. L * Olivenbaum. Hausv. Th. III. ©. 407 . Iſt zwar ein Europaͤiſcher, aber nur in den ſuͤdlichen Provinzen von Spanien, Frank⸗ reich und Italien ausdaurender Baum, Olea americana ; foliis lanceolato- ellipticis. L. Liguftrum foliis lanceolatis lucidis perennantibus, frudibus ouatis laterali- bus. Bufch. Catesb. 1. 61. Die carölinifihe immer grüne Rain⸗ weide. The carolina purple berried Bay. Eine carolinifche Staude, 3. *Olea capenfis; foliis ouatis. L. -Eine zarte Staude vom Vorgebuͤrge der gus ten Hoffnung: XXX. 1 ONONIS fruticofa; floribus panicula- tis, peduneulis fubtrifloris, ftipulis va- * ginalibus, foliis ternatis lanceolato - fer- ratis-L. Mill. T. 36. Staudiger Hauheckel. Shrubby Reft harrow. Ein ärtiger niedriger Strauch bon den Al⸗ pen, mit purpurfarbenen Blumen. 3 Ononis Zridentata; foliis ternatis carnoſis | fublinearibus tridentatis, pedunculis bi- | florıs. L. .. . Shrubby fpanish Reft harrow. g Staudige fpanifche Hauheckel. Ti 3 Ononis crifpa; fruticofa, foliisrernatis vndu- latis fubrotundis dentatis, viſcoſo pubes- vo Kegel 1. St. N cen- * 210 Verzeichniß aller Baͤume und Stauden, centibus, pedunculis vnifloris muticis L. Ononis erifeta; Mill. | 4 _Ononis rorundifelia; fruticofa pedunculis trifloris calycibus ** bracleatis, fo⸗ liis ternato-fubrotundis. L. Tree leaved wild Chich. Alle vier Arten find niedrige, fehön blahen | de, zwey Schuh hehe Stauden; bie letz⸗ tere ift beym Miller nur eine jährliche Pflanze. -CXXXL 1 ORIGANUM majorana; foliis oua- tis obtuſis, ſpicis ſubrotundis compa pubeſcentibus. L. Majoran. Sweet Marjoram. b Majorana hortenfis odorata perennis. Mor. Winter Mejoran. 2 Sweet Winter - Marjoram. Eine niedrige Pflange, gehört unter die Sir chenfräuter, 2 *Origanum onites; ſpicis oblongis aggregatis hirfutis, foliis cordatis tomentofis. L. Eine bey Syracufa wachſende niedrige Stau | de mit haarichten Blättern und weißen Blumen. 3 *Origanum Ariacum; fpieis longis ternatis pe- ] dunculatis’villofis, foliis ouatis villofis. L Vulgo, Marum iyriacum. 4 *Origanum Didamnus; foliis inferioribus to- mencofis, ſpicis —— L. Vulgo, Didamnus creticus. Cretan Dittany. 5— 3 welche in Deutfchland fortfommen. 211 Iſt weichlicht,, und gehört nebft dem vorigen bey uns ins Gewächshaus, CXXXI. OSYRIS alba. L. Read berried fhrubby Caſia. Vulgo, Caſia. Eine Italieniſche, ſchwer fortzubringende, Staude; Sie wählt auch in Spanien, Sranfreich und anf dem ‘Berge Libanon. | ua *OTHONNA .keirifolia; foliis lanceo- latis trineruiis integerrimis, caule fuflru- ticofo repente, L. Othonna calthoides. Mill, Staudigtes Jacobskraut. African baftard Marygold with a woad leafı Iſt eigentlich eine africanifche ins Gewaͤchs⸗ haus gehörende Staude; Sie hält aber in England draußen aus, und Duͤhamel ſetzt fie auch unter die immer grünen peren⸗ nirenden Stauden, PADUS. ©. Prunus. PALIURUS Pina Chrifii. Mill, Siehe R Rhamnus paliurus. U HCKXXIV. PASSIFLORA coerulea; foliis palma= 1 tis integerrimis. L. 7 Blaue Paſſionsblume. Five-leaved common Paflion flower. Hält in wärmern trocknen Sandgegenden, wenn fie im Schuß fteht, im Freien aus, und fchlägt, wenn ja dee Stamm ver, friert, wieder aus der Wurzel; fie muß aber bedecft werden, Mo fie auch niche aushält, Pflege man fie doch, um die Plantagen damit auszugies 5 O 2 ren, 212 Verzeichniß aller Bäume und Stauden, ren, im Iruͤhjahr in die Erde auszupflans zen, des Winters aber wieder in Töpfe und ins Gewächshaus zu ſetzen. Alle übris ge Arten von der Paffionsblume find zart, | PAUIA odandra. Mill. ©. Aefculus. PERICLYMENUM. ©, Lonicera. CXXXV. PERIPLOCA greca; floribus interne) hirfutis. L. 2 Indianiſche Rebe, Pirginifche Seide, Virginia Silk. A. Angl. T. 15. Eine ſchlingende Pflanze, hält bey weichen Wintern aus, ftarfen Froſt will fie nicht vertragen, PERSICA. S. Amygdalus. PHASEOLODES. Dubam. ©, Glyzine, CXXXVI. ı #PHILADELPHUS coronarius, foliis fubdentatis. L. Wilder Jasmin, Baſtarts⸗Jasmin falſcher Syringsſtrauch. \Vhite Syringa, or Mock- orange, b Philadelphus folüs ex Iuteo variegatis. 2 Philadelphus zanus ; foliis ouatis fubdentatis flore folirario pleno. Mill. Gefüllter wilder Jasmin. Dwarf Syringa wich feldom flowers, Th {mall double Syringa. Scheint nur eine Darietät von der vorige zu feyn. | 3 *Philadelphus inodorus; foliis integerrimi L. (Syringa with entire Leaves. Caresı II. 84.) Carolinifeher wilder Jasmin. Iſt var und zart, bat feinen Geruch. | CXXXVI welche in Deutſchland forffommen. 213 | . CXXXVIL ı *PHILLYREA datifolia; foliis mil 7 il ouato-cordatis ferratis. L. Phillyrea /pz- nofa. Mill, Steinlinde mir ftachlichten Blättern, Welfche Linde. Broad leaved prickly Phillyrea, Filaria, Phillyrea Iœuis; latifolia, foliis ouato - laa- ceolatis integerrimis. Mill, Gemeine Steinlinde y oder die wahre Steinlinde, The true Phillyrea, or Mock - privet. Eine Varietaͤt von der vorigen. Phillyrea foliis e luteo variegatis. Eine Varietaͤt von der vorhergehenden. Phillyrea media; foliis ouato-lanceolatis ſub- integerrimis. L. Stein »- Linde mit leicht gesadten Blättern. Phillyrea wich a leaf lightly fawed. Phillyrea angufifolia; foliis ouato - lanceo- latis integerrimis. L. Schmelblärtrige Steinlinde. Narrow Leaved Phillyrea, Iſt von der vorigen nicht genugfam unfer- fehieden. Phillyrea Rofmarimnifolia; foliis linearibus in- tegerrimis. Mill. Roßmerinblättrige Steinlinde, Rofemary leaved Phillyrea. Phillyrea liguffrifodia; foliis lanceolatis inte- gerrimis, Mill. Rainweidenblättrige Steinlinde. Privet leaved Phillyrea. O 3 7 Phil- 214 Berseichniß aller Bäume und Stauden, 7 Phillyrea oleefolia; foliis lanceolato - ouatis integerrimis, floribus confertis axillari- bus. Mill. Olivenblärtrige Steinlinde, Olive Leavea Phillyrea., Die legtern drey Arten find von der vierten nicht genug zu unterfiheiden, und nur als Spielarten anuſchen daher auch kleiner und zaͤrter. Obgleich alle Arten in England und Frank⸗ reich die freie Luft vertragen, ſo zweifle ich doch, ob ſie bey uns ausdauren wer⸗ den, bey mir haben wenigſtens die Ber» ſuche noch nicht glücken wollen. CXXXVIII. ı *PHLOMIS fauticofa ; foliis füb- rotundis tomentofis crenatis, inuolucris lanceolatis, caule fruticofo. L. Der Salvepbaum. Shrubby Jerufalem fage, or the Sage Tree. | ; b *Phlomis Jarifolia, Mill, c * Phlomis anguſtifolia. Mill, Scheinen beydes nur Varietaͤten zu feyn. 2 *Phlomis flauefcens ; foliis lanceolaris crena- tis fubrotundis tomentofis, inuolucris la- | natis, caule fruticofo, Mill. T. 203. 3 *Phlomis purpurea; inuolucris linearibus ob- tufis, calyce breuioribus, foliis cordatis oblongis tomentofis, caule fuffruticofo, | L. Mill. T. 202. *Phlomis rozundifolia; inuolucris fubulatis, | foliis cordaro - ouatis fubtus tomentofis, | caule fruticofo, Mill. Sind | — — — — — „welche in Deutfchland fortfommen. 215 Eindalle viere Stauden von mittelmäßigem Wachsthum. Die erfte ıft dfe groͤßte; die beyden leßtern haben purpurfarbene Blu⸗ men, und find die zaͤrteſten; die übrigen blühen gelb, Sie vertragen in England die gewöhnlichen Winter, bey ung dürfte ihnen aber der Froſt leicht zu ftarf feynz Sie müffen in einen trocknen Boden und in eine warme Gegend gepflanzt werden, Am beften ift, fie des Herbftes auszunehmen, und in Tös pfe gu ſetzen. Des Fruͤhjahrs werden fie alsdenn wieder ausgepflanzet. PINUS. Unter diefem Gefchlechte verbindet der Kits ter Linne jegt mehrere, vorhin nach den äußern Wachsthum abgefonderte, Ges fchlechter, als I. Die eigentlich fogenannte PINUS, an denen zwey oder mehrere Nadeln oder Tan⸗ geln am Fuße aus einer gemeinfchaftlichen Scheide wachfen. 3) Mit zwo Nadeln. CXXXIX. ı Pinus fluefris; foliisgeminis, primor- dialibus folitariis glabris. L. Cramer T. 26. Die gemeine Subre, Kiefer, Nienbaum, Buͤhnbaum, Sobre, Sorle, Sörling, Kienfohre, Ruͤhnfoͤhren, Korche, SFeuren, Schleißholz, Spahnholz, Ferge; in der Schweitz Thaͤle, Perge, Ziegenhoiz, Fuͤre; Maͤndelbaum, im Wuͤrtembergiſchen. The wild Pine or Pinafter, 24 Man 216 Verzeichniß aller Baͤume und Stauden, Man pflegt einige Varietaͤten davon anzuge⸗ ben, ſie ſind aber nicht zuverlaͤßig. 2 Pinus rubra; foliis geminis breuioribus glau- eis, conis paruis mucronatis. Mill. Die fehorrijche Subre. The ſcotiſh Fir, or Pine. Sie bat furze dicke geftreifte Nadeln, die Zapfen find rörhlicht und fpig: Es feheine nicht, daß diefe fchortifche Fuhre von der gemeinen genugfam unterfchieden ſey. Die hier davon aus englifhen Saamen ges jogene Stämme haben einen fehr Kran Wachsthum gezeiger, | Sm Jahr 1766 ward ein Stamm umgehauen, | weil er andern Weymuchsfuhren zu nahe fiand, und folche unterdrücfen wolte. Er war aus dem 1750 ausgefäeten Saamen gelaufen. In den erften drey Sommern } von 1750 bis 1752 war er, wie gemöhns li, wenig gewachfen 5 die drey folgen» den Schuffe von 1753, 1754, 1755, machten überhaupt 4 Schub aus, alfo auf jedes Jahr 13 Schuh; der Schuß von 1756 hatte 2 Schuh. Die Schüffe von den vier Jahren 1757, 1758, 1759, 1760 hatten jeder 23 Fuß, überhaupt al« fo 11 Schuh. Die Schüffe von den letz⸗ tern 6 Jahren hielten jeder 3 Schuh, überhaupt alfo 18 Schub. ; Diefe Fuhre war alfo in einer Zeit von noch niche einmal fechzehn Jahren über 35 Schuh hoch gewachſen, und hatte “ der tde 5 welche in Deutfchland fortfommen. 217 Erde 3 Fuß ı Zoll im Umfreife, und über dem zweyten Schuß 2 Schuh 4 Zoll nach Ealenbergifcher Maaße, Pinus tartarica; foliis geminis breuioribus latiufeulis glaucis, conis minimis. Mill. Tertarifche Subre, Tartarıan Pine. Gleicht der vorigen, hat aber Fleine Zapfen. Pinus montana; foliis ſepius ternis tenuio- ribus viridibus, conis pyramidatis, fqua- mis obtufis. Mill, Pinus mugho. L. Krumbolsbaum, Zunderbaum, kleiner Alpenkiefer, Lackholz, Löwenfor- che, Dofenbaum, Grünbolz, Roth⸗ oder Selfenfubre. Mountain Pine, called Mugbho. Waͤchſt auf den Alpen und in Tyrol, fchieße nicht in die Höhe, die Zweige Eriechen bis 30 Schuh lang auf der Erde fort, und fchlingen fich in einander, Bey uns fcheint fie mehr in die Höhe wach» fen zu wollen, und thut wenigftens auch gerade Schüffe, Bon ihr kommt das Krumholzöl, * Pinus bhalepenſis; foliis geminis tenuiflimis, conis obtufis, ramis patulis. Mill. T.203. Subre von Aleppo oder von Jeruſa⸗ lem, mit langen fadenaͤhnlichen Blättern. Aleppo Pine. Bleibt niedrig und ift zartz die Zapfen gleis chen unfern Fuhren, die Nadeln denen von Pinus frobus. D5 6 Pi- J * Te En a a 218 Verzeichniß aller Bäume und Stauden, 6. Pinus virginiana; foliis geminis’breuioribus, conis paruis, ſquamis acutis. Mill. Die zweyblaͤttrige fEachlichte Fuhre. The Jerfey Pine. | Jede Schuppe an den Zapfen geht in eine ſcharfe Spige aus; Sie macht, fo lange fie jung ift, einen huͤbſchen Baum, nachs her wächft fie febief, und ift daher in Enge land am weniaften geachtet. - 7 *Pinus pinea; foliis geminis, primordialibus folitarüis ciliatis. L. 3abme Pinus, Pignolen- Baum, Pis niolen. In der Schweiz Arben. The cultiuated Pine, or Stone Pine. Waͤchſt in Italien, und häft feinen ftarfen _ Froft aus, obgleich die hier ausgepflanz⸗ ten Eleinen Stämme den Winter von 1769 gut uberftanden haben. Sie hat dicke har⸗ te glänzende Zapfen, mit feft an einander fchlieffenden Schuppen, und großen ef» baren Kernen, S. Hausv. Th. III. S. 856. Man pflanzt fie bey ung in Kaften, da fie aber Feine befondere Schönheit hat, 8 *Pinus maritima; foliis geminis longioribus glabris, conis longioribus tenuioribusque. Mill, Große Mieer - Subre, ‘The maritime Pine. Kommt im Wachsthum der vorigen gleich, hat die männlichen Blumen in fhönen ro T- then Sträußen, ihre Zapfen find wie die vorigen glatt und glänzend, aber fehmal und bis fechs Zoll lang, gleichen in der Form welche in Deutfchland fortkommen. 219 Form denen von den Rothtannen, die Schuppen find aber dick, holzigt, fehlief- fen feft an einander, und find auffen beys nahe Kegelförmig. Der Saame ift zwar hart, aber Fleiner als von der vorigen. Da diefer Baum bey firengen Wintern, wie 1768 bey ung gefchehen, Schaden nimmt, fo ift deffen Anziehung nicht fehr anzura» then; Er giebt fonft in Frankreich ein brauchbares Holz. b Pinus maritima altera Matthioli. e Pinus maritima minor, - Sind nur Varietäten. b) Mir drep Madeln. 9 *Pinus teda; foliis longioribus tenuioribus ternis, conis maximis laxis. Mill. Drepblättrige Scankincenfe Subre, der Weyrauchbaum. The Frankincenſe Pine. Hat große harte dicke Zapfen, welche denen von Pinus pinea gleichen; Sie unterſchei⸗ det ſich in den Nadeln, deren drey aus einer Scheide kommen, giebt in America Maſtbaͤume, leidet aber bey uns bey ſtar⸗ ken Froſt leicht Schaden. 10 Pinus rigida; foliis ternis, conis longiori- bus, ſquamis rigidioribus. Mill. H. Augl. Ts i6, Drepblättrige virginifhe Subre, die Buͤſchelfuhre. The colufter Pine, or treeleaved virginian Pine, Stanz. Pin à trocher, Die 220 Verzeichniß aller Bäume und Stauden, ‘LE 12 Die Zapfen gleichen etwas denen von Pinus maritima; Es fiten deren jedesmal meh» rere in diefen Büfceln zufammen, Der Baum waͤchſt ziemlich hoch; die Blätter find lang, und ftehen mehrentheils nach einer Seite. Pinus echinata; prelongisfoliis tenuioribus, cono echinato gracili. Mill. Die drepblätrrige fEachlichte Fuhre. The treeleaved: baftard Pine; Pin cipre, Dubam. Hat mehrentheils drey, auch wol zwey lan« ge Nadeln aus einer Scheide, die Zapfen find etwas länger aber fehmäler. als an uns . ferer gemeinen Fuhre; die Schuppen en⸗ digen fih in ſcharfe Spigen. Pinus palufris; folüs ternis longifhmis. Mill, | Drepblättrige americanifehe Sumpf fubre. Tree leaved american Swamp Pine, orMarch Pine. Hat die längften Nadeln von acht bis neun Zoll lang, und einer angenehmen grünen T Farbe; diefe Fuhre dient alfo zu Ausfuͤl⸗ lung leerer Luͤcken, wo fonft nichts wachfen | wil. Die Zapfen find lang. Der Saas me hat große lange Flügel. e) Mir fünf Nadeln. Pinus cemhra; foliis quinis leuibus. L. 3irbelnuß, Ziernuß, Arben. The Cembro. Stanz. Alviez. Waͤchſt 14 welche in Deutſchland fortkommen. 221 Waͤchſt auf hohen Bergen und auf den Als pen, hat eßbare Kerne, und liebt eine falte Gegend. ©. Hausv. Th, I. ©. 857. b Die Siberifche Zirbelnuß, gemeiniglich die Siberiſche Ceder genannt, iſt faft nicht zu unterfcheiden, nur daß fie nad) des Gmelin Befchreibung gern in naffen Gegenden wächft, daher von anderer Na— tur zu feyn ſcheint. Gmelin gedenft noch einer in Siberien wachfenden Eleinern Va⸗ rietaͤt. Pinus fZrobus; foliis quinis margine ſcabris, cortice læui. L. Die Weymuths-Fuhre. The Lord Weymouths Pine, The white Pi- ne, or New England Pine. Na: Macht einen ſchoͤnen Daum, mit glatter, glängender, grün bräunlichenBorfe, und langen dünnen weiß grünlichen Nadeln, Das Holz ift brauchbar, und giebt Mafts baͤume. Die Zapfen unterſcheiden ſich von allen uͤbri⸗ gen Fuhren, und verbinden dieſe, welche man forft nach den Zapfen von den Tane- nen getrennet hatte, mit diefem Geſchlech⸗ te, fie find ganz ſchmal und haben loſe Schuppen, welche denen von den Fichten etwas gleichen. Der Saame ift ziemlich groß. Diefe und die ſchottiſche Fuhre verdienen al⸗ lein in Dienge bey uns anaepflanzt zu wer⸗ den, wiewol man in England bemerkt ha. ‚ben will, dag diefe Weymurbs ; Fuhre in r der } — —u — — — — ze — — ——— — — — — — — — — — — meet — — —— — —— —— — — En — — —— — — — — — — — — — — — —— nn gr en en a — ———— — — — — — | 222 Verzeichniß aller Bäume und Stauden, der Folge nicht fo ſtark wachfe, wiefie An- fangs Hoffnung gegeben hat. | II. ABIES, Tannen: andenen dieNas deln einzeln wachfen; Insbeſondere A) Tannen ähnliche, welche platt ges druckte Blätter haben. CXL. I #Pinus Abies alba; (Picea. L.) foliis ſoli- tariis emarginatis. L. Cramer T. 25. N Weiß-Tanne, Edel»Tanne; im Nele ſchlechtweg die Tanne genannt, oder die Tenne, | Silver Firr, or-Yew leaved Firr. Stanz. Aver. b Abies tenuiore folio, fructu furfum Der te. Dubarm. Soll bey Embrun wachfen und Serente ges nannt werden, auch ein feines Flingendes, zu Lauten und andern Inſtrumenten dien> liches Holz, anbey wenig Harz haben: der Unter ſcheid fcheint aber blos von dem Erdboden hergurühren; wie denn des Dü- hamels Befchreibungen von Tannen nicht zuverläßig find, 2 P. Abies balfamea , folüs folitariis ſubemar- ginatis, Jubtus linea duplici pundata. L. Die Balfam- oder Gileadſche Tanne. The balm of Gilead Fir. | Kommt im Wachsthum mit der vorigen uͤber⸗ ein, wie denn die vom Ritter Linne die fer beygelegte Kennzeichen auch bey der vo⸗ rigen eintreffen. Miller erfennte diefe daher vorhin nur als eine Varlſetaͤt; in der letzten Auflage aber hat er fie wieder ges — ug — in Deutſchland fortkommen. 22 3 getrennet. Die Nadeln an diefer find Fürs ger, und ftehen mehr fperhaft rund um - die Zweige, Die Knofpen find Fürzer, difs - fer und runder auch rörhliche, In der Borke bemerft man viele hervorftehende Beulen, welche ein häufiges klares rie— chendes Harz enthalten, daher man fie die Ballam- Tanne nenner. Der größte Unterſcheid befteht in den Zapfen, welche an diefer Fürger und Fleiner, auch ‚oben ffumpf find, beynahe in der Geftalt wie die vom Ceder von Libanon. Sie wählt nicht fo flarf wie jene, giebt fonft einen fchönen Baum. 3° P. Abies canadenfis; folüs folitariis lineari- bus obtufiufceulis fubmembranaceis. L. Abies Americana. Mill. Zemlods-Tanme, The Hemlock Spruce Firr. Bleibt Elein, waͤchſt mehr Bufchweife, Die jungen Schüffe hangen Anfangs unter fich, bis fie fich im folgenden Fahre aufrichten. Die platten, dünnen, fpigigen, Nadeln gleichen denen vom Wacholder, und find länglicht lanzenfoͤrmig. B) Sichten ähnliche; welche runde, nadelförmige , fpigige , einzelne, Tangeln ober Nadeln haben. 4 pP. Abies picea; foliis folitariis fubularig mucronatis leuibus, bifariam verfis. L, Cramer T. 24. Die Sichre, Rothtaͤnne, Harz⸗ oder Pechtanne. The 224 Verzeichniß aller Bäume und Stauden, ° The common firr, The Norwey firr, or Pitch Tree. Iſt in diefen Gegenden die gemeinfte und nutzbarſte. Der Ritter Linne nennet dieſe Pinus Abies, und die Weißtanne Pinus picea, da aber diefe bey uns ſchlechtweg Tanne, jene bins gegen die Pechtanne genannt wird, auch das Pech giebt, fo ift es für uns Deuts ſche billiger, die Namen umzufegen; das her der Kirter diefe VBerwechfelung ents fchuldigen wird, b Abies frudu longiflimo, dearfum inflexo. H. Anglic. p. 2. nr. 7. The long coned corniſh Firr. | Hat längere Zapfen, und das faub fon * von der Edeltanne etwas gleich kommen; Sie wird aber nur fuͤr eine Varietaͤt ge⸗ Balten, und in England gefunden. | Einige Forftbücher unterfcheiden auch noch eine frühere und eine fpätere Art; Es find aber nur zufällige Varietaͤten. | $ P. Abies mariana; folüs linearibus acutis, conis minimis. Mill. | Die americanifchbe ſchwarze Pechtanne. The black fpruce Firr; The fmalleft coned firr. H. Anglic. T. 1: Hart kurze Madeln, unten weiß, länglichte dünne Zapfen, die Schuppen daran lies gen dichte auf einander: | Han brauet aus den jungen Zweigen davon in America ein Bier, deſſen Zubereitung Duͤhamel lehret. | 6 P. ee: welche in Deutſchland fortfommen. 225 bP. Abies daxa; picea foliis breuioribus, co- nis paruis biuncialibus laxis, Dubamel. Abies foliis ſubemarginatis, ſubtus zlau- cis, vtrinque difpofitis, ftrobilis vnciali- ' bus laxis. Bufeh cat. Die weiße americanifehe Pechtanne. ‚The fhotteft leaved Firr tree, with lofe co- nes, called» The new foundland whire h fpruce firr. Mill. Tab2L H. anglie. T. 1. \ Franz. Epinette blanche. Hat eine weißere Borke, und kleine Zapfen mit loſen Schuppen. Miller wendet bey ihr unrecht den Linneſchen Namen won der Hemlockstanne an, fo wie es der Ritter umkehrt. 9 P. Abies aeuriffima; minor americäna pedi- 3 natis foliis. Pluckn? Abies fohis folitariis = winimis acutiſſimis, conisoblongis, Bufch } Catal, F Die rötbe americanifche Pechtanne. I The red fpruce Firr, or fmallconed Virgi- nia Firr, The new Scotia Firr with ob- long cones. Hat eine rörhliche Borke, kommt fonft viel di: mit der ſchwarzen Pechtanne überein. WBecende feheinen vielleicht nur Varieräten von | der fünften zu ſeyn. | 8 *P. Abies orientalis ; * folitarıis tetrago- Ar: nis. L. Orientaliſche Tanne mit viereckigten >. Madeln Hat eine Fleine Frucht, deren Spike unter A fib gekehrt iſt. geil, 1. St 9° 226 Veryeichniß aller Baͤume und Stauden, 9 *P. Abies africana ; folüs cæſũs, conis nigris maximis. Hazen. b Varietas conis minoribus. Diejenige Tanne, welche Hazen unter dieſem Namen ſchickt, und welche ich bey keinem andern beſchrieben finde, hat folia ſolitatia ſubulata cylindrica filiformia obtufa. III. LARIX; an denen viele nicht zu zaͤhlen⸗ de runde Nadeln, wie ein Quaſt aus ei⸗ nem Punete und einer Scheide wachſen. CXLI. ı #Pinus Larix ; foliis fafciculatis obtuſis. L. Larix decidua ; .conis ouatis obtuſi s. Mill. . Cramer T. 28. \ Lerchenbaum, Keerbaum, Leertanne, Rorhbaum, Schönbols. The common Larch tree. J | Franz. Larege ou Meleze. : ıb pLarıx — conorum candidiſſimis. Pluckn. The white Larch Tree. Eine fpäter blühende Varietaͤt. x e Larix americana nigra. . The black Larch Tree, Hat ganz zierliche Eleine Zapfen mit Iofen Schuppen, waͤchſt nicht ſtark, und ift von. einem Mugen, d Larix fıbirica. Der Siberifche Kerchenbaum. Scheint nicht von den unfrigen anteeſthiehen zu ſeyn. 2 * — chinenfi is; foliis deciduis, conis mucronatis, ſquamis acutis. Mill, Ebinefifcher Zerchenbaum, welche in Deutſchland fortfommen. 227 The china Larch Tree, Iſt zärtlicher, und ſcheint niche viel befon; dersgu haben 3 *P. Larix Cedrus; foliis fafeiculatis acutis. L, Ceder von Libanon,’ Haid. T. I LX.LXL Cedar of Libanon. Ein, eine Pflanzung zierender, in großem Ruf ftehender, Baum, welcher aber be- ſchwerlich anzuziehen ift, langfam waͤchſt, Kin} auch feinen befondern Mugen leiſtet. CXLIL ı *PISTACIA vera; foliis impari- pin- natis, foliolis fubouatis recuruis, L, Der Piffscien: Baum, Piftachia Tree, A. anglic T. 19, 2. *Piftacia Terebinehus ; foliis impari- pinnatis, foliolis ouato - lanceolatis. L. er Terpentin- Baum, The common Terpentine Tree, Miller, Duͤhamel, und der Catalogue of Trees rechnen beyde Sorten unter die Bäu- me, welche in England die freie Luft ver, tragen, wenn fie in eine warme Gegend gepflanzt werden; unfere Winter find ih, nen aber zu ſtrenge; Sie erhalten ſich bey einer mäßigen Bedeckung in wärmern Ges genden, 3 *Piftacia Lentifeus ; folis abrupte pinnatis, Birch ‘.»foliolis lanceolatis. L. Der Maſtixbaum. %R Iſt noch zarte, CKLIM. ı PLATANUS orientalit; foliis pal- “ matis. Li h 1 Der ächre orientalifche Platanus. f P — The 228 Verzeichniß aller Baͤume und Stauden, The true Eaftern Plane tree, or the palma- ted- leaved Plane tree. Stanz. Le vrai Platane ou la Main decou- pee des anciens. Waͤchſt in Aſien und den Morgenländern in feuchten Gegenden zu einem anfehnlichen Baum, und wird dafelbft unter die größe ten Bäume gezählt. b Platanus populi foliis. Iſt nach den Beobachtungen des M illers eine blog zufälliger Weife aus dem Saas men von jenen zu Zeiten entftehende Bas tietät, an welcher die Blätter breiter, mehr mund, und iveniger eingezackt find. 2 -Platanus oceidentalis; foliis lobatis. L. Ca- tesb. 1, 56. Der gemeine- oder amerieaniſche Pla⸗ tanius. The occidental-· or Virginia plane Tree. In Penſylvanien nach dem Balm Water- beech, Waſſerbuͤche, und Button wood genannt, welcher letztere Name ſonſt nur dem Cephalanthus zukommt. Bey den Franzoſen daſelbſt heißt er Le Cor. « tonier, Ein Nosbamertraniiihen, einen fihneilen, Ä Wachsthum habender, und eine anſehnli⸗ che Dicke und Höhe erreichender Baum; wie denn Balm in America abgehauene Stämme gemeffen haben will, weiche dreyT Ellen im Durchichnirt gehabt haben. Diefer americanifche Platanus gebt im gest ſchwinden Wachsthum dem erſten noch vor, h x ‚welche in Deutſchland fortkommen. 229 vor, und hat das Vorzuͤgliche, daß er fei- ne' Zweige nicht weit ausbreiref, auch am Stamm nicht viel Nebenzweige, fondern nur einen hohen geraden Schaft mit einem dicken Buſch in der Spige treibt, Mr, Buchoz hat daher neulich in einem feiner Driefe feinen Anbau befonders empfohlen, ftatt des feit einigen Jahren in Mode ges wefenen iralienifchen Pappelbaums. Er liebt guten und feuchten Grund; Sein Fehler ift, duß er fpäc im May erft aus, bricht, und daß die Borke auffpringe und abberiter. 3 Platanus bifpanicus ; follis lobatis majoribus, Mill. Der fpanifche Plaranus, The Spanifh Plane Tree, So merflich diefer ſich im äußerlichen Anfes hen von den vorigen beyden unterfcheider, fo ſchwer ift es, ein eigentliches Kennzei⸗ chen oder notam charaderifticam anguges ben. Hiller erwehnet feiner daher in der legten Auflage nur als eine Varietaͤt. Seine mit einer feinen weißen ſich ablöfens den Wolle bederften Blätter find breiter, die Ecken mehr zugefpigt als an dem oeci— dentalifchen Dlatanus, aber nicht fo ſcharf und groß als dem orientalifhen. Er iſt alfo gleichfam das Mittel zwifchen beyben, und vieleicht zufälliger Weife durch Vers miſchung entftanden, Er ſchickt ſich vors zuͤglich zu Auszierungen der Pflanzungen. P3 "OCKLIV; 230 Verzeichniß aller Bäume und Stauden, CXLIV. POLVGALA chamæhuxus; Aoribus im- berbibus ſparſis, carina apice ſubrotundo, caule fruticoſo, foliis lanceolatis. L. The Low box, a Eine niedrige, in Defterreih, Elfaß und ‚der Schweiz auf Felfen wachfende Staude, welche ſchwer fortzupflangen ift. Die übrigen Sorten von ſautigten Polyga- lis find zart, POLYGONUM Dabam. ©. — CXLV. ı #POPULUS négra; foliis deltoidibus acuminatis ferratis, L. Cramer T. II. Schwarze Pappeln, Pappelweide, Sarbacken, Sarbauchbaum, Bol⸗ len, Salbenbaum, ſchwarz Alber⸗ baum. The Black Poplar; falſch The cotton Tree. Sranz. Eard, Le Peuplier, Ein nugbarer Baum, 2.13 b Populus wigra italica, Italiaͤniſche Pappeln. Dieſe Art, wovon ſeit einigen Jahren ſo viel Weſens gemacht worden, und welche man als den allernutzbarſten, und den ſchnelle⸗ ſten Wachsthum habenden, Baum ausge. ben wollen, ift eine bloße, von der ſchwar⸗ zen Pappel Faum zu unterfcheidende, Das rietaͤt, welche aus der tombardie nach Sranfreich gebracht, und darauf weiter, ausgebreitet worden, Sie macht fib im. Wachsthum Fenntlich, indem ſie alle Aeſte aus dem Stamm gerade über fich treibt, fo daß fie gleich einem Beſen über ſich, und — — m welche in Deutfehland fortfommen. 231 und nahe zu ufammen ftchen, dahingegen fie _ ſich an der gemeinen Pappel fperhaft aus einander breiten.‘ € Populus nigra ; foliis acuminatis dentatis ad marginem undulatis. Duham. _ Eine Varietät, die etwas zäheres Holz has ben fol, und daher unrecht in Frankreich Ofier blanc genannt wird, 2 MPopulus alba; foliis fubrotundis dentato- angulatis, ſubtus tomentofis. L Weiße Dappel, Weißalber - Baum, Xbelen, Abelcke, Albe, Belle, Ta- belcke, Alaprobft, Sarbaum, Zei: j ligen Goͤtzen⸗Holz. The white Poplar or white Abele Tree. Stanz. Obel, (Obier.) / b Populusalba foliis minoribus variegatis. DEN Eine Varietär. 3 $Popnlus major; foliisangulatis ferratis, fab- “ tus tomentofis, fuperne virentibus. Mill, Greater white poplar or Dutch Abele Trees Wird zwar von Miller als eine befondere Art aufgeführe, ſcheint aber eine bloße Varietaͤt zu ſeyn. 4 #Populus tremula; folüs ſubrotundis denta- to -angulatis vtrinque glabris. L. Cramer 7.23. Eſpen, Alpen, Zitter ;Pappeln, Slars terafpe, Baberseſche, Bebereſche, Zittereſche, kleine Pappel, Aſchen⸗ baum in Tyrol, (Mbiſche Pappel.) The Afp, or Trembling Poplar, Franz. Le Tremble. pP 4 Iſt \ x 232 Verzeichniß aller Bäume und Stauden, foxft nichts wachfen wil; In Plantagen ſchickt er fich nicht, weil fich die Wurzeln zu weit umher augbreiten. Die Hollaͤn⸗ der heißen ihn, weil dir Blätter jiers in Bewegung find, und raffeln, Retteler. b .Populus tremula amplioribus foliis. Dubam. Eine Barierät, 5 Populus beterophylla ;. foliis cordatis, junio- ribus villofis. L, Populus dalfamifere. Mill, Catesb. 34: . Die caroliniſche Pappel, Water Poplar, Iſt eine Are Efpen, und gleiche derfelben im Laube, treibt fehr flarf, das ſchwammigte junge Holz nimmt aber leicht vom Froft Schaden; Die jungen Schüffehaben fünf ſcharfe Kanten, und wenn fie durchges fhnitten werden, fo firllet das inwendige Marf einen fünfeeflgten Stern vor, Sie ſchickt fib an Ufern und Dämmen, 6 Populus balfamifera ; foliis ouatis ferratis fubtus albidis, ftipulis refinofis, L. Po- . pulus Tacamahaca, Mill, Balfam - Pappel, The Tacamahac, Haid, T, XLVI. Mill. T. 261. Ein zwanzig Schuh hoch warhfender fehöner Daum, Die Knofpen enthalten ein ftarf riecbendes Harz. | b Populus foliis ouatis, acutis ferraris, Gmelin ‚fir, Scheint Iſt gut, um dürre Hügel zu bepflangen, wo — —— — — — — — — — | „welche in Deutfchland fortfommen. 233 | Scheint zwar nach der Zeichnung unterfchie: | den zu feya, wird aber doch für die nem: | lie gehalten. CXLVI. POTENTILLA fruticofa ; fol.pinn. L. Staudigtes Fuͤnffingerkraut. Hausv. Th. IlIl. S. 164. Cinquefoil Tree, or fhrubby cinquefoil. H. angl. T. 14. Kann zu Eleinen niedrigen Hecken g’braucht werden, wächft aber nicht unter dem Tro- pfenfall von Bäumen. CXLVI. ı *PRASIUM majus ; foliis ouato-ob- longis ferratis. L. Spanish fhrubby ftinking Hedge nettle; The bafe horehound Tree. 3 *Prafium minus; foliis ouatis, crena vtrin- Ä que duplici. \ Shrubby Dead nettle, aus Sicilien. Sind beydes artig: Stauden, welche in gelin- den Wintern an einem warmen Ort aushal- ten; wovon man alfo jedesmal,wie mehrma- len erinnert worden, einige Pflanzen in Tös pfen verwahren muß; Sie wachfen regus BE - lair, blühen lange, und find immer grün. CXLVIII. ı PRINOS verticillatus ; folüis Jongitu- dinaliter ferratis. L. Aquifolium foliis de- eiduis, Duham. Alcanna, Munt. T.51. Winterbeer - Sraude. The Winterberry. Eine 4 Fuß hohe americanifche, Beeren fragen: de, Staude, behält die Beeren im Winter. 2% *Prinos glaber ;fol, apiceferr. L. Cafline fol. lanceolatis alternis femperuirentibus flori- PB 5 bus 2 34 Berzeichif a alfer Bäume und Stauden, bus axillaribus. 311. T. 83. f. 2. Ilex ca- roliniana. Dub. Cafline vera. Catesb. 57. Carolinif. Theebaum, Peruaner Thee. Evergreen Cafline; Japon- Paraguay- or . "South Sea- Tea. Eine immer grüne, in Carolina und Canada wachfende, artige, Staude, wovon man die Dlärter als Ihee trinket; verträgt unfre . Winter nicht, treibt aus der Wurzel. PRUNUS. | Unter diefes Geſchlecht begreift der Ritter jetzt verfchiedene,cehedem getrente,Gefchlechs ter, welche annoch zu unterfcheiden noͤthig iſt, da ein jedes mehrere Fenntliche Sorten hat, CXLIX. I. PRUNUS, die eigentlichen Pflau⸗ men, an denen die Blumen einzeln fommen, die Früchte kurze Stiele haben, u. die, unten ſtark hervorſtehende Adern, oben aber Vers tiefungen habende, Blätter in den Knoſpen von beyden Seiten aufgerolet (conuoluta) T ind. a * demeftica ; pedunculis Aibfökkariis, foliis lanceolato-ouatis conuolutis, ramis muticis. L. Cramer T, 20. Gemeine Pflaume. The plum Tree, ° Iſt umter den eßbaren Früchten beſchrieben worden. ©. Aausv. Th. II. ©. 356. b_ Prun.flore femiduplici. Duh.T.IL.p.g2.Pl.12. e Prunus frudu nigro, carne dura, foliis ele- ‘ ganter variegatis. Duham. The ftriped Perdrigon Plum. d Prunus mytellinus, folio variegato. The ftriped mufcle Plum. e Pru- + Ye 5; welche in Deutfchland fortfommen. 235 &. Prunus-nucleo nudo, fegmento circuli oſſeo comitato. Duham. T.Il. Pl. 20. f. 14. Pflaume obne Stein, f Prunus flore pleno, fructu amplo ſuauiſſimo - carnei coloris, Sind Varietäten. Prunus frudu rotundo cerafiformi rubro, Mill. Duham. T. Il. ‚Pl. 20. 2. 15. The cherry Plumb. ah Franz. LaPrunecerifette. Rirfehpflaume, Iſt gleihfam das Mittel zwifchen Kirſchen und Pflaumen: die Frucht iſt rund als eine Kirfche, und in der Größe einer gro- ßen Kirſche, hat auch einen langen Stiel; Die Blätter hingegen gleichen den uͤbri⸗ gen Pflaumen. ‘ Prunusbifera. Dub. T.I.p. 113. Pl. 20. AT3 Prunus /Pinofa ; pedunculis folitarlis, foliis lancealatis glabris, ramis Spinofis. L. Cra- mer T. 34. Schleben, Schleedorn, — dorn. Hausv. Ih, I. ©. 125 und 65. The Black Thorn, or Sloe Tree, Winter Creke, Criftmas- Plumb. Stanz. Prunelle, Peloufe, Fourdine, Prunus fpinofa ftuctu albo. Dabam, Eine unbefannte Barierät. Prunus inftitiaz; pedunculis geminis, folit ouatis fubuillofis conuolutis, ramis fpi- nefcentibus, L Kriechen oder 3 — Schlehen. Waͤchſt The black bullace tree, Br \ 235 Verzeichniß aller Bäume und Stauden, Waͤchſt zu einem mitrelmäßigen Baum, und giebt ein fehönes bunt geſchecktes Holz. Ptunus infititia fru&tu albo. The white bullace tree, ‘ Eine Varietaͤt. Prunus pumila; folis angufto- lanceolatis ferrulatis. L. (foliis conuolutis) Ceraſus canadenfis. Mill. Cerafus pumila. Duhbam. j Canadenfifche Iwergkirfche; wird das ſelbſt Ragouminer, -Nega oder Minel ge-⸗ nannt, Eine artige, niedrige, viele Zweige treiben, de, Staude, wählt zwey bis drey Schuh hoch, hat ſchmale oben grüne, unten bläus liche Blätter, Die Frucht ift platt und von bittern Geſchmack. Ich bin wegen diefer Pflanze noch zweifelhaft; die mir, unter dieſem Damen gefchickte Zweige haben folia conduplicara, und gleichen im Wachsthum mehr den Kir⸗ fehen, die hingegen aus Kernen unter dies ſem Namen gelaufene Stämme, welche noch nicht yeblüher haben, haben folia con- uoluta, und gleichen mehr den Pflaumen, | Es ift damit weiter zu vergleichen; | Prunus fructu magno longulo, cerafo pro- prie concolore virginiana. Duham. Arbr. fruit. T. IL p, rot. Prunier de virginie, Nach des Dühamels DBefchreibung fcheint es, daß diefe Are von Ragouminer unter; ſchieden ſey. Diefer hat eine rothe Frucht, ver CL. 1 % En: welche in Deutſchland fortlommen. 237 II. verdient aber mehr wegen derer in großer Menge hervorkommenden Blumen in den Pflanzungen einen Platz. Sie muß vom Pruno canadenfi unten n. 4 unterſchieden ſeyn, weil ſie keine flores racemoſos hat. ARMENIACA, Apricoſen, deren Fruͤchte gar keine Stiele, und eine wol⸗ lichte Haut haben, die Blätter find glatt, und in den Knoſpen von beyden Seiten zufammen gelegt, Folia conduplicara. pPruntis arımeniaca ; floribus feflilibus, foliis fubcordatis. L. Abricofen. ©. Hausv. Th. II. S. 367. The abricot Tree. Die Siberifche oder ſchwarze Apricoſe. | Pr. armeniaca foliis variegatis. | Pr. Armeniaca fbirica; tloribus ſeſſilibus, foliis ouato oblongis. L. — vom Ritter Linne zum Anpflanzen „empfohlen, hat eine trockne Frucht, m. CERASUS, Airfchen, an denen die Bluͤthe Doldenweiſe hervorkommt, und jede Frucht einen langen duͤnnen Stiel hat. Folia conduplicata. Pr, Cerafus auium ; vmbellis ſeſſilibus, fo- 3 liis ouato -lanceolatis ſubtas pubelcenti- bus conduplicatis. L.' Cerafüs miera ; fo- is lanceolatis ferratis, Mill. Oramer T. 16. EEE TEN! f Basbeeren. Hausvat. Th. II ©, 340. _ Greater wild Cherry tree, The Bhch Cher- Sranz. Le-Merifier, ry, or Mazzard: Waͤchſt 238 Verzeichniß aller Bäume und Stauden, b c on o b LeCerifier marafgue beym Duhamel, ausDal- | matien, woraus der Marasquin, ein Li- queur, Waͤchſt in Hoͤlzern zu einem großen Baum, Cerafus major ac fylueftris multiplici flore, "Le Merifier à fleur-double. ‚ Gerafus ſylueſtris feptentrionalis anglica, fru&u rubro paruo ferotino. Ray. The wild northern english Cherry, Sind Varietäten. ; Pr. Cerafus vw/garisz foliis ouato - Ianceol- tis.ferratis. Mill, ‚Prunus Cerafus vm- bellis fubpeduncularis, foliis ouato - ‚lan-_ ceolatis glabris conduplicatis. L. Gemeine Rirfchen, Garrentirfäpen. The common or Kentish Cherrys Stans. Le Cerifier, Cerafus hortenfis, foliis eleganter voriogai, Cerafus hortenfis flore rofeo. _ Cerafus hortenfis flore pleno, Cerafus hortenfis racemoſa. Stans. La ceriſe a Grappes. Die ſtets blühende Kirfche, Snuevat. | Th. III. S. 35% Cerafus racemofa vno pedieulo plura. La Cerife à Bouquet, ou à brocherts, Sind Barieräten, wovon die fünfte die merk. würdigte iſt. Pr. Cerafus auflera ; acidiſſima, * fan- guineo. C. B. Schwarze faure Rirfehen, Weichfeln, | Amerellen, Wisbeeren. Der Daum bleibt niedrig, und treibt fpers bafre Zweige, welche in Deutſchland fortkommen. 239 quer, gemacht wird, ſcheint nur eine Va⸗ rietaͤt zu ſeyn. 4 Pr. Ceraſus pumila; foliis ouatis eglandulo⸗ ſis. (Rupp. 135.) Zwergkirſche, Erdweichſel. Iſt vielleicht nur eine Varietaͤt von der vo⸗ rigen, waͤchſt nicht viel uͤber Knie hoch, und iſt ein artig Baͤumchen. Die Blaͤtter — find ohne Glandeln. $ . Pr. Cerafus mahaleb; floribus corymbofis terminalibus,,. foliis ouatis. L. Steimveichfel oder Mahaleb/ Magaleb, Dintenbeer. Aausv. Th. IL. ©, 356, The Rock -or patfumed - Cherry; The Ma- haleb. Sans. Bois de St. Lucie. Le Crenoller. Hat ein ſchoͤnes wohlriechendes Hol;. CLY. IV..PADUS, melde an einem gemein- ſchaftlichen Stiele mehrere Blumen und Früchte Strausmweife haben. _° "ı Pr. Padus auium; Mill, Roribus racemofis, foliis deciduis, bafı fubtus biglandulofis. L. Cramer T. 41. For. dan. 205. Vogelkirſchen, Parfcherpen, Scherb: gen ⸗Pabſt/ Ablkirfchen, Trauben: Eirfchen, Tölpelgensbaum, Hohllir⸗ ſche, Altbaum, Haubeeren, Ali-. neraugenbeeren/ Wulff; Elex, Cluf Elxen in Tyrolz Stinkbaum. Gled. Dirlein⸗Kitſch⸗ Drachen- Hunds⸗ baum im Wuͤrtembergiſchen. Mill. T. 196. 2. The bird Cherry. Waͤchſt 240. Berzeihniß aller Bäume und Stauden, Waͤchſt in Heden und Bruͤchen Buſchweiſe. 21 WMiller will dieſe als eine beſondere Sorte — 7 I 4 Pr. Padus rubra ; foliis lanceolato-ouatis de- eiduis, petiolis biglandulofis. Mill. Cornish-or Red bird Cherry,‘ Red race- mous Cherry, Mill-T. 196. 2 angefchen wiſſen, weil fie einen geraden "Stamm mir -einer regulairen Krone 18 bis 20 Schuh hoch macht. "Pr. Padus virginiand; floribus racemofis, fo- lüis Be bafı antice glandulofis, —9 " The cluſterd black cherry, or American - bird-cherry. Catesb, 28. Be viel ähnliches mit den deutſchen Vogels kirſchen. Man hat davon verſchiedene Varietaͤten, die ſich aber nicht ſehr merk⸗ + ‚lich unterſcheiden. Sie blühen im Ju⸗ mnius vier Wochen fpärer als Padus auium, | die Blätter find glatt und glänzend, Das Holz ift geld, und gut zu allerley Tifchlers arbeit. Die untern Einfchnitte der Blaͤt⸗ ter endigen fich in Fleine Glandeln. SB Padus canadenfs ; floribus racemufıs. fo- liis.deciduis eglandulöfıs lato - lanceolatis rügofis, vtringue pubefcentibus. L. Wenn diefe mir unbekannte Art von dem Pruno pumila unterſchieden iſt, wie fie ‚nach der Beſchreibung merklich unterfchie- T den feyn muß, fo hat der Ritter Linne untichtigden zu dieſem gehörenden Namen, ! * Duͤhamels hier — ©; Speci pl. p. — | ; welche in Deutfehland fortfommen. 241 5 *Pr, Padus Laurocerafus; floribus racemofis, foliis femperuirenribus, * (tetra-) glan- \ dulofis. L. Birſchlorbeeren. The common Laurel, Für unfre deutſchen Plantagen iſt es ein großer Verluſt, daß die Kirſchlorbeeren, als eine der ſchoͤnſten immer gruͤnen Stauden, bey uns nicht ſo gut als in England die Kaͤlte aushalten, ſondern faſt alle Winter von dem Froſt Schaden nehmen, wenn ſie nicht anWaͤnden oder in einer trocknen ſehr warmenGegend ſtehen; daher ſie ſorgfaͤltig gegen die Kälte verwahrt werden muͤſſen. Man fagt, daß junge aus Kernen gezoge⸗ ne Staͤmme haͤrter ſeyn ſollen, als dieje⸗ nigen, welche aus den Wurzeln der alten Stämme auswachſen, oder davon abges legt werden; ch habe aber ſelber Feine Verſuche damit gemacht. Der Ritter giebt den Blättern nur zwo Glandeln; Sch finde aber deren an der Unrerfeite: von jedemLappen ein Paar, Sie H find an den jungen Blättern fenntlicher zu Ei - beobachten. — - b *Laurocerafus foliis ex luteo variegatis. c *Laurocerafus foliis ex albo väriegatis, — Sind Varietaͤten, welche leicht ausarten, und noch weichlicher ſind. 6Pr. Padus ufitanica; fſloribus racemoſi fo⸗ —7 liis femperuirentibus eglandulofis. L. 2 Smaller portugal Laurel. Mill. T. 196, 1. Dill. Elch. 193. T. 159. h Bee. 1.&t Q 242. Verzeichniß aller Bäume und Stauden, Afarero bey den Portugiefen genannt. | Iſt ein gar fehönes immer grünes Baͤumgen, und ziemlich hart, macht einen dicken Stamm, wärjt aber nicht über zwanzig Schuh hoch, und liebt einen trocknen Boden, 7 Pr. Padus varolmiana, foliis — — acu⸗ te- denticulatis [emjperttirentißus. Mill, Der unechte Mahagonybaum. The evergreen Bird Cherry, or Baftard Ma- hagony. Ein artiger fchön belanbter Baum, welcher ein brauchbares Holz giebt; da dieſes im Anſehen, und in der Feſtigkeit dem Mas hagonyholze, gleih kommt, fo hat man ihm im englifchen den Namen vom unech⸗ ten Mahagonybaum gegeben, Die Hauptribbe in den Blärtern ift an der unten Seife mit einer feinen braunen Wolle bedeckt. PSEUDO ACACIA. DuP. S. Robinia. CLIII. ı PTELEA rrifodiara; folis ternatis. L Corolinifcher Staudenklee. "Carolina ſhrub Trefoil. Mill. T. 211. Eine Nordamericanifebe harte Staude von 8 bis 10 Schuh hoch, liebt trocknen Bot den, und will gern im Schuß ſtehen. 2 Prelea pentaphylla; Foliis quinatis, floribu eymofis. H. Helmſt. p. 416. Unterſcheidet fich blos dadurch, daß fuͤn Blaͤtter zuſammen ſitzen, da jene nur dre Blätter hat; Scheint alſo nur eine Da rietaͤt zu feyn» 3‘ welche in Deutfchland fortfommen, 243 3 *Ptelea vifo/s; foliis fimplicibus. L. Vulgo, Dodonza. SR eine zärtliche, Ing Gewaͤche haus gehoͤren⸗ „Staude. CLIV, ı —— granatum; foliis lanceola- tis, caule arboreo. L. Granat⸗Apfel. The Pome granate, The fruit= beating Po- me granate, | Diefer Baum hält in den füdfichen Provins - een von Deutfchland fihon am Spalier | ans, wenn er im Winter genau bedeckt wird; Man pflegt auch im Winter ein Haus darüber zu bauen, Bey uns erfors dert er ein Gewächshaus, b *Punica granatum flore pleno, e *Punica granatum foliis variegatis. - Sind Varietäten, jener geben dfe fihönen rothen Blumen einen Werrh, 2 * Bunica en foliis linearibus, caule fruti⸗ cofo. L. ' Zwerg Granstapfel, The american dwarf Pomegranate, Eine niedrige, Buſchweiſe wachfende, Stau: de aus Carolina, welche bey mir im Freien ausgehalten hat, alſo etwas haͤrter zu ſeyn ſcheint, obgleich Duͤhamel von ihr ſagt, daß ſie nicht ſo viel Kaͤlte ausſtehen koͤnne, als die vorige, b Punica nana; flore pleno, J Eine Varietaͤt. Unter dieſem allgemeinen Geſchlechtsnamen J 22 hat u * 244 Verzeichniß aller Baͤume und Stauden, hat der Ritter Linne eben als beym Pru- | nus, drey Geſchlechter, weil ſie in den en Blumen überein fommen, vereiniget, wel» | che vorhin wegen des Linterfcheides in der - | Frucht getrennet waren, und wegen derer bey jedem vorfommenden Unterarten befonse ders bemerkt zu werden verdienen, | CLV. I. Die eigentlich fogenannte PYRUS oder Birn. In deren faftigen, gemeiniglich gegen dem Stiele etwas zugefpißten Früchten das Fleiſch voller Eleinen Steine ift. U HPyrus communis; folüs ferratis, floribus co- rymbofis. L. Cramer T. 19. b. Gemeine Birn. The Pear Tree. Stans. Le Poirier. Iſt mit allen Barieräten im II. Theile des Hausvaters ©, 258 — be⸗ ſchrieben — a Pyrus pyrafter. L a Wilde Birn; Rnoͤtelbaum; Oeder. Diefe findet man hin und wieder in den Wäls dern; und c8 giebt auch darunter Naries täten; Wie ih denn deren eine gefunden habe, an welcher die Zirkelrunden Blaͤt⸗ ter forne eine lange, fehmale, weit auss tretende Spike ‚hatten: folia orbiculara | acuminata. - b Pyrus fariua flore pleno. Dubam, Arbr. fruit. T. Il. p. 177. Pl. XXVIIL BT The Pear tree with doublejflowers, | cPr» welche in Deutſchland forffommen, 245 € Pyrus fatiua foliis eleganter variegatis. \ $ranz. La Crafanne.panachee. Duh. Arbr. fruit. T. II. Pl. XXL d Pyrus fatiua biflora. - The twice flow ping Peartree, € Pyrus carne rubente, Die Blurbirne. Sranz. La Sanguinole. Duham. T. II. p. 243. “f Pyrus fructu medio pyramidato · obtufo,gla- bro viridi ferotino, Birn mit Eraufen Bohlblaͤttern. Sranz. L’Imperialeäfeuillesde Chöne. Du- ba. T. li. p. 228. Pl. LIV.. Hat tief eingefehnittene, Fraufe, einem Frau fen Kohlblatte gleichende, Blätter, wels che dem Baum ein artiges Anfchen geben. g Pyrus foliis vndulatis obuolutis oblongis. Birn mir gewölkten und gewundenen Blättern. Stanz. La Poire de Naples; Duham. T. II. p- 238. PI.LVI. » Hat gewundene, irregulair geftalte, Blätter, h Pyrus fru&u medio, vmbilico compreflo & quafı gemino, æſtiuo. Duham. T. Il. p. 244. Franz. La Poire à deux tetes, Iſt oben an der Blume zwiefach getheilt. Diefe legtern ficben Varietäten tragen ʒwar ſaͤmmtlich eßbare Fruͤchte, verdienen jes doch auch wegen des beſondern Wuchſes, und zu Vermehrung der Manigfaltigkeit und Abwechſelung i in den gen einen ee 2 3 Siehe 246 Verʒeichniß aller Baͤume und Stauden, 2 Iſt gleichſam das Mittel zwiſchen dem Pyrus | , Malus pumila ; foliis ouatis ferratis, caule Siche Hausv. Tb. III.S. 297. Pyrus örregularis; foliis acute- ferratis, flo- ribus cymofis. Die Lazerolen- Birn, Stanz. L’Azerolier-Poirier, Duham. Arbr, fruit. T. J. p387 Cratægus und Meſpilus. S. Hausvat. Th. Ul. ©. 333. IL MALUS. ‚Apfel, welche die Blumen an furgen Sttelen doldenweife bringen, und in deren faftigen $rüchten das Fleiſch blos milde iſt. Pyrus Malus, Aluefiris; foliis ferratis, vm» bellis-feflilibus. L, Cramer T. 19. Der Apfelbaum, The crab Tree, Franz. Le Pommier, ©. den III. Th. des Aatisv. ©. 309. Folgende Varietaͤten gehören unter die Plans tagenbaͤume. fruticofo. Mill, Pyrus caule humili fru- ticofo. Gled. Der Paradies: oder Johannisapfel, Jos hannisholz. The Paradife apple, Wird von Miller als eine befondere Art be⸗ trachtet. Malus pumila, frudu medio albido acide-dulci brumali. Dub. Arbr. fruit. T,L, Pl. VII. Le Pommier nain de Reinette. Wel⸗ welche in Deutfihland forffommen. 247° + Welcher gar niedrig ‚bleiben, und Faum ein I yaar Schul hoch wachfen fol, wird von Duͤhamel als eine —2 Art angegeben. d -Malus frazefiens, Der Heckapfel. 4 '\, The Durch Creeper, | Franz. Le Pommier de Doucin. Debam 1.9734 Treibt ſtark aus der Wurjel, und waͤchſt zu ‚einem Dicken Buſch, macht aber einen ſchlechten Stamm, welcher ſtets Neben⸗ ſchuͤſſe zu treiben geneigt ifts e Malus apetala; frudifera, flore fugaci. H. R. Par, Apfel ohne Blürbe: JonftonT. II. Glied, bh, TI. ©. 31. . The Fig apple. Stanz. Pomme figue. Dub. Arbr, fruit, T. L 318. f Malus pleniflora; Jonſton T. It, Apfel mie gefüllcer Blume, g Malus foliis eleganter variegatis. h.Malus — foliis ex albo variegatis. Sind Varietaͤten. “8 Pyrus Malus coronaria; foliis ferrata- angu- lofis, vmbellis pedunculatis. L. Dirginifeher Apfelbaum. Hausv. Ih. ‚ „II ©. 332. Virginian wild Crab, The fweer feented * Crab of America, Bluͤhet ſchoͤn und Hat ſtark riechende Blu⸗ men, daher er in Virginien nahe an die Wohnhaͤuſer serflanz wird. ‘ 24 In BER \ 5 248 Berzeihniß aller Bäume und Stauden, N CLVII. In des Gärtner Chriſtophe Gray Catalogue of Trees,Shrubs,Plants &c. London 1755. 8. ift noch ein Carolina evergreen Crab. aufgeführt, welcher im Laube dem vorigen ähnlich kommt; da ich aber noch feine Blus men davon gefehen haben, und Miller feis ner gar nicht erwehnet, fo bin zweifelhaft, wohin er zu rechnen ſey. Pyrus Malus baccata; foliis ferratis, pedun- culis eonfertis, pomis baccatis. L. SiberifherApfel. Amm. Ruthen. T. XXXI. Mill. T. 269. Ein artiger Fleiner Baum; die Blätter afele ben unfern Aepfeln etwas, die Früchte haben aud) die Geftalt, aber beym Rit⸗ ter Kinne nur die Größe einer ſchwarzen Gichtbeere. Mach den Zeichnungen des Millers find fie fo groß als Kirſchen. Es ift alfo auzumerken, ob diefe Arc gleich uns feen gemeinen Aepfeln aus Saamen meh⸗ rere neue Varietaͤten giebt, | II. CYDONIA; Auirren.. Welche die Blumen einzeln an den neuen Trieben hervorbringen; größere, gefärbs T fe; und umher ausgezaͤhnte, Blumenblät- ter und wolligte Früchte ohne Stiele, auch in jedem der fuͤnf Saamenbehaͤltniſſe acht bis vierzehn Kerne haben. ©. Haͤusv. Th. IE ©, 325. | Pyrus Cydonia maliforma; foliis ouatis, fubrus tomentofis, pomis rotandioribus, Mill. Apfel= &uitren. Th wæelche in Deutfehland fortkommen. 249 © Theap le Quince. | Stanz. Le Coignaffier mäle, 2 = PyrusCydonia vblonga; foliis oblongo-oua- tis, fubrus tomentofis, pomis oblongis, bafı produdtis. Mill, Birn⸗GOuitten. The Pear Quince. Stanz. Le Coignaſſier femelle, / 3 7 „Pyrus Cydonia luſitanica; folit; ‚obuerfe- » ouatis, fubtus tomentofi s. Mil. Duham. Arbr. fruit, T.I._p. 201. Porrugiefifche &uitte, The portugal Quince. Kranz. Le Coignaflier, de Portugal. Nah dem Ritter Kinne mahen alle drey nur eine Sorte aus, Miller unterfch:is det fie aberz wie fie denn auch beftändig bleiben, und feine mehrere, Varietäten | geben. cuvm. QUERCUS. Dies Gefchlecht ift durch die vielen in neuern Zeiten erſt bekannt gewordenen amerikani⸗ ſchen Sorten weitlaͤuftig und zweifelhaft geworden, fo, daß noch weiter zu, unters fuchen itt, welche man davon als befons dre Arten oder nur als Varietäten betrachs - ten ſolle: zumalen die tinneifchen und Diile lerfeben Denennungen noch nicht außer Zweifel zu feyn fcheinen, I. Deutſche Eichen. ‚Quercus famina; foliis deciduis oblongis ebtufis, pinnato- finuatis, petiolis bre- 25 uifli- 250 Verzeichniß aller: Bäume und Stauden, uiflimis, peduneulis glandorum longifli» mis, Mil). Cramer T. 2. ar Unfere gemeine Sommer-Siche, Stein Auguſt⸗ Fruͤh⸗ SrauenKich:, Oeder. b Quercus foliis ex albo variegatis. H. Anglie, € Quercus altera tenuius diſſecta. Rupp, Eird VBaristäten. PR SE Quercus rabur;; foliis deciduis öblängisg fü= perne ati: finubus acutioribus, an- gulis obtufis , glandulis fefilibus, 24341, Unfere gemeine Winter- oder Diers Kiche, Truf- Teauben= Loh⸗ oder Rorh:Kiher Der Ritter Linne ficht beyde "als eine Sorte an, und vereinigt fie unter Quer- cus robur. Sie find und bfeiben aber bes ftändig unterfchieden, pflanzen ſich durch Saamen fort, und arten ſich niemalen aus, Derowegen tft für einen Forſtmann um fo nothwendiger, fich diefen Unters fheid zu bemerfen, als fie von gar vers ſchiedener Natur finds In einem naffen fetten Boden würde es nachtheilig feyn, wenn man die Wintereiche anbauen wolte, 7 wenn fie gleich gefehwinder wächft; indem 7 fie nur ſchwammigtes, ſchlechtes, nicht T gut zu verarbeitenden, leicht vergängliches, Holz giebt, und Früchte trägt, welche erft fpät reifen, oft verfrieren, und von einem | bittern Geſchmack find, daher fie zur Maft nicht fehr taugen, In melche in Deutfchland fortfommen. 251 In gewiffen magern trocknen fandigten Bo⸗ den hingegen fommen die Sommereichen faft garnicht fort; Man muß alfo dafelöft blos Viereichen ausfaen, Das Holz wird dort davon beffer, felter, und die Maſt nutz⸗ barer: wie denn Duͤhamel und Miller dieſe in England zum Bauholz vorziehen, jene aber blos zur Tiſchlerarbeit beſtimmen. Man har uͤbrigens noch im Deutſchen aller» ley Benennungen von4Haſeleiche, Lochei⸗ che, Rotheiche, Zirneiche, Hagen⸗ eiche, welche aber blog zufällige Varie— taͤten anzeigen. I. Americaniſche Kichen, | Quercus rubra; foliis obtufe -finuatis; fe- I, taceo - mucronatis. L. I Die große americaniſche Eiche, große ſpaniſche Eiche. J The Champain Chesnut oak. The virginia Chesnut oak. Verdient wegen ihres ſtarken Wachsthums und Schoͤnheit unter allen americaniſchen | Eichen vorzüglich und nebft der folgenden | Sorte nur allein in Menge angezogen zu werden. Hier har der flärffte neunzchnjährige Stamm. % bey einer Höhe von ohngefehr dreyßig N Schuh, unten an der. Wurzel beynabe 3 \ » Schuh im Umfreife, alſo ohngefehr 11 N Zoll im Durchſchnitte, ohnerachtet er in ( naßem leimigten Boden fieht, und Inden erften Sabren verpflanzt worden. Die h Früchte ' 252 Verzeichniß aller Bäume und Stauden, | Fruͤchte figen einzeln ohne Stiele an den Seiten der Nefte, Sie ift nicht mit der ———— Nr. 10 zu verwechſeln. 4Quercus prinos; foliis ouatis, —— acu- minatis finuato-fer eo denticulis rotun- datis vniformibus. L. Americaniſche Kiche mit dem Baſta⸗ nienblatte. | The american Chesnut leaved ak, Es ſcheint, daß diefe zu Zeiten mit ber vor⸗ hergehenden verwechfelt werde, welche auch die Kaftanieneiche genannt wird: dieſe una terfcheidet fib von allen übrigen dadurch, daß alle von der Hauptribbe in den Blaͤt— tern abgehende Mebenadern oder Nerven | parallel laufen, und alle Einfchnirte des Blattes find, wie am Kaftantenbaum, einförmig, wiewol nicht fo ſpitz. Sie wächtt jtarf und giebt hohe Bäume, auch ein brauchbares Holz, wiewol eg eine Bas rietät davon giebt, welche niedriger bleibt, 5. ‚Quercus nigra; foliis cuneiformibus obfole- te- trilobis. L. Die ſchwarze Eiche. The black Oak. | Der von ihren Blättern genommene Charas cter ift nicht recht zutreffend, indem dag dunfelgrüne, dicfe, membraneufe Laub ‘in der Geftalt ſehr abwechſelt; zu Zeiten | ift es faft gar nicht gerheilt, denn hat es T tiefe Einfchnitte, Hier werden die Blaͤt⸗ ter zu Zeiten fo groß, daß fie zwifchen eis | nem — | welche in Deutſchland fortkommen. 2253 nem Bogen Papier nicht liegen koͤnnen, alfo 13 bis 14 Zoll lang und 8 bis 9 Zoll breit. Das Holz ift von feinem fonders lihen Gebrauch. 6 Quercus alba; foliis oblique pinnatifidis, } finubus angulisgue obtufis. L. Caterb, L.ias..e. Die weiße Kiche. : The white oak of Virginia, with pointed notches. Sie hat eine weißgruͤnlichte Borke und hell⸗ gruͤnes Laub, welches mit einzelnen fei⸗ nen Haaren beſetzt iſt; Sie iſt weichlicht und daher von keinem Gebrauch. b Quereus alba frurescens, Die weiße americanifche Ziviigeiäk, The fcrubby white: oak. Seine nur eine Varietaͤt vom der vorherge⸗ henden zu feyn. 7 ‚Quercus marilandica; folio trifido ad fala- fras accedente, Catesb. Die Mi arilandiſche Eiche mir Saſſa⸗ frasblaͤttern. Sie hat gemeiniglich Blaͤtter, welche in der Mitte faſt bis an die Hauptribbe einge⸗ ſchnitten, daher dreyfach getheilt find, un« ten aber ſpitz ablaufen; Iſt aber ſehr von Quercus zıgra unterſchieden, wohin fie der Ritter Kinne dem Namen nach mit rechnet. 8 _Quercus paluftris;, folüis lanceolato-denticu- latis, dentieulis acutis, g Die 254 Verzeichniß aller Bäume und Stauden, 10 IL Die Swerg- Sumpfeihe mir Baſta⸗ nienblätter. The fwamp champain Chefnut oak, The Chinquapin oak. Die Blätter gleichen denen von der Quercus. rubra, find etwas tiefer eingefchnitten, und Eleiner, wie denn die ganze Eiche nur niedeig bleibt, Quercus carolinenfis; virentibus venis muri= cata. Catesb. 21. a. Caroliniſche ſchwarze Eiche. Great Champain black oak. Der Ritter Linne rechnet dieſe mit zu der Quercus rubra, fie find aber unterfchieden, Quercus coccinea; folüs oblongis pinnato= finuatis. Die Scyarlach- Kiche. The fcarlet oak. Deren Blätter kommen denen von den hiefis gen am Abnlichften, fie find fo wie die Stiele und Fleinen Zweige etwas rauchz die Adern darin werden im Herbſt ſchoͤn ſcharlach roth. Sie waͤchſt hoch. Quercus coccinea; pumila bipedalis, foliis oblongis ſinuatis ſubtus tomentofis. Gron. Dwarf mountain read oak. Scheint eine Varietaͤt zu feyn. Quercus phellos; foliis lanceolatis glabris in- tegerrimis. L. Virginiſche Eiche mit dem Weiden⸗ blatte. The willow leaved oak. Catesb. 16. Sie welche in Deutfchland fortkommen. 255 Sie bleibe niedrig, und unterfcheider fich durch ihre laͤnglichte ungerheilte Blätter von als len übrggen Eichen. b Quercus Pbellos ; foliis lanceolıto- ouatis in- tegerrimis. Mill. " The Higland Willow oak. Catesb. Aa. Iſt eine eben fo niedrig bleibende Varierät, mit Fürzern ovalen Blaͤttern. ec Quereusfolüs oblongis non finuatis, Cat. 17. Gleichfals eine Varietaͤt. IL Andere auslaͤndiſche Eichen. 12 * Quercus humilis; foliis oblongis obtufe- denratis, Fru@ibüs ſeſſilibus conglomera- tis. Mill, Zwerg- Büfchel: Kiche, Dwarf.osk wich galls growing together by pairs, by trees, or in large Clufters. Waͤchſt in Italien und dem füdlichen Theile von Frankreich, ift zart. Ir * Quercus cerris; foliis oblongis Iyrato - pin- natifidis — tranſverſis acutis, ſubtus tomentoſis. Die —— Eiche. Iron oak with prickly cups and ſmaller acorns. Hat Eleine, aber dicke, membraneufe, Blaͤt⸗ ter und ftachlichte Kelche an den Eicheln. 14 *Quercus eföulus; foliis pinnatifidis, laciniis I lanceolatis remotis acutis poſtice angula- tis. L. Italieniſche Eiche, Vulgo, Efculus. The 26 Verzeichniß aller Bäume und Stauden, R The cutle leaved italian oak. 15 . *Quercus zgilops ; foliis ouato-oblongis * bris, ferrato-repandis. L. Levantifche Ziche. Vulgo, Velani, oder Velanida. Oak with a prickly cup. Mill. T. 214. The gall - bearing oak. Stans. Roure. Iſt eine derer amftärfften und köchften wach⸗ fenden Eichen, welche die rechten Gallapfel giebt, für unfre Winter aber zu zart iſt. Die Eichel wird von dem feharfen ſchup⸗ pichten Kelche größtentheils eingefchloffen. Man finder fie auch in Spanien. Die Fruͤchte mit ſammt den Schalen werden. bey ung jum Gelbfärben gebraucht. 16 . *Quercus molueca ; foliis lanceolato - ouatis glabris integerrimis. L. Rumph. amboin. T.II. ©. 56. Die M oluckiſche Eiche mit ungetheil⸗ ten Blaͤttern. Iſt zart. Alle dieſe 16 Sorten laſſen im Winter das Laub fallen. IV. Immer gruͤne Eiche. 17° *Quercus lex; foliis ouato - oblongis fubdi- vifis ferratisque, ſubtus incanis, cortice © integro. L. ınmer grüne Kiche, Stecheiche. ''The narrow leaved evergreen oak, The | French oak, Holm oa, Vulgo, llex. j Franz. welche in Deutfchland fortfommen, 257 Franz Le Cheſne verd ou Veuſe. Sie iſt etwas zart, ſonderlich ſo lange ſie jung iſt, und nimmt leicht vom Froſt saden. Wenn man Saamen davon ansfüer, erfolgen allerley unbeftändige Spilarten, woraus andre mehrere Sor— ten gemacht haben, welche bier anzufühs ten nicht der Mühe werth ift. Sie wachfen ziemlich hoch, und geben ein brauchbares Hol;. "18 *Quercus gramuntia, foliis oblongo - onatis * > finuato fpinofis, jubrtus tomentofis, glan- dibus pedunculatis. L;: Immer grüne Kiche mit dem huͤlſen⸗ blatte. The Holly- leaved evergreen oak. See iſt wicht genugfam vonder vorigen unker⸗ ſchieden, mächft bey Montpellier, 19 * Quercus füber ; foliis ouato - oblongis indi-, vifis ferratis fü * tomentoſis, cortice rimoſo fungofo. L. Der Rorkbaum oderDantoffelbolsbaum. The Cork Tree, Aus deren Borfe werden di: Pröpfe gemacht; waͤchſt ın den füdlichen Provinzen von Eu ropa. 20 * Quercus coccıfera; foliis ouatis indius 15, fpinofo- dentaris, vtrinque. Blabrjs, L. Die Rermes: Kirche. The prickly kermes oak. % Waͤchſt in der Provence, in Languedoc, und * in Italien, zu kleinen artigen Stauden mir kleinen glaͤnzenden Blättern von einem gt Theil. 1. St. — vor⸗ 258 Verzeichniß aller Baume und Stauden, vortreflichen grün, Gie giebt das Inſect, Bermes genannt, eine Art Galäpfel, womit roch gefärbet wird. _ b Ilex media cocciglandifera, ilici plane fup- par, folio aquifolii. Daham. Iſt von dem vorigen faft nicht zu unterſchei— den, nur daß Fein Kermes daran gefunden wird, | 21 _*Quercus virgimiana; foliis lanceolato-ouatis integerrimis petiolatis femperuirentibus Mill. Virginiſche immer grůne Eiche. The live oak. | Har füge Früchte, welche ein ſuͤßes Oel ge ben, auch von den Einwohnern in Virg nien gegeffen werden. De Fila Quereus [empervirens;, foliis oblongisfi inua tis obtufis perennantibus, pedunculis glan dorum longiflimis. Mill. Dreirblättrige immer grüne Kiche. Broad leaved evergreen oak. Wähf auf den Appenninifchen Gebürge und in Portugal. RHAMNOIDES. ©, pa RHAMNUS,. Unter diefem Namen find vom Ritter Kir ne mehrere Gefchlechter verbunden wo den, als: I. Die eigentlich fogenannte Rhamnus; habi mebrentheils Dornen, und Beeren m mehrern Saamenförnern, CLN welche in Deutſchland forifommen. 259 CLIX. ı pRhamnus cactharticus; ſpinis terminali- bus, oribus quadrifidis dioicis, foliis ouatis, caule erecto. L. Cramer T. 35. Kreutzdorn, Areugbeer, Wegedorn, Wehedorn, Stechdorn, Dinten beerſtaude Faͤrberbeere, Rheinbeere, Schlag⸗ Beere, Hundsbaum⸗Holz, Hirſedorn, Hirſchdorn, (Sinngruͤn) Blaſengruͤn. Common- or Purging Buckthorn. Sranz. Nerprun, Noirprun, ou Bourgue- pine. Waͤchſt hin und wieder in Hecken wild; ver dient in Plantagen einen Pla, weil es Eleine Beeren in großer Menge trägt, woraus das Saftgruͤn bereitet wird, wel⸗ ehe bis in den Winter figen bleiben, und den Bögela, wenn ihnen bey tiefen Schnee: andre Nahrung fehlt, ‚ eine angenehme Speife geben, und folche in die Plantage locken. An den hiefigen Pflanzen find die Blumen ordentlich Zwitter, flores herma- phroditi, ftaminibus quatuor, ftylo qua- drifido. Mir ift aber auch ein anderer Baum unter dem Namen Rhamnus zrermis gefchickt worden, welcher nichts als mäunlibe Blumen hat; N N © B: welche fo wie der ganze Baum jenen völlig * gleichen, fo daß auch die kleinen Zweige —J ſich in Stacheln endigen; alle Blumen | h + aber find unfruchtbar. Ob es dagegen J andre Pflanzen mit blos weiblichen Blu⸗ * men giebt, iſt mir unbekannt. N: N 2 2% 260 Berzeichniß aller Bäume und Stauden, 2 Rhammus znfedorius; fpinis ıterminslibus, F floribus quadrifidis dioicis, caulibus pro- ceumbentibus. L. Rhamnus minor. Mil. Swerg- Kreugdorn. -- Dwarf Rhamnus, The leffer — Waͤchſt in Spanien, Frankreich und Italien, unterſcheidet ſich von jenem in den Blus men und bleibt kleiner. 3 Rhamnus /axatilis; ſpinis terminalibus, flo- ribus quadrifidis hermaphroditis. L. Jacq. Vindob. p. 212. In Oeſterreich. Kommt demRhamno cathartico aͤhnlich, waͤchſt niedrig und hat mehr Stacheln. 4 Rhamnus eleoides ; fpinis terminalibus, foliis oblongis integerrimis, L. Aus Spanien. Gleichet gleichfals dem erften, die Blaͤtter aber denen von der Olea; die Beeren wach⸗ ſen einzeln. 5 *Rhamnus pentaphyllus; ſpinis terminalibus, foliis ternatisquinatisque. Jacqu. Obſerv. II. p. 17. Aus Sicilien. 6 M Rhamnus longifolius; foliis lanceolatis, flo- ribus axillarıbus. Mill, Schmalblärtriger Kreugdorn. Smaller pürging Buckthorn. Waͤchſt in Spanien und Italien. Iſt vielleicht nur eine Varietaͤt. 7 Rhamnus /yeioides; {pinis terminalibus, fo- liis linearibus, L. Buchsdorn, In \ \ — in Deutſchland ſortlennmen. 261 In Spanien. Hat ſchwarze Beeren. 8 RRhhamnus alpinus; inermis, floribus dioicis, foliis duplicato - crenatis. L. Rhamnus inermis. Hall, Bey Wien, Negensburg, und im Elſas. 9 *Rhamnus /ineatus;, inermis, floribus herma- phroditis, foliis ouatis lineatis repandis, fubtus reticulatis. L. Chineſiſcher Rhamnus oder Baſtard⸗ 4 Jasmin. 10 Rhamnus feandens; Hill, Hort Kiew, Caroliniſcher fehlingender Rhamnus. CLX. I. Frangulau. Haben Beeren mit zwey Saamenförnern, - und keine Stacheln. ı #R. Frangula alnus; inermis, floribus mo- nogynis hermaphroditis, foliis integerri- mis. L. Cramer T. 43, Saulbeeren, Saulbaum, Pinnbols, Za⸗ pfenholz, Ahlkirſche, Spörgelbeer- ſtaude, Elſebaum, ſchwarze Erle, Sprecken, Sprickker, ſchwarze Schießbeere, wilde Kirſchen, Laͤu⸗ ſeholz, Laͤuſebaum, deutſcher Rha⸗ barberbaum, Hundsbaum, Grind⸗ holz, Pulverholz. Berry bearing Alder. Franz. Bourdaine ou Aulne noir baccifere. 00 Wächft aller Orten in Hecken, die aus deffen Holz aebrannte Kohlen werden vorzüglich zum Pulver gelobt, daher man fie auch Schiesbeeren nennet, N 53 b Fran- 262 Verzeichniß aller Baume und Stauden, b. 2 PR. Frangula latıfolia; foliis lanceolatis ru- 3 #R« Frangula‘ ag foliis ouatis ner- CLXI. I b Alaternus aurea, foliis e luteo variegatis. c Alaternus argentea, foliis ex albo variegatis. 2 5 4 Frangula oris foliorum ferratis. Hall. Eine Varierät mit breitern und rauhern Blättern. goſis. Mill. Breitblärtrige Saulbeeren. vofis. Mill, Rundblärtrige Saulbeeren. Sind vielleicht beydes Varietäten. R. Frangula americana ; foliis oblongo-oua- tis neruofis glabris. Mill. Americaniſche Saulbeeren. R. Frangula pumila; inermis repens, flori- bus hermaphroditis ‚' foliis ferratis. L. Saulbeeren vom Berge Baldo. Waͤchſt aus den Steinfelfen, I. ALATERNUS. Haben Beeren mit drey Saamenförnern. *R. Alaternus phylica; foliis ouatis, margi- | nibus crenatis glabris. Mill. Common Alaternus; The broad leaved Ala- ternus. *R. Alaternus glabra; foliis fabcordatis ferra- tis glabris. Mill. T. 16. I. The Staff tree, or Celaftrus. *R. Alaternus /atifolia; foliis ouato- lanceo- latis integerrimis glabris. Mill, *R. Alaternus anguftifolia;, foliis ouato - lan- ceolatis profunde ferratis glabris. Mill. Th welche in Deutfchland fortfommen. 263 "The narrow jagged leaved Alaternus, Cut- leaved Alaternus. b Alaternus anguftifolia, limbis aureis. Sind artige immer grüne Stauden, CLXII. IV. PALIURUS: mit fpigigen doppel- ten Stacheln. 1 *Rhamnus palivrus; aculeis geminatis, — riore reflexo, floribus trigynis. L. Paliu- rus /pina Chriſti. Mill. Chriſtdorn. The Chriſt's Thorn. Stanz. Porte Chapeau; Weil der Saamen einem Huth gleicher. Waͤchſt im Herzogehum Krain. . 2 *Rhamnus Zizyphus; aculeis geminatis, al- ’ tero recuruo, floribus digynis. L. Wilde Bruſtbeerlein. * Rhamnus /pina Chrifi; aculeis geminatis re- Gis, foliis ouatis. L. Können alle drey in Franfreih draußen er» halten werden, wenn man fie genugfam verwahrt, nicht aber bey uns, wiewol fie J gar gelinde Winter vertragen. CLXII. RHODODENDRON birfutum; foliis ciliatis nudis, corollis infundibuli- formibus. L. x Bergröfelein. The hairy alpine Dwarf Rofe- bay. " 2° Rhododendron ferrugineum; foliis glabris | ſubtus leprofis, corollis infundibuliformi- - bus. L. Jacquin Obf. T. 16. \ Smooth alpine dwarf Rofebay (Sweet moun- tain Role.) Bu R4 Sind 10) ee N BEL. BE 290 Fi se » 264 Verzeichniß aller Baͤume und Stauden, Sind beydes niedrige, auf den Alpen, vor⸗ nemlich in Oeſterrich und alien wachſen⸗ de, ſchoͤn blühende, Stauden, welche aber nicht qut anzuziehen find, | 3° Rhododendron chamaciflus; foliis — | corollis rotatis. L. Waͤchſt eben daſelbſt. 4 Rhododendron maximum; foliis nitidis ona- libus, obtufis venofis, margine acuto re- flexo, pedunculis vnifloris, L. Haid. -- T. 66. Catesb. 1. T, 17. | Wählt in Virginien, die Blätter gleichen denen von Kirfchlorheeren, | CLXIV. RHODORA canadenfis. L. Chama- | hododendron. Dubam. | Eine riedrige, Canadenfifche, ſchoͤn blühen 7 de Staude, J CLXV, ı RHUS ooriaria; foliis pinnatis, obtu⸗ — ſiuscule- ſerratis oualibus, ſubtus villo- fs. L | Der Berberbaum, Faͤrberbaum Airfch= | born- Airfehfolbenbaum, Sumach, (Schlingbaum) Eßigbaum. The Elm leaved Sumach. 2 Rus zyphinum; fo'iis pinnatis Inceoktis argute ferratis, ſubtus tomentofis. L. Americaniitber großer Sumach. Virginia fumach, or Stäg's horn, | Iſt dielleidt nur eine Varietaͤt von dem vor⸗ hergehenden; hat fdönes, bunt geftreife teg, aber weiches Holz. Rhus glabrum; foliis pinnatis ferratis lan- ceolaris, virinque nudis. L. Dil. Elth. T,.245. Der 82 welche in Deutfehland fortkommen. 265 Der glatte Sumach aus Neu⸗England. | The new England Sumach. In Canada Vinaigrier, der Kifigbaum genannt, Nach dem Ralın werden die fauren Beeren davon in America don den Kindern ohne Schaden grgeffen. Er wächft dafelbft zu einem’ dicken Baum, Rhus carolinianum; foliis pinnatis ferratis lanceolatis fubtus incanis , paniculacom- pada. Mill, Caroliniſcher Sumach. The Carolina ſcarlet Sumach. Rhus canadenfe ; foliis pinnatis, obfolete fer- ratis lanceolatis, vtrinque glabris, pani- cula compoſita. Mill. Canadenfifber Sumach. Ciinada Sumach, The fmooth Canada Sumach, Sind beydes vielleicht nur Varietaͤten. Rhus ———— folis pinnatis integerrimis, petiolo membranaceo articulato, L. Dill. Eith. T. 292. Sumech mir geflügelten Stielen. Narrow leaved Sumäch, Beech Sumach with Lentifcus leaves. Rhus jawanicum; foliis pinnatis ouatis acu- minatis ferratis, fubrus tomentofis. L. Ebinefifcher Sumach. Ale fieven Sorten wachfen zu mittelmäßigen Stauden oder Heinen Bäumen, Der zweyte wächft am ftärfften, Rhus Corinus; folũs finplieibus obouatis. L. Der Paruͤkenbaum. (Särberbaum.) RN 5 The > 1 266 Verzeichniß aller Baͤume und Stauden, The venice Sumach, or Goccygtin Kranz. Le Futter. - Vulgo, Cotinus. Waͤchſt ſchon in den füdlichen Drache von Deutſchland, u. hat im äußerlichen Wachs⸗ - thum nichts ähnlicheg mit den vorigen. Die übrigen Sorten von Sumach find afri⸗ | Re canifche weichliche Stauden. CLXVI. I. TOXICODENDRA. Mil. welche befondere männliche und weibliche Blu⸗ men, auch glatten plattgedruckten gereifele - ten Saamen haben. x - Rhus Toicodendron; foliis ternatis, folio- lis petiolatis angulatis pubefcentibus, caule radicante. L. Toxicodendrum pubefcens. Mill, Wolligter Giſtbaum. The hairy tree leaved Poifon-tree: orPoi- fon Oak. Auf feanzöfifch — aux puces, weil der Saft davon, wenn er auf die Haut kommt, rothe Flecken veranlaßt. 2 R. Toxicodendron radicans; foliis ternatis, foliolis petiolatis ouatis nudis integerrimis, caule radicante. L. Toxicodendron vul- cgare. Mill. Vulgo, Toxicodendron triphyllum glabrum, The fmooth treeleaved Poifon - tree. 3 R. Toxicodendron glabrum; folüis ternätis, foliolis ouato- lanceolatis glabris, caule E erecto fruticofo. Mill. Dill. Elch, T. 291. R. Toxicodendron crenatum ; foliis ternatis, foliolis ouatis ‚crenato - dentatis glabris. welche in Deutſchland fortkommen. 267 5 R. Toxicodendron voludile; foliis ternatis, foliolis ouatis incifo-ferratis glabris, caule volubili radicante. Mill. Poifon tree with a twining Stalk. R. Toxicodendron /erratum; foliis fepius ternatis, foliolis oblongo - ouatis rugofis ferratis, caule radicante. Mill. Treeleaved Poifon tree with a rooting Stalk, great Toxicodendron. Catesb. 40. Sind ſaͤmmtlich niedrige Stauden, R. Toxicodendron Vernix; foliis pinnatis integerrimis, petiolo integto zquali. L. Toxicodendron pinnatum. Mill. Die Gift - Kfche. The true Varnish Tree, Schwamp Sumach, Poifon - Afh. Stans. Le Vernis. Der Saft von diefem Baume hat etwas gif tiges an fich, fo daß man in America nach des Balms Erzählung leicht davon aufs ſchwellt. Bey uns ift feine Kraft wenis ger merklich, Mach des Millers Zeugnis geben die Hölzer von allen Toxicodendris beym Berbren- nen einen fchädlichen und wol gar tödtlis chen Dampf. R. Toxicodendron altifımum; +foliis pinna- tis feflilibus, lobis acuminatis. Mill. Der unechte Chinefifche Sirnisbaum, The Ipurious Vernice-T'ree. RIBES. Darunter gehören — ſonſt unterſchiede⸗ ne, Geſchlechter. CLVII. / * — Zu — u ee et nen Zune Te EEE EEE Zul — EEE TE EEE a Dr re u ei re ne er TE nr ——— 268 Berzeichnif aller Bäume und Stauden, CLXVII. I. RIBESIA ohne Stacheln. I #HRibes rubrum; inerme, racemis glabris pen- dulis, floribus planiufeulis. L., Dubam. Arbr. fr. T.T. p. 266. PL Gemeine Yobannisbeeren, Yobannis: trauben, Rübizelftaude, Sweet alpine Currants, Red- — Red Gooſeberries. Franz. Le Gtofleiller rouge, —— A grappes. Dubam. Arbr. fruit. T. J. ‘B 266. Pl. I. b Ribesfoliis ex luteo variegatis. c Ribes foliis ex albo variegatis. d Ribes fru&u albo, foliis ex albo variegatis. ©, Hausv. Tb. II. ©. 428. Sind Varieräten, 2 HRibes alpinum; inerme, racemis eretis, ‚bradteis flore longioribus. L. Cramer 7.28: Strausbeere, der Corintbenbaum, wilde Johannisbeere, Rechbeere. | The fweet alpine Currants, —— lea- ved Currant. Waͤchſt in hohen Gebirgen an Steinfeffen, | da deffen Zweige herunter bangen, Bey mir in den Gärten an der Sonne wählt | die Staude nicht uͤber zwey bis drey Schuh hoch, und bringe nie reife Früchte; Sch habe aber gefehen, daß fie im Schatten unter andern Bäumen acht Are neun Schuh hoch gewachfen ift. 3 MRibes nigrum; — racemis sig flo- ribus oblongis. L. Gicht⸗ - + 4 ar "Tue Fe welche in Deutſchland fortkommen. 269 Gichtbeere, Aalbeerſtrauch, Bocks— beeren, ſchwarze Johannisbeeren, Wendelbeere, ſchwarze Zeitbeere. Aalbeſing vom hollaͤndiſchen Aalbeſien. Fritſch. Black currants, Squinanci- berries. Stans, Caflis, Poivrier, Grofleiller à fruic noir, ©. Aausv. Th. II. ©. 433. 4 Ribes americanim; inerme, racemis glabris, ‚ floribus campanulatis, Mill. Duham. Arbr. fruit. T. I. p. 268. Americanifebe ſchwarze Johannis⸗ beere. American black currant. Aus Penfylvanien ; hat viel ähnliches mit den Gichtbeeren. Die Früchte find unſchmack— haft, daher die Staude nichts befonders bat, außer der Seltenheit, CLXVII. IL. GROSSULARIAE mit Stacheln. 1 ; #R. Groflularia criſpa; ramis aculeatis, baccis glabris, pedicellis bradea mono- phylla. L. Wilde Srachelbeeren, welfche Erbfen, Großalbeeren. Wild prickly Goofeberry. Stanz. Le Grofleiller Epineux fauvage. 2 iR. Groflularia hirſuta; ramis aculeatis, pe- tiolorum ciliis pilofis, baccis hirfutis. L. Garten Stacdelbeeren, ZAlofterbee» ren, Raubbeeren. b Grof- * 270 Verʒeichniß aller — und Stauden, bGroſſularia fru&u rotundo maximo vireſcen⸗ ie. H. anglic. p. 37. Duham. arbr. fruit. „bp. 272. ER, e Groflularia ſatiua, folüis flauefcentibus. d Groflularia fatiua, foliis ex luteo variegatis Sind Varietaͤten. "HR. Groflularia ree/inata; ramis fabaculeais, pedunculis bradtea eriphylia. L. Prickly Goofeberry with adark p pur; plish fruic. 4 R.Groflularia oxycanthoides; ramis undique aculeatls. L. Pill. Elth. p.166.T. 139. Canadenfifche Stachelbeern, Hudfon bay Goofeberry. Hat kleine glatte Beeren mit purpurfarbes . nem Gafte, und häufige aber weiche Stacheln. 5 R. Groſſularia Cynocbati; aculeis — bus, baccis aculeatis racemoſis. L. Stachelbeeren mit ſtachlichten Fruͤch⸗ ten aus Canada. | Currant with prickly berryes. Le Grofleiller Epineux & fruit en grappes. 6 R. Groflularia dioica. Diefer Art gedenfet Duhamel Arbr. fruit, y * I; I. S. 272 -CLXIX. 1 ROBINIA pfeudoacaria; pedunculis racemofis, foliis impari-pinnatis. L. © Americanifceher Schotendorn, Wun⸗ derbaum, Rupp.) The baftard acacia. Vulgo, Pfeudo - acacia. Woaͤchſt zu einem ziemlich hohen Baum, hat aber bruͤchiges Holz. Treibt ſtark aus der Wurzel; welche in Deutfhland fortkommen. 271 Wurzel; Schickt fid) gut vor den Fen« ſtern, indem die Blätter ein angenehmes Grün haben, die Zimmer nicht fo fehr verfinftern als die finden, und Fein Unge- ziefer nähren. 2 Robinia echinata; pedunculis racemofis, fo- liolis impari p®% 1atis, leguminibus echi- natis. Mill. Schotendorn mit ſtachlichten Schoten. Awmericon Acacia with a-prickly pods. Waͤchſt faft eben fo Boch als der vorige; hat. aber Fürzere und dickere Stacheln, auch breitere Blätter; Unterſcheidet fich vor— nemlich in den ftachlichten Schoten; die Blumen find weiß. 3 Robinia bifßida; ramis axillarıbus, foliis im- pari pinnatis, caule inermi hifpido. L. Rorbblübender Schotendorn. The fearlet flowering Locuft-tree, or the Rafpberry plant. Mill. T. 344. Car. III. 20. Giebt mit feinen fhönen purpurfarbenen Blu⸗ men ein fchönes Anſehen, und verdient bes Fannter gemacht zu werden; Die Zweige find über und über mit rörhlichen weichen Stacheln befest. 4 Robinia caraganna; pedanculis fimplicibus, foliis abrupte-pinnatis. L. —— Siberiſcher Erbſenbaum. 2 Tree - like Afpalatus. | Waͤchſt zu einem Fleinen Baum, kommt aus Siberien, hat eingelne gelbe Blumen, und N Ward vor einigen Jahren, als ein neuer, mit DIOR Mugen anguziebender, Baum empfoh⸗ — — u — tn — — — —— —— — —— — — — — — — N Ih | ‚ t 272 Verzeichniß aller Bäume und Stauden, empfohlen, ‘Er ſchlaͤgt früh aus, und || zeigt ſchon mie Ende des Aprils die Blus men, verliert aber auch dagegen ſchon mit Ende des Sommers die Blätter, welche eine lichtgrüne Farbe habın, und etwas taub find. Sein Saamen fol als Erbfen gegeffen wert“ Fönnen, er it aber klein, und in jeder Score fißen einzelne Kör- ner, welche zum Gebrauch zu ſammlen, nicht der Mühe werth feyn würde, 5 Robinia frutefcens; pedunculis fimplicibus, foliis quaternis fubpetiolatis. L. Siberifcher Afpalarus mit gleichfam | vergoldeter Borke. Shrubby Afpalatus wich a golden bark. Eine artig blühende, ſieben bis acht Schuß hoch warhfende Staude, hat unten an dem Ende des Stiels von den Blättern einen | Fleinen weichen Stachel. 6 Robinia pygmaea; pedunculis ſi fimplicifimis, foliis quaternis fefhlibus. L. dwerg Afpelatus. Smaller fhrubby Afpalatus with a yellow bark. Eine Fleine Knie hohe Staude, ift im Wae⸗ | thum der vorigen fehr ähnlich, nur daß fie niedrig bleibt, und mehrere Staceln hat. 7 *Robinia violaeea; racemis — bifloris, | foliis impari - pinnatis. L. Bade Be mitis; racemis pedicelli ternis, fo- iis impari - pinnatis , caule inermi. L. Sind beydes zarte ins Gewächshaus gehös rende Stauden, CLAX. welche in Deuffchland fortfommen, 273 CLXX. ROSA. | The Rofe Tree. Franz. Le Rofier, Das Gefchlecht der Roſen tft eines von der nenjenigen, welche unzählige Spielarten haben, worunter ſich ſchwerlich beftimmen läßt, welche davon beftändige und beſon⸗ dere Sorten, oder aber nur zufällige Bas tietäten find, Da fie unterdeffen größtenrheils durch ihre prächtige, ſchoͤn in die Augen leuchtende, und angenehm riebende, ‘Blumen eine Pflanzung vorzüglich zieren; fo ift es nö- thig, fich die befannten Sorten zu bemer⸗ fen, um fo mehr, da fie beftändig bleiben, und fich fortpflangen, einige auch etwas vorgügliches haben, und man hingegen an die fehlechtern, oder welche befanntlich nur Spielarten find, oder gar bey ung wild angetroffen werden, nicht leicht Kos fien anwenden, noch ihnen Pläge einräus men wird, welche beffer angetwandt wer, den fönnen, Ich werde daher die mir bes Fannten Sorten fämmilih anführen, da> mit ein jeder ſich die beften darunter auss wählen Fönne, und ſich nicht etwa, wie mir dergleichen Erempel bekannt find, aus England oder Holland mit Koften die ganze Sammlung von Roſen fommen laffe, da er denn alle und jede Epiclarten, auch die in allen Hecken wild wachſende Roſen theuer bezahlen muß, und am Ende wenig Arten mehr finden wird, als die er bey fich in gta Theil. 1.58, S allen J 274 Verzeichniß aller Bäume und Stauden, allen Gärten und bey jedem — — ten koͤnnte. LT #ROSA canina; germinibus ouatis, pe= dunculisque glabris, caule petiolisque aculeatis. L. Cramer T. 36, Blackw. T.g, | Die gemeine wilde Boſe, Heckenroſe, .Aundsrofe, Buctelvofe Hagshott Zageroſe, Hornroſe. Theé wild Briar, Dog-Rofe, or Hep-tree. Kranz. Roſier fauvage,, Gratecul. » | Waͤchſt in allen Heden und Büfchen; Hat gemeiniglich weiße Blumen ohne Geruch, wiewol der. Ritter Kinne ihr odorem gratiffimum beylegt; Zu Zeiten finder man fie auch mit hell fleiſchfarbenen, oder mit röthlichen Blumen, Die Zweige find mit großen Dicken, weißen, frummen, Sta» cheln befegt. Die Blätter findet man oft als mit einem gelben Roſte bedeckt. Die Fruͤchte fallen aus dem ovalen in das Kes gelförmige, find-fchön roch, und werden Hagebutte, Hagenbutte, Hahne⸗ butte, Haynbutte, Huͤfen, Hiefe, Wiepe, Wiebgen, Hashiften, Haͤt⸗ ſchapetſche, Hahnhoͤttgen, Hifften, Buntz, Schlafkuntz, (Arfchkigelm vom Franzoͤſiſchen Gratecul, Lonic.) ge⸗ nannt. An dieſer Sorte wachſen vornem lich die Schlafapfel, wiewol man ſie au an andern Arten finder. 2 zRofa Jbinofilima 5; germinibus globofis gla bris, pedunculis hifpidis, caule petiolisqui aculeatis. L. 3 welche in Deutfchland fortkommen. 275 Erd⸗ Dunen⸗ geld- oder Gaberrofen, The burnet- leaved Rofe, Wachſen neben den Feldern und in Hecken, bleiben niedriger als die vorigen, und fries chen mehr auf der Erden wıg. Die Blus men find mehrentheils weiß und vicchen, die Blumenblaͤtter find ungetheile, und die Früchte beynahe Kugelrund, Roſa fBinofifima ; foliis ex luteo & viridi ele- ganter variegatis. { | Rofa /prnofiflima ; floribus variegatis. Sind Varietäten, Rofa fpinis recuruis, foliis glabris feptenis, calycibus tomentofis, fegmentis fubpin- natis, tubis longis barbatis, Hal, Helver, nr. 1102. Sollte nad) der Befchreibung eine verſchie— dene, weiß blühende Art feyn, welche ich nicht kenne. conf. Fuchs. p. 650. 3 wRofa eglanteria; germinibus globofis, pe- dunculisque glabris, caule aculeis fparfis redis, petiolis fcabris, foliolis acutis. L. Die Weinrofe, Engeltierroſe, wohl. riechende Roſe. The fweer Briar, or Eglantine, Franz. Eglantier odorant. Treibt gerade, ſehr ſtachlichte Zweige, mit rauhen Blättern, welche mit kurzen roͤth⸗ lichen Härgen befegt fin». Die Blätter haben im Anfange des Srühjahrs einen ftarfen angenehmen Geruch, welcher dies fer Art einigen Vorzug giebt; Man fins der fie auch Pen Es ſcheint, daß man 2 fie — = — Een — — — — — — — y — — — — — — — * —— — ——— ee — > — —— — Be u ——— Fee ur — — — — — et * : | | 276 Verzeichniß aller Bäume und Stauden, | eben diefes Geruchs wegen zu Zeiten mit der gelben Hofe (27). verwechfele, deren Blaͤtter eben auchriehen; indem der Ritz ‚ter Linne und Kepfer Fl. Hal. p. 91 diefer Weinrofe gelbe Blumen geben, da fie doch meißröthlicht find. Die Früchte findrund, glatt, und werden zuletzt ſchwarz. b Rofa eglanteria flore duplici. Park. | The double blufh. fweet- briar. e Rofa femperuirens, The'evergreen Sweet-briar. 1 Sind Varietäten, | 4 iRofa villofa ; germinibus globofis aculeatis, pedunculis hifpidis, caule aculeis — is, petiolis aculeatis, foliis tomentofis. Große Hanebutten. Hausvat. & in. S. 524. The greater apple bearing Roſe. Soll auch hin und wieder, ſonderlich in En⸗ gelland wild wachſen, wird bey uns wegen der großen fleiſchigten Fruͤchte, welche zum Einmachen dienlich find, in Gärten gezo gen. Die. Kugel runden, über. und übe ftachlichten, Fruͤchte unterfcheiden fie von andern Roſen. Die Blumen ſind hellroth 5 Roſa inermis; caule inermi, pedunculis hi fpidis, calycis foliolis indiuifis, frudibu oblongis. Mill Zwepblumige Rofe obne Stacheln. Waͤchſt in der Schweiß, in Defterreich un Crain. Treibt viele gerade duͤnne ʒweige aus der Wu zel ohne Stacheln; wenigſtens figen “ gan | ‚welche in Deutfehland fortfommen. 277 ganz felten hier oder da einzelne Stacheln. Die Hlätter find lang, fehmal, glart, dün- ne. jedesmal an der Spige der Ziveige fommen zwo einzelne hellrothe Blumen, diefen folgen lange aus dem ovalen pyra⸗ ‚midenförmige Früchte, Die Blätter der Blumendecke find ungetheilt; Sie blühet früh im Srühjahr zum erftens und nachher im Auguft zum zweytenmal, obne jedoch fodann Saamen anzufeßen. Rofa alpina; germinibus globofis, pedun- eulis fubhifpidis, caule inermi. L. Sol nach denen vom Ritter beygefügren Synonimis die nemliche ſeyn; jene aber bat feine runde Früchte, die Stengel daran _ find auch nicht ftachlichr. Rofa mofchata ; cauleaculeato fcandente, fo- liolis fenis glabris, floribus vmbellatis. Miller. Die Bifamrofe, Muͤſkroſe. The greater Musk Rofe. Waͤchſt zehm bis zwölf Schuh hoch. Die grünen Zweige find mit kurzen diefen Sta» cheln beſetzt; die weißlichen Blumen wach» fen Büfchelmeife, und haben einen Bifam- geruch, Man hält diefe Art weichlicher als die übrigen, Rofa mofchata flore fimplici. Rofa moſchata minor fiore pleno, Sind Varieräten. Rofa alba; germinibus ouatis glabris, pe- dunculis hifpidis, caule petiolisque acu- leatis ©; Weiße - * ne aller‘ Bäume und Stauden, Weiße gefüllte Roſe. | J Common great white Roſe. Iſt die gemeine weiße Roſe, und vielleicht nur eine Varietaͤt von der Roſa ſpinoſiſſi- ma, wiewol der Ritter ſie als eine beſon⸗ dere Art anerkennet. b Rofa alba minor. The fimall white Rofe, e, Rofa candida femiplena, The lefs double white Roſe. Sind Varietäten, 8 . Rofa fandens ; caule- aculeato, foliis peren- nantibus, flore odorato. ‚Mil, Italiaͤniſche kletternde Roſe. The climbing Roſe. Treibt, wenn ſie angebunden, and ihr ges holfen wird, biszwölf Schub lange Schuß fe mit roͤthlichen Stacheln. Die Blätz ter find Hellgrün, und bleiben durch den Winter figen. Cie bringet weiße cinfa« ehe, ſtark ricchende Blumen, fängt im Sunius an zu blühen, und faͤhrt einen ‚großen Theil vom Sommer damit fort, - Die Früchte find Flein, rund, und ſtachlicht. 9 : Rofa femperwirens; germinibus ouatis pe- dunculisque hifpidis, caule petiolisque aculeatis. L. Dil. Elt. T. 245. f. 317. immer grüne Rofe. | The evergreen Muskrofe. Komme aus Spanien, fol nach dem Jac⸗ quin auch bey Wien wachſen. Treib ſechs Schuh hohe Schuͤſſe mit gruͤner Bor fe und weißen Stacheln. Die Blaͤtte find x Wwelche in Deutſchland fortkommen. 279 10 11 y ‘ A” find zugeſpitzt, von hellgrüner Farbe, wels che, da fie den Winter über nicht abfals len, biefer, Staude einen Vorzug geben, Die einfachen weißen ſtark riechenden Blu⸗ men fommen Bäüfchelweife im Auguſt, und Fahren fort bis im October, MRofa Pecundiſſima; germinibusglobofis, pe- dunculis ——— nudis, calycis foliolis indiuifis, foliis ſeptenis glabris lanceolato- oblongis, aculeis geminis axillaribus. So nenne ich eine bey Steyerberg wild ges fundene Roſe mit kleinen ſehr gefuͤllten ros then Blumen ohne Geruch. Sie treibt ftärfer als eine der übrigen aus der Wurs zel, und wuchert ſtark um.fih. Sie waͤchſt, wenn ſie in gutem Erdreiche ſteht, zu der Hoͤhe von zehn, zwoͤlf bis vierzehn Schuh. Die Borke der Zweige iſt doͤn hellroth; die Stacheln daran kommen al⸗ lemal paarweiſe unter dem Anfange eineg jeden Blaͤtterſtiels. Die Blätter find laͤnglicht, glatt, und roͤthlich. Sie ift eine derer am erften blühenden; die Blu⸗ men Formen einzeln, die Früchte find rund, die Einfönitte der Blumendecke endigen fi in ein grün Blaͤttgen. Vielleicht ift dcs Leyſers Rofi ymbellata, Fl. Hall. 92. die nemliche, ‚Rofa carolina; 'germinibus'globofis hifpidis, peduneulis fubhifpidis, caule aculeis fli- * pularibus, petiolisaculeatis. L. Did. Elth. T. 245: fı1y16. i Carolinifche Sumpfrofe, S 4 The N N ‚ ne ne Ge ee he 1 ne er re rn Ze m ch ZZ ZN nn — mb — p /——ememmem no ne 5 — PP.’ ELF 2 es m en ze hr KT tn Ti WERE ee 280 Verzeichniß aller Bäume und Stauden, - The fwamp- or Marsh Rofe, Rofa virginiana; inermis, foliis pinnatis, Dirjenige Nofe, welche ich unter dem Nas men der Caroliniſchen Sumpfrofe aus americanifchen Saamen gezogen habe, fommt mit dem Linnefchen Character nicht ‚völlig überein, daher ich zweifelyaft bin, ob eg dienemliche ober eine neue Sorte ſey. Die meinige gleicher im Wachsthum der vos tigen, daher id) fie damit verbinde; Sie treibt auch viele gerade rohe Zweige aus der Wurzel, aber nicht fo hoch; unter je- den Blarte ſitzen zwey Stacheln. Derer Blaͤttgen, welche doppelt geſaͤget ſind, duplicato-ferrata, ſitzen ſieben an einem Stiele. Die Blumen fommen fpät im Herbft an den Spigen der Zweige in Buͤ⸗ fcheln, haben aber feinen merklichen Ges, ruch; Ihnen folgen Fleine runde bräunlis che Früchte; Die Einfchnitte der Blumen⸗ decke find ungetheilt. Die fpäten Blumen geben ihr einen Werth. foliolis ouatis ferratis vtrinque glabris, calycis foliolis indiuifis. Mil, The wild Virginia Rofe, The Royal Virgi- nia Rofe with greater Burnet leaves. Kommt aus Nordamerica, Hat wenige einzelne Stacheln, waͤchſt bis ſechs Schuh hoch; die Blätter find länge licht, unten weißlicht, an den Kanten tief geſaͤget. Die jungen Zweige find purpure farben; Die Blumen kommen — ind | welche in Deutſchland fortfommen. 281 | | | 13 14 er find ohne Geruch; Die Einfchnitte der Blumendecke find ungetheilt. Roſa pimpinellifolia ; germinibus globofis, pedunculisque glabris, caule aculeis fpar- fis redis, petiolis fcabris, foliolis acutis. L. Rofa footiea; Mill. Aleine Pimpernell- Rofe. The burnet leaved fcotch Roſe. Steine der Eleinften, wächft felten uͤber Knie hoch, die Blätter find klein und glatt, und gleichen dem Pimpernell; die Zweige find mie vielen gelben Stacheln beſetzt; die Früchte find groß, kugelrund, glatt und ſchwarz. Rofa pimpinellifolia flore albo. Gehört vielleicht oben zu der zwoten Art. Rofa repen: ; foliolis feptenis lanceolato-acu- tis, petiolis fpinofis, So nenne ich eine ın Franken im Itzgrunde gefundene artige Roſe, welche niedrig auf der Erden wegfriechet, und ſchoͤne große bochrorh leuchtende Blumen hat, denen runde fcharfe Früchte folgen. Die Blaͤtt⸗ gen find glatt, länglicht und membraneus. Ich vermuthe, daf die Rofa rupefßris, Crantz Auftr. p.32, und Rofa pumila rubra au- ftriaca, Park. die nemliche fen. Rofa bi/pida; fpinofilima, pedunculis ger- minibusque hifpidis, foliis obouatis ternis vel quinis glabris obtufe-ferratis, foliolis calycis florem fuperantibus, Iſt eine andre don mir neben der vorigen in Franken gefammlete befondre Art, welche Ss; ſchoͤne — EEE EU GE | 282 Verzeichniß aller Sie und Stauden, \ fehöne dunkel purpurfarbene, wie ein Sammer fiheinende, Blumen bat, die : Einſchnitte der Blumendecke haben zwey aͤſtige Anhänge, die Fruͤchte ſind oval und ſtachlicht: Sie waͤchſt nicht über zwey bis drey Schuh hoch. Vermuthlich iſt Roſa auſtriaca, Crantz p. 36. die nemliche. 16 Roſa cinnamomea; germinibus globoſis pe- dunculisque glabris, caule aculeis ſtipula- ribus, petiolis ſubinermibus, L. Die Zimmet-Roſe. The cinnamon Roſe. Waͤchſt vier bis fuͤnf Schuh hoch; ige am erſten von allen Roſen zu bfühen, Die Blume ift zwar nur Flein, aber von einer angenehmen ins purpur fallenden Farbe, und riechee nach Zimmer. Die Zweige haben eine röthliche Borfe, und wenige Sachen. Die Blättgen find unten wol- igt, und die Einfchnitte der Blumendecke ungetheilt. b Rofa cinnamomea ; duplex. Man hat diefe Roſe einfach und gefüllt, bie letztere aber wird nur in den Gärten ger zogen. RT Re belsica ; caule 'aculento, foliis fubtus h “hirfutis, calycibus femipinnatis villofis. Mill, Die blaße niederländifche Roſe. The blufh belgick Rofe. Stanz. Rofer de grece & fleur rouge. Waͤchſt welche in Deutfchland fortfommen: 283 en —— Waͤchſt bis vier Schuh hoch, hat einen ſtach⸗ lichten Stamm; die Blaͤttgen ſind flach geſaͤget und unten rauh, die Stengel an den Blumen und die Fruͤchte ſind nicht ſtachlicht, aber rauh. Sie bringe haͤufi⸗ ge, nicht ſtark gefüllte, und fich nicht völs lig aufchuende, Blumen von mittelmaͤßi⸗ gem Geruche, welche rd die vorhergehens * folgen. Roſa belgica flore rubro. The red belgick Rofe. St eine Barietät mit etwas 2 Blumen, Roſa damaftena; caule aculeato, peduncu- lis hifpidis, calycibus‘pinnatifidis hirfutis. Mill. ——— Damaſcener Boſe. — The Damask Roſe. Treibt acht bis zehn Schuh hohe Shift mit grüner Borke und kurzen Starheln. Die: Dlättgen, deren fünf an jedem Stiele fisen, find oben grün und unten weiß, an den Kannten gemeiniglich bräunlich. Sie folger im Bluͤhen auf die vorherges hende; die rothen Blumen find nicht ftarf gefüllt, baben aber einen ftarfen Geruch, Die Blumenftengel und Früchte fir nd mit ftachlichten Haaren befegtz die Fruͤchte find länglicht. Rofa damafcena flore fimplici. Rofa damafcena flore albido, The white Damafk Roſo. Rofa = — — Mrs Hart’s Rofe. Sind Varietäten. e Roſa an Zn tn Zn A u 5 mL ham © U» „iz — — — — 19 e€ 284 Verzeichniß aller Baͤume und Stauden, Roſa omnium calendarum. Die Monat - Rofe. The Monthly Rofe. Bluͤhet durch das ganze Jahr, will aber, wenn ſie gut bluͤhen ſoll, in freier Luft uneingeſchraͤnkt ſtehen. Roſa omniuın calendarum flore albido. The white Monthly Roſe. Rofa omnium calendarum variegsta. The ftriped Monthly Rofe, Roſa preneflina; variegara plena. H. Eyf. Rofa bafılica ex albido colore & rubello varia. Dubam. Mill. T. 221. 2. Die bunte Rofe. The York, en Larcafter Rofe. Wird von Miller als eine Varietaͤt mit hies her aerechnet, fcheint aber doch unterfchier den zu feyn. Rofa imcarnata; caule inermi, pedunculis aculeatis. calycibus femipinnatis. Mil. Die Incarnat s Rofe. The Maidens blufh Rofe. Iſt einfach, und vielleicht die Stamm-Muts ter von einer oder anderer der Übrigen ges füllten Gartenroſen. Sie treibt vier Schuh hohe Zweige ohne Stacheln, das ‚gegen haben die Blumenftengel kleine Stas cheln. Die Blättgen find unten raub. Die Einfchnitte der Blumendecke haben Anhänge, die fünf Blumenblaͤtter find groß und breit, 20 20 21 welche in Deutſchland fortkommen. 285 Roſa prouincialis; caule petiolisque acnlea- tis, foliis ſubtus villofis, calycibus ſemi- pinnatis hifpidis. Mill. Die Provenzer Rofe, Provinz⸗Roſen, Anopf- Rofen, Kobl-Rofen. The prouince Rofe, The Cabbage Rofe, ft eine der befannteften und getoöhnlichfken rotben Gartenrofen, welche wegen des ftarfen Geruchs am mehrften geachtet wird, die Blumenblätter fchlieffen feft über eins ander, und geben der Blume die Seftale ‚eines Kohlfopfs, daher fie im englifchen the Cabbage Rofe, die Kohlrofe genannt wird, Rofa prouincialis major, flore pleno ruber- rimo. H. angl. T. 18. Scheint nicht von der vorigen unterfchieden zu ſeyn. Rofa majalis. Boerh. Die Mey-Rofe, kleine Provinz Rofe, Iſt eine Barierät mit Fleinern Blumen, wel⸗ che früh im Fahre hervor Fommen, daher man fie, um im Winter Nofen zu haben, in den Gewächshäufern und Stuben zu treiben pflegt; Sie erfordert aber oͤftere und viel Luft, wenn fie blühen. fol. Rofa mufeofa; caule petiolisque aculeatis, pedunculis calycibusque pilofiffimis. Mill. H. Anpl. 18. Die Mioftrofe. The Mofh prouence Rofe, Iſt vermurhlich nur eine Varietät von der vorhergehenden, Die Früchte find Fürzer - und u I nn 22 23 ng 2 286 — aller Blume und Stauden, 3 und dicker, anbey mit langen Elebrichten weichen Stacheln , gleib Haaren oder ei⸗ nem Mofte bedeckt. Sie unterfcheidee ſich dadurch von andern Roſen, daß fie faſt gar Feine Ausläufer aus der Wurzel treibt; daher fie denn ſchwer zu vermeh⸗ ren iſt. Rofı centifolia, germinibus ouatis peduncu- lisque hifpidis, caule hiſpido aculeato, petiolis inermibus. I, i Centifolien: Rofe. ‘The Dutsh hundrer leaved Rofe. Diejenige Urt, welche ich nah dem Miller unter diefem Namen verftche, und auf wels che der Linneſche Character nicht recht paßt, treibt vier Schub hohe; ſtachlichte, Schuͤſſe aus der Wurzel; an einem Stiele ſitzen drey oder fuͤnf Blaͤtgen. Die Blumenſtengel ſind mit kurzen braunen Haaren beſetzt. Die Blumen ſind platt, und beſtehen aus el unzaͤhlbaren kurzen, dichte in einander ge⸗ pueßten, Blaͤttgen, von dunkler ſchoͤner Farbe, aber ohne merflichen Geruch; die Früchte find Eurg, platt und breit,- und machen fie kenntlich; Sie bringt feinen reifen Saamen. Rofa gallica; germinibus ouatis pedunculis- que hifpidis, caule petiolisque hifpido- aculeatis. L. Eſſig⸗Roſe, Zucker⸗ Roſe. The red Rote; Pi: Iſt nur eine einfache Roſe, wovon mir nicht befannt ift, daß man eine gefüllte Varie⸗ taͤt welche in Deutſchland fortfommen. 287 tät hat, ‚obgleich einige Befchreibungen dergleichen anführen. Sie fol nach dem Jacquin bey Wien wild wachfen. Die Blumen beftchen aus fünf großen zufams menfchlieffenden und eine Kugel bildenden Hlättern, von dunfler erhabener Farbe, ‚und vorzüglich Eräftigen Geruch, daher man fie vor andern zum Gebrauch in der Mediein zu fammlen und zu trocknen pflege, Die Einfchnitte der Blumendecke find une getheilt. Roſa ex rubro & albo variegata; vulga Roſa mundi dicta I. B. The mundy Roſe. Eine von der Rofa Preneflins variegata 19 unterſchiedene Varietaͤt. BRolſa boloferica fimplex. Park, The fingle Velvet Roſe. Rofa bolofe rica multiplex. Park. Rofaflo- re pleno atropurpureo holoferico. Boerb. Die purpur Sammet-Roſe. The double Velvet Roſe. A. angl. T. 18. Miiller rechnet diefe beyde feßtere als Va⸗ rietäten zu der Roſa prouincialis, und hat noch eine dritte Darierät unfer dem Na⸗ men The Royal velver Rofe: Sie feheinen aber cher AbFömmlinge von diefer Effigs roſe zu feyn. Die purpur Sammer - Roſe iſt im Anſe⸗ hen die ſchoͤnſte von allen, ihre Farbe iſt dunkel purpur, und die Blumenblaͤtter glei⸗ chen einem Sammet, daher ſie beſonders bemerkt zu werden verdient. 24 nn — — — m TREE 5 288 Verzeichniß aller Bäume und Stauden, 24 Rofa francofurtana;, inapertis floribus, ala- baftro crafliore. H. R. Par. Die Srankfurter Rofe, Zucterpagen, The francfort Rofe. Stanz. Rofier à gros cul de Francfort. Iſt von geringem Werth, weil ſie die Blu⸗ men ſelten oͤfnet, auch keinen Geruch hat Die jungen Triebe haben unzählige Sta⸗ cheln, welche Haaren gleichen, und fich, wenn die Ziveige älter werden, verlieren. Die Einfchnitte der Blumendecke findohne merfliche Anhänge, die Fruͤchte aber groß und rund, 25 Roſa pendulina; germinibus ouatis glabris, pedunculis cauleque hifpidis, petiolis in- ermibus, fru&tibus pendulis. L. Dill. Eich. 245. f. 318. Die bangende Rofe aus Neuengland. Iſt niedrig, bluͤhet ſchon im Mey, und un⸗ terſcheidet fich in den Fruͤchten, welche uns terwaͤrts hangen an gebogenen Stengeln. 26 *Rofa indica; germinibus ouatis, peduncu- lisque glabris, caule fubinermi, petiolis \ aculeätis. L, Rofa chinenfis, germinibus ouatis, pedunculis foliisque vtrinque gla- bris, ramis petiolisque aculeatis, Jacqu. Eine, ein Gewächshaus erforndernde zierlia che, Nofe, mit Fleinen Blumen, welche einzeln an langen dünnen Stengeln hervors Fommen, Die Blätter find Flein, glatt, und glänzend, auch oft nur zu drey an eis nem Stiele. Diefe Sorte verdient noch weiter unterfucht und beftimmt zu werden, ‚ 27 welche in Deutfchland fortkommen. 289 27 Roſa lutea; caule aculeato, foliis pinnatis, foliolis ouatis ſexratis vtrinque glabris, pedunculis breuiſſimis. Mill. Gelbe einfache Roſen. The ſingle Vellow Roſe. Treibt viele bis zehn Schuh hohe, ſchlanke, ſtachlichte Zweige aus der, weit um ſich herkriechenden und wuchernden, Wurzel; Die Zweige find mit vielen braunen Stas cheln beſetzt; die Blätter find klein, hells grün, glatt, tief eingefäget, mehr rund, und haben einen ftarfen Geruch, Die Einfchnitte der Blumendecke gleichen aug« gehohlten Halbfugeln ohne Anhängen, _ 28 Rofa lutea multiplex. H. Angl, T. 18. Gefüllte gelbe Rofen. The double yellow Rofe. Wird als eine Varietaͤt von der vorigen an« gefehen, wächft aber nicht fo hoch, die DBlättgen find Fleiner, mehr cirfelrund, und ohne Geruch; die Früchte aber Ber platt und die. Sie will an der Mordfeite etwas ſchataigt, F doch nicht dumpficht ſtehen; In einer war⸗ men Gegend bluͤhet ſie nicht leicht, und die kleinen Brachkaͤfer verzehren die Blus men, ehe fie fich öffnen. Ich habe das von nie reife Srüchte geſehen. 39 Rofa punicea; cauleaculeato, foliis pinnatis, foliolis rotundioribus ferratis, petalis emar- ginatis bicoloribus. Mill. H. Angl. T. 18. Die öfterreichifehe oder —— Roſe. The Auftrian Roſo. ge Cheil. 1. Et. 7 Franz. ‚290 Berzeichniß aller Bäume und Stauden, Sans. Rofier d’Afrique, (Rofe pompon i couleur de feu.) Waͤchſt vier Schuh hoch, hat eyrunde glatte Fruͤchte; die Einfchnitte der Blumendecke find ungerheilt, und mit Eleinen rörhlichen Slandelu befegt, an jedenr Stiele figen fieben Eleine Blättgen ohne Geruch. Die DBlumenblätter find gelb, und auswendig ' vörhlicht. Die Stempel in der Mitte der Blume find dunfelpurpurfarben. ’ Daß diefes nur eine zufällige Varietaͤt fey, folte man daher urtheilen, weil man von ihr eine andre Spielart hat, welche aneie nigen Zweigen gelbe, an andern aber rothe oder Eupferfarbene Blumen träge, so Duͤhamel gedenfet noch einer neuen, aus americanifchen Saamen erzogenen, Roſe, welche nur zwey Zoll hoch. wachfe, aber noch nicht hinlänglich befchrieben ift. DViel- | leicht ift es Rofa virginiana humillima flore ex purpureo & rubro maculato. v. Kam- 5 pen Cart. n.43. Welche ich nicht befie, das _ her auch nicht beurtheilen kann, ob fie von der Birginifchen Roſe 12 unterfchieden ſey. CLXXL ı *ROSMARINUS Zarifolius ; foliis linearibus obtufis vtrinque virentibus. Mill. Roßmarin. The broad-leaved wild Rofemary. 9 2 BRoſmarinus anguflifolius ;. foliis linearibus, marginibus reflexis, ſubtus incanis. Miu. U Garten⸗Roßmarin. Garden Rofemary wich a narrower leaf. b *Rofimarinus angultifolius argenteus. c *Rofmarinus angultifolius aureus f. ftriatus, Wird welche in Deutſchland fortfommen, 291 Wird in allen Gärten gefunden, und des Sommers in die Erde gepflanzer, des Wins ters aber in ein Gewaͤchshaus gefeßt. In wärmern Gegenden hält er zur Noth in gelinden Wintern aus, wenn er in einem trocknen Boden an einemSpalier gegen We-_ ften oder Norden gepflanzt, und ftarf bedeckt wird, wie ihn denn Scopoli bey Fiume am Meere angetroffen hat. CLXXI. ı RUBUS frauticofus; foliis quinato-di- 33 gitatis ternatisque, caule petiolisque acu- leatis. L. - Srombeerenftaude, Bremen, Kratz⸗ beer, Brommer. Bramble, The common Rafpberry. Stanz. Ronce, Meure de Renard, Eine febr um fich wuchernde, und wegen ib» -. rer flarfen Stacheln höchft unangenehme, daher aus allen Pflanzungen auszurottens de Staude. Dagegen pflegt man folgen- de Varietäten der Abwechſelung wegen zu pflanzen, welche nicht fo ftarf wuchern, b. Rubus vulgaris major foliis variegatis, ce Rubus vulgaris major frudtu albo, Weiße Brombeere, d Rubus flore albo pleno. Gefüllte Brombeeren. e Rubus fpinofus, folüs & floribus eleganter laciniatis T. z. gl : Brombeeren mir Peterſilien-Blaͤttern. f Rubus vulgaris {pinis carens. H. R. Paris. Rubus slaber; foliis ternatis fubtus tomen- tofis, caule glabro. Mid. | 2 Backs⸗ j 292 Verzeichniß aller Bäume und Stauden, Bocsbeere, Poblnifcheer Brombeer- firauch obne Stacheln. | The Bramble without Thorns. Stanz. Ronce de St. Frangois. Iſt vielleicht nur eine Varietaͤt. \ 3 Rubus cefius; foliis ternatis fubnudis, latera- libus bilobis, caule aculeato -tereti. L. Blaue Kraßelbeere, Eriechende blaue Brombeere, Bockbeere, Suchsbeere, Taubenbeere, Ackerbrommer, blaue Kratzbeere. Eine auf der Erde fortfriechende Staude, woaͤchſt bin und wieder in den Saätädern, und gehört unter die böfe, fihwer augzun tottende, Unkraͤuter. | 4 Rubus ocidentalis ; foliis quinato -pinnatis, ternatisque, caule aculeato, petiolis tereti- bus. L. Dill. H. Elth. T. 247 | Pirginifche Himbeere mir ſchwarzer Srucht. The virginia Rafpberry with a blackfruit. \ Gleichet viel an unfere Himbeeren, ift fehr ſtach⸗ licht, und die Zweige find mit einem bläus lichten Staube bedeckt. Sie hat eigentlich ſchwarze Beeren von ganz ‚angenehmen Gefhmade; man findet aber auch eine Varietaͤt mit rothen Beeren. 5 Rubus odorarus ; foliis fimplicibus palmatis," . caule inermi multifolio multifloro. L. Woblriechende canadenfi ſche Brom⸗ beere. Sweet canada - or flow ering Rafpberry. Milk T. 22 % Gehört welche in Deutſchland fortfommen, 29 3 Gehört unter die fehönen, in allen Plantagen vorzüglich einen Plaß verdienenden, Stau- den, vermehrt fich aus der Wurzel. 6 Rubus hifßidus; foliis ternatis nudis, cauli- bus periolisque hifpidis. L. Stachlichte Canadenfifche Brombeere, Hat fehr ftachlichte Friechende Ranken. 7 B Rubus zdews ; foliis quinato - pinnatis terna- .. tisque, caule aculeato, petiolis canalicu- latis. L. Cramer T. 48. Hausv. Th. IR ©. 471: Bemeinesimbeeren, Zimbeckbeer, — beer, Hind⸗ Holl⸗ Hohl⸗ Haar⸗ Him⸗ pelbeer, Himmelbremen, Himbremen. The Hindberry, Raſpberry- — Fram- boife. Stanz. Le framboifier, — Arbr. fruit. T. ll. pP 255. P. r. b Rubus ideus, fru&u albo. Weiße Zsimbeeren. e Rubus zdeus leuis Aimbeeren ohne Stacheln. Sind Varietaͤten. 8 *Rubusmoluccanus ; foliis ſimplicibus cordatis ſublobatis, caule aculeato decumbente. L. Amboinenſiſche Himbeere. 9 *Rubusjamaicenfis ; foliis ternatis ſubtus to- mentofis, caule petiolis foliisque pubefcen- tibus, recuruato - aculeatis. L. Jamaicaniſche Brombeere. b Rubus flore albo pleno. Magn. Wäre nach dem Ritter Kinne eine Varie⸗ tät von dem vorigen. a 10* — Es Verʒeichniß aller Bäume und Stauden, Rubus canadenfis; folüs digitatis denis, wie nis ternatisque, caule inermi. L. Canadenfifche Himbeere. 11 *Rubus —— ; foliis ternatis fubtus'to- mentofis, caule hirto petiolisque aculeis „irecuruis. L. Oſtindiſche Brombeere. * Die letztern vier ſind weichliche ER welche ſchwerlich unfre Winter vertragen. werden, Nachfolgende vier Arten von Rubis find nur . Mflanzen, welche jährlich aus der Wurpel treiben, fich aber unter andern Stauden in eine Pflanzung ſchicken, daher folche, | um dies Geſchlecht volltändig zu machen, hier anzuzeigen genug ſeyn mag. S. den Hausv. Th. IL ©. 477. 12 Rubus /avatilis; foliisternatisnudis, Mpelig reptantibus herbaceis. L. Flor. Dam. 134. Brunitſchen, Steinbeer, (Bortsbeer.) Dwarf rock Bramble. Ich Habe fie bey Lahm in Franken gefunden, 13 RRubus ardieus ; folis terngtis, caule inermi vnifloro. L. Ackerbeeren. Die Fruͤchte davon werden in Schweden ſehr geachtet; die Blume iſt purpurfarben. 14 Rubus chamemorus; folüs ſimplicibus loba- tis, caule inermi vnifloro. L. Pautkenbeeren, Tetinbeeren, Thau⸗ beer, Kraͤtzbeer, Berg - Zimbeer, Wolkenbeerlein, nor wegiſche Br om⸗ beere. > The welche in Deutſchland fortkommen. 295 The dwarf Mulberry, or Cloudberry. MWächft in den Nordifchen Gegenden, ° 15 Rubus Dalibarda ; foliis fimplicibus corda- tis“indiuifis crenatis, fcapo aphyllo vni- Bro LINZ, ‚ 'Vulgo, Dalibarda. | Kommt aus Canada, ift gleichfalls nur eine | jährlich aus der Wurzel treibende Pflange. "CLXSII. ı RUSCUS acwearus ; foliis fupraflo- riferis nudis. L.® \ Maͤnuſedorn, Rußken, Brüsten, Brůuͤſch Myrtendorn, Bruſtwurtz, (Ste: chende Dalm.) Kneeholly, or Butchers Broom. Stans. Fragsn, Meurtre fauvage, Brufe. Waͤchſt in ſchattigen Wäldern in Stalien und Stanfreich. 2 Rufcus b port byllum; foliis ſubtus floriferis nudis. L. a Zapfenblatt, Auffenblatt. N Aus Italien. H b Rufcus latifolius, fructu ex medio foliorum J extrapendente. Dil. T. 251. | 3. Rufcus bypogloffum; foliis fubtus floriferis ſub foliolo. L. Vulgo, Vuularia officinarum, feu Bislingua. zZungenblatt. Woaͤchſt in Oeſterreich, Ungarn und Italien. 4 BRRuſcus androgynus; foliis margine floriferis. L. Dill. Eith. T. 250. Vulgo, Laurus alexandrina. The madeira Rufcus. Aus den Canariſchen Inſeln. RR ' Ta 5 Rufcus 296 Verzeichniß aller Bäume und Stauden, ? 5 Rufcus recemofus; racemo terminali herma- phroditico. L. 6 Ruſcus zrifoliatus; foliis ternis ouatis acu- minatis, ſupra floriferis nudis. Mill. 7 *Rufcus flexuofus; foliis ouatis acuminatis, N an fupra floriferis nudis, caulibus flexuofis. Mill, $ *Rufcus frutefcens; caule fruticofo ramofo, foliis lanceolatis rigidis, floribus pedun- eulatis terminalibus. Mill, Sind ſaͤmmtlich niedrige, immer grüne, ſchoͤ⸗ ne, ziemlich harte, Stauden, welche eis nen warmen Pla& haben wollen, und doch bey fehr Falten Wintern verfrieren, daber man auf allen Nothfall einige davon in Zöpfen bewahret. Die beyden lestern find nach dem Miiller weichlicher. CLXXIV. ı RUTA AMlueſeris; folũs inferioribus decompofitis, foliolis linearibus, fummis quinquefidis, trifidisque. Mill. _ Gemeine Raute. Smaller wild Rue, Waͤchſt urfprünglich in Spanien, gelanget zu der Höhe von zwey bis drey Schuh. 2 Ruta borzenfis; foliis decompofitis, floribus F odandris, ftaminibus corolla longiori- I . bus. Mill. "Garten Raute, Broad leaved Garden Rue, MWächft fünf bis ſechs Schuh hoch. b Ruta foliis variegatis. 3 Ruta 1 welche in Deutfchland fortfommen. 297 3 Ruta altera; foliis decompofitis, foliolis oblongo - ouatis, ftaminibus corollam zquantibus. Mill. Iſt vielleicht nur eine Varietaͤt von der vori⸗ gen, welche doch etwas niedriger bleibt. 4 *Rura chalepenfis; foliis fupra decompofitis, petalis ciliatis. L. Raute von Aleppo. Aleppo Rue. 5 *Ruta patauina; foliis ternatis feflilibus. L. Baſtart Raute, Baftard Rue. 6 *Ruta Zinifolia; foliis lanceolatis indiuifis. L. Spanifche wilde Raute. Wild fpanish Rue, wich a Flax- leaf. Sind ſaͤmmtlich immer grüne, ziemlich harte niedrige Stauden; wiewol fie bey ſtrengen MWintern zu Zeiten Schaden nehmen; die letztern drey find zaͤrter. SABINA. ©. Juniperus. CLXXV. ı #SALIX alba; foliis lanceolatis acu- minatis ferratis vtrinque pubefcentibus, ferraturis infimis glandulofis. L. Cramer ' T.1$. Gemeine weiße Weide, Wilgenbaum, Welge, Wicheln, zaͤhe Weide, bit: tre Weide, Selbe. The common white Willow. Stanz. L’Ofer. ft bey ung die gemeinfte und nußbarfte Wet de, daher ich ihr billig den erften Platz eins räume. Man fest davon bey uns Stäms 5 me, U a 298 Ber 1J zeichniß aller Baͤume und Stauden, me, welche alle drey oder vier Jahre oben ‚abgeföpft werden, und welche man daher ARopf Kolb: oder Pottweiden nennet, . Von deren Gebrauch habe ich ſchon oben. ‘©. 54 gehandelt, und nur noch hinzugus fügen, daß ich feit der Zeit das Alte fand und ganze Bremiſche durchreifet bin, aber nirgends bemerkt habe, daß man beym Ab⸗ koͤpfen Stangen ſtehen laſſe; Man haͤlt es vielmehr aus denen von mir angegebe⸗ nenUrſachen für ſchaͤdlich Blos, wenn man gezwungen iſt, zu einer Zeit, da die Wei⸗ den in vollem Safte und Triebe ſtehen, ſolche zu koͤpfen, fo iſt die Regel, daß man alsdenn nicht alle Zweige abhauen, und einige Zweige ſtehen laſſen muͤſſe, weil ſonſt der in großer Menge zuſchieſſende, und gar feinen Ausgang findende Saft veranlaflen mögfe, daß der ganze Stamm plager, oder in feinem eignen Saft erſtik⸗ Fet. Ich begreife aber nicht, wie der Bers Fafler des Auffages in dem Hannoverſchen Magazindarauf verfallen Fönnen, hieraus | eine Regel zu nehmen, daß man bey Kös F pfung der Weiden allemal Stangen ftehen Saffen folle. Eine Regel, die in großen - Haushaltungen, wo der Weidenbuſch uns entbehrlich ift, üble und gefährliche Fols . gen haben Fönntes daher habe meiner, Schuldigfeit erachtet, dagegen nochmalen zu warnem Wenn diefe Weide nicht gefönft wird, wächft fie 3. einem hohen und diden Baum. \ Man welche in Deutfehland fortkommen. 299 Man nennet in Schwaben und Defterreich al« le Weiden Selber, Selbinger, Salbinger. 2 MSalix purpurea; foliis ferratis glabris.lanceo- Br lais, inferioribus oppofitiss L. jo“ Rorhe gemeine Weide, Rothe⸗ Bind⸗ — weide, Bandweide, zaͤhe Weide, The longleavedæ ed Willow, Stanz. L’Ofer rouge. "Sie wächft zu einem Riemlichen Bi , bat zaͤhes Holz, und wird daher bey uns auch als Kopfweiden gezogen: Sie unterfcheis det ſich an der rorhbraunen Borfe, fon» derlich im Winter, wenn das Laub abges fallen if. "3 #Salix vitellina; folus ferratis ouatis acatis glabris, ferraturis cartilagineis, petiolis eallofo - puhdtatis. L. Die gelbe Weide, Goldweide, Dot- terweıde, Longleaved yellow '\WVillow, Goldftring, Stanz. L’Ofier jaune. Macht auch einen geraden Stamm, und läßt ſich zu Ropfweiden ziehen, bleibt aber Eleiner als die vorigen, Sie hat feines und zähes Holz, daher fie vonden Öärtnern zu Anbin- - dung der Bäume vorgezogen wird. Die orangengelbe Borfe macht fie kenntlich. 4 +5Salix pentandra; foliis ferratis glabris (oua- tis,) L Loorbeerblärtrige Bergweide, Bitter- weide, Saulweide, Schaafweide, Stechweide, Baummollenweide, Bayleaved Willow, Sweet Willow. Hat 300 Verzeichniß aller Bäume und Stauden, Hat breite, ovale, dicke, glänzende, glatte ‚Blätter, welche riechen, und deren Ober- fläche von einem dunflen angenehmen Grün if. Die Borke an den Zweigen ift weiß- licht, die den Loorbeeren einiger Maaßen gleichende Blätter unterfcheiden fie von al⸗ len übrigens Ua den meinigen habe ich ſechs Staubfäden gezähle. Ich habe fie nur einmal bey Siedenburg in einem Bru⸗ che gefunden. In Sachfen hat man einen Derfuc gemacht, die Wolle davon zu fammlen, 5 RSalix fragilis; foliis ferratis glabris ouato- lanceolatis, petiolis dentato-glandulofis. L. Sprocweide, Glasweide, Bruchweis de, Roßweide, Änaderweide, Selber. „ The Crack Willow. Waͤchſt ziemlich ftarf, hat aber nur brüchiges Holz, daher fie nicht weiter als zum Ein⸗ flechten in Zäunen zu nugen ift. Sie hat die ganz befondre Eigenfchaft, daß die juns | nen jährigen Neifer da, wo fie ausgewach« fen find, fich gar leicht ablöfen, als wenn fie gar nicht angewachfen, fondern nur an« geflebt gewefen wären, wenn man fie auch nur mit einem Singer anruͤhrt. 6 wSalix caprea; foliis ouatis rugofis, fubtus tomentofis undatis, fuperne denticulatis. L. Cram. T. 14. Soͤhlweide, Söble, Sablweide, Sal: len, Sälen, Palmweide, Bufchweide, Werftweide, Pfeifenbolz, Streich“ palmen, Aoblweide. Bread round leaved Sallow, Stanz. | welche in Deutſchland forffommen. 301 Franz. Marceau, Saule. Iſt aller Orten befannt, und giebt brauchbas res Holz. b Salix caprea, Iacifohia rotunda variegata. T. Eine Barierät mit ſchoͤn geſcheckten Blättern. 7 Salix acuminata, foliis oblongo - ouatis acu- minato -rugofis, fubtus tomentofis.. Mill. Spitzblaͤttrige Söblweide, Common Sallow. Iſt nicht fehr von der vorigen unterfchleden, fcheint aber doch mehr als eine Varietaͤt zu fen. Diefe fieben Sorten machen einen geraden regulairen Stamm. b) Weiden, welche mebr Bufchweife wachfen, und vornemlich zu Bez, J kleidungen an den Ufern der Slüffe und an Deichen dienen. 8 wmSalix zriandria ; foliis ſerratis glabris (lan- ceolatis.) L. Buſchweide, Borbweide, —— Hat glänzende, zugeſpitzte, Blätter mit Ihe “ren, und an beyden Seiten grün, dient zu Korbmacher » Arbeit, blüher im Suntus in langen, dünnen , cylinderformigen, Kaͤtzgen. 9 Salix amygdalina; foliis ſerratis glabris lan- ceolatis petiolatis, ſtipulis trapeziformi- bus. L. Weide mit Mandelblaͤttern. Almond leaved Willow. Hat hellgruͤne Borke, und lange ſchmale Blaͤtter mit kurzen Stielen und Ohren; Sie u 5 u ec 302 Verzeichniß aller Baͤume und Stauden, Sie find an beyden Seiten grün. Das Holz ift zäh und brauchbar. Sie gleicher - viel der vorhergehenden, Di 10. #Salix auriculata; foliis ſerratis glabris lan⸗ ceolatis, omnibus alternis. Mill. Almond leaved Willow that caſt its bark. Kommt der vorigen ſehr ähnlich, und ift viel- leicht nur eine Varietaͤt, welche fich jedoch dadurch kenntlich macht, weil fie die Borfe X an den Ziveigen jährlich verändert. Es ift um deswillen nörhig, fie zu bemerfen, weil fie fhlechtes und brüchiges Hoiz hat, und daher nicht angepflanzt werden fol, 11 H#Salıx helix; foliis ferratis glabris lanceolato- linearibus, fuperioribus oppofitis obli- quis. L. Gelbe niedrige Bufcbweide, Bachwei⸗ ‚de, Sandweide, Aagenweide, — ne Weide, Roſenweide. The yellow dwarf Willow. Bleibt niedrig; das Holz ift nicht fo zähe als von den vorigen, die Farbe der Bläts ter faͤllt in das bläulichte; die Zweige find eckigt: Die Korbmacher brauchen fie, 12 &Salix viminalis; folis fubintegerrimis lan- ceolato-linearibus longiflimis ; acutis,, fub- ‚ tusfericeis, ramis virgatis. L. Munt. T.12. Uferweide, Rorbweide, Aehmtswei⸗ de, Seilweide, Fiſcherweide, Krebs⸗ weide, Haarweide. Bey Haarburg Anepen oder Kneyenbuſch genannt. Hat unter. allen die längften Blätter, welche ſpitz zulaufen, oben grün und unten weiß, an Rn in Deutſchland — 303 an den Kanten aber gar nicht merklich ein⸗ geſchnitten ſind. Sie treibt jaͤhrlich lange Schuͤſſe, und hat zaͤhes Holz, wird daher zu Bekleidung der Ufer und zu Korbmas ‚chers Arbeit vorgezogen; Man beflanzt da» mit ganze niedrige Pläge, welche Anepen- bette genanntwerden. Gie erfordert aber einen guten Grund. 13 »Salix aurita; fohis integerrimis, vtrinque - villofis obouatis appendiculatis. L. Salbeyblärtrige Rempfweide, (Sand: werfweide Ocder.) Hat länglichte, der Salben ähnliche weiß⸗ lichte Blaͤtter. Ich habe ſie nur im Bre⸗ miſchen bemerket. 14 #Salıx baftata ; folüs ferratis glabris füboua- tis acutis fefhilibus, ftipulis fabcordatis. L. Hat eine rörhliche Burke, breite glatte Bläts ter und große Anhänge, oder Nebenblärts — gen: Wird ſeltener gefunden. c) Bleinere Weiden, welcye nicht ſo⸗ wol an den Ufern der Slüffe, als in den Heiden, Mooren und Suͤm⸗ pfen gefunden werden, und in der AausbaltungkeinenTiugenleiften. 15 MSalix arenaria; foliis integris ouatis fupra fubvillofis fubtus tomentofis. Bruchwerftweide, Heine rauhe Brüchn weide. Gledit. Waͤchſt an Suͤmpfen, bleibt klein, die Blaͤtter ſind an beyden Seiten rauh und weißlicht. 16 Salix incuhacea; foliis integerrimis lanceola- tis, ſubtus villofo - nitidis, ſtipulis ouatis acutis. L. Mat⸗ * 304 Verzeichniß aller Baͤume und Stauden, Mattenweide, Bruchweide, d. i. Salix ce/pitofa, nicht fragilis 5. weil fie in Bruͤ⸗ ern wächlt, Eleine Silberweide. Diejenige Weide, welche ich unter diefem Namen verftehe, und der die Hallerfche Beſchreibung völlig zufommt, wächft in der Heide in dürrem Sande, kriecht auf der Erde weg, bleibt Elein und ift eine ars tige Staude. Sie hat aber Feine ftipulas. Man finder im Sommer eine Menge runs der Fleiner Gallapfel daran, von fehöner feharlach Farbe, in der Größe eines Pfefs ferforns, welche man für Eleine reife Bee⸗ ven halten follte. Wenn die reifen Kaͤtzgen mit Saamen fi — oͤfnen, ſieht die Staude aus, als wenn ſie mit weißer Seide bedeckt waͤre. 17 pSalix repens; foliis integerrimis lanceolatis . vrrinque fubpilofis, caule repente. L, Waͤchſt an feuchten bergigten Stellen, vor= nemlich in Schweden, bleibf Flein, und friecht gleich der vorigen auf der Erde weg. 18 %Salix fufca; foliis integerrimis ouatis, fub- tus villofis nitidis. L | Burbaumblättrige Weide. 'Vulgo, Salix buxifolia. Hat braunrörhliche Borfe und röthliche Blu⸗ menkaͤtzgen, die Blaͤtter find nicht viel größer, als die vom Burbaum: Gie macht. eine artige Eleine Staude, 19 ySalıx rofmarinifolia;,; foliis integerrimis lan- ceolato- — ftridis ſeſſilibus ſubtus tomentofis. L ü Roß⸗ I welche in Deutfhland fortfommen. 305 Roßmarinweide, Rrebsweide, Girl— weide, Eleine Haarweide. Die Blaͤtter find unten haaricht, und gläns zen als Seide; Sie waͤchſt auf niedrigen Seldern. 20° ipSalix cimerea;. foliis fubferratis oblongo- 2I: 22 23 ouatis, fubtus fubuillofis, ftipulis dimi- diato- cordatis. L. Waͤchſt in den Wäldern an fumpfichten Plaͤt⸗ zen, die Blumenkaͤtzgen find bräunlicht. hSalix Zurfacea; procumbens, foliis ouato- lanceolatis, fubtus fericeis. Hall. Mioorweide, Waͤchſt bey ung in Torfmooren und fumpfichs ten Wieſen; Sie friecht auf der Erden weg, und ift ohne Mugen. Die Blätter find Anfangs braunroͤthlicht und oben ſtumpf: Iſt vielleicht mit der vorigen ei⸗ nerley. d) Weiden, welche auf duͤrren Ber, gen und den böchften Alpen wachfen. Salıx DER mites; foliis ferratis labris veno- fis. L. Die Zweige Eriechen auf der Erden weg, und haben Fleine, oben glänzende, unten haa⸗ richte Blätter. | Salix arbuſcula; foliis fubferratis glabris fub- — — ſubtus glaucis, caule frutico- fo. Iſt — eine Weide ans Sapland mit häufigen kleinen halbdurchſi ichtigen Blaͤt⸗ sr Theil, 1. St. u tern 4 306 Berzeichniß aller Bäume und Stauden, 1 * 24 25 26 a7 28 29 Salix reticulata; foliis integerrimis glabris gSalix berbacea; foliis ferratis glabris orbicu- i tern, welche, wenn fie in einen Garten- verpflanzt wird, eine, andere Geftalt ans nimmt. ouatis obtufis. L. Flor. dan. 212. y Unterfcheiber fih von den übrigen’ in denen Blaͤttern, welche unten weiß, aber nicht rauf, und mit unzähligen Adern durchzo⸗ gen find. Sie wähft nur auf den hoͤch⸗ Bergen, und kriecht auf der Erden fort. Salix glauca; folüis integerrimis fubtus tenu- iflime villofis ouato - oblongis. L. Waͤchſt ebenfalls nur auf den höchften Alpen, Salix /anata; foliis verinque lanatis fubro- tundis acutis. L. Die häufigen wollichten Blätter find am Rande gar nicht eingefchnitten, und. faft ohne Stiel. Salıx deprefJa; foliis integris fubtus villofis | \ lanceolato-ouatis, vtrinque acutis. L. Eine blos von dem unterfchiedenen Grunde | herrührende Varietaͤt. Salis Zapponum; folus integerrimis hirſutis lanceolatis. L+ Waͤchſt vornemlich auf den Alpen, in Lap⸗ land, auch in der Schweitz. Salix retuſo; foliis fabferratis — oboua« tis obrafiffimis. L. | Hat glatte alängende Fleine Blätter mit pa⸗ rollel laufenden Adern; Sie iſt nächft der folgenden die Fleinfte von allen. latis. L. Hor. dan. 117. an welche in Deutſchland fortkommen. 307 N Iſt nicht ‚allein die Fleinfte unter. den Weis den, fondern auch von allen übrigen Stau« den; hat Eleine, beynahe cirfelrunde, Dlätterz; die Zweige find kaum ein paar Zoll lang. Sie wählt auch in Oeſterreich und Norwegen, e) Sremdeldeiden, welche in Deutfch- land nicht angetroffen werden. 50 Salix bermaphroditica;, folüis ferraris glabris, floribus hermaphroditis diandtis. L. i Eine Schweden eigne Weide, welche mit der . Salix pentandra viel ähnliches hat. 31 Salix phylicifolia; folis ferratis glabris a ceolatis, crenis vndatis. L. Eine gleichfalls Schweden eigne Weide, der ren Blätter an den Seiten mellenförmig find. Die Anzahl der Staubfäden darin iſt veränderlich, Sie bat deren bald zwey, drey oder vier, 2.32 Salix myrtilloides; foiis integris — oua- tis acutis. L. Wird nur in den mitternaͤchtlichen Provinzen von Schweden gefunden. 33 Salix babylonica ; folis ferratis glabris linea- ri- lanceolatis, ramis pendulis. L. ? Die babplonifehe Meide, ni The weeping Willow, Stanz. Saule pareſol de l’orient, Saule de 1 Babylone. - — Unterſcheidet ſich an denen langen, dünnen, . ſchlanken, herunterhangenden, mit vielen ſchmalen, ſpitzen, glatten, Blaͤttern be⸗ ſetzten Zweigen. Sie waͤchſt geſchwind, ————— macht 308 Verzeichniß aller Baͤume und Stauden, — macht einen ordentlichen Stamm, und | ziert die Plantagen, wenn fie gefickt ans | gebraht wird, Sie fommt aus dem. Drient, 34 Salix gybtiaca ;-folüs fubferratis lanceolato- | Kommt aus Egypten, hat Furze, dicke, glatte, Der Ritter Linse hat berits in der neues CLXXVL Gemeiner Salbey; Scharlepkraut, The greater Sage. b Sale oualibus nudis venofis, petiolis fimplici- bus ftipulatis. L. Zweige, und gleichet der Salix caprea. ften Auflage von den Speciebus die Nas turforſcher aufgefordert, die Hiftorie der Weiden von neuen zu unterfuchen, und es ift diefes in Anfehung der deutſchen Weiden um fo mehr zu wünfchen, da die in denen mehrften Berzeichniffen von deuts ſchen Pflanzen enthaltenen Befchreibungen von einländifchen Weiden gemeiniglich un« volfommen, die deutſchen Namen auch, welche einer jeden Sorte zufommen, noch nicht recht beſtimmt ſind. Es iſt auch in der Haushaltung daran gelegen, zu wife fen, welche Sorte in jeder Art von Erds reich am beften fortfommt, welde Arten man am beften brauchen fann, und vor⸗ züglich anziehen fol, und wie die übrigen, da fie fih in einer. Gegend finden, zu nutzen find. ı SALVIA ofieinalis; folũs lanceolato- ouatis integris crenulatis, floribus fpica- tis, calycibus acutis, L. Deder. — 4 \ ’ ‚welche in Deutſchland fortfommen. 309 b Saluia major, foliis ex albo & viridi varie- gatis. Boerh. ce Saluia major, folüs ex luteo & viridi varie- gatis. Boerh. d *Saluia perelegans tricolor argentea belgarum. Boerh.. e Saluia major, floribus Andidis Boerh. f Saluia major arborefcens „ foliis vietis lace- ‚ris, fimbria aurea donatis. Boerh, Sind Varieräten mit geſcheckten Blättern, Saluia Zomentofa ; foliis infimis cordatis, fum- mis oblongo- ouatis ferratis tomentofis, floribus verticillato- fpicatis. Mil, Broad leaved fawed Sage. Saluia auriculata;, foliis lanceolatis, fzpius articulatis fubtus tomentofis, floribus fpi- cato-verticillatis, calycibus ventricofis. Mill. Sind vieleicht beydes nur Varietäten von der erften, Saluia bifpanica; ‚ foliis lineari - lanceolatis integerrimis tomenctofis, floribus fpicatis, calycibus breuiflimis venrricofis acutis. L. Spanish Sage with a Lavender Leaf, Ale diefe Arten von Salben find eigentlich niedrige, in die Küchen- oder Apothefers gärten gehörende, ftaudenartige Pflanzen, welche doch unter die Stauden gerechnet werden, und nebft andern Kleinen Staus den zu Ausfülung der Pflanzungen die, nen fönnen, k \ u3 CLXXVII. | - 3:0 Berzeichniß aller Bäume und Stauden, | CLXXVH. ı RSAMBUCUS mera; caule arbo- | reo ramofo, floribus vmbellatis. L. Cra- | mer T. 32.. Bemeiner Jollunder, Slidder, Slitter, | Schibken, Aolder, Baumbolder, - Holler, Reſken, — = Common Elder, ; Sranz. Le Sureau. b Sambucus foliis ex luteo variegatis. The blotched Elder, Yellow friped Elder. c Sambucus humilior frutefcens, foliis elegan- ter variegatis. d‘ Sambucus fru&u in vmbella viridi. €. Baub. Weißer Zollunder. - The white - berried Elder. Iſt nur eine Varierät. 2 Sambucus. racemofa; racemis compofitis ouatis, caule arboreo. L. Cram. T. 32.6. Rorber Berg - Aollunder , Hirſch⸗ Stein Berg-Wald- Trauben-Aol« der, Schiebgen, Zwirfebenftaude. Waͤchſt hin und wieder in Waͤldern, hat ſchoͤne fcharlad) farbene ‘Beeren, weswe⸗ . gen er an Stellen, wo fonft nichts mache fen will, einen Plag verdient. | "#Sambucus laciniata; foliis pinnatifidis, flori- bus vmbellatis,caule fruticofo ramofo. Mill. Hollunder mie dem Peterſi lienblarre, - ; ‚Parsley leaved-, or Cut- leaved Elder, 4 Sambueus canadenfis ; cymis quinquepartitis, foliis fabbipinnatis, caule frutefcente. L. Canadenſiſcher Aollunder., Canada Elder, american Elder. o> 5A ı welche in Deutfehland fortkommen. 311 “5 #Sambucus Zbulus; cymis'tfipartitis, ftipulis foliaceis. L. Mill. T. 226. Attigbeeren, Acerbollunder, Ottig, ‚ Haddig, Leldholder, Ackerholder. Niederholder, Sommerholder, Krautholder, kleiner wilder Holder, Heyland, Achtenſtaͤude, Actenbeer. Danewort, or Dwarf Elder, Stanz. Hieble,. Yeble: 0, Zeeibe alle Jahr aus der Wurzel neue Stens 5 gel, wächft unter andern Stauden, und dient zu Ausfülung der Lücken. 6 - Sambucus bumilis; caule herbaceo ramofo, foliolis lıneari- lanceolatis, acute denta- tis. Mill. Iſt von dem vorigen nicht merklich unters fihieden. CLXXVIIL. ı *SANTOLINA Chamecyparifjus; pedunculis vnifloris, foliis quadrifariam dentatis. L. Cypreſſen⸗Kraut. Common Lavender- Cotton, Brotany. Vulgo, Abrotanum foemina. Waͤchſt in den füdlichen Provinzen von Eus ropa. 2 Santolina rofmarinifoha; ped. vnifl. foliis linearibus, margine tuberculatis. L. Great Lavender Cotton with Roſemary leaves. Eine kaum den Namen einer Staude verdie⸗ nende ſpaniſche Pflanze. 3 vsantolina alpina; ped.vnifl.foliũs bipinnatis, J caulibus fimplicibus, L. Eine italienifche ſtaudenartige Pflanze, U4 4* 312 Verzeichniß alfer Bunte und Stauden, ‘4 *Santolina anthemuides; ped. vnifl. foliis bi- | j | pinnatis, caule ramofiffimo villofo. . an Santolina Chamzmelifolia. Mill, / 5 " * Santolina villofa, ped. vnifl. calycibus glo- | bofis, foliis quadrifariam dentatis tomen- tofis. Mill. 6 *Santolina decumbens; ped. vnifl. caulibus de- cumbentibus, foliis linearibus — riam —— Mill. 7 *Santolina virens; ped. vnifl. foliis —— longiſſimis, bifariam dentatis. Mill. 8 *Santolina minor; ped. vnifl. foliis linearibus confertis obtufis. Mill, 9 *Santolina 'chamemelifolia; ped. vnifl. foliis longioribus tomentofis duplicato - den- tatis. Mill, Sind vieleicht nur Varietäten, welche ſchwer⸗ lich bey uns ausdauren werden, CLXXIX. *SCHINUS Molle; foliis pinnatis, fo- | liolis ferratis, impari longiflimo, petiolis zqualibus. Mill. T. 246. ' ‘The Arbor Molle. Kommt aug Peru, Wird von Duͤhamel unter den — | den Bäumen aufgeführet; erfordert aber ein Gewächshaus, und nimmt mit mäßie ger Wärme vorlieb. ‚CLXXX. SCUTELLARIA alpina; foliis ouatis . erenatis, ſpicis imbricatis. L. Eine Alpen, Staude. SENECIO virginiana, S. Bacharis. CLXXXI. ı *SIDERITIS canarienfis; fruticofa villofa, foliis cordato-oblongis acutis pe- tiolatis, | | | | | welche in Deutfchland fortkommen 313 tiolatis, ſpicis verticillatis, ante flores- eentiam nutantibus, ramis diuaricatis. L. Iron. wort. Aus den canarifchen Inſeln. Hat wollige Blätter und weiße Blumen. 3 *Sideritis cretica ; fruticofa tomentofa, foliis cordato- oblongis obtufis petiolatis, ramis diuaricatis, ſpicis verticillatis. L. H. amſt. Il. T. 99. Aus der Inſel Candia, bat weiße haarigte, fünf Fuß hohe, Stengel, verfriert bey ‚ftarfem Froſt. 3 *Sideritis /priaca; fruticofatomentofo-lanata, foliis lanceolatisi integerimis; floribus ver- ticillatis. L. Kommt aus der Inſel Candle; hat gelbe | Blumen. CLXXXI. ı *SIDEROXYLUM «ecandrum; fpinofum, foliis ellipticis. Linn. Mant.48. Kifenbaum. Dieſer Baum, ober gleich unfre Winter in freier Luft fchwerlich vertragen wird, wird hier doch billig ertwehner, da ex dem ſchwoͤb⸗ berfben Garten, fo viel bisher befannt morden, nur allein eigen, und außer dem Ritter Linne von Niemanden befchrie> ben iſt. Er ift, fo viel man weiß, ches dem aus Saamen erzogen worden, den der Stifter des Gartens vor obngefehr fechzig Sahren über England, vermuths lich aus Südamerica erhalten hatz wenige ftens find zu gleicher Zeit die sehe Pom⸗ pelmuß, (Hausv. Th, II. S. 566) Us der - 4 314 Verzeichniß aller Baͤume und Stauden, der Tulpenbaum Drachenblutbaͤu⸗ me, und dergleichen mehr aus Saamen gezogen worden. Der Saame ward dero Zeit unter dem Damen Black amerieca - Hawthorn geſchickt. ⸗ Es iſt davon nur ein einziger Baum vorhan⸗ den, welcher einen geraden Stamm, mit | tief aufgefprungener: gräulichter Borke, getrieben, und bey feinem, wenigfteng > ſechzigjaͤhrigem, Alter, in der Dicke nicht über zehn Zoll im Umkreiſe zugenommen“ hat; vieleicht ift daran Schald, * er in einem Kaſten ſteht. Das Holz iſt feſte, ſchwer, und weiß. Er treibt eine Menge kleiner ſchwaͤrzlicher Wurzeln, und hat oben eine ſchoͤne ſtark belaubre regelmäßige Krone, und nur ein⸗ . gelne siemlich ſtarke Stacheln. Die Blaͤt⸗ ter find dünne, membraneus, glatt, mit vielen fichtbaren Adern durchflochten ; und da er ſolche beſtaͤndig behält, und anbey feine Knoſpen hat, fo-vermuthe, daß er im Winter draußen nicht aushalten wuͤr⸗ des denn einen Verſuch zu machen, bat man mit diefem einigen Baum nicht wagen dürfen, fondern er wird in einem N Falten Gewächshaufe verwahrt; wo denn die Fleinen zierlichen Blumen fchon im Winter hervorfommen, im Frühjahr fers ‚ner aufblühen, und fo durch den Soms mer fortdauren, Er hat verfchicdentlich kleine fchwarze »faftige Beeren angefett, (2 aber-feinen Saamen zur Bollfommenheit gebracht: . er ; 5 4 welche in Deutfchland fortkommen. 3 15 2 *Sideroxylum zenax; inerme, foliis deciduis "lanceolatis fubrus tomentofis, pedunculis filiformibus. L. Eine neue, in Carolina an trocknen Anhoͤ⸗ hen wachſende, Staude. CLXXXIII. *SILENE Muticoſo; petalis bifidis, caule fruticofo, foliis lato -lanceolatis, panicula trichotoma. L. Eine Sicilianifehe, roth blühende, etwas Jaarte niedrige Staude. SILICVA Duham. ©, Ceratonia. SILIQUASTRUM. ©. Cercis. CLXXXIV. *SINAPIS pubefcens ; filiquis pubes- centibus erectis, roftro compreflo, foliis Iyratis villofis. L. Eine niedrige Sicilianifche Staude. CLXXXV. ı *SMILAX afera;»caule aculeato - angulato, foliis dentato -aculeatis corda- tis nouemneruis. L. Unechre Chinawurzel, Stechwinde, Rough Bindweed, Wählt in Stalin und Spanien in den Heden, 2 *Smilax excelfa;, caule aculeato angulato, fo- his cordatis inermibus nouemneruiis. L. Morgenlaͤndiſcher Smilax, oderStech- winde. 3 *Smilax china, caule aculeato teretiuſculo, foliis — ouato- cordatis, — queneruiis. L. China⸗ Wurzel, China root. X 4Smi- 316 Verzeichniß aller Bäume und Stauden, 4 Smilax,farfaparilla; caule aculeatoangulato, foliis inermibus ouatis retufo- mucronatis trineruiis,. L. Sarfapsril. Waͤchſt in Birginien und den fübtichen Deo vinzen von America. 5 *Smilax rotundifolia; caule aenleäter tereti, foliis inermibus cordatis acuminatis fep- temneruiis. L. | Waͤchſt in Canada, 6 _Smilax /aurifolia; caule aculeato tereti, fo- liis inermibus ouato-lanceolatis trineruiis. L. Catesb, 15. R Waͤchſt in Virginien und Carolina bis zw. funfzehn Schuh hob; hat die dickften Blätter und ſchwarze Beeren, und ift dort ‚eine eben fo unangenebme, in den Hecen fich anfhlingende, Staude, als bey ung i die Brombeeren. 7. Smilax tamnoides; caule aculeato tereti, fo- lüis\ inermibus: cordatis oblongis feptem- neruiis. L. Catesb. 52. Waͤchſt in Virginien und Carolina. 8 *Smilax caduca; caule aculeato tereti, foliis inermibus ouatis trinerulis. L. Waͤchſt in Canada, 9 *Smilax bona nox ; caule inermi angulato, fo- - 0.0. lüs eiliaro -aculeatis. L. MWäsft in Carolina. 10 _ Smilax lanceolata; caule inermi tereti, foliis inermibus lanceolatis. L. Catesd. ll. 84. Wuaͤchſt in Virginien. J4ı melche in Deutfchland fortkommen. 317 ı1 Smilax pfewdo-china; caule inermi tereti, fo- his“ inerm:bus caulinis cordatis, rameis I" ouato - oblongis quinquenerutis, L. Waͤchſt in Virginien. Sind ſaͤmmilich immer grüne kletternde Staus den, welche in weichen Wintern vielleicht bey uns, ſo wie in England und Frank⸗ reich, an einem warmen Platze aushalten moͤgten, eigentlich aber ins Gewaͤchs haus ehoͤren. CLXXXVI. 1ı #SOLANUM Dulcamara; caule inermi frutefcente flexuofo, fohis Be rioribus haftatis, racemis cymofis. L Alfvanten, Alpranten, Hindſchkraut, Bitterſuͤß, Je laͤnger je lieber, wil- de Stickwurz, Maͤuſeholz. Woody night fhade, Bitter ſweet. Franz. Morelle grimpante, Vigne de Judee, Eine Eletternde, aller Orten in Hecken wachs fende, Pflanze, -b ‚ Solanum fcandens, feu Dulcamara flore albo, Salanum fcandens, feu Dulcamara florepleno. _ Solanum fcandens, feu Dulcamara foliis ex aureo variegatis, e Solanum fc fcandens, feu Dulcamara, foliis ex albo variegatis. 2 *Solanum pfeudocaßflcum ; caule inermi fruti- cofo, foliis lanceolatis repandis, vmbellis fefhlibus. L. Vulgo, Amomum plinii. Shrubby berry bearing N'sht fhade, 3 ' *Solanum bonarienfe; caulefubinermi frutes- - cente, foliis cuneiformibus finuato-repan- dis. L. Nill. T. 294. Weſt⸗ na 318 Verzeichniß aller Bäume und Stauden, tuffelblumen. ‘ | Weſtindiſcherẽ Tachtfehattenmit Rare Treelike Nighrfhade of Buenos ayres, with 5 flowers ie the Patatoe. Beyde, die Gewächshäufer gierende, Stau⸗ den rechnet Duͤhamel unrecht unter die im Freien ausdaurehde, CEXKKVII. 1 #SORBUS aueuparia; foliis pin- natis ytrinque glabris. L. Cramer T. 18. Dogelbeeren, Ouitſchern, Ouitſchen— baum, &&uitfchbeeren, Abereſche, Abraſch, Ebereſche, Everefche, Eſch⸗ röfel, Arſchroͤſel, Areßel; Ebiſch⸗ Kibifch- Eibraſch⸗ Ebriſch⸗ Ebritz⸗ baum; (&ualfter: Piblbeer- Lim⸗ baum) Hausv. Ih. I. ©. 521. The Quickbeam, or Quicken tree, Moun« ‚ tain afh. Stanz. Le — Cormier, Corretier, Sorbier fauvage, Sorbier des ofifeleurs, Sourbier , ‘Sormier, Harlaflier , Branfis. b Sorbus fylueftris foliis ex luteo variegatis. Eine ſcheckichte Varietaͤt. Wenn dieſer Baum nicht ſo gar bekannt und gemein bey uns waͤre, ſo wuͤrde man ihn fuͤr einen der ſchoͤnſten halten. Er waͤchſt ziemlich leicht, fehnell, und: requlair: bringt im Fruͤhjahr bald große Büfchel von weißen Blumen, bat ein huͤbſches taub, welches nicht leicht von Ungezies < fern Angetajter wird, und pflege im Herbft über und tiber mit feinen fehönen rothen Beeren bedeckt zu feyn, weiche eine anges 7 nehme. welche in Deutſchland fortkommen. 319 nehme Speife für die Vögel find, und ſolche herbey losfen, Daher diefer Baum . fi) in Pflanzungen gut ſchickt; Nur dürs fen feine zarte Pflanzen nahe daneben ges fest werden, weil die Wurzeln fich weit ausbreiten, und gerne Schöslinge aus» treiben. Das Holz ift brauchbar und nimmt eine Pos litur anz die Früchte geben, che fie reif find, eine Medicin, und wenn fie getrock⸗ net und pulverfire find, fo man ein Brode daraus backen Fönnen, Bey mir finde ich in allen Fruͤchten vier Pi- ftillos und fo viel Fächer, jedes mit zwey Kernen. Es werden aber felten alle acht Kerne reif, alsdenn ı fheinet eg, als wenn die Frucht nur drey Faͤcher habe, 2 #Sorbus domeftica; foliis pinnatis ſubtus to- mentofis. L. Cram.T. 21. Hausv. Ihe III. S. 520. Spierling⸗ Sper: Speer: Sperbirte Sperber- Bam, Speierling, Eſche⸗ rigen, Eſchroͤßlein, Adeleſche, Dreck: für, Sorbbirnen, (Agarbbaum, fr oben ©. 23.) ‘ The Sorb-tree, the cultivated Service, or the pear[haped true Service. Stanz. Le Cormier, ou Sorbier cultiv&, Diefer Baum ift im Laube dem vorigen fehr ähnlich, und kaum zu unterfcheiden, die Blumenbüfchel find aber Fleiner, und die nur einzeln anfegende Früchte find größer, haben 4 320 Verzeichniß aller Bäume und Stauden, haben die Geſtalt einer Birn, und Fönnen, wie diefe, roh gegeflen werden. Die Früchte follen au, gleich den Birnen, fünf Fächer, in jedem aber nur einen Kern haben. ch habe verfäumt, fie zu unterfuchen, F Das Holz von diefem Baum fol eines der härteften feyn. | Dübamel führe mehrere Varietäten an, welche zufäliger Weife aus Kernen ent« fanden zu ſeyn ſcheinen. b #Sorbus fatiua fructu ferotino minori — nato rubente. Tourn. Sorbapfel, Sperapfel, Spierling mit runder Frucht. The.round late ripe Service, Man fieht diefen nur als eine Varietät von jenem an, obgleich beyde eben fo als die. DBirn: und Apfelquitten beftändig unters fhieden find und bleiben. Die Früchte an diefem find rund als ein Apfel, Elein, und werden fpäter reif. 3 Sorbus bybrida; foliis femipinnatis, fubtus tomentofis. L. Pl. rar. Fafc- I. T. VI. Stanz. Le Cormier de Lapponie, Es ift dieg der einzige Baum, welcher mei» nes Willens in neuern Zelten in den nords lichen Provinzen von Europa neu entdeckt werden fönnen, Der Ritter fieht ihn als zufäßliger Weile aus dem Cratazgus aria und. Sorbus aucu- paria entitanden an; welches zweifelhaft wird, wenn er fich, wie ich vermuthe, aus welche in Deutfehland fortkommen, 321 aus Saamen fortpflanzt. Da alle aus einer Bermifchung entftandene Maulthies te fich nicht zu vermehren pflegen, CLXXXVIL ı #SPARTIUM foparium; foliis ternatis folitariisque, ramis inermibus an- gulatis. L. Cram. T. 50. Bram, Gelfter, Pfriemenkraut, Wir. feben, Haſenheide, Rehheide, Gri⸗ nitzſch, Buͤh⸗ oder Kuͤheſchooten, Ginſter, Wildesbolz, Grinzſche, Schachkraut, Seauenfchüchel, Gruͤn⸗ ſpan, Gruͤnling, Pfingſtblume. Common green Broom. Eine bis ſechs Schuh hoch wachſende holzig- te Staude; bat hartes, fhön weiß und braun geflammtes, Holz, giebt, wenn fie in Bluͤthe ſteht, ein feines Anfehen, wuchert aber ungemein um fich, und ers ftickt andre Pflanzen, daher fie blos auf fterile Plaͤtze gehört, wo fonft nichts wach» fen will. Sn dem Hannoͤveriſchen Magazine von ‚1768 gefchahe der Vorfehlag, daß man fie zu Schaffutter ordentlich anbauen fol» te; man würde aber übel fahren, wenn man einen fonft zu nußenden Acker dazu nehmen wollte, da man fie nicht wieder ausrotten Fann. Die Blumenfnofpen macht man wie Kappern ein. ‘2 Spartium Jufıtanicum , foliis ternatis, foliolis cuneiformibus, ramis inermibus angulatis. Mill, } ger Theil, 1. St. & Por 322 Bergeichni aller Bäume und Stauden, Portusiefifche Oeniſta. | Portugal Broom. 3 Spartium birfagum;, foliis ternatis petiolatis, foliolis lineari - lanceolatis, hirfutis, ramis inermibus angulatis. Mill. 4 Spartium glabrum ; foliis ternatis glabris fef- filibus, ramis inermibus angulatis, legu- | minibus glabris. Mil, v Diefe dry legtern feinen von der erftern nicht merklich unterfehieden zu ſeyn. | 5 *Spartium junceum; ramis oppofitis teretibus, apice floriferis, foliis lanceolatis. L. Spaniſche Genifte. Rufh -or Yellow fpanifh Broom.. Wächft zu einem mittelmäßigen Baum, und läßt fich ziemlich an die Kälte gewöhnen. 6 *Spartium mono/pernum;, ramis angulatis, ra- cemis lateralibus, foliis lanceolatis. L. Weiße kleine ſpaniſche Geniſta. White fpanifh Broom. Iſt — gehoͤrt ins Gewächshaus, macht einen Buſch. 7 . Spartium radiatum; foliis ternatis linearibus | fefilibus, petiolis perfiftentibus, ramis oppofitis angulatis. L. Geſtirnte Geniſta. Radiated ſtarry Broom. Mill. T. 259. 1. Unter allen Sorten von der Geniſta iſt dieſe eine der artigſten. 8. *Spartium angulatum; foliis ſolitariis ternatis- | que, ramis fexangularibus,apice floriferis.L. Orientaliſche Geniſta. Eaſtern Broom. welche in Deutſchland fortfommen, 323 | 9 *Spartium /Pinofum; folüis ternatis, ramis an- gulatis fpinofis. L. Stacblichrer Cytiſus. Prickly Cytifus. Iſt faſt ſchon zu zart für unfer Clima. o -*Spartium ‚fepiarium ; foliis fuperioribus fili- formibus, ramisfcabris. L. Eine weichliche Pflanze vom Borgebürge der guten Hoffnung. ‚I Spartium purgans;, ramis teretibus ftriatis, foliis lanceolatis fubfeflilibus pubeſcenti- bus. L. u Sranz. Le Genet purgatif, ou le Genet grillot. \ 12 Spartium complicatum ; foliis ternatis, folio- lis conduplicätis, caulibus inermibus pro- ftratis glabris, leguminibus fcabris. L. Weißblärtriger ſpaniſcher Cytiſus. 13 Spartium arborefcens; caule arboreſcente ra- mofo aculeato, foliis cuneiformibus con- M. fertis, floribus folitariis alaribus, Mil. Afpalatus Fbenus. L. Weftindifches Ebenholz. Ebony of the Wettindies. k Diefer in Jamaica zu Haufe gehörender, al ⸗ fo für unfre Witterung fich nicht ſchicken⸗ der, Daum giebt ein fehönes dDunfelbrau- nes Holf, Le Bois des Isles genannt, wels ches in England und Sranfreich viel zu fel- ner Tifchlerarbeit verbraucht wird. CLXXXIX. ı SPIRMÆA Jalicifolia; foliis lanceo- latis obtufis ferratis nudis, Roribus dupli- cato- ramoſis. L. n 2 Ge IN 324 Verzeichniß aller Bäume und Stauden, 2 Weiß blübende americanifehe Spier- Gemeine Spierftaude. Vaulgo, Spirza Theophrafti. Munting. T.48. “ P- 203. The. common Spirxa Frutex. Drobwort! Spirxa alba; fotiis lenceolatis acute - ferratis, floribus paniculatis, caule fruticofo, Mil. T.a57:.122 ſtaude. Iſt von der vorigen kaum zu unterſcheiden, | blühet fpäter, die Blumen ftchen in den Sträußen nicht fo dichte beyfammen, - Spirza tomentoja; foliis lanceolatis inequa- liter ferratis, — tomentofis, floribus duplicato- ramofis. L. Spierftsude mit rauben Blättern aus Pbiladelpbia. Meadow fireer of Virginia. MillT. DS. 8 Red Spirza of Virginia. Die Blätter find unten weiß und dicke. Spireah yperici-folia;; Folüisintegerrimis Bb- | vatis, vmbellis fefhlibus. L. Spierſtaude mir dem Johanniskraut⸗ blatte aus Canada. Vulgo, Spiræa frutex with ‘whole leaves, ‘The Hypericum frutex. Eine artige Staude, Spiræa opulifolia;, foliis lobatis ferratis, co- . rymbis terminalibus. L. Spierftaude mir Waſſerholderblaͤt⸗ tern. The virginian Gelder Rofe witha currantLeaf, Waͤchſt von allen am ftärkjten und hoͤchſten. 6 Spi⸗ \ h welche in Deutſchland fortfommen. 325° 6 Spirza chamzdrifolia; folüis ouatis incifo-fer- ratis glabris, vmbellis pedunculatis. L. Siberifche Spierſtaude. ‘ Tartarean Spirza with red Flowers. 7 Spiræa erenata; foliis oblongiufeulis acute ſerratis, corymbis lateralibus. L. Spanifche Spierftaude. Spanifh Spirxa with a notched leaf. Iſt auch in Siberien gefunden worden. 8 Spirea forbifolia; foliis pinnatis, foliolis vni- formibus ferratis, caule fruticofo , flori- bus paniculatis. L. Nordamericaniſche Spierftaude mir Vogelbeerblörtern. Spirxa with a Service -tree leaf. Waͤchſt auch in Siberien, und wird vom Ritter Kinne zum Anbau empfohlen. Alle bisher befchriebene acht Sorten find dauer- hafte Stauden von mittler Größe. .9 Spirea trifoliata; foliis ternatis ferratis fub- zqualibus; floribus fubpaniculatis. L. rordamericanifche drepblättrige Uls maria. Greater virginiameadow-fweet. Mill. T. 256. Iſt mehr eine Pflanze als Staude, hat gros fe, ſchoͤn roth geftreifte, Blumen. ‚10 »#Spirza aruncus; foliis fapra decompofitis, ſpicis paniculatis, floribus dioicis. L, Geisbart. Goats Beard. Iſt zwar nur eine, ale Jahr aus der Wur⸗ zel treibende Pflanze, fie wächft aber uns ter fchattigen Buͤſchen, daber fie mit ihs 3 ren + 326 Verzeichniß aller Bäume und Stauden, ren großen weißen Blumenbuͤſcheln die: "PM flanzungen ziert und ausfuͤllet. Ich habe fie in Franken gefunden. cxc. *STZHELINA arboreſcens; foliis ouali- bus. L. Schreber pl. rar. I.T. 1. Eine kleine Staude aus Candien, mit weiß- litien Blättern, CXCI. ı sSTAPHYLEA pinnata, LE 2 Alsppernuß, Pimpernüßlein, . wilde Diftscien , Todrenkopf » Daum. Hausv. Ih. IL ©. 854. Common Bladder nut. Stanz. Nez coupe, Faux Piftachier, Bague- naudes à paternötre. Hat weißes Holz, wächft zu einem kleinen Baum. Staphylea zrrfolia. L. Americanijhe drepblärtrige — pernuß. Franz. Le nez coupé de Virginie. Hat Eleinere Früchte, und bleibe etwas fleiner, CXCH. STE“VARTIA malacodendron.-L. Eine neue niedrige Virginifhe Staude, CXCHI. STILLINGIA fuatica. L. Ein fleiner, mit vielen, drey Schuh hohen, Stengeln, aus der Erde machfender, Straub aus den Fuhren » Wäldern in Carolina, CXCIV. SWIETENIA Mabagoni. L. Cedrus mahagony. Mill. “The mahagony tree. Sranz. Bois de Paliffante. Div — welche in Deutſchland fortkommen. 327 | Diefer in den wärmften Inſeln von America wachfende, und wegen feines vortreflichen dauerhaften brauchbaren Holzes allen be> Fannte Baum, läßt fich bey ung nicht ans ders, als in warmen Ölashäufern verwah⸗ ven; daher fich niemand einfallen laffen fol, denfelden hier zu ande anbauen zu wollen. CXCV. *STYRAX offeimale. L. Storarbaum mit Guittenblaͤttern. The Quince - leaved Storax - Tree. Mill, T. 260. Waͤchſt in Italien und dem Orient zu einem mittelmäßigen Baum bis vierzehn Schuh hoch, und verträgt auch in England und Frankreich die freiefuft, wenn er in einer warmen Gegend ſteht, und gegen ftrengen Froſt bedeckt wird. Bey uns hält er nicht aus, SUBER. Duham. ©. Quercus. SYMPHORICARPOS. ©, Lonicera. CXCVI. 1 SVRINGA — ſoliis ouato- cordatis. L. Blauer ſpaniſcher Hollunder oder Flid · der, Tuͤrkiſcher Hollunder, Pfeifen⸗ ſtrauch, Huck auf die Magd, Ban⸗ delblüb, Siringen. The common Lilac, or — -Tree. Franz Lilas. Eine befannte Heckenſteude mit ſchoͤn rie⸗ chenden Blumen. Das Holz iſt, wenn der Stamm alt wird, fhön, feft, fein, x4 nimmt / 328 Verzeichniß aller Bäume und Stauden, [e) o a o@ nimmt eine Politur an, und ift gebeitzt von ſchoͤnen geflammten Farben. Syringa flore albo. The white Lilac. m Weißer ſpaniſcher ——— J Syringa flore ſaturote purpureo. Mill. T. 163. Rother ſpaniſcher Hollunder. The ſcotish- or purple Lilac. Syxinga flore albo, foliis ex luteo variegatis. H. Angl, Ä Syringa flore albo, foliis ex albo variegatis. H. Angl. Sind Varietäten. Syringa perfica; foliis Ianceolatis. L. Davon giebt e8 zwo Varietäten, Syringa foliis lanceolatis integris. L, Mill. T. 164. Munting T. 57. Perf ĩan Jafmine, or Perfian —8 with Privet leaves. Stans. Lilas de Perfe. “Hat fchöne große Buͤſchel von Blumen, wel- che aber weniger riechen, als der gemeine blaue Hollunder, Man hat auch eine Varietaͤt mit weißen Blumen, Syringa foliis lanceolatis integris diſſectisque. L. Mill. T. 164. 2. Munting T. 56. The cutleaved perfian Jasmine, or Lilac, Hat Eleinere Blumenbüfchel, die Blumen, daran ſitzen weitläuftiger und find kleiner. Beyde bleiben beftändig, und fheinen befons dere Arten zu feyn. TACAMAHACA. Mil. ©, Populus. . CXCVI. welche in Deutſchland fortkommen. 329 CXCVIL. ı *TAMARIX germanica; floribus s decandris. L. ; Niargrifpel, deutſcher Tamarifken- baum, German Tamarifk. Mill. 262. 2. Stanz. Le Tamaris d’allemagne. Waͤchſt in Tyrol und den füdlichen Provins zen von Deutfchland, 2 * Tamarix gallica; floribus, pentandris. L. Sranzöfifcher Tamariften- Baum. The french Tamarilk. Miu. T. 262. I. Stanz. Le Tamaris de Narbonne. Sind beydes, einen naffen Grund [ichende, - auf die Kalte empfindliche, Stauden, wels che in etwas wärmern Gegenden zu Eleis nen Bäumen und zu der Höhe von 16 bis 20 Schuh wachfen, aber leicht ‚von ftars kem SrofteSchaden nehmen,daher im Win: ter genau bedeckt feyn wollen, und dennoch in diefen kaͤltern Gegenden kaum aushalten, Sie werfen beyde im Winter das’ $aub ab. CXCVIII. ı #TAXUS baccata; foliis approxima- tiss L. Cramer T.27. Der Liben- ben: fen: Kifen- pen Tarusbaum, The Yew- tree. Sranz. LE. Ein immer grüner, rothe fleifchichte Beeren mit einem harten Saamenforne tragender, Baum, welcher vor einigen Jahren alle Gärten auszieren mußte, da er fich in Hefs fen, Pyramiden, und alle mögliche Figus ven ziehen, und trefflich unter der Scheere 25 halten E Verjeichniß aller Baͤume und Stauden, halten laͤßt. Nach der neuen Mode wird er faſt ganz aus den Gaͤrten verbannet, weil man Huber, daß er zwifchen andern immer gruͤnen Stauden, wegen feine matten ‚ins braune fallenden, Grünes ein fehlechtes Anfehen giebt; die fonft mit fo vielem Fleiß und Mühe gezogene und oft theuer bezahlte Taruspyramiden werden‘ alfo jet mehrentheils weggeworfen. Sn einigen deutfchen Beſchreibungen führet man ben ben» und Tarusbaum als ʒwo beſondere Pflanzen an, ohne jedoch einen Unterſcheid anzugeben. b Taxus folio latiore, magisque ſplendente. Boerh. ‚c Taxus foliis variegatis. Sind Varietäten, "2 *Taxus nucifera; foliis diftantibus. L Japaniſcher Taxus. Iſt noch unbekannt. TEREBINTHUS. Dubam. ©, Pifacia. CXCIX ı TEUCRIUM Mauum; foliis cordatis obtufe - ferratis, bradeis integerrimis concauis, caule fruticofo,,. floribus race- mofis ternis. L. Staudiges. ‚Bamanderlein, Baum: | Gamanderlein, RN, Common tree Germander. 2 Teucrium /ucidum; foliis ouatis acute incifo- ferratis glabris, floribus axillaribus — \ caule erecto læui. L. 3 Teu- welche in Deutſchland fortkommen. 331 3 Teuecrium fruticans; foliis integerrimis el- liptieis ſubtus tomentofis, floribus latera- libus folitariis pedunculatis. L. Vulgo, Teucrium boeticum; H. anglic. T.3. Dill Elth. T. 284. Spanifchbes Baum: Gamanderlein. Spanifh Tree Germander: b Teucrium boeticum foliis variegatis. Mill. 4. * Teucrium »Jatifolium ; Koll integerrimis rhombeis acutis villofis, ſubtus tomen- tofis. L. Breitblaͤttriges ſpaniſches Oamam derlein. Spanish Tree-Germander with a brond - leaf. Sind alle vier ziemlich harte Stauden, wenn fie im Schuß und in warmen trocknen Bo: den ſtehen: die letztere iſt die zärtefte, Man pflanzt fie gemeiniglich in Töpfe. 5: *Teucrium marum; foliis integerrimis Ouatis periolatis fubtus tomentofis, floribus ra- cemofis oppofitis. L. Vulgo, Marum verum. Katzenkraut. Eine kleine, wegen ihres aromatiſchen Ge⸗ ruchs merkwuͤrdige officinelle Pflanze fuͤr das Gewaͤchshaus; Es verdient eine naͤ⸗ here Unterſuchung, warum die Katzen den Geruch davon ſo ſehr lieben, daß ſie ſich, wenn ſie ſolche erſt kennen, beſtaͤndig dar⸗ an ſtreichen und reiben, und die Pflanze wol gar aus der Erde werfen; Wenn man > Die über die Pflanze geſtrichene Hände ei⸗ ner Rabe le wird fie-fich an der Hand — 332 Verzeichniß aller Baͤume und Stauden, Hand hin und her reiben, und ein beſon⸗ ders Wohlgefallen zu erfennen geben. Ob. andre Thiere cin gleiches Wohlgefallen. daran empfinden, habe ich nicht verfucht ; Es muß aber wol feyn, weilmandie Bläts - ter mit zu der Fuchs: Witterung nimmt. CC. ı *THEA bobea; floribus hexaperalis. L. The, Theboi. 2 * Thea viridis; floribus enneapetälis. L. ' Grüner The. Sch finde diefe Staude hier anzuführen um deswillen ‚nöthig, weil man ſich einige Jahre her in verſchiedenen Gaͤrten vergeb⸗ lich geſchmeichelt und geruͤhmet hat, den wahren The zu beſitzen, gleichwol aber noch zweifelhaft iſt, ob derſelbe irgend in einem europeiſchen Garten jemals aufrichtig ges weſen fey, wenn ich die einzige Pflanze ausnehme, welche erft Eürzlich in dem Koͤ⸗ niglichen Garten zu Kew bey London aus einem unter den Iheblättern gefundenen Saamenforn gefeimt feyn fol, und das felbft als ein Heiligehum — und ver- wahre wird. —9 uͤhrige davor vornemlich in Frankreich und Daͤnnemark ausgegebene Pflanzen find nah des Ritter Linne Verſicherung falfch, und Viburnum caffinoides ; Prinos glaber ;, Ceanothus americanus; Gaulthe- ria, Cafline oppofitifolia ; Sideroxylon /pr- nofum, voelche man auch Ihe zu nennen pflegt, weil man ihre Blätter auf eine aͤhn⸗ liche Arg gebrauchen Fann, find weit unters ſchieden. welche in Deutſchland fortkommen. 333 ſchieden. Es wird fich alſo ein jeder Gars tenfreund in Acht nehmen, daß er, wenn ihm ein Ihebaum angeboten wird, ihn nicht etwa theuer bezahle, in der Hoffnung, den wahren Ihe zu haben. Aller Wahrſcheinlichkeit nach, würde fonft der The unfre Witterung fehon vertragen, und ſich bey uns anbauen laffen; daher weitere | Verſuche damit anzuftellen, der Mühe werth ſeyn würde, CCI. 1 #THUJA obccidentalis; ſtrobilis læuibus, ſquamis obtuſis. L. Gemeiner Lebensbaum, (wilder Oel—⸗ baum) Americanifcher Cedernbaum. Vulgo, Arbor vitæ. 'The tree of Life. Sranz. L’Arbre de vie de Canada. Ein immer grüner harziger Baum, deffen Blätter einen unangenehmen durchdrin. genden Geruch haben, das Holz ift leicht und lofe, er wächft ziemlich ſchnell zu eis ner mittelmäßigen Höhe, und hat Heine länglichte Zapfen mit wenigen ftumpfen Schuppen und geflügelten Saamen. Thuja orzentalis; ftrobilis {quarrofis, fqua- eutis. EL. Chineſiſcher Lebensbaum. The china Tree of life. Stanz. L’Arbre de vie de Chine. Komme im Wahsthum und Anfehen dem vorigen ähnlich, hat aber Fliene Eugelruns de Zapfen oder Früchte, mit dicken zuge fpigten Schuppen; die Saamenförner fi ind ohne Slügel. 3'* J 334 Berzeihniß aller Bäume und Stauden, 3 *Thuja cupreffoides ; ftrobilis fquarrofis. L. Bebensbaum vom Vorgebürge der gu ten Hoffnung _ j Hat kleine viereckigte Zapfen; iſt zart. 4 *Thua apbylla;, ſtrobilis quadriualuibus, fo- liis turbinaris vaginantibus hine mucrona- tis, frondibus imbricatis. L. Egyptiſcher Kebensbaum. Es wird weiter zu unferfuchen feyn, ob diefe leytern beyde noch unbefannte Sorten fi) an unfern Himmelsftrich gewohnen laſſen. CCH. ı THYMBRA werticillata,; L. "Rough narrow-leaved mountain Hyflop. ' Waͤchſt in den füdlichen Provinzen von Eu⸗ ropa zu einer Schuh hohen Staude. 2 *Thymbra /picata. L. Montain macedonian Hyflop. Eine niedrige in Macedonien und auf dem Berg: Libanon wachfende Staude. cc. ı, THY MUS zuigaris; erectus, foliis re- volutis ouatis, floribus verticillato fpica- ) tis. L. Gemeiner Thymian. Common broad leaved Thyme. Iſt eigentlich eine Kuͤchenpflanze, kann aber auch als eine kleine Staude in den Plans tagen an den Gängen gepflanzt werden; Man faßt damit Rabatten ein. ‘6 Thymus Zenuifoltus; foliis lineari- lanceola- tis incanis, floribus verticillaco - incanis. >, Mill. Schmalblaͤttriger Thymian. Narrow leaved Ihyme. Scheint welche in Deutſchland fortfommen, 335 Scheint nur eine Varterär zu feyn. ce Thymus vulgaris foliis variegatis. 2 iThymus /erpillum; Aoribus capitatis, cau- libus repentibus, foliis planis obtufis bafı — ciliatis. L. b #Serpillum anguſtifolium hirſutum. ce #Serpillum,. foliis citri odore. > Citronen-Äraut. ei ind Friechende Pflanzen, dag letztere ift ein Kuͤchenkraut. - 3 , Thymus xragoriganum; caule ſuffruticoſo erecto, floribus verticillatis, foliis hifpi- dis acuminatis. L. 4 Thymus maſtichinu; florıbus verticillatis, ca- lycibus lanuginofis, dentibus feraceis r Di- loſis. L. Waͤchſt in Spanien. 5 Thymuszygis; floribus verticillato - fpicatis, caule fuflruticofo erecto, foliis linearibus bafı ciliatis. L. Waͤchſt in Spanien. 6 Thymus cephalotus; capitulis, imbricatis ma- gnis, bracteis ouatis, foliis lanceolatis. L. Portugal Thyme with large heads. Waͤchſt in Spanien und Portugal. 7» Thymus villoſus; capitulis imbricatis — bracteis dentatis, foliis ſetaceis —— Waͤchſt in Portugal. CCIV. 1 TILIA europea; foliis acuminatis ſerra- tis ſubhirſutis, fructibus quadrangularibus fubpilofis. Mill. Cramer T. 9. Gemeine großblöttrige Linde, Waſſer⸗ linde, Öraslinde, Zaftbols. The 1 336 Verzeichniß aller Bäume und Stauden, The red twiged Lime Tree. Stans. Tilleul. / b Tilia folio majore variegato. . ; 2 . ‚Tilia' cordata ; foliis cordatis acuminatis inz- qualicer ferratis, frudtibus quinquelocu- - ‚laribus tomentofis. Mill. | Die Steinlinde, Waldlinde, Sand: linde. ‘The female Lime Tree. Stans. Tillau. Der. Ritter Kinne fichet bendes als eine Art an. Sie bleiben aber beftändig, pflanr zen fich durch Saamen fort, und arten nie aus: Es ift alfo um fo noͤthiger, fie zu unterfcheiden, da das Holz von der letz teen viel fefter und brauchbarcr ift, und diefe in folchem Betracht einen Vorzug zu verdienen fcheinenz da hingegen fie in Aleen und Plantagen, wenn fie zwifchen den breits blästrigen fichet, einen Mipftand giebt. 3 Tilia americanay, foliis cordatis acuminatis ferratis fubrus pilofis, floribus nedario ' inftrudtis. Mill. Americanifche fchwarze Linde. The american black Lime. Hat eine ſchwarzbraune Borke, die Früchte ‚ find rund, ohne merfliche Ecfen. 4 Tilia caroliniana ; foliis cordatis obliquis glabris fubferratis cum acumine, floribus nedtario inftrudtis. Mill. Carolinifeher Kindenbaum. The Caroline Lime Tree. / Hat welche in Deutfchland fortfommen. 337 Hat eine grüne glatte Vorke, die Blätter find ſcharf geſaͤget. Beyde unterſcheiden ſich nicht ſehr merklich von der deutfchen, und haben Feine beſon⸗ dere Vorzüge: TINUS. ©. Viburnum. TITHYMALUS. ©&. Eiüphorbia. TOXICODENDRON. Aill. ©; Rhus. CCV. ı *TRAGACANTHA Mafiilienfis; pe- tiolis longioribus fpinefeentibus, foliolis ouaris obtufis. Mill. Aftragalus zragacantha. L. Bocksbart. Goats· thorn. Franz. Barbe de Renard. 2 *Tragacantha bifpanica ; foliolis lanceofatis; floribus folitarıis axillaribus, filiculis oua- tis inflatis. Mill. Balearifeher Bocksbart. Low Goats- thorn of the Balearick Islands. 3 *Trogacantha argenrea; foliolis lanceolatis acuminatis —— is; floribus alaribus terminalibusque. MzF Orientaliſcher Bocksbart. The loweſt eaſtern Goats- thorn. Tragcantha gabra; foliolis lineatibus gla- Ba Aoribus congeltis axillaribus, Mills Spaniſcher Zwerg⸗Bocksbaͤrt. Green leaved Goats- thorn. Eind niedrige ſtachlichte weihliche Stauden, welche zwar in Sränfreich und Engeland Be \ austwintern, bey ung abet ein Gewaͤchs⸗⸗ haus erfordeen: ‚Fer Theil, 1. St. >) TU- 338 Verzeichniß aller Bäume und Stauden, TULIPIFERA. &, Liriodendrüm. _ CCVI. 1#VACCINIUM Myrzillus; pedunculis unifloris, foliis ferratis ovatis deciduis, caule angulato. L. Cramer T. 49 1.2. Zeidelberen, Biclbeeren, Schwarz beeren, Staudelbeeren, Boßbeere, Blaubeere, Pickelbeere, ſchwarze Beſingen, Beſinge. Bilberry-Bush, Blackwhorts, Whortle befriek, Stanz. Mirtilles, Airelles, Raifin des Bois; in Bretagne Lucet; in Normandie Mau- rets; in Canada Blters Laſſen fi ch nicht leicht verpflanzen. ©, Haus⸗ var. TI. S. 464. 3 Vaccinium wliginofum ; pedunculis unifloris, fol.integerrimis ovalibus obtufis levibus.L. Groſſe Heidelbeeren, Aosbeeren, Trun= kel- Drumpel: Bruch» Moorbeeren, | Aubtbecen, Krackbeeren; Jugel⸗ beer, Rauſchbeer, Moosheidelbeer, Tunkelbeer. Oeder. | The great bilberry-bufh. Wachen nur in morigten Gründen ; ie, Beeren nehmen den Kopf ein. 3. #Vaccinium viris idea ; racemis — nutantibus, foliis obovatis revolutis in- tegerrimis fubtus punctatis. L. Cramer! T. 49. 3& 4. Dreufjelbeeren, Kronsbeeren, Kraus⸗ beeren, rothe Heidelbeeren, Stein⸗ beeren, Griffelbeeren, Rreubeeren, Mieels oder Mieblbeeren, Aölperle: | beeren, im Thüringer Walde; Branden: beeren, Raufch. Order. Rec \“ welche in Deutſchland fortkommen. 3 39 Red whorts. Kriechen an der Erde weg; die Blätter has ben eine angenehme grüne Farbe. 4 _% Vaccinium oxycoccos ; foliis integerrimis revolutis ovatis, caulibus repentibus fıli- formibus nudis. L. Mioosbeeren ‚, Sumpfbeeren; Rauſch⸗ grün, Sennbeeren. Oeder. Cran-berries, Mofs-berries, Moor-berries, Stanz. Canneberge. Kriecht an Sümpfen zwifchen dem Moße fort, und ift nebft-der Andromeda po/yfo- lia die zierlichfte Staude. 5 Vaccinium bifpidulum ; ; foliis integerrimis revolutis ovatis, caulibus repentibus fili- formibus hifpidis. L. Marsh virginia whortle - berries, "Kommt dem vorigen aͤhnlich, waͤchſet an Suͤmpfen in Birginien. 6 * Vaccinium ardoßaphylius; floribus race- mofis, foliis erenulatis ovatis acutis, caule arboreo, L. Wächft in Cappadocien zu einem Eleinen’ Baum, ift aber zart, 7 Vaccinium Liguſrinum; racemis nudis, caule fruticofo, foliis crenulatis oblongis. L. In Penfyloanien. g8 Vaccinium frondofum; racemis filiformibus foliofis , foliis oblongis integerrimis. L. In Virginien und Cüdamerica. 9 Vaccinium corymbofum ; floribus ‚corymbo- fis, ovatis, foliis oblongis acuminatis in- tegerrimis. L.- VY 2 Im 340 Verzeichniß aller Bäume und Stauden, Sm mitternächtlichen Amerifa. 10 Vaccinium mucronatum; pedunculis fim- pliciftimis unifloris , foliis ovatis muero- natis glabris integerrimis. L, ‚ Eben daſelbſt. ı1ı Vaccinium album ; pedunculis fimplicifh- mis , foliis integerrimis ovatis , fubtus tomentofis, L, Su Penfylvanien, 12 Vaccinium fFamineum 5 pedunculis ſolita⸗ riis unifloris, antheris corolla longiori- bus, felits oblongis integerrimis. L. Goofe Berries? In Canada Bluer; $ St anz. Atopa genannt. Waͤchſt in Canada und —— Die letztern ſechs ſind amerieaniſche niedrige Stauden, welche die Blaͤtter verlieren, und ſich eben ſo wie unſere Bickbeeren, nicht leicht erziehen und fortpflanzen laſ⸗ fen. Die Früchte davon werden nach dem - Aalm dort unter dem Namen Huckle- berries gegeffen. CCVI. ı »Viburnum Jantana ; foliis Porec) fer- ratis venofis fubtus tomentofis. L. | Schlingbaum, Rorbfeblinge, Weg —5 ‚ weiffer Schlingbaum, Schlungbeer,Parfcherpen, Derfchers: pet, Scherpfen, Aaubeeren, Rauls \ beere, Aaudelwiede, Pabftwiede, Wiederbaum, (Hieblbaum, Mehl⸗ beerenbaum, Schiefbeere. ) The waytaring-tree, or Pliant mealy - tree, granz, Le Coudre moinfinne, Manfienne. Eine 2 welche in Deutſchland fortkommen. 341 Eine in den ſuͤdlichen Provinzen von Deutſch⸗ land gemeine Heckenſtaude, welche einen artigen, giemlich ſchnell wachfenden Eleinen Baum bilder, Sie hat das befondere, daß die an der Spitze der Zweige in grofs fen Dolden wachfende weiffe Blumen fich bereits im Herbſte zeigen, alsdenn den Winter über ohne Wachsthum bleiben, - von der Kälte nicht leicht Schaden neh⸗ men, und fich im folgenden Fruͤhjahr erft vollends entwickeln. b Viburnum folio variegato, Eine ſcheckichte Varierät. Viburnum oſpulus; foliis lobatis, petiolis glandulofis. L, Cramer T. 39. Waſſerflidder, Aff⸗ Hirſch⸗Waſſer⸗ Bachholder, Schwalbeer⸗Schwal⸗ bisbeer⸗ Schwelgenbaum , Schwel⸗ kenbeere, Schweißbeere, Calinichen⸗ Gelingen: Halinken-Kalinken- Ba⸗ lunken⸗Beer oder Baum, Droſſel⸗ Schwalges- Fackel⸗ Raninchens beere, Ballrofen, Markholz, rorb Schießbeerbolz. Common gelder- rofe, the marsh elder. Franz. L’Obier, Marfault aquatique, Mar- ceau, \ Eine vornemlih an Bächen und Graben wachſende Staude, welde fehöne ſchar⸗ lachfarbene Beeren bringet. b Viburnum oulus; folio variegato. Eine Varietaͤt. 93 e Vi- | r Zerzeicniß ‚aller Bäume und Stauden, h. ce’ ‘ " American Gelder-rofe. Viburnum rofeum ; flore globofo. Baub. Vulgo, Sambucus aquatica flore pleno. Schneeballen, Rofenbolder, Aollerros fenbaum, Baumrofen, BRROERLOIEOG The Gelder -rofe, Elder- role. Stanz, Caille Eu Obgleich diefes nur eine Varletaͤt ift, an welchen ale Blumen unfruchtbar find, fo verdient fie doch einen vorzüglichen Mag, | in Pflanzungen, weil die ‚in groffen weife fen Kugeln wachfende, und lange dauren= de, Blumen ein artiges Anfehn geber. — num roſeum foliis variegatis. Eine nicht viel bedeutende Varietaͤt. Viburnum dentatum; foliis ouatis dentato-. ferratis plicatis. L. Americaniſcher Schlingbaum mir obe F tief ausgezabnten Blättern. Sawed leaved Wayfaring-tree, Viburnum with crenated leaves. Viburnum prunifolium ; wen fubrotundis, crenato -ferratis glabris. L. Virginiſches Viburnum mit Pflau⸗ menblaͤttern. Black-haw, Sheeps-turds, Virginia haw. Viburnum PR ; foliis cordato-oua- tis acuminatis ferratis, petiolis longiflimis lzuibus. Mill. Der americanifehe Schneeballenbaum. Opulus canadenfis præcox, magno flore, Dubam.,, In Canada Piminı genannt, Eine” welche in Deutſchland fortkommen. 343 6 7 u“ „Eine dem Viburnum, opulus etwas ähnlich kommende mittelmaͤßige nordamericanifcye Staude. ‚Vibutnum ndum; foliis lanceolato - ouatis integerrimis ſubuenoſis. Mill. T. 274. Virginiſcher Tinus. Virginia Tinus, whit ovale entire leaves. Viburnum nudum ; folüs.deciduis. Aus Nordamerica, Unter dieſen beyden. ift Fein weiterer Unter: fhied, als daß der erftere, welcher in Ca⸗ rolina und Virginien wächft, immer grün ‚bleibt, der andre. aber alle Winter das taub abwirft. _ Sie wachen zu zwölf Schul) hoch und blünyen wie das Viburnum zinus. In einem in. der Gacette d’agriculture von 1769 befanntgemachten Berzeichnis des „Mr, Daubenton in Paris, von denen Bäu- men, welche in feinen Pflanzfchulen zu haben find, finde ich le ‚grand, Marceau A feuilles de, Laurier angeführt ; Ich ver⸗ muthe, daß das Viburnum nudum dar» unter verftanden werde, '*Viburnum zinus ; foliis integerrimis ouatis, ramihcationibus venarum ſubtus villofo- glandulofis. L. Haarigter Laurus⸗ — — Baſtard⸗ Lorbeer. Hairy leaved Laurus-tinus. Tinus prior Clufii folio atroviridi fplendente. : Tinus prior-Clafiz foliis ex albo variegatis. Tinus prior Clufi foliis ex aureo variegatis. 9 4 ch 5 g*Vi- | 344 Verzeihniß aller Baͤume und Stauden, 8 * Viburnum Zucidum ; folüs ouato-lanceolatis integerrimis, vtrinque virentibus lucidis, Mill, Gemeiner glänzender Laurustinus. The fhining leaved Laurus- tinus. b Tinus alter Cluſũ foliis ex luteo variegatis. Einer der fhönften unter den geſcheckten Baͤumen. Beyde Sorten von Tinus halten zur Noth in England und Frankreich die Winter aus, bey uns gehören fie in die Gewaͤchshaͤuſer, welche fie gegen Ende des Winters mit ih⸗ ren fhönen weiffen Blumenjauszieren. 9 - Viburnum acerfolium; folüs lobatis, pe- tiolis Ievibus. L. Pirginifcher Opulus. Iſt vielleicht mit Nr. 5. einerley. 19 *Viburnum caffinoides ; foliis ouatis — glabris, petiolis carinatis eglanduloſis. L. Vulgoder Theebaum aus lordamerica. The Hyflon- Tea, the Caflioberry - Bufli. Mill, T.33, 1. H. anglic. T. 28. —* Thee de —E—* ill unſre ſtrengen Winter nicht gerne ver⸗ tragen, waͤchſt zu einem kleinen Baum. xr Viburnum lancedlatum. Hill, H. Rew. Weißbluͤhendes americaniſches Vi⸗ burnum. Iſt noch unbekannt. CCVIII. xæ VINCA minor ; caulibus procumben- tibus, foliis lanceolato, ouatis, floribus peduneulatis. L. Sinngehn, Ingruͤn, Wintergruͤn. Peri- x .b < 3 er welche in Deutfchland fortkommen. 345 Perhvincle. ranz. Pervenche, Lifferon, Lizeron. Iſt eine niedrige Eriechende Pflanze, welche. aber eine befondre Zierde in den Pflanzun⸗ gen abgiebt, wenn fie den Boden zwifchen andern Stauden bededft, Vinca foliis ex lureo. eleganter variegntis, florc albo. Vinca foliis ex alba eleganter varie; Bau flore albo, Vinca flore purpureo pleno, Sind artige Varieräten. 2 Vinca major; 'caulibus eredis, foliis ouatis floribus pedunculatis. L. Miller T. 186. Groß aufgerichter Sinngruͤn. Common bread leaved Periwincle. Waͤchſt in England; blüher fhön, und ift eben fo hart, Die Ranken kriechen nice um fih, fondern ſtehen in die Höhe. Vinca krifolia, foliis variegatis, Vinea latifolia, flore albo. * Vinca rofea; caule frutefcente erecto, flori-: bus geminis fefilibus, foliis ouato - ob- longis, petiolis bafı ——— ch Staudigtes Sinngrün. Periwincte with a fhrubby branfhing Stalk. Eine ſchoͤn blühende, aber nur ing Gewaͤchs⸗ - haus gehörende, Staude; Sie hat einen befondern Vorzug, weil jede daran hervors kommende Blume über vierzehn Tage aufs geblüht dauret, ehe fle abfällt, die "Blus men haben eine Fi Roſenfarbe, 95 daher 345 Verzeichniß aller, Bäume und Stauden, daher diefe eine der (hönften Stauden für. Al die Gewaͤchshaͤuſer iſt. 4 * Vincalurea; caule volubili, follisoblangis. Le‘. 51 Apocynum fcandens. Catesd. Tx53. | Carolinifches gelbblübendesSinngrän, : Iſt gleichfalls zart, CCIX VISCUM album; folüs lanceolatis obtufis; caule dichotomo, HHIBIR, axilläribus. L. Cramer T. 46. Miftel, Benſter, Kinfter, Affolter / Of⸗ | folter, Marentecken, Fee, 1 Mifletoe, Miſtletow. Stanz. Gui. ' | Eine wegen ihres Wachsrhums merfwürdige Schmarotzer⸗Pflanze, welche Feine Wur⸗ zeln hat, fondern blos auf den Zweigen anz drer Bäume wächft, und daraus ihre Nah⸗ rung zieht; Aufdienemliche Weife, wie ein auf einen fremden. Stamm gefegtes Reis fich mit demfelben verbindet und feftwächft. Es giebt noch mehrere Sorten in America, welche auf die nemliche Art wachfen, CCX. ı *VITEX agnus caftus ;_ folüs ‚digitatis, fpicis verticillatis. L: Beuſchbaum, Moͤnchspfeffer, Schaf⸗ muͤhlen, Abrahamsbaum, Beuſch⸗ lamm, Schefsmülben. The Chafte - tree. 2 *Vitex latifolia; folüs digitatis Fr fpi- cis panıculatis. Mill. Broader-leaved Chafte- tree. _ Scheint von dem vorigen nicht fehr unters fchieden zu ſeyn. | 3“ Vi‘ welche in-Deutfehland fortkommen. 347 3 ..* Vitex negundo; foliis quinatis ternatisque ſerratis, floribus racemofo-paniculatis. L. ‚Groffer chineſiſcher Beuſchbaum. Iſt weichlicher als die vorhergehenden. 4 *Vitex pinnata; foliis pinnatis integerrimis, paniculis trichotomis. L. Vitex —— 5. . Mill, flore albo, b Vitex chinenfis ; flore purpureo. Mill T.275, ı&2. Diefe fi blos in der Farbe unterfcheidende, wachſen auch in Zeylon, und gehören ing Gewaͤchshaus. CCKIL ı ae vinifera ; foliis lobatis fi inuatis nudis, Wein © FE T. III. S. 411. The Vine. Stanz. La Vigne. b Vitis alba dulcis foliis variegatis. The blotched leaved Vine. c Vitis alba dulcis, limbis foliorum argenteis. The ftriped leaved Vine. d Vitis apyrena ; acino minimo rotundo al- bido, fine nucleis, corinthia. Duham. arbr. fruit. T. II. p. 273. Corintben, e Vitis acinis variegatis. Wein mit weiß und ſchwarz geſtreif⸗ ten Trauben. Sind Varietaͤten. 2 Vitis lLacinioſo; foliis quinatis, foliolis mul- tifidis. L. Munting p. 234: T.59, _ Degen ilienwein. Stans. 348 Verzeichniß aller Bäume und Stauden, _ Sranz. Cioutat, Ciotat, Raifin d’Aurriche, Duham, arb. fr. T. II. p: 266. Scheint nur eine Varietaͤt von dem gemels nen Gutedel zu ſeyn. | 3. Vitis Zabrufea ; foliis cordatis fubtrilobis dentatis, fubtus tomentofis, L, Wilder virginifcher Wein. Wild virginia Grape. Stanz. La vigne de Virginie, 4 Vitis vulpina ; foliis cordatis, dentato-ferra- tis, verinque mudis. L. Wilde virginiſche Suchstraube, The virginian Fox - grape. Stanz. Vigne de Renard, ; 5 Vitis zrifolia ; foliis ternatis, foliolis ſuhro- tundo-ferratis. L. Eine weichliche noch unbefannte Pflanze. 6 Vitis arborea ; Foliis fupradecompofitis, fo- ltolis lateralibus pinnatis. L. Vulgo, der Pfefferbaum aus Nord⸗ america. The Pepper-tree. Viris quinquefolia canadenſis. ©. Hedera. ccxli. ı Vlex europæus; foliis villoſis acutis, ſpi- nis ſparſis. L. Stachlichter Genſter, Scorpiönens Pfriemen, Heckſaamen. Oeder. The common Furze, Whins, or Gorfe. Franz. Legenet epineux, Joncmarin, Ajonc, Landes,Brusque gruet,Drogne, Iean, Carex. Wird in Franfreich und England auf duͤrren Sandgegenden ftarf —— ‚und zur Feurung genutzt; Errverfriere bey ſehr ſtarkem + welche in Deutfehland forffommen. 349 ſtarkem Froft, daher man bey ung verges bens verfucht hat, Hecken davon anzules gen ©. Hausv. T. 111. ©. 138. 160, 2 ”Vlex capenfis; folüis folitariis obtufis, ſpi- nis mplicibus terminalibus. L. Herman, L. B. p. 273. Eine artige Eleine africanifche Stande, des ven Eleine Blümgen den ganzen Winter bindurch dauren, die aber unfre Kälte nicht verträgt, fondern ein Gewächshaus ers fordert, CCXIII. Vimus campefris ; foliis duplicato - ſerra- x tis, bafı inzqualibus. L. Der Ritter Linne nimmt von der euros paͤiſchen Ulme nur diefe einzige Sorte an, und hält die übrigen alle für Varietäten; Sch habe auch felber aus der Erfahrung, daß wenn man drauffen wild gewachfene fehmalblärtrige Ulmen aushebt, und in den Garten pflanzt, felche groffe breite Blaͤtter erhalten; hingegen, daß die Blaͤt⸗ ter der breirblärtrigen, wenn die Stämme alt werden, Eleinee und fchmäler werden. -.. Es halt alfo ſchwer, gewiſſe beftändige Arten und ihre Kennzeichen zu-beftimmen, ’ und die übrigen Varietäten abzufondern ; am fo mehr, da Andre in ihren Befchreie bungen ſchwankend und ungewiß find, und fich nicht wohl vereinigen laffen. Eben fo ungewiß ift man aud in Anfehung der deurfehen Benennungen; gewiſſe deut⸗ ſche Namen werden zu Bemerkung einer beſtimmten Sorte oder Warielaͤt ge⸗ braucht; z. | me, x Li kl \ 350 Berzeichniß aller Bäume und Stauden, Ilme, fol eine an Quellen wachfende Ulme feyn; Bey einem andern wird fie beſchrie⸗ ,. 0 ben, daß ſie weiß Holz habe, daher auch weiß Ruͤſtern genannt werde. 2 Daft: Ylme, Kindbaft, fol eine befon» * dre, nicht genugfam beftimmre, Are fym Leimbaum, wird eine Ulme genannt, wels che zärter und mehr Fleine Aahre habe. Bey einem andern iſt Leimbaum und lies genbaum einerley, und cine Ulme mit tiefgeferbren Blättern und zaͤrterm Holz; Da man doch bald die Ulmen tiberhaupt, bald die breitblaͤttrige Ulme insbefodre, Sliegenbaum zu nennen pflegt, wegen der häufigen auf den Blättern entſtehen⸗ den, und Sliegen enthaltenden Auswüchfe, Küfter, Ruͤſt Rüßbeum, Rufche, Rüefche , fol eine Ulme mit ſcharfen Blättern und rothem Holze fiyn. . Sn der Pfalz heiße die groffe Ulme Effern. Rauchlinde ift eine andre unbeſtimmte " Benennung. i . Bey diefer Ungewißheit wird um fo nüglis eher fryn, dies Geſchlecht weiter zu unters fuchen, und die Sorten näher zu beſtim⸗ men, als die eine Art Ulmen nugbares Holz giebt, die andre aber fehlechtes, gar nicht zu gebranchendes, Holz hat, alfo daran gelegen ift, welche man fich zum Unbau wähle; ch werde bey mangelns der eigner völliger Ueberzeugung die Ars ten herfegen, welche Miller annimmt, ' und welche i in Deutſchland fortklommen. 351 und deren Kennzeichen er ziemlich deutlich beſtimmt. 1Vlmus campefris; foliis oblongis acumina- tis, duplicato ferratis, bafı ins qualibus. Vill. Cramer T. 5. Die gemeine breitblaͤttrige Ulme, Il⸗ me, Riſter, Ruͤſter, Effenbaum, Flie⸗ genbaum, Leimbaum, Ruſtbaum, wilde Ulme, Ruſche. The common rough and bread leaved witch Elm. Franz. L’orme. Die jungen Zweige haben eine glatte und membraneufe Borke; an ältern ift fie rauh und brüchig ; die Zweige wachfen mehr fpeerhaft zur Seite aus? Sie treibt im Fruͤhjahr röchliche Blumen, und erft fpäte folgen die Blätter. Das Holz iſt zu allerley Arbeit gut zu ger brauchen. 2 Vlmus flabra ; foliis oblongo- ouatis inz- aualiter ferratis, calycibus foliaceis. Mill. Die englifche breitblättrige Ulme. 'Thebricifh Elm, or witch Hazel. Franz. ‚Orme-teille, ou Orme-tilleul. (L’or- me à feuilles du Noiſettier.) She Holz ift weich, als das von $inden, und zerbrechlich, alfo nicht fo brauchbar, als das von der vorigen. Die jungen Schuͤſſe und Blätter gleichen denen von | den Hafelnüffen, daher der englifche Na- me witch Hazel, welcyer eigentlich der " Hamamelis gehört, Die | 352 Verʒeichniß aller Baͤume und Stauden, | \ Die jungen Schüffe haben eine glatte Borfe von gelbbräunlicher Farbe mit weiſſen Stinpen, Die Dlumen fommen büifchelweife an den Enden der Zweige, und find mit groffen Blaͤttgens umgeben, Sie macht niemalen am Stamme neue Triebe, fondern hat nur an den Spigen der Zweige Blätter, macht alfo Feine dichte Krone, Vlmus /atiua ; foliis ouatis acuminatis, du- plicaro- ferratis, bafı inzqualibus. Mill. Schmalblärtrige englifche Ulme. The fmall leaved englifh Elm, the narrow- | -leaved Elm, Stanz. Ormeille . Diefe wird am mehrften.in England nehme t, Miller haͤlt ſie daher fo bekannt, day er unnörhig finder ‚eine Befchreibung davon beyzufuͤgen. Biym Dubamel wird fie unrecht Zwerg⸗Ulme genannt, indem fie, wie die übrigen, zu einem bohen Bau⸗ me waͤchſet. Vlmus ſatiua, foliis ex albo variegatis. Vlmus fatiua, foliis ex luteo variegatis. Sind Bari:täten, Vimus glabra ; foliis ouatis glabfis, acute ferratis. Mill, Glaͤttblaͤttrige weiffe Ulme. The ſmooth- leaved witch Elm, Franz. Le Tortillard. Diefe treibt am fpärften, erft init Ende des May Blätter, hat auch weniger brauch⸗ bares Holz, deflen Fiebern in einander ges | drehet - welche in Deutſchland fortkommen. 353 drehet ſind; die Zweige breiten ſich umher ſperrhaft aus, weswegen dieſe Sorte am wenigſten geachtet wird. b Ulmus glabra, foliis eleganter variegatis. 5 Ulmus bollandica; foliis ouatis acuminatis rugofis, inzqualiter ferratis, cortice fun- gofo. Mill. Die bolländifche Ulme, The Dutch Elm. Stanz. L’orme d’Hollande. :L’Ypreau, Diefe unterfcheider die dicke ſchwammigte aufs gefprungene Borfe von allen übrigen. - Sie wähft bey Braunfchweig am Elm wild. b Ulmus bollandica; foliis variegatis. G _Ulmus minor; foliis oblongo - ouatis glabris acuminatis duplicato - ferratis. Mill, Schmalblaͤttrige Ume, Iper oder Ilme, Steinlinde, in Niederſachſen Wiecke, Steckwiecke. The irish Elm. The upright Elm, Die Blätter find ſchmal, mehr glatt, und kommen fpät im Frühjahr zum Vorſchein. Das Hol; ift ziemlich hart und brauchber, fonderlich wenn fie in fehweren trocknen Boden wächft: die Zweige legen fih an den Stanım, treiben nicht fo fperrhaft und x fliehen mehr in die Höhe. - * Ulmus pumila; foliis æqualiter ſerratis, bafı æqualibus. L, ste Theil, 1. St. 3 Sie⸗ * 54 Verzeichniß aller Baͤume und Stauden, Sieberiſche Ulme. Wird vom Ritter Linne zum Anpflanzen empfohlen. 8 Ulmus americana;, foliis æqualiter ſetratis, baſi inzqualibus. L. Virginiſche Ulme. Mountain Elm, The carolina Elm. Wird im Korft - Hingazin zun Anbau empfohlen. Ralın erwehner zwo Varietäten davon, die eine hat weißes, die andre aber rothes Hols, man nennt fie darnach die weiße und ro⸗ tbe Ulme, Diefe beyden letztern, als zwo beſondere Sor⸗ ten vom Ritter Linne erkannte, Ulmen find.von Miller und Dühamel ‚ganz übergangen worden. _ CCKIV. *VRENA procumbens; foliis oblongis finuatis ferratis, caule procumbente. L. Eine neue von Osbeck in China entdeckte fleine Friechende Staude, UVA VRSI Dabam, S. Arbutus. ‚ XYLOSTEUM. S. Lonicera. CCXV. ı ZANTHOXYLUM, claua Herculis; | foliis pinnatis. L. Xanchoxylum, Mill, | Fagara. Duham. Stachlichter Zahnwehbaum, Ber⸗ tram- Daum. Forſt-Mag. Prickly | welche in Deutſchland fortkommen. 355 Prickly Tooth afh-tree, The pellitory⸗ or Bertram- Tree. Stanz. Freſne epineux. Ein nordamertcanifcher, ziemlich harter, big ſechzehn Schuh hoch wachfender, flach» lichter Baum, das Laub hat: einige Aehn⸗ lichfeit mit dem von Eichen, & Zanthoxylum americanum; foliis pinnatis, foliolis oblongo-ouatis integerrimis fefli= libus. Mill, ‚ Breitblärtriger Jahnwehbaum. Broad leaved Toothafh Tree, Scheint nur eine Yarierät zu ſeyn. 3 *Zanthoxylum trifoliarum. L. Chinefifcher Jahnwehbaum. Eine ſtachlichte Staude aus China, Sch habe dag Gluͤck und Vergnügen, dies Vers geichniß mit Befanntmadung eines ganz neuen, big ber unbefannt gewefenen Baums zu endigen, dem der Ritter Linne ein eignes Öefchlecht widmet, wels ches er nach meinem Damen zu benennen die Gewos genheit gehabt hat. Ich wuͤrde eben deswegen deffen Befchreibung ehee einem andern zuerft überlaffen haben, wenn der Kits ter bey Ermählung diefes Namens nicht eigentlich allein fein Augenmerf auf denjenigen würdigen, die fen Namen mit führenden, Minifter gerichtet hätte, deffen Verdienſte das ganze Sand nun über fünfzig Br: Y. \ 32. Jahre Im | * 356 Berzeichniß aller Bäume und Stauden, Sahre lang verehret ; deflen unermünderer Vor⸗ forge die Univerfi tät Göttingen ihre ganze Epiftenz fowol, als ihren blühenden Zuftand, “zu danfen hat, und durch deffen Veranſtaltung dafelbft nicht allein ein mit den rarſten Pflanzen in zahlreicher Mens ge angefülter botanifcher Garten; fondern auch noch ein zweyter blos zu öfonomifchen Berfuchen gewidme⸗ ter öfonomifcher Garten, angelegt worden, damit Stus. dierende die gewöhnliche Feld- Garten. und Kuͤchen⸗ gewaͤchſe deſto leichter kennen lernen, und fich felber in denen dabey üblichen Handgriffen üben Fönnen. Hier ift alfo die Beſchreibung des Baums, ſo wie ſie mir von dem Ritter zugeſandt worden, nebſt def ab. 11. fen Abbildung. MVNCHAVSIA. CALYX, Perianthium monophylium, obo- vatum, torulofum, femifexfidum, laciniis - y patulis, perfiftens. | COROLLA, Perala fex, obouata, pa- tentia, vnguiculata, calyci inſerta. STAMINA, Filamenta numerofa, capil- laria, calyci. inferta, petalis breuiora; Antherz reniformes. N PISTILLUM, Germen fuperum ouatum. | Stylus filiformis, declinatus, ftaminibus longior ; Stigma obtufum. A PERIANTHUM, Capfula ouata, acumi- nata, calyce teda, fexlocularis.- SEMINA plurima, - CCXVI. "welche in Deuffchland fortfommen. 357 CCXVI.*MUNCHAUSIA JBecigfa. BOENGOER MN Habitat in Jaua, China, 5 Arbor Ramis alternis, patülis, teretibus, leuibus. Gemmæ biualues, ‚ Folia alterna, petiolata, ouata, f. ouato- oblonga, acuminata, integerrima, glabra, fubtus pallidiora. Petioli breuiflimi. Sti- pulæ nullæ. Racemi terminales, ſubramoſi, eredi, pe- dales, ſtricti, teretes, læues. Flores alterni, breuiflime pedunculati, fpe- ciofifimi; Calyces fubtomentofi, torulis ſex canaliculatis; Peralacalyce quadruplo majora. Stamina petalis dimidio breuio- ra. Stylus. primum ſtaminibus — dein vero longior euadit. Sanctum mihi eſt nomen Munchhaufi ianorum, quorum L. B. Gerlachus Adolphus de Munchhaufen (Primas Hannoveri&) Flo- ram in Horto Goettingenfi fplendide ha- bitare.conceflit; Otto de Munchhaufen (Satrapa) Rem herbariam non tantum fo- lide coluit, fed & fpecialem ejus vfum in vita communi introduxit & determinauit. So weit gehen des Ritters eigne Worte, Nah ſolcher Befchreibung diefer fhöne, in Java 3 und — 3 58 Verzeichniß aller Bäume und Stauden, und China.wachfende Baum, ‚nach deffen Syftem in die XIII. Claſſe unter die Polyandria monogynia, Mo- ribus hexapetalis. Er erlanget eine ziemliche Höhe, Seine Blätter haben ohngefehr die Größe. und Ges ſtalt von unfern Kirfhen, nur daß der Nand unges theilt ſt. Die Spigen der Ziveige endigen ſich in prächtige, Fuß lange, aufrechte über und über mit ſchoͤnen Blumen befeste Sträuße. Dede Blume hat fechs große Blärter, (deren Farbe wird nicht ers wehnet) die Blumendecke ift Birnförmig und hat fechs Reifen; denen Blumen folget eine eyrunde, zugefpigte, von der Blumendecke eingefehloffene fche- ⸗ fächrige Kapfel mit vielen Eleinen Saamen, Es ift an der einen Seite zu veriwundern, daß ein fo (böner Baum nicht eher befannt und befchrieben geworden ift, wie denn des Ritters Befchreibung nur nach einen trocfnen Zweig gemacht worden; An der andern Seite aber ift zu bedauren, daß er, als “ein Einwohner aus heißern Gegenden, fich ſchwerlich an unfre Winter gewohnen laflen wird. | % * * Es find mir bey Entwerfung obigen Verzeichniſſes noch einige Fleine Stauden entwiſcht, welche ich in dem folgenden hinzufügen werde, hier aber umftänd« licher zu beſchreiben nicht der Mühe werth finde, da fie ſaͤmmtlich für unfre Witterung faft zu zart, auch) von feinem befondern Werthe find. Wielleicht wers de ich in der Fortfegung noch einen Nachtrag von mehrern neuen Bäumen hinzuzufügen Gelegenheit ‚haben; Wenn andre Gartenfreunde ihre Anmerfuns gen mir mitzutheilen die Gewogenheit haben werden. Zuſaͤtze | | | | | welche in Deutfihland fortfommen. 359 Ba u —— Zuſaͤtze und Nacherinnerungen. ©, 113, XXI 2. Bey den Birken ift zu bemers - - fen, daß auf der Spitze des Brocen neben der gemeinen, noch eine befondere Eleine Art Birfen wählt, welde der Herv von Haller in Enumera- tione Plantarum goett. für die Berulam nanam gehalten hat; fie unterfcheider ſich aber davon merflich, und hat viel größere, zugefpiste, herz förmige, doppelt gefägte, Blätter, folia corda- ta acuminata duplicato - ferrata fcabra ; welche je« doch in Vergleichung gegen die Blätter von der gemeinen Birfe Flein find. Sie bleibt niedrig, und da fie vor verfehiedenen Jahren in den Göte tingiſchen Garten gebracht worden, hat fie auch alda Feine bifondre Höhe erreichen. Thaliss in Sylua heroynia p. 20 haf fie zuerſt angemerft. Da ich fie filber in vollem Wachs thum mit der Bluͤthe und Frucht nicht unterfucht habe, fo getraue ich mich nicht zu beurtheilen, ob fie eine eigne Sorte oder nur eine Varletaͤt fey ? Jenes folte man daraus ſchlieſſen, weil die ge» meine Birfe auf dem Brocken an den nemlichen Plägen gefunden wird, und weil jene, da fie in ' einen Garten in beßres Erdreich gebracht wor, den, Faum fich im Wachsrhum fo viel geändert bat, als die Betula orbiculara ſich zu verändern pflegt. Da die Betula Bruder: feinen befondern " Mugen leiftet, fo macht blog die Seltenheit fie merkwürdig. 34 Die 360 Berzeichniß aller- Bäume und Stauden, ‚Die gemeine Birfe pflegt man im Deutfchen ‚zum Unterfchiede in Bergleichung gegen die Hans gelbirfe, die weiße Birke zu nennen, . Die van dem Ritter Linne in Difl. de BE- TULA nana.v. Am. Acad. T. 1. P:3. ange⸗ führte DBarieräten von der gemeinen Birke, habe ich bey Steyerberg an dem nemlichen Orte und in einerley Erdreich neben einander wachfen geſe⸗ hen. Unter andern unterfchted fih eine Art mit gang langen dünnen herunterhangenden Stengeln an den Blättern. , Pediculis foliorum longifli- mis pendulis, foliis deltoidibus acuminatis. '.&, 138. L. 6. Cornus .cierifolia Amm.. hält der Rirter Linne für einen Rhamnus, und für eis ne befondre Species, welche er aber noch nicht be- flimmen wollen, weil er Feine Blumen davon ge⸗ fehen hat. Ich Fann gleichfalls, weil er bey mir noch nicht geblüher hat, nicht davon urtheilen. Er mag ein Cornus oder ein Rhamnus feyn, fo machen ihn allemal die folia alternantia, non op- pofita, merfwürdig; Ich wünfche daher, daß diejenigen, welche feine Blumen zu fehen. Gele⸗ genhett haben, folches befannt machen , oder da» von ſchicken mögten, Dach des Ammons Bes fchreibung follen die Fruͤchte nur einen harten Kern enthalten, und würden fich alfo von den vierfernigten Rhamnis unterfcheiden. ©, 203, CXXIII. 3. Mespilus amelanchier,, fol nach des Herrn Hofrichters von Velcheim Vers ſicherung auch am Harze gefunden werden, . ©, 205. welche in Deutfchland fortfommen, 361 ©, 205. CXNII. 9. Bey dem Mefpilo cozonea- Ster , ift ‚Mefpilus folio, rotundiori non ferrato, frudu nigro AMM. Rath. p. 201. T. XXXIV. anzuführen vergeffen worden. Diefer wächft etwas ftärfer, und die Blumen fisen ‚häufiger an getheilten Stielen bey einander; flores co- ‘ zymbofi. Die Früchte werden ganz ſchwarz. Noch zur Zeit entdecke ich aber fein beftimmens des Kennzeichen, welches diefen von jenem ſatt⸗ fam unterfcheidee, daher er blos als eine, jedoch merkwürdige, Varietaͤt von dem erftern aufzus führen feyn würde, 246. CLV. 2. Pyrum irregularem f. poluille- ‚rianam, erfennet der Kitter für eine neue ihm © unbefanne gemwefene fpeciem; Ich wundere mid), daß ein in vielen Gärten bey uns und in Frank⸗ reih vorhandener ſchoͤner merfwürdiger Baum von feinem neuern Kräuterlehrer befchrieben, noch eine Abbildung davon gegeben worden. 215. CXXXIX. 1,2. Sch habe Pinum rubram von Pino fplueßri unterfehleden; ; Ale Anmerfun- gen ſcheinen zu beftätigen, daß das, was man in England Scotish Pine or Scotish- Fir nennt , im Grunde von der bey uns in der Lüneburger Heiden, überhaupt in gang Deutfchland wachfenden Fuhre nicht merflich unterfchieden fey. Wenn ich auch die bey mir aus englifhen Saamen gezogene Stämme, deren geſchwinden Wachsthum ich an- gepriefen habe, gegen andere aus hiefigen Saas men aufgewachfene Stämme vergleiche, fo finde fi ie einander fo ähnlicy als möglich, und das ge» 35: ſchwinde 362 Verzeichniß aller Baͤume und Stauden, ſchwinde Wachsthum Fann vieleicht feine zufällis ge Urſachen haben. Ich rathe alfo nicht, daß jemand ſich Saamen aus Öngland kommen Taffe, um große Pflanzungen anzulegen, Der hieſige Saamen von der gemeinen Fuhre wird ihm die nemlichen Dicenfte leiften. Wenn aber die Pinus rubra und unfre gemeine Suhre einerley find, was ift denn eigentlich die Pinus friuefris, daß Ra⸗ jus, Bauhinus, Miller und andere fie zu einer befondern Art machen ? An dem Catalogue of trees wird jene mit roͤth⸗ liden Eleinern Zapfen, diefe aber mit gelbbraus nen, und etwas größern Zapfen abgemahlt. Rajus befehreibt die Schottifche Fuhre als eine in Schottland bey dem Sie Loughbrun mwachfende, und von da nach England erſt ge⸗ brachte, wegen ihres ſchoͤnen Anfebens und fris fhen Wachsthums aber faft in ale Dflanzungen eingeführte; von ihm nur auf den Steyermarfi« ſchen Alpen gefundene Art mit kurzen dicken - fleifhichten Nadeln und Eleinen weißlichen Zapfen. ©. 222. CXL. 1, 2. Pinus Abies baifamea unter⸗ ſcheidet ſich von der Pinus abies alba merklich bey dem Keimen in den foliis feminalibus oder coty- ledonibus. Diefe feimet mit acht langen platten firahlenweife aus einander fichenden Blättern, welche die Breite der Blätter von dem Baume ſeldber haben, Jene feimt mit fünf kleinen fürgern fehmalern Blaͤttern, und wie der Saamen viel Eleiner ift, fo welche in Deutſchland fortfommen. 363 fo ift, auch die ganze Feimende Pflanze i in ihren Theilen viel Fleiner; das kleine in der Mitren zwifchen den Saamenblättgen figende Gemma zu dem erſten Schuffe ift gleich fo wie die Knofpen an dem ganzer Baume, als mit einem glänjens den braunen Firnuͤs überzogen; dahingegen die Knoͤſpen an der Weißtanne mehr weißlicht, und gleihfam mit Mehl beftreuet find. In einem in der Gazette d’agriculture befanne gemachten Verzeichniß von Bäumen in franzöfis ſcher Sprache, bimerfe ich folgende Arten, wel« che nirgends hinzubringen weiß, und welche ich doch als, befondere Öattungen anzunehmen Bes denken trage, da Duͤhamel, Miiller und an» dere fie übergangen find. Diejenigen, welche davon nähere Nachricht wiffen, verpflichten mich durch deren Mittheilung. Dies find die zweifelhaften Arten: Le Cerifier de Zara, dont on fait le Ma- rafquin. Le bel Erable du Jardin du ar | L’Erable de Mahon, Le Fröne de Montpellier. Le Fröne d’amerique, nouvelle efpece. Le Peuplier liard, Le 364 Verzeichniß aller Baͤume und — Le Peuplier de Canada. Le Peuplier de Virginie. | ap; Le Platane de Bourgogne. | La Saule de St. Leger. La Saule des Piren&es. La Rofe de quatre Saifens, Vermuthlich die Monat⸗Roſe. La Rofe de Princefle, ou de May & Septembre. La Rofe 3 laReine dduble &i incarnate, tres petite & magnifique. La Rofe couleur de feu double. Auch wird an einem andern Orte einer befons dern Art von Wallnüffen gedacht, allez commu- ne dans les Paroiſſes de Meyſſac, Colonges, & Saillac; la quelle poufle fort tard, & cependant donne fon fruit de bonne heure, par confequent elle eft à l’abri des gelées. Ich wünfche, daß jemand auch eine in der Erfah⸗ rung gegründete Anmeifung mir mittheilen mögte, wie große Befaamungen von nugbaren Bäumen in | Waldungen anzulegen find, um foldhe in der Forts fegung diefes Theils befanne zu machen. Meine eigne Erfahrungen und Verſuche find noch nicht ges nugfam welche in Deutſchland fortkommen. 365 nugſam ins Große gemacht, um daß ich zuverlaͤßig genug darauf nachzufolgen rathen koͤnnte. Ich fehe hin und wieder in dem was gemacht wird, Fehler genug, auch kaun ich gemeiniglich die Urfas eben leicht errathen, warum die neu angelegte Vers befferungen nicht den Fortgang haben, den man das von erwarten folltes Es ift aber nicht genug, Fehler zu zeigen, wenn man nicht zuverläßig an Hand ges ben fann, mie fie zu verbeffern ftehen, und dazu.all- gemeine Negeln zu geben finde ip im Holzanbau faft noch ſchwerer als im Feldbau, Ich fürchte alfo, daß bey meiner Anweifung andre eben fo viel zu erins nern haben werden, als unzulänglic mir die Anwei⸗ fungen von andern feheinen. So las ich vor einis ger Zeit eine Anweiſung daß man in trocknen fans digte⸗ Boden in der Entfernung von einer Elle jedes» mal zwey Furchen in der Länge tief auspflügen, und die Erde an beyden Seiten auswerfen, fodann aber nur die ausgepflügte Linie beſaͤen ſolle: So fparte man fo viel Mühe ı und Saamen, der junge Anwachs fiche gleich in einer billigen Entfernung, und auf de— . nen liegen bleibenden Linien Fönne man allemal ohne Schaden herumgehen, und die jungen Pflanzen, ob» ne fie zu befchädigen, verpflegen; der aufgemworfene Raſen verfaule zugleich, und gebe einen vortheilhafe ‚ten Dünger, welcher fich algemählig an die Wurs zeln der jungen Pflanzen ziehe, Mir haben diefe Verfuche nicht gluͤcken wollen. Denn in den hohlen tiefen Furchen fammlet fich ent» weder im Winter das Waffer, und macht die jarten Pflanzen verfrieren, oder im Sommer wirkt die Son⸗ 366 Verzeichniß aller Bäume und Stauden, | Sonnenhige darin defto ftärfer, fo daß die zarten Keime davon verbrennen und umfallen, Jeder ausgefäte Saame muß doch auch einige Bedeckung haben, fonft wird er gar zu leicht ein Raub für das Wild, für Mäufe, für Vögel, und für alerley Ungezieferz; Es war ‚aber in der Anweiz fung nicht gedacht, —— die —— kommen ſolle. Zudem ward voraus geſetzt, daß der Berfuch, nur angehe in fandigren Boden, mo feine Stöde, Wur⸗ zeln oder Steine hindern, Dergleichen Pläge. find aber ſchwer anders als in offenbaren Heiden zu fin den, und dafelbft pflege fehwerlich junger Anflug, wenn er von feiner Seite Schuß hat, aufzukoms men, oder wenn man die Oberflaͤche auf einige Zoe weguimme, findet fih gemeiniglich darunter eine fes fie todte Erde, in welcher felten etwas auffommt, wenn fie nicht vorher umgebrochen und artbar ges macht wird. | Um die verfchiebenen Holzarten befannter zu mas chen, und die Einwohner zu dem fo fehr vernachläs hßigten Holganbau aufjumuntern und anzugewöhnen, mögte nicht undienlich ſeyn, das Erempel des Koͤ⸗ nigs in Sranfreich nachzumachen, welcher durch ein befonders Arret vom gten Febr. 1767 befehlen ließ, daß zu Mocherte nahe bey Meluͤn eine Pflanzfchule von jungen Wald- und Obfibäumen, fowol einhei> mifchen als fremden, angelegt werden folle, um dar⸗ aus die jungen Stämme demnächft ohnentgeltlich auszutheilen: Jene vornemlich an Landleute, diefe aber — — — — — — — welche in Deutfchland fortfommen. 367 “aber an folche, welche Pflangungen davon anlegen wollen, Nach der Einrichtung ſollte dieſe Pflanz⸗ ſchule durch funfzig aus dem pariſer großen Hoſpital zu nehmende FuͤndlingsKinder bearbeitet, und die⸗ ſe zugleich, wie damit umzugehen ſey, gelehrt wer⸗ den, damit. fie demnaͤchſt zu Bearbeitung der übrle gen in den andern Provinzen meiter anzulegenden Pflanzſchulen gebraucht werden können. Schließlich will ich noch eine Anmerfung den Nas £urforfchern zu weitern Nachdenken überlaffen, Unter allen Gefchlechtern von Bäumen, wovon eine Species in Europa wächft, ift (wenn man nicht etwa das Ledum palifre"ausnimmet;, welches kaum von der Andromeda und Rhododendron zu unter» ſcheiden ift, und von welchem Berger dody auch cis ne Fleinere Darierät bemerkt hat) Erin einziges, wor- unter nicht mehrere, in andern Welttheilen oder doch bey uns wachfende, Species gehören, oder von ‘ dem nicht wenigftens mehrere Varietäten vorhanden find; Einige fpielen fogar mit unendlichen Abartun⸗ gen, als z. E. Birn, Apfel, Roſen, Hülfen, - Bon fremden Bäumen find hingegen oben einige zwanzig Gefchlechrer angeführt, welche nur eine eine zige von andern Gefchlechtern fich merklich unterfchei« dende Gattung ausmacht, wozu gar Feine ähnliche da« hin zu zaͤhlende Gattung by uns gefunden wird, fo. gar daß man nicht einmal Spielarten mit gefchecften, oder etwas verftellten Blättern, oder mit einer Der» änderung in der Farbe der Blumen oder Früchte da von aufzuweifen hat, Mas 368 Verzeichniß aller Baͤume und Stauden x. Was mag die Urſache ſeyn, daß die deutſchen Sor⸗ ten von Bäumen fo vielen Veränderungen und Ab, wechſelungen unterworfen find, wenn hingegen fo viele aus andern Gegenden beftändig bleiben? 3. €. Cneorum , Cephalanthus , Catesbza , Callicarpa, ‘'Hamamelis, Cyrilla, Itea, Dirca, Baeckea, Ana- gyris, Swierenia, Epigza, Gaultheria, Clethra, Styrax, Hydrangea, Decumaria, Hudfonia, Nitra- ria, Ginora, Heliocarpüs, Stewartia, Amorpha, Hopea, Stillingia, Ofyris, Ceratonia. III. Kurze Wiederholung aller vorbeſchriebenen Baͤume und Stauden nad dem Syfieme ed des Ritter Linne. 2% s RN RR NE — ER a, 2 — — ih ki RB PR ver E CR x | — zb en J * ir r R We ir t —— TR ER ji * ar A > \ i Im A. Te ve ex br — X a7 1 “ DR Par Ki bh LEE j Dann 4 i ve a * niet u d ’ EN HE * IR Kir Mi RR EN EIER. I STB Kin MULE 20 = Ü i [ RL: A Da R En ALINE r Wi ar Amer A . N in — N h J Ip t 2, MY ki — i — 9— —— ra a = —— 42** RT > e. P ee f vd — RR A — 9 — uk; Nr Pr a — WR N a TE — na — u SE Lv ER. a 9 * gr —* } U A ——— Kr au" 8 a ERER i A * ” Y —— ER vu Heer BE — J — J \ n Kaas 2 Hi j it a J 1% RE Rn. " Der Ehe, Ye 9 a AN h N — * Er L ar: ie N 4 — J A —* —— 3 Y F la » Asa Ä = 9 h u ' - in F — vr 7 F \ 4 f - yr N er ne a . Ra a” y > —— — u, Br | 25 J 2 24 Ä F — Y/ r — N . j \ * —9 we an un / & — U ee ZB 7 “ 369 a efachckchckipck cp ck ckcknkktckfenge Vorbericht. Rh habe dienlich erachtet, annoch eine Furze „) Wiederholung aller vorbefihriebenen Pflanzen, nach der Linneiſchen ſyſtematiſchen Eintheilung, beyz zufügen: Sie dient 1) denenjcnigen, welche an des Ritters Mes thode gewohnet find, welche jeßt von den mehrften größten Kräuterfennern als die vorzuglichfte erkannt und angenommen wir. Ach habe daher. die von den Ritter in der neue ften Auflage des Syftemaris Natur& gebrauchte Ord- nung und Namen beybehalten ; auch bey jedent Geſchlechte angeführt, wo folches, ſowol in den Generibus und Speciebus Plantarum, als auch) in . dem Syftemate Nature, zu finden ift, Damit ein je= der ohne Mühe nachſchlagen Fann. 2). Es fällt auf diefe Art leichter in die Augen, welche Sorten der Nitter befchrieben hat, und wel- che von Miller und andern angeführt, von jenem ‘ aber übergangen find; die alfo eine weitere Unter: ſuchung zu erfordern feheinen, ob annoch wahre neue Species Darunter zu entdecken find, oder ob es nur Varietäten: von andern bekannten Sorten ind; oder ob die nemliche Dflanze von dem Ritter ſchon unter einem andern Namen befehrieben wor⸗ den, und die übrigen nur aus Unwiffenheit eine neue, einen befondern Namen verdienende, Sorte vor ſich zu Haben geglaubt: AA ve 3) Kann 370. °. -Borbericht. $ 3) Kann gegenwärtiges Derzeichniß als ein’ Taſchen⸗Catalogus gebraucht, und von den Plan: tagenz Freunden leicht bey fich geführt werden. Ich babe daher veranftalter, daß einige Exemplare da- von befonders gedruckt worden, zum Beſten derer, jenigen, welche es fich zu Diefem Gebrauch anſchaf⸗ fen wollen. Zu dem Ende iſt 4) bey jeder Pflanze das merkwuͤrdigſte mit Zeichen notirt, damit ein Liebhaber es in einem Blicke uͤberſehen, und wenn er in feinen Pflanzun⸗ gen ſpatzieren geht, fofort nachfchlagen fann, ob die Pflanze mit feiner Befchreibung überein kommt. 5). Zuvörderft habe ich bey jedem Geſchlechts⸗ namen Mt roͤmiſchen Zahlen die Nummer, ange= merkt, wo die Pflanze oben in dem vorhergehenden. Berzeichnif zu finden iſt 6) Bon denen dreyen hinter dem Geſchlechts⸗ namen befindlichen Zahlen zeiget die erfte Die Nuͤm⸗ mer aus den Generibus Plantarum nach der neueſten Auflage von 1764, wo der Nitter den Character des Hefchlechts befchrieben hat: die zwote meldet die Seite aus dem zweyten Theil des Syftemaris F Naturz, und die dritte die Seite aus Den Speciebus ' Plantarum von 1762, wo die Pflanze aufgeführt” und befehrieben iſt. Bey jeder Art habe ich denn Trwialnamen allein zu wiederholen, binteichend er⸗ j achtet. (©. 88.) 7) Dben, ©. 89, habe ich die Lirfache ange⸗ führt, warum ich die Sorten in einer andern Ord⸗ nung nach einander befchrieben habe: die jeder Sorte vorgeſetzte Zahl zeigt aber, die wievielſte es bey dem Riller ift, damit man ie deſto weniger irren koͤnne. J J Ka 4 Borbericht. 4 8) Hinter jeder Sorte find vier Columnen be> merkt: Die erfte zeigt das Vaterland, und wo jede Pflanze zu Haufe gehört, weil man, nach der oben S. 38 gegebenen Anleitung, Daraus wahr; ſcheinlich auf die Verpflegung, welche fie erfordern wird ſchlieſſen kann. * gebrauchten Zeichen bedeuten alſo: # Plant indigene®: die in den mehriten Gegenden _ ‚von Deutſchland zu Haufe- gehören; Des arbres ar regnicoles, rp Plante manfuere: die durch den Gebrauch nun⸗ mehro allgemein gewordene, und aller Orten anz zutreffende Arten; z. E. Pfirſchen, Amygdalus —— ca; Roßkaſtanien, Æſeulus biꝑpocaſtanum. Jch rechne hieher auch noch einige, die zwar in eſner oder andern Provinz von Deutſchland, bdeuh in den ſuͤdlichen, einzeln angetroffen werden,” und ſich leicht fortpflangen laffen, in „den mehrften Gegenden aber unbekannt find; }. E. Prunus mahaleb; Hippophae; Elæagnus an- ‚guftifolia ; Cratægus aria. b. Plantæ boreales;. ‚welche zwar nicht in Deutſch⸗ land, aber in andern nordlichen X Zandern, 3. ©. England, Schweden, Daͤnnemark, wachſen, alſo eben ſo gut als die einheimiſchen bey uns bekommen. ©: 39. Ri, Plantz alpine; welche nur Eh hohen Alpenge⸗ | jahiraen angetroffen werden , mithin felten in war⸗ „men, der Sonne ausgefesten, Gegenden fort: komien. t. Plantæ tartaricæ; / Pflanzen, welche aus Rußland, Siberien und der Tartarey kommen mithin auf alle Kälte unempfindlich find. | F 3," m. 372 Vorbericht. hr m. Plantz mediterranez; Pflanzen, welche aus des nen an das mittelländifhe Meer gränzenden euros päifchen, Provinzen, als dem ſuͤdlichen Frankreich, Spanien, Portugal und Italien fommen, alfo ‚mehrentheifs zartlich find, und ftrenge Winter nicht mehr vertragen, mithin entweder gar nicht, oder nur mit geroiffer Vorſicht, der freyen Luft im Winter ausgefest bleiben dürfen, | So weit find es noch europäifche Pflanzen. na. Plantz Americz feptentrionalis; Nordameriea⸗ niſche Pflanzen, wo die Witterung mit der un⸗ ſrigen faſt gleich ift, und woher alfo die Pflanzen - gleich unfern einheimifchen zu warten find. c. Plantæ canadenfes; Pflanzen aus Canada, Suͤd⸗ carolina und andern, mehr nach Suͤden belege⸗ nen americaniſchen, Provinzen, welche ohngefaͤhr den Plantis mediterraneis gleich geachtet werden wollen. Es ſind alſo verſchiedene darunter, wel⸗ che unfte Winter ziemlich gut vertragen, indem die Kalte dort zu Zeiten faft eben fo ſtrenge ift, und auf den nemlichen Grad als bey uns ges fanget, 5. €: Ptelea, Rhus glabram. Andre von denen dafigen Pflanzen, z. E. die Magnoiiz, {offen ſich faft gar nicht an unſre its ferung gewoͤhnen. Die Urſache, warum die dortigen Pflanzen | auf unfre Kälte empfindlicher find, ift Doppelt: Eines Theils ift der Froft dorten, wenn er auch auf einen hohen Grad kommt, nur von Furzer Zus ‚ und es erfolgen bald wieder geedere — Theils iſt im Herbſte das Wetter dorten anhaltend beffer ; es treten nicht = rn Borbericht. 373 Nachtfroͤſte ein, welche bey uns oft den mehrften - Schaden thun; das junge Holz wird alfo daſelbſt im Herbfte genugfam erhaͤrtet, und die Sefte werden gehörig verdicket: Bey uns treiben der- gleichen zartlihe Baͤume im Herbſte zu fpate; das junge Holz ift noch zu zart; ‚der Saft ift, wenn der Froſt eintritt, noch zu waßricht und in voller Bewegung; wird alfo durch den Froft er- . ftarret und in Eis verwandelt, und verbreitet durch die ganze Pflanze eine Corruption; Die zar⸗ ten Gefäffe zerfpringen Davon. o. Plant orientales; Mlanzen aus dem Driente, vornemfich aus Aſien; mit denen es ohngefaͤhr die nemliche Bewandniß bat: Syringa perfica, iſt eine orientalifihe ganz dauerhafte Pflanze: " Colutea orientalis, ift ziemlich unempfindlich auf die Koͤlte, die mehrften übrigen aber find weichlicht. e. Plantz zgyptiace; Pflanzen aus Aegypten, und dem obern Theile von Africa. bf. Plant Bone Spæi; Pflanzen aus dem untern Theile von Africa, befonders dem Dorgebirge der auten Hofnung, und denen benachbarten Inſeln. | ER . Plantz urriusque Indie; Pflanzen; welche in denen allergeißeften Weltgegenden, zwifchen den Wen⸗ dezirkeln, nur angetroffen werden. . ‘ Alle unter dieſe drey legtern Elaffen zu rech⸗ nende Baͤume gehören nicht für unfre Plantagen; Gin Liebhaber bemerkt fie fi) etwa nur, um nicht vergebene Koften und Mühe dran zu wenden. 9. Die zwote Eolumne bemerkt das Wachs⸗ thum und die Natur von jeder Sorte. Ob fie A4 nem⸗ 374 Vorbericht. nemlich nach der oben ©, 46 gegebenen Eintheilung zu einem ordentlichen Baum mit geraden Schaffte, » oder aber Buchſweiſe wächfet, oder nur gar eine niedrige Staude bleibt. Solchergeſtalt ah. A bores hyemales; Immer grüne Waldbaͤume, als Sichten, Die Sranzofen nennen dieſe Bois verds. al, Arbores ſy lvatice; Gemeine groffe Waldbaͤume, als Kichen; des —— Jorefliers. ap. Arbores pratenfes; Wieſenbaͤume, welche zu Sinfaffungen an Wien und Ackern dienen und der Hude nicht ſehr ſchaͤdlich find, ale Eſchen. au. Arbores urbanz; Aleenbaͤume, weiche zu Spatzier⸗ gaͤngen und Aleen genommen werden; als Linden; des arbres d’alignemeut. am. Arbores minores; kleinere Bäume, welche zwar einen geraden Stamm machen, aber. Feine anfehnliche Dicke und Höhe erreichen; als Haine⸗ büchen; Liquidambar ; Die Framoſen faſſen dieſe vier Arten von Bäumen unter der allgemeinen Benennung; Bois de haute futaye, fd. Frutices dumi; Stauden, welche aufrecht wachfen, ohne. Stachein; als Aafelnüffe.: 4— fe. Frutices fentes;, Aufrecht wachfende Stauden mit Stacheln;, als Weisdorn, Die Franzofen nennen dieſe Stauden überhaupt: Arbrijjeaux. y. Frutices vepres, Sperhaft wachfende Stauden mit Stacheln, als Brombeeren. | fs. Frutices farmenta; Schlingende oder ankletternde Pflanzen; als Wein, Epheu. | fc, Frutices cremia; Kleine, nur wenige Schuh had) . ſich über die Erde erhebende Stauden; als Him⸗ beeren; P Shrubs, des Arbuftes, h | Vorbericht. 375 ff. Suffrutices; Halbſtauden, welche ganz niedrig bleiben, und kaum von faftigen Pflanzen unter⸗ ſchieden werden; ‚als Potentilla fruticofa. fr. Frutices repentes; Auf der Erde fortkriechende, und Sich. gar nicht erhebende Stawen;z als Arbu- tus vua urfi.. pp. Plantx parafiticz; Schmarager langen, weiche feine eigene Aurzel machen, und. blos aus der Borke andrer Baume Nat yrung augen; als | Viſcum album. Loranthus. *. -.,170, Diedritte Columne deutet den jeder Pflame in einer Plantage nach der oben ©. 32, 65. gege⸗ benen Anleitung anzuweiſenden Platz; ſo daß dabey theils auf die Groͤſſe, welche fie nach der. vorherge⸗ henden Anweiſung zu erhalten pflegt, gefehen, theils aber die, ‚eine Pflanze etwa empfehlende, befondre Schönheit in Betracht gezogen wird. Z. E. eine Bignonia catalpa waͤchſet höher ‚als ‚eine Haſelnuß⸗ ſtaude; verdient aber doch wegen ihres beſondern honen Laubes dieſer vorgeſetzt zu werden. r. Sind ganz niedrig bleibende, und nur blos krie⸗ chende, Stauden, welche unmittelbar neben den Wegen auf der erften Rabatte zwiſchen andern Heinen fhonblühenden Pflanzen gehören; als Daphne czeorum, -Ciltus helianthemum. 1. Die niedvigften, oder doch fhönblühende Stau- den, welche felten tiber zwey bis drey Schub hoch zu wachfen pflegen, alſo zunaͤchſt hinter der er: jten Rabatte den Mas behaupten. 2, Die in:die zwote Reihe gehörende, ein etwas ſtaͤrkeres Wachsthum habende Stauden von zwey bis zu ſechs Schuh hoch. 3. Die noch etwas ſtaͤrker, bis zur der — echs 376 Vorbericht. ſechs bis zehn Schuh wachſende, oder wegen ih⸗ rer geringern Schönheit etwas weiter zurück in die dritte Reihe gehörende Stauden, als Sp ringe; Viburnum lantana. 4. Die höchften Stauden, welche am mehrften fverrhaft wachſen; als Arfelnäffe, Quitten: Der aber Eleine, eine ordentliche Krone ma- ende, alſo andre Eleine Pflanzen uͤberſchattende, und einen groͤſſern Raum erfordernde, Baumes als Kreugdorn, Rhamnus catbartieus. 5. Die in die fünfte Reihe gehörende oder ſich noch* mehr ausbreitende Baumes; als Aollunderbees ren, Acer rubrum. 6. Die noch weiter zu entfernende ſtaͤrkere Baͤume, fuͤr die ſechſte Reihe. 7. Die ganz gemeinen und ftarkften Waldbaͤume, welche nur; felten in eine Luſtpromenade ange bracht werden dürfen, und mehr in eigne davon zu machende‘Pflanzungen in Wildnuͤſſe, oder nur an Aborter gehören, 109 fie Eleinen, daneben zu ‚ fenenden, Stauden Eeinen Abbruch thun koͤnnen. w. Zeige Pflanzen an, die fich entweder felber nicht fragen koͤnnen, fondern an einer Wand oder Spalier gepflanst werden müffen, wo man fie feftheftet; als Mefpilus £yracantba, Bignonia radi- cans; oder aber, die zu weichlich find, um in freyer Luft auszudauren, alfo den Schuß von einer Wand erfordern; als Iafminum oficinale, Cratzgus azarolus? oder aber, die man braucht, eine alte Wand oder trockne Stämme von Baus men damit zu befleiden, Hedera quinguefolia, Hedera helix. GL ⸗ Pflanzen, welche neben einen Baum ge⸗ J Vorbericht. 377 gepflanzt, oder denen befondre Stangen gegeben werden müffen, woran fie hinauf Elettern, und ſich anhaken koͤnnen, j ©. Celaſtrus Mandens, Lo- nicera peryclimenum, Menifpermum., gh. Zaͤrtere Gewächshaus Pflanzen, welche bey uns fehwerlich die Winter in freyer Luft vertras gen werden, wenigftens genau gegen den Froſt bedecket, oder in einem kalten Gewaͤchshauſe verwahret ſeyn wollen, ©. gr. hh. Zärtere, in ein heiffes Gewächshaus gehörende, blos zue Nachricht angeführte, Pflanzen. — Ein bloffer Strich bedeutet, daß eine Pflanze entweder wegen des ftarfen wuchern gar in Feiz nen Luftwald gebracht werden foll, als Himbee⸗ ren, Brombeeren, Eſpen; oder daß fie nicht ausgepflanzt werden Fann, als die fehmaroser _ Pflanzen; Vifcum album, Loranthus. Wenn zo Zahlen zufammen ftehen, kann die Pflanze nach "Befchaffenheit der Umftande, und der Gegend. in zwo Reihen gebraucht werden. Bo nur eine Zahl ftehet, kann eine Pflanze gemeiniglich nach Gelegenheit des Orts, und wenn man zu wenig Pflanzen hat, um Abwechfelungen zu machen, auch in die vorhergehende und fol⸗ gende Reihe gefegt werden. Wo neben ah. eine Zahl ftehet, zeigt Diefe, wo⸗ bin die, in dieſer Fältern Gegend ein Gewächshaus erfordernde, oder, fo lang fie jung ift, in einem Haufe zu verwahrende Pflanze in waͤrmere Ger genden, oder mit gewiffen zu erlernenden. Vor— ſichten zu pflanzen ſey. 8. Zu bemerken ift überhaupt, daß die oben angezeigte Varietäten gemeiniglich etwas Berl achs⸗ 378 Vorbericht. Wachsthume ſind als die Hauptſtammſorten, daher man ſolche etwa um eine Nummer vorruͤcken kann, ſonderlich da die Abwechſelung im Laube eine dem Auge angenehme Mannigfaltigkeit giebt. 9. Zulest, und in der vierten Columne ift noch, —— was bey jeder Pflanze, ſonderlich ber ihrer Ausfegung , zu bemerken ift. tr. Welche einen trocknen Soden erfordern; alz Arbutus x vna urſt. \ n. Welche naf fteh!n wollen; als Myrica Gale, fc. Welche den Schatten lieben; als Daphne mezereum und cneorum, f. Welche frey ſtehen muͤſſen; als weiſſe Maulbeeren. ws. Welche fcehnell wachen; als Robinia pfeudvacia, Rhus riphynum , Quercus rubra,, Populus ztalica. nh. Bäume, welche brauchbares Hol; geben; als Eichen, Swietenia Mahagony. f1 Welche fhön belaubt find; als Plaranus oben. bs. Welche ſchoͤn blühen; als Syringa vulgaris. rs. Deren Blüte ſchoͤn riechet; als Jafminum ofhcinale, Daphne megereum. ef. Die eßbare Früchte. geben; als Birn, Nüſſe. hp. Die zu Heckenpflanzen dienen und im IIlten Tpeil ©. 65 befchrieben find. * Die zart find, und mit Vorficht getvartet werden wollen. 7 Bedeutet, daß ich die mir noch zweifelhaft fcheinende Pflanze andern zu weiterer Unterfuhung empfehle. 5. €. Pyrus irregularis, Corylus arbor efeens, Cercis fliqua- rum, nb. Bey denen in obiger Berzeichnif von mir beſondre An⸗ merkungen gemacht worden. ad. Die in der folgenden Verzeichniß neu hinzugekommene, oben uͤbergangene, alſo noch hinzuzufuͤgende Pflanzen; als Mitchella, Salſola, Polygonum, Ononis pinoſa, Hedyfarum albagi, Atriplex glauca. —— — Cata- CATALOGVS ARBORVM FRVTICVMQVE a SECVNDVM SYSTEMA LIN N — CLASSIS IL DIANDRIA,. MONOGYNIA. XCVIII. VJASMINVM. I AR TIAE Anna * —— grandiflorum — fc gh rs “ humile — m fc 2° ig! frusicans 4... ,m, fc 2 ig odoratifimum — i’ fd gh ig, 15 CVII. LIGVSTRVM. Hi Ba Sn DO * are fd’233hp_ — — italicun — m fd 2,3 hp, ig. nb — PHILLYREA. : u ed NPAN —196660 1 P. latifoia — ] - levis — | - media — “ - anguftifolia — > m fd gh23 ig”, - rolmarinifolia | - Jiguftrifolia — | - olezfolta — |. « CXKIX, OLEA.20; 56. 11. 1 O.euopza — m am sh ig MED 109. * 3 »- ameriann —c' fd 2 ig 2 - capenfis — bs fc hh ig CXLVH.CHIONANTHVS, —— I C. virginiea — na.fd 2 71 2 = zeylanica‘ —— i fc gh * 380 » CATALOGVS —3— CXCVI. SYRINGA. ? IE N I Ns ern 178 vulgaris — ++ fd 3 “bs fhis 2 - perlica — —0 \$cHh2 bs ®. =- lacınata _ — 2: SEN INNE CLXXI. ROSMARINVS. % 38. 64 33» I R. Iaifolius — m fd ghz ig* anguftifoius — m fd gh2 ig * I CLXXVL 'SALVIA. 39. 6% 33. 4 S. officınalis — a! - =, tomentoa’ — - - auriulaa — HRS; I ig 20, », hifpania — — CLASSIS IIL TRIANDRIA MONOGYNIA. XLVII. CNEORVM. 48. 73. 49. I. € trieoeccees -— m CLASSIS IV. TETRANDRIA MONOGYNIA. IXXIX. GLOBVLARIA. in. iir. 139. 1 G. Alypum — m ff gh * XXXVIL CEPHALANTHVS, 113. 111. 138 € . .,T G occidenralis — na Fd 2.3 XXX. CATESBAEA. 130. 120, 1$9. ı €. fpinofa — — fc .gh2,,* — MITCHELLA. 134. 120. 161. ı M repens — na fc/,2 * ad. XXVII. fd zhr ig * ARBORVM ERVTICV MOVE. 381 xxvIl. CALLICARPA. 135. 120, 161. » 1 0, american — ec fe gh2'* L, ! CORNVS, - 149. 124. 171. Ä 3 C. fanguinea — + fd 34 - hp I#., Hogidaldı — na fiir hp - - femmm — na fd 2 6 - alba‘ — er fd -3 - +» amomum — na am 3 : -ı- eitiffla — 1. fd 3 ? nb candidiſſma —na fd'3 2 mafcula — au 34 CLIN. PTELEA. 152. 125. 173:- 3. P. twifoliata —— ec Fdiz - - pentaphylla — ce fd 2 2 - vıfcofa — 1.DE£A ‚Eu ae LXIII. ELEAGNVS. | f f:159. 727: 476, Ü; IE. angufifoliaa — ++ am'3 6 4.:*# orientals — 0 fe gh * 2 - fina- — -e feohht -*° 3>= latıfolia EN DIGYNIA. U LXXXV.. HAMAMELIS. P 169. 129. 180 P I H.vüginica — na fd 3 fl TRETRAGYNIA. C. IEEX. 172: 139 I8I, „ I 1. aquifoium — +. .fe 34 ig „hpsfe “.--, caroliniana — ec, fd..3. *ig? —9 2 - cafline — ©.fd 2h.3 x ig, CLASSIS v PENTANDRIA | MONÖGYNIA, XC. HELIOTROPIVM. 179. 144. «187: 2 of K% fruticofum — i ff »ghrl * XVII ’ ‘ 32 VDRATADOGVENSIOTEA. 4 xXVIIL AZALEA. 211. 154 214 2‘Axc mudifora — na fd 2. b£rfnfe 3 -. vilcofa — ınzVfd'2? bi nf, 4 - lapponia “ —.b. fd 2 5 = procumbens‘ — a «fr'I IM 6| - pontica — 0- fdubgol rl — CXII. LONICERA. J 232. 4165: 5246; ) 3 L. Peryclimenum german. # ff f rGnb - - ;vulgare — 2 sie 1T- I - caprifolium 2 u Krfs in - | 2 - fempervirenn — na fs w.f bf'nb 1 - - amerianum — na fs wf 17 | - - racemoffum — i.. fs vgh * verticillatinm — i fd sh 1 I4 = dioicum — i , - CXIII LONICERA. 6 - xylofteum — *+ fdy3,4 hp 8 - alpigenn —t+r fd 3 bs x - 9ir- coeruleu — +r fd 3,4 »bs A - nigra — m fd 324 bs $ - tartarica — -t- fd 34 7» pyeenaica +— ++ fd 2,3 bs‘ - - glauca — ix rd ch, * IT =‘ fymphoricarpos - na fc I : 12 - Diewila — ına fc G2 ig 13 = corymboa — na fc I,2 RED: Io» matilandica — na fc Lz ? CLXXXVL. SOLANVM. \ 250. 172. 263. 5 S., dulcamara — aa 3 3 = pfeudocapficum =» m fd &h '* . - bonariene — m fd gh bf* CXVIL :LYCIVM. 261. 177. 277. L. europzum — ++ fdı 23 - barbarum — mo fd ghz * chinenfe- — 0. Zdrsh2 bi * ? capenſe — bf fd gh anguftifolium — o ‘fd gh .. inetme }! — o fd 1177 } XLIII. 6 ! ARBORVM FRVTICVMQVE. 383 XLIII. CHRYSOPHYLLVM. I C. caroliniienfe — i,c fc CLXXXI. AA SHE 263. 178. 278. 3’$. Nenn — i tenax — CLIX. RHAMNVS. 264. : 178..) 279. I R. cacharticus —' + 2I - infetlorius — m 20 - Saxatilis — ++ 3 -» oleoidds — m 23 - pentaphyllus — m - lonsifoliuu — m 2’ - Iycioides — m 4 - alpinus — l II -. lineatus — 0 - -/ fcandens — 6c CLX. RHAMNVS ERANGVLA. 5 REF Alnus’— |) — . latifoia — ++ AD TO. . rotundifolia — ] americana — na 22 — pumila en C1XI.. R. ALATERNVS. | 9 R.A. phylica. — } — ‚glabra' — Um — latifolia — — angufifolia - “ CLXII. R. PALIVRVS. n 'I2 R. Paliuvrus ,— |] 18 - zizyphus — m 19 - fpina Chrifi — ) XXXIV. CEANOTHVS. 266. 180. 284. I C. americandus — na - - arborefceens — 1 2 - afiaticus — i 3. - africanus — 1 Bb am am fe fe fe fe fe fd fd fd fe fc am fc fc 262. 177. 278. * gh | eh *f1 ignb sh Aı 4 bp n 3 . 3 3 3 3 3 3 t 3 * 3 * 4 3 3 shA'’-*ig_ sh. 3 ;* A a sh," } eh * hh = XXXV. CATALOGVS 384 XXXV. CELASTRVS. 269. 180, 284. I C. bullatus — m fc 3 3 - myrüfliu — i fe gh - '- guatus — i „EG gh 2 - fcandens — m fs ſ LXIX.. EVONYMVS. * 270. 181. 286. I E. europzus — + fd 34 - \- latifolius — ++ fd 2. - - pannonius — ++ fd 2 2 - americanu — m fd 2 - pinnaus — ii fd gh LV. CYRI LLA, . 1247. 182. 0 ‚‚C,tabemuflgra =—. € FG 2 CI. ITEA. 273. 183. 289. I Lviginanna _— ma fd .L2 CLXVI. RIBES. 278. 183. 290. J I R. rubrum 17 Pe 3 2 - alpinum — + f 2 3 - nigrum — + ff 2 - - amerıcanum — na fc 2 7 - groflularia, vuacrifpa + ) SS - — hirſuta — +] 4: = ° — reclinta — + fe 2 6 - — oxycantloides c | 8 - .— ceynofbati — c) LXXXVI. HEDERA. 278. 184. 290. ı H. helix — + fs w 2 - quinguefofia — na fs w ceXl. VITIS._ 281. 184. 292. 1 V. vınifera — A 6 - - Jaciniofa — + F 3 = Abrufen — gl‘ 4 - vulpina — na 5 - teifolia — if gh 7 - arborea — na am 3 — hp nb hp nb .nb nb * CCVIII. ARBORVM FRVTICVMQVE. 385 3b 2 CCVIII. VINCA. 293. 189. 304. i V. minor — * le zur 2 - major — + fr ri 4 - fofea — —6 3 - Iutea — ce ff gh DIGYNIA. CXXXV. PERIPLOCA. 300. 192. 309. 1 -P. greca — 0 ff ghf — SALSOLA: 308. 196. 322. 11 $. fruticofa — m fd ı 4 - proftrata — m’fd I $ - vermialais — m fd I 13 - muricata — m fd I CCKIIM. VLMVS 313. 198. 327. I _V. campeftris — - - fgübra — ſatiua — = =» glabra — + ap 67 = = hollandica — | - - minor 0 0— ) 3 pumila — b am4 se 8 Kamercana 7r=——) "md aut XXV. BVPLEVRVM. 325. 203. 340. 38* I B. fiuicoffum — m fe 12 TRIGYNIA. ara RHVS. 366. 2,7: 379... & coriaria fd 4 a - "tiph ynüm '— na am 4 4 = glabum "— ce fd 233 = - caroliniandum — c fd 3 = = canadenfe a RE TA 6 - copallnum — € fd 2 3 - jauaniim — 06 fd 3 if - Cotinus ne E ig. fc ig. fc * ig bf *ig bf + 8 » 2 nig 9R. 386 CÄTALOGVS "dan "4 9 R. Toxicodend. pu- ) — befcens , | 8 - — nradicens | 4 - - 0 oglabrum > na fd. 2 -.- =—— ' crenatum y f - - -— volbile | - - — ferratum ) $ -.— vemix na fd 3,4 —— — 'alüfimum ON EITHF CCVII. VIBVRNVM. dr 5 V. Lnuann — + 3 7 - opulus — — Broſeum —— Sdısa 4 - dentatud — na fd 3 3 - prunifolium — na fd 2 - - americanum — na fd 2 2 - nudum — na Sin 2ya I -- tinus -—-nıcmivamsgh - — Jucidum — m am geh 6 - acerifolium — na fd 3 9 - caflinoids — c.. fd. gh3 ' - - Jauceolaaum. — na fd 3 8 - Iantago ce .£di..3 XXX. CASSINE. 1. 268 BA I C. paragua — bie re - - oppofitifoia — ce fd gh 2 - maurocenia — bf. fd ha CLXXVI. SAMBVCVS. 369. 219. 385. 3 9. nigra ri ufd X 4,- racemfa — + £ d’4 3ß‘- laciniata en at “2 - canadenfs ° — na fd 3 I, - Ebulüs — 5 63 FE - humilis — ++ ff 3 CXCI. STAPHYL EA. 371. 219, 386 —— I $.- pinnata — ++ ‚am A 2 - tifolia — na am 3 ARBORVM FRVTICVMQWVE. 387 a TAMARIX. 372. — 4 2 T. germanica — F I - gallica — m fa 2 * PENIACGVYMNIA. XI. ARALIA. 383. 222. 392. \ I A. {pinofa — nı fl2 fl 3 =» chinenis — i fd sh2 ?* CLASSIS VL. HEXANDRIA MONOGYNIA. CXLVII. PRINOS. 436. 251. 471. I P. verticillaus — na fd 2,3 2 - glaber — ce fd 2 * XXI. RERBERFS. 438. 252. 471. I B. vnlgaris — + fv 27 hp.nb 2 - cretica — o fc ghI - - canddnfis “— c fe -2 * CXV. LORANTHVS. 439. 252. 472 6 L. europz&us — + fc pp * XV. ATRAPHAXIS. a4. 253. 475. J IAfhpmß 69 CLASSIS VII. HEPTANDRIA l MONOGYNIA. ou. AESCVLVS. | 457- 259. 488. I A. Hippocafanum —++F au 7 bs,.nb 2 — Pauia — \err am «3;4: *bs "CLASSIS VIIL OCTANDRIA | MONOGYNIA.. VI. AMYRIS. 474. 266. 495. I. A. elimiferra — A I la 3 — mwxifrn — c fc zZ Bb3 CCVI. 388 CATALOGVS- -CCVI. VACCINIVM, 78 267. 498. I myrtllus — V. 3. — vliginofum — * Ina, 10 — yitis idea — ) ig IT +. ORpeoctos — Ffir I2 — hifpidullum — na fr rig 9 — ardoftaphyllus —o fd 3 8 — liguftrinum } 7 — frondofum | 6 — corymbofum ö Ber real ? BR ff ẽ— Br album 2 — ftamineum | ' LXVII. ERICA. 479. 268. 501. 1. E vulgaris — + fc I ig 9. — arborea ' — "m fe geht LVII, DAPHNE. 480.271. 59, I D. mezereum — + fc J bs,rs 6 — laureola —— SEE Fig 2 — thymeea — m fc I * 4 — tarton rare ' — m fc I * $ — alpına — = —,ameriann — i fc hh 13 — rubeeenn — m fc ıI 3 — villofa — mit ur — cneorum — + fr r bs.rsdienb. LXI. DIRCA. 481. 272. $12. ı D. palufris — na ge rt n RX. BAECKEA. 486. 274 114 I B. frutefcens — fc ghl rs — POLYGONVM. 49. 275. SI6, I P, frutefceens. — to fd 2 bs.ad. CLASSIS IX, _ENNEANDRIA MONOGYNIA. CVII. LAVRVS. 498. 280, $28. 5 L. vndulata — m am gh.3 ig 9 — aftimlis — na cf * 10 — benzoin — na fd. 2 * ARBORVM FRVTICVMQVYE. 389 Ir Lv aa ad 2 * 8 — burbonia — c fd ghz *ig. 6 — indıca — m am gh. *ig.nb CLASSIS X. DECANDRIA MONOGYNIA. VII. ANAGYRIS. 504. 287- 54 I A. ferida — am XL. CERCIS. g0$. 287. — I C. filiquatrtum — m am 2 - candenis — , na fd XXXI. CASSIA. 509. 288. 37 18 C. liguſtrina — fc 20 - marilandica — na ff LXXXIII, GVILANDINA. 512. 291.9. 5 G. dioica — c .am- CXCIV. SWIETENIA. 22. 294. 548. I S. Mahagony — ı a CLXXIV, RVTA. $17. 293. 548. I R Syuflis — + ff *» - hortenfis — - + ff - - altera — + ff 4 - chalepenfis. — o ff 2- - patauina — m ff 3 - Jlinifolıa — ff CIV. KALMIA, $37.298. se. I K. katifolıa — fd 2 - angufifoia — na fd cviil. LEDVM. 538. 299. — Tr. L. paluftre — fc CLXIII. RHODORA. — — 61. I R. canadenfis — fc - CLXI, RHODODENDRON. 539. 299. Alias 3 R. hirtutum al. fc I — ferrugineum — al fe 4 — chamæciſtus — al fc .6 — maximum — na fe 354 “sgh2 Sl. gh:3 bs 34 bs’ nb. — I bs 3 bs * hh _nh 2 ig 2 ig 2 ig 8h.2"* ı — — ME, —— 2,3 bs.ig 2 bsig I nig. L.bsr. Kir ubs I bs I bs I bs.ig. VIII. 390 CATALOGVS VII. ANDRÖMEDA. 540. 299. 3. i 4 A. mariann- — . na fd bs 6 - paniculara — ma fd ; bs 9 - calyeulaa — nat fd I bs 7:- racemoa .— na fd ı bs, 23 8 - arborea — 5 - plifia — + Mr 5 LXVI. EPIGAA. 3 300.565. I ‚E. repens na Inu Ag LXXV. GAVLTHERIA. 542. 30. = I 1 G, procumbens — c fr r *igetr XI. ARBVTVS. 543. 30. +66. RE 0.2 ,A. vnedo m am gh.3 fl.bs ig 2 - Andrachnhe —— o ‘am gh *ig $ - vum vrſi — + fr r.I ge - - diffufa‘ = 7 @liofesbe.y ® 4 - alpina — al" feuer We xLvI. CLETHRA. $44. 301. 566. I C. alnifolia — ıına! fe I be- : CXCV. STYRAX. 546. 301. 635. I Sofiinle — mam4_ * DIGYNIA. XCV. HYDRANGEA. 51. 302. 568. I H.arborefenns — na ff I2 bs TRIGYNIA. CLXXXIII. SILENE. 562. 309. 594. s 10 5, fruicoa — m ff ghI * PENTAGYNIA. XXXVIIL. CERASTIVM. <81, 320. 627. ‘ II C. füffruticofum — m ff ghı *| CLASSIS XL DODECAN NDRIA MONOGYNIA. LXXXIV. HALESIA, $96. 326. 636. I H. terraptera — Wire * 2 diptera — safe > * ARBORVM FRVTICVMQVE. 391 IxBI. PECVMARIA. 597. 326. 16663. I. D. barbara Th | .am'gh *ig -XCIV. -HVDSONIA. 1263. 327. — “1 H. ericoides — na fr I CXXVH. NITRARIA. ' 622. 327. 5638. I N. Schoberi — .ıt fd J2 n. CXVIH. LYTHRVM. 604. 328. 640. II L. fruricofum © — o fd gh’ *? LXXVIL. GINORA. 60%. 329, 642. I.. G. americana — ge +eh-. '#TE DIGYNIA LXXXIX, HELIOCARPVS. 606.. 329. 643. I H. americana — am gh fl TRIGYNIA. _LXX: EVPHORBIA. 609. 330, 646. 61 E. characias — » ff -ı CLASSIS XIL.:. ICOSANDRIA MONOGYNIA. CXXXVI. PHILADELPHVS. 614, 339: 671., I P. coronarius -— . ++ fd 3,4 hp. £f. - - nanmus — na fd 1,2 EL Saar were * CXXVL MYRTVS. 617.340. 673. I .M. commınis — m am gh bſ. ig CLIV. PVNICA. 618. 341. 676 1 P. granatum !— ım.am' gh bs 2.- nana — na fd sh3 *nb. V. AMYGDALVS. | 619. 341.. 676. 2 A. communis —: 3 -ef - - orıentälis ren dmaish Sof, 4 - pumila — 606 3, - nana — — es. 66 LI.» perfica _— + am w ef. Bb 5 CXLIX. 392 cktaroevstuuhh) 4 CXLIX. PRVNVS. 620. 341. 677. ı1T P.-domefica — + au 13 - fpinofa — + fv 12 - infititia — + au 14 - pumila — na fd =. =, virginienfis — na fd 7 = armeniaca, — ‚+t# am Dr — Sibirien @le Mor 16: - Cerafusauuum — + .ap 9 - — vulgaris — + au ir — _ aufterg — ++. au Re - — zara — m am - =... pumile — + fd 6 - — 'mahaleb. ++ fd. Y% 1 - Padusauum — + fd 2... mbar — b am 2— virginica— na fd SE canadnfis c fd —— lauroceraſus m am Ale lufitanca — m fd - & — oarolininn c f d DIGYNIA. LI. CRATAGVS. 622. 342. 68T. 8 .C. oxyacanhıa — + fe 9 - azarolus” — m fd ß, - — arena — o fd . . carolinina —- na fe \ 5228 torminahls m +. ap Kr are — ++ au IB- —füuecca — b am Yi®) \gpgkinia® , 1 Mara Er ers — na fe 4 - viridis — na fd 6 -.tomenoa — na fe - - lucida — na fe - . vniflora — na fe 7 - indica — o fd CARBORVM FRVTICVMQVE. 393 TRIGYNIA. CLXXXVII. SORBVS. 623. 33° 683. I $. aucuparia — 5 3:- domefia — e —— 6 2 - hybrida — baut PENTAGYNIA. CXXIII. MESPILVS. 625. 343. 684. ‘I M. germania — + am $ 2 - pyraanla — m fe w3 A - ad nchter — +. fd 233 $ - canddenis — c fd 23 3 - arbutifoia — na fd 23 - - virgnana — na fd 23 - - orienalis — o fd 233 6 - chame mefpilus Hr fd 2. 7 - -contonafer — + fd 12 - .- 0 — frufunigro t fd CLV. PYRVS. . 626. 344. 686. 1 P., communs — + au 56 - - irmegulrs — m au 4 2° - Malus ſylueſtris ran; te 3 - — coronaia na am 4 + — baccatı — t = day ra 4 - Cydonia maliforma ++ 3,4 — — oblonga -# Fa ar: - — lufianica m fd 3,4 CLXXXIX, SFIRMÆA. 639. 347.: 700. 1.8 falicifolia — Ton 2 - - alba — na feN2 2 - tomenoaß — na fc 2 3 - hypericifola — na fc 2 6 - opllifoia — na fd 3 4 -- chamzdrifolla— b fc 3 ff - amt — mrfce 2 7 - Sorbifolia — *. fe II - trifoliara — nı ff 2 8 aruncus — a Nr ef ie nb. Fig nb. nb. ef. nb ef, nb ef. nb rs.nb fl. nb ef “ef bs bs bs bs POLY- * 7 394 GATAÄLOGVS | y POLYGYNIA. | CLXX. ROSA. 631. 34. 73. PL Io R. canina - fv 56 nb 14 - fpinofifima — 5 fv 56 „ge . eglanteria mt, RT U 56 nb 6 - villofa — Hr fv 34 I - inermis — al fd 3 nb 2 mofhta — m fv 2 bs 13 = "alba — + fv 2 4 = fcmdens — m fv 34 9 - femperuirens — ++ fv..,.3 ig - - fecundifima — + fv 67 nb | 5 - crlinna —' ına fr 34. nb - - Virginia — na iv 54 2 - pimpinellifoia —b fv I - _- repens — FT» fv 2 nb - - hifpida N a nb 4 - cinnamomea — +r fv 2,3 2 1 belgica * — 1111 m damafcena: ——. ..m | -. "=. incarnatk, Mm - - provincialis — m — mulcofa ‘\— m Ley 2,34 Mr. centibola,. ER | 8 .- gallica — +r| - - francofurtann — ++] E II - indica — oJ) a, # j2 - pendliin — m fv 23 - - Jutea — m fv 34 - punicea — m fv 23 CLXXIL RVBVS. 632. 349. 706. SR. fruticoſus + fv — hpig - - glaber — bı Edunz 4. 2. 2 - occidenralis — na fv 2° 9 - odoratus — nm fc 2 3 - hifpidus — c fv2 I - ideus — + fv — hpef 8 moluccanus — i fv hh* 14 ARBORVM FRVTICVMQVE. 395 14 - ‚nmaicenfis — i fv hh* 6 - candenfis — c fc 2,* 7 - pamifllius — i fr hh* IO - fSaxatılis —+ ff z2s II. - adiius — + ff zief 12 - chamemous — + ff 2 13 - Dalibra — ec ff 2 CXLVI. POTENTILLA. 634. 350. 709. a I ie ff 13,2 hpbf XXVIR CALY —— 639. 353. Pen I C. floridus — fc gh * CLASSIS XIII. — MONOGYNIA. XXIX. CAPPARIS. 643. 358. 720. I C.fina — m fv gh * CCIIII. TILIA. BR: 33 ‚I T. europza — au 7 fl - - cordara — z au 7 2 - americanna — na am $ - - caroliniana » — na am $ CC. THEA | 688. 365. 734. I T. Bohea — |) f 2°- viridis — Dh Ems hai - CCXVl. MVNCHHAVSIA. IM. Specioa — -o am sh bs nb XLIV. CISTVS, 1.11 @73:: 366. ...736. 2 C.vilofüs — |) 7 - inanısı — | - - brevifolius — | 62 - - Jufiranicus — — fe ıgh2 bfig* - - hifpanicus — | 5 - Iadaniferus — | 8 - albidus — 4 Io 396 CATALOGVS 10 C. falvifohus — ) 9 =. cereticus — - - cordifoliu — 4 6 - monfpelienfis — - => falicifoius — i 3 - popul,folius — m. fc gh2 bfig* 4 - Jlaurifolius — | II - crilpus — I2 -- halimifolus — | | 13 = libanotis —— 14 - vmbellaus — ge x. kenipes, => 4 16 - fumanus — I8 - canus — 19 - marifolius. —— — — Itlicus 2 — 20 - alandcus — | | alpeftris —— 5m ff ghz bfig* 27 - fquamatuss —— | | 28 - furrejanus —— 29 -- nummularius — . 30 - fSerpillifolius — 31 - thymifoliis —— 32 ‘- pilofus _— ; 38 - racemofus —— ) 33 - helianhemum — + fr _r 34 - hirtus — m fr gh- * 35° - appennnüus — m fr r 36 - polifliu — b f r 37 - arabicus — — 3 * POLYGYNIA. CXl: LIRIODENDRON. 689. 373: 755-, | I L.tulipifera —— na au 9,6 fl bs.nb | 2 - Ilütera —— i am gh 548 CXIXx. MAGNOLIA. 690. 373. 755. t M. grandifiöra — c am ghzbfig* 2. - glauca — — 15* 3 - acuminta —— na fd ghz ' 4 - tripetla —— c am gh3 bf* nb IX. ARBORVM FRVTICVMQVE. 397 IX. ANNONA. 693. 374.756. \ 6 A. triloba tech anreh + fg $ - glabra — am gh * XV. ATRAGENE. 695. 376, 7°% 2 A. alpına — Be I - 5 auftriaca —— u XLV. CLEMATIS, 696. * * 8 C. vitalba — +] I - wviticella — m 2 - viorna — na 3 - crifpa — c | A :-. 2 6 - _Virginica -— na „fs Hr $ - dioica A — 7. „Ciichlä — o — 9 - ‚Hatnmula = + ? -. - alpine — a ? - - fibirica _— t | ? - - american —— na] II » .reda — m f I 2-8 hifpanica Se RE Mu 7 12 - integrifolia ——- 2% ff I IO - maritimm —— "m ff In CLASSIS XIV. DIDYNAMIA GYMNOSPERMIA. CXLIX. —— Eye 387. 786, 23 T. fauum ] 2I - oduım —— | 9 = fruticans —— Sm ff ghr * IO - Jatifolium —— | 12: :_ mau. Ze J - £Cl. THYMBRA. r. 78. 1209- a 2 verticillaa —— BE a Far DELL Een IE. :chı _* XCVU. HYSSOPVS, 799: 390. 796. BER IH. oficinais =— +# ff r CV, av 398 CATALOGVS CV. LAVANDVL A. i 7II. ‚390. 800. I L. fpica — ++ ff 4 - fiecs —— m ff ) 3 - dentara, m ff CLXXXI. SIDERITIS. } 712. 391, 80T. I S. canarienis — ff 2 - cretica — ff 3 = Tyriaca — ff CXX. MARRVBIVM. 721... 396, 815. 8 M. pfeudodittamnus CXXXVIII. PHLOMIS, "723. Zu — P. fruticoſa flaueſcens — * cf BES ff 0 purpurea - ER Ma) — CXXXI.. ORIGANVM. 726.‘ 399. 822. Xı N ı u II OÖ. majorana — ++ ff 8 - es 0 — m 9 - fyriacum -— 0 \ £ 2.-, didamnus — CCIH. THYMVS. 739 Bas. 2 T. vulgaris — I: - Terpillum — * | 8 - tragorigenum —- m | 9 - maflichinn — m eff 3 - zygis eat 6 - cephalotus — m 7 villofus — m) LXU. DRACOCEPHALVM. 729. 401. 828. 3 D. pinnatum ° —: t- ff 2 - canarienfe — c Sf CLXX%X. SCVTELLARIA. 734 43834 „2. S. alpina — r ghı ghI shı x eh. # ghI ghı gh D Hh R ARBORVM ERVTICVMQVE. 399 CXLVI. PRASIVM. %* * * ** 37. 40 8. * — — — ” m ff ghI u’» minus — m ff ghI ANGIOSPERMIA. LIX. DIGITALIS. 0 m58. 414 866. 5 D, obſcura — m ff, 1 6 - canaienis — o Sf ghi XXIV. BIGNONIA, 739. 415. 868. 13. B. radicans na fs e 8 - pubekenns — ef e -3,- voguisai — ma fs e 4 - zquinodials — c Sf e 6 - cmcigera — na fs e 7 - cpreoaa — na fs e 2 - femperuirens — na f e I - catalpa — m am 3 CcX. VITEX. 79%. 426. 890. I V. agnusctu — m am gh3 - - Jatifolia — m am gh3 3 - megunde — i am gh3 4 - fnnta — ı am gh3 CLASSIS XV. TEFRADENAMIA SILICVLOSE. = XCIX. IBERIS. 804. 435. 4* 2 I. ſempervirens —— 0 4 - gibralteriica —— m — 3 - Saxatilis m Sf I .- femperflorens — m Tf Il. ALYSSVM. 805. 435. 907. _ 2 Al montanum —— ++ fe I - finfum — m fe 3 - halimifoium —— m fc str Cheil 1, St. & ghıI a 0 | ghI u SI. 4868 - /EICATALOGVS SILIQYOSE. XLI. CHEIRANTHVS. —25 Be — a; ı5 C. falinus — — 17 farſetia — ech—* 16 - fruticuloſus —— m ff ———— cLXxXxxiIV. SINAPIS, .. 2 11, 5, pobeſcens -— m. LI CLASSIS XVI. MONADELPHIA. CVI. LAVATERA. .. In " 842. 461. 72 I L. arborean —— 7] guy. = zZ - micans — | ode a: 3 - olbia :——ı 5m Sf ghn t 4 - trilbba a—— -- .: di = $ + Mufitanich —— -J- Rat: 4 CCXIV. VRENA. —* 844. 462. 975. iv I V. procumbens —— vo ft r * XCI. HIBISCVS. 86.463. 978. ink 1 Hi ſyriacus —— 0: amd €, CXCH. STEWARTIA. ; 982. — 847. 464 — — ———— na fc 2 bl CLASSIS XVTIL'VDIADELPHIA | OCTANDRIA. 12% CXLIV. POLYGALA. 851.. 470. 989. 13 7 chamabuxus — al 1 DECANDRIA, CLARKE 'SPARTIVM. 858. 474: 995. 7 Sfoprum —— + f 45 bf - -— Juftaniicum —— m ff 53 wid hir- ‚ Dr 2 or, PL rotundifolia — ARBORVM - $. hirfütum — m - - glabrum — m 2 - üunceum — m 4 - monofpermum — m 9 - radatum — ++ 6 - angulaaum — 0 IO - fpinofum — ”o 1°- feparum — bf II - puganss — m 7 - complicatum — m I2 - arborefcens — i LXXVI GENISTA. 4 "859. 474 997. 8 G.tinora . — + 9 - pılofa — + 11 = anglica a I2 - germanıca — * 13 - hifpanica — m IO - Jufiranica — m I »- canarienfis — m 2 - candcann — m 3 - haifolia — om 4 - Sagimls — ++ $ - tridentata — m 7 - florida — m 6 - humfua — "0 CLXXXVIII. ASPALATHVS, 860. 476. — 11 A. Ebenus — IV. AMORPHA. 861. 477..1052. I A. futicoa +— na CXXX. ONONIS. 863. 478. 1006. 2 ©. fpinofa — * IS - fruricofa — 4 13 = tridenrata — m I4 - crifpa — m al Ce 2 ff if fd fc fe ff ff ff ff am am fd fv ff - ff ff FRVTICVMQVE. 4or bf * FEN FK oh — DDR» = ig — — — — * * x = =“ nh x ji i er 462 . CATALOGVS x. ANTHYLLIS. ’ 846. 480, 1013. . barbajous — m fd sh,ig* .-' 7 = heterophylla — m fd gh ig * 8 - eitföids — m fd gh ig* ISO » ‚eginkcea, — ' m. fd gi. ig * 9 - hermannea — 0. fd geh ig* LXXX.. GLYZINE. 868. 484. 1023. 9 G. fiutelens — na fs L2 bs LVI. CY1ISVS. 875. 489. 1041. 1 C. Laburnum —— .. ++ am 3,4 - - alpınus — ++ am 34 2 - nigricans — ++ fc 12 3 - fSefilifolius — m f 12 $ - hirſutus — mA 1,2 7auſtriacus ++ f 1,2 IO - grecus — o fe gh 6 - fpiüus — mi.ftf rıI II - argenteus — m fern 4 - cajan — vr fc hh 9 - pforalodes —— bf fe hi CLXIX. ROBINIA. 876. 490. 1043. I R. pferdoacacrca —— ++ ae $ - — echinata na ae 45 7 — hifpida — na ae 3,4 A —— caraganna ae FRVTICVMQVE. :405 + S£r.;In 7 A. maritimı — 4 - Wed 3 - orienalis — oo fderh * 5 ec ADEL- \ 2 48 1 N CRTALRCUST HH NR. ADELPHIA. CXXXIX. PINVS. 1077. 632. 1418. ı P. fylueftris — + ah 7 nhignb’ - -. rubra — b: ah 7 wfnhig nb or = fartaria? — 1° ah’ 6 -'- montand — a fr 45 ıgnb - - halepenfis — 0 ah 56 ig - - virginiinda — na ah $6 ig 2 - pinea — m ahgh56 ° ie nb - - maritimm — m. ah 56 „ie nb \ 3 -. teda — na’ ah 56 *ıignb | - - rigida — na ah. 5,6 ignb -..- echinta — na ah $,6 ig. nb - - paluftris — m ah $6 ignb 4 - cemba — a ah ..56 flıg 5. - frobus — ° na ah 67 flignb 8 P. Abies alba — + ah 7 igfl nhwf 9 - — balfamea — na ah 56, flignb ’ IOo - — canadenfs na ah 3,4 ig 3II - — pica — + ah 7 .nhig - - — mariana —na ah 34 flig m mai na. ah 34 ig, — acutifima —na ah 34 ig 12 - — orienalis —o ah 34 Fig i — africann —. ae ah. 34 *ignb 7:P. Larix deeidua — +F al 7 = = — chinenſis 0. am 3,4 * 6 - — cedus — 0 ah 56 flig ccil. THVJA. 1078. 633. 1421. 1 ,T. oceidentalis — ++ au 4 ig 2 - 'oriennlis — 0 au 3 igfl 4ccupreſſoides — bf a 3. 1g.* 3- pıyla — ana AT Re LIV. CVPRESSVS. 1079. . 633. 1422. N - I C. femperuirens — m au gh ig - = horizonnlis — m au gh ig | ARBORVM:)FRVTICVMQVE. 409 I C.Wftanica —. m aurgh ig 3 - thyoids — na au 034 niig 2 - diticha? — mad nhfl .. 4 - juniperoides — bf am gh ig CXCIH. STILLINGIA. 1279. 637 — 1 S. Sywtia :—— ec ff 2 CLASSIS XXI. DIOICA “DIANDRIA. CLXXV. SALIX. .. 1098...647.:142. 31. $, alba — ) IQ ‚- purpurea — | &.1- .vitellina - — 3 = pentanda — + 22 Yiwf 8 - Aazilis — | 28 - apa — | - - acuminta — |) 2 - triandia — 1] 6 -- amygdalina — | 20 - aurieulaa — | IT - helix — + fd 3 29 - viminlis — |] a - - auricula — ] 7°=-' haftara — ) 23 - arenaria — * ıfe 3 24 .- inubcea — + fr 3 25 - repens _— b_ fr 3 n 26 - fufca — ) 27 - rofmarinifolia — * - ceinerea — c+ fc = - - turfcea — J ; 13 - myrfinites — b fc 2 bg 14 - arbuſcul — b ff 2. ,fE 17 -\ reticulata _ — Darth 2 tral 9 - sun — bb ff 2 al 410 1 VCATALOGVS 2I S$. lanata — ) | 4)" - - deprefa — ‚2 lapponum — %b ff 2 t l5 - retufa _—- | 16 - herbcea — | 3 I - hermaphroditica b fe 3 ”4 - phylicifolia — b fe 3 tr 18 - myrtilloides — b fe 3 - babybnica — o 2 3Tflwf ]2 = zgyptiaca — ae ap Bye TRIANDRIA. LXIV. EMPETRVM. 1100. 649. —— = E. nigrum — fr I ig - album — m’fei HERR. cxxan OSVRIS. IIOI. — 1450. 1 Oralba m- FEigbr; * TETRANDRIA, CCIX. VISCVM. 1105. 650. 1451. ı V. album — tr pp — XCH. HIPPOPHAE. 1106. 6$I. 1453. I H.rhamnoiddes — + fd 34 2 - canddenfis — na fd 3] CXXV. MYRICA. ’ 7. "65 I; ak FEN 7 I M. gale — fd 34 ig 2 - cerifera 2 — Zn td VER Mh - - carliniienfis — c fd I2n PENTANDRIA, CXLU.. PISTACIA. 1108. — 1454. 3 P. vera 4 - Terkbinkine — )n am gh $ - Lenikus — ): x g CCKV. ARBORVM FRVTICVMQVE, gti CCXV. ZANTHOXYLVM. 1109. 652. 1455. —* nb fl A fInb fl I Z. claua ‚herculis — nm fe = - - americanum — na.fe 3 2 .- ssifoliargm Br: 3 HEXANDRIA, CLXXXV. SMILAX. ‚1120, 654. 1458. f ı S. afpera — m 2. 2 - xelad 2 2— © $ - china — i | - darfaparilla. — \ c € - rorundiföfia — (c efv gh2 7 - Juifla — m 8 - tamnoidds — ma | 9 - caduca — J 10-bona nx — 6c] 12 - lanceolata — nabfs gh2 13 - pleudochinn — c 9— OCTANDRIA. CXLV. POPVLVS. 1123. 656. 1463, 3 P. nigra — 7 B=- iralica en LER) ap 7 I - aba - — mio - - major. — +r ap 67 2 - tremula 2 — F ap — 9heterophylla — na am 5,6 4 - ————— ing: amlıck& DECANDRIA, XLIX. CORIARIA, 1.0 1129. 658. 1467. myrtifoia — m fc gh2 _ ELXXIX. SCHINVS. —— 1130. 658. 1467. molle — i fd gh ig * nb +: ig DODE- / 412 :.’VCATALOGVS DODECANDRIA. CXXI. MENISPERMVM.. — CXCVIII. TAXVS. 1131. 659. 1468, f. canddene —, ma}... N u > - carolınianum, — fe)! - virginisum — mbfs f2 MONADELPHIA. CI. JVNIPERVS, A 1134. 660. 1470... lufitanica . — 1135. 661: 1472. I T. baccata — + au 2 - nucifera — 1 fd LXV. EPHEDRA. 1136. 661. 1472. I E. diftachya — le 2 - monoftachyaı — |) SYNGENESIA. CLXXIII. RVSCVS. F 1139. 662. 1474 I R. aculeaus — 2 - hypophyllum — Sm ‚ff 3 - ‚bypogloflum — 1 J. commmis — + fd = » Muecia — ++ ah 8 - virginiana — na am - - carolinianna — na am 3 - thwifera — m fd IO - chinenfs — oo, fd 2 - oxycedus . — m fd, $ - phenica — ma Ä£ 4 - yiaa 0 — o fd, - - hifpanca — m fd 7 - bermudiana — i fd 6 - barbadenis — ı fd 9 - fabina — + fd — m rı J 48 \ ARBORVM FRVTICVMQVE. 413 androgynus, - A Ya u $ - racemofüs — | Harn na ı - - ‚teifolitus — m ‚ff "cl ist - .- fexufus — | Q fruteſcens = ) rar . 2 \ AR CLASSIS XXIIL ‚POLYGAMIA MONOECIA. r xXXVL CELTIS. ‚1143. 668. 1478. ı C. aufrais — m. FA, de 2 - orienmls —_ -i "fd 2. se 3 - oceidenralis — na “fd 4 fc “ı=- american — na fd 3 c xVU. ATRIPLER " , 1153. 673. 1492. 1 A, halimus — m (fc 2 n*ig 2 -" portulacoides — b fc um 3 -*glauca nn m frnor -*ad 1. ACER. 1155. 674. 1495. ie 2 A. pfeudoplaranus — # af 7 nhı $ - plaranoıddes — + af 7 7 -. camefte — + fd 4 hpnb 8 - monfpeflullanum m fd 3 hp 9 - aeicum — 0 fd 3 hpig? 3 = robrum .— na au $ nhnb 4 - facharinum — na au 5 fl nb I0O - negund, — na fd 34 [I — 6 - penfyluanicum — na fd 3 fl nb - - + friarum — nm fd 3 fl?nb I - tararieam — 1 fdr #3 q II - femperuirens — m fd 3 ig vo. - opus — m au 34 ? . DIOE- 414 —— CATALOGVS * PDIOECIA. LXXVIII. GLEDITSIA. 5 1199. 678% 1509. I Götriacanthos — na am 3,4 fc*- 2 - acanthos — ma .ım 34 fe * ? nb LXXIV. FRAXINVS. Ö 1160. 679. 1509. 1 F. &celfioor — + @p 7 nh 2 - ornus = 2, pm. Yan, Zu Ab - - ‚rotundifoia — m am .34, .Inb 3... amerieana \ =, na \,anF 5,6 finb >» - nouzanglie — na ım 56 flnb Lx. DIOSPYROS. 1161. 679. ISIO. 3 D.virginiann — na am 45 fen” I - Jlotus — m smgh * CXXVIII. NYSSA. 1163. 679. ISIT: I N. aquatica — m am Ay "2 ß -\ carolinienfis — c am Bu * TRIOECIA. XXXIX. CERATONIA. 1167. 6831. 1513. ı C, filiqua — om am geh ig* LXXIII. FICVS 1168. 681. 1513. any... ref I F. carica — m — — D hl j 4 | Mi | | | | 415 521227. 27,.27°.270°7°.7°.27.2752172272.27°.572.275.270°72.70.270272.270.272.°70,29 en. a NOMENCLATOR LATINVS. Lateiniſches Regiſter, uͤber alle in dem fuͤnften und dritten Theile des Hausvaters angeführte und beſchriebene Geſchlechter von Bäumen. Anm. 1) Dieerfte hinter dem Geſchlechtsnamen folgende Zahl, weifet auf die Seite, wo die Beichreibung in dem erften Verzeichniffe zu finden. 2) Die drauf folgende zwote Zahl-ift die Nummer, welche der Ritter Linne dem Gefchlechte in deffen Generibus gegeben hat, und nad) welcher Ordnung daffelbe in dem zwoten Derzeichniffe aufzufuchen iſt. 3) Wenn hinter diefer zweyten Zahl ein 5 ſteht, und eine dritte zwifchen ( _) folgt, fo zeigt dieſe legfere die Nummer des Gefhlechts beym Ritter in deifen Zufägen; jene aber, nah Avelcher Nummer daffelbe in dem zwenten Berzeichniffe folgt. 4) Wenn T. HI. hinzugefügt worden, zeigt die folgens de Zahl die Seite vom dritten Theile, wo die Frucht befohrieben worden. 5) Wenn der erfie Name auf einen andern zuruͤckwei⸗ fet, zeigt die bengefügte Zahl die Seite, wo oben die Pflanze befchrieben worden. * A. Aiec. ©. Pinus, p. 222. Abrotanum foemina. ©. Santolina, p. 311. Abfinthium. ©. Artemifia, p. 107. Acacia pfeudoacacia. S. Robinia, p. 270. str Theil. 1. St. Da Acacia ’ 446 NOMENCLATOR Acacia triacanthos. ©. Gleditfia, p. 167. Acer, 93. 1155. Achras, T. Ill. 632, S Aegilops. ©. Quercus zgilops, p. 250. | Acfeulus, 99. 457. Agnus caftus. ©. Vitex, p.346. - Alaternus. ©. Rhamnus alaternus, p. 262: Alnus. S. Berula, p. I14. Altea frutex. ©. Hibifcus Syr. p. 173. Alyffum, 100» 805. - Amomum. ©. Cornus emomum, p.,139. Amomum, T. Ill. 645. Amorpba, 100. 861. Amygdalus.. 101. 619. Amyris, 102. 474. Anacardium, T. Ill. 622. Anagyris, 102. 504. Andromeda, 102. 540, ‘ Annona, 103. 693. ' Anonis. ©. Ononis, p. 209. Antbyllis, 105. 846. Aralia, 105. 383. Arbor vitæ. ©. Thuja oceidentalis, p. 333. Arbutus, 106. $43- - \ Arbutus gron. ©. Epigxa, p. 158. Aris. ©. Cratzgus. aria, p. 144. Armeniaca. ©. Prunus armeniaca, p. 237. Artemifia, 107. 948. Afarero. ©. Prunus padus luft. p. 241. Afpalatus. ©. Spartium arborescens, p, 323. 4 ——— S. Robinia, p. 271. fragalus, 109. 892. Aftragalus tragacantha. S. Tragacantha, p. 337, Atragene, 309. 69. j Atraphaxis, 109. 444 Atriplex, IIO. 1153. r - Averrhoa, T. II. 623. Azalea, 110. 211. Azarolus.. ©. Cratzgus azarolus, p, 143. LATINVS. 417 » B. Bacharis, III. 949. Baeckea, III. 4886. Bafteria. ©. Calycanthus, p. 118. Benzoin. ©. Laurus Benzoir, p. 188. Berberis, III. 438. Betulu, 113.” 1052. Bignonia, II$. 759. —* Bislingua. S. Ruſcus hypogl. p. 295. Bonduc. ‘©. Guilandina, p. 170. Bupleurum, 117. 325. Burcardia. ©. Callicarpa, p. 118. butneria. ©, Calycanthus, p. 118. Buxus, 117. 1053. C Callicarpa, 118. 13%. Calophyllum, T. III. 629. Calycanthus, 118. 639. Capparis, 119. 643. Carpinus, 119. 1073. Caryophylius, T. III. 645. Caha. ©. Ofyris, p, 211. | Cafha, 120. $09. Cafıne, 121. 368. Cuftanea. S. Fagus, p. 161. ‚ Catalpya. ©. Bignonia catalpa, p. II6. Cateshea, 121. 130. Ceanethus. 121. 266. Cedrus Libanon. ©. Pinus cedrus, p. 227. Celaflrus, 122. 269. Celtis, 123. II43. 'Cepbalanthus, 124. 113. Cerafus. ©. Prunus Cerafus, p. 237. Ceraflium, 124. S8I. Ceratonia, 124. 1167. / Cercis, 124. ſ05. Cerris. ©. Quercus cerris, p. 255. Chamarhododendron.. ©. Rhododendrum, p. 263. item Azalea, p. IIO, item Kalmia, p. I8S. Dd a Chama- 418 _NOMENCLATOR Chamacerafus. S. Lonicera, p. 195. Chamalea tricoccos. ©. Cneorum ; p; 136. Chamzmefpilus. S. Mefpilus, p. 205. Cheirantbus, 126. 81%. China. S. Smilax china, p. 315 & 317. Chionanthus, 126. 21. Chryfobalenus, 111. 628. Chryfophylium, 126. 261. Ciflzs, 127. 673- - Claua herculis. ©. Zanthoxylum. Clematis, 133. 696. . Clematis fibirica. ©. Atzagene alpina, p. 109.. Clethra, 136. 544. " Clufis. ©. Decumaria, p- Is, Cneorum, 136. 48. Cneorum Matthiolı. ©. Daplıne cneorum, p. 154. Coffea, T. II. 444. Kae Er, Colutea, 136. 889. Cordia, T. III. 616. } Coriaria, 137. 1129. 4 E Cornus, 138. 149. Coronilla, 149. 883. Corylus, 142. 1074. Cotinus. ©. Rhus corinus, p. 265. Cotoneafter. ©. Mefpilus eoroneafler, p. 205. Cratagus. 142. 622. Crateua, T. III. 625: Cupreffus, 148. 1079. Cydonia. ©. Pyrus cydenia, p. 248. Cynometra, T. UI. 621 Gyrilla, 149. 270. b (1247). Otiſus, 149. 879. t D. Dalibarda. S. Rubus dalibarda, p. 293. Daphne, 152. 480. Decumaria, 154. $47. . Dieruilla. ©, Lonicera —— p- 197. Digitalis, 155. 738. Dilleria, T. III. 629. LATINVSOM 7419 Diofpyros, I$$. 1161. Dirca, 156. _ 481. . Dodonea. ©. Prelea vifcofa, 243. ‘Doryenium. ©. Lotus doryeniums, p. 197. Dracocephalum , 156. 729. Duranta, T.1ll. 633. RR Ebulus. ©. Sambucus per p: 3. Elzagnus, 156. 159. Eleacarpus, T. III. 629. ‘ Emerus. ©. Coronilla, p. 14% Empetrum, 157. 1100. Ephedra, 158. 1136. Epidendrum, T. 11.641. Epigea, 158. 541. "Erica, 158. 479. Efeulus. S. Quercus —— P- 275. Ethulia, 159. 934. Eugenia, T. Ill. 627, Enonymus, 159. 270. Euphorbia, 160. 609. F. Fagara. S. Zanthoxylum. Fagus, 161. 1072. Ficus, 163, 1168. - Frangula. ©. Rhamnus ‚frangula, p. 261. h Fraxinus, 163. 1160. - .G; Gale. &. Myrica gale, p. 207. . Galeopfs. ©. Prafium, p. 233. Garen, T, IE a I ; Gaultberia, 165. 542. Genippa, T. Ill. 617. Genifta, 165. 859. ‚Genifla hifpanica. ©. Spartium junceum, p. 322, Genifta purgans. S. Spartıum purgans, p. 323. Genifla ſpinoſa. ©. Ulex, p. 348. N Ginora, 167. 605. Ei | N 4220 _NOMENCLATOR Gleditfia, 167. 1159. u Globularia, 169. 112. Glyzine, 169. 868. Glyeirrbiza, 169. 882. Grewia, 170. 1026. Grias, T. III. 632. Grofularia. ©. Ribes, p. 299. Guajacana. ©. Diofpyros, p. I5$. Gualteria. ©. Gaultheria, p. 165. Guanabanus, T. III, 631. Guilandina, 170. $12. Guilandina moringa, T. III. 643. ’ H. Halefia, 17T. ‚56, Halimus —— S. Atriplex — p- IIO. Hamamelis , 171. Hedera, 171. 280 Hedyfarum, 172. 887. Helianthemum. S. Ciftus helianthemum, p. Yen Heliöeres, 172. 1025. Heliocarpus, 373. 606. —— 173: 179. - Hibifeus, 17 3: 846. Hibifcus — T. III. 635. Hippomane, T. I. — fg 174. Hopea, I —* (12 70). Hudfonia, 174. 598 b 26). Hydrangea, 174. SSI. Hymenea, T. II. 642. Hypericam , 17%. — frutex. * Spiræa bypericifolia, p. 324. ET JI. Jambolifers, ZI. 621. Jafminoides. S. Rhamnus lineatus, p. 261. Jafıninum, 177. 17. | dberis, 178. 804 | diex, 179. 172. | Ilex. \ SOLATINVS © ga Ilex. S. Quercus ilex. ©. 256. Fohnfonia, ı ©. Callicarpa » P- 118 dtea, 180. 273. Fuglans, I8I. 1071. Funiperus, 182. 1134. K. Kalmia, 18. 537: Ketmia arabica, ©. Hybifeus friacus, p. 173. L. Laburnum. &. Cytifus Jaburnum, p. II9. Larix.. ©. Pinus /arix, p. 226. Lauandula, 186. 7II. Lauatera, 186. 842. Laureola. S. Daphne /aureola, p. 152. Lauryg, 187. 498. Laurus alexandrina.. S. Rufcus, 29%. Ledum, * 538. ‘ Lentifeus: S. Piftacia Lentifeus ‚ P: 227. Liguftrum , 190. 18. Liguftrum amer. ©. Olea americana, P 29. Liquidambar , 190. 1076. Liriodendren, 191. 689. | Lonicera, 192. 232. Loranthus, 197. 439. - Lotus, 195. ‚897. Lotus. ©. Celtis, p. 123. I Lycium, 197. 261. Lythrum, 198. 604. M. Magnolia, 199. 690, Mahaleb. S. Prunus Cerafus mahaleb, p. 239. Malpigbia, T. Il. 622. Malus, ©. — malus, p. 246. Mammen, T. III. 627- j Marum verum. ©. Teucrium warum, p. 331. Ma.ıgifera, T. III 618. Marrubium, 201: 921. 'Melafloma, T. Ill. 622. N ER, dd 4 ' Meli- 422 _NOMENCLATOR Melianthus , T. III. 633. Memezylum. ©. Epigea, p. 15% | Menifpermum, 201. 1131. | Mentha, 202. 713. Mefpilus, 202. 625. - Mejpilus cornifol. S. Cratzgus? Mezereum. &. Daphne Mezereum. p: 152 Mickelia, T. III. 639. Molle. &. Schinus, p. 312. Morinda, T. III. $12. Morus, 203. 1055. — Munchaufa, p. 356. IFTErE Myrica, 207. 1107. Myrica afplenif. &,. Liquidambar peresrims, p- 19r. — 208. 617. N. Nitraria,.208. 602. a “ Nyfa, 208. 116. a O. Ochna, T. III. 628. Olea, 209, 20. Ononis, 209. 863. Opalus. ©, Acer opalus, p. 99. Opulus. S. Viburnum opulus , p. 341: Origanum, 210. 726. Ofyris, 211. 1101. Ofyris Gmelini. &. Nitraria, p. 208. Othonzna, 211. 993, Oxyacantha. ©, Crategus oxyacantba, p. 142. | P. Padus. ©. Prunus padus, p. 21: Paliurus. ©. Rhamnus paliurus, p: 263. ‚ Pafhflora, 211. 1021. Pauia. ©. Aeſculus pauia, p. 99. | . Periclymenum. ©. Lonicera, p. 232. Periploca. 212. 300. Perjwa.. S. Amygdalus perfica, p. 101. Phafeolus. S. Glyzine, p. 169. \ Phila- — — — — — | . LATINVS. 423 Pbiladelphus, 212. 614. ' Pbillyrea, 213. 19. J — Phlomis, 214: 723. e Phyllanthus, T. 111. 633. ’ - Pbytolacca, T. III, 624. Pinus, 215. 1077. Piper „ T. II. 644. Piflacia, 227. 1108. Platanus, 227. 1075. Polygala, 230. 851. Polygonum , 490. Polygonum Dub. ©. Atraphaxis, p. ** Populus, 230. 1123. Potentilla, 233. 634. Prafum, 233. 737. Prinos, 233. 436. Prunus, 234. 620. Pfeudoacacia. ©. Robinia pfeudoacacia, p. 2 —* T. III. 626. Pf ei * Ptelea, 242. 152. Punica, 243. - 618. Pyracantba. ©. Mefpilus pyracantba, p. 202. Pyrus, 243. 626. | Quercus, 249. 1070. R, Rhammnides. ©. Hippophae, p. 174 Rhammus, 258. 264. Rhododendron, 263. Rhodora, 264. 539. b * Rhus, 262. 366. X Ribes, 268. 278: Rubinia, 270. 876. Rofa, 273- 681. Rofinarinus, 290. 23. Rubus, 291. 632. Ruſcus, 295. 113 Ruta, 296. 517. N Dis S, #.. \ 424 NOMENCLATOR S. Sabina. en Sabina, p.1 Salıx, 297. 1098. — Salfola, 308. 2 de Saluia, 308. 39. Sambucus, 310. 365. > Sambucus aquatica. ©. Viburnum opulus, p· 3 Santolina, 311. 942. Sarfaparilla. &. Smilax farfaparilla, p, 316. Saflafras. ©. Laurus fa aljafras; p- I88. Schinus, 312. 1130. Seutellaria, 312. 734 Serpillum. &. Thymus ferpillum, p. 335. Sideritis, 312. 712. Sideroxylum, 313. 263. Silene, 3I$. 542. Sinapisz- 315. 821. Smilax, 315. 1120. | Solanum, 317. 250. he , j Sorbus, 318. 623. } Spartium s SER; 858. Spirea, 323. 630. Spondias, T. III. p. 62$. j Stahelina, 326. 938. | Staphylea, 326.: 371. | Stewartia;, 326. 847. . Stillingia, 326. 1079 b (1279). ı Styrax, 326. 546. Switenia, 326. $22. Sympboricarpus, S. Lonicera PER p- 197. j Syringa, 327. 22. | T, Tamarindus, T. IH. p. 641. > t Tamarix, 329, 372. i Taxus, 329. 1135. Teucrium, 330. Thea, 332. 668. Theobroma, T, III. p. 619. Tbuja, 333. 1078. Y ym- LATINVS. 425 Tbymbra, 334. 708. Tbymelzea. ©. Daphne Thymelea. p. 153. Thymus, 334. 727. ’ Tilia, 335. 660. Thlafpi fruticofum. S. Iberis femperflorens, p. 178. Tinus. ©. Viburnum tinus, p. 343. Tithymalus. S. Eüphorbia, p. 161. Toxicodendron. ©. Rhus, p. 266. Tragacantha, 337.. 892- 'Tulipifera. ©, Liriodendron, p, 191. ——— Vaccinium, 338. 478. Velani —25 S. Quercus ægilops, p. 256. Viburnum, 340. 367. Vinca, 344: 293. . - Virga fanguinea.. ©. Cornus fanguinea, p. 138. Vifcum, 346. 1105. “ Vitex, 346. 79%. a Vitis, 347. 281. Bee Vitis canadenfis. ©. Hedera quinquefolia, p. 172. Vlex, 348. 881. Vlmus, 349. 313. Vrena, 354. E Vua vih. ©. Arbutus, p.106. Vunlaria. ©. Rufcus bypoglofum, p.295. b. FREE: Xanthoxylum. ©. Zanthoxylum, p. 354. Xylofteum. ©. Lonicera, p. 155. ie * * Zanthoxylum, 354. 1109. Zizyphus. ©. Rhamnus zizyphus, p. 293. nn de b) ah he | e | b) NOMENCLATOR GER- MANICVS. Kegifer,: von denen angeführten deutſchen Namen, Anm. 1) Der beygefügte lateinifche Name zeigt, wo die Pflanze in dem Berzeichniffe ©. 93 aufzufuchen ift. 2) Wenn der Geſchlechtsname allein angeführt wor: | den, kommt die Benennung dem ganzen Gefchlechte zu: wenn aber der Trivialname von der Sorte bey: gefügt ift„_ gehört die Benennung nur für eine ein, jelne Sorke. Fi | 3) Die mit einem * bemerkten Benennungen fehlen in obigem DVerzeichniffe, und find noch hinzuzufügen. 4) Die hingegen mit einem + bemerften, find entiveder weniger gebräuchlich, oder gar falſch. | 5) Wenn ich zweifelhaft bin, ob eine angeführte Be: nennung der dabey bemerften Art auch würklich zus Eomme, fo babe folches mit einem ? angezeigt. | 6) Wenn die Seitenzahl hinzugefüget worden, iftdie Pflanze dafelbft im dritten Theile aufzufchlagen. 7) In dem deutjchen Negifter find die gewöhnlichften Benennungen mit großen Fettern gedruckt. 8) Alle übrigen Anmerkungen gelten zugleich auf die folgenden englijchen und franzöfifchen Regifter, zu" + A. | j + YMalbaum, Lonicera xylofleum. | J— Ribes nigrum. 9 | Aal | NOMENCLATOR GERMAN. 427 ‚Aalfirfche, Rhamnus frangula. — Populus alba. Abereſche, Sorbus aucuparin. Abrahamsbaum, Virex, Abraſch, Sorbus aucuparia. Abricofen, Prunus armeniaca. Aderbeere, Rubus ardicus, p+ a7. Ackerbrommer, Se cafıns. Ackerholder, A ie: Sambucus ebudus. * + Ydamsfeige, Platanus. Adeleſche, Sorbus domeflica. * Adelejchbeer, ) + Adlerbeer, \ Cratzgus torminalis. — Aelbeere, * — Prunus ceraſus. Aeppich, Hedera. + Aerſchen, Fraxinus. * Yffenbeer, Empetrum zierum, Affpolder, Viburnum opwlus. an Viſcum album. + Agathbaum, Sorbus fariua. + Agerlbaum, Acer campefre. Agrumen, Citrus, p. 531. * + Anlfirfche, Lonicera xylofleum. Prunus padus. \ —— Rhamnus Jrangula. Ahorn, Acer. “Ahorn, (pohlniſcher, norwegifcher, fpigbläftriger) Acer - platanoides. n *Yinhorn, Acer. + RN) Alderbaum, \ Populus abe. — —— eppo⸗Mandeln, Amygdalus orient. 9. Alfranken, Solanum feandens. R 2 Alborn, | 428 NOMENCLATOR Alborn, Sambucus wigra, + Alfirfche, Rhamnus frangula. + Ulpenfiefer, Pinus montana. Alpranfın, Solanum feandens. \ * Yıljchebeer, ) c u * Alfeben, ) ratagus torminalis. *Altbaum, Prunus padus. Amscellen, +Amery, . ) ‚+ Amborn, Acer pfeudoplatanus. 7 Almly, op 5 * Ymmern, ) runus cerafus apron. p, 344. * Ananas, Bromelia, p. 48T. + Anbaum, Acer campeflris. ‚Andromede , Andromeda. Angelikabaum, Aralia /pinofa. | * Iingola»Erbfen, Cytifus cayam. + Aniesholz, Euonymus europeus. Apenbeere,. Empetrum zigrum. Apfelbaum, Pyrus malus, p. 309. Appelfinen, Citrus, p. f42. Aprıcofen, Prunus ermeniaca. Arbeere, Cratzgus zorminalis, Arben, Pinus cembro. * + Yrbufen, ) * Yrbutus, J Arbutus vnedo, Prunus Ceraf. apronia. + Areffel, Cratzgus zorminalis. + Areffel, Sorbus aueuparia. + Arkirſche, Cratzgus torminalis. + Urle, Acer pfeudoplatanus. * Betula alnus. Arlsbeere, Cratægus torminalis. * Arolsbeere. Cratægus aria, *Arſchkitzeln/ Rofa canina. Arſchroͤſel, Sorbus aueuparia. * Arvelen,) pi *rpen, |) Finus cembro. . Aſche, Fraxinus. —— ) Populus zremula, Aſpalatus Robinia uteſcens. Atlas⸗ GERMANICVS. Atlasbaum, Cratzgus aria. Artigbeeren, Sambucus ebulus. Aufenblat, Rufcus bypopbylium. Augufteiche, Quercus ſæmina. Azalea, Azalea. | I) B. + Babersefche, Populus zremula. — Viburnum opulus. Balſampappel, Populus balſamea. Balſamtanne, Pinus abies balfamea. Bandweide, Salix purpurea. Banilla, Epidendrum, p. 641, Bertnüffe, Corylus, p. 827. Baſtard-Lorbeern, Viburnum Tinus. Baum des Lebens, Thuja oceident. Baumholder, Sambucus zigra. Baummörder, Celaftrus feendens. * Baumnuf, Juglans. + Baumrofen, Viburnum Opalus TE + Baummwinde, Hedera belix. Baumwollenweide, Salıx pentandra. * Bayſel, Berberis dumetorum. + Beberefche, Populus tremula. * Beerentraube, Arbutus vwz vr. + Beinholz, Lonicera xylofleum. — Liguftrum. + Beinhülſen, Liguftrum. + Belle, Populus z/ba. Benzoin, Laurus benzoin. Berberigen, ) i + Berbers, > Berberis dumetorum. + Berbisbeere, ) s Bergamotten, Citrus, p. $42. * Bergerle, Cratzgus alpina. Berghimbeer, ——— chamæmorus. Bergholder, Sambucus racemoſa. + Dergpfeffer, Daphne mezereum. Sergröslein, Azalea rhododendron. Dergmweide, Salix pertandra. 4) Ber; \ 45° NOMENCLATOR Bertrambaum, Zanthoxylon. ' + Beſingen ' ———— —— ſchwarze) Vaccinium rtillus. * Bieberbaum, Magnolia. Binbaum, ] Binnenbaum, ) Acer campeſtre. Bindweide, Salix purpurea. Birken, Berula. . Bien, Pyrus, p. 256. Birnlein, Cubfer: lieben Frauen ) Crtesus — Biſamroſe, Roſa moſchata. Bitterfüß, Solanum dulcamara. Bitterweide, Salix pentandra. Bizarrie, Citrus, p. $79. Blaſenbaum, Colutea. Blaſengruͤn, Rhamnus catharticus. Blaͤtterzug, Clematis reca. Blaubeeren, Vaccinium myrtillus. *Bloderkirſchen, Prunus Ceraſus auſtera, p. 344. Blutbuͤche, Fagus hIuatica atrorubens. * Blutnuͤſſe, Corylus, p. 828. Blutwalnuͤſſe, Juglans, p. 834. Bocksbart, Tragacantha. Bocksbeer, Rubus glaber. * = Rubus cefius. — Rubus faxarilis. Ribes nigrum. u Borföfraut, Hypericum bireinum. Bohnenbaum, Cytifüs laburnum. + Bollen, Populus nigra. _ Bouquetkirſche, Prunus cerafus, p. 350, Bram, Spartium feoparium. * + Bredhweide, Lonicera xylofleum. Breitblat, ] Aa piändoplsignns. Ä . Breitlaub, ) Bremen, "Rubus Pruticofus. Drennfraut, |) ——— Brennmwursel, ) Clematis recta. * Brennmwurj, Daphne mezereum. * Brodt, (St. Johamnis) Ceratonia. Brombeer, Rubus fruticofus. Brom . GERMANICVS. 431 Brombeer,, (Norwegiſche) Rubus chamemorus. Brommer, Rubus fruticofus. Bruchbeere, Vaccinium v/igin. Bruchweide, Salix fragilis. * Brügnons, Amygdalus perfica, p. "9% Bruͤſch, Rufcus. + —— Erica. Brüsfen, Rufcus. Brunitichen, Rubus faxatilis. Bruftbeerlein, Ziziphus. = ſchwarze) Cordia ımyxa, p. 616. Bruftwurz, Rufcus. Ba, Sie ] uchba —— Fagus Sluatica. Tragebuche + Buchäfche, Carpinus betulus. + Buchefcher, Acer pfeudoplaranus. Buche, (Hagen» HZain⸗ Hayn ⸗ Rauch⸗ Weiß; Stein) Carpinus bezulus. Büfchelfuhre, Pinus rigida. Buſchdorn, Rhamnus /yeioides. Buſchweide, Salix caprea. + Buttelbiefen, Rofa canina, k Buxbaum, Buxus. C. Cacaobaum, Theobroma cacao, p. 619. Galinchenbeer, Viburnum opulus. Caneelbaum, (wilder) Laurus regia. Caneelfirfdye, Cornus mas. Cappern, Capparis. Cardamomen, Amomum, p. 646. Carolinifher Theebaum, Prinos glaber. _ Caroliniſche Pappel, Populus bezeroph. Caſſia, Caflıa. Caftanienbaum, Fagus caflanea. Roßcaftanien, Aefculus. Ceder, americanifche, Thuja occid. — Barbadiſche, Juniperus barbad. vuzH, ‚2X >) Ee Ceder, 432 NOMENCLATOR Ceder, Bermudifihe, Juniperus bermud. * — Caroliniſche, Juniperus carolin. —— großbeerichte, Juniperus biſpanica. —— von Libenon, Pınus Larix cedrus. —— Iycifhe, Juniperus /ycia. — pbönicifche, Juniperus phornicea. — rotbe, Juniperus virginzana. . ——— fiberijche, Pinus cembra. — weiße, Cupreflus shyoides, Celofter, Ceanothus. Chinawurzel, Smilak china. mr Ehriftdorn, Rhamnus paliurus. + —— . Tlex aquifolium. Ciſtenroͤßlein, Ciftus. Eitronaten, Citrus, p. $3T. Kitronen, Citrus, p. $42. Eitronenfraut, Thymus ferpillum, Cocosnuß, Cocos, p. 637- Gorintenbaum 7 * Sorinten, (wilde) J Corintentraube, Vitis apyrena. Eörle, Gorneelbaum, | Corneelbeere, f Ribes alpinum. Cotnus mascule. Corniolen, —J—— Rhamnus catharticus. + Cronwit, Juniperus comsm. * Gunrad, Hypericum androſ Cupreß, (gemeine) Cupreflus fempernirens. — männliche, Cupreſſus b0. — portugiſiſche, Cupreſſus Iuſt. * + Feldeupreß / Juniperus comin * Curbarill, Robinia pleudoacacia. Currants, Cratzgus tomentofä, pP. $ 18. +* Cypern, Prunus jalianus. Cyprefenbaum, Cupreflus, Eypreffenfraut, Santolina, GERMANICVS. 433 D. been, Cratægus torminalis. Dattelpflaume, Diofpyros virginiana, p. 609: Dattelnpalm, Phoenix, p. 636. - Derlen, ) x Dientel, | Dierlein) > Cornus mescula. Dierling; | " Dierlitz, —— Bilde Dierligen, Cornus fanguines, Dintenbeerfiaude, Rhamnus cathart. + Dintenbeet, Prunus mabaleb. — Liguſtrum vulgare. + Dirleindanm, Prunus padus, he Cornus mascula. Dom. Lycium. — Buchsdorn, Rhamnus — —— Sauerdorn, Berberis. —— Schwarzdorn, Prunus Minoſa. — Stechdorn, Rhamnus cathart. | —— Meidendorn, Hippophae. —— Weißdorn, Cratzgus oxyat. + Dofenbaum, Pinus — + _—— Pinus montana. Dotterweide, Salix vitellina, + Drachenbaum, Prunus padus: R + Dreckſaͤck, Sorbus domeftica. | Drofelbeer, Vıburnum opulus. + Drmmpelbeere, Vaccinium v/igin, Dunentofe, Rofa /binofiffma. . Durchwachs, Lonicera caprifolium. + Durenjiaude, Junipetus' communis. ER Ebenholz, (meftindiftbes ) — arbor. Ebereihe, ) ; en S Sorbus sucuparid. f Ebriih, J Ee 2 Ebrit⸗ Erdbeerbaum, Arbutus vzedo, p. 522. 434° NOMENCLATOR Kbritten, Artemifia abrotanum. f KEdeltanne, Pinus Abies alba. Effenbaum, ) Efun ) + Egelebirn, ) —— + Ehelinbirn, ) Cratzgus ztorminalis. + Ehre, Acer pfeudoplatanus, Eibenbaum, Taxus. —— Sorbus aucuparia. Eifenbaum, Taxus. | | * + Eilen, Alnus. 3 4 Eiſchblen, Cratægus zorminalis. Eiſenbaum, Sideroxylon. + Eifenbeerbaum, Liguſtrum. Klepbantenlaug, Anacardium occidentale, p.622. + Eler, Prunus padus. Ulnus, Eller, ) Betula alnus. Elge, ] en > Cratzgus torminalis, p. SI. * Elslein, Elfebaum, Rhamnus frangula. Elfen, TElßerbaum,) Betula alnus. + Elren, Prunus padus. v * Eljenbaum, Cratægus torm. p. SIS. / emmerling, Prunus cerafüs auflera, p. 344. Engeltierrofe, Rofa eg/anteria. RT j£peler, Acer platanoides. j£Epfen, Hedera belix. —— caroliniſcher, Menifpermum carolinianuni. —— virginifdyer, Menifpermum virgin. Erbfelbeer, Berberis. _ \ Erbſen, (welche) Ribes groſſularia. Erbſenbaum / Robinia caraganna, p. 642. * Erbfihdorn, Berberis, p. 439, Erdbeeren, Fragraria, p. 452. ” Er) GERMANICVS. ‚435 Krdrofe, Rofa fpinofiffima..,, — Erdweichſel, Prunus mahaleb. Frlenbaum, Betula alnus. —— fhwarze Erlen, Rhanands Franz. rang Erlebaum, Acer saupefite * Bergerle, Cratzgus alpina. Eſchenbaum, 5; + Eichern, ) raxinus. Eſcheritzen, Sorbus domeffica. * + Ejchröfel, Cratzgus zorminalis. * + Ejchrößlein, Sorbus domeflica. en Populus zremula. Eſſigbaum, Rhus glabrum. + Efjigdorn, Berberis, * Eyen, Taxus. Kverbaum, p. 615. ‚Solanum melongena. + Eyerlingsbaum, Cratzgus torminalis. DRIN 73 & z | nn, Viburnum opulus. Sälberweide, ) <., Falbinger, ) Salix. Färberbaum, Rhus coriaria. — Rhus cotinus. Särberbeere, Rhamnus catharticus. * Särberblume, Genifta tindoria. * Saulbauın) Prunus padus. “ulbaum, ) ) bay Ash ’ ) Rhamnus frangula. Saulweide, Salix pertandra. 3 3 Sedhtelpalm, Boraflus flabelliformis, p. 68. a Pinus picea. eigenbaum, Ficus carica. Indianiſche Feigen, Cactus opuntia. p. 606. Selber, 1} Selbinger, ) Salix- + * Selcypreß, Juniperus communis. eldholder; Sambucts Ebulus. u Rofa Sbirofim: ma. 436 NOMENCLATOR + Selfenfuhre, Pinus montana. Selfenrofen, Ciftus. R + Sennbeere, Vaccinium oxycoccos. 7 + Serge, Pinus. + Seuerbaum, Juniperus vulgaris. + Feuren, Pinus fylnelris. ‘+ Seneige Bud), Mefpilus pracantha. | Fichte, Pinus abies nigra. + * Fiddelrümpgen, Lonicera xyloßeum. irnißbaum, Rhus roxic, altiffim. ı + innifche Beeren, Hippophae, p. 450. Sifiherbaum, Nyfa. + Slatter Afpe, Populus zremula. Fliegenbaum, Ulmus. H £lidder, ) litten, —— (fpanifcher blauer) Syringa vulg. — (tuͤrkiſcher) Syringa perfica. Siühbirnlein, Mefpilus amelanchier. + Foͤhre. + Körling, | +Sorche, > Pinus filueflris. +Forle |] + Korling, + * Soufpiepen , Lonicera zylofleum. Franckincenſe Subre, Pinus zeda. + Srauenfchühel, Spartium feopar. Fuchsbeere, Rubus cafus. Sudystraube, Vitis vulpina. + Sührwigel, Cornus masenla, BR Potentilla. Ber Pinus. Sambucus nigra. Sure, G. * Gäft, Spartium feoparium., *Gaisbaum, Acer pfendoplatanns. *Gaishuͤlſen Liguſtrum. + Önlingenbaum, Viburnum opulus, *Galſtern, Spartium fenparium, Gawanderlein, Teucrium, * Gart⸗ V "GERMANICVS, 437 : —— } Artemifia abrotan. * Geckelkraut, Evonymus europens. Geisbart, Spirza aruncus. + Geisbaumajche, Fraxinus. 2 ©eisblat, Lonicera. L + Geisblar, (americaniiches) Azalea. Geisklee, Cytifus, Belderrofe, Viburnum roflum. —— Jaſminum. elften, |) * Genifte, ) Spartium. Genifter, ) aa. 5 Genifl, GBenfter, ) Genſter, (fischlichter) Ulex europeus. Gerberbaum, Rhus coriaria. Sewürznelken, p- 645. Caryophyllus. Gewürzſtrauch, Calycanthus Gichtbeere, Ribes miarum. = ‚Biftbaum, Rhus Zoxicodendron. Gifteſche, Rhus texicodendron verniæ. Gilesdiche Tanne, Pinus A. balfamena: * Gilve, Genifta tindoria. * Blasfirfcyen Prunus cerafns, p. 341. Glasweide, Salix fragilis. - zT — Genifta, it, Spartium, Girlweide, Salix. Goldapfel, Solanum coperſicum, p. 615. * Goldrößlein, Ciſtus beisunthem. @ranatspfel, Punica. Grandenbeere, Vaccinium viris idea. * Sränge, Ledum palufre. * Öreenenhol;, Pinus Mes picea. - + Grieshol;, Liguftrum. * Grindholj, Rhamnus frangula. "- *Griffelbeere, Vaccinium viris idea, riniß, - ) Spart; — Glicuche,) vpartium ſcoparium. * — Ee 4 Großel: 438 NOMENCLATOR Großelbeer, F —— Ribes groffularia. + Grünfaulbaum, Liguftrum. — Pinus montana. zrüͤnling,) Gränfpan, } Spartium feoparium. * Grundfeil, Hypericum androſ * Srungel, Ribes groflularia. Guthedel, Vitis vinifera, p. 419. *Guͤrſt, Spartium feoparium. H. Haarbeere, Rubus Aeæus. Haberroſe, Rofa pinoſa. *Hachelkraut, Ononis fpinofa. Haddig, Sambucus ebulus. Särtern, Cornus fanguines. 7 iguftrum. Sagdorn, Cratzgus oxyacantha. — großer americ. Crategus eoceim, — immer grüner, Mefpilus pyracautka. + Hangenapfelbaum, Arbutus vnedo. Segenbücye, Carpinus berulus. + Dagebutte, ] * Hagedorn, | + Haabiften, f Rofa canina, + Daghott, * Haghütgen, ) 5 Dagfeiler — vitalba. abnebutte, - fi Sapınsötge, J Rofa emmine. + Hahnhödgen, Hahnenpätlein, ) Fonymus europens. Seinbüche, Carpinus betulus. * Hainhecken, Rofa canina. Halinfenbaum, Viburnum opules. SKanebutten, Rofa villofa. Sangelbirfe, Berula. + Hartheu, Hypericum androf. + Harthern, Liguftrum. # Hartıeder, Cornus farguines. GERMANICVS. 439 Sartriegel, Cornus fanguinea. * * — Liguſtrum. ** Harzbaum, ) Harztann, ) Hafenheide, Spartium feopzrium. Safenörlein, Bupleurum. - Haſelnuß, Corylus, p. 826. —— zZauberſcher Hafelftrauch, Hamamelis,. * Fable Safelnüffe, Avellanz calue, p. 827. -- Hatſchapetſche, Rofa canna. — + Haubeere, Viburnum Jantana, —— _ Prunus padus. Sauhechel, Ononis Minoſa. Seynbiche, Carpinus oßrya. Haynbutte, Rofa canina. r he Seckapfel, Pyrus malus frutescens, Far + Heckenbaum / Cornus fanguinea. " Heckenroſe, Roſa canina. Beckenkirſche, Lonicera xylofleum. + Heckholz, Liguftrum. —— VUlex europæus. eide, — — — BSeeren tragende, Emperrum. [N Weiße. Heide Ledum pallfre. ” ”Heidelbeer, Vaccinium, p. 464. | — fpanifche, Arburus vu ur. + Heidenbienfraut, Ledum. * Heidenf mu, Ciſtus befionthemum. Heiligengögenhol; , Populus z/ba. Semlodstanne, Pinus abies canadenfis. Heresken, Cornus fanguinea, * Herlig, Cornus mafeula, p. 404. ı + Hespelein, Mefpilus. i SHeufhredenbaum, Gleditha. + — Robinia pfeudoacacia, * Hexenbaum, Prunus padus. Hexenſtrang, Clematis vitalla. Heyland, Sambucus ebulns. Hikory- Nuß , Juglans alba. Diefe, Rofa canina, \ ‚Erf Hif⸗ Pinus abies picea. t “ 2 440° NOMENCLATOR Hiften, Rofa canina, Simbeere, Himbecber, | Himbremen, \ Auhum idens, p. 471. Himmelbremen, Himpelbeere, Hindbeer, _ ! —2 Serghimbeere/ Rubus chawæmorus. Hindihfraut / Solanum feandens. + Hirfhdern, Rhamnus catharticus. Sirfhbolder,, Sambucas racenofa. 5 * Viburnum opulus. irſchhornbaum, Ta Wr SirfbFolbenbaum, | Bhus soriafig. Hohlbeere, Rubus ideus. + Hoblfiriche, Prunts padus. Holder, Sambucus wigra. — Bad: Hirfch: Waffer: Holder, Viburnum opulas. Hölperlebeeren, . Vaccinium vitis idea. ‚Hollbeere, Rubus ideus. Holler, Sambucus nigra. Hollerrofe, Viburnum rofeum. . Sollunder, Sambucus, p. 448. türfifcher, Solsyubbaum, Nyfa. +Houmbeere, Rubus idews. sopfenbaynbüche, Carpinus frya. + Horledenbirn, Crategus sorminalis. 5 ran Cornus fanguines. ornbaum, |) \ = Hornbüche, ) Carpinus betulws. Hornißenbirn, Pyrus irregularis, p. 333- + Hornfirfche , Cornus mascula. Hornrofe, Rofa- caniua. Huck auf die Magd, Syringa vulgaris. Hüfen, Rofa canina. u ſweholz Fülfe, Ilex + Hhlfifrraudh, f + Huͤlzeholi we, —— Blauer ſpaniſcher, ) Syringa. Fr *Hi⸗ GERMANICVS. 441 + Huͤneraugenbeeren, Prunus padus. + Hundsbaum, Lonicera ayloffeum. — Rbhamnus frangula, * —— Prunus padus. + Hundsbaumholz, Rhamnus catharticus. + Hundsbeeren, Cornus Manguinen. — Rhamnus cætharticus. * — Lönicera xylöfteum, / ——— Viburnum opulus. *Hurenſtrang, Clematis viralba. I, 3 Jachendelbaum; Juniperus, Tacobsfraut, Othonna, Jasmin, Jasminum. + — Baſtard⸗Jasmin, Rhamnus Fiueatus. ——_ wilder, ver Boftard: Jasmin, Philadelphus, Iben, Taxus. Je länger, je lieber, Solanum dulcamara. Lonicera. * Serichrofen, Lonicera perichymenum. Sfen, Taxus., Tgelftehpaimen, lex echinata, *Ilaub, Hedera. Jlme, Ulmus. | + loof, Hedera. Indienifhe Rebe, Periploca. - Ama Vinca. obannisapfel ba ee . Pyrus malus pumila, p. 409, — — Johannisbeere, Ribes subrum, p. 399. — (wilde) Ribes alpin. p. 432. —— (ſchwarze) Ribes zigrum, p- 433. Tobannisbrodt, Ceratonia. Jobannisfraut, Hypericum, Johannistrauben, Ribes zubraum. Iper, Ulmus. IAſep/ Hyffopus. . wdasbaum, Cercis. dennüßlsin , Staphyleä. k * Iven⸗ 1442 NOMENCLATOR + Avenblätter, 5 *Ingelbeer, Vaccinium ——— Zungfernwein, — quinguefolia, p. 421. Tupiterebart, Anthyllis, 34 — ‚Im K. + Kaddigbaum, Juniperus communis. . + Ralinfenbaum, ) + Ralunfenbeer, > Viburnum opulus. + Raninichenbeer, ) * Kandelbaum, Syringa vulgaris. Rappern, Capparis, p. 646. * Kavfebeeren, ] * * Rafbeeren, ) Prunus cerafus actiana. Käftendaum, ° ) Kattsnienbaum, | Fagus caflanea, P- 348. ı Roß- oder, wilde Raftanie, fculus. + Raftebeere, Prunus cerafas auflera, p. 343. Ratzenkraut Teucrium marum. + Katzenpfoͤtgen, Evonymus europ. — Viburnum lantana. + Kehlholz, Liguftrum valgare. * Kelfen, Sambucus »igra. Rellerbals, ) + Rellerfchall,) Daphne mezereum. Renfter, Vilcum. ’ u Kermeseiche, Quercus coccifera. * Kerngerfte, Liguſtrum vw/gare. . * Kerzenbeerenbauin, Myrica ceröfera, Retmia, Hibifeus friacus. Reufbbsum, ) Rufhlamm, Viter. Fe | y Slehnkdhre 2 Pinus flveßris. *Kienholz, *Kingerten, Liguftrum velgare. Kinſter, Vifcum, 73 BIETRFRAEE Prunus paduse 4 4. Hr Rirfhe, m GERMANICVS. | 493 Kirſche, Caneelfirfcye, Cornus maſcula. — Gartenfirfdye, Prunus rer. vulgaris. + — Hornkirſche, Cornus mafeula. — Durgierfirfdye, Lonicera alpigena. “ #— melfche Kirfche, Cornus mafeula. — wilde Kirſche, Rhamnus frangula. Rirfbhlorbeern, Prunus padus laurocer, * Ritfchbaum, Prunus padus avium. * Rittenbaum, Pyrus cydonia. Rleppernülle, Staphylea. + Kleefebujch, Ilex aguifolium, Kleine Bappel, Populus zremula. + Kleinrüfter, Evonymus europens. Klinop, Hedera belix. Rloöfterbeere . } — Ribes grofularia. Knackerweide, Salix ragilis. Knopfbaum, Cephalanthus. + Knotelbaum, Pyrus pyraſter. Sorppleinboli, Evonymus europaus. Kolbiveiden, ) ö Kopfmeien, Salix alba. % —5 —9 Cornus maſcula. KRorfbaum, Quercus ſuber. Korinthenbaum, Ribes alpinum. - — Vaccinium vliginofum. Kraͤtzbeere, Rubus chamæmorus. + Krametbaum, ] + Krammetitaude, + Kranewet, r Juniperus communis. + Rranzeriß, ii * Rranzbeerenftande, ) Rrafielbeere, Rubus cefus. Kratzbeere, Rubus fruricofas. Krausbeeren, Vaccinium vitis idea. . + —— Ritbes gruffularia. Krautholier, Sambucus ulus. Krebsweide, Salix rosmarinifolia. Kreubgere, Vaccinium wiris idea. . Kıeuß- 444 NOMENCLATOR b : — = ae ie: Rhamnus catbartieun Yieer-Rreugdorm, ) y; * Scefrengdorn, ) Hippopbae. Kriechen, Prunus infeitia, * + Sriftohrenbeeren, Ribes grofularia, p: 434 Sronsbeeren, Vaccinium vitis 1dıza. Krumholzbaum, Pinus montana. * Rrufchfen, Pyrus pyrafter. Qugelmaasliehen , Globularia. — Kürbeerbaum , Cornus maſcula. + Rlirbeeren, Cornus fangzinea. Kuhthecken, Vaccinium vliginofums Kühnpof ) Ledum Kühnroft, ) 3 Kuͤhnſchoten Spartium oparium. re Pinus fJueflr:s. un;, Rofa canina. Sitten, Pirus eidonia. —__ Wilde Kütten, Mefpilus chamemefpilns. 5 Hampertsnüffe, Corylus, p. 817. + Ladholsbaum, Pinus MOUtANA. * Rafritien, Glyzirrhiza. + Rangefpe , Fraxınus excelfor. Rafthol;, Tilia europa. Bavendel, Lavandula ſpica. Daurustinus, Viburnum tinus. Faͤusbaum, Rhamnus francula. # —— Lonicerd xyluſteum. Laͤusholz, Rhamnus Francula. + Lauskraut, Daphne iezereon. Hazerolen, Cratægus azarolus. Pazerolenbirn, Pyrus irregularis, p. 333: Lebensbaum; Thuja octidentalis. are Kor + Beerbaum, ; #Reertanne; ) Pinus Jarım * Leg⸗ GERMANICVS, , 445 * Reafohre, Pinus montana. Lehne, Acer platanoides. * Reimahre, Acer pfeudoplatanns. Zeimbaimm,- Ulmus. ‚ + Leinbaum, Acer platanoides. £enne, Acer platanoides. Lerchenbaum, Pinus /arix. Liebesapfel, Solanum Zycoperf. * Rienen, Clematis veda. — Clematis flammula. Limbaum, Sorbus aucuparin. Limen, Citrus, p. 542. Simöngen, Citrus, p. 542. Simonen, Citrus, p 531. Lindbaſt, Ulmus. ‘ Lindenbaum, nn ' raslinde, ]) Trr. ou. Wafferlinde, ) Tilia europaa. Sandlinde,) Steinlinde, * Tilia cordara. . - Weldlinde, ) \ ſchwarze Linde, Tilia americana. Steinlinde, Phillyrea, Finfenbaum, Colutea, Aöffeibaum , Kalmia, R + Köffelnforche, Pinus montana. Löhne, Acer platanoides. + Löwenforche, Pinus montana. Loheiche, Quercus robur. Korbeerbaum, Laurus. + Lorbeerfraut, Daphne mezereum, Baſtard⸗Lorbeere, Viburnum zinus. Rirfplorbeer, Prunus padus, — Alerandrinifche Lorbeer, Daphne alexandrins. * Tulpen; Corberbaum, Magnolia. Zotusbaum, Celtis. Zumien, Citrus, p. 542, — Aybiſche Pappel, Populus zremuls, N 446 _NOMENCLATOR M. Ä Maag-Kller, —— Ei 4 > Acer campeflre. — Lieben, * — Holder, (großer) Acer pfeudoplat. Maelbaum,. Cratzgus aria. Au +Mändelbaum, Pinus Hlueſiris. Wragnolis , Magnolia. — J Prunus Ceraſus mahaleb. Wabagonibaum, Swietenia. falſcher Mahagonibaum / krunus carolin. MWiajoran, Origanum smajorana. + Malzennafen, Sorbus fariua. ‚ Wialve, Lauatera. annaefche, Fraxinus rozundifolia. Yiandelbaum, Amygdalus. Markholz, Viburnum opulus, Wicrfrifpel, Tamarix. + Marfidinde, Cytifus laburnum. Marentecken, Vılcum. * Wiarillen, Prunus armeniaca. j * Maronnen, Fagus caflanea. - | —— _ Aefeulus. | f * Marunfen, Prunus domeflica lutea. * Masalter, ) Masellern,, Maserle, * Yılaferm + Masholder, + Maslieben, Wiaslieben ,(ftaudige, Rugel-) Globularia alypum. * Maftbuche, Fagus fyluatica. 2 en Piftacia lentiſcus. + Mauerewig, ) SV + Manerpfau-) Hedera belix. YWaulbeerbaum, Morus. — + Maulbeerfeigen , 'Platanus, räufedorn, Rufcus. Acer campefire. Mans: GERMANICVS, 447 Mausdorn, Rufeus. Maufehul;,. Solanum dulcamars. NMaybaum/ Betula alba. Meelbaum, Cratzgus aria, + Dieelberre, Vaccinium vitis idea. + Meelbeere, Cratægus oxyac. Meelbeerbaum, Crarzgus aria. + Meelbirn, Pyrus irregularis, p. 333. / Meeldorn, |) Meelfaͤſſergen,) Meelfaͤſſergen, Cratægus aria, Meerfuhre, Pinus maritima. * Meerkirſche, Arburus vnedo. Meerkreutzdorn, Hippophae. Meermelde, Atriplex portulacoides. ee ‚, Atriplex balimus. eerwegtrit, Meerrice, Ephedra. + Mehlberrenbaum, Meblbaum, + Mehlbeere, Vaccinium viris idea, Arbutus vua vrfi. Mehlfäßgen, Cratzzus oxyacantha. Melde, (ftaudigre) Arriplex halimus. Menellern, 7 + — Acer campeſtre. — YMeipeln,) ! + Meivele,) Mefpilus, + Meftel, Viſcum. + Memweller, Acer campefre. A ; Milhbaum, Acer platanvides. Miſpel, Mefpilus. — americaniſche, Cratzgustomentofa. — mir Pflaumenblättern, Cratzgus crusgalli. — eg i —— — — werg⸗ Miſpeln, Meſpilus cotoneaſier. ei *+ Mitnaber, Acer campefere. * Mitichelinshol;, Evonymus europæœus. * Möllelein, Prunus arımeniaca. sr Theil, 1. St. Sf * Mönds Cratzgus oxyacantha, * Viburnum /antana, 448 NOMENCLATOR Moͤnchspfeffer, Vitex. —— Meniſpermum. vorbeeren, ——— + Moosheidelbeeren,) Vaccinium vRginofüm, p. 466. Moosbeeren, Vaccinium oxycoecos, pP. 467. * Morellen, Prunus.cerafüs, p-344 Moftrofe, Rofa muscofa. + Mottenfraut, Ledum. Yüferofe, Rofa mofchata. + Yiundbolz, Liguftrum. Wiufcatennuß, Myrifica, p. 644. + Mutterfraut, Ledum. n Myrten, —— — niederlaͤndiſche, Myrica gale. Myrtendorn, Ruſcus. 6 x 8 # —— lex agnifolium. . Nachtſchatten, Solanum. + Neipelbaum, Mefpilus. — | wäh — ai mi —— ver eipeln, Mefpilus cosewea Yieffelbaum, Celtin, EL E der. Niederholz, Sambucus Zbulus. Yiußfteude, Corylus auellana. Byzentinifhe Yıuß, Corylus colurna. SAofelnuß, Corylus. Nuß⸗ Dfiefe, Amygdalus perfica, p. 379. CH * Oelbaum, Olea europea, p. 474. — böhmiſcher Gelbaum, Elzagnus. — wilder, Elæagnus. huja. Gexelbauin, Cratægus aria. Offolter, Viſcum. *Gleaſter, Elæagnus. Olivenbaum, Olea, p. 477. Orsnge, Citrus, p. 31. —— ice Htterbaum, J Tea amms. Ditig, Sambucus Zbulus. ee, P. — GERMANICVS. 449 P. Bm ] Viburnum lantana. + Vaißelbeer, Berberis dumetorum. Palm, (ftechende) Rufcus aculeatus. Palmweide, Salıx caprea. Pantoffelholz, Quercus füber. + Vappelbaum, Hibifcus fyriacus. Pappeln, Populus. 2 —— ſchwarze, Populus nigra. —— weiße, Populus alba. —— _ fleine, Populus tremula. + Pappelweide, Populus nigra. Paradiesapfel, Pyrus malus pum. + * Paradiesbaum, Elzagnus. Paradiesförner, Amomum grana paradifi, p. 646. Parudenbaum, Rhus cozinus. + Paſſelbeere, Berberis dumetorum. Dafıonsblume, Pafiflora. Patſcherpen, Viburnum /antana. — Prunus padus. Pautkenbeere, Rubus chamæmorus. * + Pechbaum, Pinus Mueſtris. \ Pechtanne, Pinus abies picea. pi —— (samericanifhe) Pinus abies mariane. + Veifelbeere, Berberis. Deretten, Citrus, p. 542. + Verge, Pinus fplueflris. Derfimon, Diolpyros, p. 609, Derusner Thee, Prinos gluber. St. Petersfrauf, Lonicera mphoricarpus. Deterfilien» Wein, Vitis /aciniofa. Detfcherpen, Viburnum lantana. Dfeffen - Sütlein, Düne, Euonymus europeus. Oehrle in, | Hödgen, J DER 450 NOMENCLATOR Dfeffer, Piper nigrum, p: 644. Nfefferbaum, (nordamer.) Vitis arborea. + Pfefferbaun, Daphne. . aus, — fpaniiher Dfeffer, Capficum, p. 614. —— . langer Pfeffer, Piper longem, p. 644., ST; jamaiſcher Pfeffer, Myrtus pimenta, . 044. Pfeffhat Euonymus europeus. — Möndhspfeffer, Vitex agnus caflus, Pfeifenholz, Salix caprea. —F Pfeifenſtrauch, Syringa. Pferſingbaum, Amygdalus perſica. Pferdenuße, Juglans, p. 834. pᷣfingſtblume, Spartium feoparinm. Pfirſchen, Amygdalus perfica. Dflaume, Prunus. * — Roßpflaume, Prunus afzina. Dfrieme, Genift. Särbe » Dfriemen , re tin, rdpfriemen, —323 Geniſta pilofa, Stechende Pfriemen, Geniſta germ. Pfriemenkraut, Genifta fcop. Scorpionpfrieme, Ulex enropeus. - Pickelbeere, Vaccinium myrzillus. Pignolen/ Pinus pinea. Pihlbeerbaum, Sorbus aucuparias, — Pimpernellroſe, Roſa pimpinellif. Pimpernüßlein, Staphylea. Pinholz, Rhamnus frangula. RER ) Pinus pinea. Nifang, Mufa, p. 636. Disbamin, Diofpyros, p. 609. Piſtacien, Piftachia. —— (milde) Staphylea. Dlatanus, Platanus. Pomeranzen ) Pompelmus, > Citrus, p. 542. Ponzinen, ) * NPoͤrſch, Myrica gale. * 1 x Il Porft, GERMANICVS.” agı Porft, Myrica gale. + Poſt, Ledum. ’ + — Kühnpoft, + — Tannenpoft, ) Ledum. | Potweiden, Salıx alba. , ee | Vaccinium Vitis idea, p. 466. +* Yrummel, Berberis dumetorum. * + Bulharzbaum, ) * + Yulpechbaum, ) Pulverholz, Rhamnus frangula: * + Durgierfirfcye, Lonicera alpigena. Rhamnus alpinus. vutſchimon, Diofpyros, p. 542. _ Q& Oualſterbaum, Sorbus aucuparia. Quandelbeerbaum, Mefpilus amelanchier, Quitfchbeeren, J | QDuitihenbaum, > Sorbus aucuparia. Quitſchern, Quitten Pyrus cydonia. —— Swergquirten, Mefpilus coroneafter. R. Piftacia terebinthus. * Nahmbeere, Rubus. Rainweide, Liguftrum. —— Immer grüne Rainweide, Olca amer icana. * Stappeltein, Acer campefßre. * Natterer, Populus tremula. Be 6, ) Carpinus betulus. Nanhbeere, Rıbes grofularia. Rauchlinde, Ulmus, - Naufd), Vaccinium Vitis idæa. Rauſchbeere, Vaccinium vliginofum, Naufchgrün, Vaccinium oxycoccosı Maute, Rura. + Rebarberbeere, Berberis dumetorum. Rebbinde, Clematis vizulba. E Rebe (indianiſche) Periploca. R Re, : 8f3 Rech⸗ 4 452 NOMENCLATOR Nechbeere, Daphne mezereum. + —— Ribes alpinum. Reckholder, Sambucus nigra. + —— Juniperus communis. Reebinden, Clematis vizalba. Regenſchirmbaum, Magnolia. Mehheide, Spartium feoparium. + Neißelbeeren, Berberis dumetorum. Reßken, Sambucus nigra. + Rhabarber, (deutfche) Rhamnus Frangula. Mheinbeere, Rhamnus cathartieus. Mheinweide, Liguftrum. Riſter, Ulmus. Roͤhrholz, Lonicera xylofleum. * + Rollhol;, Carpinus betulus. Rofe, er f — Ciſtenroſe, —— Selfenrofe, ) Ga, +Nofe von Sericho, Lonicera caprifolium. —— Viburnum roſeum. Roßmarin, Rofmarinus. — Wilder Roßmerin, Ledum, Roßmarinweide, Salıx rofmarinifolia. Noßbeere, Vaccinium myrzillus. Roßkaſtanie, Aefculus. Roßnuͤße, Juglans, p. 834- + Roßfehwan;, Juniperus fzbina. Roßfhmwanz, (See⸗) Ephedra. Roßweide, Salix fragzlis. Rothbaum, Pinus Larix. Rothbeinholz, —— Rothbuche, Fagus Mluatica. Rotheiche, Quercus robur. Rothfuhrey Pinus montana. Rothſchlinge, Viburnum /antana. tt. wi Pinus abies picea. PR an Ribes rubrum. Shan aum, Runfche, Ulmus, Ruhe, a "GERMANICYVS. Rüftbaum, ) Nufter, Ulmus. ; + —— Acer platanoides. + —— Fflein Ruͤſter, Euonymus europeus. Rußken, Rufcus aculeatus. S. Saalweide, Salix eaprea. _ * Saarbaum, Populus wigra. Eäbenbaum, ) i Sadebaum, > Juniperus fabin«. Sadel, Saͤlen, Salix caprea. Sagebaum, Juniperus fabina. Sahlweide, Salix caprea. + Salarbaum, Cercis canadenfis. Salbenbaum, Populus zigra. Salbey, Saluia. Salbeybaum, Phlomis. + Gallen, Salix caprea. ß Salfendorn, Berberis dumetorum. St. Petersfraut, Eonicera Symphoric. — ypericum. Sandbeeren, Arbutus Vaa arfi. — Hyppophae. +Sarbaden, ] + Sarbnuchbaum, Populus wigra. + Sarbaum *Sarbach 7 —— alle, Sarfaparill, Smilax ſarſaparilla. Seffafrasbaum, Laurus faffafras. Sathebaum, Juniperus fabina. Saurach, 1. Sauerdorn, | Saurefirfche, Cerafus zuflera. + Schadhfraut, Spartium feopariurm. Schafmühlen,) vire Cchafmülben,) "er —* Schafweide, Salix pentanda. * 4 Berberis dumetorum. 453 Schar x 454 NOMENCLATOR . * Scharlachbeeren,) z +* Scharlachgrün, J Quercus ilex. Scarleyfrant, Saluia ofheinalis. Scherpken, Viburnum /antana, Scherpgen, Rhamnus frangula. + Scherpgenpabft, Prunus padus. *Scheis lorbeeren, Daphne mezereum. Scherkenholz, Prunus padus. Schergenpabſt, Viburnum lantana. Schiebken, Sambucus zacemofa. Schiesbeere, Rhamnus frangula, *— Rhamnu! catharticus. Cornus ſanguinea. Lonicera xylofleum. Viburnum lantana. (rothe) Viburnum opulus. (ſchwarze) Rhamnus frangula. Sclafkunz, Rofa canina. —— Rhamnus catbarticus. Sal] Arm Ai pi Schleifhol; , Pinus MAnueſtris. Schlingbaum, Viburnum lantana. +. — Rhus coriaria, Schlingbeer, J y; Shlungbeen,) Viburnum Jantana. I Schneeballen, Viburnum roſeum. Schneeflockenbaum, * Schnectröpfleinbaum,) — VER Schnelfäulgenbaum, Guilandına, i Schoͤnholz, Pinus larix. Schotendorn. Robinia pfendoacaria. —— (smericanifche) Gledicha. Schußerbaum, Guilandina. Schwalden 7 Schmwalgisbeer, Schmwarzbeerftrauch, Vaccinium myrtillus. Schwarzdorn, Prunus /pinofa. Schwarzebeſingen, Vaccinium myrtilles. Schweifbeere, Vıburnum opulus. Viburnum opulus. w Shmelf: — — — — — .GERMANICVS, Schwelkbeere, Schwelken, ji Vibüurnum opulus. Echwelgenbecre,J Schwepfivcholj, Acer campefre. Scorpionfrant, Genifta? i Ecorpion: Pfriemen, Ulex eur opæus. Scorpion : Senne, Coronilla emerus. * Sebinbaum, Juniperus fabina, —— ** glauca. ‚See or, Hippophae, pı 450, 7 rt ibuknum — 5——— ———— Ephedra. + Segelbaum, Sabina. “Seide, (virginifche) Periploca. + Scidelbaft, Daphne mezereum. Sellenholz, Lonicera xylofteum. 4 Serſebeere, torminalis. er) m.) Juniperus fabina, * Silberbufch , Anthyllis. Silbertanne, Pinus abies. Singehn, Vinca. ' — Rhamnus cathertieus. Sina, Syringa. % Isar Söhlweide,) “1x eaprea. * Sölenholj, Lonicera xylofeum. Sommereiche, ‚Quercus femina, Sommerholder, Sambucus ebulus. Sonnengünfel, Ciftus belianthemusm, Sonnenwende, Heliotropium, orbbirn, Sorbus domeflica. panholz, Pinus Mueſixis. Sbraniſch Hollunder, Syringa. a Loricera periclymen. Specrbaum, ) Sperbaum, ki Sorbus domeftica. k Sperberbaum, | Sperbirnbaum, J MR Ss, 455 Speyer: 456 NOMENCLATOR hi Br Sorbus domeflica. Cratzgus arıa, Shi, Lavandula fhiea, —— Sorbus domeſtica. Spierſtaude, Spiræa. Spillbaum, Euonymus europeus. * Spillinge, Prunus domeflica. Spindelbaum, Evonymus europeus. ' Spurapfel, Sorbus domeflica. Spöraelbeerfiaude, ) Spreden, Spricbeer, Sprider, J Sprodweide, Salix fragilis. * Sprutern, Lonicera zylofletm. + Spulbaum, Evonymus europeus. * Spurtfuhre, Pinus montana. ——— Artemiſia abrotanum. tachelbeer, Ribes groſſularia, * Stachelfrant, — EN Stachlichter Genfter, Ulex europeus. Stauvelbeeren, Vaccinium myrtillus. StaudenFlee, Prelea. Staudenmelde, Arriplex halimus. + Stehdorn, Rhamnus ne Ribes groffularia 34. + Weidenblättriger Stehdorn, —— Stecheiche, Quercus ilex. Stechgenſter, Ulex europæus. *Stechkraut, Geniſta germanica. Stechbaum,) Stehlaub, > Ilex aquifolium. Stehpalm, S i Stechende Palm, Rufcus aculeatus. + Stechende Palm, . Rufcus. Stechweide, Salix pentandra. Stehwinde, Smilax afpera. Steckwieke, Ulmus minor. * + Steinäfehe, Carpinus betulus. Rhamnus frangula. Le Stein Elerternder Spindelbaum, Celäftrus —— —8 | 3 v "GERMANICVS.C 457 * Steinahre, Acer pfeudoplatenus. Steinbeer, Rubus faxatilis. # — Viccinium vitis idea. — Arbutus vua vrf. Eteinbüche, Carpinus beiulus, Steineihe, Quercus femina. + Steinefchern, Fraxinus excelfor. Steinholder, Sambucus racemoſa. Steinlinde, Phyllirea. * # —— _ Ulmus minor. / Steinmüffe, Juglans, p. 833. Steinröfelein, Daphne cneorum. Steinmweichfel, Prunus mabaleb. Stiäbeeren, Ribes grofularia. + Stifwurzel, (milde) Solanum dulcamara. Stinfbaum, Anagyris. + Prunus padus. Stöhasfraut, Lavandula Aechas. Storaxbaum , Styrax. * Liquidambar. Strausbeere, Ribes alpinum. Stregern, Lonicera xylofleum. Sußholz, Glyzirrhiza. Sumad, Rhus. ; Sumpfbeere, Vaccinium oxycoccos. Syringa, Syringa. Syringsſtrauch, (falſcher) Pbiladelphus. * + Tabelfe, Populus Alba. Tacamahac, Populus balfamea. * Talgbufch, Myrica cerifera, Tamarindenbaum, Tamarindus, p. 641. Tamariffenbaum, Tamarifcus. Tanne, Pinus abies. + Tannenpoſt, Ledum palufre. + Taubenerbfen, Cytifus cajan. Tarus, Taxus. + Tenne, Pinus abies. Terpentinbaum, Piftacia terebinshus. au Tettin⸗ 458 NOMENCLATOR Tertinbeere, Rubus chamemorus. * + Teufelsfirfche, Lonicera xylofleum ? + Teufelgmärtern, Lonicera xylofleum. + Teufelsmettern, Cornus fanguinea. + Teufelszwirn, Clematis: vitalba. + Thäle, Pinus fluefris. Thaubeere, Rubus chamamorus. Thee, Thea finenfis, pı 647: Theebaum, Vıburnum cajjınoides. N perusnifcyer,) Sheebuſch, Gaultkeria, ** — Herſey⸗Thee, Ceanothus, Thierleinbaum, Cornts maſcula. * Thymian, Thymus. + Thymelea, Daphne mezereum. . Zierleinbaum, Cornus mafeula, p. 404- Tinus- Lorbeerbaum, Viburnum Tinus. * + Tintebeer, Prunus mahaleb. p. 339. ‚+ Toubacdsröhrenhol; , Lonicera xylofteum. Todtenkopfbaum, Staphylea. + Toͤlpelgensbaum, Prunus padus. + Tragebuche, Fagus fylnatica. Tranbeneiche, Quercus robur. Traubenfirfche, Prunus padas. Traubenholder, Sambucus racemofa. * Traubenſtock, Vitis. ** Trießelbeer, Prunus cerqſus ausm, * Trinfelbeer, Empetrum, Tromperblume, Bignonia rudicans, * Trudenbaum, Prunus padus. Trufeiche, Quercus robur. Trunfelbeere, Vaccinium vJiginofum. Tulpenbaum , Liriodendrum. Tulpenlorbeerbaum, Magnolia. + Tunfelbeere Vaccinium v/iginof. Twiefelbeere, Prunus cerafus avium, V. — Epidendrum, p. 641. + Verſich, Berberis. rarolinifdyer, ) Prinos glaber. Dier- GERMANICVS. 45969 Diereiche, Quercus robur. Dirainifche Seide, Periploca. Ulme, Ulmus. RRORFLIAFERONM, Sorbus aucupar. (zahmer) Cratzgus zormin. Dogeltirkbe, Prunus padus. \ Lonicera xylofleum. Urle, Acer pfeudoplatanus. W Hndbelfetkeiran]) Juniperus communis. eu ı Myrica cerifera. + Walddieftel, ex aquifolium. + Waldeppid), Hedera belix. + Waldeicher, Acer pfeudoplatanus. Waldholder, Sambucus rubra. Waldrebe, Clematis vitalba. * Waldwinde, Lonicera periclymenum. _ Waldrinde, Lonicera xylofteum. Wallnüffe, Juglans. Wealpurgismey, Lonicera xylofleum. Bas Platanus occidentalis, Wafjerflieder, TWaflerholder,) Viburnum opwlus. Waſſerhuͤlſen, Acer campeflre. Weckholder, Juniperus communis. en Rhamnus cathart. Weafchlinge, Viburnum /antana. + Wegtrit, Atraphaxis. Weichfel, Prunus Cerafüs auflera. ‚Weiden, Salix. - + dla ei Salix caprea. a einweiden, 1° + — / fpanifche Weiden, ) Lisuſtrum. Weidendorn, Hippophae, r ra Vitis. Jungfernwein, Hedera, Beinkid, Acer plasanvides. Wein: 460 . NOMENCLATOR Weinnaͤgelein , Berberis velgaris. Weinraute, Rura. Ben ‚ Rofa eglanteria. Weinfihädling, ) h einfchierlingr ) Berberis dametorum. Weinſtock, Vitis. * Weinzäpfel, Berberis, + Weißalberbaum, Populus alba. + Weißbaum, Acer campeflre. *Weißbeinholz, Liguftrum. Weißbuche, Carpinus. Weißdorn, Cratzgus oxyacantha. eigeper, Acer campeflre. Weißlaub, Crätegus aria. Weißloͤben, Acer campeſtre. Feigrüfter, Ulmus. Weißſchlingbaum; Vıburnum lantana. Weißtanne, Pınus abies alba. Helge, Salıx. + MWeliche Erbfen, Ribes groffnlaria. + Welfche Kirſchen, Cornus mafcula. + Welfcyneßpeln, Cratzgus azarolus. » wWelſche Linde, Phillyrea. xDelicher Yıngbaum, Juglans. + Wendelbeere, Ribes nigram. Werftweide, Salix capres. YDermuth, Artemifia abfinth. Weymutbs- Subre, Pinus flrobus. + Weyrauchbaun Pinus zeda. Wiecheln, Salix alba. ++ MWicchfel, Cerafus aujtera. Wiecke, Ulmus minor. Wiedebaum , Rhamnus ‚frangula. cratægus aria. * Wiederbaum / Viburnum lantana. ———— Roſa canina. Wude Raftanie, Aeſculus. + Wilde Kirſche, Rhamnus frangula. + Wilde Piftacien, Staphylea- + Wildes Holj, Spartium floparium. » Wilder = GERMANICVS, 461 + Wilder Delbaum, Eleagnus. — Thuja. Wilder Roßmarin, Ledum. *Wildling, Pyrus melus fylueflris. Wilgenbaum, Salix. Winterbeerftsude, Prinos verticillatus. Wintereiche, Quercus robur. ‚MWintergrün, Vinca Di — Hedera. * Wipgen, Rofa canina. —— e, Prunus cerafus auſtera. * Wiipelbeer, Prunus cerafus auium. + Witjchen, Spartium feoparium. Wolckenbeerlein, Rubus chamemorus. + Wolfsbaft, Daphne mezereum. * Wolfsmildy, Euphorbia, Wolpertsmey, Lonicera xylofleum. Wunderbaum, Robinia pfeudoacaria, MWundholjbaum, Fraxinus excelfor. Wunnebaum, Betula «/ba. Fr * Ylmann, Ulmus. Nper, Ulmus, Hop, Hyfopus. — Seiden Pfop, ) . Kirfd) Yiop, ! } Giftus belianthemum. * Yipenhol;, Ulmus, Lan Zahbnwehbaun, Zanthoxylum. Zapfenblat, Rufcus bypophylium. Zapfenholz, Rhamnus frangula. Zauberfirauch, ] H M Zaubericher Haſelſtrauch,/ Aamame lis. Zaungilge, Lonicera perichmenum. ee ) Lonicera xylofeum. * Zaunlilie, Lonicera periclymenun. * Zaunriegel, Liguftrum. Zaunroſen, Rofa canina. “ Zebaſt, 462 NOMENCLATOR GERMAN. * Zebaft, Daphne mezereun, Zeidelbaft,. Daphne. Zeiland, Daphne. + Cneorum. + Zeitbeere, Rıbes zigrum. * Zellernüße, Corylus, p. 827. ur af, } ] Daphne mezereum. Ziegenholj, Pinus fylueflris. Ziernuß, Pinus cembro. Zimmetrrofe, Rofa cinnamomea, ' * Zipparten, Prunus, Zirbelnu ’ ers we Pinus cembro, Zirgelbaum, Celtis. — Cornus mas. Zittereſche, Sitterpappel, ) Populus tremula. zirbelbaum, Pinus cembro. Sürgelbaum, Celtis. Zünderhobzbann , Pinus montana. Zungenblat, Rufcus bypoglofum. Swedbol;, Euonymus europeus. — _ Lornicera xylofteum. * Zwergbuͤche, Carpinus betulus, Zwerg ⸗ Raftenie, Fagus caffanea pumila, p. 552 Zwerg-Kirſche, Cerafus pumila. , Zwerg» Kreußdorn, Rhamnus infedorius. Zwerg — Amygdalus zana. wer vierten . nn Misipeln, ) Mefpilus,eoromeaffeng; Zwetſchen, Prunus, p. 36T. * Zwickholz, Euonymus europ. * Zwiefeldorn, Iex aquifolium. * Zwißelbeerbaum, Prunus ceraſus auium. Zwitſchenſtaude, Sambucus racemofa. * Zpland, Daphne mezereum. En 4 463 C) ‚ NOMENCLATOR ANGLICVS. Regiſter, von denen angefuͤhrten engliſchen Namen. A. Abele tree, Populus alba. + Abricot tre, Prunus armeniaca. * Acacia ſthe fale) Robinia pfeudo-acacia.. — U baflard ) — Water acacia, Gleditfia scanthos. — three thorned Acacia, Gledithia zriacantbos. * — virginian, Robinia pfeudoacacia. Acajou tre, Anacardium, p. 622. * Ague tree, Laurus jfafafras. Alder tree, Betula alnus. i — tbe berry bearing Alder, Rhamnus frangula, Alligator peer, Laurus perfea, p. 621. Allfpice tree, Calicanthus. Allfpice tree, Myrtus pimenta, p. 644. Almond tree, Amygdalus, p. 396. Amomum, (the true) Corhnus amomum. Angelica tree, Aralia, Appl, Pyrus malus, p. 309. — Cuflard apple, Annona, p. 630, — Sour appl, Annona, p. 650. Apricock, Prunus armeniaca. Ajb-tree, Fraxinus. # — Mountain afh, Sorbus aucup: — Prickly afb, Zantoxylum. Afben tree, Po pulus zremula. Ajyrian-plum, ‚Cordia myxa, p. 616. seiH. 1. St. Ga Alvo- — 464 _ NOMENCLATOR u Avocado peer — — Laurus perfea, B- bat. Azarole, Cratzzls azarolus. * Azarole, with ſinall yellow fruit, Cratzgus exyac : caroliniana. B. Balm of Gilead, Dracocephalum camar. Balın of'Gilzad Fir, Pinus balfamea, Balfam tree, Piftacia zerebint. * Barbadoes cherry, Malpighia, p. 329. Barberry, Berberis dumetornm p. 439. * Bafehorehound tree, Marrubium. Bafe tree trefoil, Cytifus_ nigricans. Baflard Acacia, Robinia pfendoacacia, — Didamnas, Marrubium. — Indige, Amorpha. — 0Ouince, Mefpilus thamemejp. — Rbamnus, Hippophae. — Mabagony, Prunus carolin, Bay tree, Laurus. Bay of alexandria, Rufcus. —— blue berried bay, Laurus burbonia. — Cherry Bay, Prunus_padus, — Loblolly Bay, Hypericum J/afanthus, — dwarf Bay, Daphne, a, — indian Bay, Laurus regie., = — Red Bay, Laurus burbonia. — Sweet Flowering Bay, Magnolia. Bayleaved Privet, Liguſtrum ital. * Beam (the hard-or Horn-) Carpinus. Beam-tree (the white) Cratzgus aria. Bean-trefoil, Cytifus laburnum. Bean-trefoil, (flinkine) Anagyrıs. -—— The 'kidney Bean-tree, Glyzine, Bear berry, Arbutus vua vrfi. * Beard (the old'man’s) Clematis vitalba. Beech tree, Ragus fylnat. Beech nuts, Fagus americana. * + Belmusk, Hibifeus. Bell. ANGLICVS, 465 Bellpepper, Capficum p. 613. Benjamin tree, Laurus benzoin. * Bervy bearing Angelica, Aralia. Bertram tree, Zanthoxylum. Bilberrybusb, Vaccınium, p. 464. ilack, Crateua, p. 625. y Binding: -bean-tree, Glyzine fruteſtens. Bindweed, Smilax ajpera. * Bindwith, _ Clematis viorna. Birch-tree, Betula. x Bird-Cherry, Prunus padus. — Evergreen bird-cherry, Prunus vcarolin, Bird-Pepper, Caplicum, p. 614. ! Bitter-[weet, Solanum dulcamara, * Black-berry, Rubus fruticoſus +p. 476. Black-currants, Ribes nigrum. - Black-haw, Viburnum prunif. _ - Black-thorn, Prunus j/pinofa. Black-whorts, Vaccınium myrtillus., Bladder-nut, Staphylaa. Bladder- Senna, Colutea. Blimbin, Averrhoa, p. 623. Box, Buxus. J Boæxthorn, Lycium. Bramble, Rubus, p. 476. Bread (St Johns) Ceratonia. Briar (the fweet) Rofa eglanteria, — wild, Rofa canina. Broom, Geniſta. — (the butchers) Rufcus. — (the green) Spartium feoparium, — (tbe fpanish) Spartium junceums, Brotany, ‘Santolina chamecypar us. Buck-thorn, Rhamnus catbarticeus. — Sea Buck-tbhorn, Hippophae Bullace-tree, Prunus infitit. Butchers-Broom, Rufcus. Button wood, Cephalanthus, ‘ C. »Cabbage tree, Palma, p. 640. — Gg2 Caqjou, 466 NOMENCLATOR Cajou, Anacardium, p. 622. * Camok petty whin, Ononis. Candleberry-tree, or Mirtle, Myrica — * ‚Carolina candleberr y-tree, Myrıca carol. Candytufft, Iberis femperuirens, Caperbufb, Capparis. Carob, Ceratonia. Cafhew, Anacardium oceid. p. 622. Cafa, Ofyris. Cafha (purging) Caflia fillula, p. 642. * Cafhdony, Lauandula flechas.. Caffine (evergreen) Prinos glaber. 'Cafhoberry-tree, Viburnum _cafinoides. * Cafu, Anacardium. Cedar of Bermudas, luniperus bermudiana. Cedar of Carolina, luniperus caroliniana. — Greater Cedar, luniperus pbhanicea. Cedar of Libanus, Pinus Cedrus. * Cedar of Lycia, Iuniperus Lyeia. Cedar (middie) Juniperus Lycia. ) Cedar (the red-or of virginie) luniperus virgin. Cedar (the white) Cupreflus tbyoides. Cedar (taller [panifh) Iluniperus bifpanica, , Celafrus, Rhamnus alaternus glabra. The Cembro, Pinus cembra. Chafte-tree, Vitex. Cherry-tree, Prunus cerafus. ‚Cherry (be barbadoes) Malpighia, p. 319.- Cherry-bay, Prunus padus, Cherry (tbe bird) Prunus padus. Cherry (dwarf) Mefpilus orientalis. Cherry (dwarf pyrenean) Lonicera pyrenaica. Cherry (tbe perfumed) Cerafus mahaleb. Chefnut tree, Fagus caflanea, p. 848. Chefaut (the horfe-) Aesculus, Chich (threeleaued) Ononis votundif. China root, Smilax china. | Chinquapin, Fagus Cafbanea pumila, p. 852. Chocolatenzt, Theobroma cacao, p. 619. Chriftmas-plum, Prunus fPinofa Chriffs thorn, Rhamnus Paliurus. "TR Cin- ANGLICVS. 467 Cinnamon tree, (the baflard) Laurus. indica. Cinquefoil tree, Potemtilla fruticofa. Climber, Clematis. Climbing canada vine, Hedera . guinquefolia. Cloud-berry, Rubus chamaemorus. Clove-tree, Caryophyllus, p. 645. Clufter-cherry, 'Prunus padus wirg. Clufler-pine, Pinus rigida. Cobnut, Corylus, p. 325. Cocao-nut, Cocos, p. 635. Cocoa plum, Chryfobalanus, p. 628. * Codlin-tree, Pyrus malus. * Coffee, Coffea, p. 444. Cork-tree, Quercus ſuber. Cornel⸗ tree —— cher a7 ) Corpus maſcula, p. 404- * Coronille (the maritime) Coronilla glauca, Cotton-tree, Populus. — eberry, ) Malpighia vrens, p. Ko Crab-tree, Pyrus malus. Crack-Willeew, Salix fragilis. Cranberries, Vaccinium oxycoccos. Winter-Creke, Prunus fpinofa. * Creeper (the common) Hedera quinquef. Currants, Cratzgus tomentofa, p. J18. + Currants, Ribes, p- 428. Cuſtard appl, Annona, p. 630. Cyprefftree, Cupreflus. Cypreff (the garden) Santolina. Cypreff of america, Cupreflus diflicha, Cypreff (dwarf Maryland) Cupreilus zb hyoides. _ D. Daboon holly, Ilex cafhme. Damfons tree, Chryfophylium — p. 61 8. Danewort, ——— ucus ebulus. Date plum, Dioſpyros. Date tree, Phœnix, p. 63% Dead netle, Prafium minus. 693 Dir- 468 NOMENCLATOR Dittany (the baflard) Marrubium. Dittany (tbe cretan) Origanum. Dogberry tree, Cornus Jaugpuinea, * + Doesbane (climbing) Periploca. “ Dogwood, Cornus fanguinea._ * + Dogwud of Virginia, Laurus eflinalit. Dorycnium of Montpellier, . Lotus dorye, * Double tongue, Rufcus bypoglofum. + Dropwort, Spirza jalicifalia. Duksfor, Podophyllum peltatum, p. 627. Dwarf bay, Daphne Laureola. Dwarf-cherryy Lonicera xyloflteum. Dwarf-cberry of mont Ida, Mefpilus vrientalis. Dwarf Elder, Sambucus Zbulus. Dwarf Laurel, Kalmia. ' * + Dwarf Laurel, Rufcus. Dyers broom, Geniſta. E. Eglantine, Roſa eglanteria. Elder tree, Sambucus, p. 448. Elder (dwarf) Sambucus ebulus. Elder (the Marsh) Viburnum opulas. Elder rofe, Viburnum rofeum. Elm tree, Vlmus. Elm (witsb) Vlmus glaber. Evergreen Oak, Quercus ölex. Evergreen thorn, Mefpilus pyrac. F. ‚Fig-tree, Ficus, p. 6o2. j Filbert, Corylus fatiua, p, 837: Fir-tree, Pinus Abies. Fir (feotish) Pinus rubra. Fiflick nut-tree, Piftacia, p. 85y. Fox-grape, Vitis wulpina. Framboife, Rubus idaeus. s Fringe-tree, Chionanthus. Frutilla, Fragraria chilenfis, p. 4 5. Furtz, Vlex. \ * — ) ANGLICVS. 469 ei; Gele, Myrica gale. — Maryland gal, Liquidambar per. * Galloak, Quercus. Gatten tree, Cornus fanguinea, Gelder-rofe, Viburnum opulus. 1 Gelder -rofe (tbe virginian) Spirza opulifolia. Germander- tree, Teucrium. Glaftenburry tborn, Cratzgus oxyac, brit, Goatsbeard, Spirza a uncus. „Goatstborn, Tragacantha. — SA -tree, Pfidium glajang , p- 626. old ring, Salix /urea. Goofeberry, Groflularia, p. 434. Goofeberry-tree (american) Melaftoma, p. 622. Goofeberry, Vaccini um flamineum. Goofefoot, Chenopodium frutefiens. Gorfe, Vlex.' Grape (virginie) Vitis labrufca. # Grojfberries, Ribes, p. 428. Grundfel-tree, Bacharis balimus. Gusva, Pfidium, p. 626. * *+Gumbriar, Aralia. H. ‚ Hares ear, Bupleurum. ; Hardbeam, Carpinus.“ Hartwort, Bupleurum. Haw, (black, or virginia-) Viburnum pr umif. Haw, (plumleaved-) Cratzgus Iucda? * Haw, (goofeberry leaued) Cr at gus tamentofa? * Haw with. eggfbaped fruit, Cra — gus wiridis? Hawthorn, Cratægus oxyar. .* Hawthorn (maple leaved) Cratægus alpina. Havthorn (black america) Siderox ylum decandrum. Hazel, Corylus, p. 827. ‚Hazel (witch) Hamamelis, £ — — VV— Heath, Erica Heath (tbe blackberried) Empetrum. 694 Bed. 470 : NOMENCLATOR * Hedgenettle, Praſium. Hemlock-fr, Abies canadenſis. Heptree, Rofa canina. Hicory nut, luglans alba. Hindberry, Rubus idaus, p. 471. Holly-tree, Ilex aguifolium.. — Kneeholly, Rufcus, — Rofeholly, Ciftus. Holm oak, Quercus ölex. Honeyfiower, Melianthus, p. 663. Honeylocuf; Gleditfia, Honeyfuckle, Lonicera. — (tree leaved french) Hedyfarum. — (uprieht american) Azalea. — (Fly) Lonicera xylofleum. Hop (the wild) Prelea. Hophornbeam, Carpinus oflrya. . Hornbeem, Carpinus. Horfe-Chesaut, Zfculus. — Tobe fearlet Horfe-Chefnut, Æſculus pauia. Horfe tail, Ephedra. Huckle berries, Vaccinium flamineum,. Hypericum frutex, Spirza bypericifolia. Hyffon-seca, Viburnum cafhmoides. - Hyfop, Hyflopus' — Thymbrä, L Iapon-tea, Prinos glaber. Iamaica Plum, Spondias, p. 333. Jafinine, lafminum. — Baflard-lafmine, Lyeium. — Perfian lIafmine, Sytinga perfica. — Scarlet lafmine, Bignonia radic. Ierufalem [age, Phlomis.. "Indigo (baflard) Amorpha. St. lohns Bread, Ceratonia. St. Ioins Wort, Hypericum. \ Iron-wood, Sideroxylum. Iron-wort, Sideritis canarienfis, Audas-tree, Cercis Aliquaſtrum. R ANGLICVS. 471 Iujube, Rhamnus Ziziphus. duniper-tree, Iuniperus, p. 449 dupitersbeard, Anthyllis barbajouis. ‚Ivy, Hedera. * * % — virginian Ivy, Menifpermum, K. Ketmia, Hibifcus. Kidney bean tree, Glyzine. Kitney Vetch, Anthyllis barba jonis. Knee Holm) Knee Holly) Rufeus. Ei; f ’ t Laburnum, Cytifus Laburnum. Ladies Bower, Clematis? Larch-tree, Pinus: Larix. Lavender i Lieder fer i Lauandula fpica. Lavender cotton, Santolina chamacyp. Laurel, Prunus Laurocerafas. — Darf Laurel ) —- Mountain Laurel > Kalmia, —- Rofe Laurel ) — Spurge Laurel, Rufcus. „an — Daphne Laureola. — Laurel of alexandria, Rufcus androgynus. — ı Portugal Laurel, Prunus Jufi. — ı Wood Laurel, Daphne laureola. Lazarole, Cratzgus azarolus. — the virginian Lazarole, Cratzgus Crys galli. Leathber- Wood, Dirca. z Life (tbe tree of) Thuja. Lilae, Syringa., Lime-tree, Tilia __ Liquidamber 5 Linid-forax ) Liquidambar. Liquorice, Glyeirrhiza Lobloily bay, Hypericum lafanthus. Locufl-tree, Gleditfia. +Locufl-iree, Robinia hifpida. . Ben \ Ögs # Lo- 472 NOMENCLATOR # Locufl-tree, Hymenea Courbaril, p. Bat Lote-tree, Celtis anfivalis. , Lote (the baflard) Diofpyros .lotus. Love apple, Solanum /ycoperfcon, p. 6ıg. Loyely-tree Ic d — "Tree of Loze) ercis canadenfis. "Low box, Polygala chamebuxus. M. Macaw- tree, Palma, p. 640, „* Madame Maintenen, Heli otropium. Mahagony, Swietenia, -—— Baflard Mahagony, . Prunu s corolin. Mahaleb, Prunus mahaleb. Maiden-plum, Chryfob — p. 628. Mallow, Lavatera. Mallow (fyrian) Hib ifcus.. Mammee-tree, Mammea, p. 627. Manchitel-tree, Hippomane, p. 634 Mango 2* ak ) Gac— Maple-tree, Acer, Marjoran, Origanum majorana. Marsh>Elder, Viburnum opulus. Marsh-Ciflus, Ledum. Marsh- Mallow, Lavatera. Marygold (baflard) Othonna, Maryland Gale, Liquidamber peregr. ' Maftlich-tree, Piftacia Lentifeus. %* — indian Maflich-tree,, Schinus. Mayapple, Podophyllum peltatum, p. 627. * Maybufh, Mefpilus wirgin? Mazzard, Prunus Cerafus auium. Meadow fioeee Spiræ a trifoliata. Meally-tree, Viburnum Vontana. Medlar-tree, Mefpilus, p. 573. — dwarf Medlar, M s fpılus cotom. %* — Neapolitan. Medlar, * Cratzgus azarol. *— Dwarf Medlar with black fi wit, Mefpilus amelauchier Me- — 6 ANGLICVS./ 473 Mezereon, Daphne Ms»zereum. Milk vetch, Aftragalus zragacı Mifletoe : ) : i 5 Pr J v4 feum. Mock orange ) . Mick privet ) Philadelphus. Montia-tree, Heliocarpus. Moonfeed, Menifpermum, Moorberryes, Vaccinium 0xXyc0cc0s. Moſſ berries, Vaccinium oxycoccos. Mountain afb, Sorbus awuparia, p. 522. Moufewood, Dirca. Mugwort, Artemifia | ı Mugho, Pinus montana. — Mulberry-tre, Morus, p. RR. N/ N — Dwarfmulberry, Rubus ‘chamemorns, Myrtle, Myrtus. - — the dutch Myrtle, Myriea Gale. — the candleberry Myrtle, Myrica cerifera. N. Nedarine, Amygdalus perſica, p. 379. Nettle-tree, Celtis aufralis. Night [hade, Solanum Dulcamara. Nittar-tre, Guilandina. Northern [hrubby, Myrica gale. Nutmeg, Myriftica, p. 644. Nut-tree$ Corylus. Bladder-nut, Staphylæa- Hazel-nut, Corylus, Walnut ) Piguut II Iuglans. O. Oak Quercus. Oily palm-tree, Cycas circinalis, p. 639. Okre, Hibifcus efeulentus, p. 635. Oldmans-beard, Clematis vwiorna. ‘Oleafter, Elzagnus. Olive-tree, Olea, p. 407. x Olive- 414 NOMENCLATOR * Olive-tree, wild Olive, Elzagnus. — fpurge Olive, Cneorum. * One Hnde, ‚Smilax, Orange (Mock) Philadelphus. Orrach, Atriplex 'balimus. — wild Orrech, Chenopodium. * Ofter, Salix. Oxeye, Buphtalmum. Oxycedrus, Iuniperus oxyeedr. * Ozier,‘ Salix P. Papaw, Annona triloba, p. 631. P J 5* Carica papaya, p. 635. Paraguay tea, Prinos glaber. Paradife apple, Pyrus malus. Parkleaves, Hypericum androfemum. Parfumed cherry, Cerafus mahaleb, Pajhion flower, Pafliflora. nr Peach-tree, Amygdalus perf«a, p: 377. Pear-tree, Pyrus commmumis, p. 256. Peas (pigeon) Cytifus cajan. Pellitory-tree, Zanthoxylum. Pepper, Piper, p. 644. Pepper-tree, Vitis arborea. — Bell pepper, Capfıcum, p. 612. — Bird pepper, Capficum, p. 614. Periwinckle, Vinca. Perfimon, Diofpyros. St. Peters wort, Hypericum. St. Peters wort, (Shrubby) Lonicera carpos. Retty-whin, Vlex. Pigeon peas, Cytifus cajan. Pignuts, luglans alba. Pimento, Myrtus pimenta, p. 644. Pinchaw, Cratzgus tomentofa. Pin cypre, Pinus echinata. Pine-tre, Pinus Symphori- Stone ANGLICVS, 475 Stone Pine, Pinus pinea. « Pinafter, Pinus Hlueſtris. *+Pinafter, Pinus maritima. Pine-apple, Bromelia, p. 481. Pipe-tree, Syringa. Piperridge-tree, Berberis dumer. p. 439. Pifang, :Mufa, p. 636. Pifbamin, Diofpyros, Piftackes ) { - Pe) Piftacia, p. 855. — black virginia Piſtachia-tree, Hamamelis. Pitch-tree, Pıinus abies. Pitchumon, Diofpyros. Plane-tree, Platanus. — Tbe middle plane-tree, Platanus bifpem. Pliant-mealy-tre, Viburnum. a Plowmans fpicanard, Bacharis balymus. Plum-tree, Prunus. — Allyrian-Plum, Cordia Myxa, p. 616. Chriftmas-Plum, Prunus fpinofa. Cocoa-Plum, Chryfobalanus, p. 628. Date-Plum,. Diofpyros. lamaica-Plum, Spondias, ꝓ. 625. Maiden-Plum, Chryfobalanus, p. 623. Sebeflen-Plum, Cordia Myxa, p. 616. * Poets Rofemary, Ofyris cafa. Poifon-Afb, Rhus zoxicodendron Vernix. —— Rhus Toxicodendron. Ill Poifon-Wood, Amyris toxifera. Poke (virginian) Phytolacca, p. 624. - Pomegranate, Punica. * * Pompadora, Calycanthus. Poplar-tree, Populus. Porkephyfie, Phyrolacca, p. 624. # Prick-timber) 7 Prick-wood | FrOnymMüs? europeus. Prickly- Afb, Aralia. Prickly-Cytifus, Spartium fpinofum. Prives, Liguftrum. Purging-thorn, Rhamnus cathars, Purple- 476 NOMENCLATOR Purple-apple, Annona, p. 631. Pyracantba, Mefpilus pyracantba. — — Sorbus aacupaxia, p- s2z Quince-tree, Pyrus cydonia. R — Dwarf Quince, Mefpilus cotoneafer, — Newengland Ouince, Mefpilus zmelanchier. — Baflard Quince, Mefpilus chamemelpilus. R. ‘ Raswort. Othonna. — Raſpberry, Rubus Fruticoſus. Ur) * Rafpberry-bufb, Rubus ideus, p. 471 Rafpberry plant, Robinia_ bifpida. Redbay, Laurus burbonica. Redbut-tree, Cercis canadenfs. Redcheffapple, Cratzgus aim | _ Redwood, Ceanothus, * Redwort (fpanisb) .Arbutus vua u. Redwort, Vaccinium witis idea. Reftharrow, Ononis fpinofa. Rock-cherry, Prunus mabaleb, p. 356 - _ Rofe-tre, Rofa. — Mountain ro, Rhododendron ferrwgineum. * Rofebay, Kalmia, AR, — Rbododendron. Rofemary, Rofmarinus. * — wild Rofemary, .Ledum. - Rook rofe, Cyftus. Rue, Ruta. Rufbbroom, Spartium junceum, S. Sere Saluia ofhcinalis, Sage-tree, Phlomis, Sage , ANGLICVS, 477 er -tree, Fer a oh Phlomis. 3 Sallow 5 Ir lix caprea. — Sallew-thorn, Hippophae, Saflafras-tree, Laurus jfajafras. = Sapotta, Achras japota, p. 632. Scorpivn-Senna, Coronilla emerus, Seursb-fe ). pi; inus rubra . Scotish-pine )_ 7 Sea Buckthorn. Hippophae Sea Purslane, Attiplex balimus. Sebeften plum, Cordia myxa, p. 616 Senna (the bladder) Colutea, Senna (she feorpion) Coronilla Zmerus, * Service-tree, Sorbus aucuparia, ⸗ # Serviceꝰtree (the virginian) Meſpilus arbut. * * Service (the wild) Crate gus torminalis, 5 Servicetree (the true-or Rearfhaped- 9 Sorbus domeft. p. 520. Shagbark „ Auglans ouata. Sheeps turds, Vibu rnum prunifolium. Shrub trefoil, Prelea. Silk ) . Silk gras'] Periploca.- Silverbufb, Anthyllis barba' jonis. Sloe-tree, Prunus inofa. Smooth flaff-tree } Suomdrop-tree. ) Celaftrus bullatss, Sorb-tree, Sorbus domeflica, p. 520. Sorrel-tree, Andromeda arborea. Sonr -appl ER Sourfop- tree) Annona, p. 651. Southernwood, Artemifia abrotanum. | .Southfea-tea, Prinos_ glaber. Spicewood, Calycanthus? Spindle-tre, Evonymus. — Baflard [pindle- tree, Celaftrus feandens. Spirea (Caroline) Ceanothus. * Spurge Euphorbium, Euphorbia CO ——— \ se fir, Pinus Abies mariana. rge Laurel, Daphne mezereum. Spur- 478 NOMENCLATOR * Spurge Olive, Cneorum. Sqinancy berries, Ribes nigrum, ’ P- 413. Staff-tree, Ceanothus. * — Rhamnus alaternus — — tree (fmooth) Celaſtrus bullatus. — (evergreen) Berberis canadenfis. — (elimbing) Celaftrus feandens. Stagsborn, Rhus zypbinum; Starapple, Chryfophyllum maliforme, p. er * Stikladore, Lauandula Stechas.. * Stonecrop-tree, Salfola fruticofa. Storax -tree, Styrax. ‚* — Liquid Storax-tre, Liguidambar. Strawberry, Fragraria veſca, p. 452. Strawberry-tree, Arbutus vnedo. Sugar apple, Annona, p. 631. Sugar birch, Betula. Sugar maple, Acer facharin. Sumach, Rhus coriaria. — Myrtle- -leaved Sumach, Coriaria. . Sweet apple, Annona, p. 631. Sweet gale, Myrica gale. R Sweet gum, Liquidambar. Sweet mountain Rofe, Rhododendrum. Sweet fop, Annona, p. 631. + Sweet Willow, Myrica gale. Sycamore, Acer pfendoplatanus. | Syrian Ketmia, Hibifcus. Syringa, Syringa — Wild Syrinza, Phyladelphus. Ar Tacamahac, Populus baljamifers. Tamarifk, Tamarix. Tea (tbe Fapon- Paraguay-or fourb fra) Pri nos glaber. — Hyfon Tea, Viburnum cafinoides, — Yerfey Tea, Ceanothus swmericanus. * — Tea de Boerbave, Sideroxylum ‚pinofum. Thorn ae Prunus pinofa. Thorn ANGLICVS. 479 Thorn, Boxtborn, Lycium. Chrifts thorn, Rhamnus, paliurus. Cock-fpur thorn, Cratzgus ,coccinen, Etable Hawthorn, Cratzgus tomentofa, Evergreen thorn, Mefpilus pyracantha. Glaftenburry thorn, Cratzgus oxyac. Goats tborn, Tragacantha. Lord Iflays Hawthorn, Cratzgus vniflera. Hawthorn, Cratzgus oxyac. New hamwthorn, Catzgus cornifol. Purging thorn, Rhamnus catbart. Sallow thorn, Hippophae. White thorn, Cratzgus oxyacantha. Yellow thorn, Cratzgus oxyacantha lusen. Toyme, Thymus. / Tomatas, Solanum _Iycoperfcum, p. 615. Tootb afb-tre, Zanthoxylun:, Trambling Poplar, Populus tremula. Travellers joy, Clematis vizalba. Three thorned Acacia, Gleditiia. Tree (Chafle) Vitex. Corck-tree, Quercus über. —— Tree Germander, Teucrium. Tree of Live, Thuja. —— Tree of Love, Cercis. —— Tree Mallow, Lauatera. BERBEREEEEEE Meall,-tre, Viburnum. Tree Montia, Heliocarpus. white leaf-tree, Cratzgus ariæ. Trefoil (Bean) Cytifus Laburnum. Beam-trefoil, Lotus dorycnium. —— Shrub-trefoil, Ptelea. —— Stincking Bean-trefoil, Anagyris. —— Common woolly [brub-trefoil Lotus Doryenium. Trumpet flower, Bignonia radicans. Tuft (mountain candy) Iberis. Tulip-tree, Liriodendron zulipifera. —— Lourel leaved Tulip-tre, Magnolia. Tupelo-tree, Nyſſa. * Turnefol (the canary [brubby) Heliotropium. ger Theil 1. St. Hh * Turpen- ’ 480 NOMENCLATOR ANGL. * Turpentine-tree, Piftacia Terebintinus. Tutfan, Hypericum. * Twickenbam Climber ,, Glyzine. Varnish- tree (the true) Rhus vernix, (fhurions) Rhus altifimum. Venice Sumach-tree, Rhus cotinus. Verch (Kidney) Anthyllis barba jonis. * Vetch (Liquorice) Glyzine. Vine, Vıtis vinifera, p. 413. virginian Vine, Hedera guinquefolia. Vmbrella-tre, Magnolia iripetala. Wallnut-tree, Juglans, p. 832. Wallwert; Sambucus ebulks. . Water apple, Annona, p. 632. Water Limon, Pafliflora Jaurifolia, p. 634 Wayfaring-tre, Viburnum /antana, Weeping Willow, Salix babylonica. * Whicken, Sorbus, Whins, Vlex. White beam N White leaf-tree ; Crategus aria, White tborn, Cratzgus oxyacantha. Whortle berryes, Vaccinium, p. 464° Widow Wail, Cneorum. Wild Orach, Chenopodium frutefeens. - Wıllow-tree, Salix. Dutch-or Sweet-Willw, Myrica Gale. Winterberry, Prinos werticillatus. Winterbloom, Azalea. Witchbazel, Hamamelis. + Witchhazel, Vlmus vulgaris. “ Woodbine, Lonicera Perichmenum, Wood laurel, Daphne Jaureola. x Wormmwood, Artemifia. Woundwort, Anthyllis, Yew-sree, Taxus baccifera, p. 409. d) 481 achopekiofchckcksiichefcpeigckskckoiskeie stofsie Fa ET NOMENCLATOR GALLICVS, Regiſter, von denen angeführten franzoͤſiſchen Namen. — A. * Abricotier, Prunus-.armeniaca, p. 367. * Acacia ordinaire, Robinia pfendoacacia, * Acacia a trois epines, Gleditiia. * Acacia vofe, Robinia bifpida. * Acacia de Siberie, Robinia caraganna. * Acajou, Anacardium, P. 622. * Abfinthe, Artemifia abfintbium, * + Acurnier, Cornus mascula. Adonier, Celtis aufralis. Ajonc, Ulex . europeus. # Airell, Vaccinium, p. 464. '* Alaterne, Rhamnus alaternus, * Alifier, Cratzgus torminalis, p. $16b. * Alifier a fruit ronge, ) * Allier, * Alowche de Bourgopne, ei atzgus aria, p. 51% Alviez, Pinus cembra, Amandier, Amygdalus comm p. 396. *. Amandier fatine, Amygdalus orient. Amelanchier, Mefpılus_ amelanchier, Amelanchier a fruit rouge, Mefpilus cotoneafer. * 4 Anier, Cratz gus torminalis. Apocin grimpunt, Peri ploca, ° Arboufier, Arbutus, p. 522. * Arbre aus.pois, Robinia —— * Arbrea puces, Rhus toxicodendr. Hh 2 * Arbre Cratzgus Sy. angl, 482 NOMENCLATOR * Arbre decire, Myrica cerifra. Arbre de judee, Cerecis. %* Arbre ataner les cuirs, Rhus coriarin. Arbre devie, Thuja. * Arbriffeau laiteux, Sideroxy Tum ſpinoſum. FDArnaveou, Rhamnus paliurus. Alleminier, Annona triloba. - Arroche, Atriplex balimus. Afarero, Prunus Padus luft. Atopa, Vaccinium flamin. - IE Ä > } Cratzgus oxyacantha. Aubier, Viburnum opulus. * Aubrier, Cratzgus tomentofa. * Aveline, Corylus savellana. +” Avet, Pinus. abies alba. — ) Betula alnus. Aune àâà fenilles blanches, Betula alnus incana. Aune noir, Rhamnus frangula. —— Cratægus aronia, p. 517. Azeroles rouges, Pyrus irregulari is > B. * Bachante, Bacharis. Baguenaudes a paternötre, Staphylea, p. BEN Baguenaudier, Colutea. Barbe de Renard, Tragacantha. * Beaumier de RE Pinus Abies balfamea. * Beaumier de — Populus balſamifera. Bergamottes, Pyrus,-p. 261. Bezy, Pyrus fjlueflris, p. 261. Bigarreaux, |) Bigarreaudier, + Bluet, Vaccinium, p. 464. Bois des Ifles, Spartium arborefe. Bois de Paliffante, Swietenia Mahagony. Bois de Plomb, Dirca. Bois de St. Tab ‚ Prunus Cerafas Mobaleb. Bois dur, Carpinus aoflrya. Cerafus, p, 343. Reis * Caroubier,) * Carouge, ) GALLICVS. 483 Bois gentil, Daphne mezereum. Bois puant, Anagyris. * Bois punais, Euonymus europ. Bois rouge, Ceanothus. Boistord, Celaftrus feandens. * Bonduc de Canada, Guilandina, Bonnet de Prötre, Euonymus. * Bonis, Buxus. Doulean, Alnus Betula. Buuleau canot, Betula lenta. Bourdsine, Rhamnus frangula. Bourgnepine, Rhamnus ceatbarticens. Bourreau des arbres, Celaftrus feandens. Baufferolle, Arbutus vua vrſi. Branfis, Sorbus aucuparia. Brugnon, Amygdalus perfica. Brufe, Rufcus. Brufque,; Ulex europaus. * Bruyere, Erica., * Bugraude, Ononis fpinofa. S Buis, Buxus, $ Buiffon ardent, Mefpilus pyracantha. Bupleurum en arbrifeau, Bupleurum, En, Cacaotier,, Theobroma Cacao, p. 619. Cachiman coenr de boeuf, Annona reticulata, p. 630. Cachiman morveux, Annona mucoſa, p. 631. * Caffe, Coffea, p. 444. Caille bette, Viburnum rofeum. Calamandrier, Teucrium chamedris. Camelee, :Cneorum. Canneberge, :Vaccinium oxycoccos. Caprier, Capparis. ‚Carex,_ Ulex europæus. Ceratonia. Cafıs, Ribes nigra, p. 433. Cedre de Virginie, Juniperus virginiana, Cedrerouge, Juniperus virginiana. Cedre de Libanon, Pinus cedraus. 943 Criß / 484. NOMENCLATOR Cerifi a trochets, Prunus rar, p- 350. Cerifer, Prunus ceraſus. * Ceriſier de Zara, Cerafus auflera marafq. + Ceroubier, Ceratonia. Chamerifier, Lonicera, Charme, Carpinus. . $. % Charmille, Carpinus. Chateigner, Fagus caflanea, p. 848. Chateigner à grappes, Fagus pumila, P- 372. * Chene, Querecus. — Chene verd, Quercus alex. petit 'chene » Teucrium chamaedris. * Chicot des indes, Guilandina. Chevre Feuille, Lonic era perichm. Ps Cioutat, ) ‘ Ciotat, Clematie, Clematis. ; & Clou de Chirofle, Caryophyllus, p. 645. Cochene, Sorbus auwuparia, p. $22. Coeurets, Cerafus, p. 343: Coeur de Boeuf, Annona, p. 630. Coignafker, Pyrus cydonia malus. * Coignier, Pyrus cydonia oblunga, * Coigns, Pyrus cydonia, p. 325- Cormier, Sorbus. Cornier, ) Cornouiller, | Corofollier ‚„ Annona, p.63r. Corretier, Sorbus aucupuria, p. 522. Cottonier, Platanus. Coudrier, Corylus auellana, p. 826. Condre-moinfenne, VWiburnum /antaua. Crenollier, Prunus ‚Cerafüs mahaleb. Crotolaire, Crotolaria, Cypres, Cupreflus, ® Cyprier, Cu p reffus diflicha, ” Oyfle, Cıiftu * Cytife des — Cytifus Seflifolius. * Cytife lanugineux Cytifus hirfutus. * Cyrife de Montpellier, Cytilus argentens. Vitis Jaciniofa, Cornus mascula, p. 404: + GALLICVYS. 485 ; > WON * Doucin, Pyrus pomum. 7 * Droullier, Cratzgus aria. Dorgne, Vlex europeus, Er E + Eard, Populus migra. + Ebene de Crete, ‘Anthyllis. — * Le faux Ebenier, Cytifus Laburnum. Eelantier odorant, Rofa eglanteria. B % 5 — Pinus abies marian. * Epine argo de 4 ‚ Cratzgus coceinea. * Epine blanche, Cratzgus oxyacantha. * Epine pincho, Cratzgus zomentofa. .Epine vinette, Berberis, p. 439. Epinette blanche, Pinus- Abies laxa. * Epinette rouge de Canada, Pinus Larix americana. * Epinette er nouvelle angleterre, Pinus abies acu- tiſima. Erable blanc, Acer pfeudoplatanus. Petit Erable, Acer campeftre. - Erable de Candie; ) * Erable de Crete, ) “er \ ereticum. * Erable Plane, Acer platanoides. F. Fabrecoulier ,) *, Falabriquier, 3 2 ) Fagus Hhluatica. Fevier, Gleditfia, - Figuier, Ficus, p. 602. Filaria, Phillyrza Fleur de pafion, Pafüflara. + Fourdine, Prunus fpinofa. " Fouteau, — —— Fagus Hludtica. Frægon, Ruſcus. Faiſier, Fragraria veſcta, p. 45 2. Hamboiſien, Rubus idæus, p. 471, . Hh 4 Frine Celtis aufralis. 486 NOMENCLATOR Frene, Fraxinus. | Fröne epineux, Zanthoxylum, Fruits rouges, p. 252. Fufain, Evonymus. Fuftet, Rhus cotinus. | & *+ Garas, Evonymus vulgaris. Garou, Daphne laureola. Gent, Genifta. Genet commun, Spartium. Genst epineux, Ulex europans. Gendt purgatif, ) Genet grillet, ) Genevrier, Juniperus, Pp.449. Grene d’avignon, Rhamnus_catharticus. Grenadier, Punica. Griotte, Cerafus, P. 344. Grofeilles, s \ Green ) Ribes, p. 428: 434. Gruet, Ulex europeus. Guainier, Cercis filiquaftrum. Gui, Vifcum. Guindolier,; ) Guindoux, > Prunus cerafüs, p. 344. Guignier, ) H. Haricot en Arbriffeau, Glyzine, Harlafhier, Sorbus aucnparia. Herbe aux puces,. Rhus Toxicoden. Hetre, Fagus fyluatica. Hieble, Sambucus Zbulus. Houx, Ilex. Hyfope, Hyflopus. Spartium purgams. “+ I. * Jafmin, Jafminum. *, Jafmin de Chine, Syringa. * Fafmin jonquille, ou des indes, Jafminum ador«- tifhmunm. * Jaſmin des Indes, Lycium barbarum? . Jafmiu GALLICVS, 487 Jafmin de Virginie, Bignonia, + Jean, Ulex europaus, If, Taxus. Indigo, (batard) Amorpha, Foncmarin, Vlex europans. Fujubier, Rhamnus jujuba, K. * Kermes, Quercus coccifera, + L. Landes, Vlex, enropaus. Lareche, Pinus Larix. Lavande. Lavandula. Laurier franc, Laurus vulgaris, Laurier cerife, Prunus padus. * Laurier rofe, Nerium. ‚Petit Laurier St. Antoine, Laurus burbenia. Laurier tin Laurier Thim, ) Laurier Tulipier, Magnolia. Lazeroles rouges, ) Lazerole poirier, ] Lentisque,. Piftacia Lentifeus, % Liege, Quercus Suber., Lierre, Hedera. Lierre de Canada, Menifpermum carolin. Lierre de Virginie, Menifipermum virgin, Lilas, Syrınga,: * Lilas des indes, Arzedarach. Lignirice, Glycirrhiza, Liſſeron,] Lizeron, ) Longuettes, Corylus, p. 828. * Lyzer, Vaccinium Myrtillus, p. 464. M + Main decoupee, Platenus. Manfierze, VWiburnum Lantana, - Marceau, Viburnum. Marronier, Fagus_ caflanea. * Marvonier d’inde, Aefculus. hs * Mar- Viburnum Timus. Pyrus irregularis, p. 333. r ’ Vinca. 488 ° NOMENCLATOR * Marronier d’inde @ fleurs rouges, Aefculus Pania. "Marceau, Salix_ caprea. j F Marſault aquatique, Viburnum opelus Marceau a feuilles de Lauries, Viburnum zadam. * Maffleguo, Ciftus mas folio oblungo incano, \ Maurets, Vaccinium myrtillus, p. 464. “Meter, Meſpilus — + Melfe, Pinus Larix. Melongenes, + Meringeane, ) Merifier, Prunus Cerafus auium. * Merifer a grappes, Prunus Cerafas racemofa. + Merifier de Canada, Betula lenta. '$ Meslier, Mefpilus, p. 514. Meure de Renard, Rubus fruticofus, Meurier, Morus, p.478. % * Mentre fawvage, Rufcus, Mezereon, Daphne. Micocoulier,_ Celtis. * Micocoulier #’Amerique, Celtis oceid, 5 x Micocoulier du Levant, Celtis orient, * Millepertuis en arbriffeas, Hyperium. + Minel, Prunus Cerafus pumila, p. 342, Mirabelles, Pfunus, p 357. ; Mirlicotons, Amygdalus perfica, p.392. * Mirte, Myrtus. Mirtilless, Vaccinium mtrtillus. Morelle grimpante, Solanum feandeus. + Murets, Vaccinium myrtillus. Murier, Morus. Myrtilless, .Vaccinium, p. 464 N. | N Neflier. Mefpilus, p. 513. + Nega, Prunus Cerafus pumila, p. 342 Nerprun, Rhamnus catharticus. Nezöoupe, Staphylea, p. 854 * Noble epine, Crategus | oxyac. Neirprsn, Rhamnus _ catbarticus. Noifettier, Juglans, p. 832. Nois de Coco, Cocos, p. 637- \ Solanum melongena, p. bıy Nois GALLICVS. 489 Nois möfcades, Myriftica, p. 644 * Noyer, Juglans. — O. * Obel, Populus alba. Obergines, Solanum melongena, p. 615. # Obier, Viburnum opulus. Obier, Populus alba. Olivier frane. Olea, p. 407. * Olivier de Bobeme, Elxagnus. Oranger, Cıtrus, p$31, Oretlle de lievre, Bupleurum fruticofum. Orme, Ulmvs. Ormeill, Ulmus Jatiua. Orme teille, Wr Drme zeillenl, } Ulmus bollandica? » Ofier, Salix. Re, * + Ofier.blanc, Populus alba. * Otbonne, ©®thonna. * Ovier,. Populus alba. * Ozier, Salix. ‘%* Ozier blanc, Populus alba. P. Paccanes, \ — ) Juglans alba, p. 839. %-Paliuro, Rhamnus“paliures. Palifante, Swietenia Mabagony. *+ Pece, Pinus abies picea. Pecher, Amygdalus perfca, b Peloufe, Pru mus Jpinofa. rg Pervenche, Vinca. Tip a8 *4 Pefe, Pinus abies picea. * Petitcipres, Santolina, Peuplier, Populus. Piaqueminier, Diofpyros. Pied d’sifon, Chenopodium frutescens, Piment royal, Myrica gale. Pimina, Vıburnum zwericanum. * Pin france. Pinus #inea, p. 856. Pin fuffis da Brianconnis, Pinus montana. S - Pin x 4999 NOMENCLATOR * Pin de Geneve, Pinus maritima. Pinatrochet, Pinus rigida. ‚Piflachier, Piftachia, p. gsp. faux piflachier, Staphylea, p- 854. Plaine de Canada, Acer subrum. lane, Acer platanoides. Plaqueminier, Diofpyros. Platane, Platanus. * + Poire d’Angoife, Cratzgus torminalis. Peirier, «P yrus... .pr3f6..,.8, Sim Poivrier, Ribes migrum. Pullamy Gaultheria, Pumme d’oree, ou Pomme d’amour, Solanum Lycn- perf: p. 6ız- | Pomme de lianne, Pafhflora, p. 344. * Pommier, Pyrus malus, p. 309. Pommier de Canell, Annona Squamofa, p. 631. Porte Chapeau, Rhamnus paliurus. Pourpier de mer, Atriplex .balimus. | Prune cerifette, Prunus. Prunellier, Prunus fpinofa,, p- 365. Prunes, Prunus, pP 357: Prunier, Prunus. Prunier de Virginie, Prunus pumila. Q Ouinte feuille, Potentilla, R. Ragouminer, Prunus pumila. Raifin d’Autriche, Vitis laciniofa. Raifın de mer, Ephedra. = Raifin des bis, Vaccinium Myrtillus. Reglife, "Glycirrhiza. Renouee, Atraphaxis. * Ribettes, Ribes rubrum, p. 428. * Romarin, Rofmarinus. Ronce, Rubus frutic. p. 476. Ronce de St. Frangois, Rubus glaber. Roſe de Gueldre, Viburnum rofeum. Rofer, ‘Rofa, * Rofter, GALLICVS. 491 * Rofier, Rofe princejfe de May & de Septembre, Ro ſa majalis. * —— .Rofe pompon couleur de fer, Rofa zuflriaca. — — de quatre faifons, Rofa omnium ca- lendarum. Roure, Quercus agilops. * Rue, Ruta, 3 I: Sobine, Juniperus Sabina. Sabine a feuille de Cypres, Juniperus JIufitanioa? Sanguin, Cornus fanguinea, Sangninole, Pyrus carne rubente. * Sapin, Pi * us abies picea. Safafras, Laurus Jajafras. * Sauge,: Saluia. Savenier, Juniperus fabina. Saule, Salix caprea. —— Saule parefol de Porient, Salix babylonica. Le Saule de St. Leger? Le Saule de Pyrences? Sene batard, Amorpha. — Peit Sene batard, Coronilla Zmerus. + Sirente, Pinus .abies picea. Sorhus eultive, Sorbus domeflica. Surbier ſauvage, ) Sorbier des oifeleurs, > Sorbus aueuparia, Sormier, Soucis enarbre, Othonna. Sourbier, Sorbus aucuparia. Spargel, Genifta tindoria. * Storax, Styrax. Sumach, Rhus fumach. Sureau, Sambucus, p. 448. * Sureau à grappes, Sambucus racemoſa. Sycomore, Acer pfeudoplatanus. * Symphorine, Lonicera Sympher. Syringa, Phyladelphus. e% Tamaris, Tamarifcus Tarson-raire, Dapline, “rer % * Te- 492 NOMENCLATOR GALLIC. * Terebinthe, Piftac ia terebimt. ‚The, Tea finenfis, p. 647. . The de Caroline, Viburnum caffmoides, —— , The de Paragumy, Prinos glaber, Tim, Thymus, - a Thlafpi, Iberis.ı Thymelea des alpes, Daphne alpine.“ Tillau, *Tilia cordata. Tillul, Tılia europen Tithymale, Euphorbia characias. Torchepin, Pinus montana. Tortillard, Ulmus glaber. Toute faine,Hypericum _afeyrum. 5 Trallier, Cratzgus aria, p. 519. x Tremble; Populus zremala. rg Troene, Liguitrum, V. Vergne, Betula Alnus. n Vernis, Rhus toxie. Vernix. | Vernis delaChine, Rhus toxie. altifimum,. Viedafe, Solanum melongena, p. 6ız. Vigne V i t i 58. Viene de Canada, Meniſpermum. Vigne de FJudee, Solanum feandens Viyne de Renard, Vitis vulpina. Vigne de Virginie, Vitis Jabrujca. Vigne vierge, Hedera ‚4uinquefolia, Vinaigrier, Rhus glabrum. |, Viorne, Clematis viorna, Y. Yeble, Sambucus ebulus. Yeufe, Quercus ler. Ypreau,.. Ulmus. Hannover, gedruckt bey H. E. C. Schlüter. Me) + » Ba Verbeſſerungen: Seit. lin. ſtatt lies 15 23 ermuͤdeten — unermuͤdeten 92 22 Meuntehalbhundert Neunhundert 93 6 Abrotanum — Artemiſia 94 26 und — vom 97 L. vlt. nach ungetheilt add. hat kleine ſchwefelgelbe Blumen. 99 2 herunter hangenden⸗- in die Höhe ſtehenden 01 16 Einfahe — gefüllte 21 gefüllte — einfache III I upicht — Uprigt pr 123 4 zart — hart 324% 9 0; ,* — del. 136 Aafıne Baquenaudier Baguenaudier 143 27 feptemangulatis - feptemangulis 145 7 nad Stalien add. und Tyrol 1 Cie Wit: AR, del. _ ıs6 2 Plumb — Plum 159 12 nach ETHVLIA add. tomentoſa I) Spindel — Spindie 162 13 Beach — Beech 163 165 folüs —— foliolis 154 27 folis — . foliolis . 168 19° Synonima . —— Synonyma 171 22 mac Haffelnäffen add. Er blüht bey und im October. IA, Keeper, — Creeper 187 14 trilola — triloba 190 I.penvlt. Liquidamber - -- Liouidambar 13 4 zweyte — mit dem Eichenblate 196 Seit. lim. ſtatt lieg 196 206 zb. 207 “218 225 235 249 251 259 261 267 268 269 ib. ‚277 278 279 284 288 309 307 321 328 378 3 f upricht. — upright Honeyſuckle 5 nach — add. * 29 &üpcarolina — del. 8 Nortern Northern 13 die Worte: In der Schweig Arben — Eommen weg I- b. n 6 91.25 Pumb — Plum I 'aple — apple II Rotheiche — del. . 14.68 — —— penvlt. ſie — dieſe Staude 4a ſine Vernice Varniſh 22 groſeberry — goofeberry \ 6 Squinanis — Squinaney 25 Groffalbeeren — Groffelbeeren I4 Synonimis — Synonymis 27 T..245. £ 317. — T. 246. £ 318. 3 Stande —— Sorte 15 York, _—— York- 17 318 a Re 16 Schr — del. 17 darin > — in den Blumen 9 Kühe — Kühn 6 faturote faturate zwiſchen Zin. 6 und 7 add, ig. Immergruͤne Bäume. EEE 5 — J—— —— * — ad pay 65, FE? 1 WR 9 Rs, TE a Rz ——— eines nn —— Gefechten atzes Vor RT Kan] lang und soSusl breit 8 Reihe aa 2 Reihe a2. 3 Reihe a6. Ar 0. Cuorymuslatifolizes — iM 18 6 afmanum humile. 17 5 Dehulanana .. 16 6 Arbutus vuavrsi. 2 Reihe as 6Reihe aıs! — AAL— »» 0 Üamamelis. EN Al Iaraı 13 o Araha. ’ 7 Reihe a2o, EI EEE DEE AUS 5 Reihe a.ı2! BE TER Tr re, VE BE 90 Lenus A ke ö — — Fopulus alba. er $ Zanica — J 25 6 Astragalus bagac. 12 6 Lontien dienulla. 13 o Andromeda. 22 6 Sotentilla rubıig a. 22 0 Azalea nudıflora. 1» 6 Vinta major. Fa) lematis viryinica. 8 ö Jassmınum — ö ö runs bufıtanzea. so Casfia TEEN — Mespilus colomeajter. 30 Ceanothus amencanus. 2 6 Zhalbyrea latifoba. € 2 b-lematıs ürdayrifolia .. 25 Oo Lazustrum ztaleum. 7 6 Daphne eneorum.: 16 6 Arala viscoja. 15 9 Belula pumila. r2 ö Clematis rec. "136 Cdastrus bullabıs. 12 6 Jasminum ofranale 22 ö Alethra. zo 6 Ophedra. 36 Oytıfius nignians. 8 $ Daphne meeeum. 6 8 ia. a » 6 Lonzora ; ⸗ — — 3 6 Zoniara mari . 2 6. Azakapro Ba 6... -- 3 22 6 Dussuivarigabhs. 10 Bebula je 20 6 Fadırsi laurocrapus. 9 6 Betulanigra. so Moppilu erbud, 76 dum ann. 66 — — 39 / i virgın #9 Cistasoullopas. 2 o Mespilus pyyracan 20 larpınusoru i 2 ° Olematis vilicdla. BR EN 20 9 ln 9 ö Llex aqui var, 8 ö Luonzm.latif. z 6 Cyrilla. 66 Auta hortns.var. 3 9 — prunsf. € * Ara askieumn., 3 ö Amis. 2 6 Hudjonia. 20 Mitana. PN: zZ 20 6 Ports monkann. 90 Die vro, EN DIR. 36 Linus abie marana. | 70 Iappophae. 68 Auercus verginica. 50 Alnuus amercanı 5 8 Comus flonida. 2 6 Junijperus thurifolin. = #0. Carpinus offnra — 22 Thzuja orientalis. 21 9 Hibifaus /priacıs r 20 ° C uprojjus Hhrordes. 96 (lanatis vioma. 8 0 Stewarlia. z ö E— rataegus cocarea, 6 ° MHırrica cerifera.. 30 Cora Jıliquaftrum. 0 Juniperus ey Coca. 3 6 Celtis azı/tral. 2 o Slex echinata . — — 60 Acfadıs pauia. 5 \ (upnjfusthyoide. +0 Bignonia Calalpa. — 20 ——— amcım . EN RL Juniperus thursfera. — 0 BA Ri — hijpida. #0 dunipanumml 36 Morus tarlarica. P2 i Bolsa Se een rn ER 2 o Juniperus virginana. RE 6 5 Pinustada. 56 F rataequs aus galli e * Lumiporus Ytecica .- 3 6 Topulus IH 2 0 Linus bartarıca, 6 VEN, — N Bela elle. —— J WITTEN: 7 — BEER ırıcana , i z 4 Rausch = 2 GE 72 20 Thıyza occdentahn, = 6 a: alrörubens. H [2 26 Lens norda. f ⸗ zZ 6 Heer — — 50 Linus echinata. — —— L 5 6 Lars Falıftis x } * 29 Querais nugra. 265 Jınus combra. 13 +0 Linodadron. 36 Sinus rılma. 2 — — — ER 2 o- Zen abi alba 5 f | | x 2 6 Lernes Var. 26 (verass rubrz.. -D hat une — pda Nyar MR 6a ——— ER Se N u —* N AR N u J VA Des Hausvafers Fuͤnften Theils Zweytes Stuͤck. Mit Kupfern. Inhalt: V. Vorbcericht. vi. Johann Gottlieb Jatobi von Anlegung und AB: tung guter Baumſchulen. VII. Deſſelben Abhandlung von dem Anbau — be⸗ * ſonders nordamerikaniſcher, Baͤume und Stauden in Deutſchland. - VM. Deſſelben Abhandlung von allen Bisher befannt ge 3 tordenen Arten, Die Bäume zu vermehren: Eine Preisſchrift. WR. Ein Calender für einen Baumgärtner. X. Die Theorie der Fruchtbarkeit und Vegetation. x. Nacherinnerungen. he Hannover, 177 ‘ w x A 2 2 er 4 { RR De = ng ” f L —8 J * Fr J ’ 1 u N — J [3 n — wi DZ A * * er — x E - * Le wi j j r Artem experientia fecit, Exemplo monftrante viam. Manilius. Vorbericht. N; fiefere nunmehro die verfprochene Abhand⸗ J— lungen des Herrn Jacobi. Es iſt dies das erſte, was ich von einer frem⸗ den Arbeit mittheile; meine Leſer werden aber da⸗ bey gewinnen, indem alles, was hier vorgetragen worden, ſich auf eigene vieljaͤhrige Erfahrung und muͤhſam angeſtellte, auch oft wiederholte, Verſu⸗ che gruͤndet. DDa dieſe Verſuche groͤßtentheils unter meinen Augen und in meiner Gegenwart gemacht worden, und ich täglich, fo oft meine Dflanzungen fehe, mich über deren vortreflichen Erfolg, und über die glück: liche Hand des Verfaffers zu freuen Urfache habe, fo kann für alles, was hier gelehrt worden, die Ges wehr leiften, und ficher rathen, Darauf nachzufolgen. Man wird Die gegebenen Anweiſungen nicht als lein im Eleinen gebrauchen, fondern auch in großern Zuſchlaͤgen und Befamungen in Wäldern anwen⸗ en, und mehrentheilg einesdazu oben im ıten Stück ©. 364 begehrten weitern Unterrichts entbehren koͤnnen, wenn man die Umftande jeden Orts und Erdreichs zu beurtheilen und Dagegen zu vergleichen weiß. Ji 2 Wenn 498 Borbericht. - Wenn ich bey den Auffägen bie und da Zweifel gehabt, oder einige Regeln zu erlautern noͤthig er> achtet habe, fo habe meine Gedanken in befondern Arimerfungen bey dem Schluſſe jeden Abfases hin⸗ zugefuͤget. — Wer Pflanzungen anlegen will, muß dazu ei⸗ nen genugſamen Dorrath von Stammen. haben, und folche felbit anzuziehen bedacht ſeyn. + Dies ift alfo die erfte Sorge eines Baumgarmers..ı Denn es ift manchesmal Eoftbar und umftänd» lich, Die nothigen Pflanzen erft von andern Dertern kommen zu laſſen; dieſe find oft, wenn wir fie er⸗ halten, bereits verdorben, und die Pflanzen,» wel⸗ che wir felber ziehen, pflegen am beften anzufchlas gen; indem fie einmal an das Frdreich gewohnt find, und fofort, wie fie ausgehoben werden, gleich wieder in die Erde gebracht werden Fonnen. Die nächfte fechfte Abhandlung giebt alfo Un- terricht, wie wir zu Anziehung junger Staͤmme be- fondre Pflanzſchulen anlegen follen. \ Planzungen von ganz gemeinen daumen und Staus den anügen, laſſen, ſondern, daß uns die Mannig⸗ faltigkeit beffer gefaͤllt, und daß wir einen Vorzug in Anziehung und Anpflanzung allerfen fremder Bau- me fuchen, deren Verdienſt oft blos in der Selten, tenheit und Zaͤrtlichkeit beftehet: Dieſe wollen alſo vorſichtiger und mit groͤßerer Behutſamkeit gewar⸗ tet ſeyn. RER Dieſem⸗ Die Mode iſt jetzt, daß wir uns nicht blos an Vorbericht, 499 Dieſemnach zeigt die folgende fiebende Ab- handlung, was für Handgriffe zu beobachten find, um die Dauerbaftigkeit und Natur fremder Ger waͤchſe zu erforfehen, und wenn es möglich ift, fie allgemähfig an unfere Luft zu gewoͤhnen, daß fie A unfern einheimifchen Baͤumen im Freien aus: alten. } Wir dürfen uns nicht daben beruhigen, wenn wir einmal Baume gepflanzt, oder uns feltene an⸗ gefchaft haben; Sondern, da theils jabrlich einige ausgehen, andere aber verdienen, daß fie vermehrt werden, und wiederum mit andern unfre guten Freun⸗ de gerne gedient feyn wollen; fo müffen wir bedacht feyn, jahrfich die Arten, welche wir befigsen, und von welchen wir, da fie einige Vorzüge haben, glauben, zu vervielfältigen. Es laſſen fich aber nicht alle Arten von Baus men auf die nemfiche Art vermehren, und einige find nicht anders, als mit der größten Mühe, und nachdem mehrere Jahre Daran gewandt worden, fortzupflangen. - Dieſemnach iſt nothig, daß man ſich alle Ar- ten und Handgriffe Dazu befannt mache, damit man, wenn ja bey einem Baum eine oder andere Art vergebens verfucht worden, Deswegen nicht gleich alle Hoffnung aufgebe, fondern prüfen koͤnne, warum ein angeftellter Verſuch nicht gerathen ift,, und gb er vielleicht mit geringern Vorſichten, oder mit einigen angewandten Deranderungen von befz fern Erfolg ſeyn werde? Dder aber, ob man nicht lieber zu andern Mitteln: fehreiten folle, und welche I Ji 3 unter 500 Vorbericht. unter den möglichen der. Natur des Baums am anaemeßenften find, und am eheften hoffen laffen, daß unfre daran zu wendende Mühe nicht vergebens feyn werde? % 23. E. Man pflanzt alle Weiden durch Stecken _ bloßer Reiſer in die Erde fort. Man vermehrt das durch leicht die Duitten. Wenn man Reifer von Drangen ftecft, gehen davon einige an, aber nur, wenn fie durch Mift getrieben und warm gehalten werden. Man Fann Kupreffen ftecfen, es muß aber im Sommer gefchehen, und man muß fiemehr fhattigt und naß als warm halten. Don geftecf- ten Myrthen und andern fremden Baumen fchlägt zu Zeiten ein Reis Wurzeln, es ift aber mehr uns gewis. Don Lorbeeren, Birnen, Tannen, Fubhs ren und Fichten wird man vergebens hoffen, daß ein Reis bekommen fol; Man hat alfo bey diefen andere Mittel anzumenden, Die achte Abhandlung lehrt demnach die be» kannten Arten, wie Baume vermehrt werden koͤn⸗ nen, und was dabey zu beobachten fep. Damit meine Lefer denn auch etwas vom meis ner eigenen Arbeit finden, fo babe annoch zwo von mir felbft entworfene Abhandlungen angefchloffen. : Die Abficht von der erften, oder in der Ord⸗ nung der neunten, ift, Daß ein jeder, der Pflanzuns gen anfeget, oder unterhält, nicht allein, was er in jeden Monat zu thun hat, vor Augen behalte, ſondern auch * erinnern und uͤberſehen koͤnne, was vor Arbeit ihm auf das kuͤnftige obliegt; um I na Dorbericht. 501 nach feine Maaregeln zu nehmen, und die Einthei⸗ lung fo zu machen, daß er jedesmal mit den voͤthig⸗ ften Arbeiten voraus ift, und nicht: durch eine Ar- beit übereilt wird, oder ein Geſchaͤfte, welches ſchon laͤngſt beſorgt ſeyn ſollen, nachholen muß, zu einer Zeit, da wichtigere Arbeiten zu beſorgen ſind. 3. E. wenn er erft Erde ſammlen und zubereiten will, wenn bereits darin verpflanzt werden fol, In der Zehnten aber habe ich gewaget, eine neue Theorie von der Fruchtbarkeit und der — tation uͤberhaupt zu geben. Wir ſuchen unſer Feld fruchtbar zu machen, ein jeder giebt dazu Lehren: Wir wiſſen aber nicht, worin die Hauptkraͤfte beſtehen, welche die Frucht⸗ barkeit befoͤrdern; wie dieſe durch jene gewirkt wird, und wie wir die natuͤrlichen Kraͤfte zu Befoͤrderung der Vegetation anwenden ſollen. Daher rühren die vielen widerfprechenden Vor⸗ Fhlige indem Ackerbau, und daß wir nicht weiter ommen. Der beruͤhmte Wallerius hat verfehledenes won der Fruchtbarkeit geſchrieben. Seine Funda- menta chemica find ſchon im I. Th. Nr. 259. 260 angeführt worden. Buͤlbel hat 1740 in Dresden eine Abhandlung davon drucken laſſen, welche von der Academie in Bourdeauy gekrönt worden. Th. I. ©. 412, In dem franzöfifehen Journal d’agriculture von 1769 haben fic) verſchiedene unter denen, theils er⸗ 3114 dich⸗ . 502 Vorbericht. dichteten, Namen, Hicfame, Agrophile, Le So- litaire de Touraine, Le Solitaire de Paris, Ducarne de Frelon, Thierriat, & Sutieres, uͤber die eigent⸗ lichen Triebfedern der Fruchtbarkeit, weitlaͤuftig herumgezankt. Andre moͤgen pruͤfen, ob ihr Streit die Frage mehr aufgeklaͤrt habe, als die, ohne eig⸗ ne Erfahrung aus andern Werken zuſammen getra⸗ gene Abhandlung De principiis vegetationis & agri- eultara,. welche zu Paris 1769 in 12. gedruckt wor⸗ den; Dver ob ich etwas mehr geleiftet habe, Zweyerley befürchte bey meinem Vortrage. Erſtlich, da icy ganz von den Grundſaͤtzen ab⸗ sehe, worauf unfre Naturfehren bisher gebauet worden, fo werde ohne Zweifel diejenigen, welche ſolche bisher verfochten haben, beleidigen; und da wir fehmerlid; von denen: einmal angenommenen Vorurtheilen zurück. zu bringen find, vielmehr dies jenigen, welche ſolche in Zweifel zu ziehen wagen, gerne verfegern, fo verfpreche ich mir ein gleiches Schickſal. | Zweprens, wird man mir vorwerfen, daß ich verfchiedene von denen Grundfäßen, worauf fich ‚mein Vortrag gründet, als Elar angenommen habe, welche nothwendig erft erwiefen werden müffen. Aber wonn ich nichts ohnerwiefen annehmen _ duͤrfen, fo hatte meine ganze Naturlehre in ihrem völligen Umfange mittheiten müffen, welches die ge genwartige Abficht und Schranken nicht erlauben. Ich getraue mich auch noch nicht, meine Fege- rifchen Sage, nach welchen ich verfchiedene bislang mit Vorbericht. 503 mit vielemEiferverfochtene Materien, z. E. das Feuer, . das Licht, und die Luft, annullirez die Kräfte, wor: aus man vorhin alles erwies, leugne; und dagegen neue Kräfte und Materien annehme, öffentlich und im Ernfte weiter bekannt zu machen. ' Vielleicht ſteckt die Rorftellung, etwas neues geſagt zu haben, nur in meiner Einbildung; Vielleicht füge ich) nur - mit andern Worten das fehon längft befannte oder verworfene; Bielleicht macht mein Vortrag die Sache nur noch dunkeler; Vielleicht fallt es andern Gelehrten leicht, das lacherliche und ungegründere davon zu zeigen, Sch ſchicke alfo diefen Schattenriß voran, um - erft zu erwarten, ob das Publicum auch etwas wei⸗ ter. von mir zu horen verlange, oder ob man nicht . ſchon an dem gegernvartigen genug habe. Sollte jemand einen weitern Beweis über ei- nen oder andern von denen von mir angenpmmenen ° Grundfügen verlangen, ſo bin dazw bereit. Nur verbitte, Dub Niemand einen Satz als unrichtig anfehe und verwerfe, weil ihn hier nicht mit aller Stärke erweifen koͤnnen. Will mic) auch jemand widerlegen, fo muͤſſen deſſen Einwuͤrfe oder Saͤtze nad) der im 4. $. diefer zehnten Abhandlung gegebenen Anleitung ſich zer gliedern und durch eine Figur demontriren laffen ; jonft Laffe ich mich nicht Darauf ein. | Ein jeder wolle mich nach meiner Abficht beur- theilen, welche nicht ift, Gelehrte von der Richtig: keit meiner Säge zu überzeugen, fondern nur die ER Der j - — 504 Vorbericht. Begriffe, welche ich mir von der Fruchtbarkeit mache, und welche ich in der Erfahrung gegründet, und durch mehrere, bier nicht alle amzuführende Grunde und Verſuche übereinftimmend erwiefen zu feyn glaube, bios lehrbegierigen Landwirthen vor Augen zu legen, und ihnen Die rechten Handgriffe zu zeigen, wodurch fie die Fruchtbarkeit ihres Ak⸗ ters befordern follen, um folchen recht zu nusen, und fich vor alle verführende Vorſchlaͤge zu hüten, auch die Vorurtheile von Dem Mondwandel, von gewiſſen zu erwahlenden T Tagen und von andern aberalaubifchen und zum Theile thorigten Mitteln fahren zu laſſen. Wer meine Saͤtze pruͤfen will, der urtheile aus der Erfahrung und nicht nach angenommenen Vor⸗ urtheilen: Er verſuche, wenn er meinen Handgrif⸗ fen folget, ob er davon den Nutzen habe, den ich ihm verſpreche; oder ob ihn andre Projeetenmacher und Neuerlinge (1. Th.S. 382) Mittel Tehren, durch weiche er mit Anwendung geringerer Koften ſich mit größerer Sicherheit einen beträchtlichen Nutzen verfprechen Eonne, — — — Lraft eines Unterrihts Den jener Weidmann gab; Tage! fonften fange ihr nichts, Hagedorn. VI. vi Johann Gottlieb Jacobi von Anlegung und Wartung guter Pflanz⸗ und Baumfchulen, RE ERLITT, -_ X er Sed dubitant homines ferere atque impen- : dere curam, Quid majora fequar? Pig — — — N A IL e= q N DB“ D — @ [ö —— AR — —E = > GL ine Baumſchule ift überhaupt ein folches Stuͤck Land, welches zu Erziehung und Ber» mehrung junger Bäume und Stauden gewid⸗ met iſt. fi Da man bieher in den deurfchen Gärten nur den’ Frucht / oder Objtbäumen einen Platz gegönnt hat, fo verfteht man auch unter der Benennung einer Baum ſchule gemeiniglich nur ein folches Feld, worauf jun, ge Sruchtbäume gewartet erden. Nachdem ſich aber der Geſchmack dahin geändert hat, daß wenigftens in etwas größern Gärten ganze Pflanzungen von wils - den, befonders ausländifhen, Bäumen und Staus den zu Befchartung der Spagiergänge angelegt wer» den, fo muß auch von diefen ein hinlänglicher junger Zuwachs oder eine Pflangfchule vorhanden ſeyn. Bey: de Arten haben, was die Wahl,"Zubereitung, und Wartung des Bodens anberrift, einerley Regeln, und find daher die in der Folge diefechalb gemachte Anmerkungen bey benden anzuwenden. % 2. Bey Anlegung einer Baumfchule kommen vor> nemlich folgende Stüde in Betrachtung, | ı) Was 508 Bon Anlegung und Warfung 1) Was fuͤr Erdreich ſich dazu am beften fchif- EIER). > r % Was felbige für eine Lage haben müffe? ($ 7- 3) Was unter denen darin zu fegenden jungen Stämmen für-eine Wahl zu treffen? ($. 12.) 4) Wie die inmere Einrichtung derfelben zu machen fiy? ($. 15.) 5) Wie fie in der Folge zu warten fey? ($. 18.) 6) Wie man fie nutzen fönne? ($, 22.) | $. 3+ In Anfehung des erften Puncts muß man fich freylich nach der Gegend und Lage eines jeden Gars tens richten : daher fcheint es, als wenn davon Feine allgemeine Regeln angegeben werben Fönnten. Da aber die zu einer guten Baumfchule erforderliche Eis genfchaften der Erde durch Fleiß in jeden Boden zu erhalten fteben, fo wird es der Abficht gegenmwärtiger Abhandlung gemäß ſeyn, wenn ich die vornchmften dazu dienlichen Mittel allhie anfuͤhre. F. 4 Hiezu gehört 1) daß eine Baumfchule im fri- ſchem oder neuen Erdreiche, dans une terre franche &.neuve, ongelegt werden muͤſſe. Ein Dre, der fhon zehn und mehrere Jahre zur Baumſchule gedient hat, wird immer fihlechtere Bäus me liefern, weil der Boden dadurch tief ausgezehrt, und endlich entfräfter wird, Es darfalfo ein ſolches Feld nicht ohne Noch in den naͤchſten Jahren wieder zu einer Baumfchule genommen werden, wenn man auch gleich die. Koften daran wenden wollte, denfelben zu guter Pflanz- und Baumſchulen. 509 zu rejolen und ftarf zu düngen. Zu einer Pflanz⸗ ſchule für ausländiihe Plantagenbäume iſt die Erde von vermoderten Nafen, oder ein frifch umgebroche⸗ mer und bearbeititer Anger-am zuträglicjten, und der beiten gedüngeten Gartenerde vorzuziehen. ine ſolche Erde hat Kräfte genug, den geſchwinden Wachs⸗ thum der jungen Pflanzen zu befördern, erſtickt fie aber nicht durch überflüßige Geile, und hat dabey den wichtigen Vorzug, daß fie einige Jahre vom Unkraut rein bleibt, wenn bey der erjten Bearbeitung die ges börige Vorſicht gebraucht wird. Es empfiehlt fie da- ber auch der um den Anbau fremder Bäume verdiente Aerr von Grefenried in den Öerner Samm- lungen zu ſolchen Gewaͤchſen vorzüglich, die in Tös vfen oder Kajten aufbehalten und gewartet werden ſollen. F.5. | Eine gute Baumfchule verlanget zweyhtens mürs bes oder lockeres Erdreich. Ein feiter und fteinig- ter Boden ift dem Ausbreiten der zarten Wurzeln hinderlich ; die jungen Stämme fönnen durch diefels ben niche die gehörige Nahrung erhalten, fondern wer- den nach einiger Zeit mooſicht und wollen nicht fort. Iſt in dem Garten Fein ſolches mürbes Erdreich vor- handen, fo muß man dem zur Baumſchule beftimms ten Plag durch Rejolen und Vermiſchung mit Sand, Mergel, Aſche, oder andern leichtem Dünger zu Hülfe fommen. Defteres Umgraben macht das zäs befte Erdreich Ioder, zumal, wenn es vor dem Win, ter geſchieht, und die Erde Furchenweiſe *) aufges worfen wird, damit der Froft und das Schneewaſ⸗ ‚fer deſto beſſer eindringen koͤnnen. $. 6. 5io Von Anlegung und Wartung Wer einen Platz zuverlaͤßig umarbeiten und gehörig zubereiten laſſen will, läßt ihn mit der Hand umgra— ben; hat er in Anger gelegen, ſo iſt am beſten, das erſte Umbrechen im Sommer verrichten zu laſſen; die Schollen muͤſſen forafältig fd beym umgraben gelegt werden, daß der grüne Anger in den Grand fommt; bleibt das Ervreich fo hohl und uneben liegen , daf die Luft zwiſchen den Schollen durchſtreichen kann, 10 brafet und trocknet die Erde im Sommer md Herbft aus; Wenn denn im Winter der Froft amd Schnee hinzukommt, ſo verfaulen die, in der Erde befindtiche Wurzeln und Kräuter, und wenn hierauf das Land im folgenden Frühjahr weiter gerührt wird, fo fältt es aus einander, und laßt fi) durch einander arbeiten. Gefchieht das Umgraben aber zum erfienmal im Winter, fo bleibt die bewachſene Narbe bis in den andern Sommer grim, und das Erdreich kann wicht durch einander verarbeitet werden. Henn man etivas größere Pläge unıbrechen läßt, geſchieht es mit dem Pfluge, welcher aber forgfältig zu führen ift, Daß die Furchen nicht zu breit gemacht, durchgehends von dem Alten Boden abgeldfet, mithin rein umgelegt werden, fo daß ver grüne Raſen recht unten zu liegen kommt, und die Furchen nicht etwa über Kants ftehen bleiben. (S. 1. Th. ©.33 u. 38.) Das Umbrechen muß in beyden Fälten gefchehen, fo tief als man nur mit dem Spaden- oder Pflnge Tommen kann. ab Mila Menn ein umgebrochenes Feld zum weytenmal Hepflüget werden foll, pflegt man den Pflug gern in die Quer zu führen, damit die Furchen beffer durch: gefchnitten werden, und die nachfolgende Egge fir leichter aus einander reißen Fann, ı - Hat man zum erſten Umbrechen nicht eher als fpät im Winter gelangen Finnen, fo pflegt man im. Srübjahr über das umgebrochene Feld Hafern fäen, und nur mit einer Egge loſe uͤberher ziehen zu laſſen, ſo verfault der Rafen unter dem aufwachlenden Korn des Sommers über. Wie oft ein Land wergebeng zu bearbeiten feg, und wie fange es ruhen m J J N) guter Pflanz und Baumſchulen. 511 locker und artbar zu werden, lehrt die Erfahrung nach der Natur jeden Erdreichs beurtheilen. $ 6. Das zur Baumfchule beſtimmte Sand darf ferner nicht das befte im Garten, aber auch niche mager ſeyn. Die gemeine Regel der Gaͤrtner, daß die Erde in den Baumſchaulen ſchlechter als an den uͤbrigen Orten des Gartens ſeyn muͤſſe, hat ihren guten Grund, weil fonft die jungen Bäume fchlechte Art zu wachen haben, und fränfeln, ja wol gar ausgehen, wenn fie aus der fetten Erde der Baumſchule in die magern Obſtaaͤrten und Plantagen verfegt werden, und von dem Ueberfluß in die Dürftigkeit gerathen Ein im ferten Marfchlande erzogener Baum wird im magern Sande niemals gedeihen. ft aber das Erdreich in der Baumfchule gar zu ſchlecht, fo wird doppelt fo viel Zeit erfordert, ehe die Stämme zu der zum Ver⸗ ſetzen noͤthigen Gröffe gelangen. Die zur Vermeh⸗ "rung der Fruchtbäume darin ergogene wilde Stämme erhalten nicht Kräfte genug, die ihnen beym Pfros pfen oder einer andern Fünftlichen Bermehrungsart gemachte Wunden gefchtwinde zu verwachfen, und es - liegt oftmals blos hieran, wenn in einer Baumfchule lauter ſchadhafte Bäume angetroffen werden. Sf der Boden von Natur mager, fo muß er vor Anles - gung der Baumſchule verbeffert werden. Hiezu iſt durchgebrannte, und durch öfters Limftcchen vom Uns fraut gereinigte Gaffen> und Teicherde, oder völlig vermoderter Kuhmift vorzüglich zu gebrauchen. Fris fer Dünger *) erzeugt leicht Würmer, die den Wurzeln ſchaden, und vieles Stroh giebt dem Uns gr Theil, abes St, Kt ges sız Don Anlegung und Wartung geziefer, beſonders den Maͤuſen bequemen Aufenthalt, welche ohnedem ſchwer von Baumſchulen abzuhalten find; well die ſuͤſſen Wurzeln det Bäume ihnen eine angenehme Speife find, und weil ihre Gänge dafelbft nicht durch tiefes Umgraben geftöhrt werden, welches fie aus den übrigen Feldern des Gartens vertreibt, » *) Man hat aus der Erfahrung , daß allemal gefährlich ft, an die Wurzeln der Baume Dünger zu bringen. Wenn dir zarten Wurzeln. daran fommen, fo werden fie ſchwarz und fraus, oder aber fie fangen an zu faus len und werden ſchimlicht. Hat ein Baum abır Art, fo geräth fein Wahsthum in Stillftand, wenn feine Wurzeln einmal Dünger geſchmeckt haben, und var: auf wieder an ein todtes magres Erdreich kommen. — al gr nd; ds ge 7. 2) In Anfehung der Lage ($. 2) ift bey Anle⸗ gung einer guten Baumfchule | 1) darauf zu fehen, daß der dazu beſtimmte Platz der frepen Luft und Sonne *) fo viel möglich aus⸗ gefest fiy: Junge Bäume pflegen zwar an ſchattig · ten Orten wegen der dafelbft befindlichen Feuchtigfeis ten ſtaͤrker als anderwärts zu treiben, fo bald fie aber an luftige und der Sonne auegefegte Plaͤtze verſetzt werden, hört ihr Wachsrhum aufs ihre frechen Rei⸗ fer werden runglicht,, weil das Holz nicht recht reif und hart genug geworden iſt; und nad kurzet Zeit verdirbt der ganze Baum, oder hat doch niemals fo gute Art, als ein anderer, der an die $uft und Son⸗ ne von Jugend auf aewohnet ift. Eine gut angelegte und wol gewartete Baumfehule macht audy Feine fo uͤble Ausſicht, daß fie deswegen an abgelegne: Derter des Gartens verwiefen werden müßte; wenigſtens verdienet fie wegen des davon zu hoffenden vleljaͤhri⸗ j . gen guter Pflanz und Baumſchulen. 513 gen Nugens und Vergnügens wol einen eben fo gü⸗ ” ten Plag, als eine Sammlung von Blumen, wel. che die auf ihre Erziehung und Wartung zu verwenz dende viele Mühe am Ende gemeiniglich nur auf ein paar Tage im Jahr mit einem guten Geruch oder gar nur mit einer ſchoͤnen Farbe belohnen. Kann eine Baumſchule für Plantagenbäume nas be an dem tuftholze angelegt werden, fo giebt fieden Bortheil, daß man die aus jenem fommende Wege darin forrführen und dadurch die Promenade verlän- gern kann. *) Eine Baumfchule muß zwar der freien Luft; nicht aber zu fehr den Sonnenftralen ausgejegt feyn, fonfttroc: nen diefe das Feld zu fehr aus, und verbrennen zarte Pflanzen. \ ; Wenn man alſo die Wahl hat, wird gerathener -feyn, eine Baumfchule an einer gegen. Rorden over Nordoft, etwas abhangenden Fläche anzulegen. Sie darf nicht zu fehr eingefchloffen und dumpficht liegen, "muß aber gegen die ftärkiten Sonnenſtrahlen und ge; gen die ſtarken Winde einigen Schuß haben. Wer größere Baumjdulen von nugbaren Baͤu— men zum Auspflanzen, oder wie wir es nennen, Hei: ‚fterfämpe anleat, fieht forgfältig auf denjenigen Grund und Boden, wohin er feine gezogene Stämme pflans jen wird, und fucht die Baumfchulen eben in einem folhen Erdreidy anzulegen. Denn junge Stämme, welche auf einem hohen trocknen Plage gemachfen find, werden nicht fo gut in einem tiefen feuchten Grunde fortfommen, und in dieſem Ichtern angezogene Stäm: me ſchicken ſich noch weniger auf hehe, trockne, over ſteinigte Anhoͤhen. So wenig als eine Marſchkuh ſich in eine magere, felfigte Bergweide ſchicket. $. 8. Eine Baumſchule fol 2) eine gegen die Mord⸗ und Oſtwinde geſicherte Lage haben. —— SE 2 Diefe 514 Von Anlegung und Wartung Dieſe Eigenfchaft iſt bey einer Pflanzſchule fuͤr auslaͤndiſche etwas zaͤrtere Bäume um fo noͤthiger, weil darin die jungen Pflanzen erft allmählig abgehär- tet und an die hiefige Luft gewoͤhnet werden follen, Man muß ihnen alfo im Anfange einigen Schug yes ben, und vornemlich die firengen Winde abzuhalten ſuchen. Kann aber auc) eine Baumſchule für Frucht⸗ bäume diefes Vortheils genieffen, fo wird man das durch nach des Hales Theorie die jungen Stämme für den Brand, als der gemeineften, aber auch aller- gefährlichften Krankheit der Obfibäume, größtens theils bewahren. | $ 9 } Eine Baumfehule darf 3) nicht an allsufeuch- ten oder niedrigen Orten angelegt werden. Es giebt zwar unter den Plantagebäumen einige Urten, weldye an naffen und fumpfigten Orten am bejten wachfen *), man Fann aber davon Feine allge» meine Regel für die ganze Baumfchule hernehmen, fondern muß für dergleichen Gewächfe lieber eine bes fondere Eleine Pflanzfehule machen, oder fie gleich an dem Orte erziehen, wo fie ftehen bleiben follen, Jun⸗ ge Fruchtbäume werden in einem trocknen Boden dauerhafter und gefunder, und bringen einige Jahre eher gute und wohlſchmeckende Früchte, $.10, - *) E8 find wenige Bäume, welche vorzüglich atı ſumpfig⸗ ten Orten wachen, wie 5. E. unfre Ellern, einige Weiden, Nyfla, Diofpyros, Deswegen muͤſſen doc) die jungen Stämme davon im trocknen Boden ange: zogen werden; Will man den Saamen in feuchten funpfigten Boden ausfäen, fo wird er gemeiniglich verlohren geben, weil es dafelbft zu kalt ift, und die zar⸗ ‚guter Pflanz und Baumfchulen. 515 zarten Pflanzen leicht verfrieren, oder im Waſſer vers taufen, 4 §. Io Iſt bey Anlegung einer Baumſchule 4) zugleich die Bequemlichkeit zu erhalten, daß nahe dabey Waſ⸗ ſer zum Begieſſen zu haben ſey, ſo wird ſie beſonders zu Erziehung junger Stämme aus Saamen ſehr vor— theilhaft ſeyn. F. 11. Daß eine Baumſchule auch endlich noch 5) ge⸗ gen das Wild, beſonders die Haſen und Kaninichen verwahrt ſeyn muͤſſe, wird nicht weitlaͤuftig ange« merkt werden dürfen *). KEz $. 12 *) Anfonderheit ift, wenn man in Waldungen Heifters Fänpe oder Baumfchuten anlegt, nothwendig, fie mittelfi Graben und fefter Decken zu befriedigen. Am fiherften ift, einen Graben umher zu ziehen; durch die Erde innerhalb einen Wall erhöhen zu laffen; und folhen alsdenn mit Birken, Haßeln, oder andern weichen geſchwinde wachſendem Holze zu bepflanzen, ©. Il. Th. ©. 104. Wo viele Hafen find, Fönnen folche einen ganzen Heifterfamp in Furzer Zeit bey ſtarkem Froft zu Sruns de richten. Ich habe felber erlebt, daß fie mir alle in dem Sommer vorher aus Eicheln gelanfene Eichs beifter auf der Erde-abgebiffen haben, als wenn fie mit einem Meſſer abgefchnitten geivefen wären. Das befte Mittel habe dagegen gefunden, bey Anfange des Winters trockne abgehauene Zweige und Bufchs werk ausbreiten zu laffen; Es faͤllt ven Hafen zu bes ſchwerlich, darzwifchen herum zu hüpfen, und noch verdrieplicher, zwifchen den trocknen , ihnen unanges —5— Zweigen, die jungen grünen Loden aufzu⸗ uchen. Wo viel Hochwild iſt, ſind oft alle Vorſichten ver⸗ gebens. 516 Von Anlegung und Warfung ' 3 . $. 12. J 3) Bey der Wahl der Stämme, ($. 2) welche in eine Baumfchule gefegt werden follen, muß man fich nach dem Endzweck richten, den man ſich bey Anlegung derfelben vorgefegt hat. _ Wird eine Baumſchule nur in der Abficht anges legt, damit die im Garten abgehende Bäume daraus erjet werden fönnen, fo muß fich die Größe derfel- ben, und die Unzahl derer von jeder Art darin zu feßenden jungen Stämme nach der Gröffe des Gars tens selber richten. Wobey zugleich auf die Meben- umftände Ruͤckſicht zu nehmen ift, ob z. E. von einer gewiffen Art viele alte und abgaͤngige Bäume vorhans den find, alſo baldein guter Borrarhnöthig fey; oder eb insfünftige mehrere Pläge mir Baumen bepflanzt werden follen ? Hat man bey _Anlegung einer Baumfchule zu: gleich den Verfauf derer entbehrlichen jungen Baͤu⸗ me zur Abſicht, ſo muß ein kluger Gaͤrtner uͤberlegen, wie ſtark der etwa zu hoffende Abſatz ſeyn moͤge, da⸗ mit ihm nicht am Ende ein groſſer Theil ſtehen blei⸗ be; ferner, welche Art von Baͤumen vorzuͤglich ge⸗ ſucht werden duͤrfte. Er muß ſich alſo beſonders bey ausländifchenPlantagebäumen nach der Mode richten; weil er ſich ſonſt zuletzt genoͤthigt ſehen moͤgte, ſeine mit vieler Mühe und Koſten erzogene Staͤmme weg- zuwerfen; wie dieſes jetzo vielen Baumhaͤndlern mit denen aus der Mode gekommenen wilden Kaſtanien, Linden, und andern Alleen-Baͤumen, auch mit ih⸗ ren Fünftlich gefchnittenen Tarus- und Buchsbaum⸗ Pyramiden begegnet. , j Wie viel fand zu einer gewiffen Anzahl Bäume erfordert werde, ift aus der am Ende gemachten Bes rechnung zu erfehen, $. 13% guter Pflanz: und Baumfhulen. 517 TAT E Du 6.13: le Zu Vermehrung der Obftbäume follen eigentlich Feine andere als aus Saamen erzogene wilde Stämme in die Baumſchule gefegt werden *). Die Gärtner pflegen gu Erfparung der Zeit und Mühe wilde Aepfel⸗ und Birn- auch Kirfhen-Stäm- me aus den Wäldern zu holen, die [bon ſtark genug zum Pfropfen find, Es find aber dergleichen Stäm- me wegen der ihnen durch die hosen Bäume entzoge⸗ nen Luft und Nahrung mehren:heils (bon ſchadhaft; fie haben wenige und ſchlechte Wurzeln; und da es ihnen an nochdürftiger Nahrung gefehlt har, fo find fie im Wachsſthum zurück gehalten worden, daß ein - Stamm von der Dice eins Daumens gemeiniglich fbon zwölf und mehrere Fahre alt zu feyn pflegt, _ wie man an den vielen Holzringen erfennen Fann. Sie nehmen daher die Pfropfreifer nicht fo gern an, und mäffen bier und mehrere Jahre in der Baums ſchule ſtehen, damit die Saftzüge erft erweitert wer⸗ den, welche aus Mangel der Nahrung zufammenges zogen find, Hiedurch geht der gefuchte Vortheil in Erfparung der Zeit verlohren **). Das beſte Mittel zu wilden Stämmen zu gelans ‚gen, ift alje, daß man Kerne von wilden Obft fammle, und auf befondere Felder ausfär. Kerne von zahmen Odbſt geben nicht fo dauerhafte Bäume, Noch weniger dürfen die aus den Wurzeln alter Bäume ausgewach⸗ fene Keifer oder-Auslaufer in eine gute Baumfchule genommen werden. Dergleichen Stämme befoms men niemals gute Wurzeln, und behalten dabey den Erbfehler, daß fie wieder Nebenfchoffen treiben, wels che dem Hauptſtamm die Nahrung entziehen; weswe⸗ gen fie auh Räuber genannt werden ***). Man — St4 pflegt sı8 Bon Anlegung und Wartung pflege zwar zu Vermehrung der Bienbäume Ausläus fer von Quittenſtaͤmmen in die Baumfchule zunehmen, da aber auch diefe vorgedachten Fehlern unterworfen find, fo thut man beffer, Stedreifer davon zu pflans gen, welche leicht Wurzeln fchlagen und dauerhafter find WERE P | $. 14. *) Her alfo mit Nutzen Baumfchufen für Obftbäume ans legen will, muß gleich im Sommer bedacht feyn, gute Kerner und Saamen zur Ausfaat zu fammlen und anfzuheben, Es ift zwar nicht gut, die Kerne von dem beften efbaren Obſt zu fammlen; es fchickt fich aber auch das ganz wilde Obſt nicht gut dazu. Man hält die Stämme, welche aus Kernen von den beiten Birn: und Apfelforten gewachfen find, ge: meiniglich weihlid; fie pflegen dem Brande unter worfen zu ſeyn; und die Kerne von ganz wilden Bäu- men pflegen auch ſtachlichte Stömme zu geben, wel che keinen recht frifchen Wachsthum haben. Man nimmt daher a) von Birnen, die Kerne von dengemeinften frühen, einen frifchen Wahsthum babenden Sommerbirnen, dieſe tragen häufig, und faft alle Fahr; die Früchte enthalten mehrere reife volftändige Kerne, und an den Früchten ift nicht viel verlohren, wenn man fie auch ganz mol werden lafs fen toill, ehe die Kerne herausgenommen werden, Don den übrigen laͤßt man in der Kühe die Kerne aufheben, wenn fie gefocht oder gebacken werden, b) Don Aepfeln wählt man gleichfalls gemeine Sorten, fonderlich von den füßen, und andern fruͤ— ben Sommeräpfeln; Ja aber nicht von Borftörfern und Neinetten, welche allemal ſchlechte Stänme geben. - c6) Don Rirfhen, muß man Steine fammlen. T) Bon den gemeinen Twiefelbeeren, Prunus Ce- rafas anium; um Herzfirichen und andre fchwarze Kirfihen darauf zu pfropfen. 2) Don den gemeis nen Rirſchen Prunus Cerafus vulgaris; ae irfchen guter Pflanz und Baumſchulen. 519 kirſchen und andern fäuerlich fhßen; auch Glaskirſchen. ) Bon den weißen Serzfirfähen ; diefe geben die ind und am friſchſten wachſende Staͤmme, unter denen verſchiedene echt zu ſeyn, und recht große ſchmack⸗ bafte Früchte zu geben pflegen: vergleichen Stämme erden ungepfropft verfegt, und find am dauerhafte: fien; diehbrigen werden mit weißen Kirfchen gepfropft. 4) Bon den ſchwarzen ſauren Kirſchen Prunus Cerafus auftera; zu Morellen und andern -fauren Kirchen. —X d) Bon Pflaumen hebt man Steine theils von Zwetichen, theild von andern gemeinen Sorten anf. e) Bon Pfirſchen Fann man die Steine von den frübeften Kleinen Sorten aufheben; die daraus wach— fende Stämme fönnen hochftämmig gezogen werden, und neben oft recht ſchmackhafte Früchte. f) Bon Aprifofen ift eben nicht gebräuchlich, Stämme aus Kernen zu ziehen. g) Quitten laffen ſich am beſten durch Stedreis fer fortpflanzen. h) Bon Nüßen, Woallnüßen, Kaftanien, und fo weiter, hebt man recht ausgewachfene, völlig reif getwordene Früchte auf mit dünnen Schalen. Wenn man junge Stänme hat, deren Wachsthum in [hlechtem Ervreich einmal in Stockung gerathen ift, die alfo Frumm und ſchief gewachfen, auch wol vondem Wilde und Vieh ſchon einmal abgebiffen find, deren Borfe Fraus, ranh und moficht iff, und die Kleine verſchrumpelte Saftröhren und Fiebern haben, ‘ fo erzieht man felten gute Bäume daraus, wenn fie auch in ein recht gutes Erdreich verfegt werden. Sie bringen noch einige Zeit Fränklich zu, und gehen ges meiniglich aus , indem fie jegt hberflüßigeRahrungss fäfte an fich ziehen, welche für ihre zarte Saftröhren zu ſtark und nahrhaft find. Wenn man auf Stämme pfropft, welche Feinen recht frifchen Wachsthum haben, fo uͤberwaͤchſt die Wunde, wo der Baum abgefchnitten wird, zu langs fam, oder vielleicht niemalen ganz, und wenn fie ends lich ganz überwächt, fo if der Stamm dor) ſchon Res fdivarı 520 % Bon Anlegung und Wartung ſchwarz geworden, und der Anfang zu einer Fäulnig iſt da, welche ſich nachher durch einen großen Theil vom Stamme verbreitet, jo daß wenn man vergleis hen Stämme abſchneidet, das Hol; auch in den Fleis nern Zweigen in der Mitten ſchwarz und erftorben ift; dergleichen Bäume reiben kuͤmmerliche Schüffe, und fragen wenige und unvollfommene, auch. gft wurm— ſtichige Früchte. N Es werden bey und auf der Wefer und Elbe ganze Schiffsladungen von jungen Stämmen aus Franken, unter Dem Namen von Bamberger Bäumen gebracht, welche noch Flein und ohngefehr eines Fingers dick, auch) erft ein Jahr vorher qepfropft, und nicht über drey bis vier Jahr alt, aber gleich ganz hberwachfen find; fo daß man zwifchen dem wilden Stamm und ‚aufgefegten Reife kaum einen Unterjcheid erfennet: Acık Da ich hingegen unter meinen Bäumen oft noch ver; fhiedene Fahre nach dem Berpflanzen Stämme 96 funden habe, an denen die Wunde nod) offen war. Dies hat mich überzeugt, wie viel daran gelegen fey, zum Pfropfen nur junge frifche, einen Ueberfluß von Saft habende Stämme zu nehmen, und folche, wel⸗ de aus Mangel des Safts oder Alter zum erfienmal das Meis oder Auge nicht annehmen wollen, nur gleich auszurotten, und lieber wegzuwerfen, als nochmal zu verfuchen, ob man daraus einen veredelten Füm: merlihen Stamm machen Fönne. ) Esiftdaherder Handarif einiger faulenGärtner ſtraf⸗ bar, welche die an ihren Spalieren aus den Wurzeln, fonderlih an den Pfirichen und Aprifofen auswachfen; de Ausläufer oder Räuber forgfältig [honen, um fie gleich an den alten Stamm zu pfropfen. Sie wollen ſich dadurd) die Mühe, junge Stämme anzuziehen, fparen, und es ift ihnen gerhächlicher, wenn fie gleich von dem alten veredelten Stamme Neifer nehmen, ſolche fofort unten an die Ausläufer feßen, und nad): ber wieder kennen Fünnen, von welcher Art die ge pfropfte Stämme find. Be, Dergleihen Ausläufer geben aber gemeiniglich ſchlechte Stämme, treiben wiederum ——— er, guter Pflanz⸗ und Baumfchulen. 521 fer, dauren daher auch nicht lange, und die alten Stämme leiden, wenn man ihnen die, die beften Nahrungstheile verfchluckende, Ausläufer nicht ninımt. Indem diefe Ausläufer, wenn fie zu häufig kommen, die Bäume zu farf befchatten , und ihnen die Sonne \ und Luft benehmen, geben fie nicht felten aus, oder die unterfien Zweige, ſonderlich an Pfirfehen, wer: den doch Fahl und trocken, und geben den Bäumen einen Misftand. FH) Wenn die Quittenffämme im Fruͤhjahr ‚gepfropft werden, kann man die abgeſchnittenen Köpfenur gleich wieder in die Erde ſtecken, fo erhält man fufort neue junge Stämme; Sind die Köpfe zu groß, fo fihnei: det man fie in zwey oder drey Theile; gar Fleine Reis fer aber pflegen wicht leicht Wurzeln zu fchlagen, F. 14 Da eg nicht hinreichend ift, zu Vermehrung der Birnbäume nur Quittenſtaͤmme in der Pflanzfehule zu haben, und fich derfelben auch zu hochſtaͤmmigen Baͤumen zu bedienen; oder zu Kirfcyen nur Staͤm⸗ me von der. wilden fauren Art zu erziehen, und darz auf auch im Nothfall füffe Sorten zu ofuliren, fo müffen 3) die zu einer jeden verlangten Bermehrung ges ſchickte Stämme in der Baumſchule vorhanden feyn, Mas aber zu Vermehrung einer jeden Gattung von Bäumen für Stämme genommen werden follen, wird in der achten Abhandlung von denen bisher bes Fannten Arten, die Bäume zu vermehren, mit meh⸗ rern gezeigt werden, % 9. 15. Was die innere Binrichrung ($, 2) einer Baumſchule anbetrift, fo folen 7) die Stämme in gera⸗ — 522 Bon Anlegung und Wartung geraden Reihen *) und geböriger Entfernung von eine ander geſetzt werden. Dey einer wohleingerichteten groͤßern Baumſchule iſt nothig, von denen darin befindlichen jungen Baͤu⸗ men ein genaues Regiſter M) zu führen, damit man dem Käufer mit Gewißheit die verlangten Sorten ges “ ben koͤnne. Diefe Arbeit wied dadurch erleichtert, wenn die Stämme in geraden Reihen ſtehen, da man denn nur die Reihen nach der auf einem Pfahl vors gezeichneten Nummer im Regiſter bezeichhen, und et» wa blog die fünfte oder zehnte Reihe mit einer NRummer bemerken darf. Stehen hingegen die Bäume uns ordentlich, fo muß jeder Stamm befonders gezeichnet werden; wobey das Einfchneiden der Nummer in den Stamm leicht zum Verderben deſſelben gereichen fann, Ueberdem hat dag ordentliche Pflanzen den Nutzen, daß die Stämme in den Reihen ſich einans ‚ der befhägen, und man alfo nicht fo Leicht befürchten darf, daß jedesmal, wenn in der Baumſchule gears beitet wird, einige Pfropfreifer oder Mugen abgebros chen oder befchädiget werden möchten. Aus diefem Grunde dürfen die Neihen nicht näher als auf drey bis vier Schuh neben einander angelegt werden. Die Stänme in den Reihen follen auch cinen bis andert- halb Schuh auseinander gefeßt werden, teil fonft bey dem Ausgraben des einen die beyden daneben ftes henden an den Wurzeln Schaben leiden. Damit der ledige Kaum zwifchen den Reihen nicht völlig unges nutzt bleibe, fo pflegt man darauf in größern Baums ſchulen allerhand Gemüfe zu erziehen. Hiezu fchicken fich folche am beften, bey deren Wartung die Erde oft gerührt wird, oder welche zu ihrer Zeitigung nicht viel Zeit gebrauchen, als Gurken, Salat, Lauch und ders guter Pflanz- und Baumſchulen. | 523 deraleichen ***), dagegen iſt alles Wurzelwerk (ra- dice caulefcenre, bulbofa, aut tuberofa) billig aus- -zufchlieffen , weil daffelbe theils das Erdreich zu ſehr auszehrt, theils weil bey dem Ausgraben deffelben ‚zu befürchten ift, daß die Wurzeln der jungen Baͤu⸗ me verletzt werden möchten» pi . 16. *) Es iſt nöthig, die Neihen fo einzutheilen, dag fie von Süden nad) Norden laufen, fo wird jeder Baum täg: lich von allen Seiten befchienen, die Sonne trift auf alle Theile in denen bleibenden Gängen, und in der ſtaͤrkſten Mittags» Sonne leiden nur die erften gegen Mittag fiehende Stämme, die Äbrigen beſchuͤtzen ih einer den andern. Werden die Reiben bingrgen von Oſten nad Wes fien anaelcat, jo fann die Sonne eben im Mittage jeden. Stamm ganz befheinen, und verbrennet leicht die neuen eingejegten Augen, oder veranlaflet, dag Die Borke zu fehr einfchrumpelt, und daß die Saft röhren zu enge und verftopft werden. At aber eine vordere Reihe grös und belaubt, fo beichattet fie den ganzen Tag die dahinter fichende niedrige Stämme, und hindert, daß die Zwiſchen— gänge nicht fo leicht austroufnen. Die dadurch bleis bende überflüßige Feuchtigkeit Fann auch den friſch aufgefegten zarten Neifern und Augen ſchaden. M In recht großen Baumfchulen nimmt man für jede derer gemeinften Sorten, welche am mehrſten gefors dert werden, z. E. St. Germain, Beuregris, Reinet- tes, Nonpareilles, ein eignes abgefondertes Quartier. Damit man ſich defto weniger irren fönne, fo werden die Fünftig erforderlichen Pfropfreifer jedesmalin dem ‘ . uartiere felber geſchnitten und aufaefekt. Ueberhaupt bat ein Baumjchulen s Gärtner die groͤßte Vorſicht noͤthig, daß er jedesmal von den Eur n zuverläßig verfichert ift, wenn er nad) mehreren Jahren die gepfropften Stämme aushebet, und ent ‚weder felber verjegt, oder an andre verläßt; Andem gar = - 524 Won Anlegung. und Wartung gar zu verdrieslich ift, wenn man einen Stamm ge—⸗ fest, und verſchiedene Jahre lang Fleiß an deſſen Bils dung gewandt hat, auch nunmehr fid) auf die Fruͤch⸗ te freuet, und alsdenn eine andre und vielleicht eine viel ſchlechtere Art findet, ald man ermwartet. Die jenige, welche Stämme verfaufen, verlieren aud) den Kredit, wenn die Käufer nad einigen Jahren davon andre Fruͤchte brechen, als die ihnen gegebene Ramen verſprechen. en , Die Vorſicht, melde man in Anfehung der Sor⸗ ten zu nehmen hat, iſt Doppelt; j z 1) Sol man die abzubrechende Reiſer nicht ver: wechſeln. Wer felbft mit Pfropfen umgegangen iſt, wird erkennen, wie leicht man ſich irren fönne. Man muß fi aljo die Bäume vorher wol bemerken, von_ deren man Reifer nehmen will, um theils ſolche zu waͤhlen, (wenn man anders die Wahl bat) welche in friſchem Wahsthum fichen, und die beften Früchte geben, und von deren Sorte und Namen Man andern Theils auch) verfihert it. b) Man joll zur Zeit nicht leiht von mehr als ein paar Sorten Reiſer nehmen, weil der allergeübtefte fich fonft leicht irref, vornem; lich, wenn ben dem Bfropfen mehrere Hände zu Hülfe genommen werden. Es fommt auf.eine geringe Muͤ⸗ be mehr an, daß der Gärtner, wenn diezwen oder drey Sorten von Reifern verbraudt find, aus der Baumſchule heraus gehet, und frijche holt." c) Wenn man zualeich von mehrern Sorten fammlet, muß je de forgfältig in cin Paquet zufammen gebunden, und nummerirt oder auf eine fenntliheArt gezeichnet wer: den; Es ift alemal gefährlid, fi auf fein Gedaͤcht⸗ niß zu verlaſſen. d) Wenn man andern Piropfreiier - fit, fo muß bey einem jeden Paquet die Nummer auf einem befondern Hölzgen bemerkt werden. 2) Die von jeder Sorte zu pfropfende Stämme fol man gleidy neben einander in-einer Reihe nebmen, und nicht leicht in eine Reihe mehrere Arten bringen. b) Sofort, als man von einer Art gep hat, folen die Stämme nummerirt werden. eiten if, wenn man die Nummern von guten ſtarken a o guter Pflanz- und Baumſchulen. 525 Hol; nimmt, und die Zahlen mit einer kleinen Sage einjchneidet. Solche Rummern werden alädenn vor jeder Reihe feſt eingeſchlagen; fie verlieren ſich nicht leicht, verfaulen a jo bald, und man fann die Zahlen, aud nad Fahren leicht erfennen, ohne dag nöthig ift, die Nummer aufzuzichen. c) Wenn man einen einzelnen Stamm veredelt, kann man die Nummer auf diefe Art daran ſchneiden, dag man mit einem ſcharfen Meifer nur chen durch die obere Borke feine Striche nicht zu mahe neben eins ander eindrudt, fo Öffnen fi) folche, wie der Baum "auswähft, und die Nummer wird kenntlich; werden Bingegen die Striche zw tief und groß, -oder zu dicht neben einander gemacht, fo fliegen fie zufammen und find nad) einiaen jahren nicht mehr zu unterfcheiden. Die ſtärken Wunden thun auch dem Wadısthbum des Baums ſchaden. Diefe Art zu zeichnen, ift ben hoch: ffämmigen Bäumen nicht gar übel; denn man kann "daran aliemal die Art ſehen, und im Regifter auf blagen. Nur muß man von der Art recht gewiß auch daß das erite Pfropfreiß bekommt, indem man die einmal angejhnittene Nummer: nicht wicder ausloͤſchen Fann. . d) Am fiherften ift-ein hier angerafhenes ſchriftli⸗ ches Regiſter, welches aber jährlich forgfältig erneuert werden maß. Darin kann man auch) in der Stube nachſehen, von welchen Sorten man vorräthig hat, oder machen muß, und wenn ja eine Nummer verlohs ren werden jollte, kann man ſich allemal zu rechte fin; ar Ein ſolches Regifter wird auf folgende Art Nr vom ge : ! I Reihe Sr. Germain; 1770 gepfropft 12 Sthe. ZM. St. Germain; 1770 okulirt 18 St. - ZM. Sc Germain; 17706fulirt 3 St. 1771.12 St. AM. Crefane ; 1770 gevfropft 12 St. ofulirt 6St. FR. Crefane;. 1770. vEulirt I2 ©t. 1771. I St. und ſo weiter. - - Da-e3, wie im dritten Theile des Hausvaters ae - jeiget worden, eine fo große Menge von guten Obit; } giebt, fo verfalle ja Niemand auf das Vorneh— er; * men; ⸗ 526 Bon Anlegung und Wartung men, von allen möglichen Sorten eine Baumfchule anzulegen; Man müßte dazu einen gar großen Raum, und zu der Wartung viele erfahrne Keute unterhalten, und ich habe es aus eigner Erfahrung, daß es nicht J möglich ift, fo mancherlen Sorten in einer beftändigen Drdnung zu erhalten, ohne fich nach Verlauf von eis nigen fahren zu irren. \ Zu wünfchen wäre, daß an einem großen Ort meh: rere Gärtner ſich zuſammen verbänden, und eine Ges > fellfchaft errichteten, fo daß ein jeder in feiner Baum; ſchule nur etwa fechs bis höchftens zwölf Sorten, der eine von Birnen und Kirfhen, der andre von Apfeln und Pfirſchen, und fo weiter zogen; und daß fie als dean, wenn von ihnen Bäume verlangt würden, fich einander gemeinfchaftlich beyftünden, und ein jeder aus feiner Baumfchule die begehrten Arten anliefern müßte. De r) Dies werden auch falt die einzigen Pflanzen fenn, welche man in den Zwifchenräumen ziehen darf, und - dennoch bleibt es allemal gefährlich, bey jungen Bäu: men ſolche Pflanzen zu fegen, bey denen oft gegangen und gepflückt werden muß, fie z. E. Gurfen, Krups oder niedrige Figebohnen. Denn indem unvorfichti- ge Mägde davon pflücken wollen, und fich in die Knie niederfegen, hinten aber ausbiegen, ftoffen fie gar leicht die zarten Neifer oder Augen ab. Wer alfo fei: ne Baumfchule lieb Hat, wird licher diefen geringen Nebennugen, welcher den Bäumen Nahrung weg: nimmt, entbehren, und dagegen deſto mehr darauf fehen, daß die Baumfchule vom Unfrant rein gehals - ten, und die Zwifchengänge durch vorfichtige vertraute Leute von Zeit zu Zeit umgegraben werden, 5* $. 16. j - Es ift 2) anzurathen, die Obſtkerne und andere Baumfaamen auf befondere Felder, und nicht gleich in die Baumſchule zu fäen. Man macht daher einen Unterfchied zwifchen eis ner Baumes und Saamenfähule, und verfieht uns = Ä ter guter Pflanz- und — 527 ter der legtern einen ſolchen Ort, wo junge Stämme aus dem Saamen erzogen, und fo lauge gewartet werden, bis fie zur DVerfegung in die Baumfchule ſtark genug find. Kine ſolche Saamenſchule darf nicht fo ordentlich gehalten werden, wie von einer gu⸗ ten Baumfchule verlangt wird. Denn es ift beffer, den Saamen, ohne fih an gewiſſe Reihen *) zu binden, unordentlich in die Erde zu ſtecken, haupt⸗ fächlib bey Obftfernen, welchen die Mäufe fonft in den Reihen nachfuchen und nicht ein Korn übrig laß fen, Man braucht ferner nicht fo viel Raum als in der Baumfchule ledig zu laffen, und Fann fich dabey überhaupt nicht völlig an gewiffe Schönheits,Nigeln binden. Wie übrigens eine Saamenfchule gewartet wer. den müffe, und. was bey der Ausſaat der Baumſaͤ⸗ mereyen zu beobathten ſey, wird in der Abhandlung von Vermehrung der Bäume gezeiget werden, Haben die Stämme in der Saamenfchule zwey bis drey Fahr geftanden, fo werden fie ausgcehoben und in die Baumfchule zu fernerer Erziehung verpflanzt. Den diefer Verſetzung wird denen zu Fruchrbäumen beftimmten Stämmen die Pfahlwurzel geſtutzt, weil alsdenn die Wunde noch geringe ift, und leichter als ‚nachmalg zubeilen kann. Die jungen Bäume werden auf diefe Weife auch ſchon ftarfe Nebenwurzeln ges ‚trieben haben, wenn fie zum ordentlichen Berpflangen ‚aus der Baumſchule genommen werden. Ben Plantagebäumen aber, oder überhaupt bey ſolchen, die des Holzes wegen gepflanzt werden, muß die Pfahlwurzel forgfältig gefchonet, und wenn fie- sum Einpflanzen etwa zu Pa, ſeyn ſollte, lieber in str Theil. a8 St, der, 528 Von Anlegung und Wartung der Grube frumm gelegt, niemals aber .. ' werden *). $. 17° *) Ich mürde doch lieber rathen, den Saanten in Rei⸗ hen zu ſaͤen. Denn ‚die jungen Pflanzen wollen von Anfange an von Unfrant gereiniget feyn, man kann aber, wenn die Neihe bemerkt iſt, eher Achtung ge ben, ob der Saame arlaufen it, und daß bey der Reinigung die zarten Pflanzen gefchonet werden; man zertrit Tonft eine Menge davon, indem man darzwifchen herumgehen muß, und Feine leere Plaͤtze weiß. Der von den Mäufen zu befürchtende Schaden ift nicht fo groß, wenn die Saamen der Vorſchrift gemäß im Winter forgfältig verwahrt, und nur erſt im Früh: jahr Eurz vor dem Keimen ausgefirenet werden ; die Gefahr iſt auch geringer, ‚wenn man den Saamen nicht in tiefe dazu gezogene Reifen, fondern nur auf die vorher eben geharfte Erde oben auf nach der Linie fireuet, nnd mit zarter durchgefiehter Erde bevedt. Auf diefe Weife ift es den Mäufen nicht fo leicht mög» ‚lid) die Neiben aufzufinden. Die Reihen felber werden nur einen Schuh big fünfzehn Zoll aus einander gemacht. Dühamel rath, wenn man fich für die Mäufe fürchtet, zwiſchen den Kernen Reihen von Eleinen Siehebohnen zu ſtecken. **) Ich Bin noch nicht aͤberzeugt, ob es fu gefaͤhrlich fen, an den jungen Plantagebäumen die Pfahlwurzel zu fürzen. Dubamel räth es bey einigen fogar an. Kann man folche zarte Pflanzen gleich an den Ort feßen, wo fie bleiben follen, fo ift frenlich beffer, die Wurzel ganz zu laffen, und auf alle Weiſe zu fehonen. Mir ſcheint fonft der Vorſchlag einen Vorzug zu verdienen „ dag man fonderlich junge, demnächft zu verpflanzende, Eichheifter in dem erften oder zwenten Jahre aus der erfien Saamenfchule ausnehmen, die Spitze von der Pfahlwurzel ein wenig Fürzen, und fie fodann wieder in Reihen verpflanzen folle. Die Pfahl⸗ wurzel iſt alsdenn noch zart, empfindet die Wunde nicht, waͤchſt leicht wider ju, und macht Aue ; eben⸗ guter Pflanz und Baumſchulen. 529 Nebenwurzeln ; dergleichen Stämme fönnen alfo dem⸗ naͤchſt weit leichter an den rechten Ort, wohin fie ge; hören, verfeßt werden, empfinden das Verpflanzen nicht, und gehen eher an. Laͤßt man hingegen der Pfahlwurzel im Anfange alle Srenheit, fo wählt ſie nur gerade unter fih, und macht feine oder nur wenige Nebenwurzeln. Wenn denn die Stämme nach zehn oder zwölf Jahren aus; gehoben werden follen, Fann es felten ohne Beſchaͤdi⸗ gung der Pfahlwurzel geſchehen, und die Wunde hei— Ist alsdenn wicht leicht, ſo haben die Stämme eutwe— der Feine rechte Art zu wachfen, vder gehen wol gar 8. u Wallnuͤße ver fragen am wenigſten, daß fi e.an der Pfahlwurzel befchädiger werden, wenn, diefe einige Dicke hat; weil die Wurzel fo wie der ganze Stamm ein großes hohles, Die Feuchtigkeit an I ziehendes, und Fäulniß veranlaffendes, Mark hat. unge Buchen laffen ſich nicht gerne an den Wurs zeln beichädigen;. Solche, welche in den erften Jahren an den Wurzeln geftußt worden, werden ſich doch leich⸗ ter als andre verpflanzen laſſen. $. 17. Es fol 3) jede Art von Bäumen bey einander auf befondere Felder oder Reihen gefert werden *), Bey diefer Einrichtung wird dem Gärtner die Führung eines Regiſters erleichtert. Man wird fers ner ohne diefelbe die oben $. 15 angegebene Nutzung des ledigen Raums zwifchen den Neihen nicht genieſ⸗ ſen fönnen. Denn wenn z. E, die Stämme, wor⸗ - auf Pfirfchen oder anderes Steinobft ofulirt werden ſollen, zwifchen denen zu pfropfenden Stämmen fies ben; fo ift zu beforgen, daß die dagwifchen gepflanzte Gartengewächfe beym Ofuliren zertreten, und die auf - die letzteren etwa im Srühjahre gefeäte Meifer abge» brochen werden. 12 Dey 5350 Bon Anlequng und Wartung Beſy Pflanzſchulen für Plantagebaͤume iſt ferner noch darauf zu ſehen, daß hochwachſende und ſich aus⸗ breitende Baumarten von niedrigen und langſam treis benden Stauden abgefondert und jene allemal hinter Dicfe nach Mitternacht gefegt werden‘, weil fie diefels ben fonft überfebatten, und ihnen die nörhige Luft und Nahrung entziehen würden. $. 18, - #) Auch mit -diefer Regel bin ich noch nicht allerdings eins. Ich glaube vielmehr beſſer, und daß man ſchon die Stämme etwas Dichter jegen fönne, wenn man neben einer Reihe Birnen eine Reihe Apfel: oder Pflaumenſtaͤmme jeget, indem eine Art von Bäumen fhon andere Rahrungstheile erfordert als eine andere, In jeder Reihe aber darf nur eine Art von Baͤu⸗ men geſetzt werden; dena weil jede Gattung zu einer andern Zeit gepfropft fenn will, fo ftößt man fonft leicht bey der zwoten Pfropfung, die ſodann ſchon treis bende Augen oder Reiſer von der erſten ab. Das man auch) in der nemlidyen Reihe alle Stäm: me nur pfropfen, n8d in einer andern wiederum alles ofuliren wolle, geht auch nicht wol an; denn man kann manchen Stamm, der im Fruͤhjahr noch zu Elein - zum Pfropfen war, im Sommer ſchon ofnliren, oder aber einen Stamm, an dem die, im vorigen Som: mer angejegte, Augen verdorben find, im Frühling pfropfen, und jedesmal aljo ein Fahr gewinnen, Diele Stämme, die überall zum Ofuliren micht tuͤch⸗ tig find, Fönnen fehr gut zum Pfropfen dieuen. Beys des läßt ſich mit einander verbinden; Denn im Fruͤh⸗ jabr, wenn gepfropft wird, find. die Augen noch zus gebunden und die Knoſpen haben noch nicht getrieben, Im Sommer bey dem Dfuliren aber find die Pfropfreifer, menn fie Art haben, fchon feſtgewach⸗ fen, and der ofnlirende Gärtner fiellet oder ſetzet ſich obachin in die Zwifchengänge, und kann ſich alsdenn eben fo leicht hüten, daß er den Pfropfreifern feinen Schaden thue, mie er jelbit bey dem ran 1O dt er Acht — — — — —— guter Pflanz- und Baumſchulen. 531 Acht nehmen muß, daß er die eben gleich darneben aufgejeste Reiſer nicht wieder abftoße. 2 Man muß zwar auf diefe Weife der Nusung der Zwifchengänge entfagen, ich habe aber ſchon oben ers mwähnt, daß darauf miemalen rechne. Bey Wantagebäumen ift die Vorſicht aber allers dings nötbig, daß man Feine zierliche leicht zu unter; drucende Stauden zwiſchen Reihen von hohen ftarf belaubten Bäumen fee. $. 18. Iſt nun eine Baumſchule vorigen Kegeln gemäß angelegt, fo erfordert fie ferner 5) eine gehörige Wertung ($. 2). Hiezu gehöret 1) daß man die nach obigen $. 4 bis 6 erforder; ten Eigenfchaften des Erdreichs auch in der Folge zu erhalten füche. Wäre eine Baumfchule auch vom Anfange gleich in der lockerſten Erde angelegt worden, fo würde fie doch bald wieder feftgetreten werden, tweonn man es bey einer einmaligen Bearbeitung bewenden laflen wollte. Man ann fie aber mürbe erhalten, wenn das fand zwifchen den Bäumen zweymal im Jahr, nemlich im Frühjahr und Herbft mit geböriger Vor⸗ ficht umgegraben, und bey der letzten Bearbeitung rauh und ungeharft gelaffen wird, damit die Winters - feuchtigfeit beffer einziehen koͤnne. Ben dem Ums graben im Herbft fann auch etwas von dem im $. 6 ‚angerathenen Dünger mit untergegraben werden, um bie erfoderte Fruchtbarkeit des Bodens zugleich zu un- x $. 19.4 Ein vornehmes Stuͤck der Wartung iſt 2) daß die Baumſchule beftändig vom Unkraut sein gehalten werde. 21 3 Die 532 Von Anlegung und Wartung Die Verabfäumung diefer Regel ift allein ver» moͤgend, das Wachsthum der jungen Bäume auch in dem beften Erdreiche zu hindern. Das Unkraut entzieht ihnen die Nahrung, und hindert, daß die Sonne den Erdboden gehörig erwärmen und befruch⸗ “ten koͤnne. Das Regen⸗ und Schneewaſſer kann nicht tief genug eindringen, daher die ſtaͤrkern Staͤm⸗ me krank und mooſicht werden, die juͤngern aber wol gar erſticken. Ueberdem giebt es den Mäufen Schutz, und erfodert doppelte Arbeit, es wieder zu vertilgen, wenn es eingewurzelt iſt, wobey allemal eine Be⸗ ſchaͤdigung der Baumwurjeln zu beſorgen bleibt, §. 20. 3) Etwas zaͤrtere Staͤmme muͤſſen im Sommer vor große Duͤrre, und im Winter vor die heftigſte Kälte beſchͤtzet werden. —* Dieſe Vorſicht iſt beſonders bey Pflanzſchulen von Plantagebaͤumen anzuwenden, worin fremde aus waͤrmern Gegenden kommende Pflanzen erzogen wer⸗ den. Das Begieſſen iſt zwar bey anhaltender Duͤr⸗ re ein ſicheres Mittel, verurſacht aber bey großen Baumſchulen viele Mühe, und wird in einem weit⸗ läuftigen Gärten, worin viele andere Gemächfe zu verforgen find, oft zum Schaden vieler junger Stänw me verfäumee, Zudem muß «8 mit gehöriger Vor⸗ ficht gefihehen, damit die Eleinen Pflanzen nicht zu naß geaoffen und umgemworfen werden *). Eine. Bedeckung der Stämme an der Erde thut die beften Dienfte, und fichere die jungen Bäume zugleich im Winter gegen die ftärffte Kälte. Nur entfteht die Stage, was fich zu diefer Bedeckung am beften ſchicke? In Hamburg bedient man ſich dazu der Gerberlohe, ; wel⸗ guter Pflanz und Baumſchulen. 533 welche in den Baumſchulen ein Paar Zol hoch ausges fireuet wird. Es hat diefelbe das vorzüglihe, daß fie das Unfraut erftickt, und, weil fie zugleich die Er— - de erwärmet, das gefchwinde Wachsthum der jungen Baͤume befördert **), Es ift aber daben zu befuͤrch⸗ ten, daß die geilen Schüffe hernachmals wieder vers derben, und die Bäume auf einmal im Wachsthum fiehen bleiben, wenn fie aus der Baumfchule in die Obſtgaͤrten verfegt werden. Will man fich alfo der Gerberlohe bedienen, fo muß diefelbe vor dem Ges brauch in einem Haufen zufammen gebracht werden, damit fie fi) erbige und die Waͤrme verlichre ***). Andere nehmen zu der Bedeckung Fahrenfraut oder auch Sagefpäne, welche letztere aber vorher aneges lauget feyn muͤſſen. Arm ficherften ift, wenn man die Bedeckung, welche die Natur den Bäumen im Wals de angemiefen hat, auch in der Baumſchule nachah⸗ met, und in diefelbe eine age von abgefallenem Lau⸗ ‚be bringee ****), Man kann daffelbe faft aller Or⸗ ten ünentgeltlic haben, und wird davon eben den Mutzen als von andern theurern Mitteln verfpüren. Es erhält die Erde bey der größten Dürre feuchte, ſchuͤtzet gegen den Froft mit am beften, weil es ohne Gefahr dicker gelegt werden darf, und giebt den bes fien und unfhädlichen Dünger für eine Baumſchule, "wenn es vermodert und alsdenn unfirgegraben wird, In einer Pflanzfchule für junges Nadelholz kann die Erde mit Spreu oder denen abgefallenen Nadeln aus Tanuen / oder Zuhren- Wäldern bedeckt werden. Un- ter diefer Beſchuͤtzung halten die nordamericanifchen Tannen und Fuhren unfere Winter ohne Schaden aus, und find dadurch zugleich im Sommer vor das Berbrennen der Wurzeln, und. im Winter vor das gl ‘4 Aufs 34 Bon Anlegung und Wartung: Aufziehen vom Froft gefihert; da beydes ohne dieſe Vorſicht, befonders unter denen cin= bis zweyjaͤhri⸗ gen Pflangen, oft großen Schaden anrichtet. j §. 21%, +), MWern man auch einmal angefangen hat zu begieſſen, fo muß damit fortgefahren werden, ſonſt iftes fchlimmer, als wenn es von Anfang ganz unterblieben wäre. **) Es ift zwar wahr, daß die Lohipäne fehr das Wachs: thum befördern, ‚und. die jungen Stämme fchnell und friih mwachfen machen, auch warm halten. Eben Deswegen aber finde ich gefährlich, fie zu gebraudyen ; wie man denn auch bemerken will, daß die in den - Hamburger Baumſchulen gezogene, ftarf aetriebene, Stämme, wenn fie in ein etwas ſchlechtes Erdreich kommen, felten rechte Art zu wachen haben, und leicht ausgeben. f **#) Es iſt, wenn man ja die Fohfpäne gebrauchen will, nicht genug, daß fie die erfte Wärme verlohren has ben; Man foll fie billig erft nad) fahr und Tag zu diefem Bebuf anwenden; wenn fie vorber in den Lob: betten gebraucht worden, mithin alle Hitze verlohren haben, und nun anfangen zu faulen, alsdenm find fie weniger ſchaͤdlich. Dean zieht auf diefe Weife dops pelten Nutzen davon, und gebraucht fie vornemlich bey den zärteften fremden Pflanzen, am deren Erhaltung "ung am mehrften gelegen ift. **x*) Das Büchenlanb hat dazu den Vorzug, ift aber nur, wo Boͤchenwaͤlder in der Nähe find, zu haben, und auch nicht unentgeltlich, indem deffen Zufams menharfen und Anfahren, fonderlich wenn die Wäls der abgelegen find, ſchon Koften erfordern. Naͤchſt ſolchem ift das Ellernlaub vorzuziehen; Eichenlaub ift am fchlechteften, meil es eine gewiffe Säure hat, mits hin feinen Dünger giebt. $. 21. 4) Die jungen Bäume dürfen nicht zu flarf *)- aufgefchnatele werden, 2 e guter Pflanz⸗ und Baumſchulen. 53 5 Die mehrften Gärtner haben die irrige Meinung, daß ein junger Baum defto geſchwinder und gerader aufwachfen müffe, je weniger Seitenzweige man ihm laffe. “Die Abſicht gegenmwäreiger Abhandlung erlaus ber nicht, dies Vorurtheil, welches auch von den . mehrften Forſtbedienten angenonimer iſt, weitläuftig zu wiederlegen; nur wird mir erlaubt ſeyn, folgende Gründe: dagegen anzuführen, deren Nichtigkeit die Erfahrung lehrer. 1) Dap die Blätter zu dem Wachsrhum der Pflanzen vieles beyrragen **), indem fie theils neue Säfte zuführen, theils die im Stamme auffteigende beffer zubereiten, ift bey den Naturfundigern eine aus⸗ gemachte Sache. Mann kann ſich auch von der Wahrheit diefes Satzes überzeugen, wenn man fich die Mühe geben will, einen Baum oft feiner ‘Blätter zu berauben; denn fo wird derfelbe in feinem Wachs⸗ thum augenfcheinlich gehindert, und bey oft wieders holter Probe zum völligen Berderben gezwungen wer⸗ den. Werden alfo einem Stamm feine Seitenzmweis ge, mithin auch die Blätter ‚oder Blätterfnofpen ges nommen, fo hindert folhes feinem Wachsthum, und derfelbe nimmt nicht eher wieder zu, bis der Baum neue Blätterfnofpen getrieben hat, 2) Eine jede Wunde verurfacht bey den Baͤu—⸗ men, fo wie bey den Thieren, eine Krankheit und Schwachheit, und verhindert den regelmäßigen Um⸗ lauf der Säfte. Wer einen Baum zu Fohannis okulirt, da der Saft am ftärfften flieſſet, wird bes ‚merfen, daß fehon den Tag nachher die Rinde nicht mehr fo gut, und nach einigen Tagen gar nichf mehr löfe, obgleich die gemachte Wunden nur gering find, auch die Daneben fichenden Stämme gleicher Gattung, f tl5 welche 536 Won Anlegung und Wartung welche nicht verwunder worden, noch in vollem Saft fiehen. Kann aber eine fo geringe Wunde, welche nicht einmal das Holz trift, eine fo merfliche Zerruͤt⸗ tung in dem Umlauf des Safts veranlaffen, fo muß nothivendig eine größere, wenn ganze und mehrere Zweige weggenommen werden, ungleich fchädlicher feyn **9), 3) Das ftarfe Auffesnateln der Bäume träge nicht fowol etwas zu ihren geradern Wuchfe bey, als es vielmehr weit öfter Gelegenheit gieot, daß die natürlich am geradeften aufſchieſſende Stämme frumm wachſen. Die Natur des Saftes erfodert einen feiss foͤrmigen Lauf, und läßt ſich auf Feine Weife zwingen, Ein Stamm, dem alle Seitenzweige forgfältig ges nommen werden, muß, wenn er das Leben erhält, oben defto ftärfer austreiben ****), Weil er aber unten noch nicht jtarf genug fft, fo beuger der Wind, befonders aber der Schnee, den Kopf zur Erde, und der Baum wird krumm, wenn er auch ohne Kuͤnſte⸗ leyen noch fo gerade getwachfen feyn würde; mie dies fes jeder, der darauf achten will, bey jungen ges pflanzten Eichen bemerfen Fann, die nach dem einmal angenommenen Borurtheile jährlich fo hoch als moͤg⸗ lich aufgefchnatelt worden, oben aber eine Krone ges madıt haben, und durch deren Schwere krumm ges druckt find. « $, 22, *) unge Stämme follen eigentlich ohne befondre Urfa; hen gar nicht aufgefchnatelt werden. Ich habe das degen hin und wieder gewarnet. S. Haus, II. Th. ©. 495. Hann. Anz. 1756. Mr. 82, Sorfimages. gen werden follen, ift © 2) darauf zu fehen, daß man einen Platz erwaͤh⸗ le ve der entweder durch die natürliche Lage, oder Mm; duch +) Wenn man auf einem Gute oder bey einem Haufe ei: nen Garten, und in ſolchen Pflanzungen anlegen wil, fo ift das erfte, daß man feine Alnoronuna und Ein: theilung BOB mache, nach ver im erfien Stüde und 4 | 548 Vom Anbau Nordamericanifcher durch hohe Bäume oder eine andere Bedecfung gegen die Falten Nord- und Oftwinde befchüger ift. Alle Zugwinde find zärtern Pflanzen fchädlich, weil da- durch die neugepflangten Stämme beftändig bewegt, die Wurzeln oft losgeriffen, und ältere Pflanzen Leicht gar abgebrochen werden. In Ermanglung einer nas tuͤrlichen Befchügung muß man den firengen Durchs zug der Luft durch hoch wachfende Bäume abzuhalten fuchen, womit die gefährliche Seiten eingefaßt werden. 2) Man muß die Natur derer anzupflanzenden Bäume undStauden einigermaßen kennen, und wiffen, ob fie urfprünglich an Bergen oder in Gründen, oder auch im Schatten hoher Bäume am beften wachfen 2 imgleichen wird einige Kenntnig von dem Erdreiche erfodert, welches ihrem Wachsthum am zuträglichs ſten ift, da einige einen ſteinigten, kieſichten, oder fandigen Grund; andere aber einen fchweren ferten oder leimigten Boden erfoderns Und nad diefem Unterfchiede muß man 3) bey und deffen erften Abhandlung gegebenen Anweifung ; damit man nicht etwa fi) durch das gute Erdreich verführen laffe, einen Plag zu bepflanzen, der billig leer bleiben ſollen; oder daß man nicht wegen des untauglichen Erdreichs einen Plaß ohnbepflanze liegen laffe, der fo einen Mifftand giebt; bepflanzt aber zu einer Zierde gereichen würde, Findet fich alsdenn ein Plaß, der nach der hier gegebenen Beichreibung fich zum Bepflanzen fchickt, ſo fucht man fich nicht allein die natürlichen Vortheile zu Nutze zu machen , fundern ihnen noch zu Hülfe zu fommen, und die Anlegung der Gänge nebft der übris gen Eintheilung darnad) einzurichten. Die daben zu beobachtende Negeln find im gt Stuͤck S. 10 u. f. gelehret worden. mE Zr —- Bäume und Stauden. 549 3) bey Anlegung einer Pflanzung eine folche Ges gend wählen, worin dergleichen Veränderungen ent» weder von Natur vorhanden find, oder wo, wenn die natürlichen Vortheile fehlen, felbige durch die Kunft zu erhalten fichen. So führe man z. €. in einer ebenen Gegend Hügel und Berge auf, und vers anlaßt zugleich Fleine Ihäler und Gründe. Dan bringt an einem Ort Schutt und Steine zufammen, an einem andern vermifcht man die ſchwere Erde mit - - Sand oder den fandigren Boden mit bindendem Erds reih. Man fammler ſich einen Vorrath von alter verfaulter Holzerde, um die magern Stellen damit zu verbeflern, und fo weiter, Die beſten Nachrichten von den vorerwähnten Eis genfhaften der Bäume findet man, was die Nord- americanifchen anberrift, in des Herrn Profeſſor Balms Reife nach dem nördlichen America ; wegen der übrigen kann man ſich in dem Miillerfchen Gärtner -Wörterbuche Raͤths erholen, Vieleicht ift es einigen $efern nicht unangenehm, wenn aus erftern einen Furzen Auszug hier einrücke, So wachſen z. E. a) In guter Erde die mehrſten americas nifhen Eichen, befonders die weifle Eiche, Quercus alba, die ſchwarze Kiche, Quer- eus nigra, Die fpanifche Eiche, Quercus Hifpanica, die Baſtanien⸗Eiche, Quercus Prinos. Ferner die fogenannte Weiſſe- oder Hickory⸗Wallnuͤſſe, Juglans alba, die ame⸗ ricanifihe Brombeerftauden, Rubus occi- dentalis & odoratus, die Aopfenbainbüche, Carpinus Ofrya, der Salat- oder Judas⸗ baum, Cercis Canadenfis, L. der Wachs, Mm 4 baum, | 550 Vom Anbau Nordamericaniſcher baum, Myricäcerifera, die ſtachlichte Ano⸗ na, Anona muricata, b) An naſſen quellihten Orten: der Kebensbeum, Thuya occidentalis, der rorbblübende Aborn, Acer subrum, der Aborn mir dem £fchenlaube, Acer wegun- . do, die Kiche mit dem Weidenblatt, Quer- eus Phellos, die Prinos oder Winterbeer⸗ ffaude, Prinos verticillatus, die Waſſerbu⸗ che, Platanus occidentalis, der Storarbaum, Liquidambar Pyracifiua , die americanifche Eller, Betula Alnus incana, der Bnopf—⸗ baum, Cephalantus occidentalis, die weifle Ulme, Ulmus Amerwana, die americaniz fbe Eſche, Fraxinus Americana, die Gift: eſche, Rhus vernix, die Jaubernußftaude, Hamamelis Virginiana, die americanifche Dettelpflaume r Diofpyros Virginiana , der wolriechende Apfelbaum, Pyrus coronaris, die weiffe Ceder, Cupreflus rbyosdes. 9 An trodnen Stellen, als auf alten Aeckern oder in Zaͤunen derglarteSumach, Rhus glaörum, der americanifche Sollun⸗ Det, Sambucus canadenfis, die americani- feben Weinranken, Vitis Labruſca, vulpina, arborea, der americanifche Schorendorn, Robinia pfeudoacacia, der Meufchreckenbaun, Gleditha zriacantbos, der Kifcherbaum, Nyfa, der Zürgel- oder Lotus- Baum, Celtis eceidentalis, der Zucker» Ahorn, Acer fa- ebarinum , der ſchwarze Wallnuß⸗Baum, Juglang nigra, der Seffefraß, Laurus Saf- ge der rotbe Maulbeerbaum, Morus rubra, Se "Bäume und Stauden. 551 rubra, die rothe Ceder, Juniperus Virginia- na, die Jerſey⸗ Subre, Pinus Virginiana , die Srantincenfe: Xubre, Pinus reda, Der Köffelbaum, Kalmia latifolia, welche letztere eigentlich an der Nordſeite der Berge ſtehet. 9 In den Wäldern: der americani— febe große Hagedorn N Cratzgus coccmeg, americanifche Miſpel mir Dfleumenblir- tern, Crarzgus crus galli, die americamifchen Arten von Bickbeeren, Vaccinii /pecies, der Giftbaum, Rhus radicaus, die Stechwin⸗ de, Smilax Jaurifalia, e) Saft in allem Erdreich: der ame- ricanifche Corneelfirfchenbaum, Cornus forida, der Tulpenbaum, Liriodendron Tulipifera , die Büfchelkirfehe, Prunus Vir- giniana, "4) Das befte Erdreich für die mehrften fremden Bäume und Stauden iftein friſch umgebrochener, wol umgearbeiteter und loder gemachter Anger. Sollte es demfelben an hinreichender Fruchbarkeit fehlen, fo muß diefelbe durch gut durchgebrannte Holz Gaffen: oder Teicherde erfeßt werden, Letztere befördert das Wachsthum der zärtern Pflanzen ungemein, ift aber ſolchen Pflangen ſchaͤdlich, welche die Naͤſſe nicht ver⸗ tragen koͤnnen. Friſcher Dünger von Thieren, und halb verfaulte Holgerde find gleich gefährlich zu gez brauchen, 5) Im ſchweren leimichten Boden iſt es nicht hin« ‚reichend, nur an dem Orte, too die Pflanze fichen fol, ein Loch zu graben, und daffelbe mit guter Erde auszufüllen. Deun wenn die Pflanze die gute Erde ' mit ihren Wurzeln eingenommen bat, fa bleibe fie, Mm s wie 4 552 Rom Anbau Nordamericanifher - wie ein im Kaften gepflanstes Gewaͤchs, im Wachs» thum zuruͤck, oder verdirbt wol gar nocheher von der Naͤſſe, welche fih in der Grube ſammlet und niche abziehen kann; denn der nicht umgerührte feim wird zulest fteinhart, und hindert, daß weder das Wafs fer noch die Wurzeln durchdringen fönnen, Ben Saubhölzern muß alfo die ganze Gegend mic untergegrabener guter Erde aufgelocert, junges Nas delholz aber auf Fleine Hügel gefegt werden, weil deſſen Wurzeln gern in der Oberfläche der Erde fort- laufen, 6) Ye dichter ein Ort aleich vom Anfang bepflanzt wird, defto weniger Gefahr hat man für die Gewaͤchſe im Winter zu beforgen, weil fie ſich einander beſchuͤz⸗ zen, und der Boden von dem abfallenden Laube gegen das ftarfe Eindringen des Froftes verwahrt wird *). Einzeln ftchende Pflanzen leiden allemal am erften Schaden. Nur dürfen fie auch nicht fo nahe bey eins ander gefeßt werden, daß man auf der andern Seite bes *) Es laſſe fih aber ja Niemand durch diefe Regel ver: führen, feine Pläge anfangs dichter zu bepflanzen, als oben ©. 65. gerathen worden. Ich habe in meinen ° = eignen Pfianzungen erfahren, daß viele Stauden, ;. €. Nuͤſſe, Duitten, Bergbollunder, Ellern, Berbe: rigen, Hainblihen, Söhlweiden, Fichten, Tannen, Epierfiauden, Attihbeeren, und dergleichen mehr, fih in wenig fahren fo umher ausbreiten, daß fie eis nen Bezirk von zwölf und mehrern Schuhen im Durch⸗ ſchnitt einnehmen, und alles umber unterdrüden oder wol gar erſticken, wenn man nicht die Borfiht ges braudt, faft wöchentlich aufzufchnateln und aufiuräus men, da man denn zwar oben Luft geben, aber noch nicht dem Laufe derer fi) weit ausbreitenden Aburzeln Einhalt thun fann. Baͤume und Stauden, 553 befürchten müfle, daß fie fich einander erfticfen, oder wenigftens im Wachsthum hindern möchten. 7) Einem Anfänger fällt oft zu Eoitbar, den zur Wildniß beſtimmten Ort gleich vom Anfang blos mit lauter feltenen oder fremden Bäumen und Stauden zu bepflanzen; alsdenn iſt die befie Methode, daß man diefe darin Anfangs fo weitläuftig verrneile, daß fie nach etwa fechs bis acht Jahren den Play allein füllen. Bleiben anfangs leere, dem Auge anftößig fallende Zwifebenräume, fo fann man dahin vor dag erfte einheimifches ftarflaubigtes Bufbwerf *) pflans zen. Man küre fih, dazu folche Pflanzen zu nehs men, deren Wurzeln weit umher Friechen, oder gar häufige Ausläufer treiben, alg die Kfpen, Populus tremula L. welche nachmals nicht wieder auszurots N. ; ‘ So wie nun die fremden Pflanzen fich weiter auss breiten, werden die zu Hülfe genonmene wilde Sa⸗ eben erft befchnitten, dann ftärfer geftußer, und, wenn endlich jene ſich einander berühren, gar wieder her» ausgenommen, 8) Die fremden Gewaͤchſe, welche bey uns na⸗ turaliſirt werden ſollen, halten leichter den Froſt aus, wenn die Pflanzen ſchon vier bis ſechs Jahr alt ſind, ehe ſie dahin gepflanzt werden, wo ſie bleiben ſollen. Man gehet daher am ſicherſten, wenn man neue zarte Pflanzen, von deren Dauer man nicht verſichert iſt, bis zu dieſem Alter in Toͤpfen oder kleinen Kaſten er⸗ ziehet, die im Winter leicht gegen die ſtrengſte Kaͤlte verwahrt werden koͤnnen. Dieſes iſt beſonders bey denen Sewaͤchſen noͤthig, welche ſich nicht gut ver⸗ pflan⸗ *) Oder lieber perennirende Pflanzen und Staudenge— wähle. ©. oben ©. 67. 554 Vom Anbau Nordamericanifcher pflanzen laffen, und deren Wurzeln nicht befchädiget werden dürfen, wie 5. E., die Cedern von Kiba- non, welche man fodann nur aus den Toͤpfen nebjt der daran hangenden Erde auspflanzt. Haͤrtere Pflan- zen fönnen in Baumfchulen erzogen werden, wo fie in den erftern Jahren mit weniger Mühe zu warten und leichter zu erfennen find, weil fie näher ben ein« ander ſtehen. 9) Wenn eine Probe mit einer Pflanze gemacht . werden fol, fo muß diefelbe nothwendig im Frühjahr ausgepflanzt werden, damit fie den ganzen Sommer hindurch bis zum nächften Winter Zeit genug habe, fib gehörig zu bewurzeln. Litte fie alsdenn auch vom _ Sroft Schaden, fo bleibt doch noch Hoffnung übrig, daß fie im folgenden Sommer wieder aus der Wurs gel ausfehlagen werde, zumal wenn die Pflanzen nad) der vorigen Regel ſchon etwas ftarf find, Aus die> fer Urfache fol man auch nicht mit Wegwerfung der verfroren zu ſeyn febeinenden Stämme zu vorcilig feyn, fondern den abgeftorbenen Stamm im Frühe jahr über der Erde abfchneiden und die Erde eiwas auflocern, da alsdenn noch einige wieder -aus der Wurzel ausfehlagen werden, 10) Eine gegen Mittag gerichtete abhängige gas ge tft den fremden Pflanzen im Winter am gefähre lichften, weil die Sonne bey hellem Froftwerter den daran hangenden Schnee um Mittag aufthauer, das gegen fie des Nachts mit Glateis überzogen werden.’ Wie fbädlich diefe öfrere Adwechfelung fen, hat manı in denen zwey harten Wintern von 1766 und 1767. an den Tarus- Pyramiden wahrnehmen fönnen, wel» che an den mehrften Orten eben auf der Mittagsfeite, fo weit fie von dee Sonne befchienen wurden, bis an den l — Baͤume und Stauden. 555 den Stamm verfroren, da die uͤbrigen Seiten gar feinen Schaden nahmen, ‚ır) Eben fo bemerft man auch, daß es fn bergigten Gegenden in den Gründen Fälter ift als auf den Anhöhen. Bey harten Wintern pflegen die Bäus me auf den Spisen der Berge cher Obſt zu behalten, wenn in denen, in Gründen belegenen, Gärten alle Blüte an den Bäumen verfrieret, Die Urfache davon iſt ohne Zweifel der in Thälern gewöhnlich weit ftär» fern Zugiuft zuzuſchreiben. 12) Solche Pflanzen, die ihrer Natur nach fpät freiben, müflen in eine wärmere Lage gepflanzt wer⸗ den, damit, fie früher als gewoͤhnlich ausfchlagen, und dag jährige Junge Holz noch vor dem Winter zur erforderlihen Neife Fomme. Das Holz, welches ‚ fpät im Herbft treibt, und alfo feine gehörige Härte nicht erhalt, „pflegt leicht zu verfrieren, wie man z. E. an der Bignonia razalpa, an den mehrften Arten von Sumach, an den Wallnuͤſſen und andern Baum» arten wahrnehmen kann. 13) Wer feine Plantage in freudigem Wachs, thum erhalten will, muß fie nothwendig in den erften Sahren vom Unkraut rein bewahren. Verſaͤumt man diefes vom Anfange, fo werden die jungen Pflanzen erftickt, oder fie wachfen nur Fümmerlich und werden mir Moos überzogen, oder gar im Unkraut erſtickt; den flärfern wird die Nahrung benommen, und e8 iſt nach einigen Fahren nicht möglich, das Unfraut ohne Befchädigung der Pflanzen wieder zu vertilgen. Kann man den ganzen Pfag nicht rein halten, fo muß doch die Erde um jeden Stamm jährlich ein paar mal auf ein bis zwey Schuh breit aufgelocfert, und. das 556 Vom Anbau Nordamericanifcher das Grag zurück geworfen, die entftandenen Vertie⸗ fungen aber mit frifcher Erde aufgefüller werden, Wird eine Plantage nach der vierten Regel auf einen bisher zu Anger gelegenen Boden angelegt, fo hat man bey einerachörigen Bearbeitung den Vor⸗ theil davon, daß diefelbe auf einige Fahre vom Uns kraut größtentheils rein bleibt. Es koͤmmt haupts fächlicy darauf an, daß man den Gras: und Unfrautg« faamen vor der Bearbeitung nicht reif werden laffe, und daß das fand im Sommer vorher umgebrochen werde, damit die Wurzeln erft bey der Sonnenhitze vertrocknen, und demnächft durch den Froſt und Schnee im Winter völlig verrotten, Die mürbe geroordenen Erdfehollen Fönnen fodann im Fruͤhjahr mit leichter Muͤhe rein ausgeegget Oder ausgeharket werden. Wenn die Pflanzen, wie Numro 6 angerathen iſt, etwas dichte geſetzt worden, ſo wird man, zumal wenn ſie erſt in einander gewachſen ſind, ſo leicht nicht zu befuͤrchten haben, daß das Unkraut darin Ueberhand nehme, indem der Boden eher beſchattet, und das Unkraut durch das abfallende Laub erſtickt wird. 14) Da aber im Anfange doch noch mehrere, Luft habende, ledige Stellen uͤbrig bleiben, welche das Unkraut einnimmt, ſo iſt ein Hauptvortheil, daß man in dem erften Herbſt nach geſchehener Vepflan= zung drey Zoll bis einen halben Fuß hoch Laub aus. dem Holze in die Plantage bringe. Man har hievon einen vielfachen Nugen zu erwarten; denn erftlich giebt es denen neu gepflanzten Sachen Schutz gegen den Froſt, und erwaͤrmt den Boden; zweytens ver⸗ treibt es das etwa hervorgekommene Unkraut; drit⸗ tens Bäume und Stauden. 557 tens verfchafft es die befte Nahrung für die Pflans jung, wenn es einige Zeit gelegen hat und zu Erde geworden iftz und endlich viertens erhält es den Erd» boden locfer, daß man das etwa darin auffommende Unfraut mit leichter Mühe ausziehen kann. Es ift deswegen auch gut, diefes Einbringen des Laubes jährs lich zu wiederholen, bis die angewachfene Pflanzen felbft diefen Vortheil verfchaffen. L 15) Bey dem Auspflanzen ift dahin zu fehen, daß Feine Pflanze die andere in der Folge zu fehr bes fihatte oder gar erſticke. Man muß deswegen wiſſen, wie hoch ohngefehr eine jede wachfe. In Ermanges lung eigener Erfahrung undanderer Nachrichten kann man fich in dem Milerfchen Gartenbuche Raths ers holen, welcher bemerfe hat, wie hoch ohngefehr jede Pflanze wachfe, wiewol ſolches große Ausnahme leis der, nachdem ein Baum an einem guten oder jchlechs ten Platz, oder in eine ihm gemäße lage gefegt wird. (Es ift auch davon im erften Stüd diefes Theils Nachricht gegeben worden.) I 16) Hauptfächlich ift diefe Kegel zu beobachten, wenn man immergrüne, und ſolche Bäume, die das Laub fallen laffen, durch einander pflanzet. Der Herr Duͤhamel und andere rathen, diefelben von einander abzufondern, und von jeden befonder: Pflan- jungen anzulegen. Hiedurch verliehre aber das Ans fehen von beyden, und -die Plantage von Laubholz behält im Winter gar Feine Annehmlichkeit. Beyde koͤnnen auch ohne Schaden verbunden werden, wenn man nur die am höchften wachfende Tarınen und Fuh⸗ zen zurück läßt, oder darauf fieht, daß hochwachſen⸗ des Nadelholz gegen die Nordfeite zu fteben fomme, und Feine Pflanzen daneben gefet werden, die von den 558 Vom Anbau Nordamericanifcher den abfallenden Nadeln Schaden leiden. In gro⸗ fen Pflanzungen fann man auch hin und wieder Flei- ‘ne Pläge mit lauter immergrünen Sachen bepflans zen, welches eine gut in das Auge fallende Abwech⸗ felung macht. h 17) -Da in den Plantagen oder Luſthoͤlzern Ges wächfe aus wärmern Ländern an die hiefige rauhere Gegend gewöhnet werden, fo kann man nicht verlan gen, daß diefelben gleich in den erfien Jahren ohne - alle Bederfung aushalten ſollen. Damit man aber auch nicht zu zärtlich mie Ihnen umgehe, und fie das durch verderbe, fo muß man nach dem Baterlande | jeder Pflanze ihre Wartung beurtheilen. Eine in den | öftlichen Provinzen von Nordamerica urfprünglich wachfende Pflanze läße fich ohne viele Sorgfalt an -unfer Elima g:wöhnen, weil die dortige Witterung der hiefigen nahe koͤmmt, indem auch dort, mac dem Zeugniß des Herten Aalıns, im May noch ftar» fe Nachtfröfte einfallen. Doch giebt es auch unter den nordamericanifchen Bäumen und Stauden einige, als Diofpyros, Bignonia Catalpa, Anona?rrloda , die zärtlicher find, Als viele ſuͤdcaroliniſche Gemächfe, welches der ſchwammigtern Holzart vornemlich zuzu⸗ ſchreiben ift. * A; ; Der Ritter von Linne fowol als Miller fühs ven bey jeder Pflanze derfelben Barerland an, welche nachzufchlagen find. un ‚ Man muß alfo die zärtern Gemwächfe anders behans deln, als ſolche, die aus fältern Gegenden Eommen, oder ein fefteres Holz machen, Bey diefen ift hinreis chend, wenn fie in den erften Winrern ober fo lange, bis die Pflanzen feft gewurzele und erhärter find, an der Wurzel mit Laub, vermoderten Sagefpänen, oder durch» 4 Bäume und Stauden. 559 ‚burchgebrannter Gerberlohe bedeckt, und allenfalls noch im erften Jahre am Stamm mit Stroh bebuns den werden, Jene etwas zärtere müffen auſſe reiner guten Bedek⸗ kung an der Wurzel auch noch am Stamm mit trockenem taubeu, Stroh bebunden oder mit Strohmatten beflei- der werden. Nachdem die Pflanzen allmäpl: g ſtaͤrker u. haͤrter werden, wird ihnen immer weniger Bedeckung gegeben, bis man ſie endlich, wenn man merfer, daß fie gegen dieKälte unempfindlich find, mie die einhetmifchen, obne weitere Beyhülfe ihrem Schickſale überläßt *). Bey fremden Nadelhoͤlzern, welche das Bebin⸗ den nicht gut vertragen, iſt die beſte Bedeckung, daß man den Boden um den Stamm herum mit abges follenen Nadeln aus einem Tannen: oder Zuhrenholze ein Paar Zoll hoch bedecke; in deren Ermangelung kann kurzes Stroh genommen werden. Oben her kann man fie in dem erften Jahr mit Tannen: oder Fichtenzweigen bedecken, welche auf hölzern Bögen ruhen, die man ins Kreuz über die Pflanze fpanner. Man macht auch wol um die zärteften Pflanzen, ‚als Magnolia, hölzerne Kaften, welche unten herum mit langem Mift oder Marten bedecft, und oben mit einer fchräg gegen Mittag gerichteten Fenſterthuͤr ver- fehen werden, damit man den Pflangen bey gelinder Witterung Luft geben fönne. | Bey dem zur Bedecfung zu neßmenden Stroh ift barauf zu fehen, daß in demfelben fein Saamen mehr . —— (9; ale Aehren müffen deswegen vorher, fo ker Bäume, welche aber von Jugend auf an Bedeckungen gewohnt find, empfinden leichter die Kälte als andre von Anfange an mehr erhärteten fyrer Theil. ꝛies St. Mn 560 Ben Anbau Nordamericanifcher fo viel thunlich, abgefchnitten oder mit einem Beil abgehauen werden, weil fonft die Mänfe durch das Korn noch mehr herben gelockt werden, die fich ohnes dem fchon gerne unter der Bedeckung verfammlen. Man muß deswegen im Winferdann und warn dar⸗ nach fehen, und diefes Ungeziefer, fo wie auch die Maulwürfe, abzuhalten fuchen, 18) Bey einfallender gelinderer Witterung muß den Pflanzen zu Zeiten friſche Luft gegeben werden, damit die in das Stroh eingedrungene Naͤſſe wieder abtrocknen koͤnne. Dabey ift aber nicht zu verfäus men, daß man fie, wenn man befürchtet, daß bie Witterung ſich ändern folte, ja zeitig genug wieder bedecfe; weil fie fonft, nachdem fie durch die Bedek⸗ Fung verzärtelt find, leicht in einer Falten Nacht gänz- lich hingerichtet werden, zumal wenn es im Frübjahe geſchieht, da fie fhon anfangen zwrreiben. Ein ges tinger Froſt oder ftarfer Wind kann alsdenn Pflans zen verderben, welche man glücklich gegen die PR ſten Sröfte im Winter befchügt hat.» Um zu verhüten, daß die Naͤſſe nicht zu fehr in die Befleidung eindringen koͤnne, muß auffenhrum an den Stämmen langes Stroh und zwar in der Laͤnge gebunden werden, an weldyem die Feuchtigkei⸗ ten eher abziehen. 19) Sollte ein Bepflangrer Ort fo niedrig liegen, daß fih im Winter Waffer dafelbft ſammlete und fieo ben bliebe, fo muß ſolches durch Graben forgfältig abgeleitet werden; weil: fonft. die Wurgeln junger Pflangen leicht davon in Fäulniß gerathen. Fallen hingegen trockne Sommer ein, fo darf das Degieffen «bey. Eleinen Pflanzen eben wenig verfäumt werden, bis fich die atter Wurzeln erſt — heben: ie Bäume und Stauden. 561 Die Nr, 12 angerarhene Bedeckung mit Laub ſchuͤtzt die Pflanzen auch im Sommer gegen die Sonnenhige, ‚oder man legt um die Wurzeln umgekehrte Grasfoden. 20) Wenn man in der Folge bemerft, daß ein gefegrer Stamm nicht fo friſch wächft, wie man von ihm nach feiner Natur erwarten Fönnte, vornemlich 2) wenn er nur ſchwache unvollfommene Schüffe ‚ treibt; oder b) wenn die Blätter Flein, Fraus, und unvolls foinmen bleiben, oder welf werden. c) Wenn die Blätter nicht die rechte dunkle Fars be haben, fondern röthlich oder gelb find. + d) Wenn ein Baum zu unrechter Jahrszeit eine Menge unvollfommener Blumen treibt, da er fonft kuͤmmerlich ift, und wenig oder gar Fein junges Holz gemacht hat. e) Wenn fich an oder unter den Blättern vieler Mehlthau, Aphides, Zinn. ſammlet. f) Wenn an dem Stamm viele Schorfmoofe oder Slechten, Lichenes L. wachfen *), So fann man gemeiniglich ſchlieſſen, daß ein fols cher Stamm Fchler an der Wurzel habe; Es ift als- denn am ficherften, daß man im Frühjahr die Erde a den Wurzeln Mami losgrabe, und unterfuche, 04, ,,. 1) ob *) Wenn ſich viele Schorfmoofe, oder auch ordentliche gruͤne Moofe Mufci-L. oder Flein Ungeziefer auf der \ Sorke eines Baums erzeuget, fo ift es gemeiniglich eben jo, als wenn das Vieh Läufeerhält, ein Merb mahl von verdorbenen Säften, und von einer inner: lichen Krankheit. Wenn ein Obftbaum ſtark mit Mooſen überzogen wird, fo wird er entweder Schas I den an der Wurzel haben, oder aber inwendig im Stamm faul oder trocken ſeyn. 562 Vom Anbau Nordamericanifcher 1) ob der Stamm etwa zu tief geſetzt worden, wodurch die Wurzeln erſticken? DDr 2) wenn der Grund feucht ift, ob die Wurzeln vieleicht febon im Waffer ftehen und anfaulen ? Oder 3) ob der vorhin in einem Topf erzogene Stamm daraus-fofort in die Erde gefegt worden, ohne die Wurzeln, welche fih im Topfe umher angelegt hat- ten, zu befchneiden, die fi alsdenn nicht leicht weis ter ausbreiten und auch die übrigen erftifen? Einen ° auf diefe Art verpflanzten Stamm kann man oft nad) mehreren Jahren noch. one Wiederftand aus der Er- de, wie aus einem Topfe herauszichen. Oder 4) ob bey dem Verpflangen die Erde nicht genau genug an die Wurzeln gebracht worden? da fich denn in den Hölungen, worin ſich Waffer oder auch nur Luft aufhält, ein weiffer Schimmel an die Wurzeln feget, worauf diefe bald anfangen zu verfaulen oder zu vertrocknen; Oder 5) ob bey dem Einpflanzen ein grüner Raſen oder altes Holz an die Wurzel geworfen worden, welches in Fäulung geraͤth, viel Waſſer einſaugt und die Faͤulniß den Wurzeln mittheilt? Oder Der fih .. 7) gar Erdmäufe unter den Wurzeln eingeniftee haben, welche diefelben nicht allein abfchälen, fons ‚dern ſie fogar, wenn fie Arms Diefe haben, völlig ‚abnagen und feine neue Wurzeln auffommen laffen 2 6) ob ein Maulwurf die Wurzeln hohl gemacht? In allen dieſen Fälen ift dag ficherfte Mittel, dog man den Baum umpflange, und den Fehler zu ‚verbeffern ſuche. Am fehlimften ift der. letztere Fall, wenn fich nemlich Erd, oder Hamfter, Mäufe in der Pflanzung aufhalten, welche in Furzer Zeit großen Scha-⸗ Bäume und Stauden, 563 Schaden anrichten fönnen; Es ift alfo fehr anguras ‚ then, daß man gleich Anfangs, wenn man fie vero merft, darauf bedacht. fey, fie wegzufangen. Diefes wären ohngefehr die vornehmften Regeln, welche bey Anziehung fremder Baͤume und Stauden zu beobachten find, wenn man von einem guten Ers folg feiner Arbeit verſichert ſeyn will, Ich wil nuns mehro noch die vornchmften fremden Pflanzen anzeie . gen, welche fi) auf die vorbefchriebene Weife bey uns naturalifiven laffen, und bereits die Probe aus⸗ gehalten haben. Folgendes Verzeichniß davon bes zieht ſich auf die im erften Stuͤck des fünften Theils vom Hausvater davon mitgerheilte ausführliche Bes ſchreibung *). H *) Dies gegenwärtige Berzeichniß Fann dazu dienen, daß Gartenfreunde gleich überfehen Fonnen , welche unter denen befchriebenen fremden Bäumen: be$ uns als Plautagebäume zu betrachten, und in Luftwälder zu verpflanzen find, da folhe im erften Stuͤcke mit de; nen einheimifchen vermifcht, auch dafelbft verfchiede: ne weichlige Stauden mit angeführt find. Ich habe übrigens ſchon im erften Ste ©. 50. gewarnet, daß Niemand fih einbilden- möge, unter denen hier angeführten vier Hundert Arten von frem: den Bäumer oder Varietäten folche zu finden, welche ihres befondern Nutzens wegen ſich vorzüglic vor un: fere einheimifchen empfehlen und ſolche vertreiben Fönnten, — Was machte man nicht vor einigen Jahren vor Aufhebens von dein Nutzen des Italiaͤniſchen Pappel—⸗ baums, und jetzt, nachdem fo viele Liebhaber verge: bene Koften an deffen Anpflanzung gewendet haben, gefteht Mr. Defpommier, dans l'art de s’enrichir prom- tement, daß die gemeine Pappel weit vorzuziehen ey, da fie ein gutes feſtes, zum Bauen dienliches, Holz gebe; die Italiaͤniſche hingegen zwar etwas ge: ſchwinder wachſe, are nur lofes Hol; babe, i 03 564 Bom Anbau Nordamericanifcher I. I b Acer pfeudoplatanus variegarum. platanoides variegatum. monfpeflulanum, creticum. rubrum. faccharinum. - negundo. _ , penfyluanicum, b Aefculus hippocaftanum varieg. — Pauia. + b 537 — flore albo. f IV. Amorpha. + V. J = D = \D dont PTR o* I Amygdalus communis. #_ 3 — pumila. + 4 — nana. $ — Perſica flore pleno. * - VMI I _Andromeda mariana. 2 — paniculata. 3 — calyculata. 4 1 — racemoſa. Xl. I Aralia ſpinoſa. + XVII. 2 Azalea nudiflora. . 2 — vifcofa. XXl. I Berberis vulgaris. XXI. 2 Berula lenta. 3 — nigra — nana. — brußeri. XXIII. I b B. Alnus variegata; 2 — — incam. 3 = — americana. XXIV. 1 Bignonia radieans. # — b — minor coccinea. * 6 — capreolata. + 8 — _ catalpa. * XXV, ı — ſuffructicoſa. 2 — anguſtifolia. 3 — arborefcens. m 5 Bäume und Stauden. — _ orientalis. Caflia marilandica. XXXIV. I Ceanothus americanus, XXXV. I Celaftrus bullarus. - — Tfeandens. XXXVI. ı Celtis auftralis. + 2. — orientalis. # 3 — occidentalis, XXXVIL I Cephalanthus. XL. I Cercis filiquaftrum. # 2 — canadenfis. + XLH. I Chionanthus virginica, I I 2 3 — virginica. 4 2 — betulus variegata. oſtrys. XLIV. 2- Clematis viticella & varietates. 3 — viorna. . 6 — virginiea. I 0 — imegrifolia. XLVI. I ‘Clethra alnifolia. XLVII. I Colutea arborefcens. # 3 — «ccrientalis. 4 — iſtia. L. I b Cornus ſanguinea variegata. ‘ 2 — florida. 3 — foemina. 4 — alba. — _ cıirrifolia, 7 —- candidifima. * 8b — mafcula variegatıy LI. 1 Coronilla Emerus, + -b— — minor, # LI. 2 Corylus arborefcens. 3 —- colurna. LI. ı b Crategus oxyacantha fl. pleno. -c — biflora. 3 — — caroliniana, 4 — torminalis. 18 2 j ”n4 565 5 Cra- % 566 Dom Anbau Nordamericaniſcher 5Cratægus aria. c — viburnifolia. d — alpina, Coccinea. — cornifolia. crus galli. viridis. tomentoſa. lucida. vnıiflora. Do I a | Io II LIV. 4 Cupreflus thyoides. | F — diſticha. + LVI. C —— Laburnum. * 2 alpinus. nigricans. feflilifolius. hirfutus. auftriacus. fhpinus. Dapbne mezereum & var. — Laureola. — alpina. R — , cneorum. LX. Diofpyros virginiana. * LXIII. Elæagnus anguftifolia. LXV. Ephedra diftachia. + —- monoftachia. * 3 4 5 6 8 LVII. ı 2 $ LXIX, & Evonymus europzus & var. — latifolius. — pannonicus. — americanus. LXXI. I c Fagus ſyluatica atrorubens. —d — americana. LXXII. I Frans Caftanea. + — variegata. + 2 — — pumila. LXXIV. Ib Fraxinus excelſior variegata. 2 — arnus. 3 Fraxi- | | Baͤume und Stauden. "3 Fraxinus rotundifolia. 4 — americana. — nouz anglie. 5 LXXVI. $ Genifta hifpanica. + 10 — fagitralis: + ERXVIN. — Cleditſia triacanthos. * — acanthos. + LXXX. —— frutefcens. + LXXXV. Hamamelis virginica. - -LXXXVL I Hedera helix variegata. 2 — quinquefolia. XCI. 1 Hibifeus fyriacus. XCII. I Hippophae rhamnoides. 2 — canadenſis. XCV. I Hydrangza arboreſcens. XcVl. 4 Hypericum androfemum. — hircinum. > — canarienſe. 4 — aſcyrum. > 5 — monogynum. 8 Kalmıanum. XCVIH. ı — officinale. 3 — humile. + — rg C. I Ilex aquifolium (7 variet. -b— — _echinata. + 2 —- caroliniana, CI. I Ikea virginiana. CI, 2 Juglans nigra. 3 — oblonga. 4 — alba. 5. — gZlabra. 6 — ouat. CII. 2 Juniperus fuecica, — virginiana. 4 — - caroliniana, 7 — coxycedrus. 13 0 — fabina. cw. I Kalmia latifolia. + 2 — anguftifolia. # ne: Rn 5 567 568 Son Anbau Nordemericadiſcher CVII. 3 Laurus benzoin. 4 — faflafras. + CIX. ı b Liguftrum ** variegatum. 2 — italicum. CX. I Liquidambar ftyraciflua. + CXI. I Liriodendrum wlipifera. CXI. I b Lonicera Periclymenum germanicum folüis finuatis. 3 — 3b — caprifolium. femiperuirens. + americanum, p rl ü $ CXIII. 2 Lonicera alpigena. 3 —- coerulea. 4 — nigra. 5 — tartarica. 6 — pyrenaica. I Lonicera Symphoricarpos. 2 — _ Dieruilla, 4 — _ marilandica. I CXIV. CXVII. Lycium europzum. CXIX. Magnolia glauca. * CXXI. I Menifpermum canadenfe. — — carolinianum. CXXIII. 1 Meſpilus germanica. +. Ib — — fine oficulis. # 2 — _ Pyracantha. 3 — Amelanchier. 3b — — americama. 4 — _ canadenfis. F — arbutifolia. 6 — virginiana. 7 — crientalis. 8 — chamemeſpilus. 9 — cotoneaſtet. 23 — — fiuftu.nigro. EXXIV. I Morus nigra. a2 — alba. 3 Morus — folis var, » CXXVIIL. I CXXIX. 2 CKKX. I 2 3 CXXRV. I CXXXVI. I 2 CXXXIX. 2 2 6 8 9 ‚Io II 12 13 14 Baͤume und Stauden. Mt Morus rubra. papyrifera. # Myrica cerifera. + carolinienfis. # Nitraria Scoberi. + Nyſſa aquatica. Olea americana. Ononis fruticoſa. — tridentata. criſpa. Periploca græca. + Philadelphus coronarius. — nanus. Pinus ——— rubra. tartarica. montana. virginiana. maritima. * teda. # rigida. + echinata. # paluftris. * cembra. ftrobus. CXL. 1 Pinus Abies alba. CXLI. ee NAD ' -CXLI, ı | a er Hm Pinus c -— Pe — canadenlfis. — mariana. —— laxa. — acutiſſima. Larix. — nigra. — fibirica, 4 — cedrus. Platanus orientalis. # occidentalis, hifpanicus, * 569 CXLV. 570 Vom Anbau Nordamericanifcher CXLV. ıb —— nigra italica, CXLVI. CXVII. CXLIX. CL. CLI. CLII. CLIV. CLV. CLVI. 2 3 4 5 6 I I I 3 4 5 I 2 I 2 3 4 F I 2 3 4 5 6 I 2 2 I 2 1 2 3 I 2 3 1 3 alba. —- major. - — _ tremula foliis amplioribus. — heterophylla. * — balfamifera. Potentilla fruticofa. Prinos verticillatus. Prunus domeftica & varier. 3 — infititia. » — pumila. —- virginiana. Prunus armeniaca variegata. — — irica. Prunus Cerafus auium d7 variet. — — vulsaris & variet. — — auſtera. — — \ pumila. — — mabhaleb. Prunus Padus auium. — — rbra. — — virginiana. — — canadenfis. — — Laurocerafus, — — Infianica. Prelea trıfoliara, — pentaphylia, Punica nana. + Pyrus communis (7 variet. — irregularis. Pyrus malus fylueftris & varier.ı — — coronaria. — — baccata. Pyrus cydonia maliformia. — — . oblonga. — — _ Jufitanica. Quercus foemina variegata. —- rubra. 4 Quer- Baume und Stauden. Quercus prinos. nigra. alba. # marilandica. paluftris. # carolinienfis. coccinea. phellos. + cerris. + ilex. + - virginiana. * CLIX. I Rhamnus catharticus. 2 —- infeltorius. — faxatilis. — alpinus. 4 $ 6 7 - CLX. CLXU. 1 Rhamnus Paliurus. CbLXIII. 3 8 2 3 1 1 2 4 CLXV. I Rhus coriaria. 2 — typhinum. 3 — glabrum. + 4 — carolinianum. 6 — copallinum. 8 cotinus, 2 7 I CLXVI. CLXVII. ı 2 — albinum. 3b — nigrum variegat. 4 — americanum. cuxvill. 2 Ribes groſſularia hirſuta. 4 — oxycanthoides. cuxtx. ı Robinia pſeudoacacia. 2 — ' echinata. + E33 Rhamnus frangula latifolia. — — rotundifolia. Rhododendrum: hirfutum. — ferrugineum. — Toxicodendrum pubeſcens. # — — radicans. — == vernix. + Ribes rubrum & varies. -— 571 3 Ro- s72 Vom Anbau Nrordamericanifcher 3 4 S 6 CLXX. 3 4 5 6 7 8 x CLXXIII. I 2 3 Robinia hifpida. & — caraganna, _ — frutefeens, - — preme⸗ Roſa eglanteria. villoſa. inermis. moſchata. alba. ſcandens. ſemperuirens. foecundiflima, caroliniana. ' virginiana. pimpinellifolias repens. hifpida. cinmmomet beigica. damafcena. incarnata. prouineialis, mufcofa. centifolia, gallica. francofurtana. pendulina, lutea, \ — . multiplex. punicea. JEHENEEEEEEBEEHEREEEEHEEE Rubus fruticofus & varier. 8glaber. occidentalis. odoratus. idæus. / Rufcus aculeatus, — hypophyllum. * — hyposgloſſum. *p CLXXV. — m — - Bäume und Stauden, CLXXV. 3 Salix vitellina. 4 — pentandra. — viminalis. 16 — incubacea. — ſauſca. 33 — babylonica. + FNn, I b Sambucus nigra variegata. 1d — racemoſa. — hn.ciniata. — canadenſis. Solanum dulcamara (7 variet. CLXXXVI. CLXXXVII. Sorbus aucuparia variegata. — domeſtica. — minor. — hybrida. Spartium junceum. — radiarum. + — purgans. * Spirza falicifolia. SRH“ — — CLXXXVII. F Be ri un. — Rn CLXXXIX — tomentofa. — hypericifolia, — opulifolia. — chamedrifolü. —- crenata forbifolia. Staphylea pinnata. — trifolia. Stewartia malacodendron. Syringa vulgaris & variet. — perlica & variet. Tamarix germanica. # CXCI. cxcu. J CXCIV. cxcvui. CXCVII. CCI. Taxus baccara. Thuja occidentalis. — _orientalis. Tilia europza variegata. — americana, — caroliniana. CCIV. ur — — fructu viridi, alba. a 573 CCVIE 4‘ 574 Vom Anbau Nordamerican. Bäumer. CCVII. ı Viburnum lantanık: 2b — o6pulus variegatum. 2c — — roſeum. 3 — dentatum. 4 — prupifolium. 5 — americanum. 6 — _ nudum. 9 — acerifolium. - 10 — caſſinoides. # 5 CCVIII. Vinca minor & variet. % 2 — major (7 variet. CCXI. I Vitis vinifera & varier. * 2 — laciniofa, 3 — kbrufea. 4 — vulpina. . CCXII. I Ulex europzus. * CCXII. 1 Ulmus campeftris. 3b — fatiua variegara. 4 b — . glabra variegata, $ — hollandica. 7 — minor. 8 — americana. CCXV. I Zanthoxylum claua herculis. — 2 — americanum. Anmerk. Die mit + bezeichnete haben bey dem fpäten, ſtar⸗ fen und anhaltenden Froft, auch daben gefallenen tiefen Schnee im Anfange des Fruͤhjahrs 1770 am mehrften gelitten, und find zum Theil ganz verfro— ‚ren, da fie andre ſtarke Winter ausgehalten haben. VL v1. en Gottlieb Jatobi Abhandlung von allen bisher bekannt gewordenen J "Arten, die Bäume zu vermehren. Eine Preisſchrift. str Theil. 2tes St, Do * RR N a Hos natura modos primum dedit; his” | genus omne Syluarum fruticumgue viret, nemorum- que facrorum, 0%. Sunt di quos nl via fibi repperit vfus, Virgil, Georg. IL Vorbericht. En dem erften Theile dieſes Werks habe ich eine 2, Premie von zwoͤlf Dukaten darauf gefegt, wer einen Unterricht einfiefern würde, wie Pflanzſchulen von Bäumen anzulegen find, und eine Anweifung von allen bisher bekannt gewordenen Arten, Bäume zu vermehren oder zu veredien, Der Verfaſſer der folgenden Abhandlung ift das durch bewogen worden, feine fchon vorhin angeftellte mannigfaltige Verſuche mit mehrerer Aufinerkfamfeie zu wiederholen, zu verdoppeln, zu verändern; Dasjes nige, was andere darüber gefchrieben haben, nachzus lefen ; -den Erfolg von feinen Verſuchen und die darz aus gezogenen Schlüfje anzumerken, und nach dieſem allen endlich den gegenwaͤrtigen Aufſatz zu entwerfen, der mit vollig den Darauf gefegten Preis zu verdier nen gefchienen hat. ä Der Verfaſſer wird entfehuldigen, daß ich in ſei⸗ ner Abweſenheit ein paar Stellen, welche mir eineCin- ſchraͤnkung anzunehmen, oder ſchon vorhin angemerkt zu ſeyn fihienen, abgekuͤrzet; auch dagegen meine eigne Erfahrungen in Anmerkungen beygefüget; anben ei⸗ \ nigevon feinen Saͤtzen in Zweifel gezonen, andere befs -fer erläutert, von andere nod) neue Beweiſe benge- bracht, und überhaupt Dadurch die ganze Theorie von der Bermehrung inein größers Licht zu feßen, und die dabey zu beobachtende Handgriffe deutlicher, als bis⸗ ber gefchehen, zumachen mic) bemühet habe. - Man kommt der Wahrheit amnäneften, wenn | man zwo entgegen gefekte Meynungen zugleich vor Augen hat, und beyde gegen einander vergleichen, auch darnach die Berfüche verandern und weiter nachfor⸗ ſchen kann. | u— Oo 2 Faſt 578 Vorbericht. Faft zu gleicher Zeit mit mir feßte die Akademie zu Bourdeaur gleichtalls einen Preis Darauf, wer am beften das Pfropfen lehren würde, Sie hat ihren Preis noch eher an Mr. Cabanis zugetheilt, deffen Dif- fertation fur la grefle bereits im Jahr 1769 gedruckt worden. Wer aber jeine Abhandlung mit der gegen⸗ wärtigen vergleichet, wird hoffentlich ſich nicht lange bedenfen,diefer gar große Vorzuͤge zuzugeftehen. Der Berfaffer von diefer hat wenigftens aus jener nichts entlehnet, weil er fie noch nicht geſehen hat; Ich ſelber fenne fie nur aus dem Journal oeconomique d’Aout 1769. P-339- —— 7— In dem Hannoverſchen Magazinvon 1770 Nr. 4ı und 43. haben wir auch einen Aufſatz uͤber die Ans | legung, Wartung, und Erhaltung eines Obftgarteng gelefen , welcher ginige zwar befannte aber nuͤtzliche Regeln enthält. Rah, 4 Den deutlichften Unterricht habe ich in einem jetzo in London Stuͤckweiſe in groß Folio herauskommen den neuen Foftbaren Gartenbuche a complete Body of Planting and Gardening by William Hanbury gefunden, Ich fuͤrchte mich, daß für die mehreften meiner Les fer werde zu viel von einer Materie gefagt haben, wel⸗ che die allerwenigften ihrer Aufmerkfamfeit wurdig halten. Sch habe aberdoch geglaubt, daß es der Muͤ⸗ be werth fey, zum Beſten aller Gärtner die Theorie von der Vermehrung der Pflanzen, welche in F mehrſten Gartenbuͤchern nur obenbin abaehande wird, und wovon die wenigften Gartner die rechten Gruͤnde anzugeben wiffen, inForm einer Wiſſenſchaft im Zufammenbange vorzutragen, und die vechten Handgriffe zu zeigen. Mi. } | Einer | * Einleitung, & Ye bisher befannt gewordene Arten, die Bäume zu vermehren, lafjen ſich überhaupt in nerürs liche un» ünftliche eintheilen. Zu den erſtern ges hoͤret eigeutlich nur die Vermehrung durch den Saas men. Es ift zwar befannt, daß einige Arten von ' Dä men und Stauden durch Nusläufer aus der Wurs zel ſich verviclfältigen; diefe löfen fi aber nit von felbften von dem Mutterſtamm ab, und machen alfo ohne unfere Huͤlfe Feine vor fih beftehende Bäume-*) aus; es wird daher diefe Vermehrungsart mit mehs term Rechte mit zu den Fünftlichen gezäslee. Diefe leiden wieder zwo Abtheilungen;. die erite begreift diejenigen Fünftliben VBermihrungsarten, wodurch man aus einem Stüce des zu vermehrenden Baums allein einen befondern Daum gleicher Art zu erhalten ſucht; nemlich die Vermehrungen durch eingepflanzte Zweige oder Reiſer, durch Blaͤtter und Wurzeln. Die zwote Klaſſe enthaͤlt diejenigen kuͤnſtlien Vermehrungen, wodurch man ein Reis oder einen Knoſpen des guten Baums mit einem andern leichter ‚ anzufhaffenden Stamm, oder einer fremden Wurs | zi verbindet **). Alle hieher gehörige Bermehrungs- arten werden unter der allgemeinen Benennung des ı Pfropfens, The Grafing, La Greffe, begriffen; | diefes wird fodann wieder in das eigentliche Pfro— pfen; das Abfaugen; und das Okuliren einge- ehefet, 00 3 Von — — 580 Bon Vermehrung der Baume, Bon einem jeden foll nach diefer voransgefekten Eintheilung befonders gehandelt werden. *) Unter den Pflanzen giebt es viele, welche an der Wur ⸗ zel_ oder auh am Stamm neue Knollen bilden und abftogen, wodruch die Pflanze vermehrt und fortges pflanzt wird; z. E. alleZwiebelgewächfe, Hyacinthen, Zulipanen, Narciffen, Knoblauch, Charlotten Allium fehoenodoprafum, Ervapfel Solanum tuberofum , und viele andere; Unter den Bäumen ift mir aber fein eins ziger befannt, der auf eine ähnliche Weife ohne Hülfe fich vermehrte, wenn gleich viele eine unzählbare Men: | ge Drut aus der Wurzel treiben, alle Nebenſchuͤſſe bangen aber mit dem Hauptſtamm zufammen, wie man bey Himbeeren, Berberigen, Sumad und an: dern wahrnehmen Fann.- Es ift eine der merfwärdigften Erfahrungen in der Natur, daß ein wilder Baum, wenn ein fremdes Auge daran gefeßt wird, feine ganze Natur ableget; Alle in der ganzen Peripherie eines ziemlich dicken milden Stammes auffteigende Säfte ziehen fich nad) dem ein: jigen Puncte, wo ein fremdes Ange angefegt ift, und indem fie durch deſſen kaum merkliche Saftgefäße paſ⸗ firen, verlieren fie gänzlich die ihrer Stammwurzel eigne Natur, nehmen die des Auges an, und wachfen in einen ganz fremden Baum aus, der oft mit der frems den Wurzel wenig Aehnlichkeit hat, 5. E. bey Weiss dorn und Birn, und der fich jodann hundert und mehr Jahre erhält, wenn unterdeffen die Wurzel noch Schuͤſſe von ihrer Art austreibt. Die Erklaͤrung davon gehört in die Naturlehre. Erſte | 581 N ———— a Zt Erſte Abtheilung. Von der Vermehrung der Baͤume durch Saamen. $. Ir ie e Erziehung der Bäume und Stauden aus dem Saamen ift der natuͤrlichſte Weg zu derfelden Vermehrung, und verdient in gemwiffer Abſicht vor allen Fünftlihen Bermehrungsarten den Vorzug. Ein. aus Saamen ergogener Stamm wächft ger rader und gefchwinder, hat geſundere und reinere Wurzeln, — daher auch in der Folge einen dauerhaftern Baum abgeben, als ein anderer, der durch eines derer kuͤnſtlichen Vermehrungẽmittel ers zeuget worden. Denn bey diefen muß ein Baum ges meiniglich in der Jugend harte Verwuadungen aus⸗ ſtehen, welche bey den Pflanzen, eben als bey den Thieren, eine Hinderniß im Wachsthum find, und felten ohne widrige Folgen bleiben. Hat man alfo bey Anpflanzung einer Gattung von Bäumen feine Abſicht auf ihr ſchoͤnes Anfehen oder die Nutzbarkeit des Holzes gerichtet, fo wird dieſelbe durch junge aus Saamen erzogene Pflanzen am ſicherſten erreicht wers den; Es find diefelben deromegen, wenn man die Wahl har, zu Plantage Bäumen vorzüglich auszus * Aufferdem hat die Vermehrung der Bäume urch den Saamen folgende Bortheile; erftlich, daß fie mit der wenigften Mühe und den gerinaften Softın verknuͤpft iſt, — bey großen ange 04 . 582 Don der Vermehrung der Bäume in Wäldern nur allein anzuwenden ftehet; sweptens,), kann man gefchwinder zu einer größern Menge von Stämmen gerathen; und drittens hat man oft Hoffe nung, dadurch neue Arten *), wenigftens neue Abän- , derungen und Spielarten. zu erhalten. So haben wir derfelben die vielerley Aepfel, Birnen und andere Obftforten zuverdanfen, melde urfprünglich ale von denen, nod in unfern Wäldern vorhandenen, wil⸗ den Sorten abſtammen. —— — $. 2. *) Man hat nod) Fein Erempel, daß aus Saamen eine ganz neue Art oder Species entfianden wäre, welche ſich fortgepflanzt hätte. Es gehört vielmehr unter die MWundermwerfe der Natur, daß fo viele Millionen Saa; menförner,, welche zum Theil gar klein find, und ei nen kaum fihtbaren Keimen ba durch mehrere tauſend Fahre, ohne die geringfte Abänderung, die nemliche Art fortpflanzen, fo. daß alle und jede der Fleinften Theile daran ein Fahr eben fo wie das ande re gebildet werden; Und wiederum, daß aus dem Saamen von einigen wenigen Pflanzen öfters Eleine Abänvderungen oder Barietäten entftehen, wenn gleich die Hauptart beftändig bleibt. Eigentlich ift das letz⸗ tere eine Abweichung von denen gewöhnlidyen Regeln, welche die Natır beobachtet, mithin ein Grad der Unvollfommenheit; aber eine Unvollfommenpeit, wel- che, wie bey dem Obſte, zu Zeiten eben zu unſerm Beſten gereicht. Mean ficht nemlich unter andern bey Birnen und Aepfeln die wilden Arten, welche fchledhs tes ftachlichtes Holz, und Feine herbe trocfne unſchmack— hafte Srüchte haben, als die Hauptftammforte; dies jenigen Bäume aber, welche zu Zeiten aus Saamen, mit großen jaftigen ſchmackhaften angenehmen Fruͤch⸗ ten entftehen, als zufällige Spielarten an. Was iſt aber num die Urfache, dag von einigen Gefchlechtern mehrmalen dergleichen Spielarfen entftehen, von ans. dern aber gar nicht ? Wenn ich Millionen Saamenförner von der Fich— fe oder Nothtanne ansfireue, werde ich allemal . 1 ati 8 durch Saamen. 583 I ih einander Ähnliche Fichten erhalten. Wenn ich hingegen Kerne von Birnen und Aepfeln, welche aus eßbaren Früchten gefammlet worden, pflanze, fo wird faft ein jeder junger Stamm etwas befonders haben, es ſey in Anfehung des Wachsthums überhaupt, oder in den Blättern, oder in den Früchten; Einige der . jungen Stämme werden wieder die wilde Art anneh— men, nemlich;ftachlichtes Holz; haben, und Fleine ſchlechte Früchte liefern; andere haben gleich von Ans fange an ein zames Anfehen, und geben gemeiniglich demnächft Früchte, welche ver Stammforte in vielen Stuͤcken ähnlic) find, oft aber in einigen abweichen, En nicht felten auch ganz befondere Eigenfchaften aben. Wer fih alſo die Mühe geben will, Kerne von den beften Früchten auszuſaͤen, und die jungen Staͤm⸗ me, welche das Anfehen haben, daß ſie aͤchte Fruͤch⸗ te geben werden, wachſen zu laffen, kann dadurch zu Zeiten zu einer neuen brauchbaren Spielart gelangen ; R und es find alle die bekannten efbaren Sorten von Obſt vermuthlic auf diefe Weife nad) und nach zufälliger Weiſe entjtanden. | Was ift aber die Urfache von diefem Spiele der Natur? Hat man gewiffe Mittel, ſolches zu befoͤr⸗ dern, fo Fönnen wir vielleicht durch Kunſt noch neue Arten zumege bringen, welche vor denen big jeßo bes kannten noch Vorzüge voraus haben?,3. €. beffere Arten von Quitten. Ohne Zweifel muß der Grund in der Befruchtung liegen, dag nemlich eine Blume, over vielmehr der der darin befindliche Eyerftocf durch den von Bienen l Dder andern Inſecten dahin gebrachten Staub aus Blumen von andern Bäumen befruchtet wird; Aber JJ woher entſtehen denn wiederum die wilden ſtachlichten Staͤmme, wenn in einem großen Garten kein einziger wilder Stamm bluͤhet, durch den die Befruchtung ge: ſchehen koͤnne? Woher kommt es, daß einige aus Saamen wach ſende Staͤmme, die Dornen und Stacheln ablegen, wenn andre fie behalten? Do 5 Hat. 584 Don der Vermehrung der Bäume Ä "Hat man vielleicht Urfahe, anzunehmen, daß die urfprünaliche Stammforte ohne Dornen und mit ſaf⸗ tiar» Früchten geweſen, und nur in der Folge vermwils dert worden? Warum entfichen aus den Kernen von Schwarzdors nen Prunus /pizof2 nie Stämme ohne Dornen, und warum legen Zwetjchen und andre zahme Pflaumen ſolche fo leicht ab? \ Ich weiß viefe Fragen nicht zu beantworten, und wuͤnſche, dag andre Naturfündiger darauf nachfors fhen mögen. Wie ein Spiel der Natur, nemlid die Bizarrie durh Vermiſchung des Saamenftaubes wahricheinlis er Weife entftanden fey, babe ich im dritten Theile ©. 579 zu erflären gefudht. Der Ritter Zinne nimmt Sorbus bybrida alg eine neue zufälliger Weife aus Saamen entfiandene Corte an, ic) zweifele aber noch daran. ©. oben ©. 320, g 2. * Es fommen bey diefer Vermehrungsart haupts fählih folgende Stuͤcke in Betrachtung *). I. Wenn die Baumfaamen einzufammlen find, und wie diefelben nötbigen Salles zur volltommenen Reife gebracht werden? ($. 3) II. Wie der Saamen am beften aufsube- wabren? ($. 6) | 3 II, Wie guter Saamen vom untauglichen zu unterſcheiden; ($. 11) Pr IV. Was bey der Ausfast und nachmali- gen Wartung deflelben, ſo lange er in der Erde lieger, für Vorſicht anzuwenden fep? ($-. 12) und V Wie die jung gefeimten Pflanzen fers ner 3u warten find. ($. 21) ’ + 3+ durch Saamen. 685 Das erſte Stuͤck, welches bey Einſammlung des Saa- mens in. Betracht kommt, iſt die Frage, wo⸗man den Saamen fammlen Fünne, oder woher man ihn Fonmen laffen muß? Es ift natürlih, wenn man den Saamen felber bey fih fammlen kann, daß man ihn nicht von ent: fernten Drten fommen laffen wird; man Fann ihn mit weniger Koften fammlen, und alsdenn die. rechte Zeit der Neife erwarten, auch den frifch geſammle— ten Saamen gehörig warten, daß er fich nicht brens net, dagegen ordentlich nachtrocfnet. Laͤßt man ihn von andern Drten kommen, fo muß er gemeiniglich theuer bezahlt werden, und man wird Doch oft betrogen, daß man entweder zu früh ae ſammleten, oder aber verwahrlofeten Saamen erhält. Indem man ihnaber felber ſammlen will, hat man fih T) bey Zeiten nach guten Maſtbaͤumen umzuſehen. Dbgleich bey uns hin und wieder z. E. Ahorn, Bir ‚Een, Ellern, Eſchen wachen, fo findet man doc) fel- tener Bäume, welche reifen Saamen geben. Ein ' Freund der Baumzucht wartet alfo.nicht, bis zu der Reife des Saamens, um dergleichen Bäume aufzufus hen, fondern er giebt das ganze Jahr hindurch) , fü oft er umher gehet, Achtung, wo ereinen Baum im Bluͤthe und mit Saamen antrift, und bemerkt fich, menu er dergleichen einmal findet, indem fie alle Jahr neuen Saamen zu fragen pflegen, und er alsdenn von Zeit zu Zeit Achtung geben Fann - wenn der Saame reif wird. - 2) Hat man die Wahl, fo bemerkt man fich fol: che Bäume, welche vorzüglich vollſtaͤndigen Saamen | bringen. In einem großen Eichenwalde wird man Bäume finden, welche zwar Eleine, aber häufige, und den Schweine fehmackhafte, Eicheln bringen; andere, welche ſchoͤne große vollftändige Eicheln ha; ‚ben; andere hingegen, welche entweder feltener. tra: gen, oder deren Früchte von den Schmeinen wegen einer Bitterfeit nicht eher berühret werden, als wenn die übrigen verzehrt find over fehlen. Man wählt alfo zu einer anzulegenden Beſaa⸗ mung lieber die Früchte von den erſtern. 586 on der Vermehrung ber Bäume $. I. Die Einfammlung des Saamens cs. 5) fat | einen fo wichtigen Einfluß auf das nachmalige Ges deiben deffelben und das Wachsrhum der jungen Pflan« zen, daß es der Mühe werth ift, diefelbe mit gehörie ger Vorſicht vorzunehmen. Hie zu geböret ı) Daß der Saamendie gebörige Zeife er langt baben muß. Wird derfelbe zu früh abgenommen, fo fhrumpfe er zufammen, und wenn ja auch noch einige Körner Kraft genug zum Aufgehen behalten, fo haben doch die jungen Pflanzen Feine Art zu wachfen, und blei- ben kraͤnklich ). Wartet man im Gegentheil zu lans ge, fo fallen bey einigen Baumarten die beften Saa⸗ menförner aus, und fommen um, weil fie der Wind mehrentheilg zu weit weg · und auseinander führer, alg daß fie von der Erde aufgelefen werden fönnten. Doch ift dies letztere Mittel bey größern Saamen, als von Eihen, Kaftanien und Buͤchen gut zu gebrauchen, aber auch daben darauf zu fehen, daß man nicht von Sturmwinden abgefchlagene unteife, wurmftichige, oder alte verdorbene Saamen ftatt frifher ermwähle. Es liegt oft hieran, wenn von fremden Orten vers ſchriebene Sämereyen aller angewandten Mühe ohns erachtet nicht laufen wollen, weil diefelben des Ge⸗ winnftes halber nur zufammen geraft werden, ohne fich um die Güte und das Alter derfelben zu befümmern, Es würde zu weitläuftig feyn, von jedem Baum« F faamen die Zeit anzugeben, wenn derfelbe gemeinige . lich reif werde, es läßt fich diefelbe auch nicht fo ges nau beftimmen, da die unterfchiedene Witterung jes den Jahrs darin leicht «ine Aenderung von einigen Wochen verurfachet **). & Man durch Saamen. 587 Man findet fonft in vielen Gartenbüchern davon Nachricht, worunter die in Millers Gärener-Wörs terbuche gegebenen wol die zuverläßigften find, F. 4. Oder die kleinen Pflanzen fallen bald nad) dem Keimen wieder um. "Dies gefchieht deswegen oft ben fremden zu früh aefammleten Saamen; Wenn man folchen in gutes Erdreich , oder gar in die Wärme bringet, fo ift der Keimen zwar lebhaft genug, um zu treiben; 88. fehlt inm aber an der gehörigen Stärke, fortzus wachen. Man fucht die Urfache des Umfallens als denn gemeiniglich in der Näffe, oder in denen in der Erde vorhandenen Würmern: Es ift aber blos die Unvollfommenheit des Saamens daran Schuld, und es ift für einen Gartenfreund nicht fo unangenehm, wenn der Saamen gar nicht feimet, als wenn man erft die Freude hat, ſolchen Feimen zu ſehen, und in ‚wenigen Tagen widerum ale Hoffnung verlieret. - Dazu, daß man einenSaamen vollfommen reif nen nen fönne, wird erfordert: ) Muß der Keimen, woraus Fünftig-die Pflanze entſtehet, völlig ausgebildet ſeyn; 2) Muß der, den Keimen umgebende, Mutter; kuchen, oder die ganze Subſtanz des Saamens (Co- tyledones) Zeit genug behalten haben, nach Ausbil: dung des Keimens die überflüßigen wäßrigen Theile auszudunften, die gehörige Härte anzunehmen, und hi die Theile zur erforderlichen Bolfommenheit zu brin: N gen ‚ welche Fünftig den Keimen die erfle Nahrung ‘geben. *) Billin hätte doch die gemöhnliche Zeit der Reife von denen befannteften bey uns wachfenden Baumforten = angemerft werden follen: denn ob fie gleich nach Bes - fchaffenbeit der Witterung einmal vielleicht vierzehn Tage früher oder fpäter reif werden, fo weiß man doch die Zeit, wenn man anfangen full, Acht zu geben, ob So mbder Saamen vollfommen ift, indem einige, z. €. Ulmen , Birfen und Edeltannen alsdenn nad) wenig Sagen abfallen und ſich verlieren. nr RING i 588 Von der Vermehrung der Bäume Dis nah dem Winter gegen Anfang des Frühe jahrs Fann man die Saamen figen laffen; fiefind vieb mehr alsdenn erſt recht zeitig, an Sichten, Subren, Lerchenbaum, Sülfen, Epfeu, Wahbolder, Lebensbaum. Im May: ſammlet man ſchon, ſonderlich gegen deſſen Ende, Weiden, Pappeln. Im Junius: Ulmen, welcher Saamen ſodann gleich geſaͤet wird, und im nemlichen Herbſt keimet. Im Julius: Birken, (deren Reife von andern nach meinen Berfuchen unrecht im Detober angegeben wird) Rirfhen, Eſpen. Am Auguft: Sommerbirnund Aepfel, Rir; (den, Twiefelbeeren, Bergbollunder, Becken⸗ kirſchen, frühe Pflaumen. Im September: Pflaumen, Zwetſchen, Ca⸗ nelkirſchen, Berberitzen, Sollunder, Aborn, Elsbeeren, Weistanne, wilde Kaftanien, Do» gelbeeren, Vogelkirſchen, Nuͤſſe, Kellerhals, RKhainweide, Maulbeeren Schlingbaum, Spindelbaum. Im October: Eichen, Büchen, Gainbus hen, Raftenien, Linden, Wallnüffe, 4art⸗ riegel, Faulbaum, "wifpeln, Rlappernüffe, Rofen, Quitten. ImNovember: Erlen Weis dornenKreuz · dorn Schwarzdorn, Miſpeln. Im December: Sülfen, Wacholder, Mehrere Nachricht findet man im Sächſiſchen Sorft-Lalender, und in des Seren Stahls Der- zeichniß der in Würtembergifhen Wäldern. und Bärten wachſenden Baumen, Stauden, Gefträuchen und einigen Pflanzen. er 1769, I Bogen ind. * * % 4 2) muß bey EKinſammlung des Saamens 1 * eine bequeme Witterung geachtet werden. Erndtet durch Saamen, 589 Erndtet man denfelben naß ein, fo ift zu befuͤrch⸗ ten, daß rer fchimlicht oder ftocficht werde und verder⸗ be. Man fol alfo die Einfammlung bey trockener Witterung, und- nachdem die Sonne den Thou weg⸗ genommen hat, vornehmen *). Im Nochfal muß man die daran gebliebene Feuchtigfeiten noch narh ge» ſchehener Einfammlung abzutrocfnen fuchen; dadurch, dag man ihn auf einen luftigen Boden ausbreirerz bauptfächlich, wenn der Saamen nicht gleich wieder T gefäst, fondern eine Zeitlang auf bewahrt werden fol, *) Man fol billig aleSaamen, fv wie das zur Verwah—⸗ rung zu fammlende Obſt, nicht eber als kurz vor Mit tage, und des Nachmittags brechen , ehe der Abends .» hau erfolget. i ge 5. 3) Saamen, die in einer fleifehigten Sruche eingeſchloſſen find, erbalten erft alsdenn ibre völlige Reife und Vollſtaͤndigkeit, wenn die Fruͤchte gefanler find *), oder anfangen moll zu werden. | | Es rathen daher einige **), dag man von diefen die gange Frucht mie den Kernen einpflanzen folle; es ift aber dabey zu beforgen, daß die Faͤulniß der Fruͤchte zulegt auch die Saamenferne angreifen moͤch⸗ te; und daher beffer, daß man die Früchte in befons dern Gefäßen bis zu ihrer Verweſung aufbewahre, die Kerne fodann durch Auswafchen reinige und all mäbhlig wieder abtrockne. Es ift diefe Arbeit um fo nothwendiger, wenn man den Saamen eine Zeitlang aufrewahren ober verſchicken will; Sie hat bey denen Früchten arößern Nutzen, worin mehrere Saamene Ferne verfchloffen find, wie z. E. bey allem Rast: » EN olte * 590 Bon der Vermehrung der Bäume Wolte man diefe gleich in den Früchten fäen, fo wuͤr · den die jungen Pflanzen zu dichte aufwachfen, und einander verderben. 8 1 at *) Das Saulen felbft thut nicht? zur Reife des Saamend, kann ihm vielmehr fchädlich feyn; Man erfennet nur ' die völlige Reife des Saamens, wenn die Bedeckung anfängt zu faulen; Man kann auch den Saamen cher | von der fleifhichten Bedeckung trennen, wenn dieſe erſt faulet. | **) Saamen mit der fleifchichten Bedeckung zu fäen, iſt - in einem doppelten Betracht: unrecht; Eines thei ‚ hat man aus der Erfahrung, daß er alsdenn ein Jahr länger in der Erde liegt, ohne zu Feimen; An der ans dern Seite, indem die fleifhichte Bedeckung erſt faus len muß, bevor die Saamenförner keimen koͤnnen, nehmen diefe zugleich leicht Schaden. Das vornehms fie aber it, daß wenn das Fieifch von der Frucht ver; faulet, fo entfteht um dem Saamen eine Höhlung, die Erde ſchließt nicht dicht an; Es ſammlet fich alfo in der Höhlung leicht Waffer, oder die darin ſich aufs haltende Luft verdirbt den Saamen. er Anſtatt alfo andre bloffe Saamen auszubreiten, ſoll man fleifchichte Früchte anf einen Haufen, oder in ein Gefäß fchütten, daß fie fich brennen. Wann das Fleifh alsdenn mürbe und: faul iſt, xeibt man fie mit einer hoͤlzernen Käule durch, und ſchwaͤmmet hiernaͤchſt das Fleiſch und die abagelöfete Haut mit Waſſer ab, fo bleiben blos die vollftändigen Saamen: förner auf dem Grunde liegen, welche man abtrocknet und ſaͤet. wi: i $. 6. AT - TE Von der Aufbewebrung *) der Saamen ($. 2) laffen ſich folgende allgemeine Anmerkungen machen. ° ; ö 9— | 1) Der freie Zugang der Luft iſt norbs . wendig, um die Kraft zum Machfen in dem Beimen zu erhalten. — J——— 3 * 8 durch Saamen. 591 Es iſt daher unbedachtfam, wenn man ben Saa⸗ men zu befferer Erhaltung beym Verſchicken in wol zugeftopfte Gläfer thut; als welches das geſchickteſte ietel iſt, denfelben vor der Zeit unfruchtbar zu machen. * 9. 7. Bey der Aufbewahrung des Saamens iſt die Abſicht, ihn fo lange bis er geſaͤet werden kann, zu ſchuͤtzen, damit er fodann defto zunerläßiger keime. Es ift al fo nöthig 1) ihn gegen Mäufe und anderes Ungeziefer zu fü; ee welche einigen Arten von Saamen ſehr nach⸗ fiellen. 2) Muß der Saamen vor den Äußerlichen Veraͤn— derungen der Luft in Acht genommen werden; denn A wenn er zu heißin einem Zimmer liegt, ‚oder den Sons nenftrahlen beftändig ausgefegt ift, fo trocknet er zu Zeiten zu fehr aus, und wird zum Keimen untüchtig, Liegt er hingegen an einem feuchtern Ort eingefhlof: fen, fo brennt er fih, oder wird [himlicht, mulſtrich oder faul. = 3) Man fol alfo eilen, wenn man Saamen aus America oder aus entfernten Gegenden erhält, welche lange in einem verfchloffenen Kaften gegen den ' freien Zugang der Luft verwahrt geweſen, daß man folhe Saamen, fo wie der Kaften- geöffnet wird, in die Erde bringe. Denn gemeiniglich ift in ſolchem a lange eingepackt gewefenen Saamen , fonderlich wenn I = piefer mit Erde vermifcht ift, der Keimen ſchon in Bes wegung gerathen; wird aljo der Saamen nad) der Gewohnheit der Gärtner, erft mehrere Tage oder Wochen in einem warmen Zimmer ausgebreitet und fortiret, fo vertrocknet der mehrfte davon, und man 17° fol ſich nicht wundern , wenn er, nachdem er endlich indie Erde gebracht worden, nicht Feimen will. En - Saamen, den man felbft ſammlet, verwahrt man, i wie 9.9. gelehrt wird, am beften in linnenen Beuteln, melde auch nicht in einen verfchloffenen irn ger iR gt geil, at St. PP racht 592 Bon der Vermehrung ber Baͤume bracht werden dürfen, ſondern nurin einem gegen Nor⸗ | ] den vderWeſten belegenen trocknenZimmer, ſo aufachane | „gen werden, daß Feine Sonne daran ſcheinet — Saamen trocknen aber auch ſchon alsdenn zu ſehr au und es iſt beſſer, ſie in Toͤpſe oder große Tonnen, m trocknem Sand oder Leimen vermiſcht, ſchichtweiſe u paden, und in einen trocknen Keller zu fegen, F In einem trocknen Zimmer die Saamen in vers fehloffene Kaften zu verwahren, Fann zu Zeiten eben ] fo nachtheilig feyn, als wenn man fie in verfchloffene Glaͤſer thut; wogegen bier mie Recht BE i 7 2) Die Erde erhält alle Scamenamlängs ften friſch: Es müffen diefe aber fo tief darin vers graben liegen *), daß weder Sonne noch Regen dar⸗ auf würfen fönnen, um das Keimen zu verhüfen. Die Richtigkeit diefer Anmerkung erfährt ein Afs | fersmann oft zu feinem Verdruß, wenn er die, lange‘ Jahre in der Erde virgraben geweſene, Unfrautsfaas men. wieder durch den Pflug aus der Tiefe-hervors bringet, und den Acker nach einigen Tagen mit einer Art von Unkraut überzogen finder, welche er Paar vertilgt zu haben glaubte, Wil man fich alfo diefes Mittel zu Aufbewahe rung der Baumfaamen bedienen, fo muͤſſen diefelben in Toͤpfen vergraben werden, die oben mit einem Stein bededft find, um das Ungeziefer davon abzu> halten, und damit man denfelben mit weniger Mühe ‚ wieder finden könne. $ 8 H Man räth die Saamen, welche vor dem Keimen ein Fahr in der Erde liegen, 5. E. die Sorten ven Cra- tzgus und Mefpilus, rothe Geder, Tulpenbaum, das erfie Fahr in einem Klumpen ju vergraben, und im folgenden | | durch Saamen. 593 folgenden Fruͤhjahr erſt auszuſaͤen, das Vergraben iſt aber zu Zeiten gefaͤhrlich; der Saamen verfault leicht, und wenn man ihn, da er losgegraben iſt, nicht gleich augenblicklich an Ort und Stelle bringt, ſo geht er leicht verlohren. Man muß auch ſicher ſeyn, dag da, wo er vergraben iſt, des Winters kein Waſſer an den Saamen dringen koͤnne; ch halte alſo ſicherer, der; gleichen Saamen doch ſofort dahin, wo er keimen ſoll, auszuſaͤen. Die Unbequemlichkeit dabey iſt, daß man den Ort, wo er ausgeſaͤet worden, zwey Jahr lang vom Unkraut reinigen muß. Es iſt mir nicht ſelten geſchehen, daß von denen ſonſt zwey Jahr in der Ers de liegenden Saamen gleihwol einzelne Körner im er: ſten Fahre gekeimet find. Man räth auch, Saamen diefer Art, wie $, 14. ge⸗ lehrt wird, gleich im Herbſt in fteinerne Töpfe zwiſchen feuchtes Sand zu packen, den Sand den Winter uͤber feucht zu halten, und die Toͤpfe nicht weit von dem Ofen in ein geheitztes Zimmer zu ſetzen, ſodann aber im folgenden Fruͤhjahr Acht zu geben, wenn der Saamen anfaͤngt zu keimen, um ihn gleich Reihenweiſe in die Erde zu bringen; ſo ſoll man auf dieſe Art den Saamen gleich im erſten Fahr zum Keimen zwingen, Es wird alfo diefer Handgriff vornemlich empfohlen, wenn man Weisdornen zu Hecken anziehen will. §. 8. '3) Ale Saamen erhalten fi länger, wenn man fie bis sur Ausfast in der Bedek⸗ . kung läßt, worin fie gewachfen find, E Es iſt daher gut, daß man z. E. die aus Ameris ca kommende Tannen» und Zuhrenfaamen nicht eher aus den Zapfen mache, bis fie gefäet werden. Gie ‚ erhalten fich auf diefe Weife vier bis fünf Sahr; da der Saamen von der Weis- oder Edeltanne, Pinus ‚ Abies alba nicht mehr im zweyten Jahr zum Aufges hen tüchrig ift, weil ar djefer Tanne von felbft i | 8 aus⸗ 594 Bon der Vermehrung der Bäume auseinander fallen, alfo der Saamen viel cher aus⸗ trocknet. u Nach eben diefer Regel follen die in Hülfen oder Scoten wahfende Saamen, als von allen Sorten der Acacia, Bignonia u, d. 3. darin bie zur Ausſaat bewahrt werden; bey einigen, deren Schoten leicht ‚auffpringen, 4. E. Bignonia, muß deswegen ein bes fonderer Verband darum gemacht werden, um fie ver⸗ ſchloſſen zu erhalten, 1 $. 9 | 4) Ueberflüßige Seuchtigkeit iſt allenSaa⸗ men ſchaͤdlich. j * | Entweder verurfacht diefelbe eine Stockung und Faͤulniß, oder fie macht, daß die Saamen keimen. Beydes ift ihnen bey der Auf bewahrung höchft ſchaͤd⸗ lich. Sind die Saamen alfo nach vorigem $. 4. trok- fen eingefammlet, fo müffen fie audy ferner an lufti⸗ gen und trockenen Orten aufbihalten werden. Bey einem geringen Vorrath iſt ein gutes Mittel, dag man fie in leinenen Säden aufbange, Im großen muß man fich, wie bey dem Öerteide, mit öftern - Auseinanderbringen und Umwenden helfen. $. 10. 5) Vielen Saamen ift der Froſt ſchaͤdlich, wofür fie. alfo zu bewahren find. | Diefes trift faft ale große Saamen, als Kaftas nien, Eichen, Nüffe u. de g. zu deren Bewahrung - im Winter man allerhand Mittel erdarht hat, wor⸗ unter einige, als das Verfenfen ins Wafler-*), den Saamen zwar gegen das Verfrieren ficbern, ihn aber feicht aug einer andern Urſache verderben. Ein wohl⸗ Mi vers durch Saamen. 595 verwahrtes Zimmer **) wird den gewöhnlichen Froft abhalten ; bey auſſerordentlicher Kälte Fann eine Bes deckung von Heu oder Stroh zu Huͤlfe genommen | werden. Das oben $. 7: vorgeſchlagene Vergraben iſt gleichfalls cin Mittel gegen den Froſt, macht aber bey einem großen Vorrath wegen der Abhaltung des Un⸗ geziefers Schwicrigfeiten. I Das Einpacken in Fäßer mit trockenem Sande oder Sagefpähnen ***) ift das allerficherfie, und bleibt eines der beften Mittel, dergleichen gegen den Froſt empfindliche Sämereyen im Winter obne Scha- den zu verſchicken. 7”) Das Berfenfen des Saamens ins Waſſer iſt wol Nie manden.anzurathen, der Saamen wird gewis verder⸗ ben, und untuͤchtig zum Keimen werden. Ich rathe, ſolche Saamen, welche leicht. verfrieren, als Eichen, Buͤchen, Kaſtanien und Nuͤſſe lieber in einem trocknen Keller zwiſchen trocknem Sande zu ver⸗ wahren, als in einem Zimmer. H Ich wuͤrde nicht rathen, Saamen zwiſchen Sage: ſpahne zu packen, indem ſich dieſe leicht erhitzen, oder aber auslaugen, und gemeiniglich den Saamen ver; u, —* werden: Trockner Leimen oder Sand iſt das icherſte. 3 9. II, IH: Damit man bey der Ausfaat eines Saamens nicht alle Mühe und Koften auf ein Gerathewohl ans wende, iſt nüglich, ‚daß man denfelben vorber probire, und guten Saamen vom untaugli- ' hen zu unterſcheiden wiffe. ($. 2) Dieeſe Vorſicht ift bey Sämereyen von Bäumen - und Stauden um fo wichtiger, weil viele davon zwe y Pp 3 bis 596 Won der Vermehrung der Bäume bis drey Jahr in der Erde liegen, alfo die Reinigung und Wartung der Saamenfelder in diefer Zeit Min be und Unfoften erfordern; und man, wenn die Gh. ‚te des Saamens nicht vorher ausgemacht ift, eben fo. viel Zeit zu verlieren befürchten muß ‚' die Saamen⸗ felder auch mitlerweile beffer nutzen Fann. * Viele Saamen laſſen ſich durch das Eintauchen ins Waſſer probiren, wobey ſich die untuͤchtigen Kor⸗ ner durch das Schwimmen verrathen. Bey andern verſichert man ſich von ihrer Guͤte, wenn man einige Körner auffehneidet, und unterfucht, ob der inwen⸗ dige Kern noch Saft oder Del und feine natürliche Farbe habe, welche mehrentheils weiß oder grünficht iſt. Eine andre Probe ift, wenn man einige Körner mit etwas Erde vermifcht, und felbige durch Wärme und Mäffe zum Keimen zwinget, wodurch man zus gleich erfahren kann, 0b etwa nur noch: ein gewifler Theil des Saamens gut fey, und ob man ihn bey der Ausfaat diefer oder dünner ausftreuen müffe. &s hat aber diefe Probe bey harten Baumfaamen, wels che lange in der Erde liegen, nicht wol flatt; man gehe alfo bey diefen am ſicherſten wenn der Saamen nach obigen Regeln gehörig. eingefanmlet, und noch in dem nemlichen Fahre wieder ausgefäct wird, 2 7 12 Ich hebe gern, wenn neue Sorten von Saamen ers halte, einige Körner davon auf, um ſolchen demnaͤchſt wieder nachiehen zu koͤnnen; Wenn ich nun oft nur einzels ne wenige Koͤrner erhalte, fo lege ich folche in die flache F Hand, oder auf ein Blatt Papier, und Hauche, nach⸗ dem der Saame klein ift, nur gelinde darauf; die Körner, welche ſodann leicht wegfliegen, find taub, und zum, Keimen untüchtig; indem ich aljo nur folche aufhebe, ſo habe nicht zu beforgen, daß von Ki =. zuruͤ nr durch Saamen. 597 Hurt behaltenen Koͤrnern vielleicht noch das wine ober keimen koͤnnen. Sind ſie auch alle leicht, 104° dv erfenne ihre Untauglichkeit, und wende Feine ver: gebliche Muͤhe an das Pflanzen; allenfalls kann man von fie noch ins Wafferifihlitten, und ſehen ob fie darin zu Boden finfen, gefchieht diefes nicht, fo iſt umſonſt, den Saamen in die Erde zu bringen; Dover man ſchuͤt⸗ tet fie in ein Sieb, oder einen Durchſchlag, und taucht diefen ins Waſſer, da man denn die oben ſchwimmende leicht abjchöpfen, und die zu Grunde geſunkene auf einmal heraus nehmen, und nachdem alles Waffer abgelaufen ift, deſto leichter abtrocknen laſſen Fann. Dean fehüttet deswegen Saamen, wor: an uns gelegen iſt, auf ein Tuch oder Köfchpapier, 'g 12 x IV. Bey der Ausſaat der. Baumſaamen ($. 2) kommt in Erwegung: ) Wenn oder in welcher Jahrszeit jeder Saamen gefiet werden müffe? Der Vorſchlag, jede Art von. Saamen zu der eit in die Erde zu bringen, ‚darin ihn. die Natur von den Daumen auszuffreuen pflegt, würde als eine allgemeine Regel angegeben werden Fönnen, wenn nicht bey denen, nach diefer Vorſchrift im Herbft aus» zufäaenden, Saͤmereyen oft zu befürchten wäre, daß der größte Theil davon im Winter von den Mäufen und andern Ungeziefer, oder vom Froft verderbt wer» den möchte. Da jedoch den erftern beyden Seinden ihre verderbfiche Arbeit dadurch beſchwerlich gemacht ‚ erden kann, wenn der Saamen nicht in Neihen *), dern einzeln ausgefäet wird; der Sroft aber durch ein gehörig tiefes Pflanzen, oder im Fleinen durch eis ', me Bedeefung von taub abzuhalten ſtehet; fo ift ob- bemeldete Saͤezeit vorgugichen, hauptfächlich bey gro- 5 Cu F Pp 4 ßen 598 - Von der Vermehrung der Bäume fen Arbeiten und harten Baumfaamen, als Hain buͤchen, Eſchen. Diefe bleiben fonft leicht ein Jahr länger in der Erde, wenn fie nicht gleich im Herbſt gefäet und durch die Winterfruchtbarkeit zum Keimen zubereitet werden. | Wie man bey etwag zärtern Sämereyen verfah⸗ ven Fönne, ohne gedachten Vortheil des gefchtwindern Aufgeheng zu verlieren, wird unten angemerft werden. Bey folhen Saamen, die im Frühjahr reif wers $ den, als von Fuhren und Ulmen, würde man dops wu > — * — pelt unrecht handeln, wenn dieſelben nicht ſogleich wieder in die Erde gebracht werden ſollten, indem man ſich dadurch des Vergnuͤgens berauben wuͤrde, noch in dem nemlichen Sommer junge 60 dar⸗ aus una wachfen zu fehen **). 6. 13, © *) ch finde, wie. oben S. 530. erinnert — beffen, den Saamen in Reihen zu fen; wenn man ihn nur - nicht in tiefe aufgelocherte Rillen, fondern oben auf die Erde ſtreuet. **) eberhaupt werden wegen des Ausſaͤens folgende He geln beobachtet werden Fönnen. 1) Die oben erwehnten Saamen, welche eigent⸗ lich erſt im Fruͤhjahr ihre voͤllige Zeitigung erlangen, und fo lange beſſer am Baume gelaſſen werden, ſoll man ſodann in die Erde bringen. 2) Die fruͤh im — reif werdende Saamen, als Weiden, Pappeln, Ulmen, —— ſaͤet man, wie fie geſammlet werden , bald moͤglichſt. 3) Saamen, welchen die Mäufe nachtrachten, oder welche den Winter Über von der Näffe und vom Sroft leicht Schaden nehmen, hebt man am beften de auf. Dahin gehören Apfel und Birnkerne, Nuͤſſe, Kaftanien, Eichen, Ahorn. Es fey denn in trocknen von Ungeziefer gereinigten Boden, a) Har⸗ bis 5* Ende des Winters zwiſchen trocknem Sam durch Saamen. 599 Ä ı 4) Harte Saamen können nah Gutbefinden ents weder im Herbſt gleich-gefäet, over bis im Frühjahr aufgehoben werden. Z. E Hainbuͤchen, Vogelkirſchen. H Zwey Jahr eigentlich in der Erde liegende Saamen werden, wie oben beſchrieben, gewartet. 6) Oelichte Saamen, z. E. Weistannen, Bu: hen, muͤſſen nach der Zeitigung gleich in die Erde gebracht werden „ſonſt trocknen fie zu ſtark aus, und verlieren die Kraft zu Feimen, NEN 7) Wer fremde Saamen erhält, ift gemeiniglich gezwungen, fie alsdenn zu faen, wie und zu welcher Jaͤhrs eit fie einlaufen. Es kommen die ainericanis ſchen Saamen erft fpät im Srübjahr, es iſt aber alles mal gerathener, ‚fie alsdenn aus der oben angeführten Urfache aleich in die Erde zu bringen, als wenn man fie aus Furcht, daß es zu fpat ſeyn möchte, noch big ins folgende Frühjahr aufheben will. Es wären denn Saamen in Zapfen oder Schoten, welche, mie oben $.8. gelehrt worden, ohne Gefahr aufgehoben wers den Dürfen. 3) Erhält man fpät noch Saamen in genugfamer Menge, fo ſaͤe man einen Theil gleich, und hebe den übrigen bis zum nächften Frühjahr auf. _ —* By 13 Mer bey der Ausfaat eines Saamens ficher ge> hen will, muß Ä hl, 27 twilfen, wie lange jede Art von Saas I men zum Keimen rüchtig bleibe. Es laſſen ſich hievon folgende Anmerkungen machen *); en: ' a) ft der Saamen nach der gegebenen Anwei⸗ ſung gehörig eingefammlet und verwahrt worden, fo bleibt er länger gut, als anderer, der z. E. zu fruͤh abgenommen ift, oder an feuchten Orten gelegen hat. 5) Wunde und laͤnglichte Saamen erhalten ſich länger als platte und Eleinere.. Pps5 °) Je 6co Bon der Vermehrung der Bäume )Je mehr Oel ein Saamen bey ſich ben R län. ger bleibt er zum Aufgehen rüchtig. d). Diejenigen Saamen, melche eine — * — artige Schaale haben, wiederſtehen dem Verderben laͤngere Zeit, als andere, deren Kern nur mit einer duͤnnen Haut bedeckt iſt. e) Die natürliche Bedeckung träge zu der Erfale tung der Saamen vieles bey, wie oben $. 8. ange⸗ merft worden., ) Ueberhaupt ift bey Sämereyen von Bäumen und Stauden der frifchefte Saamen dem ältern vors zuziehen; denn obgleich von vielen Arten zwey oder drenjähriger gut zu gebrauchen ftehet, fo wird davon doch fehon immer ein Theil zurück bleiben, und. daher eine größere Menge gefäet werden müffen, Man finder uͤbrigens beym Miller, Reichert und andern eine Derechnung von der Dauer vieler Saamen; welche aber noch * BR und zuverläf> ‚ fig genug iſt. *%) Die hier gegebene Negeln- leiden Mir —— und ich zweifele, ob fie zu rechtfertigen find. Kleine dlichte Saamen, 5. E. won Kohl, Rüben, halten fich länger als mehlreiche, 5. E. Noden. Der Saamen von Weistannen iſt derjenige, der das mehrs ſie Del hat, und am wenigſten fi aufheben läpt. Wallnuͤſſe Haben eine dicke hornartige Schaale, und werden Me ſchwerlich länger als ein Jahr zum Keis men tuͤchtig bleiben. - Eicheln find rund und lang, „und es ift muͤhſam, ſie friſch zu erhalten. Der Saa— men von Hainbuͤchen iſt klein und platt, dauret aber lange, $ 14. 3) Da viele Baumfaamen, wie ſchon einige mal bemerft worden, die Ba Eigenfchaft Haben, Daß m. dur. &aamen, oc man! 6ol daß fie micht gleich im erften Jahre aufgehen, fo ift nüglich, dag man das gefhwindere Keimen der: felben vor der Ausſaat zu befördern ſuche. Man findet hlezu vielerlen Mittel vorgefchlagen. Das von den mehrften angerarhene Einweichen des Saamens in allerley ftarfe taugen ift von allen das = gefährlichfie. Denn wenn nach der Ausfaat des ein geweichten Saamens: trodfnes oder Faltes Wetter ein- fält, weldyes das Keimen verhindert, fo verurfacht die dem Saamen beygebrachte Feuchtigkeit eine Faͤul⸗ niß. Es ift alfo dies Mittel bey denen im Herbft ausjufäenden Saamen gar nicht zu gebrauchen, und eben dieſe Saamen, welche langfam aufgehen, ſollen nach der ‚obigen Regel $. 12. noch im. Herbft in die . Erde gebracht werden. Der einzige Fall, wo das Einweichen zu gebrauchen ftehet, ift bey ſolchen Saa⸗ men, die man in Toͤpfen ſaͤen und in die Wärme ftels Ien will, und dennoch iſt auch dabey; gemeines Wafs fer. allen fünftlichen taugen vorzuziehen. Ä Ein anderes Mittel, den Saamen im Herbft Schichtweiſe mit Sand oder Erde in Töpfe einzules gen, undim Winter an einen warmen Ort zu ftellen, U auch in gehöriger Näffe zu erhalten, ift ben harten Saamen, als von Hülfen, Mifpeln, Cornus u. d. g. wol zu gebrauchen. - Bey etwas mweichern Saamen muß mit mehrerer Vorſicht zu Werke gegangen, und befonders darauf gefehen werden, daß fie nicht ſchon im Winter anfangen zu Feimen *), weil fonft bey der nachmaligen Ausfaat im Fruͤhjahr die Keime wieder abgebrochen und dadurch die Saamen verdorben wer⸗ den moͤchten. Noch rathen einige, die gar harten Kerngehäufe enge Bau (arcn rings umher etwas abzufeilen **), dies De Dt, ERBE. Sul 602 Don der Vermehrung der Baume dies ift aber mühfam, und nur. bey größern ünd in. geringer Anzahl auszufäenden Saamen in Ausübung zu bringen. gr eg ‚Damit man aber nicht aus Ungedult um viele ſchoͤne Pflanzen fomme;, fo ift, zumal bey fremden - Baumfaamen, nörhig, die Saamenfelder zwey bis drey Jahr ungeftört zu laſſen, und rein zu halten, weil mehrentheils noch im dritten Jahr etwas nach⸗ laufen wird. cheln, fonderlich bey denen aus America fommenden, daß ſolche unterwegens lange Keime treiben; Es ſcha⸗ det diefes nicht, wenn fie nur fofort in die Erde ge bracht aferdn. - Erifoll audeaiche.beiahbenk Binderm MU. wenn gleich ein odernander Keimen bey dem auseinans der reiffen befchädigt wird, oder gar abbricht. Kleis nere Saamen werden bald verderben, wenn fie nicht, fo wie ſich der Keimen zeigt, gefteckt erden. **) Dies abfeilen over abfchaben des Saamens pflegt man bey einigen harten fremden Saamen za thun, wovon man oft nur einzelne Körner erhält. 3. €. bey der Mimofa oder dem empfindlichen Kraut ; wel che auffer diefer Hülfe, wenn jie etwas alt find, nicht leicht Feimen;. Es muß aber das abfeilen mit großer DVorfihk, und blos an der Stelle gefchehen, mo der Keinen durchbrechen fol; aber fo, daß man nicht zu tief Fommme ; noch weniger den Keimen befchädige. * 535 dieſe Huͤlfe bey raren fremden Saamen ſeyn Fönne, Davon hat mid) eine Erfahrung uͤberzeugt; Ich erhielt aus Zenlon Saamen von der Canna ; Taq drey Jahr in der Erde ohne zu keimen; Ich fand die Körner noch friſch, fchabte alſo die Haut Über den Keimen etwas weg, und in 24 Stunden Fam diefee fchon zum Vorſchein. j Ich erinnere mich, gendwo gelefen zu haben, daß man die ju ſteckende Wallnußferne aus — aale u ar x Pure "9 Ep Ze ar 15 Es gefchicht zu Zeiten bey in Sand eingepackten Eis i J 5 j j j F dur Saamen, 603 Schaale nehmen, mit etwas Papier umwickeln, und ſo pflanzen foll, ſo würden fie leichter keimen, und die daraus wachſende Bäume würden duͤnnſchaligte Fruͤchte bringen; Ich habe nicht der Mühe werth ge; halten, DBerfuche damit anzuftellen, weil ich befürchs te , daß wenige dergleichen ausgemachte Kerne gut bleiben und feimen werden, und daß dadurch dünn: fchaligte Früchte zumege gebracht werden Fönnten, ſcheinet gegen alle WahrfcheinlichFeit zu feyn. % 15% 4) Entfteht bey der Ausfaat der Baumfaamen die Frage, in was für Erdreich diefelben ge- fer werden müffen? Gilt diefe Frage von denen Saamen, welche erſt ‚in Saamenfchulen gefäet werden follen, fo läßt ſich darauf allgemein antworten, daß dazu ein leichter oder fandigter Boden vorzüglich zu ermählen fen *), obgleich ſchweres und ferreres Erdreich den Pflanzen mehrere Nahrungsfäfte ercheilen Fann. Der Ritter von Kinne empfiehlt in der Differr. de Horticuleura academica zu zaͤrtern Sämereyen eine voͤllig vermioderte Mifterde; welche mit Sand ver: miſcht noch dienlicher feyn wird. Sie hat nur den Fehler, daß fie zu ſtaubicht iſt, und leicht austrodfnet. Ein anders ift, wenn der Saamen gleich an dem Ort gefäet wird, wo die Pflanzen ſtehen bleiben fols len ; alsdenn muß man wiffen, in welchen Boden jes der Baum urfprünglich am beften wachfe. Dies ift befonders bey den fremden Plantagebäumen einer der noͤthigſten Puncte, wenn man: von feiner Arbeit eis nen guten Erfolg fehem mil, Einige dahin gehörige . Machrichten find in der Abhandlung von dem Anbau fremder Bäume berührt worden. $, 16. x 604 Von der Vermehrung der Baͤume *) Man muf einen Unterfcheid machen, ob man junge Stämme zu großen Planzungen von — * ziehen will, fo muß der Saamen, wie oben $. 1329 | lehrt worden, eben in ein ſolches Erdreich gefäet J den, als worin die Staͤmme demnaͤchſt verſetzt wer⸗ den ſollen, und man darf das Erdreich nicht wol wei ter befjern, als daß man es Tucker und artbar macht, - \ auch vom Unkraut und altem Holze reiniget. Ein anders ift, wenn man von fremden feltenern Baums forten Saamen erhält, ber denen uns viel daran ge: legen ift, dag wir fie zum Keimen bringen; alsdenn giebt man ihnen alle moͤgliche Verpflegung nnd die beftie Erde. Wenn aber gefagt wird, daß Saamen i in eine vermoderte Mifterde zu ſaͤen fen, fo ift wohl zu merken, dafı folche ja völlig vermodert und genugſam mit Sand und Holzerde vermifcht ſeyn muͤſſe, bloßer verfaulter Miſt iſt zu geil, und veranlaßt leicht in klei⸗ nen weichlichen Saamen eine Faͤulniß; es wachſen auch leicht Würmer darin. Wo man es haben Fann, ift allemal — den Saamen in ein lockers ſandigtes Erdreich zu ſaͤen, wenn es auch mager ift.: Wo man aber nur ſchweres, fteifes Fand hat, muß man folches fo viel möglich (of fer zu machen trachten, ſonſt wird vieler Saamen vers lohren gehen. x | $. 16, 5) Muß: man bey Ausſaͤung eines Saamens auch wiffen, wie tief *) derfelbein n Oin Er gebracht werden dürfe? "Es koͤmmt bey — dieſer Frage vornem · lich auf die Beſchaffenheit des Erdreichs an; denn in einem ſchweren Boden darf der Saamen nieht fo rief als im fandigtem Lande gefäet werden, weildem Kei⸗ men in jenem dag Durchwachfen weit ſchwerer ift als in dieſem. ueberhaupt laſſen ſich folgende Regeln angeben. a) oe se. x dur Saamen. 605 ) Große Saamen, als Eicheln, Kaſtanien und Nuͤſſe, welche zu ihrem Wachsthum viel Feuchtigkeit erfordern, koͤnnen bis auf fuͤnf Zoll unter die Erde kommen, und laſſen ſich alfo ohne Schaden unter⸗ pfluͤgen. b) Kleinere Saamen, als von Aepfeln, Birnen, Buchen u. d. g. dürfen nicht über drey Zoll mit Erde bedeckt werden, und muͤſſen daher bey weisläuftigen Beſaamungen nur eingeegget werden. c) Ganz feine, wie auch alle Saamen von Was delhölzern müffen nur oben auf die geeggete Erde ges ſaͤet werden. Um fie gegen die Nachſtellung der Voͤ⸗ gel zu fichern, kann man fie allenfalls mit darüber ge- ‚zogenen Dornkräuchen etwas in der Erde verftccken, ben Eleinern Ausfaaten aber mit darüber ausgebreites ten Zweigen, oder mit Farrenfraut fo lange verbers gen, bis die jungen Pflanzen die mit aus der Erde ge» brachte Schlüh vom Saamenkorn abgeworfen haben. 1% ”) Man findet in vielen Haushaltsbüchern weitlaͤuftige - Abhandlungen, wie tief eine oder andere Art: von Saamen in die Erde gebracht werden koͤnne, und es haben mehrere mühfame Verſuche angeftellet, um: zu “erfahren, mit wie viel Zoll hoc Erde ein Saamen ber sp feyn fönne, um daß der Keimen doch noch durchs ringe. J | 1% Alle diefe Verſuche find fehr überflüßig, da wir aus andern Berfuchen wiſſen, a) daß die Keimen, wenn fie auch Anfangs in die ‚Höhe gerichtet find, dennoch allemal unter fich die Wurzel treiben, h \ b) daß die Saamen leicht Feimen, wenn fie in der Dberfläche der Erde liegen, welche eher erwaͤrmet Bir j AN " €) daß 606 Bon der. Vermehrung der Bäume | ‘> €) daß fie freudiger twachfen, wenn der. Keimen und Die Wurzel unter fich lockeres mol verarbeitete Erdreich finden, n Ich ſchlieſſe darans auf alle Saamen, daß man fie nicht zu flach in die Erde bringen fönne; Se tiefen fie mit Erde bedeckt werden, deſto fpäter Feimen fi deſto mehrere bleiben davon zurück, und um deſto wenis ger Art habenfie zumachfen; fonderlich wenn der Saas men fo tief liegt, daß der Keimen fofort auf die untere fefte todte Erde Fößt. Mir ift wenigftens Feine Art - von Saamen bekannt, welche nicht anders keimet, als wenn fie mit mehrern Zoll hoch Erde bedeckt iſt; hingegen giebt es viele Arten von Saamen, welche vorzüglich gut treiben, wenn fie nur frey auf die alte Erde ausgeftreuet werden. 3. E. Eichen, Weistam | nen, Finden.’ LER J ch halte alfo Saamen unterzupfluͤgen bedenklich, man muß denn den Pflug mit Vorſicht ſo zu ſtellen ver⸗ ſtehen, daß er den Saamen nicht uͤber zwey Zoll mit Erden bedecke. Vielen Saamen koͤnnte man blos über der Erde ausſtrenen, wenn nicht vieler davon zu ſehr dem Haus be von Mänfen, vom Wilde oder von Vögeln ausge ſetzt wäre. } Es scheint alfo am beften, bey großen Beſaamun⸗ gen das Feld erft eben eggen zu-laffen, darauf den Saamen ausjuftreuen, und alsdenn mit der Egge oder Harfe nochmal überher zu ziehen, auch den gan— zen Plag mit Laub oder Buſchwerk zu bedecken. Bey feltnern Saamen ift am beften, nachdem folcher auss gefirenet worden, vermittelft eines Dratfiebes einen halben big einen Zul hoch Sand vder lockere Gartens erde überher zu fieben. ' Eine andere bier nicht berührte Vorſicht ift, ob man ein Feld, worauf der Saamen gefäet. wird, lofs fer laſſen, ‚oder vorher feſt treten müfle? das letztere ift in fandigtem lofen Erdreihe für viele Saamen fehr zuträglih. 3. €. ein Feld, worauf Tannen, Fich⸗ ten oder Fuhren, fonderlich aber Edeltannen geſaͤet werden, kann nicht zu feſt getreten werden, und 3 die durch Saamen. 607 dies verſaͤumet wird, fallen die jungen Pflanzen bey ſiarker Dürre oder vielem Negen leicht um. Yndre Saamen hingegen, welche zärtere Wurzeln haben, befommen beffer, wenn das Land etwas (of fer bleibt. ar Li Noch träge zum beffern Keimen gröfferer Saameit vieles bey, tie fie geftecft werden; denn wenn ich ;. €. Eichen, Kaftanien, Wallnüffe und dergleichen fo ſſecke, daß der fpige Ende unter ſich gekehrt ift, fo - kann der Keimen, fobald als er die Schalen durchs bort, gleich unter ſich treiben, da hingegen, wenn der Saamen anders gelegt ift, der Keimen erſt durch eis ne Zirfellinie niedermärts gelangt ; dieſe Vorſicht läßt fih zwar bey großen Befaamungen nicht anwenden, ift aber {don von einigem Werth, wenn wir einzelne Körner von americanishen Nuͤſſen und Eichen erhalten, | 9. 17. 6) Entſteht die Frage, ob der Baumſaamen dick Oder dünne ausgeſaͤet werden muͤſſe? Will man große Plaͤtze im Walde durch den Saas ‚men anbauen, fo ift anzurathen, denfelden etwas dick auszuftreuen *), um ledige Plaͤtze zu verhüten, wenn ‚etwa cin Theil des Saamens nicht aufgehen oder vom Ungegicfer und Froſt vernichtet werden ſollte. Man wird fich hiebey beifer ftehen, als wenn die entſtehen⸗ de Luͤcken nach einigen Jahren noch nachgefäet **) wers ‚den folten, weil die ftärfern Stämme fodann die Fleis nern Pflanzen unterdruͤcken; die datauf zu verwen⸗ dende Koften fich auch weit-höher als die Ausgaben für den mehrern Saamen belaufen werden. Die über- ‚ flüßigen Stämme verfcbaffen im Anfange Schu und me, und Fönnen nady einiger Zeit weggenommen und genußt werden, Ben taubhölgern, als von Eis Gen, Fönnen fie, wenn die Befaamung zu dick wird, auf der Erde abgefchnitten werden, um davon Unter⸗ sr Theil, 2tes St. Da holz 608 Bon der Vermehrung der Baume holz zu erhalten, ohne welches Feine Eichenplantage, befonders in Heid, und Sandgegenden, gutes Gedel⸗ hen haben wird. In den Saamenſchulen fallen die bey großen Bu faamungen eintretende Beforgniffe weg; man fann alfo die Saamen darin weitläuftiger ausſaͤen, damit man bey dem Nusjäten des Unkrauts bequemer dazwi⸗ T ſchen fommen fönne, und durch Aushebung eines Stamms nicht zugleich die Wurzeln 8 daneben fies | henden befchädiget werden. —18 *) Bey großen ——— iſt am zutraͤglichſten, ſolche nicht von einerley Art Saamen anzulegen, fondern, F wenn man auch Befaamungen von Eichen und Büchen anlegen will, allerley weiche Hölzer darzwifchen jr ſaͤen, dieſe geben Anfangs jenen Schutz, und wenn > die Eichen und Buͤchen groß werden, kann man bon weiche Holz wegnehmen, und davon doppelten Nutzen haben, tie denn auch die zwifchen folchem meichen - Hol; aufgewachfene und davon in den erften Fahren, beſchuͤtzte Heiſters viel friſcher und geſchwinder zu wach⸗ ſen pflegen. Stehen hingegen junge Eichen zu dick, und daß ſie ſich einer den andern zu ſehr beſchatten, ſo pflegen ſie ſelten gut zu gerathen, wenn ſie auch in der Folge ausgehauen werden. Cramer rechnet auf eine ARu⸗ the 3 bis 4Eicheln, und 6, 8 bis IOandere kleine Körnerz Junge Tannen: and Fichten-Kaͤmpe wollen gleich Anfangs dichte gefäet feyn, indem es bey ſtarken Wind⸗ flürmen zu gefährlich ift, wenn in einem Sannenbußl Lücken find, worin fi) der Wind fammlen kann, cher fodann oft eine ganze Niederlage aurichtet. Man fäet auch Birken zwifchen den — oder vermiſcht Fuhren und Fichten. At **) On einer angelegten Befaamung die aebliebenen lec ven Pläge nach einigen Jahren nachznfäen oder zu ber pflamen, ont sine vergebene Arbeit zu fenn, urch Saamen. 609 1% +) Einer der wichtigſten Handgriffe bey der Aus» -· Ffaat ift, Daß man dafür forge, daß der Saas men nicht bobl zu liegen komme, fondern unmits elbar von der Erde berührt werde, " 7 Dies ift in ſchwerem Erdreich mehr als in fans Spigtem zu beforgen, weil fich jene leicht in Klumpen fett, welche von der Sonne fteinhart gebrannt wers den, Der dazwifchen gefallene Saamen koͤmmt alfo hohl zu liegen und muß verderben, weil der Keim nicht durchdringen fan, Am mehrften ift dies Uebel zu befürchten, wenn die Erde nach einem ftarfen Res gen bearbeitet toird, Es fol alfo des Saͤen, fo viel S möglich, bey trocfnerWitterung vorgenommen werden. Bey einigen Baumfaamen hindert auch ihre haa⸗ tigte oder wolligte Bedeckung, daß der Saamen nicht nahe genug an die Erde kommen kann, daher fie, ans ſtatt zu keimen, ſchimmlicht werden und verderben, Man muß fie alfo vor der Ausfaat von diefer Hinder⸗ niß befreien, welches durch Abreiben mit trockenem ‚Sande füglich geſchieht. Ohne Zweifel ift dies die ‚Urfabe, warum viele Gärtner Elagen, daß ihnen ‚der Saamen vom Platanus nicht laufen wolle, wel⸗ cher mie nach diefer Vorſicht vorzüglich gut hervorges kommen iſt. id Ben DE wär : Ir — N 1% } / im) 8) ‚Die Saamen dbererjenigen Bäume, welche uns ‚ fere Winter im freien Sande nicht vertragen fönnen, ‚erfordern audy bey ihrer Ausſaat eine zaͤrtli⸗ | artung. Bey diefen iſt das ſicherſte, daß man ſie im Fruͤh⸗ ahr in kleine Kaſten oder Töpfe, welche mit leichter | : 42 Erde 610 Won der. Vermehrung der Baͤume Erde angefüller worden, fäe, damit man fie mit fee bigen bequem in ein Mifts oder Lohbeet eingraben *) fönne, um das gefchwindere Keimen des Ir zu befördern. Hiebey ift aber nothwendig, daß fa feucht erhalten werden, meil fonft der Saamen leicht austrocknet oder verbrennet. Die Ausſaat im Frühe jahr ift um deswillen vorzugiehen **), weil dte.mehre ſten noch im Winter keimen würden, wenn man fie - im Herbft ausſaͤete. Da man ihnen aber bey dee Kälte Feine frifche Luft geben Fann, fo werden die | zungen Pflanzen fodann zärtlich, und fallen gemeinige Lich bald wieder um. " ‚Es laͤßt fich diefe Merhode auch bey folchen Baͤu⸗ men mit Nußen anwenden, die. bey uns alsdenn erſt im freien Lande aushalten, nachdem die Pflanzen eis nige Stärke erlanget haben; man hat den Vortheil davon, daß man fie leichter gegen alzuftarfe Sonnen hitze und überflüffige Näffe fhüst, welche viele Pflans zen in freier Erde verderben. Doch ift darauf zu fer ben, daß Bäume von diefer Natur nicht zu zärtlich erzogen werden, daher follen folche Saamen, die ges fhwinde laufen, nicht vor Ende Aprils ***) in die Töpfe gefüet werden, damit man ihnen gleich frifche Luft geben Fönne, wenn fie aus der Erde kommen. Bey garharten und etwas gröffern Saamen fang man ſich des von Millern bey Säung der Cocoss nüffe vorgefchlagenen Mittels mit gutem Erfolge ber F dienen. "Man legt nemlich die bloffen Früchte in ein warmes Mift- oder Lohbeet, bedeckt fie ein paar Zoll hoch mit Lohe, fett einen Topf darüber, und begießt fie bisweilen. Auf’ diefe Weife werden fie hoͤchſtens binnen drey bis vier Wochen anfangen zu feimen, worauf man die Feimenden bebutfam in Töpfe Pflangk und \ durch Saamen. 611 und fo noch einige Tage in der Wärme ſtehen läßt, damit der ‚Keimen. defto gefehwinder durch die Erde e. Sobald aber. dies erfolger ift, müffen die n Pflanzen almählig an die Luft gewoͤhnet wer» n5 denn es würde gefährlich feyn, fie noch läager ‚treiben, weil fie fonft zu zärtlich werden , und im olgenden Winter leicht wieder verderben würden. *) Man Fann auch dergleihen mit Saamen angefüllte Kaften und Töpfe, nachdem die Witterung ift, und - nachdem man es einer oder der andern Art juträglich hält, bald in die Sonne bringen, bald in eine ſchat⸗ tige Gegend feßen, und fie dadurch eher zum Keimen befördern, oder in einer beftändigen gleichen Feuch— figfeit erhalten. | ‘ - 3 . Wenn man im Winter neue fremde Saamen erhält, \ find folche ſchon gemeiniglich von vorigem Fahre Übers 7. gelegen, und feimen alfo fpät; Man Fann ihnen das ü en daß fie zu Feimen pflegen, ſchon fris She Luft geben, zumal viele Darunter ein Jahr in der Erde liegen. Ich rathe alfo, allemal dergleichen frem; de Saamen, fo wie man fie erhält, auszufaen, und 7 Bir Anfangs in der Erde etwas trocken zu er; Ir N. ee * fe \ | een) Ich wiederhole hier die Warnung, daß es gefährlich I ey, lange eingepackt geweſene americanifche Saamen, 17 Be ausgepackt werden, auffer der Erde liegen zjulaffen. Ich Eennefeinen einzigen darunter, der fü eſchwinde Feimet, daß aus dem frühen Säen eine N Gefahr zu befürchten wäre. Sollte ja jemand einen Zweifel daran haben, fo rathe ihm, mit der Hälfte 1. dee Saamens einen Verſuch zu machen, fo wird er 1 fi am beten überzeugen, welches zuträglicher ift. ir Ber Ba / I au * 6 20. 9) Die fernere Wartung der ausgefäcten Saamen ($. 2.) beftcht KuaHl, darin, daß man h u | die 612. Ron der Vermehrung der Bäume die Erde vom Unkraut ) rein balre, und vers huͤte, daß fich Feine harte trockene Rinde darüber fees Das letztere ift befonders bey Fleinern Saamen fo viel fehädlicher, weil ihre ſchwachen Keime: nicht durchdringen Fönnen, Es wird aber dies Uebel in ſchweren leimigten Boden durch jeden Plagregen vers urſacht; man muß alfo, wenn die Erde eine gar zu fefte Rinde erhält, fie wieder locfer zu machen, und die Ninde zu zerreiben, bemüher feyn, Dies fann, - fo lange der Saamen noch nicht gefeimt hat, durch wiederholtes Harfen oder Eggen **) gefchehen. Bey fandigtem Erdreiche ift dies Uebel nicht fo Teiche zu beforgen, und auch aus diefer Urfache foll daffelbe, wo möglich, zu Saamenfchulen genommen werden, In Ermangelung des Sandes muß man fi) auf gut bereitete Gaffenerde ſchicken. Im Klei⸗ nen thut bey ſchwerem Erdreiche eine Bederfung mit Straͤuchen, befonders von Tannen und Fichten Dienfte, | . $ 21. *) Bey denen in Tdpfen geſaͤeten Saamen iſt das Unkraut nicht fo wol gefährlich , als weiches man, fo wie die zarten Keime fich zeigen, leicht wieder ausreiffen Fann, auch wenigftens wöchentlich ausreiffen muß. Ein ei niger maaßen geuͤbter Gärtner kennet bald an den erſten Saamenblättgen, welches Keimen von denen befannten Unkräutern find, und, mer nur einige Er fahrung hat, erfennet, aus den Namen, wie der aus⸗ geläete Saamen Feimen ‚und fich in den erfien Blaͤt⸗ tern zeigen muͤſſe. Allenfalls läßt man. eine weifel⸗ hafte Pflanze ſtehen, bis fie ſich erſt mehr entwickelt. Gefaͤhrlicher und nachtheiliger iſt ein feiner grüs ner Moos, welcher die Töpfe und Kaften , ſonderlich⸗ wenn fie ſchattigt ſtehen/ bald über und über zu über ziehen pflegt ,_ und nicht allein das Keimen durch 9 haltung. der Sonne und Luft hindert, ſondern In | J durch Saamen. 613 *5 er die Erde zu feucht haͤlt, den Saamen faulen ma if fein ander Mittel, als diefen in einander gewachfenen Moos von der Dberfläche behutfam abzu⸗ löfen, dergleichen Gefäße auch darauf trockner zu hals ten. und an die Sonne zu ſetzen. Da ich aber geras en habe, den Saamen nur flach zu fden, muß man hin Acht nehmen, daß von dem Saamen nichts in den Wurzeln des Moofes zurück bleibe, man ſtreuet auch, wenn diefer weggenommen worden, etwas fri- fchen trocknen Sand der lodere Gartenerde über die Gefäße. *%) Dies wärde wol gefährlich ſeyn⸗ wenn man nach meiner Vorſchrift den Saamen nur flach ſaͤet, und wenig mit Erde bedecket; Hat man auch den Saamen ‚mit Sand oder lockerer Gartenerde bedeckt, fo wird man von der trocknen Ninde nicht leicht etwas zu bes fürchten haben ; Allenfalls Fann man bey denen in Ge⸗ fäße gefäeten Saamen die Oberfläche leicht mir einem Meſſer oder Fleinem Hole etwas auflodern. So wie in fehwerem Erdreiche zu befürchten ift, daß fih eine Borke feßt, fo hat man dagegen in fans digen lofen Erdreiche Acht zu geben, daß der Wind die obere Erde nicht etwa wegnehme, und den Saas men zu fehr entbloͤße weil derſelbe alsdenn, da der Sand natürlicher Weiſe trocken iſt, und brennet, nicht feimen wird; Man muß alsdenn bey Zeiten frifche et; was feuchte@tde überherfieben. Gaſſenerde dürfte wegen des darin enthaltenen Unkrauts allemal gefährlich feyn. $. 21: 1 506 Wie . Sind endlich die Saamen aus der Erde her 3 vorgewachſen, fo erfordern die jungen Pflanzen, be» ſonders im erſten Jahre, noch eine genaue Aufſicht tes; (2) ' Die größten Feinde zarter Pflanzen, auf deren ' | Abhaltung man Sorgfalt zu menden hat, find: 1) | ' \dae Unkraut, welches fie im Wachsthum hindert und | wol gar Een 2) die Dürre und. Sonnenhiße ; 244 3) der 614 Don der Vermehrung der Bäume 3) der Froft, welcher befonders bey Nadelhoͤlzern durch das Aufziehen der jungen Pflanzen großen Scha⸗ den verurfacht *). Da fchon in der Abhandlung von An⸗ legung und Wartung einer guten Baumfchule ©. 532 Anleitung gegeben worden, wie junge Pflanzen gegen obige Feinde gefichere werden fönnen, fo fann mich bier um fo mehr darauf beziehen, weil eine weitere Ausführung die der gegenwärtigen Abhandlung vore geſchriebene Grenzen überfehreiten würde, Die übrigen hieher gehörigen Anmerfungen RS | ? ich in der Abhandlung von dem Anbau fremder Bäus me und Stauden etwas weitläuftiger ausgeführt, *) 68 9 hier noch ein paar Feinde vergeſſen worden, nemli 4) Die überflüffige Feuchtigkeit, . Manche Gaͤrt⸗ ner hoffen ihre Saamen durch ein Öfteres vegieſſen zum Keimen zu befordern; Die Saamen brauchen aber im Anfange wenig Waſſer, fo daß dag — nur eben in einer temperirten mäßigen Feuchtigkeit = halten wird. - Giebt man ihnen zu viel Waſſer, fo erweckt dies in der Erde eine Fäulnif, welche, wo fie einmal ſich findet, dem Wachsthum höchft hiaderlich iſt. Es iſt daher gefaͤhrlich, die Saamen in große und vornemlich tiefe Gefäße zu fäen; Zu zarten Saas , en find die Fleinften Töpfe die beften; Alle Gefäße follen ı nicht über fünf bis ſechs Zoll hoch Erde halten, 5) Die in der Erde befindlichen Würmer, welche eine Folge find, wenn der unter die Erde’ gemifchte Miſt oder Holzerde noch nicht gennsfem verfault und durchgearbeitet find. Diefe nähren fi entweder vo den Wurzeln der jungen Pflanzen, gder freffen ich ug wol in die Saamenförner, 6) Die Maulwürfe, melde, indem fie die Erde ummühlen, entweder verurfachen, daß die Saamen hohl zu liegen Formen, und im Keimen geftöhrt wer den, oder aber, daß die Wurzeln von denen ſchon gu feimten Bilanzen losgeriffen werden, fo daß die zats ten durch Saamen. 6715 ten Pflanzen davon umfallen und vertrocknen. Die Maulwuͤrfe werden ſich aber nicht leicht in ein Feld ziehen, wenn fie nicht viele Wärmer darın finden, wels he, wie eben erwehnet, ein Beweis find, daß das / Erdreich nicht genugfam durchgearbeitet, und artbar gemacht ift, Bey der Wartung junger gefeimter Pflanzen find ‚Übrigens zwey Hauptgegenftände zu erwegen. 2) Ob man die Befäße da laſſen dürfe, wo⸗ bin man fie zu Beförderung des Reimens ge fest bat? Man pflegt nemlich die Gefäße mit den Saamen in Mifibeeten oder Loherde einzugraben, oder in Glashänfer unter Fenfter zu fegen, und es ift dies oft, wenn der Saamen aug wärmern Gegenden fomnit, oder über ein Jahr alt ift, nothmwendig, wenn man ihn anders zum Keinen bringen will. Man muß aber die Gefäße, fo wie der Saamen gekeimt hat, wenn die Pflanzen nicht aus den heiffeften Gegenden find, ber: ausnehmen, und an vinen Fühlern oder mehr Iuftigen Ort bringen, ohne.daß die Luft plöglich zu fehr vers aͤndert wird, Pflanzen hingegen, welche in den heiſſeſten Gegens den urfprünglich wachſen, z. E. Coffe, Mimofa, Baummole, dürfen nie an die freie Luft, und nicht einmal in ein Faltes Haus gebracht werden, fonft wer⸗ den fie Fränklich werden und umfallen, - bbOb und wie bald man die gefeimten Pflanzen verpflanzen mürfe ? j er Bey denen auf ein freies Feld gefärten Saamen iſt das Pflanzen nicht fo bald nöthig. Bey zärtern in 3 Zöpfen gezogenen Pflanzen ift es hingegen oft bald ‘ zuträglih. Wenn der Saame in ein großes Gefäß gefärt worden, und darin nur eine oder wenige eins jelne Pflanzen keimen, deren Wurzeln das ganze Ges A| nicht ausfüllen Eönnen, fo thut man beffer, diefe . Pflanzen, forhatvfionur einwenig erhärtet find, und nachdem fie vorher naß begoſſen worden , vermittelft eines kleinen Spadens behutfam mit der vollen Erde, unnd ohne, dag fich folche von der Wurzel löfet, aus ⸗ Das zuheben 616 Bon der Vermehrung. der Baͤume ec. zuheben, und jede in einen ganz kleinen Topf beſon⸗ ders zu ſetzen, fo werden fie weit freudiger fortwachs fen, und die Wurzeln machen eher mit der Erde einen Ballen, fo daß fie darauf leicht ohne die geringſte - Empfindung tveiter verpflanzt werden Eönnen. Man braucht auch nachher nicht, mehrere Wurzeln auseins ander zu reiffen. al Hat man aber den Saamen in Fleine Töpfe gefäch, fo muß man die Pflanzen, fo bald ald man merket, daß die Wurzeln die Töpfe anfülen, oder die Erde . trocken und ftaubicht wird, jne in andere wiewol nicht viel größere Gefäße bringen, und fie lieber, wenn auch diefe zu Elein werden, in dem nemlihen Soms „mer in ein neues Gefäß verfegen. Allemal bleibt aber die Negel, jeder Pflanze Fein . größeres Gefäß zu geben, als daß eben die Wurzeln ' Platz darin haben; damit fich in dem Gefäße Frine überflüßige Feuchtigkeit aufhalten, und in Stodung gerathen koͤnne. Die Pflanzen treiben nicht allein for dann viel fiärfer, fondern man reicht auch mit feiner zu dem Ende mehrere Fahren vorher forafältig zus bereiteten Erde weiter, und man Fann in feinen Haus fern mehrere Gefäße, mithin mehrere Pflanzen, nes ben einander ftellen, Sobald die Wurzelm ſich auf der Oberfläche der, Erden zeigen, oder unten durch die in den Töpfen zu Abführung des uͤberfluͤßigen Waſſers zu laffende boͤ⸗ dern heraus dringen, oder aber die Pflanzen auf eins mal im Wachfen nachlaffen, gelb werden, oder nur Fleine krauſe Blätter treiben, wollen fieficher verpflanze feyn. Man Fann auch die in Töpfen gezogene Bäus me zu aller Jahrszeit verpflanzen, da es gefährlich iſt, Bäume aus freiem Felde, wenn fie eben in vols lem Zriebe find, zu verfegen. | Zwote 617 En ne nn Zn 3wote Abtheilung "Bon den Fünftlihen Mitteln, die Bäume Ir "zu vermehren, ze B $. 22, : hngeachtet der Vorzüge, melche der natürlichen Vermehrung der Bäume durch den Saamen in voriger Abrheilung bepgelegt worden, behalten doch dieſe Fünftliche Bermehrungsarten gewiffe Vortheile, welche deren Gebrauch in der Baumzucht nothwendig i machen, Bon vielen fremden Baumarten ift der Saas imen aller Koften ungeachtet, nicht gut zu haben, und wenn man endlich einmal fo gluͤcklich gewefen ift, — eine Pflanze zu erziehen, ſo muß dieſe doch erſt zwanzig und mehrere Jahre alt werden, ehe ſie wieder Saamen traͤgt. Viele davon bringen hier zu ande wol nimmer fruchtbaren Saamen; Es wäre U alfo in diefer langen Zeit ohne die fünftlichen Mittel " Feine Vermehrung davon zu hoffen *). Bey Fruchtbaͤumen fommen noch folgende Vor⸗ theile hinzu; 2). Man erhält durch die Fünftlichen Vermeh⸗ xungsarten die nemliche Frucht des Baums wieder, womit die Bermehtung vorgenommen ift; wovon man bey der Vermehrung durch Saamen nicht fo ges wiß feyn kann. Aus dem Saamen der beften Aepfel, Birn oder Orangen Sorten erwarhfen gemeinialich nur wilde mit Stacheln verfehene Bäume, und wenn auch unter zwanzigen einer gute Fruͤchte *) ** — | | i * 618 on der Fünftlichen Vermehrung fo ift dies doch zu mißlich, um dadurch die Sorten fortzupflangen, welche doch in unferer Wirthſchaft von ſo großem Nutzen ſind. 2) Man gelangt durch dieſelben in kürzerer. Zeit zu größern Bäumen. Ein durch das Pfropfen vers mehrter Baum kann gleich im erften Jahre die Stär« fe haben, die ein anderer, der aus dem Saamen etz | zogen werden fol, Faum im zwölften erhalten wird, . Eine Weide fann durch Arms dicke Setzzweige ver⸗ mehrt werden, zu welcher Dicke fie aus Saamen in | vielen Jahren nicht gelangt. 3) Die durch einige der Fünftlichen Vermeb⸗ rungsarten ergogene Bäume tragen eher Früchte und Saamen. Ein aus Saamen erwachſener Orangenbaum ſeige kaum in vierzig Jahren die erſten Fruͤchte, die ein gepfropfter oder okulirter Stamm gemeiniglich ſchon im dritten Jahre bringet. Ja man hat ſogar in dem beruͤhmten Muͤnchhauſiſchen Garten zu Schwoͤbber ein Exempel, daß ein aus dem Blatte erzogener Ei tronenbaum ſchon im erften Jahre eine vollfommene Frucht angeſetzt habe. Eben dieſer Vortheil hat auch bey wilden Plans fagebäumen ftart, fo habe ich ;. €. eben das Vergnuͤ⸗ gen gehabt, daß ein Pfropfreis von der blühenden Eſche, Fraxinus orxus, alfobald im etften jahre eio nen ſchoͤnen Blumenbufch brachte, worauf man fonft ‚ viele Jahre warten muß ***), 4) Die Eigenfchaften der Früchte laffen fich durch das Pfropfen verbeſſern. Eine fpäte und felten veif werdende Sorte vom. Wein, ‚Birnen u. d. g. koͤmmt eher zur Reife, wenn. | | fie | enden Bäume, =. 619 ſe auf eine frühere Art gepfropft wird. Weichen Wfmelzenden Birnen Fann man die Eigenfchaft geben, daß fir ſich länger halten, wenn man fie auf harte Winterbienftämme ſetzet. Pfirſchen follen dutch das wieder holte Pfropfen immer Ihmastpafter werden **** ) 5) Durch die Fünftlichen ———— koͤn⸗ nen unfruchtbare Baͤume nutzbar gemacht, und ver⸗ unftaltete zurecht gebracht werden. Einen vöplig unfruchebaren, oder fchlechte Fruͤch⸗ te tragenden, Obſtbaum darf man, wenn er auch febon ein. ziemliches Alter erreicht hat, nur oben abe nehmen, und falls der Hauptftamm fon zu dick ſeyn —7 auf die Aeſte neue Reiſer von beſſern Sorten IE => Eine $üde in einem alten Baum läßt ſich durch Einfegung eines Pfropfreifes an der. leeren F Stelle wicder ausfüllen. 7) Endlich hat das Pfropfen noch den zwar ur zum ine als Nugen gereichenden Vorzug, daß man dadurch auf einem Stamm mehrere Sorten von Fruͤchten und Blumen zufammen bringen Eönne. So fann man durch dies Mittel an jedem Aſt ei⸗ nes Apfelbaums eine befondere Sorte Aepfel, oder | auf einem Roſenſtocke mehrere Arten von ofen erz zeugen. 4 | Alle mögliche künſtliche Vermehrungsarten laſſen ſich nach der oben in der Einleitung gemachten Eins theilung füglich unter zwo Klaffen bringen, nad) wels # Ordnung mic) in Befchreibung jeder befondern t richten werde, 626 Bon der Fünftlichen Bermehrung + #) Ya man Fönnte die Arten von Bäumen, welche mine mer bey ung reifen Saamen bringen, 3. €. den Kama pferbaum , niemalen fortpflanzen und vermehren... ai A) Wenn wir Kerne aus eßbaren Hbft mit vorzuͤglich - guten Früchten faen, fo pflegen die daraus aufwachs fende Bäume, wenn fie auch nicht wild werden, doch ſelten eben ſo große und ſchmackhafte Früchte zu lie fern, als die Stamm: Mutter. Wir würden alfo die beften Obitforten, z. E. Beuregris, Crefanes und fo | weiter längft verlohren Haben, wenn wir fie blos dur ” Saamen fortpflangen müßten. 3 | or) Viele Bäume tragen nur alddenn , wenn fie Frank werden; fo lange die Säfte bey ihnen’in völliger Be wegung und Circulation find, treiben fie ſtark ins Holz, aber feßen Feine Blüte an. Indem nun bey den Fünfte lichen Nermehrungen die Saftröhren und verlimlauf des Safts verändert wird, fo erhält man. dadurch zu Zeiten Hlüthe und Früchte, die man aufferdem noch lange vergeblich erwarten ‚würde. So hat bey mi - ein Steckreis von der Robinia echinaia geblühet, da der Baum, wovon ed genommen, nie blühen will, | xxxx) So foll man aud) eine fonft faftige Birn, z. E. eis ne Beuregris, musfirt machen fönnen, wenn man erft auf einen wilden Stamm eine musfirte Birn, z. E. «eine Salveati oder Parabelle muſquée, und auf diefe nach) ein paar Sahren ein Reis von einer Beuregris pfropfet. Ich zweifle aber noch, ob dies wiederholte Pfropfen von wefentlichen Nugen ift, fonft müßte eis ne faftige füße Birn von dem Safte des wilden Stamms einen herben Geſchmack annehmen. R ns nm. dee Bine." 621 Bnanannnannmmmam I. Klaſſe. Von denenjenigen kuͤnſtlichen Vermehrungsar⸗ “ten, welche aus beſondern Theilen des zu vermehrenden Baums eine befondere Pflanz ze zu erhalten lehren, £ 23. Hie Haupttheile eines Baums find Zweige, Blät- =” ter und Wurzeln, es laffen fi daher audy - dreyerley Vermehrungsarten diefer Klaffe gedenken. N werden. 4 1 Kapitel, Bon der Vermehrung durch Zweige oder Heifer j überhaupt. $. 24 Mebes eingelne Reis har nach feinem Innern Bau as das Vermögen, Wurzeln hervorzubringen, und alſo auch zu einem befondern Baum zu erwachfen *). Wer ſich die Mühe geben will, die Theile eines . Meifes und deffen ganze Structur genau zu unterfus Ken, und mit den Iheilen einer Wurzel zu verglei- Ken, wird zwiſchen beyden eine Aehlichkeit entdecken, EN \ ende 622 Don der Fünftlichen Vermehrung Beyde find darnach eingerichtet, daß fie die zur N rung des Stamms dienliche Säfte einfaugen und d Stamme zuführen koͤnnen; Sieunterfcheiden fihnue dadurch, daß die Pori einer Wurzel größer oder wein ter find, der Stamm alfo dadurch die gröbern Nahe rungemittel aus der Erde erhalten Fönne, dabingegen ein Reis wegen der in den Blättern und feiner aͤuſ⸗ fern Rinde befindlichen engern Deffnungen nur die feinern Nahrungsfäfte aus der Luft einzufaugen und dem Stamme zu Bildung neuer Theile zuzuführen vermag *). Sobald alfo diefe Deffnungen erweitert werden, nimmt ein Reis die Natur einer Wurzel an, fo wie diefe in einen Zweig verwandelt wird, und anftatt der Fleinen Fafern Blätter treibt, wenn fie an die &uft gewöhnt wird, wodurch ihre Pori allmaͤh⸗ lig zufammengezogen werden, Es ift daher leicht, einen Baum, deffen Holz poreus ift, als eine Wein de, Ulme oder $inde-in ein paar Fahren völlig ums zukehren, wenn man deffen oberen Theil niederbeuge und in die Erde gräbt, und nachdem die Zweige Wurs zeln gemacht haben, die alte Wurzel behurfam auge — einem Pfahl aufbindet. $ —2 25 *) Es beruhet dabey anf die Kegeln, welche alle Baͤume im Wachsthum und der Vegetation überhaupt beobach⸗ ten, wovon oben in der Vorrede gehandelt worden. Jedes Reis kann nun zwar einen befondern Bau geben, um aber aus einer Anzahl gefteckter Reifer ſo viel befondre Bäume zu ziehen, dazu wird viel erfor⸗ dert. Es ift auch einentlich nicht das gamye Neisy welches zu einem Baum auswächlt, fondern der date. an befindliche Knoſpen; fteckt man Reifer ohne Kno— ſpen, oder ans welchem alle in der. Borke befindlich gewefene Knoſpen ausgefchnitten worden, fd werden fie ſchwerlich treiben; So wenig ald man abgeſchnit⸗ tene der. Bäume, 623 tene einzelne Stücke von den Wurzeln dazu bringen _ Tann, daß fie neue Bäume treiben. — Dieſe Erklaͤrung ſollte billig etwas eingeſchraͤnkt wer⸗ den; die Wurzjeln koͤnnen eigentlich Feine groͤbere Nah— rungstheile einſaugen als die Zweige und Blaͤtter. Man kann auch nicht ſagen, daß ein Reis die Natur einer Wurzel annehme. Es ſind nur die in demſelben umlaufende und nach dem untern Ende zuruͤck tretende Saͤfte, welche veranlaſſen, daß ſich daſelbſt ein Callus anſetzt, welcher darauf Wurzeln treibt; das Reis bleibe wie es iſt, und waͤchſt zu einem Baum. Ich) werde davon in der lehten Abhandlung ein mehrers fagen, ARTE alfo den Leſer Dahl, 25 Es fömmt bey diefer Bermehrungsart durch Zwei. e oder Reiſer auf folgende Puncte an *). 1) Daß man zu Einpflanzung derfelben eine fol« The Erde-erwähle, woraus. fie gleich, ehe noch die Pori erweitert find, einige Nahrung erhalten Fönnen, Bw welche diefe Erweiterung und das Wurgelmachen befördern; ($. 26) | v2) daß man dem Neis_felber die Erhaltung der nothdürftigiten Nahrung und das Austreiben der june gen Wurzeln erleichtere ($..27); und 3) daß man die Neifer gewöhne, fich felber ohne ferner Hülfe des Mutterſtamms zu ernähren. ($. 29) Wenn diefe drey Stuͤcke gehoͤrig in Acht genom⸗ men werden, ſo getraue ich mir zu behaupten, daß dieſe Vermehrungsark bey allen Gattungen **) von Baͤumen und Stauden ſtatt habe, nur mit dem Un⸗ | terſcheilde, daß, nachdem eine Holzart mehr oder we⸗ nigert poreus ift, auch darnach mehr oder weniger Zeit au dem Wurzelmachen erforderlich iſt; folglich nach‘ sa Theil, 21 St, Ne diefem [> 0 - — 4 Mn EEE md 624 Von der Eünftlichen Vermehrung diefem Unterfcheide die Enrwöhnungsmirtel bald ges linder, bald ſchaͤrfer, eingerichtet werden müffen. ) Es beruht eigentlich darauf; ob wir zarte, nicht “J wachſende, Bäume auf diefe Weiſe vermehren wollen fo müffen wir freilich große DBorfichten gebrauchen, Andre leicht anwachjende Bäumer z. E. Weiden, Hollunder, Ligufrum,. fommen fort und fchlagem ‚ Wurzeln, wenn wir auch ohne alle. Handgriffe NRefer davon in, die Erde ſtecken: Andere treiben leicht Wur⸗ zeln, wenn wir fie nur mit geringer Vorſicht in die Erde bringen, 3. E. Quitten, Wein. xx) 39 habe ſonſt gesweifelt, ob man harzigte Bäume, E. Fuhren und Fichten. auf diefe Weife vermehren Ban, aber zu Moisburg eine junge aus einem ein⸗ gelegten Seitenzweige ordentlich aufgemachfene Fichte gefehen. 6. 26. 1) Die Erdart, welche fi ch zu hiefer Bermihe rung am beften fickt, ($. 25.) muß ı) feuchte oder fo beichaffen fegn, daß fie die erhaltene Seuchtigfeit lange bey fich bewahre, Die Näffe und die darin befindliche falzigte Theile find diejenigen Nahrungsmittel, welche auch durch, die feinften Defnungen dringen, alfo das Reis im Anfange am beften erhalten Fönnen. Viele Holzar⸗ ten machen daher fchon im bloffen Waſſer Wurzeln, befonders diejenigen, welche nicht fo leicht zur Säule niß geneigt find. Es ſchickt ſich nach diefer" Anmerkung fanbigte oder gar zu loofe Erde zu diefem Gebrauch am m fehleche teften, ob fiegleich zu der Vermehrung aus Saat vorzüglich angepriefen iſt ) Muß die Erde fruchtbar oder fer fm 4— as | | l der Bäume. 625 Das Meis fol daraus leicht Nahrung erhalten koͤnnen, ſie muß alfo viele Nahrungsfäfte enthalten; und auch aus diefer Urfache ift fandigte Erde am mes igften hiezu gefchicke? 3) Muß fie zart feyn, oder Feine Theile enthal⸗ en, welche den hervordringenden jungen Wurzeln hinderlich feyn Fönnten. Sie darf alfo nicht ſteinigt ſeyn. Eine fette Marſch oder leimigte Erde hat vorers ‚wehnte Eigenfchaften gemeiniglicd beyfammen, und iſt diefelbe alfo zu diefem Gebrauche unter den gemeis Innen Erdarten an geſchickteſten. In einem noch ftärs Fern Grade aber find diefelben bey einer aus abgelafs ſenen Sıfchteichen gebrachten Schlammerde verbunden anzutreffen; diefe wird hiebey vorzüglich. gute Diens fie thun. Mir find wenigftens damit DBerfuche in & Furzer Zeit geglückt, die in einer andern Erdart oft mißrierben, wenigſtens weit längere Zeit und alfo auc mehr Mühe erforderten. Nur muß diefelse, nachdem fie aus dem Zeiche gebrachf worden, erſt eis nige Zeit in Haufen gelegen haben, und oft umgear⸗ beiter werden, damit die überflüßige Näffe abtrockne ‚ und der Unfrautfaamen zerftöhre werde, welcher dar- ‚in gemeintglich in Menge anzutreffen ift.. Man kann dieſelbe zu aller Borficht noch mit einem Viertel Holz⸗ erde aus alten holen Weidenbäumen vermengen, wel⸗ ] —* Ba daß fie fich niche in harte Klumpen ſetze *). | | Ka. Inyibt | u) u was hier und fonften von der Sruchtbarfeit der Erde gefagt worden, wird ſich aus meiner am Ende —54 Theorie von der Fruchtbarkeit mehr er⸗ utern. 626 Bon der-fünftlichen Vermehrung > F. 27°. J er Das zweyte Stück, oder daß man bie Erhal⸗ fung norhonrttiger Nahrung ugd das Auswachfen dee jungen Wurzeln an dem Reife felber befördere (9.25), kann durch mancherley Mittel bewerfftelliger werden, Einige Baumarren, als Orangen: und: Lorbeerbaͤu⸗ ‚me haben eine dicke: und. fefte-äuffere Minde *), dage gen’ die innere looſer und groͤber gewebet iſt; dieſen kann man alſo dadurch helfen, daß man die aͤuſſere Borke abſchabe *). ee Ein Mittel, die Poros der Ninde zu erweitern, {ft die Wärme; da aber folches nicht bey allen Vers, mehrungsarten diefer Klaffe anzubringen ftcher, fo wird davon an dem gehörigen Orte mit mehrern ges Handelt werden. Kae, | J J Das leichteſte Huͤlfsmittel iſt, daß man an 9 Stelle des Reiſes, welche in die Erde gelegt werde fol, einen Wuſſt oder Callum zu erhalten ſuche. Ein folcber hat wegen feiner noch zarten Haut und weitern Defnungen die größte Aehnlichkeit mit einer Wurzel, und läßt ſich alfo auch am leichteften darin verwandel Es entfteht derfelbe an einer Stelle, wo die Saftzuͤ⸗ ge der Rinde durch Einfchnitte verwundet, oder durch umgelegte Bänder zufammen gezogen find. Iſt eine ſolche Stelle an einem Reiſe des zu vermehrenden ‚Daums fbon vorhanden, fo kann man fich diefelbe gleich zu nuge machen; fonft muß man bey ie mender Vermehrung diefen Callum erft zu erhalten füchen. Die dazu beſonders anzumendende Hands griffe find nach den unterfhiedenen Arten diefer Ver⸗ mehrung auf. mancherley Weiſe zu verändern, ‘und daher bey jeder Art befonders zu befchreiben. u) der Bäume. , 627 9 Ich zmeifele, ob man eben die Drangen» und Lorbeers - bäume unter diejenigen Bäume rechnen Fann, - welche eine harte Außere Ninde haben, fonderlich am jungen Holze. Ein alter Drangenftamm fann leicht verwun— det werden, wenn man nur die Borke ein wenig abs + Fraget; Ein Drangenreis [hlägt auch, wenn es ge: fteckt wird, gar leicht Wurzeln. Mean nennt eigent: lich eine harte Äußere Ninde, wenn ein Baum eine trockne membranenfe Äußere Ninde hat, welche fi) von der innern grünen löfet und von felbft trennet, = x auch wohl aufipringer. | **) Das Abfchaben der Borfe rathe ich nicht; denn fol: © _. des giebt eine rauhe Borke und viele Fäferchen, wel- che leicht anfaulen. Es beruhet auch nicht auf Erweiterung der Gefäße, in der Rinde; fondern daß man eine genuafame Men; ge von zuflieffendem Safte veranfaffe, und venfelben eben an ver Stelle, wo man junge Wurzeln haben "will, aufhält, und nöthigt, daß er durch die Rinde bricht und Wurzeln treibt. Bey einigen Bänmen iſt dieſes nun fehr leicht, und ein Zweig treibt ſchon Wurzeln, wenn er nur eben frifche Erde erreichet ; 5. E. an Weiden, Wein. Bey andern hingegens welche entweder nar wenigen ‚oder dünnen, oder flüchtigen, oder harzigten Saft haben, iſt es ſchon ſchwerer, diefen in feinem Taufe da, wo man will, aufzuhalten. indem, wenn man Huͤlfsmittel gebrauchen will, dadurd) entweder der - Zufluß des Safts ganz gehemmet und zurückgehalten wird, fo daß ein Neis anſtatt Wurzeln zu treiben, verdorret. Dover der Saft geräth dadurd in eine, eine Faͤulniß veranlaffende Stockung; Dover eine zu machende Wunde giebt dem flüchtigen Saft Gelegen: heit, daß er dadurch fiatt einen Wulſt zu machen, .. austrittund verfliegt; Oder das Reis leidet gar Feine Wunde, und die geringfie Verlegung macht, daß es * ntweder abſtirbt oder anfanlet. R r 3 $, 28. / ⸗ 1 _ Ag 3 7 623 Bon der künftlichen Vermehrung ..28. Br Saft in allen BE melche diefer Vermeh⸗ tungsarten der Bäume gedenken, wird eine Salbe oder Minnie *) empfohlen, womit daseinzupflanzende Reis beftrichen werden, und welche zu deffen gewiffern Gedeihen vieles beytragen fol, Der Erfinder diefer Kunft ift der D. Agricola, welcher diefelbe nebſt vielen andern ungegründeten Gcheimniffen in einem großen Folianten unter dem prächtigen Titel? vom der Univerfal- Dermebrung der Bäume be fehrieben hat, und anpreiſet. Ohne mich in dieſer Abhandlung auf die Wiederlegung derer vielen irri⸗ gen Säße eingulaffen, melche befonders in diefer Mau terie im den Gartenbücern vorfommen, kann nicht umhin, hiebey anzumerfen, daß diefe Mumie nicht allein zu dem beflern Gedeihen des einzupflanzenden Meifes nichts beytrage, fondern demfelben vielmeht allemal hinderlich fey. Ale von dem D. Agricola und feinen Nachfolgern befchriebene, zum Theil kuͤnſt liche und koſtbare Mumten beftehen in einer bindenden Salbe, welche, nachdem ein Reis fehwerer Wurzelt macht, immer bindender eingerichtee if. Nun if unmöglich, daß die jungen Wurzeln durch diefe zäh Materie hindurch dringen koͤnnen, und da die Neifer fo weit fie in der Erde ſtehen, nach der Borfchrif Damit beftrichen werden fellen, fo Fönnen fie auc nicht über der Mumie hervor Ffommen. Die Reife müffen alfo verderben, wenn fie auch noch. fo leid Wurzeln machten. Mir hat wenigfteng unter alle damit angeftellten Berfuchen nie einer ghücfen wollen Vielmehr find mir auch ſogar geſteckte Neifer vo Weiden, die fonft ohne die, geringfte Kunft fiber b Kommen, nad dieſer Merhode nicht angejchlager wen | fi: Dder Baͤume. 629 wenn ich fie auch gleich mir ser Foftbarften Mumie Gummi Copal beftrichen habe. Es ift alfo zu m feine Künfte nachſchreiben jemals Proben damit llet haben. $. 29. *) An dem Falle, daß jemand, ohnerachtet der mit Recht dagegen gethanen Warnung, annoch Verſuche mit der Mumie wiederholen w ke, fo will hier eine be- Schreiben, welche man allenfalls zu Beflebung ſchad⸗ hafter Stellen an Bäumen gebrauchen Fann, oder wo: mit die Wunde, wenn abgelegte Pflanzen von dem Hauptffamm abgenommen werden, beftrichen wird. Mehmet zwey Pfund Harz und ein balb Pfund ZTerpentin, laſſet ſolches in freier Enft ſchmelzen; Thut Hiezu drey Loth pulverſirten Aloe, rührt es in dem Gefäß wol um, und ſteckt es anz löjchet es aber bald mittelft eines, feit auf das Gefäß paffenden Deks fels aus; wiederholt dies dreymal; Gebt ferner hie: zu ſechs Loth gelb Wachs und anderthalb Loth pulveri: - firten Maftir, laſſet alles wol durch einander ſchmel⸗ gen, gießt oder preßt es ſodann durch ein Tuch in Eals tes Wafler und laßt es erfalten. Wil man diefe Mumie gebrauchen, fo muß man . fie über ein gelindes Feuer eben zergehen fallen; was "hineingetunft worden, ſoll nie faulen. Uecberhaupt ift zu bemerfen, daß zu Befreichung der Baume überall feine Dele oder Fett von Thieren genommen werden dürfen, fundern blos batſamiſche . Aare; Es iſt alſo bedenklich, unter das gemeine Baumwachs ein Fett oder auch nur ein anders Oel uu miſchen. Mar kauft das Baumwachs gemeiniglich von den Avotheken, wer aber ficher aehen, und es felber ma: chen will, nimnıt blos gelb Wachs, weißen Harz und Zergentin, von jedem gleich viel, etwa jur Zeit ein Mund; das Ve) wird erft befonders gefchmolzen, fo 2 det das Dice auf * Yard das Klare — Fu r4 abge⸗ End | m ermuthen, daß ſo wenig Agricola als andere, die u 630 Von der Fünftlichen Vermehrung abgegoffen; nachdem das Wachs alsdenn darunter geichmolzen worden, ſchuͤttet man auch den Terpentig hinzu, aber ja langfam nach und nad), und über ein > fehr gelindes Feuer, weil die Maffe fonft leicht in die | Höhe fteigt und fich entzündet. Wenn alles wol durch einander gerührt worden, fehlittet man es in ein fäß mit Faltem Waſſer, Fnetet es, wie es Falt wird, ': durch, macht Stangen daraus, und verwahrt ſolche an einem kühlen Ort. J Da das Wachs, welches man im Sommer ge— — braucht, härter fenn muß, damit es die Sonnenhitze während der Arbeit nicht zu flüßig made, fo nimmt man fodarn zu zwey Theile Harz nur ein Theil Wache und ein halbes Theil Terpentin. Dder man nimmt drey Theile gelb Wachs, ein Theil Harz und die Hälfte Terpentin. Ein andred Verhaͤltniß ift unten $. 82 vorgeichrieben worden. Weil es oft gefchieht, daß die Bienen das an Baͤu⸗ men geftrichene Wachs wegholen, fo pflegen. einige Gärtner etwas ganz weniges fein pulverfirten Schwe— fel unter das Baumwachs, wenn es eben gefchmolzen: ift, zu rühren, ohne diefen mit ſchmelzen zu laffen. Die franzöfifche Salbe des heiligen Fiacres, Z’on- guent de St. Fiacre, welche von ihrem Gartenpatron diefes Namens alfo genannt wird, ift nichts anders, als ein mit Kuhmiſt vermrifchter wohl durchgefneteter Leimen; die Franzofen gebrauchen ſolche vornemlich bey den gepfropften Stämmen, wie denn Dieter Ums ſchlag auch unten angerathen werden wird. $. 29 Das dritte Stück, welches zu beobachten ifk, ($. 25) beftehet darin, daß man dag Reis gewöhne, ſich ohne Hülfe des Mutterftamms felber zu erhalten, und feine Nahrung zu fuchen. | Diefes gefchieht entweder, indem man dem Reife die Erhaltung der Hülfe von der Mutterpflanze bes ſchwer⸗ ‚der Bäume, N. ſchwerlicher macht und abfürzt, oder aber, indem an daffelbe gleich völlig davon treunet *). Hierin unterfeheiden ſich die beyden Arten dieſer ermehrung; da man denn die auf die erſte Manier ehandelte Reiſer Ableger (F. 31); die letztern aber teckreiſer ($. 38) nennet. Don beyden fol in n folgenden Kapiteln gehandelt werden, *) Die ganze Theorie von der Vervielfältigung der Bäu: me iſt alfo Eürzlich dieſe: Unjere Abſicht iſt, durch unſere Handgriffe zu ver⸗ anlaſſen, daß ein einzelnes Reis, oder auch nur ein Auge in einen dem Mutterſtamm aͤhnlichen Baum aufwachſen fol; Wir haben dabey zum Endzweck, ent: weder blos Faubbännte zu ziehen , oder aber mehrere und beſſere Früchte zu verfchaffen. Die Mittel, welche wir dazu anmenden, * ich in innerliche und entfernte. Innerliche Mittel nenne ich ſolche, —— dem zu vermehrenden Reife ſelber genommen werden; entfernte hingegen, womit man dem Reife von aufs fen zu Hülfe kommt. Zu den innerlichen Mitteln gehöret: 1) Daß man die beften Neifer, welche unferer Ab: fiht am gemäßeften find, wähle. 2) Daß man die befte Fahrszeit für jede Opera; tion treffe; fo wollen Ulmen ſchon mit Ende des Jen— ners, die Kirfchen aber im Februar oder Anfang des Merzes gepfropfet ſeyn. 3) Daß man mwifje, wenn ein Reis eben den ſtaͤrk— fien Trieb und den mehrften Saft hat, mithin am ers ſten Wurzeln macht: fo laſſen fih Drangen: Reifer am beften im Sommer ftedfen. - das 4) Daß man an einem Reife die befte Stelle un: terſcheide, mo es am erften Wurzeln treiben wird. N 5) Da man die Natur jeden Baums unterfcheis 0 de, wie ein Reis davon am leichteften zum Wurzels treiben befördert wird; S 32) Sb ein bloßes Einles | rs gen 632 - DHb man es umbinden müffe? Oder ob man die Bora Reiſern den entzogenen Saft von dem Mutterftanme ‚ Kücfiht genommen hat, wovon aber, nad) meiner) Bon der künftlichen Vermehrung gen in die Erde genug fen? (9.31) Ob man das Reis etwas biegen foll, um die Saftgefaße an einer Seite zuſammen zu preffen, gegen über aber auszudehnen? 1 fe ganz wegnehmen oder nur zum Theil ablöfen, oder indie Dueer einferben, oder in diekängeaufrigen odet Feine Stücke von der Dberfläche wegnehmen fole? Dover aber. vb diefes, alles noch nicht hinreichend fe 7 | fondern dem Neife oder Auge Nahrung von einer fremden Stamm zu geben ſey? 6) Wie man funft hindre, daß der Saft nie ausdünfte und verfladdere, fondern fich in vem Reiſe felber verdicke und von feinem gewöhnlichen Laufe * gute Erde, wovon am Ende die Theorie geben werde, 2) Hinlängliche Wärme, um denZufluß und Uns lauf der Säfte zn vermehren. 5 3) Ein beftändiger Zufluß von nahrhaften Seuche tigfeiten; worauf der Verfaffer hier eigentlich Feine gehe. ’ Zu den entfernten Mitteln rechne ich T) ei ; am Ende mitzutheilenden Theorie, Die ganze Frucht barfeit abhanget. I 4) Der Schatten. ) Ein Vorrath von fremden Stämmen, um den. durd Verbindung mit einer fremden Wurzel erſetzen zu Fönnen. - 6) Die erforderliche Geraͤthſchaften, als: a) Ein großes Gartenmeffer: Es find folhe in alier Gärtner Hände und zu befannt, als daß eine Beſchreibung davon nöthin waͤre. Zweyerley habe das bey nur zu erinnern; Erſtlich, es ift viel daran ge legen, daß man fie qut gemacht und recht. gehärteh, mit einer foharfen Schneide erhält; denn es; ift vers drießlih und langweilig, wenn fich die Schneide dars an nad) wenigen Schnitten fofort umlegt, oder Rumpf wird, oder aber an feſtem Holze augenbliclih Schar⸗ ten befommt und ausfpringt, Diejenigen, welche am beiten ſchneiden, find gemeiniglie) ſproͤde, und es m der Baͤume. sc \ . mir felbft wol begegnet, daß ein englifches Meffer, da ich einen trocknen Lorbeerzweig abichneiden wollen, in der Mitte abſprung. Zweytens finde ich die lans gen krummen Spigen an den dentſchen Gartenmeifern, welche ganz in Geftalt eines halben Mondes zugehen und weit bervorfiehen, nicht gut, man fann damit feinen rechten Schnitt vollführen, nnd lauft vielmehr Gefahr, fich damit leicht und gefährlich zu verwun: den. Die englifchen haben nur eine geringe Krümme und Furzen Schnabel, fehneiden alfo gewilfer und ſchaͤrfer. Rechte Gartenfreunde werden ſich alſo ihre Meſſer am liebſten aus England kommen laſſen; zum ge— woͤhnlichen Gebrauch für Gärtner werden ſie gut, ſtark und dauerhaft in Celle und Caſſel gemacht. Da ich wünfche, daß man in Deutfchland die Gartenmeſſer mehr nad) der englifchen Form machen A| “and die langen Spitzen abjchaffen möge, fo habe auf Tab. Mu. | der Tab. II. £.T die Groͤße einer englifchen Klinge mit f:- feſtem Hefte im Umriß vorgeftellt, _ b) Rleinere Bartenmefler. Die zwote Figur T. IH. ſiellet die Grdffe eines ſolchen englifhen Gar; TI. Rz] - tenmeffers dar; Man hat dieſe von verfchiedener Groͤ Be, und braucht fie vornemlid) an jungen zierlichen Bäumen, woran man mit den größern nicht allemal beyfommen kann, vornemlich in Gewächshäufern, oder bey Auffchnatlung junger Stämme. Dey den Sartenmeffern beruhet auch vieles dar- auf, daß fie unten die gehörige Dicke und Stärfe ha; ben, weil fie fonft ſich leicht biegen und abbrechen ; Dies iſt vermuthlich eine der Urfachen, warum die Enalänver ihre Gartenmeffer uneingefchlagen, mit ei— nem bloßen Heft von einem Hirſchhorn machen; da | fonft beſchwerlicher iſt, fie jedesmal in eine dünne, fi leicht durchſtoſſende, Scheide zu ſtecken. Mar + Tann auf die Weife die Klingen auch Fürzer, und die efte doch fo. lang machen, daß fie fich bequem in der Hand führen laffen. Fe näher aber die öbere Ss Krümme dem Stiel iſt, mit deſto mehrern Nachdruck amd, Kraft läßt ſich damit. ſchneiden. — ec) Ein 634 Don der fünftlichen Vermehrung 4 ©) Kin Oculiermelter: Die gemeinen Deuliers mefler wollen mir nicht gefallen; die Schneide daran ift oben in einem halben Zirkel ganz hbergebogen; und damit fie, wenn das Meier eingefchlagen wird , bes deckt werde, muß das Heft unten einen weit vorfichen J den Schnabel haben, welcher, da das Heft nur kurz iſt, in der Hand ſehr beſchwerlich fällt und drudt. Reis chard hat in dem Il. Theile feines Land- und Bar tenfchages Tab. Il: f. 6. dergleichen abgebildet, und jeder Gärtner Fennet fie zur Gnuͤge. : Sch finde fie weit bequemer eingerichtet, mie die IE 3- beygefügte dritte Figur auf der dritten Tafel zeiget, nemlich etwas länger, fo daß man das Heft eben ges maͤchlich in der Hand faffen Fann: die Spige a lauft oben von beyden Seiten ſpitz zu, und die Schneide wird bey b nur etwas zugerundet, fo kann man bey allen Dperationen beifer damit 5 auch die Spitze gebrauchen, welche an jenen unnuͤtz iſt. An dem meinigen iſt das ganze Heft von Elfenbein, uns ten daran ift ein Faltz c, in Geftalt eines runden Keild zuaefchärft, ohne dag daran die eine Seite fpig hers | vorftehet, wie die.gemeinen Deuliermeffer gemacht zu werden pflegen, denn mit diefer entbebrlichen Spitze | faßt man leicht bey dem Gebrauch in dieBorfe, oder * fhabet den auf dem Holze figenden verdickten Saft ab, welcher gefhont werden muß. d) Fin feiner Wetzſtein. Diefen finde ein nothwendiges Stuͤck; denn das Denliermeffer muß fo fcharf feyn, dag man Federn damit Schneiden Fann, "und dies erlangt man auf feinem groben Sanpdftein noch auf Holz: Ben dem Gebrauch fert fich von dem. verdichten Saft leicht eine dicke Rinde an das Meffer, welche den Wibrau erſchweret; die Meſſer koͤnnen auch leicht durch einen Zufall eine kleine Scharte befommen, fo ift fehr angenehm, wenn man einen Schleifftein aus der Tafche zichen und den Schaden, ohne darum zu aehen, erjegen kann. e) Kine Fleine Sand: oder Stidy: Sage. Um damit beym Pfropfen oder Abfäugen ftärkere Stämme abjufagen. Sie muß aber fein gefä Ic feyn, weil fie fonft zu ſtark fallen und fplittern wüı Eu der Bäume, 635 f) Ein Wieiffel oder fharfes Eiſen, nebft einem hölzernen Sammer, um beym Spaltpfros pfen vie Stämme damit zu fpalten. Beyde erwehne hier nur, nicht meil ich fie noth;: wendig halte, fondern weil fie von andern als noths wendig aufaeführt finde. Nach meiner Vorſchrift foll man die&tämme eher pfropfen, bevor ſie zu Dicke werden, als daß fie noch vermittelfi der Hiepe und ver darauf zu fegenden Fauſt ohne weitere Mühe gefpals ten werden fönnen: Dover hat man ja dickere Stäm: me, fo foll man fie nicht mehr ſpalten, fondern in die Borke pfropfen. Sich Noch entbehrlicher finde ich ..g) einen eifernen Reil, welcher nach des Di: hamel und anderer Angabe mit einem zur Seite ges henden Stiel verfehen feyn fol. Duintinye will gar | an dem Ende diefes Stiels noch wieder eine in die Höhe fiehende Handhabe in diefer Geſtalt | haben, um beym Spaltpfropfen damit den Spalt ben Einfegung des Reifes öfnen, und fo lange offen holten zu können, bis das Reis zu recht gefchoben worden. Ich kann diefes bequemer mit dem Garten: mejfer verrichten, nur muß man ſich bey dicken Stäm: ar in Acht nehmen, daß die Spige nicht etwa abs vicht °; | h) Ein Abfchieber; fo nenne ich ein Inſtru⸗ ment, welches man zu Abfchiebung der Augen beym ä Oculiren gebraucht. Es ift aus der vierten Ziguf T.1.£4 | - am beften. zu erfennen. nn Man läßt eine halb offene Röhre a von Meffing: blech machen, welche auf einen Stiel b befeftigt wird, | Man macht diefen am liebften von Elfenbein oder I os ®nochen, mweil Holz nachtrocknet, und alsdenn an der Noͤhre wackelt, welches im Gebrauch hinderlich und oo anangenehm iſt. V m Die Spitze c wird von inwendig aus zugefchärft, darf aber gar Feine merkliche Schärfe noch weniger Ecken oder Scharten haben; Wenn man ad 96 ie * 636 Don der fünftlihen Vermehrung die gerinafte Schärfe daran merkt, muß folche mit einem feinen Wetzſtein oder Stahl zurecht 4 ‘werden, bis alles gelind im Anfüllen ift, fonft ma un. Nigen und Krigeln im Auge, fpaltet dieſes au wol gar. Ohne einen folchen Abſchieber iſt es faſt nichtmdge lich, bey verſchiedenen mit Stacheln verſehenen Citro⸗— nen und andern Agrumen die Augen abzuſchieben; In deſſen Ermangelung behilft man ſich mit einer auf ähnliche Art zurecht geſchnittenen ſtarken Federpofer, welche jedoch leicht auffpaltet, oder im Gebraud | "weich wird; Es muß auch an diefen Federn der Schni 2 Schnabel von beyden Seiten mit dem Meffer a nelsaber und zugerundet werden, daß man gar nic) fcharfes fühle. Es ift nöthig, fie öfters ans beffern. | — RR oder Leimen zum Bits | k) Baft zum Verbinden. 1) Stangen und 6 zum Anbinden. um die Sorten zu —— n) Spalttöpfe zum Ablegen. ($. 33). Wann nun alle dieſe Geraͤthſchaften beyfammer find, fo wird, | 7) um ſie zu führen, eine verftändige, erfahrng, | —5* zuverlaͤßige und unermüdete Hand eb ordert Ich verlange a) eine verftändige Sand, daß man ſich nemlich die Theorie von allen Vermehrungs arten befannt gemacht hat, und jede zu feiner Zeit mit den gehörigen Vorfichten anzuwenden weiß. Es wird aber b) dabey auch eigene Erfahrung er F fordert, denn ohne eigne mehrmalen wiederholte Ders F ſuche lernt man nicht die rechten Handgriffe, noch we⸗ niger Fann jemand ohne folche bey jedem fremden‘ Baum gleich beurtHeilen , durch welche Kangrife er am leichteften vermehrte werde 0 ı c) 2m « der Bäume, ° 637 ) Bey den mehrften Operationen, wo eine Ber; wundung gefchieht , fonderlich beym Deuliren ift eine gewiſſe Geſchwindigkeit nöthig; wenn jemand lan: ge zaudert oder ſich bedenkt, bis der Wind die Säfte austrocknet, fo werden ihm die Verſuche ſchwerlich gerathen. d) Eine zuverläßige (ferme) Sand nenne ich, wenn jemand jeden Schnitt mit. einer gewiſſen Dreis fiigfeit vollfuͤhrt, nicht mehr und nicht weniger ald nöthig ift; nicht zu flach noch zu tief, nicht zu kurz noch zu lang. Es ift gemeiniglich übel, ‚wenn. man ie oder da noch nadharbeiten, umd ſitzen bleibende Menden nachlöfen muß, oder wenn das Meſſer zur tief gehet, oder wenn es ansfährt. Wenn ein Schnitt, in einem Zuge vollführt wird, fo erhält man eine ger rade Fläche; muß. nachgebefiert werden, jo bleiben ‚ bie und da Fleine Huͤckel, und es ſchließt nicht genau an. Hierin und in einer damit verknüpften Renlichkeit und Drönung beſteht wol nur allein, was mir eine glückliche Hand nennen, wenn nemlich dem einen dor andern alle Berfuche gerathen, menn er fie gleich dem Anfehen nach mit wenigem Fleiß und Borficht vollfuͤhrt. Letztlich erfordre ich noch e) eine unermüdete Sand. Man darf nicht zufrieden ſeyn, wenn eine Speration nur einmal gemacht ift, fondern man muß auch anhaltend den guten Erfolg zw erhalten arbeiten; Eben ſo wenig muß man fich gleich beruhigen, wenn gleich einige Verſuche misrathen; Man fol vielmehr die Urfache des Misrathens zu erforſchen traten, und feinen Fleiß mittelſt Anwendung neuer Handgriffe verdoppeln. ENTER Wie diefe allgemeine Saͤtze und Handgriffe-in 4 „einzelnen Fällen angewandt: werden, lehret dieſe Abs En ‚handlung. . \ ch will bey dieſer Gelegenheit nur hinzufuͤgen, daß Quintinye aus eigner Erfahrung raͤth wenn man ſich bey dergleichen Operationen ſchneide oder verwunde, ſo ſoll man gleich, friſche Weinblätter aufs „2 legen, je jünger je beffer; fie ftileten das — min⸗ J erten 638 Don der fünftlichen Vermehrung derten die Schmerzen, und heilten die Wunde in. kurzer Zeit , gleich der befien Salbe; Ich habe dem. Verſuch nie felber gemacht, fondern mir. damit 5 bolfen; daß die Wunderaugenblicklich mit eimem Tuch feft verbunden habe, ohne das Blut laufen, noch d Luftdan die Wunde Fommen zu laffen. Nachdem 5 be von dem. befannten engliſchen Pflafter aufgelegt wenn die Wunde tief war. $ 30. Die Vorzüge der Vermehrungearten diefer erften Klaffe beftchen darin, daß. man dadurch gefundere äume *) erhält, indem Stamm und Wurzel aus) einem Stücde beſtehen; welche bey dem Pfropfen gleihfam aus zwey Stuͤcken zufanımen gefeßt werden, Man mag bey dicfer Verbindung auch alle mögliche Vorſicht gebrauchen, fo bleibt doch an der Stelle, wo die Zufammenfegung gefchieht, ein fehadhafter let **), welcher in der Folge leicht zum Verderben des Baums Gelegenheit giebt. So geſchiehet auch die Verbindung nicht fo genau, daß nicht noch im⸗ mer eine Trennung vom Winde oder einer anderm Bewegung zu, befürchten wäre, wenn beyde Theile auch noch fo gut zufammen gewachfen zu feyn ſcheinen. Diefe Bermehrungsarten find daher auch bey fols chen Bäumen vorzugichen, die man nicht der Frucht fondern des Holzes und fchönen Anfehens ***) wegen erziehet. u Die dadurch erhaltene Pflanzen haben noch den Vortheil, daß man fich der Ausläufer, welche fie etwa aus den Wurzeln treiben, zu ihrer fernern Vers mehrung bedienen fann ; da die von jenen hervorkom⸗ mende nur wild find und feinen Nutzen haben.‘ i der Bäume. 639 Es bleiben überdem auch die fünftlihen Vermeh⸗ ungsarten diefer erften Klaffe bey denen vielen fremden Bäumen, welche Feine AehnlichFeit mir unfern wilden tämmen haben, und fich Alfo nicht pfropfen laffen, - ur allein anzuwenden. . *) Dies leidet bey Pfirſchen eine Ausnahme, melche ge: ‘ funder und dauerhafter find, wenn fie auf Pflaumen beulirt werden; von zarten Birnen, z. E. Beuregris fann man ein gleiches ſagen. **) Wenn die Stämme recht frifch find, und ‚ben der Operation nichts verfehen worden, muß eigentlich Fein fhadhafter Fleck, wol aber eine Narbe, bleiben; Nach zwey Jahren muß man bey denen ein frifches Wachsthum habenden Stämmen Faum erkennen Fön: nen, wo die Zufammenjeßung gefcheben if, Duͤha— mel hat im II. Theil der Naturgeſchichte der Baus me im IV. Buche IV. Kapitel verfchiedene Verſuche Davon angeführt. N Man ficht daher viele gepfropfte Aepfel: und Birnſtaͤmme, welche weit über 100 Jahr alt find, und vollfommen friſch wachen, fo daß man mit Dır- gil fagen fann ; Etingens exiit ad coelum ramis foe- licibus arbor. Die Trennung ift nur in den erfien paar Jahren zu befürchten, ehe die zuſammengewach⸗ ſenen Fiebern ihre rechte Feſtigkeit erhalten haben. * Auch dieſes leidet eine Ausnabmes denn einige Ar ten von Bäumen, welche an fich eine fehlechte Wur⸗ Jel haben , oder fperhaft machfen, oder viele Ausläus fer treiben, machen einen fihönen Baum, und wach: ſen ſtaͤrker, wenn fie auf einen fremden Stamın ges feßt werden. Zum Erempel kann nod) ven Cratægum ln arıam anführen, welcher auf einen Birnftamm ge ‚pfropft einen viel höhern und größern Baum macht. Die engliſche Ulme waͤchſt auch weit ſtaͤrker, wenn fie auf die große breithlaͤttrige Ulme gepfropft worden, deren: Wurzeln mehr ſchwammicht find, alſo mehr | Nahrung zuführen. — ge Theil. a, Ss IL. J 640 17:191957941931194,7419,19,)9:19579.4:9:13,102)95.95,94,9419410519,°94)729,7 II. Kapitel. | Bon der Vermehrung durch Ableger; Sch n linge oder Senkreiſer. Layerins. Les Proving, os Marcottes. , J ar §. 31. | F Einen Zweig ablegen, ($. 29) heißt, — ſo in die Erde pflanzen, daß er im Anfang no etwas Nahrung von dem Mutterſtamm erhalte, a zugleich ſich ſelbſt zu erhalten gewoͤhnet werde. dabey anzuwendende Handgriffe muͤſſen alſo auf die bey den Puncte gerichtet feyn, daß das abzulegende Reit von der Mutterpflanze almählig entwöhnet, und ihn das Bewurzeln, und alſo auch die Erhaltung eige— ner Nahrung erleichtert werde *). Es laſſen fid hiernach die vielerley Methoden beurtheilen, die maı hin und wieder angegeben findet, und wovon folgen de die vornehmften find. 1) Man bieget einen Zweig unter ſich zur Erde und macht an der Stelle, welde in die Erde geleg werden Fann, einen Einfchnitt von unten herauf, wi bey dem Ablegen der Nelfen gebräuchlich ift, von de Länge eines bis anderthalb Zol, nachdem das einzu legende Reis ftark ift; Befeſtiget fodann diefe eing ſchnittene Stelle mit einem Hacken in der Erde, um bedecket fie damit einige Zolle hoch. Die hervorfti hende Spike des Neifes wird an einen daneben gı ſteckten Stod gebunden, und eine gerade Richtun zu nehmen genöthiget. 2) Ob. | 1 Kapit. Vermehrung durch Ableger. 641 ) Oder man ſchneidet an dem vorbemerkten Ort in und wieder Fleine Narben in die Rinde des Zwei⸗ es: jedoch ohne das Holz zu berühren, und verfährt I prigens auf die vorerwaͤhnte Wrife, 5Oder man macht in die Rinde ohne Beſchaͤ⸗ igung des Holzes einen Zoll lange Ritzen; 4) Oder man drehet um die Rinde einen feinen usgegluͤeten meffingern Drat, oder einen gewaͤchs⸗ en ftarfen Faden, welcher bey dem Zunehmen des Reiſes tiefer einfchneidet, und einen demnächft Wur⸗ el rreibenden Callum verurfadht. Zum Ueberfluß ann man noch über dem Drat einige Einfihnitte in je Rinde machen **). .*) Um eben diefen Endzweck zu befordern, liegt das os" mehrfte daran, daß man zum Ablegen eine gute Er- de nehme: hr Güte befteht nad) der unten zu geben⸗ den Theorie darin, daß fie in einer anhaltenden ins nerlichen Bewegung ift, fo daß diefe Bewegung fich nicht allein dem Safte vom Reife mittheilen, fondern auch in deffen Direction eine Aenderung machen Fann. Wenn alfo ein Baum nicht gern Wurzeln aus den | Zweigen treibt, muß man ja friſche, recht zubereitete, | Erde beybringen, morin die Reiſer gelegt werden. # Hat ein Baum, von dem man ablegen will, viele Ku j und ftarfe Wurzeln, fo hilft es oft nichts, wenn man zum Ablegen frifche Erde beybringt, denn die Wurs . zeln des Hauptfiamms werden folde anfüllen und durchdringen, che das eingelegte Reis zum Wurzeln: machen gelangt. In ſolchem Fall füllt man ein be onders Gefäß mit frifcher Erde, und legt darin ab. ———— Eine andere zu beobachtende Vorſicht haͤtte hier deutlich angeführt werden ſollen, daß man zum Abs legen die rechten Reiſer wählen ſolle. Man hält zum 7 Mblegen den Herbft am beften, oder auch das folgen: eFruͤhjahr, in beyden Fällen mug man Schäffe vom oo aeßt vorhergehenden Sommer einlegen. Wenn die m Schuͤſſe noch zu frifch find, fo find fie zu faftig und Br Ss 2 weich: 6 ee el mweichlich, und Fönnen nicht leicht vertragen , daß fie: gebogen ‚gder verwundet werden. Sie. fierben alle leicht ab, oder ‚brechen abı oder Haben doch keine vd » te Art zu wachſen. Bey allen dieſen — Fee es — dag man den Saft aufhalte, und ihm eine acue Die ) rection nach befondern Theilen gebe. | Lim diefen‘ Maine zu befördern, geſchehen no n : - mehr Borfchläge, 3. E. 5) daß man ein Reis, es eingelegt wird, da —* es Wurzeln ſchlaͤgen Ri | etwas drehe, fo "werden feine Fiebern geloͤſet, die Borke gequetſchet, und die Saͤfte gepreſſet und au gehalten. 6) Daß man einen Ring von der Borke rund um her abloͤſe. Es gehet dies bey Reiſern von Baͤumen die ſich allenfalls ſtecken laſſen, und vielen, etwas zaͤ ben, Saft haben, leicht an; denn der aus dem Reiſe gewöhnlich zu dem Stamm zurücktretende Saftmachtı | meil ihm die Wege dazu abgefchnitten find,7 einen zen. Der Ring muß nicht über eine Linie breit ſeyn und vielleicht ift genug, die Borfe blos bis "ohnge fehr auf das Hol; rund umher einzuferben. - hi 7Daß man ein Reis eben unter einem Knoter mit einer Pfrieme durchbohre.. Es ift dies unter al len vielleicht das fchlechtefte Mittel, melches den ge ringfien Nutzen hat, $ 32+ ’ j | Ale jegt erzählte Methoden find. im Grunde & nerley, nur muß man bey Anwendung derfelben auf) die Natur des — —8 Baums Ruͤckſicht nich men) So darf z. E. der Einfihnitt nach der erften Me thode bey zärtlichen Holzarten nicht gleich vom An fang zu tief gemacht werden, fondern man muß den einzulegenden Zweige erwa nur den dritten Theil IRRIDAR Nahrung entzichen, nachdem diefe Pe m = | Vermehrung durch · Ableger. 643 it einem Callo uͤberlaufen iſt, kann man den Ein, chnitt verlaͤngern. Bey ſolchen Bäumen, welche den Saft Teiche ug einer Wunde fließen laffen, als die Ahorn⸗ und Birfen-Arten, iſt die vierte Methode des Abbindens en übrigen vorzugichen, zumal, wenn man zu ei» Bier Zeit ablegen will, wenn die Bäume in vollem Daft fteben .*). *) Gar zarte langen, 4. €. der Eäithferbauin; wollen faft gar nicht erlauben, daß man die Borke ii min? deſten einſchraͤnke oder verletze. $. 33. Iſt das abzulegende Reis zu weit von der Erde Atfernet, als daß es nach voriger Anweiſung darin gelegt werden koͤnnte, fo bedient man ſich der. fo ges annten Spalttöpfe *), welche in der Nähe des Reifes entweder auf einem Gerüft oderan dem Baum Ibſt befeftigt werden, um dag Neis, nach gemach. m Einfchnitt oder Verband, darin legen und mit Erde umgeben zu fönnen. Man hat zu diefem Ge- rauch befondere Büchfen, welche ſich an der Seite fnen und verfhlieffen laffen, damit man das Reis equemer hineinbringen Fönne., In deren Ermans elung fhun irdene Töpfe, welche an der Seite einen Ainſchnitt und im Boden eine größere Defnung has sen, gleiche Dienfte, und haben den Vortheil, daß e nicht wie jene verroften. Die um dag Reis im Soden bleibende Defnungen werden mit Scherben agedeckt, und der Topf wird fodann mit der oben eſchriebenen dienlicyen Erde ausgefüller. Nur lafs | & ſich dieſe Toͤpfe nicht ſo in der Höhe befeſti⸗ Ss gen, ⸗ = 644 nk Kapitel. | gen, weil die daran etwa angebrachte Henkel leicht beym Anbinden zerbrechen. , er | Es bleibt. dief: Arr des Ablegens vermittelt dee Spalttöpfe überhaupt mübfamer, und erfodert im det Folge mehrere Wartung *), daß fie daher. nur al denn zu gebrauchen ift, wenn der Baum gar Feine Reiſer nahe an der Erde hat. *) Oder man macht auch mol Feine Tänglichte Kaſten von Holz, zumal, wenn man mehrere Neifer zugleid einlegen will, wiewol am ficherften if, jedem Reife fein befonders Gefäß zu geben. f 2 Die Spalttöpfe von Blech find die bequemfteny teil fie aus zwey Stücken mit einem Gewinn gemad) werden, aljo gemaͤchlich aller Orten angebracht, auch leichter. befeftiget werden koͤnnen, anbey beffer fchlief fen. « Man fann fie auch nachmals beſſer Öfnen, um zu fehen, ob ein Reis bereits Wurzeln habe, oder we - nigftens einen Knoten oder Wulft fege; Eben fo Fan "man auch bey denen Bäumen, welche erft nach ein aar Jahren Wurzeln machen, die Erde leichter el ifchen; und die alte wegnehmen, fo daß man Stel den, wo Wurzeln find, ſchone. Dagegen dringt auch durch die Fugen rund umher das Waffer leicht su ern und das Blech wird vom Noft durchfreffen, da denn gar Fein Waffer mehr halten, vielmehr die & . zu flarf an die noch zarten Wurzeln dringt. Drat, mit dem fie zufammen gehalten werden, * auch zu Zeiten fo ein, daß man ihn nicht ausziehen fann; Durch das Blech wirft auch die Sonne und Luft zu ſtark; Weil das Blech, wenn die Sonne dat an fcheint, heiß wird, fo wird die Erde zu ein trocknen Staube, und die zarten Wurzeln verbrennen „darin. Alsdenn muß die Erde wieder mit der DM ge von Waller gezwungen werden, dies aber wi och nicht wieder den Grad von innerlicher Bewegung, welcher eben zur Fruchtbarfeit erfordert wird, viel mehr eine folche Bewegung, welche eine Faͤulniß ver⸗ anlaßt. Die zarten Wurzeln Finnen auch ni die ern/ Vermehrung durch Ableger. 645 Öftern, plöslichen und flarken Veränderungen ertras gen. Dan hilft fich zwar, indem man die blechernen Spalttöpfe mit Moos oder mit einer Matte bebindet, allein fo roftet das Blech auch augenblicklich darunter, und wenn man zu jeden Ableger neue Spalttöpfe mas chen laffen muß, fommen die Ableger fehr Foftbar. Man macht fie zwar von Meflingbled; allein fo find fie theuer, und der in den Gemwinden anzubringende Drat roftet allemal. Sie gehören alfo blos für Ges wähshäufer, mo fie im Trocknen fiehen. Ich bin daher mehr für die irdene Spalttöpfe: Henn ein folcher auch zu Schaden geht, ift der Ders iunſt kaum von einem Grofchen. Die Fuge darin bes - Iegt man. inwendig mit dünnen Steinen oder einer Spalte von Holz, damit beym Begieflen das Wafs fer. nicht herauslaufe und die Erde mit wegnehme: - „Um mehrerer Deutlichfeit willen habe ich die ohnges fehrliche Figur eines ſolchen irdenen Spalttopfes in der Fig. $. Tab. II. im Eleinen abgebildet; man macht Tab. 1ır. fie auffen 3% bis 43 Zoll breit, und etwas weniger 85. hoch als breit, alfo auch zwiſchen 35 bis 44 301 Hoch, Fann auch einige etwas größere und andere Eleinere mas hen laffen, jedoch, daß fie nicht über noch unter obiges | Maaß halten; denn find fie größer, fo enthalten fie zu viel Erde nad) der oben bey $.20 gegebenen Wars nung; Fleiner ‚aber würde der inwendige Raum für die Erde zu Elein werden. An zwoen Seiten werden zwey paar horizontale Henkel aa, bb fiber einander angebracht, um fie damit feft zu binden; man kann auch) durch die Henkel Stangen ftechen, und fie auf ſolche Weife befeftigen. Das einzulegende Reis darf nicht zu ſtark ſeyn, muß auch Raum genug haben, "am ſich an dem Hauptſtamm hewegen zu Fönnen, oh⸗ nerven Topf zu ſchuͤtteln, ſonſt wird diefer zerbrechen, Fi menigftens die Henkel verlieren. . Der Einfhnitt c geht die ganze Seite herunter bis in die, Mitte des = Bodens d und braucht im Boden nicht, größer alg der 1% übrige Einſchnitt zu ſeyn; Denn ein Reis, Das in den |: Br muß auch durch den ganzen Einſchnitt 24 Ss 4 F. 6. Tab, Ill. 646 | I. Kapitel. "0. — F. 6.zeigt die Geſtalt eines blechernen Spalttobfs von gleicher Größe aus zwey mit Gewinden a verſehe⸗ nen Hälften. An der einen Seite b ſteckt ein lofi mit einem Griff verfehener Drat c, welchen man a ziehen und den Spalttopf aufklappen Fann; in im Hoden wird ein rundes Loc) von etwa einem hal Zoll im Durchichnitt gefchnitten, und eine Eleine Roͤh⸗ re d von einem Zoll angeloͤtet, fonft wuͤrde die Sch fe des Blechs bey der geringften Bewegung des Ne fes folches ab» weniaftens die Borke durchfchaben, u das Neis erfterben machen. e£ find zwey Heine an) jeder Seite angelötete Henkel. * *) Auffer dem dftern Begieſſen, wuͤßte ich nicht, daß die Spalttöpfe mehrere Wartung erforderten, An hochſtammigen Baͤumen find fie auch nur das einzige Huͤlfsmittel, Ableger zu erhalten. Man muß dahin fehen, daß ein Neis, wo möglich, gebogen Dr gu kruͤmmt in den Spalttopf komme. | $. 34. Die fernere Wartung des —— Seife oder Zweiges beſteht vornemlich 1) darin, daß maß das Austrocknen der Erde verhüte. Es ift beffer , wenn man die Erde ohne Anfeuch⸗ tung *) in ihrer erſten Fruchtbarkeit erhalten kann. Hiezu iſt ein gutes Hülfsmittel, daß man diefelbe Aher dem eingelegten Theil des Reiſes mit Moos bes decke, und die angehangene Spalttöpfe damit auf al« len Seiten bebinde. 9) Muß darnach gefehen werden, ob bie Erde an dem Ableger etwa abgeregnet fey, welche fodann wies der darum gelegt werden muß. Bey folchen zig geen, die nicht gleich im erften Jahr Wurzeln mas chen, iſt es gut, diefelbe einige mal zu ernenern, 3) Bey eben diefen ift auch darauf zu achten, ge der daran gemachte Einſchnitt nicht wieder zuſam⸗ men ii f J Vermehrung durch Ableger. 647 | nen wachſe, welches vermittelſt eines dazwifchen zu genden Fleinen Steins zu verhuͤten iſt. A Auch muß bey den zättern Holzarten nach der orhin gemachten Anmerkung der Einſchnitt allınähe Fig vergrößert und fortgeführt werden. ı we 2 "Wenn endlich das Reis fich gehörig bewurzelt Sat, fo muß ſolches mit möglichfter Beburfamfeit **) Sogeſchnitten werden, damit die jungen Wurzeln nicht jeder abbrechen. Kann man bey der Einpflanzung n die Erde oder in einen andern Topf den ganzen Erdballen, welcher fich um das Reis gefetgt hat, uns eſtoͤhrt mit einfegen , ift es deſto beffer. '*) Einen ſolchen Heinen Klumpen Erde Jahr und Tag ohne Anfeuchtung zu erhalten, wird, nicht möglic) ſeyn; Es ift genug, wenn er lange die Feuchtigkeit | behält, und nicht oft begoffen werden muß. Wenn man einen Spalttopf öffnet, und frifche Erde beyhringt, fo ift es gut, wenn man den Ableger un: ‚erden Knoten halb einſchneidet, damit die Wunde 0 wieder zuwaͤchſt und beym gaͤnzlichen Abnehmen nicht | zu groß wird. f i Man pflegt beym Abnchmen die Wunde auch mit der $. 28 erwehnten Mumie zu beftreichen, meil fie fonft leicht anfault und einen Anfaugs frifch machen: den Ableger nah fahr und Tag noch ausgehen macht. | Wenn erfi ein bloßer Knoten oder Wulft vorhan- if’ den ift, ohne Wurzeln, darf man das Neis noch nicht | abnehmen; hingegen wird beffer gehalten, ven zu Er: | weckung des Knotens umgelegten Band von Drat, 0 mens ein Knoten da iſt, abzulöfen und frifche Erve "an das Reis zu bringen. Wenn fid) an dem Knoten ddie Spitzen junger Wurzeln, Les Mammelons, zeigen, ann man den Ableger ſchon abnehmen. ns Zu der Wartung gehört noch, daß man die Abs leger, welche dem Winde ausgeſetzt find, forgfältig an Heine Stöcke anbinde, weil der Wind fie fonft abs \ Bricht oder umdrehet. Li% ı 885 Noch 648 Oder der abgefchnittene Stock wird doc) unten zum Mit... Noch eine Frage haͤtte billig näher und befonder® erwogen werden muͤſſen: » Welche Fahrszeit zu A » ſchneidung der Ableger am bequemften fey?,, Am fiherften ift, ſonderlich ben zyärtlichen Pflanzen, die Ableger zu Anfang des Frühjahrs, wenn der Saft in Bewegung geräth, abzunehmen; denn fo ift der Trieb am ftärfften, die junge Pflanze erhält aus der ihr zw gebenden fruchtbaren Erde neueKräfte, um ihre Säfte nun felbft in Bewegung zu feßen und zu erhalten, und der durch die Eirculation nah der Wunde zurücktree tende Saft ift genugfam verdicket, auch ftarf genug ür Bewegung, um einen Wulft und Knoten zu bilden Die EURE zu verwachſen, und neue Wurzeln zu treiben. 9 Etwas härtere Sachen kann man, wenn ſie im Fruͤhjahr beym Viſitiren noch Feine Wurzeln haben, nachher aber deren treiben, mitten im Sommer im Julius und Auguft abnehmen, wie ic) eben noch ders gleichen Verſuch mit einem ziemlich ftarfen Ableger" yon Diofpyros virginiana variegata (LX.I.b) ge ‚macht habe; denn fo hat der Ableger nuch bis im Dctos ber Zeit, ſich zu erholen. Ai Man muß die abgenommenen Stämme nur alles li mal im Schatten erhalten, und das Abfchneiden des Abends vornehmen. 1 Stauden, die leicht Wurzeln treiben, fonderlih immergrüne, und die man in Gewächshäufer bringen Fann, 5. €. Vinca-rofea, Tarchonantus, Ficus benga- lenſis, Hibiscus, Fann 'man zu aller Jahrszeit ables gen und abnehmen. 1 Zarte Stauden, oder die ein hartes Holz haben, oder vielen Saft, foll man nur im Frühjahr abfchneis den, und lieber ein Jahr länger wachfen laffen. Denn ihr Saft, ftatt einen Wulft zu machen, lauft zu der Wunde fonft heraus, und veranlaßt eine Fäulnif. Theil troden; der Schnitt Fann nie überwachfen; und der Stamm fault nach einigen Jahren und flirbt von unten auf. ’ 1. In diefem Betracht bleibt überhaupt gefährlich im Herbſt Ableger abzunehmen: Wenn man nicht feis ner WVrermehrung durch Ableger. : 649 ner Sache ſehr gewiß ift, „und die jungen Pflanzen bdermitteiſt eines mäßig warmen Lohbeets im Wachs⸗ hm erhalten kann: Ein heißes verbrennet die zarten and noch nicht an eine ftarfe Hitze gewohnte Wurzeln, $. 35 Bey der Auswahl der. Reiſer, welche zum blegen genommen werden follen, ift auf die Beſchaf⸗ enheit des Holzes zu fehen. Bey harten Hol;arten urzeln die jungen einjährigen Reiſer beffer, bey eichern aber find etwas ältere vorzugichen. \y 36. Die beſte Zeit zum Ablegen iſt wol, ehe die Rnofpen treiben ‚. weil die Bäume um diefe Zeit jun« ge Wurzeln machen, doch kann man diefe Arbeit auch hne Schaden in jeder andern Jahrszeit vornehmen, des ift mol gar beffer, bey folchen Bäumen, die den Saft leicht laufen laffen, die erfte ftarfe Bewes ‚gung deffelben abzuwarten. Miller empfichle zu immergrünen Bäumen den Heu⸗ und Auguft» Monat, ich habe aber von der Beobachtung diefer Zeit Feinen befondern Vortheil verfpüren koͤnnen *). H miller erinnert mit Recht, daf man aneinigen Staus den, deren jährige Neifer, weil die Ninde zu trocken | ift, Feine Wurzeln mehr, treiben, um vder nad) Jo⸗ hannis die jungen Schüffe vom Frühjahre einlegen fol, mohin einige immergrüne Stauden, ;. €, Rhamnus slateraus, Phillyrea > — AM gr en Die Borziige diefer Vermehrungsart vor der fol« “ genden durch Steckreiſer beſtehen darin, daß dicfelbe 1) bey 650 1. Kapit Velnehrung durch Ableget. 1) bey allen, auch den zärtlichften Baumarten, anzuwenden ift, indem fie gelinde, verfähre und dem Reiſe dadurch nicht auf einmal alle Hülfe von dem Mutterſtamm genommen toird, wie bey der — | rung duch Steckreiſer geſchehen muß. 2) Kann dieſelbe zu allen Jahrszeiten — | men werden, nicht aber jene. 3). Exhält man dadurd) gleich größere Pflanzen, - weil man zum Ablegen auch Schon ziemlich gro Zweige, zu Stecreifern aber gemeiniglich nur gen, ge Reiſer nehmen darf. N 4) Kann man durch diefeg Vermehrungsmittel in wenig Jahren von einem Baum eine große Anza junger Stämme erhalten, wenn der Mutterſtamm nahe an der Erde abgehauen, und die haͤufig aus⸗ fchlagenden jungen &oden zu allen Seiten auf vorbe⸗ fchriebene Art abgelegt werden. Diss geht aber nur | bey folchen Bäumen an, die Teidye wieder aus dee Wurzel fchlagen, als bey Linden, ee j Ahorn, Ellern ud 8. 9 Man * ſolche alsdann nach. vem Abhauen mit fri⸗ ſcher fruchtharer Erde anhaͤufen. Einige Baͤume, vornemlich die harzige, als Tanz nen, laffen fi) dadurch gar nicht vermehren, fondern geben, wenn fie auf derErde abgefingt werden, gleich aus; ob ich gleich an abgehauenen Weistannen bevs daß die Rinde Daumen dick in einen. abgehauene Hol; gewachſen ift, fo ie Spur eines jungen Schuffes ber Bäume ſchlagen zwar aus, wenn ſie werden, nicht aber, wenn fig uͤber der h Wurjel ſind, z. E. Eichen. 4 4 wi 651 j ααννIνναÆæαXν De HE Rapiten, | Von der Vermehrung durch. Steckreiſer. A Slip, or Set, Les Boutures. IE 7 i m —— — $. 38. ; De dieſe Vermehrungsart ungewiſſer als die vorher⸗ | gehende ift, indem das. Reis gleich vom Anfang ich, ohne weitere Hülfe des Mutterſtamms zu erhals en gezwungen wird, fo muß dabey auch mehr Vor⸗ Icht angewandt, und diefelbe befonders auf die fola ende zwey Stücke gerichter werden; 7) daß dem Reiſe die Erhaltung norhdürftiger Nahrung fo leicht wie möglic gemacht, und © 2) der Abgang derer darin „vorhandenen Säfte ergfältig verhuͤtet werde. $. 39 . Wie der erſte Endzwed durch ‚eine dienliche Ers be befördert werden koͤnne, und was: diefelde für Ei⸗ \ yenfihaften an fich Haben muͤſſe, iſt fehon oben im er» ‚ten Kapitel weitläuftig gelehre' worden *), Es find j alfo die dafelbft gemachten Anmerfungen auch hier ; anzuwenden, Auſſerdem find aber auch noch mehres ce —— zu nehmen; als =; 1) daß man das untere Ende des Reiſes, wel⸗ ches in die Erde geſetzt werden ſoll, eben ſchneide, a Faſern daran bleiben, welche eine Säulnig veraulaſſen, und alle uͤbrige Sorgfalt vereiteln moͤgten. 2) Daß man bey dem Einpflanzen verhüte, daß ſich nicht die Rinde von dem Holze trenne. Es ift F il ade Lira 652 IM. Kapitel. daher nicht gut, das Reis mit Gewalt in die Erde zu ftoffen, fondern beffer, daß man einen gehörig ‚tiefen Graben mache, und nach Einfegung der Neis fer denfelben wieder verfüle, und die Erde feſt an die Reiſer andrücfe **). Aid, 3) Um das Anfaulen zuverbüten ***), läge man die Reiſer von ſchwammigtem Holze, als von Feigen» bäumen und einigen Jasmin=Arten vor der Einpflans zung etwa vier und zwanzig Stunden abtrocknen, und beflebt alsdenn die untere glatt gefchnittene Flaͤ⸗ che mit Baumwachs, welches das Eindringen der Naͤſſe indas ſchwammigte Marf verhütek, und nach. mals von den jungen Wurzeln leicht abgeftoffen wird, menigftens Feine fo große Hindernig macht, als das oben erwehnte Beftreichen mit der Mumie oder das Verpichen. | ENG %) Zum Steden ift am mehrſten eine fruchtbare fefte Er⸗ de nöthig, welche in einer ftarken innerlichen Bewe⸗ gung ift, die Feuchtigfeit lange hält, und ſolche nicht gleich einem Schwamm aus dem Neife anzieht, viel: mehr ihm mierheilt: Loſe Holzerde oder verfaulter Miſt taugt alfo hiezu nichts. fi 3%) Derjenige Fall, wo bey uns in der Landwirthſchaft das Stedfen am mehrften vorkommt, und alfo die dabey zu beobachtende Regeln am öfterften anzumens den ftehen, ift die Seßung der fogenannten Ports weiden, von denen ich ſchon im dritten Theil, und’ oben im erften Stuͤck ©. 74 und 298 gehandelt habe.) Man hebet im Winter bey Hauung oder Köpfung der Pottweiden die beten und geradeftem Stangen auf, ‚welche fieben Schuh lang find, und oben an der Spitze die Dicke eines guten Armen haben, hauet fie unten‘ am Fuß, wo die Borke noch glatt und unanfgefprune gen feyn muß, ſo glatt als möglich ab, und ohne 3 daß Die Borke fplittert oder fich abloͤſet; Am beitem wäre, fie ganz horizontal abzubauen, aber fu müßte man ” Vermehrung durch Steckreiſer. 1653 man die Stange auflegen, und das Abhanen wird ſchwerlich gefchehen Fönnen, ohne die Borfe zu quets ſchen; Es ift alfo am fiherften, daß man die Stange in die Höhe halte, und etwas fchrem auf einen Klotz fetze, und fo mit einem ſcharfen Beil um ein weniges ſchreg en talus abhaue; Es wird aber dazu eine 96% ſchickte Fauft erfordert, daß fie nicht falſch haue, fons dern eine glatte Fläche mache; alsdenn kehrt man fie um, und hauet fie oben eben fo gerade; Alle Heine Nebenzmeige werden weggenommen: Stangen , wel— he oben eine Gabel vder Zwille Haben, find nicht fo gut. * Wenn man einen Arm voll Stangen zurecht ges hauen hat, werden fie zufammen gebunden, und mit ‚dem untern Theil -in ein ſtilles Waffer gefest,, 100 fie nicht wegflieffen Fönnen, oder wo man fie befeftigen kann: Sie etwa zwey Schuh tief in friſche feuchte „Erde zu graben, halte ich noch beſſer. Wenn der Froſt aus der Erden iſt, im Merz oder April macht man mit dem Spaden Eleine Gruben zwey Schuh tief, * and zwölf Schuh aus einander; dichter fie zu feßen, L iſt nicht aut, weil die Köpfe Luft behalten müßen. a jede Grube feßt man eine Stange eine Elle tief, ie Stangen ia die Erde zu foflen, ift nicht gut, weil die Borke ſich leicht abfehält und alsdenn der nt nicht überwachen Fann, worauf eine Faͤulniß olget. Anm ſchlimſten iſt, wenn man die Stangen gar, damit fie beſſer in die Erde gehen, gleich einem Pfahl Zuſpitzt, denn fo uͤberwaͤchſt die Spiße niemalen. Eis nige binden über den Schnitt einen Band, damit die Borke fi) nicht ablöfen noch auffchieben Fönne. Die Huͤlfe ift aber unficher, Andre Landwirthe pflegen ſich eine ſpitze eiſerne Keule anzuſchaffen, um damit Loͤcher ‚indie Erde zu ſtoſſen, worin fie. die Stangen fegen, allein, indem fie die Erde damit umber feft drücken, sand. das Loc unten fpig machen, kann die Stange das Loch nicht ausfüllen, man Fann auch Feine lockere Erde an die Wurzel bringen, alfo werden an dem Fuß der Stange Leere fehr nachtheilige Holungen bleiben. { , Bür' 654; IH. ‚Kapitel. — Fuͤr jede Stange eine Grube zu graben, iſt zwar muͤhſam und koſtbar, aber das einzige ſichere Mittel, welches durch das beffere Wachsthum reichlich erſett wird, Wenn eine Stange in die Grube eingefegt if, ſucht man durchaus in ven Grund lockere Erde zu brin gen, und legt den etiva ausgeftochenen Rafen nur 4 auf. Neben den Stangen Graben zu machen, worin ſich Waffer ziehen Fonne , ift nicht gut. Wenn man die Erde um den Stangen feft getreten hat, muß man fie in Gegenden, wo eine Trift von Hornvieh bergeht, mit Dornen bebinden; diefe reiben ſich fo "daran, und machen die Stangen in der Erde lofe u waceliht, da fie denn der Wind, wenn fie bela find, umwirft. ER | Am May ftrefet man am Stamm alle ‚era kommende Sproßen ab; und läßt blos die ſich an der Spitze zeigende. Auch die dafelbft ausgewachſene Reiſer pflegt man im folgenden Frühjahr twiederum) abzufchneiven, damit der Kopf defto dicker austreibe, und die Wurzeln fich beffer ausbreiten, der Wind aud) die Stämme nicht beivegen Fann. Nachgehends wers den fie alle drey Fahr ordentlich geköpft. In ſum— pfigfen und gar trocknen Erdreich haben fie Feine Art, FR) Um das Anfanlen zu verhuͤten, iftnöfhig, daß man die Steckreiſer ſtets in gleichem Grade der Feuchtig: Feit erhalte. Sie dürfen nicht ganz austrocknen, man darf fie aber auch nicht zu oft begießen, insbefondere darf man ihnen jedesmal nur wenig Waller geben, Zum Begieffen ift auch gemeines Flußwaſſer, oder aus einem ftehenden Teiche, weit dem Duell: oder Brunnenwaſſer vorzuziehen. Dieſe Negeln find auch bey den übrigen Vermehrungsarten überhaupt zu bes vbachten. Gar faftige Pflanzen, 3. €, die Mefembryanthe- ma, Srapeli@, Euphorbia, Gerania, müffen gar ein ae Wochen nach dem Abfchneiden liegen, bis der Schnitt recht zugetrocknet iſt. 1 $. 40. Bermehrung dur Stedreifer. 655 ae $. 40. 4) Noch iſt noͤthig, daß man folche Reiſer zum Stecken nehme, welche am leichteſten Wurzeln mas en. Man muß fih alfo auch hier nach der oben m Ablegen gemachten Anmerkung richten, und son hartem KHolze junge Reiſer *), von weicherm Holze aber etwas ältere zum Stecken erwählen, Aber uch bey den härtern wird es allemal gut feyn, am Ende noch den Knoten von dem vorigen Jahrwuchs I mitzunehmen, welcher der Faͤulniß am beften wieder, tehet **), indem der oben befchriebene Callus oder Wulſt zur Erleichterung des Wachsthums ven befon- s großen Nutzen iſt. *) Die zu ſteckende Reiſer dürfen noch nicht uͤber ein Jahr \ alt ſeyn, das Hol; daray muß aber fchon feine völlis ge Confiften; haben; fo lange es noch weich, arlın und waͤßricht ift, bleibt die Mühe vergebens, Man zieht auch zum Stecken gerade aufgewachfene Reiſer denen jur Seite fi) ausbreitenden vor. Bey einigen leicht anfchlagenden Bäumen, 5. E. Clutia pulchella, . Jufticia, fann man auch ganz junge Reifer nehmen, deren Spitzen ſich, wenn fie weik werden, noch gan; Erum biegen, : **) Ein Konte von altem Holze wird zwar fpäter faulen, aber auch ſchwerlich Wurzeln treiben, es moͤgte denn von gar leicht Wurzel treibenden Bäumen ſeyn, als - Duitten, Liguſfrum. Ein junges Reis hat- gemeiniglich unten, wo es aus dem alten Holze austreibt, sinen Eleinen Wulſt der dickern Fuß mit Ningen in der Borfe, dieſen Fuß ſchont man gern beym Abnehmen, und ftecft fie damit ein: oder man nimmt Neifer, welche als eine Gabel gewachſen gewefen, und theilt diefe, ohne von denm alten Holge eigentlich dran zu laſſen. gehe, test, Tt $, 41. — A 666 IIND Kapitell. $ 41. 5) Man kann auch einige Zeit vorher an den Rei⸗ fern, ehe diefelbe abgefchnitten werden, durch alfet hand Einfchnitte, oder eine andere derer oben ($.34) beſchriebenen Manieren einen Wulſt hervorbringen, und ſich deſſelben bey dem nachfolgenden Stecken be dienen, Es wird dabey auch von Mugen ſeyn, wenn die verwundete Stelle mit etwas Erde oder auch nur mit Moos bebunden wird, welches die äußere Luſt abhält, und die Stelle zu Austrebung junger Wur · zelũ allmaͤhlig vorbereitet. 9 42. 6) Bey andern leichter Wurjel machenden Hole arten, als Drangen, Citronen, ift es hinreichend, wenn die Rinde des Meifes alsdann, wenn daffelbe cingepflanzt werden foll, nach einer derer vorerwähns fon Maniren zu Hervorbringung des Wulftes vorbes reitet wird, Es iſt dazu ein jeder Einſchnitt hinrek chend; Aber das Auffpalten am untern Ende ift we⸗ gen zu beſorgender Faͤulniß gefährlich *). J Ich habe Gaͤrtner geſehen, welche alle Reiſer von ge fetten Taxus aufſpalteten, anben etwas, um den Spalt offen zu halten, zwiſchen ftecften, auch foldyet zum, Wurzelmachen nöthig hielten; Ich halte abeı mit den Verfaſſer beffer, fie ganz zu laffen. $ 43 Endlich {ft auch noch 7) bey diefer Vermehrung durch Stecfreifer , fonderlich bey zärtlichen Pflanzen norhwendig, daß man die in der Rinde befindlichen Saͤfte durd) die Wärme in Bewegung zu fegen fuche: Dan bedienet fich dazu eines ua ea Miſtbeetes *— wer | 4 | Vermehrung, dur Steckreiſer. 657, selhes man mit der oben befhriebenen Erde einen Schuh hoch ausfüllee, und worin die Stedreifer, achdem die ftärffte Hige vergangen ift, gepflanzet ‚Setden, damit die von unten auffteigende Wärme uf diefelben wuͤrke ). | * * Es iſt nicht allein die Wärme, welche auf die Reiſer wvirket, ſondern die zugleich aus dem Miſt auffteigens de Dünfte thun das mehrfte. Die Stecklinge werden alſo eher befommen, wenn man fie auf ein fehlechteg Miſtheet von Pferdemift unter. Fenſter ſetzt, melde man nach.und nad) öffnet, als wenn man fie in Töpfe in ein Lohbeet oder in das Heißefte Gewächshaus bringt. Man macht daher zum Stecken gern ein eiänes. lleines Miftbeet von einem bis zwey Senftern. Die, Erde muß aber nach der gegebenen Thevrierecht frucht⸗ bar ſeyn, fo daß fie die erfie Feuchtigkeit, ohne daß man fie oft zu begieffen gebraucht, behält z zumal die Ausduͤnſtungen des Miftes nene feuchte Theile herauf treiben, auch, da die Fenfter wenigſtens Anfangs ver; ſchloſſen achalten, anbey gegen die ſtarken Sonnen ſtralen bedeckt werden müffen, das Austrocknen der Erde behindert wird. Man bedeckt daher die Erde auch wol mit Moos. R Die aus der Erde ſtehende Spitzen der Reiſer wer ‚ben. zu Zeiten mit Sluß- oder Regenwaſſer, welches ° nicht frifch feyn darf, fondern etwas geftanden haben muß/ beiprüget, um die Borke frifch und glatt zu er halten; Man bedient fih dazu eines Duaftcs oder F Buͤſchels von zuſammen gebundenen Rockenaͤhren. Ich haben eben noch den Verſuch gemacht, daß Erteckreiſer, welche um Johannis auf ein kaltes AR beet, worauf vorher die Melonenpflanzen gezogen wa— Has ‚ten, geftecht worden, vortrefflich befommen find, und bis im September die Menge Wurzeln getrieben has- or ben, welche insgeſammt über dem Miſt fortliefen.. J IE Ei X Intl xt 2 gr 44 658 I. er anne as . 44 — Eben ſo noͤthig iſt 8) daß man die Ausdu ſtun Pe darin PARDANDENER Säfte fo viel magic ver J üte. A So noͤthig ſonſt die Ausdänftung denen Gewaͤ fen ift , welche einen beftändigen Zufluß von Naf rung durch die Wurzel erhalten, um die in ihnen au fleigende überflüßige Säfte abzuführen, fo ſchaͤdlie ift fie denenjenigen, welche noch wenig oder gar fein Mahrung aus der Erde erhalten, und ſich von dena in ihnen felbft vorhandenen Säften fo lange erhaltet müffen, bis fie erft Wurzeln gefchlagen haben. Da nun die ftärffte Ausdünftung in den Pflanzen durch die Sonne und Äußere Luft bewirfer wird, fo find auch beyde von den Stedreifern abzuhalten. ı Gegen die Sonne werden die Stedreifer am leich teften beſchuͤtzet, wenn man fie an einen fchartigen und gegen Mitternacht gelegenen Dre pflanzet; di nach vorigem $pho auf ein. Miſtbeet gefetzte *9 aber koͤnnen durch vorgeſtellte Matten von Schilf od Stroh, oder durch eine Bedeckung von tannen J gen dagegen verwahret werden *). *) Die beffe, aber etwas Foftbare Art, um die auf der Miftbeeten fiehende junge Pflanzen, unter andern and | die Ananaffe, ‚gegen die Sonnenftralen zu ſchuͤtzen habe ic) in Seehofen bey Bamberg bemerfet, Es wa ren- ordentlich von Weidenhol; von Korbmachern wei läuftig dürchgeflochtene Decken, auf die Art wie ma dergleichen für vie Fenfter der Gutſchen, um das Gla zu ſchuͤtzen zu ft pfitgt 9) Den ftarfen — der. kufe und, bie da — Ausduͤnſtung kann man berhuͤten: * Vermehrung durch Steckreiſer. 659 2) Indem man das Reis fo, weit in die Erde egt, daß nur ein oder ein Paar Augen hervorſtehen. Ein Stedreis von einem Weinſtock wird leichter bes ommen, wenn nur die aͤußerſte Spitze aus der Erde Sjervorcager, oder gar noch mit Erde bedeckt ift. Laͤßt | h an es weiter. heraus ſtehen ſo wird gemeiniglich, Ivenn es ja Wurzeln macht, dag obere Ende bis auf Has nächfte Auge an der Erde abfterben. Damit ber bey einem etwas langen Stecfreife dag untere ‚Ende auf diefe Weife nickt zu tief in die Erde komme, nuß daſſelbe unter ſich gebogen eingepflanzet, oder 2) das aus der Erde ftehende Ende des Reiſes nie Moos bebunden werden. T 3) Scheine die Ausdünftmg zu verhindern, venn man die Blätter an dem Reiſe über die Hälfte bſchneidet *); wenigſtens har diefe Vorſicht bey den Meiſern, wovon man Augen zum oculiren nehmen Pill, guten Nugen, welche ohne diefelbe austrocknen. | * Steckreiſer zu pflanzen olsdenn iſt, che die Blät- Ter ausfchlagen, fo iſt dies Hälfsmittel nur bey im⸗ Inergrünen Sachen zu gebrauchen. 4) Diener hiezu auch, daß man die Erde um die ” 5) Muß die Erde um die Steckreiſer ff: ange- ruckt werden, damit die Luft nicht daneben eindrin⸗ J jen koͤnne. ) Um die äußere Luft abzuhalten ı PN die Aus, unſiung der Reiſer zu verhuͤten, iſt am ſicherſten, aß man dieſelben mit glaͤſern Glocken bedecke, und AeErde unten an der Glocke anhaͤufe; Oder man fest ie auf Miſtbeete, welche mit aut paffenden Senftern his Te z bedeckt HE aan bedeckt find. "Nut müffen beyde bisweilen abgenom⸗ sten, und von den fich inwendig le ten. gereintgt werden. | . 8* Wenn die Blaͤtter groß find, als an Hrangen, fo. Wr : the ich, fie aan; Dis an den Stiel abzuſchneiden; € AN TAR SIE ſolche⸗ nicht -allein ſicherer, ſondern nach meine Theorie faſt nöthig, denn die daran zu laffendeHall v0 £appen thun Feine Dienfie, und verzehren vielmet wvoch einen Theil derer indem Reife vorhandenen fruch aren Säfte. (Siche unten in der Nofe zum $. IOF Bey andern leicht Wurzel faffenden Neifern, 7. € Geramis, Olutia pulchella, Solanum bonurienfe, Ra), 3 5. Imex arborefeens, iſt es gleichgliltig, ob man die juͤn gern Blätter läffet, oder nebſt den ältern-wegnim un, and. bey denen, die ganz kleine Blätter-haben, J Murten Taxus, laͤßt man fie ungeftöhrt. men $: PR 4— te Sefte Zeit, Stedreifer zu — iR ! * Ablegen, che die Knoſpen zu treiben anfangen weil die erfte Bewegung des Saftes in den Bäumen); zu Hervorbringung des Calli am dienlichften ift, wor aus die Wurzeln’ewftehen. Ben wenigen Bäumen die das Laub fallen Laffen, ift diefe Vermehrung auße der angegebenen Zeit möglich), weil fie ju ſtark durd| die Blatter ausdanſten. Immergrüne Bäume I fen ſich aber auch außer derfelben, Are nicht gleich gutem Erfolge ſtecken Wr ) Dep einigen immergrünen Bäumen, z. €. Rupre(ie Drangen, iſt am fiherfien, wenn,man im. Som nach Kohannis die jungen völlig ausgewachſen fer von Frühjahr ſtecket, und ich glaube ein gleiche von mehren andern Bäumen; denn im Srühjahri noch, Feine rechte anhaltende Bewegung ſo weni den Säften der Reifen, als in der Erde. ‚Im Mi mer totrff die Wärme geſchwinder in den —— — Vermehrung durch Steckreiſer. 661 ein groͤßerer Vorrath von Säften, dieſe koͤnnen eher Pi der Erde neue Zuflüffe erhalten, verfliegen nicht fo bald durch die Ausdünftungen, und-bilden gefcehwin: der einen Wulſt. Es kommt alfo auf Verſuche an, welche Jahrszeit fich fürjeden Baum am beiten ſchik⸗ De: Allgemeine Regeln hat man nicht, — Die Vorzüge dieſer Vermehrungsart vor der vor- pergehenden beftehen darin, daß die durch Steckreiſer erhaltene Bäume gemeiniglich beffere Wurgeln ale die Ableger haben, und man Leicht, von entfernten Orten } jungen und noch niedrigen Pflanzen — da ein zum Ablegen geſchickter Stamm ſchon etwas laͤn⸗ gere Zweige getrieben haben muß *). i 5 " Man kann oft auch fih dadurch * der Art von ei⸗ nem Baum erhalten, welche man fonft verlieren win de. Wenn ein Baum Schaden an der Wurzel nimmt and Hon unten erftirbt; oder wenn uns eine neue ſchwaͤchliche Pflanze gefchict wird; ‘oder wern man . „einen Daum mit überflüßigen Zweigen hat, an deſſen WVermehrung uns gelegen iſt; ſo ſchneidet man vie 5. Neifer ab, und ſteckt fie auf Gewinnft und Verlnſt. 7 00 Das Steden ift vornehmlich gut fu Dermehrung der weichlichen faftigen Gewächshaus: Pflanzen, 5. €. Hicus bengalenfis, Tarchonanthus, »Vinca rofea. Alle Sorten von 'Geranium, Hibifeus, M Biesabetanehe- mum,- Leonurus; ‚Vinca rofea,: Minofa. Dabey Fann man anmerken, daß fi 9 faſt alle oben Seite 397 aus der XIV. Klaffe angeführte Stauden won leicht ſtecken laffen. | | BY Ob man nach der Wa des Ferrarii (‚Hefper. p 117) auf die Weiſe — ziehen und zuwe⸗ t4 ge: 662... IV. Kapitel, ? gebringen Fonne, daß man: die Reiſer fo ftecket, dag die Spitze in der. Erde fteeft, die Augen alſo erſt un ter ſich treiben müßen; daran zweifle ich, IV. Kapitel. ve Vermehrung durch Blaͤtter. WVon de | $. 48. RR | Hefe nicht fehr bekannte Bermehrungsart der Bau⸗ 7 me ıft ohne Zweifel von dem Vermehrungsmit tel der fremden faftigen Gemächfe, als der mehrſte Arten des Cactus und der Euphorbia, Zin, hergenome men *), wovon man nur ein Dlate in die Erde pflan zen darf, um eine neue Pflanze zu erhalten, Es iſt diefelbe bey diefen aber nicht fo munderbar, da die Pflanzen nur aus Blättern beftehen, und eines aus dem andern hervorwaͤchſt; dahingegen bey Blaͤtter yon Bäumen erſt ein Stiel oder Stamm hervorges bracht werden muß, ber ’ *) Non den Euphorbiis ift mie Feine Art bekannt, wel⸗ che man durch, Blätter vermehren kann: bey den In— dianifchen Feigen oder Cactus opuntia iſt dasjenige was wir Blätter nennen, eben der aus vielen platt gedruckten ovalen Gliedern zufammengefegte Körper der Plane felber, weiche unrecht den Ramen von Blättern zu führen pflegen; die Fleinen kurzen pfries menfoͤrmigen zugefpigten dicken Blätter figen auf det Oberflaͤche jener Glieder, und haben einen Toft feiner Stacheln über ſich oe | Der erfte, der meines Wiſſens das Stecken der Blätter gelehrt hat, iſt der P. Mirandola, ang dem F Herr von Hohberg Georg. cur. T.I, 7 778 18) deffen erwehnet x die Erfindung ift alſo älter. | m Vermehrung dur Blätter 663 So viel ich mich aus der Erzählung von denen erften An meinem Gartensangeftellten Verſuchen erinnere, iſt man durch Erzählungen von des Agricola Vorſchlaͤgen Darauf verfallen, Proben mit Steekreifern zu machen. Da man gefehen hat, daß die zum Agrumen-Ge: ſchlechte gehörende Arten fich leicht durch Stedlinge ‚vermehren ließen, hat man auch verjucht, was erfolg; te, wenn ein bloßes Blatt gefteekt würde. Da man denn das Vergnügen gehabt hat, aleich ben ven er; - . fern Verſuchen Blätter nicht allein treiben zu fehen, fondern es hat fogar der aus einem Citronenblatt ges wachſene Stamm nleich im zweyten Jahre eine Frucht angefeßt. Diefes merfwürdige Baͤumgen ift dero Zeit - dem Seren Dolkamer in Nürnberg zugefandt wors ‚den, der es nebft andern ihm von hieraus zugeſand⸗ | ten nenen Arten von Agrumen abzeichnen und zu eis ' nem dritten Theile von feinem Hefperidibus (1184) “bereits in Kupfer ftechen laffen, an deſſen Vollendung ihn der frühe Tod behindert hat. Durch ihn bat Agricola in deffen Verſuch ‚der, Univerfal - Dermebrung aller. Baume, ‚ Stauden: und Blumen-Bewädhfe, melde 1752 zu Sranffurt in Folio neu aufgelegt worden, (495 ) eine Erzählung davon nebft einer unvollfommenen Zeichnung mitgetbeilet, und. aus dieſem haben meh: rere ‚andre deſſen erwehnet. 3. & Tuummıe ‚ Melet. var. argum. p. 12, 66. (2749) et in Diff. de arboribus e foliis educatis. (I8IO) GESſSNER Diff. . de veget. p. 56. (1740) Sele&t. phyſ. oecon. T. I. 474 04) ni — Es wird nicht unangenehm feyn, wenn ich hier 1% Tas. V. eine Abbildung von diefem Baumgen, nad) der dern Zeit davon in Nürnberg gemachten Zeichnung, amd zugleich das unter dem 13ken Jenner 1716 datirte . Söreiben meines Grosvaters beyfüge, worin die Ge⸗ | ſchichte dieſes Verſuchs alſo erzählt wird. Mani Ich habe vorm Fahr (1714) vonder Limon a a Rivo ein Blatt gefteckt, melches den Sommer Wur eln gemacht, und nichts oberwaͤrts ausgetrie: ben hat. Ich verpflanzte es vorigen Frühjahr in 2 EN „einem 064 NV Kapitel einem andern Topf ſo daß nur die Wurzeln bet „wurden, und das Blatt außer der Erden fand; „ trieb alfo einen kleinen Stamm oberwaͤrts, „nicht hoch, weil bald oben auf ein Blumenfnt „erſchien, und den fernern Schuß behinderte. U ‚„aen,der Seltenheit lich ſolche Blume fügen, und f „. fie zunahm und fich anfänglich oͤffnete, ſo war ‚ Junge Frucht darin und wuchs nieder alles ern „then zu der Größe, EN anliegendes Kupfer „weiſet. Da ich das Baͤumgen dem Herru Volf „mier auf fein Bitten uͤberſchickt, der es, nachde „es vorher abgezeichnet worden, auf mein Begehr / wieder einpflanzen und verwahren mußte. Der Verfaſſer dieſer Abhandlung hat bey mi Baͤume aus Blaͤttern gezogen, die in wenigen SM ren zu der Höhe vom 8 Schuhen mit einer klein Krone gewachſen ſind . rd ru unsern! Pur j 4 | G. 49 Prag m Das Verfahren dabeybeftcht in folgenden: M „bricht ein voßfommen auegewachfenes Blatt ab, um pflangt daſſelbe bis an die Häffte indie Erde. De - indem Blatte befindliche Saft bringen fodann zu Het lung der Wunde am Ende des Stiels einen Callüm oda "Knoten hervor, woraus erftlich Wurzeln hervorbre chen, und nachmals auch ein junger Stamm in di Höhe waͤchſt * m 532 * | ER u . Alles beruhet auf die Theorie, daß die Blätter ber 3 den Pflanzen eben das find, was die Milchgefaͤße bei den Thieren leiften, nemlich, daß fie-den Saft yı - neuen ſoliden TIheilen digeriven ; zubereiten, abſon dern und genunfam verdicken. Wenn daher ein neue Theil gebildet werden foll, geben Blaͤtter vorher, um ſelbſt bey den mehrfien Bäumen werden erft kleine Re benblättgen, Sripula,. find an: einigen Bäumen vor merfwürdiger Größe, 3. E am Zulpendaum, Mag nolia, bengalifche Zeiger Platanus. 4 La * * “ . Vermehrung durch Blätter. 665 Man wird alfo Fein Blatt von einem Baum, der‘ Knoſpen hat, zum Wachsthum bringen, meil aus ſolchem die zubereiteten Säfte gleich heransı in den RKuoſpen treten., Mir iſt wenigſtens fein Erempel be; kannt, daß andre als Citronenblätter Wurzeln gemacht hätten, obnerachtet bey mir, mit hundert und mehr Arten Verſuche angefteller ſind: Es haben nicht ein- ‚mal Pomeranzen- vder, Eitronat: Blätter-anjchlagen wollen, obwol jene beſonders weit dicker und jaftiger, alſo zu diefen Verſuchen gefhickter zu ſeyn ſcheinen. Es ift befannt, daß die Bäume im Sommer zwey Schuͤſſe zu thun pflegen. Wenn die vom vorigen | Jahre aufbehaltene und den Winter über ansgear: 2° beitete Säfte in fefte Theile verwandelt find, fo wer den in den neuen Blättern erfi friſche Säfte zu einem zweyten Trieb bereitet. Ein Eitronenbaum hat nun feine Knoſpen, mithin bleiben die bereit-te Säfte in ‚den Gefäßen der Blätter als in einem Nefervoir vers wahrt, bis fie in genugfamer Menge da find, um im Zulius neue Zweige und Blätter zu bilden, da fich denn erſt der neue Keimen zeigt, und nach gerade in einen Zweig ausmwächft. Es kommt alſo darauf an, daß man eben die Zeit frift, daß ein Blatt eben voll von dergleichen Särten ift, und fo zu reden plagen mögfe. Wenn es alsdenn mit dem Stiele abgebros den und in eine recht fruchtbare Erde auf ein warmes Miſibeet gebracht wird, fo fegen deſſen Ausdinftun: gen und Wärme die Säfte vom Blatt, noch mehr in Bewegung, und veranlaffen, daß diefe durch die rlichs führende Gefäße heraustreten, und den Punct fuchen, wo fie ein neues Reis treiben wollen , weil fie denfel: ben nun nicht finden, auch zu die find, um aus eins ander zu fließen, die fruchtbare Erde fie auch nicht annimmt, vielmehr neue nahrhafte Theile herzuführt, er fo verwandeln fid) die Säfte nach und nach in einem der Borke aͤhnlichen Knoͤrpel. Die das Blatt umge # bende Atmosphäre vom Mifbeet enthält zugleich viele — wahrhafte Ausdänftungen, welche das Blatt dur) F ‚feine Luftlocher einſchluckt, und daraus neue Säfte | 7 bildet, welche nad) dem gewoͤhnlichen Lauf alle je em 666 VER dem Stiel zurück trefen, und bafelbfte BR orde chen runden Knollen machen; big dieſer gar, um tere Nahrung zu haben, Wnrzeln treibt, und endli durch den Ueberfluß von Säften oben — und nen Stamm austreibt. Die Hauptregeln find alfo: > 1) Man muß recht gefunde, feifhichte,. Frifche im Fruͤhjahr gewachfene Blätter mit dem Stiele da brechen, mo-fie aus dem Seife gemachfen find. 2). Das Abbrechen ift beffer als das Abfchneide 3) Man muf dazu im Sommer nad) Fohan die Zeit nehmen, wenn eben ber neue Sommertrich angeht. —9* Dan muß Acht geben, daß unten im Winkl des Dlatts noch Fein neuer Keimen zu fehen if. 5) Die gemeiniglic) aufgeworfene Frage: ob man aud) das Auge am Blatte laſſen könne? ſcheint mu hberfihkig zu ſeyn, nach dem angeführten, ) Es iſt beffer die Blätter in fear Erde auf ei BUCH als in Töpfe zu pflanzen. „Doc habe i aud) Blätter befommen ſehen, toelche mit Töpfen ein Lohbeet gefeßt toorden. 7) Sie müßen. beftändig in gleichen Grade der Naͤſe und einer feuchten Waͤrme erhalten werden. 6 Zu Beförderung dieſes Calli iſt nothwendig, daß man dag Blatt in ein warmes Miſtbeet ſteckt, oder in einen Topf pflanzet, und mit demfelben in das wars me Mift oder Lohbeet eingräbt, die letztere Merhode ift noch beffer, weil fodann das Blatt nicht im Wachge chum geftört wird, dagegen es nach der erften Metho⸗ de noch einmal aus dem Miſtbeet verpflangt werden muß, wobey ‚die neu herporgefommenen Wurzel ; Teiche wieder zerbrochen werden *). * Die Beſchaͤdigung der Wurzeln wird ſo leicht nicht ſchaden, wenn das Blatt einen ordentlichen — at; ‚ Bermehrung duch Blätter, 667 hat; Hingenen wird es ſchwerlich einen Knoten anfez - jen, wenn 3 nicht ununterbrochen einen Zuflug von nabrhaften Ausdünftungen hat, und diefe kann man ihm nicht fo gut geben, wenn es in Töpfe einge ſchloſſen ift. * | ser gt Zu diefer Vermehrung ſchlcken fich wenige Arten n Baumblättern, wenigftene hat mir noch mit feis er andern als von Drangen, befonders Eitronenbäus Tıen ein Verſuch glücken wollen. DDer in diefer Vermehrungsart fehon im Jahr 715 in dem Garten zu Schwöbber wohlgerathene erfuch, welcher ohne Zweifel der erfte in diefer Art „iſt ebenfalls mit einem Citronenblatte angeftellt orden, deſſen junger Stamm ſchon im erften Sabre ‚Fine vollfommene Frucht gebracht hat, wie aus denen fehreibungen zu erfehen ift, die davon in mehrern artenbüchern befindlich find. Der oben angeführte D. Agricola hat felbige * in das Buch von der Vermehrung der Baͤume, ebſt dem Schreiben des damaligen Beſitzers des chwoͤbberſchen Gartens eingeruͤckt. Er hat daſſel⸗ "be aber unrecht verſtanden, wenn er ſich einbildet, aß bey dieſer Vermehrungsart das Blatt ſich als aͤhlig in einen Baum verwandele, indem der mitt⸗ lere Stiel deſſelben in einen Stamm, die Seitenadern aber in Zweige auswuͤchſen, mie er dieſe Verwande⸗ Haag un einer Zeichnung deutlich zu machen fuchet. Das Blatt träge zu der Geburt des jungen Baums | nichts weiter bey, als daß es feinen Saft dazu herz | giebt, und fälle nachmals ab. | $. 52, 668 7.101, IV Kapitel. | Ger serien nee Schwerlih wird diefe Vermehrung mit ande als immergrünen Bäumen angehen, und ift bey die fen die befte Zeit dazu in den Sommermonaten, m die Blätter den vollen Saft haben. Man muß der Wahl auch beſonders ſolche Blätter nehmen, die | am vollſtaͤndigſten und nicht befchädige find. . - Ohne Zweifel geht diefe Vermehrung auch fiches rer von ftarten, wenn man nebft dem Blatte au dag darunter verborgen liegende Auge mit ablöfet und einpflanzet. Die fernere Wartung iſt mit der von den Steck⸗ reiſern einerley. —— V. Kapitel. A Ron der Bermehrung durch Wurzeln. $ 53. Hide Vermehrungsart hat: bey allen denenjenigen Baumarten ſtatt, deren Wurzeln wieder auss feblagen, wenn der alte Stamm weggenommen wird, und Fann auf dreyerley Art vorgenommen werden, entweder 1) daß man ein Stuͤck von der Wurjel eines Baums aus der Erde grabe, und befonders du oder 2) daß man eine Wurzel nur von dem Stamme trenne, und fie unverrückt zu Austreibung junger Loh · den liegen laſſe; oder aber — 3 Verehrung durch Wurzel 669 3) Einſchnitte darin moche, ohne fie völlig von n Stamine abzulöfen, damit der überfläßige Saft, cher wicht völlig mehr inden Stammdringen kann, e Sproffen hervorbringen möge 9. 1. ) Mir ift noch Fein Verfuch bekannt, daß ein einzelnes abgejondertes Stück von einer Wurzel von einem Baum dahin gebracht werden könne, daß es wiederum in einen Baum austreibe, Es möchte denn die Wur— zel von einer Afpe, Populus tremula feyn. Ein ans dres iſt, wenn ich den Hauptſtamm über oder in ver Erde abhaue, fo daß deſſen gefammte Wurzeln ge meinſchaftlich annoch beytragen fünnen, um neue Schuͤſſe und Loden zu treiben. Es hat mir zwar ein Holländer verfichern-mollen, daß die holländifchen Gärtner alte Birn- oder Nepfel: bäume im Winter umperum losgrüben, und alle oben liegende Wurzeln in Stücken von ohngefehr eines Fußes lang abftiegen und fammleten ; diefe einzelne Stuͤcke nähmen fie mit nach Haufe und pfropften darauf auf die gewöhnliche Art ein Reis in der Stube, weil die Witterung noch boͤſe wäre, und fie draußen nichts ausrichten Fönnten; Im Merz pflanzten fie darauf die | gepfropften Stüdfe ordentlich aus. Ich finde aber diefe Methode in Feinem- holländis | ſchen Gartenbuche angeführt, und die von mir ange ftellten Berfuche haben nicht gerathen wollen, daher id) noch an der Nichtigkeit der Erzählung zweifle. Bielleicht Hätte die Lehre von der Vermehrung durch Wurzeln ganz übergangen werden Fönnen. F. 54 Die Anwendung einer oder der andern Methode richtet fich darnach, wie ein Baum vor dem andern leichter aus der Wurzel ausſchlaͤgt. So wird z. E. nach der erjtern leicht eine Aſpe, Populus Zremule, oder eine Hafelftaude, Corylus avellana, ſchwerlich 9 eine Eiche zu vermehren ſtehen. Das uͤbelſte Re — bey 670 V. Rapit. Vermehrung durch Wurzeln. bey diefer Vermehrungsart ift, daß ſolche Bäume, die fich durch das Ablegen fehwerlich vermehren laffen noch ſchwerlicher hiedurch zu vermehren find, alfo je nes allemal den Vorzug behalte, Wenigftens wi man nie aus einer Wurzel von Tannen oder ri dern Nadelholze eine junge Pflanze erziehen, obgled der D. Agricola diefelben durch dies Mittel vermehr wiſſen will, denn feine Art von harzigten Holze u - ber aus den Wurzeln junge Lohden. | 9. 55. Die befte Zeit, diefe Vermehrung —5 iſt im Winter, ehe der Saft in die Bäume tritt doch läßt fich diefelbe bey leicht ausfchlagenden Wur zeln auch noch fpäter anwenden» Nur muß es we nigftens fo früh gefchehen, daß die hervorwachſent junge Lohden noch vor dem Winter zu nöthiger Reife Langen können, weil fie fonft wieder verderben wür N I Klaſſe. Bon denenjenigen Fünftlichen Bermehrungsars ten, wodurch ein Reis oder Auge des zu vermehrenden Baumes mit einem andern, leichter anzuſchaffenden oder wilden Stam; - me verbunden wird, rn I. Kapitel, Bon denen zu diefer Klaſſe gehörenden: Bermeh: or. tungsarten überhaupt. v RE | JE Vermehrungsarten diefer Klaffe werden unter dem Worte Pfropfen*), The Grafting, Greffer, n weitläuftigften Verſtande begriffen, und faffer aſſelbe fodann das eigentliche-Pfropfen und das Seuliren, grefler en ecuſſon mit ın ſich. Diefeg eſchiehet vermirtelft einesbloßen Auges oder Knofpens — on dem guten Baume, welches mit dem wilden Stam⸗ ——— wird. Jenes aber vermittelſt eines deiſes oder kleinen Zweiges; und zwar fo, daß ent⸗ | der das Meis, welches mit dem milden Stamnıe "zebunden werden foll, fofort gleich einem Steckreife, ang vom Murterftamm abgefondert wird, und fich " [eich vom An fange von demSaftedes wilden Stamms mähten muß; und diefes heiße Dfropfen im eng» en Verftande: oder aber nach der andern Merhode hält das Reis bey der Verbindung mie dem Wild. Re. 21 _ MUu linge 672 IL. Kapitel. linge; wie beym Ablegen, noch einige Beyhülfe zw feiner Erhaltung von der Mutter, und wird nur alle mählig an die Nahrung des wilden Stammes gewoͤh⸗ net, dies heißer Abfaugen. Beyde Hauptarten leis | denen nach den dabey anzumendenden befondern Hands) griffen wieder allerhand Unterabtbeilungen und Bes nennungen, welche in den befondern Kapiteln zu bes merfen feyn werden. + Das eigentliche Pfropfen wird auch im Deutfäh 2 Peltzen oder Impfen genannt, wiewol Impfen insbeſondere fuͤr das Spaltpfropfen genommen wird, Das aufzuſetzende Reis nennet Elßholz eine Ende Die Holländer nennen das Spaltpfropfen het. Enten in’ de ſpleet, auch Enten met de Pop. Greffer en | poupee, weil der Stamm gleich einer Puppe einge wickelt wird. | F. 57. | Alle Vermehrungsarten diefer Klaffe tommen darin uͤberein, daß ein Thell des zu vermehrenden Baums mit einem ſchlechtern oder leichter anzuſchaf fenden verbunden werde, Es iſt alfo überhaupt yı unterfuchen, welche Baumarten ſich mit einander vers] binden laffen, oder welche fich unter einander ana] nehmen ? } Allgemein darauf zu antworten, müffen die Bau me, zwiſchen welchen eine dauerhafte Verbindun geftifter werden fol, ſich fowol in dem Holgwuc \ als Safte und Früchten einander ähnlich feyn * Je größer diefe Aehnlichkeit ift, defto genauer und dauerhafter gefchiehet die Verbindung; und im Ge] gentheil ift immer weniger Hoffnung zu einer dauer: haften Verbindung, je mehr die zwo zu verbindende Baumarten in vorbenannten Stüden von einander unter Von der Vermehrung überhaupt, 673 nterfehieden find. Ein Reis von einer feinadrigten Ind feften Holzart wird nie auf einem Stamm gedeis m, der grobadrigtes und ſchwammigtes Holz hatz hen fo wenig läßt fich ein harzigter Baum mit einem dern verbinden, ver wäßrigten Saft har, Da man, fo viel mir befanne ift, noch Feine Ein- - eilung der Bäume und Stauden nach der Befchaf- I nbeit ihres Holzes und Saftes hat, welche bey die- r Materie Dienfte leiften würde, fo muß ſich ein "der mit eigener Unterfuchung helfen, und bey einer erlangten Vermehrung die Achnlichfeit des zu vers ehrenden Baums mit andern in vorerwähnten Stüfs in vergleichen. Die Aehnlichkeit der Früchte ift allein nicht hin⸗ inglich, fonft würde die Eintheilung der Bäume und Stauden nach ihren Früchten, welche im sten Ban e bes Forſtmagazins befindlich ift, hier anzuwen⸗ En feyn. Moc weniger Fann man fich nach dem nneifchen Syſtem richten, worin die Pflanzen nad) Aehnlichkeit der Bluͤthen zufammen geordnet find. 4 Es würde zu weitlaͤuftig ſeyn, hier ein Verzeich⸗ Eß von denen Baumarten zu geben, welche ſich durch is Pfropfen mit einander verbinden laffen, damit an aber ohngefehr wiffe, was für wilde Stämme Ed N en Baumſchulen zu diefer Vermehrung erzogen erden müffen, fo will davon einige anführen. ') 308 ; Dieſe Aehnlichkeit zu beftimmen, dürfte wol ſchwer r 1% ſeyn. Birn und Aepfel baben eine fo große Aehnlich—⸗ 7 keit zuſammen, daß fie kanm von einander zu unters an — find. S Zausv. IN. Th. p 256. Dennoch habe ich nie gehört, daß ein Birnreis auf einem Apfels „| baum, oder ein Apfelreis auf einem Birnftamm bes - ı . Sommen wäre, Quitten nehmen Birne an, nicht aber 1 42 Aepfel, 674 dende americanifche Apfel Pyrus coronaria befogum fo fehr, als unfere Biruen abweicht. Pflaumen I. Kapitel, Aepfel, obgleich Royer dieſes behauptet, auch 6 gar Quitten auf füße Aepfel ſetzen will, im muͤrbe ſuͤße Fruͤchte zu haben. Der ſich merklich unterſche gut auf unſern Aepfeln, von denen er wenigſtens eben Kirfhen haben mehr ähnliches, als. Pflaumen und Apricofen oder Pfirfchen; Von diefen haften die * gen auf Pflaumen, nicht aber die Kirſchen; wie ich denn auch nicht gehört habe, daß ein Yirfchenflamm | das Auge von einer Pflaume angenommen habe. Suͤßt Kirſchen haften ſogar nicht einmal gern auf ſauren Staͤmmen, noch weniger dieſe auf jenen. Kaſtanien und Buͤchen machen ein Geſchlecht aus, laſſen fih aber” nicht verbinden, wol aber die, gar Feine Anl babende, Kaftanien und Eichen. Der Grund alfo, warum gewiſſe Baãume frem⸗ de Augen oder Reiſer annehmen, andere aber nicht, kann nicht in der Außern Aehnlichkeit, fo ment von den Pflanzen felber, als weniger deren Bluͤthen und Frucht gefucht werden. Die Uebereinſtim mung muß vielmehr in ihren Säften, in der dat in vorgehenden Bewegung, und in dem Ban und. Ge webe ihrer Fibern und Saͤftroͤhren liegen; So da dieſe bey einigen Pflanzen beſſer in der Zufammenfege zung auf einander paffen, mithin, daß die aus dem abgefürzten Saftröhren von einem Stamm aust tretende Säfte mit dem andern Reife gleich, harmon ven, und in defjen Gefäße fofort aufgenommen dert den; da eben diefe Säfte, wenn fie an cin ander Reis kommen, deſſen Natur fie zuwider find, von demfele ben gleichfam ausgefpien oder zurück geftoffen werden. So als wie ein Thier lieber verhungert, als daß es ne Nahrung zu fi) nehme, die feiner Natur zumider ift; oder wie ung die Säfte von einigen Pflanzen, als Peterfilie, Körbel, gefund, von andern ähnlichen, al dem Sıhierling aber ein Gift find. Diefen Sag hier recht zu unterfuchen und mit Verſuchen zu erläutern wuͤrde sine befondre Abhandlung erfordern. Be $. 58, Bon der Vermehrung überhaupt. 675 * — In einer Baumſchule für Fruchtbaͤume werden hornemlich Aepfel, Birnen, Pfirſchen, Apricoſen, Pflaumen und Kirſchbaͤume erzogen und vermehret. Zu jeder Art müffen alfo auch die nöthigen wilden Stämme in der Baumfchule vorhanden feyn. 1) Aepfelbaͤume werden auf wilde Aepfelftäms e gepfropft, nur mit dem Unterſcheide, daß zu fol« hen, welche hochſtaͤmmig wachſen follen, aus wil: den Dbftfernen erzogene Stämme, zu niedrigblei- benden aber Wildlinge vom Daradiesapfelbaume, Malus pumila, Tournef. genommen werden. Jene geben dauerhafte und ftarfe Bäume, dieſe aber vleiben Elein und tragen einige Jahre eher Fruͤch⸗ Fre; dagegen haben fie fhwache Wurzeln, find von Fürgerer Dauer, und machen leicht Ausläufer aus der Wurzel. Man thur daher beffer, auch zu Spalier: baumen wilde Stämme von der erften Art zu nehmen; pobey man zwar etwas fänger auf die Früchte wars en muß, aber auch länger Nutzen zu hoffen hat. In dem Speätacle de la nature Tom... p. 170. wird zu . niedriaftämmigen Xepfelbäumen eine dritte Sorte wil⸗ ber Stämme unter dem Namen Doucins *) empfoh> en. Vielleicht find darunter die in hiefiger Gegend ogenannte Splitge⸗Aepfelbaͤume verftanden, wel- he gleichfalls niedrig bleiben, und beſſere Wurzeln machen, als die Paradies Aepfelftämme, aber auch leicht am Stamm oder aus der Wurzel ausfchlagen. Die aus Holland kommende Spalierbäume pflegen Darauf gepfropft zu ſeyn. J 3, 9) Unter Doueins feheinen unfere deutfchen Dedäpfel vers _ ſtanden zu werden. ©. oben ©. 247. welche eigent: lich buſchweiſe EN, wenn man fie zu einem u 3 geraden - 676 1. Rapitel. © R | geraden Stamm ziehet, ohn Unterlag am Stamm . and an der Wurzel wieder austreiben, und eine Fno find, aber fchlehte Stämme geben, folglich) nicht zum Pfropfen taugen. Ob unfere fogenannte Spietge von den Paradiesäpfeln unterfchieden find, daran zweifle noch; die Früchte von jenen find gelb und roͤthlih von Geftalt und Farbe beynahe als die englifche go dene Peppins. $. 59 | 2) Birnreifer werden zubochftämmigen Baͤu men gleichfalls auf wilde Birnftämme; zu niedri gen oder Spalierbäumen aber auf Quittenſtaͤmme gefetst. Bey jenen Fönnen in gewiffen Abfichten no allerhand Veränderungen vorgenommen werden. St räth 4. E. Miller, daß man fpäte Birnen, um fü früher zu haben, auf Wildlinge von frühen Som merbirnen, und diefe, damit fie ſich länger erhalten auf Winter » Birnftämme pfropfen fole. Im ftei nigten oder magerern Erdreiche find auch wol Bäume die auf wilde Birnftämme gefege find, an Spalier zu gebrauchen, in fruchtbarerer Erde aber treiben die felben zu fehr ins Holz, und bringen wenig Früchte weswegen nıan fich der Quittenftännme bedient. Dot befchuldige Miller diefe, daß harte Birnforten dat auf feinigt würden *). Sonft laſſen fib die Birnen auch auf den Wei: Dorn, Cratzgus oxiacantha, und den Vogelbeet baum, Sorbus aucuparia, pftopfenz Sie habe aber auf beyden Feine rechte Art zu mwachfen, ur bringen auf jenen mehligte, auf diefen aber trodi Fruͤchte, welche zugleich eine abführende Kra haben follen , die ich aber nicht daran wahrhehm fönnen ). | c Von der Vermehrung überhaupt. 677 06 fich ein Birnreis auch mit einem Maulbeer⸗ Saume, oder ein Nepfelreis mit dem Eleinen Ahorn Eder Masholder dauerhaft verbinden lafjen, wie eini« Fre lehren, daran zweifle aus den vorhin angegebenen lefachen ſehr. Noch unmwahrfcheinlicher iſt aber die Angabe in dem fonft brauchbaren Bucher Lehrbe⸗ riff ökonomifcher und Cameral-WMiffenfchaf- en, daß man Birnen auf Hanbutten oder wilde Roſen impfen, und dadurch angenehm faure und ins endig rothe Früchte erhalten koͤnne **). FT Birne werden auf Quitten nicht anders fleinigt, als in trockenem magern fandigten oder fteinigten Lande, - fonft find fie wohlſchmeckender und faftiger, haben auch zärteres Fleiſch, als wenn fie auf Wildlinge ges pfropft werden, da die Früchte mehr wäflericht und berber zu werden pflegen. In einem nur mittelmäßig fruchtbaren Sande treiben Birnftämme am Spalier 1) fchon zu fehr ing Holß. 2 *) Dan Fann auch zur Noth die Birne auf Elöbeeren Cratzgus torminalis auf Speierling Sorbus domeflica und auf Mifpeln pfropfen; Vogelbeeren follen auch Apfel und Pflaumen annehmen, %) Es wird diefes aus dem Vallemont genommen ſeyn, welcher mehrere dergleichen, nicht in Ausübung zu bringende Künfte Ichret. $. 60. 3) Pfirſchenbaͤume laffen fich auf Pflaumen, vilde Pfirſchen- Mandel- und Apricofenftämme pfro⸗ Die auf Pflaumenftämme ofulirte Bäume ind am dauerhaftigften, und werden daher den übris ‚gen vorgezogen. Die beften Stämme dazu find, wel- the aus ten Kernen der weißen Pflaumen erzogen wors ‚den *)., Etwas zärtere Pfirfchenarten fegt man des⸗ wegen wol auf Apricofen, weil fie auf den Pflaumen ie Uu4 nicht H — 678 0 1: Kapitel. —— nicht anſchlagen wollen. Um aber davon auch dauer⸗ hafte Stämme zu haben, iſt es beſſer, erſt eine ana. dere Pfirſchenſorte auf den Pflaumenftamm zu pfrez ' pfen, und auf die jungen Reiſer der Pfirfche die zäte 7 tere Sorte zu feßen, welches man doppele gepfropfte Pfirſchen nennet. Et: Die auf Mandelftämmegeimpfte gedeihen intra Fenem Boden am beten, weil die Wurzeln der Mans deln tiefer gehen und ftärfer werden, alfo der Duͤrte am beften wiederftehen. | # Die aus Kernen gezogene wilde Pfirſchenſtaͤmme find dem Auslaufen des Gummi unterworfen, und werden daher in Deutfchland am wenigften zu diefer " Vermehrung gebraucht, wol aber in Frankreich. Die Achnlichkeit der Pfirſchen- und Weidenblät ter hat ohne Zweifel den Einfall veranlaffet, daß man |" jene auf diefe pfropfen Fönne; da aber fo wenig dag)" Holz als der Saft einige Aehnlichkeit hat, fo ift wall! fehwerlich zwifchen beyden eine dauerhafte Verbindung zu fliften. ." *) Dühamel behauptet mit dem De la Combe, daß die Pfirfchen, la Violette und Ja Chevreufe nid) leicht anders geriethen, als auf Stämmen von det Pflaume Sr. Julien (von der gelben wilden Pflaume oder fogenannten Spillingen) da die andern auf Zw fhen Stämmen befämen. Jene werden ober übe haupt zu Dfulirung aller Pfirfchen den Vorzug behalten.) Die jungen Mandelſtaͤmme haben den Borzug, d fie [don in dem nemlichen Sommer, wenn fie ge met haben, int Auguft ofulivet werden Fönnen; man gelanget alfo dadurch gefchwind zu jungen Stämm a $. 61. SW 4) Apricofen laffen fih auf Pflaumens und wilde Apricofenftämme oculiven, Man erwählt 9* aber Bon der Vermehrung Überhaupt. 679 der gewöhnlich nur Pflanmenftämme, weil fie die werhaftigften Bäume geben, wie fhon vorhin ges eldet iſt. Mach dem Spedacle de la nature foll in ocfenem warmen Erdreiche auch angehen, fie auf gm. zu okuliren; bey uns werden fie ſchwer · en. $. 62. 5) Pflaumen werden insgeſammt auf wilde Maumenftämme gepfropft, die, wie in der Abhande ing von Baumſchulen gelehrt worden, aus Kernen ‚zogen feyn müffen. Ausläufer aus der Wurzel >ben fehlechtere Bäume, die leicht wieder an ihrer tbfranfheit verderben *). Am übelften iftes, wenn e Ausläufer gleich. an dem Stamm, wovon fie aus“ ſchlagen find, gepfropft werden, weil dadurd der auptſtamm verdorben wird, und die jungen Bäus e gar fchlechte Wurzeln machen **). Es könnten die Pflaumen vielleicht auch auf Pfirs ben» Apricofen, und Mandelftämme gefeist werden; a fie fich aber mit jenen ficherer vereinigen laffen, die flaumenftämme auch leichter zu haben find; fo wird werlich jemand Verſuche mit jenen anftellen. *) Dennoch empfehlen de Ia Combe und Dühamel in 7 feinem Werfe Des arbres fruitiers eben dieſe Ausläus fer von Pflaumen und Kirfchen zum pfropfen. Dies ſer raͤth auch, daß man unter den Pflaumen folche | zum Pfropfen ausjuchen folle, deren Früchte dünne 0 Schalen haben. Ich Halte diefe Borficht überflüßig. Bil man ja dergleichen Ausläufer aus Noth zum 0 Pfropfen nehmen, ehe fie verfeget worden, fü muß 0 deren Wurgel doch gleich in der Erde vom Haupts ‚ famme getvennet und abgeftoßen werden, damit fie dieſem feine Nahrung entziehen, und. felbft beffere “I Wurzeln machen. : A Uu 4 8. 63. x 680 I. Kapitel. * % 63. ö ge di 6) Birſchen werden auf wilde Kirfhftämme und zwar füffe Arten auf wilde füße oder fo genanntı Twieſelbeerſtaͤmme, Prunus Cerafus avium ; ſaut Arten aber auf wilde faure Kirfehen , Prunus Ce. rafus aufera , gepfropfet. ——— dir fauren und füffen Arten, fo gerathen die aufgeſch te Augen nicht fo gut, und die Bäume haben ſchlech te Art zu wachſen. Duͤhamel verlangt in feinen neuen prächtigen Werfe des arbres fruitiers fo gar daß man runde Kirfchen wieder auf runde, und Herg förmige auf ihres gleichen pfropfen müffe. *) Eben dafelbft empfiehlt er auch die wohlriechend: faure Kirfhe, Prunus Mahaleb, Le Cerifier de $t Lucie, vorzüglib zu Wermehrung allerley gute) Kirfchforten, weil die Stämme leicht die Pfropft i forefommen follen. **) k Sonft laffen ſich die Kirfchen auch auf die wil den Vogelfirfchen, Prunus Padus, Linn. pfropfen fogar glaubt Miller, daß fie dadurch fruchtbare]. und zu Spalierbaumen gefchicfter gemacht werde Fönnten, weil die Vogelkirſche mehr buſchicht wächfe Die Erzählung des Prinıus Hiftor. Nat. LX c. 30. edit. Milleri; daß die Kirfchen auch auf Lorbeerbaum gepfropft werden Fönnten, halte ich gen dee gar fehr unterfchiedenen Holzarten nebſt viele andern von feinen Gartenfünften für ungegrün er müßte denn etwa unter Laurus den Prunus Zauro- cerafus, verftehen, welcher mehr Aehnlichkeit a dem Kirfehbaume hat. ***) —2 *) Die ordentlihen Garten Kirſchen theilen ſich eigentlick in drey Arten ©. oben ſ. 237, 238; billig muß = SER: ’ ” . Bon der Vermehrung Überhaupt. 681 eine jede auf ihres gleichen pfropfen: wenn es nicht ganz nothivendig ift, fo gerathen fie doch beffer, und haben beffere Art zu wachfen, weil die eine Art pos reufer und mehr ſchwammigtes Hol; hat als die ans , dere, Boyer will Kirfchen auf Eornelffämme und Duitten fegen, um Früchte bis Michaelis und Alters heiligen zu haben. **) Eben deswegen feßt man in den Baumfchulen von dem Mahaleb groffe Mutterftämme, welche abgekap⸗ pet werden, damit fie mehrere Ausichößlingen aus der Wurzel treiben. Es ſind hier die Miſpeln uͤbergangen worden, I) welche man auf Weisdorn, Quitten und wilde Mir ſpelſtaͤmme fest. Quitten pfropft man aufQuitten » und Weisdorn. ; $. 64. © Bon einer Baumfchule fie wilde Plantagens Faͤume würde es zu weitläuftig feyn, ale zu diefer Bermehrung darin zu pflanzende milde Bäume anzus Abren, *) da die Anzahl der Plantage- Bäume uns eich gröffer als der Sruchtbäume ift, und noch alls Ihrlich durch neu entdeckte Pflanzen vermehret wird. Teberdem find auch zu den vielen neuen Nordameris inifchen Bäumen und Stauden wenig biefige eins eimifche zu finden, die ihnen in den erfoderten Stüs Ten ähnlich und z& derfelben Vermehrung durchs Nfropfen geſchickt wären. Man muß fich alfo bey iefen mehrentheils mit den Bermehrungsarten der prigen Klaffe bebelfen. Ich kenne noch nicht viele Plantagen: Bäume, welche man in diefer Abficht in Menge in Baumfihulen ans ziehen foll: Siefindd I: AR Zülfen, zu den vielen fchedfichten Arten von en. Fi 3 2) Ulmen, von der breitblättrigen Art. Ulmus . eampeftris. Th. V. ©. 351, um insbefondere die engs ‚= Mifche Ulme auch die ſcheckigte iu NER, Weis 892. Zac Kapitel, E —X 3) Weisdornen, zu denen vielen fhdnen Arte von Cratzgus und Mefpilus. n 4) Die gemeine Büche, zu der bunten. . Blut Büche. v 5) Aborn , zu dem ſchedigten auch zu de americaniſchen Zucker⸗ und rothen Ahorn. 6) Eſchen/ zu den americanifchen, zu der V benden, und zu dev Manna⸗Eſche. kr 7) Den gemeinen americanifchen Sco en dorn, Robinia pfeudoacacia, ju der Robinia eehi \ nata und hifpida. J 8) Die gemeine Sainbüche, zu der Hopfen u und orientalifchen Hainbüche. „| 9) Die Roßfaftanie, zu der ſcheckigten rietät ju der Pavia, N 10) Zahme Raftanien, zu den fchedichten. ; IT) Dogelbeeren,, zum Spierling. 12) Eichen, zu den ſcheckichten Varietaͤten, zu den americaniſchen. . 13) Den weiſſen Jasmin, zu dem Catalon ſchen. §. 65. Wenn die Aehnlichkeit in. dem Holzwuchſe un Safte zwiſchen zwo zu verbindenden Baumarten d üft, fo hindert der Verbindung nicht, wenn glei der eine immer grün ift, und der andere die Blaͤ fe im Winter fallen läffet. % Es beweiſet diefe Erfahrung dag Gegentheil \ Sages, daß der Saft in den Bäumen im Winte in die Wurzel zurück trete und aufhöre zu circuliren,* weil fich fonft ein immer grünes Reis auf einem Daı me, der die Blätter abwirft, nicht erhalten Fö ut So waͤchſt aber z. E. ein Reis von dem Kirſch lorbeer, Prunus Lauroceraſus, auf der Vogelkir ſche, Prunus Padus, gut, obgleich jener immer g iſt und diefe die Blätter abwirft. * — > [3 >. Don der Vermehrung überhaupt. 683 [fee fi die immer grüne Eiche, Quercus ilex, 25 der Borkbaum Quercus füber, auf die gemei⸗ Eiche, imgleichen die Ceder von Libanon auf Ir Serchenbaum abfäugen. Daß aber dadurch der tere Stamm etwas von der Natur des aufgeſetzten Bifes annehme und auch mit der Zeit immer grün de, finder fich in der Erfahrung nicht gegründer. So wie auch das vom Miiller zu Bereifung fes Satzes angeführte Erempel, daß eine Pafs Insblume, worauf eine andere mit buntem Laube Buliret worden, unter diefer Stelle ſcheckigte Blaͤt⸗ bekommen habe, obgleich die Augen nicht ange lagen waren: Es ift diefes bunt, werden mehr den jmachten Wunden und der daher entftandenen kanfheit, als dem in dem Stamme zurücf geblies en Safte der vertrockneten Augen zuzufchreiben. +) Diefes folget wol nicht. Daß der Saft gewöhnlich im Winter in den Stamm und die Wurzel zurück ‚trete, ift befannt und unleuabar; daß er aber anch durch Kunſt im Winter in Bewegung erhalten und flüßig bleiben Fönne, zeigen die Obſtbaͤume, welche im Winter in Kaſten ge:rieben werden. Nach ver Regel tritt der Saft zurück, weil alle Theile des Baus mes nach ihrer Natur Feine Nahrung gebrauchen, fons dern in einen Schlaf gerathen und fogar die in ihnen befindliche Säfte zurück ſchicken. Wenn’ jeßt mit der Wuurzel ſolche Theile verbunden werden, die den Saft imn Bewegung erhalten, und von Zeit zu Zeit neue Nahrung gebrauchen, fo kommet er nie wie vorhin zur Ruhe; ein anderes iſt auch, ob dergleichen Staͤm⸗ me bloß immer grün bleiben, oder ob fie zu der Zeit, da ihre fremde Wurzel fonft zu ruhen gewohnt war, auch) fortwachfen und neue Schhffe treiben ; das letz⸗ I tere wird man ſchwerlich finden. 0, Ein anderer Verſuch, von dem ich nicht weiß, IE 4 er gemachet iſt, wäre, was alsdann erfolgte, wenn auf einen immer gruͤnen Stamm cin Reis geſetzi wird, a x welches in, 4 1. Kapitel. welches im Winter die Blätter verlieret; ich mweiſl⸗ | ob es bekommen werde, Er $. 66. Es fümmt bey den —— dieſer Klaſſe alles darauf an, daß das Reis oder Auge auf den wilden Stamm fo gefegt werde, daß es daven Nahrung erhalten, und an deffen Safte Theil neh men fönne. Da nun der mehrefte Saft bey den! Bäumen zwifchen dem Holze und der Rinde aufftd« bracht werden, daß beyder Saftröhren genau auf dl Saftroͤhren des wilden Stammes paffen. Je meh, Vorſicht in diefem Puncte bey jeder Pfropfungsart]‘ angewandt wird, je gewiffer ift man von dem gluͤch lichen Erfolge derfelben. Man hat im Deutfchen fo viel mir wiffend tft, noch feinen beſondern Nah men, welcher den obbefchriebenen Zirkel zwiſchen dem], Holze und der Rinde, worin der Saft aufſteiget genau bezeichne, es wird mir alfo erlaubet feyn, den felben im folgenden die Saftfuge zu nennen. Di bey diefer Lehre in den Büchern vorfommende Bel nennung, Baſt ift nicht beftimmend genug, und bei greift eigentlich ale innere Sagen der Rinde unter $ 67. fo find die mehrefien davon ſchon oben im Anfang der zwoten Abrheilung angezeiger worden: Es gehö vet aber noch hieher, 9 1) daß dadurch ſchlechte wilde Baͤume nuͤtzlic gemacht werden, daher man dieſe Vermehrungs⸗Ar ten auch wol Deredelungen zu nennen Mr . . Don der Vermehrung überhaupt. 685 3) Können diefelben zu Beförderung der Ver⸗ hrungen voriger Klaffe nüglic angewandt werden, Prın das Reis oder Auge fo niedrig an den wilden tamm gefeßt wird, daß man den Ort, wo die Vers dung gefchehen ift, mie Erde anhäufen Fönne. % zieher fodann das gute Reis feine Nahrung for HL aus dem Stamme als aus der Erde, und kann alſo mit wenigerer Gefahr fo lange erhalten, bis Wurzeln gemacht hat; *) worauf es wieder von Im wilden Stamme abgefondert und befonders ges planzt wird, Auf diefe Weife lehret Duͤhamel ne Stämme von der Pavia zu erhalten, welche an fonft gemeiniglich nur auf die wilde Kaftanie, Ilfeulus Hippocafanum ; gepfcopft befümmer. Pa- | bedeutet hier aber nicht eine Arc Pfirſchen, wie #5 der Ueberfeger diefes Artifels in dem erften Sande der Berner Samlungen auserlefener Schriften im 4. Stüde ©. 55. einbildee, fondern #1 Aefculas Pavia, welches eine ſchoͤn blühende Arc r wiiden Kaftanie ift. 3) Obgleich die wilden Bäume, welche nur des olzes oder der Blüthe und nicht der Früchte wegen Hogen werden, lieber durch eine der vorigen Vers Krehrungs-Arten, befonders aus Saamen, erjogen ‘erden, fo Fann man fich doch auch diefer dabey aus [genden Urſachen mit Nuten bedienen; erftlic um er Saamen zu erhalten; fo wird eine abgefäugte uhre freylich Feinen fo fchönen Baum machen, als h ent fie aus Saamen gezogen wäre, aber doch we⸗ "en des daran eher zu erwartenden Saamens ange> — — Zweytens dienen diefe Vermehrungs⸗ bey fremden Plantage⸗Baͤumen auch dazu, daß leſelben dadurch leichter naturaliſiret und härter ges "Aln 228 * macht ee Pi 686 I. Kapitel, ha ‚ macht werden ‚wenn fie auf dauerhafte einheimiſch Stämme gepfeopft werden, wie man ſchon bey de Pfirſchen wahrnehmen kann, wovon junge aus San men erzogene Stämme eher im Winter Schaden neh} men, als wenn fie auf harte Pflaumenftämme' pfropft find. 1 . *) Einen Plantagen: Baum fo zu fegen, daß das gepfte fete Reis felber Wurzeln fehlage und den milk Stamm uͤberfluͤßig mache, gehet an. Man hat aber zu hüten, daß man Feinen gepfropfeten O baum fo tief fege, daß das aufgefegte Reis Erde fal] and Wurzeln treibe, indem eben die vorzüglich gut} Fruͤchte, und die Dauerhaftigfeit der mehreften So] ten davon abhanget ‚. daß der Stamm den Saft einer fremden Wurzel erhält. — ————— II. Kapitel. | Ä Don dem eigentlichen Pfropfen. | / —— Syfeopien im engften Verſtande ($. 56.) heißt, mW Meis eines Baumes auf einen andern Stam fo auffegen, daß es davon feine Nahrung allein‘ halten und damit zufammen mwachfen Fönne. D alfo ein Reis hiebey gleich alle fernere Hülfe des Mu terſtammes verlisret, fo ift bey diefer Vermehrung Art um fo mehr darauf zu fehen, daß das Mel gleich vom Anfange an dem Safte des wilden Sta: mes Theil nehmen koͤnne. Dies wird nach der ($. 66 gemachten Anmerfung dadurch befodert, wenn de Reis fo zugefchnitten und in den wilden Stan eingeſetzt wird, daß feine Saftfugen genau und übe \ Bon dem eigentlichen Pfropfen. 687 auf die Saftfugen des wilde: Stammes treffen, mit der in diefen auffteigende Saft in jenen unge sent fortlaufen könne. Es ift alfo nicht genug, am nur die Ninden an beyden auffen gleich find, il diefelbe an dem einen dicker als an dem andern pn, und daher die inneren Saftfugen doch nıcht f einander treffen fönnen. Es find fonft, wenn fer Hauptpunct gehörig in Acht genommen wird, de befondere Methoden, das Reis mit dem wilden Ftamme zu verbinden, von einerley Nutzen, nur Ann eine vor der andern in befondern Fällen leichter zuwenden feyn. Ich will alfo die vornehmiten von Fürglich befchreiben, _ J $. 69. — 1. Das Pfropfen in den Spalt; SURCU- r.n. 1. SATIO IN CRENAM AUT FISSURAM. ThefFis.1&il, (eft-Stock-or Slit-grafting, Lagrefleenfente; ift die f1 mehreften gebräuchlihe Manier, und wird auf ‚gende Weife verrichtet: Man ſchneidet den wil⸗ a Stamm an der Stille, wo das gute Reis eins etzet werden fol, ab, und fpalter denſelben fo tief uf, als es das einzufegende Ende des Reiſes erfür Dt : . Das Reis wird unter einem Auge auf beyden Keiten eingefchnitten, *) und das Holz unter diefen (ir en weggenommen, fo daß dies Ende eine T.1.s n Alföemige Geſtalt mie einem Abfage erhalte, aber F der inwendigen Seite duͤnner als auf der äuffern, Hierauf wied es in den Spalt bibutfam eins eihoben, daß die Saftfugen genau auf einander T. 1. 1. Men, und das Reis mie den beyden Abfägen auf 's Holz des wilden Stammes feft anfchlieffe undr.z.ı aa. FR Theil. ai St. &r ‚gleiche 688 U. Kapitel. e N gleihfam Sarauf ruhe, Endlich wird der Spalt ie einem Weidenreife oder Baſt verbunden, und d Wunde mit bindenden Leimen oder Baumwachs b dicker. N Dieſe Befchreibung wird vielleicht die Arb nicht jeden deutlich genug machen; und es läffet | dieſelbe auch durch Zeichnungen nicht viel deutliche vorſtellen; das befte Mittel, diefelbe zu erlernen alſo, daß man ſich die überall befannten Handg zeigen laffe, und die von dem $ehrmeifter etwa dab begangene Fehler nach folgenden Anmerfungen ß elb verbeſſere. . *) Einige ſchaͤrfen das Reis ohne dieſen Einfänitt blo von beyden Seiten in Geſtalt eines Keiles zu. iſt aber doch beſſer, daß man oben von beyden Se einen kleinen Abſatz mache, weil daß Reis ſodann ſter ſitzet, und nicht fo leicht verfchoben wird. ' Einſchnitte müffen aber bey dünnen 55 ka merklich in das Holtz gehen, fonft moͤgte das Me abbrechen. Auch müffen die Einſchnitte von bey Seiten gena gegen einander Über gemachet werde damit der Abfag durchaus auf das Holtz des = ſtutzten Stammes paſſe. Man muß I) Eine ſtete Hand zu haben lernen, und d man von derfelben recht Meifter jey, fo daß das. fer Feine Einie weiter fähret, als unfer Wille ift; für glitfchet es öfter aus, oder gleitet tiefer, als esft 18, und man verwundet fich, oder verdirbet die 8 2) Man muß fih eine bequeme Stellung der A de angewöhnen; theils um der Gefahr, fih “ hu}. den, zu entgehen, theils auch, und ſowol Stamm als Reis fo zu halten, daß man jeden Schnitt gebi rend und mit einer Leichtigfeit und Fertigkeit volf ren fan. Ich werde davon unten $. 104. beym Uliren weiter handeln. Die dafelbft gelehrte Handgri finden auch ihre Anwendung bey Schneidun | Pfropfreiſes. MR 2 . Von dem eigentlichen Pfropfen. 689 03) Wird ein autes Augenmaaß erfordert, daß - = man ;. E. gleich überfichet, wie und wo ein Stamm gepfropfet, oder wie lang der Spalt gemachet werden müffe, eben auch, daß man das Reis an der einen Seite fo wie an der andern fchneide, 4 Iſt Autı fi von dem erſten Anfange an zu einer Neinlichkeit zu newöhnen, und alle Handgriffe ‘ zu vermeiden, die derfelben zuwider find; fo werden reine Hände, und wohl und rein gefchliffene Inſtru— mente erfordert; man darf die Neifer oder Augen nicht in den Mund nehmen; es darf fein Schmuß an den Schnitt kommen. 99 Sat man zu überlegen, daß man nicht zu viel = nd nich zu wenig thue. Thut man zu viel, fo giebt man fih unndthige Mühe und ermüdet ; der Le = berfluß ſchadet oft mehr, als daf er die Arbeit bu - fordert, 3. E. wenn ich einen Stamm feiter und - mehr binde als nöthig ift; wenn ich zwey oder vier FE Meifer auffege, da eines hinteichen würde, wenn ich eine Wunde mit einer Foftbaren Mumie beflebe, da bloſſer Leimen heilfamer iſt. Verſaͤumet man hinge— gen, die ubthige Vorſichten, fo iſt oft die ganze Ar; beit vergebens, Zu allem diefen muß ung erft von einem dritten mündlich Anweifung gegeben werden ; die eigne Hebung aber wird das beſte thun. Wir müffen dabey zugleich Ucherlegung gebrauchen, das mit wir nicht etwa Handgriffe beybehalten, blos weil "fie uns fo gelehret worden, fondern daß wir ung durd) |, Erfahrung und Gründe überzeugen, warum die Ars belt eben auf diefe Art beſſer als auf eine andre ge machet werde, AR“ 216,704 | In Abſicht auf den su veredlenden wilden Stamm find folgende Stücfe zu bemerfen : 7) Man erfodert gemeiniglich zum Pfeopfen Stämme von der Dicfe eines halben Zolles im Durchs hnitte, man kann aber auch viel ftärfere und noch re dazu nehmen; am beften ift, wenn man . ir Ra bie 690°... 11 Kapitel, die Wahl hat, dag der Stamm mit dem Pfrop elf) von gleicher Stärke fen, *) weil fodann das Reis beyden Seiten den Spalt bedecket und am geſchwin deften verwächfer. AN m 2) Iſt der Stamm fehr dick, fo kann man ‚ jede Scıte des Spaltes ein Reis fegen, oder d ben gar ing Kreutz fpalten **) und vier Pfropfr darauf anbringen, welches man das Pfropfen im}! Kreutz, grefier en Croix, zu nennen pflege. 3) Einige rathen, das Pfropfreis auf den den Stamm oben, andere aber nahe an der Wurf aufzufegen. Es koͤmmt dabey vornemlich auf de)‘ Endzweck an. Sol ein Baum hoch wachfen odı F in eine Krone gezogen werden, fo Fann man de]! Reis gleich dahin figen,wo die Krone anfangen fol] bey niedrig bleibenden hingegen maß es nahe an dl Erde aufgefege werden, in welcher Gegend die Kel fer überhaupt am beften anfchlagen. ***) Allem aber muß dazu eine glatte Stelle des Stammes ar gefucht werden, um einen geraden und reinen Spa zu erhalten. » Iſt der Stamm fchon zu ſtark zu diefer A zu pfropfen, fo Fann man die Pfropfreifer auf che Weife auf die Zweige deffelben fegen. kann man 5) anftatt des Stammes, auf die Wurzel — | BE ⸗ pfen, ſowohl in den Spalt als auf eine der folge den Arten, welches man das Wurzel⸗Impfe greffer fur racines, nennef. v. 6) Bey etwas ftärkern Stämmen fol der Spi nie durch das Marf des Baumes gehen, weil I Wunde fonft gefährlicher wird, indem die M leichter eindringer, und eine Fäulnig Urne Von dem eigentlichen Pfropfen 691 dunnern Stämmen iſt es nicht wol zu ändern, Hl fie fonft nicht gerade fpalten; Es thut aber bey chen auch weniger Schaden, wenn das Reis eis n Theil des Marfes mit. bedecket. 7) Sn vielen Baumſchulen findet man, daß der Tab. 1. [de Stamm oben bis an due ‚Propfecis mit einem Fis- 1 > au Duͤhamel einpfiehlet, fol dazu dienen, daß » Wunde eher überwachfe. Die Erfahrung lehret ser ‚daß diefer Endzweck eher erhalten werde, wenn t Stamm oben gan; eben gelaffen wird, Durch | gere Zeit eat, und das Holz kann Ben i ht trocken werden. *****) 1 8) Der obere Schnitt ſowol als der darin zu fachende Spalt muß rein und ohne alle Faſern ſeyn. Ken diefe Vorſicht ift auch bey den Einfchrirten an ar Reiſe noͤthig. Man fol ſich alfo zu diefer Ar- t fcharfer Inſtrumente bedienen, die übrigens bes ne genug find, und Feine neue —— er⸗ Pern. * 9) Damit ie bey dem Einfchieben des Reiſes ins neue Fafern verurfacht werden, fol man den Apalt mit einem glatten Keile Ar) fo lange aus ein- Über biegen, bis das Neis in die gehörige Stellung. tbracht worden, 10) Um auch Feine unnöthig gröffere Wunden machen, fol der Spalt in dem wilden Stamme Ir fo lang gemacht werden, daß der zugeſchnittene eil des Reiſes eben hinein gehe. Man kann daher ia Spalt füglicy erft alsdenn machen, wenn das Xx 3 Pfropf⸗ 269 Pffropfrels voͤllig zugeſchnitten iſt, und Ihn nöthig Falles verlaͤngern. J NDies wird doch felten geſchehen koͤnnen, und Hi te ) Dazu würde ich nicht rathen , indem fehr zweifle x . ben höchfiens und felten die Dicke einer Schreibfe Spalt zu jegen. Die Benennung des Kreußpfropf ‚ befonderer Vorficht ganz gleich geſchnitten feyn, fon duͤnnere ift verlohren. ee Ve =) Am fiherften ift allemal, wenn man die Stam II, Kapitel, am wenigften gerathen. Die Propfreifer find Schk von vorigem Sommer: Ganz freche übertriebeneh fer find, ſonderlich bey Obſtbaͤumen, nicht einm gut; die übrigen zum Pfropfen am fchicklichften # und von diefer Dicke kann man einen wilden Stat noch nicht wohl pfropfen, weniaftens nicht Ipalten, Es fommet auch bey dem Pfropfen nicht ſon an, auf die Hebereinftimmung des Neifes mit dem Stamme in der Größe, fondern daß nur ein der Saftröhren und Saftfugen von beyden genau; fanımen gepaffet werde, m ein ſolcher ing Kreuß gefpaltener Stamm, ohne A ſchadhafte trockne Stelle zu behalten, uͤberall zul len werde. Hat man ja alte zu dick gewordene St me, welche man auf Gewinft und Verluſt noch pftw pfen will, fb ift ficherer, die Neifer in die Borfe ohm I gehöret alfo nebft dem Kronpfropfen eigentlich tür das Pfrohfen in die Borke. (9.88) Wenn mas in ginen Spalt zwey Meifer fegt, fo muͤſſen ſolche klemmet dev Spalt das dickere Reis fefter, und: ſo niedrig als möglich pfropfet, fo wachfen die Re eher an, und laufen weniger Gefahr, vom Win abgebrochen zu werden. Man fieht auch nicht fo krauſe Stelfe, wo das Neis mit dem Stamm zufa mengewachſen ft. Ich rathe zudem, die jungen Stäm me, fo bald wie möglich, zu pfropfen, wett fie al denn die Wunde weniger empfinden und cher verwa fen; jung haben fie aber auf einige Höhe noch mi Stärfe genug zum Pfropfen, wol aber unten an de Wurzel, und man Fann auch vom Keife einen a j Bon dem eigentlichen Pfropfen. 693 en ebenen dicken Stamm zu einen hochſtaͤmmigen = « > f Baum ziehen. rk) Die Wurzelimpfen Hat zwar der an Erfindirnaen reiche Agricola in Vorfhlag gebracht; ich zweifle aber, vb c3 mit dein mindeften Nugen nachzumachen fen; die weitläuftigen Befchreibungen, welche man davon in verfchiedenen Gartenbüchern findet, hat ver— muthlich einer dem andern nachgefchrieben , ohne Ich ber es verfucht zu haben. N) Es perhält ſich damit eben fo, als wenn man bey einem Menfchen eine zwar Fleine aber tiefe Wunde noch einmal fo groß aber flächer machen wollte, damit 2 7 Fe num leichter zuheilen Fönne. Oft aber. ift in der Folge nöthig, den gepfropften Stamm oben noch ſchrem abzunehmen, wenn derfelbe zu Dick geweſen iſt, und das aufgelegte Neis den Spalt nicht bald ge; nung überwachfen fünuen, alfo die aͤnßere Seite des geſpaltenen Stammes dem. Reife gegen über trocken wird. +) ch Habe doch dienlich gehalten, von einigen die Zeich . nıma und Beichreibung beyzufügen. Das Hfuliermefler, welches auch zu Zurechtfchnei: Dung der Pfropfreiſer, nicht aber um die Stämmte oder ſtarkes Holz damit zn fehneiden, gebrancher wird, ſoll billig fo ſcharf ſeyn, daß man Federn damit ſchnei⸗ den kann, wie man denn auch in Ermanglung-eincs Okuliermeſſers fih der Sedermeffer bedienen kann. \ ++) Baft in allen Sartenbüchern werden deraleihen Rei: le unter die beym Bfropfen erforderliche Inſtrumente gerechnet. Ich zähle fie aber zu dem eben verworfe— nen Ueberfluͤßigen. Gin Stamm muß fehr dicke feyn, fonft Fann man den Spalt. mit der Spike des Gar senmeffers oder Hiepe leicht aufbiegen und von ciu- ander halten ; ein befonderer Keil wird oft verlegt werden und twieder gefucht werben muͤſſen. Indem man auc) den Keil in den Spalt fegen will, mus man dieſen doch mie Dem Meiffel oder dem Meffer von = einander bivgen, und fo Fann man eben fobald und leicht das Kris ſelber einſetzen. | 54 Dicker 694 1. Kapitel, "9 Dieere Stämme, welche fih nicht biegen laffe foll mar gar nıcht fpalten. Es iſt alſo die Vorſie dererjenigen noch überflüßiger, ja gar ſchaͤdlich r che bey dicken Stämmen neben dem Reife noch einem trockenen Keil einfegen, damit der Spalt das Ru niche etwa zu fehr preſſe. Ein folcher Keil von troe nem Holze wird bald faulen und die Faͤulnis da Stamme mittheilen, alfo hindern, dag die Wunde) 9 aan noch daß fich in den Spalt ein Knöt pel ſetzt. §. 71. | In Abficht auf das Pfropfreis find folgen de Puncte in Acht zu nehmen: | 1) Man fol daffelbe von einem gefunden friſch wachfenden Baume nehmen. Das Reis behält ale Eigenfchaften feines Murterftammes, und bleibt au dein gefundeften wilden Stamme Eränflich, wenn «& von einem ungefunden Baume genommen if. Da Sruchtbäumen fol man vornemlich mit darauf fehen daß die Pfeopfreifer von tragbaren guten Bäumen gebrochen werden, meil fonft die daraus ermachfend junge Bäume wieder unfruchtbar werden, *) | ‚Miemals follen daher fo genannte Waſſerreiſer zum Pfropfen gebraucht werden, welche nicht leicht Früchte tragen. *) | J Da auch die Relſer, welche auf der gegen Mi⸗ tag gerichteten Scite eines Baumes figen, geſunde⸗ res und feſteres Holz zu haben pflegen, als diejenl⸗ gen, welche der Sonne und freyen Luft nicht fo ſeht ausgefege find, fo follen jene vorzüglich zu Pfropfs teifern erwählet werden, N) *) Dübamel und die mehreften rafhen, daß man die Meier von einem Baume nehmen folle, der fchon gen tragen bat, Es hat auch einigen Grund, denn ein : junger I x 2.” Bon dem eigentlichen Pfropfen. 695 junger Baum treibt, che ertränt, zu frech, und fre⸗ che aufgefetgte Reiſer machen ftarf belaubte- uno fehr ins Holz wachlende, aber langfam Früchte gebende man zu jeder Sorte Obſt ein eignes abgefonverteg Quartier hat, ©. oben f. 523, fo nimmt man gern die indem man fremde Reifer herbringet, in den Sorten zu irren. Dieſe Baͤumgen aber haben noch nicht ges tragen, und man bricht von denen neugepfropften im⸗ „mer wieder Neifer, ehe fie getragen haben; Ich bes merke doch nicht, daß dergleichen Bäume, die man 3. E, aus der Chartreufe in Paris erhält, weniger tras gen als. andre; vielmehr halte ich davor, daß es fiches rer ſey, Neifer von einem gefunden annoch unfruchts baren Baume zu nehmen, als von einem alten zwar reichlich Früchte tragenden, aber feinem Abſchiede ſchon nahen Baum ,. wovon ſchwerlich junge frifche Bäume aufwachlen werden. \ WMan haͤlt beffer, Neifer zu wählen, welche gera« de in die Höhe ſtehen, als folhe, die zur Seiten wachſen, diefe treiben leicht zu einem ünordentlichen fperrhaftem Baum⸗Reiſer von einem in freyer Luft ehenden Baum werden einen Vorzug vor denen vers dienen, welche an einem Spalier gewachſen find. Man hat auch von einigen Arten 3. E. Beuré gris, Bergamottes mehrere Barieräten; ein Baum giebt ſchmackhaftere Früchte ald die übrigen, man bemers Tet fih aifo forgfältig jene, eben fo wie beym Saas „men ($. 3.) gelehret worden. M Zu Spalier- Bäumen fucht man gern Fruchtreifer aus; fie dürfen aber auch nicht zu ſchwach feyn, fenft zieht man fchwerlich einen guten Baum daraus. Zu hochſtaͤmmige Baͤume nimmt man lieber etwas fär: kere und frijchere Holzreiſer mit dicken hervorſtehen⸗ den Knoͤſpen. \ $ 72. 2) Müffen die Pfropfreifer zu gehöriger Zeit *) ogedtochen und geſammlet werden, das iſt, ehe der ER | 5 Saft | | Reiſer in dem nemlichen Quartiere, um fich nicht, - Saͤume. Wo jedoch große Baumſchulen find, fo daß — i gb a IL, Kapitel. Saft in die Knofpen würfer. Es ift alfo da fte, die Reiſer (bon im Februar oder höchftens Anfange des Merzes zu fammlen. Man ſteckt bis ‚um Gebrauche an einem fhattigfen Ort mit untern Ende in die Erde; follte aber noch fie Froſt einfallen, oder zu befürchten feyn, fo mü fie in ein Gefgire mit Erde geſteckt und in einem & ler aufbewahret werden. *) Man will aus der Erfahrung beobachtet haben, dah Pfropfreifer befler befommen, wenn fie einige 2 vor dem Propfen gebrochen worden. Nothiwen iſt allemahl, fie eher zu fchneiden, bevor die Knoſp daran anfangen aufzufhwellen und zu treiben, m ; fich fonft Die Borke am Keile des Reiſes ablöfet ($ ” > Man Fann die Neifer zum Pfropfen ſchon im cember und Jenner abſchneiden; ben harten Win ift es auch ein Gluͤck, wenn man fie früh geſan und in dir Erde geleget hat, da die jungen Re ! AR den D Bäumen bfters verfrieren und inwe brancheh find. Es mwiederfuhr dies bey mir im % ve 1769, da kaum noch einzelne geſunde Neifer zu den waren. Unm nicht doppelte Muͤhe mit Scheidung de Reiſer zu haben, fo famlet man fie gerne beym B fchneiden der Bäume im Februar und Meysı va al dern doc) von den Spalier- Bäumen das überflükig Holz; weggenommen wird, und man, wenn dies mahl weggenommen iſt, nachher oft Mühe hat, ji Pfropfen türhtige Reiſer zu finden, welche man ohr Nachtheil des Baumes abnehmen kann. J Das vornehmſie it, daß man ſich bey folchen i vath gefammleten Neifern unter der Nummern irve. Wenn man fie.an den Spalieren ſammlet, iſt das ficherfic, daß man fie gleich neben dem Dat me von dem fie genommen find, efiva bis auf Hälfte in die Erde grabe; cin Gärtner muß aber Base: Von dem eigentlichen Pfropfen. 697 Bäume am Spalier zuverläßig Fennen, und wenn erdie ' Neifer nach dem Schneiden von der Erde fammlet, = forgfältig im Aufheben ſeyn, wenn fonderlich die änme nahe bey einander ftchen, indem die Neifer von mehrern Bäumen leicht durch einander fallen; am beften ift, ehe der rechte Schnitt des Baumes vors genommen wird, die zum Pfropfen tüchtige Reiſer vorab in die Hand zu fuchen, und zuſammen zu bins den, auch zu numeriven. Graͤbt man mehrere Arten von Neifern neben eins ander in die Erde, fo müffen fie ja Fenatlich gezeich— net werden; denn da fie oft über drey Monathe in der Erde ſtecken bleiben, fo verlieren fich leicht die Nummern, oder fie werden unfenntlih. Dan fchneis det wol an ein oder ander Reis unten in die Borke "eine Nummer; es fegt fich aber Erde hinein, und fo "© Hberfichet man fie. DBindet man auf ein befonders ‚Hol; eine Nummer an, fo muß folche mit Weiden ‚oder einem fiarken wollenen oder Bindfaden augehef: tet werden, fonft faulet der Faden. Dibamel räth, gefärbte Wohe um die Meifer zu binden und fie damit ° zugleich zu zeichnen: fo muß man aber fi) die Sarbe von jeder Art wol bemerken. Ich halte beffer, die Reiſer in freyer Luft in die Erde zu graben, mo ih: nen Fein Sroft noch Näffe fehadet, als fie in einen Keller zu bringen, wo es dumpfigt und warm ift, und die eingeſchraͤnkte Luft fie cher austrocknet. Wenn ſie abgeſchnitten find, fehadet ihnen der Froſt nicht. Wenn mehrere Neifer zufammen gebunden werden, foll man ſie nicht fet binden, fonft wird die Borke dadurch beſchaͤdiget, wovon ſie leicht trocken werden. Wenn man von fremden Orten Reiſer kommen laͤſſet, welche trocken geworden ſind, darf man ſie nicht in Waſſer, noch weniger in Miſtjauche legen, |v ſonſt find fie verlohren, man gräbt fie einige Tage J Aber und uͤber in friſche Erde ein. 9 73. | ; 3) Win man Reiſer an fremde Orte verfehicken, o muͤſſen diefelben noch zeifiger abgebrochen, und | gegen —9 68° I. Kapitel, gegen das Austrocknen auf der Reiſe verwahret den. Dies gefchieher, wenn man fie mit feuch Moofe einpadet, und zugleich das untere Ende di filben in eine Materie ftecket, welche die Feu feit lange anhält, als feuchter Leim, oder eine in Quere durchgefchnittene Gurke oder Ruͤbe.*) *) Wenn man Pfropfreifer verfchicker, ift eg genug, in feuchtes Moog mit etwas friſcher Erde zu paden, das untere Ende des Neifes in eine frische Gurk oder Rübe oder in einen Apfel zu ſtecken, ift nur by Derfendung der Dfulierreifer nöthig, zumalen in dieſer Jahrszeit noch Feine Gurken hat. $. 74. 4) Man nimmt zum Pfropfen Reiſer von bet porigjährigen Wuchfe. *) Ehedem beobachtere man forgfältig, daß der untere Theil des Reiſes, welde] in den Spalt gefegt werden follte, zweyjaͤhriges Ho feyn mußte; jet betrachtet man dieſe Vorſicht alt überflüßig, welche doch nicht olme Grund verlang] wurde, Denn erftlich haben dergleichen Reiſer der] Vortheil, daß der untere Keil gemeiniglich etwas ge bogen ift, fo daß das obere und untere Ende 2 waͤrts, die Mitte abır einwärts ſtehetz welches Mugen hat, daß das Reis allemal an einigen Stelle die Saftfugen des wilden Stammes treffen müffe, wenn auch bey der Einfigung nicht fo genau dara geachtet worden wäre, Zweytens Fönnte diefe V thode bey ſchwammigten Holzarten, und folchen die viel Mark haben, vieleicht einigen Nuten haben, weil deren zwenjähtiges Holz etwas mehr verhaͤr tet ift« N 2 ER: *) Die | Von dem eigentlichen Pfropfen. 699 Die Pfropfreiſer muͤſſen allemal von dem vorigjaͤhri⸗ Fi . " Be und zwar feine im Herbſte nachgetriebes me Roth: oder falſche Schüffe ſeyn; dergleichen ers folgen, wenn man einen Baum im Sommer fugt. Die fpäten Herbiichüffe pflegen im Winter leicht zu | ‚yerfrieren, oder zu erfterben. Man erfennet es, wenn die Augen daran nicht frifch hervor ſtehen. =) Da jo viel daran gelegen ift, daß die Saftiugen ges nau auf einander pafjen, fo ift es ficherer, man neh⸗ mie ein gerades Reis, welches man ‚genau einfugen kann, als daß man fich bey einen frummen fehmei: = deln wollte, daß die Saftfugen an einer oder ans dern Stelle zufammen treffen würden. J §. 785. 5) Die Dicke des Reiſes richtet ſich nach der rke des Stammes, man nimmt gemeiniglich zu was ſtarken Stämmen auch ſtaͤrkere Pfropfreiſer. doch werden auch ganz ſchwache Stämme mit Reiſern Son gleicher Dicke befonders nach der englifchen Art ie dem Haaken zu pfropfen verbunden, wovon uns n die Vortheile gezeiget werden folen, f' $. „6. | 6) Man Fürket das Pfropfreis beym Auffegen > weit ab, daß nur drey höchfiens vier Augen date ın bleiben. *) Auf diefe Weife kann ſich daffelbe nit wenigern Safte erhalten. Man kann auch die bere Spitze eines Reiſes mit ein Paar Augen, wie ey Fig. IL. auffegen. Bey Bäumen, die gegen ein · ımder über ftehende Knoſpen haben, als der Ahorn der die Efche, hat dies den Mugen, daß man oben inen geraden Schuß erhalte, da fonft eine Gabel mtftehet. * Bey zärtern Bäumen muß der obere Schnitt an dem Pfropfreife Fig. I. c. aiafele mit ! aum⸗ — - - fonft einige Saftröhren ohne Nahrung find, und 700 SI Rapitel. u Baumwachs beklebet werden, um die Nusdünf mehr zu verhüten. ö —— —— *) Daß cin Reis gut bekomme, liegt nicht an der Men ge der Augen, fondern ein einziges Auge ift hine chend, um einen ganzen Baum zu bilden. Ich w de alſo rarhen, die Neifer über dem zweyten, 0 wenn vie Augen nahe firen, Höchftens über dem ten Auge abzufchneiden, wenn man nicht eben Sruchtreis hat, den man gern das Auge an der &h Ge laffen will. Wenn das Neis länger ift, iſt Raum, welder auf dem fremden Stamme gleich mi Pi0s Säften verfehn werden muß, zu groß, a3 Reis wird eher trocken. = #7) Man hält bey Kirfehen am ficherfien, wenn man di Spigen der Reifer , ohne fie abzuftugen, pfropfet. $. 77 — 7) Der Keil des Reiſes, welcher in den Spal kommen fol, wird ohngefehr von derfänge eines Zel les und bey zärtern Bäumen noch Fürger gemacht, * Es würde derfelbe fonft einen gar zu fangen Späl in dem wilden Stamme erfodern, welcher nichefi) leicht wieder zuwaͤchſet, und Feinen weitern Mugen) haben, indem das Reis ſchon bey diefer Laͤnge ein genugſame Hältniß, und wenn der Keil gehörig ein gefeger wird, auch die erfoderliche Nahrung ten kann. J *) Es kommt nicht auf die Laͤnge oder Kuͤrze des K an, ſondern daß der Spalt denſelben in der gaı Fänge von unten bis oben faße und anfchlieffe; v trocknen, man muß fich alfo nach der Dicke des Reife und des Stammes richten ; bey dünnen Stämmen un dünnen Reifern darf er kurz ſeyn; bey dicfern Re muß man ihn ſchon etwas länger auc) den Abfag - ($.69.) etivas tiefer machen; fonft klemmet der Bon dem eigentlichen Pfropfen. 701 nur oben an, und unten wird der Keil vertrocknen. Um deutlicher zu machen, wie der Keil nach Verhaͤlt⸗ T. 1. ı "nis des Spaltes aeftaltet ſeyn muß, habe ich auf der Fig. xuv. erfien Tafel noch die XIV. Figur hinzugefüget; wenn AT der Keil oben in a zu breit, und unten in b zu kurtz ift, mithin den Spalt c nicht ausfüllet, fo bleibt von b big c ein freyer Dlag, durch welchen die Euft sicher, und worin ſich der Regen ſammlet; dadurch vertröcknee nicht allein der Keil am Reife, fondern es eutjtehen auch leicht in den inwendigen leeren Seiten desSpaltes track ne oder faule Stellen; dieſes ift algdenn die Lirfache, warum ein folher Spalt entweder nie oder ehr ſchwer ‚überwächfet, und am Stamme allemal eine ſchadhafte Stelle läffet, welche nad) Jahren eine Faͤuiniß durch den Stamm des Baumes, zugleich auch veranlaffet, daß er nie gute Früchte träger. Faſt gleiche Bewandnis hat es, wenn man den Keil a, nad) der gemeinen Theorie, nach der inwendis gen Seite d zufchärfet und ihm die Geftalt einer Mef ec ferflinge giebt. Es iſt gut, wenn durch Das Binden, die aͤnßern Kanten des Spaltes e. £. näher zuſammen gebracht, und dadurch der Zwifchenraum g. welcher mit einem Fnörpelhaften Weſen ansgefüllet werden muß, f9 viel geringer wird, und eher aus und übers wachfen fann, Es geht aber nicht mol an, die Kanten fo weit zu⸗ ſammen zu zwingen, weil man fie font zu ſtark bins den müßte, und Died Binden gar fchädlich ift ($. 83.) Wenn aljo die beyden Seiten des Spalte h. i. nicht genau an die Kante d des Neifes ſchließen, fo wird dieſe trocknen. Diciie beygefuͤgte Zeichnung giebt noch zu einer ans dern Anmeifung Gelegenheit: da man den Spalt nicht gern durch das Mark k des Stammes, fondern - Lieber darneben machet, fo wird beym angeinander Biegen des Spaltes die breite Seite e h c; mehr geras - de bleiben, hingegen die ſchmale Seite fx c, faft als lein übergebogen werden. Folglich muß auch der Keif 1 fo darnach gefehnitten werden, daß die Seite a b inehr gerade gejchnitten, die andre k b hingegen etwas ftärs - 0 Fer zugefchärfet wird. So ſab. I. ig. I. wendig zu ftchen kommenden Seite des Keiles befinde . fugen näher an einander fommen fönnen Damit "aber ftarfe Stämme nicht durch die allzuſtarke Klem⸗ quetſchen möchten, ſteckt man wol in das dem Reiſe 2. II. Kapitel, A So geringfügig dergleichen Heine Vortheile vie fen fcheinen mögen, fo gereichen fie doch allemal dar zu, um uns von unferer Arbeit und deren gutenErfoh | ge deſto mehr zu fichern. Bu §. 78. al 8) Bey dem Zufchneiden des Keiles muß beſon⸗ ders darauf gefehen werden, daß die Rinde fich n von dem Holje löfe, *) weil fonft das Reis durch die geöfnete Saftfuge Feine Nahrung befommen kann und alfo verderben muß. _ Weil aber die, an der ins liche Rinde keinen Nutzen hat, fo kann diefelbe gang weggenommen werden. **) er *) Wenn ſich beym Zufchneiden des Meifes die Borke vom Holze löfet, fo werfe man es ja weg, vder fchn de wenigftens einen neuen Keil; weil ein ſolches Reis nimmer anfchlägt, ein anders ift, wenn fich z. €: b Kirchen die Äußere. leicht abfchilfernde trockne H löfet, denn diefes ift ohne Folgen. - 7 w) Die eben erwehnte trockne Haut kann man zwar wege nehmen, und ich rathe mit dazu; glaube aber, dog ein Reis cher bekommen und überwachfen werde, wenn man die übrige grüne Borke ungeftöhret läßt. \ $. 79% 4 9) Diefe inwendig iu den Spalt zu ſtehen kom⸗ mende Seite des Keiles muß aus der Urſache etwas dünner *) als die auffen bleibende gemacht werden, damit der Spalt des Wildlings defto genauer an die äuffere Geite des Reiſes andringen und bepder Saft⸗ en A SE a mim n. a mung den eingefchobenen Keil des Reiſes gar zer ‚gegen | a Bon dem eigentlichen Pfropfen. 703 jegen über ſtehende Ende des Spaltes einen andern ‚ölgernen Keil, der folches verhindere. **) *) Wenn man die inwendige Seite eines Neifes dünner > machen will, fonderlich bey etwas ftärfern Stämmen, fo darf es kaum merklich feyn. Man Fann fich bald davon Überzeugen, wenn man einen dicken ma ſpaltet, und einen, in Gefalt der Klinge von einem .. Meffer inwendig zugefchärften, bloßen Keil hinein fte- sefet, ſo wird deffen äußere Kante von der Spalte zu ſtark gepreffet, ‚weil fie. die ganze Gewalt ausſtehen — — muß, und d dige Seite ſteht ganz frey, mits bin muß auf. eife die Borke, fih vum Holze zu löfen, en werden und der Keil des Neifes, T. J. weil er & wird vertrocknen. (9. 77.) F. XIV. } $ 5% 10) Es ift gleichgültig, 0b man den Keil an em Pfropfreife fo mache, daß das nächft über den Einfhnitten ftehende Auge über den Stamm (wie Sep Fig. II. a.) oder außerhalb, (wie bey Fig. 1. b.) r.ı.r.ır.a u ftchen komme. Das erſtere foll dazu dienen, dag F.1-b- die Wunde des wilden Stammes eher zuwachſe, und daß das Reis nachmals beffer auf der Mitte des Stammes ſtehe. Letztere Manier hat hingegen den ortheil, daß wenn auch der in dem Reiſe aufſtei⸗ ende Saft nicht zu Erhaltung des ganzen Reiſes hinreichend ſeyn follte, doc) dadurch Leicht. das nächft er den vereinigten Saftfugen ſtehende Auge ernäh- vet werden und einen Zweig hervor bringen Fönne, *) Ich halte esnicht gleichgültig, wie man das untere Au: ge ftelle; e8 fcheinet mir vielmehr außer allem Zwei: 0 felund beffer zu feyn, daß man den Keil unmittelbar unter einem Auge mache, fo. daß diefes vom Stamıs sin Speil, 2 €. DD me 3 704 IE Kapitel. me sveg, alfo unmittelbar über denen Saftfugen fie he, welche die Nahrung aus dem wilden Stamme herzu führen. Da man denn um einen — Stamm zu haben, das aufgeſetzte Reis gerade über den getriebenen Auge abfchneiden Fann. Die Saft roͤhren, welche in das Auge Nahrung bringen follen, Waden unmittelbar unter dem Auge mit denen zuf renden Gefaͤßen des Stammes vereiniget; fieht d Auge aber gegen über, fo muß der Saft erſt fo we bis zum nächften Auge in die Höhe feigen, und kom met zu dem unterften über dem Stamme fichenden Auge erſt durch Umwege; | 3 —J * iR: fehulen gefchwinder fortzurücen, vathen einige, ald Reichert im arten Theile des Land⸗ und Garten Schatzes, daß man mehrere Perfonen dazu neh fole, *) wovon einer die Pfropfreifer in Borratf zufchneide, und fie bis zum Gebrauch in ein Gef mit Wafler lege; andere wollen fich auf gleiche We fe eineh Vortheil machen, ihre Pfropfreifer ben ſchlech ten oder Falten Wetter in der Stube in Vorrath zu zurichten, um drauffen defto gefehwinder Ferrig } werden; es kann aber dies Verwahren im Wa unmöglich ohne Schaden für das Neis ausfallen, eben diefe Lehrer an andern Stellen felbft alles wild Waſſer von den Pfropfreifern abgehalten wiſſen wo len. Es follen alfo auch die Reiſer nicht einmal mi dem untern zugefchnittenen Ende in den Mund ge nommen werden, wie viele Gärtner zu thun gewohn find. **) *) Wenn in großen Baumfchulen die Arbeit recht ge ſchwind gehen foll, fo muͤſſen ſich eigentlich fünf Par fonen zu Huͤlfe kommen. | . De 2: Von dem eigentlichen pfropfen. 705 Der Erfte räumet auf, faget oder fehneidet die ‚Stämme ab, und muß eigentlich alles dirigiren. Der Zweyre fehneidet fie vollends zurechte und glatt , fpaltet fie, und ſetzt die Neifer auf, muß alfo am geübteften in der Arbeit feyn. —— "vo - — — — 9 Inh = — — Der Dritte ſchneidet die a zu recht, und verwahret die übrigen; muß ſich aljo nach jenen und den eben vorfummenden Stamm richten. Der Dierte beflebet und bebindet die Stämme; muß alfo fich büten, daß er das Neig nicht verfchiebe. Der Fünfte macht die Nummern zurecht, bringt alles in Hrönung, trägt die uͤbrigen Geräthfchaften und Meifer nach, und räumet alles wieder auf. Man ſieht ſchon, daß ſie ſich alle unter einander verſtehen, auch ſaͤmtlich im Pfropfen geuͤbet ſeyn müf ſen; wenn ſolcher geſtalt die Arbeit aus einer Hand in die andre geht, ſo rechnet man, daß dieſe Fuͤnfe in einem Tage tauſend bis 1500 Stämme pfropfen Tönnen; man Fann aber felten einen ganzen Tag bey der Arbeit bleiben. un .h Sonſt ſinde ich and) berechnet, daß ein Mann allein im Tage dreyhundert Staͤmme pfropfen ſolle. Ich habe den Verſuch ſelber nicht gemacht, zweifle aber, ob Jemand fo viel beſchicken koͤnne; in Franken, wo man blos in die Borke pfropft, welches geſchwinder geht, foll man für einen Stamm zu pfropfen zwey lieichte Pfennige zahlen, nehme ich auch an, daß de; ren drey bey ung zwey gute Pfennige machen, fo würs de ein folcher Pelger doch im Tage uͤber zwey Gulden verdienen Fonnen. Wie es bey allen folchen Arbeiten darauf anfonımf, was für Handgriffe man fi) angewöhnet; als wos von die Geſchwindigkeit und Zierfichkeit der Arbeit oft abhanget,, ſo ſoll man ſich von Anfange an huͤten, eine Handatiffe oder Handaeberden anzunehmen, als die juſt nöthig und zur Befchleunigung der Arbeit bes förderlich find; dahin gehöret, daß man ſich nie ans r gewoͤhne, etwas bey der Arbeit in den Mund zu neh⸗ men, es fey das Meffer oder der Baſt zum bebinden, oder das Reis: denn bat man fi) einmal angewoͤh⸗ Yy2 net, 706 Re net, die erflern beyden wehrend der Arbeit, ftatt fie Hinzu legen, in dem Munde zu halten, fo wird zu eis ner andern Zeit leicht das Reis oder ein Auge hinein reifen, ohne daß wir daran gedenken, daß es ſchaͤd⸗ lich ſey. Muß einer alle Arbeit allein verrichten, ſo hat er alle Geräthfchaften, Treffer, Sagen, und weiter neben ſich in einer flachen Mole, ein jedes an feiner Stelle liegen, damit er, fo wie Jemand, de im finfiern auf einem Klavier fpielet, ohne hinzuſehe noch lange zu fuchen, gleich wiffe, wo erjedes Städ nehmen, und wie weit, oder wohin er, um folches zu ergreifen, die Hand ausſtrecken folle, auch damit er nicht. nöthig habe, ein Stück neben ſich auf die Erde zu legen, wodurch feine Finger und die ganze Arbeit fhmugig werden würde, n u Bey dem Pfropfen würde unnöthig ſeyn die Rei⸗ ſer in Waſſer zu ſtecken, weil ſolchen das Abtrockne in dieſer Jahrszeit noch nicht ſchadet, und manfogar einen Theil in der Stube in Vorrath zurecht fchne den kann; da hingegen die naſſe Kälte an den Fin‘ | sen unaagenchib iſt, und das Öftere Abwiſchen nuch aufhält. ' Ich Halte folgende Handariffe am beten... I) Da die Reiſer niedrig aufgefeßt werden fol fo kniet man nieder, hat alfo eine Matte oder al Dede, um fie in diefer noch feuchten Jahrszeit un das Knie zu legen. Man hat fonft wol eine Flein Banf, um fih darauf zu feßen, deren Beine gehe aber leicht in die feuchte und lockere Erde, man fi auch unbequem darauf, Fann ſich nicht fo gut ruͤh ’ ren und bewegen, und lauft Gefahr, Neifer damit abzuftoßen. I 2) Ergreifet hierauf die Hiepe oder Sage, welde zu dem Ende in der Molle voran liegen müffen, um den Stamm abzufchneiden, werfet das Abaefchnitte ne zurück hinter euch oder zur Seite, damit es, mi ihr weiter gehet, nicht hinderlich falle. > 3) Schneidet den Stamm oben fo glatt ale moͤg lich, ohne Fafern oder Späittern zu laſſen, feßt dat Fn Meſſer mit der rechten Hand ein, ſchlaget oder ai 2 \ Von dem eigentlichen Pfropfen. 707 ket mit der linken Hand oder mit einem hölzernen ammer darauf, machet den Spalt, und laflet das teffer darin ſtecken. 4) Nehmet hierauf in die linfe Hand das Reis, und in die Rechte das Dfuliermeffer, fehneidet das Reis, behaltet e8 in der Linken, legt das Deulier- meſſer weg, faflet das Heft der Hiepe mit der ve) ‚ten, bieget den Spalt von einander, und ſchiebt das Reis ein, fo daß ihr im Einſchieben die Saftfuge ge⸗ nau bemerket. 5) Bindet die Wunde, wenn es noͤthig iſt, zu, beklebet fie, machet eine Nummer daben , ſchiebt die Molle ein wenig weiter, und rucket mit dem Knie bie sum nahen Stamme. $. 8 | 1a) Nachdem das sis gehörig in den. Stamm I ngefchoben worden, muß die Wunde mit,einer Mas Arie befleber werden, welche die Luft und äußere Heuhtigfeiten davon abhalte, damit. das Reis nicht 1 fehr austrocfne,. und der Stamm gegen die Faͤul⸗ I bewahret werde, Man nimmt hiegu gemeinig- ch einen gut zubereiteten Maurerleimen, das ift, Fr mit Spreu oder dem Abfall von verarbeitetem lachſe und mit recht ausgeflopften Kuhhaaren un- rmenget und durchgearbeitet ift. *) Um zu verhin- w pur daß diefer Leimen in trockenem DBerter nicht fo | "so etwas Eleinern und zärtern Stämmen bedie-. "et man fih anftatt des Leimens des fogenannten a von gelben Wachfe, Terpentin, Ped) oder Pat und etwas Schaaftalg ift. **) ‚ Exftere drey Ingredienzien Fönnen in gleicher Nenge; oder damit die Koften geringer werden, zu Ir Yy 3 einen 08 | II. Kapitel. einem halben Pfunde Wachs ein Pfund Pech un nur ein DViertelpfund Terpentin genommen werden Doch muß man fih auch dabey nad) der Witterung mehr Terpentin hinzurhun, weil ‚die Vermiſch fonft zu hart und niche gut zu verarbeiten feyn würde Man thut auch wol zu vorerwähnten Stuͤcken einig Mefferfpigen voll pulverifirten Schwefel, damit: Dienen das Wachs nicht wegtragen. Alle üb Fünftliche: Arten von Baummwachs haben, wie obei 6. 28. gefagt worden, feinen größern Nugen als di vorbefchriebene einfachere ei tion und find da her zu entbehren. * Bey der Anwendung des PfropfsSeimens ift not ansmaen daß man bey diefern Stämmen auf de Spalt ein Stück abgefchälter Rinde legen Fann, Ö mit fich der Leim nicht zu tief hineindruͤcke, welt bey dem Baumwachſe nicht zu befürchten PR: *) Der Leimen muß vorher. abgeſchwemmet werden, d mit feine Steingen darin bleiben, wenn er fich de gefeßt hat, muß er einigemal durchgearbeitet durchgefnetet werden, fonft kann man ihn nicht r verarbeiten und er bindet nicht, reiffet auch mehr Wenn er hingegen mehrmalen verarbeitet an richten , und fo lange es noch Falt drauffen iſt, en > alsdenn wieder ein paar Tage in Ruhe ftehet, fo er zaͤhe und läffet ſich gleich einem Töpfer: Thon arbeiten. Kuhhaare find ſchon zu lang; ich finde fer Kuhmiſt drunter zu mifchen, andre baden ein Heu ganz Flein. Wer nur wenige Stämme hat, an denen ih legen ift, bindet über den Leimen oder Baumwa alte Lumpen oder Papier. *) ch wuͤrde eher vathen, das Salz ae. ut allezeit etwas fcharfes, und Fann, leicht das ruͤcktreten des Saftes veranlaffen, und die © h ‘ Bon dem eigentlichen Pfropfen. 709 faͤſſe angreifen, fo daß davon das Abgeſchnittene vers dorret und das Ueberwachfen behindert wird. Ich glaube nicht, daß man an der andern Seite von def; fen Gebrauch Nugen verfpüren wird. Ich habe oben $. 28. angerathen, gar Fein Fett zum Baumwachs zu nehmen; wenn man indeffen davon nur wenig nimmt, fo Fann es wenig fihaden, und dieuet bey dem zum Pfropfen zu gebrauchenden Baum; wachſe dazu, um es fehmeidiger zu erhalten, da es fonft bey der alsdenn noch fortdaurenden Falten Wits terung leicht fpröde wird, und. nicht gut zu verarbeis ten iſt. Ich zweifle daher, ob zu folchen nur den Sommer wird hingegen das Baummwac)s- leicht flüf- fig, und Flebet an die Finger. Die Holländer mis fchen nur unter vier Pfund Harz drey achtel Pfund Ruͤbedl, und brauchen dies zum Baumwachs. ' ! 9. 83 I 3) Iſt der gepfropfte Baum noch zu ſchwach, id alſo zu beſorgen, daß der Spalt von einander reten moͤgte, fo wird derſelbe entweder vor oder nach em Bekleben mit einem Bande verwahrer. Jenes ft bey dem Pfropfsteimen beffer, damit das auf den N ! ‚jes ift aber bey dem Gebrauche des Baumwachſes vor ziehen, weil der Band daſſelbe zugleich fefter ans ra und verhindert, daß es bey Falter Witterung nicht ſo leicht auffpringe und abfalle, Allemal aber ift bey dem Zubinden darauf zu fer hen, daß das Neis dadurch nicht wieder aus der ges tigen Sellung gebracht werde. **) - Bey dem Gebrauche des Pfropf-Leimens bedienet man ſich zu dem Bande gefpaltener Weidenreifer, in — Ritzen ſich der Leim beſſer eindruͤcken und befe⸗ ‚fligen läffer, Bey dem Baumwachfe und zärtern : Yy 4 Sachen ſechſten Theil Terpentin zu nehmen genug fen: Im Spalt gelegte Stuͤck Rinde erſt befeſtiget werde, die⸗ A RD N Fo. 1. Kapitel. ar Sachen nimmt man dazu gemeiniglich Baſt von Mate ten =) oder mollenes Garn, welches nicht fo ei " *) Man fühlt bey dem Zuruͤckziehen der — Aue den Spalte, und wenn man dag Reis anrühret, vb d fes durch den Spalt feft genug ‚geflemmet wird, al denn ift das Bebinden überflüßig , zumalen wen man niedrig pfropfet. Sitzt das Reis aber hoch oder dem Winde ausgefeßt, fo bebindet man es gern, ai Furcht, daß es verruͤcket werden moͤgte. ) Man darfj ia den Spalt nicht feſt zuziehen, weil fon die Saftröhren in der Borke geflemmet werden, alfo der Zufluß des Saftes ins Reis gehemmet wird; der⸗ Spalt muß dag Neis nur chen fo fallen, daß diefeg ſich nicht verſchieben Fann, und man muß erwegen, - daß der Stamm täglich in der Dicke zunimmer. {| N) Man fchneidet aus einer Matte Duadrate von ans) derthalb bis zwey Schuhen, fo kann man leicht die Faden heraus ziehen, und diefe haben glei) die 9 forderliche Fänge. ) Das Wollgarn würde ein _simti Eoftbarer Ver⸗ band ſeyn, indem man den Faden zwey⸗ oder drey⸗ fach nehmen muß. — 84 14) Das Pfropfen in den Spalt kann von one Mitte des Februars *) und bis in den Merz fo lange vorgenommen merden, bis: der Saft in die —* tritt, welches nach der Witterung eines jeden Jahres bald fruͤher bald ſpaͤter geſchiehet. So bald aher * Rinde anfaͤngt zu loͤſen, iſt es ſchwer, den Keil dem Pfropfreiſe zuzuſchneiden und einzuſchieben, o ne daß ſich die Rinde daran losmache, **) welches, nach. den vorhergehenden Regeln nothwendig zu ver⸗ meiden iſt. & Don dem eigentlichen Pfropfen. 7Er Es muͤſſen alſo auch die Arten von Bäumen, des en Rinde fih gemeiniglich am erſten loͤſet, früher ls andere gepfropft werden. So gerathen mir fropfreifer von Kirfchen allemal weit ſicherer im ebruar als in den folgenden Monathen. *) Man Fann im Februarius ſchon pfropfen, wenn ſchoͤ⸗ ne Tage find; gemeiniglich ift aber die Witterung als⸗ denn noch zu taub, die Finger erfiarren bald, und man kann die Arbeit nicht mit Zuverläßigfeit verrichs ten; es ift alfo am ficherften, daß man heifere Tage im Merz; oder April erwarte, Bey ſtarkem Nebel Inder im Regen ift die Arbeit unficher. Ich weiß nicht, ob an den Pfropfreifern zu befürdh, ten fen; daß fich die Ninde ablöfe, fie müßten denn erſt fpäte im April gefchnitten feyn. Eben desiwegen iſt aber angerathen worden, fie früh zu fchneiden, und in die Erde zu ftecken, mo fie nicht fo viel Fench⸗ tigfeit annehmen, daß die Borke davon löfen koͤnne; ſonſt würde man nie in die Borke pfropfen Fönnen. Es geräth aber das Pfropfen in deu Spalt felten weiter, wenn die Bäume bereits grün Laub haben, alsdenn ift das andre in Die Borke fiherer. * . 85. 15) In Abſicht auf die Witterung iſt es beſſer, eym ſtillen und truͤben Wetter als bey ſtarkem Winde, der großer Sonnenhiße *) und Regen gu pfropfen, il jene die gemachten Schnitte leicht austrocfnen, y tegnigten Wetter aber das wilde Waſſer niche ‚wol von der Wunde abzuhalten if, Bey größern Baumfchulen Laffen fich diefe Umftände freylich nicht fo genau abwarten. Wan hat im Merz und April noch nicht ſolche Son⸗ wendhitze zu befürchten, welche ſchaͤdlich ſeyn Füunte, 0 wielmehr kann uns die Kälte alsdenn cher hindern ; iicch rathe alfo eher bey ar Sonnenfcheine zu a y5 pfen J II. Kapitel. pfen als bey trüben Wetter, wenn die Arbeiter si “ Alben verdrieglich werden: Ein andres ift beym uliven $. 86. \ & 16) Die fernere Wartung der gepfropften Baͤu⸗ me beſtehet vornemlich darin # 1) daß man die Reiſer gegen das Abbrechen und. Abftoßen fichere, welches durch das UAnbinden an ee nen Pfahl gefchehen Fann. *) J 2) Daß man, nachdem das Pfropfreis zu trei⸗ ben angefangen hat, die aus dem wilden Stamme oder deffen Wurzeln hervor kommende Reiſer wegneh⸗ mez doch laͤſſet man bey ftarfen Stämmen wol im erfien Jahre einige wilde Neifer ftehen, um den übers ‚flüßigen Saft zu vertheilen, welcher fonft das gute Reis erſticken moͤgte. 3) Muß darnach geſehen werden, daß das u den Spalt ‚gelegte Band nicht in den Stamm eins fehneide, welches bey ftarfen Wachsthum deffelben feicht gefchicher; es muß alfo daffelbe .noch im erften Sommer erweitert, ***) im zweyten Jahre aber gan abgenommen werden. 4) Muß die Bekleidung mit dem Pfropf: Keim oder Baumwachs fo lange in gutem Stande um und allenfalls wieder erneuert werden, bis die Wuns de völlig überwachfen ift. ****) Fi *) Das mem ift nur bey folchen Neifern im erſten Fahre nöthig, welche dem Winde ausgefegt find, und befonders fruͤh treiben; ich habe deren gefeben, welche im erften Sommer fünf bis ſechs Schuh hohe Schuͤſ fe treiben. Wenn es möglich ift, entübriget man ſich gerne des Anbindens, als einer verdrieslichen und muͤhſamen Arbeit; die zu dem Ende einzuſchlagende Pfaͤhle thun en leicht an der Wurzel Schaden; eis nige Rn i 17 Ir —6 Von dem eigentlichen Pfropfen. 713 | nige fehlagen daher an jedem Ende der Reihe nur eis nen Pfahl und befeftigen daran eine Latte, san welche alle aufichießende Reiſer geheftet werden. Ich bin noch zweifelhaft, in wie weit es gut fen, gleich. Anfangs gn einem gepfropften Stamme die Ne— benfchüffe wegzunchmen, ehe das Neis ordentlich treibet. Eines Theils fche ich fie nad) meiner Theo⸗ rie als die Mittel und Wege an, wodurch neue Säfs te bereitet werden, welgpe in den Stamm zurück tres ten und in das Pfropfreis in die Höbe fteigen: Als dern Theils indem durch das Wegbrechen der Umlauf des Saftes auf eine gewaltfame Art geftöret wird, ‘ und die neuen Wunden den Stamm Fränfer machen, wird noch weniger Saft als vorhin zum Reife gelans gen, Ich halte derowegen am ficherften, einen ges. pfropfeten Stanım fo lange ungeftöret zu laffen, big das Reis wirklich getrieben hat und in feinen eignen Blättern die weiter erforderlichen Säfte ſchon zube⸗ reiten Fann. Ein andrer Fall, wo man das Abbre: chen noch nöthiger halten mögte, ift, wenn das Reis gar nicht treiben will, fondern alle Säfte in den Ne: benfchüffen bleiben; ich fürchte aber, daß alsdenn das Pfropfreis auch ſchwerlich treiben wird, wenn gleich jene wilde Schüffe abgebrochen find. Es iſt fonft auch fiherer, die wilden Nebenſchuͤſſe, wenn ſie nicht fchon zu alt find, mit der Hand abzus. brechen, als fie abzufchneiden, weil fonft an dem bleis benden Wulfte bald neue Schüffe fich zeigen werden, alfo der Stamm öfterer verwundet werden muß, und fo viele Wunden [hwerlich in einem Jahre überwachs fen werden. | - ) Einige Gärtner fangen ſchon an, den Verband im May zum erften Mahle zu löfen, es ift dies aber überflüßig, zumalen wenn er anfangs nicht feft zu⸗ - gezogen worden, und da man gern alle überflüßige Arbeit erfparet, zumalen im Frühjahr, da die Qrbeis ten fih ohnehin häufen, fu wartet man lieber bis in ‚den Julius oder Auguft, und löfet alsdenn den gans ‚ zen Derband; folchen bis in das zweyte Jahr zu lafs fen, ſcheinet gefährlich zu -feyn, zumalen der Stamm alsdenn ſchon überwachien fenn muß. ) 7 I TIO AD CORTICEM, The Grafting in the Ni . nur darin unterfchieden, daß hiebey anftart des Spals 4 v1 7 We I. Kapitel. u *xxx) Einige rafhen die Decke von Leimen gleich im ers fien Sommer im Julius wegzuwerfen, weil der Leis men das Leberwachfen nicht befördert; das Baum— wachs ift ganz unfchädlich und kann ficher bleiben. ( * F. 87 Die Vorzuͤge dieſes Dfropfens in. den Spalt ber fiehen darin, daß die dabey nöthige Handgriffe leicht | find, und man im fürzerer Zeit mehrere Reiſer ale auf eine andere Pfropfungsarr auffegen koͤnne. Lies berdem kann es früh im Jahre gefchehen, wenn noch nicht fo viel im Garten zu thun iſt; man erhält alſo auch eine längere Zeit zu diefen Vermehrungsarten, da einige der folgenden fpäter vorgenommen werden, $. 88. i y f "IL. Das Pfropfen swifehen die Rinde oder in die Borfe, DELIBERATIO aut SURCULISA- Riud grafting, Crown-grafting, Shoulder-Grafting, la greffe en ecorce ft von dem Pfropfen in den Spali zs zz ;:_ ses — = tes in dem wilden Stamme nur die Rinde von dem. Holze abgebogen *) und dag Neis dafelbft eingeſcho⸗ ben wird. Man pflegt, um dabey gewiffer zu ges hen, gemeiniglich mehrere Reiſer in der Munde her⸗ um einzufegen, daher hat diefe Art zu pfropfen den Mamen von Aronpfropfen, Grefler en Couronne, erhalten. **) Ä — Es kann daher dies Pfropfen nicht eher geſchehen, als went fo viel Saft in den Stamm iſt, daß die Borke fich vom Holze leicht löfet, und daß man beym Abs , fingen des Stammes an dem aus den Gefäßen tretens den Safte erfennen Faun , wo der Keil zum Löfen der fe einzufeßen ſey. rn Burke einzufegen f 99 Von dem eigentlichen Pfropfen. 715 1 Ich Habe vergeſſen zu beobachten, was daraus ent, \ ' fiehet, wenn auf einen dicken Stamm vier Neifer zus gleich ins Kreutz geſetzet werden, und ob diefelben fo . zufammen wachlen, daß die Fläche an einem vier big fach Zolle im Durchfchnitte haltenden Zweige dadurd) fo weit bedecket wird, daß gar Feine Defnung bleibt, wodurch das Waſſer in den Stamm treten und mit den Jahren eine Fäulnis veranlaffen koͤnnte. z- F. 89. - Die Handgriffe dabey find folgende: Man nimme | im wilden Stamm wie bey der vorigen Dianier waſ⸗ ergleich ab, *) macht die Fläche fo glatt als möglich | md löfet die Ninde an der Stelle, wo das Reis eins eſchoben werden ſoll, mit einem duͤnnen Keile von arten Holze ab. *) Sodann wird das Reis un⸗ einem Auge nur von einer Seite halb eingeſchnit⸗ en, und das Holz unter dem Einfhnitte weggenoms jen (Fig. IV. a.) die übrig bleibende Hälfte ſchnei⸗ T. T. Fis. yet man von der inwendigen Seite noch etwas ſpitz —— u, und ſchiebet darauf dies in Form eines plattrun— hen Keiles zugeſchnitzte Ende zwifchen die Rinde und. das Hol; des wilden Stammes an der — ner e ein. Fr | dr. Da man zum Pfropfen in die Borfe mehrentheils dis "fe Stämme nimmt, welche abgefaget werden muͤſſen, fo hat man fich in Acht zu nehmen, daß man mit der Gage nicht ganz durchfchneide, fondern die letztere Ecke mit dem Meffer vollends abfchneide, fonft ſplit⸗ tert die Sage leicht, vornemlich da die Borke ſchon vielen Saft hat, und fich bald löfet. Ich glaube faſt, daß am beften fey, den Keil gang I - wegzulaffen, habe ipn alfo ben ($. 29.) auch nicht Mi unter denen zum Pfropfen erforderlichen Geraͤth⸗ aften erwehnet. Denn indem man dieſen Keil zwiſchen die Borke und das Holz treibt, * tet t niglic — F N N a ü a f h m —— er u — 7* 716 II. Kapitel. der Saft im Fruͤhjahre am haͤufigſten in den Baus niglich die Borke genöthiget, daß fie/aufberftet, fg" giebt esFafern und einenicht fo leicht Heilbare Wunde, Fr Es duͤrfte alfo beffer feyn, daß man die Borke, Fu wies. 90. -gerathen wird, gleich vom Anfange mit F_ 2.0 Ver Spige des Dfuliermeffers eben wie beym Okuliren der Länge nach aufrige, und an der einen Seite mie P" dem Falge des Meſſers löfe, fodann das Reis von der Seite unter die Borke fchiebe. TER +) Man hält gut, die äußere dünne membraneufe Haut von dem Keile, fo weit als er eingefchoben wird, ab zuloͤſen; es darf aber ja die übrige Borke nicht gerüßs vet, noch weniger zu Ablöfung jener Haut oben in di Borke gefchnitten werden. h L Ro} $. 90% Da es bey dieſer Art zu pfropfen am mehrefte darauf anfömmt, daß die Rinde fich gut von dem Holze Löfen laſſe, fo ift auch. die befte Zeit dazu, wenn men ift, alfo alsdenn, wenn man mit dem Pfropfer in den Spalt einhalten muß, nemlich zu Ende des Merz und im April, che das Laub völlig aus⸗ bricht. Ja man fann zu Zeiten, wenn die Keifer noch feifch find, noch im Junius in die Borke pfropfen, e A 9. 91. N Uebrigens find die bey dem Pfropfen in den Spalt gemachte allgemeine Anmerfungen auch bey diefem Kronpfropfen anzuwenden, und brauchen alfo bier nicht wiederholet zu werden. Beſonders iftder $. 784 gegebene Nach hier vorzüglich in Acht zu nehmen, daß die Rinde des Keiles fich nicht bey dem Einfchie: ben von dem Holze ablöfe, weil bey dieſer Manier zu pftopfen die Rinde ſchon etwas loſe ſitzt, und dei Keil hier nicht fo Teiche als in den Spalt — u = -— 10 2 er Eh Von dem eigentlichen Pfropfen. 717 n ſtehet. Man muß daher eine beſonders glatte Stelle an dem Stamme gu dem Einfegen des Propf⸗ Hfes wählen, woſeloſt fich die Rinde beffer loͤſet und Fusdehnen läffer. Sollte diefelbe fich gar nicht er⸗ eitern wollen, fo riget man fie auffen ein wenig ein Fig. III. a.) oder ſchneidet fie wol gar bis auf das r. 1. F, Yolz durch, weldyes den Wachsthum des Neifes nicht I. a. Windert, wenn die Flügel der Rinde nur über den ingeſteckten Keil wieder zuſammen gelegt und genan erbunden werden. Ben dem Pfropfreife koͤmmt es ont auch darauf an, daß die Einſchnitte ohne ale Fafern gemacht werden, und daß die innere Fläche, | Fig. IV. b.) genau an das Holz des wilden Stams Fig.v. 6. Fes anſchließe, auch der Abfag (Fig. V. a.) überall Fr, v... Pr die Oberfläche des wilden Stammes (Fig, IIL b.) r. ıu. b. all 2 2 ’ Met Bedeckung der Wunde und Verbindung ges Ihichet auf die nemliche Art, als bey dem vorher ges enden Propfen in den Spalt. | r y ; $. 92» # — | Es bat diefe Are zu Pfropfen den Vorzug, daß nan dadurch ſchon etwas ftarfe wilde Stämme ver⸗ dlen kann, weil die dabey zu machende Wunde uns Ober allen am geringften ift, alfo auch am leichteften wieder zubeiler. *) Weil aber der Wind die Reiſer, welche hier weniger Hältniß als in dem Spalte has “ben, leicht wieder abbricht, fo ift nothwendig, daß fie fo lange an daneben geſteckte Stoͤcke oder Pfähle befeſtiget bleiben, bis fie beynahe die Stärke des Stammes erhalten haben, Die übrige Wartung iſt mit der vorigen einerley, | | 12 x) Denn 18 TIL Kapitel ı - *) Dennoch wird fie ſchwerlich bey Pflaumen und Kin ſchen anzumenden ftehen, welche fich nicht mehr fo fpäte,pfropfen lafjen. (9. 84.) Das Pfropfen in die Borke wird vorzüglich und faft allein bey Birn umd Apfeln gebrauchet. — 5. 9 —— 8 N Tabal. IL. Das Pfropfen in den. Kerb, SURCU- | . Fie,Vl. LISATIO AD,LATUS,Cheek-grafting, La greffe ä | jr emporte piece, ou en approche koͤmmt mit der h fien Art in den Spalt in allen überein, außer daß 2 anftartıdes Spaltes hier ein Kerb in den Stamm. " F.VI. a. f&hnitten, (Fig. VI. a.) und das auf.gleiche Art F. var. gefchnittene Reis (Fig. VII.) darin befeftiger wird, Es iſt alfo hiebey nichts befonders zu erinnern, daß Jene Art des Pfropfens in den Spalt diefer. N vorzugichen ift , weil diefe weit mehr Genaui f erfodere um.die Saftfugen beyder Theile auf e h ander ju paflen; und wenn man die Schnifte auch n gut getroffen bat, doc) das Reis beym Zubinden. Bekleben verfchoben wird. J ) * 9 NUR. $. 94 Pr | Tab. 1. 00 IV. Das Pfropfen in den Sattel, LaGref. Rs, V £ par enfaurchemene, ift ebenfalls nur eine Abändes rung des Spaltpfropfens, indem man hiebey den Stamm oben ſpitz zufchneider, dagegen dag Reie fpaltet und auf die Spitze ſchiebet. Es verdienet die fe Art zu pfropfen aber Feine befondere Befchreibung, indem fie nur in dem einzigen Falle ohne Schaden ans zuwenden ift, wenn das Pfropfreis gleiche Dicke mit dem Stamme hat, und die an diefem gemachte Spi: | Be von jenem ganz bedecfet. wird, Aber auch in die fem Falle ift die folgende Manier mit mehrer Vor Ä theile zu gebrandhen. *) | N Beyd J Bon dem eigentlichen Pfropfen. 719 Beyde Arten, ſowol das Pfropfen in den Sattel, als die vorige in den Kerb, verdienen, fo wie die Ders mehrung durch Blätter, unter denen eigentlichen Vers mehrungsmitteln Feinen Pla: denn ob man dadurch— gleich unter vielen Berfuchen einen oder andern Stamm zum Wachsthum bringet, fo bleibt es duch immer unfiher; dahingegen das gewöhnliche Propfen faft nicht fehlen * $ 95 V. Das Dfropfen mir dem Zünglein, The Ta. 1. ip-or Tongue-Grafting, erfodert, daß der wilde FT") # Stamm und das gute Neis von gleicher Stärke find, Ind wird folgender maaßen verrichtet: - Man hält das Pfropfreis neben dem wilden amm, und bemerfet an diefem die Stelle, wo er eiche Dicke mit dem Reiſe hat; dafelbft ſchneidet nan ihn mit einem ſchraͤgen, etwa anderthalb Zoll angen Schnitte ab, und beſchneidet das Reis auf die Weife, daß beyde genau an einander paſſen, der einander völlig decken. Damit dag Reis zugleich mehr Hältniß babe, I jthneidet man obertwärts in das Reis ein Zünglein (Fig, XI. a.) und nimmt am Stamme fo viel Holz eg, daß der Hafen genau anfchliege (Fig. XI. b) — hat dieſe Art zu — den Namen er⸗ en. Nach dem Miller und noch andern engliſchen Gar⸗ tenbuͤchern iſt dies Pfropfen mit dem Zuͤnglein die allerbeſte Manier und faſt nur die einzige, welche in den englifchen Baumfchulen im Gebrauch if. Ich ſchaͤme mich daher zu bekennen, daß ich fie nicht recht fenne, und niemalen auf diefe Art pfropfen gefehen, nod) weniger felber gepfropfet Habe. Waͤre daben eine notwendige Erfordernis, daß | das Reis die Dicke eines wilden Stammes haben str Theil. 2tes St, 3i mouͤſſe, u In SE Bu 7’ 720 I. Kapitel. muͤſſe, fo fche ich gar nicht, mie fie im Großen an | zuwenden ftehe, oder man müßte von Birn und Aps feln vorfeglich die dickeſten und frecheſten Reiſer eo wählen, welche ich nach dem oben ($. 75.) angefuͤhr⸗ ten eben verwerfe. Ein in England geweſener Gart ner hat mir zeigen wollen, wie dabey Stamm u N Reis gefchnitten würde, welches mir aber nicht gef IT... F. len will. Ich Habe auf der erſten — eine XV. XVI. nung davon beygefuͤget. f Man fehneidet den Stamm x va oben gerad nimmt an der Seite b einen Keil von der Borfe — paſſet alsdenn das Reis F. XVI. daran, und we es paſſet, fo wird von deſſen Keil e, oben ein ZU lein f abgelöfet, und zugleich in dem Stamme € Fleiner Kerbd gemacht, worin jenes Zünglein paffek So hält diefes Zünglein das Reis, daß es ſich ni verfchiebet, und daß der Wind «8 nicht abfhlagem kann. DiefeArt fcheinet mir aber langwierig zu feym und zugleich unfiher; denn bey Ablöfung des Zum leins wird es leicht Spalten und Fafern geben, oder die Borke loͤſet fi ab, und man wird ſchwerlich die Arbeit fo genau machen koͤnnen, daß alle Fugen i — —— nau auf einander treffen. Im Grunde wird di Art zu pfropfen mit der gewoͤhnlichen deutſchen dur anplacken, welche ich im folgenden g. 96. beſchreiben werde, einerley ſeyn. $. 96. Sonſt kann man VI. das Pfropfen auch 4 der in der Fig. XII. XIII. abgebildeten Manier, * bec de flüte, oder auf allerhand andere Fünftliche — ter veraͤndern, wenn nur das Pfropfreis uͤberall den Stamm bedecket und die Saftfugen auf einander treffen, worauf alles ankoͤmmt. Das Verbinden und Bekleben mit Pfropf⸗Leimen oder Baumwachs wird wie bey den vorigen Pfropfungsarten verrichtet, und es ift auch hiebey allemal darauf zu achten, daß das Reis bey Umlegung des Bandes nicht verfchoben werde. *) Die | | | b j Bon dem eigentlihen Pfropfen. 721 ‚*) Diefe Art zu pfropfen durch anplacken, welche meis nes Dafürhaltens die befte zu seyn fcheint, wenn fie - mit der vorigen verbunden wird, verdienef eine näs bere Beichreibung. Sie. hat fonderlich ihre Vorzüge, daß man ganz junge Stämme von zwey oder drey Sahren, welche zum fpalten noch zu Hein find, da: Durch veredeln Faun: Wenigftens finde ich, daß vie Dbftbäume welche aus Franken unter dem Namen von bamberger Bäumen in großer Menae zu ung ebracht werden, und die man oft, das Stuͤck vor ein big zwey Gar. Faufet, auf diefe Weife gepfropfet find. Mean fhneidet ein Reis a F. XVII. zurecht, mit einem Keil b, als wenn man in die Borfe pfropfen mollte; nur mit dem Unterfcheid, daß der Schnitt‘ bey dem Abfage © in einen fcharfen Winkel etwas un: ter fih gemacht wird. Hierauf wird der wilde Stamm F. XVI. e oben nicht ganz horizontal, fondern etwas ſchrem rad) dem Winkel wie der am Reiſe e geſchnit— ten; alsdenn nimmt man an der höhern Seite g die Borfe weg, fo daß man unten in f einen kaum mer lichen Abfag machet, und den Schnitt nach g oben ſchrem folcher geftalt ablaufen läffet, daß der Keil d vom Neife a genau anpaffet, und deffen Saftiugen von beyden Seiten auf die Saftfugen des Stammes g ſchließen, endlich ſtutzet man die Spiße des Reiſes b, wenn man es auf dem Stamm ftecket, genan fo meit ab, daß es eben in den Einfchnitt bey f pailet; fo kommt es nicht darauf an, ob das Reis eben von der Dicke des Stammes oder auch dünner fen. Es I paffen auf diefe Weife doch allemahl mehrere Saft: röhren vom Reife und Stamme auf einander, als bey den übrigen Arten; wenn nur von dem Stamme eben fo viel Holz; weggenommen wird, als am Keile gelaſſen ift, damit die Saftröhren an der Seite und unten bey b und f einander berühren; alsdenn wird alles feft gebunden nnd beklebet. Der fcharfe Winkel bey © hindert, daß das Reis ſich nicht verſchieben kann, und wenn ich recht urtheile, fo iſt dies und die engliſche Whip-grafting einerley. 32 $. 97 722 I. Kapitel, Al $ 97- — Dieſe Art zu pfropfen hat den Vorzug, daß da⸗ durch die geſundeſten Baͤume erhalten werden, weil hier alle Theile des Reiſes und wilden Stammes 2 einander paffen, und fein todtes Holz entfteher, wel ches bey den vorigen Arten nicht zu vermeiden if, Denn das Holg von dem eingefchobenen Keile deu Reiſes verdorret zu Zeiten, und macht eine ungen 7 funde Stelle in dem Baume, wie man oft bey einle gen am gefundeften ſcheinenden Stämmen bey der Un⸗ terfuchung finden wird. Es wäre alfo diefe Mierhode vorzüglich zu erwählen, wenn dabey nicht eine voͤllig gleiche Dicke des Stammes und Pfropfreifes erfodert würde, die nicht immer zu haben ift, und wenn nicht bey der Zufammenfegung eine fo große Genauigkeit nöthig wäre, welche die Arbeit langfam von ftatsen gehen macht, *) u *) ch weiß nicht, ob eg viel beſſer ſeyn wuͤrde, men Stamm und Reis einerley Dicke hätten; wenigftens ſehe es als Feine Nothwendigkeit, vielmehr als fehr hberfiüßig an. Es wird diefe Arbeit des Anplackens auch, wenn man darin gehbt ift, eben fo geſchwind, wo nicht gefchwinder gehen, als das Pfropfen in den Spalt, denn unterdeffen daß man fpaltet, ven Spalt aufbieget und Das Reis zurechte ſchiebet, kann man auch anf jene Are das Neis anpaffen und den Schnitt nachebenen. Es kommt auf ein gutes Augenmaaß und auf die Uchbung an, daß man den Kerb in das Reis nad) cben den Winfel ald am Stanıme made. Ein Schler befiehet nur darin, daß ſich ein Neis eher ie — Spalt Pfropfen verſchieben und abſtoßen aͤſſet. Es haͤtte hier auch VII. dag verkehrte⸗ oder Seitenpfropfen The fide grafting erwehnet werden ſollen; wenn nemlich an einem Dbftbaum, den man mit einer vegnlairen Krone oder zu einer Pyramide ziehen | | | | | | Don dem eigentlichen Pfropfen. 723 ziehen will, fich eine Lücke zeigt, fo fchiebt man einen oder mehrere Reiſer in die Borfe ein, ohne den Stamm zu ſtutzen. Es wird in die Borfe an einer Stelle, to. fie glatt ift, ein Einfchnitt gemacht, als wenn man ein Auge einfegen wollte, man fchiebt aber ein ganzes Heis ein, ohngefehr auf die Weife, als wenn man in die Borfe pfropfet, nur mit dem Unterfcheide, daß man das Neis nur fehrem als einen Rehfuß en talus, ohne Abſatz fchneidet, und folches von unten hinauf ſchiebt, fo daß die Spige unter ſich aefehret ift, fo treibt ein ſolches Reis verfchiedene Fraufe ſtark belaubs te Zweige in die Höhe; man Fann auf dieſe Weife mehrere Arten auf den nemlichen Stamm bringen, und die Bäume zu allerley Fünftliche Figuren als Py— ramiden, Säulen, Tifche, Kanapees, und fo weiter ziehen. Rüfner in feiner neu erfundenen Pfropf: und Pelzkunft: Hof im Boigtlande 1718, 8, hat dazu umfiändliche Anweiſung gegeben, und Rams melt in feinen Vermiſchten öfonomifchen Ab» handlungen Halle 1768, 8 handelt auch davon. Es wird ein hoher glatter Stanım auf diefe Weife in verfhiedenen Etagen overAbfägen aepfropfet, fo Daß in jeder Abtheilung rund um den Stamm vier Rei— fer, und oben auf deſſen Spitze auch zwey Reiſer ges feßt , die etiva bleibende Kücken aber jaͤhrlich rachges befjert werden. Die gemachten Wunden werden mit Baumwachs befirichen, und um jede Abtheilung les get man einen Umfehlag von Linnen, welches mit Baumwachs bejehmieret worden. Die Neifer möffen oft mit friſchem Waſſer befprüget werden, folches erhält fie friſch und behindertdasAusdünften undVertrocknen. Ihh finde noch Anmerkens werth, daß bey dieſem Pfropfen gar Feine Saftroͤhren vom Reiſe und frem⸗ den Stamme zuſammen treffen, und daß die Reiſer doch bekommen folleu, da man bey denen übrigen Ar; ten zu pfropfen fo nothwendig hält, dag die Saft: röhren des Neifes genau auf die vom Stamme "pafs ſen müffen. \ ' Dergleihen Spielwerke gehören für Gärtner, wel: 1 he Eleine Garten und wenig Arbeit Eaben. 33 3 III. Ka: IIT..FVI, m vn. u. 1.1) oder man feßt es in den Kerb, Iſt aber III, Kapitel, Ron dem Abfäugen, Ablactiren, The Grafing approach, or Inatching, Greffer fr ou par Approche. g. 98. f % | Miefe Vermehrungsart ift von dem eigentlichen | z Pfropfen nach der oben $. 68. gemachten Ans | merkung eben fo wie dag Ablegen von der Vermeh⸗ tung durch Steckreiſer unterfehieden. Es behält bey diefer Methode das Reis wie beym Ablegen noch Nahrung von dem Mutterftamme, und wird nur al mählig an feine Gelbfterhaltung von dem Safte wilden Stammes gewöhnet. Damit dies aber | ſchehen könne, fo wird erfodert, daß der wilde Stamm fo nahe bey dem guten Baume ftche, daß ein Rast von diefem auf jenen gebracht werden Fönne, ohne ganz von dem Baume abzufchneiden, Die Verbin] dung Fann übrigens auf mancherley Art gefchehen, wenn nur die bey allem Pfropfen erfoderlihhe Vor⸗ ſicht, daß beyder Saftfugen einander berühren, das bey in Acht genommen wird, emeiniglich fest ma das abzufaugende Reis in den wilden Stamm auf d oben beym Spaltpfropfen gezeigte Maniet ein (Fig, Reis von der Stärfe des wilden Stammes zu haben, fo Fann die Methode des Pfropfens mit dem Zünglein, oder — eines abgeſetzten ſchraͤgen Shnieg us befondere Namen gegeben. So nennet man o⸗ Bon dem Abfäugen, 725 Bopuliren, wenn der Gipfel des wilden Stammes nicht abgenommen, fondern. das gute Reis nur da« neben geſetzt wird; welches aber mehr zum Vergnuͤ⸗ zen als Mugen gereicher. 9) Man hält zu diefem Abfängen die befte Jahrszeit im Fruͤhling und Sommer; man kann es aber aud) im Herbfte verrichten, fonderlich bey Gewächshaus: Pflans zen, welche in Gefäßen verwahret werden. Wenn i man bey einem alten Baum junge Stämme ſetzt zum \ r Abfäugen, fo giebt es in Spagiergängen einen Mis— | fand, fonft ift dies Abfäugen bey Kirfchen und vielen | andern Bäumen die ficherfte Art fie zu vermehren, I | $ 99 - | Das abgefäugte Reis wird alsdenn vondem Mut⸗ erſtamme abgefchnitten, wenn man fiehet, daß es ich mit dem wilden Stamme vereiniger habe, * Dies gefchieher bey vielen Baumarten ſchon in den erften pier bis fechs Wochen; da man denn, wenn das Abs - faugen im Srübjahre vorgenommen ift, das Reis Schon nach Johannis völlig von feinem Baume tren- nen kann, Bey andern, hartes Holz habenden, Baus men darf diefes erft im Derbfte gefchehen. Bey fehr särtlichen chut man beffer , das Reis allmählig weis ter einzufchneiden, und es alfo auf die möglichft ges lindeſte Weife an die Nahrung des wilden Stammes zu gewöhnen, folglich erft nach anderthalb bis zwey Jahren ganz abzunehmen, £ I *) Diefe Vereinigung erfennet man daran, wenn die — Borke vor: dem Reiſe, mit der von dem wilden Stam: me völlig fo vereiniget ift, daß, man Feinen Unterſcheid I- und noch weniger Zwifchenräume beobachtet; man 4 ſchneidet alsdenn das Reis gerade am wilden Stam: 4 me ab, und Flebet auf die Wunde des andern Ta: 7 ges, wenn fie etwas abgetrocnet ift, Baumwachs. PER 4 $. 100. nn Be mn Vermehrungsart bedienen wollte, fo muß der dabe 2 eiT er —— — — Sen 726 1. Kapitel, .$. 100 4 Bey den wilden Stämmen, welche zum Abſe ſau gen bey die guten Baͤume gepflanzt werden, iſt vortheilhafter, ja faſt nothwendig, fie eir Jahr v0 der Operation an dem neuen Orte ungeſtoͤret ſtehe zu laſſen. Es pflegt fonft oft der ganze Stamm yet Iohren zu gehen, weil er doppelt im Wachsthum auf gehalten wird, und noch nicht verinögend ift, dei Meife in dem erfien Jahre die nörhigen Nahrungs fäfte abzugeben, und die gemachte Wunde mit einen Wulſte zu bedecken. Im Hal man etwa bey einen abfterbenden Baume noch in dem Jahre ſich diefe — anzubringende Stamm fo viel möglich mit voller Er } de ausgehoben und mit derfelben bey dem guten Ba me eingefeßt werden. Bey Bäumen, die in Töpfer oder Kaften aufbewwahret werden, ift diefe Verme rungsart mit den wenigften Schwierigkeiten verbun den, weil man den wilden und guten Stamm m leichter Mühe bey einander ſtellen Fan. *) *) Bey den Gewächshaus-Pflanzen hat man ſich vornem | ich im Acht zu nehmen, wenn das Gefäße, wor der Stamm echt, von dem das Reis genommen w ‚ den, verruͤcket oder herein und ausgebracht wird, de das andre Gefäße, worin der wilde Stamm fi nicht allein gerücket werden kann; fonft bricht das Reis leicht ab, oder geht doch aus der Fuge, um die Arbeit iſt vergebens. $. 101. Es har das Abfaugen vor dem Pfropfen eben die Vorzüge, welche oben ($. 36.) dem Ablegen vor der Vermehrung durch Steckreiſer beygeleget worden: an fann nemlich dadurch J i) viele Von dem Abfäugen, x 727 2) viele Bäume vermehren; die durch das Pfros — fen nicht gut oder gar nicht anfchlagen. So läßt eh ein Myrthenbaum oder ein Reis von harzigten adelholze auf Feine andere Weife mit einem frems 1 Stamme vereinigen, und überhaupt gerarhen le Bäume, die ein feftes Holz haben und langfam achſen, am beften durch das Abfäugen. 2) ft das Abfäugen unter alen Vermehrungs⸗ „arten dieſer zwoten Klaffe das ficherfte, weil die Bere nigung nur allmaͤhlig bewürfet wird, und man, enn etwa cin Fehler in der Operation vorgegangen , denfelben noch eher nachbeffern kann. 2 3) Erhält man dadurch am gefchwindeften trag⸗ are Bäume, weil man einen ganzen Zweig mit eis em fremden Stamme vereiniget. 2.4) Wächft die Wunde beym Abfäugen am ges ‚hroindeften wieder zu, weil dag Neis doppelte Kräfe "2 auf die Heilung derfelben verwenden, > 5) Kann man fih diefer Vermehrungsart im Nothfale das ganze Jahr hindurch bedienen, doc) t es allemal beffer diefelbe vorzunehmen, che. die Blaͤtter an den Bäumen ausgebrochen find. Dagegen giebt Miller den abgefäugten Bäumen Schuld, daß fie fchwächer und Eleiner blieben, als Iendere, die nach einer der übrigen Methoden gepfropft 102, Mm einige von den angegebenen Vortheilen des bſaͤugens auch bey den vorbejchrichenen Pfropfungs- | rten zu erhalten, hat man verfücht, einen Zweig Tab. m, don dem guten Baume neben. dem wilden Stamm in Fig. V. & die Erde zu ſtecken, und ein Neis nach der beym Ab⸗ | 35 5 faugen 728 II. Kapitel, von dem Abfaugen ıc. fäugen gebräuchlihen Manier auf jenen abzufäug Der Zweig erhält fi auf diefe Weile auch « Wurzeln eine Zeitlang und theilet von feinem Saft] dem Pfropfreife etwas mit. *) Da aber did durch das nachmalige Abfterben des Zweiges aud| leicht mit angeftecfet wird, fo ift diefe Erfindung e gentlich nur bey ſolchen Bäumen von Nugen, dere] Zweige leicht Wurzeln machen, oder fich wenigften } eine Zeit von fee bis acht Wochen in der Erde e ‚halten Fönnen, bis das Reis etwas mit dem wilde] Stamme zufammen gewachfen if. Es würde andern vieleicht nuͤtzlich ſeyn, wenn der ganze Zwei bis auf das aufgefetste Reis mir feuchten Mooſe be) wickelt würde. *) Dan nennet diefe Art zu pfropfen dubliren; ich be aber nicht den mindeften gute davon; denn me machet den Verſuch entweder mit einem Reife, % wenn es in die Erde geftecft wird, daraus wirk « Nahrung ziehet, und dadurd im Wachsthum erha ten wird, fo wird ſolches aud) ohne Beyhülfe von e nem fremden Stamme zum Wurzel-Treiben gebrad merden fönnen; oder aber das Reis Fann ſich von de fremden Stamme allein nähren, fo ift ihm mehr fchät lich, ihm noch fremde Hälfe zu geben, Denn de Saft, der den obern Theil des Reiſes treiben mache folte, vertheilt fih auch in den untern und verlie dadurch feine Kraft. ' zu - we ZH u — ED Kb u = —- Wu zu A391 | u 729 IWBBBBRTERTEREUE W ETW. Kapitel om Aeugeln, Anſchilden oder Okuliren, The Ino- ra.n. cuiating, orBudding. ZL’Ecufon ; ou'Greffer Tier Yn- | en Ecuſſon. 1 10%. Dt Vermehrungsart unterfcheider fich von den Vorhergehenden dadurch, daß anftatt des Reis 28, vermittelft welchem bey ‘jenen die Vermehrung genommen wird, hier nur ein einzelnes Auge oder dnoſpe von dem zu vermehrenden Baume auf den Silden Stamm gefest wird. Es kann diefes auf reyerley Art geſchehen; entweder es wird das Auge ‚Ed angebracht, daß «8 gleich nach gefchehener Einfes “ung ausfchlägt, und einen Zweig reiben muß, wele es man das Okuliren mir dem wachenden Au= e, Spinging bads, greffer 4 la pouffe, ou à eil ‚_ ouffant, nennet. Oder es wird dem Auge Zeit ges aſſen, daß es im Herbfte fih mit dem Stamme ver inden, und erft im folgenden Jahre deſto ftärfer achfen Fönne, dies heiße mie dem ſchlafenden Auge okuliren, Dormant buds, grefer à ail dor- nant. Oder man zichet von dem guten Reiſe eine Röhre von der Rinde mit einem oder mehrern Augen "2b, und feßer fie an die Stelle der Rinde deg wilden ' Stammes; dies wird das Pfropfen oder Oknli⸗ . ren mit der Pfeife oder dem Röbrlein, greffer m flüte, ou en fifflet , genannt; weil es eine Achns ichkeit mit den Pfeifen hat, welche die Kinder aus der abgezogenen Ninde der Weidenreifer zu machen 4 pflegen: de nebſt dem Auge behurfam von dem Relſe ab, dab 1730 IV. Kapitel, | pflegen. Bon diefer Iegtern Art des Okulirens f im folgenden Kapitel gehandelt werden, *) ($. 120, *) Der Berfaffer hat hier noch eine vierfe Art zu oful) ren auzuführen vergeffen, welche man, wo ih m irre, bey Elsholz (1021) angerathen findet, J aber vermuthlich von Niemanden verſuchet worde Man ſtellete ſich vor, wenn man ein vierfeitig ſcharfes länglichtes Eifen nehme, in der Länge ut Hreite, wie man die Augen zum DEuliren fchneide und mit diefem Eifen die Borfe an einem Stamı durchftoße und heraus nehme; alsdenn an einem Ne fe mit eben diefem Eifen ein Auge umber einfchneidt \, folches auslöfe, und darauf in jene Luͤkke einfege ; | müffe das Auge auf das genauefte in die leere Stell einſchließen , und werde leichter, als ein bey dem & wöhnlicyen DEuliven eingeichobenes Auge anwachſe Der Erfinder hat aber nicht bedacht, daß Stam und Reis von ungleicher Dicke find, und daß bey Aut löfung des Auges auf diefe Art ſchwerlich die Se darin wird erhalten werden; deren nothwendige B behaltung unten $. 105. gezeiget worden. - $. 104 ' Die erften beyden Arten kommen in allen Stüf fen mit einander überein, und unterfeheiden fich nu darin, daß die eine im Frühjahr, *) die andere abe bey dem zweyten Safte oder um Johannis vorge nommen wird, Die daben anzumwendende Handgriffi find folgende: Man macht mit einem Ofuliermeffer welches an der Spige rückwärts gebogen ift, unfet dem guten Auge einen horizontalen Einſchnitt, wel cher bis auf das Holz gehet; fehneidet darauf eben fo tief um daſſelbe herum, daß die Figur eines drey⸗ ecfiaten, oben fpigen und unten breiten Schildeg her⸗ ausfomme, (Fig. VIL) und nimmt dies Stuͤck Rin⸗ der Vom Aeugeln, Anſchilden ıc. Te se Relm (Fig. VIII. a.) in dem Auge bleibe. **) Darauf macht man in die Ninde des wilden Stam- (8 zwey Einfchnitte, daß die Figur eines umgekehr⸗ 1 lateinifchen 1 heraus komme (Fig. IX. a.) und hiebet den Schild zwifchen das Holz und die Rinde, ıchdem man die beyden Flügel derfelben mit einem atten Inſtrumente gelöfet hat, fo ein, daß die breite Seite deffelben (Fig. VII. b.) auf die untere Ninde, fig. IX. b.) genau anfchlieffe und das Blatt nebft Auge zwifchen den Flügeln frey hervor ſtehe. Dieraif werden die Flügel der Rinde über und unter Em Auge zur Befeſtigung deffelben verbunden. ‚*) ch alanbe faft, dag ver Verfaſſer fich hier verfchries ben hat, wenigftens ift mir nicht befannt, daß man im Srübjahre und vor Johannis okuliren Fönne, Wenn man aber um Xohannis bis gegen Ende des Julius okuliret, fo pflegen die Augen aemeinialich noch in den nemlichen Sommer im Auguft und Seps - tember zu treiben, zumalen wenn man den Gipfel oben abſtutzet, um das Austreiben zu befordern. Da vie Schuͤſſe nur ſchwach find, fo verfrieren fe acmeinigs lich im Winter, two nicht ganz, doch großen Theils, und geben alsdenn einen fchlehten Baum. Daher - fänget man, nicht gern eher, als bald gegen die Mits te des Auauftes an zu ofuliren und Fann damit bis im September fortfahren: Diefe fpät eingefegte Aus gen verwachſen alsdenn zwifchen der Borke; der Knos {pe im Auge bildet fich ferner, und im folgenden Früh: jahr treibt er aus. Dieſe nennet man ſodann ſchla— fende, jene aber wachende Augen; die Art zu ofu- “ LIiren bleibt allemal die nemliche: Sie unterfcheiden |" ich blos in der zeit. f Da es beym Okuliren mehr als bey dem Pfropfen auf eine gefchickte Hand und deren rechte Wendung ankommt , fo wird es vielleicht nicht ohne Nutzen feyn, wenn ich eine ohngefehrliche Zeichnung und genaue 9 Befhreibung beyfüge, wie man das Reis halten und uurecht ſchneiden muͤſſe. Faſ⸗ T.IV% SR &2. 732 ſchnitten werden, fo daß das Meſſer in den Punch, IV. Kapitel, Br Faſſet das Reis a b in die linfe Hand, ba | über dem Auge:c welches ihr zurecht ſchneiden molleh, zwiſchen dem Daumen d, und dem Zeigefinger e, {u daß jener in die Höhe ſtehet, das forderfte Glied von diefem £ aber herunter gebogen ift; laffetzngleich Rels unten bey g aufoder an der Seite des mittel] Fingers h ruhen, fo Fönnet ihr das Reis, ment einen oder andern von diefen Fingern rühret, beit gen, wohin ihr wollet, und bleibt allemal von d Bewegung Meifter. Schiebet ihr 5. E. den mittelften Finger nebft vem Daumen nur ein wenig vorwertd,fo wird das Reis ſchrem von i nad) k zu liegen kommen Faffet hiernächft das Dfuliermefjer in die volle rechte Fauft, fo daß ihr den Daumen fpielen laſſe leget den rechten Daumen bey l an das Reis, fi das Meffer gegen über bey m an, bis ihr merfet, d feine Schneide durch die Borke bis an das Hol; geh gebet dem linfen Daumen einen Eleinen Ruck, fo wi diefer das Reis unter dem Meffer herum rollen m chen und es wird der Ning Im durch die Borfe ge es eingefegt worden, wieder zurück trift, und die Un terfläche des Auges recht gerade und gleich wird. La fet den rechten Daumen liegen, fhiebet den unten Theil des Neifes b etwas näher zu euch, ſetzet das Meffer oberhalb des Auges bey m am, und druck mit deffen Spige unterwerts, gebet dem Neife zugleich einen Eleinen Ruck, fo wird das Meffer die Linie no| befchreiben. Kehret die Se des Neifes etwas wei ter von euch; feet das Meſſer abermals bey n am] wendet es aber linfer Seits des Auges, fo daß es die] Linie n p befchreibt: Wenn ihr ficher feyd, daß dat Meſſer die Borke aller Orten durchfchnitten habe, ft ſetzt das Meffer oben bey q noch an, und loͤſet die Borke rund um dem Auge oder auch rund um de Neife ab, daß das Auge Frey fit, welches dadur eine Lancet förmige Geftalt erhält. Nunmehro lege das Dfuliermeffer weg, und faflet den oben $. 29. befchriebenen Abſchieber T: IL £. 4. oder eine aul Ähnliche Art zurecht gefchnittene Feder; kehret dat Reis um, fo daß ihr deffen untern Theil b. “ Di in Dom Aeugeln, Anfchilden x. 733 > finfe Hand nehmen und den Daumen eben unter dem Knofpen c aufdricken koͤnnet; biegef den obern Theil des Reiſes a mit der rechten darauf gelegten Hand, etwas unterwärtd, fo daß die Spitze des Aus gesn, vom Reife fo weit abgebogen wird, daß der + Abfchieber unter fallen Fann, ohne die Borke zu bes E fhädinen, und ohne daß das Reis bricht; druckt mit ‚» dem Daumen auf das Auge, und fahret mit dem Schieber unter demſelben weg, fo werdet ihr ein reis nes, zierlidy gefchnittenes, untadelhaftes, und zum Anſetzen tuͤchtiges Auge haben. Um deſſen noch ficherer zu ſeyn, löfet man auch) wol mit dem untern Faltze des Meflers T. III. £.3. c. fonderlich an etwas dickern Neifern die Rinde an bey den Seiten des Auges o p ein wenig ab, ohne bis an den Knofpen zu kommen, damit. der Abfchieber das Auge defto leichter abfchieben koͤnne, und Feine 3a; ‚fern veranlaffe, noch das Auge jerreiffe. Eine leichtere geſchwindere Art einlugezu ſchneiden ift, wenn man ein Reis unter dem Auge abſchneidet, den T. IV. rechten Daumen wäten bey r u s vorfeßt, und fodann f 2. 1. * das Auge mit einem gebogenen Schnitte t u nebft dem Solje ablöfet; hiernächft dag Auge bey dem Stiele des Blattes zwilhen dem Daumen und Zeigefinger der linken Hand faffet, das Hol; mit dem Falg vom Okulirmeſſer rund umher loͤſet, und endlich heraus * Diefe Art Augen zu ſchneiden findet alsdenn tt,/mwenn die Borke am Neife nicht gut löfen will; ‚oder wenn ein Abjchieber fehlet, oder wenn die Neis fer zu jung find, und zu vielen Saft haben; fo daß man beym Abfchieben oder Abdrehen die Seele im Knoſpen nicht erhalten Fann, folglich das Hol; aus dem Auge mit der größten Behutfamkeit ben ſchmalen Striefen mit der Spige des Meſſers auslöfen muß; ‚oder aber , wenn man ein volles Auge mit famt dem > Hohe einfegen will. - 4 Der Schnitt an dem wilden Stamme ift feichter = gemacht: Dean pflegt den Kopf des Stammes tiber "m biegen, und unter dem linken Arm zu nehmen; drucket das Dfuliermeffer mit der Erde horizontal durch die Borke, ruckt Damit etwas vor, und alsdenn a zuruͤck, % 734 mien und Zeigefinger an jeder Seite andrudet den Salz begleitet, damit er nicht etwa durchfah IV. Kapitel, zuruück, bis man eben merfet, daR es durch die Bor fe bis auf das Holz tritt, ohme dies zu faffen, u bis man den Schnitt breit genug zufeyn glaubt: Als denn ſetzet die Spige des Meffers mit dem Stamm parallel und ſenkrecht eben Über jenen Einfchnitt ein, und machet den Einfchnitt fo lang, als ihr eure lie gen zu machen gewohnt feyd, indem ihr das Me fer nach euch her rundet, fahret in der felbigen Linie genau, und ohne zu fehlen, wieder zurück, und bi get unten die Lefzen am Einfchnitte von beyden Sch ten mit der Spige des Meſſers vom Holze ab; fal alsdenn mit dem Salz am Mefler unter und Löfet Borke vollends vom Holze, erft vom der einen dem von der andern Seite ab; fo daß ihr den Dan ven und die Rinde befchädigen möge Wie ı denn dabey überhaupt fo gelinde als möglich verfa ren, das Meffer nur lofe zwifchen den Fingern halten die Hand nicht fieif machen, und den zähen Sal über dem Holze fchonen muß. Fahret daher fo Wi nig als möglich unter der Borfe her, und gebt Acht daß der Falz des Meffers vein und recht polirt ſch Wenn die Borfe noch wicht genug an einer oder M derer Stelle gelöfet wäre, Fann man beym Einfchie ben leicht mit dem Falz oder aber mit der Spiße du Meffers nachhelfen, und wird bey jeder Gelegenhä wahrnehmen, wie viel.gemächlicher es iff, wenn Dil Spitze des DEuliermeffers nicht fo fehr, als an dei gemeinen gebräuchlich, übergebogen ift- u Wenn der Okulirer keine Hülfe hat, fo ſchneide das Auge bis auf das Abfchieben zurecht, machet dar auf den Schnitt am wilden Stamm; fchieber nun! mehro das Auge ab, faffet ſolches gleich beym fchieben am Stiele des Blattes zwilchen dem Da men und Zeigefinger der linken Hand, leget das nebft dem Abſchieber mit der Rechten zurüd, zugleich die Klinge des Meſſers zwifchen dem Dau men und Zeigefinger der rechten Hand fo, daß di ) Schneide unter fih, das Heft aber-auper der Hanl tiber fich fiehet. Setzet die Spige des Meflers & Vom Aeugeln, Anfchilden sc. ‘ 735 föen die Lefzen, und den linfern mittlern Fingern, egetesunten an das Auge ; fchiebet alsdenn deſſen Spi⸗ Be nnter die Lefzen des Einfchnittes, fo, daß ihr mit jenem mittlern Finger und mit der Spige des Mefs ſers die etwa bendthigte Hülfe gebet, oder allenfalls das Meffer in der Hand gefchwinde umfehret und mit dem Falß, wo es fehlet, nachlöfet; denn das Auge darf nicht gequetſchet, oder mit Gewalt gedrückt‘ ‘ werden. ft das Auge ganz zwifchen den Lerzen, fo u rucket es unterwerts, fo daß deflen Fuß p o genau T.IV,F.r. ||) auf dem horizontalen Schnitt ruhet, drucket alsdenn | noch mit dem Faltz die Lefzen etwas an, damit alles durchgehends genau ſchließe. Binder es endlich feft, und gehet weiter. | Mer felbft Hand anleget, erfennet bald, mie viel . bey allen diefen Handgriffen, fo fimpel fie_ auch feyn mögen, daran gelegen fey, daß man Meifter von feis ner Fauft fey, und ein gutes Gefühl und Augenmaaf habe. Drucket man mit dem Meifer nur etwas “zu ftarf, fo fähret es durch das noch weiche Holz: - Hält man das Meffer zu lofe, fo wird hie und da - eine Saftröhre nicht abgeldfet, und man muß beym Abſchieben oder Einfegen des Auges nachhelfen, oder > reiffet e8 ein, oder muß gar ein neues Auge machen; und fd gehet die Arbeit fo viel langfamer, oder man ift. von dem Erfolge der Arbeit ungewiß. Wer recht geübt ift, und ficher, daß fein Auge obs ne Tadel fey, braucht- nicht mehr als ein Auge an jer den Stamm zu jeßen, hoͤchſtens fuͤget man auf allen Fall noch ein Zweytes hinzu, je weniger Wunden ein Baum erhält, defto eher treibt er. / Der Hauptunterfcheid im Okuliren befteht darin, und machet eigentlich eine doppelte Art vom Okuliren ans; ob man das Auge von unten herauf ſchiebet, wie bier gelehret wird, oder ob man es von oben nieder ſchiebet, wovon $. 108. weiter nachzufehen ift. . Man rechnet, daß ein Menſch im Tage eben fo viel ofuliren als pfropfen Fönne, nemlich 300 -- Stämme ; ich zweifle aber daran, ob ed. möglich fey. Zudem Fann man felten den ganzen Tag uͤber in Der Härkften Hiße fortfahren, F— das Buͤcken ſo viele an Fee Theil. 2, Stun 736°. IV. Ropitel, Stunden lang aushalten. In einem englifchen tenbuche finde ich berechnet, daß mehrere, welche fi wie bey dem Pfropfen gelehret worden, belfen, ($, $I in einem Tage taufend Stämme ofuliren fönnten, - diefes iſt, wenn die Arbeit zuverläßig feyn fol, ſ genug. 1: ‚| §. 105+ . Es koͤmmt bey diefer Operation vornemlich auf folgende Puncte an: *) 1) daß beydem Abnehmen deg , Schildes vom Neife der Keimen in dem Auge bleib welches man daraus abnimmt, wenn die Stelle (Fi VIII. a.) ganz eben und nicht durchfichtig, auch feine Spige nicht mehr auf dem Reiſe zurück geblie ben ift. Diefer Keim ift der Grund zu dem Fünfi gen Reiſe, und alfo ein Auge ohne denfelben gang) ohne Nutzen. **) I Um bey dem Abnehmen gewiffer zu verfahren, b Diener man fich einer Feterfpule, welche halb auf fehnitten und vorne rund abgenommen ift, oder eines ähnlichen meßingen Inſtruments, **) womit ma auf dem Holze des Neifes unter dem Auge —* bet, und das Schild von dem Reiſe trennet. *) Das erſte kommt auf die Wahl der Reiſer an. € iſt am beften fie zum Aufheben oder verjchicken des Morgens früh, oder aud) des Abends zu jammlen; ($. 115.) ob fie gebrochen oder gefchnitten werd finde ich gleichgültig; beym Dfuliren fammlet ma fie unmittelbar vor dem Gebrauch, auch zur Zeit nich mehr, als gleich verbraucht werden; und fchneide alfobald die Blätter bis über den Stielen ab. Nach der Borfchrift und den Zeichnungen des Ber faffers und des Reichards müfte man die Blaͤtte mitten durchfchneiden, und die halben Kappen laſſen ch fehe aber feinen Nugen davon, vielmehr halt es nachtheilig; denn der Reſt des geſtuͤmmelten Blaı {3 u ‘ Vom Aeugeln, Anſchilden ꝛc. 737 tes kann alsdenn keine Saͤfte zum Beſten des Auges weiter bereiten, vielmehr ſauget er noch von denen - im Auge und Reife vorhandenen Säften an und giebt Gelegenheit, daß folhe ausdünften und verflicgen. Die Kappen hindern auch bey dem Zurechtfchneiden des Auges und beym Verbinden; mir find meine Aus gen befommen, welche ich mit Furz abgefchnittenen Stielen allemal eingefeget habe, und id) habe bemer; fet, daß Augen, welche der Verfaſſer mit Lappen gefchnitten hatte, auch getrieben haben: Ein jeder kann alfo nach Gefallen wählen. Zum Pfropfen habe ich (9. 74.) aerathen, Sruchts -reifer zu nehmen; zum DEuliren pflegen folche aber u ſchwach zu feyn; man nimmt aljo, wenn man die Map bat; gut ausgewachfene, in dem Sommer vom erften Safte getriebene Holzreifer, welche die "Sonne befchienen hat, oder welche an der freyen Puff gejeffen haben. Sredye Reifer Des bras gourmans oder Woafferreifer Des bras chifonnes darf man nicht nehmen, meil die daraus mwachfende Bäume blog ins Holz treiben, die Augen von le&teren auch felten zu befommen pflegen. - Ueberhaupt wit ich hier ein vor allemal erinnern, daß ſich ja Niemand an die alten abgefchmackten und zum Theil abergläubifchen Regeln binde; womit die Alten fih unterhielten. 3. E. man ſolle auf den Mondswandel und die Dimmelszeichen fehen, die Baͤume, um fie tragbar zu machen, in der Chriſtnacht mit einem Strobfeile umbinden; einen DBlenfaden um den Baum ziehen, damit die Früchte nicht ab—⸗ fallen; die Reiſer zum Pfropfen über fich brechen, das mit fie beffer in die Höhe geben; oder unter fich, das mit fie mehr Fruchtholz anfegen; ein Reis, dag beym Brechen auf die Erde fällt, nicht wieder aufnehmen, indem fonft das auf dem Baume wachfende Obſt nach amd nach abfällt; beym Brechen das Reis fo faflen, > daß es über fich ftehet, weil fonft alle Zweige unter fich > wachfen; und hundert dergleichen Thorheiten mehr. *) Es ift merkwürdig, daß diefer Fleine kaum merkliche | > Keimen, und eigentlich nicht der ganze Knoſpen den Aaa 2 fünfs | 738 W. Kapitel. ? N Fünftigen Baum bildet. Man nennet ihn daher die 1 Seele des Auges. Wer «8 nicht weiß, follte die). Gegenwart eines fo Hleinen Pünctgeng fehr gleichgile | tiq halten; es gehört ſchon ein gehbted Auge dan) “m zu beurtheilen, ob die Seele im Ange geblieben wäßrigten Holztheilgen, pflegt alfo halb durchfichtig vr) Ein ſolcher Abfchieber ift Tab. IL. £ 4. — 2) Damit man von der Erhaltung dieſes Kels mes dem denn nothwendig ift, wenn die Augen nicht gut loͤſen wollen, ſonſt aber iſt es beſer⸗ wenn man das un⸗ fen oder nicht? indem die Höhlung , welche es zurüd läßt, oft von einer mäßigen Nadelfpige ausgefüdet wird. Wenn die Seele im Auge fehlt, muß man & gleich wegwerfen, und ein andres ſchneiden. Die Seele felber entftehet aus noch nicht völlig gebildeten zu ſeyn. Wenn fie fehlet, fo iſt der Knoſpen, wenn man das Auge gegen das Licht hält, etwas heller a 3 das übrige Auge; dies Merkmal ift aber nicht fo zus verläßig, als wenn man durch die Uebnng. unterſch ⸗ den lernet, ob die Seele im Auge oder ob eine lee ve Höhlung ſey. let, und $. 29. befchrieben worden. Man Fann oh— ne denfelben die mehreften Agrumen, fonderlich die Eitronen, welche an jedem-Blatte einen Stachel, und daben ein feſtes Holz; haben, von.dem die Seele fi nicht leicht trennet, nicht zuverläßig okuliren; dag Abfchieben der Augen von dem Reife sur Seite geht auch nur bey frifchen Neifern an, welche vielen Saft und recht rundes Holz haben, Wenn die Neifer nu etwas trocken find, funderlich, wenn man fie von er fernten Drten erhält, ift es fchwer ein braudbai Auge abzufchieben, worin die Seele bleibt. Die Milk grumen haben i in den Reiſern auch mehrentheils eck In tes Holz mit fcharfen vorftehenden Kanten, und dieel,, fe laffen fich eben wenig abfchieben. N 106. noch gewiſſer ſey, vathen einige *) inwendig in | Schilde erwas Holz ſitzen zu Laffen, welches ale — Dom Aengeln, Anfchilden ꝛc. 739 ſchaͤdigte Auge ohne alles Holz einſetzet, weil das uͤck gebliebene Stuͤckgen verdirbet, und eine ſchad⸗ fte Stelle verurfacher. i 7°) Wenn man ein Auge mit. dem Abfchieber abnimmt, | wird gemeiniglid von dem Knofpen bis an den Fuß eine Eleine Holzröhre bleiben. " ch balte deren Gegenwart nicht allein unfchäd: lich, fondern man ift auch von der Gegenwart der Seele fodann defto fihherer, und bey Agrumen iſt es ohne deffen Benbehaltung zweifelhaft, ob ein Auge befoms men werde, zumalen wenn das Auge von einem edfich; ten Reife genommen iſt. Daß deffen Zurücbleibung eine fhadhafte Stelle veranlaſſen follte, habe ich nie bemerfet; man kann vielmehr bey gemwiffen Umftänden aud) Augen mit vols lem Holze einfeken, wenn die Neifer zu alt und tro— = seen find, und nicht mehr löfen wollen, oder wenn bey den Pfirichen und Drangen die Neifer noch zu jung und mwäßricht find, um das Hol; ohne Beſchaͤ— digung des Auges heraus zu bringen. - J— $. 107. 3) Muß man, wie bey alem Pfeopfen, darauf en, daß die Saftfugen des wilden Stammes und zufegenden Auges genau zufammen treffen, wel⸗ erhalten wird, wenn dag breite Ende des Schils 8 unter dem Auge (Fig. VII. b.) auf die Rinde in m Einfchnitte (Fig. XI b.) volfommen anfchließer, s iſt daher $. 108 \ 4) beffer, die breite Seite des Schildes unter im Auge und alfo auch den Einfchnitt in den Stamm af die oben bezeichnete Urt zu machen. | Man finder in den mehreften Gartenbüchern, fogar ym Miller und Dübamel die umgekehrte Mechos 105 Aaa3 de 740 IV. Sapitel, de befchrieben, daß nemlich die breite Seite bes dre eckigten Schildes oben, und der Einſchnitt im Sum me wie ein T gemacht werden ſolle. *) Folg Gründe geben aber der vorbeſchriebenen Methode den Vorzug; a) der Schild, welcher mit der breiten Eeite genau anfchlieffen und daher feine Erhaltu befommen fol, erhält dadurch einen feftern Sta Dagegen er nach der verfehrten Art ſich gern herunter fenft, oder beym Bebinden verfchoben wird. b) Da der mehrefte Saft in den Bäumen voı unten herauf fteiget, fo kann das Auge durch die um ten ſtehende breite Seite des Schildes leichter daraı Theil nehmen, und fich erhalten. c) Kann der Negen nicht fo leicht an das Aug oder in die Einfchnitte dringen, weil die beyden $ef zen der Rinde diefelben bedecken, dagegen bey der an dern Methode der breite Einſchnitt oben blos ftehe und leichter Seuchtigfeiten eindringen läffet ; weswe aud) Dübamel ein darüber zu befeftigendes Dach Papier in Vorfchlag bringet, welches bey der and Arc füglich erfparet werden kann. wu *) Da beym Okuliren alles darauf anfommt, daß da Auge oder vielmehr die darin enthaltene Seele ($. 105 Zufluß von Nahrung erhalte, fo ift freylich ei Hauptfrage, welches die befte Art zu ofuliren nemlich das Auge von oben herunter, oder von W ten herauf einzufchieben ? Die Säfte eines Baumes muͤſſen, ehe fie neue f ſte Theile zu bilden gefchickt find, erſt durch die Pfla ze cireuliven und gereiniget werden; wenn man ein Baum feft umbindet und dadurch den Lauf der Saͤf bemmet, fo bildet ſich nicht unter, fondern über dei Derbande ein Wulft, daher urtheilet man mit Rec te, daß das Auge feine Nahrung nicht von dem au der Wurzel auffieigenden rohen Safte, —— ve en 7 Vom Aeugeln, Anfchilden sc. 741 denen in den Blättern und Zweigen zubereiteten und aus diefen zuruͤck tretenden Säften nehme. In dies fem Betrachte follte man glauben, daß es beſſer fey, das Auge oben gerade und unten fpiß zu jchneiden, folglich von oben jo einzufchieben, daß die obern Safts röhren am mehrften mit denen von dem milden Stam: me zufammen fchließen. Quintinye und alle Alte lehren auch auf diefe Weife das Dfuliren. In neuern Zeiten aber hat man faft durchgehende angefangen das Auge oben fpig zu fehneiden, wie vorhin gelehret wor⸗ den; ($. 104.) Mich veucht auch, daf man das Auge auf diefe Weife fiherer vom Holze löfen und fo abichieben Fönne, daß die Seele darin bleibt; mir ift auch diefe Art gemächlicher und beffer zur Hand: Sonft kann man auf die andere Art ein Auge eben fo feſt und gut binden, und ich fehe nicht, wie alsdenn der Regen den Augen mehr fhädlich feyn koͤnne, da der horizontale Schnitt jedesmahl verbunden wird, - und bald verwächfet. RR | $. 10% 5) Die tänge des Schildes ift willführlich, *) nd Fann felbige von einem halben bis ganzen Zolle, er nicht wol dariiber feyn, weil fonft der Einfchnitt n dem Stamme zu groß gemacht werden müßte,und cht fo leicht wieder zuheilen würde. Die propor; Honirlichfte Eintheilung ift, daß der Theil unter dem . uge ein Drittheil das obere fpig zulaufende Ende her die übrige zwey Drittheile des ganzen Schildes mache. | Beym Okuliren beruhet alles auf die Seele des Au | ges ($. 105.) Es würde alfo genug feyn, wenn man dieſe untere Bedeckung des Knoſpens allein in der Bors + fe des wilden Stammes hinlänglich befeftigen Fönnte. Ein Auge von der Länge eines halben Zolles ift faft zu kurz, indem man e$ nicht befeftigen kann. Iſt 28. einen ganzen Zoll lang, fo ift es ſchon faft zu lang, weil die Eircumferenz, welche an das Hol; 1 Aaa 4 des T.V.£2. ‚gedruckt werde, Auch muß das Band oben erw 742 IV! Kapitel, des wilden Stammes angedrücket werden muß, und mit demfelben zufammen wachſen fol, zu groß i und leicht Hin’ und wieder Luͤcken bleiben, die fü nicht dichte anlegen, und alsdenn. leicht vertrodne Ich rathe, die Augen ohngefehr drey viertel Zoll lang zu fchneiden, fo daß der Knofpe eben deffen Mitte einnehme. ©. f.2.c. Eben fo verhält es fi m der Breite; macht man es zu ſchmal, fo Fönnen @ die Lefzen des Stammes nicht faffen, und es Tege ſich nicht recht an, oder hebet fich wieder in die. Hp und ſchrumpfet zufammen: ft. es zu breit, fo map man den horizontalen Schnitt am Stamme zu brei machen, die Lefzen machfen mit dem Ange micht zus fammen, öfnen ſich, fangen das Wafler auf, md befördern das Abfterben des Auges. Wenn man a jeder Seite des Knoſpens von der Borfe ein bis A derthalb Linien breit Läffet, fo ift es hinreichend. \ . 110. 6) Mit dem Zubinden *) muß an dem fpik Ende, alfo nach der angerathenen Methode von ob der Anfang gemacht werden, damit die breite Se defto genauer gegen die Rinde des wilden Stamt feſter als unter dem Auge angezogen werden, *) Zu Defeftigung und Bebindung des Auges Fann | am beften die befannten Baftmatten nehmen; m fchneidet folche in Duadrate von anderthalb Fuß br und ziehet daraus einzelen Faden wie man fie nöthi hat; man fann auch dazu groben gehechelten Flach nehmen, welchen man in Eleinen Strängen aus einan der theilet, jeden Strang ins Waſſer tunft, und fo dann zu Abfonderung des überflüßigen Waſſers durd die Finger fireuft. Andre nehmen auch wol alte Wollgarn, weil leinen Garn zu fehr einfchneidet. Wi man von dem Ruſch, oder Binfen, Juncus. glome raus hat, kann diefer auch dazu angewandt werdeh mern er einige Tage vorher gefchnitten und arg worde ‚den Faden zu oft umfchlinget, fo hat man nachher zu \ | an Vom Aeugeln, Anſchilden ꝛc. 743 worden iſt; er ſpringet aber beym Zuſammenſchuͤrzen leicht ab. Wenn das Auge jetzt eingeſchoben iſt, ſo faſſet das eine Ende des Bandes in, die linke Hand, leget ohngefehr die Mitte über dem Knofpen des Auges fg an, daß der Knoſpe felbft nicht bedecket werde, ver: fuchet, indem ihr den Faden fanft rühref und hin und ber beiveget, ob das Auge auch genan auf den horis zontalen Schnitt anſtoͤßet, und durchaus an den Stamm anlieget, fehiebet damit und mittelſt Andrüs ckung der Daumen die Lefzen von beyden Seiten fü nahe als möglich wieder zuſammen; faſſet alsdenn das andre-Ende mit der rechten Hand und ziehet es um den Stamm unterwärts, fo daß ihr zugleich mit der rechten Hand jenes Ende aus der Linken faffen, und fo beftändig in das Creutz von einer Seite zur ans dern abwechfeln koͤnnet. Wickelt auf diefe Art mit dem Faden zum zweiten Male unten eben-an dem Stiele des Blattes, fo daß ihr folchen etwas faffer, und rußs fet, bis ihr glauben Fünnet, daß das Auge durchaus feft anfchließe; indem ihr zugleich den Stiel etwas ans Drucket, wird die unter dem Auge fihende Seele dichs te an das Holz gebracht, worauf es vornemlich ans fkommt; ziehet aber ja den Faden, vor-allen Dingen. bey zarten Augen von jungen Neifern, nicht zu ſtark zu; ſonſt Fan der Saft darunter nicht cireuliren, und der Berband muß bald wieder geöfnet werden, wann das Auge nicht erfticken full; windet auf dieſe Weife den Faden unter demKnoſpen zweymal um denStamm, ‚and gebet insbefondere Acht , daß der horizontale Schnitt bedecket werde, damit fih Fein Waſſer eins fange, und die Lefzen Feinen Raum behalten, fich zu yfnen; fahret endlich mit dem Faden wieder hinauf, minder ihn oben noch einmal-über den Knofpen um den Stamm; und fhlrget ihn hinter dem Auge zu, ſo dag ja der Knoſpe nie bedeufet werde, und der Kno— te beym Nachloͤſen leicht geöfnet werden koͤnne. Es kommt nicht darauf an, ob der lange perpendiculare Schnitt T. II. Fig. 9. a. ganz bedecket fey: wenn man vie Ri 24 IV. Kapitel. viel Mühe benm Nachlöfen, und verleet Teicht, wenn | man ihn löfen will, ven Stamm oder gar den Rnofpen, Den Faden oben dem Knofpen fefter als ut anzuziehen, halte ich nicht gut, vornemlich wenn. Auge von dem von oben herunter tretenden Safte ſich nähren muß. ($. 105.) g. 111. In Abſicht auf den wilden Stamm laſſen folgende Anmerkungen machen: | ” 1) Man darf einige Zeit vorher, ehe man die Inoculation vornehmen wıll, nichts daran fchneiden, *) weil fonft die Rinde nicht löfer, und alfo die ge ze Operation nicht flat hat. A Es ift befonders, daß ein junger Stamm, wenn] auch im frifcheften Wachsthum fichet, fofort allen Saft verliert, wenn man nur einige Zweige davaml'ı abſchneidet. Da nun bevm Okuliren ein anhalten]; der Zufluß von Säften erfordert wird, um das Aus ge anwachſen zu machen, fo folget von felbft, wie übel die Gewohnheit der mehreften Gärtner ift , welde nothmendig halten, daß fie einen Stamm der ofulwd ret wird, oben fingen müffen, um den Zufluß dee Saftes zu hemmen, weil das junge Auge fonft € ftichen mögte, und damit der Saft nicht mehr in die Höhe achen, fondern nad) dem Auge zuruck treie folle ; denn jegt wird die Eircnlation des Saftes q unterbrochen, und der Stamm bekommt gleichfam ein Wundfieber. Kr Eben dieſes ift auch beym Ablegen zu bemerken; die mehreften Gärtner pflegen, wenn fie 5. E. Nelken ablegen, die Spitzen der Blätter abzuftugen, dadurd) werden die Pflanzen frank und treiben deflo weniger, Ich halte auch eben fo nachtheilig, wenn man nach dem Okuliren, die.aus dem wilden Stamme neben dem angefegten Auge ausbrechende junge Schüfs fe von Zeit zu Zeit abftreufet; es müßte denn,’ dieweil fie noch ganz jung find, und wenn fie eben zum * n Vom Aeugeln, Anfchilden ic. 745 ſchein Fommen , geſchehen; fonft erhält der Stamm jedesmal neue, dem Wachsthum nachtheilige Wuns den; wenn aber elnmal das Auge feft gewachſen iſt, und die Säfte nicht mehr fo fehr circuliren, im Mor nathe September, fo kann man fchon dergleichen Res benjchüffe abftreufen und wegnehmen; die Wunde wird alsdenn nicht fo groß, als wenn man big zum Srühling wartete, ſetzt fi) auch vor dem Winter noch wieder zu. 2 $. 112. 2) Man muß zu Einfegung des Auges eine glats ’ Stelle an dem Stamme ausfuchen, weil dafelbft je Rinde am befter lofer. Es ift aber nicht norhmwen- ig, wie die Alten glaubten und Virgilius in feis er Befchreibung ron diefer Bermehrungsart Georg. „1. v. 74. ſqq. als ein Hauprftück angiebt, daß 8 gute Auge alemal an die Stelle eines andern iges in den Stamm gefeßt werde, weil nicht das ilde Auge fondern der Saft des wilden Stammes ‚ag gute Auge ernähret. Doch habe ich dies Mittel ey Dfulieung junger Orangenbäume bisweilen von Nugen befunden, wenn die guten Reiſer dreyecfige jewachfen find, und fi) alfo nicht wol auf den runs den Stamm anfchließen laffen. Die hervor ſtehen⸗ re Spise unter dem wilden Auge hilfe alsdann zu der genauern Bereinigung des Schildes mit dem Stamme, 11 — PER 3) Wil man mehrere Augen zur Sicherheit auf einen Stanım fegen, fo müffen diefelben in einiger Entfernung und nicht gerade über einander angebracht werden ‚ weil fonft die obern vor den untern einen ‚Saft erhalten würden. Einige verlangen auch, daß 114 die 4 746 IV. Kapitel. die Augen nicht auf der Mittagsfeite eingeſetzt wer den follten; dies läßt ficy aber, wenn mehrere Au] gen eingefegt werden folen, aus der obigen Urſach nicht wol vermeiden, ich babe davon auch nie einer | Schaden bemerfet. *%) | Ye M ) Daß nicht gut fey, mehrere Augen anzuſetzen, ift {ho} oben $. 104. erinnert worden. Eine andere Frag ift, wie man die Augen in Anfehung der Reihen, wort in die Stämme ftehen, einfegen folle? Am beften [heit net zu feyn, fie von beyden Seiten nach denen zwiſche den Reihen bleibenden Gängen zu fegen, weil fie alelx denn mehr Luft behalten, auch beffer nach beyden Sei] ten fich ausbreiten koͤnnen, ohne fich einander zu Hin] dern; fie laufen aber auch Gefahr, wenn in den GA nl! gen gegangen und gearbeitet wird , abgeſtoßen werden. Setzet man fie hingegen in der Linie d Reihen ein, fo werden fie zwar nicht fo frifch treiber | fie Haben aber mehr Schuß fowol vor der Sonne, al] vor der Näffe, und vor den Vorbeygehenden. D Baumſchule ſieht auch ordentlicher aus. i F. 114. 4) Es ſchicken ſich zu dieſer Vermehrung am bei ſten junge Stämme, weil deren Rinde am beſten loͤſet und leichter ohne zu zerbrechen zurück gebogen werden kann. Bey ſtarken Stämmen kann — des Mittels bedienen, ſie das Jahr vorher an Erde oder an der Stelle, wo die Augen eingefekt werden follen, abzufchneiden, und die hervor kom menden jungen Schüffe zu inofuliren. *)" Dieſet Kunſtgriff ift z. E. bey etwas ältern Pflaumenftäms 4 men, worauf Pfirfehen geimpft werden follen, an⸗ zuwenden; doch geben jung okulirte Stämme allemal ‚gefundere Bäume, RN UN Ten *) Dies ift, eine fraurige Hülfe, und ih sache, ek, wenn das Verſehen begangen ift, daß man ” Vom Aeugeln, Anfhilden ꝛc. 747 uu alt werden laffen, ehe man auf ihre Veredlung gedacht hat, ſolche ganz wegzuwerfen. Denn die Wunde, wo ein folcher alter verfchrumpelter Stamm ' abgeftuget wird, wird ſchwerlich jemals verwachſen; ß fanlet das Holz ein, und man erhält einen: unge ſunden ſchwaͤchlichen Baum, welcher nie gute Früchte "geben wird, 1 §. 115. In Abſicht auf die Reiſer und die davon zu Ihmende Augen find folgende Stücke zu beobachten 1) Es ift gut, die Neifer unmittelbar vor dem Ebrauche zu fammlen, damit fie nicht vorher den aft verlieren und eintrocknen. Aus diefer Urſa⸗ E foll man fie Fieber des Morgens oder Abends abs hneiden, weil fie in der Mittagswaͤrme ftarf auss Inſten. Gleich beym Abfchneiden nimmt man auch ke Blätter daran über die Hälfte weg, wodurch die hrfe Yusdünftung verhürer wird. Bey der Aufbes ‘ahrung und Berfendung derfelben find dienemlichen Borfichten anzumerfen, welche oben von den Pfropf⸗ ſſern gelehret ſind. *) ‚.2) Man muß fie, gleich den Pfropfreiſern, von eſunden und gurartigen Baͤumen nehmen, weil die us den Augen hervorwachfende Zweige die Eigene haften des Baumes behalten, wovon fie genommen nd. fr 3) Bey der Auswahl der Augen an den Reifern u man nicht ſowol auf die Größe als ihre Güte chen, ob fie nemlich der Sonne ausgefegt geweſen md zur vollfommenen Reife gelanget find, welches nan an der gefunden dunklern Farbe erkennet. Bey Pfirſchen nimmt man lieber ſolche Augen, velche etwas höher am Reiſe fiken, *) und zwey bie wreydoppels find, weil fie cher fragen. & | 4) Je 748.0 1V, Kapitel. 4) Je gefhwinder der Schild in die Rinde des wilden Stammes eingefeßt werden Fann, nachdem | er von dem Reiſe abgenommen ift, je beffer ift es, 1 damit die darin vorhandene natürliche Fe ' nicht austrockne. Die Methode, denfelben ins fer zu legen, oder in den Mund zu nehmen, ift fehä lich; wie oben bey den Pfropfreifern ſchon erin worden. 7 12) Die m Berfendende oder au fr us eben auhe] den. Sie ins Waffer zu fegen taugt gar nicht; i friſche Erde fie zu ſtecken, ift allein nicht genug: A beften ift faft, daß man fie in eine um dieſe Zeit zufr babende, ausgewachfene aber noch nicht reife, ohmd gefehr in der Mitte quer durchgefchnittene Gurke fiek Fe, in welcher man vorher fo viele Köcher bohret, alt Reiſer hinein gehen; man Fan auch einen großen Apfe nehmen, Eine Rübe wird fehwerlich länger als au einen Tag Saft geben. Oben müffen die Reifer durch aus mit naß gemachtem Moos beitopfet werden, dala feine Luft daran kommt, und man fol fiebis unm telbar zum Gebrauch eingepackt laffen. Dithamel,thut einen andern Borfhlag, fie mi Honig zu beftreichen, und ſolchen vor dem Gebra abzuwaſchen; ich werde es nicht verfuchen. Man felt fie auch in einnaß gemachtes Tuch von Leinewand ) An jedem Neife find die untern Knoſpen nur Eleiı und zum Okuliren untüchtig; die obern find abe nicht recht ausgewachfen und noch zu wäßricht ; maı foll alfo nur die mitlern, recht volftändigen nehme Bey den Pfirfchen verwirft. man nicht allein di untern, fondern auch unter den obern jolche, welch nur einen Knoſpen haben; an den guten Augen figei drey Knoſpen neben einander, man muß nur, men folche im folgenden Frühjahr treiben, gleich aufmerl fam feyn, daß man davon ein Reis wachen laffe, Di andern fchmwächern aber wegbreche, Vom Aeugeln, Anſchilden x. 749 IE $. 116 Nachdem man ficher, daß das eingefetste Auge Ann der Stiel des Blattes, welcher bey dem Ofur en daran gelaffen wird, (Fig. VIII, c.) von felbft fällt und das Auge feine natürliche Farbe behält; ‚muß . 7) der erfte Verband etwas gelöfee werden, *) il er fonft zu ftarf in den Stamm einfchneiden und m Auge fhädlich ſeyn würde. Iſt das Auge niche Ifommen, fo nimmt man das Band zu Erleichte⸗ ng des Stammes ganz weg. 2) Diefer zweyte Verband muß gegen den Herbft Ins’ eben der Urfache noch einmal gelüftet werden, bey man zugleich folgenden Kunftgrif anwenden Finn, wovon mir einbilde, daß dadurch viele Augen Ite, die fonft noch im Winter verlohren gegans on ſeyn würden. Nachdem der Verband abgenom- sen ift, beflebe ich die um den eingefegten Schild findliche Luͤcken mit Baumwachs und lege das Band ° hr fo lofe herum, daß es fich nicht verſchieben koͤn⸗ "2 Hiedurch werden a) die Fleinen Inſecten abgehalten, welche fich — unter den Fluͤgeln der uͤber das Auge zu⸗ mmen geſchlagenen Rinde einfinden, um darunter Schutz zu haben. 6b) Kann unter diefer Bekleidung der zu Heie mg der Wunde hervor quillende Wulft oder Cal- —* deſto ungehinderter fortwachſen, und das Au⸗ e gemaͤchlicher an dem Safte des wilden Stam⸗ nes Theil nehmen. c) Wird ommen fey, welches man daraus abnehmen Fann, T. 1. t. VII. wo + PA ROPIRE > m an c) Wird dadurch alle Feuchtigkeit und das daher Am Winter entftehende Glacteis von der. Wunde abs} gehalten, wodurch viele Augen verderben. 2 d) Hindert diefe Bedeckung dag Auslaufen des} Bummi bey Pfirfehen, Kirfchen und andern Ahnlia hen Bäumen. | J e) Giebet dieſelbe dem Auge im Winter Schu gegen den Froft. Es ift dies Mittel alfo bey zärtlis chern Bäumen um fo nüßzlicher anzuwenden, s °*) Das Abfallen des Stiels muß nad) vierzehn Tagen |. geſchehen, hat man nun nicht zu früh okulirt, umd den Verband nicht zu ſtark angezogen ($. 110.) fo. ift das Köfen alsdenn noch zu früh, und man lauft eher - Gefahr, die Augen zu befehädigen und zu verruden, Ich rathe alfo, das Auge in den erften vier big fed Wochen nicht zu rühren; es wäre denn, daß man deutlich fehe, daß frifche Stämme zu ftarf wachlen, und daß der Berband fchon einfchneidet, oder aben daß man willen will, ob das Auge auch angegangen - fey, um allenfalls ein frifches-anfegen zu Fönnen. $ 117% Iſt das Auge auf dieſe Weiſe gluͤcklich durch de Winter gebracht, fo wird der Gipfel des milde Stammes, ehe der neue Saft eintritt, ſechs bis Zoll hoch über dem Auge abgenommen *) damit der auffteigende Saft gehemmet und defto ftärfer in das Auge geleitet werde. i *) Wenn der Berband im Herbft geldfet, und tie der Verfaſſer eben gelehrt hat, nur wieder lofe ohne Kno⸗ ten umgelegt, auch nicht oft um den Stamm gewun » den worden, fo löfet er fih num von felbft ab, fon muß er zu Anfange des Frühjahrs gleich geldiet. aber nicht ganz abgenommen werden, weil fontt das durch die Bedeckung verzärtelte Aune, wenn Froft oder Schlackenwetter einfällt, leicht Schaden nimmt 7 : ei verdirbt. Vom Aeugeln, Anfhilden ꝛc. 751 Gegen Ende des Aprils oder Anfang des Mayes wird der wilde Stamm abgefihritten, & finde dabey folgendes zu bemerfen: ‚ D) Wenn an einem Stamme gleih mehrere Aus ‚gen gefeget worden, welche alle gutgeblieben find, fo oll man doch nur eines davon wachfen laffen. Wenn man zwey Augen treiben läffet, fu giebt es nie einen ſchoͤnen Baunı; ein Auge wird bald den Vorzug ers - halten, und fiärfer treiben, fo bleibt der andre Zweig nur unvollfommen. 2) Wenn ein Ange recht frifh, das andre aber ſchwaͤchlich und unvollfommener ift, fo läffet man je: nes wachfen, und zerfiöret dag ſchwache. 3) Hat man die Wahl, fo behält man lieber das untere Auge allein, und fchneidet den Stamm über ſolchen ab. Denn wenn man fonft folches zernichten muß, fo behält der Stamm eine-fchadhafte Stelle mehr, die er verwachfen muß. 4) Muß man das obere Auge behalten, fo muf - an dem untern der Knoſpe mit der Spike des Mefs fers ausgelöjet werden, daß er nicht treiben kann, das ganze Auge Eann bleiben. 5) Wenn der Knoſpe am Auge wirklich treibt und ausmwächfet, fo daß man feiner Sache gewiß ift, fluget man den wilden Stamm; gefchiehet es früher, 6 kann dem Auge noch etwas ankommen, und die rbeit vergebens ſeyn. 6) Wenn man den Stamm ſtutzet, ſo halte ich am ſicherſten ihn unmittelbar mit einem Schremſchnitt en talus fo abzunehmen, daß man eben oben die Spiz⸗ ze des Auges berühre: nach) ein paar Tagen, wenn Die Wunde abgetrocknet ift, beflebet man fie mit Baumwachs. 7) Auf dieſe Weiſe beſchicket man alles mit einer "Arbeit, und der Stamm da er nur eine Wunde zu Heilen hat, wendet dazu alle Kräfte an, uͤberwaͤchſet auch um fo geſchwinder da der Saft alle nach) den ein, zigen Punct vom Auge feinen Zufluß bat. | 8) Stuget man den Stamm erft einige Zoll über dem Auge, jo nimmt der ne feinen Zufluß #3 e na . ser Zpei. tes St. u; j X „ F 752 “24V. Kapitel: wi | nach der Spige, dem Reife vorbey, und verſchwen det feine Kräfte unnuͤtz zu deffen Heilung , treibt au dafelbft neue Schäffe aus. N 9) Will man den Stamm erft demnächft über d Auge abfürgen, fo ift dies eine neue Arbeitz m kann fi) alsdenn, wenn alle Reiſer getrieben Hal nicht mehr fo gut beivegen, und lauft beym Abfe den Gefahr, das zarte Reis einzufchneiden und sub fchädigen, wenn man nicht ſcharfe Meffer, und recht geübte und fefte Fauft hat. Diefe neue Wı wird auch das Reis felber eiwas im Wachsthum ir ‚rück halten, und da der Stamm unterdeffen. dicker worden ift, fo erfordert es mehr Zeit, ehe Wunde überwächfet. Bey großen Baumfchulen es ſchon von Erheblichkeit, od eine ſolche Arbeit zweymalen mwiederholet werden muß. ©» 7 9 118. | Zu welcher Zeit endlich das noch über dem A ftehende Stück ves wilden Stammes nahe über de ge abgeſchnitten werden müffe, ift meines Wiſſens ‚in feinem Öartenbuche gehörig beftimmer, da es d fein geringes Stüd der Wartung ift. Einige rap daffelbe abzunehmen, wenn das gute Reis einen Sch lang, gerieben hat. Wenn aber das Dieis fi wächfet, Fann es diefe Lange binnen den erften d) Wochen erhalten, und fodann mögre das noch ſchu che Reis durch diefe fo nahe an demfilben gemad Wunde Schaden nehmen. Andere wollen dies Stück erft im folgenden Feb jahre abgefchnitten wiffen; aber auch daben ift a) zu beforgen, daß das von oben abfterber Ende noch vor diefer Zeit das Reis anſtecke, und d ſen Verderben nach ſich ziehe, oder ihm doch ei Krankheit mittheile. So wird man z. E. bey Pf ſchenſtaͤmmen, die erft im zweyten Jahre — Vom Aeugeln, Anſchilden c. 753 ige abgefchnitten werden, oft fchon braune Flecken Striche antreffen, welche Kennzeichen eines - Enfen Baumes find. 'b) Bey andern Bäumen, die ftark zu treiben pfles 1, erfodert es nachmals viele Mühe, das Reis, ces, fo lange der obere Ende noch da ift, ſeitwaͤrts Ichſet, wieder gerade in die Höhe zu gewöhnen. \ So thun z. E. Kirſchen im erften Jahre biswei- Schuͤſſe von vier und mehrern Fuſſen, und eines ten Daumens dicke, welche ſich nicht leicht wieder ade ziehen laffen. — ec) Erfordert es nach dieſer Methode zwey Jah⸗ ehe die Wunde uͤberwaͤchſet, und die Reiſer lau- alfo auch) länger Gefahr, von dem Winde abge» ‚chen zu werden. | Ale diefe Beforgniffe werden aber verhuͤtet, wenn PB über dem Auge noch ſtehende unnüge Stüf um Shannis abgefchnitten und die Wunde mit Baumes Ichs zugeflebet wird. Das Reis har alsdenn feis In erften Trieb vollendet, ift aber noch -biegfam ges Ig, um es in die Höhe zu gewöhnen, und der neue haft fängt fofore an die Wunde mit einem Wulftezu Jerziehen, daß fich felbige alfo noch in dent erften Jah⸗ | | wo nicht ganz, doc) — kann. ———9 Die Vorzüge des Okulirens beftehen darin, I man - a) Dadurch viele Baumarten Leicht vermehren Inn, die durch die andern Arten zu pfropfen ſchwer⸗ b gerathen. Dahin ift alles Steinobft als Pfir⸗ pen, Kirſchen u. d. g. zu rechnen; imgleichen alle Ingfam wachfende und feinadrigte Holzarten, als le Orangen und Sasmin-Arten; wie auch alle Baͤu⸗ | DBbb 2 me, 754 IV. Kapitel, vom Aeugeln ıc, me, die ein Öummi geben, weil daſſelbe bey den groͤſ⸗ ſern Pfropfwunden leichter ausfließet. 2) Obgleich vorbenannte Bäume ſich auch durch das Abſaugen vermehren laſſen, ſo iſt doch dabey der Umſtand, daß der wilde Stamm fo nahe. bey dem guten fiehen müffe, befeywerlich, welches beym Oku⸗ liren nicht erfodert wird, ' 3) Werden durch das Okuliren die wilden Stäms me nicht fo fehr verdorben und Fönnen noch immer wieder gepfropft oder ofulivet werden, wenn die ers fin Augen nicht anfchlagen follten, dagegen fie durch. ‚das Pfropfen, zumal wenn folches nahe an der Era de gefchiehet, mehrentheils zu ferneen Gebrauch un« nüß gemachet werden, wenn der erfte Berfuch mißrärh, 4) Ein nicht geringer Vortheil beftehet auch dars An, daß die Arbeic an ſich veinlicher und angenehmer ift, als bey den vorigen Ärten zu pfropfen, indem man dabey weder Pfropf feimen noch Baumwachs gebrauchet; auch ift die Jahrszeit, wenn ſolches vors genommen wird, weit angenehmer als die Zeit zum Pfropfen. ) -*) Zu denen Vorzuͤgen des Okulirens kann man noch rech⸗ nen, daß dadurch immergruͤne Baͤume vermehret werden, wovon ſich ſchwerlich einer durch Pfropfen fortpflanzen laſſen wird 5. €. Orangen, Huͤlſen. | —————— Tab, U. —8 8x V. Kapitel. Von dem Roͤhrlen, oder —— durch Roͤhrlein oder Pfeiflein. Grefler en flüte, ou Er re , ‚en ſifflet. $. 120, Diele Art des Okulirens unterfcheider fi & von ben. vorigen darin, daß anftatt des Fleinen Schil« | des | > Bon dem Röhrlen, ic. 755 des hier ein größeres Stück oder eine Nöhre von Rin⸗ de mit einem oder mehrern Augen von dem guten Bau⸗ me auf den wilden Stamm gefetzt wird. Die Hands griffe daben find folgende; man fuchet an dem wilden Siamme eine Stelle von gleicher Dicke als das gute Reis hat, fehneider den Gipfel über diefer Stelle ab, und nimmt die Rinde an diefem abgeftugten Ende auf einige Zoll lang weg. Streift fodann die Rins de von dem guten Reiſe mit ein eder mehr Augen an der gleich dicken Stelle in Geftalt einer Roͤhre oder Pfeiffe ab und ſchiebet diefelbe auf das entblößte En- de des Stammes , daß fie an die Rinde volfommen anfchließe. *) *) Diefe Art zu oEuliren, welche mir aud) einmal unter dem Namen von Lafriren gezeigt worden, und weh che auch wol das Anpfeiffen oder Anröhren vder in Oberdentſchland das Teicheln genannt wird, vers dient blos als ein Handgriff angemerkt zu werden, durd) den man zur Noth ein Auge zum Wachsthum bringen koͤnnte; man wird wenige Bäume finden, die fo vielen Saft haben, daß fi von einem Neife ein King mit ein paar Knoſpen ohnbefchädigt fo abfchie ben laffe, daß.inwendig in den Knoſpen die Seele bleibe, alſo Hofnung fey, daß diefe Knoſpen, wenn — fie auf einem fremden Stamm gefeßt werden, treiben, zumalen da man diefen abſtutzen muß. Die Baͤume bey denen dieſes eine Moͤglichkeit ſeyn moͤgte, als Pfirſchen oder Weiden laſſen ſich leichter und ſicherer, jene durch ofuliren, dieſe durch Stecken vermehren. $. 121 Es koͤmmt bey diefem Okuliren darauf an, 1) daf die von dem guren Reife genommene Roͤh⸗ zu r.x. te (Fig.X, a. b.) genau auf die abgefihälte Stelle des wilden Stammes (Fig. X. c.) paffe, und an deffen Rinde (bey d.) Rn um damit zufammen wach. Bbb 3 fen 756 V Kapitel, fen zu koͤnnen. Da das erftere aber nicht fo leicht zu | treffen ift, haben einige in Vorſchlag gebracht, die Rinde an dem wilden Stamme (bey d.) in Strie⸗ men zurück zu reifen, anftart fie völig abzunehmen, diefe Streifen folten denn wieder über die aufgefteck- te Köhre her gebunden werden, * damit.der Saft darunter beffer zuſammen laufen fünne. Es müffen aber dabey die Augen nicht mit bedeckt fondern frey gelaffen werden, Allenfals fehader auch nicht, wenn der neue Ring zu groß ift, denfelben an der dem Aus ge gegen tiber ftchenden Stelle zu fpalten, und ets was von der Ninde wegzunehmen. Iſt der Ring zu Elein, fo rathen einige, etwas Holz von der abs gefchälten Stelle abzufchneiden; dies Mittel ift aber fehr gefährlich. —— 2) Muß die Roͤhre noch auf den wilden Stamm geſetzt werden, ehe die abgeſchaͤlte Stelle abgetrock⸗ net iſt. Die Laͤnge der Roͤhre iſt willkuͤhrlich, aber am leichteſten anzupaſſen, wenn nur ein oder zwey Augen daran befindlich ſind. 4) Ueber der aufgeſetzten Roͤhre laͤſſet man noch ein Stuͤck von dem abaefchälten Holze hervor ftehen, (Fig. XI. e.) bis man fiehet, daß die Augen angewach⸗ fen find, N 5) Bey dem AUnbinden der Köhre, welches am füglichften mit Baft von Matten gefchiehet, muß. man fich hüten, daß das Band unter dem Auge nicht zu ffarf angezogen werde, meil fonft der aus dem Stamme auffteigende Saft dadurch zurück gehalten wuͤrde. 6) Ueber dem aufgeſetzten Ringe klebet man die Fugen mit Baumwachs zu, ch — [u 0 u > = — — — Bon dem Röhrlin, ıc. 757 *) Ich zweifle, ob auf diefe Weife eine angefeßte Pfeiffe befommen werde, fo wenig als möglich halte, daß ' ein blos unter die Borfe gefchobenes Auge antwachfe, wenn nicht einige vom deſſen abgefchnittenen Saftröhe, ren von den wilden Stamme paffen, und dadurch einen unmittelbaren Zufluß von Saft erhalten. Iſt die aufzufegende Pfeiffe zu enge vder zu weit, fo fchneidet man fie an einer Seite, wo Fein Auge ift, auf 464 Dieſem allen nach faͤllet der Schluß dahin aus, daß Ablegen, ($. 31.) Stecken, ($. 38.) Pfropfen (G. 69) Abſaugen (9. 98.) und Skuliren ($. 103.) die einzigen Arten ſind, welche wir im Großen zu Vermehrung der Baͤume anwenden ſollen, und wor⸗ unter wir bey jedem Baume diejenige Art, welche feiner Natur nad) den übrigen Umftänden am gemäf: fetten ift, zu wählen Haben: die übrigen gehören nur * Spiel und Zeitvertreib für muͤßige Gärtner. $. 122. Da Pi dieſer Art zu ofuliren noch nöthiger als bey den vorigen ift, daß die Rinde fich leicht von dem Holze löfe, fo Eann diefelbe auch zu Feiner ‚ans "dern Zeit vorgenommen werden, als wenn die Bäus me in vollem Safte fichen. Eigentlich hat diefelbe auch nur bey dem erften Safte im Fruͤhjahre ſtatt, weil die Augen gleich anfangen müffen zu treiben, wenn fie befommen follen. Die jungen Reiſer wür- den alfo nicht zu gehöriger Reife fommen, wenn die Möhren erft im zweyten Safte aufgefeßt würden, da die Uugen faum noch einige Wochen Zeit zu wach en behalten. Die Zeit, wenn der Saft zum erfien male am bäufigften if, laͤſſet fih nicht fo genau beftimmen. Bey einigen Bäumen, als Maulpeeren, welfchen Nüffen u. d. 9. kann —— nach der veraͤnderlichen bb 4 Witte⸗ 758 V. Rapitel, von dem Köhrlen, ꝛ. Witterung wol erſt gegen das Ende des — naths eintreten. $. 123. Die fernere Wartung der nach diefer Methode eingefegten Augen beſtehet darin, dag man das Band, fo bald die Augen treiben, Lofer binde. Zu gleicher Zeit muß man auch die getriebenen jungen Reiſer bes feitigen , damit fie der Wind nicht abbreche; die et⸗ wa am Stamme augfchlagende wilde Reiſer werden mit der oben empfohlnen Vorſicht weggenommen, 9. 124. ” Bey jungen einjährigen Neifern geher diefe Ars beit am leichteften von ftatten, weil ſich die Rinde davon am beften ohne Beſchaͤdigung der Augen abs drehen läffee. Man kann ſich daher auch hiebey deg oben befchriebenen Handgriffes bedienen, den wilden Stamm das Jahr vorher abzufchneiden, und die Rin⸗ ge auf die neuen Zweige zu fegen, Allemal wird dies fe Inokulation auch fiherer an den Zweigen eines wilden Baumes als an dem Stamme felber bewerk⸗ ſtelliget werden, §. 125. Da diefe Vermehrungsart etwas umftändlich iſt, und ziemliche Genauigkeit erfodert, ſo wird dieſelbe nicht leicht anders als bey ſolchen Baͤumen angewandt, die ſich nicht gerne auf eine andere Art pfropfen laſſen. Dahin gehören hauprfächlich Maulbeer; Feigen, und Wallnußbaͤume. Vermuthlich laͤſſet fi diefelde auch bey Kaftanien und den vielerley fremden Arten von Eichbaͤumen nüsslich anwenden, IX IX Calender fuͤr einen Baumgärtner, dder Ehe Wiederholung. derer h \ monatlichen Befchäftigungen für einen Baum: und » Plantage: Gärtner; bey Wildniffen, Pflan: zungen, Pflanzfchulen, Obſtbaͤumen, Spalieren, Drangerien, auch in Gewaͤchshaͤuſern und Forſten. Bbb 5 14 Fiat quafı firudtura quædam, nec tamen ‚fiat PRTDr- N ET | Ciero, Vorbericht, ben in der Vorrede S. 500. habe ich verſpro⸗ | chen, einen Calender für einen Baumgarts ner mitzutheilen; Es ift aber diefer Unterricht, fo wie die übrigen für den gegenwärtigen Theil beftimmten Abhandlungen in der Ausarbeitung weitläuftiger geworden, als ich vermuther habe: zudem glaube ich, daß ein folcher Unterricht, den ein jeder. billig täglich vor‘ Augen haben muf, fi) befjer zu einem befondern Handbuche fihicke. Daher habe dienlicher erachtet, den ausführlichen Unterricht lieber befonders drucken zu laffen, und hier nur einen kurzen Auszug Daraus mitzutheilen. Penn eine Regel mit einem m bemerkt ift, fo habe ich fie nur andern nachgefchrieben, felbft aber nicht verfücht, vielmehr noch Zweifel dabey. Wo hingegen ein * beygefüget ift, babe ich in dem. ausführlichen Unterrichte befondere Ans merfungen, Handgriffe, Gründe, Erfahrungen, Einſchraͤnkungen, oder Vorfichten, angeführt, wels che diefe Regeln erläutern oder rechtfertigen. | | | Einige 762 Vorbericht. — Einige Arbeiten habe ich in mehrern Mona⸗ ten wiederhohlt anempfohlen, wenn ich glaube, daß ſie nicht zu oft eingeſchaͤrft werden koͤnnen, und daß ſie billig in jedem Monate einen Gaͤr⸗ tner beſchaͤftigen müfen. 2 Zu Anfange findet man die Arbeiten, wel⸗ che überhaupt in einem Garten bey deffen Spats ziergangen, Hecken, Pflanzungen, Pflanzfehulen, Raſen⸗ Plaͤtzen, und ſo weiter geſchehen muͤſſen. Denn komme ich auf die Obſtbaͤume, ferner auf die Orangerie und Gewaͤchshaͤuſer, am Schluſ⸗ fe aber folgen die großen in den Forſten zu bes obachtenden Geſchaͤfte. | All⸗ 763 ar Allgemeine Regeln auf das ganze Jahr. — et ben allen Arbeiten eine Weberlegung. Seyd allemal gefchäftig. Gemöhnt euch an eine Eilfertigkeit. Binder euch an eine Drdnung. Lieber die Mennlichkeit. Haltet alles zu Ratbe mit einer Sparfamkeit. Schet auf das Künftige voraus, Seyd ehrgeitzig. Handelt mit der Erde gleich einem Geißigen. Sn mitleidig gegen unterdrückte, ſchwache und noth— leidende. II Seyd unverföhnlich und ohne Erbarmen und Mit leiden gegen eure Gartenfeinde, 12 Trachtet nach neuen Eroberungen. 13 Haltet ordentliche Diaria. 14° Bindet euch nicht genau an die Vorſchriften auf je Du OS 00NI aA DW — den Monat. 15 — euch an keinen Mondwandel noch an gewiſſe age. Arbeiten im Jenner. 1 Bedecket zarte Stauden. 2 + Bebindet ihre Zweige mit Strohr 3 Grabet bey gelindem Wetter vor den Spalieren. 4 Dünget Bäume. ! Erneuert alte Herfen. ) 7 8 9 Zu den Pflanzungen unterfucht oft die zarten Stauden. * Befeſtigt vom Winde gerührte Bäume. * Neinigt Bäume von Moos. 9 Mottet alte Bäume aus. 10 Bringt bey die Gruben frifhe Erde, 11 Steht Erdhaufen um. 12 Sammleg zu neuen Erdhaufen die Materialien. 13 Rehrt die verfaulte Erde von euren Holzhoͤfen ab. > 14 N 764 Calender fuͤr einen Gaͤrtner. uUnterfucht fleiſſig eure Gewaͤchshaͤuſer. Sammlet Weiden: Erde. Schlaget abgefalenen Miſt zufammen. . * Kanget an Spaliere zu fehneiden. \ Habt Katten in Vorrath. * Schneidet Weiden zum Anbinden, Veſolet. Feget Laub zuſammen. Sringet Teiche aus, wenn es frieret, Beſchneidet auf dem Eife die Ufer der Fluͤſſe und Teiche, Verſetzt große Baͤume, wenn die Erde gefroren iſt. Brechet Pfropfreiſer. Schaffet wilde Staͤmme an. Stöhret Naupen: Refter. Im Haufe machet Nummern und Zeichen. Desgleihen Stangen, Stoͤcke, und Pfaͤhle. Auch Baumwachs Machet Stroh: und Htiefmatten. \ Bereitet Kaſten und Fenfter zu Miſtbeeten. * Flechtet Körbe * Sehet den Saamen: Vorrath nad. Sortiret die Saamen. Macher Negifter ind Befchreibungen davon. Leſet aute Bücher. » Seht die Pflanzen in den Lohbeeten nad). * Sucht blühende Pflanzen hervor. Samlet in der Drangerie die reifen Früchte. Reiniget die Baume im der Drangerie, *Muͤckt ale Drangen s Blüthe und trockne Früchte ab. * Duldet in den Gewächshäufern nichts fremdes. .*.Seyd fparfam mit Begieſſen. * Stopfet alle Nißen und Fugen zu. * Defnet und verfchlieffet die ——— taͤglich. * Exrneuert kalte Lohbeete. * In den sorften fahret fort zu bauen. Ueberfchlagt, was für Holz; ihr nöthig habt. ? Sa in aufölägen die entbehrliche Saamen /Baͤu⸗ e hau * —* die zu beſaͤende Plaͤtze ab. Saͤet Eichen, Buͤchen, Birken, Ellern. * Brechet Zapfen von Nadelhoͤlzern. 54 54 ss 56 Vo nARDD- Ealender für einen Gärtner 765 Säct den Saamen daraus mit Ende des; Monats. KR ‚Ellern: Brücher, wenn es frieret. Machet Tabellen, Riſſe, Berechnungen, Ueberfchläge. 11. Arbeiten im Hornung. Holt, wenn das Wetter gehindert hat, Arbeiten nach. Viſitirt die bebundene Bäume bey weichem Wetter. Nichtet vom Winde los gemachte Bäume, * Pflanzt Obſtbaͤume, befchneidet fie aber noch nicht. * Brechet Bfropfreifer. * Befchneidet die Spaliere , bindet an. Raͤumet darauf allen, Unrath weg: erneuert die Erde. Suchet Naupennefer, Reinigt hochſtaͤmmige Bäume. Legt neue Baumſchulen an. Grabt die aͤltern um, ehe ihr pfropfet. Schneidet Quitten, Paradiesaͤpfel, Nuͤſſe und derglei⸗ chen Stämme oben der Erde ab, * Säct Obſtkerne. Unter fucht die Befriedigungen. * Setzet Nüffe, Johannis⸗ und Stickbeeren. Verfolget die Mäufe. Fahret mit rejolen fort, * Stechet die Erdhaufen um. * Bereitet Erde zu den DENKDE ENG und Saamen, - Sammlet neue Eröhaufen, Fanget an zu pfropfen. enn erft jegt Froſt kommt, fo holt aus dem Jenner 21, 22, 23 nad). 7 Schüttelt Schnee von den Bäumen. Leitet dag Schneewaffer weg. Laſſet Fein Waſſer famlen. Macht dazu Abzüge und Rejolen. Wenn drauffen nicht zu arbeiten ift, fo — die Arbeiten aus dem Jenner 27535. Maͤchet Riſſe und Projecte. Schafft Gefäffe zu den Saamen an. * Bifitirt die Gewaͤchshaͤuſer alle Wochen, Verſetzt fchon treibende Pflanzen. “ Brechet alle trockne und welke Blätter ab, x 33 ‚766 Calender für einen Gärtner: 33 * Schneidet in der Drangerie das faulende weg. 34 * Derpflanzt in Haͤuſern nichts ohne Noth. 35 * Schaffet friſche Lohſpone an, 36 —— fremde Saamen. 37 + DBrennet in den heißen Hänfern des Nachts Licht, 38 * Wafchet und trocknet ſchwitzende Bäume ab, 39 * Defnet die Luken in der Dede des Haufes. 40 * Hißet ohne Noth Fein Faltes Haus. 41 * Gebt anf den Grad der Kälte Acht. 42 * Den aufgehendem Froft unterfucht die Pflanzſchulen. 43. * Bey trocknem Winde fehtzu, ob Wurzeln entblößt ſind 44 * Köpfet Pottweiden. 45 Stecket Weiden, Ellern sc. in Bruͤchen. 45 Stecket Liguſtrum zu Hecken. 47 Flechtet Hecken ein und deiniget fie. 48 Stutzet die im vorigen Jahre gefehie Hecken. 49 Setzet Waͤlle zu Virkenhecken. SO. Zn den Horſten laſſet dag geichlagene Hol; * SI Reiniget und ebnet die zu beſaͤende Plage, - 52 DBereitet neue Heifterfampe. 53 Saͤet gefammlete Saamen in Zufchläge, 54 Sammler noch Zapfen von Nadelhoͤlzern. ss Verpflanzt aus euren Heifterfämpen, { 56 Macht die ausgegrabene Köcher wieder eben. 2 57 Hauet durch Glateis befshädigte Bäume, 58 Köpfe Hainbuͤchen. 59 Hauet Unterbuſch. 7 6° Suchet bey gutem Wetter in der Merzarbeit voraus zu kommen. III. Arbeiten im Merz. ı * 2) gelindem Wetter gebt bebundenen Stämmen | Luft. * Derdopnelt eure Borficht in ftarfem Sroft bey zarten Stau * Scht SH Bfanten Bäume nad, ob etwas gas 2 - zubeffern. Befchädigte Bäume wechfelt aus. * Bepflanzt nach gerade alle Lücken, * Pflanzt nicht bey hellem Wetter und trocknem ri 7% * » am uw | 39 40 ger Speil, 2ies SEt. Cec Calender fuͤr einen Gärtner, 767 Set fruͤh treibende Bäume zuerſt. DBerpflanzt die aus der Wurzel treibende Stauden. * Grabt die Erde um den Bäumen los. * Grabt fpäter zu pflangende Bäume in die Erde. pfropfet ha ; denn Birn, darauf Aepfel und flau Stech die — Quitten und Paradiesaͤpfel. Beſchneidet vornemlich Kirſchen und flaumen. * Yluch die neu geſetzten Stämme, * Befchneidet den Wein. Macht Ableger vom Wein. Zerfiöret die Thaumurzeln an den Weinftöcken, Sammlet abgeichnittene Neben zum Verbrennen. * Grabet Nabatten vor den Spalieren um. * Befaet fie nur im Fall der Roth. Reiniget die Bäume von Moos. Bey Nachtfröften feht zu, ob der Froft Wurzeln aufs ziehe und losmache. - Wenn der Erdboden auffpringt, fo macht die Ritzen zu. Die vom Froſt aufgejogene Nummern und Zeichen be; feftiget wieder. Ernenert die unfenntlichen Zeichen, Verpflanzt die — Ableger. Machet friſche Ableger. Fanget an abzuſaugen. * Defnet, und ſchneidet die okulirten Stämme ab. Reinigt die gepfropften Stämme. Reinigt die Banmfihulen. Setzet junge Stämme in die Baunfchule. Säet den Saamen von zärtern Bäumen. Machet für die weichlihen Saamen Mift: u. Lohbeete. Trachtet den Erdmaͤuſen nach. Beſſert die Pflanzungen nach. \ * Grabet fie um, und fänbert fie vom Unkraute. Befeftigt Zäune, Geländer und Planf en. Flechtet Weisdornhecken ein. Hauet alte Hecken aus. Pflanzet neue Hecken. Haͤufet die Mutterſtaͤmme in den Baumfönlen an, le⸗ get daran ab. Setzet Pottweiden. 44 768 Kalender für einen Gärtner, - 44 Leget an Fluͤſſen Kneien » Beete an. f 45 Bepflanzet die Ufer der Teiche und Flüffe. 45 Faſſet die Rabatten mit Kräutern oder ——— ein. 47 Erneuert die Falten Lohbette. 48 * Grabet Erdhaufen um 49 * Schlagt den Merzfchnee von Baumen. go * Reiter das Schneewaſſer ab. SI * Beftreuet die Raſenplaͤtze mit Hfenruft und Aſche. 52 * Bey außerordentlichen fpäten a: ſchuͤtzt eure Baͤume. 6 Gebt auf den Wind acht. 54 * In den Gewächshäufern begießet etwas mehr. rn Baht den fältern Häufern bey quten Tagen Luft. 56 Die treibende Stauden fucht hervor. 57 * Bringt die harten im Winterhaufe verwahrten Ban me heraus. 58 Unterfucht ichadhafte Bäume. SB ar 59 Gebt auf blühende Stauden Achtung. i 69 Reinigt die Häufer wöchentlich. : 61 In den Sorften vollendet die Arbeiten Gor. — 62 Pflanze Eich⸗ und Buchheiſter. 63 * Treibt weich Unterhol; ab. 64 Sammlet Zapfen von Nadelhöfern. 65. DBepflanzt niedrige Pläge mit weichen Buſchwerke. 66 Oder ſteckt daſelbſt Weiden und Pappeln. 67 Saͤet in Bruͤchen Saamen von Weiden und weichen Hölzern. 68 Hauet trockne Tannen : Stangen. 69 Derpflanzt aus euren frifchen Heifterfämpen. IV. Arbeiten im April, Holtalle Arbeiten nah, wenn ihr im vorigen Monat aufaehalten fend. * Verpflanzt die leßten Bäume, * Inſonderheit Nadelhoͤlzer. Sammlet Birkenwaſſer. Verpflanzt Birken. Knickt Birkenwaͤlle. J * Pflanzt im Nothfall BR was nicht beksmmen ift. Defnet bebunden geweſene Stauden. 5 5 | 9 Mehr | — N amnbu PD Calender für einen Gärtner. 769 9 Mehmet fie in Acht, wenn fpäte Fröfte kommen. 10 Sahret mit Pfropfen fort. Ir Fanget an in die Borfe zu pfropfen. 12 Reinigt die Baumfchulen. 13 Befchneidet Pfirfchen und Apricofen. 14 + * Ihr könnt die Bäume fchröpfen. _ .I5 * Dünget Feine Bäume weiter. * 16 Macht die Rabatten vor den Spalieren rein. 17 Stoßet die Ausläufer an den Wurzeln weg. 18 +* Dindet, wenn es friert, ein Strobfeil um die Bäume. 19 Sehet Pflanzfhulen und Saamenbeete nach. 20 Fahret mit Ablegen fort. . 21 GSäugetab. 22 * Schneidet die ofulirten Stämme ab. 23 Saͤet die legtern Saamen von weichlihen Höhern, 24 Saͤet americanifhe Saamen. 25 * Macht in deren Erwartung Land dazu zu rechte, 26 * Säet Blumen: Saamen. 27 Derfolget das Unfraut in allen Eden. 3 28 Bringet das ausgejätetellnfraut an ginen befondern Ort. 29 Befchneidet den Buchsbaun. 30 Desgleichen Tarus: Hecken und Pyramiden. 31 Machet die Gänge eben und walzet fie, 32 * Machet die Rafenpläge zurecht. 33 Setzet noch Pottweiden. re 34 * Hauet weiblihe Weiden und Pappeln ab. 35 Grabt Erdhaufen um. 36 * Laflet die Drangerie offen, gebt durchziehende Luft, 37 * Seßet härtere Bäume heraus. 38 * Benieffet die blühenden Bäume frärfer. 39 Begieffet die Scherbenpflanzen oft, aber mäfig.- 40 Verpflanzt Scherbenpflanzen. A * Derpflanzt die jungen Drangenbäumchen. 42 * Lockert die Erde auf den Kaften auf. - 43 * DBerpflanzt große Orangen und Ähnliche Bäume, 4 Stußer befhädigte Fränfliche Bäume. 45 * Berfolget die Blatlänfe. 46 Setzet den Roßmarin in freye Erde, 47 In heißen Gewächshäufern rangiret alleg von neuen. . 43 * Waicher fchwarze, Ran und ſtaubigte Blätter ab. ee2 49 770 Galender für einen Gärtner. a. rien zu treibende, Gewaͤchſei in ein Grabet eingelegte Feigenbaͤume los In den Forſten bringet das Windfallyol; tote. Laſſet das weiche Hol; ferner abtreiben. " Vollendet die Befaamungen. 4 *Beſſert die Befriedigungen und Bezaͤunungen. Huͤtet die Zuſchlaͤge gegen den Anfall vom De *Verſchlieſſet den Zugang zu Forſteen * Bemerket euch blühende Bäume, *Achtet, ob gefäete Eicheln keimen. Beſetzt abgelaffene Teiche. Sudt flieffende Quellen anzuwenden. Legt neue Kohlen: Mieler an. V Arbeiten im May. Bringet den Garten völlig in Ordnung. Pertilget das Unfraut. * Brauchet einen Garten: Pflug die Gänge zu dinigend Beſehet die gepflanzten Stämme, ob etwas daran zu beffern ift. * Knicket die Birkenwaͤlle. Pfropfet in die Borfe, * Neiniget Baumſchulen. * Reinigt Apfelbaͤume vum Wurm und Brande. * Brechet die Pfirſchenbaͤume aus. * Gäet den leßtern Baum: aud) Blumenfaanıen. Verpflanzt Sommeraewächle von Miſtbeeten. Jaͤtet gefäete Saamen. Beſchneidet jurige Hecken. Reiniget die geſteckten Pottweiden. Haltet die Erdhaufen rein. Raͤumet in den Pflanzungen auf. Gebt den ranfenden Standen Stangen. Degieflet das gepflanzte, falls es trocknet. * Stöhrer Raupennefter. * Inſonderheit an ven Apfelbänmen. Slllet das bey Regenguͤſſen ausgeſchwemmte aus. * Verpflegt die Raſenplaͤtze gehörig. * Beſaͤet neue Raſenplaͤtze. 24 Calender für einen Gärtner. 771 e Sehet die Spaliere nach. Brechet überflüffige Früchte ab. Brecht den neu verpflanzten Dbftbäumen dieBlumen ab. Suchet jungen ſeuchenden Bäumen zu helfen. Dreher am Wein die Wafferreben ab. + hr Fönnt jetzt Weinſtoͤcke befchneiden. + Köfet den Verband an den gepfropften Stämmen, * Sammlet den Abrall von Mift zu den Erdhaufen. * Streuet Sagefpäne in die Gänge. Setzet die Drangerie hinaus. — — die Erde auf, gebt die halbe Verpflau— ung. * Rangirt die Bäume, und gebt jeden den ihm ges -bührenden Platz ; + * Kehrt die semliche Seite gegen Mittag. Verpflanzt die übrigen. Macher Ableger. Erhaltet die Kronen der Bäume regelmäßig. * Verjaget die Baumlaͤuſe. Fuͤllet die Sommer Treibkaſten. In den heiffen Häufern reinigt die one von Schmutz und Mehltau. Steckt Eaffebohnen. £ Seht die ins Lohbeet gefegte Saamen nach, verſetzt fie. * Die zu heiß fichende bringt in ein Fälter Haus. * Defnet die heiffen Häufer in den Mittagsftunden. * —— nichts in die Lohſpaͤne weil ſie noch zu heiß in Verpflanzt die, denen die Gefäße zu-enge find. *Sucht die im Winter zurück gefesten Pflanzen hervor. Derpflanzt fie; ſetzt das in freie Luft gehörende hinaus. Stecket von faftigen Pflanzen. in > — bewahrt eure Anfluͤge und Beſaa⸗ Mage Tabelten und Befchreibungen von denen Der beſſerungen. Verftärket die Befriedigungen, Bedeckt die Feimenden Tannen. Sammlet Wafenholz und Reißig. Reißt die Borfe von den gehaunen Eichen. Sammlet Saamen — und Pappeln. cc3 e 772 Calender für einen Gärtner. 5 & VON AAMPRIND + * Stöhret die Schneden. * Sucht Raupen und Mayfäfer ab. Herfertiget die Forftregifter. e VI. Arbeiten im Junius. Reinigt Gaͤnge, Saamenbeete und Pflaniſchulen. Begieſſet, wenn es trocknet, das gnpflanzte. * Haltet die Baumfchulen rein und in Ordnung. Begehet woͤchentlich alle Spaliere. Nehmet Ausläufer von den Wurzeln weg: * Sudt Raupennefter. * Sanget junge Sperlinge. * Bearbeitet jetzt Erdhaufen. Bereitet Pläge zu Fünftigen Baumfchulen. Dringet jegt feinen Mift an die Bäume. Bifitirt die Ableger und abgefäugte Stämme. Sorget, daß Spalttöpfe nicht austrocknen. Reinigt eure Saamenbeete, zieht das überflüffige and Berpflanzt Sommergewächfe. Sammlet den Saamen von Ulmen. Macht grüne Wallnüffe ein. * Schlagtin trocken liegenden Teichen Erde zufommen. ü * Tretet die gefegten Pottweiden feſt. * Begießt das gepflanzte mit Flußwaſſer. * Stöhrt Ameifenhaufen. Verpflegt die Nafenpläge. * Stechet Nufd) und — ab. —3 Schilf und Gras in Teichen maͤhen und aus⸗ reiſſen. * Beſchicket alles fo weit ihr koͤnnt vor Johannis. * Mach Johannis befchneidet die Hecken. * Sammlet das abgefchnittene zu den Erdhaufen. * Bringet die Spaliere in Ordnung. * Neifet weg, was den Bäumen Schaden thut. * Bringt auch dies abgefchnittene in Gruben zu den Erdhaufen. * Nehmet dem Weinſtock das uͤberfluͤſſige weg. + Schneidet jetzt alte Holzreben. Macht Ableger von frischen Schhffen. Fahret fort abzuſaugen. . 94% | zul Pe ne Te en a Ealender für einen Gärtner. 773 Setzet Stedreifer und ſteckt Blätter. Schnatelt hochſtaͤnmige Bäume auf. Setet Kaſten mit Nadelhoͤlzern in Schatten. * Berpflanzt Tannen. * In der Drangerie curirt Franfe Bäume, * Schneivet fperhaft wachſende Ziveige. * Gebt alten Bäumen einen Guß. * Okulirt mit einem wachenden Aug 6 *Rehmt ſchwaͤchlichen Stämmen Bluͤthe. * Yflückt auch. uͤberfluͤſſige Bluͤthe ab. * Derpflanzt und zertheilt die Scherbengewaͤchſe. Pflanzen, welche die Erde nicht austrocknen, fett i in Fleine Gefäße. Verſetzet die auf Lohbeeten treibende Saamen. * Haltet ale Woche in den oe Reviſion. Erneuret kalt werdende Lohbeete. In den Sorften bemerket, wie die Befaamungen ans fchlagen. Bereitet neue im Herbft zu befäende Plaͤtze. a in Altern. Heifterfämpen auf, wenn es bie oth erfordert. Raͤumet die fperhaften Stämme ganz weg. Maͤhet das Fahrenkraut aus. Zieht Graben und Wälle gegen —— 1 * Schnatelt Feine Waldbaͤume auf. * Caft in Zufchlägen Fein Gras ſchneiden. * Erlaubt nicht die Borken abzufchälen. Begmerkt euch die Fünftig zu bepflanzenden Bloͤßen. Bemerkt abgaͤngige haubare Baͤume. Macht euren Plan auf die kuͤnftigen Haue. Macht einen Ueberſchlag wegen der Maſt. Saͤet Ulmen⸗Saamen. Hauet in Tannenhoͤlzern die unterdruͤckten polſooren Fichten und Tannen. 64 Hauet Unterbufch zu Schlachten i in vollem Laube, — den Abfall von gehauenen Ellern in den Laſſet Stufen roden. Cec 4 | vi. 774 Calender für einen Gärtner. ' u —* "00 SON AARW N ' * Seht alte Saamenbeete nach. Vil Arbeiten im Julius. Haltet eure Gänge und Saamenbeete rein. * Bey der Duͤrre erwartet dazu einen Regen. Begieſſet was welk wird. Reiniget die Baumſchulen nach einem Regen. Schneidet bey einer Duͤrre das Unkraut erſt ab. Netzet die zarten gepfropften Reiſer. Begehet woͤchentlich die Spaliere * Sunset todtes Vieh, oder gieſſet Blut an alte Obſt⸗ aͤume. + Ihr koͤnnt um junge Obſtbaͤume Kiefelfteine legen. - Stußet jest Feine Obfibäume. Su täglich eure Ableger vornemlich in Spaltöpfen An * amungen bindet das uͤberhangende auf. Beſchneidet die zu ſtark treibende Stauden. Sorfchet nach fremden blühenden Pflanzen, Lockert die Erde mit einer Drenforfe auf. ammlet Kerne von reifen Früchten. * Pfluͤcket Beeren vom Berghollunder. * Dfulirt mit Ende des Monate. Dringet Erde aus trocknen Zeichen. Erhalter grüne Nafenpläge frifch. Beſchneidet die Hecken ferner. * Dollendet die Spaliere. Sehet die Weinftöce nach. Schont dabey die Blätter, Betrachtet die ausgefäete Saamen. Beſpruͤtzt die geftechten Steckreiſer: ſteckt nad). Macht Decken über die Steckreifer im Felde. * Sucht Negenwürmer ab: * Verfolgt die Maulwuͤrfe. Pflegt die neu keimende Staunden recht. Bedeckt jung geloffene zarte Tannen. Unterfucht was in Scherben geloffen ift.- Degieffet alle Abend die Scherben ; Pflanzen. * Ks euch, daß Bäume in Gefäßen nicht ganz aufs tro | * Bemerkt — die nicht zehrende Bäume zur Unters fuchung. r 37 ON ae ns 7. Calender für einen Gärtner. . 775 * Pruͤfet daher, welche gar nicht begoffen feyn wollen, * Kneifet die jungen Loden der Orangen ab. Rockert die Erde auf den Kaften auf. * Gebt alten Bäunten den zwehten Guß. *Okulirt Orangen. Spaͤte Bluͤthe treibende Baͤume laßt nicht zum Bluͤhen kommen. Fanget an die kleinſten Fruͤchte abzubrechen. In den heißen Haͤuſern nehmt die erſten Ableger ab. Verſetzt Pflanzen, denen die Gefäße zu klein werden. Unterſucht das Befinden derer eine Krankheit anzeigen⸗ den Pflanzen. * Dertreibt den Mehlthau mit Schnupfloback, Erforſchet den Grad der Waͤrme der Lohbeele Oefnet die heißen Haͤuſer bey Tage. * Macht noch) Ableger. *Bedecket die Fenfter bey brennender Hiße.- * Sammlet den Schutt von abyeriffenen ‚Gebäuden. * Derfolgt das Unfraut auch in der Nachbarichaft, * In den Sorften begehet die Befaamungen. Bereitet Fünftig zu beſaͤende Plaͤtze. Laſſet Stufen roden. Schet euch Pläge anf das folgende Jahr aus. Unterfucht die Befriedigungen. Seht nach den Birfenfaamen. * Rottet den Draam aus. ' Harzet die zu hauende Nadelhoͤlzer! Säet Ulmen: Saamen. Betrachtet die Hofnung zur Maft. Ueberlegt, tie die nächften Haue einzurichten. VIII. Arbeiten im Auguſt. * Reinigt eure Gaͤnge jetzo vorzuͤglich. *Vuͤhrt fie nicht bey bevorſtehenden Gewittern. * Wiederholt das reinigen der Saamenbeete. * rar das Unfrant ab, wenn ihr nicht jäten nat. . *Begieſſet die einntal begoffene Saamenbeete. "* Grabet Baumſchulen vor dem Dfuliven um. en mit dem Okuliren fort. ec — or * 776 . Ealender für einen Gärtner, * Begehet wöchentlich die Spaliere, Stußet feine Reifer, brechet fie weg. * Schneidet trocden werdende Zweige tveg. Heftet die Weinreben an, bringet Früchte hervor, * Bieget die Zweige der Spaliere nieder und zur Dam * Bemerkt die Bäume mit reifenden Früchten. Stüßet die überladene Bäume. Hebet von reifen Früchten die euch nöthigen Kerne auf, Samlet unreife Früchte yum Branteweinbrennen. Bemerkt die unfruchtbar bleibende Bäume. , Sucht Weſpenneſter, um fie’ zu ftöhren. Haltet die Ableger bey der Dürre feucht. * * ren Regen bringt zarte Gewaͤchſe zu auer Bey ftarfen Negengüffen füllt ausgeſpuͤlte Erde nach, Leget Toͤpfe um, wenn die Erde zu naß ift. Viſitirt die im Frühjahr gepfropfte Stämme, * Brechet daran die unrechten Schäffe weg. Die trocfnenden fchneidet weg. Loͤſet die verneßne Stämme. * Eder die im vorigen Monat ofulirte, * Befchneidet die abgeblüheten Roſen. * Betrachtet die nen blühenden Stauden. * Sammlet Saamen von Sommergemwächfen.. Binder hoch auffchieffende Blumen an Stangen. + Stecket Stachel: und Fohannisbeeren ꝛc. * Arbeitet die Erdhaufen bey warmen Wetter um. * Entfernet das darauf wachfende Uufraut. - Sammlet Hol; zum Einheigen auf den Winter. Unterfucht die Schadhaftigfeiten der Gewächshäufer. * Laffet inebefondere die Tächer befteigen. Sehel nach, ob Thüren und Laden in guten Stand find. Schaffet neue Lohſpaͤne an. An den Wildniffen befchneidet zu fehr n geener⸗ Sträuche. Binder die fladdernde zufammen. Sammlet die reif werdende Baumfaamen und Kerne, Bringet Erde aus den Teichen. Wartet die grünen Raſenplaͤtzfte. Stechet die —8 von Huf und Hanhechel noch⸗ mals ab 46 aAANPOnNe Ealender für einen Gärtner, 777 a Steckreiſern auf Miſtbeeten nach gerade mehr uff. 2 * Habt Acht auf die nachtreibende Saamen. Wartet die Pflanzfchulen nach der Borfchrift. Gewoͤhnt die Stecreifer in freier Erde an die Luft. * Seht zu, daß der Maulwurf feinen Schaden thue, Verpflegt die jung geloffene Tannen, - Begieffet die Orangerie fleißig. Belchneidet die fladdernde Zweige. Rockert die Erde in den Gefäßen auf. * Gebet Feinen fetten Guß weiter. Dfulirt ferner. _ * Pfluͤckt nachrreibende Blumen ab. * Auch überflüffige Früchte. * * In den heißen Häufern verpflanzt jeßt. * Stöhret das Ungeziefer. Tragt zarte an. dig Luft gefegte Pflanzen wieder in das Haus. Erfriſcht kalte Lohbeete. * Bey abnehmenden Tagen oͤfnet die Hoͤuſer ſparſamer. Bedecket die Fenſter der Haͤuſer nicht mehr gegen die Sonne. * Unterinet: ob Ableger zum Abnehmen bewurzelt ind. In den Sorften begehet wöchentiich die Zufhläge. ; Setzet die Bereifung derer zu befäenden Pläge fort. Gebt Acht auf die Saamen tragende Bäume und fammlet. Vollendet die Diane auf das folgende Jahr. Zieht in Brüchen Graben zum Ekernfäen, Hauet trockne Tannen : Stangen. . Sekt den Vogelheerd in den Stand. IX. Arbeiten im September. x Reinigt abermals die Gänge. * Veberfahrt fie mit Sagejpänen, * Erhöhet tiefe Stellen. - Berfäumet eure Saamenbeete nicht. Okulirt noch, : *XLoͤſet die vorhin ofulirte Stämme, 2 | 7 ı 778 Calender für einen Gärtner. * Begeht die Spaliere zum Testen male. 2 * die Blätter vor den Fruͤchten nad) FR MR * Hefchneidet die Weinſtocke nicht mehr. * Samlet das reife Obſt. * Setzt die Obfivarren in Stand. = Samlet Nüffe: Samlet Hanebutten und wilde Roſen zum trocknen und einmachen. Hebt die benöthigten Kerne anf. X DBemerfet die fehlenden Obſiarten. * Desgleichen die beſte zu vermehrende Arten. * Zeichnet die todfe auszurodende Baͤume. * Hanet trockne Telgen aus. Brecht den gervachfenen Miftel weg, + * Sanget an, Spaliere zu bejchneiden. * a Fliegen und Weſpen bon den Spalien zu fangen. Gorfchet, den Erdmäufen nach. Die Ableger in Spalttöpfen begießet mäßiger. Seßet die Steders von zärtern Pflangen in Töpfe. Füllet die noch nicht geloffene Saamen in Töpfe. - Zerftöhret dreyjaͤhrige Saamenbeete. Die zwenjährige ‚erhaltet in Ordnung. Verfolget eine grüne Raupe, Loͤſet ofulirte Stämme. Samlet denreifen Saamen von Baͤumen unbSträndhen Gebt auf die fpät blühende Acht. ' Samlet Saamen von Sommergemwächen. Heftet hochwachſende Stauden An. Stechet Erdhaufen um. Traget trocken Holz zum Einheigen safanninen; a die Fenſter der Gewaͤchshaͤuſer ausbeſſern. eeret die Winterhaͤuſer und reiniget ſie. Koͤpfet Eſchenbaͤume. ve * Beſchneidet und fchnatelt Tannen, * Desgleichen Ulmen und Finden. Auch Buchsbaum und Taxus. Beſchneidet junge Hecken zum zweyten male. - Seht die Pflanzungen zum legten male nach. * Bemerket euch alle darin zu aͤndernde Fehler. Ealender für. einen Gärtner, 779 * Gebt auf alle reif werdende Saamen Acht. * Schneidet abgeblühete Stauden ab. Kümmerliche eben gefeimte Pflanzen ſetzt in Töpfe, Hebt die zaͤrtlichſten Steckreiſer ans der Erde. * Bereitet die Orangerie zum Winterquartiere. *FJaͤtet alle Kaſten und Scherben vor dem Eintragen. * Schneidet trockne Zweige, Blätter und Blumen ab. * Mehmet den Drangen die nachgetriebene Früchte und Blumen. i * Bemerfer euch kraͤnkliche Stämme. * Seht zärtere Pflanzen in Schutz. * Zu Michaelis bringt die Drangerie in? Haus. . * Richter euch dabey etwas nach der Witterung. * Stellt eure Bäume nach der Drdnung. * Laffet die härteften noch draußen. * —— die ihr kuͤnftig in freie Erde pflanzen wollet. * Machet ein neues Lohbeete. — Erde geſtandene zarte Pflanzen wieder in aſten Laſſet die Fenſter und Thuͤren der — noch offen. * Beſaͤet anzulegende Raſen⸗Plaͤtz In den Forſten beſchet die ſchläge und Befrie⸗ digungen. Macht die mit Eicheln zu beſaͤende Plaͤtze zurechte. * Hebt Saamen von weichen Hoͤlzern dazu auf. Betreiber die Maft. Bearbeitet die über zwey Jahr zu befäende Plaͤtze. Beſſert die Wege zu Abfahrung des Holzes, Sanget ‚dan das im Herbfte zu hauende Holz; auszu—⸗ * Hauer Piähle und Stangen, zum Anbinden verpflanz⸗ ter Bäume. 72 * Haltet Forffchreibtage, Beſchreibt, wie eure Bejaamungen und Pflanzungen bisher gewachfen find. X. Arbeiten im October. Reinigt den Garten. Raͤumet alles Unkraut weg. “) 780 Calender für einen Gärtner, 3 Bringet jedes Stuͤck an feinen Drt. 4 * Samlet Stangen und Stöde, 5 Auch Gerüfte und Bretter. 6 Bringt die Stüßen von engen toeg. 7 Raͤumet die Miftbeete ab. 3 Bedecket die Saamen: Veete mit alter Loherde. 9 Sehr die okulirten Stämme na 10 Made Eider auch Birn- * Zwetſchenmuß. 11 * Brecht das ſpaͤteſte Obſt ab 12 + * Laſſet es erfi an einen trocknen Ort abtrocknen. 13 Packet Apfel in Tonnen. 34 Hebt Wallntffe in Schalen auf. ı5 Plüdet Duitten. 16 Samlet — — und kochet Saft. 17 Nehmet Miſpeln ab ıc. 18 Erndtet die Kaſtanien ein, hebt zum ſaͤen auf. | 19 Schneidet Weintrauben ab zum Verwahren. F 20 + * Loͤſet die Spalierbaͤume. 21 + * Beſchneidet Apfel: und Birnbaͤume. 22 + Defchneidet den Wein. 23 Behacket und dünget den Wein, 24 + * Sanget an Dbfibäume zu verpflanzen. 25 + * Desgleichen andre Plantagen: Bäume: ' 26 * Rodet trockne Bäumeaus. ° 27 * Sanlet das abfallende Laub. ° - 28 * Grabet die im Srühfahr zu befäende —* 29 Legt Buchsbaum. 30 Schet Erdbeeren. 31 Verſetzet perennivende Pflanzen. 32 * Rehmet Ausläufer aus ver Wurzel meg. 33 + * Stecket Ahorn, Ellern, —— Platanus. 34 + Auch Johannis: und Stachelbeeren. 35 +* Sest Ausläufer von Rofen te. in die Plamfule. 36 Macher Ableger von Linden, Ulmen ꝛc. 37 Derpflanzet die jährigen Ableger dahin. 38 * Neiniget die Pflanzichulen. 39 Befchneidet Nadelhölger. ’ 49 Laſſet die ausgubringende Teiche ab. 41 * Samlet Schilf und Gras zu Erbhaufen. 42 * Arbeitet an den Erdhaufen. 43. Ueberfahrt die Gänge mit frifchen Grande, Calender für einen Gärtner. 781 44 Samlet die ferner reifende Saamen. 45 Entfernt die reifende Sommergewächfe. 456 * Schneider abgeblühete Stauden ab. 47 * Ju der Drangerie feht nach, ob alles in Ordnung. 48 * Fuͤllet die übrig naffe Erde aus den Gefäßen. 49 * Unterfuchet, ob Wurzeln anfaulen. 40* vLockert die Erde in den Gefäßen auf. 51 * Pflückt alle nachtreibende Blumen ab. 52 * Unterfucht die jegt erfi treibende Bäume, 53 * Rebret wöchentlich die Gewaͤchshaͤuſer. 4 * en drauffen ftehende Bäume bringet etwas in uß. Ss * Bringt diefe, wenn es ſchneyet, auch ing Haus. 56 * a su gerade Fenfter und Thüren des 3 7 * Stark jehrenden Bäumen laffet feinen Mangel an Waſſer leiden. 58 Begießet nicht mit frifchen Waſſer. 2 Pflücker von den Seigenbäumen die Früchte, Leget die Feinenbänme in die Erde. R . Macht noch frifche Lohbeete. 62 Bringt aus den Sommer; Treibefaften ins Winterhang! 63 * Nangiret darin alles recht. 64 * Befrieget die ſich jeßt zeigende Blatlaͤuſe. 65 * Kümmerliche Pflanzen fegt zum Verſuch in ein an⸗ der Haus. 66 Fanget an die Canaͤle zu heißen. 67 Macher erſt gelinde-Feuer, . 68 Samlet das dazu nötbige Holz. 69 Gebt aledenn Acht, welche Pflanzen mehr Waffer ha⸗ ben wollen, * N lückt gelb werdende Blätter ab. I * "in den Sorften fanget an zu fäen. 72 Verwahrt die aufzuhebende Saamen. 73 *Fanget an Hol; ſchlagen zu laſſen. 74 *Schicket euch auf Brennholz. 75 Laffet die Zwiſchenwege und Routen aufräumen, 76 * Schneider, in Zufchlägen das dicke Gras ab. 77 * Zieht in moraftigen Tiefen Graben 78 — Gruben zu denen Pflanzungen auf das Fruͤhjahr. ia 79 VOO-TAARUD 782 Calender für einen Gärtner, 79 30 Fanget an zu pflanzen. Vetreibet eure Maſt. XI: Arbeiten im —— Schaffet das nachgewachſene Unkraut weg. Feget das abgefallene Laub zuſammen. Sucht zuſammen, was im — herum liegt. Raͤumet die legten Miſtbeete ab. Schneidet von den perennirenden pflanzen das Kraut ab. * Sn feuchten Gängen bringet die Erde a Haufen. Ueberfahret die Gänge mit Sagefpänen. Bertheilt alte Luherde, wo fie nöthig ift. Nehmet die fpätefte Winterbirne ab. * Seht das Obſt im Keller nad). .* Befchneidet die Spaliere nicht weiter. | * —2 das trockene Laub an den Spitzen der Rei⸗ fer * » Exstöhfiktume ohnbefchnitten, bindet fie an Pfaͤhle. hr Fönnet Fleine Stauden verfigen. — Johannis und Stachelbeeren. * Bebinder junge Bäume gegen Hafen mit Stroh. Bedecket zarte Stauden, wenn es frieret. Lockert die a. an den Wurzeln der zaͤrteſten Stau⸗ den au Bringet das ausgehauene trockne Holz weg. Fahrt Erde an zum Pflanzen im Srübjahr. Bearbeitet weiter die zu befüende Plaͤtze. Bereitet neue Baumfchulen und Saamenbeefe. * Derwahrt nunmehro die Feigenbäume, Brinat jeht die legtern harten Stauden ins Haus. Schaffet Latten an zu den Spaliern. Laſſet Rohr und Ruſch zu Matten fchneiden. Bedeckt zarte Stauden an der Wurzel mit Mift. Ihr fönnet noch Tannen befchneiden. . Sn den abgelaffenen Zeichen raͤumet die Graben auf. Anfgefchlagene durchgebrannte Erde fahrt heraus. Nehmet Erde aus Erdfängen zu den Erdhaufen. Sucher auf dem Hofe Beyträge zu den Erdhaufen. Macher daraus mit untermifchten Miſt neue Haufen, Stechet verabſaͤumte alte Haufen um. —* Calender für einen Gärtner, 783 35. * Neiffet die legtern Sommergewaͤchſe aus. 36 Samlet die noch fehlende Saamen davon. 37 in der Hrangerie feht zu, ob alles recht geftellet ift. -38 — die weichliche, beym Froſt zurück zu ſetzende, anzen. 39 * Der licher, 1 wenn es frieret, auch die Orangenhaͤuſer. 40 * Stopft alle Fugen genau zu. 41 ‚Seht, ob die Fenſter dichte find. 42 Schicket euch auf Laken und Dedfen vor den Senfiern, 43 * Laſſet die Lucken in der Decke noch offen. 44 Laſſet fleißig das abfallende Laub ausfehren. 45 Unterfucht wöchentlich jedes Stüd. 45 Trocknet die ſchwitzende Stämme ab. 47 * Neibet den grünen Schorfmoos ab. 48 * Werdet fparfam mit begießen. 49 Habt dazu lau Waffer in Borrath. So * Erfrifchet die legten — 51 Seht auch die Treibhaͤuſer nach 52 Baͤume, welche Blätter abwerfen, ſetzt in ein kaͤlteres Haus. 53 * Fanget an, Obſtbaͤume in Treibkaſten zu treiben. 54 * Bertilget die fi) zeigende Baumläufe. - SS * Bemerket die damit behaftete Pflanzen. 56 * Unterfucht, ob Pflanzen an der Wurzel faulen, 57 Hitzet noch ſparſam. 58 Sorget. daß es nicht an trocknem Holze fehle. 59 * Stedet Coffee Bohnen. 60 * Gebtacht, welchen Stauden die Gefaͤße zu klein werden. 61 * Syn welche die Gefäße nicht einnehmen, fegt in einere. 62 * Habt trockne warme Erde in Vorrath. 63 Schneidet alles abſterbende ab. 64 * Bedecket die Fenſter mit Laden. 65 Zn den Sorften fahret fort. Holz zu hauen. 66 Ueberfchlaget das benöthigte Hol;. 67 — die geſamlete Holzſaamen nach. Bedecket die Tannenkaͤmpe mit Zweigen und Nadeln. 69 Und die Heifterfämpe mit trocknen Zweigen. 70 Set feinen —5 aus; pflanzet nicht. 71. Beichüget die Befaamungen vor Ueberſchwemmungen. F Ueberlegt, wie nl ii Plaͤtze an a find. - Frer Theil. ze St. 73 % 784 Calender für einen Gärtner, , 73 — Machet Ueberſchlaͤge auf das folgende Jahr. * Samlet Laub. "X. Arbeiten im December, + Derabfänmet auch jest das Unkraut nicht. Laſſet Gänge ausforfen. * Samlet abgefallenes Laub. Hohlt Buͤchen Laub in eure Wildniſſe. Laſſet nichts von Holzwerk in Garten zuruͤck. Geht nicht ohnbeladen nach Haufe. Duldet nichts fremdes auf den Rafenpläen. - Samlet Ruſt zu deren Beftreuung. Auch ansgelauate Aſche und Torfafche. * Raͤumet den Reſt der Miftbeste ab. 2 Mejolet bey trocknem Wetter, Pegt in naffen Gängen Abzüge an. Laſſet bey Froſt das nöchige auf dem Schnee in den Garten fahren. Ueberlegt vorher, was ihr brauchen werdet. \ Haltet Materialien zu neuen Erdhaufen bereit. Macher neue Erdhaufen. Bertitet die Erde zu den nächiten Mifibeeten. Unterfucht Planken und Zäune. Laſſet die Epaliere in Ruhe. Schaffet euch die Inſtrumente zum Beſchneiden an, Hoͤrt auf zu verpflanzen. Seht die bisher gepflantzte Bäume nad). Haltet die Hafen von den Pflanzfchulen ab. Nehmet den Miftel von den Obftbäumen ab. * Suttert die Sangvögel in den Wildniffen. Arbeitet an denen nächftens zu bepflanzenden Pläßen. * Grabet große zu verfegende Bäume los. Ueberfchlaget, wie viel Hol; ihr ferner gebrauchet. Verfertigt die nöthigen Geräthe auf das Fünftige Jahr, - Stricket Netze. Schaffet Koͤrbe und Kaſten an zum verſchicken. * Machet Matten und Schutzwaͤnde. * Derfertigt Saamen:Regifter, zeichnet dag euch fehlende an. Bringet dig Diaria in Ordnung. } 36 R Ealender für einen Gärtner 785 Machet Regifter von denen gepflanzten Bäumen, Ziehet aus, was euch ansgangen if. Sehet zu, ob alle weichliche Stauden bedeckt find. * Bringet bey Froft Erde aus den Teichen. * Haltet die Orangerie verfchloffen. Bedecket nun des Nachts die Fenſter. * Set bey angehendem Froſt Waffer in die Häufer. * Haltet bey ftärkern Srofte Nachtwachen. * Wenn zum erfien male geheiget wird, fo öfnet ja die Luken in der Decke. Setzet vor den Fenſtern ſtehende bey ſtarkem Froſte * Duldet feine Defnung in den Senftern, Reiniget woͤchentlich die Haͤuſer. * Wenn die Fenſter ſchwitzen, ſo oͤfnet die Luken. * on. die ſchwitzende Senftet mit einem Schwams Ber n reif werdende Fruchte Stecket die Kerne daraus. Haltet mit Begießen ein. Die dumpfiicht ſtehende Baͤume ziehet hervor. Trocknet die ſchwitzende Staͤmme ab. Schaffet auswachſende Schwaͤmme weg. Auch alle auf den Gefäßen wachſende Kräuter. Brechet faulende fhimmelnde Blumen ab. Schuͤttelt die trocknenden Blätter ad. . Sorget für marme Lohbeete. Heitzet heiſſe Haͤuſer beftändig. Gebt zur Zeit nicht zu viel Feuer. ka faftige Pflanzen gar nicht. Dyd.2 63 786 Calender für einen Bärtner. 63 6 65 * 68 69 70 71 72 73 74 7 d 76 77 78 79 80 81 82 An faulenden Pflanzen ſchneidet das Faule weg. Duldet uͤberall keine Blatlaͤuſe. Rucket eben bluͤhende Stauden hervor. Den in Toͤpfen keimenden Saamen haltet nicht warm. Schuͤttet die Erde von erſtorbenen Pflanzen weg. — Ai jeder Pflanze gebührenden Grad der “ — * trocknet erft. An den Sorften hauet Holz, führet es weg. Machet euch dazu den fallenden Schnee zu nuß. Koͤpfet Birken zu Befenreifer. Seht die Holzſaamen nad). Machet einen Ueberſchlag, ob cur — hinreichet. Beſuchet die Heiſterkaͤmpe und Zupflanzungen. * Erftrecfet eure Borforge auf Die gefäete Eichen. Bedecket die jungen Pflanzen von Eichen und Tannen. Machet Projecte-anf die künftige Verbefferungen. Samlet Moos. Laſſet Latten: und Feitern-Hol; in Zufchlägen hauen. Nutzet die bleibende Nachmaſt. Freuet euch auf das nächfte Jahr. Sed fugit interea, fugit irrepabile tempus. - Virgil. 4 a „Die | Eu SDEDLIe Der Fruchtbarkeit. Ddd 3 S * * Nil eſt quod non arte curaue, ſi non poteſt vinci, mitigetur. | N 2. Bm. Vorbericht. Dan der Abficht diefer Abhandlung habe ich in dem Vorberichte oben S. zo1 gehandelt. Sch erwarte nunmehro mit Ungeduld ein ge; doppeltes Urtheil: Eines Theils wuͤnſche zu hör | ‚ren, ob fehlechte ungelehrte Kandwirthe und Haus⸗ hälter meinen Vortrag fo verftehen werden, daß fie ſich dadurch deutlichere Begriffe von der Sruchtbarkeit machen Fonnen, und ob fie meine Saͤtze mit der Erfahrung übereinftimmend fin- den, und anerkennen, daß davon in der Land- wirthſchaft nuͤtzliccher Gebrauch gemacht werden koͤnne? Dies iſt der vornehmſte Endzweck, den ich zu erreichen hoffe: Naͤchſtdem aber verlanget Ddd 4 mich, 799 > Vorbericht. mich, auch zu erfahren, was gelehrte Natur: Eündiger zu meiner, hoffentlich neuen, Theorie ſagen, und ob fie der Mühe werth finden wers den, daß ich die zum Theile nur als Hypothe⸗ fen bier angenommene Saͤtze weiter ausführe, und aus der Erfahrung beftätige, auch mit hin länglichen Demonftrationen erweiſe. Als wozu ich mich fhon S. 502 bereit erklärt habe — — “s Erfie har 791 ee ee 2· . 4 Erſte Abtheilnng. Don den natürlichen Kräften überhaupt. 1 ie nennen die Fruchtbarkeit der Erde, wenn wir die natürlichen Kräfte anwenden, um gewiffe Pflanzen vorzüglich gut wachfen zu - mahen, Ich fee alfo bey der Sruchtbarfeit 1) gewiſſe na- tuͤrliche Kräfte voraus; ($. 6.) 2) daß wir folche niche willführlich wirfen laffen, fondern ihnen zu Hülfe fommen. 3) Daß wir ihnen Feine Gewalt anchun, fondern nur die natürlichen Kräfte zu uns ferm Beften anwenden, So Eann ;. E. ein Feld noch nicht fruchtbar genennet werden, wenn e8 zwar “von fich felbft Kräuter hervorbringt, durch unfre Hüls fe aber noch mehrere und beffere Pflanzen nähren und halten fönnte. Wir nennen ein Miſtbeete oder Gewächshaus deswegen noch nicht fruchtbar, wenn ir auch mit Huͤlfe des Miſtes oder der Lohſpoͤne die | wolſchmeckenſten Früchte darauf ziehen; denn hier werden die natuͤrlichen Kräfte gegwungen. | Hingegen nennen wir einen Acer fruchtbar, wenn nach der erforderlichen Beſtellung das ausgefäere Korn viele Halme mir großen Aehren und diefe mit vielen mehlreichen Körnern angefület treibt; oder wenn der gepflanzte Kohl große dichte Köpfe; der geſteckte Toback große fleifchigre fette Blätter ; die ges färte Rüben wohlſchmeckende milde Wurzeln treiben, Ddd 5 gr 2, 792 I. Abtheilung. } A $. 2. Unter der Natur eines Dinges verfiche ich „die Bewegungen, welche es anzunehmen und „hervorzubringen fähig ift. „ Mir Fönnen feinen Begriff von einer Sache erlans gen, ohne daß nicht eine Empfisdung in unfern Sins nen vorgegangen ift; eine jede Empfindung und Des grif feget eine Bewegung voraus. Diefe Bewes gung erfennen wir entweder als eine folhe, welche der gegenwärtigen Sache von einer andern mitgerheile worden, fo nennen wir es eine Wirkung; oder wir fehen, wie eine Bewegung eine neue wirfer, fo ift jene eine Araft. 3. E Wenn ich eine Kugel auf einem Billard fortftoße, fo ift die Bewegung, T. v1.daß fie von a nach c fortlaufet, eine Wirfung meie er nes Stoßes; wenn die Kugel a aber unterwegeng eine. andre Kugel b antrift, welche fie mit forcbewes get, fo ift dies in Betracht von a, eine Kraft; die neue Bewegung in b abereine anderweitige Wirkung. G 3 Die nemliche Kraft. bringer in dem einen Din« ge andre Bewegungen hervor als in andern. 3. €. Ein durch die Kraft des Feuers bewegtes Del giebt eine Zlamme, Das Waller kann auch’ durch das Feuer in Bewegung geſetzt werden, es for chet aber. nur, löfet fich in einen Dunft auf, und kann zu feiner Flamme gebracht werden. Daher fümmt es denn, daß die Natur der Dinge fo mans nigfaltig ift, und daß man oft von ähnlichen Dingen ganz unterfchiedene Kräfte und Wirfungen wahr» nimmt. 3. E. Das vom Feuer gefchmolgene Bley oder Bon den natürlichen Kräften überhaupt. 793 oder Zinn hat viel Achnliches vom Queckfilber; beyde find ſehr weit unterfchieden, G 4 Die nemliche oder ähnliche Dinge erwecken als lemal ähnlihe Empfindungen und Begriffe in uns; wenn ich nun den Begriff von einer Neuig⸗ keit zu haben glaube, fo muß in ung die Empfins dung davon entweder durch neue Theile, oder durch eine neue Art von Bewegung gewirket wer⸗ den; beydes müffen wir in eine Figur bringen koͤnnen. Da ich in der Phyſik ſo oft von den Meinungen ‚anderer abweiche, fo muß, um mich deutlich zu mas hen, hier Eürzlich anführen, was für eine Metho—⸗ de ich habe, um Erfahrungen und Verſuche zu pruͤ⸗ ' fen, und mid von der Nichtigkeit meiner Saͤtze zu überzeugen? Ich fege voraus, daß diejenigen, wels che ic) vor mir habe, erfennen, daß fie da find ;- daß außer ihnen viele Theile nach gewiſſen Gefegen in eis ner beftändigen Bewegung und Abwechſelung find; daß diefe zufammen ein ganzes ausmachen; daß wir von denen vorhergehenden Veränderungen Empfins dungen haben, alsdenn aber unfre Begriffe unter ge wiſſe Zeichen faflen und uns dadurch auch andern bes greiflich machen Fönnen. + Wenn ich nunmehro den Begriff von einer Neuig⸗ keit zu haben glaube, fo ſetzt felcher eine neue Enıpfins dung voraus; eine neue Empfindung erfordert eine ‚neue Art von Bewegung; denn fonft müßte dadurd) eine fchon vorhin gehabte Empfindung erwedet ſeyn. Eine neue Bewegung erfordert eine neue Art von Thellen, oder von Zufammenfegung, oder aber eine andre 794 © I. Abtheilung. — . andre Art von Direction in Anſehung des Ganzen, Es fey welches es wolle, fo muß ich es in eine Fig bringen Fönnen, und es ift nicht genug feine Begriffe in Worte und Schlüffe zu faffen. Es fey gbe, die Are der Erde; b deren Mittels punct, Sch befinde mich in a, und glaube aus f her "eine neue Empfindung zu haben; ſo muß etwas aus kzu mir her bewege werden; weil in mir fonft Feine Empfindung veranlaffet werden Fönnte. Keim Körs ‚per kann fi) aus f oder einer andern Gegend zu mir her bewegen, wenn er nicht von einer Kraft außer ihm dahin getrieben wird. Indem nun ein Körper von einer Stelle zur andern getrieben wird, uud eine ‚Bahn befchreibt, als von f nad) d, oder von c nach. h, fo macher er jedesmal gegen die Are ge oder ge gen den Gürtel hi der Erde einen Winfel, und bes ſchreibt die Bahn entweder in gerader Linie als das Licht oder durch Ummege als z. E. der Schall, Daß man bey jeder Art von Körpern, welche ihre beftimms te Schranfen haben, eben diefe Schranfen, oder ihre Theile in eine Figur bringen Fönne, wird wol Nie— mand leugnen, und eben fo verhält es ſich mit * Bewegung. Es wird genug feyn, meine Säße durch einige Exempel zu erläutern. Wenn ich ſchmecke, fo wird die Empfindung durch gewiſſe aufgelöfete Theile auf unferer Zunge veranlaffet; daß diefe folchergeftalt auf- gelöfer und bewege worden, daß fie eben diefe Em⸗ pfindung des Geſchmacks erwecken, ift eine Wirkung, wozu die Kraft vorher gegangen feyn muß. Daß diefe Materie eine andre Empfindung im Gefchmad wirfet als andre, ift eine neue Kraft, wovon der Grund entweder in verfchiedenen Theilen oder in uns \ ter⸗ Von den natuͤrlichen Kräftenüberhaupt. 795 terſchiedenen dieſen mitgetheilten Graden der Bewe ⸗ grng liegen muß. Es ift alſo nur zu zeigen, 1) wie die Bewegung befchaffen fen, welche die Empfindung ‚des Geſchmackes veranlaffer, und worin fie fich von andern Bewegungen unterfiheider? 2) wie jede Art _ heile geftaltet find, oder auf was Weife fie bewegt werden, um die Empfindung von fauer, füß, fharf, oder bitter zu erwecken. Wenn wir riechen, fo haben wir in Dergleichung gegen den Geſchmack, eine Empfindung von Neuig⸗ keit; es ift alfo zu zeigen, ob der Grund dazu in der Arc der Bewegung oder in der Geftalt der bewegten Theile liege, und wie ſich die Bewegung, welche den Geruch veranlaffen fol, von andern Bewegungen unterfcheider, die dergleichen Empfindung nicht ers werfen? . Das Geſicht ift die Empfindung von der Be- wegung des Lichtes; wird diefe Bewegung des Lichts durch gewiffe zufammenhangende Theile gehemmer, fo entfteher die Empfindung, welche wir Sarbe nens nen. Um nun die neue Empfindung vom Lichte zu haben, wird eine neue Art Bewegung und eine andre, als die zum Geſchmack und Geruch, erfordert; um aber die rorhe, grüne, gelbe, oder blaue Farbe zu empfinden, ift jedesmal eine neue Art von Bewegung noͤthig, welche zu der Bewegung des Lichts koͤmmt, die Empfindung von jeder Farbe zuveranlaffen. 3. €, Wenn die Bewegung des Lichts ganz ’aufhört, has ben wir die Empfindung von Finſterniß; wenn fie ſchwach iſt, von Braun; etwas flärfer, von Orans gegelb; recht ftarf, vom Schein; mit Sauer, von Roth; mit Alcali, von Blau, mit Del, von Weiß; mit Metall, von Schimmer, und fo weiter, Wir 796 I. Abtheilung. Wir müffen uns alfo in Acht nehmen, wenn gleich mehrere Bewegungen zu einer Empfindung beytras . gen, daß wir dennoch die Wirfung nur derjenigen Kraft beymeſſen, in welcher der Hauptgrund liegt, und daß wir nicht zu ſehr nach der Aehnlichkeit beurtheilen, . wenn gleich zwo ganz verfchiedene Kräfte ähnliche „ Wirfungen hervorbringen. 3. E. Ich hätte bisher nur eine, durch das Feuer gewirkte Flamme gekannt, und die Empfindung gehabt, daß foldhe, wenn ih ihr mit den Fingern zu nahe fomme, die Kraft hat zu brennen. Jetzt begegnete mir des Nachts ein Ir⸗ liche, und fegte fih an meine Hand; ich fürchte mich, daß es brennen würde und ziehe die Hand zus rück; das Irlicht folget folcher, und ich merke, dag es nicht brennetz fo muß diefer Unterfcheid entweder. in der Materie des Irlichts, oder aber in der ihr mitgetheilten Bewegung liegen. Es ift’alfo nicht ges genug, fich dabey zu beruhigen, daß man nach der Aehnlichkeit ein Faltes nicht brennendes Feuer gefehen haben will; fondern wir unterfuchen, ob außer dem Seuer andere Kräfte oder Materien ähnliche Bewer gungen wirfen und annehmen Fönnen, welche wir un« ter einem Scheine empfinden, ob fie gleich mit der Bewegung des Feuers überall Feine AchnlichFeit has ben? Bringe ich nun beyde Empfindungen in eine Figur, fo fehe ich, daß die erftere durch die Kraft des Feuers veranlaßt worden, und daß das Licht nur zus fällig daben wirket; daß hingegen bey der letztern die Bewegung des Lichts den größten Antheil hat, ($. 10.) $. 5 —* Wenn wir auf alle bisher empfundene Bewe gungen Acht geben, und mehrere Erfahrungen von Bonden natürlichen Kraͤften uͤberhaupt. 797 vergleichen, fo bemerfen wir bald, daß gewiſſe Bewegungen fich jedesmal auf die nemliche Art und nach den nemlichen Regeln zutragen, Ein jeder Körper ſtehet in feiner gegenwärtigen Lage in einer gewiffen Richtung gegen den Mittel- "punct der Erde zu; wenn nun der Körper a, auf T. vı. der Oberfläche der Erde bewegt wird, fo fommt er 6* enttveder dem Mittelpuncte b näher, oder er wird das von mehr entfernet, in der Höhe nach c, und diefes entiveder in der fenfrechten Linie cab, oder nach ei⸗ ner fchiefen Linie da f; oder er rollet auf der Oberflä: che der Erde fort, und ziwar entweder nach dem Por le g, oder nach dem Gürtel i zu, oder aber zur Geis te, fo daß er zwiſchen dem Pole und Gürtel in gleis cher Entfernung bleibt, und fo weiter, dieg nennen ‚wir die Bahn eines bewegten Körpers. g. 6. Da alle dergleichen Bewegungen fich jedesmal nach den nemlichen Kegeln zurragen ($. 5.), fo müffen allgemeine Kräfte vorhanden feyn, wel⸗ che fie wirfen. Kein Körper Fann fich von fich felbft bewegen, noch weniger ſich beftimmen, wohin er feine Richtung ne» mien und was für eine Bahn er beobachten will; wenn nun alle Körper nach gewiſſen Umftänden die nemlis he Bahn gegen den Mittelpunct der Erde befchreis ben, fo müffen überhaupt mehrere allgemeine Kraͤfte feyn, welche die Einförmigkeit wirfen, und die uns ſern Erdballen ausmachende Theile in einer Verbins | dung und Zufammenhange erhalten; diefe nenne ich die natürlichen —— ($. 1.) Ich 798 1, Astheilung. Ich muß dabey nur zweyerley erinnernz = - - 1) wir erfennen das Dafıyn diefer Kräfte aus den Wirkungen, wir können aber von den Kräften felber Feine Empfindung, mithin auch Feine Begriffe haben: Es fann alfo Niemand von mir begehren, daß ich ihm die Kräfte zeigen und deutlich erflären oe. R p b Wir fehen die Wolfen über unferm’ Haupte hin und her ziehen; wir erfennen, daß fie fich ſelber nicht bewegen, noch aus innerlichen Vermögen forte welzen fönnen, fondern daß dazu eine Außerliche Kraft erfordert werde; wir mögen diefe nun einen’ Druck in der Luft oder eine Schwere nennen, fo koͤn⸗ nen wir die Kraft doch nicht in eine Figur bringen, noch weniger einen beftimniten gewiffen Punct anges ben, two die Kraft anfänge, fo als wenn ich eine Kugel mit dem Finger fortſtoße. 9— 2) Ob gleich allemal eine neue Kraft erfordert wird, ſo oft ein Koͤrper gegen den Mittelpunet der Erde zu eine neue Bahn beſchreibt; ſo giebt es doch nicht ſo viele allgemeine Kraͤfte, als verſchiedene Rich⸗ tungen ein in Bewegung geſetzter Koͤrper nehmen kann; denn wir werden unten ($. 15.) ſehen, daß. zwo oder mehrere Kräfte fich vereinbaren, und eine zufammengefegte Kraft veranlaffen, folglich eine neue Art von Bewegung mirfen Fönnen, ohne daß eine neue Kraft hinzufonmt. f 4 Ich werde mich deutlicher machen, wenn einige diefer allgemeinen natuͤrlichen Kraͤfte anfuͤhre; den Hauptbeweis von allen muß aber, wie ich ſchon mehr⸗ malen erinnert habe, in die allgemeine Naturlehre verſchieben. — — un * * $. 7 Von den natürlichen Kräften Überhaupt. 799 17°) EE 2 2 BGE iſt eine allgemeine Erfahrung, daß ein je⸗ der Körper, der etwas über der Oberfläche der Erde in die Atmosphäre erhoben wird, fich wie— der unterwerrs nach dem Mittelpunet der Erde zu ſenket; es muß alfo auffer oder über unferer At⸗ mosphäre eine allgemeine Kraft feyn, welche diefe Bewegung, die wir den Druck nennen, wirket. Solche allgemeineKraft nennen wir dieSchwere. Es fann meines Dafürhaltenssaus der Erfahrung und aus hinlänglichen Gründen gegeige werden, daß die gemeine Erklärung, nach welcher wir den Grund der Schwere in jedem einzelnen Körper fuchen, Wie⸗ derſpruͤche enthalte. | | Man nimmt nemlich an, daß ein jeder Körper ein Vermögen oder Beftreben, oder Neigung habe, fich unfer einander und insbefondere gegen den Mittels punct der Erde zu neigen; Man erfordert alfo inden ‚Körpern eine vorftcllende Kraft, daß fie wiffen und. überlegen, wo derMittelpunct der Erde fey, und eis nen eigenen Willen, daß fie ſich beflimmen fönnen, wenn und wohin fie ſich bewegen, auch wie weit fie ‚Ihre Bewegung erſtrecken wollen. Ich muß hier als einen befannten Sag annehmen, von deflen Richtigkeit fi ein jeder aus der Erfahs ‚ zung überzeugen Fann, „daß die Schwere Feine eis ' 5» genthümliche Kraft eines Körpers, fondern blos. eine mitgetbeilte Wirfung fey.* Auſſer dem all⸗ gemeinen Druck der Schwere würde jeder Koͤrper in einem jeden Punct der Urmosphäre eben ſo frey und geruhig bleiben, als der Mond und alle Sterne. Nehmen wir. hingegen diefe allgemeine Kraft, welche el, 2tes St. Eee un⸗ 800 1. Abtheilung · OR unfere Erde und die folche umgebende Atmosphäre eben in der Verbindung zufammen erhält, weg, fo würde unfer ganzer Weltkörper fofort ineinander fals len, und alle deſſen Theile würden aus ihrer Verbin⸗ dung weichen, ohne daß eines derſelben etwas weiter von einem Mittelpunct der Erde, noch weniger von einem Beſtreben dahin wiſſen wuͤrde. gg if Da die Schwere alles nach dem Mittelpunce ber Erde drucker, ($. 7.) fe würden gar feine Veränderungen ſtatt haben, wenn fie nur allein wirkte; Wir bemerfen aber zugleich eine andere - Kraft, welche aus dem Mittelpunct der Erden über fich, und jener gerade entgegen wirft; diefe nennen wir das euer. In allen Naturlehren findet man tveitläuftige Kar pitel von der Materie oder dem Elemente des Feuers; Ich habe aber aller angerwandten Mühe ohngeachtet noch Feine befondre Materie entdecfen können, melche diefen Namen verdient. Es hat mir auch noch nie= mand zeigen fönnen, daß unter den übrigen Elemen« ten noch eine befondre Are fey, welche diefe Bewe⸗ gung wirke; wodurd man ihre Gegenwart erfenne; und woran man fie von den andern Elementen unters ſcheide? Man nimmt die Theile, welche die Bewer gung des Lichtes am eheften annehmen, für Feuers theile; Um aber in einem Körper die Bewegung des Feuers zu erwecken, ift nicht nörhig, befondre Feuers theilchen herbeyzuholen; Es ift genug, wenn die Bewegung nur mitgetheilt, oder auf einerley Weiſe veranlaßt wird; Aber ohne eine ſolche allgemeine ** kann man die — in einzelnen Koͤrpern nicht Von den natürlichen Kräften überhaupt. 8oı nicht erklären. Diefe Kraft, wenn fie in gemiffen Materien aufgefangen wird, äuffert ganz verfchiedes ne Wirkungen; Es wird aber dazu Feine neue Mas ferie, fondern nur die Bewegung erfordert, Die Empfindung, welche wir davon haben, nennen wir die Waͤrme; uder, wenn fie lange in einer Materie verweilet, oder ſich in einem ftärfern Grade äuffert, die Hitze. Beyläufig muß ich bier erinnern, daß die Kaͤlte nicht der Gegenfag vom Feuer ift, fondern nur die Empfindung, wenn mehrere. Theile fich in einem Punct vereinigen wollen. So haben wir die Ems pfindung von Kälte, wenn die Bewegung des Wafs fers aufhörer und eine feſte Materie daraus entſtehet, nemlich is; oder wenn Salze anfchieffen; oder wenn wir den Finger in Queckfilber runfen: oder wenn wir ung fehnell gegen die Luft bewegen, Wir empfinden zwar auf der Erde Kälte, wenn die Bewegung des Feuers aus gewiſſen zu demonſtri⸗ renden Urfachen in der Gegend, welche wir bewoh⸗ nen, auf einige Zeit weniger aus dem Mittelpuncte der Erde gegen die Oberfläche wirket, und unterdefs fen feine Kräfte mehr in einer andern Weltgegend äuffert; dies iſt aber nur zufälig, indem alsdenn mehrere Theile, welche fonft von dem Feuer in die Höhe bewegt worden, von der Schwere nach dem Mittelpunct der Erde zurück getrieben werden, und auf unfern Körper drucken, ER —— + 9% 0 Wenn die begbe geradegegen einander ein wir⸗ A kende Kräfte die Schwere und das Feuer fich be: u 9° gegnen, und materielle Theilchen bewegen, fo ‚ oe weichen diefe Teiche zur Seite aus, und «8 ent» gi in Eee 2 ſteht ‚802 1 Abtheilung. ſteht eine neue dritte Bewegung in dem Dunfte freife der Erde um der Oberfläche der Erdfugel herum, weldye wir den Wind nennen, Diefe ift ber; der Fruchtbarkeit am nothtvendigften, weil fie die von dem Feuer oder fonften aufgelöfeten verfchiedenen Theile durch einander treibt, gehörig vers mifeht, von einem Ort zum andern jaget, und den - Pflanzen guführt. Dieferwegen fann ſich der Wind v1. nicht in einer ſchiefen Richtung d. c. von dem Mittel- punet der Erde weg bewegen, weil er fonft die bewegte Materie aus der Atmosphäre wegtreiben, mithin uns fre Erde um fo viel Eleiner machen würde. Ich erkläre hieraus, warum der Wind bald bie, bald da; bald ftärfer, bald ſchwaͤcher; bald anhals tend, bald von Furzer Dauer ift? Warum er fich bald in die eine, bald in die andre Weltgegend beweget? Warum gewiffe Winde cher Regen, andre Kälte oder Dücre bringen? Warum in gewiſſen Meeren die Paffage-Winde lange und anhaltend aus der nem⸗ lichen Gegend wehen? Wie Stürme, oder Wirbel⸗ winde entſtehen? und ſo weiter. G. 10. Eine vierte allgemeine hier in Ba kom⸗ mende Bewegung iſt das Licht, nemlich eine ſubtile Erſchuͤtterung eines Körpers, welche ſich nach allen Puncten in deſſen Peripherie mittheilt, ohne aus ſeinem Puncte zu kommen. Die Empfindung, welche wir von dieſer Bewe⸗ | gung haben, nennen wir einen Schein, Die Ers —39 lehrt, daß einige Koͤrper dieſe * an⸗ zunehmen fähig find, andre aber nicht. Z. E. Das Waſſer, Queckſilber. Beben Körper, welcher durch Bon den natürlichen Kräften überhaupt. 803 durch diefe Kraft vornemlich auf unfere Erde wirket, iſt die Sonne. Man fagt daher, die Sonne ers leuchtet die Erde. In den Naturlehren wird viel von der Materie des Lichtes gelehtet, ohne daß ein Narurfündiger im Stande ſeyn wird, nur die gerings ſte Spur davon zu zeigen; Man bedenfe nicht die . Folgen, wenn die Sonne ohne Unterlaß das ganze Weltgebaͤude mit der Materie des Lichtes verfehen, und folche durch fo viele Millionen Meilen forefchiks Een follte. Wer fol wol den Abgang durch Zufuͤh⸗ rung neuer Materie erfigen, und die Abrheilung ma⸗ chen, wie viel jeder Weltförper nach Vechaͤltniß des genoffenen Lichtes dazu hergeben muß? Ein Licht er- ucheet ein Zimmer, ſtreuet aber nicht durch das ganze Almen Lichttheilchen aus. Wenn das Feuer eine Materie in Bewegung feßt, und ihre Theile auflöfer, diefe aber nicht gern aus ih⸗ rer Verbindung weichen wollen, fo nehmen fie die innerliche Erfchütterung des Lichtes an? der. Schein, welchen fie fodann geben, iftaber nicht mic dem Feuer einerfey, fondern nur eine neue, von dem Feuer zu⸗ fälliger Weife gewirkte oder veranlaßte Bewegung, bi; $ II,» * Eine fuͤnfte allgemeine Bewegung iſt die Magnetiſche; bey welcher wir uns die Erde * als einen mit Zuͤgen verſehenen Ofen vorſtellen muͤſſen. Es gehet alfo beſtaͤndig ein Zufluß von fluͤſſigen Materien nach dem Nordpol, durch die Axe; kommt unter den Wendezirfeln wieder hers —9* vor; wendet ſich ſodann gegen den Suͤdpol, und * wiederholt auf diefe Weife die Bewegung in Ges ſtalt einer 8 ohnabgebrodhen. S. J. Th. ©. 418. ‚Ex; Da y 804 I. Abtheilung. Da diefe Bewegung um den Polen am ftärfften ift, und mit Gewalt von allen Seiten zu der Erde hineindringt, fo laͤßt ſich daraus erflären ‚warum es gegen den Polen zu immer unfruchtbarer wird, und warum nahe an den Polen nicht einmal Menfchen les ben fönnen? Gleichergeftalt, warum es zwiſchen den MWendezirfeln dürrer ift? warum dorten viele Pflanz zen nicht fortfommen, und warum man dort mehr Empfindung von Hige hat? warum die Magnetnadel zwiſchen den Wendezirfeln fomol als neben PIC yo⸗ unbrauchbar wird ? und fo wenen $. 12 Die ſechſte allgemeine Bewegung m bie Electricitaͤt. Bey der man fich gewiffe Koͤr⸗ per, als mit lauter holen Roͤhren virfehen, vors fiellen muß, zu denen ein Zufluß von flüßiger Materie an einer Seite hinein und an der andern Seite wieder herausgehet. Darnach die Roͤhren beſchaffen ſind, nimmt die aus ſolchen ausflieſſende Materie eine beſondere Art von Freisförmiger Bewegung an; die Empfindung davon nennen wir den Geruch: Wir haben alfo eis gentlich Feine Empfindung vom Geruch, fo lange ei⸗ ne flüßige Materie ſchlechterdings gerade aus beweget wird. Man Fann aud) erklären, warum gemiffe Materien, als Ambra, viele Jahre lang ein Zims mer mit Geruch anfüllen, ohne etwas von ihrem Ges wichte zu verlieren? Denn fie zerftreuen nichts von - ihrer eigentlichen Maffe, fondern die durch fie ſtroͤ⸗ mende flüßige Theile von der Atmosphäre des Zim⸗ mers nehmen in ihnen eine andere Bewegung m Diefe Von den natürlichen Kraͤften Überhaupt. 8oS Dieſe Bewegung ift es nun, wodurch die Pflans gen, wie wir es nennen, die Nahrungstheile aus der Atmosphäre an fich zichen. # Wir müffen uns die Öefäße der Pflanzen ohnges fehr als eine, in einem Strom gemachte, Schleufe sder Schütt vorftellen, durch welche der dafelbft eins - gefehränfte, aber einmal feinen Fluß dahin habende, Strom mit Gewalt durchfließet, und alle darin ges worfene Körper mit ſich nimmt; weldye, wenn fie zu groß find, um dieDeffnung zu paffiren, davor liegen bleiben: So wie das Waffer nun durchfließet,, ſucht das hinten folgende deffen Platz zu erfegen, und der, Strom folgt beftändig. Man hat. in neuern Zeiten bemerkt, daß, wenn eine runde Kugel, vornemlich von Glas, fehnel ums. gedrehet und gerieben, mithin die, ſolche ſonſt durch⸗ ſiroͤmenden Materien in ihrer Richtung gehindert, und nebſt den uͤbrigen ſich um der Kugel aufhaltenden fluͤßigen Materien in eine neue gezwungene Bewe⸗ gung gebracht werden, dadurch ganz wunderbare und unerwartete Wirkungen veranlaßt werden koͤnnen, ‚welche man die electriſchen Verſuche nennet: Ich uͤbergehe hier ſolche, da ſie zu meinem gegenwaͤrtigen Vorhaben nichts befonders beyfragen würden, und bemerfe nur, daß die miehrften durch dag Meiben —* Electriſiren in Bewegung gebrachten Theile vor- hin ſchon vom Feuer oder fonften in Bewegung ges fetzt find; daß jedesmal mehrere Kräfte zugleich wirs Een; und daß die Wirkung unterfchieden iſt, nache | dem von einer oder anderer Are Materie mehr Theile gerieben, oder die von ihnen vorhin gehabte Bewer gung beybehalten, geſtoͤret, oder ‚gefchärfer wird. Kr daß ſehr unrecht äft, wenn die a a ee 4 alle alle electrifche Berfuche allein aus der Electricitäf er« Flären, oder gar eine neue —* Area Materie annehmen wollen. | $ 13. 4 Al⸗ eine ſiebende Bewegung * ferne "an die Elaſticitaͤt zu erwähnen. Ich Fenne aber: noch feine befondere Materie oder Theile, welche: erfordert werden, um die Empfindung der Elaſti⸗ cität zu erwecken. Die elaftifhe Bewegung fels: "ber erfläre ich blos aus der Kraft des Feuers. > Ich geftehe, daß ich dasjenige, was in den ges woͤhnlichen Phyſiken von der Elafticität gelehrt wird, nicht begreife. Man erklärt fie durch ein Beftreben zur Bewegung, welches ich aber von einer angefan⸗ genen und gewirften Bewegung nicht zu unterfcheis den weiß; folglich muß ſchon eine fremde Kraft diefe Bewegung, oder das Beſtreben dazu vorher gewirfe haben, und diefe Kraft ift dag Fener, die Elafticität ift alfo Feine neue Bewegung, erfordert auch Feine befondre Theile, fondern hat nur ihren Grund in der befondern Berbindung der Theile. ($. 21.) GI: Aus dem ($. 7= 13) angeführten ziehe ich zwey allgemeine Grundfäße, welche wir bey Beur⸗ theilung der natürlichen Kräfte jederzeit vor Aus | gen haben follen : der erſte ifE, Es kann feine; „der natuͤrlichen Kräfte auf eine Materie wirs "„ fen, ohne daß nicht zugleich eine andere, natürs "3, liche Kraft vorher darauf gewirket hat, und, wie Wir es nennen, Wiederfiand feifter.“ Es beruhet alſo bey einer gewirkten neuen Denen gung daranf, welche Kraft am ftärkften it? Wenn die Bon den natürlichen Kräften überhaupt. 801 die Schwere eine Materie nach dem Mittelpunct der ‘Erde zudrucket, ſo entfernet fie das Feuer davom, Wenn num die Wirkung des Feuers und Windes in der unteren Atmosphäre ftärker ift, fo erhält fie eine Molke in der buft; ift aber der Druck der Schwere - ftärfer, fo preße diefe die Wolfe durch die untere Ats mosphäre als durch ein Sieb, daß fie Tropfenweife in Geſtalt eines Regens herunter fälr. Eine Mas terie ift alfo nicht ſchwerer als die andere, fondern die Schwere kann wegen des geringern Widerftandes auf einige ftärker wirken. BIS 58 » Deswegen kann die nemliche Kraft an einem Ort auf der Erde ftärfer wirfen als an andern, meil fie weniger Wiederftand findet. Z. E. auf dem Brof- ken und allen hohen Alpengebirgen hört die Bewe— gung des Feuers faſt auf, der Druc der Schwere ift dafelbft alfoftärfer, mithin läßt diefe dort Feine Duͤn⸗ ſte in die Höhe fteigen, und feinen Baum aufwachs fen, fondern alle erwa dafelbft noch wachfende Sträus cher müffen auf der Erde fortfriechen, und man ficht von oben über die Wolken weg. ax G. 15, Der zwepte Grundfag fol feyn: „Es wirs „ket felten eine Kraft allein.“ ($. 6.) Da mehrere allgemeine Kräfte durch einander wir | ‚fen, fo find wenige Jäle, da eine neue Bewegung ‚von einer Kraft allein gewirft wird; Gemeiniglich ‚ vereinbaren ſich mehrere Kräfte, und bringen eine Wirkung gemeinfchaftlich hervor, fo nennen wir es zuſammengeſetzte Kräfte. In ſolchen Fällen ift ‚ es unrecht, eine Wirfung aus einer Kraft allein zu ‚ erklären, zumalen oft die unthätigfte Kraft den größ- |: ee5 ten v 808 1.100 1. Abtheilung, 0 ten Untheil’daran hat. Z. E. daß eine,surd die ° Bewegung, des Feuers an einem Lichte, gewirfte Flam ⸗ me fenfrecht über ſich gehet, man mag das bicht auch kehren und wenden, wie man will, davon liegt der Grund in der Kraft des Feuers: daß aber die Flam⸗ me zugleich leuchtet, und, wenn wir ihr zu nahe kom ⸗ men, ung brennet, dazu giebt die Natur des Feuers nur zufälliger Weife Gelegenheit; denn wir Fönnen uns an einem heißen Teller brennen, ohne daß er Ieuchtet, und jede vom Feuer gewirkte Bewegung brennet nicht, fondern nur, wenn gewiffe Theile das durch in eine fehnelle Bewegung gefest werden, tele che leicht andre Materien auflöfen und aus ihrer Vers bindung fegen. Wir können auch ohne vom euer eine aͤhnliche Empfindung von fpanifchen Fliegen oder) Meffeln haben. Die Bewegung des kichtes kann auch blos durd eine Säure gewirfet werden, wie wir an den leuchtenden Würmern, an dem faulen: fcheis nenden Holze, an den Irlichtern, an den are ee Steinen, und fonften erfennen, $ 16. ' Menn alle natürliche Kräfte noch fo fehr — einander wirken, ſo wuͤrde doch noch kein dichter oder feſter Körper oder Materie entſtehen, welche wir empfinden fönnten; wennnicht endlich einige der Fleinften flüßigen Theilchen einen feften Punct ermählten, fo, daß fie nicht allein unter ſich zu⸗ fammen halten, fondern auch andern auf fie be⸗ wegten Theilen Wie derſtand leiſten, und wol ſo⸗ gar dieſe in ihre Maſſe mit s⸗— und ae —— verbinden. Es iſt vielleicht am merſchwerſten zu erflären; wie dieſe Verbindung geſchiehet, und wie z. E. — eben Bon den natürlichen Kräften überhaupt, op they flüßiger Theile nunmehr in ein Sandforn zus men ſchmelzen und nicht wieder gefrennet werden innen? Wie mehrere dergleichen kleine einzelneSands förner auf diefe Urt, ohne weitere Verbindung, ent» ſtehen, und fo bleiben; wenn hingegen eine andre Maſſe gleich in einen großen Stein zufammen gebaf- fen, oder an einem andern Ort eine Menge kleiner Sandförner unter einander verbunden wird? Genug wir mwiffen, daß es gefchiebt, dag aus Auͤßigen Iheis len fefte Körper entftehen, und daß diefe wieder flüis Big werden, mithin, daß alles in einem Zirfel herum gehet, und daß die natürlichen Kräfte ftets gleich wirckſam find, neue fefte Körper bervorzubringen und andre aufzulöfen. ‘ Einige nennen die Cohaͤſion oder Feſtigkeit Pr ne Kraft, und erklären fie durch eine Wirfung, durch welche wiederum trennbare Theile mit einander vers "bunden werden. Es ift aber ein großer Unterfcheid, zwiſchen einer Kraft und Wirfung ($. 2.) die Feſtig⸗ feit oder das Zufammenhangen ift eine bloße Wirs kung, denn fir hoͤret auf, fo bald ich die ſolche wir⸗ kende Kraft wegnehme. Ich kann mir keinen feſten Koͤrper vorſiellen, ohne eine beſondere ihn umgebende Atmosphäre, welche deſſen Theile nach einen Punct treibt, und zuſammen erhaͤlt. Wil ich nun einen feſten Körper auflöfen, ſo muß deffen Atmosphäre und die darin enthaltene Kraft geftöret oder überwunden werden. Deswegen find die Kräfte, welche diefe Atmosphäre am leichtes ſten durchdringen, am geſchickteſten zum aufloͤſen z. E. Saͤure, Waſſer, Salz, Feuer. Einige Koͤrper koͤn⸗ nen auch von einer Seite eher getrennet werden, weil die Atmosphaͤre dort ſchwaͤcher iſt. Z. E. man ſpal⸗ tet Holz leichter in der Länge, $. 17. gIo - mL. Abtheilang 100 7 af DL A F. 17. wa if. * Wenn aber auch ein feſter Koͤrper ei iſt, fo Ichre die Chymie, wie wir ihn in feine . urſpruͤgliche Beftandtheile auflöfen und zerglie⸗ dern ſollen. Die Grundtheile, welche wir für dann herausbringen, find entweder einförmig, fo nennen wie die Materie einfach; oder wir ers ' Eennen mehrere Acten von Grundmaterien in der Zufammenfeßung, fo nennen wir die Materie zuſammengeſetzt. So ſind Gold und Queckſi lber als dance Mas terien zu betrachten; hingegen ale Salze find zuſam⸗ men geſetzt. Wenn wir alſo eine neue Materie zu bemerken glauben ($..4.) fo beruhet es darauf, ob der Unterſcheid in einer befondern Art Grundmaterie, oder in der Art der Vermiſchung, oder aber in einer, befondern Art von mitgetheilter Bewegung liege. Können wir eine einfache Materie in Fleine ſaͤmtlich unter fih ähnliche Theile auflöfen, obne — fo nennen wir es Elemente. $. 18 | “ Ich getraue mich, nur dreyerley Art von Ele menten oder Örundmaterien zu beflimmen, wor⸗ aus. alle AufaemmengelgBtE Körper entſtehen. Nemlich 1, Erde. 2. —* 1) Die Erde Ber aus einförmgen alle Ar⸗ ten von Geſtalt annehmenden, und auf. mancherley Weiſe ihre Richtung nehmenden Theilen. —J 2) Die Bon den natürlichen Kräften überhaupt, 811 2) Die Säure befteht aus feharfen ſpitzen Par⸗ tifeln; welche, wenn fie eine Materie finden, die der Auflöfung fähig iſt, ‚leicht in die Zwiſchenraͤume “ eindringen; hingegen, wenn fie einen feften undurch⸗ dringlichen Punct antreffen, fich quer anlegen, und mit Hülfe anderer Erdtheile Kryftalle bilden. 3) Das Quecfilber beſteht aus lauter runden an einander fchließenden und eine größrei Kugel bil⸗ denden Fleinen Kügelgen. Be Es ift faft unbegreiflih, wie aus fo wenigen Ars es von Örundmaterien eine folche unendliche Abwech⸗ felung von zufammengefesten Körpern und Materien entſtehen koͤnnen; zumalen von dem Queckſilber in fehr wenigen Körpern und deren Vermifhung Spu⸗ ren angetroffen werden. Daher wird vermurhet, daß unter der Grundmaterie, welche wir Erde oder die Materie nennen, mehrere Arten von Elementen ‚ bermifcht enthalten find; meines Wiffens bat aber noch fein Chymicus etwas Zuverläßiges entdeckt; da uns fogat der weſentliche Unterſcheid zwifchen Erde und Metalle; einem Steine und einem Klumpen Gold noch verborgen iſt, obgleich dag legtere eine einfache Grundmaterie zu feyn fcheinet, ($ 17.) 19 Außer diefen bekannten Grundmaterien giebt es noch verfchiedene, von denen es zweifelhaft ift, ob man fie als befondere Grundmaterien, we⸗ ‚ nigftens einen Theil in ihrer Vermiſchung, alfo ,, anfehen müffe; ‚oder ob fienur Theile von andern Materien find, welche fich dadurch unterfcheiden, daß ihnen auf eine Zeitlang eine befondere Art von innerlicher Bewegung mitgetheilt worden. zum . — Ich 812 1. Abtheilung. Ich bin noch geneigt, diefe Materien blog durch die innerliche aber zufälige Bewegung zu unterfcheis den; nemlic durch die unterfchiedene Art Richtung, melche ihre Eleinften Theile jedesmal gegen dem Mits telpuncte der Erde zu halten. Ich muß fie hier aber nothwendig erwähnen, da eben durch diefe innerliche ' Bewegung die Fruchtbarkeit am mehreſten befördert wird, N - Die allerbefanntefte unter. diefen Materien, und welche bey der Sruchtbarfeit am mehreften in Betracht fommt, ift das Waſſer. N Ich kann noch Feine Grängen zwifchen Waffer und Erde finden; beyde verhalten fich ohngefehr als Eis fen und Roſt unter einander, diefelbige Materie von der wir Heute die Empfindung von der Erde haben, ſtellet ſch Morgen als Waffer, übermorgen als Eis, drauf wieder ale Erde dar, — Indem wir ſie als Waſſer empfinden, ſind nur die kleinen, dichte an einander ſchließenden Grundtheile in einer ſteten innerlichen Bewegung, nach welcher fie auf eine kaum merkliche Arc erſchuͤttert werden; Daher kommt «8, daß das Waffer eine horizontale Oberflaͤche hält; daß es, wenn es in einem Gefäße eingefchloffen wird, an den Kanten höher hinauf erieez daß es fich leicht zur Seite ausbreitet, oder wie wir fagen, naͤtzet, wenn es Theilen begegnet, die diefe Bewegung anzunehmen fähig ſind; daß die Bewe⸗ gung des Lichtes ſich nicht in einer geraden Linie durch bewegen kann; daß cin Körper nicht leicht gerade darin zu Örunde fällt; daßes fo ſchwere Laſten trägt; daß es zu Unterhaltung einer Glut oder Flamme a | l thig | Bon den natürlichen Kräften überhaupt. 813 thig iſt; daß, wenn zu viel Waffertheile in cine Glut Fommen, ſolche knaſtern; daß es leicht in Kryſtal⸗ Ten anfchießer; daß fih Sale leicht damit vermis ſchen, ihren Ruhepunct verlaffen und die Bewegung des Waſſers mit annehmen, oder nach der gemeinen Sprache aufgelöfer werden; daß die Warfertheils gen leicht in einen Dunft aufgelöfet werden, und in den Wolfen in unferer Atmoephere umher ziehen; dag wenn es forrfließe, feine Theile ſich fo leicht fols gen, oder wie wir es nennen zufammenbangen; daß es die Bewegung des Lichts nicht annehmen, aber wol durchlaffen kann; und fo weiter, Wenn wir alfo die Natur des Waffers Fennen, fo ift zu begreifen, warum es fo leicht eine jede andere Art von Bewegung annimmt, und in der Fruchtbars feit am alermehrften in Betracht kommt; die Vers che find befannt genug, daß wir Pflanzen in bloßen affer wachfen machen ; hingegen in bloßen Erdtheil⸗ chen die dermalen in völliger innerlichen Ruhe find, iſt niche möglich etwas fortfommen zu machen, bevor wir nicht innerliche Bewegungen darin erweckt haben, Wir müffen das Waffer nicht mit der Säure ver⸗ wechfeln; diefe befteht aus fpigigen, jenes aber aus runden * welche ſich nur zur Seite bewegen. $ 21. Die zweyte hieher zu rechnende Materie iſt das Gel. Das Oel iſt eine Materie, welche leicht die Bes wegung des Lichts annimmt, und in der Zufammens feßung mit andern Materien deren Geſchmeidigkeit | re u 28 | Daber 814 ST. Abtheilung. g. 007 Daher hindert es dem Eindringen-des Sauren in die Metalle; daher hemmet es die Bewegung des Waſſers; daher giebt es, wenn «8 vom Feuer flarf - beweget wird, einen Schein, und alle, Deltheile enthaltende, Materien geben eine Glut oder eine Flamme. Daß Pflanzen eine große Menge Del enthalten, - zeigt ihre Verbrennlichkeit: daß das Del zur Frucht⸗ barkeit unentbehrlich fey, zeigen die, größtentheils mit Del angefüllte, Samenkoͤrner: daß alle zuſam⸗ mengefegte Materien ein Del enthalten, bemeifen die Chymiſchen Verfuche; zugleich aber auch, daß dasjenige, was wir Del nennen, eine aus Erde, Wafs fer und Sauren zufammengefegte Materie fey.- Ob nun noch in diefer Vermiſchung eine befondre Orundmaterie fey, welche fie von andern unterfeheis de, oder ob der in die Sinne fallende Unterfcheid blog von einer, dem fogenannten Dele mitgetbeilten befons dern Bewegung, fo wie beym Waffe: herrühre? ‚darüber habe ich mich vergebens bey den neuern Nas turfündigern Raths erholer. Sch nenne die das Del beftimmende Grundmates tie Rleber oder Gluten, und habe in dem erften Theis le ©. 409. die in der Chymie mehr erfahrne Natur» kundige umfonft aufgefordert, mich. deffen Natur - Fennen zu Ichten. Ich vermuthe, daß die Naturfundige, wenn fie inter die Grundmaterien das Element des Feuers aufnehmen, welches nicht exiſtiret, darunter eigent- lich die Grundtbeile des Dels andeuten wollen. Um die Bewegung, welche wir die Elaſticitaͤt ($. 13.) nennen, oder die Kraft, welche ſolche wir⸗ Ber, hervorzubtingen, werden ölichte Theile wi; ch | Von den natürlichen Kräften überhaupf, 815 Ich Eenne wenigftens Feine elaſtiſche Materie ohne ni ; und wenn man das Del trenner, fo hört die Elafticität auf; wie wir beym Horn und key den Mes fallen *) fehen. Das Holz ift elaſtiſch, nachdem es mehr oder weniger Delsheile enthält, und der Sas men keimet durch die Kraft des Oels; das Del fels „ber iſt aber nicht. elaftifch. KL,‘ un — 22 E 0 Die dritte hieher gehörende Materie ift die , Cuft. So viel in den Phyſiken von der Luft geſagt wird, ſo wage ich es doch nicht, zu erklaͤren, was die Na⸗ rurkuͤndiger darunter verfichen. inige geben den VNamen der gangen, unfern Dunftkreis überhaupe "anfüllenden, Vermiſchung von allen möglichen aufs geloͤßten Materien, welche man forft das Chaos nens wen Andre feheinen nur aus diefer Vermiſchung — die 5) Bon einem Chymiften ift mir hier der Einwurf gemacht worden; Gold und Silber wären elaftifh, und. doch bnnte in ihrer Bermifchung Fein Del dargethan wers den. Meine Sache ift nicht, diefe Meralte chymiſch u... 30 unterfuchen: andre Chymiſten die ich nachgefchla; 2. gen habe, z. E. Sudows Sceidefunft ©. 46, erfordern zu allen Metallen ein brennbares Wefen, oder einen Schwefel, oder welches das nemliche iff, I Blichte Theile; die Geſchmeidigkeit und Schmelzbars 5 Reit dieſer Metalle zeigen auch genugſam die Genen: 2. Wart Ölichter Theile. Der Unterfcheid befteht nur dar; An, daß folde in dieſen Metallen genauer verbunden 17 25 * nd, fo daß fie kaum getrennet werden koͤnnen, daher | * es dahin fiebet, ob Gold nicht unter die einfachen HE Materien.gehöret, wie man ihm denn in feiner vechs ten Feine die Elafticität faſt abipricht. ($. 18.) gt Theil. at St, Fff 816 I. Abtheilung. die allerfeinften und nod) ohne alle Bewegung und Ei, genfchaften feyenden Grundfubftangen, woraus in der Zufammenfegung Erde entficher, darunter zu verſte⸗ hen: Wiederum andre, welche die $uft als ein, alle übrige aufgelöferen Materien einfchlucfendes, Vehi- eulum betrachten, dürften vielleicht den Kaum für die Materie felber nehmen: Noch andere brauchen vielleicht diefen Namen zu Entfhuldigung ihrer Uns wiffenheit, wenn fie in dem Duafifreife gewiſſe Wirs ‚Eungen wahrnehmen, die fie nicht gleich erklären koͤn⸗ nen; fo ift ihnen die Luft bald ſchwer bald leicht; bald preffen fie ſolche zuſammen; bald finden fie,eine ‚ausdehnende oder-eine Schnellkraft; denn, erfinde fie eine &uftfäure; diefem iſt ſie ein aufgelöfetes® fer, jenem ein verdünnetes Feuer; einem Dritten bie. feinfte Erde und was dergleichen mehr ift. ‚Sch, der, ich. gewohnt bin, daß allee, was Iehre, im eine Figur muß gebracht, und auf dieſe Weiſe demonſtrirt were den koͤnnen, ( . 4.) kenne noch kein beſonders Ele ment, welches ich Luft neunen koͤnnte; kann auch alle, fo viel Kopfbrecheng erwerfende, Verſude ae Erſcheinungen erklären, ohne eine befondre Luft ans ‚nehmen zu dürfen. Eine der pornehmften Erſchei⸗ nungen, wo: wir die Gegenwart einer Luft zu erken⸗ nen vermeinen, ift, wenn wir in einem Glafe mit T.vr Waffer a, eine dem Anfcheine nach leere Blaſe b für 3." hen; weil wir nun darin fein Waſſer zu erfennen vermeinen, fo muß fie mit Luft angefuͤllet ſeyn: Al⸗ “fein wir wiſſen aus der Erfahrung ; daß wehn man aus einer gewifjen Menge Waffer erwas ausfchöpfet, dag übrige von allen Geiten durch die Kraft der - Schwere wieder zudringetz und die Luͤcke ausfüller: das uͤbrige a: in dem Ölafe a würde‘ hu ke + gufle Bon den natürl, Kräften überhaupt. 817 tfugel-b-bald ausfüllen, wenn folche nicht eben Be ‚mit materiellen Theilen angefuͤllet wäre. Der Unterſcheid liegt aber darin, daB der Materie in der Kugel b, eine andre innere, nemlich eine Freisz förmige Bewegung mitgetheilt worden, daher wir avon eine andre Empfindung als. die vom Waſſer haben müffen. Dieſe Freisförmige Bewegung ver- | anlaffet, daß die ganze dadurch beivegte Maffe eine Kugel bilder, daß die narürliche Bewegung des Waf, fers zur Seite dadurch entfräftet wird. Da diefe Freisförmige Bewegung faft allemal durch die Kraft - des. Feuers und den Widerftand des Waſſers gewirkt wird, fo muͤſſen ſolche Blafen, nachden die Bewe⸗ gung des Seners ſtark oder ſchwach iſt, mehr oder we⸗ ‚niger | in die Höhe fteigen, und wann das Waffer mit eltheilen vermifcht ift, als in einer Seife oder im Del feldft, endlich mit einer dünnen Haut bedeckt wers den,. bis eine ſolche Haut oder Blaſe durch die inne. ‚te freisförmige Bewegung allgemählig abgefieben und dünner wird, alfo endlich) zerplagen muß. Sch wiirde mich hier zu weit von meinem Endjtwed entfernen, wenn ich dag widerſprechende und unnatuͤr⸗ liche von der gemeinen Theorie vom luftleeren Raum weitlaͤuftiger ausführen und zeigen wollte. Wenn ich mich in meiner Theorie nicht fehr irre, | fo Iaffen fich auf gleiche Weiſe ale Berfuche, woraus - ‚ man die Gegenwart eines befondern Elements ſchlleſ⸗ fen wil, leicht, deutlich, und übereinftimmend erklaͤ⸗ ren. Um mich aber nach der gemeinen Sprache zu richten, fo werde das Wort Luft bepbehalten, und den ung befindlichen ,, die feften Körper umgebenden, üffigen Dunfifreis alfo nennen; und zugleich vors aus ſetzen, daß dieſer Dunſtkreis oder die Luft aus | ih Sff a - lauter 818 1. Aötheitung, m ® lauter kleinen Faum zu erfennenden, auf mancherley Weiſe unter einander bewegten materiellen Theilchen \ beftehet, und daß alle Augenblick einige Theile vo 5 foften Körpern aufgelöfer und in diefen Dunfifreig zerflreuet werden, wenn unterdeffen wieder andre Theile aus demfelben fich in einem beftimmten Punct vereinigen, und einen feften neuen Körper bilden, oder - den Anwachs anderer fchon gebilderer Körper befördern, : En, Da nun die, die Luft ausmachende, Theilchen uns | fer einander in Feiner Verbindung ftehen, fondern - | durch alle auf fie wirfende narürliche Kräfte auf mans cherley Art hin und her durch einander getrieben wer⸗ den: zu Zeiten aber eine beftimmte Menge von Theil> chen aus der Luft durch eine der allgemeinen Kräfte vorzuͤglich beweget und nach einer Seite mehr getrie⸗ ben wird, fo Fann diefe Wirfung alsdenn nicht aus der allgemeinen Maffe der Luft, z. E. aus deren Schwere, Druck oder Elafticirät, erklärt werden; Sondern es ift zu zeigen, welche der allgemeinen ' Kräfte, und warum folche eben gewiſſe Theile der Luft mehr nach einer Seite bewege, und eine beftimm- te Bahn befchreiben mache, oder eben dadurch neue Wirkungen herdorbringe? Denn fo bald ein’ Iheil diefer Luft durch eine aligemeine Kraft allein getries ben und bewege wird, fo hört er auf Luft zu ſeyn, | und wir haben Feuer, Waffer, Wolken, Dünfte, Nebel, Dampf, Rauch, und fo weiter, 2 Einerley muß ich bey diefer Gelegenheie andern | Naturforſchern zw näherer Prüfung vorlegen: Wir fehen aus der Erfahrung, daß einige Mater | rien, wenn fie von einer der allgemeinen Kräfte bes | weget werden, ‚alsdenn nicht fehlechtiveg, ohne ihren | Stand zu verändern, fortſchieſſen, fondern at ich Bon den natürl, Kräften überhaupt. 819 se um ihren Mittelpunce herummälzen, fo wie ein Rad an feiner Are umlauft. Iſt nun eine befondere allgemeine Kraft in der Na- fur, welche diefe Freisförmige Bewegung wirket; oder giebt es eine befondere Grundmaterie, deren © Heinfte Theile nad) ihrer Natur eine Freisförmige Bes ©. wegung äußern, oder entſteht diefelbe nur aus dem MWiderftande, wenn zufammengefegte Kräfte auf eine Materie wirken ? Ich waͤre geneigt, jenes anzunehmen, und zu glau⸗ ben, daß eben dieſe Grundmaterie, wenn ſie mit Waſ⸗ ſer und groͤbern materiellen Theilen verbunden wird, ein Oel macht, und daß ſich daraus, wenn ſie in den Dunſtkreis aufgeloͤſet iſt, viele Lufterſcheinungen, ſo wie die Elaſticitaͤt und einige electrifche Verſuche, er ⸗ klaͤren laſſen. Die Naturkuͤndiger pflegen Materien, worin dieſe kreisfoͤrmige Bewegung beobachtet wird, Seifenar⸗ tig zu nennen, haben aber keinen andern Begriff von er Seife, als daß ſie eine Vermiſchung von einem Del oder Fett mit einem Alkali ſeh. Sind nun in einer oder andern diefer zufammengefegten Materien befondere elementarifhe Theile, welche diefe Bewes gung wirken; oder liegt der Grund davon blos darin, daß auf diefe Bermifchung die allgemeinen Kräfte auf eine andere Art wirken, mithin einen neuen Grad der Bewegung hervorbringen ? | Der Raum geftattet mic nicht, mich bier in eine toeitere Unterfuchung dieferhalb eingulaffen. ‚% 23 Eine vierte hieher gehörende Materie iſt, was wir das Ferment nennen, durch deren Zu- öff 3 | fat —— nn — — m — — ——— — in Ei | a u 2 — nn mar Du g20 RT Abeheitung. "Wr MR faß die Bewegung veranlaßt wird, welche wie die Sermenrarion oder Gaͤhrung nennen. Die Sermentarion ift eine weitere Auflöfung und Trennung der Eleinen Theile einer zuſammengeſetzten flüßigen Materie, , vermittelt einer innerlichen in ie ſelbſt beftehenden Bewegung. Es kann alfo Feine Fermentation in feften Mate. terien gefchehen, ſolche müffen erft zum Theil aufge⸗ löfer und flüffig gemacht werden, damit fich. die noch | verbundene Eleinere Theile ferner zertrennen und .+ ihre Grundmaterien fcheiden laffen. Zu Diefer Zertrennung wird blos eine innerfihe Bewegung erfordert; Gefchieht fie von auffen durch Hülfe des Feuers und einer Säure, fo nennen wie e8 eine Digeſtion; oder eine Säulnis, wenn die Theile eines faftigen Körpers dadurch zernichtet und unbrauchbar werden. Wir müffen uns hüten, daß, wir die Gährung nicht mit einer Digeftion oder der Faͤulnis verwechfeln. Sie fönnen alle drey zugleich eintreten, oder auf einander folgen, werden aber durch befondere Kräfte gewirfer. Ich habe fehon mehrmalen (im I. Theile S. 420 und im III. Th, S. 214, 900) bemerft, daß ich feine Erfahrung von einer wirklichen Gährung habe, ohne die beweglichen Kügelchen, welche von Zeus wenhoek zuerft entdeckt worden, und die eine freie willige, den Thieren ähnlibe, Bewegung zu haben fcheinen, und daher für Fleine Thierchen gehalten were den, beobachtet zu haben. Es muß alfo die Brut davon vermittelft des Ferments zu der in Öährung zus bringenden Materie gefekt werden, wenn ich eine, meinem Endzweck gemäße Aufloͤſung haben will; w darf Bon den natuͤrl. Kräften überhaupt. 821 darf daher z. E. um Wein.oder Bier in Gährung zu bringen , feinen Sauerteig hinzugeben. Dieſe, die Gährung veranlaffende, bewegliche Kür gelchen oder Aromes mouvans , haben die Naturfors fher ſchon lange beſchaͤftiget, und werden fie noch ferner befchäftige. Da ohne deren Zuryuung Fein hier gezeugt wird; dafe erfordert werden, um den Mift in Gährung zu bringen und aufjulöfen; da fie jeden Keinen in Bes wegung fesenz; Da fie bey fo vielen Zubereitungen aus dem Pflanzenreiche, z. E. beym Bierbrauen, DBranteweinbrennen und Brodtbacken in Betracht kommen, fo hoffe, daß die Aufforderung des Ritter Linne in deffen Differtation, Mundus inuifibilis, die Maturfündiger aufmuntern werde, die Natur diefer beweglichen Atomen und die Theorie der Gahrung | weiter auszuforſchen. -Guchen diefe Atomen die ihnen vorkommende vers bundene Theilchen auf, um fie zu ihrer Nahrung zu zernagen; oder iſt ihr: Natur alles zu zerftöhren und auseinander zu treiben; oder entfernen fie nur die Kraft, welche die verbundene Theilchen bis dahin zus fanmengehalten hat? Wil man dag erſte annehmen, fo Lieffe fich vieleicht erflären , warum die aufgelöften Theile, indem fie von ihnen verdauet und digerirt worden, eine ganz andere Geſtalt und Natur ans nehmen. $. 24- Zum Beſchluß muß ich fänfrens noch des Aethers erwähnen, welcher in allen Phyſiken als eine Grundmaterie angeführt zuwerden pflegt; Man verfteht darunter die allerſubtilſte, alles ur? Fff4 durch⸗ 822 1. Abth. Won den natuͤrl. Kräften ic. durchdringende, und die ſchneuſte —— nehmende, Materie, Ich weiß nicht deurlicher zu erflären, was man darunter andeuten will. inige haben fich dadurch zu deilen Annehmung verführen laffen, weil fie das Feuer und Licht als befondere Materien angefeben. haben; Andere verftehen darunter gewiffe Örundtheile der Säure, mithin das nemliche, was ich Saͤure nenne, und von diefer Fann ich den ſogenannten Us ther nicht unterfcheiden. Die Verſuche, welche von deffen Exiſtenz zu übers zeugen fcheinen, find die Erſcheinungen im Luftleeren Kaum, (wie wir cs nennen) nemlich in Gläfern, welche entweder durch das Auspumpen, oder durch das Feuer, oder vermittelft des Dueckfilbers von gro« ben. materiellen Theilen gereiniger find, in denen mits hin das, dem Anfehen nach bleibende, Bacuum mit einer folchen fubrilen Materie, welche die Zwifchens räume des Glafes durchdringen Fönnen, angefüllee iſt; die fich daher in einem leuchtenden Barometer oder in einer geriebenden Glocke durch einen Schein zu erfennen giebt: dergleichen Schein nimmt jede ſubtile Sn an. Zwote 823 LE ET nn en 3Zwote Abtheilnng. 7° Die natürlichen Kräfte der Erde. a5 Fe biefen vorausgefegten allgemeinen Säsen beruhet es in der Anwendung darauf: I. „ Wie nunmehro die Erde und die darin vors gehenden Bewegungen angewandt werden müfs „ fen, um die Sruchtbarfeit zu befördern.“ U. „Wie durch Hülfe jener Bewegungen der » Erde die Vegetation der Pflanzen ihren Forte „ gang habe.“ $. 107, Das legtere Stüd wird in der folgenden Ahrbeis lung erwogen werden. % 26 Wenn ein fefter Körper entftehen fol, fo muß vorher ein fefter Punct da feyn, wo er feinen Ans fang nimmt. ($. 16) Jede Pflanze muß alfo auf der Oberflaͤche der Erde einen feften Punce haben, wo fie aufwaͤchſt, und wo fie fich anhält, Sn der Luft allein ſchwebend kann keine Pflanze wachſen. Mr 2% | Die Erde beftchet aus feften Theilen, und es find auch fefte Theile nöthig, um eine Pflanze ‘ an einem beftändigen Orte aufrecht gu erhalten 3 ($: 26) Da aber die Erde, worin eine Pflanze waͤchſt, auch dienen muß, um neue Theile dazu Stf ss here 824 II. Abtheilung. herzugeben , fo müffen die Erörheile zugleich von der Beſchaffenheit feyn, daß einige davon in Theile von der Pflanze übergehen Fönnen, a Das ift fo viel. gefagt; Es müffen-einige von den Erdtheilen fläffig und getrennt ſeyn, oder wenigftens nur fo verbunden feyn, daß fie leicht ferner getrennet werden koͤnnen. Denn wenn zu viele flüffige Theile im Erdboden find, fo Fann ſich die Pflanze gegen den Wind nicht aufrecht erhalten, oder die Bewegung iſt zu ſtark, um ſolide Theile zu bilden, G. Da die Erdrheilchen = nach und nach aufges löfet werden müffen; „piefes aber nicht.ohne era dautende innerliche Bewegung gefehchen Fann, ($. 27) fo fällt in die Augen, daß zu der Frucht, bärfeir gemiffe unterhaltene Kräfte in der Erde erfordert werden. Dies ift, was in der Folge weiter — — muß, und worauf alles im Feldbau beruhet. 6 29. Man ſollte glauben, da die in der Erde ge ge⸗ wachſene Pflanzen wieder eufgelöfet werden koͤn⸗ nen, daß alfo blos aufgeloͤſete und wieder in Er⸗ de zerfallene Pflanzen am mehrſten zu Befors derung der Fruchtbarkeit, und um jungen Pflans zen Nahrung zu geben, dienen würden; die Ers fahrung aber lehrt, daß fie allein nicht hinreichen. Wenn ic) z. E. Nocens Stroh allein vermodern und ohne weitere Zuthat zu Erde werden laffe, fo wird frifcher Moden darin gat nicht, oder nicht fone an wachfen, wenn gleich durch das Waſſer frifche Theile Die natürlichen Kräfte der Erde. 825 Theile darunfer gemifiht worden; die Erde wird zu loder, trocken und unthärig bleiben. "Ein purer ver⸗ moderter Mift giebt nicht ginmal cine gute Erde. Die Menfchen, fo wie die mehrften Thiere, nähr - ten fih von Pflanzen, und wenn wir viel Fleiſch ges nieffen, fo ift es doch von Thieren von anderer Art und Natur, die ſich von Pflanzen nähren, und wir vermifchen damit viele Nahrung aus dem Pflanzens reiche. So geht es auch mit den Pflanzen; die mehr- ften verlangen zu ihrer Nahrung wenigftens einen Theil aus dem Ihierreiche. Es ift eine weiſe Anordnung in der Natur, daß alles durch Grade gehen muß, und dag verbunden eweſene Förperliche Theile erft mehrere Verwande⸗ ungen ausftchen müffen, ehe fie zu Bildung ähnlis her Körper dienen Fönnen. f $ 39% ‚Um daß alfo eine Erde fruchtbar genannt wer- den Fönne, darf es ihren Theilenan nöthiger Ver⸗ bindung und Zufammenhang nit fehlen, damit ſich Pflanzen darin aufrecht erhalten koͤnnen: Sie muß aber zugleich die zum Wahsrhum der Pflanzen erforderlihen Bewegungen in gehöris gem Grade in ſich enthalten, damir dadurch eini- ge Theile aufgelöfet werden, und den Pilanzen zugleich Nahrung geben Fönnen, Eine bloße trockne Erde hält gar nicht zufammen, fie wird ſchwer in Bewegung gefekt, urd noch ſchwe⸗ ter aufgelöfer; Es Fann alfo nichts darin wachfen. Bloßes Waſſer, oder eine mit vielen Waſſertheil⸗ ‚ben vermifchte Sumpferde ift nur wenigen Pflanzen zutraͤglich welche man daher Waſſer⸗ Meer⸗ Sees er Sumpf: * 8260. Abtheilung. | Sumpf; Moor · Pflanzen nenner. Eine durch einen hohen Grad des Feuers zu fehr erwärmte Erde überrreibt alles. S. III. Th, ©. 718. Es müffen alfo mehrere Kräfte vereinbart, unterfchiedene Bewe⸗ gungen zugleich in rechtem Grade unterhalten, wen die Erde fruchtbar feyn fol. % 31. | ir, Eine ſolche fruchtbare Erde wird unter dem Namen von Gartenerde, Humus dedalea L. in allen Syſtemen beſchrieben. Deren Eigenſchaften ſind, daß ſie aus — wi⸗ ſchen den Fingern gelinde anzufaſſenden Theilchen be⸗ ſtehet, welche ſich trocken leicht aus einander reiben laſſen, und von brauner Farbe ſind; Mit Waſſer vermiſcht aber aufſchwellen, einen Brey geben, oh⸗ ne zu Eleben, noch fich zu fegen, anbey eine ſchwaͤrzliche Farbe annehmen. Das Feuer Löfer ihre Theile Leiche in einen Dampf auf, und zerſtreuet fie mit Zuruͤck⸗ Tafjung einer Afche. Sie pfleget nad) einem fanften Degen, ſonderlich im Fruͤhjahr, angenehm und ſtark zu riechen, und eben der Geruch und die mehr dunkele oder hellbraͤun⸗ liche Farbe zeigen ihre größere oder geringere Güte ans Sie darf nach einem Degen feine harte Borfe, noch weniger eine weiße Krufte, anfegen, am wenige ften aufberften. Das Feuer fest fie leicht in Bewegung, daher nimme fie bald Wärme an; Sie hat die gehörige Menge von Deltheilen, und nimmt daher nicht mehr Waſſer an, alsfie braucht; läßt alfo das überflüffige gefchwind durchlaufen, gleich einem Siebe; behält dagegen die Bewegung des Waflers lange; trocknet nicht —— m | — — — — — —— (m u Die natürlichen Kräfte der Erde. 837 nicht Teiche aus; bleibe vielmehr faft allezeit in glei⸗ chem Grade der Feuchtigkeit, daher die Wurzeln ſich darin leichter ausbreiten koͤnnen; der Wind wehrfie nicht leicht weg; fie fließer weniger ab, und wird nicht ſo bald ausgeſooret. Am Gewichte iſt ſie leichter, als die mehrſten uͤbri⸗ gen Erden; denn da das darin enthaltene Waſſer viele Theile hin und her beweget, das Feuer auf ans dre wirft, unter den übrigen auch Feine 'e Berbindung ift, fo daß fie ſich vielmehr wegen ihrer Schluͤpfrigkeit leicht einander ausweichen, fo Fann die Kraft der Schwere nicht fo ftarf auf fie wirfen. " Man unterfcheider die Güte der Erde auch nach dem Geſchmack. Ich habe mich nicht uͤberwinden koͤnnen, fie zu koſten; ſtelle mir aber vor, daß fie den Geſchmack ohngefehr von einer aufgeloͤſeten Fleiſch⸗ brühe haben muͤſſe; nicht unangenehm, : folches zeigte eine noch vorhandene Fäulnis an; nicht bit⸗ ter, fonft würde fie in den Pflanzen eine Erfchüttes tung wirfen; nicht zu falsigt, aber doch fo viel ge« falzen, als genoöhnlich eine Sleifchbrühe zu ſeyn pflegt, damit die aufgelöften Theilchen geneigt find, ſich wie- ‚ der zu feſten Theilen anzufegen; Nicht ſcharf, Pr | enthalt ſie zu viel Saͤure. | PX 1; 9 3 2 H —— Gartenerde iſt eigentlich eine kuͤnſtliche, aus verfaulten Pflanzen und Thieren entſtandene reg wir haben aber auch hin und wies der 2) eine ihr ziemlich nahe fommende ſchwar⸗ * ge: Selderde, Humus ruralis L. Dieſe iſt eigentlich in den Eigenſchaften von der vorigen nicht weiter unterſchieden, als daß ſie aus etwas 8 828- 308 I. Abtheilung. an ud etwas gröbern, zwifchen den Fingern ao fü ren Iheilen beftehetz von Farbe, —— * das graue, mit Waſſer aber vermiſcht, mehr in * ſchwarze fällt; Man weiß anbey nicht, daß fie uns mittelbar vorher in anderer Geftalt gemefen (ey: fe fie iſt aber. eben fo fähig, flüßig gemacht zu werden. Mur iſt fie bald mehr bald weniger mit fremden uns auflöslichen, das ift, Sandtheilen vermiſcht. Je⸗ mehr fie diefer enchält, jemehr fält ihre Farbe ing gelbe oder braune. Wenn eine fhwärzliche Erde die Farbe verliert, fo ift es ein Zeichen, daß ihre Frucht barfeit abnimmt; Solche kann aber hergeſtellet wer« den, theils durch untergemifchte neue Gartenerde u Mift, eheils,durc die gute Beackerung. Ich erinnere hier ein vor allemal, daß ich hier Die Erden nicht foftemetifch abhandle, fondern nur in fo weit ein Haushaͤlter fie in Betracht des — ken⸗ nen muß. | $. 33. Eine dritte fruchtbare, gar vortreffliche, Erde, ift die fogenannte Marſcherde, nemlich eine fehe feine gelbliche Erde, welche große Süße, wo fie e austreten, fallen laſſen. zer Es iſt diefes Feine befondere Gattung von Erdeng | fondern indem bey Dauwetter oder bey ftarfen Waf⸗ fergüffen die kleinen Bäche in die großen Flüge fals len, fo bringen fie viele von der Oberfläche der Erde abfliegende Erdrheile mit fih. Won folchen entledis get fich der Haupt. Fluß nach und nach; Erwirft alfo erft Steine, dann groben Sand, dann allge⸗ “ mählig.feinere Arten von Sand aus. je näher er an die Mündung des Meers kommt, je feiner und frucht⸗ | | | | Die natürlichen Kräfte der Erde. 829 fruchtbarer find die Theile, welche cr an den Ufern zuruͤcklaͤßt; und da begreift man diefe Vermiſchung unter dem Mamen von Marſcherde. Dieſe beſteht alſo aus den feinſten, gleichſam abgeſchwemmeten Theilen von andern Erden, und von halb verfaulten abgefpülten Kräutern, : welche mit vielen Waſſertheil ⸗ " then vernitfche bleiben, alſo leicht eine Bewegung ans nehmen; Michin ohne Zuthun von einigem Miſt um *— und oft zu ſtark, treiben. Ihr Fehler beruhet darin, daß ſie in der Vermi⸗ ſchung viele Thon » Theile enthält, mithin bey ſtarker Dürre gleich einem Stein zuſammenbackt, undurch⸗ dringlich wird, und lauter breite und tiefe Nigen be- kommt; Bey anhaltender Näffe wird fie hingegen klebricht und sähe; Sie erfordert alfo in der Beok⸗ Ferung aroße Vorficht, Wer fie aber har, ſchaͤtzt ſich gluͤctlich. $. 34. Die vierte jener nahe kommende fruditbare . Erde it die Schlamm: oder Teicherde, Hu- „mus uctum L. welche ſich in Gründen und Tei⸗ hen ‚sus denen dahin fließenden Quellen geſetzt Sie befteht eigentlich gleich der vorigen aus ver⸗ miſchten Theilen von abgeſchwemmter Erde und vers faultem Laube und Kräutern, welche die Quellen und das in die Gründe fließende Regenwaſſer dafelbjt niedergelaſſen haben. Sie unterfcheider ſich aber vor⸗ nemlich dadurch, daß fich mit diefer Schlammerde die " jähelich in dem Waffer aufwachfende, und des Win- | "ters über darin verfaulende Waffer - Pflanzen , auch | N ag Theil die Trümmern derer in dem * ſter⸗ enden 6 — I. Abtheilung.. benden Fifche und Thiere damit vermifchen, Je meße heile von Pflanzen ımd Thieren nun ‚unter der Schlammerde find, defto näher kommt fieder Gars tenerde, und defto fruchtbarer ift fie, fo, daß fie * Triebe faſt allen uͤbrigen vorgehet. Es iſt nur dabey zu bemerken :;:; 1) Wenn dieſe Schlammerde erſt friſch aus dem Waſſer geſammlet iſt, ſo enthaͤlt ſie zu viel Waſſer⸗ theile; die innerliche Bewegung darin iſt zu ſtark; ſie nimmt zu leicht die Bewegung des Feuers an, und uͤbertreibt die darin wachſenden Pflanzen, iſt alſo zur Fruchtbarkeit nicht ſogleich geſchickt. 2) Es find auch zu Anfang die darin enthaltene Pflanzen und Thiertheile noch nicht verfault, und oft geht darin eine ährung vor 5 diefe Säulnis theilt ſich den Pflanzen mit, und wirft eine dem Wachsthum widrige Bewegung. 3) Eine ſolche friſche Teicherde enthaͤlt viele ſaure und Schwefel: Theile, wie der unangenehme heftige Geruch, auch die, wenn fie trocknet, ſich auf der Dperfläche ſetzende Ernftallenartige brennbare Krufte zu erfennen giebt; auch hiedurch werden die zur Frucht⸗ barkeit erforderlichen Bewegungen gehindert. 4 4) Sie enthält oft noch Saamen von vielen Uns fr autern. Dies ſind die Urſachen, warum dergleichen Teich⸗ erden friſch keinen Nutzen leiſten, vielmehr, wenn ſie zu fruͤh auf ein Feld gebracht werden, ſolches zu Zeiten auf mehrere Jahre unfruchtbar machen. Daher muß man ſie, nachdem das Waſſer abge⸗ laſſen worden, vorher abtrocknen laſſen, hie aber in Haufen bringen, damit das Feuer deſto be durchwirke, die uͤberfluͤßigen Waſſertheile — * d Die natürlichen Kräfte der Erde. 831 die Gaͤhrung und Fäulung vollendet werde, und die _ e Maffe ſich folchergeftalt, wie wir es nennen, ans ‚ auch der ftarfe Geruch und die folchen veranlaffende Bewegung aufhöre oder ſich verändere, * Se öfter man daher Erden diefer Art vor dem Ge⸗ brauch umarbeitet, defto beffern Mugen leiſten fie, und um defto eher werden fie brauchbar. In fandigten Gegenden kann man diefe Schlamm- erde felten haben, fonften ließ fi der Sand vorzügs lich damit verbeffern. Er $. 35. " Die fünfte zwar an ſich mehr unfruchtbare, aber durch einen Zufaß fruchtbar zu machende Er- de iſt, was wir gelben Leimen nennen. Ar- gilla zumefeens.L. Er ift gelb von Farbe, und beftebt aus vermifchten Theilen von Thon, Kalch⸗ erde und feinem Sande. Je mehr diefer Leimen ins braune fällt, defto eher kann er fruchtbar gemacht werden, fällt die Farbe ing braunvothe, fo enthält er Eifentheile und iſt unfruchts bar. Iſt er von Farbe bläulicht, fo enthält er zu viel Thontbeile, und ift weniger brauchbar, ‚Eine befondere Eigenfchaft diefes Leimens ift, daß ee, wenn er fange geflopft und gerührt wird, die Bewegung des Waffers annimmt, aufſchwellet und zu einem Brey wird, als wenn Waffer zugeſchuͤttet ' wäre. Wenn man ein Zuder frifch gegrabenen eis ' men einige Stunden weit verfähre, fo, daß er ohn ' Unterlaß gerüttele wird, fo ift er, wenn er an Ort und Stelle fomme, wei, und Fann, ohne weiter Waſſer zuzufchütten, verarbeitet und gefnätet werden. ge Theil. Zi, Gas Dis % 832 I. Abtheilung. Daher ſchluckt er viel Waſſer in fi, und behält es lange; mithin, wenn man ſich im Frühjahr auf ein naffes leimigtes Feld ftellet und beweger, fo bewe⸗ get fich folches unter den Füßen gleich einem Teige, und wenn «8 zu viele Waffertheile enthält, ſo ſinkt man uns ser, fo, daß man die Fuße nicht losfriegen kann. Es hat deromwegen ein leimigtes Feld den Fehler, daß in naffen Fahren zu Zeiten Pferde und Wagen darin verfinfen, und daß es, bevor es hinlänglich ausges trocknet ift, zu Ende des Winters nicht fo bald beak⸗ fert werden Fann, als ein Acker von guter Erde oder ein Sandfeld. a - Der $eimen läßt ſich zwar in einen feften Körper verbinden, feine Theile halten aber nicht fo feft zum fammen als der Thon, zumälen allemal Sand mit darunter vermifcht if. Man kann alfo den trocknen Leimen, wenn auch die groben Sandförner davon Durch Abſchwemmen getrennet worden, mit den Fin⸗ gern leicht in einen Staub zerreiben, diefe fühlen fich zwifeben den Fingern mehr fharf an, Er läße ſich deswegen auf der Oberfläche nicht poliren, fondern ' bleibt rauh, und zieht Leiche wieder Waffer an, - Da nun diefer $eimen leicht die Bewegung vom Waſſer annimmt, nıcht ftarf bindet, mehrere aufzulös fende Theile enthält, fo machen ihn diefe Eigenſchaf⸗ ten zur Fruchtbarkeit geſchickt. Es kommt nur dar⸗ auf an, daß man folche Theile zuſetzt, welche die Auflöfung bewirken; nemlich den Mift, oder eine: fruchtbare Erde; daß man zugleich die in ihm oft vora handene überflüßige Säure ftöhrt, und, da er zu fehe geneigt ift, die Bewegung des Waffers anzunehmen, und dadurch der Bewegung des Feuers zu wiederftes vr. u u io ru 1 De Die natürlichen Kräfte der Erde, 833 hen, daß man das uͤberfluͤßige Waſſer ableite, und 7 — Miſt ihm gebe, F. 36 Die, fechfte hier annoch zu — gute —— iſt ein Sandfeld; In deſſen Vermi⸗ ung zwat die Sandtheile die Oberhand haben, doabey aber mit feinern, einer Aufloͤſung fähigen, Erdtheilchen vermiſcht find, Den Sand ſelber werde ich gleich unter den uns fruchtbaren Erden erwehnen; Man findet aber viele Arten von Sand, welche mit fruchtbaren Theilchen untermifcht find, fo wie man unter allen Erden eins zelne Sandförner bemerkt; Alsdenn ift ein folcher vermiſchter Sand gewiſſer Maaen brauchbarer als eine der übrigen weniger fruchtbaren Erben, _ Die Vorzüge, welche ein ſolches Sanpdfeld hat, find unter andern: . 1) Man kann es zu aller Jahrszeit und bey aller Witterung bearbeiten. | 2) Man fann alfo früher im Jahr mit der Beſtel⸗ fung anfangen. 3) Bey den leimigten Feldern treten oft nach lan⸗ gem Regen Zeiten ein, daß man in vielen Tagen kei⸗ nen Pflug darauf bringen darf. 4) Wenn man ein zähes Feld bey naffer Witte⸗ tung beacfert, wird es noch fteifer und unfruchtbarer 5 " Ein Sanöfeld kann man ‚mitten, Im Plagregen beats beiten, 5) Jenes wird be einer anhaltenden Dürre hart, * daß fein Pflug eindringt: dem Sandfelde hins | ‚det die Dürre nicht in der Bearbeitung. 6) Ein Sandfeld kann man mit gehöriger Vor⸗ * fo zurichten, dag ihm eine anhaltende Duͤrte we⸗ J Ggg2— niger 834 I. Abtheilung. niger ſchadet als einer bindenden Erde, welche ale: denn entweder die zarten Wurzeln des Korns zuſam⸗ men preßt und erſtickt, oder aber tiefe Ritzen be- kommt, durch welche die Luft an die Wurzeln tritt, und ſolche vertrocknet. 7) Man kann auf einem Sandfelde mehr beſchik⸗ ken, und es mit weniger Muͤhe und Koſten 2 auch mit leichtern Werkzeugen beackern. 8) Man verbeffert- feine Fehler mit geringerer Muͤhe. 9) Man erſpart etwas in der Einſaat; weil in naffen Feldern des Winters viele Pflanzen von der Näffe vergehen, fo muͤſſen ſolche dicker befäet werden. 10) Man hat bey der Beftellung des Sandes nicht fo viele Vorficht anzuwenden; Hindendes fand fehlägt leicht zu, wenn nady der Sommer: Befaamung ein Platzregen oder Gewitter kommt, alsdenn koͤnnen die Keime nicht durchdringen. 11) Man hat alſo in einem Sandfelde nicht ſo leicht Abſchlag und Miswachs zu befuͤrchten, ſondern darf eher hoffen, bey gehoͤrig angewandtem Fleiße alle Jahr reiche Ernten zu haben. 12) Die Schnecken thun auf einem Sandfelde nicht fo vielen Schaden, weil fie, wenn es nur et⸗ was trocken ift, darauf nicht fortfriechen koͤnnen, die, Sandkörner fegen fi in dem Schleime unter dem Bauch an, und machen fie umkommen. 13) Auch werden die Mäufe darin niemalen fo leicht Schaden thun, weil ihre Hölen-in dem Iofen Sande leicht zufallen, 14) Man fann das Unfraut leichter darin vertile gen, oder es davon reinigen; Weil man es früher beackern, und die darin enthaltene Saamen geſchwin⸗ der — > ——— — Die natürlichen Kräfte der Erde, 8 35 der zum Keimen bringen, und fodann die gefeimten Pflanzen leichter ftöhren und heraus eggen Fann, weil die Eggen den Sand ohne Mühe aus einander reiſſen. I 0725) Das Korn wird darin früher reif, man kann alfo ein folches Feld nach der Ernte bey annoch war» men Wetter frühgeitiger und mit mehrerm Nutzen wies der umarbeiten, und - 16) alsdenn zu Zeiten Winterforn nach Winter: korn fäen. 17) Das in gutem Sandlande gewachfene Korn ift mehlreicher und fehwerer ; hat dünnere Schlühen, giebe weißer Mehl, und mehr wohlfchmerfendes t. 18) In der Gaͤrtnerey erleichtert es ungemein alle Arbeiten, ſo, daß man faſt keine Pflanze in irgend einer Erde zum Wachsthum bringt, wenn nicht Sand darunter gemiſcht wird. ER F. 37. Faolgende Arten von Erden find weniger brauch. bar, werben aber doch befteller. . Siebentens, Eine Kleperde; wie wir fie behy ung: nennen, nemlich ein bindender, jedoch mit Sand vermifchter, Thon von brauner Farbe. . (Humus damajfena L.) Sie wird bey vieler Näffe fehr fehlüpfricht und zaͤ⸗ Be, und bey ftarfer Dürre fo hart, daß fein Pflug ’ eindringen kann, wenn er auch mit zwanzig Pferden beſpannt wäre. Wenn fich Regenwaſſer darauf ſammlet, nimme foldes von den Eleinften Theilen an, " amd wird davon gelb gefärbet. "Die Kleyerde hat gemeiniglich eine Säure in ſich, iſt muͤhſam zu beackern, mithin leicht dem Miswachs 1 Gg83 unter- 836 7 Abtheilung. unferworfen, und trägt auch in dem beften Jahren nicht reichlich; das darin gewachſene Korn iſt *— ſchlechter an Güte, ' Es laffen ſich nicht wol zwiſchen dieſer — der Marſcherde, und dem Thon Graͤnzen ſetzen, als daß die eine wegen derer darin enthaltenen —* Theile weniger fruchtbar als die andre iſt. Ich vermuthe, daß die Humus picea L. eben zu dieſer Kleyerde gehöre, nur daß fie von Farbe ſchwarz * J $. 38. il Die achte, nemlich eine rothe Kleyerde, Humus Schiffofa L. ift eigentlich eine Varietaͤt von der vorigen, nur daß die braunrothe Farbe von denen darin vorhandenen Eiſentheilchen herruͤhrt, und in der Tiefe iſt fie ein feſter, blaͤtternder, mer⸗ gelartiger Felſen, —— erſt an der Luft zu Er⸗ de zerfaͤllt. Von dieſer Art iſt die Erde um der Gegend von Pyrmont; fie iſt ſauer, mager, bindend, klebricht; wenn fie trocken ift, giebt fie einen feinen färbenden rothen Staub; Wenn Waffer drauf ftehen bleibe, färbt es ſich mehr roͤthlich als von der vorigen, $ 39% da 12 Eine neunte ift gleichfam dag Mittel zwifchen der vorhergehenden Kleyerde, der Kalcherde, und dem Leimen, nemlich der gemeine Thon, Ar- gilla communis. Er ift von Farbe, trocken weißlichts angefendheet fälle er in das blaͤuliche; und im Feuer nimmt er von der enthaltenden Säure und Eifentheildhen eine Roͤthe an. —— y vv oo {cas Gm, u ————— N | | ° Die natürlichen Kräfte der Erde, 837 an. Er iſt zaͤhe, läßt ſich bey der ſorgfaͤltigſten Bes acerung nicht. leicht. in. eine lockere Erde verwandeln; Er vermifcht ſich daher ſchwer mit dem darin gebrache ‚sen Mift, das Feuer kann ihm nicht leicht in Bewe⸗ ‚gung ſetzen, wir nennen ihn daher kalt. Zwiſchen den Fingern hat man von ſeinen Theilen eine Empfin⸗ ” dung von Fertigfeit.. Man brennet daraus Ziegel⸗ ſteine. Im Ackerbau ift er aber eine der undanfbar- ſten Erden. Wenn man die darin enthaltene Sandkoͤrner ab» ſchwemmt und trocknet, ſo wird er, wenn man ihn mit den Fingern reibt, glaͤnzend, nimmt eine Art von Poli⸗ tur an, und haͤlt zuſammen, ohne daß man etwas merk⸗ liches abreibt; Hieraus erkennt man wie zaͤh er iſt, und wie fenmwer er aufzulöfen fteht. Wenn er fich aber ‚abreiben läßt, und merfliche ſcharfe Theile zeige, fo I “wird er ein weißer Agimen genannt, + Man erfennt die Gegenwart eines folchen Thons, wenn vornemlich in den niedrigen Gründen Eleiner ‚grüner Moos waͤchs, und andre Pflanzen, welche allemal eine faure Erde anzeigen, als Pinguicula, Cynofurus coerulens, Aira corulea, Ulmaria, After Jolicinus , Comarum: Das fhlimmfte Merkmal ift, wenn die Blätter derer darauf wachfenden Pflanzen von röthlicher Farbe find. % J §. 40. Noch fehlechter ift zehntens der rechte Tö- —* pferthon, Argilla figwlina L. wenn er von dem u. Bi" 5 — genugfam unterfchieden ift, um eine bee ſondere Art daraus zu machen. Es iſt dies nur eine feinere Varietaͤt von jenem, — doch als eine beſondere Art in den Syſtemen Ggs 4 an⸗ 838 II. Abtheilung: angeführt wird: fie muß fich auch durch eine beſondre innerliche Bewegung unterfcheiden, weil fie trocken nicbe fo, wie jener, in einer Maffe zufammen bäft, fondern in lauter Eleine Würfel bricht, Sie ift bes ſonders ſchluͤpfrich, und mie Waffer angefeuchtet, zaͤhe; laͤßt ſich daher auf mancherley Art verarbeiten; Eben dieſe Zaͤhigkeit macht ſie beynahe unfruchtbat, ‚Zum Gluͤck pflegen felten große Felder damit bedeckt zu ſeyn. Sie fteht mehrentheils nur Nefterweife, fo wie andere noch fihlechtere Arten von Thon, }. E. Pfeifenthon, Porcelantkon, . welche “ | daher hier übergehe. 4m. Faſt gleicher Are ift eilftens die Mergeler⸗ de, Argilla marga L. Man nennet eine jede Erde mergelbaft, wenn fie mit einer zugegebenen Säure, und infonderheit mit Bitriol - Del leicht aufbrauſet. Ihre Theilchen muͤſſen alſo gelind zuſammenhangen, ſo, daß die Saͤure leicht eindringen, ſolche aufloͤſen, und da⸗ durch veranlaſſen kann, daß das Feuer auf ſie wir⸗ ket, und ſie in die Hoͤhe, auch die am leichteſten be⸗ weglichen Theile gar heraus in die Luft treibt, * die Saͤure ſelbſt zuruͤckjaͤgt. Man ſagt daher, daß die alcaliſchen Theile des Mergels die Saͤure einſchlucken. Diefe Mergelerde iſt nun, wie ich unten ($. 89.) zeigen werde, gut, um durch deren Zufegung andere Erden zu verbeflern; alleine aber vor fich gehört fie - unter die unfruchtbaren, weil zu viel Zufag erfordert wird, ehe fie die zur Fruchtbarkeit erforderliche Bes wegung annimmt. Sie ift, wenn es regnet, rt rich / Die natürlichen Kräfte der Erde. 839 rich, wird vom Regen leicht aufgelößt und abges ſchwemmt; trocken aber iſt fie leicht und ftaubicht, kann alfo die Bewegung des Waffers nicht lange be> halten, wird bey ihrer Leichtigkeit vom Waſſer leicht fortgefhwennme, und bey einer Trockniß vom Winde weggeruchet. | -ıH $. 42. | Nicht von befferer Güte find zwoͤlftens die Ralcherden, Calx folubilis.L. Welche aus den Auswürfen des Meers entſte⸗ ben, mithin großentheils aus aufgelößten Mus ſcheln befteben; anbey harzigte Theile aus dem Meerwaffer behalten haben, alfo mehlicht find; fich leicht zerreiben laffen; und wenn man fie zwifchen den Fingern reibt, folche, aud das Waſſer weiß faͤrben, anben gleich der vorigen mit einer Säure auffbrauſen, fonderlich wenn fie vorher durch dag euer erhigt worden, Die vornehmfte unter diefen Kalcherden, welche in England und Franfreich gemeiner ift, bey uns aber felten angerroffen wird, iſt die Kreite, Calx creta. L. welche gut zum färben und mahlen ift, aber ſchlecht zur Fruchtbarfeit; denn die Theile aller Kaicherden fichen in einer gewiſſen Verbindung, woraus fie nicht ot aufgelöfer werden Fönnen, wenn fie nicht vorhee einen großen Grad des Feuers ausgeftanden haben; alsdenn entdecken fich viele harzigte oder ölichte Theile, und da, um diefe zu verbeflern, viel Zuſatz erfordert wird, fo find die Kalcherden zwar zu gebrauchen, Ber: Erden damit zu verbeffern, von ihnen al- nieht man aber fchlechten Nutzen. Gag 5 4. 43. 84 — * er 9 4 Gleiche —9 —J es —— mit der Torferde; Nemlich einer Erde, welche aus weiter vermoderten Torf, Humus Turfa L. entſtehet. — TR; Der Torf ſelber beſteht aus, — noch zu⸗ ſammenhangenden, Theilen von Pflanzen und Wur⸗ zeln, welche in einem mit Erdpech vermiſchten Waſ⸗ ſer gebeitzt worden, und zugleich von dieſem Erdpeche und Erdtheile aus dem Waſſer an ſich genommen ha⸗ ben, und damit verbunden worden; alſo von der Be⸗ wegung des Feuers leicht aus einander getrieben, fonft aber beſchwerlich und langfam aufgelöfet werden, und wenn fie aufgelöft find, eine lodfere, leichte, todte Erde geben; mithin nicht anders als durch Zuſetzung andrer Erden, oder durch die Laͤnge der Zeit die zur Fruchtbarkeit erforderliche Conſiſtenz erhalten; ſich alsdenn auch beſſer zu Wieſen und Weiden ſchicken, als zu Saatacker, indem eine Torferde gar zu locker und ſtaubicht wird, wenn man ſie oͤfter ruͤhrt. Es pflegen auch in den Gruͤnden, wo Torf ſteht, Quellen, welche mie Erdpech vermiſcht find, zu ent⸗ fpringen, welche des Winters den Boden in die Hoͤ⸗ he heben, ihn locker und den Kineingebrachten Düns _ ger unfräftig machen; hingegen Theile hinzuführen, welche zu Ernährung gewiſſe Graͤſer vortheilhaft ſind. Ge: 2 en oe Bon dem vorigen weiß ich viersebntens faſt nicht weiter als das kleinere und groͤßere zu unter feheiden, was man Sumpferde, Humus effer- vefcens L. ’nennet, und welche fich in. niedrigen Gründen, wo im Winter das Waſſer ftehen bleibt, aus ——— u ——— — J | Die natürlichen Kräfte der Erde, 841 aus den verfaulten Wurzeln oder Pflanzen ſamm⸗ im let, ſehr leicht, locker und Fadenhaftift, vom Wafs ſer aufſchwellet, und fehr langfam austrocknet. Man’ findet zum Gluͤck diefe Sumpferde nicht ans ‚ders als in Gründen; dergleichen fumpfigte Gründe ſtehen den ganzen Winter unter Waſſer; und werden im Sommer bey jedem Regen mit Waſſer angefuͤllt, da ſie denn aufſchwellen; die Erde kann alſo nicht leicht ausbrachen, mithin nicht in die Umſtaͤnde ge⸗ ſetzt werden, daß ſie die zur Fruchtbarkeit erforderli⸗ che Bewegung in rechtem Grade annimmt: Wenn ſie recht trecken wird, ſo zerfaͤllt ſie in einen lockern nicht zuſammenhangenden Staub, und verliert alle yruge Dewegung. $- 45. Ein naher Nachbar von jenen beyden pflege funfzehntens zu feyn, die fchwarze foore Moor⸗ erde, Humus pauperata L. welche aus den ab⸗ getrockneten Iheilen des Erdpechs in den Moors quellen entfteht, alſo ungemein Teiche ift, durch +. die Bewegung des Feuers leicht in die Höhe ge⸗ hoben, und vom Winde weit fortgefuͤhrt wird. Sie unterſcheidet ſich leicht von der erften frucht⸗ baren Öartenerde, der fie an Farbe gleich kommt, weil ihre Theile fich zwifchen den Fingern fharf ans fuͤhlen laffen, aus ganz feinen Sandförnern beftes hen, faft Feine Auflöfung annehmen, und unter fich nicht verbunden werden Fönnen, Dieſe Moorerde ift nicht allein an fich unfruchtbar, ſondern macht auch) die. Gegend, wohin fie der Wind ausbreitet, unfruchtbar, gehört aber eigentlich unter die Er Erden. $..46. 842.00 II Abtheilung j §. 46. un Faſt gleichen Urſprungs und Natur iſt ſechs⸗ zehntens der Flogſand, Arena mobilis L. wel⸗ her aus kleinen, runden, merklich zu unterſchei⸗ denden, halb durchfichtigen, weißlichen, unfoͤrm⸗ lichen, Steingen beftehet, die fi) zwar in ein Glas zufammenfchmelzen, aber ſchwerlich auflie fen laffen. Man fieht diefen Flogfand ale einen Auswurf des Meers an, wie man denn hin und wieder in Fluͤßen dergleichen findet, den man fodann Triebfand nens- net. Wie ich aber überhaupt der Meinung bin, daß man den Sand als Fleine durch das Feuer verhärtete Tropfen von einer flüßigen. Materie anfehen muß; Als ſcheint mir, dag man menigftens die von diefem Slogfande vorhandene Berge und deren Unfruchtbars keit aus der Wirfung des unterirdifchen Feuers bers \ Seiten folle, Man findet weit von den Ufern des Meers ent fernt, z. E. in dem Eellifchen und in der Graffchaft Hoya, Berge von folhem Triebfande. Wenn auch der Sand filber in dem Waſſer gebildet und Pe - mengefehmolgen worden, fo Fann er doch durch Feine andere, als die Wirfung des Feuers, nach der Obers fläche der Erde zu in die Höhe gerricben werden, das; Feuer muß alfo in diefer Gegend einen befondern Zug haben, twodurd es den Sand aus dem Grunde des Meers erhebt; wie ich denn auch In dergleichen Huͤ⸗ geln einzelne Verfteinerungen von Meermufcheln ger nden habe, 2, Ich ſtelle mir alfo die urfprünglichen Hügel von dem Slogfande (denn diefe muß. man wol unterſchei⸗ . den, Die natürlichen Kräfte der Erde. 843 | > den, vondenen, welche aus dem von jenen verbreis tetem Sande entftchn) fo vor, als einen Koblens mieler ; fo lange er von auffen mit Erde bedecket ift, eirfulivet die Bewegung des Feuers nur innerlich; fobald man aber ihm an einer Seite Luft giebt, er- Hält die Bewegung des Feuers dahin einen ftärfern Zug und treibt die bewegten Theile heraus, Es ijt alfo, wo Hügel von ſolchem Flogfande find, die größte Vorſicht nöthig, daß man ihnen Feine Defnung gebe, fondern, wenn dergleichen zus fällig entſtehen, ſolche fofore mit doppelten Soden zuklebe. Denn indem das Feuer durch die Defnung einen Zug erhält, treibt es mehrere Sandtheile als ſonſten dahin in die Höhe, und diefe werden, da das Feuer noch auf fie wirfer, Teiche vom Winde fort ' geführet. Es fann alfo von diefem Slogfande eine \ große Gegend von beträchtlihem Umfange bededt, und es fünnen große anderweitige Hügel davon zu> fammen gewehet werden, ohne daß der erſte Hügel abninımt, oder eine Bertiefung entſteht. Man fucht alsdenn vergebens auf den neuentftandenen Huͤ⸗ geln Pflanzen anzuziehen, und der Ausbreitung des Flogſandes zu ſteuren, fo lange man nicht die Quelle felber ſtopfet; indem von diefer fortan neue Sands theilgen ausgebreitet werden, welche von neuen die Oberfläche bedeefen und die in folchen etwa gewirckte Fruchtbarkeit durch ihre innere heftige, vom Zeuer erhaltene, Bewegung unfräftig machen. Das was wir Slogfand nennen, fehe ich eigent- lich als den rechten reinen Sand an, welcher aus . bloßen zufammen geſchmolzenen unauflöslichen Koͤr⸗ hern befteht, gar Feine fremde, flüßig zu machende, Theile enthält, mithin in diefem Betracht ge ar . 844 I. Aötheilung. bar zu nennen iftz vermifcheich ihn mit andern feuchte baren Erden, fo wird er ſchwerlich fobald aufgelöfee oder fruchtbar gemacht werden fönnen, da weder durch das Feuer noch durch die Säure, noch weniger - aber durch das Waffer und die Gährung feine Theile zerrennee werden. Er vergrößert indeſſen die Maſſe zu der er gemiſcht worden, und hat in der Vermi⸗ ſchung ſeinen Nutzen. Wenn dieſer Flogſand lange an der Oberflaͤche der Luft liegt, ſo ſcheinet er ſich doch aufzuloͤſen veraͤn⸗ dert die Farbe, wird ſchwaͤrzlicht und ein Theil das von zerfällt in einen feinen Staub, hänget alfo ı um ein weniges mehr zufammen als der reine Sand. In diefer Geſtalt bedecfer er die unfruchtbaren Gegenden, wo ſchwerlich etwas mehr als Heide und fchlechte Fuhren auch zur Noth Birfen und Efpen zum Wachs» - thum zu bringen find; der Ritter führe ihn in dies fer Geftalt als eine befondee Art unter dem — Arena glarea, auf. F. 47: Unter den unfruchtbaren Erden verdienen fie ies benzebentens oben an zu ftehen, alle metals liſche Erden oder wie man fie nennet, Ocher⸗ Erden OcurA L, in denen man ordentliche. metalifche Theile entdecfet, von welchen fie Inc lich gefärbet worden. Dergleichen Ochererden entftchen von denen dad felbſt durch die unterirdifchen Röhren auffteigenden metallifhen Dampfen, oder. von denen dahin fliefe fenden unterirdifchen Waſſern, welche durch die Kraft des Feuers durch die Oberfläche der Erde ausdünften, die mierallifchen Theile aber in der Erde zurück laffen, ’ Eine Die natürlichen Kräfte der Erde. 845 Eine zweifache Urfache macht demnach Erten die⸗ U fer Art unfeuchtbar. 1) Die darin enthaltene mes talliſche Theile und eine daher in den Erdtheilen ent ftehende, die Auflöfung Bindernde, Verbindung; 2) die dafeldft auffteigende wäßrichte Dünfte, welche theils annoch metallifay: Theile, theils auch eine Säus - ze enthalten, und allemal hindern, daß fo wenig der Mit, als die übrigen zu Beförderung der Frucht⸗ batfeit angewandten ‚Mittel die von ihnen erwartete Wirfung leiften. Will man einen Verſuch machen, ob eine Erde merallifche Theile enthält, fo pflege man fie in ſtar⸗ kem Feuer zu brennen: brenner jie zu einem harten Steine, und nimmt eine rothe Farbe an, fo enthält fie metallifche Theile, und ift unfruchtbar. + Man erfenner auch an der äußern Oberfläche, wo faure cder metallifche Erden ſtehen, wenn gar nichts, oder nur folche Kräuter wachfen, welche eine Säure anzeigen. ($. 39.) Unter den merallifchen Erden ift Feine fo gemein, und kommt Feine in Anfehung der Fruchtbarkeit fo in Betracht als der Kifen-Öcher, nemlich cin mit Eifentheilchen vermifchter Sand, welcher davon die Sarbe von Eifenroft hat. Diefer finder ſich in fans digten Gegenden unter der Oberfläche oft häufig und ‚ nimmt ganze Gegenden ein. Man bemerfer auch deutlich, wie aus denen auffteigenden metallifchen Duͤnſten der Sand nach und nach mehr die Natur einer metallifben Erde annimmt, und endlich gar, vornemlich wenn er mehr an die freie Luft kommt, . ordentlich zu einem harten, zum Bauen dienlichen, Stein zuſammen backet, da man ihn denn bey uns Ortſtein nennet, * * ir 846 AL Abtheilung, Mir ift im Acker- und Holzbau n mers gewefen, als diefer Ortſtein; indem wo er in der Oberfläche fteht, nichts, fo wenig an Pflangen- als Bäumen zum Wachsthum zu bringen iſt. die Wurzeln bis an einen ſolchen Ortſtein kommen, fo iſt es faft fo, als wenn fie an einen heißen Stein gelangeten. Fällt eine Dürre eins fo verbrennet al⸗ les was darüber fteht, indem das Feuer dadurch fl fer wirfen muß. ve Regnet es viel, fo kann das Waffer dafelbft nicht. einziehen, nimmt alfo von den Dünften, und von der Säure Theile an fih, und wird fhädlih. Ich habe erlebet, daß auf einem Felde von ohn⸗ gefehr dreyßig Morgen, wo fi ein ſolcher vorhin dafelbft nicht bemerkter Ortſtein zu bilden anfing, aus der Erde ein dicker Nebel auffiieg, und da es am Winde fehlte, um ihn zu gerfireuen, über einen groffen Theil diefes Feldes wegzog: diefes war mit Rocken befäct, welcher im fehönften Wachsthum - | ſtand, und eben blühen wollte; wenig Tage nachher wurden alle Halme fo weit die Nebelmolfe das Feld berühret hatte, weiß, und troden; es kam Feine Bluͤthe in den Achren zum Borfchein, und noch we⸗ niger ein Korn zur Reife: da der übrige von dem Mebel nicht berührte Rocken zur ſchoͤnſten Vollkom⸗ menheit Fam. . In eben diefem Felde habe ich deutlich bemerfet, daß der Ortſtein ſich in einer Zeit von dreyßig Jah⸗ ren nach und nach bildete; fo daß der Sand in einen. dichtern Klumpen gleich einem Steine zufammen badte, und mit mehreren Eifentheilen vermifchee wurde, auch eine braune Farbe annahm. Dagegen konnte man von Jahren zu Jahren merken, 4 die rucht⸗ Die nätürlichen Kräfte der Erde. 847 Fruchtbarkeit des Feldes abnahm. Moch ein anderes merkwuͤrdiges Exempel muß ich hier anführen. Vor ohngefehr Funfjig- Jahren hatte ein plöglich entſtan⸗ dener Slogfand ein Saarfeld von ziemlicher Größe bis auf einige Schuh hoch überzogen; nachdem deffen weiterem Zufluß geftenret war, fo machte man einen Verſuch, ob man den ganz unfruchtbaren Flogſand bis an die ehedem fruchtbar geweſene Erde abbrin⸗ gen, und auf dieſe Art den Acker wieder nutzen koͤn⸗ ne; als man aber auf ſolche Fam, hatte ſie die Haͤr⸗ te und Natur des Ortfteines angenommen, und war unfruchtbarer als der Flogſand. “ Diefe und mehrere Erfahrungen überzeugen mich, daß es möglich fen, das Wachschum der Metalle zu befordern: denn eben die Theile, welche Theile von Pflanzen bilden, Fönnen auch Sleifh, Salze, Era den, Steine, Erze, bilden; es komme nur auf die Kraft an, welche Gelegenheit zu der Eohäfion giebt. Alles Holz enthält Eifentheile, oder ſolche Theile, welche die Matur des Eifens anzunehmen gefickt find ; denn in jeder Afche finden ſich Theilchen/ welche der Magnet an fich giebt. Ei Mich wundert daher, daß diejenigen, welche den Bergwerksbau treiben, mit den Erzen fo umgeben, wie die Wilden in Amerika, welche um die Srüchte von einem Palmbaum zu haben, ſolchen abhauen, ohne fich um die Anziehung Junger Bäume zu bekuͤm⸗ ‚ mern, und bag, fo viel ich erfahren fönnen, noch Niemand darauf verfallen ift, die Fruchtbarkeit in der Tiefe der Erde fo in Anfehung der Metalle zu bes > fördern, wie der Fleiß gelehre bat, die Oberfläche ſich zu Ruß zu machen. gie Theil. 2 St. H9bh Bu: 848.0 IE Abtheilung, vo Es wird nur ein Eleiner Keimen erfordert, um el⸗ nen, um viele: Milionen groͤßern Eicher oder Tan⸗ nenbaum aufivachfen zu laſſen; Sollte nicht. ein noch viel Eleinerer Keimen, oder nur eimfefter Punct, der Zufluß von neuen Materien, und der gehörige Grad der Bang, * an neue Metalle amfebieffen zu machen? nn —V Wir haben gediegene oder nach gerade — * ſene Metalle. Wir haben gelernet, alle Arten vo Salz, Salpeter, Salmiak,,,. Boray, anſchieſſen und wachfen zu machen, follte es wol RE Mühe Eos ften, edlere Metalle wachſen zu machen? Es chee in der Natur als in einen Zirkel herum So’gut täglich Eifen in einen Roft, und dndre Meralle in einen Staub oder Afche aufgelöfee werden ; eben! leicht muß es «bleiben "daß “ Theile dieg diefeer Metalle weberumn annehmen und derbunden, werden. IR —2 — 4 ie Ne Bi " Unter Sen fen: Erben * an eine blaue Eifenerde ge welche hier im Lande in mohrig⸗ ten Gegenden hin und wieder gefunden wird, gleich⸗ wol von dem Ritter nicht befonderg — Sie har die Farbe vom Berliner Blau, * | aus dem Moorwaffer und VRR n entftane den, mithin eine Art von Toro pertußL. zu fehn und haͤlt nur wenig Eiſen und feinen ie, die blaue Farbe anzuzeigen ſcheint. Ogleich die ſondere ſchoͤne blaue Farbe etwas von ihr zu verfpri chen ſcheint, fo haben doch hisher alle damit gem te Verſuche noch feinen befondern Gebrauch davon machen gelehrt, Be H r 6.48. Die — Kraͤfte der Erde. 849 M . 48. Wenn wir * Erden in Anſehung der Frucht⸗ * * barkeit betrachten,‘ fo find achtzehntens die ſteinigten Erden noch befonders zu erwehnen; nemlich folche, in deren ia ſi ch merklich gtofe fe Steine befinden, « Iſt die mit Eleinen Steinen re Erde über« Eu locker und fandigr, fo, daß die Steine vor dem Pfluge bey der Veackerung leicht ausweichen Fönnen, fo haͤlt man fie nicht ſehr ſchaͤdlich; wielmehr fönnen fie zur Fruchtbarkeit beytragen,: denn da die Kraft des Feuers durch die Steine nicht ſo geſchwind als t ch einen lockern Sand wirken kann, ſo bleibt die uchtigkeit unter den Steinen länger zuruͤck; oder, nach der ‚gemeinen Redensart, die Sonnenſtralen Be durch die Steine nicht fo fFarf durchbrennen, ithin dag Feld nicht ſo geſchwind austrocnen; Zu- dem. verhindern die Steine in einer ffaubigten Erde, . af der Wind die Wurzeln nicht fo leicht entbloͤßet. In diefem Betrachte muß es vermuthlich gefchehen, daß man bey dem Dorfe Meerhofen im Paverbornis fben, wie mir verfichert worden, auf die Saatfelder ‚u Beförderung der Sruchrbarfeit Steine fährt. In einem ftarf bindenden Felde Fann hingegen ein Kr von nicht beträchtlicher Größe ſchon gefaͤhrlich ſeyn; denn indem der Pflug eine ſolche Erde, wenn trocken iſt, ohnedem beſchwerlich durchſchneidet, > muß er, wenn ihm ein Stein begegnet, entiweder ausſpringen oder zerbrechen. = Da auch die Wurzeln den Raum, den ein Stein | einnimme, nicht durchdringen koͤnnen; Ein Stein I Moaene beſchwerlicher aufgeloͤſet wird als eine feinere | Hhh 2 Erde; \ 850 1. Abtheilung. Erde; So muß ein fteinigtee Acker weniger fruchte bar fegn als eine lockere Erde. Enthält aber ein Feld Kalch⸗ oder Mergelfteine welche leicht aufgelöfer werden Fönnen, fo ift es nad der, Natur derer bey der Auflöfung aus jenen Steine erfolgenden Erden zu beurcheilem % $ 49 um Kl 1.8 Zum Beſchluß muß ih neunzehntens noch einen Steinfelfen anführen; nemlich, wo. ganze Grundfläche in einen feften an einanders bangenden Stein zufammengebaden fu. Dem Anſchein nach möchte überflüßtg gehalten werden, daß ich hier eines feften Steinfelfen Etweh⸗ nung thue, weil darauf gar keine Fruchtbarkeit St haben fann. Allein ein Steinfelfen kann in einem doppelten Betracht fruchtbar werden, wenn er entwe⸗ der hinlänglich mit, Erde bedeckt iſt, oder aber hi und wieder Nigen hat, welche mit einer fruchtbaren Erde angefuͤllet find, in welchen alfo die Wurzeln der Bäume eindringen und Hältnis und Nahrung finden, Man findet auch die Steinfelfen gemeiniglich an Ber» gen, und fie find alsdenn ein Beweis, daß dahin d Kraft des Feuers durch die unterirdifchen Züge beſon⸗ ders far wirkt, und dafelbft mehr Waſſertheile in die Höhe treibt, als in einer ftets gleich bleibenden | ehe, ‚ Daß auch das Feuer durch die Steinfelfen wir⸗ fe, und daß folche merklich ausdünften, ſehen wie. deutlich an denen daraus zu Zeiten auffteigenden Mes bein; wir empfinden es auch durch den Geruch, und. viele darauf wachfende Pflanzen beſtaͤtigen es er aus den härteften Steinfelfen entfpringenden Quelle ‚ wicht zu gedenken. J — — — — Die natuͤrlichen Kraͤfte der Erde. 851 Erde bedeckt zu ſeyn, um ihn fruchtbar zu machen; venn er nur einigen Abhang hat, daß ſich das Waſ⸗ ſer nicht ſammlen kann. Hingegen kann ein in der 1J4 fruchtbares Feld untauglich werden, wenn z· E. ſchon in einer beträchtlichen Tiefe darunter 8 ſtein ſteht. ($» 47.) Er 9 50 Dies find nun die vornehmften im Ackerban in | Betracht Eommende Erd» Sorten. Alles fommt N dabey wieder auf den Gag zurück, daß wir bey Bexurtheilung und Beftimmung der Fruchtbar⸗ keit eines Ackers, nicht fowol auf die in deffen Oberfläche uns in die Sinne fallende Erdrheile fes os hen müffen, als auf die in folchen eben wirkende “ natürliche Kräfte, und infonderheit, was vor —— jedem Orte durch die Kraft des Feuers aus dem Innern der ganzen Erdkugel in die Hoͤ⸗ > be fleigen, und was vor Veränderungen die Obers fläche davon anzunehmen fähig fl, Ay iefen an jedem Orte auffteigenden Dünften muͤſſen wir alſo beurtheilen, ob ein Feld fruchtbar iſt, oder ob und durch welche Mittel es ‚fruchtbar gemacht Werden Fann. Man ſtellet ſich gemeiniglich die Erde vor, als daß | deren Oberflaͤche und alle darin vorhandene Steinfele n, Erge, und Erdſchichte bey dem erften Anfange, wie fie jego find, erfchaffen worden, und daß in n Innern der Erde Feine Haupfveränderung weiter orgehe; Man quälet fi) fodann, wie man die täg- Tich orgehende Erfcheinungen auf eine deutliche und gg * erklaͤren will. Hhh3 Ich Es braucht alſo ein Steinfelſen nur mit weniger 852 In Mörpeitung WO Ich vergleiche Hingegen die Erde mit unſerm Kir ; per; diejenigen Partifeln, welche jetzt die feften Thei unſers Körpers ausmachen, bleiben nicht allemal nemlichen, auch nicht allemal in dem Körper; Ta lich werden davon einige verändert, andre ſchwitz wir aus, andre werden ausgedunfter, und noch andre geben wir auf verſchiedene andre Arten von ung. r Dagegen ſchlucken wir neue Speifen ein, verdauen folche in dem Magen; dafelbft und inden übrigen Ges fäßen werden Fre in mancherley flüßige Geſtalt veraͤn⸗ dert; jedem Gliede werden folche Art Partikeln zjuges führe, wie e8 zu Erfegung der abgegangenen Theile oder zu weiterer Entwickelung nöthig hatz dafelbft werden fie in fefte Theile und in eine beftimmte Ges ftalt, z. E. in Knochen, Fleifh, Haut, Haare, Magel und fo weiter verwandelt, Jeder Theil erhält feine beftimmte Größe, und kann ſich über ſolche nicht ausbreiten. Wird aber ein Theil verftümmelt, z, Ex wenn eine Wunde entftehr, fo wird der Abgang zu Zei⸗ tenerfeßtz zu Zeiten aber hört der Zufluß von Säften nach einer Gegend des Körpers ganz auf, Z. E. wenn einer Fahlföpfige wird; zu Zeiten entſteht auf der Oberfläche. ein Zufluß, weldzer billig nicht ſeyn folte, wodurch neue Gewächfe, 3. E. Kröpfe, Be len, Knoten, Auswüchfe, Schwaͤmme veranlaß werden, und ſo weiter. J Mit der Erde verhaͤlt es ſich eben fo. Von dere Oberfläche wird vieles durch das Feuer. in die Atmos⸗ phäre getrieben, andre Erdtheile werden von | Waſſer fortgenemmen, und gelangen durch die ti in die Meere als den Magen der Erde; hier werde fie vermiteelft des im Meerwaffer enthaltenen Sales und l Die nafürlichen Kräfte ver Erde. 853 und Harzes als der Galle digerirt und aufgelöfet, alas denn in dag innere der Erde als derem Herzen geprefit, saw Hülfe der Ebbe und Fluch, als dem ſchlage der Erde, in die unterfchiedene inwendis —*— und Adern vertheilt; in ſolchen legt das aſſer gleich dem Blut hin und wieder die zu Erſetzung der abgegangenen feften Theile erforderlichen neuen | Partikeln. ; die Kraft des Feuers freibt folche weis „ter nach Oberfläche der Erde zu, und bewegt end⸗ lich die, ‚noch die Bewegung des Waffers beybehals sende, Theilchen aucb dahin, wo fie mehrentheils aus» dünftenz der geringfte Theil aber davon letztlich in Geſtalt kleiner Quellen wieder zum Vorſchein fommt, © und die Bahn öffnet, allwo ſich aus der Atmosphäre mehrere flüßig gewordene, im Rege —— de, und die nemliche Bewegung erweitig anneh⸗ mende, Theile ſammlen und von neuen in das Meer zuruͤckfließen, mithin dem Magen neue Nahrung zur anderweitigen Verdauung zufuͤhren. Wenn nun das, aus dem Junern der Erde jetzt nach der Ober⸗ fläche zurückfließende, Waſſer andre Theile mit fich führt, ‚oder in einen’ andern Örad von Bewegung ges ſetzt iſt als vorhin, fo entſtehen unterfbiedene Schich⸗ ten von Erden, auf die nemliche Weife, wie ſich in unſerm Körper. bald eine Schicht Speck, denn eine Schicht Fleiſch, anſetzt; daher finden wir an einigen Orten auf eine anfehnliche Tiefe nur einerley Art von Erde; wenn an einem andern Ort allemal um weni⸗ | — neue Schichten von Leimen, Sand, Thon, und fo weiter, abwechſeln. Wenn der Magen der Erde mehrere feſte Körper ‚enthält als er verdauen Fann, oder er behält zu wenig | dei ſolche völlig aufzuloͤſen; fo werden fie in 554 ganzer 854 12. Abtheilung. ganzer 4 habbenam- Geſtalt auz dem — des Meers durch die innern Roͤhren der Erde fort und wieder nach der Oberfläche der Erde sugefübrt, wo fie gemeiniglich in Ealchartiger Natur, oft aı verfteinert, zu-Zeiten aber augenfcheinlicy durch Bewegung des Feuers größtentheils zernichtet ‚gefhmolzen zum Borfchein kommen. ($. 42.) Da in dem Innern der Erde die H —5 der größte Zug dahin geht, wo ſich Berge aufwerfen, fo iſt nicht zu verwundern, warum ſich dergleichen Auswuͤrfe des Meers ſelten in Gruͤnden und Ebenen, am ſeltenſten in trocknen ſandigten Ebe⸗ nen; faſt niemalen an Orten, wo auf eine betraͤchtliche Tiefe einerley Art Erde, z. E. Leimen iſt, dahinge⸗ gen am mehrſten * hohen Bergen, fogar oft auf 9 ren Spitze finde Sollte man nicht auch füglich die Erdbeben mie dem Wachsfieber, welches die Kinder zu Zeiten be⸗ kommen, vergleichen koͤnnen; daß fie nemlich alsdenn entftehen, wenn die Oberfläche der Erde zu ſehr erhaͤr⸗ tet ift, und der Bewegung des Feuers und der dadurch gegen die Oberfläche der Erde in die Höhe getriebenen Materie zu ftarfen Wicderftand leiſtet? Rühren nicht daher die Ritzen und gewaltfamen Brüche inden Steins felfen, damit dadurch die Ausdünftungen in ** be ſteigen koͤnnen? (F. 87) Genug die Oberfläche der Erde iſt da — wo fie nahrhafte Zuflüße aus dem Innern der Erde er haͤlt. . So wenig hingegen auf einem Fahlen Kopf Haare wachfen, wenn die Möhren verftopfe find, welche die Säfte dazu hinführen folen, oder wenn die Säfte gar nicht weiter hingeführe werden; Eben fo gm anı Die natürlichen Kräfteder Erde. 855 kann man die Dberfläche der Erde da fruchtbar mas ‚chen, wo die natürliche Wiekfamfeit und der Zufluß der Säfte fehlet. —— und das Auffteigen gewiſſer nahrhafter Duͤnſte aus dem innern der Erde iſt demnach bey mie eines der Haupterforderniſſe, um ein Feld fruchtbar machen; «ohne foldhe können wir vieleicht auf eine kurze Zeit eine künftliche Fruchtbarkeit zuwege bringen, aber feine natürliche Fruchtbarkeit auf mehrere Jahre — * | * % I, Wenn wir die Natur derer unterſchiedenen * —* rdſorten, vornemlich der Fruchtbaren und derer wirkenden Kraͤfte kennen, ſo iſt weiter zu überlegen : : „Wie wir fie recht anwenden, und „ wie wir mit der einen einer andern zu Hülfe ya, ‚fommen ‚oder fie verbeſſern koͤnnen? Es kommt dabey auf drey Gegenſtaͤnde an, ar — muͤſſen die guten Erden recht zu nutzen ag) Bir müffen die fehlechtern verbeffern, 3) Wir müffen die Mittel kennen, wodurch bie Verbeſſerung mit der geringften Mühe, und mit den geringſten Unkoſten gewirkt werden kann. Um darüber gründlich urtheilen zu koͤnnen, muß Ab einige Mebenbetrachtungen anführen, und anfangs | lich die Frage auftwerfen : SE) „Da wie fo mandjerleg Erden haben; (F. 31° —Br —*8 koͤnnen wir denn in der groben Materie, wel⸗ 9 he wir Erde nennen, mehrere Arten von Grund⸗ i * materien oder Elementen entdecken, wovon die ei⸗ ne oder andere Arc nothwendig zu dieſer oder jener art, Hhh5 „Ders 856 IRA Verwiſchung erfordert wird, und —«“ ſchaffen oder zu entfernen wir uns Semüben file a Diejenigen, welche die Erde chymiſch und ſyſtema ⸗ tiſch unter fuchen, wollen gern mehrere Arten von ele⸗ mentariſchen oder Grunderden annehmen; Becher vermeint eine Glasachtige, eine Feuerfaͤhige und eine Mercurial, Erde entdeckt zu haben. Der be⸗ ruͤhmte Herr Pott beſchreibt uns eine glasachtige Erde, eine Kalcherde, eine Thonerde und eine Gppserde. Die Grundmaterievon allen.aber ſcheint einerley zu feyn, wenigfteng Fann Feiner zeigen, wie die elementarifche Erde von jeder Art fi von den, fibrigen unterfeheide, und was dor Vermiſch gen und Zuſatze dazu erfordert werden, um jet ein Ölag, denn einen Kalch, ferner einen Thon, und wiederum einen Gyps zu bilden. Unterfucht man alle Erden chymifch, fo erhält man allemal eine Erde, umd der Unterſchied beruher am. Ende großen Theils darin, wie genau und durch wel- che Kraft die feinften Elemente unter einander verbun« den find, fo daß fie ung unter der Öeftalt Eleiner Erd⸗ theile fichebar werden, und ohne merkliche innerlis che, fie von ihrer Stelle treibende, Bewegung bleie ben. Denn fo bald diefe Teilchen eine anhaltende. innerliche Bewegung annehmen, fo bleibt es ‚feine Erde mehr, fondern wir nennen die Materie nach. Beſchaffenheit der Bewegung, Waſſer, Del, oder. Luft. Mad u 2) Was für Gewalt ober Zuſaͤtze muß ich aber anwenden, um die kleinſten Erdtheilchen noch fer⸗ ner aus ihrer Verbindung zu ſetzen, fo daß ſie die „Bewegung des Waſſers annehmen, und * andre » Körper übergehen Fönnen ?* ER es Die natürlichen Kraͤfte ver Erde. 857 Dies lehrt die Chymie, und ich werde davon noch weiter handeln, / — TEN 5) „ Können wir bey der genaneften Unterfuchung gewiſſer Erden einen Zuſatz von einer fremden Mas „ kerie, 3. E. von einer Säure, entdecken?“ Mir iſt dabey merfwürdig, daß wir bey Ausein⸗ anderfeßung der Erden fo wenig, oder vielleicht gar "feine, Spuren vom Mercurius anrteffen, da er doch großen Antheil an dem Entſtehen feſter Körper zu haben ſcheint; wir auch erfahren, daß er auf unfern Körper auf eine fo fchnele und merfliche Art ganz uns serfchiedene. und entgegengeſetzte Wirkungen hervors zubringen fähig ift, fo tie wie feiner in der Medicin id Chymie gar nicht entbehren koͤnnen. Die Chymiften fehen die glasachtige Erden als die vornehmfte iind reinfte am, weil fie am fehmerften, härteften, feuerbeftändigften, feusrfefteften, und uns ſchmelzbarſten find, wenn man fie nemlich in ihrer größten Reinigkeit, 7. Es in einem Diamanten bes trachtet; Man entdeckt aber in diefen deswegen Feine andre Grundtheile als in den übrigen, und fie find am wenigſten zue Sruchtbarfeit gefehickt. Daß in der Maffe der Diamanten die zuſammengeſetzte Elementar⸗ Grundtheile fo dicht verbunden find, daß fich gar Feis ne Zwifchenräume darin entdesfen laſſen; daß alfo nichts, auch nicht einmal die ftärffte Säure oder die heftigſte Bewegung vom Feuer, diefe Verbindung wiederum frennen und auflöfen Fann, und daß daher die Schwere flärfer darauf wirket als auf andre Er⸗ den; dieſes alles ift blos als etwas zufälliges anzufe> hen, wovon der Grund nicht in den Elementartheilen ‚ eines’ Diamanten, fondern in den aͤußerlichen Kräfs sen, welche deren Berbindung gewirfet haben, zu fu | chen 858 II. Abtheilung. hen iſt. Denn fonften müßten fich aller Orten Dia menten erzeugen laſſen, oder an denen Orten, wo fü erzeugt werden, müßte man befondere Elementare den entdecken; Nichtweniger wenn ein Diamant einen feinen Staub aufgelöfet worden, müßte mı ihn wieder in die nemliche — ichtige Maſſe zuſam⸗ men backen koͤnnen. 4) » Wieift es aber möglich, aus inet Gran „ materie, deren Theile fich einander ähnlich find, ſo „ manche taufend Arten von unterfchiedenen Bi „gen darzuftellen?* Diefes zu unterfuchen überlaffe ich den Herrn Chy⸗ miſten Zu meiner gegenwaͤrtigen Abſicht iſt ge dag wir aus der Erfahrung wiſſen, daß die nemlis chen Grundmaterien, die wir heute als eine Erde ers kennen, morgen vielleicht als Waffer empfunden were den, übermorgen aber. Theile einer Pflanze ausmas’ ‚Shen, und ſich als Holz, Laub, Blumen, Früchte, oder Del zeigen; Bald wiederum eine todte Erde oder, Afche abgeben ; ; Oder aber im Mifte verrötten, oder. aber Theile eines thieriſchen oder gar —“ Körpers bilden, und fo weiter. 5). So gleichgültig einem Hauswicthe —— ob die unterſchiedenen Arten von Erden aus einer oder aus mehrern Grundmaterien beſtehen; So genau hat derſelbe ſich zu bemerfen , „daß einige kleine auf ge⸗ „wiſſe Act zuſammen verbundene Erdtheilchen fei „Abſicht gemäßer und nutzbarer fi nd, als andre », ähnliche Art verbundene. * Ich werde diefen Sat am beften durch einige % empel Flar machen, Stroh giebt den beften Dünger, wenn es mit dem Unrath vom Peb herwiſcht und macerirt wird; jr | na Die natürlichen Kräfte der Erde. 859 nach der alten Regel, Dünger von Stroh macht froh: deswegen iſt nicht alles Stroß zum Dünger gleich gut; Rockenſtroh ift beffer als Weitzenſtroh z it ift ſchlechter als jenes, und Gerfienftrob chteſte. Stroh vom Nübefaamen oder der SE ö an iſt hingegen im Mift gar ſchaͤdlich. h ©. 243. Wer nun Stroh Faufen will, um in den Mift zu ſtreuen wird Gerftenftroh nicht -fo theuer als Rockenſtroh bezahlen, das Stroh von ee verbrennen, als feinen übri- gen Miſt durch deffen Einfireuung verderben. erfuchen wie die Fleinften Theile, woraus die feherde ($. 33.) und der. Thon ($. 39.) beftehen, e: werden wir feinen merklichen Unterſcheid unter ih⸗ nen finden; Ihre Wirkungen aber ſind ſehr unter⸗ Raer kennt den Nugen, den die Teicherde leiſtet, wenn ein Acker damit zu techrer Zeit überfahren wird; Wenn ‚aber Hauswirthe damit zw eilig find, und zu früh Nutzen davon haben wollen, ehe die Teich⸗ erde recht ausgetrocfnet und — iſt, ſo ver⸗ derben fie ihr Sand eher damit, ($. 34.) Der Nutzen, den der Mergel leiſtet, ift an denen Orten, wo er gebrochen wird, bekannt genug; ich darf aber nicht. einen jeden mergelähnlichen Stein da für nehmen; fondern muß vorhero unterfuchen, ob es auch ein wahrer brauchbarer Mergel fey. (F. 87.) 4J Ein jeder Landwirth läßt alfo feine Hauptforge | ‚ daß er die Erdarten, welche fein Feld einneh⸗ Men; etforfche, und fich deren Natur dahin befanne ache, daß er unterfcheiden Fönne, ob fie in ihrer ). egenirigen Verbindung feinem Enzweck fchon gen 8606 DIL Abtheilunge un va oder zum- * gemäß find, oder was fie Min anwenden muͤſſe, die ſchlechtern zu verbeſſern? Aa a ee Wollen wir nunmehro ertvegen, wa vor tel wir haben, um die Sruchtbarf Bi I m% . „au befordern; So theile ih feet; | { meine, welche fid) mit einigen | ben allen Erdarten anwenden laffen: Und in fondere, welche nur bey gewiffen Erdarten, 0 nach Beſchaffenheit der. Umftände ein Verbeſe⸗ rungsmittel abgeben koͤnnen. Ich werde alſo erſt die allgemeinen Mittel trip i anführen, da davon im erften Theile ſcho n umſtaͤnd licher gehandelt worden ; hiernächft üben was bey de 2 ner jeden der vorerwehnten Erdarten befonders au ber merfen feg, erwegen. j ut aa — 2 ee ea —— Die allgemeinen ——— & * ) 9 1. Das Umarbeiten, EL * 4— 2. Das Brachen, .55 hi N ; —J 3. Das Duͤngen, .56. 0272 4: Das Abwebren derer der Srnchebane keit widerffebenden Seinde, 64" we ! ö sh | $. 54 —J— 1. Wenn ein Acker fruchtbar ſeyn fol, fo muß deffen Oberfläche umgeaͤrdeitet werden. ($. 53.) - Wenn eine Erde lange nicht bemeget worden, — ſetzt ſie oben eine harte Kruſte. Die innern Kraͤfte der Erde koͤnnen nicht ſo gut durch eine. feſte Kruſte wirken, Die natürlichen Kräfte der Erde. 861 wirken / durch fi ſie aber wird vornemlich die Frucht⸗ barkeit befördert, (F. 50.) Es muͤſſen auch zugleich die äußern Bewegungen von der Atmosphäre, z. E. der Regen, der Thau, das Licht, der Wind, jenen innern Kräften zu Hülfe kommen, diefe aber Fönnen nicht fo gut eindringen, wenn die Oberfläche feft ift, als wenn fie eine lockere Krume har, Wie nun | — lockere Krume durch die Vearbeitung er⸗ langet wird, und was dahen zu beobachten fin, iſt > im exften Theile. und. deflen zwoter Fhlaplung Br u 93» ausführlich gezeiget — kin rk 55 | # Eine bloße Umaeung if allein in men cht ‚hinreichend, fondern die mehrften Felder mich h pin den, —— Slabetcungen — einer Ruhe genießen, und gleichfam in Di⸗ ‚getion geſetzt werden: ‚dies nennen, mir’ eine je% Brache. 6. 53. AR 2 burch die Brach wird erreichet: ba daß man die Theilchen der Erde auflöfe, daß man fie geſchickt mache, die zur Vegeta⸗ oh erforderliche Bewegung anzunehmen, und zu unterhalten. | 6) Das man die in der Erde enthaltenen fremden Theilchen, welche jenen: Vervegung 5— koͤnnten, entferne Wie dieſes burch die Brach —* werde, iſt An dafelbit ©. 98. gelehrt worden; ich halte alfo * —— uͤberfluͤßig. 6u56 mind —* die Brach * * in Geld gleichſam in Digeftion oder in Fermentatlon, (—. 53. * INT e m 2 ee: mit die verbundenen Theile aufgefchloffen,getren } net, und auf eine neue Art zu weiterer Zertren⸗ nung verbunden werden. Dies kann 3) felten ohne einen Zufag ober Ferment, welcher das ehe n e oder andre wirfet, erlanget werden. Einen in dieſer Abſicht auf ein Feld gebrachten Zuſct nennen wir einen Duͤnger. Die Theorie des Miſtes oder Duͤngers in gle falls im erſten Theile gelehret worden; es kommen indeſſen bey deffen rechter Anwendung verfchiedene Ner benumftände in. Berracht, welche hier zu en — ‚nicht überfiüßig ſeyn Be» ash 6. 5; J— a) Vor allen Dingen muß man beutheilen koͤnnen, von welcher Natur die in der Vermie ſchung gewifler Erden zu verbeffernde Theile find, auch ob fie eine ie anzunehmen fähig: find? An Erden, welche fich gar nicht vetbeſern Yaffens Fleiß anzuwenden, ift umfonft, So würde man ver» gebens Mühe anwenden einen Flogſand ($. 46.) aufs zulöfen, oder denfelben durch aufzufahrenden DR artbar gu machen. ; — J Ch E 5 b) Man muß auch die rechten Mittel PAR wodurch die zur Berbefferung erforderliche *— gungen befoͤrdert werden. | So würde man vergebens auf ein RPRODE Sand fahren, um es ſchwerer zu machen, damit der | Wind den Staub wi bear ; un die fchmweren Sandkoͤrner werden bald- durch die leichte | en Die natürlichen Kräfte der Erde. 863 Erde durchdringen und ſolche oben laffen, ohne eine Verbindung zu wirken. / — Hingegen ann der Sand in einer zähen Erde gut thun, da die darin enthaltene ſchluͤpfrige Theile zu nahe an einander rühren, und indem fie mehr entfer- net werden, die Zähigkfeit aufhört. Wenn auf einem Eifen durch eine Säure Roſt⸗ flecken gewirfet werden, fo kann man durch Del dies 4 hemmen; man würde aber übel fahren, wenn man eine zu viel Säure enthaltende Erde mit Del begießen, öder eine Eifenerde mit einer zugegebenen Säure aufs löfen wollte, um fie fruchtbar zu machen. Ein Erd⸗ reich, welches gar zu fehr bindet, oder nach der ge- meinen Sprache fteif ift, muß man fuchen durch öfe teres, zu rechter Zeit wiederholtes Umarbeiten locker ‚und artbar zu machen: Wollte man ein ohnehin Lof- ‚Beres fandigtes Feld zu gleicher Zeit und eben fo oft beackern, fo würde man es ganz ftaubicht und foor machen: dieſes will auf die entgegen gefeßte Art bes ‚arbeitet werden, daß die Sandtheile vielmehr vers bunden werden, $ 59 | ©. Wenn mehrere Mittel möglich find, fo muß man wohl prüfen, zu welchen man nach des Orts Gelegenheit am leichteften gelangen kann? Man kann verſchiedene kuͤnſtliche Arten von Duͤn⸗ en fie leiften aber gemeiniglich nicht den \nemlichen Nugen, und es ift fofibarer, dazu zu ger. langen; wer alfo jene vorzieht, fährt übel, BE, Kalch iftein guter Dünger für ein kaltes fau- ‚res geld; wer aber, um ein nicht faures Feld, welches neh, Zt Jii ohne⸗ 864 I. Aötheilung. ohnedem fandige iſt, damit zu düngen, den Kal weit herhohlen und theuer Faufen wollte, würde übel fahren. Der Abfall von Horn oder Hornfpönefönnen, wenn man fie umfonft haben Fann, in einem ſchwe⸗ ren naffen Boden, den fie elaſtiſch machen, gute Die». fie chun: Wenn ich aber dergleichen auf einen ohne⸗ bin trocfnen und locern Grund fahre, fo laufe ih Gefahr, daß alles darnach verbrenner. ö | $ 60, Man muß alfo d, vorher einen genauen Lies berſchlag machen, ob die an den anzufchaffenden Dünger zu wendende Koften durch den davon zw. hoffenden Nugen aud) belohner werden, che man Koften anwendet. ch Dieſe fhon im erften Theile ©. 387. gethane - Warnung fann ich allen jungen Anfängern nicht nache drücklich genug einpränen. Sie hören nicht von eie nem neuen möglichen Dünger, daß fie nicht fich ge⸗ zwungen glauben, einen Verſuch damit zu machen; fie machen fo viel Berfuche, bis fie endlich ihr Feld verderben oder darüber verarmen. Ein gewiſſer fleife figer Landwirt verbeffere feinen Acker ungemein, da er den Straßenforh, fo wie er aus der Stadt gefahe ren wird, auf feinen Mifthaufen fahren läffer, und zwifchen jede Schicht Mift eine Schicht Straßenerde packet, den Mift aber erft, nachdem er Jahr und Tag gerottet, und die Straßenerde mit durchgebrannt | har, auf fein Land führe. Er Fann diefes zwingen, meil er gleich vor dem Thore wohnet, und für den Straßenfoch nichts weiter zahle als ein geringes Trinkgeld an den Kotbführer, welcher dagegen den Korh ihm Fieber zuführen, als an einem mehr ent ’ fernten Die natürlichen Kräfte der Erde. 865 en Pa abwirft. Er hat alfo auch gar Feine Mühe und veredelt feinen Mift weit über einen Drirs gel im Wehrte. Wollte ein anderer diefes nadınias chen, der den Koch theuer Faufen, oder weit herhos len laffen müßte, fo würde er übel dabey fahren, $, 61 e. Gewiſſe Arten von Dünger fönnen bey bes fondern Umftänden, wenn fie gleich koſtbar fals len, zuläßig ſeyn, man darf fie aber nicht als allgemeine Mittel annehmen, So kann man an?dergen, und in der Entfernung, wohin fein Dünger zu bringen ſtehet, mit auegefäes ten und grün unfergepflügten Erbfen oder Buchwei⸗ zen duͤngen. Es ift aber ein Nothbehelf, und wenn man Mift hat, fo ift diefer allemal ein wolfeilers, fi- ‚ers, und dauerhafteres Mittel, Ali $. 62, 2 Endlich beruhet es f, viel auf die rechte Zeit, wenn ein Dünger angewandt wird, damit er nicht allein recht wirfe, fondern auch auf mehre- re jahre daure. Im J. Theil S. 116. habe ich gezeigt, daß viel © daran gelegen fey, zw welcher Jahrszeit man den ' Dünger auf ein Feld bringer, theils daß die Kräfte des Düngers alle von ihnen zu erwartende Bewegung in der Erde hervorbringen und wenigern Widerſtand ‚ finden; Theils daß die in der Erde vorhandene Kräfs 1, die Kräfte des Miftes nicht unthärig machen, | oder wie wir fagen, den Miſt verzebren, und die darin vorhandenen nahrhaften Theile in die Luft | treiben, ö ER, m Mr Siia Der 866 II. Abtheilung. - Der Dünger muß cine folche innerliche Bewegung in der Erde wirfen, welche nicht fo leicht durch ander re Kräfte geftöhrt werden kann. Sonſt verhält es fi) damit, als wenn ich eine Foftbare Uhr Eaufe und mir alle Muͤhe gebe, fie zu richten, fie gebt aber nur ein Jahr und alsdenn iſt ſie, weil die Federn fchlaff oder gar zerbrochen find, nicht weiter zu gebrauchen; oder wenn ein Ofen zwar in der erften Stunde ſtark heißer, aber gleich erkaltet, alfo ohne Unterlaß nach» geheitzet werden muß, wenn ein anderer, nachdem er einmal erwaͤrmet worden, vier und zwanzig Stuns den lang in einem Zimmer eine angenehme Wärme erhält. . EL: : — in einer Wirtſchaft alle moͤgliche Sparſam⸗ keit bey Sammlung des Miſtes angewande wird, fo ift es doch felten möglich, mehr als böchftens den dritten Theil feines Feldes zu bedingen: Es muß al« fo die Wirfung des aufgebrachten Miftes wenigſtens zwey Jahre anhalten, Fann ich ihn nun fo anwen⸗ den, daß er fechs, zehn und mehrere Fahre die Ber wegung im Sande unterhält, fo iſt dies ein gar ber srächtlicher Vortheil. —J 4. 63. J— Unter den vielen Arten von Duͤnger iſt unſer gewoͤhnlicher Miſt der wohlfeileſte und ſicherſte auch wirkſamſte; wenn wir nemlich den von Thle⸗ ren abgehenden Unrath aufſamlen, mit Stroh vermiſchen, beydes eine Zeitlang in Saͤhrung und Digeftion fieben laflen, und nachdem alle Theile gehörig aufgefchloffen und vermifcht find, diefe Bermifchung zwifchen die Erde bringen, zw Beförderung deren Seuchtbarkeite R Sn Die nafüclichen Kräfte der Erde, 867 Indem die Thiere das zu ihrer Nahrung nicht dien- liche wieder von ſich geben, fo iſt dieſer Unrath ans woch in einer innerlichen Bewegung, vermitteljt wels her er nicht allein feine eigne annoch verbundene Theile, fondern auch, gleich einem jeden Fermente, noch andre zugegebene Materien auflöfen kann. Der friſche Unrarh fonderlich der Urin enthält viele Saͤu⸗ "ze, mithin folche Kräfte, melde zum auflöfen und zerſtoͤhren fähig find, nicht aber zu Bildung einer an- dern Materie, Die Theile des frifchen Unrachs find, wie wir es nennen, noch zu roh, um in eine neue Materie überzugehen; denn hätten fie fo leicht aufge- löfee und folchergeftalt flüßig gemacht werden fönnen, dag ſie ſofort in eine neue Geſtalt übergeben Eönnen, fo würden fie gleich in dem Thiere felbjt zu feften Theilen verwandelt feyn. Es geht aber in der Na⸗ ur alles durch Grade. Eine Materie, welche in ‚der gegenwärtigen Geſtalt noch nicht geſchickt ift, ‚Theile eines thierifchen Körpers abzugeben, paßiret ‚ durch denfelben in einer heslichen unangenehmen Ge- ſtalt; ſie dient alsdenn erft eine Zeitlang zu Deſtrui⸗ rung und Auflöfung anderer Materien, Bilder endlich nach vielen Ummegen Theile einer Pflanze, und dient in dieſer Geſtalt zum Theile einem andern thierifchen Körper zur Nahrungs; der größte Theil paßiret abers unaufgeloͤſet oder halb verändert durch daffelbe, ſteht ‚ einige Zeit in Fermentation und Digeftion, wird theils in die Luft zerſtreuet, theils in ein Sal; ver- wandelt, theils von einer Pflanze angenonmen, theils von einer Endre eingefchlucfe, und in jeder Geftalt cruͤchtig gemacht, daß etwas davon in bie feften Thei- le von einem menfchlichen Körper übergehen könne. Jii 3 Ich 868 II. Abtheilung. - Ich habe zwar im I. Theile ©; 233. wie man den Miſt zubereiten und nugen folle, gelebret. Es wuͤr⸗ de aber in der Haushaltung von Nutzen ſeyn, wenn die Natur von jeder Art Miſt noch weiter ii jedoch haushälterifch unterfucht würde, Es fommt darauf an; . 2) Was vor Theile der Unrath von jeder Art Vieh enthaͤlt, und ob eine beſondere Art von Sal⸗ zen oder Del darin die Oberhand hat, woraus — auf ſeine Kraͤfte ſchließen kann? 2) Was für eine Art von Bewegung in dem fe ſchen Mifte vorhanden fey, und wie fie angewandt werde, um dadurch andre Theile aufzulöfen? —3 3) In welche Art von Materie jeder Unrath ſei⸗ ne Kraͤfte am leichteſten und vortheilhafteſten mit⸗ theile? 4) Durch welche Mittel die Kräfte des urrathe | am beften angewandt und wirkfam gemacht werden, -5) Ob er eine Sermentation oder —— * fordere? 6) Wie viel Zeit erfordert werde, daß Ser Di in Digeftion ſtehen müffe, ehe er auf ein Feld dienet ? Die Chymie Ichre, daß viele Materien eine geraume Zeit in gelinder Wärme in Digeftion ftehen müffen, wenn fie aufgefchloffen werden follen, bey denen die heftigſten Mittel Feine fehleunige Auflöfung wirken fönnen. Aa 7) Was für fremde Theile 3. E. von Waffer oder Fette oder Erde man etwa zuſetzen fönne, um die Maceration zu befördern? z. E. Wenn ne. wird, über trodfenen, nicht verfaulenden Pferd Seifenwaſſer zu gießen, damit er beffer verrotte, DE | - Dienatürlichen Kräfte der Erde. 869 8) Wie man veranlaffe, daß die im Mifte vors * uͤberfluͤßige und unfruchtbare Theile z. E. vom Waſſer oder von der Saͤure getrennet und in die Luft getrieben werden, ohne daß die fruchtbaren Theis le geftöhrt oder gar zugleich mit fortgenommen werden. 9) Wie man die im Mifte in einem zu hohen Grade vorhandene Bewegungen des Feuers oder Wafs - fer, wenn z. E. der Mift verbrennet, oder zu wäß- richt ift, beuccheilen , und auf eine vorcheilhafte Art mäßigen fole? 10) Wie man beurtheile, wenn es dem Mifte an einem gewiffen Grade der Bewegung fehle, und ‚wie foldyer am leichteften erwecket werde ? So ſagt man, der Mift fen kalt; wenn die Ber wegung des Feuers fehle. Es frägt ſich alfo, ob man folche durch frifchen darunter zu mifchenden Mift (Siebe Ill. Th. ©. 721.) oder durch anzufchürten- des Wafler, daf. ©. 712. oder durch ein Del, oder durch ein würkliches Erwärmen ©. 723. erwecken ſolle. So fagt man auch, der Mift fey zu trocken, wenn man gar nicht merft, daß eine Veränderung und Auflöfung in ihm vorgeht; es ift alfo zu unter- füchen, ob die Bewegung des Feuers fehlt, oder ob ‚ fie wegen des fehlenden Waffers zu ſtark fey, oder ob fie nicht auf den Miſt wirken kann, weil er zu ‚ weit aus einander zerftreuet und hohl liegt, oder ob ‚sein Serment fehlt, wodurch der Anfang der von dem Feuer fortzuſetzenden Bewegung gewirket wird, oder —* ob der Mangel einer ſchluͤpfrigen Materie in der Ver⸗ miſchung Urfach ift, daß das Feuer die Waſſerbewe⸗ gung zu gefchinde ftöhre, fo daß zugefchüttete Lauge, - Spuͤlwaſſer, Seifwaſſer, und dergleichen das feh- lende e ſlůpftize erſetzet. 1 Jii 4 11) | | 870 1 Abtheilung. ur) Wie man die Natur des Miſtes gegen bie Natur des zu verbeffernden Landes vergleichen folle? Auf ein trocknes lockeres Feld muß man Mift haben, welcher viele fchlüpfrige fette Theile enthaͤlt. Auf ein ſtarkes bindendes Feld hingegen wird elaſtiſcher Dünger erfordert, welcher merkliche Zwiſchenrdume laͤſſet. ©. 1. Theil ©. 261. (F. 59.) | Um alfo die Wahl zu behalten, und auch mit dem Dünger abwechfeln zu fönnen, fol man ſich ja nicht durch den irrigen Rath dererjenigen verführen loffen, welche allen Mift durcheinander mifehen, und durch Zufegung des einen erfegen wollen, mas dem andern fehlt. ©. 1. Ch S. 246. Denn die Kräfte, wel⸗ che die eine Art von Mift eben wirffam macher, iſt den Kräften des andern Miftes zuwider; fie wirken alfo aufeinander, und machen fich einer den andern , unwirkſam. Man hat von einem folchen vermifche ten Mifte Faum den dritten Theil derer Kräfte zu era warten, welche man hoffen Fönnen, wenn ein jeder befonderg geblieben wäre; nur kommt es darauf an, dag man einen Mift, der fich in der jegigen Geftalt auf unfer Feld nicht ſchickt, zu verbeffern fucht., So hält man z. E. den Pjerdemift auf ein trocknes Sand» feld allein zu heiß; man laffe ihn aber liegen, bis die Bewegung des Feuers mehrentheils aufgehört hat, man halte ihn etwas näffer, damit er mehr verrotten kann; man bringe auf ein folches Feld, etwa zwey⸗ mal fetten Mift, und zum dritten oder auch eines um das andere, gut verrotteten Pferdemift, fo wird diefer den beften Mugen leiften. Schaafmift enthält volatiliſche Theile, welche zwar | anfangs ftarf wirfen, aber die Kräfte bald verlieren, oder vielmehr in die Luft zerſtreuet werden. Man fucht I N h \ hr | | Die natürlichen Kräfte der Erde. 871 ſucht vergebens, fie durch Untermifchung andern Mis fies beftändiger zu machen ; fie fönnen vielmehr von dieſem noch fruchtbare Theile auflöfen und zugleich ‚fortführen, ohne dag wir von jenen Kräften Nutzen en. Ich leugne indeſſen nicht, daß ein geringer Zuſatz von einer andern Art von Miſte in gewiſſen Faͤllen 4 ſiatt eines Fermentes dienen und Nutzen leiſten koͤn⸗ ne; es muß aber mit großer Vorſicht gefchehen. Ich verweife meine gefer auf das im 1. Theile S. 246. m fi geſagte. Unten $. 74. habe ich gezeigt, daß man um eine gute Erde zu haben, mehrere Materien zuſammen fetzen müffe; es werden alfo einige auf die Gedanken gerathen, ob fich nicht der Mift ebenfalls beffer aufs loͤſen würde, wenn mehrere Arten von Mift vermi⸗ fhet werden: 2 Allein es ift ein Unterſcheid, ob ich aus dem Mi. ſte einen Erdhaufen machen will, fo wird bloßer Kuh · und Pferdemift freylich noch Feine fruchtbare , Erde geben; oder ob ich den Miſt als ein Ferment ‚ gebrauchen wid, um ein Feld in Bewegung zu brins gen, fo iſt allemal derfelbe wirffamer, wenn ich den Miſt von jeder Art von Vieh befonderg laſſe; fo wie ich Auch alsdenn mit Hinausführung des Miftes nicht warten darf, bis er ganz in Erde zerfallen ift, $ 64 Bas endlich 4) das Abwehren derer in der Erte vorhandenen Feinde der Fruchtbarkeit bes trift, (F. 52.) fo find diefe mancherley. | Ich thelle die Feinde in zwo Klaſſen. Jii is 2) 872 I. Abtheilung. 1) Solche, welche die Wirffamfeit derer zur Fruchtbarkeit erforderlichen innerlichen Kräfte hindert, in fo weit fie wirklich vorhanden find und entfernet werden muͤſſen. —4 Dieſe find 1. Ueberfluͤßige Naͤſſe, F. 65.. * 2. Ueberflüßige Säure, $. 66. — 3. Starter Schutz, $. 67. 4. Unfräuter, $. 68. ’ * 2) Solke, welche die fchon wirklich vorhandenen Pflanzen zerjtöhren; diefes find verfchiedenen Arten von lebendigen Thieren; als da Fommen — — in Betracht. 5. Die Erdwuͤrme, $. 69. SE 6. Maulwürfe, $. 70. a 7, Mäufe, 9. 71. 8. Riewurm, $. 72. ’ 9. Schnecken, $. 73. 4 $. 65. 1) Wenn uͤberfluͤßige Naͤſſe vorhanden iſt, » | muß fie abgeleit.t werden, Daher ift die im ı. Th. ©. 167. angerathene Ziehung der Graben nothwendig: So wie hingegen nöchig ift, ein Feld oder Wieſe, welche eine zarte Narbe hat, zu uͤberſchwemmen, damit das Feuer beſſer duchwicke ($. 54) ©. 1. Th. ©. 5sı5 $. 66. 2) UmüberflüßigeSäure ineinerErde($. 6 zu ftöhren, ift am zuträglichften, ſolche Theile darunter zu mifchen, welche von der Säure auf gelöfee werden, und diefe dadurch entkraͤften. Denn Die nätürlichen Kräfte der Erde. 873 Denn die Säure ift immer wirkſam, ($. 18.) ſo⸗ bald fie Zwiſchenraͤume findet, in welche fie eindrins ‚gen kann; alsdenn verläffet fie ihren Platz und fucht die neue Materie zu trennen; finder fie bey der Tren⸗ nung fchlüpfrige Theile, fo wird fie mit denfelben durch das Feuer oder durch andre natürliche Kräfte in die Luft zuriick getrieben; finder fie hingegen ſolche . Xheile, welche fie zwar auflöfer, die aber zugleich eia nen feften Punct fuchen, wo fie fi) von neuen anles gen können, fo ſchießet fie mit dtefen in Geftalt eines Saljesan. Mithin kann man feine Säure durch Salz ftöhren, vielmehr wird dadurch ein faures Feld noch mehr verdorben; und es fegt fihfodann auf deſ⸗ fen Oberfläche eine Kryftallenartige Krufte an. Hingegen enthält der Mergel folche Theile, welche Teiche eine Säure annehmen; die Erfahrung zeigt, daß diefe darin durch. die Kraft des Feuers aufbraus FT fet, und in die Luft getrieben wird. Es ift alfo zu Verbeſſerung eines fauren Feldes nichts beffer als Mergel; da deffen Theile dreyßig bis vierzig Jahr Tang ihre Wirkfamfeit behalten. "Hingegen wird er ein Seld ohne Säure eher ver⸗ ſchlimmern als verbeffern., Man kann auch erfläs "zen, warum ein $eld, wenn es einmal gemergelt ges weſen und der Mergel feine Kraft verliert, von neuen — werden muß. $. 67. 3) Auch ein ftarfer Schuß ($. 64.) kann eis mem Felde fchädlich feyn, Wenn nemlich der freye Zugang des zur Fruchtbarkeit nöthigen Wins des gehemmet wird, w Es Bra. 1. Abtheilung. Es ift davon oben ©. 512. gehandelt ‚worden, Wenn nemlich auf die, in einem elageſchloſſenen Be äirfe der Atmosphäre vorhandene, flüßige Materie nur allein dag Feuer und die Schwere wirket, ſo wird durch die von dem Feuer immerfort in’ die Höhe ges triebenen Theile die Maffe aufgelöfeter in Bewegung | geſetzter Theile vermehrer, ‚ohne fie durch einander zu I mifchen; wir haben alsdenn felber eine unangenehme | Empfindung davon und pflegen zu ſagen, „es fey um | zu erftichen „„, oder, „es fey eine dicke, ſchwule, ſtick⸗ bafte Luft. Sounangenehm diefe uns ift, ſo ſchaͤd⸗ dic) ift fie auch den Pflanzen, indem auch alle die uns ı reinen Theile, welche die Pflanzen ausdünften in dies jem Bezirfe den übrigen zum Nachtheil: bleiben und ı endlich die Ausdünftung ganz gehemmet wird, fo dag die Pflanzen welf werden und vertrocknen. Man bebt dies Uebel, wenn man die, den widrigen Schuß weranlaffende Bäume, Hecken, und fo weiter weg⸗ fchaffen kann; fo wie man. an der andern Seite ei⸗ nem etwa gar zu heftigen Zuge des Windes: durch ei» nen zu machenden Schuß Einhalt chun muß. f. oben ©. 544.548: | * Ich muß hier eine Anmerkung hinzufuͤgen. Ei⸗ gentlich waͤchfet an einem dumpfigen eingeſchloſſenen Orte nichts; man findet aber zu Zeiten eingeſchloſſe⸗ ne Plaͤtze, wo alle Gewaͤchſe vorzuͤglich gut fortkom⸗ men, zu einer beſondern Groͤße und Guͤte gelangen, und außerordentlich fruͤh treiben. Welches ſind die Regeln, wornach man einen ſolchen Ort einſchließen kann, um Nutzen davon zu haben? Es iſt eher der Muͤhe wehrt, dergleichen Plaͤtze in einem Garten zu⸗ zurichten, als daß man, um fremde Gewaͤchſe zu ziehen, koſtbare Haͤuſer bauet. Man theilte —D einen Die natürlichen Kräfte der Erde, 875 (einen Garten in lauter mit hohen Hecken bepflangte Quartiere ein, weldye die inwendigen Felder beſchuͤz⸗ u zen follten, ſolche aber faft unbrauchbar machten, Man zog hohe Mauren, um den Wind und die. Käls "te abzuhalten, fand aber aus der Erfahrung, daß die- ſe eben die Kaͤlte auffangen, und durch Aufpaltung des Windes, und indem fich diefer daran ſtoßet, mehr ſchaden als helfen. 1 Wie man nun eine Einfchränfung zu Beförderung \ des Triebes anlegen fole? muß aus der Theorie von \ dem Zuge der Luft und des Windes erfläret werden, \ welche zu entwerfen, ich im 1, Th.S. 408: aufgefor> dert habe. Zurm Epempel eines vertieften und eingefchränften, ) dennoch vorzüglich fruchtbaren Gartens, Fann ich den in den Feftungswerfen der Stadt Hameln angeleg- © ten Commendanten-Öarten anführen, welcher mit ' Mauren eingefaffer, und von deuen überherragenden " hohen Wälen bedcckt ift, gleichwol aber kommt ihm keiner an Fruchtbarkeit bey. Sch glaube aber, daß die nahe daran herflieffende Weſer, und die davon " aufjteigende wäßrige Dünfte, bey dem fandigten Erd» = reiche eben die Fruchtbarkeit verunlaffen, und daß ein ‚auf die nemliche Art in einem fteifen feuchten Erd: reiche, weit vom Waffer und gegen Norden angeleg- ter Dre dumpfige und ohne Nutzen feyn wuͤrde. u. $. 68. 1 Wir nennen 4) alledie Pflanzen Unkraͤuter, J welche, wider unſern Willen auſwachſen, und den Platz auf dem Felde einnehmen, den wir zu , andern Pflanzen beſtimmet haben, von denen wit mehr Mugen zu ziehen hoffen, } b So 876 N. Abtheilung. So fann eine Pflanze einmal ein Unfraut fegm, wenn fie ein ander mal mit Fleiß ausgefäet wird; fo ift das Butterkraut, Myagrum fativum unter dem Leine, wo es häufig zu machfen pflegt, ein Unkraut, und wird mit Fleiß ausgejäter; in Sachfen baue man es ordentlich gleich den Kübefaaten, um De en daraus zu ſchlagen. Die Unfräuter find in fo weit ſchaͤdlich, wenn 4— die fruchtbaren Theile aus der Erde, welche dem aus⸗ gefäeten Korne die Nahrung geben follen, an fich zie⸗ hen, und die guten Pflanzen erſticken. Es find alſo diejenigen für die fchlimften zu halten, welche ih am mehreften ausbreiten, am faftigften find, das mehren - fie Del enthalten, michin die mehreften Theile eins ſchlucken. Dasjenige,welches fich wegen feiner Gie⸗ tigkeit bey ung am mehrften bekannt und verhaßt ges macht bat, ift die Wucherblume, Chryfanchemum ‘ fegerum. Sc babe davon im III. Th. ©. 177. = handelt, und meine Anweiſung fann auch auf die übrigen angewandt werden. vi‘ $. 69. — 5) Unter dem Namen der Erdwuͤrmer verſtehe ich die in der Erde lebende Inſeeten, welche den Pflanzen fchädlich find, theils weil-fie die Wurs zeln davon oder die Pflanzen felber abfreffen, u dadurch das Feld von Korn entbloͤßen. Theile - auch weil fie das Land umarbeiten und zu. viele den Wurzeln, ja der Vegetation übe lrehh, nad). * theilige Roͤhren machen. Unter dieſe ſchaͤdliche Erdwuͤrme gehören verſchle⸗ dene Klaſſen von Inſeeten, inſonderheit aber die Res genwürmer ©. HI. Th. ©, 1435 die — ey⸗ * 2 I * gr — — — en Die natürlichen Kräfte ber Erde. 877 ‚Meyfäfer, ja der Meykaͤfer Scarabzus Melolontha L. felber; jene friße die Wurzeln in der Erde; dies fer die Blätter von den Bäumen; die Raupen von mehrern Arten von Erdkäfern, welche vor der Vers wandlung in der Erde wohnen, z. E. Scarabzus fter- ‚corarius und viele Urten von Carabis. Die befte Art diefe Feinde zu vertreiben, ift, wenn man hin⸗ dert, daß fie in der Erde Feine ihnen angenehme Speis fe, mithin Feine Gelegenheit finden, fich ftarf zu vers mehren, Sie halten fich gern in lodferer Erde auf, und werden in fteifer Erde feltener gefunden; Wenn man ein damit angefülltes Feld brachet, und folchere ‚ geftale tief umpflüget, daß die Furchen hohl zu liegen fommen und recht austrocfnen, fo fommen nicht als lein die Tebenden Würmer um, fondern die neu ges legten Eyer vertröcknen auch, ohne zum Ausbruͤten ‚zu gelangen. Nimmt man fich zugleich in Acht, kei⸗ nen frifchen, nicht genugfam verrotteten Mift auf das Feld zu bringen, noch weniger halb verfaulte Holzerde, auch daß der Mift nicht in Klumpen bleis ‚be, fondern durchaus mit der Erde vermifcht werde, fo müffen die übrigen aus Mangel der Nahrung und Kummer wegziehen oder verhungern. Wenn man alfo viele diefer Erdraupen auf einem Felde findet, welche fich zu Zeiten auch in Knoten an den Wurzeln, vornemlich des Weißen. Kohls zeigen, fo ift cs alles zeit ein Merfmahl von einer in der Beackerung vors gegangenen Nachläßigfeit. Es ift ſchon von mehrern bemerft worden, daß die Krähen, Dohlen, Staaren, (ja auch gewiſſer Maaſ⸗ > fen die fonft vornemlich von Baumraupen und fliegens den Inſekten lebende Sperlinge) jene Erdraupen vers gehren; Jene fliegen daher in großen Haufen hinter * den > 878 AII. Abtheilung. | den Pflügen im Frühjahr herz Wir verfolgen fie al, fo unrecht fo fehr, und folen fie mehr für unfre Steunde anfeben, die für unfer Beſtes fich bemühen, mithin nicht ſo neidiſch fen, wenn mir fie auf gewiffe Zeiten im Jahr auf andre Weife ernähren müffen, $. 70. 6) Saft gleiche Bewandnis hat es mie den Maulwuͤrfen. Weil fie das Feld umgraben, hin und wieder Hügel aufwerfen, folglicy da, wo fie ihre Gänge ‚machen, die Pflanzen gern Schaden. nehmen, fo fehen wir fie als unfre Seins de an, und verfolgen fies E Sie freffen eigentlich Eeine Pflanzen, fondern ſu⸗ hen nur die Erdwürmer, fie werden ſich alfo wenig, zeigen, wo Feine Würmer in der Erde find; wo fie, hingegen ſtark wühlen, ift eg ein Zeichen, daß viele Würmer in der Erde wohnen, und es ift zweifelhaft, ob der Maulwurf durch fein wühlen mehr Schaden thut, oder ob die Würmer, welche er verzehrt, wenn fie am geben geblieben wären, nicht mehrern Scha⸗ den veranlaßt haben würden? 2) u Er thut insbefondere in den Wiefen einen großen Vortheil, wo wir uns am mehrſten über ihn zu aͤr⸗ gern pflegen, indem er dafelbft die von den Wurzeln der Gräfer lebende Würmer wegfängt, welche man | auf Feine andre Art vertilgen kann, und die ſich in: dag Unendliche vermehren würden; Theils geben bie aufgeworfenen Haufen Gelegenheit, bey deren Aus⸗ ſtreuung die Wurzeln der Graͤſer mie friſcher Erde zu erfriſchen, wenn ſie bey dem Regen aufgeloͤſet und an die Wurzeln gedruckt werden. J | Die natürlichen Kräfte ver Erde. 879 Ihh Habe daher ſchon in den Hannoverſchen Anjei⸗ "U gen von 1756 im 82. Stüd gezeigt, daß wir nicht 5 fo viel Urfache haben, auf Ausrorfung und Vertrei⸗ büng der Maulwürfe bedacht zu ſeyn. "Einzelne File, wo ein Maulwurf fchädlich fenn fann, find oben S. 70. erwehnt worden. EN NE TR Deſto fchädlicher find dagegen: 7) die Mäufe, und vornemlich die Erdmaͤuſe, Mus zerreftris L. und die Feldmaͤuſe, Mus gregarius L. Benyde Arten find einem jeden bekannt. Jene zei⸗ gen ſich zwar nur einzeln in den Gaͤrten; eine einzige alte Erdmaus Fann aber fehon in einer Pflanzung eine beträchtliche Verwuͤſtung anrichten, daher ein Gärts ner in ihrer Verfolgung nicht forgfältig genug ſeyn nn, Um fie zu vertreiben, werden unzähliche Mit⸗ tel vorgefchlagen; Ich finde das ficherjte Mittel, wenn w der Gärtner, fobald er die Gegenwart einer Erdmaus ‚ an dem abgefreffenen Pflanzen erfennt, nachgräbt, bis er eine Nöhre von ihr. findet, und folche offen lies gen läßt; Sie fann den Zug der frifchen Luft niche vertragen, iſt fie alfo in der Nähe, fo wird fie bald ' die Deffaung zufcharren; Wenn man alsdenn diefe ' abermals mit der Hand öffnet, und fich mir einer nte davor ftellet, fo wird fie in Furzer Zeit wieder kommen, und man fchießt fie todt. Ein anderes mehr allgemeines Mittel ift diefes: | Srabet in einen Garten, wo ihr Erdmäufe fpüret, | ein große Sag bis oben an in die Erde, nachdem der 1 | obere Boden ausgenommen worden, flopft es rund 2 umber wieder mie Erde feſt, und Elopft alsdenn ans haltend mie einem hölgernen Kmüppel darin fo ftarf geil, 2ies St. RER ihr — 880 u. Abtheilung, ihr koͤnnt, fo fol das dadurch in der Erde veranlaß« te Droöhnen die Mäufe fo verdriegen, daß fie ſich ganz aus der Gegend entfernen. Gegen die Heerweiſe ziehenden Feldmaͤuſe iſt mir gar fein Mittel befannt. Die Aamfter, Mufcus ericerus L. übergehe PR da fie in wenigen Gegenden gefunden werden, und in den Öärten nicht fowol als in den Feldern vorfoms - men. Der Ritter will fie mit einem Teig vonMehl, Honig, und Flein geftoffenen Wurzeln von Veratro oder weißen Nieswurg vertreiben. —9 $. 72. Ein unangenehmer Feind für die Aeerleute L ift 8) der Riewurm oder Werre, GryrLLus acheta gryllotalpaL. Einvon forne einem Krebs, A in den Füßen einem Maulwurf, und überhaupt J den Heuſchrecken gleichender Fingerslanger Wurm J von brauner Farbe mit Fluͤgeln. Er kriecht ſonderlich in einem lockern Felde, und. wenn es geregnet hat, oben in der Oberfläche der Er⸗ de weit umher, und macht in das Kreug und in die Quer Gänge, oder Rien, daher er bey ung den ge⸗ wöhnlichen Namen Riewurm hatz fonft führe — beynahe in jeder Provinz eine beſondre Benennung. Er hat forne gleich einem Maulwurf zwey harte brei⸗ te Klauen, und in ſelbigen eine ſolche Gewalt, daß man ſie mit den Fingern nicht leicht zuſammen druͤcken kann. Neben jeder Klaue ſitzt zugleich eine Krebs⸗ ſcheere, womit ſie alle in den Gaͤngen ihnen im We⸗ ge ſtehende Wurzeln abkneifen, mithin muͤſſen die drüber wachſende Pflanzen umfallen und. verdorren. Dieſe Riewuͤrmer koͤnnen alſo unſte DOREEN ſehr — —⸗ Die natürlichen Kräfte der Erde. 881 fehr betruͤben, wenn fie in ein frifch mit Lein beſaͤe⸗ tes Feld kommen und wühlen, und einen großen Theil der Pflanzen vertrocfnen machen. Sie find doppelt gefährlich, weil fie ſich geſchwind vermehren, da ein Weibchen über 300 Eyer zur Zeit Wo fie ſich alfo ausbreiten, vereiteln fie einen großen Theil des an Verbeſſerung eines Feldes ges wandten Fleißes. Sie find zugleich auf einem arofs fen Felde nicht guf anders auszurotten als durch die Brach, und wenn das Feld alsdenn mit Schweinen betrieben wird, weldye fie und die Eyer auswühlen und freffen. | In einem Garten halten fie fich vornemlich in den F Einfaffungen einer Rabatte, ale unter dem Buchs⸗ baum, auf, und man muß nachfuchen, wo fie ihre Mefter haben, und wohin fie ihre Eyer legen. Nach 5 einem Regen mühlen fie vornemlich, vermuthlich um die alsdenn hervorfommende Würmer aufzufucyen; man fieht alsdenn auf einem friſch geharften Felde ihre Gäns ge, wenn man’ folche mit einem Finger nachgräbt, © bis die Röhre gerade unter ſich in die Tiefe geht, fo muß man tiefer nachfuchen, bis man auf die Höle fommt, wo fie ihre Nefter haben, und die Eyer liegen. Del ift ihnen vornemlich zuwider, es würde aber Eofts bar feyn, wenn mam ihre Nefter mit Del audgieffen wolte; Man verdürbe auch die Erde. In dem Journal d’Agriculture Janv, 1768. wird angerathen, wenn man beym nachfolgen mit dem Fin« ‚ger bis an eine unter ſich gehende Roͤhre gekommen ‚wäre, fo follte man Waffer hinein gieffen, worin eis nige Tropfen Huile de genevis, Wacholder, Del, geſchuͤttet worden, fo würde der ihnen widrige Ges ‚such des’ Dels den Riewurm, La Courtilliere, gleich ff 2 heraus 882 II. Abtheilung. heraus treiben. Ich habe den Verſuch zu machen verſaͤumet. ara a. al Nach des Scopoli Anmerkungen fol ihm der || Schweinemiſt zuwider feyn. | SR || Ein anderes Mittel dagegen ift folgendes: Neh⸗ \ met 2 Theile pulverifirten'ungelöfchten Kaldy, eben ſo | viel durchgeſiebte Afıhe, und einen Theil geftoffenem | Schwefel; Sieber davon über die Erde, wo diefer Riewurm ſich aufhält, wenn es eben regnen will; fd fließer davon mit dem Regen in deffen änge, und eß fol dadurch nicht allein dieſes Thier, fondern auch Erd⸗ flöhe und andre Erdwuͤrmer fterben, ohne daß es den | Pflanzen ſchadet. Far 5 4 ec a 9) Die Schnecken, Limax agrefßis L. babe h zwar bey der Fruchtbarkeit felber feinen Einflu verzehren aber oft im Herbft alle Pflanzen von dem ausgefäeten Rocken, in einem beträchtlichen Umfange, und vereiteln fodann ale angewandt 1 Mühe AR Ich habe fie daher bier anzufuͤhren noͤthig erachtet, " da bey der Beackerung des Feldes vieles zu ihrer Vers mehrung oder Vertilgung beygetragen werden kann. Sie pflegen, wenn fie ſich verlieren, die Eyer in einer Gegend und in einer Reihe neben einander ziem⸗ fich tief zu legen; Am ficherften ift, diefe Eyer aufzu⸗ ſuchen und zu zernichten. ie können fonft, werw trockne Herbfte einfallen, lange Fahre, ohnausge⸗ bruͤtet in der Erde liegen, und kommen erft nach vie⸗ Ien Zahren, wenn eine bequeme Witterung einfält, von neuen zum Vorſchein, da fie fich denn in einer unglaublichen Gefchwindigfeit vermehren. “ enn Die natürlichen Kräfte der Erde, 883. Wenn man fie befürchtet, muß man fo früh wie immer möglich fäen, auch jadahin fehen, daß die Er- de fich recht feft ſetzt, und daß Feine Dölungen darin ‚bleiben, Sie fönnen nicht leben, wenn fie nicht in die Erde bohren, und fich bey Sorinenfebein verbers ‚gen fönnen: auf einem ebenen trockenen Boden Fön- Innen fie nicht fortkriechen. ($. 36.) Es ift daher auch nöthig, ein Rockenfeld gegen die Gewohnheit zu wals | zen, weil fie unter denen darauf fonft nach der Kegel zu laffenden Kluten oder Klößen (S. J. Th. ©. 167) einen ſichern Schuß und Wohnung haben. Der Rath, daß man mit einer überher zu ziehen, den Walze ale Schnecken zerquetſchen folle, wird mol ohne Wirkung ſeyn: denn bey Tage, wenn man walzen fann, haben fie fi) verfrochen; die Walze . wird auch gleich von der ſich daran fegenden feuchten uneben und wird über den größten Theil derer zu Lu liegenden Schnecken wegglitſchen. Eben fo verhält es fih mit dem Vorſchlage, daß man ein Feld mit Afche oder Kalch überftreuen foll. Die mehrften werden, fo bald fie die widrige Empfin- dung von denen darin enthaltenen Salzen merken, in ihre Hölen zuruͤck kriechen, und nach vier und zwan- | * Stunden wird die Wirkung davon vorbey ſeyn. icht zu gedenken, daß es ſehr Eoftdar, ja faſt uns moͤglich, fallen würde, Felder von einigen tauſend Morgen, welche oft mit diefem Ungegiefer uͤberzogen \ find, zu uͤberſtreuen, und die dazu erforderliche Afche up ungelöfchten Kalch anzuſchaffen. So verhaͤlt es ſich auch mit einem dritten Mittel, | daß man die Felder mit Endten und Puters betreiben ſolle. ° Solche freflen wol einzelne Schnecken, aber ‚ nicht gern; das Betreiben kann . nur bey Tage j K k Es ges 884 II. Abtheilung gefhehen, und es würde eine große Menge biefer Thiere erfordert, um eine große Rockenſaat zu rel nigen, i Sicherer ift das Mittel, daß, wenn fie fich a 1] einem Acker zeigen, man fo .bald als möglich, ı ehe fie ſich weiter ausbreiten, einen Graben umhe ziehen laffe; Wenn fie alsdenn weiter Friechen wollen, fallen fie in den Graben, und fönnen an den W den nicht wider herauffriechen. Sollten fie ja er weiter fommen, fo zieht man einen zweyten Grab und auf diefe Weife kann man, ehe fie fi) überall ausbreiten, wenigftens einen großen Theil des Felde retten, und cs ift genug, wenn man auch nur einzel⸗ ne Stuͤcke fuͤr ihre Gefraͤßigkeit bewahret, da ſie 1 den verfloßnen Fahren anfehnliche Gegenden bey ı verwüfter haben, Wer in Peinigung einiger dief Ungegiefer , insbefondere der großen Schnecken, max ater & rufus L. einen Zeitvertreib findet, Fa fie mit Salz oder Schnupftoback beftreuen; fie wer⸗ fen den Augenblick die obere Haut ab, werden von Farbe heller und kriechen davon; Beſtreuet man ſie zum zweytenmal, fo iſt es ihnen ſchon empfindlicher, fie pflegen aber noch die zwote Haut abzuftreufen, fi e denn ganz blas find. Iſt man unbarmherzig nug, fie zum dritten mal zu beftreuen, fo ſtellen ſich fehr Franf an, und pflegen felten die dritte Haͤu⸗ fung gu vollenden. Ich führe dies an, weil ich das Häuten der Schnecken noch nirgends angemerkt ge⸗ funden habe. Daß fie eine wahre Haut und nicht blos einen Schleim ablegen, erfennet man deutlich auch dadurch, weil fie bey jeder Häutung blaffer, u. ſichtiger und —2 werden. en ‚Die natürlichen Kräfte der Erde. 885 “ Ein anderer Zeitverfreib, wozu die Entdeckungen 9J des Herrn Spalanzani Gelegenheit gegeben, und womit ſich ſeit einigen Jahren die mehrſten Natur⸗ forſcher beſchaͤftiget haben, iſt, daß wenn man dieſen Schnecken ein Stuͤck vom Kopf zierlich abſchneidet, die Wunde wieder zuwaͤchſt, und die verlohrne Theile werden erſetzt. Bey dieſer Gelegenheit muß noch bemerken, daß der Ritter diefe nackte Schnecken, welche nie Häue fer baben, nach den Farben unterfcheider, und die gefräßige Schnecke als afhgrau ohne Flecken bes ſchreibt; Sch habe aber auf denen damit bejogenen Feldern auch graue, gefprenfelte, weißliche und gels "be, bemerkt, Es feine mir alfo nicht, daß die Far⸗ be genug fey, fo viele befondere Arten anzunehmen, Es iſt übrigens merfwürdig, da diefe gefräßige Schnecken fo begierig nach der Nockenfaat find, daß der junge Weisen von ihnen verichont bleibt, "Auch freſſen fie nicht gern, wo mit Hürdelager gedünger ‚ worden. aM Es fiheint alfo, daß es gut feyn würde, wo man fie zu befürchten Urfache hat, das Feld, nachdem es be- ‚ füet und geegget worden, . mit Schaafen zu belegen. Die von mir angeſtellten mn find aber ohne ' Wirkung gewefen. ©. I. er u Dies find Re die allgemeinen Verbeſ⸗ ferungsmittel. ($. 52-73) Es bleibt noch übrig zu zeigen, wie davon ing» beſondere bey jeder derer oberwehnten Arten von Erde Gebrauch gemacht werden folle, und wel> che Erden man zu Verbeſſerung der übrigen ans wenden fönne? — Kkk4 Und 886 ‚1. Abtheilung. Den Und fo fomme ich zuerft wieder auf die foges nannte Bartenerde. ($ 31.) Eine foldye Garrenerde ift eigentlich ein eünftiches Product, wenn wir Theile von Pflanzen und Thies ‚ren fo lange verrorten und auflöfen laffen, bie fie end« lich in eine feine Erde zerfallen, welche zu Hervor⸗ | bringung neuer Pflanzen dient. a Ob wir gleich in der Materie, welche wir Ei nennen, noch feine mehrere unterfchiedene Grundele⸗ ‚mente entdecken koͤnnen; ($. st.) fo lehrt doch die ‘Erfahrung, eines Theile, daß unzählige Abwechſe⸗ lungen und Veränderungen von Erde entſtehen Fön nen; andern Theile, daß ein großer Unterfcheid if ob wir blos Theile einer gewiffen %ır, z. E. lauter verolmetes eichen Holz, lauter Rockenſtroh, lauter Aſche, lauter Knochen von Thieren, ein jedes beſon⸗ ders rotten und zu Erde werden laſſen, oder ob w dieſe und mehrere andre Materien unter einander mie ſchen, und aus folcher Bermifchung einen —9 zubereiten? Indem ſodann in jeder dieſer Urt Materien eine beſondere Bewegung vorgehet, und alſo fo vielerley Grade von Bewegungen neben und durch einander wirfen, fo verrottet und vermifcher fih alles weit befs fer, und es erfolger daraus eine Vermiſchung, wei⸗ che kraͤftiger wirket, und fruchtbarer iſt. Nachdem ich nun oben die rechten Kennzeichen 4 ner vollendeten guten Gartenerde beſtimmt habe, (F. 30. 31.) ſo iſt hier ferner zu wiederholen: a) Wie wir den Stoff dazu zuſammen bringen len. $. 75. b) Wie wir die Bemegungen-darin vervielfaltigen und unterhalten muͤſſen. $. 76. e) Wie Die natürlichen Kräfte ver Erde. 887 6) Wie wir rechten Gebrauch davon machen koͤn⸗ nen. $. 76. b. — Um zu einer guten Gartenerde zu gelangen, C(. 74.) muͤſſen wir a) ein ordentlich Erdma⸗ gazin anlegen, und darin alle moͤgliche Arten von Materien zu ſammlen befliſſen ſeyn, welche ſich — zu einer fruchtbaren Erde auflöfen laſſen, ſie ha⸗ ben Namen, wie fie wollen; fie mögen aus dem Thier · Pflanzen. oder Steinreich herrübren. Nur metallifche Theile und folche Materien, wel» che Feiner Auflöfung fähig find, z. E. große Steine, Salz ıc. find auszufchlieffen. ‚Dagegen Fönnen wir vornemlich auf Sammlung, nachfolgender Materien bedacht feyn: a) Man laffe das zu hauende und zu bearbeitende Holz ein und allemal an dem nemlichen Ort bringen; Man halte deffen Plas von Steinen rein; Man laſſe alle Eleine Späne und andern Abfall liegen; wenn fie einige Fahre auf einander aelegen haben, pflegen die unterften verrottet zu feyn; Man lege fodann die obern noch nicht verrotteten erſt zurück, grabe die uns tern los, und werfe fie durch ein Sieb; Was anno) | in Stüden ift, werfe man wieder in die gemachte Grube und mifche etwas Mift darunter; fo wird auch dieſes nad) einigen Jahren verrottet fiyn: Die fei⸗ nere durchgeſiebte Erde bringe man an einen zu deren fernerer Bereitung dienlichen Ort. b) Wenn man Holz oder Torf in einem Gebäude | berwahrt, fo laſſe man den Abfall entweder auf die nemliche Arc als auf dem Holzhoſe einige Jahre lies gen, oder bringe ihn jährlich in Gruben, wo er cher verrottet. et 5 9 Wenn 888 IT. Abtheilung. c) Wenn man hole Eichen: oder Weidenbäume | in der Nähe hat, fammle man den vermoderten Olm m daraus, ft - d) Wenn man Lohbeete hat, hebe man die un⸗ brauchbar gewordene nunmrhro — Sohfpäne | n auf. — Wenn bie Bäume und Hecken in einem | F beſchnitten werden, Laffe man den Abfall in Gruben bringen. (6. 76.) u] ı f) Ale faftigen Unfräuter aus dem Garten, ehe fie bluͤhen, inſonderheit auch die Quecken, Triticum repens, laſſe man in Gruben ſchuͤtten; huͤte ſich aber, | | daß keine Pflanzen mit reifen Samen daruc | fommen, g) Man bringedahin allen übrigen Abfall aus dem Garten, z. E. das Ausfegelfe aus den Gewächshäus fern mit denen von den Bäumen abgefallenen Blaͤt⸗ ‘gern, Blüchen und Früchten; dag in den a | und neben den Hecken zu fammlende taub; den Aberntung der Kuͤchenfelder turücfbleibenden 39 an trocknen Blaͤttern, Struͤnken, Erbſen⸗ und Doom nenſtroh, Kartuffeln⸗ Laub ꝛc. h) In Summa, man halte keinen Unrath w ſchlecht und geringe, um ihn nicht in das Erdmaga-⸗ zin zu bringen, daß er zu Nutze fommt; Man fireue davon nichts auf die Wege und Straßen aus, welche es verdirbt, i) Man werfe auch anfangs licher alles in ben als auf Haufen: denn indem Haufen lol die an die. Oberfläche Fommende Wurzeln von aus gejäreten Pflanzen leicht wieder an, und wenn man nicht genau Acht giebt, Fommen die fhlimmfien Kraͤu⸗ ter, als Neſſel Urtica, Dickkopf, Senecio vulga- ris, Die natürlichen Kräfte der Erde. 889 \ris, Huͤnerdarm, Alfene media, bald zur Reife, und ffrenen den Samen über den ganzen Erdhau⸗ fen aus. . k) Wenn man grünen Ellern Buſch bat, laffe man ihn Flein hauen und unter Mift mifchen, ) Menn man die Miftbeete abräumer, ſammle = man allen Eurzen Mift, bringe ihn aber nicht in Gru- ben, fondern vermifche ihn fchichtweife mit halb ver- moderter Holzerde, ı * m) Allen Abfall aus der Küche von Federn, Kinos ben, gereinigten Gartengewaͤchs und wie es Namen baben mag, laffe man nicht allein an einen gemiffen Ort bringen, fondern auch in Gruben oder auf Hau⸗ fen ſchuͤtten. | n) Es ift gut, wenn dazu unter dem Abfluß des . Goffenfteins eine Grube gemacht werden Fann, 7.0) Aler bey Schlachtung des Viehes vorfallender Abfall wird aufgehoben. - p) Man läßt die Geſchirre aus den Kammern des Hauſes auf dem Mift ausſchuͤtten. g) Aus den Wafchhäufern laffe man die überflüf ſige Laugen und Seifwaffer in befondere mie Mift | und einigen derer vorerwehnten Materien angefüllte \ Gruben leiten. | rn) Die ausgelaugte Afche und der bey Neinigung ı der Schornfteine vorfallende Ofenruft aber müffen bes fonders verwahrt und nicht zwifchen die übrigen Mas ‚ terien gemifcht werden, um damit die Wiefen und Nas ſenplaͤtze zu verbeffern, 5) Wenn Schornfteine, Camine, Backofen oder Stubenofen umgelege werden, lafle man von, den abfallenden, entweder vom Feuer gebrannten, oder vom Ruſt durchzogenen, Leimen nichts umkom⸗ men; 890 9 AL. Abtheilung · 017 ‚men; beinge ihn aber nicht unter dfe allgemeine Mafs | ‚fe, weil man daraus zu gewiffen Pflanzen eine = t jügliche Erde bereitet. ii t) Die auf den Straßen, ‚woher: fonderfich viel N Miſt gefahren worden, ſich ſammlende Erde laſſe ‚man in Haufen ſchlagen; bringe fie aber an einen be⸗ ‚ »fondern Ort, weil fie vielen Saamen von Unfräus ı * zu enthalten pflegt, und mehrere Jahre —— muß. — u) Gleiche Bewandnis hat es mit dem in den za chern der Scheunen ſich ſammlenden Abfall von ver⸗ faulten und ſchimmlich gewordenen Stroh. Zar x) Der Abfall und Spreu pom Flachs taugt. gar 1; nicht in den Miſt; Er wird gar langfam und (bwer } durch Hülfe von andern Mift aufgelöfet und in Erde verwandelt; der gute Mift verliert aber dadurch fein. ne Kraft, und man gewinnt mehr, wenn man den Mift ohne dieſer Zuthat auf-ein fand faͤhrt: Siehe h. ©. 243: y) Gleiche Bewandnis hat es mit dem Stroh von Kübefaamen, welches, wenn es aufgelöfet wird, nur wenige Erde giebt, die auf eine ſolche Art vers "bunden ift, daß die Theile erſt nad) langer Zeit aufs gelöfet werden; Man verbrennet daherbeyde zu Afche, welche noch einigen Mugen leiftet, 1. $. 76. ! rn 4 Hat man mehrere Materialien zur Erde ge. | fammlet, fo Fönnen folche vielleicht viele Jahre ©, | | | — u u a en | ze liegen, ohne eine brauchbare Erde zugeben, wenn wir nicht zugleich b) die zur Verrottung erfors derlichen Bewegungen darin — — verviel⸗ faͤltigen und erhalten, ($. 74) Dieſes | Die natürlichen Kräfte der Erde. 891 Dieſes ift nach meiner Theorie bey Zubereitung gus "ter Erden das wichtigfte, worauf wir zu fehen haben. Eine Erde ohne ale Bewegung nennen wir todt. = Die vornehmfte dabey in Betracht Fommende natür= liche Kräfte find das Feuer, das Waſſer, eine Saͤu⸗ re, ein Ferment. x Derowegen müffen wie 1) viele Stuͤcke in den Erdhaufen bringen, wenn fie noch recht frifch und 5 feucht find. Wenn wir geil aufgewachfenes junges Unfraut in vollem Safte ausjäten, und alsdenn gleich auf einen Haufen bringen, und mit andern Materien vermifchen, fo wird es fich bald erhigen, und dadurch nicht allein gejchwind verrotten, fondern auch, wie man aus dem heftigen Geruch abnehmen kann, denen anliegenden Materien einen ftärfern Grad der Bewe⸗ gung mittheilen, als wenn wir diefe nemliche Kraͤu⸗ ter erft ausgeſtreuet liegen und vertrodfnen, oder in ſich felbft verfaulen laffens | - Wenn wir den Abfall von gefhornen Hecken oder von, im Laube befchnittenen, Bäumen alfofort, ehe die Luft die Blätter austrocnet, fammlen und in ©) Gruben fhütten, fo werden fie eine beffere Erde ges ben, auch weit gefhwinder aufgelöfet werden, als ' wenn wir diefen Abfall, nachdem er vorher fchon trok⸗ ken geworden ift, auf große lofe Haufen werfen, durch welche die Luft ftreicher. - Wenn wir an einem irocfnen Ort einen großen ' Haufen trockner Holjfpäne zufammen ſchuͤtten, fo ' werden folche viele Jahre ohne merkliche Berändes 1 ‚rung liegen koͤnnen; Erhaltet dieSpäne aber feucht, leget Schichtweiſe leicht verfaulende Kräuter oder Graͤſer, auch Mift darzwiſchen, fo habt ihr in ein 4 paar Jahren eine gute Erde. raſſet / 892 UI. Abtheilung. Laſſet einen großen Haufen Miſt mehrere Jahre auf einander liegen, fo wird er allmählig in einander finfen, und nach unferer Nedensart fich verzehren; weil deffen lockere Theile zu nahe mic einander verbunden, und viele davon in die Luft zerſtreuet werden: Mifchee hingegen frifchen noch warmen und ein Ferment ent⸗ haltenden Mift unter euren fonft todten Erdhaufen, In fo wird diefer davon durchaus in eine vortheilhafte Bewegung geſetzt. — Wenn auf einer Sageſtelle die Sageſpoͤne — Jahre ohngeruͤhrt liegen bleiben, ſo merken wir keine Hauptveraͤnderung daran, und ſie ſind ohne Kraft. Laſſet fie aber umarbeiten, und mit faftigen Kräutern P. oder abgemeheten Grafe und Mifte vermifchen, fo verändert fich bald ihre ganze Natur. So wie wir nun dahin zu fehen haben, daß bey Vermiſchung meh⸗ verer Materialien zu einem Erdhaufen, mehrere Bes wegungen veranlaffet werden: So müffen wir ung 2) an der andern Seite zugleich hüten, daß nicht eis I ne oder andre Bewegung zu heftig darin erwecket werde, Iſt die Bewegung des Feuers zu ftarf, fo 9: Fann das Waffer nicht wirfen, ohne welches keine Verrottung gefchehen wird; fehlet hingegen dag A Teuer, fo werden ale übrige Bewegungen ohne rech ten Erfolg ſeyn. R 7 Liegen die Materialien, welche verrotten follen, ganz im Waffer, ‘fo Fann das Feuer die Auflöfung ©" nicht fo gut wirken, und das Waſſer wird viele fruchte | bare Theile entfernen; legen wir ‚einen Erdhaufen zu hoch und troden, fo daß die Bewegung des Wafe fers bald geftörer wird, und nicht ‚gehörig unterhale | ten werden kann, fo behalten wir eine todte * twas 14 Die natürlichen Kräfte der Erde. 893 . Etwas Säure und wol eingefleidere Salze beför« nern die Auflöfung und unterhalten die innerliche Bes vegung. Haben fie aber ein Uebergewicht, fo wirs en fie andre Arten von Bewegungen, welche der Seuchtbarfeit hindern; wir fagen fodann die Erde ſey 2 urob oder ſcharf. Es ſetzt fich auf der Oberfläche Fine Kryftallenartige Kruſte: die Erde broͤckelt in klei⸗ re nicht wol zu trennende, ‚ein todtes trocknes Anſe⸗ jen habende, Klumpen; berftet in lauter Ritzen auf, ‚und was darin gepflanzt wird, hat Feine Are: Don der Säure darf alfo in der Vermiſchung nicht mehe ſeyn, als daß fie nach vollendeter Auflöfung defiruie et und unthaͤtig gemacht, oder gar vermittelft des ers und der Luft aus der ganzen Maſſe wieder, heraus getrieben werden kann. Br ii , Allediejenigen, welche um ihre Erde gut zu machen, u Salpeter und Salze drunter mifchen wollen, haben ſich betrogen. gefehen. Schon ausgelaugte Afche iſt der Sruchtbarfeit mehr gemäs, als fo lange fie noch friſch ift, und alle Salze enthält. "Bette Dele helfen gar nichts fondern thun eher eine widrige Wirkung, Ich habe im III. Th. ©, 664. "die Fruchtbarkeit der Erde in einem Kleber oder Glu- ‚ren gefucher , erfenne aber nunmehro, daß derglei- chen nicht exiſtiret. Zu viel Ferment in der Erde wird eben nicht ſcha⸗ ‚den, indem die übrigen Kräfte ihn unthätig machen, Es iſt aber noch nicht genug, bey Anftelung eines Erdhaufens die Bewegungen darinnen zu erwecken, ſie wollen auch 3) ın der Folge darin unterhalten feyn, und in diefem Betrachte ift eine wiederholte Erneue⸗ rung unentbehrlich. _ | IE: gaffe 894 II. Abtheilung. —D—— | Laſſe Ich einen einmal angeftellten Erdhaufen ohn⸗ gerührt liegen, fo vermifchen ſich die darin enchaltene Materialien nicht gehörig, die Betvegungen laffen nah, und die Auflöfung unterbleibt entweder, oder erfolget nur langſam; derowegen muß ein era nicht allein öfters umgearbeiter werden; fondern lieget auch viel an der rechten Mahl der dazu zu 3* menden Zeit. Wenn ich einen Erdhaufen in den Er R ten, wenn die äußere Oberfläche mit Hulfe des Son⸗ il | rienlichtes recht durchgewaͤrmet worden, umfte | und die erwärmte Theile in die Mitte bringe, fo — h ſich diefe Bewegung lange in dem Haufen Hl h n | Rt ai it ‚und der ganzen Menge mireheilen, mithin die Auflda |" fung auf eine fichtliche Weife befördern; obgleich f vermifchten Theile allemal die nemlichen bleiben. |" Eben auch, wenn das Umftechen geſchiehet, na ir einem fanften fruchtbaren Regen, oder im $rühjaht, | wenn eben die Dünfte aus dem innern der Erde BR a mehrften in die Höhe fteigen , fo zeigt die Erfahr —4 daß dadurch eine ſtaͤrkere vortheilhafte innerliche f wegung im Erdhaufen erwecket wird. j | Steche ich hingegen die Erde um, wenn fie halb n gefroren und befehnepet ift, fo wird der Froſt ſich fa |" ge darin erhalten, und die Wirkung des Feuers au i dietibrigen Bewegungen hemmen. ©. 1. Th. ©. 104. N Wenn die zufanmengebrachte Materialien zu tro | Een find, fo ift nothwendig, die Umarbeitung vorjue | siehmen, wenn die Erde recht durchgeregnet und Al feucht ift. 4 Ueberhaupt kann das Umarbeiten nicht zu ofte ge⸗ ſchehen, ich habe es dahero in obigem Plantagen⸗Ea - lender ale Monate in Erinnerung gebracht, Trau⸗ | rig Die natürlichen Kräfte der Erde. 895 eig ift eg genung für einen Gärtner, wenn er in den beften Monaten nicht dazu gelangen kann, weil ihn andere mehr nothwendige Arbeiten befchäftigen. Dies angeführte mag genug feyn, einen Gärtner ‚zu überzeugen, tie viel an der Wahl der Zeiten ges legen fey, wenn das Umarbeiten gefchiehet, fo daß ein Gärtner, der gute Gewaͤchſe ziehen, und von feis men Miftbeeten rechten Gebrauch machen will, die Zubereitung recht fruchtbarer Erde, als eine feiner haupt⸗ und notbwendigften Gefchäfte zu betrachten har, AIch werde nicht noͤthig haben, zu erinnern, daß ‚die Erdhaufen an einen folchen Ort gelegt und aufs bewahret werden müffen, wo die natürlichen Kräfte von auffen drauf wirfen und fievon allen Seiten frey ‚erreichen koͤnnen. Sie dürfen nicht dumpfigt und ‚eingefchloffen liegen, fonft werden die Bewegungen gehemmet, find fie auf einer Anhöhe von allen Sei» ‚ten denen Bewegungen der Luft und des Lichts zu fehr ausgeſetzt, fo trocknen die äußern Flächen geſchwind aus, und die Kraft des Waſſers wird gefiöhrer. Man muß alfo in einem Garten einen bequemen Plag zum Erdmagazin ausfuchen, und ein vor allemal beſtim⸗ men, damit man alle Erdhaufen leicht uͤberſehen Fön: ne: Es iſt nur noch gegen die Gewohnheit geigiger " und fauler Gärtner zu warnen, welche von ihren Erdhaufen zu früh Gebrauch machen wollen, und ſich freuen, daß fie darauf gewiſſe Küchenfräuter z. E. Blumenkohl vorzüglich gut und mit geringer Mü- he ziehen koͤnnen, ohne zu bedenfen, daß davon der ganze Erdhaufen Schaden Teider, und daß fie dadurch ı die vornehmften, Bewegungen, welche die Erde eis gentlich fruchtbar machen follen, ftöhren, mithin in der Folge den Nutzen, welchen fie davon erwarten ee, ec, Al und 896 17. Abtheilung. und genießen Fönnen, ſich felber ftöhren, und daß dies fer durd jenen eingebildeten Gewinft nicht erſetzt werde; zumalen, da ein Erdhaufen, menn er bes pflangt ift, eben in denen Sommermonaten, wo das Umarbeiten am nöthigften ift, nicht gerühree werden Fann, und indeffen alle Arten von Unfräutern zus gleich mit aufwachfen und ihre Saamen über die Ds . berfläche in Menge ausftreuen, welche fich bey dem folgenden Umarbeiten durch den ganzen Haufen aus⸗ breiten, fo daß may, wenn nachher in dieſe friſche Erde gepflanzt wird, täglich jäten muß. Noch ift da bey zu bedenken, daß die Wurzeln von denen auf den Haufen gezogenen Pflanzen drin bleiben, und nach⸗ her verfaulen, mithin wenn die übrige Erde brauch⸗ bar wäre, von ncuen einen Grad der Faͤulniß und Fermentation darin erhalten, welcher der Fruchtbars Feit nachtheilig if, Daß man übrigens mehrere Erd⸗ haufen auf einige Jahre in Vorrath famlen fol, iſt überflüßig befonders zu erinnern, Zu viel Erde wird ſich ein Gärtner ſchwerlich famlen, weil ihm die Mas terialien fehlen, Be — | m me => — — — — un — —— za. Zu — — \ 76. Wenn eine Erde nunmehro genugſam durchge⸗ arbeitet iſt, ſo beruhet es c) darauf, daß wir die rechte Zeit zu treffen wiſſen, wenn wir Ge⸗ brauch davon machen koͤnnen. (F. 74.) J Denn da die Fruchtbarkeit blos von denen inner⸗ lichen Bewegungen abhanget, ſo iſt die Kunſt, daß wir genau beurtheilen, wenn dieſe Bewegungen eben in dem rechten und hoͤchſten Grade find, um die Fruchtbarkeit zu befördern. Warten wir damit zu lange, fo laffen die Bewegungen nach, oder —— en, Die natürlichen Kräfte der Erde. 897 fen, um fie zu unterhalten, überflüßige Mühe und Unkoſten anwenden, indem wir die Haufen umftechen, oder gar frifche Theile zuſetzen müffen, um eine neue "© Sermentation zu erwecken. Erwegen wir, wie mühfam eg ift, eine gute Exde zu famlen, und daß fie fo viele Jahre in Digeftion ſtehen, und wie oft fie umgeftochen werden muß; fo fällt fie ziemlich Foftbar: Zumalen wenn wir die dar- "an zu wendende Arbeit zu Tagelohn anfchlagen, auch den zu untermengenden Mift rechnen. Man muß alſo ja fparfam damit umgehen, und forgen, daß ‚man feine Mühe auch wieder belohnet erhalte, Was zu einer guten Öartenerde für Eigenfchaften ‚erfordert werden, ift oben (F. 31.) erzählt worden; ein Gärtner muß nun aus der Erfahrung beurtbeilen lernen, wenn fein Erdhaufen diefe Eigenfchaften hat: oder ob einige Theile davon noch eine weitere Aufloͤ⸗ fung und Trennung erfordern. $ 77* 2) Die ſchwarze Selderde ($. 32.) if ein natürlicher Reichthum, deflen fich wenige Ges genden zu rühmen haben, Ihre Sruchtbarfeit ruͤhrt von denen daſelbſt beſtaͤn⸗ dig durch die Kraft des Feuers aufſteigenden frucht⸗ © baren Duͤnſten, und einer daher in der Erde unter⸗ | haltenen einfoͤrmigen Bewegung. Dauret dieſe in ‚einem Grade immer fort, fo braucht man ein ſolches \ gelb nicht zu düngen, nicht zu brachen, nicht zu vers beſſern; die fruchtbaren Kräfte würden fi fonft dars E in zu fehe häufen und die Pflanzen übertreiben, = y % Eine mit folcher Erde beglückte Gegend, wird faft h niemals von einer Dürre Ken auch nicht leicht zu 2 viel 898. I: Abtheilung. | viel Näffe annehmen, weil die Kraft des Feuers die | | uͤberfluͤßige Naͤſſe bald vertreibt, Man hat nicht leicht zu beforgen, daß das darauf gefäete Korn fie ausfoore, | Man hat auch bey angewandter Vorficht nicht fo leicht übertriebenes Lagerforn zu befürchten. - Man Eennet alfo darin faft feinen Miswachs. Geraͤth ja € die eine Art von Korn fehlechter, fo pflege eine reis It dere Erndte an den übrigen den Abgang zu erfegen, N oder der in andern benachbarten Gegenden fodann \M vorfalende noch beträchtlichere Miswachs veranlaffet theurere Preife, und machet, daß man ein mit fol= chem Grunde verfehenes Gur bey dem Miswachſe höe |" her als bey einer guten Erndte nußt. m Bon denen in einer folhen Gegend auffteigenden |} fruchtbaren Dünften pflegen auch die angrängenden Felder zu genießen, und wenn fie gleich ſteinigt oder) fandigt find, dennoch reichere Erndten zu geben, als man in andern Öegenden nach ihrer Natur von ihnen || erwarten kann. 4 Die dort auffteigende Dünfte pflegen viele Nebel, auch in den Gründen öftere Ueberſchwemmungen zu veranlaffen, welche aber nicht fchädlich find. Wenn man von jener fruchtbaven Erde auf ein Feld fährt, mn der innere Trieb fehlt, fo wird fie einigen Nugen leiften, fo lange die mit hingebrachten Kräfte wirken; wenn folche aber nicht durch neue Zus flüffe von unten erfege werden, wird die Sruchrbars feit bald aufhören, und es verhält ſich damit eben fo, als wenn ich einen Kaften mit feifcher zuberciteter Gartenerde füllez fie verlierer, wenn fie einige Zeit, ſteht, ohne daß die Bewegung darin durch neue, Zuflüffe unterhalten wird, alleKraft, und was man von! neuen darin fet, wird Feine Ark zu wachfen haben. $ 7% Die natürlichen Kräfte der Erde. 899 ME $ 78. ALS RER Mit der 3) Miarfiherde ($. 33.) hat es gleis che Bewandnis. Sie ijt ein Schag, den man duch keine Kunft zumege bringt. Sie trägteben foreichlich als die vorige, und viels feicht noch reichlicher ; hat aber den Fehler, daß fie ivegen der vielen bindenden thonartigen Theile unges mein vorfichtig bearbeitet ſeyn will, und dem Hausr haͤlter oft Sorgen und vergebene Mühe macht, Denn Fein ftarfer Negen macht fie leicht zu fhlüpfrich, und Iwenn der Regen fehlt, backt die Oberflaͤche in eine fefte undurchdringliche Borke zufammen, daß fein Plug eindringen kann, und die jungen Pflanzen ers ſtickt werden. Wenn die Witterung des Sommers über recht an. gemeffen ift, fo treibt fie faft zu ftarf, und man er⸗ Malt Sagerforn. 1. Ch. S.ı31. Man darf deswe⸗ gen nicht alle Arten von Korn kineinfäen, fondern muß eine forgfältige Wahl anftellen. Ich habe z. E. in einer ſolchen Marfchgegend eis nen Acer, welcher lange Fahr in Anger gelegen hat> te, umbrecben laffen, und durfte erft im dritten Jahr wagen, Weigen darin zu fäen, die erften Jahre trug Mer Bohnen, welche prächtig im Kraut ftanden, und fort ſchwarzgruͤn von Farbe waren, aber eben deswegen weniger Körner zur Vollkommenheit brachten als man nach ihrem prächtigen Wachsthum erwarten follen. # &o ftarf auch anfangs der Trieb eines folchen FMarfchfeldes ift, fo hört es doch mit den, jahren auf, fruchtbar zu werden, wenn nicht der Fluß zu Zeiten übergeht, und neue Theile auffegt. Die Fruchtbarkeit wird alfo vermindert, wenn der Fluß A3 eine N 900° MT. Abtheilung. — eine Gegend nah und nach erhöht, daß er feltner übergehen kann; oder wenn durch Deiche dag Ueber⸗ | ſchwemmen gehemmet wird. Wenn die Marfcherde ir recht fein ift, braucht fie Feiner Verbeſſerung, fowol in Unfehung der Theile, als derer darin vorgehenden Bewegungen; fie hat alfo auch Feine Ruhe nörhig, und man hat auf nichts zu fehen, als daß die Obere fläche aufgelocfert werde, und daß, wenn es die Wi ar terung erlaubt, die Beackerung jedesmal gefchehe, (fi wenn die Erde nicht zu fehlüpfrig ft; Denn wenn le in großen Klumpen beym Umpflügen bleibt, Fan die Egge foldye nicht leicht zerreißen. . Ich habe geglaubt, das Binden der Marſcherde Mt durch aufzuführenden Sand zu heben; Sie enthält |] aber obnehin fon Sandtheilegenug, und wird durch den Zufag von mehrern eher verdorben als verbeſſert. Wiewol man deswegen feinen allgemeinen Schluß | j machen fann, denn in jeder Meile, die man an dee ni Elbe oder Wefer weiter herunter kommt, ändert ſich der Marfihboden. 6 Das ſchlimmſte bey folchen Marfchgegenden if t daß man oͤffteren Ueberſchwemmungen ausgeſetzt if ' daher gemeiniglich nicht einmal Rocken, fondern nur. ur Weizen und Sommerkorn darin bauen darf. ln Wenn eine Marfherde mager wird, daß ift, wenn |, bey nachbleibenden Ueberſchwemmungen der narürlis |) che Trieb darin nachläßt, fo erweckt ein geringer Zur |; ſatz von Mift, und eine kurze Ruhe oder Brach, leicht || ‚bie vorige Wirkfamfeit. Wenn eine Marſcherde Korn treibt, welches zwar im Stroh völlig ausgewachſen zu fegn ſcheint, aber in ben Achren finden ſich Fleinere, leichte, wen Mehl enthaltende Körner, fo ift es ein Tre daß — — = Die natürlichen Kräfte der Erde. 901 daß ihr der rechte Trieb fehlt; und es ift aledenn eis ne, die Oberfläche locker und zur Auflöfung fähiger machende, Brach oft zuträgliher, als ein Dünger: er Dünger pflegt ohnehin nicht viel zu helfen, weil das Waſſer bey Ueberſchwemmungen folchen auflöfee und mit fortnimmt. Man laſſe fi nicht irre machen, daß man in fols chem Fall durch die Brach eine Ernte verliere; die Fünftigen reichen Ernten erfegen den Berluft doppelt, ©. 1. Th. ©, 134. Ich habe mit einer folchen Marfcherde einen fans ‚digten Garten verbeffeen wollen. Die Wirfung daus rete davon, wie von jeder anderer frifchen aufgebrachs ten Gartenerde, nur einige Jahre, und die zähe in Klumpen bleibende Marfcherde ift mühfam mit dem Sande zu vermifhen, die Koften und Mühe wurden , alſo nicht belohnee. Zuden muß man fich in, Acht ‚nehmen, ob die Marfcherde, wenn man davon abs nehmen will, auch tief genug ſteht. Denn in der ‚Gegend an der Wefer, wovon ich rede, ftand im Grunde lauter Sand, und die Marfcherde füllte nur die Oberfläche, war alfo edel, und man verlohr nicht gern davon; jumal die obere erft neulich aufgefeste wirffamer ift, als die untern ältern Schichte. Man gewinnt daher felten, wenn man in derfelben aus der \ Tiefe friſche Erde hervorhohlt, in der Hoffaung, daß fie wegen der gehabten Ruhe fruchtbarer ſeyn ſoll, als | Die ftets in Bewegung gewefene Oberfläche. In der Elbe bey Hamburg find Inſeln, welche in einem Sommer zwey bis dreymal, und diefes mehs ‚tere Jahre hinter einander mit frifchen Gartengewaͤchs bepflanzt werden, und ohne alle Veränderung immer 2114 gleich 902 II. Abteilung. gleich gut fragen, alfo eine ungewöhnliche hobe Pacht Li geben. | 7 J 4) Die Teicherdn "find von der — | I Natur als die vorhergehende. ({ 34) m d Da die Teich» oder Schlammerden befonders wirk⸗ fan find, und man rechnet, daß ein damit überfahre nes Feld auf dreyfig bis vierzig Jahre verbeffert — BP .- de und einen ftärfern Trieb behalte; fo ift fehr vorz | ” theilhaft, wenn fich in Teichen ein Sat gefammlet hat, folche auszubringen. In bergigten Gegenden aber, wo die Felder dem Abſchwemmen unterworfen find, ift ganz nothwendig, zu Auffammlung der abs geſchwemmten Erde fo viele Erdfänge anzulegen, alı fih nur immer anbringen laſſen; Man erhält dadurch die Mittel, mager werdende Felder zu verbeffern, und ſich von reichern Ernten zu fichern. Wenn man dieſe Schlammerde recht zu nußen weiß, kann man die daran zu wendende Koften in wenig Jahren wieder loͤſen. Nur huͤte man ſich, daß man nicht zu geitzig handle, und ſeine Koſten zu ge⸗ ſchwind erſtattet verlange; Es ift unumgaͤnglich noͤ⸗ thig, daß ſie mehrere Jahre in Digeſtion liegen muß, ehe fie etwas zur Fruchtbarkeit beytraͤgt. 4 Ich habe einen Berfuch gemacht, daf ein Teich, welcher ſchon verfchiedene Jahre trocken und dreiſch gelegen hatte, und in welchem die Erde völlig ausge trocknet zu feyn fehien, ausgebracht, und ‚die Erde auf ein Feld geführt wurde, ohne daß fie vorher gu rührt war, und ich fehe fo wenig im Anfange als jetzt nach mebrern Jahren eine Wirfung davon. In einem andern Teich war die Erde länger als ein Jahr vorher in Haufen zufammen gefchlagen, 9— ch an Ra Die naͤtuͤrlichen Kräfte der Erde. 903 ſich alfo noch nicht genugfam durchgebrannt, und war derowegen dem damit befahrnen Felde mehr ſchaͤdlich als gut. Aus einem dritten Teich ward ein Feld im Som mer mit noch ganz friſcher breyhafter Erde befahren, ‚und man glaubte, daß die in Haufen liegen bleibende ‚u Erde des Winters über genugfam durchfrieren und im folgenden Sommer Kartoffeln tragen werde, aber auch diefe hatten‘ feine Urt. Dagegen die in eine ‚U ziemlich friſche Teicherde abgelegten jungen Bäume in großer Geſchwindigkeit Wurzeln ſchlugen. S. oben ©. 625. Wenn man die Erde aus einem Teiche jun aus⸗ ‚brachen in Haufen bringen laflen, Fann man auf fols he weißen Kohl pflanzen, welcher gut zu gerathen, und die angewandten . Koften zu bezahlen pflegt. Wenn man ein Feld damit überfahren läßt, fo darf fie nicht dünne geftreuet werden, weil, ſi fie auf wir, Jahre lang wirken fol. Sie ſchickt ſich beſſer auf ein kaltes, bindendes, leimigtes und thonigtes Feld, welches fie geſchmeidi⸗ ger und lockerer macht, fo wie fie deffen Säure zer⸗ ſtoͤret. In einem Sandfelde hat man nicht den Vor⸗ theil davon; fie verliere auch, indem fie durch den Sand zu fehr gefrenne wird, gefehtwinder ihre Wirk— ſamkeit. Sie fällt aber auch in ebenen Sandgegens den faft nicht vor. Dasübrige dabey zu bemerfende iſt oben erwehnt Bean ‘(9 34.) : 5) Der gelbe Zeimen ($. 35.) gehört feiner innern Natur nach mehr unter die unfruchtbaren Erden, wenn ihm nicht durch Kunft zu Hülfe gefommen wird. | LAl 5 Die ‚904 SO, Adtheilung. Die Mittel, wodurd man ihm zu Hülfe en find: 1) Muüffen rund um ein $eimenfeld Graben 4 4 gen werden, die das überflüßige Waſſer ableiten, 2) Wenn Quellen und Bäche ihren Fluß dahin haben, muͤſſen fie abgeleitet werden, daß fie das Feld nicht uͤberſchwemmen, noch auch Waffer daran Ki h zen, welches in feine ſchwammigte Subftanz eindr gen kann. 3) Wenn fich in dem Seimenfelde Quellen äußern, welches man an der bräunern Farbe der Erde ent⸗ deckt, müffen ſolche abgegraben werden, y 4) Die in der Oberfläche fich hervorgebende Steis, ne werden abgefucht und weggeführt. 5) Das Feld muß in gewiffe Beete abgerheilt, und diefe, nachdem das Feld mehr oder weniger naß iſt, entweder ganz ſchmal, oder etwas breiter genahz , werden. 6) Zwifhen zwey Beeten werden tiefe Furchen gemacht, und die Beete genugſam angerundet, daß ſie alles Waſſer ablaufen laſſen koͤnnen. 7) Wenn gleichwol roh, Waſſer ſammlende, Gruͤnde bleiben, muͤſſen ſolche mit Erde erhoͤhet ung die Hügel abgetragen werden, 8), Bey Beackerung eines Leimfeldes müffen bie im erften Theile vorgefchriebene Handgriffe mit der größten Genauigkeit beobachtet werden. 9) Da einiger Leimen viele Säure zu enthalten pflegt, fo muß man in folhem Fall folche mit Mer- gel, oder mit uͤberzufahrender Teicherde, oder mit Hülfe des Miftes vertreiben, | 10) Da das Feuer weniger auf ihn als andre Ers den wirft, fo erfordert er mehr und öfftern Mift, als eine andre Erdart, 11) / Die natürlichen Kräfte der Erde, 905 11) Zu Dämpfung der Säure ift ihm ein fetter Mift, als Kuh⸗ oder Schweinemift faft zuträglicher als die wärmern. 12) Die wärmern als Pferdes und Schaafmift find ihm jedoch auch nicht nachtbeilig, er befinder ſich vielmehr am beften, wenn damit jedesmal abgewechs ſelt wird. 13) Da feine Theile zwar durch Kunft fruchtbar gemacht werden; aber Feinen natürlichen Trieb zur Fruchtbarkeit haben, fo muß der Zuſatz von neuen Miſte öfter wiederholt werden, als in einer Erde, | worin ein twiewol ſchwacher innerlicher Trieb zu Hül- fe fommt. 14) Das mehrfte beruhet darauf, wie die gerührs ‚te Krume bey der Brach bereitee wird? Wird diefe u dadurch recht locker und artbar gemacht, fo nimmt fie fo weit die Natur einer mittelmäßigen Gartenerde an, Unter der gerührten Krume bleibe der Leimen hart, ' zäh, fauer, und unbeweglichz es dringet alfo Feine Wurzel ein. 15) Man Fann daher einen leimigten Grund nich€ zu tief umpflügen, wenn in der Brach dag Umgepfluͤg⸗ te nur echt durchgearbeitet, aufgelockert, auseinan⸗ der geriſſen, auch gehörig mit Miſt vermiſcht werden kann. Denn werden die umgeriſſenen Theile nicht überhaupt durchgearbeitet und verändert, fo ftöhren die ganz bleibenden Klumpen und die in ihnen vorhan« denen nachtheiligen überwiegenden Kräfte, die den übri> gen aufgelöferen Theilen mirgerheilte Kräfte, und man nennet eg, das Land todt pflügenz das ift, die ganze Krume unwirkſam maden, 16) Ein zur unrechten Zeit geſchehenes Aufreiſſen — der oder auch eine in der Folge geſchehene un⸗ rechte 906 II. Abtheilung. rechte Fahrt, kann ein Leimenfeld fo unarfig machen, daß man es faum nach fechs Jahren in der folgenden | Brach wieder in Ordnung bringt. 17) Man nimmt nicht gerne rohen Leimen zu eis ner Gartenerde, weil er, indem feine Theile aufges loͤſet und verändert werden müffen, einen großen Theil derer in dem übrigen Zufaße enthaltenen fruchtbaren Kräfte wegnimmt. 18) Wenn man in leimigten Gegenden friſche Er⸗ de ſucht, ſo nimmt man aus Gruͤnden und Graͤben, wo fie neulich durch das Waſſer aufgeſchwemmet wor⸗ den, und alſo als eine ſchlechtere Schlammerde ſchon anzuſehen iſt. Dieſe iſt, welche man Jungfern⸗ Erde, Terre vierge nennet. If. Th. ©. 666. 4* 19) Oder man graͤbt in einer Weide die unter der obern bewachſenen Narbe liegende Schicht Erde weg; welche durch die nach und nach darin verfaulte Wur⸗ zeln von Gräfern und durch den durchgegogenen Urin von denen geweideren Thieren eine andre Matur er« | langet und ihre natürliche Säure ſchon verlohren hat. Nicht, weil fie fo lange gerubet hat, fondern weil fie mehr Theile enthält, welche fehon eine innerliche Ber wegung haben, und daher leichter aufzulöfen und wirffamer zu machen find: Sonſt würde ein, aus einer noch größern Tiefe hergeholter, Leimen noch fruchtbarer ſeyn. 20) Man kann hieraus den Vorſchlag einiger neuen Projectenmacher beurtheilen, welche die Frucht⸗ barfeit dadurch befördern wollen, daß alle Jahr aus der Tiefe neue Erde, welche bisher geruher, hervor gehofet, und die obere wieder in den Grund gebracht werde, Denn diefe ausgefoorer ift, wird fie in ds Tiefe Die natürlichen Krafte der Erde. 907 Tiefe fi auch nicht verändern, wenn es nicht etwa eine Gegend ift, wo fruchtbare Dünfte auffteigen. 21) Die Teicherde ift dasjenige, was einem $eie menfelde am zuträglichften ift, weil fie feine Theile ſchluͤpfricht macht, und über dreyßig Jahr lang wirket. 22) In deren Ermangelung behilft man ſich mit der in den Graben zu ſamlenden Schlammerde. 23). Man macht alfo um foldhe aufzufangen neben ‚den Leimfeldern Gruben und Erdfänge. 24) Mit Sande verbeflert man felten ein Leim⸗ feld. Er ift auch gemeiniglich in leimigten Gegen- den rar und Foftbar, und wenn auch hin und mieder Mefterweife welcher ſteht, fo pflege er auch Säure zu enthalten und unfruchtbar zu feyn. Ein anders ft, wenn man einen von einem Fluſſe ausgeworfes nen und mit Schlamm vermifchten Sand in der Naͤ— he har. Iſt das Feld auch locker, fo werden deffen Eleinere Theile durch das Feuer mehr in die Höhe ges trieben und die fehweren Sandförnercher werden durch jene in die Tiefe gedruckt; der Sand verliert fich alfo in wenig Jahren, und die an die-Lleberfahrung zu wendende Koften werden nicht bezahlt, - 25) Man rärh zu Verbeſſerung eines Leimfeldes von dem nemlichen geimen einen Theil erft zu trocknen und alsdenn durdyzubrennen, ©. I. Th. ©. 395. Es ift dies aber ziemlich langweilig und mühfam, es ' muß aud) in Gegenden gefhehen, mo die Feurung nicht rahr iſt, und man fol Leimen dazu nehmen, der nicht im Feuer zu einem Ziegelftein zuſammen backet, indem man folche gebrannt nicht aus einander bringt. Am Ende zweifle ich doch, ob die Koften belohner werden, 26) DB. er Abteilung. 26) Schr zuträglich. ift für ein Leimenfeld der Mergel, oder jede Kalcherde. Man kann ſolche aber nicht aller Orten haben, und wo auch Mergel ficht, ift er von verſchiedener Güte, 27) Sch habe verfucht, den Leimen zu Verbeſſe⸗ rung eines fandigten Ucers anzuwenden, Der das feloft vorhandene Leimen war aber zu ſauer und un⸗ fruchtbar. — % 81. 6) Die Vorzügeeines Sandfeldes find oben | ($. 36.) fchon erzählt worden, Der faure Sand ift eigentlic; mager und unfruc bar; ($. 46.) man pflegt alfo, fobald ein Sandfeld genannt wird, fi) den Begriff davon zu machen, daß es auch mager ſey. Ich halte aber ein folches Sands ı feld, wenn es aus der Tiefe einen Zufluß von flüßis ı gen Materien hat, und mit einer guten aufzulöfens ı den Erde vermifcht ift, vortheilhafter alg viele ne fruchtbare Erden. Denn wenn es auch nicht fo ftarfes Stroh u weniger Korn träge, fo muß man dagegen rechnen, daß in einer Sandgegend alles Ackergeſchirr wolfeir ler und leichter ift; daß dag Vieh mit weniger Kos ı ften unterhalten wird; daß das Vieh, da es nicht fü ſchwere Arbeit chut, weniger und wolfeiler Futter ges braucht, und nicht fo leicht zu Unfall kommt; daß | auf einem leichten Acker in einem Tage mehr beſchit wird; daß nicht ſo viele Tage ausfallen, welche man müßig zubringt, da man den ganzen Winrer herdurch, wenn nur ein paar gute Tage vorfallen, fäet und pflügt; daß man an der Einfaat erfparct, und fo weiter, Alſo hat man, alles genau gegen einander ger \ rechner, Die natürlichen Kräfte der Erde. 909 rechner, von einem Sandacker mehr reinen Liebers ſchuß zu gewärtigen und nicht fo leicht Abſchlag zu befürchten. Ein Sandader erfordert Mich weniger Duͤnger; man kann aber daher feinen Gemwinft in Anfchlag bringen, Denn da er wenig Stroh bringet, dag Vieh auch fAilechter gefurtert wird, fo fält weniger "Dünger vor, mithin muß man defto mehr Fleiß und Sorge an deffen Gewinnung wenden. Ich habe in unfern Sandgegenden Derter bemerfet, wo die bins ter dem Kuhvieh in der Heide hergehende Kinder und Frauens jedesmal bey ihren Stricfzeuge einen Korb unter den Armen hatten, nebft einer Art von Schaus fel, womit fie fofort, wie eine Kuh den Mift fallen ließ, folhen in den Korb auffammleten, und mit nah Haufe nahmen. Eine andre Vorficht habe ich auch mehr in den Sand: als andern fertern Genenden Eemerfet, daß man die Heerden Kuhvieh des Mittags, wenn es feie ne Ruhftunden hält, an einen beftändigen Dre unter fihattige Bäume treibt, folchen recht rein hält; das mit der Hirte, wenn das Bich weggeht, alle zurück ges laffene Sladen famlen, auf einen Haufen fchlagen, ' und mit Sand vermengen Fönne, ' Man ift auch in fandigten Gegenden aufmerffas ‚ mer, um allerley zur Furterung eben nicht dienliche ‚grüne Kräuter z. E. Schilf, Schnittgras, zu ſam⸗ len. Inſonderheit alle in Suͤmpfen wachſende, und die Fruchtbarkeit ſehr befoͤrdernde Waſſerkraͤuter. Man hilft ſich nicht weniger mit Heide, welche aber ein ſchlechtes Huͤlfsmittel iſt; zumalen ihr ſelten, | wenn fie unter den Mift gebracht morden, bie Zeit | len wird, daß fie nur einiger maaßen — auf⸗ 910 U. Abtheilung. aufgelöfet, und fo weit gebracht wird, daß ihre hob zigte Theile aus der Birbindung geſetzt werden koͤnnen. Deftomehr Fleiß gender mar an, um Plaggen zu | famlen; man ſchaͤlet nemlich an unbebaueten Dertern oder auch Feldern, welche dreifch gelegen haben, die obere grün und mit Wurzeln durchwachfene Borke vermirtelft eines Plaggeneiſens ab; fo geben die grüe In nen Kräuter eine Art Oartenerde, und wirfen auf %h viele Sabre. 3 IJ Die groͤßte Vorſicht beſteht darin, daß man ein Sandfeld, in der Brachzeit ſonderlich, ſo bearbeite, daß es nicht zu locker wird, ſo wie man ein binde des Feld durch die Bearbeitung locker und geſchm dig zu machen ſucht. Man muß alſo jenes wede bey trocknem Wetter, noch bey einem ſchneiden den Wi de, nicht leicht umbrechen. Man laͤſſet auch da Umgepfluͤgte gern bald eggen, und zu waltzen. Nach dem oben ($. 80.) angeführten, daß ein, u ter eine leichte ftaubigte Erde gemifchter, Sand unters finfe und in den Grund gehe, folte man auch’ ein gleiches bey einem mit Erde vermifchten Sande vers muthen, id; habe es aber nicht bemerfet, vermuth⸗ lich weilen der Sandtheile darin zu viel find, und fi) immer einige einander berühren. J— Es ſcheint, daß gut ſeyn wuͤrde, in ſandigten Ge⸗ genden die Felder mit Leimen zu überfahren, und dag Erdreich dadurch bindender zu machen: dafelbft pflege aber der Leimen rar zu feyn, und der fich etwa ne⸗ ſterweiſe findende Leimen beſteht gemeiniglich im Grun · de groͤßtentheils aus Sande, und enthaͤlt in der Ver⸗ miſchung viele ſaure und eifenhaltige Theile. . ? 82, — —— — —— — — 6 —— CA Een u EEE Die natürlichen Kräfte der Erde, 911 % 82. 7) Aus einer magern Aleperde ift faft nichts gu machen. (F. 37.) , Wenn man gleich mit vieler Mühe die Oberfläche eines Kleyackers verbeffern wollte, fo erfordert es br Koften, als die DVerbefferung erfegen kann; eil man dafelbft das Erdreich in der. Tiefe nicht vers effern, noch weniger die auffteigenden fchädlichen ünfte ändern fan, Die innere Kraft des Feuers ann niemalen die zähe und gleich bindende Erde n Bewegung fegen, noch weniger, fie auflöfen und . üßig machen. Sucht man dies durch die Kunft zu S befördern, fo wird die hervorgebrachte Wirfung durch die ſchaͤdlichen innern Kräfte bald wieder vereitelt; der ift wird, wie man ſagt, bald darin verzehrt. Ein Jahr regnet es zu viel, fo ift das Kleyland zu fehmierig und naß, und trägt wenig; das andre abr trocknet es zuviel, fo verdorret und verfooret alles ‚Korn darauf; im dritten Jahre trocknet das Feld im Fruͤhjahr nicht zeitig genug ab, das Waffer bleibe drauf ſtehen, geräch in Säulung, und macht, daf das darauf gefäcte Korn Fümmerlich wächfer oder gar verfaulet; im vierten fällt gleich nach gefchehener ‚Sommerfaat ein Plagregen oder Gewitter ein, ſchwemmet alles zu, giebr eine fteinharte Borfe, und ‚läffee Feine Keimen durchtreiben; im fünften mache ‚eine feuchte Witterung, den im Lande vorhandenen Saamen von Unfräutern, welche an das Feld ges wohnt find, alfo leichter fortkommen, geſchwind trei- \ ben, und fie-erfticken die fremde bineingebrachre Saat z im fechften ift eine vortheilhafte Witterung, fo rreibe der hineingebrachte viele Mift, und die durch folchen gr Cheil. ates St, Mmm in SL 1. Abtheilung. in Bewegung gefegte viele wäßrige Theile zu ftarf, und man erhält $agerforn und taubes Stroh, Und auf ſolche Weiſe hat man in einer Kleyerde faſt nie eine reiche Erndte zu hoffen, hingegen alle Jahr Abſchlag zu befuͤrchten; wenigſtens iſt das vier⸗ te oder fuͤnfte Korn darin eine außerordentlich id Erndte, Ich habe auf einem meiner Güter ein folches Key feld, aber fo lange ich wirthfchafte vergebens a Mittel zu deffen Berbefferung gefonnen. Man muß dabey alle bey einem Leimfelde eben gerathene Vorſichten beobachten, bey allen ten Borfichten aber wird gemeiniglich die Gedult eis nes Haushälters auf die Probe gefegt. Es 3 | ! oft fonderlich im Fruͤhjahr auf halbe Tage an, nicht zu früh mit dem Pflügen angefangen wird, w das Feld noch feymierig ift, und daß man nicht wars, tet, big des andern Tages das fand fleif wird. Da Kleyerde ihrer Natur nach fo fchecht:ift, fo Fan fie zu Feiner Berbefferung auf andern Feldern dlenen $. 83. 9) Die rothe Bleyerde iſt von der 4 chen Natur, nur etwas ſchlechter. (F. 38.) Die darin enthaltene metalliſche Theile machen ſie noch ſchlechter als die vorige, ſie trocknet ſonſt no leichter ab, als jene, hält auch das Waſſer nicht f lange, weil fie mehr mergel- oder Faldyartig ift, das ber fie ſich auch in einen rorhen leicht a Staub auflöfer. — — $. sc — 10) Aus dem Then rei 39) — ich im air bau nichts zu machen: er ſteht gemeiniglich in niedri⸗ Ed ” Die natürlichen Kräfte der Erde, 913 gen Gegenden, two fich alfo den Winter Uber das Waſſer ſamlet, alles erfticfer und den bineinges brachten Mift unthärig macht, Es ift in der That eine ſchlechtere Art Leimen, oder der Leimen iſt vielmehr eine in gewiſſem Betrachte bef- fere Art von Thon. Ich habe Leimenfelder, wo gleich unter der Kru⸗ „me ein ſolcher weiſſer todter Thon ſteht. Man huͤ⸗ tet ſich ſehr, ſolchen mit dem Pflug zu faſſen und un⸗ ter die Krume zu bringen, und fuͤrchtet ſich das Land alsdenn todt zu pfluͤgen. Man iſt aber doch dazu zu Zeiten genoͤthigt, wenn bey Regenguͤſſen die mirde Krume abſchwemmet, und der Thon zum Vorſchein kommt; alsdann muß er forgfältig fo verarbeitet werden, daß er dag zaͤhe Wes ſen ablegt; die aufzufahtende Schlammerde, der Mers gel und der Mift müffen das befte dabey thun, Man hat aber davon fo wenig reiche Erndten zu hoffen, vielmehr beftändigen Miswachs zu befürch» ten, als von jeder Kleyerde, Der befte davon zu ziehende Nusen ift, daß man ‚ Ziegelfteine davon brennet, oder wenn er zäh genug Aft, und nicht zu vielen Sand oder Glimmer enthält, Töpfe daraus macher. Man ann es bald an den Bäumen erfennen, wo er im Grunde ſteht; welche allda nicht in die Höhe i wollen, Fnorticht werden, voller Moos figen, und ! ſchrumpfliche Blätter haben, von einen matten ober roͤthlichen Grün, Die Erde pflege auch, wo Waffer geftanden hat, auf der Oberfläche einen Tophum in Geftalt einer 1 Krufte anzufegen, und wo das Waffer Mm Gründen Mmm 2 lange 914 II. Abtheilung, lange ſtehen geblieben iſt, wird es fettig, oder faul oder ftinfend, und ſetzt auf der Dberfläche eine fette | glänzende Haut, | | Oh $ 85. | 10) Der von dem vorigen Faum —— ne rechte Topferthon (9. 40.) laͤſſet gar kei Wurzeln in ſich eindringen. Ich habe noch kein großes, ganz mit Zöpfeerfom bedecftes Feld geſehen, und zweifele ob. es dergleichen giebt, Den, zu der Töpferarbeit erforderlichen, Thom’ fucht man Nefterweife in Gruben unter dem gewoͤhn⸗ lichen Thon oder Leimboden hervor. Wer dieſe oder eine andre Art von brauchbaren N ben ſich hat, wird fih bemühen, ihn zu nuß⸗ ; da aber im Ackerbau in Anfehung der — kein Gebrauch davon zu machen iſt, ſo uͤberg he ich hier ein mehrers davon anzufuͤhren. 7 $. 86. | 1 ı1) Defto mehr fomme die Miergelerde hier, in Betracht, indem man Yale Felder damit nei lich verbeffert. ($. 41.) Die Arten von Mergel find —— Pi man fie finder, find fie und ihr Gebrauch gemeinig⸗ lich befannt genug, Ich habe in der Gegend von meinem Gute Schwoͤbber in einem Bezirke von ohn⸗ gefehr zwo Meilen im Durchſchnitte in denen dar felbft vorhandenen häufigen Mergelgruben mehr alß fiebenzig, theils wirkliche Mergelarten, theils andez re zwifchen jene vermifchte Steinarten gefamlet, auſ⸗ ſer denen aus andern Gegenden zufammengebrachten. Ich verſpare aber ihre Beſchreibung in eine a | | viel⸗ | Die natürlichen Kräfte der Erde. 91 5 sielleicht mirzucheilende Mineralogie; zumalen der herr Andree die mehrſten Mergelarten dieſes Lan⸗ des in einer umftändlihen Abhandlung über eine beträchtliche Anzabl Krdarren ıc. Hannov. | 1769. 8. gelahre, chymifch, und mit vielem Fleiſſe unterſucht, zugleich auch der Here Hofmedicus Tau- be in feinen Beyträgen zu der Naturkunde der hiefi- gen Lande im Il. Stüf ©, 187. davon umftändlich handelt haf. Ich will hier nur meine Theorie von der Wirkung es Mergels kuͤrzlich mittheilen. Vieler Mergel iſt ein Auswurf des Meeres und beſteht aus einer feinen, durch die Fluͤſſe in das Meer ebrachten, und aus diefem durch das Feuer mieder nach der Oberfläche der Erde zurück geführten Schlam⸗ de, Daher finder man in einigen Mergelerden.vie- e Truͤmmern von Seethieren, ja ganze Mufcheln, Seeigel, Seefrebfe, Belemniten, und dergleichen. Wir haben eine Meile von Hannover bey dem Flek— en Gehrden eine in dieſem Betrachte ganz befonz ders inerfwürdige Mergelgrube, welche von Naturs forfchern befucht zu werden verdient. ine andre, faſt noch fhönere, halb aufgelöfere, Mufcheln (Cha- wite) gebende Grube ift vor wenig jahren bey dem — linghauſen zwiſchen Alverdiſſen und Lemgo in der Grafſchaft Detmold entdeckt worden, Ein ſolcher von dem Meere ausgeworfener Mer⸗ ‚gel enthaͤlt alſo viele Partikeln von Seethieren, See⸗ gewaͤchſen, auch vom Seeſalze und Peche. Er muß jo kalchartig ſeyn. Was iſt dies geſagt? Das heißt ach den gewöhnlichen Mineralogien, er beſteht zum | ei aus einer aufgelöfeten Erde von Thieren. Er | mn Mmm 3 | müßte 96T Abteilung, muͤßte alfo die Eigenfchaften einer Teicherde haben, — ($: 34.) Da er aber fo viele hundert Jahre, und Ju vielleicht taufende in der Erde verweilen müffen, und ' feine Kräfte fich gar nicht äußern fünnen, vielmehe das unterirdifche Feuer ftets auf ihn gewirfer hat, ſo find feine feine Theile nunmehro fo innigſt verbunden, daß ſie nicht leicht aus der Verbindung geſetzt werden, ob fie gleich eine Auflöfung anzunehmen und fluͤßig zu werden faͤhig ſind. 2; Weil die Theile jedoch zu trennen find, fo ſchlucken fie gern eine jede Säure, fonderlih Eßig und Bir friolöl in fih, und da die Kraft des Feuers noch leicht auf fie wirft, fo braufen fie mit der Säure dte Höhe, und löfen fich in eine feine Erde auf, wel⸗ che noch ferner getrennet und fluͤßig gemacht werden man demnach dag Mergelartige, und darnach das Aufbraufen ftark erfolgen, beurtheilet man feine Guͤte Man befchreibt auch den Mirgel als eine alkaliſche Erde, Was ift aber ein Alcali? Eine ee von, ich weiß nicht was. Es fol ein Salz, u doch der Gegenſatz von der Säure feyn, ohne welche fein Salz moͤglich iſt. Wenn man alfo den Mergel ein Alcali nenner, fo ſcheint es nichts mehr geſagt zu feyn, als daß er eine Bermifchung von unbekannten Materien fey, ohne daß man eine darunter beſtimmen Fann, welche die Oberhand hat. Die Chymie hat in dem Mergel keine andre Grund⸗ materie entdecfer, als in andern Erden auch angetrof⸗ fen werden, Man fann alfo die Wirfungen des Mergels nicht aus feinen Beſtandtheilen, ſondern aus der Art ihrer Zufammenfegung — und nach · | Die natürlichen Kräfte der Erde. 917 achdem fie in diefer Zufammenfeung ſchwerer oder ichter, und zwar ducch dieſe oder jene Kraft bewege den koͤnnen. Daher kommt es, daß ein Mergel zwar langſa⸗ er feine Kräfte zeige, aber wenn er zu wirfen ans Fängt dreyßig und mehrere Jahre fortfaͤhrt. = Ein andrer wirft gefchwinder, es dauret aber nur uͤnf bis zehn Jahr. Ein dritter wirft augenblicklich, man hier aber eine Kräfte nur ein Jahr. Es kommen bey mir drey Arten von Mergel in Betracht. Der erſte giebt an den Seethieren deutlich zu er⸗ Fennen, daß er ein vorbefchriebener Auswurf des Neers ſey. Er hat alſo das Anſehen eines groben andes, und iſt im Grunde eine, mehrentheils aus en Truͤmmern von Seeſchalenthieren zuſammen ge: ackene, Kalcherde: dieſes iſt derjenige, den eben bes hrieben habe, — — $, 87. 7° Die zwote Art von Mergel ARGILLA mar- ga L. hat das Anfehen eines verfteinertenThong, und liege ſchichtweiſe in ordentlichen großen Fels fen. Diefe Ark ift bey uns die gewöhnlichfte, Wenn er gebrochen wird, feheint er oft noch die ‚Härte eines Sandſteins zu haben; wenn er aber an die Luft kommt, zerfaͤllt er in lauter kleine ungleiche ‚Würfel, läßt ſich hiernächft in dünne Blätter tren⸗ nen, und löfer ſich allgemählig in eine feine Erde auf. 1 Seine Güte beurtheilet man | 918 II. Abtheilung, Tr) ander Härter Er muß fih, nachdem er | f Furge Zeit an der $uft gelegen hat, zroifchen den Find ‘I gern leicht in Fleine blätternde Stücken zerbrechen laſ⸗ fen. Wenn er lange an der Luft liege, che ſich klei⸗ nere Iheile ablöfen, und wenn fich wol gar mit Ges | walt nichts abfchlagen läßt, fo ift es ein Zeichen, daß ſeine Theile ſchon zu genau in Form eines Kieſelſteins verbunden ſind. 2) An der Farbe. Er muß die Farbe ned. bläulihen Ihons haben; je weifler, defto weniger wirkſam ift er. Iſt er gelb, fo hat er die Eifentheile, und ift denen fchädlichen mineralifchen Erden ($.47. gleich zu achten. Iſt er ſchwarz, fo iſt er ein unvoll⸗ kommener Schiefer Scuistus ardefa L. und von einem Erdharze ſchwarz gefaͤrbet, mithin der Frucht⸗ barkeit nachtheilig. Ich habe davon ſelbſt die Erfah rung empfunden; Auf meinem Gute Voldagſen, wo, mie ich oben erwehnet habe, viel ſchlechtes Kley- und Thonland ift, harte man feit vielen Jahren Mergel gefucht, in der Hofnung durch deffen Hülfe die ſteri⸗ hi len Kleyfelder fruchtbar und locker zu machen; einer der vorigen Defiger glaubte ſich glücklich, als er ei⸗ ne Grube entdeckte, wo ein ſchwarzer unvollkomme⸗ ner Schiefer bricht; er ſieht ihn vor einen ſchwarzen Mergel an, glaubt nicht, daß die Farbe in Betracht zu ziehen ſey, und laͤſſet damit ein Feld uͤberfahren. Statt des gehoften Nutzens iſt dies ſofort unfrucht⸗ bar geworden, und man konnte noch vor wenig Jah⸗ ren deutlich bemerken, daß das Korn auf dem bemers gelten Stücke ſchlechter ftand, als auf den übrigen gleich darneben, Dies Erempel führe ich andern zur Warnung an. 2) Die natürlichen Kräfte der Erde. 919 3) An der Auflöfung; wirfer die Säure nicht chwind, fo find die Theile zu feft verbunden, um uf eine der Fruchtbarkeit gemäße Art nach und nach aufgelöfet ju werden. 4) An der Durchdringlichkeit; er muß viel Waller einſchlucken und davon leicht durchdrungen erden. Ob diefer Mergel auch aus dem Meere omme oder nur ein verhärteter Thon fey, will ich icht unterfuchen. Ich erinnere mich nicht, jemals eine Spur einer Verfteinerung darin gefunden zu haben, wol aber andre fremde in ihm gebildete, Körs per. 3. €. Pyrites cryfallinus, Pyrites figuratus, ducchfichtige Kryſtallen Natrum L. Aetites, &c. Daß das Feuer ftarf darauf gewirkt haben müffe, | kefennee man, an. den vielen in dergleichen Felfen vorhandenen Ritzen, melche oft mit fremden Mate⸗ Frien, als einer Erde, oder einem Topho, oder einem Quartze angefüller find, und die man nicht aus einer 5 bloßen VBerhärtung oder Austrocknung erklären kann. Vermuthlich entftehen fie bey einer durch ein Erdbeben U gewirkten Erſchuͤtterung, wenn der Stein zu feft und ‚dicht geworden iſt, daß das Feuer nicht weiter das ‚durch wirfen 2 und Dünfte in die Höhe treiben koͤn⸗ zen. ($ 50) — $. 88. Die dritte Art ergeuget fich auf einem ebenen Felde unter der Oberfläche der Erde, und ift eine Art Duchfteine Tophus argillaceus L. Er wird im Goͤttingiſchen unter andern gefun« den, und Duchs genannt, | Dieſer Duchs gehoͤret unter die Arten, welche ſchnell aber nicht lange wirken. Es iſt eigentlich ein, j N Mmms gleich 920 II. Abtheilung. gleich einem Schwamme durchlöcherter lockerer Stein, man zermalmer ihn und fäet ihn dünne über Wiefeng N oder auch Aber die eben gelauffene junge Erbfen aus, eben wenn ein Regen fommen will; jo fpüle ſolcher N den Duchs an die Wurzeln, oder löfee gleich Theile auf, welche mit dem Regen in die Fleine Röhrgen | der Pflanze eindringen, und ihre Fruchtbarkeit nihe allein durch den ftärfern Trieb, fondern auch dur | die dunkelgruͤne Farbe zu erfennen geben. 1 Ein die Fruchtbarfeit befonders befördernder To- || phus argillaceus wird’ auch im Heffenfcehaumburgifehen Amte Kodenberge bey Apelern, und in dem hiefigen || angrenzenden Amte Lauenau bey dem Dorfe Meffene kampe unter der Erde fehichtiweife aefunden, ausges || graben, und zu Verbefferung der Felder gebraucht. Ohne Zweitel erzeuget fich diefe Art von Mergel gleich jedem Topho nach und nach unter der Erdez | das Feld worunter er ftcher, wird durch das Ausgra⸗ 4 ben zugleich verbeffere. | 9 | | u $ 89. A Der Nugen, den der Mergel leiftet, ift mans | cherley. Ei 1) Da er die Säure annimmt, fo frefen die fan ren Theile der Erde leicht in ihn, und werden fodann | durch Kraft des Feuers und Miftes in die Luft gerrin | ben, „oder wenigſtens unfräftig gemacht. 2) Da er viele Säure annimmt, fo fann er, wenn zur Zeit wenig faure Theilgen da find, auch auf eine - lange Folge von Jahren folcbe vertreiben. 3) Da er die Säure vertreibt, fo wird das nach ihm wachfende Gras und Korr füßer, mithin fonders lich dein Vieh angenehmer von Geſchmack. \ 9 Die natürlichen Kräfte der Erde, 921 4) Das Mehl von dem darnach wachfenden Korne yat befferg Gedeihen, und giebt beffer Brodt. 5) Wenn das fand bindend ift, fo macht er es jefchmeidiger, die Wurzeln dringen leichter ein, und verden nicht fo bald erftickt. 6) Da er leicht die Bewegung des Feuers annimmt, fo theilt er auch folche den übrigen fonft Falten Thei⸗ [en des Landes mit, und veranlaffet . 7) dadurch, daß diedarin enthaltene unnuͤtze Feuch⸗ tigkeiten ausdampfen, zumalen da er 3) lange in Fleinern Stüden bleibt, und dadurch as Land locfer macht. 9) Da er allgemählig zerſchmelzt, fo macht er Auch die Abkiden Erpdtheilgen fähiger zur Auflöfung. 10) Dian finder war nicht, daß der Mergel den Trieb der Erde auf eine merkliche Art befordert, und ſtatt eines Duͤngers dienet, er veranlaſſet aber, daß der hinzugebrachte Duͤnger beſſer wirken kann; man erſparet alſo, bey dem Mergel keinen Dünger er⸗ haͤlt aber von dieſem durch ihn auf ſo viele Jahre doppelte Wirkung. Der Mergel iſt alſo gut, um ein anderes Feld da⸗ mit zu verbeſſern, allein in einer blos mergelichten Erde will nichts wachſen, ſie iſt zu ſtaubicht, leicht, und brermend; hat keine genugfame Verbindung und fließet leicht ab; muß alfo blos durch Zumifchung eir ner Menge andrer Erde artbar gemacht werden, und man hat alle Jahr zu befürchten, daß die angewand⸗ fe Mühe durch ein anderweitiges Abfliegen vereitelt werde, da der Mergel allemal an Bergen und Ans höhen ftebt. Ich habe viele jahre lang vergebens verfucht, ein ſolches mergelichtes bergigtes Land arıbar zu — abe 922 II. Abtheilung. habe aber endlich mit Verluſt vieler angewandten Kor fien alle Hofnung aufgeben müffen; vielleicht find ans | dre glücklicher. ä J Wie man übrigens beurtheilen ſolle, wie lange eine || Are Mergel dem Lande helfen werde? dazu finde ich nirgends Negeln: Die Erfahrung lehrt ung aber balı ob eine Are Mergel nur ein oder ein paar Jahre wirke | fam bleibe, oder ob wir zwanzig und mehrere Jahre | son ihr eine Wirkfamfeic hoffen fönnen. §. 90, 12) Die Raldyerden ($. 42.) find faft glei⸗ cher Natur, als der Mergel; ſie koͤnnen zu Verbefferung anderer Felder gebraucht werden; bey einem eine Kalcherde enthaltenden Felde — findet aus denen oben angefuͤhrten Urſachen noch weniger eine Verbeſſerung ſtatt, als bey F mergelichten Felde. Es iſt abermalen gut, daß man, wenigſtens 4 uns, überall Feine ganze Felder mit Kalcherde hat fondern der Kaldy findet ſich nur hie und da in einzel⸗ nen Felſen oder Stuͤcken, welche gemeiniglich fehr hart verbunden und erft durch die Gewalt deg Feuers, aus der Verbindung gebracht werden müffen; es ſey nun, daß die flärfere Kraft des Feuers die ihre Ver⸗ bindung wirkende Kraft endlich unthätig machen, oder‘ gewiſſe Theile, welche zu der genauen Verbindung beytragen, verjagen muß. Genug, wenn die erſte Aufloͤſung durch das Feuer geſchehen iſt, ſo zeigen ſich viele Theile in Geſtalt ei⸗ nes Deles, und als die Bewegung des Feuers in ih⸗ nen noch fortdauret, fo wird in dem zugefesten Waſ⸗ fr dadurch jenes Kraft vermehrt; es erfolger * ⸗ Er Die natürlichen Sräfte der Erde. 923 ufammengefeiste doppelte Bewegung; dadurch wers den die übrigen noch zufammenhangenden Theile weiter aufgelöfe:, und die ölichten noch mehr von den erdig« n getrennet; es 'entftehen mehr Zwifchenräume in er Maffe, fie wird alfo mehr ausgedehnt; die zu— fammengefiste Bewegung des Waffers und Dels wirft ie weiße Farbe; es erfolge das Auffochen, und wir erhalten den fogenannten Kalch. - Ein aufgelöferer Kalch bat fodann die Kräfte eines ſchlechten Mergels, wenn er auf ein Feld gebracht wird; nur daß, da feine Theile durch die ftarfe Gewalt des Feuers zu fehr fchon aufgelöfee worden, feine Kräfte von geringerer Dauer find. Da nun die Brennung des Kalches Foftbar ift, fo ift nicht Teiche zu rathen, daß jemand fein Feld durch Kalch zu ver beffern fuchet, wenn ihn nicht die Noch und eine fonft unuͤberwindliche Säure dazu treibt, oder wenn er feldft den Kalch durch eigne Leute und von eignen Ma- terialien brennet, alfo die Koften nicht anfchlägt, oder wenn er feblechten verdorbenen Kaldy hat. Allemal aber Fann man den Kalch fo wenig als den Mergel vor einen eigentlichen Dünger, anſehen, fondern nur als ein Hülfsmitrel, welches den Dünger beffer wirs fen macht. Einen befondern Handgriff um den Kal zu Fruchtbarmachung einer Erde anzuwenden, leh⸗ ret uns der um Unterfuchung der Natur des Kaldıes fo ſehr bekuͤmmert gewefene Herr Mieper. ©. 382. Man ſoll nemlich den ungelöfchten Kalch auf einen Haufen, und nahe dabey einen Haufen gute Erde le⸗ gen, alsdenn den Kal anfeuchten, und hierauf ges ſchwind die Erde über den Kalch herwerfen; fo wird fie von denen aus dem fich erhigenden und löfchenden Kalche auffteigenden Dünften impregniret, und wenn man % N 1924 11. Abtheilung. g. man fie nachher von dem Kalche abränmer, fol fie ungemein treibend und fruchtbar feyn. Ein Vers \ ſuch, der viel wahrfcheinliches bat, den ich aber nicht ‚gemacht habe. —û— | or J 13) Kine Torferde (F. 43) hat voraus, daß | fie nie binder, und daß es, wo fie fteht, nicht an | auffteigenden Dünften zu fehlen pflege. Dage⸗ | gen aber ift fie zu locker, wird vom Seuer leicht bewegt, und zerfällt in einen Staub, den dee | Wind leicht verweher, 7 ” Wo Torf ſteht, pflege man die Gegend auf ſolche Art zu nutzen, daß man das Waſſer zufoͤrderſt able | tet, den Torf bis auf den unten fiehenden Sand weg· ſticht, und dieſen darauf artbar zu machen oder zur Wieſe zu nutzen ſucht. Es beruht ſodann darauf, | ob der unten fiehende Sand ein bloßer Triebfand Hy |; oder ob er Theile enthält, welche einer Fruchtbarkeit” | fähig find. In jenem Falle hat man fi zu hüten, | daß man nicht auf den Sand gelangetz denn wenn | ‘er zu Tage kommt, würde man einen Slogfand erhale ten, welcher nicht allein an dem Orte unfruchtbar iſt, fondern auch auf eine ganze Gegend verwehen kann. | Man muß alfo einige Fuß hoch Torf fteben laffen, und | ‚Diefen artbar zu machen fuchen, man wird aber. date aus fehwerlich etwas weiter als Wiefen machen. Steht aber im Grunde ein guter Sand, (denn Une | ter allem mir befannten Torfe fteht Sand) fo pflege er, wenn er mit den aufgelöfeten Torf vermifcht und | dadurch, nachdem er fo lange Ruhe genoffen har, und auf einander gedruckt gewefen ift, in Bewegung ge fege wird, ein brauchbares Feld abzugeben; weiler | | — Die natuͤrlichen Kräfte der Erde, 925° aber zuerft noch viele wäßrige Theile enthält, das Waſſer zu leicht annimmt, und davon gleich einem Schwamme aufſchwillet, zudem auch die abgeftoches ne Pläße niedriger als die übrige Gegend liegen, fo ſchicken fie fich beſſer zu Wieſen als zu Saatfeld. Wenn man torfigte, naffe, ſchwammigte Wieſen ‚bat, welche daher nur faures Schilf- und Schnitte ‚gras fragen, fo Fann man fie durch Auffahren mit "Sand verbeffern. Es muß aber diefes nach gerade geſchehen; Der Sand darf in einem Jahr nicht über einen Zoll hoch geftreuet werden, fo daß die Keimen der guten Gräfer noch wieder durchtreiben Fönnen, (und fo wird nach einem oder zwey Fahren das Aufs fahren wiederholt; Eine mäßige Erhöhung diefer Art ‚kann eine fumpfigte Wiefe merklich verbeſſern. Uederfährt man fie aber gleich einige Schuh hoch ‚mit Sand, fo druckt deffen Gewicht, oder vielmehr de Schwere durch ihn, den lockern Torfboden zu eie ‚ner feften, fteinharten, Maffe, welche endlich gar ‚die Natur eines Eifenfteins annimmt, und fo dicht ‚wird, daß fie gar Feine Dünfte weiter in die Höhe ſteigen laͤßt. Mithin iſt die aufgebrachte Erde, gleich einer jeden, in einem Kaſten eingeſchloſſenen, bey trocknem Wetter ganz todt und unfruchtbar, und hingegen bey ſtarkem Regen kann das Waſſer nicht eingiehen; Steigen endlich Duͤnſte auf, fo haben fie | eine metallifhe Eigenſchaft; Mithin werden derglei⸗ ‚hen Wieſen dadurch noch unbrauchbarer als vorhin, Wer alfo einen niedrigen forfigten Grund durd) auffahren mit Sand nutzbar machen will, muß ihn mit Sand, fo weit noͤthig, erhöhen, diefen darauf liegen laſen bis er merke, daß der untere Torf—⸗ 1 grund 926 —X Aotheilunge grund Feine Feuchtigkeit mehr durchlaſſen will; dies bemerkt man bald, wenn es bey einer mäßigen Duͤrre in der aufgebrachten Erde trockner als umher iſt, und wenn das Wachsthum derer- darauf ſtehenden Pflanzen zurück bleibe. Alsdenn ift Fein ander Mita fel übrig, als den ganzen Platz umzurejolen, die Er⸗ de, ſo weit ſie aufgebracht iſt, in den Grund zu ji } gen, und die obere nunmehr dicht gewordene Torf⸗ ‚oder Sumpferde, fo weit es das. Waffer erlaube, heraufzuholen und in die Oberfläche zu bringen, Wenn diefe ſodann mir dem Sande durchgearbeitet und ges duͤnget wird, fo erhältman eine gar fruchtbare fchwars je fandigte Gartenerde, welche alle Eigenfchaften ee \\ ner guten Erde har. Es ift nur Schade, daß ſie ſo fehwer und nicht ohne große Koften zu erhalten ftehet, denn, wenn man folche genau anfchlägr, fo ift es fo gut als wenn man einen folchen Platz von neuen kauft, Auf eine andre Art aber hat man von einem ſolchen naffen Grunde faft feinen Nugen zu hoffen. Man kann alfo auf gleiche Art ein magres Sande || feld auf viele Jahre verbeffern, wenn man es mit ale ten vermoderten Torf überfähre. Der Torf muß gg x werden, ar macht er den Gand noch Tote ’ Ich habe dergleichen Probe gemacht; mein Nude bar hatte im Moor eine Torffcheune ftehen, in we er den Torf bis zum Gebrauch im Winter verwa | ließ; der beym Auf- und Abladen abfallende S —— war feit funfzig und vielleicht noch laͤngern Fahren Liegen blieben, und harte fib auf einige Schuh hoch gefammlet; Sch bat mir folchen von ihm aus; ihm gefchahe damit ein Gefallen, indem er diefen Asfall I uns Die natürlichen Kräfte der Erde, 927 Inbrauchbar hielte, und. dadurch in der Scheune ehr Plag gewann; Sch ließ alfo damit ohne weites e Zuthat ein Sandfeld überfahren, dem es an nös higer Verbindung zu fehlen anfing. Dies wurde das ucch merklich gebeffert, und die.überfahrne Stücke nterf&bieden fich jährlich merklich vor denen nächft agraͤnzenden, fo dag man noch nach vielen Jahren eutlich den Strich erfennen: konnte, to mit der Torf· rde aufgehört war. ı | | Ich muß bey diefer Gelegenheit etwas von der Er- Deugung des Torfs erwehnen, um fo mehr, da wir Im $ande viele Torfmoore haben, und in denen Ges aden, wo er fteht, andre Feurung rar iftz. Nach nferer Wirthfchaft gleichwol blosauf Gewinnung des ‚sgenwärtigen Torfs geſehen wird, ohne auf deffen peitere Erzeugung einige Nückficht zu nehmen. Bey air ſcheint es auffer Zweifel zu feyn, daß die Ergen, ung des Torfs fo gut als von einer jeden Pflanze zu ‚efördern ſtehe; wiewol dazu mehrere Zeit und viel« eicht ganze Jahrhunderte erfordert werden, Aber ‚ben defto mehr Aufmerkſamkeit follten wir darauf wenden, indem in den Torfgegenden das Hol; fait zoch langſamer und. beſchwerlicher zum Wachsthum u bringen iſt. Ich habe ſchon vorhin meine Gedan⸗ en darüber geäußert im II. Th. ©. 551. Das mehrfte kommt darauf an, ha Fein Torf vaͤchſt, wo nicht ein braunes mit einem Erdpeche vers niſchtes Waffer quillet; Oft quillet aud) das Erdpech, sefondere und fichtbar in Geftalt eines Theers, da fich denn die Einwohner deffen zum Braunfärben, auch wol zu Wagenfchmier zu bedienen wiffen, _ Man -glaubt gemeiniglich, daß das Waffer die braune Farbe erft aus dem Zorf oder von den verfaul- gehe, et, Man ten 98 I. Abtheilung. ten Wafferpflanzen annehmez das Gegenteil: zeige N fich aber klar. Das wilde zufomminde-HareWaffee vermiſcht ſich nicht leicht mic dem fetten Tor fwa — in denen Gegenden, wo entweder Erdpech felber « let, oder wo das Waſſer viele Theile davon enthaͤ iſt der Torf ſchwarz, ſchwer, und hatzigt; —* er weiß, Leicht, und waͤhßricht. er a ‚Dies harzigte Waſſer maceriree die darin * achſen⸗ de Pflanzen ohne ſie zur Faͤulnis zu — loͤſet die waͤßrigen Theile davon auf, und fuͤllt die Zwie ſchenraͤume mit Erdpech, Schwefel und erdhaften Theilen an; dies kann aber nicht geſchwinde geſche⸗ hen. dem man Torf ftechen will, wird zuerſt das Waffer abgeleitet, der groͤßte Theil des Moores wird alfo oben trocken, und kann nicht weiter fortwachſen In denen Gruben alliin, allwo geftochen wirdy! ſamlet ſich noch Waſſer; man laͤſſet aber daſelbſt Feis ne Pflanzen aufwachſen, und durch das vorhergehen⸗ de Abrrocfnen find ſchon die mehreſten Wurzeln vom denen Torf gebenden Pflanzen abgefiorben; fie wach⸗ fen alfo nicht von neuen an, oder läßt man. fie auch liegen, daß fie anwachfen fönnten , fo werden fie im Winter zu hoch mit Waffer bedecket; um: van da ſel⸗ be hervor zu w wachſen. | Dr e | $. 92. se: 2| 14) Die Sumpferde ($» 44.) kommt ſie nur in Gruͤnden ſteht, nicht ſonderlich in tracht; fie iſt ſonſt gleicher Natur mit der u erde. (I 9). BT Sch habe feine Verfuche damit gemacht, ob fü zu Berbejferung des Sandes fo wie der Torf angewandt werden Eönne ? zweifle aber daran, or s — ⸗ — * Die natuͤrlichen Kraͤfte der Erde. 929 viel Aehnlichkeit mit der folgenden ſchwarzen Moor⸗ erde hat, gar leicht iſt, und daher bald vom Winde fortgetrieben wrd. wc pi: — $. 93. h N dm nt 025) Bonder ſchwarzen Moorerde ($. 45.) „meinen Gebrauch in Anſehung der Sruchtbarteic zu machen / ift wol fehwerlich möglich. I Sch erinnere mich auch nicht, ganze Gegenden da- von gefehen zu haben, fohdern es find nur feine, ſich aus dem Moore leicht abfondernide, harzige, oder mes ‚talartige Theilgen; welche fih don dem geringften Winde fortführen laffen Wenn man daher im Som, mer bey duͤrrem Wetter und mäßigem Winde durch ‚eine, dergleichen Erde enthaltende, Moorgegend fährt, ſo kann man in kurzer Zeit über und. über fchwarz bes’ decket werden *7 Mn? Poren Ä nr 9,26) Die Unfruchtbarkeit ‚des: Slogfandes I ..($: 46.) habe fhon daſelbſt gezeigt. Es iſt hier nur zu wiederholen, daß man fich nicht genug’ ‚5 fürdeffen Ausbreitung in Acht nehmen Fönne, Wo ſich alfo dergleichen Flogfand zeigt, muß man I die Quelle, wo er zum Vorſchein Fommt, erforfchen, und folche bald möglichft Kopfen, um dent unterirdi- ſchen Feuer Feine Luft zu laſſen, vielmehr den Zug, den es dahin erhalten, zu hemmen. Dies Fann ſchwerlich durch Bepflangen gefchehen, indem die ftärs kere Kraft des Feuers nichts auffommen laͤſſet, fon- dern man muß den Sand überfahren mit Leimen und feſten Thon, und diefen wieder mie abgeftochenen So⸗ den von Heide bedecket; dabey muß man fich in Ache KEN nn 2 neh⸗ 930, af I. Abtheilung. 1 UT nehmen. daß diefe Soden nicht; zu. nahe, daneben ges, ſtochen werden, aus Furcht eine, neue Quelle zu oͤf⸗ nen. Wenn die Quelle geftopfet iſt, kann man den daraus umher ausgebreiteten Sand mit Hülfe des Sandhafern Elymus aremariusL. Sandrohr Arundo | arengria L. und durch Bepflanzen mit Sußren und. Birken endlich wieder feft und arıbar machen; wenn ] man die Gegend nur fir das Vieh ſichern kann; denn. | fonft werden fonderlich die Schaafe die jungem Keis men abfreffen, und. mit ihren Füffen den Sand zu oft rühren, und.-ihm Feine Zeit laſſen, daß er ſich fegen und einiger Maaßen verbinden Fan“ «u... 1: So lange aber noch. frifcher Trich oder Flogfa aus der. Tiefe hervorkommt, und wieder überher ges wehet wird, beizet er gemeiniglich alle grüne Pflans zen todt. 40 — ee ine 4 th finde unterdeſſen in dieſem Sande keine beſon ⸗ dere Saͤure, kein Salz, kein Metall; kann alſo ſei⸗ ne beizende Kraft in nichts anders ſuchen, als in der ihm mitgetheilten Bewegung des Feuers, welche zu lange in ihm anhaͤlt, zu geſchwind in ihm wieder er⸗ wecket, und von ihm den uͤbrigen angrenzenden Their len mitgerheilt wird, auch Gelegenheit giebt, daß ihn der Wind, gefehtwinder als andern Sand wegbewegt. Wenn diefer, Flog: oder, Triebfand, unter, einem Waſſer quillet oder von dem Meer ausgervorfen wird, fo iſt es vergebens, wenn man die. Quelleftopfen wollte, Man muß alsdenn durch gezogene Hecken oder. Zaun ne deffen weitere Ausbreitung hindern: non) 4 an 17) Diemetallifhen Erden ($e 47.) find niur wegen Ihrer Unfruchtbarkeit ——— along e null m * — — — — ar Al Die natürlichen Kraͤfte der Erde. 931 14 "mie jeder Haushäfter, welcher dergleichen bat, feinen Feind kennen lerne, um fich davon los iu machen. Es kommt hier ae der oben befchriebene | fenpaltige Oriſtein in Betracht: Wenn er irgendwg flach in der Erde ſteht, fo iſt Fein anderes Mittel, 5 wenn man Nuten von feinem Felde ziehen will, als ſolches umzurejolen um den Ortſtein herauszubringen. in loſthares Mittel, aber das einzige mir bekannte. m großes Feld auf dieſe Art umgtarbeiten erfordert viele Zeit und Mühe; wer aber einen Eleinen Garten hat, und ihn aus diefer Urfache nicht nußen kann, ef lieber -diefe Koften eguen als aller Nutzung en agen. Man pflegt, wenn Bäume gepflanzt werden ſol⸗ len, nur ein Loch durch den Stein zu ſchlagen, das mit die Prahlwurzel wenigftens Erde faffen Fönne. Es ift dies aber eine ſchlechte Huͤlfe; denn es ſamlet ſich in den Gruben alles Waffer aus der Gegend, wels ches fonft nicht in die Erde dringen Fann, und wenn die zur Seite wachfende Wurzeln den Ortſtein beruͤh⸗ ver, wirft dieſet doch ſofort eine Stockung in den Süfen des Baumes, Ich ließ eine Anhöhe von ohngefeht zwoͤlf Schu⸗ hen abbringen, wo alte Eichbäume geftanden hatten, © und in der Tiefe fih hin und wieder Schichte, von Drrftein fanden; hier habe ich Gelegenheit gehabt, | ‚die von diefem in den Wurzeln gewirfte verfchiedene ‚Veränderungen zu betrachtenz. einige der Wurzeln, ‚wenn fie auf den Ortſtein gefommen waren, hatten ſich gleich zur Seite gelegt, waren unfoͤrmlich und darauf trocken geworden; wenige hatten ſich um cin Manz Stuͤck be . Sei abchelung⸗ J— Stuͤck — herumgeſchlungen und ſo wieder die Tiefe geſucht; andte hatten eine Schicht Ochererde mit Mühe durchdrungen, ehe fie in einen Stein vers Hl härtıt war; Sobald fie aber das metall ſche empfun · | den hatten, waren fie unförmlich fehtwammicht, mit ⸗ Hin dick geworden, und hatten die Ochererde nicht Lade, fondern in Zickzack von einer Geite zut and durchbohret, nachher waren fie von dem Stein e 4 ) | ſtickt, doch durch deffen mineraliſche Theile vor Faͤulniß bewahrt, und man fand fig in ganz a licher Geſtalt. & — * 9 96. 18) Bey einem ſteinigten Acker ($. — beruht es auf die zwiſchen den Steinen befindli⸗ he, einer Auflöfung fähige, Theile, | Ale Steine laffen fih zwar mit der Zeit eben ſo ‚gut als Fleine Erdftäubgen auflöfen: ob es aber möge lich fey, die auf einem Acker befindliche Steine durch Kunft fo zur Auflöfung zu befordern, daß der Acker dadurch in der Fluchtbarkeit merklich gewinne ? iſt ei ne andre Frage, Wir fehen, daß Steine vom gen, durch eine Saͤure, durch den Tropfenfall, durch Reiben, aufgeloöͤſet oder wenigſtens Theile davon ges trennet, und vorhin ecfichte Steine dadurdy zu Tune den Kiefen gleichfam geſchliffen werden: Dies wir noch Feine Fruchtbarkeit. # In einem ſchweren, fetten, Bindenden Boten — man nicht ſorgfaͤltig genug in Abſuchung der Steine ſeyn, wenn ſie auch nur klein find. Es müffen denn Mergelſteine ſeyn, welche, wenn der Pflug davor Fommt, eben fo leicht weichen, als die bindende Erde, ei ' j Die natürlichen Kräfte der Erde. 933 In einem Sandfelde fieht man fhon Steine von ziner Fauſt groß gleichgültig an, ob fie glich ſonder⸗ lich den. Eggen nachtheilig find. Man hält fieim Sandlande nüglich, weil fie ſchwiz⸗ zen, und daher die von ihnen bedeckte Erdtheile feuch- ter bleiben, Es Fann vielleicht feyn, daß weil die Bewegung des Feuers durch fie nicht fo leicht als durch loſen Sand wirft, die aus der Erde unter ihnen in die Höhe getriebene Waffertheilgen durch fie in der ‚Oberfläche der Erde zurücgehalten, und in die Wur— zeln getrieben werden, welche in: davon geflogen wären. Mir ift noch Fein Santader — 5 der feine Sruchtbarfeit von denen darauf gelegenen Stei« ‚nen erhalten hätte. Ich habe fruchtbare Sandfels ‚der ohne Steine gefehen, und fterife Felder und Heids gegenden mit vielen Steinen allerley Art, Ich weiß alſo daraus auf die Fruchtbarkeit un Schluß zu ziehen. ——— 19) Ein Steinfelſen ($, 49.) kann ſelber nicht fruchtbar gemacht; feine Oberfläche aber eher als eing andre unfruchehare Erde genutzt wer⸗ den, wenn fie mit einer Schicht guter Erde bes deckt wird. Eine gute.Erde auf: einem Steinfelfen. wird hicht | Dr leicht ihre guten Eigenfchaften verlieren. Hierin terſcheidet er ſich von einem Plage, wo entweder eine, oder böfe Dünfte, nemlich faure, falzige, und 4 Ve auffteigen; indem auf ſolchen die befte * rachte Erde unfräftig wird, ; Mana Hins 934.7 Abtheilung. Hingegen träge über einen Felfen eine mittelmäßts ge Erde gut; man finder Bäume auf Steinfelfen |t wachfen, weiche Faum einen Schuh hoch Erde haben, wenn nur eine oder andre Wurzel eine Nike in; dem | Selfen faffen kann. Viele Pflanzen wachfen in den N Ritzen und lüften der freyſtehenden Selfen, "- e) ‚ gleich ihre Wurzeln kaum Erde faſſen. ‚ Man findet alfo fteile feljigte Berge, welche vi ne anfehnliche Bäume tragen, da in einer weit 69 barer ſcheinenden Ebene nur geringere Baͤume ſtehen; blos weil gemeiniglich an Bergen mehr Duͤnſte a ſteigen, und die innere Bewegung ſtaͤrker ift: Es k dies aber nicht allgemein; denn es giebt auch gang | Fahle hohe Berge, worauf nichts wächfer, and ‚mi auch fehwerlich etwas zum Wachschum zu bringen i Es wird hieraus erläutert, was ich fehon oben i ‚ erften Stüdfe ©. 13. von der Fruchtbarkeit der A hoͤhen geſagt habe. §. 98. J Wenn wir die Natur der Erden uͤberhaupt, und einer jeden insbeſondere kennen, auch die ale gemeinen Verbefferungs > Mittel erlernet haben, jo werden wir Leichter beurtheilen Fönnen, mas von denen in DBorfchlag kommenden in | gen zu halten fey. | Es gehört mit zu der menſchlichen Eitelfeit,, daß ein jeder gern etwas neues erfinden, und neue Vor _ ſchlaͤge thun mag, fie mögen ſich paſſen oder nicht. Man hat in der Religion die Anmerkung gemacht, daß Feine fo abgeſchmackte Meinung auf die Bahn ge Die natürlichen Kräfte der Erde. 935 I gebracht worden ‚' daß fie nicht ihre Anhänger gefun« den hat. Man möchte aber in dem Ackerbau wol ein gleiches fagen; Es braucht nur cin Charletan aufzus en und feine Erfindung anzupreifen, fo will fie ein nachmachen, und junge Haushälter glauben fich das Anfehen einer Gelehrſamkeit, Belefenheit und Einficht zu geben, wenn fie nur etwas neues einge⸗ führt und Koften angewendet haben. Gemeiniglich entfchuldiget man ſich damit, daß man doch alles ver- fuchen und nachmachen müfle, che man es tadeln oder verwerfen Fönne, | | . ch bleibe der fchon mehrmalen geäußerten Mei⸗ nung, daß ein Haushälter fich allemal befleißigen müfle, den allgemeinen auf der Natur zu erforfchen, ich daraus allgemeine Grundſaͤtze zu machen, und feis e Landesart vor Augen zu haben ; mithin, wenn ihm ein neuer Vorſchlag gefchieht, forgfältig zu. überles gen, ob derfelbe nicht etwa feiner Erfahrung und der Natur der Sache fo widerfpricht, daß er ihn gleich verwerfen, und die nachtheiligen Folgen, welche er dadurch veranlaffen würde, einfehen kann? Bleibe man fobann zweifelhaft, fo muß man erfi die an dem Berfuch zu wendende Koften überfchlagen, und was man dadurch zu gewinnen hoft, mithin, ob man. nad der Sandesart nicht von einer andern Seite in Verle⸗ genheitund Schaden geſetzt werden fönne? S. 1. Th. ‚©. 384. | Ich weiß verfchiedene Landwirthe, welche anfehn> liche Koften an neue Verſuche gewandt, und bald aus England, bald aus Frankreich, mit den ſchwer⸗ ſten Koſten Arten er verfchrieben haben, um die dor» ‚tigen Handgriffe bey fich einzuführen. Audre haben nn 5 wol 936 I. Abtheilung. | wol gar daher Wagen, Pflüge, und alles Ackerge⸗ ſchirr kommen laffen. Andre leſen nicht fo bald in den Zeitungen, daß eine neue Art von Korn oder Gräfer, eine neue Art von Pflügen, ein neues Düns gefalg ıc. erfunden worden, daß fie nicht aͤußerſt bes fümmert find, wie fie auf dag fchleunigfte dazu gelanz - gen Fönnen, um Proben damit zu machen, , n Ich habe aber noch nicht erfahren, daß dadu unſer deutſcher Ackerbau im. mindefien etwas ſeit dreyßig Jahren gewonnen hat; noch daß ein Hand⸗ grif von unſern Nachbaren eingeführt, und dadurch in unſerm Feldbau eine weſentliche Verbeſſerung vers, anlaſſet und gemein gemacht waͤre. Alle Fe die ich Fenne, ſ. J. Th. ©. 383. bereuen ihre ange | wandte Koften, dereine öffentlich, der andre heimlich, —Ich behaupte noch immer dreifte, daß wir Deut⸗ ſche im Ackerbau cher unfern Nachbaren Unterricht geben, als von ihnen lernen koͤnnen; Start daß wit denen Nachbarn nur gar zu gernnachäffen, ſollten wir | fie lieber zu ung lofen, um fih von ung unterrichten zu laffen; Wir trauen aber unfern Fähigkeiten zu | nig zu. L wu e Es find nun über dreyßig Jahre, daß ich den Al kerbau ſyſtematiſch treibe, umd die Grundregeln. und Haupthandgriffe, worauf alles beruber, zu erforſchen bedacht bin, Es find fchon über ſieben Fahre verlaufen, als ich den erften Theil dee Hausvaters entwarf, wel cher die Örundfäge des Ackerbaues lehrt; Seit dem | habe ich Feine Öelegenheit verfäumt , meine Säge zu prüfen, weitere Erfahrungen zu fammlen, und dass ‚ jenige, was andere gelehrt haben, zu erwegen. uͤglich werde ich aber aus dem Erfolge mehr übers zeugt, daß meine Grundfäge die beften, und die —* zigen | Die natürlichen Kräfte der Erde. 937 find; welche mit einer Sicherheit und mehtern ) utzen in der Landwirthſchaft anzuwenden ſtehen, fo an hinzuzufügen gefunden habe. In denen in dieſer Zeit — — umah⸗ gen neuen Haushaltsfchriften habe ich faſt gar nichts neues, wenig gründliches;, hingegen viele überflüßie ge Vorſchlaͤge bemerft, welche (ih aus der ee ung wiederlegen. Selbft die Srangofen und Engländer — ER fie fich fo viele Jahre her mit neuen Fünftlihen Mafchis nen, und mühfamen vergeblichen Berfuchen unterhal- ten haben, fommen nun wieder auf die einfachften Hands griff zuruͤck, wie ſie die geſunde Vernunft lehrt. Ich will davon nur zwey Zeugniſſe anführen; der ſich jetzt befannt machendeEngländer Arrbur Young erzählt ung in feinem, zwey Bände in groß Quart ausmachenden, und 1770 in London herausgegebes nen Werfe: ACoursof experimental agriculture &c. zwey tauſend von ihm angeſtellte Verſuche mit aller möglichen Weitlaͤuftigkeit welche ſaͤmmtlich beſtaͤti⸗ gen, daß, wenn man die, an die neuen in Vorſchlag gekommenen Verbeſſerungen, zu wendende Koſten, gegen den davon zu hoffenden ſtaͤrkern Gewinſt rech⸗ net, der Schade augenſcheinlich fen; zumalen faft Dr einziger neuer Vorſchlag den vermeinten Nußen leiſte. Auf gleiche Weiſe vermahnet der: Mr. Sarcey de ' Sutieres in Frankreich jegt feine $andesleute, daß fie ſich nicht durch die neuen Vorſchlaͤge verführen laſ⸗ ‚fen, fondern den Acker auf eben die Art und nach des kom habe J Statt, en. Be bearbeiten —— wie ich ſie ge⸗ 058 >07 Abtheilung. Statt daß alfo ein Ogilvp die Vortheile, wel⸗ &e Frankreich durd Einführung des Säepfluges ges | winnen'würde, ee jährlich’ auf viele Milionen Pi rechnen wollte; ©. 1. Th. S. 383. follte man eher eine Verehrung machen, wie viele Millionen Publicum bereits wirklich verlohren hat, da es „1 | verführen laffen, denen neuen Borfchlägen von I letans in der Landwirthſchaft Glauben beyzumeſſen. Ich ſchmeichle mir dagegen bey meinem Vortrage von einer doppelten Site, Eines Iheils weiß ich, daß gemeine Bauren den Hausvater leſen, verſte⸗ hen und befolgen, und dies iſt fuͤr mich das 395 dendſte Urtheil. Andern Theils ſind mir verſchied Exempel bekannt, welche eine Haushaltung angefans gen, ohne etwas von der Landwirthſchaft zu berfteheng Sie haben aber den erften Theil des Hausvaters v fi genommen, darnach ihren Ackerbau eingerichtet und ſich ſehr wohl dabey befunden, fo daß bald and re verfuchte Sandwirche und Macbaren von ihnen, Regeln annehmen koͤnnen. Sie folgen feit mehrer Jahren meiner Anweilung, und bauen jährlich gut Korn. Dagegen id, felbft die Erfahrung gemacht har be, daß meing-eigene Verwalter entweder Flüger feyn walten, ‚oder nur gewiſſe Handgriffe als Kleinigkeiten onfahen, worauf nicht viel anfomme; und der She de davon war augenfcheinlich. J Ich behaupte indeſſen Feinesweger, daß * ſchon alle Regeln der Fruchtbarkeit auf dag genauefte © J fotſcht Haben, fo daß ſich keine weitere Verbeſſer gen ar ringen lieſſenz Ich erfenne vielmehr, daß annod, große Berbefferungen möglich find, und die Erfahrung lehrt, daß man durch weitere Verſuche von Die natürlichen Kräfte der Erde. 939 ron Jahren zu Jahren zw weiterer Einficht Fommt, md neue Vortheile erlernet, S. J. Th. ©. 384. Hier iſt nur die Frage; von wem man dieſe neue orcheile erlernen, und welche von den neuen Vor⸗ lägen man als hl Berbefferungs- Mittel anfes yen und anrathen ann? RT will die vornehmften Vorfälle, wo neue Vers jefferüngen möglich feyn fönnten, und.welche bey we- iger geſetzten Sandwirthen einen Zweifel erwecken Nnoͤchten, hier wiederholen. er 1 '$ 99 Hr) Iſt eine andere Art von Einwohnern her⸗ — oder ſollen wir die Sandesart unferer \ Eins wohner beffern, I de ins he unter meinen Landesleuten viele Mishräu, e, welche wol abgeftellet werben Fönnten; Iſt aber e Narhen in der Welt ohne Sehler, und "konn man ir eine Station nennen, welche mehr Vorzüge hat, d die wir uns zum Mufter dienen laffen Fönnten ? Ich kenne dergleichen nicht. Haben andre Nationen siel gutes, fo fehlet es uns nach unferer Landesart auch nicht angewiffen Vorzuͤgen: Taffet ung alfo nur diefe. uns zu Nutze machen, und andern ihr Gures auch nicht nisgoͤnnen. Wenn ich etwas Ausrichten fönnte, fo möchre ich 3ey meinen Landesleuten etwas mehr Leben, mehr: Induͤſtrie einfuͤhren. Wir ſind etwas ſchlaͤfrig und niche befliſſen genug, das Gute geſchwind und gehoͤrig anzunehmen und zu befolgen; Einige Gegenden find —* von ihren angenommenen Bortheilen zu ſehr nommen und ſchwer davon zuruͤck zu bringen. Ab wer ift obne Sehler?, ? 5. 100, — 940 DE Ale I RT EHRE TE 93 >. ENT 1 SE" 21 2) Sind neue Arsen von Vich einzuführen? | Hier wůrde wieleittit noch die mehrfte Verseffirung ftatt finden; und ich Halte eben hicht, daß, überhaupt genommen, die Vihzucht Dagfentge Süd der dan wirthſchaft ſey, worin wir Miederfachfen es eben at weiteſten getrieben haben, „Es ift aber nicht in allen Gegenden gleich; Birfeicht koͤnnen wir uns in de Pferdezucht vor-andern große Borzüge anmaßens Vielleicht haben einige Marfehgegenden, und die Pro⸗ vinzen, wo-die Holändereyen eingeführt find, die Wartung des Hornviehes ſo hoch wie möglich getrien ben, Wir wenden. jet mehr, Fleiß als fonften auf Verbefferungen der Schäffereyen, und ziehen Haͤmel zu go Pfund ſchwer im leiſche und mit 10 Pfund Wolle. Vieleicht wird In wentg andern Laͤndern ein fettes Schwein das Gewicht eines Schweing aus dem Sande Kehdingen von 480 bis 500 Pfund erlangen, " Doc ich wiirde zu weitläuftig werden, wenn ich mich hier auf das Vieh befonders einlaffen wollte, da nur ‚die Rede von der Fruchtbarkeit des Feldes iſt; Ich habe es erwehnen müffen, da befjers Dich auch beffeen Miſt giebt, mithin die Fruchtbarkeit befördert, folglich ein jeder Hauswirth billig alle Aufmerkſam⸗ keit auf Verbeſſerung des Viehſtapels wendet. — 1. Th. S. 498. 9 13 ur, — Gr Ob, sie —— 3) Sind neue vortheilhafte Ackermaſchinen erfunden worden, welche bekannt gemacht zu wer den verdienen ? | —— Seit verſchiedenen Jahren find unzaͤhlige Vorſchlaͤ— ge zu neuen Pfluͤgen geſchehen; ich habe auf allen ger te thanen 2* Die natürlichen Kräfte der Erde. 941 thanen Reiſen einen jeden mir vorgefommenen Pflug genau gepruͤfet, ſowol nach deffen Theilen, als nady T' ten‘ Einrichtung ; ich habe daran hin’ und wieder Heine Vortheile bemerket; ich habe fremde, kuͤnſtli⸗ che, zum Theil neu erfundene Pflüge, theils im Groß theils in Modellen, theils in Riſſen, und Be⸗ chreibungen geſehen: Aber unter allen habe ich keinen einzigen gefunden, deffen Gebrauch ich meinenLandesleuten anrachen Farin, Eben fo wenig glaube ich Urfache zu haben, meine Ipffiige und die davon im erften Theile gegebene Theo- Arie zu ändern oder zu verbeffern. Die von andern mir Roften und Verlufte gemachte Erfahrungen überzeus gen mich vielmehr, daß ich mit Recht fchon im I. Theile, S. 413. meine Sandesleute von Anfchaffung aller ſolcher Fünftlicher Pflüge-abgerarhen, mithin Ur⸗ fache habe, diefe Warnung zu wiederholen, und zu erklären, daß ich noch. Feine Anleitung zu Verbeffes rung meiner Pflüge zu geben weiß, wozu * im Rx, ©, 6. Hofnung gegeben habe. \ $. 102, —* Sind in der Art ein Feld zu —— und zu.beftellen neue Handgriffe anzunehmen? Ich habe im erften Theile S. 85. meine auf alls ‚gemeine Grundfäge gebauete Anweiſung mitgerheilt, und oben bey jeder Erdart gezeigt, wie davon Anwen⸗ dung zu machen ſtehe. Seit dem habe feine Gelegens heit werfäumer, um weiter nachzuforfchen, wo mich et» "wa von andern Landwirthen weiter belehren laſſen Fönnte, oder wo mich meine eigne Erfahrung weiter gefuͤhrt hat. Ich habe mit Fleiß alle mir befannt ge- neue Schriften nachgeleſen. AR r ch - * 942 AD nik Abtheilung * | Ich finde aber je mehr und mehr Urſach, meine Leſer fchlechterdings auf jenen Unterricht zu vertweifen | und ihnen anzurathen, daß fie fich ohne ale Ausnahe me an die gegebene Regeln halten, und wo ſolche noch | nicht in Uebung find, ja einführen ſollen ıı I + Wir wollen übrigens andern gerne gönnen, — fi e auf ihre Handgriffe ftolg find, genug; wennund | unfere —— reiche und ſichere age ns 1 a Kal © Fail 5) Wird infonderheit die Fruchtbarkeit us das Doppelpflügen befordert, wenn man a Jahr frifche Erde ausder ae Kerwerbelf? ? ide ©.135»..... Man ‚glaubte vor dee "yon: X * dad ein beſonderer Vortheil geſtiftet werden würde, die Oberflaͤche der Erde, fo weit ſolche das Jahr von den Wurzeln durchwachſen iſt, kuͤnftig Jahr in die Tiefe gebracht, und unter ihr eine Furche friſcher E de hervorgeholet und über jene gedecket/ — auch alle Jahr ·abgewechſelt wuͤrde. Es iſt an einigen Orten gebräuchlich, —* we der Pflug eine Furche umgeworfen hat, eine: — $eute hinterhergehen, und die Erde noch tiefer aus⸗ graben, um fie über jene her zuwerfen. Ich hab auf einer Reiſe geſehen, daß ein ſonſt wegen ſei Geſchicklichkeit beruͤhmter großer Paͤchter in eben 9JJ fer Abſicht zween Pfluͤge hinter einander hergehen li davon der erſte leichte nur mit zwey Pferden beſpa net war, und nur eine flache Furche von wear zwey ZoN tief ummarf, Hinter folchen: folgte ein! ſchwerer mit vier Pferden beſpannter Pflug, welcher eine zwote Furche aus der Tiefe hervorholen * ind doch Faum ſechs Zoll reichte. Da das fand gar eicht und fandigt war, fo hätte ich mich getrauet, mit em meiner Pflüge mit zweyen von einem Kerl ges ührten Pferden, eben das nemliche und ein mehre⸗ es zu beſchicken, als jener Hauswirch mit ſechs Prerz en und drei Leuten ausrichtere. Ich fehe alfo noch Feinen Mugen von diefem pflü« en mit doppelter Furche, wenn man feinen Pflug ief genung treiben kann; es mögte denn in recht ſchwe⸗ vom Marfchboden feyn, Ein andrer Fall feheine dies fen Handgriff zu berechtigen, wenn die obere Krume 8 einen aufgetriebenen Sande oder gar zu lofer rde befteht, die Erde darunter aber fruchtbar ift. ‚Sm legtern Falle liegt der Fehler in der erften Euls , daß die obere Erde fo ausgefooree iſt; man fol⸗ ‚meinen Negeln, fo wird man die obere Erde im⸗ er gleich fruchtbar erhalten Fönnen, und diefe Hüls fe nicht nöthig haben, Wenn auch wegen gänglicher ntauglichfeit der obern Erde gut ift; einmal derglei« chen Veränderung zu machen, fo kann es doch nichts helfen, alle Jahr folches zu wiederholen, eben fo wes nig, als wenn man ein Feld im Garten alle Jahr von feifchen rejolen wollte. Man läffer fich durch den ir⸗ rigen Sa verführen, daß eine Erde nur fruchtbar en, weil fie geruhet habe. Es ift aber nicht die Ru⸗ , fondern die innere Bewegung, welche fie wirks fam machet. Diejenigen, welche das flache Pflügen ‚anpreifen, hier anderweitig zu widerlegen, finde ich » üßig, © J. Th. ©. 102, EL —5 102 6) Hat man neue Arten von Gräfern oder Korn, welche mit Nuten gefäct werden? I gta Theil. ats St. Ooo Ich Die natürlichen Kräfte der Erde. 943 944 N. Abtheilung. Ich kenne dergleichen nicht; die bey uns gewöͤhn⸗ liche Kornarten ſind und bleiben die austräglichfteng Man ift an ſolche aewohnt , fie ſchicken ſich für un. ſere Witterung, und finden Kaͤufer. A Seit dem der Rocque in London, welcher fo ma Y chen mit feinen angepriefenen ſchlechten Grasſorte angeführt bat, todt ift, hört man nicht, daß nei Gräfer in Mode fommen, und von den vorigen | man zurück. Don neuen anzupflanzenden Bäu habe * oben im erſten Stuͤcke S. 50. gchandelt. | $. 105. 7) Kann man durd) al die Fruchtbarkei J der "Ei vermehren ? Saft alle Jahr werden neue Arten ı von Duͤngeſal⸗ zen erfunden, und von verfchiedenen Salzfiedereyen werden dergleichen ausgeboten. Wer fich aber ver führen läffer, davon zu Faufen, wird wenigftens die Koften bereuen, wenn er nicht gar dadurch fein Sand auf mehrere jahre verdirbet. Zu Beforderung dee Fruchtbarkeit follman die Erdrheile auflöfen und flüfe fig machen; das Salz veranlaſſet vielmehr ein 2 anſchießen der fluͤßigen Theile in Kryſtallen, hinde alſo der Fruchtbarkeit; und wenn ja Theile davon die zarten Theile des Keimen uͤbrgehen, fo find fie fcharf, und zerftöhren und zerfreffen mehr, als gutes ſtiften. Man wird verführt, jenes zu glauben f weil 4 Speiſen für uns, wenn fie ſchmackhaft ſeyn, und bes fommen ſollen, gefalzen werden müflen; es verhält ſich aber damit fo, als wenn wir, damit ein ſaͤugendes Kind defto gefehtwinder wachfen und zunehmen fole, ibm ein ſtarkes Sal; in großer Menge unser die Milch mifchen Die natürlichen Kräfte der Erde, 945 Inifchen, oder wenn es fauget, den Mund damir ans Füllen wollten, Das Sal; wird ihm Bauchgrimmen nachen und es hinrichten. Einen Morgen $andeg nit Düngfalzen zw beftreuen Eoftee wenigſtens mie Fracht und Mebenunfoften zwey Thaler, und man pird fchwerlich für einen Thaler Vortheil, oder aber ın denen darnach geſaͤeten Pflanzen Schaden haben, 'a man. den gewöhnlichen Mift —* nicht entbeh⸗ en kann. N 106, 8) Kann man durd Einmweichen des Saas ‚mens in fünftliche taugen, BEER ſchnellern und eier Wachsthum befördern? Auch dieſes gehöret unter die nichtigen Borfchläge ; Ever dergleichen verfucht, wird es gewis bereuen: IL Th. 23.150. Der Dünger tft ein befanntes und gewif- fes Mittel, und wen wir uns dabey beruhigen, fo find wir von der Erndte ficher, Das Einweichen erfordert viele Koften und Fünft- Hliche Handgriffe; wir gewinnen dadurch nichts mehr, ondern fegen unfere Ausſaat nur in Gefahr, da eine überflüßige Näffe dem Saamen ſchaͤdlich ift. Mit dem Einkalchen des Weizens hat es eine ans dre Bewandnis; dies gefchicht nicht zu Beforderung der. Seuchrbarfeit, Ideen um die fih an den Saas ‚mentörnern anbangende Eyer von einem ſchaͤdlichen | SInfeete zu zerſtoͤhren. ©. 1. Th. ©. ı5ı, Das Einweichen wirket höchftens, daß der Saa⸗ men geſchwinder keimet, und in die Hoͤhe ſchießet; und ‚eben dieſes iſt ſelten gut. J. Th. ©. 168. Man fol daher den Saamen lieber recht trocknen, daſ. S. 143. Rene man auch Saamen ad hat, und es Ina | 00 2 et | \ —— 946 U. Abtheilung. 2 let eine widrige Witterung oder eine andere Hindernis ein, daß man ihn nicht gleich ausfäcn Fann, Bir er gemeiniglich verlohren. | Es beruher alemal auf die allgemeine Theories Durdy das Einweichen des Saamens verbinde ih das mit entweder befondere nahrhafte Theile; oder ih r⸗ wecke im Keimen eine neue Bewegung. Verbinde ich mit dem Keimen vorzuͤglich nahrha Theile, und ſaͤe dieſen ſodann in ein ſchlechters La ſo daß der Keimen bey dem allererſten Triebe von je⸗ nen ernaͤhret wird, ſich aber ſofort an ſchlechtere ‚je nen ganz contraire, Nahrungsmittel gewöhnen | mußz ſo gemaknet es mich, als wenn man einen Haufen | zu mäftendes Dich erft auf einen Fleinen vorzüglid || gut gedüngten und mit ausgefuchten fetten Futrerfräus tern beftellten Plag treiber, und nachdem er. diefe i wenig Tagen verzehrt hat, ihn an einen Fahlen duͤr⸗ ren Berg gehen läffer, und alda gewaͤrtigen will, daß er recht fert werden follen. M Theile ich aber dem Keimen dadurd) einen ſtaͤrkern Grad der Bewegung mit, als nach der Natur des Landes in der Folge darin erhalten werden Fann, oder ſetze ich ihn gar früher in Bewegung als e8 billig g& ſchehen fol, ſ. . Th. ©. 150, 168. fo it @ noch gefährlicher, Es verhält ſich fodann damit, Al wenn ein Fuhrmann, der mit feinem matten Späte ne einen befchwerlichen langen Weg zurück legen fol, feine Pferde, indem er abfährer, gleich übermäßig | anftrenget, und jäger, fo daß fie auf halben Wege, gar umfallen. % Ich laͤugne unterdeffen Feinesweges, daß es möglich fey, ein Feld durch Fünftliche Zurhaten zu impregniren und fruchtbarer zu machen, Sehen wir doch täglich | das | Die natürlichen Kräfte der Erde. ı 947 a8 Gegentheil, wenn wir unfere Felder mit Mergel der mit Teicherde überfahren. Ein großer Unters heid aber ift, ob fir das Feld felber impregniren, o daß wir darin eine der Vegetation gemäße Bewer Jung unterhalten ; oder aber, ob wir in dem Saamens orn durch das Einweichen eine Bewegung von kur⸗ er Dauer veranlaffen , ohne das Feld felber gefchift su machen, folche zu unterhalten. Wir müffen nur ein vor alemal ung merfen, daß die Natur durch gewiffe Grade wirket, und fich nicht Sibereilen, noch mit Gewalt zwingen läffer; wenn ich gutes Brodt haben will, fo muß ich dem Zeige Zeit affen,daß er erft aufgehen Fann. Wer guten Bran⸗ tewein abziehen will, muß abwarten, bis die Mefche oder das Schrot erft die gehörige Zeit in Digeftion A Be hat, und durch die Gaͤhrung aufgefchloffen porden, 5 Alſo müffen wir unferm Felde, wenn es gehörig tragen fol, binlänglic Zeit gönnen, bis durch eine wiederholte Bearbeitung, die die Fruchtbarkeit bez fordernde gehörige Grade der Bewegung darin erwek⸗ Fer worden. Alle gezwungene, übertriebene, Eünft- liche Mittel richten nichts aus. Es iſt aber bey uns Menfchen ein nur gar zu ge woͤhnlicher Gehler, daß wir gar zu gern um uns zu helfen, eben die fchlechteften und widrigſten Mittel am erfien erwählen. - Einer der neueften Vorfchläge tft, fein Feld, fons derlich die Wiefen oder den ausgefäcten Klee mit über- ‚her geftreueten Gips zu düngen: Man findet aber ‚den Gips an wenig Orten, und es ift Fofibar und as, Ooo 3 mühr . 948 II. Abtheilung, die natuͤrl. Kräfte ıc. mühfam den Stein zu Staub zu jermahlen, damit man ihn ausftreuen kann. Seine Wirfung ift auch von geringer Dauer ; fonft leiftef er alda, wo man ihn, ohne Mühe haben Fann,den nemlichen Nugen als der oben befchriebenen Duchs; man muß fich nur in Acht nehmen, wenn dag Ausftreuen über eine Wiefe oder | ein grün bewachfenes Feld geſchiehet, daß es feht früh gefchieher, ehe die Pflanzen aufwachfen, auch kurz vor-einem Negen, damit der Neger den Staub von den Blättern ab und an die Wurzeln fpüle, ſonſt wenn er fih an den Blättern feftiest, ſoll er dem Vieh in der Futterung fehr ſchaͤdlich ſeyn. Die er Vorſchlag rühret, vornemlich von dem Herrn Pfar⸗ rer Meyer her. Siehe deffen Lehre vom Gnps als einem vorzüglic) guten Dung zu allen Erdgemächfen auf Aeckern und Wiefen, Anfp, 1769, 4. II. Aufl auch Erfenntniß und Anwendung der verſchiedenen Erdarten, zur Verbeſſerung des Acferbaues,. $eipge 1770, 4: Die Berfuche, welche ich auf deffen Veran laſſen gemacht habe, haben die Koften nicht belohnet 949 tet geh et tet tet det et ehe Hr Dritte Abtheilung. Die Vegetation der Pflanzen. F. 107. | rg nunmehro unterſucht worden, was vor Huͤlfen wir von den natürliben Kräfs ten der Erde zu Beförderung der Fruchtbarkeit zu hoffen haben, fo ift noch übrig zu zeigen, . D. Wie wir folche anwenden folen, um das durch Pflanzen zum Wachsthum zu bringen, und die Bewegung zu veranlaffen, welche wir die De getation nennen. ($. 25.) Ich nehme hier als befannt an, daf die Pflanzen it fo als die Thiere in ihrer völligen Geftalt und ie allen Theilen ‚gebohren werden, fondern die ver- chiedenen Theile erft nach und nach entwickeln, alfo uch zulegt gewiffe Theile abfondern, welche den An« fang im Kleinen enthalten, woraus neue der Stamm- mutter ähnliche Pflanzen hervorwachfen Fönnen: dies nennen wir die Vegetation, und je mehr dergleichen Theile eine Pflanze abfondert, defto fruchtoarer iſt fie. 3. € Wenn ich ein Rockenkorn ausfäe, fo wächft daraus ein Halm, welcher fich in eine Aehre endiger, die wiederum frifehe Saamenkoͤrner enthält und zubes reitet; Eine Aehre kann nun drey oder vier Saamens Birnen, oder aber achtzig bis neunzig enthalten, 9 > §. 108. Ein von einer alten Pflanze abgeſonderter Theil, lcher die Kraft in ſich enthaͤlt, daß daraus oh ⸗ oo 4 ne 060 1. Abtheilung. ne weitere Zurhat eine der alten ähnlichemene | Pflanze entwickelt werden kann, wird ein Bez | men, Germen. Ze Germe genannt, Dergleichen Keime finden fi ch nun in einen jeden | Saamenkorn. Daß alfo aus einem Saamentorn eine neue Pflanze wächft, davon liegt der Grund eigent⸗ lich nur in dem darin vorhandenen und gemeiniglich nur den Fleinften Theil einnehmenden Keimen, Ich werde alfo blos meinen Vortrag auf die Vers mehrung aus Saamen richten, Es fondern fonft ei⸗ nige Pflanzen noch auffer dem Saamen Theile ab; wodurch fie fih vermehren, und die alfo eben fowol den Namen von Keimen verdienen, 3. €. alle Zwwies belgewächfe, Plantz bulboſæ: als Hyacinten; Eu F Kartuffeln Solanum efeulentum; Oxalis bulbofa ; S axi- fraga bulbofa ; Allium fehoenodoprafum ober Charle ts ten, von welchen legtern man nie andern Saamen gefehen hat. S. oben ©. 580. 2 J Geroiffer Maaßen kann man faft einen jeden 8: 0. fpen an einem Baum als einen Keimen anfehen, wor⸗ ang eine neue Pflanze erwachſen kann, wie man beg dem Ofulicen fi ſieht. ©. oben ©. 737 *% = Bu (. 109. Wo alfo eine neue Pflanze aufiachfen‘ l muß ein Keimen vorher vorhanden feyn, Man ift von den Vorurtheilen der Alten zuruͤckge⸗ fommen, welche eine generationem zquiuocam an⸗ nahmen, und alfo zugeben wollten, daß nicht a Pflanzen fondern auch Thiere aufwachſen und entſte⸗ hen koͤnnten, ohne daß ein genugſamer Grund oder ein vorher gebildeter Keimen dazu vorhanden — Die Vegetation der Pflanzen. 951 os Wir für nd genugfam überzeugt, daß Fein Thier geo * wird, wenn nicht ein von einer ähnlichen Mut⸗ ‚ter herruͤhrendes Ey da geweſen, und daß Feine Pflanze aufwaͤchſt, wenn nicht eine Stammpflanze und ein davon abgefonderfer Keimen da iſt. \. 110. Wenn aus einem Keimen eine Pflanze aufe " wachfen foll, ($. 109.) ſo ift dies fehon eine Wirs fung, ($ 2.) eine Wirkung aber erfordert eine vorhergehende Kraft. | | " Die Natur eines Keimes befteht alfo darin, daß Fer eine ſolche Bewegung annehmen Fann, nach wels cher feine Grundtheile fo entwickelt werden, daß fie eine ‚der Stammpflange ähnliche Pflanze darſtellen. Iſt der Keimen diefe Bewegung nicht mehr anzunehmen ‚fähig, ſo kann ich aus dem Saamen wol Brodt backen, Bier brauen, einen Brantewein abziehen, einen Del | preffen, aber nie Pflanzen zum Wachsthum bringen, (Es ift aber nicht genug, daß in den Keimen ein Vermögen ift, die Bewegung anzunehmen; Es wird \ auch eine befondere Kraft erfordert, um zu veranlafs \ fen, daß die Bewegung wirklich anfängt; denn wir finden deutlich, daß ein Keimen nicht von Anfang an ‚ die Bewegung zeigt, fondern, daß die Wirkung erft unter gewiffen Umftänden anfängt, Denn viele Saas ‚ men und die darin enthaltene Keimen gelangen nies malen zum Treiben; Andre z. E. Melonenferne Feis men noch nah gehn Jahren, und zeigen bis dahin | ‚eine Vewegung. | j ai Ge 11m Wenn nun ein Keimen anfaͤngt zu treiben, ſo die ſolches wirkende Kraft entweder in ihm 005 felber, 952 I. Abtheilung. felber, oder aber auffer ihm, ober vieleicht in beyden zugleich, zu fuchen. Welcher von diefen dreyen Fällen —— fa muß fi fib aus der Erfahrung jeigen. Unterſu wir nun einen. Keimen dm Saamenforne, — — L.fo zeige ſich deutlich, daß er aus zwey Theilen beſtehe, deren der ‚ine Roftellum L. die Wurzel, der — Plumula L. aber den Stamm der Pflanze giebrz der Grund dazu liegt ſchon in dem Keimen, und ich 4J durch Feine Kunſt # wge bringen, daß der Theil, wel⸗ cher den Stof zu der Wurzel enthält, Roftellum, in den Stamm; und der andre in eine Wurzel auswachſe. $, 112, | Er "Die Erfaßitung lehrt, daß Fein Keimen anfäny u treiben, wenn nicht Bewegungen von außen! auf ihn wirken. N Wir fehen zwar, daß zu Zeiten frey in einem Zim⸗ mer liegende Saamen z. E. Eicheln oder Kaſtanen treiben; es moͤgte alſo ſcheinen, als wenn bey ih der Keimen ohne Zuthun einer aͤußern Kraft in Be⸗ wegung gerathe; geben wir aber genau Acht, ſo ſehen wir deutlich, daß die Bewegung blos durch die Waͤrme oder durch die Kraft des Feuers oder durch die in der Luft überhaupt vorgehende anhaltende Ber mwegungen ($. 22.) veranlaffet wird. Wir ſtoͤhren ale ‚fo den Trieb fofort, wenn wir aus der den Saamen umgebinden Atmosphäre ale Bewegungen entfernem 3. € Wenn wie den Saamen in einen Eisfeller oder tiefen Brunnen bangen, oder unter eine auf der fufte pumpe ausgeleerte Glocke bringen, fo witd er nie⸗ malen zum Keimen gelangen. s 113. Die Vegetation der Pflanzen. 953 3 $. 113. ar Ich Fann ale einen erwieſenen Sag annchmen, daß ohne die Bewegung des Feuers feine Vege⸗ taion möglich if, — Daher, wo die Bewegung des Feuers aufhoͤrt, z. E. uf den höchften Bergen und unter den Polen, hört uch alle Begeration auf. Des Winters läffer die 5 Bewegung des Feuers bey ung nad), und des Sons mers ift fie ftärfer, deswegen fteht auch bey uns in den Wintermonaten alles Wachsthum gleichfam ſtille, und alles fängt im Frühjahr wiederum an, gleichfam aufzuleben, fobald als fich nur die Bewegung vom Feuer von der Suͤdſeite der Erde wieder nach der Nordſeite herlenket. Wir befordern alfo durdy eine kuͤnſtliche, geſchickt und in rechtem Grade angebrach⸗ te, Wärme auf Miftbeeten und in Gewächshäufern ‚die Vegetation, und wo hingegen das Feuer in der Atmosphäre aus dem innern der Erde zu ftarf wirft, wachſen wenige Pflangen, oder fie werden übertries ‚ben, oder fie verdorren, | G. 114% j Das Feuer allein wirket jedoch die Vegetation noch nicht, fondern es muß auch die Bewegung des Waffers hinzufommen. ¶ Die Bewegung des Feuers ift zwar die erfte Trieb» Feder der Vegetation; aber fie ift allein nicht hinrei- hend, weil fie die dadurch bewegte Theile blos über fich treibt 5 in der Vegetation aber müffen die Säfte ei ner Pflanze, eben als das Blur eines Thieres in eis ner Ereisförmigen Bewegung herum getrieben und in dem Umfreife, welchen die Pflanze einnehmen bi Bi 3 ö erhal I 954: Abtheilung. erhalten werden; diefer Endzweck wird, wie die Ver⸗ fuche aus der Naturlchre jeigen, durch die Vewegung des Waſſers erhalten. Es kann alſo kein Saamenkorn ohne Zuthun des Waſſers zum Keimen gebracht werden: Der Unter⸗ ſcheid liegt nur darin, daß einige Arten von Saamen viel Waffe und weniger: Feuer verlangen, als alle Wafferpflanzen; die Moofe 2c; andre hingegen bes | belfen fich mit wenigem z. E. die hargigte und gehen | hafte Bäume, 9. 115, Eilgentliches Waffer, fo lange nemlich die “ eigne Bewegung fortdauret, iſt nicht faͤhig, = nen feften Körper zu bilden; ‚eine Pflanze aber muß täglich neue fefte Theile bilden, mithin au folche Zuflüffe haben, woraus fie ſolche 54 kann: Dies nennen wir ihre Nahrung, Narritio, Wie eine Materie z. E. die Erde zu bereiten ſey, daß ſie fuͤr Pflanzen eine ſchickliche Nahrung «a ift oben gezeigt worden. ©. 886. u. f. 9. 116. Eine Pflanze muß aufrecht wachfen, und fi 4 auch aiſo gegen die Anfaͤlle des Windes, Viehes, und dergleichen mehr erhalten koͤnnen. Dies nennen wir: „Sie muß einen feſten Fuß haben; dieſen koͤnnen wir ihr nicht anders geben, als in einer folhen Materie, welche wir Erde nennen. Wenn man annehmen wollte, daß ein Baum blos mit fluͤßiger Materie umgeben fey, welche aufgeloͤſet, ‚und auch noch fo gefchickt ift, ihm zur Nahrung zu dienen, fo Fann er doch nicht an einen gerviffen rte Die Vegetation der Pflanzen. 955 e aufrecht erhalten werden, wenn feine Wurzel icht geoßentheils von feftern Erdtheilgen umgeben ift, welche nicht fo leicht eine Auflöfung annehmen. Daher wird erläutert, warum unter der allerber an und lockerſten Gartenerde, um fie fruchtbarer zu nachen, Sand gemenger wird, i % 117 * Diefemnach wird, um einen Keimen in Be> wegung zu fegen, auffer ihm erfordert, 1. Die Bewegung des Feuers ($. 113.) 2. Die Bewegung des Waffers ($ 114.) 3. Anhaltende Nahrung ($. 115.) 4. Ein Zufammenhangen der Erde ($. 116.) - Wenn nur eine. von diefen Materien oder Bewe⸗ gungen fehlt, fo hört aller Trieb auf. - Die vornehmfte Kunft in der Fruchtbarkeit berus ‚bet derowegen darauf, diefe in gehörigen Berhältniffe gegen einander zuerhalten, Es ift alfo weiter zu jeis gen, was in dem Keimen felber erfordert werde, 9. 118. Die allgemeine Bewegung des Feuers ift zwar die Hauprtriebfeder zur Vegetation, ($. 113.) wenn das Feuer aber diefe allein unterhielte, fo _ würde die Bewegung in einer Pflanze jederzeit eben fo einförmig bleiben, als die Slamme an eis nem Lichte. Da nun an einer Pflanze fo mans cherley Arten von Theilen nach einem beftändigen Muſter zu unterfihiedenen Zeiten nach und nach, aber allemal gleidhförmig, gebilder werden; fo muß dazu in einer jeden Pflanze noch ein befons 7 derer Grund vorhanden ſeyn: Diefen Be 4 > ält ı 956 ILI. Abtheilung, 2 haͤlt der Keimen in der Blume aus dem Saamen⸗ ſtaube und wird die Befruchtung genannt. : Es gehört unter die vorzüglichen Entdeckungen uns fees Sahrhunderts, daß vornemlicy durch den un muͤdeten Sleis des Ritter Kinne außer Zweifel fesst worden, daß jedes Saamenkorn, eben fo als j des Ey von Thieren ‚ ordentlich befruchtet werd muß; daß dazu in allen Blumen die erforderliche Theile vorhanden find; daß, wenn fie fehlen, wie im | vielen gefüllten Blumen, Feine volftändige Saamen erfolgen; unddaß ein nicht — — taub und todt bleibt. $. II J Dasjenige, was durch die Befruchtung in 4 Saamenkorn, oder gleichfam in das Eychen, ovu⸗ lum, einer Pflanze gebracht wird, kann ich nicht | beſſer als mie einem Ferment vergleichen, (9 23.) Sch fag: vergleichen; denn der Kaum und meine gegenwärtige Abſicht geſtatten mir nicht, bier die Be frubtung weiter zu erklären, und was dabey vorg bet, zu zeigen. Ich nehme nach den Entdeefungen des — hoecks als befannt an, daß bey Befruchtung der Thiere eben folche Eleine bewegliche Kügelchen, nem⸗ lich die fo genannten animalcula fpermarica vorhans den find, als bey jeder Gaͤhrung. In dem Saamens ı ftaube finden wir zwar diefe, dem Anfcheine nach le⸗ bendige, Kügelchen nicht; es ift jedoch bewunderns⸗ wuͤrdig anzufehen. wie die Fleinen Staubkuͤgelchen, Pollen ancherarum, die befruchtende Materie, Au- ram feminalem, von ſich fprügen. Ich finde, um fol che Erfcheinung zu beobachten, ein gemeines a H Die Vegetation der Pflanzen. 957 halb verfinfterres Eulpepperfches Vergrößerungsglas > am allerbeften; indem man in benen übrigen, zu ſehr cr Teuchteten oder zufammengefegten, Öläfern die vorges Spende fubtile Bewegung nicht fo deutlich erfennen fann Ich fehraube die Linfe mit ihrem Gehäufe vorweg; ſchiebe die gewöhnliche gläferne glatte Scheibe vor, Fund fireue auf ſolche einzelne Kügelchen von dem Saamenſtaube erwas unten herz Nachdem vie obere Fläche der Scheibe mit den Kügelhen recht in deu ‚Focum gebracht morden, mache ich oben mit einer ge- ſchnittenen Feder ein Elein Tröptchen Waſſer in der ‚Größe eines Stecknadelknopfs auf die Scheibe, chrau⸗ be die Sinfe wiederum vor, und halte das Vergrößes ungsglas gefehwind horizontal gegen ein Licht, oder gegen die helle Luft, fo daß ich ſolches unten zwifchen denen beyden untern Fingern von jeder Hand fehwes bend erhalten, und die Glaeſcheibe mit dam Daumen und Zeiarfinger von jeder Haud an beyden Seiten faſ⸗ "fen, mithin diefe augenblicklidy verrüden, und jedes F einzelne Kügelcyen genau in den Punct bringen Fann. Wenn man nun das Vergrößerungsglas fo herizons tal hält, pflegt der Waffersropfen langfam herunter "zu laufen, da man denn, fo wie er ein neues Kügel- chen berührt, das Glas unvermerkt fortruͤcken, und | ‚in jedem die vorgehende Bewegung gemächlich bes obachten Fann, auch in dem Staube von jeder Blu: ‚me faft etwas befonders wahrnehmen wird. Sn eis nigen zeigt. fih die Bewegung in dem Augenklid, wenn das Waſſer fie beruͤhrt; in andern daurt es cis nige Secunden; Needham hat dergleichen Kügels hen aus verfchicdenen Blumen abgebildet. Odb ich nun gleich in dieſer aura feminali nie einige ‚bewegliche, Thieren ähnliche, Puͤnctchen entbeden \ | oͤn⸗ — — 1: « 958° TE. Abkpeitung. © koͤnnen; fo zeigen fich doch folche bald, wenn man den Saft eines eben zu treiben anfangenden Keimeg, z. E. von einer Fiegebohne ins Waffer druͤcket. Ich will hier nur auf die Berfuche des Abts Spalanza: ni verweifen. — a 4 120 1 Dieſemnach darf ich die erſte in einem keimen⸗ den Saamenkorn vorgehende Bewegung ohne Be⸗ denken eine Gaͤhrung nennen. $. 119. Es geht in einem keimenden Saamenkorn alles das⸗ jenige vor, was bey einer Fermentation erforden wird. Das bey der Befruchtung in das Saamen korn gelangte und fo lange in Ruhe gewefene Ferment ($. 119) wirddurchdie Kraft eines gemäßigten Feue und des Waffers in Bewegung gefest, umd theile d Bewegung denen Theilen des Keiniens mit. Diefe bes wegte Theilchen dürfen nicht gleich davon fliegen, oder die Bewegung blos in gerader Linie fortfegen, fon dern fie müffen unter einander auf- und niederfahren Einige der Theilchen müffen aus ihrer Verbindung weiter aufgelöfer, und in einer neuen Geftalt wieder verbunden werden; daher müffendie erften durch di Gährung zu bewegende Beftand: Theile des Saam ſchluͤpfricht und ölicht feyn. Wir haben alſo feinen Saamen von irgend einer Pflanze, welcher nicht ein Del,oder Fett enthielte. | R\ So wie ohne einen mäßigen Grad der Wärme überall keine Gährung flatt finder, fo kann auch oh⸗ ne folche Fein Saamen zum Keimen gebracht werden und ein übermäßiger Grad der Wärme ift. beyden nnachtheilig. Alſo auch, fo wie die Gährung in ein gen Materien gefehwinder als inandern fortgetet, un | e \ Die Vegetation der Pflanzen. 959 ‚vie einige dazu einen größetn Grad der Wärme ers ordern, andere aber ohne merflihen Grad von Wär- in Gährung gerathen; eben fo bemerken wit, daß ine Art Saamen vor andetn geſchwinder öder lange amer, leichter oder mühfamer zum Keimen zu brins jen ift. Und fo wie es blos von dem Zufaß des Fer nents, und wie der Anfang der Gährung eingeleitet ird, abhanget, ob das Brodt gut wird; Ob das "Bier Far und angenehm wird; Dder, ob die einges telte Mefche, ftarken Brantewein, und zwar in ge⸗ driger Menge giebt? Auf gleiche Weife liege es auch ‚ey dem ausgeſaͤeten Korn blos daran, ob folches gut der ſchlecht gerathe, große oder Fleine Achren treis ‚ übertrieben in die Höhe ſchieſſe, oder fich gehös ig augbreite, und fo weiter; Wenn ich denn Saas Inen bey dem Ausfäen in die Umſtaͤnde feße, daß er ben den gehörigen Grad von Wärme und Waffer ges iege, um die erforderliche Fermentarion nicht zu ges chwind zu volführen, fo daß alle flüßige Theilchen, elche feſte Theile von der Pflanze ‚abgeben follen, eit. genug behalten, um aufgslöfet, und unter eine nder von neuen, fo wie es nörhig ift, verbunden verden zu Fönnen, In diefem Betracht habe ich une ‚er andern im I. Th. ©. 168. angerathen, bey Be⸗ telung des Winterfeldes allen Fleiß anzuwenden, yaß dee Saamen ja langfam Feime, und noch langſa⸗ ner in die Höhe treiben möge, 58p — Ca EN NAHE | Wenn die fhlüpfrigen Theile eines Keimens durch die Gähtung in Bewegung gebracht find, (9. 120.) fo iſt es nicht genug, daß foldhe in die Hoͤhe getrieben werden, ſondern es müffen auch) einige diefer Theile unter ſich in den Grund tteis og Theil. zu St. Pr ben, Tab. f. 4 — kung zeigen fol, allemal von neuen angefpannet were I. . fen, flüßig machen, und. in die Höhe treiben Fann, | - eine anhaltende Kraft vorhanden ſeyn, welche Feine 960 TIL. Abtheilung ben, und die Wurzel bilden ; es ſcheint alſo di | groͤßte Schwürigfeit zu machen, wie diefe entge | | “ nige Theile eben notwendig über firh, andre aber unter fich getrieben werden. (F. 111.) 2; Gefetzt abc fey ein Daum, oder ein Keimen einem Baum , welcher auf dir Oberfläche der Eı de aufwachfin fol, fo ift in b gleichfam eine befo dre Kraft, welche von denen in Bewegung gebrach ten Säften einen Iheil über ſich nad) a, die Übrigen aber unter ſich nach c treiber. | Ein Naturfündiger wird dieſes bald durch die ela⸗ ſtiſche Kraft erklaͤren, und ſich vorſtellen, daß in gleichſam eine zuſammengedruckte elaſtiſche Feder ſey welche, wenn fie losgelaffen wird, ſowol über ſich nach a al8 unter fih nach c treibt. Dieſe Erfiärung. mögte einen Anfehein haben, wenn die Bewegung nur einmal gefchähe, und denn aufhörte; da jener Trieb aber ohne Unterlaß fore daurer, fo muß auch gengefeßte Bewegung gewirfet, und wodurd ei⸗ J Federkraft ſeyn kann, als welche, wenn fie ihre Wire den muß. | | $. 122. 4JF Dieſe anhaltende, eine gedoppelte Bewegung wirkende, Kraft laͤſſet ſich einiger Maaßen aus | der Natur des Feuers erklͤren. Denn eben ſo wie eine Flamme die aufgeloͤſete fl fige Materie uͤber ſich treibt, zugleich aber unter ſich ohne Unterlaß neue Materien ſucht, welche fie aufloͤ⸗ 44 [2 A ohne daß dabey weitere elaftifye Theile als die Ber Die Vegetation der Pflanzen. _ 961 gung des Feuers erfordert werden; eben auf glei» Weiſe verhält es fih mit den Pflanzen. ; Es beruht darauf, ob wir für jede Pflanze, gleich wie Shen den Thieren eine befondre Seele annchmen follen, oder ob die allgemeine Kraft des Feuers fo wie bey eder anzufteckenden Flamme binreiche, in allen Pflan- diefe einförmige Bewegung bervorzudringen und u unterhalten? Ich erkläre mich für die erſtere Mei— g. ($. 127.) ri 9 123 . Wenn der Keimen in einem Saamenkorne durch das darin enthaltene Ferment in Bewegung ges ſetzt und die bewegten Theilchen durch dag Feuer ſchnell hin und wieder getrieben werden, fo wird die Bewegung bey den aͤußerſten Theilchen gerins ger, es kleben einige davon zufammen, und «8 entſtehen erft Röhren, worin ſich die übrigen flüf- ſigen Theildhen noch ferner hin und wicder bewe⸗ gen. Indem fodann die Kraft des Lichtes und der Schwere von außen darauf wirken, und die ı bewegten Theile zurück drücken, fo wird daraus ein Gefpinft, woraus allgemählig ein feftes Holz, Borke, und fo weiter zufanımengefegt wird, So wie ſich die in Bewegung geſetzten Iheils chen des Keimen weiter ausbreiten, und die - Kraft des Feuers nicht mehr auf fie wirfen kann, ſuchet diefe mit einer anhaltenden Folge unter fich neue Theilchen, welche fie flüßig machen, und weiter über fich treiben -Fann. Es iſt alfo auch in den Wurzeln Feine meitere an _ ziehende oder zuführende Kraft nörbig, als die Bes wegung des Guns, 7070070. 1A Pp p 2 Wer 962 II. Abtheilung. Wer ein bellbrennendes Kaminfeuer, und wie die Flammen darin unter einander hin und her fahr betrachtet, und datauf einen von Blättern entblöß ten Eichbaum anficher, wird bemerken, daß die Ki tung von deffen Zweigen eine große Aehnlichkeit der Richtung jener Flammen habe. Die Baͤume, welche mehr oͤlichte oder ar Theile enthalten 3. E. Tannen und Fuhren, pflegen! nur einen einzelnen fchnurgerade in die Höhe gehend Schaft zu treiben; andre, welche mehr waͤßrigte oder erdhafte Theile enthalten, kann die Kraft des Feuers nicht fo leicht in die Höhe treiben, folche wachfen al fo mehr fladderhaft ; noch andre, in welche die Kraft des Feuers wenig wirft, und welche daher den Dr der Schwere ftärfer empfinden, kriechen blos auf der: Erde weg z. E. Pinus monzana. Wenn das Feue in einer Pflanze nur ſolche Theilchen vor fich fin welche leicht auseinander und in die Höhe weichen, treibt es folche gefehwind auseinander, ohne Zeit behalten, im Erdboden oder in der Pflanze neue Mas terie aufzulöfen und in einer beftändigen Circularioı zu erhalten, um darin feine Kraft fortzufeßen ; die Bewegung des Feuers hoͤrt alfo auf, und die in ze erſtirbt. Dies wäre die Theorie im kurzen Inbegriffe, was vor eine Bewegung und Trieb in dem Saamen vor⸗ gehet; ich werde noch kuͤrzlich wiederholen, was zu jedem Saamenfarne beſonders erfordert werde, um diefen Trieb zu volführen. l $. 124. Jedes Saamenforn muß in ſich 1) das gehdi tige Ferment enthalten. Die Die Vegetation der Pflanzen. 963 = Diefes komme hinzu, in der Bluͤthezeit, ehe der Saamen zeitig wird, ($. 118.) und giebt alfo Gele» enheit, daß der Keimen ſchon großen Theils inner» halb des Saamenfornes an der Mutterpflange eben ls ein Thier in Mutterleibe gebilder wird, und in eis Inigen Pflanzen z. E. in einer Figebobne, Phafeolus bortenfis, deutlich zu unterfcheidende Blätter zeigt. Wenn alfo in der Blüthezeit, 5. E. des Rockens, Degen einfällt, und der männliche Saamenftaub bes Tyindert wird, bis an die Keimen der Eyerchen zu ges angen, fo gefcbieht die Befruchtung unvollfommen ; Ss fommt in jedes Saamenforn nicht das gehörige Fer- ment; die Körner bleiben flein, und wenn fie auss eſaͤet werden, haben fie nicht die völlige erforderliche Kräfte zum reiben. Aus eben der Urfache findet man zu Zeiten, daß alte Bäume, welche nicht mehr ie Kraft haben, das Ferment zu bereiten, auch nur ollfommene Saamen treiben, welche zur Ausſaat ht taugen. Dagegen andre junge frech wachfende Bäume aus gleicher Urſache gar feinen Saamen zur Zeitigung bringen. | .$. 125. 2) Da der Keimen den Anfang zu der gans gen Pflanze enthält, fo muß er völlig innerhalb des Saamenkorns ausgebildet feyn. Einige haben behaupten wollen, daß der Keimen sereits die ganze, erft nach und nach zu entwickelnde 5 im Kleinen enthalte; dieſe verwechſeln das Vermoͤgen mit der Wirklichkeit. Es iſt eben einer der Hauptunterſcheide unter den Pflanzen und Thies ren, daß bey diefen alle Gliedmaßen auf einmal ges - bilder werden; bey den Pflangen zeigen ſich die ver- 1 Ppp 3 ſchie⸗ 964 IH. Abtheilung, fchiedenen Theile hingegen erft nach und nach; und bey den perennirenden Bäumen torrden fie durch mehrere: Sahrhunderte jährlich wiederholt. Wäre nun der Keimen nach der Befruchtung vo v der Ausfaat innerhalb des Saamenforns nicht vö ausgebildet, fo Fünnte er nicht jederzeit neue, Mutrerpflanze völlig ähnliche Pflanzen darftelkeı wir würden viele Misgeburten, oder doch unvoltom mene geſtuͤmmelte Bruten erhalten. R $. 126, * 3) Die übrige ganze Subſtanz des Saamens muß völlig ausgewachfen und fo zubereitee feyn, daß ſie die Gährung gehörig annehmen, und de Keimen die erforderlichen Nahrungstheile zufü ren koͤnne. Die rechte Subſtanz des Saamens Cotyledon ift bey den Pflanzen dasjenige, was bey den = der Mutterkuchen Placenta uterina oder in den Ey dag Gelbe ift. Die darin enthaltene fhlüpftige Th le müffen durch das im Keimen verwahrte —— mit in Gaͤhrung geſetzt werden, und dem Keimen erfte Nahrung geben. Enthält nun diefer Mutter⸗ Fuchen zu viel mäßrige Theile, fo fliegen folche von der Kraft des Feuers zu leicht in die Höhe und aus einander; wir erhalten fodann übertriebene Pflanzen, deren Sichern nicht Feftigfeit genug haben, um fich | aufrecht erhalten zu Fönnen, die alfo umfallen und gleichfam ſchmelzen. (fondent.) In diefem Betrachte ift im J. Th. ©. 140. bie 151. nachdrüdlich empfohlen worden, feinen andern | als recht ausgetrocfneten Rocken und nur alten Weis zen zu-fäen, und im IL. Th. ©. 768. habe "= 0 — — Die Vegetation der Pflanzen. 965 en gezeigt, wenn man frifche, noch nicht hin. ' länglich ausgetrocknete, Melonenkerne ſtecket, welches man anf mehrere Arten von Saanıen anwenden kann. Weiter habe im I. Th. S. 140. erinnert, daß man feinen auf- fehr geilem Lande gezogenen Saamen aus- ſaͤen folle. Denn weilen die darin enthaltene übers uͤßige fchlüpfrige Theile gamgu gefehwinde in Gaͤh⸗ rung und Bewegung geſetzt werden, alfo zu gefchwin- de und ftark die Bewegung des Feuers annehmen, fo daß dadurch noch mehr fremde Theile aus der Erde herbey gezogen werden; fo wachfen daraus in einer fetten Erde nur Übertriebene Pflanzen, und in einer magern fehle es ihnen an gehörigem Zufluffe, um die angefangene Bewegung fortzufegen, und es gehet dem Saamen von diefer Art, als wenn ich ein bee reits fett gewordenes Stüd Vieh zulegt auf eine mas gere Weide bringe oder hungern laſſe. Wenn uͤbrigens der in einer fremden Gegend ges vachfene Saamen zur Ausfaat den Vorzug hat, 1. T. ©. 141. fo hat esivieleicht eben die Bewandnis, als wenn man behauptet, daß Bier und Brandtewein beſſer gerathe, wenn man wenigftens oft die Hefen oder Gaͤſte zum Einftellen von einem fremden Orte kommen laͤſſet; oder daß ein Pferd oder Ochfe ftärs ker wachfe, wenn ihm alle Jahr eine friſche Weide gegeben wird, ja — $. 127» In jedem Saamenkorne muß auch gleich⸗ [% m eine befondere Seile ſeyn, welche das Fer- \ ment in Bewegung ſetzt, und die mannigfaltigen 1 abwechfelnden Bewegungen, wie fir auf einans der folgen muͤſſen, unterhaͤlt. (F. 122.) EB Dpp4 Die 966 IN, Abteilung, Die Gegenwart folcher vegerabilifchen Seelen wird ) von den mehreften eingeftanden werden; folche hier ' aus Erfahrungen weiter zu erweiſen, wuͤrde zu weite | läuftig ſeyn. €: 4] 9) Die Kräfte — — vegerabififehen } Seelen ($. 127.)Mmüffen durch die Kraft dee allgemeinen Seugrs ($. 113.) befördert und uns terflüger werden, Wenn ich ein Licht an einem falten Orte, wo gar feine Bewegung vom Feuer iſt, anſtecke, fo brennet es, aber kuͤmmerlich; oder eg gehet gar aus, wie uns ter der Glocke an der Luftpumpe geſchiehet. — gen an einem heiſſen Orte brennet die Flamme ſchon ſtaͤrker und geſchwinder, und dag Licht verzehrt fich eher, Wenn wir bey uns Winter haben, nemlich J— die Kraft des Feuers aus dem innerſten der Erde nic ) fo flarf in die Höhe wirfer, fo kann ein Saamen viele Monate fang in der Erde liegen, ohne daß keimet; fo bald als gegen das Frühjahr die Bewer gung des Feuers wieder zunimmt, zeigen ſich (dom Spuren zum Keimen, und man kann mitten im Wine ter durch eine Fünftliche Wärme Saamen zum Keimen: bringen; wie wir davon die Verſuche jährlich auf 9 Miſthecten ſehen. —JJ Die —55 des Feuers iſt nicht wie fan, wenn fie nicht auch 6) aus dem Innern der Erde fluͤßige Dünfte in die Höhe bringt, Man kann zwar durch, von Zeit zu Zeit zuzuſchuͤt - sendes, friſches Wafler den Mangel erfegen, wenn die aufiteigende Dünfte fehlen. Man hilfe fih aber das Die Vegetation der Pflanzen. 967 adurch nur halb, und eg verhält fich damit eben fo, Sale wen man einen Topf mit Saamen auf einen heife n Ofen ſtellet; Man nennet diefes eine trockne Zitze, und wird dadurch felten eire Pflanze aufbrin« gen. Stellet man hingegen die Töpfe in eine feuch⸗ e Hitze, in Pferdemift, oder in ein Lohbeet, fo bes ördern die daraus auffteigende Dünfte merklich die egetation, Man läßt daher in einem heißen Gewächshaufe Ger äße mit Waſſer vermitteljt des Feuers aus duͤnſten; indem die Armosphäre des Haufes mir diefen Duͤn⸗ ten angefüllet wird, werden die Gewächfe freudiger vachſen. F. 1 1304 Wenn nun ein Keimen durch das Ferment und Feuer in Bewegung geſetzt ift, und Wurzeln treibt, Er müffen 7) diefe von folchen Theilen umgeben ſeyn, welche aufgelöfet, zertrennet, und in Theile von der Pflanze verwandelt werden koͤnnen. Ein Huhn wird, fo lange es im Ey ift, von dem ‚Gelben des Eyes ernaͤhret und ausgebildet ; fo bald ‚es aber herausfommt, verlangt eg auch fremde Nah⸗ rung, und zwar folche Nahrungstheile, welche nach Beſchaffenheit feines Magens von demfelbigen aufge loͤſet, mit den übrigen Säften vermifcht, und in fe ſte Theile des Körpers verwandelt zu werden gefchickt ‚find, Auf gleiche Weife verhält eg fich mic den Pflan- ‚sen: Wenn ih alfo den vollfommenften Saamen in eine magere Erde bringe, fo freibt er entweder gar nicht, oder nur unvollfommene Pflanzen, und in ei⸗ ner magern Erde wächft noch eher ein Saamen, welcher in einer andern ähnlichen Erde gewachfen iſt; eben 3 un wie ich auf eine magere Weide wol Vieh treiben Ir Ppp 5 Fann, 968. I. Abtheilung = m. 5 kann, welches auf ähnlichen oder wenig beſſern Weir | den gewohnt und erzogen ift, nicht aber fettes Marfche | rich. , Da man nun eher fi mit der Einfaat nach ter Natur des zu befäenden Ackers richten, als.den ganzen Acker nach der Natur des auszufäenden Sa mens verändern Fann, fo Fann ein Haushälter fe Stärfe darin zeigen, wenn er den für cinen jeden fer fich am beften ſchickenden Saamen vorfichtig a zumählen weiß; fo daß er feinen beffern nimmt, a tie in der Erde vorhandenen Kräfte ernähren Fön roch weniger aber einen für feinen Grund und Bode ; ganz unſchicklichen. So füet man 3. E. in ma trocknen Sandlande mit Bortheil Buchweitzen, cher in guter fetter Erde ins Stroh treibt, 9 anzuſetzen, I. Th. ©. 191. ) An der andern Seite muß man auch feine ſhi⸗ tere Art von Saamen ausſaͤen, als die Kraͤfte des Lan⸗ des ernähren können. Es verhält fi damit, als wenn ich eine fette Weide habe. welche, 20 Marfchs oder Schweizer- Kühe reichlich ernähren Fann, ſo daß jede täglich vier und zwanzig Quartier Milch giebt, und ich betreibe ſolche mit zwanzig oder fünf und zw fi ig Schaafen oder Ziegen, weil fie vortrefflich J den, aber auch in ihrem eigenen Fett vielleicht erſtil⸗ fen, und die Hälfte von dem Grafe auf der W ide unverjehrt laſſen, fo daß es derſelben zum Nachı il darauf verfaulen muß. a Am dritten Theile muß man auch Safin fehen, deßdie im Lande vorhandenen Kraͤfte nicht in einem Jahre ſaͤmmtlich durch eine unrechte Ausſaat verzehrt wer⸗ den, fo daß man fein Feld, wenn man Nutzen dav haben will, im folgenden Jahre ſchon wieder düngen oder brachen müßte, Es hat damit die in Die Vegetation der langen. 969 wenn ich auf eine gute Weide eine Menge Schaafe treibe, die zwar im Anfange ſich reichlich errährenz denen es aber zulegt an Nahrung fehle, und die alfo die Grasfeimen mit der Wurzel aus der Erde ziehen, ‚fo daß ich im folgenden Jahre eine Fahle Weide habe, W ——— 131% 7 Da es endlich bey dem Keimen auf eine Art von Gährung ankommt, diefe aber ihre gewiſſe Zeit und Grade erfordert, fo muß man 8) nach der Natur jeden Landes oder Saamens darunter fo viel möglich zu Hülfe kommen. Derowegen iſt a) nicht gut, einen Saamen zur un rechten Zeit auszufgen, und eine Gährung darin zu veranlaffen, wenn diefe wegen der. fehlenden äußern E Kraft des Feuers, oder wegen Mangel des Waffers nicht volführe werden Fann, und alfo ftate der Gaͤh— tung eine Fäulniß erfolge. — 5 So kann man auch die Gaͤhrung nicht mit Ges walt uͤbereilen; daher iſt ein heftiger Grad des Feuers nachtheilig. 5 2 2 ce) Eine Materie Fann leichter als die andre in Gährung gebracht werden: Gemwiffe Materien bleiben oft unbeweglich, fo lange, bis ein dritter Zuſatz hin⸗ zufommt; Alfo muß man auch vwiffen, vermitteljt des Miftes und derer demfelben zu gebenden Beränderuns gen, das Feld fo zuzubereiten, daß e8 eben den zu der gegenwärtigen Einfaat erforderlichen Grad der Bewe- gung wirken Fann. d) An der ardern Seite muß man bedacht feyn, ' aus der Erde alle die Theile, welche die Gährung bindern würden, zu entfernen. ) Bey Ausſaͤung einiger Saamen hat man annoch ſeine Aufmerkſamkeit darauf zu richten, daß * mehr 1 970 III. Abtheilung. mehr die Gaͤhrung als das Feuer auf den Keimen wir⸗ fe, fo daß diefer zuvor ſtark in die Wurzeln treibe ehe er langſam uͤber ſich ſchieſſet. Im J. Th. ©. 143 u. f. iſt gezeigt worden, was man in dieſer Abſicht bey dem Rocken beobachten ſoll, und ©, 168, was der nach folchen Kegeln beftellte Rocken vor Vorzüge hat. Hingegen richter man bey den Erbfen und der Gerfte fein Augenmerf dahin, daß fie geſchwind Feimen und in die Höhe fehieffen mögen, um die Wurzeln gegen die Sonnenſtrahlen zu beſchuͤtzen. | $. 132, ch muß bey diefer Gelegenheit: eine Erfah. tung anführen, welche ich nirgends erwehnt fins de, und die mir doch in Anfehung des Keimens und erften Triebes dev Pflanzen von Wichtigkeit zu ſeyn febeint. Sie beficht darin: Wenn man eine junge Pflanze, z. E. von Rocken, Weiten, Ruͤbeſaamen ꝛtc. mit der Wurzelausder Erde aufs hebet, und alle Erde abſchuͤttelt oder abſpuͤlet, ſo bleibt die Wurzel noch mit kleinen Sand» oder Erdförnerchen bedeckt, welche gleichfam als mit. einen Leimen angeElebe find, fo daß fie auch nicht einmal mit Waffer abgefpült werden fönnen, Es würde hier zu weitläuftig feyn, zu unterfuchen, ob fie dem zarten Wurzeln nur zum Schuß gereichen, und hindern, daß nicht zu viele wäßrige Theile eins dringen; Oder ob fie gleichfam zum Siebe dienen, daß dadurch die in die Wurzel eintretende Säfte fil» trirt werden; Oder ob fie nur zufälliger Weife daran bangen bleiben ‚, und ein Merkmal find von der Mens ge und Stärke der, in die Wurzel der Pflanzen eins ftrömenden flüßigen Materie, welche diefe größere Theile Die Vegetation der Pflanzen. 971 Theile auf eben die Weite mir fortreißen und .anfleben machen, als der in einem Magneten fließende Strom den Eifenfeilftaub; Oder wie ein durch eine geringe ffaung ſchieſſendes Waller die Reiſer, welche es mit Fortfuͤhrt, und welche nicht mit durchdringen Fönnen, t einer Gewalt gegen die Deffnung druckt ? - Genug, mir iſt es jedesmal ein angenehmes Zeie eu, und ich beurtheile darnach die Fruchtbarkeit des Ackers und das frifhe Wachsthum derer darauf ges ‚fäeten Pflanzen , wenn ich eine Pflanze mittelft Aufs loderung der Erde aufhebe, und die Erde von den Wurzeln abfchleudere oder abfpüle, und es bleibe als⸗ denn eine große Menge Erdfügelchen daran kleben. | 133 . Dies find zwar die Kegeln der Vegetation: Iſt aber dadurch nun Flar, wie es zugeht, daß die Pflanzen fo vielerley unterſchiedene Theile, ſaͤmmtlich in einer bewundernswürdigen Ordnung, Megelmäßigfeit und Webereinftimmung treiben; und daß von fo vielen taufend Arten von Pflan« gen jedes einzelne Stück die nemlichen Regeln be obachtet, und alle Theile in dem nemlichen Ver⸗ hältniß durch einen Zeitlauf von einigen taufend Jahren bildet? Ich zweifele fehr daran, Wir fehen aus den Wirfungen, daß eine Kraft dar J qzu da ſeyn muͤſſe; wir mögen ſie nun eine Seele, Ani- mam vegetabilem, oder dag Leben nennen, oder ei⸗ 1— nen andern Namen fuͤr ſie erfinden. Wir koͤnnen von dieſer uns verborgenen Kraft keine Empfindung baben, alſo auch feine deutliche Begriffe erhalten. ' (96) Genug, wir erfahren und empfinden, was gelchieht; die folches wirkende Kraft mag ſeyn, gr | ar | e . 972 I. Abtheilung. che ſie will, fo bleibt es allemal eine bemundernstwüre dige Ordnung in der Natur, daß eine jede, gar Feine Vernunft habende, Pflanze gleichjam überlegt, wenn und wie fie Saamen hervor bringen will, der ihr Ge⸗ ſchlecht vermehrt; was für Theile fie abfondern muß, um darin einen Keimen folchergeftalt zu bilden, daß daraus eine ihr ähnliche Pflanze erwächft, welche gleich | von demerjten Monate an, die Wurzel nach dem Mit⸗ telpunct der Erde zu, und den Stamm über fi), an dieſem auch fo viele Arten von Borke, Holz, Mark Laub, Knoſpen, Stacheln, Blumen und fo weitet, in der Abſicht bilder, daß fie zulegt neuen Saamen zu anderweitiger Fortpflanzung hervorbringe? Es übers feige unfre Begriffe, wie einige Pflangen, als die: jährlichen Plantz annux nur einmal in ihrem $eben ı Saamen vollenden, andre hingegen durdy mehrere | Sahrhunderte damit jährlich fortfahren. Noch unbegreiflicher ift, wenn anders die. Exfahe tungen der Chymiften gegründet find, daß alle zufan mengefeste Materien fich nur in fo wenige Grundma⸗ ferien oder Elemente auflöfen laffen, wie diefe durch die Zufammenfegung in fo unendlich viele,‘ fo merk⸗ lich unterfchiedene, Geftalten eingefleidet werden mö« gen? Wie unmittelbar neben einander ftehende, eis nerley Nahrung genieffende, Pflanzen, ganz unters fehiedene Natur annehmen, und neue Vermifchungen hervorbringen, welche Fein Chymicus durch Kunft zus wege zu bringen im Stande if. 3. E. Kampfer, Honig, Zuder, Wachs, Vogel Leim, Gummi; fo viele Arten von Farben, und fo weiter, | ii 9 73% i —J Iſt eine Pflanze etwas herangewachſen, und mit genugſamen Laube verſehen, ſo behilft ſie —— nicht Die Vegetation der Pflanzen 973 nicht mehr mit der Nahrung, welche fiedurch die Wurzeln an fich ziehe, fondern fie nimmt auch eine große Menge Mahrungstheile durch die Blätter aus derbuft, u. denen ſolche anfuͤllenden Dünften in ſich. Deswegen müffen die Pflanzen, welche ſtark trei⸗ ben follen, frey ſtehen, und nicht von andern uͤber⸗ ſchattet werden, welche aus der Atmosphäre, alle zu förderung der Vegetation geſchickte Theile an ſich ziehen, und dagegen grobe unnüge Theile ausdüngten und in die Atmosphäre ausbreiten, welche, indem fie auf die unterftehende Pflanzen fallen, denenfelben ſchaͤdlich find. " Die Pflanzen müffen frey fiehen, damit der Wind nen zuträgliche Nahrungstheile zuführen, hingegen ie von ihnen ausgedünftere unartige Theile in die Ats mosphäre weiter ausbreiten koͤnne. Geht nun die Fermentation oder Zubereitung ber Siftein einer Pflanze nicht recht von Statten, fo dag Die Säfte verdickt oder verdorben, mithin untüchtig gemacht werden, durch die kleinen Roͤhren und Saft- sefäße zu circuliren, fo Fönnen fie nicht bis zum Aus» ſten gelangen, und verftopfen vielmehr die Schweis⸗ Töcher, durch welche die Blätter neue Nahrung ein- ziehen müffen. Es zeigen ſich alsdenn die verdorbenen Säfte auf den Blättern in Öeftale eines Honigs: der inigehau ift allemal ein Merfmal von verdorbenen " Säften, und der Grund davon ift gemeiniglich in ei» ‚ner ſchadhaften Wurzel zu fuchen, wenigſtens nicht auffer der Pflanze; wenn nicht etwa von auffen eine VUerfache hinzukommt, welche die Ausduͤnſtung hemmt. FE. Wenn eine an die freie &uft gewohnte Pflanze — in einem mit verdorbenen Duͤnſten angefuͤllten ver⸗ ſchloſſenen Zimmer oder Gewächshaufe verwahrt wird, * oder 974 m. Abth. Die Vegetationder Pflanzen, oder wenn böfe Dünfte aus. der Atmosphäre in die Blätter der Pflanze treten; Auf die nemliche Art, wie ein Menfch durch giftige, mit der Luft eingezogene, ünfte krank werden und gar fterben kayn. S. 1%, Vorrede zum zweyten Stüfe S. XVII. undS. 329. Damit die Pflanzen defto mehr Theile aus der Luft an fich ziehen, fheine die oben($. 12.) erwehntedurde frömende Kraft notkwendig zu feyn: Auch äußern die Pflanzen eben alsdenn, wenn fie am ftärfften treiben, den ftärfften Geruch, und fo wie ſich bie in⸗ nerliche Bewegung in ihren Thellen ändert, veräne dere fih audy der Geruch. Daher riecht ein Theil von den Pflanzen anders als die übrigen. 3. E. am Coriander ſtinkt das Kraut gleich einer Wanze, den Saamen riecht Tieblih, An der Stapelia ift der Stamm faft ohne Geruch, die Blume hingegen ſtinkt gleich einem Yafe. ! { Ich darf mich aber Hier über diefe und mehrere an⸗ dre Fragen nicht weiter einlaffen, fonft müßteein gan⸗ zes botaniſches Syſtem entwerfen; Ich habe nur ei⸗ nen Verſuch machen wollen, meinen Leſern die Haupt⸗ begriffe von der Vegetation und Fruchtbarkeit der Pflanzen beyzubringen, fo daß fie darnach ſelbſt beur⸗ theilen koͤnnen, was ſie zu deren Beförderung zu * obachten, und wovor fie ſich zu huͤten haben; das übrige beruhet auf eine kluge Ueberlegung und ſorg⸗ faͤltige Anwendung der allgemeinen Saͤtze auf einzelne aͤlle. 8 Heureux, fi mes travaux aſſidus peuvent augmen- ter le nombre des füjets Eclaires a nötre Augu⸗ fte Souverain, donner ä la Patrie des vraisCi- toyens, des hommes verttieux & pleins de con- noiflances folides 4 laSocieredu genre humain« M. v5 Baccarıa Diſcours, Bi, ® Nacherinnerungen N zu denen 4 Biefem Theile enthaltenen — N zegheil, ates St. Qgg x A a Ein mäßig Seld, daran ein Garten fchließet, ‚Ein ſteter Quell der nah am Hauſe etenn Ein klen Schih, bar meiner Woͤnſche ang Der Himmel gabs: Ich habe mehr als gnug. ‚4 Nun fleh ich nur, durch wuͤrdiges Verwalten Mir den Genuß de Glücks zu erhalten. > . Bin ich vergnügt und dankbar für mein Bing, So zieh von) mir mie deinen Equt aueh; So gieb Gedeyn; laß Adern, MWeid, und Heerden, . Den Wis nur nicht, fonft alles feiſter werden. | bagede ‚+ ae [ — * 977 ee En Nacherinnerungen. J. der Vorrede zum erſten Stuͤck S. VI. habe ich geklaget, daß uns annoch eine deutliche Anwei ⸗ ung fehle, wie man Gärten und Pflanzungen nach em neuen Gefchmade anlegen fole: Diefer Mans jel iſt aunmehro durch ein neues englifches Werk von 17 Seiten erfegt worden, welches unter dem Titel, Ibfervations on Modern Gardening illuftrated by de- eriptions zu fondon 1770. in groß Octav herausge⸗ ommen iſt. Der ungenannte Verfaſſer giebt darin yeuliche und brauchbare Regeln, wie man Garten anlegen, oder eine jede Wildniß dem Auge angenehm machen, und gefchicft darin Spaztergänge anbringen ſolle; wie man ſich die unterfchiedenen Abwechfelungen u Nutze machen , das Waffer anwenden, Brücken anlegen, Felfen auszieren, Gebäude zur Veraͤnde⸗ tung aufführen, Kunſtwerke Hinzufügen und entwe⸗ der Garten, oder Promenaden zum Gehen und Fah- a auf ale Jahrszeiten einrichten muß. Gemeimglich erläutert er feine Regeln durch bey- gefügte Befihreibungen der beften englifhen Gärten, Bi einiger Maapen die fehlenden zeichnungen ers‘ ſetzen. Ich wuͤnſche und hoffe, daß bleſes Werk bald werde ins Deutſche uͤberſetzt werden, da ich es denn I J nen Landesleuten beſtens in Voraus empfohlen aber will. * II. "Der Kitter nennet die Blumen von Acer penſol- dvanicum ©, 97. corymboñ Sie ſind aber eher ra⸗ oe "242 cemofi, 978 Nacherinnerungen. cemoſi, pedicellis ſubdiviſis. Dieſer Ahorn hat Flei ne ſchwefelgelbe Blumen. Die Blumen von Aceı negundo find dagegen mehr corymbofi. Die vor Acer friatum 10) aber racemofi, ‚pedicellis uniflo: ris, petalis membranaceis conniventibus. Die men von diefem find von gelbgrüner Farbe und g fer als an den übrigen. Am Acer tarfaricum 9* hen die Blumenſtraͤuße in die Hoͤhe. III. Arbutus zva urſi S. 107. wird nach dem Oeder auch Beerentraube, Meelbeere, Steinveere genannt, auf engliſch ——— IV. Von der Azalea viſcoſa S. 111. fol es nach d 5 auch eine Spielart mit roͤthlichen Bl geben. Nach den Hanbury * ©. 578.) up 7 Dusky Canada Birch | Nr White paper Birch Kal Poplar leaved Canada Birch | Low growing Canada Birch vier Varietäten von der Berula lenza &, 113, hin. egen 8 RN The broad leaved virginian Birch * The Paper birch The Brown Birch WBarietäten von der Betula nigra. VI. Cornus foemina unterſcheldet fich merklich im Wachsthum von Cornus alba &.139. jene waͤch⸗ fet mehr in die Höhe, hat geradere dünnere Zweige, welche nie eine Nörhe annehmen, die Blumen an R ce find ſich voltg ähnlich; die Früchte ur “rn S % ern | J — | gr Nacherinnerungen. 979 ſteren aber bleiben Flein und werden gleich blau. Die ‚bey jenen unrecht angeführte Varietät; Cornus foe- mina involucris rubris gehöret zu Corans Florida und * hier weggeſtrichen werden. VII. E Cratzgus lucida und uniflora &. 146. ſcheinen keine beſondre Sorten zu ſeyn, da fie bey mir aber noch nicht neblühee haben, fo kann mit Gewisheit nicht ‚darüber urteilen, u N) I Die beym Catesby T. I. 80. abgebildete, aber nicht deutlich befchriebene Eſche ſcheint Fraxinus nove anelie ©. 164. zu feyn, nicht Fraxinus americana, e haben bey mir noch nicht getragen, daher ich Ihaft bin, im wie weit fie zu trennen find. IK. "Ste Catesbyſche unvolfommene Zeichnung vom — ſcheint nicht zum Platanus oecidentalis ©, 228. zu gehören, fondern den Platanus bi Ponicus vor⸗ ſtellen zu wollen. X. An der Ptelea pentaphyla & S. 242. hat der Sau | men gemeiniglich vier Seiten und Flügel, einzeln auch 13 drey, ſelten iſt er platt, und nur von zwo Sei⸗ ten gefluͤgelt, als der Ulmen⸗Saamen; es ſcheint alſo nur eine Varietaͤt von Ptelea trifoliata zu feyn, "welche jederzeit platten * hat. Ich habe. 846. een, daß auffteigende 2 ——— dem Korne ſchaͤdlich ſind: Sollte nicht die Urſache der Kribelkrankheit, welche diejeni⸗ I gen, die von einem misrathenen Korne eſſen, zu Zei⸗ ten erhalten, blos in ähnlichen metalliſchen Ausduͤn⸗ ſtungen zu ſuchen feyn, podurch die Subſtanz des Korns verdorben worden? Man 980° Nacherinnerungen, Man wird ſchwerlich Erempel haben, daß dieſe Kranfheit anders, als von ſolchem Korne entſtehet, welches ın Gegenden gemachfen ift, wo Metalle oder- wenigftens Ortſtein in der Erde ſich finden. Gemeiniglich giebt man als dic Urfache der Kranke I heit das fo genannte Murterforn an, welches zufälis ı er Weife in dem verdorbenen Korne zugleich zur wach⸗ fen pflege. S. J. Th. S. 330. "ob. Ernft Wich⸗ manns Beytrag zur Geſchichte der Kribelkrankheit Leipzig 1770. 8. Mi Verſchiedene Aerzte, welche diefes Murterfo n unterfucher haben, ziehen aber mit Recht in Zweifel, ob diefes die mit der Kribelftanfheit verbundene b fondre Zufälle wirken fönne. Da nad — von 1770. dieſe Krankheit hier im Lande im Am Gifhorn ſtark gemürer hat, und verfchiedene geſchick⸗ te Aerzte fih bemühen, fie genauer zu unterfuchen, fo ift zu hoffen, daß ihre Natur uns näher befann gemachet werden wird. Der Augenfchein zeigt deut lich, daß das Korn, von deffen Genuffe die Einwo ner franf werden, überhaupt verdorben, unvollfoms men, und eingefehrumpelt ſey. Man har mir auch verficbern wollen, daß in der Gegend, wo es gewach⸗ fen ift, vor der Erndte ein folcher böfer Nebel, ih ©. 846. befchrieben babe, gefehen worden. Es würde alfo in ähnlichen Fällen weiter darauf zu en m ten ſeyn. Auch waͤre das Korn, welches dieſe Kranfhe veranlaffet, chymiſch zu unterfuchen, ob man darin fremde ©; und vielleicht gar arfenicalifche Theile entdecken könne; denn dag man das Mutterkorn, wegen folcher befondern Kräfte | unfchuldiger Weile in Verdacht habe, beweifen mehrere wiederholte Derfuche. er gen Set Linie, —* „genden Abhandlung 6 ad Marg. Litt. A. 19 Cletria 26 Liquidamber 22 crematis - . 101. cuyteſs 0 Pr Breadleaved Spindel 2640 Pignut. 19. Caresb, T, II. p- 17- 27. nabhfk.2. 3 139 Eee Liquidamber . 245 integerrimis 16 Fley i Rainweide 20 lanceolato Ei 220 lin.vit. Alviez 4:2: -267 40 ° Catesb. BR Im, 4 Bm r 234 'ı$' Yorken i 285 4afine Moftrofe 34 ſine provence 3* die Worte hinter der fols 25 Syringa Phyladelphus x 11. arolinifche immergrüne x Muflgende eingefchlichene Schreib, und „‚Druefehler wolle der £efer nachbeſſern: lies: - deleant. 7; I. . Siringa Phila- delphus. F Cletra. Liquidambar. crenatis. ah Cyprefs. Broad leaved- Spindle. delear. Il. ‚98 add.Cazesb. III. 17. Liquidambar. . imbricatis. Fly. deleatur. lanceolatis. Alvier. us 1, 57. deleat. canina. and. Moos, — eite, \ Seite. Kinie. flate > Wer: To 377 17. darin dl. 355 ı Toothafh Tooch ach. 384 31° 278. 280. 3 4— ig. —* del, 4 418. Aafine 5947. A 5 5° J 36 12 Keisformigen Kreisformig 637. 5 den denen. 977 24 andere ande. 8 29 Rruthe RR 695 23 fperbaften Baum⸗Reiſer⸗ Baum fperhaften Reife ot 1. penult. kb. xb. | 718 23. enfaurchemen enfourche ne 719.24 Fie.xl. Bi? 720 10 xv a. ac " 721 12 F.XVIl, xVoL 37° .E. XV XVIL ‚738 2 admag. add. T.IV.£3} Ann. der größere untere Fle b. enthält die in d Stiel des Blates fi rende Gefäße. 739 5 ad marg. add. T.IV. £ 27 Fig.AXl. TEN. 4 9% - 32 fäure pure, a vn 31 VZA.2.Stuck. ZAB.IT. BZ 2. Seriah, c S oO - 5 * ZAB.IV VMI2h. 2. Stick. ZÄAB.V. MVIh.2. Stuck. N M DH I Re Il admiroit Perernice | | Des Almanachs, que le ne Qui nous gagne de tout core, Fabrique, rechauffe, amplifie, ; rd Pour £clairer Phumanite, * ſ rejouir Et —— ya 1 Comp agnie. Greflet. Vorrede SD wir gleich fehon J ziemliche Menge ſoge⸗ nannter Wirthſchafts⸗ oder Garten⸗Calen⸗ der haben: *) Faſt in allen großen Haushaltsbuͤ⸗ ern auch die gerohnlichen Arbeiten nach den zwoͤlf Monaten erzählt werden; fo wage ich dennoch, ‚eis U nen Ealender für einen Baums und Plantage⸗Gaͤrt⸗ ner herauszugeben. Meine Leſer moͤgen beurtheilen, ob ich geſamm⸗ kt, PR jene ausgefchrieben haben, oder ob an mei» nen * Ich will hier die Titel derjenigen, welche mir bekannt und zum Theil ſchon im I. Theile des Hausvaters angefüprt find, wiederholen. Voftof Almanach desLabpureurs, 1588. (631) 7. Colert Calendarium oeconomicum , 1592, (629) Eberhards Belchreibung, was in gemeiner Haus⸗ halts⸗ Veſeiung auf die zwoͤlf Monate anzu⸗ ſtellen, 1654. 8. N. Stevenfen The twelf Moneth, 1661. (630) F. Evelyus Kalendarium hortenfe, 1683. (r02$) Emmanuelis almanach jardinier perpetuel, 1692. (119 S.R. Aue Calendarium perpetuum, 1707. (624) —— vniuerſale, or the gardeners uni- verfal Calender, London 1736. 8. BD. Kalendarium vniuerfale, 1726. (104. Tharanders Haus; und Reiſe⸗Calender, 1733. . (617) neu N, 1751. J Caſpar 4 | Vorrede. nem Vortrage eigene Erfahrungen Antheil haben? So viel kann ich verſichern, daß wenige Arbeiten lehre, welche ich nicht ſelber verſucht, und. großen— theils oͤfter wiederholt habe. Denn ich finde darin eine beſondere Gluͤckſeligkeit und Zufriedenheit, wenn man ſeine Haͤnde ſo gut als die Gedanken jederzeit beſchaͤftigen, und aus jedem vorkommenden Vor⸗ wurf ſich eine angenehme Unterhaltung machen kann. Wenn ich fpagieren gehe, fo ift mir mehr ber fuftigend, wenn auf alle mir begegnende Gegenſtaͤn⸗ de ein aufmerkſames Auge wende, darüber nach⸗ denfe und Weberlegungen anftelle, die Schönheiten: der Natur bewundere, und das neue und merk⸗ wirdige, um mich öfter damit beluſtigen zu koͤn⸗ r PR nen, | Caſpar Suter monatliche Pflanzungsluſt. P. Millörs gardners Calender, "1734. (1082, 10 x Sr RR Tuin oeffeningen, vermeer- dert door Job. Bafler, 1769. 1,5. Selbers Haus und Wirthſchafts⸗-Calen⸗ der, 17409. (620) h . Ehrilf, —— Haushalts⸗Calender, 1764, (622 in — — FE Se — 47 —— Le bon jardinier, Almanach de Paris, (637) ni. G. Buchers wirthſchaftlicher Calender, 1765. (616) —2 Er eurienfer Hauscalender, Nürnberg 1765. 8. 1 J. G. Bekmann Forſt Calender, 1755. (639 Thomas Mawe Gardeners Calender, London 7262. %, 2 Noll 2 ‘ nad — Calendarium perpetuum, 1765 ) h — practical gardener for every montk in the Wear, London 179: & — | Vorrede. 5 nen/, ſammle; Als wenn ich ohne alle Abſichten hin und her gehen füllte, blos um fpasieren gegangen I zu haben, und ohne zu wiſſen, was man gefehen hat. Penn ich in meinen Pflanzungen oder an den I Spalieren ohnehin herumgehe, ſo ift eg für mich kei⸗ | ne Laft, fondern ein angenehmer Zeitvertreib, daß ich ein unrecht gewachfenes Reis zurecht biege oder Manhefte; Unnuͤtze, falfche oder andere erfticfende ıl Zweige wegnehme; Einem ungeftalten Baum die ul rechte &eftalt gebe, Einer unterdruͤckten PflanzeLuft ‚mache, eine Erankliche aber unterſuche und verpfles ge, und die vom Linde Iosgeriffene befeftige, Die durch Mauhvürfe oder auf andere Art entblößte Wurzeln bedecke und fefttrete, Ein a Uns } rauf, - Das bürgerliche Handbuch zum nuͤtzlichenGebrauch - der Handlung und Gewerbſchaften, oder Beys erſcher Calender, München 1769. 8. M. d’Ardenne anne champ£tre qui traite de ce, qui convient de faire chaque mois, à Paris ZH. 0 Vol ©... + Algemeiner oͤkonomiſcher und landwirthſchaftli⸗ cher Calender, Stutgard 1770. 8. Seipsiger billocifo» pBoRcher Galender, Leipzig 1 ; TO Bauch Wirthſchafts⸗Calender für Hauswirtheder Bauers Gebhoͤfte auf dem Geeftlande, Hamb. 1770. 8 $. Wiegands Anleitung zu einem oͤſterreichiſchen Sand: ar Hausmwirthfchafts: Ealenver, Wien [®) = 77a. Bir Forkt » Enlender für die Schweiß, in den Berner .. Abhandlungen vun 1768. Froaͤnkiſcher Haushaltungs : Salender. 1770. Eu Le Jardinier prevoyant; Almanach de Paris. . von 1770an. k Ä The Farmer’s Kalendar, London 1771. 8. (A) 3 — 4 12 R 6. Vorrede. kraut, ehe es ſich durch Ausſtreuung des Saamens vervielfaͤltiget, wegreiſſe und forttrage; Nachthei⸗ lige uͤberfluͤßige Pflanzen ausjäte, um das Wachs⸗ thum der guten zu befördern; Andre zu verfeßende Pilanzen aushebe, wegtrage und verpflanze; Die übel aeftellte an einen ihnen bequemern Drt trage die Saamen, fo wie fie reif werden, einfammle und beylege; Ein Raupenneft oder anderes Ungeziefer ftöhre, ehe es fic) weiter ausbreitet; und fo weiter. Auf eine ſolche Weiſe wird jeder Gang nüßlich, und es gefchehen viele Arbeiten, die an ſich noth⸗ wendig und nüßlic), find, welche man dennoch dem Gartner nicht überlaffen, noch auf das genauefte von ihm fordern kann. | | Denn follte der Gärtner in einen weitlauftigen Garten taglich bey jeder Eleinen Pflanze herumſu⸗ “chen und nachbeſſern; ſo müßte er unterdeffen an= dere noch mehr nöthige Arbeiten, und vornemlich die Aufficht, über die zur Arbeit angeſetzte Leute vers ſaͤumen. ER Bey mir ift es folchergeftalt zur Gewohnheit geworden, daß mich bey jedem Spaßiergange bes ſchaͤftigen muß; daß Mühe habe, wenn in fremt Garten komme, um mic) zurück zu halten, Daß 4 nicht dasjenige, was nach meiner Meinung unre iſt, andere. Indem nun meine Abſicht iſt, zu lehren, was vor Arbeiten in jeder Jahrszeit vorgenommen wer⸗ den ſollen; ſo fuͤrchte ich mich nicht ſo ſehr, daß u ne Arbeit überhaupt überflüßig ſcheinen mögte ; Als daß ich) zweifelhaft gewefen bin, wo mit meinem Un⸗ terricht anfangen und aufboren folle? J | ein Vorrede. 7 Mein Augenmerk ift ein Gärtner, der übers haupt mit Baumen zu thun hat; oder ein fogenanns ter Plantage» Bärtner. ©. 1. Th. ©. 204. Ich habe alfo geglaubt, daß zeigen muͤſſe 7) wie diefer Baume anziehen fol; Wie und Imenn er zu dem Ende Saamen fammlen und auss aͤen; Saamenbeete und Pflanzſchulen anlegen, warten und verpflegen, und auch durch Stecken, Ablegen und Ofuliven feine Pflanzen zu vermehren 2) Wanneher er pflanzen, und Pflanzungen anlegen folle, und was er bey deren Wartung zu Sseobachten habe? 3) Wie er das gepflanzte durch Hecken und Befriedigungen beſchuͤtzen müffe? 14) Was vor Zubereitungen vorher gehen muͤſ⸗ en, um eine Pflanzung gut bekommen zu machen? Sergleichen find, die Sammlung und Zubereitung yuter Erde und die Umarbeitung des Erdbodens, ch die Anheftung und Nachbefferung der gepflanz- en Staͤmme. | ü I 5) Wenn man von den gepflanzten Bäumen Nußtzen ziehen Eonne? Es fey in Anfehung der Fruͤch⸗ 2, des Dbftes, und der Maft, oder in Anſehung des Holzes, der Borke, oder des Laubes. +6) Wie man die Feinde, welche die Nutzung indern, zu,entfernen habe? Als unter andern, die Kaupen zu zerftohren; die Maufe auszurotten; die Sperlinge zu vertilgen, das Waſſer abzuhalten; ‚en Ueberſchwemmungen vorzubeugen; das Moos ‚bzukrasen ; und infonderheit das Unkraut zu vers gen, | (2). 4 7) Was Vorrede. 7) Was zu beobachten ſey, um die Spakiers | gänge wiſchen den Pflanzungen angenehm zu mas hen? Nemlich die Gänge trocken, feft, eben und rein zu erhalten, und fie au den Selten bad mit ei⸗ nem ſchoͤn leuchtenden. grünen Raſen, bald mit eis nem Eühlenden Waſſer, - bald aber mit era n durch die Mannigfaltigkeit von Farben durch einan der ſpielenden Blumen auszuzieren. In dieſer Abſicht habe ich mit zum Vo | genommen: 2” a) Die Wartung der Obftbaume; nel in va * Wirthſchaft ſo viel an Gewinnung guten Ob e gelegen iſt. b) Die Wartung der. grünen Kafenpläge ode Mi Bowlingreen, weil ohne folche Feine Pflanzung und) | Fein angenehmer&paßiergangangelegt werden Fann, c) Die Ablaffung und Ausbringung der Tele ı chez Weil die Schtammerde bey den Pflanzunget voruͤgch nutzbar ift, und die Teiche zwiſchen den Pflamungen und Spasiergängen eine befondere Zierde geben. ‘8 d) Die Anpflanzung Heiner blühenden Staus den- und Sommergewächfe; weil. Feine Plan; 19 beftchen Lan, wenn nicht die Zwifchenräume und Gänge damit ausgeziert werden. e) Die Wartung der Drangeriez als einer Auf Bäume, welche nicht allein dem Garten eine befor dere Zierde geben, fondern auch nutzbar find. DI dazu erforderliche Haufer find auch unentbehrlic um darin verfthiedene zartliche Baͤume in der Zu gend zu erhärten, bis fie der freien Luft anvertraug et werden konnen, | 4 d " f) Die man >»: DBorrede 9 2; Die Einiung der Treibkaſten und Glas⸗ haͤuſer; Me ſolche mit dienen, um Saamen zum Beimen zu bringen; Franfe Stauden zu verpflegen, d verſchiedene auswartige zaͤrtere Baͤume zu be⸗ herbergen. 8) Die Wartung großer Wälder, oder der va als welche eigentlich den rechten Nutzen ge en. Dagegen habe ich an der andern Seite ganz bergangen, 77) Die Anziehung der Kichen⸗ und Arzneykraͤu⸗ er. Man findet Davon Unterricht in De De La OMBE Ecole du Potager. (z011) welche mir am beften gefällt , und wobon 1770 eine neue Ausgabe erfehienen iſt; des Millers Gaͤrtner⸗ Calen⸗ der (1082) handelt mit davon; und des Herrn Superintendent Lüders im Jahre 1768 her⸗ ausgegebene Garten⸗Briefe find bekannt genug. 2) Die Wartung kleiner Blumengewaͤchſe, | porauf des Millers Gaͤrtner⸗Calender vornemlich \geht, und wovon wirvon Reichard (1109⸗ 1111) und Grofjabn (120371205) gtemlic deutlichen nterricht haben. 3) Die Verpflegung zarter erotifcher Gewaͤch⸗ fe, weiche man aus dem Miller erlernet. 4) Die Anlegung der Miftbeete; wovon ich im Int. Theile gehandelt, und wofür ich daſelbſt S. 1734 einen eigenen Calender gegeben habe, 5) Den Bau der Ananaffe, welchen man in | Pe diefem dritten Theile S. 481 nachlefen Bann. 1, 6 Die Einrichtung der Treibfaften, um Obſt⸗ Ka Verſuche en * iR Im boaͤume zu treiben, als womit ich ſelber gicht hin⸗ 10 DBorrede Sm übrigen habe ich nöthig erachtet, nicht als lein Die Arbeit vorzufchreiben, welche gefhehen muß, | fondern auch zugleich hin und wieder zu errwehne ‚was nicht gefchehen darf, weil an deffen Unterlaf fung eben fo viel gelegen ift. 3.€, wenn man Bus me nicht begieffen, nicht duͤngen, nicht ‚befchneiden darf ; da man fich Dadurch großen Schaden thun | wirde. Pr Meine Abficht iſt nunmehro, einem Gärtner, Anleitung zu geben, und vorzufchreiben, was er wo⸗ chentlich ja taͤglich vornehmen koͤnne und ſolle? Zu⸗ gleich aber auch, dem Herrn eines Gartens oder denenjenigen, welchen die Aufficht darüber anver⸗ trauet ift, vor Augen zu legen, was vor Arbeiten fie monatlid) von den Gärtnern gewärtigen, oder — dieſe es verſaͤumen, in Erinnerung bringen ſollen? Zugleich auch ihnen einen Leitfaden zu geben, um zu beurtbeilen, ob der Gartner jede Arbeit mit ges höriger Vorſicht und Behutfamkeit vornehme. |, In Anfehung beyder habe ic) noch einige Erin⸗ nerungen überhaupt zu thun. : J Iſt ein Gärtner in einem großen Fuͤrſtl. Gars ten blog über Plantagen gefest; fehlt es ihm niemas Ien an den nöthigen Arbeitern; und werden ihm die erforderlichen Koften, nicht vorenthalten: So kann man von ihm fordern, daß alle hier — Arbeiten zu der geſetzten Zeit puͤnctlich vollendet ſeyn muͤſſen; da die Arbeiten insgeſammt noͤthig find, und man in einem ſolchen Garten nicht allein auf das nothwendige, und den weſentlichen Nutzen, ſondern auch auf den Wohlſtand und die Zierlichkeit ſiehet. Iſt aber ein Gartner einem Particulier-Garten überhaupt vorgefegt, fo daß er auch) den Küchen: garten | Vorrede. 11 zarten mit verſehen muß; fo iſt er, oft gezwungen, ne an fi) nothwendige Arbeit surückzufegen ‚ oder a uuſchleben weil er zu einer noch noͤthigern ge⸗ fen wird, und nicht alles zugleich vollenden, noch auch die nöthigen Arbeiter herbeyſchaffen kann. Wollten wir bey den eingeſchraͤnkten Haushal⸗ ingen auf unfern Gütern fo fehr als die Engländer uf die Zierlichkeit des Gartens fehen, fo würden zu De en Unterhaltung oft die Einkünfte des Guts nicht ——— ſondern noch ein baarer Zuſchuß erfor⸗ en. Wenn die Fahrzeit erfordert, eben das noth⸗ dendige Gemuͤſe zu beftellen, fo wuͤrden wir übel ahren wenn-wir Die Kuͤchenfelder liegen laffen, und den Gärtner in die Plantagen ſchicken wollten. _ „ ‚Hier ift alfo ein großes daran gelegen, wenn ein des Gartens und der darin vorzunehmens en Arbeit felber annehmen will, daß er dem Gaͤrt⸗ her beförderlich fen, aber ihn nicht irre mache. Ich werde mic) einigen Leſern deutlicher machen, wenn meine Anweifung Srempehveife faſſe. Der Zerr Parciparla ift ein geoßer Garten⸗ freund; er geht taͤglich in ſeinem Garten umher, und ſinnet, wo er etwas verbeffern koͤnne. Cs fallt ihm jeute eine Beränderung bey; augenblicklich wird der > aͤrtner gerufen, und demſelben anbefohlen, die randerung ohne Verzug vorzunehmen; Ohne — * zu erwegen, ob dieſelbe nicht zu einer andern ahrszeit mit mehrerer Gemächlichkeit und Nutzen, F h mit weniger Koften vorgenommen, ‘oder ob hf gar eine befre Einrichtung getroffen werden onne, und ob der Gärtner dadurc) auch von einer uͤtzlichen, Eeinen Aufſchub leidenden, —— alten 12.20 Vorrede. halten werde? Kaum hat dieſer die Arbeit angefan⸗ gen, ſo faͤllt dem Herrn Parciparla ſchon ein ande⸗ res Project ein, und er ſchickt den Gärtner dahin, ehe jenes vollendet if. So werden vielleicht zehmn Arbeiten angefangen, ohne eine zu vollführen; dag nothwendige wird inzwiſchen verfaumt, und gro je Unkoften werden angewandt, ohne daß fie Nutze R ſchaffen. Denn was dies Fahr gemacht iſt, wird im folgenden wieder umgeworfen. Aa HER Andre machen es als der Herr Promtus wenn diefer nach feinen irrigen Vorurteilen einen nicht erheblichen Fehler zu bemerken 'alaubt, ode i wenn man ihm eine anzubringende Beränderung bemerklich macht, fo wird der Gärtner ſofort durch den ganzen Garten aufgeſucht und hergerufen; oh— \ ne Ruͤckſicht zu nehmen, ob er von einer nuͤtzlichen, einen Aufſchub leidenden, Arbeit abgerufen werde, Promtus führt ihn an Ort und Stelle, halt ihm feine Nachläßigkeit verwerflich vor, und. befiehlt für fort den Fehler zu andern. 2 4 Der feinen Herrn bereits kennende Gaͤrtner Verboſus weiß, wenner auch gefehlt hat, das ge 1 ni machte fehon mit fehonen Worten zu entfehufdigen Ih; und wie er überhaupt lieber fpricht als arbeitet, 4 | ifter froh, daß er von der Arbeit abgerufen wos N den, und mit dem Herrn die Unterredung fortſetzen kann; Er bealeitet alfo denfelben Stunden lang, Ill der Hut unter dem Arm, fpricht ihm nad) Dem Munde, und bekuͤmmert fich wenig, ob die von ihm angefeste, nunmehro fich felbft gelaffene, Arbeitex und Tagelöhner unterdeffen fehlaffen, oder tanzem Int Es wird Darüber die angefangene Arbeit nicht * m, en et, uf | Vo rrede. 13 ndet, und an die neu. befohlne,. von dem Herrn norgen ſchon vergeffene, wird gar. nicht gedacht. Noch mehrere gleichen den Herrn non Ohn⸗ ſchluß; Macher man diefem die Nachlaͤßigkeit nes Gaͤrtners bemerklich; fo fehmalet er viertel . Stunden fang in ſich, uͤber die Vergeſſenheit und Nachlaͤßigkeit des abweſenden Gaͤrtners; Er will s ihm Morgen ernſtlich fagen, drohet ihm auch wol ar mit wegjagen: Der Gartner begegnet ihm gleich arauf: Herr von Ohnentſchluß hat aber nicht das Jerz, dem Gärtner felber ein Wort zu ſagen; fonz ern gehe lieber zwanzig mal die fehlerhafte Stelle orbey, ſchuͤttet jedesmal gegen feine ‘Begleiter den ifer, über. feinen faulen abwefenden Gartner aus, Ind argert fich inperlich über denſelben. Oft koͤnnte er Gaͤrtner fich rechtfertigen; oft wurde derſelbe ‚en angemerkten Fehler fehon langft abgeandert has Ten, wenn es ihm nur erinnert oder bemerklich ge⸗ Sache ware; Noch öfterer hätteder Herr von Ohn⸗ | tſchluß ihn felber feicht heben, und fichden weitern lerger erſparen koͤnnen, wenn es ihm nur gefaͤllig Ayare, ſich fo weit zu buͤcken, oder die Hand dar⸗ Bach auszuftrecken, oder das fehlende herbey zu ho⸗ en; Aber fo viel Mühe mag er fich nicht geben. Am gefährlichften find diejenigen, Die es als der Derr von Rixoſus machen. ein Bartner mag jachen was er will, fo ftreitet ihm Rixoſus ab, daß Er lmvecht habe, und fehilt ihn wol gar für dumm, venn eben Fremde darauf zukommen, um fich bey Blchen Das Anfehen zu geben, daß er alles was zur Baͤrtnerey gehövet, beffer verfiche als andre; denn Im Grunde fehlt ihm doch eine gründliche Kenntnis ind Erfahrung; Der Gartner muß alfo am Ende En — das * | „ 14 Vorrede. das Beſte thun, und alles was Rixoſus angeordnet hat, wieder andern und umarbeiten. Es wird nur fo viel Zeit und Arbeit verlohren, und der Gaͤrt⸗ ner wird durch den beftandigen Tadel irre, ver driesfich, und nachlafig. I Diele verfallen daher in den Fehler des Her von Pereufe, welcher um alles nicht wagte, felber das mindefte anzugreifen, aus Furcht daß er er verderben, oder daß ihm der Gartner übel nehmen moͤgte, wenn er demfelben vorgriffe. JF Man wird deswegen auch nicht ſelten von fogı nannten Garten⸗Freunden die Entfehuldigung h ren, daß fie gern ihrem Gartner etwas fagten od ſelbſt mit Hand anlegten, fie verftünden es aber nicht. 4 Diefe Entfehuldigung laffe ich bey —— gelten, die ſich gar nichs aus ihrem Garten machen, denſelben nur ſelten beſuchen, und ſehr zufrieden nd, wenn ihr Gartner ihnen in die Küche Kohl, Erbfen und Müben liefert; wenn fie mir aber von folchen gemachet wird, welche fich Gartenfreunde nennen, und etwas neues anlegen wollen, fo kommt fie mi laͤcherlich vor; denn fobald ich eine Neigung zu di ner Sache bezeige, muß ich mich auch befleißige mir dasjenige bekannt zu machen, und mic) dar zu unterrichten, was erfordert wird, um von m ner Neigung vernünftigen Gebrauch zu mac) und fo beruhet es nur auf den guten Willen, d man ſich belehren und unterweifen laffen will, Miodificus fucht eine Ehre darin, einen Stall voll Eoftdarer Pferde zu haben; er wendet an de ven — pn eh ee mn u > Tue u ne 38 — Borkede . 1 sen Ankauf große Summen, und wenn er von eis nem befonders ſchoͤnen Pferde hört, fo muß er es aufen: Er reitet aber felber felten, bekuͤmmert ſich hoch weniger, wozu ein jedes Pferd am beften ans ‚umenden fen, oder wie es, um brauchbar zu wer⸗ es nur in feinem Stalle ftehen hat, fo gilt ihm leich, wie es gewartet werden follte, und ob feine eute Die ‘Pferde recht warten, oder aber verwahr⸗ | verfuttern, oder zu nicht reiten. Am wenigs ten fiehet er darnach, ob Sattel und Zeug in Ord⸗ ing erhalten werden, ob er gleich mehrmalen im Tage einen Gang durch den Stall thut, auch oͤf⸗ 8 feinen Freunden ein Pferd vorführen laffet. - Spricht man hingegen Modificus über. den topfpuß der Dames, fo-weiß er auf das genauefte u befchreiben und zu zeigen, wie jede Locke fisen nüffe, wie jede Art Auszierung in Paris genannt verde; welche Dame fich am beften nach) der Mos Se auffest, und weicher Haarfrifeur am feinften pus ve. Er beurtheilt mit einer einfichtsvollen Genau⸗ Ogkeit, welche Dames zu viel oder zu wenig Ges hmuck, Perlen, Blumen, oder ‘Band; und ob e dieſe zu Hoch oder zu niedrig anftecfen? Er ers oͤhlt auf den Fingern her, welche Dames ſich zu hoch oder zu platt, oder zu breit oder zu Dick aufſez⸗ en; und giebt einer jeden deutlichen Unterricht, vi * ihren Kopfputz ihrem Geſichte gemaͤs veraͤn⸗ en ſolle. — Waͤre es nicht weit vernuͤnftiger, wenn Modi⸗ ieus ſich in demjenigen, was die ‘Pferde angehet, merrichtete, und follte es wol ſchwerer feyn, zu A! erler⸗ gewartet oder zugeritten werden müffe. Wenn . = 16 Borrede. - \ erlernen wie ein Pferd gewartet und geftriegelt ſeyn will, als fich die fo unbeftandige Arten von Kopf⸗ pug bekannt zumahent m un 0 | Das Gegentheil zeiget Herr Horſemann; die } fer. ift ein rechter Pferde-Kenner, er weiß alle Thea r | le eines Merdes genau zu nennen, und jedes ‘Pferd. - zuberlaßig zu beurtheifen, ‚ob er gleich felber wenig. - Pferde haͤlt; ex findet ein befonders Vergnügen, daran, fogar fremde, rohe, wilde, junge Pferde mit Lebensgefahr zuzureiten, follte es ihn auch noch fo fehr abmatten und ermuͤden; es machet ihn nicht N ſcheu, wenn er ‚auch abgeworfen oder von feinen Pferde gefchlagen wird. Er glaubt einmal bey den ferden einen befondern Zeitvertreib zu finden, alf elyalt er leicht in feinem Gedachmis, was er eins) mal dadon hört oder fieht: Spricht man ihn aber von dem Foftbaren neuen Garten, den er ohne alle Geſchmack anlegen laͤſſet, und ben deffen Antage & alles dem Gutbefinden feines darin nicht genugſam erfahrnen Gärtner überlaffer, fo entſchuldiget EIN ſich damit, Daß er es nicht verftche, IR Naun iſt war freylich ſicherer und weniger ge fahrlich, wenn derjenige Herr, der gar nichts davon verftehet, gleich dem Derm von Pereufe die Anork nung lediglich feinem Gartner übergiebt, als wen ein anderer etwas gefehen zu haben, und davon zWf verftehen fich einbildet, alfo gleich Dem Herrn vom!‘ Rixoſus, alles beffer wiffen will, und durd) falſche Anordnungen den Gaͤrtner irre machet, und Diefen | damit großen Theits befehaftiget, da er dasjenige N was er verdorben hat, wieder gut machen muß. 7 Borrede. 17 Folgende Regeln werden aber eihen Herrn ge- alle ibm zu machende Vorwürfe in Sicherheit sen, 1) Der Herr darf Feine Arbeit vornehmen, oh⸗ zuvor mit dem Gartner überleget zu haben, ob fie auch gut heiffe. 2) Fanget Feine Arbeit an, die der Gärtner nisbilliget, wenn ihr nicht aus allgemeinen Gründen hr ficher ſeyd, daß fie zutraͤglich fer. 3) Seyd vorfichtig, daß ihr euch nicht zu ger - hwind, auf den Rath anderer Gartenfreunde vers et, bevor ihr nicht ihre Gruͤndlichkeit und Erfah- ing fattfam geprüfet habet. - 9) Seyd noch behutfamer in Befolgung des aths aus gedruckten Büchern. 5) Gebt genau auf die Sanbfhgen des Gaͤrt⸗ 8 und deren jedesmaligen Erfolg Achtung. | 6) Veobachtet die zu jeder Arbeit zu waͤhlende ) Wer gegen den Willen und das Gutach⸗ | Ai Gaͤrtners etwas vornehmen oder verfuchen I, mache ja erft Proben im Kleinen. | 8) Beurtheilet ** die Geſchicklichkeit des tners. Hat man Beweiſe von feiner Erfah: Ang und Geſchicklichkeit, fo ift fiherer ihm bios ne gen, und ihn ganz allein gewaͤhren zu laſſen: agegen der Gärtner. Anweiſung noͤthig, fo iſt ein oßes Glück, wenn der Herr ſelbſt anordnen, und m: Gartner zu Hülfe kommen Tann, und Dies ift ver nicht, wenn man ſich nur überwinden will, (B) ſelbſt 18 Vorrede. ſelbſt mit Hand anzulegen und den Anfang zu mas chen. Ich hoffe wenigftens, daß ein jeder, der fonft Vergnügen an der Gaͤrinerey finder, ro | die Muͤhe nehmen mag, meinen Unterricht zu lefen, diefen hinreichend finden wird, um ſich daraus zu unterrichten, und fo wird ein’ jeder aus der Erfah⸗ rung lernen, wie nüßlic). es fen, wenn der Herr fee \( Ber mit Hand anleget, indem dadurch der Gärtner aufgemuntert , und oft bewogen wird, Ehrenhal⸗ ber mit zu arbeiten, da fonft vornehme Meifter | Gärtner ihrer Ehre che felten zuwider halten, went fie eine Harfe oder Grabſcheid felber in die Hank nehmen follten: Ich habe deren gefehen, welche be dem fihonften Wettker in der Stube fißen bliebe und aus ihren Stubenfenftern den Gefellen u Tageloͤhnern, was gefcbehen folle, zuriefen, dem)" Garten aber nur felten mit ihrer Gegenwart bechiz| ten, außer wenn derfelbe von Fremden befucht wardy um diefe herum zu führen und durch einen zu über reichenden Blumen-Straus ein Trinkgeld zu ver dienen: Die ſich übrigens blos auf ihre Gehnlfe verlieffen, fich des Abends von ihnen, was gefche ben ware, erzählen ließen, und höchfteng einmal im | Tage ihre Perfon bey der Arbeit zeigten, um zu ff hen, tie weit fie fortgerucft war. a Ich würde als eine Strafe anfehen, wenn me mir, felbft zu arbeiten, verbieten wollte, und mas!j che mir alfo altemal ſchlechte Begriffe von ſolchen Perſonen, welche die ihnen obliegende Arbeiten ſe ber zu verrichten fich feheuen, und noch wol dazu jr ihre Gebülfen von der Arbeit abhalten. 9 Die Aufſicht und Anleitung, eines Hermift 4 | bey einer andern Elaffe von Gartnern höchft r I | | wendig € | I‘ Vorrede. 19 wendig; welche zwar ſehr fleißig und treu arbeiten, aber wenn ſie einmal bey einer Arbeit ſind, ſich der⸗ nur allein ergeben, und blos dieſe fertig zu ſchaffen ſuchen, ohne darauf zu gedenken, ob fie auch unterdeſſen andre noch noͤthigere Arbeiten ver⸗ ſaͤumen, welche zu beſorgen fie ſich etwa nur eine Stunde lang abmuͤßigen, oder einen ihrer Gehuͤl⸗ ‚fen abfondern müßten. So erfordert noch eine andre Art von Gaͤrt⸗ nern Aufficht, welche ziwar von gutem Willen find, ‚aber nicht genugfame Lebhaftigkeit haben, um die ihnen obliegende Gefthafte recht zu vertheilen, und ıf alles zu gedenken, denen man alfo jede Arbeit erſt in Erinnerung bringen muß, und die zu jeder beit gleichfam gefchoben feyn wollen. Nicht weniger wollen junge Gartner Aufficht haben, welche noch zu flüchtig find, und nicht ber ändig genug bey einer Arbeit bleiben, oder auch noch nicht alle in Dem ihnen anvertraueten Garten obliegende Gefchäfte überfehen, mithin noch nicht recht zu geben oder zu nehmen wiſſen. Zun Beften diefer aller habe ich meinen Vor⸗ rag ſo eingerichtet: Ich fehicfe erft allgemeine Regeln voran, die ein jeder fic auf alle ziwolf Monate empfohlen feyn faffen, und allemal vor Augen haben fol, fo daß er alle vorgefchriebene einzelne Regeln, darnach ber - kimme, einrichte, und mäßige. " al folgen die in jedem Monate vorfallende Mn e:, | (B) 2 In 00 Borrede In der Ordnung habe ich die im offenen Gars | ten überhaupt vorfallende Gefchafte zueuft erzaͤhlt; darauf Fomme ic) in die Gewaͤchs⸗ und Glashaͤuſer, | und den Beſchluß mache ich mit den Forſten. Kin und wieder habe ich Regeln anführen muß" | fen, welche den wenigften Gartnern brauchbar feyn werden; ein jeder aber Fann ben jedweder Regel leicht mit einem Zeichen fich bemerklich machen, wel⸗ che davon ihn angehen, und worauf er vornemlich | su achten hat, und welche ihm hingegen überflüßig” find, die er alfo Eünftig nicht weiter nachzulefen. ges brauchet. So wird ein Gärtner der Feine Gewaͤchs haͤuſer hat, fid) um die darin vorfallende Geſchaͤfte nicht bekuͤmmern, und die in den Forften zu beob⸗ achtende Arbeiten den Forſtleuten überlaffen. Das hingen diefe zum Theile fich vielleicht nur die War— tung der Pflanzfehulen und Saamenbeeten bekannt machen und was ihnen davon zur Anleitung dienen * Fann, zeichnen werden. IR N Zugleich Fann ein Gärtner, der zu muͤhſam Ha eigene von mir anempfohlne Tageregifter zu führen, ben jeder Arbeit den Tag anzeichnen, wenn er dies / felbe vorgenommen hat. re Utilis eft horto Domini manus, utilis ipfis Arboribus, qui, cum muro non hereat arbos, Aut refoluta fuo laxet fi pergula verfu, Ipfe recomponit ramos, & vin&ta renodat; Comptus ut egregio fe proferat ordine textus. Frondibus ipfe etiam erucas, bruchosque voraces . Decurt — — | 2 pe | Rapın. Hort. Allgemeine Kegeln auf das ganze Jahr. I. Regel. rauchet bey allen Arbeiten eine Ueberlegung. Rhut nichts blos, weil es der Hausvarer hier fo vorfchreibt, fondern überlegt jedesmal, in wie | weit ihr deffen Vorſchriften nach Befchaffen: it der Umftände entweder fchlechthin, oder mit ges iſſen Einfchränfungen und Bedingungen zu befol- on habt. So werden ſchon andre Handgriffe in fandigten denen Gegenden, andere in ſchweren Boden, oder rn einem bergigten fleinigten Orte erfordert, In zwiſſen Gegenden kommt alles früher, und in ans en vierzehn Tage fpäter In jenen müffee ihr alfo it der Arbeit fo viel voraus feyn. Zu Zeiten macht = Witterung, daß alles im Früh: (8) 3 Jahr 22 Allgemeine Regeln jahr um vierzehn Tage bis drey Wochen früher oder fpäter treibt, fo müffen fich alle Arbeiten darnach In vor dasmahl richten. 3. E. 1771. hielte der Froft |M von heiligen drey Könige bis Ende Merz bey uns any in es mußten alfo viele Arbeiten aus dem Hornung und N Merg, infonderheit das Verpflanzen großen Theils m bis in den April verfchoben werden, da in den hohen Ga w biegen der Froft den 16. Aprilnoch nicht aug der Erde war, und bis dahin Schnee und Froft abwechſelten. 7 * II. Regel. Seyd allemahl geſchaͤftig. Nichte ift dem Menfchen gefährlicher, als der - Müßiggang; alſo überleget voraus, was vor A| beiten eich bevorftchen, und wenn ihre auch Ecine noth wendige Arbeiten habr, Fo fucht euch felbft Gefchäf zu machen; denket auf Verbefferung und Verſchoͤne rung des Gartens. Suchet durch neue Anlage und da ihr mehr leiftet, als von euch gefordert wird eures Nahmens Gedaͤchtniß zu fliften, euch ein vor zügliches Lob zu erwerben, und eurer Herrfchaft ei unerwartete Freude zu machen, Es iſt ein fehlechtes Zeichen, wenn ein Gärtı — nach Vollendung einer Arbeit ſich erſt lange bedenket was er nun wol anfangen will. Er muß ſich fd auf zehn Arbeiten voraus bereitet haben, und ni überlegen, zu welcher er am erften fehreiten will, Ich hatte einen Gärtner, welcher in diefem Fall die Geduld prüfen konnte; er handelte allemal ohne Ueberlegung, nahm ſtets die unnüseften Arbeiten 8 An auf das ganze Jahr. 23 uerſt vor, und ließ die nörhigften zuruͤck; oder viels nehr, er hieß die ihm jugegebene Leute die Arbeiten errichten, und ging indeffen müßig herum. Wenn nun die Arbeiter kamen und meldeten, daß fie fertig wären, mit der Anfrage, was fie weiter machen fol» en? fo frug er erſt: Seyd ihr fertig? — — ft ‚es auch ganz vollender? — — Habt ihres auch guf gemachet? — — Was ihr nun machen folt? — — a: hört einmal — — Ich dächte — — — Nein wir wollen — — — Doch was meinet ihr — — und fo weiter, bis er ſich endlich gemeinig— lich auf eine läppifche Arbeit. befann, wenn ich ihm ‚auch den Augenblic vorher verfchiedene nothwendige Berrichtungen in Erinnerung gebracht hatte, mit des nen er in Ruͤckſtand war, II. Kegel. Gewoͤhnet euch an eine Eilfertigkeit. Fuͤrchtet ſtets, daß ihr mit eurer Arbeit gegen ‚eure Nachbaren zu fpäte kommen oder zurück bleiben moͤgtet. Es ift verdrieslich und von üblen Folgen, ‚wenn man hinten-nach Ffröppeln muß, wenn andre laͤngſt fertig ſi ind. S. J. Th. S. 379. N IV. Segel. Binder euch an eine Ordnung. Ein Garten fieht noch einmal fo anmurhig aug, wenn alle Töpfe, ale Pflanzen darin gut geordnet wenn alles auf EN rechten Platz ſtehet; | DB) 4 nichts 24 ‚Allgemeine Regeln | nichts umher poltert; alles recht angebunden iſt, die Arbeiter gehoͤrig angeſtellet werden; der ri bey Seite a. ft, u. ſ. w. V.. Regel... 0 mi Gemöhnet euch von Anfange an eine Rein lichkeit. Wenn das Auge einmal an eine Reinlichkeit 4 wohnt ift, fo widerſteht es einem gleich, wenn man et⸗ was Schmugiges fieht. Z. E. wenn das ausgejäten te Unkraut in den Gängen liegen bleibt, und ni ab Seite gebracht wird. Wenn man die insel | Beete, und Häufer, auch alle Gerärhfchaften eine mal reine hat, ſo iſt es leicht fie-darin zu erhalten; wenn man nur aufmerffam ift, eine jede neue Reis nigung, fobald fie nöthig ift, — und 9 aufzuſchieben. — r ; —9 Haltet alles zu Rathe mit einer Sparſamkeit. 129 Suchet alſo die Geraͤthſchaften die ihr habet, ſo lange als moͤglich zu erhalten; haltet ſie rein, brin⸗ get ſie jeden Abend an Ort und Stelle; laſſet nichts der Suft und dem Negen ausgefeßt liegen; famlet al Ie Senfter, Decken, Masten, $inien, Hummern und Stangen fofort, wenn fie ihre Dienfte geleiſtet haben, um fie bis zu Fünftigen Gebrauch in Schuß ° zu bringen, Traget jedes ausgeleerte Gefäß an ei⸗ nen fihern Ort, wo ihr es wieder finden — | auf das ganze Jahr. 25 | VII. Regel. Sehet mit einer Vorſichtigkeit auf das Kuͤnf⸗ tige voraus. Ueberleget, was ihr vor Wetter zu hoffen habet, und was für Maasregeln darauf zu nehmen find; denket darauf, nicht wie eure Pflanzen dermalen find, fondern wie fie fünftig feyn werden? Schaffet euch alles nöthige bey Zeiten voraus an, damit es nicht m Falle der Noth daran fehle; laſſet die an den Ge⸗ äthfchaften entftehende Eleine Schler gleich repariren; artet damit nicht bis der Schaden größer wird. VIII. Kegel. Seyd ehrgeißig. Beeifert euch mie euren Nachbaren um die Wer: e Halter es für eine Schande, wenn es euch ir⸗ end ein anderer worin zuvor thun follte, IX. Kegel. Seyd aber auch im Gegentheil lehrbegierig. 12 Er Ein fonft unerfahrner ungelahrter Gärtner hat fe befondere Handgriffe oder Vortheile, welche man g von ihm‘ annehmen mug. Ein einfältiger Sauer kann ung in der Landwithſchaft oft auf wich, U ge Entdeckungen leiten. Bon gelahrten Kunftgärts een lernet man nicht allemal das mehrfte, BE X. ı u t 26 . Allgemeine Regeln Kill: TR Handelt mit der Erde gleich einem Geißigem Ihr koͤnnet deren nicht genug Friegen; fchartet davon immer mehr zuſammen; verachtet das geringe fie Klümpgen nicht, fondern glaubt, daß euer. Schatz damit vermehret werde. Die Erdhaufen zu rühren ! und darin zu arbeiten, fie anders zu rengiren, dei unter einander zu mifchen, denn neue Veränderungen zu machen; muß euch eben fo fehr vergnügen, als wenn ein Geigiger feine Schäge zählt, und die Thas fer Elingen hört. Gebt eure Erde nicht cher weg, bis ihr reichen Wucher davon zu hoffen habet. In dieſen Betracht habe ich in alen Monaten die Beat« beitung der Erdhaufen wiederholt zu empfehlen no⸗ thig erachtet, i i XI. Regel. i Seyd mitleidig gegen Unterdruͤckte, Schwache, und Nothleidende. | Sobald ihr eine kranke Pflanze erblicket, fo laſ⸗ fee fie nicht ohne Verpflegung, fie mag auch noch fo gering ſeyn. Die gekruͤmmete richtet auf; denen um terdrückten kommt mit Stuͤtzen zu Hülfez denen ver“ folgten verfchaffet Schuß, Ueberleget, ob die kran⸗ fen dur Medicin geholfen, und ob fie gar ins La⸗ zarerh gebracht, und geſtuͤmmelt werden müffen. | auf das ganze Sat. 27 XI. Hegel. | Seyd dagegen unverföhnlich, und ohne Erz barmung und Mitleiven gegen eure Gar⸗ 1% tenfeinde. Gebet der geringften Pflanze von Unfraute Fein Quartier; fie ann ſich ſonſt ausbreiten und euch ge⸗ faͤhrlich werden, indem fie euch größere Haufen von Feinden zu beftreiten darftellet. Dagegen habe ich fhon fonft erinnere, im I. Th. ‚©. 271. und im V. Th. ©. 878. daß wir manches ‚mal ohne binlänglichen Grund Creaturen z. E. die Maulwuͤrfe als unfere Feinde anſehen, weil fie viele © Teiche zu einer Zeit uns läftig fallen, oder weil wir in ‚einigen Fällen gewiffe Vorſichten gegen fie gebrau- ‚chen muͤſſen; ohne fie mit ihrer Verantwortung zu hören: fie würden uns fonft übergeugen, daß fie ei⸗ ‚ gentlich einen großen Theil vom Jahre zu unfern Bes I ften arbeiten, daß ihre Gegenwart, wenn fie nur ‚nicht zu fehr zunimmt, ung mehr nüglich als ſchaͤdlich iſt, und daß fie daher wol verlangen fönnen, daß wir ihnen für ihren Fleiß zu einen billigen Lohn |auf eine kurze Zeit eine Nahrung überlaffen follen, ‚die wir ihnen eben nicht beftimmet haben, fondern uns lieber felber gönnen. Ich rechne dahin, Die Sperlinge, Fringilla © domeftica, welche der Ritter Horris peſſimas nennet; ich weiß jedoch cben nicht, daß fie in den Garten eben = Schaden thun, als daß fie im Frühjahr die Knofpen 1 von den Obftbäumen abfreffen, auch die Kirſchen, wie ſie reif werden, verzehren, Den mehrften Schadei aber chun fie in den Feldern bey dem reif werdenden 4 Korne, 8, Allgemeine Regeln) Korne, und in den Scheuren bey den eingeerndteten Fruͤchten. Dagegen nähren fie fich den größten vom Sommer vornemlich von Naupen, melde von den Bäumen abfuchen, auch von Mäyfäfern und andern Gewuͤrmen. Man hält daher für ein Zeichen einer fehr unfruchtbaren Gegend wenn dafelig gar feine Sperlinge angetroffen werden, Bon den grauen Kraͤhen Corvus cornix, mer⸗ ket der Ritter an; apud nos relegata, ar inaudita; cum purget prata a larvis Phalen® calamitofz, gra- minumque radices a fubjacentibus larvis Tipularum. Scopoli nennet n ie agris infenfam, devaftantem frus ges; Ann. H.N.I. p. 36. Er Unfere gemeine Krähen ‚, Cornix corone, ſuchen wir auch auszurotten; ſie leiſten aber den — Nutzen im Fruͤhjahr, wenn fie denen Pfluͤgen ke gen, und aus der frifch umgeworfenen Erde die Erd⸗ würmer ſuchen f. V. Th. S. 870, So — auch die Schweine und Schaafe von ————— che ſie geduldig auf ſich ſitzen laſſen. Weil ſie aber im Sommer auch Kirſchen Be und wenn fie junge haben, zu Zeiten ein jung Huhn wegholen, bey der Erndte aber vielleicht einz ne Rockenaͤhren abpflücen und verzehren; fo fehen en wir nicht auf das größere Gute, welches fie ung leiften, Die Füchfe verfolgen wir als Todtfeinde, u fie zu Zeiten, wenn fie auf die Jagd ausgehen, einem ihnen aufftoßenden jungen Hafen oder Feldhuhn era ı bafchen und freffen; fie jagen aber eigentlich nad) ' Maͤuſen und Erdfäfern, und wenn diefe im Leben ı blieben, und ihnen Zeit zur Vermehrung gelaffen würde, fo würden fie ung in den Forſten und * den I en auf das ganze Jahr. 29 Kornfrüchten weit mehr Schaden zufügen. Wie denn jene auch manchen, dem Korn nach: heiligen, Vogel weafangen. Ale Habichte werden voraus mit der größten Strenge aufgefucht und getödter, fie find unfere Bes uͤtzer, indem fie die Mäufe, Kröten, Froͤſche, und Schlangen wegfangen. Wir haben einmal das Vorurrheil angenommen, daß die Kröten, Rana bufo eines der abfcheulichiten Thiere ſey, welche man ohne ale Nachficht ermor⸗ den muͤſſe; fie haben aber doch den Mugen, daß fie hie Schlangen fangen und umbringen; für deren Ge⸗ enwart in den Promenaden die mehrften Menfchen ch noch mehr fürchten. Mir ift auch nicht befannt, aß eine Kröte im Garten im-mindeften fhädlich ſey. wos ri ; XUl, Kegel. Trachtet nach neuen Eroberungen. — Wer einmal eine Samlung hat, muß ſich nicht —* beruhigen; vielmehr ohne Unterlaß bedacht Fr fie zu erweitern. i In einer großen Samlung von Pflanzen gehet | —* jaͤhrlich etwas aus, und ſie wird bald geringe verden, wenn wir nicht jaͤhrlich neue Recruten und Eroberungen machen. Verſaͤumet daher keine Ge⸗ egenheit, wo ihr neue Saamen, neue Pflanzen ſam⸗ vr Eönner. Ein jeder huͤte fih aber vor einem andern Fehler, Deo einige leicht verfallen; diefer ift, daß nıan fich icht etwa vornehme, man wolle alles haben, es mag ‘often was es wolle, denn fo kann man leicht zu weit „verleitet werden. XIV. 30 Allgemeine Regeln XIV. sel. Valtet ordentliche Diaria und Tageregiſter. | Zeichnet darin alles an, mas ihr vornehmet; 3 welcher Witterung ihr es vorgenommen habet; der Erfolg geweſen; mas ihr dabey zu bemerfen findet; Er ob ihr bey eurer Arbeit Fehler bemerfer habt? u. ſ. w. Ein ſolches Diarium erinnert euch, wenn etwas geraͤth, um kuͤnftig die nemliche Jahrszeit und die nemlichen Hondgriffe zu beobachten; oder aber, wem N euch etwas misrärh, um fünftig beffer darauf zu ade || ten, worin der Fehler gelegen hat, und wie ihr ihn verbifjern ſollet. Es dienet zugliih auch dazu, um nad) oe Jahren nachfchlagen zu fönnen, z. E. wenn man ne feltener vorfommende Arbeit oder Verbeſſer vorgenommen hat; mas daben beobachtet wor wie viel die Arbeit gefoftet hat; tie viel Arbeiter bey anzufegen noͤthig gewefen? und dergleichen meht, Aufmerkſame Naturforfcher bemerfen fich auch jährlich a) wenn und wie bald jeder Saamen zu Fels if men pflegt; Germinationem ; b) wie bald die Blaͤt⸗ ter an jeder Staude ausbrechen, 555 FIT wenn fie die erfte Blüche zeigen, Efflorefcentiam, Wenn der Saamen an jedem Orte reif wird, F feentiam, e) wenn jeder Baym die Blätter falen läffet, Defoliationem: und dergleichen mehr, © . Linne Phil, Bot. p. 270. Wem es zu weitläuftig und mühfam ſcheinen möge | te, dergliichen ausführliches Tageregifter zu halten, ber Fann ſich nur in der folgenden —— bey joe auf das ganze Jahr, 31 Monar bemerken, wenn er eine Arbeit vorgenommen jat, oder wenn er dafelbft etwas ausgelafen oder ges rehlet findet. XV. Regel. Binder euch nicht zu puͤnctlich an Die auf jeden Monat gegebene Vorſchriften. Glaubt nicht etwa, daß in jedem Monate nichts er vorfallen fann, als was gelehret worden, oder iß ihr eine vorgefchriebene Arbeit in feinem als dem ingefegten Monate vornehmen dürfet. Leſet vielmehr jedesmal auch den vorhergehens n Monat nach, ob daraus noch Arbeiten nach« hen, welche euch nachzuholen oblieger; zu gleicher Zeit vergleicher auch den folgenden Monat, in wie it ihr daraus Arbeiten voraus beforgen Fönner, | XVI. Kegel. Binder euch ja an feinen Mondwandel, noch an Himmelszeichen, noch an gewiſſe Ca⸗ lendertage. Alte Garten⸗ und Wirthſchaftsbuͤcher pflegen mit $ abgeſchmackten und lächerlihen Regeln diefer Art angefuͤllet zu ſeyn; und faule unerfahrne Gärte, mögen nur gar zu gern ihre Unmilfenheit oder _ chlaͤßigkeit damit entfehuldigen. Man Icget uns ffen in unfern Tagen Vorurtheile diefer Art mehr und 32 ‚Allgemeine Regeln und mehr ab, und lernt vernünftiger denken, und nad) richtigen ara handeln. S. J. Th. S. * und V. Th. S.7 Dagegen iſt lic und nothwendig, daß J jeder an ſeinem Orte den Lauf der Witterung erforſche und ſich deswegen Anmerkungen ſamle. Die mehr⸗ ſten Landwirthe werden in dieſer Abſicht ein Barome⸗ ter haben, welches gemeiniglich bey einer in der At⸗ mosphaͤre bevorſtehenden Veränderung zu ſteigen, oder zu fallen pfleget. Es waͤre nur zu wuͤnſchen, daß die Naturkuͤndiger die wahre Theorie, nach wel⸗ cher dieſes Steigen und Fallen erfolget, genauer er⸗ forſchen moͤchten, um daher gewiſſe Schluͤſſe auf die bevorſtehende Witterung machen zu koͤnnen. J Man nimmt feine Zuflucht zu dem Druck der ruft, und berechnet gar Fünftlich, wie ftarf die & fäule feyn müffe, um dag Queckſilber an die zwey P riſer Zoll hoch ſteigen oder fallen zu machen, Bri ge ich dies aber nach meiner Art zu demonſtriren (VI Th. 794) in eine Figur, ſo erhellet. das unzulaͤngli⸗ che und widerfprechende von diefer Hypotheſe Flar. Ein Druck findet nur ftatt, wenn die dadurch ges preßte Materie nicht ausweichen Fann. - Wie fol aber wol möglich feyn, daß dietuft, welche nicht zu⸗ ‚fammen gepreßt ift, und von allen Seiten ausweicht, in der engen Röhre am Barometer eine fo merklihe Beränderung machen Fönnez daman durchden ftärfz ſten dem Queckſilber an der Röhre zu gebenden Fünfte lichen Druck, daffelbe in der Roͤhre ſchwerlich auß zwo Linien fteigen machen wird ? Was für ein gemalta I famer Druck würde erfordert, um das Queckfilber gar auf zwey parifer Zolle zn erhöhen? Kann man ſich wol dergleichen Druck in unferer Atmosphäre * en, auf das ganze Jahr, 33 len, obne daß mir felber die heftigfte Empfindung da von haben müßten? ‚Siehe Hannoverfche nügliche Sammlungen von 1757, 34 St. ©. 529. > Wenn wir dasjenige, was man $uft nennet, ge rau unterfuchen, fo zeiget fich vielmehr Flar, daß diefe Luft nach ihrer Marur nicht einmal dergleichen Druck ‚wirken kann. | "Der ftärffte Druck aus der obern Luft nach der Oberfläche der Erde fcheint zu geſchehen, wenn es regnet, und alsdenn ſteht eben das Queckſilber am atedrigften: Oder aber im Winter, wenn es frieret, V. Th. S. 801. Alsdenn müßte aber das Queckſil⸗ ser bey ſtarker Hitze, als dem Gegenſatz, allemal niedrig ſtehen. Das Gegentheil davon iſt aber bekannt. Ich erklaͤre alſo die Erſcheinungen am Barome⸗ er nach einer andern Theorie, und wuͤnſche, daß ans re Naturforfcher mir ihre Zweifel und Beobachtuns sen mitcheilen mögen. Einen Berfuch muß ich hier nur erwähnen, der nie.bey meiner Erflärung zu ftatten kommt, den ich ber nirgends bemerkt finde: . Mehmet ein mit Dueckfilber gefülltes, gehörig zus ereitetes Thermometer, in deffen Roͤhre, wenn ihr fie inter ſich Fehret, das Queckfilber bie an die Spige in ‚ie Höhe fleiget; So werdet ihr finden, daß in der. dugel an der Roͤhre, fich, wie dag Queckſilber fteis Det, eine dem Anſehen nach leere Hölung oder Blaſe Zilder. Leer kann fie nicht ſeyn; weil wir wiffen, aß Fein leerer Kaum möglich iſt; Sie muß alfo mit ner folhen Materie angefüllee feyn, welche durch e Zwifchenräume des Glaſes hinein, und beym zus icklaufen bes Queckſilbers wieder heraus tritt. Luft nn diefes.nicht feyn, denn die Verfuche mit der Luft⸗ —1 (C) pum⸗ | 34 Allgemeine Regeln | pumpe zeigen, daß dietuft nicht durch das Glas drin⸗ ge; Eine verduͤnnte Luft ift bey mir ein nonens. ,- Eine noch merfwürdigere Erfcheinung bey dieſem Verſuche ift, daß das Queckfilber gegen feine Natı in der in der Kugel entſtehenden Hölung auf der Obere fläche Feine Kugel bildet, fondern gleich dem in J Gefäß geſchuͤtteten Waſſer an den Kanten höher ſteht Ich überlaffe vorjego andern Naturforfchern, Ka Anmerkungen zu machen, und neue Berfuche an ftellen. % | In der Landwirthſchaft Fann genug feyn, vor, läufig zu bemerfen, daß eine Veränderung in dem " Stande des Quedfilbers in der Röhre gemeiniglich von einer Veränderung in der Witterung gefolget oder begleitet wird, und daß man faft allemal gutes und dauerhaftes Werter zu hoffen bat, fo lange das Queck⸗ filber hoch ficher. Hingegen, daß Regen, Wind oder Dauwetter bevorſtehet, wenn das Queckfilbe fält, und daß die Veränderung geſchwinder erfolget, und ftärfer ift, je gählinger das Fallen gefchieher. " Im übrigen wäre zu wünfchen, daß alle Sands wirche aufmerffamer wären, an jedem Orte die Je chen und Merfmale zu fammlen, woraus man auf & Fünftige Witterung fehlieffen kann. Die Hirten habe ‚gemeiniglich untrügliche Zeichen an dem Vieh, wor aus fie, wenn es umwettern will, vorher wiflen. Oft aber koͤnnen fie nicht deutlich erklären, woran fies merfen, oder fie wollen es nicht ſagen. Wi Sch Fam am 7ten April 1771 auf das fand, da es die Nacht eben heftig gefroren hatte: ch fragte meinen Schäfer, was er glaubte, ob es noch nicht) bald gelinder Wetter werden würde? Er antwortet} gleich, Nein! Es wäre noch Schnee in der Luft, wel ‚ae auf das ganze Sahr, | 35 ‚her erft herunter müffe, und eher werde es nicht befs fer. Ich fragte ihn, woher er diefes glaubte? Er antwortete, daß er es an feinen Schaafen merfe, ich konnte aber nicht herausbringen, was fuͤr Zeichen er habe; unterdeffen fiel einige Tage nachher ein tiefer chnee Ein anderer Hirte ſagt den Tag vorher, wenn pe vegnen will, weil fein Vieh fodann begieriger frefs en fol. f ’ “ Jaͤger, welche viel in Hoͤlzern umgehen, machen ılerley Anmerkungen an den Vögeln und deren Ges ange, Sluge und Gebehrden. ' Der Ritter Linne benennet verfchiedene Pflane en, welche einen bevorftehenden Negen anfündigen. Viele Menfchen, welche empfindliche Nerven has en, oder an ihrem Körper eine ftarfe Wunde gehabt en, fagen vier und zwanzig Stunden vorher, wenn ° 1 Gewitter herannaher, oder wenn es frieren oder ufdauen will. Eine Sammlung von dergleichen Witterungs⸗ rboten würde von dem größten Nugen, und brauchs arer als alle Wertergläfer feyn. Doch es ift nun« ehro Zeit, daß ich zu dem verfprochenen Unterricht uf alle Monate fehreite, (€) 2 | i ' 36 — in nn — I. Monat Jenner ober Jauuarius. I Dieſer Monat iſt noch eben ſo todt und unoiefan alg der December; Man nimmt in gar wenigen) | Pflanzen Merfmale einer Bewegung wahr. | Die Tage find noch immer kurz, ſo daß man we⸗ nig darin beſchicken kann. J Die Sonne faͤngt zwar an, ſich wieder zu erhe⸗ ben, ſteht aber noch zu niedrig, um einige Wirkung davon zu empfinden. Es pflegt vielmehr dieſer Mos nat einer der Eälteften von ‚allen zu feyn; der Fre behindert gewöhnlich alle Arbeiten aufler Haufes, und mas das ſchlimmſte ift, er fee wol gar einen großem Theil un ſerer zaͤrtern Baͤume in Gefahr; So daß ge⸗ genwaͤrtig ein Gaͤrtner ſein Hauptagenmert dahi zu richten hat, daß er alle von der Kälte und der firengen Witterung zu befürchtende üble und widrige Säle abwende, und, um ihnen bey Zeiten vorzubeu⸗ gen, alle Vorſicht gebrauche. Bey dem allen faͤngt man doch an, wieederin auf⸗ zuleben, and neuen Muth zu ſchoͤpfen, ſo wie wir empfinden, daß die Tage von neuen zunehmen ‚und daß die Luft, welche um den fürgeften Tag dunfel J | trübe zu feyn pflege, fich wiederum auffläret und heis | terer wird, Y Ein Gärtner fucht fich alfo u den bevorftehenden Gefchäften vorzubereiten, und n weit es die Witten rung einiger Maaßen erlaubt, in den Arbeiten vor⸗ aus | u — Beſchaͤftigungen im Jenner. 37 zu kommen. Es kann ihm dieſes ſehr zu Statten kom⸗ men, falls etwa im Merz oder gar bis in den April der Froſt demnaͤchſt anhaͤlt. } Befchäftigungen im Jenner. 1) Bebindet die im vorigen Monate noch nicht bedeckte zarte Stauden mit Stroh, leget langen Mift, taub, oder Erbsſtroh an ihre Wurzeln, (Dec. 38) 2) Ihr koͤnnt, um aud) die Zweige und Spigen ‚von zärtern Bäumen zu befhügen, woran euch fehr ‚gelegen ift, folche mie gedreheten Stroh umwickeln. 3) Wenn das Wetter gelinde ift, fo graber die Erde an den Wurzeln um euren Bäumen log, oder arbeiter die Rabatten vor euren Spalieren um, fo daß ihr die Wurzeln felbfi forgfältig ſchonet. 4) Sahret jetzt Mift und gute Erde bey die Baͤu⸗ me, die deffen nörhig haben. 5) Hauet eure alten Hecken aus, pflanzt die Luͤk⸗ fen darin nach. ( Febr. 47) 6) Beſehet eure zaͤrtern Bäume und Stauden Böfters, ob ſich Waffe“ bey den Wurzeln famler? Ob die Wurzeln daran eneblößer werden? Ob ſich Mäufe dabey zeigen? Ob der Maulwurf die Erde an den. Wurzeln aufwirft? Ob der Froſt zarte Pflanzen in zie Höhe zieht und umwirft? 7) Wenn der Wind Bäyme umwehet, fo fett e, fo bald ihr e8 wahrnehmen, bey Zeiten zurecht, onft fchader der Ftoſt den Wurzeln; haͤufet mehr Er⸗ Ihe daran, fegt aber ohne Noth Feine Pfähle dabey. | y " 8) Kratzet von euren Bäumen, weil es feucht ft, die Schorf- und andre Moofe, auch die trockne Aufgefprungene Rinde. Wenn der Stamm rein und (E) 3 glatt 3 Beihäftigungen glatt ift, haben fie beffer Arc, und geben dem Aus ge ein befferes Anfehen. Sch habe dazu ein Fleines Eifen machen Laffen, deffen Figur auf der I. Tafel fig. 3 vorgeſtellet habez die Form davon ift ohngefehr von einem Schornfteins feger - Eifen genommen, nur daß die Schärfe daran acb fleiner, undvorne bey ab nur fuͤnf Zoll breit iſt, die drey Seiten c,d,e, find etwas ausgehöft, damit |; fie beffer an die Ruͤndung des Stamms paſſen, und ' die Spitzen ac ftehen etwas hervor, um zwifchen die | Zelgen damit faffen zu fönnen; Es arbeiter fi mit einem folchen Eifen am beften ohne Stiel, wil man aber oben die Telgen eines Baums reinigen, fo kann man in den holen Griff auch einen Stiel befeſtig 9) Rottet eure alte trockne abgaͤngige Baͤu aus, wenn es nicht ſchon in vorigen Monaten gefd ben wäre. (Det. 26) 9* 10) Bringet bey die gemachten Gruben J Erde, um neue Baͤume darin zu ſetzen. J 11) Stechet eure Erdhaufen um. 12) Sammlet die Materialien zu neuen on banfen. (Dec. 15) 13) Sucher dazu von euren Holzhöfen die 4 faulte Holzerde ab, ehe friſch Holz angefahren * Sichtet ſie durch, und laſſet die Spaͤne zuruͤck, ſie weiter faulen. 14) Gebet Achtung, wo ihr hohl 8 Weidenbaͤume bemerket, um die verfaulte Erde aus zu zaͤrteren Gewaͤchſen zu ſammlen. 15) Schlaget, wenn Miſt auf das Feld gefaße ren wird, den Abfall zufammen, und führer ihn zu euren Erdhaufen. 9 I im Jenner. 309 16) Wenn die Witterung trocken iſt, fo koͤnnt ihr gegen Ende des Monats ſchon eure Birns ‚ und Apfelbäume befchneiden; Es ſchadet nicht, wenn es auch dabey frieret: Wenn e8 aber regnigt Wetter iſt, fo faulee der Schnitt leicht an, und das abge⸗ ſchnittene Reis, wird auf einer Ecke trocken. 17) Sammlet tatten, wenn folche an euren Spas ‚lieren fehlen; die Bäume felber duͤrfen aber noch nicht angebunden werden, 18) Schneider und fammlet auch Eleine Weiden. \reifer in Bunden, damit ihr ſolche demnächft zum Aubinden in Vorrath habt; da ihr jet große Zwei⸗ ge anzuheften habt, und ſolche oft mit Gewalt zwin⸗ gen muͤßt, ſo iſt der Baſt dazu nicht hinreichend ſtark. ‚Die gelben Weiden Salix vitellina, find zu dieſem Ge⸗ brauch die vorzüglichften; wenn fie etwas welf find, nd fie zäher. 19) Wenn ihr Plage habt, die ihr umrejolen ollt, fo könnt ihr fehon in diefem Monat bey gelins den Tagen daran arbeiten. 20) Suchet das Ic&tere in vorigem Monat noch jabgefallene Laub zufammen zu euren Erdhaufen oder in Gruben. (Dec. 3) \ 212) Wenn es frieret, ſo koͤnnt ihr inden aus⸗ bringenden Zeichen arbeiten, und die gefrorne Erds chollen ausfahren laffen. | 22) Befchneidet auch fodann auf dem Eife, die über Teiche oder Flüffe hangende Sträucher, woben Ihe fonft nicht kommen koͤnnt. 23) Verſetzt beym Froſt große Bäume, nache dem folche vorher rund umher los gegraben worden, und der mit Waffer begoffene Erdballen an der Wur- ri feft gefroren ift, um fie mit voller Erde auf einer (E) 4 Schleife — Ir A 40 Befchäftigungen Schleife fortfuͤhren und pflanzen zu koͤnnen, nachdem die Grube dazu vorher gleichfalls in gehoͤriger Weite und Tiefe gemacht worden. (Dic. 27) “ 24) Sammlet und brechet gegen Ende Se Men nats eure Pfropfreifer, ehe die Knoſpen anfchwell: und in Bewegung gerathen; Inſonderheit, wenn deren verſchicken wollt, fo muß es bis Anfang des | nächften Monats gefehehen, Es wäre denn, daß ” ſehr ſtark froͤre. 25) Wenn euch in euren Baumſchulen Staͤmme fehlen, ſo — euch jetzt um deren An⸗ ſchaffung. 9— 26) Gebet, wenn ihr ben euren Hecken und Baͤu⸗ men febneidet oder arbeitet, fleißig auf alle Raupen⸗ nefter Acht, daß ihr ſolche ſammlet und zerftöhr infonderheit auf die von der Ningelraupe, Phal Bombix Neuftria L., welche die Eyer in einem Nine ge rund um die jungen Zweige anlegt. Dder die von der gemeinen, auf den Eich— 4 Obſtbaͤumen wohnenden Raupe (Reaumur T. II. P 6, 7, 8.) welche ihre Eyer an den Spitzen der Zwei⸗ ge zwifchen denen fodann ſitzen bleibenden — leget, und dieſe mit einem Geſpinſte gleich dem G webe einer Spinne uͤberzieht. 27) Wenn die Witterung euch drauf zu arbeiten bebindert, fo fuchet euch im Haufe 5 befchäftigen. Macht Zeichen und Nummern u4 um die nächfteng zu verpflanzende Bäume, auch die) auszufaende Saamen zu zeichnen. (Dec. 29) 4 28) Schaffet euch Pfaͤhle, Stangen und der⸗ gleichen auf den naͤchſten Sommer an; ſcheelet die Borke ab, ſpitzet fie zu, brenner die Spike, fo weit | fie in die Erde kommt, an, und bemahlt fie | ; 29 sim Ienner, 41 29) Machet Baumwachs in Vorrath zu dem be⸗ — — Pfropfen und auf den Sommer. S. V. Th. ©. 6 % 8 30) Mader Stroh. oder Nietmatten, zu Bes deckung eurer Miftbeete oder Spalier» Bäume. S. 1. Ih. ©. 698. 31) Setzet eure Mifbert, Kaften und Fenfter Din Stand. 32) Ihr fönne Eleine Körbe von Weidenreifern flechten, um darin junge Bäume und Saamen zu ‚pflanzen, und fie demnaͤchſt mit voller Erde aushe- ‚ben und verpflangen zu fönnen. (April 7) 33) Schet eure gefammlete Saamen nach, ob uch einige darunter fchimlicht werden, oder feucht d, und die nebenliegende mit verderben möchten; der ob auch Mäufe dabey fommen? Eine Maus kann in einigen Wochen eine ziemliche Verwüftung anrichten. \ 34) Sortiret eure Saamen bey müßigen Stuns den aus einander, und bemerkt, welche ihr in große ufchläge in die Forſt ſaͤen wol, welcher hohe Bäus me oder niedrige Sträucher giebt; welcher erft im zweyten oder dritten Jahr lauft; an welchem euch am mehrſten gelegen iſt; und den ihr auf Miftbeere oder in Kaften und Töpfe fäen, oder gar in ein Ges waͤchshaus bringen wollt, und fo weiter. 35) Macher euch Regifter und Veſchrelbungen, auch allenfalls Zeichnungen-von diefen Saamen. 26) Leſet bey den langen Abenden gute Garten⸗ bücher, oder ſammlet eure eigne Unmerfungen. 37) Beſchaͤftiget euch in euren Gewaͤchshaͤu⸗ fern: Sehet wöchentlich alle Töpfe nah, ob einige 1 zu trocfen, oder vielmehr ob fie an der Wurzel zu naß * (8) 5 find, 42 Beſchaͤftigungen find ; und zum austrocknen vor das Fenſter ober nds her beym Ofen gebracht werden müffen? Ob ’zärtere Stauden an der Wurzel faulen und in Fleinere Ges fäße gebracht feyn wollen? Ob unter denen zurüd und unter andere Bäume gefesten Bäumgen einige zu dumpficht ftchen, und näher an das Licht gebracht werden muͤſſen? Ob hingegen andere, Anfangs vor die Fenſter geſetzte, Töpfe, weil die Pflanzen zu zart ſind, zuruͤck geſetzt ſeyn wollen, oder aber, weil ſie die Blätter verlohren haben und ohne Wachsthum find, in Ecken und Winckel verftecke werden fönnen? Ob einige gu kalt, oder zu warm fichen, und as ei⸗ nem Haufe ins andere verfegt fegn wollen? 38) Wenn ihr zärtere Stauden in ein if gefet babe, fo gebe Acht, daß ſolche nicht zu ſtark greiben. Sollte die Loherde zu heiß feyn, fo nehme | die Töpfe heraus, und feget fie oben auf oder an den | Seiten herum; ihr habt Ananas, Pifang, oder ame dere Pflanzen, welche die heißern Pläge lieben, Bus, | me, weldye jeßt zu einen außerordentlichen Trieb ge⸗ zwungen werden, pflegen nachher leicht zu faulen und abzuſterben. NE 39) Sucher die jeßo blühende Pflanzen in — Gewaͤchshaͤuſern auf, ſetzt ſie vor das Geſicht, ode bringt ſie in eure Zimmer, oder trocknet davon euer Herbarium. J 40) Sammlet die nach und nach reif werdende a Feuchte von eurer Orangerie. Fl 41) Sehet fleißig eure Agrumenbäume nach, ob ||| auch Zweige daran frocfen oder ſchimlicht werden und faulen; | 42) Pflückt alle daran jege hernorfommende Blus ı men ab, weil folche gemeiniglich ſchon ehe fie fich u thun, im Ienner. 43 ‚hun, oder wenigſtens wenn fie verblühen, ſchimmeln, ‚und einen großen Theil des Baums verderben Fönnen, (Dec. 51) 43) Duldet in euren Gewaͤchshuſern nichts frems (des; Haltet fie fo rein alsmöglich ; Kehret alle Spin- ‚webe und andern Unrach von den Wänden; Samms let fleißig alles von den Bäumen abfallende Laub, und ‚die jungen trocken werdenden Früchte von den Agru⸗ men; Kehret nicht allein die Gänge öfters aus, fons dern fuche auch den unter den Kaften ſich verfriechens ‚den Unrath hervor. Duldet Feine in Kaften zu fegens ‚de und die Luft nur anftecfende Küchenfräuter, noch ‚abgefchnittene trockne Kräuter, wovon ihr etwa den Saamen aufheben wollt, in euren Drangenhäufern; Eine dicke dumfigte faulendesuft ift den Pflanzen eben ſo ſchaͤdlich als dem Menfchen. 44) Seyd fparfam mit Begieffen in euren Häu- ‚fern, und habt in; folchen reinen Zuber mit laulicht gewordenem Waffer dazu in Vorrat. Bon Falten Waſſer erftarren und faulen die Wurzeln leicht. Ganz darf das Begieſſen nicht als nur bey ftarfem Froſte unterbleiben. 4) Unterfuchet fleißig, ob in euren Gewaͤchs⸗ häufern auch Eleine Riten oder Deffnungen fich aͤuſ⸗ fern, wodurd die Kälte eindringen könnte, um ſol⸗ che alfobald zu verſtopfen. Denn wenn die Kälte einmal in ein Haus eingedrungen ift, hat man Müs he fie wieder zu vertreiben, und die durch das Ein⸗ heigen verzärtelte Pflanzen find aufden mindeften Zug kmfindlich. 46) Deffnet ja, wenn es bey Tage heil Wetter ft, die Decken und Laden vor den Fenſtern. Die Bewegung des Lichts ift den Pflanzen gar zu nöthig, j und 44 Belchäftigungen und man Fann bald an den Bäumen merfen, wenn der Gaͤrtner aus Bequemlichkeit die Laden in mehrern Tagen nicht oͤffnet, um die Muͤhe zu erſparen, die Fenſter des Abends von neuen zu bedecken. 47) Sollten eure Lohbeete kalt werden, fo müßt ihr erwas frifche Lohfpäne in Vorrath haben, die al. ten umarbeiten, und die friſchen darunter miſchen. In den Forſten. 48) Ihr muͤßt fortfahren, die haubaren Schlaͤ⸗ ge abzutreiben und abzuraͤumen, damit das Holz bey erſter Schlittenbahn weggefahren werden, und die Plaͤtze im kuͤnftigen Monat ganz rein und in en feyn mögen. (Dec. 70) - | 49) Ueberleget, was für Holz ihre im der Snte | auf das gegenwärtige Jahr nöthig habenmöchter, dar | mit folches bey diefer bequemen Yahrszeit a und bey Froft angefahren werden fönne. | so) Wenn in euren Zufchlägen junger Anmwud in Menge vorhanden ift, und die fiehen — Saamen-Baͤume nunmehro, um dem Anfluge Luft zu geben, gehauen werden duͤrfen, ſo laſſet ſolche bey Zeiten faͤllen, um ſie bey tiefen Schnee wegfahren m Fönnen, teil alsdenn dem jungen Anfluge am nigften Schaden geftbichet. sı) Laſſet die zu befaamende Plaͤtze jego sig | abräumen, und alkes bereiten, damit ihr fie bey De guͤnſtigen Wetter befäen koͤnnt. 52) Wenn das Wetter euch guͤnſtig iſt, fo für h Eichen, Buͤchen, Birken und Ellern aus, — J Y in trocknen fandigten Boden. 53) Sammlet und brecher jegt Zapfen von Sid | ten und Fuhren, laſſet ſie etwas abtrocknen, und le—⸗ get im Jenner. 45 get fi ie denn auf Laken in eine warme Stube nahe zum Dfen. Die Zapfen in einen Ealt gewordenen Back fen zu bringen, erfordert eine genaue Auflicht. 54) Gegen Ende des Monats Fönnt ihr in trock⸗ hem, vornemlich in fandigtem Erdreich, fehon Sn men von Nadelhölzern fäen. | 55) Hauer Ellernbrüche, wenn es frieret, wo⸗ Yin ihr, auffer über dem Eife, nicht kommen Fönnt.. 56) Machet bey böfem Wetter, wenn ihr nicht ausgehen koͤnnt, Riſſe, Tabellen, Berechnungen, efchreihungen, Ueberfchläge, und dergleichen von: uren Sorften , infonderheit von Berbe[ficnngen: II. Februarius oder Herming.. iefer Monat ift für einen Gärtner einer der trans „rigften und unangenehmften. Die Sonne ers ebt fich jet fehen wieder, und die Pflanzen fangen m; fich von neuen zu bewegen. Man ficht alle bis um Srühjabe zu befbicfende Arbeiten vor fih, und pill gern etwas beſchicken; die Witterung ift aber ge- heiniglih naß, rauh, unangenehm, und ungefund: ft febneiet und ftöbere es durch einen großen Theil es Monats, und man fann drauffen zu nichts ges angen.. In ferten fehweren Boden wird das Erds eich zu weich und fehmierig, fo daß man es nicht be> beiten Fann, oder, wenn man es gleichwol bear. eiten wollte, verderben würde. Man wird alfo ges koungen, viele Arbeiten bis in den folgenden Monat ufzuſchieben, der ohnehin einer der gefchäftigften ift. Ein fleißiger Gärtner fuche fich alfo jede Stunde ey mittelmaͤßigem Wetter zu Nutze zu machen. 4 es 46 Beſchaͤftigungen Beſchaͤftigungen im Hornung. 1) Wenn das Werter im vorigen Monat behin— dert hat, die darin vorgeſchriebene Arbeiten zu volle führen, fo holet folche jetzt je eher je lieber nach. 2) Bifitivet, wenn das Wetter gelinde iſt, eure bebundene Bäume (Jenner 1) und wenn fi Mäufe dadey eingeniftet haben, fo leget ihnen Fallen. 3) Fahret fort, Bäume, welche durch den Wind ’ oder Fcoft in der Erde los geworden find und ums ı fallen wollen, gerade zu richten und zu befeftigen, (Senner 7) » 4) Beſetzet jet alle Pläge, wo Obftbäume fehe. Ien, mit jungen Bäumen. ( enner 10) Befchneis ı det fie aber nicht gleich; am wenigſten ſchneidet an den Zweigen vor dem Seen, 5) Brechet jetzt die nöthigen Pfropfreiſer; neh⸗ met deren nicht zu wenig, denn ihr Fönnt in der Pfropfe zeit Feine mehr nachfammlen. (S. V. Th. ©. 696158 6) Befchneidet nunmehro die übrigen Birn⸗ Apfelbäume, und bindet fie an. (Jenner 16) Eis neuere zu dem Ende vorher die Spalier, wenn date ten daran fehlen; (Jenner 17) oder fchaffer — Nagel an, wenn ihr Nagelwerk habt. 7) Raͤumet nach dem Beſchneiden allen Una vor den Bäumen weg; bringer Mift oder frifche Er⸗ de bey, und graber die Nabatten um, wenn es Witterung erlaubt. 8) Gebet bey dem Beſchneiden ja Acht, wo ihr ein Raupenneſt entdecket. (Jenner 26) | 9) Wenn ihr in der Erde nichr arbeiten koͤnnt, I fo reiniget auch eure hochſtaͤmmigen Obſthaume (Jemer 8) 4J im Hornung. 47 10) $eget jegt neue Baumfchulen an, und pflan- jet darin, wenn es die Wirterung erlaubet, die juns ‚gen Stämme von den Saamen » Beeten, oder die ihr fonft angeſchaft habt. (Jenner 25) 11) Grabet die ältern Baumfchulen um, und reis et fie, um bey dem Pfropfen keinen Aufenthalt zu finden. | ' 122) Schneiderleicht ausfchlagende Fruchtbäume, 8 Duitten, Paradiesapfel, Nüffe, in den Baum» f&ulen oben der Erde ab, und bedeft den Stamm angehäufter Erde, um junge Stämme zu haben. Merz 42) Wiewol dies Abfchneiden beffer bis in ‚folgenden Monat verfpart wird. (Mer 63) 13) Säet eure gefammlete Obftferne aus. S. . Th. ©. 526. 528. 14) Unterfucher genau die Befriedigungen um e Pflanzfchulen. 15) Seßet zu Anfang des Monats noch Johan⸗ nisbeeren, Stickbeeren, Berberigen und Nuͤſſe; achher iſt es damit zu ſpaͤt. —* 16) Gebet bey den geſaͤeten Kernen und in euren anzſchulen Acht, ob ihr Maͤuſe merkt; ſtellet ih nen ſodann Fallen, oder leget Gift dabey, den man jwiſchen zwey Dachziegeln oder in einem von einander efehnittenen ausgehöhlten Torf zu ftreichen pfleget, amit fein ander Vieh beyfommen Fönne. 17) Rejolet die Pläge, womit ihr im vorigen Monate nicht fertig geworden feyd, ferner um. (Jen⸗ ner 19) | 18) Stechet eure Erdhaufen um. (TJenner 11) Es ift zwar beffer, die Arbeit im Sommer vorzunehs men, ivenn die Erde recht durchgewaͤrmet ift, man hat aber jet die befte Zeit dazu, (Merz 48) i 19) 48 Beſchaͤftigungen 19) Bereitet nunmehro vollens die fertige, und lange genug ausgeruhete Erde, welche ihr zu Miſt⸗ beeten, oder zum Verpflanzen der Bäume, oder um. Saamen darin zu fäen, gebrauchen wolle: Sieber . durch, bringet fie an einen ** Ort, und machet allerley Miſchungen, weil einige Pflanzen loſere, an- dere aber feſtere Erde verlangen. 4 20) Den bey dem Durchſieben zuruͤck bleibenden Abfall von Erdflumpen oder noch nicht ganz verrotte⸗ tem Holze bringe wieder zu den andern Erdhaufen, und fahret fort, frifche Erde zu fammlen, (Jenner 11515) So daß ihr jedes Jahr mehr frifche Erde ı von neuen ſammlet, als ihr von den alten Erdhaufen | abnehmet und verbrauchet. # 21) Wenn das MWerter trocken und gelinde iſt, fo pfropfe gegen Ende des Monats Kirfchen. Ihr Fönnt auch mit Pfropfung der Apfel und Birn de Anfang machen. Wenn es frierer, ſchneiet, oder. ‚regnet, fo muß alles pfropfen-bis im Fünftigen Mon, nat aufgefchoben werden, N 22) Wenn der jenner gelind gewefen wäre, und | erft jetzt Froft einfält, fo holet die ſchon im Jenner 21 23 geheiffene Arbeiten nach, oder fetzet ſie fort. 23) Wenn es ſtark fehneiet, und der Schnee | häufig auf den Bäumen, vornemlich auf den immens grünen und Nadelhölgern, liegen bleibt, fo ſchuͤttelt ihn von allen Bäumen, woran euch gelegen iſt, her⸗ unter. Es thut ihnen: fonft Schaden, wenn Sonne den Schnee nach und nach aufthauct, und das Waſſer die Nacht über an den Zweigen feftfriert, Noch fehlimmer ift, wenn Glateis folger, indem for dann ganze Bäume, twenigftens die Haupttelgen, ‚bey © dem geringften Winde abbrechen, y “im: Hornung. 49 24) Wenn der Schnee aufgehet, fo leitet das ‚Schreewaffer ja von euren Pflanzungen und Saas menbeeten ab, indem es eine beizende Kraft hat, und ‚auch auf grünen Grasplägen ſchaͤdlich ift. (Merz 50.) 7.525) UÜeberhaupt gebe Achtung, wenn in euren Pflanzungen irgendwo Waſſer ſich famlere, daß ihe sen Zeiten Abzüge machet. 26) Wenn ſich in den Spagiergängen Waffer amlet, fo machen die Engländer einen Eleinen Gras ven, legen darin Ziegelſteine platt heraus, richten Feder Kante zwey andre Steine nach der Länge in ie Höhe und decfen einen vierten Stein überher, lafe en auch etiva hie und da oben wieder eine Fleine Defs ung, daß fich das. Waffer beffer hinein ziehen kann, omwird alle überflüßige Feuchtigkeit dadurch abgeleiter, 27) Wenn die Wirrerung euch draußen ' arbeiten bebinderr, fo fabret fort, wie im enner 27:36. gelehret worden, das nörhige auf ie folgende Zeiten zu famlen und zu bereiten, 28) Macher auch Riſſe und Projecre- zu denen n macenden DBeränderungen und Berbefferungen. 29) Schaffet euch Kaften und Töpfe an, um Zaamen darin zu fäen, und die keimende junge Pflan⸗ m zu verſetzen. 30) In euren Bewächrbäufern ſehet ale Wo⸗ einmal nach, ob Pflanzen begoſſen ſeyn wollen; ıbet ihnen fodann jedesmal nur wenig Waffer. (Jen⸗ er 44) Pflanzen welche öfter annoch Waſſer verlan- mn; ſetzet und: bemerfer euch befonders. = 31) Pflanzen, die bereits zu treiben anfangen, "inget entweder nahe an das Senfter, oder ſetzet fie ach Befinden in ein kaͤlteres Haus. N | (D) 32) so Beſchaͤftigungen 32) Brechet ja alle trockne oder welk gewordene Blaͤter bey Zeiten ab, und ſchaffet fie weg: Reini⸗ get eure * wenigſtens woͤchentlich * (San. 41.) RE 9 33) Geber fleißig in der Drangerie Acht, 06 an den Bäumen trocken gewordene Blumen oder Blaͤt⸗ ter zu ſchimlen anfangen, um fie gleich wegzuſchnei⸗ den; die Bäume haben daher in diefem Monare mehr Gefahr zu befürchten, alsinandern. (Jennet 4t,. 34) Wenn ihr aus Norh von euren Scherbenges wächfen verpflangen müffet, als wenn z. E. ein Topf zerbrochen wird, fo ſchneidet jet ja nichts. ze Wurzeln, fie faulen fonft leicht an. 35) Wenn ihr frifche Lohbeere auf den Sommi machen * ſo ſchaffet bey Zeiten, und wenig vierzehen Tage vorher die Gerberloh an, daß ſie vor⸗ her auseinander gebracht, und hinlaͤnglich getrockt werden kann: Geſchiehet dies zu fpäte, fo waͤhret zu lange, ehe die Lohbeete in Hitze gerathen, und beſte Zeit, da die jungen Pflanzen am mehrſten 4 ben muͤſſen, verſtreicht. 36) Ihr koͤnnet jetzt ſchon von denen hi fremden, in ein Lohbeete zu bringenden, Saamen in Toͤpfe ſaͤen. 37) Wenn die Kaͤlte ſehr ſtark iſt, ſo raͤth ler zu Abwehrung des Froſtes aus den Haͤuſern ſe bis acht Lichter die Nacht über darin brennen zu Tal fen, welches beffer wäre, ale Keſſel mit gl Kohlen hineinzufetzen. 38) Wenn neblichtes oder ankaltendes regnigte Wetter iſt, ſo pflegen die Orangenbaͤume ſtark 4 ſchwitzen/ welches ihnen ſchaͤdlich it, und an den Stämme ein — gruͤner Schorfmoos fo | ge! Hr im Hornung, 51 ge; reibet fie fobann mit einem naffen wollenen oder ‚Iinnenen $appen ab, und waſchet fie nah: Schrap⸗ ‚pet fie aber ja nicht an den Stämmen mit einem ſchar⸗ fen Inftrument, (Dec. 54.) 39) Wenn es in den Häufern feucht und dum⸗ pfigt wird, muß vermittelft einer in der Dicke des Bodens anzubringenden Defnung oder Luke Luft geges ben werden, indem man jeßt die Fenſter noch niche fnen darf. | 40) Außer der aͤußerſten Norh hitzet jet in eu⸗ rer Orangerie und falten Häufern nicht mehr einz yenn daher fommt eben das Schroigen der Bäume nd Abfallen der Blätter. Ihr erfennet, ob es nö« hig ſey, einzuheißen, wenn ihr große Keffel mit Waſſer in eure Häufer feger, und das Wafler über d über mit feften Eife bedecfet wird; wenn es et⸗ vas Eis anſetzet, ſchadet es noch nicht. 42) Ihr muͤſſet alſo in dieſer Jahrszeit nicht als Nein des Abends ſondern auch gegen Morgen auf ie Kälte aufmerffam feyn; denn oft frierer es jetzt egen Morgen heftig, da man den Abend Feinen Froft ermuthen follen. 42) Gegen Ende des Monats und wenn Nacht: röfte Fommen, fo gebe in euren Pflanzfchulen und 2 5lumenfeldern Acht, ob der Froſt auch die Wurzeln pn jungen Tannen oder zarten Stauden heraus zies et, und entblößer, damit ihr fie gleich mit frifcher ockner Erde bedecfer und andrucket; fonft fallen fie m, und verderben, (Mer; 22.) 43) Im gleicher Abſicht muͤſſet ihr im fandigten fen Erdreiche fleißig Acht geben, ob der Wind etz a die Wurzeln von Sande und Erde entblöffer, um ; gefehwinde wieder zu bedecken. (®) 2 44) 52 Beſchaͤftigungen 44) Gegen Ende des Monats koͤpfet eure meiden: Früher darf es nicht gefchehen , fonft fei fih Schnee, Regen, und Eis zwifchen die abgehaue ' nen Aeſte und veranlaffet, daß die abgehauene Stel len eintrocfnen oder faulen, alſo nicht gut — austreiben. 3 gen Gruͤnden. 46) Ihr koͤnnet Hecken von fen —— ſtrum ſtecken. —* * x 47) Fanget gegen Ende des Monet⸗ an, eu aͤltern Hecken zu reinigen und einzuflechten. I. % ©. 84. 87. —* 48) Stutzet die im Korn Jahre geſetzte Bi dorn⸗Hecken. II Th. ©. 83: 49) Setzet Wälle zu Birkenheden, IL | S. 105, (Merg gr. April 4.) ar Sn den Forften 50) Laſſet alles geſchlagene * hf hr (San. 48.) 4 51) Reiniget vornemlich in euren Geha | wieder zu befäende Pläge, und bereitet alles, da ihe bey günftigen Wetter die gefanılete Suomi us⸗ ſireuen fönner, J 52) Bereitet jetzt voͤllig eure anzulegende Heiſtet kaͤmpe, und arbeitet ſie, wann es närhigr zum letz tern Male um. | su 53) Bringet, wenn eg wegen des Froſtes ode der Naͤſſe halber geſchehen kann, die Baumfaat in die Erde, in euren Zufchlägen. ei im Hornung. 53 54) Samlet weiter Saamen von Fuhren und or ichten, fireuer fie aus (Jenner 53, 54.) oder hanget die Zapfen mit famt den Zweigen in euren Zufchlägen auf, daß der Saame von freyen Stuͤcken ausfällt, nd. fi ausftreuer. 55) Pflanze jest aus euren Heifterfämpen die jüngen Stämme; durchſuchet alle eure Forften, wo he Lücken findet, die ihr bepflangen könner, und wo Feine Befzamungen ſtatt finden. (Mer; 62.) 56). Macher die Löcher in den Heifterfämpen, wo Ehre junge Stämme ausgehoben, haber, wiederum eben, ind werfer fie zu. 957) Wenn ihr-in euren Forften noch vom Elat⸗ i8, oder auf andre Weiſe — Baͤume haber, > bauer fir ab. 58) Köpfer die Hainbüchen, wenn ihr derglei⸗ 1 Kopftafne habt. 59) Gegen Ende des Monats fönnet ihr anfan⸗ jen den Unterbufch zu hauen, wenn er euren großen Stammbäumen zu ſtark wird, oder ihr ſeiner zu Schlachten und ſonſt benoͤthiget ſeyd: bindet ihn Waſen und Faſchinen. Eher darf er nicht ges Jauen werden, fonft treiben die Wurzeln nicht fo ftars Sense Schüffe, (Merz 63.) 1260) Suchet in diefem Monate auch in denen im Infange des Mierzes. vorgefchriebenen Arbeiten vors 18 zu kommen. Denn im Merz häufen fih ohne⸗ em die Arbeiten , und ihe habt zu viel Beſchaͤfti⸗ W ngen in euren —— und Luſtgaͤrten. BL, . i ® : Il. 2 III Monat Marz Be Deeſer Monat iſt einer der lebhafteſten und welcher einen Gaͤrtner ſchon zu beſchaͤftigen pfleget. Da in denen verfloſſenen drey Monaten alles ſchlafen hat, und gleichſam todt geweſen üft,.fo jei⸗ get ſich jetzt faſt aller Orten ein neuer Trieb, und ei⸗ nige Sträucher z. E. Stickbeeren, Johannisbeeren, Hollunder, werden ſchon gruͤn; andere aber bluͤhen, 4. E Kellerhals, Kaneelkirſchen. Die Natur faͤn⸗ get wieder an von neuen zu leben. Man merker di * am mehrſten an denen aus der Erde aufſteigenden Dünftenz daher Menfchen, welche eine ſchwache Bruſt haben, leicht in diefem Monate von der ſtar⸗ fen Luft DBefchwerde empfinden, heißricht werden, oder gar ein Fieber befommen. Es ift mir mehrma⸗ len begegnet, wenn in diefem Monate viel gepflanzek, und den Kopf nahe über der Erde gehalten habe, daß mir der Kopf den Abend ganz wuͤſte deweſan⸗ wenn einen Rauſch gehabt haͤtte. Man merket bald an den Vögeln, wenn es ge linder wird; die Endten fehnattern, die Sperlinge‘ paaren fich "und bauen Nefter: die Schwarzdroßelt oder Amfeln Turdus merula laſſen ſich bey ftillen Aben— den mit ihrem angenehmen Gefange von den Spitzen der Bäume hören: Die $erche Alauda aruenſise fi let mit ihrem freudigen Tirliri die Luft. Die Milas nen Falco milvus, fommen aus Afien von ihren Wine ferquartieren zuruͤck, die wilden Gaͤnſe Anas anfer fer} rus und die Kranige Ardea grus ziehen Heerdenweift Beſchaͤftigungen im Merz. 55 ums vorbey aus Weſten in Often mit einem lauten Geſchrey. Die Waldfchnepfen Scolopax ruficola ſuchen gleichfalls ihren Ruͤckweg nach hohen Wäldern, wo fie brüten. Die Staaren Sturnus vulgaris pfles zen fich auch wiederum fehen zu laſſen, und auf den Dächern der Häufer durch dag Klappern mit den ‚Schnabeln, dur das Schlagen mit den Fluͤgeln und Durch. ihren anmurhigen Geſang den Frühling zu vers uͤndigen; ſo wie die des Winters über bey uns woh · ende graue Herbfifrähen, Cornus cornix ung jeßt erlaffen, auch der Zaunförig Moracilla zraglodytes, ser feine Winterwohnung bey uns hat, jetzt unfüchts per wird. | Sn harten Wintern hingegen, vornemlich wenn ie e Hornung kalt gewefen tft, und-mit Schnee und Eis bedeckte Felder hinterläffet , hält der Froſt wol urch diefen ganzen Monat anz wie wir davon eben in Erempel in diefem 1771. Jahre haben, und fo uͤſſen die mehrften Arbeiten aus beyden Monaten is im den April ausgefegt bleiben. U Zu Zeiten fcheint der Anfang des Merjes gelin⸗ Fe zu ſeyn, und gegen deſſen Ende faͤllet noch eine renge Kälte und tiefer Schnee ein: Dieſe find ſo⸗ ann um fo gefährlicher, wenn in denen vorhergegans Senen gelinden und warmen Tagen der Saft in dem r fangen vorher ſchon in Bewegung gebracht iſt; es eſchahe dieſes 1770 wo an vielen Orten dadurch ein Niswachs an Korn entſtand und alle Baumfruͤchte e efroren. Oft iſt das Wetter ſehr unbeftändig, und man at abwechfelnd, denn fchöne angenehme T Tage, denn Schnee, Schloßen, Dirgen, Diebel: Diefes tft ſo⸗ ann ; wenn die Witterung nur abwechſelnd bleibt, D) 4 wer — Ps , 56 Befhäftigungen im Merz. weniger fchädlicht Am mehreften aber pflegen einen: Gärtner zu plagen, die in diefem und dem folgenden Monate nur gar zu gewöhnliche Nachrfröfte, welche denen bey fchönen Tagen leicht in Bewegung - thenden zärtern Pflanzen höchft gefährlich find, und oft gar dag Leben Eoften. J Mer an mittelmaͤßigen, aus Gebuͤrgen — den Fluͤſſen wohnet/ bar Ueberſchwemmungen zu bee fürchten, wenn der Schnee in den Gebuͤrgen ſchmel⸗ jet, doch find die Ueberſchwemmungen jegt weniger gefährlih, als wenn der Schnee bis im Dapıl . gen bleibt, DU, Hat man aber in diefem Monate fehöne: Seit 173 marme Tage, fo muß man ja mit der Arbeit voraus⸗ zufommen trachten, indem alsdenn der April ger eis niglib naß und unfreundlid) ift. e' In niedrigen, den Ueberſchwemmungen ausge⸗ ſetzten Gruͤnden, pflegt man genau zu bemerfen, wenn in dieſem Monate ſtarke anhaltende, und indie Ho⸗ he fleigende Nebel kommen, ohne dafs gleich-ein Re⸗ ‚gen darnach folgetz denn ſo pflegt hundert Tage nach⸗ her ein ftarfes Gewitter und Plagregen zu erfol wovon die Fleinen Gewaͤſſer austreten; man fi alfo gern, das in denen, den Ueberſchwemmun ausgeſetzten Wiefen befindliche Gras und Heu vor heraus und auf Anhöhen zu bringen, und der« fahr, ſolches zu verlieren, bey Zeiten vorgubauen. 57 rn Bl Beſchaftigungen im Merz. jr We Gebet, wenn der Froſt aufgehet, und gelin de Witterung mit Sonnenfchein eintritt, euren in den vorigen Monaten bebunden geweſenen Baͤumen Gorn e 2.) mehr Luft; nehmet aber ja die Bedek⸗ kung noch nicht ganz weg, weil es in dieſem Mona⸗ te oft noch heftig frierer, ihr auch für Nachtfroͤſte och nicht ficher feyd. Die Bedeckung zu öfnen, iſt in einer) doppelten Abficht nörhig; theils halt fonft, wenn es aufdauet, unter der Bedeckung der Froft in der de einige Tage länger an, als umher, wo die Son- Une und dag Licht Frey wirket; oder aber, wenn naffe Witterung einfäller, fo geräch das feuchte Stroh leicht in Fäulung, die damit bedecfte Pflanzen wer« ‚den dadurch angeftecft und verdorben. Fr 2) Verdoppelt hingegen eure Vorſicht ben denen WE zärtern Stauden, wenn der Froſt in diefem Monate noch anhält, oder gar ein ungewöhnlicher fpärer Sroft 3) Sehet nocheinmal nach, ob eure gefegte Baͤu⸗ me noch) alle ordentlich ftehen, oder ob einige lofe an der Würzel find? (Horn. 3.) Tretet fie feſt, haͤu— fer Erde daran, fchlager Pfähle oder Stangen, wenn rsnörhig ift, dabey, und heftet fie an. 0 4) Finder ihe von Mäufen an der Wurzel anges freffene, oder ausgegangene oder doch dem Ende na⸗ he Bäume, fo koͤnnet ihr fie jet noch ausroden, und feifche gefunde Stämme hinfegen. 95) Bepflangt jest überhaupt alle in euren Pflans jungen noch gebliebene Luͤcken, fo wie es die Witte⸗ rung erlaubt. Zärtere Sträucher, vornemlich. fol- h | I (D) 5 de, \ 58 Befchäftigungen che, welche ihr in Scherben erzogen? und bis dahin noch in Gewähshäufern im Winter bertmähret habt, find erft in Fünftigen Monate zu verpflanzen. Mehmet fie aber bis dahin in Acht, daß fie nicht zu ſtark treiben. 6) Hüter euch ja, daß ihr nicht verpflanzen, wenn es bel Wetter ift, und ein ſtrenger, holer, auge | foorender Merzwind weher; denn wenn die z N) Wurzeln der ausgegrabenen Bäume demſelben aus : fest werden, fo vertrocknen fie'gleich, und verfaulen nachher in der Erde. Hi 4 | 7) Nebmer allemal in Acht, daß ihe die fruͤh ausfchlagende Bäume zuerft, die fpäter treibende al zuletzt verpflanger, J 8) Nehmet die aus der Wurzel ſich — de Sträucher aus, vertheilet und vermehret fies als da find Hydrangea, Ephedra, Mefpilus arduti alias“ 9) Um euren Bäumen woran euch gelegen iſt, infonderheit um denen in einem grünen Anger ſtehen⸗ den Obftbäumen, grabet rund umher die Erde los. . 10) Wenn ihr Bäume: verfegen wollt, und Die Pläe wobin fie beſtimmet find, waͤren noch nicht be reitet, fo grabet doch die Bäume jego log, leget fie | in eine Grube nieder, und bedecket fie mie Erdes menn fie ftehen bleiben, geräth der Saft gu fehr in Bewegung, und fie fönnen, wenn fie ſchon in vollen Triebe find, das Verpflanzen nicht fo gut vertragens 11) Pfropfet, wie es das Wetter erlaube, erſt die Kirfchen, drauf Bien, denn —* und * ie Pflaumen. J 12) Wie ihr Quitten und Paradiesepfil, ‚Stä n⸗ me pfropfet, fo ſamlet die abgeſchnittene Staͤmme, und ſtecket ſie in der —— Baumſchule fi —*8 © 521. , 13) | k | im Merz, 59 13) Befchneidet ferner eure Obftbäume. (Horn. 6.) Infonderbeit ift in diefem Monate die befte Zeit, Kirſchen und Pflaumen zu beſchneiden. 14) Auch werden die im Herbſte gepflangte Staͤm⸗ nunmehro befhnitten (Nov, 13.) tretet aber je⸗ smal mit dem Fuße unten an den Stamm, damit r die Wurzeln nicht losreißer. 15) est ift die höchfte Zeit, den Wein zu bes - chneiden, ehe der Saft darin in Bewegung kommet, onft verbluter er ſich. ſ. III. Th. ©. 424. 16) Macher zugleich junge Ableger, und ſtecket erer von den beften Weinforten f. IIL Th. ©. 421. 17) Srabet bey dem Befchneiden die Erde an en Weinſtoͤcken los, und zerſtoͤhret die oben in der berfläche der Erde am Stamme austreibende, fo genannte Eleine Thauwurzeln, welche im Wachsthum hinderlich find, und in der Hitze doch wieder vertrock⸗ en, ©. III. Th. ©. 422, — 18) Hebet die abgeſchnittene Reben auf, wenn hr Afche davon brennen wollt. 29) Grabe die Rabatten vor euren Spalieren und laſſet die Exde in geoßen Klumpen offen fegen, damit die ftarfe Merzluft diefe befjer durchs tache, und die darin vorhandene Wurzeln von Uns raͤutern austrocdne. 20) Die mehreften Gärtner werden jekt die Ras aften vor ihren Spalicren, weil es vor den Maus wärmer ift, befäen, um frühe Pflanzen zu zie⸗ jen, und den Platz zunugen. Es ift aber den Bäus nen ſchaͤdlich, und ſoll billig, forderlich vor jungen en nicht gefchehen. 21) Wenn naß Wetter einfaͤllet, ſo reiniget eure Bäume von Moos (Jenn. 8.) 22 — Beſchaͤftigungen — 22) Wenn der Froſt nachgelaſſen hat, und gute Tage mit Nachtfroͤſten erfolgen, fo gebet ferner in eu⸗ ren Pflanſchulen und ſonſt überhaupt Acht, ob de Froſt von euren zärtern Pflanzen infonderbeit junge Tannen in die Höhe gezogen hat, fo daß ihre E zeln blos liegen; oder ob in fandigtem Erpreiche der Wind die Wurzeln entblößet und die Pflanzen ums wirft, um fie alſobald zu bedecken und von dem ihnen ' bevorfiehenden Untergange zu retten. (Horn. 42,2 23). Wenn anhaltend trocken Werter iſt, ſo 2 ber Erdboden in ſchwerem Erdreiche aufgufpring em, 4 Saamen- und Pflanzfehulen gleid) zu, — * fü ie Mi mit frifcher Erde. ö Er: | 24) Gebet auch Acht, ob der Groft * en Nummern und Zeichen aus der Erde aufgezogen hath daß fie umfallen; ſtoßet fie von neuen in die Erde" 25) Erneuret, alte vom Regen und Schnee un⸗ Fenntlich gewordene oder berfänlte Beichen en! me mern. 5 26) Unterfucht alle eure Ableger 4 gem Jahre, und verpflanzet die Wurzeln gs der id übrigen gebt frifche Erde. - —— 27) Machet friſche Ableger, ſ v. HS 549. 28) Wenn der Saft in den Bäumen in Ben gung kommet, fo fanget an abzufäugen k Vrg 8.724 a 29) Defnet fonderlich in der ——— die oku⸗ lirte Stämme von vorigem Jahre; fehneider die wil⸗ den Staͤmme ab, und beklebet die Wunde mit wachs. Wenn der Merz aber noch kalt und ra fo verfparet die Arbeit bey denen im Freyen — Vo Sea bis in den folgenden — 39 im Mer. 61 30) Sehet die iin vorigen Sabre gepfropfere Stämme nach, ſchneidet die wilden ©: büffe und die flüßigen Zweige weg, und befleber ſchadhafte und nicht, überwachfene Wunden. - 321) Reiniget alsdenn eure Baumfchulen, ara» bet fie um, und räumet alles uͤberfluͤßige, insbefons dere alte unbrauchbare Stämme weg. * 32) Setzet junge Stämme in die Baumfchufe, wenn es nicht ſchon im vorigen Monate geſchehen iſt. (Horn. 10.) 33) Süet. weiter Saamen von Bäumen aus. (Horn. 36.) 34) Machet für die weichliche Saamen Miſt⸗ — und fest fie in Töpfe darin. (Horn. 35.) 35) Da die Erdmäufe. in diefim Monate mit am gefaͤhrlichſten find, indem fie wieder aufleben und noch wenig Nahrung finden, fo gebet fleißtg Acht, ob ihr beym Uaigraben ihre Neſter oder Hoͤlen entdecket, und ſuchet ſie wegzufangen. 36) Sehet eure Pflanzungen von allerley Stau⸗ ‚den nach, beſſert fie aus, bauet das überflüßige, wo ‚fie zu dick find, ſonderlich bey ftrengen Nord⸗ und Oſtwinden weg; indem die abgehauene Stämme als« Bean am erften zurück bleiben. . 37) Grabet auch jetzt eure Pflanzungen um, und reinige ſie von allen Wurzeln von Unkraͤutern, ehe das Laub ausſchlaͤgt, weil ihr beſſer alles unterſchei⸗ n, euch auch beffer rühren koͤnnet. 38) Macher die Zäune, Geländer, und Plane ken um eure Gärten und Dflanzungen zurecht, und ſetzet fie in wehrhaften Stand, 39) Wenn ihr, Weisdornen- Hedfen ziehet, fo — —ã fie jetzt bey guten Wetter einzuflechten, all. Th. ©, 84, 87. 40) 7 62 | Beſchaͤftigungen 40) Alte Hecken ſollet ihr jetzt aushauen und * neuren. 41) Setzet neue Hecken und Birkenwaͤlle( Febr. 4 42) Die in euren Pflanzſchulen abgehauene Mut⸗ terſtocke von finden, Quitten, Nuͤſſe u. d. m. um u junge Stämme zu ziehen, bäufet mit. frifcher Erde | an, und leget die daran befindliche Ausläufer a ı ($ebr. 12.) —J 43) Settet, wenn es die Witterung ei Pottweiden. ©. V. Th. ©. 652. 44) Leget an Flüffen Kneienbufch und —— beete an, ſ. V. Th. S. 303. 45) Bepflanzet die Ufer von euren Slüfen u Zeichen mit Weiden, Ellern, Faulbaum und gleichen. 46) Wenn ihr Nabatten oder Beete haben, mi ‚he ihr mit Buchsbaum, Lavendel und dergleichen eine faffen oder die damit eingefaßte — wollet, iſt es jetzt die Zeit darzu. 47) Wenn ihr Lohbeete fuͤr zarte Stauden RS bet, fo fchaffet höcften- mir Anfange des | frifche Gärberloh an, damit fie erft abtrockne ihr mit Ende des Monats entweder ganz nene — oder die alten noch etwas brauchbaren erfriſchen, u von neuen anheitzen koͤnnet. 3 48) Fahret fort, eure friſcheſte Erdhaufen, wel⸗ che noch erſt verrotten ſollen umzugraben, zu einer Zeit, da ihr ſonſt nichts beſchicken koͤnnet. Es iſt dieſen gut, wenn fie naß umgebrochen werden, (Febr. 18.) Br.) 49) Da der Merzfchnee vorzüglich ſchaͤdlich iſt, und leicht Pflanzen untergehen mache, fo ſchlaget oder fehürtele, wenn es jetzt ſtart ſchneiet, den ar > im Merz, 63 von euren Bäumen; woran euch gelegen iſt, herun⸗ ‚ter; denen weichlichern geringern Stauden gebt, wenn es anfänget aufzubauen, dadurch Luft, daß ihr den Schnee um folche wegfraget; bey ftarfen Froſte beo ſchuͤtzet ſie der Schnee, und man bedecket fie damit. 50) Suchet zu verhüten, daß wenn der Merz⸗ ſchnee aufgebet, fi von dem Schneewafler bey eu⸗ ‚ren zärtern Pflanzen nichts famlen kann. Leitet fo viel es möglich ift das. Merzfchneewaffer ja von euren ‚Pflanzungen und denen darin befindlichen grünen Dia= | \fenplägen ab, indem es vorzüglicy eine beigende Kraft ‚hat. (Horn. 24.) 52) Betreuer eure Nafenpläge, fonderlich mo fie moofige find, und Feine rechte Art haben, mit Dfenruß oder ausgelaugter Aſche. Taubenmiſt iſt, wenn trockne Zeit einfaͤllt und ihr nicht wäflern koͤn⸗ ‚net, ſchon zu brennend. Zorfafche thut auch gut. (Dec. 9.) * 52) Wenn in dieſem Monate eine auſſerordent⸗ ‚liche Kälte einfaͤllt/ fo beſchuͤtzet eure zärtere Pflan⸗ ‚gen insbeſondere auch die Pfirfchen an den Wänden ‚mit Matıen und Decken, und zwar mehr des Tas ‚ges gegen die Sonnenftrahlen, als des Nachts gegen die Kälte; insbefondere aber gegen die ſchneidenden Winde 53) Geber in folhem Fall genau Acht, auch wie ſich der Wind regiert, und wenn er fih umſetzt; das \mit ihr die Matten darnach verändern, und dem Wins de jedesmal entgegen ſetzen koͤnnt. Dadurch kann man oft alle Bluͤthe erhalten, welche ſonſt verderben würde. 6 In euren Bewächsbäufern feher wös chentlich einmal nach, ob ihr begieffen müßt, (Horn, 137) Einige: Stauden werden jetzt fihon anfangen i mehr 64 Beſchaͤftigungen mehr zu zehren, fo muͤßt ihr ihnen auch etwas mehr, hingegen allen ſaftigen Pflanzen, als den Aloeen, gar Fein Waffer geben. 55) Wenn helle Tage mit Sonnenſchein — ſo muͤßt ihr allmaͤhlig anfangen, euren kaͤltern Ge⸗ waͤchshaͤuſern, und vornemlich der Orangerie, friſche Luft zu geben, fo daß ihr erſt oben den Boden öffnet, | worin jedesmaleine Deffnung feyn muß; Alsdenn ein | ‚oder anderes einzelnes Fenſter, und zwar mehr in der Hoͤhe als niedrig, und an einer Seite, woher der Wind nicht kommt; Hiernaͤchſt aber nach unda auch die uͤbrigen Senfter von miehrern Seiten ö Bey heftigen Winde aber, und infonderheit bey bel: oder Schlackerwetter ſolche wiederum verſchle altet. Al h 56) Stauden, welche jego anfangen zu treiben, feet hervor, und gebet ihnen fo viel Luft als ee Ge 31.) — 57) Die härtefte Stauden, fonderlich felche, welche das taub abgeworfen haben, als Granatb Judasbaum und dergleichen Fönner ihr, wenn die Witterung gelinde ift, jetzt auch ſchon ganz heraus feßen, wenn ihr eine. warme Gegend unter Weber de für fie haber, und fie allenfalls bey eintrete unerwarteten ſtarken Froſte zu Schauer ing koͤnnet. 58) Wenn ihr in der Orangerie Ddume findet, welche einen fichrbaren Schaden haben, oder vi ihr nur einen Fehl vermuthen koͤnnet, fo hebet ſie gleich aus dem Gefaͤße, worin ſie ſtehen, heraus, * terfucht die Wurzel, nehmet das Schadhafte w ftuget die Krone, figet den Stamm in ein-Elein fäß und bringet dies allenfalls in ein wärmeres Haus, 59, im Merz. 65. En 59 Gebet Achtung, wenn in euren Gewaͤchs⸗ haͤuſern Stauden blühen wollen, um fie hervor und ins Geficht zu fegen. 60) Fahrer fort, eure Häufer wenigſtens tuöchent: ich einmal zu reinigen. (Horn. 30) Kehret nicht ale Hein die Gänge, fondern feget auch unter und von den roften und Scherben allen Unrath hervor und hinweg. | An den Forften 7.61) Vollender die Arbeiten, woran ihr im voti⸗ en Monat gehindert ſeyd. (Febr: 51757.) 62) Es ift in diefem Monat die befte Zeit zum flanzen junger Eich» und VBuchheifter, wenn es ur nicht bey, foorem Winde gefchiehet. (Febr. 55) Auch iſt es nicht gut verpflangen, wenn bey einem anhal⸗ enden Regen die Erde gar weich und fehmierig wird. 63) Treibe in diefem und folgendem Monat dag veiche Unterholz ab, welches wieder ausfchlagen fol ; ſchiehet es früher, fo nehmen die abgebauene Stöcke icht vom Froft Schaden; die Borke löfer ſich als⸗ enn vom Stamm, und indern das Kegenwaffer eins dringt, wird der Stamm auf eine gewiſſe Tiefe trok⸗ en; der im Frühling auffteigende Saft ſtockt davon 5 — Stoͤcke treiben alſo ſchwaͤchere und weniger Loden, ben auch wol gar aus. (Febr. 59) 64) Auch iſt am fiherften, day man die Zapfen In Fichten und Fuhren bis in diefen Monat an den Bäumen laffe, (Horn. 54) und fie jetzt erſt abneh⸗ ne, an einem feuchten Ort verwahrr, und an einer eitern Tage auf große Laken oder eigene dazu gemachte oͤlzerne Gerüfte und Bubberte in die Sonne lege, uch ein paar mal wende; fo werden fich die Schup⸗ en, y wenn fie aus dem feuchten in die Wärme kom⸗ (€ ' men “ bringe oder bedecfe. iſt, fo nehmer die jungen Pflanzen, wo fie zu di ſtehen, Reihenweiſe aus, und verpflanze fie beh 66 Beſchaͤftigungen im Merz. men, ‚öffnen, und man kann den Saamen am beften ausklingeln, ohne dag man zu befürchten hat, daß er verdirbt; mie leicht gefchiehet, wenn man die Jas pfen in einem Backofen oder in der Stube beym helfe fen Ofen trocknet. Man muß nur Achtung geben, wenn es regnen will, daß man die Zapfen vorher wege! 65) Sehet nach, wenn ihrin euren Hoͤlzern 4J Bloͤßen und niedrige Gruͤnde findet, wo kein hartes Holz waͤchſt, und bepflanzet ſie, nachdem es der Grund und Boden zu erfordern ſcheinet, mir Ellern, Pappeln, Weiden, Söhlweiden, Faulbaum, od Linden, Eichen, Ahorn, Ulmen und dergleichen w chen Hölzern, | J 66) Wenn ihr daſelbſt zum Bepflanzen nicht | langen könnt, fo ſteckt Weiden und Pappeln; auch Ellern. Sorft : Magazin T. X.© 110. j 67) Wenn ihr im vorigen Sommer in Brüchern Graben gezogen habt, (Aug. 70) welche noch nicht befäet find, fo beſaͤet fie jet, fo bald ihr wegen de Waſſers dazu gelangen koͤnnt, mie Elern und Faul⸗ beeren. | 68) Hauet in euren frifchen Tannhölzern diej gen trocken getwordenen Stangen aus. (Jun. 63) 69) Wenn in euren jährigen und zweyjͤhr Heifterfämpen der eusgefäereSaamen zu dicke gelauf in größere Kampe drey Schuh weit aus einander, · 67. | DIS SC SSL all 20 300 22232212 30 22222222. 202227 222 5202) NV. Monat April, nn diefem Monat ift das Werter gemeiniglich naß und ftürmifch, auch veränderlichz daher fälle eis rem Gärtner unangenehm, wenn et eben bey recht chönem Wetter eine Arbeit angefangen hat, und in ver folgenden Stunde wegen heftigen Regens davon aufen muß. Dabehy iſt ein Gärtner jegt oft am mehrften bes ftiget, vornemlich wenn der Winter anhaltend gee vefen ift, oder wenn man wegen dir Näffe im Hore ung und Merz nicht arbeiten Fönnen, fo daß er vies nachftehende Arbeiten mit Anfange diefes Monats ft nachholen muß. Denn in der Mitte des Monats gerathen ſchon alle Säfte in Bewegung, und alsdenn es zum Verſetzen der Bäume zu fpär. Weil der Saft nun erft in Bewegung gerärh, o folen große Bäume jetzt weniger als fonften in der icke zunehmen. Die Shwalben Hirundo rufica & urbica kom⸗ men nunmehro zuruͤck, und verfündigen durch ihr Ius es Gezwitſcher bevorftehende wärmere Tage; zei⸗ en fich nur einzelne Schwalben, ohne ihre Stimme ören zu laffen, fo pflegen nach der befannren Kegel , Eine Schwalbe bringt noch feinen Sommer; noch) Ealte Tage und rauhe Winde zurück zu feyn. "Sobald einige Stauden anfangen grün zu wers ven, zeiget ſich die bewegliche tanzende Bachſteltze 'Motacilla alba. Der Storch Ardea Ciconia langer wiederum bey ns AN» l (€) 2 De 68 Belhäftigungen im April. Der Wiedehopf Upupa epops läßt fich von neuen in den Hölzern hören; Ihm folgt fodann bald der gr ſchwaͤtzige Kukuck Cuculus canorus. Ueberhaupt erfchallen nunmehro die Hölzer — Waldungen von dem mannigfaltigen Geſange unzaͤh⸗ liger ſich paarender und ihren Gatten zurufender Bir gel, und in den Gründen und Zeichen antworten = nen die Sröfcbe und Eyderen mit ihrem knarre Gequacke. Wir hören diefe doch ‚gern, weil fie u fiher verfündigen, daß die Tage wärmer und et ferung angenehmer werde. 8 Aufmerffame Naturforſcher, welche bey Bäumen anmerfen, an welchen Tagen fie die erſt grünen Blätter und Blumen zeigen, (Frondefcenti & Efflorefcentiam) finden von nun an ihre Befchäfi gung, indem jego die mehrften Bäume in voller wegung find, 69 Bececeſchaͤftigungen im April, 1) Wenn die Mäffe oder der Froft euch in den ‚vorigen Monaten aufgehalten haben, fo Hole zuerſt ‚alle noch nachftehjende Arbeiten nach. 2) Zu Anfange des Monats fönne ihr noch die letztern Bäume verfeßen , infonderheit die fpät trei⸗ bende, als Eichen, Maulbeeren; Oder ſolche, wel⸗ che ihr vorher in dieſer Abſicht ausgegeben und einge⸗ ſchlagen habt. (Mer; 10) 3) In diefem Monat ift fat am ficherften, die annen und Fuhren, auch überhaupt alle Nadelhöls zu derfegen, wenn die Knofpen eben anfangen chzubrechen. Im Merz ift die ftarfe ausfoorende ft den Wurzeln feiche ſchaͤdlich, fonderlih wenn man, weil die Stämme groß find, die Erde nicht an behalten kann. 4) Ehe die Birfen ausfchlagen, koͤnnt ihr Bir⸗ kenwaſſer ſammlen, um ein Getraͤnk davon zu be⸗ seiten. 5) Es ift auch noch Zeit, Birken zu verpflans jen, wenn fie eben ausbrechen; insbefondre wenn ihe Birkenwaͤlle anlegen wollt, ciu. Th.S. 108. Febr. 19. Merz 41) 6) —*— auch alsdenn eure alten Birkenwaͤlle in, (II. Th. ©. 109. Mey 5)’ 7) She Fönnt auch am Ende des Monats noch mf Gewinnft und Verluſt härtere, fpät treibende, der leicht wachfende Bäume, als Weiden, Nüffe, Vogelbeeren, Holunder, verpflanzen, wenn ihr eis je leere Lücke bemerft, oder ein in den vorigen Mo⸗ —* Borun Baum zurück bleibe und erſtirbt. Geht (€) 3 dies 70 Belhäftigungen bies nachgepflanzte an, fo habt ihe eine leere füde ausgefüllt und eure Pläge ein Jahr früher befleider; Bleibt ein nachgepflangter Stamm aber zuruͤck, D hättet ihr ohnehin eine Bloͤße gehabt. Man pflegt in diefer Abfiche die beym Verpflan⸗ zen übrig bleibende Saͤmme von zaͤrtern Bäumen in Körbe zu pflanzen und damit in die Erde zu ſetzen, um fie mit voller Erde ausheben gu koͤnnen. (enner 8) Die bebunden gewefene zarte Stauden und] Spalierbäume werden nunmehro ganz geöffnet, nach⸗ dem fie algemählih an die Luft gewoͤhnet worden, (Merz ı) | 9) Wenn die Sonne ſtark ſcheinet, fo ſchuůͤtzet —— Bäume in den erſten Tagen dagegen; und wenn Nachtfröfte oder fehneidende Winde Fom men, fo fucht folche durch dem Winde entgegengefe Wände, Des brifevents, abzuhalten. (Mer; 53)” ! 10) Wenn der Froft im Merz angehalten $ fo daß ihr noch nicht zum pfropfen gelangen, oder we nigftens damit nicht fertig werden Fönnen, fo holet jetzt diefe Arbeit nach. (Merz 11) | 11) Gegen Ende diefes Monats ift eigentlich die rechte Zeit, um in die Borke zu pfropfen. S V. Th. ©.714. (May 6) 12) Bey Gelegenheit des Pfropfens reinigt Baumſchulen, und duldet auch in der Nachbarfch Feine ſich leicht einfaamende Unfräuter, 13) Beſchneidet eure Apricofen und Piefaa | wie fie eben anfangen zu blühen. _ | 14) Einige haben die Gewohnheit, daß fie 4 | ihre hochſtaͤmmige Obſthaͤume der Länge des: Stam⸗ mes herunter gegen Norden oder Weſten mit der Spige | bes Meffers ein oder zweymal aufritzen 3 weil fie gl im April. 1 ‚, daß die Stämme fodann mehr in der Dicke zu⸗ ſollen. Man nennet dies die Bäume ſchroͤ⸗ ofen. Das Meffer muß fodann nur eben durch die äußere harte Haut der Borke faſſen. Die Operation bleibe allemal gefährlich bey Bäumen, welde ein Bummi haben, als Pflaumen und Kirfchen, teil diefes darnach leicht auslauft. Ich habe Feinen bes Sondern Nugen von diefem Schröpfen verfpüren koͤnnen. 15) Duͤnget jetzt keine Obſtbaͤume weiter; Es jeugen ſich ſonſt in dem friſchen Miſt Würmer, die Yen Wurzeln der Bäume fchädlich find. (Fun. 10) 16) Scoſſet ale an den Wurzeln der gepfropfs ten Dobftbäume befindliche Ausläufer ab, und reiffee je aus, ©. V. Th. ©. 517. 520. 17) Wenn eure Spaliere nunmehro in Ordnung ind, fo macht dieXabatten vor denfelben eben, bate tet die, Erde klein, und vertilget das feit vorigen Dior at gefcimte und zum Wahsthum gefommene Uns rauf, (Merz 19) 18) Hohberg rärh, daß man, wenn eg frieren ollte, um die Bäume unten ein Strohſeil binden, and deffen Spitze in ein Gefäß mit. Waſſer hangen olle, fo würde der Froft der Bluͤthe feinen Schaden ‚hun; vieleicht verhält es fih damit, als wenn in ® ewächshäufern ein Gefäß mie Waſſer geſetzt wird. ‚Dec. 42) 19) Sehet nochmalen eure Pflanzfehulen und Saamenbeete nach, ob ihr nachbeffern müßt. (Merz 12= 25) 20) Fahret fort abzulegen. (Mer; 27) - 21) Jetzt ift die befte Zeit zum Abſaugen, vor⸗ Pe“ bey Hülfen. (Miers 28) (€) 4 22) — — — 72 Beſchaͤftigungen 22) Schneidet nunmehro die übrigen Köpfe von denen im vorigen Jahre okulirten Stämmen ab, wenn es nicht ſchon im vorigen Monat gefchehen iſt (Merz 29) Braucht dabey und hberhaupt bey dem Pfropfen ohne Noth feine Sage; denn diefe wird bey dem ab · ſagen heiß und brennet: daher uͤberwaͤchſt ein abgefan geter Baum, wenn er gleich nachgefchnitten — nicht ſo leicht, als wenn er abgeſchnitten worden. 23) Saͤet die letztern weichlichen Saamen vo Bäumen, (Merz 23725) - “9 24) Gegen Ende diefes Monats pflegen die amen elcanifhen Saamen aus England anzufommen, ſaͤet fie fofort. ©. V. Th. ©: 602, 611% 25) Wenn iht von diefen fremden Saamen noch erft erwarter, fo habt Beete dazu in völliger Bereite ſchaft, damit ihr, wenn fie fommen, Feinen Tag vers fäumt, um fie in die Erde zu bringen. ©. V. Thell ©, 59 91r — Arbeitet die Felder aber nicht eher um, bis fe den Augenblick ſaͤen wolle, und harfet den Saamen fofort unter; damit er von recht frifcher feuchter Era de umgeben werde; fo wird er eher zum Keimen gen bracht, die Dürre ſchadet ihm in der Folge nicht, | ihr fpart das Begleſſen. ©, I. Th. ©, 175. 26) Säct auch gegen Ende des Monats eure Dlumen-Saamen entweder auf Miftbeete oder in die freie Erde aus, womit ihr eure Wildniffe und Pflane zungen auszieren, oder die bleibende Luͤcken ausfüllen wollt. Die früher in die Erde gefäete pflegen großene theils von den Nachtfröften gerfiöhre zu werden, und die auf ein Miſtbeet zu fruͤh geſaͤete, ehe man ihnen hinlaͤnglich und oft Luft geben ann, übertreiben. „ 27 N — \ im April. 73 27), Sehet In allen Ecken und Winfeln des Gar⸗ ng nach, wo etwa Pflanzen von Unkraͤutern ſtehen blieben ſind, welche jetzt aufſchieſſen und bluͤhen damit ihr ſolche ausreiſſet, che ſie den Saamen ei eife bringen und durch den Garten ausſtreuen. 28) Werfer die auggezogenen Unfräuter nicht nes hen euren Pflanzungen oder Erdhaufen hin; Laffer fie noch weniger. in den Gängen liegen; denn an den meheften kommt dee Saamen zur Vollkommenheit, wenn fie gleich ausgeriffen find. - Werfet fie in Grus sen, fchürtet andre Erde überher, und wenn alles echt verfault ift, fo braucht diefe Erde in tiefe Gru—⸗ sen, wenn ihr Bäume pflanzt, fonft pflanze ihr felbft Has Unkraut fort, Denn der Saamen verfault nicht vo der Pflanze, fondern hält fich viele Jahre lang in er Erde, 29) Beſchneidet den Buchsbaum, falls ihr noch eete und Rabatten damit eingefaßt haben follter. 30) Befchneidet auch die Tarus, Hecken und peamiden, wenn ihr folche noch duldet. (Sept. 41) 31) Macher alsdenn die Gänge in euren Prome- haben eben, rein, und walzet fie feft. 32) Ebner eure Kafenpläge; ſtreuet alle Maul- —— kratzet den Moos weg, ſtecht die un⸗ juͤtzen Kraͤuter in der Wurzel ab, und wenn der Bo» ven nicht mehr zu — fo fangt an zu walzen. May 22) ; 33) Ihe fönnt auch noch, zumal im Anfange es Mona — Pottweiden ſetzen. (Merz 43) 34) Wenn ihr dagegen in euren Pflanzungen eibliche Weiden · Pappeln⸗ oder Eſpenſtaͤmme habt, 'o ſchneldet bey Zeiten die mit Saamen bedeckte Zwei⸗ x 3 oder ou gr die ganzen Stämme weg, weil (€) 5 bee 74 Belchäftiaungen der Saamen fonft früh reif, und vom Winde weit ausgebreitet wird, alfo durch die daran hangende häus fige weiße Wolle die Gänge ſchmutzig mache, auch wol gar feimet. | Es iſt daher nöthig zu bemerken, daß man in P flanzungen blos Neifer von männlichen Stämmen zum Steden wähle. 35) Wenn die Witterung euch an andern Arbei⸗ ten hindert, ſo grabet eure Erdhaufen um. Dom nemlich da jeso alle Säfte in der Erde am mehrften " | in Bewegung find. V. Th ©. 894. (Mer; 48) Laſſet insbefondere Fein Unfraut daran aufroachfen, und huͤtet euch, daß ihr ja die etwa aufgewacbfene Pflanzen, welche bereits Saamen angefegt hab weit genug entfernet, und niche mit unter die En bringet. J 36) Eure falten Gewaͤchshaͤuſer und Orangerien müßt ihr nunmehro, — * kein Froſt oder Sturm wind ift, beftändig offen laſſen, auch von allen Se ten durchziehende Luft geben, damit fich die naͤchſtens hinaus zu ſetzende Bäume an die freie Luft gewoͤhnen; 4 ſonſt treiben fie nur ſchwach, und blühen ſpaͤte. 37) Seßet die härteften Bäume, als Granaten, Feigen, Kupreffen, Arbutus, Diofpyros, ‚Cereisg) Ciftus, Viburnum tinus, wenn ihr deren in Kaſten habt, zuerft hinaus, damit ihr die übrigen beffer aus einander rücken, und fie luftiger ftelen Fönt. (Mayz3) 38) Die, jego treibende und blühende Baͤume, als Lorbeeren, Myrthen, begieſſet ftärfer, und fo oft als fie des Waffers nöthig haben; bringt fie auch | fo nahe als möglich an die Fenfter. 39) Eure Scherben Pflanzen begieffet gleich⸗ fale öfter als vorhin, zur Zeit aber nur wenig. 40 j | ’ | im April, 75 40) VBerpflanzet die des umpflanzens nörbig has bende Scherben Pflanzen. 41) Berpflanzet junge Orangen» Stämme, und treibt fie etwas, che fie hinausgefegt werden, damit fie ſich erſt bewurzeln. Bringt fie aber ja nicht auf heiſſen Mift, fonft verbrennen die zarten Wurzeln, ‚und faulen an. ° 42) Lockert im Anfange des Monats die Erde auf euren Orangefoften auf, um fie zu erfrifchen, und‘ damit das Waffer eher einztehe, fonft lauft es leicht über, und verdirbt den Fußboden in den Häufern. 43) Verpflanzet eure alten Drangens Bäume, damit fie ſich vor dem Ausbringen erſt fefifegen, und etwas bewurgeln fönnen, Ihr müßt dazu Gefäße in Borrarh haben, auch darf die Erde nicht zu feuche ſeyn, noch weniger ohnvergangenen Mift, oder Holz fpäne enthalten; die darin entſtehende Faͤulniß cheile ſich fonft den Wurzeln mit. 44) Stußet over befchneidet die fchadhafte Oran⸗ gen» Bäume; Setzet die Fleineen und zärtern in ein Lohbeet, bis fie anfangen zu treiben: das Lohbeet ‚darf aber nicht heiß ſeyn. 45) Wenn ihr Bäume findet, welche von Baums ‚und Blattläufen, Coccus befperidum, angegriffen ‚find, fo entfernet ſolche je eher je lieber von den übris gen. Denn ihre fich leicht in der Luft ausftreuende, ‚und wegfliegende Eyer breiten fich fonft jege vom Wina ‚de aus, und ſtecken die nebenftchenden Bäume an, 46) Seßet eure Koßmarien - Stämme jetzt aus ‚den Gefäßen wieder in die freie Erde, 47) In dem heiffern Gewächshaufe rangirt jege alles; die ſchon blühende und ſtark treibende Stauden bringet hervor; die haͤrtern feet in Fältere Haͤuſer. 6 48) 76 Beſchaͤftigungen 48) Bäume, deren Blätter mit Staub, oder Honigehau, oder Roſt bedeckt find, waſchet ab; und reinigt fie; Wenn einige Meelchau, Aphides befpe- ridum, haben, fo ift es ein Zeichen, daß ihnen die Luft zu warm oder eingefchränft ift, feßet fie alsdenn Iuftiger, indem ihr die Häufer, welche Koffee und Ananaße mit enthalten, noch nicht öffnen dürft. >49) Seßet dagegen zärtere Pflanzen, und die ihr gern treiben wollt, in die heifferen Haͤuſer. 50) Grabet die in die Erde gelegte, und Br getvefene Feigenbäume jegt los, und fteller fie wieder gerade, (Det, 60) m | In den Forſten. 1 5 * Suchet nah, wo der Wind im Frühjahr et⸗ wa noch Bäume umgewehet hat, und laffer dies 7 falhol; wegbringen. 52) Laſſet das übrige von eurem haubaren 4 chen Holze abtreiben. (Merz 63) ) Vollendet eure — ſonderlich von Fuhren, Fichten und Lerchenbaͤumen, auch auf denen Plaͤtzen, wo ihr mit der Abraͤumung nicht eher fertig werden koͤnnen. Die ſpaͤtern Beſaamungen ſind gu meiniglicy umfonft. 54) Sehet insbefondere genau zu, dag die ur friedigungen um eure Zufchläge und Heifterfämpe jetzt in feften und wehrhaften Stande find, denn da mit Ende diefes und Anfangs des fünftigen Monats fchon Dieh aus und in die Wälder getrieben wird, das Gras aber noch faum anfängt zu wachfen, fo haben die, gemeiniglich einen Vorzug habende, beftellte | friſch umgearbeitete Plaͤtze den mehrſten Anfall, und wenn die jungen Keime zu Anfange abgebiſſen werden fo ift es am gefährlichften. 5 9 im April, 77 55) Gebet alfo auch in euren offen liegenden, oder in Zufchlag gelegten, Hoͤlzern in diefem und dem folgenden Monat am mehrften Achtung, daß fein Vieh hinein getrieben werden darf. ) 7.56) Sperrer vielmehr, fo weit möglich, die Zus gaͤnge zu euren Beſaamungen allen denen, welche nicht nothwendig ſolche beſuchen muͤſſen, damit ihr das Holzſtehlen verwehrt, auch weniger Vieh heim⸗ lich in die jungen Zuſchlaͤge gebracht werden koͤnne. Kern daher alle entbehrliche Schleich- und Nee benwege. 1.357) Bemerket euch jetzt und auch fernerhin, two ihr blühende Bäume von Eichen, Buͤchen, Lerchen⸗ baumen, Ulmen, Ahorn, Birken, Hainbuͤchen und dergleichen antreffet, um davon kuͤuftig den Saamen u nehmen, oder auch zu wiſſen, was ihr in Anſehung der Maft hoffen fönnt, desgleidhen ob ihr zu großen Zuſchlaͤgen und Befaamungen Anjtalt vorfehren dürft. 58) Sehet in euren angelegten Eichelnfämpen zu, ob die Eicheln feimen, oder wann fie zurück bleis ben, ob Mäufe vorhanden find, welche ihr wegfan⸗ gen oder ftöhren müßt. | 159) Wenn ihr in euren Forften und Pflanzungen ZXeiche abgelaffen habt, fo beſetzt fie in diefem Monat 2 ' 160) Wo ihr jegt noch flieffende Quellen habt, da - /überleget, ob ihr nicht durch deren Aufftauung und Abdammung euren Pflanzungen und Spagiergängen eine Verfchönerung geben, und Wafferfäle oder Tei⸗ Ihe anlegen koͤnnt. 61) Sn denen Gegenden, wo Kohlen gebrannt werden, iſt es jetzt Zeit, die Mieler auf den Som⸗ mer wieder aufjzuräumen und in den Öang zu bringen. | V. 14 78 ee ee | V. Monat May MNieſes iſt der angenehmfte Monat im Fahre z man heitzet nicht weiter ein; alle Felder find beſtellet und in Ordnung; die Wälder werden grün, die Wire a fen geben eine grüne Decke, und ergögen mit der Mannigfaltigkeit ihrer Blumen; die mehrften Obſt⸗ bäume ftehen in voller Bluͤthe und erfreuen uns dop⸗ pele durch die Hoffnung einer Fünftigen Ernte; Es iſt eine. alte Regel: daß fo wie fich die Kirſchenbluͤthe "regiert, fo regiere fi auch die Nocken- und Weine blüche, Ein Gärtner hat täglich Gelegenheit, fih über die Folgen feines Fleißes zu beluftigen, wennee ficher, vote feine gepflangten Bäume, feine gepfropfe | ten und abgefäugten oder eingelegten Reiſer, nebft | denen ofulirten Augen, treiben, und einer nach dem andern grün werden, Die Wälder erhalten eine neue grüne Def. Die Bäume in den Promenaden gea | ben wiederum Schatten. Bey unfern Spagiergängen bewillfommen ung die Nachtigale, Droßeln, Staa | ten und andre Bögel mit ihrem angenehmen Geſange, ind wie können ihren Sleiß in Zufammentragung ife rer Nefter, und Beſchuͤtzung ihrer Jungen bemwuns Sl dern. Inſonderheit ift nach der bisherigen Stille der harmonifche Geſang, derer auch in der Mache fi hören laffenden Nachtigale reitzend. a‘ 29 Beſchaͤftigungen im May. 1) Sollte euch im vorigen Monate die Naͤſſe be⸗ ‚hindert haben, euren Garten und die Spatziergaͤnge n Ordnung zu bringen, fo müßt ihr jege in den ers ten Tagen darüber aus feyn. 2) Da das Unfraus in feinem Monate freudiger waͤchſt, fo verfolger folches mit der größten Schärfe: Inſonderheit die Arten, deren Wurzeln in der Erde ortfriechen, und die fich alfo bald ausbreiten, als Quecken Triticum repens. Saudieſteln Sonchus ar- enfis. Wilde Kreffe Sifymbrium fylueftre; oder fol- je, deren Saamen augenblicklich reifen, und woran man fonft den ganzen Sommer zu reinigen hat; als Dickkopf Senecio vulgaris. Hünerdarm oder Hünere tere Alfine media. Butterblume Leontodon tara- xacum. 3) Bedienet euch zu Reinigung der Gaͤnge eines Gartenpfluges, welcher aus einem, mit einem Ge⸗ ſtell verſehenen breiten Eiſen beſtehet, woran der Vor⸗ derſte zieht, ein zweyter aber nachſchiebet. Das Ei⸗ ſen iſt zwey Fuß breit; in jedem Ruck faͤhrt es in der Oberflaͤche der Erde einen Schritt fort, alle Secun⸗ den thun zwey in der Arbeit geuͤbte Perſonen einen Ruck, beſchicken alſo in einer Minute die Laͤnge von 120 Fuß, und koͤnnen in einer Zeit von weniger als dreyviertel Stunden einen Gang von 1000 Schuh lang und 8 Schuh breit abſchaufeln, woran 6 Pers ſonen mit den Schaufeln ſich vielleicht mehr als einen Tag befchäftigen würden. Bey mir, in einer leimigten Gegend flüget, hate Bet und walzet der Gärtner, nebſt vier bis fünf Ge⸗ | huͤlfen, ; . 80 Beſchaͤftigungen huͤlfen, den Hauptſpatziergang in einem Morgen, wel⸗ cher 1500 Schritt lang und an den mehrſten Orten bis 16 Schuh breit iſt. In Wegen, welche mit Steingrand befahten find, iſt dieſer Pflug nicht ſo gut zu gebrauchen. Es liegt eben fo viel an der rechten Stellung dee Bäume und des Eifens, als bey dem — kerpfluge. | Dieſe Sartenpflüge werden bey mir recht gut ges ' macht, und Foften ohngefehr einen Ducaten. Mein Gärtner verfhafft fie denenjenigen, welchen daran gelegen ift. [| Der hinten gehende muß den Pflug führen und regieren, ob das Eifen tiefer faffen oder flächer gehen fol. Er giebt auch Achtung, ob. das Eifen tief ges nug faßt, oder über die Wurzeln von einem Unfra wegruckt; da er auf feiner Stelle ſtehen bleibt, u den tiefer gerichteten Pflug noch einmal denfelben Weg führer; der voran, abergebückt und gefrümmel, gehende hält die Armen fehlanf, und muß fich ge wöhnen, blos den Ruck, den der hintere dem Pflug: giebt, zu volführen; mithin ihm nicht zu hinde wenn er den Pflug zurüd zieht, noch deffen Arme weiter zu ziehen, als er fie ausftrecfen will; das Ei⸗ fen muß zugleich recht feft eingefeilt und genau ges richtet fegn, zu welchem Ende der Führer eine Barte bey der Hand hat; Mit diefen Handgriffen ift dief Arbeit ſehr leicht, welche ohngeuͤbten erftaunlich ſchwer und muͤhſam vorfomme *), ) Da diefer Pflug von großen Nutzen iſt; gleichtonf deſ⸗ ſen Einrichtung und die dabey zu beobachtende 5 theile nicht allgemein befannt find, jo habe am En eine Zeichnung w Beichreibung davon beygefügeke i ©. die L Tafel, fig. 1. 2. )- * im May. 81 4 Beſehet zu Zeiten eure gepflanzte Stämme, ‚ob fie an der Seite unnuͤtze Schuͤſſe treiben, die ihr ‚wegnehmen müßt, oder ob einige überhangen und wackeln, alfo des Anbindens nöchig haben. 5) Knicket eure Birfenwälle ein, wenn fpäter Froſt geweſen ift, und fie jegt erſt treiben, (April 6) 6) Pfropfer jest noch in die Borke, wenn die Borfe im vorigen Monat noch nicht loͤſen wollen, (April 11) 7) Reinigt eure Banmfchulen, weil fonft die ark auffchieffende Unkraͤuter und die austreibende ' Nebenſchoſſen die neu aufgeſetzten Keifer und Augen erſticken werden. ©. V. Th. ©. 536. 8) Wenn eure Apfelbaume den Baft-Wurm oder fogenannten Brand haben, fo fehneidet die Borfe fo peit fie ſchadhaft ift, heraus, und fucht den Wurm, welcher fich jegt in eine Puppe zu verwandeln pflegt, woraus bald ein Nachtvogel Friecht, welcher fich durch Eyer vermehrte. Schmieret die Wunde zu. Wenn he nicht bey Zeiten den Wurm vertilger, fo werden zure Bäume verderben, S. Hannoverfche gelchrte Anzeigen von 1758. 7tes Stüd, 9) Ueberſehet alle acht Tage eure Pfirſchenbaͤu⸗ ne an Spalieren, und wenn fie aus einem Knofpen ‚ten oder drey Reiſer treiben wollen, fo laſſet davon as Beſte, welches nach der gehörigen Stellung vaͤchſt; die übrigen brecher weg. Gebet gleichfalls ſcht, wenn ein Baum an einer Seite mehr und ſtaͤr⸗ ere Keifer treiben will, als ander andern, und.ges et ihm ein gerades Geſchicke. Brechet zugleich alle unge Schüffe weg, von denen ihr feher, daß fie em Baum eine unrechte Geſtalt geben würden, und aß ihr fie doch Fünftig weafchneiden müffer. Die Y () durch . Be ee 82 Beſchaͤftigungen durch dag Abbrechen verurſachten Wunden heilen cher als die gefihnittenen. Die Franzofen nennen dies L’Ebourgonnement, ©. III. Th. ©. 3899. 10) Wenn ihr noch neue Baum: Saamen erhals | ten habt, fo fäet ſolche jetzt. (April 28. 29) Auch pflege man aus Furcht für Nachtfröfte in Fältern hies figen Gegenden alle Blumen , Saanıen erft nach dem erſten May auf Beete zu fäen, und diejenigen, worz , an ung um der Zierde willen gelegen ift, daß fie fr her feimen, 5. E. Polygonum orientale, Ricin J After, in Töpfe oder auf ein Miſtbeet zu ſtecken. 17) Fanget an, die auf euren Mifibeeren und Blumen ; Feldern gewachſene junge Blumen- Dfla zen in fo weit fie ftarf genug find, zu Auszierung e rer Pflanzungen und Spaßiergänge zu verpflanzen (April 26. Jun. 14) | 12) Jetet die übrigen gefäeten Saamen, all vierzehn Tage, und bey naffer Witterung noch öfter und zieht die zu dick ſtehende aus. 4 13) Beſchneidet die jungen, ſtark treibenden Hek fen, damit fie nicht fperhaft wachfen, und um fi dichter zu haben. (Scptemb, 42.) III. Th. ©, 157, 14) DBrechet an euren gefegten Pottweiden alle austreibende Nebenſchuͤſſe mmten am Stamme weg und laffet bios den Kopf. (Merz 43. Jun. 18.) 15) Haltet eure Erdhaufen rein, und arbeitit fie je öfter je beſſer um, wenn ihr fonft nichts zu thun habt, (April 35.) 7 16) In enren Pflanzungen gebt Achtung, wenn ſich Stauden zu weit ausbreiten, oder über andere herüber hangen, und die ſchwaͤchern, woran euch mehr gelegen ift, unterdruͤcken, damit ihr diefen d im May. 83 Anbindung oder MWegfchneidung jener bey Zeiten Luft ‚geben fönnet. (ul. 13.) 17) Denen ranfenden Pflanzen gebt Stangen, ‚oder weifer fie an den Stämmen, woran fie herauf klettern und fich anfchlingen folen, durch geringes Anheften, zurechte, J 18) Wenn das Wetter trocken iſt, fo begießet die gepflanzte Stämme fleißig und leget um die Wur⸗ zeln umgekehrte Grasfoden. 19) Stöhret bey Zeiten und vorzüglich in euren Baum und Pflanzfhulen, auch an euren Obft; und andern feltenern Bäumen, ale Kaupennefter, weil die ausgefrodhene Naupen noch in einem Klumpen isen , ebe fie fich ausbreiten, Inſonderheit von des men gefelfchaftlichen und vielfräßigen Raupen; als Phalzna Bombyx lanejtris ; Phalæna Bombyx proceffio- nes; Phalzna Bombyx difpar; Phalzna Zinea Euo- ymella; Phalzna tinea cratægella. Es giebt fonft inen üblen Anftand, wenn fie eine Staude ganz kahl treffen, und die trodfnen Zweige dagegen mit ihrem Geſpinſte bededen. | 20) Unter andern pflegt fih an den Apfelbäus ‚men eine Eleine fpinnende Raupe Larua Phalenz 7i- ’ Ine2 Padelle. L. Syft. N. 885 & 351. häufig anzu⸗ ‚finden, welche ſich anfangs nur in ein paar Blätter einfpinnet, nachher aber gar gefräßig ift, und den "Baum ungeftalt macht, da fie die Blätter zufammen ſpinnet, und oft von einem Zweige zum andern gebt. "Störet man dergleichen Raupen zeitig, fo bleiben die J e gruͤn, und man rottet auch die Art aus, daß ſie ſich nicht weiter a Sun, 6.) € 9) 2 m; 84 Beſchaͤftigungen 21) Wenn im vorigen Monate durch ſtarken Re⸗ gen und Ueberſchwemmungen Schade geſchehen ift; fo fällee das weggebrochene wieder aus; A 22) Wenn ihr in euren Pflangungen und Spa | ziergängen grüne Nafenpläge oder Bowlinggreen has bet, fo machet fie eben; folten fih Gründe: darin ge fenfet haben ,. fo füllee folche, wenn fie flach fd, J Erde aus, die Gräfer werden bald durchwachfen; find fie aber auf zwen Zoll und tiefer, fo nehmer dem ‘ Hafen auf, bringet Erde inter und decfet den Kan fen wieder überher. Wenn fehlechte fich ausbreitens de Dflanzen euren Nafen verderben wollen, 4. €. w m der Sauerampfer Rumex Acerofella; Butterblumen Leontodon taraxacum; MWegerritt Plantago a fo ftecher die Wurzel tief aus der Erde heraus. Streuet alle fi noch findende Maulwurfshaufenz Fraser dem Moos mit Beſen von Dornen heraus; mehet da Gras, wenn es zu lang wird ab; waljzet alles fein eben und feſte; Eraget nach dem Walzen das Gras wieder in die Höhe; begießet den neu gelegten Raſen fleißig, wenn es trodfnen folte, und wiederholt dieſe Arbeiten von nun an, in fo weit fie nöthig find, ale Woche, wenn ihr anders euren Nafen fhön, Furg, und grün erhalten woller. (April 32.) — 33) Ihr koͤnnet auch noch jetzt die im Fruͤhjahr zurecht gemachte und geebnete Pläße, welche ihr grͤn haben wollet, mit gefamleten Saamen von dem im Winter verbrauchten Heu befäen, nachdem fie vorher gleichfam zur Gerftenfaat bereitet und eben geegget auch gemalger worden. Wenn der Boden nach dem | Eäen etwas aufgeharfet wird, fo wird er in leimig⸗ ten etwas feuchten Gegenden ſchon in vier bis fechg Wochen gruͤn bewachſen ſeyn. Die ſich darunter fine I | | | | den I im May. 85 dende ſchlechte Gräfer und Kräuter müffen von Zeit zu Zeit ausgeftochen und ausgezogen werden. , Die ‚Engländer wollen friſch gefäcte grüne Kafen Im er⸗ Iften Jahre gar nicht gemehet haben. Ich habe ders ‚gleichen Rafen fäen laffen, der im erften Sommer ſchon fieben male gemehet werden müffen, Es ftcht ‚abet dahin, ob er nicht beffer gerathen und dichter ‚geworden feyn würde, wenn man ihn ein Jahr gerus hig gelaffın und den Misftand, welchen das lange ‚Gras gegeben haben würde, geduldet hätte, Am bes ften hält man fie im Herbfte anzulegen und zu beſaͤen (Sept. 63.) 24) Gegen Ende des Monats fanget an, die ien und Apfelbäume an euren Spalieren zu untere uchen und alle Waflers oder andre unnige Reiſer egzubrechen; die zu fehr herum flakternde aber et⸗ as anguheften ‚Ihr dürfer fie aber noch nicht ans inden, noch weniger dahin, wo ihr fie verlängert mit Gewalt * biegen, weil fie zu leicht abbrechen. Sun. 27.) 25) Wer die Muffe | dazu, hat, pfleget, wenn eine. Spaliere zu häufige Früchte angeſetzt haben, die Fleineften, ſonderlich an den Pfirfchen und Apricofen, ea damit die übrigen defto vollfommener erden, die Bäume aber fich nicht übertragen, Noch öthiger ift 26) von denen jungen noch nicht genug belaub⸗ ten, und etwa eben verpflanzten Bäumen die ſich zei⸗ gende Blumen abzubrechen, ehe ſie Fruͤchte anſetzen. Wer aus einem geſetzten Stamm einen huͤbſchen Baum haben will, laͤſſet ihn in den erſten beyden Jahren keine Fruͤchte anſetzen, damit er erſt alle Kraͤfte an Trelbung guter regelmäßiger Zweige wende, | 3 — 86 Belchäftigungen 27) Wenn ihr an euren Bäumen mahrnehmer, daß die jungen Blätter an den Spitzen der Zweige Fraus, und gefrümmer, auch inwendig mit Mehl⸗ thau, Aphides angefüllet find; fo ift es gemeiniglich ein Zeichen, daß der Baum feuchet, und kraͤnklicht iſt; ſuchet alfo, die Urfache des Llebels zu entdeden, damit ihr folche bey Zeiten heben koͤnnet, vornemlich wenn fie an den Wurzeln ftecfen, und gar von m f fen herrühren follte. 28) An euren Weinftöcken muͤſſet ihr die einen überflüßigen Wafferreben wegbrechen, damit die übris gen ftärfer treiben und beffere Früchte anfegen. 9 29) Nach des Millers Garten-Calender ſollte man die Weinſtoͤcke jetzt uͤberhaupt erſt beſchneiden, und zwar nur erft die Frucht⸗tragende Neben abneh— men, die übrigen aber, welche im Fünftigen Jahre tra gen follen, noch bis Ende Junius wachfen laffen, ſ würden fie färfere Schüffe thun; ich habe es nic) verſuchet. (Jun. 31.) 30) An euren gepfrepften Stämmen fönnet ihr jegt, wenn fie treiben, den Verband wegnehmen, auch ie wilden Nebenfchüffe abftreufen. ©, V. Th. ©. 7 B 3 Fr: Wenn in diefem Monate Mift auf den Ad — gefahren worden, fo feget auf den Wegen allen ab» gefallenen Mift und Straßenerde forgfältig zufams men, damit ihr foldhe bey müßigen Zeiten zu eurem Erdhaufen famlen koͤnnet; es giebt vortreffliche Erde, nur pflegt diefe eine Menge Saamen von —J zu halten, (Fun. 26.) 32) Wenn ihr in der Nähe eine Schneiden le, oder Holzfägeftelle babe, fo ſamlet die Sageſpaͤ— N ne und bringe fie in die Gänge, wenn euch zu J im May. “87 Befahrung Steingrand, Gravier fehlen follte, Sie | halten folche troden und rein, und unterdrüden, ‚wenn fie auslohen das Unkraut; verfault aber dies ‚nen fie zu Berbefferung der Beete, wenn fie aus den ‚Gängen darauf geworfen werden. 33) Zu Anfange, oder gegen die Mitte des Mos nats, wenn ihr durch dag Ausbrechen des Eich- und Maulbeerbaumes verfichere werder, daß Feine Nachts froͤſte mehr kommen, fegt eure Drangerie heraus. ‚(April 37.) 34) Lockert, wenn fie hinaus gefeßt worden, die Erde in den Gefäßen auf, und wenn ihr finder, daß diefe mager und frocfen ift, fo leerer fie fo weit big ihr an die frifche Warzeln kommet, heraus, und fuͤl⸗ let den leeren Kaum wieder mit frifcyer Erde; ſ. II. Th. ©, 588. Dies nennen die Gärtner den äumen eine halbe Berpflanzung geben. Begießet fie aber noch nicht mic einem Dünger, bis fie niche reiben, fonft verbrennet diefer die Wurzeln. (Jun. 40) 35) Wenn die Bäume herausgebracht worden, 0 ſetzt fie in Ordnung und richtet die Gefäße gerade, . amit beym Degießen das Waſſer nicht an einer Sei⸗ te ablauft. Stellet fie fo, daß ihr den weichlichen den mehrſten Schuß , und denenjenigen, woran euch m mehrften gelenen ift, die wärmften Pläße gebt, ie fchönften aber fo ftelt, daß fie am mehrſten in Nas Auge fallen, 36) Ob man einen Baum allemal mit der nem⸗ lichen Seite gegen Mittag ehren, oder abwechfeln ſolle, ſcheint gleichgültig zu feyn;, an vielen Bäumen ſt die eine Seite ſchoͤner und mehr regelmäßig ges vachſen, welche man am liebften dahin Fehrr, wo fie m mehrften zu fehen iſt; fo wie man ſchadhafte Stels = (3) 4 len. u g9»“ — Beſchaͤftigungen len gern vom Auge abkehrt. Einige wollen gar die Zaun alle drey Wochen umkehren laſſen, ſ. II. w 588. 37) Wenn ihr euch etwa vorher in euren Häu fern nicht. xühren Fönnen, fo verpflanzt die zu verfege | zende Daume, wenn die andern ausgeleert find. (April 43.) lafjet fie noch einige Tage im Haufe fin hen, bis fich die Erde geſetzt hat, J 38) Machet an denen in Haͤuſern — n Baͤumen erſt, wenn fie an Ort und Stelle geſetzt find, Ableger und Abſaͤuger, weil fie ſonſt beym Heraustra⸗ gen geſchuͤttelt oder gar abgebrochen wuͤrden. 39) Seht nach, ob in der Orangerie Baͤume find, welche trockne oder umher flatternde, einen Mi fand gebende, Zweige haben, fehneider beydes weg, und gebet ihren Kronen eine regulaire Geſtalt. (Apts 46. Jun. 39.) 4 40) Durchſucht nochmalen ale Bäume, nach dem fie frey ftehen, ob einige £äufe haben. (Apr. 45) Stöhret ihr folche ein oder ein paar Jahre mit rech tem Fleiße, fo Eönnet ihr eure Gewaͤchs haͤuſer davon ganz befreyen, ſonſt breiten fie ſich ins Unendliche aus, machen die Bäume ungeftalt, und hindern dem Wahsthum. 4J 41) Wenn ihr beſondere Treibkaſten auf den Sommer habt, fo fuͤllet fie in dieſem Monate. (Oct. 62 42) In den heiſſern Gewaͤchshaͤuſern müffet he hi ne reinigen. . (April 48.) Begießet auch bey warmen Wetter ihre Blätter. einige Male mit eine 7 feinen Bruſe über und über. J 43) Stecket von euren reifen Koffeebohnen. 4 im May. 89 44) Die mit Saamen in dag tohbeete gefegte oͤpfe ſehet täglich nach, und überlegt, wenn folche feimen, ob fie verpflanzerf, und in ein Fälteres Haug, der gar demnächft an die Luft geſetzt werden müffen, Sun. 46.) 45) Wenn Bäume In einem heiffen Haufe zu arm ftchen, und lange eingefchlofjen gemefen find, 0 ſetzet fie nicht gleich den Sonnenftralen aus, brin⸗ get fie erft in ein Faltes Haus, darauf in eine zwar freye, ber fehattige Gegend, bis fie fich allgemählig an die uft gewöhnen; fonft verbrennet die Sonne die Saft« öhren in der Rinde, der Saft erſtarret, die Blaͤt⸗ tr fallen ab, die zarten Spigen der weichlichen Zwei⸗ verwelken, und der Stamm wird an der Sonnen« eite trocken. 46) Wenn die Luft in den heiſſen Haͤuſern zu dumpficht wird, ſo koͤnnet ihr in den Mittageftuns den bey heiffen Sonnenſchein, dle Fenfter ein we⸗ nig oͤfnen, feyd aber zu Anfange vorfichtig damit, fonft nehmen die Koffees und andere zärtere Bäume leicht Schaden. Die Fenfter dürfen auch Anfangs nicht nach der Seite, woher der Wind kommet, ges öfnet, noch weniger ganz abgenommen oder aufgee fhlagen werden; man oͤfnet fie Anfangs mittelft bee fonderer an den Rahmen zu heftender Stelleifen nur eine Hand oder Spann breit, (Jul, 49.) 47) Wenn ihe Töpfe in friſche Gerberloh grabet, fo huͤtet euch, daß ſolche Anfangs nicht zu heiß fey, indem fie die garten Wurzeln verbrennen würde, ihr müffet alsdenn die Töpfe nur oben auffegen, 48) Gebe Acht, wenn denen frifch treibenden \ Stauden die Gefäße gu enge werden, damit ihr fie (8) 5 gleich > 90 Belhäftigungen gleich verpflanzet, habt dazu jedesmal Gefäße und frifche Erde in Vorrath. (Yun. 44.) 49) Suchet die härteften Glashaus: Pflanzen, melche den Winter über zurück und auf entferneften ı Boͤrten verſteckt geftanden haben, als Aloeen, Cs reus, hervor, und füllee damit die durch die hinauss geſetzte Stauden leer gewordene Plaͤtze, oder zieret damit den Garten felbft. + 50) Verpflanzt auch diefe Ölashaus-Pflanzen, ° und überlegt, welche davon ihr an die freye Luft, oder | auf ein Gerüfte hinaus fegen wollet. (Sept. 54) | 51) Alle faftige Stauden, alg Mefembryanther ma, Cadus Cereus, Gerania, und fo weiter, koͤnnet ihr jetzt, nachdem die abgeſchnittene Reiſer vierze Tage gelegen haben, und am Schnitte zugetrock ſind, ſtecken. (©. V. Th. ©. 657, 661.) Sn den Forften 52) Fahrt fort Achtung zu geben, daß eur Anfluge und Befaamungen Fein Schade geſchehe. 53) Da nunmehro alle Befaamungen und zu pflanzungen vollendet find, fo verfertiget und vollen⸗ ) det auch davon eure Tabellen und Beſchreibungen. 54) Verſtaͤrket die Befriedigungen an denen 1 P lägen, wo ihr das Eindringen des Viehes oder Wildes befuͤrchtet. 55) Wenn der geſaͤete Saamen von Nadelhoͤl⸗ zern keimet, fo pflegen die Vögel ihm nachzutrachten, indem fie die zarten Keime abbeiffen, fo wie fie fihaus der Erde erheben; alsdenn bededfer den Pla mit ) Moos oder abgefallenen Nadeln, oder macher die Vögel durch Schießen fcheu. 56) im May. 91 6066) Samlet:die in euren Gehauen noch liegen ‚gebliebene Spricker und Reiſig; laſſet fie in Wafen "binden, und führt fie weg. Sie find beym rauen zu gebrauchen. ; 57) In diefem und folgenden Monate koͤnnet ihe "von denen gehauenen Eichen: und andern Stämmen die Borke gichen oder reiffen zum Lohgerben. 58) Gebt Achtung, wenn der Saamen von Weis den und Pappeln reif wird, wenn ihr davon ſamlen wollet, wiewol ihr fie leichter durch Stecken forts ‚pflanger. (Apr. 34.) 99) Jh finde in verfchiedenen Gartenbüchern, auch beym Miller, angerathen, daß man in dieſem ‚Monate auf die Schneefen achten und fie fonderlich von Bäumen abfuchen fole. Ich habe aber bey mir ‚nie bemerfet, daß die gewöhnlichen Gartenſchnecken ‚den Bäumen Schaden thun, Die Fleinen gefräßis ‚gen Schnecken, welche das Korn auf dem Felde zu vermüften pflegen, (f. V. Th. ©. 882.) erheben fich ‚nicht fo weit über der Erde, daß an den Bäumen von ‚ihnen Schaden zu befürchten wäre. 60) Dagegen gebe Acht, wenn ihr in euren Zus ‚fhlägen junge Stämme habt, woran euch gelegen iſt, daß fie die Menfäfer und Kaupen nicht zernichs ‚ten; fuchet alfo diefe öfter ab, ftöhrer fie, und brin- ‚get fie um, Man pflege in neuen Zufcpläg:n, jene ‚alle Abende durch Kinder von den jungen Stämmen abfehürteln und todt treten zu laſſen. 61) In diefem Monate werden bey ung alle ‚Forftregifter geſchloſſen; es befhäftiger fih alfo der ‚Förfter damit zu Haufe, wenn er in den Waldungen ‚nicht mehr fo viele Befchäftigungen finder, VI, 92 4. SE Far Sure Sr SEE Ser Dar Mer Ser Sr A Der 7 5 ee 2 5 VI. Brachmonat oder Junius. —R—— iſt alles in der größten Schönheit N Bolfonmenheit, und die Natur ift gleichfam “ mit der Sonne auf dem höchften Gipfel. Alles Vieh ift am munterften. Wie in Küchengarten alles im beften Slor ſtehet ſo faͤngt auch der Baumgärtner, von jegt an, die Früchte feines Fleißes zu genießen; die Kirfchen werden reif, und ihnen folgen die übrle ge Arten von Obſt. Die Bäume machen in J Mitte dieſes Monats im aͤußern Wachsthume gleich⸗ ſam einen Stillſtand, um den zu neuen Theilen bes ſtimmten und aufgehobenen Saft erft recht verdicken und digeriren zu laſſen, und ſodann nach Johannis einen neuen Trieb mit deſto mehrern Nachdruck vol⸗ lenden zu koͤnnen. Man will bemerket haben, daß ſie dagegen in dieſem Monate mehr als in den uͤbri⸗ gen, in der Dicke zunehmen. In dieſem Monate geſchieht die Heuerndte, u die Spaziergänge werden um defto angenehmer, we man von erhabenen Plägen in den Gründen J Menge von damit beſchaͤftigten hurtigen und re Menſchen in feter Bewegung ſiehet. | 93 Beſchaͤftigungen im Junius. 1) Reinigt fleißig die Gänge (May ı, 2.) auch ‚eure Saamenbeete und Pflanzfchulen (May 7) nebft den Pflanzungen ſelber. Denn da der Monat an ſich der fehönfte iſt, fo muͤſſet ihr auch durch euren Fleiß alles zu deſſen Verſchoͤnerung beytragen. | 2) Wenn ihr trocknes Erdreich haber, und der Degen fehlt, fo unterfucht oft, ob ihr die gepflanzte ‚Stämme und Saamenbeete auch begicßen müffer. 3) Halter eure Baumfchulen rein, und. unters fucht jedes aufgefegte Neis oder Auge, ob etwas data an nachzubeffern oder aufzuräumen iſt: Loͤſet die ge⸗ fropfte Stämme; werfet den aufgeflebten Leimen runter; ſ. V. Tb. ©. 714. Binder die ſtark ges he $oden an. (S. V. Th. ©. 712.) Brecht die Eraufen mit Ungeziefer angefülten Blätter ab, (May 27.) | | | \ 4) Begehet eure Spaliere wöchentlich. : Zu Ans 7 — Monats koͤnnet ihr an den Birnbaͤumen, noch ie ſchloddernden Waſſerreiſer abbrechen; beſchneidet aber nichts ohne beſondre Urſache bis nach Johannis. 5) Nehmet alle neue an der Wurzel getriebene Ausläufer weg. ale 6) Sanılet die Raupenneſter ab; wenn die Rau⸗ pen hochſtaͤmmige Bäume einnehmen, und ihr niche daran reichen koͤnnet, fo ſuchet fie mittelft drunter gehaltenen angefteckten Schwefel, oder durch, loſe in zine Flinte oder Piftole geladenes Pulver zu vertilgen. Indem ihr fie vor der Verwandlung umbringt, fo hört auch die fonft für das Fünftige Jahr zu befuͤrch⸗ ende Brut auf (May 19.) i N 7 94 Beſchaͤftigungen * 7) Fanget die jungen Sperlinge jetzt aus dem Garten weg, fie werden euch ſonſt die Kirſchen ver⸗ zehren. Man fängt fie in Nachtgarne aus den Pe ramiden, worin fie fich verfamlen, oder Förnet fie, weil fie noch dumm und hungrich find, auf einen Fleis | nen Heerd, LE 8) Die Erdhaufen laffet euch in diefem, fo wie in allen übrigen Sommermonaten befonders empfohs Ien ſeyn; die gehörige Zubereitung der Erde, erfpas * ret euch ein großes in der fonft anzumendenden Müs he, und wenn die Erde einmal, indem fie recht dur al gewaͤrmet iſt, umgearbeiter wird, ſo thut es re theil, als wenn fie bey Falten vegnigten Wetter drey⸗ mal umgeftochen wird. (Aug. 33.) 9) Bereitet bey müßigen Zeiten neue Pläge zu \ Fünftigen Baumfchulen und Heifterfämpen auch Bea faamungen ; Grabet fie vergebens um, oder rejolerfi, 10) Bringer jegt an eure junge Stämmefeinen Mift, er würde den zarten Wurzeln ſchaden; wen die Sonne darauf brenner, (April 15.) 5 11) Viſttiret eure Ableger und abgefäugte Sram me, ob etwas daran verruckt iſt, fonft beffere nad, (May 38.) 12) Wenn ihr Spalttöpfe angehangen habt, ſo forget, daß die Erde darin in beftändiger Feuchrige Feit erhalten werde; begießet fie daher, fo wie 7 Wetter wärmer wird, taͤglich. 13) Reinigt eure neue Saamenbeete; weil Das Feimende Unfraut no jung ift, Fann man es am leichteften ausreiffen. (May ı2.) Ziehet bey denen dick gelaufenen Saamen die fhwächften Pflanzen weg. | 14) Verpflanzt die nachgelaufene Blumenge⸗ wächfe neben euren Spaßlergängen umber, ober 2; im Junius. 95 ie in Scherben, um die Gänge damit auszuzieren, May ıı.) 15) Samlet den Saamen von Ulmen, wie er 'eifet,, und fäet ihn aus, (Sun. 62.) ' 16) Pflücder gegen Johannis grüne Wallnüffe um Einmachen. 17) Wenn ihe Teiche zum Ausbringen trocen iegen laſſet, fo fehlagt jet die Erde darin zufammen zuf große Haufen, daß fie beffer austrocfne und durch srenne, auch im Herbft leichter gefahren werden Föns es oder ziehet wenigftens Graben, um die Erde ehr abzutrocfnen. (ul. 19.) 18) Wenn der Wind das Vieh, oder das Wafs er von euren geſetzten Portweiden einige losgemacht nd umgebogen haben, fo feßet fie gerade, und fiofs jet die Erde umher feſt; bebinder fie auch, wenn fie nfall vom Vieh haben, von neuen abermals mit Dornen, und ſtreufet unten die ausgewachfene Loden ab, (May 14.) 19) Begießet fo wie das Werter wärmer wird, und wenn der Negen ausbleiben würde, eure gepflange te Stämme nicht allein an der Wurzel, und zwar jedesmal gegen Abend; (May 18) fondern beſpruͤtzet auch mit einer Braufe alle Zweige und Blätter; da» ucch werden ihre Dunftlöcher und Pori geöfnet und abgefpült, und die Borke erweitert fich beffir, welche fonft die Saftröhren zu fehr zufammen preſſet. Neh⸗ ‚met zum Begießen Flußwaſſer, oder wenn ihr ja ge- zwungen feyd Brunnenwaſſer zu nchmen, fo laffer es vorher einige Tage an der Sonne ſiehen. Zapfet es ‚zu dem Ende in große Zuber oder eigentlich dazu an» zulegende Vertiefungen. In meiner Orangerie ift ‚wortheilhaft, daß auch das Flußwaſſer erjt in * on⸗ ſich davon nährenden Blattlaͤuſen, und Meelchan ten, fo föhre ihre Mefter. Ich bin fonft nicht über - nur ein, weil der Baum Franf ift, und fie an deſſen über einnahmen. Wurzel herausziehen, 96 Becſchaͤftigungen Fontainen geſamlet und von der Sonne erwaͤrmet wird. B 20) Wenn fich die Ameifen zu ftarf häufen folls zeugt, daß fie fo gar fchädlich find, als man fie a J— ſchreyet. Wenn fie ſich an einem kranken Baume in Menge einfinden, ſo glaubt man, daß die — heit von ihnen veranlaſſet werde; fie finden ſich aber ausfchwigenden verborbenen Säften, und bey denen angenehme Nahrung finden. Schaffet alsdenn der Bauın rein und gefund, fo werden fich auch die Ame fen verlieren; nachdem meine Orangerie rein und gez fund ift, fo fehe ich Feine Ameiſen daran, welche dor auf der Erde in Menge herum Friechen, ehedem aud da viele Bäume krankten, deren mehrere über 21) Eure grüne Nafenpläge wartet weiter, wie gelehrt worden, (May 22.) 2 1 22) Wenn auf euren Kafenplägen und in den N lanzungen Farrenkraut, auch Ruſch Juncus gie meratus und Hauhechel Ononis Pinoſa wachfen fol ten, fo ftoßt fie jeßt, um Johannis, wenn fie im groͤßten Safte ſtehen, in der Erde ab, fo wird fi die Wurzel verbluten, und felten wieder austreiben .) 23) Wenn ihr ſtark mit Schilf und Schnitte zugewachſene Teiche in euren Pflanzungen habt, fo Iaffet das Kraut jegt auf dem Grunde fo tief ihr Form men fönnet, mit einer an einer langen Stange befen ſtigten Senfe abmehen, oder mit Hacken nebſt dee * e * | im Junius, | 7 | Ber Sorget, daß ihr alle euch obflegende andere Arbeiten vor Johannis verrichtet, weilialsdenn eure - Spaliere und Bäume befondere Aufficht erfordern. 35) Mach Johannis laffer eure Weisdornen⸗ Hainbüchen und andre Hecken (nur Feine von Nadel« hoͤltzern oder immergrünen Stauden) befchneiden. 26) Samler die mit vollem Laube abgefchnittene ‚unge £oden, weil fie noch grün find, in Gruben, und pedeiter fie gleich mit Erde und Mift, fo erhaltet ihr ine vortreffliche reine Gartenerde ohne Llufraut, "May 31.) Ihr koͤnnet in eine foldye Grube, bis fie refüller ift,, den weitern Abfall bringen. (Jun. 29.) 27) Schet alsdenn eure Spaliere nach, brechet oder fchneider alle unnuͤtze Zweige weg, gebet denen Heibenden die gehörige Richtung, bieget fie fo viel öglich zur Seite, ziehet die fich hinter den Latten erſteckende hervor, binder und heftet fie ordentlich n, und verſchaffet jedem Baume fein rechtes Ges chicke. Zum Anbinden muͤſſet ihr acht oder vierzehn Kage vorher Ruſch Juncus glomerarus ſchneiden, daß r welk werde, fonft bricht er, und erlaube nicht eis ‚en Knoten darin zu fehlagen. Die Schönpeit, Ord⸗ ung, und Fruchtbarkeit eurer Spaliere hanget blos avon ab, wenn ihr diefe Sommerbeſcheidung ordent⸗ macht, und ihr beſchickt jet in einem Tage fo fel, wozu ihr, wenn diefe Arbeit verfäumer wird, Im Frühjahr drey Tage gebraucht; wenn ihr auch die- nrecht wachſende Reiſer jetzt nicht zurecht bieger, und ve euren Willen ziehet, fo werdet ihr fie im Fruͤh⸗ Me ſchwerlich ohne fie abzubrechen biegen Fönnen. tet euch dabey, daß ihr ja Fein Reis ſtutzet, denn treiber ſonſt lauter falſche Schüſſe. SI. 2. > 294 | (6) 28) zz 98 Beſchaͤftigungen 28) Reiſſet zugleich alle neben den Baumen und an den Wurzeln gewachſene Kraͤuter weg, und laſſet die Rabatten neben den Bäumen umgraben; vor⸗ nemlich wenn folche etwa im Fruͤhjahr beſaͤet son wären. (Mer; 20.) 29) Beinget täglich das abgefchnittene Holz, das taub austrocnet, und weil es mit dem vollem Safte cher verfaulet und eine beffere Erde giebt, im die Gruben bey die Erdhaufen zu dem Abfall von den "' Hecken. (Sun: 26.) J 30) Die Weinſtoͤcke muͤſſen abermalen nachge⸗ fehen werden. (May 28.) Befeſtigt die herunter⸗ hangende ftarfe Neben, brecht die fladdernden ſchw— chern oder überflüßigen weg; Man darf den Weine ftocf aber nicht rühren, weil er. noch. in der Bluͤt ſteht; brediet auch Feine einzelne, vor. den Srücht hangende — noch weniger Gabeln ab. S. II. Th. S. 4 Pi e 33) Nah des Millers Anweifung in deffen G ten: Calender müßte man aud) jetzt erſt die alten Holpe reben fehneiden. (May 29.) J— 32) Leget jet ſolche Stauden ab, bey enen mı die jungen zarten S en befommen als Phillyr: Clematis. S. V. Th. ©. 649.) J—— 33) Ihr koͤnnet aud) a einige leicht anfı chlas gende Bäume in Scherben abfäugen; als. Hülfe Myrthen; welche oft noch in dem nemlichen Herb fo weit uͤberwachſen, daß fie vor Winters abge om⸗ men werden koͤnnen. Eigentlich ſoll ſonſt jetzt nicht mehr abgeſauget werden; denn die Orangerie muß ji | bald gerucfet werden, und man bricht die Reiſer leicht: ab; die frey ficbende Bäume find den Herbft inter über zu fehr dem Winde ausgefegt, im Junius. 99 34) Stecket anjetzo Steckreiſer anf ein Miſtbee⸗ te, (fe V. Th. ©. 660) oder auch Blaͤtter, (daſ. ‚©. 662) wendet dazu alte Miſtbeete an, worauf ihr Melonen-Pflangen gezogen habt; Hitzt fie allens fals etwas an, Daf. S. 657. | 35) Wenn ihr an euren hochftämmigen Baus | men etwa herunter hangende Zweige wegnehmen müfs ſet, ſo iſt jetzt die befte Zeit dazu; ich habe bemerfer, \daß die vom Schnitte gemachte Wunden bey Tulpen» und andern Bäumen noch in dem nemlichen Herbfte ‚von dem jegt ftarf hervorquillenden Safte uͤberwach⸗ nd. er Wenn ihr Saamen von amerifanifchen Na⸗ delhoͤlzern in Kaften gefäet habet, fo halter folche, ‚wenn die heiffen Tage angehen, in einer fchattigten Gegend; fonft fallen die zarten Pflanzen leihe um. 2 37) Ihr koͤnnet auch jetzt Tannen verpflanzen, ‚wenn fie den erften Trieb volender haben; fie gehen ‚oft eher an, als die im Fruͤhjahr verfeßte, wenn fie nur gefehwind aus der Erde wieder in die Erde kom⸗ ‚men, ohne daß die Wurzeln von der Sonne befchies Inen worden, hr dürfer auch fonderlich die erften vier Wochen nachher nicht fparfam mit Begießen feyn. 38): In der Orangerie gebt Achtung, ob Bäume Eranf find. Ihr erfennet es, wenn die \Blätter gelb und welf find, wenn die Bäume gar nicht treiben, und wenn die Erde an den Wurzeln beſtaͤndig naß bleibet, weil die Wurzeln faul find. ©. V. Th. ©. 561, ‚Wenn fi) eine Fäulnig am Stamme oder an den Wurzeln zeigt, fo ift es fo gut, Hals ein Krebs beym Menſchen, der, wenn man ihn einreiſſen laͤſſet, unheilbar ift. ©, UI. Th. ©. 589. BR (6) 2 39) 100 Beſchaͤftigungen 39) Die zw ſperrhaft wachſende Orangenbaͤume beſchneidet, theils um den Kronen eine regulaire Ge⸗ ftale zu geben, theils auch, weil fie fonft des Wi ters zu vielen Platz in den Haͤuſern einnehmen a leicht vom Winde abgebrochen werden. (May 394 Jul: 39. Aug. 53.) ©. I. Th. ©. 586 40) Alte Bäume, welche wenig Erde und viele | und gefunde Wurzeln haben, alfo mager fteben, und nicht treiben, Fönnet ihr eins bis zweymal. mit Waſ⸗ fer begießen, welches vierzehn Tage über frifchen aufe gefamleten Schaaf> und Kuhmiſt geſtanden hat, und fleißig umgeruͤhret worden; es duͤnget, und uͤber der Erde ſetzt ſich davon eine die Erde im Sommer Yan f haltende Borke. Ihr duͤrfet aber diefen Guß Feine jungen Stämmen, noch auch ſolchen, welche: ebe berſetzt worden, am wenigften aber Eranfen Bäumen aeben, welche Schaden an der Wurzel haben. An allen dreyen befördert der Guß nicht das Wachsthum ſondern hält es vielmehr auf; die Wurzeln faulen da von noch leichter. Eben deswegen darf dieſer Gu nicht oft wiederholt werden, ſonſt werden die Bäy me im Wacherhum zurück gehalten, die Blätteriwi er den gelb, und die Blumen — ſo vlel we v, und find unvollkommen. Sul, 46.) 7% vi © 41) Nach Johannis kann man ko anfangen, Drangenftämme-mit einem — zu oku liren. Die jungen zarten Schuͤſſe verderben aber g | meiniglich im Winter wieder. S. V. Th, ©: 731 42) Wenn fchwache oder ſchadhafte Pe gen⸗ ſtaͤmme zu ftarf blühen, fo pfluͤcket ihnen alle Bl . men ab; fonft reiben fie gar Feine junge, oder nut —* tee — * kur 8 3) im Junius. 101 443) Wer die Muffe bar, pfluͤcket auch von henen ‚zu häufig blühenden Bäunen einen Theil der Blus men ab, fonderlich die blos unfruchtbaren männlichen, = und läffee nur die größten eine junge Frucht zeigende Zwitterblumen an den frecheften Zweigen; forft übers blühen fi die Bäume, treiben fein junges Hol; noch Blaͤtter, und werden gelb, ſetzen auch Feine Früchte an. >44) Wenn der Kegen euch drauffen zu arbeiten behindert, fo verpflanget die Scherbenpflanzen aug euren Öewächshäufern, zertheilt die fih aus der Wur- zel vermehrende, oder von denen mehr als eine Pflans ze in einem Topfe geftanden haben. Gebet denenjes nigen, welche zu Fleine Gefäße gehabt haben, gtoͤßere. Halter fie den erften Tag etwas im Schatten, und begießer fie ſtark, daß ſich die frifche Erde feft an die Wurzeln ziehe. (May 48.) 45) Wenn ihr in den Gewächshäufern Töpfe be⸗ Er, die nicht austrocfnen, fo nehmt die Pflan- eraus, unferfucht, ob die Wurzeln Schaden d ſetzt fie in kleinere Gefäße i in eine fandis ‚mäßig feuchte Erde. 46) So * auf euren Lohbeeten getriebene neue — keimen, unterfucht jedesmal, ob ihr ſie in ‚ein Fälteres Haus oder an die freye Luft ſetzen oder aber verpflangen muͤſſet. (May 44.) 47) Steler alle Woche in euren Häufern eine 2 Reviſion an, ob Pflanzen zu warm oder zu Falt, zu dumpfig oder zu trocken ftehen; gebt ihnen einen an dern Auffenthalt, und beobachter ob diefer ihrer Nas tur gemäßer fey; fo will die Polymnia vuedalia fchon warm und in einem mit Waſſer angefülleren Gefäße ſtehen, ob der Ritter gleich ſie nur als eine Virgi⸗ niſche Pflanze angiebt; Theobroma ‚quazuma und & 3... Cea- \ 102 _ Befchäftigungen 4 Ceanothus afaticus, wären hingegen mit bald ausge⸗ gangen, da ich ein Lohbeete in einem heiſſen Haufe ihnen bequem hielte; fic blieben im Sommer, da nen die Hitze zu flarf war, ohne zu wachſen und faf fen voller Laͤuſe, erhielten aber gleich eine frifche Far⸗ be, als ich fie in ein offenes Haus brachte, wo einer freyen Luft genoſſen. 4) Wenn eure Lohbeete die Hitze verlieren folls , ten, fo ftecht fie um, und miſchet frifche en il welche ihr im Vorrath haben müffee, darunter, | In. den FSorften F = 49) Gebt Achtung, tie eure Beſaamungen ans fhlagen, und ob etwas dabey nachzubeffern fey? dan mit ihe euch wegen der Beftellung der Saamen auf das kuͤnftige darnach richten Fönner, — 50) Bereitet die Plaͤtze, welche ihr im Herb beſaͤen wollet. 4 51) Gehet die aͤltern Heiſterkaͤmpe und Zufchläs ge durch, ob einige Stämme zu buſchicht wachfen, und andre brauchbare Stämme unterdrücen; in folchem Sale mit Wegnehmung einiger Seitens gweige, 52) Wenn ältere Heifterfämpe zu dick ſtehen 4 ten, 9 ſchneidet die ſchlechten ſperrhaft wacſ Staͤmme lieber gar auf der Erde ab. 53) Mehet das Fahrenfraut ab, wenn eg i gendwo überhand nehmen follte. - 54) Ziehet, wenn ihre Zeit habet, in — Gräben und Waͤlle, falls ihr befuͤrchtet, daß die P läge den Ueberſchwemmungen ausgefegt feyn möge ten; oder wenn bey Öewitterfihauren in den Grün den ſich scale — —— k im Sunins. 103 55) Diemehrften Forftbedienten pflegen nach Jos hanwis die jungen Eichheiſter aufzuſchnateln, und glauben ihr Wachsthum zu befoͤrdern, indem ſie ih⸗ ‚nen die fogenannte Wafferreifer nehmen. Ich wuͤn⸗ ſche, daß fie von dieſem, dem Zunchmen der Forſten ſo ſchaͤdlichen erg zurüczubringen ſeyn mögten, 1 S. V. Th. S Am —— iſt das Aufſchnatein bey Nadel⸗ holz in dieſer Jahrszeit. 56) Wehret, daß in euren Zuſchlaͤgen jetzo Fein Gras gefhnitten wird. Wenn auch die jungen Loh⸗ den gefchonet würden, fo ift diefen doch ſchaͤdlich, wenn fie in der Hige auf einmal den Sonnenftrahlen zu ſehr ausgeſetzt werten, Ein anders wäre, wenn fie zu dumpfig fiehen, und Luft haben wollen. , 57) Gebt Achtung, daß von euren Bäumen, ‚fonderlih von Ellern feine Borke gefchelet werde, welche der gemeine Mann in diefer Jahrszeit sum Schwarzfaͤrben famler 58) Wenn nunmehr alles belaubt ift, fo bemerket ‚euch, wo in euren Hölzern noch Blößen find, die ihr im naͤchſten Johre entweder bepflanzen oder befäen woller, 59) Geht gleichfalls, da die Bäume in vollem Laube ftehen, Achtung, wo ihr abgängige oder uns nuͤtze Bäume findet, um ſolche in Fünftigen Herbfte ‚zu hauen, und die noch im Zunehmen ftchende zu ‚fe honen 5, zeichnet jene. 60) Machet in-Boraus euren Plan, wie ihr eure Haue im fünftigen Winter einrichten wollet, und wo; auch wie ihr zu dem benöthigten Holge am bequems ſten gelangen Eönner. 61) Da ihr jetzt fehen koͤnnet, ob ihr Maft bas Aa perden, fo machet darnach eure-Anfchläge, wie (6) 4 viel 104 Beſchaͤftigungen im Junius. viel Plaͤtze ihr abtrelben oder beſaamen koͤnnet, und woher ihr die zu maͤſtende Schweine zu nehmen habt, 62) Samlet und ſaͤet den Saamen von Ulmen, wie er reif wird. (Jun. 15.) ” 63) In euren jungen Tannhölgern koͤnnet ihr die kleinen oben trocken werdenden von den groͤßern un⸗ terdruͤckten Staͤmme zu Rickern und Stangen hauen laſſen, ehe ſie ganz trocken oder entwandt werden. (Merz 68.) Bi 64) Wenn Unterbufch zu Schlachten noͤthig iſt, ſo pflegt man ihn gerne, damit er beſſer ausfuͤllet, jetzt, um Johannis in vollem Laube zu hauen; di Stämme fohlagen- wieder aus. J 65) Wenn ihr Ellern hauen muͤßtet, fo far let Fa abfallende kleine Reifer in den Miſt. ©. h Ih 24 A 66) Uaſſet die Stuken roden von denen im — n ter gehauenen Staͤmmen; inſonderheit wo te n —— anlegen wol, "ar Bor RR 105 a DE 77,7 VII. Heumonat, Julius. n dieſein Monate, wo die mehrſte Beſchaͤftigung auf den Wieſen und Feldern vorfaͤllet, iſt der aumgaͤrtner am wenigſten beſchaͤftiget; außer daß e die mehrſten von denen in vorigen beyden Wona- ten vorgefchriebenen Arbeiten mit Reinemachen, Erde ſtechen, Anbinden, Begießen, u. f. w. fo mweit ‚er dazu gelangen kann, fortfegen und wiederho- , auch dabey um fo mehr Vorſicht anwenden muß, il die Sonnenftralen jetzo am ftärkfien brennen, und diefer Monat einer der trockenſten im Jahre zu eyn pflegt: Daher man auch außer den Gewaͤchshaͤu⸗ ern nicht leicht etwas won Bäumen darin verpflans en Pe Bien: verwunden darf, wenigftens nicht der Mitte des Monats. MNach Jakobi pflege ſich der Kuckkuck nicht mehr ören zu laffen, und auch die übrigen Waldvoͤgel lafs en nunmehro mit ihrem Gefange nach. 1% (BB © 5 106 Refehäftigungen im Heumonate, 9 er Fahre fort eure Gänge und — | fleißig zu reinigen, und das Unkraut, deffen Saa jegt vorzüglich ER reifer, alfobald weguſchaf⸗ fen. (Junius 1.) 2) Wenn die Duͤrre lange anhaͤlt, ſo kann in ſchweren bindenden Erdreiche oft nicht jaͤten; a denn machet euch einen kleinen Regen zu Nutze, ur 9 ſeyd um deſto eilfertiger, das Unkraut auszurotten. 3) Forſcht täglich nach, ob einige Pflanzen des Begießens nöthig haben; denn wenn fie in der ſtar fen Sonnenhige einmal recht welf werden, fo fönnek ihr fie nicht leicht weiter vom Untergange erretten. 4) Eure Baumſchulen koͤnnet ihr nicht wol, ale nach einem Degen reinigen; (oben 2.) fehaffer aber alsdenn alle aufgefchoffene Unkraͤuter geſchwind b r⸗ aus, weil ſich ſonſt der Saamen davon ſofort aus⸗ ſtreuet, wenn nach dem Regen warmer Sonnenſchein erfolgt, | 5) Bey anhaltender Duͤrre ſchneidet die in Sam men fichenden Kräuter über der Erde ab, bis Ihe nachher die Wurzel ausreißen fönnet. Bi - 6) Wenn von euren gepfropften Stämmen einie ge, woran euch gelegen ift, Fümmerlich bleiben, ſo befeuchtet fie des Abends mit einem naffen Schwamme 7) Eure Spaliere müffet ihr wöchentlich begeben, | und alle nachgewachfene Reiſer nachheftenz; in J ſem Monate aber nicht leicht etwas wegſcue (Sun. 4,27.) 8) Einige, wenn fie alte Fümmerliche ——— me haben, welche auszugehen drohen, pflegen = der | ur⸗ Beſchaͤftigungen im Julius. 107 Wurzel eine Grube zu machen, und Blut dabey zu ‚siegen, oder gar ein todtes Stüd Vieh einzugraben, Junge friſche Bäume aber Fönnen davon ausgehen. 9) Andre legen um den Stamm junger Obftbäus me, fonderlich bey Pfirfchen, Kiefelfteine; folche fols ‚en verhüten, daß die Sonne nicht fo an die Wur⸗ eln brenne, noch die Erde austrockne; in feuchten ande und bey naflen Jahren würde es fchädlich feyn. 10) Folget nicht dem Erempel fauler Gärtner, velche um dieje Jahrszeit ihre Spalier- und Zwerg⸗ yaume mit einer Heckenfcheere fu befchneiden pflegen, um ihnen auf wenige Tage ein beßres Anfehen zu ge⸗ sen, Dadurch werden lauter Schüffe veranlaffet, ‚md die Fruchtbarkeit wird gehindert; indem die Aus en, welche erft in Fünftigen “Jahre treiben follen, chon jego durchſchießen, und den Saft unnüß vers wenden. II. Th. ©. 294, 11) Sehet täglich eure Ableger vornemlich in palttöpfen nach, daß die Erde nicht austrocne, fonft verdorren die zarten Wurzeln, und eure Arbeit iſt umfonft. (Junius 11, 12.) 12) Sehet in euren Wildniſſen und Spatzier⸗ gängen, ſonderlich nach einem ſtarken Regen oder inde zu, ob Pflanzen zu weit über oder in die We⸗ ge bangen, mithin aufgerichter werden müffen; habt alfo zu ihrer Anbindung Stöfe und Weiden oder Bat in Bereitſchaft. 13) Wenn in den vorigen Monaten Stauden zu ſtark getrieben haben, und andre überfchatten, oder ‚dem Auge einen Misftand geben, fo ſtutzet fie und raͤumet auf, (May 16.) 4)! 108 Beſchaͤftigungen 14) Unterfucht wöchentlich ſonderlich eure fra de neue Stauden, ob einige davon blühen, und E merket euch folche und die Zeit der Blüte. (Aug, 2 15) Wenn das Unkraut überhand nimmt, u ihr, um die Wurzeln der Bäume zu fehonen, gerne graben wollet, fo lockert die Erde in Pflanzungen oder an den Spalieren mit einer. zackichten Forke auf, und werfet die umher Frie Wurzeln von Neffen. Urtica dioica; Quefen Tri ticum repens; Gäffel Aegopodium podagraria het⸗ aus; fie vertrocknen, wenn fie auf der Oberfläche be 2 Erde der Sonne ausgefitt liegen bleiben. 16) Samlet die Kerne von denen in. diefem ] o⸗ nate reif werdenden Früchten, als Kirſchen, Ap cofen, Pflaumen, fruͤhen Birnen. 9— 17) Pfluͤcket Beeren von dem Vergholunder 6, um im Winter die Droßeln und — amit zu futtern. (Dec. 25.) 18) Mit Ende des Monats Fönnet ihr ſch Obſtbaͤume okuliren; es iſt aber beſſer, damit den Auguſt zu warten, (Aug. 6.) 19) Wenn ihr trocfene Teiche zum Aush eng habet , fo Fönnet ihr vielleicht ver der Erndte daraus zu euren Erdhaufen Erde fahren laffen. (Sun. 17.) 20) Die grünen Kafenpläge wartet fleißig (Ma 22. Sun, 21.) damit fie ſonderlich bey der brennen den Hitze die fhöne grüne Farbe nicht verliereng wenn ihr Waſſer in der Naͤhe habet, ſo begießet e gegen Abend, J 21) Wenn ihr mit Beſchneidung der Hecken c nicht fertig ſeyd, ſo fahrt in den erſten a Monats fort, fonft werden die jungen abzuſche SE zu hart. (Sun, 25.) im Julius 109 22) Vollendet je cher je licher eure Spaliere = Yun. 27.) das Holz wird fonft zu hart, und in den iffeften- Tagen find die Wunden gefährlicher, über» en auch nicht fo leicht. " 23) Anden Weinftöcken werdet ihr auch wieder achgewachfene Fleine Nebenreben finden, welche ihr, m die Hauptreben zu ftärfen, wegbrechen male Sun. 30.) 24) Schonet ja allemal beym Anbinden die Bläts Ban denen Früchte tragenden Zweigen. (Jun, 30) 25) Betrachtet öfters eure ausgefärte Saamen, oran euch gelegen ift, ob fie begofien ſeyn wollen, der ob die Erde bey der Hitze auffpringer, und nach⸗ edrucker werden muß; jaͤtet ſie auch von Zeit zu Zeit. Jun. 3. Aug. 47.) 26 ——— fleißig eure gefekte Stedreifer nd Blätter mit Waffer, und bedecfer die Fenfter arüber, wenn die Sonne fcheint, mit Marten; luftet e Fenſter damit es darunter nicht zu dumpficht. wird, —* 34.) She koͤnnet auch noch einige Stauden tedfen. * 27) Wenn ihr Steifreifer auf ein Feld: gefege ab ‚ wo ihr fonft feinen Schatten geben koͤnnet, jo tachet Bogens von dünnen Störfern darüber und t dieſe des Tages mit einem Wachstuche: oͤf⸗ fie aber wieder des Abends damit die Reiſer in der des Thaues und der freyen Luft genießen. 28) Wenn eure Feldir zu voller Regenwuͤrmer Lumbrieus terreßris find, fo geht des Abends nah Sonnen Untergange, ſonderlich wenn es geregnet hat, mit einer $euchte umher, fo liegen fie auf der Erde ausgeftrecft, und ihr Fönnet ganze Zuber vol gratfen und die Sie damit futtern. 29) 110 Befchäftigungen 29) Die Maulwürfe thun jest am mehrfien Schaden, wenn fie in eure Saamenbeete, oder wo Steckreiſer ftehen, Fommen, die Erde losarbeiten, und die zarte Pflanzen alda vergehen machen. Dan J fol alſo fleißig Acht geben, wenn fie in den Saamen» | und Pflanzfchulen werfen, um fie weggufangen, oder wenigitens die losgeworfene Wurzeln fofore und che | die Luft daran ſtoͤßet, feftzutreren, und den Maul würfen die Gänge zu fperren: Etwas hilfe dagegen, j wenn man die Beete mit breiten Steinen oder Brets tern einfaffen läffet- (Aug. 50.) ee || 30) Eure alte Saamenbeete von vorigen und | von zwen Fahren fehr jest fleißig nach, Indem. viele | Pflanzen erft jetzt Feimen, ©. V. Th. S. 602. muͤſſet fie aledenn reine halten, auch wenn die Sa men in Neihen gefäet worden, die Erde umher auflockern, damit ihr deſto eher die herdorfommende Keime fehen Fönnet: Vornemlich ift das nun nöthig, wenn die Erde fteif und aufgefprungen, oder mit Moos bedecket iſt; huͤtet euch nur, daß ihr Fein ne Feimende Saamen befchädigetr. Sieber, wenn die Erde zu feucht und moofige ift, frifche trockne Erde oder Sand überher. (Sept. 26.) U 31) Ein gleiches beobachtet bey denen neu gefäe | ten Saamenfeldern, worauf jeßt vieles erſt zu feimen pflegt: begießet fie, wenn ihr loofe fandigte Erde und trockne Zeiten habet: doch ift das Begießen gefähte li, wenn man es nicht fortfegen und die Erde in gleichem Grad der Seuchtigfeit erhalten fan. 32) Wenn auf euren Saamenbeeten junge Tan⸗ nen geloffen find, fo bedecket fie bey ſtarkeu Sonnen · ſchein, mit vorgeſteckten Tannenfträuchen. Wenn fie zu flach ftehen, fo ſiebet trocknen Sand * J richtet im Julius. Ill Achtet aber alle junge dadurch etwa niedergedruckte Pen wieder aufs (Aug. 51.) 33)-Dey euren in Scherben gefäeten Saamen fer gleichfalls nach, ob ihr. einigen jungen Pflans ‚en andere oder größe Gefäße geben müffer? Ob eini⸗ e fümmerlich ftehen, und ob ihr wol thun mögter, ie auf ein Lohbeete ‚meiter fu treiben, oder ob die aͤrme für fie zu empfindlich fey, fo daß fie Schats ‘en und eine Fältere freye Luft begehren. 34) Ale in Scherben ftehende Pflanzen wollen jetzt, wenn es trocknet, täglich gegen Abend begafs en feyn. 35) Die in Kaften fichende Bäume dürfer ihr icht bis auf den Grund austrocknen laffen, weil fie onft nie inwendig wieder Wafler annehmen. Da fie jetzt blühen, darf ihnen am wenigften Waſſer fehlen, - 36) Gebet bey dem Begießen eurer Kaften jedes« mal Acht, ob ein Baum auch das ihm gegebene Waſ⸗ er aufgegehret habe, oder ob die Erde umher entwe⸗ der ganz oder an einer Seite noch naß und feuchter iſt, als es nach Verhältnis. der trocknen Zeit ſeyn folte ; um fofort nachzufehen, wo det Schaden an den Wurzeln ſtecke, und ob man den Baum heraus nchmen folle, oder ihm dadurch helfen Fönne, daß ‚man ihm das Waffer ganz entziehe oder nur an einer Seite mit Anhäufung der Gegenfeite ein wenig ans feuchte. (Sun, 38.) 37) Bäume, welche in diefer Jahrszeit nicht zehren, müffen überhaupt fparfam begoffen, und ſpaͤ⸗ terhin ganz ohne Waſſer gelaſſen werden. Bemerket ‚euch alſo ſolche jetzt wohl, z. E. die großen Aloeen Agaue L. welche das ganze Jahr kaum begoſſen wer⸗ ‚den KeIO, 38) 112 Beſchaͤftigungen 38) Eingelne zu weit zur Seite austrelbende freche junge Loden an euren Agrumen Fönner ihr, da fie noch jung find, zwiſchen den Fingern mit den Na⸗ gen über einem Auge abkneifen; die ſchon erhärteren fehneidet genau über ein Auge ab; um den Baum zu zwingen, daß er niedriger an den Meifern mehre belaubte Nebenfchüffe zu Bildung einer tegelmäßige Krone treiben müffe. (jun. 39.) j 39) Lockert die Erde auf euren Orangefaften alle vierzehn Tage auf; refniger fie von allem darauf wach⸗ | fenden Unfraute und trocknen Blättern; damit dag Waſſer beffer eingiehe, auch Sonne und Luft Teiche ter auf die Erde wirfe, und in diefer die Beweg g. vermehre, folglich ſie fruchtbarer mache. J 40) Euren alten Bäumen koͤnnet ihr in diefen Monate noch den zweyten Guß geben, aber nichr sw | ftarf, auch nicht öfter, fonft werden, weil der Miff | zu fehr higen und brennen würde, die Blumen zug rück bleiben, und, ohne Srüchte anzufegen, abfalleng die Blätter aber werden gelb, (un. 40.) 41) Gegen Ende des Monars koͤnnet ihr in dee Drangerie ſchon ofuliren, halter aber bey der ftarken Hitze die okulirten Staͤmme einige Tage in ⸗ sen. (un. 35.) * 42) An euren Agtumen welche wenig⸗ und e el J ne Blatter haben, und gar fein junges Holz, hingen) - gen jegt fpäre Eleine unvollfommene Blumen treiben laſſet diefe ja nicht aufblühen, fondern pfluͤckt ſe gleich ab, und unterfucher dte Wurzeln. (un. 42.) \ 43) Ihr Fönnet auch jegt fhon von denen zu häufig’anfegenden Agrumen die Fleinften überflügigem Früchte abbrechen, um den Bäumen die Diaprangedi: zu erfparen. (Sun, 43.) im Julius, 113 44) In euren heiffern Gewächshäufern unters ucht, ob ihr die früh gemachten Ableger ſchon abneh— men, oder aus der er austreibende Pflanzen vertheilen koͤnnet. 45) Viſitiret die Hart treibende junge Stämme in der Wurzel, ob diefen dag Gefäß zu klein wird, und b ihr, um fie in ftetem Wachsthum zu erhalten, ih⸗ en ein groͤßers geben müffer. (Jun. 44.) 46) Diejenigen deren Blätter welf, gelb, oder ‚rocken werden, oder aber mit Honigthau, Ungezie⸗ jer und ſchwarzen Staube bedecfet find, feht als ges ährliche Kranfe an, und fucht die Urfache der Krank⸗ eyen Luft genießen wollen. (Jun. 47.) 47) Wenn an den zarten Gewächfen Mehlthau R, und ihr diefe Thiere —— wollet, ſo ſtreuet er ſie her ein wenig Schnupftoback; ſie werden ſich einer kurzen Zeit verlieren. 48) In euren Lohbeeten habt allemal ein paar leine Stoͤcke ſtecken, um, wenn ihr ſolche ausziehet, aran zu fühlen, od die Lohſpoͤne noch Wärme geben, Sonft rührer fie um, (fun. 48.) 49) Defnet eure heiffeften Haͤuſer des Tages über, enn Sonnenfchein und Fein Regen noch Wind ift, achdem ihr es nötbig findet, wenig oder viel, um ifche Luft herein zu laſſen, denn eine dicke böfe ans fteckte Luft ift den Bäumen eben fo fehädlich als den enſchen. Ihr koͤnnet ihnen jegt fchon mehr Luft i en, und ganze Fenſter öfnen. (May 46.) 50) Ihr koͤnnet auch noch an Jasminen, Myra hen, Erdbeerenbäumen, Maftirbäumen und andern, Iche ftarf aus der Wurzel treiben, die jungen Schüffe uf dem Kaſten ablegen, >23 Spalttäpfe anhangen, (2) ) wenn eit zu erforfchen, (Jun. 45.) oder 06 fie blos einer 114 Bechäftigungen. | 9 wenn dieſe auf dem Boden feſt ſtehen und nicht — rucket werden koͤnnen. 51) In heiſſen Gegenden muͤſſen die Fenſter 4 Treibkaſten und Glashaͤuſer bey gar brennender Hitze in der Mittagszeit bedecket werden, wenn ſie flach lie⸗ gen, und nicht weit von euren Pflanzen entfernet find; vornemlich wenn neue Lohbeete gemacht, — fuſcher Miſt hinein gebracht worden. Indem Sonne ſonſt dadurch als durch Brennglaͤſer verbren net, und auf den Dlärtern trockne Stellen veranlafe fer, auch zarte Pflanzen vertrocknet; infonderheit, wenn fie eben verpflanzet worden. A 52) Wenn ihr alte Gebäude oder Backofen Schornſteine abreiffen laffer; fo ſamlet den Sch um davon durch Vermiſchung zu gewiffen Pflanzen einen befondern Erdhaufen zu machen. Inſon heit ift der durchgebrannte und mit Ofenruß vermer gete Leimen fehr nüglich. 53) Verfolger das Unkraut nicht allein in euren Gängen und Plantagen, fondern auch in der Na barfchaft. Laſſet es, wenn ihr zum Ausjäten nik gelangen Fönnet, fo wie e8 in die Höhe ſchießet und. bluͤhet, tenigffene abmehen oder abfchneiden; es wird ſonſt in dieſer Jahrs zeit geſchwinde reifen, und 4 Wind wehet euch den Saamen durch den sonen Dart In den Forften 54) Begehet wöchentlich eure Befaamungen feht zu, wie fie anſchlagen; ob und wo etwas na Hi zubeffern ſey, auch ob ihr Seinde zu verfolgen oder zu belauren habt. (un. 49. 47.) 55) Fahrer fort, eure big zum nächffen Frühe jahr zu befäcnde Plaͤtze zu bereiten, falls fie vergeiei bearbeiter werden müffen, (Sun, 50.) 4 5 im Julius, 115 56) &affet in den Sommermonaten die Stufen von den abgerrivbenen Bäumen roden, infonderheit ‚in Gegenden wo das Holz rar ift. (un. 66.) 57) Sehet euch nunmehro die Pläge ſchon aus, wo ihr in zwey Jahren etwas anzulegen gedenfet, und überleget, ob ihr ſchon jetzo ſolche umbrechen oder res jolen laffen wollet, oder im nächften Herbſte das Holz zu den Befriedigungen in Vorrath anſchoffen muͤſſet. 5) Unterfuchet, ob ihr an den Befriedigungen ‚um eure Zufchläge und Heifterfämpe etwas nachzu⸗ ‚beffern habe. | 59) Gebt Achtung, wenn der Saame an den fruͤhreifen Birken zeitig wird, und bemerfet euch wei⸗ ser die Saamen tragende Bäume, von denen ihr den Saamen aufheben wollet. ©. V. Ih. ©. 588. 60) Wenn der Braam Spartium feoparium fich in euren Forften cinnifter, fo bauer ihn ab, ehe / der Saame reif wird; es wäre denn, daß ihr denfelben famlen wollt, fo muß ſolches, wenn die Schoten braun werden, geſchehen; bey der Hige fpringen fie - ald auf. ©. V. Th. ©. 321. 61) Wo große Fichtens und Zuhrenhöfzer find, pflege man die im Herbfte zu hauende Stämme jetzt barzen zu laſſen. 62) Säet den Saamen von Ulmen, falls ihr im. vorigen Monate noch nicht dazu gelangen koͤnnet. (Jun, 62.) 63) Gebt Acht, ok die Hofnung zur Maft noch fortdauret. (un. 61.) 64) Veberleget, wie ihr eure Haue im nächften Winter eihrichten, und ob ihr bey dem gemachten Plane bleiben wollet. (Yun. 58-60.) \ IT i (9) 2 VIII. 116 { \ VII. Auguſt oder Erndtemonat. NM in dieſem Monate ein jeder mit der Erndte bes ſchaͤftiget iſt, fo fehlen gemeiniglich die Arbei⸗ fer um in den Pflanzungen Hauptveränderungen vor⸗ zunehmen. Da das Wetter auch trocken und die Luft — zu ſeyn pfleget, mit untermengten Gewittern, ſo ſch man ſchwere Arbeiten; man darf auch ohne N jetzo nicht leicht Bäume verpflanzen, wiewol ich den Verſuch gemacht habe, daß ftarfe große Lindenbäus me, welche bey einer vorzunehmenden Veraͤnder im Wege ftanden, in diefem Monate des Abends a nehmen und verfegen laffın, ohne daß es ihnen im MWahsthum Schaden gethan bat. Das Dfuliren iſt in diefem Monate eine d Hauptbefchäftigungen für einen Gärtner, Das taub fängt jest ſchon an fein angeneh Grün zu verlieren, und welk auch gelblicht zu werdet wie denn die Robinia caragana bey mir ſchon / je ihre Blätter abzuwerfen anfängt. Man hört nicht mehr fo fehr den Geſang Voͤgel. Die Tage werden merklich kuͤrzer, und als het fi) bereits dem Herbſie 117 Beſchaͤftigungen im Auguſt. 1) Reiniget in der Hitze eure Gaͤnge fleißig, die Wurjeln des Unkrauts verdorren jetzt eher; werden ſie hingegen nicht geruͤhret, ſo breiten ſie ſich mehr aus bey der Wärme, (Jul. 1.) 2) Ruͤhret eure Gaͤnge aber nicht, wenn ihr ein Gewitter befuͤrchtet, ſonſt werden ſie ſchmiericht; die Wurjeln des Unkrauts ſchlagen wieder feſt, und wach⸗ ſen in der geruͤhrten Erde nur ſo viel freudiger. 3) Das Reinigen der Saamenbeete kann nicht zu oft wiederholer werden, da das Unfrauf in der ige geſchwinde auffchießet, und dadurch zarte Pflan- gen lei terdruͤcket werden, J +4) Wenn euch die Duͤrre hindert, das Unkraut auszujäten, fo fahrer wenigftens fort, die in Saas men fehießende ſchlimmere Kräuter mit einem Meffer über der Erde abzufchneiden, ehe der Saamen auss faͤllt: Vergeſſet aber nicht, daß ihr bey dem erften Degen die Wurzeln herausholen müffer, fonft trete ben fie gleich neue Schüffe, und werden bald frifchen Saamen vollenden. (ul. 5.) Ihr habt unter den _ Ankraͤutern jego neue Feinde zu beftreiten; nemlich serfchiedene Arten von Diefteln, welche in .diefer Jahrszeit erft blühen, und wenn ihr ihren Saamen ‚ur Reife gelangen laſſet; fich weit ausbreiten werden. 5) Wenn ihr einmal angefangen haht eure Saas nenbeete zu begießen, fo fahrt damit fort, fonft verden die Pflanzen bey anhaltender Dürre verder⸗ ven. (ul. 3.) 6) Da im diefem Monate die rechte Zeit zum Auliren ift, fo müffet ihr eure Baumſchulen vorher 1% (9) 3 ums 118 Beichäftigungen umgraben, und recht reinigen, um nicht demnaͤcht die angefete Augen zu befehärigen. (Jul. 18.) | 7) Schafft euch das nörbige zum Dfuliren vor- | ber an, und fahre in diefem Monate, fo wie es das _ Wetter erlaubt, Morgens und Abends damit Vo V. Th. ©, 730. T 8) Eure Spaliere begeher wöchentlich, ob eure Meifer anzubinden, oder losgegangene nachzuheften find. Sucht alle Früchte ordentlich hervorzulegen, daß fich Feine hinter den Latten und Zweigen verftecfen.? Brechet, wenn fie zu häufig angefegt haben, die Eleine ften weg, aber Feine Blätter, fonft werden die Fruͤch⸗ te fpäter veif, bleiben Elein, hart und ſteinigt, — erhalten eine dicke Schluͤhe. Schonet hingegen 9— die Auslaͤufer aus den Wurzeln und befr ch die Baͤume von allen dahinter aus den Mauren Ma den Kräutern, welche die Nahrung nehmen, undUne | gesiefer beherbergen: Daß die Rabatten rein gehale f ten werden müffen, iſt ſchon mehrmalen erinnert wor · den. (jun. 4, 27. Jul. 7. 22.) N 9) Stutzet an den Spalierbäumen jeo gar 2) — ne Reiſer, ſondern ſchneidet die uͤberfluͤßigen lieb da, wo ſie ausgewachſen ſind, glatt am alten Hol weg; die beyzudehaltende laſſet ja, ſo lang und ſperr⸗ haft ſie auch immer wachſen moͤgen. (Jul. 10.) 10) Oft pflegen an den Spalierbäumen in diefee Jahrszeit Zweige trocfen zu werden; folche muß man | alsdenn glei wegnehmen; zumalen wenn fie an den. | Pfirſchen, Pflaumen und Apricofen ein Gummi — laſſen. Sie ſtecken ſonſt an. 11) Eure Weinſtoͤcke, deren Reben jetzt am ſtaͤrk. ſten treiben, muͤſſet ihr gleichfalls weiter anpeftcag die | im Augufl. 119 bie Nebenreben abbrechen, und die Trauben hervor, bringen, ohne fie jedoch von den Blättern zu entbloͤſ⸗ fen. (Sul. 23, 24.) ; 12) Suchet an den Spaliern die ausgewachfene junge Zweige fo viel möglicy zur Seite und nieder zu binden. Denn jest Fönnet ihr fie noch zwingen. Jun. 27) 13.) Bemerket euch, fo oft ihr bey den Obſtbaͤu⸗ re kommet, twelche darunter bald reife Früchte geben werden? um die rechte Zeit der Neife nicht zu verſaͤu⸗ men; die Kirfchen werden fonft ein Naub der Voͤ⸗ gel; die Pfirfchen fallen ab und werden mehlicht, und fe mebreften Sommerbirnen find, wenn man fie ganz Freif werden laͤſſet, ſchon trocken, unſchmackhaft, oder mol; muͤſſen alfo früher gepfluͤckt werden. 14) Wenn ihr Obftbäume finder, die zu voller Früchte figen, und die Laſt nicht fragen fönnen, fo tüget ihre Zweige. 15). Hebet von den reifen Früchten fo viel Kers auf, als ihr zum fen nöthig zu haben vermeinet; Email dazu die ſchicklichſten. (ul, 16.) V. Th. 518» 16) Die abfallende unreife Apfel Fönner ihr jetzt chon ſamlen laſſen um Branntewein davon zu bren⸗ nen oder Eßig daraus zu machen, 17) Bemerket, fals ihr unfruchtbare Obft- oder Kaftanienbäume und Weinftöcfe habt, welche in meh⸗ :eren Fahren nicht fragen, um fie zu verbeflern oder auszutaufchen, 18) Wenn ihe Mefpen- oder HorniffensNefter Vefpa vulgaris & crabro findet, fe ftörer fie ja gleich, en fie ſich zu ſehr ausbreiten und vermehren; indem (2) 4 ſie 120- Befchäftigungen fie fonft eure reifen Früchte, fonderlich füße Birne, Pfirfchen, und Weintrauben verzehren. (Sept, 21.) 19) So lange die Dürre anhält, forget, daß es euren Ablegern nicht an Seuchtigfeit fehle. (Jul. 7.) 20) Wenn e8 anhaltend regnet, fo bringet Gefäße mit euren zärteften Pflangen, von denen wiffet, daß fie bey der Hitze leicht faulen, unter 2 oder leget die Töpfe auf die Seite, 21) Wenn ftarfe Gewitter und Negengüffe fon men, fo feher zu, ob der Regen auch die Erde 3 den Spalttoͤpfen und Scherben geſpuͤlet habe? Fü u Iet alsdenn die Luͤcken bey zeiten mit friſcher Erde < 22) Wenn nad einem flarfen Regen das a fer auf den Toͤpfen ſtehen bleiben follte, etwa die Abzuglöcher im Topfe verftonfer find; fo legt J Topf an die Seite, bis das Waſſer abgejogen if fonft werden die Wurzeln faulen. 23) Viſitirt eure im Srühiahr gepfropfere Stäme me, ob etwas daran zu verbeffern fey. (May 30.) I 24) Wenn die gepfropfeten Reiſer unrechfe ' Schuͤſſe treiben, fo Fönner ihr diefe ftugen oder weg⸗ nehmen, auch jetzt ſchon aufangen, den Baͤumen die Geſtalt zu geben, wozu ihr ſie beſtimmet habt; = ne jedoch die Mebenzweige am Stamme ganz wegzu⸗ nehmen; fonft erjält, wie Miller auch anmerfet, der Stamm feine Stärke, um den Kopf zu tragen (Jun. 55.) # 25) Wenn an den gepfropfeten Stämmen det Schnitt und Spalt trocfen wird, und nicht übers: ı wachfen will, fo fehneidet dag vertrocknete weg, bis ihr grüne faftige Borke findet, und klebet über die Wunde Baumwachs. h f 2 im Auguſt. 121 36) Sollte ja verfäumet feyn, einen oder andern. gepfropfeten Stamm zu löfen, fo ift es damit jetzt die böchfte Zeit“ (un 15.) V. Ih. ©, 713. 27) Wenn ihr im vorigen Monate ofulire habt, ſo ift es nach vier Wochen Zeit, den Verband zu [ös fen, und nachzufehen, ob das Auge befommen fey; ſonſt fönnet ihr ein neues Auge auffegen; nehmer "aber in Acht, daß es von der nemlichen Art fey, oder bemerket euch die Veränderung der Nummer wohl in \eurem Negifter. 28) Beſchneidet jest eure abgeblüheten Roſen, nehmet ihnen die Spitzen der Zweige, welche geblüs bet haben, nebft den abgetrocfneten Blumen weg, fo ‚treiben fie noch friſch Holz, blühen fünftig Jahr ‚fchöner, und fparen die fonft in die Saamenföpfe ge» ‚henden Kräfte. 29) Gebet in euren Pflanzungen Achtung, wo noch neue feltene Stauden blühen, oder wie der Saas ‚men von den abgeblüheten zunimmt, und ob er bald reif werden mögfe, damit er nicht verlohren gebe; ‚indem an deffen Samlung gelegen zu feyn pflegt- (Sul. 14.) i 30) An denen zu Ausfuͤllung eurer Pflanzungen zwiſchen gefegten Sommergewächfen werden jeßt die ‚Saamen nach und nach reif, fo hebet folche auf. 0 Ich habe dabey folgende Handgriffes werden die ‚Saamen eingeln nach und nach reif, als an der Mira- bilis, oder fien fie in Schoten und Hülfen, welche ſich leicht öfnen, wenn die Pflanze noch fortwächfer, . als am Fumaria capnoides, Sida aburilon; fo breche den reifen Saamen einzeln ab, fihütte ihn in einen Schachteldeckel oder in eigene dazu gemachte flache ofne gläferne Schälgen, oder in eine Eleine von Pa- | | (2) 5 pier N 122 Belchaftigungen pier gemachte Molle, oder auch, vornemlich wenn der Saamen gereinigt und ganz reif iſt, in eine papierne Zure, ohne dieſe feft zu virfchlieffen; fege darauf al⸗ lemal den Saamen an einen luftigen Ort, wozw mir die Bänfe in der jert Tedig ſtehenden Orangerie am beften dienen; laſſe ihm daſelbſt abtrocknen, und packe ihn endlich bey. Wird aber die ganze Pflanze zugleich mit dem Saamen trocken, fo ziehe ich fie aus, und lege fie neben jene, bis fie ganz abgetrocknet iſt; alsdenn breche oder Elopfe ich den Saamen aus, © Um denfelben zu reinigen habe ich mir blecherne _ Mollen machen laffen. Eine Plate Blech, fo groß als jie ift, wird an den beyden Seiten zu mehrerer Steifigfeit umgenietet, und an der ſchmalen Seite ! Laffe ich runde Stücke, wie die Figur 4 ) | TAT: 4 zeigt, ausfchneiden, und nachdem die Plate hohl ge⸗ bogen worden, andre Stücke wieder einlöten, fo Fann man in diefen Mollen den Saamen bequem ſchwen⸗ Fen, auch von allem Staube, Erde, Hülfen, und. leichten Körnern reinigen, mithin vermittelft der ſpij⸗ zen Eden gemächlich in ein Papier gießen ohne daß ein Korn verlohren geht; und fo, daß der darunter‘ noch befindlihe Sand in der Molle auf dem Grun⸗ de zurück bleibt. Hiernaͤchſt fchreibe ich den Namen, der Pflanze nebft dem Jahre und was fonft dabey zu bemerfen gefunden, auf das Papier, und laffe es noch offen liegen, daß der Saamen recht nachtrocnett‘ Später in den Winter iſt es oft nörhig, ihn für die fodann hungrige Mäufe in Schränfe zu —J9 5 im Auguft. 123 Sch. habe auch Fleine ovale Durchfchläge von - | Blech, mit Oefnungen unterfchiedener Größe mas ben lafjen, um, wenn mehrere Saamen unter eins ander, ‚oder wenn Sand und Steine vermifcher find, jolche auseinander zu fichten. ‘ Andre in ihren Kapfeln bleibende Saamen “ih Ih darin und gebe fi fie in Beutel oder Tuten. S. V. Ih S. 591. After, Helenium, Helianchus Coreopfis, Rudbec- ia, welche mehrere Schüffe aus der Wurzel treiben, muͤſſet ihr an Stangen aufbinden. 32) Miller raͤth mit Ende des Monats noch Sie Loniceras auch Stachelbeeren und Johannisbee⸗ ren zu ſtecken; ſie wuͤrden in weniger Zeit Wurzeln ſchlagen, und die Steckers von letztern tragen heſſer als die von Auslaͤufern aus der Wurzel gezogene Pflanzen. Ich habe den Verſuch ſelber nicht gemacht. 33) Wenn ihr bey dem warmen Wetter und wenn die Erde recht von der Sonne durchgewaͤrmet iſt, eure Erdhaufen umarbeiten koͤnnet, ſo iſt es der Erde doppelt vortheilhaft, und befordert ihre Frucht⸗ barkeit ungemein. (Jun. 8.) V. Th. S. 894. 34) Die auf den Erdhaufen gewachſene Unkraͤu⸗ ter mifchee nicht mit darunter, aus Furcht daß Pflans zen darunter find, welche ſchon volltändigen Saas men haben. Bringet das Unkraut in entfernete Gruben, ‘wo es mit taub vermifcht wird, und eine vortreffliche Erde in die Tiefe der Gruben giebt, wenn Baͤume verpflanzt werden. 35) Fanget, wenn es nicht fehon im Frühjahr geſchehen iſt, jest an, Holz zu euren Gewächshäus j ſern auf den Winter zu ſamlen, klein zu hauen und „recht 31) Die hohen Herbftblumen als Stocrofen, - 124 Beſchaͤftigungen 3 recht trocknen zu laſſen; vornemlich wenn eure Haͤu⸗ ſer mit Canaͤlen verſehen ſind. 36) Es iſt auch die hoͤchſte Zeit, eure Gewaͤche⸗ haͤuſer zu viſitiren, ob ſich Schadhaftigkeiten daran finden, die vor dem Winter ergaͤnzet werden muͤſſen? damit in folgenden Monate alles zurecht und — ken ſey. 37) Laſſet insbeſondere 4 die Dächer befteigen, und gebet Achtung, daß nicht die geringfte Fuge oder Ritze offen bleibe; dem der dadurch gehende Zug Fann euch im Winter höchft nachtheilig feyn. J 38) AUoter ſucht auch, ob die Thuͤren und Laden vor den Fenſtern eurer Gewaͤchshaͤuſer noch alle in brauchbarem Stande find; damit ihr allenfalls dag daran fehlende bey jeßiger trockner MWirterung 2 laflen, und euch auf trocken Holz ſchicken koͤnnet. 39) Schaffet euch auch bey Zeiten friſche Lohſo ne an, um im folgenden Monate eure Sohbeete den Winter erneuren zu Fönnen, fie mögten euch 3 alsdenn fehlen. 40) In euren Wildniſſen pflegen die ſtark wo fende Pflanzen fi) im vorigen Monate fehr ausge⸗ breiter zu haben; befchneidet fie jet, wenn fie den’ nebenftehenden Schaden thun, oder dem Auge einen Misftand geben; (Yul. 13.) es müßten denn ſolche feyn, die das Befchneiden nicht vertragen fönnen, als Colutea arborefcens. 41) Die überhangende, welche ihr nicht beſchnel⸗ den wollet, oder dürfer, bindet, wenn fie zu ſeht fladdern, auf, oder ſetzt Stangen dabey. (Jul. 12 42) Fahre fort, die reif werdende Baumfaamen, | und Kerner aus efbaren Früchten zu fanamleag Sul. I 6, ) en £ ' 43) im Augufl: 125 43) Wenn ihr trocfne Erde in den Teichen und Erdfängen zum Ausbringen in Bereitfchaft haber, fo iſt jego bey der Dürre die befte Zeit dazu, che die Erndte angehet. (ul. 19.) > 44) Grüne Rafenpläge wollen, fo lange bie Hitze anhält, mit mehrerer Sorgfalt gewartet ſeyn; fonft verbrenner die Sonne die Wurzeln der beften Graͤſer, es breiten fich die böfen Pflanzen mehr aus, und der Raſen wird braun, (ul. 20.) 45) Soften die um Sohannis abgeftochene Ruf: und Hauhechel: Pflanzen wiederum ausgetrie» ben haben, fo laßt fie j:gt noch einmal in der Erde ‚abftoßen, ihr werdet fie gewis vertilgen. (Jul, 22,) - 46) Eure auf Miftbeete gefete Steckreifer wers ben jet fehon anfangen Wurzeln zu macen und zu treiben; gebet ihnen fodann mehr Luft und Licht, und ‚forget ,“daß die Erde daran nicht austrocdfne, aber auch nicht in Stocfung gerathe. (Tun. 34.) 47) Auf euren Saamenbeeten pflegen jegt bey der Hige noch Pflangen nachzuwachſen. ‚Berfhaffet ihnen aledenn genugfam $uft, damit fie ja vor dem Winter abgehärtet werden. Erzicht ihr fie zu weich⸗ licht, fo verfaulen die Pflanzen gemeiniglich wieder. (Sul. 25, 31. Sept. 47.) 48) Setzet die Wartung der Pflanzfehulen, fo wie gelehret worden, fort. (Jul. 4, 30. 32.) 49) Euren in die freye Erde gefesten Stedreis fern gebt jegt mehrere Luft, damit fie nicht weichliche aufwachſen, weil fie den Winter über ftehen bleiben. (Sul. 26. Sept. 48.) . & & 50) Auf euren Scamenbeeten, in den Pflanz» ſchulen, und wo ihr Stedreifer ftehen habt, ſeht ‚ fleißig nach, ob der Maulwurf auch Verwuͤſtung ans IE M richtet; 126 Befchäftigungen richtet; denn wenn ihr feine Röhren ungeftöhree laſ⸗ fer, fo ziehen ſich auch Mäufe bin, und werden jungen Pflangen abnagen. (ul. 29.) a 51) Die neulich gelaufene junge Tannen wollen, fo lange die Hitze dauret, forgfältig gewartet feym, fonft werden fie gelb, faul und endlich trocken. ul. 3a 52) Wo eine ftarfe Orangerie iſt, hat der Gärts ner jegt alle Mühe, wenn die Dürre anhält, feine , Kaften und Scherben zu begießen ; fie verlangen ges meiniglich alle Tage oder wenigitens um den andern Tag friſch Waſſer. Braucher bey dem Begießen die nöchige Vorfichten. (Sul. 3436.) A 53) Ihr Eönnet auch abermals die nachgewach⸗ ſene fladdernde Zweige an euren Agrumen wegneh⸗ men; auch wenn der Wind etwa einen Zweig eingee knicket oder abgeriffen haben follte, oder wenn Zwei⸗ ge faulen oder trocken werden. Seht in diefer Abe ſicht wöchentlich, oder fo oft ihr begießet, jeden —54 nach. (Jun. 39.) 54) An allen in Gefäßen ſtehenden Baͤumen muß auch in diefem Monate die Erbe aufgelodert werden. (ul. 39.) A 55) Ihr dürfer jegt den Bäumen Feinen fetten Guß mehr geben, fonft werden die jungen angeſetz⸗ ten Früchte gelb und fallen ab. (Jul. 40.) — 56) Fahrt fort in der Orangerie zu okuliren. (Sul. 41.) | 1) 57) Pflückee weiter die nachkommende junge Blumen ab, und laffer deren feine mehr, wenige fiens an Bäumen woran euch gelegen iſt, zum Auf⸗ blühen gelangen; alsdenn werden eure Bäume noch jung Laub treiben. (Jul, 42) ) \ 58 im Auguſt. 127 8) An Bäumen, welche nach Verhaͤltniß ih⸗ rer Größe ſchon mit genugſamen Früchten verſehen ind, brechet alle ſich noch etwa anfegende Eleinere Früchte ab; hr Fönnet ‚die von Pomeranzen zum inmachen brauchen, oder in Branntewein zu Magens - ropfen geben. (Zul. 43:) ©. III. Th. ©. 596. 59) In euren heiffern Gewaͤchshaͤuſern müffee br jet alas, was vor dem Winter verpflanzt feyn will, verfegen; damit es bey der Wärme noch erſt anwurzle. Diejenigen Pflanzen, melde die Töpfe ol alter Wurzeln haben, wollen jegt erfeifchee feyn, und neue Erde haben, fonft find fie im Winter fümmerlich, oder verfaulen wol gar, Geſchieht dag Berpflanzen zu einer andern Jahrszeit, fo haben fie icht fo gute Art; man hat auch jetzo die befte Zeif az — 60) Wenn ihr Ungeziefer in euren Glashaͤuſern habt, ſo reinigt die Baͤume und waſchet ſie ab; ſucht waſchen finde ich am beſten, wenn man ein wenig an⸗ efeuchtetes Werk oder Hede nimmt, und friſche Er⸗ de aufſtreuet, oder auch nur friſche Erde zwiſchen den Fingern nimmt, und damit die ſchmutzigen Blaͤt⸗ er und Zweige ſorgfaͤltig abreibt; man kann ſie da⸗ urch am leichteſten, ohne ſie zu beſchaͤdigen, reini⸗ gen, und den uͤbrigen Schmutz nachhero abſpuͤlen. Eine Buͤrſte beſchaͤdigt eher junge Blaͤtter, nimmt auch nicht ſo leicht alles weg, und man beſchmutzet ſich, beſpruͤtzt auch wol die nebenſtehende Pflanzen, und ſteckt dieſe an. (May 40, 42.) 61) Wenn ihr von denen in die heiffen Häufer gehoͤrenden Pflanzen als Aloeen, Eereus, Arabiſch Jasmin ꝛtc. drauffen fiehen gehabt habe, fo gr ie ud die angeſteckte $uft herauszufchaffen. Zum Abs 128 Befchäftigungen fie mit Ende des Monats wieder in das Haus, vor⸗ nemlich wenn die Witterung naß iſt; fonft Friegen fie ‚eine üble Farbe, und werden Fümmerlich, wenn fe eine Kälte ausſtehen ſollen. 62) Eure im vorigen Monate nicht geruůhrte Safe beete werden jetzt einer, Erfrifchung nörhig haben, (Sul, 48.) 63) So mie die Tage abnehmen, muͤſſet ihr ſparſamer in Oefnung eurer Glashaͤuſer ſeyn, oder | die Fenſter des Abends ſchon fruͤher wieder aJ fen. (Jul. 49.) a 64) Ihr werder auch nicht mehr nörhig haben, | die Senfter gegen -die Sonnenftralen zu bedecken; «8 mögte denn über den Stedreifern feyn. (ul. 51.) 65) Seht mit Ende des Monats noch einmal gu, ob. von euren Ablegern einige genugfame Wurs zeln haben, und abgenommen werden koͤnnen; zus nalen wenn im Winter das Begiegen der Spalttön | pfe verſaͤumet werden mögte. (ul, 50.) Sn den Forſten 66) Fahret fort, eure Befaamungen, Zufchläge und Heifterfämpe wöchentlich zu begehen. (Jul. 54) 67) Sebet die Bereitung derer zu befäenden Plaͤtze fort. (Jul. 55, 56. 57.) +68) Gebt weiter Achtung auf die Saamen tra⸗ gende Bäume, und ſamlet reife Saamen. (ul. 59) 69) Vollendet eure Plane auf die kuͤnftigen Jah⸗ re und die darin zu unternehmende Verbeſſerungen. (Jul. 64.) Richtet euch dabey vornemlich, nach⸗ dem die Eichen und Buͤchen voller Maſt ſitzen. (Sul. 63.) 70) im Auguft. 129 770) Wenn ihr niedrige Brücher habt, fo ziehe bey teocfnen Zeiten Graben, und werfee Fleine Waͤl⸗ ‚le auf, um jegt oder im fünftigen Srübjahr, fobald es das Waſſer erlaubt, Elern:Saamen darauf auss n. (Merz 67.) 71) Hauet bumüßigen Zelten in euren Tannen⸗ hoͤlzern die Fleinern eig trocken gewordenen Stangen aus, (un. 63 72) Seztzet euren —— auf den Herbſt in —* falls ihr einen in eurem Walde oder S K 130 Befchäftigungen 4. 4. 4. e rer —— — 4 IX. Herbſtmonat oder September. Hiefer Bu ift mir der Fein und fra rigſte, es neiget fich ſchon alles wieder demlims gergange. Kaum hat man fich auf die (höne Some mertogegefrenet, und daran gewohner, fo wird die Luft ſchon wieder Falt, rauh und unfreundlich, Man muß daher mit Ende des Monats die Sommerfleis der ablegen, urid fich oft fehon dem —— vo nicht gar dem Ofen, nahen. Ale Bäume verlieren ihre fehöne Farbe, 4 en die Blätter zuſammen, und laſſen fie zum Theil fal fen, Unter den einheimifchen ift die Efche derjenige Baum, welder am allererften die Blätter verliere Die Felder find leer und wüßte; die Wenden werden Fahl; die Hecken nehmen wieder die Geftalt duͤrree Zäune an; die Gewächshaus Pflangen, womit dee Garten vier Monat lang ausgepieret gewefen, werden wieder zu Schauer gebracht, und hinterlaſſen wüfte Plaͤtze, und abgefallene trockene Blätter, Man hört in den Gebüfcben niche mehr den Gefang der Vögel; dieſe legen zugleich die bunten Sommerfe dern ab, und ziehen nebſt den vierfüßigen Thieren Wintcetleider an. Ja viele verlaſſen ung gar in die⸗ fem Monate, um waͤrmere Länder zu fuchen. Die Luft iſt fonderlich des Abends mit den ſchwar J zen Miſtkaͤfern Scarabzus Sercorarius angefuͤllet, wel⸗ che ein trauriges Getoͤſe machen, und für die man die Augen | im September, "8 \ Augen in Acht nehmen muß; man hält fonft für ein Zeichen, daß es des folgenden Tages fehön Wetter ſeyn werde, wenn fie häufig fliegen, und braf ſum⸗ ‚fen. Der Sommer würde uns indeffen nicht fo ans = genehm gemwefen ſeyn, „wenn diefe Abmwechfelung nicht ‚wäre. Man muß fi) alfo in die Zeiten febicken und ſich alles zu Nuge machen. Die vielen Arten von reifen Obfte, und die jego aufgehende Fagden mas hen den Liebhabern das übrige vergeffen. Weaenn in diefem Monate ftarfe anhaltende Mor- gennebel einfallen, fo pflege hundert Tage nachher im December regnicht trübes Wetter zu folgen. 132 a k, Befchäftigungen im September. J 1) Reinigt auch jetzo eure Gänge und Felder noch mit Fleiße vom Unkraute; fo Hilft es euch auf das ganze folgende Jahr: Laſſet ihr es hingegen zum Reife kommen, fo freuen die jegigen Winde ee Saamen defto mehr umher aus, (Aug. 1.) a 2) Ueberfahrer eure Gänge, wenn fie feinen » Grand enthalten, abermals mit friſchen Sagefpde nen, falls ihr Gelegenheit dazu habt; diefe werden den ganzen Winter über Fein Kraut aufkommen laſſen 3) Bemerket bey jeden Negen, wo niedrige Stel len in den Gangen find, in welchen fih das Wafler ſamlet; fucht ſolche jegt auszufüllen oder das Waffe abzuleiten; denn wenn e8 fich einmal eingefogen hal, ift der Gang bis zum Frühjahr tief und unbrauchbar | und im Winter wenn dag Erdreich erweichet iſt, nicht wol möglich Erde anzufahren. | 4) Verfaͤumet ja jego eure Saamenbeete und Pflanzſchulen nicht, font wenn das Unkraut darauf bleiben ſollte, fo uͤberziehet es fie im Winter und fans met ſich ein. (Aug. 3.) | 5) Fahrt fort, in den erften Tagen des Monate | zu ofulicen, wenn ihr noch nicht fertig geworden feydz ihr koͤnnet fortfahren, fo lange ale Stämme und. Reiſer die Borfe löfen. (Aug. 7.) “u 6) Wenn ihr Ende Yulius oder Anfang Au- aufts ofulire haben foltet, fo muͤſſet ihr nach vier Wochen den Verband ja löfen, weil die Bäume jegt ſtark treiben, und die Stämme in der Dicke zunehe men, die Augen alfo fonft erſticken werden. (Zul, 18, Aug. 27.) ei ! 7 Beichäftigungen im September. 133 7) Die Spaliere begeht zum legten male, ob noch etwas anzubinden fey? Brechet aber jegt ohne fondere Beweguag Fein Reis weiter weg; vornem⸗ wenn der Baum voller Früchte ift; ihr entzieht diefen fonft den aus dem Reife in die Früchte zurück retenden Saft. (Aug. 8-12.) 8) Wenn di: Früchte zu ſehr mit Laub bedeckt ‚ könnet ihr nach und nach fur; vor deren Reife of einige Blätter abbrechen; aber nicht ju früh und cht zu farf. (Aug. 8.) 9) An euren Weinſtöcken duͤrfet ihr auch nichts r beſchneiden; dagegen Fönnet ihr, wenn die rauben anfangen klar zu werden, einzelne, fie gang eckende Blätter wegbrechen, um den Zutritt des onnenlichtes zu befördern. -10) Samlet das Obft, fo wie es: reif wird, be» fet euch daher die Sorten, wie fie in der Reifung ff einander folgen; und wie viel Bäume ihr von eder Art habt, auch wo fie ſtehen, damit Feiner ver- umet werde, und ihr täglich euren Tiſch mit dem jyeften Obſte für diefe Jahrszeit befezen Fönnet, Aug. 13.) 11) Segt eure Obftdarren in Stand, damit ihr a8 Obſt, fo wie es reife, trocknen Fönnet, * 12) Samlet Nuͤſſe, wie fie reifen. 13) Brechet die Früchte von euren Hanebutten * wilden Roſen ab, zum einmachen und trocknen. I) 3 14) = Da in großen Wirthfchaften daran gelegen ift, mit wenigem Holze viel Hbft dörren zu Fonnen, jo werde ih am Ende Tab. II, ein Modell von einem Dörr; ofen mittheilen, welcher mir unter allen befannten ver beauemfte ſcheint. Zerr Scyreber hat zwar einen Ähnlichen ſchon befchrieben, jener hat aber doch noch - einige weſentliche Vorzüge, 134 Befhäftigungen | 14) Hebt von dem Dbfte bie etwa bendthigie Kerne auf. (Aug. 15.) 15) Bemerket, falls es ei in einee Woche an reifen Obft fehlen follte, damit ihr die Luͤcke, durch Anſchaffung derer alsdenn zeitigen Sorten, künftig m | ergänzen fuchen Fönner. 16) Merfet nicht weniger fleißig an, wenn iht von einer, euch fonft angenehmen Sorte, z. E. vom Beuré gris nicht genug Bäume habet, oder wenn eis nige auf den Abgang fichen, oder ſchon wirklich aus gegangen find; um deren Abgang im nächften Süße jahr zu erſetz M% 17) Erforfeht, weil noch alles im Laube J welche Baͤume ſchon todt ſind, oder abſterben * den; laſſet ſolche gleich ausroden, oder bemerket ſo, daß ſie euch im Winter nicht entwiſchen. Macht, darnach euren Ueberfchlag , wie viel Stämme ihr zu Ausfuͤllung der leeren Plaͤtze gebrauchet, und 9— hr dazu gelangen wollet. 18) Hauet auch, weil noch alles gruͤn iſt, die trocknen Zweige von euren hochſtaͤmmigen A men; weil die Telgen fonft weiter trocken werden, und ihr fie im Winter nicht mehr erfennen koͤnnet. 19) Sucher bey diefer Öelegenheit den im Some mer gewachfenen Miſtel ab. (Dec. 24.) 20) Miller empfiehle, daß man zu Ende * Mon ats oder Anfange des Octobers Kirſchen, Pfirs ſchen, Feigen, auch Weinſtoͤcke beſchneiden ſolle; (0 | heilten die abgeſchnittenen Stellen zu, ehe der Sr fomme; die übrig gelaffene Zweige würden dadurd) | mehr .geftärft, und fie festen beffere Bluͤtknoſpen anz es würden nicht fo viele abfallende Blaͤtter zerftreuetz man fönne den Garten und die Rabatte 9* = Us im September. 135 Baͤumen gleich reinigen, und habe fo viel Arbeit auf den Frühling gewonnen. ch habe den Verſuch damit nicht gemachet; kann mich auch noch nicht überzeugen, daß diefes in ‚Deutfchland gerathen feyn werde. Denn man fann die Spalierbäume nicht wol, ohne fie ganz zu löfen, ‚befchneiden; fie aber, da fie noch im Laube firhen, ‚und zum Iheil Früchte haben, ohmangebunden zu lafz ‚fen, wird nicht gut angehen, noch weniger aber ift thunlich, fie in vollem Laube wiederum anzubinden. ‚Zudem ſcheint mir nachtheilig, die Zweige wegzuneh⸗ ‚men, bevor der Saft daraus ganz zurück getreten iſt. ‚(Detob, 21.) 21) Wenn an euren Weinftöcfen und andern ‚Dofte fich viele Weſpen und Fliegen anfinden, die ‚das Obſt verzehren, fo füllee Slafhen mit einem ens ‚gen Halfe mit Honig und Waffer, oder machet in ‚ein hohes Bierglas eine unten ſpitz zu gehende Tute von ftarkem Papier; ihre Fönnet damit eine große Menge wegfangen. Am ficherften ift, daß man ih⸗ ‚re Neſter zu entdecken ſucht, und folche fiöhret; man ‚finder fie, wenn man Achtung giebt, wohin fie ih⸗ ven Flug nehmen. (Uug. 18.) 22) Gebt jegt, weil die Stauden. noch grün find, ‚Achtung, ob ihr an der Farbe der Blätter oder aus ihren Welkſeyn etwa erfennet, daß eine Erdmaus in ‚ber Erde fen und die Wurzeln wegfreffe; fo fucht fi ie ja jest zu fchieffen oder ju fangen; denn wenn fie das n behalten, Fann-eine einzige Maus die Winters ‚monate über in euren Pflanzſchulen und Blumenbee⸗ ten ganze’ Verwuͤſtungen anrichten. 23) Eure Ableger in freyer Erde begießet gar nicht mehr; die neben denen in Gefäßen fichenden R J 4 Baͤu⸗ 136 Belchaftigungen Bäumen gemachte Ableger werden mit dem Mutte ſtamme begoffen; den Spalttöpfen gebt mäßiger | Waſſer; forget dagegen, daß fie mit Erde angefuͤllt bleiben. (Aug. 19.) 24) Alle auf den Miftbeeten aus Saamen ober ı durch Steden erzogene Stauden verpflanzt jetzt bey Zeiten; damit fie noch in den guten Tagen anwurzelm, und ſich erholen, Ihr muͤſſet fie mit voller Erde auge zuheben trachten. 25) Wenn ihr Saamen auf ein Miftbeete ges ſaͤet habet, von dem ihr glaubt, daß er noch im zweh⸗ ten Fahre keimen mögte, fo füller die Oberfläche dr | Erde, fo tief die Saamenförner liegen mögten, über | breite flache Töpfe, und verwahrt fie im Winter im | Gewaͤchshauſe. AR 26) Zerſtoͤret eure alte dreyjährige Saamenbes te, wenn in drey Sommern nichts darauf gelaufen |) ift, oder auch die zweyjaͤhrige, wenn ihr ſolche Saas men Darauf gefäet habt, von denen ihr gewiß wiſſet daß fie nicht uͤber zwey Sommer in der Erde liegen | j. E. von Eihen, Tannen, Kaftanien. (Zul. 30.) 27) Deere, worauf Saamen gefäet ift, der viele Teiche noch in kuͤrftigem Sommer keimen mögte, lafe fet ungerühre legen; nur halter fie rein von Linfraue ı te, ud erneuret, falls es nörbig iſt, die Zeichen. (ul. 30.) } 28) Eine grasgrüne fehr gefräßige Raupe Lar- va Phalænæ no&ue exfolite findet ſich in diefem Mo⸗ nate auf Kappern, Mefeda und verfchiedenen andern Stauden ein, und Fann folche in wenig Tagen gang | Eahl freſſen; fuchet ihr, fo bald ihr abgefreffene Bläts ter ſehet, gefchwinde nah, und erforfcher täglich, ob | fih neue einfinden; Drücker oder tretet fie todt. 9 a u j im. September. 137 find nicht gut zu finden, indem fie fich dichte an die Reiſer anflemmen und die nemliche grüne Farbe ha⸗ in: alfo kaum zu erfennen find. 29) Die in vorigem Monate ofulirte Stämme ‚pifitivet gegen Ende des Monats, ob es nöthig ift, ‚fie nadyzulöfen. Ihr werdet die Mühe entbehren ‚können, wenn ihr den Berband nur lofe befeftige habt, (Sept. 6.) 30) In euren Pflanzungen werden fehon außer den gemeinen, einige fremde Stauden Saamen has ben; famlet foldyen, wenn euch daran gelegen ift. 3. €. Prelea, Rubus odoratus, Alnus incana, Ciftus, Tamarix, Cneorum, und die Arten von Roſen. 31) Auch gebt Achtung, wenn noch neue Stau- ‚den blühen (Aug. 29.) z. E. Lonicera fpmphoricar- pos, Clematis americana, Caflıa martlandica. 32) Fahre fore, die Blumenſaamen, womit eus re Spagiergänge ausgeſchmuͤcket worden, zu ſamlen. (Aug. 3 32. — 33) Die hohen aufgewachſenen Stauden heftet, wenn der Bor fie abgeriffen haben follte, wieder an, | Aug. 33.) 34) Wenn ſchlechtes Wetter andere Arbeiten zu . beſchicken hindern folte, fo arbeitt an den Erdhau⸗ \fen, da die Erde jetzt noch warm ift. (Aug. 33, 34) 35) Samlet noch weiter Holz zum Einheigen, ‚und forger bey Zeiten, daß eure Candle und Ofen in ‚brauchbaren Stand gefeget werden. (Aug. 35:) 36) Laſſet nunmehro die Senfter in euren Ges ‚wächsbäufern ausbeffern und dichre machen. | 37) Bereitet überhaupt eure bisher ledig geftane . ‚dene Winterhäufer; wenn ihr allerley Saamen dar⸗ — aufgehoben habt, (Aug. 30.) ſo raͤumet ſolchen J15 bey 138 Belchäftigungen | bey Zeiten heraus; duldet nicht den mindeften Unrath darin; Echret ale Ecken und Winkel von Spinwebe, trocknen taube, und Staube rein, damit ihr, ehe eure Gewaͤchſe herein gebracht werden, eine reine Luft habt, ſolche auch im Winter darin erhalten koͤnnet. 38) Anfangs diefes Monates koͤnnet ihr eure Efchenbäume Fraxinus excelfior, Föpfen, und das taub auf den Winter für die Schaafe ſamlen und trocknen. 39) est und im folgenden Monate iſt die beſte Zeit, eure Tannen und Nadelhoͤlzer zu beſchneiden, oder falls es noͤthig wäre, aufzufchnateln; fie laſſen nicht fo viel Harz aus, (Det. 39.) E% 40) Ihr koͤnnet auch jest Linden und Ulmen bez ſchneiden und behauen ; fo zieht fi die Wunde vor dem Winter noch zu. So lange die Zweige noch be⸗ laubet find, erkennet man am beſten, welche zu weit hervorfichen, überhangen, oder einen Mißftand = Auffenthalt in der Ausſicht geben. 41) Burbaum- und Tareshecfen und — koͤnnen gleichfalls jetzo beſchnitten werden, (April 29, 30.) } 42) Wenn ihr junge ſtark freibende Hecken habt, welcye im Srühiahr befehnitten worden, fo beſchnei⸗ der fie Anfangs diefes Monats noch einmal, dag Holz wird fonft bis zum naͤchſten Srühjabr zu — May 13.) IL.TH. ©. 147. 43) In euren Pflanzungen und Wildniffen ſch nochmals alles fleißig nach; raͤumet das unnuͤtze weg, und verbeffere, wo der Wind Schaden gerhan ba (Aug. 40, 4r.) 4 44) Bemerket euch jetzt, da alles im Laube ſteht, wo Lücken find? wo Pflanzen unrecht geſtellet find, ‚wo, ” im September. 139 wo einige zu ſtark, andre zu ſchwach freiben, und ‚umgetaufcht werden müffen ? welche fümmerlich ftes ‚hen, und andre Pläge haben wollen? welche übers flüßig find, oder fich zw weit ausbreiten, alfo forts geſchaffet werden müffen? Trauet eurem Gedaͤchtniſſe nicht, fondern fehreibt alles an, damit ihr Fünftig ahr nichts vergeffet, und des Winters über zu Haus ‚fe überlegen koͤnnet, wie ihr alles beffern wolle, (Det. 31.) { 45) Gebe Achtung auf alle jego nach und nach ‚reif werdende Saamen, damit ihr davon, das wag enötbig habet aufheben, die übrigen aber wegneh⸗ ‚men Fönnet, ehe fie fich auf eine cuch unangenehme Art ausbreiten. (Aug. 30, 42.) 46) Wenn in euren Pflanzungen Stauden aug- ‚geblüher haben, 5. E. Stodrofen, Sonnenblumen, fo räumet fie mit dem Saamer weg; die Mäufe zies n fich fonft darnach her; die trockene Stangen han» Be us in den Weg, und geben einen Mipftand. (Aug. 31.) 047) Wenn auf euren Saamenbeeten noch) fpäte kuͤmmerliche und zärtliche Pflanzen nachgelaufen find, fo hebt fie lieber aus, und fest fie in Fleine Gefäße, ‚um fie den Winter über beffer zu beihügen. (Aug. 47) 4) Seht gleichfals zu, ob unter euren in freyer Erde gezogenen Steckreiſern einige angegangen ſind, woran euch gelegen iſt; fo hebt fir aus, und pflanzt wenigſtens einige von jeder Art in Gefaͤße. (Aug. 49) 49) Eure Örangerie bereitet zu denen naͤch⸗ ‚ftens zu bezichenden Winterguartieren. Geht noch⸗ malen zu, ob daran etwas zu beichneisen oder nach⸗ \zubeflern ift. (Aug. 53.) Zeichnet die Kaften, das ‚mit ihr im Frühjahr den jedem zu gebenden Platz leicht wieder 140 Belchäftigungen ‚wiederfinden koͤnnet. Gebet denen Kaften, welcheim Fruͤhjahr verpflangt feyn wollen, ein befonders Merk⸗ mal, um fich darnach bey deren Stellung zu richten, 50) Jaͤtet die Kaften und Scherben von allen | Unkraute rein, und räumet alle trockne Blätter weg, ebe ihr fie eintrager, fie machen euch fonft auf den 1 Haͤuſern zu viel Mühe; locfert aber dabey die J nicht auf. 51) Alle Stauden die abgebluͤhet haben, z. Ee. Gerania, Lavatera, Hibifcus, Leucojen, ſaͤubert, che ihr fie ins Haus bringe, von den trocknen Blättern, Zweigen, Blumen auch Saamen. Ihr koͤnnet euch, dabey, wenn alles in einander gepreſſet fteht, nicht fo gut rühren, und wenn ihr das trockne daran laſſen mürdet, fo faulet es im Winter und ſteckt die Luft im Hanfe an, oder die Saakıen breiten ſich über 4 andre Gefäße aus. 52) Brecht von euren Aarumen bie —— benen kleinen Blumen und Fruͤchte ab, De men von den Eleinen $imönaen Limon calabrefe. Th. ©. 555. und 578. welche faft das ganze Safe hindurch blüht, und Früchte anſetzet. 4 53) Bemerket euch, wenn Stauden krank ſind oder noch zuletzt getrieben haben, damit ihr ſolche die trockneſte und luftigſte Plaͤtze im Hauſe oder in ein waͤrmeres Haus ſetzen koͤnnet; ſonſt werden ſie im Winter anfaulen und ausgehen. 54) In der Mitte des Monats, wenn die ieh te länger und fälter werden, bringet die zärteften Stauden z. E. Urtica firenfis, Camara, Mefembryan thema, Aloeen ıc. lieber zu Schauer, oder fett fie |, unter ein Dach, wo fie Schuß und Ueberwind habenz - 1 vornemlich wenn Reife und Nachtfroͤſte zu “al Ir ten find. (May so.) 55 | im September, I4I 59) Gegen Michaelis bringe die ganze Orange⸗ ‚ie und was dazu gehört ins Winterquarrier; fo daß hr mit den weichlichften Bäumen als dem Campfer, oran euch am mehrftien gelegen ift, den Anfang acher. Wähler dazu trocfne Tage, und wenn ihr s zwingen fönnet, fo wartet des Morgens fo lange, yis das Laub von den Machtnebeln abgetrocknet iftz onſt werden eure Bäume im Winter leicht ſchimmeln r fchwigen. | 56) Richtet euch mit dem Einbringen nach der itterung, wenn ihr einen fehönen Herbſt und trock⸗ je Tage haber, fo koͤnnet ihr vornemlich, wenn die rige Monate Falt gewefen find, fehon einige Tage aͤnger damit verziehen, als wenn ihr nach gehabten varmen und trocknen Tagen Regen oder Nachtfröfte efürchten muͤſſet. Wenn es regnet, fo erwartet bis die Erde etwas abgetrocknet iſt; find eure Haus ‘er feucht und dumpficht, fo müffer ihr ſchon mehr in Sorgen feyn, als wenn ihr trockne Häufer habt, des nen ihr von allen Seiten $uft geben fönne. Man pflegt als ein Zeichen anzunehmen, dag Nachtfröfte zu befürchten find, und daß es Zeit zum Einbringen, fey, wenn das Colchicum autummale blühet, 57) Dednet eure Bäume beym Einbringen recht, fo daß ihr alle diejenigen, welche am mehreften Luft und Licht haben wollen, forne an die Fenfter fteller. E. Eitronen, Appelfinen, Eitvonaten, Eupreffen, — denn dieſe werden ſonſt das Laub verlie⸗ ren und trocken werden. Noch ſtellt forne, die im Win⸗ ter blühende, als Arbutus, Viburnum zinus, Kigge- laria, Cytiſus fefhlifolius, Medicago arborea, Ulex sapenfis. Weiter zurück ftellet Pomerangen, Pom⸗ pelmufe, Lumien und ſolche Arten an deren Fruͤch⸗ | | sen 142 Beſchaͤftigungen ten euch nicht viel gelegen iſt; ganz an der Hinter⸗ wand aber, und neben den Defen alle Arten vonLau- rus, und Bäume, die dag Laub fallen laffen; ag Dicfpyros, Granaten, Vitex, Azedarach, Bignonla catalpa, Cercis ſiliquaſtrum, und fo weiter, 58) Wenn ihr es wegen der Arbeit und Stel lung zwingen koͤnnet, fo laſſet die härteften noch Bis in den folgenden Monat drauffen 5. E. Arburus, Eye ' preffen, Myrthen, Laurocerafus, auch folche, die das Laub abwerfen, als die eben erwehnte Granaten, Diofpyros &c. fie werden defto mehr erhärte. 59) Kleine Bäume, welche ihr im nächften Früh jahr in die Erde zu pflanzen gedenfer, bringet ni | eher unter Dach, als wenn es frieren will, Teßet jedoch vor eurem Haufe an der Mittagsfeite in Schuß, fo treiben fie vieleicht noch und gewohnen fich beffer an die free Luft, als wenn fie an einem dumpfi Plage im Haufe fichen. a 60) Mit Ende diefes oder im Anfange deg kuͤ tigen Monats macht ein neues $ohbeete auf den Win ter; hüret euch aber, daß ihr, wenn es recht h ift, eure Pflanzen nicht zu früh einfcharret, fo verbrennen die Wurzeln leicht, und die Pflanzen Fön nen fih im Winter nicht wieder erholen, und faulen an. 61) So wie die Orangerie eingebracht wird, muͤſſet ihr auch die etwa den Sommer uͤber in vr | de geſetzte Pflanzen, welche des Winters über de | fen nicht leicht ausdauren, wieder in Gefäße pflans zen, und ins Winterhaus bringen; als Rosmarin Ciftüs, Glyzine apios, Colurea frurefcens. A 62) Schlieſſet die Thuͤren und Fenfter in eurer | Drangerie noch nicht, weil die Bäume jetzt noch ſtacrk auss im September. 143 ausdunſten, auch in eingeſchloſſener Luft wieder an⸗ fangen wuͤrden zu treiben. 63) Wenn ihr gruͤne Raſenplaͤtze anlegen wollet, ſo beſaͤet ſolche in dieſem Monate, nachdem die Erde recht fein und eben geegget odet geharket auch alle Steine und Holzſpoͤne abgeſuchet worden, mit Gras⸗ ſaamen und weiſſen Klee. Ihr koͤnnet dazu Anfangs des Monats an den Wegen und Rainen⸗Saamen von Raygraſe und andern feinen Graͤſern auch dem wei: fen Klee famlen, oder müffet vom Srühjahr her, wenn das Heu aufgefuttere ift, den zurück bleiben» den Heufaamen verwahren, und jegt reinigen, Wenn \der Saamen gefäet worden, fo laſſet ihn gelinde unz terharfen. Diefe Herbftbefaamung pflege beffer zu — wenn ſie im Fruͤhjahr geſchiehet. ( May 23) | Bi In den Sorften 64) Ihr müffet vornemlich nachfehen, ob die Befriedigung um eure Zufchläge in. feſtem Stande find; denn fie haben jetst doppelten Anfall vom DVie- he und Wilde, welche durch. dag frifche lange Gras hingelocket werden, da die gruͤnen Kraͤuter in den uͤbrigen abgehuͤteten Theilen des Holzes ſchon rar werden und die Nahrung oft anfaͤnget zu fehlen. 65) Macher insdefondere die Pläße zurecht, wo ihr in Fünftigen Monaten Eichen und Büchen auszu⸗ ſaͤen gedenket; umzaͤumet und BejeirBfgee fie, wenn es noch nicht gefcheben ift. 66) Suchet von allen und jeden nad) und nad) reif werdenden Baumſaamen zu ſamlen, ſ. V. Th. » 588. damit ihr in euren Heiſterkaͤmpen und Zus | Thlägen allerley Weichhol; al und ul föne key (Aug. 68. ) - 67) 144 Befchäftigungen 67) Wenn ihe Maft babe, fo macht zu deren Betreibung jetzt Anftalt. 68) Bey muͤßigen Zeiten bearbeitet die über zwey Jahr zu befäende Pläße vergebens. (Aug. 67.) 69) Unterfucher die Straßen, durch welche ihr im Winter das gehauene Holz fahren müffer, und beſſert die ſchadhaften Stellen und Damme bey Zei⸗ ten, ehereuch das Waſſer übereiler. ⁊ * 70) Fanget an, das im Herbſt zu hauende Hol, J anzuweiſen. N 71) Hauet Pfähle und Stangen in Vorrath, wenn ihr in künftigen Monate noch große Bäume verfegen wollet, um fie daran zu binden. Gebrau⸗ het fie aber nicht dazu ohne große North. 72). In dieſem Monate pflegen gewöhnlich) die Sorftfehreibrage gehalten und darin unter andern mit überleget zu werden, was in dem naͤchſten Winter und Frühjahr in den Forften verbeffert, und vom neuen befäet werden fol. Ehe denn aber zwiſch den Forfibedienten, Beamten, und der Cammer hin und ber gefchrieben, und die Vorſchlaͤge veiflich gen prüfee und erwogen werden Fönnen, ftreicher die Zeit vorbey, es gefihichet nichts, und wenn endlich au die Vorfchläge nach Jahr und Tag genehmiger wers den; fo paffen fie nicht mehr. 3: E. wenn in einer Sahre, wo gute Maft ift, ſtarke Beſaamungen ano bef&hloffen wird, wenn der Saamen fehlt und a um Geld nicht herbey geſchaffet werden Fann, o drendoppelt bezahle werden muß, - Es zulegen zwar vorgefchlagen, im folgenden F im September. 145 Es ift alfo noͤthig, allemal ein Jahr voraus feis nen Plan zu machen, und Genehmigung höhern ‚Orts einzuholen. 73) Macher auch noch, weil die Bäume grün find, Befchreibungen, und bringet eure Anmerkun⸗ gen-zu Papier, wie eure Befaamungen und Zufchlä« ‚ge im vorigen Sommer gewacfen und fortgeruckt find; Merfer euch an, wenn der Erfolg gezeiger har, "daß ihr in der Beftellung Fehler begangen habt, und elche Verſuche am beften gerarhen, damit ihr euch in den Fünftigen Beſtellungen darnach richten Fönnt. (8) IX. 1 IX. Wein: Mona | oder October. | { 4 f S]gunmeito gehet für einen Gärtner eigentlich ber Winter an: lies neiget fich gleichjam dem — tergange, und geraͤth in Stillſtand: das Laub an Bäumen wird gelb und welk; Viele Bäume laſſe gar ſchon die Blätter fallen. Blos hat diefer Monat in den Gegenden, 2 1 Weinberge find, etwas angenehmes, weil die Wein | leſe darin fällt, bey welcher Gelegenheit man fich am | mehrjten zu beluftigen pflegt. — Wenige Stauden bringen jetzt noch einzelne men nach, und haben daher für die Plantagen etwas vorzügliches, z. E. Lonicera periclymenum, Semper- virens & fyimphoricarpos ; Cornus alba, Spiræa fali- cisfolia, Hypericum androfzmum;, Pentaphylium frutichfum, Rubus oderatus. | Diejenigen hingegen , welche um diefe Jahreszeit erfi anfangen zu blühen, als Hamamelis und Caflia marilandica, haben das unangenehme, daß fie nie Saamen zur Bolfommenheit bringen, mithin wir fie dadurch nicht vermehren Fönnen, fondern andre Weiſe fie fortzupflanzen bedacht feyn muͤſſen. Ale im April und May erwehnte Zugboͤgel, welche uns im Fruͤhjahr mit ihrer Ankunft erfreue⸗ ten, verlaſſen uns jetzt einer nach dem andern und ſu⸗ chen Mein: Monat. 147 ‚chen wärmere Gegenden; Man fichet Feine Schwal« ben mehr in der &uft. Dagegen hören wir dag une angenehme Gefchrey derer auf ihrer Ruͤckreiſe von Welten nach Often uns vorbey ziehenden Heerden von Kranichen und wilden Gänfen. Die zuruͤck ziehende Schnepfen pflegen die Jaͤger nur auf eine kurze Zeit zu befchäftigen, Mit Ende diefes Monars pflege fih die graue Herbjt = Krähe Cornus cornix aus Schweden wieder um bey uns anzufinden, welche unfre Winter doch och leidlicher findet, aber ein ſicherer Vorbote ift, aß eine Falte unangenehme Witterung bevorfiche, 148 Befhäftigungen im October. 1) Wenn ihre mit Reinigung des Gartens noch nicht fertig werden Fönnen, fo fahre damit fort, - (Sept. ı) 2) Wenn es im vorigen Monat warm und Feucht gewefen, fo pflegt das Unfraut fehr wieder heranges ' wachfen zu ſeyn; laſſet davon nichts in den Zone ı flehen. (Sept. 1) 3) Raͤumet nunmehr alles im Garten auf; und bringet jedes Stüd an feinen Ort. 4) Sammler alle Stangen und Stöde, woran fr | hoch aufgewachfine Pflanzen gebunden hatte: denn iaſſet ihr ſie ſtecken, ſo faulen ſie im Winter von der Naͤſſe an, und brechen in der Erde ab, die ſodam darin bleibende faule Spitze ſteckt leicht die Wurzel der Pflanze an, und macht fie ausgehen, ©. III. The ©. 590. Der Ritter merft im I. Th. feiner Reis fen ©. 184 an, daß folde in der Erde abgefaulte Stangen eben forgefährlich find, als wenn ein kleiner Fleck Schimmel in kurzer Zeit eine ganze Citrone verdirbt. 5) Traget die Geruͤſte und Bretter, Woran ie Pflanzen gejtefler hattet, zu Schauer, 6) Desgleichen nehmet die etwa bey aberlade Obſtbaͤumen geſetzt geweſene Stügen wieder ie (Aug. 14) 7) Raͤumet eure abgeleerte Miftheete ab; ef het und füllet mit der Erde eure Beete und Na ten; Nutzet den vermoderten Mift, und trager die Benfter und en unter Dach. Siehe II. . Teil ©. 732° 8) Beſchaͤftigungen im October. 149 8) Wenn ihr aus euren Lohbeeten die alten kal⸗ ten Sohfpäne bringt, fo fahre davon auf eure Saas menbeete, und in die Pflanzfehulen. Sie erwärmen im Winter etwas, undunterdrücen das Unkraut, hals ‚ten auch die Erde lockerer. (Mov. 8) 9) Eure ofulirte Stämme feht nah, ob etwas davon :gelöfet werden muß. (Sept. 6) 10) Macher nunmehro, wo es gebräuchlich ift, Cider; kochet Birn und Zwerfchenmuß ein, und vacket das uͤbrige Obſt. ©. IIL Tb. ©. 300, 322. 12) Brecht, fonderlich gegen Ende des Monats die fpäte Winter : Birn und Aepfel, als Bonchretien - d’Hyver, Bergamotte Bugy, Ambrette, Reinerte * waͤhlt dazu warme und trodne Tage. Die allerfpäreften Birnen koͤnnt ihr zum Theil bis in den - folgenden Monat figen laffen, wenn fie fich fo lange an den Bäumen halten. (Nov. 9) 12) Miiller värh, die Birnen erftan einen trod- nem Ort 8 bis 10 Tage auf einen Haufen liegen zu aſſen, damit fie abſchwitzen, alsdenn fie aber abzus viſchen, und Schichtweife in Körbe zu pacfen, auch uzudecken. Wenn man trockne luftige Obſtkammern oder Feller hat, fo dürfte wol beſſer ſeyn, fie gleich an Irt und Stelle zu bringen, wo fie bleiben follen, denn | venn fie oft gerührt werden, fo erhalten fie. leicht Flecken, wovon fie anfaulen. ©. II. Th. ©. 282. Es kommt nur vornemlich darauf an, ob man lle frühere Arten an einer Seite beſonders, und die ‚pätern wieder beſonders, und zwar in der Ordnung, r fie nach einander reifen, legen fol: ? fo hat man che nöthig, lange, wo reife Sorten liegen, zu füs en; Der aber, od man, wenn es am Plage fehle, (8) 3 nicht 150 Befchäftigungen nicht lieber eine frühe und eine ſpaͤtere Sorte 4 ums andere legen ſolle, damit man, wenn die fruͤ⸗ ben verbraucht find, die fpätern weiter ausbreiten, ud neben einander legen koͤnne, damit fie fich nicht druͤcken? (Mov. 10) Ein jeder richtet ſich nad) feines Orts Umftände, ‚ 13) Packet jest von den beften Aepfeln in Tons neu ©. I. Th. ©. 318. 14) Hebt reife Wallnüffe in Schalen introdnem Sande auf, daß fie friſch bleiben. 15) Pfluͤcket eure Quitten ab. 16) Sammler Holunderbeeren und Fochet Saft daraus, oder hebt fiesauf zur Futterung der Vögel. | 17) Nehmer Efsbien, Spiyerling und Mifpeln ab, leget fie hin bis fie moll Werden, um fi fie zu u ©. III. Th. ©, 515. 18) Erndtet eure Kaftanien ein, wenn ihe ber habt, und hebt davon, wenn fie trocken find, einige. zum Pflanzen in trocknem Sande oder $eimen auf. - 19) Schneider Weintrauben ab, um fie zu ver⸗ wahren. ©. II. Th. ©. 424. 20) Einige rathen, bie Spalierbäume in dieſem Monat ganz von denen satten, woran ſie geheftet wa ren, zu löfen, und von der Wand abzubirgen, da fie beffer der freien Luft genieflen; fo follen fie J abgehaͤrtet werden, nicht ſo leicht Schaden vom Sroft nehmen, und befre Früchte tragen? Ich habe den | Verſuch damit nicht machen mögen, weil ich fürchte, | daß in unfern Fältern Gegenden die Bäumeleicht vom | Schnee und Winde befihädiget werden, auch im fol⸗ genden Frühjahr defto mehr Mühe foften werden, fie wieder in ihr Geſchick zu bringen, und al . - Tr ee TE u em ri — — Br im October. 151 37) Miller wil auch jege die Xepfel- und Birn« ı Bäume befchneiden. Ich babe daben die oben wegen der Pfirfchbäume geäußerte Bedenflichfeiten. (Sept. 20) Dot fann es leichter bey jungen Bäumen ange« ‚ben, welche noch nicht viel Zweige haben, \ 22) Columella hält die Mitte des Monats für die befte Zeit, um den Wein zu befchneiden, 223) Behacket und beduͤnget auch jetzt die Wein⸗ ſtoͤcke, ſonderlich in Weinbergen nach vollendeter Weinleſe. 24) Sobald das Laub abfällt, pflegen einige gleich Obftbäume zu verfeßen, Ich halte mehr vom Frühlingepflangen; denn da die Wurzeln allemal beym Ausheben geftuget werden, fo faulen die vers wundeten Stellen, vornemlich aber die feinern Haar- wurzeln leichte bey der Näffe, des Winters über, an; ‚die Bäume werden auch zu oft im Winter vom Wins de losgemacht, fallen, wenn Schnee darauf liegt, ‚wol gar um, und müffen deswegen an Stangen bes feftige werden, In trocknen wärmern Gegenden Fönnen die Herbft- Pflanzungen ihren Vorzug haben, vornemlich wenn ‚die Bäume noch im Herbft frifche Wurzeln fchlagen, alſo im folgenden Frühjahr eher treiben, und nicht fo leicht Schaden von der Dürre nehmen. (Mov. 13) 2) Was eben von Obftbäumen gefagt worden, ‚gilt auch- auf alle wilde Bäume, In trocfnen Bos den hält man gut, in diefem und folgenden Monate ‚auch alle Waldbäume zu verfegen; Es fann bey den ‚größten Bäumen, als Eichen, Buͤchen, Ulmen, Eichen, ohne Gefahr gefchehen; Zärtlihe Stauden aber in diefer Jahrszeit zu rühren, iſt allemal gefährs (8) 4 lich; 152 - Befchäftigungen lich; und vornemlich in ſchweren naflen einigen. Boden nicht anzurathen. 26) Moder die trocken gewordenen oder abgängis gen Bäume ang, weil ihr fie noch unterfcheiderz das mit ihr, ehe der Erdboden tief und naß wird, ben der Grube frifche Erde bringen fönnt, weil der alte Baum die ‚beften Kräfte weggefogen hat. (Mov, 20.) 27) Sammlet das abfallende faub, damit «6 nicht vom Winde herumgewehet wird, und die Gaͤn⸗ ge ſchmutzig macht, noch die Raſenplaͤtze a | welche ein übles Anfehen davon erhalten. . Schuͤttet es in Öruben bey eure Erdhaufen, fo habt ihr Nugen davon. (Mov; 2) Si grabet vergeblich um, und laßt fie fo liegen; dam J 28) Felder, die ihr im Fruͤhjahr beſaͤen — | | fie im Winter vom Froft beffer austrodnen. Wen der Froft im Frühjahr lange anhält, mögte es euch fonft zu ſpaͤt werden, und die befte Zeit verlohren ger ben. (Mov. 21) 29) Wenn ihe Rabatten mit Buchsbaum — 1 fen wolle, fo ift jetzo die befte Zeit dazu, 30) Sept Erdbeeren, wenn ihr deren in euren Pflanzungen haben wollt. 31) Es ift auch jetst cine bequeme Zeit, um in euren Pflanzungen an den Gängen allerley perennis | rende Wurzelgewaͤchſe zu verfegen, da ihr euch no am beiten erinnert, wo ihr leer: Stellen bemerkt habt, wohin eine jrde nach ihrer Größe fi am beften ſchickt. (Sept. 44. Nov. 14) 32) Dagegen nehmet denen, aus der Wurzel viele Ausläufer treidenden, Stauden, als Berberitzen, Roſen, Nuͤſſen, Springen, Himbeeren, die Ne beufh;üffe weg: diefe werden fonft der Hauptſiaude die RR — N | im October, 153 die Nahrung benehmen, und verurfachen, daß ſolche weniger blühen, Sie werden auch fich umher dahin ausbreiten, wo ihr fie nicht verlangt. Pflanzet da- ‚von was ihr nöthig habt, werft das andre weg. (Nov. 14) 33) Miller will in diefem Monate Steckreiſer von Ellern, Ahorn und Pappeln ſetzen, welche gut bekommen ſollen, wenn man den Knoten von vorigs jaͤhrigem Holze den Neifern laſſe. Ich habe es nicht verfucht; fonften müffen auch vornemlich die Stedfer ‚von Platanus gerathen. 34) Auch räch Miller, jego Reiſer von Jo⸗ hannis⸗ und Stachelbeeren zu ſtecken, welche in ei— nem Jahre zu ftarfe Pflanzen anwachfen folen. (Mo⸗ vemb. 15) 35) Er pa ferner, die abjunehmende Auss ‚Täufer von Roſen, Springen, und fo weiter (Mr. 32) jetzo erft in die Pflanzſchule zu bringen, und dafelbit zwey Jahre ſtehen zu laffen. Ich daͤchte, es wäre eben fo gut, fie gleich an Ort und Stelle zu fegen, = wenn ung nicht daran gelegen ift, den Platz gleich mit fie großen weit ausgebreiteten Staude befegt zu hen, RL 12.36) Macht Ableger von $inden, Ulmen, Schling- Baum und dergleichen größern Bäumen, auch von | Phillireaund Viburnum zinus; jene find erft nach zwey Jahren zum Abnehmen geſwick 37) hr koͤnnt bey dieſer Gelegenheit die in vo⸗ rigen Jahren von dieſen Bäumen gemachte Ableger, wenn ſie Wurzeln haben, abnehmen. 38) Macht eure Baumſchulen nochmals rein; vornemlich, wenn es im vorigen Monat verfäume (8) 5 wäre; 154 Befhaftigungen wäre; find fie aber mit Loherde bedeckt, fo laßt fie ohngerührr. (Det. 8.) 9) Wenn ihe tannene oder fichtene Hecken habt, fo ift es jetzt Zeit, fie zu befehneiden. Im Srühjahe laffen fie zu viel Harz auslaufen, und im Sonmer Fönnen fie, wo fie gefchoren worden, die Sonne nicht vertragen. (Sept. 39. Nov. 28) 40) Wenn ihr Teiche zu Ausbringung der Erbe trocken liegen laffen wollt, fo laffet fie jegt ab, und ziehet Graben, dahin das Waffer aus der Modde abs ziehen fann. (Nov. 30) 41) Wenn es euch an Erde fehlt, fo — das Saif und Gras aus den Zeichen, auch Farrına Fraut und dergleichen, wo ihr es findet, u euren. N ‚, und legt es Schicheweife mit Mift und. tde, 42) Man pflegt jest erft anzufangen, an — Erdhaufen zu arbeiten, weil in den vorigen Mona⸗ ‚ten zu viel andre Geſchaͤfte vorfallen: Es iſt aber ſchon mehrmalen erinnere worden, daß es Hi mehr die Fruchtbarkeit der Erde befordert, wenn die y Erde bey warmen Wetter und heißem — umgeworfen wird. Am nachtheiligſten iſt, wenn man bis hieher alles Unkraut darauf wachſen laſſen, und ſolches jetzt mit untergraͤbt. (Sept 34. Mor. 3 ©. V. Th. ©, 895. 43) Wenn —* Gaͤnge mit friſchem Grande Sande uͤberfahren wollt, ſo iſt es jetzo Zeit, ehe die Wege und Felder zu tief werden. Im Winter habt ihr Zeit zum ebenen und auseinander bringen. 44) Hebt auch in dieſem Monat den reif werden · den Saamen auf. S. V. Th. ©, 588. (Septemb. 11,25) | * 45 } im October, 155 4,5) Seht zu, ob von denen Blumen Saamen noch einige nachreifen, und zieht die fich leicht felbit ‚ befaamende bey Zeiten aus. (Sept. 27, 40) 46) Die hoben Stauden, als Stocfrofen, After, Polygonum perficaria orientale. müßt ihr, wenn fie abgeblüht haben, abſchneiden; Sie geben fonft, wenn fie vertrocknet oder verfroren find, den ganzen Winter über einen eigen (Sept. 3 3,46. No⸗ vemb. 5) 47) In eurer Orangerie feht zu, ob alles ordentlich geſtellet ift, oder. ob ihr noch Baume ums wechſeln oder in ein ander Haus bringen müßt. Ge⸗ woͤhnet euch vom Anfange, daß ihr nie eure Bäume vorbey gehet, wenn ihr begießet oder fonft in den Haͤuſern umher gebet, ohne fie von oben bis unten zu unterfuchen, ob ihr etwas Unrechtes bemerkt. (Mos vemb. 37) 48) Wenn in einem naffen Herbft bey anbaltens den Regen die Erde in einigen Gefäßen zu naß ges ‚ worden feyn folte, fo füllee davon fo viel, als es der. ‚Wurzel wegen gefhehen Fann, heraus, und ſchuͤttet trockene Erde hinein, begießt auch ja nicht. 49) Wenn es eben vorber, als die Bäume eins 1 ——— worden, geregnet hat, ſo unterſucht ja wol, ob die Wurzeln an einigen Bäumen oder Stauden auch angegangen feyn mögten; fo nehmet den Baum ‚gleich heraus, reinigt das faufe weg, feßt den guren heil der Pflanze in ein Ealtes Sohbeete, halter die Erde etwas trocken, begießet nuram Rande des Topfs umher, und gebe Achtung, ob die Pflanze fich beflere, 7,50) Auf alle Kaften, wenn jie gerichtet find, laſ⸗ fet die Erde aufiocfern, und vom Unkraut, Schwäm- nen 4 156 Beſchaͤftigungen men und trocknem Laube reinigen, ſolches aber nicht auf den Boden, ſondern in eine Molle werfen, und wegtragen. Geſchieht das Auflockern, ehe die Baͤu⸗ me ins Haus gebracht werden, ſo faͤllt die loſe Erde leicht ab, oder die mit einer ſchlechten Wurzel verſe⸗ henen Baͤume werden loſe. 51) Fahret fort, die nachkommenden kleinen Blumen an den Orangen abzuſuchen. Auf einem oder zwey geſunden Baͤumen, woran euch nicht viel gelegen iſt, laßt etwa Blumen ſitzen, wenn ihr im Winter ein Bouquet haben wollt. (Sept, 52.) 52) Wenn ein Baum jetzt erft zu treiben ans fängt, fo bringt ihn fo nahe als möglich an die Fen⸗ fer, und fucht ihn im Wachschum zurück zu halten; Die frifhen zarten Triebe werden im Winter gemels niglich welf, faul und trocken. 53) Kehret wöchentlich aus euren Gewaͤchshan · ſern das abfallende trockne Laub und allen Unrath rein heraus; beſpruͤtzet erſt den Boden mit Waſſer, und bütrer euch, daß ihr nicht zu vielen Staub mat; er fest fich au die Blaͤtter und ift ſchaͤdlich. (Mov. 44) 54) Diehärtern, noch draußen gelaffenen, Fleinen Bäumgen , (Sept. 58) ſetzet wenn es frieren oder naß Wetter ſeyn ſollte, etwas in Schutz an ein Ge⸗ baͤude, wo ſie Ueberwind und keine Dachtraufe dar | ben. (Nov. 24) 55) Sollte gegen Ende des Monats das Werts ter zu kalt und ftürmifch werden, oder Schnee fallen, ſo koͤnnt ihr auch die härteften Stauden in ein Haus bringen fetzt fie aber fo, daß fie fo wenig als möge lich im Winter durch das Einheigen erwaͤrmet wer⸗ ten, (Mov, 24) | 56) — — — — nn P) — — — — — . darin jedesmal, im October, 157 56) Fanget an, wenn die Nächte Falk werden, in eurer Orangerie die Fenfter und Ihüren zu vers fließen, des Morgens aber zu öffnen: Deffnet fie jedoch des Morgens nicht cher als wenn die Morgens Mebel vorbey find. Wenn trübe Luft mit wäßrıgen Dünften ift, fo halter fie verfchloffen: Oeffnet aber ja alle Fenfter, fo lange Sonnenſchein und ftile Luft anhalten, (Nov. 39) 57) Einige Bäume, welche ftark gehren, werdet ihr jet annoch öffter begieffen müffen; gebt ihnen aber nicht überflügig Waſſer, und denen Kaften, in welchen die Erde noch naß ift, entzieht das Waffer fo fange, bis fie durch das Auflocfern (Oct. 48, so) etwas abtrocfnen, oder bis ihr an den Blättern merket, daß fie nach frifchen Waſſer durften. 58) Begießet nicht mit friſch gefehöpftem Was fer, fondern wenn ihr neben der Orangerie feinen Bes hälter habt, worin das Waffer fieht und erwaͤrmet wird, fo fest grope Kübel in das Haug, und traget venn ihr begoffen habt, frifches Waffer; damit es, ehe ibr-eg wieder zum DBegieffen ſchoͤpfet, feine Härte verlohren hat. (Mov. 49) Ge ſchoͤpftes Brunnenwaſſer ift von geringerer Güte, 59) Von euren Feigenbäumen pfluͤckt zu Anfang des Monats alle vom Sommer her figen gebliebene, halb ausgewachfene Früchte, beſchneidet fie, und ftuger die Spigen ; die Fleineren eben bervorfommens den Srüchte laffet figen. ©. III. Ih. S. 604. 60) Wenn ihr bey euch trocknes Erdreich habt, ſo grabt die Wurzeln an euren Feigenbäumen gegen Ende des Monats los; macht darnenen einen Gra⸗ ben, legt fie in diefen plas nieder, beſchuͤttet ir rde 158 Beſchaͤftigungen Erde, und bedeckt ſie, wenn es heftig friert, mit langen Miſt. Im leimigten naſſen Erdreich wollen ſie auf bieſe Weiſe nicht gern aushalten; Es ift alfo ficherer, fie auszuheben und in Kaften zu pflanzen; da fie denn nebft denen in Kaften ftehenden Bäumen gegen Ende des Monats, wenn die Blätter abgefallen find, in ein Faltes Gewächshaus oder einen luftigen Keller ges ſetzt werden. Iſt die Witterung gelinde, fo laßt fie bis Anfangs Fünftigen Monats ungeruͤhrt: der Froſt muß euch abet nicht übereilen. (Nov. 23. Apr. 50) 61) In euren heißen Gewaͤchshaͤuſern müßt ihe jegt, wenn es noch nicht gefchehen ift, frifche hi auf den Winter machen. (Sept. 60) 62) Wenn ihr befondre Treibfaften für den Some 8* mer habt, welche im Winter nicht geheitzt werden koͤn⸗ nen, fo leert fie jegt aus, und bringt die Gewächfe in die Winterhäufer. (May Ar) 63) Rangirt in diefen eure Gewaͤchſe ordentlich, fo daß ihr die Aloeen, Cactus cereus, undandre faftie ge Pflanzen, welche im Winter faft gar kein Waſſer Baht und warm ftehen wollen, auch Feine befondre friſche Luft verlangen, in die Höhe auf die öberfte und entfirntefte Gerüfte bringet; eure Koffer und andre Bäume aber, welche im Winter treiben, nebft allen jetzo noch. blühenden und völliges Licht erfordernden Pflanzen nahe vor die Fenfter und ins Geficht bringet, damit euer Hans eine gut bepflanzte Wildniffe vor« ftele, und die Wände dem Auge fo viel möglich ents zogen werden, 64) Wenn die Häufer verfchloffen und geheitzet werden, pflegen ſich die Blareläufe in der warmen uft — — he wie: Fee im October. 159 Luft zu gefallen und auszubreiten; verſtoͤhrt fie alas’ = denn im AUnfange; fonft machen fie die Pflanzen Frank, breiten fi aus, und ihr habt Muͤhe, fie in der Fols ‚ge, wenn fie Eyer haben, zu vertilgen. (Aug. 60) 65) Wenn ihr feher, daß in den heißern Häus fern eine Pflanze kuͤmmerlich und mit Ungeziefer bes deckt wird; fo verfucht, ob fie in einem Fältern Haufe beſſer fich artet, oder überlenet, ob fie etwa nach der Natur ihres Vaterlandes jegt noch trockner ſtehen ‚will, wie z. E. die Cactus mammillaris, Stapeliæ, die fleinern Aloeen, und dergleichen ſaftige Pflanzen. 66) Wenn bey länger werdenden Nächten und ‚ zunehmender Kälte, die Senfter und die aus den Loh— beeten auffteigende Dünfte nicht weiter hinreichen, ‚in den heißern Haͤuſern die Luft des Nachts über | warm zu erhalten, fo fanget an, einzuheigen, Wenn ihr ein Thermometer habt, fo darf folches ‚in dem heißeſten Hauſe, Caldario, nach dem Fahren⸗ heitiſchen Maaß nicht leicht unter dem 62, hoͤchſtens nicht unter dem 60. Grade fallen, oder nach dem Reaumuͤriſchen Maaß nicht unter 13 Grad. In dem zweyten kaͤltern Haufe für zarte Pflans zen, im Tepidario, darf das Thermomerer ſchon auf 54 Sahrenheitifchen oder 10 > Reaumuͤriſchen Grad kommen. Dagegen darf man in jenem die Hitze nicht leicht ‚über 70 Fahrenheitiſche oder 17 Reaumuͤriſche Gra⸗ de ſteigen laſſen, und in dieſem nicht uͤber 66 Fahr, und 15 Reaum. Grade, WBemerket fich ein Gärtner diefe Maaßen auf der Scala einmal, fo fann er leicht wahrnehmen, ob er⸗ Feuer geben, oder die Waͤrme maͤßigen ſolle. [x | n 160 Beſchaͤftigungen In den kaͤlteſten Haͤuſern, mo die Orangerie nebft andern großen Bäumen verwahrt wird, wird noch an Fein Einheiten gedacht. (Dec. 42) - 67) Machet Anfangs nur ein mäßiges Feuer, damit eure Kanäle erft ausdampfen und durchgemärs met werden, die Pflanzen auch ſich algemähligran die Eünftlihe Wärme gewöhnen; fonft werden an vielen Gewaͤchſen die Blätter gelb werden und abfallenz 1 Oder aber ein Theil der Gewächfe fängt von neuen an, ſchwache Schüffe zu freiben, Die Kanäle fönnen auch leicht fpringen, wenn der Grad der Hige gleich Anfangs zu ſtark wird. (Nov, 57) *) B | 68) Sorget, daß ihr ja einen hinlänglichen Vor | rath von trodenem Holze zum Heitzen der Gewähr |, häufer auf den Winter in Vorratb Habt! In fo weit | ihr eure Kanäle nicht mit Steinfohlen heigen fönnt, | Denn wenn ihr naffes Hol; zu nehmen genörhigt feydy |, fo verftopfen fich leicht die Kanäle, und geben nice | die erforderliche Wärme. (Sept. 35. Nov, 58) 4 | — | *) Gute, in den Gewächshäufern herumgeführte, Kar mäle zum Einheigen, find zu deren Erwärmung von ungemeiner Bequemlichkeit, und haben vor den Du | fen einen ungemeinen Vorzug. Diefe verbrennen leicht die nächfiftehende —— erwärmen die Haͤu fer nicht durchaus, werden bald wieder kalt, wollen Tag und Nacht Aufficht Haben, und erfordern viel Feurung. \ | Die Kanäle, wenn fie recht geführt find, erhalten mehr einen gemäßigten Grad der Wärme, und dieſes auf lange Zeit, breiten ſolche auch beſſer dur das . ganze Haus aus, und wenn fie einmal geheigt wor den, Fönnen fie vier und zwanzig Stunden lang din Haus hinlänglid) erwärmen, ohne dap.fich Jemand weiter darnach umzuſehen gebräuchet. er a J im October. 161 60) Wenn ihr anfanget einzuheitzen, fo werden ‚einige‘ Gewaͤchſe ftärfer als fonft ausdünften, alfo auch mehr Waffer begehren; begieffee folcheoft, aber nur wenig zur Zeit, 70) Sobald ihr wahrnehmt, daß an einem oder ‚andern Gemwächfe die Blätter welk und gelb werden, ſo pflückt fie ab, ehe fie abfalen, und fucht ein vor ‚allemal ales überflüßige aus den Häufern wegzuräus men. Wenn die. Blätter ganz trocken find, kruͤllen ‚fie zufammen, bleiben bin und wieder hangen, ver⸗ ſtecken fi, und ihr koͤnnt fie nicht fo gut wegſchaffen. Alsdenn ziehen fie die Dünfte aus den Pflanzen an, erden davon wieder feucht, fchimmeln nach gerade, und theilen endlich denen Pflanzen, woran fie hans en geblieben, die Faͤulniß mit, fo daß ein einziges rocknes Blatt veranlaffen kann, daßein großer Zweig davon anfaulet und erſtirbet. 8) — Ich Habe noch in keinem Gartenbuche einen deuts lichen Unterricht gefunden, wie die Kanaͤle angeleget und gefuͤhret werden muͤſſen; Vielmehr habe ich faſt bey allen Kanaͤlen, welche ich zu unterſuchen Gelegen⸗ heit gehabt, Hauptfehler bemerket; Es wird daher nicht umſonſt ſeyn, wenn ich am Ende die Beſchrei— bung und Zeihnung von denen Kanälen, welche ich Tab. nad) meiner Erfindung aufführen laffen, und die ich im Gebrauch) ohne Tadel und von dem beften Nugen finde, mittheile- Ich erwärme ſolche mit den fechs fien Theil von Holz, melches fonft bey firänger Kälte zu Heigung der Defen erfordert wurde. Diefe gaben die eine Stunde eine brennende Hitze, und wenige -Etunden nahher fror es mieder dor den Fenftern; Jetzt Fann mit geringer Mühe Tag und Nacht eine lemperirte Wärme erhalten werden, bey welcher alle Gewaͤchſe fich beffer erhalten, und viel freudiger wach» fen, ohne übertrieben, oder erſtickt zu werden. 162 Befchäftigungen In den Forſten. 71) Ihr koͤnnt Eichen- Büchen: und Ahornſaa⸗ men fäen, nebſt andern jetzo reifen Saamen von klei⸗ nern Sträuchern, als Weisdorn, Hanbutten ꝛc. f. V.T6. ©. 598. Der Ahornfaamien insbefondere | lauft nicht gerne, wenn er nicht friſch in die Erde fommt. 9 72) Die uͤbrigen noch aufzuhebenden Saamen ver · | wahrer an einem Fühlen Dre in trocknem $eimen oder | Sante, ©. V. Ih. ©, 590. 5 } 73) In der Mitte des Monats fanget an, — euren Gehauen Holz ſchlagen zu laſſen, ſonderlich se h Schwarz, oder Tannenhölgern, auch in hohen Falte 3 Gebirgen, wo euch in der Folge der tiefe Schnee hine - dert. Weiches Unterholz aber darf nicht vor J— Merz oder April gehauen werden. (Mer; 63) 4 74) Schicket euch bey Zeiten auf das in dee \ Wirthſchaft benörhigte Brennholz, damit es aus⸗ E trocknen koͤnne. A 75) Wenn ihr euren Wald in Schlaͤgen J— En CE on u habe, fo laßt die Zwifchen - Wege aufräumen, damit ihr zu jeder Abtheilung Fommen und das gehauene Holzabfahren fönnt, ohne die Gehäge zu befchädigen. 76) Wenn in euren jungen Öehägen oder Beſa . s mungen viel dickes Gras aufgewachfen ift, fo koͤnnt ihr es behutſam ausfchneiden laffen, weil es fonft den Winter über den Maͤuſen zum Schutz dienet z huͤtet euch aber, daß eure junge Reiſer, welche darunter bisher dumpfigt geftanden haben, nicht zu ſtatk auf eina mal entblößt und der Kälte ausgefege werden, Es | wird alfo gerathener feyn, das Abfchneiden früher zu verrichten, damit die darunter geftandene Pflanzen erhärten, ehe der Froſt Fommt, 9) im October. 163 77) Wenn ihr in euren Forften fumpfigte, mos raftige Tiefen habt, wo nichts wachen will, fo ver⸗ ſucht, ob ihr fie durch zu ziehende Graben abtrocinen und artbar machen Fönnt, entweder um Holz zu tra⸗ gen, oder auch nur, um brauchbare Wiefen abzuge⸗ ben. (Nov. 73) 78) Einige machen jet Stuben, wo im Frühe jahre gepflanzt werden fol, damit die ausgegrabene Erde im Winter ausbrache und muͤrbe werde. Die Gruben müffen fodann im Frühjahr erweitert und ers eifche werden. Wo das Erdreich nicht fehr thonigt ft, halte ich diefe Vorſicht überflüßig, wo nicht nach⸗ heilig. 79) Fangt auch jetzo an zu pflanzen; infonderheit, venn ihr trocknes Erdreich habt, und damit im Frühe ahr nicht fertig zu werden befuͤrchtet; Oder wenn die läche gegen die Mittags : Seite abhängig ift, alfo m Frühjahr die Sonne gleich darauf brenner; Oder venn der Boden fteif und fleinige, mithin im Herbſt och eher zu verarbeiten und klein zu machen iſt, als m Frühjahr, da er fich gar nicht an die Wurzeln fest, Zemeiniglich haben die Srüglings: Pflanzungen, ſon⸗ erlich auch im Sande, den Vorzug. 80) Wenn Maft ift, fo wird * in dieſem Monat betrieben. 9: xl, 164 en ctachcachckeheidgchefiehoogeck XI. Wintermonat: November, Miefer Monat macht ſich durch einen Namen fchon verhaßt; er führt denfelben mit Recht, weil der eigenliche Winter und die rechte Kälte darin an« fangen; die Tage immer Fürzer werden, und das MWerter mehrentheile flürmifch, regnige, und trau⸗ a) tig iſt. Wenn wir ja in gelinden Herbſten bis hies | * in ohngeheitzten Wohnzimmern ung beholfen has ben, fo koͤnnen wir nunmehro der Ofen nicht wide | ter entbehren. Das taub fällt vollens von den Baus men; und ftellet uns unangenehme leere Slößen darı die Nafenpläge und Wiefen verlieren ihren grünen Glantz. Die Vögel, welche uns nicht ganz verlafe fen haben, verftecken fi, und werden großen Theile unſichtbar, und der ganze Garten erhält —— ein wuͤſtes und leeres Anſehen. Wenn das Laub noch lange in dieſem Monat an den Bäumen fisen bleibt, fo ift es ein Zeichen eines bevorftehenden harten Winters, und daß das taub nicht recht reif geworden, folglich das Holz und die Knofpen nicht völlig ausgebilder find, fonft löfen ID Au die Blätter leicht, meil fie gelb werden, ab. 2 Der fi nunmehro wieder jeigende Zaunfönig Mocracilla zroglorydes meldet den Winter an, und ſu⸗ chet die noch übrigen Fliegen und Epinnen weg. 165 Befchäftigungen im Wintermonate. 1) Schaffet das etwa nachgewachfene Unkraut aus dem Garten weg. (Deck. 1.) 2) Feget das abfallende Laub, wo es fich in Hau⸗ fen famlet, zufammen, und tragt es in Laken oder großen Körben in Gruben zu euren Erdhaufen. (Det. 127. Dec. 3.) Wenn ihr es im arten liegen laffet, wird er im folgenden gangen Sommer fehmuzig da> von feyn, wenn die Wärme das taub trocknet, und auffrüllet, da es denn vom gerinften Winde umher zerſtreuet wird. | 3) Haltet Nachlefe, ob hie oder da noch Stan. gen, Stöcer, oder Bretter liegen blieben find; brins et fie an einen fichern Ort, damit ihr fie im Fruͤh⸗ jahr wieder finden könne. (Dit. 3, 4, 5.) 4) Wenn ihr noch fpäte Miftbeete gehabt Habt, o raͤumet fie nunmehro ab, und traget Senfter und amen auch Matten ins Schauer. (Oct. 7.) \ 5) Schneider alle Blätter und abgeblühere Stan- zen von euren vertrockneten Kräutern oben der Wurs el ab, reinigt umher die Rabatten und lockert fie auf, Dctob. 46.) 6) Wenn ihr in euren Wildniffen feuchte, ſtark nit Quefen und Unfraut bewachfene Gänge habt, velche des Winters über eben nicht begangen werden © laſſet die Erde abfchaufeln und in Fleine Haufen Schlagen. Indem diefe durchfrieren und fich durch» rennen, fo pflegt fich im Frühjahr das Unkraut zu verlieren, wenn die Erde wieder auseinander gebracht vird, | (9) 3 7) > Beſchaͤftigungen 7) Wenn ihr in Gegenden wo euch der Stein⸗ Bi fehle, friſche Sageſpoͤne habt, fo befahret dar mit die Gänge; fie werden durch ihre Lohe das Uns kraut vertilgen. ? 1 3) Eure ausgeräumete Falte Soherde verrheilt in eure Pflanzungen. (Det. 8.) Oder bringt fie an die losgegrabene Wurzeln der Bäume oder zu den Erd⸗ haufen. 9) Eure allerſpaͤteſte Winterbirn, koͤnnet ihe in. trocknen Herbfte bis Anfangs diefes Monats — fen laſſen. (Det. 11.) 10) Unter ſucht wenigſtens wöchentlich einmal va | vorhin abgebrochene Winterobft, ob die Früchte au zu dick und dumpficht fiegen, oder gar faulen; die flek⸗ kicht werdende raͤumet gleich weg aus dem Keller, A ſchwitzende wifcht ab, und wo das Bört feucht wir re, trocknet es mit aller Sorgfalt. (Det. 11, 12) 11) Beſchneldet nichts ————— IJ (Det, 21, 22.) weil die angeſchnittene Spitzen, we es gleich drauf regnet, und alsdenn frieret, lei faulen oder trocknen, | 12) Wenn ihr an den Spiken der Zweige | 4 fen taub figen feher , fo fireufet es ab, denn es pfle gen fi ch Raupen darin zu zeugen. (Febr. 8) — 13) Zur Noth koͤnnet ihr jetzt in trocknen ware men Erdreiche noch Obftbäume pflanzen; ohne jedod || daran etwas zu fihneiden. Ihr müßt aber die hoch⸗ ſtaͤmmigen gegen die jegigen ftarfen Winde an Pia le befeftigen. (Det, 24.) | 14) Bey fortdaurender gelinden Mitterung R raͤth auch wohl, wenn ihr jetzt Eleinere Stauden ver "| feet; es iſt aber beffer von Anfang diefes Monats bis Mitte des Hornungs alles Pflanzen aufzuſchieben. (Det. 31.) 15) im November. 167 2.25) Doc geht es an, jego die Brut von Johan⸗ nigbeeren, Stachelberren, Berderigen und Nüffen abzunehmen, und fie nebjt jungen Stämmen von Ca neelkirſchen wieder zu verpflangen, weil diefe im Hor⸗ nung oft ſchon treiben, blühen, oder gar grün Laub haben, (Oct. 34.) 16) Wenn ihr befürchter, daß die Hafen eure junge Döftbäume abfchälen mögten, fo bebindet die Staͤmme, fo weit jene reichen koͤnnen, mit Stroh, Einige geben als ein Mittel dagegen an, wenn die Staͤmme mit Blut beftrichen würden. Ich finde dies Mittel zweifelhaft und mühfamer, da «8 öfter wiederholt werden muß. Sonſt fann man von eis nem Saatader das Wild ziemlich abhalten, wenn man ihn umher mit Fleinen Läpgen beſtecket, welche im Blut gedunfer worden, ſolches auch nach einigen Tagen jedesmal von feifchen wieder damit anfeuchtet, > 17) Bebinder und bedecket auch eure zärtere Stauden, wenn e8 anfängt zu frieren, f. V, Th. ©. 559. oder habt das zur Bedeckung nöthige bey der Hand, wenn Froſt eintreten follte, 18) Lockert in euren Wildriffen die Bäume, wor⸗ an euch am mehrften gelegen ift, an der Wurzel auf. 19) Bringet die auggerotteten alten Bäume und abgehauenen Zweige weg, und ſchlagt fie entzwey zu DBrennhol;. (Dctob. 26.) 1.20) Fahrer bey muͤßigen Zeiten bey die Pläge, ‚welche ihe im Frühjahr bepflangen wollet, frifche Erde. Ig Fruͤhjahr häufen fich ohnehin die Arbeis n. (Detob. 26.) 21) Fahrer fort, Plaͤtze zu bearbeiten, die bes ſaͤet oder bepflangt werden folen, (Dctob. 28.) t (&) 4 22 | 168 Befchäftigungen 22) Bereitet Pläge zu neuen Baumſchulen und Saamenbeeten auf das Fruͤhjahr. 23) Wenn eure Feigenbaͤume noch drauffen find, fo ift jeo Zeit, fie zu bedeefen oder in Schug zu - bringen. In England werden fie nur nahe an die Mauer eines Spaliers gebunden und mit Strohmate ten bedeckt. (Dctob. 60.) 24) Die härteften, in Scherben ftehenden Straͤu⸗ cher, welche ihr noch drauffen gelaffen habt, muͤſſet ihr jeßo ins Haus bringen. (Oct. 54, 55.) 25) Schaffet euch Latten an, wenn eure Spas liere eine Ausbeſſerung bedürfen. 26) Wenn ihr große Weihers und Teiche hab, worin Rohr Arundo phragmitis, und großes Ruf Juncus acutus, wachfen, fo laſſet ſolche abfchneiden, trocknen, fehütteln, in ‘Bunde binden und aufheben, - um Marten davon zu binden oder zu knuͤtten. (Dec. 32) 27) Die zarteften perennirenden‘Pflangen bedecket an den Wurzeln mit Furgem Mift, oder verfaulte Loherde; gebt aber Achtung, daß fie nicht anfaulen. 28) Zu Anfange des Monats Fönnet ihre noch Tannen und Fichten befchneiden. (Octob. 39.) 29) Wenn eure zum Ausbringen abgelaffene Teiche im vorigen Monate noch nicht trocken genug gewefen find, fo räume die Graben jest darin aufs und fhlagt die Erde zufammen. (Det. 49.) 30) Wenn ihr in vorigem Jahre ſchon Teicherde ö zufammen gefchlagen habt, welche num durchgebran chet ift, fo laffet fie herausfahren und fucht fie zum Beſten anzuwenden, 31) Wenn ihr Erdfänge in der Nähe habe, fo ſchlagt die darin gefamlete Schlammerde heraus, und mifcht davon unter eure Erdhaufen, oder verbeſſert eure — — — — J im November. 169 eure zu beſtellende Felder damit; auf daß ihr fuͤr die im Winter von neuen abfließende Erde Raum erhaltet. 32) Durchſuchet alle Winkel auf dem Hofe, wenn ihr verfaultes Holz, Torf oder andern Abfall und Unrath findet, und ſamlet es zu euren Erdhaufen, 33) DBereitet daraus mittelft untergemifchter Schichte von Mift neue Erdhaufen, 34) Wenn ihr vorhin vor andre Arbeit zu Ruͤh⸗ zung der alten Erdhaufen nicht gelangen Fönnen ‚fo wendet jetzt die müßige Zeit dazu an. (Octob, 42.) 35) Reiſſet die trocken gewordene oder verfrors ne Stöcde von den Sommergewäcfen, als Tagetes, Trapzolum ,' Helianthus annuus, After grandiflorus, Zinnia, u. d. m. aus, und werfet fie ab Seite oder ‚ verbrennet fie lieber; aus Furcht, daß.fich einige das von als Calendula aruenfis durch den Saamen über ‚ den ganzen Garten mit der Erde ausbreiten mögten. 36) Seht allemal vorher nah, ob noch einige ‚drunter find, von denen ihr feinen Saamen habt. Octob. 44.) 37) In eurer Orangerie müffee ihr, nachdem die legten Bäume eingebracht werden, (Der. 55.) alles ‚ ordentlich fielen, und Achtung geben, ob ihr vorhin einer jeden Pflanze den bequemften Pla eingeraͤu⸗ met habt, oder noch einige umwechfeln müffer. (Oct.47) 38) Bermerfet bey Zeiten, wenn ihr weichlige Pflanzen vor den Fenftern ſtehen habt, die ihr bey eintretendem Froſt zurück bringen müffet; aus Furcht ‚daß fie verfrieren, wenn euch der Froſt übereilen ſoll⸗ te, oder daß ihr fie demnächft uͤberſehet. . 39) &o wie die Luft Fälter wird, und noch mehr, ‚wenn eine dicke waͤßrige Luft ift, öfnet eure Drangens häufer nicht weiter, entzieht ihnen allgemaͤhlig die 95 frifche 170 Beſchaͤftigungen friſche Luft, indem ihr ein Fenſter nach dem andern verſchließt, und die Thuͤren nur in der Mittagszeit oͤſnet, (Dctob, 56.) 40) Wenn es nun Fälter wird, und ein rechter al Froſt iſt, fo verſchließet nicht allein alle Thuͤren und Fenſter genau; fondern ftopft auch die geringften Zus gen mit Werk und Heede aus, damit Feine Kälte durchdeinge. Denn wenn die Bewegung der Kälte erft einmal ein Haus eingenommen bat, fann man fie nit leicht vertreiben; hält man fie aber ab, fo kann man bie Pflangen ohne Einheigen (büsen. | Octob. 56.) 41) Viſitiret an den Fenftern, ob das Bley an allen Seiten dicht anſchließe, fonft ftreichet es mit einem hölgenen Spone an; oder wenn an den Glas ruthen noch Defnungen find, fo klebt diefe zu. 42) Schaffet euch Fenfterladen und Dedenan, damit ihr, wenn die Kälte zunimmt, die Zenfter br decken Fönner, und das Einheitzen erfpart. 43) Laſſet die £ufen im Boden ber Gewaͤchshaͤu⸗ fer noch offen oder oͤfnet fie ab und an, damit die, die Luft verderbende, und Anfangs in die Höhe frerende Ausdünftungen ausziehen fönnen. 44) Da die eingebrachten Bäume Anfangs viele Blaͤtter, auch kleine Fruͤchte abzuwerfen pflegen, ſo laſſet ja wenigſtens woͤchentlich eure Haͤuſer fegen. (Dctob. 53.) 45) Unterfucht in euren Gewaͤchshaͤuſern übers haupt woͤchentlich Stück vor Stuͤck, ob ihr einen Fehler bemerket. 46) Sollten eure Drangenftämmeftarf ſchwitzen, fo trocknet fie mit einem wollnen Lappen ab, den ihr in rein Waſſer abwafchen müffer. (Dec. 54. Febr. r 47 im November. 171 47) Wenn fich an den Stämmen der Agrumen ein feiner grüner Schorfmoos zeuget, fo wafchet ihn ‚ mit einem haarnen Lappen und Waffer ab; fehabt aber ja mit Feinem fharfen Inſtrumente an den Stäm- men, die Borfe kann nicht vertragen, daß fie im ge⸗ ringſten verwundet werde, 48 Fangt an, fparfamer mit begießen zu wers den, und gebt Feinem Gefäße Waffer, wenn die Ers de nicht trocken und ausgezehrt ift. Ganz dürfe ihe aber große Kaften nicht austrocdnen laffen, weil fie fonf in der Folge gar Fein Waffer wieder annehmen, und die Bäume verlieren alsdenn die Blätter, laffen auch die Früchte fallen, 409) Habt zum Begießen allemal Waſſer, wel⸗ ches in Kuͤbeln oder gar in der Waͤrme geſtanden hat, in Vorrath. (Dctob. 58) 0) Falls ihr ja noch alte Lohbeete habt, die er⸗ kalten moͤgten, ſo iſt es jetzt die hoͤchſte Zeit ſie zu erfriſchen; denn in den folgenden Monaten muͤſſet ihr eure Fenſter und Thuͤren ſonderlich in den heiſſen Haͤuſern ſo wenig als moͤglich oͤffnen, mithin ohne Noth nichts eins noch austragen. (Octob. 61.) 51) Seht in den Treibhäufern fo wie in der Orangerie nach, ob alles recht geordnet fey, daß es nicht ‚allein dem Auge angenehm fey; fondern auch eine jede Pflanze den ihr gemäßeften Play habe. (Dctob. 63.) 52) Wenn ihr in das heiße Haus Bäume ges bracht habt, die das faub abwerfen, fo fegt fie in ein kaͤlteres, ihr werdet fie fonft im Winter zum Treiben zwingen, und laufer Gefahr fie zu verlieren. 53) Wenn ihr hingegen in TreibFaften Obſtbaͤu⸗ me treiben wollet, um frühe Fruͤchte zu haben, fo muͤſſet ihr damit Anfangs diefes Monats anfangen, jedoch 172 Beſchaͤftigungen jedoch euch darnach richten, nachdem ihr die Fruͤchte fruͤh zu haben begehret; gebt ihnen aber von Anfange ſonderlich von oben, wenn die Sonne ſcheint, oͤfter freye Luft, beſpruͤtzt ſie an den Zweigen mit Regen⸗ waſſer, und haltet ſie nicht zu dumpficht, ſonderlich wenn fie blühen, v 54) Da ſich Anfangs, wenn die Luft in einem , Haufe warm und eingefchloffen wird, die Baumläus ſe zu vermehren, und auf einmal heranzuwachſen pflegen, fo gebt daraufgenau Achtung und reiniger ei⸗ ne davon eingenommene Pflanze mit möglichftem Sleifs fe; fonft werden fie ſich geſchwind an die nebenftehens de Pflanzen mittheilen und ausbreiten. (Octob. 64) 55) Wenn ihr mit Blattläufen bedeckte Pflanzen habt, fo bemertt euch folche wohl, und bringen fie, ‚wenn es der Kaum erlaubt, in einen befondern Kran⸗ kenwinkel, damit ihr nach wenigen Tagen anderweis tig folhe nachfchen und reinigen Fönnet: denn «8 pflege Anfangs von der Brut noch übrig zu bleiben, welche bald wieder heranmwächfet. 56) Beruhige euch nicht, wenn eure Stauden oben grün ſind, fondern feht, fo oft ihr fie begießet, zu, 0b fie auch Schaden an der Wurzel haben; wel ches ihr an der Farbe und dem Fränflichen Anfehen der Blätter; vornemlich aber daran bemerfet, wenn ihr einen Fleinen Zweig, oder bey den Aloeen und Ananaffen nur ein Blatt anfaſſet, und die Pflanze ſteht loſe in der Exde, oder bleibe wol gar in den Fin ⸗ gern hangen; oder die angefaulte Borke weicher una ter dem Finger, und loͤſet fih vom Stamme, Eis nige Alocen werden unten vertrocfnen, und wachfen doch oben noch fort; andre Pflanzen, fonderlicy die faftigen, fucculentz, fangen in der Erde an zu lau \ en im November, 173 len und bleiben oben grün, als Trapeolum flore ple- no, Stapelia. In beyven Faͤllen müffer ihr das trock⸗ ‚ne oder angefaulte, bis der Stamm friſch wird, wegnehmen; die Pflanze trocken hinlegen. bis die _ Wunde zugetrocknet ift, und alsdenn wieder pflanzen. (Dec. 63.) \ 57) Hitzet noch mäßig ein; wenn eure Canäle gut find, müffen ein paar Scheid Holz das. Haus auf vier und zwanzig Stunden erwärmen, wenn ihr, die Züge, wie das Feuer ausgebranne iſt, zufchiebet, und die Dfenehür zumachet. (Det. 67.) 58) Seyd vorfichrig, daß es euch nie an trock⸗ nem Holze zum Einheizen fehlt, oder hitzt mit Stein⸗ kohlen, wenn ihr ſolche gemaͤchlich haben Fönner. (Dctob. 68.) | 59) hr Fönnet jetzt von den reifen Coffeeboh⸗ nen ftecfen, und damit monatlich wie ihr reife Fruͤch⸗ te habt, fortfahren; denn wenn fie alt und trocken werden, keimen fie nicht mehr. 60) Wenn ihr ftarf treibende Pflanzen habr, 73. €, Pifang, welche die Gefäße mit ihren Wurzeln angefuͤllet Haben, und nicht fortwachfen fönnen, fo gebt ihnen größere Gefäße und frifche Erde ohne jes ‚doch die Wurzel zu befchneiden, die angefchnittene U Stellen faulen fonft in dieſer Jahrszeit gleich an. 61) Stehn hingegen Stauden mit fehlechten Wurzeln in großen Gefäßen, worin die Erde fters feucht bleibe, fo nehmt fie behutfam heraus und gebe ihnen ein ihren Wurzeln angemeffenes Gefäß. Ohne Noth rührt aber nichts weiter an den Wurzeln, 62) Habt immer etwas feuchte Erde zum Ver pflanzen im Haufe in Vorrath, welche vorher durchs gewaͤrmet worden. Denn in naffer eisfalter Erde wuͤr⸗ 174 Befchäftigungen würden die zarten Wurzeln erſtarren. Ca ift auch nachtheilig, wenn ihe in dieſer Jahrszeit Erde zum Verpflangen nehme, welche zu naß ift. 63) So wie an euren Stauden Blätter und Zweige trocken werden und abfterben, ſchneidet oder brechet fie ab, und dulder überall nichts unnüges im den Treibhäufern fo wenig als in den Falten Gewaͤchs⸗ bäufern. (Senn. 41.) 64) Die Fenfter der Ölashäufer müffen, fo wie die Sonne untergehet,mit $aden und Derfen verſehen werden: Wenn ihr die von der Sonne veranlaffete Bewegung der Wärme im Haufe erhalten Fönner, iſt folches den Gewächfen ungleich vortheilhafter, als“ die Fünftlihe Ofenwärme. Mehmer alfo des Mors gene, wie die Sonne aufgehet, die Bedefungen weg, Sn den Forften. 65) Fahrt fort, Holz zu hauen und in Bereitſchaft zu halten, damit ihr bey der erften Schlittenfahrt es bequem mit Schlitten anfahren könne. Daß weiches Holz, das aus der Wurzel ausfchlagen fol, nicht eher als im Merz gehauen werden darf, iſt ſchon erinnert worden. (Och 73.) u 66) Weberleger, was für Bauholz ihr in Fünfe tigem Jahre nöthig habt, fucht es an bequemen Ders fern aus. 67) Samlet nach Martini den Ellern Saamen wie er reif wird, und ſtreuet ihn bald aus, . 68) Seht eure geſammlete Holzfaamen nad, daß fie nicht verderben; überleget, ob ihr einige Saamen etwa feuchter oder trockner fielen muͤſſet, wenn fie zu fehr eintrocknen oder ſchimmlen follten, (Mov, 61: ( ) 69) im November. 7.195 69) Eure im Frühjahr beſaͤete Tannenkaͤmpe bes legt mit abgefallenen Nadeln oder abgehauenen Tan⸗ nenzweigen, wenn ihr fürchtee, daß der Froft und ‚Schnee ihnen Schaden thun werden, 70) Bedecket eure neueften Heifterfämpe, wenn ihr Anfäle von Hafen urd Wild habe, mit trocknen Braken oder Zweigen, | 71) Jetzo und in dem folgenden Monate andern als Ellernfaamen auszufäen ſcheint noch gefährlicher als das Verpflangen zu ſeyn. 72) Seyd aufmerkſam, daß die bey ftarfeın Re⸗ ‚gen oder aufgehendem Schnee entftehende Ueber, ſchwemmungen euren Befaamungen Feinen Schaden thun koͤnnen; zieht, da ihr euch dafuͤr fürchten, bey ‚Zeiten Graben, um das Waffer abzyleiten, 73) Bemerket euch, mo ihr in den Forften ſum⸗ ‚pfigte Pläge finder, in welchen Fein Holz wachfen will, und überlegt, wie ihr fie artbar machen und nugen koͤnnet. (Dctob. 77.) . 74) Macht auch fihon wenn eure Wälder von Laub entblößer find, und ir fie überfehen Eönnet, eus re Veberfihläge, wie ihr eure Schläge und Haue für ‚das fünftige eintheilen und beffer einrichten Fönnet, oder zu was für Verbefferungen auf das Fünftige ihr Anſtalt zu machen habet. (Octob. 70.) 75) Wenn ihr in euren Waldungen Laub fams len laffen wollt, f. V. Th. ©. 556. fo nehmt dazu ofne Pläße, wo es der Wind doch wegwehen würde, hindert aber, daß es nicht ohne eure Bewilligung von andern geſchehe, denn es gereichet zu DBefördes zung des Wachsthums von euren jungen Holge, und zu Verbefferung der Erde, ı ) XIk "176 PERERTETETE TE STTERTERESTENT SPERT SPOTT TESTER SEHE HERREN XII. Chriſtmonat oder December. Dieſe⸗ iſt der betruͤbteſte und muͤßigſte Monat im Jahre. Alles iſt nun todt, die Sonne erhebt ſich kaum, und erhält ſich ohngefehr fieben Stunden uͤber den Horizont, die Naͤchte ſind alſo außerordent⸗ lich lang, und die Tage kurtz. Zu Zeiten wird es kaum recht Tag, wenn wie gewoͤhnlich mehrere Tage nach einander Dicke Nebel und Schlackerwetter andale ten. Das Erdreich wird dadurch weich und ſchmie⸗ richt, die Wege aber tief, fo daß man faum etwas drauffen beſchicken kann. Eines Gärtners Haupts forge iſt, gegenwärtig gehörige Vorſicht anzuwen⸗ den, damit Schnee, Froſt, und Näffe ihm und ſei⸗ nen Sieblingen nicht ſchaden; im übrigen muß er feis ne Befchäftigung im Haufe mehrentheils fuchen, und daben aufmerffan feyn, wenn gute Tage fommen, da er etwas beſchicken und fich vor der Kälte bergen ' kann, daß er fich felche zu Beförderung der nöthigen Arbeiten befimöglichft zu Nuge mache, | Be⸗ 177 Berchäftigungen im Chrifimonate, 1) Wenn ihr noch Unkraͤuter mit reifen Saas. ‚men oder in Blüte findet, fo fhoner ihrer auch noch jego nicht; die herangewachfene pflegen unter dem Schnee fortzutreiben, und den Saanıen zur Volle kommenheit zu bringen: Die übrige nachgewachfene junge Pflanzen pflegen zu verfrieren, wenn fie noch Feine Stengel getrieben haben, 2) Eure Gänge dürfer ihr jetzt eigentlich nice rühren, wenn es aber gelind und trocken Werter ift, Önnet ihr, wo Quefen eure Gänge oder Saamens beete einnehmen wollen, die Erde mit einer Drey⸗ forke auflodern, und die Wurzeln herausziehen. 3) Sucht weiter das abgefallene Laub zufammen, (Nov. 2, San. 20.) , 4) Holet, wenn ihe Buchwaͤlder in der Nähe habt, abgefallenes Büchenlaub um eure gepflangete yarte Bäume damit an den Wurzeln zu bedecken. Mov. 75.) 5) Wenn ihr in vorigem Monate die Stangen noch nicht famlen fönnen, fo fucht jet alles im Gar⸗ ten im Sommer gebrauchte Holzwerk nebft denen überflüßigen Zeichen und Nummern zufammen, Mov. 3.) 6) Gewoͤhnt euch, nie durch den Garten zu ges hen, obne etwas in vorigen Monaten vergeffenes mit nach Haufe zu nehmen, oder etwas unrechtes in Orde nung zu bringen, Mov. 35, 36.) - M) 7) mg - Befchäftigungen 7) Nehmt eure Raſenplaͤtze in At, und dul⸗ det nichts fremdes darauf. 8) Samlet den Ofen⸗ und Schorſteinruß, um ihn im Fruͤhjahr auf die Raſenplaͤtze zu ſtreuen. 9) Hebt zu gleichen Behuf ausgelaugte Afche auf, wenn gewafchen wird, oder wenn ihr Seife oder Potaſche kochen laſſet; famler nicht weniger, wo Torf i gebrannt wird, die Aſche davon, (Mer; 51.) 10) Sollten die Pläge zu euren Miftbeeren noch nicht abgeraͤumet ſeyn, fo verfäumer es nicht längerz Kaͤſten und Fenjter verderben fonft von der Ne, der Mift verzehrt ſich, und die Eyde wird von J kraut uͤberzogen. 11) Wenn ihr trocken Wetter habt, fo — ihr Plaͤtze rejolen, oder Erde auffahren, wenn 2 Felder erhöhen wollet. 12) Wenn ihr Gänge habt, in denen Waffr fe A hen bleibt, und die alfo tief werden, fo legt unten der Erde einen kleinen Abzug’ von neben einander gem festen Mauerfteinen an. 99 13) Wenn es gefroren hat, ſo laſſet alles mas ihr im Garten nöthig habt, auf dem Schnee anfah⸗ zen, weil die Wagenräder fonft tief einfchneiden, unge eure Spatziergaͤnge verderben. 14) Ueberlegt alfo vorher, wo ihr in die Bing Grand oder Sand nöthig habt, oder wo ihr zu ee nem im $rühjahre anzufangenden Bau Materialien gebrauchen werdet; um deren Anfahrung gu — mer Zeit nicht zu verfäumen, uf 4 st im December. 179 2 as) Halte die Materialien in Bereitfchaft, wo⸗ mit ihr eure Erdhaufen vermehren und verbeffern wollet, um fie bey bequemer Zeit anzufahren, (Nov, | 32., an. 22.) 16) Fahrer eure neue Erdhanfen zufammen, das mit fie fich im Winter durchbrennen, und die dazu genommene Holzfpöne und Krauter beffer verfaulen, Mov. 33.) 17) Bereitet jetzt die Erde, die ihr nächftens ‚auf die Miftbeete brauchen wollet, und bringt fie zu Schauer, daß fie nicht naß auf die Miftbeete komme. 18), Befeher eure Planfen und Zäune, ob etwas © daran zu beffern fey, um das nöthige Holz dazu ans zuſchaffen. 19) Eure Spaliere laſſet bis Ende kuͤnftigen Monats in Ruhe; es waͤre denn, daß ihr die Baͤu⸗ me duͤngen und die Rabatten reinigen wollt, Nov, 11). 20) Schaffet euch aber bey Zeiten Gartenmeſſer, Sägen, Leitern, und alle benöthigte Geraͤthſchaften tum Befchneiden an, damit ihr hernach in der Ars beit nicht aufgehalten werdet. | R 21) Hoͤrt jetzt auf zu pflanzen, zumalen die Ar« beit in. der Kälte felten ordentlich vollfuͤhrt wird. (Mov, 13. 14.) 22) Die etwa im vorigen Monate geſetzten Baͤu⸗ e nehmet genau in Acht, tretet die Erde feſt an die urzel, bedecket fie und bindet fie an Pfähle, fie 1 (M) 2 ver⸗ 180 Befchäftigungen verfrieren fonft leicht, wenn der Wind fie an den - Wurzeln losſchuͤttelt. 23) Gebt genau Achtung, daß in euren Plans 3 - zungen und Saamenbeeten Fein Schaden Din 9— | Hafen gefchehe. (Mov. 16.) 24) Wenn ſich auf euren Obftbäumen Nie Viſcum album eingeſaamet hat, fo reiſſet ihn herum, } ter. (Sipt. 19.) 025) Wenn euch im Frühjahr in euren Soatzler⸗ gängen an dem Geſange und Gezwitſcher der Vögel E gelegen ift, fo futtert fie jegt in euren Pflanzungen mit aufgehobenen Beeren vom Berghollunder, ſchwar⸗ zen Hollunder, Kreusdorn, Vogelbeeren und der⸗ gleichen. (Jul. 17. Oct. 16.) 26) Macht die naͤchſtens zu bepflanzende Plaͤtze vollends zu recht, und raͤumet das etwa anegl tobi Holz oder Steine weg. j 27) Wenn ihr große Bäume mit einem Erdbale len verfegen wollet, fo grabt fie jest umher log, dan mit bey erſtem Froſte die Erde am die Wurzel frie⸗ te, und ihr alsdenn den Ballen wegbringen koͤnnet, ohne daß die Erde abfällt, Grabet gleichfalls die Grube, wohin fie gefest werden follen. (Jan. 23.) 28) Ueberlege nach der bisherigen Confumeion des Brennholges in euren Gewächshäufern, mie viel ' Holz ihr noch in den nächften vier Monaten noͤthig habt, und fucht bey Zeiten, es trocken zu ſchaffen. 29) Wenn ihr drauſſen nicht arbeiten fönnet, fü | machet und drechfelt Stangen, Stoͤcke, Nummern, Zeichen, und dergleichen au uf das Frühjahr in — Be. im December. 181 30) Stricket Netze zu Vogelheerden , (Aug. 67) zum Sifchefangen, und um eure junge Kirfchbäume Fra Junius gegen Sperlinge zu dedfen, 31) Schaffer euch auch Körbe oder Kaften an, | fals“ ihe im Fruͤhjahr Pflanzen zu verfchicken habt. 32) Flechtet und bindet von dem geſamleten Ried ‚oder Rohr und Ruſch Matten und Schutzwaͤnde, (Nov. 26.) oder nehmt in deren Ermangelung feifch ausgedroſchenes Rockenſtroh. Verwahrt folche bis zum Gebrauche gegen die Maͤuſe am einem trocknen Orte. ©: II. Th. ©. 698. 33) Seht eure geſamlete Saamen nach, theilt fie ein, macht euch ein Regiſter darüber, fo daß ihr euch befonders bemerkt, 1) Die Saamen von groͤßern Bäumen 2) Die von niedrigen Sträuchern. 3) Von zärtern in ein Treibbeete zu dringenden Arten oder neue merfwürdige Saamen, von denen ihr euch etwas befonders verfprecht. 4) Von Sommergewächfen, die auf ein Miftbee- fe gehören. _ 5) Bon Sommergewächfen, die in die freye Er, e zu bringen find, 6) Bon perennirenden Gewaͤchſen, die ihr vers — wollet. ‘ 7) Bon perennirenden oder fi ich felber forrpflans enden am: die ihr nur aus Borficht gefamler 182 Beſchaͤftigungen habt, im Falle die Pflanzen etwa im Winter ausge⸗ hen, oder andre Gartenfreunde davon begehren ſollten. 34) Bemerket, was euch fehlt, und wovon ihr kommen laſſen wollet. 35) Wenn ihr Diaria geführt, oder Anmerkuns gen gemacht, oder Pflanzen aufgetrocknet habt, fo feht ſolche nach, und bringst fie in Ordnung, 36) Macht euch Negifter und Tafeln, von eu⸗ | ten gepflazten Obft: und andern Bäumen und — die neuen Veraͤnderungen nach. 37) Seht nah, was euch von dem vorhin ges faeten und gepflanzten gelaufen und befommen ift, und was für Pflanzen euer Öarte jetzt enthält, um darnaͤch eure Maasregeln bey dem Fünftigen — pflanzen zu nehmen. 38) Scht nochmals nach, ob alle eure tweichlie ge Stauden genugfam bedecfet und bebunden find, FE —_ Se ‚ und ob fie unter der Decke auch von der Mäffe oder den Mäufen Schaden nehmen Fönnen? ( Jan. 1.) fr | ’ 39) Wenn ihr Teiche ausbringen woler, fo füne net ihr jet, wenn es gefroren hat, die Erde am bes ften ausfahren, und unter eure Erdhaufen mifchen, oder die zu bepflanzende Pläge damit beſſern. (Nov, 29, 30.) A 40) Eure Drangenhäufer haltet nunmehro vera fdjloffen, und fehließt auch wenn e8 Fälter wird, die, * in der, obern Decke befindliche Luken: Oefnet fie aber ab und an, fonderlicy bey trüben Wetter, 4). B; 30 im December, 183 41) Bedeckt des Nachts die Fenſter: Defner fie aber bey Tage; e8 müßte denn der Froſt auch bey Zage ohne Sonnenfchein anhalten. Die Erfahrung lehret, wie nöthig die Bewegung des Lichts den Pflanz zen iſt. 42) Setzt, wenn es frieret, große Gefäße mir Waſſer in die Orangerie; fo. lange das Waſſer dare in noch nicht über und über zufrierer, und der There mometer nicht unter den Öefrierungspunct kommet, ‚habe ihr niche nöthig einzuheigen. 043) Haltet bey ftarfen Frofte Nachtwachen, ob ‚der Froft auch fo weıt zunehmen mögte, daß ihr ein» heitzen müßte. Eine Orangerie kann fonft bey ger ‚meiniglich gegen Morgen am mehrften eindringenden Froſte in ein paar Stunden fehr ftarfen Schaden lei. den; koͤnnet ihr aber, wie in weichen Wintern wol geſchiehet, ein Jahr gang umhin fommen, Feuer zu machen, ſo wird eure Orangerie ſich deſto beffer bes finden. (Nov. 40.) 44) Wenn the zum erften Mile einheigen müß fet, fo öfner die $ufen in dem Boden dee Hauſes, da; mit der Anfangs entftehende Dampf wegziehen moͤ⸗ e; eure junge Früchte von der Orangerie werden onft ſchwarz und fallen ab. 45) Wenn der Froft fo ftarf wird, daß das in Schalen vor den Fenſtern zu feßende Waffer gefteher, d Eis anfest, fo entfernt fo lange die fonft vor ven enftern geſetzte zaͤrtliche Pflanzen, und ſetzt fie zu⸗ uͤck, bis der Froſt weggehet. | 46). Sollte in.diefer Jahrszeit eine Rute in den Bafrn entzwey schen fo laſſet ſie unverzüglich (M 4 wieder 184 Beſchaͤftigungen wieder einſetzen, oder verklebet die Oefnung. Die durch eine ſolche kleine Defnung eindringende Kälte ift oft ſchaͤdlicher, als wenn ein ganzes Fenfter ge öfnet würde, - 47) Verſaͤumet nicht eure’ Häufer wenigftens woͤchentlich zu reinigen, alles trocfene $aub, und here ⸗ vorkommende Blumen auch trocken oder welk mwers dende Früchte abzubrechen, und wegzufchaffen, auch nichts faulendes zu dulden, (Mov. 44, 45.) 48) Wenn die Fenfter ſtark ſchwitzen, fo gebt in der Decke Luft, fonft find die vielen wäfferigten Dün« fie Leiche ſchaͤdlich. Laſſet aber die Luken nicht zu lan - ge noch weit offen ftehen. 49) Wenn die Zenfter ſchwitzen, fo iſt nuͤtzlich, wenn ihr fie mit einem naffen Schwamme abwifchet und wafchee. Ihr ſchaffet dadurch die fich anlegen« de feharfe Diinfte aus dem Haufe, und hindert, daß das Glas davon nicht anlaͤufet und daß das Fenſter-⸗ bley nicht angegriffen wird; das Licht fann auch bee fer durch die gereinigte Glasfcheiben wirfen. 50) Die um diefe Fahrzeit reif werdende Fruͤch L fe von der Orangerie famlet fleißig; fie rollen font unter die Kaften und verfaulen, ohne daß ihr Nugen davon habt. 51) Die Kerne von allen Arten von Agrumen Fönner ihr zu aller Jahrszeit in Töpfe ſtecken. 52) Mic dem Begießen muͤſſet ihr jetzt faſt eins 4— halten, auſſer bey denen Bäumen welche noch trei⸗ ben und blühen, als Arbutus, Viburnum zinus, Myr⸗ then, Medicy arborea, Cytifus canarienſo, Nerium, Juſticia Ecbolium. 53) im December. 185 33) Wenn ihr fehet, daß ein Baum zu dumme pfiche ſieht, und davon die Blaͤtter verlierer, oder -fihimmelt, fo ruckt feine Nachbarn auseinander oder | * ihn, wenn es möglich ift, an einen Iuftigen aß | 54) Trocknet bie ſchwitzende Stämme ab, oder waſchet fie nach, daß der Schweis nicht daran abs trockne. (Nov. 46. Febr. 38.) 55) Wenn an den Wurzeln eurer Bäume, oder - an denen Kaften, oder gar an den Gebäuden Schwäne me hervorwachfen,, fo nehmet fie mit ſamt der Erde weg, und fchaffer fie hinaus. Sie zeigen eine bes denkliche Fäulnis an oder neben den Wurzeln an? | Bra an ihrer Statt trocfne Erde bey die Wurs ze n. 56) Reinigt auch die Gefäße von allen auswach⸗ fenden fremden Pflanzen und Unfräutern, 57) Seht fonderlich bey den Citronaten und Lu⸗ mien fleißig zu, ob auch Blumen daran faul werden, ‚ und kleine Zweige anſtecken, fehneidet alsdenn alles, fo weit es angeftecke ift, weg, fonft BE es weiter ‚ um ſich. (Jan, 42) 58) Schuͤttelt zu Zeiten, fonderlich wenn ihr ohnedem eben eure Haͤuſer reinigen wollt, eure Myr⸗ then, Arbutus, und andre bluͤhende Baͤume, daß die trocken gewordene Blumen und kleine Blaͤtter ab» fallen; die Myrthen verliehren fonft leicht alles Laub, und die Spitzen der Zweige werden trocken. | 59) Eure Lohbeete müfjen in diefem und dem kuͤnftigen Monate in Stande ſeyn, weil die mehrſten — > (M) 5 Treib⸗ J 186 Beſchaͤftigungen Treibhaus» Pflanzen nicht vertragen koͤnnen, wenn F bey diefer Falten und fehneidenden Luft die Fenfter und Ihren oft und lange geöffnet werden, tie gefches ben müßte, wenn frifche Lohſpoͤne ———— und die alten foregefähaft werden, 60). Eure Biken Häufer müffen jest kägfic ges heiter, und das Heigen wiederholt werden, fobald das Thermometer unter den oben (Dct. 66) bemerfs ten Grad kommt; weswegen billig jedes a | Sant verfehen feyn fol, 61) Macher aber den Grad bes Feuers nicht zu | 4 * J a) j A \ H I. J Bi ftarf auf einmal, fonft önnen die Pflanzen davoners (tiefen: Die Dflangen Fönnen einen ziemlichen, dur das Licht der Sonne veranlaffenden, Grad der Wärs me vertragen, nicht. aber, wenn in diefer Jahrszeit ihnen eine gar zu ftarfe und lange anhaltende Ofen⸗ waͤrme gegeben wird. 62) Eure faftigen Pflangen, Plante ſucculentæ, ". nn — — — 27 — — u. als Aloe, Cactus, begießet gar nicht mehr, oderers haftet die Erde nur eben feucht, fo daß das Waffen nicht an den Stamm der Pflanze fomme, fonft fau« Ien fie; habt allemal zum Begicßen laulicht warmes Waſſer in Vorrath. (Jan. 44) | DAN 63) Wenn ihr merft, daß eine dieſer ſaftigen Pflanzen faulet, ſo ſchneidet das Faule weg, und legt die Pflanze einige Wochen hin, damit die Wun-⸗ de erft recht zutrocknet. Die Pflanze wird deswegen nicht vergehen, wenn fie gleich welf würde, (Nos | 69 en vemb. * im December. 187 64) Reinigt eure Bäume von Blatläufen und | i ſchwarzem Staube: Waſchet fie, wenn diefer zu fast ‚wird, (Nov. 54). 65) Set Stauden, die ſchon abgeblüher haben, mehr zuruͤck, und laßt andre, die naͤchſtens blühen werden und ſchoͤner find, vorruͤcken. (Fan, 39) | . 66) Wenn von euren alten in Töpfe gefledften Saamen jet einige feimen, fo haltet fie nicht warn, fondern mehr luftig und unmitrelbar vor, den Fene ſtern; bringet fie auch lieber, wenn die Pflanze nicht aus einer heißen Gegend ift, in ein Faltes- Haug, nur daß die Gefäße luftig geſtellet werden, und nicht frieren. 67) Wenn eine Pflanze in einem Gefäße ausge⸗ gangen iſt, ſo ſchuͤttet die Erde, wenn ſie gleich noch friſch waͤre, weg, und pflanzet nichts neues hinein; raͤumet auch ein ſolchts Gefäß hinaus, um die uͤbri⸗ ‚gen mehr aus einander rücken zu Fönnen. 68) Wenn eine Staude Feine rechte Art hat, fo unterfucht, ob fie, um ihrimehr Wärme zu geben, tie» ‚fer in das Lohbeet gegraben feyn will; oder ob ihr fie nur oben auf, oder an der Seite ſetzen, oder gar, wie einige Fleine Aloeen, damit fie recht austrocknen, auf ‚die Canaͤle ftelen koͤnnt, um andern Stauden im Lohbeete mehr Raum zu fchaffen. | 69) Wenn eure Lohfpöne zw feucht ſeyn, oder ‚gar Schwaͤmme erzeugen ſollten, fo lodert fie auf; rübrt fie um, trocknet wenigſtens einen Theil davon, und 188 Befchäftigungen und mifcht, wenn ihr Feine frifche Lohſpoͤne PR. friſche trockne Sagefpöne darunter, fo ziehen diefe die Geuchtigfeit an, und werden mit erwärmet. In den Forſten 70) Hauet ferner Holz, und forget, daß r es herausſchaffet. (Jan. 48) 71) Machet euch jedesmal zu Nutze, wenn Schnee faͤllt, und Schlittenbahn iſt, weil ihr mit Schlitten mehr beſchickt, und an dem jungen Anfluge beym Schnee weniger ſchadet. 72) Ihr koͤnnt Birken koͤpfen zu Beſenreiſern. 73) Sehet alle vierzehn Tage eure Holzſaamen nach, damit ihr ja, falls Ungezieſer ſich dabey anfin⸗ den ſollte, es gleich merket: Bereitet alles was zu ih⸗ rer Ausſaat noͤthig iſt. 74) Macht euren Ueberſchlag, wie viel Saas men ihr habt, und wie, auch wohin ihr folchen vers theilen und ausfaen wollt, desgleichen, ob ihr nad) den Inhalt der zu befäenten Pläge euch um mehren Saamen bemühen müßt? 75) Befuht zu Zeiten eure Heifterfämpe und h junge Pflanzungen, ob euch auch eine Gefahr bevor⸗ ſtehet, die ihr abfehren müßt. Es ift daran gelegen, daß ihr folche je eher je lieber entdecfet. (Nov. 69) 76) Inſonderheit habt Achtung auf die in vori⸗ gen Monaten fchon gefäeten Eicheln, daß ihnen von den Mäufen fein Schade gefchehe; bedeckt fie, wenn es gefroren hat, mit Sand: geſchieht das Bedecken vor — im December. 189 vor dem Froft, fo ziehen ſich die Mänfe noch mehe dahin, weil jie unter dem Laube wärmer wohnen, und ‚länger in der Erde wühlen koͤnnen. 77) Bedecket eure jungen Pflanzen von Eichen und Tannen, falls es nicht ſchon gefchehen wäre, (Nov. 68) 78) Ueberleget bey müßigen Zeiten, was vor Verbeſſerungen ihr jegt oder in den Fünftigen Jah⸗ ren machen koͤnnt; beruhiget euch niemalen auf vie ‚gegenwärtige Zeiten, fondern nehmt eure, Maafres ‚geln voraus; dadurch werdet ihr euch oft eure Arbei⸗ ten erleichtern und verfürzen, auch nicht fo leicht et⸗ ‚was überfehen oder verfäumen. - 79) Sammler bey Gelegenheit in den Hölzer Moos, damit ihr deffen vorrärhig habt, falls ihe nächftens Pfropfreifer oder Stauden verfenden, oder im Frühjahr eure Saamenbeete damit bedesfen wollte Bemerket euch wenigftens die Pläge, wo ihr dem Moos gleich und mir der geringften Mühe in Mens ge finden fönnt, wenn ihr deffen nötig habt. 80) Laſſet in euren Zufchlägen, wo fie au dicke U fichen, Latten und $eiternholg hauen. 81) Wenn die fetten Schweine geſchlachtet wer« den, fo überlege, wie ihr die von ihnen zurück gelaſ⸗ ſene Nachmaſt nutzen koͤnnet. 82) Freuet euch, wenn das Jahr zu Ende geht, daß ihr fo weit gefommen feyd, und daß -nunmehro längere Tage und beffer Werter bald erfolgen werden, wo ihr Gelegenheit habt, die euch verlichenen Kräfte ‚ weiter zu Beförderung der Ordnung im Ganzen, und 1968 Beſchaͤftigungen im’ December. zu mehrerer Verfchönerung der Schönheiten der Nas fur anzuwenden; Within eure Einficht, Ueberlegung, Eifer und Murh durch Verdoppelung eures Fleiffes‘ und Verbifferung derer etwa noch begangenen Fehler und Nachläßigfeiten zu erfennen zu geben, und durdp euer gutes Epempel eure Nachbaren zur Nachfolge aufzumuntern, auch bey ihren Nachkommen eureg Mamens Gedächtniß in gutem Andenfen zu erhalten, Sine ordine nihil rede agitur; ordo eft radix omnium adionum. i / Anhang. — 1 Veſchreibung eines Quecken⸗Pfluges. U. Unterricht, wie die Kanaͤle zum Einheitzen in den Gewaͤchshaͤuſern anzuiegen find. un Befchreibung eines Doͤrr⸗Ofens zum Obſttrocknen. * 193 III IHK EIS LH II TIIR III 1. Befchreibung eines Queden-Pfluges, ben ©. 80. habe ich bereits eines zu Keinigung der Gänge dienenden Quedken Pfluges gedacht, und deffen weitere Einführung anempfoßlen: Da aber, wenn diefer Pflug brauchbar feyn fol, viel an der rechten Stellung des Meffers, und derer diefeg regierenden Bäume gelegen ift, fo wird nicht übers - flüßig ſeyn, eine genauere Zeichnung und Beſchrei⸗ - bung davon mitzutheilen. . Die vornehmften Eigenfchaften eines Quecken⸗ - Pfluges find; \ ı) Es darf ihm nichts fehlen, was zu der ers forderlichen Stärke und Dauerhaftigkeit gehörer. t Denn da ein folcher Pflug oft gebraucht wird, und bey jedem Rucke eine ziemliche Gewalt ausſtehen muß, ſo wird er ſonſt leicht toacfelicht und wandelbar, oder: er zerbricht gar: Da es denn unangenehm fällt, wenn ‚eben eine bequeme Witterung oder die rechte Zeit zum reinemachen ift, und man muß einen gangen oder bal⸗ ben Tag mit der Arbeit einhalten. 2 Er darf aber auch nicht zu ſchwer und unbe⸗ huͤlflich ſeyn, ſonſt ermuͤden die Führer zu bald bey der Arbeit, und Fönnen ihn auch nicht gehörig res gieren. 3) Alle Theile muͤſſen ihr rechtes Verhaͤltniß ha ben, und nach denen erforderlichen Winkeln zuſam⸗ men m gepaßt und geſtellt Er — Ka in dem er⸗ k 1F (MM fien ’ 2 194 Befchreibung- | ften Theil des Hausvaters gezeigt, wie unendlich viel bey einem gemeinen Feld» Pfluge an deffen Stelung gelegen fey, und ein gleiches kann man von diefem Queen, Pfluge auch fagen: Daher fommt es, daß viele Gärtner dagegen eingenommen find, und ihn verwerfen, weil fie von einem faljch gemachten uns | brauchbaren Pfluge auf deffen Gebrauch überbaungı fihlieffen. 4) Die beyden Führer möffen ſich zufammen ver« ftehen, und mit einander gemohnt feyn. Der vördere rückwärts gehende Zieher gehet Erumm mit ſchlanken Armen, und darf faft feine Gewalt gebrauchen, noch | weniger die Arme fteifen; der hintere Nichrer giebt | mit feinen Armen jedesmal einen Ruck und muß vor | fich niederfehen, ob er. nach DBefchaffenheit des Dos dens, und nachdem folcher viel oder wenig von Quecken und Unkraut durchwachfen iſt, das Meffer tiefer ein» drucen, oder den Pflug höher oder niedriger führen, oder gar zurüd ziehen müffe: nach diefem Ruck, den der Zieher in feinen Armen fühler, muß er folcye bald mehr erheben, bald finfen lafjen, bald mehr ans | firengen. ‚ Der Pflug felber beſtehet aus zwey Hauptteil, T.1.L.ı. A das hölzerne Geftell, y £.2. B das Pflug. Meffer. Zu dem Öeftelle une vorzüglich 1) die Soden vördern Bäume a, b. 2) die beyden Stürken c, d. Jene Bäume werden. durch die dreh Sproßen | e, f, g verbunden, \ Diefe | eines Quecken⸗Pfluges. 195 0 Diefe Sproßen dürfen nicht näher zufammen, noch auch näher an die Stürken gebracht werden, \ fonft würden die Bäume zu fehr geſchwaͤcht werden, und leicht auffpalten, oder brechen. Die erfte Sproße ‚ e, darf aber auch nicht näher nach der Spitzen fom> ‚ men, fonft würde fie dem zroifchen den Bäumen ges ‚ henden vördern Fuͤhrer unbequem fallen, Die vördern Enden der Bäume ab muͤſſen um ein ‚ wenig in die Höhe gebogen feyn, damit der vördere \ Zieher, welcher opnehin krumm geben muß, fich nicht ‚ gar zu tief bücken darf. Die ganze fänge der Baus ‚me gerade aus iſt 6 Schub 5 Zoll; wären fie Fürzer, \ fo könnte ſich dir dazwifchen gehende Führer nicht recht rühren: Bey einer größern Länge würden deffen Ens den von dem Eifen als der fortzuzichenden Laſt zu weit ‚entferne, Wie ich denn überhaupt ermehnen muß, daß einem jeden Theile wolbedächtlich die hier angege⸗ ‚bene Größe gegeben ift, alfo davon um keinen Zoll ‚abgegangen werden darf. Zu den Stuͤrtzen e d muß feftesvon Natur frumm gewachſenes Holz genommen werden, weil fie die ‚mehrfte Gewalt auszuftehen haben, da durch fir dem Pfluge der Druck gegeben wird, Sile muͤſſen von gleiher Krümme, $änge und Höfe feyn. i ” Unten werden fie bey h i in die Bäume gezapfer, und durch die Sproße k unter einander verbunden. Unm den beyden Stürgen die rechte Steifigfeie zu geben, und fie mit mehrern Nachdruck und geringern Kräften niederdrucken zu können, werden die beyden- (NM) 2 Saͤu⸗ ab. 1, .gr 196. Beſchreibung Saͤulen Im unten in die Bäume und oben bep no in die Stürgen gezapfet. * Des Pfingmeffers p Geftalt: und Größe. iſt key der Figur bemerfer; Es wird vorgeftahlet, und vor⸗ ne an der Schneide etwas zugefihärfer.. An demſel⸗ ben werden zweh Griffe q,,r, von einem Zoll die. und einem Fuß lang gentet:tz dieſe Laͤnge iſt noͤthig, damit die Führer, nachdem «8 ihnen gemächlich, "und nach ihrer Hand ift, das Örftell des Pfluges über * J 0 Meffer hoch oder niedrig ſtellen fönnen. Das mehrefte kommt darauf an, daß diefe Sie oben in dem rechten Grade übergebogen find; fichen, | 4 | | fie gerader, fo Fann dem Meſſer Feine Kraft mirges j | theile werden, oder es gehet gerade unter fich in Die Erde; würden fie noch mehr übergebogen, fo rütſch⸗ te das Meffet tiber den boden weg, oder der vordere Führer müßte die Bäume a b zu nahe an die rn E drucken. Dieſerwegen muͤſſen die Acher zu den Griffen ü in den Bäumen sittach der rechten Linie ſchrem durchge ⸗ arbeitet," auch etwas tveiter als die Griffe des Med fers gemacht werden, damit man diefem durch Wir, änderung der nebenzufchlagenden Keile die rechte Rich⸗ tung gaben Fönne, "Die Griff ‚Löcher müffen auch fo abgemeffen werden, daß das Meffer eben in dem rech⸗ ten Puncte zwiſchen den Winteln hin, und id ‚no AM ſtehe. $änger ale wey Schuh darf das Meffer Por feyn, fonft wird es ſchwer und kann ſchwerlich durch⸗ aus in der Ende erhalten werden, eine * age leicht aus, und uͤberweg aan Dan | ef \ ut eines Quecken⸗Pfluges. 197 Man macht aber auch wol Fürzere Meſſer von ı anderthalb Fuß lang zu fehmalen Gängen zwiſchen den Blumenfeldern; alsdenn werden die Gtiffeg r, mithin auch die ohnehin jedesmal enger zuſammen lau- fende untere Enden der Bäume noch näher zuſammen gerucket und. die Sproßen. e fgk etwas abgefürzer, oben müffen die Bäume beynahe die angegebene Weis fe aus einander bihalten, die Stürgen ſtehen aber näs ber zuſammen, weil der hintere Richter des Pfluges die Stürken allemal vor ſich behält. Die Bäume müffen biy a b, 2, 2" aus einander ſtehen, weil fie, fo wie der hintere Richter des Pflus ges einen Ruck thut, an der Seite neben den hinrern | ‚Sicher mweggehen müffen. Man fagt daher, diefer gehet in dem Pfluge; von jenem aber, er gehet hin⸗ at dein Pfluge. Da dieſer Pflug eigentlich durch Drucken vegiet wird, fo werden die Stuͤrtzen oben bey dc glatt und ‚gerade aus gemacht; Anden Bäumen bey a b macht man einen Fleinen Ubfag, weil der Führer daran zie⸗ ‚hen muß; fie möchten ihm fonft aus der Hand gleiten. Da die Griffe des Meffers recht feft gefeiler, und oͤffters verruͤckt werden müffen, fo würden die Bäu- me leicht aufberften, wenn fie nicht genau verwahrt würden; Man legt alfo an jeder Seite des Baums zwey eiferne Schienen t, u, und über folche um die Bäume zwey Ringe oder Ziehbänder wx, undyz, welche oben mit einem Nagel zufammen gezogen werten. Die Fig, 3 auf diefer Tafel ſtellet das oben ©. 38 befchriebene Eifen im Fleinen vor, um damit den Moos von den Bäumen zu Fragen, Ce * 198 EEE EEE 4. 4. 7 I. Unterricht, wie die Kanaͤle zum Ein- heitzen in den Gewaͤchshaͤuſen auzulegen ſind. — Wer fremde Baͤume anziehen will, kann nicht wol J ohne Gewaͤchshaͤuſer fertig werden. Bey de⸗ ren Erbauung liegt viel daran, fie feiner Abficht ge möß fo bequem einzurichten, daß man ihnen feinen größern Kaum gebe, als nöthig ift, in diefem Kaum aber eine große Menge Gewächfe gefchickt ftellen, und diefe alsdenn ohne beträchtliche Koften, infonderpeit in Anſchung der Seurung, unterhalten könne. Ale Gemächshäufer müffen gerade gegen Mittag fiehen, und die vordere Wand muß bles aus Fenſtern beſtehen. Orangerien, welche ſelten geheitzet werden, has ben einen großen Vorzug, wenn fie unten Keller has benz die auf die volle Erde erbauete find im Winter feucht und dumpficht. Die Länge richtet fich nach der Menge derer darin zu ſtellenden Pflanzen. Man bauet in Fleinen Gärs ten Häufer von 8 bis 12 Schu lang; Es fhadet aber nicht, wenn fie auch 50 bis 100 Schuh lang find, Man ntacht aber gern mehrere Abtheilungen, um mit mehrern Öraden der Wärme — u fönnen. Je fehmäler ein Haus ift, defto beffer ift es, die hintere Seite gegen Norden ift allemal Fälter, und die „Ia42 Wie Kandle zum Einheigen sc. 199 die daran geftellte, nie von der Bewegung des Son⸗ nenlichts genießende Gewächfe haben feine Art. Ein fehmales Haus mit vielen Fenftern wird auch eher durch Hülfe der Sonne erwärmet und warm erhalten, Die Breite aber richtet ſich nach der Beftimmung, welche jedes Haus hat: die heißcften Häufer macht man nicht über acht bis neun Schuh breit; wenn die Drangerie- Häufer ſchon eine Breite von fechzehn big zwanzig Schuh haben fönnen. Gleiche Bewandtniß bat es in Anfehung der Hö- he; man giebt diefen eine Höhe von zwanzig Schuh, wenn die Ananas; Kaften hinten nur bis ſieben Schuß haben, und nach Mittage zu ſchrem ublaufende, faft bis auf den Grund gehende, Fenfter haben. Zu Stellung der Gewaͤchſe macht man entweder Kaften und Rabatten, welche mit Mift und Loherde angefüllet werden, um die Töpfe darin zu graben; oder aber, man ftellet dicfe auf befondere, Stuffen⸗ weiſe aufzurichtende, Gerüfte, fo daß jede Pflanze von der Bewegung des Lichtes genießet. So mie die Spaliere an der Morgenfeite einer Wand vorzüglich gute Scüchte bringen; So wird man aıch bemerfen, daß dag Abendende eines Ges waͤchs hauſes, deſſen Wand gleih von der Morgen» fonne befcbienen wird, ungleich wärmer ift, und daß die dahin geftellte Gewaͤchſe freudiger treiben, als die an der Morgenfeite. Sch habe daher in meinen Häufern an der ganzen Abendfeire ein Gerüfte Stuffenmweife machen laflen; Wo diefes aufhören, iſt ein anders Gerüfte gegen (N) 4 Mit 200 Wie Kanäle zum Einheigen Mittag gerichtet? Ich finde davon großen Augen, “] und fann ungleich mehrere Pflanzen ftellen, als wenn % das Gerüfte durchaus vor den Fenftern an die Mits tagsfeite herginge; die Pflanzen ſtehen auch nicht ſo dumpficht. Wenn alsdenn ein Haus gehoͤrig eingechtet iſt, 4 fo beruhet vieles’ darauf, wie man ihm im Winter a auf die leichtefte Are den rechten Grad der Wärme ge» | ben und darin erhalten koͤnne; und diefes ift eben, wovon ich mit. hier vorzüglich zu handeln vorgenoms men babe. Die, Veranlaffung dazu habe ich loan oben S. 160 angeführt. 1 Wenn es möglich ift, ein Haug mit Kanälen zu heiten, fo haben diefe vor den Ofen einen großen ' Borzug. Man erwärmet dadurch eher ein Haus ARNR kann die Hitze beffer mäßigen, und in gleichen Grade "unterhalten, braucht auch dazu kaum den dritten Theil * von Feurung. Die Kandle höerben entweder in dem Fußboden H , RN m f 4 ' | |} | ar | des Haufes unter der Erde herumgeführt, oder aber ander Hinterwand des Hauſes hinaufgeleitet. Jene, welche ich liegende Banaͤle nenne, ſchicken ſich befr. fer für ein mir Gerüften verfehenes Haus; meil man fie dadurch an der Vorderſeite, two die mehrfte Kälte durch die Fenſter eindringet, am beſten erwärmen kann, auch den Fußboden trocken erhaͤlt. Dieſe letztere aber, welche ich ſtehende Banaͤle nenne, gehören für ein Haus mit Lohbeeten, weil fonft die Sohfpöne, wenn der. Kanal unmittelbar dar⸗ unter | a | | in Gewächshäufern anzulegen. 201 unter oder darneben hergeher, austrocfnen, und wol gar in Brand gerathen; Es ift auch daran gelegen, daß die Sohbeete unmittelbar an die Fenfter ftoßen, damit die Sonne fie beffer befcheine. | Ich Tiefere die Zeichnung von meinen fogenann» ı ten Glass oder Treibhäufern, nicht um ein Model zu geben, wornach andern zu bauen rathen wollte; ‚ fondern nur, um einen Vorwurf zu haben, damit ich das Gute und Fehlerhafte bey jeder Einrichtung deſto leichter begreiflich machen, auch zugleich deurlis cher zeigen koͤnne, wie ich nad) meiner eignen Erfins ' dung Kanäle von beyder Art mit dem beften Erfolge anlegen laffen. | Das ganze Gebäude iſt 86 Schuh lang, 194 Tab. Schuh breit, und 18 Schuh hoch: und war von ei» # ‚nem fonft geſchickten Kunftgärtner ziemlich ungefchicke angelegt worten. Um es alfo brauchbar zu nıachen, ‚ habe ich ihm folgende Einrichtung gegeben: An der Breite habe ich es bey a und b zweymal ‚ abtheilen laffen. Der mittelfte Theil A ift zum heifs ' feften Haufe oder Caldario beſtimmet; da diefes nicht ‚über 9 Fuß breit feyn durfte, fo habe es in der Laͤnge mit einer 6 Fuß hoben Quermauer c abfcheren laſſen, | an welcher der Kanal d de zum Einheigen aufgeführe worden, | ff ift ein ausgemauertes Beete zu Lohſpoͤnen; dieſes tritt fo nahe an die Vorderſeite, als die ſchrem liegende Fenfter es erlauben wollen. Es ift hinten us.der Erden 6 Schuh aufgemaurer, vor den Fens ſtern aber um einen Schuh niedriger. Der dahinter vor dem Kanale her bleibende Gang iſt etwas erhöher, " (M) 5 um I» / er De . 202 Wie Kanäle zum Einheigen um den inwendig zu erwärmenden Kaum Eleiner zu . machen, auch defto gemächlicher an die in der&ohe fie bende Töpfe reichen zu koͤnnen. — Un den beyden Seiten gg iſt dies Behaͤltniß leer geblieben, damit man neben.dem Lohbeete etwas hös here Bäume ftellen fönne; denn da ein foldhes Cal- darium nicht hoch zu fiyn gebraucht, fo ift es auch oben durch eine befondere bretterne, hinten abfallens de und auf der Mauer c ruhende Dede abgefchoren worden. Der dahinter bleibende, durch die oͤbere Fenſter von vorne erleuchtete, Kaum B iſt eigentlich über» flüßig, dienet aber doch, um Lohſpoͤne oder Erde dar- in zu trocknen, auch trocken Holz oder allerley Go raͤthſchaften zu verwahren; in welcher Abficht auch die Thür h angebracht if. Man Fann au hier Aloeen ftellenz; indem diefer Kaum durch den Kanal dan der Mauer c hinlänglich ermärmet wird; Er kann daher auch zum Verpflanzen gebraucht werden, Noch ift daraus eine Treppe i auf den obern Bode des Haufrs geführer. , Die zwote Abtheilung C ftellet ein Tepidarium vor; nemlich ein heißes Haus für Coffee» und ande⸗ re fremde Bäume und Stauden, welche niemalsan die freye Luft gebracht werden, und den ganzen Win« ter Feuer begehren. Diefes hat ander MWeft- und Nordfeite doppelte Wände, theils damit die Kälte durch die äußere Maur er nicht fo leicht hineindringe, theils weil —— Eingange und bey jedesmaliger Eröffnung der Thür, der Wind und die frifche Luft a en in Gewaͤchshaͤuſern anzulegen. 203 fen wuͤrde, weswegen denn die Thür k zum Eingange aus dem umbergehenden ange DD an der Norofeite , angebracht worden. \ Zugleich ift diefer Theil durch Abnehmung des Ganges DD an der hintern Seite ſchmaler als der folgende , folglich fo viel wärmer; Aus diefem Gans ge kann der Ofen b bequem geb: IB: t werden, zu tel. chen eine Fleine Treppe y herunter gehet. Die dritte Abtheilung E hat die ganze Breite des Tab Gebaͤudes behalten; und iſt daher, und weil die Mor⸗ — gen⸗Sonne fehlt, viel kaͤlter als die vorigen; dienet alſo zu Stellung der großen americaniſchen Aloeen, Cernus, bengaliſchen Feigen, u. ſ. w. Zugleich iſt ein Lohbeete x angebracht, um die geſaͤete Saamen oder fruͤhe Blumen zu treiben. Dies Behaͤltniß hat eine große Thuͤr q, um die in Kaften ftchende Aloeen hineintragen zu Eönnen, wel⸗ che Thür aber im Winter feft verfchloffen und mit Decken zugehangen wird; Alsdenn bedienet man ſich eines andern Einganges rr aus dem daran ftoßenden geräumlichen Orangerie » Haufe F. (Frigidario.) Bey der größern Breite diefer legtern Abtheilung E habe ic) geglaubt, daß ein an der hintern Wand anzubringender Kanal bey ftränger Kälte die Luft vor den Senftern nicht genugfam erwärmen möchte, alfo babe ich den Kanal ssss in der Erde herum geführet; deſſen Größe, Leitung und Geftalt aus der Sigur zu erkennen iſt. Damit diefer Kanal bequem geheitzet werden Fön« ne, fo.ift an die hintere I. des Gebäudes ein Fleis ner ⸗ 4 204 Wie Kanaͤle zum Einheitzen % ner Anbau G angehangen, worin das Holz verwahrt A “ wird, und welcher zugleich dienet, um die ‚Thür hin den Gang zu befhügen,. Dir Dfen zu einem folchen Kanal darf nicht sc fer als der Kanal felber angelegt werden, und mußja etwas niedriger liegen als * Kanal. Er iſt alsdenn geräumlich genug, um fo viel Se zu faßen, als zu Erwärmung des Raums nöthig iſt, anben ziehet er beffer, und hitzet ungleich ſtaͤtker. * Wuͤrde der Ofen groͤßer gemacht, ſo pflegen die & Gärtner ihn gar zu gern ganz voller Holz zu ſtecken, 4 und fo Fann die Hitze leicht zu farf werden. Man hat auch cher Hauch zu fürchten, wenn derfelbe aus einem meitläuftigen Ofen in eine engere Röhre tretem fol, Am ſchlimſten ift, wenn der Ofen höher als der Kanal liegt, aljo die Flammen in demfelben als in einem Backofen herumzichen, und alsdenn unter ſich eine Deffnung fuchen muß, durch welche fie weis ser wirfen Fann, In meinen liegenden Kanälen ſchlagt die Same me gleich, lang rund in den Zügen herum, fo du man ihr Ende nicht abficht, und wann auch die Deka ke der Köhren ſchadhaft wird, hat man nicht leicht Rauch zu befürchten, - ss babe in andern Öärten dergleichen be um | weite Oefen gefehen, welche in einem Winter | die Gewalt dis Feuers ausgebrandt und —— wurden, Meine Kanäle liegen nun einige Fahre, sie daß die mindeſte Nachbeſſerung noͤthig wäre. je | * Denn — E in. Gewähhshäufern anzulegen. 205 Wenn der Kanal gut zieht, braucht vor den Ofen, gleich vor jedem unmittelbar aus einem Zimmer zu ‚ heigenden Windofen, Fein Rauchfang zu feyn; wie, denn der Ofen e aus dem Behältniffe E unmittelbar geheitzet wird. ch habe alle dren hier gezeichnete Defen e, 1, t, in Boden mit einer eifernen Roſte, und darunter et= nem Zugloche nach) der gewöhnlichen Theorie machen laſſen. Die eifernen Stangen zu der Köfte müffen fodann breit fiyn, und faft dicht zufammen fehlieffen, ‚mithin faum fo viel Zwiſchenraum laffen, daß Aſche duechfallen kann; Indem viel daran liegt, daß die Kohlen, fo wie in einem jeden zugeſchobenen Wind⸗ ofen lange in Ölur erhalten werden und nachwaͤrmen: Fallen fie nun durch die Köfte, fo löfchen fie ſofort aus, werden zu Aſche und leiften Feine weitere Wirfung. ch halte alfo dafür, daß es beffer feyn würde, dieſe Ofen, fo wie alle Windöfen in den Zimmern, ‚ohne Roͤſten machen zu laffen; man kann die Kohlen: beffer, wenn das Holz ausgebrande ift, zufammen raken und den Ofen. verfhließen, Man finder als» denn, wenigſtens nah zwölf Stunden, unter der Aſche noch. glüende Kohlen, welche man vor das Dfenloch Hervorrafen, und damit fofort ein neucs Feuer anlegen fann, Vor den Dfen muß eine eiferne, unten mit einer kleinen Klappe verfihene Ihür fey, die Klappe wird erſt geöffner, um das Feuer in den Brand zu bringen, und den Zug zu verftärken. Wenn das Holz feine Flamme mehr giebt, macht man nicht allein die Fleis Une Klappe zu, fondern ſchiebt auch einen, oben im R Schorn⸗ | \ . 206 Wie Kandle zum Einheigen Schornftein anzubringenden Schieber u zu, fo muß ein folher Kanal dag Zimmer, wenn der Froft niche * ſehr kalt ift, vier und zwanzig Stunden lang von eis nem Abend bis zum andern in einer temperirten Waͤr · me erhalten, ohne daß ſich jemand weiter darnach ume äufehen gebraucht, Und da der Ofen ohngefeht einen Fuß breit und Hoch und zwen Schuh lang ift, fo kann er zur Zeit: nicht mehr Holz halten; Man kann alfo mit einem’ Klafter Holz von 6 Schuh lang, breit und hoch über, | hundert mal den Ofen heitzen, und darnach uͤberſchla | gen, wie viel Holz man brauche, und: wie viel die) Feuerung in einem Haufe den Winter ner often. werde, | Wenn ein Ofen unmittelbar aus dem —— geheitzet wird, fo leiſtet er die Dienſte eines Ventila⸗ tors; denn es ziehen alle boͤſe Duͤnſte in den Ofen; wie man ſehen fann, wenn man ein brennendes Licht vor der Fleinen Klappe hält, indem die Flamme ſich ganz hinein ziehet. ar | rl | | Meinen Kanäle haben ich die Weite von neun # Zoll gegeben bis einen Schuh, bey einer Höhe von zwölf bis funfjehn Zol, diefe Weite finde ich hinrei- chend, und eben am beften, um die Bewegung * Waͤrme lange zu erhalten. Miller erfordert eine groͤßere Weite, weil ſich die Kanaͤle ſonſt bald voller Ruſt ſetzen würden. Es iſt dies aber nur zu befürchten, wenn die Kanaͤle nicht gut gelegt find, und feinen rechten Zug haben, oder wenn man mitnaffem Holze, oder mit ſchlechten Steine Eohlen heiße, vr Hk | In — > # = — > —— in Gewaͤchshaͤuſern anzulegen. 207 In meinen Kanälen finder ſich nicht der mindefte Ruſt. "Um aber den Kanälen den rechten Zug zu geben, find folgende Borsheile anzuwenden, 1) Der Ofen muß, wie fehon aefagt, tiefer RS und nicht weiter feyn als die Kanäle. Tab. 2. | 2) Die Kanäle müffen zu Anfange etwas fchmäs fer fegn. 3)Ich habe den liegenden Kanälen etwas An- lauf gegeben, an jeder Seite ohngefehr fechs Zoll. Man gewinnet zugleich dadurch, daß man den Bo⸗ den an der Mordfeite im Haufe um zwey Fuß erhöhen kann, weil hinten doch wenige Gewaͤchſe geftellet wers den, und der zu erwärmende leere Kaum im Zimmer wird dadurch fo viel Eleiner. '4) An der erften Dfenfeite m muß der Anlauf Tab. des Kanals etwas geringer ſeyn; weil der Zug fonft " gleich zu ſtark ift, und die Flamme zu geſchwind bis zum Schornftein hinfpiele. _ 5) Die Kanäle müffen inwendig glatt mit Lei⸗ men ausgeftrichen werden. 6) In den Kanälen wird an jeder Geite in der Mitten ein etwas weiterer Schlund 000 gemacht 5: ..c indem die Flamme, wenn fie durch den Kanal paſ—⸗ ſirt, auf einmal einen weitern Spielraum finder, fo verwellet fie darin, und zieht, bevor fie weiter geht, ‚darin herum, dadurch wird die Wirfung der Hitze fo viel ftärfer und anhaltender. 7) Der Schornftein p, in welchem der Rauch £. ,: ‚endlich aus den Kanälen in die Höhe, und zum ir ins 208 Wie Kandle zum Einheigen " hinaus. zieht, muß weiter als die Kanäle, auch gue gelegt und geſchleiffet ſeyn. 8) Die laufenden Kanäle habe ich mit Flieſen von Soͤllinger Steinen bedecken laffen; Einer Art braun. roͤthlichen Sandfchiefer, Cos Fifitis Wall. Zu Ana fange des Kanals nahe vor dem Ofen, wo die Hige zu ftarf ift, fpringen fie leicht, alfo habe ich die erſte Seite der Kanäle Im, und so mit Platten von als ten eifernen Defen bedecfet, und da man fih, wenn man auf folhe gchet, leicht die Schuh verbrennen wuͤrde, ſo habe eine Reihe von jenen Platten überher legen laffen, fo daß znoifihe n ihnen und den eifernen Platten obng.fehr ein Schuh) hoch leerer Spielraum, auch hin und wieder Luftlöcher gelaffen find, vr welche die Hige beffer herausziehen kann. Wo dieje Sliefen fehlen, muß man befondere dün« ] ne Backſtelne von ı Schuh 6 Zoll bis ı Schuh aget lang zu der Bedeckung brennen laſſen. 9) Wo der Kanal in den Ecken des Zimmerei a ‚bricht, werden die Ecfen etwas jugerunder, damit die Flamme und der Rauch beffer herum ziehen koͤnne. - Man führt diefeliegende Kanäle gern fonahe als möglich. vor den Fenftern her, weil dafelbft die mehr: fie Sälte eindringet, auch die mehrften Pflanzen.nas he an den Fenftern fichen, man richtet ſich ober.ets was nach den Gerüften, weil man den Fuß davon. nicht auf die Kanäle fegen darf. Man: bleibe auch wol um deswillen ein paar Fuß von den Fenftern zu⸗ rück, damit man neben dem Ranale hergehen kann; denn wenn.die Steine recht Wh find, BETDRATEE fie 6,‘ die Schuh, gu { Me | in Gewähshäufern anzulegen. 209 Letztlich führt man den Kanal gerade in die Höhe, Tab-1. nal: ihn in der Mitten mit einem Schieber u, '-P?P 8 leitet ihn oben zum Dache hinaus. Die Führung eines ſtehenden Kanals iſt aus dem Profil Fig. 11 zu erkennen. EL Man’ legt ſolche an einer Mauer, kann ſi e aber nit tie jene Algemählıg ſteigen laſſen, ſondern f- V- ſchleift fie dreymal ein über den andern weg, oder auch. wol viermal, nachdem der bequemfte Plag zu’ Aufführung des Schornſteins an der einen oder an⸗ dern Seite iſt. An der vordern in das Zimmer gehenden Seite werden die Bockſteine von der ſchmalen Seite uͤber Kants aufgeſetzt, damit die Hitze leichter durchdrin⸗ | gen kann. Indem ſo zwey Steine über einander geſetzt wor⸗ den, wird jede Möhre einen Schuh hoch: alsdenn TER wird fie mit andern 15 bis 18 Zoll Langen Mauers. ® fleinen zugedeckt, fo daß an einer Ecke eine —— bleibe, wodurch die Flamme in die folgende unmittel⸗ bar über jene zurücflaufende Röhre ſteiget, diefe wird wieder bedeckt; umd folchergeftalt wird der Kanal dreymal bin und her geleitet, fodann aber in die Dö« he und zum Dache binausgeführt, nachdem ein Schiee . beriangebracht worden; als woran vieles gelegen iſt, ſonſt verliere fich die Hitze bald, An dem fpigen Ende der Möhren vv werben bie Tab. I. Steine fo eingefegr, ‚daß fie leicht ausgenommen, ® und ‚Wiederum eingeſchoben werden koͤnnen, um die (2) Möhren, 74 210°. Wie Rande zum Einheitzen ‚Möhren, falls fie ” ja verftopfen folten, ai = nigen, Ueber dem Ofen in w ann man einen Wafer- Feffel feen, theils um warn Waffer zu haben, theils um das Waſſer ausdunften zu laſſen. Ich habe ſchon erwehnet, daß dieſe ſtehende Ka⸗ naͤle am beſten find in Häufern, wo man vor den Fen⸗ ftern Lohbeete hat „aus befondern Urfachen habe ich dennoch gewaget, in dem Behaͤltniſſe E neben einem laufenden Kanal cin Sohbeete x anzubringen, «8 liegt aber etwas zurück und höher als der Kanal. Da daran ‚gelegen iſt, die Mauerfteine bey Ans legung eines Kanals zu erfparen, oder wenigftens Feis Tab. II. f. III. 4. IV. EV. * sg ne unnöthiger Welfe anzuwenden, fo habe ich in ee mas vergrößerten Zeichnungen angedeutet, wie die Steine am vortheilhafteften geleget werden, F. III. um den oben befchriebenen Schlaudy in den laufenden: Kandlen zu machen. J F. IV. um die laufenden Kanaͤle ſelber zu führen, da die Steine platt gelegt werden, fünf Schichte über einander; die inwendige Höhe des. Kanals iſt alſo wie ſchen 15 und 16 Zoll, Fig. V. um die Züge in einem fiehenden Kanal über einander weg zu führen: h Ich ſetze allemal voraus, daß ein jeder Mauer⸗ ſtein 12 Zoll lang, 6 Zoll breit, und 3.30 hoch Is J Oba in Gewaͤchshaͤuſern anzulegen, 211 Odben auf dem oberſten Zuge des Kanals yy Tab. macht man eine diefe Dedfe von Leimen, um Fleine "7: Aloeen und andre fueculente Pflanzen, welche viele Hige erfordern, darauf zu ftelen. Man muß aber | die Töpfe auf Fleine Steinchen fegen, fo daß die Luft unten her rchſtuelchen kann, ſonſt iſt die trockne Hitze zu ſtark. Auf den laufenden Kanaͤlen aber darf man keine Toͤpfe unmittelbar ſetzen, weil alles darin verbrennen | würd de. D)2 III. — — AN ee ee ee Fr A- Sec Sr Sue Sr Son Sur Br ar Fe ae 9 2 77 4- Ze III. Beſchreibung eines Dörr-Ofeng, | \ Grin oder gefrocknetes Obft ift in einer Hause baltung von großem Werthe. Wo alfo vieles Obft wächft, iſt riel daran geles gen, folches zu jeder Zeit gefehwind, fiber, und mit weniger Feurung trocknen zu fönnen, fo daß es nicht zu ſehr ausdörre, noch weniger gar verbrenne. Man bedienet ſich gewöhnlich zum trocknen der ordentlichen Badöfen. Sollten ſolche dazu aber jes desmal befonders geheitzet werden, fo erfordern fie f viele Feurung, und das Obſt bräch zu fehr aus, vers brennet auch wol gar; Schiebet man aber dag ObfE hinein, wenn das Brodt heraus gezogen worden, fo bat der Ofen felten noch Wärme genug; Alemal ges 7 raͤth auch das Brodt nachher nicht, wenn Obft im Dfen ebem gedorrer worden, und beffen er in die Steine gezogen find. ; Man hat berowegen gefucht, befondere Dörrz Dfen einzuführen, und ich liefere hier die Zeichnung von einem folchen Dörr» Ofen, twelcher mir unter allen befannten der bequemfte, und der Mühe werth zu feyn fcheint, daß er weiter eingeführt, und befannt gemacht werde; Indem man darin mit wenigen Schei⸗ den Holzes täglich eine beträchtliche Dienge Obſt auf eine gelinde Art trocknen Fan, Das Ci ug ige ne 4 — — IR . # vn. m. Beſchreibung eines Doͤrr⸗/ Ofens. 213 Das vornehmſte liegt daran, daß man in einem geraͤumlichen Zimmer an einer Feuerfeſten Mauer, wo feine beſondere Feuergefahr zu befürchten iſt, ei⸗ nen Raum aa von ohngefehr 12 Schuh breit und 55 Tab. It. Schuh tief habe, wo diefer Ofen angebracht werden ""* kann. Vor dem Ofen muß ein geraͤumlicher Pak bb _ mit Bänfen und Börten ſeyn, damit man die bald ‚zu befchreibende Börter ftellen, mit Obft bepaden oder ableeren, auch bequem aus- und einfchieben koͤnne. In der Mitte diefes Raums wird einDfen c ans gelegt; hat man ſchwarze Kachelofen mit Zügen, fo find folches faft die beften; In deren Ermangelung wird ein folder Dfen aufgeführt, wie er. eben bey den ftehenden Kanälen befchricben worden; fo daß aus dem etwas niedriger zu legenden Ofen c gleich der Zug d um 6 Zoll in die Höhe gehet, und in efg noch dreymal Bin und her gefchleifer, am Eade aber mit eie nem Schieber verfehen, und aus g darauf wieder in den Schornftein geleiter wird. Wenn es nach den Umſtaͤnden des Orts bequemer fält, daß der Ofen von der vordern Seite h aus dem | Zimmer glei einem Windofen geheitzet werde, fo | ift folches gleichgültig; Nur ift allemal dahin zu fer ben, daß fein Holz nahe an den Ofen fomme: Zwi⸗ ſchen der äußern Seite des Ofens und der Kante der | einzufcbiebenden Dörte läßt man daher gern einen | - Fuß Spielraum. * Kann man einen fehmälern Ofen von Kacheln has / ben, fo werden die Börter näher angerückt, und dag | ganze Behaͤltniß zwiſchen aa wird fo viel —— er 14 * 214 Beſchreibung eines Doͤrr⸗Ofens. $aßt man einen Ofen mit Zügen, wie im Riſſe, von Barkfteinen aufmauren; fo rathe ich, die Steie ne nicht über Kant, wie vorhin ben den ſtehenden Ka⸗ naͤlen befchrieben worden, zu fegen, fordern, wes nigftens in den untern Möhren, plat zu legen, ſon⸗ derlich, wenn die Züge mehr als dreymal hin und her geführt werden, die Steine möchten fonft ausweichen und die Laſt nicht tragen fönnen, oder aber Ritzen - befommen, und Flammen und Rauch durchſchlagen 1 laſſen. Siegen hingegen die Steine platt, fo ift es wegen der Feueregefahr ficherer, fie werden auch die Hitze nicht fo Hark und gefchwind auf einmal durch⸗ laſſen, hingegen in gleichem Grade erhalten. Wenn der Ofen fertig ift, fo machet man die Eine h richtung fo, daß an beyden Seiten deffelben zwölf Boͤrte von geflochtenen Hurden fünf Fuß ſechs Zoll lang, und zwey Fuß vier Zoll breit mit einem erhabenen ande von vier Zoll hoch eingefhoben werden koͤnnen. Diefe Börte, fo als wie die Fächer, worin fie gefhoben werden, müflen alle genau von einer Höhe und Weite ſeyn, damit ein jedes Bört in alle Fächer paffe, es mag feyn, an welcher Seite es wolle; weil diefe Börte öfters verändert und umgetaufcht werden. Wenn die Börte eingefchoben find, fo. iſt an je» der Seite eine Thuͤr mm, welche verfchloffen wird; theils damit die Hige beffer eingeſchloſſen bleibe; theile auch, damit Niemand von dem Obfte etwas entwen⸗ de ; indem wenn der Ofen geheitzet und das Obft eins gefchoben ift, ſich Feiner in zwölf Stunden darnach umgufehen gebraucht. Auf Befchreibung eines Doͤrr⸗Ofens. 215 Auf jedem Börte Fann zur Zeit beynahe ein Himte gefehürtet werden. Da die Hitze in die Höhe zieht, fo trocknen die oberften Brerter am gefchwindeften; Merfer man, daß fie zu ftarf trocknen, fo ſetzet man fie niedriger, und bringet auf die öbern Bretter fri⸗ ſches Obſt. ENDE. 1 — in 3) Inh Sag N 10% — x — EC 4, BA Ne 3 . — 3 131% 9 J J al } 3 —* — a Ind; if 10 DR jun ’ an! m. —— I rat > & | Gar den Libra ırinn In ‚Made In Italy u I! »900735 2919