LIBRARY Ar nn N eff. Sa «CC << 4 .& 5 r@ er z a rl. C [6 C a“ .& C C C mn e ee )// N aarRrARa Der mittlere Jura im nordwestlichen Deutschland, von den Posidonienschiefern bis zu den Ornatenschichten, mit besonderer Berücksichtigung seiner Molluskenfauna. Von Dr. D. Brauns. Mit 2 Tafeln Abbildungen. n) Cassel, Verlag von Theodor Fischer. "1869. = | RN. | Dos El HE Zaun | Be Ri ERalnehe 2 El Mi u A Vorwort, Der im Folgenden gegebene Ueberblick über den mittleren Theil der nordwestdeutschen Jura- schichten ist unmittelbar das Resultat einer einheit- lichen Zusammenstellung aller zugänglichen Leistungen über diesen Gegenstand, sei es nun, dass dieselben in Druck gegeben waren, sei es, dass sie als Re- sultate des Sammelfleisses vorlagen. Mittelbar ist das Werkchen jedoch das Ergebniss einer lang- jährigen Beschäftigung mit der für Norddeutschland unbedingt sehr wichtigen Schichtenreihe zwischen dem wahren Lias und dem weissen Jura. Diese Arbeit wird nun zwar, da ich beabsichtige, die beiden anderen Abschnitte des nordwestdeutschen Jura in ähnlicher Weise folgen zu lassen, hier aus der Mitte herausgerissen; doch glaube ich, dass dies kaum derselben Eintrag thun dürfte, da der gewählte Ab- schnitt sich als ein natürlicher herausstellt. IV Falls meine Absicht einigermassen gelungen sein sollte, ein wirklich übersichtliches Gesammtbild der Forschungsresultate vorerst in dem engbegrenzten Gebiete herzustellen, so hoffe ich, dass die bislang bewiesene Aufmunterung Seitens des Fachpublikums mir auch zu der demnächstigen Fortsetzung meiner Arbeit nicht fehlen wird. Inhaltsverzeichniss. Einleitung Erste Abtheilung. Die einzelnen Schichten des mittleren Jura in Norddeutschland einschliess- lich des oberen Lias, sowie andererseits der Ornatenthone . Die Die Die Die Die Die Die Die Die Die Posidonienschiefer Mergel mit Ammonites Germaini Schieferthone mit Trigonia Navis Thone mit Inoceramus polyplocus (mit Bemerkungen über die, Bali. ferenzone) Coronatenthone Thone mit Belemnites giganteus und Ammnonıtes Parkinsoni Thone mit Ostrea Kae oolithischen Mergel und Eisenkalke mit Avicula ec hinata- (mit Be- merkungen über die Parkinsonierzone) Macrocephalenschichten . Ornatenthone Rückblick . Zweite Abtheilung Die Molluskenfauna I. Cephalopoden II. Gasteropoden III. Conchiferen . IV. Brachiopoden : Allgemeine Uebersichtstabellen Zusätze und Berichtigungen , Petrefaetenverzeichniss Erklärung der Abbildungen . - Seite weürhr { Er 77 | 79 ei [\ kn ? - 1w8 db Rinleitung. Die Litteratur über den nordwestdeutschen Jura ist weder so alt, noch so reichhaltig als über die jurassischen Bildungen Süddeutschlands, Frankreichs und Englands, theilweise gewiss aus dem Grunde, weil grössere Schichtenfolgen, zusammen- hängende Profile in früherer Zeit so gut wie gar nicht vor- handen waren, in neuerer Zeit dagegen zwar durch die Eisen- bahnbauten hier und da erschlossen wurden, jedoch der Natur der Sache nach meist nicht offen blieben, sondern nur eine einmalige, wenn auch reiche, Ausbeute lieferten. Allerdings hat diese Art und Weise der Erschliessung bei vielfachen Nachtheilen gegen die natürlichen Aufschlüsse der englischen Küste, der schwäbischen Alp u. s. w. doch auch ihre Vortheile in der massenhaften För- derung brauchbaren Materials in verhältnissmässig kurzer Zeit und der daraus folgenden Concentration der wissenschaftlichen Bearbeitung, während die Beobachtungen an Wasserrissen u. dgl. zwar die fortgesetzte Thätigkeit einer grösseren Zahl von Forschern zulassen, aber jeden einzelnen in Gefahr bringen, über Dinge von nur localer Wichtigkeit die Verhält- nisse im Grossen ausser Acht zu lassen. Von solchen gerade für das nördliche Deutschland überaus wichtigen Eisenbahn- durchstichen abgesehen, ist dasselbe durchweg in grossem Nachtheile gegen die‘ übrigen genannten Länder. Einzelne Steinbrüche, Thongruben und Eisensteingruben waren lange Zeit überall und sind auf grösseren Strecken noch jetzt die ein- zigen Anhaltspunkte der geognostischen Forschung, über deren geringen Zusammenhang schon einer der ersten namhaften Au- Brauns, Der mittlere Jura. 1 2 toren über den norddeutschen Jura, F. A. Römer, seine Klagen ausspricht. Nach dem einstimmigen Urtheile der älteren For- scher, insbesondere auch des in weiten Kreisen rühmlichst be- kannten Autors der geognostischen Karte des braunschweigischen Landes, A. v. Strombeck, bestand in der ersten Zeit fast die ganze Aufgabe der Geognosie für Norddeutschland darin, dass man die hie und da gefundenen Petrefasten nach den im Aus- lande angestellten Beobachtungen einer oder der andern Schichten- gruppe zutheilte und sehr oft danach erst die Aufeinanderfolge der einzelnen Schichten bestimmte. Im Grossen und Ganzen war natürlich damit viel für die Lösung der Aufgabe gethan; man hatte einen Rahmen gewonnen, dem man die Befunde ein- ordnen konnte. Im Einzelnen aber zeigten sich natürlicher Weise manche Lücken, daher künstliche Deutungen unaus- bleiblich waren. Diese eigenthümlichen Verhältnisse influiren nun aber nicht blos auf die älteren, mit dem Jahre 1824 beginnenden, nament- lich aber seit 1836 datirenden Publicationen über den nord- deutschen Jura, sondern sie hängen in einem gewissen Grade auch den späteren Arbeiten an, durch welche sich oft wie ein rother Faden hypothetische Angaben eines der ersten Autoren hindurch verfolgen lassen. Es war ferner nur natürlich, dass die Gewohnheit, sich an die Darstellung auswärtiger analoger Vorkommnisse anzulehnen, nur allmählig abgelegt werden konnte. Vielleicht möchte indess der Zeitpunkt gekommen sein, dass auf der Basis mehrfacher Bearbeitungen des wichtigen mittleren Theiles der jurassischen Schichten Nordwestdeutschlands eine Darstellung desselben in selbständiger Weise ohne, Zugrund- legung der ausländischen Forschungen möglich und zugleich erwünscht ist, da sich gerade in dieser mittleren Abtheilung der Juraformation sehr werthvolle Aufschlüsse bei Eisenbahn- bauten gezeigt haben, unter welchen die an der „jurassischen W eserkette“ bei der Porta Westphalica und die an der Kreiensen- Holzmindener Bahn obenangestellt werden dürfen, Durch die Bereitwilligkeit, mit welcher fast sämmtliche ältere und neuere Sammlungen Norddeutschlands mir zur Ver- fügung gestellt wurden, ist es indessen allein ermöglicht, das anzustreben. was die Aufgabe einer solchen Bearbeitung sein musste: ein möglichst vollständiges Bild der sämmtlichen bis- herigen Forschungsresultate auf dem dargestellten Gebiete zu geben. Ich bin in Hinsicht auf das Entgegenkommen, welches mir gezeigt wurde, nach vielen Seiten hin zu Danke verpflichtet und zwar besonders den 3 Herren Beckmann in Braunschweig, » Professor Beyrich in Berlin, 5 e Blasius in Braunschweig, \ „ Dunker in Marburg, RD. Ewald in Berlin, „ Kammerräth Grotrian in Braunschweig, „ Salineninspector Grotrian in Schöningen, „ Oberhüttenmeister Grumbrecht in Oker, „ Dr. Fr. Koch in Grünenplan, » Dr. von Koenen in Marburg, »„ Ottmer in Braunschweig, » Senator Römer in Hildesheim, „» Professor von Seebach in Göttingen, „ Salinendireetor A. Schlönbach in Salzgitter, „ Kammerrath A. von Strombeck in Braunschweig, „ Forstmeister von Unger in Seesen, 2; Oberförster Wagener in Langenholzhausen, Obergerichtsdirector Witte in Hannover. — Die Abgrenzung der vorliegenden Arbeit in stratigraphischer und geographischer Hinsicht hat sich, so zu sagen, von selbst ergeben. Die Grenze zwischen der Amaltheenzone (gewöhnlich als oberste Abtheilung des mittleren Lias bezeichnnt) und den Posi- donienschiefern ist — insbesondere auch für Norddeutschland — nicht nur petrographisch eine bestimmte, sondern auch paläon- tologisch eine der besten, welche wir haben. (Vgl. v. Seebach, hann. Jura, p. 62.) Dazu kommt, dass die Schichtengruppe von den Posidonienschiefern bis zu den oberen Schichten des Ammonites opalinus Rein. mit Inoceramus polyplocus Ferd. Römer unter allen Umständen als ein Ganzes aufzufassen ist, welches zwar nahezu dem d’Orbigny’schen Toarcien entspricht, für dass ich indess zur Vermeidung aller Missverständnisse den Namen Faleiferenzone vorgeschlagen habe. (Vgl. Stratigr. und Paläontogr. der Hilsmulde und den Nachtrag dazu an versch. Orten; Ewald, jurass. Bildungen d. Prov. Sachsen, Sitzungsbr. k. Akad. &. Berlin, Apr. 1859, p. 348, wo indess die ganze Zone zum Lias gezogen wird, ferner U. Schlönbach’s noch mehr- fach zu erwähnende „Beiträge zur Paläontologie der Jura- und Kreideformation im nordwestlichen Deutschland,“ Heft 1, jurass. Ammoniten, p. 18, sowie namentlich Marcou, Lettres sur les roches du Jura, p. 186 f.) Dieses Ganze lässt sich unmöglich halb in eine, halb in eine andere Hauptabtheilung des Jura setzen, und es bleibt folglich nur die Wahl, entweder mit Br ® a de la Beche (Oppel, Juraformation, pag. 275, 293) den Lias unter den Posidonienschichten abzuschliessen, oder im Wesent- lichen mit Marcou (ib. pag. 283, 295), Graf Münster für Thurnau (ib. pag. 295) und d’Orbigny für la Verpilliere (ib. pag. 295), sowie Ewald (s. 0.) die Falciferenzone ganz zum Lias zu rechnen. Da auch die obere Grenze der „Falciferenzone“, obgleich petrographisch nicht vorhanden, doch paläontologisch eine leidlich scharfe ist, so würde auf die Wahl der einen oder anderen Abgrenzung nicht viel ankommen, und um so weniger, als die Bezeichnungen der grösseren Abtheilungen der Formationen doch immer mehr gegen die der natürlichen Schichtengruppen — wie Falciferen-, Coronaten-Schichter u. s. w. — zurückzu- treten scheinen. Gleichwohl möchten die Rücksichten, welche schon v. Strombeck zu der nämlichen Abgrenzung seiner Arbeit über den norddeutschen braunen Jura (Bd. V. der Zeitschrift der deutschen geologischen Gesellschaft, 1853) leiteten, um so maassgebender sein, als gerade in den vorzüglichen neuen Auf- schlüssen der Faleiferenschichten und der sie überlagernden Bildungen eine nicht geringe Anzahl von Fossilien gefunden sind, welche die obere Grenze der Falciferenzone überspringen, und verhältnissmässig wenige, welche in die Amaltheenthone hinabsteigen, obgleich die letzteren auch zu den gut erschlossenen Schichten Norddeutschlands gehören. Die obere Grenze bedarf noch weniger einer Rechtfertigung, da wir in dieser Beziehung die alte Abgrenzung von Römer, Dunker, v. Strombeck und Credner beibehalten haben und unter den Autoren über Norddeutschland uns nur v. Seebach entgegen- steht, welcher in dieser Hinsicht Oppel folgt. Wir stützen uns gleich jenen früheren Autoren auf die relativ schärfere petro- graphische Grenze sowohl, welche sich zwischen den Ornaten- thonen und den festen Gesteinen mit Ammonites plicatilis u. s. w. vorfindet, als auch namentlich darauf, dass die paläontographische Grenze daselbst immer noch eine etwas markirtere ist, als zwischen den Macrocephalenschichten und ihrem Liegenden, den s. g. Cornbrash-Schichten, während vom Ziehen einer Haupt- grenze zwischen der Macrocephalenzone und der Ornatenzone noch weniger die Rede sein kann. Von diesen drei Schichten- gruppen gilt, wie sich aus dem Folgenden ergeben dürfte, mit vollem Rechte das, was v. Seebach (l. c. pag. 63 f.) von den nächst höheren Schichten bemerkt; sie sind in Wahrheit „unter einander so innig verbunden, dass man nicht wegen der petro- graphischen Eigenthümlichkeit eine Hauptgrenze mitten durch sie durchziehen, da 5 Durch die Annahme der eben angedeuteten Begrenzung der im Folgenden zu behandelnden Schichtenfolge ergiebt sich der Vortheil, dass dieselbe eine natürlich geschlossene grössere Abtheilung ausmacht. Die Ablagerungen bilden eine ganz continuirliche Reihe, in welcher jedes folgende Glied mit dem vorigen mindestens durch manche gemeinsame organische Einschlüsse, wenn nicht zugleich durch ähnliche petrographische Eigenschaften, verknüpft ist. Die Fauna ist, wenn auch nicht immer so gut vertreten als in den entsprechenden Schichten an- derer Länder (England, Würtemberg eie.), doch im Ganzen ziem- lich reich, die Aufeinanderfolge der einzelnen Zonen eine voll- kommen klare, so dass es nicht mehr nöthig ist, die norddeut- schen mitteljurassischen Bildungen gegen die anderer Gegenden zurücktreten zu lassen und ihnen eine Eintheilung aufzuzwingen, die von anderswo entnommen ist. Aus demselben Grunde sind auch die fremden Bezeichnun- gen in den Hintergrund gedrängt, namentlich aber diejenigen ganz vermieden, welche aus ihrer ursprünglich localen Bedeu- tung herausgerissen und auf grössere Schichtencomplexe ange- wandt sind, wie z. B. der Name „Dogger“, den man einer grösse- ren Abtheilung des Jura und zwar gerade einer mittleren vin- dieirt hat, deren Begrenzung indess eine engere ist, als die des „mittleren Jura“ in der Bedeutung, welche ihm vorliegend® Schrift beilegt. Wenn ich aber bei Verwerfung dieser Benen- nung mich Marcou (Lettres sur les roches du Jura, p. 157) an- schliesse, so kann ich ihm doch nicht darin folgen, dass ich auf die Benennungen „Unteroolith,“ „Bathoolith“ und dergleichen grosses Gewicht lege. Denn diese sind keineswegs immer in demselben Sinne gebraucht und entsprechen auch nicht genau den im Folgenden aufgestellten natürlichen Schichtengruppen, welche im Laufe der Zeit gewissermassen von selbst in die Litte- ratur des norddeutschen Jura eingedrungen sind und namentlich in dem v. Seebach’schen Werke schon in ähnlicher Weise sich finden, wie sie im Folgenden aufgestellt werden. Die süddeut- schen Bezeichnungen passen für die norddeutschen Verhältnisse ebenfalls nicht; ihre consequente Anwendung würde eine sehr künstliche Eintheilung veranlassen. Auch verstand es sich in dieser Hinsicht von selbst, dass die Benennung „brauner Jura“ möglichst vermieden werden musste, da dessen untere Begrenzung eine wesentlich verschiedene ist. Die geographische Abgrenzung war durch die Ausschliessung der Geschiebe der Mark, des braunen Juras von Mecklenburg u. s. w. bedingt, deren Verhalten bei aller Verwandtschaft mit den 6 nordwestdeutschen gleichaltrigen Vorkommnissen doch nicht ohne gleichzeitige Rücksichtnahme auf die osteuropäischen mitteljuras- sischen Bildungen dargestellt werden konnte, deren Berücksichti- gung zu weit geführt hätte. Das von mir behandelte Gebiet reicht demnach östlich bis in die Gegend von Magdeburg, westlich bis in die Emsgegend und concentrirt sich um das Gebiet der Weser und einiger ihrer wichtigeren Zuflüsse; in der Richtung von Süd nach Nord reicht es in dieser mittleren Gegend ungefähr von Cassel bis Hannover, weiter östlich von dem Fusse des Unter- harzes bis an die Allerniederung, westlich quer über den Teuto- burger Wald und die eigentliche Weserkette. — Die Werke und die in Zeitschriften enthaltenen Beiträge, welche das im Obigen bezeichnete Object behandeln und welche ich benutzt habe, sind chronologisch geordnet folgende: Hausmann, Uebersicht der jüngeren Flötzgebirge im Fluss- gebiete der Weser, 1824. Schuster, geographische Beschreibung der Gegend um Goslar, mit 1 Karte und 9 Profilen, im neuen Jahrbuche für Mine- ralogie, Geognosie, Geologie und Petrefactenkunde, von Leon- hardt und Bronn, 1855. F. A. Römer, die Versteinerungen des norddeutschen Volithen- gebirges, mit 16 Tafeln, 183b. Derselbe, über Monotis decussata v. Mstr., Leonhardt und bronn’s Jahrb. f. Mineral. etc. Jahrg. 1836, p. 684.’ Dunker und Koch, Beiträge zur Kenntniss des norddeutschen Oolithengebirges, mit 7 Tafeln, 1837. F. A. Römer, Nachtrag zu den Versteinerungen des nord- deutschen Oolithengebirges, mit 5 Tafeln, 1859. Ferdinand Römer, Bemerkungen über das Genus Astarte Sow, Leonhardt und Bronn’s Jahrb. f. Mineral. etc. 1845, p. 58. Derselbe, über die geognostischen Zusammensetzungen des Teuto- burger Waldes, Leonhardt und Bronn’s Jahrb. f. Mineral. etc. 1850, p. 385. (Mit Hinweisung auf eine briefliche Mittheilung in demselben Jahrbuche, Jahrg. 1848, p. 786.) A. v. Strombeck, über den braunen Jura und oberen Lias bei Braunschweig 1853, Separatabdruck aus Bd. V der Zeit- schrift der deutschen geologischen Gesellschatt, H. v. Dechen, der Teutoburger Wald, im XIIl. Bde. der Ver- handlungen des naturhistorischen Vereins für die preussischen Rheinlande und Westphalen, 1856, p. 331, 7 Ferdinand Römer, die jurassische Weserkette, mit Karte und Profil, 1858, Separatabdruck aus Jahrgang 1857 der deutschen geol. Gesellschaft. Ewald, über die jurassischen Bilduugen der Provinz Sachsen, Bericht über die Verhandlungen der königl. preuss. Akad. d. Wissensch. zu Berlin vom 7. April 1859, p. 347. R. Wagener, der Lias von Falkenhagen, in den Verhandlungen des naturhistorischen Vereins für die preussischen Rheinlande und Westphalen, Bd. XVII, 1860, p. 154. Credner, die Gliederung der oberen Juraformation etc. im nordwestlichen Deutschland, 1563. R. Wagener, die jurassischen Bildungen der Gegend zwischen dem Teutoburger Walde und der Weser, mit Beiträgen von OÖ. Brandt zu Vlotho, im XXI Bande der Verhandlungen des naturhistorischen Vereins für die preussischen Rheinlande und Westphalen, 1864, p. 4. K. v. Seebach, der hannoversche Jura, mit 10 Tafeln und 1 Karte, 1364. Brauns, Stratigraphie und Paläontographie des südöstlichen Theils der Hilsmulde, 1864, Separatabdruck aus Palaeonto- graphica, Band 15, p. 74, mit 5 Tafeln. U. Schlönbach, Beiträge zur Paläontologie der Jura- und Kreideformation im nordwestlichen Deutschland, I. Stück, über jurassische Ammoniten, mit 6 Tafeln, 1865, Separatabdruck aus Paläontographica. Bd. 15. Brauns, Nachtrag zur Stratigraphie und Paläontographie der Hilsmulde, 1866, Separatabdruck aus Paläontographica. Bd. 13. Ausserdem aus folgenden Kartenwerken: Hoffmann, grosse Karte von Norddeutschland, in 24 Blatt, 1524. Derselbe, Atlas mit kleinen Karten, 1838, nebst den erläuternden Schriften über die Gegend von Magdeburg, Halberstadt etec., oder Beiträge zur geographischen Kenntniss von Norddeutsch- land, 1823, und Uebersicht der Orographie und Geographie des nordwestlichen Deutschlands, I830. H. Römer, 'geognostische Karte des Königreichs Hannover, Sectionen Hildesheim, Einbeck, Wolfenbüttel, Goslar, Göttingen, mit Erläuterungen in Bd. 3 der Zeitschrift d. d. geol. Ges., 1851. A. v. Strombeck, geogn. Karte des Herzogthums Braun- schweig, Sect. Helmstedt, Schöppenstedt. (Die Erläuterungen in oben angegebener Schrift.) Lachmann, Karte als Beigabe zur Physiographie etc. des Herzogth. Braunschw. 1351, (ungenan.) 8 Dechen, geologische Karte der Rheinprovinz und Provinz Westphalen, 1855 —1865, bes. Sectionen Tecklenburg, Lüb- becke, Minden, Bielefeld, Detmold und Warburg. Credner, geogn. Karte der Gegend von Hannover (für die Vers. von Aerzten und Naturf. z. Hannover), 1865, (Mit Er- läuterungen.) Ewald, geogn. Karte der Provinz Sachsen. Seit 1865, noch im Erscheinen (3 Lieferungen. sind 1865 --1868 edirt.) Folgende kurze Bemerkungen über die Thätigkeit der bis- her aufgeführten Schriftsteller werden genügen, einen Ueberblick über die Entwickelung der Kenntniss des norddeutschen mittle- ren Jura zu geben, Die Arbeiten der oben genannten Autoren lassen sich in vier Abschnitte sondern, von denen der erste wesentlich nur die Thätigkeit Hausmann’s und Hoffmann’s umfasst. Diese legten in jeder Hinsicht den Grund zu den ferneren Forschungen, Dass trotz mancher falscher Deutungen das Hoffmann’sche Kartenwerk eine Art Leitfaden für die späteren Kartirer geblieben ist, ist anerkannt. Auch das Hausmann’sche Werk (in welchem nach einer ersten und zweiten, den Buntsandstein und den Muschel- kalk umfassenden Abtheilung eine dritte abgehandelt wird, die Formation des Thons und Mergels, die nun wieder nach einer untern Keuper und Lias haltenden Gruppe den braunen und weissen Jura als „Gruppe der mittleren Lagen oder des Gry- phitenkalkes“ und darauf als obere Gruppe oder Gruppe des Quadersandsteins Wealden und Kreide darstellt, eine Einthei- lung, die freilich mit nicht ganz unerheblichen partiellen Aus- nahmen, vergl. p. 355, 392, im Grossen und Ganzen gut durch- geführt ist) giebt nicht nur eine bis in die Einzelnheiten ge- naue Beschreibung der hauptsächlichsten Gesteinsarten und ihrer Schichtenfolge, sondern auch einen Ueberblick über die Mulden- bildung u. s. w. im Grossen und Ganzen. Der nächste Schritt wird durch die Arbeiten von F. A. Rö- mer, Dunker und Koch, H. Römer repräsentirt. Die Paläonto- graphie, zur Zeit der Hausmann’schen Publication noch im Ent- stehen, hatte besonders im 4. Decennium namhafte Fortschritte gemacht, nicht nur reiches Material angehäuft, sondern auch an- gefangen, die Zoologie der lebenden Thierarten als nothwen- digen Ausgangs- und Vergleichungspunkt anzusehen. Es kenn- zeichnet sich daher die zweite Periode, wohl die wichtigste unter allen, durch eine ausführliche Behandlung der fossilen Faunen, 3) durch welche eine rationelle Klassification und sichere Orientirung im Allgemeinen erzielt wurde. Die dritte Periode wendet diese Resultate und die immer weiter gehenden paläontologischen Forschungen mehr im Einzel- nen an und weiss durch geschickte Combination der Einzelbe- obachtungen die Lücken der Kenntnisse des norddeutschen brau- nen Jura mehr und mehr auszufüllen. A. von Strombeck, Ferd. Römer, Ewald sind die Namen, an welche sich dieselbe beson- ders knüpft. Auch fällt in diese Periode der erste Anfang der Verwerthung der grösseren Aufschlüsse, welche die Eisenbahn- anlagen lieferten. Der vierten Periode blieb es vorbehalten, durch noch aus- giebigere Benutzung des letzteren Factors und durch noch voll- ständigere Verarbeitung des immer mehr anwachsenden Mate- rials der Paläontologie eine neue Wendung herbeizuführen, wie ich bereits angedeutet habe. — Es bleiben hinsichtlich der Litteratur noch die Schriften über auswärtige jurassische Ablagerungen und die Werke all- gemeineren Inhalts zu erwähnen, welche neben den oben auf- gezählten von mir benutzt sind. Var Allem ist hier das Gold- fuss’sche Werk (Petrefacte Germaniae, 3 Bde., Folio, 1826 bis 1544) hervorzuheben, indem es an vielen Stellen ganz beson- ders auf einige norddeutsche Fundorte (Lübbecke, Osterkappeln, Porta etc.) eingeht. Ueber den süddeutschen braunen Jura sind ferner zu bemerken: v. Schlotheim, Petrefactenkunde, 1820, mit Nachträgen, 15822 und 1823, und Kupfern. v. Zieten, die Versteinerungen Würtembergs, 1832 ff. v. Buch, über den Jura in Deutschland, Abh. in d. k. Akad. d. Wiss. z. Berlin 1837, gelesen 1859. Quenstedt, Flötzgebirge Würtembergs, 1843. > Petrefactenkunde Deutschlands, 1 Bd., Cephalo- poden, 1546 — 1849. 2) Jura, 1858. Oppel, die Juraformation, 1856—1855 (berücksichtigt zugleich England und Frankreich.) * paläontologische Mittheilungen, 1562 — 1864. Waagen, die Zone des Ammonites Sowerbyi, in den geogn.- paläontol. Beiträgen von Benecke, 1368, 1. Bd., Heft 3, p. DOT A. u. t. 24 ff. (berücksichtigt auch einige Vorkommnisse Norddeutschlands. ) 10 Von englischen Werken sind verglichen: Sowerby, Mineral Conchology, 6 Bde., 1812-1546. Phillips, Geology of Yorkshire, pt. I. (Yorkshire-coast), 1829. (2. Aufl. 1835.) Thomas Davidson, British fossil Brochiopoda, printed for the Palaeontographic Society, London, 1851— 1854. (Insbes. Part III, a monograph of British Oolitic and liasie brachio- poda, 1851.) Morris and Lycett, Mollusca from the great Oolite pp., eben- falls für Palaeontogr. Soc. 1850 -- 1855. Leckenby, on the Kelloway Rock of the Yorkshire Üoast, rom the quarterly Journal of the geol. soc. febry 1859. Lycett, Supplementary monograph on the. Stonestield-Slates, Great Oolite pp, printed for the Palaeontogr. Soc. London 1861. Von französischen, schweizerischen und belgischen Werken sind anzuführen: d’Orbigny, Paleontographie frangaise, terrains oolitiques, 1842 — 1847. .Eudes Deslongehamp,s, Memoire sur les genres Turritelle, Ranelle et Fuseau, im 7. Bande der Societe Linneenne de Normandie, 1842. Buvignier, Statistique geologique, mineralogique, mineralur- gique et paleontologique du departement de la Meuse, avec Atlas, 1832. Marcou, Lettres sur les roches du Jura, 1857 —1862. Hebert et Deslongehamps, Memoire sur les fossiles de Montreuil-Bellay, 1860 (extr. du V vol. du Bulletin de la soc. Linn. de Normandie.) Agassiz, ötudes critiques sur les mollusques fossiles, 1540. Gressly, Observations geologiques sur le Jura Soleurois. Chapuis et Dewalque, description des fossiles des terrains secondaires du Luxembourg. (24. Band der Mem. couronnes de l’acad. royale de Belgique) 1854. Ueber den osteuropäischen Jura sind ausser kleineren Schriften von Zeuschner und einzelnen Artikeln der Zeitschrift der deut- schen geol. Gesellschaft noch Keyserling’s Reise in’s Petschora-Land, 1846, Laube, die Bivalven von Balın, ders., die Gasteropoden von Balin, 1867, verglichen. Erste Abtheilung, Die einzelnen Schichten des mittleren Jura in Norddeutschland einschliesslich des oberen Lias und andererseits der 'Ornatenthone, In der vorliegenden Abtheilung werden zunächst die ein- zelnen 10. Schichtengruppen und zwar: . Die Posidonienschiefer, . Die Mergel mit Ammonites Germaini D’'Orb., . Die Thone mit Trigonia Navis Lamk,, . Die Thone mit Inoceramus polyplocus F. Röm., . Die Coronatenthone, Die Thone mit Belemnites giganteus Schloth. und Ammo- nites Parkinsoni Sow., . Die Thone mit Ostrea Knorrii Voltz, . Die oolithischen Mergel und Eisenkalke mit Avicula echi- nata Sow., . Die Macrocephalenschichten, Die Ornatenthone durchgegangen werden, wobei hinsichtlich der näheren Verwandt- schaft der ersten vier und der sechsten bis achten jedesmal am Schlusse der letzten derselben einige Bemerkungen hinzugefügt werden. Einer Aufzählung der Fundorte und Charakteristik der wichtigsten derselben mit Angaben über die Gliederung der 12 k Abtheilungen, die Gesteinsbeschaffenheit ihrer Schichten und deren Mächtigkeit folgt eine vollständige Angabe ihrer organi- schen Einschlüsse, wobei die Mollusken nur mit Namen und Autor, wie sie im zweiten Theile sich wiederfinden, angeführt sind, sowie die Aufzählung der wichtigsten auswärtigen Pa- rallelen. Die allgemeinen Beziehungen sind in einen besonderen letzten Abschnitt verwiesen. . Die Posidonienschiefer. rd Obgleich bei Weitem nicht alle Aufschlüsse in der Posi- donienschieferzone, welche Norddeutschland aufzuweisen hat, reich an Petrefacten gewesen sind, so bringt es doch die Beschaffen- heit des Gesteines mit sich, dass dieselbe nirgend leicht zu ver- kennen ist. Auch kann es bei der relativen Wetterbeständigkeit der härteren Schieferbänke nicht auffallen, dass dieselben weit häufiger anstehend gefunden sind als die benachbarten, nament- lich die nächst höheren Schichten. Es lassen sich daher die Posidonienschiefer nicht nur rings um die Hilsmulde und in deren nächster Nähe durch die Mark- oldendorf-Einbecker Mulde, sondern auch am nördlichen Harz- rande, von demselben ostwärts, nordwärts und nordostwärts nach Halberstadt, Salzgitter, Gevensleben bei Jerxheim (wo allerdings erst die neuesten Eisenbahnarbeiten sie aufdeckten) und in die (Gegend östlich von Braunschweig verfolgen. Aus dieser be- schreibt v. Strombeck (br. Jura u. ob. Lias, p. 12ff) den „grau- blauen bituminösen Schiefermergel, der sich in die dünnsten Blättehen spalten lässt, leicht verwittert und wegen dieser Eigen- schaft und weil er hinreichenden Kalkgehalt führt, ein äusserst gesuchtes Material für Mergelung der Aecker abgiebt“ — eine Anwendung, die in der sandreichen Gegend in grösstem Umfange fortwährend gemacht wird. Auch dem Geognosten bieten da- selbst die Schieferaufschlüsse bei’ dem Mangel irgend beträcht- licher Höhenzüge einen ganz unschätzbaren Horizont, wie eben dort mit Recht hervorgehoben wird. In der angegebenen Be- schaffenheit, zum Theil auch mehr oder weniger durch Ver- witterung verändert, zeigen sich die Posidonienschichten mit meist plattgedrückten Petrefacten (Ammonites borealis v. Seeb., Ammonites elegans Sow., Ammonites fimbriatus Sow., Ammonites communis Sow., Inoceramus dubius Sow., Posidonomya Bronnii (Groldf., Belemnites irregularis Schloth. ete. nebst Fischschuppen und anderen Fischresten) im Wohld bei Lehre, bei Flechtorf, Fallers- leben, Klein- und Gross-Sisbeck, Querenhorst, Weferlingen, 14 Walbeck, sowie bei Essehof, Wendhausen, Hondelage und end- lich zwischen Nieder-Sickte und Salzdahlum. Die Zwischen- lagen von hartem und sprödem bituminösen Kalke (Stinkstein), welche sich in den vollständigeren Aufschlüssen am Hilse mehr- fach zwischen die Schiefer gelagert zeigen, sind an vielen Stellen in der genannten Gegend nachweisbar, und enthalten ihrerseits manchmal besser erhaltene und unverdrückte Exemplare der eben erwähnten Versteinerungen. So lieferte Querenhorst eine grössere Auswahl von guten Stücken des Amm. communis Sow., der Schurf bei Gevensleben, mit etwas helleren, sonst typischen Schiefern, den Herr Salineninspector Grotrian eifrig durchforschte, eine grössere Zahl von Exemplaren des Amm. borealis v. See- bach u. s. w. Der Gevensleber Schurf ist zugleich einer der östlichsten, die überhaupt bekannt sind. Nach Südosten hin macht die Quedlinburger Gegend, wo die Schiefer etwas heller und kalkiger sind und Ammonites communis Sow. und borealis v. Seeb., Avicula substriata Mstr. und Inoceramus dubius Sow. enthalten, nach Nordosten die Gegend von Helmstedt (Wefer- lingen, Walbeck), wo die nämlichen Ammoniten vorkommen, den Abschluss. (Ewald, jurass. Bildungen der Prov. Sachsen, Berl. Sitzungsber. 1859, p. 348fl.) Weiter nach Westen sind dieselben in ganz ähnlicher Weise wie an der Hilsmulde bei Hildesheim (Zwerglöcher), unweit der Weser bei Falkenhagen, bei der Porta und am Südhange der Weserkette nördlich von Herford, im ÖOsnabrückschen (bei der Bietendorfer Mühle, Borg- loh) und am Teutoburger Walde bei Kirchdornberg und Werther nachgewiesen. (Vgl. auch Seeb., hann. Jura, p. 25f.) Die petrographische Beschaffenheit, die sich, abgesehen von den südöstlichsten von Ewald beschriebenen Localitäten, gleich bleibt, liess sich in einem Eisenbähneinschnitte oberhalb Wenzen am Hilse an’ zwei Stellen, im Rökengraben und Hilscampe (welche durch eine interessante in Stratigr. u. Pal. d. Hilsm. ete. näher beschriebene Discontinuität getrennt sind, daher anschei- nend über eimander lagern mit Zwischentreten der Thone des Niveaus von Trigonia Navis) am vollständigsten beobachten, indem daselbst die ganze Schichtenfolge dieser Zone einschliess- lich der beiden Grenzen blosgelegt war. Zudem lieferten auch beide Aufschlüsse, namentlich der obere, der Bahneinschnitt im Hilscampe, eine ziemlich gute Ausbeute an Petrefacten, so dass iiber die verticale Verbreitung der meisten derselben kein Zweifel sein kann. Die Schiefer, welche sonst oft sehr mürb werden und in der Regel geneigt sind, blätterig zu zerfallen, auch hie und da eine lebergraue, gelbliche oder röthliche Färbung durch die - 13) Witterungseinflüsse angenommen haben, waren frisch ge- brochen blaugrau, ziemlich fest und liessen sich zu Platten ver- arbeiten, die freilich eine sehr geringe Wetterbeständigkeit be- sassen. ‘Aus diesen Schiefern bestand die Hauptmasse der nahezu 35 Meter mächtigen Schichtengruppe, doch fanden sich nicht nur in der Mitte und im unteren Viertel feste, sehr harte und stark bituminöse, übrigens nicht immer scharf von den Schiefern abgesetzte, sondern hin und wieder in sie übergehende Kalk- bänke vor, in welchen die Petrefacten, meist in honiggelben Kalkspath verwandelt, besonders häufig zu sein pflegten, sondern es zeigten sich auch an beiden Grenzen Bänke von kalkigem Gesteine, welches hier jedoch bröcklicher und entschieden eisen- haltig war. Hiernach ist anzunehmen, dass die untere kalkige Schicht, in welcher mehrere Fossilien der Schieferzone, namentlich Amm. communis Sow., nicht selten sind, als tiefstes Glied derselben zu betrachten ist, indem unter ihr in genanntem Einschnitte ausser Belemnites paxillosus Schloth. keine Petrefacten vorge- kommen, nicht weit davon im Liegenden aber Ammonites spi- natus Brug., Gressiya Seebachii Brauns, Pecten aequivalvis Sow., also unzweifelhafte Characteristica der Amaltheenzone, vorhanden sind. Aehnlich verhält es sich mit dem von v. Seebach (hann. Jura, pag. 27) als leitend angenommenen Aufschlusse bei Har- terode am Ith im westlichen Theile der Hilsmulde. Zunächst ist mit genanntem Autor sicher anzunehmen, dass die untersten Schichten daselbst zu den Amaltheenthonen gehören, die Schiefer- zone von der festen Bank mit Inoceramus undulatus Ziet. — dubius Sow. an zu rechnen ist, welche mit ziemlicher Sicher- heit als der unteren Grenzschicht von Wenzen entsprechend angesehen werden kann, und sind die über ihr und unter den „eigentlichen Posidonienschiefern“ befindlichen „lebergelben Thone“ als Verwitterungsproduct von Gesteinen der Schiefer- zone anzusehen. Die Eigenthümlichkeit, ausser in den Kalkbänken fast nur flachgedrückte Petrefacten aufzuweisen, bewahren die Posidonien- schiefer durchaus auch an den anderen minder wichtigen Punkten der Hilsmulde, Wickensen, Bruchhof, Ippensen, Hang des Selter über dem westlichen Leineufer, sowie bei Einbeck. Ueber die Falkenhagener Posidonienschiefer liegen die umfassenden Berichte von R. Wagener vor, der seine Angaben im 17. Bande der Verhandlungen des naturhistorischen Vereins für Rheinland und Westphalen, 1860 p. 154 ff. d. Abh., seit- dem vielfach, besonders im 21. Bande ders. Verh. pag. 4, ergänzt 16 und modifieirt hat und im Wesentlichen jetzt die Eintheilung in Uebereinstimmung mit den hier gemachten Angaben inne hält. Sein „Horizont des Ammonites Walcotti“ (= A. borealis) um- fasst den grössten Theil der „Posidonienschiefer“; nur der untere Theil der s. g. Amm. crassus-Bank gehört noch zu denselben. Ammonites borealis v. Seeb. geht ganz durch die nach ihm benannte Zone hindurch, Ammonites elegans Sow., hetero- phyllus Sow. und communis Sow. sind von R. Wagener mehr im unteren Theile der Schieferzone gefunden, während Belem- nites irregularis Schl. mehr oben, Belemnites tripartitus Schl., Posidonomya Bronnii Voltz, Avicula substriata Mstr., Pecten pu- milus Lamk und Discina papyracea Röm. durch die Schichtenfolge der Schiefer ziemlich hindurchgehen. Die Grenze nach oben wird im folgenden Abschnitte eingehend zu besprechen sein. Die organischen Reste bestehen an Pflanzen nur aus fossilem Holze von einer mit deutlichen Jahresringen versehenen Coni- ferenart, welches in beträchtlichen Mengen in der Gegend von Essehof u. s. w., östlich von Braunschweig, sowie bei Wenzen sich findet, an Thieren aus einer Art Eryon von den Zwerg- löchern, (Sammlung von Senator H. Römer in Hildesheim), mit Eryon Hartmanni v. Meyer (Quenst. Jura t. 34, f. 6, p. 241) übereinstimmend, der sich ein Segment von Harterode (vergl. v. Seebach p. 27) anschliesst, aus einer kleinen Zahl fossiler Fische, Pachycormus curtus Ag. (?) F. A. Römer, Nachtrag p. 53, von Werther in Westphalen (Jugler’sche Sammlung.) Dapedius Jugleri Röm. ebenda, von Werther, aber auch bei Wenzen, Lehre, Goslar wieder gefunden. Pholidophorus Bechei Ag., ebenda, von den Zwerchlöchern, auch bei Geerzen (zwischen dort und Stumpfethurm), Goslar und Gevensleben gefunden. Leptolepis Bronnii Ag.. ebenda, ebenfalls von Hildesheim, Gevens- leben, Goslar und Geerzen, aus ein paar Schädelstücken eines dem Ichthyosaurus longiro- stris Jäg. (Quenstedt. Jura, t. 26, t. 2, p. 217) jedenfalls sehr nahe stehenden Sauriers (eins der beiden in der Kömer’schen Sammlung zu Hildesheim befindlichen Stücke ist in der Stratigr. u. Paläontogr. d. Hilsmulde zu Ichthyosaurus communis Conyb. gestellt), denen sich Zähne und Wirbel aus Wenzen und Fal- kenhagen zugesellen, endlich aus folgenden Mollusken: Discina papyracea Röm. (Wenzen, Wickensen, Falkenhagen, Werther, Fallersleben.) Rhynchonella tetraädra Sow. (Zwerglöcher.) 17 Pecten pumilus Lamk. (Harterode, Falkenhagen.) — virguliferus Phill. (Einbeck.) Inoceramus dubius Sow. (Wenzen, Ippensen, Bruchhof, Wicken- sen, Geerzen, Goslar; Fallersleben und Gegend östlich von Braunschweig, Quedlinburg, Gevensleben; Zwerglöcher.) Posidonomya Bronnii Voltz. (Falkenhagen, Wenzen, Wickensen, Zwerglöcher, Goslar.) Avicula substriata Mstr. (Wenzen, Goslar, Quedlinburg, Zwerg- löcher, Falkenhagen; Fallersleben und andere ÖOerter nord- östlich von Braunschweig.) Astarte subtetragona Mstr. (Wenzen, Goslar, selten.) — Voltzii Höningh. (Gevensleben.) Euomphalus minutus Ziet. (Wenzen, Zwerglöcher etc. Primor- dialgewinde, überhaupt junge Exemplare, sehr häufig und den Kalkstücken ein oolithisches Aussehen gebend.) Turbo paludinaeformis Schübl. (Wenzen.) Cerithium quadrilineatum Röm. (Oker, Zwerglöcher u. Marien- burg bei Hildesheim.) . Ammonites heterophyllus Sow. (Salzgitter, Wenzen, Goslar, Falkenhagen.) — fimbriatus Sow. (Salzgitter, Wenzen, Zwerglöcher, Gegend östlich von Braunschweig.) — Goslariensis Schlönb. (Goslar, einmal; überhaupt nur zwei Mal gefunden.) — elegans Sow. (Goslar, Wenzen, Ippensen, Zwerglöcher, Fallersleben, Lehre, Gr. Sisbeck, überhaupt die Gegend öst- lich von Braunschweig; Falkenhagen, Kirchdornberg.) — borealis v. Seeb. (Wenzen, Salzgitter, Goslar, Zwerglöcher, Falkenhagen, Gevenslehen, Quedlinburg, Walbeck, Gegend von Fallersleben.) — radians Rein. (Wenzen.) — communis Sow. (Wenzen, Goslar, Salzgitter, Falkenhagen, Walbeck, Quedlinburg, Fallersleben, Querenhorst u. a. Oerter östlich von Braunschweig.) Belemnitis irregularis Schloth. (Wenzen, Aerelach Gevens- leben, Falkenhagen.) — tripartitus Schloth. (Fallersleben, Lehre, Wenzen, Falkenhagen.) (Von Belemnites paxillosus Schl. möchte vorläufig abzu- sehen sein, da Verwechslungen desselben mit dem Belemnites tripartitus sehr leicht möglich sein dürften, obgleich einige we- nige Angaben über sein Vorkommen in der Schieferzone vorliegen.) Brauns, Der mittlere. Jura. 2 18 Wenn auch die Fauna eines Theils Anklänge an die der Amaltheenthone, andererseits eine sehr ausgeprägte individuelle Färbung zeigt (dahin ist die relative Häufigkeit von Wirbelthier- resten zu rechnen), so ist doch die Verwandtschaft mit den höher liegenden Schichten bis über die nach v. Buch, Quenstedt, Op- pel u. A. gezogene obere Liasgrenze hinaus nicht zu verkennen. Abgesehen von dem Vorherrschen der Ammoniten aus der Fa- milie der Falciferen, unter denen schon eine Species erscheint, die in den höheren Schichten erst ihre grösste Verbreitung hat, sind die Conchiferen fast ohne Ausnahme solche, die von den Schiefern nach oben weiter hinaufreichen, und gehört auch eine der Schnecken in diese Kategorie. Nur etwa !/, der Mollusken- species bekunden den Zusammenhang mit dem Liegenden, über !/, den mit dem Hangenden, obgleich, wie bemerkt, die Posi- donienschichten in Uebereinstimmung mit den Eigenthümlich- keiten des Gesteins auch viel Eigenthümliches in ihrer Fauna besitzen, und obendrein die nächsthöheren Schichten an einigen Localitäten verhältnissmässig arm an organischen Einschlüssen sind. Das gleiche Alter der norddeutschen Posidonienschiefer und der in jeder Beziehung höchst ähnlichen Schiefer von Boll, Banz u. s. w. in Süddeutschland, sowie der an der Oöte d’or, bei Thouars, in Luxemburg, in den Departements der Mosel und Maas, in der Normandie, ferner bei Ilminster, sowie des Alum-shale von Whitby in Yorkshire und des Marly- sandstone in Dorsetshire ist, abgesehen von der mehr oder weniger deutlichen Verwandtschaft der Gesteinsart, schon durch die Fauna dargethan, deren Uebereinstimmung beträchtlich weiter reicht, als die der petrographischen Eigenthümlichkeiten, wie dies bei la Verpilliere (vgl. Oppel, p. 215) in auffallender Weise sich zeigt. Dass auch für diese Gegenden die Liasgrenze am besten unter die Posidonienschiefer gesetzt wird, bedarf keiner wei- teren Auseinandersetzung. Insbesondere möchte dies für Wür- temberg gelten, obwohl man gerade dieses häufig als Gegen- beweis gegen die hier vertretene und in Norddeutschland seit v. Seebach mit Recht zu einiger Geltung gekommene Ansicht anführt. Die Mergel mit Ammonites Germaini. Ueber den Posidonienschiefern folgt bei Wenzen, Falken- hagen, sowie den Zwerglöchern unweit Hildesheim eine Gruppe grauer, milder, oft dünnschieferiger, oft aber in mehr als zoll- dicken Bänken abgesonderter Mergel, welche Schwefelkies und thonige Sphärosiderite in wechselnden Mengen enthalten. Sie sind theilweise reich, theilweise — z. B. bei Wenzen, wo auch das an die Spitze gestellte Fossil nur ein paar Mal angetroffen — arm an Petrefacten, welche theils in Kies, theils in Kalk verwandelt vorkommen. Letzteres ist vorwiegend bei Hildesheim der Fall, ersteres mehr nach Westen hin. Die Mächtigkeit beträgt 8 bis 10 Meter. Dieselben Schichten zeigen sich noch mit Sicherheit bei Dehme unweit Porta und (im Lie- genden der Gesteine der folgenden Abtheilung) bei Oker, wäh- rend sie bei Greene nur durch ein verschwemmtes Petrefact ver- treten sind. Es ist dies Ammonites insignis Schübl., den ich wegen Abweichung der Sculptur als Ammonites insigni similis be- schrieben und Stratigr. u. Pal. d. Hilsm. t. 5, fig. 5—7 abge- bildet habe und den ich zur nächstfolgenden Zone rechnete, indess die mangelhafte Erhaltung und das einmalige Vor- kommen es mir jetzt weit wahrscheinlicher machen, dass er verschwemmt ist und aus der hier besprochenen Schicht stammt, in welcher Ammonites insignis Schübl. namentlich bei Hildes- heim sich nicht selten findet. Das Gestein lässt die Frage offen, da das Petrefact hellgrau mit weisslicher Oberfläche ist, wie es auch die Petrefacten der Zone der Trigonia Navis Lk. zeigen, wenn sie nahe der Oberfläche des Bodens lagen und der Ein- wirkung der atmosphärischen Einflüsse ausgesetzt waren, Ein Schwefelkiesanflug, den der Kern an einer von den Schalen- überresten entblössten Stelle zeigt, kommt in der Zone der Trigonia Navis Lk. auch bei Greene wohl vor, obschon weit seltener, als in der darüber und darunter liegenden Schichten- gruppe. Als entscheidend möchte ich daher nur den Umstand ansehen, dass Ammonites insignis Schübler bis jetzt nicht mit 2% 20 Sicherheit in der nächstfolgenden Zone nachgewiesen ist. Aehn- liches gilt von dem ebenfalls von mir anfänglich in die Zone der Trigonia Navis Lamk. gestellten Exemplare des Ammonites Germaini d’Orb. von Wenzen. — Die Fundstelle Oker anlangend ist hervorzuheben, dass die Zone, welche Gegenstand des vorliegenden Abschnittes ist, da- selbst auf jeden Fall eine nicht so grosse Ausdehnung hat, als ihr mitunter zugeschrieben wurde. Dies hat seinen Grund darin, dass man Belemnites irregularis Schloth., Ammonites radians Rein. und jurensis Ziet. als sichere Leitfossilien der Schichtenabtheilung ansah, welche die Posidonienschiefer un- mittelbar überlagert. Da aber alle 3 zu Greene mit absoluter Sicherheit und in keineswegs geringer Zahl, Ammonites radians Rein. namentlich in kolossalen Mengen, in dem Niveau der Tri- gonia Navis Lamk. gefunden sind, so bleibt die Fragen offen, wie weit man die untere Grenze des Niveaus der letzteren nach oben rücken darf. Aehnliche Bedenken walten hinsichtlich der in diese Zone gerechneten Vorkommnisse bei Quedlinburg (Ewald, Sitzungsber. der Berl. Akad. 7. April 1860, p. 349£.), sowie bei Fallersleben, Gross-Sisbeck, Wendhausen, dem Wohld und Gras- sel bei Braunschweig (v. Strombeck, br. Jura, p. 15—22 und 109, zu vergl. p. 84). Bei der Uebereinstimmung der Schichten von Grassel und Quedlinburg in paläontologischer sowohl als in petrographischer Beziehung mit den Schichten des Niveaus von Ammonites Germaini bei Falkenhagen und Hildesheim ist jedoch hinsichtlich dieser beiden Fundorte mit Bestimmtheit an- zunehmen, dass dieselben nicht in die folgende Abtheilung ge- hören. Die Petrographie anlangend brauche ich nur darauf hin- zuweisen, dass die beiden letzteitirten Autoren die Schichten an den genannten Oertlichkeiten durchweg als dünne, graue Kalk- mergelschichten bezeichnen, welche von dunklen Thonen begrenzt werden; hinsichtlich der organischen Einschlüsse auf die Massen von Exemplaren des Belemnites irregularis Schl. die mit Am- monites radians Rein. und Aalensis Ziet. nach v. Strombeck bei Grassel vorkommen, und neben denen grosse Windungsstücke des Amm. jurensis Ziet., kleine Exemplare des Amm. hireinus ete. sich finden. — Bei Oker möchte jeder Versuch einer Trennung künstlich ausfallen; da indessen nicht nur Ammonites radians Rein., jurensis Ziet., hircinus Schloth., sondern auch Nucula Hammeri Defr. und die übrigen einem tieferen Niveau zuge- schriebenen Bivalven bei Greene mit Trigonia Navis Lk. theil- weise massenhaft gefunden, da ferner bei Oker selbst Am- monites opalinus Rein. und A. torulosus Schübl. mit ihnen ver- 21 mengt vorgekommen sind, so unterliegt es keinem Zweifel, dass der Theilstrich tiefer zu ziehen ist, als dies bislang geschehen. Da aber andererseits Ammonites Aalensis Ziet. bei Oker nicht selten ist, und diese Species im nördlichen Deutschland, soweit eine sichere Bestimmung der Fundstellen möglich, dem Niveau des Ammonites Germaini d’Orb. angehört, so muss auch für die Localität Oker das Vorhandensein der Zwischenzone zwischen den Posidonievschiefern und den Schichten mit Trigonia Navis Lk. festgehalten werden, um so mehr, als auch Belemnites irregularis Schl. stellenweise in grösserer Menge sich dort findet, was, wie noch erwähnt werden wird, für die hier in Frage kommende Schichtenabtheilung charakteristisch ist. Auf diese Weise findet sich die schmale Zone der Mergel zwischen den Posidonien- schiefern und den Thonen mit Trigonia Navis durch das ganze Gebiet von Nordwestdeutschland, wiewohl die Abgrenzung gegen die folgende Schichtenabtheilung etwas schwanken mag. Eine Sonderung beider muss unbedingt aufrecht erhalten werden, da die Zone der Mergel mit Ammonites Germaini d’Orb. nicht nur petrographisch, sondern auch paläontologisch sich nach oben und unten deutlich scheidet. Hinsichtlich der einzelnen Fundorte ist bereits bemerkt, dass an einigen die Schichten weniger, an anderen stärker eisen- schüssig sind. Am wenigsten ist dies im Osten und bei Hildes- heim der Fall, wo dem entsprechend, wie bemerkt, die Versteine- rungen verkalkt sind und eine mattgraue Farbe haben; zunächst daran schliesst sich Wenzen, wo die Knollen von Kies und Thon- eisenstein in einigen Schichten schon häufiger, die Petrefacten theilweis röthlich gefleckt, theilweise verkiest oder mit Kies überzogen sind. Weit reicher an Schwefelkies sind Falkenhagen und Dehme. Bei Falkenhagen gehören zu dem Niveau des Am- monitis Germaini, der dort indessen nicht gefunden ist, die obere Bank des Wagener’schen Horizonts von Ammonites radians (Radians-Bank) mit einem Theile der unteren Bank oder A. cras- sus-Bank desselben Horizontes. Der von Wagener im 17. Bande der Verh. d. naturhist. Ver. für Rheinl. und Westph. p. 172 £. als A. crassus bezeichnete Ammonit gehört nach der neueren Angabe desselben Autors nicht zu Ammnoites crassus Phill. Ein mir mitgetheiltes Exemplar, verkiest wie die meisten des Ho- rizonts von A. Germaini bei Falkenhagen, gehört zu A. Aalensis Ziet. Die Gesteine des Wagener’schen „Horizontes von Ammo- nites Aalensis“ sowie die „Radians-Schieferthone‘‘, a. a.0. p. 174, gehören ganz sicher, auch nach den neueren Angaben von Wa- gener, zu der folgenden Schichtenabtheilung. Die organischen 22 Einschlüsse des auf diese Weise etwas reducirten „Radiansho- rizontes“, der indess in dieser geringeren Ausdehnung, auch nach R. Wagener, unbedingt beizubehalten ist, sind Ammonites insignis Schübl., radians Rein., Aalensis Ziet., jurensis Ziet., Belem- nites irregularis Schl., tripartitus Schl., Pecten pumilus Lamk., Rhynchonella tetra&dra Sow. und Discina papyracea Röm. zum Theil in Schwefelkies, zum Theil in Mergelkalk und Kalkspath ver- wandelt, so dass sie mit Schwefelkiesanflug oder gefleckt erschei- nen, mitunter aber auch ganz verkiest. Zu bemerken ist, dass bei R. Wagener der Name A. Aalensis für gewisse Varietäten des A. radians Rein. steht, und dass der wahre A, Aalensis bei Falkenhagen nur in dem ihm eigenen, auch hier Bel. irre- gularis in Masse führenden Niveau vorkommt. Ueber den (irr- thümlich) nach A. Aalensis benannten Horizont daselbst wird im nächsten Abschnitte die Rede sein müssen. — Dass übrigens an allen genannten Localitäten die Grenzübergänge der Schichten- gruppe mit Ammonites Germaini d’Orb. allmählig, wenn auch deutlich, sind, braucht kaum hinzugefügt zu werden. Die or- ganischen Einschlüsse der Schichtengruppe sind Ichthyosaurier- wirbel (Falkenhagen) und an Mollusken, abgesehen von einer nicht bestimmten Pleurotomarie (Steinkern) von Hildesheim und einigen unbestimmten Bivalven von dort und Falkenhagen: Rhynchonella tetra@gra Sow. (Falkenhagen.) Discina papyracea Röm. (Falkenhagen.) Pecten pumilus Lamk. (Falkenhagen.) Nucula Hammeri Defr. (Hildesheim, Dehme, Wenzen.) Leda acuminata Ziet. (Hildesheim.) Macrodon liasinus Röm. (Dehme, nach O. Brandt.) Inoceramus dubius Sow. (Dehme.) Astarte subtetragona Mstr. (Hildesheim.) Ammonites Germaini d’Orb. (Hildesheim, Wenzen.) — jurensis Ziet. (Falkenhagen, Hildesheim, Grassel.) — hireinus Schl. (Grassel, Oker.) — radians Rein, (Wenzen, Falkenhagen, Dehme, Oker, Grassel, Quedlinburg.) — Aalensis Ziet. (Hildesheim, Falkenhagen, Dehme, Wenzen, Oker, Grassel.) — insignis Schübl. (Hildesheim, Greene, Falkenhagen, Dehme.) Belemnites irregularis Schloth. (Hildesheim, Oker, Grassel, Wenzen, Falkenhagen, Dehme, massenhaft bei Grassel, Hildesheim und Falkenhagen.) — tripartitus Schloth. (Falkenhagen, Dehme, Hildesheim, Grassel.) -— subelavatus Voltz (Hildesheim, Oker.) 23 Hinsichtlich der Parallelisirung der Zwischengruppe zwi- schen den Posidonienschiefern und den Schieferthonen der näch- sten Zone ist zu bemerken, dass dieselbe mehr auf der der angrenzenden Schichten beruht, als auf directer Vergleichung. Oppel klagt (Jura p. 429 ff.) darüber, dass die Schichten des Ammonites jurensis Ziet. noch nicht überall genau sondirt seien, und gerade diese müssen den Schichten mit Ammonites Aalensis Ziet., insignis Schübl. und Germaini d’Orb. in Norddeutschland entsprechen, in denen auch, wenngleich nicht ausschliesslich oder vorwiegend, Aınmonites jurensis Ziet. nebst radians Rein. und Belemnites irregularis in grösster Häufigkeit sich vorfindet. Denn das Liegende wie das Hangende correspondirt vollständig, und in beiden Fällen repräsentirt das Zwischenglied einen Uebergang, der hier wie dort seine eigenthümlichen Ein- schlüsse aufzuweisen hat, und diese sind sich wieder, obschon sie nicht völlig übereinstimmen, unter einander sehr ähnlich, Die verschiedene verticale Verbreitung einiger weniger als lei- tend angesehener Fossilien (ausser den letzten beiden A. hir- einus Schl., der in Norddeutschland vorwiegend der folgenden Zone eigen ist, Belemnites irregularis Schl., der viel weiter nach oben und unten reicht u. dgl. m.) kann dabei keinen Ausschlag geben. — Dem würtemberger Vorkommen analog sind ferner Altdorf in Baiern, Kandern in Baden, Uhrweiler im Elsass, wäh- rend an den entfernteren Localitäten, wie Salins, la Verpilliere, Ilminster, Frocester schon die einzelne Schichtengruppe sich ver- wischt, und nur die grössere Zone sich noch mit Schärfe wieder erkennen lässt, — Die Schieferthone mit Trigonia Navis. Die Bezeichnung dieser Schichtenreihe ist aus dem Grunde nicht von dem Ammonites opalinus Rein. hergenommen, nach dem sie sonst benannt wird, weil derselbe in der nächsthöheren Abtheilung nicht nur vorkommt, sondern sogar an manchen Orten häufiger ist, als in der der Trigonia Navis. Dies Fossil, welches zur Charakteristik benutzt ist, kennzeichnet nach den süddeutschen Autoren nur einen Theil, und zwar den oberen, der hier vorliegenden Schichtengruppe (Alpha des braunen Jura); jedoch wird sich zeigen, dass eine fernere Eintheilung derselben für Norddeutschland nicht am Platze ist. Die „Thone mit Trigonia Navis“ in der hier zu Grunde gelegten Bedeutung entsprechen daher nicht ganz den „Schichten der Trigonia Na- vis“ bei Oppel, sondern haben eine etwas grössere Ausdehnung, gemäss dem Vorkommen des genannten Leitfossils, sowie über- haupt der dasselbe begleitenden Fauna, darunter auch der des Ammonites opalinus. In diesem Niveau, auf welches ich schon im vorigen Ab- schnitte hingewiesen, lagen bereits seit längerer Zeit namhafte Aufschlüsse vor, die indessen immer kein grösseres Profil dar- boten. Bei Wrisbergholzen unweit Alfeld, oberhalb der Zwerg- löcher bei Hildesheim, in der Nähe (südlich) von Salzgitter, fanden sich in demselben kleine Schürfe, zum Theil neuerdings vervollständigt; noch ausgedehnter sind solche bei Oker. Der Adenberger Stollen hat die hier in Frage kommenden Schichten ebenfalls durchsetzt. In der Hilsmulde fand sich einer der Stollen bei Dohnsen (der untere Stollen) nebst einigen Ver- suchsstollen in der Umgegend (im schwarzen Lande), ferner kleine Aufschlüsse bei Holzen unweit Eschershausen und unter- halb Geerzen. Bei Escherde, Hersum stehen die Schichten mit Trigonia Navis gleichfalls zu Tage. Weiter im Westen sind dieselben wenig vertreten, so dass v. Seebach deren Fehlen an der eigentlichen Weserkette (hann. Jura p. 32) angiebt. Doch sind sie reich und typisch bei Falken- 25 hagen entwickelt und noch an einigen Punkten des Weser- gebiets angedeutet. Zwischen Dehme und Oechsen wird von Brandt Ammonites opalinus Rein. mit Astarte Voltzii Hoeningh., sowie in einem Versuchstollen neben der in die vorige Zone fallenden Dehmer Schwefelkiesgrube, der allerdings auch noch Ammonites insignis Schübl. führt, Ammonites opalinus Rein. mit mehreren Petrefacten des Niveaus der Trigonia Navis und auch höherer Zonen (bei R. Wagener, „über die Gegend zwischen Teutoburger Wald und Weser“ im 21. Bande der Verhand- lungen des naturhistorischen Vereins für Rheinl. und Westph., p. 25) angegeben, wobei zu bemerken, dass Ammonites opalinus beide Male als fraglich geführt wird, aber völlig sicher ist. Nach Osten hin sind wesentlich zweierlei Punkte zu be- achten, einmal solche, wie Hoym unweit Halberstadt (Ewald, jurass,. Bildungen der Provinz Sachsen in den Sitzungsber. der Berl. Akad., 7. April 1859, p. 348) und Klein Scheppenstedt östlich von Braunschweig (v. Strombeck, br. Jura, p. 18; dort machen die Thone der Schichtengruppe der Trigonia Navis nebst einem Theile der folgenden Abtheilung das Liegende der bekannten dortigen mit Erdöl durchzogenen, jedenfalls beträchtlich höheren, Schichten aus); anderen Theils solche, wie (vgl. vorige Abth.), Gross Sisbeck, Wendhausen u. a. Oerter der Gegend bei Braun- schweig (v. Strombeck, br. Jura, p. 18 und 20); hierher ge- hören auch ohne Zweifel einige der Befunde von Grassel. Die ersteren führen den Ammonites opalinus Rein. oft mit opali- sirender Oberfläche, mit weisskalkiger Schale über einem Kies- kerne, die letzteren meist den Ammonites radians Rein. in grosser Menge, so dass, wie oben bemerkt, es fraglich erscheinen kann, ob wir es mit diesem oder dem vorigen Niveau zu thun haben. Es ist hier festgehalten, dass das massenhaftere Vor- kommen von Ammonites radians in mancherlei Formen an und für sich eher den Schichten der Trigonia Navis zuzurechnen ist. Dies gilt auch von Oker (v. Strombeck, br. Jura, p. 84 und oben), wo sich sogar zeigt, dass Ammonites opalinus Rein, in das Niveau hinabreicht, in welchem Ammonites radians Rein. am verbreitetsten ist. Solche Aufschlüsse, die eine längere Schichtenfolge dem Auge geradezu blosslegten, hat erst die Bahnlinie westlich von Kreiensen ergeben. Abgesehen von einigen minder wichtigen Grabungen (zu Brunnenanlagen, Fundamenten) bei Mainzholzen, welche eine gute Ausbeute an Petrefaeten lieferten, sind hier die Fundorte Wenzen — Bahneinschnitt- im Hilskampe in 'Ver- bindung mit dem Wasserrisse „der Rökengraben,“ beide über 26 den, unter sich nicht zusammenhängenden, Posidonienschiefern (s. 0.) und Mergeln — und Greene. An letzterer Localität liegt ein Bahneinschnitt (im „Klus- kampe“) fast zur Hälfte in dünnblätterigen, glimmerigen, kalk- und eisenhaltigen Schieferthonen, als deren Verwitterungspro- duct die demselben Niveau zuzuzählenden grauen, mergeligen Thone anderer Localitäten sich sofort herausstellen. Diese Schieferthone, grau bis schwarz, enthalten zahlreiche Geoden von Kalk, oft mit Petrefacten, Nagelkalkbänke, dann aber auch in manchen Schichten eine grosse Menge frei eingestreuter grösserer und kleinerer Petrefacten, die kleinen hin und wieder in Unmasse, und zwar sind die Versteinerungen der tief unter der Oberfläche liegenden Partien, ohne Rücksicht auf das Niveau, meist dunkler, die der Verwitterung mehr ausgesetzten heller, als der umgebende Thon. Das Opalisiren findet sich nicht, die Bildung von Schwefelkieskernen und überhaupt von Schwefel- kiesconeretionen und Eisensteinknollen ist meist auf die oberen Lagen beschränkt, wo die Schichten allmählig in die der fol- genden Abtheilung übergehen. Dieser Uebergang ist in keiner Hinsicht ein schroffer; die Kalkconcretionen nehmen ab, die Eisenknauern zu, die Petrefacten, welche den Ammonites opa- linus Rein. begleiteten, nehmen ebenfalls ab, und es bildet sich so eine nicht sehr mächtige petrefactenarme Zone, die ich, wie schon in Stratigr. und Paläontogr. d. Hilsm., p. 15 u. f., als Anfang der folgenden Abtheilung ansehe. Eine im oberen Theile des Niveaus der Trigonia Navis vorkommende Nagel- kalkbank, welche (vgl. Nachtr. z. Stratigr. etc, p. 9) von man- chen Seiten als Grenze angenommen ist, eignet sich deshalb nicht wohl dazu, weil der allmählige Uebergang durch einen solchen scharfen Schnitt nicht naturgemäss ausgedrückt wird, auch die Thone sich über dieser Bank erst allmählig ändern. (Vgl. v. Seebach, hann. Jura, p. 52. Der dort erwähnte Am- monites Murchisonae Sow. gehört gleich den von mir damit zusammengestellten und fälschlich Ammonites Aalensis genannten Ammoniten allerdings zu dieser Art, die mit Ammonites opalinus Rein. zusammenfällt.) Die untere Grenze ist bei Greene nicht erschlossen, muss aber, wie ein Vergleich der Mächtigkeit der Schichten des Einschnittes „im Kluskampe“ mit denen von Wenzen zeigt, nahezu erreicht sein. In Wenzen sind an den beiden erwähnten Punkten beide Grenzen der vorliegenden Schichtengruppe erschlossen und zeigt sich dieselbe als etwa 45 Meter mächtig. Die Aufeinanderfolge der Schiefer, der Mergel mit Ammonites Germaini d’Orb. und 27 der Schieferthone dieser Zone ist beide Male zu beobachten. Die Schichten sind nur etwas stärker von atmosphärischen Ein- flüssen angegriffen, namentlich in dem Bahneinschnitte „im Stein- anger‘, sonst aber ebenso beschaffen wie bei Greene. Im Wasser- risse markiren sich, wie immer, die festen Kalkbänke (Nagel- kalke) stärker. Die Fossilien sind theilweise auch gut erhalten, jedoch die Ausbeute an kleinen Species beide Male weit ge- ringer, als bei Greene, dem in dieser Beziehung nur noch Oker nahe kommt. Dass die Gesteinsbeschaffenheit der mächtigen Aufschlüsse bei Falkenhagen eine ganz der Natur der Greener und Wenzer Schichten entsprechende, dass auch der Erhaltungszustand ganz der nämliche ist, ist noch zu erwähnen; im Uebrigen ver- weise ich auf das nachstehende Verzeichniss der Versteinerungen, mit dem Bemerken, dass ich hinsichtlich der Localität Falken- hagen durch die Güte des Herrn Oberförster Wagener in Stand gesetzt worden bin, die hier vermerkten Bestimmungen grössten- theils nach eigener Anschauung zu machen. An Mollusken sind anzuführen: Lingula Beanii Phill. (Wenzen im Rökengraben.) - Rihynchonella acuta Sow. (Wenzen im Rökengraben, Mainholzen, Öker, Adenberger Stollen.) Terebratula Lycetti Davids. (Wenzen im Rökengraben, Oker.) Peeten pumilus Lamk. (Greene, Wenzen, schwarzes Land.) — virguliferus Phill. —P. ambiguus Mstr. p.) (Greene, Adenber- ger Stollen.) Leda lacryma Sow. (Greene, selten.) — cuneata Dkr. und Koch. (Greene, selten.) — acuminata Zieh. (Greene, Dohnsen, schwarzes Land, Oker.) Nucula Hammeri Defr. (Hildesheim, Lühnde b. Hannover, Oker, Greene, Wenzen, Mainzholzen, Dohnsen, Salzgitter, Falkenhagen.) — subglobosa Röm. (Oker, Greene, Wenzen, Falkenhagen.) Macrodon elegans Röm. (Oker, Greene.) — liasinus Röm. (Greene, Wenzen, Dohnsen, Falkenhagen.) Trigonia Navis Lamk. (Oker, Kl. Scheppenstedt, Adenberger Stollen, Greene, Wenzen, Falkenhagen.) Inoceramus dubius Sow. (Oker, Kl. Scheppenstedt, Adenberger Stollen, Greene, Wenzen, Falkenhagen.) Posidonomya Bronnii Voltz. (Greene, Falkenhagen.) Avicula substriata Mstr. (Greene, Dohnsen.) — Münsteri Goldf. (Oker.) Gervillia torınosa Sow. (Greene), 28 Modiola gregaria Goldf. (Greene, Oker, Falkenhagen). Astarte subtetragona Mstr. (Greene, Oker). — Voltzii Hoeningh. (Oker, Greene, Wenzen, Wrisbergholzen.) Lucina lirata Phill. (Greene, Wenzen, Salzgitter, Falkenhagen.) — tenuis Dkr. und Koch (Greene). Tancredia dubia Seeb. (Wenzen, Greene.) Cardium coneinnum Buch. (Greene.) Oyprina trigonellaris Schloth. (Greene, Wenzen, Mainzholzen, Oker.) Thracia Roemeri Dkr. und Koch. (Oker, Greene, Wenzen, Mainz- holzen, Falkenhagen.) Pholadomya transversa Seeb. (Greene.) Goniomya subcarinata Goldf. (Oker, Greene, Falkenhagen.) Gresslya (Pleuromya) unioides Röm. (Öker, Adenberger Stollen, Greene, Wenzen, Mainzholzen, Lühnde b. Hannover.) — (Pleuromya) exarata Brauns (Oker, schwarzes Land.) — abducta Phill. (Greene, Falkenhagen.) Corbula cueullaeaeformis Dkr. und Koch. (Greene, Holzen.) Actaeonina variabilis Brauns. (Oker, Greene.) — pulla Dkr. und Koch. (Oker, Greene.) — mitraeformis Brauns. (Oker, Greene.) Dentalium elongatum Mstr. (Oker, Greene, Wenzen, Wrisberg- holzen.) Pleurotomaria Quenstedtii Goldf. (Oker.) Euomphalus Obacrae n. sp. (Oker). — minutus Ziet. (Greene.) Trochus duplicatus Sow. (Oker, Greene, Holzen.) Turritella opalina Quenst. (Oker, Greene.) Hydrobia Wilkeana Brauns (Greene.) Cerithium vetustum Phill. (Oker, Greene.) — subeurvicostatum d’Orb. (Greene.) — cariniferum Brauns (Oker, Greene.) Chenopus gracilis Mstr. (Greene, Wrisbergholzen.) — subpunctatus Mstr. (Greene, Wrisbergholzen, schwarzes Land, Falkenhagen.) Ammonites hircinus Schloth, (Oker, Greene, Mainzholzen.) — jurensis Ziet. (Greene, Wenzen, Oker, Falkenhagen.) — torulosus Schübl. (Hoym, Oker, Falkenhagen.) -— radians Rein. (Wendhausen, Gr. Sisbeck, Fallersleben, Salz- gitter, Greene, Wenzen, Falkenhagen.) — affınis Seeb. (Grassel, Geerzen, Greene, Wenzen, Mainz- holzen, Falkenhagen.) — opalinus Rein. (Hoym, Kl. Scheppenstedt, Oker, Hildesheim, Greene, Wenzen, Mainzholzen, Falkenhagen.) 29 Nautilus toarcensis d’Orb. (Greene.) Belemnites irregularis Schloth. (Greene, Wenzen, Oker, Gr. Sis- beck etc.) — subelavatus Voltz. (Salzgitter, Oker, Greene, Wenzen, Mainz- holzen.) — tripartitus Schloth. (Hoym, Klein - Scheppenstedt, Oker, Greene, Wenzen, Mainzholzen, schwarzes Land, Dohnsen, Falkenhagen, Lühnde b. Hannover.) — abbreviatus Mill. (Hildesheim, Greene, Wenzen, Mainzholzen, schwarzes Land.) Neben diesem reichen Verzeichnisse fossiler Schalthiere sind verhältnissmässig wenige andere Funde aufzuführen, hauptsächlich Zähne und Wirbel von Ichthyosauriern (Greene, schwarzesLand, Oker), die keine nähere Bestimmung zuliessen, dann aber die Schee- ren eines Krebses, der sicher der von Quenstedt (Jura. p. 349) abgebildeten Art (Eryma oder Glyphaea Aalensis) angehört, ein nicht näher bestimmter Cidarit von Falkenhagen und endlich der von v. Seebach (hann. Jura p. 32 und 74) angeführte The- cocyathus maetra Goldf. sp. (Goldf. I. t. 16. f. 7) von Hildes- heim. Entrochus pentagonalis Goldf., welcher von Dohnsen an- geführt wird, beschränkt sich möglicher Weise auf die dort ebenfalls vertretene nächsthöhere Schichtengruppe, doch wird er auch von Falkenhagen angegeben, wo die nächsthöhere Zone, wenn überhaupt vorhanden, nur schwach angedeutet ist. — Pflanzenreste fanden sich nicht, obwohl im Greener Einschnitte sich dünne Schichten (von */, Zoll und darüber) von glänzender, lebhaft brennender, asphaltartiger Kohle, ähnlich wie in den Posidonienschiefern bei Wenzen, vorfanden, deren Ursprung in- dessen wohl ein animalischer ist. Der schor. oben ausgesprochene Parallelismus mit dem un- tersten braunen Jura von Würtemberg ergiebt sich hiernach mit Evidenz und ebenso der mit den Schichten von Gunders- hofen. Eine Trennung aber in die Schichten des Ammonites torulosus Schübl. und der Trigonia Navis Lamk., von welcher noch Oppel (Jura, $. 47, p. 310 und $. 48, p. 322) meint, dass sie für Norddeutschland aufrecht zu halten sei, erscheint gänz- lich unmöglich, Abgesehen davon, dass Ammonites torulosus Schübl. selbst nur selten und an wenigen Localitäten gefunden ist, gehen sogar, wie gezeigt, Ammoniten des würtembergischen obersten Lias weit in die Zone der Trigonia Navis Lamk. hin- ein, ja theilweise (wie namentlich Ammonites radians Rein. und jurensis Ziet.) bis in die oberen Schichten, während Ammonites opalinus Rein. in typischer Form wie in der von U. Schlön- 30 bach als Ammonites Beyrichii bezeichneten Varietät bis unten hin nicht selten ist. Bei der Schwierigkeit, an manchen Orten die Schichtengruppe der Mergel mit Ammonites Germaini d’Orb. ab- zusondern, möchte die fernere Unterscheidung einer der Zone des Ammonites torulosus Schübl. entsprechenden Unterabtheilung um so misslicher sein. Selbst wenn man sich darauf be- schränken wollte, eine untere Subzone durch das stärkere Ueber- wiegen von Ammonites radians Rein. zu charakterisiren, so würde man gerade bei den vollständigsten Aufschlüssen, Greene und Wenzen, auf Schwierigkeiten stossen. Das einzig Natur- gemässe ist, diese in gleichförmiger petrographischer Beschaffenheit auftretende Schichtengruppe, welche durch das an die Spitze ge- stellte Leitfossil und in Verbindung mit der nächsten Gruppe durch den Ammonites opalinus characterisirt wird, als ein Ganzes hinzu- stellen, dem an anderen Orten local getrennte, immer aber sehr nahe verwandte, Abtheilungen entsprechen. (Vgl. Marcon, Lettres etc. p. 186.) Im nördlichen Frankreich und in England verlieren sich solche kleinere Abschnitte der Zonen noch mehr, und häufig wird es dort schwer, selbst die Grenzen solcher Gruppen, wie der Schichten mit Trigonia Navis, genau festzuhalten. Es liegt dies z. Th. an veränderter Facies, wie z. B. im Maasdeparte- ment die Basis des ‚‚Unteroolithes“ durch unreine Corallenkalke gebildet wird, z. Th. an dem Fehlen einzelner als leitend anzu- sehender Fossilien, wie z. B. der Trigonia Navis in Yorkshire. Die Uebereinstimmung reducirt sich in weiterer Entfernung, wie schon bemerkt, auf grössere Complexe, während die Coincidenz in kleineren Details sich verliert — ein Verhalten, auf welches ich im Folgenden wiederholt zurückkommen werde. — Die eisenschüssigen Thone mit Inoceramus ‘ polyplocus. Indem ich die von mir in der Stratigr. ete. und dem Nach- trage vorgeschlagene Benennung zurückziehe — weil Pleuromya exarata, welche ich für die charakteristischste Muschel der be- treffenden Schichten hielt, schon in der vorigen Zone auftritt, Inoceramus polyplocus Ferd. Röm. dagegen der vorliegenden eigenthümlich zu sein scheint (vgl. unten) — setze ich die durch v. Seebach (hann. Jura p. 33 u. f.) eingeführte an deren Stelle, welche von diesem Autor in ähnlicher Weise mit fast derselben Abgrenzung gebraucht wird. Die ganze Schichtenabtheilung, deren Mächtigkeit sich auf etwa 25 Meter herausstellt, besteht aus milden dunklen Thonen . mit vielen thonigen Sphärosideriten und Schwefelkiesknollen. Im Einzelnen lassen sich drei kleinere Unterzonen aufstellen, keineswegs aber haarscharf abgrenzen. Die unterste ist bis auf nicht ganz seltene Exemplare des Ammonites opalinus Rein. fast pe- trefactenleer; nur Pleuromya unioides Röm. und exarata Brauns und Belemnites tripartitus Schloth. sind noch daraus constatirt. Die grösste mittlere enthält die meisten der unten anzuführen- den Petrefacten, zu denen sich dann noch oben als leitend für die letzte Abtheilung Ammonites Sowerbyi Mill., Belemnites gi- ganteus Schloth. und Gervillia acuta Sow., nebst der (sehr sel- tenen) Rhynchonella triplicosa Qu. gesellen, welche sämmtlich bis in, respective über, die folgende Abtheilung reichen. Da im Uebrigen die Fauna unverändert bleibt, so halte ich es nicht für gerechtfertigt, für Norddeutschland eine eigene Zone des Ammonites Sowerbyi Mill, wie es noch jüngst für Süddeutsch- land Waagen (in Benecker’s Beiträgen, Bd.I., p. 507 ff.) gethan, anzunehmen. Die obere Grenze setze ich da an, wo ein grosser Theil der der Falciferenzone angehörenden Fossilien aufhört, und wo zugleich die Eisensteinabsonderungen nicht mehr ausschliesslich, sondern häufig mit Kalkknauern gemischt auftreten. 32 Die hauptsächlichsten Aufschlüsse dieser Zone, welche v. Strombeck als versteinerungsleere Thone führt, lieferte im N. O. von Braunschweig besonders der Wohld (v. Strombeck, br. Jura, p- 22 f. 28), Flechtorf und Campen nahe bei demselben (Inoce- ramus polyplocus F. Röm., Pleuromya exarata Brauns), Hordorf und dessen Umgebung, die Fallersleber Gegend, Querenhorst, Hötzum; in Westphalen die Gegend bei Porta, Hessisch Olden- dorf und andere Oertlichkeiten (vgl. Ferd. Römer, jurass. Weser- kette p. 44, Abdr. aus der Zeitschr. d. deutschen geol. Ges. 1857, p. 624 u. a.), der Vossberg bei Osnabrück, ferner Dohnsen und Warzen, auch Lauenstein am Hilse, sowie Lühnde b. Han- nover und der Adenberger Stollen. Aber auch hinsichtlich dieser Schichten gaben erst die Balhnaufschlüsse westlich von Kreiensen, hier insbesondere die bei Wenzen, vollständige Aufklärung. Der Durchstich oberhalb Wenzen „im Steinanger“, welcher schon die vorige Zone umfasste, erreicht die obere Grenze der vor- liegenden. Von den Aufschlüssen bei Wrisbergholzen und Hildesheim, oberhalb deren der vorigen Zone, sehe ich ab, da sie allein den Amm. opalinus lieferten (v. Seebach p. 34 f.). Die organischen Einschlüsse sind zunächst an Mollusken: Rhynchonella triplicosa Quenst. (Wenzen, oberste Schichten, sehr selten.) Terebratula carinata Lamk. (Wenzen, sehr selten.) Pecten pumilus Lamk. (Hess. Oldendorf, Wenzen, Dohnsen.) — lens Sow. (Wenzen, Dohnsen.) Leda lacryma Sow. (Wenzen, selten.) — cuneata Dkr. u. Koch. (Wenzen, selten.) — acuminata Ziet. (Wenzen, häufiger; muthmasslich auch Hess. Oldendorf.) — aequilatera Dkr. u. Koch. (Wenzen.) Nucula Hammeri Dfr. (Wensen, Dohnsen, Greene, Gegend. bei Mehle. Häufig.) — subglobosa Röm. (Wenzen, nicht selten.) Cucullaea concinna Phill. (Wenzen, muthmasslich auch Hess, Oldendorf, Lühnde b, Hannover.) Trigonia striata Sow. (Wenzen, nicht häufig.) Inoceramus polyplocus F. Röm. (Lauenstein, Wenzen, Dohnsen, Warzen, Greene, Adenberger Stollen, Vossberg, Hess. Olden- dorf, Wehrendorf, Osterkappeln, Quernheim; Lühnde.) Avicula Münsteri Goldf. (Wenzen, Dohnsen, Adenberger Stollen, Hess. Oldendorf.) 33 Gervillia acuta Sow. (Wenzen, obere Abtheilung.) Modiola gregaria Goldf. (Wenzen, Dohnsen.) Lueina lirata Phill. (Wenzen.) — tenuis Dkr. u. Koch. (Wenzen.) Taneredia oblita Phill. (Wenzen, Dohnsen. Muthmasslich Hess, Oldendorf, vgl. v. Seebach, p. 35.) Unicardium depressum Phil. (Wenzen, nicht häufig.) Cardium concinnum Buch. (Wenzen, Lühnde b. Hannover.) Thracia Römeri Dkr. u. Koch. (Wenzen.) me transversa Seeb. (Wenzen, Dohnsen, Warzen, Greene, häufig. — Greenensis Brauns. (Wenzen, Dohnsen, Greene, Dehme, Aden- berger Stollen.) Gresslya (Pleuromya) unioides Röm. (Wenzen, nicht häufig.) — — exarata Brauns. (Wenzen, Dohnsen, Warzen, Greene, häufig; Lühnde b. Hannover. Vielleicht ein Theil der Exem- plare von Oker.) Gresslya abducta Phill. (Wenzen, Dohnsen, Warzen, Hess. Ol- dendorf.) Corbula cucullaeaeformis Dkr. u. Koch. (Wenzen.) Actäeonina pulla Dkr. u. Koch. (Wenzen, Dohnsen.) — variabilis Brauns. (Wenzen.) Deutalium elongatum Mstr. (Wenzen, Dohnsen, Hess. Oldendorf.) Pleurotomaria elongata Sow. (Wenzen, sehr selten.) Trochus duplicatus Sow. (Wenzen.) — monilitectus Bean. (Wenzen, sehr selten.) Cerithium variculosum Desl. (Wenzen.) — vetustum Phil. (Wenzen.) Purpurina elaborata Bean. (Wenzen.) Ammonites affınis v. Seeb. (Wenzen, sehr selten.) — opalinus Rein. (Wenzen, Greene, Dohnsen, Lühnde, Hess. Oldendorf, vgl. F. Röm. a. a. OÖ. p. 626, 11.) — Sowerbyi Mill. (Wenzen, Greene, Dohnsen,, Warzen, Hess. Oldendorf, vgl. ib. 10 u. 12; ob. Schichten.) Nautilus toarcensis d’Orb, Phenzan, Dohnsen.) Belemnites abbreviatus Mill. (Wenzen.) — giganteus Schloth. (Dohnsen, Wenzen, Lauenstein, Hess. Ol- dendorf, Vossberg bei Osnabrück; obere Schichten.) Von sonstigen Thierresten sind zunächst Krebsscheeren von Wenzen zu erwähnen, an welche sich (Ferd. Röm, a. a. O. p. 626, 13) ein Cephalothorax von Hess. Oldendorf anreiht; die Scheeren sind von denen der vorigen Schichtengruppe ver- Brauns, Der mittlere Jura, 3 34 schieden, stimmen dagegen mit Eryma elegans Oppel, Pal. Mitth. t. 4, f. 7, p. 26, überein, welche allerdings nicht aus derselben Schicht, sondern aus dem Niveau des Ammonites Parkinsoni Sow. stammt. Ein Haifischzahn, der in der Nähe des Steinanger- einschnittes bei Wenzen an den Dammschüttungen gesammelt ist, erscheint fraglich hinsichtlich der Schicht, aus der er her- rührt. Wichtiger ist Entrochus pentagonalis Goldfuss, Petr. Germ. I., t. 52, f. 3, v. Seebach, hann. Jura, p. 34 u. 74, Quenst. Jura, t. 44, £. 11, p. 321, t. 49, £. 5—8, p. 363 und t: 68, f. 54 u. 35, p. 513, zu welchem auch Entrochus crista galli ib. t. 62, f. 27—29, p. 457 u. Quenst. Handb. 1. Aufl. t. 51, £. 5, 2. Aufl. t. 66, £. 5, p. 719, v. Seebach, hann. Jura, p. 36 u. 746 zu ziehen. Diese Art beginnt vielleicht schon in der vorigen, unzweifelhaft aber in der hier vorliegenden Zone und geht min- destens bis in Schichten der Ostrea Knorrii. Cidariten erwähnt Ferd. Römer a. a. O. von Hessisch Oldendorf ohne weitere Be- schreibung mit der einzigen Angabe, dass sie nur 4 Millim. Durchmesser haben; eine nähere Bestimmung der Art, wie der Gattung scheint der Erhaltungszustand nicht zugelassen zu haben. Dann ist noch zu erwähnen eine Serpula, welche A. Rö- mer im Oolithengebirge, Anhang p. 18 beschreibt und t. 20, f. 18 abbildet, welche sich aber von der Serpula coneinna So- werby (Vermetus, Min. Conch. t. 596, f. 5.) durch kein con- stantes Merkmal unterscheidet. Dass von dem in beiden Fällen vierkantigen, oder — seltener — undeutlich fünfkantigen Quer- schnitt bei S. coneinna eine undeutliche Kante im aufgerollten Theile des Gehäuses nach aussen liegt, bei Serpula Solarium Röm. dagegen eine Seite, welche von zwei scharfen Kanten ein- gefasst und zwischen ihnen vertieft ist, ist, wie schon Sowerby’s obere Abbildung beweist, unwesentlich. Von Pflanzenresten ist nur ein aus Wenzen stammendes nicht näher zu bestimmendes Stückchen Holz, von asphalt- artiger Kohle umgeben, zu nennen. — Die Analogien der Zone des Inoceramus polyplocus F. Rö- mer finden wir vor Allem in Süddeutschland, dann aber zu- nächst in Yorkshire. In Würtemberg ist im Wesentlichen Beta und Gamma des braunen Jura — von letzterem nur vielleicht die blauen Kalke als eigenthümliche obere Grenz- oder Ueber- gangsschicht abgerechnet — derselben gleichaltrig, wie dies das Petrefactenverzeichniss darthut. Die Eisenerze von Aalen finden zwar nur ein schwaches Analogon in den Schwefelkiesknollen besonders des mittleren Theils unserer Zone, doch ist die Ueber- einstimmung bei der grossen Entfernung auffallend genug, da 35 schon bei Hechingen sich die Gesteinsbeschaffenheit ändert und Thone an die Stelle der Sandsteine mit Thoneisensteinflötzen treten. Der im Obermainkreise vorkommende Sandstein (Oppel, p. 329 £.) gehört ebenfalls hierher. In Frankreich verschwindet wieder die Uebereinstimmung der einzelnen kleinen Schichtencomplexe; während noch bei Gundershofen und Longwy nach Oppel (a. a. O.) die betreffende Zone über der der Trigonia Navis nachweislich ist, geht sie nach Süden (la Verpilliere bei Lyon) sammt den unterliegenden Gliedern der Faleiferenzone in die dortige Eisenerzzone über, wogegen die Bausandsteine (Sandkalke) von Couzon nach Oppel grösstentheils der folgenden Schichtengruppe angehören und nur im unteren Theile Petrefacten der oberen Falciferenzone, be- sonders Amm. opalinus, zeigen, der indessen manchen neuer- dings von mir bestätigten Erfahrungen nach sie nicht aus der Coronatenzone ausschliesst. Auch in Nordfrankreich finden sich nur schwache Analogien; im Maasdepartement scheint die Zone des Inoceramus polyplocus noch in die von Buvignier beschrie- benen Korallenkalke aufzugehen, welche das Liegende der Üo- ronatenschichten bilden. In Südengland setzt sich das Verhalten der gleichaltrigen Schichten ähnlich wie in der Normandie in schwachen Anklängen fort; von Northampton erwähnt Oppel (p. 332) ausdrücklich, dass die den Unteroolith unterlagernden Eisensandsteine sehr arm an Petrefacten sind, An der nordenglischen Ostküste (Yorkshire) dagegen ist die Zone des Inoceramus polyplocus, wie erwähnt, nicht nur unbedingt an der Basis des „Unter- oolithes“ — über dem upper Lias shale — vorhanden (Blue wick, Glaizedale), sondern auch ergiebig an solchen Versteine- rungen, welche mit Arten des Verzeichnisses p. 32 f. überein- stimmen; doch ist es, wie bei voriger Zone angedeutet, nicht unwahrscheinlich, wenigstens durchaus nicht unmöglich, dass schon letztere ihre Parallele im untersten Theile des Yorkshirer Unteroolithes hat. — Ich möchte hieran die Bemerkung knüpfen, dass zwar da, wo in dieser Weise eine sonst wichtige Zwischenschicht in ihrer Mächtigkeit abnimmt oder fehlt, sehr leicht eine künstliche Trennung inmitten eines natürlichen Schichtencomplexes gelegt werden kann, wie dies — allerdings im Widerspruche mit de la Beche — von Phillips u. A. für Yorkshire geschehen ist. Dass jedoch die nahe Verwandtschaft des oberen Lias mit dem unteren braunen Jura in Süddeutschland übersehen ist, wird nur erklärlich durch übergrosse Rücksichtnahme auf petrographische 3% 36 Eigenthümlichkeiten, welche sich doch. oft schon auf geringe horizontale Entfernungen bedeutend modificiren. Die Faleiferen- zone Norddeutschlands ist in Beziehung auf diesen Punkt be- sonders lehrreich. Während die einzelnen Schichtengruppen, aus denen- sie besteht, sich eng genug an die auswärtigen gleichalten Gebilde anschliessen, um die Identität mit diesen ausser Zweifel zu setzen, stehen sie andererseits unter einander in continuirlichem Zusammenhange und sind sämmtlich durch allmählige Uebergänge verknüpft. Noch auffälliger wird der Zusammenhang durch eine Be- trachtung der ganzen Fauna, insbesondere der Molluskenfauna, da die übrigen Thierkreise sehr mangelhaft vertreten sind. Unter den 90 Species, welche ich aus den sämmtlichen 4 Abtheilungen anführte, sind 62, welche in Norddeutschland ausschliesslich der Falciferenzone — als Ganzes genommen — angehören, während die Zahl der Arten, , welche einer der Ab- theilungen ausschliesslich zukommen, auf höchstens 35 Procent ihrer Totalfauna (bei der am besten vertretenen Zone der Tri- gonia Navis) steigt, aber auch auf 16 Procent (bei der ebenfalls mit reicher Fauna ausgestatteten Abtheilung des Inoceramus polyplocus) fällt und im Mittel etwa 26 Procent beträgt. Von den übrigen 28 Species hat die Falciferenzone nur 4 mit dem Lias, 24 mit den höheren Schichten gemein, ünd geht von letzteren die Mehrzahl bis über die Coronatenzone hinaus. Dass übrigens die obere Grenze eine natürliche ist, dafür möchte unter Anderen auch der Umstand sprechen, dass von den 24 nach oben übertretenden Arten nur die kleinere Hälfte (11 Spe- cies) erst in der Zone des Inoceramus polyplocus beginnt, von welchen wiederum ein kleiner Theil (4 Species) nur auf die oberen Grenzschichten kommt. Dass endlich der Anschluss der ganzen Gruppe an den braunen Jura ein ungleich natürlicherer ist, als der an den Lias, möchte schon durch die obigen Zahlen bewiesen werden, wird aber durch den Charakter der Fauna noch mehr bekräftigt. Berücksichtigt man den Umstand, dass mehrere Species in Norddeutschland nur der Falciferenzone zukommen, welche anderwärts eine grössere verticale Verbreitung haben, so ver- mindert sich zwar die Zahl der dieser grösseren Schichten- gruppe eigenthümlichen Arten um etwas (Turbo duplicatus Sow., Purpurina elaborata Bean., Terebratula carinata Lamk, u. A.), doch nicht in dem Grade, um die oben gezogenen Schlüsse un- giltig zu machen. Erwähnt muss nur werden, dass diese Species solche sind, welche weiter nach oben reichen. Die Coronatenthone. Wie im vorigen Abschnitte bemerkt, endet die Falciferen- zone mit Schichten, welche zum grösseren Theile kalkige Ver- steinerungen und neben den Schwefelkiesknollen auch Conglo- merate von Kalk enthalten. Dies setzt sich zwar in die Coro- natenzone hinein fort; doch werden die Thone bald wieder ärmer an Kalk und enthalten nun auf eine nicht unerhebliche verticale Erstreckung der überwiegenden Mehrzahl nach Schwe- felkiespetrefacten, was an zwei wichtigen Fundorten, Dohnsen und Mainzholzen, besonders deutlich wird. An anderen Orten wiederum, wo noch höhere Schichten vorliegen, sind die Ein- schlüsse mehr in — reinen oder eisenschüssigen, mitunter etwas bituminösen und schwärzlichen — Kalk verwandelt. Stark eisen- schüssig (gelbbraun) zeigt sich die Farbe der Petrefacten bei Esbeck, wo ein Schurf ziemlich in der Mitte der Coronatenzone gemacht ist, ebenso bei Rothehof unweit Fallersleben und an mehreren zerstreuten Fundstellen, dunkle Eisenkalke finden sich unweit Porta, bituminöse Kalkknollen bei Wenzen, Bruch- hof etc. — Es wäre hiernach möglich, die ganze Coronatenzone, deren totale Mächtigkeit sich übrigens als keineswegs sehr be- deutend herausstellt — sie misst 15—20 Meter — in 2 Ab- theilungen zu trennen, denen eine gewisse Verschiedenheit der organischen Einschlüsse entspricht. Da diese Verschiedenheit jedoch bei näherer Betrachtung keine sehr tiefgreifende ist, viel- mehr im Grunde nur darin besteht, dass einzelne Versteinerun- gen (Ammonites opalinus Rein., Sowerbyi Mill.), welche in der unteren Region nicht selten sind, oben fehlen, während mehrere andere (Ammonites Sanzei d’Orb, Gervillii Sow., Rhynchonella spinosa.Schl.) nur nach oben seltener werden, noch andere zwar . auch durchgängig vorhanden, aber oben häufiger sind (Belemnites ‚giganteus Schl., Perna mityloides Lamk., Östrea Marshii Sow.), endlich andere unverändert durch die ganze Zone reichen (Am- monites Humphriesianus Sow., Blagdeni Sow. etc.), da ferner 38 ein allmähliger Uebergang durch die mittleren Schichten (von Esbeck, der Porta unweit Dehme) von einer Abtheilung zur anderen zu beobachten ist, so kann obiges Moment immer nur zur Sonderung von Unterzonen von ähnlicher Bedeutung, aber kaum von der Schärfe wie die der vorigen Schichtengruppe benutzt werden, rechtfertigt aber keineswegs das Auseinander- reissen der naturgemäss zusammengehörigen ÜCoronatenzone. Die obere Grenze ist, so leicht sie ungefähr anzugeben, doch schwierig mit vollständiger Genauigkeit zu bezeichnen. Die Petrefacten der ÜCoronatenzone, auch solche, welche sich weiter höher wieder einstellen, nehmen zunächst nach oben all- mählig ab, so dass mit Sicherheit erst da von einem Abschnitte die Rede sein kann, wo ein neues Petrefact, der Ammonites Par- kinsoni Sow., auftritt, welches einem höheren Niveau eigen ist. Der Umstand, dass der Ammonites Parkinsoni Sow. sich weiter nach unten hin constatiren liess, als v. Seebach zulassen wollte, ist auch die Veranlassung, dass ich die obere Coronatengrenze tiefer als v. Seebach (hann. Jura p. 35 ff.) setze. Das tiefere Vorkommen des Ammonites Parkinsoni Sow. — mit Belemnites giganteus Schl. — ist von v. Strombeck (br. Jura p. 23 f.) für die Gegend bei Fallersleben und am Ülieversberge beobachtet; aus- serdem von mir bei Greene, Goslar (Nachtrag zu Paläont, etc. p. 14.). Es folgt aus demselben auch, dass einzelne wegen des Vor- kommens des Belemnites giganteus Schl. der Coronatenzone zu- geschriebene Localitäten, wie z. B, eben bei Goslar, der folgen- den Abtheilung zufallen. (Vgl. diese.) Allein nach deren Aus- scheidung bleiben mehrfache der Coronatenzone zuzutheilende Localitäten östlich und nördlich von Braunschweig übrig. So bei Campen unweit des Wohld, wo Belemnites giganteus Schl. mit Ostrea Marshii Sow. und eduliformis Lamk., Serpula lum- bricalis Goldf. und Saurierknochen in der Nachbarschaft der vorigen Zone gefunden ist und Ammonites Parkinsoni Sow. nicht vorkommt. Ferner bei Rothehof unweit Fallersleben (Ammo- nites Blagdeni Sow. und Humphriesianus Sow. mit Belemnites giganteus Schl., Ostrea eduliformis Lamk., Cidaris spinulosus Röm. etc.) — Constatirt ist diese Zone ferner bei Dehme, auf einer Halde in der Mitte des Weges von der Schwefelkiesgrube mit Ammo- nites insignis Schübl. nach der Porta, zu Todenmann bei Rinteln (vgl. F. Römer, jur. Weserkette, Zeitschr. d. d. geol. Ges. 1857, p. 648 etc.) und im Ösnabrückschen am Vossberge (ebenda p. 665), sowie am Teutoburger Walde, Tangenbach bei Horn (Amm. Gervillii Sow., cpalinus Rein.) Siechenbach, Tecklenburg, wenn auch nur durch einzelne Petrefacten angedeutet, Bei 39 Hildesheim ist die Schichtenfolge mit ziemlicher Sicherheit beob- achte. Am Deister hat der Pottholtenser Stollen einen reichen Ertrag an Petrefacten geliefert, ebenso am Hilse ein oberhalb des erwähnten Stollens bei Dohnsen belegener zweiter Stollen; derselbe erstreckt sich aber hauptsächlich auf die Unterregion. Ergänzt wird er durch einen naheliegenden Schurf bei Dielmissen. Der genannte Fundort Esbeck hat zwar nur geringe verticale Aus- dehnung, ist aber wegen seiner Lage in der Mitte der Zone bemerkenswerth. Minder wichtig sind Brunkensen, Geerzen, Dörshelf, Warzen, das schwarze Land am Hilse, Essen, die Halden bei Mehle, Holtensen am Deister, Limmer. Die Eisen- bahnarbeiten westlich von Kreiensen lieferten theils den Nach- weis der Zone in ähnlicher Weise wie bei Hildesheim in der Nähe von Mainzholzen durch eine Reihe von kleineren, wenn auch nicht direct zusammenhängenden Grabungen (vgl. v. See- bach, hann. Jura), theils einen nicht unbedeutenden Ertrag an Petrefacten in einer Ausschachtung oberhalb Mainzholzen (untere bis mittlere Schichten) und an einer interimistischen Bahn am östlichen Selterhange bei Bruchhof (hauptsächlich obere Schich- ten). Endlich sind in der Nähe von Wenzen und Eimen hin und wieder Versteinerungen der Coronatenzone bei Fundament- ausgrabungen und in Wasserrissen angetroffen. Die Angaben bezüglich des Vorkommens bei Bündheim sind auszuschliessen, da die Coronaten daselbst nicht zu denen dieser Abtheilung, sondern zu Ammonites coronatus Brug. der ÖOrnatenzone ge- hören. Die Coronatenschichten sind demnach, wenn sie sich auch in Folge ihrer nicht erheblichen Mächtigkeit und der geringen Widerstandsfähigkeit vielfach der Beobachtung entziehen, doch durch das ganze von mir in’s Auge gefasste Gebiet verbreitet. Wo sie erschlossen sind, geben sie einen festen Horizont ab zwischen den grösseren Schichtencomplexen, welche ich als „Fal- ceiferenzone“ und „Parkinsonierzone“ bezeichne, und verhalten sich beiden gegenüber ziemlich selbstständig, obwohl sie ande- rerseits den Charakter eines Zwischengliedes zwischen denselben nicht verleugnen. So sind namentlich von 54 nur 10 Species der Zone eigen, also weniger als ein Drittel; doch befinden sich unter letzteren 5 Ammoniten, welche besonders charakteristisch sind und der ausserhalb der Coronatenzone nur spärlich vertretenen Abtheilung der Coronaten angehören. Selbst wenn die Zahl dieser Arten noch durch Vereinigung mehrerer redueirt wer- den sollte, dürfte doch diese Thatsache immer beachtenswerth bleiben, 40 x Die organischen Einschlüsse sind zunächst an Mollusken: Terebratula perovalis Sow. (Dohnsen, Tecklenburg.) Rhynchonella spinosa. (Pottholtensen und Holtensen am Dei- ster, Dohnsen, Dielmissen, Essen, Gegend der Porta.) Östrea Marshii Sow. (Bruchhof, Hildesheim, Campen am Wohld, Rothehof bei Fallersleben.) — eduliformis Schloth. (Pottholtensen, Dohnsen, Brunkensen, Bruchhof, Dehme, Campen am Wohld, Rothehof bei Fallers- leben.) Pecten demissus Phill. (Dielmissen, Dohnsen.) — lens Sow. (Dohnsen, Pottholtensen.) Leda lacryma Sow. (Dohnsen.) — aequilatera Dkr. und Koch. (Dohnsen, Dielmissen, Esbeck, Rothehof bei Fallersleben.) Cucullaea concinna Phill. (Bruchhof, Esbeck, Dohnsen, Gegend von Wenzen.) Macrodon elongatus Sow. (Dohnsen, Dielmissen.) Perna mityloides Lamk. (Bruchhof, Dohnsen.) Posidonomya Buchii Röm. (Esbeck, selten.) Avicula Münsteri Goldf. (Dielmissen, Esbeck.) Modiola cuneata Sow. (Dohnsen, Dielmissen, Holtensen am Dei- ster, Adenberger Stollen.) Lucina lirata Phill. (Dohnsen.) — tenuis Dkr. und Koch. (Esbeck.) Tancredia oblita Phill. (Dohnsen, Hildesheim.) Thracia lata Mstr. (Dohnsen.) Gresslya abducta Phill. (Dehme, Dohnsen, Dielmisscn, und Umgegend, Bruchhof, Esbeck, Hildesheim, Rothehof.) Dentalium elongatum Mstr. (Dielmissen.) Pleurotomaria elongata Sow. (Bruchhof.) — Aonis d’Orb. (Bruchhof, Mainzholzen.) Cerithium flexuosum Mstr. (Dohnsen.) Ammonites Humphriesianus Sow. (Wenzen, Mainzholzen, Geer- zen, Warzen, Dohnsen, Dörshelf, Bruchhof, Todenmann bei Rinteln, Vossberg, Dehme, Siechenbach, Mehle, Rothehof.) — Braikenridgii Sow. (Pottholtensen, Mehle, Dohnsen, Dörshelf, Gegend von Wenzen, Eimen, Dehme.) — Blagdeni Sow. (Bruchhof, Esbeck, Greene, Wenzener Ge- gend, Mainzholzen, Warzen, Dohnsen, Dörshelf, Pottholtensen, Rothehof bei Fallersleben.) — Gervillii Sow. (Dohnsen, Warzen, Mainzholzen, Gegend bei Wenzen, Greene, Esbeck, Dehme bei Porta, Horn.) 41 Ammonites Sauzei d’Orb. (Mit vorigem). — Sowerbyi Mill. (Dohnsen, Dielmissen, Mainzholzen, Warzen, Siechenbach; nur unten.) — opalinus Rein. (Pottholtensen, Bruchhof, Wenzen, Mainz- holzen, Warzen, Horn, Siechenbach; nur unten.) Belemnites abbreviatus Mill. (Bruchhof, Esbeck, Dörshelf, Dohn- sen, Pottholtensen, Horn, Rothehof bei Fallersleben.) — giganteus Schloth. (Brunkensen, Esbeck, Bruchhof, Dohnsen, Dielmissen, schwarzes Land, Dörshelf, Todenmann, Dehme, Horn, Tecklenburg; Campen am Wohld, Rothehof.) — canaliculatus Schloth. (Mainzholzen, Bruchhof, Esbeck, Gegend von Wenzen, Rothehof.) An Echinodermen begegnen wir wieder dem Entrochus pen- tagonalis Goldf. (vgl. vor. Abschn.), in dieser Zone nech Quen- stedt’s Vorgange gewöhnlich als Pentacrinus crista galli bezeich- net, bei Dohnsen, Holtensen am Deister, Mehle; ferner Cidaris spinulosus Römer, Ool. Geb. t. 1, f. 16, (vgl. Nachtr. zu Pal. und Str. d. Hilsm. p. 11), welcher trotz der nicht ganz gelungenen Ab- bildung nach der Beschreibung (a. a. O. pag. 26 f.) ohne alle Frage mit Cidaris Anglosuevicus Oppel, Jura $. 55, 249, zu vereinigen ist. Wäre die Vereinigung des ©. anglosuevicus mit der Römer’schen Art nicht zulässig, so müsste die Bezeichnung C. anglosuevicus Opp. gewählt werden, .da die Benennung (i- darites maximus, welche bei Phillips, (t. 9, f. 4) synonym mit C. spinulosus ist, früher von Münster bei Goldfuss (1. t. 39. f. 1) auf eine oberjurassische ähnliche Art angewandt ist. (Vgl. v. Seebach, hann. Jura p. 36.) Das Vorkommen der Species (aus Norddeutschland nur in Stacheln bekannt) erstreckt sich auf die Coronatenzone von Dohnsen, Mainzholzen, Bruchhof, Hildes- heim, Mehle, Horn und Rothehof bei Fallersleben. Nicht unwichtig ist Serpula lumbricalis Schloth. (Petref. p. 96, Quenst. Jura p. 392, t. 51, f, 10—14, v. Seebach, hann. Jura p. 36 f. und 84), welche, wie Quenstedt auseinander ge- setzt, nicht nur mit Serpula grandis Goldf. Petref. Germ. I, t. 67, f. 11, Serpula limax Goldf. ib. t. 67, f. 12, sondern auch mit Serpula convoluta Goldf. ib. t. 67, f. 14 (? t. 68, f. 17), vgl. Stratigr. und Pal. d. Hilsm. p. 69 zusammengehört. Auch möchte Serpula conformis Goldf. Petr. Germ. I. t. 67. f. 15 hier- herzurechnen sein. Serpula quadrilatera in Stratr. und Pal. d. Hilsm. p. 53, non Goldf., gehört gleichfalls bestimmt hierher; die Zuordnung zu S. quadrilatera Goldf. (Petr. Germ. I, t. 68, f. 10) beruhte auf Verwechselung einiger Exemplare von schlech- ter Erhaltung, die nach Auffindung zahlreicherer Stücke ihre 42 richtige Deutung fanden. Die an äusserer Form sehr wechselnde Serpula, welche noch mehrmals zu erwähnen, ist mit Mollusken der Ooronatenzone, z. B. Bel. giganteus, bei Horn, Dehme, Bruch- hof, Dohnsen, Dörshelf, Mehle, Hildesheim, Campen angetroffen. An Crustaceen, sowie auch an Pflanzenresten ist Nichts zu verzeichnen, an Wirbelthierresten ein Wirbel von einem Plesio- saurier von Dohnsen und ein Fragment eines Extremitätenkno- chens von Campen. Die Analoga der Coronatenzone anderer Localitäten sind durch die weitverbreiteten Coronaten-Ammoniten fast immer leicht zu ermitteln. In Süddeutschland macht, abgesehen von der im vorigen Capitel erwähnten Kalkbank, welche ein Uebergangs- glied nach unten darstellt, die Schichtengruppe, welche Quen- stedt als Delta des braunen Jura zusammenfasst und welche Oppel mit jenen Uebergangskalken zusammen als Zone des Am- monites Humphriesianus bezeichnet (s. Oppel, Jura $. 10, p- 335 f.) das entsprechende Niveau aus. Auch in Nordfrank- reich, besonders im Nordosten (Buvignier setzt für das Maas- departement die Coronatenschichten in seine „untere Abtheilung der unterjurassischen Gruppe“ als mittleres Glied) ist die näm- liche Zone nachzuweisen; in Südengland ist sie (vgl. Oppel a. a. O. p. 339) minder deutlich, allein in Yorkshire (als Cave Oo- lite) über den Schichten der vorigen Zone — von ihnen durch pflanzenführende „untere“ Sandsteine getrennt — mit vollkom, mener Bestimmtheit zu beobachten (vgl. Oppel a. a. O. p. 340 Phillips, geol. of Yorksh. t. 9.). Die Mächtigkeit der Coronatenschichten ist nirgend bedeu- tend grösser, als ich sie für Norddeutschland angab, höchstens ist hier und da von 80 Fuss die Rede, meist nur von 50 und darunter. Dass die Abtrennung von den angrenzenden höheren Schich- tengruppen nicht überall mit Leichtigkeit möglich ist, dass fer- ner Verwechslungen mit denselben (durch Fromherz für Baden, vgl. Oppel a. a. O. p. 337, durch Phillips, welcher den Cave Oolite auch Great- oder Bath-Oolite nennt, ib. p. 340) nicht selten vorgekommen sind, kann bei der nahen Verwandtschaft der Coronatenzone mit ihrem Liegenden und Hangenden nicht befremden. Jedenfalls aber muss nicht blos an den schon bei den vorigen Zonen namhaft gemachten Distrikten Yorkshire und Würtemberg, sondern auch in Norddeutschland die Corona- tenzone als selbstständiges Glied der Schichtenfolge des braunen Juras festgehalten werden. Die Thone mit Belemnites giganteus und Ammonites Parkinsoni. Wie im vorigen Abschnitte erwähnt ist, sind die weit- verbreiteten Thone, welche Belemnites giganteus Schloth. in Gesellschaft von Ammonites Parkinsoni Sow. enthalten, (und zwar in dem Verhältnisse, dass anfangs das erste, später das zweitgenannte Petrefact überwiegt, zuletzt jenes ausstirbt und dieses fast ausschliesslich sich mit wenigen Bivalven und sonstigen seltenen organischen Resten findet), häufig mit den 'Thonen der vorigen Zone verwechselt. Auch hat der allmählige Uebergang beider die Grenze oft schwanken lassen. Ueber die Selbstständigkeit dieses Gliedes der Schichtenreihe des braunen Jura, wenigstens über die Nothwendigkeit der Trennung von seinem Liegenden und zugleich über die bedeutende Mächtigkeit desselben hat vor Allem der Bahneinschnitt bei Greene (im Kluskampe) Aufschluss gegeben, der bei der vorigen Zone in Folge einer localen Wegschwemmung. der Coronatenschichten — nebst den angrenzenden oberen Schichten der Falciferenzone — und Ersetzung derselben durch Diluvialgebilde keine Be- rücksichtigung fand. Die Thone, nicht durchgehends dunkel, öfter hellgrau oder gelblich, sind danach 80 bis 90 Meter mächtig. Sie enthalten zahlreiche Sphärosiderite; die Petrefacten sind in diesen eingeschlossen oder (seltener) in der übrigen Masse ver- theilt,. die Kerne Eisenstein, die Schalen verkalkt. Die Angabe einer noch grösseren Mächtigkeit in Stratigr. und Pal. d. Hilsm. p. 16 war dadurch veranlasst, dass ich die obere Grenze der hier in Frage stehenden Gruppe noch nicht erreicht glaubte, während sie, wie sich später ermitteln liess, allerdings in dem Greener Einschnitte sich findet. Ausser diesem Einschnitte hat an der Bahnlinie westlich von Kreiensen noch die Gegend zwischen Wenzen und 'Eimen, dann wieder die zwischen Eimen und Mainzholzen eine längere, wenn auch nicht so vollständige Folge der betreffenden Schichten erschlossen. Von der bereits erwähnten interimistischen Bahn oberhalb Bruchhof fiel ein Theil ebenfalls in ihren "Bereich. 44 Ferner sind sie bei Dörshelf, Holzen und im schwarzen Lande und nach v. Seebach (hann. Jura p. 39) bei Deinsen im Bereiche der Hilsmulde z. Th. in beträchtlicher Ausdehnung angezeigt. Auch bei Hildesheim, Mehle und am Kahleberg bei Echte sind dieselben durch Ammonites Parkinsoni in Sphärosideriten nebst Belemnites giganteus angedeutet. Wichtig und lehrreich ist ein verhältnissmässig petrefactenreicher Aufschluss bei Goslar (nächst der Cementfabrik). Endlich gehört ein Theil der bei Rothehof unweit Fallersleben von v. Strombeck (br. Jura p. 23 f.) namhaft gemachten Schichten, mit Belemnites giganteus Schl. und Ammonites Parkinsoni Sow. (Thon n) in dasselbe Niveau. Die westlicheren Vorkommnisse des Ammonites Parkinsoni Sow. in Spärosideriten lassen sich, da dort die Bildung der letzteren entschieden in das nächsthöhere Niveau reicht, nicht immer mıt voller Schärfe deuten, Grösstentheils gehören sie in die folgende Abtheilung. So schliesse ich Horn, Hiddesen und den untersten Theil des Portaprofiles hier aus. Auch das Profil von Lübbecke und das von Rödinghausen (F. Römer, Weser- kette p. 643, 651), sowie die Linie von Oerlinghausen über Bielefeld und den Hemberg bis in die Gegend von Halle und Werther und von Willebadessen gehören mindestens zu einem beträchtlichen Theile in den folgenden Abschnitt. Ueber die Unzulänglichkeit des Amm. Parkinsoni als alleinigen Kriterrums vgl. unten p. 138 u. f., und möchte das von v. Seebach p- 59 darüber Bemerkte zu modifieiren sein. Die organischen Einschlüsse sind, wie ich Stratigr. und Palaeontogr. d. Hilsm. p. 16 erwähnt, insbesondere in Betracht der grossen Mächtigkeit der Zone verhältnissmässig sehr dürftig, namentlich an Zahl der Species; ein Umstand, der um so mehr auffallen, andererseits aber auch nur auf die Ablagerungs- verhältnisse geschoben werden kann, da eine Menge Arten sich in beiden angrenzenden Schichtengruppen zugleich finden. Die Individuen sind von den beiden Hauptarten an manchen Orten (Greene, Goslar, Eimen-Mainzholzen und schwarzes Land) ziem- lich gehäuft, doch anderen Ortes sind selbst diese selten. Ausser den im Folgenden angeführten Mollusken habe ich nur fossiles Holz, den Coniferen zugehörend, insbesondere bei Mainzholzen und Wenzen öfter angetroffen. Die Molluskenfauna besteht aus: Pecten lens Sow. (Goslar, ein gut erhaltenes Exemplar auf Amm. Parkinsoni in Geselischaft des Bel. giganteus.) Inoceramus Fittoni Morr. u. Lyc. (Eimen-Wenzen, ein ebenfalls 45 mit Amm. Parkinsoni in einem Sphärosiderit eingeschlossenes gutes Exemplar.) Pleuromya recurva Phill. (Greene, Mainzholzen, Hildesheim.) Gresslya abducta Phill. (Greene, Eimen-Mainzholzen.) Dentalium elongatum Mstr. (Greene, obere Grenze.) Ammonites Parkinsoni Sow. (Greene, häufig, Eimen-Wenzen, Eimen - Mainzholzen, desgl., Bruchhof, Dörshelf, Holzen, schwarzes Land, Echte, Goslar, häufig, Hildesheim, Mehle, Rothe- hof; an obigen Orten am Teutoburger Walde u. Wesergebirge.) Nautilus subtruncatus Morr. u. Lyc. (Eimen-Mainzholzen.) Belemnites giganteus Schloth. (Goslar, mit A. Parkinsoni, zahl- reich. Greene, desgl., Holzen bei Eschershausen, die obigen Localitäten am Teutoburger Walde und Rothehof bei Fallers- leben, ebenfalls mit A. Parkinsoni.) Die auswärtigen Analoga dieser Zone sind nicht mit der Leichtigkeit zu bestimmen, wie bei reicher vertretenen Faunen. Im Ganzen möchte überhaupt für diese, wie die beiden folgenden Schichtenabtheilungen gelten, dass sie von einander gesondert sich weder so gut noch so weit verfolgen lassen, als in ihrer Gesammtheit, worauf ich im Verlaufe zurückkommen werde. So sind z. B. in Yorkshire die Schichten des Ammo- nites Parkinsoni noch nicht nachgewiesen (Oppel, p. 358), was aber muthmasslich seinen Grund darin hat, dass man sie unter der Bathgruppe, nicht zu unterst innerhalb derselben gesucht hat. Ein Theil der oberen kohlen- und pflanzenführenden Sand- steine soll nach Oppel (ib.) den (unteren) Bathschichten ent- sprechen; vielleicht hauptsächlich gerade den Schichten des Am- monites Parkinsoni. In anderen Theilen Englands möchten die unter dem „Grossoolith“ liegenden Partien der Bathgruppe, also die Walkererde und Stonesfieldschiefer, auch wohl die Oolly- westonschiefer (Oppel p. 444, p. 447, p. 357) als Parallelglieder anzusehen sein, indem der Grossoolith schon viel zu viel Ge- meinsames mit der nächstfolgenden Schichtenabtheilung hat, als dass er von der Parallelisirung mit derselben ausgeschlossen werden könnte, In Gloucestershire ist Ammonites Parkinsoni Sow. im Trigonia grit, der die Coronatenschichten überlagert, nachgewiesen. Am Mont d’or bei Lyon sieht Oppel (p. 344 f.) in den über den Coronatenschichten lagernden Kalken gewiss mit Recht die gleichaltrigen Schichten. Für das Moseldepartement gleichfalls; er giebt jedoch hier die Möglichkeit der Vermengung mit der folgenden Zone ausdrücklich zu. Im Maasdepartement (Buvignier, Stat. geol. ete.) ist ein besonderer Nachweis nicht gelungen ; höchst wahrscheinlich fällt hier die Zone in die „Brad- 46 fordmergel,“ Wechselbänke von thonigem und kalkigem Ge- steine, hinein, die später noch zu erwähnen sind. In Süddeutsch- land endlich schrumpft sie zu einer zwar petrefactenreichen, aber, selbst die „Bifurcatenschicht“ (Quenst. Jura, p. 389) zuge- rechnet, unbedeutend mächtigen Grenzschicht zusammen, die man auch nach den dortigen paläontologischen Einschlüssen nicht mit Schärfe von den Schichten im Hangenden trennen kann. Die Thone mit Ostrea Knorrii. Wie überall im Bereiche des mittleren Juras in Norddeutschland findet sich zwischen dieser und der vorhergehenden Zone keine schroffe Grenze, doch aber eine merkbare, indem, wie die Folge der Bahneinschnitte zwischen Mainzholzen und Eimen zeigt, auf die einförmigen Sedimente des im vorigen Abschnitte charakte- risirten Niveaus zunächst eine etwas rascher wechselnde Schich- tenfolge gelagert ist. Mit dunkeln Thonen, welche eine grössere Anzahl Petrefacten von nur mittelmässiger Erhaltung, theils ver- kalkt, theils verkiest oder in Eisenoxydhydrat verwandelt, ent- hält, — meist Cephalopoden und Bivalven (Ammonites Parkinsoni Sow., A. Deslongehampsii d’Orb., Nautilus subtruncatus Morr. u. Lye., Thracia Eimensis Brauns, Pleuromya recurva Phill.) folgen Thone, welche eine grosse Anzahl kleiner Petrefacten, darunter Schnecken, wie Cerithium vetustum Phill., C. pupaeforme Dkr. und Koch., Fusus multicostatus Morr. u. Lyc., Dentalium elonga- tum Mstr., Chenopus Philippi Dkr. und Koch., aber auch Astarte pulla Röm., stellenweise so angehäuft enthalten, dass förmliche Conglomeratstücke sich bilden. Solcher „Gasteropodenschichten“ folgen mehrere innerhalb weniger Meter, worauf dann wieder einförmigere, dunkle, stark eisenschüssige und rasch verwitternde Thone folgen, welche zahlreiche, grösstentheils mit Kalkschale versehene Schwelfekiesversteinerungen, aber auch stark eisenschüs- sige feste Mergelkalkstücke einschliessen. Sie gehen in dem Ein- schnitte bei Eimen, welchen die Bahnarbeiter den Gniest nannten, zu oberst in sehr mürbe gelbbräunliche, also durch Einfluss der atmosphärischen Luft oxydirte, etwas hellere Thone über, deren Hangendes weder an der Bahn selbst, noch überhaupt in der Hilsmulde erschlossen ist. Ausser diesem Aufschlusse ist von der öfter genannten Bahnlinie Kreiensen-Mainzholzen noch der Einschnitt im Klus- kampe zu nennen, wo über den anstehenden Schichten der vo- rigen Gruppe Gesteinsreste und Petrefacten der hier in Frage kom- menden Zone sich gezeigt haben, ferner einzelne unter ähnlichen 48 Verhältnissen oberhalb Bruchhof verschwemmte Stücke. Unweit des Eimer Einschnittes fand sich oberhalb der Bahnlinie ein klei- ner Waldgraben, dessen tiefer eingeschnittene Stellen ebenfalls Thone mit den Versteinerungen aus dem Niveau des genannten Einschnittes enthalten. Namentlich finden sich dort viele kleine Schnecken und Bivalven aus den unteren Schichten, welche zum Theil in Klumpen zusammengebacken sind, ganz in Ueberein- stimmung mit einzelnen Partien der entsprechenden Schichten des Einschnittes. (Nachtr. z. Stratigr. u. Pal. p. 15.). An der Hilsmulde sind ausserdem noch mehrere Punkte zu nennen, vor allen Geerzen unweit Alfeld, wo namentlich durch A. Römer, Dunker und Koch viele Petrefacten, fast sämmtlich in Eisenkalkstücken sitzend, aus den betreffenden Schichten ge- sammelt sind. Durch ihren Petrefactenreichthum war diese Lo- calität bislang eine der wichtigsten im Bereiche des norddeut- schen Mitteljura, wie die einschlägigen Arbeiten der genannten Autoren beweisen, und es ist ein besonders günstiger Zufall zu nennen, dass bei Eimen ein ähnlicher mit fast der nämlichen Fauna versehener Aufschluss in directem Zusammenhange mit anderen Schichten aufgefunden wurde. In ähnlicher Weise ist Dörshelf, Holzen bei Eschershausen, der Fuss des Woltersberges ebenda, Brunkensen, Marienhagen am Hilse zu nennen; ferner die Hal- den des Mehler Dreisch am Osterwalde; der kleine Süntel, Springe, Bennigsen und Holtensen am Deister; Hildesheim; der Gelmkebach auf dem Österfelde bei Goslar, mit reich- haltiger Fauna; der Lindenbruch bei Bündheim (Harzburg), wel- cher die Analoga der unteren kalkreicheren Schichten, aber in Brauneisenstein verwandelt, mit Ammonites Parkinsoni Sow., Garantianus d’Orb,, Rhynchonella varians Schl. etc. geliefert hat (v. Strombeck); der Siechenbach oberhalb Hiddesen (Detmold), der Tangenbach bei Horn und der Habichtswald bei Tecklenburg, der Hemberg, die Gegend von Werther (Dechen, teut. Wald, p. 358, Wagener, jur. Bild. 1864, p. 30); Lübbecke, durch Gold- fuss’ Angaben dortiger Versteinerungen wichtig, Osterkappeln, der Wehrendorfer Berg, Welsede bei Hessisch Oldendorf. Be- sondere Berücksichtigung verdient das Profil am Jacobsberge bei der Porta, dessen unterste Partie (wenn nicht ein Theil der vorigen Schichtengruppe einbegrifien sein sollte, was nicht wahrscheinlich, jedenfalls nicht nachzuweisen ist) in das hier zu betrachtende Niveau fällt. Das Profil zeigt zu unterst eine fast regelmässige Wechsellage von schief- rigen, glimmerhaltigen Thonen von dunklerer Farbe und von festeren, sandigen Mergeln von hellerer Farbe; beide führen, ähn- 49 lich den Horner Schichten, Sphärosiderite in einer gewissen Menge, sind aber an Petrefacten verhältnissmässig arm. Nach oben sind sie überlagert von einer compacten Partie festeren Gesteins, welche ich der nächsten Gruppe zurechne. Diese feste Bank ist nicht in allen Darstellungen des Portaprofils angegeben ; sie ist von den leicht kenntlichen höher liegenden Bausandstei- nen zu oberst durch mildere, schiefrige Sandmergel, welche etwa 3 Meter mächtig sind, dann durch eine festere Bank (Vor- läufer des Bausandsteins), welche etwa 9 Meter misst, unter dieser durch eine etwa 2 Meter mächtige Schicht milder Mergel, und endlich durch gleichförmige Wechsellagen von etwa 12 Me- ter Höhe getrennt und misst selbst etwa 5 Meter. Sie ent- spricht den 15’ festen Thonsandsteins mit Rhynchonella varians etc. sammt dem darunter befindlichen 1’ sandigen Kalkes mit Avicula echinata bei v. Seebach p. 41, wo sie indessen noch zu den hier besprochenen Schichten gestellt wird. Ich glaube natürlicher die Gruppe der ©. Knorrii unter ihr abzuschliessen, so dass dieselbe nur die nächst tieferen dunkeln, glimmerigen, mil- deren Mergel und die ferneren Wechsellagen umfasst, welche nach unten ein immer regelmässigeres Ansehen gewinnen. Die erschlossene Partie der Schichten, soweit ich sie hierher rechne, also mit Ausschluss der obersten 30 Meter unter dem Bau- sandsteine, würde demnach etwa 40 Meter betragen. Sie ist im Ganzen nicht reich an Petrefacten; doch werden Ammonites Parkigsoni Sow., Ostrea Knorrii Voltz und Avicula echinata Sow., mit Bestimmtheit angegeben von Ferd. Römer (Weserkette Jahrg. 1857 d. deutschen geol. Ges. p.590), zu denen v. Seebach (hann. Jura p. 40) noch Rhynchonella varians Schloth., Avicula Münsteri Gdf., Trigonia costata Sow., Astarte pulla Röm. und depressa Mstr, Ammonites Würtembergicus Opp. und Belemnites Bey- richii Oppel hinzufügt. In der oberen Bank, die ich, wie er- wähnt, nicht hierher rechne, käme dann noch Belemnites subha- status Ziet. hinzu (ib. p. 41.). Die Mächtigkeit der bei Eimen erschlossenen Schichtenfolge dieser Gruppe berechnet sich auf 25 Meter. Es umfasst der Aufschluss die untere Grenze und erreicht beinahe die obere, so dass höchstens 30 Meter für die „Thone mit Ostrea Knorrii“ anzusetzen sind, eine Tiefe, welche zwar keineswegs die dersel- ben Schichtenfolge an der Porta erreicht, aber doch nicht so verschieden von derselben ist, wie man auf den ersten Blick ge- neigt sein könnte, anzunehmen. Hinsichtlich der übrigen bereits citirten Fundstellen ver- weise ich auf das Verzeichniss der Fossilien, welche allein den Brauns, Der mittlere Jura, 4 50 rothen Faden für ihre Einordnung abgeben, und erwähne nur, dass von den bei Braunschweig durch v. Strombeck eitirten Lo- calitäten ganz entschieden die Mückenburg bei Riddagshausen und der Ülieversberg hier auszuschliessen und der folgenden Gruppe zuzutheilen sind, wie schon Römer (Nachtr. p. 3) und v. Seebach, letzterer mit ? (a. a. O. p.42, cf. p. 40 und 45) an- geben. Der Thon o dagegen, v. Strombeck br. Jura p. 24 et passim, gehört grösstentheils hierher. In die Coronatenzone ge- hören davon nur die Thone von Rothehof mit Ammonites Blagdeni Sow. und Cidarites spinulosus Römer u. s. w. (s. 0.) in die hier in Frage kommende Schichtengruppe andere benachbarte Thone mit Ammonites Parkinsoni Sow., Würtembergicus Opp., Belem- nites subhastatus Ziet., Gresslya recurva Phill. und abducta Phill. Wenn von irgend einer Schichtenabtheilung des norddeut- schen braunen Jura gesagt werden kann, dass sie hinsichtlich ihrer organischen Einschlüsse von Interesse ist, so ist es die vorliegende. Wenigstens gilt dies von der fossilen Fauna, denn die Pflanzenreste beschränken sich auf Holzstücke von Cycadeen. Von Wirbelthieren ist zwar Nichts als einige Haifischzähne von Geerzen zu erwähnen, von Ürustaceen: Eine Krebsscheere, welche Dunker und Koch Beitr, t. IL., f. 15, p. 35 abbilden und welche der Glyphaea Aalensis Qu. ver- wandt zu sein scheint; Dörshelf. Ein dem Umrisse nach nicht verschiedenes Krebsscheerenfrag- ment, welches bei Eimen sich fand, ist nur hinsichtlieh der Oberfläche nicht gut genug erhalten, um mit dem vorigen mit Sicherheit identifieirt zu werden. Ein in der Nähe des Eimer Einschnitts an secundärer Lager- stätte gefundener Cephalothorax, welcher jedoch dem einhül- lenden Gesteine (Eisenkalk) nach sicher hierher gehört. Er stimmt mit Eryma Greppini Oppel, Pal. Mitth. t. 4, f.3u. 9. Pollieipes radiatus Dkr. und Koch, Beitr. p. 35; Holzen bei Eschershausen. Von Echinodermen kommt der schon mehrfach genannte Entrochus pentagonalis Goldfuss vor, ferner Eugeniacrinus annu- laris Römer, Ool. Geb. t. 17, f. 34 (Cyclocrinus annularis d’Orb. Eh. 10, 520, vgl. Stratigr. und Pal. d. Hilsm. p. 70.), beide von Eimen, ersterer zugleich von Geerzen und Horn, letzterer von Mehle. Serpula lumbricalis Schloth. findet sich wieder ‚ bei Eimen, Geerzen und Dörshelf, (die Zugehörigkeit zu dieser Zone wird durch das Aufsitzen auf einer Trigonia costata Sow. erwiesen, während die im Abschnitte von den Coronatenschichten Hl von Dörshelf citirten Exemplare derselben Art auf Belemnites giganteus Schloth. festgewachsen sind), Serpula concinna Sow. (vgl. oben bei den Schichten mit Inoceramus polyplocus) bei Mehle, bei Eimen im Waldgraben, bei Holzen, am Fusse des Woltersberges, bei Geerzen; dazu kommt Serpula flaccida Goldfuss (Petrefact Germ. I, t. 69, f. 7, p. 234, ? Römer, Ool. Geb. p. 34; die von Römer so benannten Exemplare stammen aus dem weissen Jura von Hoheneggelsen, die von Goldfuss aus dem Unteroolith und kommen nach der Abbildung mit Be- lemnites giganteus Schloth. und Trigonia costata Sow. vor) bei Dörshelf. Von grösster Wichtigkeit ist die Molluskenfauna, welche 13 Cephalopoden, 14 Gasteropoden, 44 Conchiferen und 4 Brachio- poden umfasst und somit selbst die reich vertretenen Schichten der Trigonia Navis Lamk. an Zahl der Species hinter sich lässt. Sie besteht aus: Rıhynchonella varians Schloth. (Eimen, Goslar, Harzburg, Mehle, Geerzen, Porta.) — triplicosa Quenst. (Eimer Einschnitt.) Terebratula emarginata Sow. (Eimer Einschnitt, Goslar.) — perovalis Sow. (kleiner Süntel, Capellenhagen, Eimer Ein- schnitt, Harzburg.) Östrea Marshii Sow. (Eimen, Geerzen, Holzen, Osterkappeln, Goslar.) — eduliformis Schloth. (Eimen, Geerzen, Hildesheim, Tangen- bach bei Horn.) — acuminata Sow. (Lübbecke, Osterkappeln, Goslar, Hildesheim, Mehle, Eimen, Geerzen.) — Knorrii Voltz. (Eimen, Geerzen, Holzen, Dörshelt, Brunkensen, Goslar, Porta, Horn, Werther.) Plicatula tubifera Lamk. (Eimer Einschnitt.) Pecten demissus Phill. (Eimer Einschnitt, Geerzen, Goslar.) — lens Sow. (Eimen, Geerzen, Wehrendorfer Berg, Horn.) Limaea duplicata Mstr. (Geerzen.) Leda lacryma Sow. (Eimen, Geerzen, Holzen Mehle.) — cuneata Dkr. u. Koch. (Eimen, Geerzen, Goslar. — aequilatera Dkr. u. Koch. (Eimen, Geerzen, Dörshelf, Mehle, Horn, Goslar.) Nucula variabilis Sow. (Eimen, Geerzen, Horn, Mehle, Hildes- heim, Goslar.) Cucullaea concinna Phill. (Eimen, Geerzen, Mehle, Goslar.) 4* 52 Cucullaea subdecussata Mstr. (Horn, Eimen, Geerzen, Brunkensen, Harzburg, Goslar, Essen, verschwemmt bei Wenzen u. Greene.) Macrodon elongatus Sow. (Salzgitter.) Trigonia costata Sow. (Eimen, Brunkensen, Geerzen, Dörshelf, Holzen, Mehle, Hildesheim, Springe, Hemberg, Wehrendorfer Berg, Horn, Tecklenburg, Porta, Goslar.) — imbricata Sow. (Eimen, Dörshelf, Goslar, Horn, Tecklenburg.) Perna mityloides Lamk. (Lübbecke, Hildesheim, Eimen, Goslar.) Inoceramus Fittoni Morr. u. Lyc. (Eimer Einschnitt, Mehle.) Posidonomya Buchii Röm. (Goslar, Eimer Einschnitt, Geerzen, Mehle, Holtensen a. Deister, Hildesheim.) Avicula echinata Sow. (Eimer Einschnitt u. Waldgraben, Geerzen, Dörshelf, Hildesheim, Mehle, Bennigsen u. Holtensen a. Deister, Goslar, Porta.) — Münsteri Goldf. (Eimer Einschnitt, Geerzen, Porta, Horn.) Gervillia acuta Sow. (Geerzen, Österkappeln.) Modiola pulchra Phill. (Geerzen, Holzen bei Eschershausen.) — cuneata Sow. (Eimer Einschnitt, Geerzen, Dörshelf, Holzen, Horn, Goslar; verschwemmt bei Wenzen.) Pinna Buchii Dkr. u. Koch. (Holzen, Eimer Einschnitt, Goslar, Lübbecke.) Astarte depressa Mstr. (Eimen, Geerzen, Brunkensen, Mehle, Springe, Hildesheim, Goslar, Lübbecke, Horn, Porta; ver- schwemmt bei Wenzen.) — pulla Röm. (Eimen, Geerzen, Brunkensen, Mehle, Horn, Werther, Porta, Goslar.) Lucina lirata Phill. (Eimen, Geerzen, Goslar, Horn.) — tenuis Dkr. u. Koch. (Eimen, Goslar.) Opis similis Sow. (Goslar.) Isocardia leporina Kloed. (Eimen, Geerzen, Mehle, Horn, Speken- brink am Deister, Goslar.) — nitida Phill. (Eimen, Goslar.) Cardium concinnum Buch. (Eimer Einschnitt, Goslar, Werther.) Thracia Eimensis Brauns. (Eimer Einschnitt, Geerzen, Brun- kensen, Lübbecke, Goslar.) Pholadomya Murchisoni Sow. (Eimer Einschnitt, Geerzen, Weh- rendorfer Berg, Salzgitter, Goslar.) — ovulum Agass. (Eimer Einschnitt, Goslar.) Goniomya angulifera Sow. (Eimer Einschnitt, Geerzen, Goslar, Harzburg, Werther.) Gressiya (Pleuromya) recurva Phill. (Eimen, Geerzen, Dörshelf, Holzen, Marienburg, Salzgitter, Goslar, Fallersleben, Horn.) — abducta Phill. (Eimen, Geerzen, Horn, Goslar, Fallersleben.) 53 Anatina undulata Sow. (Geerzen, Goslar.) Corbula cucullaeaeformis Dkr. u. Koch. (Eimen, Geerzen, Mehle, Goslar.) Pholas costellata Morr. u. Lyc. (Goslar.) Actaeonina pulla Dkr. u. Koch. (Geerzen, Eimer Einschnitt, Horn.) Dentalium elongatum Mstr. (Eimen, Geerzen, Brunkensen, Hol- zen, Mehle, Goslar, Horn.) Pleurotomaria elongata Sow. (Geerzen.) — Aonis d’Orb. (Eimer Waldgraben, Dörshelf, Hildesheim, Goslar.) — granulata Sow. (Eimen, Geerzen, Brunkensen, Goslar.) — fuseiata Sow. (Eimer Einschnitt, Geerzen, Goslar.) Trochus moniliteetus Bean. (Eimer Waldgraben, Geerzen, Mehle, Goslar. 0 Eimensis Brauns. (Eimer Waldgraben.) Hydrobia Wilkeana Brauns. (Eimer Einschnitt.) Littorina ornata Sow. (Goslar.) Cerithium vetustum Phil. (Eimen, Geerzen, Holzen, Mehle, Horn, Werther, Goslar.) — pupaeforme Dkr. u. Koch. (Eimen, Geerzen, Holzen, Mehle, Horn, Goslar.) Chenopus Philippi Dkr. u. Koch. (Eimen, Geerzen, Horn, Goslar.) Fusus multicostatus Morr. u. Lyc. (Eimen.) Ammonites subradiatus Sow. (Eimen, Geerzen, Dörshelf, Mehle, Salzgitter, Goslar, Siechenbach oberhalb Hiddesen..) — psilodiscus Schlönb. (Eimen, Mehle, Goslar, Siechenbach.) — arbustigerus d’Orb. (Eimen, Geerzen, Mehle, Goslar, Horn.) — tenuiplicatus Brauns. (Eimen, Geerzen, Mehle; verschwemmt bei Wenzen.) — curvicosta Opp. (Eimer Einschnitt, Geerzen, Mehle, Goslar.) — Grarantianus d’Orb. (Welsede bei Hess. Oldendorf, Eimer Wald- graben, Siechenbach oberhalb Hiddesen, Harzburg.) — Parkinsoni Sow. (Eimen, Geerzen, Brunkensen, Holzen, Weh- rendorf, Hildesheim, Mehle, Horn, Goslar, Harzburg, Umgegend des Clieversbergs bei Fallersleben.) — Würtembergicus Opp. (Eimen, Holzen, Brunkensen, Horn, Porta, Goslar, Fallersleben; verschwemmt bei Wenzen.) _ sulcatus Hehl. (Eimer Einschnitt, Goslar.) — Deslongchampsii d’Orb. (Eimer Einschnitt, Goslar.) Nautilus subtruncatus Morr. u. Lyc. (Eimer Einschnitt.) Belemnites Beyrichii Oppel. (Eimen, Geerzen, Brunkensen, Mehle, Springe, Goslar, Horn, Homberg) 54 Belemnites subhastatus Ziet. (Eimen, Geerzen, Dörshelf, Goslar, Horn, Hemberg, Fallersleben.) Schon aus dem Petrefactenverzeichnisse möchte zu folgern sein, dass es kaum möglich erscheint, eine besondere Zone der „Bathgruppe“ als Aequivalent der Schichten des Eimer Ein- schnittes anzusetzen. Am meisten entspricht ihnen noch der Grossoolith, mit welchem der Einschnitt bei Eimen eine grosse Anzahl von Arten gemein hat. Doch möchte auch die obere Abtheilung der Bathbildungen nicht von der Parallelisirung aus- zuschliessen sein, indem die Arten des Cornbrash sich ebenfalls in ziemlicher Menge wiederfinden. Die zwischenliegende ab- weichende Fauna des Bradfordthons findet allerdings weniger Analogien bei uns und ist es daher kaum zu rechtfertigen, dass die Schichten von Geerzen u. s. w. als „Bradfordthon“ figu- rirten; allerdings passt dies dem Niveau nach bei Weitem besser, als die anfängliche Bezeichnung ‚„Walkererde“, die desshalb auch von Römer umgeändert wurde. — Dass der Fromherz’sche Bradfordthon nicht hierher gehört, bedarf nach Oppel’s Aus- einandersetzungen (Jura p. 453) kaum der Erwähnung. Von Corn- brash-Petrefacten, die Oppel (ib. p. 454) als besonders charac- teristisch anführt, kommen im Eimer Einschnitte u. A. Ammo- nites Würtembergicus Opp., Trigonia costata Sow. in der als T. interlaevigata bezeichneten Varietät, Avicula echinata Sow., Östrea Marshii Sow. und Knorrii Voltz, meist häufig, vor. Auch mit dem Yorkshirer Cornbrash, dessen im nächsten Abschnitte noch zu gedenken ist (Phillips, t. 7 f. 1—16), hat der Eimer Ein- schnitt mehrere Arten gemein. Die darunter liegenden Schichten sind indess nur pflanzen- und kohlenführende Sandsteine, die keine directe Vergleichung zulassen (vgl. vorige Zone). — In Frankreich hat Buvignier (Stat. geol. pp. du dept. de la Meuse) ausser den Schichten der vorigen Abtheilung insbesondere die Schichten des Eimer Niveaus zu den „Bradfordmergeln“ ge- rechnet, doch könnte möglicher Weise auch ein Theil derselben Buvignier’s „grauen oolithischen Kalken“ (vgl. nächsten Ab- schnitt) nebenzuordnen sein, welche derselbe dem „Grossoolith“ analog setzt. Auch die übrigen Angaben aus Frankreich weisen wohl die Bathformation im Ganzen, keineswegs aber die Glie- derung derselben nach englischem Schema nach. In Süddeutsch- land ist die ganze Zone der „Parkinsonier“ nur in geringer Mächtigkeit vertreten und fliesst desshalb auch die hier in Rede stehende Schichtengruppe mit der vorigen zusammen. — Im östlichen Europa hat jedoch das Niveau, welches im Eimer Einschnitte vorliegt, und das ich oben, wie im Folgenden, 55 nach der Ostrea Knorrii Voltz benannt habe, ohne dieselbe für durchaus charakteristisch zu halten, eine ähnliche Bedeutung wie in Norddeutschland, indem nicht nur die Geschiebe in der Mark zum grossen Theile hierher gehören, sondern auch bis nach Ungarn und Polen die Versteinerungen dieser Zone nachweis- bar sind. Auf die sämmtlichen hier berührten Verhältnisse wird am Schlusse der nun folgenden Abtheilung nochmals die Rede kommen müssen, da dieselbe mit der vorigen und hier be- sprochenen zusammen, wie bemerkt, als ein grösseres Ganzes aufzufassen ist und damit erst im richtigen Lichte erscheint. Die oolithischen Mergel und Eisenkalke mit Avicula echinata. Für diese, wie für die folgenden Schichtenabtheilungen er- langt der bekannte Aufschluss am Jacobsberge bei der Porta Westphalica, dessen unterste Schichten bereits im vorigen Ab- schnitte berücksichtigt sind, eine grosse Bedeutung, so dass es nothwendig wird, denselben nunmehr in ähnlicher Weise voran- zustellen, wie dies mit den Aufschlüssen an der Bahn westlich von Kreiensen bisher der Fall war. s Es wurde bereits darauf aufmerksam gemacht, dass der in grösseren Brüchen ausgebeutete Sandstein von brauner Farbe einen sicheren Anhaltspunkt für die Orientirung abgiebt. Die untere Grenze desselben gilt allgemein und mit Recht für die obere der hier zu besprechenden Abtheilung. Unter ihm liegen der Reihe nach: 8 Meter milde schiefrige Sandmergel, 9 - festerer, oben sandiger, unten kalkiger Stein, den ich oben als eine Art Vorläufer des Sandsteins be- zeichnete. v. Seebach nennt seine untere Partie die „Hauptkalkbank des Cornbrash“, mit welch’ letzterem Namen die hier besprochene Schichtengruppe öfter benannt wird. 2 - milde Mergel, wie die oberste Schicht. 12 - _ Wechsellagen festerer Sandkalke und sandig schief- riger Thone. 9 - festeres, thonig-sandiges, leicht verwitterndes Ge- stein, nach unten mit einer Kalkbank. Im Liegenden dieser letzten Schicht beginnen die eintönigen Wechsellagen der festeren und der thonigeren Mergel der vo- rigen Gruppe, zunächst: mit Ueberwiegen der letzteren. Die Schichten im Hangenden werden noch im Folgenden Berücksichtigung finden. — 57 Die Fauna der Schichtengruppe, welche ich auf die ange- gebene Weise begrenze, umfasst nach den bisherigen Angaben nur wenige Species. Die untere Grenzbank enthält nach v. See- bach (hann. Jura p. 41) Belemnites Beyrichii Opp. und subha- status Ziet., Avicula echinata Sow. und Rhynchonella varians Sow., die oberen Bänke nur Avicula echinata Sow. in grösseren Mengen. Dass v. Seebach die Grenzbank zur unteren Gruppe rechnet, geschieht wohl hauptsächlich wegen der neben Avicula echinata Sow. vorkommenden Fossilien. Da aber, wie im Fol- genden zu ersehen, die drei genannten Species gerade in den hierher gehörenden Schichten des nächstwichtigen Aufschlusses sehr stark vertreten sind, so kann ich mich dieser Anschauungs- weise nicht anschliessen. Avicula echinata Sow. selbst: anlan- gend, ist zu bemerken, dass keineswegs ihr Vorkommen über- haupt, sondern nur ihr massenhaftes Auftreten die hier zu be- rücksichtigende Abtheilung von der vorigen Gruppe sowohl, als der nächsten unterscheidet. Da ich im Folgenden noch mehrere Fossilien diesem Ver- zeichnisse hinzufügen kann, so bleibt der hier vorliegende Theil des Portaaufschlusses, obgleich an Species nicht entsprechend reich, doch immer der wichtigste unter allen, und würden wir ohne ihn nur mangelhaft über die Schichten des so eben fest- gestellen Niveaus unterrichtet sein. Gleichwohl liefern einige anderweite Aufschlüsse noch namhafte Beiträge. Bereits Römer erwähnt in seinem Nachtrage p. 3 ff. derar- tige Localitäten: Wettbergen bei Hannover, den Stemmerberg zwischen Hannover und Nenndorf, den grossen Süntel bei Unsen, Bennigsen am Deister und Riddagshausen bei Braunschweig, so- wie mehrere Stellen der Weserkette. Er parallelisirt sie mit dem Forestmarble und Bradfordthon. v. Strombeck hat diese Bildung vom Clieversberge bei Fal- lersleben und von Riddagshausen eingehender behandelt und hält sie für eine locale Abänderung, der Thone, welche im vori- gen Abschnitte besprochen wurden. v. Seebach (hann. Jura p. 43) theilt diese Ansicht nicht, wenigstens nicht in ihrem ganzen Umfange und spricht einige dagegen zu erhebenden Bedenken aus; namentlich hebt er her- vor, dass die Fauna — z. B. auch das häufige Vorkommen der Avicula echinata Sow. — nicht darauf schliessen lässt, dass das festere Gestein des „Eisenkalkes des Cornbrash“ aus einem tie- feren Meere herrühre, sonst aber gleichzeitig mit den Thonen der vorigen Schichtengruppe sei. Mit Unrecht stellt übrigens v. Seebach die Zugehörigkeit des Riddagshäuser Gesteins zu der 58 hier besprochenen Gruppe in Frage. Auch bei Bennigsen kommt Avicula echinata Sow. in eisenschüssigem oolithischem Mergel in Masse vor, sowie nördlich vom Benigsberg im westlichen Theile des Teutoburger Waldes (Dechen, p. 351). , Von der Weserkette ist noch zwischen Todenmann und Klein- Bremen die hier in Frage kommende Schichtengruppe bekannt und weist Avicula echinata Sow. ebenfalls in Menge auf. Ich kann dem Verzeichnisse der Fundorte noch mehrere hinzufügen. Zunächst kommt auch oberhalb Geerzen dasselbe Gestein mit Petrefacten vor, welche an anderen Oertlichkeiten in dieser Zone angetroffen werden (Belemnites Beyrichii Opp., Gresslya recurva Phill., Gresslya abducta Phill., Modiola cuneata Sow.), und möchte daher trotz des Fehlens der Schichten mit der grossen Anhäufung von Avicula echinata Sow. das Hinauf- reichen des Geerzer Aufschlusses in das hier beschriebene Niveau nicht fraglich erscheinen. — Bei Eimen ist Avicula echinata Sow., ausser im Einschnitte selber, auch noch in verschwemmten Stücken vorgekommen, welche oolithische Structur haben, und dürfte für diesen Fundort das Nämliche gelten. Obgleich daher in der Hilsmulde die charakteristischen Bänke mit Avicula echinata Sow., ja die hier in Frage kommende Zone überhaupt nicht an- stehend beobachtet ist, so berechtigt dies nicht, auf ihr gänz- liches Fehlen zu schliessen. Zweitens ist unweit Hannover nahe bei Limmer ein Auf- schluss gemacht, welcher das charakteristische Gestein mit Avi- cula echinata Sow. nebst Ostrea Knorrii Voltz geliefert hat. Ein verschwemmtes Stück kalkigen Gesteins, voll von Avi- cula echinata Sow., aus Schlewecke (Harzburg) mit Serpula lum- bricalis Goldf,, Rhynchonella varians Schl., Astarte pulla Röm., Östrea Knorrii Voltz zusammen gefunden, macht es ferner zweifellos, dass auch dort die hier in Rede stehenden Schichten vorkommen. Hinsichtlich der wichtigeren dieser Aufschlüsse kann ich eines Theils auf Römer’s Nachtrag (a. a. O.) und v. Strombeck mich beziehen, andern Theils werde ich eine ausführliche Be- schreibung des Riddagshäuser Bruches folgen lassen. Römer beschreibt die drei Steinbrüche bei Wettbergen als bestehend aus Wechsellagen von etwa 1 Fuss mächtigen Bän- ken feinkörnigen, gelbgrauen oder röthlichen, etwas sandigen Kalkmergels, von ebenso starken Bänken eines helleren, fe- steren, mit Eisensilikatkörnern gemengten sandigen Kalksteins (oft wellig gebogen und zerklüftet), und von dünnen Zwischenlagen, welche vielfach breitgedrückte Nieren rothen und gelben Eisen- 59 steins — die sich übrigens auch im Kalkstein zeigen — und stellenweise grössere mergelige Sphärite enthalten. Die ganze Bildung ist auf 7 Meter erschlossen und hat nach Römer Be- lemnites Beyrichii Opp., Avicula echinata Sow., Pecten demissus Phill.,. Ostrea Knorrii Voltz, nach v. Seebach (der einen Theil der Arten noch als fraglich angiebt) ausserdem Belemnites sub- hastatus Ziet., Ammonites Parkinsoni Sow., Modiola cuneata Sow., Pinna Buchii Dkr. und Koch, Inoceramus Fittoni Morr. und Lyc., Avicula Münsteri Goldf., Ostrea acuminata Sow. und Terebratula perovalis Sow., sowie Echinobrissus clunicularis Phill. geliefert, denen ich Lucina lirata Phill. und Ostrea Marshii Sow. und eduliformis Schloth. hinzufügen kann. Vom Stemmerberge giebt Römer die Bildung auf 12 Meter Mächtigkeit an, und gehen dort die festen Bänke nach unten in einen harten grauen Kalkstein mit Muschelfragmenten und Sand- und Eisensilikatkörnern über. Römer citirt daraus nur Avicula echi- nata, doch ist Trigonia costata Sow., Avicula Münsteri Goldf., Pecten demissus Phill. Echinobrissus elunicularis Phill., (vgl. v. Seebach), ferner Belemnites subhastatus Ziet., Posidonomya Buchii Römer, Ostrea acuminata Sow. derselben hinzuzufügen. Der Riddagshäuser Aufschluss (bei der Mückenburg) ist an Petrefacten der reichste unter allen oben genannten, obwohl er eine nur 6 Meter mächtige Schichtenfolge umfasst, die auf Bausteine geringer Qualität ausgebeutet wird. Eine nähere Be- schreibung ist schon wegen der Zweifel, welche hinsichtlich sei- nes Niveaus hie und da laut geworden sind, nicht überflüssig. Er befindet sich im OSO. von Braunschweig, etwa 1/, Stunde vor dem Thore der Stadt. Das Streichen der Schichten desselben ist h. 21, bei 33° Fall (nach N. W.), steht also nicht im Ein- klange mit der Richtung der Längshebung, welche von der Asse bis in die Nähe von Braunschweig sich hinzieht und die Schöppen- stedter Mulde nach West und Südwest abschliesst. Ein auffallendes Beispiel der normalen Streichungsrichtung dieser Hebung bietet in allernächster Nähe der Mückenburg, kaum !/, Stunde nord- westlich von derselben entfernt, der bekannte Nussberg, dessen der Röthformation angehörige anstehende Schichten in h. 91/, bis 10 streichen bei einem nach N O. gerichteten Fallen derSchich- ten in einem Winkel von 40% Wie sich indess beide Schich- tengruppen in ihrer Lagerung zu einander verhalten, ist nicht zu ermitteln, da das Gestein der Mückenburg von Thonen um- . geben ist, deren Natur (vgl. v. Strombeck, br. Jura p. 30) sich nicht sicher ermitteln lässt, die aber im Hangenden mit Wahr- scheinlichkeit als Hilsthon angesprochen werden. Ob nun diese 60 Thone selbst secundäre Ablagerungen sind, ob die Mückenburger Schichten einer Verstürzung und Verschwemmung in grösserem Maassstabe, ähnlich den von mir bei Wenzen, Ammensen u. 8. w. am Hilse nachgewiesenen, ihre jetzige Lage zu verdanken haben, muss dahingestellt bleiben, da es in der ebenen mit di- luvialem Sande u. s. w. bedeckten Gegend nur durch Erdarbeiten ermittelt werden könnte, die vor der Hand ausser dem Bereiche der Möglichkeit liegen. Der Steinbruch hat auch nur eine geringe horizontale Aus- dehnung und ist einschliesslich der jetzt ausgeräumten Partien nicht viel über 20 Meter lang bei noch geringerer Breite; erstere Dimension fällt ungefähr in die Streichungsrichtung. In gerin- ger Entfernung östlich findet sich ein alter, jetzt gänzlich mit Gebüsch bewachsener Bruch von etwa derselben Ausdehnung, der jedoch, nach Fragmenten von den beiden schon öfter genann- ten Belemnitenarten (Belemnites Beyrichii Opp. und subhastatus Ziet.) zu urtheilen, welche im neuen Bruche massenhaft vor- kommen, der nämlichen Schichtenabtheilung zugehören und da- mit den Schluss zulassen dürfte, dass dieselbe senkrecht auf die Schichten gemessen noch etwa bis zu 25 Meter höher hinauf ging, bis zu welcher Höhe bei gleichem Streichen und Fallen der alte Bruch sich ausdehnen würde. Da aber der alte Bruch über 70 Meter vom neuen entfernt ist, so kann immerhin eine Abwei- chung der Streichungsrichtung oder eine Discontinuität zwischen beiden stattfinden und jenes Resultat modificiren. Der alte Bruch ist auch noch deshalb nicht unwichtig, weil von ihm aus fernere Schürfversuche gemacht sind, welche Wegbaumäterial lieferten und dem Vernehmen nach macrocephale Ammoniten gefördert haben, wie sie ebenfalls indem neuen Bruche vorgekommen sind. Wenn nun auch die obere Grenze der hier vorliegenden Abthei- lung mit den letzterwähnten Schürfen erreicht ist, so ist doch immer annähernd auf eine Ausdehnung der oolithischen Mergel von etwa 30 Meter von der unteren Grenze des Bruches nach oben zu schliessen, was ungefähr den Ergebnissen des Portapro- fils entsprechen würde, indem die untere Grenze des Bruchs sicher noch nicht die der Schichtenabtheilung ist. Die Mückenburger Schichten selbst sind von oben nach un- ten unter der Ackerskrume: 2,1 Meter weiche, sehr thonige, sehr eisenschüssige, gelbe, stellenweis rothe Mergel, auf 0,5 Meter von der unteren Grenze eine Schicht von rundlichen Eisenkalkknollen führend, namentlich unten reich an Belemniten und Gress- 61 Iya abducta Phill., recurva Phill., seltener Ammoniten und Avicula echinata Sow. enthaltend. 1,35 Meter festere, eisenschüssige, oolithische Kalkmergel, langsam an der Luft zerfallend, mit vielen Belemniten und Gresslyen, Trigonien, Aviculen, überhaupt die mei- sten der Petrefactenarten des Aufschlusses führend. Auf etwa !/, Meter von der oberen, wie von der unteren Grenze gemessen befindet sich je eine dünne (oben !/,, unten !/;o Meter mächtige) blätterige, schiefrig zerfal- lende Schicht. 0,9 Meter bräunliche, mürbe, thonige Mergel mit Eisenstein- knollen. In diesen fanden sich besonders Austern, Avi- cula echinata Sow., Gresslyen etc. 0,35 Meter anfänglich sehr fester, doch an der Luft ebenfalls langsam zerfallender eisenschüssiger, oolithischer Mer- gel, etwas geflammt, häufig sich in Nieren beim Zerfal- len sondernd. Darin hauptsächlich nur Avicula echi- nata Sow. 0,3 Meter milder Thonsandstein mit Trigonien, Aviculen, Rhynchonella varians Sow. Eine strenge Sonderung der Petrefacten, von welchen im Verzeichnisse über 40 Arten (v. Strombeck hat deren bereits 24) anzugeben sein werden, nach den Schichten findet nicht statt; nur kann man i. A. sagen, dass die oberen Schichten des Bruches an Öephalopoden reicher sind, als die unteren. Es bleibt noch der Aufschluss am Clieversberge bei Fallers- leben übrig, wo die oolithischen Kalke als Chausseebaumaterial gewonnen werden, und zwar in der Nähe von Thonen, welche der vorigen Zone angehören und Belemnites subhastatus Ziet., Ammonites Parkinsoni Sow. und Würtembergicus Opp., Gresslya recurva Phill. und abducta Phill. führen (vgl. oben u. v. Strom- beck a. a. OÖ. p. 24). Die Uebereinanderlagerung der Steine der hier zu besprechenden Abtheilung und der Thone der vo- rigen (0° und o bei v. Strombeck) ist nicht ersichtlich, und spricht daher, wie bereits erwähnt, v. Strombeck die Ansicht aus, dass beide dem nämlichen Niveau angehören und sich vertreten, eine Ansicht, die indess im Hinblick auf den Auf- schluss am Jacobsberge bei der Porta nicht haltbar erscheint, Die am Ülieversberge gefundenen Petrefacten sind nach v. Strombeck’s Angabe (br. Jura, p. 29) Belemnites subhastatus Ziet., Ammonites Parkinsoni Sow. und Würtembergieus Opp. (als Varietät, A. Parkinsgni compressus Qu., angegeben), Phola- 62 domya Murchisoni Sow., Gresslya abdueta Phill. und recurva Phill., Astarie depressa Mstr., Avicula echinata Sow., Trigonia costata Sow., Ostrea Knorrii Voltz, Terebratula perovalis Sow. und Rhynchonella varians Sow., denen ich Ammonites funatus Opp., modiolaris Luid und subradiatus Sow., Thracia Eimensis Brauns, Lucina lirata Phill., Modiola euneata Sow., Pecten de- missus Phill. hinzufügen kann. Es sind dies sämmtlich solche Arten, welche auch bei Riddagshausen sich finden. Das Vor- kommen der Avicula echinata Sow. ist ein ebenso massenhaftes, als an der Porta und ist das Gestein vom Olieversberge noch durch- gängiger mit dieser Versteinerung erfüllt, als bei der Mückenburg. Die Brüche am Ülieversberge, welche indessen allmählig eingehen und verschüttet werden, früher über 5 Meter Tiefe be- sassen, jetzt aber nur bis zu etwa 2,6 Meter anstehendes Ge- stein zeigen, befinden sich im Umkreise, hauptsächlich im Norden, des flachen Kammes der Ülieversberghebung, auf welchem Schichten des weissen Jura brechen, und liegen hier in einer fast westöstlich verlaufenden Linie. Ich fand unter dem mit Steinbrocken vermengten Lehmboden 1,0 Meter thonige Mergel, ll , bröcklige Kalke mit einzelnen festeren Bänken, grösstentheils oolithisch, 03 „ thonige Mergel, 02 „feste, oolithische, hellfarbige Kalke, deren untere Grenze nicht erreicht ist. Die Vertheilung der Petrefacten ist eine ziemlich gleich- mässige, nur fand die grösste Anhäufung der Avicula echinata Sow. in den härteren, kalkigen Bänken statt. Die überlagernden Schichten sind ebenso wenig, als das Liegende, bei den Brüchen selber erschlossen. — Die Fauna der ganzen Schichtenabtheilung der Avicula echi- nata umfasst zunächst an Mollusken: Rhynchonella varians Schloth. (Porta, Clieversberg, Riddagshausen ; Schlewecke.) Terebratula ornithocephala ‘Sow. (Porta.) — perovalis Sow. (Wettbergen, Olieversberg, Riddagshausen.) — emarginata Ag. (Riddagshausen.) Östrea Marshii Sow. (Porta, Wettbergen.) — eduliformis Schloth. (Wettbergen, Riddagshausen.) -— acuminata Sow. (Wettbergen, Stemmer Berg, Riddagshausen.) — Knorrii Voltz. (Clieversberg, Riddagshausen, Hannover, Schle- wecke.) ® 63 Pecten fibrosus Sow. (Porta, Riddagshausen.) — lens Sow. (Riddagshausen.) — demissus Phill. (Wettbergen, Stemmer Berg, Clieversberg, Riddagshausen.) — vimineus Sow. (Riddagshausen.) Hinnites abjectus Phill. (Riddagshausen.) Limaea duplicata Mstr. (Porta, Riddagshausen.) Nucula variabilis Sow. (Porta, Riddagshausen.) Macrodon elongatus Sow. (Riddagshausen.) Trigonia imbricata Sow. (Riddagshausen, Porta.) — costata Sow. (Porta, Stemmer Berg, Clieversberg, Riddags- hausen.) Inoceramus Fittoni Morr. u. Lyc. (Wettbergen.) Posidonomya Buchii Röm. (Porta, Stemmer Berg.) Avicula echinata Sow. (Porta, Benigsberg, Wettbergen, Limmer, Stemmer Berg, Clieversberg, Riddagshausen; Schlewecke.) — Münsteri Goldf. (Porta, Wettbergen, Stemmer Berg, Riddags- hausen.) Gervillia acuta Sow. (Riddagshausen.) Modiola (Crenella) pulchra Phill. (Riddagshausen.) — cuneata Sow. (Wettbergen, Geerzen, Clieversberg, Riddags- hausen.) Pinna Buchii Dkr. u. Koch. (Wettbergen, Riddagshausen.) Astarte depressa Mstr. (Clieversberg, Riddagshausen.) -—— pulla Röm. (Riddagshausen ; Schlewecke.) Luecina lirata Phill. (Wettbergen, Clieversberg, Riddagshausen.) Cypricardia acutangula Phill. (Riddagshausen.) Thracia Eimensis Brauns. (Porta, Clieversberg, Riddagshausen.) Goniomya angulifera Sow. (Porta, Riddagshausen ; Schlewecke.) Gressilya (Pleuromya) recurva Phill. (Porta, Geerzen, Clievers- berg, Riddagshausen.) — abdueta Phill. (Porta, Geerzen, Clieversberg, Riddagshausen.) Pholadomya ovulum Agass. (Porta, Riddagshausen.) — Murchisoni Sow. (Porta, Clieversberg, Riddagshausen, Benigsbg.) Pleurotomaria granulata Sow. (Riddagshausen.) — fasciata Sow. (Riddagshausen.) Trochus moniliteetus Morr. u. Lyc. (Riddagshausen.) Ammonites subradiatus Sow. (Porta, Clieversberg, BRiddagsh.) — Parkinsoni Sow. (Porta, Wettbergen, Olieversberg, Riddagsh.) — Würtembergicus Opp. (Clieversberg, Riddagshausen.) — arbustigerus d’Orb. (Riddagshausen.) — curvicosta Opp. (Porta, Riddagshausen.) — funatus Opp. (Porta, Clieversberg, Riddagshausen.) 64 Ammonites macrocephalus Schloth. (Porta, Clieversberg, Riddags- hausen.) — modiolaris Luid. (Porta, Clieversberg, Riddagshausen.) Belemnites Beyrichii Opp. (Porta, Wettbergen, Geerzen, Riddags- hausen.) Belemnites subhastatus Ziet. (Porta, Wettbergen, Stemmerberg, Clieversberg, Riddagshausen.) Die Angabe des Vorkommens von Amm. macrocephalus Schloth. in den Schichten mit Avicula echinata der Porta ist in einem Falle, wo das Gestein kalkig (Hauptkalkbank), durch aufsitzende Exem- plare von Avicula echinata Sow. unterstützt, in einem Falle, wo das Gestein schiefrig-thonig, durch dessen Beschaffenheit und durch die ausdrückliche Angabe der Fundstelle (Prof. Dunker) verbürgt. Zu den genannten Mollusken gesellen sich nur zwei Ser- pula-Arten von Riddagshausen, Serpula lumbricalis Schloth. (auch bei Schlewecke) und S. flaccida Goldf. (vgl. vor. Abth.), und Echi- nobrissus clunicularis Phill. (Clypeus), Geol. Yorkshire I. t. 7, f. 2 (Wright, Mon. Ool. Echin. t. 24, f. 1, p. 337, v. Seebach, hann. Jura p. 85) von Wettbergen als alleiniger Vertreter der Echinodermen; fossiles Cycadeenholz fand sich bei Riddagshausen. Fasst man die fossile Fauna von 52 Species zusammen, so findet sich, dass nur vier der Schicht in Norddeutschland eigen sind, von denen noch dazu drei (Pecten fibrosus Sow., Cypricardia acutangula Phill.,, Hinnites abjectus Phill.) ihre Grenzen an an- deren Localitäten überschreiten. Die übrigen 48 gehen zum ge- ringen Theile (5) nur nach oben, zum allergrössten (43) nach unten (21) oder nach oben und unten zugleich (22). Es möchte daraus erhellen, dass eine überaus enge Verwandtschaft zwischen der Schichtenabtheilung, welche nicht ganz zutreffend durch Avicula echinata Sow, bezeichnet wird, mit denen der vorigen Abtheilung stattfindet, welche ihrerseits wieder mit den nächst- tieferen Schichten eng zusammenhängt. Als ein besonderes Glied oder als eine Unterabtheilung der durch die drei letzten Schichtengruppen zusammen gebildeten grösseren Abtheilung, welche in ihrem Zusammenhange noch näher zu betrachten ist, ist indessen die vorliegende Schichten- gruppe gewiss anzusehen. Zu den für diese Ansicht bereits angeführten Thatsachen möchte ich noch hinzufügen, dass die Annahme, dieselbe fehle am Nordrande des Harzes und sei dort durch Thone vertreten, bei dem Mangel eines wirklichen Profils in ihrem Niveau doch etwas Willkürliches hat und durch die oben angeführten verschwemmten Gesteinsreste von Schlewecke 65 noch precärer gemacht wird. An der Hilsmulde geben die Be- funde bei Geerzen und Eimen Anhaltspunkte für das Vorhan- densein der Zone überhaupt. Es könnte daher höchstens von einer Abschwächung der Mächtigkeit dieser Bildungen in der Umgebung des Hilses und muthmasslich auch bei Goslar-Harz- burg und von einer theilweisen Ersetzung der oolithischen Gesteine durch Thone gleich denen der vorigen Zone die Rede sein. Die Selbständigkeit der ersteren als Unterabtheilung möchte ferner bestätigt werden durch das Hinabsteigen von Petrefacten der nächsthöheren Zone in die vorliegende, wo sie mit charak- teristischen Petrefacten dieser und der vorigen sich vermengen. Ausser dem schon erwähnten Zusammenvorkommen der Avicula echinata Sow. mit Amm. macrocephalus Schloth. im Gesteine der „Hauptkalkbank“ der Porta führe ich hierfür noch die Thatsache an, dass Amm. modiolaris Luid und A. macrocephalus Schloth. bei Riddagshausen und am Clieversberge in den oberen Schichten des dortigen Bruchs nicht nur mit Avicula echinata Sow., sondern auch mit Ostrea Knorrii Voltz sich vorfinden. Die oolithischen eisenschüssigen Gesteine der hier bespro- chenen Gruppe entsprechen den wenig mächtigen „Cornbrash“- Schichten von Yorkshire (Phillips t. 7 etc.), aus denen, was zu beachten sein dürfte, Phillips ebenfalls den Ammonites macroce- phalus Schl. anführt, was Oppel (p. 459) wohl ohne zureichen- den Grund nicht anerkennt. Zu Chippenham (Wiltshire, bei Bath), Bedford, mehreren Stellen in Northamptonshire und Lin- colnshire sind dieselben Schichten in grösserer Mächtigkeit ver- treten, was darin seinen Grund haben mag, dass in Yorkshire die unterliegenden Sandsteine auf Kosten des eigentlichen Corn- brash stark entwickelt sind. Bei Weymouth sind die Schichten des letzteren, von dem, wie auch Oppel nachweist, der Forest- marble nicht zu trennen ist, denen in Wiltshire analog, und überlagern dort zunächst mächtige Thonlager. Cornbrash und Forest-marble sind bis Boulogne sur Mer zu verfolgen (Oppel p- 460 ff); im Maasdepartement hat Buvignier dieselben als „graue oolithische Kalke von 40 bis 60 Meter Mächtigkeit, Gresslya-Arten enthaltend‘ beschrieben, welche von Thonen mit Ammonites modiolaris Luid und anderen Petrefacten der fol- genden und nächstfolgenden Zone überlagert werden. Die un- terliegenden Schichten führt, wie bemerkt, Buvignier als „Brad- fordmergel“ an, welche fast alle Leitfossilien der vorigen und dieser Zone enthalten, so dass die „grauen oolithischen Kalke“ sich durch Armuth an organischen Einschlüssen auszeichnen, trotz der sie indess der Lagerung nach mit Sicherheit als Aquivalent Brauns, Der mittlere Jura. 9) 66 der norddeutschen oolithischen Mergel etc. mit Avicula echinata anzusehen sind, wenn auch Buvignier selbst sie als gleichwerthig mit dem Grossoolith führt. In Baden sieht Oppel (p. 463) den „Hauptrogenstein“, wel- cher über Thonen mit Coronaten liegt, im Wesentlichen als Aequivalent der beiden vorigen Abtheilungen (Schichten des Ammonites Parkinsoni Sow. und untere Hälfte der Bathgruppe) an, während er den fälschlich s. g. Bradfordthon Fromherz’ dem Cornbrash parallelisirt. Auch hier zeigt sich wieder, dass From- herz die Macrocephalenzone nicht scharf von den nächsttieferen Lagern sondern konnte. Die sandigen Kalke von der Egg bei Aarau (Öppel p. 466 f.) gehören zweifelsohne ebenfalls hierher, während in Würtemberg, wie oben schon erwähnt, die sämmt- lichen Schichten unter der Macrocephalenzone und über den Co- ronatenschichten nur geringe Mächtigkeit haben und trotz des Reichthums an Versteinerungen nur im Allgemeinen als gleich- bedeutend mit der Gesammtheit dieser und der beiden vorigen Gruppen nachgewiesen werden können. Wenn wir diese Gesammtheit nunmehr vereinigt betrach- ten, so haben wir zunächst für Nordwestdeutschland eine Folge von Ablagerungen, deren Mächtigkeit nach den Befunden der Hilsmulde auf mehr als 100 Meter anzusetzen ist; auch das Portaprofil ergiebt an SO Meter und umfasst die untere Grenze nicht, ja muthmasslich nicht einmal einen nennenswerthen Theil der unteren Gruppe. „Mit Wahrscheinlichkeit möchten für die Hilsgegend sogar über 120 Meter anzusetzen sein, was ungefähr dem in England beobachteten Maximum der Bathbildung ent- spricht. Dass die Zahlen, welche Oppel (p. 470) als Resultat seiner Vergleichung für die Mächtigkeit der englischen „Bath- formation“ angiebt, geringer erscheinen, möchte z. Th. auf die Ausschliessung der Schichten mit Ammonites Parkinsoni Sow. zu schieben sein. Dieselbe Mächtigkeit (110—150 Meter) haben Buvignier’s Bradfordmergel und graue oolithische Kalke, welche beide gemeinsam der „Parkinsonierzone“ entsprechen. Nach Sü- den schrumpft die verticale Ausdehnung der ‚letzteren zusam- men, wobei der einheitliche Charakter immer mehr hervortritt, Es braucht nach allem Vorangeschickten kaum hinzugefügt zu werden, dass die Fauna diesen einheitlichen Charakter der ganzen Gruppe bestätigt. Während die untere Abtheilung keine Art, die obere nur zwei für sich allein hat, gehen aus jener nur nach unten eine, aus dieser nur nach oben fünf über; dem- nach behält nur die mittlere Gruppe eine gewisse Selbständig- keit, wenn wir die drei Abtheilungen sondern (auch dann hat 67 sie nur 17 besondere Arten oder etwa 22 Procent trotz ihrem grossen Petrefactenreichthum), indess die ganze Parkinsonierzone unter 83 Molluskenarten 50 eigenthümliche, also über 36 Pro- cent besitzt, dagegen nur 11 Species oder wenig über 13 Procent, welche durch sie hindurch nach oben und unten zugleich gehen, und 19 Arten oder 22 Procent mit der Coronatenzone und 23 Arten oder 28 Procent mit der folgenden ‚Zone gemeinsam. Auch weise ich nur noch vorübergehend darauf hin, dass die Uebereinstimmung der so zusammengefassten „Parkinsonierzone“ mit der Bathformation Englands, wenn wir an den entsprechen- den Oertlichkeiten die von Oppel zur nächst niederen Gruppe gezogenen Schichten des Ammonites Parkinsoni Sow. zu ihr hinzurechnen, im Grossen und Ganzen eine fast vollständige ist. Dass die einzelnen Abtheilungen der Zonen sich auf grössere Entfernungen nur verhältnissmässig selten entsprechen, ist schon vorher erwähnt, und damit kann es auch nicht überraschen, dass die untere Gruppe der norddeutschen Parkinsonierzone nur ungefähr dem Niveau der Fullersearth und ihrer Nachbar- schichten entspricht, die mittlere Abtheilung der Zone nur un- gsefähr dem Grossoolith und einem Theile der darüber lie- genden Schichten, die obere auch nicht ganz genau, wenn auch annähernd dem Üornbrash. Ich habe deshalb auch die Be- zeichnung der oberen Gruppe als „Cornbrash“ vermieden und lieber die, obwohl auch nicht ganz zutreffende, Bezeichnung durch Avicula echinata Sow. nebst der der vorigen Zone durch ©. Knorrü beibehalten. Zu rechtfertigen sind beide nicht, da Avi- cula echinata (welche nebenbei in die Macrocephalenzone tritt) nicht so ganz selten in der mittleren, Ostrea Knorrii stellen- weis ziemlich häufig in der oberen Abtheilung ist und man für diese höchstens das massenhafte Vorkommen der Avi- cula echinata Sow. als characteristisch ansehen kann. Im Fol- genden werden aus diesen Gründen nicht selten die Benennungen „untere“, „mittlere“ und „obere Abtheilung der Parkinsonier- zone“ vorkommen, da mir für die drei Schichtengruppen keine passenden Namen zu Gebote stehen, welche Aussicht auf all- gemeine Annahme hätten. Selbst wenn die Bezeichnung „Eimer Schichten“ für die mittlere, „Wettberger Schichten“ für die obere Gruppe — nach den Localitäten, an denen die Bildungen zuerst ausführlicher beschrieben wurden — Billigung fänden, so würde dennoch für die untere Abtheilung eine ähnliche Be- zeichnung fehlen. 5* Die Macrocephalenschichten. Hinsichtlich der Macrocephalenschichten hebt bereits v. See- bach (hann. Jura, p. 44 f.) die beiden verschiedenen Entwick- lungsarten hervor, welche in nicht sehr grosser Entfernung von einander mit ganz ähnlichen organischen Einschlüssen auftreten, nämlich bei Lechstedt unweit Hildesheim und an der Porta westphalica. An letztere schliesst sich der übrige Theil der Weserkette von Klein Bremen ab nach Westen; an erstere die Andeutungen, welche die Petrefacten weiter östlich an einzelnen Punkten im Hangenden der vorigen Zone geben, bei Mehle, Goslar und an einigen Punkten der Hilsmulde. Die Schichten der Porta, welche hier in Betracht kommen, sind der Bausandstein und das ihn zunächst überlagernde Gestein. Der Bausandstein, dessen Mächtigkeit bislang auf 30 bis 40 Fuss angegeben ist, der aber nach neuen Ermittelungen in den Brüchen am Jacobsberge, welche allmählig eine immer grössere Ausdehnung erlangt haben, auf mindestens 50 rhei- nische Fuss und einschliesslich der unteren Uebergangschichten selbst noch etwas mächtiger anzusetzen ist, geht allmählig in die sandigen Schiefer über, welche die vorige Zone abschliessen. Dass die Trennung in paläontologischer Hinsicht eben so wenig ganz scharf ist, wie dies nicht anders zu erwarten, dürfte schon durch das Hinuntertreten des Ammonites macrocephalus Schloth. und modiolaris Luid., ausserdem aber durch das zweifellose, wenn auch seltene Hinaufreichen der Avicula echinata Sow. über die untere Grenze der Bausandsteine bewiesen sein. (Vgl. v. Seebach, p. 42.) Das Gestein selbst wird von F. Römer (Jahrg. 1857 der deutschen geolog. Ges. p. 592 ff.) genau beschrieben, und ist i. A. ein grobkörniger Sandstein, aus eckigen mit gelbbraunem pulverigem Eisenoxydhydrat verbundenen Quarzstückchen beste- hend und durch ungleiche Vertheilung des gefärbten Binde- mittels gesprenkelt. Die organischen Einschlüsse des Bausand- 69 steines sind Ammonites Koenigii Sow., funatus Opp., modiolaris Luid, macrocephalus Schloth., Gowerianus Sow,, Belemnites sub- hastatus Ziet., Nautilus subtruncatus Morr. und Lyc., Pleuroto- maria granulata Sow., Pholadomya Murchisoni Sow., Avicula echinata Sow., Trigonia costata Sow. (interlävigirt) und Rhyn- chonella varians Schloth., de Echinobrissus orbicularis Phill. (Clypeus), Geol. of Yorksh. t. 7, f. 3. (vgl. Oppel, p. 458) und nach Goldfuss als Unicum ee arenicola Goldt. Germ. I. t. 65, f. 4, p. 208, F. Römer, Jahrg. 1857 d.d. geol. Ges. p. 995.) nn dem Bausandsteine findet sich der „Eisenoolith‘, ein überaus charakteristisches sandig-kalkiges, stark eisenschüssiges Gestein, i. A. rothbraun, doch auch grau gefärbt mit hellen, weisslichen oder grünlichen Körnern. In dieser Schicht, welche F. Römer a. a. O. p. 593 f. vom Sandsteine abtrennt, von dem ‚sie petrographisch trotz ähnlicher Färbung sehr verschieden ist, kommen die meisten der obigen Versteinerungen (Ammonites Koenigii Sow., funatus Opp., "nodiolaris Luid,, macrocephalus Schl., Gowerianus Sow., Nautilus subtruncatus ‘Morr. und Lye., Belemnites subhastatus Ziet,, Pholadomya Murchisoni Sow.) im Ganzen etwas häufiger vor; daneben Ammonites Calloviensis Sow., curvicosta Opp., Belemnites Beyrichii Opp., Ostrea Marshii Sow., und ein muthmasslich den Cycadeen zuzurechnendes Holz. Dieselben sind zum geringen Theile in Schwefelkies, meist in einer dem umgebenden Gesteine ähnlichen oolithischen Masse versteinert. Die Schicht, deren Mächtigkeit — 3 bis 4 Fuss — von F. Römer und Credner etwas zu gering angegeben wird, und die (vgl. v. Seebach) auf 6—8° anzusetzen ist, geht nach oben allmählig in das Gestein der folgenden Gruppe über. Die Ueber- gangsschichten sind besonders eisenhaltig und hie und da rost- braun. Mit diesen misst demnach die ganze Macrocephalenzone am rechten Weserufer bei der Porta (unweit Hausberge) 20 Meter, von denen der überwiegend grösste Theil auf die Sandsteine kommt. Am linken Weserufer (Margarethenklus) bei Porta sind die- selben Schichten mit Bestimmtheit, obwohl nicht vollständig, zu verfolgen und weisen nicht nur die nämlichen Gesteine, son- dern insbesondere auch der Hauptsache nach dieselben Petre- facten auf (Ammonites macrocephalus Sow., Koenigii Sow., fu- natus Opp. sind dort besonders häufig, auch Ammonites callo- viensis Sow. etwas öfter beobachtet), so dass eine Trennung der- selben nach den beiden Fundstellen nicht nöthig erscheint. Im 70 Allgemeinen ist linker Seits mehr die obere Partie einschliess- lich des Eisenoolithes vertreten, rechter Seits der Sandstein voll- ständiger erschlossen. Die sonstigen Fundstellen des Niveaus der Macrocephalen zwischen Klein Bremen und Lübbecke sind nicht von Bedeutung. Ein besonderes Vorkommen am Hüggel (westl. Ausläufer d. Teu- toburger Waldes) wird bei der folgenden Zone besprochen. Bei Lechstedt, einer Ziegelei, die sich am Südfusse der oberjurassischen Hildesheimer Bergkette, auf der Seite des Lie- genden derselben, und in südöstlicher Richtung von Hildesheim etwa 2 Stunden entfernt befindet, haben sich auf engem Raume in bräunlich-grauem Thone eine Anzahl von Versteinerungen gefunden, welche, aus Schwefelkies bestehend, sich meist durch eine lebhafte okergelbe Farbe auszeichnen, wobei die Ober- fläche einen goldähnlichen Metallglanz erhält. Diese Petrefacten, welche sowohl dem Habitus, als dem Vorkommen nach wohl nur als zusammengehörend aufgefasst werden können, bestehen in Ammonites subradiatus Sow., discus Sow., funatus Opp., cur- vicosta Opp., modiolaris Luid, Gowerianus Sow., Belemnites sub- hastatus Sow., mehreren Schnecken, Pholadomya Murchisoni Sow., Gresslya recurva Phill., Avicula echinata Sow. und Münsteri Goldf., Trigonia costata Sow., Cucullaea coneinna Phill,, Nucula variabilis Sow., Rhynchonella varians Schloth. u. a. (i. G. 29 Species Mollusken; vgl. unten), eine nicht näher zu bestimmende Cidaris-Art und Fischgehörknochen. Es erhellt schon aus diesen Namen der nahe Zusammenhang der Macrocephalenzone mit der vorigen; in der That sind allein für Norddeutschland (vgl. un- ten) 29 Species Mollusken gemeinsam. Unter diesen befinden sich allerdings mehrere für die Macrocephalenschichten charak- teristische Species, die nur bis in die oberen Schichten der vo- rigen Abtheilung reichen, und einige Arten der Parkinsonier- zone, die nur schwach in der Macrocephalenzone vertreten sind. Immerhin aber bleibt auch ohne diese der Zusammenhang ein sehr enger und ist gerade diese Thatsache der Grund, weshalb in gegenwärtiger Schrift keine durchgreifendere Grenze zwischen der Parkinsonierzone und Macrocephalenzone angenommen ist. Ferner folgt aus Obigem, dass man schwerlich ein verschie- denes Niveau zwischen den Lechstedter Thonen und den Bau- sandsteinen und Eisenoolithen der Porta annehmen kann, denn die Fauna ist wesentlich die nämliche. Es bleibt daher nur übrig, eine Aenderung der Gesteimsbeschaffenheit von der Weser- kette nach Osten hin anzunehmen. Für diese Annahme spricht entschieden der Umstand, dass die übrigen weiter östlich be- 71 legenen Aufschlusspunkte der Macrocephalenschichten sämmtlich die thonigen Gesteine aufweisen. So das Osterfeld bei Goslar, wo diese Schichten wenigstens angedeutet sind durch die Haupt- leitfossilien (Ammonites macrocephalus Schloth., Gowerianus Sow. und funatus Opp.), der Dreisch bei Mehle (Ammonites macro- cephalus Schl.), Eimen, (Ammonites discus Sow. und macrocephalus Schl. im Geschiebe über den Schichten mit ©. Knorrii), Geerzen (Ammonites modiolaris Luid nach Römer, Ool. Geb., p. 203.) Uebrigens ist die Gesteinsänderung, die vermuthlich eine allmählige sein dürfte, über welche jedoch bislang Nichts be- kannt geworden ist, wohl kaum so bedeutend, dass man sie als eine totale Aenderung der Facies bezeichnen kann, vielmehr möchte sie eher eine, wenn auch beträchtliche, Modification innerhalb derselben Facies zu nennen sein. Das Verzeichniss der Fossilien hat ausser dem oben er- wähnten Cycadeenholze von der Porta, den Fischgehörknochen und Cidaritenstacheln von Lechstedt und einer Krebsscheere von der Porta an Echinodermen die beiden schon aufgeführten Arten von der Porta (Echinobrissus orbicularis Phill. und Pleuraster arenicola Goldfuss), sowie ausser einer unbestimmten Purpurina (Steinkern) von Lechstedt an Mollusken aufzuweisen: Rhynchonella varians Schloth. (Porta, Lechstedt.) — triplicosa Quenst. (Lechstedt.) Terebratula ornithocephala Sow. (Lechstedt.) — emarginata Sow. (Lechstedt.) Ostrea Marshii Sow. (Porta.) Pecten vimineus Sow. (Lechstedt.) Leda acquilatera Dkr. u. Koch. (Lechstedt.) — lacryma Sow. (Lechstedt.) Nucula variabilis Sow. (Lechstedt.) Cucullaea subdecussata Mstr. (Lechstedt.) — coneinna Phill. (Lechstedt.) Trigonia costata Sow. (Porta, Lechstedt.) Avicula Münsteri Goldf. (Porta, Lechstedt.) — echinata Sow. (Porta, Lechstedt.) Posidonomya Buchii Röm. (Lechstedt.) Modiola cuneata Sow. (Porta.) Astarte depressa Mstr. (Lechstedt.) Pholadomya Murchisoni Sow. (Porta, Lechstedt.) Goniomya angulifera Sow. (Lechstedt.) Gresslya (Pleuromya) recurva Phill. (Porta, Hüggel; Lechstedt.) Pleurotomaria Aonis d’Orb. (Lechstedt.) 12 Pleurotomaria granulata Sow. (Porta, Lechstedt.) — fasciata Sow. (Lechstedt.) Ammonites subradiatus Sow. (Lechstedt.) — discus Sow. (Lechstedt, Eimen.) — curvicosta Oppel. (Porta, Lechstedt.) — funatus Oppel. (Porta, Hüggel; Lechstedt, Goslar.) — Koenigii Sow. (Porta, Bruchhof.) — modiolaris Luid. (Porta, Lechstedt, Geerzen.) — macrocephalus Schloth. (Porta, Lechstedt, Mehle, Goslar, Eimen.) — Gowerianus Sow. (Porta, Hüggel; Lechstedt, Goslar.) — calloviensis Sow. (Porta.) Nautilus subtruncatus Morr. u. Lyc. (Porta.) Belemnites Beyrichii Opp. (Porta.) — subhastatus Ziet. (Porta, Lechstedt.) Die Parallelisirung dieser Zone mit auswärtigen Bildungen unterliegt i. A. keiner Schwierigkeit, da es keiner Frage unter- worfen sein kann, dass sie dem Kelloway Stone bei Chippenham in Wiltshire entspricht, welcher wieder mit Sicherheit der un- teren Partie des Yorkshirer Kelloway Rock (Phillips, Geol. of Yorksh. t. 6) parallelisirt ist und zu dem sich auch in Lincoln- shire die Analoga gefunden haben. In Frankreich ist diese Ab- theilung zwar nicht überall von der folgenden gesondert und scheint mit ihr sich zu vermengen; so z. B. bei Montreuil-Bellay und anderen Punkten der Normandie, im Maasdepartement (die Örnatenthone, untere Abtheilung der Thone von Woevre, welche Buvignier in der Statist. geol. ete. als unteren Theil der mitteljurassischen Gruppe aufstellt, und deren Mächtigkeit er zu 150—210 Meter angiebt, umschliessen in ihrer unteren Partie, mit Ammonites modiolaris Luid, sicher auch die Mäcro- cephalenschichten; vgl. den folgenden Abschnitt), bei Niort u. s. w. Was das Vorkommen bei Vögisheim in Baden anlangt (Oppel, p. 464), so liefert allerdings die noch nicht !/, Meter mächtige Bank über dem Cornbrash nur einen Anhalt über das Auftreten der Schichten überhaupt, diesen aber mit ziemlicher Sicherheit bei der Menge solcher Petrefacten, welche bei uns zwar in den Cornbrash hinabsteigen, allein doch eine ungleich weitere Verbreitung in der Macrocephalenzone haben. In Wür- temberg überlagern oolithische Kalke und braune Eisenoolithe, allerdings nur in einer Mächtigkeit von einem bis zu Wenigen Metern, jedoch mit einer reichen, für die Zone bezeichnenden Fauna die Gesteine, welche der vorigen Zone entsprechen; sie 73 sind von Quenstedt als oberer Theil: des braunen Jura Epsilon über den „Dentalienthonen“, der obersten Abtheilung der Par- kinsonierzone in Schwaben, beschrieben. Minder bestimmt sind indessen die Angaben über die Ver- breitung nach Osten, wo es augenscheinlich an vielen Orten noch an Aufschlüssen fehlt, da das Vorkommen der Macroce- phalen in Osteuropa überhaupt ausser Frage gestellt ist, — > Die Ornatenthone, Die Schichten der Porta, welche die so eben beschriebenen Maecrocephalenschichten in einer Mächtigkeit von 30 Metern überlagern, sind, obgleich F. Römer (Zeitschr. d. deutschen geol. Ges. 1857, p. 595, 608) hinsichtlich ihrer Altersbestimmung noch Schwierigkeiten vorfand, doch schon von ihm als Aequi- valente der Oppel’schen „Zonen des Ammonites anceps und ath- leta“ aufgefasst, seitdem von v. Seebach als „Ornatenthon“ ein- heitlich zusammengestellt und bleiben, da sie allein die ganze Schichtenfolge dieser Zone von der oberen bis zur unteren Grenze aufweisen, hinsichtlich der Lagerung der wichtigste An- haltspunkt für dieselbe. Die Schichten sind „dunkle, grauschwarze, rauh anzufüh- lende, mit Säuren brausende und an der Luft rasch zu schief- rigen Bruchstücken zerfallende Thonmergel.“ (F. Römer, a. a. O.) Sie haben mit den dunklen Schichten der unteren A®theilung des Portaprofils grosse Aehnlichkeit, wie schon Römer hervor- hebt. Auf ihnen lagern festere, aber sonst ähnliche, auch ähn- lich gefärbte Steine, welche allgemein als dem weissen Jura zugehörig angesehen werden, von 15 Meter Mächtigkeit. v. See- bach stellt sie zu den ‚„Hersumer Schichten,“ welche auch an anderen Localitäten den Uebergang zu den Corallenschichten und Dolomiten des norddeutschen weissen Jura (an der Porta zu- nächst ebenflächige dolomitische Kalke von grauer Farbe) bil- den, und welche nebst diesen mit dem eigentlichen „Oxfordien“ parallelisirt werden. Die ziemlich reiche Fauna, welche diese Uebergangsgruppe an anderen Orten (Hersum, Mönkeberg, Tönnies- berg) aufweist, entfernt sie von den Ornatenschichten, mit denen sie gleichwohl einige Fossilien, z. B. namentlich den an der Porta in ihr nicht seltenen Ammonites cordatus Sow. und die Gryphaea dilatata Sow. gemein hat. Auch petrographisch schliesst sie sich meistens weit enger an das Hangende an, wesshalb ich auch den alten Abschluss des braunen oder vielmehr mittleren . Jura, welcher gerade zwischen die Hersumer Schichten v. See- 15 bach’s und die Ornatenthone fällt, wieder an die Stelle des — für Norddeutschland — weit künstlicheren Abschlusses des braunen Juras unter den Macrocephalenschichten gesetzt habe. In dieser Begrenzung sind für die Ornatenschicht der Porta von F. Römer nur Ammonites cordatus Sow. und Jason Rein. nebst Gryphaea dilatata Sow. als organische Einschlüsse ange- geben, und zwar Ammonites Jason Rein. in einer nahe der oberen Grenze liegenden Muschelschicht, welche sonst fast ganz aus Fragmenten von Zweischalern und Ammoniten besteht. Die Bedenken, welche (a. a. O. pag. 609 f.) F. Römer ausspricht hinsichtlich des Vorkommens von Ammonites cordatus Sow. in der Ornatenzone, fallen schwerlich in’s Gewicht, wenn man das Vorkommen desselben an anderen Orten Norddeutschlands im Niveau der ÖOrnaten berücksichtigt. v. Seebach hat das Vor- kommen des Ammonites cordatus Sow. in den losen, schwarzen, sandigen Mergeln der Porta nicht beobachtet, und auf die Mög- lichkeit einer Verwechslung mit Ammonites Lamberti Sow. hin- gewiesen; doch kann ich das Vorkommen des wirklichen Am- monites cordatus Sow. in der hier in Frage kommenden Schicht constatiren. Im Uebrigen citirt v. Seebach noch einen Ammo- nites cf. macrocephalus Schl. (hann. Jura, p. 47 u. 151), der in- dessen als verdrückt angegeben wird, und den es deshalb ge- wagt erscheinen kann, als Belag für das Vorkommen dieser Art im Örnatenthone anzusehen, so lange er der einzige bleibt. Ausserdem führt er (gleich vorigem ca. 5 Meter über der Unter- grenze) Nucula Caecilia d’Orb. u. Posidonomya Buchii Röm. an. Von anderen Puncten des Portagebirges sind aus demselben Niveau Ammonites Jason Rein. und coronatus Brugu. zu ver- zeichnen. — Der nächstwichtige Aufschluss ist der schon erwähnte Clie- versberg in Verbindung mit dem benachbarten Süllfelder Berge (bei Ehmen), an welchen die den weissen Jura zunächst unter- teufenden blauen 'Thone der Ornatenzone bis zu nahe an 10 Meter Mächtigkeit zu beobachten waren. Sie führen wenig Eisenstein- geoden, dagegen Kalknieren von graugalber Farbe und enthalten (v. Strombeck, br. Jura, p. 75) Gryphaea dilatata Sow., Belemnites sub- hastatus Ziet., Ammonites Lamberti Sow., Calloviensis Sow., Jason Rein., Duncani Sow. Nächstdem muss der Tönniesberg bei Hannover erwähnt werden, in welchem ebenfalls die den weissen Jura unter- lagernden, an Schwefelkiesknollen reichen, ausserdem Mergel- knauern, aber keine Thoneisensteingeoden enthaltenden dunklen Thone beobachtet sind (v, Strombeck, a. a. O. p, 120 ff, Credner, 76 ob. Juraformation des nordwestl. Deutschl. p. 4). Aus demselben sind zu nennen Ammonites cordatus Sow., Lamberti Sow., ath- leta Phill., eurvicosta Opp., Duncani Sow., Jason Rein., coro- natus Brugu., lunula Rein., bicostatus Stahl, Belemnites hastatus Montf. und subhastatus Ziet., Lucina lirata Phill, Leda aequi- latera Dkr. u. Koch, Nucula Caecilia d’Orb. und variabilis Sow., Gryphaea dilatata Sow., ein Pentacrinit, welcher von dem im Vorigen genannten Entrochus pentagonalis nicht specifisch ver- schieden sein dürfte, und Mecochirus socialis Qu. Die ent- sprechende Schicht am Lindener Berge (Ihlepohl, alte Kuh) ent- hält ebenfalls Ammonites Lamberti Sow., Jason Rein. u. s. w. Hier, wie dort ist die Ueberlagerung derselben, zunächst von den Hersumer Schichten mit Ammonites cordatus Sow., perar- matus Sow., plicatilis Sow., mendax v. Seeb., mit Evidenz beobachtet. Fast alle anderen Fundstellen zeigen keine Schichtenfolgen, sondern nur Thone mit verschiedenen charakteristischen Petre- facten. Der Hoyershäuser Stollen lieferte nach v. Seebach Am- monites Jason Rein., Lamberti Sow., Nucula Caecilia d’Orb. und variabilis Sow., Modiola pulchra Phill., Gryphaea dilatata Sow., denen noch eine nicht unbedeutende Anzahl von Arten sich an- reiht, wie aus dem beigefügten Verzeichnisse zu ersehen ist. Auch von Bretenbeck und Spekenbrink am Deister sind ausser den a. a. O. namhaft gemachten (Ammonites Lamberti Sow,, Jason Rein., Nucula Caecilia d’Orb., Modiola pulchra Phill. und Gryphaea dilatata Sow.) noch mehrere zu nennen. Ein Heli- coceras von Hoyershausen und vom Osterwalde (wo ausserdem Ammonites Jason Rein., Lamberti Sow., athleta Phill,, Duncani Sow., lunula Rein. und Leda aequilatera Dkr. u. Koch vorkam) war nicht näher zu bestimmen. Horn und die Neustädter Ziegelei gaben nur Ammonites Jason Rein. Von der Hilsmulde sind zu nennen die Fundorte Brun- kensen (Ammonites Jason Rein., Turbo aedilis Mstr., Nucula Caecilia d’Orb.), Dörshelf (Ammonites Jason Rein.), Geerzen (Ammonites Duncani Sow., Jason Rein., Belemnites hastatus Montf., Nucula Caecilia d’Örb.), der Fuss des Woltersberges (mit den beiden letztgenannten Ammoniten und Nucula Caecilia d’Orb.), die Gegend zwischen Wenzen und Eimen (verschwemmte Partie mit Ammonites Jason Rein. und Nucula Caecilia d’Orb.), ein von mir als „Juraschlucht“ bezeichneter Fleck inmitten des Muschel- kalkes bei Bruchhof. (Ammonites Jason Rein., coronatus Brugu., Lueina lirata Phill., Mecochirus socialis Qu., unbestimmte Ci- daritenstacheln.) 7 Am Harzrande kommen zwei wichtige Fundstellen hinzu: eine oberhalb der Hüttenwerke bei Oker und die andere im oberen Theile des Dorfes Bündheim bei Harzburg; sie sind be- sonders in paläontologischer Hinsicht höchst bemerkenswerth, allein auch in Hinsicht auf die Eintheilung der Ornatenzone nicht ohne Bedeutung. Es ist nämlich nicht zu verkennen, dass diese Zone, trotz- dem sie als ein geschlossenes Ganzes anzusehen ist, doch eine fernere Sonderung in, Unterabtheilungen erfahren kann. Für Norddeutschland trennt sie sich allerdings zu scharf von der Macrocephalenzone ab, als dass man sie mit dieser zu einer “ grösseren Abtheilung zusammenwerfen könnte, und ihre Unter- abtheilungen als gleichwerthig mit der ganzen Macrocephalen- schicht zusammenbringen dürfte, wie dies für Würtemberg, England und Frankreich Oppel gethan hat, worüber unten die Rede sein wird. Innerhalb der Ornatenzone indessen kann man zwei Unterzonen recht wohl unterscheiden, deren Petrefacten zwar grossen Theils durchgehen, doch immer so, dass einige für die untere Abtheilung, andere für die obere besonders cha- rakteristisch sind. Namentlich ist dies der Fall mit Ammo- nites Jason Rein. nebst Amm. coronatus Brugu. und lunula Rein., auch Nucula Caecilia d’Orb. und Mecochirus socialis Qu. für die untere Abtheilung, mit Ammonites Lamberti Sow. nebst cor- datus Sow., athleta Phili. und bicostatus Stahl und Gryphaea dilatata Sow. für die obere Abtheilung. Ammonites Duncani Sow. kommt in beiden Abtheilungen, etwas häufiger oben, vor. Es zeigt danach (vgl. unten die Uebersicht) die Fauna des Bünd- heimer und Okerschen Aufschlusses, dass dort — wenigstens vorwiegend — die untere Abtheilung vertreten sei, während die Aufschlüsse bei Hannover und Fallersleben, wie es auch die Lagerung von vornherein bedingt, der oberen Abtheilung, die Porta und der Hoyershäuser Stollen beiden angehören. Beide Niveaus sind anerkannter Maassen leicht zu constatiren und dürften die Benennungen „Niveau des Ammonites Jason“ und „Niveau des Ammonites Lamberti,“ welche bereits im Gebrauche sind, allgemeine Aufnahme verdienen. Noch muss bemerkt werden, dass die Petrefacten der unteren Zone vorwiegend ver- kalkt,* die der oberen verkiest sind, doch ist beides nach den Oertlichkeiten verschieden und für keine der Schichten als aus- schliessliches Merkmal festzuhalten. .Eine Sonderung z. B. der Bündheimer Funde nach diesem Merkmale fand schon v. Strom- beck (br. Jura, p. 102 ff.) schwierig; möglich wäre es indessen, dass dessen 4. Abtheilung, a. a. OÖ. p. 104, der oberen, die 3,, n8 | zu welcher die 2. hinzuzurechnen sein würde, der unteren Sub- zone entspräche, wobei das Durchgreifen des Ammonites Jason Rein. nicht wundern kann, wenn man berücksichtigt, was ich bevorwortete: dass nur ein Vorwiegen einer gewissen Zahl von Fossilien die Unterzonen bezeichnet, eine Ausschliessung da- gegen nicht anzunehmen ist. (Vgl. Fauna vom Tönniesberge; so auch v. Seebach, hann. Jura, p. 46.) — An diese Aufschlüsse am Nordharzrande reiht sich noch der vom Kramer’schen Teiche auf den Goslarschen Osterfelde an, wo Thone mit Gryphaea dilatata Sow. (s. v. Strombeck a. a. ©. p. 85), aber auch Ornaten etc, von sandigen Schichten mit Ammonites cordatus Sow. überlagert werden, die den Her- sumer Schichten entsprechen dürften. Zum Schlusse sind noch die Fundstellen am westlichen Auslaufe des Teutoburger Waldes und der Weserkette zu er- wähnen. Am Hüggel sind neuerdings in einem Eisenbahneinschnitte aus sandig-thonigem Gesteine ausser einer nicht näher bestimm- baren, vielleicht zu Isocardia tenera Sow. gehörenden Muschel Gresslya recurva Phill., Ammonites funatus Opp. und Gowe- rianus Sow., daneben aber Ammonites cordatus Sow., lunula Rein. und Lamberti Sow. gefunden, so dass daselbst die Or- natenzone in Verbindung mit der vorigen Zone vertreten ist. Bei Lübbecke (Gehlenbeck) ist sie wenigstens unter den „Her- sumer Schichten“ angedeutet (vgl. F. Römer, Zeitschr. d. d. geol. . Ges. 1857, p. 647, v. Seebach, hann. Jura, p. 47 jedoch mit Vgl. d. paläont. Uebersicht); westlich ist erst die Ibbenbürener Gegend (F. Römer, a. a. OÖ. p. 694, id. Neues Jahrb. von Leon- hardt etc. 1850, p. 404, v. Seebach, a. a. O.), in welcher Am- monites Jason Rein. und cordatus Sow. auf das Niveau der Or- naten hinweisen, der Grenzpunkt unserer Aufschlüsse. Aber auch in der Weserkette selbst kommen (im Gegensatze zu F. Römer a. a. OÖ. p. 660) Ammonites Lamberti Sow., cordatus Sow. u. a. Fossilien der Ornatenzone nördlich von Osnabrück, unweit Engter vor. (Vgl. v. Seebach, hann. Jura, p. 47.) Hier ist das Gestein ein fester kieselig-kalkiger Schieferthon. Das vollständige Verzeichniss der organischen Einschlüsse umfasst: Mecochirus socialis Meyer (Eumorphia), (Palaeont. I, t. 19, £. 2—19., Quenst. würtemb. Jahrb. 1850, p. 196, idem Jura, t. 69, f. S—11, p. 520 etc.) Bündheim, Oker, Tönniesberg, Bruchhof, 19 Serpula lumbriealiıs Goldf., Hoyershausen, Kramer’scher Teich. Pentacrinus, muthmasslich zu pentagonalis Goldf., Tönniesberg. Cidaritenstacheln, Bruchhof. Von Mollusken finden sich ausser dem nicht näher be- stimmten Helicoceras von Hoyershausen und vom ÖOsterwalde folgende Species: Rhynchonella varians Schl. (Hoyershausen, nur einmal.) Gryphaea dilatata Sow. (Porta, Oker, Hoyershausen, Geerzen, Bruchhof, Clieversberg und Ehmen, Engter, Tönniesberg ; Kramer’scher Teich bei Goslar, Gehlenbeck bei Lübbecke.) Östrea acuminata Sow. (Hoyershausen, Oker.) Leda lacryma Sow. (Hoyershausen.) — aequilatera Dkr. u. Koch. (Tönniesberg.) Nucula variabilis Sow. (Tönniesberg, Bretenbeck am Deister.) — Üaecilia d’Orb. (Hoyershausen, Tönniesberg, Bretenbeck am Deister, Bündheim, Fuss des Ith, Gegend von Wenzen, Brun- kensen, Geerzen.) Cucullaea coneinna Phill. (Bretenbeck und Spekenbrink am Deister.) Trigonia costata Sow. (Hoyershausen, Bretenbeck und Speken- brink am Deister.) Posidonomya Buchii Röm. (OÖker, Bündheim, Bretenbeck, Porta.) Modiola cuneata Sow. (Oker, Hoyershausen.) Astarte undata Sow. (Hoyershausen.) — depressa Mstr. (Hoyershausen, Bretenbeck, Porta.) Lucina lirata Phill. (Oker, Bündheim, Hoyershausen, Tönnies- berg, Bruchhof.) / Pholadomya Murchisoni Sow. (Oker, Bündheim, Bruchhof, Hoyer hausen.) Goniomya trapezicosta Pusch. (Bündheim.) Corbula carinata Buv. (Hoyershausen.) Pleurotomaria Aonis d’Orb. (Hoyershausen; Goslar, am Kramer’- schen Teiche.) Turbo Aedilis Mstr. (Hoyershausen, Brunkensen.) Ammonites lunula Rein. (Hoyershausen, Bretenbeck, Tönnies- berg, Bündheim, Oker, der Hüggel südöstlich von Osnabrück.) — curvicosta Opp. (Bretenbeck, Tönniesberg.) — funatus Opp. (Bündheim, Oker.) — coronatus Brugu. (Biündheim, Oker, Bretenbeck, Hoyershausen, Porta, Nachbarschaft des Kramer’ schen Teiches bei Goslar, Tönniesberg, Gegend oberhalb Lechstedt, Bruchhof.) — Jason Rein. (Hoyershausen, Bretenbeck, Osterwald, Fallers- 80 leber Gegend, Tönniesberg und Lindener Berz, Bündheim, Oker, Neustädter Ziegelei bei Hildesheim, Brunkensen, Geer- zen, Dörshelf, Bruchhof, Wenzen, Woltersberg, Porta, Horn, Ibbenbürener Gegend, Mehle.) Ammonites Duncani Sow. (Bündheim, Oker, Hoyershausen, Tön- niesberg und Lindener Berg, Bretenbeck, Geerzen, Wolters- berg, Fallersleben.) — bicostatus Stahl. (Tönniesberg, Bretenbeck.) — Lamberti Sow. (Tönniesberg und Lindener Berg, Bretenbeck und Spekenbrink, Hoyershausen, Porta, Bündheim, Oker, Fallersleben, der Hüggel (südöstlich von Osnabrück), Gehlen- beck bei Lübbecke.) — cordatus Sow. (Tönniesberg und Lindener Berg, Porta, Kra- mer’scher Teich, Gehlenbeck bei Lübbecke, Engter, der Hüg- gel südöstlich von Osnabrück.) — athleta Phill. (Lindener Berg, Osterwald, Kramer’scher Teich bei Goslar, Bündheim, Porta.) Nautilus sinuatus Sow. (Bündheim, Nachbarschaft des Kramer’- schen Teiches, Oker.) Belemnites subhastatus Ziet. (Hoyershausen, Bündheim, Kra- mer’scher Teich, Oker, Fallersleben, Tönniesberg, Porta.) — hastatus Montf. (Geerzen, Tönniesberg und Lindener Berg.) Dass die Parallelen der Bildung, welche die hier aufge- zählten Fossilien enthält, die „Örnatenschichten“ oder das Zeta des braunen Jura in Würtemberg sind, ist auf den ersten Blick klar. Auch die Sonderung in Unterzonen, welche Oppel, Jura, p. 519 fi. nach Ammonites anceps Rein. und athleta Phill. be- nennt, und für deren untere er ebenfalls das häufgere Vor- kommen des Ammonites Jason Rein. (Oppel, p. 558, Quenstedt, Jura, p. 517) charakteristisch hält, stimmt mit der oben ange- ebenen der norddeutschen Ornatenthone. Ebenso stimmt auch die Grenze des mittleren Jura gegen den oberen, wie ich sie hier aufgefasst, wesentlich ganz mit der des Callovien und Ox- fordien, welche Oppel für Südwestdeutschland p. 522 angiebt. Die Mächtigkeit der ganzen Bildung ist jedoch in Norddeutsch- land erheblich bedeutender; für die schwäbische Alp giebt Oppel (p. 524) etwa 12 Meter an. — Aehnliches gilt jedoch auch von allen folgenden Oertlichkeiten. — In Frankreich ist die Zone allerdings nicht scharf von der vorigen getrennt (vgl. vorigen Abschnitt); so bei Montreuil-Bellay, Chätillon sur Seine an der Cöte d’Or (Beaudouin, vgl. Oppel, p. 526), bei Mamers (Sarthe- Departement), Niort, im Maasdepartement. In letzterem con- 81 stituirt die Ornatenzone mit der darunter liegenden Macroce- phalenzone zusammen die untere Abtheilung der „Thone von Woevre“ Buvignier's, welche die Mächtigkeit von 150—210 Meter hat, also die beiden genannten Zonen Norddeutschlands weit überflügelt, reicht aber über die obere Grenze dieser un- teren Abtheilung hinaus, indem die mittlere Abtheilung der „Ihone von Woevre“ noch Ornaten und den Ammonites Lam- berti Sow. enthält, allerdings gemischt mit anderen, auch der nächst höheren Zone angehörenden Petrefacten (Ammonites cor- datus Sow., Belemnites hastatus Montf.) und solchen, die dieser ausschliesslich zukommen (Phasianella striata Sow., Chemnitzia Heddingtonensis Sow.) und demnach theilweis, vielleicht über- wiegen! den Hersumer Schichten entsprechen dürfte. Diese mittlere Abtheilung der „Thone von Woevre“ geht allmählig in Wechsellagen mit eissenschüssigen Oolithen über, aus welchen neben Petrefacten der mittleren Abtheilung nur noch einige Echiniden citirt werden und welche demnach wohl noch dem nämlichen Niveau zuzutheilen sind. Ueber ihnen fängt nach Buvignier der Coralrag an, der mit den drei vorigen Unter- gruppen von ihm zu einer „mittleren jurassischen Gruppe“ ver- einigt wird, die demnach ganz etwas Anderes darstellt, als der „mittlere Jura“ gegenwärtiger Schrift, übrigens auch wohl besser „mittlere oolithische Gruppe“ zu nennen wäre. Die von der gewöhnlichen Anschauungsweise abweichende und für die meisten Localitäten auch nicht naturgemässe Darstellung Buvignier’s, nach welcher die „obere jurassische Gruppe“ nur noch den oberen Theil des ‚‚weissen Jura“ oder die s. g. Kimmeridge- (Gruppe enthält, dagegen der Ornatenthon oder vielmehr das ganze Callovien mit seinem Hangenden vereinigt und von dem braunen Jura getrennt wird, ist gleichwohl -Vorbild mehrerer späterer Eintheilungen geworden; wenigstens stimmt sie mit der später von Oppel angenommenen Abgrenzung des braunen Juras nach oben zusammen, gegen welche bereits vielfache (rründe angeführt wurden. Selbst für das Maasdepartement ist die hier angenommene obere Grenze des Mitteljura, wenn auch minder scharf, doch vorhanden. Die Vermengung der Macrocephalenzone und ÖOrnatenzone, oder vielmehr ihr Ver- schmelzen zu einer grösseren Gruppe, welche dann aber in drei Unterzonen (deren unterste die der Macrocephalen ist) zer- spalten werden muss, ist auch in Südfrankreich (Herault-, Gard- departement) beobachtet, während bei Dives in der Normandie eher eine Sonderung stattfindet. In England lassen sich bei Uhippenham ebenfalls die Thone (von Christian Malford, Trow- Brauns, Der mittlere Jura, 6 82 bridge) mit Ornaten nachweisen, über dem Kelloway-Stone lie- gend und nach oben in den Oxford-clay übergehend. Bei Scar- borough bildet das Niveau der Ornaten dagegen nur einen Theil des Kelloway-Rock. Im Osten sind ohne alle Frage die Ornatenthone reich vertreten, wie schon Keyserling’s Beobachtungen im Petschora- Lande beweisen. Doch fehlt es, wie es scheint, auch auf diesem Felde noch an Aufschlüssen, um ihr Verhalten gegen die be- nachbarten, tieferen Schichten, welche von Moskau, Samogitien etc. bekannt sind, genau festzustellen. — Die Selbständigkeit der Fauna, welche besonders durch die Ammoniten (ähnlich wie etwa bei der Uoronatenzone) in’s Licht gestellt wird, zwang mich, für unsere Gegenden unbedingt die Örnatenzone von der Macrocephalenzone zu trennen; während eine ebenso scharfe Trennung der Örnatenzone selber durch den gemeinsamen Charakter der Fauna und das Durchgehen . der Mehrzahl der Species unmöglich gemacht ist. Es waren dies eben die Gründe, aus denen oben die Abgrenzungs- und Eintheilungsweise Oppel’s für Norddeutschland verworfen wurde, und es kommt hinzu, dass die Thone des Niveaus der ÖOrnaten auch petrographisch sehr abweichend sowohl vom Liegenden, als vom Hangenden sich verhalten, obgleich der Uebergang an vielen Orten kein ganz schroffer ist. Die eigenthümliche Gesteinsbeschaffenheit nicht nur, sondern auch die charakte- ristische Fauna macht die Ornatenzone ganz besonders geeignet, den Abschluss einer grösseren Bildung zu machen, und da dieser Abschluss zwischen ihr und der Macrocephalenzone schon deshalb nicht zulässig ist, weil sie in vielen anderen Distrikten eng verbunden sind (auch gehen von 34 Species der Macroce- phalenzone 12 in die Ornatenzone, von 32 der letzteren 16 in jene über) und die Fauna der Örnatenthone sich in zu vielen Punkten”der des übrigen mittleren Jura eng anschliesst. Nach oben dagegen lässt sich ein grösseres Abweichen der Fauna, entsprechend einer Abänderung des Gesteins und einer Modifi- cation der Facies, beobachten. Rückblick. Ein Zusammenfassen aller Gruppen von Schichten, welche in den vorstehenden Abschnitten abgehandelt sind, und aller der Oertlichkeiten, welche dieselben aufweisen, zeigt, dass die Uebereinstimmung der einzelnen Abtheilungen und ihrer Reihen- folge in horizontaler Richtung nicht nur eine überaus grosse ist, sondern dass meist auch anscheinend bedeutende Modifica- tionen bei Zuziehung mehrerer Vergleichsobjecte sich als ge- ringer herausstellen, als man anfänglich erwarten konnte. Dies gilt grossentheils von der Gesteinsbeschaffenheit, bis auf nicht sehr bedeutende Schwankungen von der Mächtigkeit und fast ausnahmslos von der Fauna der einzelnen Zonen. In manchen Fällen reicht die Aehnlichkeit selbst einzelner Gruppen und Untergruppen, in noch mehreren die der grösseren Schichten- abtheilungen weit über die Grenzen Norddeutschlands hinaus, wobei im Allgemeinen das Gesetz sich geltend macht, dass in weiterer Entfernung nur die grösseren Gruppen ihre deutlichen Analoga finden. Es ist Angesichts dieser Thatsache nicht Hypothese zu nennen, dass an den Stellen, wo im nordwestlichen Deutschland der mittlere Jura fehlt, er in der Regel nur nachher (durch die Action des Wassers im weitesten Sinne des Wortes) ent- fernt ist. Diese Thatsache, die ich schon in der „Stratigraphie und Paläontographie des Hilsmulde“ für die letztere aussprach, gilt nicht minder für das ganze von mir jetzt zusammengefasste Gebiet, ja über dessen Grenzen hinaus. Die Wegschwemmungen sind indess in zwei wesentlich verschiedene Kategorien abzutheilen. Die Partien, an welchen eine Störung der Schichtencontinuität direct beobachtet wird» erwecken die Vermuthung, dass zwischen der Ablagerung der in der Schichtenreihe nicht auf einander folgenden Glieder eine solche Störung stattgefunden hat. Dies ist namentlich an sol- chen Stellen der Fall, wo der braune Jura zum Theil, oder ganz, oder selbst mit den ihn begrenzenden Schichten des Lias 6* 84 einerseits und des weissen Jura andererseits zwischen den älteren und jüngeren Formationen fehlt, deren es im Norden vom Harze mehrere giebt. So ist z. B., obgleich fast überall umher in nächster Nähe das Gegentheil stattfindet, doch ein Streifen von der Gegend bei Lutter am Barenberge bis nach der des s. g. grossen Bruches und darüber hinaus vorhanden, auf welchem die Schichten des braunen und weissen Jura fehlen oder doch nur sehr mangelhaft vertreten sind. Dass sie in sehr unbedeutender Entfernung fast sämmtlich sich in ziemlicher Mächtigkeit nachweisen lassen, spricht gegen die Annahme, dass sie niemals abgelagert wurden. (Vgl. auch Marcou, Lettres sur les roches du Jura, p. 320.) Die Annahme, welche Dr. U. Schlönbach (Ueber die nord- deutschen Galeriten-Schichten und ihre Brachiopoden-Fauna, aus dem 57. Bde. d. Sitzb. d. k. Akad. d. Wissensch. 1. Abth. Jänn.- Heft, Jahrg. 1868, p. 10 f.) ausspricht, dass in einem Theile der bezeichneten Region schon vor Beginn der liasischen Ablage- rungen bis in die (untere) Kreideperiode hinein ein Festland bestanden habe, möchte ich aus allen angegebenen Gründen verwerfen und ihr diejenige vorziehen, welche derselbe Autor ebendort ausspricht: dass die Schichten des Lias und braunen Jura an den Punkten, wo sie fehlen, auf der genannten Strecke weggewaschen sind. Zu Gunsten dieser letztgenannten Ansicht finden sich a. a. Ö. manche Daten (z. B. die Häufigkeit gerollter Stücke aus den Schichten, welche fehlen, insbesondere aus ihren tieferen Abtheilungen, in den ältesten der vorhandenen Kreide- ablagerungen). Dr. U. Schlönbach lässt diese Frage offen; doch scheinen mir die Verhältnisse der Ablagerungen des braunen Jura unserer Gegend zu bedeutend in die Waage zu fallen gegen die Annahme eines ursprünglichen Fehlens der Schichten, um die es sich bei gegenwärtiger Auseinandersetzung handelt. — Die Möglichkeit, dass eine Wegwaschung stattgefunden, möchte überdem um so eher zuzugeben sein, als doch unbedingt während einer Hebung des in Frage kommenden Landstriches über das Meeresniveau eine Degradation seiner Oberfläche durch Tage- wasser stattgefunden haben müsste, und dürfte es vielleicht schon ausreichend sein, eine derartige Hebung von der Zeit kurz vor dem Ausgange der jurassischen Periode bis in die älteste Kreidezeit anzunehmen. *) =) Es möge mir hier erlaubt sein, zu bemerken, dass Dr. U. Schlönbach pag. 9 der eitirten Schrift meine beiden von ihm angeführten Publicationen (Amtl. Bericht über die 40. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte, Hannover 1865, p. 166, und Palaeontographica Bd. XIll, p. 240, 1866) nicht 35 Dass ganz Aehnliches sich von der Gegend südwestlich vom Teutoburger Walde wenigstens vermuthungsweise be- haupten lässt, will ich nur kurz erwähnen, auch über die zweite Kategorie der Wegwaschungen, die der Diluvialzeit und Jetzt- zeit, mit dem Bemerken hinweggehen, dass auch deren Ein- wirkung auf die im Allgemeinen nicht sehr widerstandsfähigen Schichten des mittleren Jura eine überaus grosse und weit ver- breitete gewesen sein muss. — getreu eitirt hat, wenn er mir ohne Weiteres die Behauptung zuschreibt, dass gewisse Schichten in der Nähe Salzgitters der Wälderformation angehören, welche, wie ich durchaus nicht bestreite, zur „rhätischen Stufe“ zu stellen sind. Auf eine bis dahin nicht oder wenig bekannte Fundstelle gestossen, fand ich Schwierigkeit, die dortigen Vorkommnisse mit den von A. Schlönbach über eine benachbarte Localität ausgesprochenen Ansichten im Einklange zu deuten, und drückte dieselbe in der zweiten der genannten Publicationen durch die Worte aus: „man möge die Frage, wohin jene Schichten gehören, als eine offene ansehen,“ während ich in der hannoverschen Versammlung auch die Vermuthung aussprach, die Schichten könnten sehr wohl zur rhätischen Stufe gehören, ohne genau dem Niveau anzugehören, welches ihnen A. Schlönbach zuschreibt. Wenn ich im 13. Bande der Palaeontographica sage: „dass die Lagerungsverhältnisse fast die Vermuthung erwecken könnten, man habe es mit dem Wealden zu thun,“ so sollte das vielmehr auf die Gefahr aufmerksam machen, die darin läge, wenn man die „bunten Mergel“ im Liegenden der fraglichen Schichten ohne Weiteres als Keupermergel annähme, als, wie U. Schlönbach meint, der Gesteinsbeschaffenheit zu viel Rechnung tragen. Ich stimme mit beiden Herren Schlönbach vielmehr darin vollkommen überein, dass der Hauptaccent bei der Untersuchung dieser wie der geschichteten Ge- steine überhaupt in der Paläontologie liegt und innerhalb dieser wieder in der Mineralconchyliologie (wie ich bereits in Palaeont. Bd. XIII. angedeutet habe), und hat es mir stets fern gelegen, die Bedeutung der hierin ge- machten Leistungen zu unterschätzen, Dass aber die organischen Reste der rhätischen Zone an der betreffenden Stelle zum Theil wirklich so beschaffen sind, dass sie Zweifel hinsichtlich genauer Artbestimmung zulassen oder doch zuliessen, möchte aus der detaillirteu Darstellung A, Schlönbach’s selbst her- vorgehen, y + Tu s ‚ R £ J y yaı ae N vr Be \ f R ", a Re mr 7 Br nid > ar > 4 nt r i N h "Ishrt. cc ’ i RE} di R n z» “ {} r j f i \ i N M i N IY N 4 A % £ \ ' N - p s ) iss f \ \% Y Pau ” ’ 10 4 R Er a, r u ie u x ©, j . E 1} 7 E “ 1 „ Fi ” r 4 ' ar 7 E AM I ’ ur vn. 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Ein Eingehen auf die sämmtlichen Molluskenarten mit Kritik der Arten, der Synonyma u. s. w. hätte indess die Darstellung zu sehr unterbrochen, und wurden daher nur die im 2. Theile adoptirten Namen mit ihrem Autor genannt, das Uebrige in diese nun folgende Abtheilung verwiesen. Diese Molluskenfauna trägt, so gut sich auch die Schichten- gruppen markiren, doch gewissermaassen einen einheitlichen Charakter, was mit dem fast vollständigen Gleichbleiben der Facies Hand in Hand geht, welche stets und durchaus littoral, meist littorale Thon- und Schlammfacies, ist. Die Eintheilung erfolgte daher nach zoologischen Principien, zunächst nach Klassen, dann nach Gattungen, wobei die Reihenfolge des Sy- stems von Henry und Arthur Adams (The genera of recent shells) inne gehalten ist. Ein Eingehen auf Untergenera ist indessen nur mit Rückhalt geschehen. — Innerhalb der Genera, 38 und beim Genus Ammonites innerhalb der einzelnen Ammo- nitenfamilien, ist annähernd eine stratigraphische Reihenfolge beobachtet. Eine tabellarische Uebersicht ist jeder der 4 Klassen ange- hängt und ist eine generelle Zusammenstellung dieser 4 Ueber- sichten am Schlusse gegeben. Aus diesen Tabellen ist leicht zu entnehmen, dass die Brachiopoden mehr, als sonst in den Secundärschichten, zurücktreten, die Conchiferen sich auf ihre Kosten in den Vordergrund stellen. Bei diesen ist die That- sache beachtenswerth, dass die Veneraceen gegen die übrigen Ordnungen augenfällig an Art- und Individuenzahl zurückstehen. Weniger vertreten sind die Gasteropoden; ihre geringe Zahl ist allem Anscheine nach zum Theil Folge der Erhaltungsweise der Petrefacten, da bei guter Üonservirung, wie bei Greene und in den Schichten mit Ostrea Knorriü Voltz, auch eine grössere Menge von Arten gefördert wurde; doch hatte andererseits diese Klasse (innerhalb welcher die Toxiferen nicht vertreten sind und auch die Rostriferen gegen die übrigen Abtheilungen auf- fallend zurückstehen) ohne Frage zur Zeit der jurassischen Ablagerungen noch keineswegs die Bedeutung, welche sie im Tertiär- und Quartär-Meere erlangt hat. Die Cephalopoden sind die wichtigste Klasse, und unter ihnen das Genus Ammo- nites von ungleich grösserer Wichtigkeit, als das nur stellen- weise zu grösserer Bedeutung gelangende Geschlecht der Be- lemniten; das Genus Nautilus ist von geringem Belange. Ueber die Artenbestimmung und besonders über Auffassung der einzelnen Species -in ihrer Ausdehnung und Begrenzung ist man gewöhnt, die Principien der Autoren dargelegt zu sehen. Die in vorliegender Schrift befolgten Grundsätze sind im We- sentlichen die: dass der Veränderlichkeit der Arten in gewissen Grenzen, welche sich nur durch Beobachtung ermitteln lassen, Rechnung getragen ist, dass also die Art nicht als ein starres Abstractum aufgefasst ist, sondern dass die Möglichkeit einer Veränderung in solchen Eigenschaften zugelassen ist, welche erfahrungsmässig bei den in Frage stehenden Thieren und ihren Verwandten eine Abweichung auch innerhalb einer und der- selben leiblichen Verwandtschaft zulassen. So ist bei den Bra- chiopoden nach den von Davidson aufgestellten Principien ver- fahren; bei den Conchiferen sind Modificationen in den Dimen- sionen, wie sie durch gute oder schlechte Ernährung herbeige- führt werden können, bei manchen derselben (den festsitzenden) selbst grössere Abweichungen in der Form nicht als Artunter- schiede angesehen; bei manchen Gasteropoden und den Ammo- nn 39 niten sind Stacheln, Buckeln, absolute Grösse nicht als solche geachtet. Im mancher Hinsicht, namentlich bei den ausgestor- benen Geschlechtern der Cephalopoden, ist freilich hierbei nach Analogie geschlossen. Allein wenn man bei der grossen Ver- änderlichkeit mancher Formen, die nach Ort und Schicht zu- sammengehören, in Hinsicht auf Sculptur und Verhältnisse der Windung und des ganzen Grehäuses consequent verfahren will, so muss man (wie von manchen Seiten auch schon angedeutet) entweder die sämmtlichen Arten in der Weise zerspalten, wie dies z. B. für Ammonites Sowerbyi Mill. von Waagen ge- schehen ist, also aus den Amaltheen des Lias eine lange Reihe von Arten machen, den Ammonites angulatus Schl. auf's Un- glücklichste auseinander reissen, ja fast aus ‘jeder anerkannten Species mehrere machen, oder man muss auch die Abweichungen, die beim Ammonites opalinus Rein., radians Rein., Duncani Sow., Parkinsoni Sow. und anderen in noch nicht einmal so krasser Weise vorkommen, nicht als Arten, sondern nur als Varietäten führen. e Ferner ist durchweg gebührend Rücksicht genommen auf die Verschiedenheiten, welche sich zwischen Gross und Klein derselben Formenreihe finden. Die Entwicklung des Wachs- thums dem Alter nach ist, wo das Material es irgend gestattete, Gegenstand der Untersuchung geworden, auch der Gegensatz eines rascheren oder langsameren absoluten Wachsthums, der bei manchen Mollusken zu beobachten ist, nicht unbeachtet ge- blieben. Die Verschiedenheiten des Erhaltungszustandes sind als ganz unwesentlich für die Kennzeichen der ausgestorbenen Thier- arten völlig ausser Acht gelassen. Man muss es gewiss als ein Ueberbleibsel einer hinter uns liegenden Vergangenheit be- zeichnen, wenn auf solche Merkmale in paläontologischer Hin- sicht Werth gelegt wird. Ebenso sind solche Arten nicht berücksichtigt, die ohne jede zoologische Begründung nur einem — wirklichen oder an- geblichen — abweichenden Vorkommen zu Liebe gemacht sind, wie hin und wieder geschehen ist. Auch da ist eine Vereinigung für nothwendig gehalten, wo zwar geringe Abweichungen zwischen den Exemplaren zweier “verschiedener Fundstellen (Schichten) sich angeben lassen, allein nicht durchgängig vor- handen und durch Uebergänge vermittelt sind. Es wäre nicht unmöglich, dass der im Folgenden gegebenen Darstellung in einer Hinsicht der Vorwurf der Inconsequenz ge- macht würde. Insofern nämlich, als der Schritt nicht gewagt 9% ist, einige Ammoniten specifisch zu vereinigen, die nach den bisherigen Principien zusammengehören mussten. Als Beispiel führe ich Ammonites Humphriesianus Sow, und Blagdeni Sow. an. Allein man wird sich überzeugen, dass dem stets gewisse Rücksichten zu Grunde liegen. Das Merkmal z. B., das den Ammonites Humphriesianus Sow. von Braikenridgii Sow. (wie auch den A. Gervillii Sow. und Sauzei d’Orb.) trennt, war vor- läufig nicht zu beseitigen und auf Altersentwicklung, W achsthums- perioden u. dgl. mit Bestimmtheit zurückzuführen. Ammonites Braikenridgii Sow. aber bildet, obwohl mit A. Humphriesianus Sow. weit näher verwandt, doch nach manchen Darstellungen eine Art Uebergang zu A. Blagdeni Sow., drängt sich also zwischen diesen und ersteren. Auch ist nicht zu leugnen, dass es zwischen den ganz entwickelten Stücken an Uebergängen mangelt. Solche Collisionsfälle abgerechnet, ist mit Consequenz in der oben angegebenen Weise verfahren. Eine besondere Rücksicht verdiente es, die verschiedenen Genera gleichmässig behandelt zu-sehen, natürlich so viel es deren Eigenthümlichkeit zuliess. Dass nach Möglichkeit bei der Benennung die Rechte der Priorität gewahrt: sind, bedarf kaum der Erwähnung, da dies für eine Arbeit, wie die vorliegende, vorausgesetzt werden muss. Auch lagen in dieser Beziehung so viele werthvolle Resultate früherer Arbeiten vor, dass verhältnissmässig wenig zu thun übrig blieb. I. Cephalopoden. Belemnites irregularis Schloth. 1813. Schlotheim in Leonhard’s Taschenb. t. 3, f. 2, pag. 70. 1820. Schlotheim, Petrefactenkunde, pag. 43. 1832. Zieten, Versteinerungen Würtembergs, t. 23, f. 6. 1842. d’Orbigny, Pal. frang. terr. ool., t. 4, f. 2—8. 1856. Oppel, Juraformation, 8. 32, 7. 1864. Brauns, Stratigr. und Pal. d. Hilsm., p. 28 (Palaeontogr. XIU, 102). syn. Bel. digitalis Faure Biguet. 1827. Blainville Bel., t. 3, f. 5, pag. 88, 1832. Zieten, Verst. Würt., t. 23, f. 9. 1839. v. Buch, Jura in Deutschl., p. 42. 1848. Quenstedt, Cephalopoden, t. 26, f. 1—10. 1858. er Jura, t. 36, f- 8, pag. 259. syn. Bel. similis v. Seebach. 1864. v. Seebach, Hannov. Jura, t. 7, f. 6, pag: 158. In Würtemberg bis jetzt nur aus den Schichten der Posi- donomya Bronnii Voltz und des Ammonites jurensis Ziet. be- kannt, ist dieser, durch sein stumpfes Ende charakterisirte Be- lemnit bei Greene und Wenzen zweifellos in der Zone der Trigonia Navis Lamk. vorgekommen. Die daselbst gefundenen Exemplare sind von Seebach 1. c. als eigene Art hingestellt; doch- sind die von demselben angegebenen Unterschiede nicht durchgreifend. Insbesondere sind die flachen Furchen an beiden Seiten, welche auch Quenstedt’s Fig. 3 der 26. Tafel zeigt, bei mehreren Exemplaren aus den Posidonienschiefern mindestens ebenso ausgesprochen, als an den Greener Exemplaren aus der Zone der Trigonia Navis. Die schlankere Form ist ebensowenig ein durchgreifendes Merkmal. — - Ausser an den genannten Orten hat sich Belemnites irre- gularis Schl. in der Zone der Trigonia Navis bei Klein Escherde, Öker,' nordöstlich von Braunschweig (vgl. oben) gefunden. In der nächst tieferen Zone kommt er bei Wenzen, Hildesheim, 92 Falkenhagen, Dehme vor, in der Schieferzone bei Gevensleben und ebenfalls bei Wenzen, Hildesheim und Falkenhagen. / Belemnites subelavatus Voltz. 1830. Voltz, Observ. sur les belemnites, t. 1, f. 11. 1832. Zieten, t. 22, f. 5. 1848. Quenstedt, Cephalop., t. 23, f. 19e bis 19h. 1856. Oppel, Jura, $. 53, 4. 1858. Quenstedt, Jura, t. 42, f. 15, pag. 308, 286. 1864. Brauns, Stratigr. u. Pal. d. Hilsm., p. 30 (Pal. XIII, 104). Mit Sicherheit von Greene, Wenzen und Mainzholzen, sowie aus der Gegend südlich von Salzgitter und von Oker aus der Zone der Trigonia Navis Lamk., ferner von den Zwerglöchern bei Hildesheim aus der Zone des Amm. Germaini d’Orb. bekannt, überall nicht häufig. Ob die keulenförmige Anschwellung des Körpers, in welchen einerseits noch die Alveole hineinreicht und welche andererseits eine kurze Zuspitzung zeigt, wirklich eine specifische Selbständigkeit bedingt, ist eine Frage, für deren Erledigung mir kein genügendes Material vorlag; in Norddeutschland hat die Form keine grosse Verbreitung. Belemnites tripartitus Schloth. 1820. Schloth., Petrefactenkunde, pag. 48. 1848. Quenstedt, Cephalopoden, t. 26, f. 16ff., pag. 418. 1856. Oppel, Jura, $. 32, 11. 1858. Quenstedt, Jura, t. 36, f. 10, pag. 255. : 1864. Brauns, Stratigr. u. Pal. d. Hilsm., p. 30 (Pal. XIII, 104). syn. Bel. compressus Voltz, non Blainville, non Stahl. 1830. Voltz, Bel., t. 5 1848. Quenstedt, Cephalop., t. 27, f. 1—4, 6, p. 422. 1858. „ Jura, t. 308. 1864. Brauns, Stratigr. u. Pal. d. Hilsm. p. 30 u. 47 (Pal. XIII, pag. 104 u. 121). „ Bel. rhenanus Oppel, Jura. $. 53, 6. “» » _Quenstedtii Oppel, Jura, $. 53, 7. *conoideus „ 8 (Jugendtorm). „ opalinus Quenstedt, Jura, t. 42. 13, pag. 308. v. Seebach, Hannov. Jura, pag. 31, 83. unisulcalcatus Blainv. d’Orbigny, Pal. fr., t. 8, f. 15, pag. 88. trisulcatus Hartm. Ziet., t. 22, f. 3, pag. 31, Römer, pag. 172. „ elongatus Mill. 1823, t. 7, f. Kon „ 5 Zieten, t. 22, f. 6, pag. „ - d’Orbieny, Pal. fR., t. 8, “ 6-11, pag. 90. „ Irautscholdi Oppel, 1862 Pal. Mitth., p- 126. 93 syn. Bel. Trautscholdi Oppel, 1867 Waagen, Zone d. Amm. Sowerbyi in Benecke’s geogn. pal. Beiträgen, Bd.1., t. 24, f. 1, pag. 587. > „ brevispinatus Waagen, 1867, ib. t. 24, f. 2, p. 588 (Jugendform). Die Ansicht, welche ich 1. e. bereits ausgesprochen, dass nämlich die beiden Belemnitenformen, welche als Belemnites tripartitus Schloth. und compressus Voltz—=rhenanus Opp. getrennt zu werden pflegten, mehr den Schichtenabtheilungen zu Gefallen, als nach zoologischen Charakteren getrennt seien, hat sich durch Auffindung noch zahlreicherer Exemplare immer mehr bestätigt, und kann ich nicht umhin, jetzt die beiden Namen als sy- nonym zu vereinigen. Von den Vorkommnissen möchten hervorzuheben sein: For- men, wie Quenstedt t. 26, f. 19—21, welche Oppel charakte- ristisch für den unteren Theil der Posidonienschiefer nennt, häufig in der Zone der Trigonia Navis und ganz schlanke For- men, welche öfter seitlich concrimirt erscheinen, bis in die Öberregion des Ammonites opalinus Rein. (— braun Beta Quenst.) hinauf. Auch die von Oppel specifisch abgetrennten Formen in Quenstedt’s Cephalopoden t. 27, f. 1—4 kommen in ähnlicher Weise in der Zone der Trigonia Navis Lamk. bei Greene vor, sowie Zwischenformen zwischen denselben und den schlankeren Exemplaren, und endlich auch verkrümmte und mit längeren Furchen versehene Abnormitäten. Bemerkenswerth sind die grossen Exemplare (B. Trautscholdi Opp.), auf welche häufig hingewiesen ist, um das Vorkommen des Bel. giganteus Schl. in der oberen Falciferenzone (s. Seebach p. 34) in Abrede zu stellen. Doch kommen ausser den grossen Exemplaren vor- liegender Art, die übrigens auch bei Greene mit Trigonia Navis sich vorfanden, unzweifelhafte Stücke von Bel. giganteus da- selbst vor, so dass Waagen a. a. OÖ. sicher mit Unrecht den B. giganteus Seebach = B. Trautscholdi setzt. Die Art war bei Greene ziemlich häufig, obwohl gute Exem- plare minder oft vorkamen. Bei Wenzen war die Zahl der Exemplare weit geringer, doch reichte auch dort die Species bis in die oberste Zone der Faleiferenschichten hinein. Sonst ist Belemnites tripartitus von Klein Scheppenstedt, Oker, dem unteren Stollen bei Dohnsen, dem schwarzen Lande und den Bahnaufschlüssen bei Mainzholzen aus der Zone der Trigonia Navis Lamk. bekannt geworden; aus der Zone des Ammonites Germaini d’Orb. von Falkenhagen und Dehme; aus den Posido- nienschiefern erhielt ich ihn in einzelnen Stücken von Wenzen und nordöstlich von Braunschweig, auch von Fallersleben; nicht ganz selten war er ferner in dieser Zone bei Falkenhagen. * 94 Belemnites abbreviatus Miller. 1823. Miller, Geol. Transactions, 2. series, t. 7, f. 9 u. 10, p. 59. 1827. Blainville, Belemnites, p. 91. 1842. d’Orbigny, Pal. fr., t. 9, f. 1—7, pag. 92. syn. Bel. brevis Blainv. 1827. Blainv., t. 3, f. 2, pag. 86. A 3; \ 4 1850. d’Orbigny, Prodr. Et. 9, Nr. 14. % 5 + 1856. Oppel, Jura, $. 53, 1. e s; » + 1864. v. Seebach, Hannov. Jura, pag. 157. 1864. Brauns, Stratigr. und Pal. der Hilsm. pag. 30,47 (Pal. XIII, 104, 121). er " 3 1866. id. Nachtrag, pag. 7 u. 10 (Pal. XI). breviformis Voltz. 1830. Voltz, ‚Bel., t. 2, f. 2—4. % % 1830. Zieten, t. 21, f. 7, pag. 27. Quenstedt, Cephal., t. 27, f. 21. 5 ” " ” Jura, 42, 14, pag. 310. N „ Gingensis, v. Seebach non Oppel, 1864. v. Seeb., Hann. Jura, pag. 158. Die weitverbreitete Species, deren Synonymie ich a. a. O. zu eng fasste, und die mit dem Miller’schen Namen nach dem Rechte der Priorität benannt werden muss, ist durch. ihre kurz zugespitzte Form scharf charakterisirt. Wie von mir an- gegeben, war dieser Belemnit in den Greener Schichten mit Trigonia Navis Lamk. der häufigste, ja der einzige wirklich massenhaft vorkommende; bei Wenzen überwog er in derselben Schicht immer noch die übrigen Species, wenn auch, nament- lich gegen die vorige Art, nicht in demselben Grade. Sonst ist er von Oker, Hildesheim, Mainzholzen und dem schwarzen Lande aus derselben Schicht, von Wenzen aus der Schicht mit Inoceramus polyplocus F. Röm. und von Bruchhof, Esbeck (hier verhältnissmässig sehr häufig), Dörshelf (desgl.), dem oberen Stollen bei Dohnsen, Pottholtensen in der Coronatenzone vor- gekommen; das Auftreten in dieser Zone ist im Nachtrage zur Stratigr. und Pal. der Hilsmulde von mir bereits angeführt und namentlich dabei als Resultat einer Vergleichung mit süd- deutschen Exemplaren des Belemnites Gingensis Oppel (Jura, S. 53, 2) angegeben, dass letztere mit den Belemniten der Co- ronatenzone von Esbeck u. s. w. nicht völlig übereinstimmen. Belemnites giganteus Schloth. 1820. Schloth., pag. 45. 1836. Römer, Ool. Geb., pag. 174. 1839. v. Buch, Jura in Deutschl., p. 59. 1842. d’Orbigny, Pal. frang., t. 14, f. 1. 1848. Quenstedt, Cepbal., t. 28, f. 1—11. 6) 1856. Oppel, Jura, 8. 53, 10. 1858. Quenstedt, Jura. t. 56, I, pag. 408 f. 1864. v. Seebach, Hann. Jura, p. 83. 1864. Brauns, Stratigr. u. Pal. d. Hilsm.. pag. 51, 54 (Pal. XIII, 125, 128). 1866. id., Nachtrag, p. 7. syn. Bel. ellipticus Mill. 1823, t. 8, f. 14—16. = „ quinquesulcatus Blainv. 1827. Blainv., Bel., t. 2, f. 10. - 5 ” e 1831. Ziet., t. 20, f. 3. 5 Br P 1836. Römer, p. 173. > „ grandis Schübl. 1831. Ziet., t. 20, £. 1. > ” b5 Fr 1836. Römer, pag. 174. = „ compressus Blainv. non Stahl, non Voltz, non Quenstedt, non Brauns, 1827. Blainville, Bel., t. 2,°. 9. 1829. Sowerby, Min. conch., t. 590, f. 4. 5 „ Aalensis Voltz. 1830. Voltz, t. 4 u. 7, 1, f. 7. = 2 = u: 1831. Zieten, t. 19, pag. 25. 1837. Dunker u Koch, Beitr., pag. 32. n ” ” ” Die wohlbekannte, durch Grösse, schlanke Form, 5 min- destens angedeutete Furchen an der Spitze, sowie durch den eiformigen Querschnitt neben dem Fehlen eines Bauchschlitzes gut charakterisirte Art ist i. A. seit Schlotheim richtig erkannt, und auch hinsichtlich ihrer verticalen Verbreitung sind wenig Zweifel erhoben. Sie beginnt in dem obersten Theile der Fal- ciferenzone, geht durch die Coronatenzone ganz hindurch und kommt noch mit dem Ammonites Parkinsoni Sow. an den mei- sten Orten sehr zahlreich vor, begleitet denselben aber bei weitem nicht durch dessen untere (eigentliche) Zone hindurch. Die Fundorte sind Campen am Wohld bei Braunschweig, Hessisch-Oldendorf, Wenzen (oberster Theil der Falciferenzone), Esbeck, Bruchhof, das schwarze Land, der obere Stollen zu Dohnsen, Dielmissen, die Haferkost bei Dörshelf, letztere be- sonders ergiebig, im Bereiche der Coronatenzone. Mit Ammo- nites Parkinsoni Sow. ist Belemnites giganteus Schl. auf dem Österfelde bei Goslar (nächst der Cementfabrik) und bei Greene in grösseren Mengen vorgekommen; ferner ist dahin das Vor- kommen bei Fallersleben zu rechnen (v. Strombeck, br. Jura, pag. 23f.), desgleichen das bei Holzen unweit Eschershausen. Belemnites eanalieulatus Schloth. 1820. Schlotheim, pag. 49. 1842. d’Orbigny, t. 13, f. 1—6. 1848. Quenstedt, Ceph., t. 29, f. 1—7. 1856. Oppel, $. 53, 12. 96 1858. Quenstedt, Jura. t. 56, f 6. pag. 411. 1864. Brauns, Stratigr. u. Pal. d. Hilsm., p. 51 u. 54, non 56 (Pal. XIII, 125 u. 128, non 130). > syn. Bel. suleatus Mill. 1823. Miller, Trans. geol. Soc., t. 8, f. 3 u. 4. > 5 „ 1842. d’Orbigny, Pal. fr., t. 12, f£ 1—8, p. 105. % „ Altdorfiensis Blainv. 1827. Blainville, Bel., pag. 60. acutus Ziet. (non Blainv.) 1830. Ziet., Verst. Würt., t. 21, f.1. ’ „ Bessinus d’Orbigny. 1842. Pal. fr., t. 13, f. 7—13. R „ Beaumontianus d’Orb. 1842. Pal. fr., t. 16, f. 7—11. Der echte Bel. canaliculatus Schl. ist verhältnissmässig selten im nördlichen Deutschland vorgekommen, indem er nach meinen Erfahrungen nur in der Üoronatenzone bei Bruchhof, Esbeck, Wenzen und Mainzholzen, Holtensen am Deister, und nirgend in erheblicher Quantität, constatirt ist. Die Bauchfurche geht, ohne dass man darauf eine durch- gehende Trennung, selbst in Varietäten, basiren könnte, mitunter bis an die Spitzen, mitunter nicht so weit; immer aber viel weiter, als bei folgender Art. NB. DBeaumontianus d’Orb. hat gar keine Einziehung nahe der Alveole, die sonst vorhanden, wenn auch manchmal nur angedeutet ist, doch lässt sich bei dem allmähligen Zurücktreten dieses Charakters gewiss kein specifischer Unterschied darauf basiren. Vgl. Pal. fr., pag. 119. Belemnites Beyrichii Oppel. 1857. Oppel, Jura, $. 61, 1. 1864. v. Seebach, Hannov. Jura, pag. 158. syn. Belemnites canaliculatus Brauns, 1864. Stratigr. u. Pal. d. Hilsm., pag. 56 (non Schloth.„ non d’Orbigny, non Quen- stedt, non Oppel, non Brauns ]. c. pag. 51 u. 54). canaliculatus var. gracilis id. 1866. Nachtr. pag. 15 und a. a. O. r ” canalieulatus graecilis Quenstedt, Jura, t.65, f. 2, pag. 484. Eine grössere Auswahl vollständigerer Exemplare, als mir bei den früheren Arbeiten zu Gebote stand, beweist nicht nur, dass die Exemplare der beiden oberen Abtheilungen der Par- kinsonierzone, welche mir von fast sämmtlichen Fundorten der- selben vorliegen, durchweg von der vorigen Art verschieden sind, sondern dass auch die Unterschiede hinreichend sein dürf- ten, eine specifische Trennung zu begründen. Belemnites Bey- richii Opp. ist, wie vom Begründer der Species angegeben, schlank und ‘lang gestreckt; doch zeigt sich in der Dicke von der Spitze bis nahe zur Mitte eine geringe Anschwellung, welcher f 97 eine, wenn auch nicht erhebliche, doch stets bemerkbare Dicken- abnahme folgt. Exemplare, an denen der Alveolaransatz er- halten ist, zeigen, dass in dessen Nähe die Dicke wieder zu- nimmt, und zwar etwas rascher, als dies von der schmalsten Stelle nach entgegengesetzter Richtung der Fall ist. Die Alveole dringt nicht weit in den schmalen Theil ein; dieser ist scharf und schmal gefurcht und zwar immer so, dass die Furche in der Richtung des grössten Durchmessers des ovalen Querschnittes angebracht ist — ein Verhalten, welches‘ sich bei der vorigen Art weder so constant, noch in so hohem Grade zeigt. Die Furche wird bald flacher und endet meist schon, ehe sie die Stelle der grössten Dicke erreicht; jedenfalls an dieser Stelle selbst. Das ungefurchte obere Ende wird stielrund. Unter den Fundorten sind hervorzuheben: aus der Zone der Ostrea Knorrii Geerzen, Mehle, Brunkensen, Eimen, das Öster- feld bei Goslar; aus den Schichten der Avicula echinata die Porta, der Olieversberg bei Fallersleben, die Mückenburg bei Braunschweig und Wettbergen. Bei Geerzen und Braunschweig ist das Auftreten‘ massenhaft. In höheren Schichten als die genannten habe ich die Species nur von der Porta aus dem Eisen- oolith mit Ammonites macrocephalus Schl. beobachtet. An den meisten Localitäten kommt sie mit der folgenden Art vor. Belemnites subhastatus Ziet. 1832. Zieten, Verst. Würt., t. 21, f. 2. 1857. Oppel, Jura, $. 68, 2. 1864. v. Seebach, Hann. Jura, pag. 83, 1864. Brauns, Stratigr. u. Pal. d. Hilsm., pag. 56 (Pal. XIII, 130). syn. Belemn. semihastatus depressus Qu. 1848. Quenstedt, Cephal. t. 29, f. 12—16. 1858. id. Jura, t. 72, f. 14, pag. 547. ” + canalieulatus v. Buch, Jura in Deutschland, p. 62, pars. + - Calloviensis Oppel. 1857. Oppel, Jura, $. 68,3. er 275 Fleuriausus d’Orb. 184, t. 13, f. 13—18. n 2%. fusiformis v. Seeb. Hann. Jura, p. 83. = 2 a Park. bei Morr. u. Lyc. Gr. Ool. part I., t. 1, f. 6, 8. Die Zugehörigkeit des Bel. Calloviensis Oppel zu dem Zieten’schen B. subhastatus wurde vermuthungsweise von mir bereits a. a. O. ausgesprochen. Das Material aus der Macro- cephalenzone bestätigt dies, und es ist hinzuzufügen dass die norddeutschen Exemplare mehr den Abbildungen Cephalop. t. 29, f. 12—16 gleichen, als der in Zieten. t. 21, f. 2, obwohl auch Brauns, Der mittlere Jura 7 98 solche Formen vorkommen. Die Art variüirt hinsichtlich der Länge der Furche, die manchmal eine kurze Strecke von der Spitze frei lässt, manchmal bis zur Spitze reicht. Sie nähert . sich dann dem Bel. canalieulatus Schl., wie ihn Zieten t. 21. f£.3 abbildet; doch unterscheidet sich dieser durch die Abwesenheit der Anschwellung des breitgedrückten Spitzenendes. Diese An- schwellung haben die mir vorliegenden Stücke sämmtlich; sie sind sämmtlich deutlich vom Bauche und Rücken zusammenge- drückt, und erstreckt sich die Depression ziemlich weit nach der Alveole zu, diese aber und der ihr nächstgelegene Theil der Scheide ist im Gegentheil schwach seitlich comprimirt. Ich bemerke hier noch, dass vorliegende Art bei Römer (Oolithengebirge, p. 175 ff.) unter verschiedenen Namen (B. semi- hastatus Bl., canaliculatus Schl., subhastatus Ziet.) angeführt ist, während die vorige zu B. fusiformis Voltz sp. und ver- muthlich auch noch zu B. Blainvillei Voltz gestellt ist. Die mit letzterem Namen versehenen Etiketten der Koch’schen Samm- lung gehören ohne Ausnahme zu Bel. Beyrichii Opp. Bei v. Strom- beck (br. Jura, p. 32) ist B. Beyrichii Opp. nach Römer’s Vor- gange B. fusiformis Voltz, B. subhastatus Ziet. ebenso B. cana- lieulatus Schl. genannt. In der Koch’schen Sammlung wird der letztere jedoch als B. subhastatus bezeichnet. B. Fleuriausus d’Orb. ist eine, wie Pal. fr. p. 112 bemerkt wird, seltene Form von geringen Dimensionen, besonders sehr schlank, die indessen sonst keine durchgreifende Unterschiede zeigt. Solche dünne Exemplare kommen auch in Norddeutschland unter den grösseren mitunter vor, wie dies überhaupt bei den allermeisten Belemniten- arten der Fall sein dürfte. — Bei einigen der citirten Abbil- dungen (z. B. Morr. u. Lyc.) fehlt der Querschnitt, um die Identität sicher zu erweisen. Hinsichtlich des Citats von See- bach erscheint es um so eher fraglich, ob derselbe diese oder die vorige Art damit gemeint hat, da er gerade nur die runde Form (Quenst. Ceph., t. 29, f. 20) eitirt. Das Vorkommen ist von den s. g. Schichten der Ostrea Knorriü bis in die Ornatenthone constatirt. In jenen fand sich die Art bei Eimen, Goslar, Geerzen, Dörshelf, am Tangenbache bei Horn, in den darüber liegenden Schichten, welche nach der Avicula echinata benannt zu werden pflegen, am Stemmer Berg, an der Porta, bei Fallersleben und bei Braunschweig (Mücken- burg), hier besonders zahlreich, in den Macrocephalenschichten bei Lechstedt und an der Porta, in den Ornatenschichten im Hoyershäuser Stollen, bei Hannover, Oker, Bündheim und 99 Goslar (Kramer’scher Teich), an der Porta und in der Gegend von Fallersleben. Belemnites hastatus Montf. (Hibolithes.) 1808. Hibolithes hastatus Montf., Conch. syst., p. 386. 1827 Bel. hastatus Blainy., tale east. 2° f. 47:58, f. 3. 1842. d’Orbigny, Pal. fr., t. 18 u. 19, p. 121. 1857. Oppel, Jura, $. 68, 4. syn. Porodagrus restitutus Montf. 1808. Montfort, Conch. syst., p. 398. „ Bel. lanceolatus Schloth. 1820. Schloth., Petref., p. 49. »„_ » Pplanohastatus Röm. 1836. Röm., 00l. Geben ala 20 pol: I „ semihastatus rotundus (uenst. 1848. Cephal,, 1929, 208: a 3 5 % 1858. Jura, t. 72, f. 13, p. 547. Mit Uebergehung mehrerer der d’Orbigny’schen Synonyma, welche übrigens zum Theil fraglich oder falsch sein dürften, bemerke ich über die Art zuvörderst, dass sie mir nur von (Geerzen, wo sie von Amm. Jason begleitet ist, in ein paar Stücken, und ebenfalls in wenigen Exemplareu aus den Ornaten- schichten bei Hannover, wo deren obere Grenze erschlossen war, vorliegt — ein Vorkommen, welches mit dem von Oppel a. a. 0. angegebenen übereinstimmt. — Die Art, deren Bauchfurche weit weniger nach der Spitze zu verlängert ist, als bei der vorigen, und welche nahe der Spitze keine, und in der Gegend der Furche uur eine geringe seitliche Zusammendrückung zeigt, muss von B. subhastatus beim Mangel von Uebergangsformen getrennt werden; ein ferneres Unterscheidungsmerkmal ist die noch grössere Zusammenschnürung nahe der Alveole, welche, wie d’Orbigny bemerkt, die s. g. Actinocamax-Form besonders häufig macht und der Species ein noch kolbenartiges Aussehen giebt. v. Strombeck führt nach anderen Autoren (br. Jura, p. 123) aus der Schicht „kalkig-thonigen Sandsteins“ über den Ornaten- thonen, welche er als oberes Grenzgebilde des braunen Juras ansieht, den Belemnites planohastatus Röm. t. 12, 2, p. 177 an, den er für gleichbedeutend mit Bel. hastatus Blainv. (Montf. sp.) hält. Auch dies würde mit der oben berührten Angabe Oppel’s stimmen, und ist danach Belemnites hastatus Montf. eine der Versteinerungen, welche die Grenze des mittleren Jura nach oben überspringen. 7*# 100 Nautilus toarcensis d’Orbigny. 1850. d’Orbigny, Prodr. Et. 9, Nr. 23. 1856. Oppel, Jura, $. 32, 13. 1864. Brauns, Stratigr. u. Pal. d. Hilsm., p. 47. 1866. id. Nachtr., p. 6. syn. Nautilus latidorsatus d’Orb. 1842. d’Orbigny, Pal. fr., t. 24. ; us lineatus Ziet. 1830. Ziet., t. 18, f. 2., non Sowerby. 5 » jurensis Quenst. 1858. Quenstedt, Jura, t. 41, f. 1, p.284, Auch der Cephalopoden, t. 2, f. 9. pag. 56 von Quenstedt abgebildete und angeführte Nautilus, „aus der Jurensisschicht von Heiningen südlich Göppingen“ gehört hierher. — Die eng- genabelte, mit abgerundet vierseitigem, oft deprimirtem Quer- schnitte versehene, concentrisch fein gestreifte Art fand sich bei Greene mit Trigonia Navis Lamk., bei Wenzen und Dohnsen dagegen in der obersten Abtheilung der Falciferenzone. Nautilus subtruneatus Morris u. Lycett. 1851. Morris u. Lycett, Mollusca from the great Oolite of York- shire, p. I, Univalves, t. 1, f. 2, p. 10. 1864. Brauns, Stratigr. u. Pal. d. Hilsm., p. 54 u. 56. 1865. U. Schlönbach, Beitr. Heft I, p. 26. syn. ? Nautilus polygonalis Sow., t. 530. Im Ganzen nicht zahlreich bei Eimen gefunden, theils in dem Einschnitte, welcher die Schichten der Ostrea Knorrü er- schlossen zeigt, theils im Liegenden derselben in den oberen Schichten des unteren Theiles der Parkinsonierzone. Die Exemplare haben theilweise die Schale, welche leichte Spiralstreifung bei ziemlich groben Anwachsstreifen zeigt und ziemlich dick ist. Der Sipho liegt mehr nach aussen, die Septa sind leicht gebogen, haben jedoch in der Medianebene eine kleine, spitze Ausbuchtung nach rückwärts an der inneren Seite der Windung. Mehrere theilweise wohlerhaltene Exemplare, welche mir aus dem Eisenoolithe der Porta bekannt geworden, zeigen von den Exemplaren aus Eimen keinerlei Unterschiede und sind da- gegen von N. calloviensis Oppel = hexagonus d’Orb., t. 35, f. 1 u. 2 durch Umriss und durch den in der Jugend geschlos- senen Nabel verschieden. — Ob N. polygonalis Sow. hierher zu rechnen, in welchem Falle diesem Namen die Priorität ge- bühren würde, konnte ich nicht constatiren. 101 Nautilus sinuatus Sow. 1818. Sowerby, Min. conch., t. 194. syn. Nautilus aganiticus Schloth. 1820. Petrefactenk., p. 83. Quenst. pars. 1858. Quenst,, Jura, t. 72, 10, p. 547. 2} ” „ Die Exemplare dieser schon durch ihre tiefgebuchteten Septa ausgezeichneten Art, welche aus den ÖOrnatenthonen von Bündheim, Oker und Goslar stammen, weichen von der in Quen- stedt’s Cephalopoden t. 2, f. 6 abgebildeten, ib. pag. 58 und in desselben Autors Jura p. 596 erwähnten übrigens sehr ähnlichen Art durch die vollständig rundliche Contur der Um- gänge ab, während sie bei der Abbildung in den Üephalopoden an 4 Stellen eingebuchtet und in der Medianlinie aufgetrieben ist. Bei d’Orbigny’s N. biangulatus Pal. fr. t. 34 aus dem Grossoolith verschiedener Localitäten Frankreichs findet sich dagegen ein eckig abgesetzter flacher Aussenrand. Ammonites heterophyllus Sow. 1819. Sow. Min. Conch., t. 266. 1829. Phillips Geol. of Yorksh., t. 13, f. 2. 1839. v. Buch, Jura in Deutschland, p. 46. 1844. d’Orbigny, Pal. fr. terr. ool., t. 109. 1856. Oppel, $. 32, ,39. 1864. v. Seebach, Hann. Jura, p. 82. 1865. Brauns, Stratigr. u. Pal. d. Hilsm., p. 28. 1867. Quenst. Haudb. 2te Aufl., p, 430£. syn. Amm. heterophyllus amalthei u. posidoniae Quenst. Ceph., t. 6, f. 1. = 2 > delta u. epsilon. id. Jura, t. 21, 4, p. 172, t. 36, 4, p. 252. In den Posidonienschiefern bei Wenzen, Rökengraben und Bahneinschnitt im Hilscampe, ebenda in den Amaltheenthonen; ausserdem bei Salzgitter, an ferneren Punkten der Hilsmulde, bei Falkenhagen in den Schiefern. Die Art ist durch die hochmündig comprimirte Forms mit rundlichem Rücken, bedeutende Involution, sowie durch die feine Querstreifung und durch ihre Loben ausgezeichnet. Ammonites fimbriatus Sow. 1817. Sow. Min. Conch., t. 164. 1830. Zieten, t. 12, £. 1. 1839. v. Buch, Jura in Deutschl., p. 44. 1844. d’Orbiguy, Pal. fr., t. 98, 1856. Oppel, Jura, $. 25, 25. 102 1858. Quenstedt, Jura, t. 36, 6, p. 253. 1864. Brauns, Stratigr. u. Pal. d. Hilsm., p. 28. 1866. id. Nachtr., p- 3. syn. Amm. cornucopiae Young u. Bird. 1822. Young u. Bird, geol. Survey of the Yorksh. coast, t. 12, f. 6. R R S d’Örbigny. 1844. d’Orb., Pal. fr., t. 99, f. 13. > hr y Oppel, $. 32, 43. 5 „ fimbriatus var. cornucopiae v. Seebach, Hann. Jura, an ver- schiedenen Orten. Der Ammonit, welcher übrigens von dem s. g. Belemniten- lias Römer’s oder den Schichten mit Amm. maculatus und Davoei Sow. durch die ganze Amaltheenzone hindurch vorkommt, ist in den Posidonienschiefern bei Wenzen, Salzgitter, Hildesheim, Falkenhagen u. östlich von Braunschweig, wenn auch nicht zahl- reich, gefunden und lässt sich mit Bestimmtheit behaupten, dass eine Trennung von den Exemplaren der tieferen Zone (des mittleren Lias oder Liasien d’Orbigny’s) nach zoologischen Merkmalen nicht möglich ist; die Unterschiede liegen vielmehr im Erhaltungszustande und berechtigen nicht einmal zu der Ab- sonderung einer Varietät. Ammonites Germaini d’Orb. 1844. d’Orb. Pal. fr., t. 101, f£. 1—5 (?non 6). 1864. v. Seebach, Hann. Jura, p. 138. 1865. U. Schlönbach, Beitr. Heft I, p. 22 (Pal. Bd. XI). 1866.-Brauns, Nachtr. z. Stratigr. u. Pal. d. Hilsm., p. 4. syn. Amm. interruptus Ziet., non Bruguitre, 1830. v. a 119,088: Schloth. 1820. Schloth. Petr., p. Schloth. 1864. Brauns, Stratigr. u. Pal. d. Hilsın., p. 3% „ „ ” ” ”„ >] Dieser, dem vorigen nahe verwandte Ammonit, welcher sich indessen — nach d’Orbigny — durch die sehr charakte- ristischen, von einer scharfen Kante begrenzten Einschnürungen, durch die einfachen Rippen ohne Punctirung oder spirale Strei- fung, durch die höheren Windungen und durch seine Loben unterscheidet, kommt hauptsächlich in den Zwerglöchern bei Hildesheim vor, wo er wesentlich die Zwischenzone zwischen den Posidonienschiefern und den Schieferthonen mit Trigonia Navis Lamk. charakterisirt. Zwei Exemplare sind ohne genaue Angabe der Stelle, jedoch zweifelsohne aus demselben Niveau bei Wenzen, eines der Gesteinbeschaffenheit nach mit den Hil- desheimer Exemplaren fast vollständig übereinstimmend, ge- funden. — Die inneren Windungstücke aus Hildesheim zeigen übrigens, dass die Jugendform verschieden von der bei d’Or- 105 bigny, Pal. fr. t. 101, f. 6 abgebildeten ist, indem bei ihnen die Einschnürungen gegen die scharfen Kanten zurücktreten, beide aber gerade über den Rücken gehen. Genannte Figur möchte eher der folgenden Art angehören. Ammonites hireinus Schloth. 1820. v. Schloth., Petref., p. 72. 1846. Quenstedt, Cephalop., t. 6, f. 10. 1853. v. Strombeck, br. Jura, p. 21. 1856. Oppel, Jura, $. 32, 44. 1858. Quenstedt, Jura, t. 40, f. 3 und 8. 1864. v. Seebach, hannov. Jura, p. 138. 1864. Brauns, Stratigr. und Pal. d. Hilsm., p. 31. 1866. id. Nachtrag, p. 5. syn. Amm. oblique interruptus Ziet. 1830, Verst. Würt., t. 15, f. 4. pi R hireicornis U, Schlönb. 1863. Zeitschr. d. d. geol. Ges., Bd. 15, p. 657. 1865. U. Schlönb., Beitr, etc., Heft I, t. 2, f. 3, p. 23. Dieser Ammonit, der gut bei Zieten, sowie in den Quen- stedt’chen Cephalopoden abgebildet ist, hat breite Wülste, die durch schmale Furchen getrennt werden. Beide sind sowohl auf dem Kerne, als an der Schale zu sehen; auf letzterer sind aber ausserdem auf der vorderen, schärfer vorspringenden Seite der Furchen .lamellöse, erhabene Linien zu bemerken, welche nicht, wie in Stratigr. u. Pal. d. Hilsm. von mir gesagt war, sich nach dem Rücken zu verlieren, sondern bei guter Erhal- tung sich dort am stärksten entwickelt zeigen. Die Furchen und Lamellen sind sichelförmig nach vorn gebogen und treten in sehr scharfem Bogen, die Lamellen sogar in spitzem Winkel, am Rücken zusammen. Die Involution ist nicht unbedeutend, die Grössenzunahme ziemlich stark. — Die ungewöhnlich gute Erhaltung einiger Exemplare von Greene und Mainzholzen aus der Schicht der Trigonia Navis veranlassten U. Schlönbach zur Aufstellung einer neuen Art, die indess nur in diesem Punkte von den süddeutschen Exemplaren verschieden ist. Ausser diesen (seltenen) Stücken sind innere Windungen bei Grassel aus den Schichten mit Amm. Germaini d’Orb. und bei Oker aus beiden Schichtenabtheilungen vorgekommen, welche eine grosse Aehnlichkeit mit d’Orbigny’s fig. 6 der t. 101 zei- gen, so dass ich diese von A. Germaini trennen und mit A. hircinus vereinigen möchte, wie ich bei voriger Art bemerkte. — 104 Ammonites jurensis Ziet. 1833. v. Zieten, t. 68, f. 1 und 2. 1844, d’Orbigny, Pal. fr., t. 100. 1846. Quenstedt, Cephalop., t. 6, f. 7. 1853. v. Strombeck, br. Jura, p. 20 et passim. 1564. Brauns, Stratigr. und Pal. d. Hilsm., p. 31. syn. Amm. ef. lineatus Schloth., v. Seebach, hann. Jura p. 139. Rundrückig, mit rundlichem, ovalen oder elliptischen, auch wohl birnförmigem Querschnitte, nicht unbedeutender (wenig- stens die des A. fimbriatus weit übertreffender) Windungszu- nahme, sowie auch mit keineswegs so geringer Involution, hat A. jurensis eine mit feinen, quer über den Rücken gehenden, vertieften Linien versehene Oberfläche; zwischen diesen zeigen sich bei guter Erhaltung noch feinere concentrische Streifen. Durch diese Merkmale und die Lobirung (vgl. d’Orbigny, Zieten, Quenstedt) ist die Art hinlänglich vom A. fimbriatus zu unter- scheiden. Zu beachten ist, dass — im Gegensatze zu Quen- stedt, wie ich Stratigr. etc. hervorgehoben — A, jurensis d’Orb. vollkommen übereinstimmt. Ammonites jurensis kommt nicht ganz selten in den beiden Zonen des Amm. Germaini und der Trigonia Navis vor, weicht also hierin von seinem Vorkommen in Süddeutschland ab, wo er nur in jener auftreten soll. In der tieferen Schichten- abtheilung ist er von Falkenhagen (Österhag bei Hummersen), Hildesheim (Zwerglöcher), Grassel, in der Trigonia Navis bei Falkenhagen, Greene, Wenzen, Oker; ob nicht ein Theil der nordöstlich von Braunschweig belegenen Fundorte hierher zu ziehen, muss dahin gestellt bleiben. — Obwohl Fragmente, namentlich grössere Windungsstücke, nicht ganz selten sind, so kommen doch nur vereinzelt gute Exemplare vor. Schliesslich möchte ich darauf aufmerksam machen, dass wenn A. amplus Oppel (Pal. Mitth. t. 45) aus der Zone des Amm. Murchisonae zu Aalen keine zoologischen Verschieden- heiten von A. jurensis zeigen sollte — was nach der Abbildung wahrscheinlich — die Art sich in Süddeutschland in ein noch höheres Niveau erstreckt, als in Norddeutschland. Ammonites 6oslariensis U. Schlönbach. 1865. U. Schlönb., Beiträge pp., Heft I, t. 1, f. 7 und 8, p. 20. syn, ?Amm, borealis Seeb. (s. diesen). [3 2 [3 ” * Die Art, welche in Norddeutschland nur einmal — in den Posidonienschiefern bei Goslar —, überhaupt nur zweimal ge- 105 funden ist, zeigt bis auf den rundlich-platten, mit querüber laufenden Rippen versehenen Rücken so grosse Uebereinstim- mung mit Ammonites borealis v. Seebach (sowohl hinsichtlich der Weachsthumsverhältnisse, als der Querschnittsform, als namentlich auch des seitlichen Theils der dort S-förmig ge- krümmten Rippen, dass die Idee nahe liegt, man habe es mit einer Abnormität zu thun. Schon U. Schlönbach erwähnt dieses, hält jedoch dafür, dass ein so consequentes abnormes Verhalten des Rückens nicht wahrscheinlich sei. Da ich indessen unter Ammonites opalinus mindestens ein Stück zu führen haben werde, bei welchem ein ganz analoges durchgehends abnormes Verhalten stattfindet, dass nämlich die zurückgebogenen Rippen quer über den Rücken, statt sichelförmig nach vorn zu, laufen, so möchte jener Grund doch Einiges von seinem Gewichte ver- lieren, und führe ich daher die Art nur unter ausdrücklicher Wahrung der Möglichkeit, dass eine individuelle Verbildung des Ammonites borealis Seeb. vorliegt, auf welchen ich ver- weise. Eine ganz besondere Stütze für die hier geäusserte Ansicht möchte auch noch die Lobenlinie (Schlönb. t. 1, f. 8) abgeben, welche von der des A. serpentinus bei Quenstedt (Jura, t. 35, f. 12) und der eines Hildesheimer Exemplares des A. borealis durchaus keine wesentlichen Abweichungen zeigt. Ammonites torulosus Schübler. 1831. v. Zieten, t. 14, f. 1. 1844. d’Orbigny, Pal. fr., t. 102, und t. 99, f. 4. 1846, Quenst., Cephal., t. 6, f. 9. 1856. Oppel, Jura, S. 53, 15. 1858. Quenst., Jura, t. 42, f£.5 u7. Von dieser Art liegen nur einzelne Exemplare von Hoym, Öker und Falkenhagen, sämmtlich aus der Zone der Trigonia Navis, vor und ist bereits oben bemerkt, dass sie für Nord- deutschland keineswegs die Bedeutung hat, welche sie in Süd- deutschland erlangt. Durch die mit dem Alter an Zahl und Deutlichkeit zuneh- menden Einschnürungen (bei typischer Entwickelung trägt jede nur 5—4 markirte Linien, vgl. Quenst. Jura, p. 507, und die Vertie- fungen sind fast eben so breit) und durch rundlicheren, selbst schwach deprimirten Querschnitt ist die Art von A. Germaini d’Orb. unter- schieden, bei welchem der Querschnitt comprimirt ist und die Einschnürungen mit dem Alter verschwinden. Einschnürungen 106 und Linien gehen quer über den Rücken, was jeden Ent- wickelungszustand vom A. hircinus unterscheidet. Wie sich A. lineatus (opalinus) Quenst. Jura, t. 42, f. 6, vgl. Cephal. p- 102f, p. 552, Oppel $. 53, 28, sowie Wagener, Falkenhagener Lias p. 174, verhält, ist bei der Mangelhaftigkeit des ersteren (Wohnkammer) nicht mit Bestimmtheit zu sagen; Quenstedt ist geneigt, ihn mit A. jurensis Qu. zu identificiren, wonach er (nicht ohne Wahrscheinlichkeit) zum wahren A. jurensis Ziet. zu zählen wäre. Von Wagener’s A. lineatus opalinus kann ich dies mit Bestimmtheit aussprechen. Ammonites insignis Schübl. 1831. v. Zieten, t. 15, f. 2. 1845. d’Orbigny, Pal. fr. terr. jur., t. 112. 1856. Oppel, $. 32, 35. 1858. Quenstedt, Jura, t. 40, f. 4 und 5, p. 280. 1864. v. Seebach, hann. Jura, p. 145. syn. Amm. insigni similis Brauns. 1864. Stratigr. und Pal. d. Hilsm., t. 5, f. 5—7, p. 32. „ Amm., sternalis bei Wagner, Falkenhagener Lias, p. 172. Ammonites insignis Schübl. wird von Quenstedt (Jura, p. 280f.) in wenigen Worten treffend bezeichnet. Die planu- latenartigen Rippen gabeln sich in einem mehr oder weniger deutlichen Knoten, wobei jedoch hinzuzufügen, dass auch unge- gabelte Rippen vorkommen (bei der von mir A. insigni similis genannten Varietät ist diesauf etwa '/;, Umgang ausschliesslich der Fall); diese Rippen endigen neben einem ausgezeichneten “ Kiele stumpf oder in einem Knötchen mit ganz geringer Vor- biegung so, dass zwischen ihren Enden und dem Kiele noch ein schmaler Raum bleibt. Im Alter wird die Oberfläche glatt, und der Kiel tritt dergestalt hervor, dass der Querschnitt einen dreiseitigen Querschnitt bekommt. Im Allgemeinen wechselt der Umriss bedeutend; sehr oft ist er deprimirt, manchmal da- gegen etwas mehr comprimirt. Die Involution ist im Ganzen nicht gering; natürlicher Weise wird die Schlusswindung nicht selten evoluter, wie dies oben bei dem von mir als A. insigni similis geführten Stücke der Fall ist. Die grösste Mannichfal- tigkeit zeigen die Exemplare von Hildesheim, welche von den typischen zu den dreieckigen, und nicht minder solchen, wie das von Greene, Stratigr. pp. t. 5, f. 5—7, die Uebergänge zeigen. Grosse Exemplare, ähnlich den von Quenstedt a. a. OÖ. 107 beschriebenen, fand ich bei Falkenhagen, von wo auch Wagener die Art als nicht selten eitirt. Dessen A. sternalis gehört eben- falls hierher. Endlich ist die Art von Dehme (s. v. Seebach, p- 149; Koenen’sche Sammlung) anzuführen. Sie gehört durch- gehends der Zone des Amm. Germaini d’Orb. an. Ueber das Greener Vorkommen vgl. oben p. 19. Ammonites elegans Sowerby. 1815. Sowerby, Min. Couch., t. 94, f. 1 oder obere Figur. 1329. Phillips, Geol. of Yorksh., t. 13, f. 12, 1831. v. Zieten, t. 16, f. 5 und 6. 1856. Oppel, $. 32, 19, syn. Amm, concavus Sowerby, non Römer (vgl. bei A. cordatus). „ ” ” 1815. Sowerby, Min. Conch., t. 94, f. 2 oder untere Figur. 1832. Buch, über Ammoniten, p. 12. 1845. d’Orbigny, Pal. fr. terr. jur., t. 116. 1856. Oppel, $. 32, 24. Amm. Lythensis Young und Bird, non Quenst, 1829. Phillips, Geol, of Yorksh., t. 13, 6. 1856, Oppel, S. 32, 23. 1864. Brauns, Str. und Pal. d. Hilsm., p. 28. Amm, exaratus Young und Bird. r 1829. Phillips, Geol. of Yorksh., t. 13, f. 7. 1856. Oppel, $ 32, 20. Amm, ovatus Phill., t. 13, f. 10 (?Young und Bird 1822, t. 13, f. 4, Oppel, S$. 32, 25. „ bicarinatus Mstr. 1831. v. Zieten, t. 15, f. 9. Amm. discoides Ziet. 1831. v. Zieten, t. 16, f. 1. 1845. d’Orbigny, t. 115. 1856. Oppel, 8. 32, 21. 1858. Quenstedt, Jura, t. 40, f. 7, p. 283. Amm, depressus v. Buch (non Römer; dessen A. depressus ist — A. subradiatus). Petrif. r&emarqu.. t. 1, f. 1. 1832. id. Ammon, t. 3, f. 2, p. 11. 1856. Oppel, $. 32, 22. 21830. v. Zieten, t. 5, f. 5. Aınm. capellinus Quenst. pars, Ceph., t. 7, f. 2, Jura, p. 249, v. Strombeck, br. Jura, p. 13. (non Schloth.) „ eomplanatus d’Orbigny 1845, Pal. fr., t. 114, p. 353, non Brugu,, non Rein., non Zieten, non Oppel (A. complanatus Brugu. ist nach letzterem eine Art des oberen Jura). „ faleifer Zieten 1830, t. 7, f. 4, Römer 1836, Ool. Geb., p. 184, non Sowerby. 108 Dieser Ammonit variirt ziemlich bedeutend hinsichtlich der Rippen, welche manchmal breit und flach, manchmal schmäler und scharf begrenzt sind. Nach diesen Merkmalen hat schon Sowerby die Art auseinander gerissen; doch zeigt die Ent- wickelung, dass beiderlei Formen zu einander gehören. Die scharf gefurchte Form ist wesentlich dem mittleren Wachsthums- stadium eigen. Im Uebrigen ist der Ammonit stets sehr com- primirt, hochmündig und involut, daher der Nabel eng (aus diesem Grunde ist A. Lythensis Quenst., der darin der folgen- den Art ähnelt, ausgeschlossen); die Lobenlinie, welche v. Buch darstellt, hat mit der des A. opalinus Aehnlichkeit, doch sind bei diesem die Sättel breiter, namentlich vom Rücken ab die ersten zwei Sättel stärker entwickelt. Die Rippen sind scharf sichelförmig gekrümmt und zeigen ein eigenthümliches Ver- halten am Rücken; dort sind sie nämlich stets auch auf dem Kiele angedeutet, so dass dieser allerdings nur schwach ausge- prägte und sehr flache, oft kaum zu bemerkende, dachziegel- artige Absätze zeigt. Dies Merkmal haben die flachgerippten mit den scharfgerippten Exemplaren gemein. Dasselbe stellt den A. elegans gewissermassen auf die Grenze zwischen Amal- theen und Falciferen, so dass z. B. v. Buch den A. depressus zu letzteren, den A. concavus zu ersteren stellt. Keineswegs aber ist diese Eigenschaft, wie man hiernach schliessen könnte, nur den flacher gerippten Formen eigen; vielmehr zeigt sie sich bei den scharfgerippten (A. discoides) manchmal noch in höherem Grade. — Noch ist hinsichtlich der Querschnittsform zu be- merken, dass die Suturfläche eckig von den Seiten abgesetzt ist, allein nicht in rechtem Winkel, sondern in einem stumpfen, von etwa 135°, wie bei grossen Exemplaren güt zu sehen und auch bei jüngeren immer schon angedeutet ist. A. elegans Sow., der nach allen diesen Kennzeichen von allen übrigen Faleiferen leicht zu unterscheiden ist, und den ich als einheitliche, obige Synonyma umfassende Art haupt- sächlich an dem aus den Wenzer Posidonienschiefern erhal- tenen reichen Material erkennen konnte, ist ausserdem an den meisten anderen Fundstellen der Posidonienzone (Bruchhof, Ippensen, Wickensen; Hildesheim; Falkenhagen, Kirchdornberg ; Fallersleben, Lehre, Gross-Sisbeck u. s. w.), aber in Nord- deutschland nicht ausserhalb derselben angetroffen. | 109 Ammonites borealis Seebach. 1364. v. Seebach, hann. Jura, t. 7, f. 5, p. 140. 1864. Brauns, Stratigr. und Pal. d. Hilsm., p. 28. syn. Amm. serpentinus 1836 Römer, Ool. Geb., p. 155 (?v. Schlot- heim et auett.). „ = 4 1853 v. Strombeck, br. Jura,-p. 13. v » Waleottii id. ib. (?Sowerby et auctt.) 2 = ji Wagener, 1860 Falkenhagener Lias, Bd. XVII, der Verh. des naturw. Vereins f. Rheinl. und Westph., p. 169. »„ ?,„ bifrons Brugu. 1789, d’Orbigny 1823, Quenst. 1846 (Ceph. t. 7, f. 13, 14), Oppel 1856 ($. 32, 15). „ „ Ammonius Schloth. pars. 1820 Petref., p. 63. „ ?,„ Saemanni Oppel, $. 32, 29. Es kann keiner Frage unterworfen sein, dass die aus den verschiedensten Gegenden Norddeutschlands theils unter dem Namen A. serpentinus Schl., theils unter der Bezeichnung A. Waleotti Sow. (= A. bifrons Brugu.) bekannt gewordenen Am- moniten der Posidonienschieferzone sämmtlich nur zu einer Art gehören, und zwar zu der nämlichen, welche v. Seebach als A. borealis beschrieben und gut, wenn auch nicht vollständig, dargestellt hat. Diese Art steht beiden genannten Species, welche namentlich nach Quenstedt sich schon sehr verwandt sind, äusserst nahe, und zwar der Art, dass sie, wie v. Seebach angiebt, sich in vielfacher Hinsicht zwischen beide stellt. Zunächst sind die Unterschiede von A. bifrons (Waleottüi): die Furchen neben dem Rückenkiele sind zwar auch bei A. borealis vorhanden, allein minder markirt, und verlieren sich bei grösseren Exemplaren. (Vgl. aber Quenstedt, Ceph., p. 108, wo angegeben, dass auch bei A. bifrons sich die Furchen im Alter verwischen.) Die Furche an den Seiten der (wie bei A. bifrons abgerundet vierseitigen, etwas comprimirten) Windungen ist in der Jugend nie sichtbar, später stets minder deutlich. Auch ist die Involution und Scheibenzunahme etwas grösser. Die Unterschiede von A. serpentinus bestehen (vgl. v. Schlot- heim, p. 64, welchen v. Seebach eitirt) in geringerer Involu- lution und Scheibenzunahme, und einem weniger scharfen Rande neben der Sutur. Doch bleibt (vgl. v. Seebach) die schräge Suturfläche immer deutlich von den Seiten getrennt. Die Sculptur anlangend, ist A. borealis in der Regel noch durchgehender gerippt, als A. serpentinus, und die Rippen noch minder scharf eingebogen; doch ist freilich im Auge zu be- halten, dass dieser Charakter mit dem Wachsthum wechselt, dass mit dessen Zunahme die Einknickung der Rippen bei 110 beiden genannten Species schärfer wird, und die Rippen sich, besonders innen, mehr verwischen. Die Formenverhältnisse be- treffend, steht A. borealis durchweg in der Mitte zwischen den beiden anderen naheverwandten Arten; die bei A. bifrons stär- keren Furchen treten bei A. serpentinus noch mehr zurück, die Hochmündigkeit, Involution und Wachsthumsschnelligkeit sind bei diesem grösser, bei jenem geringer. Die Lobenlinie be- treffend, möchte allerdings v. Seebach’s vollkommen naturge- treue Darstellung der Loben eines schönen Exemplares der Witte’schen Sammlung, hinsichtlich der Verwandtschaft mit den genannten Species, stutzig machen; doch muss hinzugefügt wer- den, dass ein Hildesheimer Exemplar (Römer’sche Sammlung), eine, wenn auch nicht ganz vollständige, Lobenlinie zeigt, die von der des Goslar’schen, bei v. Seebach abgebildeten Exem- plares beträchtlich abweicht, und, so weit sie zu beobachten, sich ganz der des A. serpentinus anschliesst. Nach all diesem, bei dem Mangel an Schärfe sämmtlicher Unterschiede, die fast durchgehends nur gradweise sind, möchte es vielleicht das Gerathenste sein, alle drei Arten zu einer zu vereinen; da jedoch ein überwiegend reichhaltiges Material ausserhalb Norddeutschlands vorliegt, dessen Vergleichung auf Uebergänge u. s. w. vorher wünschenswerth wäre, so habe ich diesen Schritt vorläufig nicht gewagt. Für den Fall, dass er gethan würde, wäre eine Zuziehung des A. Saemanni nach den ihm von Oppel zugeschriebenen Kennzeichen unbedingt nöthig. Die norddeutsche Form, welche nach v. Seebach als A. Ammonius Schl. auch in Süddeutschland constatirt ist (so gut als A. bifrons dort und A. serpentinus in England nicht fehlt, wonach also von einer örtlichen Vertretung der drei Species nicht die Rede sein kann), kann ich von Quedlinburg, Gevens- leben, Walbeck, Fallersleben, den Hildesheimer Posidonien- schiefern bei den Zwerglöchern, von Salzgitter und Goslar, aus der Hilsmulde von Wenzen, endlich von Falkenhagen an- führen. Ammonites aalensis Ziet. 1832. v. Zieten, t. 28, f. 3. 1843. d’Orbigny, Pal. frang., t. 62. 1846. Quenstedt, Cephalop., t. 7, f. 7, p. 114. 1856. Oppel, Jura, $. 32, 29. 1858. Quenstedt, Jura, t. 40, f. 5 und ?12. non Brauns, Stratigr. und Pal. d. Hilsm., p. 48. 111 syn. Amm. comptus Oppel ($. 32, 32) und Quenstedt (Cephalop. p- 113), ?Reinecke, f. 5, 6 „ dispansus Lycett, Cotteswold- Hills, 1861, p. öl, und v. Seebachı. ehe, Brser len Murchisonae Römer pars, 1836 Römer, Ool. Geb., p. 184, non Sowerby nec auctt. Diese Art unterscheidet sich von A. radians Rein. durch höhere Mündung, engeren Nabel, schärfere Rippen, die um die Sutur Knoten bilden und von diesen Knoten aus meistens ge- bündelt und doppelt gekrümmt verlaufen, sowie durch einfachere Lobenlinie, insbesondere auch schmalere Haupt- und breitere (dabei flache) Hilfsloben (vgl. v. Seebach). Der Kiel ist wie der gewöhnliche Falciferenkiel, was auf v. Seebach’s sonst guter Abbildung nicht deutlich wird; er ist entschieden höher, als bei A. radians, dagegen minder hoch, als bei A, opalinus. Von diesem unterscheidet sich A. aalensis noch mehr, als vom A. radians, durch die Lobenlinie, ferner durch seinen minder hochmündigen Querschnitt, durch geringere Involution, wei- teren Nabel, und dadurch, dass die Suturkante nicht recht- winkelig abgesetzt ist. Auch sind die Rippen des A. opalinus, selbst da, wo sie gebündelt sind, doch stets verschieden, minder scharf, meist auch minder gedrängt, und bilden nie den Kno- tenkranz um den Nabel. Verwechselungen mit jungen, unent- wickelten Stücken des A. opalinus sind leicht möglich; vgl. Oppel a. a. OÖ. Die citirte Stelle von Römer und, in anderer Weise, die aus Stratigr. und Pal. der Hilsm. sind Beispiele da- von. — Die fein gerippten Exemplare sind oft als A. comptus geführt; ob jedoch A. comptus Rein. hierher gehört, ist min- destens sehr fraglich und erscheint mir bei den sehr feinen, meist einfachen, selten dichotomen und nie gebündelten Rippen und dem Mangel an Knoten an der Sutur bei A. comptus un- wahrscheinlich. Auch ist dieser noch etwas involuter. Dass A. dispansus Lyc. herzuziehen, dürfte durch v. Seebach’s Vergleichung der Exemplare von Hildesheim mit denen Lycett’s festgestellt sein. Das Vorkommen ist auf die Zwischenzone zwischen den Schiefern und den Schieferthonen mit Trigonia Navis beschränkt. In dieser ist die Art jedoch bei Hildesheim, Grassel, auch Dehme, Falkenhagen, Oker nicht selten. Einige Male erhielt ich sie von Wenzen. Die Grösse ist meist gering; ein Fragment von Fal- kenhagen hat 40 Mm. Höhe, 23 Breite der Windung und lässt auf 100 Mm. Durchmesser schliessen. Meist aber haben Stücke von 40 Mm. Durchmesser schon Wohnkammern. (Vgl. Quenstedt.) 112 Ammonites radians Rein. (Nautilus.) 1818. Reinecke, Naut., f. 39. 40. 1830. v. Zieten, t. 4, f. 3. 1836. Römer, Ool. Geb., p. 185. 1839. v. Buch, Jura in Deutschland, p. 43. 1843. d’Orbigny, Pal. frang. terr. jur., t. 59. 1846. Quenstedt, Cephalop., t. 7, f. 4, 5, 6, 8, 11. (A. radians depressus et costula) non ib. f. 9. (A. ra- dians compressus.) 1856. Oppel, 8. 32, 26. 1858. Quenstedt, Jura, t. 40, f. 9 und 14 (non f. 13). 1860. Wagener, Falkenhagener Lias, im XVII. Bde. d. Verh. d. naturh. Ver. f. Rheinl. u. Westph., p. 1721. 1864. Brauns, Str. und Pal. d. Hilsm., p. 32. syn. Amm. undulatus Stahl. (1824.) 1831. v. Zieten, t. 10, f. 5. 1856. Oppel, $. 32, 27. 1864. v. Seebach, hann. Jura, p. 141. Amm. striatulus Sow. 1823. Sowerby, t. 421, f. 1. . 1831. v. Zieten, t. 14, f. 6. 1856. Oppel, $. 32, 31. „ Amm. solaris v. Zieten, non Phill. 1831. v. Zieten, t. 14, f. 7. (non A. solaris Will. bei Phillips, Geol. of Yorksh., t. 4, f. 29, der aus dem Callareous grit, Oxfordschichten stammt.) „ Amm. lineatus v. Zieten, t. 9, f. 7, non Schloth., non Quenstedt. MN „ Aalensis Quenst. pars, non Zieten nec auctt. 1858. Quenstedt, Jura, t. 40, f. 10, 11 (aalensis costula). „ Amm. costula Oppel, $. 32, 28 und ?Rein. 1818, Naut. f. 33. r »„ Levesquei (Pal. fr. terr. jur. t. 60), und A. Thouarsensis d’Orbigny (ib. t. 57) und Oppel, ($. 32, 30). 2 „ Comensis d’Orb. (Prodr. Et. 9, 30), non v. Buch (dessen A. comensis nach Oppel, $. 32, 33 zu oder in die Nähe von A. variabilis gehört). + „ radiosus v. Seebach, 1864 hann. Jura, t. 9, f. 2, p. 142. Yun „ aalensis Wagener, 1860 Falkenhagener Lias, im XVII. Bde. d. Verh. d. naturh. Ver. f. Rheinl. u. West- phal., p. 172ff, pars. Dieser Ammonit ist durch seine flache Scheibenform mit sehr weitem Nabel, wenig übergreifenden und nicht sehr stark überhöhten, mitunter selbst etwas deprimirten Windungen von der Mehrzahl der Faleiferen unterschieden. Der Kiel ist wenig ausgebildet; im Alter verwischt er sich ganz. Auf den inneren Windungen, die meist nicht bis auf den Rücken gerippt sind (A. radians costula und A. aalensis costula Quenst., A. costula Oppel und ?Rein.), ist er dagegen stets deutlich und auch in den mittleren Wachsthumsstadien immer zu beobachten. Die Loben sind vielfach gut charakteristisch abgebildet; sie sind 113 denen des A. aalensis ähnlich, jedoch etwas gezackter, der zweite Seitenlobus ist im Ganzen kleiner, die Auxiliarloben schmäler, da- gegen sind die Sättel um den ersten Seitenlobus und dieser breiter. Die Mündung zeigt bei einem Exemplare (Zone d. Trigonia Navis von Falkenhagen) ein deutliches Ohr, von dreieckig-zugespitzter Form und von 6 Mm. Länge bei 4 Mm. Breite der Basis. Die Sculptur wechselt mit dem Alter sehr bedeutend. Die Rippen, an und für sich verschieden stark, werden nämlich flacher und verwischen sich um so eher, je feiner sie sind. Die innersten Windungen haben stets sparsame und starke, allein nicht bis zum Kiele sich fortsetzende, anfangs sogar ungekrümmte Rippen; ein Entwicklungszustand, den (@uenstedt irriger Weise auch dem A. aalensis zuschreibt. Denn dieser, der übrigens in ana- loger Weise sich entwickelt, hat die Suturknoten schon früh, ist indessen im Uebrigen in seiner ersten Jugend glatt. Ich stehe daher nicht an,,.die Quenstedt’schen Abbildungen im Jura, t. 40, f. 10 und 11 so gut wie Cephal., t. 7, f. 11, hierher zu ziehen. Es möge beiläufig bemerkt sein, dass ich auch t. 40, f. 12 im Jura nur als fraglich bei A. aalensis citiren konnte, indessen nicht (wie früher in Stratigr. etc. p.33) zu A. radians gestellt habe, da in der Zeichnung die für A. aalensis bezeich- nenden Knoten um den Nabel doch angedeutet sind. — Die hochmündigen Formen (Ceph., t. 7, f. 9, Jura, t. 40, f. 13) habe ich nicht nur dieser Eigenschaft halber, sondern auch deswegen ausgeschlossen, weil A. radians, mag er comprimirt oder breit sein, nie eine winklich abgesetzte Suturkante hat, wie jene Ab- bildungen, vielmehr stets sanft nach der Sutur abgerundet ist. Jene Figuren, welche Oppel (Pal. Mitth., t. 44, f. 3) als eigene Art, A. Eseri, führt, zeigen in beiderlei Hinsicht nähere Be- ziehung zu A. elegans. — Noch ist hinsichtlich des Citates von Römer zu beachten, dass die am Schlusse von ihm vermerkten deprimirten Exemplare von den Zwerglöchern aller Wahr- scheinlichkeit nach, wie auch Römer muthmasst, nicht hierher “gehören, sondern wohl zu A. insignis Schübl. — Die Rippen des A. radians sind auch hinsichtlich der Biegung verschieden, während einige Exemplare an der Seite eine schwache Biegung nach rückwärts zeigen, fehlt diese bei anderen; alle haben im äusseren Theile eine ziemlich bedeutende Biegung nach vorn, welche aber trotz der geringen Involution von der nächstfolgen- den Windung verdeckt wird. Das Flachwerden oder auch Ver- schwinden der Rippen tritt oft früher, oft später ein, und es entstehen so eine Menge Verschiedenheiten, die jedoch stets durch Uebergänge verknüpft, auch keineswegs im Vorkommen Brauns, Der mittlere Jura, 8 114 gesondert sind. Namentlich gilt dies von dem A. radiosus, den v. Seebach aus den Schichten der Trigonia Navis anführt; es kommen Stücke, die zu eben dieser Varietät gehören, bei Fal- kenhagen, Grassel, Oker in den Schichten des A. Germaini vor, und andererseits Stücke, die der Varietät A. undulatus ange- hören, bei Greene und Wenzen. An letzterem Orte ist übrigens die Art in den Posidonienschiefern und den Schichten mit A. Germaini ebenfalls beobachtet. Diese Schichten führen sie ausser an den schon genannten Oertlichkeiten noch bei Quedlinburg, Oker, Hildesheim; die der Trigonia Navis ausser am Hils und bei Falkenhagen noch in der Gegend von Salzgitter und nörd- lich und östlich von Braunschweig. Ammonites affinis Seebach. 1864. v. Seebach, hannov. Jura, t. 8, f. 4, p. 143. 1864. Brauns, Str. und Pal. d. Hilsm., t. 5, f. 1—4, p. 35. ’ 1865. U. Schlönbach, Beitr. zur Pal. d. Jura- und Kreide-Form., Heft I, jurass. Ammoniten, t. 3, f. 1, p. 24. 1866. Brauns, Nachtrag zur Str. und Pal. d. Hilsm, t. 1, f. 23, pag- 5. syn. Amm. serrodens N. Schlönbach, Beitr. pp., Heft I, t. 2, f. 2, p. 21. [non ? „ serrodens (Juenst. 1846. Quenst., Cephalop., t. 8, f. 14, p. 120. 1856. Oppel, $. 32, 37. 1858. Quenstedt, Jura, t. 40, f. 6.] Die früher stattgehabte Vermengung dieses Ammoniten mit der nächstfolgenden Art beruht, wie v. Seebach hervorhebt, auf blosser Verwechslung; dieselbe ist, wie die spätere Auffindung der von mir in Stratigr. etc. der Hilsmulde nur unvollständig beschriebenen Lobenlinie (U. Schlönbach) dargethan, auch keines- wegs mit A. opalinus, sondern mit A. serrodens nächstverwandt, so dass ein evident hierher gehörendes Exemplar von Grassel (dem Erhaltungszustande nach muthmasslich nicht aus der dort am meisten entwickelten Zone des A. Germaini, und deshalb wohl in die der Trigonia Navis zu stellen) von U. Schlönbach als A. serrodens bestimmt ist, worüber die von genanntem Autor abgebildeten Loben dieses Fragmentes zu vergleichen sind. Die Art hat einen keilförmigen, comprimirten Querschnitt mit zugeschärftem Rücken, neben dem die Seiten flachconcav sind, mit gerundetem Ansatze an die Sutur, ist im Allgemeinen minder involut und weiter genabelt, als folgende Art, ist nur schwach (flach), oft, besonders in höherem Alter, gar nicht ge- 115 rippt, dagegen mit feinen regelmässigen Anwachsstreifen ver- sehen, welche (s. U. Schlönbach a. a. O. p. 24)’an grösseren Stücken mitunter, aber nicht immer, und vörwiegend nur in der Nähe des Rückens auf einer Spirallinie Unterbrechungen (scharfe Einknickungen) zeigen. Die eigenthimliche Lobenlinie mit wenig und flachen Einkerbungen, breiten Sätteln, besonders sehr flachen und kleinen Hilfsloben, sowie das breite und kurze, fast halbkreisförmige Ohr, ist aus den Abbildungen zu entnehmen. Die Wohnkammer beträgt nahezu einen Umgang. Die Unterschiede von A. serrodens sind, da die Lobenlinie nur ganz geringe Verschiedenheiten (etwas stärkere Kerbung der Sättel, einschliesslich der Auxiliarsattel, etwas bedeutendere Grösse des zweiten. Seitenlobus) zeigt, hauptsächlich in der Querschnittsform zu suchen; A. serrodens hat die concave Zu- schärfung des Rückens nicht, die ich an A. affinis ganz con- stant beobachte. Die Verwandtschaft ist jedenfalls sehr gross und habe ich deshalb nicht gewagt, die Identität beider Arten mit absoluter Bestimmtheit zu verneinen. — Der Unterschiede von A. opalinus sind weit mehrere: die Loben sind abweichend, die Suturfläche ist bei A. opalinus scharf und rechtwinklig ab- gesetzt, die Rippung und Streifung, wiewohl sehr wechselnd, eine andere, der Kiel schärfer vom Rücken getrennt. Was das Vorkommen anlangt, so habe ich allerdings das von mir angegebene in Schlesien zu streichen, dass aber die Art dennoch ausserhalb Norddeutschlands vorkommt, ist durch v. Seebach verbürgt, der dieselbe klein, aber typisch von Kloster Banz besitzt. In Norddeutschland habe ich den A. affinis einmal aus dem Niveau des Inoceramus polyplocus bei Wenzen erhalten; sonst ist derselbe durchweg nur in der Zone der Trigonia Navis, in dieser aber sehr verbreitet, gefunden: bei Falken- hagen, in der Hilsmulde bei Greene, Wenzen, Mainzholzen, Geerzen, endlich (s. oben) bei Grassel. Die Zahl der Indi- viduen ist in der Hilsmulde bedeutend; jedoch sind grosse, vollständige Exemplare sehr selten, selbst kleinere nicht über- mässig häufig, und die überwiegende Mehrzahl bilden Wohn- kammern oder sonstige grosse Windungsstücke. Auch bei Fal- kenhagen ist die Art nicht ganz selten; weiter östlich scheint sie an Zahl abzunehmen. 3% 116 Ammonites opalinus Rein. 1818 1834. 1846 1853. 1856 1858 1864. 1864 syn. Amm. 1830 1843 neramm“ 1836. 1845. 1846. „ 1827. 1830. 1832. . Reinecke, Naut., f. 1. v. Mandelsloh, Prof. d. schwäb. Alp. . Quenstedt, Cephalop., t. 7, f. 10, p. 115. v. Strombeck, br. Jura, p. 79 pp. . Oppel, Jura. $. 53, 16. . Quenstedt, Jura, t. 42, f, 8, v. Seebach. hannov. Jura, p. 143. . Brauns, Str. und Pal. d. Hilsm., p. 34. primordialis Zieten, non Schloth. . v. Zieten, t. 4, f. 4. . d’Orbigny, Pal. frang. terr. jurass., t. 62, p. 235. Ammonius Quenst., Ceph. p. 114, non Schloth. (ef. v. See- bach, p. 140.) Murchisonae Sowerby. Sowerby, Min. Conch., t. 550. v. Zieten, t. 6, f. 1, 3 und 4. (22) v. Buch, Ammoniten, p. 11, und 1839, Jura in Deutschl., p. 52. (mit Ausschluss des Synonymes A. aalensis Ziet.) Römer, Ool. Geb., p. 184. d’Orbigny, Pal. fr. pp., t. 120, p. 367. Quenstedt, Cephal., p. 116, ?pars. (A. Murchisonae obtu- sus gehört muthmasslich zum Theil wenig- stens zur folgenden Art; vgl. diese.) 1856. Oppel, 8. 53, 18, 1858. Quenstedt, Jura, t. 46, f. 4, p. 336 und 380. (?pars, wie oben, und exel. t. 46, f. 5.) 1864. v. Seebach, hannov. Jura, p. 144, 1867. Waagen, Zone d. A. Sowerbyi, in Benecke, Beitr. Bd. I, „ Amm, p- 598. laeviusculus und corrugatus Sow. 1824, t. 451, f. 1 u. 2, und ib. t. 451, f. 3. Beyrichii U. Schlönbach. 1865. U. Schlönbach, Beitr. pp., Heft I, t. 2, f. 4 u. 5, p. 24. 1866, Brauns, Nachtr. d. Stratigr. und Pal. d. Hilsm., p. 5. Romani Oppel. 1856. Oppel, $. 53, 23. . id. Pal. Mitth., jurass. Ceph., t. 46, f. 2, p. 145. 1866. Brauns, Nachtr. etec., t. 1, f. 10—12, p. 10. ” Amm. 1862 - Amm » » „ „ Diese Art nach dem Ges . Jugifer Waagen, 1867 Zone d. Amm, Sowerbyi in Benecke, Betr, Bd. I, t: 26,1, 1.002995, discites Waagen, ib. t. 28, f. 2, p. 599. Desori Moesch, 1867 d. aargauer Jura, t. 1, f. 8b, non Pictet. Aalensis Brauns, Str. und Pal. d. Hilsm., p. 48, non Zie- ten nec auctt. ist zunächst nach ihrem Erhaltungszustande und teine und den Schichten, in welchen sie vor- kommt, in zwei Hälften zerrissen, welche nur von sehr wenigen 117 Autoren als zusammengehörend anerkannt‘ worden, obgleich v. Buch und Römer nur einen Namen für die beiden künst- lichen Abtheilungen der Species haben, und A. opalinus und primordialis gerade zu als Synonyma von A. Murchisonae führen. Ich habe bereits in der Stratigraphie und Palaeon- tographie der Hilsmulde den Beweis zu führen versucht, dass die Unterscheidung des A. opalinus und Murchisonae nur in dem Erhaltungszustande eine Stütze finden kann, durchaus aber in keinem wesentlichen Merkmale der Schale des Ammo- niten selbst, dass also die Trennung im Wesentlichen nur dem Vorkommen zu Liebe gemacht ist, und dass sie der Aufstellung von Arten nach den Schichten zuzurechnen ist. Seitdem sind mir stets mehr und mehr Thatsachen vor Augen gekommen, welche diesen Beweis verstärken. So z. B. habe ich Exem- plaren des A. opalinus in der Erhaltung, die diesem Namen beigemessen zu werden pflegt, von der weisskalkigen (opalisiren- den) Schale befreit und den Steinkern vollkommen identisch mit A. Murchisonae gefunden. Ferner habe ich die verschie- denen Nebenformen, die ich früher theilweis verkannt (vgl. den A. aalensis p. 43 der Stratigr. ete, non Zieten), theilweis für eigene Arten gehalten habe (A. Beyrichii U. Schlönb., A. Ro- mani Opp.) durch die ganze Schichtenreihe von dem Niveau der Trigonia Navis bis zur unteren Coronatenzone verfolgt und ge- funden, dass dieselben Extreme in der continuirlichen Reihe von Formen darstellen, welche übrigens in allen wesentlichen Kennzeichen übereinstimmen und evident eine Art ausmachen. A. Beyriehii Schlönb. und discites Waagen sind regelmässig gerippte, sehr enggenabelte Stücke, ersterer in der unteren, letz- terer in der oberen Region des A. opalinus. Die von mir für A. aalensis gehaltene Form ist ziemlich evolut, aber stark ge- rippt. Die typischen Exemplare sind etwas schwächer gerippt und werden auch früher glatt; sie sind ziemlich involut, gehen indessen ganz allmählich in die Formen über, welche Oppel als A. Romani, Waagen als A. jugifer bezeichnet. Die Unmög- lichkeit, die Vorkommnisse der untersten Coronatenzone von den typischen Exemplaren des A. opalinus entfernt zu halten, zwang mich, auch die evoluteren Stücke der genannten Region zu der Hauptart zu ziehen; sie hängen mit jenen durch ganz unmerkliche Uebergänge zusammen, welche die Aufstellung eines durchgreifenden Unterscheidungsmerkmals geradezu un- möglich machen. — Jedoch erscheint die Ausschliessung der extreınen Formen von A. Murchisonae obtusus, welche Quen- stedt abbildet, geboten; sie basirt sich auf deren grosse Aehn- 118 lichkeit mit der folgenden Art, namentlich hinsichtlich der Loben. (8. diese.) Nach diesen Vorbemerkungen habe ich A. opalinus als einen stark comprimirten und ziemlich involuten Ammoniten mit stets deutlich abgesetzter und bei etwas grösseren Exemplaren fast rechtwinklich auf den Seiten stehender Nathfläche, durch- gängig deutlichem und stark vorstehendem Kiele und mit mehr oder weniger starken, aber vorwiegend flachen und immer kno- tenlosen, S-förmig gekrümmten, sich gabelnden oder ungetrennten oder auch in Bündel sich auflösenden Rippen zu bezeichnen; die Lobenlinie desselben (ein in der Regel zweilappiger Rücken- sattel, ein ziemlich tiefer, meist breiter erster Seitenlobus, mässiger zweiter, mit einer von 3—D wechselnden Zahl von Hilfsloben) ist von Reinecke, Oppel, Quenstedt charakteristisch dargestellt; die Abbildungen von U. Schlönbach (A. Beyrichii) Waagen (A. jugifer) und mir (im Nachtrage: A. Romani) zeigen nur unbedeutende individuelle Abweichungen, welche der be- treffenden Form keineswegs constant zukommen. — Den Quer- schnitt anlangend, ist hinzuzufügen, dass zwar der Kiel scharf abgesetzt, allein, abgesehen davon, der kücken gerundet ist und mit convexer Krümmung, selten mit stumpfem Winkel, in die flachen Seiten übergeht. Die grösste Breite liegt bald mehr dem Rücken zu, bald mehr nach innen. Das Verschwinden der Rippen tritt, ähnlich wie bei A. radians, in sehr verschiedenen Wachsthumsperioden ein, so dass schon kleine Exemplare glatt sein können, während andere derselben Grösse anfangen, flachere und unregelmässige, auch wohl gebündelte Rippen zu be- kommen, noch andere von den nämlichen Dimensionen scharf gerippt erscheinen; zuletzt wird aber das Glattwerden aus- nahmslose Regel. Die Hochmündigkeit nimmt anfänglich mit dem Wachsthum zu, bis zuletzt der Ammonit evolut wird. Die Scheibenzunahme ist ziemlich bedeutend und nimmt ebenfalls bis zu jenem Stadium zu. Eine besondere Berücksichtigung verdient die Schale, die in einem gewissen Erhaltungszustande den Artnamen (der übri- gens, da die Eigenschaft des Perlmutterglanzes dem Genus zu- kommt, keineswegs passend genannt werden kann) veranlasst hat. Dieselbe ist immer fein gestreift, auch da, wo die Er- haltung eine andere und keine Spur des Glanzes zu sehen ist, Sie verdeckt die Rippen, die am Kerne stärker zum Vorschein kommen, und lässt meist nur wellige Falten sehen. Die Streifen sind gleich den Rippen sichelförmig. 119 Die Mundöffnung zeigt ein gestieltes Ohr. (S. Quenstedt Öephalopoden.) Ferner ist eine Abnormität zu erwähnen, welcher ich be- reits bei Ammonites Goslariensis gedacht habe, nämlich die, bei welcher der Kiel gänzlich fehlt, die Falten, Rippen, Streifen u. s. w. am Rücken, welcher flachgerundet ist, nur rückwärts gehen und alsdann. nicht wieder sichelartig nach vorn, son- dern querüber nach der andern Seite verlaufen. Diese Abnor- mität kommt an manchen Exemplaren nur theilweise, hin und wieder aber auch,‘ und so namentlich an einem Exemplare von Pottholtensen (Grenze der Faleiferenzone und Coronatenzone) durchgehends vor. Die übrigen Eigenschaften und eine Ver- gleichung mit den entsprechenden normalen, gekielten Exem- plaren zeigen, dass eine specifische Verschiedenheit nicht vor- liegt; namentlich ist die schrittweise Ausdehnung dieser ohne Zweifel krankhaften Veränderung an Exemplaren von Oker (Niveau der Trigonia Navis) aus der Grumbrecht’schen Samm- lung zu verfolgen. (Vgl. A. Goslariensis und borealis.) Ammonites opalinus Rein. ist keineswegs, wie noch v. Seebach angiebt, selten in Norddeutschland. Schon in dem unteren Theile der Zone der Trigonia Navis tritt er häufiger (Form des A. Beyrichii und typische Form) im Wenzer Rö- kengraben auf, ist bei Oxer, Klein Scheppenstedt, Hoym, Greene in der nämlichen Zone ebenfalls nicht ganz selten und wurde ausserdem bei Hildesheim (Kuhlager und oberhalb der Zwerg- löcher), Falkenhagen, Mainzholzen, in deren Bereiche gefun- den. Er hält sich in der leeren Zwischenzone, oberhalb der genannten Schichten (Greene, Wenzen; vergl. v. Seebach und Stratigr. pp.), wird sehr häufig in den ferneren Theilen des Niveau des Inoceramus polyplocus (Wenzen, Dohnsen, Greene, Hessisch Oldendorf, Lühnde; vielleicht gehören hierher auch ein Theil der Vorkommnisse bei Hildesheim und die von Wrisbergholzen, s. oben pag. 32) und geht ohne Frage in die Coronatenzone über, in typischen Exemplaren, wie in solchen von der Form des A. Romani und jugifer und an- dererseits von der dem A. aalensis ähnelnden; ich habe für sämmtliche Formen Wenzen, Bruchhof, Mainzholzen, Warzen, Pottholtensen, für die typische Form ausserdem den Siechen- bach bei Detmold zu nennen. Das Maximum der Häufig- "keit fällt ohne Frage in die Mitte der Zone des Inoceramus polyplocns. 120 Ammonites Sowerbyi Miller. Taf. II. Fig. 1—3. 1818 1845 1856 1857. 1858 1864. 1864 1866, . Sowerby, Conch., t. 213. . d’Orbigny, Pal. frang., t. 119, p. 364. . Oppel, Jura, $. 53, 20. id. Zeitschr. d. d. geol. Ges., p. 627 Anm. (in F. Römer, jurass. Weserk., p. 46). . Quenstedt. Jura, t. 50, f. 11, p. 377, v. Seebach, hannov. Jura, p. 144. . Brauns, Stratigr. und Pal. d, Hilsm., p. 48. id., Nachtr,, t. 1, f. 16, p. 7. syn. Amm, Brownii Sowerby, 1820, Min. Conch., t. 263. ”„ n ” [7 8 n ” jugosus Oppel, 1856, $. 53, 19, non Sowerby, 1815 Min. Conch. t. 92. mittl. Figur. pinguis Römer, 1836 Ool. Geb., t. 12, f. 3, v. Seebach, hannov. Jura, p. 144, (excl. speeimine Greenensi. Vgl. oben A. insignis.) Murchisonae obtusus pars (Quenstedt 1846, Cephal,, t. 7, f. 12, p. 116 und Jura. t. 46, f. 5, (nou A. Murchisonae Sow. nec auctt., nen A. Murehisonae acutus Qu.) radians Schloth.? bei Ferd. Römer, Weserk., p. 45, No. 10, in Zeitschr, d. deutschen geol. Ges., p. 626. (auch Amm. sp.? ib. No. 12, vgl. fol- gende Seite und ob.), non A. radians Schl. nee auett, deltafalcatus Quenstedt. ” ” 1858, Quenstedt, Jura, t. 53, f. 7, 8, p. 394, 1864 . v. Seebach, hannov. Jura, p. 145 (unter No. 308), 1866. Brauns, Nachtr. z, Str. und Pal., t. 1, f. 7—9, p. 10. Amm, furticarinatus Quenst., 1856, Jura, t. 14, £. 6, 7, p. 120, 1867 Waagen, Zone des Amm, Sowerbyi, t. 3, f. 3, p. 90, in Benecke, Beitr. |, t.26, 2.82.1596. falcogigas Qu., 1858, Jura, p. 381 (? pars). Sieboldii Oppel, 1862, Pal. Mitth., t. 46, f. Lab, adierus Waagen, 1867, Zone d. Amm. Sowerbyi, t. 2, -f..1, p. 85 (in Benecke, Beitr. ], t. 25, f. 1, p. 391). virgulatus Mayer, non Qu. 1862 in MSS. Mayeri Waagen, Zone d. Amm, Sowerbyi, p. 87 (Benecke I, p. 593). mesacanthus Waagen, ib. t. 5, f. 1, p. 88 (Benecke I, t. 28, 1 Epos). polyacanthus Waagen, ib. t. 6, f. 1, p. 86 (Beneckel, t. 29, f. 1, p. 592). singensis Waagen, ib. t. 3, f. 2, p. 89 (Benecke I, t. 26, f. 2, p. 595). = patella Waagen, ib. t. 2, f.2 und 3, p. 91 (Beneckel, t. 25, 1. 2, 30p! 397): fissilobatus Waagen, ib. t. 4, f. 1, p. 93 (Benecke I, t. 27, f, 1, p. 599). 121 syn. Amm. cycloides v. Seebach, hannov. Jura, p. 145, und Waagen, Zone d. Amm. Sowerbyi pars, p. 92, non d’Orbigny (Pal. fr, t. 121, f. 1—6, p. 370). Vielleicht ist keine Ammonitenart so aus einander gerissen, als die vorliegende; der Grund liegt ohne Zweifel hauptsächlich darin, dass von der im Ganzen nicht seltenen Art lange Zeit fast nur vereinzelte Exemplare gefunden wurden und so die typischen Exemplare von den Abarten getrennt worden sind, da die Zwischenformen fehlten. Den eigentlichen Typus bilden Exemplare mit ziemlich scharfer, sichelförmiger Rippung, auf deren mittleren Umgängen etwa auf der Mitte der Seiten Knoten zu stehen pflegen, von comprimirt-rundlichem Querschnitte (ohne scharfen Rücken und winklich ‘abgesetzte Nathfläche) und von mässigerer Involution und weiterem Nabel, als A. opalinus. Sie gehen in hochmün- digere, enger genabelte, aber auch andererseits rundlichere oder quadratischere Querschnittsformen über; die Rippen werden oft feiner, die Dornen verschwinden, die Oberfläche wird oft ganz glatt, oft stehen nur andeutungsweise kurze, flache Rippen um die Sutur. Oft verlaufen auch nur schwach gebogene, gegabelte oder ungetheilte Rippen über die Seiten; mitunter treten feinere Streifen an Stelle der Rippen. Ein Theil dieser Abänderungen, welcher lebhaft an die des A. margaritatus erinnert, ist von mir im Nachtrage zur Paläontographie etc. abgebildet und be- schrieben. Weitere Abänderungen sind die ebenda als A, del- tafalcatus dargestellten Stücke einerseits, sowie andererseits das hier abgebildete, welches dem A. Sieboldii Oppel, A. patella Waagen, A. Gingensis Waagen und fissilobatus Waagen sich anreiht.. Das Extrem, welches durch A. deltafalcatus darge- stellt wird, ist durch A. polyacanthus Waagen, A. Mayeri Waagen, A. adierus Waagen, den zu A. cycloides gestellten Formen und A. pinguis Römer stufenweis mit der typischen Form und mit den hochmündigen verknüpft, während A. mesa- canthus Waagen diese beiden letzteren unter sich vereinigt. Zahlreiche andere Exemplare, mit noch ferneren Abweichungen in der Sceulptur, Involution und Form der Umgänge finden sich vor, so dass man nur die Wahl hat, die Zahl der Species in’s Unendliche zu erhöhen oder sie auf eine zu reduciren. Üon- stant ist der ausgeprägte Kiel, der übrigens manchmal nur wenig vortritt, dann aber von Furchen umgeben ist; diese sind mehr oder weniger deutlich, so dass A. deltafalcatus Qu., welcher eben die Exemplare mit weniger vorragendem Kiele ’ 122 undmit deutlichen Furchen umfasst, durch ganz allmählige Ueber- gänge sich den übrigen Exemplaren anreiht. Meist liegt der Stiel frei auf dem gerundeten Rücken, selten ist der letztere etwas zugeschärft, wie bei den Exemplaren, die d’Orbigny und Waagen als A. Sowerbyi abbilden und zu denen auch der Fundort Wenzen einige Seitenstücke geliefert hat. Die Lobi- rung ist überaus charakteristisch, und zwar bei gleicher Grösse der Stücke bedeutend feiner geschlitzt und geblättert, als bei den nächstverwandten Arten; sie erinnert an die der Amal- theen des Lias. Diese Eigenschaft ist nicht immer gleich stark vorhanden, allein sie kommt in einem gewissen Grade allen Exemplaren zu. In der Regel sind nur zwei Hilfsloben, von denen der letzte oft schon in die Nath fällt, vorhanden; mit- unter aber ist der Sattel zwischen dem ersten und zweiten Seitenlobus gleich dem Rückensattel tief geschlitzt, so dass an- scheinend, auch von der stets leicht kenntlichen Zerschlitzung des Rückensattels abgesehen, ein Lobus mehr hinzukommt (vgl. Nachtr: 2.“ Pal..d. Hilsm,,) 't. 1, £ 3, Waagen tk 2 Ir etc.). In früher Jugend ist auch wohl nur ein Hilfslobus da (v. Seebach, p. 144, Nr. 306). Der auf den zweiten Seiten- lobus folgende, also der erste Auxiliarlobus, ist in der Regel schief gestellt (Waagen, t. 2, f. 3), mitunter auch der zweite Seitenlobus (Oppel, Pal. Mitth., t. 46, f. 1a). Der Sipho ist von der übrigen Höhlung abgeschlossen; jedoch möchte auf das Fehlen dieses Merkmals nicht so viel zu geben sein, als dies Seitens Waagen’s bei A. mesacanthus geschieht, den er dadurch von A. Sowerbyi unterscheidet; denn der Erhal- tungszustand hat auf das sichtbare Hervortreten jenes. Cha- rakters augenscheinlich sehr grossen Einfluss — wohl nicht blos bei dieser, sondern auch bei vielen anderen Ammoniten- arten. Die Oeffnung hat in der Jugend ein kurzes Ohr, wie ein Exemplar von der Form des A. pinguis beweist. Nach dem Vorausgeschickten bedarf es gewiss keiner wei- teren Rechtfertigung der Synonymie, sowie auch keiner Er- klärung der Abbildungen der comprimirten Varietät, welche mir in dieser ausgeprägten Weise nur einmal vorgekommen (Zone d. Inoceramus polyplocus bei Wenzen). Die Unter- scheidung von anderen Ammoniten wird durch Kiel, Loben- linie, Habitus und Sculptur in hinreichender Weise geboten. Ammonites Sowerbyi Mill. ist, die Fragmente und inneren Windungsstücke eingerechnet, massenhaft bei Wenzen vorge- kommen, und zwar, wie pag. S1ff. bemerkt, in dem oberen Theile der Schichten mit Inoceramus polyplocus; in diesem 125 Niveau kommt er ausserdem bei Hessisch Oldendorf, bei Greene, Dohnsen, Warzen, in der unteren ÜCoronatenzone bei Warzen, Dohnsen, Dielmissen, Mainzholzen, Hildesheim, Mehle und Det- mold, am Siechenbache, vor. Ammonites subradiatus Sow. 1823. Sow. Min. Conch., t. 421, f. 2. 1844. d’Orbigny, Pal. ” terr. jur., t. 118. 1856. Oppel, Jura, $- 53, 26. 1865. U. Schlönb,., Dat 1866. Brauns, Nachtrag zur Stratigr. u. Pal. d. Hilsm., p. 12. syn. Amm. genieulatus Röm. in MSS. depressus Röm. 1836 Röm., Ool. Geb., p. 186. fontieola Röm. 1836. Röm. Ool. Geb., p. 187, pars. ? diseus Ziet. (pars?) t. 16, f. 3. u. v. Buch, Jura ete., p. 57. d’Orb. 1844. Orb. Pal. fr., t. jur., t. 131, p. 394 (non Sow.). 1846. Quenst., Ceph., t. 8, f. 12, p. 119. 1858. h Jura, t. 64, f. 1—3, p. 477. ” ” „ „ 5] „ E) „ E} ” er | canalicnlatus fuseus = 1846. Quenst., Ceph., t. 8, £ 19, 9024: „ „ orbis Giebel, 1850. Giebel, Cephal: d. Vorwelt (pars). % 5 „ Seeb., 1864. v. Seeb., Hann. Jura, p. 146. % ‚ Waterhousei Morr. u. Lyc. 1851. Morr. u. Lye. Gr. Ool., RE 00V : „ Henriei, Kudernatsch. 1851. Kudern. Amın. v. Swinitza, t. 2, f. 9—13, p. 11. (non d’Orb.) ’ ; aspidoides Opp. 1857. Oppel, Jura, 8. ; 5 „ 1862. id. Pal. Mitth. I, t. 47, f. 4, p. 147. e “ Foren Quenst. 1858. Quenst., Jura, t. 64, f. i<3, p- 475. 1864. v. Seebach, Hann. Jura, p. 153. > > ai 1565. Brauns, Stratigr. u. Pal. d. Hilsm., p. 56. } Re bisculpus Opp: 1862. Pal. Mitth. I, p. 149. subcostarius Opp. 1862. Pal. Mitth., t.. 48, f. 2, p- 149. flexuosus macrocephali Qu. Jura, > 64, f. 7. 8. Zu dem, was U. Schlönbach behufs Feststellung der Artbe- zeichnung und der. Synonymie, und derselbe und ich über die Art selbst gesagt, ist im Wesentlichen nur hinzuzufügen, dass ich die Species mit Bestimmtheit in die Macrocephalenschicht hinauf verfolgt habe in welcher sie bei Lechstedt, unweit Hil- desheim, auftritt. Es kann dies um so weniger auffallen, als Ammonites subeostarius Opp., der nach dessen Abbildung gar keine Verschiedenheiten vom A. subradiatus zeigt, ebenfalls der Macrocephalenschicht angehört. — Muthmaasslich ist auch Quen- stedt’s A. hecticus compressus, Ceph. t. 8, f. 3, hierher zu ziehen. — In der Zone der Östrea Knorrü tritt diese discus- „ „ ” ”„ 124 föormige Art, welche sich von der folgenden durch den scharfen Rücken, von den sonstigen ähnlichen Formen auffallend durch die Lobirung unterscheidet, an fast allen Fundstätten derselben auf, bei Eimen, Geerzen, Goslar, Mehle, Dörshelf, Salzgitter, sowie in der Zone der Avicula echinata bei der Porta, bei Braunschweig (Mückenburg) und Fallersleben (Clieversberg). Bemerkenswerth ist ein Exemplar, welches ich seit unserer letzten Publication aus Eimen bekam, von 40 Mm. Durch- messer, und einer !/, Umgang langen Wohnkammer, welche an der Stelle, wo Quenstedt ein langes, gestieltes Ohr zeichnet, nur eine abgerundete, dreieckige Vorragung hat, ohne dass der Mundsaum verletzt schiene. Ammonites psilodiseus U. Schlönbach. 1865. U. Schlönb., Beitr., Heft, 1, t. 3, f. 6. syn. Amm. fonticola Röm. 1836. Röm., Ool. Geb., p. 187 (pars). r 2 subdisens (d’Orb.) Brauns. 1865. Brauns, Stratigr. u. Pal. d. Hilsm., p. 59 (? —= Amm. subdiseus d’Orb., Pal. fr., t. 146). ; 3 a 1866. id. Nachtr., p. 12. Obgleich der Habitus der von d’Orbigny abgebildeten Art auffallend zu der bei Eimen, Goslar, Mehle gefundenen rund- rückigen discusförmigen Art passt, welche offenbar der vorigen sehr nahe verwandt ist, und obwohl die Verschiedenheiten zum Theil auf Altersunterschieden basirt sein können, wie namentlich die geringere Involubilität, die geringere Zahl der Hilfsloben und die grössere Weite des Hauptseitenlobus bei den nord- deutschen Exemplaren, obgleich ferner bei der Zeichnung der Seulptur und vielleicht auch des ersten Seitensattels bei d’Or- bigny flüchtig verfahren zu sein scheint, so halte ich es doch für gerathen, wenigstens einstweilen‘meine Bestimmung zurück- zuziehen und den Schlönbach’schen Namen zu adoptiren, indem der Beweis für jene Flüchtigkeiten in der Zeichnung durch Vergleichung der als undeutlich bezeichneten Originale (Schlön- bach, a. a. OÖ. p. 31) bislang nicht geführt ist. — Uebrigens liegen nur innere Windungen, höchstens von den grössten bei U. Schlönbach angegebenen Maassen (34 Mm. Dm.) aus Nord- deutschland vor. Sicher verschieden ist Amm. glabellus Leckenby, Kell. Rock, t. 2; f. 5, durch Lobenlinie und durch die andere Entwickelung (Rundwerden des in der Jugend scharfen Rückens) sowie der 125 Amm. oolithieus d’Orb. (Pal. fr., t. 126), der weit dicker, übri- gens nahe verwandt ist. Anmerkung. Ammonites Truellei (d’Orb.) U. Schlön- bach, 1865, U. Schlönb. Beitr. Heft 1, t. 5, f. 2, p. 27, würde nach der Figur d’Orbigny’s ebenfalls in die Nähe der zuletzt besprochenen Arten gehören; ich lasse denselben jedoch deshalb fort, weil eines Theils die Bestimmung nur auf einem einzigen, inneren Windungsstücke beruht, und daher, so viel sie auch für sich hat, doch wohl nicht als ganz sicher angesehen werden kann, anderen Theils das Herstammen aus dem von Schlönbach angegebenen Fundorte auch nur mit Wahrscheinlichkeit be- hauptet werden konnte (vgl. Schlönb. a. a. O.), und halte ich es um so weniger für gerathen, diese Art als einer gewissen Schicht eigen zu führen, als Verschwemmungen einzelner Theile von thonigen Schichten am südwestlichen Abhange des Hilses vielfach stattfinden, wie in Stratigr. u. Pal. d. Hilsm. (s. Karte, t. I) sogar in grösserem Maassstabe an mehreren Orten nach- gewiesen. Ammonites lunula Rein. 1830. Zieten, t. 10, f. 11. 1857. Oppel, Jura, $. 68, 22. syn. Amm. Londsdalii Pratt. 1841. Ann. u. Mag. nat. hist. 8. vol. t. 5, f. 2. Die von mir hierher gerechneten Ammoniten aus den Or- natenthonen werden in der Regel theils unter obigem Namen, theils als Amm. punctatus Stahl geführt; doch habe ich mich überzeugt, dass keine zweierlei Species vorliegen, da trotz der Verschiedenheiten der einzelnen Fragmente an Hochmündigkeit, Involution und Stärke der Rippen nicht nur ein gemeinsamer Artcharacter bleibt, sondern namentlich auch die inneren Win- dungen constant das dem Amm. lunula Rein. eigenthümliche, für Amm. punctatus nirgend von mir beobachtete oder anderer- seits angegebene Merkmal zeigen, dass sie ziemlich lange glatt sind. Die Rippung, welche sich erst später einstellt, ist auch nie so stark, als an den typischen Exemplaren des Amm. punc- tatus Stahl, und als ein drittes Merkmal kann bei letzterem das constante Fehlen der Compression in der Jugend gelten. Die Lobenlinie ist bei A. punctatus im Allgemeinen mehr ausgezackt, ferner bei A, lunula der erste Seitensattel verhältnissmässig noch höher und der zweite Seitenlobus breiter. Die Hilfsloben sind bei A. lunula zahlreich, klein und unter sich ‚fast gleich, bei 126 A. punctatus ohne den Nahtlobus nur zwei, und nimmt die Grösse nach der Naht zu ab. — Ob bei einer grösseren Zahl von Exemplaren beider Arten diese Unterschiede als specifisch haltbar erscheinen, oder ob ähnlich wie bei den zwei Formen des Ammonites subradiatus Sow. — eine Zusammenziehung er- forderlich ist, kann nach dem vorliegenden Materiale, nach wel- chem Letzteres unwahrscheinlich, nicht definitiv entschieden werden. Es liegt jedoch auch keine Veranlassung vor, hier diese Frage näher zu erörtern, da die norddeutschen Stücke sämmtlich der oben characterisirten Form des Ammonites lunula angehören. Die Fundorte, Bündheim, Oker, Spekenbrink und Breten- beck am Deister, der Hoyershäuser Stollen, der Tönniesberg bei Hannover und der Hüggel im Teutoburger Walde im Osnabrück- schen, gehören sämmtlich der Ornatenzone an, in welcher Amm. lunula, wenigstens an ersteren beiden Localitäten, nicht selten ist. Er gehört daher vorzugsweise wohl dem Niveau des Am- monites Jason Rein, an, Ammonites diseus Sowerby, Taf. II, fig. 4, 5 u. 6. 1813. Sowerby, Min. Conch., t. 12. 1815. id. Suppl. index to vol. 1. p. 6. 1857. Oppel, Jura, $. 61, 3. 1862. id., Palaeont. Mitth. t. 47, f. 1, p. 147. 1863. Lycett, Supplement to Moll. of gr. Ool. t. 41, f. 8, p. 4. 1864. v. Seebach, Hann. Jura, p. 147. 1866. Brauns, Nachtr. z. Stratigr. u. Pal. d. Hilsm., p. 12. non Nautilus diseus Sow. 1813. Min. Conch., t. 13. Amm. diseus Zieten, 1832. Verst. Würt., t. 16, f. 3. d’Orbigny. 1844. Pal. fr., t. 131, p. 394. Quenstedt. 1846. Cephalop. t. 8, f. 13. id. 1858. Jura, t. 46, t. 5, p. 336. complanatus Quenst. 1846. Cephal., t. 8. f. 12. „ Das von v. Seebach eitirte Exemplar ist zwar im Ein- schnitte bei Eimen gefunden, der die Schichten der Ostrea Knorrii umfasst, doch ist nicht ganz sicher, ob die Fundstelle im An- stehenden sich befindet, ja, nach der Beschaffenheit des Stückes selbst ist dies unwahrscheinlich. Da nun ein zweites Stück, welches ich abbilde, bei Lechstedt in den Macrocephalenschichten gefunden ist, so möchte es nicht gerechtfertigt erscheinen, die Species in anderen, als letzteren, zu führen. Die Farbe und Erhaltung des Eimener Stückes der Göttinger Sammlung ist noch 127 dazu ganz so, wie sie an den ebenfalls verkiesten Lechstedter Petrefacten in der Regel beobachtet wird. Das Göttinger Exemplar stimmt im Wesentlichen hinsicht- lich der Lobenlinie — dieselbe ist nur etwas weniger rundlich in den Conturen, während das Lechstedter Stück völlig der Oppel’schen Abbildung sich anschliesst — und der Form mit dem abgebildeten. Es hat jedoch nächst der Suturkante flache, breite Rippen in grösseren Zwischenräumen, denen 6—8 feine Rippen entsprechen, welche scharf nach vorn gekrümmt zum Rücken laufen. Die Maasse des Göttinger Exemplars sind 50 Mm. Durchm. bei 12 Mm. Dicke, 26 Mm. Höhe des letzten Umgangs, von denen 8!/, über den vorletzten übergreifen, 6 Mm. Durchmesser des Nabels. Das Lechstedter Exemplar meiner Sammlung hat 53 Mm. Durchmesser bei 8 Mm. grösster Dicke, 17 Mm. Höhe des letzten Umgangs, wovon 4!/, über den vor- letzten übergreifen, 6 Mm. Durchmesser des Nabels. Obgleich nicht nur Sowerby, sondern auch Oppel und Ly- cett die Art abbilden, so hielt ich doch die Wiedergabe eines der sehr wenigen norddeutschen Exemplare für um so nützlicher, als dasselbe ein noch nicht zur Darstellung gebrachtes Entwick- lungsstadium zeigt. Dasselbe thut dar, wie zu Anfang der Nabel erst mit dem Gehäuse wächst, dann stationär bleibt und endlich enger wird. Bekannt ist, dass auch die Skulptur sich beim Wachsthum verliert. — Das abgebildete Stück aus Lech- stedt besitzt eine Wohnkammer von °/, Umgang, augenscheinlich nicht ganz vollständig. Ammonites eommunis Sow. 1815. Sow., Min. Conch, t. 107, f. 2 u. 3. 1844. d’Orbigny, Pal. fr., t. 108. 1848. Quenstedt, Cephalop., t. 13, f. 8. 1856. Oppel, Jura, $. 32, 48. 1864. v. Seebach, Hann. Jura, p. 82. 1864. Brauns, Stratigr. u. Pal. d. Hilsm., p. 29. syn. Amm. angulatus Sow. 1815. Sow., Min. Conch., t. 107, f. 1. 7 „ anguinus Rein. 1818. Reinecke, Naut. f. 73. 5, „ 1856. Oppel, S. 32, 46. F 3 annulatus Sow. 1819, t. 222, f. 1—5. v. Schloth. 1822. Nachtr., t. 9, £. 1. v. Buch, Jura in Deutschl. 1839, p. 44. - r = d’Orb., 1844, t. 76, f. 1—2, 7. ni s Quenst., 1846, Ceph., t. 13, f. 11, + „ anguinus Brauns, Stratigr. u, Pal, d. Hilsm., p. 29. „ ” ” „ „ „ 128 syn. Amm. aequistriatus Ziet. 1830. Ziet., t. 12, f. 5. Ri » Holandrei d’Orb. 1844. d’Orb., Pal. fr., t. 105, f. 1. „ erassus Phill. 1829. Phill., Geol. of Yorksh., t. 12, f. 15. S) > „ Quenst. 1846. Ceph., t. 13, f. 10. 4 „ 2Oppel.- 1856.97 Jura, 8. 32072092 5 „ Brauus, Nachtr. z. Str. u. Pal. d. Hilsm., p. 3. „ Raquinianus d’Orb. 1844. Pal. fr., t. 106. Die drei von mir bislang getrennt geführten Planulaten des Lias anlangend, kann ich nur, deren Uebereinstimmung unter einander und folglich die Synonymie ihrer Namen behaupten, da zwischen den breiteren und schmaleren, enger und weiter gerippten, regelmässig oder nur abwechselnd gegabelten, mit Buckeln oder Stacheln an den Gabelungspuncten versehenen oder ganz von Buckeln freien Exemplaren zahlreiche Ueber- gänge stattfinden. Auch die Lobenlinie stimmt bei den mir vor- liegenden Exemplaren, sofern sie an denselben zu sehen, durch- weg überein; der Rückenlobus tiefer als der Seitenlobus, hinter diesem ein Hilfslobus, nach innen von der Naht zwischen dieser und dem s. g. Bauchlobus noch ein Lobus. Die Zahl der Hilfs- loben kann um einen zunehmen; auch kann der letzte Hilfs- lobus über die Naht nach aussen rücken (d’Orbigny I. c. t. 106, zu vergleichen mit 108, 105 u. 76, Quenst., Ceph., t. 13, f. 8.). Ueber den Rücken laufen die getheilten Rippen entweder ge- rade oder mit einer mehr oder minder ausgesprochenen Biegung nach vorn, ohne dass man zwischen beiderlei Formen eine Grenze ziehen, oder eine oder die andere mit sonstigen der an- geführten Merkmale in Beziehung bringen könnte. Ob die übrigen Species der Planulaten des Lias wirklich gut von der obigen geschiedene Arten ausmachen, ist hier zu untersuchen nicht der Ort, indem Formen, welche mit denselben zusammen zu bringen wären, im nordwestlichen Deutschland nicht angetroffen sind. Doch bin ich der Meinung, dass wohl noch eine oder die andere Art mit dem Amm. communis Sow. zusammen zu werfen, z. B. Ammonites Desplacei d’Orb. (Pal. fr, t. 107), zu welchem mein hauptsächlichstes Exemplar der gestachelten Form (A. crassus) unläugbar einen Uebergang bildet. — Das Vorkommen ist auf die Posidonienschiefer beschränkt geblieben, reicht aber durch die ganze Zone hindurch, und ist keineswegs selten. Unter den Localitäten sind Falkenhagen, Wenzen, Hildesheim, Salzgitter, Goslar, Fallersleben, Queren- horst, Walbeck, Quedlinburg hervorzuheben, 129 Ammonites arbustigerus d’Orbigny. 1845. d’Orbigny, Pal. fr., terr. jur., t. 143, p. 414. 1857. Oppel, Jura, $. 61, 12. syn. Amm. procerus v. Seebach. 1864. v. Seebach, Hann. Jura, t. 10, f. 1 u. 2, p. 155. 1864. Brauns, Stratigr. u. Pal. d. Hilsm., p. 60. 1865. U. Schlönbach, Beitr. Heft 1, t. 4, f.6, t.5,f. 1, t.6, f.5, p- 38. Nachdem von dem namentlich bei Schlönbach gut abgebil- deten grössten Planulaten des Eimer Einschnittes eine fernere Anzahl von Exemplaren untersucht worden, kann ich die früher geäusserten Bedenken gegen eine Vereinigung derselben mit Amm. arbustigerus d’Orb. nicht mehr aufrecht halten Angesichts der Thatsache, dass unter meinen Exemplaren sich solche befin- den, welche an Involubilitäit dem von d’Orbigny abgebildeten gleich stehen und deren Lobenlinie mit der von diesem Autor angegebenen vollkommen übereinstimmt. Der Ammonit hat in der Jugend regelmässige, etwas über der Mitte der Seiten zweigetheilte Rippen, die später verschwin- den, an den Seiten früher als am Rücken, über den sie recht- winklig oder fast rechtwinklig hinweglaufen. Knoten finden sich nicht. Der Querschnitt, anfangs rundlich oder deprimirt, wird später (i. V. 4:5) überhöht, und mit der Hochmündigkeit nimmt gleichzeitig die Involution zu. Erst bei den grössten Exemplaren mit unvollständiger Wohnkammer werden die äusseren Umgänge evolut. Die Art ist ausser bei Eimen auch noch bei Goslar, Mehle, Geerzen, Horn in der s. g. Schicht der Ostrea Knorrii Voltz, bei Riddagshausen in der s. g. Schicht der Avicula echinata Sow. gefunden. Ammonites tenuiplieatus Brauns. 1864. Brauns, Stratigr. u. Pal. d. Hilsm., t. 5, f. S—-1l, p. 61. 1865. U. Schlönbach, Beitr. Heft I, t. 4, f. 2—5, p. 40. 1866. Brauns, Nachtr., p. 14. Die feingefaltete, am Rücken mit enggestellten Theilrippen, deren etwa 4 auf eine Rippe an dem Suturtheile der Seiten kommen, versehene Planulatenart, deren Entwicklungseyclus auf weit bescheidenere Maasse beschränkt zu sein scheint, als der der vorigen Species (N. Schlönbach’s grösstes Exemplar misst 80 Mm. Dm., und scheint vollkommen ausgebildet, während Brauns, Der mittlere Jura, ) 130 A. arbustigerus d’Orb. bis über 260 Mm. Dm. misst), ist von Jugend an etwas hochmündig, wird bald fast so involut, als vorige Art, jedoch bei viel kleineren Dimensionen evolut. Schlön- bach beobachtete eine Wohnkammer von mehr als 1 Umgang Länge und einen ganzrandigen, schräg nach dem Rücken zu vorspringenden Mundsaum, auch ein Dichterstehen der seitlichen Rippen, als bei jüngeren Exemplaren. Ganz kleine sind fast glatt und zeigen hie und da Einschnürungen. Eines von 26 Mm. hat ein seitliches Ohr von 4 Mm. Länge und Breite. Mehle, Geerzen und Eimen (Schicht der Or ea Knort rii Voltz) sind bis jetzt die einzigen Fundstellen. Ammonites eurvieosta Oppel. 1857. Oppel, Jura, $. 68, 30. 1864. v. Seebach, Hann. Jura, p. 155. 1864. Brauns, Str. u. Pal. d. Hilsm., p. 161. syn. Amm. convolutus parabolis Quenst. non A. convolutus Schl 1844. Quenst. Ceph., t. 13, f. 2 1858. > Jura, tur, 110: ; ? convolutus ornati Quenst. 1844. Ceph. t. 13, f 1. r „2 suleiferus Opp. 1857. Jura. $. 68, 29. convolutus gigas Quenst 1844. Ceph., t. 13, f. 6. ‚ . Orion Opp. 1857. Jura, $. 68, 31. r „ aurigerus Opp. ib., $. 61, 11. und Pal. Mitth. t. 49, f. 4. Die Exemplare des Amm, curvicosta Oppel aus Würtem- berg stimmen vollkommen mit der hier zu nennenden in dem oberen Theile des braunen Juras weit verbreiteten norddeutschen Art überein. Die Species zeichnet sich besonders durch die in grösseren oder kleineren Zwischenräumen wiederkehrenden scharf nach vorn gekrümmten (parabolischen) Streifen des Rückens aus, welche nicht selten an dem Uebergange des Seitentheils in den Rücken Knoten bilden. Diese eigenthümlichen Knoten und Linien, welche allgemein als wesentliches Kennzeichen an- gesehen werden, verschwinden indessen im Alter und an den inneren Windungen, wogegen an letzteren stets Einschnürungen vorkommen. Da nun Ammonites sulciferus Opp. sich nur durch das Fehlen der parabolischen Knotenlinien und das constante Vor- kommen der (bei A. curvicosta keineswegs fehlenden) Einschnü- rungen unterscheidet, so möchte eine Trennung um so weniger gerechtfertigt sein, als Amm. sulceiferus anerkannter Maassen nur kleine Stücke, innere Windungen, umfasst. Muthmaasslich stellt daher diese Ammonitenart nur einen Jugendzustand des A, curvi- 131 costa vor, bei welcher die Eigenthümlichkeit der Rückenknoten noch nicht ausgebildet ist, und ist obiger Name als synonym mit letzterem zu führen. Neben den erwähnten Curven und Knoten hat Amm. curvicosta eine mehr oder minder starke Rip- pung, welche nach Planulatenart aus feinen Rückenrippen und gröberen Seitenrippen besteht, deren jede anfangs etwa zwei, später mehreren Rückenrippen entspricht. Die Seitenrippen wer- den bei älteren Stücken oftmals besonders stark (A. Orion). Der Querschnitt wechselt von mässig deprimirten zu mässig comprimirten Formen, von denen jene überwiegend den ausge- wachsenen Exemplaren zukommen; Exemplare mittlerer Di- mension zeigen Schwankungen. Von der Lobenlinie ist her- vorzuheben, dass sie i. A. etwas weniger gezackt ist, als bei den meisten verwandten Formen, der der vorigen Art nahe steht und endlich sich durch auffallend schräge Stellung der Hilfs- loben, namentlich im erwachsenen Zustande, auszeichnet. Der A. aurigerus, der nach Beschreibung und Abbildung keine Unterschiede zeigt, ist augenscheinlich nur des Vorkom- mens halber von Ammonites curvicosta getrennt und als synonym anzusehen. Bemerkenswerth ist, dass er aus den Bathschichten Süddeutschlands geführt wird. Der Name, der erst später auf eine bestimmte Abbildung bezogen, muss jedoch zurück- stehen. Die Verbreitung ist in verticaler Richtung eine sehr grosse, In der s. g. Schicht der Ostrea Knorrii Voltz bei Eimen nicht selten, und in derselben Schicht aus Goslar, Geerzen, Mehle bekannt, kommt derselbe auch in der s. g. Zone der Avicula echinata Sow. bei Braunschweig und in derselben, so wie in den Macrocephalenschichten der Porta, in letzteren auch bei Lechstedt vor. Endlich ist er in den Ornatenthonen an eini- gen Punkten (Bretenbeck, Tönniesberg) gefunden. Ammonites funatus Oppel. 1857. Oppel, Jura, $. 68, 12. 1864. v. Seebach, Hann. Jura, p. 155. syn. Amm. triplicatus Quenst., non Sowerby, non Röm. (vgl. Sow. Min. Conch., t. 292 u. 293, 4 und Römer, Ool. Geb. 196.) 1843. Quenstedt, Flötzgeb., p. 364. 1844, r Cephalopoden, t. 13, f. 7. 1853. v. Strombeck, br. Jura, p. 31 pp. „ Amm. Koenigii Röm. 1839. Ool. Geb. Nachtrag, p. 50, und v. Buch, Jura in Deutschland, p. 65, non Sowerby, non Phill. pp. 9* 132 syn. ?Amm. Bakeriae d’Orbigny pars, Pal. fr. 148 (non 149), non Sow. „ Amm. planulatus Röm. 1836. Ool. Geb., p. 195, pars; non Sow. Da Ellipsolithes funatus Sow., Min. Conch. t. 32, obgleich im Index als Ammonit geführt, doch keinesfalls zu diesem Genus gehören möchte — er stammt nach eben dem Index aus dem Bergkalke — so liegt keinerlei Bedenken gegen den Oppel’schen Namen vor, welcher bei dem nothwendigen Wegfallen des Quen- stedt’schen die Priorität hat. Sowerby führt allerdings die Art des Coralrag, mit welcher Quenstedt den A. funatus verwechselt, im Index als A. triplex auf; jedoch berechtigt dies wohl kaum, die mit seinem ersten Naıen irrthümlich belegte Art so ferner zu benennen. Die Benennung A. Koenigii, welche ebenfalls auf A. funatus angewandt ist, gebührt der nächsten Species, mit wel- cher indess die letztgenannte öfter zusammengeworfen ist. Höchst wahrscheinlich gehört endlich ein Theil von Ammonites Bake- riae d’Orb., nämlich Pal. fr. Terr. jur. Taf. 148, zu A. funatus, da nach Rippung, Lobirung und Wachsthumsverhältnissen auf dieser Tafel kaum eine andere Art dargestellt sein kann. Andererseits mag, wie Oppel (p. 476) vermuthet, A. Bakeriae d’Orb., non Sow., z. Th. auf die vorige Art zu beziehen sein. Ammonites funatus Opp. ist mit A. arbustigerus d’Orb. eng verwandt, doch stellt sich nie der Grad von Involution ein, der die mittleren Wachsthumstadien des letzteren characterisirt; der Nabel bleibt bei A. funatus stets viel weiter offen. Auch ver- liert sich die Rippung nicht mit dem Alter in der Weise, wie bei A. arbustigerus, dass die Seiten glatt werden und nur auf dem Rücken die Rippen sichtlich bleiben; vielmehr bleiben deutliche, nur öfter flache und breite Rippen auf den Seiten, deren jeder im Durchschnitt 3 Theilrippen entsprechen. Letztere verlaufen manchmal gerade, manchmal etwas nach vorn gebogen über den Rücken. Die Querschnittsform, abgerundet rechteckig, mit nahezu gleicher Höhe und Breite — aber durchschnittlich mit geringem Ueberwiegen der ersteren — bleibt ziemlich con- stant. Die Lobenlinie ist bei Quenstedt ausgezeichnet wieder- gegeben. Zur Vergleichung mit den entsprechenden Verhältnissen von Exemplaren des Amm. arbustigerus füge ich von 4 Stücken verschiedener Grösse die hauptsächlichsten Abmessungen hinzu. Durchm. Grösste Höhe des letzten Umgangs. Durchm. des Nabels. Grösste Breite, Mm. Mm. Mm. Mm. 1. 42 16 15 15 2 65 21 27 22 3. 110 34 50 30 4. 150 50 65 38 135 Dagegen hat z. B. das von Schlönbach Taf. 5, f. 1 abge- bildete mittelgrosse Stück des A. arbustigerus bei 120 Mm. Durchmesser nur 35 Mm. Nabelweite, also etwa 3 : 11 Verhält- niss der letzteren zu ersterem, während das dritte der obigen Exemplare dieses Verhältniss 5 : 11 und das letzte noch günstiger für den Nabeldurchmesser zeigt. Die Zahl der Seitenrippen eines jeden Umgangs nimmt mit der Grösse nicht zu; sie werden also, wie angegeben, breiter. Nr. 1 hat deren 40, Nr.2 nur 34, Nr. 3 wieder 41, Nr. 4 auch nur 35 auf dem letzten Umgange. Die Rückenrippen nehmen an Zahl auch nur wenig zu; Nr. 1 und 2 haben auf der letzten Windung je 100, Nr. 3 und 4 je 120. Die grösseren Exemplare zeigen fast sämmtlich Einschnü- rungen, so z. B. hat das oben unter Nr. 3 geführte Exemplar, deren 4 auf dem letzten Umgange. Bei jüngeren Individuen finden sich dieselben weit seltener, ganz im Gegensatze zu A. ar- bustigerus und curvicosta, wo sienur im jüngeren Zustande vor- zukommen pflegen. Ammonites funatus Opp., in Süddeutschland häufig, ist auch in Norddeutschland in der Macrocephalenzone nicht selten bei der Porta, minder häufig bei Lechstedt, einzeln (verschwemmt) auf dem Goslar’schen Osterfelde. In der Zone der Avicula echinata Sow. ist er ausser bei der Porta noch am Ülieversberge und der Mückenburg, endlich auch in der Coronatenzone bei Bündheim und Oker, in letzterer selten, angetroffen. — Hinsichtlich des Vorkommens in England habe ich Nichts mit Sicherheit ermitteln können; doch sind mir Exemplare mit der Bezeichnung, dass sie aus Scarborough stammten, zu Gesicht gekommen, so dass die Angabe des Feh- lens dieser Art in England mit Vorsicht aufzunehmsn sein dürfte. Gerade dort mag die Verwechslung mit der folgenden Art bei der relativen Seltenheit des A. funatus öfter stattgefunden haben. Ammonites Koenigii Sowerby, non v. Buch, non Römer. Taf. I, fig. 1—5. 1820. Sowerby, Min. Conch. t. 263, f. 1—3. 1829. Phillips, Geol. of Yorksh., t. 6, f. 24. 1857. Oppel, Jura, $. 68. 14. 1864. Brauns, Stratigr. u. Pal. d. Hilsm., p. 92. syn. ?Amm. plicomphalus Sow. 1823. Min. eonch. t. 404, t. 359. (vgl. Oppel, $. 80, 8.) 134 syn. Amm. mutabilis v. Buch. 1832. Ammoniten, p. 13; non Sowerby (Min. Conch., t. 405) non Röm. „ » planulatus Röm. pars, 1836. Ool. Geb., p. 195 (excel. A. Koenigii Röm., Nachtr., p. 50); non Sow., non Ziet., non Quenst. en jr calvus Sowerby. 1834. Geol. Trans. II ser. V vol., t. 61, 1.29p22019: = + „ Oppel. 1857. Jura, $. 68, 13. hs „ » v. Seebach, Hann. Jura, p. 83. Der T. I, f. 1—5 abgebildete Ammonit ist hauptsäch- lich deshalb unter verschiedenem Namen geführt, weil man es für bedenklich hielt, denselben mit der Sowerby’schen Ab- bildung zu identificiren. Doch halte ich diese Bedenken nicht für gerechtfertigt, indem nicht nur die Figur 5 der genannten Tafel, sondern auch die Beschreibung (Sowerby III, p. 115) vollstän- dige Uebereinstimmung zeigt. Von letzterer hebe ich hervor Seulptur und Querschnitt: central undulations few, very pro- minent; aperture cordate elongate. Auch die wenig tiefe Loben- linie ist zu erwähren. Eine geringere Compression findet sich bei den inneren Windungen auch der norddeutschen Exemplare; dieselbe wird von Sowerby mit den Worten: „inner whorls nearly orbicular“ im Gegensatze gegen die stärkere Compression der erwachsenen Schale hervorgehoben. Eine vollständige Gleich- heit der Breite und Höhe oder gar Depression findet sich auf den inneren Umgängen nicht, wird aber auch von Sowerby nicht angegeben, Das Involutionsmaass 2, stimmt mit dem Durch- schnitte der mir vorliegenden Stücke mittlerer Grösse. Dass ferner in England ursprünglich wenigstens der Name A. Koenigii auf die vorliegende Art allgemein angewandt ist, geht noch aus der höchst charakteristischen Zeichnung von Phillips hervor. Ammonites Koenigii unterscheidet sich durch die compri- mirte Form der Umgänge, durch (durchschnittlich) grössere In- volution, durch die verschiedene Rippung und gänzlich abwei- chende Lobenlinie von der‘ vorigen Art, mit welcher er meistens zusammen vorkommt. Die Compression der Windungen ist schon von 50 Mm. Durchmesser,ziemlich constant, nämlich das Verhältniss der Höhe zur Breite des letzten Umgangs wie 3:2. Bei kleineren Exem- plaren geringer, z. B. bei Mm. Durchm. wie 4:3. Die Form ist bei gerundetem Rücken nach aussen etwas verschmälert, (cordate bei Sowerby) die grösste Breite unweit der Sutur. Dass die Involution, welche bei allen grösseren Stücken der 135 vorigen Art durch das Verhältniss der Höhe der letzten Win- dung zum Durchmesser = 1:3 ausgedrückt wird, hier bei den Stücken mittlerer Dimensionen durch das entsprechende Ver- hältniss = 2:5 gegeben wird, ist bereits erwähnt. Von dem vorhergehenden Umgange bleibt etwa die Hälfte frei, während circa 4; des folgenden über ihn hinübergreift. Die Rippen zeigen folgendes Verhalten: es befinden sich an den Seiten nächst der Suturkante bei Exemplaren jeder Grösse 17-22 starke Rippen, die mit dem Alter des Ammoniten an Stärke zunehmen; an ganz jungen Exemplaren sind sie noch nicht vorhanden und ent- wickeln sich erst allmählig, bis der Durchmesser etwa 20 Mm. beträgt. Diesen Seitenrippen entsprechen auf der äusseren Hälfte der Windurgen 55—75, meist etwa 70, nach vorn gebogene Theilrippen, welche ausser in frühester Jugend auf jeder Alter- stufe deutlich zu beobachten sind. Auf dem Rücken selber, wo diese Rippen einen nach vorn gerichteten Bogen bilden, werden sie schwächer, oder es zeigt sich selbst ein glatter Streifen, der aber nie gegen die Rippenwenden scharf abgesetzt ist, sondern in welchen diese von beiden Seiten ganz allmählig verlaufen. Dieser glatte Rückenstreifen zeigt sich häufiger bei älteren Exemplaren. Die Lobenlinie (T. I, f. 5) unterscheidet sich von der der vier vorhergehenden Species auffallend durch die minder tiefe Auszackung (vgl. Sowerby), sowie durch die grade, nicht schräg nach dem Rücken zu gerichtete Stellung der Hilfs- loben, und ist dies ein höchst werthvolles Merkmal für die Trennung der vorliegenden Art von jenen. Die Abmessungen der mir vorliegenden Exemplare sind: Durchmesser. Grösste Höhe d. letzten Umgangs. Durchmesser d. Nabels. Grösste Breite. Mm. Mm. Mm, Mm. 160 57 53 40 120 40 48 26 90 36 281), 24 62 23 23 15 58 22 18 13"), 58 23 15 13 48 20 14 14 43 18 14 13 30 11 11 ln 8! 2 Es erhellt aus dieser Zusammenstellung, dass die Involution und Scheibenzunahme beim zweiten. demnächst beim vierten der angeführten, und danach erst beim ersten am meisten ab- genommen hat. Jene evoluteren Stücke haben eine unvollstän- dige Wohnkammer, das grösseste Nichts von derselben. 136 Das Vorkommen ist auf die Porta westphalica (Eisenoolith über dem Bausandstein) im Wesentlichen beschränkt, indem in der Juraschlucht bei Bruchhof nur wenige, jedoch a Fragmente gefunden sind. Ausserdem ist mir die Art nur aus der Normandie, aus einem ebenfalls oolithischen eisenschüssigen, muthmasslich dem Callovien zugehörigen Gesteine unter der von L. v. Buch her- rührenden Benennunrg Amm. mutabilis in Exemplaren von sehr bedeutender Grösse (Berliner Museum) und einem kleineren (Braunschweiger Museum) von 75 Mm. Durchmesser, bei 26 Mm. grösster Umgangshöhe, 23 Mm. Nabeldurchmesser und 17 Mm. grösster Breite, und aus England (Chippenham etc.) bekannt geworden. Ueber die Zugehörigkeit der Exemplare aus Cutch (Amm. calvus) vermag ich nicht aus eigener Anschauung zu berichten, doch scheint dieselbe ebenfalls zweifellos. Die (in we- nigen Proben) mir zu Gesicht gekommenen Exemplare aus Cho- roschowa, welche (nach v. Buch) als A. Koenigii geführt zu werden pflegen, sind nahe verwandt, doch der Charakter der Lobenlinie, Kerbungen tiefer und schmaler sind, die schärfere Rückenrippung und der weniger comprimirte Querschnitt nicht ganz übereinstimmend mit den englischen und norddeutschen Stücken. Ammonites plicomphalus Sow. stimmt unter allen mir be- kannten Ammoniten des Kelloway-Rock, aus welchem er stammen soll, allein einigermassen mit der hier beschriebenen Art und ist deshalb als fraglich hierher gestellt, obgleich die Zahl der groben seitlichen Rippen erheblich kleiner ist. Sowerby’s Tafel 359 zeigt deren nur 10, t. 404, welche im Ganzen sich besser an A. Koenigii anschliesst, auch nur 15—14 auf einen Umgang, und dürfte vor definitiver Deutung derselben überhaupt eine Vergleichung der Originale nothwendig sein. Auch ist hervor zu heben, dass Oppel den A. plicomphalus in die Oxford- schichten versetzt, wobei er übrigens in Widerspruch mit So- werby’s Index tritt. Ammonites Garantianus d’Orbigny. 1845. d’Orbigny, Pal. fr. terr. jur. tome I, t. 123, p. 377. 1857. Oppel, $. 53, 53. 1866. Brauns, Nachtr. z. Stratigr. u. Pal. d. Hilsm., p. 15. D’Orbigny giebt 1. ce. die Unterschiede dieses Ammoniten von dem folgenden an, mit welchem er nebst den zwei ferneren 137 Species eine eigene kleine Gruppe innerhalb der Planulaten ausmacht, welche durch das Auftreten einer Furche äuf dem Rücken charakterisirt ist und welche v. Seebach, Hann. Jura, p. 149, als „Parkinsonier“ aufführt. Dieser Bezeichnung bin ich (Nachtr. zur Stratigr. u. Pal. d. Hilsm., p. 14) deshalb gefolgt, weil. die kleine Ammonitensippe in der Abgrenzung Seebach’s sehr geeignet ist zur Charakterisirung der Schichten, welche ich nach ihr benannt habe. Jene Unterschiede bestehen darin, dass die Rippen sich, statt im äusseren Drittel, auf der Mitte der Seiten theilen, einen geraderen, weniger nach vorn gebogenen Verlauf haben und neben der Rückenfurche in Höckern enden, welche sich genau gegenüber zu stehen pflegen; ferner in grösserer Breite der Um- gänge; endlich in beträchtlicherer Grösse des zweiten Seiten- lobus. Von diesen Unterscheidungsmerkmalen ist das erste nur annähernd richtig, indem ausnahmsweise bei kleineren Exemplaren des Amm. Garantinus eine etwas nach aussen von der Mitte gerückte Theilungsstelle der Rippen vorkommen kann, anderer- seits aber auch Exemplare des Amm. Parkinsoni, besonders grössere, hin und wieder vorkommen, bei welchen der Thei- lungspunkt der Rippen fast auf die Mitte der Seiten rückt. Im Allgemeinen ist jedoch das angegebene Kennzeichen richtig; nicht selten findet sich sogar bei A. Garantianus, dass die Rip- pentheilung schon vor der Mitte der Seiten beginnt. Fast dasselbe gilt von dem weniger nach vorn gebogenen Verlaufe der Rippen. Dieser Charakter ist ganz durchgängig dem A. Garantianus in ziemlich hohem Grade eigen; nur finden sich einzelne ausnahmsweis gerade gerippte Exemplare des A. Par- kinsoni unter den inneren Windungsstücken, die sich darin dem A. Garantianus nähern. — Fernere Charaktere des letzteren sind die Knoten, Spitzen oder Buckeln an der Theilungsstelle der Rippen und die verschiedene Art der Theilung selbst. Die Spitzen kommen auch bei Amm. Parkinsoni mitunter vor; das zweite genannten Merkmale ist indess constanter. Bei A. Parkinsoni der findet sich fast durchgängig eine Bifurcation; bei A. Garantianus Anfangs auch eine solche mit nicht selten dazwischen liegenden ungetheilten Rippen, später häufig eine Dreitheilung neben der Zweitheilung und zuletzt selbst erstere ausschliesslich. Das grösste Exemplar zeigt dieselbe ganz constant; es ist eine halbe Windung (Wohnkammer) vom Siechenbach oberhalb Hiddesen in der Nähe von Detmold, am nördlichen Fusse der Grotenburg (Sammlung des Oberförster Wagener zu Langenholzhausen). Der Durchmesser dieses Exemplars ist 95 Mm., die Umgangs- 138 höhe 30 Mm. bei derselben Breite (am kleineren Ende der halben Windung sind beide = 25 Mm.). Ein zweites grös- seres Exemplar ist von Welsede bei Hessisch Oldendorf (Pro- fessor Dunker) und hat 63 Mm. Durchmesser bei 20 Mm. Höhe und 22 Mm. Breite der letzten Windung; *'/, des Um- gangs greifen über den vorhergehenden; der Nabel hat 23%/, Mm. Durchmesser. Dies Exemplar besitzt ebenfalls einen beträchtlichen Theil der Wohnkammer. Beide sind theilweis (das grösste Fragment zumeist) mit der Schale versehen, welche mässig dick ist. Ein drittes Stück von mittlerer Grösse aus (Greene (Schieht oberhalb der eigentlichen Schicht des A. Par- kinsoni im Klushampe) hat 46 Mm. Durchmesser bei 19 Mm. Höhe des letzten Umgangs (wovon 6 Mm. übergreifen), 13 Mm. Breite desselben und 16!) Mm. Durchniesser des Nabels. Die übrigen mir bekannt gewordenen, nicht zahlreichen Exemplare sind klein und stammen sämmtlich aus den Schichten der Ostrea Knorrii, einige aus dem Wasserrisse bei Eimen, andere vom Lindenbruche bei Bündheim unweit Harzburg (Kammerrath v Strombeck) und von Greene; bei ihnen überwiegt die Breite noch mehr, so dass z. B. ein Stück bei 23 Mm. Durchmesser und 81), Mm. Höhe des letzten Umgangs 12 Mm! Breite zeigt; der Nabel hat dabei 3!/;, Millim. Durchmesser. Ammonites Parkinsoni Sow. 1821. Sowerby, Min. Conch.. t. 307. 1830 v. Zieten, t. 10, f. 7. 1836. Römer, Ool. Geb., p. 198. 1845. d’Orbigny, Pal. fr. terr. jur., t. 122, p. 374. 1856. Oppel, $. 53, 50. 1858. Quenstedt, Jura, t. 63, f. 6, p. 468. 1864. v. Seebach, Hann. Jura, p. 149. 1864. Brauns, Str. u. Pal. d. Hilsm., p. 54 und 59. 1865.: U. Schlönbach, Beitr., Heft I, p. 26 ff. 1866. Brauns, Nachtr., p. 13. syn. Amm, Parkinsoni planulatus Quenst. Cephal., t. 11, £ 2 (non f, 3). * x s 5 Jura, t, 63, f. > % e lan Quenst. Cephal., t. 11, ” 5. ” b) „ „ Jura, t. 63, ri g: 5 5 > gigas Quenst. Cephal., t. 11, ir 1% ” > = Jura, p. 470. 5 2 interruptus d’ Orb. Prodr. 10, 17 (?non Brugn.). 4 n Neuffensis Oppel, 8. 53, 48. U. Schlönb., Beitr., t. 3, f. 3. „ „ N 139 syn. Amm. ferrugineus Oppel, $. 61, 9, non v. Seebach (Hann. Jura, p. 150); auch mit Ausschluss des Synonyms A. Parkinsoni planulatus Quenst. (Cephal., t Tepe): ” S „ U. Schlönb. Beitr., t..3, £. 4; t.4, f. 1; p. 29. 5 „ posterus v. Seebach, Hann. Jura, t. 10, f. 3, p. 150. (vgl. U. Schlönbach, Beitr., p. 27, Brauns, Nach- träge, p. 14.) Zu den Bemerkungen in Stratigr. und Paläontogr. d. Hilsm. und im Nachtrage zu derselben (letztere insbesondere mit Bezug auf U. Schlönbach’s Beiträge) ist vornemlich hinzuzufügen, dass die dort gemachten Angaben sich an allen seitdem untersuchten Localitäten bestätigt haben. Unter denselben ist die Mücken- burg (Riddagshausen) bei Braunschweig hervorzuheben, von wel- cher U. Schlönbach nur den Ammonites Neuffensis eitirt, an welcher ich aber unter mehreren kleineren namentlich ein grösseres vollkommen typisches Exemplar der Form besitze, welche auch von diesem Autor als Amm. -Parkinsoni aner- kannt wird. - Die Art, mit gabelnden — im Alter sich erst seitlich, noch später ganz verwischenden — Rippen, mit dem Gabelungs- punkte meist im äusseren Drittel, selten mit Knoten oder Sta- cheln an demselben, mit abgerundet vierseitiger bis elliptischer, im Alter stets etwas compresser Querschnittsform, mit Anfangs zunehmender, im Alter abnehmender, im Ganzen nicht starker Involution, variirt ziemlich bedeutend in der a. a. O. angegebenen Weise. Obige Charaktere sind constant, sowie auch der Rücken- streifen, der nur bei einem Exemplare eine allerdings bemer- kenswerthe Abweichung zeigt. Dieses, vom Tangenbache bei Horn (Sammlung des Oberförster Wagener), hat die Rücken- rippen über den Rücken hinübergehend, aber da, wo sonst der glatte Rückenstreif sich befindet, sind sie in einem kurzen Bogen scharf nach vorn gekrümmt und zugleich etwas niedergedrückt. Selten enden die Rippen in Buckeln; diese oder die Rippenenden stehen sich keineswegs immer gerade gegenüber. Das Vorkommen des Amm. Parkinsoni Sow. ist nicht nur in der s. g. typischen Form, sondern auch in den Nebenformen ganz gleichmässig, so dass eine Vertheilung nach Zonen durchaus in keiner Weise stattfindet. Es erstreckt sich durch sämmtliche drei Abtheilungen der „Parkinsonierzone,‘ aber nicht über diese hinaus; denn der Fundort Dohnsen innerhalb der Coronatenzone (v. Seebach p. 149) ist unsicher, Harzburg aber (ib. p. 150, oben p. 48) gehört nicht in die Coronatenzone. Das tiefste Vorkom- men ist in den Schichten zunächst über der letzteren, in welchen 140 A. Parkinsoni gleich zu unterst auftritt und bald häufig wird ; seine grösste Verbreitung fällt noch in diese Abtheilung der Parkinsonier- zone, der er bei Greene, Mainzholzen und Umgegend, Bruchhof, Dörshelf, Holzen, im schwarzen Land, bei Mehle, Hildesheim und (Goslar — hier auf dem Osterfelde nächst der Cementfabrik — u. s. w. zugehört. In ziemlicher Anzahl setzt er durch die Schichten der Ostrea Knorrii (Fallersleben, Osterfeld bei Goslar am Gelmkebach,;, Harzburg, Mehle, Br Wehrendorfer Berg, Horn; viele Punkte der ilsmalde wie Eimen, Holzen, (Geerzen, Brunkensen) und durch die Schichten der Avicula echi- nata (Braunschweig, Ülieversberg bei Fallersleben, Wettbergen, Stemmer Berg, Porta) bis an die untere Grenze der Macroce- phalenschichten fort. res Ammonites. Würtembergieus Oppel. 1857. Oppel, Jura, $. 61, 8. 1864. Brauns, Stratigr. u. Pal. d. Hilsm., pP 58. 1865. U. Schlönbach, Beitr., p. 26 ff. syn. Amm. Parkinsoni compressus Quenst. Ceph., t. 11, f. 4. » > 5 5 Jura, p. 471. = 55 E planulatus Quenst., pars, Ceph, t. 11, f. 3, non ib. fig. 2, non Jura, t. 63, f. 8. ; „ ferrugineus v. Seebach, Hann. Jura, p. 150, non Oppel, non Schlönbach. Die comprimirte, enggenabelte, im erwachsenen Zustande discusähnliche Art der ,‚Parkinsonier“, deren Rippen an den Seiten früh verschwinden, ist a. a. O. genügend beschrieben, auch hin- sichtlich der Synonyma kein Zweifel übrig, so dass die Angabe der Fundorte hier genügt. Dieselben fallen grösseren Theils in die Schichten der Ostrea Knorrii (Eimen, Holzen, Brunkensen, Goslar, Horn), in welchen die Species besonders bei Eimen sehr häufig vorgekommen ist, zum Theil aber auch in die Zone der Avicula echinata (Braunschweig, Clieversberg bei Fallers- leben). Ammonites suleatus Hehl. 1830. Zieten, t. 5, f. 3. 1864. Waagen, Jura, p. 59. 1865. U. Schlönbach, Beitr., t. 3, f. 5, p- 30. 1866. Brauns, Nachtr. z. Stratigr. u. Pal. d. Hilsm., p. 14. 141 syn. Amm. polymorphus d’Orbigny. 1845. d’Orbigny, Pal fr., terr. jur., t. 124, p. 379. 1856. Oppel, $. 53, 54. 1864. Brauns, Stratigr. u. Pal. d. Hilsm., p. 60. Amm. Parkinsoni inflatus Quenst. Ceph., t. 11, f. 6 u. 7. Jura, t. 63, f. 10, p. 472. Die Art zeichnet sich unter den „Parkinsoniern“ durch geblähte Form bei ziemlich grosser Involubilität, durch breiten, flachen Rückenstreifen, durch ausgeprägte Einschnürungen in der Jugend, sowie durch geraden Verlauf der schon nahe der Naht getheilten Rippen über den Rücken aus. (Vgl. d’Or- bigny.) Doch finden sich nicht unbedeutende Abweichungen namentlich in der Involution. und Querschnittsform. Im Gegensatze zu dem Ausspruche im Nachtrage zur Stra- tigr. und Pal. d. Hilsm. p. 14 habe ich mich überzeugt, dass Uebergänge zwischen dem Ammonites sulcatus Hehl, dessen Zugehörigkeit zum Niveau der Ostrea Knorrii Waagen nachge- wiesen hat, und dem Amm. polymorphus d’Orb. existiren, sowohl hinsichtlich der Querschnittsform, als der Rippung. Ein Exem- plar der Grumbrecht’schen Sammlung hat die feineren Rippen des letzteren, dagegen ganz die Form, welche in Schlönbach’s Abbildung des A. sulcatus zu bemerken. Andere mir von Goslar und Eimen zugegangene Stücke zeigen Uebergänge in der äusseren Form. Es sind daher die sphäroidischen Stücke mit engem Nabel selbst in jüngerem Alter nicht ausschliesslich typisch. Die Schichten der Ostrea Knorrii bei Eimen und Goslar sind bis jetzt die einzige Fundstelle für Norddeutschland. An beiden Stellen kommen, wie bereits angedeutet, Exemplare ver- schiedener Form vor. Ammonites Humphriesianus Sow. 1825. Sowerby, Min. Conch. t. 500, f. 1. 1830. Zieten, t. 67, f. 2. 1836. Römer, Ool. Geb., p. 200. 1845. d’Orbigny, Pal. fr. terr. jur., t. 134 u. 135, f. 1. 1846. Quenstedt. Cephalopoden. t. 14, f. 7 u. 11, 1857. Oppel, Jura, $. 53, 40. 1858. Quenstedt, Jura, t. 54, f. 2, 3 u. 4, p. 397, 1864. v. Seebach, Hann. Jura, p. 147. 1864. Brauns, Stratigr. u Pal. d. Hilsm., p. 51. syn. Amm. Brodiaei Sow., 1823, t. 351. „ „ Bayleanus Opp., $. 53, 43. 142 So schwer es ist, die vorliegende wichtige Art, die man als Haupttypus der Öoronaten anzusehen gewohnt ist, von der fol- genden stets mit Sicherheit zu trennen, so halte ich mich doch aus dem Grunde nicht zur specifischen Vereinigung derselben berechtigt, weil über den Werth des einzigen constanten Merk- mals, welches freilich bei verhältnissmässig wenigen Individuen zur Anschauung kommt, über die Form der Mundöffnung, die Ansichten der Conchologen möglicher Weise sehr weit ausein- andergehen könnten. D’Orbigny führt unter den Unterschei- dungsmerkmalen der beiden Species a. a. ©. p. 400 an, dass Amm. Humphriesianus „in jedem Alter eine Mundöffnung ohne Ohren“ hat, während Amm. Braikenridgii, wie auch aus Quen- stedt’s Abbildung (s. u.), hervorgeht stets Ohren haben soll; doch scheint derselbe Autor das Fehlen oder Vorhandensein der Ohren keineswegs durchweg als specifisches Merkmal innerhalb des Am- monitengenus gelten zu lassen, wie dies aus t. 125 und p. 382 und 383 bei seinem Amm. Martinsii ersichtlich wird. Und in der That möchte ich mich der Meinung anschliessen, dass das Fehlen oder Vorhandensein der Ohren wahrscheinlicher Weise nur verschiedene Wachsthumsperioden desselben Ammoniten charakterisirt, wäh- rend des Lebens der Thiere also abwechselnd dem nämlichen Individuum zugekommen sein kann. Abgesehen davon kommt es auch, wie es scheint, bei manchen Species (wo nicht durch- weg) nur den jüngeren Exemplaren zu. Fehlt aber dies Merk- mal, so besitzen wir kein constantes Unterscheidungszeichen mehr; denn das Verhalten der Rippen, welche bei A. Humphrie- sianus sich auf der Suturkante in drei, bei A. Braikenridgii in zwei über den runden Rücken gerade hinweglaufende Aeste spalten sollen, wechselt schon bei einem und demselben Stücke der Art, dass eine Abgrenzung nach demselben geradezu eine Unmöglichkeit wird. Eine ganz strenge Durchführung der Zwei- theilung oder Dreitheilung findet sich bei den mir vorliegenden zahlreichen Stücken selten; bei den Stücken mit dreigetheilten Rippen kommen hin und wieder zweigetheilte vor, bei einem grösseren Stücke sogar abwechselnd zwei- und dreigetheilte, manchmal sind anfangs zweigetheilte, später dreigetheilte über- wiegend.. Auch kommen ungetheilte Rippen zwischen zwei- theiligen, und vierfach getheilte zwischen drei- und zweitheili- gen vor. Der Unterschied, den v. Seebach (hann. Jura p. 147) anstatt des von ihm verworfenen Charakters der Rippung neben der Mundsaumbeschaffenheit aufstellt, dass „in der äusseren Form Ammonites Braikenridgii zwischen Ammonites Blagdeni und 143 Ammonites Humphriesianus in der Mitte steht“, trifft nicht durchgehends zu, indem ein Exemplar der Sammlung des Dr. Koch in Grünenplan mit langen Ohren und zweitheiligen nebst einzelnen ungetheilten Rippen, dessen Maasse bei der folgen- den Art mitgetheilt werden sollen, sich gerade durch wenig scharfes Hervortreten der Suturkante und geringe Involubilität auszeichnet. Dagegen fand ich bestätigt, was v. Seebach a. a. OÖ. über das Zusammengehören der beiden Tafeln d’Orbigny’s und das Evolutwerden des Amm,. Humphriesianus im. höheren Alter sagt. Die Maasse eines kleineren Individuums ohne Wohn- kammer sind beispielsweise: Durchmesser 25 Mm., Nabel 9 Mm., Höhe des letzten Umgangs 10 Mm., wovon 2 umfassen, Breite desselben 15 Mm. Ein Stück mit unvollständiger Wohn- kammer hat bei 100 Mm. Durchmesser, 30 Mm. Höhe des letzten Umgangs, wovon 7 umfassen, 50 Mm. Durchmesser des Nabels, 43 Mm. grösste Breite, die aber trotz des Fehlens des Mundsaumes auf 45 Mm. wieder abnimmt. Auch da, wo ein solches Abnehmen nicht zu bemerken, wächst doch in höhe- rem Alter die Breite bei weitem nicht in demselben Verhält- nisse, wie der Durchmesser der Scheibe, so dass ein Exem- plar von 155 Mm. Durchmesser nur 58 Mm. grösste Breite zeigt, und nach Bruchstücken zu schliessen erreicht die Evo- lution zuletzt einen sehr hohen Grad. Dabei treten an Stelle der Rippen blosse stumpfe Buckeln oder Knoten, die mit den schwächer werdenden Rückenfalten nicht mehr zusammenhängen. Die Rippentheilung findet stets auf der ungefähren Mitte der Höhe zwischen Sutur und Rücken statt, wo sich auch die grösste Breite befindet. Auch stehen ebendort nicht selten Buckeln, sowie bei älteren Exemplaren die Knoten, in welche die Rippen sich umwandeln. Doch fehlt eine scharfe Kante daselbst. Diese Merkmale zeichnen Amm. Humphriesianus und Braikenridgii vor den übrigen Coronaten derselben Zone aus. Ammonites Humphriesianus Sow. kommt durch die ganze Coronatenzone von deren unterer Grenze bis an deren obere Grenze vor und ist aus diesem Schichteneomplexe bekannt ge- worden von Wenzen, Mainzholzen, Dohnsen (oberer Stollen), Warzen, Geerzen, Dielmissen, Dörshelf, Bruchhof in der Hils- mulde; ausserhalb derselben von Pottholtensen, Mehle, Hildes- heim, Rinteln (Todenmann), vom Vossberg bei Osnabrück, sowie von Rothehof unweit Fallersleben, 144 Ammonites Braikenridgii Sow. 1817. Sow. Min. Conch., t. 184. 1845, d’Orbigny, Pal. fr. 135, f. 3—5. 1857. Oppel, Jura, 8. 53, 42. 1858. Quenstedt, Jura, t. 54, f. 5, p. 399, 1864. v. Seebach, Hann. Jura, p. 147. ?Amm. coronatus oolithieus Qn. p. Cephal., t. 14, f. 4, und ? „ subcoronatus Oppel, $. 53, 39. (Fraglich, weil vielleicht zu Vorigem gehörig; vgl. über diesen.) Der Ammonit, über den nach dem unter voriger Species Bemerktem wenig hinzuzufügen bleibt, ist im Ganzen seltener, als der vorige, kommt aber mit ihm durch die Coronatenzone hindurch vor, indem er nicht nur, wie v. Seebach angiebt, bei Pottholtensen und Dohnsen, sondern namentlich bei Wenzen (zwischen dort und Eimen), und Dörshelf, an beiden letztge- nannten Localitäten mit Ohren, also ganz sicher, vorgekommen ist. Das oben erwähnte Exemplar aus der Koch’schen Samm- lung (von Dörshelf) hat 39 Mm. Durchmesser bei 12 Mm. grösster Höhe und 16!/, Mm. grösster Breite des letzten Um- gangs, 15'!/);, Mm. Durchmesser des Nabels und 7 Mm. lange Ohren. Vom letzten Umgange umfasst etwa "/, den vorletzten; die Länge der Wohnkammer lässt sich wegen Erhaltung der Schale nicht genau angeben, ist aber mindestens 3/; Umgang gross. Auch das mit kürzeren Ohren versehene Wenzer Frag- ment, welches auf fast 1!/,fache absolute Grösse schliessen lässt, gehörte einem ziemlich evoluten Exemplare an. Es ist gleich dem von Dörshelf auch noch wegen des Auftretens ungetheilter Rippen bemerkenswerth. Die beiden letzten Citate gehören, wenn auf das Merk- mal der scharfen Kante am vorragenden Theile der Umgänge irgend Gewicht zu legen, nicht zur folgenden Art, sondern zu A. Humphriesianus oder Braikenridgii. Ammonites Blagdeni Sow. (non Römer Ool. Geb. p. 201.) 1818. Sowerby, Min. Conch., t. 201. 1845. d’Orbigny, Pal. fr., t. 132. 1857. Oppel, $. 53, 38. 1864. Brauns, Stratigr. u. Pal. d. Hilsur., p. 51. 145 ayı. Amm. Banksii Sow. 1818. Min. Conch., t. 200. = » eoronatus Schloth. 1820. Petrefactenk., p. 68, pars. nn Ze Bao. = 1; A Quenst. Ceph., t. 14, f. 1. = „ erenatus Römer, Ool. Geb., p. 201. , Diese in den Coronatenschichten überaus häufige Art un- terscheidet sich durch die sehr scharfe, mit hohen Buckeln besetzte, fast in das Niveau des breiten Rückens gerückte Kante zwischen Sutur- und kückenfläche von Amm. Humphriesianus und Braikenridgii, zu denen jedoch — wenigstens im Jugend- zustande — Uebergänge nicht hinwegzuleugnen sind. Obiges Merkmal bleibt noch das brauchbarste. Im Uebrigen verhalten sich die Suturrippen, welche in die Buckeln der Suturkante aus- laufen, und die über den breiten, abgeflachten Rücken gerade hinweglaufenden, den Buckeln entspringenden Theilrippen (2—4 auf jeden Buckel und jede Suturrippe) ähnlich wie die ent- sprechenden Rippen der vorigen Species. Ihre Stärke und Zahl wechselt innerhalb ziemlich weiter Grenzen und ist es deshalb nicht möglich, aus ihnen ein Unterscheidungsmerkmal für den A. Blagdeni abzuleiten. Die Windungen umfassen den Rücken gerade bis an die Buckelreihe, deren Hälfte sichtbar bleibt. so dass der Nabel geradezu conisch ist. Die Lobenlinie ist nicht von der des A. Humphriesianus verschieden. Ueber die Mund- öffnung ist mir Nichts bekannt. Die ganze Coronatenzone, besonders deren mittlerer Theil, bei Greene, Bruchhof, Esbeck, Wenzen, Mainzholzen, Warzen, Dohnsen (oberer Stollen), Dörshelt, Pottholtensen, sowie die Ziegelei Rothehof bei Fallersleben hat die Art meist in nicht geringer Menge geliefert. Die Angabe des Fundortes Lechstedt scheint unsicher. Ammonites Deslongehampsii Defrance. 1845. d’Orbigny, Pal. fr., t. 138, f. 1 u. 2. 1865. U. Schlönbach, Beitr., Heft 1, p. 26, 32. 1866. Brauns, Nachtr. z. Stratigr. u. Pal. d. Hilsm., p. 12. syn. Amm. anceps id. Str. u. Pal. d. Hilsm., p. 58 (non Rein.) und (?2) Quenstedt Jura, t. 63, f. 15, 16; Ceph. a WR 0} * Diese Species, welche in Norddeutschland nur in den Schichten der Ostrea Knorrii Voltz bei Goslar und Eimen ge- Brauns, Der mittlere Jura. 10 146 funden ist, steht, wie d’Orbigny bemerkt, dem Ammonites Blag- deni und Humphriesianus sehr nahe, unterscheidet sich von beiden durch die Schärfe, Feinheit und grössere Zahl der Rippen, und namentlich von letzterem durch stärkeres Vorspringen der Buckeln — oft förmlicher Dornen — auf der Kante zwischen Sutur- und Rückenfläche. Von den Rückenrippen kommen schon bei sehr jungen Exemplaren 3—4 auf einen der Dornen der Suturkante. Diese Kante ist weiter vom Rücken entfernt, als bei Amm. Blagdeni, jedoch minder weit, als bei Amm. Hum- phriesianus. Die Lobenlinie zeigt keine Verschiedenheit von der dieser zwei Arten. Die Mundöffnung anlangend bemerkt d’Or- bigny a. a. OÖ. p. 406, dass A. Deslongchampsii sich von A, Blagdeni durch ein „retrecissement de ia bouche‘‘ unterscheide; doch möchte dies schwerlich als ein specifisches Trennungs- merkmal angesehen werden können. Das Hauptmoment ist wohl auf die Seulptur zu legen; die Unterschiede in dieser dürfen einst- weilen als specifisch angesehen werden, da Uebergänge der übrigens seltenen hier vorliegenden Art in die anderen zwei genannten nicht beobachtet sind. Das vollkommen getrennte Vorkommen unterstützt natürlicher Weise diese Sonderung. Ammonites eoronatus Brugu. (non Schloth., non Zieten, non (Juenstedt.) 1789. Ammonites coronata Brugu. Eineyel. p. 43. 1825. Planites coronatus de Haan, Ammon. p. 83 (exel. synon. teste d’Orbigny). 1845. Amım. coronatus d’Orbigny, Pal. frang., t. 168 und 169, p- 465 (exel. synon. parte). 1846. Keyserling, wissensch. Beobachtungen auf einer Reise ins Petschora-Land, t. 20, f. Il u. 12, p. 332. 1857. Oppel, Jura, $. 68, 34. 1865. U. Schlönbach, Beitr., Heft 1, p. 42. syn. Amm. anceps auctt. pars (?1818, Rein., fig. 61). 1830: Zieten, .t. 1.01.90: 1845. d’Orbigny. Pal. tr. t. 166 u. 167, p. 462. (? pars.) 1857. Oppel, 8. 68, 32 pars, non A. Parkinsoni coronatus Quenst. 1846, Cephal. t. I1, f. 8, p. 147. 1865. U. Schlönbach, Beitr., Heft I, p. 42. „ Amm. anceps ornati Quenst. 1846, Cephal., t. 14, f. 5 und 1858 id. Kara, t. 10, f. 22 p208r0. * „ dubius Schloth., Petref. p. 69. ” 2 Ziet. 1830, t. 1, f. 2 (non A. dubius Röm., 1836 Ool. Geb. p. 200). f 147 syn. Amm, Ajax d’Orbigny Prodr. Et. 12, 49. ? : a 3 U. Schlönb. Beitr. Heft I, t. 6, f. 1, p. Al ff. a a polyptychus Keyserling, 1846, wiss. Reise in's Petschora- Land, t. 21, f£ 1—2 und t. 22, f.9, p. 327. » ?,„ diptyehus Keyserling, 1846 ebenda, t. 20, f. 4 und 5, und te: 227721.0)7P-7327 Die Ornatenthone von Bündheim, Oker, Goslar, Bruchhot, Bretenbeck, der Porta, dem Tönniesberge, dem Hoyershäuser Stollen zeigen als ziemlich häufiges Fossil die obige überaus wichtige Ammonitenart, welche vermöge der Veränderlichkeit ihrer Form die richtige Bestimmung der einzelnen Stücke oft sehr schwierig macht. Diese Variabilität ist so gross, dass die Art gewissermassen die Formen einer Reihe von Species der tieferen Schichten reproducirt. Einerseits kommen Stücke vor, welche breite Umgänge mit äusserster Depression haben, dann solche, wie die Abbildung t. 166 bei d’Orbigny, dann Mittel- formen, weiche — schon bei kleineren Dimensionen — der t. 169 desselben Autors gleichen, von welcher insbesondere die ersten beiden Figuren als mittlerer Typus angesehen werden können. Diesen reihen sich dann noch weniger deprimirte Exemplare und endlich die von d’Orbigny als Ammonites Ajax abgesonderten an, von denen ein schönes Exemplar aus Bünd- heim durch U. Schlönbach abgebildet und beschrieben ist. Das Zusammengehören dieser Formen wird durch die all- mähligen Uebergänge, durch den gleichen Charakter der Rippung und durch die Lobenlinie erwiesen. Die letztere weicht von der der Coronaten der Coronatenzone dadurch auffällig ab, dass die Hilfsloben nicht schräg gestellt sind; auch ist deren Zahl grösser und die seitliche vortretende Kante fällt in der Regel auf den zweiten Seitenlobus, nicht auf den Sattel zwischen die- sem und dem Hauptseitenlobus. Die Rippen sind grob und breit; um den Nabel stehen wenig zahlreiche Knoten oder starke kurze Rippen, die sich gabeln oder mehrfach theilen. Da dieses Dichotomiren mitunter in ganz ähnlicher Weise geschieht, wie bei den zwei zuletzt eitirten Abbildungen Keyserling’s, diese übrigens mit dem A. coronatus bei demselben Autor eine Reihe in ganz analoger Weise, wie die norddeutschen Stücke, bilden, so halte ich sie nicht für verschieden, habe jedoch die Zuziehung nicht mit voller Bestimmtheit machen wollen, da mir keine Originale, vom Pe- tschoralande zu Gebote stehen. Die Rückenfurche, welcher oft eine grosse Wichtigkeit bei- 10* 148 gelegt wird, ist bei den Exemplaren der norddeutschen Ornaten- schichten durchaus unwesentlich; sie fehlt sehr oft, meist ist sie nur angedeutet. In ganz ähnlicher‘ Weise lässt sie sich mit- unter bei Ammonites Humphriesianus, Blagdeni und Deslong- champsii beobachten. Nicht selten ist sie Veranlassung gewesen, Stücke, die mit ihr versehen waren, als A. anceps zu bestimmen, was nicht gerechtfertigt ist. Abgesehen von der Frage, ob sie überhaupt als Artcharakter Werth hat, habe ich sie von der Schärfe, wie Zieten (t. 1, f. 2) und d’Orbigny (t.. 167 nnd 4) sie zeichnet, an den norddeutschen Stücken nicht beobachtet. Im Vebrigen ist hinsichtlich der Form hinzuzufügen, dass auch bei starker Depression der Rücken nicht so flach zu sein pflegt, als bei A. Blagdeni. Der Theil aussen von der Sutur- kante ist höher, als der nach innen von derselben gelegene Theil der Umgänge; die Suturfläche steht daher weniger schräg, als bei Amm. Blagdeni Sow. Die Umgänge des A. coronatus umfassen aber den Rückentheil nicht ganz, und so erscheint der Nabel getreppt, während er bei A. Blagdeni in der Regel ein- fach conisch ist. Die Tiefe des Nabels wechselt natürlich mit der Umgangsbreite, immer aber erscheint er ziemlich eng. Die Maasse einiger Exemplare sind: 1) Deprimirtes Exemplar (Porta): 68 Mm. Durchm., 20 Mm. grösste Umgangshöhe, 45 Mm. grösste Breite, 28Mm. Durchn. des Nabels. 6 Mm. der grössten Windungshöhe fassen über den vorhergehenden Umgang. Ein ähnliches Exemplar von Bruchhof ist etwas enger genabelt und ein wenig breiter. 2) Minder deprimirtes Exemplar (Bündheim): 72 Mm. Durchm., 29 Mm. grösste Umgangshöhe, 46 Mm. grösste Breite, 23 Mm. Durchm. des Nabels. 7 Mm. der grössten Umgangshöhe umfassen die vorletzte Windung. 3) Desgl, Fragment: 80 Mm. Durchm., 25 Mm. grösste Um- gangshöhe, 34 Mm. grösste Breite. 5 Mm. des letzten Umgangs greifen über den vorletzten. Dies Exemplar erscheint im Vergleich mit vorigem beträchtlich evoluter. 4) Desgl., Wohnkammer: 47 Mm. Durchm., 15 Mm. grösste Umgangshöhe, 20 Mm. grösste Breite. 2!/;, Mm. des letzten Umgang fassen über den vorletzten hinüber. 5) Desgl., Fragment. 13 Mm. grösste Höhe, 14!/, Mi. Breite der Windung. 6) Desgl., Fragment: 11 Mm. grösste Höhe, 10 Mm. Breite. 149 7) Form mit vollkommen rundlichem Querschnitt (A. Ajax): 56 Mm. Durchm, 23 Mm. grösste Höhe und 25!, Mm. Breite des Umgangs, 16'/, Mm. Durchm. des Nabels. 7 Mm. der letzten Windung umfassen die vorletzte. Wohnkammer auf !/;, Umgang erhalten. Ammonites Gervillii Sowerby. 1817. Sowerby, Min. Conch., t. 184, A, f. 5. (NB. In der Tafelerklärung steht irrthümlich A. Gervillii alsıd. 2») 1845. d’Orbigny, Pal. fr., t. 140. (= A. Brongniarti Sow.) 1848. Quenstedt, Cephal., t. 15, f. 11. 1856. Oppel, Jura, $. 53, 36. 21858. Quenst., Jura, t. 51, f. 7, p. 379f. 1864. v. Seebach, hann. Jura, p. 149. 1864. Brauns, Stratigr. und Pal. d. Hilsm., p. 51. syn. Amm. Brongniarti Sow. 1517. Sowerby, Min. Conch., t. 184, A, f. 2. (In der Tafeler- klärung irrthümlich als f. 3.) 1845. d’Orbigny, Pal. fr., t. 137. (— A. Gervillii Sow.) 1856. Oppel, Jura, 8. 53, 35. Amm. Brocchii Sow. 1817. Sowerby, Min. Conch., t. 202. 1856. Oppel, $..53, 34. 1867. Waagen, Zone des Amm. Sowerbyi (in Benecke, Pal Mitth. Bd. I), p- 601. ?Amm. contractus Sow. 1825, t. 500, f. 2 (non Waagen). ? dimorphus d’Orb. 1845, Pal. fr., t. 141. polychides Waagen, 1867, Zone des Amm. Sowerby in Be- necke, Pal. Mitth., Band I, p. 6098. evolvescens Waagen. ib. p. 604. polymerus Waagen, ib. p. 605. meniscus Waagen. -ib. p. 602. 3 Auch hier liegt, analog wie bei Ammonites Humphriesianus, eine Art vor, welche von einer sehr nahe verwandten (dem Amm. Sauzei d’Orb.) zwar durch Rippung und Form verschie- den sein soll, indessen in dieser Hinsicht keine durchgreifende Unterschiede zeigt, und welche gegen diese sich nur durch die Beschaffenheit der Mundöffnung abgrenzen lässt. Amm. Gervilli, gleich Amm. Sauzei eine stark aufgeblähte, rundrückige, enggenabelte. Art, soll minder grobe Knoten an dem inneren Theile der Seiten und minder grobe Rippen am Rücken haben; auch soll er involuter sein. Diese Unterschei- 150 dungsmerkmale verschwimmen aber völlig, sobald man eine grössere Menge von Exemplaren der stets zusammen vorkommen- den Arten vor Augen hat. Insbesondere beweisen ältere Exem- plare, wie sehr beide Charaktere schon bei einem und demselben Individuum wechseln. Im Allgemeinen werden immer beim Wachsthum die Rippen grösser, die Windungen evoluter. Junge Exemplare sind immer eng genabelt, kuglig und ziemlich fein gerippt. Die Umwandlung in die erwachsene Form ge- schieht nun bald trüher, bald später, und daher namentlich kommen die Verschiedenheiten des A. Brongniarti einerseits und der evoluten Nebenformen andererseits, zwischen denen die von Sowerby ursprünglich als A. Gervillii bezeichnete Form die Mitte hält. Zu dieser gehört auch die Abbildung in Quenstedt’s Cephalopoden; die im Jura desselben Autors würde gleichfalls hierher gehören, wenn sie nicht zu den Exemplaren zu zählen sein sollte, welche nach Quenstedt (a. a. ©. p. 479) sich durch die Mundöffnung als zur folgenden Art gehörig ausweisen. Die norddeutschen Exemplare der beiden hier in Betracht kommenden Arten haben nämlich theils eine Mundöffnung ohne Ohren, mit einer am Rücken vorspringenden Schuppe, welche stets abgeschnürt ist, (vgl. Sowerby, t. 184, A., f. 3, d’Orbigny, Pal. fr. t. 137, 140 und 141, Quenst. Ceph. t. 15, f. 11) theils zeigen sie Ohren, wie A. Braikenridgii. In letzterem Falle habe ich sie zur folgenden Art gestellt, da ich mich nicht ent- schliessen mochte, ein Merkmal zu ignoriren, dessen Bedeutung noch nicht hinreichend aufgeklärt ist, obwohl ich allerdings seine Berechtigung, als specifischer Unterschied zu gelten, stark be- zweifle. Ich weise ganz auf das zurück, was bei Besprechung der beiden Arten A. Humphriesianus und Braikenridgii über ‚, diesen Gegenstand bemerkt ist. — Zu erwähnen will ich nicht unterlassen, dass die Ohren — im Einklange. mit manchen an- deren Beobachtungen — bei grösseren Individuen nicht beobachtet sind; bei kleineren (von 60 Mm.) kommen sie nicht selten, doch keineswegs ausschliesslich vor. Die Theilungsstelle der Rippen, welche manchmal durch Buckeln markirt ist, geht stets auf der vorragenden abgerun- deten Kante zwischen der gewölbten Rücken- und der Suturfläche vor sich. Die Suturrippen ragen ziemlich stark vor; die Zahl der aus ihnen entspringenden Rippen ist bei jüngeren Exem- plaren meist 5—4, bei älteren oft grösser. Zuletzt verwischt sich die Rippung, ähnlich wie dies bei A. Humphriesianus der Fall ist. Der gewölbte Rücken ist mehr als doppelt so hoch, , als der Theil von der vorspringenden abgerundeten Kante bis 151 zur Naht, und liegt diese Kante daher sehr verschieden von A. Humphriesianus und dessen nächsten Verwandten. Auch die Lobenlinie weicht von diesen ab, da sie keine schiefstehende Seitenloben zeigt. (Vgl. d’Orbigny, Pal. fr. t. 139, f. 3.) Von folgender Art ist sie nicht verschieden. Ueber die Involution, die in der Jugendm eist zwischen den beiden Figuren 2 und 3 der Sowerby’schen Tafel 154, A die Mitte hält, indess schon früh- zeitig — und bald sehr beträchtlich — abnimmt, ist bereits die Rede gewesen. — Innere Windungsstücke sind in Folge ihrer bedeutenderen Involution oft schwer von A. macrocephalus Schl. (tumidus Rein.) zu unterscheiden. Ich fand die rundliche Kante am vorragenden Theile der Seiten in der Regel etwas stärker angedeutet bei A. Gervillii, die Suturrippen mehr vorwiegend und höher, die Theilungsstelle oft markirter; auch zeigt sich die grössere Neigung zur Evolution schon angedeutet dadurch, dass die Breitenzunahme der Umgänge geringer ist, als bei A. macrocephalus (tumidus). Die Rippentheilung findet ferner bei diesem meist weiter nach dem Rücken zu statt, und endlich ist die Lobirung verschieden. Amm. Gervillii ist sehr häufig bei Dohnsen, sonst bei Mainzholzen, Esbeck, Greene, Wenzen, der Porta gefunden. Obgleich durch die Coronatenzone verbreitet, ist er doch nur zu unterst in derselben massenhaft vertreten. Ammonites Sauzei d’Orbigny. 1845. d’Orbigny, Pal. fr, t. 139. 1856. Oppel, Jura, 8. 53, 37. 1864. v. Seebach, hann. Jura. 1867. Waagen, Zone d. Amm, Sowerbyi in Benecke, Pal. Mitth. Bd. I, p. 606. syn. A. Gervillii Quenstedt (non Sow.), 1858 Jura, t. 50, f. 7, p. 379 (? pars). „» A. contraetus Waagen 1867, Zone d. Amm. Sowerbyi in Benecke, Pal. Mitth., Bd. 1, p. 607. (?A. contrac- tus Sow.) Die Unbestimmtheit, welche in Folge des Mangels des ein- zigen zuverlässigen Unterscheidungsmerkmals hinsichtlich der Sowerby’schen Abbildung des A. contractus, t. 500, f. 2, bleibt, hat es nothwendig gemacht, die Orbigny’sche Benennung zu wählen. 152 Die Charaktere anlangend, kann ich auf das über die vorige Species Bemerkte hinweisen. Die Evolution des A. Sauzei ist bei den norddeutschen Exemplaren mit Ohren keineswegs immer so bedeutend, als sie d’Orbigny angiebt; es kommen eben so enggenabelte Individuen vor, als bei voriger Art, und die Evo- lution zeigt sich fast immer erst beim letzten Umgange, der, wie das Vorhandensein der Mundöffnung beweist, die Wohn- kammer enthält. Auch hinsichtlich des Vorkommens ist eine Trennung unthunlich; mit Sicherheit, also in Stücken mit Ohren, ist die hier vorliegende Art bei Dohnsen und der Porta, gleich voriger, in der Öoronatenzone beobachtet. Ammonites modiolaris Luid. (Nautilus.) 1699. Luid, Iconogr., t. 6, f. 292, p. 19. 1833. Morris, Catal. of British fossils, p. 174. 1845. d’Orbigny, Pal. frang., t. 170, p. 468. 1857. Oppel, $. 68, 15. syn. Amm. sublaevis Sow. 1814. Sowerby, Min. Conch., t. 54. 1829. Phillips, Geol. of Yorksh., t. 6, f. 22, p. 131 und 141. 1830. Zieten, t. 28, f. 5. 1832. v. Buch, Ammoniten, t. 4, f. 7. 1839. id., Jura in Deutschland, p. 66. 1848. Quenstedt, Cephal., t. 14, f. 6. 1853. v. Strombeck, br. Jura. p. 32. 1858. Quenstedt, Jura, p. 480. 1864. v. Seebach, hann. Jura, t. 8, f. 3, p. 151. „ Amm. bullatus Ferd. Römer, 1857. Weserkette, p. 593, non d’Orb. (Pal. fr., t. 142, f. 1 und 2), non Quenst. (Jura, t.) 64, f. 13.) hyperbolicus Leckenby, 1859. Kelloway-Rock, t. 2, f. 4. ” ” Ammonites modiolaris Luid (diese Bezeichnung muss, nach- dem sie einmal von Morris hervorgesucht, als die ältere auf- recht erhalten werden) wird von Quenstedt, Cephal., p. 177, auf die Grenze zwischen Macrocephalen und Coronaten gesetzt und noch letzteren zugezählt, während Seebach, auf die Jugend- form sich stützend, ihn den Macrocephalen zurechnet. Die Form der inneren Windungsstücke zeigt einen stumpfen Kiel am Rücken und deutliche, scharfe, auf !/,—?/, der Höhe vom Nabel bis zum Rücken dichotomirende Rippen, ist also von dem er- wachsenen Individuum sehr verschieden. Der Kiel wird all- mählig undeutlicher; selten verschwindet er indessen ganz. 153 Manchmal wird er früher, manchmal später flach; viele Stücke von mehr als 90 Mm. Durchmesser lassen ihn noch deutlich ‚wahrnehmen, während andere von 50 Mm. Durchmesser nur Spuren desselben haben. Die Rippen werden allmählig flacher und breiter und verschwinden endlich, zuerst an den Seiten; am Rücken halten sie sich in der Regel länger. Dagegen treten manchmal erst später an der Suturkante Knoten oder Buckeln auf. Schliesslich verschwinden auch diese, die übrigens keines- wegs allgemein der Art zukommen, und es bleibt nur eine scharfe Kante, die den tiefen, trichterförmigen, meist sehr engen Nabel begrenzt. Derselbe kann indess (vgl. Quenst. Ceph., t. 14, f. 6 mit Zieten, t. 28, f. 5, Phillips, t. 6, f. 22) in ziemlich weiten Grenzen wechseln. Ein Exemplar von Porta hat z. B. bei 50 Mm. Durchmesser einen Nabeldurchmesser von 16 Mm., ein anderes von 90 Mm. Durchmesser nur 15 Mm. Nabeldurch- messer. Auch die sonstigen Abmessungen variiren; so haben beide genannte Stücke eine gleiche Breite von 47 Mm. bei sehr verschiedenem Dürchmesser. Die Lechstedter Exemplare zeigen meist im Verhältniss noch geringere Breite, als das zweite der genannten Stücke. Verwechslungen wären ausser mit A. macrocephalus noch möglich mit gewissen Formen des A. Lamberti (vgl. Quenstedts Jura, p. 554), dessen Rücken und Sculptur überhaupt jedoch immer Anhaltspunkte darbieten. Vom ersteren sondert sich A. modiolaris Luid durch den eigenthümlichen Entwickelungsgang, insbesondere durch die stumpfgekielte Form in der Jugend, durch die coronatenartige Suturkante in vielen Fällen beim ferneren Wachsthum, durch die früher bemerkbare Abnahme im Wachsthumsverhältnisse. Ammonites bullatus F. Römer von der Porta gehört, so viel ich beobachten konnte, hierher; Ammonites hyperbolicus Leckenby ist eine besonders enggenabelte Varietät, die sonst alle Eigenschäften des typischen A. modiolaris zeigt. Diese Species ist bei Riddagshausen und am Ülievers- berge nicht sehr selten in den Schichten mit Avicula echinata Sow. (Gornbrash, obere Parkinsonierzone) vorgekommen; öfter ist er ferner bei Lechstedt, etwas weniger häufig an der Porta in den Macrocephalenschichten angetroffen. 154 \ i Ammonites macrocephalus Schloth. 1813. v. Schloth., mineral. Taschenb. VII, p. 70. 1820. id., Petrefactenk., p. 70, No. 16. 1830. Zieten, t. 5, f. 1 und 4. 1846. d’Orbiguy, Pal. fr., t. 151. 1848. Quenstedt, Cephal., t. 15, f. 1 und 2. 1851. Morris und Lycett, Great Oolite I, Univalves, t. 14, f, 2 p. 1092undt.2 1: 3, pe.l2 1857. Oppel, Jura, $. 68, 7. 1858. Quenstedt, Jura, t. 64, f. 15, p. 477 1864. Brauns, Str. und Pal. d. Hilsm., p. 18. (Amm. cf. macrocephalus v. Seeb. 1864, hann. Jura, p. 151.) syn. Amm. tumidus Rein. (Nautilus), 1818, Reinecke Naut., f. 47. Er = r g 1830 Zieten, 5, f..r7. > - r > 1847 d’Orbigny, Pal. fr. terr. jur., t. 171. „ „ - e 1857 Oppel, 8. 68, 9. H „ Herveyi Sow. 1818, Min. Conch,, t. 195. ” 2 e „u. 1830) Ziet:,st.7 14,083. PR - = „ ..1839v: Buch, Jura, etc., p. 61. = 5 „ 1846 d’Orbigny, Pal. fr. terr. jur., t. 150. n „ 5 „ 1857 Oppel, $. 68, 8. » „ Grantanus Oppel 1857, Jura, $. 68, 8. „ „ Morrisi Oppel 1857, Jura, $. 61, 15. 5 n mierostoma d’Orb., Pal. fr. terr. jur., t. 142, f. 3 und 4, p- 413. 2 A 5 Quenst. Ceph., t. 15, 5 und Jura, t. 64, f. 14. . rl v. Seebach, hann. Jura, p. 149. n r 2 bullatus d’Orb. Pal. fr. terr. jur., t. 142, f. 1 u. 2, p. 412; non F. Römer. ? > Ki Lycett, Suppl. Gr. Ool., t. 31, f. 1, p. 3. - “ = Quenst. Jura, t. 64, f. 13. 5 „ ?platystomus Quenst. Ceph., t. 15, f. 3 und 4. Obgleich Ammonites macrocephalus Schl. weniger stark varüirt, als mehrere der häufigeren Species seiner Gattung, so hat er doch in ähnlicher Weise, wie viele derselben, schon (rühzeitig eine Zerspaltung erfahren. Die drei beträchtlichsten Abänderungen in der Form, deren Seulptur und Lobirung indessen im Wesentlichen durchaus gleich ist, sind neben dem s. g. typischen A. macrocephalus noch A. tumidus und Herveyi. Von diesen ist A. macrocephalus hochmündiger, comprimirter, mit schärfer abgesetzter Sutur- fläche versehen, als die beiden anderen Abarten, immer aber durch Rundung des Rückens, aufgeblähte Form und engen Nabel ausgezeichnet. A. tumidus ist kugelig, mit rundlichen Windungen versehen; der Nabel ist minder scharf abgesetzt, allein es fällt auch hier die grösste Breite in die Nähe der 155 Sutur. Mitunter sind die Windungen schon etwas deprimirt. A. Herveyi ist noch deprimirter, hat aber eine ziemlich scharf abgesetzte Sutur, der Nabel pflegt etwas weiter zu sein. Von dieser Abart hat Oppel noch den A. Grantanus (= A. Herveyi d’Orb., non Sow.) getrennt, für den er gröbere Rippen, weiteren Nabel und minder aufgeblähte Windungen angiebt, als der echte A. Herveyi haben soll; doch zeigt schon die Aufzählung dieser Unterschiede, dass er nur ein extremes Glied in einer continuir- lichen Reihe von Formen darstellt und weder vom Sowerby’- schen A. Herveyi, noch überall von der vorliegenden Art ge- getrennt werden kann. Dass nämlich zwischen dem A. macroce- phalus und A. tumidus, sowie zwischen diesem und A. Herveyi zahllose Zwischenstufen vorhanden sind, beweisen nicht nur die Abbildungen vieler Autoren (z. B. Zieten, Quenstedt, Morris und Lycett), sondern auch die Exemplare von den Locali- täten, wo A. maäcrocephalus häufiger auftritt, wie Lechstedt, Porta. Die Sculptur trägt einen überaus constanten Charakter. Die Rippen, welche um die Sutur stehen, theilen sich auf !/,; bis 2/, der Höhe der Seiten in je zwei bis drei Rippen, welche quer oder mit mässiger Krümmung nach vorn über den Rücken laufen. Die grössere Zahl der Theilrippen kommt vorwiegend den erwachseneren Exemplaren zu. Die Loben giebt Quenstedt (Cephal. a. a. ©.) und d’Orbigny (t. 150). Eine besondere Berücksichtigung verdient die Involution, Wenngleich diese oft erst sehr spät nachlässt (bei Stücken von 200 Mm. Durchmesser ist zum Theil nur geringe Evolution zu bemerken), so giebt es doch andere Stücke von weit geringeren, zum Theil se hr geringen Dimensionen, welche — bei erhaltener Wohnkammer — schon einen hohen Grad von Evolution zeigen. Da dieses aber der einzige Unterschied ist, so können die betreffenden Exemplare durchaus nicht als specifisch verschie- den angesehen werden, und Amm. microstoma, auch wohl A. platystomus und der d’Orbigny’sche A. bullatus, sind demnach ebenfalls mit A. macrocephalus zu vereinigen. Die Arten, welche mit A. macrocephalus verwechselt wer- den könnten, sind wohl nur die vorige und Amm. Gervillii und Sauzei; bei A. Gervillii und A.modiolaris sind die Unterschiede derselben vom A. macrocephalus angegeben. Diese Species ist in den Schichten der Avicula echinata bei Riddagshausen, am ÜClieversberg und an der Porta gefunden; häufiger in der Zone, welcher sie den Namen gegeben, bei Lechstedt, Goslar, Eimen (hier neben s. g. typischen Maecroce- 156 phalusformen das einzige norddeutsche Exemplar mit frühzei- tiger Evolution, ein fast complettes Stück mit Wohnkammer; vgl. v. Seebach) und besonders zahlreich an der Porta, wo A. macrocephalus das einzige wirklich häufige Fossil des Bau- sandsteines und auch im Eisenoolith nicht selten ist. — Ein noch höheres Vorkommen möchte noch nicht als sicher con- statirt anzusehen sein. — Ammonites Gowerianus Sow. Taf. I, fig 6. 1827. Sowerby, Min. Conch.. t. 549. 1829. Phillips, Geol. of Yorksh., t. 6, f. 21. 21832. v. Buch, Ammon., t. 4, f. 6. 1857. Oppel, S. 68, 16 excel. syn. 1857. Ferd. Römer, Weserkette etc., p. 595. 1859. Leckenby, Kelloway-Rock, t. 1, f£. 1. 1864. v. Seebach, hann. Jura, t. 10, f. 2, p. 151. Die Art, welche bereits von der Porta aus den Macroce- phalenschichten bekannt war, ist in ihren Jugendexemplaren (von Lechstedt, einzeln auch von Goslar) lange verkannt und als Amm. subfurcatus und bifurcatus Ziet. geführt, wie v. See- bach hervorhebt. Die Kennzeichen sind: rundliche Windungen mit flachem oder selbst schwach eingedrücktem Rücken, der allmählig in die gerundeten Seiten übergeht, mässig enger Nabel, scharfe Rippen, welche sich ziemlich in der Mitte der Seiten — wenig mehr nach innen — in zwei bis drei Aeste theilen. Diese Aeste gehen gerade über den Rücken, neben dem sie Höcker bilden und auf dessen Mitte sie niedrig sind. An der Ga- belungsstelle befinden sich Buckeln. Die Jugendform hat einen weit markirteren Rückenstreif; bei grossen Exemplaren erscheint der Rücken oft völlig gerundet, oder es bleiben doch nur Spuren der Abtlachung desselben und der der Rippen auf ihm zurück. Die Zahl der letzteren, ihre Breite wechselt; ihre Zahl beträgt am inneren Theile der Seiten i. M. 30; die Rückenrippen sind im Allgemeinen im höheren Alter zahlreicher, drei auf jede Suturrippe, während bei kleinen Stücken auf eine solche nur etwa zwei Rückenrippen kommen. Dass im Uebrigen die (rössenverhältnisse der kleinen und grossen Stücke nicht ab- weichen, zeigen folgende Abmessungen. 157 Durchm. Grösste Umgangshöhe. Grösste Breite, Durchm. des Nabels. Mm. Mm. Mm. Mm. 17.22, pe 11 Que, 2. 75 30 32 2 Die Lobenlinie (T. 1, f. 6) ist von der der folgenden Art wenig verschieden; der der Naht zunächststehende Hilfslobus ist bei A. Gowerianus etwas stärker entwickelt. Jedoch steht er bei den mir vorliegenden Stücken nicht schief, wie bei v. Buch’s Abbildung. Es ist noch zu bemerken, dass Amm. Gowerianus mit den folgenden drei Arten zu einer natürlichen Gruppe der Ammo- niten gehört. Diese vier Species bilden eine zusammenhängende Reihe, welche nicht in verschiedene Familien zerrissen wer- den darf. Ammonites Calloviensis Sowerby. 1815. Sowerby, Min. Conch., t. 104. 1829, Phill., Geol. of Yorksh., t. 6, f. 15. 1845. d’Orbigny, Pal. fr., t. 162, f. 10, 11. 1857. Oppel, 8. 68, 17. 1864. v. Seebach, hann. Jura, p. 152. syn, Amm. Gowerianus Oppel, nen Sow., pars. Jura $. 68, 16 (d’Or- bigny’s A. Calloviensis). ss „ Jason anett. pars. (A. Jason der Macrocephalenschichten; Zeitschr. der. deutschen geol. (res. Bd. 13, 1861, p. 353 ete.) Amm. Calloviensis Sow. ist ziemlich hochmündig und com- primirt, und ähnelt darin noch mehr dem ihm sehr nahe stehen- den A. Jason, als der vorigen Art, mit welcher er ebenfalls grosse Verwandtschaft zeigt. Die Rippen sind einfach nach vorn, nicht S-förmig, gebogen und haben nirgends Buckeln oder Kno- ten, auch nicht an den Seiten des platten und ziemlich scharf abgesetzten Rückenstreifens. Ueber diesen laufen sie hinweg. Alle diese Charaktere trennen A. Calloviensis von A. Jasen. Die Lobenlmie dieser beiden Species zeigt keine constanten Unterschiede. — Amm. Gowerianus ist durch seine scharfen Suturrippen, Buckeln und durch das Verhalten des Rückens unterschieden und hat rundlichere Umgänge. Die Art ist nur aus den Macrocephalenschichten der Porta bekannt und auch dort nicht häufig. 158 Ammonites Jason Rein. (Nautilus). 1818. Reinecke, f. 15—17. 1830. Zieten, t. 4, f. 6. 1836. Römer, Ool. Geb.. p. 205. 1839. v. Buch, Jura ete., p. 63. 1846. Quenst., Cephal., t. 10. f. 4 und 5, p. 140. 1847. d’Orbigny, Pal. fr., t.159 und 160, p. 446. 1857. Oppel, Jura, $. 68, 37. 1858. Quenst., Jura, t. 69, f. 34—36. p. 527. 1864. v. Seebach, hann. Jura, p. 152. 1864. Brauns, Stratigr. und Pal. d. Hilsm., p. 18. syn. Amm. Guilielmi Sow. 1821, t. 311. (non v. Seeb. hann. Jura, p. 153.) hie; $ Ziet. 1831, t.. 14, f. 4. Die hochmündige, comprimirte und stark involute Species, hat, wenn sie typisch entwickelt ist, eine Knotenreihe um den Nabel, eine zweite auf der Seite, welche etwa !, der ganzen Umgangshöhe von dem Nabel entfernt ist, und eine dritte an dem scharf abgesetzten glatten Rücken. Bei letzterer enden die Rippen, von denen regelmässig je eine auf einem der Buckel der Rückenreihe kommt, während von jedem der Buckel der Seitenreihe (mittleren Reihe) mehrere solcher Rippen entspringen. Manchmal werden die Seiten glatt, die Rippen daselbst undeut- lich; sehr häufig ist der Raum zwischen der inneren Buckel- reihe, die um den Nabel steht, und der mittleren seitlichen ganz oder fast ganz glatt, mitunter, und dies namentlich bei ganz jungen Exemplaren, mit Rippen bedeckt, die je einen der Buckel der inneren Reihe mit je einem der mittleren verbinden. Der Verlauf der Rippen im Ganzen ist nicht continuirlich gebogen, sondern bei der mittleren Buckelreihe eingeknickt. Wenn die mittlere Buckelreihe verschwindet, bleibt die Knickung der Rippen in ihrer ungefähren Mitte doch zu beobachten; fehlen die Rippen, so folgen doch die Anwachsstreifen dieser Richtung. Die Lobenlinie unterscheidet sich von der des vorigen Ammo- niten durch keine constanten Merkmale; nicht selten ist eine stärkere Entwickelung des Hilfslobus nächst der Sutur zu be- merken; von der des Ammonites Gowerianus Sow. ist sie durch etwas grössere Weite der beiden Seitenloben verschieden. — Die Suturfläche ist winklig, fast oder ganz rechtwinklig, von der Seitenfläche abgesetzt und, wie bemerkt, der Nabel meist ziemlich eng. Die Abmessungen eines zwar kleinen, aber voll- kommen typischen norddeutschen Exemplares von Bruchhof sind 32 Mm. Durchmesser, 8 Mm. Nabeldurchmesser, 1% Mm. grösste Höhe und 7 Mm. grösste Breite des letzten Umganges, von 159 welchem Verhältnisse freilich nicht unbeträchtliche Abwei- chungen vorkommen, sowohl individueller Art, als nach dem Alter, wie z. B. in früher Jugend die Umgänge stets breiter sind u. s. w. Als Unterschied vom Ammonites Calloviensis Sow. ist das Vorhandensein der Buckelreihen und der glatte Rücken- streif anzugeben, von der folgenden Art ist die Unterscheidung in manchen Fällen schwierig, doch ist auch zu dieser das Verhalten der Buckelreihen und Rippen zu benutzen (s. u.). Ammonites Jason Rein. ist nicht selten in den Örnaten- thonen, zu deren Charakteristik er wesentlich beiträgt. Er nimmt, wie früher angegeben, nach oben zu merklich an Häu- figkeit ab, und es tritt dort im Wesentlichen an seine Stelle die folgende Art, die aber in geringerer Menge ihn schon weiter . unten begleitet; A. Jason ist somit für die untere Hälfte der Ornatenzone besonders charakteristisch. In der angegebenen Region fand sich derselbe bei Goslar, Oker, Bündheim und an der Porta, bei Wenzen, Bruchhof, Brunkensen, am Woltersberge, bei Geerzen, Dörshelf, wo er besonders dazu dient, das Niveau zu fixiren; er ist namentlich mit Ammonites coronatus Brugu., lunula Rein., aber auch mit der folgenden Art daselbst verge- sellschaftet. In der oberen Üoronatenzone findet er sich am Tönniesberge und Lindener Berge, bei Fallersleben, sowie bei Bretenbeck am Deister, bei Hildesheim (Neustädter Ziegelei), Osterwalde, Hoyershausen, Ibbenbüren u. s. w. Ammonites Duncani Sowerby. 1817. Sow., Min. Conch,, t. 157. 1829. Phillips, Geol. of Yorksh., t. 6, f. 16. 1832. v. Buch, Ammoniten, t. 5, f. 9. 1847. d’Orbigny, Pal. fr., t. 161 und 162, f. 1—9 1857. Oppel, Jura, $. 68, 38. syn. Amm. ornatus Schloth. 1820. Schloth., Petrefaetenk., p. 75. 1846. Quenst., Öephalop. t. 9, f. 18 und 19. 1857. Oppel, S. 68, 39. 1858. Quenstedt, Jura, p. 517, t. 70, f. 1—9, p. 527. 1864. v. Seebach, hann. Jura, p. 153. Amm. Pollux Ziet. 1830, t. 11, f. 3. e Römer 1836, p. 206. A h Castor Zieten 1830, t. 11, f. 4. 5 „ decoratus Zieten, t. 13, f. 5. 1 „ spinosus Sow. 1826, t. 540. hr »„ gemmatus Phill. 1829, t. 6, f. 17. 160 Die im Vergleich zu voriger Art minder involuten und minder hohen, dabei breiteren Windungen sind nicht am Nabel, sondern nur auf den Seiten und am Rücken mit Buckelreihen besetzt, welche sich ausserdem noch der Lage nach und gegen die Rippen anders verhalten. Zunächst befindet sich die seit- liche Buckelreihe in der Regel auf der äusseren Hälfte der Höhe der Umgänge; ferner hat nur selten jede Suturrippe einen Buckel, sondern meistens liegen mehrere buckellose Rippen zwischen zwei Seitenbuckeln. Die Buckeln am Rücken, etwas weiter von einander entfernt, als bei Amm. Jason Rein., ver- halten sich entweder ebenso gegen die Rippen, dass zwischen zwei Buckeln eine grössere Anzahl stumpf oder mit schwachen Knötchen endigende Rippen liegen, oder es läuft, wenn dies nicht der Fall ist, wenigstens mehr als eine Rippe in jeden Rückenbuckel aus. ‚Nur im höheren Alter verwischt sich dieser Unterschied des A. Duncani gegen A. Jason (vgl. d’Orbigny, t. 161, f. 3 und 4, t. 162, £.£ 6 und 7, Sow., t. 157, Quenst. Ceph., t. 9, f. 18); im Allgemeinen giebt er, wie anerkannt, das beste Merkmal der Unterscheidung ab. Die Rippen sind durch- schnittlich gröber und minder zahlreich, als bei beiden vorigen Arten. Die Lobenlinie zeigt ferner die Verschiedenheit von beiden, dass der Rückenlobus kleiner und fast immer in dem Raume zwischen den Buckelreihen eingeschlossen ist (was bei A. Jason fast nie stattfindet, cf. d’Orbigny, a. a. O. p. 450), und dass der Seitenlobus enger und länger wird. Ammonites Callo- viensis Sow., der überdem, wie bemerkt, beträchtlich feinere Rippen hat, ist durch das gänzliche Fehlen der Buckeln und durch den mit Rippen versehenen Rücken unterschieden. So sehr einzugestehen ist, dass die Unterschiede zwischen A. Duncani und Jason sehr subtil sind, so sind dieselben doch — vor der Hand wenigstens — festzuhalten. Ich kann jedoch d’Orbigny nur beipflichten, wenn er zwischen A. Duncani und A. ornatus, von denen nach Oppel jener hochmündiger sein und eine Art Uebergang zu A. Jason vermitteln soll, keine Unter- schiede findet. Es sind solche weder in der Form der Um- gänge, noch im Verhalten der Rippen und Buckeln constant vorhanden. — Auch v. Seebach (hann. Jura, p. 153) kennt der- gleichen Unterschiede nicht; ihm möchte ich jedoch darin nicht beipflichten, dass er Amm. Gulielmi Sow. zu A. Duncani, nicht zu A. Jason gestellt wissen will. Ammonites Duncani Sow. kommt mit Amm. Jason bei Bünd- heim, Oker, häufiger aber über dessen eigentlichem Niveau vor, und ist noch zu nennen von Hoyershausen, Bretenbeck, Fallers- 161 leben, Geerzen, vom Fusse des Woltersberges, bei Eschershau- sen, vom Tönniesberge und Lindener Berge bei Hannover. Ueber das Verhalten seines Vorkommens im Vergleiche mit dem des A. Jason ist bei letzterem und oben (Örnatenzone) das Nöthige gesagt. Ausserhalb dieser Zone ist er nicht ge- funden. Ammonites bicostatus Stahl. 1824. Stahl, Würtemb. landw. Corresp. Bl., p. 49, f. 9. 1857. Oppel, Jura, $. 68, 40. syn. Amm. bipartitus Ziet. 1830, t. 13, f. 6. n, . > d’Orbigny, Pal. fr., t. 158, f. 1—4. Es liegen nur wenige Exemplare des comprimirten, mit einem scharfen Kiel und beiderseits davon mit einer Reihe nach aussen vorragender Knoten versehenen A. bicostatus, sowohl aus dem untersten Theile der Schichten des weissen Jura bei Hannover ete., als auch namentlich aus dem Örnatenthone von Bretenbeck am Deister vor. Der ausgesprochene Flexuosencha- rakter mit der Beschaffenheit und Stellung der Buckeln lässt jedoch die Art nicht verkennen. Ammonites mendax Seebach (hann. Jura, t. 9, f. 3 = A. Henrici Credner, non d’Orb.) hat minder scharfe Kanten am schmaleren und etwas abschüssigeren Rücken, minder stark und deutlich vortretende Buckeln, auch flacher gebogene Seitenrippen. Ammonites Lamberti Sowerby. 1819. Sowerby, Min. Conch., t. 242, f. 1—3. 1830. Zieten, t. 28, f. 1. 1836. Römer, Ool. Geb., p. 191. 1839. v. Buch, Jura in Deutschl., p, 66. 1846. Quenstedt, Cephal., t. 5, f. 5. (A. Lamberti pinguis.) 1847. d’Orbigny, Pal. fr., t. 177, f. 5—11 und t. 178, p. 482. 1857. Oppel, Jura, $. 68, 26. 1858. Quenstedt, Jura, t. 70, f. 16 —19. 1864. v. Seebach, hann. Jura, p. 154, syn. Amm, Leachii Sow. 1819, t. 242, f. 4. . r I Zisten; t.-16,-£.22: + „ »„ Morris, Cat. brit. foss., p. 173. > omphalodes Sow. 1819, t. 242, f. 5. > - Mariae d’Orb. 1847, Pal. fr., t. 179, p, 486. EEE R „1857, Oppel, $. 80, 3. Brauns, Der mittlere Jura. 11 162 syn. Amm. flexicostatus Phill. 1829, t. 6, f. 20. ?Sutherlandiae Murchison 1847 d’Orbigny, Pal. fr., t. 176 und 177, f. 1—4. A „ eordatus Römer, non Sow., 1839 Nachtr. z. Ool. Geb., t. 20, f. 27. (und 1836, Ool. Geb., p. 189, pars.) sy „ ?Chamuseti Quenst., Jura, t. 70, f, 21 (non d’Orbigny, non Oppel); vgl. folgende Art. ” ” Die beiden Amaltheenarten, welche im obersten Theile des mittleren Jura vorkommen, gehören, obwohl sie in benachbarten . Zonen auftreten und der zweite auch in das Niveau des ersten hinunterreicht, doch der Mehrzahl der Funde nach einem ver- schiedenen Horizonte an. Indess braucht kaum erwähnt zu werden, dass dies nicht der Grund ist, weshalb dieselben hier gesondert sind, sondern dass die Trennung auf Unterscheidungs- merkmale sich basirt, die nach den Angaben der meisten Au- toren als constant anzusehen sind. Ammonites Lamberti, eine involute und auch hochmündige, aber doch ziemlich bauchige Art, hat einen stumpfen Kiel auf dem die meist dichotomen Rippen nur schuppenartig übereinan- der liegen, ohne besondere knotige Hervorragungen zu bilden. Die Rippen sind nach vorn einfach bogenförmig, nicht sichel- ' förmig, gekrümmt, und haben namentlich auch keine Gegen- krümmung am Kiele. Buckeln u. s. w. fehlen. Die Synonyma sind, soweit sie als zweifellos angegeben, schon früher als solche anerkannt (vgl. Oppel, v. Seebach); A. cordatus Römer ist ein ausgeprägter A. Lamberti. Amm. Lamberti Sow. ist bezeichnend für die obere Region der Ornatenzone, in welcher er am Tönniesberge und Lindener Berge bei Hannover, bei Bretenbeck, Hoyershausen, an der Porta, am Hüggel, bei Gehlenbeck, ferner bei Bündheim, Oker und Fallersleben gefunden ist. Die Frage, ob ein Ueber- springen der oberen Grenze des mittleren Jura stattfindet, glaube ich — vor der Hand — verneinen zu müssen, - Ammonites cordatus Sowerby. 1813. Sowerby, Min. Conch., t. 17, f. 2—4. 1825. d’Orbigny, Tabl. d. cephalop., p. 76. 1830. Zieten, t. 15, f. 7. 1832. v. Buch, Ammoniten, p. 12, ; 1836. Römer, Ool. Geb., p. 189 pars (vgl. ob.). 1847. d’Orbigny, Pal. fr. terr. jur., t. 193 und 194, p. 514. 1857. Oppel, Jura, $. 80, 6. 163 1858. Quenstedt, Jura, t. 70, f. 20, p. 535. 1864. v. Seebach, hann. Jura, p. 154. syn. Amm. quadratus Sow. 1813, Min. Conch., t. 17, f. 3 © „ ?serratus Sow. 1813, ib. t. 24 und Oppel, $. 80, 7. n a excavatus Sow. 1815, ib. t. 109. 7 # vertebfalis Sow. 1817, ib. t. 169. „ ” T > 1829, Phill. Geol. of Yorksh., t. 4, f. 34, p- 131. T „ Maltonensis Young und Bird, 1832, t. 12, f. 10, Rn „» funiferus Phill. 1829, Geol. of Yorksh,, t. 6, f. 23. en „ „ 1857, Oppels Jura, $. 68, 19. Y n Chamuseti d’Orb. 1847, Pal. fr., t. 185. „ at nr Quenst. Tara 10-7.,21,.p. 535: n „. Eomberti Quenstedt pars., 1846, Cephal,, 1.19, 1. 9, non f. 5; non Sow. nec auctt. > „ eoncavus Römer 1836, Ool. Geb., p. 190, non Sowerby. (Beruht vermuthlich auf Verwechslung der Namen concavus und excavatus.) a „ ?alternans v. Buch, Petref. r&m. t. 7 (= serratus Sow., s. Oppel, $. 80, 7). a5 B: Quenstedt, Ceph., t. 5, f. 7 u. 8, p. 96, u. Jura, t. 73, 10, p. 576 und passim, Amm. cordatus Sow., mit welchem Oppel den A. quadratus, exceavatus und vertebralis desselben Autors und den A. Malto- nensis Young und Bird vereinigt, ist auch von A. serratus Sow. und alternans Buch schwerlich zu trennen, und beziehe ich hinsichtlich dieses Punktes mich auf die von d’Orbigny, t. 194, dargestellte Formenreihe. A. Chamuseti d’Orb. und funiferus Phill. sind wohl hauptsächlich aus Rücksicht auf das Niveau abge- trennt, aber es lassen sich ebenso wenig durchgreifende Unter- scheidungsmerkmale angeben. A. Chamuseti Quenstedt (Jura), scheint nach der Abbildung mit der vorigen Art verwechselt. Ganz entschieden gehört aber hierher A. cordatus in Quenst. Jura, t. 70, f. 20, der also auch für Süddeutschland das Hinab- reichen dieser Art in die Ornatenschichten beweist. Die Unterschiede von der vorigen Art bestehen in den Rippen, welche mehr oder weniger deutlich (mitunter nur an- deutungsweise) sichelförmig gekrümmt und dann wieder am Kiele in entgegengesetzter Richtung gebogen sind; damit hängt zusammen, dass die Knoten des Kickks schärfer ron einander abgesetzt und höher sind. Der Kiel selbst ist scharf und von einer concaven Partie umgeben, wodurch er noch mehr hervor- gehoben wird. Dieser concave Theil der Seiten in der Nähe des Rückens istauch dann noch zu sehen, wenn sich in höherem Alter der Kiel verwischt. Die Loben hat Et von beiden Arten charakteristisch abgebildet. i* 164 Die Altersentwicklung setzt derselbe a. a. O. pag. 517 auseinander. In der Jugend bis zu 5 Mm. Durchmesser glatt erhält A. cordatus rasch bis zu 30 Rippen auf jeden Umgang. Diese Rippen, meist dichotom, oder doch abwechselnd einfach und dichotom, mitunter ‚Stacheln oder Buckeln — am inneren Theile der Seiten, auch wohl an der Gabelungsstelle — bildend, bleiben ohne weitere Vermehrung bis zur durchschnittlichen Grösse von 120 Mm., wo sie anfangen, sich zu verwischen. Dann bleiben noch die Kerben im Kiele; zuletzt sind auch diese kaum wahrzunehmen. Amm. cordatus Sow. kommt in der gewöhnlichen Form, wie in solchen, die dem A. serratus und alternans ähneln, in dem obersten Theile der Ornatenthone, besonders am Tönniesberge bei Hannover, aber auch am Lindener Berge daselbst, am Kra- mer’schen Teiche bei Goslar, an der Porta, am Hüggel, bei Geh- lenbeck und Engter vor. Seine Hauptverbreitung hat er in- dessen erst in den nächsthöheren (Hersumer) Schichten, in wel- chen er namentlich bei Hannover, auch an der Porta, ziemlich häufig ist. Ammonites athleta Phillips. 1829. Phillips, Geol. of Yorksh., t. 6, f. 19, 1847. d’Orbigny, Pal, frang., t. 163 und 164 (exel. synon. parte). 1857. Quenst., Cephal., t. 16, f. 1—4. 1847. Oppel, Jura, $. 68, 35. 1858. Quenst., Jura, t. 71, f. 1—3, p. 538. 1364, v. Seebach, hann. Jura. syn. ?Amm. Bakeriae Quenst. 1847, Ceph., t. 16, f. 8 u, 9, non Sow., non d’Orbigny. » 2 „ > caprınus-Onenst., Gephal., t. 16, f. 6, ‚Jura, Sturm: (? pars.) Ammonites athleta Phill. schliesst sich sehr eng an eine Reihe von Formen an, welche in den nächst höheren Schichten vorkommen und von denen eine, Amm. perarmatus Sow., auch aus dem norddeutschen weissen Jura bekannt ist (Dunker und Koch, Beitr., t. 2, f. 16). Wie nahe die Verwandtschaft dieser, insbesondere auch des letztgenannten, mit Amm. athleta ist, wird schon dadurch bewiesen, dass d’Orbigny den Dunker’schen A. perarmatus nicht zum Sowerby’schen A. perarmatus, sondern zu A. athleta Phill. stellt, ohne Zweifel, weil er unter die Art- charaktere des A. perarmatus aufgenommen hat, „dass der 165 Rücken glatt, ohne Rippen und die Grössenzunahme der Um- gänge beträchtlicher sei“ (Pal. franc., p. 499, vgl. t. 184 und 185, f£ 1—5). Dies ist freilich beides bei dem A. perarmatus, den Dunker und Koch abbilden, nicht der Fall, jedoch zeigt dieser an den inneren Umgängen keine gespaltenen Rippen, wie es a. a. O. d’Orbigny als charakteristisch für Amm. ath- leta angiebt, sondern ebensolche Stacheln, wie an den äusseren Umgängen. Ich halte dies Merkmal für wesentlicher, als die obigen, und stelle daher den Amm. perarmatus Dunker et Koch nicht zu Amm. athleta Phill. Dagegen halte ich es aus demselben Grunde für wahrscheinlich, dass Amm. Bakeriae (Quenstedt nicht zum A. perarmatus, sondern zu athleta ge- hört (s. d’Orbigny a. a. O., p. 499). Auch A. caprinus Quenst. gehört wohl ohne Frage zum Theil hierherg ob gänzlich, möchte indess zweifelhaft sein. Von sonst nahe stehenden Formen sind A. Arduennensis d’Orbigny (a. a. O., p. 501) durch Mangel der Stacheln, A. Constanti d’Orbigny durch Hinüberlaufen der ‘Rippen über den Rücken, A. Eugenii endlich durch eine Stachelreihe mehr zu beiden Seiten des Siphon zu unterscheiden. Von A. perarmatus ist nach d’Orbigny (a. a. ©. p. 499) A. athleta auch durch die Lobenlinie verschieden, die bei er- sterem einen Hilfslobus weniger, und am schmaleren Rücken- lobus nur zwei statt vier Lappen hat. Obwohl anzuerkennen ist, dass die angegebenen Unter- schiede vielleicht doch nicht unbedingt zu einer specifischen Trennung berechtigen, und Uebergangsformen (darunter ausser Dunker und Koch, t. 2, f. 16 noch Cephal. t. 16, f. 7—9 und vielleicht auch ib. f. 11, Jura, t. 76, f. 1) nicht ganz wegzu- leugnen sein möchten, so kann doch,.vor der Hand wenigstens, Ammonites athleta Phill. nur in der angegebenen Abgrenzung aufgefasst werden. Derselbe kommt in Norddeutschland im Ganzen nicht | häufig im den Ornatenthonen vor, in denen er bei Bündheim, am Kramer’schen Teiche bei Goslar, am Osterwald, am Lindener Berge und an der Porta, in jungen Exemplaren auch am "_ Tönniesberge gefunden ist. Er gehört vorzugsweise dem oberen Theile dieser Zone an. > 166 Uebersicht der Verbreitung der Cephalopoden in den Schichtenabtheilungen. Faleiferenzone. Be. { A Is a lel8 Isl2:lalerkene le ls SIaAR| 5 | ela &|° | |3 (s[e:| & |alels No. Genus und Speeies. 218.215 18.]8 122 Ei»: 3 E ı = 132] © [#215]22| © |22]516 [8.0] 8 [® E<| # |ärjs 22 |sells ia lo e Ian] @ele a: 8 |S TE Be EEE BE EEE EB BE 1 | Belemnites irregularis Schloth. IE [2 0 EEE 2 „ subelavatus Voltz. = | Peer 3 „ tripartitus Schloth. 1215112) 9 | 712) 2 Fee 4: „ abbreviatus Mill. Bei |nl | euer 5 „ giganteus Schloth. I | — | | ae ze 6 „ eanalieulatus Schloth. 2 Zr] 2 fa Se ee RE zZ „ Beyrichii Oppel. 1 2 ET 8 „ subhastatus Zieten. — La 9 „ hastatus Monttf. ee Bi — 10 | Nautilus toarcensis d’Orb. Be Be a En ae | en | = || el 11 „ subtruncatus M. et L, =) — fe He LEE era 1% ‚„ Sinuatus Sow. ee | | jj 13] Ammonites heterophyllus Sow. 1I-!'— | —|-I-|— | —-I-1 7 14 „ fimbriatus Sow, 1 u a |, 15 „ Germaini d’Orb. PR I, Pa [SEE DR [en ||_ |. 16 „ hireinus Schloth, If | ee ee 17 „ Jurensis Zieten. 21.1 re IA See 18 „ Goslariensis U. Schlönb. l _ | 19 „ torulosus Schübl, 1. =.) Io Nee 2320| ,„ insignis Schübl. [2211 122.1 — [1 [20 Sole BEE 21 „ elegans Sow. ‘ I: 2.0.12.) So je re RE » „ borealis Seeb. 1 ||) Eee 23 + aalensis Ziet. I.) 13.|.—, 22 Re 24 „ radiaus Rein, 2:1. 1-) el Sea 5 „ affınis Seeb. ale a. uk] IE 26 „ opalinus Rein. rl 1 ee ee 97 „ Sowerbyi Mill. a VE TBB I 1 jo |. 2 28 „ subradiatus Sow. I |. | — | ee 29| „, psilodiseus U. Schlönb. 1 | =] 1 Te 30 ” lunula Rein. I | — | 1, ee er 31 „ discus Sow. BER |” Be ee |) > 32 „ communis Sow. nee | 33 „ arbustigerus d’Orb, I — | — | — | == Eee 34 „ tenuiplicatus Brauns. = | == | —. ji paper ee ee 35] „ eurvicosta Opp. | ee Falciferenzone. er sonierzone.| . ee je.lsje.ı2 = (et, | ri > |" ER EIER 181° I@]|8 |[s[s3|5 |.:[8|e No Genus und Species ı2[s 128 |8j82] , |22lsls : Beses: 1=1:.|8 |2:[8]|2:| 8: |53[5|8 @le I s|s | [s2| : |2* 36 | Ammonites funatus Opp. A BEE Ne 1 IT 37 „ Koenigii Sow. a ie Pe > 35 „ Garantianus d’Orb. (N re ee 3) „ Parkinsoni Sow. jr a ee > 40| ,„ Würtembergieus Opp. Wersenie: nme 41 „ sulecatus Hehl. Fr ee 42 „ Humphriesianus Sow. Eee) ee 1 43 „ Braikenridgii Sow. a lee ee 44 „ Blagdeni Sow. Ze eg ee pe ia) el | Bun 11a [ei 45| , Deslongehampsii d’Orb. —ı—1— |— 1-1 — 1.1 1 — 11 46 „ coronatus Brugu. ee ee 47| ,„ Gervillii Sow. ze lee Pl] Fler 48] ,„ Sauzei d’Orb. Zei 49 „ modiolaris Luid, — a ee 50 „ macrocephalus Schloth. — |— | — | — I-1 — | — | 1 111 51 „ Gowerianus Sow. zer else a 52| ,, ealloviensis Sow. ae ge 53 „ Jason Rein. a En ee m [| 541 „ Duncani Sow. N eo N Mc Mh ma Kr er 55| „ bicostatus Hehl. | a ee 56 „ Lamberti Sow. — || || | — | — || |jl 57 „ eordatus Sow. ee ee el 58 „ athleta Phill. Fe || BO NER NEN NA ER Summe der Arten. 99/1 | 7 10] 3 113 11 [12]13 Von den Arten sind der Schicht | eigenthümlich BAR SB ei rl e Es gehen durch sie nach oben und | unten hindurch = 3 la) Be al el ae Es gehen aus ihr nur nach unten |2|—/51313/1|— 4 |5[|3 Es gehen aus ihr nur nach oben I Be ee: II. Gasteropoden. Fusus multieostatus Morr. und Lye. 1850. Morris und Lycett, Moll. from the great Ool., p. I (Uni- valves) t. 5, f. 6, p. 23. 1866. Brauns, Nachtr. z. Stratigr. und Pal. d. Hilsm., p. 14. Auf drei bis vier glatte Embryonalwindungen folgen bei den mir vorliegenden Exemplaren auf 10 Mm. Länge etwa 7 Windungen mit scharfen Längsrippen, welche etwas schief ge- stellt sind und deren auf jeden Umgang 10 bis 16 kommen. Dieselben haben auf den jüngeren Windungen oft noch deutliche Anwachsstreifen zwischen sich. Der freie Theil der gewölbten Umgänge zeigt ausserdem fünffeine, aber scharfe Spiralstreifen, die den mittleren Windungen ein gegittertes Aussehen geben. Der letzte Umgang macht etwas über die Hälfte der Total- länge aus, und ist dessen Breite gleich der Hälfte der Total- länge. Die Mündung zeigt einen deutlichen mässig langen Canal. Die kleine Schnecke, die einzige, welche aus dem nord- deutschen braunen Jura den obigen Charakteren nach bei dem Geschlechte Fusus zu belassen ist, ist bis jetzt nur bei Eimen (Einschnitt und Waldgraben) im Bereiche der mittleren Abthei- lung der Parkinsonierzone vorgekommen. Purpurina elaborata Bean. (Turbo.) 1850. Morr. und Lyc., Gr: 'Ool.,, p. IL; t. 8 8.27 und=.215, f. 2, p. 64. 1866. Brauns, Nachtr. z. Stratigr. und Pal., p. 8. syn, ?Turbo serratus Quenst. 1858, Jura, t. 65, f. 7, p. 485. Die im Habitus sehr an Purpurina coronata Hebert und Deslongch,. (1860, Fossiles de Montreuil-Bellay, V. vol. Bull. 169 Soc. Linn. de Norm., t. 1, £. 7, p. 25, vgl. Laube, Bivalven v. Balin, t. 3, f. 6, p. 15) erinnernde Art ist ebenfalls mit einer oberen, pur nicht so weit nach der Spitze zu vorragenden Buckelreihe und mit starken Spiralstreifen versehen. Sie unter- scheidet sich von jener wie anderen ähnlichen von Hebert und Deslongchamps, Waagen u. A. abgebildeten und beschriebenen Species der Gattung Purpurina durch merklich steileres Ge- winde, sowie durch stumpfwinklige, nicht rechtwinklige Ab- treppung desselben. Es liegen von Purpurina elaborata nur ein paar kleine, zwar in der Sculptur schön erhaltene, doch nicht ganz com- plete norddeutsche Exemplare aus der obersten Abtheilung der Falciferenschichten von Wenzen vor. Dieselben zeigen indessen eine solche Uebereinstimmung im Habitus mit den übrigen Purpu- vinen, dass die Anreihung an dieses Genus nicht fraglich er- scheinen kann. Bemerkenswerth ist das Embryonalgewinde, welches die Wenzer Stücke zeigen. Dasselbe hat 3—5!/, glatte Win- dungen, worauf die Sculptur in der oben beschriebenen Weise auftritt. Chenopus graeilis Münster. (Rostellaria). 1841. Goldfuss, Petr. Germ. p. III, t. 169, f. 6. 1858. Quenst., Jura, t. 41, f. 11 (addend. f, 10). 1864. Brauns, Stratigr. und Pal. d. Hilsm., p. 39. syn. Fusus minutus Röm., Ool. Geb., t. 11, f. 32, p. 140. Diese kleine Art ist — abgesehen von dem Vorkommen bei Wrisbergholzen, welches Römer unter dem letzteitirten Namen angiebt — nur bei Greene in den Schichten der Tri- gonia Navis constatirt. Sie wird von Goldfuss beschrieben als mit 5—7 bauchigen, aber auf dem Rücken ebenen und durch zwei Kiele und kleine Längsrippen gegitterten Windungen ver- sehen; die Kiele laufen an der Mündung in lange Finger aus und tragen Knöpfchen auf den Durchschnittspunkten mit den Längsrippchen. Die Unterschiede von der folgenden Species liegen in dem Verhalten der Spiralkiele, sowie in dem minder scharfen und eckigen Vortreten der Windungen und im stum- pferen Embryonalgewinde, welches, wie Goldfuss bereits an- giebt, glatt ist. Erst auf dem vierten Umgange erscheint eine schwache Längsstreifung, zu welcher sich bald die Spiralstrei- fung hinzugesellt. 170 Chenopus subpunetatus Münst. (Rostellaria.) 1841. Goldf., Petref. Germ. III, t. 169, £. 7. 1843. Quenst., Flötzgeb., p. 288. 1850. d’Orb., Prodr. Et. 8, 105 (Pterocera). 1856. Oppel, 8. 53, 78 (Alaria). 1858. Quenstedt, Jura, t. 43, f. 23—26, p. 314 (Rostellaria). 1864. v. Seebach, hann. Jura (Pteroceras), p. 81. 1864. Brauns, Stratigr. und Pal. d. Hilsm., p. 39. syn. Fusus carinatus Röm., Ool. Geb., t. 11, f. 33, p. 140. Mit voriger Species sehr nahe verwandt, hat Ch. subpunc- tatus in der Mitte scharf gekielte Umgänge; der Kiel ist gekörnt durch darüber hinweggehende oft undeutliche Längsstreifen. Das Embryonalgewinde ist minder stumpf, als bei voriger Art; es bleibt auch nicht ganz so lange (drei Umgänge etwa) glatt, jedoch tritt der scharfe Mittelkiel erst 1!/, Umgänge später Auf und entwickelt sich auch dann nur in seinem ferneren Verlaufe allmählig immer schärfer. Diesem Umstande ist es besonders zuzuschreiben, dass grössere Individuen stets leicht von der vorigen Art abzutrennen sind. In der nämlichen Zone wie diese fand sich Chenopus sub- punctatus hauptsächlich bei Greene, ausserdem bei Wrisberg- holzen, im schwarzen Lande, bei Falkenhagen. Chenopus Philippi Dunker und Koch. 1837. Dunker und Koch, Beitr., t. 2, f. 13, p. 34. syn. Cerithium concavum Münster, 1844 Goldf., t. 173, f. 16. Alaria concava Oppel 1856, $. 53, 80. Chenopus concavus Brauns, 1864, Stratigr. und Pal. d. Hilsm., . 62. Rostellaria cochleata Onons 1858, Jura, t. 65, f. 7, 8, p. 485. 1860. Hebert und Deslongchamps, foss.. de Montr. Bellay, baoelRde 1864. v. Seebach, hann. Jura, p. 41. Rostellaria cf. bispinosa v. Mstr., Römer 1836, Ool. Geb., p. 146. Fusus curvicanda Römer 1836, Ool. Geb., t. 11, f. 6, p. 140. Mathilda euglypha Laube, Gasteropoden v. Balin, t. 1, f. 12, p. 7. Turritella excavata Heb. und Desl. 1860, Foss. de Montr. Bell., U iorlch Fe RR = 33% Das Gewinde dieser Art ist erheblich steiler, als das der vorigen, der Kiel auf der Mitte der Windurgen, welchen sie 171 mit derselben theilt, schon in viel früherer Jugend in gleicher Schärfe, wie im Alter vorhanden. Das Embryonalgewinde beob- achtete ich nicht unversehrt, doch ist es jedenfalls kürzer, als bei den vorigen zwei Species. Die Oberfläche ist, wenn gut erhalten, durchweg zart gegittert. Die Art ist trotz ihrer charakteristischen Form vielfach verkannt, was ohne Zweifel zum Theil der für das Genus aus- nahmsweisen bedeutenden Höhe des Gewindes, grösseren Theils jedoch daneben dem oft mangelhaften Erhaltungszustande zuzu- schreiben ist. Namentlich habe ich ausser an den Original- exemplaren von Dunker und Koch, deren Vergleichung mich zur Vereinigung von Chenopus Philippi und concavus nöthigte, nie eine Mundöffnung gesehen, welche, wie die genannten Au- toren angeben und abbilden, vierfingerig ist. Doch ist der oberste Finger klein und oft (s. Hebert und Desl.) undeutlich. Die mittleren Schichten der Parkinsoniergruppe bei Gos- lar, Eimen und Geerzen lieferten bis jetzt auschliesslich diese Schnecke. Cerithium quadrilineatum Römer. (Turritella). Taf. II, fie; 7, und ‘8. 1836. Römer. Ool. Geb., t. 11, f. 14 (ungenau), p. 154. Das Gehäuse ist sehr länglich und steil, die Nähte sind tief, die Umgänge gewölbt mit einem flachen Mitteltheile, wel- cher mit 4—5 Spirallinien besetzt ist. In der Nähe der oberen und unteren Naht sind die Windungen über eine Kante einge- bogen. Die obere Kante pflegt die schärfere zu sein. Ausser- dem finden sich feine Knötchen auf den Spirallinien, am stärk- sten auf der eben erwähnten oberen Kante, welche durch Kreuzung von gebogenen, den Anwachsstreifen parallelen feinen Längsrippen mit den Spirallinien entstehen. Die Oeffnung zeigt eine deutliche Ausrandung am unteren (vorderen) Theile; die letzte Windung ist, wenn auch in sehr geringem Grade, auf- gebläht. Nach dem angegebenen Ergebniss der Untersuchung der Mundöffnung musste ich die, schon in der Römer’schen Samm- lung angegebene, Aenderung der Genusbestimmung vornehmen. Ich kann zu den Fundorten Römer’s: Posidonienschiefer bei Hildesheim (Zwerglöcher, Marienburg), nur die nämliche Zone bei Oker hinzufügen. 172 In Folge der von Römer selbst getadelten Ungenauigkeit der oben eitirten Abbildung ist ein Gesteinstück von Oker mit einigen Exemplaren von C. quadrilineatum, T, II, f. 7 und ein- vergrössertes Exemplar f. 8 abgebildet. Cerithium vetustum Williamson. (Terebra.) 18.. Williamson, Geol. Trans. second series, vol. V, p. 241. 1829. Phillips, Geol. of Yorksh. t. 9, f. 27. 1864. Brauns, Stratigr. und Pal. d. Hilsm., p. 38 und 63. non Chemnitzia? vetusta Morris und Lycett, Gr. Ool. I, t. 15, £."7, pP 1: syn. Cerithium armatum Goldfuss, 1844. Goldfuss, t. 173, f£. 7. 1850. d’Orbigny, Prodr. Bd. I, p. 250. 1856. Oppel, Jura, $. 53, 84. 1858 Quenstedt, Jura, t. 43, f. 22. b C. echinatum v. Buch, 1831, Petrif. rem. I, 13, t. 7, f. 1; Jura in Deutschland, p. 56. 1836. Römer, Ool. Geb., p. 141. 1837. Bronn, Lethaea, t. 21, f. 24, p. 305 (1851, p. 305). 1858. Quenst., Jura, t. 57, f. 15 und 16, p. 417 und t. 65, f. 23, p. 488. C. muricatum Onenst. pars (t. 57, f. 17), vgl. C. flexuosum. (non Turr. muricata Sow. ete.) „ €. undulatum Laube, Gasterop. v. Balin (?pars), excl. synon. parte, ?Melania undulata Deslongceh., non Turr. undulata Heb. und Desl., non Cer. undulatum Qu. C. granulato-costatum und muricato-costatum Mstr, bei Goldfuss, 1844, t. 173, f. 10 und 12. C. granulato-costatum Quenst., Jura, t. 65, f. 22, p. 486. Heb. und Desl. foss. de Montreuil-Bellay, u1,,1.21,9098. „ €. tortile Heb. und Desl., ib. t. 6, f. 1, p. 39. ” „ » „ Ueber die Veränderlichkeit dieser wichtigsten aller Ceri- thienarten des braunen Jura, ihre bald pfriemenförmige, bald etwas abgetreppte Gestalt, ihre an Zahl von zwei bis fünf wechselnden Spiralrippen, welche von etwa zehn nicht sehr ge- drängt stehenden Längsrippen gekreuzt werden und auf den Durchschneidungspunkten bald mehr, bald weniger scharfe Buckeln oder Stacheln tragen, ist insbesondere Stratigr. und Pa- läontogr. d. Hilsmulde ausführlich die Rede. Auch ist dort die erhebliche verticale Verbreitung hervorgehoben. Dieselbe er- streckt sich von den Schichten der Trigonia Navis (Greene, 173 Öker) durch die des Inoceramus polyplocus (Wenzen) bis in die mittlere Abtheilung der Parkinsonierzone, welche die Schnecke bei Eimen, besonders zahlreich im Waldgraben, bei Holzen, Geerzen, Mehle, Goslar und am Tangenbache bei Horn ge-- liefert hat. Hinsichtlich der Synonyma glaube ich keiner besondern Rechtfertigung zu bedürfen, da die citirten Abbildungen sämmt- lich innerhalb der Reihe von Abänderungen liegen, welche von mir beobachtet sind. Als Cer. tortile haben zwar Hebert und Deslongchamps augenscheinlich meist kleine und unvollständige Exemplare, z. Th. mit sehr schlecht erhaltener Mundöffnung, abgebildet und beschrieben; doch lässt sich auch an deren spe- eifischer Identität kaum zweifeln. Vielleicht gehören auch noch andere Cerithien des braunen Jura hierher, von denen ich Cer. abbreviatum und Oulleni Leckenby (Kell.-Rock, t. 3, f. 12 u. 15) namhaft mache; doch heben nicht alle Abbildungen jeglichen Zweifel, ob nicht eine der folgenden Arten gemeint sei. Auch die Terebra vetusta Will. bei Phillips ist so mangelhaft abge- bildet, dass Morris und Lycett die betreffende Figur auf Oer. flexuosum Mst. beziehen, dessen Sculptur zwar mit der etwas rohen Abbildung Aehnlichkeit hat, dessen Umriss indessen keineswegs übereinstimmt. Da im Gegentheile der letztere auf die hier vorliegende Art passt, die Sculptur aber bei ver- riebenen Exemplaren sich nicht selten so darstellt, wie Phillips sie abbildet, so trage ich kein Bedenken, der von Bronn im Index paläontologieus . angenommenen Deutung der Terebra vetusta -zu folgen. — Die Zuziehung von Melania undulata Desl. scheint mir misslich ; Turritella undulata Heb. und Desl. und Cerith. undulatum Qu. unterscheiden sich auffällig durch weit spitzeres, thurmförmiges Gewinde und durch die Mund- öffnung. Turritella muricata Sow. (t. 499, f£ 1 und 2) non Brugu. mit C. vetustum zu vereinigen, halte ich ebenfalls für gewagt, und wäre danach die Synonymie bei Laube, der unter C. undulatum wenigstens zum Theil sicher O. vetustum meint, zu ändern. Dass die Trennung des ÜÖerithium armatum und echinatum der Autoren, deren Nothwendigkeit Quenstedt so sehr betont, nur den Schichten zu Liebe geschehen, wird durch die sehr reichen und unter einander vollkommen übereinstimmenden Reihen von -Formen von Greene einerseits und Eimen andererseits zur Evidenz bewiesen. 174 Cerithium subeurvicostatum d’Orbigny. 1850. d’Orbigny, Prodr. I, p. 252, Et. 8, 127. 1854. Chapuis und Dewalque, Description des fossiles des ter- rains secondaires de la province de Luxem- bourg, mem. cour. de l’acad. royale de Bel- gique, vol. XXV, t. 13, f. 6a, p. 107. 1866, Brauns, Nachtr. z. Stratigr. und Pal. d. Hilsm.. p. 6. syn. Fusus curvicostatus Deslongehamps, 1842, M&wmoire sur les genres Turritelle, Ranelle, Fuseau etc. vol. VII des mı@m. de la soc. Linndenne de Nor- mandie, t. 10, f. 32 und 33, p. 154. non C. curvicostatum Deshayes, moll. tert. II, t. 50, f. 4 und 5, p- 3li. Auf sieben Windungen, deren erste 21), glatte Embryonal- windungen sind, hat das einzige norddeutsche Exemplar aus den Schichten der Trigonia Navis bei Greene eine Länge von 7, eine Breite von 3 Mm. Etwa 10 stark gebogene Längsrippen und in deren Zwischenräumen Spiralstreifen bedecken die Ober- fläche. Die Suturen sind vertieft, die Umgänge gewölbt, der letzte in einen kurzen Canal ausgezogen. Die Art ist nicht nur mit Fusus curvicostatus Desl., sondern der Angabe im Nachtrage zur Stratigr. und Pal. d. Hilsm. entgegen auch mit Oerithium subeurvicostatum Chap. und Dew. aus dem Macigno d’Aubange (dem mittleren Theile des oberen Lias von Luxemburg) identisch. Die im gen. Nachtrage angegebenen Unterschiede — etwas spitzeres Gewinde und etwas zahlreichere Rippen, deren Krümmung etwas weniger ausgeprägt ist — sind nicht von Belang und beruhen muth- masslich auch auf Mangelhaftigkeit der Abbildung, da Cha- puis und Dewalque nicht nur ausdrücklich die Identität hervor- heben, sondern in f. 6b auch eine Deslongchamps’sche Abbil- dung als übereinstimmend mit der Luxemburger Art wieder- holen. Cerithiam flexuosum Münster. 1844. Goldfuss, t. 173, f. 15. * 1867. Waagen, Zone d. Amm. Sowerbyi in Benecke, Beitr, Bd. I, p- 6118 syn. Chemnitzia ? vetusta Morr. und Lye. 1850, Gr. ol. p. I, t. 15, f. 7, p. 114, non Terebra vetusta Will., Phill., nee Cerith. vetustum Bronn, Brauns. „ Chemnitzia vetusta 1850, d’Orb., Prodr. I, p. 263. » Turritella muricata Quenst. 1858, Jura, t. 52, f. 5 und .t. 57, f. 18 (pars, non t. 57, f. 17), non T. muri- cata Sow., non Brugu. 175 Das Gehäuse hat neun sehr schwach gewölbte Windungen, welche mit zahlreichen, gedrängten, schwach nach vorn ge- bogenen Längsrippen versehen sind; die Suturen sind vertieft, die Gestalt ist spitz, pfriemenförmig ; die Längsrippen sind glatt oder haben nur schwach angedeutete Knoten; diese letzteren treten an der Kreuzung mit schwächeren Spiralstreifen auf, mit- unter aber sind diese Spiralstreifen nur in den schmalen Zwischenräumen zwischen den Längsrippen sichtbar und an letzteren treten keine Knoten auf. Die einzelnen Windungen, eind um etwa 1/; breiter als hoch. 5 Von der vorigen Art durch deren etwas stumpfwink- ligeres Gehäuse und gebauchtere Windungen, sowie durch deren weit weniger zahlreiche und stärker gebogene Längs- rippen unterschieden, ist vorliegende Species auch noch mit Chemnitzia Hamptonensis Morr. und Lyc. (Gr. Ool. I, t. 7, f. 1, p. 50) verwandt, welche ein kürzeres Gewinde, noch nie- drigere Umgänge hat und im Alter glatt wird; ferner mit Ceri- thium pupaeforme Dunker und Koch (s. dieses), welches ausser durch sein stumpfkegeliges Embryonalende auch noch durch die geringere Zahl und stärkere Körnung der Längsrippen und höhere Umgänge sich unterscheidet. Hinsichtlich der von Morris und Lycett versuchten Identi- fiirung mit Terebra vetusta Will. verweise ich auf das, was darüber bei Cerithium vetustum gesagt ist; Turritella muricata Sow. wird sicher auch nur irriger Weise von Quenstedt hier- hergezogen, dessen beide oben citirte Figuren wohl ohne Frage zu C. flexuosum gehören. Die Sowerby’sche Turritella muricata hat weit eher mit Cer. vetustum Aehnlichkeit und ist dort be- rücksichtigt; zu letzter Art gehört sicher Quenstedt’s ©. muri- catum, t. 57, f. 17 des Jura, wie oben bemerkt. Cerithium flexuosum Mstr. ist in Norddeutschland im Ganzen sehr selten; ich habe dasselbe nur in einigen Exem- plaren von Dohnsen, aus den Coronatenschichtea, gesehen (Vv. Unger in Seesen), Cerithium pupaeforme Dunker und Koch. 1837. Dunker und Koch, Beitr,, t. 2, f. 10, p. 33. 1866. Brauns, Nachtr. z. Str. uud Pal. d. Hilsm, p. 15. syn. Cer. costigerum Piette, Lycett, Suppl. Mon. gr. Ool., t. 41, f. 11, p- 92. (a „ eostellatum Dkr. und Koch, Beitr., p. 64 non Mstr.). 4® 176 Der Umriss, der, wie Dunker und Koch hervorheben, einer Pupa nicht unähnlich ist, kennzeichnet die Art zur Genüge. Von (. vetustum ist sie noch durch die, wenn auch gekörnten, doch continuirlichen und oft gebogenen Längsrippen, durch die constantere — und meist grössere — Zahl der Querrippen von 4-6 und durch etwas stärkere Zunahme der Umgänge unterschieden, von voriger Art durch die geringere Zahl (e. 10) der deutlicher gekörnten Längsrippen und grössere Höhe der Windungen. Das stumpfere Embryonalende zeigt zwei glatte Windungen. Dass C. costigerum Piette im Suppl. Mon. on the Moll. from the gr. Ool. etc. synonym ist, erhellt zur Genüge aus Lycett’s Abbildungen. Die Art ist nur aus der mittleren Abtheilung der Parkin- sonierzone, aus dieser jedoch nicht selten, von Eimen, Geerzen, Holzen, Horn, Mehle und Goslar bekannt. Cerithium varieulosum Deslongeh. (Fusus.) 1842. Eudes Deslongehamps, M@m. sur les genres Turritelle, Ranelle, Fuseau etc., mem. de la soec. Linneenne de Normandie, vol. VII, t. 10, f. 40, 41, p. 157. 1866. Brauns, Nachtr. zur Str. und Pal. pp., p. 8. # Das Gehäuse ist nicht sehr steil, und hat bei der bauchigen Form der Umgänge viel Aehnlichkeit mit C. fusiforme Heb. und Desl. (foss. de Montr.-Bellay, t. 6, f. 5), von welchem es sich jedoch durch rundlichere Form der Windungen unterscheidet. Auch sind die Längsrippen stärker gebogen. Im Allgemeinen sind sie nicht viel stärker, als die Querrippen, deren 5—6 auf einer Windung sichtlich sind; nur treten einige unter den (etwa 14) Längsrippen auf, welche stärker sind, oder auch solche, von welchen ein Theil etwas stärker angeschwollen ist. An der unteren Seite der letzten Windung ‘verlieren sich die Längsrippen, während die Querrippen scharf bemerkbar bleiben. Die ersten zwei Windungen sind glatt. u Hinsichtlich der Mundöffnung schliesst sich Cerithium vari- eulosum ganz an Ü. fusiforme Heb. und Desl. an und unter- scheidet sich hierdurch und durch die feinere Rippung hinrei- chend von Fusus multicostatus Morr. und Lyc. Die norddeutschen Exemplare, welche ausschliesslich im obersten Theile der Falciferenzone bei Wenzen gesammelt sind, 177 haben bei 5 Mm. Länge 2!/, Mm. grösste Breite. Bruchstücke erreichen etwas grössere Dimensionen (bis über das 1!/,fache). Cerithium eariniferum Brauns. 1864. Brauns, Stratigr. und Pal. d. Hilsm., t. 5, £. 14, p. 38. Wie an der eitirten Stelle angegeben, hat die kleine, thurm- förmige Schnecke 7—5 fast ebene, manchmal schwach concave, oben mit einem punktirten Kiel versehene und dachziegelförmig nach unten überstehende Windungen, welche zarte, etwas schräge Anwachsstreifen zeigen. Es ist noch hinzuzufügen, dass die scharfe Kante auf dem unteren Theile der Windungen fein punktirt ist, ferner, dass unterhalb derselben, namentlich bei grösseren Exemplaren, öfter noch eine Spiralstreife auftritt. Ausser der Zone der Trigonia Navis bei Greene ist die- selbe Schicht bei Oker als Fundort zu nennen. Hier kommt die Species bis zu 5 Mm. lang und 1!/, Mm. breit vor. — Die Mundöffnung, welche ich seither, wenn auch nicht ganz voll- ständig, beobachtete, spricht für die von mir angenommene Genusbestimmung. Zu einer Einordnung in Untergenera liegen keine genügenden Anhaltspunkte vor; ebensowenig zu einer Ueberweisung zu Cerithiopsis oder Mathilda. Littorina (Amberleya) ornata Sowerby. 1819. Sowerby, Min. Conch., t. 240, f. 1 und 2 (Turbo), zu vergleichen mit dem Syst. Index, 1834, p- 247 (Littorina). 1850. d’Orb. Paleont. fr. terr. jur., t. 330, f. 4-5 (Purpurina). 1858. Quenst., Jura, t. 57, f. 11—13, p. 416 uud 448. 1860. Deslongehamps, Bull. Soc. Linn. de Norm. vol. V, p. 24 ff. (Eucyelus). 1867. Laube, Gasteropeden v. Balin, p. 15. (Amberleya.) syn. Purpurina Belia d’Orb., 1850, Pal. fr. terr. jur., t. 330, f. 4—5. » Turbo bijugatus Quenst., 1858, Jura, t. 65, f. 16, p. 485. Das schlank kegelige, stumpf abgetreppte Gehäuse trägt mehrere gekörnte Streifen, von denen der mittlere der stärkste und am meisten vorstehende ist. Auf der Basis befinden sich 3—4 Spiralstreifen mit stumpferen Buckeln; die Oeffnung ist ganzrandig. Brauns, Der mittlere Jura. 12 178 Die Art, von welcher Quenstedt offenbar nur der Lagerung halber den Turbo bijugatus (nicht zu verwechseln mit Quen- stedt’s Trochus bijugatus) abtrennt, ist mir nur vom ÖOsterfelde bei Goslar aus den s g. Schichten der Ostrea Knorriü in we- nigen Exemplaren bekaunt geworden. Aus diesem Grunde war mir auch nicht möglich, zu untersuchen, ob die von Lycett im Supplementbande beschriebenen Arten nicht zum Theil hierher zu ziehen sind. Hydrobia (Littorinella) Wilkeana Brauns. 1864. Brauns, Stratigr. und Pal. d. Hilsm., t. 5, f. 15, p. 37 und 62. Die kleine, längliche, fast pfriemenförmige Schnecke, mit ziemlich derber, glatter — nur mit zarten Anwachsstreifen ver- sehener — Schale, ganzrandiger ovaler Mündung, hat auf 5 Mm. Länge und 1!/, Mm. Breite, 6—7 etwas convexe Umgänge mit vertiefter Sutur. Das Primordialgewinde bildet einen stumpferen Kegel. Die von mir in etwas grösserer Anzahl aus der Schicht der Trigonia Navis bei Greene, aber auch, wenngleich sehr selten, aus der mittleren Parkinsonierzone von Eimen gesammelte Species ist seit der citirten Publication nirgend weiter vorge- kommen. Turritella opalina Quenstedt. 1858. Quenstedt, Jura, t. 44, f. 15. p. 326. 1864. v. Seebach. hann. Jura, p. 132. (1867. Quenst., Petref., t. 42, f. 30, T.opalini; Abb. mangelhaft.) syn. Turritella elongata Zieten, non Sowerby. 1832. Zieten, t. 32, f.5 und 6. 1864. Brauns, Str. und Pal. d. Hilsm., p. 37. „ Cerithium elongatum d’Orb., 1850, Prodr. 1, p. 250 (Et. 9, 130.) % ® „ y. 1856, Oppel, $. 53, 85. - Die, obwohl verfehlte, Bezeichnung von (@Quenstedt hat, da der Zieten’sche Name bereits an eine tertiäre Art vergeben war, unbedingte Priorität, indem auch die von d’Orbigny und Oppel vorgeschlagene Ueberweisung in ein anderes Genus nach Habitus und Mundöffnung nicht zulässig erscheint. 179 Turritella opalina hat ein sehr schlankes und spitzes Ge- häuse (Winkel = 15—19‘ Grad), gewölbte Windungen, deren auf die ersten 10 Mm. Länge etwa 9 kommen. Dieselben sind mit Spirallinien und schwächeren gebogenen Anwachsstreifen bedeckt. Der Spirallinien sind fast durchgängig sechs. Der Unterschied von der tertiären T. elongata Sow. (Min. Conch., t. 91, f. 2) mit welcher sie Zieten verwechselt, liegt haupt- sächlich in den gewölbteren Windungen der jurassischen Art. Von der folgenden Art weicht sie durch Mangel der vortreten- den breiten Mittelbinde ab. Ohne Zweifel hat Römer, Ool. Geb. p. 144, letzte Alinea, die vorliegende Art im Sinne gehabt, welche in Exemplaren bis zu 50 Mm. Länge und 15 Mm. Breite von Greene und Oker aus den Schichten der Trigonia Navis bekannt gewor- den ist. Turritella Eimensis Brauns. 1866. Brauns, Nachtr. z. Stratigr. und Pal. d. Hilsm., t. 1, f. 13, p- 16. Mit stumpferem Gehäuse, als vorige Art (bei 6 Mm. Länge 2!, Mm. Breite und 7 Windungen, Winkel an der Spitze — 25°), ist T. Eimensis durch eine breite mittlere Binde ausge- zeichnet, welche zugleich etwas winklig vortritt. Beide Charak- tere bleiben indessen immer weit hinter den analogen Merk- malen von CUhenopus Philippi Dkr. und Koch zurück, wie über- haupt T. Eimensis sich dem Habitus nach ganz der vorigen Art anschliesst. Auch Turritella eucycla Heb. und Desl. (Foss. de Montr.-Bellay, t. 1, f. 11, p. 47) steht sehr nahe, hat aber ein noch steileres Gewinde, als die vorige Art, und die mittlere, ähnlich wie bei T. Eimensis vorragende Streife ist nicht breiter, als die übrigen. — Der Waldgraben bei Eimen (s. g. Zone der Östrea Knorrii) ist der einzige Fundort geblieben. Turbo paludinaeformis Schübler. (Phasianella.) 1832. Zieten, t. 30, f. 12 und 13. 1856. Oppel, $. 25, 45. syn. T. eyelostoma Benz. 1832. Zieten, t. 33, f. 4. 1844. Goldfuss, t. 193, f. 7, 12% 180 1852. Quenstedt, Handb., t. 33, f. 35 (1867, 2. Aufl, t. 42, f. 35, p. 504). : 1858, „ Jura, t. 19, f. 27 und 28, p. 156 und 195. 1866. Brauns, Nachtr. z. Stratigr. und Pal. d. Hilsm,, p. 4. Der mit rundlichen Umgängen, tiefen Nähten und gleich- mässiger Streifung versehene, im Habitus dem lebenden Cyelo- stoma elegans äusserlich auffallend ähnliche Turbo ‘ist in zwei kleinen Exemplaren, von denen eins sehr gut erhalten und ganz unzweifelhaft ist, auf dem Wenzer Steinanger in den Posi- donienschiefern (mit Avicula substriata pp.) vorgekommen. Die Genusbestimmung möchte um so sicherer gestellt sein, als Exemplare derselben Art aus dem Amaltheenthone von Goslar Spuren von Perlmutterglanz zeigen, so dass die Zugehörigkeit zu den Trochideen nicht wohl angezweifelt werden kann. Es ist nicht unerwähnt zu lassen, dass nach Quenstedt (Jura, p. 156) auch Turbo nudus und paludinarius Mstr. bei Goldfuss (t. 193, f. 5 und 6) hierher zu bringen sind, was nach den Abbildungen mindestens sehr wahrscheinlich, und dass nach demselben Autor die Species bis in den unteren Lias (Beta) reicht; es liegt hier also eine Art von sehr grosser ver- ticaler Verbreitung vor. Turbo Aedilis Münster. 1844. Goldfuss, t. 194, f. 9, 1864. v. Seebach, hann. Jura, p. 80 und 47. Dieser Turbo ist nach allen Angaben selten, auch ausser von Goldfuss meines Wissens nirgend beschrieben und abge- bildet. Er ist „eiförmig-kreiselförmig, mit. Gürteln und Rippen gitterförmig bedeckt und auf deren Durchschnittspunkten mit zugespitzten Körnchen besetzt. Die sechs Umgänge tragen je drei gleichförmige Gürtelchen, und auf der ungenabelten Basis finden sich sieben derselben.“ (Goldfuss vol. II, p. 99.) Da das einzige mir vorliegende Exemplar aus den ÖOrnatenthonen _ von Hoyershausen vollkommen zur Abbildung und Beschreibung passt, so schliese ich mich v. Seebach, welchem Exemplare aus derselben Zone von Brunkensen am Hilse vorlagen, in der Be- nennung an, leugne jedoch nicht, dass die specifische Selbststän- ‚digkeit wohl fraglich erscheinen kann gegenüber dem Turbo Praetor Mstr., Göldfuss a. a. O. t. 19, f. 8, vol. IL, p.99, welcher nur noch feine Zwischengürtel zwischen den drei Gür- N 181 teln der Umgänge und mitunter auch zwischen den sieben der Basis zeigt, und dem Turbo Centurio Mstr., ibid. t. 195, f. 7, vol. Il, p. 98, bei dem der oberste der drei Gürtel verkümmert und zurücktritt und ebenso einige der Gürtel an der Basis, während beide sonst weder in Form noch Habitus Verschieden- heiten zeigen. — Die Genusbestimmung wird auch in diesem Falle durch Spuren von Perlmutterglanz an dem mir vorliegen- den Stücke unterstützt. Trochus duplicatus Sowerby. 1817. Sow., Min. Conch., t. 181, f. 5. 1850. d’Orbigny, Pal. fr. terr. jur. II, t. 313, f. 5—8, p. 2 1856. Oppel, $. 25, 62. 1858. Quenstedt. Jura, t. 43, f. 18 und 19, p. 314. 1867. Laube, Gasteropoden von Balin, t. 2, f. 7, p. 10. syn. Turbo duplieatus Goldfuss, non Linne, 1844, t. 179, f. 2. (NB. Turbo duplieatus L. ist eine später zu Turritella gestellte Species, daher eine Aenderung des Artnamens auch bei An- nahme des Genusnamens Turbo unnöthig erscheint,) T. duplicatus Goldfuss, Brauns, 1864, Str. und Pal. d. Hilsm., p. 36 und 49, T. subduplicatus d’Orb. 1852, Pal. fr. pp., t. 329, f. 1—6, p. 339. in „ Oppel, $. 53, 66, » » Thouetensis Heb. und Desl. 1860, Foss. de Montreuil-Bellay, hi 7 5 ” Die freilich nicht mit Bestimmtheit ausgesprochene Ansicht Laube’s, dass die Trennung der vorliegenden Art in einen Tro- chus und einen Turbo nicht auf naturgemässer Anschauung be- ruht, habe ich durchaus bestätigt gefunden. Die „gestrecktere Form“ des Turbo duplicatus (d’Orb.) ist ein so wenig maass- gebendes Merkmal, dass darauf gar kein Gewicht zu legen, um so weniger, als Sowerby’s Trochus duplicatus nicht nur für diesen eitirt wird, sondern auch für Turbo duplicatus (subdupli- catus). Was aber den Nabel betrifft, dessen auch Oppel (Jura, p. 384) gedenkt, so hat die Art wirklich stets einen Nabel und ist derselbe nur bei Bruchstücken, deren Endgewinde verloren gegangen ist, von Resten desselben oder überhaupt der jüngeren Windungen ausgefüllt. Auch die von Laube vorgenommene Vereinigung mit Tro- chus Thouetensis Heb. und Desl. glaube ich nach Vergleichung der betreffenden Abbildung aufrecht halten zu müssen, 182 Die hauptsächlichsten Merkmale der Art bestehen in der concaven Gestalt der Umgänge, welche beiderseits durch eine stark geknotete Leiste begrenzt werden, in flacher Basis, offenem Nabel, mit Knotenfalten umgeben, von welchen Zuwachsstreifen ausgehen, die sich manchmal mit feinen Spirallinien schief- winklig kreuzen, schief vierseitiger, im Alter etwas gedrückter Mündung. ; Die Species hat sich in Norddeutschland im Ganzen nur selten gefunden, in den Schichten: der Trigonia Navis bei Oker und Greene, in denen des Inoceramus polyplocus bei Wenzen und aus einer dieser Schichtengruppen, muthmaasslich der der Trigonia Navis, bei Holzen am Fusse des Ith und bei Elze. Trochus (Monodonta) moniliteetus (Bean) Phillips. 1829. Phillips, Geol. of Yorksh., t. 9, f. 33. 1850. Morris und Lycett, (Gr. Ool. p. I, Univalves, t. 15, f. 1, p. 116. 1856. Oppel, Jura, 8. 53, 63. 1858. Quenstedt, Jura, t. 57, f. 1—3, p. 416. 1866. Brauns, Nachtr. z. Stratigr. und Pal. d. Hilsm., p. 16. syn. Tr. biarmatus Mstr. Goldfuss 1844, t. 180, f. 2. »„ ?,„ bijugatus Quenst., Jura, t. 67, f. 8 und 9, p. 485. » „» Anceus Mstr. Goldfuss 1844, t. 180, f. 3, 1856 Oppel, $. 53, 64. „verlängert kreiseltörmig, an der Grundfläche flach-convex, ungenabelt, mit zwei starken Gürteln geziert; die sieben Win- dungen fast viereckig, unten mit doppeltem Kiele und oben mit einem Gürtel; beide mit kurzen Stacheln besetzt, welche durch schiefe, rippenförmige Falten der Länge nach miteinander in Verbindung stehen“ — das sind die von Goldfuss für den Tr. biarmatus angegebenen Charaktere, welchen nur hinzuzufügen ist, dass die Windungen mit dem Alter schärfer getrennt wer- den, so dass bei dem grössten Exemplare von 18!/, Mm. Länge, bei 12 Mm. Breite, welches ich aus Norddeutschland (Wenzen) besitze, schon eine deutlich eingedrückte Sutur bemerklich wird, welche früher nicht vorhanden ist. Es hängt damit der Um- stand zusammen, dass das Gewinde der Jugendexemplare und ältesten Windungen stumpfer erscheint, als der Umriss erwach- sener Exemplare. Höchst wahrscheinlich ist daraus die grössere, länglichere Abbildung Quenstedt’s a. a. O. Fig. 8, zu erklären; doch habe ich deren Zuziehung in Betracht der Abweichungen 183 in der Sculptur (der geringeren Grösse der Buckeln bei Tr. bi- jugatus u. s. w.) fraglich gelassen, sowohl für Fig. 8, als für die kleinere Abbildung, Fig. 9, deren Umriss wiederum stumpfkegeliger ist, als bei den norddeutschen Exemplaren. Die Stücke jedoch mit undeutlicher, verriebener Sculptur, die ich von Goslar bekam und welche als Trochus bijugatus Qu. bezeichnet waren, gehören jedenfalls zum Trochus monilitectus. Den Trochus Anceus Mstr. anlangend, ist hervorzuheben, dass einige der mir vorliegenden Exemplare mit demselben eine auffallende Aehnlichkeit zeigen. Der einzige Unterschied besteht in dem Auftreten einer Nebenlinie in dem Raume über dem doppelten Kiele, welche Quenstedt übrigens ebensowohl für den Trochus bijugatus angiebt. Die scharfen Nähte zeigt entschieden auch Trochus moniliteetus. Im Ganzen möchte ich mich in Beziehung auf den letzeren dem Ausspruche Quen- stedt’s (Petrefactenkunde, 2. Aufl, p. 505) anschliessen, dass derselbe in zu viele Arten zerfällt sei. Die Genusbestimmung anlangend, könnte die flache Furche auf der undurchbohrten Spindel, welche nach Quenstedt in einen stumpfen Zahn ausgeht, Veranlassung sein, die Art zu Monodonta zu stellen. An einem der norddeutschen Exemplare finde ich jenen stumpfen Zahn angedeutet, doch nicht vollstän- dig erhalten. Auch von dieser Art habe ich ein Exemplar mit Spuren von Perlmutterglanz. Auswärts aus dem Grossoolith (Scarborough) und aus der Üoronatenzone angegeben, kommt Trochus moniliteetus in Nord- deutschland bei Goslar, Mehle, Geerzen und Eimen in den Schichten der Ostrea Knorrii, bei Riddagshausen (einmal) in denen der Avicula echinata, endlich, ebenfalls sehr selten, bei Wenzen in denen des Inoceramus polyplocus vor. Euomphalus (Straparollus) minutus Zieten. Taf. IL, fig. 11 bis, Po: 1833. Zieten, t. 33, f. 6. = 1858, Quenst., Jura, t. 43, f. 28, p. 316. 1864, Brauns, Stratigr. und Pal. d. Hilsm., p. 36. syn. Natica pulla Römer, 1839, Nachtr. z. Ool, Geb., t. 20, f. 15 p. 46. > „ 2 a 1866, Brauns, Nachtr. z, Stratigr. und Pal, d. Hilsm., p. 4. - n sp. Quenstedt, 1858, Jura, t. 37, f. 10, p. 262. ’ 184 Die kleine scheibenförmige Schnecke, welche bei der Un- zulänglichkeit der älteren Abbildungen auf T. II, f. 11—13, neu dargestellt ist, zeigt besonders in ihrem Jugendzustande grosse Ungleichheit der oberen und unteren Seite. Der äusserste Um- gang ist an der unteren Seite bei den jüngeren Exemplaren weit übergreifend, der Nabel eng; es wurden dieselben deshalb von Römer zum Genus Natica gestellt. Später stellt sich all- mählig ein etwas weiterer Nabel ein (s. Zieten, Text, p. 45), doch behält der letzte Umgang die Eigenschaft bei, dass er unten ziemlich weit übergreift. Oben liegt das Gewinde nicht ganz in einer Ebene, sondern es ragen die inneren Umgänge um ein Geringes, oft freilich kaum merklich, hervor. Die Ober- fläche ist bis auf einige schwache Spiralstreifen um den Nabel und hin und wieder zarte Anwachsstreifen glatt. Die Zahl der Umgänge bei Exemplaren von 1!/,;, bis 13/, Mm. Durchmesser und etwa der halben Höhe beträgt 3Y, bis 4. Dieses waren die grössten Stücke, an denen ich die Umgänge deutlich und durchgehends sah; die grössten überhaupt beobachteten haben 5 Mm. Durchmesser. Die Höhe (Dicke) nimmt nicht in dem- selben Verhältniss zu, wie der Durchmesser, sondern die kleinen Exemplare sind verhältnissmässig höher, die grösseren flacher. Als nächstverwandt möchte sich Solarium turbiniformis Lycett (Suppl. gr. Ool., t. 45, f. 23) nennen lassen; dieses hat aber Knoten um den Nabel, wie auch Straparollus altus d’Orb., der zugleich einen viereckigen Umriss der Windungen zeigt, sonst aber durch die grössere Höhe der letzten Windung dem E. minutus näher tritt, als das durchweg mit niedrigeren Win- dungen versehene Solarium turbiniformis Lycett. ' Die Posidonienschiefer von Wenzen und Hildesheim lieferten die erheblichste Ausbeute an Exemplaren dieser Species. Es ist oben erwähnt, dass kleine Stücke, besonders Embryonalge- winde, hie und da in den bituminösen Kalken massenweise an- gehäuft sind. Die Gründe, weshalb die Brut leicht mit Ammo- nitenbrut verwechselt werden konnte, ergeben sich aus obiger Beschreibung ebensogut, als die Möglichkeit der Verwechslung mit Natica, da das Aussehen der beiden Flächen ein sehr ver- schiedenes ist. Vgl. Quenst., Jura, p. 262, v. Seeb., hann. Jura, p. 28, Buvignier, Statist. geol. etc. du departement de la Meuse, p. 158; letzterer erwähnt in der den Posidonienschiefern ent- sprechenden Schicht „sehr junge, fast mikroskopische Ammoni- ten,“ welche in ungeheurer Zahl um grössere Stücke lagern und gewiss z. Th. hierher gehören, ebenso wie die von Quen- 185 stedt und Andern theils als Ammoniten, theils als Brut einer Natica gedeuteten kleinen Schalen. Ausserdem ist Euomphalus minutus Ziet.. nur ziemlich selten in den Schichten der Trigonia Navis bei Greene gefunden. Euomphalus (Straparollus) Obacrae n. sp. Taf. II, fig. 9 und 10. Obwohl nur ein Exemplar aus dem tieferen Theile der Schichten der Trigonia Navis von Oker (Sammlung des Ober- hüttenmeisters Grumbrecht) vorliegt, so ist dasselbe doch von genügender Erhaltung, um darauf die Art zu basiren, und durfte nicht übergangen werden. E. Obacrae zeigt ein scheibenförmiges Gehäuse, welches beiderseits concav ist, oben flach, unten tiefer kegelig ausge- höhlt. Die Scheibe ist oben breiter, der Aussenrand demnach schräg nach unten abgestutzt, dabei vollkommen eben. Es zei- gen sich daher oben und unten scharfe Kiele, welche beide eine dichte Reihe feiner Höcker tragen. Diese Höcker setzen sich von den gekielten Rändern etwas, jedoch nur wenig, nach innen fort. Ausserdem zeigt die Oberfläche flachgebogene Anwachs- streifen. Der Durchmesser beträgt 10 Mm., die Höhe 5, Mm. Da Straparollus altus d’Orb. durch höhere Form, convexe Oberseite und sparsame Knoten genugsam unterschieden ist, so bleiben Solarium Waltoni Lycett (Suppl. gr. Ool, t. 45, f. 26) und Solarium Hörnesii Laube (Gasterop. v. Balin, t. 3, f. 7), zu vergleichen. Ersteres hat weniger Umgänge, hat nur oben Höcker, diese sind aber dort länger und stärker; es ist niedriger und nach unten stärker verschmälert. Solarium Hörnesii ist oben nicht concav, sondern flach, die untere Randleiste ist nicht scharf, sondern etwas abgerundet, und die Höcker der unteren Seite stehen nicht an diesem Rande, sondern weiter nach innen, während bei E. Obacrae die Höcker oben wie unten hart am Rande stehen. Die obere Höckerreihe der beiden Arten (E. Öbacrae und S. Hörnesii) ist nicht wesentlich verschieden. 186 Pleurotomaria Quenstedtii Goldfuss. 1844. Goldfuss, t. 185, f. 5, vol. III, p. 71. 1858. Quenstedt, Jura, t. 43, f. 27, p. 316. syn. Pl. opalina Quenst,, Jura, t. 45, f. 9, Goldtuss beschreibt die niedrig-kreiselförmige, im Umrisse zwischen Pl. granulata Sow. und den übrigen Species des Mittel- jura sich stellende Art als enggenabelt, mit flach-concaver Basis und 5 flach-fünfseitigen Windungen versehen, die Oberfläche mit körnigen Gürtelchen (6 oberhalb und 4 unterhalb des Spalt- deckels) bedeckt; auf dem Spaltdeckel sind die Anwachsstreifen ‚stark markirt, jener selbst befindet sich auf dem zumeist vor- tretenden schwachen Winkel etwas unterhalb der Mitte der Windungen. Derselbe hält wohl mit Recht die Art durch diese Kennzeichen von Pl. granulata Sow. (vgl. diese), die sich ihr manchmal in der äusseren Form nähert, hinreichend -unterschie- ‘den. — Die grosse Aehulichkeit der citirten Abbildung von Pl. opalina nebst dem gleichen Vorkommen lässt kaum einen Zweifel an deren Identität mit Pl. Quenstedti zu. Letztere ist selten und in nicht sehr grossen Exemplaren in der Zone der Trigonia Navis bei Oker gefunden. Pleurotomaria elongata Sowerby. 1818. Sowerby, Min. Conch., t. 193, f. 2—4 (Trochus, cörr. vol. VI, p., 247). 1850. d’Orbigny, Prodr. I, p. 270. 1858. Quenstedt, Jura, t. 52, f. 3, p. 385 und t. 51, £f. 10, p. 415. 1864. Brauns, Stratigr. und Pal. d. Hilsm., p. 52. syn. Pl. conoidea Deshayes. 1831. Deshayes, deser, des coq. foss. caract, des terr. pal., t. 4, f 4, p. 181. 1837. Bronpn, Lethaea geogn., t. 21, f. 1, p. 302. 1850. d’Orbigny, Pal. frang., terr. jur. IL, t. 383, f. 1-3, p. 472. 1867. l.aube, Gasteropoden v. Balin, p. 16. 1867. Quenstedt, Petrefactenk. 2. Aufl., p. 508. . „ Pl. abbreviata Sewerby, 1818, Min. Conch., t. 193, f.5. » » mutabilis Deslongeh. 1848, Mem. Soc. Linn., p. 104, Pleuro- \ tomaires, f. 9. ar = 5 1850, d’Orb., Pal. fr. terr. jur., t. 384, f. 6—8. »„ » Bessina, eirewmsulcata, Agatha, subelongata, Ebrayana d’Orb. ib. t. 383, f. 6, t. 381, f. 6—10, t. 383, f. 1—3, t, 383, f. 8-10 und t. 387, 187 syn. Pl. arenosa Leckenby 1859, Kelloway-Rock ete. in Quart. Journ. geol. soe. London XV, t. 3, f. 2, p. 12. » „» eulminata Hebert und Deslongeh. Foss. de Montreuil-Bellay, t. 4 fand 5, t. ”„ „ decorata Zieten,, t. 35, f. 1, p. 46. „ Trochus triangulus Römer, 1836, Ool. Geb., t. 10, f. 16, p. 150. (Steinkern.) Das Gewinde wechselt zwar, wie bei allen Pleurotomarien des Unteroolithes, in einem gewissen Grade hinsichtlich seiner Steilheit, ist aber doch stets spitzer und höher, als bei den übrigen hier zu erwähnenden Arten. Die Umgänge haben unter- halb der Mitte, nahe der Sutur, eine erhabene knotige Leiste, oberhalb welcher dieselben mehr oder weniger concav und mit feinen Spirallinien bedeckt sind. Dicht über der knotigen Leiste liegt das Spaltdeckelband. Einen Nabel bemerke ich nicht, in Uebereinstimmung mit Sowerby, welcher ausdrücklich die „solid columella“ erwähnt. Die Variabilität der Art, hinsichtlich des Winkels, der Wachsthumverhältnisse (mitunter erhalten die Seiten in Folge der rascheren Zunahme der jüngeren Windungen im Ganzen eine concave Umrisslinie), die Stärke der Zuwachsstreifen und deren Vor- oder Zurücktreten gegen die spiralen Streifen, die mehr oder minder deutliche Ausprägung der Kielknoten schliesse ich mich durchaus an Laube an, der die Art in ihrer Totalität, wie ich glaube, vollkommen zutreflend darstellt, leider aber das von ihm selbst erwähnte Sowerby’sche Citat nicht genügend berücksichtigt hat, welches für die Nomenclatur maassgebend ist. Die Zieten’sche Pl. decorata glaube ich ebenfalls nicht aus- schliessen zu dürfen. Ich habe Pl. elongata nur in einem Fragmente von Wen- zen aus der Zone des Inoceramus polyplocus, dann wieder einmal bei Bruchhof aus den Üoronatenschichten in einem charakteristischen, hinsichtlich der Seulptur vortrefflich er- haltenen Exemplare bekommen. Der Steinkern, welchen Römer als Trochus triangulus beschreibt und abbildet und dessen Original mir vorliegt, kann ebenfalls nicht anders gedeutet werden; er stammt aus den mittleren Parkinsonierschichten von Geerzen. / 188 Pleurotomaria Aonis d’Orbigny. 1850. d’Orbigny, Prodr. Et. 10, 151 (I, p. 267). 1864. Brauns, Str. und Pal. d, Hilsm. p. 52. (excl. synon.) syn, Trochus columellaris Römer, 1839, Ool. Geb. Anhang, t. 20, f. 6, p- #5. » Pl. punetata Goldfuss, 1844, t. 186, f. 6, III, p. 74, non Sowerby. 5 „ subornata (Juenst., 1858, Jura, t. 57, f. 6, p. 420, non Goldfuss, »„ 2, granulata Quenst., ibid. t. 57, f. 7, p. 420 und Lycett, Supp!l. gr. Ool., t. 31, f. 8, p. 24, non Sow., non Goldfuss, non Zieten, Diese Art steht hinsichtlich der Höhe und des Winkels des Gewindes zwischen beiden vorigen. Die Umgänge sind stumpfwinklig, das Spaltdeckelband liegt auf der stumpfen Kante etwa in der Mitte oder wenig unterhalb der Mitte der Umgänge. Von Pl. Quenstedtii, welche in der Sculptur ganz ähnlich ist, unterscheidet sich Pl. Aonis durch ein meist steileres Gewinde, stärkeres Vortreten der Kante auf den Umgängen, höhere Mündung und durch den ganz engen (durchbohrten) Nabel, der bei Pl. Quenstedtii dem der Pl. granulata Sow. sich nähert. Die Sculptur, aus zahlreichen Spiral- und Längsstreifen gebildet, ist meist ziemlich fein, doch stets scharf ausgeprägt; manchmal treten Längsrippchen oder Buckeln auf, besonders aın unteren Theile der Umgänge. Zu den Synonymen hätte mit Wahrscheinlichkeit auch noch Pl. Pagodus (Desl.) Morr. und Lycett hinzugefügt werden können; doch lassen die Exemplare nach eigener Angabe der Autoren viel zu wünschen übrig. Pl. granulata Quenst. weicht im Umriss etwas ab; indessen kann dies ein Fehler der Zeich- nung sein. Die sonstigen Synonyma sind sicher. Ich habe Pl. Aonis d’Orb. am häufigsten mit der vorigen Art aus den Bruchhofer und Mainzholzer Coronatenschichten constatirt, seltener in dem mittleren Theile der Parkinsonier- schichten (s. g. Zone der Ostrea Knorrü), welcher sie aber auch von Eimen (Waldgraben), Dörshelf, Goslar und Hildes- heim lieferte, in den Macrocephalenschichten (Lechstedt) und in den ÖOrnatenschichten (Hoyershausen). 189 Pleurotomaria granulata Sowerby. (non Quenstedt, non Lycett.) 1818, Sowerby, Min. Conch., t. 220, f. 2 (Trochus, corr. im Index, vol. VI, p. 247). 1844. Goldfuss, Petref., t. 186, f. 3, vol. III, p. 73. 1848. Deslongehamps, Pleurotom., t. 16, f. 4—8, p. 98. 1853, d’Orb., Pal. fr. terr. jur. Il, t. 380, f. 1—6, p. 466. 1853, v. Strombeck, br. Jura, p. 33 und a. a. O. 1867, Laube, Gasteropoden v. Balin, p. 18. ?1833,. Zieten, t. 65, 5 (non Brauns, Str. und Pal. d. Hilsm., p. 52). syn. Pl. ornata Defr. 1826, Diet. sc. nat., t. 41, f. 2, p. 382, non Sowerby, t. 221, f. 1 (Trochus, eorr. vol. - VI, p. 247.) TEE DEN Ziet., 1833, t. 35, f. 5. a ee, Römer, Ool. Geb. 1836, p. 148. 2 Je Deshayes 1837, Cogq. caract., t. 4, f. 5, p. 179. = Quenstedt 1858, Jura, t. 56, f. 13 und 14, p. 413. * Cirrus "depressus Ziet 1833, t. 33, f. 7. (? Römer.) = „ eancellatus Röm, 1836, 00l. Geh. p. 152. „ Pl. Palaemon d’Orb. 1850, Prodr. I, p. Ir x = 4, 1853. Pal. fr. terr jur. II, t. 380, f. 7—11, p. 468. Sul; 5 „ 1856, Oppel, 8. 53, 77. ah „ 1864, Brauns, Str. "und Pal. d. Hilsm., p. 62. er striata Leckenby 1859, Kelloway-Rock, t. 3, f. 2. ”»_ » Montreuilensis Heb. und Desl. 1860, Foss. de Montr.-Bellay, 9, 1.0: Die Zusammengehörigkeit der beiden Formen, welche So- werby als Pl. granulata und Defrance als Pl. ornata (letzter Name, welchen Sowerby bereits anders verbrauchte, ist zu ver- werfen und wurde deshalb früher der von d’Orbigny substituirte von mir angewandt) beschreiben, ist nicht zu bezweifeln, da der einzige Unterschied, die grössere oder geringere Flachheit des Gewindes, nach den sonst für das Genus Pleurotomaria vor- liegenden Erfahrungen nicht als specifisch angesehen werden darf. Der Nabel ist bei dieser Species weiter, als bei den vor- her beschriebenen, selbst einschliesslich der Pl. Quenstedtii; auch ist er von einem stärker convexen Wulst umgeben. Die Aussenkante ist in der Jugend scharf, oft gefaltet, an den spä- teren Umgängen erscheint sie etwas abgerundet, Die Zuwachs- streifen und Spiralstreifen sind oft zahlreicher und feiner, oft derber und minder zahlreich; der unterhalb des Spaltdeckel- gangs befindliche Theil der Windungen ist in der Regel stärker gerippt. Der Spaltdeckelgang selbst ragt ebenfalls vor und ist fein geschuppt. Es stellt sich auf diese Weise am unteren 190 Rande der Windungen ein doppelter Gürtel her, oberhalb dessen die bei weitem grössere Hälfte des Umgangs liegt, welche feiner gestreift und flachconcav ist. Die Vertheilung der Spiralrippen an der Basis ist verschieden, doch in der Regel ist die Umge- bung des Nabels nicht mit scharfen Spiralrippen versehen, was bei den vorhergehenden Arten meist der Fall ist. Ueber die Synonyma ist wenig hinzuzufügen. Pl. granulata Zieten, die ich a. a. O. als deprimirte Varietät der Pl. Aonis ansah, gehört nicht dahin, sondern vielleicht zu Pl. granu- lata Sow., vielleicht aber auch zu Pl. Quenstedtii, weshalb ich dieses Citat nur als zweifelhaft anführen konnte. Die Ausschliessung der Pl. granulata Quenstedt hat bereits Laube ausgesprochen. Die Steinkerne, welche Zieten als Cirrus de- pressus abbildet, hat Quenstedt mit der hier vorliegenden Art vereinigt. Römer führt den Cirrus depressus Zieten aus dem „Portlandsteine“ an, was, wenn richtig, die einstweilige Aus- schliessung bis zur Auffindung vollständigerer Exemplare schon an und für sich rechtfertigen würde. Cirrus cancellatus liegt mir im Originale aus der Koch’schen Sammlung vor und gehört ohne allen Zweifel zu Pl. granulata. Die Verbreitung ist eine nicht unbedeutende. Der tiefste Fundort in Norddeutschland ist allerdings die mittlere Abthei- lung der Parkinsönierzone (Eimen, Einschnitt und Waldgraben, Geerzen, Brunkensen, Goslar), so dass die Art nicht so weit nach unten reicht, als in Würtemberg; dagegen hat sie sich nicht nur im oberen Theile der Parkinsonierzone, hier sogar verhältnissmässig noch häufiger (Riddagshausen, Porta, Wett- bergen), sondern auch in den Macrocephalenschichten (Lechstedt, Porta) gezeigt. Pleurotomaria fasciata Sowerby. 1821. Sow., Min. Conch., t. 220, f. 1. (Trochus, corr. Index vol. : VI, p. 247.) 1864. Brauns, Str. und Pal. d. Hilsm., p. 62. syn. ?P]. Niortensis d’Orb. 1853, Pal. fr. terr. jur. II, t. 400, f. 1—5, p: 514. Die Umgänge sind etwas bauchig, nur in der Jugend fast eben, während später die Suturen immer tiefer werden. Die schmalen und zahlreichen Spiralstreifen, unter denen das auf der Mitte der Umgänge liegende Band hervorsticht, indem es nicht nur stärker, sondern auch noch von zwei etwas breiteren 191 Intervallen umgeben ist, sind durchweg schärfer als die Längs- streifen. Mehr als die Sculptur wechselt der Spitzenwinkel, doch ist er immer nächst dem der Pl. elongata der spitzeste unter allen hier erwähnten Pleurotomarienarten. Durchschnitt- lich sind sich Breite und Höhe etwa gleich. Die Basis ist etwas flach und geht ohne scharfe Kante in die Seiten über. Der Nabel ist eng trichterförmig und hält demnach die Mitte zwischen Pl. Aonis und den beiden anderen weiter genabelten Arten (Pl. Quenstedtii und granulata), die Basis ist nur mässig convex. Bei Eimen im Einschnitte nicht ganz selten, fand sich Pleu- rotomaria fasciata Sow. ausserdem in demselben Niveau (s. g Zone des Ostrea Knorrii) bei Geerzen und Goslar, in der oberen Abtheilung der Parkinsonierzone bei Riddagshausen und in der Macrocephalenzone bei Lechstedt, immer nur vereinzelt. Dentalium elongatum Münster. 1841. Goldfuss, t. 166, f. 5, vol. III, p. 2 1856. Oppel, $. 53, 87. 1564. v. Seebach, haun. Jura, p. 80. 1864. Brauns, Str. una Pal. d. Hilsn., p. 39. syn. D. entaloides E. Deslongceh. . 1842. E. Deslongehamps, Mem. Soc. Linn. de Normandie vol. VII, t. 7, f. 36—38, p. 128. 1850. d’Orb., Prodr. 1, p. 272. 1856. Oppel, $. 53, 88. 1864. v. Seebach, hann. Jura, p. 80. 1864. Brauns, Str. und Pal. d. Hilsm., p. 63. »„ D. Parkinsoni Quenst. 1852, Handb. 1. Aufl., t. 35, f. 19 (1867, II. Aufl., t. 44, f. 19). Aue „ 1858, Jura, t. "65, f. 5 und 6, p. 484. REN Alicanda Quenst. 1858, Ir t. 44, f. 16, p. 328. N Son = S 1864, v. Seebach, han. Jura, p. 131 (und P- '80). SU; es A 1867, Quenst. Handb., Petref., t. 44, f. 18, p- 530. » „» eylindrieum (Sow.) Römer, 1836, Ool. Geb., p. 134, non Sow. Die längliche, nur am Fusse etwas stärker gebogene und dort zugleich etwas rascher zugespitzte, sonst nur wenig ge- bogene und nur wenig verschmälerte Art hat, wenn ihre Ober- fläche gut erhalten ist, stets feine Längsstreifen, welche sich mit Zuwachslinien kreuzen. Es nehmen diese nach der Mün- dung, jene nach dem Fusse an Stärke zu, und ist ihre Intensität 192 auch an den einzelnen Exemplaren verschieden. Es ergeben sich daraus einige Abänderungen, die jedoch nicht von Be- deutung sind. Die Unterschiede, welche ich Stratigr. ete. p. 63 zwischen Dentalium entaloides und elongatum angab, haben sich (bis auf eine durchschnittlich etwas bedeutendere absolute Grösse der Stücke aus dem Eimer Einschnitte) nach Ansammlung einer grösseren Menge von Material durchaus nicht als stichhaltig be- währt und war ich genöthigt, die Vereinigung (leider unter dem obigen unbezeichnenden Namen, der die Priorität vor dem cha- rakteristischeren Deslonchamps’ hat) vorzunehmen. Die Art ist in der Schicht der Trigonia Navis zu Greene (nicht selten), Wenzen, Oker, Wrisbergholzen, in der des Ino- ceramus polyplocus bei Wenzen, Dohnsen und Hessisch Olden- dorf, in den Coronatenschichten bei Dielmissen, in der unteren Abtheilung der Parkinsonierzone bei Greene, endlich in der mittleren Abtheilung derselben Zone bei Eimen (Einschnitt und Waldgraben), Geerzen, Brunkensen, Holzen, Mehle, Goslar und Horn beobachtet. Aetaeonina variabilis Brauns. 1864. Brauns, Stratigr. und Pal. d. Hilsm., t. 5, f. 13, p. 37. 1866. id. Nachtr. z. Stratigr. pp., p- 8. 1867. Waagen, Zone d. Amm. Sowerbyi in Benecke, Beitr. I, p- 608. di er torulosi Quenst. 1868, Jura, t. 43, f. 29, p. 315. % n dysonymus v. Seebach, 1864 hann; Jura, p- 130 (? pars). „ ?Actaeonina ?parvula (Röm. sp.) Morr. und Lycett, Gr. Ool. I, t. 5, f£ 11 und 12, p. 104, non Römer, ? d’Orbigny. Die nur bis 4 Mm. an Länge bei 2—2!/, Mm. Breite hal- tenden Exemplare dieser Schnecke konnten in ziemlicher Anzahl aus den Schieferthonen mit Trigonia Navis bei Greene ausge- waschen werden. Auch bei Oker in demselben Niveau ist sie vorgekommen, seltener bei Wenzen, theilweise verkiest, in der nächsthöheren Abtheilung der Faleiferenzone (mit Inoceramus polyplocus), aus welcher sie auch Waagen beschreibt. Sie hat ein etwas ausgezogenes, treppenförmiges Gewinde, welches übri- gens an Länge wechselt und manchmal etwas mehr, manchmal etwas weniger als die Hälfte der Totallänge beträgt. Dieser 193 Umstand unterscheidet sie von Actaeonina glabra Phill. (Actaeon), De =9, #431, Mor. und’ Eye. LE, t 15, £ 10,"p.. 120 während sie von den übrigen hier beschriebenen Arten, sowie von Actaeon Sedgevici Phill. (Aurieula), Phill., t. 11, f. 33, Morr. und Lycett I, t. 15, f. 9, p. 118, durch den gänzlichen Mangel von Spiralstreifen hinreichend sich unterscheidet. Ueber diesen Arteharakter kann kein Zweifel obwalten, da ich Exemplare mit vollkommen erhaltener Oberfläche habe, welche nur sehr zarte Anwachsstreifen auf’s deutlichste zeigen. Von den Cylin- drites-Arten, welche Morris und Lycett im Werke über den Grossoolith beschrieben, unterscheidet sich Actaeonina variabilis ausser durch den Genuscharakter durch das verlängerte Ge- winde, von Actaeonina olivaeformis Morr. und Lycett (a. a. O., t. 8, f. 14, p. 105), Bulla olivaeformis Dkr. und Koch (Beitr., t. 5, f£. 3, p. 41) ebenfalls durch letzteres. Actaeonina buli- moides Morr. und Lyec. (a. a. O.,t. 8, f. 12, p. 104) ist durch das Hervortreten des inneren Mundsaumes, auch abgesehen von der Grösse, charakterisirt. Von Actaenina ?parvula (Römer) Morr. und Lycett indessen, welche dieselben irriger Weise mit dem Buceinum parvulum Römer (Ool. Geb., t. 11, f. 23) identi- fieiren, vermag ich A. variabilis nicht mit Sicherheit zu trennen. Tornatella torulosi Quenst. und Tornatella dysonymus v. Seeb. habe ich hinsichtlich der Namengebung nicht berücksichtigt, da fast jegliche Beschreibung — Quenstedt spricht nur von etwas markirten Anwachsstreifen — mangelt, da ferner nur zu ver- muthen ist, dass v. Seebach die Actaeonina variabilis gemeint hat, indem diese die häufigere der beiden Actaeoninen ist, welche in der von ihm genannten Schicht und Localität (Greene) in grösserer Zahl auftreten, und die Möglichkeit nicht ausgeschlossen ist, dass ihm auch die folgende Art vorlag. Tornatella opalini Qu., Handb., 2. Aufl., t. 41, f. 57, wird daselbst p. 510 auch nur als glatt angegeben; es fehlt sogar die Angabe, in wie weit sie mit der Tornatella torulosi über- einstimmt oder nicht. Wenn man also die Namen auch nicht von vornherein ver- werfen will, welche Quenstedt von den Ammonitenlagern ent- nommen hat und die im Grunde, wie er auch .bei der betreflen- den Art p. 515 angiebt, nur zur Orientirung, nicht zur Art- bezeichnung dienen sollen, so bleiben doch für den vorliegenden Fall die hier erwähnten derartigen Bezeichnungen unbenutzbar. Hinsichtlich des Namens, welchen v. Seebach dem Namen Tornatella torulosi substituirt, gilt selbstverständlich das Gleiche. Die Benennung Actaeonina parvula endlich musste als irrig, Brauns, Der mittlere Jura. 13 194 und auch von den Autoren nur zweifelhaft hingestellt, verwor- fen werden. Es verdient bemerkt zu werden, dass dieselbe aus dem Grossoolithe von Minchinhampton stammt, bei der nicht unwahrscheinlichen Identificirung also die Art ausserhalb Nord- deutschlands bei Weitem höher reicht. Actaeonina mitraeformis Brauns. 1864. Brauns, Stratigr. und Pal. d. Hilsm., t. 5, f. 12, p. 37. Eine ausgezeichnete Art, spiralig gestreift, mit einer oberen kielartigen (kronenartigen) Knotenreihe; von den Knoten gehen schwache Rippen der Anwachsstreifung parallel hinab. Unter- halb dieses Kiels sind die Windungen ganz schwach concav eingezogen. Das Gewinde ist treppenförmig abgesetzt mit scharfen Suturen. Es beginnt mit einem warzenartigen Knopfe und ist im Beginne stumpfkegelig. Die Art ist nur wenige Male bei Greene und Oker mit Trigonia Navis gefunden. Actaeonina pulla Dunker und Koch. (Tornatella.) 1837. Dunker und Koch, Beitr., t. 2, f. 11, p. 33. 1850. Morris und Lycett, Gr. Ool. I, t. 15, f. 4, p. 119 (Actaeon). 1864. Brauns, Str. und Pal. d. Hilsm., p. 63. syn, Tornatella personati Quenst. 1858, Jura, t. 47, f. 6. T. Parkinsoni Quenst., Handb. 1852, t. 32, f. 60 (2. Aufl. t. 41, f. 60), Jura 1858, p. 486. „ Aetaeon Bathonieum Lycett 1863, Suppl. gr. Ool., t. 44. f. 16, p. 25. CE Lorieri (Heb. u. Desl.) 1867, Laube, Gasterop. v. Balin, t. 3, f. 11, p. 22, non A. Lorieri Heb. u. Desl., Foss de Montr. Bellay, t. 7, f. 10, p. 77. „ Actaeonina Sedgeviei (Phill.) Waagen 1867, Zone des Amm. Su- werbyi in Benecke, Beitr. Bd. I, p. 608, non Auricula Sedgvieci (Bean) Phill. Geol. of Yorksh., t. 11, f. 33, non Actaeon Sedg- viei Morr. und T.ye., Gr. Ool. I, t. 15, f. 9, pr u2: („ ?Tornatella dysonymus v. Seebach, 1864, hann. Jura, p. 130 pars; vgl. vorige Art.) „ Actaeonina subglobosa Brauns, 1864, Stratigr. und Pal. d. Hilsm., t2 19,92. 14, 1p:736: 195 Nachdem ich die Originalexemplare, welche Dunker und Koch vorgelegen haben, mit meinen Exemplaren der Actaeonina subglobosa genau verglichen. vermag ich die in Stratigr. und Pal. d. Hilsm. angegebenen Unterschiede nicht mehr festzuhalten. Die Breite wechselt in einem gewissen Grade; die Dunker’sche Abbildung zeigt das eine Extrem, beim andern beträgt die Breite, wie ich a. a. O. bemerkt habe, °/, der Länge. Auch die Verschiedenheit der .spiralen Streifung ist nicht durchgängig, indem unter den Greener Exemplaren, die ich als Actaeonina subglobosa führte, feinere Streifung vorkommt. In dieser Hin- sicht, sowie auch die relative Länge des stets getreppten Ge- winde und die Breite anlangend, kann meine Abbildung im Ganzen als Mittelform gelten. Die Art bleibt stets klein (D Mm. lang bei 3—3'1, Mm. Breite), ist immer mit deutlichen fein punktirten Querstreifen bedeckt, die an der Basis gedrängter stehen, und zeigt die Oefinung in der für das Genus charak- teristischen Weise. Von Actaeonina variabilis ist sie ausser durch die Spirallinien auch noch durch bauchigere Form und kürzeres Gewinde ausgezeichnet. Actaeon Sedgevici, der nach Morris und Lycett durch die Verschiedenheit der Spindel (Spi- ralfalte an derselben) an der Mundöffnung sich als zu einem verschiedenen Genus gehörig ausweist, auch wohl nur in Folge dieses Genuscharakters von Phillips als Auricula geführt wer- den konnte, weicht ausserdem durch cylindrischere Form und kürzeres Gewinde ab, auch abgesehen von beträchtlicherer abso- luter Grösse, die nach meinen Erfahrungen nirgend auch nur annähernd so bedeutend bei Actaeonina pulla beobachtet ist. Dass diese nicht zu Actaeon gehört, ist zweifellos. Ich stehe hier allerdings im Widerspruche mit Morris und Lycett; allein deren Abbildung spricht selbst gegen ihre Ansicht, dass Actaeo- nina pulla zu Actaeon gehöre und vielleicht nur Varietät des A. Sedgevici sei. Ich schliesse hiernach auch Waagen’s Actaeo- nina Sedgevici von Phillips’ Art aus und ordne sie gleich an- deren von mir bei Wenzen beobachteten Stücken der Actaeonina pulla zu. Dasselbe gilt von Actaeonina Sedgevici bei v. See- bach, hann. Jura, p. 34. Actaeon Lorieri Laube, non Heb. und Desl., anlangend, giebt der Autor selbst an, dass er die Mund- öffnung nicht gesehen, und lässt die Bestimmung deshalb zweifel- haft; seine Abbildung stimmt nicht mit Actaeon Lorieri Heb. und Desl., wohl aber mit Actaeonina pulla. Die Zugehörigkeit der Tornatella personati Qu. (welche dieser ausdrücklich von dem grösseren Actaeon Sedgevici trennt, mit dem er sie früher, Handb. 1. Aufl, zusammengestellt) und Tornatella Parkinsoni 13% 196 Quenst. unterliegt keinem Zweifel. Auch Acteon Bathonicum Lye., eine überaus kleine und angeblich nur durch etwas kür- zeres, unter !/, der Totallänge messendes Gewinde von T. pulla unterschieden, mit der sie nahe verwandt sein soll, kann nicht getrennt werden. Actaeonina pulla Dkr. und Koch ist hinsichtlich ihrer Ver- breitung noch wichtiger für den Unteroolith, als die häufigere Actaeonina variabilis Brauns. Ich habe sie nicht nur aus der Zone der Trigonia Navis von Greene und Oker, sondern auch aus der des Inoceramus polyplocus zu Wenzen und Dohnsen und dann wieder aus der mittleren Abtheilung der Parkinsonier- schichten von Geerzen und Eimen zu führen; häufiger kam sie aber nur bei Greene vor. 197 Uebersicht der Verbreitung der Gasteropoden in den Schichtenabtheilungen. A Parkin- Faleiferenzone. nierzanel P. © lo = » 18 ]& (sjsz]&|3 [sis No. Genus und Speeies. SH = E; = ae B Aa Eh B le | = =<| #|35[3 2,18 2.8 Aal 35, Li u 28 3 Bing DR AR BR RL BE RL RE 1 N 1 BR a he Lin LEERE SLR 1| Fusus multicostatus Morr. u. Lyc. |— | — I-|—-1-1- 1/1 2] Purpurina elaborata Bean. | - 1 — 1-1 — |-1— 3] Chenopus gracilis Mestr. I—|j— |1|—- 1-1 — | — | — I—-1— 4 „ subpunctatus Mstr. I |-|1|—1-1-1—-1- B) „ Philippi Dkr. und Koch I— 1-1 1— H1—|1|—- I-|— 6| Cerithium quadrilineatum Röm. I11-1-1— 1-1 | — | —|-|— 7 „ vetustum Will. ale 11 — |—I— 8 „ subeurvicostatum d’Orb. 1—/I1—|1|/— — | — — 9 „ flexuosum Mstr. |— 1— | — | — 111 | — | — I—-|— 10 » Ppupaeforme Dkr. und Koch. |— | — | — | —I-|—- 1|— || 11 „ varieulosum Desl. | eng BR |— | 1-1 12 „ eariniferum Brauns I a a a a ba De 13 | Littorina ornata Sow. I 14 | Hydrobia Wilkeana Brauns. I-|—-/1/-H-1I—-|1|—|-- 15| Turritella opalina Quenst. \-/1—!1[1—-1-1—- |—|- |-|— 16 „ Eimensis Brauns | —— |— |— | —I-|— | 1|— I- 17 | Turbo paludinaeformis Schübl. Ra ale He ec lreiirr 18 „ Aedilis Mstr. I--1— | 1-1 |—)— 1-11 19 | Trochus duplicatus Sow. I Be 2 I I 20 „ monilitectus Bean. I—l—|— | 1:1 | 1 | 11-|— 21 | Euomphalus minutus Ziet. a I 22 „ Obaerae n. sp. -1—|11|—-1-| | — | I|-|— 23 | Pleurotomaria Quenstedtii Goldf. I-—1-!1|1- +1 | — | — |-|- 24 „ elongata Sow. — | —|-|1[1|j|—|1|—|—-1— 25 „ Aonis d’Orb. ale Rn 26 „ granulata Sow. i—|—|—-|—-1-[|—-| 1/1 111— 27 „ fasciata Sow. ae 23 | Dentalium elongatum Mstr. I—/1— | 1/ 1/1411 |1 | — | 29| Actaeonina variabilis Brauns al VE Ze 0 „ mitraeformis Brauns —|'—!1|—-1-|-— | — | — 1-1 Sl „ pulla Dkr. und Koch —|—[1|11- — | 11—1-1— Summe der Arten. 3|—|15 9 ja] ı |1a| 3 [3]? "HOUOZUAYBUIO -auozuajeydeoondeM Parkin- sonierzone. "B4BULU99 BINIIAV yıwu JOHN SUOSIg]oO *ILLTOUM 2314SQ Jul UOyT, uosumIeg "wwuy pun snayuwsısuwojeggpTur uogs "QUOZU9IEUOIO/) | Faleiferenzone, *SnooJdA]L -od SNWEASI0UJ JLut UOUQL *SIABN BLUOSLLL FIU UON SE, ns *TUTBUr -1049) -+wwvy 31m [oS1om "I9JOLJOSUSTUOPISO,L I} 198 l1 Schicht Es gehen durch sie hindurch nach | sind der oben und unten s gehen aus ihr nur nach unten Es gehen aus ihr nur nach oben eigenthümlich h) v Von den Arten E III. Conchiferen. Pholas eostellata Morris und Lycett. 1855. Morris und Lycett, Gr. Oolite, p. II, Bivalves, t. 13, f. 18, p. 142. (Die Erklärung der Abbildungen nennt die be- treffende Figur Pholas oolitica; doch ist letztere t. 9, f. 21 abweichend abgebildet und im Texte p. 142 und 126 sind beide unterschieden.) Zwei Schalenhälften aus den mittleren Parkinsonierschichten vom Goslarschen Osterfelde liegen vor, deren Sculptur (vorn radiale, etwas gekrümmte, nicht unterbrochene Rippen, hinten fast glatte Oberfläche) und Form (vordere Rundung, hinten eine scharfe schräge Kante und dazwischen eine schief nach rück- wärts verlaufende mediane scharfe Einbuchtung der Seiten) die Species charakterisirt. Die Unterschiede, welche Morris und Lycett zwischen Pholas oolitica und costellata angeben, — er- stere hat scharf markirte Anwachsstreifen, welche die Rippen unterbrechen; die vorderen Rippen sind gerader, die Einbuch- tung läuft in geraderer Richtung nach unten — verbieten die Zuziehung der Goslarschen Exemplare zu Ph. oolitica, so lange die beiden Species nicht überhaupt durch Uebergänge vermittelt werden. Pholas pulchralis Morr. und Lyc., Gr. Ool., t. 13, f. 17, p. 14, ist durch bedeutend kürzere Form, gerade Richtung der medianen Bucht, und durch das Vorhandensein von Radialrippen am vorderen und hinteren Theile der Schale — nur in der Mitte sind keine vorhanden — unterschieden. Die Dimensionen geben Morris und Lycett nicht an; ich messe 9 Mm. Länge, 41), Mm. Höhe, 1'/; Mm. Dicke der ein- zelnen Schale oder 3 der ganzen Muschel. Das hintere Ende, welches die obigen Autoren ebenfalls nicht beobachtet haben, ist etwas verschmälert und oval abgerundet. 200 Corbula eueullaeaeformis Dunker und Koch. 1835. Dunker und Koch, Beitr., t. 2, f. 6, p. 31. 1864. Brauns, Stratigr. und Pal. d. Hilsm., p. 41, 50 und 65. 1866. id. Nachtrag, p. 15. 1867. Quenstedt, Petref., 2. Aufl., p. 660. 1867. Waagen, Zone des Amm. Sowerbyi in Benecke, Beiträge, p. 618. Nach Dunker und Koch ist die Muschel sehr klein — die’ Länge beträgt kaum 5 Mm., die Breite 4 und die Dicke 3 — jedoch verhältnissmässig dickschalig, aufgebläht, hinten gekielt und nach einer schrägen Leiste abgestutzt, vorn abgerundet, an dem hinteren Theile der Basis etwas geschweift. Ungleich- schaligkeit ist nicht in bedeutendem Grade vorhanden, doch spricht sie sich sowohl in der Ungleichheit der Buckeln, als im Uebergreifen der rechten Schale über die linke aus. Anfänglich von Geerzen aus der Zone der Ostrea Knorrü beschrieben, fand sich Ü. cucullaeaeformis in der nämlichen Schicht bei Eimen, Mehle und Goslar, aber auch noch beträcht- lich tiefer bei Wenzen (mit Inoceramus polyplocus) und bei Greene (mit Trigonia Navis), Uebrigens gehört aller Wahr- scheinlichkeit nach der von Dunker und Koch neben Geerzen angegebene Fundort Holzen, an welchem ©. cucullaeaeformis mit Trochus duplicatus Sow. getunden ist, ebenfalls in das letzt- angegebene Niveau. Corbula earinata Buvignier. 1852. Buvignier, Statist. gdol. pp. du departement de la Meuse, Atlas t. 8, f. 23—25. Diese Species ist etwa doppelt so gross und mehr drei- seitig geformt, als die vorige. Die hinter der schrägen Leiste liegende Partie ist flach, der Theil des Unterrandes, in welchen jene Leiste ausläuft, hinter einer flachen Ausbuchtung etwas ausgezogen, so dass die Buckeln etwas vor der Mitte liegen. Die Ungleichschaligkeit ist gering. Die Oberfläche ist fein con- centrisch gestreift. Von €. involuta Münster (Goldf., t. 151, f. 14), welche nächst verwandt ist, unterscheidet sich ©. carinata durch die Verlängerung der unteren hinteren Spitze, ‘welche bei ‚jener fehlt. 201 Es liegt mir nur ein, übrigens wohl erhaltenes, Exemplar aus den Ornatenthonen von Hoyershausen vor. Anatina undulata Sowerby. (Sanguinolaria.) 1829. Sowerby. Min. Conch., t. 548, f. I, 2. 1829. Phillips, Geol. of Yorksh., t 5, f. 1. (Sanguinolaria.) 1843. Morris Catal., p. 183. 21853. Morris und Lycett, gr. Oolite II, t. 11, f. 4, p. 118. 1856. Oppel, Jura, $. 53, 108, 1858. Quenstedt, Jura, t. 68, f. 9, p. 444 und 508. 1867. Quenstedt, Petrefaetenk., 2. Aufl.. t. 58, f. I, p. 657. 1867. Laube, Bivalven v. Balin, p. 40. syn. Anatina plicatella Morris und Lycett, gr. Ool., p. I, t. I1, f. 6, p- 118. 5, er (Cercomya) siliqua Agass., 1845, Et. erit.,, Myes, t. lila, f. 9—13, p. 148. „ > siliqua Lycett, 1863, Suppl. gr. Ool., t. 35, f. 15, p. 89. „ Cereomya pinguis Agass. 1845, Et. crit, Myes, t. lla, f. 17 und 18, p. 145. Die im nordwestlichen Deutschland nur seltene — auf die mittleren Parkinsonierschichten von Geerzen und Goslar be- schränkte — Muschel ist augenscheinlich mit Recht von dem ursprünglich gewählten Genus Sanguinolaria entfernt und zu den Anatiniden gestellt, weshalb keine Veranlassung vorliegt, die Genusbestimmung von Morris zu ändern. Die Species ist ausgezeichnet durch die groben, concen- trischen Falten, welche sich nach hinten abschwächen, und durch die längliche, vorn bauchige, hinten längliche, verschmälerte und schief abgestutzte Form. Anatina plicatella Morr. ünd Lyc. gehört sicher hierher, muthmasslich auch — als glattere und weniger längliche Va- rietät — die A. undulata derselben Autoren. Anatina siligua in Lycett’s Supplement ist durchaus nicht von A. undulata verschieden; die von ihm angegebenen Abwei- chungen, Ungleichseitigkeit und Verschmälerung der hinteren Partie, kommen der letzteren ebenfalls zu. Von Agassiz’ Arten gehört bestimmt Cercomya pinguis hierher, welche nach des Autors eigener Angabe ihm keine Un- terschiede von Sowerby’s und Phillips’ Figuren darbot. Ob noch andere Species, z. B. (wie nicht unwahrscheinlich und von Lycett angenommen) C. siliqua hierher zu ziehen, muss ich un- bestimmt lassen. 202 Gresslya abducta Phillips. (Unio.) 1829. Phillips, Geology of Yorksh., t. 11, f. 42. 1833. Zieten, t. 61, f. 3 (Unio). 1856, Oppel, 8. 53, 105 (Lyonsia). 1858. Quenstedt, Jura, t. 44, f. 17, p. 325 (Myacites). 1864. v. Seebach, hann. Jura, t. 6, f. 2, p. 129. 1864. Brauns, Stratigr. und Pal. der Hilsm., p. 40, 50, 52, 55 und 64. syn. Gresslya gregaria Römer (Lutraria). 1836. Römer, Ool. Geb.. t. 8, f. 11. 1838. Goldfuss, t. 152, f. 10. (Lutraria.) 1856. Oppel, 8. 53, 106. (Lyonsia.) 1858. Quenstedt, Jura. t. 61, f. 8-10, p. 44%. (Myacites.) 1867. Waagen, Zone des Amm. Sowerbyi in Benecke, geogn. pal. Beitr. Bd. I, p. 616. 1867. Laube, Bivalven v. Balin, p. 45. „ Gresslya peregrina Phill. (Unio.) 1829. Phill. Geol. of Yorksh., t. 7, f. 12. 1850. d’Orbigny, Prodr. Et. 11, 169. 1853. Morris und Lycett, Gr. Ool. p. II, t. 10, f. 7, p. 103. 1858. Oppel, $. 61, 33. 1863. Lycett, Suppl. Gr. Ool., t. 36, f. 2, p. 79. Gresslya major Agassiz, 1845, Etudes crit., Myes, t. 13, f. 11 bis 13 und t. 13b, f. 1—3, p. 218. ; is 5 latirostris Ag. ib. t. 13a, f. 8—13, p. 212. „ 5 zonata Ag., ib. t. 12b, f. 1—3, p. 214. » > conformis Ag., ib. t. 13b, f. 4—6, p. 211. eoncentrica Ag., ib. t. 14, f. 10—15, p. 213. latior Ag., ib. t. 13b, f. 10--12,-t. 12b, f. 10—11, p- 210. truncata Ag., ib. t. 12b, f. 4—6, p. 215. complanata v. Seebach, 1864, hann. Jura, t. 6, f. 3, p- 130. Obgleich Waagen neuerdings die Annahme v. Seebach’s in Zweifel gezogen hat, derzufolge die vorliegende Art mit Unio abductus Phill. identificirt - werden muss, so kann ich mich dagegen auf die charakteristische Abbildung des letzteren und auf die durch v. Seebach angegebenen Charaktere (keilförmige, dabei sehr ungleichseitige, annähernd dreieckige Form, beson- ders von oben gesehen mit auffallender Zuspitzung nach hinten, mit feinen Wärzchen besetzte Schale) beziehen. Die sehr häu- fige Art ist übrigens in hohem Grade variabel, die Stücke noch dazu oft verdrückt, so dass es nicht Wunder nehmen kann, wenn Agassiz, der meist nur wenige Exemplare zu einer beson- deren Art zusammenfasst, deren sehr viele aus der einen ge- 203 macht hat. Von anderen Seiten ist eine Zerspaltung, wie auch v. Seebach hervorhebt, dem Niveau zu Gefallen geschehen. Noch ist zur Charakteristik Folgendes hinzuzufügen. Gr. abducta zeigt stets die nach Agassiz für Gresslya bezeichnende Schlossleiste an der rechten Schale, welche auf dem Steinkerne eine Rinne zurücklässt. Die Mantelbucht ist tief. Die Wirbel springen wenig vor; ihre Lage wechselt allerdings, doch liegen sie stets weit vorn. Die Punktirung ist feiner, als bei Gresslya Seebachii (= Gr. ventricosa v. Seeb., non Ag.) aus dem Amal- theenthone, welche überdies durch mehr trapezförmigen Umriss mit annähernd parallelen Ober- und Unterrande unterschieden ist, auch die grösste Dicke minder nahe an den Buckeln, mehr nach hinten und zugleich unten hat. Dies bleibt ein constanter Unterschied auch von der Form, welche v. Seebach als Gresslya complanata specifisch unterschieden hat, und welche von der typischen Gr. abducta keinen anderen Unterschied aufzuweisen hat, als eine Verbreiterung hinter dem Wirbel, in Folge deren der hintere Schlossrand bogenförmig nach oben tritt. Der hin- tere Theil der Muschel ist dabei comprimirt, und da zugleich der vordere Theil etwas vortritt, so liegt die Vermuthung nahe, dass Gr. complanata solche Exemplare begreift, welche in der Quere einen gewissen Grad von Druck erlitten haben. Die- selben kommen, wie ich beobachtet habe, an den meisten Orten mit den normalen Exemplaren vor, nicht nur bei Dohnsen, Es- beck, zwischen Dehme und Porta in den Üoronatenschichten, sondern auch bei Wenzen und Hessisch-Oldendorf im Nivean des Inoceramus polyplocus, bei Riddagshausen in dem der Avi- cula echinata u. s. w. Die verticale Verbreitung reicht von den Schichten mit Trigonia Navis bis in die eben genannte oberste Abtheilung der Parkinsonierzone Ich habe die Art gefunden im Niveau der Trigonia Navis bei Greene, in den nächsthöheren Schichten (mit Inoceramus polyplocus) ausser bei Hessisch-Oldendorf und Wenzen noch.bei Dohnsen und im Adenberger Stollen, in der Coronatenzone im schwarzen Lande und bei Dohnsen (oberer Stollen), bei Bruchhof, Dielmissen, Esbeck, unweit der Porta, ziemlich häufig in der untersten Abtheilung der Parkinsonier- zone bei Greene, Mainzholzen, in der Zone der Ostrea Knorrii bei Goslar, Eimen, Geerzen, in den Schichten der Avicula echi- nata bei Riddagshausen, Fallersleben, der Porta. 204 ‚6resslya (Pleuromya) exarata Brauns. 1864. Brauns, Stratigr. und Pal. d. Hilsm., t. 5, f. 20, 21, p- 49. - 1867. Waagen, Zone des Ammon. Sowerbyi, in Benecke, geogn. pal. Beitr., Band I, p. 612. syn. Lutraria donaeiformis Goldfuss, 1838, Petr. Germ. Il, t. 152, f. 13, p- 256. „ 'Gressiya donaeiformis v. Seebach, 1864, 'hann, ‚Jura, p. 129. N v. Strombeck, 1853, br. Jura, p. 54 und 59. non Amphidesma donaciforme Phillips, 1829. Geol. of Yorksh., t. 12, f. 5, non Zieten (t. 69, ‚f. 2), non GressIya donaciformis 'Bronn, Index, p. 552. „ Amphidesma rotundatum Römer, Ool. Geb., p. 122, non (Phill., non Zieten. Diese Species, gleich den folgenden, zeigt die starke Zahn- leiste nicht, welche der vorigen ‚eigen war, und würde daher, so lange man (mit Agassiz) überhaupt das Genus ‚Pleuromya anerkennt, zu diesem gestellt werden müssen, wie auch Waagen hervorhebt. Es möchte jedoch dieser Charakter ‘höchstens zur Abtrennung eines Untergenus geeignet sein. Die Beschreibung und Abbildung der sehr scharf, tief und regelmässig concentrisch gefurchten Art mit fast medianen Buckeln und seitlich, wie unten, flach eingebuchtetem Mittel- theile ist in der Stratigr. und Pal. der Hilsm. ‚geliefert. Die ältere Abbildung von ‚Goldfuss ist durchaus verfehlt, wie über- haupt dessen sonst fast immer ‚ausgezeichnete Darstellungen bei den hierher gehörigen Muscheln vielfach an erheblichen Mängeln leiden. Der Goldfuss’sche Name war ebenfalls zu verwerfen; denn Amphidesma donaciforme Phillips ist, wie auch Bronn annimmt, unbedingt eine Gresslya, und es gebührt ihr daher der Name Gr. ‚donaciformis, der der Goldfuss’schen Lutraria donaciformis bei Beibehaltung von dessen Artbenennung zukäme. ‚Zugleich aber sind beide specifisch unbedingt verschieden, wie ‚die Ab- bildung von Phillips (mit weit nach vorn liegenden Buckeln, unregelmässigen Streifen) über allen Zweifel darthut, besonders wenn man sie nicht mit der Goldfuss’schen Figur, sondern mit Originalexemplaren oder der Abbildung in Stratigr. pp. ver- gleicht. S. darüber auch v. Seebach, p. 129. Ob Zieten’s Amphidesma donaciforme mit dem von Phillips identisch ist, oder nicht, mag fraglich bleiben; jedenfalls ist es nicht zu Goldfuss’ Lutraria donaciformis zu stellen. 205 Amphidesma rotundatum Phillips, Geol. of Yorksh. t. 12, f. 6, ist ebenfalls auffällig verschieden — dasselbe möchte eher der vorigen Species zuzuzählen sein —, so dass die Bezeich- nung von Römer, welcher mit diesem Namen ohne Frage die Gr. exarata gemeint hat, ebensowenig zulässig erscheint, als die Goldfuss’sche. Gresslya exarata ist im schwarzen Lande und namentlich bei Oker aus den Schichten mit Trigonia Navis schon früher constatirt, ist aber in weit grösserer Zahl im Niveau des Ino- ceramus polyplocus, besonders bei Wenzen, jedoch auch bei Dohnsen, Warzen und bei Campen am Wohld (N. OÖ. von Braun- schweig) gefunden. Gressiya (Pleuromya) unioides Römer. (Venus.) 1836. Römer, Ool. Geb., t. 8, f. 6, p. 109. 1838. Goldfuss, t. 152, f. 12, II. Bd., p. 256 (Lutraria), 1845. Agassiz, Et. crit., Myes, t. 27, f. 9—13. 1853. v. Strombeck, br. Jura, p. 53 (Zeitsch. d. d. Geol. Ges., p- 133.) 1858. Quenstedt, Jura, t. 45, f. 14. (Myacites unioides opa- linus.), non id. ib. t. 23, f. 30, p. 190. 1864. v. Seebach, hannov. Jura, t. 5, f. 3, p. 127. 1864. Brauns, Stratigr. und Pal. d. Hilsm., p. 41 und 49, non Lyonsia unioides Oppel, 1856, Jura, $. 25, 64. Ueber die falsche Deutung des Römer’schen Namens durch einige süddeutsche Autoren in Folge der Bezeichnung der Thone mit Amm. opalinus als „obere Liasmergel“ habe ich Stratigr. etc. das Nähere bemerkt. Die Angaben v. Strombeck’s und v. See- bach’s stehen damit in vollkommenem Einklange. Die Art, der vorigen nahe verwandt, ist weniger gleich- seitig, hat weniger scharfe und weniger regelmässige concen- trische Furchen — insbesondere werden diese im höheren Alter flach und unregelmässig —, ist nicht so deutlich eingebuchtet, vorn mehr abgestutzt, hat spitzere Buckeln und wird grösser. Sie ist bei Greene, Wenzen, Mainzholzen, Oker und im Aden- berger Stollen mit Trigonia Navis, bei Wenzen (selten) mit Inoceramus polyplocus angetroffen. 206 Gresslya (Pleuromya) reeurva Phillips. (Amphidesma.) 1829. Phillips, Geol. of Yorksh., t. 5, f. 25. 1833. Zieten, t. 63, f. 2. (Amphidesma.) 21838. Goldfuss, II, t. 152, f. 15, p. 257. (Lutraria.) 1863. Lycett, Suppl. gr. Ool., t. 36, f. 4, p. 81 (exel. synon. parte; non Lutraria sinuosa Römer, ? non Pleuromya recurva Agass. Myes, t. 29, f. 9 bis 11, p. 234 und 246). syn. Gresslya (Pleuromya) donacina Römer (Lutraria). 1836. Römer, Ool. Geb., t. 9, f. 14, p. 124. 1864. v. Seebach, hann. Jura, p. 128, 1864. Brauns, Stratigr. und Pal. d. Hilsm., p. 55 und 63. non Pleuromya donacina Agass, Myes, t. 23 und 29, f. 15 bis 17 (diese ist — Donaeites Alduini Al. Brongn.). „ Pleuromya Brongniartiana d’Orbigny bei v. Strombeck, 1853, br. Jura, p. 57. „ Lutraria Alduini Goldfuss, t. 152, f. 8, non Donaeites Alduini Al. Brongn., non Agass. 5 N gregaria Merian in litt. (testibus Bronn et Goldfuss.) „ Panopaea Zietenii d’Orb., 1850, Prodr. Et. 10, 211. R ss Oppel, 1856, Jura, $. 2 53, 95. Mr ?Myopsis jurassi Agassiz, 1845, Et.scrit., "Myes, t. 30, f. 3—10, p- 252 und 255. Die Muschel ist vorn scharf abgestutzt, ziemlich scharf concentrisch gerunzelt, hinten gekrümmt, so dass der Schloss- rand nach oben gebogen ist. Der hintere Theil ist dabei meist flügelartig erweitert. Verwechslungen sind wohl nur mit Gr. Alduini Brongn. (= Pleuromya donacina Ag.) aus dem weissen Jura möglich. Diese ist durchschnittlich vorn etwas weniger abgestutzt, und hinten minder stark nach oben gebogen; die Runzelung ist regelmässig. Die Namengebung anlangend, bin ich Lycett gefolgt, der, wie ich glaube, mit Recht das Amphidesma recurvum Phill. hierhergezogen hat, unter welchem Namen auch Zieten ohne Frage dieselbe Species verstanden hat. Es musste daher Römer’s Bezeichnung zurückstehen. Dass indess die Pleuromya recurva Agass. hierher gehört, wie Lycett will, bezweifle ich; sie ge- hört nach Vorkommen und Charakteren eher der oberjurassischen ähnlichen Art an. Noch mussten fraglich bleiben die Agassiz’sche Myopsis jurassi und Goldfuss’ Lutraria recurva, beide vorn nicht gerade abgestutzt, sondern schief und daher mit mehr medianen Buckeln. Dies kann aber individuelle Abweichung oder Folge von Druck sein. 207 Gr. recurva ist, wenn auch nicht überall häufig, eine wich- tige Leitmuschel, die erstens mit Amm. Parkinsoni Sow. und Belemnites giganteus v. Schl. bei Greene, Mainzholzen und Hil- desheim, dann in dem Niveau der Östrea Knorrii Voltz bei Eimen, Holzen, Geerzen, Dörshelf, Goslar, Salzgitter und bei Hildesheim (Marienburg), in den Schichten mit Avicula echinata Sow. an der Porta, am Ülieversberge bei Fallersleben und bei Riddagshausen (zahlreich), endlich in den Macrocephalenschich- ten bei Lechstedt und der Porta sich gefunden hat. Goniomya subearinata Goldfuss. (Lysianassa). 1838. Goldfuss, II, t. 154, f. 9, p. 263. 1850. d’Orbigny, Prodr. I, p. 274. 1864. Brauns, Str. und Pal. d. Hilsm., p. 40. Diese Goniomya hat Winkelfalten, welche nicht in einer Mittellinie zusammenstossen, sondern sich entweder vorher ver- wischen, oder horizontale Falten zwischen sich haben. Im Ganzen ist die rechte Schale, welche Goldfuss abbildet, mit schwächeren Winkelfalten, dafür aber mit deutlicherer hinterer Schrägleiste versehen. Der mit horizontalen Falten versehene Raum, der ‚übrigens gleich den Umbonen mehr nach vorn zu liegt (die Buckeln selbst liegen im vorderen Drittel), bleibt sich an Breite ziemlich gleich, zeigt im Anfange etwas Zu-, später eher eine Abnahme. Die Oberfläche der Schale ist mit radial angeordneten Reihen feiner Pünktchen versehen, welche nicht nur die concentrischen Streifen, sondern auch die Winkelfalten, letztere in verschiedenen, meist spitzen Winkeln kreuzen. Von G. rhombifera Goldf. (welche übrigens nahe verwandt, wenn nicht blos stärker gefaltete Varietät ist) und G. trapezi- costa Pusch ist G. subcarinata durch die geringere Breite des mit horizontalen Falten bedeckten Raumes (der namentlich bei G. trapezicosta mit dem Wachsthum stets beträchtlich breiter wird), durch die — besonders auf der rechten Schale — ge- ringere Schärfe und Ausdehnung der Falten überhaupt unter- schieden; von der folgenden Art durch das Vorhandensein des mit Horizontalfalten besetzten oder glatten Zwischenraumes zwischen den beiderseitigen Winkelfalten, sowie ebenfalls durch minder scharfe Faltung, endlich durch die markirte Schrägleiste. Sie ist in der Zone der Trigonia Navis Lamk. bei Falken- hagen, Greene und Oker wenige Male bebaochtet. 208 Goniomya angulifera Sowerby. (Mya.) 1821. Sowerby, Min. Conch., t. 224, f. 6 und 7. 1833. Zieten, t. 64, f. 4. (Mya.) 1838. Goldfuss, II, t. 154, f. 5, pars. (S. Anm., p. 262.) ib. f. 10b. (Lysianassa.) 1857. Oppel, $. 61, 32. syn. G. litterata Phill. (Mya.) 1829, Phillips Geol. of Yorksh., t. 7, f. 5 fuss. 21833. Zieten, t. 64, f. 5. (Mya.) 1853. Morris und Lycett, gr. Oolite, t. LI, f. 3, p. 119. 1864. Brauns, Stratigr. und Pal. d. Hilsm., p. 64. „ G. proboscidea Ag. 1842. Agassiz, Etudes crit., Myes, t. 1, f. 6 und 7,t. 1c, £. 1 Biswa Ep: re 1857. Oppel, Jura, $. 61, 31, p, 482. »„ ?G. V seripta Quenstedt pars, Jura, t. 45, f. 1 Ag. Myes, t. 1d, f. 11— Oppel, $. 53, 103. (?) non Mya V scripta Sowerby, 1821, t. 224, f. 2—5, nec ‚Agass, Myes, t. 1b, f. 17—19, nec Quenst. Jura, t. 62, f. 8. ‚ non Sow,, non Gold- —= G. Koorrii 7, p. 15 und 1 Da Mya litterata Sowerby (t. 224, f£ 1} = Goniomya litterata bei Agassiz (Myes t. 1b, f. 13—16) und Oppel ($. 30, 50) vielfach verwechselt ist, so hebe ich gleich zu Anfang her- vor, dass dieselbe nicht nur dem weissen Jura angehört, son- dern auch nach der Abbildung von Agassiz in der Jugend einen an die vorige Art erinnernden Streifen von Horizontalfalten zwischen den Winkelfalten hat, der sich indessen später ver- liert. Dieser Name muss daher aus den Synonymen ausrangirt werden, und es dürfen nur die fälschlich als @. litterata be- zeichneten Abbildungen und Beschreibungen, wie oben ge- schehen, bei der hier vorliegenden Species belassen werden. Mya V scripta Sow. hat nach Quenstedt, Jura. t. 62, f. 8, und Agassiz dasselbe Merkmal, wäre dadurch also (da die Ab- bildungen von Sowerby, deren Originale nach dessen Angabe schlecht erhalten waren, nicht massgebend sein möchten) gleich- falls aller Wahrscheinlichkeit nach auszuschliessen. Ausserdem verlieren sich die Winkelfalten bei Quenstedt, t. 62, f. 8, und Sowerby weit früher nach vorn und hinten, als bei G. anguli- fera, und hat endlich noch G. V scripta eine kürzere, ge- drungenere Gestalt. Von den Goldfuss’schen Arten gehört sowohl Lysianassa V: seripta als litterata in den weissen Jura, nur L. angulifera z. Th. hierher. 209 Mit Wahrscheinlichkeit möchte die Form aus dem unteren Theile des Mitteljura hierherzuziehen sein, welche Quenstedt unter dem Namen Goniomya V scripta, t. 45, f. 1 abbildet, welche Agassiz und Oppel G. Knorrii nennen und welche Zie- ten als G. litterata bezeichnet und darstellt. Sie hat, gleich der G. angulifera Sow., ziemlich scharfe und fast die ganze Schale bedeckende Winkelfalten, ist länglich, mit stumpfen hinteren Leisten beiderseits vom Schlossfelde versehen; die Winkelpunkte, in welchen sich die Falten von beiden Seiten treffen, weichen in schräger Linie von den Buckeln nach hinten und unten. Daher scheint die Absonderung mehr dem Niveau nach gemacht zu sein; @. Knorrii soll. den Faleiferenschichten, G. angulifera den Parkinsonierschichten eigen sein. — G. proboscidea Ag., ebenfalls aus den letzteren stammiend, soll etwas kürzer und schwächer gefaltet sein; beides trifft bei Agassiz’ Abbildungen nicht zu, würde aber auch sonst schwerlich zur specifischen Trennung berechtigen. Die Art ist selten bei Eimen, Geerzen und Goslar in den Schichten der Ostrea Knorrii, bei der Porta und Riddagshausen in denen der Avicula echinata und bei Lechstedt in der Ma- erocephalenzone gefunden. Goniomya trapezicosta Pusch. (Lutraria). 1837. Pusch, Polens Palaeont., t. 8, f. 10. 1857. Oppel, Jura,:$. 68, 60. 1867. Laube, Bivalven v. Balin, t. 5, f. 5, p. 44. syn. G. ornati und G. rhombifera ornati Quenst., Jura, p. 553f. und id. Handbuch, 2. Aufl., t. 58, f. 25. „ Pholadomya trapezina Buvignier, Statist. geol. ete. du dep. de la Meuse, Atl.. t. 8, f. 14—17. Goniomya hemieostata Morr. und Lye., Gr. Oolite II, t. 12, f. 3, b5 p- 120. Die Species ist charakterisirt durch die trapezförmigen, doppeltgebrochenen — also mit einer horizontalen Zwischen- falte versehenen — Winkelrippen; die (nicht unbedeutende) Länge der Horizontalfalte nimmt mit dem Wachsthum der Muschel regelmässig zu. (Vgl. G@. subcarinata.) Im Uebrigen ist die Gestalt ziemlich oval, quer verlängert, und hinten etwas abgeplattet und verbreitert. Dieselbe ist in den Ornatenthonen bei Bündheim (Harzburg) vorgekommen. Brauns, Der mittlere Jura. 14 210 Pholadomya transversa Seebach. 1864. v. Seebach, hann. Jura, t. 5, f. 2, p. 126. 1864. Brauns, Stratigr. und Pal. d. Hilsm., p. 49 und 59. 1867. Waagen, Zone des Ammonites Sowerbyi, in Benecke, geogn. pal. Beitr.. Band I, p. 613. Gleich den zwei nächstfolgenden Arten gehört diese Pho- ladomya zu der Gruppe mit scharfkantig begrenztem Schildehen, wie für vorliegende Species schon ihr Begründer hervorhebt: Der Umriss ist querverlängert-rhombisch, die Buckeln ragen etwas hervor und stehen im vorderen Viertel, die Oberfläche zeigt concentrische Runzeln und meist schwache, mitunter gar keine, nur selten etwas stärkere sparsame Radialrippen. Sie ist vermöge Form und sonstiger Charaktere kaum mit anderen Arten zu verwechseln: ähnlich ist nur Ph. corrugata Dunker und Koch aus dem mittleren Lias, welche breitere, mehr nach der Mitte zu belegene Buckeln und einen etwas ab- schüssigen hinteren Schlossrand hat, während dieser bei Ph. transversa vollkommen parallel mit dem geraden unteren Rande ist. Die Muschel wurde bei Wenzen in ziemlich grosser Menge in den Schichten des Inoceramus polyplocus gefunden, in den- selben Schichten bei Dohnsen, Warzen und Greene, seltener in dem Niveau der Trigonia Navis bei Greene. Pholadomya 6reenensis Brauns. 1866. Nachtr. zur Stratigr. und Pal. d. Hilsm., t. 1, f. 14—16, pag. 8. 1867. Waagen, Zone des Amm. Sowerbyi in Benecke, Beitrag, Band I, p. 615. syn. Ph. decorata v. Seebach, 1864, hann. Jura, p. 127. Goldfuss, pars I], p. 266 (?t. 155, f. 3.); non Ph. decorata Zieten. contracta Waagen, in Benecke, Beitrag I, p. 615. „ ” „ „ „ Die nicht häufige Art, welche eine dreiseitige Form hat und sich dadurch, sowie durch grössere Höhe und durch stark ausgesprochene, öfter aus förmlichen Buckelreihen gebildete, enge Radialrippen von der vorigen unterscheidet, hat mit ihr die scharfe Begrenzung der Area gemein. Die umgrenzenden Leisten sind sogar noch höher, die Area selbst ist breiter. 211 In der äusseren Form der Ph. reticulata Ag. (besonders dessen Abbildung, t. 4c, f. I—4) sehr ähnlich, ist sie von der- selben nach Agassiz’ ausdrücklicher Angabe (Myes, p. 80) da- durch unterschieden, dass diese auf dem Steinkerne keine das Schild begrenzenden Leisten haben, sondern dieselben nur auf der Schale zeigen soll. Ph. Greenensis hat nicht nur auf der Schale förmlich kammartige Leisten, sondern auch auf dem Kerne eine scharfkantige Begrenzung, gehört also ohne Frage zu den „Pholadomyes cardissoides“ Agass., während er Ph. reticulata — sei dies nun mit Recht oder nicht — zu den „Pholado- myes bucardiennes“ (einer der Gruppen ohne areale Umgren- zung) stellt. | Ph. contracta hat Waagen, wie es scheint, nur deshalb ab- gesondert, weil sie seiner Meinung nach bei Greene im Niveau der Trigonia Navis vorgekommen ist. So wenig nun dieser Grund zu einer specifischen Trennung berechtigen würde, so ist doch zu bemerken, dass er gar nicht stattfindet. Ph. Greenensis ist bis jetzt überhaupt nicht in den Schichten der Trigonia Navis gefunden, sondern nur in denen des Inoceramus polyplocus, welche, wie bereits öfter bemerkt, auch bei Greene angetroffen sind. In diesem Niveau ist die Art ausserdem bei Wenzen, Dohnsen, Warzen, im Adenberger Stollen und in der Nähe von Dehme, unweit der Porta, gefunden. - Ueber die durch Goldfuss’ Vermengung zweier Arten (der vorliegenden und einer früher bekannten liasischen) veranlasste irrthümliche Zuziehung zu Ph. decorata verweise ich auf den Nachtrag zur Stratigraphie etc. der Hilsmulde. Pholadomya ovulum Agassiz. 1842. Agassiz, Et crit., Myes, t. 3, f. 7—9 und t. 3b, f. 1—6, p. 119. 1855. Morr. und Lye., gr. Oolite, II, t. 13, f. 2, p. 42. 1857. Oppel, Jura, $. 61, 27. 1863. Lycett, Suppl., Gr. Ool.. t. 35, f. 18, p. 84. 1867. Laube, Bivalven v. Balin, t. 5, f. 2, p. 42. syn. Ph. parvula Goldfuss, 1838, t. 157, f. 1, non Römer (1836). ss „ fidieula Goldfuss, 1838, II, p. 270 pars (non t. 157, f. 2), non Sowerby, non Zieten, non Römer. concatenata Agass, 1842, Et. erit., p. 42; p. 139. 5 5 Laube, Bivalven v. Balin, t. 5, f. 1. p. 42. oblitı Morr. und Lye., 1855, gr. Oolite II, t. 12, f. 5, p. 142. 2 3ranns. 1864, Stratigr. und Pal. d. Hilsm,, p. 64. 14* 212 Die von scharfen Leisten umgebene Area kommt auch die- ser Art zu, welche querverlängert-elliptisch, mit breiten, sich berührenden, ziemlich weit nach vorn stehenden, nicht sehr oder selbst gar nicht vorragenden Buckeln versehen, durchweg rund- lich im Umrisse, dabei meist dick (annähernd ' walzenförmig), und mit starken concentrischen Runzeln und schwachen, feinen und nicht sehr gedrängt stehenden Radialrippen bedeckt ist. Die Richtung der Mehrzahl dieser Rippen ist meistens sehr schräg, manchmal im Bogen, nach hinten gerichtet. Die Unter- scheidung von den beiden vorigen Species liegt besonders in der rundlichen Form; von Ph. Greenensis ist Ph. ovulum auch durch schmalere Area, minder hohe Leisten um dieselbe und schwächere Rippen unterschieden. Ph. ovalis Sow. habe ich nicht hierher gezogen, da die Be- schreibung und Abbildung nicht über alle Charaktere Auskunft giebt. Zudem möchte t. 226, f£. 2 von Portland noch einer besonderen Untersuchung hinsichtlich des Ursprungs bedürfen. Auch f. 1 derselben Tafel, aus dem Öornbrash von Felmersham, zeigt keine Andeutung der Schildleisten, dabei stark vorragende Buckeln, vorn eine weniger gerundete Contur (was auch in der Beschreibung p. 47 des 3. Bandes hervorgehoben wird), so dass trotz der Aehnlichkeit der Rippung die Zugehörigkeit zu der vorliegenden Art mindestens sehr fraglich erscheint. Dass Ph. oblita Morris und Lycett, zu welcher Form zahlreiche Uebergänge sich finden, nur Exemplare von Ph. ovulum mit schwacher Rippung umfasst, dass gleichfalls Ph. concatenata hierher gehört (wenigstens das, was Laube als solche. giebt, und an der Identität mit der Agassiz’schen Ph. conca- tenata ist bei den Citaten des Letztgenannten p. 159 der Myes nicht zu zweifeln), dass ferner die Goldfuss’sche, nicht die Römer’sche, Ph. parvula zu ovulum gestellt werden muss, er- giebt sich aus der Vergleichung der Abbildungen ohne Schwie- rigkeit. Die von Goldfuss zu Ph. fidieula gestellten Muscheln von Osterkappeln und Lübke gehören endlich zu der als Ph. oblita bezeichneten Varietät der vorliegenden Art. Ph. ovulum Ag. kommt nicht sehr häufig an beiden letzt- genannten Orten, sowie bei Eimen und Goslar mit Ostrea Knorrii, an der Porta und bei Riddagshausen mit Avicula echinata vor. 213 Pholadomya Murchisoni Sowerby. N y 1829. Sowerby, Min. Conch., t. 545 und t. 297, f. 4. 1829. Phillips, Geol. of Yorksh., t. 7, f. 9. 1833. Zieten, t. 65, f. 4. 1838. Goldfuss, II, t. 155, f. 2a. 1839. v. Buch, Jura in Deutschland, p. 56. 1842. Agassiz, Et. cerit., Myes, t. 4c, f. 5-7. 1858. Quenstedt, Jura, t. 62, f. 5, p-. 459. 1864. v. Seebach, hann. Jura, p. 79. 1864. Brauns, Stratigr. und Pal. d. Hilsm., p. 63. syn. Pholadomya Heraulti Agass. 1842. Agassiz, Et. erit., Myes, p. 142. 1855. Morris und Lycett. Gr. Ool. II, t. 15, 4 und t. 12, an, p. 124. '1856. Oppel, Jura, $. 53, 100. »„. Ph. Würtembergica, 1857, Oppel, $. 68, 58. ». „ lIytatä Morr. Cat. 1854, p. 220 und 1857, Oppel. $. 61, 30 (?Cardita Iyrata Sow., t. 197, ££3 und 2, p. 220, pars). »„ » Phillipsii 1854, Morris, Cat. brit. foss. p. 221. Yo 5; 1863, Lycettt, Suppl. gr. Ool., t. 42, f. 2, p. 85. | „ Dunkeri Brauns, 1864, Stratigr. und Pal. d: Hilsm,, t. 5, f. 17—19, p. 64. »„ » .deltoidea Lycett, 1863, Suppl. gr. Ool., t. 42, f. 4, p. 86 (Cardita deltoidea Sow. II, p. 220, pars, nonst 197, LA): Diese Species gehört nicht in die Gruppe der mit Areal- kanten versehenen Pholadomyen, sondern in die der Phola- domyes bucardiennes Agass. Sie ist dick, abgerundet dreiseitig, grobrippig, concentrisch gerunzelt, vorn abgestutzt, hinten ver- breitert mit etwas nach oben gebogenem Schlossrande. ' Sie wechselt jedoch im Umrisse ziemlich bedeutend, so dass sie höher oder länglicher, runder oder dreieckiger erscheinen kann. Verdrückung ändert die Gestalt auch nicht selten; dies ist z. B. bei Pholadomya Dunkeri der Fall, welche solche Exemplare in sich begreift, welche schräg nach hinten und oben comprimirt, mit (auch wohl in Folge der Verdrückung) gedrängten, scharfen und schmalen Rippen versehen und dabei hinten flügelartig verbreitert sind; es sind dies, wie ein Eingehen auf die Eigen- thümlichkeiten der Pholadomyen darthut, lauter Merkmale, welche zu einer specifischen Trennung nicht berechtigen. Die Nomenclatur betreffend, ist zuvörderst zu bemerken, dass die von Sowerby auf Tafel 197 unter dem Genusnamen Cardita dargestellten Pholadomyen keinen sichern Anhaltepunkt gewähren, Ph. obtusa ib. f. 2 ist sehr mangelhaft abgebildet 214 und wird, da keine Deutung Seitens englischer Autoren vor- liegt, vor der Hand wohl fraglich bleiben. Ph. Iyrata, ib. f. 3, und producta, ib. f. 1, werden aus dem Lias angegeben (Index, vol. VI, p. 241) und ist erstere, die von späteren Autoren aus dem Unteroolith eitirt wird, bestimmt mit liasischen Formen vermengt (s. Sowerby, vol. Il, p. 220). Ph. deltoidea giebt So- werby zwar im Index an als aus dem Unteroolith stammend; doch bemerkt er vol. II, p. 221, dass das von ihm abgebildete Exemplar, welches übrigens auch nach der Beschreibung nicht vollkommen zu Ph. Murchisoni passt, aus dem Blue Lias von Peterborough herrühre. Die von späteren englischen Autoren, insbesondere Morris und Lycett, zu Ph. lyrata und deltoidea . gerechneten Formen des Unteroolithes und der Bathformation zeigen indess keine Unterschiede : ebensowenig, als Ph. Phillipsii Lycett (vgl. dessen Abbildung) und Ph. Heraulti Ag., von wel- cher letzteren Agassiz a. a. OÖ. nur bemerkt: elle a moins de cötes et celles-ci sont moins saillantes. Diese Unterschiede sind offenbar nur aus Rücksicht auf die Etagensonderung hervorge- sucht und können auf den Werth von Artcharakteren unmög- lich Anspruch machen. — In ähnlicher Weise trennt Oppel die Ph. Würtembergica (= Ph. Murchisoni Goldfuss, t. 155, f. 2a und 2b) aus dem Callovien (den Macrocephalenschichten) nur wegen des verschiedenen Horizontes. Ph. Murchisoni Sow. kommt hauptsächlich in den Parkin- sonierschichten, in deren mittlerer Abtheilung bei Gerzen, Eimen, Goslar, Salzgitter, am Wehrendorfer Berge, in deren oberer Abtheilung bei der Porta, am Ölieversberge und bei Riddags- hausen, dann aber auch in den Macrocephalenschichten bei Lech- stedt und der Porta, endlich in den Ornatenschichten bei Oker, Bündheim, Bruchhof und Hoyershausen vor. In tieferem Niveau, als hier angegeben, ist sie nicht zu constatiren ; einige desfall- sige Angaben beruhen auf Verwechslung mit Ph. Greenensis. Thraeia Römeri Dunker und Koch. (Tellina.) 1837. Dunker und Koch, Beitr., t. 1, f 7, p. 21. 1842. Agassiz, Myes, t. 39, f. 5 und 6, p. 267. (Corimya.) 1850. d’Orbigny, Prodr. Et. 9, 165. (Lyonsia.) 1864. v. Seebach, hann. ‚Jura, p. 126. 1864. Brauns, Str. und Pal. d. Hilsm., p. 41. syn. Corimya guidia Ag. 1842, Myes, t. 39, f. 1—4, p. 266. 215 Die fast elliptische, nicht unbedeutend querverlängerte, im Mittel bei etwa 35 Mm. Länge 21 Mm. Höhe u. 12 Mm. Dicke messende Muschel ist sowohl ungleichklappig, als ungleichseitig. Sie ist vorn merkbar länger, als hinten; am hinteren Theile ver- läuft eine Falte oder stumpfe Leiste schräg von vorn und oben nach unten und hinten. Diese Leiste ist vordere Grenze einer ebenflächlichen, am hintern Ende nicht ganz geradlinig abge- stutzten Partie. Die rechte Schale ist etwas gewölbter, die Falte an ihr meist stärker. Die Buckeln ragen nicht sehr bedeutend vor und sind ein wenig nach hinten gerichtet. Die Mantel- bucht reicht bis fast auf die Mitte. Das Schloss ist wenig be- kannt; soweit es zu beobachten, stimmt es mit den übrigen Thracien. Die Schale ist verhältnissmässig stark und nur un- regelmässig und fein concentrisch gereift, nicht punktirt. Ob- gleich dies nicht gerade für die Genusbestimmung spricht, so sind doch alle übrigen Charaktere mit derselben im Einklange und habe ich mich, nach dem Vorgange v. Seebach’s, der von Deshayes ausgesprochenen, von Voltz u. A. angenommenen An- sicht angeschlossen. Die Unterscheidung von der folgenden Art, welche übrigens fast die doppelte Grösse erreicht, ist schwierig; ich vermag nur die schwächere Falte, demgemäss den unmerklichen Uebergang der am Ende noch mehr abgerundeten Hinterpartie in den Sei- ' tentheil, den spitzeren Schlosswinkel nebst der mehr dreisei- tigen Form, die vorragenderen Buckeln und die grössere Gleich- seitigkeit der Thracia lata Mstr. anzugeben. Die Unterschiede von der Thracia Fimensis werden bei dieser angegeben werden. Die beiden anderen Arten, welche Agassiz von Gunders- hofen neben der mit Thracia Römeri vollkommen übereinstim- menden Corimya gnidia angiebt (C. glabra, t. 35, f. 5—15 und 21—25, C. truncata, t. 38, f. 16—20) unterscheiden sich beide durch grössere Höhe, stärker vortretende und stärker nach rück- wärts gebogene Buckeln, stärkere Leiste. Die Muschel ist bei Greene, Wenzen, Mainzholzen, Falken- hagen mit Trigonia Navis, bei Wenzen auch mit Inoceramus polyplocus gefunden. 216 Thraeia lata Münster. (Sanguinolaria.) 1839. Goldfuss II, t. 160, f. 2, p. 281. (an pars?) 1856. Oppel, $. 53, 111, p. 397. non Corimya lata Agass., Etudes crit., Myes, t. 34. f. 1—3. Abgerundet dreiseitig, mit stumpferer Falte, als vorige, vorragenden, nach rückwärts gekehrten Buckeln, die etwa in der Mitte stehen, und mit ähnlicher Schale, wie Thr. Römeri, zeigt Thracia lata im Allgemeinen etwas stärkere Ungleich- schaligkeit. Die absolute Grösse ist beträchtlich; ein Exemplar, das mir vorliegt, von 50 Mm. Länge, 35 Mm. Höhe, 20 Mm. Dicke gehört noch nicht zu den grössten. Die Unterschiede von Thracia Eimensis siehe bei dieser. — Ob übrigens die nord- deutschen Exemplare, welche Goldfuss erwähnt, zu dieser oder der folgenden Art gehören, bleibt unentschieden. Wahrscheinlich ist letzteres, da in den bei Lübbecke anstehenden Schichten Thracia Eimensis nicht ganz selten, Thracia lata bis jetzt nicht beobachtet ist. Agassiz’ Corimya lata, die übrigens einem beträchtlich höheren Niveau angehört, ist sehr verschieden (vgl. folgende Art); eher stimmt Ü. alta Ag., t. 39, f. 7—- 10, doch liess sich dieselbe bei der Mangelhaftigkeit der Abbildungen nicht mit Sicherheit identificiren. C. lens (t. 36, f. 1—15) und elongata (ib. f. 16—20) sind länglicher als irgend eine der hier beschrie- benen Thracien, der Hintertheil ist breit und lang, hat eine sehr starke Schrägleiste, geraden Schlossrand; auch ist erstere concentrisch stark gefaltet. Der einzige Fundort ist Dohnsen, Üoronatenzone (oberer Stollen), ein Niveau, welches dem von Reutlingen entspricht. (s. Oppel, a. a. O.) Thraeia Eimensis Brauns. 1864. Str. und Pal. d. Hilsm., t. 4, f. 1 und 2, p. 69. 1866. Nachtr. z. Str. ete., p. 13 (cf. U. Schlönbach, Beitrag I], p: 26). Auch diese Art ist Thracia Römeri nahe verwandt, jedoch — in etwas anderer Weise, als vorige, — von ihr der Form nach verschieden, während die Schale und ihre Oberfläche sich ebenso verhalten. Der Schlosswinkel bei Thr. Eimensis ist flacher, als bei beiden vorigen Arten, die Buckeln treten noch 217 mehr hervor und sind etwas mehr nach hinten gebogen, als bei beiden vorigen; die Mantelbucht ist tiefer, als bei Thr. Römeri; der Umriss ist oval, aber nähert sich der fünfseitigen Form. Die hintere Partie, welche wie bei Thr. lata etwa ebenso lang ist, als die vordere, ist stark gegen die Buckel abgesetzt, und zwar stärker, als bei beiden vorigen Arten, fällt aber minder steil ab; gleichwohl ist sie stets verschmälert und schief abge- stutzt, so dass die untere hintere Ecke vorsteht. Die Leiste selbst ist, besonders auf der merkbar gewölbteren rechten Schale, wohl ausgeprägt und die Partie dahinter ist flach-concav. Der Unterrand ist bauchig, und ist dessen Krümmung stärker als bei beiden vorhergehenden Arten. Dies giebt zugleich ein Unterscheidungsmerkmal gegen Thracia incerta Röm. (Tellina), Ool. Geb. t. 8, f. 7, aus dem oberen (weissen) Jura von Wendhausen, die der Thr. Eimensis nahe steht. Doch giebt die noch deutlichere und regelmässigere fünfseitige Form der Thr. incerta, bei der ein geraderer vorderer und hinterer Rand zum Vorschein kommt, und der untere, wie schon bemerkt, gestreckter verläuft, einen Unterschied ab, zu dem noch etwas grössere Höhe, geringeres Vortreten der Buckeln, grössere Schärfe der hinteren Schrägleisten und ein etwas ge- ringerer Grad von Ungleichschaligkeit bei der oberjurassischen Art hinzukommen. Die übrigen von Agassiz abgebildeten Thracien (Corimyen) des Jura weichen stärker ab, bis auf. lata Ag. (non Sanguinolaria lata Mstr., non Thr. lata Oppel etc.) aus den ÖOxford-Schichten, welche der Thr. Eimensis ähnlich, doch weit länglicher und — wie Thr. incerta — mit geradem Unterrande . versehen ist; auch hat Ü. lata Ag. nur schwache Schrägleisten. Dass die von Morris und Lycett (Gr. Oolite II, p. 110) zu Thr. Studeri Ag. = incerta Röm. sp. gestellte Muschel aus den Bathschichten Englands zu der genannten Species des weissen Jura gehöre, möchte unwahrscheinlich und eher anzunehmen sein, dass sie zu Thracia Eimensis zu ziehen; doch ist darüber beim Mangel bestimmter Notizen, sowie auch einer Abbildung gerade der Exemplare aus der von Morris und Lycett unter- suchten Oertlichkeit Nichts mit Bestimmtheit zu sagen. Noch weniger über die Exemplare von Derneburg, bei denen jeden- falls eine Ungenauigkeit der topographischen Angabe vorliegt. Denn dieser oberhalb Hildesheim an der Innerste gelegene Ort liegt im Gebiete des Lias und hat keine Schichten des braunen Jura in seiner nächsten Umgebung. Die Dimensionen einiger gut erhaltener Exemplare der Thr. Eimensis sind: Länge — 52, 50, 40 Mm., Breite — 55, 218 33,24 Mm, Dicke = 18, 16, 13 Mm,, also ı.:M. L.:B-D — 3:2: Die Species ist nur im oberen und mittleren Theile der Parkinsonierzone beobachtet, im mittleren (Niveau von Ostrea Knorrii Voltz) bei Eimen, Geerzen, Brunkensen am Hilse, auf dem Goslar’schen Osterfelde und an der Weserkette (Lübbecke), in der oberen Abtheilung der Parkinsonierzone (Niveau der Avicula echinata Sow.) an der Porta, bei Riddagshausen und Fallersleben. — In Osteuropa ist sie von Ferd. Römer (Schlesien) und Zeuschner beobachtet, Cypricardia acutangula Phillips. (Cardium.) 1829. Phillips, Geol. of Yorksh. t. 11, f. 6. 1850. d’Orbigny, Prodr. I, p. 278. 1856. Oppel, 8. 53, 145, p. 405. syn, C. cordiformis Desh. 1838. Deshayes, Traite elem, conch, II, t. 24, f. 12 u. 13, p. 16. 1850. d’Orbigny, Prodr. I, p. 278. 1867. Laube, Bivalven v. Balin t. 3, f. 8, p. 31. „ €. bathonica d’Orb. 1850. d’Orbigny. Prodr. I, p. 308. 1853, Morz. u. Iiy;6,, er. 001. I1,.t. 778.28. Pr210: Laube bemerkt mit Recht, dass diese Muschel selbst an. einer und derselben Fundstelle an Gestalt, insbesondere grösserer oder geringerer Aushöhlung der hinteren abgestutzten Partie hinter der von den breiten und hohen Buckeln herablaufenden scharfen Schrägleiste, stark varirt. Trotzdem schliesst er die Phillips’sche Abbildung aus und benennt demzufolge die Art Cypricardia cordiformis. Oppel hält diese mit Phillips’ C. acut- angula für identisch, und wie ich glaube mit völligem Rechte. Die Schale ist nach Morris und Lycett quer-eiförmig, stark aufgebläht, ungleichseitig, herzförmig, hinten winklig abgestutzt, verlängert und eben, die Buckel sind gross, schief, nach vorn umgebogen. Der Rand ist glatt, hinten schwach eingebuchtet, das Schloss hat 2 Hauptzähne und einen entfernt stehenden läng- lichen hinteren Seitenzahn. Mit dieser Beschreibung stimmen, so weit sie erhalten, zwei Exemplare von Riddagshausen bei Braunschweig (Ottmer), an welche sich noch einzelne Steinkerne anreihen. 219 Cyprina trigonellaris Schloth. (Venulites.) 1820. v. Schloth., Petrefactenk. p. 198. 1833. v. Zieten, t. 63, f. 4. (Vennlites.) 1837. Goldfuss II, t. 149, f. 5. (Cytherea.) 1839. v. Buch. Jura etc. p. 50. (Cytherea.) exel. syn. parte (non Unio abductus Phill.) 1850. d’Orbigny, Prodr. Et. 8, 172. (Cardinia.) 1852. Quenstedt, Flötzgebirge, p. 294. (Venus.) 1856, Oppel, $. 53, 153. (Prono&, nach Agass., vgl. Bronn, Index p. 1045.) 1858. Quenstcdt, Jura, t. 44, f. I, p. 320. (Venus.) 1864 Brauns, Stratigr. u. Pal. d. Hilsm. p. 42. syn. Cyprina ovata Seebach, 1864, hann. Jura, t. 3, f. 2, p. 124. ‚ ?Astarte subtrigona Goldf. t. 134, f. 17. (nach v. Buch.) Die Genusbestimmung dürfte nach den Untersuchungen des Schlosses durch v. Seebach und durch die Auffindung der un- gebuchteten Mantellinie an einem meiner Wenzer Exemplare erledigt sein. — Der Umriss ist abgerundet dreiseitig, manchmal annähernd eiförmig, wobei die Spitze des Eies nach hinten und unten gerichtet; die Schale ist glatt bis auf die concentrischen Anwachsstreifen. Da weder der eirunde Umriss, noch das Fehlen der hinteren schrägen Kante ein constantes Merkmal für irgend eine Localität ist (vgl. v. Seebach), da ferner Uebergänge der dreiseitigen Form in die ovale, der schräg gekanteten in die ab- gerundete existiren, so möchte, wie ich schon Stratigr. ete. ge- than, C. ovata zu streichen sein. Bei Astarte subtrigona Goldf., welche v. Buch als synonym führt, möchten vor definitiver Vereinigung doch Mängel der Zeichnung nachzuweisen sein, wesshalb ich — obwohl Beschreibung und auch Angabe des Fundorts kein Hinderniss darbietet, — doch diese Identifieirung fraglich lasse. C. trigonellaris kommt in Nord-, wie in Süddeutschland, da d’Orbigny’s Angabe tieferen Auftretens unrichtig (s. Oppel), nur in den Falciferenschichten vor. Ich kann sie auch innerhalb dieser nur aus dem Niveau der Trigonia Navis von Greene, Wenzen, Mainzholzen, Oker anführen. Cardium (Protocardia) eoneinnum Buch. 1840. v. Buch, Beitr. z. Geogn. Russ). p. 78, 86, 87. 1844. id. in Leonhardt u. Bronn, Jahrbuch, t. 6, f. 2, p. 537. 1845. d’Orbigny, (in Murchison) Russie, vol. II, t. 38, f. 11—13, p. 454. 1846. Keyserling, Petschoraland p. 310. 220 syn. Cardium striatulum Sowerby, non Brocchi (1814). 1827. Sowerby, Min.-Öonch. t. 553, f. 1. 1829. Phillips, Geol. of Yorksh. t. 11, f. 7. 1858. Quenstedt, Jura t. 44, f. 18 u. 19, p. 328. 1864. Brauns, Stratigr. u. Pal. d. Ililsm. p. 43. 1867. Waagen, Zone d. Amm. Sowerbyi in Benecke, Beitr. I, p. 622. „ €. substriatulum d’Orbigny. 1850. d’Orbigny, Prodr. Et. 10, 332. 1856. Oppel, Jura, $. 53, 160. 1858. Quenst., Jura, p. 328. „ €. truneatum Goldf. pars, non Sowerby, non Phillips. 1837, Goldf. Petref. Germ. II, t. 143, f. 10 (excel. a u. b), non Sow. t. 553, f. 4, non Phill. t. 13, f. 14. „ ©. subtruncatum d’Orbigny. 1850. d’Orbigny, Prodr. Et, 9, 202. 1856. Oppel, $. 53, 159. „ €. Strieklandi Morr. u. Lycett. 1852. Morris u. Lycett, Gr. Ool., II. t. 7, f. 5, p. 64. 1867. Laube, Bivalven v. Balin, p. 33. »„ €. Crawfordii Leckenby, 1859, Kelloway-Rock, t. 3, f. 9, Diese Species wird von Quenstedt zu seinem Typus der „Hillanen“ gestellt, und obwohl ich keine Spur von Mantel- bucht, welche sonst den Protocardien zukommt, beobachten konnte, so ist doch die Sculptur so sehr mit der dieser Gruppe übereinstimmend, dass sie, wenn etwa nicht wirklich zu ihnen gehörig, doch entschieden einen Uebergang zu denselben bilden würde. Ihre Oberfläche hat vorn feine concentrische (nicht un- regelmässige, wie Sowerby sagt, sondern nur oft ihrer Zartheit halber verriebene) Streifen und etwas gröbere, jedoch immer noch ziemlich zarte, radiale Rippen am hinteren Theile. Hinten ist sie nicht abgestutzt und unterscheidet sich dadurch von dem liasischen 0. truncatum Sow., mit welchem Goldfuss sie ver- mengt hat. Die Bezeichnung d’Orbigny’s und Oppel’s für die unteroolithischen Exemplare des Goldfuss’schen C. truncatum ist als Synonymon einzuziehen. Der von Sowerby zuerst an- gewandte Name war übrigens von Brocchi einer tertiären Art gegeben, und würde dafür demnach die Benennung Ü. subtrun- catum die Priorität haben (auch vor 0. substriatulum d’Orb.), wenn nicht v. Buch die nämliche Art als Ö. concinnum benannt hätte. — C. Stricklandi und Crawfordii sind, wie die Abbildungen darthun, gleichfalls synonym. C. coneinnum var. Visinganum Keyserling, Petschoraland, t. 17, f. 27 u. 28, p. 310, ist hinten ohne Radialrippen (wie Keyserling bemerkt, bei vollkommen erhaltener Schale) und kann daher nur die daneben angegebene typische Form hierhergezogen werden. 221 C. concinnum ist bei Greene in der Zone der Trigonia Navis, bei Wenzen in der des Inoceramus polyplocus, bei Eimen und Goslar in der der Ostrea Knorrii nicht häufig gefunden. Be- sonders sind grössere Exemplare (das grösste ist von Eimen und 15 Mm. lang, 16 hoch) sehr selten. Isocardia leporina Kloeden. 1834. Kloeden, Verst. d. Mark Brandenburg, t. 3, f. 6. 1834. Zieten, Verst. Würt., t. 62, f. 5. 1837. Dunker u. Koch, Beitr, t. 2. f. 4, p. 30. 1864. Brauns, Stratigr. u. Pal. d. Hilsm. p. 66. syn. Isocardia? clarissima Leckenby, Kelloway-Rock., 63, f. 10. Die kleine dreiseitige, ziemlich dicke Muschel hat fast in der Mitte stehende, schräg nach vorn gekrümmte, vorragende Buckeln. Von diesen geht nach hinten und unten eine stumpfe Kante, und wo sie den Unterrand trifft, erscheint ein mehr oder weniger scharfer Vorsprung an letzterem. Die Schale ist ausser mit feinen concentrischen Streifen auch mit feinen und zarten Längslinien bedeckt, was gegen die Genusbestimmung zu sprechen scheint. Da indess keine Anhaltspunkte zur Einreihung in ein anderes Genus vorliegen, vielmehr die Species immer noch am besten zu Isocardia zu passen scheint, so ist hier letzterer Name einstweilen beibehalten. — Die oben citirte Leckenby’sche Art ist nach der Abbildung identisch. Ausserdem ist höchst wahr- scheinlich, dass Goldfuss zu seiner Venus angulata aus dem Lias von Altdorf, dieer t. 150, £.5 abbildet, die höchst ähnliche Isocardia leporina Kloeden irrthümlicher Weise gestellt hat, wenn er für Venus angulata den Fundort Geerzen angiebt. Eine ähnliche liasische Form ist von dort nicht bekannt, wohl aber die hier beschriebene Muschel. Die Species hat sich in der Schicht der Ostrea Knorrii bei Geerzen, Eimen, Mehle, Goslar, Spekenbrink am Deister und am ‚Tangenbache bei Horn gefunden. Isocardia nitida Phillips. 1829. Phillips, Geol. of Yorksh. t. 9, f. 10. 1854. Morris, Catal. br. foss. p. 204. 1863. Lycett, Suppl. gr. Oolite, t. 38, f. 6, p. 57. syn. Isoc. triangularis Bean im Mag. Nat. hist. 1839, f. 20, p. 60, und in Morris Catal. p. 204. 222 Ein paar Fragmente grösserer Isocardien von Goslar und Eimen gehören nach Lycett’s genauer Beschreibung und nach den von ihm mitgetheilten Abmessungen unbedingt zu der ge- nannten Art. Eine rechte Klappe von Goslar misst 30 Mm. Länge, 20 Höhe und 7 Dicke der halben (14 der ganzen) Muschel, ist also nur wenig länger und minder dick als Lycett angiebt, bei welchem (Suppl. gr. Ool. p. 58) das Verhältniss von Länge zu Höhe und Dicke wie 14:11:10 angegeben ist. Es hängt dies mit einer geringen Plattdrückung zusammen, welche die einzelne Schale besonders in der Querrichtung betroffen hat. Ausserdem liegt ein Schlossstück von Eimen vor, welches noch auf etwas grössere Dimensionen der ganzen Muschel schliessen lässt und die Charaktere des Genus zeigt. Die Schale ist ziem- lich dick, bei dem wohlerhaltenen erstgenannten Stücke glänzend, fein concentrisch gestreift und mit zarten Radialstreifen ver- sehen, welche sich auch am Rande markiren. Die Buckeln sind fein, ziemlich lang und gekrümmt und sitzen beinahe in der Mitte, da der vordere Theil weniger gebläht und länger ist, als bei den verwandten Arten, z. B. Is. minima und leporina. Hinten befindet sich eine ziemlich scharfe Querleiste, schärfer als die der I. minima und tenera; die letztgenannte Art ist auch höher und hat erheblich längere, stärker hervorragende Buckeln. Wie schon aus obigen Fundstellen zu schliessen, ist die in Norddeutschland seltene Art auf die mittlere Abtheilung der Parkinsonierschichten (mit Ostrea Knorrii) beschränkt. Unieardium depressum Phillips. (Oorbula.) 1829. Phillips, Geol. of Yorksh. t. 9, f. 16. 1855. Morris u. Lycett, Gr. Ool. II, t. 14, f. 10. 1856. Oppel, $. 53, 157. 1866. Brauns, Nachtr. z. Stratigr. u. Pal: d. Hilsm., p. 9. Die Species, welche alle Charaktere des genannten Genus zeigt, ist stark aufgebläht, dabei quer-verlängt, elliptisch rund- lich; die Buckeln, welche etwas nach rückwärts gekehrt sind, liegen weit nach vorn und treten ziemlich bedeutend vor. Die Oberfläche zeigt nur unregelmässige concentrische Streifen. Die Schale ist dünn. — Die Muschel fand sich in dem Niveau des Inoceramus polyplocus bei Wenzen, mehr im oberen Theile der- selben, nicht häufig und meist als Steinkern. 223 Opis similis Sowerby. (Cardita.) 1820. Sowerby, Min. Conch. t. 232, f. 3. 1829. Phillips, Geol. of. Yorksh. p. 150. (Cardita.) 18.. Deshayes, Trait€ el&Em. de Conch. t. 23, f. 19. 1837. Goldfuss, Petr. Germ. II, t. 133, f. 8. 1853. Morr. u. Lycectt, Gr. Ool. II, t.: 6, f. 4, p. 81. 1856. Oppel, $. 53, 130. 1858. Quenst. Jura t. 61, f. 6 u. 7, p. 445. 1867. Laube, Bivalven v. Balin, t. 4, f. 4, p. 35. Von der durch Laube in verschiedenen Varietäten abge- bildeten Species habe ich ein Exemplar, welches grösstentheils der Schale beraubt war, von Goslar aus der Schicht des Ostrea Knorrii in der mehrerwähnten Grumbrecht’schen Sammlung ge- funden. Das betreffende Exemplar steht der Form nach zwischen Laube’s Fig. 4 u. 4b in der Mitte, die hintere Schrägleiste ist scharf, die Form aufgebläht, die Lunula nicht scharf be- grenzt und nicht ausgehöhlt, wodurch sich die Art von anderen Species desselben Genus aus dem nämlichen Niveau unterscheidet. Taneredia dubia Seebach. 1864. v. Seebach, hann. Jura, t. 3, f. 1, p. 120. 1864. Brauns, Stratigr. u. Pal. d. Hilsm., t. 4, f. Il u. 12, p. 43. Die Muschel ist diekschalig, die Oberfläche nur mit Anwachs- streifen bedeckt, glatt. Das Vorderende ist schnabelartig aus- gezogen, etwas nach oben gekrümmt; hinten befindet sich eine ziemlich scharfe Kante, welche in convexem Bogen von den Buckeln nach hinten und unten verläuft. Namentlich durch ersteres Merkmal unterscheidet sich diese Art scharf genug von der folgenden. Das Schloss, welches an einem Stücke zu einem nicht unbedeutenden Theile zu sehen, bestätigt die Genus- bestimmung. — T. dubia stammt aus den Schichten der Tri- gonia Navis von Greene und Wenzen. Taneredia oblita Phillips. (Pullastra.) 1829. Phillips, Geol. of Yorksh. t. 11, f, 15. 1852. Quenstedt, Handbuch, t. 46, f. 34. (Pullastra.) 21853 u. 1855. Morris u. Lycett, Gr. 001. 1, 1.9 1.4u.t15, f. 12, p. 97. (Quenstedtia.) 1856. Oppel, $. 53, 127. (Quenstedtia.) 1858. Quenstedt, Jura, t. 46, f. 30, p. 341. (Pullastra.) 224 1867. Waagen, Zone d. Amm. Sowerbyi bei Benecke, Beitr. Bd. I, p. 618. (Quenstedtia.) 1867. Quenstedt, Handbuch, 2. Aufi., t. 57, f. 34, p. 655. (Pullastra.) syn. T, donaeciformis Lycett. 1850. Lycett, Ann. nat. hist. und 1853. id., Proceedings nat. hist. Clubb. (Febr.) 1853, id., Cotteswold Hills, t. 5, f. 3. p. 159. 1856. Oppel, $. 53, 122. 1867. Laube, Bivalven v. Balin. t. 4, f. 14, p. 38. „ T. dionvillensis Terqu. (Hettangia.) ’ 1853. Terquem, Bull. soc. ge&ol. de France, 18 avr., t. 1, f. 1-4. 1867. Laube, Bivalven v, Balin, t. 4, f. 13, p. 39. Da die Beobachtung einer dünnschaligen, der Phillips’schen Abbildung entsprechenden Muschel durch Morris und Lycett_ isolirt steht, so ist bei der sonstigen Uebereinstimmung in Form und Schloss fast zu vermuthen, dass der Erhaltungszustand Grund dieser Angabe ist. Nach Quenstedt (Jura p. 341) würde übrigens, auch wenn die letztere Annahme irrig wäre, jene An- gabe nicht zur Ausschliessung der Phillips’schen Bezeichnung berechtigen, da Morris und Lycett die fragliche Beschreibung nur auf ihre Exemplare basirt haben. Im Uebrigen ist Oppel, und vermuthungsweise auch Laube, der Ansicht, dass Hettangia dionvillensis und T. donaciformis identisch sind. Ferner ist, wenn meine obige Annahme richtig, nicht nur Quenstedtia oblita Morr, u. Lye., sondern auch Qu. Morrisi Oppel p. 402 hierherzuziehen, da diese von jener nicht ver- schieden. Die Schale ist dick, quer-elliptisch, vorn mässig verlängert und gerundet, die hintere Kante stumpfwinklig abgestutzt, der Schlossrand bildet am Schlosse einen ziemlich stumpfen Winkel, die Oberfläche ist quer mit feinen Anwachsstreifen versehen, sonst glatt, meist glänzend. Im Niveau des Inoceramus polyplocus bei Wenzen und Dohnsen und in der Coronatenzone ebenfalls bei Dohnsen und bei Hildesheim gefunden, ist die Muschel ohne Zweifel mit Taneredia sp. v. Seebach (p. 34, 79) von Dohnsen aus erster Zone identisch. Lueina lirata Phillips. 1829. Phillips, Geol. of Yorksh. t. 6. f. 11. 1843. d’Archiac, Mem. Soc. geol. de Fr. t. 26, f. 3, p. 372. 1833. Zieten, t. 63, f. 1. 225 syn. L. plana Ziet. 1833. t. 72, f. 4. en 1.1, 1840-7 Golak, 6. 120.020 in m „ 1856. Oppel, Jura $. 53, 155. er ” ss 1850. Sen Jura, t. 44, f. 4. » 'n 1864. v. Seebach, hann, Jura DEAL 2EDE 120, PR elegang' Dunker u. Koch, 183 9SBaitert- IR. 92 p. 22. u) » Brauns. Str. u. Pal. d. Hilsm. p. 43 u. 52. or Bellona d’Orb. 1850. Prodr. Et. 11, 234. „on > »„ Morr. u. Lye. 1853. Gr. O6l. p. I, «6, f. 18, p- 67 u. t. 6, 15 (var. depressa). „on „ 7 = Oppelss6L2 5% ER A Quenst. Jura p. 507. IE zonaria Quenst. ib. t. 68, f. 1—4, t. 507. » „ Zieteni id. ib. t. 61, f. 5. » „ Lyeetti u. Morrisi Oppel, $. 61, 52 u. 53. 3 Wrichtil1d.l8.93,2156; » „ elegantula Brauns, Str. u. Pal. d. Hilsm. t. 4, f. 9 u. 10. p. 66. » „ ?despecta Phill. t. 9, f. 8, und Morr. u. Lyec. t.6, f.16 u. 17, Pr 6% „ ?Gingensis Waagen, Zone d. Amm. Sowerbyi bei Benecke, Beitr. Bd. I, p. 621. ?paradoxa id. ibid. p. 621. Die von Morris und Lycett hervorgehobenen Altersver- schiedenheiten, zu denen die von mir als Charakter der L. ele- gantula angesprochene Ausrandung von den Buckeln gehört, so- wie die Vergänglichkeit der schönen Sculptur (starke con- centrische lamellöse Streifen, zwischen denen die Schale zarter concentrisch gestreift ist) und endlich auch Abänderungen des Umrisses (L. Morrisi u. a.), haben es dahin gebracht, dass die ausgezeichnete Art, welche sich von der nächstfolgenden ausser- dem durch den annähernd kreisrunden oder vielmehr ein ab- gerundetes Viereck darstellenden, nur sehr wenig quer ver- längerten Umriss unterscheidet, unter einer Anzahl von Namen cursirt, deren Manchfaltigkeit indessen zweifelsohne weit ge- ringer wäre, wenn nicht Lucina lirata eine sehr beträchtliche verticale Verbreitung hätte. Sie geht geradezu durch die ganze in vorliegender Schrift betrachtete Schichtenfolge mit alleiniger Ausnahme der beiden untersten Abtheilungen hindurch, findet sich mit Trigonia Navis in theilweise vorzüglichen Exemplaren bei Greene und Wenzen, auch bei Salzgitter, in der nächst- höheren Gruppe bei Wenzen, in der Öoronatenzone im oberen ‘Stollen von Dohnsen, in der mittleren Abtheilung der Parkin- sonierzone bei (roslar, Eimen (L. elegantula), Geerzen und Horn, in der oberen Abtheilung derselben Zone bei Wettbergen, Fallers- leben, Riddagshausen, dann in der Örnatenzone (Niveau des Ammonites Jason) bei Bruchhof, Bündheim, Oker, in der näm- Brauns, Der mittlere Jura. 15 226 lichen Zone (mit Ammonites Duncani Sow.) bei Hoyershausen und (bis in die obersten Grenzschichten der Ornatenzone) bei Hannover. Lueina tenuis Dunker u. Koch. (Venus.) 1839. Dunker u. Koch, Beitr. t. 2, f. 5. 1850. d’Orbigny, Prodr. Bd. 1, p. 277. 1864. Brauns, Stratigr. u. Pal. d. Hilsm. p. 42, 50 u. 65. (Venus.) Nach Untersüchung der Schlossgegend einer grösseren An- zahl von Exemplaren, sowie nach Beobachtung des Fehlens der Mantelbucht, glaube ich der Genusbestimmung d’Orbigny’s folgen zu müssen. Die Art bleibt stets kleiner als die vorige (hat 12 Mm. Länge, während die vorige über 50 Mm. Länge misst), ist nur mit einfachen, unter einander gleichen, sehr feinen und dichten concentrischen Streifen besetzt, lässt sich aber auch als Steinkern durch die stark abgerundete, jedoch annähernd drei- seitige Form unterscheiden, welche wohl in die kreisrunde übergeht, niemals aber das eckige Vortreten des hinteren und namentlich des vorderen Randes nach oben zu zeigt, welches der vorigen Art das vierseitige Ansehen giebt. Die kleinen, fast in der Mitte, etwas nach vorn liegenden Buckeln treten häufig etwas spitz hervor, haben aber meist ein viel schwächer ausgerandetes Mal vor sich, als bei voriger Species. Die Muschel findet sich mit Trigonia Navis bei Greene, mit derselben und mit Inoceramus polyplocus bei Wenzen, in der Coronatenzone bei Esbeck und in der Schicht der Ostrea Knorrii bei Goslar, Eimen und Geerzen, nirgend sehr häufig. Von letzt- genanntem Fundorte haben die Begründer der Species sie be- schrieben, und liegt mir eine Anzahl von deren Exemplaren vor. Astarte subtetragena Münster. 1840. Goldfuss, Bd. 2, t. 134, f. 6, p. 304 (Verbesserungen) und 305 (im Index). 1856. Oppel, $. 53, 133. 1864. v. Seebach, hann. Jura p. 122. 1864. Brauns, Stratr: u. Pal. d. Hilsm. p. 43. syn. A. excavata (Sow.) Goldfuss Bd. II, t. 134, f. 6 u.p. 190 (wie oben angegeben, später verbessert), non A. exca- vata Sowerby. 227 syn. A, excavata (Sow.) Römer, Nachtr. z. Ool. Geb. p. 40, und Morr. und Lye., Gr. Ool. t. 9, f. 18, 19, p. 85, non Sow. „ Corbis laevis Röm., Ool. Geb. t. 8, f. 3, p. 120. (Steinkern ; vgl. id. Nachtr. p. 40.) Es ist nach dem, was v. Seebach über diesen Gegenstand gesagt, kaum nöthig, über die Synonymie noch hinzuzufügen, dass gegen Goldfuss’ Annahme Astarte complanata Römer zur folgenden und nicht zur vorliegenden Species gehört. Von dieser (die übrigens bei Römer t. 6, f. 23 schlecht dargestellt ist) unterscheidet sie sich durch die vorn liegenden Buckeln, von denen der obere Rand nahezu parallel mit dem hinteren nach hinten verläuft, woher auch der Name. Die Unterschiede von der ähnlichen, übrigens dem Niveau nach weit ab liegenden Astarte excavata Sow. (aus dem Crag) giebt Ferd. Römer (Be- merkungen über das Genus Astarte) in Jahrgang 1843 des neuen Jahrb für Min., Geogn., Geol. und Petref. p. 61 an, und hebt bei A. subtetragona die concave Lunula, die mit schiefer Fläche gegen den Rand ansteigt, im Gegensatze zu den senkrecht auf der inneren fast ebenen Fläche stehenden Seitenwänden der Lunula der A. excavata hervor. — Ich fand A. subtetragona nur einmal in den Wenzer Posidonienschiefern; bei Greene, Oker, Hildesheim fand sie sich etwas öfter, an letzterem Orte mit Ammonites Aalensis Ziet. und Germaini d’Orb., an ersteren beiden mit Trigonia Navis Lk. Astarte Voltzii Hoeninghaus. \ 1836. Römer, Ool. Geb. t. 7, f. 17, p. 112. 1840. Goldfuss, t. 134, f. 8, p. 190 des 2. Bandes. 1856. Oppel, $. 53, 132. 1858. Quenstedt, Jura t. 43, f. 13—15 (excl. f. 16). 1364. Brauns, Str. u. Pal. d. Hilsm. p. 42. syn. Astarte complanata Römer, Ool. Geb. p. 112, ?t. 6, f. 28. - 2 v. Seebach, hann. Jura p. 122. P > integra Mstr. Goldf., 134, f. 11. Ein Grund, statt des allgemein angenommenen Namens A. Voltzii Hoeningh. den neuen Römer’schen Namen zu sub- stituiren, liegt nicht vor, da der Zweifel Oppel’s an der Zu- gehörigkeit der Römer’schen A. Voltzii zu der Hoeninghausen’- schen doch wohl nur durch die mangelhaften Abbildungen Römer’s veranlasst ist. Astarte integra Mstr. soll sich nach Ferd. Römer (über das Genus Astarte, Jahrg. 1545 des neuen 15% 228 Jahrb. ete.) nur durch Mangel der Crenulirung unterscheiden, was nicht zur Abtrennung einer Art berechtigt, indem das Ver- schwinden der Randzähne nur ein zeitweiliges, durch ein ge- wisses Wachsthumsstadium veranlasstes ist. Astarte Voltzii unterscheidet sich von Astarte pulla Röm. durch grössere Höhe, spitzer vortretende Wirbel, vollkommenere Gleichseitigkeit und (gegen den erwachsenen Zustand der A. pulla) durch grössere Zahl und geringeren Abstand der Rippen. Sie fand sich in Masse in sehr jungen Exemplaren, unter denen nur ein grösseres, bei Gevensleben in den Posidonien- schiefern; ferner in der Zone der Trigonia Navis Lamk. bei Greene, Wenzen und nach v. Seebach bei Wrisbergholzen, so- wie nach Römer bei Oker. Astarte pulla Römer. 1836. Römer, Ool. Geb. t. 6, f. 27, p. 113. 1850. d’Orbigny, Prodr. Bd. I, p. 308. 1864. v. Seebach, hann. Jura p. 123, 1864. Brauns, Str. u. Pal. d. Hilsm. p. 69. 1866. id. Nachtr. p. 15. 21858. Quenst. Jura t. 63, f. 1, p. 445. syn. Astarte pieum Dkr. u. Koch, Beitr. t. 2, f. 3, p. 29. ‚„ ?A. Bulla (Röm.) Goldfuss, t. 134, f. 10 und, A. Goldfussi Oppel. $. 53, 138. „ ?A. minima Phill., Geol. of Yorksh. t. 9, f. 23 und Morr. u. Lye. Gr 001915029} L. 10, p% 82. »„ A. Parkinsoni Quenst. t. 67, f. 36, p. 506. i Die Artcharaktere dieser kleinen — übrigens doch nicht immer in ganz geringen Dimensionen, sondern bis an 15 Mm. Länge und über 10 Mm. Breite vorkommenden — Astarte sind nicht immer mit gehöriger Schärfe aufgefasst, und ist in Folge dessen nicht über alle Abbildungen ein sicheres Urtheil möglich. Die Buckeln liegen vor der Mitte; der hintere Theil des Schloss- randes geht schräg abwärts nach hinten, ohne so abschüssig zu sein, wie bei voriger Art. Die concentrischen Reifen sind schärfer, bei kleinen Exemplaren oft sehr gedrängt, doch stehen sie später in grösseren Zwischenräumen. Die Abbildung von Römer ist, obwohl mangelhaft, doch ziemlich charakteristisch, ebenso die von Dunker u. Koch für kleine Exemplare. — Astarte Bulla Goldfuss, non Römer stimmt im Umriss nicht, ebensowenig Phillips’ Astarte minima (vgl. Oppel, $. 58, 139 u. f. ) und die citirte Abbildung von Quenstedt; doch verweise ich auf das 229 zu Eingang Bemerkte. Sicher ist jedoch die Zugehörigkeit der Quenstedt’schen A. Parkinsoni. ; Hinsichtlich der Zusammengehörigkeit der Stücke mit ge- kerbtem und glattem Innenrande vgl. auch hier Ferd. Römer, (Genus Astarte, an oben angegebener Stelle. Die Species kommt hauptsächlich in der mittleren Abtheilung der Parkinsonierzone, am häufigsten in einem Weasserrisse bei Eimen im unteren Theile der Zone der Östrea Knorriü, doch auch im dortigen Bahneinschnitte, bei Geerzen, Brunkensen, ferner bei Mehle und Hildesheim und bei Goslar und Porta durch diese ganze Zone nicht selten vor, seltener in dem Niveau der Avicula echinata bei Riddagshausen. Astarte depressa Münster. 1838. Goldfuss, t. 134, f. 14. 1853. v. Strombeck, br. Jura p. 70. 1856. Oppel, Jura $. 53, 137. 1858. Quenst., Jura, t. 67, f. 30 u. 31, p. 509. 1864. v. Seebach, hann. Jura, p. 122. 1864. Brauns, Str. u. Pal. d. Hilsm. p. 65. 21893. 'Morr. u. Byc., "Gr00L. 1.9, f. 11,.p:'85.), syn. A. striato-costata Mstr., Goldf. t. 134, f. 18. ” „_.exarata Dkr. u. Koch, t. 2, f. 2, p. 28. De Münsters: iidıot:#2 wie, D.r29: Hinsichtlich der concentrischen Streifung im ausgewachsenen Zustande wechselnd, danach in die grob- und scharfgerippte und in die feiner gerippte Abart unterschieden, in der Jugend jedoch immer schärfer und gröber gerippt, ausserdem durch den rundlichen Umriss, die etwas vorragenden, spitzen Buckeln und durch die Flachheit der Schale ausgezeichnet, gab sich die Art durch Auffindung einer grösseren Anzahl von Exemplaren im Bahneinschnitte bei Eimen (s. g. Zone der Östrea Knorrii) in ihrer Totalität, mit Zurechnung der oben citirten Synonyma, zu erkennen. Nach der Abbildung t. 9, f. 11 zu urtheilen, haben Morris u. Lycett die Art verkannt, und konnte ich daher deren A. depressa nur als fraglich hier anführen. Diese ist ausser im Eimer Einschnitte in dem Wasserrisse daselbst, bei Geerzen, Brunkensen, Mehle, Hildesheim, Goslar, Horn (am Tangenbache), Lübke und Porta in derselben Zone, bei Riddagshausen und 'Fallersleben in der s. g. Zone der Avicula echinata, bei Lech- stedt in der Macrocephalenzone und bei Hoyershausen, Breten- bach und Porta in der Ornatenzone getroffen, 250 Astarte undata Münster. (Venus.) 1841. Goldf., t. 150, f. 8. 1850. d’Orb., Prodr. Et. 13, 262. 1852. Quenst. Handb. 1. Aufl. t. 46, f. 7. 1857. Oppel, $. 68, 67. 1858. Quenst. Jura, t. 72, f. 26, p. 553, syn. ?Isocardia impressae (uenst., t, 73, f. 57, 58. Einige Exemplare aus dem Örnatenthone bei Hoyershausen zeigen die hintere Falte und auf der Schale scharfe concentrische Rippen, welche auf dem Steinkerne flachere Spuren hinterlassen, dabei z. Th. eine sehr aufgeblähte Form mit starken Buckeln, welche an die Beschreibung und Abbildung der Quenstedt’schen Isocardia impressae erinnert, welche wohl nur der äusseren Form halber zum Genus Isocardia gestellt ist (vgl. Quenst. Jura p. 583). Pinna Buchii Dunker und Koch, 1837. Dunker u. ee Beitr. t. 2, f. 18, p. 33. 1856. Oppel, $. 53, 169, 1864. Brauns, sale u. Pal. d. Hilsm. p. 68. syn. Pinna mitis Ziet, 1833, t, HB, Af.ch und v. Seebach. p. Ill, non Phillips (t. 5, f. 7), non Oppel ($. 80, 70). » P. eancellata Bean Mss., 1855 Morr. u. Lye. Gr. Oo0l.st. 1352220, t p- 130. „ P. tenuistria Mstr., 1837 Goldf. t. 127, f. 5. Die Art hat, wie die meisten des Genus, einen geraden Schlossrand, eine kaum merkbar gekrümmte Basis; der Winkel an der Spitze misst etwa 56 Grad, die grösste Breite befindet sich etwas oberhalb der Mitte. Von da nach oben befinden sich 6—8 feine Radialrippen mit breiten Zwischenräumen, nach unten nur zarte, gebogene Querfalten. Sehr ähnlich ist Pinna mitis Phillips, welche daher von v. Seebach, dem nur Steinkerne vor- lagen, mit P. Buchü zusammengestellt wurde. P. mitis hat in- dessen nach Phillips’ Abbildung sehr scharfe Anwachsstreifen über die ganze Schale, besonders am unteren Theile, während dieselben bei P. Buchii sehr fein sind und vor den zarten, welligen Querfalten zurücktreten. Pinna cuneata Phill. (Geol. of Yorksh. t. 9, f. 17) hat nach dessen Abbildung und ganz im Einklange damit nach denen Quenstedt’s (Jura t. 60, f. 2), Morris und Lycett’s (Gr. Oolite, II, t. 6, f. 11, p. 32) und Laube’s 23] (Bivalven v. Balin, t. 2, f. 2) die Querstreifung weit enger und markirter. Pinna tenuistria Mstr. anlangend, ist es augenschein- lich, dass die Erhaltung Ursache der einzigen Abweichung der Zeichnung, der stellenweis vorhandenen gedrängten und zahl- reichen Längsstreifen, ist, indem die Beschreibung ausdrücklich die Sfach breiteren Zwischenräume erwähnt. Sollten sich noch Uebergänge von Pinna Buchii, welche, soviel mir bekannt, stets die auch in schlechten Exemplaren noch kenntliche charakteristische Sculptur zeigt, zu P. mitis und vielleicht auch zu P. cuneata vorfinden, welche zu einer Vereinigung zwängen, so würde P. mitis (bei dessen Aus- schliessung P. cuneata) der Name sein, dem die Priorität ge- bührte. Die Verbreitung beschränkt sich auf die mittlere und obere Abtheilung der Parkinsonierzone; erstere führte die nicht häufige Muschel bei Lübke, Holzen, Eimen, Goslar, letztere bei Wett- bergen und Riddagshausen. Modiola euneata Sowerby (non Goldf.). 1818. Sowerby, Min. Conch. t. 211, £. 1, und 1829. id. ib. Index to vol. VI, p. 243. (non ib. t. 248, f.2, welche = M. scalprum im Index.) 1829. Phillips, Geol. of Yorksh. t. 28. (var.) 1834. v. Zieten, t. 59, f. 5. Pr 1850. d’Orbigny, Prodr. Et. 10, 380. (Mytilus.) 1855. Morris u. Lycett, Gr. Ool. II, t. 14, f. 9, p. 131, 1856. Oppel, $. 53, 173. (Mytilus.) 1858, Quenstedt, Jura, p. 438. 1864. v. Seebach, hann. Jura, p. 112. 1864, Brauns, Stratigr. u. Pal. d. Hilsm, p. 53 u. 68. 1867. Laube, Bivalven v. Balin, p. 20. syn, M. imbricata Sow. 1818. Sowerby, Min. Conch., t. 212, f. 1 u. 3. 1853. Morris u. Lycett, Gr. Ool. I, t. 4, f. 2, p. 41. 1857, Oppel, $. 61, 60. 1864. v. Seebach, hann. Jura, p. 119, exl. synon. pacte. (non M. compressa Dkr. u. Koch, non M. subaegui- plicata v. Str. u. Röm.) 1867. Laube, Bivalven v. Balin, t. 2, f. 3, p. 21. „: M. gibbosa Sowerby. 1818. Sowerby, Min. Conch. t. 211, f. 2. 1854. Chapuis u. Dewalque, Foss. de Luxemb. t. 25, f. 17,p. 189 1861 Lycett, Suppl, gr. Ool. t. 33, f. 11, p. 42. 1867. Laube, Bivalven v. Balin, t. 2, f. 4, 232 syn. M. reniformis Sow. Min. conch. t. 211 f. 3, „ Mytulites modiolatus Schloth. 1820. v. Schloth. 1820, p. 300. 1858. Quenstedt, Jura, t. 60, f. 5, p. 438. (cfr. Zieten t. 59, f. 5.) „ M. Hillana Ziet., t. 59., f. 4, non Sowerby. „ M. bipartita v. Seeb., p..47 u. p. 78 pars.r Eine längere Reihe von Exemplaren der länglichen, ge- bogenen, nach unten mehr oder weniger stumpf endenden, vorn mit einer abgeschnürten buckelartigen Hervorragung versehenen Modiola, deren Dicke der Breite nicht nachsteht, deren Schloss- rand ziemlich gerade ist, einen sehr spitzen Winkel mit dem Vorderrande macht und daher an der hinteren oberen Ecke auch nur eine geringe und sehr stumpfe, leicht sich abreibende Vor- ragung bildet, deren Buckeln ziemlich stark, deren Schale end- lich nur mit feinen Anwachsstreifen versehen, sonst glänzend- glatt und ziemlich dünn ist, zeigt deutlich, dass die 4 Sower- by’schen Species, welche oben angeführt sind, zusammengehören. Die ausgewachsenen Exemplare haben meist die Form, welche Sowerby als M. imbricata abbildet; die kleineren sind im Ver- hältniss kürzer, und dabei mehr keilartig nach vorn verschmälert, während die Contavität des Vorderrandes noch weniger ausge- bildet ist. Auch ist der hintere Schlossrand im Verhältniss länger. Ein Verfolgen der Anwachsstreifen auf den älteren Stücken lässt diesen Entwicklungsgang ebenfalls erkennen. Obgleich in Folge des eben erwähnten Umstandes die Muschel meist als M. imbricata geführt ist, so gebührt doch, nachdem die Vereinigung dieser mit M. cuneata als nöthig erkannt, letzterem Namen der Vorzug, mit welchem bislang meist nur die minder häufigen Exemplare der Coronatenzone belegt sind. Die Zugehörigkeit von Mytulites modiolatus und der M. Hillana Ziet., non Sowerby, aus dem Unteroolith (die Sowerby’sche Modiola Hillana aus dem unteren Lias hat einen spitzeren Schnabel, besonders in Folge der geringeren Grösse der Buckeln und der vorderen Protuberanz) ist ebenfalls anerkannt. Ob aber, wie Oppel annimmt, Mytilus Hillanus Goldf. (t. 130, f. 8) aus Oker mit Modiola Hillana Sow. identisch ist, möchte bei der Unentschiedenheit der Schicht, aus der sie stammt, sowie der Abbildung schwer zu entscheiden sein. Sicher ist, dass Modiola Hillana v. Str. und anderen Autoren aus Bündheim zu M. eu- neata zu ziehen. / 233 Die von Seebach als M. bipartita aus den Ornatenthonen von Gehlenbeck, p. 78 mit ?, angegebene Muschel dürfte nicht minder hierher gehören. Dagegen möchte ich die Bonn aus höheren Schichten vor der Hand sämmtlich ausschliessen. Modiola compressa Dkr. Koch, welche nicht nur nach Angabe der Autoren, sondern Boch nach der Gesteinsbeschaffenheit in den weissen Jura zu stellen ist, hat eine gestrecktere Form und geringere Protuberanz, ist auch minder dick; dasselbe gilt von Mytilus subaequiplicatus Goldfuss und Römer. — Schliesslich ist noch Mytilus Scalprum Goldf. zu erwähnen, indem hier Goldfuss zu seiner unterliasischen Art (die Oppel vielleicht nicht mit Recht von der etwas höher, im mittleren Lias, vorkommenden M. Scalprum trennt; wenigstens treffen seine Unterscheidungsmerkmale bei den Abbildungen nicht zu) eine unteroolithische Form gestellt hat, welche aus den Schichten von Osterkappeln stammt. Diese letztere, welche er nicht abbildet, gehört ohne Zweifel zu M. cuneata. Die Fundorte gehören der Coronatenzone (Dohnsen, Diel- missen, der Adenberger Stollen, Holtensen am Deister), der mittleren Parkinsonierzone (Horn, Dörshelf, Holzen, Geerzen, Eimen, Goslar), der oberen Parkinsonierzone (Riddagshausen, Wettbergen, Fallersleben), der Macrocephalenzone (Porta) und der Ornatenzone (Oker, Bündheim, Hoyershausen, Gehlenbeck) an. Modiola gregaria Goldfuss. 1833. Zieten, t. 59, f. 8. 1837. Goldfuss, Petref. II, t. 130. f. 11. 1864, v. Seebach, hann,. Jura, p. 112. syn. M. minima Römer, Ool. Geb. t. 5, f. 6, p. 90. (?)Goldfuss, t. 130, f. 7 (Mytilus) und Brauns, Stratigr. ete. p. 46, non M. minima Sowerby (t. 210, f. 5—7). Diese Art unterscheidet sich von der vorigen, mit welcher Laube sie vereinigt sehen möchte, nicht blos durch die geringere Grösse, sondern auch durch einige andere, wenn auch nicht sehr auffällige Merkmale, wie dies eine Vergleichung mit sehr jungen Exemplaren der Modiola cuneata darthut. Der Schlossrand der M. gregaria bildet einen minder stumpfen Winkel mit dem Hinterrande und ist kürzer. Die Buckeln sind schwächer, die vordere Vorragung ist in ähnlicher Weise, nur etwas länglicher vorhanden und vom Buckel deut- 254 lich abgeschnürt; diese Abschnürung aber verwischt sich äll- mälig nach unten und ist am Vorderrande selbst oft kaum merkbar, während bei M. cuneata die Abschnürung gerade dort am deutlichsten zu bemerken ist und nach dem Buckel zu flach ausläuft. Endlich zeigt auch M. gregaria weniger Neigung zur Biegung, als selbst die ganz jungen Exemplare von M. cuneata. Von M. minima Sow. aus dem unteren Lias ist M. gregaria dadurch unterschieden, dass sie minder breit und minder flach ist und auch eine flachere vordere Protuberanz hat. (Vgl. v. See- bach.) Dagegen ist die Uebereinstimmung mit Römer’s M. mi -nima vollkommen, und auch M. minima Goldf. von Gunders- hofen passt bis auf die“ beträchtlichere Grösse, so dass an deren Zugehörigkeit kaum zu zweifeln ist. M. gregaria kommt in den Schichten der Trigonia Navis von Greene, Oker, dem Adenberger Stollen, Falkenhagen vor, in denen des Inoceramus polyplocus bei Wenzen und Dohnsen. Das Niveau entspräche also dem der beiden Fundquellen in Süddeutschland (Eisenerz von Aalen) einerseits und im Elsass (Gundershofen) andererseits. Modiola (Crenella) pulehra Phill. 1829. Phillips, Geol. of Yorksh. t. 5, f. 26. 1837, Goldfuss, t. 131, f. 8. 1858, Quenstedt, Jura, p. 439. syn. M. pulcherrima Dunker u. Koch, Beitr. p. 53 pars (non t 6, f.7a u. 7b), non Römer, Ool. Geb. p. 94, u. t. 4, f. 14. ?M. striatula Mstr. 1837. Goldfuss, t. 131, f, 1. 1856. Oppel, $. 53, 172. 1858. Quenstedt, Jura t. 60, f. 4, p. 438. Die Art hat nicht sehr gedrängt stehende feine Radialrippen am hinteren Theile (etwa 12), der vordere Theil hat nur An- wachsstreifen. Im Uebrigen hat die Form (vorn schmal ein- buchtet, mit kleinen, kaum merklich zurückstehenden Wir- beln, Länge doppelt so gross als Höhe) nichts Auffallendes. Von M. pulcherrima, mit welcher Dunker u. Koch die Art zu- sammengebracht und welche aus dem Hilsthone des Elligser Brinkes etc. herrührt, ist sie unterschieden durch minder zahl- reiche und minder starke Rippen, die bei M. pulcherrima_ oft auch am vorderen Ende mit Freilassung der Mitte sich zeigen; daneben hat M. pulcherrima eine stärkere Einbiegung an der 235 vorderen Seite. NM. cancellata Römer (Ool. Geb. t. 4, f. 15, p. 92 und Goldfuss, t. 130, f. 2) aus dem unteren Theile des oberen Jura, insbesondere aus den Hersumer Schichten, hat viel feinere Längsrippen. Modiola aspera Sow. ist durchweg mit solchen Rippen bedeckt, welche ebenfalls viel feiner sind, als bei M. pulchra. Diese ist auf Geerzen und Holzen (s. Dunker u. Koch) und Riddagshausen beschränkt geblieben. Erstere beide Fundstellen fallen in die mittlere, letztere in die obere Parkinsonierzone. Gervillia tortuosa Sowerby. 1826. Sowerby, Min. Conch. t. 526, f. 1. 1829. Phillips, Geol. of Yorksh. t. 11, f. 36. 1856. Oppel, $. 53, 191. 1858. Quenstedt, Jura t. 48, f. 19, p. 355. 1864, Brauns, Stratigr. u. Pal. d. Hilsm. p. 56. syn. ?Gervillia subtortuosa Oppel $. 53, 189. Diese Art ist stark gewunden, sehr ungleichschalig, die rechte Klappe ganz flach, und erreicht, wie einige der nicht zahlreichen Exemplare aus den Schichten der Trigonia Navis bei Greene darthun, eine bedeutende Grösse. Aus diesem Grunde möchte auch G. subtortuosa Opp., welche sich besonders durch grössere Dimensionen von G. tortuosa unterscheiden soll, nicht auszuschliessen sein; doch giebt Oppel ausserdem ein stärkeres Klaffen der G. tortuosa als Unterscheidungsmerkmal an, und zieht von G. Hartmanni bei Goldfuss t. 115, f. 7f zu G. sub- tortuosa, welche Abbildung immer noch nicht so flach ist, als G. tortuosa bei gleicher Grösse Es muss daher die Zu- ziehung der G. subtortuosa, bis etwa zur Auffindung von Ueber- gängen, noch fraglich bleiben. Die Unterscheidung von G, Hart- manni des nämlichen Niveaus ist nach obigen Kennzeichen leicht. Gervillia acuta Sowerby. 1826. Sow., Min. Conch. t. 510, f. 5. 1829. Phill., Geol. of Yorksh. t. 9, f. 36. 1856. Oppel, Jura $. 53, 190. 1858. Quenst., Jura p. 437. 1864. Brauns, Str. u. Pal. d. Hilsm, p. 50. 236 syn. Gervillia glabrata Dkr. u. Koch, Beitr. t. 2, f. 1, p. 27. aviculoides (Sow.) Goldfuss, t. 131. f. 8 und Quenst., Jura t. 60, f. 5, p. 437. non Sowerby, non Zieten. praelonga Lycett (Cottesw. H. t. 6, f. 6) bei Waagen, . Zone d. A. Sowerbyi, in Benecke, Beitr. Bd. I, p: 628. t}} ” Die dünne Schale, welche Sowerby der Species zuschreibt, dürfte wohl auf den Erhaltungszustand seiner flachgedrückten und auf dem Steine haftenden Exemplare zu schieben sein. Die Schale ist vielmehr grob lamellös, daher geneigt, sich in verschiedenen Lagen zu sondern. Die Muschel ist schwach un- gleichschalig und sehr wenig oder gar nicht gebogen, die Längs- axe sehr schief gegen den Schlossrand gestellt und die vordere Ecke des letzteren scharf zugespitzt. Dieselbe ist beobachtet in dem obersten Theil der Faleiferenzone bei Wenzen, meist in Fragmenten, dann wieder in der mittleren Abtheilung der Par- kinsonierzone bei Geerzen (s. Dunker u. Koch) und bei Oster- kappeln (s. Goldfuss) und in der oberen Abtheilung derselben Zone bei Riddagshausen. Das Vorkommen in den Macrocephalen- schichten von Lechstedt ist nicht mit Sicherheit zu constatiren, Avieula substriata Münster. 1831. Münster, Bronner’s Jahrb. p. 406. 1834. Zieten, t. 69, f. 9. 1836. Goldfuss, t. 120, f. 7. (Monotis.) 1836. Römer, Ool. Geb. p. 73. (Monotis.) 1839, v. Buch, Jura in Deutschl. p. 47. 1856. Oppel, Jura $. 32, 69. 1858. Quenstedt, Jura t. 37, f. 2 u. 3, p. 259. (Monotis.) 1864, v. Seebach, hann, Jura p. 103. 1864. Brauns, Str. u. Pal. d. Hilsm. p. 29 u. 46. Die fast kreisrunde, nur wenig schiefe Avicula hat ein stumpf abgeschnittenes hinteres Ohr, ist mit dichten radialen Rippen besetzt, die wenig breitere Zwischenräume zwischen sich haben; bei grösseren Exemplaren schieben sich in den Inter- vallen fernere Rippen ein. Die rechte flache Schale hat die nämliche Sculptur, nur weit zarter. Die Rippen erscheinen be- sonders bei kleinen Exemplaren durch die concentrischen An- wachstreifen mitunter etwas körnig, doch nie indem Grade rauh, wie bei der folgenden Art. Sehr zahlreich in den Posidonienschiefern bei Wenzen, Hildes- heim, bei Falkenhagen und in der Gegend von Goslar und Oker, 237 sowie bei Fallersleben und überhaupt nordöstlich von Braun- schweig, hat sie sich in geringerer Zahl auch in den Greener Schichten mit Trigonia Navis Lk. gezeigt. Avicula echinata Sowerby. - 1821. Sow., Min. Conch. t. 243, f. 1 (exel. f. 2). 1836. Römer, Ool. Geb. t. 4, f. 6, p. 72. 1857, Oppel, 8. 61, 65. 1858, Quenst,, Jura t. 51, f. 5, p. 382. (Monotis.) 1864. v. Seebach, hann. Jura p. 103. 1864. Brauns, Str. u. Pal. d. Hilsm. p. 68. syn, Monotis decussata Mstr., Goldf. t. 120, 8. A. Römer, Bronn’s Jahrb. 1836, p. 684. ” r Laube, Bivalven v. Balin, p. 24. 7 Avicula tegulata Mstr. Goldf. t. 121, f. 6. Braamburiensis Phill. Geol. of Yorksh. t. 6, f. 6. „ >] „ „ „ Die Eigenthümlichkeiten des Schlosses dieser ausgezeichneten Art sind von Römer a. a. O. hervorgehoben. Die linke Schale ist mit mehr oder weniger dichten, auf den Kreuzungsstellen mit den Anwachsstreifen schuppig-rauhen radialen Rippen ver- sehen, die rechte weit weniger deutlich radial gerippt, mitunter fast glatt. Der Steinkern zeigt fast immer Spuren der Rippung. Die Ohren sind stärker abgesetzt, als bei voriger, der Umriss ist meistens schief-oval, selten etwas länger ausgezogen und hinten gebuchtet. Avicula echinata Sow. begriff, wie anerkannt, auch eine Art der rhätischen Stufe (t. 243, f. 2), über deren Verschieden- heiten Pflücker y Rico im 20. Bande der deutschen geol. Ges. p. 409 nachzusehen (die von demselben ib. t. 7, £.5als A. fallax abgebildete rhätische Art ist minder schief, sehr fein radial ge- rippt mit zarter, richt immer sichtlicher, concentrischer Streifung). A. fallax Pfl. ist von englischen Autoren mitunter als Mo- notis decussata geführt, aber von Münster nicht in diese Art einbegriffen. — Im Uebrigen bedarf die Synonymie keiner weiteren Erläuterung. Avicula echinata ist massenhaft in den ihr eigenthümlichen Schichten vom Benigsberge, von der Porta, vom Ülieversberge bei Fallersleben, von Wettbergen, dem Stemmer Berge, Limmer, Riddagshausen, von Schlewecke, minder gehäuft und nicht an- stehend von Eimen (oberhalb der Schichten mit Ostrea Knorrii am Waldgraben) angetroffen. Nur ganz einzeln geht sie nach oben in die Macrocephalenzone (Lechstedt, Porta). Nicht ganz 238 selten ist sie aber in der Zone der Ostrea Knorrii bei Eimen, Geerzen, Dörshelf, am Döteberg, bei Mehle, Hildesheim, Bennigsen und Holtensen am Deister, bei Goslar und an der Porta. Avicula Münsteri Bronn. 1829. Bronn, Jahrbuch p. 76. 1836. Goldf., t. 118, f. 2. 1856. Oppel, Jura 8. 53, 184. 1858. Quenstedt, Jura t. 60, f. 6—9, p. 440. 1867. Laube; Bivalven v. Balin, p. 23. syn. Avicula inaequivalvis Sowerby, pars. 1821. Sowerby, Min. Conch. t. 244, f. 3, non ib. £. 2. 1857. Oppel, Jura $. 68, 74. 1864. v. Seebach, hann. Jura p. 104, pars. (Ob Avieula costata Röm., Ool. Geb. p. 87, non Sowerby, t. 244, f. 1, welehe nach Römer’s Angabe ihres Vorkommens bei Riddagshausen dort niemals wieder gefunden ist, hierher gehört, kann nur mit Wahrscheinlich- keit behauptet werden.) Die in einem grossen Theile der liasischen Schichten vor- kommende Avicula inaequivalvis Sowerby, zu welcher dieser Anfangs Exemplare aus dem Kelloway-Rock stellte, ist von d’Orbigny mit dem Namen A. Sinemuriensis bezeichnet und häufig nach ihm so benannt, da man nicht beachtete, dass Sowerby im Index (6. Band, p. 245) die Exemplare von Dursley, von denen er t. 244, f. 2 eines darstellt und die dem Lias angehören (vgl. ebenda, sowie Oppel p. 567), als unzweifelhafte, die des Kelloway- Rock von Kelloway-Bridge nur als zweifelhafte Avicula inaequi- valvis führt. Die beiden Varietäten « mit feineren, ß mit stärkeren Rippen entsprechen nicht ganz den beiden verschiedenen Fundorten, da Sowerby die Varietät «, die er allein abbildet, theils aus dem Lias (nur irrthümlich versetzt er, wie angegeben, die Exemplare von Dursley in den Kelloway-Rock), theils aus den Kelloway-Schichten aufführt; die Varietät £ giebt er aller- dings nur aus dem Lias any sagt aber, sie sei auch in diesem seltener. Sie unterscheidet sich nur durch stärkere Zwischen- rippen von der Varietät « und entspricht (vgl. Oppel a. a. O.) keineswegs der fig. 3 der t. 244. -Es erscheint hiernach nicht gerechtfertigt, wenn Öppel diese Varietät « ausschliesslich dem Callovien vindicirt, noch auch, dass er die Art von Kelloway, und nicht die des Lias, mit dem Sowerby’schen Namen führt. Beide Species sind übrigens durch v. Seebach neuerdings wieder vereinigt. Es erscheint daher nothwendig, die hier aus- 239 gesprochene Trennung zu rechtfertigen, wobei selbstverständlich nicht die Schichten als Ausgangspunkte derselben dienen können. Avicula inaequivalvis Sow., die liasische Art, ist allerdings sowohl hinsichtlich der äusseren Form als der. Sculptur der Avicula Münsteri Goldf. höchst ähnlich. Letztere ist jedoch im Allgemeinen geblähter, jene flacher; A. Münsteri hinten durch- schnittlich tiefer gebuchtet; doch berühren sich in dieser Hin- sicht beide Arten — es kommen bei der mitteljurassischen Art ungebuchtete, bei der liasischen etwas stärker gebuchtete Exem- plare vor, wie auch v. Seebach hervorhebt. Jedoch ist (nach meinen Erfahrungen) das ein constantes Kriterium, dass bei Avicula Münsteri die mittlere, aufgeblähte Partie nach hinten mit einem concaven Bogen begrenzt ist, bei A. inaequivalvis nicht. Auch erscheint in Folge dessen bei ersterer der hintere untere Winkel schärfer nach hinten gezogen. Die Sculptur, obwohl auf den ersten Blick kaum unterscheidbar, zeigt doch einen verschiedenen Grundtypus, den ich trotz der geringen Augenfälligkeit für ein hinreichendes Unterscheidungsmerkmal halten möchte. Bei Avicula Münsteri sind nämlich zu Anfang ziemlich gedrängte, gleich starke Rippen vorhanden, zwischen denen zuerst keine, dann einzelne Zwischenrippen auftreten; diese werden allmählig stärker und es zeigen sich dann wieder neue Zwischenrippen. Immer sind die Hauptrippen ziemlich zahlreich, besonders dann, wenn die Zwischenrippen sich erst spät zeigen. Ein Exemplar von 15 Mm. Höhe aus den oberen Falciferenschichten von Wenzen hat fast auf jeden Millimeter der Breite des Unterrandes eine Rippe und keine Zwischenrippen ; eines von 25 Mm. Höhe aus den mittleren Parkinsonierschichten von Horn hat auf jede 5 Mm. Breite des Unterrandes’2 Haupt- rippen, 3 grössere und 8 feinere Zwischenrippen. Es ist dieses zugleich das grösste mir bekannte Exemplar und hat auf dem mittleren, gewölbten Theile 15 Hauptrippen, davor noch 3 starke, hinten zahlreiche feine, abwechselnd etwas stärkere Rippen. Die übrigen Exemplare zeigen sämmtlich ein zwischen diesen Extremen liegendes Verhalten. — Avicula inaequivalvis Sowerby (die unter demselben Namen von Goldfuss, t. 118, f. 1, Zieten, t. 55, f. 2 u. A. beschrieben und abgebildet ist) hat stets entfernter stehende Hauptrippen, zwischen denen meist von Anfang an, jedenfalls sehr bald, Zwischenrippen sich einschieben. Die Zahl der letzteren ist mitunter schon im Beginne zwischen je zwei Hauptrippen eine grössere; immer nimmt sie sehr rasch zu. Nicht ganz constant ist das Merkmal, dass einzelne unter den Zwischenrippen grösser 240 sind, doch ist dies allerdings Regel. Namentlich bilden sich förmliche secundäre Hauptrippen aus, wenn die Zahl der ur- sprünglichen Hauptrippen gering war; es ist dann auch die Zahl der feinen Rippen zwischen je zwei stärkeren gross, Die abso- lute Zahl der stärkeren Rippen ist geringer als bei A. Münsteri; obwohl die liasische Art erheblich grösser wird Exemplare von 35 Mm. Höhe und darüber sind keine Seltenheit — zähle ich immer nur 10—12. Die Entfernung der Hauptrippen be- trägt für 15 Mm. Höhe am Unterrande 5 Mm. in welchem /Zwischenraume bis zu 12 feine Radialrippchen stehen. Mit diesen Angaben stehen nicht nur sämmtliche mir vor- liegende Exemplare, sondern auch alle Abbildungen im Ein- klange mit alleiniger Ausnahme der von Sowerby. Hier liegt aber unbedingt die Möglichkeit einer mangelhaften Zeichnung vor; jedenfalls ist festzuhalten, dass Sowerby nicht nur die hier angegebenen Unterschiede vernachlässigt hat, sondern überhaupt ursprünglich keine Trennung der beiden Vorkommnisse be- absichtigte. Gleichwohl giebt f. 2 der eitirten Tafel ein leid- liches Bild der A. inaequivalvis des Lias; f. 3 ist allerdings in mehrfacher Hinsicht verfehlt zu nennen. Nachdem die im unteren und mittleren Lias vorkommende (in Norddeutschland von den Arietenschichten bis in die Amal- theenthone beobachtete) ähnliche Art abgesondert ist, erscheint die fernere Unterscheidung einer gebuchteten und ungebuchteten Form, die jedenfalls nur Varietäten sein würden, von geringem Werthe. Die Ungleichheit der Schalen, welche mit dem Alter zu- nimmt, ist constanter Artcharakter. Die rechte Schale ist er- heblich kleiner und minder stark gerippt, als die linke, welche im Obigen beschrieben ist. Avicula Münsteri kommt vor: in der Zone der Trigonia Navis bei Oker (Grumbrecht’sche Sammlung), im oberen Theile der Falciferenzone bei Hessisch Oldendorf, Wenzen und aus dem Dohnser und Adenberger Stollen, aus den Coronatenschichten von Esbeck und Dielmissen, im mittleren Theile der Parkin- sonierschichten (Zone der Ostrea Knorrii) bei der Porta, bei Horn, Eimen und Geerzen, im oberen Theile der Parkinsonier- schichten (Zone der Avicula echinata) bei Riddagshausen, Wettbergen, am Stemmer Berge, bei der Porta, in der Macro- cephalenzone bei der Porta und bei Lechstedt, 241 Posidonomya Bronnii Voltz (Posidonia.) 1833. v. Zieten, Verst. Würt. t. 54, f. 4. 1836. Goldfuss, t. 113, f. 7 u. t. 114, £. 1. 1839. v. Buch, Jura in Deutschl. p. 47. 1850. d’Orbigny, Prodr. I, p. 256. 1856. Oppel, 8. 32, 74. 1858. Quenstedt, Jura, t. 37, f. 9. 1864, Brauns, Str. u. Pal. d. Hilsm. p. 29 u. 46. syn. Posid. opalina Quenst. Jura t, 42, f. 4. (?excl. t. 45, f. 11.) „ Estheria opalina v. Seebach, hann. Jura, p. 84. „ Mytilus gryphoides Wagener in Band 17 u. 21 der Verh. d. naturh. Ver. für Rhein]. u. Westph. (? pars), non Goldfuss. Nicht nur aus den Abbildungen v. Zieten’s und Goldfuss’, sondern auch aus einigen der in Norddeutschland (z, B. bei Greene) gefundenen Exemplare geht hervor, dass das vorliegende Petrefact einen Schlossrand und Buckeln hat und demnach nicht, wie Posidonia minuta Goldf. (Estheria minuta) als Crustaceen- schale aufzufassen ist. Mit der folgenden Art nahe verwandt und gleich ihr mit dünner, bis auf die regelmässigen und ziemlich starken concentrischen Runzeln glatter Schale, sowie mit wenig vortretenden Buckeln versehen, ist P. Bronnii runder und gleich- seitiger im Umrisse; dies wird namentlich bei grösseren Exem- plaren ersichtlich. Zwischen diesen und den kleineren besteht kein durchgreifender Unterschied ausser der absoluten Grösse, und da kleine und grosse Exemplare an manchen Orten (z. B. Falkenhagen) zusammen vorkommen, so liegt kein Grund zur Trennung beider vor. Dass in der Zone der Trigonia Navis bei Greene nur kleine Stücke sich fanden, z. Th. in etwas besserer Erhaltung, als die in den Schiefern versteinerten zu zu haben pflegen, kann dazu kein Motiv abgeben. — Die Exem- plare der Schiefer sind meist flachgedrückt. So fanden sie sich bei Wenzen, Wickensen, Goslar, Hildesheim, Falkenhagen. Von letzterer Localität sind die grösseren Stücke fälschlich als My- tilus gryphoides beschrieben (Bd. 21 der oben gen. Verh.p. 21), während sonst umgekehrt mitunter flachgedrückte Exemplare des Inoceramus dubius Sow. für Posidonien gegolten haben (vgl. v. Seebach p. 108.) Braunus, Der mittlere Jura, 16 242 Posidonomya Buchii Römer 1836. Römer, Ool. Geb. t. 4, f. 8, p. 81. 1856. Oppel, 8. 53, 181. 1364. v. Seebach, hann. Jura p. 77. (Inoceramus.) 1866. Brauns, Nachtr. z. Str. u. Pal. d. Hilsm. p. 11. syn. Posidonia Parkinsoni Quenst. Jura t. 67, f. 27 u. 28. e 5; ornati id. ib. t. 72, f.29 und Petrefactenk. (1. Aufl. 1852, t. 42, f. 16, 2. Aufl. 1867, t. 53, f. 16.), sowie Oppel $. 68, 73. „ Estheria sp. v. Seebach, hann. Jura p. 84. „ ?Posidonia opalina Quenst., pars, Jura t. 45, 11 (excl. t. 42, f. 4). Stets länglicher und ungleichseitiger, als die vorige Art, wechselt die vorliegende an Gestalt und (gleich P. Bronnii) auch an Grösse nicht unbedeutend. Die Schiefheit, welche Quenstedt, Jura p. 329, ausdrücklich hervorhebt, würde demnach dessen Figur 11 der t. 45 nicht zur vorigen, sondern zu der hier vor- liegenden Art stellen; doch steht mir zu einer sicheren Ent- scheidung dieses Punktes keine genügende Auswahl süddeutscher Exemplare zu Gebote. Die Hauptverbreitung der P. Buchii findet wohl im mittleren Theile der Parkinsonierzone statt (Eimen, Geerzen, Mehle, Holten- sen am Deister, Hildesheim, Goslar); doch reicht sie nach unten bis in die Coronatenschichten (Esbeck), nach oben durch die Schichten der Avicula echinata (Porta, Stemmerberg) und durch die Macrocephalenzone (Lechstedt) bis in die Ornatenzone (Oker, oberhalb der Radstube mit Amm. Jason, Bündheim, Bretenbeck am Deister, Porta). Inoceramus dubius Sowerby (non Goldfuss). 1828. Sowerby, Min. Conch. t. 584, f. 3. 1834. v. Zieten. t. 72, f. 6. ?1836. Römer, Ool. Geb. p. 83. 1856. Oppel, $. 32, 73. syn. I. undulatus Ziet. 1834. v. Zieten, t. 72, f. 7. 1856. Oppel, $. 32, 71. 1864. v. Seebach, hann. Jura p. 108. 1864, Brauns, Str. u. Pal. d. Hilsm, p. 29 u. 46. »„ „ einetus Goldfuss 1836, II, t. 115, f. 5 (?pars). 3 n Römer, Ool. Geb. p. 82. » „ rTostratus Goldf. 1836. t. 115, f. 3 und Oppel, $. 53, 185. (?Römer, p. 83.) „ „ amygdaloides Goldf. 1836. t. 115, f. 4. u; 5 1836. Römer, p. 83. 243 syn. I. amygdaloides 1856. Oppel, $. 53, 186. (?) ER ER, = 1864, v. Seebach, hann. Jura, p. 108. » „ ellipticus Römer 1836, Ool, Geb. p. 82, Zieten t. 72, f. 5, "4 „ fusceus Quenst. 1858. Jura t ASS 218: 5 „ ?Laube, Bivalven v. Balin, t. 2, f. 1, p. 18. e Mytilus gryphoides Quenst., Jura t. 37, f. 11 u. 12. I. dubius, den Sowerby aus dem Alumshale von Whitby, also aus einem den Posidonienschiefern entsprechenden Niveau, beschreibt, hat eine länglich-eirunde, oben zugespitzte Form, die grösste Wölbung befindet sich in der Nähe der fast geraden Buckeln; der schräge Schlossrand bildet einen spitzen Winkel, hat die dem Genus zukommende Reihe von länglichen Band- grübchen, ist ziemlich kurz und geht ganz unmerklich mit einem Bogen in den unteren Rand über. Die Linie der grössten Wölbung geht gerade oder mit schwacher nach vorn convexer Krümmung nach unten, doch wird diese Wölbung bald sehr flach. Die Oberfläche zeigt breite unregelmässige concentrische Falten ; manchmal ist sie, namentlich nahe den Buckeln, fast frei davon. Ausserdem hat die Schale meist ziemlich starke Anwachsstreifen. Die Unterschiede von den folgenden 2 Arten liegen im kurzen Schlossrande und dem einfach spitz-eiförmigen Umrisse, sowie in den fast immer schwachen und unregelmässigen Falten. Auch ist die Schale derber. Die Identität mit I. fuscus Qu., undulatus Ziet., amygda- loides Goldf., Röm. u. Seebach ist zweifellos; auch I. rostratus Goldf., einetus Röm., ellipticus Röm. und Zieten’s ohne Art- namen t. 72, f. 5 abgebildete, von Römer I, ellipticus genannte Species zeigen keine Unterschiede. 1. rostratus hat allerdings einen etwas stumpferen Schlosswinkel, dabei einen ungewöhn- lich kurzen Schlossrand; doch können dies keine Motive zur specifischen Trennung sein, namentlich da einige der übrigen Abbildungen in dieser Hinsicht Uebergänge zeigen. I. cinctus Goldf. gehört, namentlich was die norddeutschen Exemplare an- langt, zum Theil muthmasslich zur folgenden Art; auch den I. amygdaloides Oppel (non Goldf., non Röm.) deutet v. Seebach auf die letztere. I. rostratus Röm. könnte nach der Angabe des Fundortes möglicher Weise zu tieferen liasischen Formen (I. pernoides Goldf.) zu ziehen sein, gehört aber doch höchst wahrscheinlicher Weise hierher, da bei den grossen Abweichungen (vgl. Goldfuss t. 115, f. 3) eine Verwechslung mit jenem kaum möglich ist. — I. dubius Goldf. gehört sicher nicht hierher; Römer’s I. dubius muthmasslich nur zum Theile. Inoceramus dubius ist in Folge des abweichenden Erhaltungs- 16% 244 zustandes in den verschiedenen Schichten sehr auseinander ge- rissen; doch beweist die Vergleichung unverdrückter Exemplare aus den Kalkbänken der Schieferzone die Einheit der in.Nord- deutschland von letzterer bis in das Niveau der Trigonia Navis reichenden Art. Die Fundorte in den Schiefern sind Greene, Wenzen, Ippensen, Goslar, Hildesheim, die Gegend von Fallers- leben und Lehre, Gevensleben; in dem Niveau des Ammonites Germaini Dehme unweit der Porta; in der Zone der Trigonia Navis Falkenhagen, Greene, Wenzen, Oker, der Adenberger Stollen, Klein Scheppenstedt. DBemerkenswerth sind einige Exemplare mit ziemlich regelmässigen Falten aus den Schichten der Trigonia Navis bei Greene, die früher fälschlich von mir (Str. u. Pal. etc. p. 46) zur folgenden Art gestellt sind; desgleichen ein Exemplar aus den Goslar’schen. Posidonienschiefern (Sammlung Grumbrecht), welches auf der Platte die deutliche Spur eines Byssus zeigt. Inoceramus polyplocus Ferd. Römer. 1857. Ferd. Römer, Weserkette p. 44 (Zeitschr. d. d. geol. Ges. Bd. 9, p. 624.) 1864. v. Seebach, hann. Jura p. 109, 1864, Brauns, Stratigr. u. Pal. d. Hilsm. p. 51. (non p. 46.) 1867. Waagen, Zone d. Amm. Sowerbyi in Benecke, Beitr. Bd. I, p- 627. syn. I. dubius Goldf., 1836. Goldfuss II, t. 109, f. 1, p. 108, non So- werby, non Ziet., non Opp. (?Römer, 1836 Ool. Geb. p. 83, pars.) Die sehr charakteristische Abbildung von Goldfuss, deren Umriss übrigens nicht, wie v. Seebach meint, ausschliesslich auf junge Exemplare passt, sondern auch normal ausgebildeten älteren Stücken zukommt, beweist, dass dessen ]. dubius die von Ferd. Römer später mit dem Namen ]. polyplocus belegte Art dar- stellt. Dieser betrachtet als Havptunterschied von der vorigen Art den langen Schlossrand, welcher fast im rechten Winkel abgesetzt ist; daneben die regelmässigen und auch im Steinkern kräftigen concentrischen Falten, und die mehr hervorragenden, fein ausgezogenen und stärker — etwas nach vorn — gebogenen Wirbel. Dieselben Charaktere trennen sie von der folgenden Art, die in allen diesen Beziehungen die Mitte zwischen I. du- bius und polyplocus hält. Die Linie der grössten Wölbung verläuft von den Wirbeln meist gerade, oder in schwacher nach vorn convexer Krümmung näher dem Vorderrande. Die Schale 245 ist auch da, wo alle Lagen erhalten, dünner als bei I. dubius, und hat immer deutlichere concentrische Streifen, die, (gleich den Falten auf der Oberfläche der Kerne, welche ihnen ent- sprechen) am Buckel gedrängter sind. Ueber die wahrscheinliche Zugehörigkeit eines Theils von I. dubius Röm. und von I. einetus Goldf., sowie des I. amygda- loides Opp. vgl. vorige Species. Inoceramus obliquus Morr. u. Lye. (Gr. Ool. II, t. 6, f. 12, p- 24), den v. Seebach vergleicht und der allerdings im Habitus sehr ähnelt, hat einen auffallend kurzen Schlossrand und dahinter eine Einbiegung; auch zeigt er gröbere, minder regelmässige Falten. (S. folgende Art.) I. polyplocus kommt nur in der ihm eigenen Zone in grosser Masse, wenn auch meist schlechter Erhaltung vor. So bei Osnabrück, Hess. Oldendorf, bei Dohnsen, Wenzen, Greene, im Adenberger Stollen, bei Flechtorf und Campen am Wohld. s Inoceramus Fittoni Morr. u. Lye. 1853. Morris u. Lycett, Great Oolite, part II, t. 3, f. 1, p. 24. Diese Art wird als dünnschalig, schmal-eiförmig, zusammen- gedrückt beschrieben, mit fast geradem, schräg nach hinten ge- richtetem Schlossrande und ziemlich vorragenden Buckeln, so- wie mit minder regelmässig gewellter Oberfläche. Die nicht zahlreichen norddeutschen Exemplare tragen ebenfalls diese Kennzeichen. Schon bei der vorigen Art ist bemerkt, dass hin- sichtlich der Buckeln, der Form und der concentrischen Faltung I. Fittoni zwischen den beiden bisher genannten steht. Der Schlossrand ist länger und bildet durchschnittlich einen etwas stumpferen Winkel mit dem Vorderrande, als bei I. dubius; doch ist dieser Winkel spitzer, als bei I. polyplocus. Gegen diesen zeichnet sich I. Fittoni auch noch dadurch aus, dass der vordere Theil nicht unterhalb der Schlosspartie in einem Bogen nach vorn tritt, sondern mehr abgestutzt ist. Die zunächst vor den Buckeln liegende Einbuchtung ist bei beiden Arten vorhanden, bei I. Fittoni jedoch noch markirter. Aus beiden Gründen ragen die Buckeln, die auch breiter sind, mehr nach vorn vor; sie sind indess weder so stark ausgezogen, noch so stark gekrümmt, als bei I. polyplocus. Damit hängt zusammen, dass die Linie grösster Wölbung, die übrigens auch gerade sein kann, meist 246 in einer nach vorn concav gebogenen Linie nach unten läuft Die grosse Kürze der Vorderpartie und der längere Hinterrand geben I. Fittoni einen gewissen Grad von Ungleichseitigkeit, durch den er sich gegen I. dubius kennzeichnet. Im Allgemeinen aber steht er diesem in der Form, dem I. polyplocus in Be- schaffenheit der Schale und Oberfläche etwas näher. Doch ist hinsichtlich der Faltung zu bemerken, dass in der Jugend der Steinkern nicht selten glatt ist, und erst beim ferneren Wachs- thums sich die — oft recht ausgeprägten — concentrischen Runzeln zeigen. Es könnte daher auch die Selbstständigkeit von Morris u. Lycett’s I. obliquus fraglich erscheinen, und habe ich allerdings Exemplare, die zu diesem (Gr. Ool. II, t. 6, £. 12) Uebergänge bilden. Freilich ist bei I. obliquus der Schloss- rand sehr kurz; jedoch wäre es immerhin möglich, dass die Ent- wicklung im höhern Alter — die citirte Abbildung bei Morris und Lycett stellt ein grosses Exemplar dar, welches die mir vorliegenden an Grösse beträchtlich übertrifft; ich messe bis wenig über 50 Mm. Länge — eine dahin zielende Abweichung bedingte. Die Schale ist auch in ihrer ganzen Dicke minder stark, als bei I. dubius, und ähnlich, wie bei I. polyplocus, also immer- hin ziemlich dünn. Ob jedoch bei den Angaben von Morris und Lycett diesen die vollständige Schale vorgelegen, oder nur die sehr zarte innere Lage, erscheint nach deren Beschreibung fraglich. I. Fittoni geht durch die Parkinsonierzone hindurch, kommt aber ausserhalb derselben in Norddeutschland nicht vor. Ich fand ihn in der unteren Abtheilung dieser Zone, in den Schichten mit Belemnites giganteus und Ammonites Parkinsoni, zwischen Eimen und Mainzhol2en (auf A. Parkinsoni festgewachsen); in den Schichten der Ostrea Knorrii bei Eimen und am Osterwalde (Mehle); in denen der Avicula echinata ist er bei Wettbergen angetroffen (Sammlung Witte, von wo ihn v. Seebach eitirt; junges Exemplar). Perna mityloides Linn& Gmelin. (Ostrea.) 17... Linne, Gmelin p. 3339, Nr. 130. ?1835. Lamarck, An. sans vertebres, Bd. 6, p. 142. 1833. Zieten, t. 54, f. 2 u. 3. 1836, Goldf. II, t. 107, f. 12, p. 104. ? 1856. Oppel, $. 80, 79. 247 1858. Quenstedt, Jura, t. 52, f. 8, p. 383 u. 437. 1864. Brauns, Stratigr. u. Pal. d. Hilsm. p. 53. syn. P. isognomonoides Stahl. 1824. Stahl, Würt. landw. Corr. Bl. f. 25, p. 66. 1856. Oppel, $. 53, 194. 1864. v. Seebach, hann. Jura p. 110. » P. quadrata Phill. u. Ziet,, non Sow. 1829. Phillips, Geol. of Yorksh. t. 9, f. 21 u. 22. 1833. v. Zieten, Verst. Würt. t. 54, f. 1. 1836. Römer., Ool. Geb. p. 84. non P. quadrata Sowerby, 1825, Min. Conch. t. 492, und Lycett, on Perna quadrata Sow., in den Ann. u. Mag. nat. hist. June 1855. „ P. rugosa Goldfuss. 1836. Goldfuss II, t. 108, f. 2, p. 105. 1836. Römer, Ool. Geb. p. 84. 1853. Morr. u. Lyc. Gr. Ool. II. t. 3, f. 1, und 1855, ib. t. 16, f. 16, p. 128. „ P. crassitesta Goldfuss, 1836, II, t. 107, f. 13, p. 105. „ Ostrea torta Linn Gmelin p. 3339, Nr. 131, teste Goldfuss. Die dicekschalige, mit groben Anwachsstreifen bedeckte, gleichklappige, meist ziemlich flache, oft sehr comprimirte Muschel, welche 8 bis 12 deutliche und tiefe Bandgruben und vortretende Wirbel besitzt, ist theils wegen ihrer Verbreitung in verschie- denen Schichten, theils wegen gewisser Abweichungen im Um- risse in verschiedene Arten zerspaltet, besonders von Zieten und Goldfuss, die sich indessen leicht als zusammengehörend docu- mentiren. Die Einbuchtung unter den Wirbel an der Vorder- seite, das Vortreten der Wirbel selbst, der Schlosswinkel und die Breite wechseln in einem gewissen Grade, doch so, dass eine ganz continuirliche Reihe von Formen vorliegt, durchaus aber keine getrennte Gruppen. Auch ist dies von Quenstedt (Jura p. 383), v. Seebach u. A. längst anerkannt. Nur hinsicht- lich der Nomenclatur ist Letzterer nicht im Einklange mit den meisten Autoritäten, ohne Zweifel auf Oppel’s desfallsige An- gaben hin. Da indess nicht nur v. Zieten, Goldfuss, Quenstedt der Ansicht huldigen, dass die hier vorliegende Perna mit Ostrea mityloides Linne identisch ist, sondern auch durch den Bronn’- schen Index diese Identificirung bestätigt wird, so habe ich nicht angestanden, die unteroolithische Perna mit diesem Namen zu bezeichnen, durch welchen die Stahl’sche Benennung hinfällig wird. — Die Lamarck’sche Bestimmung ist anerkannt unsicher (vgl. Quenstedt, Jura, p. 383); namentlich ist v. Seebach (hann. Jura p. 110) nicht vollkommen gewiss, ob Lamarck nicht die oberoolithische, durch v. Seebach als Perna suplana Etallon be- 248 stimmte, muthmasslich mit Oppel’s P. Bouchardi ($. 101, 105, pag. 720) identische Muschel mit jenem Namen hat bezeichnen wollen. Die gleiche Unsicherheit erstreckt sich auf Oppel’s Perna mityloides Lamarck, welche nur mit der Bemerkung: non Goldfuss, non Zieten, in $. 80, 79 aufgeführt wird. Sicher ist es indessen, dass Perna mityloides mancher anderen Autoren, wie z. B. Römer, p. 84, v. Strombeck über den Kahlenberg bei Echte ete., zu der obbrooktäiischen Art gehört (vgl. Oppel, p. 720), welche dünnschaliger, dabei geblähter, mit länger ausgezogenen Buckeln, durchschnittlich auch mit spitzerem Schlosswinkel und geringerer vorderer Ausbuchtung versehen ist. Nach v. See- bach zeigt sich am oberen Theile des Hinterrandes nächst der hinteren Ecke des Schlossrandes eine concave Stelle, die ich ebenfalls an einem wohl erhaltenen Steinkerne aus dem weissen Jura von Fallersleben bemerke. Auch dies giebt einen Unter- schied gegen die mit gleichförmig convexem Hinter- und Unter- rande versehene P. mityloides. — Perna quadrata Sow. ist nach Lycett’s Auseinandersetzung, wie auch v. Seebach angiebt, aus- geschlossen; diese Art ist ungleichklappig und zwar mitunter in ziemlich hohem Grade. Perna mityloides ist beobachtet in den Coronatenschichten des Hilsmulde (Bruchhof, oberer Stollen bei Dohnsen, Mainz- holzen), bei Hildesheim, am Osterwalde (Mehle), am Deister (Pottholtensen); im Allgemeinen ist sie häufiger in den oberen Schichten, seltener in den unteren. (Vgl. oben p. 37, v. See- bach p. 33 bis 35 u. 110.) Ausserdem aber ist diese Species ohne alle Frage anstehend und nicht sehr selten im Eimer Ein- schnitte inmitten der Thone mit Ostrea Knorrii gefunden und in dem nämlichen Niveau bei Lübke und Goslar; auch bei Hildes- heim hat sie sich mit Petrefacten dieser Zone (Gresslya recurva Phill., Amm. Parkinsoni Sow.) vergesellschaftet gefunden. Trigonia Navis Lamarck. 18... Lamarck, Eneycl. meth. t. 237, f.3 u. Anim. sans vertebres. 1833. v. Zieten, t. 58, f. 1, u. t. 72, f. 1. 1837. Goldfuss, t. 137, f. 4. (Lyrodon.) 1839. v. Buch, Jura in Deutschland p. 51. 1856. Oppel, Jura $. 53, 147. 1858. Quenstedt, Jura t. 44, f. 13, p. 393. 1864. v. Seebach, hann. Jurs, p- 78. 1864. Brauns, Str. u. Pal. d. Hilsm. p. 43. 249 syn. Trigonia pulchella Agassiz. 1841. Agassiz. Et. crit., Trigonies t. 2, f. 1—7. 1856. Oppel, 8. 53, 146. 1858. Quenstedt, Jura t. 43, f. 1, 1867. id. Petrefactenk. 2. Aufl. t. 54, f. 14. Diese Art zeichnet sich aus durch ihren kahnförmigen Um- riss — abgestutzte u. hohe Vorderpartie, verlängerte Hinter- partie, Concavität der Arealseite —, durch den hohen, bei er- wachsenen Stücken mit keiner scharfen Kante abgegrenzten Arealtheil (corselet Ag.), sowie durch ein eigenthümliches Ver- halten der Rippen. Diese sind durch einen glatten Zwischen- raum in 2 Theile getrennt; die vorderen Partien, bei weitem kleiner, sind hakenförmig uud liegen nicht in der Verlängerung der entsprechenden hinteren Rippen, welche sehr bald eine ent- schiedene Richtung nach unten und selbst nach unten und hinten annehmen, sondern beträchtlich davor. In der Jugend ist der glatte Raum noch nicht vorhanden, und dann zeigt sich, dass die Rippen erst eine scharf gebogene, später eine gebrochene Linie bilden. Die Area hat ausser der Begrenzungslinie, welche (wie bemerkt) sich meist im Alter verwischt, jederseits noch eine Hauptlängsrippe; diese liegt mehr nach innen, und in der äusseren, breiteren Abtheilung findet sich mitunter noch eine schwache oder eben angedeutete Längslinie. — Der Jugendzustand ist fast durchweg ganz gleich der Tr. pulchella Ag. (Vgl. dessen und Quenstedt’s Figuren.) Ueber die Zugehörigkeit derselben zu Tr. Navis s. Stratigr. ete. a. a. O. Die Species ist von Agassiz zu einer besondern Gruppe der scaphoiden Trigonien gestellt. deren Hauptvertreter sie ist, doch sind die Unterschiede dieser Gruppe von der der Olavellaten nur unerheblich und beschränken sich im Wesentlichen auf die äussere Gestalt, insbesondere die vordere Abstutzung, denn die Aehnlichkeit der Sculptur ist immer gross und namentlich in der _ Jugend unverkennbar. Eine Verwechslung mit anderen Arten, selbst aus der Gruppe der Scaphoiden, ist im Uebrigen nicht wohl möglich. Tr. Navis kommt vor bei Klein Scheppenstedt, bei Hildes- heim (Kuhlager), bei Oker und im Adenberger Stollen, ferner in der Hilsmulde bei Greene, Wenzen, Mainzholzen, und bei Falkenhagen, immer nur in der ihr eigenen Zone. 250 Trigonia striata Sow. 1819. Sowerby, Min. Conch. t. 237, f. 1, 2 u. 3. 1829. Phillips, Geol. of Yorksh. t. 11, f. 38. 1837. Goldfuss, t. 137, f. 2. (Lyrodon.) 1841. Agassiz, Et. crit., Trigonies, t. 4, f. 10—12, p. 21. 1856. Oppel, $. 53, 149. 1858. Quenstedt, Jura, t. 46, f. 2, p. 334. 1866. Brauns, Nachtr. z. Stratigr. u. Pal. d. Hilsm. p. 9. syn. Tr. formosa Lycett bei Waagen, Zone d. Amm. Sowerbyi in Benecke, geogn. pal. Beiträge, Band I, p. 619. „ ?Tr. tuberculata Ag. 1841, Trigonies, t. 2, f. 17 u. t. 9, f. 6—8, p- 20 u. 55; Oppel 1856, $. 53, 150. Die nicht sehr grosse Art ist zunächst von den übrigen derselben Gruppe ihres Genus durch kürzere Form kenntlich (Länge und Breite sind ziemlich gleich), und Agassiz bemerkt, er würde geneigt sein, sie in die Abtheilung der den Üla- vellaten nahe stehenden Quadraten zu stellen, wenn sie sich nicht durch die scharfe Arealkante als zu diesen gehörig docu- mentirte. Die Area ist in eine grössere äussere fein und dicht gestreifte, und eine kleinere innere glatte Partie durch eine Längsleiste getheilt. Die Seiten sind mit zahlreichen regel- mässigen Reihen sehr feiner Pünktchen, oder besser, wie Sowerby sagt, mit erenulirten und stark gebogenen schiefen Rippen be- deckt. Durch diesen Charakter ist sie von den übrigen Species der Gruppe auffällig unterschieden. — Die von Waagen als Tr. formosa bezeichnete Art gehört ohne Zweifel hierher. Ob die mit Tr. striata in einem Niveau vorkommende Tr. tubercu- lata, die sich nur durch länglichere Form, minder stark gebogene und minder zahlreiche Buckelreihen, etwas breitere Area und vorstehenden Oberrand inmitten derselben unterscheiden soll, specifisch gesondert werden kann, lasse ich unentschieden. Der einzige Fundort in Norddeutschland ist Wenzen, Zone des Inoceramus polyplocus. Trigonia imbrieata Sowerby. 1826. Sowerby, Min. Conch. t. 507, f. 2 u. 3. 1853. Morris u. Lycett, gr. Oolite, II, t. 6, f. 8 und 8a, p.62 f. 1857. Oppel, S. 61, 46. 1864. Brauns, Str. u. Pal. d. Hilsm. p. 67. syn. Trigonia clavellata auctt. compll., non Parkinson, non Sowerby, Min. Conch. t. 87. 1833. v. Zieten, t. 58, f. 3. 1837. Goldfuss, II, p. 200, pars (? t, 136, f. 6c), 251 1839. v. Buch, Jura in Deutschl. p. 65, pars. 1853. v. Sirombeck, br. Jura p. 48 et passim. syn. Tr. clavellata var. Sow. 1815, Min. Conch, t. 87, untere Abbildung, Ip: 197. „ Trigonia signata Agassiz. 1841. Agassiz, Et. crit., Trigonies, t. 3, f. 8 und t. 9, f.5, p- 18. 1856. Oppel, $. 53, 151. 1867. Laube, Bivalven v. Balin, p. 28. »„ Trigonia decorata Lycett, Ann. u. Mag. nat. hist. for Octob. 1853, volsX stell te a 5 5 Morris u. Lycett 1855, Gr. Ool. II, t. 15, f. 1, p. 133. = 5 Scarburgensis Lycett, 1863, Suppl. gr. Ool. t. 37, f.1, p- 48. » ” litterata Goldf., 1837, t. 136, f. 5, non Phillips (Geol. of Yorksh. t. 14, f. 11). Die Sowerby’sche, von Morris und Lycett zuerst wieder angewandte Bezeichnung meint ohne allen Zweifel Jugend- exemplare derselben Species, welche später von Agassiz als Trigonia signata beschrieben und abgebildet, von v. Zieten u. A. fälschlich Tr. clavellata genannt ist. Goldfuss nannte die näm- liche Art, abgesehen davon, dass er sie mit Tr. clavellata ver- mengt hat, Lyrodon litteratum; er verwechselte sie mit Tr. litterata Phill., welche doch eine ziemlich abweichende Seulptur hat. Es ist auf diese Weise früher die Meinung verbreitet, die Art reiche vom unteren Lias bis in den oberen Jura, während sie nur im Bereiche des mittleren Jura, und in Norddeutschland nur in einem verhältnissmässig kleinen Theile desselben auftritt. Wie in letzter Zeit fast allgemein geschehen, sondere ich Trigonia elavellataSow. wegen einiger nach meinen Beobachtungen constanter Unterschiede ab. Zu diesen rechne ich weniger die schmälere und flachere Form, welche Agassiz angiebt, denn diese wechselt bei manchen Trigonia-Arten zu sehr, als dass ich dar- auf Gewicht legen möchte; vielmehr möchte ich die Beschaffen- heit der Knotenreihen und besonders die Sculptur der Areal- fläche hervorheben. Die Knotenreihen gehen nach vorn zu in der Regel in einen zusammenhängenden, scharf nach oben gekrümmten Bogen über, welcher häufig aus der Richtung des hinteren Theiles der von der Buckelreihe gebildeten Curve abweicht. Dies ist z. B. an Zieten’s und Quenstedt’s Abbildungen angedeutet, bei Gold- fuss’ Lyrodon litteratum sehr deutlich. Bei grossen Exemplaren ist dieser Charakter ziemlich constant. Auch bei der t. 136, f. 6c von Goldfuss dargestellten Muschel ist er zu bemerken, daher auch diese Abbildung mit Wahrscheinlichkeit hierher zu 252 stellen sein dürfte; der Fundort (Gundershofen, von wo z. Th. auch Goldfuss’ Tr. litterata t. 136, f. 5 aus dem ‚Unteroolithe“ stammen soll) möchte wenigstens nicht absolut dagegen sprechen; nur wäre die Angabe der Schicht („oberer Lias“), zu der aber vielleicht gerade die Verwechslung mit einer liasischen Form Veranlassung war, danach wahrscheinlicher Weise zu modifi- ciren. Bei den mir vorliegenden Exemplaren der Tr. clavellata stehen die Knoten am Vorderende der bis zuletzt in regel- mässiger Uurve verlaufenden Reihen keineswegs gedrängter; wenn sich aber eine Verschmelzung vorfindet, so bildet sich eine feinere Linie, der die scharfe Biegung nach oben fehlt. Noch führt Agassiz an, dass die Winkel, welche die hinteren Enden der Buckelreihen mit der Arealkante bilden, bei Tr. im- bricata (seiner Tr. signata) sehr spitz sind. — Die Arealfläche ist bei Tr. imbricata jederseits in der Mitte durch eine Längs- rippe geschieden, neben welcher mitunter, meist nach aussen, noch eine Falte oder schwächere Längsrippe sich zeigt, welche aber nie die Hauptrippe wesentlich aus der Mitte verdrängt. Bei Tr. elavellata Sow. findet eine Dreitheilung des Arealfeldes statt, wie aus der Beschreibung und oberen Abbildung t. 87 bei Sowerby zu erkennen (die untere Abbildung hat auch 2 Rippen im Arealfelde, jedoch eine in der Mitte und eine schwächere im äusseren Viertel), nicht minder aus Agassiz’ Abbildung t. 5, f. 16 u. 17. Bei Goldfuss ist der Charakter, welcher der Tr. imbricata zukommt, bei t. 136, f. 6e u. f. 5 wenigstens an- gedeutet, wie es bei einer geometrisch-richtigen Ansicht von der Seite nicht anders sein kann. — Einen ferneren Unterschied führt Lycett an: die Buckeln sind bei Tr. imbricata zurück- gebogen, bei Tr. clavellata nicht. Die angegebenen Unterschiede sind allerdings keineswegs sehr gross; doch sind sie ohne Zweifel ausreichend zur Unter- scheidung von zwei Arten, falls sie sich, wie wohl zu erwarten (vgl. auch Laube a. a. O.), bei Vergleichung ferneren Materials bewähren. Tr. imbricata ist in Norddeutschland nur in der Parkinsonier- zone, und zwar in dem Niveau der Ostrea Knorrii bei Eimen (Bahneinschnitt, Waldgraben und verschiedene andere Punkte) und bei Dörshelf, sowie auf dem Goslar’schen Osterfelde, im Niveau der Avicula echinata bei der Porta (Koch’sche Sammlung) und bei Riddagshausen (ziemlich zahlreich, vgl. v. Strombek br. Jura p. 72 u. 48) gefunden. 253 Trigonia costata Parkinson. 1811. Parkinson, Org. Remains III, p. 172. 1815. Sowerby, Min. Conch. t. 85. 1833. v. Zieten, t. 58. f. 5. 1836. Römer, Ool. Geb. p. 97. 1837. Goldfuss, II, t. 137, f. 3. (Lyrodon.) 1839. v. Buch, Jura in Deutschl, p. 54 u. f. 1841. Agassiz, ‚Trigonies, t. 3, f. 12—14, p. 35. 1853. Morris u. Lycett, Gr. Ool. II. t. 5, f. 22 u. 23, p. 58. (var. pullus und elongata.) 1853. v. Strombeck, br. Jura p. 45 et passim. 1856. Oppel, Jura, $. 53, 152. 1858. Quenstedt, Jura, t. 60, f. 10—12, p. 440 u. 502. 1864. Brauns, Str. u. Pal. d. Hilsm. p. 66. 1867. Quenstedt, Petref. 2. Aufl. t. 54, f. 16, p. 622. 1867. Laube, Bivalven v. Balin, p. 28. syn. Trigonia interlaevigata Quenstedt. 1852. Quenst., Petref. 1. Aufl.-p. 353. 1857. Oppel, $. 61, 49. 1858. Quenstedt, Jura, t. 67, f. 7 u. 8, p. 508. 1864. v. Seebach, hann. Jura, p. 117. 1867. Quenst., Petref. 2. Aufl. p. 623. „ Trigonia pullus Sow. 1826, t. 508, f. 2 u. 3. " 5 elongata Lycett, 1863, Suppl. gr. Ool. t. 39, f. 6, p. 46, non Sowerby, non d’Orb., non Oppel. e „ Cassiope d’Orb., 1850, Prodr. I, p. 308. ® er 2 Lycett, Suppl. gr. Ool. t. 37, f. 10, p. 49. Die Art ist hauptsächlich durch das Herausreissen der interlävigirten Formen zerspalten. Dass diese Trennung aber eine unnatürliche ist, geht aus Sowerby’s, Goldfuss’, v. Strom- beck’s u. A. Angaben hervor, und bin auch ich trotz manchen Widerspruchs dieser Ansicht gefolgt. die ich nach Durchsicht ferneren Materials bestätigt finde. Allerdings ist der von Quen- stedt hervorgehobene, sehr beachtenswerthe Umstand einzuwen- den, dass die rechte Schale einen geringeren glatten Zwischen- raum habe, als die linke, und dass es demnach nicht schwer in die Wage falle wenn etwa die rechte Klappe keinen glatten Zwischenraum habe, die linke ihn dagegen zeige. Allein durch diesen Einwand wird die Thatsache nicht beseitigt, dass der glatte Zwischenraum gradweise zurücktritt und verschwindet. In ganz analoger Weise zeigt sich bei einer grossen Zahl von Exemplaren mit glatten Streifen der linkseitige interlävigirte Raum grösser, der rechtseitige kleiner, und bei einer grossen Zahl von Stücken ohne den interlävigirten Streifen zeigt sich links eine schwache Andeutung desselben, rechts keine. So allgemein, als Quenstedt dies Ueberwiegen des linkseitigen 254 glatten Raums über den rechtseitigen hinstellt, ist es aber auch keineswegs. Namentlich finde ich eine Anzahl von interlävigirten Stücken rechts mit ebenso grossem, ja selbst etwas grösserem glatten Raume; auch ist nicht selten dieser auf beiden Seiten in gleicher Weise nur angedeutet. Dass dieses Merkmal über- haupt sehr unbeständig ist, zeigt sich ferner darin, dass auf einer und derselben Klappe die Breite des Zwischenraums wechseln, ja dieser überhaupt erst bei fernerem Wachsthum auftreten kann. Auch steht sein Fehlen oder Vorhandensein durchaus nicht mit gewissen Abänderungen des Umrisses in Beziehung. Endlich ist das häufige, ja fast immer stattfindende Vorkommen beider Formen an ein und derselben Localität (Goslar, Mehle, Eimen, Dörshelf, Riddagshausen) zu erwähnen, wobei höchstens das Ueberw’egen einer Form (wie der interlävigirten bei Goslar und Eimen) constatirt werden kann. Fasst man beide Formen zusammen, so ist Tr. costata ge- kennzeichnet durch das fast gleichmässig. dreitheilige Arealfeld, das ausscr der Kante 2 Längsrippen jederseits hat und besonders in der mittleren und äusseren Abtheilung schön gekörnelt ist; durch nicht sehr gedrängt stehende, aber hohe kräftige con- centrische Rippen, die vom Vorderrande an bis in die Nähe der Arealkante oder an dieselbe verlaufen; durch einen mehr oder weniger spitzen, stets deutlich ausgeprägten Winkel- vorsprung an der S.elle, wo die Arealkarte den Unterrand er- reicht. Dies, nebst gröberer Rippung, giebt gegen die ober- jurassischen Arten Unterschiede ab; Tr. elongata Sow., Min. Conch. t. 431, vgl. d’Orb. Prodr. Et. 12, 161, Oppel, $. 68, 68 (= Tr. Cardissa Agass., Trigonies t. 11, f. 4—7), welche vielleicht theilweis noch demselben, im Ganzen aber einem höheren Niveau angehört als Tr. costata, weicht von dieser durch schmalere Form, insbesonders abgeschrägte Vorderpartie, sehr breite Area und sehr stark ausgeprägte, weit nach aussen vorspringende Arealkante ab; diese Unterschiede möchten zur Abgränzung der beiden Formen als selbstständige Arten genügen. Tr. elongata Lycett aus dem Cornbrash ist nur eine etwas stark in die Höhe entwickelte Tr. costata, wie die Abbildung beweist, und theilt obige Charaktere der Tr. elongata Sow. nicht. Tr. costata kommt in Norddeutschland vorwiegend in den Parkinsonierschichten im Niveau der Östrea Knorrii vor bei Eimen, Brunkensen, Geerzen, Dörshelf, Holzen, ferner bei Goslar, Mehle, Hildesheim, Salzemmendorf, am Wehrendorfer Berge, kleinen Süntel, endlich bei Horn; in der Zone der Avicula echi- nata am Stemmerberge, an der Porta, bei Riddagshausen, am 255 Clieversberge; ausserdem in der Macrocephalenzone bei Lech- stedt und der Porta, in der Ornatenzone bei Hoyershausen, Bretenbeck und Spekenbrink. Macrodon elegans Römer (Cucullaea.) 1836. Römer, Ool. Geb. t. 6, f. 16, p. 103. (Cuecullaea.) 1837. Goldfuss, t. 123, f. 1. (Arca.) 1850. d’Orbigny, Prodr. Et. 9, 212. (Arca.) 1864. Brauns, Str. u. Pal. d. Hilsm. p. 45. (Arca.) Von fast vierseitiger Form, vorn gerundet, hinten über einer scharfen Kante zu einer herzförmigen Fläche zusammen- gedrückt, vor welcher Kante eine breite Bucht über den Rücken hinabläuft, mit breit-lancettlichem Schildchen und vorstehenden, zugespitzten und spiralförmig umgebogenen Buckeln, die Ober- fläche concentrisch runzelig-gefurcht und mit zahlreichen un- gleich weit von einander entfernten Radialrippchen versehen, ist diese überdem durch ihre Grösse (80 Mm. Länge, 60 Höhe, 55 Dicke) ausgezeichnete Species nicht wohl mit anderen Arten zu verwechselr. Der hier gewählte Genusname beruht aller- dings nicht auf Untersuchung des Schlosses der nur in wenigen Exemplaren bei Oker und Greene (mit Trigonia Navis) ge- fundenen Muschel, doch bewog mich zu dessen Annahme eine gewisse Verwandtschaft mit den beiden folgenden Arten, welche schon aus dem Habitus hervorgeht. Macrodon liasinus Römer. (Arca.) 1836. Römer, Ool. Geb. t. 14, f. 8, p. 102. 1856. Oppel. $. 53, 163. (Arca.) 1865. Brauns, Str. u. Pal. d. Hilsm. p. 45. (Arca.) syn. Arca inaequivalvis Goldfuss, 1837, t. 122, f. 12, non Zieten, non Linn@. ‚ Cucullaea inaequivalvis 1858, Quenst. Jura, t. 43, f. 2 u. 3. ; v. Seebach, hann. Jura, p. 115. „ Arca, subliasina W’Orbigny, Prodr. Et. 8, 189. ” Der Römer’schen Beschreibung (querovale, fast rauten- ähnliche Form, Flachheit des Rückens, schräge stumpfe Kante am hinteren Ende der Seitenflächen, starke Buckel und schmales Feld, sowie Längslinien, welche die concentrischen Anwachs- streifen durchschneiden und unten in feine Streifen übergehen) 256 ist hinzuzufügen, dass die linke Schale etwas über die rechte übergreift, und zugleich ausser den feinen Radialstreifen weiter abstehende stärkere radiale Streifen hat, welche sich auf der hinteren Partie abschwächen, während die rechte Schale solche Streifen am hinteren Theile gar nicht und nur schwach ange- deutet am vordersten Theile aufweist. Die Abflachung der linken Schale auf der Mitte des Rückens, welche Goldfuss an- giebt, ist nicht an allen Exemplaren zu bemerken und meist nur schwach bei den grösseren, deutlicher bei den unausgewachsenen. Das Schloss zeigt deutlich die Charaktere des Genus Macrodon; eine schräge innere Querleiste ist nicht vorhanden. — Dass Römer diese und keine andere Species unter obigem Namen ge- meint hat, wie Oppel bereits angiebt, ist trotz der v. Seebach hervorgehobenen Abweichung der Römer’schen Abbildung nicht zu bezweifeln. Was jedoch die Angabe des Vorkommens des M. liasinus mit Ammonites costatus ete. anlangt, so möchte die- selbe auf Verwechslung beruhen, indem bei Oker ausser den Amaltheenihonen auch die Schichten der Trigonia Navis in nächster Nähe bei ersteren reich vertreten sind und an allen anderen Oertlichkeiten die Muschel nur in den letzteren (Greene, Wenzen, Dohnsen) und in den nächsttieferen Schichten (unweit Dehme nach Brandt, s. 0.) angetroffen ist. Maerodon elongatus Sow. (Cucullaea.) 1823. Sowerby, t. 447, f. 1. 1829. Philips, t. 11, f. 43, (Cucullaea.) 1837. Goldfuss II, t. 123, £. 9, p. 148. (Arca.) syn, Arca biloba Röm. 1839, Nachtr. t. 19, f. 11, p. 37. Cueullaea hirsonensis d’Archiac, 1843, M&m. soc. geol. de Fr. V, 1.13,11.08: Macrodon hirsonensis Morr. u. Lye., Gr. Oo]. II, t. 5, f. 1, p. 49. Laube, Bivalven v. Balin p. 24. ” Indem ich die Identificirung des M. hirsonensis mit elongatus auf Laube’s Angaben hin vornehme, welchem Autor die Species in allen Alterszuständen vorlag, weiche ich gleichwohl darin von diesem Autor ab, dass ich die Benennung d’Archiac’s in die ältere umwandle, gegen welche mir keine begründeten Einwen- dungen bekannt sind. — Die Zugehörigkeit zum Genus Macro- don ist durch Goldfuss’ Abbildung f. 9b auf gen. Tafel erwiesen. Die mir vorliegenden Stücke entsprechen ohne Ausnahme den Abbildungen von Phillips und Goldfuss und der Beschreibung 257 des letzteren. Insbesondere erscheint die Einbiegung in der Mitte des Unterrandes und die derselben entsprechende Bucht an den Seiten nebst den scharfen radialen und concentrischen ziemlich gleichmässigen Rippen charakteristisch. Beides zeigt sich auch an der Römer’schen Abbildung der Arca biloba, und da der einzige Unterschied von Macrodon elongatus in der von Römer angegebenen und aus dessen Figur ersichtlichen an- nähernden Gleichseitigkeit der Arca biloba bestehen würde, diese Eigenschaft aber einem so jugendlichen Exemplare, wie es Römer abbildet (von 2 Linien Breite), sehr wohl zukommen kann, ohne dessen specifische Trennung zu rechtfertigen, so nehme ich keinen Anstand, auch die Arca biloba hierher zu ziehen. Macrodon elongatus kommt bei Dohnsen und Dielmissen in der Coronatenzone, bei Wentzen, sehr selten (siehe Waagen Zone des Amm. Sowerbyi pag. 117, Benecke I, p. 623) auch wohl aus dieser Zone, bei Holzen und (nach Römer) bei Salz- gitter in der s. g. Zone der Ostrea Knorrii und endlich in der Avicula echinata bei Riddagshausen, überall selten, vor. Cueullaea eoneinna Phill. 1829. Phill., Geol. of Yorksh. t. 5, f. 9 u. 31. 1837. Goldfuss, 2. Band, t. 123, f. 6, p. 148. (Arca.) 1853. Morr. u. Lye., Gr. Ool. II. part., t. 5, f. 7, p. 50. 1858. Quenstedt, Jura t. 67, f. 15 u. 16, p. 504. 1864. v. Seebach, hann. Jura p. 115. 1864. Brauns, Str. u. Pal. d. Hilsm. p. 68. 1867. Quenst., Petref. 2. Aufl. t. 54, f. 27. syn. 1834. C. sublaevigata Hartm. Ziet. t. 56, f. 3, p. 75. lebe R Oppel, $. 61, 58. (Arca.) „ 1836. „ Hoffmanni Röm., t. 6, f. 21, p. 105. „ 1836. „ inflata Röm., t. 6, f. 22, p. 105 u. v. Seebach 1864, Pause: „ 1850. Arca subconeinna d’Orb., Prodr. Et. 10, 365. „ 1829. Cueullaea cancellata Phill. t. 9, 24 u. t. 11, 44, 1864. Brauns, Str. u. Pal. d. Hilsm. p. 50 u. 52. „ 1859. Arca cancellina d’Orb., Et. 10, 350. „ 1856. „ Lyecetti Opp. u. Arca cancellina d’Orb. Oppel, 8. 53, 164 u. 165. „ 1867. Cucullaea Lycetti Opp., Waagen, Zone d. A. Sowerbyi in Benecke, Beitr. Bd. 1, p. 623. „ 1864. Arca cf. oblonga Sow., Seeb. hann. Jura p. 78 u. 1867 Waagen, p. 75, f., Benecke I, p. 581, f., ?pars (p. 623). Braune, Der mittlere Jura. 17 258 syn. 1837. Arca cucullata Goldf., t. 123, f. 7. ER = Oppel, $. 61, 59. "u 1864. 3, = Brauns, Str. u. Pal. d. Hilsm. p. 52 u. 68. Nach Untersuchung eines ziemlich reichen Materials glaube ich die zwischen Ü. cancellata, cucullata und coneinna früher angenommenen Grenzen fallen lassen zu müssen. Die somit ganz anders, als früher, von mir abgegrenzte Art ist stets schief, fast rhombisch, die Buckel wenig vor der Mitte, ihr Rücken gleichmässig gewölbt, die vordere Seite gerundet, die untere manchmal ebenfalls convex gebogen, manchmal flacher, je nach- dem die Gestalt i. G. etwas höher oder breiter ist, die Kante zwischen Seiten und hinterer Partie durchweg scharf. Die Sculptur ist, wenn gut erhalten, sehr gleichmässig; vorn und hinten, namentlich vorn, befinden sich einige schärfere und weiter entfernt stehende Radialrippchen, auf den Seiten meist nur feinere Radialstreifen, die von concentrischen Streifen durchkreuzt werden. Die Oberfläche wechselt indess sehr nach dem Erhaltungszustande, und war der Umstand, dass ınir früher nur schlechter erhaltene Stücke aus den Faleiferen- und Coronaten-Schichten zu Gebote standen, verbunden mit den Abweichungen im Umriss, welche einige derselben zeigten, die Veranlassung, dass ich diese unter den Namen Ü. cancellata und cucullata abtrennte. Jedoch habe ich seither beide Formen — nebst Uebergängen — aus der Bathformation von Eimen etc. erhalten, sowie sich auch die Mittelform in den tieferen Schichten, anfangs von mir ange- zweifelt, doch später nicht zurückweisen liess. Auch muss ich hinzufügen, dass die Grösse der norddeutschen Exemplare nur wenig der von Phillips abgebildeten nachsteht. Die grössten unter jenen erreichen eine Länge von 24 Mm. bei 15—16 Mm. Höhe und 12—14 Mm. Dicke. — Die Art zeigt eine Andeutung der inneren schrägen Leiste und auch dass Schloss hat nach den fragmentären Untersuchungen, welche darüber aufgestellt werden konnten, vorn der Länge nach gestellte Zähne, so dass die Beibehaltung des ursprünglich derselben beigelegten Genus- namens vollkommen gerechtfertigt erscheint. Hinsichtlich der Gleichheit der Schalen muss ich Quenstedt widersprechen, indem gut erhaltene Stücke stets ein geringes Uebergreifen der linken Schale zeigen; jedoch ist die Sculptur beider Klappen nicht ver- schieden. Die verticale Verbreitung ist sehr gross. Zu unterst im obersten Theile der Faleiferenzone bei Wenzen nachgewiesen, reicht die Art durch die Üoronatenzone (Bruchhof, Esbeck, Wenzen, Dohnsen) in allen 3 Abänderungen in die mittlere 259 Region der Parkinsonierzone (Eimen, Geerzen, Goslar, Mehle) und alsdann in die Macrocephalenzone (Lechstedt) und in die Ornatenzone (Bretenbeck und Spekenbrink am Deister) hinauf. Cueullaea subdeeussata Münster. (Arca.) 1837. Goldfuss II, t. 123, f. 4, p. 147. 1865. Brauns, Str. u. Pal. d. Hilsm. p. 67. (Arca.) syn. Arcaimperialis Röm. Ool. Geb. p. 103, non Cueull. imperialis Bean. (Phil. t. 9, f. 19.) „ Cuceullaea Parkinsoni Quenst. 1856, Jura, t. 67, f. 14, p. 504. „ Arca carinata Dkr. u. Koch, 1837, Beitr. t. 2, f. 14, p. 32. n „ Kochii d’Orbigny, 1850 Prodr. Et. 10. 367. Die Art, welche trotz ihres häufigen Vorkommens nur selten eine gut erhaltene Schale zeigt, konnte von mir in jeder Richtung untersucht werden, und habe ich die Schlosscharaktere, welche Goldfuss und Quenstedt zeichnet und letzterer, Jura, p. 505, ausführlich angiebt (vordere horizontale Zähne), ferner eine Andeutung der schrägen inneren Leiste ähnlich wie bei voriger Art und die von Dunker und Koch angegebene Radial- streifung an gut erhaltenen Steinkernen, endlich die von Römer angegebene Sculptur — der vierte bis fünfte Radialstreif stärker als die übrigen — bei wohlerhaltener Oberfläche gefunden. Diese Eigenthümlichkeit der Streifung ist übrigens auf der linken Schale stets deutlicher, auf der rechten nur angedeutet, und häufig zeigt diese auch bei besserem Erhaltungszustande nur gleichförmige radiale Streifen. Die Wirbel stehen vor der Mitte, die von denselben schräg nach unten verlaufende Kante ist nur oben scharf, im weiteren Verlaufe immer mehr verflacht. Der Umriss ist mehr oder weniger länglich, stets annähernd rhombisch mit scharfen oberen und abgerundeten unteren Ecken. Das Schlossfeld ist nur mässig breit. Die Dimensionen grösserer Exemplare sind im Mittel bei 55 Mm. Länge 23 Breite und 25 Dicke; doch kommen auch kürzere und minder dicke vor. Steinkerne zeigen eine Verschmälerung nach hinten und we- nigsters annähernd immer die von Dunker und Koch unter dem Namen Arca carinata beschriebene und abgebildete Form. Die mittlere Abtheilung der Parkinsonierschichten bei Eimen, Geerzen, Brunkensen, Wenzen, Greene, Goslar, sowie bei Essen ist die Hauptfundquelle der Muschel, welche sich ausserdem nur selten theils in der oberen Abtheilung der Parkinsonierzone bei Riddagshausen, theils in der Macrocephalenzone bei Lechstedt ‘gefunden hat. 17* 260 Nueula Hammeri Defrance. 1825. Defr. Diet. 35, 217. 1837. Goldfuss, t. 125, f. 1. 1839. v. Buch, Jura in Deutschland. p. 48 (exel. syn. p.). 1850. d’Orb. Prodr. Et. 9, 207. 1856. Oppel, $. 53, 119. 1858. Quenstedt, Jura, pars, t. 43, f. 8, 10, 11 u. 12, excel fe Usur 9: 1864, v, Seebach, hann. Jura p. 115. 1865. Brauns, Str. u. Pal. d. Hilsm. p. 44 u. 50. syn. Nucula Hausmanni Röm. 1836. Ool. Geb. t. 6, f. 12, p. 98. d’Orbigny, Prodr. Et. 9, 208. 5 Oppel, 8. 53, 118. S “ ovalis Hehl, 1834, Ziet. t. 57, f. 2 u. 1837. Goldf. t. 125, t20. 8: Hammeri Aalensis Quenst. Jura t. 48, f. 15. jurensis Quenst. Jura t. 41, f. 5, 6, p. 289. Aalensis Oppel, S. 53, 120. Waagen, Zone d. Amm. Sowerbyi in Benecke, Beitr. 1 Bd. p. 623. a hr variabilis Phill., pars (t. ı1, f. 19, exel. t. 9, f. 11), non Sowerby. * ”„ ” ” „ ” ” Die 4 Nucula-Arten des braunen Jura, welche, wie alle jurassischen und noch älteren, sämmtlich keine Kerbungen am Innenrande zeigen, sonst aber sich den späteren Vertretern ihres Genus vollkommen anschliessen, sind unter sich und auch der Nucula Menkei Röm. des weissen Jura sehr ähnlich, lassen sich jedoch mit Sicherheit trennen. N. Hammeri, deren sämmt- liche Charaktere Römer bei seiner Beschreibung der zweifellos identischen N. Hausmanni treffend angiebt, ist vorn abgestutzt, quer-verlängert, hat danach die Buckeln weit nach vorn liegen; sie unterscheidet sich von N. variabilis Sow., N. Caecilia d’Orb. und N. Menkei Röm. durch ihr lanzettliches vertieftes Schildchen hinter den Buckeln, welches durch eine stumpfe Kante deutlich begränzt ist, durch die kleine herzförmige Vertiefung vor den Buckeln, welche sich schon auf der oberen Mitte des Vorder- randes verliert, durch die Abstutzung des Vorderrandes, welche fast rechtwinklig (selten recht- oder etwas spitzwinklig) ist, aber meist den unteren Theil des Vorderrandes wieder etwas, wenn auch oft kaum merklich, vortreten lässt. Der Unterrand ist anfangs gerade, dann stark nach oben gekrümmt; der hintere Schlossrand ist ein wenig nach oben gebogen. Von N. Menkei insbesondere, deren Umriss ähnlich ist, unterscheidet sich N. Hammeri ausser durch ihr vertieftes Schildehen und durch schärfere Abstutzung des Vorderrandes noch durch den Umstand, 261 dass die grösste Dicke bei N. Menkei in der Mitte, bei N, Hammeri mehr nach vorn liegt. Die Identität mit N. Aalensis ist von mir a. a. O. nach- gewiesen; die Ausschliessung der folgenden Art glaube ich trotz des erneweten Widerspruchs von Quenstedt (Petrefactenkunde, 2. Aufl. p. 627f.) aufrecht halten zu müssen. Nucula Hammeri liegt in der Schicht des Amm. Germaini und Aalensis bei Hildesheim (Zwerglöcher), bei Falkenhagen und Dehme unweit Porta, in der Schicht der Trigonia Navis bei Salzgitter und Oker, in derselben sehr häufig bei Greene, sowie bei Wenzen, Mainzholzen, Dohnsen, in der Region des Inoce- ramus polyplocus bei Wenzen (zahlreich), Dohnsen und in der Gegend von Mehle. Nueula subglobosa Römer. 1836. Römer, Ool. Geb. t. 6, f. 7. 1850. d’Orbigny, Prodr. Et. 9, 209. 1065. Brauns, Str. u. Pal. d. Hilsm. p. 45 u. 50. syn. N. Hammeri (Quenst., pars, Jura t. 43, f. 7 w.9 (excl. fe 3 u. 10—12), non N. Hammeri Defr. Von sämmtlichen übrigen oben genannten Species durch ihre Kürze und annähernde Gleichseitigkeit unterschieden, ist N. subglobosa ausserdem vorn stets spitzwinklig abgestutzt, meist in einer Weise, welche von keiner der anderen jurassischen Arten erreicht wird und annähernd nur bei einigen Exemplaren der folgenden Art sich findet. Die herzförmige Vertiefung vor den Buckeln ist grösser und reicht tiefer herab, als bei voriger Art, das Schildehen ist, entsprechend der ganzen Form, erheblich kürzer und dabei breiter, die Buckeln selbst etwas zugespitzter und gebogener. Die Anwachsstreifen sind bei grösseren Exem- _ plaren verhältnissmässig weit gröber, als bei den übrigen Arten einschliesslich der N. Hammeri. Die Art ist bei Oker, Greene, Wenzen (Einschnitt im Stein- anger) ziemlich zahlreich gefunden, an letzterem Orte in der Zone der Trigonia Navis sowohl, als in der des Inoceramus polyplocus bis in deren obersten Theil, an ersteren Localitäten nur mit Trigonia Navis. Ein Fundort oberhalb Wenzen (bei Nienrode oder den Hilshäusern), von H. Römer ermittelt, gehört den Schichten des Inoceramus polyplocus an. 262 Nucula variabilis Sowerby. 1824. Sow., Min. Conch, t. 474, f. 2. 1829. Phill., ‚Geol...of. Yorksh. t., 9, f. 11. D’exel. te 11, f. 19 (S. bei N. Hammeri.) 1836. Römer, Ool. Geb. p. 99. 1853. Morr. u. Lye., Gr. Ool. II, t. 5, f. 13, p. öl, excel. syn. p. 1857. Oppel, S. 61, 41. 1858. Quenst., Jura t. 67, f. 25 u. 26, p. 505 u. t. 73, f. 49 u. 50, p. 582, t. 60, f. 15, 16, p. 443. 1863. Credner, Jura etc. p. 4. 1864. v. Seebach, hann. Jura p. 78. 1864. Brauns, Str. u. Pal. d. Hilsm. p. 67. 1867. Laube, Bivalven v. Balin p. 24. syn. N. Pollux d’Orb., 1850, Prodr. Et. 12, 179. »» > ” 1864, v. Seebach, hann. Jura p. 116. Kürzer als N. Hammeri, jedoch länger als N. subglobosa, zeichnet sich Nucula variabilis vor beiden durch eine breite und flache herzförmige Vertiefung vor den Buckeln aus, welche fast über die ganze Vorderfläche sich erstreckt und durch eine flache Kante deutlich begrenzt ist; ferner durch ein weniger vertieftes Schildchen hinter den Buckeln, dessen parallele Ränder nach hinten allmählig sich verlieren, durch Zunehmen der Dicke bis fast zur Mitte der Länge, und durch shwächere, niedrigere Buckel; von Nucula Hammeri ist sie ausserdem durch die ganz gerade Abstutzung des Vorderrandes unterschieden, welcher übrigens mit dem Oberrande bald einen etwas stumpfen, bald einen rechten, bald einen etwas spitzen Winkel, durchschnittlich einen rechten bildet, und durch die gerade Richtung der hinteren Schlosskante; von N. subglobosa geben die Buckeln, welche bei dieser erheblich stärker vorragen, und die rasche Abnahme der Dicke von der Nähe der Buckeln bei der letztgenannten genügende Unterschiede. N. Caecilia und Menkei haben kein eigentliches Schildchen; N. Menkei hat stärker gebogene Buckeln und einen stumpferen Schlosswinkel mit deutlich vorragendem Schlossrande; bei N. Caecilia ist der Schlosswinkel noch stumpfer, und auf dem breit-lanzettlichen Felde, welches um den hinteren Schlossrand sich bildet, ragt dieser Schlossrand selber noch stärker hervor, auch sind die Buckeln äusserst schwach. Nucula variabilis, zu welcher man nothgedrungen die Ab- bildung in Quenstedt’s Jura t. 73 und (folgerichtig) N. Pollux d’Orb. ziehen muss, kommt von der Zone der Ostrea Knorrii an aufwärts bis zur oberen Grenze der Örnatenthone vor; in der Zone der Ostrea Knorrii bei Geerzen, Eimen, Mehle, Hildes- 263 heim, Goslar und Horn, in der Zone der Avicula echinata an der Porta und bei Riddagshausen, in der Macrocephalenzone bei Lechstedt und in den Ornatenschichten bei Bretenbeck und am Tönniesberge bei Hannover. } Nueula Caeeilia d’Orbigny. 1850. d’Orbigny, Prodr. Et. 12, 176. 1857. Oppel, $. 68, 65. 1864. v. Seebach, hann. Jura p. 116. 1864. Credner, p. 5. syn. N. ornata 1852, Quenst., Handb. 1. Aufl. t. 44, f. 1858. . Jura t. 72, f, 32, P- 993. Sr 1867, > Handb. 2. Aufl. t. 55. f. 7. „ peetinata Ziet., t. 57, f. 8, Quenst., Jura t. 67, f. 24, id. Handb. t. 55, f. 6, Credner, p. 4, non N. pecti- nata Sow. 1 „ „ ” „ Die Muschel, welche von allen hier in Betracht kommenden die länglichste Form, die vorspringendste Vorderseite, die niedrigsten Buckeln und den geradesten hinteren Schlossrand hat, theilt mit N. Menkei das Vorragen des Schalenrandes an letzterem und den Mangel des Schildchens hinter den Buckeln; doch entfernt sie sich von derselben durch die kleineren, mehr medianen Buckeln, und durch das stärkere Hervortreten des Schalenrandes innerhalb der Area. Von den 3 vorigen Arten des mittleren Jura ist N. Caecilia ebenfalls durch die Lage der Buckeln nahe der Mitte, ferner durch das eigenthümliche Ver- halten der Area (s. bei voriger Art), durch den stumpfen Schloss- winkel und die starke quere Verlängerung unterschieden. Die grösste Dicke liegt ungefähr unter den Buckeln. Nucula Caecilia kommt fast durchgängig mit Amm. Jason vor, und ist ausschliesslich in den Ornatenschichten (bei Breten- beck am Deister, Hoyershausen, Hannover, Bündheim, am Fusse des Ith unweit Eschershausen, auch in der Gegend von Wenzen verschwemmt neben Amm. Jason) gefunden. Leda laeryma Sowerby. (Nucula.) 1825. Sowerby, Min. Conch. t. 476, f. 3. 1829. Phillips, Geol. of Yorksh. t. 11, f. 14. (Nucula.) 1837. Goldfuss, t. 125, f. 10. (Nucula.) 1857. Oppel, 8. 61, 39. 1858. Quenstedt, Jura t. 67, f. 18—21, p. 504. (Nucula.) 264 1864. v. Seebach, hann. Jura p. 117. 1864. Brauns, Str. u. Pal. d. Hilsm. p. 53. 1866. id. Nachtr. p. 15. syn. Nucula mucronata Sow.,.t. 476, f. 4 u. Goldfuss, t. 125, f. 9. » Leda mucronata d’Orb., 1850. Prodr. Etage, 11, 189. "| A „ Morr. u..Lye., Gr. Ool. II. t. 6, £. 7. " „ Oppel, $. 61, 40. 5 „ Diana d’Orb., Prodr. Et. 9, 179 u. Oppel, $. 53, 113, » Nueula clayiformis Sow., t. 476, f. 1. s 5 rostralis Goldf., t. 125, f. 8. » Leda rostralis d’Orb., Prodr. Et. 9, 174 und Oppel, $. 53, 112. „ Nueula caudata Dunker u. Koch, 1837, Beiträge, t. 2, f. 7, p. 31. „ Leda caudata d’Orb., Prodr. Et. 10, 259. hs „ acasta d’Orb. Prodr. Et. 10, 261. > » Moreana d’Orb., Prodr. Et. 12, 137. » Nucula museulosa Dunker u. Koch, Beitr. t. 2, f. 12, p. 32. Die Art, welche fast durch den ganzen braunen Jura ver- breitet ist, wird durch ihre nach hinten stark verlängerte und zugespitzte Form, durch die vorstehenden, nach rückwärts ge- wandten Buckeln, durch eine breite, mit deutlichen Kanten ein- gefasste Area charakterisirt. Jenes Verhalten der Buckeln, die ausserdem etwas mehr nach vorn gerückt sind (der Vordertheil ist schräg abgestutzt), giebt nebst der beträchtlichen Zuspitzung der hinteren Seite,,der grösseren Dicke — deren Maximum sich etwas vor der Gegend der Buckeln, also ziemlich weit nach vorn zu, befindet — sichere Anhaltspunkte zur Unterscheidung von der nächstfolgenden, nahverwandten Art; besonderes Gewicht möchte, da die Form bei jüngeren Exemplaren oft nicht charakte- ristisch erscheint, auf die rückwärts gewandten Buckeln zu legen sein. Leda acuminata hat abweichend von L. lacryma und cuneata eine verbreiterte Hinterpartie und verschmälerte Vor- derpartie; da bei ihr, wie bei L. cuneata, die Buckeln vorwärts gewandt sind, so ist bei unentwickelten Exemplaren darauf zu achten, wo sich die Area befindet; an Steinkernen hat eine Furche vom Buckel bei beiden die Richtung nach hinten. Die Schale ist fein concentrisch gesreift; doch verwischt dies sich leicht und erklärt sich so die auf minder gute Erhaltungs- zustände gegründete Angabe Oppel’s, die Schale sei glatt. Die Identität mit den zuerst von Sowerby auf geringe Abweichungen, dann besonders dem Vorkommen nach, abgetrennten Arten, so- wie mit den beiden Arten Dunker und Koch’s ist nicht zweifel- haft, und habe ich namentlich von letzteren die Originale ver- glichen. Der Kern (N. musculosa Dkr. u. K.) zeigt starke Muskelansätze; die Mantelbucht ist an einem der Koch’schen Exemplare ganz flach, eben andedeutet, zu bemerken. 265 Die Art kommt mit Trigonia Navis bei Greene, mit Inoce- ramus polyplocus bei Wenzen (selten), in der Coronatenzone bei Dohnsen, im Niveau der Ostrea Knorrii bei Eimen, Geerzen, Holzen, Mehle, in den Macrocephalenschichten bei Lechstedt und in der Ornatenzone bei Hoyershausen (selten) vor. Leda euneata Dunker und Koch (Nucula), non Nucula cuneata Goldf. 1837. Dunker und Koch, Beitr. t. 2, f. 8, p. 31. syn. Nucula Münsteri Goldf. II, p. 153, 304 u. 309, N. elliptica id. (non Phill.) ib. p. 153 (corr. p. 304 u. 309.) pars, (NB. nur die Exemplare aus den Faleiferenschichten von Banz etc.) „ N. acuminata Quenstedt, Jura t. 45, f. 5 u. 6, p. 329, non Zieten, non Goldf., Oppel, Seebach. Die Schale ist stark comprimirt, die grösste Breite in der Gegend der Buckeln, welche etwas nach vorn gekrümmt sind. Die Vorderpartie und namentlich die Hinterpartie sind auch verschmälert, ebenso die Area weit schmaler, als bei der vorigen Art. Der Unterrand ist gerundet. Hinten ist die Schale länger ausgezogen als vorn, jedoch nicht immer so stark, als Dunker und Koch abbilden. Vielmehr ist manchmal die Art subäquila- teral; doch findet sich immer nach hinten eine Zuspitzung, die zwar mit Recht von Dunker und Koch als stumpf und keil- formig bezeichnet wird, allein immer scharf genug hervortritt, um so schärfer, als der obere Rand hinter den Buckeln ziemlich stark concav gebogen ist. Natürlich ist sie aus eben dem Grunde etwas nach oben gekehrt. Die Schale ist, wie bei voriger Art, fein concentrisch gestreift. Die Fundorte erstrecken sich von der Zone der Trigonia Navis, in welcher Leda cuneata selten bei Greene vorgekommen, durch die des Inoceramus polyplocus, in welcher sie bei Wenzen sich fand, bis in die Schichten mit Ostrea Knorrii, aus der die - Fundorte Goslar, Eimen (Einschnitt und Waldgraben) und Geerzen von dort stammen die mir vorliegenden Dunker’schen Originale) anzuführen sind. (Hinsichtlich des Artnamens möchte kein Bedenken vor- liegen; die aus dem Muschelkalke stammende Nucula cuneata Gldf. ist keine Leda. Sonst wäre bei der im nämlichen Jahre erfolgten Publication die Priorität näher zu discutiren.) 266 Leda acuminata Zieten. (Nucula.) 1834. v. Zieten, t. 57, f. 6; non Goldfuss, t. 125, f. 7 (Goldf. II, p- 155, pars), non Oppel, non Seebach, non Quenst. (s. vor. Art.) 1864. Brauns, Str. u, Pal. d. Hilsm. p. 44 u. 50. (non. p. 67.) syn. Nucula striata Römer, 1836, Ool. Geb. t. 6, f. 11, p. 99. 3 5 rostrata Römer, ib. t. 6, f. 9, p. 99, non N. rostralis Goldf. " „ bebeta und acuminata b 5 Quenstedt, Jura t. 48, f. 14, p- 359. „ Leda Deslongehampsii Oppel, $. 53, 115 und Waagen, Zone des Amm. Sowerbyi in Benecke I, p. 616. »„ ? „sp. ind. v. Seebach, hann, Jura p. 35 u. 78. »„ Tellina arcuata Römer, Nachtr. t. 19, f. 26, p. 41. Leda acuminata Ziet. hat im Gegensatz zu den beiden vorigen Arten eine verschmälerte und stumpf-zugespitzte Vorder- partie und eine breitere Hinterpartie; sie ähnelt sehr der mittel- liasischen Art, welche Goldfuss mit ihr vermengt und welche Oppel und v. Seebach nach demselben fälschlich mit dem Namen L. acu- minata belegt haben, da v. Zieten ohne alle Zweideutigkeit den Unteroolith als Fundort seiner L. acuminata angiebt. Die ganze Form ist, wie bei der liasischen Art, querverlängert, die Buckeln, welche über die niedrige Vorderpartie vorragen, von denen aber nach hinten die Schlosskante ohne Absatz fast horizontal ver- läuft, sind merklich nach vorn gewandt. Die Unterschiede der mitteljurassischen von der liasischen Art bestehen darin, dass der Unterrand und Schlossrand bei jener nahezu parallel sind, dass die vordere zu einer abgerundeten Spitze ausgezogene Partie weniger nach oben gebogen ist, dass eine abgegrenzte Area, obwohl schmal, doch vorhanden ist; die liasische Spe- cies hat dagegen einen stark gerundeten Unterrand und einen etwas abschüssigen Schlossrand, die Area ist nicht scharf ab- gegrenzt. Im Uebrigen hat L. acuminata eine nicht ganz un- bedeutende Dicke, ziemlich starke Zähnchen, und auf dem Stein- kerne, der die Form der Schale gut wiedergiebt und eine durch- aus ungebuchtete Mantellinie zeigt, pflegt eine von den Buckeln nach unten laufende Furche sichtbar zu werden; wenn nicht, ist dieselbe doch. mindestens angedeutet. (Vgl. Tellina arcuata.) Die Schale ist fein concentrisch gestreift, wie bei den vorigen Arten. An Grösse übertrifft Leda acuminata dieselben; während jene nur 8 Mm. Länge erreichen, wird L. acuminata bis 12 Mm. lang bei 6!/, Mm. Höhe und 5 Breite. Sie ist in der Zone des Ammonites Germaini bei Hildes- heim, in der der Trigonia Navis bei Greene, Dohnsen, im 267 schwarzen Lande, bei Oker, in der des Inoceramus polyplocus bei Wenzen und auf den Halden bei Mehle gefunden. Die Angabe des Auftretens der Art in dem Niveau der Östrea Knorrii bei Eimen (Stratigr. u. Pal. d. Hilsm. p. 67) be- ruhte auf Verwechslung mit der vorigen Art. Das Vorkommen bei Geerzen lässt ebenso wenig einen sichern Schluss zu, als das bei Mehle, da an beiden Orten auch Schichten tieferen Niveaus durch Fossilien vertreten sind, Leda aequilatera Dunker u. Koch. (Tellina.) 1837. Dunker und Koch, Beiträge ete. t. 2, f. 9, p. 30. 1850. d’Orbigny, Prodr., Etage 10, 321. (Lucina.) 1856. Oppel, Jura $. 53, 117. 1864. v. Seebach, hann. Jura p. 78. 1864, Brauns, Stratigr. u. Pal. d. Hilsm. p. 50, 52 u. 67. syn. Nucula subovalis Goldf. II, p. 154, f. pars. (non t. 125, f. 4; vgl. Oppel S. 25, 67.) »„ Leda Delila d’Orbigny Prodr. Et. 9, 179, Oppel, $. 53, 114 und Waagen, Zone des Amm. Sowerbyi in Be- necke, Beiträge I, p. 616. Der regelmässig elliptische Umriss, die wenig vorstehenden, kaum merklich oder gar nicht nach vorwärts gebogenen medianen Buckeln, die sehr feinen Zähne (selbst im Gegensatze zu den vorhergehenden Arten sind dieseiben auffallend klein) charakte- risiren die Art, deren Schale gleich der der vorigen 3 Arten fein concentrisch gereift ist und deren Steinkern eine sehr seichte Mantelbucht aufweist. Durch obige Eigenschaften ist L. aequi- latera von allen mit ihr vorkommenden Leda-Arten hinreichend gesondert und möchten überhaupt nur Verwechslungen mit Leda subovalis des mittleren Lias (Nucula Palmae Quenst.) möglich sein. Leda subovalis ist aber nicht völlig gleichseitig, vorn kürzer, und zugleich weniger in die Quere verlängert; auch sind die Buckeln ein wenig mehr nach vorn gebogen. L. aequilatera findet sich ziemlich zahlreich bei Wenzen in den Schichten mit Inoceramus polyplocus, geht durch die Üoro- natenzone, in welcher sie bei Dohnsen, Dielmissen, Esbeck sich findet, in das Niveau der Ostrea Knorrii (bei Mehle, Goslar, Geerzen, Dörshelf und Eimen), ist ferner bei Lechstedt in der Macrocephalenzone und bei Hannover in den Örnatenschichten gefunden. 268 Limaea duplicata Münster. 1836. Goldfuss, t. 107, f. 9. 1857. Oppel, 8. 61, 64. Schief eirund im Umrisse und auch im Uebrigen der liasischen Limaea acuticosta Goldf. ähnlich, ist L. duplicata mit dichteren Radialrippen bedeckt, in deren Zwischenräumen ausserdem noch schwächere radiale Falten liegen, während die genannte Art des mittleren Lias breitere ebene Zwischenräume hat. Bei beiden Arten findet sich bei guter Erhaltung eine feine concentrische Streifung. Das Schloss zeigt den Genuscharakter. Die von Oppel für den Cornbrash als charakteristisch an- gesehene Art ist im mittleren Theile der Parkinsonierzone bei Geerzen und in deren oberem Theile bei Riddagshausen und der Porta, jedoch sehr selten, angetroffen. Pecten virguliferus Bean. 1829. Phillips, Geol. of Yorksh. t. 11, 20. syn. Pecten ambiguus Münster. 1834, Goldfuss, II, t. 90, f. 5, p. 46: 1856. Oppel, 8. 53, 198. 1867. Waagen, Zone d. Amm. Sowerbyi, in Benecke, Beitr. I, p- 632. non P. ambiguus Münster bei Goldfuss, 11, t. 96, f. 2, p- 64. (Ist tertiär.) „ P. textorius Quenst. Jura p. 433, P. textorius torulosi Qu. ib. t.. 42. 20, p: 311. ee > Brauns, Str. u. Pal. d. Hilsm. p. 47. Tl Waagen, in Benecke, Beitr. I, p. 632. Di Genis d’Orbigny, 1850, Prodr. Et. 10, 424. (vgl. Oppel, P ambiguus.) „ Lima nodosa Schübl. 1833, v. Zieten, t. 53, f. 8. (vgl. Oppela. a. O.) Die rechte Schale hat gepaarte, die linke scharfe einzelne Radialrippen, zwischen welche sich beim Fortwaschen neue, feinere einschieben und so die Zahl bald mehr, bald minder ver- stärken. Daneben finden sich feine scharfe, wie Quenstedt be- merkt, fast lamellöse Anwachsstreifen, welche .die Rippen und deren Zwischenräume durchschneiden. Trotz der mangelhaften Zeichnung bei Phillips kann das Zusammengehören obiger Citate keinem Zweifel unterworfen sein, und hatte demzufolge die Benennung von Phillips die Priorität. Goldfuss’ Figur 9d auf t. 89, auf welche ich die Be- 269 stimmung als Pecten textorius basirte, ist ebenfalls von letzterem weg und hierher zu ziehen. Die Zugehörigkeit von Lima no- dosa Schübl. und Pecten Genis d’Orb. ist durch Oppel verbürgt. Die Zahl der Rippen wechselt allerdings bei den ver- schiedenen Abbildungen; doch ist dies auch bei den Original- exemplaren der Fall und kann diese Abweichung bei der Ueber- einstimmung der übrigen Charaktere keine Bedenken erregen. P. virguliferus ist aus den Posidonienschiefern bei Einbeck, aus dem Niveau der Trigonia Navis von Greene und aus dem Adenberger Stollen bekannt; auch von Falkenhagen wird er (als Pecten textorius) angegeben. Pecten pumilus Lamarck. 1819. Lamarck, Anim. sans vertebres, Bd. 6, p. 183. 1850. d’Qrbigny, Prodr. Et. 9, 247. 1856. Oppel, Jura $. 53, 196. 1864. v. Seebach, hann. Jura p. 96. 1864. Brauns, Stratigr. u. Pal. d. Hilsm. p. 47, 1866. id. Nachtr. p. 9. syn. P. personatus Ziet., 1833, t. 52, f. 2. a, 5 Goldf., 1836, t. 99, f. 5. lt, Es v. Buch, 1839, Jura in Deutschland, p. 53. ET „ Quenst., Handb. d. Petref. 2. Aufl. 1867, t. 51, f. 19, p. 602. » „» inerustatus Defrance, 1825, Diet. 34, 253. Sehr h Oppel, 1856, $. 32, 77. 4 » inerustans (Defr.) Römer, Zeitschr. d. d. geol. Ges. 1857, p. 625 (jurassische Weserkette). »” » paradoxus Mstr. 1836, Goldfuss, t. 99, f. 4. A „ eontrarius v. Buch, 1858, Quenst., Jura t. 36, f. 15—17 und Handbuch, 2. Aufi. p. 602. v»„ „ undenarius Quenst. 1858, Jura t. 44, f. 14. Die kleine, ungleichklappige, rechts aussen glatte, oder vielmehr nur mit feinen, schwachen Anwachsstreifen versehene, links fein gegitterte, innen radial gerippte und demnach in die Gruppe des P. Pleuronectes (zum Genus Amussium) gehörige Muschel ist je nach dem Erhaltungszustande und nach dem zu- fälligen Umstande, ob die inneren Rippen und die ungerippte Aussenfläche zugleich sichtlich waren oder nicht, künstlich aus- einander gerissen. Eine damit zu verwechselnde Art kommt im braunen Jura nicht vor; aus dem Lias beschreibt Römer, Nachtr. z. Ool. Geb. pag. 26, eine verwandte Art als P. (Pleu- ronectes) lunaris, die sich durch sehr stumpfen Schlosskanten- 270 winkel unterscheidet. Die zirkelrunden flachen Schalen sollen nur concentrisch gestreift sein. Das Vorkommen des Pecten pumilus reicht durch die ganze Faleiferenzone hindurch; die Posidonienschiefer haben denselben bei Harterode am Ith (vgl. v. Seebach) und Falkenhagen, die darüber liegenden Mergel bei Falkenhagen, die Schichten der Trigonia Navis bei Greene, Wenzen, im schwarzen Lande, die Schichten des Inoceramus polyplocus endlich bei Wenzen, Dohnsen und Hessisch Oldendorf geliefert. Peeten demissus Phillips. 1829. Phillips. Geol. of Yorksh. t. 6, f. 5. 1836. Goldfuss, t. 99, f. 2. 1839. Römer, Nachtrag z. Ool. Geb. p. 26. 1853, v. Strombeck, br. Jura p. 42. 1855. Morris u. Lycett, Gr. Ool. p. II. t. 14, f. 7, p. 127. 1858. Quenst., Jura. it: ‚72.11.2275. 553. Sundatr A8 Er zone, pP. 353. 1864. v. Seebach, hann, Jura p. 101. 1867. Laube, Bivalven v. Balin, p. 10. syn, P. diseiformis Schübl. 1833. v. Zieten, t. 53, f. 2. 1839. v. Buch, Jura etc. p. 53. 1856. Oppel, $. 53, 197. „ P. spathulatus Röm., 1839, Nachtr. t. 18, f. 22, p. 26 u. Quenst. 1858, Jura t. 59, f. 13. „ ?P. eingulatus Goldfuss (t. 99, f, 3) pars, non Phill. (t. 5, f. 11). Nur eoncentrisch gestreift ohne alle radiale Sculptur, gleich- klappig, mehr lang als breit, lässt sich diese Art leicht von den übrigen des Unteroolithes trennen. — P. disciformis zeigt keine Unterschiede, höchstens etwas breite Form, P. spathulatus eine etwas längliche. P. eingulatus hat stärkere concentrische Reifen, ist aber muthmasslich zum Theil von Goldfuss verwechselt. Die Species findet sieh in Norddeutschland von den Coro- natenschichten (Dielmissen, Dohnsen) bis in die Parkinsonier- zone (mittlere Abtheilung bei Eimen, Geerzen, Goslar; obere am Stemmer Berge, bei Wettbergen, Fallersleben und Riddags- hausen). 271 Pecten lens Sowerby (non Röm.). 1818. Sowerby, t. 205, f. 2 u. 3. 1833. v. Zieten, t. 52, f. 6. 1833. Golaf., .t. IK 3. 1839. v. Buch, Jura etc. p. 54. 1853 Morr. u. Byceib, 0 00 a2 ep. 1857. Oppel, $. 80, 87. 1858. Quenst., Jura t. 44, f. 12, p. 322 u.t. 59, f,3u. 4, p. 432. 1864. v. Seebach, hann. Jura p. 99. (? pars.) 1866. Brauns, Nachtr. zur Stratigr. u. Pal. d. Hilsm. p. 9. 1867. Laube, Bivalven v. Balin, p. 12. syn. P. comatus Münster, Goldf. 1833, t. 91, f. 5, non Römer, Ool Geb. p. 72. „ P. subeomatus Römer. 1836. Römer, Ool. Geb. t. 3, £. 17, p. 70. 1866, Brauns, Nachtr. etc. p. 15. „ P. Saturnus d’Orb. 1850. d’Orbigny, Prodr. Et. 10, 420. 1856. Oppel, S. 53, 202. 1867. Waagen, Zone d. Amm. Sowerbyi, in Benecke, Beitr. p. 629, Die interessante Art ist durch die feinen, an den Seiten geschweiften, dichotomen Punktreihen charakterisirt, welche von den Buckeln ausstrahlen, und ist bei guter Erhaltung daran sehr leicht zu erkennen, während sie bei schlechterer Erhaltung mit- unter verkannt ist und — wie als P. subcomatus — zur Auf- stellung besonderer Arten Veranlassung gegeben hat. Unter den Synonymen ist ferner P. Saturnus als nur auf das Vorkommen basirt zu verzeichnen. — Pecten comatus Mstr. (Goldfuss, t. 91, f. 5) habe ich bei ganz gleicher Sculptur und unwesentlich verschiedenem Umrisse um so unbedenklicher zu- gezogen, als der Fundort (mittlerer Theil der Parkinsonierzone bei Lübke) vollkommen passt. Da aber Römer (Vol. Geb. 72) seinem P. comatus (aus dem weissen Jura) perlschnurförmige Radialrippen zuschreibt, so ist dieser auszuschliessen. Daher habe ich auch von dem P. lens v. Seebach’s nur einen Theil identificiren können. Pecten lens Römer, non Sowerby (Ool. Geb, t. 15, f. 8, p. 70) hat ebenfalls abweichende Sculptur — erhabene feine Längsrippen von concentrischen Linien durchsetzt -— und darf nicht vereinigt werden, auch abgesehen von dem verschiedenen Vorkommen (im Hilsthone). P. lens reicht von den Schichten des Inoceramus polyplocus (Wenzen, Dohnsen) durch die Coronatenschichten (Dohnsen, Pottholtensen), durch den unteren Theil der Parkinsonierzone (Goslar) und den mittleren (Horn, Eimen, Geerzen, Wehren- 272 dorfer Berg) bis in deren oberen Theil (Riddagshausen). Ein höheres Vorkommen habe ich nicht constatiren können und kann mich (aus den angegebenen Gründen) vor der Hand der Ansicht v. Seebach’s nicht anschliessen, welcher die Art in den Oberjura übertreten lässt. Pecten fibrosus Sowerby. 1816. Sowerby, Min. Conch. t. 136, f. 2. 1829. Phillips, Geol. of Yorksh. t. 6, f. 3. 1833. Goldfuss, II, t. 90, f. 6, p. 46. 1852. Quenstedt, Handb. 1. Aufl. t. 40, f. 13. 1857. Oppel, $. 68, 75. 1867. Laube, Bivalven v. Balin, p. 12. syn. P. vagans Morris u Lycett, non Sowerby, non Röm. 1853. Morris u. Lycett, Gr. Oo]. II, t. 1, f. 12, 14, 16, p. 8—10. 1867. Laube, Bivalven v. Balin, t. 1, f. 10, p. 10. » „ anisopleurus, Buvignier, Statist. g&ol. du dep. de la Meuse Atlas, t. 19, f. 31—35, p. 25. Se, Lycett, Suppl. gr. Ool. 1863, t. 33, f. 5, p: 34. Ba, biplex- Buvignier, Stat. etc. Atlas t. 19, f£. 6 P. fibrosus hat beiderseits sparsame, sehr flache und breite, nach dem Buckel zu verschwindende, im ferneren Verlaufe ent- weder durch eine Furche getheilte oder secundäre Rippen zwischen sich einschaltende Radialrippen, und scharfe concentrische An- wachsstreifen, welche auf der linken Klappe stärker zu sein pflegen; diese linke Klappe’ zeigt meist die zweite, die rechte meist die erste Art der radialen Rippung. Von Pecten vagans Sow., mit welchem Laube die Art zu- sammenwirft, ist P. fibrosus dadurch verschieden, dass P. vagans linkerseits mit schmalen, hohen Radialrippen versehen ist (s. So- werby t. 543, f. 3—5, Römer, Nachtr. p. 29); die rechte Schale ist schwer zu unterscheiden. P. vagans ist übrigens sicher identisch mit P. subfibrosus d’Orb., Et. 13, 423 (ef. Oppel, $. 80, 81, v. Seebach, p. 96), welcher demnach mit jenem Namen zu belegen ist. Sowerby, der die Species des Unteroolithes früher P. fibrosus benannt hatte, vermengte freilich dessen rechte Schale mit der höher vorkommenden Art, meinte aber mit P. vagans, wie bemerkt, 'unbedingt die letztere. — v. Seebach’s Angaben bin ich, bis auf diese Abweichung in der Benennung, im Ganzen gefolgt. — Buvignier’s P. biplex zieht Laube zu seinem P. vagans und muthmasslich gehört dieselbe hierher; von P. anisopleurus ist dies zweifellos. 273 Diese Species ist nur selten in den Schichten der Avicula echinata an der Mückenburg bei Braunschweig (Riddagshausen) gefunden. Peeten vimineus Sowerby (non Goldfuss). 1826. Sowerby, Min. Conch. t. 543, f. 1, 2. 1839. Römer, Nachtr. p. 28. 1857. Oppel, $. 80, 86. 1864. v. Seebach, hann. Jura p. 97. 1867. Laube, Bivalven v. Balin p. 13. syn. P. articulatus ?Goldf. u. ?Römer, auch Lycett, non Schloth. ‚21833. Goldfuss, II, t. 90, u a 21836. Römer, 00l. Geb. 1863. Lycett, Suppl. gr. Dan) j: 33, f. 12, p. 32, Der dem Pecten textorius nahe stehende, jedoch durch stärkere concentrische Streifen und Schuppen und den Mangel dichotomer Radialrippen, sowie durch geringere Zahl und grössere Schärfe der Radialrippen unterschiedene Pecten, welchen Sowerby, Römer und v. Seebach aus dem Coralrag von Hannoyer anführen, reicht bis in die Macrocephalenzone und bis in den oberen Theil der Parkinsonierzone hinab. Ich fand ihn unter den Lechstedter Petrefacten und einmal bei Riddagshausen in der Zone der Avicula echinata, also in einem den Laube’schen Angaben so ziemlich entsprechenden Niveau. P. articulatus Schloth. schliesst sich mehr der vorigen Art an, jedoch gehört vermuthlich P. artieulatus Goldf. hierher (s. v. Seebach p. 97). P. vimineus Goldf. von Altorf (Lias) ist auf den beiden Schalen ungleich gerippt und die rechte Klappe, Goldf. t. 89, f. Ta, weicht von Sowerby’s P. vimineus ab. Hinnites abjeetus Phillips. (Pecten.) 1829. Phillips, Geol. of. Yorksh. t. 9, f. 37. 1855. Morris u. Lycett, Gr. Ool. II, t. 14, f. 3, p. 125 u. 131. 1856. Oppel, Jura $. 53, 203. 1867. Laube, Bivalven v. Balin p. 18. syn. Spondylus tuberculosus Goldf. 1836, t. 105, f. 2. » Peeten tubereulosus Quenst., Jura, 1858, t. 59, f. 9, 10. „ Hinnites tubereulosus Laube, 1867, Bivalven ete, p. 17, Brauns, Der mittlere Jura. 18 274 , syn. Hinnites velatns Morr. u. Lycett, 1853, Gr. Ol. II, t.2. f.2, p. 14. non Pecten velatus Goldf., t. 90, f. 2. (Vgl. Römer, Ool. Geb. p. 67.) non Spondylus velatus Goldf. t. 105. f. 4 (? pars). es „ gradus Bean sp. Lycett, 1863, Suppl. gr. Ool. t. 33, f. 10, p- 35. (== Pecten gradus Bean, Mag. nat. hist. 1839.) Diese Art hat grobe Radialrippen, von denen mitunter etwa die vierte gebuckelt ist (H. .tubereulosus), und welche feinere zwischen sich haben. Die Sculptur erinnert demnach sehr an Pecten (Hinnites) velatus des mittleren Lias (in Nord- deutschland von Quedlinburg, Willershausen, Wenzen bekannt); doch sind die Hauptrippen des H. abjectus im Allgemeinen gröber, schuppig-gekörnt (daher vielleicht auch noch Morris und Lycett’s Hinnites tegulatus, Gr. Ool. II, t. 2, f. 3, zu vereinigen ist) und dabei früher gebogen. In den Zwischenräuümen zwischen den Rippen ist quere (concentris&he) Streifung zu bemerken. Die Trennung des H. abjectus und tuberculosus hat schon Öppel verworfen, Laube ohne genügende Begründung wieder eingeführt. Es sind auf die von ihm angegebenen Merkmale höchstens Abarten zu basiren. Auch H. gradus war zu ver- einigen, da er nur durch etwas regelmässigere Rippen und feinconcentrisch gestreifte Intercostalräume sich unterscheiden soll (Lycett), letztere aber dem H. abjectus keineswegs fehlen und der erstere Punkt doch kein Artmerkmal abgeben dürfte. — Dass H. velatus des Lias auszuscheiden, ist oben bemerkt; fraglich lasse ich nur, ob dies mit dem Theile des Spondylus velatus Goldf. auch der Fall ist, welcher aus dem weissen Jura angegeben wird. H. abjectus ist nur einmal in einem gut erhaltenen Exem- plare (Ottmer) an der Mückenburg bei Braunschweig (Riddags- hausen) gefunden. Plieatula tubifera Lamarck. 1819. Lamarck, Anim. sans vert. (2de. @d. vol. VII, p. 178.) 1857. Oppel, $. 80, 89 (excel. synon. parte). syn. P]. fistulosa Morr. u. Lycett. 1853. Morr. u. Lyc. Gr. Ool. II, t. 2, £. 5, p 15. 1857. Oppel, Jura $. 61, 75. 1864. Brauns, Stratigr. u. Pal. d. Hilsm. p. 68. „ Pl. armata Quenst., Jura t. 59, f. 17, p. 436, non Goldf. (t. 107, f. 5, ?p. 101, pars), non Römer, Ool. Geb. p- 213. 275 Die Beschreibung der Plicatula tubifera Lamarck, welche wahrscheinlich mit dem Theile der Goldfuss’schen Pl. armata übereinstimmt, welchen dieser aus dem oolithischen Thoneisen- steine von Pegnitz anführt, und sicher mit Quenstedt’s Pl. armata p- 456, passt ebensowohl auf die Morris-Lycett’schen, als auf die mir von Eimen vorliegenden Exemplare, welche ich bislang nach jenen Autoren als Plicatula fistulosa führte. Die Röhren sind in der Jugend gedrängt,‘ später vereinzelter aber auch länger; der Rand ist — bei fernerer Entwickelung — gefaltet. Bei Pl. armata Goldf. t. 107, f. 5 (welche übrigens, wie in Stratigr. ete. hervorgehoben, aus dem Hilsthone, nach früherer Bezeichnung Kimmeridge-Thon, des Elligser Brinkes herrührt) stehen die Röhren durchweg gedrängt; bei Pl. spinosa Sowerby, Min. Conch. t. 245, welche im Amaltheenthone von Goslar, Steinlah etc. sich findet, sind dagegen die Röhren meist ver- einzelter und stets in regelmässiger Anordnung; auch ist die Faltung des Randes bei beiden letztgenannten Arten nicht so stark ausgesprochen, als sie normaler Weise bei Pl. tubifera auftritt. Dies kann jedoch nur mit Vorsicht als Artkennzeichen verwandt werden, da bei letzterer in Folge von Entwicklungs- hemmung der geselligen Conchiferen die stärkere Faltung nicht immer zur Erscheinung kommt. — Die oben genannte Localität in der Schicht der Ostrea Knorrü ist bis jetzt der einzige nord- deutsche Fundort. Ostrea Marshii Sowerby. 1814. Sowerby, Min. Conch. t. 48. 1833. Goldfuss, t. 73. 1836. Römer, Ool. Geb. p. 58. 1839. v. Buch, Jura etc. p. 60. 1855. Morris u. Lycett, gr. Ool. II, t. 14, f. 2, p. 126. 1857. Oppel, Jura $. 61, 76. 1864. v. Seebach, hann. Jura p. 92. 3 1864. Brauns, Stratigr. u. Pal. d. Hilsm. p. 53 u. 69. 1867. Laube, Bivalven v. Balin p. 7. syn. Ostrea flabelloides Lamarck. 1819. Lamarck, Anim. sans vert. VI, p. 215. 1833. Zieten, t. 46, f. 4 u., t.. 47, f. 3. 1856. Oppel, Jura $. 53, 207. „ ©. diluviana Parkinson, non Linne. „ Ostraeites erista galli v. Schloth., non Ostrea crista galli Linne 1813, v. Schloth., Petr. p. 72. 1858. Quenst., Jura t. 58, f. 31, 32, p. 429. 18% 276 syn. O. rugosa Goldfuss, t. 72, f. 10, p. 5, non Röm., non Morr, u Lye., non Seeb. (stellt die Jugendform der OÖ. Marshii dar, nicht eine zu O. multifor- mis Dkr. u. Koch gerechnete Form), Die durch scharfe Faltung des Randes und eines mehr oder weniger grossen Theils der Fläche charakterisirte Spe- cies, die im erwachsenen Zustande sich durch die förmlich zackigen Randfalten vor allen anderen Unteroolitharten aus- zeichnet, ist ziemlich zahlreich in Norddeutschland und erstreckt sich von der Coronatenzone (Hildesheim, Wohld bei Braunschweig, Bruchhof ete.) bis in die mittleren und oberen Schichten der Parkinsonierzone (in jener bei Osterkappeln, Eimen, Holzen, Geerzen, Goslar, in dieser bei der Porta und Wettbergen ge- funden). Ostrea eduliformis Schlotheim. (Ostraeites.) 1820. v. Schlotheim, Petref. p. 233. 1833. v. Zieten, t. 45, ff. 1. 1867. Laube, Bivalven v. Balin p. 8. syn. OÖ. explanata Goldfuss, 1834. Goldfuss, Petref. ER I, t. 22 f. 5, p. 22. 1836. Römer, Ool. Geb. p. 42. 1853. v. Strombeck, br. Jura p. 42. 1856. Oppel, 8. 53, 209. 1864, v. Seebach, hann. Jura p. 92. 1864. Brauns, Str. u. Pal. d. Hilsm. p. 53. »„ ©. scapha Römer, Ool. Geb. t. 3, f. 1, p. 59. Da die Angabe Oppel’s, dass v. Schlotheim’s Ostrea eduli- formis nur zum Theile der O. explanata Goldf. entspricht, nicht näher begründet ist, auch weder in Goldfuss’ Werke, noch meines Wissens sonst Bestätigung findet, so glaube ich mit Laube, dass für vorliegende Art die obige Benennung wieder einzuführen ist, welche unbedingte Priorität hat, obgleich die zweite fast allgemein üblich geworden ist. Östrea eduliformis hat einen ungefalteten Rand, eine nur schwach und ganz unregelmässig gewellte Oberfläche, eine dicke Schale und wird nach meinefi Erfahrungen bis 150 Mm. lang. Sie ist flach oder napfförmig, länglich oder fast so breit als lang, mitunter in kleineren Exemplaren gesellig. Am häufigsten ist sie in den Coronatenschichten von Dehme unweit der Porta, Pottholtensen, Dohnsen, Bruchhof, Campen am Wohld, Fallers- 277 leben. Auch in dem Niveau der Ostrea Knorrii kommt sie bei Eimen, Geerzen, am Tangenbache bei Horn, bei Hildesheim, in dem der Avicula echinata bei Wettbergen und Riddagshausen, hier namentlich nicht selten, vor. Ostrea acuminata Sowerby. 1816. Sowerby, Min. Conch. t. 135, f. 2 u. 3. 1839. Römer, Ool. Geb. Nachtr. t. 18, f. 16, p, 25. 1853. Morris u. Lycett, Gr. Ool. II, t. 1, £. 1, p. 3. 1857. Oppel, 8. 61, 79. 1864. v. Seebach, hann. Jura p. 76. syn. Ostrea sandalina Goldf. 1834. Goldfuss, II, t. 79, f. 9. 1836. Römer, Ool. Geb. p. 61. „ ©. eoncentrica Mstr., Goldf. II, t. 80, f. 1, Römer, Ool. Geb. p. 60. » „ menoides Mstr., ib. II, t. 80, f. 2, Römer p. 60. » » faleiformis Mstr., ib. II, t. 80, f. 4, pars, Römer, p. 59. » „» Calceola Römer (non Goldf.) 1839 Nachtr,. t. 18, f. 19, p. 25. ?v. Zieten, 1833, t. 47, f. 2, Oppel $. 53, 206, Quenst., Jura t. 48, f. 4 u. 5. » » Sowerbyi Morris u. Lycett, 1853, Gr. Ool. ID, t. 1, f. 3, p. 4. » „» obseura Sowerby, 1825, t. 488, f. 2. » „» Tugosa Morr. u. Lye., Gr. Ool. II, t. 1, f. 4, p. 2, non Münster, non Goldfuss, non Römer, non v. Seebach. Von den neueren Autoren meist unter dem ältesten Namen geführt, ist diese Art vornemlich in früherer Zeit auf die zahl- reichen Abweichungen im Umrisse in mehrere Species getrennt. Artcharaktere sind die ungefaltete, mit concentrischen, nicht blättrigen Anwachsstreifen versehene Schalenoberfläche, und eine nicht ganz unbedeutende Krümmung nach hinten und oben. Der Grad dieser Krümmung ist allerdings verschieden, bei manchen Exemplaren ist er nur wenig stärker, als bei anderen Austern, bei anderen jedoch so ‚stark, dass (wie bei O. obscura Sow.) eine Annäherung an Exogyra stattfindet. Wahrnehmbar ist sie immer, selbst wenn geselliges Auftreten oder sonst ein Hinderniss_ der freien Entwicklung entgegentritt, falls nur die Schale nicht verrieben und genügend gut erhalten ist. Dabei wechselt die Breite und selbst die Tiefe, welche indessen nie einen sehr “ hohen Grad erreicht. Durch die Veränderlichkeit der Form so- wohl, als durch den bald stärkeren, bald schwächeren Grad der Krümmung nähert sich OÖ, acuminata der O. multiformis Dunker und Koch aus dem weissen Jura. Diese aber hat meist stärkere, mehr lamellöse Anwachsstreifen und radiale Runzeln oder doch 278 Spuren derselben, wie denn Ostrea rugosa Münster bei Goldfuss, Römer und v. Seebach zu ©. multiformis gehört. — 0. calceola Röm. (aus der Parkinsonierzone) gehört sicher zu O. acuminata; ob die ursprünglich von Zieten (nicht Goldfuss, wie Römer an- giebt) und nach ihm von Oppel und Quenstedt mit jenem Namen belegte kleine Auster des obersten Theils der Falciferenzone ebenfalls zu vereinigen, lasse ich dahingestellt. Obwohl O. acu- minata in Norddeutschland so tief nicht angetroffen ist, so möchte doch von überwiegender Bedeutung sein, dass O. calceola Ziet. ausser geringerer Grösse keine Unterschiede von derselben auf- zuweisen scheint. — O0. rugosa Morr. und Lyc., IL, t.1,f. 4, ist ein durch unebene Unterlage abnorm entwickeltes Exemplar, bei welchem aber deshalb auch nur mit Wahrscheinlichkeit eine Deutung möglich ist; nur ist wohl mit Sicherheit zu be- haupten, dass es nicht zu ©. Marshii gehört. — O. Sowerbyi Morr. u. Lyc. (= 0. acuminata Sow. pars, t. 135, f. 3) lasse ich mit O. acuminata vereinigt, da ich die Gründe, welche ge- nannte Autoren für die Sonderung anführen, für unzureichend halte. O. sandalina Goldf. besteht aus geselligen Exemplaren mit scharf aufgebogenem Rande, wie er bei geselligen Austern überhaupt nicht selten ist; O. menoides sind breit entwickelte Exemplare, O. concentrica solche mit schwächerer, O. falciformis solche mit stark ausgesprochener Biegung. Letztere aber ge- hört nur zum Theile hierher, denn die concentrisch stärker ge- runzelten Exemplare vom Elligser Brinke (Hilsthon) sind zu trennen. Die Grösse der in Norddeutschland (in dem Niveau der Ostrea Knorrii bei Lübbecke, Osterkappeln, Goslar, Mehle, Eimen, Geerzen, im Niveau der Avicula echinata bei Wettbergen, dem Stemmer Berge und der Mückenburg bei Riddagshausen, endlich in der Ornatenzone bei Hoyershausen) gefundenen Exemplare erreicht ungefähr die der fig. 4 auf t. 483 bei Sowerby und fig. 2 auf t. 80 bei Goldfuss. Meist ist sie geringer. Ostrea Knorrii Voltz. 1833. v. Zieten, Verst. Würt. t. 45, f. 2. 1857. Oppel, S. 61, 78, 1858. Quenstedt, Jura t. 66, f. 37—42. 1864. v. Seebach, hann. Jura p. 93. 1864. Brauns, Str. u. Pal. d. Hilsm. p. 69. 279 syn. O. costata Goldfuss, 1834, Petref. Germ. II, t. 72, f. 8, p, 4, Römer, 1836, Ool. Geb. p.59, v. Strombeck, br. Jura, 1853, p. 42; non (0. costata Sow. t. 488, f. 3, non Morris u. Lycett, Gr. Ool. II, t. 1, f. 5, p. 4. (Von diesem Citate ge- hört aber die Synonymie nicht durchweg zu O. costata Sow.) » „ subrugulosa Morr. u. Lyc. 1853, Gr. Ool. II, t. 1, f. 6, p. 4, Oppel, 1857, $. 61, 80. Diese Species ist nicht am Rande gefaltet, sondern nur auf beiden Schalen oder doch auf der Unterschale mit fadenförmigen, dicht neben einander liegenden, gekrümmt verlaufenden und durch die concentrischen Anwachsstreifen öfter unterbrochenen und abgesetzten Radialrippen bedeckt. Die Oberschale ist manchmal glatt (besonders in der Jugend) oder hat doch flachere Rippen. Die Unterschale ist meist nur mit der Umbonalgegend, selten mit der-ganzen Fläche festgewachsen, doch findet, wie bei allen Austern, auch dies mitunter statt; O. subrugulosa Morr. u. Lyc. begreift solche Exemplare, welche zugleich mehr in die Breite entwickelt sind, und ist zu erwähnen, dass ein Exemplar aus Eimen vorliegt, das für das Original zu der Ab- bildung der O. subrugulosa ausgegeben werden könnte. OÖ. costata Goldf. und Römer ist identisch mit O. Knorri, während die Zugehörigkeit der OÖ. costata Sow., welche mit wenigeren und stärkeren Rippen bedeckt ist, fast allgemein und wohl mit Recht in Abrede gestellt wird. OÖ. Knorrii ist der mittleren und oberen Abtheilung der Parkinsonierzone eigen. In jener ist sie bei Eimen, Geerzen, Holzen, Dörshelf, Brunkensen, Goslar, Mehle, Horn, Werther, z. Th. häufig; besonders ist sie im oberen Theile des ihr eigenen Niveaus mitunter massenhaft (Eimen, Geerzen). Im Niveau der Avicula echinata ist sie indess auch nicht ganz selten bei Riddagshausen, und ausserdem darin beobachtet bei Fallersleben, Hannover, Schlewecke. Gryphaea dilatata Sowerby. 1816. Sowerby, Min. Conch, t. 149. 1836. Römer, Ool. Geb. p. 64. 1839. v. Buch, Jura etc. p. 67, 1853. v. Strombeck, br. Jura p. 123. 1858. Oppel, $. 80, 91. 1864. v. Seebach, hann. Jura p. 95. 1864. Brauns, Str. u. Pal. d. Hilsm. p. 18. 280 syn. Gryphaea gigantea Sow. 1824. Sowerby, Min. Conch. t. 391. 1835. Goldfuss, II, t. 85, f. 5. (1836. Römer, Ool. Geb. p. 64.) „ Gryphaea bullata Sow. 1824. Sowerby, Min. Conch. t. 368. (1836. Römer, Ool. Geb. p. 63.) „ Gryphaea controversa Römer, 1836, Ool. Geb. t. 4, f. 1, p. 63. & h Alimena d’Orb. (Ostrea.) 1850. d’Orb., Prodr. Et. 12, 228. “1857. Oppel, $. 68, 77. Sowerby beschreibt Gryphaea dilatata, von welcher er nach- her ohne genügenden Grund die anderen beiden citirten Gry- phäen abtrennt, und zu der auch Römer’s Gr. controversa zu zählen ist (cf. v. Strombeck u. v. Seebach a. a. O.), als kreis- förmig, mit einem stumpfabgetrennten vorderen Lappen, flacher Oberschale, runder Unterschale, mit kurzem, aber doch in der für das Genus bezeichnenden Weise gekrümmten Schnabel. Der Lappen wird oft breit, mitunter tritt er aber auch, besonders bei einer stärkeren Entwicklung der Schale in die Breite, im umgekehrten Verhältniss zu dieser zurück. Die Breite ist nie unbeträchtlich, namentlich stets bedeutender, als bei Gryphaea arcuata des unteren Lias. Die Anheftung findet, wie dies beim Genus Regel ist, an einem grösseren oder kleineren Theile der Unterschale in der nächsten Umgebung ihrer Spitze statt. Das Lager der Gryphaea dilatata sind die oberen Schichten der ÖOrnatenthone und die nächstangrenzenden Schichten des weissen Jura (letztere bei Hannover, Heersum, Hildesheim, Dörshelf, Goslar etc... Aus den Ornatenschichten ist dieselbe von der Porta, von Oker und Hoyershausen, sowie von Geerzen und Bruchhof, dem Clieversberge, Tönniesberge und von Engter anzuführen. 281 Uebersicht der Verbreitung der Conchiferen in den Schichtenabtheilungen. Genus und Species. Faleiferenzone. Posidonienschiefer. Parkin- sonierzone. maini. lyplocus. Coronatenzone. Thon mit Ostrea Knorrii. Oolithische Mergel mit Avicula .echinata. Macrocephalenzone. Ornatenzone, Thon mit Inoceramus po- und Amm. Parkinsoni. Thon mit Trigonia Navis, Mergel mit Amm. Ger- Thon mit Belemı,giganteus SQ VPODH Pholas costellata Morr. u. Lycett. Corbula ceucullaeaeformis Dkr. u. Koch. „ carinata Buvignier. Anatina undulata Sow. Gresslya abducta Phill. „ (Pleuromya) exarata Brauns, unioides Röm. „ R recurva Phill. Goniomya snbcarinata Goldf. „ angulifera Sow. „ trapezicosta Pusch. Pholadomya transversa v. Seeb. „ Greenensis Brauns. „ ovulum Agass. „ Murchisoni Sow. Thracia Römeri Dkr. u. Koch, „ lata Münster. „ Eimensis Brauns. Cypricardia acutangula Phill. Cyprina trigonellaris Schloth. Cardium concinnum Buch. Isocardia leporina Kloeden. „ nitida Phill. Unicardium depressum Phill. Opis similis Sow. Tancredia dubia Seeb. „ oblita Phill. Lutina lirata Phill. „ tenuis Dkr. u. Koch. - Astarte subtetragona Mstr. „ Voltzii Hoeningh. „ pulla Röm. „ depressa Mstr, „ undata Mstr. » ” BESSERES SEE | wu a a a a ey see elek] es Beetle Tertı PESFFREREBELPSERFELEL Leere 282 I EEE EEE EEE SEE EEE SEEEERSESEEENSENEEEBEESSETEEN GEBE Genus und Species. 8351| Pinna Buchii Dkr. u. Koch. Modiola cuneata Sow. „ gregaria Goldf. „ pulchra Phill. Gervillia tortuosa Sow. „ acuta Sow. Avicula substriata Mstr. „ echinata Sow. „ Münsteri Bronn. Posidonomya Bronnii Voltz. „ Buchii Röm. Inoceramus dubius Sow. „ polyplocus Ferd. Röm. „ Fittoni Morr. u. Lyc. Perna mityloides Linne, Trigonia Navis Lamk. striata Sow. „ imbricata Sow. „ costata Sow. Macrodon elegans Röm, liasinus Röm. „ elongatus Sow, Cucullaea coneinna Sow. „ subdecussata Mstr. Nucula Hammeri Defr. „ subglobosa Röm. „ variabilis Sow. „ Caeeilia d’Orb. Leda lacryma Sow. „ euneata Dkr. u. Koch. „ acuminata Ziet. „ aequilatera Dkr. u. Koch. Limaea duplicata Mstr. Pecten virguliferus Phill. „ pumilus Lamk. „ demissus Phill. lens Sow. fibrosus Sow. vimineus Sow. Hinnites abjectus Phill. ” ”„ Faleiferenzone. Parkinz SON1ETZON®, Br s 1218 (el3.|8]3 |8le “|® [812 [8438| & |° Isle &|. 123 |S]e:] & |8&]j@|s : [2] & |22]8]8*1 & !”8[2[5 2 le25| #8 |32181<:| © |eej2|#& 1: 25 Ples]2e:ır Ele | „ 21° = 122 | 12#l&13 —.l = Tee — [= See I—1—|1| 11-1 — [| —j 1 | — | — | — 1 — 11 ee I — 1 —ı 1 | ee See BETEN BER Ve u a. | 11/-|1/-1-1-|-|=- |]. I | — | — 1.1.1, LIbUR ee 1711| EI - Sp ee | | re SE En I.2-In1 11.) bb See Be Be I Be ||21 [ag a a a © I—|— | — | In = ze Jo Se EEE en WEL WE I u [a ee || © ee ee |; | PR = | — 1 | — = 15] | 421, ee |. 1 | 1.1 eeerree \—|—|— | 4 ER Sr Ber '—1—|—[!1}j1[—|1|—-1I1j1 I—/—|—-1—1-1- | 2 [1 [11 En Ba BE ee nn |— | U. | LE ae I—-1—1— | In —|-|-|--1-|—|- + 1 —/—1 1 1 on — 114) 11 4- IRRE 11/1) 1 [3 3 220 —/— (2714 RE — ll LI 1\—|1 | open 111121154 je Pr —/— [1 J2l-1 Da 92 12a Jede — | I a 1413 — leer —i Tage | z4 le 283 - Parkin- Faleiferenzone. sonierzone. | .; ı f 1x 1» = E belaslelsel &-/8 fele |” |2|= [s[33| : |_ :[813 r Selle = ja eala2=| y | nEIsiS No. Genus und Species. 2.18.15 lEs[sl®8| = |53[=|3 EEE HESERGHEIE = [32] © |32]213 2] © |22[2 [5 sı" 153 18 1oleal 3 l@els ale 5 =<| " |z7|S Be En RE Ne © sa | az Mo >) = FH |H ziel! ©) 75] Plicatula tubifera Lamk. | —|—| Sa Eee 761 Ostrea Marshii Sow. 1 EL IS I I — 77| ,„ eduliformis Schloth. — /— | —/—[1[-|1|1]|J—-]- 75] ,„ acuminata Sow. I-[1—1—/—1-]—|1/1|/-Il 79| „ Knorrii Voltz. a | 1 5 1 5 I 80 | Gryphaea dilatata Sow. Serlelzieie Summe der Arten. | 7 | 6 [30 | 26 |17| 4 | 43 | 33 [15[16 Von den Arten sind der Zone eigen- | thümlich \—!-!6|411]|—|6 31-14 Es gehen durch sie nach oben und I } unten hindurch | 3 1351 Seal 22716 13:19) Es gehen von ihr nur nach unten —/—!7/9]1|—)5 |16J6 [11 Es gehen von ihr nur nach oben | de Ban 04 572, ont 13 Y * IV. Brachiopoden. Terebratula Lyeettii Davidson. 1854. Davidson, Monogr. of brit. ool. et lias. Brach. (Pal. Soc. 1851—1854) part II, t.7, f. 17—22, p. 44. 1856. Oppel, Jura, $. 32, 79. 1866. Brauns, Nachtr. zur Stratigr. u. Pal. d. Hilsm, p. 6. Ausser einem Exemplare aus dem Rökengraben bei Wenzen habe ich nur noch eins aus der gleichen Schicht (der Trigonia Navis Lamk.) von Oker zu Gesicht bekommen. Die Art kommt häufiger, aber auch nur bis zu 8 Linien Grösse, im oberen Lias zu Barington bei Ilminster vor und wird von Davidson be- schrieben als mehr oder weniger kreisrund mit etwas eingebogener Contur, klein, convex, mit fein punktirter übrigens glatter Ober- fläche, gerundetem Schnabel, an dessen Ende die scharfrandige Oeffnung sich befindet, und mit zweitheiligem nur in einem Punkte den Umbo berührenden Deltidium. Die norddeutschen Exemplare stimmen mit diesen Merkmalen vollkommen überein. Terebratula perovalis Sow. 1823. Sowerby, Min. Conch. t. 436. 1837. Deslongchamps, Soc. Linn. de Normandie. > 1838. v. Buch, M&m. Soc. geol. fr. vol. III, 1re serie, t. 20, f, 2, p. 221. 1843. Morris, Catal. 1843, p. 135. 1849. Bronn, Index pal. p. 1245. 1854. Davidson, Meonogr. ete. p. III, t. 10, f. 1—6, p. 51. 1856. Oppel, Jura, $. 53, 222, 1858. Quenstedt, Jura t. 57, f. 21, 22, p. 419. 1864. Brauns, Stratigr. u. Pal. d. Hilsm. p. 53 u. 69. syn. Terebr. intermedia Ziet. 1830, Ziet. Verst. Würt, t. 39, f. 3, non Sowerby. 285 Nach Sowerby ist diese Art oval, gebläht, mit 2 Ein- buchtungen vorn, zwischen denen die Ventralschale nieder- gedrückt ist, und mit krummem Schnabel. Davidson giebt als Unterschied derselben von Terebr. intermedia Sow. (t. 15, f. 8) an, dass bei letzterer die Mittelfalte von der Seite der Ventral- schale (der grösseren Schale) her nochmals eingebogen ist, während bei T. perovalis sie umgekehrt nach der ventralen Seite zu convex ist, welcher Form des Randes auch die Aufblähung entspricht. — Es waren danach die hier aufzuzählenden nord- deutschen Exemplare, mochten sie nun mit deutlichen Falten versehen sein, oder dieselben nur angedeutet zeigen, der T. per- ovalis Dav. zuzutheilen, welche in beiderlei Formen nicht ganz ° selten von den Coronatenschichten an bis aufwärts in die obersten Lagen der Parkinsonierzone gefunden ist, mit den Coronaten bei Dohnsen, mit Ostrea Knorrii bei Eimen, am kleinen Süntel und (vermuthlich) bei Capellenhagen, mit Avicula echinata (im s. g. Cornbrash) bei Braunschweig (Riddagshausen), bei Wettbergen und am Ülieversberge bei Fallersleben. Terebratula earinata Lamk. 1819. Lamarck, An. sans vertebre vol. VI, p. 25. 1854. Davidson, Monogr. p. III, t. 4, f. 11-17, p. 35. 1856. Oppel, Jura $. 53, 211. 1858. Quenst,, Jura t. 66, f. 21, p. 494. T. resupinata des Lias, mit der Quenstedt obige Art im Hand- buche der Petrefactenkunde 1. Aufl. t. 57, f. 38 zusammenstellt, während er sie ib. 2. Aufl. t. 47, f. 38 als T. carinata bezeich- net, ist die einzige Art, mit welcher wohl eine Verwechslung vorkommen könnte. Von ihr ist T. carinata durch weniger ge- krümmten Schnabel, grösseres Foramen und Deltidium und durchschnittlich auch durch geringere Eindrückung der Mitte der Dorsalschale unterschieden. Ich besitze nur ein Exemplar aus der Zone des Inoceramus polyplocus von Wenzen. Terebratula emarginata Sow. 1823. Sowerby, Min. Conch. t. 435. 1837. Deslongehamps, Soc. Linn. de Norm, 1843. Morris, Catal. brit. foss. 286 1849. Bronn, Index Pal. p. 1236. 1850. d’Orbigny, Prodr. I, p. 287. 1856. Oppel, $. 53. 213. 1858. Quenstedt, Jura t. 66, f. 18, p. 492. Diese Terebratel ist fast rhombisch, kurz und breit, das Verhältniss der Länge zur Breite und Dicke nach Davidson 11:10:6; sie hat ausgewachsen zwei vorspringende Ecken am Vorderrande der Unterschale, zwischen welchen derselbe aus- gerandet ist. Die Oberschale ist der Länge nach flach eingedrückt; die Unterschale dagegen ist in der Regel in einer Art stumpfen Kieles vorgetrieben, jedoch minder stark, als bei der vorigen Art. Die Oberfläche ist fein punktirt und mit ziemlich starken Anwachsstreifen versehen. T. impressa, welche nahe verwandt ist, unterscheidet sich durch den nicht rhombischen, vielmehr elliptischen Umriss, etwas länglichere Gestalt, stärker gebogenen Schnabel und schärferen Eindruck auf der Dorsalschale; auch fehlt die stumpfkielige Erhebung der Mittellinie der Ventralschale. T. emarginata ist selten in der Zone der Ostrea Knorrii bei Eimen und Goslar, ebenfalls selten in der Zone der Avicula echinata bei der Mückenburg (Riddagshausen) und endlich auch nur in wenigen Exemplaren in den Macrocephalenschichten bei Lechstedt gefunden. Terebratula ornithocephala Sow. 1815. Sowerby, Min. Conch. t. 101, f. 1, 2 u. 4. 1854. Davidson, Monogr. Br. foss. Brachiop. pt. IH, t. 7, f.6—13, p. 40. 1857, Oppel, Jura $. 61, 83. syn. ?Terebr. lagenalis Schloth. 1820 u. auctt. ie bullata Quenst., Jura t. 66, f. 1 ff. Die Charaktere, welche Sowerby angiebt, sind: oval-rhom- boide Gestalt, flach in der Jugend, länglicher und aufgetriebener im ausgewachsenen Zustande, Vorderseite gerade, durch 2 stumpfe seitliche Winkelvorsprünge beider Schalen abgegrenzt. Die nämlichen Charaktere kommen der T. lagenalis zu mit dem ein- zigen Unterschiede, dass diese minder breit und namentlich nach dem durchbohrten Ende zu nicht breiter, als am entgegen- gesetzten ist, während T. ornithocephala unweit des durchbohrten Endes an Breite zunimmt. (Vgl. Davidson bei T. lagenalis, Monogr. ete, pt. III, t. 7, f. 1-4, p. 42). Davidson giebt aus- 287 drücklich hierbei an, dass er die Trennung beider als eine künst- liche ansehe und sie nur beibehalte in Berücksichtigung des fast allgemein verbreiteten Usus. Oppel (a. a. O.) und Quen- stedt (Jura p. 492) erwähnen, dass zwischen den 2 Formen Uebergänge vorkonmen, Es möchte daher die Trennung beider kaum aufrecht zu halten sein. Fraglich könnte noch sein, ob T. bullata Quenst. hierher- gehört; nach der Abbildung zu schliessen, möchte es der Fall sein. Die nicht häufigen Exemplare in Norddeutschland schliessen sich an die mit dem älteren Namen bezeichnete Form an. Ich fand sie in den Schichten mit Avicula echinata bei der Porta und in den Lechstedter Macrocephalenschichten. Rhynechonella tetra@dra Sowerby. (Terebratula.) 1815. Sowerby, Min. Conch. t. 83, f. 4. 1836. Römer, Ool. Geb. p. 38. (Terebratula.) (von den Synonymen ist Rh. obsoleta Sow., t. 83, f. 7, auszuschliessen ; vgl, Oppel $. 61, 101.) 1854. Davidson, Monogr. pt. III, t. 18, f. 5—10. 1856. Oppel, Jura $. 25, 127. 1858. Quenstedt, Jura t. 22, f. 11, p. 178. syn. Terebr, media Sow., t. 83, f. 5. Die stumpfdreieckige, dabei geblähete, vorn scharf nach oben gebogene, mit ziemlich zahlreichen aber groben Falten (4 oder mehr am aufgebogenen Theile) versehene, ziemlich grosse Rhynchonella ist von Sowerby bei Ilminster, von Römer bei Oker, von mir bei den Zwerglöchern unweit Hildesheim be- obachtet, und kommt an allen 5 Orten unzweifelhaft im Niveau der Posidonienschiefer vor. Bei Falkenhagen reicht sie in die nächsthöhere Zone. Bei Kahlefeld etc. (Römer) in den Be- lemnitenschichten des Lias und ebenso aus dem mittleren Lias Englands an manchen Orten beobachtet, ist Rh. tetra&dra zu den Arten zu zählen, welche die untere Grenze der Posidonien- schiefer überspringen. Von den höher vorkommenden wie von den übrigen liasischen Rhynchonellen ist sie durch die gröberen Rippen, z. Th. auch durch geringere Zahl derselben und durch ganz verschiedene Gestalt (so von der nächstfolgenden) unter- schieden. 288 Rhynchonella acuta Sowerby. (Terebratula.) 1816. Sowerby, Min. Conch. t. 150. £. 1, 2. 1829. Phillips, Geol. of Yorksh. t. 13, 25. (Terebratula.) 1839. Römer, Nachtr. p. 19. (Terebratula.) 1856. Oppel, Jura $. 25 130. 1858. Quenstedt, Jura p. 179. (Terebratula.) syn. Rh. bidens Phill. (Terebratula). 1829, Geol. of Yorksh. t. 13, f. 24. und 1858. Quenstedt, Jura t. 22, L. 7, p.. 179. (dazu ?f. Bu. 9, Rh. Buchii.) „ Rh. triplicata Phill. Geol. of Yorksh. t. 13, f. 22. (Terebratula.) 1836. Römer, Ool. Geb. p. 38 und 1858 Quenst. Jura p. 179. „ Rh. cynocephala Richardson. 1854. Davidson, Monogr. Br. foss. Brachiop. pt. III, t. 14, f. 10—12. 1856. Oppel. $. 53, 238. 1866. Brauns, Nachtr. z. Stratigr. u. Pal. d. Hilsm. p. 7 syn. Rh. cf. cynocephala v. Seebach 1864, hann. Jura p. 90. Die Veränderlichkeit der Faltung, welche Davidson be- sonders hervorhebt, auf welche übrigens auch Quenstedt an’ vielen Stellen anspielt, veranlasst mich, nicht nur die dreifaltigen, sondern auch die mit einer Falte in der Mitte der Stirnseite versehenen, mit den zweifaltigen Formen zusammen vorkommen- den Abänderungen der hier in Frage stehenden Rhynchonellen- art zu vereinigen. Ausserdem aber erscheint es unmöglich, auf die kleinen und nicht einmal constanten Unterschiede in ‘den Seitenfalten Gewicht zu legen, auf welche hin eine Trennung der (mittel-) liasischen von den in den Falciferenschichten vor- kommenden Rhynchonellen (übrigens auch im Widerspruche mit ‘ Bronn, Index pal. 1251) versucht ist. Wie also Davidson mit Rh. eynocephala schon eine ein- und dreimal an der Stirnmitte gefaltete Form vereinigt hat, und wie auch Römer für seine Ter. triplicata gethan, stelle ich zu Rh. acuta — dieser Name hat unter allen mir bekannten die Priorität — die ein- bis dreimal, im Mittel zweimal, scharf an der Stirnmitte gefalteten Rhynchonellen, deren Seiten mit eckigem Absatze getrennt und mit zwar ‚, schwächeren, aber doch ebenfalls scharfen Falten in wechselnder, immer geringer, Zahl versehen sind, und deren Vorkommen sich in Norddeutschland von dem Römer’schen Belemnitenlias (Kahlefeld, Willershausen) bis in die Falciferenschichten, ins-- besondere in das Niveau der Trigonia Navis, erstreckt. Römer giebt sie aus dieser von Oker (Ool. Geb. p. 39, Nachtr. p. 19) an und kann ich hinzufügen, dass ich aus dem Adenberger Stollen und vom Langenberge alle 3 Varietäten neben einander > 289 constatirt habe. Die Mittelform ist ferner (selten) bei Wenzen und Mainzholzen vorgekommen. Es ist kaum nöthig hinzu zu fügen, dass das Vorkommen in den Falciferenschichten dem bei Ilminster (Sow. II, p. 115) entspricht, sowie dass Rh. acuta zu den Petrefacten gehört, welche der eigentliche Lias mit den Faleiferenschichten des mittleren Jura gemeinsam hat. Rhynchonella spinosa Schloth. (Terebratula.) 1812. v. Schlotheim, Taschenb. p. 73. 1829. Phillips, Geol. of Yorksh. t. 9, f. 18. 1832. Zieten, t. 44, f. 1. 1854. Davidson, Monogr. Br. foss. Brachiop. pt. III, t. 15, f. 15—20. 1856. Oppel, Jura $. 53, 241. 1358. Quenstedt, Jura t. 58, f. 21—27, p. 426. 1864, v. Seebach, hann. Jura p. 75. 1864. Brauns, Stratigr. u. Pal. d. Hilsm. p. 53. Die feinrippige, auf den Rippen mit langen, feinen, durch- bohrten Dornen versehene und durch dieselben bei guter Er- haltung leicht kenntliche Rhynchonellenart von rundlicher, meist etwas aufgeblähter Form und geringer rundlicher Aufbiegung der Stirnseite gehört — in Norddeutschland wenigstens — aus- schliesslich dem Niveau der Coronaten, vorwiegend dessen unterem Theile, an. Die Gegend bei Porta (Dehme), Essen (Dunker und Koch, Beitr. p. 29), der Pottholtenser Stollen, Holtensen am Deister, Dohnsen und Dielmissen sind als Fund- stellen anzugeben. Rhynchonella acuticosta Hehl. (Terebratula.) 1832. v. Zieten, t. 43, f. 2. 1856. Oppel, $. 53, 242. 1858. Quenstedt, Jura t. 58, f. 9—20, p. 424. 1864. Brauns, Str. u. Pal. d. Hilsm. p. 53. syn. Rh» Theodori Schloth. (Terebratula), 1833, Verzeichn. p. 33. SE LIER > Pr v. Buch, Terebr. p. 74. » ». Lycettii Davids., Monogr. pt. 11, t. 15, f. 6, p. 81. Die von Quenstedt ausführlich beschriebene Species ist nach demselben durch das an der Basis weit getrennte Del- tidium, durch die eigenthümliche Schärfe der nicht zahl- reichen Rippen, sowie durch den geraden, langen Schlossrand charakterisirt. Die typischen Formen der übrigens etwas va- Brauns, Der mittlere Jura 19 290 riirenden Art erhalten durch letzteres Kennzeichen im Umrisse eine Annäherung an Spirifer. Der Sinus ist ziemlich breit und nur mässig hoch, in der Jugend fehlt er ganz. Auch diese Brachiopodenart gehört in Norddeutschland aus- schliesslich der Coronatenzone, aber mehr deren oberem Theile an. Sie hat sich selten und nur bei Bruchhof und in der Gegend von Porta (Dehme) gezeigt. Die Synonyma anlangend, ist die Identität von Rh. Theodori anerkannt; die von Rh. Lycettii Dav. geht aus Beschreibung und Abbildung der letzteren hervor. > Rhynchonella varians Schloth. (Terebratula.) 1820. v. Schlotheim, Petref. p. 267. 1832. v. Zieten, t. 42, f. 7. 1833. v. Buch, Abh. Berl. Acad. 1833, p. 56. 1839. id., Jura in Deutschl. p. 61. 1854. Davidson, Monogr. pt. III, t. 17, f. 15 u. 16. 1856. Oppel, $. 61, 98. ; 1858. Quenstedt, Jura t. 66. f. 25, p. 495. 1864. v. Seebach, hann. Jura p. 91. 1864. Brauns, Stratigr. u. Pal. d. Hilsm. p. 69. syn. Rh. Zieteni d’Orb. 1850, Prodr. Et. 11, 348, Rh. varians, die wichtigste Vertreterin ihres Genus im Mittel- jura von Norddeutschland, hat einen dreiseitigen Umriss, gewöhn- lich 3, doch auch mehr oder weniger Stirnfalten (vgl. Quenst., Jura p. 495), scharfe Rippen von mittlerer Breite, einen etwas spitzen Schnabel und in der Regel einen scharf aufgebogenen Sinus. Die mir vorliegenden Stücke erreichen 15 Mm. Länge, 15 Mm. Breite, 11 Mm. Dicke. Rh. coneinna Sow. ist von ihr durch minder scharf ab- gesetzten und minder tiefen Sinus, feinere Rippen und viel spitzeren Schnabel verschieden. Die Unterschiede der Rh. tri- plicosa siehe bei dieser. Eh. socialis Phill. (Terebratula), Geol. of Yorksh. t. 6, f. 8, vgl. v. Seebach, p. 91, ist nach der citirten Abbildung rundlicher, gröber und sparsamer gerippt und minder scharf eingebuchtet; ich lasse es dahingestellt, ob die bei v. Seebach a. a. OÖ. vorgeschlagene Zusammenziehung thunlich ist, oder nicht, indem für die Vorkommnisse des norddeutschen Mitteljura, die sämmtlich zu Rh. varians zu stellen, keine Ver- anlassung zu dieser Untersuchung vorliegt. Rh. varians hat ihre Hauptverbreitung in den Schichten der Ostrea Knorrii und in denen der Avicula echinata; sie ist 291 in jenen häufig bei Eimen, Goslar, Mehle, Geerzen, in diesen ebenfalls häufig bei Riddagshausen, Fallersleben, der Porta an- getroffen. Sie kommt aber ausserdem in den Macrocephalen- schichten von Lechstedt und der Porta, sowie in den Örnaten- schichten von Hoyershausen vor. Rhynehonella triplieosa Quenstedt. (Terebratula). 1852. Quenstedt, Handb. 1. Aufl. t. 36, f. 26. 1858. id., Jura t. 66, f. 30—32, p. 496. 1864. v. Seebach, hann. Jura p. 90. (Rhynch. ef. triplicosa Qu.) 1866. Brauns, Nachtr. z. Str. u. Pal. d. Hilsm. p. 15. 1867. Quenst., Handb. 2. Aufl. t. 46, f. 26, p. 542. (In der Erklärung der Abbildung steht fälschlich Rh. triplicata.) Diese Species ist in der Jugend glatt, dann grobfaltig; die Falten bedecken einen nicht ganz unbedeutenden Theil der Fläche der erwachsenen Stücke und verlieren sich allmählig nach dem Schnabel zu. Die Zahl dieser Falten wechselt, wie bei der vorigen Art und wie bei Rh. acuta Sow.; insbesondere gilt dies von den Stirnfalten. Quenstedt sieht daher als sehr verwandt an die Rh. acuta (loxia) Fischer 1309 von Khoroschowa, welche vorn nur eine scharfe Falte hat, und sich von Rh. acuta nur durch weniger scharfe und tiefe Grenzfalten zwischen Flügeln und Mitte unterscheidet, während diese selbst noch schärfer aufgebogen ist. In allen diesen Punkten und in analoger Weise ist auch Rh. triplicosa von den mehrfaltigen Abarten der Rh. acuta verschieden. Ferner soll Rh. loxia an gut erhaltenen Exemplaren eine feine, zarte Streifung der ganzen Oberfläche zeigen, welche ich auch an der Rh. triplicosa bemerke. Diese ist nicht das, was Quenstedt im Jura p. 496 „Streifung bis an den Wirbel“ nennt; denn damit sind die Falten gemeint, welche über die ganze Fläche gehen, und dieser Charakter fehlt, wie dort gleichfalls bemerkt wird, der Rh. triplicosa. — Rh. Bouchardi Dav. (Brit. fossil Brachiopoda, part II. t. 15, f. 5—5, p. 82) aus dem oberen Lias von Ilminster ist, wie an dieser Stelle auch Quenstedt anführt, die einzige tiefere Art, welche den Charakter der erst beim späteren Wachsthum auftretenden Faltung theilt; sie hat aber durchschnittlich weniger Falten, diese gehen vom Rande viel weniger weit über die Fläche, und ausserdem ist das Verhalten des Foramen ein ganz abweichendes. Dieses ist von der Deltidialplatte ganz umgeben, während bei 19% 292 Rh. triplicosa das Deltidium nur die untere Hälfte des Foramen erreicht. Wie Quenstedt angiebt, ist die Art nur in Begleitung der vorigen angetroffen und vorwiegend in den Macrocephalen- schichten vertreten. Dies stimmt mit dem norddeutschen Vor- kommen nicht ganz; denn, wenn auch sehr selten, ist sie im obersten Theile der oberen Falciferenschichten bei Wenzen an- getroffen. Im Uebrigen allerdings begleitet sie Rhynchonella varians Schl. von den Schichten der Ostrea Knorrii (bei Eimen) bis in die Macrocephalenschichten von Lechstedt. Im Ganzen ist sie nicht häufig. Zu bemerken ist, dass nur drei- und vier- faltige Formen vorkommen; die dreifaltigen werden von Quen- stedt als typisch angesehen. Diseina papyracea Goldf. (Patella.) 1836. Römer, Ool: Geb, t. 9, f. 19, p. 135. (Patella.) 1841. Goldfuss, III, t. 167, f. 8, p. 7. (Patella.) 1852. Quenstedt, Handb. 1. Anfl. t. 39, f. 41. -(Orbieula.) 1856. Oppel, Jura $. 32, 108. 1858. Quenstedt, Jura t. 36, f. 20 u. 21, p. 257. (Orbicula.) 1864. v. Seebach, hann. Jura p. 75, auch p. 28. 1867. Quenstedt, Handb. 2. Aufl. t. 49, f. 41, p. 588. (Orbieula.) Die dünne, glänzende, fein concentrisch gestreifte Ober- schale von ovaler, fast kreisförmiger und flach-niedergedrückter Form mit nahezu centraler Spitze wird von Römer aus den Posidonienschiefern von Wickensen am Hilse genannt. v. See- bach giebt sie aus denselben Schichten des Wenzer Röken- grabens an, Wagener von Falkenhagen, ich fand sie bei Fallers- leben. In der nächsthöheren Schicht ist sie bei Falkenhagen vorgekommen (vgl. auch v. Seebach, p. 75, Nr. 56). Obgleich an letzterem Orte in der Schieferzone eine Bank‘ nach ihr be- nannt ist, sind doch gute Exemplare nicht häufig. Lingula Beanii Phillips. 1829. Phillips, Geol. of Yorkshire t. 11, f. 24. 1843. Morris, Catal. p. 112. 1847. Davidson, London geol. Journal, vol. I, t. 18, f. 26—30. 1849. Bronn, Index pal. p. 655. 1350. d’Orbigny, Prodr. I, p. 286. 1854. Davidson, Monogr. ete. part III, t. I, f.Iu.1a bis Id, p.8. 1856. Oppel, Jura $. 53, 248. 1866. Brauns, Nachtr. z. Str. u. Pal. d. Hilsm. p. 6. 2 | 293 Bei der geringen Zahl der Brachiopodenarten im nordwest- deutschen mittleren Jura möchte jede einzelne Species ein er- höhtes Interesse beanspruchen, weshalb ich die vereinzelte Lingula aus den Schichten der Trigonia Navis im Rökengraben (Sammlung Schlönbach) nicht unterlassen darf aufzuführen. Hinsichtlich der Artbestimmung ist zu bemerken, dass der dem Genus der Regel nach zukommende spatelförmige Umriss, die längliche Form, die Grösse, die glatte Oberfläche durchaus keinen Unterschied von der im Yorkshirer und Bathforder Unteroolithe und nach Moore auch im oberen Lias von Ilminster — also in einem dem norddeutschen Auftreten gut entsprechenden Niveau — vorkommenden Art wahrnehmen lassen. 294 Uebersicht der Verbreitung der Brachiopoden in den Schichtenabtheilungen. rn ar en [} Faleiferenzone. ae sonierzone. | .; 8 @ 2, s 2. 2 3 S © A a|e loj85] 5 JIeje Z z |z Is]s2| 3 |-:[82]|° N 1 S Sıg a | = aIez| 4 |SEjs|S No. Genus und Species. = 8 (= 2 [2182| 3 ee eo 13.:| 5 J2 zIsIs#| > ISEI RI a |!z| » [el =] 3 [ASS 18 oa dee eure = [#8] © jEB1lsis:l o |2=]51o 217 1.2 | Sa else En <| „ ja&je m |® s|o Suse Sulz la Sale |S | R S =! E i7 1 | Terebratula Lycettii Dav. (2) Ze ee 2| „ perovalis Sow. \—j—|—|1—111—|1|1 3 „ ecarinata Lamk. Ill) Eee ll 4 „ emarginata Sow. I—|—[—|—-1-1—-|1[/ 1[]11- 5 „ ornithocephala Sow. I—1—|—1— 1-1 —1j1—|1 11] 61 Rhynehonella tetraödra Sow. I a a eg re Pe ee | — | || — 7 „ acuta Sow. 1 — | 4 1] | je 8 „ spinosa Schloth. II— — 1:1 1.2 2aees 9] „ acuticosta Hehl. =) = |) en 10 „ varians Schloth. I —/—|—1-1—/1[|1[1[1 11 „ triplieosa Quenst. 1—|1—|1 —|ı11—-1I1]- 12] Diseina papyracea Goldf, a N a 13 |Lingula Beanii Phill. I|—|1—-|1|- = — 1 — 2 [ I U ı Summe der Arten ! 2 |!2|3|2 3] — 41.4 Ast J l l \ I Von den Arten sind der Schicht | F eigenthümlich \—1-|2|1J21— |1— | — 1-1— Es gehen durch sie nach oben und | unten I 1. 22 (Pe 190 Ko Es gehen aus ihr nur nach unten I a a. Es gehen aus ihr nur nach oben \11=-|-|1 111-2 /) I FF 295 Alleemeine Vebersichtstabellen. Allgemeine Uebersicht der Verbreitung der Mollusken in den Schichtenabtheilungen. ler Parkin- Falciferenzone. 2 | sonierzone. | . = 1318 |el2.|3|3 [S|; |: 18 15315-181288 1° .Isje I A ale: 5 1s:]2|s Classe. ea IE :12 [#2 E 2212| N or I Er. =) EIsI=s:=| 5 |2 211 ı 2|473| » Jecsisisz| = |seJo]8s Es se ae 12 sel ee IE IE = 1#°1 8 [e2]ö]e 2] & [22]:|> | Is lee I 1Ealele 1. Cephalopoden (58 Sp.) ' 9| glıı] 7fı10f 3|13 | 11 11213 2. Gasteropoden (31 Sp.) 31 —115| 9] 4 1|14| 31 302 3. Conchiferen (80 Sp.) \ı 7| 6|30|26]j17] 4|43 |33 [15[16 4. Brachiopoden (13 Sp.) ı 2) 2] 3) 213 —| 4| 4| 41 Summe der Arten. 21/1759 4434| 8| 74 | 51 |34]32 Von den Arten sind der Schicht | | eigenthümlich | 5| 3/17| 7110) — |15| 3] 412 Es gehen durch sie nach oben und | unten hindurch E61 A let 22 oo Es gehen aus ihr nur nach unten | 4| 2/14/14.|4| 3 11 22 [16|16 Es gehen aus ihr nur nach oben | 12| 6|24|10| 9| 9|j26, 5[ 2] 4 der Mollusken in den Hauptzonen. 296 Uebersicht der Verbreitung . en © | Es 3 P = NS ea: | 5 Ss RR =; & Classe. IS Sa = 3 S e) & (=) D NS ERW, 5 = Eve E. | E Ir = a E =) l. Cephalopoden (58 Sp.) |: 292 10 17 12 13 2. Gasteropoden (31 Sp.) 21 4 14 3 2 3. Conchiferen (80 Sp.) DAS TT 47 15 16 4. Brachiopoden (13 Sp.) | 77 = 5 4 ) Summe der Arten 3 | 34 | 83 34 32 Von den Arten sind der Zone eigen- | 3 thümlich | 60 10 öl 4 12 Es gehen durch sie hindurch nach | und unfen I — 11 9 12 — Es gehen aus ihr nur nach unten 5 4 2 16 16 Es gehen aus ihr nur nach oben DA 22 2 4 N Ne) I Uebersicht der häufigeren und charakteristischen Arten der verschiedenen Schichten. Posidonienschiefer. Ammonites communis Sow. * —_ borealis Seeb. * - elegans Sow, *® = heterophyllus Sow. u. Euomphalus minutus Ziet. o. Avieula substriata Mstr. o. Posidonomya Bronnii Voltz, o. Inoceramus dubius Sow. o. Mergel mit Ammonites &ermaini. Belemnites irregularis Schl. u. o. — tripartitus Schl. u. o. Aımmonites insignis Schübl. * u aalensis Ziet. * — radians Röm. u. 0. —_ jurensis Ziet. o. —- Germaini d’Orb. * Thone mit Trigonia Navis. j Belemnites abbreviatus Mill o. — tripartitus Sch]. u. o. Ammonites opalinus Rein. o. — affınis Seeb. o. — radians Röm. u. 0. Cerithium vetustum Phill. o. Actaeonina pulla Dkr. u. K. o. _ variabilis Brauns. o. Gresslya abdueta Phill. o. Thracia Römeri Dkr, u. K. o, Cyprina trigonellaris Schl. Astarte Voltzii Hoeningh. u. Inoceramus dubius Sow. u. Trigonia Navis Lamk. * Nucula Hammeri Defr, u, o. — subglobosa Röm. o. % Thone mit Inoceramus polyplocus. Ammonites Sowerbyi Mill. o. — opalinus Rein. u. Gresslya abducta Phill. u. o. _ exarata Brauns. u. Pholadomya transversa Seeb. u. Inoceramus polyplocus F. Röm. * Cueullaea coneinna Phill. o. Nucula Hammeri Defr. u. Leda acuminata Ziet. u. 298 Coronatenzone. Belemnites eanalieulatus Schl. * — giganteus Schl. u. o, Anmımonites Sowerbyi Mill. u. — Sauzei d’Orb. ® _ Gervillii d’Orb. * _ Blagdeni Sow. * _ Braikenridgii Sow. * — Humphriesianus Sow. ® Gresslya abdueta Phill. u. o. Leda lacryma Sow. u. 0. Östrea eduliformis Schl. o. Rhynchonella spinosa Schl. * Schichten des Ammonites Parkinsoni mit Belemnites gigantens. Belemnites giganteus Schl. u, Ammonites Parkinsoni Sow. o. Schichten der Ostrea Knorrii. Belemnites subhastatus Ziet. o. Beyriehii Opp. 0. Ammonites Würtembergieus Opp. 0. — Parkinsoni Sow. u. 0. — tenuiplicatus Brauns. * _ arbustigerus d’Orb, o. subradiatus Sow. 0, Cerithium vetustum Phill. u. Corbula eueullaeaeformis Dkr. u. K. u. Gresslya abdueta Phill. u. o. Pholadomya Murchisoni Sow. 0. Astarte pulla Röm. o. — depressa Mstr. o. Trigonia costata Sow. 0 Cueullaea subdecussata Mstr. vo _— eoneinna Phill. u. o. Nuecula varjabilis Sow. Sow. o. Leda aequilatera Dkr. u. K. u. eo. Ostrea Knorrii Voltz. eo. Rhynehonella varians Schl. o. Schichten der Avicula echinata. Belemnites subhastatus Ziet. u. o. — Beyrichii Opp. u. Ammonites modiolaris Luid. o, - Würtembergicus Opp. u. — Parkinsoni Sow. u. Sresslya abducta Phill. u. — recurva Phill. u. o. Avicula echinata Sow. u. 0. Ostrea Knorrii Voltz. u. — acuminata Sow. U. 0. Terebratula perovalis Sow, u. Rhynchonella varians Schl. u. o. 3, 299 Macrveephalenzone. Belemnites subhastatus Ziet. u. Ammonites Gowerianus Sow. * = macrocephalus Schl. u. = modiolaris Luid. u. _ Koenigii Sow. * == funatus Opp- 0. Pholadomya Murchisoni Sow. u. v0. Ornatenzone. Ammonites Lamberti Sow. * — Duncani Sow. * —_ Jason Rein. *® — coronatus Brugu. * _ lunula Rein. *® Pholadomya Murchisoni Sow. u. Nueula Caecilia d’Orb. * Gryphaea dilatata Sow. o. Bemerkung. Die mit ® versehenen Arten kommen nur in der Schicht vor, für welche sie angegeben; die, bei welchen ein „u.“ angehängt ist, kommen auch in tieferen Schichten, die, bei welchen ein „o.“ ängehängt ist, kommen auch in höheren Schichten vor. Zusätze und Berichtigungen. Seite 7, Zeile 28. Statt: „aus folgenden Kartenwerken“ lies: „folgende Karten- werke“, . Seite 9, Zeile 23. Hinter: „Lübbecke“ ist hinzuzusetzen: „oder Lübke.“ Seite 15, Zeile 23 u. 24, sowie Seite 16, Zeile 22, Statt „Harterode“ lies: „Harderode.“ Seite 16, Zeile 28. Statt: „Zwerchlöchern“ lies: „Zwerglöchern.“ Seite 17, Zeile 22. Der Fundort Falkenhagen ist hinzuzufügen. Seite 20, Zeile 27. Hinter: „dieselben“ ist einzuschalten: „der überwiegenden Masse nach.“ . Seite 22, Zeile 10. Hinter: „A. Aalensis“ ist einzuschalten: „zum Theile auch.“ Seite 24, Zeile 16. Statt: „auch der des“ lies: „auch des.“ Seite 26, Zeile 9 von unten, Statt: „dieser“ lies: „jener.“ Seite 33, Zeile 7. Statt: „Phil.“ bes: Phil,“ Seite 33, zwischen Zeile 6 u. 7 von unten. Dem Petrefactenverzeichnisse ist hinzuzufügen: „Belemnites tripartitus Schloth. (Wenzen).“ Seite 36, Zeile 13. Die Zahl 90 ist in 89 zu öde > 36, rl 14. ” ” 62 „ >») 60 »? » ” 36, ” LT: ” ” 30 ” „ 29 ” ” 301 N Seite 36, Zeile 22. Die Zahl 28 ist in 29 zu ändern. er 36, „ 22. ’ ” 4 . >) 5 ” > Seite 40, Zeile 3. Hinter: „Rhynchonella spinosa“ ist hinzuzufügen: „Schloth.“ Seite 40, zwischen Zeile 4 u, 5. Dem Petrefaetenverzeichnisse ist einzuschalten: „Rhyncho- nella acuticosta Hehl. (Bruchhof, Dehme.)“ Seite 40, Zeile 1 u. 3 von unten. Der Fundort Hildesheim ist hinzuzusetzen. Seite 48, Zeile 35. Hinter: „Oldendorf“ ist einzuschalten: Bei Horn stehen grosse, doch, wie es scheint, verstürzte Massen von Thonen mit Sphärosideriten in einer Mächtigkeit von beiläufig 15 Metern an, welche sich durch ihre Einschlüsse zweifellos als Schichten der Ostrea Knorrii zu erkennen geben. Neben ihnen finden sich nur Spuren tieferer Schichten. (Vgl. p. 38.) Seite 51. Zeile 11. Es ist hinzuzufügen: Ein Bryozoon ist bei Horn, auf einem grossen Fragmente von Pecten demissus Phill. aufsitzend, von Herrn Oberförster Wagener gefunden. Dasselbe stimmt über- ein mit Quenstedt’s Diastopora compressa aus dem Delta des braunen Jura (Handb. 1. Aufl. t. 56, f. 11, 2. Aufl. 1.73, f. 11, Jura t. 58, f.1, p. 457). Die Identität mit Aulopora compressa (soldfuss, 1, t. 58, f. 17, wird von Quenstedt vorausgesetzt und möchte trotz der Abweichungen der anscheinend nicht besonders gelungenen Abbildung nicht anzufechten sein. Um so weniger dürfte aber Grund vorliegen, Quenstedt’s Diastopora liasica (Handb. 1. Aufl. t. 56, f. 10, 2. Aufl. t. 73, f. 10, Jura p. 280) aus Lias Zeta, also aus der zweittiefsten Abtheilung der Faleiferenschichten, als specifisch verschieden anzusehen. Seite 51, Zeile 13. Statt 44 ist 43 zu setzen. | Seite 53, Zeile 11. Der Fundort Greene ist ausgelassen. Seite 58, Zeile 4. Es ist hinzuzufügen: Auch der von Ferd. Römer (Weser- kette p. 685 f.) erwähnte mitteljurassische Fundort bei Holz- hausen unweit Horn ist mit Wahrscheinlichkeit hierher zu ziehen, wie dies Wagener etc, thun. Seite 63, zwischen Zeile 7 u, 8. Dem Petrefactenverzeichnisse ist einzureihen: „Uucullaea subdecussata Mstr. (Riddagshausen.)“ 302 Seite 63, zwischen Zeile 5 u. 6 von unten, Dem Petrefactenverzeichnisse ist einzureihen: „Ammonites psilodiseus U. Schlönb. (Riddagshausen.)“ Seite 64, Zeile 21. Die Zahl 52 ist in 54 zu ändern. „ 64, „ 25. „ „ 48 ” „ 50 „ ” ” 64, ” 26. „ ” (43 ”„ ”» (45) ” ” ” 64, „ 27. „ „ (21) „ ”„ (25) 2” „ Seite 65, Zeile 3 von unten. Statt: „so dass“ lies: „während.“ . Seite 67, Zeile 3. Die Zahl 30 ist in 31 zu ändern. BT, a a Sa ee » 67, „ 6. ”» ” 19 »„ 21 ” ” Seite 67, Zeile 6. Statt: „Coronatenzone“ lies: „Uoronaten- und Falciferen- zone.“ Seite 67, Zeile 6. Die Zahl 23 ist in 22 zu ändern. ” 67, „ 28. „ „ 29 ” „ 28 ”„ „ Seite 78, Zeile 19. Statt: „Isocardia tenera Sow.“ lies: „Uypricardia acutangula Phill.“ R Seite 79, Zeile 24. Statt: „Astarte undata Sow.“ lies: „Astarte undata Mstr.“ Seite 93, Zeile 11. Es ist hinzuzufügen: Die Art ist bei ganz allmähliger Verjüngung nach der Spitze zu durch 3 Furchen an letzterer ausgezeichnet. Vgl. Quenstedt, Cephal. p. 419. Zu verwechseln ist dieselbe besonders leicht mit Belemnites paxillosus Schloth. (Quenst. Ceph. p. 400); nach meinen Beobachtungen möchten beide nahe verwandte Arten dadurch zu unterscheiden sein, dass Belemnites paxillosus Schl. nie eine so schlanke Spitze hat, vielmehr bis in die Nähe der Spitze cylindrisch oder fast cy- lindrisch und dann stumpfer conisch ist. Manchmal ist die Spitze mehr ausgezogen (Varietät B. elon- gatus), allein selbst dann ist die gleichförmigere Dicke der Mittelpartie immer zu beobachten, die Spitze selbst etwas ab- gesetzt. Mitunter findet sich bei B. paxillosus auch eine sehr leichte und sehr schlank ablaufende Verjüngung nach dem Alveolartheile zu. In der Regel ist er auch verhältnissmässig 303 kürzer und dicker. — Endlich zeigen auch die Furchen ein etwas verschiedenes Verhalten. Bei B. paxillosus bilden sie sich bis zu einem viel entwickelteren Stadium fort, nehmen also an Länge mit dem Belemniten zu, wobei sie allerdings flacher werden. Bei B. tripartitus sind die Furchen der Regel nach anfangs‘ schärfer, erstrecken sich aber niemals sehr weit von der Spitze. Ferner sind bei B. paxillosus die Nebenfalten weit häufiger. Seite 94, Zeile 12, und Seite 96, Zeile 8. Statt 1830 ist 1832 zu lesen. Seite 100, Zeile 23. Statt: „Schicht“ lies: „Schichten.“ Seite 102, Zeile 20. Es ist einzuschalten: Die Sculptur besteht durchgehends aus feinen und gedrängten, aber scharf vortretenden Querstreifen, unter denen einzelne stärker hervorragen. Diese Querstreifen sind von schwächeren Spiralstreifen durchkreuzt, welche jenen ein gefranztes Aussehen geben. Diese ÜUharaktere verwischen sich übrigens bei schlechter Erhaltung leicht. Neben ihnen ist die geringe Involubilität hervorzuheben. — Die Unterschiede von den folgenden Arten, mit denen übrigens kaum eine Ver- wechslung möglich, sind bei diesen angegeben. r Seite 107, Zeile 12. Statt: „Sowesby“ lies: „Sowerby.“ Seite 112, Zeile 9. Hinter: „mitunter“ ist einzuschalten: „anfänglich.“ Seite 131, Zeile 22. Es ‘ist einzuschalten: Es versteht sich, dass Ammonites sulciferus Oppel der Name wäre, welchem die Priorität gebührte, wenn die (mir übrigens höchst wahrscheinliche) Identität der von Oppel so benannten süddeutschen Exemplare mit der hier vorliegenden Art sicher zu erweisen wäre. Seite 139, Zeile 12 von unten. Es ist hinzuzufügen: Das Horner Exemplar, ein Wohn- kammerstück von ziemlicher Grösse, ist — gleich mehreren mir vorliegenden — mit Schale versehen. Seite 140, Zeile 24. Es ist hinzuzusetzen: Ein Exemplar von Holzen aus der Sammlung von Professor Dunker, dessen Durchmesser 27 Millim. beträgt, hat am wohlerhaltenen Mundsaume seitlich ein an- nähernd löffelförmiges Ohr von 7 Millim. Länge bei > Millim. Breite. 304 Seite 142, Zeile 24. Es ist einzuschalten: „Vgl. u. A. pag. 150.“ Seite 186, Zeile 20. Es ist noch hinzuzufügen: Pleurotomaria Quenstedtii Gdf. wird von Süddeutschland aus den Amaltheenschichten beschrieben ; sie gehört danach, obwohl in Norddeutschland bislang nicht in tieferen Schichten, als in denen der Falciferenzone beobachtet, doch zu den wenigen Petrefacten, von welchen überhaupt ein Ueberspringen der unteren Grenze der Faleiferenschichten nach- gewiesen ist. Ob die pag. 22 erwähnten Steinkerne zu Pl. Quenstedtü (Gdf. gehören, habe ich nicht bestimmt ermitteln können. Seite 207, Zeile 13 von unten. Es ist zuzusetzen: Goniomya rhombifera Goldfuss möchte in der That synonym mit G@. subcarinata Gdf. sein. Die Be- nennung ändert sich dadurch nicht, da letzterer Name die Priori- tät hat. Seite 218, Zeile 1 von unten, Hierher ist als fraglich das p. 75, Zeile 19 erwähnte Vor- kommen zu ‘ziehen. Seite 235, Zeile 6. Die Unterschiede von der grösseren Modiola striatula Mstr. bestehen darin, dass diese fast gleichförmig flach-convex im Umriss, vorn nur wenig flacher und nicht eingebuchtet, ist. Auch sind die Radialstreifen breiter. Ob eine specifische Unter- scheidung durch diese Kennzeichen bedingt ist, möchte fraglich sein, da die Möglichkeit von Altersverschiedenheiten nicht aus- geschlossen ist. Seite 270, Zeile 5. Statt: „Harterode“ lies: „Harderode.“ Petrefaetenverzeichniss. Actaeon Bathonicum Morr. u. Lye. 194. | Ammonites bzcostatus Stahl. 161. Lorieri Laube. 194. Actaeonina mitraeformis Brauns. | 194. ?parvula Morr. u. Lyc. 192. pulla Dkr. u. Koch sp. 194. Sedgevici Waagen. 194. subglobosa Brauns. 194. variabilis Brauns. 192. Alaria s. Chenopus. Amberleya ornata Sow. sp. 177. Ammonites Aalensis Brauns. 116. Aalensis Quenst. 112. Aalensis Wagener. 110. 112. Aalensis Ziet. 110. adierus Waagen. 120. aequistriatus Ziet. 128. affinis Seeb. 114. Ajax d’Orb. 147. alternans Buch. 163. Ammonius (uenst. 116. Ammonius Schloth. 109. anceps Brauns. 1459. anceps Rein. sp. 146. anceps ornati Quenst. 146. anguinus Rein. sp. 127. angulatus Sow. 127. annulatus Sow. 127, arbustigerus d’Orb. 129, aspidoides Oppel. 123. «athlet@ Phill. 164. aurigerus Oppel. 130. Bakeriae d’Orb. 132. Bakeriae Quenst. 164. sanksii Sow. 145. 3ayleanus Oppel. 141. Beyrichii Schlönb. 116, Brauns, Der mittlere Jura. bifrons Brugu. 109, bifureatus auett. 156. bipartitus Ziet. 161. bisculpus Oppel. 123. Blagdeni Sow. 144. borealis Seeb. (? 104) 109. Braikenridgii Sow. 144. Brocchii Sow. 149, Brodiaei Sow. 141. Brongniarti Sow. 149, Brownii Sow. 120. bullatus d’Orb. 154, bullatus F. Römer, 152. calloviensis Sow. 157. calvus Sow. 136. eanalieulatus fuscus Quenst. 123. capellinus Quenst. 107. caprinus (Quenst. 164. Castor Ziet. 159. Chamuseti d’Orb. 163. Chamuseti Quenst. 162, Comensis d’Orb,. 112. communis Sow. 127. complanatus d’Orb. 107. comptus Oppel, Quenst. (?Rein.) Il. concavus Röm. 163, concavus Sow. 107. contractus Sow. 149, 151. contractus Waagen. 151, convolutus Quenst. 130. cordatus Sow. 162. cordatus Röm. 162. cornucopiae Young u. Bird. 102. coronatus Brugu. 146. coronatus oolithieus Quenst. 145. erenatus Röm. 145. 20 Ammonites corrugatus Sow. 116. costula Oppel. (?Rein.) 112. erassus Phill. 128. eureicosta Oppel. 130. eycloides Seeb., Waagen. 120. decoratus Ziet. 159. deltafaleatus Quenst. 120. depressus Buch. 107. depressus Röm. 123. Deslongchampstii a’Orb. 145. Desori Moesch. 116. Desplacei d’Orb. 128. dimorphus d’Orb. 149. diptychus Keyserl. 147. diseites Waagen. 116. discoides Ziet. 107. diseus d’Orb. 123. diseus Quenst. 129. discus Sow. 126. diseus Ziet. 123. discus complanatus Quenst. 123. dispansus Lycett. 111. dubius Ziet. 146. Duncani Sow. 159. elegans Sow. 107. Eseri Oppel. 113. exaratus Young u. Bird. 107. excavatus Sow. 169. evolvescens Waagen, 149. faleifer Ziet. 107. falcogigas Quenst. 120. ferrugineus Oppel. 139. ferrugineus Seeb. 140. Jimbriatus Sow. 101. 303. fissilobatus Waagen. 120. flexicostatus Phill. 162. 306 Ammonites Henriei Credner. 161. Henrici Kudernatsch. 123. Herveyi Sow. 154. heterophyllus Sow. 101. hireicornis Schlönb. 103. hireinus Schloth. 103. Holandrei d’Orb. 128. Humphriesianus Sow. 141. hyberbolieus Leck. 152. Jason Rein. sp. 158. insignis Schübl. 106. insigni similis Brauns. 106. interruptus d’Orb. 138 interruptus Ziet. 102. jugifer Waagen. 116. jugosus Oppel 120. jurensis Ziet. 104. Koenigii Röm. 131. Koenigit Sow. 133. laeviusculus Sow. 116. Lamberti Quenst. 169. Lamberti Sow. 161. Leachii Sow. 161. Levesquei d’Orb. 112, ef. lineatus Seeb. 104. Lonsdalii Pratt. 125. bımula Rein. sp. 125. | Lythensis Young u. Bird. 107. macrocephalus Schloth. 154. maltonensis Young u. Bird. 163. Mariae d’Orb, 161. Mayeri Waagen. 120. | mendax Seeb. Ibl. | meniseus Waagen. 159. | mesacanthus Waagen. 120. mierostoma d’Orb. 154. flexuosus maerocephali Quenst. 123.| modiolaris Luid. 152. fonticola Röm. 123. 124, Funatus Oppel. 131. funiferus Phill. 169. furticarinatus Quenst. 120. fuseus Ouenst. 123. Garantianus d’Orb. 136. gemmatus Phill. 159. geniculatus Röm. 129. Germaini d’Orb. 102. Gervillii Quenst. 151. Gervillii Sow. 149. Gingensis Waagen. 120. Goslariensis Schlönb 104. Gowerianus Sow. 156. Grantanus d’Orb. 154. Guilielmi Sow. 158. heeticus compressus Quenst. 123. | Morrisi Oppel. 154. Murchisonae Röm. 111, Murchisonae Sow. 116; Murchisonae obtusus Quenst. 120. mutabilis Buch. 133. Neuffensis Oppel. 139, oblique interruptus Ziet. 103. omphalodes Sow. 16l. opalinus Rein. sp. 116. orbis Giebel. 123. Orion Oppel. 130. . ornatus Schloth. 159. ovatus Phill. 107. Parkinson Sow. 139. Parkinsoni compressus Quenst. 146, Parkinsoni inflatus Quenst. 140, patella Waagen. 120. Ammonites pinguis Röm. 120. platystomus Quenst. 154. plicomphalus Sow. 134. Pollux Ziet. 159. polyacanthus Waagen. 120. polymerus Wangen. 149. polymorphus d’Orb. 140. polyptychus Keyserl. 147, polyschides Waagen. 149. posterus Seeb. 139. primordialis Ziet. 116. procerus Seeb. 129, psilodiscus Schlönb. 124. punctatus Stahl. 125. quadratus Sow. 163. radians Rein. sp. 112. radians Schloth. 120. radiosus Seeb. 112. Raquinianus d’Ürb. 128. Romani Oppel. 116. Saemanni Oppel. 109. Sauzei d’Orb. 151. serpentinus Schloth, 10V. serratus Sow. 163. serrodens Quenst. 114. serrodens Schlönb. 114. Sieboldii Oppel. 120. solaris Ziet. 112, Sowerbyi Mill. 120. spinosus Sow. 159. sternalis Wagener 106. striatulus Sow. 112. subeoronatus Oppel. P44. subeostarius Oppel. 123. subdiseus d’Orb. 124. subfurcatus auett. 156. sublaevis Sow. 152. subradiatus Sow. 123. subcatus Hehl. 140. suleiferus Oppel. 130. Sutherlandiae Murch. 162. ienuiplicatus Brauns. 129, torulosus Schübl. 105. triplicatus Quenst. 131. Truellei d’Orb. 125. tumidus Rein. sp. 154, undulatus Stahl, 112. vertebralis Sow. 163. virgulatus Mayer. 120. Waleottii Sow. 109. Waterhousei Morr. u. Lye. 123. Würtembergicus Oppel. 140. 303. Amphidesma recurvum Phill. 206. rotundatum Röm. 204. 307 Anatina pinguis Agass. sp. 201. plicatella Morr. u. Lye. 201. siliqua Agass. sp., Lye. 201, undulata Sow. sp. 201. Aporrhais s. Chenopus. Arca biloba Röm. 256. eancellina d’Orb. 257. carinata Dkr. u. Koch. voneinna Phill. sp. 257. | elegans Röm. sp. 259. | elongata Sow. sp. 256. „imperialis Röm, 259. inaequivalvis Goldf. 255. | Kochii d’Orb, 259. liasina Röm, 255. Lycettii Oppel. 257. cf. oblonga Seeb. 257. subeoneinna d’Orb. 257. subdecussata Mstr. 259. | subliasina d’Orb. 259. Astarte Bulla Goldf. 228. | complanata Röm, 227. depressa Mstr. 229. exarata Dkr. u. Koch. 229, excavata Goldf, Röm. 226. integra Mstr. 227. minima Phill. 228. Münsteri Dkr. u. Koch. 229. Parkinsoni Quenst. 228. pisum Dkr. u. Koch. 228. pulla Röm. 228. striato-costata Mstr. 229. subtelragona Mstr. 226. subtrigona Buch. 219. undata Mstr. sp. 230. Voltzei Hoeningh. 227, Asterias arentcola Goldf. 69. Aulopora compressa Goldf. 301. 239. costata Röm. 238. echinata Sow. 237. Münster? Bronn. 238. substriala Mstr. 236. tegulata Mstr. 237. Belemnites Aalensls Voltz. 95. abbreviatus Miller. 94. acutus Ziet. 96, Altorfiensis Blainv. 96. Beaumontianus d’Orb, 96. Bessinus d’Orb. 96. Beyrichii Oppel. 96. Blainvillei Voltz, 98. breviformis Voltz. 94, 20% inaequivalvis Sow. pars, Seeb. 11. Avicula Braamburiensis Phill. 237. 238. 308 Belemnites brevis Blainv. 94. ı Cerithium conecavum Mstr. 170. brevispinatus Waagen. 93. costellatum Dkr. u. Koch. 175, calloviensis Oppel. 97. | eostigerum Piette. 175 canaliculatus Buch. 97. echinatum Buch. 172. canaliculatus Schloth. 95 elongatum d’Orb. 178. canalieulatus gracilis Quenst. 6. flexuosum Mstr. 174, compressus Blainv. 95. granulato-costatum Mstr. 172. compressus Voltz. 92. muricato- costatum Mstr. 172. eonoideus Oppel. 92. ' muricatum Quenst. 172. 174, digitalis Faure Biguet. 91. | pupaeforme Dkr. u. Koch. 179. elliptieus Mill. 95. quadrilineatum Röm. sp. 171. elongatus Mill, 92. subceurvicostatum WOrb. 174. Fleuriausus d’Orb. 97. | undulatum Lbe. 172. fusiformis Park. 97. | tortile Heb. u. Desl. 172. giganteus Schloth. 94. | varieulosum E. Desl. 176. Gingensis Seeb. 94. | vetustum Phill. sp. 172. grandis Schübl. 95. | Chemnitzia ? vetusta Morr. u. Lye. 174. hastatus Montf. sp. 9. Chenopus concavus Mstr. 170. irregularis Schloth. 91. gracilis Mstr. 169. lanceolatus Schloth. 99. Philippi Dkr. u. Koch. 170. opalinus Quenst. 92. \ subpunctatus Mstr. sp.: 170. paxillosus Schloth. 17. 302. planohastatus Röm. 99. Quenstedtii Oppel. 92. quinquesuleatus Blainv. 95. ı Cidaris anglosuevieus Oppel. 41 | maximus Phill. 41. spinulosus Röm. 41, rhenanus Oppel. 92. | Cirrus cancellatus Röm. 189, semihastatus depressus Quenst. 97. | depressus Ziet. 189. semihastatus rotundus Quenst. 99. | Clypeus elunieularis Phill, 64. similis Seeb. 91. | orbicularis Phill, 69. 71 subelavatus Voltz. 92. Corbis laevis Röm, 227. subhastatus Ziet. 97. suleatus Mill. 96. Trautscholdii Oppel. 92. 93. tripartitus Schloth. 92. 302. trisulecatus Hartm. 92. unisulcatus Blainv. 92. Cardinia trigonellaris d’Orb. (Schloth. | sp.) 219. Corbula carinata Buvign. 200. cucullaeaeformis Dkr. u. Koch. 200, depressa Phill. 222, involuta Goldf. 200. Corimya gnidia Agass. 214. Römeri Ag. (Dkr. u. Koch sp.) 214. Grenella pulchra Phill. sp. 234. Cardita ?deltoidea Sow. 213. 'Cueullaea cancellata Phill. 257. ?lyrata Sow. 213. concinna Phill. 257. similis Sow. 223. eucullata Mstr. 258. elegans Röm. 255. elongata Sow. 256. hirsonensis d’Arch. 256.. Hoffmanni Röm. 257. imperialis Röm. sp. 259. - inaequivalvis Goldf, sp. 259. inflata Röm. 257. Lycettii Opp. 257. Parkinsoni Quenst. 259. Cardium acutangulum Phill. 218. concinnum Buch, 219. Crawfordii Leckenby. 220. striatulum Sow, 220. Stricklandi Morr. u. Lyc. 220. substriatulum d’Orb. 220. subtruneatum d’Orb. 220. trüncatum Goldf. 220. Gercomya pinguis Agass. 201. subdecussata Mstr. 259. siliqua Agass. 201. sublaevigata Hartm. 257. ’ Gerithium armatum Mstr. 172. oe nphylinge maetra Goldf. 29. cariniferum Brauns. 177, Cyelocrinus annularis d’Orb. 50. 309 Cypriecardia acutangula Phill.sp. 218. bathonica d’Orb. 218. cordiformis Desh. 218. | Cyprina ovata Seeb. 219. trigonellaris Schloth. sp. 219. Üytherea trigonellaris Schloth. sp. 219. Dapedius Jugleri Röm. 16. Dentalium eylindrieum Röm. 191. elongatum Mstr. 191. entaloides Des]. 191. filieauda Quenst. 191, Parkinsoni Quenst. 191. | Diastopora compressa Goldf. sp. 301. liasica Quenst. 301. Diseina papyracea Golf. sp. 292. | Echinobrissus clunicularis Phill. sp. 64, | orbieularis Phill. sp. 69. 71. Euntrochus crista-galli Quenst. 34. 41. pentagonalis Goldf. sp. 29, 34. 41. 50. 79. Eryma aalensis Quenst. sp. 29. elegans Oppel. 34. Greppini Oppel. 50. Eryon Hartmanni Meyer. 16. Estheria opalina Seeb, 241. sp. Seeb. 242. Euceyelus ornatus Sow. sp. 177. Eugeniagrinus annularis Röm. 50. Eumorphia socialis Meyer. 78. Euomphalus minutus Ziet. 183, Obacrae Brauns. 185. Fusus carinatus Röm. 170. eurvicauda Röm. 170. eurvicostatus Desl. 174. minutus Röm. 169. multicostatus Morr. u. Lye. 1068. varienlosus E. Desl, 176, Gervillia acuta Sow. 235. avieuloides Goldf. 236, glabrata Dkr. u. Koch. 256. praelonga Lyc. 234. subtortuosa Oppel. 235. tortuosa Sow. 235. Glyphaea Aalensis Quenst. 29. Goniomya angulifera Sow. sp. : hemieostata Morr. u. Lyc. 209. litterata Phill. 208. ornati Quenst. 209, proboscidea Ag. 208, rhombifera Goldf. 208. 304. rhombifera Quenst. 209. subcarinata Goldf. 207, 304. Goniomya Zrapezicosta Pusch. 209. V seripta Quenst. 208. Gresslya addueta Phill. sp. 202. complanata Seeb. 202. concentrica Ag. 202. conformis Ag. 202. donaciformis Goldf. 204. donacina Röm, sp. 206. exarata Brauns. 204. gregaria Röm. sp, 202. latior Ag. 202. latiröstris Ag. 202. major Ag. 202. peregrina auctt. angl., Ag. 202. recurva Phill. sp. 206. truncata Ag. 202. unioides Röm. sp. zonata Ag. 202. 205. |Gryphaea Alimena d’Orb. sp. 280. bullata Sow. 280. eontroversa Röm. 280. dilatata Sow. 279. gigantea Sow, 280, Hettangia s. Taneredia. Hibolithes hastatus Montf. 99. Hinnites «abjectus Phill. 273. gradus Bean sp. 274. tubereulosus. Goldf. sp. 273. velatus Morr, u. Lyc. 274. Hydrobia Welkeana Brauns. 178. Ichthyosaurus longerostris Jäg. 16. Inoceramus amygdaloides Goldf. 242. 3uchii Seeb. 242. einetus Goldf. 242, dubius Goldf. 244. \ dubius Sow. 242. ellipticus Röm. 243. Fittoni Morr. u. Lyc. 245. fuseus Quenst. 243. obliquus Morr. u. Lye. 249. polyplocus F. Röm. 244. rostratus Goldf. 242. undulatus Ziet. 242. Isocardia ? clarissima Leckeuby. 221. impressa Quenst. 230. leporina Kloeden. 221. netida Phill. 221. triangularis Bean. 221. Leda acasta d’Orb. 264. acuminata Ziet. sp. 266. aegutlatera Dkr. u. Koch. sp. 267. ‚caudata d’Orb. 264, cuneata Dunker u. Koch, sp. 265. Delila d’Orb. 267. Leda Deslongehampsii Oppel. 266. Diana d’Orb. 264. lacryma Sow. sp. 263. Moreana d’Orb. 264. mucronata d’Orb. 264. musculosa Dkr. u. Koch. sp. 264, Leptolepis Dronni Ag. 16. Lima nodosa Schübl. 268, Limaea duplicata Mstr. 268. Lingula Beaniti Phill. 292. Littorina ornata Sow. 177. 310 Modiola imbrieata Suw. 231. minima Sow. 233. modiolata Schl. sp. 232. pulcherrima Dkr. u. Koch. 234. pulchra Phill. 234. 304. | reniformis Sow. 232. | striatula Mstr. 234. 304, | Monodonta moniliteeta Morr. u. Lyv. sp. 182. Monotis deeussata Mstr. 237, substriata Mstr. 236. Littorinella Wilkeana Brauns. 178. | Mya angulifera Sow. 208. Lueina Bellona d’Orb. 225. despecta Phill. 225. elegans Dkr. u. Koch. 225. elegantula Brauns. 225. Gingensis Waagen. 225. lirata Phill. 224. Lycetti ‘Oppel. 225. Morrisi Oppel. 225. paradoxa Waagen. 225. plana Ziet. 225. tenuis Dkr. u. Koch sp. 226. Wrightii Oppel. 225. Zietenii (Juenst. 225. zonaria Quenst. 225. Lutraria Alduini Goldf. 206. donaeiformis Goldf. 204. donaeina Röm. 206. gregaria Merian. 206. gregaria Röm. 202. recurva Goldf, 206. trapezicosta Pusch. 209, unioides Goldf, 205. Lyonsia gregaria Röm,. sp. 202. peregrina auctt. angl. 202. Römeri d’Orb, 214, Lyrodon clavellatus Goldf. 250. costatus Sow. sp. 253. Navis Lamk. sp. 248. striatus Sow. Sp. 250. Lysianassa angulifera Goldf, 208. subcarinata Goldf. 207. Macrodon elegans Röm, sp. 255. elongatus Sow. sp. 256. hirsonensis d’Arch. sp. 256. liasinus Röm. sp. 255. Mathilda euglypha Laube. 170. Meecochirus socialös Meyer. 78. Modiola bipartita Seeb, 232. cumeata Sow. 231. gibbosa Sow, ‚231. gregaria Guldf. 233. Hillana Ziet. 232, « litterata Phill. 208. Myacites abduetus Phill. sp. 202, eregarius Röm. sp. 202. unioides opalinus Quenst, 205. Myopsis jurassi Ag. 206. Mytilus gryphoides Quenst. 243. gryphoides Wagener 241. s. ferner Modiola. Mytnlites modiolatus Schioth. 232, Natica pulla Röm. 183. ' Nautilus aganitieus Schloth , Quenst. 101. anceps (?) Rein., auctt. 146. anguinus Rein. 127. | ?eomptus Rein. 110. | diseus Sow. 126. | Jason Rein. 158. ' jurensis Quenst. 100. latidorsatus d’Orb. 100. lineatus Ziet. 100. lunula Rein. 125. opalinus Rein. 116. polygonalis Sow. 100. radians Rein. 112. sinuatus Sow, 101. subtruncatus Morr. u. Lye. sp. 100. toarcens?is A’Orb. sp. 100, tumidus Rein. 154. Nucleolites elunieularis Phill. sp, 64. | orbieularis Phill. 69. sp. 71. ' Nucula Aalensis Oppel. 260. | acuminata Ziet. 266. \ bebeta Quenst. 266. Caecilia d’Orb. 263. | eaudata Dkr. u. Koch. 264. elaviformis Sew. 264. euneata Dkr. u. Koch. 265. elliptica Goldf. 265. Hammert Defr. 260, z ' Hausmanni Röm. 260. ı Jurensis Quenst. 260. | laeryma Sow. 263. Nueula mucronata Sow. 264. Münsteri Goldf. 265. museulosa Dkr. u. Koch. 264. ornata Quenst. 263. ovalis Hehl. 260. pectinata Ziet. 263. Pollux d’Orb. 262. rostrata Röm. 266. striata Röm. 266. subglobosa Röm. 261. subovalis Goldf. 267. variabilis Sow. 260. Opis similis Sow. sp. 223. Orbieula papyracea Goldf. sp. Ostracites erista galli Schloth. eduliformis Schloth. 276. Ostrea acuminata Sow. 277. Alimena d’Orb. 280. Calceola Röm. 277. coneentrica Mstr. 277. costata Goldf. 279. crista galli Schloth. sp. 275. diluviana Park. 275. eduliformis Schloth. sp. 276. explanata Goldf. 276. faleiformis Mstr. 277. flabelloides Lamk. 275. Knorrii Voltz. 278. Marshiü Sow. 275. menoides Mstr. 277. mityloides Linn Gmelin. 247. obseura Sow. 277, rugosa Goldf. 276. rugosa Morr. u. Lyc. 276. sandalina Goldf. 277. scapha Röm. 276. Sowerbyi Morr. u. Lye. 277. subrugulosa Morr. u. Lye. 279. torta Linn Gmelin. 247. Pachycormus curtus Ag. 16. Panopaea Zietenii d’Orb. 206. Patella papyracea Goldf. 292, Pecten abjectus Phill. 274. Ambiguus Mstr. 268. anisopleurus Buv. 272. articulatus Goldf. 273. biplex Buv. 272. eingulatus Goldf, 270. comatus Mstr. 271. eontrarius Buch. 269, demissus Phill. 270, diseiformis Schübl. 270. fibrosus Sow. 272. Genis d’Orb. 263. 292 275 sr >11 | Peeten gradıs Bean. 274. inerustans Röm. 269. | inerustatus Defr. 269. lens Sow. 271. paradoxus Mstr. 269. personatus Ziet. 269. pumilus Lamk. 269. Saturnus d’Orb. 271. spathulatus Röm. 270. subeomatus Röm, 271. textorius (Juenst. 268. tubereulosus Goldf. 273. undenarius (Juenst. 269. vagans Morr. u. Lyc. 272. vimineus Sow. 273. verguliferus Phill. 268. Pentagrinus cerista galli Quenst. 34. 41. pentagonalis «Goldf. 29. 34. 41. 50. 2% Perna crassitesta Goldf. 247. isognomonoides Stahl. 247. mityloides Linne Gmelin. 246. quadrata Phill., Ziet. 247. rugosa Goldf. 247. Phasianella paludinaeformis Schübl. 179. Pholadomya concatenata Ag. 211. contraecta Waagen. 210. decorata Seeb. 210. deltoidea Lyc. 213. Dunkeri Brauns. 213. fidieula Goldf. 211. Greenensis Brauns. 210. Heraulti Ag. 213. lyrata Morr. 213. Murchisoni Sow. 213. oblita Morr. u. Lye. 211. ovulum Ag. 211. parvula Goldf. 211. Phillipsii Morr. 213. | transversa Seeb. 210. trapezina Buv. 209. Würtembergica Opp. 213. Pholas costellata@ Morr. u. Lye. 199. Pholidophorus Bechei Ag. 16. Pinna Buchi Dkr, u. Koch. 230. cancellata Bean. 230. mitis Ziet. 230. tenuistria Mstr. 230, Planites coronatus Haan. 146. (s. ferner Ammonites). Pleuraster arenicola Goldf. sp. 69. 71. | Pleuromya Brongniartiana d’Orb. 206. \ donaeiformis Goldf, sp. 204. 312 Pleuromya donacina Röw. exarata Brauns. 204. recurva Phill. sp. 206. unioides Röm. sp. 205. Pleuronectes s. bei Pecten. Pleurotomaria abbreviata Sow. 186. Agathe d’Orb. 186. Aonis d’Orb. 188. arenosa Leck, 187. Bessina d’Orb. 186. eircumsulcata d’Orb. 186. conoidea Desh. 186. culminata H£b. u. Desl, 187. decorata Ziet. 187. Ebrayana d’Orb. 186. elongata Sow. 186. ‚Fasciata Sow. 190. granulata Sow. 189. - Montreuilensis H£b. u. Desl. mutabilis Desl. 186, Niortensis d’Orb. 190. opalina (Quenst. 186. ornata Defr. 189, Palaemon d’Orb. 189. punetata Goldf. 188. Quenstedtiti Goldf. 186. 304. striata Leck. 189. subelongata d’Orb. 186. subornata (Juenst. 188, Plieatula armata Quenst. 274. fistulosa Morr. u. Lyc. 274. tubifera Lamk. 274. Pollieipes radiatus Dkr. u. Koch. 50. Porodagrus restitutus Montf. 99, Posidonia s. Posidonomya. Posidonomya Dronnü Voltz. 241. Buchii Röm. 242. opalina Quenst. 241. 242. ornati Quenst. 242, Parkinsoni Quenst. 242. Protocardia concinna Buch sp. 219. Prono& trigonellaris Schloth. sp. 219. Pterocera subpunctata Mst. sp. 170. Pteroceras subpunctatum Mstr. sp. 170. Pullastra oblita Phill. 223. Purpurina Belia d’Orb. 177. elaborata Bean sp. 168. ornata Sow. sp. 177. Quenstedtia Morrisi Oppel. 224. oblita Phill. sp. 223. Rhynehonella acuta Sow. sp. 2 acuticosta Hehl. sp. 289. bidens Phill. sp. 288. eynocephala Rich. 288. sp. 206. 189. Rhynehonella Lycettii Dav. 289, media Sow. sp. 286. spinosa Schloth. sp. 289. tedraädra Sow. sp. 287. Theodori Schloth. sp. 289. triplicata Phill. sp. 288. triplicosa Quenst. 291. varians Schloth. sp. 290. Zietenii d’Orb. 2%. Rostellaria s. Ehenopus. Sanguinolaria lata Mstr. 216. undulata Sow. 201. Serpula concinna Sow. 34. 51. conformis Goldf. 41, convoluta Goldf. 41. flacceda Goldf. 51. 64. grandis Goldf. 41, limax Goldf. 41. lumbricalis Schloth, 41. 50. 64. 79. quadrilatera Branns. 41, Solarium Röm. 34. 51. Solarium s. Euomphalus u. Straparollus, Spondylus tubereulosus Goldf. 273. Straparollus minutus Ziet. 184. Obacrae Brauns. 185. Taneredia dionvillensis Terqu. sp. 224. donaciformis Lyc. 224. dubia Seeb. 223, oblita Phill. sp. 223. Tellina aequilatera Dkr, u. Koch. 267. arcuata Röm. 266, Römeri Dkr. u. Koch. 214. Terebra vetusta Phill. 172. Terebratula acuta Sow. 288, acuticosta Hehl. 289, bidens Phill. 288. bullata Phill. 286. carinata Lamk. 285. emarginata Sow. 285. intermedia Ziet. 284. lagenalis Quenst. 286, Lycettüi Dav. 284. media Sow. 286. ornithocephala Sow. 286. perovalis Sow. 284. spinosa Schloth. 289. ı tetraädra Sow. 287. Theodori Schloth. 289. triplicata Phill. 288, triplicosa Quenst. 291. ' varians Schloth. 290. ‚ Theeoeyathus mactra Goldf. sp. 29 Thracia Eimensis Brauns. 216. | gnidia Ag. sp. 214. 313 Thraeia incerta Morr. u. Lyc. 217. | Trochus monzliteetus Morr. u. Lye lata Mstr. sp. 216. | 182. Römeri Dkr. u. Koch. sp. 214. ‚ _triangulus Röm. 187. Tornatella dysonymus Seeb. 192. 194, Turbo Aedilis Mstr. 180. Parkinsoni Quenst. 194, bijugatus Quenst. 177. personati Quenst. 194. | Centurio Mstr. 181. pulla Dkr. u. Koch. 194. | eyelostoma Benz. 179. torulosi Quenst. 192 duplicatus Goldf. 181. Trigonia Cassiope d’Orb. 253. \ elaboratus Morr. u. Lyc. 168. celavellata Ziet., Goldf. 250. ornatus Sow. 177. elavellata var. Sow. 251. paludinaeformis Sehübl. 179. costata Sow. 253. Praetor Mstr. 180. deeorata Lyc. 251. subdupkeatus d’Orb. 181. z elongata Lyc. 253. Thouetengis Heb. u. Desl. 181. formosa Lye. 250. Turritella Hönens’s Brauns. 17%. ümbrieata Sow. 250. elongata Ziet. 178. interlaevigata Quenst. 253. excavata He£b. u. Desl. 170. litterata Goldf. sp. 251. muricata Quenst. 172. 174. Navis Lamk. 248. opalina« (Quenst. 178. pulchella Ag. 249. quadrilineata Röm. 171. pullus Sow. 253. Uniecardium depressum Phil. sp. 222. Searburgensis Lye. 2äl. | Unio abduetus Phill. 202. striata Sow. 250. ı peregrinus Phill. 202. tuberculata Ag: 250. | Venulites trigonellaris Schloth. 21%. Trochus Anceus Mstr. 182. , Venus tenuis Dkr. u. Koch, 226. biarmatus Mstr. 182. ' trigonellaris Schloth. sp. 219. bijugatus Quenst. 182. | undata Mstr. 230. eolnmellaris Röm. 188, | unioides Röm, 205. duplicatus Sow. 181. | Vermetus coneinnus Sow. 34. 51, Fig. Fig. Erklärung der Abbildungen. N 'Patel 1. 1—5. Ammonites Koenigii Sow. Macrocephalenschichten der Porta Westphalica, Fig. I. Seitenansicht. Fig. 2. Durchschnitt eines grösseren wenig comprimirten Exemplares.. Fig. 3. Kleineres, aber stärker com- primirtes Exemplar in der Ansicht von vorn. Fig. 4. Junges Exemplar Seitenausicht. Fig. 5. Loben, 6. Ammonites Gowerianus Sow. Maerocephalenschichten bei Lechstedt Loben, Vv {) Tafel 11. 1—3. Ammonites Sowerbyi Mill. Hochmündige Varietät. Zone des Ino- ceramus polyplocus von Wenzen. Fig. 1. Seitenansicht. Fig. 2. Durch- schnitt. Fig. 3. Loben. 4—6. Ammonites diseus Suw. Junges Exemplar. Macrocephalenschichten bei Lechstedt. Fig. 4. Seitenansicht. Fig. 5. Durchschnitt. Fig. 6. Loben. . T und 8. Cerithium quadrilineatum Römer. Posidonienschiefer bei Oker. Fig. 7. Vergrösserte Ansicht. Fig. 8. Gesteinstück, 9 und 10. Euomphalus Obacrae n. sp. Zone der 'Trigonia Navis bei Öker. Fig. 9. Ansicht von unten. Fig. 10. Durchschnitt. Beide zwei- fach vergrössert. . 11—13. Euomphalus minutus Ziet. Exemplar mittlerer Grösse, viermal vergrössert. Fig. 11. Ansicht von oben. Fig. 12. Seitenansicht. Fig. 13. Ansicht von unten. Se a Druck von G. Pätz in Naumburg Is. d Tat, I 5. Amımonites Roenigii Sow.- 6. Ammonites Gowerianus Sow. be Taf-l. 1-3 Ammonites $owerbyi Mill. (var.) - 4-6. Ammonites discus Sow. 7.8. (erithium quadrilineatum Röm.- 9.10.Euomphahus Obacrae n.sp. 11-13. Euomphalus minutus Ziet. ER ” = SR a 32 Be‘ 4 | BERNNR INN | | | |N | | | | | | | IN 2044 072 vw ‚, Tan: j 2 N \ N \ SGN ON, _ NUN w, Y yY 4 I u . \ \y U V V \ \ we, — = un EI TI => r MD O HE 3 NS er) SID Nuyuyuuuyer II U = > Fo CC, er u a) SI ı\y,\ | NN NL I IR W N NV VW SS NEN) = MERRDIPE WI NAHEN if Re FE RAR [\e Nor v v yY N ISIS = N IYUYL » WYISN 9% Sc) RW, Yan ve AU YUY 2. 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