FOR THE PEOPLE YOK EDVCATION FOR SCIENCE LIBRARY OF THE AMERICAN MUSEUM OF NATURAL HISTORY Bound A.M.N. 1921 Der Ornithologische Beobachter Monatsberichte für Vogelkunde und Vogelschutz. Offizielles Organ der Schweizerischen Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz. Redaktion für den deutschen Teil : Albert Hess in Bern. XVII. Jahrgang 1919 20. aa L'Ornithologiste Organe officiel de la Soci6t6 suisse pour l'^tude des oiseaux et leur protection. R^daction pour le texte fran^ais: Prof. A. Mathey-Dupraz, Colombier. XVII«"« Ann^e 1919/20. aaa Druck und Expedition von R. G. Zbinden & Co., BaseJ. VV-'^5"o--i Inhaltsverzeichnis für den XVII. JahrjganJ 1919 20. Table des matieres pour Vannee 1919/20, Abhandlungen. — Artic/es parus. Seite — Paf?o Aellen Ernst, Allerlei Seltsames aus dem Haushalte dei- Mehlscliwalbe (Chelidon urMca) 101 Fischer-Sigwart H. Dr., Die Blaudrossel (Monlicoia cvanea L.) und ihr Vor- kommen in der Schweiz 33 — Das Sommerleben der Stare .58, 73 Geyer von Schweppenburg Frh., Cypselus apus in Arosa 49 Girtanner C, Kin nachahmenswertes Experiment mit der Mehlschwalbe (Cheli-. don urbica) 96 Greppin L. Dr , Vom Waldkauz . 7 Hess Albert, Von der Storcht'orschung 10 — Ein Beitrag zur Avifauna des Binntales (Wallis) 18, 35, 53 — Von den Formen des schweizerischen Gimpels 81 — Zur ornithologischen Nomenklatur 107 — III. Bericht über die Tätigkeit der Schweiz. Zentralstation für Ringver- suche 1917/19 120, 133 — Exkursion der Schweiz. Gesell.schaft für Vogelkunde und Vogelschutz in den Schweiz. Nationalpark im Juli 1920 166 Mathey-Dupraz A., Notes ornithologiques de la region de Bospliore . . .25, 108 — Ornithologie pratique • 9 — Nos mesanges 55 Mühlemann H., Herbst und Winterbeobachtungen (1919) aus dem bernischen Seelande 56 Noll-Tobler H., Einige Beobachtungen über das Zählvermögen bei Vögeln . . 3 — Die Locktöue der Vögel und ihre biologische Bedeutung .... 110, 117 Rittet L. Dr., Intlucnces des conditions m(5teorologi(|ues sur le passage de la b(^casse 71, 94, 126, UO, 177 Poncy R., L'n Ijeau dimanche ä la Station ornithologique du Port, de Gcnr-ve 44 - Notes concernant la Faune du Grand St-Bernard 184 Schiffern A.,' Vom diesjährigen Herbstzug am Sempachersee 1 — Vom Haubentaucher 17 — Eisente auf dem Sempachersee 52 — Aus Sumpf und Rohr 157 — Vom Herbstzuge 1919 am Sempachersee 181 Schinz J., Ornithologische Beobachtungen in Zürich 154 Stemmler Carl, Störche und Nachtigallen in Schaffhausen ........ 179 • IV Seite — Pag-c Stresemann E. Dr., Die tax onomische BedeutLiiig (|ualitat.ivcr Meriiniale . . . 149 Weber S. A., Beobaclitungeii m dcifi Bergen 152 — Eine Entdeckung; : Die Sängorgrasuiücke bei Bern 187 Zwiesele H. Prof. Dr., Oniitliologisches vom Bodenseegebiet 65, 86 Vogelschutz. — Protection des oiseaux. Daut Karl, Vom Ilaussperling 192 Fischer-Sigwart H. Dr., Die Starkstromleitungen als Gefahr für die Storcliansied- luugen in der Schweiz 188 Hess A., Vortrag in Lugano 12 Strähl-Imhoof, Aus der Kinderstube der Vogelwelt 12 Kleinere Mitteilungen. — Coinntunications diverses. Abschussprämien für Raubvögel .... - 194 Alter des Storches, von A. H 29 Aus meinem Tagebuche, von Karl Daut 194 Bearbeitung der Vogelzugsdaten, von A. H 112 Beitrag zur Bedeutung des Sperlings, von A. H 14 Beringen von Vögeln, von Karl Daut 113 Bürzeldocht, von A. Hess 159 Caccabis saxatilis, von AH 97 Das Beringen von Vögeln, von Karl Daut 113 Der Bürzeldoclit, von A. Hess 159 „Edel Vögel«, von A. H 112 Ein Beitrag zur Bedeutung des Sperlings, von A. H 14 Flugzeuge und Vogelzugsbeobachtungen, von A. H 193 Grünspecht, von K. Daut 194 Heligüland parc international d'oiseaux, par A.-M.-D 60 Helgoland, Vogelwarte, von A. H 60 Jahresbericht der Ornith. Gesellschaft Luzern, von K. Daut 97 Jardin ornithologique 60 Internationaler Vogelschutz, von AH 14 Italienischer Vogelmord in Südtirol 193 Kampf um die Wohnung, von K. Daut . . . • 158 L'emploi des canards, par A. M.-D. 148 Lerchenfalke, von K. Daut 194 Nahrung des Sperlings, von A. H 14 Nahrung des Rotrückigen Würgers, von A. H .30 Oiseaux annelies, par A. M.-D 61 „Pflege- Vögel", von E. Meier-Fritschi 158 Pinguinen, Schutz der, von A. H 14 Polizeigericht Basel 29 Raubvögel, Abschussprämien für 194 Rotrückiger Würger, Nahrung des, von A. H 30 Rotfussfalken, von Karl Daut 194 Schutz der Pinguinen, von A. H 14 Spatz und Laufkäfer, von K. Daut 143 V Soito — Page Sperling, Nahrung des, von A. H 14 Spenden für Ulraeidiorst, von Floericke 60 Steinlmlm, von A. H 97 Sit/.ung vom Polizeigericlit Basel 29 Ulmenliorst, Aufbau von, von P'loericke 60 Vogelfang in Frankreich, von K. Daut 143 Vogclsohutz, internationaler, von A. H 14 Vogelwarte Helgoland, von A. H 60 Vogelbruten und hoher Wasserstand, von P. Feer 29 Vogelzugsdaten, Bearbeitung von, von A. H 112 Vogelzugsbeobachtungen mit Flugzeugen, von AH 193 Vom Steinhuhn, von A. H 97 Von der Nahrung des Rotrückigen Würger, von A. H 30 Wasserstand und Zerstörung von Vogelbruten, von P. Feer 29 Wohnung, Kampf um die, von K. Daut 151 Zerstörung von Vogelbruten durch hohen Wasserstand, von P. Feer .... 29 Zum Alter des Storches, von A. H. . . • 29 Chronik. — Chroiii(/iie. Allgemeine Chronik 14, 3Ü, 46, 98. 113, 129, ISO Abzug des Mauerseglers im Jahre 1919 15, 95 Aus dem Ijernisclien Fmmental, von Chr. Hofstetter . . 47, 99, 115, 144, 159, 194 Aus dem bernischen Seeland, von H. Mühlemann 63, 79, 114, 194 Aus dem bernischen Seeland, von E. Zingg 194 Aus dem Oberengadin, von J. Sporri 62, 160 Aus dem Toggenburg, von Prof. Dr. Winteler 62 Aus dem Aarg. Seetal, von Custav Gloor 115 Aus dem Tessin, par R. Paganini 130, 196 Aus dem Tessin, von J. Schinz 145 Aus Neuenstadt und Umgebung (Bielersee), von J. Weber-Brög 160 Ankunftsdaten Frühjahr 1920 in Arbon, von F. Steiner 145 Aus dem Kanton Zürich, von Dr. Bretscher 180 Bei Burgdorf, von Blessing 62 Beobachtungen bei Arosa, von Julie Schinz 99 Beobachtungen im Maderanertal, von Julie Schinz 161 Nachtreiher, von Carl Stenunler 180 Observations ornithologi(|ues, par A. Matlicy-Dupraz 79, 99, 162' Station ornithologique du Port de Geneve, par R. Poncy 63, 164 Sempachersee, von A. Schifferli 145 Vom Untersee, von A. Isler 61, 144, 195 Vom Vierwaldstättersee, von Gustav Gloor 62, 160 Vom Vierwaldstättersee, von P. Feer 144 Vom Zürichsee, von P. Feer 62 Von Zotingen, von Frau Straehl-Imhoof 98 Vom Büchertisch. — LiHemture. Kurt Floericke, Detektivstudien in der Vogelwelt 31 Fritz Bley, Vom wehrhaften Raubwilde 64 VI Seite — Page Hermann Löns, ^^'assenuIlgi■ern 6 t Cornel Schmitt und Hans Stadler, Der Amselgesang und seine ßezieliung zu unserer Musik 64 — Die Vünelspraclie. Eine Anleitung zu ihrer Erkennung und Erforschung 100 F. Zschokke Prof. Dr., Die Tierwelt der Alpen einst und jetzt 100 Schweizerische Jugendbücherei für Naturschutz 100 Emil Witschi, Von Blumen und Tieren 115 Svend Pleuren, iStrix 14:6 J. Gengier Dr., Balkanvögel 146 Cornel Schmitt, Anleitung zur Haltung und Beol>achtung wirbelloser Tiere . . 180 Naturwissenschaftlich-technisches Jahrbuch. I. Band, 1919 196 Todesanzeigen. — Necrologie. 7 August Senn in SLilotluu'u 116 Schweizerische Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz. Societc suisse paar Vctude des oiseaux et leiir protection. Generalversammlung am 16. November 1019 in Sempach 16, 32 Bericht über die Generalversammlung in Sempach 47 Jahresbeitrag, Abonnement 48 Beringung 48 Jahresbericht 1917—1919. Beilage zu No. 4 Frühjahrsversammlung 116, IBl Bericht über die Frühjahrsversammlung in Basel 146 Bericht über die Exkursion in den Schweiz. Nationalpark 165 Herbstver.sammlung in Solothurn 196 ^^^r- XVII. r„T°' Oktober 1919 Oclobre »^'•J,,;,^ 1 Der Ornithologische Beobachter Monatsberichte für Vogelkunde und Vogelschutz. Offizielles Organ der Schweizerischen Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz Erscheint am 15. des Monats. L'Ornithologiste Publications mensuelles pour l'etude et la protection des oiseaux. Organe officiei de la Societe suisse pour l'etude des oiseaux et leur protection. Parait le 15 du mois. Vom diesjährigen Herbstzug am Sempachersee. Von .4. Schiffer li. Ob wir es dem ausserordentlich scheinen Wetter oder andern Umständen zu verdanken haben, dass so sehene Gäste hier durch- ziehen, weiss icli nicht. Es stellen sich Vögel ein, die ich noch nie oder nur selten beobachtete. Am 1. September* suchte ich das ,, Seeland" ab und stie.ss auf etwa 20 Schafstelzen(Motacilla flava) und lOBrachpieper (Anthus campestris). Dieser Vogel gehört hier zu den seltenen Passanten. Ich beobachtete ihn seit 20 Jahren nur dreimal. Unter den 10 Stücken waren solche mit gestreifter, andere mit einfarbiger Unterseite. Sie waren sehr scheu und liefen auf Stoppelfeldern umher, wo man sie, ihrer erdgleichen Farbe wegen, nicht leicht fand. Scheuchte man sie auf, so flogen sie gleich eine grosse Strecke, mehrere 100 Meter, weit weg und immer gemeinsam. 6. September, abends 7 Uhr, zogen zwei Scharen von etwa 60 und 80 Stück Schaf stelzen dem Seeufer nach in südlicher Richtung. Ich konnte nicht beobachten, ob sie durchwanderten oder nur einem Schlafplatze am See (im Schilf) zufolgen. 14. September waren viele Lachmöwen (Larus ridibundus), meist im Jugendkleide, auf dem See. Auch zwei Schwarze See- schwalben (Hydrochelidon nigra) im Jugendkleide sah ich. Da ich sonst noch viele Vögel auf dem See bemerkte, fuhr ich mit einem Boote hinaus. Gegen das Westufer, oberhalb Nottwil, waren viele Haubentaucher (Podiceps cristatus), die mich auf grosse Distanz flohen und eine grosse Geschwind i2:keit entwickelten. Dabei O' tauchten sie fortwährend. Mit einem guten Glas zählte ich 74 Stück ?:>' Fast noch einmal so viele konnten unter Wasser sein. Es war ein hübscher Anblick, wie die Vr)gel mit schräg nach vorn gestrecktem — 2 ~ Halse dahin eilten, wenn sie an der Oberfläche ^^•a^en. Es waren alles alte grosse Vögel, die hergewandert sein müssen, denn so viele ,, Hollen" ^^ aren diesen Sommer nie auf dem See. Dabei waren die Brutvögel noch mit teilweise halbg•e\^•acl]senen Jungen an ihren Brutplätzen. Ein alter Fi.scher, dem ich von den vielen Tauchern Mitteilung machte, sägte mir, dass solche Züge vor 80 und mehr Jahren oft schon im August eingetroffen seien und nicht selten waren. Ich sah so etwas noch nie. Aus Spass drängte ich einen dieser Haubentaucher ab vmd ver- folgte ihn etwa eine halbe Stunde. Ti'otzdem das Wasser ganz ruhig war, tauchte er einmal so weit, dass ich ihn verlor. Auf der Heimfahrt bemerkte ich weit weg eine dunkle Möwe. Als ich näher kam, sah ich, dass sie eifrig an einer toten, treibenden Katze frass. Sie liess mich so nahe kommen, dass ich mit einem Stecken nach ihr schlagen konnte. Der Fehlstreich veranlasste sie, fliegend einen Bogen zu machen und als ich weiterfuhr, flog sie ihr Mahl wieder an. Nach einer Stunde war der Vogel noch dort. Es war eine S c h m a r o t z e r r a u b m ö w e (Stercorarius crepidatus Baues) im Jugendkleide. 15. September. Ich verfolgte einen Rothalstaucher (Podiceps griseigena Bodd.) mit einem Boote. Er war im Jugendkleide, jedoch aus- gewachsen und im Besitze aller zum Ausweichen nötigen Fertig- keiten. Ich hatte ihn manches Mal ganz nahe, so dass ich seinen roten Hals und die dunklen Streife^ auf den Wangen gut sehen konnte. Müde zu machen war er aber nicht und nach fast drei Stunden tauchte er noch so flott, wie im Anfange. Mehrmals blieb er 60 bis 70 Sekundien unter Wasser und durchmass dabei 90 bis 100 Meter. Der Wind begann das Wasser zu kräuseln, und das genügte, um den Taucher in Sicherheit zu bringen. Am gleichen Tage setzte sich einem Angler eine zweite Schmarotzerraubmöwe auf die Spitze seines Bootes. Nachher ging sie ans Land, wo sie bei der Fischbrutanstalt auf den Steinen nach Fischdärmen suchte. Sie tat dabei so ungeniert, dass sie auf fünf Meter Entfernung beobachtet werden konnte. Die vielen Haubentaucher waren noch auf dem See. Sie waren wieder in derselben Gegend, wie am Tage vorher und ich schätzte sie auf mindestens 120 bis 140 Stück. 16. September sah ich vom Lande aus einen Rothai Staucher, sowie eine Reiherente (Fuligula cristata Leach.). Auch jagte ich einen Fischreiher (Ardea cinerea) auf. Ein Sperber paar (Accipiter nisus) flog vom See weg und hielt fest zusammen. Zwei Steinschmätzer (Saxicola oenanthe), die ich auf- scheuchte, setzten sich auf die Spitze einer hohen Pappel am See. Weiter waren auf einem Stoppelacker zwei Grauammern (Miliaria europaea). Sie taten nicht besonders scheu und liessen sich aus der Nähe beobachten. Am Ende meines Streif zuges, als ich im ,, Seeland" einem Graben nachging, erhob sich ein B u s c h r o h r s ä n g e r (Locustella Hcevia), flog eine kleine Strecke vor mir her und schlug sich dann schnell in die dichte Streue. Ich möchte mit diesen Zeilen zu regem Beobachten auffordern. Vielleicht werden auch anderwärts Seltenheiten beobachtet. Einige Beobachtungen über das Zählvermögen bei Vögeln. Von H. Noll- Tubler, Schaft'hausen. \oY einiger Zeit sandte mir Herr Dr. Gkeppin seine schöne und wertvolle Studie ,, Versuch eines Beitrages zur Kenntnis der geistigen Fähigkeiten unserer einheimischen Vögel . . .", welche mich anregte, noch mehr als bisher nach dieser Seite des Vogellebens hin meine Beobachtungen zu überdenken. Bei meinen photograplii- schen Arbeiten hatte ich insbesondere Gelegenheit, viele Erfahrungen zu sammeln, weil es sich dabei, mehr noch als bei der Jagd, darum handelte, des Tieres Eigenart genau kennen zu lernen, wenn ich meine Ziele erreichen wollte. Aus der Fülle meiner Beobachtungen, die ich bei dieser Gelegenheit machte, möchte ich heute über die- jenigen genauer berichten, die mir erlaubten, Schlüsse auf das Zählvermögen einiger Vögel zu ziehen. Dem Zwecke entsprechend, beschränke icli mich auf die An- führung alles dessen, was mit der gestellten Aufgabe in Beziehung steht und lasse andere, wenn auch sonst interessante Beobach- tungen weg. 1. Brachvogel (Numenius arquatus L.). Am 16. iMai 1917 lasse ich mich von einem Mitlehrer in mein Zelt einschliessen, das allmählich bis auf 30 m. ans Nest herangerlickt wurde. Der Photo- apparat steht 3 m. vom Neste weg unter einem Streuehaufen, den ich allmählich aufgeschichtet hatte, wohl verborgen. Mein Gefährte begibt sich hierauf ungefähr 200 m. weit weg und schickt sich an, ein Bad zu nehmen. Nach et\^•a 20 Minuten kommt der Brachvogel durchs Wassei- dahergelaufen, ziemlich nahe am Zelt vorbei. Er geht auf das Dämmlein, auf \\elchem sein Nest liegt, steht mir gerade gegenüber, etwa 10 m. entfernt, reckt den Hals und äugt scharf zu meinem Kameraden hinüber. Das Zelt beachtet er kaum; es steht ja schon seit etwa 14 Tagen da. Er geht nicht aufs Nest, läuft im Gegenteil wieder zurück. Es vei'geht et\\a eine halbe Stunde, Mein Helfer zieht sich an und geht in grossem Bogen weg, heimzu. Tief geduckt geht der Vogel aufs Nest und wird beim Zurechtlegen der Eier photographiert, ohne sich stören zu lassen. Ich trete aus dem Zelt. Der Brachvogel fliegt nicht auf : erst als ich meinen Gefährten anrufe, (lieht er. Ich werde zum zweiten Male eingeschlossen, und mein Kamei-ad geht sofort nach Hause. Der Vogel kommt auf der entgegengesetzten Grabenseite rasch näher, überfliegt den Graben, setzt sich aufs Nest und wird [)hoto- graphiert. Das alles geschieht kaum 10 Minuten nach der ersten Aufnahme. — 4 — Nach langer Beobachtung komme ich aus dem Zelt hervor und gehe zum Nest. Der ^'ogel fliegt entsetzt auf. Ich wechsle die Platte und gehe wieder ins Zelt, diesmal allein. Den Vogel sehe ich nicht. Nach etwa einer halben Stunde kommt er dem Neste näher, äugt aber scharf nach dem Zelt hin. Ich warte noch 74 Stunden ; er geht nicht mehr auf die Eier und ich muss, um das Gelege nicht umkommen zu lassen, meine Pläne aufgeben. Aehnliche Beobachtungen machte ich am 16. und 20. Mai 1919; nur stand diesmal das Zelt selbst zwei bis drei Meter vom Neste entfernt. Das erste Mal wurde ich von zwei Knaben eingeschlossen, das zweite Mal von meiner Frau. Trotzdem ging es in beiden Fällen kaum zehn Minuten, bis der Brachvogel am Neste, in welchem allerdings Junge ausschlüpften, erschien. Mehrere Male ging der Vogel weg, wenn eine neue Aufnahme gemacht wurde. Er kam immer rasch wieder und wurde immer ruhiger und vertrauter. Ein Junges ist frei und macht grosse Spaziergänge, lockt immer, wenn es müde ist und erhält dann Antwort und findet so das Nest wieder. Der Brachvogel kann also nur bis eins „zählen". Er ist un- fähig, das verschiedene Geschlecht und Alter der Menschen zu unterscheiden. 2. Lachmöwe (Larus ridibundus L.). Im Jahre 1916 hatte ich die ersten Aufnahmen aus einem Rohrzelt gemacht. Aber ich sah das Nest nicht genau und konnte keine wichtigen Beobachtungen machen. Im Sommer 1917 war ich am 2. Juni ins Zelt eingeschlossen worden. Die Möwen scheuen es gar nicht und kommen auf die Nester, sobald meine drei Begleiter etwa 100 Meter entfernt sind. Dagegen bekunden sie vor dem Apparat Furcht, der zwar verblendet ist, aber doch mit Unruhe betrachtet wird. Am 5. Juni 1917 und 7. Juni 1919 versuche ich, allein ins Zelt zu gehen. Es setzt sich ringsum keine einzige Möwe aufs Nest, obwohl ich mehr als eine Stunde warte. Im Jahre 1918 bin ich kühner geworden. Das Zelt wird früh ins Ried gestellt, damit sich die Vögel daran gewöhnen. Ich stellte es am 10. Mai hier auf, mitten zwischen drei Nester hinein, von denen keines mehr als zw^ei Meter entfernt ist, so dass ich aus dem Zelt photographieren kann. Kaum zehn Minuten, nachdem alles auf- gestellt ist, sitzen die Möwen auf ihren Nestern, eine sogar auf dem Zelt. Am 14. Mai werde ich von meinem 12jährigen Neffen einge- schlossen. Sobald er etwa 100 Meter weit weg ist, kehren alle zu den Nestern zurück, und ich kann mehrere Aufnahmen machen, ohne dass die Vögel scheu werden. Am 28. Mai beginnen die Jungen auszuschlüpfen. Eis ist.heisses Wetter; die Alten kommen, nachdem mein Neffe kaum 50 Meter entfernt ist, schon auf die Nester. Am 30. Mai schliesse ich meine Frau ins Zelt ein und gehe weg. Später machen wir es umgekehrt. Die Mö^^•e kann das verschiedene Geschlecht so wenig wie das ver- schiedene Alter beim Menschen unterscheiden. Es ist ganz gleich- gültig, wer mich einsperrt ; die Tiere kommen sofort. Das Männchen sitzt meist auf dem Zelt; ich höre es anfliegen, das Gefleder putzen etc. Die Möwen sicliei-n alle einen x\u^enblick, wenn sie angeflogen sind und setzen sich dann ruhig hin. Mehrere Male wage ich es, den Finger aus einem Beobachtungsloch des Zeltes zu strecken; die Möwe fliegt ab, kehrt aber bald zurück. Die Jungen sind ausgeschlüpft {30. Mai). In den meisten Nestern sind es drei. Wenn ein Junges flielit und es gerät aufs falsche Nest beim Zurückschwimmen, wird es ohne weitei-es von der fremden Möwe angenommen. Die Alten helfen dem Kleinen nicht wieder aufs Nest zu krabbeln. Die Mutter gibt nur auf Lockrufe Antwort und setzt sich auf die Kinder, die eben da sind. Sobald ein Junges aber er- sclieint, wird es unter die Flügel genommen. Auf einem Neste kam das Junge nicht herauf : ich flnde es andern Tages tot daneben liegen. Die Lachmöwe kann also auch nur bis eins zählen, weiss also auch nicht, ob ihr Eier oder Junge abhanden gekommen sind : wenn ihr nur noch eines verbleibt, ist sie befi-iedigt. Möwen, denen man vom dreizähligen Gelege zwei Eier wegnimmt, brüten ruhig weiter. Merkwürdig ist, dass sie trotzdem wiederkehrt, wenn sie auch den Finger oder das Auge des Zeltinsassen sah. Herr Dr. Rehsteiner von St. Gallen wie Herr Direktor- Wendnagel von Basel machten diese Beobachtung mit mir. Entweder ist also dieser Vogel unfähig, die Ideenverbindung herzustellen zwischen Finger, Auge und Zelt- insasse, d. h. er erkennt nicht, dass jemand im Zelt ist oder er kann überhaupt nicht zählen, auch nicht auf eins. Es genügt ihm, dass einfach jemand fortgeht, womit für ihn die Gefahr verschwunden scheint. 3. Z w e r g t a u c h e r (Podiceps fluviatilis L.). Am 2. Juni 1917 werde ich von meinem Neffen ins Zelt eingeschlossen. Es dauert eine halbe Stunde, bis der Vogel tauchend herankommt. Er springt aufs Nest, scheut aber den Apparat, obwohl derselbe gut verblendet ist und taucht wieder weg. Er kommt erst nach etwa zehn Minuten wieder. Schliesslich kommt auch das Männchen dazu, während das Weibchen auf dem Nest steht und den Schlamm von den Eiern weg- hebt. Nach der Aufnahme springt der Vogel, erschreckt durch das Ge- räusch der Auslösung, ins Was^ser und erscheint lange nicht mehr. Am 6. und 10. Juni dieselbe Beobachtung. Am 13. Juni noch ein nasses Junges und ein Ei im Neste. Der Vogel kommt ans Nest und lockt, worauf das Junge hinunterkriecht, unter die Flügel ge- nommen wird, zu den andern, worauf die Mutter forttaucht. Ich warte noch etwa eine halbe Stunde; sie kommt nicht mehr. Am 2, und 9. Juli 1918 abermals im Zelt. Viele Knaben schliessen mich ein. Es geht beidemale nur etw^a zehn Minuten bis der Taucher kommt und aufs Nest hüpft. Die Auslösung verur- sacht ihn, ins Wasser zu springen. Ich rufe einen Knaben zurück und lasse mich wieder einschliessen, warte aber vergeblich fast eine Stunde auf sein Wiederkommen. Am 9. Juli muss ich eine gute Stunde warten bis er zum zweiten Male erscheint, trotzdem ich diesmal beim ersten Erscheinen nicht hinausging und auch nicht l)hotographierte. Offenbar scheuen diese Vögel den Ajjparat sehr. 4. Am 2. Juni 1917 photogra|)hiere ich einen r o t s c h e n k 1 i g e n Wa s s e r l ä u f e r (Totanus calidris L.). Ein Streuehaufen, der all- mählich zusammengetragen wurde, verbii'gt den Apparat. Ich selbst liege gegenüber, unter frisch abgerissenem Riedgras völlig verdeckt. In einem Spiegel gegenüber, hinter der Kamera sehe ich, was im Neste vorgeht, wo ein Junges zurückbleibt. Männchen und Weib- chen umschwärmen uns während dieser A^3rbereitungen. Nachdem ich zugedeckt bin, begeben sich meine Gehilfen, ein Lehrer und mein Neffe, weg. Sie sind kaum 100 Meter- weg, so ist schon ein Altes da, setzt sich auf mich, fliegt nochmals auf, kehrt bald wieder und setzt sich abermals auf mich, läuft über mich weg bis auf meinen Hut, fliegt auf den Boden und erscheint mir bald im Spiegel. Es wird photogi'aphiert, fliegt aber erst entsetzt auf, als ich unter der Streue hervorkrieche. Ich rufe die Gefährten, wechsle die Platte, lasse mich abermals zudecken und fast genau der gleiche Vorgang- wiederholt sich. Vor allem sitzt der Vogel wieder auf mich, hat also sogar durch die schlimme Erfahrung kein Misstrauen ge- schöpft und nicht erkannt, dass von den drei Personen eine fehlte. 5. Am 2. Juni 1916 photographiere ich ein R o li r a m m e r - Weibchen (Cynchramus schoeniclus) am Neste, in welchem Junge sind. Der Apparat ist im Graben, an welchem das Nest steht, etwa ein Meter davon entfernt, aiifgestellt. Ich bin 40 Meter davon weg •bis an den Hals im Wasser; aber der Vogel kommt nicht. Schliess- lich lege ich mich dem Neste gegenüber hin und lasse mich zu- decken. Meine zwei Kameraden gehen hierauf weg: das Weibchen kommt sofort danach — die Leute sind noch in Rufweite — wäh- rend das Männchen seine Eintagsfliege nicht zu bi'ingen wagt. Bei der Bekassine versuchte ich dasselbe wie beim Rotschenkel (4). F]s gelang mir weder 1917 noch 1918 zum Ziele zu kommen. Die Vögel kamen dicht heran, gingen aber nicht aufs Nest, ob aus Furcht vor mir oder dem Apparat, weiss ich nicht. Auch ein Grünfüssiges Teichhuhn versuche ich vergeblich aufzunehmen. E^s sind Junge im Neste und ich bin von drei Knaben ins Zelt eingeschlossen worden, welches schon lange in der Nähe stand. Nach mehr als zweistündigem Warten muss ich den Versuch aufgeben. , Nach unserm menschlichen Denken wären die angeführten Vogelarten unfähig, weiter als bis eins oder höchstens (4 und 5) bis zwei zu zählen. Um ein eigentliches Zählen, wie wir es uns vorstellen, handelt es sich nach meiner, wie namentlich Herr Dr. Greppin's Ansicht, wohl überhaupt nicht. Es würde sich daraus die merkwürdige Tatsache ergeben, dass diese Vögel niclit beurteilen können, ob sie ihre sämtlichen Eier odei' Jungen noch haben. In der Tat brüten Lachmöwen auch auf einem einzigen übrigbleibenden Ei getreulich weiter. Bei einem Brachvogelneste des Frühjahrs 1917, das die gewöhnliche Eierzahl von vier Stück aufwies, kam eines abhanden durch eine Krähe und die Schalenreste lagen nur einen Meter davon weg. Ti'otzdem brütete der Vogel mit E^rfolg weiter. Wie aber kommt es dann, dass übei-haupt die Familien bei- sammenbleiben können, sogar verlorene Mitglieder wieder aufge- funden werden'^ Es bleibt nichts anders übrig, als anzunehmen, die einzelnen Famiiiengliedei' fänden sich durch das Locken wieder zusannnen. hi der Tat hört man junge Nestflüchter, vorausgesetzt, dass sie sich unbelauscht glauben, beständig piepen, und so bald ein Junges durch irgend einen Zufall abgesprengt wurde, lässt es mit Schreien und Piepen nicht locker, bis es durcli die Mutter- oder die Geschwister Antwort erhält. Beide Teile streben dann zu- einander hin und linden sich in der Regel auch. Wird das Junge nicht gehört oder ruft es nicht, so kümmert sich, wie jeder weiss, der einmal eine Henne beobachtet hat, wenn sie ihre Küchlein führt, die Alte nicht darum, und das Junge stirbt an Wärmeverlust. Nest- hocker, die aus irgend welchem Grunde vorzeitig aus ilirem Heim geraten, sind fast immer verloren, weil sie nur locken, wenn die Alten mit Futter kommen. Vielleicht bietet sich später Gelegenheit, auf diese Frage und andere, die sich aus den mitgeteilten Beobach- tungen ergaben, zurückzukommen. Vom Waldkauz. Ein neuer Fall schwerer Augenverletzung bei einem I5jährlgen Knaben. Von Dr. L. Grej^piii. .Solotliuni. Im Hefte 11 des Xll. Jahrganges dieser Zeitschi-ift (August 1915), hatten wir aus einem ärztlichen Journal zwei Fälle von schweren Verletzungen am menschlichen Auge, die durch den Waldkauz veranlasst worden sind, veröffentlicht. Diesen zwei Fällen sind wir nunmehr in der Lage einen dritten hinzuzufügen. Aus dem Riedholz, einer fünf Kilometer von Solothurn ent- fernten und nordöstlich von dieser Stadt gelegenen Gemeinde, wurde nämlich am 28. Mai 1919 in der „Solothurner Zeitung" unter der Rubrik ,,Böse Chutzen" die nachfolgende Korrespondenz veröffent- licht: ,,Lin 12jähriger Knabe, der ein Chutzennest ausnehmen wollte, wurde von der Chutzenmutter angegriffen und bös zugerichtet. Nur das Hinzukommen zu Hilfe gemfener Leute rettete ihn.'- Schon am 2. Juni hatte Herr Dr. Gloor, Augenarzt in Soli)- thurn, die grosse Freundlichkeit uns zu berichten, dass der ihm von zwei praktischen Aerzten zugewiesene 15jährige Knabe J. V. am ruhigen, mondhellen Abend des 14. Mai d. J. in der Nähe des Va- lierhofes (Riedholz) auf dem Aste eines Nussbaumes einen Kauz entdeckte, den er zugestandenermassen mit Stein würfen zu bear- beiten begann; Patient will noch bemerkt haben, wie sich der Kauz erhob, er spürte dann einen Luftdruck im Gesichte, einen heftigen Schmerz im rechten Auge, so dass er nicht mehr sehen konnte: er tappte sich heulend nach Hause. Der Vater des Verletzten erzählte ferner, dass mehrere Knaben hierauf das Kauzennest im Nussbaume ausgenommen hatten: nach seiner Beschreibung handelte es sich um den Waldkauz. Bei der Untersuchung ergab es sich, dass die Ver- letzung eine schwere sei und es sei heute noch nicht sicher, ob das Auge erhalten werden könne : der Befund war „im inneren oberen Abschnitte der Hoi-nhaut des rechten Auges eine durchbohrende Lappenwunde; ein leichter Vorfall, der abgetragen wurde, schien aus Glaskörpern zu bestehen. Die Regenbogenhaut nach oben zer- rissen, sodass eine schmale Spalte besteht: die Linse wurde mitbe- troffen, sie beginnt sich gegenwäi'tig gleichmässig zu trüben. Das Organ ist stets stark gereizt und, ob der offenbar eingeti'etenen In- fektion erfolgreich begegnet werden kann, ist höchst unsicher." Am 6. .Juni teilte uns ferner Herr Dr. Gloor mit, dass er am 4. den Knaben wieder gesehen habe: das Auge sei stets hochgradig- gereizt und der Ausgang in Heilung somit nicht gesichert. Ueber den Hergang des Ereignisses ergab eine nochmalige intensive Frage, dass der \^ogel, nach welchem der Patient mit Steinen ge^^orfen hatte, ein Jungvogel gewesen sein muss, da er sich nach dem ei'Sten Steinwurf nicht rührte und dass der die Verletzung setzende und sich offenbar für den Jungvogel wehrende Altvogel vom Patienten gar nicht bemerkt woi-den war. Der gefangene Jungvogel sei eine Zeit lang gefüttert worden: als das Futter mangelte, wurde der Vogel beseitigt." Am 24. Mai kam der verletzte Knabe in die Behandlung des Herrn Dr. Della Casa, Augenarzt in Burgdorf. Aus dem Briefe, den uns dieser Herr Kollege am 4. August zusandte, entnehmen wir, dass sich im Inneren des Auges eine Glaskörpereiterung ent- wickelt hatte, welche am 25. J^uni die Veranlassung zur lüitfernung des rechten Auges gab. Wie in den beiden frühei" zitier-ten Fällen hatte also auch dieses Mal die von dem Waldkauz beigebrachte Verletzung den völligen Verlust des einen Auges zur Folge ; es ist deshalb sehr zu be- grüssen, wenn der X^orsteher des Erziehungsdepartements des Kantons Solothurn, Herr Regierungsrat Dr. Schöpfer, diesen so ernsten Unfall benützte, um schon am 10. Juni an die Lehi-erschaft des Kantons ein Zirkular folgenden Inhalts zu senden: ,, Angesichts einer äusserst schwei-en x\ugenverletzung, die einem 15jährigen Knaben im Riedholz durch einen Waldkauz beigebraclit wurde, welcher von dem Knaben mit Steinwürfen gereizt worden war, dürfte es wohl am Platze sein, die Jugend auf die Gefährlichkeit dieser Vögel zur Brutzeit aufmerksam zu machen, zugleich mit dem Hin^^■eis darauf, dass das Gesetz die Eulen wegen ihrer Nützlichkeit für die Landwirtschaft (Mäusevertilgung) schützt und dass die tages- scheuen Vögel durchaus harmlos sind, so lange sie nicht gereizt und bedroht werden. Der erwähnte Fall steht nicht vereinzelt da: alle gleichartigen Voi'kommnisse hatten stets schwere Verletzungen im Gefolge." Wenn es uns auch nicht möglich war ein Exemplar der hier in Betracht fallenden Riedholzer Eulenfamilie zu besichtigen, so glauben wir doch, dass die Annahme, es habe sich um den Wald- kauz gehandelt, richtig sei; die gleiche Diagnose hat übrigens auch Herr Regierungsrat Dr. Schöpfer, der persönlich Gelegenheit hatte den gefangenen Vogel zu sehen, gestellt. — 9 - Ornithologie praiique, La «Revue Francaise d" Ornithologie» public dans son No. 123, Uli tres interessant article du ä Mons. M. Engel et traitant de ia « ( ' o n s e 1* V a t i o ii des o i s e a u x e n c h a i r p a r 1 e s b a i n s a n t i s e j) t i q u e s. » Le procede indique permet aux ainateurs, aux chasseurs, aux explorateurs d'assurei- la conservation de trouvailles occasionnelies ou de chasses journalieres jusqu'au moment de la mise en peau. Les renseignements qui suivront sont le resultat de plusieurs annees d'essais faits par M. En(jel et nous voulons esperer que quelques lecteurs, abonnes ä 1' « 0 r n i t h o l o g i s t e » se sentiront pousses ä faire des exp6riences et voudront bien nous communiquer leufs obsei'vations, pour que nous puissions en faire part a l'auteur de Tarticle de la «Revue». Pour que la conservation soit par- faite, il est neeessaire de prendre certaines precautions preliininaires: a) Avant Timmersion, Fendre la peau de Tabdomen et faire deux ou trois bonnes boutonnieres dans le peritoine, le liquide pe- netrant ainsi facilement dans la cavite abdominale. II. est toujours preferable pour les oiseäux de taille moyenne ou grande d'enlever au i)realable les intestins et l'estomac. Lorsqu'on ne pratique que. des boutonnieres, il est indispensable d'introduire, dans chacune d'elles, une möche de mousseline ou de gaze, laquelle fait Toffice d'un drain. II est egalement utile de faire passer par le bec, Toeso- phage et Jusque dans la cavite de Tabdomen une meche de gaze, ainsi les parties contigues sont impregnees par le liquide. b) B a i n s. La quantite de liquide conservateur depend de la taille des sujets. Par exernple: pour 5 ou 6 Passereaux un litre de liquide est süffisant: tandis que pour un Epervier, une Corneille ou une Perdrix, il faut 1 lit. ä 1 lit. et demi par oiseau. F o r m u 1 e I. Alcool ethvlique rectifie 700 ^r. Glycerine 300 » Formol en Solution ä 40 p. 100 .... 50 » Acide phenique pur 5 » Eau 2500 » Immersion: le 26. XII. 1905, deux Chocards alpins: le 2. 11. 1906, un Pinson des Ardennes, un Moineau friquet. Sujets non vides. Simples boutonnieres abdominales. Preparation du Moineau friquet le 5 mai 1906, la peau a con- serve toute sa souplesse. Juin 1906. La mise en peau d'un Chocard alpin sc fait facile- ment, les muscles et la peau ont conserve leur souplesse. La tete se retourne aussi bien que celle d'un oiseau frais. Mise en peau du Pinson des Ardennes, Acut 1908, tres bunne souplesse et pas d'alteration des couleurs. Le deuxieme Cliocard est mis en peau trois ans apres son Immersion, soit en janvier 1909, apres un lavage de yingt-quatre heures ä Teau courante suivi de 24 lieures d'eau tiede (35"). La — 10 — peau est suffisamment sou[)le pour (|lio le montage puisse se faire Sans autre. F o r m LI 1 e II. Alcool ethylique 700 gr. Glycerine ()00 » Formol, Solution a 40 p. 100 40 » Acide phenique pur 10 » Eau 5000 )) Mise au bain de sujets vides, avec meche dans l'oesophage: le 3 mars 1909, un Sansonnet; le 8 inars, une Pie; en avril, un Pigeon colombin; le 15 mai, une Pie Grieche d'Italie. 28 avril 1909. — Lavage de 24 heures a Teau courante de TFitourneau. Mise en peau et montage faciles. Juillet 1909. — La Pie grieche d'Italie, apres 24 heures de la- vage a Feau courante, est mise en peau et montee. Souplesse par- faite, aucune difificulte. Fn 1912, apres trois ans d'iininersion, l'ecorchage du Pigeon colombin est.tres facile, ses muscles sont ä peine durcis. Aucune alter*ation des couleurs. c) P r e p a r a t i o n. Apres le lavage les sujets, poui' la mise en peau, sont places sur une table recouverte d'une bonne epaisseur de tissu ou de papier absorbant. Peu ä peu et au für et ä mesure de la preparation le sechage se fait tout seul, les plumes reprennent leur fraicheur et leur eclat. En i'oulant la peau (il faut avoir soin de la secouer de temps en temps i^endant l'ecorchage) dans de la sciure tine de bois dur, on hate ainsi le sechage. Fviter rem])loi du platre ou de l'argile en poudre, ces matieres terinissent les sujets ä plumage fonce et brillant. Von der Storchforschuni. Referat von A. Hcs^:, Bern. Neulich hat A. Klknoel in Meissen einige Punkte vom Leben unseres Weissen Storches erwälnit, die der näheren Nachprüfung wert seien'). Wir wollen einige dav(jn hier zur Sprache bringen, damit unsei-er schweizerischen Ornitliologen sich mit dem Gegenstand auch befassen mid sich zu demselben äussern mögen. Der genannte Verfasser macht darauf aufmerksam, dass doi1, wo der Storch in Sachsen zu Hause sei; die Kreuzotter (Viper berus) nicht festgestellt werden könne. Besteht ein Zusammenhangt Jeden- falls ist ja so viel sicher, dass der Storch die Kreuzotter als Beute annimmt. Schon im Jahre 1908 schrieb K. Flörickk-) : ,,Seit man durch starken Abschiiss die Störche in der Kominter Heide zu sehr vermindert hat, haben dort die Kreuzottern in gefahi'drohender Weise überhandgenommen, dass die Behörden jetzt bestrebt sind die Störche künstlich wieder anzusiedeln." *) Einige strittige Punkte in der Storcliforseliuni;'. ( )rnitli. Monatsclirift No. 9/19H>. ^) Jahrbucli der Vogelkunde. 1908. S. 90. — 11 — Wie steht ey diesbezüglich in der Schweiz ? Vennuthch geht es uns auch wie in Sachsen: es fehlt an der einwandfreien Fest- stellung über die Verbreitung der Kreuzotter. Min andrer Punkt der berührt wird, ist die Regeneratiunsfähigl^eit des Stoi'ches; Nach mehrfachen Beobachtungen soll der Storch im Stande sein, ganz erhebliche Beschädigungen des Schnabels durch Neubildungen zu beseitigen, also z. B. durch einen Unfall verlorene Stücke zu regenerieren. Wer hat schon derartige Beobachtungen gemacht ^^ Ferner macht derselbe Ornithologe darauf aufmerksam, dass wenigstens in Sachsen der Storch die Fähigkeit verloren habe, auf Bäumen ohne Mithülfe des Menschen sein Nest zu bauen Der Horst könne nur auf geköpften oder sonstwie verstümmelten Bäumen gebaut werden. Wie steht es mit unseren diesbezüglichen Beob- achtungen i Wer hat ausser dem Klappern eine eigentliche Stimme des Storches gehört t^ l 'nser Vogel lässt nämlich bisweilen ein Zischen vernehmen. Als feststehend darf gelten, dass der Storch ab und zu ab- sichtlich ein .Junges aus dem Nest wirft. 'Warum geschieht diesf Darüber sind schon verschiedene Ansichten vorgebi-acht worden. Klengel glaubt, dass dies zu Zeiten der Nahrungsknappheit geschehe und dann gewöhnlich das schwächste der Jungen geopfei-t werde. Eine andere Frage, die in einer weiteren Arbeit') berührt wird, ist die der Kämpfe um die Storchennester. Ein Mangel an letzteren besteht ja bei der allgemeinen Abnahme des Vogels nicht. Es sind unbesetzte Nester genug vorhanden. Auch kommt wohl nicht immer ein Kampf um das Weibchen in Betracht. Es ist ausserdem ei-- wiesen, dass die ,, Storchjunggesellen", die sich oft in kleineren Ge- sellscliaften während der Brutzeit im Lande herumtreiben aus Tieren beiderlei Geschlechtes bestehen^) und zwar auch aus fortpflanzungs- fähigen. Vielleicht brüten manche Störche nicht alljährlich. Welche Rolle spielen die Starkstromleitungen bei der Vermin- derung unseres Storchenbestandes ^^ Sicherlich keine geringe. Der grosse Vogel- berührt leicht zwei Drähte miteinander, oder emen Draht und eine Stange, verursacht dadui'ch einen für ihn verhängnisvollen Kurzschluss, wo ein kleinerer \^ogel ungefährdet davonkommt. An- gaben über die daherigen Abgänge tinden sich vielerorts.^) Es würde sich aber lohnen eine genaue Statistik darül)er zu führen. Wie wir aus dieser kurzen Auslese, die sich leicht erweitern liesse, ersehen können, wären über die Lebensweise dieses „be- kannten", grossen und eigentlich leicht zu beobaclitenden Vogels noch viele Punkte zu klären. Wird dies noch möglich sein, ehe er aus unseren Gauen verschwunden ist'^ Wir wollen es hoffen! M A. Klengel: l'nsere sächsischen Störche und Storcliennester. -) J. Thieneniann: .StorchJLing<;esellen. J. f. Ü. 1913. ^) So zum Beispiel: „Eugen Rauber: Unsere Störche im Sommer 1918" und „A. Klengel: Störche und Storchennester im östlichen Sachsen." — 12 %.-. Vogelschutz. Protection des oiseaux. Vortrag anlässlich der Versammlung der schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft in Lugmo am 8. September 8919. Der von unsei-em eifrigen Mitglied, Herrn Dr. Masarey ge- haltene Vortrag kam leider wegen Organisationsfehlern nicht zu der wünschenswerten Wirkung. In den „Tessiner Blätter" No. 10/1919 stellt W. Kessler die Sache wie folgt dar: „Wenig äusseren Erfolg hatte leider sein junger, wackerer Gefährte (des Prof. G. Mariani, der vorher sprach), der Ornithologe Dr. A. Masarey, welcher die Frage des Vogelschutzes, besonders für den Tessin, in sehr ausführlicher, warmherziger Weise behandelte. Als er nach einer endlosen Pause, während welcher sich die Ver- sammelten im Kursaalgarten und Spielsaal zu den progr-ammässigen ,,trattenimenti varii" zerstreut liatten, endlich zu Worte kam, war das Publikum und Stimmung verflogen und der orts- und zeitgemässe Vortrag, eine wahre Herzenssache und Lieblingsarbeit seines Ur- hebers, fand vor gähnender Leere statt. Dreimal schade!" W^ir hoffen und wünschen, dass die beabsichtigte Wieder- holung der Darbietung im Tessin mehr Erfolg haben wird. a. H. Aus der Kinderstube unserer Vogelwelt. In der Kleinwelt unseres Gutes hat jede Vogelart ihr Lieblings-. plätzchen auserkoren. So nisten in den Tannen Tannmeisen und Goldhähnchen, auf der Tuya Pyramidolis Grünfinken, im Kästchen an einem hochstrebenden Birnbaum der Trauerfliegenschnäpper, im Kästchen an einem Apfelbaum der gewölmliche Fliegenschnäpper, hinter dem Hause unter dem Giebel ein Hausrotschwänzchenpaar, in einer grossen Tuya eine Singdrossel, in andern Amseln, in ver- schiedenen Kästchen geschwätzige Staren, im Kästchen am Apfel- baum vor dem Hause ein Kohlmeisenpaar. Das Weibchen dieses Paares habe ich mir so gezähmt, dass es sich aus meiner Hand für seine Jungen die dargebotenen Nusskernen holt. Die grössten Stücke davon werden immer in's Nestchen getragen und den allzeit hung- rigen Jungen gebracht. Erst wenn nur noch ganz kümmerliche Reste übrio- bleiben, denkt die fürsorgliche Mutter auch an sich und begnügt sich mit diesen, ^^ ahrlicli ein Beispiel rührender Aufopferung und Mutterliebe. Von den jungen Kohlmeislein im Kästchen ist heute eines besonders hungrig, es klettei't beständig unteres b^inschlupfloch, streckt den ganzen Kopf hei-aus, sperrt den Schnabel auf und schreit fast fortwährend, es streckt dabei den Hals und äugt nach links und reclits ob kein Braten daherfliege. Einmal, keine dei' Alten war in der Nähe, der kleine Schreihals beugt sich immer mehr heraus, ver- liert das Gleii^hwicht und fiel herunter. Im gleichen Moment kam eine Amsel, die den Vorfall beobachtet hatte, herzu geflogen, mit offenbar räuberischen Absichten, ich wartete dieselben aber nicht ab, — 13 — sprang sehneil herzu, hob den Heruntergestürzten rasch auf. Er zeigte gar keine Scheu und liess es ruhig geschehen. F]in gütiger Geist holte eine Leiter und sorgfältig wurde der kleine Ausreisser durch's Flugloch zu seinen Geschwistern hineingeschoben. Kaum \\"ar er versorgt, kamen die beiden Alten mit Azung im Schnabel herangeflogen, zeigten aber vor uns nicht die geringste Aufregung und Angst, obschon man noch auf der Leiter stand, ganz nahe dem Kästchen. Sie kannten ihre Beschützerin nur zu gut und fütterten ganz ruhig die kleinen Schreihälse. Unmittelbar nachher flog mir das Weibchen auf die Hand und holte sich die dargebotenen Xuss- ki'ümmchen. Einige Tage später hörte ich in den Rebberganlagen ,,Meisengepipse", sogleich dachte ich an meine vorerwähnten Schütz- linge. Ich rief den Alten, und richtig kamen sie sogleich daherge- flogen, holten sich das Futter aus meiner Hand und brachten es den Jungen, welche auf dem nahen Baum warteten. Eine Besonderheit war es, dass mir diesmal auch das Männchen auf die Hand flog, was es vorher nie getan hatte. Hatte wohl die Vaterliebe die gewohnte Scheu überwunden f Nun geschah aber noch etwas merkwürdigeres. Als ich zwei Tage später wieder im Garten war, hörte ich junge Kohlmeisen pipsen, und sah, wie vier Junge mit ihren Poltern auf den Baum- ästen über mir nach Futter suchten. Ich lockte sie und siehe da, alsbald kam mir das Weibchen ohne Scheu auf die Hand geflogen und holte sich das dargebotene Futter, dies mehrmals wiederholend. Im ersten Moment dachte ich an meine vorhin erwähnte gezähmte Meise, es war aber eine fremde mit einem lahmen Füsschen. Ich war erstaunt, \\ie kam den diese Meise — sonst sind sie so scheu und ängstlich — dazu mir auf den ersten Ruf auf die Hand zu fliegen i? War sie von meiner zahmen unterrichtete? Solche Vor- kommnisse öffnen ganz neue Perspektiven über die geistigen Fähig- keiten und Mitteilungsgabe innerhalb der Vogelwelt. Einmal war grosse „Fütterung". Nicht \\eniger als sieben Gäste waren auf dem Fenstersimse versammelt und wollten gefüttert sein. Der Kohlmeisenvater brachte mir seine vier Sprösslinge und ein Fink sein Junges ; das war ein Gepipse und ein Flügelschlagen der vielen Kleinen, jedes wollte das erste sein und der gute Vater wusste fast nicht wo wehren mit dem Einstopfen der Nahrung der nimmer- satten Schreihälse. Für sich selbst hatte er keine Zeit zu sorgen. Der alte Fink nahm die Sache schon gemütlicher, ^^'enn er sich aber zu nahe an die Kohlmeisenfamilie heran wagte um auch mal ein grösseres Krümmchen zu erwischen, so wurde er von einer kaum flügge gewordenen, noch unselbständigen, jungen Meise, die noch nicht einmal selber picken konnte, mit Schnabelhieben fortgejagt und wenn es nötig war bis auf den nahen Baum verfolgt. Früh übt sich, wer ein Meister werden will ! Frau Slraehl-lnihoof, Zortngen. ^^ 14 D Kleinere Mitteilungen. Communications diverses. -.J. ED Schutz der Piuguiuen. Nacli dem „Victoria Naturalist" würden jährlich 1,5UU,ÜÜ0 Pinguinen getötet um aus ihrem Fett Oel zu gewinnen. Bis jetzt hätte der Bestand dieser interessanten Vögel nicht abgenommen. Dies letztere scheint aber wenig wahrsclieinlich. Deshalb hat sich die Australian Ornitliologists' Union der Angelegenheit angenommen, um ein Ausrotten dieses wehrlosen Vogels zu ver- liindern. A. H. Interuationaler Vogelschutz. Nachdem bei uns alle internationalen Einrichtungen ins Wackeln geraten sind, gehen, doch die Amerikaner daran um sie auf- und auszubauen. Bei uns in Europa hat die „hiternationale Uebereinkunft zum Schutze der für die Landwirtschaft nützlichen Vögel" von vielen Staaten nie son- derlich Ijeachtet, (Italien gehörte ihr nicht an) vorläufig an Bedeutung verloren In Amerika hat Joseph Grinnell in der „Scientific Monthly" in längeren Ausführungen darauf hingewiesen, dass der Vogelschutz im weitesten Sinne international werden müsse. So überwintert z. B. eine Menge europäischer Vögel in Afrika u. s. w. Es handle sich darum, das Tierleben der ganzen Erde einheitlich zu schützen. — • Wir sind dabei. A. H. Ein Beitrag zur Bedeutung des Sperlings Tilr den Obst- und Gartenbau. Nach den durch die Lehranstalt für Wein-, Obst- und Gartenbau zu Geisenheim a. Rh. im Jahre 1914 vorgenommenen Kropf- vmd Magenunter- suchungen von Sperlingen zur Brütezeit fanden sich ausschlies.slich hisektenlarven, aber keine PHanzenteile. Wenn die Sperlinge ihre Junge füttern, sind sie also nützlich. A. H. \b= eHRONiK — chronique;. Wir bitten um zahlreiche Mitteilungen betretrend den Herbst- zug und anderen Beobachtungen. Je mehr Daten um so besser ! „ S c li r e i a d 1 e r." hi verschiedenen Zeitungen war zu lesen, dass dieses Jahr am San Salvatore im Tessin sich ein Adlerpaar häuslich niedergelassen habe, trotz- dem um Morcote herum wenig geeignete Nahrung für solche Vögel vorlianden sei. Ein Jungvogel sei erbeutet worden und nach Basel gelangt Es handle sich um den Schreiadler (Aquila naevia Gm.). Da der Sclireiadler seit langem nicht mehr als Brutvogel in der Schweiz nachgewiesen ist,') lohnte sich eine Nach- forschung. Dieselbe hat ergeben, dass wirklich ein Horst bei Morcote ausge- nommen wurde und ein Vogel davon in den Zoologischen Garten in Basel ge- langt ist. Es handelt sich aber um den am Ceresio gemeinen Schwarz- braunen Milan (Milvus niger Bmss.) Der „Schreiadler" war also eine Zeitungs-„Ente". A. H. C y p s e 1 u s a p u s L , Mauersegler. In Aarberg wurde mir diesen Sommer zweimal gemeldet, dass Mauersegler im Nest verhungert seien. Gleiches ver- nahm ich aus Kappelen (Bern). Trockenheit herrschte hier, wie kaum anderswo. H. Mühlemann. Cypselus melba L., Alpensegler. Die Al|)enseglerkolonie in Zürich ge- deiht vorzüglich. Am 26. April 1919 habe ich die Zahl auf zirka 3ü geschätzt, was etwa 15 Brutpaaren gleichkommt. Man hat sie diesen Sommer nicht nur beim Landesmuseum, sondern auch an andern Oertlichkeiten, z. B. Ende Juli fast jeden Abend um den St. Jakobskirchturm wahrgenommen, oft sogar gegen 20 Stück. Auch um den Turm der neuen Universität habe ich solche beob- achtet; ob auch hier Nistvogel? Die Vermehrung wird jedenfalls zur Folge haben, dass in den nächsten Jahren — wenn nicht schon geschehen — noch M Siehi' Albert Hks.s, beriehte, 27. Jahrg (l'.il'J), S. y I (• li r c i - und S o li e 1 1 a d 1 e r in der Schweiz. Ornitli. Monats- - 1;') — andere Gebäulichkeiten, ausser nur dem Landesmuseurasturm, als Nistplätze be- zogen werden. Dr. W. KnopHi. M u s c i c a p a nigra Briss , T r u u e r 1 1 i e g e n f ä n g e r. Am 18. und 20. Juli 1919 Je eine Brut auf dem Rantti^ihberg ausgeHogen. Chr. Hofstetter. — Am 17. Mai 1919 in Langnau am Albis auf einem Baum singend beobachtet. J. Schinz. — Im Juli aufi'allend häufig bei Lax, Fiescli, Aernen und Ausserbinn (Goms-Wallis) beol)achtet. Alb. Hess. O r i 0 1 u s g a 1 b u 1 a L., Pirol. Am 30. August 1919 im Engadin bei Zernez, in 2260 m. ü. M. beobachtet. Dr. med. J. Weber, Baden. Ciconia alba WlLLUGB., Weisser Storch. Am 8. September 1919 ijber- Hogen zwischen 6 und 7 Uhr abends 14 Stiirche, vom Jensberg herkommend, die ürtscliaften Brügg und Aegerten. Nachdem sie über denselben gekreist halten, flogen sie wieder westwärts. A. H. IMi a 1 a c r 0 (' 0 r a X carbo L., Kormoran. In der Zeit vom 20. bis 28. Sep- tember liielten sich vier Kormorane abwechslungsweise am Burgäschi- und Ink- wilerseo auf. Drei Stück fielen dem Blei der Jäger zum Opfer. Rud. Iiigold. Vom Abzug des Mauerseglers (Cypselus apus L.) im Jahre 1919. A a r b e r g. Am 21. Juli ein Trupp zieht morgens südwestwärts vorüljer. Am 27. Juli, nachmittags 3 Uhr kreisen zahlreiche Mauersegler über Aarberg, eine Stunde später kein Stück mehr am Hagneckkanal, obschon sie sich alle dorthin verschoben hatten; später ziehen sechs Stück ohne Säumen hoch vorüber; abends sind noch zirka zehn Stück über Aarberg. Am 28. Juli noch zwei oder drei Stück gesehen ; 29. Juli mittags 1VI> Uhr zieht ein Schwärm hoch kreisend in westliciier Richtung über Aarberg, Westwind. 30. Juli ein Stück bei Lyss. 31. Juli am Hagneckkanal bis Bielersee keine Segler. Am 2. August ein Stück beim Städtchen. H. Mühlemann. A I? ([ u a r 0 s s a (Tessin). Die meisten Ende Juli abgezogen, einige erst in den ersten Tagen des August. R. Paganini. Basel. Dieses Jahr halte ich Gelegenheit, den Abzug des Mauerseglers genau beobachten zu können. Ich habe diesbezüglich folgende Notizen gemacht: Am 22. Juli noch viele Spyren gesehen ; am 23. Juli morgens sieht man keine mehr, abends noch zwei bis drei Stück; am 24. Juli keine Segler gesehen; am 25. morgens sehe noch drei Stück. Nachher keine mehr. Aug. Staehelin-Bischofl'. Bern. Diesjährige Abreise der Mauersegler vollzog sich niclit ganz so prompt wie andere Jahre, was wohl der nas.skalten Witterung im Juli zuzuschreiben ist. Immerhin verzeichnete ich zwei Hauptzugtage, 23. und 26. Juli. Am 22. und 23. war die Besammlung besonders stark; 24. und 25. schienen nur noch die Ortsansässigen anwesend zu sein ; am 26. war die Besammlung wieder besonders stark, doch waren auch die Alpensegler zahlreich. 27. und 28. nur noch Alpen- segler und Schwalben, mit Ausnahme derjenigen, die noch ihre Elternptlichten zu erfüllen hatten ; 29. wieder etwas Zunahme, dann bis zum 4. August nur noch einzelne am Brutort. Am 11. August verliess der letzte das Nest. S. A. Weber. — Am 28. August noch ein Mauersegler bei Bern. Es ist dies eines der spätesten mir bekannten Daten. Hans Hess. R an f 1 ü h (Bern. Emmental). Die Mauersegler sind vom 20. bis 22. Juli abgezogen; vom 26. bis 28. Juli sah ich nur noch einzelne. — Grös.sere Flüge Ijis üljer 100 Stück sah ich Ende Juni und anfangs bis Mitte Juli, meist in südwestlicher Richtung vorbeiziehen. Ob es sich schon um Zugvögel handelte? Ich vermute dies, indem ich alle Jahre die nämliche Beobachtung" mache. Chr. Hofstetter. Saas-Fee (Wallis), 1800 m. ü. M. Am 10. August mit aller Sicherheit sechs Stück beobachtet. Am 14. August noch zwei Stück. In Almagell, wo ich sta- tionierte, keine. Albert Hess. Schaf fh ausen. Am 2. Auo:ust 1919 zum letzten Mal gesehen. A. Felix. Mittleres Datum für die Schweiz aus 90 Beobachtungen nach Dr. Fischer- SlGWART den 29./3Ü. Juli („Die Sommervögel, geordnet nach den mittleren Daten ihrer Ankunft." „Orn. B.", VII. Jahrg. 1907, S. 106). Daten aus dem Ausland, die uns direkt zugegangen sind .• M e e r s b u r g am B o d e n s e e. Abzug 30. Juli. Prof. Dr. Zwiesele. Stuttgart. 30. Juli. Prof. Dr. Zwiesele Hallein (Salzljurg). 28. Juli aijgezogen. V. v. T.schusi zu Schmidhofien. ll) — f^ Schweizerische Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschulz. ^ 2 Societe suisse pour l'elude des oiseaux et leur protection. F I>aiiksagung. Wir verdanken liiemit der O r n i t li o 1 o g i s c li e n Gesellschaft Basel die schöne Ziiwendun- von Fr. IOC— auf' das beste Die freundlicher Gesinnung ent- springende Gabe ehrt" die Geberin, wie auch uns. Für die Gesellschaft, Der Präsident : A. Hess. GENERALVERSAMMLUNG AM 16. NOVEMBER 1919 IN SEMPACH. |ie schon in der letzten Nummer angekiuidete General- ^__^^ Versammlung ist auf den kommenden 16. November fest-esot/t worden. Der vorerst dazu 'vorgesehene 26. Oktober durfte wegen den angeordneten Nationalratswahlen nicht mehr in Frage kommen ; der folgende Sonntag ist ein besonderer kirchlicher Feiertag. Somit wurde die Zusammenkunft auf Mitte November verlegt und wn- wagen zu hoffen, dass sie dann sehr zahlreich besucht sein wird. PROGRAMM: Eröffnung der Sitzung vormittags 11 Uhr im Ratsaale. Traktanden der geschäftlichen Sitzung: 1. Protokoll. 2. Jahresbericht des Präsidenten. 3. Rechnungsablage des Quästors. 4. Bericht der Rechnungsrevisoren. 5. Festsetzung des Jahresbeitrages. 6. Wahl des Vorstandes. 7. Verschiedenes. Daran anschliessend referiert Herr A. Schifferli über seine reichhaltige Samm- lung einheimischer Vögel im Ratsaale und Führung durch dieselbe. Spaziergang dem See entlang und Besichtigung der Schutzzone für Wasservögel. I Uhr mittags: Gemeinsames Mittagessen im Gasthof „Krone". 27l' Uhr: Vortrag von Herrn Dr. K. Bretscher (Zürich): „Neues über den Vogelzug in der Schweiz". Daran anschliessend Diskussion und weitere Mitteilungen und Demonstrationen von verschiedenen Mitgliedern. Um recht zahlreiche Beteiligung wird gebeten. Ankunft von Ollen um 9. f.O Uhr, von Luzern um 10.83 Uhr. Abfahrt der Züge nach Ölten 5. 27 Uhr, nach Luzern 5. 47 Uhr. Anmeldungen für das Mittagessen beliebe man bis spätestens den 11. No- vember an Herrn A. Schifferli in Sempach zu richten. Für die Schweiz. Gesellscliaft tür Vogelkunde und Vogelscliutz, Der Präsident: A. Hess. Redalction : A, Hess in Bern. — Prof. A, IWathey-Dupraz A Colombier. Drufk und Expedition von R. G. Zbiiulen & Co., liMsel. XVII. mr" Ho»einber 1919^ Woyembrc S,.^; 2 Der OrnitliologiSGlie Beobachter Monatsberichte für Vogelkunde und Vogelschutz. Offizielles Organ der Schweizerischen Gesellschaff für Vogelkunde und Vogelschutz Isrsi-Iieiiit niii 1'). des Monats. L'Ornitliolog'iste Publlcations mensuelles pour l'etude et la protection des oiseaux. Organe officiel de ia Societe suisse pour l'etude des oiseaux et ieur protection. l'arnit 1p 1") Hu inois. Vom Haubentaucher. Von A. Schifl'crli , Sempacli. Anfangs Se|jteüiber dieses Jahres iiatte es auf dem Seinpachei-- soe noch /.iemlicli kleine Junge. Als ich an einem schönen wind- stillen Mittag mit einem Booto dem Scliilf nachfuhi-, sah ich weit im 8ee dr-aussen eine Familie dieser Vögel, aus den beiden Kitern und zwei halbgewachsenen Jungen bestehend. Der Ehi-gei/ stach mich, eines der Kleinen müde zu jagen und ich. begann die Ver- folgung, b'rst hielten alle Vögel fest zusammen. Als ich ihnen auf etua 100 Meter Nähe kam, trennten sie sich und jedes der Alten nahm eines der Kinder mit sich, der eine rechts, der andei-e links Hiehend. Durch das noch nicht so flink schwimmende Junge wurde derjenige, den ich verfolgte, sehr zurückgehalten, so dass ich mich ziemlicli rasch nähern konnte. Durch Rufen und Schreien suchte der Alte, es war der bedeutenden Grösse nach das Männchen, sein Kleines zu äusserster ImIg anzutreiben. Beide tauchten stets nahe bei einander ein und hielten zusammen. Erst als ich auf Schuss- nälie war, verliess der alte Vogel das Junge und floh seitwärts. Va- (Mitfernte sich aber nicht weit, sondern folgte uns seitwärts nach, stets dem Jungen zurufend. Dieses tauchte ganz flott, oft gegen 1 '/i Minuten. Hie und da piepste es nach dem Ei-scheinen. Ich kam ihm näher und näher und es versuchte bald die ihm bereits bekannten Künste im Hackenschlagen, tauchte neben und hinter mir auf. Ich liess jedoch nicht nach. Die Stille auf dem Wasser half mir, den Vogel stets wieder aufzufinden, auch wenn er nur das Köpfchen aus dem Wasser str'eckte oder sich platt auf die Fläche nieder legte. Es suchte sich jeweils solange wie möglich oben zu erholen und fuhr erst liinab, wenn der Kahn bis auf wenige Meter hei-an- t;ekoimnen war. h-inmal tauchte es nahe bei mir auf, s(» d;iss ich . — 18 — es mit dem Huder bei-üliren konnte. Da wurde es zornig, lüftete die Flügel und ging mit offenem Schnabel zum Angi-iff über, indem es auf das grell rote Rudei- losharkte. Dabei konnte icii es mit einem kleinen Handnetz herausheben und ins Boot setzen. Da er- holte es sicli bald und drohte mir fortwährend auf der Heimfahrt mit offenem Schnabel und unter Piepsen und Schreien. Die Jagd hatte ziemlich genau V/'-i Stunden gedauert. Der alte Tauchei' schwamm unterdessen an die Stelle, wo ich den Fang gemacht hatte und suchte unter lautem Rufen sein Kleines. Daheim photographierte ich das nette Bürschchen, heimste von ihm noch ein paar Schnabelhiebe ein und beringte es. Gehversuche machte es fast keine. Wo ich es hinlegte, da blieb es. hocken. Nur einmal bewegte es sich mitei" Hüpfbewegungen eine kleine Strecke vorwärts. Dann setzte ich es wieder in den Kahn und fuhr in den See hinaus, in die Nähe, wo ich die Vögel schon öfters sah. Ich uollte nun sehen, wohin es sich wende, wenn ich es in das klare Wasser setze. Kaum war aber der Vogel in seinem Element, so fuhr er senkrecht in die Tiefe, wo er mir entschwand und erst beim nächsten Auftauchen sah ich, welche Richtung er eingeschlagen hatte. Bei seiner Flucht streckte er den Kopf kaum Sekunden lang aus dem Wasser und entfernte sich erstaunend rasch. Erst als er ziemlich weit weg war, kam er ganz zum Vorschein, legte sich aber vollständig aufs Wasser nieder und schwamm in dieser Stellung kurze Zeit dahin, um etwas zu verschnaufen. Dann verschwand er in dem entstehenden Wellengekräusel in der- Richtung seiner ihm rufenden Alten. Ein Beitrag zur Avifauna des Binntales (Wallis). Von Albert Hess, Bern. Im Juli und August 1919 benützte ich einige Wochen dazu, um im Oberwallis wieder faunistischen Studien obzuliegen. Diesmal \Nurde die Zeit in der Hauptsache dem Binntal gewidmet. Nachstehend bringe ich meine ornithologischen Beobachtungen. Man könnte versucht sein, zu sagen, dass eine kurze Aufzählung der festgestellten Vogelarten vollständig genügen würde. Ich wähle aber absichtlich eine etwas ausführlichere Darstellung. Wie näm- lich ein jeder mit den Verhältnissen einigermassen Vertraute ^^ eiss, steht es mit unseren Kenntnissen über die Zusammensetzung der Vogelwelt dei' Täler des Oberwallis keineswegs glänzend. Ich ver- liehle mir nicht, dass ich mit solchen Beiträgen nichts Vollständiges liefere, aber sie bilden doch immerhin einen Anfang, nachdem doch überhaupt nichts vorhanden ist. Ich liabe infolgedessen nach und nach an solchen Beiträgen geliefert: ,,Ein Beitrag zur Kenntnis der Vogehvelf des Lötschentales", 1915. ,,Ornithologisches aus dem Saastal (Wallis)", 1916. „Vun der Vogelwelt an den Halden des Lötschberges", 191G. — 19 — Alle diese Arbeiten kann ich durch weitere Feststellungen er- gänzen und werde es demnächst tun. Ueber das in der Touristen- welt wohl bekannte Binntal l)estelit eine reiche Literatui-, nament- lich auch übei' seine vielen Mineralien, dann auch über seine Pflan- zenwelt, auch einiges über seine Insekten, aber m. W. nichts übei* seine Vogelwelt, Bei Bearbeitung dei- folgenden Notizen, bin ich auf eine einzige ornithologische Bemerkung gestossen, die das Binntal betrifft (siehe beim Sperber). Das Binntal ist ein Seitental des Hhonetales. Durcli die enge Schlucht „Twingen", zwischen dem Breithorn und dem Eggerhoi-n, ist die Verbindung hergestellt. Von Fiesch, Lax oder Grengiols (Stationen der neuen Furkabahn), ist es in einigen Stunden schöner Wanderung zu erreichen. Das Binntal ist reich gegliedert. Zahlreiche Seitentäler öffnen sich in das Haupttal, so von Süden her das Längtal, das Geisspfad- tal und das Tal des Feldbaches. Das Längtal hat wiederum Seiten- tiilcr, wie das Saflischtal, das Mettental, das Tal des Kummenbaches und das Tal des Kriegalpwassers. Das Haupttal wird durch die Binna durchflössen: ein jedes der Seitentäler bringt ihr einen Zufluss, meistens ein wilder Bergbach. Nach Italien führen nicht weniger als fünf Pässe, von denen der Albrunpass der bekannteste ist. Die Berge, welche das Tal umgeben, schwanken in einer Höhe von 2514 bis 3274 m. Die Gipfel dei' Nordkette sind l)is oben mit l)luinenreichen Rasen bedeckt. Diejenigen der südlichen Kette sind ziun Teil stark verk lüftet und vergletschert. In klimatischer Beziehung gehört das Binntal noch ganz zum Wallis, indem die Wiesen und Aecker, wie im Rhonetal, bewässert werden müssen. In geologischer Beziehung zerfällt das Gebiet in zwei wesent- lich verschiedene Teile. Das alles drückt der Flora und Fauna den Charakter auf. In betreff der Vegetation schreibt Dr. Binz : ,,Eine derartige mannigfaltige Gestaltung der Oberfläche kann nicht ohne hlinfluss auf die Reichhaltigkeit des Pflanzenwuchses sein und in der. Tat flnden wir alle möglichen Vegetationsformationen in mehr oder weniger typischer Ausbildung. Die nach Süden gerichteten Hänge der untern Regionen sind auf grosse Strecken bedeckt von der xerophilen Formation der Walliser Felsenheide, die Flanken der Berge sind reichlich bewaldet, in Scliluchten treffen wir die Karflur- f(jrmation, in höheren Lagen die Zwergstrauchheide, die Formation der Spaliei'Sträucher, die Alpenweiden, Wildheuplanggen und Ge- röllpflanzen. Auch fehlt es nicht an sumpfigen, hochgelegenen Tal- böden, wo die Moorbildungen mit ihi-en entsprechenden Pflanzen- genossenschaften eine vorherrschende Rollo in der Physiognomie übernommen haben." Das wären die wichtigsten Angaben zur Charakterisierung des sehr interessanten Gebietes. Fügen wir noch bei, dass das ganze Tal von nicht ganz 250 Menschen belohnt ist, so kann man sich einen Begriff machen von der Ursprünglichkeit, die noch im Binntal — 20 — vielfach lierrsclit. Diese Bewohner' verteilen sich auf einige kleine Weiler mit Häusern der typischen Walliserbauart. Die Kirche be- tindet sich in Willeren. Eine Ortschaft ,,Binn" gibt es eigentlich nicht, docli ti-agen die Gemeinde, das Postbureau und das Neben- zollamt, welche zwei Anstalten sich in Schmidigenhäusern befinden, den Namen Binn. Dort befindet sicli auch der einzige Gasthof des Tales. (1398 m. ü. M.). Wie schon erwähnt, besteht eine sehr reiche Literatur über dieses ausserordentliche mineralienreiche Tal. Wer sich darüber interessiert, den verweisen u. a. nur auf: L. Desbuissons: La Vallee de Binn, Lausanne. F. G. Stebler: Das Goms und die Gomser, Zürich 1903. A. BiNz: Verbreitung der wildwachsenden Holzarten des Binnentales, Bern 1908. A. BiNz: Das Binnental und seine Flora, Basel 1908. K. Spu.ler: Die Furkabahn, I. Teil, Zürich 1914. W. Larden: Inscriptions from swiss chalets (betrifft vielfach das Binntai). Eine Unmenge Notizen über die Flora, Mineralogie finden sich in vielen Zeitschriften zerstreut. Zahlreiche touristische Angaben mag man in den Jahrbüchern des S. A. C. usw. nachschlagen. Dieses Tal also habe ich einige Zeit, bei guter Witterung, fleissig sammelnd und beobachtend durchstreift und bringe vor- läufig hiermit Notizen über meine im Jahre 1919 gemachten Orni- thologischen Wahi-nehmungen. Bemerkt sei noch, dass mein erster Eindruck der war, dass das Tal vogelarm sei. Dieser Eindruck wurde auch im Laufe des Aufenthaltes nie ganz ver^^■ischt. Natürlich war die Gesangszeit schon vorüber, was die Beobachtungen nicht erleichterte. Der Steinadler (Aquila fulvaL.), dieser grösste Raubvogel des Landes, ist noch im Tale heimisch und dürfte es voraussichtlich noch für längere Zeit bleiben. Ich vernahm sofort nach meiner' Ankunft im Gebiete, dass dieser- Adler auch anzutreffen sei. Ger-n wur^de mir ausführlich über den grossen Schaden berichtet, den dieser* V(3gel unter den Her-den, den Gemsen und den Murmeltier-en an- r^ichte. Diese Angaben hätten Eindruck machen können. Kam man aber auf den Bestand der- Gemsen und der Murmeltiere zu sprechen, so wurde da auch gerühmt und sicheriich mit Recht betont, dass das Gebiet des Binntales wegen der' Er-giebigkeit der- Gemsjagd z. B. \\ ollibekannt sei. (Das Hotel-Prospekt fühi-t sogar diesen Umstand an.) Fer-ner sei noch erwähnt, dass ich keinen bestimmten Fall des Raubes von Zicklein für' das Jahr- 1919 in Erfahrung bringen konnte. Damit will ich ja ganz und gar' nicht behaupten, dass solche Räuber-eien nicht vor4\ämen, aber jedenfalls ist die Sache nicht gar so S(^hlimm. Der Steinadler horste im Tal, jedenfalls in der Twingen. Die genaue Stelle sei nicht bekannt und sicher sei der Hor'st nicht zugänglicli. Ueber die Aufzucht pro 1919 und in den letzten Jahr'en überhaupt, konnte nichts in Erfahrung gebracht werden. Die Horst- stolle war' ver-hältnismässig bald ermittelt. Ich stellte nur zwei Vögel fest, l'ün Junges scheint also nicht vorhanden gewesen zu sein, — 21 — denn im Juli August wäre dasselbe flügge und kaum schon von den Alten aus dem Revier verjagt gewesen. Anfangs Se[)tember habe ich im Vorjahr z. B. im Lötschental noch Alte und Junge mitein- ander jagend angetroffen. Auch im Oberhasli ist es ähnlich. Offen- bar ei'st wenn mit dem iMntritt des Winters das Futtei' knapper, d. h. die Jagd weniger ergiebig wird, erfolgt das Vertreiben der vollständig ausgewachsenen und selbständig gewordenen Jungen aus dem Gebiete der bJltern. Dann ti'effen wir auch Steinadler ausserhalb ihres eigentlichen Wohngebietes an z. B. in Mittelland, wo ja immer ab und zu solche erlegt werden (sogar bei Bern, bei Solothurn usw:). Ich konnte also im Binntal nie mehr als zwei Stück beobachten. Hier mag es nützlich sein, einmal zu erwähnen, wie man am leichtesten dazu kommt, in unseren Alpen den Steinadler zu beob- achten. Viele klagen nämlich, dass sie trotz aller sich gegebenen Mühe den stolzen Flieger nie beobachten konnten. Bei einigermassen schönei- Witterung führt der Steinadler vor dem Zuschlafengehen noch grössere Flüge und Flugs]tiele aus. Im Sommer um 6 Uhr abends herum muss man nur m einem weiteren Umkreis um einen bekanntgewordenen Standort den Himmel absuchen,. Zumeist wird man dann unschw^er den Raubvogel entdecken und sich an seinen Flügen erfreuen können. Etwas Gew^altiges liegt darin. Man muss nur staunen. Ich will als Beispiel den Flug anführen, den das Binn- tal-A(ller|)aar am Abend des 3. August 1919 ausführte. Ich ge- wahi'te dassell)e zuerst (etwas nach 6 Uhi- abends) wie es über das Hüllehorn (3186 m ü. M.) kreiste, also zeitweise ins italienische Ge- biet hinüber. Dann strich es niedriger z. T. kreisend über den Blattjen-Grat, von dort zog es hinüber nach dem Helsenhorn (3274 m ü. M.). Hier trennte sich das Paar. Uin \'ogel zog ostwärts in der Richtung des Schwarzhornes davon. Der andere flog nordwärts, schraubte sich ungefähr über dem Hirlihorn in eine gewaltige Höhe hinauf, um dann plötzlich in einem stark fallenden Gleitflug, <|uer über das Binntal hinweg, direkt in den Horstplatz in der Twingen einzufallen. Kurz darauf kam der andere hoch übei- dem Schweifengrad gegen die Schlucht zu geflogen. Hier zog ei- einige mächtjge Ki-eise, stürzte dann beinahe senkrecht etwa 300—400 m hinab, schraubte sich wieder, alles ohne sichtbaren Flügelschlag, höher hinauf, als er vorher je war, um dann in immer enger wer- denden S|)iralen sich rasch am nämlichen Ort niederzulassen, wo dies kui'z vorher sein Gespon getan hatte. Das alles dauerte nui- 15—20 Minuten. Man kann diese Flüge oft gesehen haben: immer bieten sie etwas Neues. Der Steinadler mag tagsüber stundenlang in langweiliger Weise an einer Stelle lujcken: wenn es aber an das Fliegen geht, da ist er kein langweiliger Geselle mehr! Im Gebiete des Binntales hat das Adlei-paar ein Revier von ungeheurer Ausdehnung. Man darf sich nicht wundern, wenn der Schaden an einer bestimmten Stelle kaum besonders fühlbar wn-d. Wie wir schon vernommen haben, ist der Wlldstand ein guter. Das Lieblingsjagdgebiet der ,,Aari" sei der Seh weif engrat und das Rappenthal. Letzteres ist ein ungemein entlegenes Stück Frde. Als — 22 — wir am, 5. August dort wai'en, lag das lialbe Tal noch unter enier Schneedecke. Diese Gebiete werden z. T. als Weide für Jungziegen und Schafe benützt. Dann mag eine Schädigung der Herden ein- treten. Man beachte aber, dass der Weidgang nur ganz kui'ze Zeit dauert, kaum einen ganzen Monat und zudem nach der Horstzeit des Adlers statttindet. In der Periode, wo er Junge im Horste hat, ist er aber bekanntlich am gefährlichsten. Die Umstände liegen also ausnehmend günstig und diesen wird der Vogel es zu verdanken haben, dass er verhältnismässig unbelästigt geblieben ist. Bisweilen wird im Herbst, wohl zumeist ein jüngeres Stück erlegt. So vor einigen Jahren ein solches hinten im Tal. Ms befindet sich präpariert im Hotel „Ofenhorn" in Binn. Hoffen wir also, dass der Steinadler noch lange eine Zierde der Tierwelt des schönen Binntales bilden werde. ßin zweiter Raul)vogel, den man auch nicht übei'all mehr an- trifft, ist der Wanderfalke (Falco peregrinus Tunst). Derselbe ist mir schon am zweiten Tag, an dem ich im Tal war, aufgefallen. Es war damals in der Gegend von Im Feld. Ich hatte ihn damals stark im Verdacht, dass er es auf Alpensegler abgesehen habe. Die Sache interessierte mich: sollte wirklich dieser rasende Flieger, wie es der Alpensegler ist, von dem allerdings ebenfalls gewandten Raub- vogel etwas zu fürchten haben f Bestätigt fand ich die Sache nie, obschon ich beide Vogelarten in der Folge noch oft sah. Doch auch andere Beutestücke fehlten ja nicht für unseren Raubvogel. Am 3. August, bei heftigem Wind, beobachtete ich bei Heiligenkreuz einen Wanderfalken, der einen kleinen Flug Fichelhäher verfolgte. Die Jagd wird \\ohl von Erfolg gekrönt gewesen sein. Eine Grui)]>c Lärchen, von der die Verfolgten abgestrichen waren, hinderte mich daran, den Verlauf der Sache weiter zu beobachten. Mehr als ein Stück des Wanderfalken sah ich nie auf einmal. Ich weiss deshalb nicht, ob es sich um ein einzelnes Stück oder um ein Paar handelte. Ich vei-mute eher das letztere. Ja, es könnten sogar noch mehr ge- wesen sein, da ich Wanderfalken in den verschiedensten Teilen des Binntales sah. Fatio erwähnt den Wandei'falken als Brutvogel nur für das Cnterwallis. (Faune des Vei'tebres de la Suisse.) Auch die Karte des ,,Kataloges der schweizerischen Vögel" (1. Lieferung) weist ihn nicht über Sitten hinaus nach, für das Wallis. (Ich habe den Vogel aber auch schon im Lötschental als Brüter festgestellt.) Den Hühnerhabicht (Astur palumbarius L.) i)eobachtete ich ein einziges Mal, aber dann mit absoluter Sicherheit. Es war dies am 5. August. Der gute Bestand an Drosseln, der im Tal vorhanden ist, wird diesem Räuber die erforderlichen Lebensbedingungen gewähren. Ich war schon früher auf ,, Rupfungen" (Fedei-nkränze) von Drosselfedern gestossen, die ich dem Habicht zuschrieb und nicht seinem kleineren Vetter, dem Sperber, oder dem Wanderfalken. Ob er im Binntal brütet, ist somit nicht sicher: möglich wäre dies ja schon, steigt er doch als Brutvogel bis auf 1800 m ü. M. hinauf. — 23 — Der kleinere, verschlagene Sperber (Accipiter nisus L.j kann in einein solchen Gebiet niclit fehlen. Häutig ist er kaum, aber das möchte icli liier erwähnen, dass der Sperber von allen Tagraub- vögeln in einer solchen Gegend wohl am wenigsten bald auffällt. Seine lieimtückische Art, den Waldrändern entlang zu streichen, sich um die Hecken herum zu treiben, lässt ihn nicht sofort her- vortreten. Wenn man aber einmal sein Revier kennt, ist er unschwer immer wieder zu sehen. Im- ist ja „frech" genug, um dicht vor dem Beobachter seiner Jagd obzuliegen. Doch eine Beobachtung, die nicht ganz unintei'cssant ist, sei hier erwähnt, hi der Nähe von Giessen sah ich einen S|)erlier auf einem Haufen geschlagenem Fichtenholz herumspazieren und immer etwas aufnehmen. Ich vermutete gleich, dass der Vogel sicli da als Käfersammler betätige. Er liess mich selir nahe herankonnnen und mit dem Glas konnte ich feststellen, dass meine Annalnne richtig war. Ich konnte dann noch ermitteln, dass die Jagd dem zahh'eicli vorhandenen Harpium inquisitoi- gegolten hatte. Erwähnt sei noch, dass der „Katalog" (Lief. I. S. 64) f(jlgende Notiz aufweist: ,,lm Binnental kommt er (der Sperbef') nach Schaeck nicht über 1600 Meter vor". Ich habe ihn zumeist im Tal beobachtet, aber einmal auf den Saflischmatten: 1965 m ü. M. Ein Raubvogel, dessen Erscheinen mich immer freut, ist der Turmfalk (Cerchneis tinnunculus L.) Im Binntal war er wohl der häutigst wahrzunehmende I»aubvogel. Zwar hielt er sich vorwiegend an die tieferen Lagen, an das eigentliche Tal. Die Lebensbedingungen sind ,aber auch füi- ihn denkbar günstige. An grösseren Insekten fehlt es nicht. Nach- dem die Heuernte anfangs August durchgeführt war, konnte man überall auf den frischgemähten Wiesen die Mäuse am hellichten Tag spazieren gehen sehen. Dazu waren diese Tierlein so „zutrau- lich", dass man sie mit den Händen greifen konnte! Das musste es ein Leichtes sein für unser Fälklein, sich die erforderliche Nahrung zu erwerben. Einen grossen Wettbewerb hatte es ja auch niclit .luszuhalten. Sein grosser Konkurrent, der Mäusebussard, fehlte offenbar. Neben einigen Käuzen half \\'ahrscheinlich noch die Kreuz- otter in der Mäusevertilgung mit. Jedenfalls aucli noch der Fuchs. Der Turmfalk ist sicher Brutvogel im Binntal. Ich konnte wiederholt beide Geschlechter nahe beieinander feststellen, souie auch Jungvögel. Als Brutvogel steigt dei' Turmfalk bis 2000 m hinauf: im behandelten Gei)iet war er aber, wie schon er\^ällnt, meistens in seinen tieferen Lagen anzutreffen. Die Feststellung der vorhandenen N%chtraubvögel ist bei solchen kurzen Besuchen eines Gebietes immer eine recht schwierige Saclie. Man ist auf einheimische Beobachter und event. Jäger angewiesen. Wenn solche fehlen, so steht es ziemlich schlimm. In vorliegendem Fall ging es inii- insoweit gut, als ich vom Rauhfusskauz (Nyctale Tenginalini G.m.) schon bald Federn fand, die ich mit Sicherheit als von diesem Vogel herrührend, feststellen konnte. So- dann fand ich im Föhren -Walde ob Schmidigenhäusern, die stark in Verwesung übergegangene, aber doch noch gut bestimmbare Leiche eines solchen Vogels. — -J-L ^- Für das Unlerwallis ist dcf Raulifusskauz längst festgestellt. Ebenso für das Bcmcr Obei-Iand. Ms fehlt einfach an Reobachtei'n, um ihn auch für das Oberwallis nachzuweisen. Der Waldkauz (Syrnium aluco L.) liess seine Stinnne wieder- holt hören und ich konnte auch eines Abends einen solchen über Schmidigenhäusern wiederholt fliegen selien. Dabei flog er dicht an Fledermäusen (eine kleine, von mir nicht nähei' bestimmte Art) vor- bei, ohne sie je anzugreifen bezw. nach ihnen zu haschen. Fs wurde mir auch behauptet, dass der Fhu (Bubo ignavus Forster) in der Gegend vorkomme. Diese Angabe erscheint mir durchaus glaubwüi'dig. Das Gebiet ist ganz so. wie es diese grosse Flule liebt. Bekanntlich ist sie ja gerade im Wallis noch nicht be- sonders selten geworden. Sichere Anlialtspunkte über das Vor- kommen dieses Vogels kann ich abei* bisher für das Binntal nicht erbringen. \"or der Twingen, also in Ausserbimi, kommt mit Sichei'heit die Zwergohreule (Scops Aldrovandi Willug) vor. Dieser nied- liche \'ogel ist während der guten .Jahreszeit im (3berwallis recht zahl- reich vorhanden: z. ß, in der Gegend von Bi-ig ist die Zwergohr- eule wohl der häufigste Nachtraubvogel. Die zahlreichen Insekten, die das Gebiet bevölkern, bieten unserem Vogel aucli ein reichliches Auskommen. Diese Häufigkeit wurde schon früher festgestellt durch Oscfi- wALi) (für die Gegend zwischen Brig und Glis — wohl in dei- Paj)pel- allee — Siehe „Katalog" S. 127). Ich muss aber hervorheben, dass wenigstens jetzt, die Zwergohreule dem rechtseitigen Bergabhang entlang, z. B. um Naters lierum, noch häuliger ist. In einem waldigen Gebiet, wie das Binntal eines ist, können auch die Spechte nicht fehlen und doch muss ich gestehen, dass ich mehr auf ilire Spuren ihrer Arl)eit gestossen bin, als auf die Vögel selbst. Der Seh w a rzs j) e c ht (Dryopicus martius L.) kam mir zwei- mal zu Gesicht und zwar bei Giessen und Ivufibord. Seine Arbeiten konnten verschiedenenorts festgestellt werden. Doch war wegen den hohen Preisen desselben im Binntal ^ehr viel Holz gefällt wor- den und dieser Arbeit ist wohl mancher alter „Sfiechtbauin" zum Opfer gefallen. Ferner habe ich einige Male, im untern Teil des Tales, den Grossen Buntspecht (Picus major L.) beobachtet. Wir dürften in ihm einen regelmässigen Bewohner des Gebietes haben. Fin Mal, auf dem Weg nach Heiligenkreuz, sah ich den Grauspecht (Gecinus canus Gmelix). Ich bin meiner Beobachtung gewiss, obsch(jn in neuester Zeit ein ,,Ornithologe" in der Schweiz die Behauptung aufgestellt hat, „dass gewisse Büch^rornithologen einen Grau- und einen Grünsi)echt unterscheiden. Jeder Beobachter im Freien wisse aber, dass der vermeintliche Grauspecht nur ein junger Grünspecht sei." Doch was schweife ich da von meinem Thema ab. Ich sah also einen Grauspecht. Der Grünspecht, oder noch eine andere Spechtart kam meinerseits nicht zur Beobachtung, — 25 - Der Kuckuck (Cuculus caiiorus L.) wurde meinerseits auch nicht festgestellt. Doch ist er den Bewohnern des Tales bekannt, wenn er auch nicht alljährhch erscheinen soll. Letzterwähnter Um- stand (das Ausbleiben an ein/einen Jahren) scheint mir durchaus plausibel für dieses Gebiet. Speziell für den Kuckuck dürfte die Magenfrage nicht ein jedes Jahr im Binntal gleich leicht zu lösen sein. Sonderbarerweise hat der Mauersegler (Cypseius apus L.) den Weg ins Binntal noch nicht gefunden, im Goms ist er doch zu Hause (z. B. Fiesch, Lax, Aer-nen, Grengiols u. s. w.). Die Be- dingungen wären m. E. kein andern als in anderen Wallisertälern imd Döi'fern, steigt er doch bis Zermatt und Saas-Fee hinauf. Dagegen ist der A l p e n s e g 1 e r (Cypseius melba L.) in einer überi'aschend grossen Zahl vorhanden. Fltwa 20 Paare brüten u. a. in der Kolonie der Felsenschwalben bei St. Nikiaus. Dieser Segler mit dem reisvsenden Fluge beherrscht gewissermassen das Tal. Er hält sich ganz bes(jnders an die höheren Lagen. Oft beobachtete ich wie eine grössere Zahl am Abend über den Schafgalen jagte. In der Nähe von Heiligenkreuz dürfte sich ebenfalls eine Ansiedlung be- finden, denn ein jedes Mal, wenn ich doi'thin kam, war auch dei- Alpensegier anzutreffen. Ls ist nun zwar für diesen gewaltigen Flieger ein Spiel, in wenigen Minuten das ganze Tal zu durcln-asen. Als wir- am 30. Juli auf dem Gipfel des Bi'eithornes (2550 m. ü. M.) waren, umkreiste uns plötzlich ein Dutzend dieser Segler und am L August rasten solche auf dem Albrunpass — es lag noch viel Schnee auf dem- selben, 2410 m. ü. M. — hin und her und machten sich gar rein nichts aus der schweizerisch-italienischen Grenze! (Schluss folgt.) Notes ornithologiques de la region du ßosphore.') I'ar .1. Mathe[j-Dnpr((;. Dans cet articie nous resumerons les observations ornitho- logi<(ues cjue nous avons pu faire dans les contrees avoisinant le Bosphore, cela pendant un sejour de plusieurs annees. La contiguration de la partie europeenne de cette region est tres peu moditiee par les derniers mouvements de la chaine des Balkans, tandis que la cöte asiatique offi'e une plus grande ressem- blance avec le relief tres accidente de TAsie Mineure: plusieurs des grands massifs viennent mourir en Bitliynie, ainsi le massif de TAlemdagh, (|ui possede plusieurs especes d'oiseaux tres rares ou memes inconnus sur la cöte d'Lurope. ') Ce fleuve iiiariu (|ui uuil la Mer Noire et la Mcr de Marmara est un detroit long de 'J7 km., large de 550 ä 32UU id., ayant mie protbndeur moyeniie de -11 m. Oriente du N. N. E. au S. S. (J , il deroule .ses meaudres entre la rive europeenne iTlirace) et la rive asiatique (Bithynie), dans lesc|uelles il decoupe 7 baies. L'ötymo- logie de son noni \e\\ turc ..Boa.;idji" = passage du l)oeut') se rattacherait ä la 1 tagende de la princesse .lo. — 26 — Nulle pari dans la regioii du Busphore, soit dans la pai'tie oü manqueiU les vastes forets, soll dans les pai'ties boisöes, le natura- liste n'aura la joie d'entendre les concerts dounes pai- la gent ailee, comme c'est le cas dans les forets de la Suisse, pai-tout c'cst le silence. Au temps des inigr'ati()ns automnales ror-nilhologue pourra recueillir d'abondants documents, tant sur la vai'iete des esj)eces de passage que sur le nombre de leurs representants. La migration du printemps se faisant plus rapidement, plutot de nuit, Ton a moins roccasion de noter le passage de teile ou teile es})ece, eile passe presque inapei'cue. Les documents coneernaiii rOrniiliologie du Bosi)lioi'e etant peu nombreux, ce fait nous a engage ä conipleter ä Taide de nos notes personnelles, un ,, b^xtrait du Bulletin de la Soci^te zoologique de France", pour Tannee.lSSO: ALLEON, A. C a t a 1 o g u e des o i s e a u x o b s e r v e s a u x e n v i r o n s de C ons ta n tin o p 1 e. Pour renumeration des es|)eces observees nous suivrons la classiücation adoptee dans Touvrage de Victor Fatio: «Faune des Vertebres de la Suisse», vol. II: Oiseaux I et 11 partie. * L G y [j s f u 1 V u s , Gm, V a u t o u r g r i f f o n. V. f a u v c. V. a t e t e b 1 a n c h e. G y p s f a u v e. Pendant la belle saison ce rapace mene plütot une vie er- i'atique dans les campagnes de Thrace et aux abords de (Jonstan- (inople, il est de passage regulier ä la Hn de Thiver ou au premier printemps. 11 se reproduit en Bulgarie par petites colonies, dans les falaises rocheuses entre Choumla etPravadia; puis ])res de Sistovo, le long du cours infei'ieur, tres-escarpe, de la Janti-a, II est com- mun dans le nord de la Dobroudcha. Nous avons note les remarques suivantes : 3 griffons au vol, sur Chiehli (10 avril 1889); groupe de ö in- dividus, les 5 et 7 avril 1890: puis le 10, 4 gyps survolant la meme region, de Chiehli ä Ayaz-Agha et Djendere: le 3 avril 1891, nous voyons 6 vautours fauves volant disperses, mais accompagnant un vol de buses de plusieurs centaines d"individus, direction S-N ; Ob- servation faite au-dessus de Maslak, ä 2 h. au nord de Chiehli de Constantinople. Fntre Chiehli et Kiathane, vol de 3 gyps (7 fevricr 1892). Les 20 mars et 17 avril 1893, observe 5 griffons, meme regi(jn. Sur les hauteurs de Chichh, au point oü la route commence ä descendre sur Kiathane, le 26 avril 1894 nous examiiions longue- ment et de tres pres un groupe de «charognards» forme de 4 vau- tours fauves, 3 grands corbeaux (Corvus corax, L.), 3 alimoches (Neophron percnopterus, L.), dont 2 ad. et un juv. en phnnage fonce, depecant le cadavre d\m cheval. 2. Vultur monachus, L. — Vautour moine. V. ai-rian. V. b r u n. V. c e n d r e. Au pi'intemps nous avons pu r6gulierement observcr cette espece, planant au-dessus de nous. — 27 — 1889. Fin avril, im grand vaul(jui', sur Kiatliane: 1890. Vol de o arrians entre Djender6 et Pirnalikeui (10 inars): 1891. Vn ä Chichli (20 mars): 1892. Deux sur Tschamlidja et le Boiilgourluu, pres de Scu- tari d'Asie (10 mai). 189o. Trois arriaiis passeiit sur (]hiclili (26 uiars) ; 1894. Vol de 6 vautoui's inoines, regioii de Djendere (20 avril). 3. N e I ) p 1 1 r o 11 p e r c p o o p t e i' u s , L. — V a u t n u r a 1 i m (j c h e ou P o u 1 e des P h a r a o n s. Ce rapace habile la contree du Bosplioi-e et ses abords durant la pei'iode de ceproduction, taut en Tbrace qu'en Bitliynie, aiusi que les eiivii'uns de Br-ousse (Asie iniueure). A Constantinuple meine nous avons nute sa presence de mars ä la (in de l'ete. Voici quel- (|ues dates concernaiit ses apparitions printaiiieres : 10 mars 1889: 23 fevrier 1890: 3 avril 1891: 3, 7 et 10 avril 1892: 3 avril 1893: 2^y mars 1894. Nous avons vu regulierement des alimoclies planant sur la (Jörne d'Or, Stamboul, lilyoub, Pancaldi, Vallee des Eaux Douces d'Europe (Kiathane Sou), Chichli, Djendere, Baghtche Keui, Pyrgos, Belgrade, etc. Entre Roumeli Hissar (cotc d'Europe) et Anatoli Hissar (cnte d'Asie) se tenait constamment un couple de percnopteres, peut-etre nichait-il dans les ruines de Tun ou l'autre des chateaux. I^'espece se tient encore dans le Haut-Bosphore, eile se reproduit dans les vieilles tours en ruines entre Bouyouk Liman et Karibdje Kalessi (Euroj)e) et sur la cote asiatique, pres de la Mer noire entre Poii'askale et Pilafkaia, oü se trouvent aussi des ruines. En ete on voit souvent un ou des alimoches perches sui- les liautes pyramides quadrangulaires des „equilibreurs d'eau" (Sou- tei-assussi) sui- le trajet de l'Aqueduc coude entre les bends de Belgrade et Pyrgos ou plus lein sur Taqueduc de Justinien. De mars 1890 ä juillet 1894 nous avons observe journellement ce rapace, pendant la periode de nidilication, pres de la grande mosquee de Scutari d'Asie: la, un alimoche circulait dans. la rue principale sans s'inquieter du va et vient des passants, des arabas,, des nombreux anes et bardots transportant du bois en fagots, de longues poutres ou des planches trainant ä terre, des pierres, des l)riques, etc., accompagnes ou plutot chasses i)ar leurs ,,ecliekdjis" (äniers) toujours braillant et courant: le percnoptere chei-chait sa l)äture dans les tas d'immondices remplissant los rigoles laterales — il est vrai (ju^il ne pouvait se livrer ä cette occupation que pen- dant le sommeil des chiens marrons, tres Jaloux de leur vd\e de nettoyeurs de rues. Nous lui avons souvent lance au passage un ns de cotelette de mouton, qu'il avalait immediatement. Le 15 sep- tembre 1890, il etait encore la: en 1891 et 1892, il disparut plus tot, inais le 20 octobre 1893, Talimoche deambulait encore devant T^tal d' un boucher. Jamals un musulman n'aurait songe ä faire du mal ä ce vautour, ils Tont en veneration et le nomment vulgairement ,,Ak baba'' (pere blanc), puisqu'il fait Toffice de balayeur. — 28 — 4. M i 1 V 11 s r e g a 1 i s (anct). — M i 1 v u s in i 1 v u s , L. M i 1 a n v o y a I. Ari'ive eii autoimie puui' hivei'iier, inais Ic plus gi-;ui(l iioinhre ue fait i[Lie passer. Nous delogeuiis lo '2'd supleinbre 1888 lui iiidividii i'eiriise daiis Uli gros lliLiya du chnetiei'e auglais ä Paiicaldi de Coastantiiiople, 3 jours apres nous le retruuv(jas ä 350 in. de cet endroit dans le gi:and terebintlie (Pistacia terebintlius, L.) du Jardin du College des R. R. P. 1*. Meccliitharistes. A chacune de c-es roucontres il nous parut guetter les noinbreux jiassei-eaiix de ces lieux. I^e 25 fevrier 1890, un fort inilan royal chassait les etourneaux parini les cypres du petit cimetiere turc de Bulbul Dere ä Scutari d'Asie: le 7 avril nous en observons encore un volant au ras des bruyeres ä balais (Erica sooparia, L.) aux onvirons de Maslak. Au-dessus de Cous- c'oundjouk (rive d'Asie) nous faisons lever un individu embusque dans un arbre de Judee (Cercis siliquastruin, f ,.). Dans rautoinne 1892 nous observons un inilan royal au inilieu du cimetiere de Scutari d'Asie et un autre ä Courn ('apou, pres de la gare, guettanl sans doute les moineaux du lieu. Le 10 janvier 1893, nous trouvons sur les hauteurs de Kiathane parmi les Cistes dess6ches un individu occupe ä devorer une alouette. 5. Milvus niger, Briss. — M. ater, Gm, — Milan noir. Durant la belle .saison cette espece est excessivement c(jniniune aux environs de Constantinople et surtout aux abords de la Corne d'Or. Ces oiseaux se perchent sur les cordages des navires ä i'ancre, sur les toits des maisons voisines de Peau, se posent assez S(juvent a terre surtout dans les places publiques ä Stamboul prin- cipalement pour y cbercher des detritus, a Scutari d'Asie nous lavons maintes fois observö dans une grande cour au milieu des poules, ne leur faisant aucun mal, inais ne dedaignant nullement les i-eliefs copieux du diner de nos eleves qu'on jetait regulierement aux volatiles. (vHioique Constantinoi)le soit ä i)eu pres ä la meme latitude que Na|)les, le milan noii- n'appai-ait [)as au printemps beaucoup plus tr)t que sur les lives du lac de Neucliatel. Voici quelques dates caracteristiques ayant trait a cette espece: 1889, les premiers jours d'avril quelques individus sont lä. — 1890, arrivee le 9 avril dans la Corne d'Or et le lendemain ils sont nombreux. - Le 4 avril 1891 nous observons les pi'emiers ar-rivants: le 8, la colonie pai'ait au complet. 1892, le 15 mai's 3 milans planent entre le Nouveau. et le Vieux Pont. Le 5 avril, en Iraversant le cnnetiei-e de Scutari, nous voyons un couple occupe ä reparer son aire, placee ä environ 10 m. de hauteur dans un cypres. Le 10 mai les milans volent nombreux au-dessus de Tembouchure de la Corne d'Or tout en poussant des siiflemenls Continus. — 10 aoüt, nous les voyons voler et |)laner ires haut dans les airs et le 20 ils sont tous disparus. — 1893, ap- parition des |)remiers milans le 4 avril, ä la mi-aout, ils ont emigre. 1894, arrivee le 3 avril. A Stamboul, le 16 nous voyons un milan — 29 — rainasser, sur rAlrneidan, un ranieau scc de la iii-osseur du pouce et remportei'. 6. P e r n i s a \> i v o i- u s , L. — B ii s e I) o n d r e e. Se distiniiiie, au vol, de la buse ordinaire pac ses alles inoins obtuses et sa queue plus ailongee. Nous Tavons observee seule- inent lors de repoque de ses luigrations, sa coloi-ation et ses allures nous |)ei-mettaieiit de reconnaitre la bondree ordinaire: fin sep- tembi-e 1888 nous voyons les premieres migratices planant en grands cercles au-dessus des hauteurs de Chichli: le 22 septernbre 1890 nous identifions un vol de 70 ä 80 bondr-ees passant sur la |)ai-tie elevöe de Scutari d'Asie, dii-ection N-S; puis le 26 septernbre 1891 des individus isolös planent longtenips sur le Charnp de Mars du Taxim (Constantinople). Kn 189o, des le commencement d'avril les bondrees s'acheujinent veis le nord en bandes de 20 ä 25, en petits groupes de quelques-unes: au commencement de Tautomne la mi- gration reprend en sens inverse, et du 16 au 29 septernbre nous notons journalierement le passage de quelques representants de l'espece. Le 2 avril 1894 nous observons une dizaine de bondrees survolant la vallee du Kiathane Sou. (A suivre.i O n (f> Kleinere Mitteilungen. Communications diverses. D O Zum Alter des Sitorches. In Köniz bei Bern wurde in einer Wirtschalt ein Storch gehalten. Er war vollständig zahm, übernachtete und überwinterte im Viehstall (war deshalb zumeist nicht besonders ansehnlich). Er war als junger Vogel flügellahm zurückgeblieben. Im Alter von zirka drei Jahren kam er im Jahre 1897 in den Besitz des Wirtes in Köniz. Im Juli 1919, also zirka 25 Jahre alt, ist er auf einer kleinen Exkursion in der Umgebung seines Wohnortes in einer Starkstrom- leitung — diesem Würgengel der Störche! — verunglückt. A. H. Sitzung des Polizeigerichtes in Basel vom 11. April 1919. Auf eine Denunziation hin hatte sich ein Lehrer wegen Tienjuälerei und Uebertretung des Bundesgesetzes betreffend Jagd und Vogelschutz zu verantworten. Von Nach- barn wird bezeugt, dass im Garten drei Amseln tot aufgefunden, die vorher uocli eine Zeitlang halljtot, angeschossen im Garten herumgelaufen waren, Ijevor sie ver- endeten. Auch der Sohn des Verzeigteii wird beschuldigt, Amseln geschossen zu haben, er ist jedocli im Ausland abwesend und daher zur Verhandlung nicht er- schienen. Der Verzeigte bestreitet, sie geschossen zu haben, gibt dagegen zu, dass sein Sohn liei seinen Besuchen hie und da einen Schuss aus einem Flobert abgab. Von mehreren Zeugen wird jedoch lieiiauptet, dass auch der heutige Verzeigte auf Vögel schoss. — Der Staatsanwalt erachtet es als erwiesen, dass der abwesende Sohn sich gegen die erwähnten gesetzlichen Bestimiiiungeu vergangen und bean- tragt in contumaciam eine Gesamtgeldbusse von 60 Fr. — Das Gericht ist jedoch anderer Meinung, es hält die Täterschaft des Verzeigten als durch die Zeugenaus- sagen erwiesen und spricht eine Gesamtbusse von 70 Fr. aus, ferner wird das vor- gefundene Flobertgewehr konfisziert. Der aljwesende Mitverzeigle wird zur Aufent- halt serforschung ausgeschrieben. „National-Zeitung", Nr. 172 vom 11. IV, 1919. Zerstörung von Vogelbruten durch hohen Wasserstand. Die lange Regenperiode und insbesondere der zirka 48 Stunden dauernde Regen vom 23. bis 25. Juli li»19 und das damit verbundene Steigen des Vierwaldstättersees, war sehr ver- hängnisvoll für die vielen Teichrohrsnngerbrnt»n. So fand ich sfhon am 22. Juli in — 30 — der Nähe von Meggen drei Nester mit je vier Jungen, die nur noch 10 bis 15 cm. über dem Wasserspiegel standen und deren hisassen bei Wellengang schon sehr gefährdet waren. Am 25., also nach dem grossen Regen, land icli zwei Nestei' verlassen, in dem einen alle Jungen tot, in dem andern, das übrigens noch diu'ch die Wellen halb losgerissen wurde und schief an zwei Halmen hing, drei tote Jungen und eines, das noch .sehr schwache Lebenszeichen von sicli gab. Dieses nahm ich heraus und nachdem ich es in meiner Hand gewärmt iiatte, brachte ich es in das dritte Nest, in dem sich nur noch ein lebendes Junges befand, die drei andern wurden wahrscheinlicli durch die W^ellen herausgeworfen. Zu meiner grossen Freude wurde das fremde Junge von den Vögeln zugenommen und gefüttert und sind diese beiden nun bald Hügge. Ich fand im ganzen acht Nester, von denen am 28. Juli drei schon verlassen, zwei deren Brüten durch das Wasser zerstört wurden, zwei mit Jungen und ein mit Eiern, die aber auch verlassen wurden, da das Nest nur nocli 10 cm. über dem Wasser stand. Die Eier waren schon sehr stark angebrütet. Es gelang mir, von einem der noch bewohnten Nester einige sehr schone photographische Aufnahmen zu machen, da der alte Vogel mich bis auf einen Meter herankommen Hess. P. Feer. Von der Nahrnug des Rotrilokigeii Würgers. Lanius collnrio L. In der „Aquila" berichtet Bela v. Szeöts (Untersuchungen über die Nahrung des Dorndrehers) von den diesbezüglichen Untersuchungen. In einem 75 ha grossen Parke wurden vom 10. Mai bis 12. Juni 1910 107. Männchen und 14 Weibchen des Dorndrehers erbeutet. Der Mageninhalt von 63 untersuchten Exemplaren be- stand ausschliesslich aus Käfern. Auch nächstjährige Abschüsse ergaben, dass die Weibchen weit scheuer und versichtiger waren als die Männchen. Der Verfasser betrachtet den Dorndreher, namentlicli auch mit Rücksicht auf die zahlreich ver- zehrten Maikäfer, als nützlich. In der nämlichen Zeitschrift der ungarischen, ornithologischen Zentrale be- handelt E. CsiKl (Neuere Daten über die Nahrung des Dorndrehers) als Ergänzung seiner früheren Verött'entlicliung über die Nahrung unseres Würgers („Aquila", Bd. XI. 1904, S. 280—288) das von Szeöts beigebrachte Material. Auch alle diese Angaben bestätigen den Nutzen des Vogels. Die meistverzehrten Insekten waren : M e I 0 1 0 n t li a vulgaris und M. h i p p o c a s t a n i , G r y 11 o t a 1 p a vul- garis, Silpha obscura, Harpalus, Ophonus, Zabrus u. a. In den Mageninhalten fanden sich auch Knochen und Zähne von Mäusen, aber keine Vogelreste. Tatsächlich kommen aber auch gelegentliche Uebergriffe des Dorndrehers gegenüber Jungvögeln vor. So bringt z. B. in der nämlichen Zeitschrift Alex SzABö einige diesbezügliche Angaben. Im ganzen vermögen aber dieselben das Urteil der zwei andern Autoren nicht zu ändern. A. H. /::;=- i^= CHRONIK - eHRONIQUE. Wir bitten nin zahlreiche Iflitteilungen betreffen«! den Herbst- zng und anfleren Beobachtungen. Je mehr l>aten um <«o besser ! Aquila fulva L., Steinadler. Am 12. September 1919 iial uberhalli der Fählenwande am Hundstein (Säntisgebiet), der Wildhüter von drei Steinadlern (zwei ad. und ein juv.) den Jungen durch einen Sciiuss geflügelt und dann er- würgt ! "" A. H. F a 1 c o a e s a 1 0 n , Tünst., Zwergfalke. Nachdem ich den kleinen Falken .schon früher einmal von der Münsingen-Au gemeldet, beubachtete ich denselben am 3. Oktober 1918 gerade nebenher der Irrenanstalt Münsingen und dann am 1. Februar 1919 nochmals gerade untenher der Hunzickenmühle. Ganz beson- ders auffallend ist bei diesem Falken der Flug. Wenn er von einem Baum ab- fliegt, geschieht dies immer mit einem rasend sclmellen Flug und innner gerade in einer bestimmten Richlvnig, die, wie es scheint, er sich gerade so vornimmt, — 31 — als wollte er sich auf eine Beute stürzen. Die Farbe der Oberseite des ideinen Falken erschien mir immer gelbbräunlich (lehipfarben). Ueberhaupt das ganze Gebahren ist sowolil von demjenigen des 'l'urml'alkeu, wie zu dem des Baum- talken ganz verschieden. Am 3. Oktober 1918 wäre es mir bald gelungen, den Vogel, den ich unweit von mir in eine Eschengruppe eintiiegen sab, anzu- schleichen und zum Scluiss zu kommen. Seine Wachsamkeit vereitelte jedoch mein Vorhaben J. Lughibühl. ( ■ V p s e 1 u s m e 1 b a L., Alpe n s e g 1 e r. Hal)en in der Nacht vom 30. September ihren Brutplatz an der Südfront des Parlamentsgebäudes in Bern verlassen und sind abgereist. S. A Weljer. Sturnus vulgaris L., Star. Am 10. Oktei Hunziken im Auwald 3 Stück ab- fliegen und gleichen Tags noch 7 Stück in der Wichtrach-Au. J. Luginbühl. P h a 1 M c r 0 c o r a X c a r bo L., Kormoran. Vom Bodensee bei Konstanz 2G. Oktober 1919. Seit 3 Wochen sieht man auch Kormorane in Trupps zu 3—5 Stück. Diese grossen Vögel (im Volksmunde Seeraben genannt) sind die Verkünder des baldigen Winters. Die Tiere verschwinden im Frühjahr zeitig wieder. (Mächtige Flieger und ungemein gewandte Taucher). Jauch. Vom Büchertisch — Bibliographie. |>r. Hurt Floericke: Detektivstudien in «ler Vogelwelt. Veröffentlichung Nr. 1 der Süddeutschen Vogelwarte (E V.) Stuttgart. OIj. Bückenwaldstr. 217. Der rührige Begründer und Leiter der Südd. Vogelwarte legt uns schon kurz nach der (iründung eine wertvolle Arbeit vor. Es ist uns nicht möglich, hier auf die Einzelheiten der Schrift, die uns auf 55 Seiten die Ergebnisse zahlloser Gewöll- untersuchung in übersichtlicher Weise bringt, näher einzugehen. 14 Bilder und eine Anzahl Tabellen erleichtern das Studium des Büchleins. Es ist ja so angenehm, die Resultate der enormen Arbeit schön vor sich zu liaben. Z. B. wurden von der Scheiereule 17,081 Gewölle untersucht (3590 von Floericke allein). Die Zusammen- stellung ninant keine zw-ei Seiten ein. Aehnlich ist es von andern Vögeln. Die Veröffentlichung, die eine sehr grosse Arbeit in sich schliesst — die aller- dings Ijesonders der richtig zu scliätzen weiss, der sich schon mit Gewöll- und Magenuntersuchungen al »gegeben hat — wird dem Ornithologen wie Vogelschützer gute Dienste leisten. A. H. — 32 s Schweizerische Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschulz. Societe suisse pour l'etude des oiseaux et leur protection. izj: GENERALVERSAMMLUNG AM 16. NOVEMBER 1919 IN SEMPACH. Wir Ijringeii Ihnen dieselbe in geH. Evinnernni;-. Siehe Programm in Nr. 1 dieser Zeitschrift. Der Vorstand erwartet eine zahlreicbe Beteiligung! Anmeldungen für das Mittagessen beliehe man bis spätestens den 14. No- vember an Herrn A. Scliifferli in Semparii zu richten. Für die Soliweiz. Gesellscliaft für Vogell(unde und Vogeisciiutz, Der Präsident: A. Hess. N. B. AnUimft der Abfahrt von Züge in Scmpach von Ölten 9. 50 Uhr, von Luzern 10. 8B Uhr. Sempach nach Ölten 5.27 Uhr, nach Luzern 5.47 Uiir. Assemblee generale le dimanche 16 novembre 1919 ä Sempach. 11 heures dans la .salle du ('t>nseil giMii'-ral. ORDRE DU JOUR: 1" Proces-verl)al. 2" Rapport annuel ilu Comitc. 3" Rapport linancier 4" Rapport de MM. les Veriticateurs des comptes. 5" Fixation de la cotisation annnelle. 6° Nomination du Coraite. 7" Divers. Monsieur A. Sc/n/ferli fera une communicalion sur la faune ornithologi(iue locale, avec demonstrations (collection porsonnelle), puis conduira ses auditeurs ä la „Reserve ornithologique pour niseaux a(iuati(|ues". A 1 h. Diner h PHotcl de bi Cotiroiuic. 2'/-' h. Conference de Monsieur le Dr. A'. Brctsc/u-r de Zürich. Sujet: Nouveautes su:* la migration des oiseaux en Suisse. Arr. d'Olteii ;i D. 50 matiii. D^pl. pour (Uten ä 5 h. 27 aprr'S-midi. Los participants au diner voudront bien s'annoiicer jus(|u'au 14 novembre a Monsieur A. Schiff'erli ä Sempach. Le President: A. Hess. Nai'hdruek von Origiiialarbeiten nur mit genauer Quellenangabe und Einwilligung der Verfasser gestattet. — Für den Inhalt der Aufsätze sind die Verfasser selbst verantwortlich. I.a reproduction d'artieles originaux n'est autorisiäe que inoyennant le eonsentemeut de Tauteur et indieation de provenanee. La redactlon laisse aux auteurs Tentiöre responsabilite de leurs articles. Ftedaiction : A. Hess in Bern. — Prof. A. Mathey-Dupraz ä Colombier. Druok und E.Kpedition von R. G. Zbindcn & td., Hasel. XVII. i'^'ir' Dezember 1919 Decerabre ^iliu 3 Der Ornithologische Beobachter Monatsberichte für Vogelkunde und Vogelschutz. Offizielles Organ der Schweizerischen Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz. Erscheint am 15. des Monats. L'Ornithologiste Publications mensuelles pour l'etude et la protection des oiseaux. Organe officiel de la Societe suisse pour l'etude des oiseaux et Icur protection. Parait le 15 du mois. Die Blaudrossel (Montincola cyanea L) und ihr Vorkommen in der Schweiz. Von Dr. H. Fischer-Sigicart, Zotingen. Die BJaudrussel, auch Blauamsel genannt, ist ein^r der schönsten in der Schweiz vorkommenden Singvögel. Wegen seines auf nui- wenige Gegenden unseres Landes beschränkton Vor- konimens, ist dieser Vogel nur wenig bekannt; SNQge.n seines annnitigen Gesanges aber von den Liebhabern von Stuben vögeln sehr gesucht: und das sind Ursachen, welche seine Existenz b^e- di'ohen und sein Vorkommen schon sehr beschränkt tiabeii. In \ei-schiedenen Gegenden, wo er früher Brutvogel war, oder doch etwa im Zuge vorkam, ist er verschwunden und sein Vorkommen ist an solchen Orten in Vergessenheit geraten, wie aus den hier folgender: Ausführungen ersichtlich ist. So ist e.3 gekommen, dass die Blaudrossel sowohl, wie auch ihr naher Verwandter, die Öteindrossel, gegenwärtig in unserem Lande zu den seltenen Erscheinungen gerechnet werden muss; doch kommt letztere, wenn auch selten, noch diesseits der Alp m vor, was bei der Blaudrossel nicht mehr, oder doch nur in sehr beschränktem Masse an wenigen Stellen der Fall ist. In ihrer Lebensweise nähert sich die Blaudrossel mehr den eigentlichen Drosseln, während die Steindrossel (Monticola sa- xatilis) mehr mit der Lebensweise der Rotschwänze gemein hat und deshalb eher den Namen Steinrötel verdient. Auch ist die Blaudrossel ziemlich grösser als letzterer; sie ist etwas •.-■rösser als eine Amsel, während der Steinrötel eher etwas kleiner ist, als ein Star. Bei der Blaudrossel sind die Flügel und der Schwanz bei beiden Geschlechtern schwarz oder dunkelbraun. Das Männchen ist im übrigen dunkelblau gefärbt, welche Farbe dem Weibchen fehlt. Dieses ist braungrau, an der Kehle mit leicht rostbräun- — 34 — liehen, scli warzbraun eingefassten Mecken. Der Unterleib ist mit dunkelbraunen Mondflecken bedeckt. Till' allgemeines Nistgebiet ist das wärmere Europa, wo die Blaudrossel in Felsenlöchern, Ruinen, Kirchtürmen, alten G-ebäu- den etc. nistet, früher häufiger als gegenwärtig. H. R. Schinz schrieb 1818, dass sie auch in Ortschaften und Städten niste, so- gar in Mailand. Heute ist sie aber auch in Italien nicht mehr so häufig, und dass sie in Mailand noch nisten sollte, davon weiss niemand mehr etwas. Das gehört der Vergangenheit an. In der Schweiz befindet sich ihr Nistgebiet in den wärmeren Regionen, wie auch dasjenige des Steinrötels, welcher aber bis vor wenig Jahrzehnten noch im Jura vorkam, was bei der Blau- drossel nie der Fall war. Nördlich der Alpen wurde noch ihr Vorkommen am Saleve, auf den Voirons so wie im Wallis ange- geben. Ob sie diese Orte noch alle bewohnt ist fraglich; jedenfalls ist sie an diesen Orten noch seltener geworden, als in ihrem heu- tigen eigentlichen Bru. 'gebiete, dem Kanton Tessin. — Ausserdem wurde sie auch schon auf dem Zuge im Rheintal beobachtet, wo sie auch Standvogel sein soll. Auch dieses gehört der Vergangenheit an. lieber ihr Vorkommen im Kanton Tessin schrieb mir Anfangs des gegenwärtigen Jahrhunderts, am 7. Dezember 1901 der da- mals bekannte, seither verstorbene tessinische Beobachter Angelo Ghidini Folgendes: Die Blauamsel ist im Tessin nicht selten in der Seeregion. Ganz nahe bei Lugano nistet sie auf den Felsen von St. Marti no, Melide, Carone, am Monte Salvatore, auf dem Sasso mergone, Cantine de Dentro, am Monte Caprino, auf San Gioi'gio, auf dem G-eneroso, bei Melano etc. etc. Ich erhielt von diesem Beobachter ein Männchen, das am Monte Salvatore (Seaghera di St. Martino) am 22. April 1902 erlegt worden war. Ein Exemplar von Gordola befindet sich in der Sammlung von Locariro. Auch im Museum von Ölten befinden sich zwei Blauamseln, die im Jahre 1884 im Tessin gefangen und im Jahr 1885 durch Dr. Girtanner in St. Gallen nach Ölten gelie- fert worden sind. Man kann aus diesen Angaben ersehen, .diass schon zu den damaligen Zeiten im Tessin die Blaudrossel zu den nicht häufigen Vogelarten gehörte, und seitlifer ist sie dort immer seltener geworden. Sie bewohnt dort die felsigen Berge des Mittel- gebietes und geht in das eigentliche Hochgebirge so wenig, wie in die Ebene. Sie baut aus trockenen Grashalmen und Federn ein schlichtes Nest, das sie mit 4 bis 5 schön eiförmigen, einfarbigen, glänzend blaugrünen Eiern belegt. Ihr Gesang ist voUtönig und sehr schön, auch ahmt sie gerne andere Vögel nach, wobei sich das Männchen oft auT erhöhte Gegenstände se'tzt. Wegen des Gesanges und wegen der Schönheit und Selten- heit des Vogels ist die Blaudrossel ein beliebter Stubenvogel und deshalb im Tessin intensiven Verfolgungen ausgesetzt, wo- durch ihr dortiger Bestand dezimiert und gefährdiet wird. Die Jungen sind dort namentlich sehr gesucht und die Männchen wurden schon vor mehr als 20 Jahren, je nach dem Gesang - 35 — für ö bis 10 Franken gekauft. Auch wurden sogar die Gelege eifrig gesammelt. Nach Mitteilungen, die ich aus dem Tessin er- halten, bezahlten die deutschen Kondukteure der Gotthardbahn schon damals für ein Gelege 25 bis 30 Franken. Es ist aber nicht anzunehmen, dass nur «deutsche Kondukteure» diesen Handel l^etrieben. Immerhin hat diese Nestberaulning und dieser Handel mit Gelegen sehr zur Verminderung dieser Vogelart beigetragen, und es ist vorauszusehen, dass sie auch im Kanton Tessin in abseh- barer Zeit der Vergangenheit angehören wird, wie sie schon an vielen Orten, wo sie früher vorkam, vei- seh wunden ist. Es exi- stieren sogar sichere Nachrichten darüber, dass sie diesseits der xllpen vor noch nicht zu langer Zeit am Vierwaldstättersee als Standvogel existiert hat. Ueber dieses letztere Vorkommen kann hiei- Folgendes mitgeteilt werden: Im Jahre 1883 brachte der nun längst verstorbene Lehrer J. VON BuKG in Ölten von einem Aufenthalte am "Rigi einige Blau- drosseln mit nach Hause, die in der Gegend von Vitznau gefangen oder erlegt worden waren. Es wurden damals nach seinen Berich- ten am Vierwaldstättersee, in diesen gut gelegenen Geländen im Sommer hie und da solche beobachtet, wo sie also auch gebrütet haben. Ein Exemplar von diesen von Vitznau stammenden Blau- drosseln wurde damals von Präparator Lüthi in Ölten montiert und befand sich bis zu seinem Tode in seiner Sammlung, die dann (verkauft wurde. Die Blaudrossel kam in die Sammlung in Ölten und von da durch Tausch gegen einen weissen Star in die Samm- lung des Museums in Zofingen. Im Besitze von Herrn J. vos BuBG verblieben aber drei weitere Bälge von Blaudrosssln, vom gleichen Standorte herrührend, von zwei Männchen und einem Weibchen. Auch diese kamen dann durch Kauf in das Museum in Zofingen, welches nun 4 Belegexemplare vom frühern Stand- orte Vierwaldstättersee besitzt. Heute weiss man am Rigi nichts mehr von Blaudrosseln. Am 27. Oktober 1903 erkundigte ich mich in Vitznau bei einem Orni- thologen über das Vorkommen dieses Vogels in dortiger Gegend. Aber weder er noch andere Leute in Vitznau konnten irgend welche Auskunft geben über diesen Vogel. Die Blaudrossel gehört auch dort der Vergangenheit an. xlber in Zo fingen befinden sich 4 Belegexemplare für diesen frühern Fundort. So schrumpft unsere Fauna im Laufe der Zeiten zusammen, die alten Ornithologen müssen sich bei vielen Arten damit be- gnügen, in der Erinnerung zu leben. Ein Beitrag zur Avifauna des Binntales (Wallis). Von Albert Hess, Bern. - (Fortsetzung.) Die Felsen schwalbe (Clivicola rupestris Scop.). Am Süd- ausgang der Twiügen, an der Felswand bei St. Nikiaus, befindet sich eine grosse Kolonie dieser schönen Schwalbe. Wohl bei 100 Paare sind dort heiiihsch, so dass es sich um eine der grössten — 36 — mii" bekannten Ansiedlungen handelt. Es gewährt immei' ein ganz besonderes Vergnügen, wenn diese Vögelchen mit dem wunderbar weichen Fluge ihren Heigen auffüliren. Stundenlang könnte man dem emsigen Treiben zusehen. Die Lage der Ansiedlung des Binn- tales ist besonders bemerkenswert, weil zwischen der Binna und der Felswand ein Streifen Föhrenwald vorhanden ist. Dann erhebt sich der Fels hoch himmelwärts. Infolgedessen fliegen die Schwal- ben oft zwischen den Baumkronen herum. Auch lässt sich das Treiben der Schwalben senkrecht von oben herab beobachten. Man kann nämlich von Schatthurm her an den Rand der hohen Fels- wand gelangen. Grosse Vorsicht ist dabei allerdings geboten. Mir scheint, als ob die Bewohner der verschiedenen Felsen- schwalben-Kolonien ihre Eigenheiten hätten. In Baltschieder und Lalden (im Rhonetal) z. B. treiben sich die Schwalben fröhlich in den (3rtschaften herum. In der letztgenannten nisten dieselben sogar an Häusern. Anderwärts sieht man nie eine Felsenschwalbe in der Nähe der Ortschaft. So war es auch im Binntal. Es wäre durch- aus gegeben gewesen, dass die Schwalben in und über dem nahe gelegenen Oertchen Schmidigenhäusern auf die vielen Fliegen und Mücken Jagd gemacht hätten. Aber nie konnte ich dies beobachten. Dabei w^aren die Felsenschwalben eigentlich gar nicht scheu: so wenig wie anderwärts. Sie umkreisten den sich ruhig verhaltenden Beobachter oft nur in einem Abstand von V/2 — 2 Metern. So konnte derselbe die schöne Zeichnung des Schwanzes mit Müsse bewundern. Nebenbei bemerkt, ist das Binntal auf der Karte XI des „Ka- taloges" (zweite Liefei'ung), in das Verbreitungsgebiet der Felsen- schwalbe nicht einbezogen. Etwas anders verhielt sich in dieser Beziehung die M e h 1 - schwalbe (Hirundo urbica L.). Etwa sechs Pärchen hatten sich ebenfalls am Fels unweit der vorerwähnten Schwalbenkolonie ange- .siedelt. Es ist dies ja die ursprüngliche Ansiedlungsart der ,,Stadt"- Schwalbe. Erst später baute sie ihr Nest auf die ,, künstlichen Fels- wände", die ihnen die Steinhäuser boten. In neuester Zeit macht sich bekanntlich bei dieser Schwalbenart wieder eine Stadtflucht be- merkbar. Die Strassen sind ihr wohl zu sauber geworden und bieten den Seh wäl beben nicht mehr die nötigen Baustoffe. Auch an den ursprünglichen Standorten, also an Felswänden, w^erden die Nester immer aussen angebaut, unter einem deutlichen Vorsprung, eines dicht am andern. Die Felsenschwalben verschmähen auch Spalten u. s. w. nicht, um sich den Nestbau zu erleichtern. Die Mehl- schwalbe macht dies wohl niemals. Die beiden Schwalbenarten, so nahe sie aneinander waren, jagten in der Regel ganz getrennt. So kam es auch, dass die Mehl- schwalben sich gerne in der Nähe der menschlichen Ansiedlungen einfanden, wo die Felsenschwalben des Binntales, wie schon erwähnt, sich nie zeigten. Was mich aber besonders verwunderte, war die geringe Stärke dei- Mehlschwalbenkolunie. Ich habe schon wiederliolt solche an Felswänden beobachtet, abei- stets waren sie erheblich zahh-eicher bevölkert. Handelte es sich um eine Xeuansiedelung'^ In einigen Jahi-en wii-d man diese Frage beantworten können. Die mensch- lichen Bewohner haben dieser Schwalbe weiter keine Beachtung ge- schenkt, so dass man nichts darüber erfahren konnte. Bemerkt sei nocli, dass die Mehlschwalbe bei Fiesch nicht gar selten ist. Noch in Ausserbinn beobachtete ich den Grauen Fliegen- fänger (Butalis grisola Boie) wie er dort eifrig der hisektenjagd oblag. Aber noch häutiger schien mir der Trauer fliegenfänger (Muscicai)a nigra Briss ) zu sein. Diese Bemerkung gilt hauptsäch- lich für die Gegend von Fiesch, Lax und Aernen im Goms. Nach dem Passieren der Twingen, also im Binntal im engeren Sinne, i)cobachtete ich keine Fliegenschnäpper. (Ausserbinn, ein Weiler mit 47 Einwohnern, am Nordeingang der Twingen, sei hier einbe- zogen). Von Würgern beobachtete ich einzig zwischen Giessen und Im Feld R o t r ü c k i g e Würger (Lanius collurio L.), die dort in den Büschen, die auf den Matten stehen, ihr Wesen trieben. So oft ich dort vorbeikam, konnte ich die Vögel wahrnehmen. Ich glaube nicht, dass noch andere Würgerarten im Binntal heimisch sind. Die Drosseln sind nach meinen Beobachtungen in drei Arten vertreten. Die Ringamsel (Turdus torquatus L.) ist, wie in allen Alpentälern, auch hier zu Hause. Ueberall konnte man sie in der oberen Region des Waldes antreffen. Während die andern zwei Drossel- ai-ten ihre Sti-eifereien auch den Sommer hindurch hauptsächlich talwärts unternehmen, unternimmt die Hingdrossel solche hauptsächlich auf- wärts. So traf ich z. B. S(jlche am Gipfel des Kggerhornes (2502 m. ü. M.j, also erheblich höher als die Baumregion. Auch auf dem Ochsenfeld (219-1: m.) u. s. w. Die gleiche Beobachtung habe ich auch in andern Gebieten cremacht. &'■ Recht zahlreich ist die Misteldrossel (Turdus viscivorus L.) vertreten. Dieser Vogel belebt in angenehmer Weise das Gebiet. Im August war er besonders häufig in den Heidelbeeren anzutreffen. Weniger häutig als die beiden andern Arten liess sich die Singdrossel (Turdus musicus L.) ausserhalb des Waldes blicken. Sie war die scheueste der drei Drosseln und Jedenfalls auch die am wenigsten zahlreich vertretene. Ich schätze ihren Bestand im Tal als gering, während die Misteldrossel stets und immer zu beobachten war. Das Rotkehlchen (Erithacus rubecula L.) ist ein lieber länger, der sich im Sommer ziemlich hoch hinauf lässt. So war das X'ögelchen z. B. auch im Längtal (gegen Heiligenkreuz) anzutreffen, wo ich es im Juli, Jungen Futter zutr-agend, beobachtete. Sein Ge- sang kam mir nicht zu Gehör. Der H a u s r o t s c h w a n z (Ruticilla tithys L.) ist ein richtiger Gebirgsvogel. Im Tal konnte ich ihn alltäglich beobachten, wo er in allen Oertchen ansässig war, obzwar m. F. keineswegs häufig. In Willeren und Schmidigenhäusern beobachtete ich frisch fiügge Hausrotschwänze Ende Juli. — 38 — Etwas zahli'eicher war unser Vogel oberhalb der Baumregion am Bt-eithorn, Eggerhorn, auf dem Och.senfeld. Dort trieb er sich auf den frisch apern Stellen zwischen Schneetiecken herum. Es ist mir immer ein besonderes Vergnügen, diesen Vogel in seinem steinigen Revier der höheren Region zu beobachten. Dort führt er mit ein paar anderen Kleinvögeln ein hartes aber freies Leben. Ein jeder Witterungsumschlag bi'ingt dort Kälte mit Schnee und Hagel.. Solche starke Schwankungen in (ier Temperatur innert kurzer Zeit passen dem doch gewiss auch recht zähen B r a u n k e h 1 i g e n W i e s e n s c h m ä t z e r (Pratincola rubetra L.) sicher auch nicht immer. Ich habe ihn aber noch ganz munter auf Stengeln von Stauden sitzen sehen, wenn die Wiese schnee weiss war vom Reif und die Wasserpfützen eine dünne Eisschicht aufwiesen. So was kommt im Hochsommer in diesen Alpentälern vor und dennoch bringt ein kleiner Bodenbrüter seine Jungen hoch I Das ist wirklich etwas Be- wundernswertes. Im Binntal ist das Braunkehlchen ansässig, so weit es Wiesen gibt. Am 1. August beobachtete ich an verschie- denen Stellen des Tales frisch flügge Vögelchen dieser Art. Ich vermute, dass die Braunkehlchen im Herbst einfach über den nächsten Pass nach dem Süden ziehen, denn ich weiss, dass gerade dieses Vögelchen in Oberitalien massenhaft zu Speizezwecken ge- fangen wird. Der Beweis für diese Mutmassung wird immerhin noch zu erbringen sein. Ein Genosse des Hausrotschwanzes in den hohen Lagen ist der Graue Steinschmätzer (Saxicola oenanthe L.). Ich traf ihn zwar nur zweimal und zwar am Albrunberg und am Maniboden. Jedenfalls wird der Steinschmätzer der ganzen südlichen Gebirgs- kette des Tales entlang anzutreffen sein. Aber . . . steige zu mir hinauf, wenn du mich sehen willst, heisst es bei ihm und dann winkt er einem freundlich mit seinem weissen Bürzel einen Gruss zu. Im allgemeinen sind die Vögel dieser Region nicht besonders scheu, aber unser Saxicola weiss Abstand zu wahren. Ein weiteres Glied dieser Gesellschaft bildet die Alpen- b r a u n e 1 1 e (Accentor collaris Scop,). Sie ist auch im ganzen Ge- biet nicht selten. Nach meinem Dafürhalten würde der Rang nach der Anzahl folgender sein : Hausrotschvvanz, Alpenbraunelle, Wasser- pieper und am wenigsten zahlreich der Steinschmätzei'. Mancher, der sich nie näher mit dem Kleintierleben dieser Region befasst hat, wird sich verwundern über die verhältnismässig grosse Zahl der anwesenden Kleinvögel. Sie müssen doch in der Hauptsache von Insekten usw. leben. Beim näheren Zusehen wird er aber über die Reichhaltigkeit dieses Lebens überrascht sein, das aber sofort wie erloschen ist, wenn sich die Sonne nur für einen Augen- blick hinter einer Wolke verbirgt.') ') Es ist nicht die Artenzahl sondern die Zahl der Individuen, die dies aus- maclit. K. Vopbrodt scln-eibt z. B. in betreff der Schmetterlinge in seinem Werk „Schmetterlinge der Schweiz", dass an Arten vorkommen: bis 500 m. 2582 Arten, 1000 m. 1788, 1500 m. 1456, 2ii;JÜ m. 674, 2.500 m. 174 und bis 3000 m. und darüber 43 Arten. — 39 — Dennoch muss das Leben, welches die Vögel in dieser Höhe führen, ein hartes genannt werden. Auch der Wasserpieper (Anthus spinoletta L.) teilt dasselbe mit den vorerwähnten. Ueberall auf den Höhen, w^elche das Binntal umgeben, ist dieser Pieper an- zutreffen. Es ist beinahe unglaublich, wie unvorsichtig der ^'ogel in der Anlage seines Nestes ist. Dicht an einem begangenen Fusspfad, in der Höhlung, die ein herausgefallener Stein in der Erde hinter- lassen hat usw. Es gehen jedenfalls aber auch viele Brüten zu Grunde. Dennoch ist der Bestand des Wasserpiepers im Gebirge durchwegs ein recht erfreulicher. Im Gebiete des Binntals wird man im Sommer nirgends in einer geringeren Höhe als 2000 m auf den Wasserpieper stossen. Da wir an den Pie]3ern sind, erwähnen w^ir auch gleich seinen im Tal wohnenden Vetter, den Baumpieper* (Anthus arboreus Briss). Bei Z'binnen, Willeren und Giessen konnte dieser Vogel regehnässig in wenigen Exemplaren l)eobachtet werden. Den Wiesenpieper habe ich nicht beobachtet. Jetzt wäre von einer Gruppe zu berichten, von den Sylvien, von der ich leider sehr wenig sagen kann. Ich habe mir alle Mühe gegeben, aber der Vogelgesang war zur Zeit meines Aufenthaltes schon verstummt und ausserdem habe ich derartige Vögel wirklich auffallend wenige gesehen. Ich glaube aber, dass spätere und zu einei' geeigneteren Jahreszeit vorgenommene Exkursionen bei den Sängern verhältnismässig die meisten Ergänzungen bringen werden. Doch einige wenige kann ich anführen. Den Schwarzkopf (Sylvia atricapilla L.) liabe icli zwei Mal mit Deutlichkeit beobachtet. Das eine Mal unterhalb Schmidigen- häusern und das andere in der Nähe von Heiligenkreuz. Es ist dies in ca. 1400 m Höhe. Es W'ird angenommen werden dürfen, das die Mönchsgrasmücke im Binntal brütet. Des w^ eiteren habe ich die Dorngrasmücke (Sylvia cinerea Briss) einige Male beobachtet und zwar in den Büschen der Binna entlang bis etw^a 1600 m ü. M. hinauf. Ein Vögelchen konnte es aber doch nicht unterlassen, seine An- wesenheit noch durch den Gesang kund zu geben: der Weideii- laubvogel (Phylloscopus rufus Bris.son). Dieses zähe Vögelchen steigt auch hier hinauf, so gut wie in das Lötschen- und Saastal. Der Weidenlaubvogel scheint mir auch gar nicht sonderlich selten zu sein, denn an den Wasserläufen des Tales entlang, traf ich ihn an verschiedenen Stellen und wiederholt. Den Fitislaubvogel glaube ich beobachtet zu haben, bin aber nicht ganz sicher, weshalb dieser Vogel nicht mitgezählt sei. Es hatte erw^artet w^erden dürfen, dass das Goldhähnchen in diesem waldigen Tale zu Hause sein werde. Häutig ist das Vögel- chen aber keinenfalls. h^rstmals am 5. August stiess in einem Fichten- walde gegen das Meili hinauf auf einen Zug von etw'a 50 Stück Gelb köpf ige Goldhähnchen (Regulus cristatus Koch). Munter turnten die Vögelchen an den Zweigen herum. Auch später habe ich dieselben in dem fraglichen Walde gesehen. Ob es Brutvögel waren. — 40 — oder ob sie schon von anderwärts /.ugezofjen waren '^ Icli kann dies an Hand dieser kurzen Beobachtungen nicht sagen. Das Sommergoldhäiniclien habe ich nirgends wahrgenommen. Nunmehr von den Meisen. Darüber ist wenig zu schreiben. Einfacher konnte man sich die Sache kaum denken. Kohlmeisen (Parus major L.) habe ich im ganzen viei- Stück im eigentUclien Binntal beobachtet und zwar wiedei'holt und immer in der Umgebung von Z' Binnen. Mehr konnte ich trotz aUem Suchen nicht entdecken._ Und doch waren viele, sogar sehr viele Meisen da. Aber immer und immer wieder handelte es sich um die Tannenmeise (Parus ater L.). Umsonst habe ich nach andern gesucht z. B. der Haubenmeise und der Alpenmeise; immer handelte es sich um die eine Art.') Eine solche Ausschliesslichkeit habe ich noch nirgends angeti'offen. Aber gerade solche Feststellungen sind nicht ohne Interesse und spornen zu weiterem Nachforschen an. Im Lärchenwald traf ich, wie erwartet, den Baumläufer (Certhia brachydactyla Brehm) an. Es ist mit diesem Vogel, wie mit jedem andern f ist man einmal geübt, ihn zu beobachten, so findet man ihn bald, wenn er im Gebiete vorkommt. Mit dem Baumläufer hatte ich es wie mit mancher andern Vogelart: da war er, aber wie mir schien, nicht so häufig, wie man dies den Verhältnissen nach hätte erwarten dürfen. Ich glaubte bald, dass es mehr an mir als an Vögeln fehle. Doch durfte ich mich überzeugen, als ich an- schliessend an den Aufenthalt im Binntal noch anderswohin u. a. auch ins Saastal zog, dass dort gewisse Vögel, wie auch der Baum- läufer, doch häutiger zu beobachten waren. Ende Juli traf ich auf dem Weg nach der Schaplermatt eine ganze Familie des Baumläufer am Stamm einer Tanne herumkletternd an. Ist also Brutvogel im Binntal. Den Vogel, den wohl ein jeder Alpenwanderer zu sehen ver- sucht, nämlich der A 1 p e n m a u e r 1 ä u f e r ( Fichodroma muraria L.) erwartete ich nicht anzutreffen. Ich kam auf meinen Wanderungen etwas zu wenig an den Fuss von Felswänden. Doch wollte es der Zufall gut mit mir. Als ich am Abend des letzten Aufenthaltstages noch dem Lengenbach entlang emporstieg, kamen von der einen Seite her zwei Vögel geflogen, setzten sich etwa 12 m von mir entfernt an einen mächtigen Felsblock, an dem sie einige wenige Bewegungen ausführten, die genügten, um die ganze Farbenschönheit des Mauer- läufers zu zeigen und flogen dann weiter gegen die Flühe der Gauch- heit. So lange Strecken habe ich den Vogel noch nie fliegen ge- sehen, wie dort. (Natürlich muss ja der Alpenmauerläufer gut längere Strecken, ohne Unterbrechung durchfliegen können, sonst könnte er ja nicht seine Winterwanderungen aus den Alpen nach Bern usw. ausführen). Also fehlt diese Zierde dem Binntal nicht. M Die Lärchenwälder des Binntales hatten im August 1919 reichUcti „Honig" tau", also Blattläuse (Lachnus laricis KocH). lieber diese Erscheinung hat Prof' C. Keller neulich berichtet: „Zuckererzeugung in den Lärchenwaldungen des Wallis" („Natur und Technik", Nr. 8/1919). — 41 — Ebensowenig der Zaunkönig (Troglodytes parvulus L.). Dieser bewundernswerte Knirps dringt in alle Ali)entäler hinauf. Ueberall ist er heimisch, macht seine Knixe und stellt vergnügt sein Schwänzchen. Ihm gefällt es auch in der engen Sclilucht, weshalb ich ihn auch in der Twingen antraf. Die Wasse ramsei (Cinclus aquaticus L., Bechst.) brauchte ich auch nicht lange zu suchen. Auf meinem ersten Erkundigungsgang, der auffallend klaren Binna entlang, traf ich den Wasserschmätzer. In der Folge habe ich ihn oft und in zahlreichen Exemplaren beob- achtet. Ende Juli und Anfang August wurden Junge geführt, die noch gefüttert werden mussten. Es war interessant zu beobachten, wie die Alten die Jungen dazu bringen wollten, in das Wasser zu tauchen, ihnen dies vormachend. Bei dem klaren Wasser und den überhöhten Ufern war es vielfach ein Leichtes, den Vogel auf seinen Gängen unter dem Wasser zu verfolgen. Es wurde da richtig zu Fuss gegangen, wie auch geschwommen. Fische sind in diesen Gewässern keine vorhanden, weshalb die Wasseramsel auch keinerlei Verfolgung erleidet. Man ist beinahe daran gewohnt, die Weisse Bachstelze (Motacilla alba L.) überall als selbstverständliche Erscheinung zu betrachten. Es v/ird mir deshalb geglaubt werden, wenn ich sage, dass ich den Vogel anfänglich förmlich vermisste, als ich ihn nirgends sehen konnte. Erst nach einigen Tagen traf ich ein Stück in Heili- genkreuz an. Dann später entdeckte ich noch ein Pärchen, das Junge im Nest fütterte (anfangs August) im oberen Teil des Weiler-s Giessen. Das war alles. Im Berner Oberland trifft man die Bach- stelze durchwegs bei den Sennhütten auf den Alpvveiden an. Im Oberwallis ist dem nicht so. Die Hütten scheinen dem Vögelchen nicht zu gefallen, eine Ansicht, die Verständnis finden kann. Etwas häufiger den Wasserläufen entlang, bis hoch hinauf, z. B. im Ochsenfeld (2194 m), dem Mettental (ca. gleich hoch) ist die Gebirgsstelze (Motacilla boarula L.) heimisch. Fatio gibt für sie nur ca. 2000 m Meereshöhe an. Ich habe die Gebirgstelze, Jimge fütternd, in der besagten Höhe beobachtet und zwar niclit nui- im Binntal, sondern z. B. auch im Saastal, oberhalb der Distelalp beim Mattmarksee (auf dem Weg zum Monte-Moro-Pass). Die Pieper- habe ich schon er\^'ähnt. Lerchen habe ich keine beobachtet. Es dürften aber doch solche vorhanden sein. Die Goldammer (Emberiza citrinella L.) habe ich einige Male ungefähr im gleichen Bezii-k wie den Roti-ückigen Würger be- obachtet, also zwischen Giessen und Im Feld. Diesei' Ammer ist auch im Goms nicht häufig. In der Nähe von Willern sah ich wiederholt die Zippammer (Emberiza cia L.). Es scheint als ob diese Ammerart in den Tälern des Oberwallis heimisch sei. Fatio hat sie bei Zermatl festgestellt, wo ihn auch Greppin beobachtete (0. B. XVI. Jahrg. S. 125): ich schon früher bei Almagell im Saastal, jetzt neulich auch im Binn- tal, dort allerdings in nur 1400 m ü. M. Hiei' sei eine Richtigstellung- angebracht. Der , .Katalog der schweizerischen Vögel" enthält auf S. 2199, XI. Lieferung: Ammern — Basel 1915 — bearbeitet von — 42 — G. VON Burg, folgende Bemerkung: ,,Varietates: Rkiohenow nennt den Zippanimer aus dem Wallis Kmberiza cia baibata Bieder- mann (siehe „Ornitli. Monatsberichle", 1912)/' Ich wollte die erwähnte Literatur nachschlagen, fand aber nichts über den Walliser Zippammer. Auch war es auffallend, dass dieser Emberiza cia barbata von Reiohenow benannt worden sein sollte und doch als Autoi* Biedermann genannt wurde. Auf die Anfrage hin schrieb mir Prof. Dr. Reichenow in Berlin : ,,lch habe nie eine Abart des Zippammers beschrieben: es liegt ein Irrtum vor." Prof. Dr. Biedermann in Eutin ist in Sachen nichts bekannt. Die er\^•ähnte Notiz im „Katalog" besteht also zu Uni-echt. Als Bewohner der höheren Bergregion wird der Zippammei- leicht übersehen und kommt wohl häutiger vor als man glauben möchte. Es wird sich empfehlen, wenn die Beobachter diesem Ammer künftighin vermehrte Aufmerksamkeit schenken. Der Haussperling (Passer domesticus L.) kommt im Binntal sicher nicht vor. In Fiesch z. B. ist er noch heimisch, aber die Twingen hat er offenbar nicht passiert. Der S c h n e e f i n k (Montifringilla nivalis, Briss) kommt nur im südlichen Hochgebirge des Tales vor. Ich habe z. B. einen Flug von 6 Stück am 1. August am Albrunberg beobachtet. Dieser kleine Trupp hielt auffallenderweise stets zusammen, so oft er auf- und weiterflog. Ein bei uns ganz gewöhnlicher Vogel wird vorerst sehr ver- misst. Es ist der Buchfink (Fringilla coelebs L.). Es ist mit längst bekannt, dass man diesen Finken im Wallis bei weitem nicht so häufig antrifft, wie diesseits der Berner-Alpen. Dennoch war mir die geringe Zahl der gemachten Beobachtungen im Binntal etwas auffallend. Ich habe den Buchfink dort mehrere Tage lang förmlicli gesucht. Erst am 31. Juli stiess ich auf 3 Stück und zwar auf der Schaplertafel (ca. 1850 m ü. M.). Am 1. August beobachtete ich wieder eine ganze Familie dieses Vogels (Alte und Junge), bei Jennigenkeller (1859 m.). Dabei blieb es für das Tal. Im Goms ist der Buchfink allerdings nicht derart selten. Ich stellte ihn z. B. in Fiesch, Aernen und Gi-engiols fest. Aber wie schon bemerkt: so häufig wie bei uns im schweizer. Mittelland und Jura ist er bei weitem nicht. Auffallend ist ferner auch der Umstand, dass der Buchfink im 3inntal erst in einer* gewissen Höhenlage anzuti-effen war. r "Der Grünfink (Ligurinus chloris L.) wird man kaum erwarten hiei- anzutreffen. Doch bei Ausserbinn war er ziemlich zahlreich in den \Nenigen dortigen Obtbäumen. Um Aernen herum betrug sein Bestand auch das Mehrfache desjenigen des Edelfinken. Im engeren Binntal habe ich den Grünfink auch nie angetroffen. ICs könnten dort nur die tieferen Tallagen event. für ihn als Aufent- haltsort in Fi-age kommen. Der Zitron enzeissig (Citrinella alpina, Bonap), das zierliche „Zitrönli" ist selbstver3tändhch im waldigen Binntal auch heimisch. — 43 — Die Brutzeit war Ende Juli vorüber, indem das Vngelchen in kleinen Flügen lierumzog, oder besser gesagt, anzutreffen war. Häutig waren diese Trüppchen aber nicht. Ich könnte überhaupt von keinem Klein- vogel des Tales sagen, dass er häutig sei. Verhältnismässig am zahlreichsten w^ar noch die Tannenmeise vertreten. In einer etwas grösseren Zahl als der Zitrontink war der hübsche Südliche I. e i n f i n k (Acanthis rufescens, Viell.) zu beobachten. Dieser Vogel vertritt in manchei- Beziehung gewisser- massen den Spatz in den Tälern des Oberwallis. Ohne Scheu findet er sich in den Dörfern ein, wo er auf den Gassen nach Nahrung sucht, treibt sich auf den Vorplätzen der Hotels herum, sucht die Tische ab, ist auf den kleinen Aeckern und Feldern anzutreffen: kurz, er ist überall zu sehen. Allerdings führt sich dieses Rot- käppchen manierlicher auf als unser Gassenjunge. Je mehr man das Treiben des Leinfinkes beobachtet, je wei-ter wird einem dieses Vögelchen. Schutzfärbung ist es sicher keine, wenn einem die prächtige scharlachrote Brust eines Gimpels aus dem dunklen Tanndickicht entgegenleuchtet, oder ein ganzer Trupp dieser Vögel am Waldsaum sich herumtreibt, wobei allerdings die weit unscheinbareren Weib- chen und Jungen weniger ins Auge fallen. Aber entgehen kann einem der Dompfaff (Pyrrhula europaea, Vieill.) dennoch nicht, wenn auch seine Bewegungen keine lebhaften sind. In den Wäldern oberhalb Willeren, Schmidigenhäusern, habe ich einige Familien dieses Vogels beobachtet. Bald genug bemerkte ich in den nämlichen Wäldern die Spuren der Tätigkeit des Fichten kreuz sc h nabeis (Loxia curvirostra L.). Doch erst am 5. August kam mir der Vogel selbst zu Gesicht, dann aber- gleich in einem Trupp von wenigstens 40 Stück. Emsig waren die verschieden gefärbten Tiere — von Grün bis zum lebhaftesten Rot — an der Arbeit und auf die kürzeste Distanz Hessen sie sich in aller Müsse beobachten, wie sie einen Fichtenzapfen ablösten, ihn mit Leichtigkeit auf den Ast hoben, dort mit einem Fusse fest- hielten und ihn mit dem Schnabel bearbeiteten. Fallende Schuppen und ab und zu ein Lockruf gaben von ihrei' Anwesenheit kund. Wurden sie aufgescheucht, so polterten einige Dutzend Zapfen herunter. Das Beobachten einer solchen Schar Kreuzschnäbel ist eine recht vergnügliche Sache. Das erste Mal vertrieb mich ein sehr heftig einsetzender Gewitterregen. So weit ich wahrnehmen konnte, bekümmerten sich aber die Akrobaten im Tanngeäst nicht um das herunterströmende Nass. Von der ganzen Sippe der Raben kann ich nur zwei xArten an- führen. Die Alpendohle (Pyrrhocorax alpinus, Vieill.), ist in grossen Flügen an den Felswänden des Ofenhornes (3225 m ü. M.), des Blattjen-Grates, der Helsen, des Bettlihorns usw. anzutreffen. Wenn ich gut verstehe, wie die Klein vögel in den Höhelagen ihr Auskommen finden, so ist dies weniger der Fall für die Alpendohlen. Der Vogel entwickelt jedenfalls einen sehr guten Appetit, der durch seine prächtigen Flugspiele nur noch geschärft wird und des weitern muss der Bezirk, in welchen die ganze Schar einfällt, eben mehr — 44 — liefern, als wenn nur vereinzelte Vögel ihre Nahrung suchen. Jeden- falls haben die Alpendohlen das Problem gelöst, denn munter sind sie durchwegs. Kostverächter sind sie ja allerdings auch nicht. Für die Alpenkrähe (Fregilus graculus L.) kann ich im behan- delten Gebiet keinen Standort nennen. Ich würde dies auch kaum in einer A^eröffentlichung tun. Der schöne rotschnäblige Vogel ist zu „gesucht" geworden. Dagegen darf man vom Vorkommen des Eichelhähers (Garrulus glandarius L.) sehr wohl berichten. Ratschend trieb sich derselbe überall in den tieferen Lagen des Tales herum, wobei er dem Längtal den Vorzug zu geben scheint. Wie er bei Heiligen- kreuz verfolgt wurde, habe ich schon erwähnt. Es ist mir wieder- holt aufgefallen, wie verhältnismässig häufig der Vogel auch im oberen Rhonetal vorkommt. Von hier aus hat er durch die Twingen auch den Weg ins Binntal gefunden, wo er sich offenbar ganz heimisch fühlt. In einem solchen Tal erwartet man aucli das Vorkommen des 'Jannenhähers. Dies um so mehr als, zwar nur in geringer Zahl, auch die Arve in ihm vorkommt. Aber trotz Zirbelkiefer habe ich den Vogel nicht feststellen können. Es ist ja wahrscheinlich, dass er das Tal besucht oder sogar in ihm brütet. Diesbezügliche Nach- richten konnte ich aber keine erhalten. Deshalb darf ich den Tannen- häher auch nicht in mein Verzeichnis aufnehmen. (^Schluss folgt.) Un beau dimanche ä la Station ornithologique du Port de Geneve. Par R. Piinc//. Le samedi, la pluie tomba durant toute la journee apres plu- sieurs jours pendant lesquels la neige etait descendue jusqu'au pied des montagnes. Le soir, le vent du Sud-Ouest se mit ä soutfler violemment tandis que le barometre descendait ä 712; toute la nuit la tempete fit rage, chassant la neige devant eile. Je dormis peu, en mc disant: ,,Demain, dimanche 16 novembre 1919, sera pour moi un beau jour d'observationi" et me levant de bonne heure, je me rendis sur la jetöe des Eaux-Vives oü, ä 7V4 h (il faisait encore nuit) j'etait en position ä mon poste d'observation au milieu du froid et de la tempete. A mesure que le jour se levait, je distinguais peu ä peu des silhouettes interessantes et bien connues et je notais successivement dans Toculaire de mes jumelles : 4 canards sauvages, dont 2 mäles ; 3 Souchets communs, dont un male ad. ; 7 S i f f - leurs penelopes, dont 3 mäles ; 23 S a r c e 1 1 e s d ' h i v e r , dont 2 mäles : 73 F u 1 i g u 1 e s m o r i l lo n s juv. : 3 F. m i 1 o u i - n a n s juv. ; 277 F. m il o u i n s ; 1 F. n y r o c a , male ad. ; 1 G a r r ot v u l g a i r e juv.: 2 Macreuses brunes juv.; quelques cen- taines de Mouettes rieuses; 2 Grebes hupp6s juv.: 1 G. o r e i l l a r d juv. : 15 G. c a s t a g n e u x : 1 F l o n g e o n cat- marin juv. (ce dernier, ci'tation nouvelle pour le Port). — 45 — Tous les oiseaux 6tant fort peu sauvages, j'eus tout le temps de les examinei' jus({Lra 8 h., moment oii les petits bateaux a inoteur cominencent leur Service de ti-aversee de la rade : je pus alors les voir plonger ou voler suivant Tespece ä laquelle ils appartenaient. Je m'en allais a S'/o h., me [)romettant de revenir plus tard pour observer les changements. A midi, je commen(:ais par denombrer les F o u 1 q u e s m a - c r ü u 1 e s (ce que je n'avais pas fait le matin par suite de leur repartition defavorable). Comme elles avaient eu la bonne id6e de se disperser en un long ruban tout le tour de la rade, cela me permit d'en compter envii'on 2800 ! Tout en me prenant vingt bonnes minutes durant lesquelles j'eus le bonheur de n'etre point derange par quel- que facheux. Puis constatant que tous mes hotes du matin etaient encore la, et voyant de loin un petit monde ornithologique grouillant sur la greve des Bains de soleil aux Eaux-Vives, je resolus de m\v rendre. Or c'est a ce moment que commence la partie la plus cu- rieuse de mon extraordinaire histoire, ce qui me permet de la marquer d'une pierre blanche dans mes notes ornithologiques ! A premiere vue, je n'apercus de loin que Foulques, Morillons et Rieuses, mais approchant de plus pres, je distinguais parmi les turbulentes Mouettes, qui garnissaient les enrochements ä fleui* d'eau, cinq oiseaux qui dormaient alignes ä egale distance les uns des autres. Leur calotte noire me fit d'abord penser a des Hi- rondelles de mer, mais la longueur de leurs pattes, dont une partie etait dans l'eau me mit un doute dans l'esprit. «A quelle espece ai-je donc ä faire» pensais-je et, m'approchant ä pas de loup, j'ar- rivais bientöt a une trentaine de mötres alors que Rieuses et Foulques etaient parties depuis longtemps. Le bruit du gravier craquant sous mes pas reveilla les dormeurs, et quelle ne fut pas ma stupöfaction en constatant que j'avais sous les yeux cinq splendides sujets adultes de FAvocette ä nuque noire. Les ayant bien observes, je me decidai ä les faire lever. Ils decrivirent quelques courbes gracieuses, d'un vol analogue ä celui de TH nitrier (avec le cou tendu) puis allerent se poser en p 1 e i n e e a u ä une cinquantaine de metres du bord. J'ai rarem ent observ6 des oiseaux aussi gracieux ä la nage et si je ne les avais pas vu poses sur le bord auparavant, je les aurais certainement pris ä premiere vue pour des males du Harle piette (etant donnee la Saison). Dösirant voir s'il y avait quelque chose d'autre dans ce paradis ornithologique en pleine ville, je tis encore quelques pas tout en ne lachant pas des yeux mes Avocettes. Mais, combien grande fut ma surprise en mettant presque le pied sur un vieux male adulte d"Oedineme criard qui dormait tranquillement : il s'enfuit sans bruit tandis que je le prenais au premier moment pour une femelle de Canard sauvage s'enlevant au milieu des feuilles de platane dessechees et amoncel^es sur la grewe. Comme il allait se reposer pres de moi, deux Rieuses se mirent ä sa poursuite et je le vis disparaitre bientot a Thorizon. — 4(5 — Mais revenons ä nos Avocettes. Apres les avoir regardees vüguer comiiie de charmants esquifs (le lac 6tant trös calme a ce inoment) je me decidais ä les faire partir. Elles s'eleverent au- dessus de l'eau comme des Sarcelles, puis apres avoir longtenips hösite ä se reposer prös de moi, elles decrivirent de nombreuses s p i r a I e s d " a 1 1 i t u d e , j usqif au inoment oii prenant leur direction au SO. elles disparurent dans les nuages charges de neige. (Fait curieux ä noter, c'est que tandis que quatre d'entre elles avaient les pattes t e n d u e s e n a r r i e r e In cinquieme les avait r e p 1 i e e s sous le ventre !) «Bon voyage et merci I» leur criai-je encore tout emotionne de cette Vision, tandis qu'un H a r 1 e h u p p 6 , ne comprenant rien ä ma mimique, rjuittait le rivage a la nage. Je rentrai un peu tard pour dejeüner, inais ne pouvais rester tranquille, je retournai sur la Jetee ä quatre heures ; je constatais dans la rade, la presence ,d"un jeune du Harle piette et d'un jeune du Goeland cendrö et un peu plus tard 3 Becasseaux variables passaient en rappelant tout pres de moi. Pour tuer le temps j'eus l'id^e de denombrer les Mou'ettes rieuses qui remontaient pour aller coucher sur le lac. De 4 h.Va ä 5 h.Vz j'en comptai 1700. Au large des centaines de Canards s'envolaient effrayes devant un petit canot ä moteur crachant la mitraille. Beaucoup fuyaient tres haut vers le SO. dans la tempete de neige. A 5 heures, je vis descendre du Creux de Genthod cinq gros oiseaux noirs. Reconnaissant leurs battements d'ailes, je leur mis un nom qui se trouva confirme alors qu'ä toute vitesse ils ar- rivaient au-dessus de la Rade. C'etaient, comme je l'avais suppose cinq Cormorans ordinal res qui, apres avoir decrit d'innom- brables cercles moitie volant, moitie planant, se deciderent ä re- tourner sur le Lac. «Bonne nuit, mes amis» leur dis je en les voyant disparaitre au loin dans la brume, et les reveiberes commengant ä briller, je rentrai ä la maison oü seance tenante je me mis a rediger ces lignes en souvenir du plus beau dimanche ornithologique que j'aie vecu depuis trente et une annees que je prends des notes! CHRONIK - eHRONIQUE;. Wir bitten um zahlreiche Mitteilungen hetreflTeud deu Herbi^t- xug uud auflereu Beobaehtungeu. Je luehr l>ateu uiu so besser ! Fi ('US major L., Grosser Buntspecht. Am 4, November im Obstgarten auf Ranflühberg. Chr. Hofstetter. C a p r i m u 1 g u s e u r o p a e u s L , Z i e g e n m e 1 k e r. Am 28. Oktober im Läng- wald bei Wangen a. A. R. higoid. C b e 1 i d o n u r b i c a L., S t a d t s c li w a i b e. Am 8. August sind auf RanHühberg die Jungen der zweiten Brut geschli^iptt und am .'51. August ausgeflogen. Chr. Hofstetter. — 47 — Aus dem bernischen Emmental R a u c li s r li w a I b e. Seil anfangs September auf dem Zuge beobachtet, am 9. ziemlich viele, gegen Al)end zwei kleinere Flüge gesehen von N. nach S. Eine siebenköpfige Familie, welche seit l-l Tagen hier nächtigte, ist am 9. ebenfalls ab- gezogen. Seil dem 10. September nicht mehr gesehen, am 18. wieder auf dem Zuge beol)achtet, am '20. viele. Auch Stadtschwalben von N. nach S. Am 1. Ok- tober viele auf dem Zuge, in Zollbnick trieben sich einige 100 Stück herum, meist Stadtschwalben, trül> und regnerisch. Vom 1. an nur noch wenig gesehen, am 17. Oktober noch einige, die letzten. Star. Am 18. September zog ein Trüppchen von N. nach S., vom 24. an wieder im Obstgarten singend. Bis Ende Oktol)er auf dem Zuge von N. nach S. beobachtet. Gr. F 1 i e g e n s c h n ä p p e r. Am 6. September eine Familie auf dem Zuge beobachtet, bis zum 12. einzelne. T r a u e r f I i e g e n s ch n ä p p e r. Vom 4. bis 12. September einzelne auf dem Zuge von N. nach S. gesehen. Gartengrasmücke. Vom 2. bis 15. September täglich 4 bis 8 Stück in den Hollunderl)eeren beim Hause. Zugrichtung von N. nacii S., nach dem 18. Sep- tember keine mehi' gesehen. Z a u n g r a s m ü c k e. Vom 10. bis 20. Septemlter einzelne auf dem Zuge von N. nach S. Iteobachtet. Sc h w a r z k i'i ji f i g e Gras m ü c k e. Vom 15. September an auf dem Zuge von N. nach S. beobachtet, täglich mehrere in den HoUunderbeeren. Vom 1. bis 5. Oktober noch vereinzelt gesehen. H a u s r o t s c li w a n z. Von Mitte September an auf dem Zuge beobachtet, meist graue, vom 1. bis 18. Oktober sehr zahlreich von N. nach .S., auch alte. Am 5. November noch einige alte gesehen, die letzten. Distelfink. Vom 19. Septeml)3r an auf dem Zuge .beobachtet in kleinen Trüppchen von N. nach S. Seit anfangs Oktober zahlreich, am 13. bis 15. viele, Hauptzug, noch Zug l)is Ende Oktober. B e r g f i n k. Am 18. Oktober die ersten gesehen, am 25. viele von X. nach S., bis anfangs November noch auf dem Zuge beobachtet. Baumpieper. Vom 1. bis 20. Oktober auf dem Zuge von N. nach S. gesehen, am 12., 13. und 14. viele. Dohle. Am 13. Oktober zog ein Flug von etwa 200 Stück von O. nach W. Chr. Hofstetter. v^:SI (Z 1 s Schweizerische Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz. Societe suisse pour l'etude des oiseaux et leur protection. Fj Bericht über die Generalversammlung in Sempach, Sonntag den 16. Nov. Ein gräulicher Sturm, oft Schnee treibend, blies Tagwacht und hat manchen, der sonst mitgemacht hätte, wieder in die Federn gejagt. Auch sind die Zugsverbindungen noch so, dass entlegen wohnende Mitglieder nicht an einem Tage hin- und zurückkamen. Um 11 Uhr begannen im Ratssaale die geschäftlichen Verhandlungen. Das stylvollej Lokal war von der Korporationsgemeinde Sempach in verdankenswerter Weise zur Verfügung gestellt, für die Tagung hergerichtet und geheizt. Die Traktanden wickelten sich glatt ab. Das Protokoll, sowie der umfang- reiche, flotte Jahresbericht des Präsidenten Herrn Hess wurden genehtnigt und _ 4f< — verdankt. Auch die Jahresrechnung- war laut Bericht der Herren Revisoren richtig und mit bestem Danke für seine Arbeit wurde Herrn Quastor Wendnagel, Basel Decharge erteilt.') In Anbetraciit der Pa|piei'preise wurde der Jalu'esbeitrag inklusive das Abonne- ment des „Ornitliologisclien Beobacliters" auf Fr. 8 — festgesetzt. Es wird dies jedermann verstehen kr)nnen und uns deswegen wohl niemand untreu. In den Vorstand und die Rechnungskommission wurden die bisherigen Mit- glieder gewählt. Vor und nach den Verbandlungen war Besichtigung der im Saale unterge- brachten ornithologi-schen Sammlung des Berichterstatters, die das meiste aufweist, was etwa seit 20 Jahren an \'('igeln durch die Gegend kam. Manches fehlt ihr noch und gibt dalier .\nlass zum Weiterarbeiten. Das reichliche und ebenso gute Menü in der „Krone" fand unsern ungeteilten Beifall. So konnten wir, wohlgestärkt, den Vortrag unseres Mitgliedes, Herrn Dr. K. B retscher aus Zürich, entgegennehmen. Eine derart gediegene Arbeit verdiente auch unsern vollen und ung'eteilten Dank und Beifall. Nachdem der Referent in jahrelanger emsiger Arbeit Tausei\de von Daten und Notizen zusammengestellt und verwertet hatte, kam es zu interessanten Schlüssen über die Einwanderung von verschiedenen Zugvögeln in der Schweiz und auch im Auslande. Neijen dem gro.s.sen Zuge bearbeitete er auch die Einwanderung über die Al[jenpässe, über die leider nur s))ärliches Material vorhanden ist. In der nachfolgenden regen Diskussion wurde betont, dass wir besonders für die weitere Erforschung des Vogelzuges mit aller Energie weiterarbeiten wollen und zwar jeder nach seiner Lust und Freude, sei es durch direktes Beobachten der Vögel und Verwerten und Zusammenstellen dieser Notizen, sei es durch die eben- falls viel Zeit und Mühe erfordernde Beringung. Jede Manier wird mithelfen an der Lösung des gewaltigen Problems. Darin war jeder Redner einig, dass wir erst am Anlange der Arbeit sind und sich ein fast unabsehbares Feld vor uns ausdehnt. Also an die Weiterarbeit. Hinaus in die Natur, sei mehr als je die Losung der Beobachter, dann haben die Gelelirten in der Stube, die mit Fleiss und Gesclück die Notizen verwerten, auch ihre Aufgabe. Viel zu früh rief die Stunde der Trennung. Noch manches wäre zu be- sprechen gewesen. Vor Schluss demonstrierte Herr Dr. Knopfli eine semmel- farbige Rabenkrähe und knüpfte daran interessante Ausführungen über Farben- vererl^ung. Dann aber hiess es, die Züge erreichen und mit warmem Händedruck .schieden die Freunde aus der Ost-, Nord- und Westschweiz. Der Aktuar: A. Schifferli. Jahresbeitrag, Abonnement. Wir sahen uns leider gezwungen, den Jahresbeitrag bezw. das Abonnement auf Fr. 8. — (Ausland Fr. 9. — ) zu erhöhen. Unsere Mitglieder und Abonnenten werden die.se Massnahme gewiss begreifen und uns auch weiterhin treu bleiben. Die Mitglieder und Abonnenten, welche den Jahresbeitrag oder das Abonne- ment in zwei halbjährlichen Raten zu bezahlen wünschen, wollen dies der Expedition in Basel melden. Unseren Mitgliedern und Abonnenten in Deutschland und Deutsciiösterreich wird mit Rücksicht auf den Stand der Valuta die Bezahlung der Beiträge bis auf weiteres gestundet. Beringung. Noch ausstehende Meldungen betreffend die Beringung von Vögeln sind uns sofort zuzusenden, da ein Bericht zusammengestellt ward. Wir bitten auch um die Rückgabe allfälliger Ringe für welche keine Ver- wendung mehr vorhanden ist 'j Der Jaliresbprieht folgt mit der nächsten Nummer Nachdruck von Originalarbeiten nur mit genauer Quellenangabe und Einwilligung der Verfasser gestattet. — Für den Inhalt der Aufsätze sind die Verfasser selbst verantwortlich. La reproduction d'articles originaux n'est autorisee que moyennant le consentement de l'auteur et indieation de provenance. La redaction laisse aux auteurs rentiere responsabilite de leurs artieles. RedaVction: A. Hess in Bern. — Prof. A. Mathcy-Dupraz ä Colombier. Druck und Expedition von U. G. Zbindon & Co., Basel. XVII. m."'' Januar 1920 Jan»ier j^i'l^i; 4 Der Ornithologische Beobachter Monatsberichte für Vogelkunde und Vogelschutz. Offizielles Organ der Schweizerisctien Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz. Erscheint am l.ö. des Monats. L'Ornithologiste Publicatlons mensuelles pour l'etude et la protection des oiseaux. Organe officiel de la Societe suisse pour l'etude des oiseaux et leur protection. Parait le 15 du mois. Gypselus apus in Arosa. Von H. Frhr (joijr con Schaeppenhtiry. Die folg-enden Daten über den Turmsegler in Arosa im Jahre 1919 sind etwas ausgiebiger als die Rundfrage im O. B. XV L, 8. 197 sie wünschte. Das ist gerechtfertigt, weil es sich um einen der höchst gelegenen Brutorte der Art in der Schweiz handelt. H. HoldÖ kennt 1869 die Turmschwalbe nur als gelegent- lichen Gast, nicht als Brutvogel von Arosa: «Zeigt sich bei heitern Tagen häufig, ohne jedoch in unserem Tale zu brüten». Diese Angabe ist auch in den «Katalog» übernommen worden.-) Als höchst gelegener B r u t o r t wird dort nach Saratz und Pestalozzi das Oberengadin mit 1817 m angeführt, als nächst höchster Vi'in mit 1525 m genannt. Im vergangenen Sonnner konnte ich nun, obschon icli durcii die Folgen einer &iegsverwundung dauernd ans Bett gefesselt war, den Turmsegler sicher als Brutvogel für Arosa fest- stellen.-^) Die wenigen Paare brüteten anscheinend unter dem Ziegeldaclie der zum Hotel Rhätia gehörenden Villa Germania. Der Brutplatz liegt in einer Höhe von rund 1800 m. Die beiden ersten Segler bemerkte ich am Abend des 6. Mai; sie i)egaben sich anscheinend unter das Dach der genannten Villa zur Eiilie. Am Abend des folgenden Tages bemerkte ich drei, am Morgen des 8. sechs Stück. Am 9. sah ich fünf bis sechs, und auch an den folgenden Tagen bemerkte ich die Art verschiedentlich oJine genaue Zahlen feststellen zu können. Am 15. Mai zählte icdi sieben, am 22. acht und am 80. zwölf. Hiermit waren nun wohl ') H. Hold, Verzeichnis der von mir in Arosa beobachteten Vögel, Jahrb. d Naturf. Ges. Graubünden N. F. XIV, Chur 1869, S. 189—196. -) Kat. d. Schweiz. Yö^el II. Lief. 1894, S. 154. ^) Meine „Vuyehvarte'- war ein Balkon des am Unteisee gelegenen Hotels Bristol-Schweizerhaus, Herrn und Frau Sclnvenke-Halder gehörig. — 50 — die Brutpaare Arosas vollzählig, denn mehr wie sechs schienen es während der ganzen Brutzeit nicht zu sein, wenn aucli hie und da mehr beol)achtet wui'den. Das waren dann aber anscheinend Vögel, die von einem Brutplatz weiter unten heraufgekommen waren. So sah ich am 17. Juni siebzehn Stück, am 29. über zwanzig. Am 31. Juli waren offenbar noch sämtliche Brutvögel in Arosa anwesend. Am 4. August zählte ich zwanzig, am 8. neun. Sechs kreisten am Abend dieses Tages wie so oft im Sommer eine bestimmte Flugbahn in der Nähe des Brutplatzes ab; es waren also sicher noch hiesige Brutvögel. Am 10. August waren mindestens noch fünf Brutvögel anwesend, am 14. noch zwei und am 17. noch einer, den ich gegen Abend in dier Nähe des Brutdaches sah. Am nächsten Tage uiid weiterhin beobachtete ich keinen mehr, sodass also die Abreise des letzten vermutlich in die Nacht vom 17. auf den 18. August fiel. Bekanntlich war das Frühjahr 1919 hier in den Bergen ein recht spätes. Ueber die Temperaturen, welche Anfang Mai zur Zeit der Ankunft der hiesigen Segler herrschten, mögen die fol- genden Daten Auskunft geben. Sie sind dem «Fremdenblatt Arosa» No. 2 vom 24. Mai 1919 entnommen. Die Temperaturen wurden von der Eidgenössischen meteorologischen Station aufgezeichnet, welche bei 1856 m im Sanatorium Arosa, also rund 50 m höher als der Brutplatz der Segler gelegen ist. Tag ö. (3. 7. 8. 9. 10. 11. '12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. Mai 7V2m. 4-1,5 -1,4 +0,5+ 4,4+4,5+4,9+3,4+5,6+ 5,8+ 6,6+ 7,8+5,4+3,2+2,2 Mittel +0,4 + 1,3 +2,6 + 5,7 +5,2 +5,1 +5,3 +5,3 + 6,5+ 7,2— 7,9 +5,2 +4,4+1,8 Min. — 3— 5—2,5— 2 0,0+0.5—0,5+2,5+2,5+ 2+ 3+2 +0,5-1,5 Max. + 5 + 7 + 7 +10,5+8,5 + 9 + 9 + 9 + 11+ 11+12,5 +9 +9,5+6,5 Das gesamte Landschaftsbild in und um Arosa war Anfangs und Mitte Mai noch d u r c h a u s w i n t e r 1 i c h. Am 6. Mai lag noch alles ausser sehr spärlichen ausgeaperten Hangflecken unter hohem Schnee. Der rund 1700 m hoch liegende Ujitersee war noch vollkommen mit Eis bedeckt, das Insekten - leben war sehr gering. Am 10. Mai verzeichnet die meteorolo- gische Statio]! noch eine Schneedecke von 100 cm, am 17. eine von 40 cm! Der in der verhältnismässig warmen «Seegrube» gelegene Untersee wurde erst am 23. Mai eisfrei. Bei solchem «Frühling» konnten natürlich die Segler bei Arosa keine ausreichende Nahrung finden; sie flogen nach solcher talabwärts, wahrscheinlich bis ins Rheintal. Man sah sie daher in der ersten Zeit tagsüber meist nicht, stets aber abends, wenn sie heimkehrten, um sich unter dem Dache der Villa Ger- mania zur Ruhe zu begeben. Am 20. Mai verliessen sie morgens erst gegen 81/2 Uhr bei etwa 0° ihren Schlafplatz und flogen gleich talabwärts. Im Laufe des Sommers trat am 25. Juni ein starker Schnee- fall ein, und die Schneedecke taute erst am 28. wiedt?r we.g. Das Dach der Villa Germania war natürlich auch stark mit Schnee bedeckt, und die Vögel mussten dicht unter demselben anfliegen, um zu den unter den Ziegeln befindlichen Nestern zu a-elanc'en. — 51 — Umfang-reiche Beobachtuiig-en, welche ich im Frühjalii- 1914 in dei- inneren Sahara anstellen konnte^), zeigten mir, dass viele der dort gesehenen Zugvogelarten ihren Zug über eine recht lange, bisweilen zwei bis drei Monate währende Zeitspanne ausdehnen. Ich zog daraus den Schluss, dass diese Vögel früher od'cr später aus der Wiiiterherberge aufbrechen, je nachdem, ob ihr Brutplatz mehr im Süden oder höher im Norden liegt.-) Ob auch die Vögel sehr hoch gelegener Brutplätze, die klimatisch in vielem den weit nördlich gelegenen gleichen, später als die Brutvögel des Tieflandes — bei gleicher zonaler Lage — aus den Winter- quartieren auflorechen, ist schwer zu entscheiden. Denn wenn sie an ihren Brutpiätzen auch meist später ankommen, so könnten sie deshalb doch mit den im Tiefland brütenden Ver- wandten gereist und angekommen sein, um dann solange u n t e n zu verweilen, bis die Wetterlage oben ihnen zusagt. Die ersten Aroser Turmsegler scheinen nicht viel später gezogen zu sein als ihre bei etwa 500 m lebenden Churer Ver- wandten, denn der 6. Mai scheint auch für die Ohurer Brutvögel ein ziemlich normaler Termin zu sein. Ich weiss nicht, wann C. apus 1919 in Chur ankam, aber zu Vergleichszwecken steht uns eine Datenreihe aus früheren Jahren zur Verfügung. 1862 gibt H, VON Saus an,^) der Turmsegler erscheine in Chur gewöhnlich am 8. bis 10. Mai und verlasse es der grossen Zahl nach in den ersten Tagen des August. Dies Ankunftsdatum war etwas zu spät angenommen. 1871 nennt nämlich von Salis*) die Frühjahrs- daten von zwölf Jahren, von 1860 — 71. Diese Reihe ei'gibt als frühesten Termin den 24. April, als spätesten den 9. Mai. h\ acht Fällen liegt das Ankunftsdatum in den Tagen vom 5. bis 7. Mai, durchschnittlich demnach am 6., was mit dem von Arosa genau übereinstimmt. Als der letzte Segler Arosa im August verliess, hatten wir herrliches Wetter, und die Luft war mit unzählise n Insekten erfüllt.^) t? M H. Frhr. Geyr y. Schweppenburg, Vogelzug in der westl. Sahara, Juurn. f. O. 1917, 543-65. ^) Natürlich wird die Zugzeit aucli durch andere Faktoren in die Länge gezogen : Es ziehen zuerst die Männclien, später die Weibchen, wobei wieder die älteren den jüngeren vorausgehen mögen, sodass sich schon durch diesen Um- stand im gleichen Brutgeljiet für die Zeit zwischen der Ankunft des ersten alten (^ und des letzten jungen $ ein recht erheblicher Betrag ergeben mag. ■') H V. Salis, System, geordn. Uebers. d. Vögel Graub., Jahrl). d. Naturf. (ies. Graubündens N. F. VUl., 1861/62, S. 1U6-172. *) Ders. a. a. 0. XVI, 187Ü/71, Beobachtungen über das Wandern der Vögel. ^) Bei klarem sonnigen Wetter kann man sich auf folgende Weise von den geradezu unglaublichen die Luft erfüllenden Insektenmengen überzeugen : Man blicke an einem vorgehaltenen Buch, oder auch an einer vorspringenden Dach- oder Balkon- kante vorbei so gegen die Sonne, dass diese selbst soeben noch verdeckt ist. Dann werden im nächsten Umkreis der Sonne, ähnlich wie Sonnenstäubchen in einem in ein Zimmer fallenden Sonnenstrahl, bis zu bedeutender Höhe hinauf unzähHge als silbrige Pünktchen erscheinende Insekten sichtbar, die ohne Hülfe der durch sie ab- gelenkten Strahlen wegen linder weiten Entfernung dem Auge gänzlich unsichtbar wären. — 52 — H. Hold nennt in seiner oben angeführten Arbeit, den Al- pensegler «häufig» am Rothorn und Weisshorn, (hM-en Gipfel etwa liei 8000 bezw. 2600 ni liegen. Ob Hold glaul)te, die Art blute dort, lässt sich aus den Angaben nicht ersehen. Ich habe den Alpensegler bisher merkwürdigerweise nicht bei Arosa ge- sehen und möchte sehr bezweifeln, dass er an den genannten Ber- y-en l>rüte, deren einen ich ständig, wenn auch weit, vor Augen habe. Eisente auf dem Sempachersee. Von A. Sclüfferll, Sempach. Am 22. November 1919 wurde auf dem Sempachersee eine E i s e n t e erlegt (Harelda glacialis Leach). Sie hielt sich auf dem obern Ende des See's auf und tauchte in ziemlicher Entfernung vom Ufer in grosse Tiefen hinab. Dabei blieb sie ungewöhnlich lange unter Wasser, oft gegen 2 Minuten. Sie fiel deswegen auf, weil sie sich so als Alleingänger geberdete, während die andern Tau(^henten sich in grössern oder kleinern Gesellschaften aufhielten. Ebenso auffällig war ihr Profil. Während die Tauchenten beim Schwimmen den Schwanz meistens auf dem Wasser nachschleppen, hielt ihn der Fremdling hoch auf, auch schwamm er stets hoch, so dass er vollständig einer unserer kleinen Schwinimenten glich. Farben liessen sich aus der Entfernung nicht feststellen, doch war an ihren Kopfseiten ein heller Strich zu sehen. Beim Eintauchen hatte man das Gefühl, als lüfte sie die Flügel und schösse, diesel- ben halb geöffnet, in die Tiefe. Sie liess dann gegen Abend ein Boot so nahe an sich heran- kommen, dass sie erlegt werden konnte. Es war ein junges Männ- chen mit folgenden Massen : Länge ohne Schnabel 37 cm, Flug- breite 67,2 cm, Flügel vom Bug zur Spitze 19,8 cm, Schnabel 25 mm, Lauf 20 mm. , Oberkopf, Nacken und Rückenmitte bis zum Schwänze sind mattschwarz, Kopfseiten, Wangen, Kehle und Hals düsterbraun. hZin heller, weisslicher Streif beginnt bieit am Auge und zieht sich über das Ohr an die Halsseite, da spitz auslaufend. Der Kropf ist zu Oberst hell gelbbraun, die Brust bis gegen den Bauch, weiss mit grau gewölkt. Der Bauch, die Körperseiten und die Unter- schwanzdeckfedern sind rein weiss. Zu beiden Seiten des schwar- zen breiten Bandes längs des Rückens ist je ein Streifen, in welchem sich braune Federn mit schwarzen Schaftstrichen, weissgraue Federn mit schwarzen Spitzen und ganz weisse Federn durcheinander stehen. Unter den Flügeln ist der Körper hellbraun. Die Deck- federn auf der Oberseite des Flügels sind schwarz, auf der Unterseite dunkel rauchbraun. Die Schwingen oben dunkelbraun, unten etwas heller. Die Schäfte derselben oben weisslich an der Wurzel, spitzenauswärts braun; unten bis zur Spitze weislich. Die Schwingen zweiter- Ordnung sind gleich gefärbt, wie die grossen, jedoch haben die innersten sechs an der Innenfahne einen schön — 53 — dunkelkastanienbraunen AnHug. Weichen und Sclienkel sind hell- grau. Das Gefieder ist im Vergleich zu unsern Tauchenten viel dichter. Der Schnabel ist auf First und Nagel braunschwarz, vor den Nasenlöchern hellbraun, daneben grau-grünblau. Ebenso der Unter- schnabel mit Ausnahme des Aussenrandes und der Stelle unter dem Nagel. Diese sind fast schwarz. Das Auge dunkelbraun. Die Füsse sind sehr zierlich und fein. Der Lauf ist zusammen- gedrückt, doch nicht so stark, wie derjenige der Lappentauclier. Ihre Farbe ist hell graublau, an den Gelenken dunkler. Die Krallen braunschwarz, die Schwimmhäute schwarz, ebenso die Unterseite der Zehen. Im Magen hatte sie nach vorläufiger Untersuchung durch Herrn Dr. W. Knopfli in Zürich : kleine Krebschen, Samen von Najas (marina 0» 1 Feder und Quarzstückchen. Die Rlisente gilt in der Schweiz als selten. Vielleicht würde sie häutiger bemerkt, wenn die meisten Jäger etwas mehr Kennt- nisse in der A^ogelkunde hätten oder dann ihre Beute von Sach- . verständigen kontrollieren liessen. Dann könnte manche Seltenheit mehr gerettet werden, die so zum „grossen Haufen" geworfen, gerupft und verspeist \\ird. Ein Beitrag zur Avifauna des Binntales (Wallis). Von Albert Hess, Bern. (Schlnss.) Ein jedesmal, wenn ich im Wallis Exkursionen mache, fällt mir sofort auf, \vie verhältnismässig häufig die Ringeltaube (Uolumba palambus L.) vorkommt. Sie hält sich mit X^orliebe an die F^rlenbestände (Weiss- und Alpenerle), fehlt aber weder in Föhren- noch namentlich in Lärchenwäldern. Man darf allerdings nicht ausser Acht lassen, dass diese Wälder sehr licht sind. So war es aucli im Binntal mit dem Beobachten der Wildtaube. Fiel ein Flug von 3 — 4 grösseren Vögel in die Augen, so waren es beim näheren Hin- sehen beinahe regelmässig Ringeltauben. Auch überall auf Feld und Matten traf man sie an. Wohl beinahe niemals auf Viehweiden. Ich glaube nicht fehl zu gehen mit der Annahme, dass es gewisse, häutig vorkommende sog. Unkräuter sind, welche die Ursache zu dem verhältnismässig häutigen Auftreten unseres Vogels im Wallis bilden. Die Ringeltaube ist ja auch in unserer Gegend keine seltene Er- scheinung, aber derart auffallen tut sie nicht. (Hilft vielleicht das Fehlen der Krähen dabei mit 0 Ich habe gar keine Anhalts[)unkte dafür, dass das Auerhuhn im Binntal vorkommt. Ich glaube sogar, dass der Tetrao urugallus fehlen dürfte. Dagegen ist der schöne Birkhahn, bezw. das Birk- huhn (Tetrao tetrix L.) um so zahlreicher verti-eten. Der Bestand dieses Waldhuhnes ist ein ziemlich guter. Zur Zeit meines Aufent- haltes im Tal zeigte es auch seine \'orliebe für reife Heidelbeeren. Nun, sie waren ihm zu gönnen. Die F^in wohner sammeln sie näm- lich sowieso nicht. Dagegen scheinen dieselben Geschmack an den — 54 — Sichelfedern unseres Spielhahnes zu haben, hi der weiteren Um- gebung sah ich manchen Bursciienhut mit solchen geschmückt. Wie wurden sie wohl vielfach erworben f Weiter oben in der Höhe ist das Revier des AI pensch nee- h u h n e s (Lagopus alpinus, Nilss.). Dort auf den höheren Vieh- weiden, in der Nähe der Alpenrosen- und Zwerghollunderbüsche, z. B. im Saflischtal, auf den Binnenalpen, ist das Schneehuhn regel- mässig anzutreffen. Der Kinzelwanderei- wird es allerdings öfter be- obachten können, als wenn Mehrere mit einander gehen. Ks ist dem insoweit auch bei andern Vögeln so, aber es schien mir nirgends deutlicher zu Tage zu treten, als bei diesem Huhn, das man unter Umständen ohne Schwierigkeiten seine Jungen führend, beobachten kann. Das S t e i n h u h n (Caccabis saxatilis, Meyer .Nc Wolf) soll in einigen Lagen des Tales vorkommen, nach Aussagen von Jägern. Ich halte dies für möglich. Eigene Beobachtungen konnte über diesen Punkt keine machen und Belegstücke sind mir nicht zu Gesicht ge- kommen. Damit wäre ich mit meiner Aufzählung zu Ende gekommen. Sumpf- und Wasservögel können in diesem Tal nur eine Ausnahme- erscheinung bilden. Das einzige grössere, stehende Gewässer-, der Geisspfadsee, 2430 m ü. M., war anfangs August erst im Auftauen begriffen. Es war sehr zweifelhaft, ob er pro 1919 ganz eisfrei wer- den konnte. Ich bin zwar überzeugt, dass ab und zu ein solcher Vogel sich ins Tal verirren wird. Belegstücke sind aber keine vor- handen. Ich habe schon eingangs erwähnt, dass ich das Binntal nicht vogelreich fand. Dies w^ird auch aus der Behandlung der einzelnen Vogelar-ten z. T. hervorgehen. Es konnten nur rund 60 Arten fest- gestellt werden. Durch das genaue Studium aller Fragen komme ich zum Schluss, dass wir es hier mit einem Normalbestand zu tun haben, wie er nur in einer Gegend vorkommen kann, die noch viel Ursprüng- liches in ihrer ganzen Natur aufzuweisen hat. Alles ist in einem gewissen Gleichgewicht. Nichts ist vorhanden, dass einer bestimmten Tierart ganz besonders förderlich wäre und ihren Bestand ins Ueber- mass vermehren liesse. In dieser Beziehung wurde mir das Binntal besonders interessant. Der Beitrag bietet nichts abgeschlossenes — das gibt es über- haupt nicht bei faunistischen Arbeiten — , aber ich hoffe doch damit einen Gi"und gelegt zu haben, der Ergänzungen ruft. Ich habe wieder- holt wahrgenommen, dass bei der \'eröffentlichung einer auch noch lückenhaften Arbeit das Interesse der Beteiligten besser geweckt wird, als wenn man warten würde, bis etwas Besseres geboten werden könate. Hoffen wir, dies sei auch in betreff die Erforschung der Avifajna des Binntales der Fall. Verbesserunji' : Seite 40, 13. Zeile von oben soll es heissen Certhia familiaris niacrodaotyki Brehm (nach Hartert), anstatt Certliia brachydactyla Brehm. — 55 — Nos mesanges.') Parmi les hntes alles et zeles qui Thiver dunnent ä uos jar- dins «deplumös» la vie et la gaite qui leur manquent, il faut citer ä cöte des moineaux espiegles, laches en bandes d'ecoliers, et de leurs pions, les inerles, il faut citei' les rieuses mesanges. Rieuses, en effet, semble-t-il, car il ressemble plutöt a un rire finement ai- guisö, leur cd, que quelques naturalistes moroses ont compare au grincement de la iime sur le fer, ce qui leur a meme valu le sur- nom de «serTuneres». On la nomme aussi m^sange «charbonniere», a cause de son capuchon et de soii plastron noirs. N'empeche toute- fois qu'ä Tepoque des amours, notre serruriöre emet un gazouille- ment leger des plus agreables. Pendant la belle saison, elles vivent au fond des bois montueux, mais des que surviennent les premiers froids, elles 6migrent vers les plaines cultivees et se rapprochent des lieux habites. Au coeur de l'hiver, elles villegiaturent dans les jardins des villes, oü leur manöge est des plus rejouissants. Alertes et sans cesse remuantes, elles voltigent de inassifs en massifs, sautillent sur les branches, retournant les feuilles, grimpant le long de Tecorce, se suspendant la tete en bas, afin de pouvoir mieux fouiller les petites fentes oü se refugient les vers et les in- sectes, et oü larves et chenilles cachent leurs chrysalides. Chez la mesange, les muscles du cou sont tres robustes, le crane est tres epais : elles ont egalement beaucoup de force dans les muscles des pieds et des doigts, c'est ce qui explique la souplesse et Tagilite des manoeuvres auxquelles elles se livrent pour echeniller les branches, percer les graines dures et fendre meme la coquille des noisettes pour y denicher le ver rongeur! On pretend meme qu'elles abusent de la solidit6 de leur bec d'acier pour ouvrir le crane des peüts oiseaux morts ou affaiblis par la maladie, et pour se repaitre de leur cervelle. Les mesanges possedent, du reste, un naturel violent, hardi et belliqueux: c'est sans doute cette rageuse intrepidit^ et cette humeur batailleuse, devoloppees par l'obligation de se tenir sans cesse sur la defensive, qui les ont fait accuser parfois de surnoiserie et de ferocite. On devrait plutot, ce me semble, admirer le courage avec lequel ces oiselets combattent le dur combat de l'existence. Manger ou etre mange est un dilemme terrible, qui ne permet guere ä celui est accule ä cette extremite redoutable de se livrer ä des exces de sensibilite. Je voudrais bien voir les moralistes, qui trouvent la mösange cruelle, jetes tout nus, voire vetus de plumes, en [)leine sauvagerie, et forces de gagner leur nourriture ä la pointe de leurs ongles!... La verit6 est que les mesanges sont tres sociables. Soit qu'elles aient le goüt de la compagnie, soit que le sentiment de leur faiblesse les pousse ä s'unir, elles aiment la so- ciete de leurs semblables et volent par troupes plus ou mom nom- breuses. Dans m(jn jardin, deux couples r^gulierement s'ebattent, et pour les retenir, comme je les sais carnivores et friandes de viande *) Nous lisons: „Feuille d'avis des Montagnes", 20. 12. 19. — 56 — t'raiche, je suspends aux branches du cytise voisin de ma fenetre des OS de cotelettes ou des carcasses de poulets. 11 faut voir avec quels ci'is de joie elles preiinent possession de ces «balanroires niitiitives» sur lesquelles elles fönt le plus joyeux des trapezes. Leurs ongles robustes s\v eramponnent et leurs becs d'acier mär- te ent inlassablement le garde-manger suspendu! Gracieuses, vives, adi'oites, elles dechiquetent, s'acharnent et döcliarnent. Le spectacle est vraiinent digne d'intöret et nous conseillons aux heureux i)ro- |.)rietaires de jarxlins par trop etriques d'imiter notre exemple: les uiiettes de pain aux moineaux et les os aux mesanges; Thiver a Ulis la nappe, la table d'hote est peu banale et les convives bien faits pour egayer et emouvoii- meme les plus indifferents. Herbst- und Winterbeobachtungen (1919) aus dem berni- schen Seelande. Von H. MüldriiKinn, Aarberg. Die bis in den Herbst andauernde Trockenheit hat die Vögel zu üäihzeitiger Abreise genötigt. Aus verschiedenen Ortschaften sind mir verlassene und deshalb verhungerte M a u e r s c h w a 1 - b e n b r u t e n gemeldet worden. Früher als sonst erschienen auch seltenere Gäste. Wiederholt sah und hörte ich wieder den Eis- vogel, Wasser Staren trafen ein. Ja, am 10. Oktober er- schien ein Trupp Erlen zeisige in der Nähe des Städtchens und am 26. Oktober traf ich auf dem Felde am Hagneckkanal einen Schwärm Bergfinken an. Diese und andere Beoachtungen Hessen mich das bevorstehende Eintreffen der nordischen Wanderer vermuten. Zwei Tage nachher kam ich auf einem Gang am Hag- neckkanal wieder zu einer andern Ansicht, nämlich es stehe viel- mehr ein Nachsommer bevor. Da trieben sich bei leichtem Schnee- gestöber 15 Rauchschwalben, 3 G a r t e n r ö t e 1 und wohl ein Dutzend W eidenlaubvögel umher. Drei Tage lang blieb nachher der Schnee auf der Ebene liegen. Am 2. November ging ich abermals an den Hagneckkanal und konnte noch 5 Rauch- schwalbe n sehen, die ganz über dem Wasser Mücken aufnah- men. Ferner waren im Gebüsche einige W e i d e n 1 a u b v r» g e 1 , 1 Gartenrötel, wenige W a 1 d r ö t e 1 und Z a u n k ö n i g e , am Ufer einige weisse Bachstelzen und auf dem Felde ein Schwärm F e 1 d 1 e r c h e n anwesend. Mit dem 4. November trat wieder freundlichere Witterung ein. Ich begab mich gegen Abend zu der südlich abfallenden Rappen- Huh am Anfang des Hagneckkanals, weil ich dort Schwalben ver- mutete. Wirklich flogen 12 M a u e r schwalben umher und entfernten sich vor Sonnenuntergang hoch in die Luft und süd- wärts. Nachdem am 11. November den Tag hindui'ch Sonnenschein und Schneegestöber abgewechselt hatten, kamen abends zu meinem Erstaunen bei kaltem Westwind 5 Mauerschwalben ins Städtchen und suchten bei einbrechender Dämmerung nach einem — 57 — Nachtquai-tier. Am 12. Novembei' war das Wetter schön; aber die Höhen lagen unter Schnee. Vormittags flogen noch 2 Mauerschwal- ben beim Städtchen umher. Am Hagneckkanal sah ich nachmittags auf dem Felde viele W i e s e n p i e p e r , F e 1 d 1 e r c h e n schwärme, im Ufei'gebüsche 2 G a r t e n r r» t e 1 und etliche W e i d e n 1 a u b - V ö g e 1 und am Wasser 2 weisse Bachstelzen. Am Abend wurden ziehende Schneegänse gehört. Und nun am folgenden Tag! Abends nach 4 Uhr flogen 10 M a u e r s c h \v a 1 b e n sachte in n(")rdlicher Richtung tief über das Städtchen hinweg. Dies war die letzte Schwalbenbeobachtung. Den Gartenrötel beobachtete ich letztmals mitte November im Städtchen. Fs lag überall Sclmee. Der Vogel las Mücken und Fliegen zusammen, die an den Häuser- fassaden hingen. Länger- hielten die Staren aus. Bei winter- licher Witterung flogen am 17. November ca. 10 Stück in eine wilde Rebe und abends sah ich wieder 5 Stück beim Städtchen. Dann beobachtete ich am 26. November weit unten am Hagneck- kanal 3 Stück, die eiligst ostwärts davon flogen und am 29. No- vember entfernte sich daselbst 1 Stück ängstlich schreiend in der gleichen Richtung. Vermutlich war es der gleiche Vogel, der am 3. Dezember wieder am gleichen Ort lange einsam auf einem Bäumchen sass. Sogar Singdrosseln wollen ausharren. Ich sah am 19. November eine bei der Rappenfluh, am 26. zwei am Hagneckkanal bei Aarberg und am 3. Dezember flüchtete sich eine weit unten über den Kanal in eine Hecke. Es scheint mir nur, den Rekord wollen die Weidenlaubvögel schlagen. Ihi- Bestand hat nur wenig abgenommen. Auf jedem Gang am Hagneckkanal konnte ich mindestens eines halbes Dutzend sehen oder hören, so auch am 3. Dezember. Ja, am 4. Dezember traf ich an der Aare oberhalb Aarberg an 3 weit auseinander liegenden Stellen je ein Stück an. Die Vögel sind etwas unruhig, locken zeitweise viel, aber die Gegend verlassen sie nicht, höchstens wechseln sie je nach der Windströmung auf das andere Ufer. Ihnen können Sperber und Falken in den dichten Hecken und Gebüschen nicht ge- fährlich werden, einzig der R a u b w ü r g e r kann sie vielleicht meuchlings überfallen. Allein der strenge Winter wird ihnen die Mücken entziehen und dann ist ihr Schickal besiegelt. Dass der Wandej'trieb bei den Vögeln je nach der Art zu verschiedenen Tagesstunden und nur während einer bestimmten Zahl von Tagen auftritt, habe ich vor Jahren an einer aufgezogenen Hohltaube, an einem überwinterten Wald r ö t e 1 und an einem jungen Mauersegler sehr gut beobachten können. Jedenfalls sind im verflossenen Herbst von verschiedenen Zugvogelarten mehr Individuen zurückgeblieben als in andern Jahren. Die ungewöhn- liche Witterung hat den Zug veiv.ögert und schliesslich erlosch der Wandertrieb. Gerne hätte ich das JVeiben der Weidenlaubvögel am Hagneck- kanal noch weiter belauscht, zumal die milde Witterung im Winter jeweiien auch andere seltene Gäste der Ebene zuführt. Allein be- reits ist der Verkehr am diesseitigen Ufer gesperrt und am Zugang zum jenseitigen steht wegen Seuchengefahr ein Wachtposten. — 58 — N a c h 1 1- ag : Ich habe die W e i d e n 1 a u b v ö g e 1 noch weiter belauscht, so u. a. am lezten Samstag nachmittag am Hagneckkanal, als die Mücken wieder tanzten. Am 9. Dezember, als alles ver- schneit war, hih'te ich einen oberhalb der Zuckerfabrik und sah ihn in einem Busch unter- dem Schnee das dürre Gras nach Mücken absuchen. Am 11. hörte ich gegen Abend 2 am Philosophenweg ängstlich locken, nachts — 13" C. Aber am 20. ds. waren am Hagneckkanal von der Brücke bei Aarberg b'is zur Walperswil- brücke (4 km) mindestens 5: zwei sah ich, einen davon auf wenige Meter, in den Büschen Mücken ablesen. Also kein Zug .mehr! Weisse Bachstelzen sah ich am 19. Nov. noch 3 und am 26. Nov. 2 Stück und endlich am 13. Dez. noch 1 Stück. Waldrötel sind auch mehr zurückgeblieben: aber auch sie nehmen sachte ab. Den Zaunkönig nehme ich da und dort am Wasser wahr. Auch sie shid zahreicher vei-treten. Diesen Vormittag sang einer im Garten. Munter singen und tauchen die W a s s e r s t a r e n. Am 2. Dez. zählte ich beim Aareeinlauf und abwärts bis gegen die Kisenbalmhrücke 7 Stück. Das Sommerleben der Stare. Von Dl". H. Fisc/ier-Sn/(i'(iii, Zotingen. Bei einer Besprechung über .,, Beringung" wurde unter vielem Anderem auch gesagt, dass diese Manipulation auch dazu dienen könne, festzustellen, ob, wenn Vögel zweite oder weitere Brüten in einem Sommer erzeugen, diese stets von dem gleichen Weibchen pro- duziert werden. Es ist nun ganz richtig, dass dies durch Beringung nachgewiesen werden kann, wenn das Experiment von sachver- ständigen, gewissenhaften Ürnithologen ausgeführt wird, und wenn dei- Sachverständige dabei mit der nötigen Sorgfalt vorgeht. Es kann aber nicht fehlen, dass bei dem ,, Beringen", wie es gegen- wärtig ausgeübt wird, von Sachverständigen und Laien, die oft nichts weniger als Ornithologen sind, die diese für sie „interessante Manipulation" als ein Spiel oder einen Sport betrachten, vielfach gefehlt und manche Zerstörung angerichtet wird. Wie manches zarte ßeinchen betroffen wird, und wie mancher Vogel bei dem ungewohnten und unverständigen Hantieren verunglückt, entzieht sich der Beobachtung und der Oeffenthchkeit, sind neben vielen andern die Hauptgründe, die mich zu einem Gegner dei- Beringung- gemacht haben. ^) Bei den Staren kann man übrigens auch ohne Bei'ingung in jedem Jahre, wo zwei Brüten erzeugt werden, bei den Starenkasten wenig- stens, die man während des- Brutgeschäftes täglich vor Augen hat, genau beobachten und nachweisen, dass bei einer zweiten Brut in einem Kasten wohl das gleiche Männchen, nicht aber das gleiche ') Wir Ijringon diese Ansführungen unseres geschätzten Mitarbeiters. Einii gehen wir aber mit lienselben nicht. Red. — 59 — Weibchen betätigt ist. Wenn die erste Brut ausgeflogen ist, be- ginnt das Männchen mit einem zweiten Weibchen oft schon nach wenigen Tagen eine zweite Brut, während das erste Weibclien mit der lüv.iehung und Führung seiner Jungen beschäftigt ist und keine Zeit hat, dabei noch zu brüten. Man sieht es mit seinen Jungen täghch in der Nähe etwa auf abgemähten Wiesen weiden, während das zweite Weibchen brütet und hiebei von dem Männchen unter- halten wird durch Gesang vor dem Flugloch und fröhlichem Flügel- schlagen, was man „deklamieren" heisst. — Es ist wohl anzunehmen, dass bei allen Vogelarten, welche im Sommer zwei und mehr Brüten ei'zeugen, das gleiche der Fall sein wird. Wenn die Brüten der Stare ausgeflogen sind, so verschwinden sowohl die Alten als auch die Jungen gänzlich aus den Baumgärten und den Orten, wo sie gebrütet haben, was von vielen Leuten als Beginn des Herbstzuges angesehen wird. Das ist aber eine irrige Weinung, denn die Stare treiben sich noch lange im Lande herum und die alten kehren regelmässig im September nochmals zu ihren Brutkästen und Niststellen zurück, wo sie im Frühling so schöne Zeiten verlebt und ihre Jungen aufgezogen haben. Hiebei verhalten sie sich gerade so wie im. Frühlinge, wenn sie aus dem sonnigen Süden zurückgekehrt bei ihren Nistkasten erscheinen und ihrer Freude durch Gesang und Deklamation Ausdruck geben. Auch jetzt im September, w^o sie nach etwa zweimonatlicher Abwesenheit „in der Sommerfrische", wie ich diese Absenz nenne, nochmals zu ihren Niststellen zurückkehren, um Abschied zu nehmen, feiern sie ein wahres Freudenfest. Es dauert aber nur wenige Tage, bis sie wieder- vereisen, diesmal nun wirklich nach den südlichen Ländern, wo sie den Winter zubringen. Es ist nun schon sehr viel darüber gesprochen worden, wo sie diese Zwischenzeit nach dem Brüten bis zum Abschiede zu- bringen, da man an den Orten, wo sie gebrütet haben, während dieser Zeit keine Staren beobachtet, und auch anderwärts sieht man in vielen Gegenden während dieser Zeit keine solchen. — Der Star ist ein sehr geselliges Tier und man sieht ihn ausser der Brutzeit selten anders, als in kleinern oder grössern Flügen und Schwärmen: je grössere Gesellschaften sich zusammenfinden, desto wohler fühlt er sich. Der Aufenthalt während der Sommermonate ist nichts anderes als die Zeit, wo sich die Familien zusammenfinden, zu Flügen, zu Schwärmen und zuletzt zu oft immensen Zügen. Diese immer grösser wei-denden Versammlungen zeigen sich gegen den Herbst in gewaltigen Massen, w^elche es alsdann lieben sich im Schilf der Seen und Flüsse aufzuhalten, trotzdem dieser ihnen keinen festen Sitzpunkt gewährt. Dieses Zusammenrotten beginnt also, nachdem das Brüten beendigt ist und macht sich bemerkbar zuerst durch kleinere Flüge und Scharen von 50, von 100 und dann von mehr, die zuei'st im Lande herumziehen, sich dann nach und nach den Orten nähern, namentlich den mit Schilf umrandeten Seen, wo sie zuletzt in so ungeheuren Massen angetroffen werden, wie sie von allen Beobachtei-n gesehen werden und wie sie auch schon enthusiastisch beschrieben worden sind. — 60 — Kurz vor ihrer definitiven Abreise zieht es aber die alten Stare noclimals zu iliren Nistoi-ten zurück, wo sie die schönste Zeit des Jahres gelebt haben und freuen sich darüber, dass sie ihr trautes Heim in gutem Zustande verlassen können, der sie hoffen lässt, dass sie es im Frühlinge ebenso wieder antreffen \\erden. (Schluss folgt.) f Di 33 Kleinere Mitteilungen. Communications diverses. €E D In Jarligolaud parc international d'oiseaux. La Societe royale pour la luütection des oiseaux demande cjue l'oii fasse d'Heligoland un refuge d'oiseaux que i'on placerait sous une juridiction internationale. II parait (jue cet ilot est iine des öta|)es favorites des oiseaux migrateurs, (|ui viennent periodiqueinent s'y reposer par milliers. On y peut aussi observer les niigrations des insectes et des papillons. Le Dr. G.\tke, un naturaliste allemand, a passe sa vie a etudier les pheuomenes de la Zoologie dans File d'Heligoland et ses travaux montrent combien cet endroit est im- ))0i'tant pour les recherches sur les migrations. Les forts d'Heligoland doivent i'tre demanteles, niais on n'a pas encore decide du sort futur de l'ile. Les oiseaux peuvent toujours y venir, mais les insulaires leur fönt une cliasse acharnee, et il .serait bon de les proteger. A. M.-D. Spenden für den Wiederaufbau fler zerstörten Beobachtnngs- station Ulmenhorst. Auf meinen Aufruf im „Ornithologischen Beobachter" No. 1 sind mir bisher folgende Spenden aus der Schweiz zugekommen, deren Empfang ich hiermit mit herzlichem Danke bestätige: R. Poncy, Genf Mk. 29.7G Wiederanders, Davus „ 50. — Ferner habe ich aus Deutschland bisher erhalten ... „ 768. — Ijereits ausgewiesen „ 240. — Summa Mark 1087.76 Die Sammlung wird fortgesetzt. Eine Entgegnung auf die Erklärung des Kura- toriums Rossitten habe ich lieute zu Händen des Herrn Präsidenten HeS8 ein- geschickt.') Stuttgart, den 8. Januar 1920. Dr. Curt Flöricke, ' Stuttgart, Ob. Birkenwaldstr. 217. Vogelwarte Helgoland. Die Biologische Anstalt auf Helgoland, die während der Kriegszeit in Oldenburg untergebracht war. ist zugieicli auch mit der Bevtilkerung auf die Insel zurückgekehrt. Die Vogelwarte wird unter der Leitung von Dr. Weigoi.D, der inzwischen von China, wo ihn der Kriegsausljruch auf einer Forschungsreise überraschte, nach Deutscliland zurückkehrte, ilire Tätigkeit wieder aulnehmen. Die Insel ist Deutschland wie recht und billig geblieben. Sie ist nur nicht mehr Festung, was der Vogelzugsbeobachtung nur von Vorteil sein kann. Der Maler Heinrich Gaetke, der sog. Vogelwärter von Helgoland, hat seine klassischen Beobaciitungen nur mit Hülfe des Vogelfanges und der Jagd durcli- führen können. Ohne dieselben wird man nicht ganz auskommen können. Im übrigen wird man es wohl der deutschen Ornithologie, die vielfach Ijahn- brechend war, überlassen kunnen welche Forschungsmethoden sie anwenden will. ') Weil wir den Aufruf gebracht haben, bringen wir auch diese Danksagung zum Abdruck. Zu Händen des Vorstandes unserer (iesellschaft nehmen wir Notiz von der Erklärung des Hrn. Dr. Floerike. Von einer Veröffentlichung derselben müssen wir aber absehen, da wir uns nicht in die Angelegenheiten der deutschen Ornithologen eimnischen wollen. ^ A. Hess. — 61 — Internationaler Anfsiclit, von der bei den ehem. Feinden die Rede war, bedarf es kaum. Audi dazu dem Völkerbund ein diesbezügliches Mandat zu überbinden, wird kaum mehr durcliwciis die Lust vorhanden sein. (Wir verwei.sen auf den vor einem Jahr oesclirieljenen „Entwurf für ein internationales Naturschutzgesetz und ein neues mternationales Vogelschutzgesetz anlässlich der Friedensverhandlungen im Jahre 1919" von Edi ard Paul Tatz Tn Salzburg. — Würde die Arbeit jetzt noch geschrieben?) A. H. Oiseaux annell^a. Le 17 juin 1912 mi püussin de mouette rieuse (Larus ridibundus, L) ötait muni d'un anneau — museuni Leiden N" 12915 ä Kerk- werve, Zeeland (Hollande). Cette rieuse a ete tuee le 23 fevrier 1919 sur les bords de l'estuaire de la Seine, pres d'Ablon, par Honfleur (Calvados, France). L'oiseau avait donc porte sa bague pendant 6 ans, 8 mois et 6 jours. Dans les marais entre Le Croisic et le bourg de Batz (Loire inferieurej un chasseur tirait, le 10 aoüt 1919, une hirondelle de mer Canjek (Sterna cantiaca, Gmelin), laquelle avait ete annelkie dans la rookerie de Mellum, ;i l'embouchure du Weser, com nie poussin et en mi'me temps que trois de ses congeneres, du raerae Age. L'une de ces Sternes a ete capturee pres de la ville du Cap; une seconde, dans l'Angola et la troisiome a Sierra Leone; donc toutes trois en Afrinue. Un vanneau (Vanellus cristatus) portant l'anneau: Museum Leiden N" 21062 est tue le 4 janvier 1919 dans les marais des environs de Marennes. a 2 km de rOcean, sur la rive droite de la Sendre (Charente inferieure). Ce vanneau, alors en duvet (30 juin 1918), avait ete annelli'- Egmond-Binnen (prov. Noord-Holland). A. M.-D. (r-.... ,..^.^) CHRONIK - GHRONIQUE. Wir bitten um zahlreiche Mitteilungeu betreffeud den Herbst- xiig und auuchs), Hexenspuck (Wildkatze), Otterchen, der wilde Jäger (Uhu), die Verwun- schenen (Robben). Sie sind erzählt, wie nur ein alter weidgerechter Jäger erzählen kann, so dass beim Lesen einen jeden die Lust und Sehnsucht nach der schönen freien Gotteswelt und ihren Geschöpfen unwiderstehlich anpacken möchte. Es kommt dem um Jagd und Jägerei hochverdienten Verfasser nicht sowohl darauf an, die Gattung zu beschreiben, als die einzelne Tierpersönlichkeit in der ihr Leben bedin- genden Umwelt überlegend und handelnd lebensvoll zu schildern. Er will so Ein- spruch erhel)en gegen die unser neuzeitliches 'Leben immer mehr überwuchernde Plattheit „anthropozentrischer" Naturbetrachtung. Bley versteht die Kunst, ernst- hafte Dinge mit goldenem Humor zu .sagen. Beim Bär windet er uns Schweizern im Hinblick auf den schweizer. Nationalpark ein besonderes Kränzchen. A. H. Heriuanu liöiis, Wasserjuiigferu. Geschichten von Soramerboten und Sonnen- kündern. 122 S. R. Voigtländer's Verlag in Leipzig. Preis Mk. 3 50, geb. Mk. 5. — Bedarf ein Buch von Löns überhaupt noch der Empfehlung? Eigentlich kaum. Aljer auf dieses möchten wir doch noch aufmerksam machen. Wir haben liier Löns als feinen Naturbeobachter und -Schilderer, wie nirgends besser. Die Schönheit der wenig beachteten Wasserjungfern weiss er vortrefflich zur Geltung zu bringen. Wir Ornithologen halten uns oft genug am Scliilfe, Teiche oder im Moore auf; wir lesen deshalb mit besonderem Genüsse diese Schilderungen, in dejien auch die Vogelwelt nicht vergessen ist. Und wenn das Buch uns dazu bringt, dass wir auch den ge- wandten Fliegern, den ^^'asserjungfern, etwelche Aufmerksamkeit schenken, wenn sie auch nicht „beliederl" sind, was kann das schaden? A. H. Coruel Sehmitt und Haus Stadler : Der Aniselgesaug und seine Be- ziehnug zu unserer lllusik. 49. Bericht des Senckenberg. Naturfor.sch. Gesellsciiaft Frankfurt a. Main, 1919, S. 152-178. Die beiden Verfasser, Spezialisten auf dem Gebiet des Vogelgesanges, schieden aus den rund 300 Amselliedern, die sie im Verlauf von 6 Jahren schrieben, vier Motive aus und zeigen, wie die Amseln der Umgebung von Lohr aus diesen Mo- tiven ihre Strophen zurechtfügten, indem sie sich dabei der Wiederholung, der Nachahmung, der Verkürzung und der Erweiterung bedienten. Schmitt und Stadler belegen alle ihre Behauptungen mit zahlreichen Notenbeispielen und konunen zu dem Ergebnis, dass der Amselgesang nichts bleibendes ist, sondern dass er vermutlich einem fortgesetzten Wechsel unterliegt, wenn er auch gewisse Aeusserlichkeiten, wie die Triolenmanier, das Punktieren, das Benutzen der Akkorde (besonders C und G-dur) die steigende Tendenz des Schlusses beibehält. A. H. Nachdruck von Originalarbeiten nur mit genauer Quellenangabe und Einwilligung der Verfasser gestattet. — Für den Inhalt der Aufsätze sind die Verfasser selbst verantwortlich. La reproduction d'articles originaux n'est autorisee que moyennant le consentement de l'auteur et indieation de provenance. La redaction laisse aux auteurs rentiere responsabilitö de leurs articles. B4ecieiU:tion : A. Hcss in Bern. — Prof. A. IQathey-Dupraz ä Colombier. Drnek und Expedition von R. G. Zbinden & Co., Basel. Xyn. '^r Februar 1920 FtYfier g'*^.,,. 5 Der OrnithologisGhe Beobachter Monatsberichte für Vogelkunde und Vogelschutz. Offizielles Organ der Schweizerischen Gesellschaft für Vogelkunde und VogelschHtz. Erscheint ain lä. des IVUjnats. L'Ornithologiste Publications mensuelles pour l'etude et la protection des oiseaux. Organe officiel de la Societe suisse pour l'etude des oiseaux et leur protection. Parait le 15 du mois. Ornitholoiisches vom BodenseeiebJet. \'oii Prof. Dr. H. Ziciesclp, Stuttgart. Meine Untersuchungen über die im Bodenseegebiet schon beobaciiteten Vögel sind in einer umfangreichen Kai-totek zusammen- gestellt. Nacli den in zahlreichen öffentlichen Museen und privaten Sammlungen und in der Literatur gefundenen Material kommen 341 Arten in Betracht, von denen 297 durch Belegexemplare in Samm- Umgen und 44 durcli blosse Beobachtungen von glaubwürdiger, zu- \erlässiger Seite nachgewiesen sind. Ich selbst, am Bodensee auf- gewachsen, komme alljährlich dienstlich mehreremals und auch im iJrlaub gewöhnlich in diese Gegend und möchte im Nachstehenden eine Uebersicht über das in der Hauptsache während eines vier- wöchentlichen Urlaubes im vergangenen Jahr dort Beobachtete geben. In einzelnen Fällen habe ich auch Notizen aus limitrophen Gebieten und aus früheren Jahren mit hereingenommen, weil sie mir wichtig genug schienen, erwähnt zu werden. Mit wenigen Aus- nahmen handelt es sicli um meine eigenen Aufzeichnungen und Wahrnehmungen. M i 1 V u s r e g a 1 i s Briss. Roter Milan. Im Oktober 1918 und am 8. Januar 1919 bei Hosskirch, im Frühjahr 1919 bei Königs- eggwald und Mitte Oktober 1919 bei Ostrach geschossen. Ei- über- wintert zuweilen im Oberland. M i 1 V u s n i g e r Briss, seh w a r z b r a u n e r M i 1 a n. Nach IsLER am 8. März 1919 bei Stein a. R. eingetroffen (Ornith. Beob. 1918/19, Seite 116), von wo er alljährlich gemeldet wird. Im württemb. Oberland ist er in früheren Jahren öfters erlegt Wfjrden : aus letzter Zeit sind mir keine diesbezüglichen Mitteilungen zugegangen. C e r c h n e i s t i n n u c u 1 u s L., 1' u r m f a 1 k e. Am Boden- see häutig, wird er bei den Präi)aratoren alljährlich in vielen Exem- plaren eingeliefert. Ich sah ihm am 29. ]\\\. an den huhen Felswänden bei den Heidenlöchei'n zwischen Ueberlingen und Sipplingen mit flüggen Jungen, die noch geätzt wurden. Am 7. Dezember 1919 rüttelte einer über einem Feldstück bei L.iebenau, ü. A. 'l'ettnang. C e r c h n e i s c e n c li r i s , Nac.m, H ö t e If a 1 k e. hn Api-il 1919 bei Bergatreute, im Jani bei Budnegg unweit Ravensburg erlegt. H y p o t r i o r c h i s a e s a 1 o n , Tunst, / w e r g f a 1 k e. Am 2. Dezember 1919 bei Kisslegg geschossen. F a 1 c o s u b b u t e o , L., L e r c h e n f a 1 k e. Am 10. Juli 1919 beim Stegersee bei Aulendorf beobachtet. Bei den Präparatoren der Gegend werden alljährlich einige eingeliefert. F a 1 c () j) 0 r e g r i n u s , Tunst, Wanderfalke. Am Boden- see alljährlicli zur- Zugzeit von Oktober bis zum Frühjahr gesehen und erlegt worden. Im Dezember 1903 erhielt ich ein altes Weibchen von Saulgau. Am 28. November 191H erhielt einei- meiner Bekannten ein Männchen vom Federsee. Am 15. Januar 1918 beobachtete ich ein Exemplar bei Heniighofen am Bodensee. Den 20. Januar wui'de einer bei Reuthngendorf und den 11. Oktober 1919 bei Buchau ge- schossen. As t u r p a 1 u m b a r i u s , L., Habicht. Im Gebiet noch ziemlich häutig. Ich sah ihn diesen Summer bei Tettnang, Längen- argen, bei Meersburg und ünteruhldingen. Am 7. Juli wurden zwei erwachsene Junge von Altshauseu, am 8. zwei von Aulendorf, im November 4 Junge und mehrere Alte beim Präparator in Saulgau und Ravensburg eingeliefert. A c c i p i t e r n i s u s , L., S ]) e r b e r. Ist im Gebiet häutig und wurde von mir oft beobachtet, so z. B. am 12. Juli bei Langenargen, 14. JuU bei Weissenau, 18. Juli bei Mühlhofen und Meersburg, 2. August bei Bregenz, 6. Dezember bei Tettnang. Viele Exemplare \N urden im Laufe des Jahres den Präparatoren der Gegend zum Ausstopfen gebracht. P a n d i o n f 1 u v i a 1 i s , Saviony. Fischadler. Am ol. Juli 1919 bei der Mettnau in der MarkelHnger Bucht ein Exemplar von vielen Möwen mit grossem Geschrei verfolgt. Am 3. Oktober einer bei Buchau auf dem Federsee erlegt. P e r n i s a p i v o r u s , L., W e s p e n b u s s a r d. In dem Gebiet ziemlich häutig. Ich sah ein sehr helles Exemplar am 10. Juli bei Niederbiegen, ein dunkles am 17. ds. Monats über dem Daisen- dorfer Ried. Geschossen wurden Exemplare im Juni bei Tannau 0. A. Tettnang, Ende Juni bei Radolfszell, bei Bracii (0. A. Ravens- burg) und in der Nähe von Ravensbui-g, sodann anfangs Juli bei Weissenau. B u t e o vulgaris, Bechst., Mäusebussard. Häufigster Raubvogel im Gebiet, überall angetroffen: bei Bi*egenz, Langenai-gen, Meersburg, Ueberlingen, Mainau, Konstanz, Radolfszell, Tettnang, Ravensburg. C i r c u s a e- r u g i n o s u s , L., S u ni \) f w e i h e. Im Herbst 1918 bei Wilhelmsdorf geschossen, am 21. Oktober 1919 am Feder- see von mir gesehen. C i r c u s c y a n c u s , L., K o r n \\ e i h e. Am 23. Januar 1919 wui-de eine bei [kich;.u üesch<)ssen und einem Bekannten von mir - 07 — überreicht, ein Beweis, dass diese Weilie in dei- Gegend zuweilen zu überwintern scheint. \\m zweites Rxemplar kam ma 7. August 1919 bei Dürnau zum Abschuss. Circus p yga r g u s , L., Wiesen reihe. Min schönes Exemplar wui'de im September 1918 bei Marbach O. A. Saulgau ge- schossen. S u r n 1 a f u n e r e a , L., S [> e r b e r e u 1 e. Das Natur-aUen- l^abinetl in !^tuttgart besitzt nur 2 Sperbei-eulen, erlegt bei Waldroms (1905) und bei Wolfegg (1912), l)eide von mir erworben und der Sannnlung gcsclienkt. Am '2'2. Oktober 1919 sah ich eine solche Eule unmittelbar beim Bahnhof Schussenried auf einer Torfhütte sitzen. Ich konnte mich ihr bis auf wenige Schritte nähern. Erst als ich den Schirm gegen sie erhob, strich sie ab. Athene n o c t u a , Retz, Steinkauz. Im (jebiet nicht so selten; Ende Juni, im Juli und November sah ich mehrere bei den Präparatoren, am 20. Juh trafen wir eine beim alten Schloss in Meers- burg in einem Mauerloche sitzend an. S y r n i u m a 1 u c o , L., \\^ a 1 d k a u z. Wird in der Gegend von Saulgau weniger häutig als die Wadlohreule, um Ravensburg herum sehr häutig angetroffen und leider oft geschossen. S t r i X f l a m m e a , L., Schleiereule. Kam im letzten Jahr bedauerlicherweise in sehr vielen Exemplaren im Gebiet zum Abschuss, B u b <) i g h a v u s , Forster, U h u. Ein am 14. Mai bei Beuron im Donautal erlegtes Prachtexemplar sah ich beim Pi'ä[)arator in Saulgau. A s i (j o t u s , L., Waldohreule. Im ganzen Gebiet häutig und im Jahr 1919 von den Bauernjägei-n der Seegegend in gros.ser Anzahl geschossen und zu den Präpai-atoi-cn gebracht. A s i o b r a c h y 0 t u s , Gm., S u m p f o h r e u I e. Beim Prä- parator sah ich eine Eaide November bei Ravensburg erlegte. ( " a p r i m u 1 g u s e u r o p a e u s , L., N a c h t s c h w a 1 b e. Am 12. Juli 1919 sass eine Nachtschwalbe bei Langenargen am Rande des Seewaldes auf einem Apfelbaum. Wurde im Herbst 1916 bei Niederbiegen und Mitte November 1919 bei Oberzeil 0. A. Ravens- burg erlegt. C y p s e 1 u s m e 1 b a , L., A 1 p e n s e g 1 e r. l'^in Jugendfreund und erfahrener Naturbeobachter will anfangs Mai 1919 einige am Alten Schloss in Meersbiu'g mit Sicherheit gesehen haben. C y [) s e 1 u s a )) u s , L., M a u e r s e g 1 e r. Im ganzen Gebiet gemein. Anfangs Mai gekonnnen, den 30. Mai abgezogen. H i 1- u n d o i- u s t i c a , L., Rauchs c h w a 1 b e. Im Seege- biet recht zahlreich. Am 16. Juli 1919 zwitscherten aus der Ruhe gestörte Rauchschwalben an der Oberstadtsteige in Meei'sburg noch nachts ^/4ll Uhr aus einem Hausgang heraus. H i r u n d o u r b i c a , L., S t a d t s c h w a 1 b e. Ebenfalls recht zahlreich. Am 2'2. Oktober waren noch mehrere bei Friedrichs- hafen, am 23. Oktober bei Ueberlingen und Radolfszell zu sehen. H i r u n d o i- i p a r i a , L., U f e r s c h w a l b e. Am 10. Juli : ,ln einer Kiesgrube gegenüber dem Balmli.t;' Waldsee eine Kolunic — (i« — C u c u 1 u s c a 11 ü 1- LI s , L., K u c k u c k. Im ganzen Gebiet all- jährlich vielfach zu hören. A 1 c e d o i s p i d a , L., Eisvogel. Ist nicht selten im Ge- biet. Leider stellen ihm die Fischzüchter eifrig nach. Meist fangen sie ihn in kleinen Fallen und schicken ihn dem Präpai'ator zum Aus- stopfen. In Ravensburg und Saulgau wurden 1919 viele eingeliefert. Ich sah l"".xemplare fliegen : den :>. Juli bei l.angenschemmern und den 20. Juli auf der Mainau (am Westufer). Oi'iolus galbula, L., Goldamsel, im ganzen See- gebiet Sommerbrut vogel. Ich habe sie z. B. bei l'ettnang und Längen- argen, am NeuNNciher bei Meersbui-g, beim Killenweiher (oberhalb Mühlhofen), bei b'.ck nahe der Mainau gehört. Sturnus vulgaris, L., Star. Gemein, hat 1919 in den Kirschpflanzungen am See viel geschadet. Am 22. Oktober sah ich noch kleine Flüge bei Altshausen und Meckenbeui*en, am 7. und 8. Dezember einzelne unter Raben- und Saatkrähen auf den Feldern bei Tettnang, Ravensburg und Aulendorf. Lycos monedula, L., Dohle. Am 10. Juli bei Ravens- burg (Frauenturm), Weissenau (Kirchtürme) und Weingarten (Kloster). Den 20. Juli vier Stück am Konstanzer Hafen: den 29. Juli 23 auf dem Münster und 6 auf dem Rathaus zu Ueberlingen : den 22. Oktober auf dem Weissen Turm und Stadtkirchenturm in Biberach viele, ebenso in Friedrichshafen und Ueberlingen. Am 7. Dezember mehrere auf dem Feld bei Weissenau unter Raben- und Saatki'ähen, einzelne über Ravensburg. C o r \- u s c o r o n e , L., R a b e n k r ä h e. Gemein am See. Am 12. Juli unterhalb Tettnang eine, deren Hals und Nacken ganz weiss waren, gesehen. C o r V u s c o r n i X , L., N e b e 1 k r ä h e. Vereinzelt. Im Winter 1918/19 wurde eine mit gekreuztem Schnabel bei Ravens- bui-g erlegt. Am 8. Dezember 1919 sah ich eine unter Raben- und Saatkrähen bei Erbach. Corvus frugilegus, L., Saatkrähe. Ueber den W^inter sehr zahlreich in der Seegegend. P i c a c a u d a t a , L., Elster. Ziemlich selten geworden. Am 18. Juli bei Mühlhofen, am 3. August bei Lochau von mir be- obachtet. \m 1. Oktol)er wurde eine bei Konstanz geschossen. G a r r u 1 u s g 1 a n d a r i u s , L., Eichelhäher. Ueberall in Wäldern und Obstanlagen gemein, trotz des starken Abschusses auch dui'ch nicht patentierte Jäger. N u c i f r a g a c a r y o c a t a c t e s , L., T a n n e n h ä h e r. Mitte November 1919 wurde ein Exemplar bei Schlier O/A. Ravens- burg geschossen. G e c i n u s viridis, L., G r ü n s }> e c h t. Sehr häufig. \'iele werden leider immer abgeschossen. Von mir gesehen und gehört: bei Tettnang, Meersburg, Gebhardsweiler, Waldhaus Jakob bei Konstanz, bei Bregenz (am Pfänder), bei Ueberlingen. Gecinus canus. Gm., G r a u s p e c h t. Ist nicht selten, wurde von mir oft im Oberland Ijcobachtet, so z. B. bei Mühlhofen am 18. Juli ein Weibclien, bei Liebenau (Tettnang) am 7. Dezember — 69 - ein Männchen. Beim Präparatur in llavensburg wurden junge und alte Vngel von 'I'ettnang, Isny und Oberamt Ravensburg im November und Dezember 1919 eingeliefert. D r y o p i c u s m a r t i u s , L., S c li w a r z s p c c h t. Im Juni und Juli i919 wurden mehrere im Oberamt Tettnang, Mitte November einer bei Markdorf geschossen. IM c u s major, L., grosser Buntspecht. Häutig im Gebiet. 1919 oft von mir dort beobachtet. Picusmedius, L., m i 1 1 1. B u n t s p e c h t. Ist nicht gerade selten. Ich beobachtete ihn bei Meersburg (Stetten, Daisendorf, Geb- hardsvveiler) und erhielt ein Ende November 1919 bei Tettnang ge- schossenes Exemplar für meine Sammlung. Ende November wurde auch ein Mittelspecht bei Hadolfszell geschossen. P i c u s min o r , L., k 1 e i n e i' B u n t s p e c h t. Ende Oktober 1919 bei Zimmerbei'g und Ende November bei Wolfartsreute, O. A. Tettnang, geschossen. Am 18. Juli sah ich einen bei Gebhardsweiler. Seine Stimme klang von ferne wie der Ruf junger Enten, nur etwas stärker (gi, gi, gi). Yunx torquilla, L., Wendehals. Im Gebiet nicht seltener Sommerbrutvogel. Ich sah ihn am 18. Juli 1919 l)ei Geb- hardsweiler und am 3, August bei Bregenz am Berg Isel. Sitta caesia, Mey. W., S p e c h t m e i s e. In der Gegend sehr häutig: sah sie 1919 überall bei Tettnang, Friedrichshafen, auf der Mainau besondei's zahlreicli, bei Ueberlingen, Uhldingen, Meers- burg, Haltnau, Staad, Konstanz, Radolfszell, Bregenz, Altshausen usw. C e r t h i a f a m i 1 i a r i s , Scop., Bau m 1 ä u f e r. Beide Formen (brachydactyla und macrodactyla) 1919 einzeln und gemeinsam ah den gleichen (3rten beobachtet, so bei Kisslegg, Tettnang, Friedrichs- hafen, Langcnargen, auf der Mainau, bei Staad, Uhldingen, Meers- bürg, Konstanz, Ueberlingen, Radolfszell, Bregenz, Ravensburg. U p u p a e p o p s , L., W i e d e li o p f. Im Juni 1 918 bei Saul- gau, Juni 1919 bei Radolfszell und am 11. August 1919 bei Erisdorf (Riedlingen) geschossen. Lanius excubitor, L., Raubwürger. I.Juli 1919 bei Pfullendorf, 11. September 1919 bei Ostrach und Ende November bei Radolfszell gescliossen. ^^on mir am 31. Juli bei I'^spasingen gesehen. Lanius r u f u s , Briss, i- o t k ö p f i g e r Würge r. Am 10. Juli 1919 sah ich bei Unterulildingen 2 Alten mit mehreren Jungen lange Zeit zu. Lanius minor. Gm., kleiner G r a u w ü r g e r. Am 12. Juli alter Vogel mit 2 Jungen auf einem Kirschbaum bei Längen- argen: den 18. Juli bei Mühlhofen mit Jungen beobachtet. Lanius c o 1 1 u r i o , L., i- o t r ü c k i g e r W ü r g e r. Häulig : 14. Juli 1919 bei Langenargen am Rande des Seewaldes, 16. Juli bei Daisendorf-Meersburg, bei rnteruhldingen, 17. Juli bei Iinmen- staad und Schloss Kirchberg, 2. August bei Bregenz, 3. August bei Lochau. B u t a 1 i s g r i s ( j 1 a , Boik., gi-auer Fliegen schnapp er. l'eberall am See Alte und Junge im Juli und August beobachtet: - 70 — 10. Juli 1919 bei Waldsee auf einem Telegrafjhendraht Junge füt- ternd, 12. Juli 1910 in der offenen Balniliofhalle in Langenai'gen oben im Dachgebälk auf dem Nest sitzend, 14. Juli in Meei'sbui-g abends 8 l'hr 35 noch Junge ätzend, lö. Juli in den Anlagen am See in Konstanz, 19. Juli auf der Mainau auffallend häufig, 22. Juli im WagT sauler Graben bei Teberlingen, 24. Juli im Schlossgarten zu Friedrichs- hafen, am 29. Juli bei Ludwigshafen, den M. Juli bei Markeltingen. Am 3. August wurden bei Lochau Junge im Nest (im Astloch eines Bii-nbaumes) gefüttei't. M u s c i c a p a nigra, Briss., sc h warzrückiger Fliegen- schnäpper. Hat 1919 bei Saulgau, ebenso bei Haltnau (unweit Meersburg) gebrütet: wurde von mir am 17. Juli bei Immcnstaad in einem Obstgarten beobachtet. E i' y t h r o s t e r n a parva, Bech., Z \n e i- g - F 1 i e g e n - Schnäpper. Soll sich nach Schalow (Journal für (Ornithologie 1917) vorfinden, ist mir aber dort bis jetzt noch nie zu Gesicht ge- kommen. A c c e n t o r m o d u 1 a r i s , Scor., H e c k e n b r a u n e 1 1 e. Am 1. Juli 1919 sangen mehr-ere lebhaft bei Aulendorf, am 9. bei Kisslegg, am 12. bei Langenargen und am 17. bei Meersburg und Hagnau. T r o g l o d y t e s p a r v u 1 u s . L., Zaunkönig. Im Gebiet i'echt zahlreich. Von mir von Mitte Juli bis anfangs August überall gesehen, meist mit flüggen Jungen. Nester fand ich bei Meersburg (in einem Holzlager und unter Baum wui'zeln), bei Ueberlingen (unter einem Molassefelsen), ( " i n c 1 u s a q u a t i c u s , Bechst., W a s s e r a m s e 1. Im Gebiet nicht selten. Die Fischzüchter schiessen viele weg (z. B. im Juni und Juli bei liavensburg, Mochenwangen, Wangen i. A., 20. Ok- tober bei Pfullendorf). Ich sah eine am '2'2. Oktot^er bei den Bade- häusern in Ueberlingen. P a r u s palustris, L., Sumpfmeise. Von mir im Gebiet überall baobachtet. Parus montan US, Baldenrteix, x\ 1 p e n m e i s e. Am 2. August 1919 sah ich bei Bregenz mehrei-e Trupps am Gebhards- berg und Pfänder. Parus a t e r , L., T a n n e n m e i s e. V' on mir bei Meers- burg, Langenargen und Bregenz gesehen. Parus c r i s t a t u s , L., Haubenmeise. Bei Meersburg, Uhldingen, Konstanz und Langenar*gen und Bregenz beobachtet. P a r u s m a j o r , L., Kohl m eise. Ueberall gemein. Parus c o e r u l e u s , L., Blaumeise. Ueberall gesehen. 0 r i t e s c a u d a t u s , L., S c h w a n z m e i s e. Im Seegebiet verbreitet. Ich sah sie im Sommer 1919 bei Unteruhldingen, Meers- burg, Lochau, Ueberlingen, Tettnang, und zwar ^\•eisstirnige und schwarzbraune Exemplare. R e g u 1 u s (M' i s t a t u s , Koch, gelb k (> p f i g e s G o 1 d - h ä h n c h e n. 1919: 9. Juli bei Kisslegg, 11. bei Tettnang, Friedrichs- hafen, 18. im Daisendorfcr Wald, 19. auf der Mainau, 22. im Uebei-- - 7 1 — linger Stadtgraben (flügge Junge fütternd), 29. auf der Sclieftelliöhe bei Uebcrlingen, 2. August am Gebhardsberg. R e g u l LI 8 i g ü i c a p i 1 1 u s , Brehm, f e u c r k r. jj f i g e s (i o 1 d - hähnchen. 11. Juli 1919 im Seewald bei Löwental-Fnedrichshafen : 2'2. im Wald bei Unteruhldingen mit dem gelbköpligen zusammen, 2. August am Pfänderabbang bei Bregenz. P h y 1 1 o s c o p u s s i b i 1 a t r i X . Buchst., W a 1 d 1 a u b v o g e 1. Ziemlicb verbreitet. Um Meersburg im hohen Buchen^^■ald (bei IJhl- dingen und Daisend(jrf) oft beobaciitet {/.. B. '20. Juli 1919 im ,, Dobel" beim Edenstein). P h y 1 1 o s c o p u ?? t r o c h 1 1 u s , L., F i t i s 1 a u b v o g e 1. 9. Juli 1919 bei Kisslegg, 12. bei Langenargen und Friedrichshafen, o. August bei Bregenz und oberhalb Lochau. P h >■ 1 1 o s c o ]) u s 1' u f u s , Br., W e i d e n 1 a u b v o g e 1. Ueber- all häufig gehöi't: bei Kisslegg, Waldsee, Tettnang, Seewald bei Langenargen, Konstanzer Seeanlagen. Meersburg, Mainau, üeber- lingen Ostbahnhof etc. P h y 1 1 o s c o |) US B o n e 1 1 i , X'iku.l, B e r g 1 a u b v o g e 1. Singt am 1. Juli morgens im Garten vom Hotel Post in Saulgau, 11. untei'halb Tettnang und bei Löwental, 12. in Langenargen in den Anlagen bei der Kirche, 25. füttert er in der Konstanzer Allee (gegen Kreuzungen) Junge im Nest: 2. August im Altreuteweg in Bregenz, 3. August bei Lochau sehr häutig, was mir Alexander Bau mündlich bestätigt. (Schluss folgt.) Influence des conditions meteorologiques sur le passage de la becasse. Par le Dr. L. Pittct, Frtbmirf/. I. C (J n s i d e r a t i o n s g e n e r a 1 e s. Nous avons dejä emis Topinion dans notre '< Essai sur la na- turc et Torgine des Migrations» («Ornithologiste», No. 10, 1917), (|ue deux facteiu's d"oi-di'e tout different imprimaient ä cette grandiose manifestation de la nature son caracter-e particulier et ses qualites intimes: d'al)ord, ce besoin innö et imperieux qui, ä une epoque tixöe, impose le depart, vers un but dötermine; ensuite, las conditions atmospheriques, prevalant au lieu du depart, au cours du voyage et an lieu d'arrivee. Ces forces 61ementaires (froid, pluie, neige, nebulosite, vent d'une certaine force, obscurite plus uu moins complete) '[ui ne sau- raient etre interpretees comme la cause originale des migrations exercent cependant sur elles une influence evidente. Elles peuvent les accelerer (vent de proue, vague de chaleur au printemps, vague de fi-oid en automne), les retarder (vent contraire, vague de froid au printemps etc.) et mcme, si les facteurs meteorologiques acqui- erent une violence süffisante, completement les arretei-. En somme, la brusque Intervention des elements transforme et döHgure les migrations, en leur ravissant leur caractere primitif et surtout leui- reüulai'ite. La valeur et la f|ualite de cette transformation depend na- turellement de la puissance, de la dui'ee et de la frequencc des fac- teurs meteorologicjues interveiiants. On i)eLit doiic s'attendre a ce que les voyages entre]»ris ä r^fjoque oü les inteinpcries sont les plus frequentes (premier printemps, arriöre-automne) se distinguent par une plus grande ami)litude de l'irr'^gularite des epo(|ues (pat* excinple : ai'rivee des ({ucues-ivjuges, bergeronnettes, ramiers, be- casses) au coiitr-aire, ce sont les dates des arrivees tardives et des de|)afts precoces (|ui varieront le nioins (coucou, huppe, pirol, caille, iiiartinet, etc.). Pour appuyer notre theorie, nous nous jjerinettons de citer deux exemples du i-este bleu connus: le passage de la caille, au Grand-Marais et celui de la becasse ä Rossitten, dans la nuit du 16 au 17 octobre 1908. Nous avions, dans notre jeune äge, fait la connaissance de plusieurs v6nerables professionnels du Marais. Tous sauf un on maintenant disparu. Jusque vers les annees quatre -vingt, ces chasseurs passionnes, qui ne manquaient pas un jour de chasse, tuaient chaque annee de 400 ä 800 cailles. Ils etaient tous intime- nient persuades que ces oiseaux voyageaient de |)reference contre le vent et que le gros passage n'avait lieu que par un vent contraire. Je ne crois pas qu'ils basaient leur opinion sur Tenfantine con- ception des plumes relevees par un vent de proue. Au contraire, leurs idees reposaient sur leur expei'ience personnelle. l'Äix-niemes avaient souvent eu Toccasion de constater une belle tombee de cailles, apres une nuit noire et |)luvieuse oü soufflait le vent du SO. ou de l'O. L'exem|)le de la phenomenale «tombee» de becasse du 17 oc- tobi-c 1908, dans la Kuriscbe Nehrung, est encore plus frappant. Selon les donnees de la Station ornithologique de Rossitten la journee du 16 octobi-e y etait sombre et froide. Le vent soufflait du SO. 11 n\\ avait aucun passage d'oiseau et surtout point de becasse. Le lendemain tous les bois et buissons de la contree en etaient litteralement garnis. Le Prof. Thiexemann en leva plus d'une cin- quantaine dans un bois de quek|ues dizaines d"hectares. Souvent, il y en avait quatre ou cinq dans un buisson de 10 m^. (-^uehjues forestiers en tuerent 75 de la journöe et en leverent des centaines. Le Pi'of. Thienemanx explique le phenomene de la nianiere suivante. Donc la nuit du 17 au 18 octobre, la tempöratui'e avait brus- quement baisse dans les regions occidentales de la Russie d'Kurope. (rest cette vague de froid qui avait iM-ovoque une fuite generale des dames au long bec. Dans la Kurische Nehrung, la nuit du 16 au 17 octobre tut epouvantable. 11 y avait un fort vent du NO., accompagne de violentes precipitations et de nebulosites, provoquant une obscurite complete. A notre avis les tonibees de cailles au Grand Marais et celle de becasses ä Rossitteu constituent des phenomenes semblables, — io naissant sous l'influence de causes identiques : Tintervention de fac- teui'S d'ordre met6orülogif|ue adverses (vent eoiitrairc, pluie, nebu- losite, obscurite). 11 appei't que cette influence se traduit de deux faeoiis dif- ferentes : par un simple ralcntissement de Tal Iure des voyageuses, si les eleinents ont une forc(3 seulenient inovenne : par un ari-et complet, si ceux-ci atteiguent uii degr6 dinlensite süffisante, coinine ä Rossitten. Mais un simple ralentissement de la colonne, cntraine une plus grande densite des individus, rcsultant elle-meme en des atterrisse- incnts [)lus noml)reux. C'est pour cette raison qu"un mois de sep- tembre pluvieux et venteux donne plus de cailles f|uun scptembre beau et sec. Dans la Kurische Nehrung, il est probable que le Hot des emigrants fuyant ä tire-d'aile devant une vague de froid intense est venue s'enfoncer dans une paroi de pluie et de tenebres, oü, [)erdant toute possibilite de se diriger, ils etaient foi'ces d'atterrir. (A siiivre.) Das Sommerleben der Stare. Vijii Dr. //. Fi.^i-/ier-S(en (erschienen sie eist am 2(x September. Wig-crtiial ISDL' Auf. August 17. September Wiggurlhal l.s:»;! Anf. August 1.".. Septem her Stare erschienen am Dl. Sept. in Menge. Wiggerthal iHUi Ende Juli 2U. Septemher Bei schOuem Weti er rückten Stare ein. Ortringeii hSOö Auf. August 20. Okiobcr Die Stare rückten erst am 2. ( )ktober ein. \\iggerthal liSDü Ende Juli 15. Septembei- Am IS Sept. waren ganze Seil wärme anwesend. Brenigarteii 1896 Ende Juli JMide August waren schon St. anwesend. ^^ 'ö'gerthal IHOS 22. Juli 22. September Anderwärts waren schon am 15. Sept. Stare anwesend. Wiggerthal 189!) Auf. August K;. u. 17. Sept. Am 17. Sept. waren viele anwesend. f^*"'*inst 189!) 28. Juli 1(3. September Solothurn 1900 15. Juli 10. September Bei der Rosegg blieben sie bis Ende September, ßellfi'^li 1!)00 Ende Juli 5. September Am 7. Sept. grosser Schwann in der Aareebene. t5cttlach 1900 Ende Juli 12. September Stare kehrten zu den Nist- kasten zurück. Wiggerthal 1!)00 l'lnde Juli 20. September Stare zeigten sich wieder in Oftriiigen. Wiggerthal 1901 Knde ,luli 24. Se]iteinber A'iele Stare erschienen in ( )ftringen. Solothurn 1!)()1 27. Juli 8. Septemi»er Am 8, September zwei Stare. am 9. mehrere. Bellach 190I juide Juli 7. September hi der AarelieiielO-12Stare. Deilingen li)01 Knde Juli .'!0. August Es zeigten sidi in der Aare- ebene Stare. ^^'ig•gel■tllal 1902 Anl. August 19. September Mitte September waren noch keine Stai-e da. Seii)pa<'h 1902 1. August 1 September Es zeigten sich wieder Stare. Wiggerthal 1!)o.'! l'jide Juli 15. September Oltcn 1!)0;j Knde Juli 18. September G. v. Burg sah einige Stare. Sempach l!)0;j Mitte Okt. Es waren beständig Stare anwesend bis Ende teml)er. N\'iggerlhal 1!)0| Mitte Juli Mitte Sept. Bei Zofingen erst, am HO. Sept Sulothuiii 1904 lo. Juli 10.— 18. Sept. Am 10 Se|it 2, dann mehrere. Wig-erlhal 1!)05 Mitte Juli 22. Se|itemiier Am (i. Juli llogeii noch ■lunge aus. Solothurn 1905 15. Juli 19.-26. Sept. Bei der Rosegg. Znlingen 1900 5. Juli 30. Sepiember Erst jetzt erschieneu 12 Stare i)ei den Nistkasten. Zolingen 1!)07 .Vnt. Juli Mitte Sejitr. Erschienen bei den Nistkasten „im Rebl.terij;". — 75 — Drt Jahr ^Y"«'''^- ."^"'' ^^'^^^^'': ''^'' Remerkun-en '" •'**'" dem Briiteii September Zofmj^eii 1908 Auf. Juli 1'.». Septcml)cr Aulaujis Oktober verreisten rlie Stare. Zolingeii 1901) Auf. Juli lä. Se|)leniber Es wurden 2 Brüten erzeugt. Zolirigen 1910 30. Jiuii HO. Sepiemljer Ks wurden 2 Brüten erzeugt. Zotingen 1911 Lnregelmäss. Brutgesehäft wegen grosser Triickene. Mitte Septl>r. waren noch keine Stare zurückgekelirt. Zofirigcn 1912 1'"^ wurdeu keine Notizen gomaclit. Zütingen 1918 Auf Juli 15 September Am 15. Sept.. erschienen die Stare im „Rel)berg" f)ei den Nistka.sten. Zolingen 1914 4.— 5. Juli Mine Septbr Ks wurdeu 2 Brüten erzeugt. Zotingen 1915 15. Juli 25. Sejitembcr Ks wurdeu im „Rebberg" 2 Bruteu erzeugt. Zotingen 191(i .\ui'. Juli 27. September Es wurden im „Rebljerg" 2 Brüten erzeugt Zotingen 1917 10. Juni 21. September Es wurde im „Rebberg" nur eine Brut erzeugt. Zotingen 1918 Ende Juli Ende Septbr. l-'.s wurden 2 Brüten erzeugt. Zotingen 1919 Anf. Juli 23. Septemfier Es wurdeu im „Rebberg" 2 Brüten erzeugt. Abreise nach dem 10. Oktober. Au merk g: Die Notizen dieser Tabelle, die sich auf Solothurn und die Aar- ebenen des Kantons Solothurn beziehen, sind den Beobachtungen des Herrn Dr. Grefipin in der Rosegg entnonnnen. — In Pfeffingen im Kauten Baselland hat Herr Pfarrer Schmidlin in den Jahren 1868—1887 ornithologische Beobachtungen notiert, auch i;iber das Sommerleben der Stare, welclie die gleichen Resultate. ergalien, wie sie aus obiger Tabelle hervorgehen. Die Stare verreisten auch dort im Juli in .die „Sommerfrische" und kehrten Mitte September (zwi.schen dem 3. und 24. Sept i nochmals zum Abschiednehmen zu den Nistorten zurück. — leber die Orte und Getienden, wo sich die Stare während der Sommermonate, nach dem ISrutgeschäfte bis zum September auf- halten, können neben dem schon Angefülirten noch folgende Beo- bachtungen und Mitteilungen angeführt werden: r-^ine Hauptsammelgcgend für die Stare während dieser Zeil sind die grossen Aareebenen und Aaresümpfe im Kanton Solothurn. in denen Herr Dr. Greppin in Solotliurn schon seit vielen Jahren oniitltologische Beobachtungeir gemacht hat, und auf seinen zahl- reichen l'lxkursionen in diese Gegenden während der Sommermonate stets Starenflüge und auch grössere Sch\Aärme angetroffen hat, die sich gegen den Herl)st zu grossen Ansammlungen anhätiften. Am 4. August ^ 1901 beobachtete Dr. Grkppin hi der Aarebenc t)ei Derendingen einen starken Flug Stare, der von Osten nach Westen flog. Dieser konnte noch nicht als Herl>stzug angesprochen werden, sondern war eine Starengesellschaft, die sich während der Sommermonate dort zusammen gefunden hatte und einen Sommer- aufenthalt der Staren bedeutete. Mitte September 1900 erschienen bei Bettlach überall zwit- schernde Stare bis 650 Meter über Meer, die sich in die Dörfer und Baumgärten verteilten und bei den Nistkästen sangen (nach G. von Burg). Es waren solche, die sicli vorher in den Aareebenen aufge- lialten tiatten. — 76 — Im Augast und Septernl)et' li^Ol hielten sich viele Flüge von 80 l)is 100 meistens jungen Staren bei BettUich und Selzach in der Aai-eebene auf. Auch am 7. und am 17. August traf Dr. Grkppin abends solche Flüge an, die den mit Schilf bestandenen Seen und Flüssen zuzogen. Der 7. und 17. August waren Tage, an denen Dr. Greppix dort anwesend war*. Natürlich waren in der Zwischen- zeit dort ebenfalls Stare anwesend. Am 24. .luli 11*01 waren grosse Starensch wärme in der Aare- ebene bei Bettlach und Selzach. Am 13. September 1901 waren in dei- Aarebene bOO l>is 600 junge Stare versammelt (Dr. Gbeppix). Kin weiterer gut bekannter Sannnelort für die Stare sind die grossen Schilfbestände am Sempachersee, wo A. Schipferli seit vielen Jahren diesbezügliche Beobachtungen gemacht und auch publiziert hat. Dort wurde namentlich konstatiert, wie sich die Stare während des Sommers allmählig einfanden und zusammen- rotteten. Zunächst erschienen kleine Flüge, die nach und nach immer grösser wurden und zuletzt immense Ansammlungen bildeten, die sich alle Abende in die Schilfbestände des Sees begal)en, um da zu übernachten. Diese oft nach hunderttausenden zählenden An- sammlungen verblieben jeweilen dort bis zur Abreise, die erst statt- fand, nachdem die alten Stare, welche im gleichen Jahre Brüten er- zeugt hatten, bei ihren Nistorten die Abschiedsvisite gemacht hatten, von dieser zurückgekehrt waren und sich der Versammlung wieder angeschlossen hatten. Auch von andern Seen, deren Ufer mit Schilf bestanden sind, werden oft solche ungeheuer grosse Starenversammlungen gemeldet, die gewöhnlich erst im September und Oktober so gross sind, dass sie auffallen, wenn sie bald zur Abreise l)ereit sind, was mit ver- mehrtem Lärm verbunden ist. So werden namentlicli vom Genfer- see, aber auch von vielen andern Seen alle Jahre solclie \^ersamm- lungen gemeldet, die oft bis Fnde Oktober an diesen Orten bleiben. Oft überwintern auch kleine Flüge bei uns. — In Gwatt am Thuner- see hielt ßich im Oktober 1899 noch ein grosser Schwann von Staren auf bis im November. Eine Anzahl davon überwinterten dann dort. Am 10. Oktober 1903 traf ich am Murtensee sehr grosse Staren- schwärme an. Auch an grössern Flüssen mit Schilfbestände'n sammeln sich in den Sommermonaten Stare zum Sommeraufenthalt. Bei Zurzacli sammelten sich im Jahr 1900 (wie auch in andern Jahren) die jungen Stare sclion im Juli zu grossen Schwärinen, die dann weiter zogen und verschwanden. Im Jahr 1888 las man in ornithologischen Blättern, dass sich bei St. Gallen, in dessen Nähe sich grosse Weihei- mit Schilfbestand befinden, die Stare sich l)ei diesen im Sommer zu hunderttausenden angesammelt hatten. Iss ist also nicht schwierig, die Gegenden ausfindig zu machen, wo sich die Stai-e während der Sommermonate in fröhlicher Ge- sellschaft herum treiben. Da sie wähi'end dieser Zeit besondere — 77 — Vorliebe für Sunipfgegendeu und namentlich für schilf bestandene Gewässer zeigen, wo sie dann in Massenansammlungen auftreten, so ist es erklärlich, dass in Gegenden, wo sich solche Lieblings- aufenthaltsorto nicht finden, während dieser Zeit keine Stare ange- troffen werden. Diese grossen Ansammlungen bleiben, soweit es sich um die junge Generation des betreffenden Jahres handelt, bei- sammen bis zum Wegzüge nach Süden. Die alten Stare aber, die in unsern Gegenden gebrütet haben, verlassen im September diese \"ersammlungen und erscheinen nc^chmals bei ihren Nistorten, um eine kurze Abschiedsvisite zu machen, wie aus obiger Tabelle zu ersehen ist. Beweise dafür, dass die Männchen nicht mit den gleichen Weibchen zn einer zweiten Brut schreiten, mit welchen sie die erste erzeugt liatten, konnte ich namentlich während der bald 20 .Jahre sammeln, wo ich fern vom Stadtgetriebe in obst-ljaumreicher Um- gebung wohne, wo ich in allernächster Nähe meiner Wohnung all- jährli(;h eine gr("»ssere Anzahl be^^ ohnter Nistkästen und auch natür- liche Nisthöhlen l)eobachten kann. Aus meinen Aufzeichnungen können hiefür noch folgende erwähnt werden:') Im Jahr 1907 flogen im Hebberg die ersten Brüten vom G. bis 8. Juni aus. Am 16. Juni rückte ein Männchen mit einem zweiten Weibchen ein, während sich das erste Weibchen in der Nähe mit seinen Jungen beschäftigte. Im Jahr 1908 flogen am 5. Juni bei meiner Wohnung junge Staren aus. Am 13. Juni war bei diesem Kasten schon eine zweite Brut im Gange. Ende Juni flogen Junge der zweiten Brut aus. Am 21. Juni weideten die Jungen der ersten Brut mit ihren Müttern in der Nähe. Im Jahr 1909 flog eine erste Brut am 6. Mai aus. Am 19. Mai hatte das Männchen mit einem zweiten Weibchen ^^"ieder den gleichen Nistkasten bezogen. Das erste Weibchen weidete mit seinen Jungen in der Nähe. An verschiedenen Orten war eine zweite Brut durch eine Regen- })eriode verhindert worden. Im Jahr 1910 wurden in der Umgebung meiner Wohnung wieder zwei Brüten erzeugt. Eine erste Brut flog am 26. ]\Iai aus, eine z\Neite am 28. Juni : dazwischen beobachtete man \\'eibchen der ersten Brut mit ihren Jungen. Im Jahr 1911 wurden im „Rebberge" (so heisst mein Wohn- sitz) wieder zuei Bi-uten erzeugt. Am 28., 29. und 30. Mai flogen Junge der ersten Brut aus, erst im Juli solche der zweiten. Da- zwischen bemerkte man grosse Sch\\ärme von Jungen der ersten Brut mit ihren Müttern. Wegen der grossen herrschenden Dürre und Trockenheit verlief das Brutgeschäft in diesem Jahre unregel- mässig. Im August -folgten Stare, meistens solclie der ersten Brut, den Mähdern auf dem Felde. ') Diesen werden zur Eri^^änziuig der hetrellendeii \'org;injze noch weitere Notizen über das Bruti^escliäft beio-eojeben. Im Jahre 1912 ist nichts notiert worden, hn Jahre 1913 wurde nui- die Rückkehr aus der- ..Sommer- frische" (15. September) notiert. \m Jahre 1914 wurden im „Rebberg" zwei Brüten erzeugt; am 22. und 23. Mai Hogeii Junge der ersteji Brut aus, am 2. Juli solche dei- zweiten. Es wurden in Bezug darauf, ob bei den zweiten Br-uten auch zweite Weibchen in Funktion traten, diesmal keine Notizen gemacht, indem dies nach den bislierigen Beoliachtungen als selbst- verständUcli angenommen wui-de. Im Jahre 1915 wurden im ,, Rebberg" wieder zwei Brüten er- zeugt. Die erste Brut flog E'-nde Mai aus, die zweite Ende Juni und im Juli. Am 5. Juli flog noch eine zweite Brut aus. Im Jahi'e 1916 wuiden wieder zwei Brüten erzeugt. Als Ku- riosum wurde in diesem Jahre beobachtet, dass ein Starenpaar in einem Meisenkästchen nistete, dessen Flugloch ein klein wenig grösser war, als das für Meisen notwendig gewesen wäre. Am 13. Mai flogen aus diesem kleinen Nistkasten Junge der ei'sten Brut aus. Am 3. Juni w ar dieser Meisenkasten von einem zw eiten Staren- weibchen bezogen, das mit dem Männchen der ersten Brut eine zweite Brut erzeugte. Auch diese wurde aufgezogen und kani davon, trotzdem das Weibchen und auch die Jungen beim Ausfliegen die grösste Mühe hatten, sich durch das zu kleine Flugloch zu zwängen. Als die Jungen ausflogen, war es zweien nach verschiedenen Ver- suclien nicht gelungen, dui'ch das enge Flugloch ins Freie zu ge- langen. Erst als mit einem Bolmenstecken an das Kästchen gepocht \Nurde, gelang es den erschreckten Insassen mit grosser Mühe, hinaus- zukommen. Im Jahre 1917 w ui*de im ,, Rebberg" nur eine Brut erzeugt. Im Jahre 1918 kamen die Stare im „Rebberg" am 9. März an. Am 2(i. Mai und am 1. Juni flogen Junge der ersten Brut aus. Die \Veibchen mit den Jungen w eideten in der Nähe in den abgemähten \Viesen, als die Männclien mit andern Weibchen eine zweite Bi-ut begannen. Eine Brut wurde in einem hohlen Apfelbaum eiv.eugt und es konnte konstatiert werden, dass diese natürliche Brnthr)hle den Nistkasten sehr vorgezogen wurde. Am 30. Juni flog aus dem hohlen Apfelbaum eine zweite Brut aus, aus einem Nistkasten eine solche am gleichen Tage, aus andern aber erst Sjmter, am 3. Juli bis Mitte Juli. Im Jahre 1919 erschienen im ,, Rebberg" die Stare Ende März, Am 2S., voi" dem Schneefall, der um diese Zeit eintr-at, hatten sie die Nistkasten und auch den hohlen Apfelbaum bezogen. Im letztern flogen am 26, Mai Junge aus in einem Nistkasten am 27. Mai. Die Mütter mit den Jungen weideten in der Nähe, als die Männchen mit zweiten Weibchen schon zweite Brüten angefangen hatten und vor den Fluglöchern sangen und deklamierten; Ende Mai und An- fangs Juni. Es scheint mir nach allen diesen gesammelten Beobachtungen von vielen Jahren, dass die beiden Fragen über das Sonnnerleben der Stare, nämlich ihr Aufenthalt zwischen der Brütezeit und dem l\l Abschiednehineu bei den Nistorten, und das Auftreten von zweiten Weibchen bei zweiten Brüten aufgeklärt sein sollte. ris gibt noch andere Vogelarten, die zwar nicht zu den Zug- vögeln gehören, die sich nach der Brütezeit zu Schwärmen an- sannneln, und im Lande hei-umziehen und Gegenden aufsuchen, wo sie Nahrung linden. Das sind die Strichvögel, die nicht nach Süden ziehen. Die Stare bilden in ihrem Sommerleben eine Zwischenstufe zwischen diesen und denjenigen Vogelarten, die nach Süden ziehen, um dor't eine schönere Zeit zu verleben, als das bei uns zur Winters- zeit möglich wäre. — Sie sind während des Sommei-s Strichvögel, und ziehen im Spätherbst nacli Süden. /T:^:: Wir bitteu um zablreiche Mitteilnugeu betreftend deu Herbst- ziig nud aiidereu Reobachtangeii. Je luehr Daten um so besi^er ! r- \^ CHRONIK eHRONIQUE. M Winterbeobachtungen aus dem bern. Seeiande. Als Fortsetzung der „Beobaclilungen" in Xo. 4 des O. B. moclite ich noch mitteilen : Am 29. Dez. Hess ein W e i d e n 1 a ii Ij v o g e 1 vormittags i)ei„ Frijlilings- witterung" am Hagneckkatial regelrecht seinen Gesang erschallen; ich hörte ihn schon von weitem. Bis zum \ö. Jan. verweilten ö— 6 dieser Vögel in den ITer- gebüschen und sie zeigten namentlich an genanntem Tage Neigung zu weiten Aus- zügen. Allein am folgenden Tag war trotz milder ^^'itterung kein einziges Exemplar mehr wahrzunehmen, ebenso am 18. .Jan. Nun suchte ich am 20. Jan. den Kanal bis an den Bielersee ab und sah und hörte ein einziges Exemplar. Auch den 2-}-. und 2.5. Jan. brachten ein gleiches Ergebnis. Bei milder Witterung, da Mücken tanzen, kleine Schnecken weiden, und der Schmetterling durch die Luft "dahin gaukelt, hai)en die W e i d e n 1 a u h v ö g e 1 den Hagneckkanal wieder verlassen. Uer Star, welcher noch am 3. Dez. in der Gegend weilte, will durchhalten; er sass am 2-1. Jan. wieder auf einem Baum am Hagneckkanal. Gleiche Absichten iiat wohl auch der graue Reiher, der am 26. Üez. der Gegend einen Besuch ab- stattete Als seltene Wintergäste beobachtete icii am 29. Dez. und 1. Jan. in einem typischen Ammerngel )üsche am Kreuzungspunkte des Kanals mit der Römerstrasse 2 Zaunammern. Solche Vögel sehe ich während der Brütezeit spärlich ver- treten l)ei Lüsclierz am Bielersee. Eine Vogelart fehlt in diesem Winter vollständig auf der l<:bene; es sind die Saatral)en. Im Herbst erschienen solche, zogen aber bald weiter. Vielleicht liegt der Grund des Ausbleibens im Fehlen eines geeigneten Xacht(|uatiers. Früher nächtigten jeweilen viele Hunderte von Saatraben, Ralienkrähen und Dohlen im Winter in den Eschen- und Weidengefolgen des Aaregriens. Rodungen und Holz- ungen haljen grosse Veränderungen gel)racht. Die wenigen Raljenkrähen niesen abends ui den .Aarbergerwald. Auch die Schwimmvögel .sind am Hagneckkanal selten gewt)rden. Dafür be- leben grosse Schai'en R e i h e r e n t e n, Stockenten, Krickenten. B I ü s s - hühner und kleine L a p p e n t a u c h e r den Stausee bei Xiederried. Auf- gescheucht wechseln sie auf den ca. 10 km entfernten Bielersee. H. Mühlemann, Aari)erg. Observations ornithologiques, 1919. Par A. Miithry-Dupiaz, Coloinbier. X. C r e s s e r e 1 1 e. 10 sept. une crÜilette, Dos d ane 134-0 m.. ( 'reux du \'an. 20, un indiyidu puursuivi par deux corneilles, Bel-.\ir. — 20 nov , un individu Ser- rieres. — Faucon pelerin, matin 11 h., 4 nov., un gros sujet pose sur un po- — !<{) — teau de la ligne ('•lectriijue ; revu les ö et 12, im'me n'gioii; (ioiigiiillettes, Rossest, Cliani'-Iaz (Boudry). — Buse ordinaire, dernit'-ros observations 8 et 18 dec, aux Allt^es ei |)jvs de Serrirres (phase In'ime). — C li o u e 1 1 e c li e v ("• c h e , 22 iiov. et "20 dec, iris aux Alk'es. — Cli. Iiulotte, 26 oct. soir 6 h., un individu au vol prvs Bevaix. — Hirondelle de ehemiuee, 23, 24 et 25 octobre dernieres observations, Cd- lombier ; meines dates pour Hirondelle de 1' e n e t r e. - M a r t i n - p e c h e u r, 25 oct., [tlusieurs le long du canal de la Broye. — 1'^ t o u r n e a u . 27 et 29 sept., un nmle chante sur le toit oü il a niche en avril et en jriin ; derniere Observation. 8 nov. par 10 ä 12, 7 sansonnets, revus les 23 -et 26. — C h o u c a s , 27 sept., passage. 11 h. uiatin. — F r e u x. 13 nov., passage, 10 h. uiat., direction NS. — (i 0 a i. 12 sept , vol de öQ ä Treymoiit (850 \n ). — C a s s e - n o i x. l'n in- dividu arrete brusi(uentent son vol ü 2 m. au-dessus de inoi, (Villege de Fretereules. — M ö s a n g e n o n n e 1 1 e . 11 et 12 nov., nombreuses dans n)on jardin. — M ('' s. ä 1 0 n g u e q u e u e , mi-dec . fjuelques-unes rives du lac. — R o i I e 1 e t li u p p •'■ , dec. 20, passage, Grand Verger. — P o u i 1 1 o t v ^ 1 o c e. 28 oct. Une dizaine dans les saules, Bas des Allees, il neigeotte. — Fauvette ä tete noire. 20 sept., un individu tait entendre son tä, tä; 26 nov., observe un beau (j" , h 2 m.. jardin. — M e r 1 e n o i r. 13 nov., 4 li. ap-m , un male chante ;"i plein go.sier. — Rouge- q u e u e. 12 nov., 2 juv. 19, sur toit des Casernes. — B e r ge r o n n e 1 1 e g r i s e. 20 nov., observe (|uelques-unes, rives du lac; 30, une seule lavandiere. — Berg, ja une. 12, 14, 16, 20, 27 et 31, un rj' sojourne le long du Ruisseau des Allees. — P i p i t s p i o n c e 1 1 e. 16 dec, un individu, Ruisseau des Allees. — A lou e 1 1 e d e s c h a m p s. 4, 10 et 12 nov., observe de forts vols vers Bel- Air, aux Gouguillettes, aux Pres de Reuse (Boudrv) — Bruant jaune. Du 14 au 21 nov., nombreux dans nos rues. — B r. des roseaux, 22 et 30 ngv., observe quelques individus, rives du lac. — P i n s o n d e s A r d e nn e s. Du 10 au 21 nov. nombreux dans les champs des environs de Trois-Rods, sur la Foret (Boudry). — V e 1- d i e r. Du 14 au 22 nov. avec pinsons francs et p. des Ardennes. — C liar- d o li n e r e t. 3 et 4 octobre, tres nombreux dans la cour de la ca.serne de 1' Ar- senal lederal, surtout des juv., mangent les graines des laiterons (Sonclius) et des Chicorees sauvages (Cichorium intybus). — R a m i e r. 17 nov., observe 2 individus, 10 ;"i 12 cm. de neige. — Gt'Iinotte. 27 dec, je leve un (/', cache .sous un sapin (1 m. de neige) h la Bosnee (950 m.), p. de la Fenne Robert. — C a i 1 1 e. 10 oct., encore quel(|ues retardataires aux Pres de Reuse, elles se tiennent dans un champ de l)etteraves, peut-etre une couvee retard(''e. — V a n n e a u. 20 au 24 oct., 3 vanneaux aux Pres de Reuse, dans les champs laboures. — Heron blongios. Cette espece a niche en 1919 dans la Reserve. — P o u 1 e o r d i n a i r e. Du com- mencement de Septem bre ä tin decembre, observations regulieres, Reserve. — F 0 u 1 «1 u e m a c r 0 u 1 e. Reserve: 4 nov. 41 judelies; les 8 et 9 environs 90; le 22 ä 11 il. du matin 500 individus — en decembre, 300 ü' 400. — C o u r I i s c e n d r e. 12 sept., soir 10 h. passage de courlis (Beroche). — Du coyimt. d'oct. ;i Hu nov. vol de 7 individus aux Pres de Reuse. — Oct. 25, je lese 5 grands courlis le long du canal de la Broye. — B e c a s s e. Mi-noveuibre, bon passage: greves du lac et cotes du Jura. — B e c a s s i n e. Je leve une chevrelle aux Pr*''s de Reuse (4 oct.)- — C h e v a 1 i e r c u 1 - b 1 a n c. 5 oct. un individu, Reserve (dern. ob.serv.). — O i e c e n d r e e (?). 25 oct., 5 h. soir. vol d'uue vingtaine au-dessus de la Baie du Petit Cortaillod; 14 nov., ces jours passage important, on Signale Tespecc dans la region Thiele et Broye, et p. de Cortaillod. F-n plein jour on a ol)- serve leurs vols en V ou en arc. — C a n a r d s a u v a g e. Sedendaire dans la Reserve. — C a n. p i 1 e t. 25 oct., observe une 9> canal de la Broye. — C a n. m i I o u i n . 28 oct., nous observons longueinent 6 ^' et 3 0 dans la Reserve; le 4 nov. encore 5 rougets. — C a n. m i 1 o u i u a n. 25 oct., 2 individus s'envolent, canal de la Broye; 11 nov. groupe de 3, nageant pres du bord, de meme le 2 de. cembre (Serrieres); 7 dec. un couple rai^me endroit. — C a n. m o r i 1 1 on. 15 novt preiiiiere Observation vers Serrieres, 2 99 ^^i' vol, puis 4 (^rj' et 8 (^(^ 2 99- — (A suivri'.' Nachdruck von Originalarbeiten nur mit genauer Quellenangabe und Einwilligung der Verfasser gestattet. — Für den Inhalt der Aufsätze sind die Verfasser selbst verantwortlich. La reproduction d'articles originaux u'est autorisee que uioyennant le consentemeut de rauteur et indieation de provenanee. La redaction laisse aux auteurs l'entifere responsabilite de leurs articles. Redaiction: A. Hess in Bern. — Prof. A. MatheyDupraz ä Colombier. Druck und Expedition von R. G. Zbinden & Co., Basel. XVil. itrf."" Miirz 1920 Mars g^.;;;; 6 Der Ornithologische Beobachter Monatsberichte für Vogelkunde und Vogelschutz. Offizielles Organ der Schweizerisctien Gesellschaff für Vogelkunde und Vogcisctiulz. Erscheint fiiii lö. des Monats. L'Ornithologiste Publications mensuelles pour l'etude et la protection des oiseaux. Orgaue officiel de la Societe suisse pour l'etude des oiseaux et leur proicciion. Parait le 15 du niois. Von den Formen der scliweizerischen Gimpel. Von .l/A. Hrss, Bern. Als bekannt dai-f bei uns in der Schweiz v< )raLiSiiesel/t worden, dass unser TUnipel von Kennern als in zwei einheimischen Formen vorkommend angesehen wird. Der grössere Berggimpel und dei- kleinere, gewöhnliche Gimpel. Ab und zu wird auch noch das Erscheinen des grossen, nordischen rTimi)els erwähnt. Ob zwischen den beiden erstgenannten Formen lebergänge vorhanden sind, kann unseres Frachtens erst mit einiger Gewissheit behauptet und verfochten uerden, w enn man überhaupt die zwei Formen mit Sicherheit zu unterscheiden gelernt hat. Damit steht es aber l)ei uns gar nicht erfreulich. Man hat sich der Sache viel zu wenig angenommen. Fs bedarf hier noch eines genauen Studiums unserei-' Brut-Gimpel. Mit lei(;htfertigen Behauptungen, wie man nur zu oft hört, ist es nicht getan und auch gar nichts bewiesen. Ich für meinen Teil glaube an das Vorkommen der beiden einheimischen l'ormen. Dass Uebergange zwischen beiden vorhanden sind, ist \\alirsclieinlich. Alles muss aber vorerst noch be- wiesen werden. Das nötige Beweismaterial zu sammeln und zu sichten, dazu möchten diese Zeilen anregen. Die Frage der Formen des Dompfaftes ist zuerst anderwärts in Fluss gekonnnen. In Bayern hat E. Stresemann dieselbe auf die 'IVaktandenliste gebracht. Wohl in Folge davon haben sie auch Floerickk u. a. aufgegriffen. Wir werden auf diese Arbeiten noch zu- rückkommen, um im Anschluss an dieselben zum Studium un- serer schweizerischen Verhältnisse aufzumuntern. Sehen wir einmal wie die verschiedenen Autoren die Frage l)ishei- behandelt haben. — -82 — Hartert führt für E^uropa zwei Arten auf): Pyrrhula pyrr- hula pyrrhula L., Grosser i)der nordischer niuipel. Als Masse gibt der Verfasser an: Flügel f>3 — 98, Schwanz etwa 68—72, Lauf etwa 18 — 19, Schnabel etwa 10 nun. Als Verbreitungsgebiet für diese Art oder Form. „Brutvogel in Skandinavien, den Ostsee- provinzen bis Ostpreusscn, Russland, Westsibii-icn bis südlich vom Baikal-Seo und Daurien. Im Winter wandert er weit nach Süden und nach Westen, über ganz Deutschland bis West-Europa, ver- einzelt bis Ost-lMigiand, noch seltener bis Italien, Griechenland und Kleinasien." Die andere; Pyrrhula pyrrhula europaea Viel II., Ge- meiner oder kleiner Gimpel. Flügel :^ 81 — 88,5 mm. Als Vei'breitungsgebiet ^^ ird angegeben xMittel- und West- h'.uropa bis ins nördliche Italien und nach Nord-Portugal (nach BocAOE). Auf den britischen Inseln mehr oder minder häufig, seltener in Schottland, aber noch bis zu den Hebriden und vereinzelt den Orkneys- und Shetlands-lnseln. Bei der Massangabe hat Harterth folgende Bemerkung beige- fügt: ,,ln den Vogesen kommen auffallend gi-osse Stücke vor, die vermutlich dort brüten, ebenso scheinen Schweizer- lOxemi^lare oft recht gross zu sein, ohne aber deshalb etwa der grossen nordischen Form anzugehören." Reichenow unterscheidet - ) zwei Arten : P y r r h u I a p y r r h u I a , G !• o s s e r D o m p f a f f. Flügel 90 mm. (Skandinavien, Ostseepro- vinzen, Ostpreussen, Hussland, westliches Sibirien; im Winter in Deutschland). P. europaea Vi eil 1., Dompfaff. Flügel unter 90 mm. (Mittel- und Südeuropa: in Deutschland hauptsächlich in Gebirgswälder). A LTUM •'') führt nur dci- gemeine Gimpel, P y r i- h u I a vul- garis Briss an, ohne irgendwelche Masse anzugeben. Im ,, Neuen Naumann"') ist die ganze Frage auch ausführlich behandelt. Naumann selbst zog beide Gimpelformen zu einei- einzigen zusammen. Der ,,Neue Naumann" führt aber- richtig an, dass ,,sehr grosse Stücke schon in der Schweiz und in Böhmen nisten, wie über- haupt der Uebei-gang auch in geographischei' Rücksicht nur allmäh- lich ist." Auch -folgender Bemei'kung des Bearbeiters wird man vor- läufig beistimmen können: ,,Nach den bisherigen Forschungen scheint nur so viel sicher zu sein, dass erstens der Gimpel in den Hochge- birgen und im Norden Europas und in Asien grösser wird, und zweitens, dass die Grössenvariation teilweise lokal, teilweise geo- graphisch vor sich geht." Was nunmehr besonders unsere schweizerischen Verhältnisse anbetrifft, so verfügen wir über- folgende Angaben: ') Hartert. Die Vögel der paläarktischen Fauna. Bd. 1. S. 9o 9'). -) Reichenow: Die Vögel: II. Bd. S. 42.o. •*) Altum: Forstzoologie. II. Bd. S. J59 *) Naumann: Naturges<"lii("hte der Vüo-el MiMeleuroiia.s, IV. Bd.. S. i.'MiT-^Hö, Tafel Nr. 32. Mkissxer und Schinz ^) ei'wähnon nichts von grösseren und kleineren Formen in unserem Lande. Ais Masse nennen sie: Länge 6V4 Zoll, Breite 11 Zoll. Thchudi erwähnt ebenfalls nichts in dieser Beziehung.-) blr behandelt den Bluttinken mit der montanen Vogel weit. Lr be- richtet nur noch, dass besonders die 99 ^^ grösseren Flügen im Wintei' in das X'orland sti'eichen. In Berggegenden könne man dann ganze Flüge Gimpel antreffen, ohne dass ein einziges 9 dabei wäre. Ziemlich ausführlich ist Fatio. '^l l^r führt an, dass ihm fol- gende Masse geliefert worden seien: Gesamtlänge 0,130—0,190 m., Flügel 0,082—0,096 m. Der Verfasser vermutet, dass da Iri-tümer (unrichtige Messungen) vorgekommen sein könnten. Des weiteren betont er, dass ei' dazwischen alle möglichen Masse habe. In der Hauptsache hielten unsere schweizerischen Gimpel die Mitte zwisclien den vorgenannten Extremen inne. Fatio erwähnt auch, dass Be- obachter bei uns eine kleine und eine gri>sse Form (Haces) unter- scheiden wollen. Fr selbst will auf solche Unterschiede nichts geben. Die Grössenunterschiede kämen wohl von der mehr oder weniger reich- lichen Nahi'ung her. Es sei dies der Einfluss des Wohngebietes (l'habitat prefere). Damit hat er wohl recht, aber- es bleibt doch bemerkenswert, dass ihm bei den vielen eingegangenen Angaben und den zahli'eichen Eigenbeobachtungen offenbar nicht aufgefallen ist, dass unsere Bei'ggimpel besonders gross sind. Ebenso ist ihm offenbar entgangen, dass der nordische Gimpel bis in die Schweiz gelangen könnte. Dabei erwähnt er doch auch die Arbeit von Dkmole *), dei- di'ei Rassen (Formen) für die Schweiz und Savoyen erwähnt : Petit Bouvreuil, Totallänge 13 — 16 cm.: Bouvreuil dit ponceau, Totallänge 13,5 — 18 cm.: Grand Bouvreuil, Gesamt- länge 16,5 — 18,2 cm. Von den schweizerischen Gimpeln schrieb Göldi'^): ,,Vom Gim- pel werden zunächst zwei Formen unterschieden: eine grössere nordwesteui'asische, hellere, und eine kleinere, düstere, jn Zentral- und Westeuropa: unsere schweizerischen scheinen durchwegs der letzteren anzugehören, obwohl es auch recht grosse Exemplare da- runter gibt." Der Verfasser hat also dei" Untersuchung noch Kaum gelassen. Er schreibt ,,sch einen": damit deutet er an, dass die Frage noch nicht vollständig abgeklärt sei. Kommen wir nunmehr auf die Arbeit von E. Stresemann "), M MeisöNEK und Schinz: Die Vögel der Schweiz. Zürich IHIö, S. 71—72. -) TscHUDl: Das Tierleben der Alpenwelt (10. Auti. 1875), S. 80. ') Fatio : Faune des Vert^bres de la Suisse. Oiseaux 1er Parlie, pa^'. ()88 ;") (WH. *) Bull. Soc. ornit. suisse I part II, p. 120. ■'] (jÖLDi: Die Tierwelt der Schweiz in der Gegenwart und in der Vergangen- heit. Bd. I, S. ;:!48. ") Vorläutiges über das geographische Variieren der Kürpergrüsse bpiiii Gimpel. Anzeiger der Ornitli. Gcsellschatt in Bayern, No. 2 1919. — 84 — die auch iüv unsere Untersuchungen als Grundlage dienen muss. Der genannte Verfasser ist nach Feststellung der Flügellänge von weit über 200 Gimpeln aus West-, Mittel-, Nord- und Osteuropa zur Ueberzeugung gelangt, dtiss der europäische Kontinent mehi' als nur zwei in dei' Gi'össe von einander abweichende Formen des Gimpels aufweise. h'-r ist zur \'orläuligen Aufstellung folgender drei Formen ge- langt : Pyrrhula pyri'hula [)yrrhula,') L., Flügellänge cf 90 — 98, 9 89 — 95,5 : be\\ ohnt Nordasien westlich des Jenisei und Altai, ferner Russlaud, Polen und Ostpreussen, Finnland und Skandinavien, Ru- mänien, die Gebirge der Balkanhalbnisel, die l\.arpathen, Ungarn. „Als westlichste Brutgebiete sind bisher Westpreussen und Bosnien bekannt, doch bewohnt diese Form wahrscheinlich auch die höhere Region der Alpen von Steiermark bis Savoyen." P. p. germanica Brehm-'). Flügellänge rj" 85 — 93, 9 84 bis 92 mm. ,, Wurde bisher als Brutvogel nachgewiesen aus dem Riesengebirge, der preussischen Lausitz, ganz Sachsen, den Thü- ringischen Staaten, ganz Bayern mit Ausnahme von Unterfranken, dem badischen Schwarzwald, Vorarlberg, N(trd-Tirol und Salzburg, Ober- und Niederösterreich. Vermutlich bewohnt sie auch Böhmen, die Mark Brandenburg und Württemberg". Ich vermute, dass diese Form auch das schweizerische Jura- gebirge bewohnt. Doch ist eben diese Frage erst gründlich zu prüfen. P. p. minor Brehm, ^) Flügellänge rf 80—87, 9 78—85 mm. Brütet nach den Untersuchungen Stre.semann's in Nord- und Mittel- Italien, ganz Frankreich mit Ausnahme der Alpen und Vogesen, in Belgien, Holland, der Rheinprovinz, dem Grli. Hessen, Unterfranken (Spessart) Kurhessen, dem Harz, wahrscheinlich auch Westfalen, Braunschweig, Oldenburg, Hannover, dem Südteil der jutischen Halb- insel, Mecklenburg und Voi'pommern. F]s folgt dann noch nachstehende Notiz : ,,Die Formen sind räumlich nicht scharf gegeneinander abgegrenzt, sondern durch Uebergängc verbunden. Die Brutvögel aus den Vogesen und der Rheinpfalz, anscheinend auch die der Nordschweiz (Kanton Glarus) vermitteln hinsichtlich ihrer Grössenvariation (Flügel der cfcf 84 bis 89 mm.) zwischen P. p. germanica und minor." Zu diesen Angaben hat Floericke Stellung genommen.*) Der genannte Verfasser schreibt, dass er im Begriffe war die P. p. germanica von Stresemann als montium zu beschreiben. Er hat ein 9 vom 19. Mai 191.3, aus der Umgebung von Leipzig, i) Stresemann lässt für die grosse Formen den Namen P. p. pyrrhula (L) bestehen (terra typica: Schweden). -) Namengebung nach Chr. L Brehm, Handbuch der Naturgesch. aller Vügel Deutschlands, S. 252 (1831 — „bewohnt . B'. XVli. .lahrg- , S. 43) solfh<> grosse Stücke. — SG — Diese Untersuchung wird gut Hurcl^ifülii'bar sein, indem man die in die Hände fallenden Gimpel, namentlich Rrutvögel, genau misst, namentlich ist die Flügellänge liosonders zu lierücksichtigen. Wir müssen weit mehr als bis jetzt, wie wh- dies schon oft betont haben, uns daran gewöhnen, die uns irgendwie zukommenden Stücke genau zu studieren und mit anderen zu vergleichen. Mit dem Ausstopfen allein ist wenig getan: vorab heisst es die genauen Masse zu nehmen. Dies kann nachträglidi noch an |)räparierteii Stücken geschehen, da sich die Flügellänge besrtnders gut messen lässt, weil ihr Mass wenig ändert. Im solche Masse von allen L a n d e s g e g e n d e n bitten wir. Damit ist es dann aber noch nicht alles getan. Wenn wir eimal einige Anhaltspunkte über die Verteilung der verschiedenen Formen gewonnen haben, wird man die Lebens\\eise derselben studieren müssen. Ich ver- mute, dass wenig Auffallendes in dieser Beziehung herausgefunden werden wird, so wenig als bei der Färbung. Aber a priori können wir da nichts sagen; ein ,, Warum" ist für diese l'nter.schiede doch vorhanden. Ob uns das Auffinden desselben gelingen wird? Dies hängt sehr von dem darauf aufgewendeten Fleiss ab. Merkwürdig ist es doch, dass der Norden und dann wieder unsere Gebirge die grössten Formen des Gimpels aufweisen, die einander näher stehen, als die dazwischen vorkommenden, ja sich vielleicht gleich sind. Muss man da nicht unwillkürlich die Verbreitung verschiedener Alpenpflanzen denken ^ Zum Beispiel .\ n e m o n e n a r c i s s i- flora, Ranunculus glacialis usw . Herrschen hier u ie dort ähnliche Zusammenhänge t Ich wage dies jetzt nicht zu behaupten. Widerlegen wird man eine solche Mutmassung eben- sowenig können, wie sie beweisen. Wenn auch der A^ogel beweg- licher ist als die Pflanze, so lässt sie sich doch gegen diesen etwaigen Fiinwand anführen, dass ersterer doch in der Regel wieder in seine Brutheimat zurückkehrt : dass dieselbe das ihm zusagende Wohn- gebiet sei. Unsere Gebirgsgimpel z. B. sind Strichvögel, deren Wanderungen sie gar nicht weit führen. Doch unterlassen wir Spekulationen. Stellen wir vorab einmal die Tatsachen fest. Hoffen w ir, dass wir bald über ein reiches Datenmaterial verfügen, so dass wir dasselbe mit den Angal)en von E. Stresemann vergleichen können. Derzeit haben wir noch nui- ein zu geringes Material, um dasselbe schon mit Erfolg verwerten zu können. Ornitholo^isches vom Bodenseeiebiet. V^on Prot'. Dr. H. Zwieseln, Stuttgart. (Schluss.) Hypolais icterina, Vieili., G a r t e n s j) ö 1 1 e r. Uner- müdliche Sänger hörte ich: 2. und 11. Juli in Friedrichshafen (See- anlagen), am 3. beim Kaiserdenkmal in llavensburg. Fei'ner traf i — 87 — ich ihn den 21. Juli beim Waldhaus .Takub in Konstanz und am 27. LUilerhalb Meersbiu-g, \vu er flügge Junge fütterte. A c r 0 c e p h a l u s palustris, Bechst., S u in p f r o h r s ä n g e r Am 16. Juli und an den folgenden Tagen belauschte ich einen hervor- ragenden Künstler dieser Art beim Daisendorfer Ried. Seine vielerlei Strophen habe ich genau notiert. Er sang unermüdlich ganz in der Nähe der Strasse in einem Acker und turnte daz\\ischen an den Getreide- und Grashalmen herum. A c r () c e p h a 1 u s a r u n d i n a c e u s , Gm., T e i c h r o ii i'- sänge 1'. An der Aachmündung bei I.udwigshafen (29, Juli). An den Weihern bei Meersburg ziemlich zahlreich angetroffen, so am Siechen- und Neuweiher, aucli Nester und flügge Junge gefunden (15. Juli und folgende Tage). A c r (j c e p h a 1 u s t u r d o i d e s , Meykr, 1) r o s s e l r o h r- Sänger. Am Neuweiher verhört. Durch seine bedeutende Grösse und den charakteristischen (resang (Karre, karre, gui, gui, gui - -), vom vorhergehenden gut zu unterscheiden. Calamodyta phragmitis, Bechst., Schilf rohrsänger. Im Daisendorfer Ried wochenlang fast täglicli studiert. Sein Gesang erinnert manchmal an den des Distelfinken und der Dorngrasmücke. Sylvia c u r r u c a , L., Z a u n g r a s m ü c k e. Heuer im ganzen Gebiet sehr oft gehört (Kisslegg, Tettnang, Friedrichshafen, Meersburg, Mainau, Ueberlingen, Bregenz, Konstanz, Radolfszell). S > l V i a cinerea, Brüss, 1^ o r n g r a s m ü c k e. 1 . Juli bei Aulendorf, 9. bei Kisslegg, 11. bei der Schussenbrücke vor Friedrichs- hafen lebhaft singend. Sylvia a t r i c a p i 1 1 a , L., s c li w a r z k ö p f i g e G r a s- m ü c k e. Allenthalben häutig. Besonders prächtige Sänger beim ,, Alten Schloss" in Meersburg, in den Ueberlinger Stadtgräben und auf der Mainau getroffen. Auf letzterer Weibchen und Junge mit roter Haube zahh'eich gesehen. Am 28. Juli , .studierte" ein junger Schwarzkopf bei Haltnau und liess kurze, aber ziemlich laute Strophen hören: am 2. August be.obachtete ich bei Bregenz ein Paar mit flüggen Jungen. Sylvia h o r t e n s i s , Gm., G a i- 1 e n g r a s m ü c k e. Am 10. Juli in den Gärten von Waldsee ganz flotte Sänger, auch flügge Junge in Menge. Ueberall am See gehört (Friedrichshafen, Meers- bui'g, Ueberlingen etc.). T u r d u s m e r u l a , L.. K o h l a m s e 1. (iemein. .\m 22. Ok- tober 1919 sangen in i\en Stadtgräben Ueberlingens mehrere anhal- tend, aber leise. M e r u l a t o r ( ( u a t u s , L., l\ i n g a m s e 1. 5. April und anfangs Mai 1919 wurde je ein Stück beim Präparator in Saulgau eingeliefert. Auch bei Markdorf und Mochen\\ angen wurden F-nde April 1919 mehrere erbeutet. T u r d u s pilaris, L.., W a e h li o l d e r d r o s s e l. Im April und November 1919 wurden sehr viele bei Ravensburg ge- schossen. Am 7. Dezember bei Liebenau einen Flug beobachtet. T u r d u s \ i s c i v o r u s , L., Misteldrossel. Im April 1919 bei Tettnang und Appenv^eiler (im O.A. Tettnang), im Mai bei Vogt (O. A. Ravensburg) erlegt. T u r d LI y in u s i c u s , I.., S i n j^: d r o s s e 1. Ueberall airi See angetroffen, z. B. im Sce\^■ald bei Friedrichshafen und am Gebhards- berg bei Bregenz. Rnde Api-il 1919 wurden sehr viele Erfrorene bei den Präparatoren in Ravensburg, Saulgau und Biberach abgeliefert. Turdus iliacus, L., Weindrossßl. Im April 1919 bei Saulgau und Ravensburg geschossen. R u t i c i 1 1 a t i t h y s , L., H a u s r o t s c h \\ a n z. Sehr iiäulig im ganzen Gebiet. Am 16. JuH sah ich in Meersburg einem prächtig schwarzen Männchen zu, \\ie es in einem Garten eifrig Johannis- beeren hinunterwürgte. R u t i c i 1 1 a |) h o e n i c u r u s , L., G a r t e n r o t s c 1 1 w a n z. Ebenfalls allenthalben recht häutig, so bei Tettnang, Friedrichshafen, Ravensbui'g, auf der Mainau, bei Meersburg, Haltnau, Ueberlingen, Ludwigshaven, Radolfszell, Bregenz und Lochau. C y a n e c u 1 a s u e c i c a , L., B 1 a u k e h 1 c h e n. Im April 1919 bei Saulgau weissternige Exemplare beim Präparator einge- liefert getroffen. E r i t h a c u s r u b e c u 1 a , L., H o t k e h 1 c h e n. Häutig : bei Meersburg, Immenstaad (17. Juli Hügge Junge im Park von Schloss Kirchberg), auf der Mainau, bei Bregenz. Am 22. und 23. Oktober in Ueberlingen in den Gärten am See auffallend viele bis zum Ein- bruch der Dunkelheit herrlich singend. 7. Dezember ein Exemplar in einem Garten bei Ravensburg. S a X i c o 1 a o e n a n t h e , L., g r a u e r S t e i n s c h m ä t z e r. Im Bodenseegebiet nicht häufig. Von Isler (Ornithologischer Beo- bachter 1918/19) wurden am 31. März 1919 zwei bei Kaltenbach in der Nähe von Stein a. R. beobachtet. P r a t i n c o 1 a r u b e t r a , A., b r a u n k e h 1 i g e r W i e s e n- sch mätzer. 11. Juli bei Tettnang mit Hüggen Jungen an der Strasse nach Friedrichshafen. Ferner bei Daisendorf (16. Juli), Uhldingcn und Immenstaad (17. Juli), Espasingen (31. Juli). MotaciUa alba, L., weisse Bachstelze. Ueberall am See angetroffen. Unter der Landungsbrücke beim Waldhaus Jakob in Konstanz fütterten Alte ihre Jungen im Nest (21. Juli 1919), M o t a c i 1 1 a Ij o a r u 1 a , L., G e b i r g s b a c h s t e 1 z e. Am 23, Oktober einige Exemplare bei den Badehäusern Ueberlingens am Seeufer spazierend. Im allgemeinen selten am See selbst beobachtet, häufiger im Oberland bei Kisslegg, Waldsee, Aulendorf, Altshausen, Tettnang, Ravensburg (Schüssen) getroffen. A n t h u s pratensis, L., W i e s e n j) i e p e r. 12. Juli 1919 bei der Argenbrücke unweit der Argenmündung; am 21. Oktober. am Federsee einige und am 22. Oktober bei Mimmenhausen ein ganzer Flug. Anthus ar bore US, Brlss, B a u m [> i e p e r. Allgemein angetroffen, so bei Meckenbeuren (1. Juli), Kisslegg, Tettnang, Meers- burg, Daisendorf, beim Neuweiher, bei Unteruhldingen, bei Eck (unweit der Mainau), bei Lochau und Lindau. Galer ida er ist ata, L., Haubenlerche. Ist nicht selten bei Meersburg, Staad, Hagnau, Langenargen, Lindau, Ludwigs- hafen, Ravensburg, Tettnang, Saulgau (21. (Oktober dort beim Bahnhof). I — 89 — A 1 a u d a a r v e n s i s , L., F e 1 d 1 e i- c h e. Im Oberland häufig. Airi 30. Juni sangen die Feldlerchen abends 8 l hr 20 bei Herbertingen noch sehr lustig. Am 23. Oktober hörte man viele in hoher Luft über Ueberlingen rufen. Fnde April 1919 erhielten die Präparatoren in Biberach, Ravensburg und Saulgau viele Erfrorene zum Aus- stopfen. Miliaria europaea, Swains, Grauammer. Am 17. Juli 1919 hörte ich beim Wetterkreuz bei Meersburg das bekannte Strumpfwirkerlied, auch beobachtete ich den Vogel am 26. Juli zwischen Mainau und Staad. Im württ. Oberland Brutvogel. Von mir seit Jahren jeden Sommer dort festgestellt und am 30. Juni 1919 zwischen Munderkingen und IJntermarchtal ein Paar mit Jungen lange am Rande eines Kornfeldes beobachtet. E m b e r i z a c i t r i n e 1 1 a , L., G o 1 d a m m e r. Am ganzen See gemein. Ausser dem gewöhnlichen Gesang auch Strophen mit nur gleichhohen Tönen und solche mit 1 — 3 höheren am Schluss gehört, z. B. : 1 ) • . sodann 2) 3) 4) • • • Emberiza cirlus, L., Zaunammer. Schalow sagt im J(jurnal für Ornithologie (1917): Sie dürfte in den Weingebieten zwischen Meersburg und Unteruhldingen brüten. Es stehen Stücke in der Meersburger Sammlung. Emberiza c i a , L., Z i p p a m m e r. Von dieser Ammer sagt ScHALow dasselbe wie oben. Mir sind die beiden Arten im Gebiet noch nicht zu Gesicht gekommen. Doch werden sie von einer Reihe älterer Autoren als vorkommend zitiert (STr>LKER, R. v. Tschusi, A. Bau), aucli Dr. Felix meldet die Zaunammer von Schaffhausen (Ornith. Beobachter 1916/17). ( ' y n c h 1" a m u s s c h i i- 1 i t /. Von mir überall am See beobachtet und seinen Heissi^i>en, bescheidenen (iesani;- gehört, in: Langenargen, Meersbm'g, Daisendorf, Ueberlingen, bei I.udwigs- liafen, Konstanz, Bregenz, Friediichshafcn. C i t r i n e 1 1 a a 1 p i n a , Bonai'., C i t i- < » n e n z e i s i g. Nach Angabe von Vogelkennern bei Meei-sburg, Biegenz, Ravensburg, Saulgau, Tettnang jeden Winter anzutreffen. C h r y s o m i t r i s s )) i n u s , L., 1^ r 1 e n z e i s i g. Am 2. August in Bregenz am Gebhardsberg einige Stück, am 7. Dezember 1919 bei Untereschach 0. A. Ravensburg einen ganzen P'lug beobaciitet. Carduelis elegans, Stkph., Stieglitz. Im ganzen Gebiet zu jeder Jahreszeit in grösserer Anzahl getroffen. Stand- und Strichvogel. ( ' a n n a b i n a 1 i n o t a , Gmel., B I u t h ä n f 1 i n g. Nicht gerade häutig. Am 30. Juni viele bei Herbertingen, 2^. Juli einige bei Halt- nau, 29. Juli bei Ludwigshafen, 23. Oktober durcliziehende Flüge bei Ueberlingen und Sipplingen beobachtet. A c a n t h i s b o r e a 1 i s , Vieill, n ö r d 1 i c h e r{ L e i n- f i n k. Anfangs November 1918 wurden 8 Stück bei Mochenwangen gefangen. Ein Stück sah ich bei einem Liebhaber. P y r r h u 1 a europaea, Vieh^l., Gimpel. Wird häutig im Winter gefangen und im Käfig gehalten. 23. Juli 1919 bei Meer.s- burg und Haltnau, 24. beim Schloss in Friedrichshafen. Im Wintei- in den Ortschaften häufiger zu sehen (7. Dezember in den Gärten bei Tettnang und Ravensburg). L o X i a c u r V i r o s t r a , L., F i c h t e n k r e u z s c h n a b e 1. Am 12. Juli 1919 im Seewald bei Langenargen. Wird bei den Präparatoren' des Gebietes zu allen Jahreszeiten eingeliefert, auch von den Landleuten häutig im Kätig gehalten. (Viel Aberglaube spielt dabei mit!). Columba oenas, L., H o h 1 1 a u b e. hn Juni 1919 bei Ravensburg geschossen. Mitte Juli im Daisendorfer Wald und l)ei Unteruhldingen wiederholt gehört und gesehen, Columba p a 1 u m b u s , L., R i n g e 1 1 a u 1) e. Im Juni 1919 bei Tettnang erlegt. Ist liäutiger als die Holztaube. Ich steUtc sie fest bei: Langenargen, Kisslegg, Meersbui'g, Mühlhofen, Bregenz. T u r t u r a u r i t u s , Ray., Turteltaube. Selten bei den Präparatoren eingeliefert. Am 12. Juli 1919 oberhalb der Ai-gen- brücke in einem kleinen Gehölz bei Langenargen gesehen und gehört. Tetrao urogallus, L., A u e r h u h n. Wird aus dem Allgäu oft beim Präparator in Ixavensburg eingeliefei-t. T e 1 1- a o tetrix, L., Birkhuhn. Im Pfrunger Ried bei Wilhelmsdorf im Fi-ühjahr und im Schussenrieder Ried am 2. Oktober 1919 je ein Hahn geschossen. P li a s i a n u s c o 1 c h i c u s , L., K u p f e r f a s a n. Wurde früher in den Oberämtern Tettnang, Ravensburg, Wangen und Wald- .see eingesetzt. Es kommen alljährlich einige zum Abschuss. Perdrix cinerea, Briss., Rebhuhn, Am 12, Juli in einem Getreidefeld bei Langenargen, am 22. bei Stetten aufgeflogen. - 91 — C o t u r n i X c o ui in u ii i s , Boxxpvr., W a c h t e 1. Xirht häutig. Heuer l)ei Meersburg unweit vom Siechenweiher, bei Statten inid Daisendorf einzeln gehört worden. Am 27. September wurde ein l^lxemplar von Esbach bei Aulendorf und eines von Wendenreute bei Saulgau dem Präparator zugesandt. C h a r a d r i u s p 1 u v i a 1 i s , L. , G o 1 d r e g e n p f e i t' c r. Mitte November 1919 bei Grossbaumgarten ()/A. Ravensburg ge- schossen. Vanellus cri Status, Meykr und Wolf., Kiebitz. April 1919 bei Baind O/A. Ravensburg geschossen. Ciconia alba, Willucsh., weisser Store h. binde Sep- tember wurde ein Exemplar von Markdorf beim Präparator in Ravens- burg eingeliefert. Störche sind in der Seegegend selten geworden, aber auf den nassen Wiesen des (Jberlandes sieht man im Sommei* immer einige herumstolzieren. Das Nest auf dei- Kirche in Saulgau fand ich am 30. Juni von einem Paar besetzt. A r d e a cinerea, L., g r a u e r R e i h e r. Wurde am 8. ( )k- tober 1919 bei Buchau am Federsee, am 15. Oktober bei Herbertingen erlegt. Ardetta minuta, L., Zwergreiher. Am 14. August 1919 bei Konstanz erlegt. B o t a u r u s s t e 1 1 a r i s , E., Rohrdommel. Im Februar 1919 bei Rultingen (unweit Mengen), am 10. Dezember beim Feder- see geschossen. R a 1 1 u s a 4 u a t i c u s , L., W^ a s s e r r a 1 1 e. Im .Juni 1919, sov\ ie im Oktober und November wurden mehrere an der Schüssen bei Ravensburg, am 8. Oktober eine bei Ebenweiler O/A. Saulgau erbeutet. Cr ex pratensis, Beuh.st., Wachtelkönig. Im .luni 1919 bei Weingarten, am 23. August bei l'nlingen erlegt. G a 1 1 i n u 1 a m a r u e 1 1 a , Briss., g e t ü ]> f e 1 1 e s S u m [) f- h ti h n. Am 29. Juli 1919 bei Ludwigshafen, am 31. am Mindelsee ifcsehen. t-^ G a 1 1 i n u 1 a c li 1 o r o jj u s , L., g r ü n f ü s s i g e s Teich- h u h n. Im November 1919 mehrere auf den Weihern bei Ravens- burg, am 1'7. Dezember am Bodensee l)ei Friedrichshafen ge- schossen. F u 1 i c a a 1 1' a , L., schwarzes W a s s e i* h u h n. Im Ge- l)iet sehr häutiger Brutvogel, auf vielen kleinen W^eihern und dem Bodensee im Jahr 191i> sehr oft beobachtet: Kisslegg, Wolfegg. Meersburg (Neuweilier, Siechenweiher), l'eberlingen. Ludwigshafen, Mainau, Radolfszell Reichenau, Friedrichshafen, Lindau, Bregenz. Am 15. Juli überall schon ziemlich erwachsene Junge. Grosse Mengen Blässhühner waren am 23. Oktober bei Leberlingen und Ludwigshafen zu sehen. N u m e n i u s a r (\ u a t u s , L., g r o s s e r B r a c h v o g e 1. Den 10. Juli 1919 bei Kisslegg beobachtet (wird dort Viehweiden- mäckeler genannt). Beim Präparator in Ravensburg sah ich ein bei Niederbiegen im Frühjahr geschossenes Exemplar. Am 31. Juli zeigten si(^h mehrere über der Markelt inger Bucht unweit Radolfszell. — 92 — Scclopax rustii'ola, L., Waldschnepfe. Im No- vember 1919 wurden viele l<:xemplare aus dei- Umgegend von Ravens- bura- dem Präparator daselbst eingesandt. " Gallina^o major., Gm., gemeine Sum pt sehne pte. Im Februar 1919 bei Kisslegg, am 19. Mai bei Saulgau und anfangs November bei Kadolfszell erbeutet. Gallinago gallinula, L., kleine Sumpf seh neptc. Anfangs November 1919 bei Radolfszell geschossen. Totanus calidris, L., G am b e 1 1 w a s s e r 1 äu f e r. Von mir am 21. Oktober 1919 am Kedersee gesehen. Totanus och r opus, L., punktierter Wasser lauf er. Am 31. Juli 1919 zuei Stück am Mindelsee lange Zeit aus nächster Nähe beobachtet. v .- x- i A n s e r s V l V e s t r 1 s , Bri«s., Saatgans. Am 2o. November 1919 beiBavendörf 0/A.Ravensburgein sehr schönes Exemplar erbeutet. A n a s b o s c h a s , L., S t o c k e n t e. Im Gebiet während des ganzen Jahres oft beobachtet, auf dem Bodensee und auf den kleinen Weihern. 16. Juli im Ergetenweiher bei iMeersburg Alte und Junüe, 19. Juli 1919 : viele Junge in der Bucht zwischen Mainau und bin^eisdorf: 29. Juli bei der Achmündung bei Ludwigshafen: •>1 Oktober 5 Paare und viele Junge auf dem Altweiher bei Altshausen. D a f i 1 a a c u t a , L., S p i e s s e n t e. Im Januar 1919 bei Friedrichshafen geschossen. (^ u e r (1 u e d u I a c r e c c a , L., K r i c k e n t e. Im Januar 1919 bei Ravensburg erlegt. Am 23. Oktober 1919 konnte ich in einer kleinen Seebucht bei Ludwigshafen über 100 Stuck zahlen. Im November wurden 4 aus der Umgegend von Ravensburg zum Prä- parator gebracht. i,hu/ F u 1 i g u 1 a f e r i 11 a , L., T a f e 1 e n t e. Im Winter 191^/ 1919 bei Friedrichshafen, im März 1919 bei Liebenliofen 0/A. Ravens- burg erbeutet. F u 1 i g u 1 a 111 a r i 1 a , L., B e r g e n t e. Im Winter 19LS/ 1919 bei Friedrichshafen erlegt und an den Präparator in Ravens- burg zum Ausstopfen gesandt. C I a n g u 1 a g 1 a u c i o n , L., S c h e 1 1 e n t e. Im W inter 1918/19 bei Friedrichshafen geschossen: ich sah sie beim Präparator in Ravensburg. .. M e r g u s in e r g a n s e r , L., g r o s s e r Sage r. im Frühiahr 1919 auf der Schüssen bei Ravensburg zwei Männchen, am 4. Dezember ein Weibchen bei Ettishofen O.A. Ravensburg ge- schossen. . . M e r g u s s e r r a t o r , L., mittlerer Sage r. Am 15. Januar 1918 konnte ich zwei Paare bei der Hafeneinfahrt in Friedrichshafen aus nächster Nähe beobachten. M e r g e 1 1 u s a 1 b e 1 1 u s , L., k 1 e i n e r S ä g e r. Im Winter 1917/18 w^urde bei Bodnegg 0/A. Ravensburg ein Exemplar ge- schossen. , j Podiceps cristatus, L., Haubentaucher. Ende Juni 1919 bei Tettnang und Friedrichshafen. U. Juli drei beim Hafen in Friedrichshafen, 26. z\^'ischen Staad und Mainau 3 Stück, 29. bei — 93 — Sippliiigen und Ludwigshafen Alte und Junge, 4. August bei Lochau 1 Stück gesehen. Im September ein Junger bei Ravensburg, anfangs Oivtober bei Siessen (Saulgau) 1 Kxemplar geschossen. Am 23. Ok- tober zwei unterhalb Ueberlingen, einen bei Sipplingen, zwei bei Hadolfszell gesehen. P o d i c e j^ s g r i s e i g e n a Bodo. , rot halsiger Steissfuss. l'lin blxemplar beim Gutenshofer Weiher (b. ßiberach) im Oktober 1917 geschossen. P o d i c e [) s c o r n u t u s , Gm., H o r n s t e i s s f u s s. hn Winter 1916 an der Schüssen bei Ravensburg erlegt. Podiceps fluviatilis, Briss., Z w e r g s t e i s s f u s s. 10. Juli 1919 auf einem Weiher beim Bahnhof Wolfegg, auf dem kleinen Parksee bei Aulendorf, 21. Oktober auf dem Altweiher bei Altshausen zwei, 23. Oktober acht Stück beim Badhotel in Ueber- lingen, 7 bei der Süssenmühle. 2 bei Sipplingen, 16 bei Luwigshafen beobachtet. Im November wurden viele aus der Umgegend von Ravensburg beim dortigen Präparator eingeliefert. C o 1 y m b u s a r c t i c u s , L., P o 1 a r s e e t a u c h e r. Zwei, gleichzeitig mit zwei Col. septentrionalis, L., Ende November 1919 bei Isny, erbeutete sah ich in Ravensburg. Es waren junge Tiere. Colymbus gla Cialis, L., Eisseetaucher. Im Dezember 1918 bei Friedrichshafen geschossen und dem Präparator in Ravens- burg zugesandt. Colymbus septentrionalis, L., N o r d s e e t a u c h e r. Zwei Exemplare wurden Ende November 1919 bei Isny geschossen. Garbo cormoranus M. u. W., K o r m o r a n s c h a r b e. Wurde im September 1919 bei Bregenz und Lindau wiederholt ge- sehen und, glücklicherweise ohne Erfolg, gejagt. L a r u s m a r i n u s , L., M a n t e 1 m ö \\' e. Im Winter 1914 bei Meersburg geschossen. L a r u s a r g e n t a t u s , Brunn., Silber m ö w e. .\m 22. Oktober 1919 beim Jachthafen in Friedrichshafen drei Stück ge- sehen. L a r 11 s c a n u s , L., Stur m m ö w e. Den 4. Dezember bei Wangen am Untersee erlegt und an den Präparator in Ravens- burg zum Ausstopfen geschickt. L a r u s r i d i b u n d u s , L., Lachmöwe. Im ganzen Gebiet, nicht bloss auf dem Bodensee, häufig angetroften, so z. B. an der Schüssen bei Ravensburg, auf den Stadtseen bei Waldsee, bei Kisslegg am Zellersee, auf dem Stegersee bei Aulendorf, am Federsee us\\ . S t e r n a fluviatilis, Naum., F 1 u s s e e s c h w a 1 b e. Wird alljährlich am Bodensee beobachtet und wurde z. B. aucii im Juni 1919 bei Meersburg gesehen. Hy d rochelidon nigra, L., schwarze Seescli wal be. Alljährlich am Bodensee erscheinend. Im Museum in Buchau sind 4 Stück vom Federsee. Ein Exemplar wurde im Juli 1919 bei Konstanz erlegt und bei einem dortigen Pi'äparator eingeliefert. __ 94 — Influence des conditions meteorologiques sur le passage de la becasse. Pill- le Dr. L. Piltct , Kribuurg. (,Suite.) Cette conception explique au mieux soit le nombre inusite des visiteuses, soit la localisation tres restreinte des attei'i-issements. Mais, si cette pai-oi de brouillards, de pluie et de t6nebres ifavait pas existe, les inilliers de b^casses expulsees de la Hussie auraient passe par dessus la tete du vönerable professeur Thienk- MANN et Celles de ses forestiers, sans que ni Tun, ni les autres eii eussent concu le plus leger soupron. Dans ce cas, le pi-emiei' aurait inscrit dans son Journal du 17 octobre «pas de böcasses» et les seconds sei'aient rentrcs bre- douilles. 11 resulte de ces faits (,|ue les cliasseurs nont pas plus le droit de taxer la valeur du passage d'apres de nombre de leurs vic- times que les oi-nithologues d'apres le nombre des oiseaux observes. On saisira vivement les fatales consequences rösultant de l'aj)- plication inconsid^ree de cette methode trop repandue. IL Influence des elements sur le passage de la becasse, en particulier. Les explications et les arguments presentes ici pour appuyer notre maniere de voii', reposent princij)alement sur des deductions, tirees elle-memes de Tobservation et de Texperience. Nous voulons essayer de deniontrei' la justesse de nos theories au moyen de faits pr6cis et de la statistique. C'est le passage de la becasse dont nous nous servirons pour atteindre ce but. Nous avons choisi cet oiseau pour les raisons suivantes: 1" La particularite de ses formes, son genre de vie, le nombi-e relativement i'eduit des individus et la chasse passionn6e, d(jnt il est Tobjet, surtout dans la Suisse romande, permet pour lui mieux que pour beaucoup d'autres migrateurs, d'etablir un etat quotidien approximatif des individus sejournant dans une region limitee. 2" Quoique la zone de niditication compi'enne une surface enorme on Tinfluence de la civilisation se fait tres peu sentir, oü, par consequent, le repeuplement annuel devrait peu varier, le nombre des böcasses sejournant dans nos i)arages au cours de leurs migiM- teurs autumnales, varie dans une proportion considerable et jus- (|u'ä present inexpliquee quoiqu'elle soit facile ä constater, Selon nous, cette Variation inconsequente est due ä TinHuence des elöments. L'etude que nous voulons entreprendre puisera ses informa- tions ä deux sources differentes: Tetat de prösence des böcasses en automne, fourni par les statistiques d'un chasseur et le tableau des situations meteorologiques, detinies ynv les cartes de notre Station de Zürich. — 95 — L'examen de ces deux dossiers devrait demontrer l'existence d'une curi'ölation entre oux. (I. ('ui'ti's iiivU'orohxiüiiii's. Nous avuiis l'impression que beaucoup de travaux sur- les inigrations, travaux execute.s avec beaucoup de zele et de |)atience, n'ont pas fourni un rösultat appreciable parceque leur auteurs s'6taient laiuentablement fourvoy^s dans le labyrinthe des faits secondaires et des details. ("e n'est pas seuleinent en notant, dans une localite donnee les dates d'arrivee, le nombre des visiteurs et les degres du thermometre que Ton arrivera a arracher ä un phenomene aussi complexe, dont les causes et les effets naissent et prevalent sur la moitie d'un continent, ses secrets si nombreux et si jalouse- ment gardes. Seul, l'examen de la Situation meteorologique d"une vaste region, comprenant non seulement les lieux de depart et ceux des arrivees, mais encore les pays environnants, peut nous conduire au but. Malheureusenient, les informations si importantes sur les situa- tions met^orologiques de la Russie d'Europe sont difflciles ä ob- tenir. Leur insuffisance nous a souvent genes, Nous commencerons donc par d6finir les caracteres meteoro- logi(jues des jours favorables au passage') ( p r o t ag o n i s t e s ) , de ceux qui sont defavorables (antagonistes), des jours dite a iTi p h i b o 1 i e n s , parcequ'ils reunissent les deux caracteres : protagoniste au lieu du depart, antagoniste au lieu d'arrivee et des jours dits : Indetermines, comme suit : Protagonistes: calme, bise ou föhn, nuit claire(p. ex. H. sur la Russie etc.). Antagonistes: vent d'une intensite au moins moyenne du S. ou de rO. Pluies, nebulosites, nuits sombres au lieu d'arrrivee (p. ex. r sur le sud de l'Angleterre ou sur le golfe de Biscaye etc.). Amphiboliens: Situation protagoniste vers les lieux de de- |)art et antagoniste au lieu d'arrivee.-) Indetermines: sans caractere precis. L'etude des 224 cartes meteorologiques qui couvrent les sept periodes, dites periodes d'arrivee (7 X 32 jours, voir plus loin) nous a permis de determiner pour chaque pöriode le nombre de jours appartenant aux differentes categories meteorologiques que nous venons de decrire. (A suivre.) ') Rappeions „(|ue favorables au passage" signitie accel^rant Iß passage, c. ä. d. diminuant le nombre des atterrissernents. Les jours protagonistes sont donc dö- lavorables, les antagonistes et les amphiboliens favorables au chasseur et ä l'ob- servateur. -1 P. ex. dans la Kurische Nehrung, dans la nuit du Id ;iu 17 octol)ro. ^ 96 — Ein nachahmenswertes Experiment mit der Mehlschwalbe. (Ghelldon urbica.) Von ('. (iirfritiiici , Buchhiiiidlei', Ebnat. Es war im Frühjahr 1915. Auf dem Balkon unserer Woh- nung stehend, die in Tavel, an der Strasse Clarens-Chailly-Blonav gelegen war, freute ich mich der Frühlingsreize, wie sie dem Gebiete des obern Genfersees in besonderer Weise eigen sind. Als Naturfreund hatte ich im Laufe meines zehnjährigen dortigen Aufenthalts ge- lernt, über das mir sehr unsympathische Agglomerat der Hotel- kasernen und Pensionen von Montreux und Umgebung hinwegzu- sehen, mich auch nicht mehr zu ärgern an jenen Kurgästen, die in ihrer Blasiertheit und \^ergnügungssucht kein Auge, kein Ohr und keine Zeit haben für edle Naturgenüsse. Arme Menschen, die nichts ahnen von der grossen Freude, die z. B. allein schon die Rückkehr eines seit Jahren im Hause nistenden Schwalbenpaars (Hirundo rustica) in den Herzen von Alt und Jung auszulösen vermag, wie dies bei uns der Fall war. Ein stets besetztes Rauch seh walbennest im Innern seines Heims zu haben, ist ein Freudenquell, ein Glück, das nicht jedem in den Schoss fällt, das wir auch gebührend zu wür- digen wussten. Zudem hatten wir die Freude, alljäljrlich Blicke in das liebliche Familienleben zweier Meh 1 seh wall3en paare tun zu dürfen, die in geringer Höhe über unserem Balkon nisteten. Die geschlossene ,, Kinderstube" dieser Art mit ihrem fast immer so drollig besetzten ,, Guckfensterchen" hat ihre ganz besonderen Reize, die der offenen, meist nur \Neniger oder mehi' überdachten Wiege von Hirundo rustica abgehen: dagegen konnte ich die jungen, flüggen Rauchschwalben, wenn sie abends auf dem Vorsprung über meiner- Stubentüre in Reih und Glied Posto gefasst hatten, im Gefiedei- krauen, was sich bei den etwas zurückhaltenderen Aussenbewohnern kaum machen liesse! Doch zurück zur Sache! Wie oft schon, so freute ich mich auch an dem eingangs erwähnten Frühlingsmorgen des muntern Treibens der kleinen Schar von 20 — 30 Mehlschwalben unseres Quartiers, die, mit Nestbau und -ausbesserung beschäftigt, eifrig ab und zu flogen, um auf der eben frisch besprizten Strasse „Kot zu schöpfen" fiir ihre Maurerarbeit. Ein ergötzlicher Anblick! Dieses Hin- und Herwogen der niedlichen gewandten Tierchen erinnert mich lebhaft an das Treiben der Möwen, das jeder kennt, der solche schon gefüttert hat. ob dieses Vergleichs kam mir plötzlich eine glücklicke Idee: Wie, wenn du diesen mit nisten so beschäftigten Vögeln Wattenflocken hinwerfen würdest, — statt Brot wie den Möwen — , gewiss würden sie sie von der Strasse aufnehmen, sie vielleicht sogar im Fluge zu erhaschen versuchen! Ich schritt ohne langes Besinnen zur Tat, nahm eine Hand voll Watte und blies nun in rascher Folge eine kleine Flocke nach der andern vom Balkon herab in die Luft hinaus. Wie gross war meine Freude und mein Erstaunen, als ich meine kleinen Lieblinge ganz pi-ompt reagieren sah! Wie die Möwen die ihnen zugow(ji-- - 97 — teilen Brotbrocken aufzufangen pflegen, so ertiaschten die /alilreictien Sctiwälblcin die unzähligen Baumwollflöckclien schon in der Luft mit einer Sicherheit, wie sie von Seiten dieser „Mückenfänger" nicht anders zu erwarten war. Erreichte ausnahmsxNeise einmal eine Flocke den Boden, so wurde sie von den Spatzen aufgetischt, die dem Spiel scho]i lange und nicht ganz neidlos zugeschaut hatten. Ich setzte dieses Experiment längere Zeit fort und wiederholte es noch oft, bald nur meinen zwei Paaren zu lieb, bald zu Gunsten der „(^uartierbewohner." Mancher Strassenpassant hat sich mit mir an dem reizenden Anblick ergötzt. Die Schwalben wurden immer zu- traulicher und schnappten die Flocken oft in greifbarer Nähe vor meinem Gesicht weg. Infolge meiner Uebersiedelung in's Toggen- burg hatte ich leider keine Gelegenheit, diese ,,Fiitterung" im fol- genden Jahr zu wiederholen, und hier fehlen mir leider .... die Vögel dazu ! Möchte diese kurze Mitteilung günstig wohnende Vogel- freunde anregen, ähnliche Versuche zu machen, dann ist der Zweck dieser Zeilen erreicht. Kleinere Mitteilungen. Communications diverses. Jahresbericht erichtet ausführlich J. Gengler in seinem neuen Werk „Balkanvögel, ein ornithologisches Tagebuch" (Verlag: H. A. Pierer. .■\ltenburg S. A. 1920). Dabei i.st nur eine Bemerkung besonders aufgefallen: „Der Regen ist ihm unangenehm und er (der Vogel) sucht sich ihm rasch zu entziehen." Ich glaube nicht, dass der Regen eine liesondere Liebhaberei der Feldhühner über- haupt bilde. Ein Sandbad geht ihnen jedenfalls vor. Aber beim Steinhuhn dürfte dies doch ganz besonders ausgeprägt sein. In betreff des Steinhuhnes schreibt E. .\. Göldi („Die Tierwelt der Schweiz". Bern, S. 366): „scheint bei uns I^loss auf die Alpen beschränkt zu sein, zwischen 1500 und 2500 m. Erhebung und im Jura zu felden. Es liel)t steinige, mit Gras- — 98 — Hächen luitermiselilo Südabhäiigo ; dabei steigt es im Wallis bis in die Weinberge in der Umgebung von Sitten iieral) und trifft man es in Italien und (rriecbenland als Bewohner der ebenen (Tetreidefelder." Nach meinen walliser Beobachtungen wird man das Steinhuhn stets schon unter 1500 ni. Meereshöhe antreffen, wenn das Gebiet ihm im übrigen passt. Zu unterstreichen sind aber die WUrte „steinige, mit GrasHäclien untermischte Süd a b 1) ä n g e" und dazu kommt wohl noch Gknglkr'S Bemerkung: „Der Regen ist ihm unangenelini." An der trockensten dürrsten Stellen wo während der Sommerzeit selten Regen fällt, der sog. „Felsenheide" wird man das hübsche Huhn am ersten antreffen. Dies soll sich der Beobachter merken. A. H. --^ Wir bitten um zahlreiche ülitteilungeu betreffend den Herbist- xiig und anderen Beobachtungen. Je mehr I>aten um so be! 0 c c o t h r a u s t e s vulgaris FALL., K i r s c h k e r n b e i s s e r. Am 10. Fe- bruar bei Renan (Berner Jura). W. Rosselet. S t u r nu s v u 1 g a r i s L., S t a r. Am 10. Februar 8 — 10 Stare in Renan W. Rosselet. — Vom 13. an bei Bern regelmässig bei Bern. Daut. — In Grossiiöch- stetten am 20. Febr. F. Jutzi. — In Oenz haben sich den ganzen Winter hindurch 4 Stare aufgehalten. R. Ingold. ( i a r r u 1 u s g 1 a n (1 a r i u s L., E i <■ h e 1 h ä h e r. Am 4. Januar von Reuchenette einen luchelhäher mit vollständig weissen Flügeln erhalten ; nur die üblichen blauen Federn haben ihre Farbe behalten. W. Rosselet. C i c o n i a alba Willi'GH , W e i s s e r S t o r c h. Am ö. März 1920. Bis jetzt ist alles leer. Gestern war ich in Kestenholz und N'ederbuchsiten. Noch keine Storchenstation ist besetzt (Aarwangen, Neuendorf etc.). Man ist besorgt wegen das Ausbleiljen der Störche. — Am G. März abends 5 l'hr ist der erste Storch in Niederbuchsiten eingetroffen! Eug. Rauber. — Am 1. März soll ein Storch längere Zeit in Bern über dem Kiitlgturm und das Bundeshaus gekreist haben. K. Daut. P o r z a n a parva Scüi'., Kleines S u m p f h u h n. l'^in Stück am 10. F'e- bruar am schiltigen Ufer des obern Zürichsees. P. Feer. Larus argentatus BuüNN., S i 1 b e r m ö w e. Unter vielen Sturm- und Lach- möwen ein Stück im Jugendkleid am 11. Februar auf dem Zürichsee. Kenntlich am braunen Gefieder, dem schwerfälligen Fluge und dem eigentümlichen Schrei. P. Feer. Von Zofingen. 14. F'ebruar. Erster Amselgesang. Der Zaimki'mig schmettert sein Liedchen und der Buchfink probiert seine Triller. 16. Februar. Erste Beobachtung der Stare im Rebberg, sie räumen schon die Kästen aus; der Baumläufer singt sein feines Liedchen und der Kirsch - kernbeisser macht schwache Pfeifversuche. Rotkehlchen und Meisen singen srjion seit dem 11. Februar. Frau Strähl-lnihof. CHRONIK - chronique;. - 99 — Beobachtungen von Arosa (1800 m ü. M.) In den Tannenwäldern von Arusa l>i.s Piatsclili sali icli vom 27. Dezember bis 4. Januar 192U mehrere Parus cristatus L. subsp. mitratus BREHM-Hauben- meisen, P a r n s a t e r I ..-Tannenmeisen, Regulns cristatus KoCH - Gelb- köpfiges Güldhäimchen. Am 30. und 31. Dezeml)er sah ich ca. 50 Stück M o n t i - l'r i n g i 1 1 a nivalis L.-Schnectinken zwischen hmcr-Arosa und dem Waldsana- loriums. Sie ruhten aus auf den Veranden des Sanatoriums. Am selben < >rt traf ich immer mehrere Corvus corone [..-Rabenkrähen und Pyrrlincorax :i I [. i n u .<;-Alpcndohlen. Julie Schinz, Zürich. Aus dem Bernischen Emmental. (Februarl)eobachtungen bei Rantlüh) Star am 14, sind hier die ersten eingetrott'en. Feld lere he am 26. die ersten beobachtet. Weisse B a <• h s t e I z e am 28. die ersten ö Stück gesehen. Ge bi r ;u"S bac lis telze am 29. W i e s e n p i e p e r am 26. auf den Ranflüh- matten. Misteldrossel am 19. im Schachen an der Emmc Gesang, a ni 23. auf RanHühberg die ersten singend; bis zum 29. selten. Singdrossel am 2B. die erste singend. Grosser Buntspecht am 1. und 2. im Baumgarten. M i t- lerer Buntspecht am 7. ein Stück gesellen. G r ü n s p echt am 1. und 2. schon den Paarungsruf gehört. Mäusebussard, den ganzen Winter hindurcli war ein Stück im Revier. H o h 1 1 a u b e am 2ö. sind die ersten auf RanHühberg eingetrotYen. <'hr. Hofstetter. Observations ornithologiques, 1919. l'ar A. M(ithci/-Duprai, Coloinbici'. N. (Fin.) Can. gar rot. 30 nov. k 10 m. de moi, un splendide r^', au milieu des t'oulques (Reserve) ; 14 dec, 2 J^ et 4 9 (R)- — G a n. double m a c r e u s e. lö dec. un individu tue. devanture d'un magasin de comestibles (Neuchätel). — Grand harle b i e v r e. 19 nov.. vol de 13 individus (Serrieres). — Harlc huppe. 2 dec, une 9 se prend dans les tilets d'un prcheur (Neuch.i. — G r e b e hupp •'•. 2 oct., süir 6 h., un adulte apporte dans son bec un poisson de 10 h 12 cm. ä un juv. ä demi-grosseur, ([ui pepie encore. De la roseliere sortent 3 juv. 1919, {jresque ä leur taille. suivis de fi adultes (R.) Plo ngeon 1 u mm e. Fin nov., Baie d'Auvernier, observe 3 colymbes (arctiques ?); dec. 14. assez prr-s du bord 4 co- Ivmbes (R.). — S t e r c o r a i r e. Mi-octobre. L'lnspecteur de la poche nie dit avoir vu deux mouettes toncees, f>lus grosses que des rieuses, i'une survole le lia- teau. — G 0 ö 1 a n d. 29 sept. Ln gros Laru.s, i)robablement c a c h i n n a n s , sur un pi(|uet ä l'entree du canal de la Brove (Fr. Jordan) ; 2,5 oct., un individu meine endroit, puis deux ä la sortie dans le lac de Morat, revu ces 3 oiseaux quelques heures apres. — Goeland cendre. 2 oct., vol de 8 individus rnithologen auch genügend gut hekamil. Wir wissen, dass es anderen gieirli gegangen ist wie uns: ijeim An- iiiick der Notenaufzeiclmungen der genannten Herren empland man die Sache als eine scliwere Kunst, auf deren Erlernung man gerne verzichten wollte. Nun, durcii das neue Büchlein wird der Mut geholjen. An Hand dieses Führers wird mancher anderer Ansicht werden, so dass er ,,die Sache" doch noch wagen wird! .,Die V o r a u s s e t z u n g e n sind ein anständiges musikalisches ( jehTir und die Kenntnis der m u s i k a 1 i s c h e n Schritt, die aber auch der Laie in wenigen Stunden erworben hat." heisst es. So ist es und damit wird das Buch für weit grössere Kreise von Nutzen sein als man vorerst vermuten könnte. A. H. F. Zschokke Prot. Dr.: Dv'. Ticnrclt der Alpen einst und j<'t:t. 4iS S. Verlag von Helbing i.^- Lichtenhahn. Basel. Preis Fr. l.öO. Dieser scliönen Arbeit iles kompetenten Verfassers liegt ein am 2H. Se])tember IUI',) an der Generalversammlung des S. A. C. in Basel gehaltenen Vortrag zu (irunde. Wir können hier nicht auf Einzelheiten eingehen. Das Beste ist man nehme ilie Broschüre selbst zur Hand. Die klare Uebersicht über die Tierwelt unseres Landes im Wandel der Zeil wird ein jeder mit Gewinn lesen. A. H. Sichweixeriscbe JugeiidbUcherei für Naturschutz. Herausgegeben vom Schweiz. Bund für Naturschutz, Basel. Unter dem erwähnten Titel ist eine Reihe schöner und wertvoller .lugeiid- schriften erschienen. Wertvoll namentlich darum, weil uiit diesen gut geschriebenen und ausgestatteten Heften die Jugend für den Naturschutz im weitesten Sinne ge- wonnen werden soll und diese Aufgabe durcli sie auch ermiiglicht werden dürfte. Wie bitter nötig es ist. dass man in dieser Zeit wilder Raffgier mit allen brauch- haren Mitteln kämpfend für den Schutz unserer idealen (niter namentlich auch un- serer Natur einsteht, braucht hier nicht ausführlich gesagt zu werden. \o\\ diesen Jugendsciu-iften liegen u. a. vor: S. Brumes, 'S(itnrsf'ltut:-Ii(:stri-Ii- lUKjcn in nifer und itcncr Zelt ; E.RKtGENUACJI, Dri- Jnnyc Xdtni s(/(i/t:('.r ; S. BruKIES : W'indc/nnf/cn durch den scliiccli-. Natiiuialpark : M. Thiebaud, Lcs i'rsrrres de hi Snis.sc — All) /eaiicn uniis de (a nnture. Auch in italienischer, ladinischer und snrselvischer Sprache sind solche Schriften erschienen. Ihre Herausgabe wurde zeugern nicht angeschlossen haben, sondern in der Heimat zu- rückgeblieben sind, könnte aber auch ein Beweis gesehen werden füi" die Theoi'ie, dass die Jungen den Weg nach den Winter- quartieren allein, ohne Führung durch Alte, finden. Denn als gegen das Fnde der Tci-tiärzeit die Vögel unserer Gegenden durch die zunehmende Abkühlung des Klimas gezwungen waren, im Herbst mildere Erdstriche aufzusuchen, mussten die allerersten Wanderer den ihnen gänzlich unbekannten Weg nach jenen Zonen auch o li n e F ü h r- u n g antrete n, sie m u s s t e n * i h n suchen und sie fanden ihn auf Grund von Eigenschaften, die ihren Nachkommen heute gewiss nicht fehlen. Doch w'ieder zurück zu den Beobachtungen. In der Morgen- frühe der Nacht vom 4/5. Oktober erfolgte die erwartete Abreise der Bruteltern und Erstgeborenen. Zum. Wegzug hatten sie Nord- ost und sichtiges Wetter abgewartet. Die Jungen der verspäteten Brut blieben zurück. Ich vermutete, dass sie bis zur Erstarkung im Lande bleiben und zu einem späteren Zeitpunkt wegziehen würden. In der Folgezeit begegnete ich in dei' nähei-n und weitern Umgebung Basels immer wieder vereinzelten Exemplaren oder kleineren Trüpi^chen Mehlschwalben. Sie hielten sich stets an den- selben Oertlichkeiten auf, waren aber in der letzten Dekade des Oktobers nirgends mehr anzutreffen. Schon glaubte ich meine Hoffnungen erfüllt und schon wollten die Allschwiler und Basler Mehlschwalben in Vergessenheit geraten, als ich unvermuteterweise am 12. November, an einem schönen, hellen, abei- kühlen Tage, von der St. Johannbrücke aus 4 Mehlschwalben wie mitten im Som- mer überm Rhein auf- und abfliegen sah. Unterhalb der Brücke tummelten sich 12 weitere Exemplare mitten unter den über- winternden Lachmöwen (Larus ridibundus). An der jeden Glanzes entbehi-enden, rauchfahlen Färbung der Oberseite erkannte ich sie als Jungschwalben. Das konnten keine andern sein als die der verspäteten Brüten der Gegend. Auf ihren Streifereien, die sie wegen der ständig fühlbarer werdenden Abnahme der Nahrung in immer weitere Entfernungen vom Brutort auszuführen gezwungen waren, hatten sie den Rhein mit seinem für die Jahreszeit noch reichen Insektcnleben gefunden und hielten sich nun ständig an diese Nahrungsquelle. Am 13. November sah ich sie wieder-. Gegen 20 Stück tum- naelten sich über einem am Rhein gelegenen Häuserviertel. Vom 14. — 18. Novembei^ trat Schnee- und Regenwetter mit Frösten bis — 106 — — 4" C ein. Leider konnte ich wälii'end dieser Tage das Schick- sal der mir ans Herz gewachsenen, zum Dableiben und Verhungei'n verurteilten Schwälbchen nicht verfolgen. Dass ich jedoch nach dieser für den November stark \\interlicljen Periode noch eine Schwalbe antreffen würde, hielt ich für ausgeschlossen. Frost und Hunger werden ihnen de.n Garaus gemacht haben, sagte ich mir. Mein Staunen kannte deshalb keine Grenzen, als ich am 21. November oberlialb der Wettsteinbrücke wiederum auf einen Flug Mehl- schwalben stiess. Es waren abei' nur noch 5 — 7 Stück, die in einem plötzlich einsetzenden Schneegestöber neben Lachmöwen auslnelten, als ob sie den mitteleuroi)äischen Winter von jeher gewohnt gewesen wären. Sonst war rheinauf, rheinab keine Schwalbe anzutreffen. Der früh einsetzende Winter hatte ihre Reihen rasch gelichtet. Am 22. November sah ich bei der Mittleren Rheinbrücke noch di-ei Stück, Herr Siegfried Scheidegger am 23. November ebendort noch eins, und am Nachmittag des 26. No- vember traf ich am gleichen Ort auf wohl die letzte der Hunger- schwalben. Seitdem habe ich weder überm Rhoin, noch über der Stadt, noch in deren näheren oder weitern Umgebung wieder eine Chelidon urbica angetroffen. Wenn nun diese Jungschwalben die Herbstreise nie ange- treten haben, sondern trotz des Besitzes der Fähigkeit, nach einem naheliegenden Winterquartier (Süd Westeuropa, Mittelmeergebiet) zu fliegen, in einer rauhen, unwirtlichen Gegend geblieben und hier langsam verhungert sind, so liegt dies nicht daran, dass ihnen die Führer nach dem Süden gefehlt haben, sondern ihr Verhalten lässt sich nur dadurch erklären, dass der' Wandertrieb offenbar nie in ihnen ausgelöst wurde, 1. weil sie zur Zeit, da der \'ogelzug seinen Höhepunkt er- reicht Ijatte, erst flügge gew^orden waren, 2. weil sie nach der Nestjugendzeit noch ein zweites Jugend- stadium durchzumachen hatten, in dem sie notwendigerweise in Flug und Jagd nach den Futtertieren sich vervollkommnen mussten, 3. weil sie wegen der durch die vorwintorliche Witterung be- dmgten Nahrungsnot nie in den Vollbesitz dei- Körperkraft gelangten, dei- den Zugsinstinkt ausgelöst hätte, und 4. weil unterdessen die Zugszeit zu Luide gegangen, der Zugs- trieb in der Vogelwelt der Heimat erloschen war. So traurig das I^esultat dei- verspäteten Schwalbenbrut ist, so interessant sind jedoch vom Stande der l^rut- und Zugsforschung die Tatsache der verspäteten Brut, ihr Zustandekommen und ilu- Schicksal. Die Tatsache der Septemberbrut lässt den Schluss zu, dass in Zeiten (Jura, Tertiär), in denen unsere Gegenden ein subtropisches bis tropisches Klima kannten, die Vögel, die im (heutigen) Sommer keine Voll- oder Teilmauser durchzumachen hatten" bis in die kühle Jahreszeit hinein ohne wesenthche Unterbrechungen hatten brüten können, was eine gewaltige Vermehrung der Individuen zur Folge gehabt haben muss. Sie lässt uns aber auch ahnen, welch glücklichen Zeiten wir Vogelforscher und Vogelfreunde entgegen- — 107 — seilen könnten, wenn unser Klima sich langsam wieder in ein niildei-es umwandeln würde, das 3—4 Brüten zulassen und die heutige Zugbi-utvogelwell zur :Stand- und Sti'ichvogelwelt machen würde. Zur ornithoioiischen Nomenklatur. Von Alb. Hess, Bern. Auf Seite 85 des XVII. Jahrganges unseres „0. B." habe ich die Bezeichnung Pyi-rlwla pyrrluiJa minor ^ gerinainca angeführt. Dieselbe war vielleicht nicht eniem jeden ohne weiteres klar, weshalb ich hier einige kurze Ausführungen zur Sache bi-ingen will. hl den letzten Jahren hat auch in der Ornithologie das nähere Bezeichnen der verschiedenen Formen einer Vogelart in vermehrtem Masse Platz gegriffen, wie es z. B. mit Bezug auf die Pflanzen und Insekten seitens der Botaniker und der iMitomologen längst ge- schieht. Ob durch die letztern vielfach nicht des Guten zu viel ge- tan wird, wollen wir hier nicht näher untersuchen. Jedenfalls ist so viel sicher, dass nicht selten namhafte Schwierigkeiten entstehen, wenn eine jede Form, die oft nur geringfügig von der nächsten ab- weiciit, einen eigenen Namen erhalten soll, besonders wenn zwischen den einzelnen Formen U e b e r g ä n g e in den verschieden- s t e n S t u f e n bestehen, wie es häufig genug der Fall ist. Da gibt es bald nicht genug Namen und der beste Kenner findet sich nicht mehr aus. Dadurch werden Spezialisten für kleine, und kleinste Gruppen gezüchtet. Dem Vogelfreund wird es vollständig genügen, wenn er weiss, was ein Gimpel, ein Wasserschmätzer u. s. w. i?t. Mit zu vielen Namen kann man bei ihm nur Unheil anrichten. Derjenige, der sich aber näher- mit dem Wissensgebiet befasst, wird den Wei't eines Unterscheideas der verschiedenen Formen und gegebenenfalls ihrer Uebei-gänge zwischen denselben zu schätzen wissen. Anstatt viele Namen neu einzuführen, haben Meyer & Wigles- worth') in der ornithologischen Nomenklatur ein Verfahren einge- führt das m. E. mit Recht Nachahmung gefunden hat. Führen wir an, was dieselben geschrieben haben: ,,\^ielleicht wird künftighin — wenn das Bedürfnis nach diesem Schritt gross genug ist — eine ziemlich beträchtliche Aenderung in der gegenwärtigen Nomenklatur eintreten, und zwai- in folgender Weise: Spezies, wie sie gegenw^ärtig definiert werden, werden ihre ursprüngliche binäre, Subspezies ihre ternäre Benennung behalten: der Grad der \^erwandtschaft jedoch zwischen den diese Subspezies vei'bindenden Formen wird mit Hilfe von Zahlen ausgedrückt werden — etwa in der Art der chemischen Formeln. So wird im Falle von Haivtstur indiis — wenn \\ ir vier \'er- wandtschaftsgrade berücksichtigen — die typische Subspezies Haliastur iiidus typicus, die Form von Neuguinea H. indus girrene'ü ]) Meyer .Sc Wigleswortli, The Biids of Celebcs. Vol. I. 1898 (nach Slresemannj. — 108 - heisseii ; die Form von Celebes, von der nitin vermuten dai'f, dass sie girreiiera um dreimal näher steht als typicus, wird bezeichnet werden als H. indusi girreiiera^; die javanische Form, die hin- sichthch ihrer Kennzeichen gerade in der Mitte steht, als H. indusz ilirrein'ra«\ die Form von Malacca als H. iiidus-^ girreiieni. Diese Methode könnte bis zum beliebigen Grad der Verfeinerung durchge- führt ^^•erden und ist gewiss weniger kompliziert als der Gebrauch einer quarternären Benennung wie Haliastur indus girreneraambiguas. Geeigneter für die ornithologischen Bedürfnisse der Gegenwart, so lange als mathematische, zahlenmässig wiederzugebende Ge- nauigkeit gemeinhin unmöglich ist, sind die Zeichen > und <, welche wir in folgender Weise anwenden : Hcdiastar indus > girrenerit, bedeutet, dass das so bezeichnete Fxemplar dem typischen indas. mehi-j gleicht als girrenera (z. B. normale Vögel von Ceylon, Sumatra etc.). Ida/iastur indus < girrenera bedeutet: ähnlicher girrenera als indus (Celebes etc.). Haliastur indus = girrenera besagt, dass der Vogel zu gleichen Teilen Kennzeichen von indus und girrenera in sich vereinigt, also in der Mitte steht (Java etc.)." Inzwischen ist das Zeichen = für intermediäre Formen in dui'cli > ersetzt worden. Dasselbe ist schon mehrfach angewendet worden z. B. von Stresemann, Hartert (so Tytn alba alba > guttata auf Seite 1034 seiner ,,\'ögel der paläarktischen Fauna" für die Süd- und westfranzösische Schleiereule). Damit dürften die nötigen Erklärungen gegeben sein. Zu den strittigen Ansichten über Spezies, Subspezies oder Formenkreis (Klein8Chmii)t) wollen wir diesmal nicht Stellung nehmen. \ Notes ornithologiques de la region du Bosphore/) [-"ai' A. M(it/u'i/-I)((pi(i:. B u t e o b u t e o , L. — B. V u 1 g a r i s , Bechst., B u s e o i- d i n a i r e. Debarque aux Dardanelles, le matin du 16 sept. 1888, nous ubservons quelques «bons oiseaux» planant. Ce rapace est commun au passage d'automne principalement; au printemps Tespece est moins abondante. Voici quelques dates typiques: Des la mi-fevrier 1889, observations journalieres , jusqu'ä (in mars (Pancaldi de Constantinople): 1890. 10 fevriei', premier passage. 7 avi'il, encore quelques-unes. 22 sept., vol de 80 individus, 5 h. soir, Scutari ( Asie). 1891. o avril, plusieurs centaines passent, dir. SN. accom- pagn^es de 6 vautours fauves. mi-Sept. (surtout le 25) repassent nombreuses. 0 Voir „O. B." 1919. tasc. 2, p. 25. — 109 — 1892. 23 rnars, migraiion SN (champ de Mars, Taxim). 22 Sept., passage, observ. au meme endroit. 1893. 8 au 15 avril, passages journaliers : 10 au 30 sept. mi- gration NS. Chaque soir vers 5 h. un vol arrive de la campagne, et la quarantaine d'individus qui le composent s'envolent reguliere- ment dans la direction du cimetiere de Scutari d'Asie. 1894. 11 mars, ([uelques buses ä Djendere. 12 mars, vol sur le champ de mars, dir. SN. 18 au 21, chaque jour a 1 h. apres-midi, fort passage. Fin mars, encore quelques-unes. Un vol etait accom- pagne d'un grand falconide (sp f ). De la fin de Septembre 1888 jusqu'au printemps 1889, nous avons eu en captivite dans un poulailler, une buse prise au tilet par un oiseleur, ce sujet ötait passablement roux dans les parties in- ferieures, mais nous ne supposons point avöir eu devant nos yeux un representant de resi)ece suivante, cet individu pouvait appar- tenir ä Tespece assez nouvellement cr6ee B u t e o Zimmer- m a n n ee , Ehmcke. Buteo desertorum, Daud. — Buse des deserts. Durant Tete nous avons observe assez regulierement des buses, dont la taille moindre que celle de la buse ordinaire, la co- loration generalement foncee, tirant sur le roux et le peu de blanc, nous permettent de les rapporter au type de la buse tacharde. Ces rapaces se livraient ä la chasse des gros lezards (Lacerta viridis), des couleuvres et meme des tortues (Testudo greeca), dans les pai'ages de Zindjirli Kou'ouk, de Maslak, de Baghtche Keui, de Pir- nali Keui, de Pirgos, de Beigrade, ainsi que sur les hauteurs du Boulgourlou et de Tchamlidja (rive asiatique). Buteo lagopus, Vieill. — A r c h i b u t e o 1 a g o p u s , Brunn. Buse pattue. Chaque hiver nous avons note la presence de ([uelques «buses blanches» sur les hauteurs de Chichli, le long du Kiathane Sou et au- dessus de Scutari d'Asie. Ces oiseaux etaient toujours poses sur le sol et devaient probablement guetter les petits rongeurs. Buteo ferox. Gm. — Buse f6roce. Nous ne pouvons citer qu'un individu naturalise, lequel avait ete tue durant la chasse aux cailles, en Septembre 1882, dans la plaine de San Stefano. Circaetus gallicus, Gm. u. Vieell. — Jean-le-Blanc. Au printemps et en ete cette espece s'observe regulierement planant au-dessus des collines, dominant la vallee de Kiathane (Eaux douces d'Europe), oü croissent en abondance des anemones (A. pulsatilla, A. coronaria, A. fulgas), des panicauts (Eryngium campestre, E. coeruleus), des cistes (Cistus crispus) et leur parasite le cytinet (Cytinus hypocistis) ; ces grosses buses indolentes, souvent pourchassees par des passereaux, guettaient les tortues terrestres, les couleuvres et les I6zards dont elles fönt leur nourriture. Plus d'une fois nous avons vu s'elever, sur les hauteurs des environs de — 110 — Maslak, sortant des buissoas forines par les bruyeres-a-balais (Krica scoparia) un Jean le Blanc teiiant un lezard ocelle dans ses sen-es; meine remarque sur les pentes du Boulgourlou (pres de Scutari d'Asie) couvertes de touffes basses formees par le Chene Kermfes ((xKiercLis coccifera) et le Puteriuin spinosum. (A suivre.) Die Locktöne der Vögel und ihre biologische Bedeutung. Von H. No//- Tohlcr, Schattluiusen. V. e r s t ä 11 d i g u 11 g de r T i e r e. Die Art und Weise, wie die Tiere sich untereinander verständigen, ist bekanntlich sehr mannigfaltig und regt immer wieder zur Beobachtung und Er- forschung an. Säugetiere und hisekten geben sich meistens durch Berührungen gewisse Zeichen; die Vögel, deren Körperbedeckung hiefür weniger geeignet ist, benützen mehr ihre Stimme zur Ver- ständigung untereinander. Ausser der Mcnschenstiinme ist vielleicht keine mehr so zur feinsten Modulation begabt, wie diejenige der meisten Vogelarten. So ist es nicht zu verwundern, dass man immer wieder diese Laute zu deuten versucht, was allerdings recht scliwierig ist, weil man un\^'illkürlich dem beobachteten Vogel die- selben Gefühle zuschiebt, die man in seiner Lage hätte. Trotzdem kann man doch zu i'ichtigen ^Ansichten kommen, wenn man ein bestimmtes Gebiet der Lautverständigung herausgi-eift und an mög- lichst vielen Arten Beobachtungen darüber anstellt. Ich möchte versuchen, an Hand meiner Beobachtungen in freier Natur über ein wichtiges Kapitel der ^'ogelsprache, übei* die Locktöne und ihre biologische Bedeutung zu berichten. Auf den ersten Blick könnte dies überflüssig erscheinen, denn die Bedeutung liegt ja im Worte. Locktönc dienen nach dieser Auffassung- dazu, andere Individuen zu sich her zu rufen. Diese buchstäbliche Bedeutung hat der Lockton durchaus nicht immer. Am meisten kommt er in dieser Form noch unter gepaarten Vögeln zur Anwendung, hat aber auch dann gewöhnlich noch eine Neben- bedeutung. P a a r u n g s r u f e. Oft sah ich im Garten Buchhnkenweibchen, die sich auf einen Ast niederduckten, mit den Flügeln zitterten und zuckten und durch ein hohes si-ih-si-ih das ,:?' zur Paarung ein- luden. Dasselbe kam regelmässig herbei, und betrat in den meisten Fällen das Weibchen. Diesen Vorgang habe ich schon selir oft beobachtet (27. IV. linö, 7. IV'. li»16, 4. V. 17, 14. IV. 18). Dem Kufe folgte in allen diesen Fällen die Paarung. Somit kann man diesen Lockruf als P a a i' u n g s r u f bezeichnen. Gewöhnliche Rufe des Dompfaffen. Zärtlichere Lhegatten rufen sich auch zusammen, um nur beieinander zu sein. Der Gimpel (Pyrrhula europaea) ist hiefür. ein ganz gutes Beispiel. Sein Lockruf ,,ü-ü-ü" ist allgemein .bekannt. Fr wendet ihn an, um seine Gefährtin herbeizulocken. Unzählige Male ist mir dies durch Nachahmung des Rufes auch gelungen. Einmal (im Winter — 111 — 1908/U9 z. B.) kam auf iiieia Lucken gleich ein ganzer Flug daher- Das beweist, dass dieser reine Lockruf auch andere Bedeutung haben kann als nur das Herbeirufen. Lr dient als Sammelruf, zum Zusammenhalten des Fluges. Diese Bedeutung konnmt vor allem dem Lockruf der ziehenden Vögel bei. Bekanntlich reist ein grosser Teil der Zugvögel nachts. Sollen sie sich niclit verlieren, so müssen sie sich durch beständiges Locken zusammenhalten, Sammelrufe ziehender Vögel. Am 5. März 1919 hörte ich abends 10 Uhr bei Regenwetter fern im W. den Huf ziehender Brachvögel. Der gewölinliche Ruf dieses Vogels „boi, boi" wurde aber viel seltener gebi-aucht, als der Antwortruf ,,gju = gju", mit Hilfe dessen ich die Tiere bis über mich lockte. Sie verschwanden dann, foi'twährend rufend, nach 0. Hier dient also der Lockruf als Sammelruf zum Zusammenhalten während der Reise. S c h w a n z m e i s e n auch tagsüber. Da unser Land keine Hauptzugsstrasse bildet, die Vogelrufe zudem weniger gründ- lich bekannt sind, so ist es besser, wenn derartige Beobachtungen an Vögeln gemacht werden können, die tagsüber in Gesellschaft ziehen. Allerdings stossen lange nicht alle dabei die Rufe aus. Krähen, Stare, z. B. ziehen stumm. Sie sehen einander ja. Nicht wenige Arten tun es aber auch dann. Hieher gehören z. B. die Schwanzmeisen (Aegithalis caudatus L.) die überall im Winter auf dem Strich beobachtet werden können. Dieser Vogel hat einen un- gemein grossen Drang zur Geselligkeit. I^r ist ganz unglücklich, wenn er durch einen Zufall abgesprengt wird von seinem Trupp. Darum stossen alle während des Turnens und Flatterns durchs Geäst der Bäume ihr ,,Sirr-sirr" aus und die abgetrennte lässt nicht nach mit rufen, bis sie wieder Gesellschaft gefunden hat. Im Kaltbrunner und Benkenerriede traf ich zur Herbsteszeit stets grosse Scharen von Buchiinken, Bergfinken, Grünfinken und namentlich Distelfinken an. Sobald aus einem Felde, wo das Ried- gras noch stand, ein Trupp Stieglitze (Carduelis elegans L.) auf- flog, klang ihr ,,Stigelitz" tigedigg so lange, bis sie sich zu neuer Nahrungssuche niedergelassen hatten. Die andern Finkenarten taten dies weniger. Ebenso verhielten sich im Frühjahr jeweilen die Fischreiher (Ardea cinerea). So zogen beispielsweise am 14. 111. 1919 ihrer 4 gegen ihre Brutplätze, wobei sie in kurzen Zeiträumen von 10—20 Sekunden ihren Ruf ,.gräa-gräa" aussfiessen. Am 8. 111. 1918 stand einer an einem Seelein, als ein anderer über ihn hinzog, laut gi<)-giö rufend. Der Stehende gab sofort Antwort, flog aber nicht mit. Ausser der Zugzeit fliegen die Reiher sonst stumm. Der Lock- ruf, der als Sammelruf, als Zugsruf so zwecklos auch tagsüber ausgestossen wird, gehört jedenfalls zu den Erscheinungen, (lie der Zugstrieb auslöst. Zugsrufe vererbt bei /Amseln. Amseln (Turdus merula) und Drosseln, insbesondere Singdrosseln (Turdus musicus) haben sogar einen Ruf, den sie nur zu dieser Zeit ausstossen und woran man sicher erkennt, dass sie auf dem Zuge begriffen sind. — 112 — Bei den Amseln ist es ein langgezogenes Srieli, bei den Drosseln klingt es mehr grive, ^^•ohe^ ja der französische Name kommt füi- Drossel, la grive. Eine ganz besonders wichtige Rolle s[)ielcn die Lockrufe in der Kindheit der Vögel, im Familienleben überhaupt. Zw isclien den Nesthockern und Nestfiüchtern, zwischen den Alten und den Jungen bestehen grosse Unterschiede sowohl im Rufe selbst als in seiner Bedeutung. Nestflüchter. Bei den Nestflüchtern ist die Beobachtung besonders leicht an unsern Haushühnern. Jedermann kann beob- achten, dass die Jungen fast ununterbrochen piepen und namentlich wenn eines abgesprengt w^ird, schreit es jänniierhch. Auf blosses Piepen geht die Henne nicht ein. So hatte sich z. B. ein etwas schwächliches Küchlein ^1% m vor der Henne niedergelassen, \v eiche noch die Eier fertig auszubrüten hatte. Es piepte, aber die Alte stand nicht etwa auf, um es herbeizuholen und es zu w armen. Es erstarrte und ^^"äre siclier umgekommen, liätte ich es nicht entdeckt und unter die Flügel der Alten geschoben, wo es sich wiedei- er- holte. Führte die Alte ihre Jungen, so lockt sie „ga-ga-ga" wenn sie etwas gefunden hat. Dann stürzen die Hühnchen herbei. Auf ihr anderes, gewölmliches, tieferes Locken „djugg-djugg" folgen sie lange nicht so gut. Die Henne ruft also ihre Küchlein herbei, diese aber halten sich zusammen durch ihr Piepen. Stockente mit der Henne. An Stockentlein, die sich im Sommer 1918 von einem Huhne ausbrüten liess, konnte ich gut sehen, dass es die Jungen sind, die sich durch ihr fortwährendes Piepen zusammenhalten und nicht die Eltern : diese Entlein hörten nämlich überhaupt nicht auf den Ruf ihrer Pflegemutter. Und sie gingen aber fortwährend piepend immer zusammen und die Henne, die sehr brutlustig war, folgte ihnen. (Schluss folgt.) a =D= Kleinere Mitteilungen. Communications diverses. --=1i -J. I_E Bearbeitung der Vogelzugsdaten. In seiner schonen Arbeit ,,Uebersiclit der Geschichte der Ornithologie in L'ngarn" schreibt Jakob Schenk : „Die Organi- ■sation des Beobachtungsnetzes allein wäre jedoch zum Erreichen des au.sgesteckten Zieles, der Klärung der Vogelzugsverhältnisse in Ungarn, noch nicht genügend gewesen Otto Herman wusste aus resultatslos verlaufenen früheren Versuclien in andern Ländern, dass eine solche Organisation nur dann bleibend lebensfähig sein kann, wenn die eingelaufenen Beobachtungen auch verolfentlicht, und zwar in kri- tischer Bearbeitung veröffentlicht wei-den." Es ist dies eine allgemein anerkannte Talsache, hi der Scliweiz hat die I^dg. Ornithologische Konnnission seit Jahren viele Daten. über den Vogelzug gesammelt, aber zu einer Veröffentlichung derselben i.st es noch nicht gekommen; gar eine kri- tische Bearbeitung derselben darf kaum erwartet werden. A. H. „Edel Vögel". Der ZoUttarif der Stadt und Republik B i e 1, der im Jahre 1763 revidiert wurde und bis zum Jahre 1844 (ieltung hatte (also als Biel schon zum Kanton Bern geh()rte) hatte nach dem Zitat von F. Schwab (in die „Die industrielle Entwicklung der Stadt ßiel", 1918) im ersten Artikel folgende Bestimmung; — 113 — „Rdel Vögel." „Die welche Ihre Königlichen Majestät in Frankreicli zugetragen werden sind zollfrei, sonsten ist der Zoll von einem Halhich, Blaufuss, Sperwer, von jedem Stück 1 Bz." Im Jahre 1844 war es allerdings an der Zeit mit dieser Bestimmung abzu- faliren. Man sieiit aber aus derselben, welche Bedeutung diesen edlen Vögeln bei- gemessen wurde, so dass sie im Zolltarif und den diesbezüglichen L'nterhandlnngen nicht vergessen wurden. Allerdings hat ja während der letzten Kriegszeit das Eidg. Militärdepartement die Raubvögel auch nicht ganz vergessen und sie sogar etwas höher eingeschätzt als nur 1 Batzen. A. H. Das Beringeil von Vögeln wurde schon in früheren Jahrhunderten prakti- ziert. Ob man damit vorab die wissenschaftliche Erforschung des Vogelzuges be- zweckte, las.sen. wir dahin gestellt. Einen Beitrag zur Vogelberingung gibt uns der „weiland älteste Sekretarius der Stadt Danzig", Jakob Theodor Klein, in .seiner „Vögelhistorie" vom Jahre 1760. Im dritten Abschnitte die.ser „ Vogelgeschichte " beschäftigt er sich auf Seite 171 bis Seite 280. also recht eingehend, mit der Über- winterung der Vögel. Dabei erwähnt er auch einen „Ringvogel" indem er schreibt: „Icli erinnere mich, dass 1710 Ihr. Churf. Durchl. zu Pfalz JOHANN Wilhelm Iiöchstseligen Andenkens, im Jülichischen auf der Beiz einen Reyger erhielten, der drey oder vier Ringe hatte, deren einer ihm aus der Türkey zum Pass verliehen war, und sein ziemlich hohes Alter anzeigte". Soviel aus der Klein'schen Nomenklatur zu entnehmen ist, handelt es sich um den Fischreilier. K. Daut. (r=^ ■-^ ^-- GHRONIK - GHRONIQUE. Wh' hiffen inn das /feissif/e Einsenden möglichst vieler Daten. tersnc/istreise trollen wir für einmal mögliehst viele Ankunftsdaten von folgenden Togelarten sammeln: Raiicli s chtv alh e , Hans- s e h w filh e , Alpensegler, Jl a n e r s e g l e r n n d Garte n r ot- s e h fr a n z. Hier hann wohl ein jeder Leser einen Beitrag von seinem Ort und der yachharschaff liefern. tf ir bemerken noch attsdräcklich, dass die Ankunftsdaten von andern Togelarten uns sehr erwünscht sind. Die Redaktion. H i r u n d 0 r u s t i c a L., R a u c h s c h w a I b e. Am 2. April (Karfreitag — am Morgen Schneefall) die ersten 2 Stück an der Aare bei der Lorraine-Badanstalt in Bern. (Siehe auch „aus dem bernischen Seeland"). A. Hess. E ni b e r i z a c i t r i n e 1 1 a L., Goldammer. Bei 200 Stück auf dem Zug am Nachmittag des 28. März (1920) auf dem Münsterberg (Berner Jura) 1200 m. ü. M. A. Hess. C i n c 1 u s a (j u a t i c u s Bkiss., W a s s e r s c h m ä t z e r. Am 8. März einige j u n g e Wasserschmätzer an der Oenz (Bern). R. Ingold. Dieses Datum wird als auffallend früh angesehen werden. Aber schon Meisner u. Schinz („Die Vögel der Schweiz", Zürich, 1815) schrieben: „Im Jahr 1807 den 2. Februar, erhielten wir einen jungen Wasserschmätzer der bey Neubrück an der Aar schon am 1. Januar ausgebrütet worden war." Eine Erscheinung, die der damaligen ausserordentlich gelinden Witterung zuge- schrieben werden muss, da sonst diese Vögel erst im März zu brüten anfangen. Der vergangene Winter war auch ein gelinder. Red. L a n i u s e x c u b i t o r L . R a u b w ü r g e r. Am 28. Februar hielten sich viele Raubwürger am Burgäschisee auf, anscheinend auf dem Durchzug (die Vögel zankten und lärmten). R. Ingold. A 1 a u d a a r v e n s i s L.. F e 1 d 1 e r c h e. Erster Gesang am 21. Februar in Grosshöchstetten. ^ F. Jutzi. — 114 — C 0 1 u m h a pal u m 1» u s l.., Ringelt u u b o. Am 2ü. Februar bei Herzogen- l)uchsee Flüge von 50—100 Stück. R. Ingold. C i c o n i a alba WlLLUG., Weisser Store h. Am 2ö. März in l''raueut'eld ; am 27. März in Schlatting(!n den Horst bezogen G. Hummel L a r u s r i d i b u n d u s L., Lach m ö w e. Am 12. und lo. März 14 Stück auf der Aare bei Bern (zwischen der Kornhaus- und iMsenbahnbrücke) — unregel- mässige Erscheinung. A. Hess. Meldungen aus dem Ausland. Hallein (Salzburg). Weisse Bachstelze am 1., Weidenlaubvogel am (i imd Rot- keiilciien am '.*. März. v. Tschusi zu Schmidiiolien. Lohr a. M. (Bayern). Weidenlauijvogel singt am (i. 111., weisstern. Blaukchlciien (hier häutiger Brutvogel) seit 5, III., Girlitz am ö III. Dr. J. Stadler. Werdohl in Westfalen. Erster Singdrosselgesang am 29. II, die erste weisse Bach- stolze am 7. III. Während eines Schneege.stöbers am 9. III. kamen mir zwei Wiesenpieper, offenbar vom Unwetter niedergedrückt, zu Gesicht. W. Hennemann. Aus dem Bernischen Seeland. Am 7. Februar erste F e I d 1 e r c h e, am 13. II. erster Star, am 14. II. Staren fliegen am Abend zum Bielersee. 18. II W a 1 d k a u z jubelt des Nachts. 25. IL eine H o h 1 t a u b e am Hagneckkanal. 1 k 1 e i n e r B u n t s p e c li t bei Aarberg, 1 Sperber. 27. II. ein Schwärm Krähen fliegt um .S'/« Uhr nachmittags nordwärts, Singdrossel gehört. 29. II. Grosser Buntspecht, weisse Bach- stelze, 2 Tru|)p H o h 1 1 a u b e n ziehen vorbei, 1 R i n g e 1 1 a u b e im Aar- bergerwald. Zaunkönig, Meisen, Buchfink, Goldammer, .\ m s e 1 und Lerche singen 2. III. Singdrosseln singen im Bargenwald. 3. III. Schleiereulen werden von drei Seiten gemeldet, am Abend selbst Schnarch- laute gehört. Weisse Bachstelze am B r u t o r t. 5. III. Ein Paar Misteldrosseln im Grien, der Weidenlaubvogel singt. 6. III. Wei- denlaubvogel an vier Stellen singen gehört. -Tauben ziehen. Ca. 12 — 15 Mäusebussarde ziehen über die Ebene nordwärts. Am 7.111. am Hagneck- kanal 22 Arten festgestellt. Rohramm er zieht dem Bielersee zu (nachts erst- mals Schneefall 1920). 11. III. Zwei Weidenlaubvogel an der Ra|ipenfluh. Am 18. III. sah ich den ersten Hausrotschwanz. Am 23. III. zogen drei IS t ü r c h e ostwärts. Am 25.111. sah ich den ersten Girlitz, am 26. deren drei. Am 27 III. tauchte die erste R a u c h s c h w a 1 1) e auf. Eineinhallj Stunden hatte ich nach ihr Ausschau gehalten und keine gesehen; dann um 3 Uhr tauchte plötzlich ein Stück auf. Tags darauf sah ein Knabe eine am Hagneckkanal. Seither (Meldung am 1. IV. erstattet) habe ich heine mehr gesehen. Am 29. III. sang oberhalb der Rappe- fluh der F i t i s 1 a u b v o g e I. H. Mühlemann, Aarberg. Eine Exkursion am Hagneckkanai. (). April nachmittags, Wetter veränderlich, Wind aus Nord und wieder aus West, kalte Regenschauer wechseln mit Sonnenschein, aus dem Süden dn'dmt um 3 Vhv ein heftiger Donnerschlag herüber, die Flur ist grün, an der sonnigen Böschung prangen Löwenzahnblüten, der Schlehdorn sieht in voller Blüte. Von den ca. 60 Vogelarten, die gegenwärtig im Gelände vertreten sind, konnuen jedoch nur 43 zur Beobachtung, nämlich: I schwarzbrauner Milan, 2 Mäusebussarde, l Schwärm Rauch- und Uferschwalben, wenige Hausschwalben, Staren, Ralienkrähen, Elstern, Eichelhäher, I Wendehals, 2 Wiedehopfe, I Raubwürger, I Zaunkönig, Sumpf-, Kohl-, Blau- und Tannenmeisen, feuerköpfige Goldhähnchen, Fitis- und Weidenlaubvogel. Amseln, I Mistel- und I Singdrossel, etliche Hausrötel, I männlicher Gartenrötel, Rot- kehlchen, I grauer Steinschmätzer, weisse Bachstelzen, I Paar Schafstelzen, Feld- lerchen, Goldammern, I Rohrammer, Feldsperlinge, Haussperlinge, Buchfinken, 3 Stieg- litze, Ringeltauben, Blässhühner, I grauer Reiher, Stockenten, grosse Säger, Hauben- taucher, viele Lachmöwen. — 115 — Es lelileii u.a. : Turmfalke. Schleiereule, Grün,- (irrau,- und Buntspechte, Speciit- nieise, Baunilinirer, B:icham.sel, S'-hwauzineise, .Schwar/.koi»!', OebirSenii , in Solothiirii am Sonntag den 21. März 1920, aljends 11 l'hr, nach langem Leiden im Alter von 58 Jahren verstorben ist. Der Hingeschiedene zeigte von Jugend auf ein i^eges Interesse an der Ornithologie und hat in frühern Jahren alle Anlässe unserer Gesellschaft mit Freuden mitgemacht. Mehrere Jahre diente er derselben als Sekretär bis die Verschlimmerung eines schleichenden Ueljels ihn zwang, zurückzutreten und dann später auch, noch unseren Kreisen, wo er ein gerngesehener Gesell- schafter war, fern zu bleiben. Noch vom Krankenzinuner aus hat er seine gefiederten Lieblinge beobachtet und diesbezüglich eine Notiz in unserem Organ gebracht. Alle, die ihn kannten, werden ihm ein gutes Andenken bewahren. Der Präsident : A. Hess. Naehdruek von Origiiialarbeiten nur mit genauer Quellenangabe und Einwilligung der Verfasser gestattet. — Für den Inhalt der Aufsätze sind die Verfasser selbst verantwortlich. La reproduction d'articles originaux n'est autorist5e qua moyennant le consentement de l'auteur et indication de provenanee. La rödaction laisse aux auteurs rentiere responsabilitö de leurs articles. Fi.ecia.iction : A. Hess in Bern. — Prof. A. Mathey-Dupraz ä Colombier. Druck und Expedition von R. G. Zbiuden & Co., Basel. XVH. i^S:'' Mai 1920 Mai f:!^^ 8 Der Ornithologische Beobachter Monatsberichte für Vogelkunde und Vogelschutz. Offizielles Organ der Scbweizerisclien Gesellscliaft für Vogelicunde und Vogelschatz. Erscheint am 15. des Monats. L'Ornithologiste Publications mensuelles pour l'etude et la protection des oiseaux. Organe officiel de la Societe suisse pour l'etude des oiseaux et leur protection. Parait le 15 du mois. Die Locktöne der Vögel und ihre biologische ßedeu.ung. Von H. Noll-Toblcr, Schaffhausen. (Schluss.) Sammelruf bei Stockenten jungen. Aber auch in der Freiheit konnte ich dies an vielen Nestflüchterarten, an Stock- enten (Anas boschasL.) insbesondere erfahren. Am 2. Juni 1917 kam ich mit 2 Besuchern an ein Nest, wo eben die Jungen geschlüpft waren und bei starkem Regenwetter unter den Flügeln der Alten sich wärmten. Diese Hess uns dicht herankommen, flog aber dann doch flatternd und sich flügellahm stellend davon. Die Jungen stoben nach allen Richtungen auseinander. Wir gingen etwa 50 m weiter dem Grabenrand nach hinunter. Da hörten wir das ,,biwiwiwi" der jungen Entlein und siehe, sie kamen allein aber vollzählig den Graben herabgeschwommen, dicht an uns, die wir offen dastanden, vorbei. Die alten Stockenten locken mit ,,biscur qua, qua" wenn sie Futter haben, oder von den Jungen abgesprengt wurden. Ihr Lockton wüll also herbeirufen. Bei den Jungen aber werden, wie gesagt, diese Töne ausgestossen, dass sie zusammenbleiben können, also aus ähnlichen Gründen, wie bei ziehenden Vögeln. Es ist eben Aufgabe des Jungen, sich zur Familie zurückzufinden. Die Alte holt es nicht, es sei denn, das Junge stosse ein Angst- geschrei aus. Das konnte ich am 2. August 1917 an einem jungen Z w e r g- t a u c h e r (Colymbus fluviatilis) gut sehen. Es gelang mir, mich einer Zwergtaucherfamilie bis auf 4 m nahe zu schleichen. Die etwa Stägigen Jungen stoben auf den Warnruf ,,zick-zick" der Alten auseinander. Eines sah ich auftauchen, verfolgte es und fing es schliesslich mit grosser Mühe ein. Die Alte versuchte auf ahe W^eise, meine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, liess aber ab und schwamm wohl zu ihren Jungen hin, die wieder in etwa ^ 118 — 100 m Entfernung piepten. Nachdem ich meinen Gefangenen photo- graphiert hatte, gab ich ihn frei in der Annahme, er würde von seiner Mutter wieder aufgefunden werden, da er fleissig piepte „bi-wi-wi". Ich ging anderer Arbeit nach, hörte aber nach etwa einer halben Stunde das feine Piepen des Kleinen wieder nahe bei mir. Er war also trotzdem ich das Piepen seiner Geschwister gut hörte, nicht zum Ziele gekommen, noch weniger aber aufgesucht worden. So fing ich ihn abermals ein, schlich mich wieder sorgfältig an die Familie heran und sah darauf meinen Schützling fröhlich seinen Geschwistern zustreben. Wasserhuhn] unge. Sehr häufig habe ich auch junge Wasserhühner (Fulica atra L.) am Neste gefunden. Sie locken „piäh". Die älteren Geschwister flohen regelmässig. Mehr als einmal ist es mir vorgekommen, dass die Entflohenen auf die Rufe ihrer Geschwister im Neste zurückkehrten, trotzdem ich dabei stand. Brachvogeljunge. Junge Brachvögel (Numenius arcuatus) habe ich durch das Nachahmen ihres' Lockrufes öfter aufgefunden. Sie rufen „dju-du" und geben darauf Antwort. Auf das ,,Boi" der Alten reagieren sie gar -nicht. Das ist eben nicht ihr Lockruf, denn diese Rufe sind meist leise. Aus dem Zelt heraus habe ich ihn das Jahr zum erstenmal gehört. Er lautet: ,,gjö, gjö." Das Junge hörte nicht gut darauf ; es kam viel eher auf das Piepen der ausschlüpfenden Geschwister herbei. So könnte ich noch viele Beispiele von Rallen, Sumpfhühnern etc. aufzählen, die alle dartun, dass die Jungen der Nestflüchter deshalb beständig locken, damit sie beisammenbleiben und dass es eben die Jungen sind, die die Familie suchen müssen und nicht die Alten, so rührend das geschildert wird. Das ist bei nälierem Zusehen eigentlich selbstverständlich. Alle diese Nestflüchtereltern sind, wie ich in frühern Arbeiten zeigte, unfähig ihre Kinder zu zählen, ja oft schien es mir sogar, sie erkennten sie nicht einmal (Möwen). Für sie besteht nur der Sammelbegriff „Junge"! Ein Einzelwesen können sie nicht erkennen. Da würde es den Jungen sclilecht gehen, sorgten sie nicht selber für das Zusammenbleiben. Die Mutter ist ihnen aber als Wärme- spenderin noch nötiger als alten Futterzeiger. Merkwürdigerweise sind nämlich die Nestflüchterjungen empfindlicher gegen Wärme- verlust, als die Nesthocker, wie ich leider genugsam in meinen Aufzuchten erfuhr. Die biologische Bedeutung dieses Umstandes ist noch unklar. Man könnte vielleicht sagen, es sei besser, wenn ein versprengtes Stück rasch ermatte und sterbe, da es dadurch nur noch andere ins Verderben rufen könnte mit seinem beständigen Locken und dadurch die Familie zersprengt würde. Wie steht es nun mit den Nesthockern? Es ist klar, dass dieselben, so lange sie im Neste sind, des Locktons entbehren können. In der Tat stossen sie nur ein verlangendes Geschrei aus, wenn die Alten mit Futter kommen. Ein Junges, das aus irgend- welchem Grunde vorzeitig aus dem Neste gerät, ist deshalb meist vei-lorcn. Im Sommer 1918 kannte ich ein Wiesenschmätzernest — 119 — (Pratincola rubetra) mit 7 Jungen. Eines davon war wohl den Alten entgegengekrochen und hatte sich, obwoU es nur 20 cm. vom Neste weg war, offenbar nicht zurückfinden können, da ja niemand rief. So starb es. In der Regel werden auch Amseljunge im Stiche gelassen, wenn sie aus dem Neste fallen. Einer meiner besten Schüler berichtete mir zwar von einem Fall, wo ein Amsel- weibchen das herausgefallene Junge auf dem Boden wärmte. Aber das ist wohl ein Ausnahmefall. Aber sobald die Jungen flügge werden und das Nest verlassen, fangen sie, wie jedermann an Spatzen, Amseln, Schwalben, Enten etc. beobachten kann, ebenfalls an, beständig zu rufen (Amseln djschje-da.) damit die Alten sie mit dem Futter auffinden können. Oft zog ich Krähen und Dohlenjunge auf. Trotzdem diese Futter im Ueberfluss erhielten, und nicht ausflogen, so schrien sie doch zu dieser Zeit oft so, dass sie an Heiserkeit eingingen. Man sieht daraus, dass hier tiefe, vererbte Gewohnheiten vorhegen. Alle Nest- hocker behalten den Lockton bei, bis sie selbst ihr Futter suchen können, was manchmal Wochen dauert. Die Nestflüchter halten ihn fest, bis sie flügge sind, wie ich an Enten und Brachvogelauf- zuchten erfuhr ; denn dann erst können sie sich endgültig zerstreuen, haben also das Zusammenrufen nicht mehr nötig. Man sieht hieraus klar die verschiedene Bedeutung der Lockrufe bei Nestflüchtern und -hockern, Sammelruf, die einen, Herbeiruf die andern. Grenzgebiete der Lockrufe. Natürlich sind die Grenzen in der Bedeutung der Locktöne oft verwischt. Es ist auch nicht immer leicht, sie von den Rufen zu unterscheiden, die mehr eine Benachrichtigung oder Anfrage darstellen. So ruft z. B. der Brachvogel ,,boi boi", wenn er wissen will, ob noch andere seiner Art da sind. Die Antwort lautet „gju-gju" und kommt vom Jugend- lockruf ,,dju-du" her. Er dient darum auch im Alter noch als Lockruf. Ich versuchte durch die kleine Arbeit, ein Bild davon zu ent- werfen, wie manigfaltig schon eine einzige Lautäusserung .der Vögel in der Bedeutung sein kann. Man könnte die Locktöne dem- gemäss einteilen in : I. Herbeirufe. II. die Sammelrufe. a) Paarungsrufe a) Zugsrufe der ziehenden Vögel, b) Führerrufe b) Sammelrufe der Nestflüchter. . c) Nahrungsrufe. Aber das ist ja nebensäclilich. Hauptsache ist der ewig grosse und herrliche Reichtum des Lebens, der sich auch in diesen kleinen Dingen offenbart. lli. Bericht über die Tätigkeit der Schweizerischen Zentralstation für Ringversuche in ßern in den Jahren 1917 bis 1919. Von Albert Hess, Bern. Wiederum sind drei Jahre verflossen seit der Veröffentlichung unseres letzten Berichtes^). Für die Verzögerung dürfen die gleichen Gründe vorgebracht M^erden, wie das letzte Mal. Tat- sächlich waren lange Zeit die Ringe nicht erhältlich. Die Herstellung derselben erfordert eine besondere maschinelle Einrichtung, die bei uns nicht vorhanden ist. Im Ausland wurde die Ausfuhr, trotz der geringen Menge des benötigten Materiales, nicht freigegeben. Nunmehr kann der Bezug wieder stattfinden, wenn auch zu höheren Preisen. Hemmend war für uns auch die sehr bedauerliche E>krankung unseres Leiters Herr Karl D a u t. Wir wollen den Bericht, der leider auch nicht viel Neues bringen kann, möglichst kurz fassen. Durch die Beringung haben uns in den Berichtsjahren folgende Herren wertvolle Dienste geleistet, die hier nochmals bestens ver- dankt werden: Herr Bucher Hans in Trüllikon (Zürich). Herr Noll-Tobler H. in Schaffhausen. „ Cattani in Mühlau (Aargau). ,, Dr. L. Pittet in Freiburg. „ Herzer A. in Kilchberg (Zürich). „ Rauber Eugen in Neuendorf (Soloth.) ,, IngoldRud.inHerzogenbuchsee(Bern). „ Sänger E. in Basel. „ Ingold Ernst in Bettenhausen (Bern). ., Schifterli A. in Sempach (Luzern). „ Käser Max in Diesbachb.Büren(Bern). „ Spalinger J. in Winterthur (Zürich), „ Prof. Mathey-Üupraz in Colombier ,, Wendnagel A., Direktor, in Basel. (Neuenburg). „ Wirz J. in Deitingen (Solothurn). Eine grössere Anzahl Herren hat Ringe bezogen und zum Teil wohl auch verwendet, aber leider nichts darüber gemeldet. Besonders fleissig waren die Herren Prof. A. Mathey-Dupraz, Schifferli A., Spalinger J., Dir. A. Wendnagel. Ihnen unseren be- sonderen Dank namentlich auch weil sie nicht unterlassen haben die Meldelisten einzusenden. Nachstehend geben wir die Liste der beringten Vögel. Wir wissen zwar, dass sie bei weitem nicht vollständig ist, indem, wie es übrigens auch im Ausland geschieht, nicht alle Beringer richtig melden. Dieser Umstand ist entschieden sehr zu bedauern und erlaubt nicht ein richtiges Bild über die Tätigkeit zu erhalten. Wenn man z. B. einem Herrn bei 100 Ringe nach und nach abgibt und es wird keine Beringung ohne weiteres gemeldet, so möchte man sich doch fragen, ob die Bedeutung der „Zentralstelle" durch den Betreffenden richtig gewertet werde. Wir führen dieses Beispiel nur ganz all- gemein an, um zu zeigen, dass auch hierin eine Besserung ein- treten kann. Siebe „Der OriiitJiologische Beobachter", XIV. Jaiirg., S. 118-13G. 121 Iiiste der in den Jahren 1917—1919 beringten und gemeldeten Vögel. Art. Mäuseljussard — Buteo vulgaris Waldkauz — Syruium aluco Wendehals — Yunx tor(|uilla Kuckuck — Cuculus canorus Eisvogel — Alcedo ispida Mauersegler — Cypselus apus Rauchschwalbe — Hirundo rustica Mehlschwalbe — Chelidon url)ica Trauerdiegentanger — Muscicapa nigra Grauer Fliegenfänger — Butalis grisola Rotrückiger Würger — Lanius coUurio Amsel — Turdus merula Rotkehlchen — Erithacus rubecula Nachtigall — Philoinela luscinia Gartenrotschwanz — Ruticilla phoenicurus Hausrotschwanz — Ruticilla tithys Braunkehlchen — Pratincola rubetra SumpiVohrsänger — Acrocephalus palustris Weidenlaubvogel — Phylloscopus rufus Kohlmeise — Parus major Tannenmeise — Parus ater Blaumeise — Parus caeruleus Sumpi'meise — Parus palustris communis Spechtraeise — Sitta caesia Weisse Bachstelze — Motacilla alba Goldammer — Emberiza citrinella Haussperling — Passer doraesticus Buchfink — Fringilla coelebs Bergfink — Fringilla monti fringilla Grünling — Ligurinus chloris Star — Sturnus vulgaris Rabenkrähe — Corvus corone Getüpfeltes Sumpfhuhn — Porzana maruetta Grünfüssiges Teichhuhn — Gallinula chloropus Weisser Storch — Ciconia alba Haubentaucher — Podiceps cristatus Zwergsteissfuss — Podiceps fluviatilis Es sind dies 276 Vögel in 37 Arten. Es ist dies sehr wenig. Aber die Beringung einiger Arten ist überhaupt nicht gemeldet worden, z. B. Stockente, Lachmöve. Bisher ist uns insgesamt die Beringung von 1660 Vögeln in 60 Arten mitgeteilt worden. Es könnte also erheblich mehr sein. Bei diesem Anlass sei bemerkt, dass das Beringen von Meisen wohl kaum mehr neue Ergebnisse zu Tage fördern dürfte. Mäusebussard — Buteo vulgaris. Ring Nr. 6108. Der Vogel war im September 1917 von Hrn. Max Käser in Diesbach beringt worden. Am 30. Dezember des Jahres wurde er im Eichi bei Diesbach geschossen. Der Mäusebussard war also auch im Winter in der Gegend geblieben. nzahl. Ort der Beringung (Kant.) 2. Bern 4 Basel, Bern, Luzern 1 Luzern 1 Luzern 1 Basel 15 Neuenbürg, Zürich 2 Bern 1 Zürich 3 Luzern 6 Bern, Luzern, Zürich 1 Zürich 3 Luzern 5 Basel, Neuenburg, Luzern, Zürich 2 Basel 2 Bern 4 Bern, Luzern, Zürich 4 Zürich 4 Zürich 4 Luzern 64 Bern, Neuenburg, Luzern, Zürich 2 Neuenburg 33 Luzern, Neuenburg 24 Luzern, Neuenb., Zürich 12 Luzern, Neuenb., Zürich 1 Bern 1 Luzern 1 Neuenburg 13 Bern, Luzern, Neuenburg, Zürich 6 Luzepn 5 Luzern, Zürich 31 Luzern, Zürich 2 Zürich 1 Luzern 2 Luzern 11 Solothurn. 1 Luzern 1 Luzern gleichen — 122 — Im März 1918 wurde bei Teste bei Bordeaux (Frankreich) ein Mäusebussard erlegt, der einen Ring Nr. 20,146 C der Vogelwarte Rossitten trug. Der Vogel war am 19. Mai 1917 in der Schweiz und zwar durch Hrn. Stemmler- Vktter in Schaffhausen beringt worden. ') Wir verweisen auch auf den von demselben gebrachten be- sonderen Bericht. Mauersegler — Cypselus apus L. Ring Nr. 2519. Ein durch Hrn. Spalinger in Winterthur aufge- päppelter Mauersegler, der dann mit ,,Helvetia"-Ring Nr. 2519 ver- sehen und am 17. Juli 1919 freigelassen wui'de, ist dann am 24. Juli. 1919 in Arbon am Bodensee gefangen (und wieder freige- lassen) worden. Va' war in gutem Zustande und war innert einer Woche 67 km. ostwärts gezogen.-) Melder Hr. Otto Rupp in Arbon. Der Mauersegler ei'scheint überhaupt als Ringvogel recht dank- bar zu sein.^) Amsel — Turdus merula. Ring Nr. 2081. Mitte Mai 1919 wurde in einem Garten in Basel eine Amsel in einer Rattenfalle gefangen, die den fraglichen Ring trug. Sie war am 14. Juni 1915 als Jungvogel in der Nähe beringt worden, somit ungefähr 4 Jahre alt. Der Ring war in gutem Zustande. Meldung durch Hrn. Direktor A. Wendnagel. G a r t e n r o t s c h w a n z — R u t i c i 1 1 a p h o e n i c u r u s. Ring Nr. 1132. Am 29. April 1915 fing Herr A., Sghifperli in Sempacli ein altes Weibclien des Gartenrotschwanzes. Nachdem es mit Ring „Helvetia" Nr. 1132 versehen worden war, wurde es freige- lassen. Am 11. August 1919, also 474 Jahre später, wurde der Vogel an der nämlichen Stelle festgestellt.^) Von den M eisen könnten wii* eine Menge Daten über Kontroll- fänge bringen. Wir bringen nur einige wenige auszugsweise. Besonders Hr. Prof. Mathey-Dupraz hat sich mit den diesbezüglichen Versuchen befasst. Kohlmeise — P a r u s major. Ring Nr. 1199 (f, Kontrollfänge am 15., 17., 20., 25. Oktober, 1., 4. November und 2. Dezember 1917, sowie am 1. Jannuar, 21. März und 15. Dezember 1918.^) 1) Revue franraise d'Ornitliologie, No. 107, NLärz 3918. „Der Ornithologisclie Beobachter", XV. Jahrg., S. 136. ^) A. Hess, Neuliche Ergebnisse unserer schweizerischen Vogelberingung. „Der Ornith. Beobachter", XVI. Jahrg., S. 195. ■^) Siehe auch II. Tätigkeitsbericht S. 5 und Baumeister : Bemerkungen über das Brutgeschät't des Mauerseglers in „Ornith. Monatsberichte", 27. Jahrg., (1919) S. 21—27. ^) A. Hess, Neuliche Ergebnisse unserer schweizerischen Vogelberingung. „Der Ornith. Beobachter", X^■l. Jahrg., S. 195. ^j Siehe „Der Ornith. Beobachter", XVI. Jahrg. S. 115. — 123 — Ring Nr. 864. Im November 1919 gefangen, sie war genau 3 Jahre früher, am 19. November 1916 an der gleichen Stelle be- ringt worden. Ring Nr. 8078. Am 22. November 1919 in Colombier beringt, wurde die Kohlmeise „Aux Planches" 1057 m ü. M. im März 1920 tot gefunden. Entfernung 15,5 km. ilord- und bergwärts. Meldung von A. Mathey-Dui'raz. Ring Nr. 884. Hr. Noll-Tdbler beringte in Kaltbrunn (St. Gallen) am 28. Oktober 1916 eine Kohlmeise mit Ring Nr. 884. Am 8. Dezember 1916 wurde sie zur Kontrolle gefangen. Am 28. Mai 1917 wurde dieselbe, ein 9» zum dritten Male gefangen und zwar im Nistkasten. Sie hatte eine Familie von 10 Jungen zu ernähren. Am 7. Dezember 1918 wurde sie neuerdings im Schlaf- (Nist) Kasten gefangen. Der Beringer sieht hierin den Beweis, dass die alten Meisen Standvögel sind.^) Blaumeise — Parus caeruleus. Hr. A. Mathey-Dupeaz in Colombier (Neuenburg) hat Ergeb- nisse seiner Kontrollfänge veröffentlicht:') Ring-Nr. 1913 1914 1915 1916 1917 1918 1919 Nr. 325 30.1,10.11. 11,21,30.111. 10.1.12,27,111. 18.11. 22.111 — — 1. XII. 26. IV. 1086 9 — 5. 27. XII. 8. 15. III. 16.11.6.111. 17. IV. 27. XL — 1096 9 — — 28 IL 8, 14. m. 3.1. 19. IV. — 29.30.III. 864 ü-O — — — 19, 25. XL 19,22 21.IIL — 19, 30. XII. III. 25. XII. 2. IV. 871 ü^ — — — 4.L 22.III. — 8. L 18. IV. Ring Nr. 1077. Am 29. November 1919 wurde das am 30. Dezember 1915 beringte cf wieder an der gleichen Stelle ge- fangen, also nach 4 Jahren! Zwischenhinein war der Vogel nie festgestellt worden. ' Sumpfmeise • — Parus palustris communis. Kontrollfänge durch Herrn A. Mathfy-Dupraz in Colombier.^) Ring Nr. 862. Am 12., 13., 15., 16., 23. April und 16., 24., 25., 28. und 29. Oktober 1915; am 2. Januar, 22. März und 1., 6., 8. April 1916. Ring Nr. 1168. Am 8. Dezember 1915, 9. Januar, 18., 29. März, 19. April 1916 und dann wieder am 1. April 1919. Nachstellend geben wir noch einen , .Meisenbericht" von Hrn. E. Sänger in Basel wieder: „Ich habe Ihnen über die von mir am 13. Januar 1917 be- ringten Meisen zu berichten. Am 12. Februar d. J. tinff mein Sohn •) NOLL-TOBLER, Beringte Kohln:ieise. „Der Ornith. Beobachter", XVI. Jahrg., 60. 2) „Der Ornith. Beobachter", XVI. Jahrg., S. 115. — l/!4 — eine beringte K o h 1 m e i s e mit Nr. 838. Dieses Tier, ebenso eine weitere Kohlmeise war seit der Zeit bis heute stets um mein Haus. Es ist mit Sicherheit anzunehmen, dass Nr. 838 im Sommer 1917 in einem Starenkasten am Hinterhaus 6 Junge gross zog. hn Som- mer 1918 kam ihnen ein Wendehalspaar zuvor. Seit ich hier bin, konnte ich täglich Nr. 838, ebenso Nr. 836 am Fenster beobachten, bis erstere eingefangen wurde. Ich beringte damals 3 Kohlmeisen Nr. 836, 838 und 839. Und zwar die beiden letztern Nummern am linken Fusse. Somit ist also Nummer 839 verschwunden, und die beiden anderen blieben uns also 2 Jahre lang treu, und hoffe noch lange die Freude zu haben. Die Nr. 837 Blaumeise konnte nicht mehr gesehen wei'den. S u m p f m e i s e Nr. 835 war im Winter 1917 noch öfters am Fenster, seither aber nicht mehr gesehen. Interessant war das Verhalten der eingefangenen Nr. 838. Sie liess sich ganz gerne mit der Hand aus dem Käfig einfangen, und verhielt sich in derselben ganz ruhig. Nach der Freilassung flog selbige nur einige Meter entfernt auf den Baum, brachte das Gefieder wieder in Ordnung, und kam gleich darauf wieder gegen das Futterbrett geflogen. Die Nr. 838 war auch ständig in Begleitung von ihrem Herrn Gemahl, der jedoch stets mehr Scheu an den Tag legte, und nie in den Fangkäfig flog, während seine bessere Hälfte ganz ungeniert ein- und aus flog." Elster — Pica caudata. Ring Nr. 4037. Am 26. Juni 1917 wurde eine junge Elster bei Kaltbrunn (St. Gallen) durch Hrn. H. Noll-Tobler mit ,,Helvetia"- Ring Nr. 4037 beringt. Es wurden noch 3 weitere Geschwister be- ringt und zwar kurz vor dem Flüggewerden. Das Nest stand auf einer Esche etwa 12 Meter über dem Erdboden. Diese Elster mit Ring Nr. 4037 wurde dann am 14. Januar 1918 in der Nähe erlegt. ,,Der Fall ist nicht ohne Interesse. Er beweist, dass sogar Zugvögel der Elstern Standvögel sein können; die Distanz vom Nistort bis zu uns beträgt nur zirka 700 Meter in der Luftlinie".^) Stockente — Anas boschas. Ring Nr. 6113. Am 25. Januar 1917 wurde die im Sommer 1916 von Frau Frey-Amsler in Aarau als Jungvogel beringte Wild- ente (ein Erpel) zirka V2 km. vom Beringungsort entfernt geschossen. Ring Nr. 6342. Am 6. August 1919, wurde durch Hrn. A. Jauch am Untersee, badisches Ufer, gegenüber dem thurgauischen Dorf Gottlieben, ein Wildenten-Weibchen erlegt. Dasselbe trug den „Helvetia-Ring" Nr. 6342. Derselbe war am 6. Juh 1918 dem jungen Vogel, der die Schwingfedern erst zur Hälfte entwickelt hatte, im Uznacher-Ried durch Hrn. Noll-Tobler angebracht worden. Der Vogel war somit IV-i Jahre alt. Er hat den Ring 13 Monate getragen und ist rund 85 km. nördlich des Beringungs- und Geburtsortes erlegt worden. Der Ring . kam uns zu und ist gut erhalten.^) 1) H. Noll-Tobler. Beringte Elster, „Der Ornith. Beobachter", XV. Jahrg., S.74 ^) A. Hess, Neuliche Ergeljnisse unserer schweizerischen Vogelberingung. „Der Ornith. Beobachter", XVI. Jahrg., S. 194—195. — 125 — ß 1 ä s s h u h n — F u 1 i c a atr-a L. Rinfi Nr. G2H2. Am 3. Mai 1916 wurde dui-ch Hrn. Dr. L. Pittet ein BlässliLihn beringt und in der Reservation in Freiburg ausgesetzt Im April 1917 wurde dieser Vogel nach einer Meldung von Hrn. Dr. Schaff, Schriftleiter der „Deutschen Jägerzeitung", auf dem Gaarzer See, im östlichen Holstein, in einei- Fischi-euse gefangen. Dieses Wasserhuhn war zuglei(^h mit einem andern im Dezember 1915 auf dem Vierwaldstättersee gefangen worden. Es handelte sich also um ein in unserem Lande überwinterndes Exemplar. Sie gelangten in den Besitz des erstgenannten Heri-n, der sie nachdem ihnen die Flügel gestutzt worden waren, in der Reservation aussetzte. Die beiden Stücke, ein Paar, nisteten dort. Das Nest wurde aber durch eine plötzliche Ueberschwemmung zerstört. Im August (1916) verschwanden beide Stücke. Das Ergebnis ist folgendes: 1. Norddeutsche Wasserhühner überwintern bei uns, 2. Trotz neunmonatlicher Gefangenschaft, versuchte der Vogel seinen Geburtsort, oder dessen Nähe zu erreichen.^) Das schwarze Wasserhuhn eignet sich jedenfalls auch gut als Ringvogel. Seine Beringung kommt aber in der Haupt- sache für die in unserem Norden gelegenen Länder in Frage, während wir auf den schweizerischen Gewässern Gelegenheit haben im Winter solche Vögel zu erhalten.'^) Weisser Storch', Ciconia alba. Von den 11 im solothurnischen Gäu im Jahre 1917 beringten Jungstörchen verunglückten an elektrischen Starkstromleitungen kurz nacheinander 3 Stück. Am 28. Juni 1917 geriet einer aus dem Horst von Neuendorf, Nr. 7053, in die Härkinger-Starkstromleitun^. Einige Tage erlitt sein Geschwister, Nr. 7055, das nämliche Schicksal. Später wurde dann auch Nr. 7068 aus dem Horst von Kesten- holz gefunden.^) In allen diesen Fällen konnten die Verunglückten an Hand der Ringe leicht indentitiziert werden. Trotzdem aber schon eine grössere Anzahl schweizerischer Störche beringt wurde, ist uns aus dem Auslande noch keinerlei Nachricht über solche zugekommen. Auch beringte Stücke konnten bisher noch nicht mit Be- stimmtheit in ihrer Heimat wieder festgestellt werden. Lachmöwe — L a r u s r i d i b u n d u s. Ring Nr. 4039. Am 25. Juni 1917 wurde durch Herrn Noll- ToBLER im Kaltbrunner-Ried eine vierzehntägige Lachmöwe mit ') Siehe 11. Tätigkeitsbericht S. 17 und .,Der Ornith. Beobachter", XIV. Jahrg.' S. 167. ^) Siehe auch: A. Hess, Wa.ssephühner auf dem Untersee etc., „Der Ornith. Beobacliter", XIV. Jahrg., S. 50 — 53 und 65 — 68, und „Das Blässhuhn als Ringvogel" in „Ornith. Monatsberichte", 25. Jahrg. (1917). S. 111—112. •') E. Rauber, Nachtrag zum Berichte der Störche in der Schweiz im Sommer 1917. „Der Ornith. Beobachter'-, XV. Jahrg., S. 68—70. — 126 — diesem Ring versehen. Sie konnte somit erst etwa am 15. Juli flügge sein. Am 3. August wurde dieselbe Hrn. Prof. E. Faes in Villeneuve am Genfersee gebracht, weil sie scheinbar krank sei und schlecht fliegen könne. Sie wurde durch den genannten Herrn auf den See gebracht, zirka 300 Meter vom Ufer entfernt. Am nächsten Tag war sie nicht mehr dort, Entfernung des Geburtsortes von Villeneuve in der Luftlinie 110 km. Aus diesem Fall geht hervor, dass also schon ganz junge Möwen weit von ihrem Erbrütungsort weg fliegen. Man hätte an- nehmen dürfen, dass die im Kaltbrunner-Ried erbrüteten Lachmöwen den benachbarten Zürichsee aufsuchen würden.^) Aehnliche Beobachtungen hat übrigens auch Kurt Loos von der Beringungsstelle ,,Lotos" in Prag gemacht. Er schreibt dies- bezüglich: ,, Auffallend aber ist der umstand, dass eine Jungmöwe bereits 30 Tage nach der Beringung in einer Entfernung von 300 km. nordwestlich vom Beringsort aufgefunden werden konnte, wie dies bei Nr. 46,066 der FaU war."^) (Nr. 46,066 war am 1. Juni 1916 am Hirnsener Teich in Böhmen beringt worden und wurde am 30. Juni 1916 bei Wöltingerode b. Vienenburg a. Harz erlegt). (Schluss folgt.) Influence des conditions meteorologiques sur le passage da ia becasse.'* Par le Dr. L. Pittet, Fribüurg. (Suite.) Les nombres obtenus de cette facon seront plus tard examinös et compar6s avec ceux que nous fournira la statistique de chasse ci-dessous. (Voir Tableau D, page 129.) b. Statistique de chasse. Nous exprimons ici notre sincere gratitude ä M. Rod. de Weck, un tres grand becassier qui a bien voulu mettre ses notes ä notre disposition (voir Tableau A). .4. Tableau de chasse de AI. R. de W. Bi}casses leoees 1911—1918. Seules les donnees de M. de W. seront employees dans ce travail, parce qu'il nous somble qu'il y aurait des inconvenients ä se servir des informations de differents chasseurs, pratiquant la chasse avec plus ou moins d'assiduite et d'adresse, dans des con- tr^.es plus ou moins favoris^es, avec des chiens de qualit^s et d'al- lure diff6rentes. M NoLL-TOBLER. Zwei „nachdenkliche" Beobaclitunü;en. „Ornith. Beübachtei'" XIV. Jahrg., S. 216-217. ^) Dritter Bericht über die Tätigkeit der Ornith. Station des „Lotos'' in Liboch a. E. im Jahre 1916, S. 113. '') Voir „O. B.«, fasc. 5 et 6. — 127 — Okt. 1911 1912 1913 1914 1915 1916 1917 1918 Nov. 1911 1912 1913 1914 1915 1916 1917 1918 2 1 — — — 6 2 2 — 0 4 6 3 3 8 4 — 7 5 3 — — — 5 7 2 9 — 1 — 8 2 2 — — 1 4 6 — 10 2 __ — 1 — 9 4 1 — — 3 6 4 0 11 -^ — — 10 3 — — — 1 2 2 — 12 1 4 — 11 4 1 — 1 2 5 ^ 3 18 6 _ — 12 — 2 — 0 — — 5 4 14 6 — — 13 5 8 — 1 — 2 2 5 15 1 14 3 0 — 1 — 1 1 1 16 5 2 1 — 15 3 0 — — 8 3 4 1 17 5 1 . — 1 — — 16 — 1 — — — — 2 — 18 4 3 — — 5 ■17 — — — — 1 — 1 — 19 3 2 . 3 — — 18 — — — — — 1 — 6 20 8 0 3 — 1 19 — 2 — — — — 2 0 21 2 1 3 1 — — 20 1 1 — . — — 1 1 2 22 1 4 2 — — — 21 3 — — — — — — — 28 2 2 1 3 _ 5 — 22 2 1 — . — — 3 3 — 24 2 3 — — — 8 — 23 5 2 — — — 1 1 — 25 3 3 — — 5 — — — 24 3 — — — — — — — 26 4 2 — 2 7 9 2 4 25 2 0 — — — — ■ — — 27 3 — — 1 3 4 — — 26 — 1 — — — — — — 28 4 2 — 1 5 4 — 3 27 3 0 — — — 7 — — 29 5 2 2 — 4 3- 28 3 — — — — 3 — — 80 6 1 1 3 8 5 3 29 0 0 — — — 2 1 — 81 6 5 — 0 — 8 4 4 30 2 — — — — — — — Nov. D6c. 1 — — — — — 1 1 — — — — 2 — — 2 3 2 5 4 9 2 5 — . — — — — 1 — — 3 4 — — 1 5 3 2 — 9 — — — — — 1 — — 4 4 2 — 1 7 4 — 1 10 — — — — 1 — — — 5 — 2 — — 6 - 0 6 11 — — — — — 1 — — 130 60 — 19 77 112 88 59 Du reste, personne dans le canton de Fribourg ne pratique la chasse ä la becasse avec une aussi grande r^gularite et ses in- formations meritent toute confiance. L'experience acquise au cours de ce travail nous a determine de diviser le passage en deux periodes : ceile de T a r r i v e e (du 10 octobre au 10 novembre) et celle du d 6 p a r t apres le 10 no- vembre). Le nombre des b^casses levees au cours de ces differentes p6riodes et celui des journees de chasse, ainsi que la moyenne journaliere des becasses lev6es, pendant les annöes 1911 — 1918 (sauf 1913) sont donnös au table au B. Tablc.au B. Nombre des journees de chasse et des becasses leckes. Periode d'arrivee Periode de depart Saison entlere Ann^es B(?casses lev<'es Becasses levees B it§casses 1 levees Journals dl Cham Total Moyinfii Journals de chasse Total Mo]ienns Journäes de chatte Total nofenne par jour par jour parjour 1911 23V2 90 3,8 1472 39 2,0 38 129 3,4 1912 19V2 46 2,7 1372 14 1,0 33 60 1,8 1914 I2V2 16 1.3 3 3 1,0 1572 19 1,3 1915 19 66 3,5 7 10 1,4 26 76 i^,y 1916 19 80 4,1 17 34 2,0 26 112 3,1 1917 17 58 3,5 11 22 2,0 2972 82 3,1 1918 13 37 2,8 8 22 2,7 21 59 2,8 7 ans 123 393 3,1 64 144 2,2 199 537 2,7 — 128 — c. Resultats a c q u i s. La plupart des chasseurs de böcasses pr6tendent qu'un mauvais commencement du passage gate la saison entiäre taiidis que de noinbreuses levees ä cette meme epoque perinettent un beau sport jusqu'ä la fin. Les dates du tableau B appuyent fortement cette maniere de voir et les courbes du graphique C en fönt foi. Elles accusent une similarite de formes evidente. (Voir tableau C). On peut donc affirmer qu'e le nombre des atterrisse- ments de la periode du depart et de la saison entiere est proportionnel ä celui de la periode d ' a r r i V e e. Tableau C. y/S" 1916 /^/p jg/g. Le tableau D (page 129) merite une 6tude plus approfondie. II indique pour chaque periode d'arrivöe le nombre de böcasses lev6es et celui des jours de chasse pratiques au cours des jours protagonistes, antagonistes, amphiboliens et indöterminös. Aussi, la Periode d'arrivee de 1911 est composee de 7 jours protagonistes, de 6 antagonistes, de 14 amphiboliens. Au cours de 24 jours de chasse. M. de W. a leve 90 becasses, dont pas moins de 46 pendant les 14 journees de chasse de Tepoque amphibolienne (15 jours). L'avant derniere ligne donne les moyennes des becasses levees pendant les diff6rentes periodes möteorologiques. Cette moyenne est de 3,2 pour les sept periodes analysees; sous le regime des jours indetermines eile tombe ä 2, 8, sous celui des prota- gonistes ä 2,6. Au contraire, eile s'elöve ä 3,4 pour les antagonistes et ä 3,8 pour les amphiboliens. Ce resultat parait donc demontrer l'influence supposee par nous des situations metöorologiques sur la frequence des atterrissements des longs bec. — 129 — Periode d'arrivee. Ampbiboliens lodeteroiin^es Total Annees 7 S-2. Z" 8 1.1 15 ffl "-5 73 ii 2 C3~' "2 ^ s-2. Z» 32 « 1911 — 15 — — 29 — — 46 — — 0 — — 90 — — — 4 — — 6 — — 14 — — 0 . — — 24 15 — — 7 — — 9 — — 1 . — — 32 — 1912 — 13 7 — 14 5 — 19 8 -- 0 0 — 46 20 9 18 3 7 _ 32 _ 1914 — 0 — — 14 — — 2 " — — ü — — 16 — . — — 0 _ 10 — — 2 — — 0 — — 12 10 — — 6 — — 2 — — 13 — — 32 ■ — 1915 — 24 — — 20 — — 6 — — 16 — — 66 7 . 3 — — 2 — 7 19 14 — 1 — — 7 — — 10 — 32 . 1916 — 8 5 — 0 — — 47 7 — 25 7 — 80 19 12 2 , 5 13 32 _ 1917 — 16 6 — 8 1 — 13 3 ■ — 21 7 — 58 17 15 — — 4 — — 3 — — 11 — — 32 — . 1918 — 12 — — 9 — — 6 — . — 10 — — 37 — — — 5 — — 2 — — 1 — — 5 — — 18 7 ans 82 88 34 41 94 27 44 139 37 57 72 26 224 393 123 Moyenne quotidienne 2,5 3,4 3,8 2,8 3,2 Pourcentage des lours de chasse 48"/ 0 66 7< 61 7o 47 7c 55 7o Notons encore un fait interessant, exprime par les chiffres de la derniere ligne du tableau D. Ceux-ci indiquent le pourcentage des jours oü notre chasseur est alle ä la chasse. II appert, que, quoique M. de W. n'ait pas 6te mis au courant de nos thöories, il pratique la chasse plus assidüment lorsque les previsions stabiles Selon notre methode, sont bonnes que lorsqu'elles sont mauvaises. M. R. de W. doit posseder ä un haut degre une qualite pr6- cieuse : le flair du böcassier. d. Influenae au froid. Si les relations exprimees par les r^sultats de notre statistique concordent d'une maniere tr^es satisfaisante avec les th^ories que nous avions formulees, nous n'avons pas moins Timpression de n'avoir pas consid6r6 Tintervention des elöments sous toutes leurs formes. (A suivre.) CHRONIK - chronique;. =:^ Wir ersuchen um tnögliclist zahlreiche und vollständige Meldungen, (Vide auch Bcinerkuny auf S. 113 des ,,0. B".) Cypselus melba L., Alpensegler. Am 5. April am Wasserturm in Luzern ein Stüf^k-, am 11. April zirka 40 Stück (Hanpfziig). Karl Locher. - 13U — — Am 5. April zwei erste Stücke in Bern. — Sie scheinen dieses Jahr sich nicht zahlreich in der Bundesstadt niederzulassen. A. Hess. Y u n X t o r q u i 1 1 a L., \V e n d e h a 1 s. Am 2. April ein Exemplar im Bosco Isolino bei Locarno. Dr. A. Mayer. — Am 15. April bei Bern geliört. A. Hess. C u c u 1 u s c a n 0 r u s L. Kuckuck Auf dem Mont d'Envers de Renan, 1250 m. ü. M. erster Kuckucksruf am 19. April, hn Tal ist der Vogel noch nicht. W. Rosselet. — Bei Castagnola am Luganersee rief der Kuckuck erstmals am 15. April. Julie Schinz. (Dieses Datum bestätigt die sciion früher vertretene Angabe, dass der Kuckuck im Tessin später zu hören sei als im schweizerischen Mittelland. Red.) A m p e 1 1 i s g a r r u 1 u s L., Seidenschwanz. Am 17. April 192Ü Soeben habe ich im Walde zwischen Davos-Platz nach Schatzaip einen kleinen Schwärm von 5 Stück singender Seidenschwänze beobachtet! Dr. Arnold Masarey. H i r u n d o r u s t i c a L , Rauchschwalbe. Am 7. April bei St. Johannsen (Bern) W. Burri. — Am 11. April morgens O'/l' Uhr die ersten in Sonceboz (Berner Jura). W. Rosselet. — Am 14. April in Bern am Nest. A. Hess. — Die ersten in Locarno am 3. April, am 6. in Landquart. Dr. A. Mayer. — • 28. März ein Stück bei Locarno, am 7. April zirka 50 Stück bei Vogelsang- Tur^i. Dr. J. Weber. — Am 7. April bei Meggen. Peter A. Feer. C h e 1 i d o n u r b i b a L., M e h 1 s c h w a 1 b e. Am 19. April bei Erlach. W. Burri. L a n i u s e X c üb i t 0 r L., Raubwürger. Am 18. ein $ bei Chaux-de-Fonds. W. Rosselet. Turdus merula L., Amsel. Ueberwinterte in mehreren Exemplaren, (^ (^ und 9$ in Davos. Dr. A. Mayer. — Am 11. April in Erlach junge flügge Amseln. W. Burri. Turdus t o r q u a t u s L., R i n g a m s e 1. Auf dem Berge ob Renan, 1250 m ü. M. 6—7 Ringdrosseln am 19. April. W. Rosselet. — Am 21. bei Naters bei Brig einige (Neuschnee im Gebirge). A. Hess. Turdus pilaris L., \V a c h h o 1 d e r d r o s s e 1. Diesen Winter nur wenige in Davos. während diese Drossel doch in früheren Jahren in grossen Scharen zu sehen war. Dr. A. Mayer. E r i t li a c u s r u b e c u 1 a L. Rotkehlchen. Ueberwintert vereinzelt in Davos. Dr. A. Mayer. P h i 1 o m e 1 a 1 u s c i n i a L. Nachtigall. Am 15. April im Aaregrien Gesang. A. Seiler, Aarberg. S a X i c 0 1 a o e n a n t h e L., G r a u e r S t e i n s c h m ä t z e r. In grösserer Zahl bei Naters am 21. April. Wohl Rückzug aus den hölieren Lagen, wo der Wettersturz rauheres Wetter gebracht hatte. (Im Wallis Neuschnee bis bis auf 1700 m. ü. M., im Berner Oberland bis 950 m. ü. M. herunter.) A. Hess. A c r o c e jj h a 1 u s a r u n d i n a c e u s Gm., T e i c h r o h r s ä n g e r. Leiert schon da und dort im Schilf des Sempachersees (23. April). A. Schiflerli. M 0 t a c i 1 1 a f 1 a v a L., G e 1 b e S c h a f s t e 1 z e. Zahlreich am 21. April in der Umgebung von Brig (Oberwallis). Daneben auch sehr zahlreiche Weisse Bachstelzen, Gebirg.stelzen und andere Vögel. Temparatursturz in den Höhen- lagen !) A. Hess. A n t h u s a r b 0 r e u s Rriss., B a u m p i e p e r. 2-3 Stück am 15 April l)ei Renan. W. Rosselet. E m Ij e r i z a h o r t u 1 a n a L. Gartenammer. Am 14. April bei Renan das erste Stück- W. Rosselet — Am 23. April mittags ein Stück bei Sempach. A. Schiffern. L i g u r i n u s c h 1 o r i s L , Grünling. Auf den Aeckern trifft man um den 23. April herum in Sempach immer noch Flüge ziehender GrüiiHnken. A. Schifferli. Cannobina linota Gmel., B I u t li ä n f 1 i n g. Am 15. April auf dem Berg ob Renan in ca. 1200 m. Meereshöhe ein Zug Bluthänflinge. W. Rosselet. Tessin. Note sul passo degli uccelli nelT autunno 1919. Dopo, che ho preso domicilio, qui a Comprovasco, valle di Blenio, altezza circa 600 metri sopra il mare, l'orizonte non e cpsi vasto come a Bellinzona, e non — 131 — v'e campo di far cosi ampie osservazioni, come quando dimoravo a Pratocarasso, in mezzo ai prati, pero ho tenuto egualinente nota delle raie osservazioni et ve le trascrivo : 27 Agosto. I rondoni son tutti spariti. — 9 Settembre. Comincia il passo delle rondini. — 12 al 18. Passano molti insettivori come: culbianchi, pratiueule, codirossi e tordine, continua il passo delle rondini, i fringuelli cominciano a radu- narsi. — 1 al 10 Ottobre. Si vedono ancor passare inolte rondini, forte passo di merli, si vedono i primi tordi, visto uno scricciolo, ritornano i ciuffolotti. — 11. Visto i primi stornelli, in montagna passano i primi dress, passano ogni sorta di cingallegre. — 15. Si vedono i primi pettirossi, buon passo di tordi. — 25. Passano i zit'f, si ve- dono le prime allodole. — 28. Arrivano le prime beccaccie — 2 Novembre. Si vide un gran volo di pavoncelle forse oltre duccento, si fermarono pochissimo, un caccia- tore in due colpi ne uccise quattro. Nella settimane dei morti buon passo di allo- dole et molti fringuelli. — 2 Dicembre. Vidi due volte un volo di paggioni (gracchi ossia Corvo piccolo con becco e gambe gialle. Queste sono le mie poche osservazioni, giacche ho la penna in mano, dirö che con piacere lessi l'articolo sul 3 fascicolo anno corr., dove si parla della passera solitaria, dirö che nel Bellinzonese, nella Riviera e nella Leventina, vi niditioa molto sovente questo simpatico uccelle e ve ne sono di due qualitä quello Ijleu oscuro, e quello bleu chiaro quest' ultimo e raolto ricercato perche sono molto di guardia e vigilanti, come un cane, nidificano sulle torri, sui campanili e sugli scogli. R. Paganini. P? xn ^"^ s / \k Schweizerische Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschulz. Societe saisse pour l'etude des oiseaux et leur protection. zu / V -s^ Nachm. 2V2— 3 Uhr 3—5 5— 6Vs Abends 8 Frühjahrsuersammlung 8. 9. Hai 1920 in Basel. PROGRAMM : Samstag, 8. Mai 1920 : Sammlung der Teilnehmer zum Kaffee im Restaurationsgebäude des Zoologischen Gartens. (Freier Eintritt in den Garten för unsere Mitglieder gegen V7orweisung dieser Nummer des „Orn. Beob." an der Kassa). Besichtigung des Gartens unter Führung üon Herrn Direktor U7endnagel. Vorträge und Referate im Restaurationsgebäude j einstweilen an- gemeldet: Herr Ernst Aellen über „Basel als Knotenpunkt üon Wanderzugstrassen"; Herr H. Noil-Tobler (über noch zu be- stimmendes Thema). Freie Zusammenkunft im Hotel Central bei der Hauptpost (Speisesaal, Bier und Wein offen). Für Musikliebhaber Gelegenheit zum Besuch des Liederkonzertes der Basler Liedertafel abends 8 Uhr im grossen Musiksaal. Sonntag, 9. Mai 1920: Uorm. 6.14 Uhr: Abfahrt per Tram ab Aeschenplatz nach Münchenstein. Exkur- sion durch Reserv7ation St. Dakob nach Rheinufer Birsfelden, mit Z'nüniaufenthalt in St. Jakob. Mittags 12 „ Gemeinschaftliches Mittagessen im Gasthof zum „Bären" in Birsfelden. Nachm. 2 „ Bummel nach den „Langen Erlen" (Klein-Basel), daselbst Be- sichtigung der neu angelegten von Berlepschen Vogelschutz- gehölz-Anpflanzung der Ornithologischen Gesellschaft Basel. „ 5 „ Abschiedsschoppen im Hotel Bristol, uis-ä-vis Bahnhof 5. B. B. NB. Das Sonntagprogramm ist wegen der geringen Distanzen auch von weniger guten Fussgängern bequem mitzumachen. Anmeldungen für das Mittagessen am 9. Mai in Birsfelden wolle man bis spätestens den 6. Mai abends an Herrn F. Hübsch, Basel I richten. Herr Hübsch besorgt auf Wunsch auch die Bestellung von Zimmern. Für die Schweiz. Gesellschaft für l^ogelkunde und ^Vogelschutz : Der Präsident : A. Hess. Assemblee de printemps les 8 et 9 mais 1920 ä ßäle. Samedi, 8 mal. Ap. 272 — 3 h. Reunion des participants au Jardin Zoologique (Restaurant). Entree libre sur presentation ä la Caisse du numero 8 de „l'Ornithologiste." 3 — 5 h. Visite du Jardin sous la conduite du Dir. M. Wendnagel. 5 — G'/a h. Causeries: M. Ernest Aellen sur „Bäle, croiseuient des routes de migration de la gent ailee." — M. H. Noil-Tobler (sujet?) 8 h. Soiree farailiere ä l'Hotel Central, pres de la Poste principale. Dimanche, 9 mai. Matin 6. 14 h. Depart par tram de la place d'Aesch pour Moenchenstein. Excursion dans la Reserve de St-Jacques. Midi. Diner ä l'HiHel de l'Ours ä Birsfelden. Ap.-m. 2 h. Promenade aux „Langen Erlen" (Petit-Bäle) et visite du nouvel asile (Systeme Berlepsch) pour les oiseaux, instaure par la Soc. ornitliol. de Bale. „ 5 h. Reunion d'adieu, ä l'Hotel Bristol, vis-ä-vis de la Gare centrale, G. F. F. Pour le diner, pri^re de s'inscrire, jusqu'au 6 mai au soir, auprös de M. F. Hübsch, Bäle I. Le Präsident. Nachdruck von Originalarbeiten nur mit genauer Quellenangabe und Einwilligung der Verfasser gestattet. — Für den Inhalt der Aufsätze sind die Verfasser selbst verantwortlich. La reproduetion d'articles originaux n'est autorisee que inoj'ennant le consentement de l'auteur et indication de provenance. La rödaction laisse aux auteurs Tentifere responsabilite de leurs articles. F^edalction : A. Hess in Bern. — Prof. A. Mathey-Dupraz ä Colombier. Druck und Expedition von R. G. Zbinden & Co., Basel. XVII. i'.-.?''" Juni 1920 Juin g^?,,^; 9 Der Ornithologische Beobachter Monatsberichte für Vogelkunde und Vogelschutz. Offizielles Organ der Schweizerisclien Geseliscliaft für Yogelicunde und Vogelschutz. Erscheint am 15. des Monats. L'Ornithologiste Publications mensueiles pour l'etude et la protection des oiseaux. Organe officiel de la Societe snisse pour l'etude des oiseaux et leur protection. Parait le 15 du mois. ill. Bericht über die Tätigkeit der Schweizerischen Zentralstation für Ringversuche in ßern in den Jahren 1917 bis 1919. Von Albert Hes.^, Bern. (Schluss.) Wir bringen noch zwei für sich abgesciilossene Berichte, die uns zugegangen sind, indem wir davon absehen dieselben umzu- arbeiten, d. h. die einzehien Teile bei den betreffenden Vogelarten unterzubrmgen. Der erste gibt über die tleissige Tätigkeit des Hrn. A. Schifferli in Sempach (Luzern) Aufschluss. l^r zeigt w as ein Einzelner leisten kann. Die Ausführungen des genannten Verfassers lauten: „Meine Beringungen 1912—1918. Zu meinen Beringungen in den letzten Jahren teile ich Ihnen folgendes mit: So lange Ringe erhältlich waren, machte ich davon fieissig Gebrauch und zeichnete seit 1912 folgende Vögel: 1 Sperber, Männchen, 22. XII. 1914. 2 Steinkäuze, 25. I. 14 und 2. VII. 14. 3 W a 1 d k ä u z e , jung, am 15. V. 15. Einer davon wurde im Oktober bei Luzern erlegt. 10 Schleiereulen und zwar 6 Junge am 19. VII. 13, 3 Junge am 16. VII, 15. Von diesen war das cme am 14. VIII. 15 tot auf dem Kirchhof, den Ring von einem andern erhielt ich am 5. XII. 15. Dieser Vogel wurde ^^ ahrscheinlich in Sempach geschossen. Eine alte Schleiereule beringte ich am 5. Sept. 17. Sie hatte damals noch ganz kleine Junge im Kirch- turm. 16 Uebertras; — 134 — 16 Uebertrag 1 Waldohreule, die sich am 8. V. 17 in einer zum Trocknen aufgehängten Fischreuse gefangen hatte. 21 Mauersegler am 8. V. 13., einen durcli Zufall erhaltenen Alten, am 10. VII. 13. = 5 Alte und Junge im Nest (nachts). Den einen der Alten fing ich genau ein Jahr später wieder im gleichen Mauerloche, am 20. VII. 14. 4 Stück, alt und jung, „ 16. „ 15. 4 „ „ „ „ 16. VI. 17. 7 „ „ „ 1 Rauchschwalbe am 21. X. 14. 1 M e h I s c h w a I b e am 4. Vll. 12. 1 Kuckuck, jung, am 18. VI. 15. 1 Eisvogel am 14. X. 16. 70 Stare in den Jahren 1912—1918, Alte und Junge. 4 Grünspechte, 1 Stück am 17. XII. 16 und 3 flügge Junge am 10. VI. 18. 3 Wendehälse, I. VI. 16 und 24. VI. 17 (2 Stück) 9 Spechtmeisen, alle in den Jahren 1913 — 1915 auf dem Futterbrett. Eine davon, die ich am 28. November 1915 be- ringte, kommt jetzt, Ende März 1919, noch ans Fenster. 3 Rotrück ige Würger, jung, am 19, VI. 13. 1 Grauer Fliegenschnäpper am 25. VI. 1 7. 2 Trauerfliegenschnäpper am 3. VI. 13 und 15. VI. 17. 20 Sumpfmeisen von 1912 — 1916. Davon fing ich mehrere oftmals im Jahre und 2 — 3 Jahre nach ihrer Zeichnung wieder ein, um sie zu kontrolheren. So eine vom 28. XI, 15, am 15. I. 18 und 20. III. 19, Eine andere vom 1. III. 13. am 27. III. 14, und 21. VII. 14. 31 Kohlmeisen von 1913—1916. Auch davon liessen sich viele stets wieder fangen. Am längsten hielt sich eine, die ich am 12. II. 14 zeichnete und die am 16. IV. 16 zum letzten Male in meine Hände kam. Andere liessen sich 1 — Vl% Jahre lang zu allen Jahreszeiten wieder einfangen. 3 T e i c h r o h r s ä n g e r , jung im Nest, am 21. VII. 14. 7 D o r n g r a s m ü c k e n , jung im Nest, am 1. VI. 13 = 3 Stück und am 2. VI. 13 = 4 Stück. 1 Gartengrasmücke, jung, am 18. VI. 12. 19 Amseln in allen Alteisstadien in den Jahren 1912 — 1919. 18 G a r t e n r o t s c h w ä n z e 1913—1916, meistens .Junge im Nest. 3 Rotkehlchen im Winter 1913 und 1914. 7 Weisse Bachstelzen 1913 und 1914. 1 Rohrammer 5. IV. 15. 1 F e 1 d s p e r 1 i n g 13. II. 12. 25 Buchfinken in alle Stadien und Jahreszeiten. Es zeigte sich dabei, dass sich stets die gleichen Vögel liier aufhalten. Junge, die kurz nach dem Ausfliegen Ringe er- hielten, stellten sich im Winter beim Futter ein. Alte, die ich 270 Uebertrag — 135 — 270 Uebertrag im Winter fing, nisteten im Frühjahr um das Haus herum usw. Am längsten hielt sich ein Männchen, das den Ring am 27. I. 13 erhielt und das ich am 4. III. 16 zum letzten Male fangen konnte. Andere kontrollierte ich noch nach 1 — 2 Jahren. 1 Bergfink am 6. III. 18. 12 Grünfinken, Alte und Junge, Sommer und Winter. Alte, die ich im Winter fing, nisteten im Frühjahr im Garten. 2 Getüpfelte Sumpfhühner am 23. III. 13 und 8. V. 17. 8 G r ü n f ü s s i g e R o h r h ü h n e r im Frühling der Jahre 13, 15 und 17. Eines davon wurde genau ein Jahr nach der Beringung an derselben Stelle von einem Hunde gefangen und halbtot gebissen. 1 Stockente, halbgewachsen, am 17. VI. 13. Dieselbe wurde auf der Jagd im Gebiete der alten Schutzzone im September 1913 erlegt. 2 Schwarz halsige Lappentaucher im November 1912. 296 Vögel, 35 Arten. Von allen denjenigen Arten, bei denen nicht Notizen über den Wieder-Einfang stehen, hörte ich nichts mehr. Wie ich schon früher mitteilte, ergaben die Beringungen, dass die Kleinvögel, die wir im Winter um die Häuser haben, Stand- vögel sind und es hat wohl nicht mehr viel Wert, die Kontrolle über diese Vögel weiter zu führen. Die Beringung hat auch gezeigt, wie alt die Finken, Meisen und Kleiber in der Freiheit etwa werden. An Finken fing ich mehrmals alles, was sich zeigte, so dass alles gezeichnet war. Nach und nach verschwanden alle die Ringfinken und nach 4 Jahren war keiner mehr zu bemerken. Alles war durch jungen Nachwuchs ersetzt. Wenn ich in einem Winter ein Dutzend einfing und zeichnete, so kamen diese Vögel bis zum Frühjahr zum Futter, einige Pärchen nisteten um das Haus, man sah sie noch gegen den Herbst, im Winter kam mancher wieder ans Haus, doch nahmen sie sichtbar ab, bis nach 4 Jahren alle verschwunden, d. h. aller Wahrscheinlichkeit nach tot waren. So ging es auch mit Meisen und Kleibern. Weiter haben die Beringungen gezeigt, dass wir mit der Er- forschung des Vogelzuges, dem eigenthchen Zweck derselben, nicht weit kommen auf die bisherige Art. Mag sich auch der Einzelne Mühe geben, die paar Dutzend Vögel, die er im Jahre zeichnen kann, gehen unter in den gewaltigen Massen der W^anderer und die Wahrscheinlichkeit, dass wir Nachrichten von deren Fang auf ihrem Reiseweg erhalten, ist gleich Null. Da gibt es nichts, als Massenfang und unentwegtes ernstes Arbeiten. Jeder, der beringt, weiss, dass schon das Zeichnen von nur wenig Individuen viel Mühe braucht. Darum soll die Beringung auf breiter Basis durch- geführt werden, wenn möglich mit staafiicher Hilfe, oder wenn diese nicht erlangt werden kann, so soll doch der Staat nicht die private Inifiafive verunmöglichen. - 136 — Ein anderer Bericlit stammt von Hrn. Carl-Stemmlrr- Vetter in Schaff hausen. Dieser Mitarbeiter benützt Ringe der Vogelwarte Rossitten. Nachstehend seine Ausführungen: „Meine Ringvögel. Ich habe Ringe von der Vogelwarte Rossitten bezogen und solche auch in der Folge benutzt. Ich be- ringte die mir zum Kaufe, dann auch zum Präparieren überbrachten Vögel und bezahlte die Ueberbringer aus meiner Tasche. Dann beringte ich hauptsächlich Jungvögel, wobei zu bemerken ist, dass die Jungen der Nestflüchter naturgemäss nur selten zur Beringung kamen. Einzelne Vogelarten kamen in sehr grosser Zahl zur Be- ringung. Desto auffallender ist die Tatsache, dass von diesen, es handelt sich hauptsächlich um Drosseln, nicht einer gemeldet wurde. Auch der Sperber, der ziemlich oft zur Beringung kam, wurde nur zweimal gemeldet, aber beide Male kurz nach der Beringung. Störend wirkt der Umstand, dass im Nest beringte Vögel oft ausgenommen werden und die Ringe in unberufene Hände gelangen. Dies ver- anlasste mich bei der Beringung im Freien sehr vorsichtig zu sein. Es wurden nachfolgende Arten beringt: Ruticilla titys (juv.), Ruticilla phoenicurus, Erithacus rubecula, Accentor modularis, Turdus merula, Turdus viscivorus, Sylvia hortensis, Syl- via atricapilla, Sylvia cinerea, Phylloscopus ru- fus, Parus major, Sitta caesia, FringiUa coelebs, Passer domesticus (ad. und juv.), Emberiza citrinella, Cynchramus schoeniclus, Pyrrhula europaea, Stur n US vulgaris (ad.), Corvus corone (ad. und juv.), Corvus frugilegus (ad.), Corvus monedula, Garru- lus glandarius, Lanius excubitor, Butalis grisola, Muscicapa nigra (ad.), Chelidon urbica, Cypselus a p u s (ad. und juv.), D r y o p i c u s m a r t i u s, S t r i x f 1 a m - m e a (ad.), Syrnium aluco, Athene noctua (ad. und juv.), Asio otus, Columba oenas (ad.), Coturnix communis (ad.), Perdix cinerea (ad.), Fulica atra (ad.), G a 1 1 i n u 1 a chloropus (ad.), Cerchneis tinnunculus (ad. und juv.), Buteo vulgaris (ad. und juv.), Accipiter nisus (ad. und juv.) = 41 Arten, wo nichts bemerkt ist, handelt es sich um Jungvögel. Nachricht erhielt ich von aclit Vögeln und zv^ar: 1. Sylvia atricapilla. Ring Nr. 4076. Am 2. Juni 1912 beringt im Nest als Jungvogel auf dem Gaisberg bei Schaffhausen. Das schlecht gebaute Nest, das von uns noch festgebunden werden musste, enthielt 4 Junge, ein fünftes lag tot am Boden. Am 25. März 1914 wurde bei Beni Arif bei Mirabeau in Algier eine Grasmücke mit Ring 4076 erbeutet von einem Araberjungen, der Schlingen für Stare stellte.^) 2. Cypselus apus. Ring Nr. 5471. Am 9. Juni 1913 in Schaffhausen losgelassen als Altvogel und wie der Bericht aus Ros- ^) Siehe: K. StemmleR: Ein Ringvogel aus Schaff hausen in Afrika. „Der Ornith. Beob.", XI. Jahrg., S. 179. A. H. — 137 — Sitten meldet, noch gleichen Tages wieder gefangen, wieder in Schaffhausen. 3. Asio otus. Ring Nr. 3688. Am 3. Mai 1911 bei Schlatt a/Randen, Baden beringt als Jungvogel. Nest alter Krähenhorst auf Kiefer, sechs Junge. Am 10. Juli 1914 wurde eine Ohreule mit Ring 3688 im Eisen gefangen beim Reutehof bei Nesslwangen, Amt Ueberlingen. 4. Cerchneis tinnunculus. Ring E 19652. Am 11. Juni 1915 beringte ich bei Eschenz am Untersee drei Turmfalken im Flaum, die in altem Krähenhorst auf einem grossen Birnbaum grossgezogen wurden. Im Frühling 1917 wurde bei Aeschbach am Bodensee ein Turmfalke mit Ring E 19652 geschossen. 5. Buteo vulgaris. Ring 4653. Am 13. Juni 1915 beringte im Freudental Kt. Schaffhausen drei junge, fast flügge Bussarde, die ihren Horst auf einer Kiefer hatten. Im Mai 1916 wurde bei Ottmarsheim 3 km westlich des Rheins, ein Bussard mit Ring 4653 erbeutet. 6. Buteo vulgaris Ring C 24481. Am 6. Februar 1917 überbrachte mir ein junger Mann einen alten Bussard, den er in den Anlagen der Stadt einigen Krähen abjagte. Nach Fütterung und Beringung wurde der Vogel gleichen Tages freigegeben. Am 2. März 1917 wurde bei St. Jakob bei Basel der Bussard erbeutet. 7. Buteo vulgaris. Ring 20146. Am 18. Mai 1917 über- bringt mir der Landwirt Meister im Otterngut einen alten cf Bussard den er zwei Krähen abjagen konnte. Ich fütterte und beringte den Vogel und Hess ilm auf der Enge frei. Am 17, Dezember 1917 sei bei Bordeaux ein Falke mit Ring 20146 geschossen worden (s. S. 121). 8. Accipiter nisus. Ring 5323. Am 22. März 1912 erhielt ich aus der Stadt ein präclitiges altes 9» das am Fingerknochen leicht vei'letzt war. Ich fütterte es mit Katzenfleisch, hielt es 2 Tage dunkel und liess es am 24. März 1912 Nachmittags fliegen vom Gaisberg aus. Ende April 1912 fing Walter Ratschreiber in Büsingen, Baden (5 km von hier) einen Sperber mit Ring 5323, der gleichen Tages starb. Damit wäre die Liste der zurückerhaltenen Vögel erschöpft. Beim Mauersegler sowohl als benn Sperber handelt es sich um Vögel, die noch nicht gesund waren, als ich sie fliegen liess. Aehn- liche Fälle ereigneten sich noch einige, wurden aber nicht nach Rossitten berichtet. Der Erfolg ist bei der grossen Zahl beringter Vögel ein kleiner. Auffallend ist, dass alle drei Bussarde west- wärts zogen!" Wir bringen noch einige Angaben über die Beringung durch ausländische Vogelwarten, soweit die fraglichen Daten die Schweiz betreffen. Einiges haben wir schon erwähnt und alles wollen wir überhaupt diesmal nicht aufführen. Der XV. .Jahresbericht (1915) der V o g e I w a r t e R o s s i ten') enthält u. a. folgende Angaben: ') S. A. aus „Journal für Ornithologie". 1916. — 138 — In betreff die Lachmöwen vom Wörthsee bei München: N'r. 8326. Gezeichnet am 10. Juni 1912. Erbeutet im Oktober oder November 1912 am Alpenquai in Z ü r i c h. Nachrichten unter dem 1. April 1915 durch Hrn. Ör. W. Knopfli. Ring getragen 4 — 5 Monate. Entfernung vom Neste: zirka 210 km. nach SW. Nr. 8465. Gezeichnet am 10. Juni 1912. Herr Prof. Dr. J. Perrison, in V e v e y , meldete, dass diese Möwe am 14. September 1914 auf dem Genfersee gefunden worden sei. Ring getragen: 2 Jahre, 3 Monate, 4 Tage. Entfernung vom Neste: zirka 400 km. nach SW. „Ein fortptianzungsfähiges Stück. Man fragt sich, wo die Möwe in diesem Jahre gebrütet haben magf In ihrer alten Heimat- kolonie wohl kaum. Dann wäre sie als alter Brutvogel am 14. September wohl nicht am Genfersee anzutreffen gewesen. Viel- leicht hat sie sich einer weiter nach Südw^esten gelegenen Kolonie angeschlossen. Etwas Bestimmtes lässt sich darüber nicht sagen." Nachdem aber schon junge Lachmöwen so weit entfernt von ihrem Geburtsort angetroffen werden, kurz nachdem sie flügge geworden sind (siehe weiter oben), so ist es u. E. auch möglich, dass Alte schon im September weiter entfernt gefunden werden können. Auch bei Genf w^urden durch Hrn. Prof. Poncy im Winter 1914/1915 Ringmöwen beobachtet, ohne dass indessen eine erbeutet worden wäre. Der XVI. Jahresbericht (1916) berichtet von der Erbeutung einer Möwe auf dem Bodensee. ^) Ring Nr. 17, 991. Gezeichnet am 17. Juni 1916 auf den Werder- inseln. Erbeutet am 30. November 1916 bei R o r s c h a c h. Nach- richt durch die Herren Karl Schaer, St. Gallen und A. Hess, Bern. Uing getragen: 6 Monate, 13 Tage. Entfernung: zirka 810 km. nach SSW. Ring Nr. 22,018. Lachmöwe gezeichnet auf dem Wörthsee bei München am 17. Juni 1914. h^rbeutet am 1. Oktober 1916 bei Genf. Gemeldet durch Herrn Prof. R. Poncy, der zugleich mitteilte, dass der Magen dieser Lachmöwe Hunderte von Eintagsfliegenlarven, die an der Oberfläche des Wassers abgelesen worden waren, ent- hielt. Der Vogel war von sehr guter Körperbeschaffenheit mit prächtigem, am Kopfe noch einige Sommerfedern enthaltenden Wintergefieder. Das Stück gelangte in das Genfer Naturhistorische Museum. Ring getragen : 2 Jahre, 3 Monate, 14 Tage. Entfernung : zirka 420 km. nach SW. Der XVIII. Bericht (Jahr 1918) enthält u. a. folgende Angaben :'-) Ring Nr. 4334. Eine auf dem Wöi'thsee am 12 Juni 1912 ge- zeichnete Lachmöwe wurde am 20. August 1918 in Lindau auf dem B o d e n s e e erlegt. Der Ring war sehr dünn geschliffen. Hatte ;iii den Rändern tiefe Buchten. Ring getragen 7 Jahre, 2 Monate: also sehr lang. ') S. A. aus „Journal für Ornithologie", 1917. -) S. A. aus ,, Journal für Ornithologie", 1919. — 139 — Bei Genf beobachtete Hr. Prof. Poncy in der Zeit vom 15. Oktober 1917 bis 15. März 1918 zwei beringte Lachmöwen: beides alte Stücke. Am 2. März 1919 beobachtete der genannte Herr bei einem guten Möwenzug 2 beringte Exemplare darunter. Von 4—6 Uhr waren damals 1367 hidividuen zu zählen. Von den vielen durch die ,,V o g e 1 w a r t e Helgoland" beringten Vögel ist u. W. keiner in unserem Lande festgestellt worden.^) Die interessanten Ergebnisse, welche das „Institut für Vogelkunde und Vogelschutz in. Salzburg" erzielt hat') berühren unser Land nicht direkt. Dagegen sind sie für uns insoweit ermunternd, als sie zeigen, dass auch eine geringe Zahl Beringungen befriedigende Resultate zeitigen kann. Die Station „L o t o s" hat auch keine Ergebnisse gemeldet, die uns betreffen könnten.-^) Neuerdings ist an anderer Stelle*) bekannt gegeben worden, dass bei Ueberlingen am Bodensee am 19. Dezember 1919 eine Lachmöwe tot angeschwemmt wurde. Sie trug den Ring ,,Lotos Nr. 46,989". Dieselbe war am 19. Juni 1919 in Hirnsen in Böhmen beringt worden. Damit wären wir mit unserem Bericht zu Ende gelangt. Schlussfolgerungen wollen wir keine ziehen. Hoffen wir nur, dass wir jetzt ruhig und ungestört weiterarbeiten können. Wenn auch die Zalil der Beringungen keine besonders grosse sein wird in unserem Lande, so kann sie, namentlich auch bei der Beringung von Nestvögeln, für unsere heimische Vogelkunde ganz interessante 1-Crgebnisse zu Tage fördern. Die Beringung von Nestvögeln bedarf eines überlegten Handelns. Dieselben sind z. B. nicht zu spät zu beringen, da sie sonst, durch die Operation beunruhigt, vorzeitig das Nest verlassen können. Also nnmer rechtzeitig vorgehen. Im übrigen handelt es sich um eine wichtige Sache und durchaus nicht um eine unnötige Spielerei. Wenn auch von Gegnern hin und wieder noch behauptet wird, es sei ohne Kenn- zeichnung der Vögel auszukommen, so beweisen dieselben dann oft selbst in ihren Arbeiten, dass sie mit Annahmen und eben nicht mit sichern Tatsachen operieren, wie es der Fall sein könnte wenn ihre Vögel beringt gewesen wären. Also, nur ohne Bedenken weitergearbeitet. i) Berichte über die Vogelberingungsversuche in den Jahren 1913 bis 1916. Sonderheft zu „Journal für Ornithologie", 1918. ^) II. Jahresbericht des Institutes, für die Zeit von 1914 bis April 1917. ^) Kurt Loos : Vierter Bericht über die Tätigkeit der ornithologischen Station des „Lotos" in Liboch a. E. im Jahre 1917. *) Floerike: in „Mitteilungen über die Vogelwelt" 19. Jahrg. (1920) S. 61. — 140 — Influence des conditions meteorologiques sur le passage de la becasse, Par le Dr. L. Piitrt, Friboiirg. (Suite.) En effet, il est naturel d'attribuer par exemple au froid une influence preponderante sur le cours des migrateurs. C'est un fait bien connu que les becasses — sauf les rares indivjdus hivernant qui sont forces de chercher leur rnaigre sub- sistance sur les bords des ruisseaux qui ne gelent pas — sont des oiseaux condamnes a la fainine des que le froid durcit ie sol de nos forets. Nous avons souvent pu constater que les longs-becs de- laissent immediatement nos contrees lorsque les feuilles mortes se coqiiillent et que le sol resonne sous le pas du chasseur. Pour eux, un gel sous bois equivaut a un ordre de d6part. Aussi, si ces conditions prevalent si frequeniment dans nos parages, doivent- alles ä plus forte raison faire sentir leurs effets dans les contrees plus froides oü ont lieu les pre iniers departs. On a donc le droit de supposer que les abaissements de tern- peratur-e dans la Russie dlLurope doivent avoir une influence pre- ponderante sur le cours des migrations des becasses. Malheureusenient les informations que nous possedons sont fort incompletes. EUes nous ont cependant permis de tracer pour chaque annee une courbe gi-aphique, qui indique les minimum de temperature dans le nord et le nord-est de TEurope (soit ä Moscou, soit ä Petrograd, soit a Haparanda, soit au Cap Nord etc.) Sur la meme ligne nous avons etabli une autre courbe qui nous renseigne sur le nombre des becasses levees chaque jour de chasse des sept periodes d'arrivee. Le caractere meteorologique y est aussi indique, jour pour jour. L'examen de ces graphiqiies malheureusement tro}) nombreux et trop contenu pour les reproduire ici — nous en rej^roduisons un seul, celui de 1911 coinme exemple (voir page 141) demontre qu'il se produit en automne, dans le Nord, une serie d'abaissements souvent brusques de temperature, eux-memes constituant la con- sequence ordinaire de Tintervention d'un regime anticyclonique. Ce phenomene se reproduit de 2 ä 5 fois pendant chaque periode d'arrivee (10 octobre ä 10 novembre), une vague de froid au lieu de depart provoquant assez regulierement une vague de migration au lieu d'arrivee. L'examen des cartes meteorologiques semble meme demontrer qu'un gel localise au Cap Nord, a une epoque oü il ne peut plus y avoir de longs becs d^clanche le depart dans la Hussie centi-ale ou meme plus au sud. Dans ce cas le depart n'est point effectue sous Tinfluence du gel, mais sous celle de l'intervention de l'anti- cyclone, dont le premier est le messager. Or, une Situation anti- cyclonique dans le nord-est (H sur la Russie) cree un regime protagoniste, qui peut s'etendre de TOural jusque chez nous. — 141 3 ^ "1 OQ G> 3 CO O ■>-, ' -" ' ° o" r ^* rro ^- CD 5; t-l O o Co (D -. c_.. p p -o s, a g_ 2 5 3 t? 5 2. rr CIO P c 5. 2 S o ^ 5 2 ^0? ^ CO ^ ^ = „.2. + •> ♦ f » ^ «■ »v Ol IM i. 0 — ^ ^ ♦^ -ri - / / * n N / ^ «o -< -* 7 ^ * A Vi ' *• 1 ^-^ ♦ ' ^--p*" \ « , ^-^ ; / * ^ / s^^ \' \. « ^^ \ 0 — V • o — s — H \^' /, - ~s V • 0 -A^ >*■ \ * «0 - - -^A • 1 — • 0 >« — L^ - L Co g Co Co Tb Co Co O Co "^ c^ — 142 — Au cours des sept periodes d'arrivöe que nous avons ütudiees, nous avons pu constater 25 fois uii abaisseinent rapide de la tein- perature au nord et au nord-est de TEurope. Nous appellerons ces Premiers jours froids, qui souvent ouvreiit une periode de froidure, j 0 u r s c r i t i q u e s et la periode subsequente .au premier declanche- ment du froid sera composee de juurs dits „jours utiles". Nous indiquons dans le tableau E, la date de ces jours critiques, ainsi que le nombre de becasses levees au cours de ces memes jours, ä la veille et au lendemain. Les jours oü la chasse n'a pas ete pratiquee, sont designes par un trait. Ici encore nos previsions se trouvent pleinement realisees. La moyenne des becasses levees au cours des jours critiques atteint le chiffre eleve de 4,4 par jour, tandis qu'elle ne s'elöve qu'ä 2,7 et ä 3,7 pour le jour qui les precede et celui qui les suit. Tableau E. Becasses levees au cours des jours critiques. Date la veille Jours critiques le lendemain Total 1911: Oct, 14 6 6 5 17 jj 17 — 5 4 9 „ 24 2 2 2 6 ,, 30 — 8 8 16 Nov. 6 — 2 5 7 1912: Oet. 12 1 3 0 6 j, 24 2 3 3 8 )i 28 — 2 5 7 Nov. 3 — — 2 2 19U: Oct. 21 — — 4 4 )? 24 1 — — 1 '? 29 1 2 1 4 Nov. 2 0 • 2 1 3 1915: Oct. 21 — 3 2 5 26 5 7 3 15 Nov. 3 5 5 7 17 „ 8 — 1 3 4 1916: Oct. 15 — — 2 2 17 24 4 1 — 3 4 '5 Nov; 3 4 0 7 1917: Oct. 30 4 5 4 13 Nov. 7 3 • 7 6 16 1918: Oct. 25 0 0 4 4 V 5 1 6 3 81 becasses 10 "25 jours critiques 35 becasses 79 becasses 189 (ISjoursdcchass.) (ISjoursdechass.) (22 jours de chass. Moyenne des becasses par jour: 2,7 4,4 3,7 3,7 Cette moyenne depasse celle des antagonistes (3, 4) et meme celle des am[)liiboliens (3,8), voyez page 00. 11 semblerait donc, que d'une inaniere generale, Tinfluence du froid sur la frequence des atterrissements est plus considerable que celle des veiits, des precipitations et des nebulosites. — 143 — D =P Kleinere Mitteilungen. Communications diverses. ED EE Sipatz und liauf'käfcr. In meinem Gartenhause beobachtete ich einmal, wie ein aus dem Neste gefallener neugeborener Haussperling- von einem goldgrünen Laufkäfer (darabus auralus) aufgefressen wurde, wozu letzterer etwa sechs Stunden benötigte. Als Gegenstück sah ich in einem andern Garten ein altes Spatzen- mannchen, das auf einen oben erwähnten Carabus einhieb. Der Laufkäfer machte trotz seiner Verwundungen verzweifelte Anstrengungen, seinem Verfolger zu entfliehen. Bei meiner Aimäherung flog der Sperling mit dem Käfer im Schnabel davon. K. Üaut. VoKeltaii^ in Frankreich. le seinem Buche „Les oiseaux chanteurs" (Paris, 1H91) macht G. de Cherville einige Angaben üi)er den Massenfang von Vögeln in Frankreich. Die Zusannrienstellung bezieht sich auf die im September und Ok- tober 1885 in zwei Gemeindewaldungen von 700 und 2ü4 Hektaren Ausdehnung ge- fangenen V(")gel. Es wurden daselbst 2I()()f) Fanggeräfe angebracht. Darin verfingen sich: 82L5 Rotkehlchen, 2900 Meisen, 1020 Bergfinken, 1880 D r o s s e 1 n und Amseln, 350 K i r s c h k e r n b e i s s e r und Buchfinken, 47 Eichel- häher, 32 S p e r b e r und Bussarde, 1850 Grasmücken, Z a u n k ö n i g e, Goldhähnchen und Nachtigallen; üb ganzen ICrJ94 Vögel in zwei Mo- naten. Der Gewährsmann, dem der Verfasser obige Angaben verdankt, glaubt diese Zahl gut um einen Drittel vermehren zu dürfen durch die Opll'r, welche in den Fallen durch Raubtiere und Raubvcigel gefressen oder von unljerufenen Leuten gestohlen wurden. Von den gefangenen Vögeln gehörte mehr als der dritte Teil zu den Insektenfressern. 1 )er Berichterstatter kommt zu folgendem Schlüsse: Wenn in einem Bezirke 81,900 Vogelfallen aufgehängt werden, welche Zahl gestützt auf oi)en erwähnte Aufstellung niciit zu hochVegriffeii ist, so ergibt sich allein für die 14 Bezirke des Departements Menrtlie-et-Moselle, auch wenn für ein Fanggerät nur ein Vogel Ijerechnet wird, die ungeheure Zahl von 1,14G,G00 (mehr als V/i Milliitnen) hingemordeter Vögel ! E. Daut. I/cniploi «ies cauards dau s e 1 u s a p u s. In Scanfs und Zernez, wie den meisten übr'igen Ortschaften heimisch. Am 25. war er noch anwesend, während er in Bern in der Nacht vom 24./25. Juh abgereist ist. Wie ich schon wiederholt habe, reist er unseren höheren Tälern später ab als im Mittelland. Der Alpensegler, Cypselus melba, wurde auf der Heise im Tal der Albula in einzelnen Stücken beobachtet, doch nirgends im Kn- gadin. — 172 — 0. R a LI c h s c li \v a 1 b G , H i i' u n d o r u s t i c a. In .schöner Anzahl in den Dörtornwic Scanfs, Zernez usw. Fütterten Juni;e im Nest. 10. S t a d t s c li w a 1 b 6 , C h e l i d o n u r b i c a. Kbenso zahl- reich wie die voi-i,ü;e in den Ortschaften. Hatte ebenfalls Junge im Nest, In Scanfs befanden sich unter einem Daehvorsprung dicht iiebcneinander 2 Mehlschwalbenncster, etwa 30 cm. davon ein ziem- lich grosses bevölkertes Wespennest und auf der andern Seite des- selben ein bewohntes Rauchschwalbennest. 11. F e 1 s e n s c h w a 1 b e , C 1 i v i c o l a r u p e s t r i s. Am Anfang des Val Cluoza an einem Fels vier Stück beobachtet (Hess). 12. R o t r ü c k i g e r- Würger, L a n i u s c o 1 1 u r i o. Bei Zernez auf dem Wege gegen Val Cluoza. 13. A m sei, T u r d u s m e r u 1 a. Fin Stück bei Scanfs am 22. Juli. (Mühlemann). 14. R i n g a m s e 1 , T u r d u s t o r q u a t u s. Ueberall in den Seitentälern z. T. ziemlich zahlreich, wie z. B. am Ofenberg. 15. Misteldrossel, T u r d u s v i s c i v o r u s. Von den Drosselai-ten wohl am zahlreichsten vertreten bis hoch hinauf, z. B, Alp Trupschum, ca. 2100 m. ü. M. 16. Singdrossel, T u r d u s m u s c i c u s. Am 21. bei Scanfs zwei Stück (Hafner und Hess). 17. R o t k e h l c h e n , E r i t h a c u s r u b e c u 1 a. Fin einziges Mal im Val Cluoza (Hess) und dann am Ofenberg. 18. H a u s r o t s c h w a n z , R u t i c i 1 1 a t i t h y s. Ueberall in allen Teilen des Gebietes, wenn auch nirgends eigentlich zahlreich. hl'; der Höhe auch wiederholt schön schwarze Stücke. Unter dem Dache des Blockhauses im Val Cluoza fütterte ein Paar seine Jungen (24. Juli). Auf der Höhe des Ofenbergpasses in einer zer- fallenen Hütte am Wegrand befand sich ebenfalls ein Nest mit Jungen (26. Juli). 11). B r a u n k c h 1 i g c r W i e s e n s c h m ä t z e r , P r a t i n - coIa r u b e t r a. Zahlreich im Tale des Inn. Sonst aber nirgends beobachtet. 20. G r a u e I' S t e i n s c h m ä t z e r , S a X i c o 1 a o o n a n t h e. Wiederholt in der Höhe von ca. 2000—2600 m. ü. M. z. T. auf Alp Trupclium, auf Plan Larscheida, am Munt la Schera. 21. A 1 p e n b r a u n e 1 1 e , A c c e n t o r c o 1 1 a r i s. Auffallend wenig-e gesehen. Aber doch auf Munt sainza bön und Alp Murter beobachtet. 22. H e c k e n b r a u n e I 1 e , P r- u n e 1 1 a in o d u 1 a r i s. Im Val Cluoza festgestellt. Die Dorngrasinücke will bei Zernez gehört worden sein, doch sei die Vogelart hier niclit mitgezählt. 23. B e I' g 1 a u b V o g e l , P h y 1 1 o s c o p u s B o n e 1 1 i. Am Ein- gang des Val Cluoza bei Zernez am 23. Juli gehört. 24. W e i d e n 1 a u b V o g e 1 , P h y 1 1 o s c o |3 u s i' u f u s. Am Munt la Schera. 25. G e 1 b k ö [) f i g e s G o 1 d h ä h n c h e n , R e g u 1 u s c r i - Status. Ueberall in den Nadelwäldern gehört, die diesem Vögel- chen ja einen erwünschten Aufenthaltsort bieten. — 173 — 26. F e u e r k ö p f i g- e s Gold h ä h ii c h e n , R e g u 1 u s i g n i ca )) i 1 1 LI s. Bei Scant's (Rosselet). Die Kohlmeise wurde nie festgestellt, auch die Blaumeise nicht. 21. 'l'a n n e n m ci s e , F a r u s a t e r. Ueboi-all recht häulig im Gebiet. 28. Haubenmeise, R a r u s c r i s t a t u s m i t r a t u s. Zahlreich überall, z. B. auch am Ofenberg. 29. A 1 p e n m c i s e , R a r u s a t r i c a p i 1 1 u s m o n t a n u s. Wohl die häuligste Meise im Gebiet. Sie belebten überall die Wrdtlei- auf das angenehmste. Auch im Val Müschauns, wo wir doch nur wenige Vögel gesehen haben. ;>0. S c h w a 11 z m e i s e , 0 r i t e s c a u d a t u s. Am 22. Juli im \'al Mela. 31. Kleiber, Sitta c a c s i a. Im Val Cluoza, zirka 2000 m. ü. M. 32. Bau m 1 ä u f e r , C e r t h i a f a m i 1 i a r i s. Im \'al \'erda gesehen, ohne jedoch den Vogel näher auf seine Zeichnung usw. beob- achten bezw. untersuchen zu können. 33. A 1 p e n m a u e r 1 ä u f e r , Tic h o d r o m a in u r a r i a Am 21. im God Trupchum. An den Felsen an der Ofenbergstrasse, wo er doch nicht gar selten sein soll, nirgends bemerkt. 34. Zaunkönig, T r o g 1 o d y t e s [> a r v u 1 u s. Ueberall im Baumgebiet festgestellt. 35. W a s s e r a m s e 1 , C i n c 1 u s a q u a t i c u s. Am 21. Juli im Val Trupchum zwei Stück, 1 ad. und 1 juv. Der Berichterstatter sah nur letzteres, so dass er nicht entscheiden konnte, ob es sich, wie er vermutet, um C i n c 1 u s c i n c 1 u s m e r i d i o n a 1 i s han- delt. Trotz tleissigem Umschau konnten anderwärts keine Wasscr- amscln mehr gesehen werden. Die schwarzbäucliige Wasseramsel, Cinclus cinclus, dürfte aber sicher nicht als Brutvoi'el im Gebiet vorkommen. Uebor die Schweiz. Wasseramseln liegt eine Arbeit beinahe ferhg vor, die demnächst veröffentlicht wird. 3G. W e i s s e B a c h s t e 1 z e , M o t a c i 1 1 a a 1 b a. In Scanfs, Zernez und am Ofenberg. In den Seitentälern auffallenderweise nirgends bemerkt. 37. G e b i r g s s t e 1 z e , M o t a c i 1 1 a b o a r u 1 a. Alp Trup- chum, Ofenberg. 38. W a s s e r p i e p e r , A n t h u s s p i n o 1 e 1 1 a. So häutig sonst dieser Vogel in unseren Alpen ist, so wenig bemerkbar machte er sich in den besuchten Gebieten des Nationalparkes. An- getroffen wui'de er zwar an verschiedenen Runktcn (Trupchum, Cluoza, Alp Murter), aber, wie schon bemerkt, war er nirgends zahlreich. 39. Baumpieper, A n t h u s a r b o r e u s. Bei Zernez. 40. Feldlerche, Alaudaarvensis. Bei Scanfs und Zernez: hier recht zahlreich. Keine Ammern wahrgenommen, obschon z. B. der Goldammer doch anzutreffen sein wird. — 174 — 41. H a u s s p e r 1 i ng , P a s s e i- d o m e s t i c u s. In den Dörfern des Unterengadins. Bei II Fuorn, wo die Fostlialtstelle ihm doch Futter bieten könnte, fehlt er. Kv soll sich zwar schon ein- gefunden haben, ohne sich aber auf die Dauer* halten zu können. 42. Feldsperling, Passer montan US. Durch Mühle- mann bei Scanfs beobachtet. S t ein s p e r 1 i ng, Pyrgita p e t r o n i a. Icli führe den Vogel auf, ohne ihn mitzuzählen. Am 25. Juli stiessen im Gebiet der Ofenpasshöhe die Heri-en H. Mühlemann und W. Rosselet auf einen Vogel, den der letztgenannte Herr für einen Steinsperling an- sprach. Mühlemann ist dagegen nicht sicher. Hes8, der kur-z da- rauf das nämliche Gebiet durchging (er hatte keine Kenntnis von dei- Wahrnehjnung seiner zwei Kollegen), sah ihn nicht. Am 26. stiegen dann die Herren A. Schifferli und A. Wendnagel extra wegen der Vogelart in das Gebiet liinauf; sie konnten aber nichts feststellen. Ich würde diese Sache hier übergehen, wie von mancher an- deren Vogelart. Dei' Parkwächter Lanoen will aber diese Vogelart in seinem Bezirk schon gesehen haben und wie der Berichterstatter- schon früher in einem Artikel angefühi-t hat, soll der Steinsper-ling auch im Ber-gell beobachtet wor-den sein. (A. Hess: ,,Das Vor'kom- men des Steinsperiings in der Schweiz" im Ornith. Jahrb. XXIV. 1914). Es ist noch gar nichts bewiesen, aber- es wir*d sich lohnen, diesen Punkt gut im Auge zu behalten und weitere Nachfor-schungen anzustellen. 43. Buchfink, F r i n g i 1 1 a c o e 1 e b s. Ueber^all, aber nir- gends zahlr-eich. 44. Z i t r o n e n z e i s i g , C i t r' i n e 1 1 a a 1 p i n u s. Auffallen- derweise nirgends angetr-offen als in der Nähe der Passhöhe der Ofenber-gstr-asse, ca. 2100 m. ü. M. (Schifferli, Wendnagel, Hess). 45. S ü d 1. Leinfink, Acanthis r u f e s c e n s. Val Cluoza (z. B. um das Blockhaus herum), Ofenber-g etc. 46. B 1 u t h ä n f 1 i n g , C a n n a b i n a I i n o t a. Bei Scanfs am 22. Juli (Wendnagel, Schwab). 47. Gimpel, P h y r r h u 1 a . . . Bei Scanfs und am Ofen- ber'g einzelne Stücke. 48. F i c h t e n k r* e u z s c h n a b e 1 , L o x i a c u r v i r- o s t r a. In allen Gebieten kleine Tr-upps dieser interessanten Vögel (z. B. Val Mela, Val Ver-da, Val Cluoza, am Spöl). Den Schneelinken haben wir nicht gesehen. An seinem ver*- einzelten Vor-kommen zweifeln wir- aber nicht. 49. Star-, S t u r n u s vulgaris. Am 22. Juli ein Flug bei Zernez. 50. Alpendohle, P y r r h o c o r- a x a 1 p i n u s. Ueber-all im Gebiet des National par-kes heimisch. Schon am er-sten Tag konnten wir auf Alp Tr-upchum mit diesem inter-essanten Gebir-gs- vogel Bekanntschaft machen. 51. T a n n e n h ä h e r , N u c i f r- a g a c a r y o c a t a c t e s. Nirgends zahlr-eich. Nur vereinzelte Stücke im Val Trupchum, Val — 175 — Cluoza und am üfenberg. p]s ist iriir verständlich, dass dieser Häher hier in den Arvenwäldern kaum einen Schaden verursachen kann. In Wäldern des Wallis trifft man diese Vogelart aber oft sehr viel zahlreicher an. 52. Kolkrabe, Corvus corax. Ein einziges Stück am 21. Juli am Piz Fier mit Sicherheit beobachtet. 53. Rabenkrähe, Corvus c o r o n e. Dieser bei uns im Unterland so gemeine Schwarzrock ist keine regelmässige Erschei- nung im Gebiet. Einzelne Stücke wurden beobachtet bei Scanfs, Zernez und 11 Fuorn. 54. Ringeltaube, Columba palumbus. Vereinzelte Stücke zwischen Scanfs und Zernez. 55. Schneehuhn, Lagopusalpinus. Ueberall Spuren desselben (Losung) und auch einzelne Stücke gesehen. (Aufstieg zum Munt sainza bön). 5ö. A u e r h u h n , T e t r a o u r u g a 1 1 u s. Der Auerhahn hat niciit geruht, sich persönlich vorzustellen. Aber seine Anw^escnheit konnte unzweifelhaft festgestellt werden. Ebenso des noch zahl- reicher vorkommenden 57. B i rk h u h n , Te t ra o t e t ri x , das sogar gesehen wurde. Für das Vorkommen des Haselhuhnes und des Steinhuhnes erbrachte uns diese kurze Exkursion keine sicheren Beweise. Wir zählen sie somit nicht mit. Von Sum|)f- und Wasservögeln haben wir nichts bemerkt. Dieselben können sowieso nui* als Durchzüger für in dem von uns bereisten Gebiet in Frage kommen. Bekanntlich weist das Engadin immer ziemlich viele Wintergäste, d. h. Durchzüger und auch Irr- gäste auf. Noch einige Worte über die übrige Tierwelt. Wohl am meisten Freude bereitete die Beobachtung von 2 Hirschkühen im Val Tantermozza (auf ca. 50 m. Luftlinie) nachdem schon vorher zahlreiche Fährten des Hirsches auf Munt sainza bön in ca. 2350 Meter Meoreshöhe festgestellt worden waren. Vom R e h wurden auch verschiedene Spuren entdeckt. Am 22. Juli wurde ein solches bei Scanfs wahrgenommen. Gemsen wui-den verschiedenenorts gesehen. Der grösste Rudel von 9 Stücl< im Val Cluoza. Die Steinböcke kamen uns nicht zu Gesicht. Murmeltiere haben wir an verschiedenen Orten, z. B. Val Trupchum, beobachtet. Zahlreich sind sie nirgends. Auf dem Munt la Schera sind sie durch Italiener ausgegraben worden! Mäuse (Nager und Spitzmäuse) sind den Spuren nach häufig. Ein Feldhase hätte im Val Cluoza dicht am Fussweg beinahe gegriffen w erden können. Die Anwesenheit des A 1 p e n - S c h n e e - h a s e n wurde ebenfalls festgestellt. Von Fuchs und Dachs wurden Spuren (z. B. Losungen) ziemlich oft festgestellt. Die LosungdesFuchsesenthielt beinaheausnahmslos Mäusehaare. Der Wechsel eines S t ei n - M ar d c r s wurde uns im Val Mela durch den Parkw^ärter gezeigt. - 176 — Kreuzotter bei Scanfs : Brauner Laubfrosch und g.e meine Kröte an einigen Stellen zienilicii liocii oben. Das 1 n s e k t e n - L e b e n bot einiges Interessante. Ls wurde nur so nebenbei beobachtet: An Schmetterlingen Parnasius Apollo, P i e r i s , C o 1 i a s , viele Lyceaena (auffallend zahlreich im Val Müschauns), E r e b i e n und Z y g a e n a. Die un- erwünsclite Tätigkeit des L ä r ch en w i c k 1 e r s wurde schon er- wähnt. A p i d a e (Bjenen) wurden einige Arten, besonders in den Höhen, bemerkt. Bremsen machten sich bemerkbar, wie auch Mücken (Val Cluoza). Jedenfalls fällt den Bearbeitern der \n- sektengruppen eine schwere, mühevolle Arbeit zu, wenn sie das vielgestaltige Gebiet des Nationalpai-kes einigermassen vollständig erforschen wollen. Die hisekten sind auch lebhafte Dinger, die nicht ruhig am Platz bleiben, wie die Pflanzen. Die schönen Kinder der Flora erfreuten alle Teilnehmer, ' nicht nur diejenigen, die sich auch der Botanik widmen, h-s leuchtete wirklich bisweilen in allen Farben und in seltener Pracht! Dürfen wir mit den Ergebnissen zufrieden sein? Alle Teil- nehmer werden die Fi-age bejahen. Der Brief eines solchen gibt den Eindruck wohl richtig wieder, wenn er schreibt: „Obschon nicht speziell Ornithologe, bin ich sch(jn seit mehr als 15 Jahren als Zoologe tätig und konnte mit lebhaftem Inter-esse den gelegentlichen Ausführungen folgen. Für alle, die der l-^xkur- sion teilgenommen, ei'gibt sich die Tatsache, dass es gilt auch in Zukunft hinauszugehen in die freie Natur zu den grossartigen „Sonnenfesten", um im Gemüt den Urbegriff der Dinge zu erfassen. Büchei- bleiben Bücher; unser Bestes liegt nicht im Bücherstudium, sondern im schauenden Erleben, und das war wohl der Hau|)tzweck der Exursion in den Nationali)ark. Hiei' fanden wir die Probleme über die unsere Denker und Di(;hter sinnen und sannen, wie das Leben durch Vervielfältigung über den Tod siegt; wie Tausende vun Gestalten kommen und vergehen und wie der Ozean der Zeit durch unser Sein und Scliaffen ausgefüllt ist. Mit einer überquellenden und dankbaren Freudigkeit nahm ich deshalb von 11 Fuorn Abschied, von einem Flecken Erde und von Menschen, die mir lieb geworden sind, bei denen ich angesichts der Pracht der Berge, des frischen Grüns der Pflanzen und des heitern Vogelgesanges glückliche Stunden verleben durfte." So war es. Frohen Sinnes konnten die Teilnehmei- heimwärts ziehen und mancher- wird die Worte als wahr empfunden haben : „Wunderbar ist der Zauber, womit du fesselst, o Heimat, Also lockend, dass nie deiner vergessen man liann!" — 177 — Influence des conditjons meteorologiques sur le passage de la bäcasse. Par le Dr. L. Pitiei, Fribourj^:. (Fin.) e. Coefficient möteorologique. Si dccid^inent une relation existe entre la frequence des at- terrisseinents des böcasses et la nature des regimes metöorologiqiies, cette relation devrait pouvoir s'exprimer par une formule, dont Texactitude serait facile ä contmler par Texamen des stalistiques de chasse. Pour etablir cette formule, il nous faudra commencer par de- terminer pour chaque annöe Tinfluence respective de chaque periode protagoniste, antagoniste, amphibolienne, ind6terminee, pour Celles des jours critiques et des jours utiles. Cette valeur peut s'exprimer en inultipliant le nombre de jours de chasse de chaque periode m6t6oroIogique par la moyenne des becasses levees (voir tableau ])). La somme de ces produits nous fournira pour chaque annee Tindex de la valeur que nous cherchons. Nous Tappellerons le Coefficient möteoi-ologique. (Voir tableau F). Nous providons donc comme suit: L',(5 P. -f 3,4 Ant. + 3,8 Amph. -y 2,8 J. + 4,4 J. C. + 3,3 J. U. =-- C. M. ou Taljleau F. 3,6 \ 3,4 X 3,8 X 2,3 X 4,4 X 3,3 X Ooeffl-ient Asnee Frotagonhtei Äntagonistes Ampbiboliens Indetermines Jours critiques Jours ualoe metesrolo- + + + + + = ^^^' 2,6X4 3,4X<5 3,8X14 2,8X0 2,4Xo 3,3X21 10.4 + 20,4 + 53,2 -h ^ -f 22,0 + 69,3 = 175,3 2,6X9 3,4X5 3,8X8 2,8X0 4,4X4 3,3X12 16,2 + 17,0 4- 30,4 + 0 + 17,6 + 39,6 == 120,8 2,6X0 3,4X10 3,8X2 2,8X0 4.4X4 3,3X12 0 4- 34,3 -1- 7,6 + 0 + 17,6 + 39,6 = 98,8 2,6X7 3,4X3 3,8X2 2,8X7 4,4X4 3.3X17 16,2 + 10,2 + 7,6 -p 19,6 + 17,6 + 56,1 = 127.3 2,6X5 3,4X0 3,8X7 2,8X7 4,4X4 3,3X18 13,0 4- 0 -P 26,6 -P 19,6 +17,6 + 59,4 = 136,2 2,6X0 3,4X1 3,8X3 2,8X7 4,4X2 3,3X12 15,6 -p 3,4 4- 11,4 + 19,6 + 8,8 + 39,6 = 98,4 2,6X5 3,4X2 .3,8X1 2,8X5 4,4X2 3,3X11 13,0 + 6,8 f 3,8 -p 14,0 + 8,8 + 36,3 = 82,7 7ann«es 84,4 -p 91,8 +140,6 +72,8 +110,0 +339,9 = 839,5 moyenne du coefficient meteorologique pour sept ans = 117. ... 2,6X9 3,4X12 3,8X11 2,8X0 4,4X5 3,3X22 ., ,. . ^^^'^ 23,4 40,8 41,8 0 22,0 72,6 -'^"'" Notre coefficient meteorologique est entin d^terminc. II s'agit maintenant de veritier sa valeur et son exactitude. Le graphique G (page 178) a ete dresse ä cette intention. La ligne A indique la moyenne journaliere des becasses lev6es pendant les sept p6riodes d'ai'rivee; la ligne B represente le coefficient des jonv=; utüps (J. U. X •^.•^) exprimant 1r rnoypnnp journaliere des be- 1911 1912 1914 1915 1916 1917 1918 — 178 casses levees aux jours de chasse pratiques sous ce regime (7 an- n6es). La ligne C decrit le coefficient des regiines protagonistes, antagonistes, amphiboliens, indötermines et de ceux des jours cri- Tableau G. 200 A. Moyenne des becasses levees. B. Coehicient des jours utiles. C. Coefficient des jours antagonistes, protagonistes, amphiboliens, critiques (sans les jours utiles !) D. Coefficient nieteorologique. tiques, reunis ensemble. En ajoutant ä ce coefficient celui des jours utiles nous obtenons le veritable coefficient meteorologique, decrit plus haut (ligne D). Ce tableau G resume en somme le resultat de nos labeurs. Aussi sommes-nous heureux de constater que les courbes des coefficients offrent une similaritö frappante avec celle qui exprime la moyenne journaliere des becasses levees. II nous semble donc que l'existence d'une relation entre les situations meteorologiques et la frequence des atterrissements des becasses est demontree. - 179 — P, S. II nous paraissait interessant, vu le nombre inusitö de böcasses qui doivent avoii- sejourne dans nos bois cet autoinne, de d^terininer le coefficient meteorologique pour la periode d'arrivee de 1919. Elle comprend 9 jours protagonistes, 12 antagonistes, 11 am- piiiboliens, 5 jours critiques et 22 joui's utiles ; il nV a point de jour indötermine. Par consequent, le coefficient meteorologique de 1919, calcule d'apr-es notre formule, s'61eve a 200,6 (voir tableau G). Ce Chiffre n'a jamais et6 atteint, au cours de 7 annees exa- min^es. La moyenne journaliere coriespondante des b6casses qu'on devrait donc lever serait de 4,5. Nous avons cependant de bonnes raisons de supposer que ce dernier chiffre, aussi eleve qu'il soit, est en dessous de la realit6, parcequ'un .nouveau et puissant facteur qui est intervenu cette an- n6e a 6t6 n^glige dans notre formule. Nous voulons parier du froid intense qui a rögne sur le Jura et sur les Pröalpes d6jä ä la mi-octobre et de Tepaisse couche de neige gelee qui les recouvrent. Cette Situation a oblige les b^casses de passer dans la plaine c.-ä-d. de considerablement reduire la lar- geur de la voie suivie par la gerbe des 6migrants. L'augmentation de la densite de la colonne a necessairement augmente le nombre des atterrissements, surtout dans la Suisse occidentale. Malheureusement, nous ne possödons aucune Information per- sonnelle sur le passage des becasses en 1919, parceque la defense de chasser dans notre canton ä cause de la fievre aphteuse, a reduit ä neant nos plus belies expöriences. Störche und Nachtigallen bei SchafFhausen. Von Carl Steinnder, Schal'f hausen. Der Storch war im Kanton Schaffhausen ein seltener Vogel und seit das Nest auf einer Pa})pel bei Ramsen anlässlich der Biber- korrektion zerstört wurde, hatten wir meines Wissens keine Störche mehr im Gebiet. Die Hallauer erhielten jedoch vor ein paar Jahren Zuzug und auf dem Kamin des Hauses von Herrn Dr. Grieshaber brütet nunmehr alljährlich ein Storchenpaar. Die Gemeinde Lohn auf dem Rejath baute letztes Jahr (1919) ein Rad auf den Kirchtui'm, um einen allfällig ankehrenden Storch zum Bleiben zu veranlassen. Bis heute ohne Erfolg. Dagegen bekam das Städtchen Neunkirch, eine Stunde von Hailau entfernt, den Besuch eines Storchenpaares. Dasselbe wählte den teilweise abgetragenen Kamin der Sägerei zum Nistplatz. Das Nest kann vom nahen Torturm aus gut beobachtet werden. Somit hätten wir im Kanton Schaffhausen zwei bewohnte Storchennester. Bis vor kurzer Zeit wusste ich nicht, dass es Nachtigallen gibt im Kanton Schaffhausen. Herr Isler in Kaltenbach (ein thur- gauisches Dorf in der Nähe des Untersees) war der Erste, der mir — 180 — sagte, dass in der Nähe seiner Gemeinde Nachtigallen vorkamen, hl einem kleinen Hölzchen bi'Qtete alljährlich ein Paar und es brauchte viel, bis Herr Isler sich bewegen liess, mich dorthin /,u führen. Leider wurde in der P\)lgc das der Gemeinde Rheinklingen gehörende Gehölz durchforstet und die Nachtigallen blieben weg. Angenehm überrascht war ich, als ich anlässlich einer Streife in ein noch nie durchsuchtes Gebiet unseres Kantons Nachtigallen- gesang hörte. Ich suchte und fand die Nachtigall ziemlich stark vertreten. Auch ihr Gesang war besser als derjenige der Nachti- gallen von Rheinklingen. Leider muss ich den Ort im hiteresse der Sicherheit der Vögel verschweigen, es wäre bedauerlich, ^^•enn es ginge wie mit den Blaukehlchen unterhalb Basels. z::^ CHRONIK - chronique;. v:?^ Aus dem Kanton Zürich. 27. Februar. S t a r e , ein Schwärm (Dr. A. Heim). — 15. März. Weiden- laubsänger in Unterstrass (Zeh.). — 29. W e i d e n 1 a u li s ä n g e r im Käfer- holz (Zell.). — 8. April. F i t i s im Käferholz. — 9. S c h w a r z k o p f in Unterstrass. — 10. S e h w a r z k o p f im Käferholz. — 17. S c h \v a r z k o p f ijei meinem Hause (Zürich ). — 11. G a r t e n r ü t e 1 in Wipkingen. Schwarzer Milan über der Limmat (Zeh.). — 14. Hecke nbraunelle im Käferholz. — 15. Rauch- schwalbe bei Schaff hausen. — 17. Rauchschwalbe l)ei Rotkreuz. — 21. Rauchschwalbe in Zürich. — 22. Grauer Fliegenschnäpper in Un- terstrass. — 25. Kuckuck im Käferholz. — 29. M e h 1 s c li w a 1 b e und T u r m - s e g 1 e r in Zürich. — 8. Mai. G a r t e n s p ö 1 1 e r in Zürich. — 11 Garten- gras m ü e k e und Waldlaubvogel im Käferiiolz. Dr. K. Bretscher. Nach treib er, Nycticorax griseus. Ein schönes altes Männclien wurde am 25. Juni 1920 bei Rapperswil am Zürchersee erlegt. Carl Stemmler. Vom Büchertisch — Bibliographie. f'ornel Schmitt: Anleitung zur HaUung und Beobachtung wirbelloser Teere. Verlag von Dr. F. P. Datterer & Cie., München-Freising. 5 Teile je Mk. 2. 50 plus üblicliem Teuerungszuschlag. Der unsern Lesern als Mitarl>eiter bekannte Verfasser bietet in diesen gut ausgestatteten Heften eine Fülle von Anregung. Die Schriften sollen in erster Linie für reifere Schüler bestinnnt sein. Wir sind aber ül)erzeugt, dass ein jeder Naturfreud sie mit Gewinn benutzen wird. Freilich werden darin die wirbello.sen Tiere liehandelt. Die gebrachten Anregungen lassen sich aber auch leicht für Wir- beltiere Ijenützen. Die Sammlung ist etwas vom Besten, das uns in dieser Be- ziehung zu Gesicht gekommen ist und wir dürfen ihre Anschaffung vorbehaltlos empfehlen. A. H. Nachdruck von Originalarbeiten nur mit genauer Quellenangabe und Einwilligung der Verfasser gestattet. — Für den Inhalt der Aufsätze sind die Verfasser selbst verantwortlieh. La reproduction d'artieles originaux n'est autorisee que nioyennant le consentement de Tautenr et indication de provenance. La rödaction Jaisse aux auteurs rentiere responsabilitö de leurs articlus. Redaiction : A. Hess in Bern. — Prof. A. Mathey-Dupraz ä Colombier. Druck und Expedition von R. U. Zhinden i t spioncelle. — A n t h u s s p i n o 1 e 1 1 a. Tres frequent. Chante partout, jusqu'ä 2700 m. au col de Fenetre le 20 juin 1920, chante au milieu des taches de neige. 1 nid pres de la Pierraz, 2000 m., 5 oeufs incubes de 3 jours, le 19 juin 1920. — 18Ö — B e r g e r o n n e 1 1 e g i- i s e. — M o t a c i 1 1 a alba. 30 septeinl)ie 1910, Grand St-Bernard, quelques Bergeronnettes gi'ises (G. de Burg, «Cat. ois. Suisse», X« \k 1865). B r u a n t o r t o 1 a n. — E m b e r i z a h (3 r t u 1 a ii a. Un male trouve mort sur la neige le 4 juin 1919 et envoye ä W. HossELET (Ch"'' Bender). N i V e i' o 1 1 e o r d i n a i r e. — M o n t i f r i n g i 1 1 a nivalis, Cette espece etait encore nonibreuse vers 1910. Une dizaine de couples nicliaient ä THospice, inais par suite de la refection des murs, il ne resta que 3 ou 4 couples. Entin les mobilisations mili- taii'es necccssaires pendant 5 annees (1914 — 1919) eurent raison des derniers occupants, Le 12 juin 1919 la derniere ponte de 3 oeufs (26X17 mna.) couves de[)uis 8 jours. Nid compose de brindilles de graminees, tapisse de pkunes d'6te et dliiver du Lagopede et de la Bartavelle. Les assises etaient faites d'une epaisse bourre de poils de chiens du St- Bernard et de crins avec un peu de mousse. Au milieu se trou- vaient les elytres de plusieurs especes de petits Coleopteres ainsi que des Chrysalides vides. Le nid etait pos6 lui rneme sur une clizaine d'autres nids semblables des annees pr6c6dentes, ecrases, re|)lies, et contenant de nombreuses llentes. Le male avait l'estomac bourre de petites graines blanclies et jaunes, tandis que la femelle avait le sien rempli de restes de petits Coleopteres, En 1920, un couple a 6te observe dans les environs le 21 mai, Pins o n o r d i n a i i- e. — F r i n g i 1 1 a c o e l e b s. 1 individu (f, capture ä la Pierraz, 2000 ni., en octobi'e 1916, Musee (Ch"'' Bender). C r a V e o r d i n a i r e. — F r e g i 1 u s g r a c u 1 u s, 2 cxemplaires du Col de Fen6tre (2586 m.) et un de la Petite Chenalette (2600 m.), deposes au Mus^e de Turin ou au College d'Aoste ? (Ch"*^ Bender). C h o c a r d alpin. — P y r r h o c o r a x a 1 p i n u s. I couple au Pain de Sucre 2790 m, le 22 juin 1920, descendait chercher sa nourriture jusque pres des cantines italiennes, Lagopede alpin. — L a g o p u s alpin u s, En juillet 191 1 une nicbee. 19 juin 1920, flanc du Mont IMort, individus criant ä 9V4 h, du soir dans une epais brouillard chasse par le vent du Nord. 21 juin 1920, 1 Arbeine, Cantine italienne 2300 m., plumes d'un individu devurö, Coml)e des morts 2400 m., plumes du plumage d'hiver, Mont Mort 2400 m. II eu a et6 ^normement detruit durant la mobilisation. P e r d r- i X bartavelle. — C a c c a b i s s a x a t i 1 i s. Un individu tir6 au Plan de Jupiter (2446 m.), vers 191 f Nom- breuses ä l'Adifano au pied du Pain de Sucre (2300 m.). P 1 u v i e r g u i g n a r d. — E u d r o m i a s m o r i n e 1 1 u s. 1 individu tire le 7 oct. 1916 a l'alt. de 2100 m. a ete envoye äM. RossELET(Ch""CLARET), voiraussi «Ornith. Beob.» 1916,17 h. 2,p. 30. — 187 — Canard sau vage. — Anas boschas. Une femelle tiree en octobre 1917 par les militaires, Musee (Ch°*^ Bender). Grebe castagneux. - Podiceps fluviatilis. 1 individu tir6 siir le lac le 16 oct. 1916 et envoyö ä .M. RossELET (voir aussi «Ornith. Beob.» cite). Eine Entdeckung: Die Sängergrasmücke bei Bern. Von S. A. Weher, Bern. Kommt „ Sylvia o r p h e a " in der weitern Umgebung von Bern vor ? — Dieser Frage bin icli bisher nicht näiier getreten und zwar aus dem einfachen Grunde, weil nach der Literatur diese Grasmücke im südlichen Europa beheimatet ist. Im „Katalog der Schweiz. Vögel" von Th. Studer und Fatio ist sie für die Umgebung von Genf und die Rhoneebene als Brutvogel verzeichnet und im Jura als seltene Erscheinung angeführt. Ob sie um Bern herum schon beobachtet worden ist, ist mir nicht bekannt. Mir war sie bisher in Freiheit nicht begegnet; wohl hatte ich sie wiederholt bei Liebhabern gesehen und einige Zeit selbst gepflegt; aber nie wirk- lich singen hören. Auf die Gefahr hin, dass meine Beobachtung angezweifelt \\ird, wage ich nunmehr doch die eingangs gestellte Frage zu be- jahen, obwohl icii bei der Entdeckung selbst höchst überrascht war. Auf der Suche nach Pilzen am 11. Juli 1920 geriet ich in eine nach Südosten geneigte, ausgedehnte Waldlichtung — die genaue Umschreibung des Orts will ich verschweigen — welche in ihrem untei'n Teil mit jungem Tannenauf wachs und Beerensträuchern und im obern hauptsächlich mit letztern und andern Sträuchern, unter welchen der Traubenhollunder vorherrscht, bewachsen ist. Da es gerade zur Zeit der Himbeerreife war, verweilte ich länger an dieser Stelle als es sich mit der Filzsuche vereinbai-l hätte. Ich bereute dies aber nicht; hatte ich doch die beste Gelegenheit, die zahlreichen Mönchs-, Garten- und Dorngrasmücken auf ihren Gesangswert ein- zuschätzen. Die Probe fiel, was die beiden erstem betrifft, befriedi- gend aus — die letztere machte sich nur am Rand der Lichtung bemerkbar. Ganz besonders lenkte ein Sänger meine Aufmerksamkeit auf sich, der kaum z\\ei Meter vor mir in einem Busch fleissig in ge- mächlichem Tempo sang. Anfangs glaubte ich einen Schwarzkopf zu vernehmen, denn deutlich hörte ich den sog. Ueberschlag, wenn gleich nicht so hell und laut ausklingend und fast zögernd, was ich meiner störenden Nähe zuschi'ieb. Als aber der übliche Pianogesang folgen scjllte, wurde ich erst recht betroffen ; denn was nun folgte, war nichts weniger als das Erwartete. Ein buntes Durcheinander von Garten- und Dorngrasmückengesang, untermischt von schäkern- den Lauten und deuthchen Drosselrufen bildeten die Fortsetzung und alles so laut und melodisch wie die Vorträge der Originale in — 188 — der Umgehung. Die Drosbclnrufc waren so täuschend, dass ich unwillkürlich nach den nahen '^anncn\^•i|)fel aufscliaute, ob nicht von dort her eine Brüssel singe, doch nein, eben ertönen sie tiötend aus dem nahen Busch und weiter geht der Gesang laut, kräftig, wechsel- voll und melodisch. Wohl beinahe eine halbe Stunde konnte ich dem Gesang lauschen, ohne dass der Sänger den Busch verlassen hätte, aber auch ohne dass ich seiner ansichtig werden konnte. Endlich, nach unzähligen Halsdiehungen und Bücklingen crbliciite ich durch eine Blattlücke eine dunkle Kopf platte (eher eine Kappe), deren leicht gesträubten Nackenfedern von der Sonne bestrahlt, sammetbraun erschienen. Deutlich sah ich sie sich bewegen, sowie auch die jetzt sichtbar werdende weissliche Kehle bewegte sich, un- streitig dem Sänger gehörend. Doch damit hatte ich den Vogel noch nicht vollständig gesehen und vom Platz rücken durfte ich nicht bis ich dies erreicht hatte. Allein jetzt mochte der mich auch erblickt haben, weshalb er in einen andern Busch hinüber wechselte. Dies ging aber so rasch vor sich, dass ich nur den Eindruck be- kam, einen grossen hellbäuchigen Schwarzkopf gesehen zu haben. Nachdem ich die Stelle noch gründlich nach einem allfälligen Nest erfolglos untersucht hatte, ging ich weiter, nicht ohne noch einmal einen Blick rückwärts zu tun. Kaum war ich einige Schritte ge- gangen, sah ich den Vogel wieder in den nämlichen Busch zurück- kehren und sofort sang er wieder, mir den nämlichen Eindruck hintei-lassend. Die helle Unterseite sah ich deutlich, nicht aber den rötlichen Anflug; er verschwand zu rasch. Das wäre also der grosse hellbäuchige Schwarzkopf gewesen, von welchem ältere Vogelpfieger zu erzählen wissen, w^ie er ein ausgezeichneter Sänger sei. Es ist somit nichts anders als die — Sängergrasmücke (Sylvia orphea). Seither bin ich noch zweimal dort gewesen, aber ich habe nichts weiter beobachten können. Einmal \\ar es schon spät gegen Abend und die Gesangszeit überhaupt vorbei. Nun im nächsten Jahr, wenn wir's erleben und „Orphea" wieder kommt, wollen wir weiter sehen und hören'). ^A Voielschutz. 4i^ Protection des oiseaux. Die Starkstromleitungen als Gefahr für die Storchansiedelungen und die Störche. Nun Dr. H. 'Fisc/ii'r-Si(/irori , ZoHngen. Schon oft habe ich in Wort und Schrift die elektrischen Stark- stromleitungen als Hau])tursaclie für das i-apide Abnelnnen unserer Storchenansiedelungen in der Schweiz angegeben. Es scheint mir oft, dass man meinen bezüglichen Darlegungen und Beobachtungen ') Die Sängergrasmücke ist in den Jaln^en 1919 und 1920 durch MChlemann H. bei Aarberg mit Siciierlieit festgestellt wordexi. Red. — 189 — keinen Glauben schenke, oder dass man das heikle Thema nicht berühren wolle. Man geht darum herum, wie die Katze um den heissen Brei. Ich befasste mich seit .Jahrzehnten mit der Storchen- statistik der Schweiz und habe konstatieren können, dass um die Mitte des vergangenen Jahrhunderts schon eine starke Abnahme der Störche in der Schweiz stattgefunden hat. Damals existierten aber noch keine Starkstromleitungen. Das Verschwinden der Störche und Storchenkolonien musste damals andern Ursachen zugeschrieben werden, die dann mehr oder weniger beseitigt werden konnten. Nicht zum mindesten w^ar damals die Neugierde und hidolenz der Menschen, sowie ihre Nichtbeachtung von idealen Schönheiten in der freien Natur Schuld am Zurückgehen und teilweisen Ver- schwinden dieser so beliebten \^jgelgestalten. So wollten zum Beis|»iel ,, Liebhaber und Interessenten", die nicht etwa naturwissen- schaftliche Bildung hatten, einen ausgestopften Storch, oder Storcheneier in ihrem Besitze haben. Kam es doch voi-, dass solche Liebhaber aus der „bessern Klasse", von weit her eigens zu dem Zwecke nach Langenthal gefahren kamen, um das Storchennest zu ])lündern, das dort seit undenklichen Zeiten auf einem Weidenstocke stand und im Sommer bewohnt war. Sie wurden von den benach- barten Hausbewohnern an ihrem Vorhaben vei-hindert. An einer andern Stelle, die genau genannt werden könnte mit Daten, nahmen Knaben die Eier aus einem Storchenneste, aus purem Unverstand und knalienhaften Begierden. Was damals aus den Eiern geworden ist, konnte nicht ausfindig gemacht werden. Die Tatsache wurde bekannt, aber die Knaben wurden nicht be- straft: nicht einmal verwarnt wurden sie. Auch die meisten Er- wachsenen kümmerten sich damals nui' wenig um solche Dinge, und dass Knaben ,,\^ogelnester ausnahmen", sah man fast als etwas Selbstverständliches an. Immerhin wurde damals gegen das mut- willige und zwecklose Zerstören von Storchennestern Stellung ge- nonnnen von solchen Männern, welche noch für ideale Sachen Ge- fühl hatten. Durch Aufklärung und teilweise auch durch Bestrafung solcher, welche Störche abgeschossen liatten, konnte den Störchen ihre alte Beliebtheit beim Volke wieder gegeben werden und die Storchenansiedelungen vermehrten sich wieder. Die ältesten Storchen- nester in der Mittelschweiz, welche mir bekannt waren aus meiner nähern Umgebung existierten in Brittnau, Schöftland und Lenzburg, so wie namentlich im solothurnischen Buchsgau. Jedoch befanden sich noch in vielen Dörfern des untern Aargaus bewohnte und zum Teil auch verlassene Nester auf den alten Kirchtüi-men, die nach gleichem Modus erbaut waren. Viele, zum Teil schon seit Jahren verlassene Nester auf solchen Kirchtürmen, die vom Volke den Namen „Käsbissen" erhalten hatten, u urden um diese Zeit wieder von Storchen])aaren bezogen; und an vielen Orten entstanden auch neue Ansiedelungen, so in Reitnau, Zotingen, Bonnigen etc. Das Nest in Brittnau, dieser uralten Storchenansiedelung, war in der zw^eiten Hälfte des abgelaufenen Jahrhunderts einmal wäh- rend fast eines Jahrzehntes unbewohnt gebheben. Das N^est hatte den Störchen nicht mehr gefallen I Als dann auf Befürwortung des — 190 — damaligen dortigen, auch in weitern Kreisen wohlbekannten Pfarrers, Herrn Baumann, das verlassene Nest restauriert worden war, wurde es wieder von Störchen bezogen, und ist seither jedes Jahr besetzt gewesen. — • Das in der Schweiz von Störchen am meisten bewohnte Gebiet ^^"ar aber von jeher das Buchsgau im Kanton Solothurn. Es gab doli kein Dorf, in dem sich nicht ein oder mehrere Storchen- nester befanden. Sogar zwei bewohnte Nester auf »einem Hause habe ich damals mehrmals gesehen. Obschon im Buchsgau seither die bewohnten Storchennester an Zahl abgenommen haben, hat diese Gegend bis jetzt doch ihren alten Huf als von Störchen am meisten bewohntes Tal der Schweiz behalten. — Um diese Zeit w^urde auch auf dem Chordache der Kirche in Zofingen, wo sich in den letzten Jahren öfters Störche niederliessen, ein Nest eingerichtet und nach einigen Jahren im Jahr 1896 auch von einem Storchenpaar bezogen und während einer Reihe von Jahren jeden Sommer bewohnt. Aus alten Schriften konnte nicht nachgewiesen werden, dass in frühern Zeiten in Zotingen jemals Störche gebrütet hätten. Da entstanden die Starkstromleitungen, welche das Land nach allen Richtungen durchzogen, und damit setzte ein erneuter Rück- gang der Störche und Storchenkolonien in der Schweiz ein. — Wenn ein kleiner Vogel, etwa bis zur Grösse eines Stars, sich auf eine Starkstromleitung setzt, so erleidet er dadurch keinerlei Be- schwerde. Der elektrische Strom hat die Tendenz, sich auf dem kürzesten Wege fortzubewegen und dieser führt, wenn ein kleiner Vogel sich auf die Leitung setzt, zwischen seinen Füssen hindurch weiter, ohne den Umweg durch den Köi'per des Vogels zu machen. Der Vogel merkt gar nichts davon. — Wenn aber ein grosser Vogel, wie ein Storch in eine Starkstromleitung geräht, so kommt er mit zwöi verschiedenen Leitungen in Berührung, so entsteht Kurzschluss, der Strom geht von den zwei Berührungsstellen aus durch seinen Körper und der Storch erhält einen elektrischen Schlag, der ihn entweder tot, oder mein- oder weniger gelähmt zu Boden wirft, je nach der Stärke des Stromes. Ein so gelähmter Storch kann hie und da bei richtiger' Pllege wieder geheilt und liergestellt werden, er erholt sich aber nur nach und nach wieder, noch häutiger geht er aber zu Grunde, oder er kann im August die Reise nach dem Süden nicht mehr antreten und bleibt in halb gelähmtem Zustande zurück. Ein Storch kann zwar unsern Winter ertragen, wenn er gefüttert wird, aber ein in den elektrischen Sti*om gera- tener ist und bleibt ein Invalide oder ein Krüppel, der seine Storchen- pflichten nie mehr- ausüben kann. Zu jener Zeit, bevor Starkstromleitungen das Land durchzogen, und die Storchenansiedelungen in erfreulichem Aufblühen und Ver- mehren begriffen erschienen, stellte ich eine schweizerische Storchen- statistik auf, wobei mir einige Staatsmänner behilflich waren, so für den Kanton Bern der seither verstorbene Ober-Forstinspektor J. Coaz, für den Kanton Aai-gau der Staatsbuclihalter Fkitz Siegfried, auch einige Pfarrherrn und andere. Diese vollständige Statistik von da- zumal befindet sich unter meinen Manuskripten. — 191 — Da hörte man zuerst von einzelnen Orten her, dann immer häufiger von Unfällen, wobei Störche an Stai-kstromleitungen ver- unglückt und meistens umgekommen waren. Eine Station um die andere ging infolgedessen ein. Gewöhnich verunglückte etwa zu- erst ein junger Storch bei seinem ersten Ausfluge oder den ersten Flugübungen. So lange nur Junge verunglückten, hatte das keinen oder weniger Einfluss auf das Verbleiben oder Wegbleiben der be- treffenden Nestinhaber und im folgenden Jahre wurde das Storchen- nest wieder bezogen. Wenn aber einer der Alten verunglückte, so wurde in den meisten Fällen das Nest im folgenden Frühling nicht mehr bezogen, und meistens wurde es auch in spätem Jahren ge- mieden, und so gingen jedes Jahr Storchansiedelungen ein infolge Verunglückens eines oder beider alten Stöi'che an Starkstromleitungen. Aus diesem Grunde sind die seit alten Zeiten existierenden Storchen- heime in Schöftland, Lenzburg, Rupperswil und anderwärts einge- gangen und verlassen worden. Auch neu entstandene Ansiede- lungen sind wieder verlassen worden, so diejenigen von Zofingen, Reitnau und andere. Auch aus der am meisten von Störchen be- völkerten Gegend, dem Buchsgau, vernimmt man jedes Jahr von an Starkstromleitungen verunglückten Störchen. Auch in dieser Gegend sind die bewohnten Storchennester stark im Abnehmen be- griffen. Und somit darf man wohl sagen, der Storch sei in der Schweiz (und auch anderwärts) auf dem Aussterbeetat! Man kann nicht sagen, dass die Störche diesen feindlichen elektrischen Leitungen gegenüber gleichgültig und untätig geblieben seien. An einigen Stellen mögen sie sich daran gewöhnt haben, die Unheil bringenden Starkstromleitungen zu meiden. Für die Jungen blieb aber- die Gefahr auch hier bestehen. — An andern Orten haben Storchenpaare an von elektrischen Leitungen anschei- nend ganz abgelegenen Orten neue Nester gebaut. Es entstanden solche in Gegenden, wo man vorher nie etwas von solchen \\ usste. Das geschah zum Beispiel in Muhen. Im Jahr 1917 erschien dort im Frühling ein Storchenpaar und begann auf einem Nussbaum ein Nest zu bauen. Als ihnen das anfangs nicht gelingen wollte, indem die von ihnen herbeigetragenen Aeste und Niststoffe keinen Halt fanden und stets herunter fielen, waren ihnen die dicht dabei woh- nenden Leute behilflich, indem sie ein altes Wagenrad auf dem Nussbaum anbrachten und befestigten. Dieses Nest wurde von dem Storchenpaar jeden Frühling bezogen, jedes Jalir wurden Junge er- zogen zur grossen Freude der ganzen Einwohnerschaft von Muhen. Auch dieses Jahr (1920) sind sie wieder angekommen und haben ihre heimelige Wohnung auf dem Nussbaum bezogen. Bereits waren Eier im Neste, die bebrütet wurden. Da erlitt auch diese Storchen- familie Missgeschick; denn auch dort führte nun eine Starkstrom- leitung durcTi das Tal, in welche der eine der alten Störclie am 29. April geriet und gelähmt zu Boden fiel. Das Unglück war auch bei der Muhener Storchenfamilie eingekehrt. Der gelähmte Storch ging nach einigen Tagen ein. Der andere sass während mehrerer Tage beständig auf dem Nest, und schaute, wie mir mitgeteilt wurde, „sehnsüchtig" in die Ferne. Dann verschwand er eines Tages und kehrte nach ein oder zwei Tagen mit einem andern Storcli wieder zurück. Die zwei Störche veriiessen aber das Nest bald wieder, da wohl die darin enthaltenen Eier inzwischen ei'kaltet waren. — Es befanden sich drei Eier im Neste, deren eines geöffnet wurde. Es entlhelt ein vollständig entwickeltes Junges, das innert weniger Tage geschlüpft wäre. Der verunglückte Storch wird nun ausgestopft für die doi'tige Schule und auch die zwei Isier des Geleges, welche nicht geöffnet worden waren, sollen der dortigen Schule geschenkt uerden. Diese resp. deren Inhalt, wären wohl besser einem Museuni in kon- serviertem Zustande einverleibt worden. Das Nest ist seither mehr- mals von einem Storchenpaai' besucht worden, bei dem sich wohl der überlebende Storch befand. Von einer neuen Brut kann keine Rede sein, denn dazu ist es nun zu spät. Wohl aber könnten diese Besuche darauf hinweisen, dass das Storchennest in Muhen im nächsten Jahre wieder bezogen und bewohnt n\ ird. Diese Hoffnung möge in iCrfüUung gehen. Es wird nun von der Heimatschutz- vereinigung dafür gearbeitet, dass die vielen elektrischen Leitungen, welche das Land durchziehen und es verunstalten, unterirdisch in Kabel verlegt werden. Es wäre sehr zu wünschen, dass diese Be- strebungen noch rechtzeitig l']rfolg hätten, noch ehe unsere Storch- ansiedelungen gänzlich verschwunden sind; denn die Starkstrom- leitungen sind die Hauptursache des rapiden Rückganges der Störche und ihrer Ansiedelungen in unserem Lande. Nachtrag: Am 20. Mai w^ar ich in Brittnau, um micli über die dortige Storchenkolonie zu erkundigen, und vernahm zu meinem Bedauei'n, dass seit einiger Zeit einer der alten Störche verschwun- den sei, nachdem schon Junge im Nest waren. Man vermutet all- gemein, dass er von der Starkstromleitung getötet worden sei. Bis jetzt ist ei" nicht gefunden worden. Der andere Storch besorgt die Jungen. P.S.: Seither kam eine Nachricht, dass im Kanton Luzern ein Storch geschossen woi'deii sei, der für einen Reiher gehalten worden sei. Dieser w^ar sehr wahrscheinlich der vermisste Brittnauer Storch. Der ,, Schiesser" (bei geschlossener Jagd) ist nicht bestraft worden. Vom Haussperling. Von K. Ddut, Bern. Der Streit über den Nutzen und Schaden des Haussperlings hat seit Jahren die ornithologischen Fachschriften beschäftigt. Der Nutzen des Sperlings für den Obst- und Gartenbau zur Brütezeit wurde schon öfters bestätigt, so auch in letzter Zeit im ,,Ornith. Beob.'' XVII, L Da unser Hausspatz bekanntlich seine zahlreiche Nachkommenschaft alljälirlich in mehreren Brüten aufzieht, so wäre es interessant zu vernehmen, auf welche Brutperiode die in oben- erwähnter Mitteilung angeführten Magenuntersuchungen Bezug haben. Die Zeit, während welcher der Sperling seine Jungen füttert, ist ziemlich ausgedehnt und da er auch zur Winterszeit keinen nennens- werten Schaden anstiftet, so müsste er entschieden zu den nützlichen Vögeln gezählt werden. — 193 — Vor mir liegt ein altes Vogelbuch ,, Jakob TuEOitoR Klein (folgen ,, verschiedene Titel) verbesserte und vollständigere Historie der „Vögel, herausgegeben von Gottfrikd Hkyger, Danzig, bei Johann „Christian Schiihter 17(50." Dieses mit Schreibpapier durchschossene Buch gehörte laut Aufschrift dem Johann Jakob Sprünulin, welcher den Originaltext durch zahlreiche handschriftliche Aufzeichnungen ergänzt hat. Dieser ist jedenfalls identisch mit dem bekannten Ornithologen und Be- gründei- des Naturhistorischen Museums in Bern, ueiland Pfarrer zu Stettlen im bernisclien Worblental. F>r schrieb sich also Sprüng- LiN nicht Sprüngli, wie spätei- angenommen wurde. Vom Haussperling schreibt Klein: ,,Spatz, Speicherdieb, Korn- werfer. Der Vogel ist ein bekannter Dieb; man findet zuweilen auch weisse." Daneben findet sich eine handschriftliche Anmerkung, die nacli Tinte, Schrift und Orthographie zu schliessen, von einem späteren Besitzer des Vogelbuches herstammt. Ihr Wortlaut ist folgender: „Wiir wollen hier am gerathensten, den Sperling in seinem Thun und „Treiben während des Jahres betrachten, seinen Nutzen dem von „ihm verursachten Schaden gegenüberstellen. In wie ferne macht „sich nun der Sperling nützlich '^ Wenn im Frühjahr mit dem er- „wachenden Grün auch die Kerbthierwelt aus ihrer Winterruhe sich „regt, um an Blatt und Blüte ihr Zerstörungswerk zu beginnen, ,,dann fängt auch die nützliche Thätigkeit des Sperlings an. Vom ,, April bis in den Juni hinein ist er geschäftig, jenes verderbliche ,, Gewürm an Baum und Strauch aufzusuchen und zu vertilgen." Hier bricht die Handschrift ab. Von den Ansichten des Be- richterstatters über- den Schaden des Sperlings vernehmen wir nichts. Doch können wir aus diesen Notizen ersehen, dass schon zu den Zeiten, wo der Nutzen der Vögel in der Hauptsache nach ihrer Fettleibigkeit und dem Geschmacke bemessen wurde, Vogelfreunde aufti-aten, welche sogar für den Spatz, den „Speicherdieb" und ,, Kornwerfer", ein gutes Wort einlegten. rB O ^ife o Kleinere Mitteilungen. Communications diverses. n D Italienischer Vogelinord iu Sücitirol. Die Verordnung, die der ita- lienische Generalkümuiissär für Venetien und das 'l'rentino über denVogelfang er- lassen hat, zeigt leider, dass man den in Italien üblichen Vogelraord nunmehr auch für Südtirol zulässt. Der Gebrauch von Schlingen jeder Art, ausgenoinn)en von solchen aus Metall, wird für den Fang von Vügeln bis zur Grösse der Drosseln ge- stattet. Ebenso ist der Vogelfang mit Netzen jeder Art erlaubt. Auch der Han'Sel mit toten Vögeln ist während der Zeit des Vogelfanges zulässig. Flugzeng und Vogelzugsbeobachtnngen. Als ich vor einigen Jahren eine Notiz brachte, dass Dr. K. Ploericke beabsichtige, das Flugzeug in den Dienst der Vogelzugsforschung zu stellen, wurden die.ser Plan und die Mitteilung vielfach belächelt. Der Fortschritt setzt sich aber über solche Bedenken hinweg. Auf Hel- goland hat tatsächlich in den letzten Jahren Dr. H. Weiguld, der Ornithologe der staatlichen Biologischen Anstalt, Flugzeuge benützt, um wis.senschaftlifhe Beobacfi- — 194 — tungen zu machen. Er macht uns jetzt mit Ergebnissen von solchen Fliegerbeob- achtungen über die H ö li e d e s V o g e 1 1' 1 u g e s (,,Ornith. Monatsschrift" Nr. 3, 1920) bekannt, die durchaus interessant sind und einen vielversprechenden Anfang bilden. A. Hess. Abschusspräiuieu t'ttr briet'taubeiit'eiiidlichc Raubvögel auT- geboben. Die Forstdirekt ion des Kantons Bern liat am 15. Mai 1920 nachstehende amtliche Bekanntmachung erlassen : ,,Aus militärischen Rücksichten sind im Laufe des Krieges für den Abschuss brieftaubenfeindliclier Raubvögel (Sperber, Habiciite und Wanderfalken) Prämien im Betrage von Fr. 4.50 per Stück ausgerichtet worden. Dieser Prämienbetrag wurde gemeinsam vom eidg. Militärdepartement, vom Kanton und den Schweiz, und bernischen Brieftaubenvereinen bestritten. Laut Mit- teilung vom eidg. Departement des Innern sowolil, wie von den Brieftaubenvereinen, reichen die vorhandenen Mittel zur Fortsetzung der Prämierung nicht n)ehr aus. Die Prämienausrichtung wird daher mit Wirkung ab 1. Januar 1920 sistiert." Aus meinem Tagebuche. Rotfuss- oder Abeudfalke (Cerchneis vespertinus). Am 25. Mai 1908 wurde auf dem GeHüoelmarkt in Bern ein Rotfussfalke feilgeboten, der bei Kirchberg (Kt. Bern) als Kuckuck geschossen wurde. Der „glückliche Schütze" behauptete, der Kuckuck habe noch gerufen, als er ihn heruntersclioss. Dieser Vogel wurde dann um einen Franken an einen Privat-Präparator verkauft. Baum- oder Ijerchenfalke (Falco subbuteo). Am 24. September 1908 erhielt ich von Laubach-Meierskappel (Kt. Luzern) zwei Vogel mit folgendem Be- gleitschreiben : „ Die Vögel habe ich gestern gescho.ssen, der eine ist ein Sperber, der andere ein Papagei." (!) In der Scliachtel lagen, frisch erlegt, ein junges Bau m falk weibchen, von seltener Grösse, im Uebergangskleid und ein Mönc h s ittic h. (!!) GrJknspecht (Gecinus irridis). 17. Januar 1914. Ein Mann trägt mir ein totes Gr uns pech t männchen zum Verkaufe an, das er auf dem Geflügelmarkt in Bern für Fr. 1.50 gekauft hal^e. Der Vogel war geschossen. (Wo steckte die Marktpolizei?) Karl Daut. Aus dem bernischen Seeland. Am 19. Mai 1920 machte ich mit einem Freund eine kleine Exkursion nach dem Aaregrien zwischen Lyss und Dotzigen und machten die Beobachtung, dass sich die Nachti-g allen dort gut eingebürgert haben; wir stellten den Gesang von 12 Stück fest. Dagegen aber hat die Goldamsel an Zahl viel abgenonnnen, wir hörten nur zwei Stück. Früher waren sie dort viel zahlreiclier; es wurden in den letzten Jaliren viel Erlen entfernt. Wir stellten auch die Anwesenheit des H eu seh recken sänge rs und der R o li r a m m e r fest. E. Zingg. Aus dem bernischen Emmentai. Elster. Am IG. Juli i.st hier eine Brut Junge, 6 Stück, ausgeflogen, bis Ende August streiften sie in der nächsten Umgebung herum. Star. Am 9. Juli abends war in Ranflüh ein Schwann von etwa 500 Stück, meist auf Kirsclil^äumen. Mauersegler. Die Mehrzahl ist schon vom 8 bis 10. abgezogen, bis 15. nur noch wenige gesehen. Bis Ende Juli hin und wieder vereinzelte oder Paare auf dem Durchzug von N. nach S. Stadtschwalbe. Am 10. Aug. sind auf Ranflühberg die Jungen der zweiten Brut ausgeflogen. Buchfink. Am 3. August fand ich ein Nest mit vier kleinen Jungen. Hausrotschwanz Am 16. Juli und 26. August sind je eine Brut Junge ausgeflogen. — 195 — Gr. Fliegenschnäpper. Am 26. Juli ist eine Brut Junge ausgeflogen. Von anfangs bis 23. August liat sich hier eine kleine (iesellschaCt herumgetrieben, meist den Waldrändern entlang. Mäusebussard. Am 12. August wurden auf Ranllühberi: zwei noch nicht Hügge Junge ausgenommen, schade, den ganzen Sommer Hessen sich die beiden alten in der Nähe sehen, ohne dass sie mir eiimial ein Hühnchen gerupft oder sonst etwas zu Leid getan hätten. Wachtel. Am 13. August wurde in Rüderswil beim Hafermähen ein Nest mit fünf Eiern gefunden; in Randüli wurde eine beim Mähen verschnitten. Waldkauz. Im Sommer 1919 sollen in Rüderswil im Seitenwald viel Junge gesehen worden sein. ■ Chr. Hofstetter. Vom Untersee-Gebiet. Unter meinen 15 Starktistchen l>efand sich ein einziges, in dem keine zweite Brut stattgefunden hat. Ein fast so hohes Resultat erhalte ich aus meiner Um- gel)ung. Es darf also angenommen werden, dass durchschnittlich 7- der Stare in unserer Gegend zweimal brüten. Das zweimalige Brüten ist auch bei den Rauch- schwalben mit wenig Ausnahmen der Fall. (Diese Angaben beziehen sich auf Beoljachtungen meiner nächsten Umgeijung.) Dazu muss ich noch bemerken, dass auch dieses Jahr wieder fast in allen Schwalbennestern die zweite Brut einge- gangen ist. Da dies bei der zweiten Brut recht öfters vorkommt, muss die Ursache nicht immer die rauhe Witterung sein. Das würde nämlich für unsere Gegend nicht zutreffen. Mir macht es eher den Eindruck, dass für die zweite Brut bei vielen Vogelarten nicht mehr die gleiche Sorgfalt verwendet wird, wie bei der ersten. Unter den Raubvögeln habe brütend angetroffen anfangs Mai drei Habichte. Zwei der Horste sind auf ziemlicli starken Lärchen angelegt, einer sogar ausnahms- weise ganz im Gipfel, so ganz nach Reiherart. Der dritte war ein verlassener Sperber borst auf einer schwachen Rottane. Bei zweien dieser Horste sind die Jungen zum ausH legen gekommen. Ende April Turmfalken brütend angetroffen, Horst auf einer hohen Föhre am Waldrand ; mitte Juni waren die Jungen flugfähig. Dieser Horst wurde dann sofort von Baumfalken l)elegt, deren Junge jetzt noch im Horste sind (8. Aug.). Auf dieser F()hre brüten die Baumfalken schon viele Jahre regelmässig. Beim We spen bu ssard ist in den letzten Jahren eine merkliche Vermeh- rung zu verzeichnen. Habe am 2. August zwei solcher Horste mit lialljgewachsenen Jungen angetrohen. Die Wespenbussarde unserer Gegend sind meistens dunkel- brauner Varietät. Nach Beobachtungen anderer besetzten Raubvogelhorste, hat der schöne Frühling mit vorausgegangenem milden Winter, diese Vögel nicht zu einem früheren Brüten veranlasst. Der Bestand an Kleinvögel ist dieses Jahr ein sehr guter. Diejenigen Arten, welche unter dem starken Schneefall Frühjahr 1919 so arg gelitten haljen, erfreuen uns ebenfalls wieder durch eine rasche Vermehrung. A. Isler. Schweiz. Nationalpark. Im Bericht in No. 11 über die F,xkur.sion in dem Schweiz. Nationalpark ist noch nachzutragen : Erlenzeisig, Chrysomitris s p i n u s. Grössere Flüge am Ofenbergpass vom 2(). Juli (SCHIFFERLI , WenunauelV Es wurden somit 58 Arten beobachtet. A. Hess. Une randonnee au-dessus de l'Afrique. — Le colonel van Ryneveld et le major Brand sont arrives ä Londres fm avril. Ces deux aviateurs" sud-africains ont fait le voyage de Londres au Cap par les airs en traversant l'Afrif^ue du nord au sud. 11s ont racontö ä un reporter du ,, Daily Chronicle". quelques im- pressions de leur randonnee. Ce qui les a frappcs, dans leur traversee de l'Afrique, c'est la vaste etendue de forets ininterrompues qui couvre le centre du continent du sud do Khartoum jusqu'au Limpopo. Les aviateurs ont rencontre des troupes d'oiseaux migrateurs, des cigognes, des canards sauvages, volant ä 4000 metres d'allitude. Ils pensent que ces vo- latiles vont aussi haut pour rencontrer des courants favorables qui lacilitent leurs migrations. — 196 — Protection des flamants. — On annonce que le gpuvernement des iles Ba- liaina va promulguer uii d^cret pour prott^ger les Hamants, ces magniliques echassiers que Ton appelle, lä-bas, Toiscau de la beavili'' et du mystrre. Le gou- veniemeiit preudra sous sa protection les flainants (jui vivent dans les marais du littoral des iles, ear ils sont en train de disparaitre. On estime que depuis IDOl, le nombre de ces oiseaux a et(§ reduit de 2O,0ÜU ii 7()00, car les pcctieurs les tuent pour les nianger. (Times, 17 aout). A Morges, les lils telephoniques ployaient sous le jioids des liirondelles qui .semblaient tenir leur conciliabule habituel de depart, qui a lieu ordinairenient ä (in septembre. Serait-ce un signe de froid precoce ? Ce n'est niallieureusement pas le seul presage d'un liiver hatii'. 10 Aoüt 1920. Ripasso 1920. Note prese ad Acquarossa nel mio giardlno e vicine campagne. 1 Febbjo. S'accopiano i merli. 21. I l'ringu.elli coininciano a far la primavera. 28. Ho sentito il canto del t o r d o. — 3 IVIarzo. Grande arrivo di cin- gallegre. 5. Arrivano le capinere. — 15 Aprile. Visto le prime rondini. 21. AiTivo di molti ortolani. 29. Arrivo dei primi rondoni (erano tre). — 2 Maggiuo. Arrivo di rondini, passano senza termarsi. 7. Arrivo delle a v e r 1 e. — 22 Giugno. Visto a Traversa vari Colorabacci giovini. 24. Visto qui oltre 50 rondoni, credo Pronti per la partenza. Visto una covata di Silvie (Steliin). R. Paganini. Vom Büchertisch — Bibliographie. ItfaturwiSüieii^chaftl.-tecliuiscIie!« Jahrbuch. In allgemeinverständlicher Dar- stellung mit besonderer Berücksichtigung der Schweiz. Herausgegeben in Ver- bindung mit zahlreichen Fachgelehrten von H((nns Günihei', Dr. Max Oetth und Prof. Dr. E. Rast. Erster Band: Das Jahr 1919, 296 Seiten, Kl. 4» mit zahlreichen Textbildern und Kunstdrucktaleln. In Halbleinwand Fr. 12. — V^erlag Rascher ^- Co., Zürich. Das Buch stellt eine Sonderausgabe der wichtigsten Aufsätze des ersten Jahr- ganges von ,, Natur und Technik" dar. Der Inhalt, der alle Gebiete der Natur- wissenschaften berührt, ist derart mannigfaltig, dass ein jeder etwas darin finden wird, das ihn besonders interessiert. Erwähnt seien z.B. Aufsätze von unseren best- bekannten Mitglied Xoll-Toblcr, von Dr. Stäger usw. Auf dem Titel wird die besondere Berücksichtigung der Schweiz betont. Wir möchten nur wünschen, dass dies stets geschehe und mit der Zeit nicht etwa mehr oder weniger von diesem Grundsalz in der Zeitschrift ,, Natur und Technik" und den weiteren „Jahrbüchern" abgewiclien werde. Das vorliegende gutausgestattete Buch, sowie die genannte Zeitschrift können wir zur AnschatTung empfehlen. A. H. V-Sl ^= —(ZT s Schweizerisclje Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelscliulz. Societe suisse pour l'elude des oiseaux et leur protection. Die die.sjährige Herbstversaniinliiiig hndet in Solothiirii statt. Das Programm folgt in der nächsten Nummer. Nachdruck von Originalarbeiten nur mit genauer Quellenangabe und Einwilligung der Verfasser gestattet. — Für den Inhalt der Aufsätze sind die Verfasser seihst verantwortlieh. La reproduetion d'articles originaux n'est autorisee que moj'enuant le consentement de l'auteur et indication de provenanee. La rödaction laisse aux auteurs l'entiöre responsabilit^ de leurs articles. Redalction: A. Hess in Bern. — Prof. A. Mathey-Dupraz ä Colombier. Druck und Expedition von R. G. Zbiiidon & Co., Basel. Jahresbericht 1917 1919. Auch diesmal sind wieder zwei Jaiii'e veiMosseii seitdem irli (ielei^enlieit hatte Ihnen üher die T;itigier Zugsverkehr w'ar an den Sonntagen eingestellt. Zudem war die Teuerung sehr emptindlich und der hnanzielle Ausgleich dafür noch nicht in gleichem Masse durchgeführt wie heule. Das i.st in groben Unu-issen, das was uns hinderte mehr zu tun. Ein jeder, der diese Zeiten miterlebt hat, wird, so hotten wir, uns zu entschuldigen wi.ssen. Untätig waren wir aljer keineswegs. „Der Ornithologische Beobachter" ist regel- mässig erschienen und bildete das Bindeglietl zwischen der Leitung und den Mit- glietlern der (iesellschalt. Auch der briefliche ^'erkehr wurde ge|»ttegt, so dass wir in der notwendigen Fühlung lihieinandei- l)lieben. Der letzte Jahrgang (der XVI.) iiiusist.e infolge dei' 'reueniiig und der l'apiei'knapplieit in einer weniger nn.selniliclien Form erscheinen. Trotzdem lialien wir mit einem Defizit zu kämpfen. Unser Aufruf an die 0|iferwilligkeit unsei-er Mitglieder bliel) niriit ungehiirl. Mehr als Fr. 700. — flossen an h-eiwilligen Gaben ein. Zudem haben uns unsere Gönner, Herr Professor Bicdn iiikiiii-IiiiIiodI in lüitin sowie (he ()i iiithohujlsclip (h'scUi^vhaft liascl je Fi'. 100. — zugewendet. Nochmals herzlichen Daidv allen Gebern ! P't'ir das neue Geschäft sjahr, d. h. ab 1. ( »ktober 1919, wei-den wir den ( ). B. wieder auf liessereni l'apier erscheinen lassen. Wir niüssen jedoch den Bezugs- preis erhöhen, eine Ma.ssnahme, die wir so weit wie nur m()glich hinauschieben wollten. Die allgemeine Geldentwertung macht sie nunmehr aljer unvermeidlich. Herr Prof. Men wir einen Aufruf erlassen : „r>er Vogel- schutz eine wirtschaftliche Notwendigkeit". Wir haben denselben den Kantonsregie- nmgen zu Kenntnis gebracht. Des ferneren haben wir eine Eingabe an das Schwei- zerische Departen:ient des Innern in dieser Angelegenheit gerichtet. Auch eine Anzahl' kleinere Geschäfte wurden erledigt. Unser rühriges Mitglied, LIerr Dr. A'Ltsarc// hat in Lugano im September 1919, anlässlich der Versammlung der schweizer. Naturforschenden (leseilschaft, mit unseren Lichtbildern einen Vogelschutzvortrag gehalten. Auch ihm sei für seine Tätigkeit gedankt Der Vogelschutz soll auch künftighin nicht ausser Auge gelassen w^erden.- Doch auch die Vogelkunde wird der erh(')hten Pfliege Ijenotigen. Durch ilas einlässlii'he Studium unserer Verhältnisse und der Literatur, hat der Berichterstatter die Ueberzeugung gewonnen, dass uns eine Aufgabe, von zumeist ungeahnter Grösse wartet. Es zeigt sich, dass die t)isher geleistete Arbeit nur Stückwerk ist. Die schweizerische Ornithologie sollte nach einigen weiteren Jahren anders dastehen als lieute. — •■> — \ Ivs wird die scIkiho Aut'yabe unserer Gesellscliall sein iiucli mein" als Uislier Menschen aller VolksUassen für die Natur zu liewinnen, dan)it sie dort Ahlenkiiu^ und Herriedi.uuii,L; linden und diese Naiurfreunde zu zuverlässii^en, sciiarten. kritischen Beoliaclitern auszuhilden. um • in ihnen riicjitio-e Mitarheiter hii- die < )i-nith()loi!,ie zu eriialten! Docli ich greife vor. Das isl nicht meine Absicht. Dieser Hericiit liat ühei- Aoryangenes zu liericiiten und weniger ein Programui für die Zidrhci-Sujicuii, Dr. Jircts^clicf, Dr. \hixarrij, Diener, Dr. Stadler, Dr. (ien(//er und vielen anderen liinzuweisen. Vom „Katalog der schweizerischen Vögel" ist seither eine weitere Lieferung «•rschienen (Fiukenvögeli. Das ]ieue Biuide.sgesetz ülier .lagd und Vogelschutz ist nicht zur Beratimg gekommen. V.s soll dies dem Vernehmen nach demnächst geschehen. Aucli die Gesellschaften in den Nachbarländern hatten mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Doch ist es erfreulich anzusehen, wie sie sich durchkämpften. In Salzburg ist unter der Leitung des Herrn Trat; ein Institut für Vogel- kunde und Vogelschutz entstanden. Ebenso wurde in Stuttgart eine Süddeutsche Vogelwarte unter der Leitung des Herrn Dr. A'. Fl ni icke gegründet. Die Vogel- warte Helgoland konnte wieder ihre Tätigkeit aufnehmen. Wir entl)ieten die.sen Anstalten unseren (iruss und Glückwunsch! Die Frage des Anschlusses unserer (Tesellschaft an die Schweizerische Natiir- for.schende Gesellschaft .steht in Prüfung. Leider müssen wir auch diesmal wieder den Heimgang bewährter Mitglieder und Freunde beklagen. Es sind dies die Herren Eichriihcryer in Herzogenbuchsee, das Vorstandsmitglied .7. U.'Aehi in Burgdorf, Sekundarlehrer A/?//<^^?/.* in Zollbrück, der Drucker unseres „Beobachters" B Cr. Zhiiidcn in Basel, Benjei -Srhiin-Ii in Hern und Frau (temusciis in Spiez. Ich will scliliessen. Fünf schwere Jahre hat un.sere Gesellschatt durchgehalten. Sie hat ihren Besitzstand zu wahren gewusst. Das i.st viel. Sie verdankt dies der Treue und Opferfreudigkeit ihrer Mitglieder. Diesen allen sowie namentlich auch den ^'orstandsmitgliedern und den Mitarbeitern an unserer Zeitsclirift entbiete ich noch meinen persönlichen Dank! Dieser Geist, der unis das Durchalten ermöglichte, wird uns in den hoffentlicli numnehi- koinmenden l)esseren Zeiten vorwärts und aufwärts führen ! Die „Schweizeri.sche Gesellschaft ü\v Vogelkunde und Vttgelschutz'- möge weiter wach-sen, l)lühen und gedeihen! Bern, Noveuil>er 1919. Der Präsident : A. Hes.-^. Jahresrechnung für das zehnte Ceschäftsjafir, 1. Oktober 1918 bis 30. September 1919. Soll. Aktivs:il(io vom \'(>i-jaliiu Fr. 968.60 Beiträge der Mitglieder und Abdiiiieinents ^ 1214. 65 Ertrag der Saiiiml6n$i- 706. 10 Veikanf von Stereoskupbildem „ 8b. .ÖO Verkauf einzelner Hefte „ H.hO Geschenke „ 200. — Kapitalzins ^ 62. — Kr: 3233.66 Haben. Druck und ,Spe(iition des „Der Oniitliologisclie Heoliaeliter" und .seiner Beiiaiien Fr. 2254. 8i> Diverse Auslagen hauptsäclilicii Portis _ 48. 90 Ankauf von Akuniniunifii.ssringen .,. 88.08 Saldovortrag auf neue Recliuiuig .... „ 8%. 78 rotal wie oben Fr. 3283. 65 ßasfl, den 10. November 1919. Der Quästor: Ail. W'ciidnaycl. Der Ornithologische Beobachter Offizielles Organ der Schweizer. Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz L'Ornithologiste Organe officiel de la Societe suisse pour T^tude des oiseaux et leur protection Abonnementspreise : Schweiz : bei der Expedition be- stellt, jährlich Fr. 8. — bei der Post bestellt . » 8. 20 Ausland » 9. — Prix des abonnements : Sulsse : par le bureau de l'ex- p^dition frs. 8. — par la poste ... » 8. 20 Etranger »9. — YVII ^^^^^s^'^s Annee 1919 - 1920 Heft - Fascicale Inhalt : Sommaire : Vom diesjälii-igen Herb.stzug am Sein|iacher.see. Von A. Scliiti'erli. — Einige Beoljachtungeu übet- das ZälilveniKJgeii bei Vi'igelii. ^"on H. Xoll- Tobler. — Vom Waldkau/.. Von Dr. L. Greppin. — (Ornithologie pratique. — Von der Siorclitbrschung. Von A. Hess. — Vogelschutz - Protec- tion des oiseaux: Vortrag anlässlich der Versammlung der schweizerischen Xaturibrschenden (Gesellschaft in Lugano am 8. September 1919. Von A. H. — Aus der Küiderstube unserer Vogelwelt. Von Frau Straelil-Imhoof. — Kleinere Mitteilungen - Communications diverses. — Chronik - Chronique. — S<;li\veiz. (ieselisrhaft für Vogelkunde und Vogelschutz: Danksagung. Generalversammlung in Sempach. Druck und Kxiiedilion von R. (i. /binden \: Co., Basel. Bitte um die Angabe von Adressen für Probesendungen IMferbet r unsere Gesellschafft! Empfehlet den „Ornithologisclien Beobaclitep" ! Der Oniitliölösiselie Beoliacliter. Anzeigen. Anzeigen kosten die einspaltige Petitzeile oder deren Raum 10 Cts. Wiederholungen und g:rössere Auf- träge entspreciiender Rahalt. Beilagen nach Uehereinkunll. Anzeigen aus dem Ausland weiden nnr gegen Vorhezahlung aufgenommen. |J(P" Anzeigen sind his spätestens den 12. des Monates an den Präsidenten der Schweizerischen (jesellschat't für Vogelkunde und Vogelschutz A. Hess, Spitalgasse 2S, Bern einzusenden. Der (ienannle gilii auch alle ge- wünsclite Auskunft. L'Ornithologiste. Annonces. Les annonces coütent 10 Centimes la ligne ou son espace. Rednctions proportionnelles pour les annonces rpp(''tces et les ordres im- jjortants. Les insertions |irovenant del'^tranger sont ä payer ä l'avance. Annexes selon arrangement special i^f^" Les annonces sont ä adresser jus(|u'au 12 de chaque mois au president de la Socicte suisse pour l'etude der oiseaux et leur protection, M. A. Hess, iSpitalgasse *28, Berne. Celui-ci donne aussi tous les reuseigne- ments voulus. Der Ornithologische obachter Offizielles Organ der Sciiweizer. Gesellschaft für Vogelkunde und Yogelsctiutz L'Ornithologiste Organe officiel de la Societe suisse pour T^tude des oiseaux et leur protection Abonnementspreise : — Prix des abonnements : Schweiz : bei der [ixpedition be- Suisse : par le bureau de l'ex- stellt. jahrlich Fr. 8. — 1 pedition frs. 8. — bei der Post bestellt . . » 8. 20 j par la poste .... »8.20 Austand »9.— Etranger »9, — XVII. 1^:^°°^ 1919-1920 f:^^ 2 Inhalt : Sommaire : Vorn Hauljenlaucher. Von A. Schit'ferli. — Min Beitrag zur Avilauna des Binntales (Wallis). Von All>ert Hess. — Notes ornitliologi(iues de la n'-gion du Bospliore. Par A. Mathey-iJupraz. — Kleinere .Mitteilungen - Comniunications diverses. — Chronik - Chronique. — Bücherlisch - Biblio- graphie. — Schweiz. Gesellschaft für Vogelkunde luid Vogelschutz: Gene- ralversammlung - As.semblee generale. Üi'uck und Expedition von R. (i. Zbinden ».V- Co., Basel. Bitte um die Angabe von Adressen für Probesendungen IMf für unsere Empfehlet den ••Ornitliologisclien Beobachter'* ! Der Ornitliolö|ische Beokaehter. Anzeigen. Anzeigen kosten die einspaltige Petitzeile oder deren Raum 10 Cts. Wiederholungen und grössere Auf- träge entsprechender Rabatt. Beilagen nach Uebereinkunft. Anzeigen aus dem Ausland werden nur gegen Vorbezahlung aufgenommen. S^" An/eigtMi sind bis spätestens den 12. des Monates an den Präsidenten der Schweizerischen Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz A. Hess, Spitalgasse 28, Bern einzusenden. Der Genannte gibt auch alle ge- wünschte Auskunft. L'Ornithologiste. Annonces. Les annonces coütent 10 Centimes la ligne ou son espace. Rednctions proportionnelles pour les annonces repetöes et les ordres im- portants. Les insertions provenant del'etranger sont ä payer ä l'avance. Annexes selon arrangement special ißgf^ Les annonces sont ä adresser jusqu'au 12 de chaque mois au president de la Societe suisse pour l'etude der oiseaux et leur protection, M. A. Hess, S|»italgjisse 28, Berne. Celui-ci donne aussi tous les renseigne- ments voulus. Berner Mitglieder. Wir beabsichtigen -wieder regelmässige Zusammen- künfte abzuhalten um die echte Ornithologie zu pflegen. Wir bitten deshalb alle Berner Mitglieder, Abonnenten u. s. "w. am Mittwoch, den 26. November 1919 im „Jägerstübli" des Cafe Wächter (Eingang Genfergasse 4) erscheinen zu wollen. A. Hess, A. Aeschbacher. Der Ornithologische Beobachter Offizielles Organ der Schweizer. Gesellsctiaft für Vogelkunde und Vogelschutz L'Ornithologiste Organe officiel de 1a Soci^t6 suisse pour l'6tude des oiseaux et leur protection Abonnementspreise : — Schweiz : bei der Expedition be- stellt, jährlich Fr. 8. — bei der Post bestellt . . » 8. 20 Ausland » 9, — Prix des abonnements : Sulsse : par le bureau de l'ex- p^dition frs. 8. — par la poste .... »8.20 Etranger »9. — Villi Jahrgang Annee 1919 - 1920 H e f t ••• Fascicule 3 Inhalt: Sommaire : Die Blaudrossel (Montincola cyanea L.) und ihr Vorkommen in der Schweiz. Von Dr. H. Fisclier-Sigwart. — Ein Beitrag zur Avilauna des Binntales (Wallis). Von Albert Hess. — Un beau dimanche ä la Station ornitliologique du Port de Geneve. Par R Poncy. — Chronik - Chronique. — Schweiz. Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz: Bericht über die Generalversammlung, Abonnement, Berit)gung. Druck und Expedition von R. G. Zbinden & Co , Basel. Neu! S9" Dr. med. J. Gengier: «Balkanvögel» Ein ornithol. Tagebuch (aus den Kriegsjahren 1916—18. Die reiche Ausbeute an Neuentdeckungen und neu gefundenen Formen ist mit dem Werk wissenschafthch u. allgemein verständlich niedergelegt. Fesselnde Bilder aus dem Volksleben machen das Buch für jederman interessant. 15 photographische Aufnahmen. Preis Fr. (18.60) 9.50 netto Kursrabatt. Lieferbar sofort nach Erscheinen durch C. Girtanner, BucIiliancHung, Ebnat (St. Gallen). Keine Bücher sind so geeignet in unsern Kindern Liebe nnd Freude an der Tierwelt zu wecken und zu nähren, als die un- übertrefflichen, reich illustr. 4 Bände J. U. Ramseyer's: unsere gefiederten Freunde I. IL III. und Leben, Lieben und Leiden unsere Tierwell IV. ä Frs. 3 75 (Porto 10 Rp. pro Band). Diese vorzügl ichen iBücher in recht viele Kinderhände (7—14 J.) gelangen zu lassen über die Fest- zeit, sollte sich jeder Vogel- freund zur Pflicht machen ! Bestellungen erbittet C. Girtanner, Buchhandlung. Ebnat (St. Gallen). Ifep Toddali znverkafllen: Brelims Tierleben: 10 Bde. 3. Aufl. gut erhalten mit Gresamtregister. Dr. Karl Russ : Fremdländische Stubeovögel 4 Bände. Angebote an die Expedition des O.B. in Basel. Für Liebhaber SeiDpstigeUeldpDlieJt! Die Vögel Afrikas von Anton Reichnow, 4 Bände ganz neu in la. Halbfranz (Friedensware) statt Fr. 500.- nur Fr. 290.— frei- bleibend! Rud. Ingold, Herzogen- buchsee. Berner Mitglieder. Nächste Zusammenkunft Mittwoch, den 17. Dezember 1919 im „Jägerstübli" des Cafe Wächter (Eingang Genfergasse 4) abends 8 Uhr Bitten um recht zahlreiches Erscheinen. (Die Zusammenkunft vom 26. November nahm einen ge- lungenen Verlauf). Vogelwarte Rossitten; zum Aufruf des Dr. Curt Flöricke für Geldspenden zum Wiederaufbau der zerstörten Be- obachtungsstation Ulmenhorst der Vogelwarte Rossitten der Deutschen Ornithologischen Gesellschaft. Dr. Curt Flöricke brachte in dieser Zeitschrift einen Aufruf für Geldspenden zur Wiederherstellung der zerstörten Beobachtungsstation Ulmenhorst der Vogelwarte Rossitten. Dr. Flöricke hat diesen Aufruf eigenmächtig erlassen, ohne die Vogelwarte hiervon in Kenntnis zu setzen. Die zum Wiederaufbau von Ulmenhorst erforderlichen Geld- mittel sind bereits von der preussischen Regierung der Vogelwarte zur Verfügung gestellt worden, sodass also keine weiteren Geldspenden erforderlich sind. Das Kuratorium der Vogelwarte Rossitten i. A. : Professor Dr. Reichenow, Oberstit. a. D. von Lucanus. Oraithologiscbes Jahrbuch Organ för das palaearktiscbe Faaneogebiet Herausgegeben von Viktor Tsctiusi-Schmidtioffeo in Hallein (Salzburg) XXX. Jahrg. 14 Mark per Jahr. Zeit Schrift für Oologie und Ornithologie einziges seit 1891 in Europa erscheinendes Fachorgan, herausgegeben von Wilhelm Rüdiger, Eisenhammer, Post Steinbusch Kr.JArnswalde Neumark Abonnementspreis per Jahr (12 Nummern) 25 Mark. ZOOLOGIS ^^ARÄTO^l^ Vogelleben in freier Natur Prächtige Naturaufnahmen von A. BÜRDET 6 Serien zu je 12 Bilder ä Fr. 3.50 per Serie 3. Serie :*) Sumpfvögel: Löffel- u. Purpur- reiher / Rohrdommel / Zwerg- taucher / Trauerseeschwalbe • 4. Serie: Meeresvögel : Seeschwalben Möwen « 5. Serie: Nacht- u. Dämmerungsvögei: Eule / Käutze / Nachtschwalbe 6. Sei'ie :*) Tagraubvögel : Sperber / Turm- falke/Sumpf- und Wiesen weihe 7. Serie. StelzbeinigeVögel:Triel/Regen- pfeifer / Kiebitz / Austernfischer 8. Serie: Felnschnäbllge, stelzbeinige Vögel : Avosettsäbler / Bekassine Gambetts-Wasserläufer / Ufer- schnepfe / Grosser Brachvogel ( *) Die ersten zwei Serien zu je 25 Bildern sowie Nr. 6 sind vergriffen und werden erst etwas später wieder neu verlegt). Die schönen Bilder aus dem Vogel leben eignen sich ganz besonders zur Benutzung im Kreise der Familie, in Schulen, Vereinen u. s. w. Sie bilden ein passendes Geschenk für junge und alte Ornithologen. I^^.iner jeden Serie liegt eine gedruckte Erklärung bei. Der Vertrieb für die deutsche Sclnveiz und vorläufig auch das ganze deutsche Sprachgebiet wurde durch Hrn. Bürdet der Schweiz, Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz übertragen. — Bis auf weiteres zu beziehen bei Herrn A. Hess, Spitaigasse 28, Bern. Liste der eingegangenen Druckschriften. Mit verbindlichem Danl(e verzeichnet die Redaktion die Uebersendung der folgenden Arbeiten seitens der Herren Autoren, bezw. Verleger. (Es wird um regelmässige Uebersendung der einschlägigen Verüffentlichungen ge- beten, deren Besprechung celegentl'ich eventuell in Sammelreferaten erfolgt). Arthur ClevelanU Beut : Lile histories of North American Diving Birds Washington 1919. Robert E. Coker : Habits and economic relations of the Muano Birds of Peru. Washington 1919. Jahresbericht der Ornithologischen Gesellschaft Basel pro 1918. Basel 1919. ZOOLOGISCHES ^^iPARATO] Zoologisches Präparatorluiti William Rosselet, Präparator, Renan, (Bern. Jura) Jlusstopfen von Uögcln, Säugetieren, K^ptllien und Jiscben Jlnfertlgen von Decken aus Cleilellen. • Skelletleren • • • Besümmen und Ordnen von Sammlungen «•••••••^ Künstlerische Arbeit. — Massige Preise. Diplome I. Klasse Präparator verschiedener grosser Maseen. Vogelleben in freier Natur Prächtige Naturaufnahmen von A. BÜRDET 6 Serien zu je 12 Bilder ä Fr. 3.50 per Serie o. Serie:*) Sumpfvögel: Löffel- u. Purpur- reiher / Rohrdommel Z^^■ero- taucher Trauerseeschwalbe • 4. Serie : Meeresvögel : Seeschwalben Möwen .« 5. Serie: Nacht- u. Dämmerungsvögel: Lule / Käutze / Nachtschwalbe 6. Serie :*) Tagraubvögel : Sperber / Turm- falke/Sumpf- und Wiesenweihe 7. Serie. StelzbeinlgeVögel:Triel/Regen- pfeifer / Kiebitz / Austernfischer 8. Serie: Feinschnäblige, stelzbeinige Vögel : Avosettsäbler / Bekassine Gambetts -Wasserläufer / Ufer- sclmepfe / Grosser Brachvogel . ( *) Die ersten zwei Serien zn je 25 Bildern sowie Nr. 6 sind vergriffen und werden erst etwas später wieder neu verleibt). Die schönen Bilder aus dem Vogelleben eignen sich ganz besonders zur Benutzung im Kreise der- Familie, in Schulen, Vereinen u. s. w. Sie bilden ein passendes Geschenk für junge und alte Ürnithologen. Liner jeden Serie liegt eine gedruckte Erklärung bei. Der Vertrieb für die deutsche Scliweiz und vorläufig auch das ganze deutsche Sprachgebiet wurde durch Hrn. Bürdet der Schweiz. Gesellschaft für \^ogelkunde und Vogelscliutz übertragen. — Bis auf weiteres zu beziehen bei Herrn A. Hess, Spitalgasse 28, Bern. r L_ Aufruf ! Die BeobachtungöStation Ulrnenhurst der „Vogel- warte Rüssitt.en" auf der kurisciienNelii-ungist während der lievülutioiistage von roliei- Bubenhand zerstört wurden. Dadurch erleidet die ornitiiologische Wissenschaft zweifel- los einen sclnnerzlichen Verlust. Nur bewegten Hei'zens kann man die einpr>rten Worte lesen, mit denen dei- Leiter der \'ogel warte Kossitten, Herr Professor Di-. Johannes Thiexkmann, seinen Gefühlen Ausdruck verleiht. Jeder Freund der oi-nithologischen Wissenschafl wird ihm dies nachfühlen können, denn es ist bitter, ein Lebenswerk zerstört zu selien, an das man soviel Liebe und Sorgfalt gewendet hat. Ich halte es deshalb für h>hrenpf1icht der Ornithologen, durch freiwillige Spenden den Wiederaufbau der Beobachtungsstation Ulmenhorst zu ermöglichen. Ich sage dies frank und frei heraus, obwohl jeder in die Ver- hältnisse der deutschen Ornithologie Eingeweihte weiss, dass ich persönlich und wissenschaftlich ein scharfer Gegner des Professors Thienemann bin und bleiben werde. Gerade deshalb aber wird mein Huf hoffentlich nicht un- gehört verhallen. Also auf ans Werk, an ein W^erk der Nächstenliebe, das den Gemeinsinn der Wissenschaft aller Welt in dieser schweren Zeit vor Augen führen soll. Freundliche Gaben, über die in dieser Zeitschrift quittiert werden wird, erbitte ich gütigst an meine unten- stehende Adresse, damit ich sie von Zeit zu Zeit an die Vogelwarte Rossitten abführen kann. Dr. Curt Floericke Stuttgart, Obere Birkenwaldstr. 217 Dei' vorstehende Aufruf ist uns mit der Bitte zugestellt worden, er niöchle iu unserem Organ zum Abdruck gel>raclit werden. Wir ents| »rechen gerne diesem Ansuchen, hat doch die Vogelwarte Rossitteu in Vielem anregend und befruchtend auch auf unsere Verhältnisse ge- wirkt. Auch war der Verkehr zwischen dieser Anstalt uud der Schweiz je und je ein freundlicher. Die L'lmenliorsthi^itte diente der Vogelwarte speziell für die Zugs- beoliachtung. Dieselbe ist während der Revolutionszeit, also nicht vom Feinde oder von Fremden zerstört worden. Der Leiter der Vogelwarte, Prof Dr. J. Thiexemann schreibt (Journal für Ornithologie, Julihefi 1919) darüber; „Die Ulmenhorsthütte ist eine Stätte der Verwüstung. Ruch- lose Hände haben da in unglaublicher Weise gewütet. Fenster und Türen zerschlagen und durchscliossen, die Wände aufgehackt, die innere Ausstattung, auf die ich so viel Liebe verwandt hatte, vollständig zer- trümmert und besudelt. Kein Diebstahl, reine Zerstörungswut. iVIan steht sprachlos vor solcher Roiiheit." Wir empfehlen den vorstehenden Aulruf zur Berücksichtigung. Für die Schweiz. Gesellschalt inr Vogelkuode u. Vogelschotz. Der ]*räsideni : A. Hess. =J Nachdruck von Originalarbeiten nur'mit genauer Quellenangabe und Einwilligung der Verfasser gestattet. — Für den Inhalt der Aufsätze sind die Verfasser selbst verantwortlieh. La reproduction d'artides originaux n'est autoris^e ({ue nioyennant le eonsenteuient de l'auteur et indication de provenance. La redaction laisse aux auteurs rentiere responsabilite de leurs articles. Zoologisches Präparatorium William Rosselet, Präparator, Renan, (Bern. Jura) J1u$$topfcn von Uöd^ln, Säugetieren, Reptilien und Jiscben Jfnfertigen von Decken aus Vierteilen. « Skelletieren « « « Bestimmen und Ordnen von Sammlungen «««««««« Künstlerische Arbeit. — Massige Preise. Diplome I. Klasse Präparator verschiedener g°rosser Maseen. ZOOLOGISCHES re^iPARÄTOr Der -Hß urnithologische Beobachter Offizielles Organ der Schweizer. Cesellscfiaf! für Vogelkunde und Vogelschutz L'Ornithologiste Organe officiel de la Soci^te suisse pour I'^tude des oiseaux et leur protection Abonnementspreise : Prix des abonnements Schweiz : bei der Expedition be- | Suisse : par le bureau de l'ex- stellt, jährlicli Fr. 8. — ! pedition frs. 8. - bei der Post bestellt . . » 8. 20 { par la poste .... »8.20 Ausland »9.— | Etranger » 9.— YVII ^^^^s^^s Annee 1919 - 1920 Heft ••• Fascicole 4 Inhalt: Sommaire : Cypselus apus in Arosa. Von H. Ki-lir. (jeyr von Scli\vt'p|)CiiI)iirg. — Kiseiite auf dem Seinpacliersee. Von A. 8<*liirterli. — Kiii Heitrag zur Avifauna des Binntales (Wallis). Von Albert Hess. — Nos uiesanges. Herbst- und Winterbeobachtungen (1919) aus dem bernisclien Seelande. Von H. Mühlomann. — Das Sommerleben der Stare. Von Dr. H. Fischer- Sigwart. — Kleinere Mitteilungen. — Chronik - Chroni(|ue. — Vom Büc^her- tiseh - Bibliographie. Druck und l'lxpedition von R. (t. /binden \: Co., Basel. Beilage: Jahresbericht 1917 19. Bitte um die Angabe von Adressen für Probesendungen mr Werbet für un Empfehlet den „Ornitliologischen Beobachter*' ! Der Oriiitliölopclie Beokcliter. Anzeigen. Anzeigen kosten ilie einspaltige Petitzeile oder deren Raum 10 Cts. Wiederholungen und grössere Auf- träge entspreciiender Rabatt. Beilagen nacli Ueliereinkuüfl. Anzeigen aus dem Ausland werden nur gegen Vor!>e/alilung aufgenommen. SfF^ Anzeigen sind bis spätestens den 1"J. des Monates an den Präsidenten der Sciiweizerischen Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz A. Hess, Spitalgasse 28, Bei'n einzusenden. Der Genannte gibt auch alle ge- wünschte Auskunft. L'Ornithologiste. Annonces. Les annonces couient 10 Centimes la ligne oii son espace. Reductions proportionnelles pour les annonces repetees et les ordres im- portants. Les insertionsprovenant del'etranger .sont ä payer k l'avance. Annexes selon arrangement special S^T* Le.s annonces sont ä adre.sser jusqu'au lii de cliaque mois au president de la Societe .suisse pour l'etude der oiseaux et leur protection, M. A. Hess, Spitalgasse 28, Berne. Celui-ci donne aussi tous les renseigne- ments voulus. Zusammenkunft der Mitglieder von Bern. Je am 2. und 4. Mittwoch eines Monats, abends 8 Uhr im „Jägerstübli" des Cafe Wächter, Genfeigasse 4, I. St., Bern. 14. .lanuar 25. Februar 7. April 26. Mai 28. Januar 10. März 21. April 9. .luni 11. Februar 24. März 12. Mai 23. Juni Der Ornithologische Boobachter Offizielles Organ der Scliweizer. Gesellschaft für Vogelkunde and Yogelschatz L'Ornithologiste Organe officiel de la Societe suisse pour l'etude des oiseaux et leur protection Abonnementspreise : Schweiz : bei der Expedition be- stellt, jährlich Fr. 8. - bei der Post bestellt . . » 8. 20 Ausland » 9. — Prix des abonnements : Suisse: par le bureau de l'ex- pedition frs. 8. — par la poste .... >• 8. 20 Etranger >. 9. — Vif II Jahrgang Annee 1919 - 1920 Heft • Fascicole 5 Inhalt : Sommaire : <')rnithologisches vtjin Boden.seegeliiet. Von Prof. Dr. Zwieselc, Stuttgart. — Influeiice des conditions ineteorologiiiues sur le passage de la becasse. Par lo Dr. L. Pittet, Fribourg. — Das Sommerleben der Stare. Von Dr. H. Fisclier-Sigwart. — Chronik - Chronii|ue. Druck und Expedition von R. <'j. Zbindcn <.^ Co., Basel. f (.-1 ;• I 1' I / i i'"! Bitte um die Angabe von Adressen für Probesendungen Werbet für u n se r e G ese 1 1 sc h afft^ Empfehlet, den „Ornithologisclien Beobachter**! Der Ornitholopelie Beokiter. Anzeigen. Anzeigen kosten die einspalUj^e Petitzeile oder deren Kaum 25 Cts. Wiederholungen und grriissere Auf- träge entsprechender Rabatt. Beilagen nacli Uel>ereinkunft. Anzeigen aus dem Ausland werden nur gegen Vorbezahlung aufgenommen. Sf^T" Anzeigen sind bis spätestens den 12. des Monates an den Präsidenten der Schweizerischen Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz A. Hess, Spitalgasse 28, Bern einzusenden. Der Genannte gibt auch alle ge- wünschte Auskuntt. L'Ornithologiste. Annonces. Les annonces coütent 25 Centimes la ligne ou son espace. Rednctions proportionnelles pour les annonces r(''p(''tces et les ordres im- portants. Les insertions provenant del'etranger sont ä payer h l'avance. Annexes selon arrangement special O^T* Les annonces sont ä adre.sser jusf|u'au 12 de chacjue mois au präsident de la Societe suisse pour l'ctude der oiseaux et leur protection, M. A. Hess, Spitalgasse 28, Berne. Celui-ci donneaussi tous les renseigne- ments voulus. Zusammenkunft der Mitglieder von Bern. Je am 2. und 4. Mittwoch eines Monats, abends 8 Uhr im „Jägerstübli" des Cafe Wächter, Genfeigasse 4, 1. 8t., Bern. 14. .lanuiir 25. F'ebruar T. April 26. Mai 28. .jaimar 10. März 21. April 9. Juni 11. Februar 24. März 12. Mai 23. Juni Der ■^ ^^^ j y^ Ornithologische Beobachter Oltizielles Organ der Schweizer. Cesellsclialt für Vogelkunde und Vogeisciiutz L'Ornithologiste Organe officiel de la Societe suisse pour l'etude des oiseaux et leur protection Abonnementspreise : Schweiz : bei der Expedition be- stellt, jährlich Fr. 8. - bei der Post bestellt . . » 8,20 Ausland » 9. — Prix des abonnements : Sulsse : par le bureau de l'ex- pedition frs. 8. par la poste .... » 8. 20 Etranger » 9. — Villi Jahrgrangr Annee 1919 - 1920 Heft Fascicule 6 Inhalt : Sommaire : Von den Formen der schweizerischen Gimpel. Von Alh. Hess. Hern. -- (.)riiilholoirisches v.nn Bodenseege))iet. Von Prof. Dr. Zwiesele. StMlt.uart.. - Inttueiice des conditions ni(Höorologii|ues sur le f)assage de la becasse. l-»ar le Dr. L. Pittet, Frilji(> ersten zwei Serien zu je 2ö Bildern sowie Nr. 5 und (i sind vergriffen und werden erst etwas später wieder neu verleyl). Die schönen Bilder aus dem \'ogelleben eignen sicii ganz besonders zur Benutzung im Kreise der Familie, m Schulen, Vereinen u. s. ^^•. Sie bilden ein passendes Geschenl( für junge und alte Ornithologen. Miner jeden Serie hegt eine gedruckte Erklärung bei. Der Verti'ieb für die deutsche Schweiz und vorläufig auch das ganze deutsche Sprachgebiet w urdo durch Hrn. Bürdet der Schweiz. Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz übertragen. — Bis auf weiteres zu beziehen bei Herrn A. Hess, Spitalgasse 28, Bern. Zoologiscbs Präparaforiutti William Rosselet, Präparator, Renan, (Bern. Jura) Jlu$$(opfcn von Uoddn, Säugetieren, Reptilien und Jiscben JInfertiden von Decken 4U$ £ierfellen. « Skelletieren • « « Bestimmen und Ordnen von Sammlungen ««««««•« =====: Künstlerische Arbeit. — Mässiee Preise. - Diplome I. Klasse Präparator verschiedener g^rosscr Maseen. ZOOLpGßGHES 1AARATJ Vogelleben in freier Natur Prächtige Naturaufnahmen von A. BÜRDET 6 Serien zu je 12 Bilder ä Fr. 3.50 per Serie o. Serie:*) Sumpfvögel: Löffel- u. Purpui- reiher / Rohrdommel , Zwevg- taucliei* / Trauerseeschw albe • 4, Serie: Meeresvögel : Seeschwalben jMöwen « •). Serie: Nacht- u.|Dämmerungsvögel: Eule / Käutze / Nachtschwalbe li. Serie:*) Tagraubvögel: Sper-ber / Turm- falke/Suinpf- und Wiesenweihe 7. Serie. StelzbelnlgeVögeliTriel/Kegen- pfeifer / Kiebitz / Austernfischer 8. Serie: Feinschnäblige, stelzbeinige Vögel : Avosettsäbler / Bekassine Gambetts -Wasserläufer / Ufer- schnepfe / Grosser Brachvogel- ( ') Uic ersten zwei Serien zu je 25 Bildern sowie Nr. B sind vergriffen und werden erst etwas später wieder neu verlegt). Die schönen Bilder aus dem Vogelleben eignen sich ganz besonders zur Benutzung im Kreise der Familie, m Schulen, Vereinen u. s. w. Sie bilden ein passendes Geschenk für junge und alte Ornitholugen. l^iner jeden Serie hegt eine gedruckte Erklärung bei. i^er A'ertrieb für die deutsche Schweiz und vorläufig auch das ganze deutsche Sprachgebiet wurde durch Firn. Bürdet der Schweiz. Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz übertragen. — Bis auf weiteres zu beziehen bei Herrn A. Hess, Spitalgasse 28, Bern. zoologisches pkz^arätok™ nAARAxjn Zoologiscbes Präparatoriuitt William Rosselet, Präparator, Renan, (Bern. Jura) :nu$$topfcn von Uöd^ln, Saugetieren, Reptilien und Jiscben :Hnfertiden von DecKen du$ Elerfellen. « Skelletieren « « « Bestimmen und Ordnen von Sammlungen «««««««« ===== Künstlerische Arbeit. — Mässiee Preise. =====^ Diplome I. Klasse Präparator v:erschicd«uer g^rosser Museen. Vogelleben in freier Natur Prächtige Naturaufnahmen von A. BÜRDET 6 Serien zu je 12 Bilder ä Fr. 3.50 per Serie 3. Serie :*) Sumpfvögel: Löffel- u. Puipui- reilier / Holirdoininel Zwerg- taucher / Trauerseeschwalbe « 4. Serie: Meeresvögel : Seeschwalben Möwen « ö. Seiie: Nacht- u. Dämmerungsvögel: Eule / Käutze / Naclitschwalbe 6. Serie :*) Tagraubvögel : Sperber / Türm- falke / Sinnpf- und Wiesenweihe 7. Serie. StelzbelnigeVögel:Triel/Regen- pfeifer / Kiebitz / Austernfischer 8. Serie: Felnschnäblige, stelzbeinige Vögel : Avosettsäbler / Bekassine Gambetts- Wasser lauf er / Ufer- scluiepfe / Grosser Brachvogel ( * ) Die ei'Sten zwei Serien zu je 25 Bildern sowie Nr. 6 sind vergrilTen und werden erst etwas sjjäter wieder neu verleiit). Die schönen Bilder aus dem Vogelleben eignen sich ganz besonders zur Benutzung im Kreise der Familie, in Scliulen, Vereinen u. s. w. Sie bilden ein passendes Geschenk für junge und alte Ornithologen. Kiner jeden Serie liegt eine gedruckte Erklärung bei. Der Vertrieb für die deutsche Schweiz und vorläufig auch das ganze deutsche Sprachgebiet w urde durch Hrn. Bürdet der Schweiz. Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelscliutz übertragen. — Bis auf weiteres zu beziehen bei Herrn A. Hess, Spitalgasse 28, Bern. Der Ornithologische Beobachter Olfizielles Organ der Schweizer. Gesellscliaft für Vogelkunde und Vogeiscliutz L'Ornithologiste Organe officiel de la Soci6t6 suisse pour I'^tude des oiseaux et leur protection Abonnementspreise : — Schweiz : bei der Expedition be- stellt, jährlich Fr. 8. — bei der Post bestellt . . » 8. 20 Ausland » 9. — Prix des abonnements : Sulsse : par le bureau de l'ex- p^dition frs. 8. — par la poste .... » 8. 20 Gtranger »9. — YVII '^'^'ff^^s^ Annee 1919 - 1920 Heft Fascicnle 7 Inhalt : Sommaire : Allerlei Seltsames aas dem Haushalte der Mehlscliwalbe (Chelidon urbica). Von Ernst Aellen, Basel. — Zur ornithologischen Nomenklatur. Von Alb. Hess, Bern. — Notes ornithologiques de la region du Bosphore. Par A. Mathey-Dupraz. — Die Locktöne der Vogel und ihre biologische Bedeutung. Von H. NoU-Tobler, Schafthausen. — Kleinere Mitteilungen - Communications diverses. — Chronik - Chronique. — Büchertisch. - Biblio- graphie. — Schweiz. Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz: Früh- jahrsversammlung. Exkursion in den Schweiz. Nationalpark. Totentafel. Druck und Expedition von R. G. Zbinden & Co., Basel. Frühjahrsversammlung in Basel! (S. Seite il6) Bitte um die Angabe von Adressen für Probesendungen für unsere Werbet Gesellschafft Empfehlet den „Ornitliologischen Beobachter" ! Der Orflitliölopie Beokclifer. Anzeigten. Anzeigen kosten die einspaltige Petitzeile oder deren Raum 25 Cts. Wiederholungen und grössere Auf- träge entsprechender Rabatt. Beilagen nach Uebereinkunft. Anzeigen aus dein Ausland werden nur gegen Vorliezahlung aufgenommen. S^* Anzeigen sind bis spätestens den 12. des Monates an den Präsidenten der Schweizerischen Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz A. Hess, Spitalgasse 28, Bern einzusenden. Der Genannte gibt auch alle ge- wünschte Auskunft. L'Ornithologiste. Anuonces. Les anuonces coütent 25 Centimes la ligne ou son espace. Rednctions proportionnelles pour les annonces rep6t6es et les ordres im- portants. Les insertions provenant del'ötranger sont ä payer ä l'avance. Annexes selon arrangement special gU^ Les annonces sont ä adresser jusqu'au 12 de chaque raois au president de la Societö suisse pour l'etude der oiseaux et leur protection, M. A. Hess, Spitalg:asse 28, Berne. Celui-ci donne aussi tous les renseigne- ments voulus. Zusammenkunft der Mitglieder von Bern. Je am 2. und 4. Mittwoch eires Monats, abends 8 Uhr im „Jägerstübli" des Cafe -Wächter, Genfergasse 4, 1. St., Bern. 21. April 9. Juni 12. Mai 26. Mai 23. Juni Ol ii:i MiM./.i i:in(-i Der Ornithologische Beobachter Olfizielles Organ der Schweizer. Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz L'Ornithologiste Organe officiel de la Societe suisse pour l'^tude des öiseaux et leur protection Abonnementspreise : Schweiz : bei der Expedition be- stellt, jährlich Fr. 8. — bei der Post bestellt . . » 8.20 Ausland » 9. — Prix des abonnements : Sulsse : par !e bureau de l'ex- p^dition frs. 8. — par la poste .... »8.20 Etranger »9. — XVII. Jahrgangs Anncc 1919 - 1920 Heft Fascicule 8 Inhalt : Sommaire : Die LocktOne der Vijgel und ihre biologisclie Bedeutung. Von H. Noll- Tübler, Scliaiinausen. --. 111. Bericht übur die Tätigkeit der Schweize- risclien ZentruUtation für Ringvcrsuciie in Bern in den Jahren 1917 bis 1919. Von Alb. Hess, Bern. — InHuence des cundiiions meir'Orologiques sur le passage d«.; la becusss. Par le Dr. L. Pittcl, Friboiirg. — Chronik - Clironique. — Frühjahrsversannnlung. - Assemblee de pnntemps. Druck und lixpedition von R. G. Zbiiideii c^ Co., Basel. Frühjahrsversammlung in Basel! (^. Seite lol). I ; 1 1: 1/,), Bitte um die Angabe von Adressen für Probesendungen ' MT We^i^^bet für unsere Gesellschafft! Empffetilet den „Ornithologischen Beobachter'*! Der Orni(liölö|iselie Beobachter. Anzeigen. Anzeigen kosten die einspaltige Petitzeile oder deren Raum 25 Cts. TViederliolniigen und y" «"»ssere Auf- träge entsprechender Rabatt. Beilagen nach Uebereinkunft. Anzeigen aus dem Ausland werden nur gegen Vorbezahlung aufgenommen. S^* Anzeigen sind Ijis spätestens den 12. des Monates an den Präsidenten der Schweizerischen Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz A. Hess, Spitalgasse 28, Bern einzusenden. Der Genannte gibt auch alle ge- wünschte Auskunft. L'Ornithologiste. Annonces. Les annonces coütent 25 Centimes la ligne ou son espace. Redncti(»ns proportionnelles pour les annonces repötces et les ordres im- ])ortants. Les insertionsprovenant del'etranger sont ä payer ä ravanee. Annexes selon arrangement special jHF' Les annonces sont ä adresser jusqu'au 12 de chaque mois au president de la Socir-tt^ sui.sse pour l'etude der oiseaux et leur ])rotection, M. A. Hess, S|ntalgasse 28, Bern«'. Celui-ci donne aussi tous les renseigne- ments voulus. Zusammenkunft der Mitglieder von Bern. Je am 2. und 4. Mittwoch eines Monats, abends 8 Uhr im „Jägerstübli" des Cafe Wächter, Genfergasse 4, 1. St., Bern. 12. Mai 9. Juni 26. Mai 23. Juni fr Der OrnithologisGhe Beobachter Oliizielles Organ der Schweizer. Geseilscliaff für Vogelkunde und Yogelsciiutz L'Ornithologiste Organe officiel de la Society suisse pour l'^tude des oiseaux et leur protection Abonnementspreise : Schweiz : bei der Expedition be- stellt, jährlich Fr. 8. — bei der Post bestellt » 8. 20 Ausland » 9. — Prix des abonnements : Sufsse : par le burea-j de l'ex- pedition frs. 8. — par la poste .... »8.20 Etranger »9. — VW II Jahrgang A f II. Anncc 1919 - 1920 Heft Fascicale 9 Inhalt : Sommaire : III. Bericht über die Tätij^keit der Schweizerisclieii Zentralstation für Ringversiiche in Bern in den Jahren 1917 l)is 1915». Von Alb. Hess, Bern (Scliluss). — Influence des oondiiions met('orolo^i<[ues sur le passage de la liecasse. Par le Dr. L. Pittet, Fribonrg. — Kleinere Mitteilungen - Communications diverses. — Chronik - Chroni(|ue. — Büchertisch - Biblio- graphie.— Sei iweiz. Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelsciiutz: Bericht über die Frühjalirsversaminlung. - Assemblee de printeinps. Druck iiiul F.xr>ediiinn von R. is spätestens den 12. des Monates an den Präsidenten der Schweizeri.sclien ( jesellscliaft für Vogelkunde und Voj^elsciiutz A. Hess, Spitalg-asse 28, Bern einzusenden. Der Genannte giiit aucli alle ge- wünschte Auskunft. L'Ornithologiste. Annonoes Les nnnoiices coiitont 25 Centimes la ligne ou sun espace. Rediictioiis proportionnelles pour les annonces repiMöcs et les urdres im- fiortants. Les insenions provcnant del'etranger sont ä payor ä ravMice. AniH'xe" Selon arrangement special »«»" Les nnminces sont ä adresser Jusf|u'an 12 de cliaque niois au president de la 8ocii''tP snis.se f)our l'etude der oiseaux et leiir protection, M. A, Hess,. Spltal!r:i>.«'e 2S, Ilcni« . Celui-ci donne aiissi tous les renseigne- ments voulus. Zusammenkunft der Mitglieder von Bern. Je am 2. und 4. Mittwoch eines Monats, abends 8 Uhr im „Jägerstübli" des Cafe Wächter, Genfergassc 4, 1. St., Bern. 23. Juni 14. Juli 11. August 2y. Juli 25. August Zoologiscbgs Präparaforimn William Rosselet, Präparator, Renan, (Bern. Jura) Jlusstopfen von Uödcln, Säugetieren, Keptilien und Jiscben Jlnfertigen von Decken aus ^ierfellen. « Skelletieren « • « Bestimmen und Ordnen von Sammlungen «•«««««« Künstlerische Arheit. — Massige Preise. Diplome I. Klasse Präparator verschiedener grosser Museen. Exkursion in den Schweizerischen Nationalpark. Die Beteiligung wird offenbar eine genügende, so dass die Exkursion zu Stande kommt. (Ende Juli). Nähere Angaben gehen den Angemeldeten in der nächsten Zeit direkt zu. Für die Schweizerische Gesellschaft fürVogelkunde und Vogelschutz: Der Vorstand. Für Kenner COocasion). Verhältnisse halber verkaufe Reichenow: ..Die Vögel Afrikas", ganz neu in Luxusausführung (V^orki-iegsNvare), zum Spottpi-eis von Fr. 220.^ bei 14 i I <* ll e II Ul a II II - {§ t II ll eiV Präparatorium «««««« Herxogeiibiiehiiiee. «««««• IL ljeratting55te- lür V ogelscniitzangelegenneiten. W ir bringen Ihnen diese von unserer (j-esellscnalt gescnallene uua unter der kundigen JLeitung des xTerrn A. W endnagel, Uirektor des 2^oologiscneii Crartens m Jj a s e 1 stellende Jjeratungsstelle in gell, ll/rinnerung. Der Vo r s t a nl Liste der eingegangenen Druckschriften. Mit verbindlichem Dank verzeichnet die Redaktion die Uebersendung der folgenden Arbeiten seitens der Herren Verfasser. A. Beriihof t-Osa : Ein ny rugefuc^I for Vestlandet, gron lauvsyngjar (Phylloscopus sibilator. Bechst.). S. Ä. aus ,, Naturen". 1919. 4 ü. " . - Siegiuund S<;huhniacher : Der Bürzeldocht. Abdruck au.s „Anatomischer An- zeiger", 52. Bd., No. 15, 1919. 11 S. und 10 Abbild. £rwin S»treseiuauii : Sollen Subtirformen benannt werden ? S. A. aus ,.Journ. für Ornith.", Julihett 1919. 7 S. ■Jakob iScheiik : Uebersicht der Geschichte der Ornithologie in Ungarn. S. A. aus „Aquila", Bd. XXV., 1918. 58 S. - Jakob Schenk : Die einstigen iind gegenwärtigen Brutkolonien der Edelreiher in Ungarn. Beilage zum Juljiläumsjahrg. 1918 der ,,Aquila". (39 S. mit zwei Karten- beilagen und 24 Karten. I>r. Li. Pittet: Intluence des conditions meteorologiques sur le com\se de la Becasse No. 6, 1920 de la See. fribourg. des Sciences Naturelles. 6 pag. fVilhelm Rüdiger: Beobachtungen an Schreifidlern. S. A. aus ,,Zeitschr. f. Oolog. und Ornith.", XXV., 1920, Nr. f./3.- 5 S. Wilhelm Rüdiger: Zum 25. Jahrgang.-. Mit ßild yon Hermann Hocke. S. A. aus „Zeitschr, für Oolog. und Ornith", XXV., 1920, No. 1.3 (Hocke-Nummer), 1 S. JD eratung55 teile lür V ogel^cliutzangelegenneiten. Wir bringen Innen diese von unserer Cireseilsclialt gescnaliene nua unter der kundigen Lreitung des xlerrn A. W e n d n a g e 1^ Direktor des ,^oologiscnen Crartens m Jj a s e 1 stenende Jjeratungsstelle in geil. E^rinnerunng. U e r Vorstand. Zool09l$cb$ Präparatorlutti William Rosselet, Präparator, Renan, (Bern. Jura) J)u$$topNn von Uoseln, Saudcticrcn« K^ptilien und Jiscben Jlnfertigen von Decken aus ^ierfellen. « Skelletieren « Bestimmen und Ordnen von Sammlungen «••««« ======= Künstlerische Arbeit. — Massige Preise. === Diplome I. Klasse Präparator verschicilener g^rosser Maaecn. m « Exkursion in den Schweizerischen Nationalpark. |-^ei genügender Beteiligung beabsichtigen wir, die schon im Jahre 1914 vorgesehene, dann aber wegen den Zeitverhält- nissen unterbliebene Exkursion in den Schweizerischen National- park im Unterengadin dieses Jahr auszuführen. Dieselbe würde unter kundiger Leitung im Juli oder August stattfinden und ungefähr eine Woche beanspruchen. Interessenten, weiche an der Exkursion teilzunehmen be- absichtigen, sind gebeten, eine vorläufige — selbstverständlich ganz unverbindliche — Anmeldung bis zum 10. dieses Monats an unsern Präsidenten, Herrn Alb. Hess, Spitalgasse 28, Bern, gelangen zu lassen. Für die Schweizerische Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz: Der Vorstand. Zoologjscbs Präparatorium William Rosselet, Präparator, Renan, (Bern. Jura) Jlusstopfftt von üöadn, Säugüfcrcn, Repfilicn und Jjscbcn J\nUxi\^(v. von Decken aus Cierfellen. • Skelleiieren * « « Bestimmen und Ordnen von Sammlungen ««««««•« Künstlerisclie Arbeit. — Massige Preise. Diplome I. Klasse Präparator verschiedener grosser Museen. Exkursion in den Schweizerifchen Nationalpark. l-^ei genügender Beteiligung beabsichtigen wir, die schon im Jahre 1914 vorgesehene, dann aber wegen den Zeitverhält- nissen unterbliebene Exkursion in den Schweizerischen National- park im Unterengadin dieses Jahr auszuführen. Dieselbe würde unter kundiger Leitung im Juli oder August stattfinden und ungefähr eine Woche beanspruchen. Interessenten, welche an der Exkursion teilzunehmen be- absichtigen, sind gebeten, eine vorläufige — selbstverständlich ganz unverbindliche — Anmeldung bis Ende dieses Monats an unsern Präsidenten, Herrn Alb. Hess, Spitalgasse 28, Bern, gelangen zu lassen. Für die Schweizerische Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz: Der Vorstand. lür _Deratung55te__ e V ogel5cliiitzangeiegenlieiten. Wir bringen Innen diese von unserer Cresellscliält gesclia A.W ua Jj a Iiene iiud unter der kuiiaigen J_/eitung des Herrn e n d n a g e 1, Direktor des Aoologiscnen Gartens sei stellende Beratungsstelle m gell. Erinnerunng. Der V o r s t a n d. =^|)51(^= r MEINE GR055E 5AMMLUNG EINHEIMISCHER VÖGEL mit Aaelen seltenen Belegstücken ;, alle nut genauen Herkunits- und Datumsangaben IST ZU VERKAUFEN. Jerner nabe eine grössere Anzanl Vogelbälge billig abzugeben. ^— Näneres dutcn KARL BAUT, Lorrainestrasse i^, BERN. Der Ornithologische Beobachter Offizielles Organ der Schweizer. Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz L'Ornithologiste Organe officiel de la Soci6t6 suisse pour l'^tude des oiseaux et leur protection Abonnementspreise : - Schweiz : bei der Expedition be- stellt, jährlich Fr. 8. — bei der Post bestellt . . » 8.20 Ausland » 9. — Prix des abonnements : Sulsse : par le bureau de l'ex- p^dition frs. 8. — par la poste .... »8.20 Etranger »9. — YVII ''^'^'''^^"s^ Annee 1919 - 1920 Heft in Fascicule lU Inhalt : — Sommaire : Die taxonomische Bedeutung qualitativer Merkmale. Von Dr. E. Stresemanii, Münclien. — Beobachtungen in den Bergen. Von S. A.Weber, Bern. — Ornitliologische Beobaclitungen. Von Julie Schinz, Zürich. — Aus Sumpf und Rohr. Von A. Schitferli, Sempach. — Kleinere Mitteilungen - Communications diverses. — Chronik - Chronique. Druck und Expedition von R. G. Zbinden & Co., Basel. Bitte um die Angabe von Adressen für Probesendungen aa«^ Werbet für unsere Empfehlet den „Ornithologischen Beobachter**! Der Ornitliölöfisclie Beokeliter. Anzeigen. Anzeigen kosten die einspaltige Petitzeile oder deren Raum 25 Cts. Wiederholungen und g:rössere Auf- träge entsprechender Rabatt. Beilagen nach Uebereinkunft. Anzeigen aus dem Ausland werden nur gegen Vorbezalilung aufgenommen. SiF* Anzeigen sind bis spätestens den 12. des Monates an den Präsidenten der Schweizerischen Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz A. Hess, Spitalgasse 28, Bern einzusenden. Der Genannte gibt auch alle ge- wünschte Auskunft. L'Ornithologiste. Annonces. Les annonces coütent 25 Centimes la ligne ou son espace. Reductions proportionnelles pour les annonces repetees et les ordres im- portants. Les insertions provenant del'etranger sont ä payer ä l'avance. Annexes selon arrangement special 9^" Les annonces sont ä adresser jusqu'au 12 de chacjue mois au president de la Societe suisse pour l'etude der oiseaux et leur protection, M. A. Hess, Spitalg-asse 28, Berne. Celui-ci donne aussi tous les renseigne- ments voulus. n= Der * Ornithologische Beobachter Offizielles Organ der Scijweizer. Geseilscliaft für Vogelkunde und Vogelschutz L'Ornithologiste Organe officiel de la Soci^t^ suisse pour T^tude des oiseaux et leur protection Abonnementspreise : Schweiz : bei der Expedition be- stellt, jährlich Fr. 8. — bei der Post bestellt . . » 8. 20 Ausland » 9. — Prix des abonnements : Sulsse : par le bureau de l'ex- p^dition frs. 8. — par la poste .... »8.20 Etranger »9. — Villi Jahrgang Annee 1919 - 1920 Heft Fascicnle 11 Inhalt : — Sommaire : Exkursion der Schweiz. Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz in den Schweiz. Nationalpark im Juli 1920. Berichterstattung von Albert Hess, Bern. — hifluence des conditions ineteorologiques sur le passage de la b(5casse. Par le Dr. L. Pittet, Fribourg. (Fin.) — Stöi-che und Nachtigallen bei Schaffhausen. Von Carl Stemmler, Schaffhausen. — Chronik - Chronique. — Büchertisch - Bibliographie. Druck und Expedition von R. G. Zbinden <& Co., Basel. Bitte um die Angabe von Adressen für Probesendungen IMferbet für un Empfehlet den „Ornithologischen Beobachter** ! Anzeigren. Anzeigen kosten die einspaltige Petitzeile oder deren Raum 25 Cts. Wiederholungen und grössere Auf- träge entsprechender Rabatt. Beilagen nach Uebereinkunft. Anzeigen aus dem Ausland werden nur gegen Vorbezahlung aufgenommen. SÜT" Anzeigen sind bis spätestens den 12. des Monates an den Präsidenten •der Schweizerischen Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz A. Hess, Spitalgasse 28, Bern einzusenden. Der Genannte gibt auch alle ge- •wünschte Auskunft. Kaiiinclieii (Blens de Vienne). Prämierte junge ZuchtexpL, 4 und 5 Monate alt, 9 und 12 Fr. per Stück oder 16 und 22 Fr. das Paar. Ecole Nouvelle sur Coppet. -^^ Der Ornithologische Beobachter Offizielles Organ der Scliweizer. Cesellscliaft für Vogelkunde und Vogelschutz L'Ornithologiste Organe officiel de la Soci6t6 suisse pour l'etude des oiseaux et leur protection Abonnementspreise : - Schweiz : bei der Expedition be- stellt, jährlich Fr. 8. — bei der Post bestellt . . » 8.20 Ausland » 9. — Prix des abonnements : I Sulsse : par le bureau de l'ex- p^dition frs. 8. — par la poste »8.20 Etranger »9. — Vif II Jahrgrangr Annee 1919 - 1920 Heft in Fascicule 1^ Inhalt : — Sommaire : Vom Herijstzuge 1919 am Sempachersee. Von A. Schifferli, Sempach. — Notes concernant la Faune du Grand St-Bernard. Par R. Poncy. — Eine Entdeckung: Die Sängergrasmücke bei Bern. Von S. A. Weber, Bern. — Vogelschutz: Die Starkstromleitungen als Gefahr für die Storch- ansiedelungen und die Störche. Von Dr. H. Fischer-Sigwart, Zotingen. — Vom Haussperiing. Von Karl Daut, Bern. — Kleinere Mitteilungen - Communications diverses. - Chronik - Chronique. — Bi^ichertisch - Biblio- graphie. — Schweiz. Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz: Notiz betretfend Herbstversammlung. Druck und Expedition von R. G. Zbinden & Co., Basel. Beilage: Inhaltsverzeichnis für den XVII. Jahrgang. Bitte um die Angabe von Adressen für Probesendungen IUI ^ für unsere Gesellschafft! Empfehlet den „Ornithologischen Beobachter** ! Der Oruitliolopclie Beokclifer. Anzeigen. Anzeigen kosten die einspaltige Petitzeile oder deren Raum 25 Cts. Wiederholungen und grössere Auf- träge entsprechender Rabatt. Beilagen nach Ueljereinkunft. Anzeigen aus dem Ausland werden nur gegen Vorbezahlung aufgenommen. Anzeigen sind bis spätestens den 12. des Monates an den Präsidenten der Schweizerischen Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz A. Hess, Spitalgasse 28, Bern einzusenden. Der Genannte gibt auch alle ge- wünschte Auskunft. L'Ornithologiste. Annonces. Les annonces content 25 Centimes la ligne ou son espace. Reductions proportionnelles pour les annonces repetees et les ordres im- portants. Les insertions provenant del'etranger sont ä payer ä l'avance. Annexes selon arrangement special ^SF^ Les annonces sont ä adresser jusqu'au 12 de chaque mois au president de la Societe suisse pour l'etude der oiseaux et leur protection, M. A. Hess, Spitalgasse 28, Berne. Celui-ci donne aussi tous les renseigne- ments voulus. _L)eratiing55te. . e lür V ogelscntitzangeiegenneiten. — ^.l?ä= Wir oriiigeii ilinen diese von unserer Cresellsclialt gesclia Ileiie und unter der kuimigeii L,eitiuig des Herrn A.W e 11 d 11 agel, Direktor des Aoologisclien Crarteiis 111 Jj a s e 1 steneiiae xSeratungsstelle in gell, il^riiinerung. De r V o r s t a n d. Zoologisches Präparatorlum William Rosselet, Präparator, Renan, (Bern. Jura) JIu$$(opren 901t Uodcln, Säudetiercn. K^Ptilicn und JiscDen Jtnfertiden von Decken aus tierfcllen. « Skellctiercn « « « Bestimmen und Ordnen von Sammlungen «««««««• ■^=^^=^^==. Künstlerische Arbeit. — Massige Preise. - Diplome I. Klasse Präparator verschiedener grosser Museen. ZOOLOGISCHES ^R^ARÄTOr AAKATJ Exkursion in den Schweizerischen Nationalpark. Die Exkursion findet nunmehr vom 20.— 28. Duii 1920 statt. Besammlung der Teiinetimer am 20. 3uli Abends 8 Utir (20"") im Hotel Scaletta in Scanfs. Allfäilige verspätete An- meldungen sofort an Herrn Aktuar Schiffcrii in Sempach, wo das Programm erhältlich ist, oder nach Scanfs. Für die Schweizerische Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz: Der Vorstand. Jöerattingsstelle lür V ogelscntitzangelegenlieiten. W ir bringen Innen diese von unserer CTesellsclialt gesclialiene uiio unter der kundigen JL/eitung des xTemi A. W e n d n a g e 1, iJirektor des ^oologisclien Crartens 111 Jj a s e 1 stenende ijeratungsstelle in gell. Xl^rmnerung. JD e r Vorstand. Zoologisches Praparatorimn William Rosselet, Präparator, Renan, (Bern. Jura) ausstopfen von J)Hi\n, Saudetimn, K^PtHien und JiscDen Anfertigen von Decken aus Clerfellen. • Skelletieren • • • Bestimmen und Ordnen von Sammlungen «•««•••• ==z==^== Künstlerische Arbeit. — Massige Preise. ====^== Diplome I. Elasse Präparator verschiedener g^rosser Museen. ZOOLOGISCHES "K^ARATORp:; e rH