•. ff- \i Deutsche Botanische Monatsschrift. Zeitung" für Systematiker, Floristen und alle Freunde der heimischen Flora Zugleich Organ der botanischen Vereine in Hamburg und Nürnberg, sowie der „Irniischia" in Arnstatlt XVIII. Jahrgang " vT»T ■ herausgegeben i von ■ Prof. Dr. G. Leimbach, Direktor der Realschule in Arnstadl Arusta d t Selb s t v e r J a g des He t a u s •_• <• b e i 1900. xp V,IZ'(? Inhalts-Verzeichnis. I. Originalaufsätze. Hauer. Dr. E. (Smichow-Böhmen), Bryologischer Bericht aus dein Erzgebirge. 37 — 40. Bauer, Dr. E. (Smichow-Böhmen), Neue Beitrage zur Kenntnis der Moosfloia Westböhmens und des Erzgebirges. 177—183. Becker, W. (Wettelroda - P. Sachsen). Bemerkungen zu den „Violäe exsiccatae«. 78—80; 109—111:126—128. IM ü in ml. Dr. E. K. (Wien - Österreich). Referat über Poeverlein Herrn.: „Die bayerischen Arten. Formen und Bastarde der Gattung Potentilla". 60—62; 123—125; 136—140: 171—173. Botan. Verein (Nürnberg - Bayern). Beiträge zur Flora des Regnitzgebietesr. Vlll. 188—189. Figert. E. (Liegnitz - Schlesien). Carex irrigua Sm. x liinosa L. n. hybr. 11—13. Figert. F.. (Liegnitz - Schlesien). Aira caespitosa x flexuosa n hybr. = Aira hybrida m. 40 — 42. Figert. E. (Liegnitz"- Scblesien). Nachträgliche Bemerkung zu Carex irrigua x limosa. 47 — 48. Gfeisenheyner , L. (Kreuznach-Rheinprovinz). Abnorme Orchi- deenblüten;. 117—122. Goverts, W. J. (Niendorf - Schlesw. -Holstein). Mykologische Beiträge zur Flora des Harzes. 122—123; 134—135. IIa n e ma n n . J. (Lonnerstadt - Bayern). Die Flora des Franken- waldes, besonders in ihrem Verhältnis zur Fichtelgebirgs- riora. 24—26: 55—57. II a sse . W. (Witten- Westfalen). Nachruf: „Alfred Moritz Schlimpert zu Meissen", -;- 27. März 1900. 64. Hasse, W. (Witten - Westfalen). Bestimmungstabellen für die Rosen von Meissen u. Umgegend. 70 — 76. II ö c k . Dr. F. (Luckenwalde - P. Brandenburg). Allerweltspflanzen in unserer beimischen Phanerogamenrlora. -49 — 51 ; 147 — 150. Jacobasch, E. (Jena - S. Weimar). Neuere Beobachtungen über Lanosa nivalis, den Schneepilz. 105 — 107. Jacob äs ch, E. (Jena-S. Weimar), Über die Ursache der ver- mehrten Anzahl von Laubblätteru in einem Quirl. 135 — 136. Kniet. A. (Prencov-Ungarn); Wie man botanische Mouographieen fabriziert. 28—30. Kuntze, Dr. 0. (San Remo - Italien), Nomenklatüranfang und Reform internationaler Kongresse. 33 — 37. Kuntze. Hr. t >. (San Remo - Italien). Bericht über botanische Vorträge auf der Versammlung deutscher Naturforscher und Ll'Zte in Aachen. 173 — 175. IV K u ii tze , Dr. 0. (San Remo - Italien). Vorarbeiten zuoi Nouienklatür- Kongress in Wien 1905. 183—188. Leimbach. Dr, G. (Arnstadt - Si So'ndershausen), Die Volksnamen unserer heimischen Orchideen. 6—8: 22—24; 45: 84—86; 142-143: 156-158; 169-171. Magnus. Dr. P. (Berlin). Goldpflanzen. 9 — 11. Meigen, Dr. Fr. (Dresden -TL. Sachsen). Beobachtungen über Formationsfolge im Kaiserstnhl. 145—147: 165 — 166. Murr. Dr. J. (Trient-Tirol), Zur Kenntnis der Kulturgehölze Süd- tirols, besonders Trients. 1-5: 42-44:65—70:129-132: 151—153. Murr. Dr. J. (Trient-Tirol). Beiträge and Bemerkungen zu den Archieracien von Tirol und Vorarlberg VI. 52—54: 140 — 141. Murr. Dr. J. (Trient-Tirol). Farbenspielarten aus den Alpen- ländern. besonders aus Tirol. III. 101-105: 114 — 117. Murr. Dr. J. (Trient-Tirol). Beiträge zur Flora von Tirol und Vorarlberg. XII. 166-169. llottenbach. (Berlin), Zur Flora der Umgebung von Ratzes in Südtirol. 160—163. Schmidt. Hugo (Poiscbwitz - Schlesien), Neue Funde aus dem sehlesischen Vorgebirge. 57—59: 77—78. Schulze. M. (Jena-S. Weimar), Enphrasia minima inThüringen. 113. Suksdorf, W X. (Bingen - Wash. U. S. Amerika). Washing* tonische Pflanzen. 26—27: 86-88: 97-99: 132-134: 153-156. T r a un s t e i n er . Dr. J. (Kitzbühel - Tirol). Carduus Perso- nata x platylepis Saut. 90 — 91. l'steri. A. (Zürich - Schweiz). Beiträge zu einer Monographie der Gattung Berberis. 17-20: 88-90: 99-101. Zschacke. II. (Bernburg - Anhalt). Beiträge zur Flora Anhaltina VII. 20—22: 80-83: 107—109. Zschacke. II. (Bernburg - Anhalt). Bryologische Spaziergänge in der Umgebung von Mittweida in Sachsen. 163 — 165. 2. An die Leser. 16. 96. 112. 144. 160. 176. 196. 3. Anzeigen. 32. 48. 64. 96. 112. 144. 160. 176. 196 4. Bitte. 64. 5. Botaniker-Adressbuch Dorf ler -Wien. 15. 6. Botanische Reisen. Bornmüller-Berka a. I. 175. 176. Callie r- Breslau 95. Di eis u. Prit/.cl- Berlin. 128. P reuss- Victoria. 175. Schniiedeknecht-Blaukenburg i. TL 15. In' Sin tenis -Kupfer b e r g. 81. II le -Halle a. S. 128. Vol k e n s - Berlin. 17. 196. in Arnstadt. Nr. 1. (Besondere Arnstädter B.-T.-V. 128. 159. Vgl. Mitteilungen des B.-T.-V. Beilage). 9. Botanische Vereine. Botanischer Verein der Provinz Brandenburg in Berlin. Sitzungs- Berichte (Referent: Prof. Rottenbach-Berlin). 1) 10. Nov. 1899. S. 13. 2) 8. Dez. 1899. S. 13. 14. 3) 12. Jan. 1900. S. 30. 4) 9. Febr. S. 46. 5) 9. März. S. 46. 47. 6) 6. April, s. 62. 63. 7) 11. Mai. S. 94. 95. 7) 10. Juni (Hauptversammlung). S. 111. 112. 8) 14. Sept. 8; 158. 159. Prenssischer Butan. Verein. Hauptvers. 9. u. 10. Okt. in Elbing (Referent: J. Scholz-Marienwerder). S. 191. 192. 193. 10. Botanische Versammlungen. Kot. Vei. der Prov. Brandenbürg. 159. Prenssischer Bot. Verein. 144. Tlilirin--. Bot. Verein. 159. II. Briefkasten. 16. 31. 96. 112. 128. 144. 160. 176" 196. 12. Kleinere Mitteilungen. 1. Botanische Sammlungen von W. Bertram in Braunschweig. S. 143 2. Deutsche Kakteen-Gesellschaft in Berlin. S. 143. 3. Kolonial wissenschaftliche Vorlesungen in Halle a. S. S, 143. 144. 4 Denkmal für H. R. Göppert. S. 144. 13. Litteratur. Kronfeld. Bilderatlas zur Pflanzengeographie. 14-15. Deutsche Botanische Monatsschrin Zeitung für Systematiker, Floristen und alle Freunde der heimischen Flora Zugleich Organ der botanischen Vereine in Hamburg und Nürnberg und der Thüring. botanischen Gesellschaft „Irmischia" zu Arnstadt. Herausgegeben von Professor Dr. G. Leimbach, Direktor der Realschule zu Arnstadt. Erscheint monatlich. Nr. der Zeitungsliste: 1840. Preis 6 Mk. jährlich. flQGÖE p BlDiaiainia XVIII. Jahrgang 1900. Januar. M 1. Inhalt. \ *v aW Murr. Dr. .T. Zur Kenntnis A r Kulturgehölse Südtirols, besonders Trients. Leimbach, Dr. G. Die Volksnamen der Orchideen. IT. Magnus, Dr. 1'. Goldpflanzen. • V. Carex irrigua Sm. X limosa I.. n. hybr. ■ der fctriiiz. Brandenburg (Jfovbr.- u Deshr.-Sifen hitteratur. — Botaniker- Adressbuch. — Botanisehe Sammlungen. — llntu- ,< — Botanische Tauschvereine. — Briefkasten. — An dir Leser. Zur Kenntnis der Kulturgehölze Südtirols, besonders Trients. Von Dr. Josef Mm r. Die Kulturgehölze verdienen neben der heimischen Pflanzen- welt sicher in besonderem Grade unsere Beachtung1); sie bilden oft ein wesentliches Moment in der Physiognomie eines Floren- gebietes. Dies dürfte kaum anderswo in solchem Grade der Fall Bein, wie im italienischen Teile Tirols, das. der Masse von immer- grünen Laubgebüschen nach, die uns hier allenthalben in den An- lagen begegnen, dem mediterranen Florengürtel anzugehören scheint, während dies in Wirklichkeit höchstens bezüglich des von dem gleichmässig lauen Hauche des Gardaseebeckens durchfluteten Sareathales der Fall ist, wo schimmernde Waldhänge von Quercus [lex2) mit selten eingestreuter Phillyrea latifolia nord- und west- l) Das ohnedies bereits allseits rege Interesse dafür dürfte durch Dr. C. Paeuitz' Herbarium d e n dr ologicum , wovon heuer bereits zwei reichhaltige Lieferungen erschienen sind, eine weitere kräftige Förderung erfahren. Wir wünschen dem verdienst- lichen Unternehmen besten Fortgang! -) Nach meiner Ermittelung wäre für Tirol die Nordgrenze von Quercus Hex. also der mediterranen wintergrünen Laubgehölze überhaupt, der Monte Gron nördlich von Vezzano bei genau 46° 5' nördl. Breite. wärts die Ufer des Toblinosees bekränzen, während im Etschthale überall mir eigentliche Kulturgehölze, grösstenteils den mehr Winterhärten Vertretern des o st asiatische n Pflanzenreiches entnommen (wie Evonymus jäponica, Ligustrum japonicum. Erio- botrya jäponica, Photinia serrulata u. s. w.), die Stelle des immer- grünen Mediterrangebüsches einnehmen. Über die Kulturgehölze von Trient ist meines Wissens, von wenigen Notizen hei Evers Beitrüge zur Flora des Trentinp (Verh. der k. k. zool.-bot. Gesellschaft 1S96) abgesehen, in neuerei Zeit nichts pnhliciert worden. Im übrigen enthält Hausmanns treffliche „Flora von Tirol" bereits zahlreiche auf die Knlturflora Südtirols bezügliche Angaben, welche der Übersicht halber hier eingeflochten werden sollen und mit (H.) bezeichnet sind. Ausser- dem besitzen wir über dieses Gebiet noch zwei selbständige, reich- haltige Werke von A. Entleu tner1), der vornehmlich ans den überreichen, aber nicht jedermann zuganglichen Paradiesgärten von Arco und Meran geschöpft hat. welche für die allgemeinen Verhältnisse' Wälschtirols keineswegs den richtigen Massstab ab- gehen, während hinwiederum gar manche wärmeliebende und für die öffentlichen Anlagen Südtirols z. T. geradezu charakteristische Kulturgehölze, besonders Coniferen, (wir bezeichnen sie mit *) weder bei Hausmann noch bei Entleutner aufgeführt werden. Dazu kommt, dass E. in der Mehrzahl der Fälle sich ohne An- führung bestimmter Lokalitäten mit allgemeinen Angaben über die Häufigkeit des Vorkommens der einzelnen Arten begnügt (in dem Werke über die sommergrünen Ziergehölze finden sich zumeist überhaupt keine derartigen Bemerkungen, welche Angaben über- dies mit Rücksicht auf die allgemeinen Verhä tnisse Südtirols zum Teil von vorneherein etwas übertrieben2) sein dürften. Verf. hat seit seiner Versetzung nach Südtirol keine Mühe gescheut, die öffentlichen Anlagen und Gärten Südtiro's, insbe- sondere von Trient, Bozen-Gries. Castell Toblino, Arco und Ro- veredo in genauen Augenschein zu nehmen ; der Zugang in das innerste Heiligtum der Privatgürten war ihm mangels entsprechen- der Konnexionen grösstenteils versagt, hätte aber bezüglich des wälschtirolischen Etschthales kaum mehr eine wesentliche Ver- änderung des in folgender Aufzählung gezeichneten Bildes ergeben; 1) A. E. Die immergrünen Ziergehölze von Süd-Tirol. Mit 114 Abbildungen auf 73 Tafeln und 8 Lichtdruckbildern ; München 1891. Die sommergrünen Ziergehölze von Süd-Tirol : Meran 1892. Beide Werke haben mir zur Einführung in die hiesige Kulturflora gute Dienste geleistet. [Diesen beiden Schriften ging voraus ein Büchlein desselben Verf.: Eine „Promenade durch die Anlagen und Gärten des klima- tischen Kurortes Meran". Meran 1886. Anm. der Red.]. 2) So ist nach E. (Immergrüne Ziergehölze) Abeba rnpe- stris Lindl. „sehr häutig" (S. 122) Evonymus radicaris Sieb, „nicht selten" (S. 155), Oreodaphne regalis Rgl. „sonst (nämlich abge- sehen von zwei Bäumen in Meran) in Südtirol ziemlich selten" (S. 82). die „häufigste" Art von Podocarpus ist P. chinensis Wall. (S. 34). Von diesen und anderen Herrlichkeiten sah ich nicht einmal in Gries und Arco eine Spur, selbst von einzelnen sommer- grünen Gattungen, wie von Aralia, Buddlea und Melia, vermochte ich bei meinen Rekognoscierungen noch nichts zu entdecken Ein Herzlichen Dank schulde und sage ich Hrn. Prof. Koehne in Friedenaufür die Liebenswürdigkeit, mit der er sich zu öfterem der Determination resp. Revision der überschickten Proben unter- zogen hat. ]cli lasse min zuerst die Laub- und dann die Nadelgehölze, jedesmal in alphabetischer Reihe folgen. A. Laubhölzer. Acacia Farnesiana W. Bozen, einzeln kult. (H.) Acer Negundo L. \n Trient wie anderwärts iu Süd- nni] Nordtirol gemeiner Allee- und Zierbaum, seltener die Form mit bunten Blättern. A. P seu dop la tan us L., platanoides L. und cam- pestre L. sind natürlich auch in den hiesigen Anlagen häufig zu treffen, unisoniehr, als die beiden letzteren Arten auch häufig wild vorkommen (erstere nur im südlichsten Gebiete). Iu Nordtirol findet sich A. campestre nur selten kultiviert zu lebenden Zäunen. meines Wissens nie baumartig, dagegen ist *A. dasycarpuin Ehrh. am Bahnhofsplatz in Innsbruck als Alleebaum, einzeln auch dorfselbst in der Englischen Anlage, ferner *A. pennsilvan i- cum L. und *A. sanguineum Spach in der Innanlage kultiviert. Aesculus II i p p o c a s t a n u m L. Allenthalben gemeiner Ziei'baum. •:Ae. Pavia L. In Trient nur einzeln kultiviert, in Bozen häufiger; in Brixen bereits 1866 viele schöne Bäume am Dom- platz: auch in den Anlagen Innsbrucks mehrfach. Merkwürdiger Weise weder von Hausmann noch von Entleutner1) erwähnt. Ae. flava, Ait. sah ich in Tirol noch nicht. A i 1 a n tu s 2) g 1 a n d u 1 o s a Des f. Üeberall häufig und von der Forstbehörde zur ersten Bepflanznng steriler, gerölliger Stellen verwendet: vielfach schon, zum Teil in strauchiger Form, ganze (irund davon ist wohl auch der, dass die öffentlichen Anlagen von Trient. Boveredo u. s. w. überhaupt erst in neuerer und neuester Zeit entstanden sind und dass so manches Holzgewächs, das in gewissen, überaus geschützten Gärten von Meran und Gries noch gedeiht, in dem weit südlicheren, aber weniger geschützten Trient mit manchmal einige Zeit anhaltenden Morgentemperaturen von — 4° bis — 6° R. nicht mehr fortkommt. Durchaus weit reservierter und, wie in allen seinen An- gaben sehr gewissenhaft, spricht sich Hausmann in seiner Flora von Tirol aus. Freilich wurden nun seit seinen Tagen gerade in Bozen-Gries sicherlich eine Menge Kulturgehölze neu eingeführt; ja die dortigen herrlichen Anlagen sind wohl durchaus Jüngern Datums. Gleichwohl ist es rätselhaft, weshalb bei Hausmann gerade die gewöhnlichsten Arten, welche, dem Alter vieler Exemplare nach zu schliessen, damals bereits vorhanden gewesen sein müssen, wie Cedrus Deodara, Evonymus japonica, Ligustrum japonicum. Pho- tinia, Paulownia u. s. w. nicht genannt werden. !) In der kl. Schrift „Eine Promenade" (1886) übrigens an- gegeben. A. d. Ked. 2) Ailantus (nicht Ailanthus) von ailanto, dem Namen des Baumes auf den Molukkeü. — „Baum des Himmels". A. d Red. Gehänge bedeckend (vgl. Evers a. a, 0.) /.. B. gegen Buco di Vela und im Sarcathal. Nach H. in Trient schon um das Jahr 1S33 hohe Bäume. Albizzia Julibrissin Dur. Trient. Röveredo, einzeln auch bei Bozen (H. vgl. Evers a. a. 0.); in Trient jetzt zahl- reich z. B. vor dem Castell, in der Via Grazioli u. s. w., auch fruchtend. Aloysia citriodora Orteg. („Erba Luigi"). Bozen (II.), Gries, im Kurpark: Trient, in der Via Grazioli; auch in Bauern- gärten, hier meines Wissens im Freien überwinternd. Amorpha fruticosa L. Bozen, auch verwildernd (IL): Trient. einzeln. Ampelopsishederacea DC. In ganz Tirol zur Bekleidung von Mauern und Veranden verwendet und stellenweise fast ver- wildernd, so schon nach H. in Trient und bei Mori, auch bei Bozen. Amygdalus nana L. Häufiger Zierstrauch nach H. Arbutus Unedo L. Toblino (Evers a. a. 0.) ; dort be- reits Mitte Oktober in schönster Blüte, während gleichzeitig die ersten Früchte reifen; die Blüte dauert bis in den Februar hinein Aucuba japonica Thunb. Trient, einzeln in der JVia Grazioli, im April blühend. B a m b u s a S i m o u i i hört, In Trient wohl die häu- figste Art. B. nigra Lodd. Trient, z. B. in einigen Bauemgärten gegen Martignano und hier auch fast verwildernd. -Berberis asiatica Roxb. (doch mit abweichender Blattepidermis. Koehne in litt). Trient. vor dem Hotel Trento. Broussonetia papyrifera Vent. Bozen, auch ver- wildernd (H.). ebenso häufig in Trient, z. B. an der Piazza del V6, am Castell, Ai Guardini; die scharlachroten Erüchte reifen hier anfangs August, Buxus seinp er virens L. Als wildwachsend mir nur bekannt von Bozen, Riva. Val Yestino. In Trient nur spärlich verwildert Ai Giardini, nicht wild. B. balearica Willd. Castel Toblino, dort antangs April blühend. Calycanthus praecox L. (Chimonanthes fragransLindl.). Trient, gerne kultiviert und von Weihnachten bis März blühend: fast verwildert Ai Giardini. C. occidentalis Hook, et Arn. Trient, an der deut- schen Mädchenschule. Caragana arborescens Lam. und C. frut esc e ns DC. In Trient häufig angepflanzt nach Evers (a. a. 0.); meine Be- obachtungen stimmen mit dieser Angabe nicht überein. Catalpa syr ingifolia S ims. Bozen (H.). in Trient häufig, vielfach auch aut alten Mauern verwildert. Celtis australis L. Nach Gelmi's Prospetto (p. 150) wäre dieser Baum um Trient nur verwildert: nach meiner Meinung ist er hier wohl ebenso einheimisch wie schon von Schlanders und Brixen an. Cercis Siliquastrum L, Wild nur an der äussersten Südgrenze Tirols, in Riva und Avio ; kultiviert in Bozen und in Trient am Monte dei Frati (II.). ebenso am Tribunale und an der Strasse o-po-en Buco di Vela. Citrus medica L. Im Freien stehende Tupfe halten in Trient den Winter nur schwer aus. M'ladrastis lutea C. Koch. Trient, am Bahnhofe, in der Via Grazioli und wohl noch andenviirts : ein Bäumchen auch in Innsbruck über der lunbrücke. Colletia ferox G. et H. Heinrichs-Promenade in Gries. Corchorus japonica L. Häufig kultiviert in Garten und Anlagen (H.) gefüllt und ungefüllt, in Trient z. B. Alle Laste. Tor aus stolonifera Michx. In Nordtirol selten kul- tiviert : in Südtirol sah ich die Art noch nicht. Corylus tuhulosa Willd. Trient, mehrfach z. B. am Bahnhofe, an der Porta Aquila, in Goccia d'oro u. s. w. Cotoneaster buxifolia Wall. Erzherzug Heinrichs- Promenade in Gries. ('. microphylla Wall. Castell Toblino, Trient am Monte dei Frati. C. Simonsi Bak. Trient. vereinzelt kultiviert. Crataegus Azarolus L. Bozen. Eppan (IL), sonst meines Wissens von niemand erwähnt. ■('. CrusgalliL. Trient, am Danteplatz beim Beginn der Via Romana. *C. grandiflora C. Koch = C. Uxyacantha L. + Mes- . pilus germanica L. sec. Gillot Bull. Soc. bot. 'de France 1876 v. 23 p. XIV, Bull. Herb. Boiss. 2. 1894. nr. 7 append. nr. 4 p. 18 (welcher Annahme ich nur rückhaltlos zustimmen kann). Trient. am Tribunale. •'•('. nigra Kit. (Die meisten Blumenblätter verfärben sich zuletzt dunkelschmutzigpurpum). Trient, ebenda. C. pyracantha Borkh. Bozen, Arco. * C. tomentosa Duroi. Trient, am Tribunale. C y d o n i a j a p u n i c a P e r s. Bozen, hochrot und weiss- lich blühend, nicht häufig (H.), Trient, Toblino u. s. w. *Cytisus Adami Poit. (der angebliche Pfropfbastard zwischen C. Laburnuni L. und purpureus Scop.). Nach Mittei- lung Prof. Biasioli's in der Anlage zwischen dem ital. Gym- nasium und dem Tribunale. C. Laburnuni L. Trient, häufig kult., zum Teil wohl auch in der bei Trient wildwachsenden Subspecies C. Alschingeri (Vis.) ('. Koch. Deutzia crenata S. et Z.-D. Trient u. s. w. häutig. ebenso in Innsbruck. 1). gracilis S. et Z. Talferanlage in Bozen-Gries, auch in Innsbruck und Hall. Diospyros Lotus L. Buzen, (II.). dortselbst am Bahn- hofe jetzt ein sehr schöner Baum: Trient, häutig kult, (Evers a. :i. — v. Dm la Torrel895 (Die volkstümlichen Pflanzen-Namen von Tirol und Vorarlberg"'-'). Tirol : J. B. Schöpf 18Gb' (Tiroler Jdiotikon, mitgeteilt von Oberst Jenseu-Tusch in Kopenhagen 1879 !). guggers- schuh Schulze 1S'J4 1. c. g u g g u - s c h u h Tirol: Schöpf 1SU6 1. c. (vgl. Dalla-Torre 1. c). gugge-hörli Schulze 189-1 1. c. gugguks-stiefel [vgl. schwed. guckuks-or !] Schweiz: Perger 1. c. (beruft sich auf Durheim 1856 1. c). haar-latsch Jena : F. Huck ! heiTgotts-schuh Perger 1. c, Schulze 1. c. Nemnich 1793- !M (Allgem. Polyglotten - Lexikon der Naturgeschichte*). Grassmann 1870 (Deutsche Pflanzennamen*). Ilenneberg: Reinwald 1793 (Botanische [diotismen in: [Ienne- bergisches Idiotikon *), Straütz 1875 (Die Blumen in Sage und Geschichte'''); PJ. herrgotts - schühle Henneberg: Reinwald 1. c. [PJ. schreibt irrtümlich herr- gotts-schühli]. herrgotts-schüali Gaster in^St.^G allen: . Wartmann 1861 und LS/4 1. e.: PJ. Bern: PJ. li e'n^ot'ts-schüchli "Altendorf in der^Schweiz : Rhiner 1866 (Volkstümliche Pflanzennamen*der Waldstätten *).§ h er rgotts-schüch eichen Trier und'Linz am Rhein :% Wirtgen 1857 (Flora der Rhein* provinz *). her r g o 1 1 s - s c li üjgje 1 1 c h e n Siebenbürgen: PJ. (schreibt fälschlich schägeltchen). liolzscbiili Schulze, Nathusius, Grassmann. Westfalen: Jüngst 1869 (Flora von Wfl.. 3. Aufl.*). Hemer Überland: Durheim 1856 1. c. Lüzern: Durheini. PJ., Stalder^l806. h o 1/. - schüali PJ. _ . St. Gallen bei Werdenberg : .Wartmann 1861 dud 1874 I c holzschuh-blume Westfalen: Jüngst 1869: Beckhaus 1878.! und 1893 (Flora von Westfalen, hgg. von Hasse'). h o ls c li k e n -b launie 2) Stromberg und Oelde in Westfalen: II. Müller 1878! |vgl. auch Kosmos 111, 1878 S. 332*]. (Fortsetzung folgt). ') vgl. weiter unten Kuekucks-sehuh. 2) wegen der einem westfälischen Holzschuh ähnlichen Unterlippe; Im Ische f. wird an der Dieme! die dickste Sorte Kartoffeln genannt, welche zum Viehfutter gebraucht werden und in der Tbat ziemlich die Form und Grösse eines Holzschuh's haben (Vilmar, Idiotikon von Kurbessen ■ •). Goldpflanzen. Von Prof. Dr. P. Magnus (Berlin). In den Sitzungsberichten der Gesellschaft naturforschender Freunde zn Berlin 18D3 S. 79—84 legt P. Ascherson dar. dass am Libanon das Papayer libanoticum Boiss. von der dortigen Be- völkerung als Goldkraut betrachtet wird Dies rührt davon her. dass an allen vertrockneten Blattresten ein lebhafter Metallglanz zu bemerken ist, namentlich an denen, die Loa zweiten Lebensjahre der Pflanze deren Basis umgeben. Auch ein scheinbares Leuchten der hell-ziegelroten Diäten in der schummerigen Dämmerung mag mit zu der Bezeichnung beigetragen haben. Besonders aber die Bildung eines gelben "Weinsteins auf den Zähnen dort weidender Tiere, namentlich der Ziegen, die die Be.ölkerung als goldene Zähne bezeichnete, veranlasste den Glauben, dass diese Pflanze Gold aus dem Boden aufspeichere oder andere Stoffe in Gold ver- wandele. Ascherson weist 1. c. noch darauf hin. dass die Sage vom Goldkraut in Beziehungen zur mittelalterlichen Alchymie zu stehen scheine und citiert Konrad Gesner's Buch: De raris et admirandis herbis, quae sive quod noctu luceant. sive alias ob eansas. lunariae nominantur commentariolns (Tiguri 15;' 5'. wo er ]). 18 als eine herba lunaria nach Buondelmonti das kretische Goldkraut bezeichnet, das auf dem Berge Ida die Zähne der Herden vergoldet, lud p. 21 identifiziert Gesner eine schweizerische Lunaria mit Argemone, wobei man an Papaver alpinum denken möchte. Als Herr Dr. P. Traeger in der Berliner Anthropologischen Gesellschaft uns einen inhaltsreichen Vortrag über seine Keise in Albanien gehalten hatte, fragte ich ihn nach der Sitzung, ob er nicht bei den Albanern auf Bräuche und Sagen gestossen wäre, die sich an dortige Pflanzen anknüpften. Er sagte mir sofort, dass er östlich von Skutari eine Eiche getroffen hätte, die z. T. gold- gelbe Blätter trage, von der die dortige Bevölkerung überzeugt sei. dass zwischen ihren Wurzeln Goldschätze lägen. Auf meine Bitte teilte er mir freundlichst Zweige des Baumes mit und folgenden sehr interessanten Bericht, den ich mir erlaube hier wörtlich wieder- zugeben. Herr Dr. P. Traeger schreibt: „In östlicher Richtung von Skutari. dort wo der Drin ein grosses Knie bildet und seinen Lauf nach Westen kehrt. Heut das albanesische Dorf Komana. Ungefähr drei Stunden von seinem Pfarrhaus, auf den Höhen, die sich im Südosten davon erheben, sind auf einem Gipfel spärliche L'este einer alten Befestigung zu sehen. Dieser Berg heisst noch heute Kala ja f die Festung) Dalmaties. Etwas tiefer und ein wenig weiter nach Süden befindet sich ein Gräberfeld, dessen Bronze- und Eisenfunde auf römische Kultur zurückweisen. Aber während die Erinnerung an diese beiden historischen Stätten im Volke gänzlich erloschen scheint und keine Tradition, keine Sage an sie anknüpft, erfreut sich ein Baum, der dicht beim Begräbnisplatze steht, durch ganz Oberalbanien, wie es scheint;, einer grossen Be- ruhintheit. Es ist dies der „Baum mit goldenen Blättern". Schon in Skutari hatten mir mein Pferdetreiber und andere Albanesen aus dem Volke, als sie hurten, dass ich in jene Gegend wolle, von dem Wuiiderbaume erzählt, dessen Laub vollkommen gelb sei. wie Gold und besonders im Frühling glänzend wie dieses Als ich dann nach Komana kam, um die Nekropolß zu besuchen, — 10 — hielt es der Pfarrer für notig, dass mich die Häupter aller be-, uachbarten Dörfer begleiteten. Aber das nicht zu meiueia per- sönlichen Schutz oder mit Rücksiebt auf das Bedenkliebe, welches im allgemeinen in der Türkei das Offnen von Gräbern bat. sondern vor Allem, weil man fürchten würde, ich könnte Hacke und Spaten auch an die Wurzel dieses Baumes setzen. Denn nicht obne Grund haben seine Blätter die Farbe des Goldes. Seine "Wurzeln umschlingen schützend unermesslicbe Schatze. Ich Hess mieb zu ihm führen und fand hart an einem steilen Abbang eine Eiche von ungefähr 6 — 7 m Höhe mit einer Krone von massigem Um- fang. Diese machte in einiger Entfernung in der That einen ganz gelben Eindruck. Und wirklieb war auch ein grosser, vielleicht sogar der grösste Teil der ziemlich kleinen Blätter vollkommen gelb, die übrigen waren es nur zur Hälfte oder gänzlich grün. Der Baum steht so, dass er voll der Morgen- und Mittagssonne ausgesetzt ist. Der Boden ist, soviel mir erinnerlich, ein gelb- brauner Schotter von Schiefergestein. Die Wurzel lag zur Hälfte bloss, es waren offenbar schon Schatzgräber thätig gewesen. Andere Bäume mit derselben Eigentümlichkeit babe ich nicht bemerkt". Soweit Herr Dr. P. Traeger. Er hatte mir, wie schon er- wähnt, Zweige des Baumes mitgeteilt. Es ist die Stein- oder Wintereiche (Quercus sessilifiora Sm.), die in einer spontanen Pa- nachure aufgetreten ist, wie sie bei uns in den Baumschulen ge- zogen wird. Man könnte daran denken, dass diese Panachure durch den Boden bedingt sei, etwa eine durch zu geringen Eisen- gehalt veranlasste Bleichsucht. Aber Herr Dr. Traeger teilte mir mit, dass unweit Eichen mit rein grünen Blättern stehen, was auch schon aus seinem Berichte, dass er andere Bäume mit derselben Eigentümlichkeit nicht bemerkt hat. hervorgeht. Wir haben es hier, wie gesagt, mit einer einzelnen spontan aufgetretenen Pa- nachure zu thun, deren einzelnes Auftreten eben den Volksglauben veranlasst hat. Noch ein anderes Mal ist mir die Sage aufgestossen, dass eine Eiche mit ihren Wurzeln Goldschätze umschliesst. In dem Pentamerone von Giambattista Basile (deutsche Übersetzung von Paul Heichen, 4. Aufl.) wird, worauf mich Herr Geh. Sanitätsrat INI. Bartels hingewiesen hat, S. 3(55 erzählt, dass die zur Mutter der Zeit eilende Cianna unter einer mächtigen Eiche ruhte, welche sie bittet (S. 366), die Zeit zu fragen, „wie wir Eichen es anfangen müssen^ unsere verlorene Ehre zurückzuerlangen ; deun in früherer Zeit dienten wir den Vornehmen als Speise, jetzt aber nur den Schweinen als Mast". Und S. 869 antwortet die Zeit : „Der Baum wird nie die Achtung der Menschen gemessen, solange er Schätze unter seinen Wurzeln begräbt". Und S. 370 wird dann erzählt, wie die Brüder einen grossen Haufen Goldstücke unter den Wur- zeln ausgraben. Weshalb der am Fusse der Eiche verscharrte s.hat/ Anlass zur Verachtung seiner Früchte gab. ist nicht recht einzusehen. Vielleicht soll nur eine Verachtung des zwecklosen Zurückhaltens des Goldes darin ausgedrückt sein. Was übrigens das Volksmärchen berichtete, was auf den in seiner Art aus- schmückenden Erzähler kommt, kann man schwer so entscheiden. Jedenfalls ist auch hier der Goldschatz umklammert von den Wurzeln der Eiche 11 — Nicht hierherzuziehen sind der Frauenschlüsse] (Primula veris L.), der verborgene Schätze öffnet oder die Wunderblume. die den Eingang zum Bergschatze zeigt. Ebensowenig ist hierher /.u ziehen die Mondraute (Botrychium Lunaria Sw.), vou der berichtet wird, dass die Alchemisten Gold und Silber daraus bereiteten. Carex irrigua Sm. x limosa L. n. hybr. Von E. F i g e r t. Als ich vor ungefähr 25 Iahren zum ersten Male Carex irrigua Sm. lebend im Riesengebirge sah. war mir das Vorkommen der nächstverwandten Carex limosa L. in dieser Höhe gänzlich entgangen. Erst später, als ich die Verbreitung der einzelnen Arten. 'speziell die der Cariceen, ins Auge fasste, überzeugte ich mich, dass ( '. limosa L. an geeigneten Stellen im Riesengebirge, z. B. im Quellgebiet des Weisswassers, sogar häufiger vorkommt, als C irri- gua Sm. Die Flora von Schlesien giebt einige Stellen aus dieser Hegion dafür an. Seit dem Jahre 1897 habe ich zu wiederholten Malen an den Orten, wo beide Arten neben- und durcheinander wachsen, auf ein Kreuzungsprodukt gefahndet und dasselbe auch bereits am 18. Juli 1898 an einer Stelle auf der weissen Wiese unfern der Wiesenbaude im Riesengebirge gefunden. — Ich hatte an diesem Tage, wie an den vorhergehenden, nur sehr ungünstiges, eisiges Wetter. Düstere Isebelmassen wurden von einem heftigen Sturme nach dem Riesengrunde und Brunnberge gefegt. Was der Nebel nicht zu durchnässen vermochte, besorgte schliesslich der Regen. Unter solchen Umständen sehnt man sich nach einem warmen und trockenen Obdach. Mein Sinn stand an diesem Tage aber noch weiter: ich wollte noch die Heimat in der Ebene er- reichen. Die wenigen Exemplare von C. irrigua x limosa, die ich mit vollständig erstarrten Händen flüchtig sammelte, waren fast durchweg nicht sorgfältig genug ausgestochen und präpariert. Deshalb begab ich mich im vorigen Sommer wieder auf 3 Tage ins Hochgebirge und logierte vom 28. bis 30. Juli, wie gewöhnlich, in der Wiesenbaude. Leider war auch diesmal das Wetter nicht besser. Bei einer Temperatur von kaum 1 Ins 2° über Null nur dichter Nebel, Regen, oder beides zugleich, verbunden mit einem heftigen Sturme. Erst am 30, Juli liess sich einige Male am Vor- mittage die Sohne auf wenige Minuten blicken. Die von mir dort gesuchte und wiedergefundene Carexhybride hatte ich leider schon am 28. Juli gesammelt und triefend vor Nässe, wie sie war. in einem Packet fest zusammengebunden. Die Rückreise verzögerte sich dann auch noch, indem ich von Hirschberg aus einen Abstecher in die Vorberge des Boberthales machte. Erst nach etwa 5 Tagen konnte ich die qu. Pflanzen aus der Verpackung befreien und zum Trocknen einlegen. Leider aber waren sie in der Zeit mit Aus- nahme einiger Blätter an den sterilen Stengeln, die ihre grüne Farbe bewahrt hatten, braun und unscheinbar geworden. Es ist dies um so beklagenswerter, als gerade die Farbe der Blätter bei dieser Kreuzung ein sehr wichtiges Kennzeichen abgiebt. Das Quellgebiet des Weisswassers, die weisse Wiese, birgt an seinen erhöhten Bändern mehr oder weniger zusammenhängende Knieholzbestände, die von einzelnen kleineren und grösseren, ziem- lieh seichten Wasserbecken durchbrochen werden. In diesen Becken hat sich meist Carex limosa L. angesiedelt. Wo dagegen das Wasser etwas tiefer ist. tritt 0. rostrata With. an ihre Stelle. Auf dem schwammigen Ufergelände und der freien, mehr nach dem Rinnsal des Weisswassers zu geneigten Wiesenfläche breitet sich in kleineren oder grösseren Gruppen die bedeutend kleinere Carex irrigua Sm. aus. An einigen dieser Stellen berührt sie sich mit C. limosa L. und dort ist auch der Bastard anzutreffen. Derselbe ist sehr schwer von den Stammarten zu unterscheiden, da die C limosa L., wenn sie nicht im oder am Wasser wächst, hinsichtlich ihrer Grösse von der C. irrigua Sm. kaum bemerkbar abweicht und die beiden Stammarten auch in anderen Beziehungen wenig verschieden sind. — Es wäre hier mehr als zwecklos, von dem Bastarde eine ganz genaue Beschreibung zu geben. Deshalb will ich mich nur auf die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale be- schränken und versuchen, die Mittelstellung desselben zwischen den beiden Stammarten darzulegen. C. limosa L. hat ein wenig verzweigtes Rhizom. Das- selbe ist gewöhnlich ein langer, einfacher, unterirdischer, wagerecht hinkriechender Wurzelstock, der in weitem, aufsteigendem Bogen nach oben höchstens 2—3 von einander entfernte, in sehr spitzem Winkel abgehende Sprossen entsendet, von denen die seiten- ständigen immer steril sind. Bei 0. irrigua Sm. dagegen isl das Rhizom mehr verzweigt, die zahlreichen Ausläufer und Seiten- sprossen sind kurz und letztere meist im rechten Winkel abgehend. Das Ganze gewinnt also ein fast rasenförmiges Aussehen. Ich fand auf der weissen Wiese u. a. einen solchen ziemlich dichten Rasen, der aus 90 Blüten- und 115 sterilen B 1 ätt erst engein zusammengesetzt war. An zwei fertilen Stengeln befand sich ein vorn normalen Blütenstand nach der Basis abgerücktes weibliches Ährchen (F. gynobasis). — Bei der Kreuzung sind diese Gegen- sätze insofern abgeschwächt, als das Rhizom zwar die Neigung zu lockerer Rasenbildung zeigt, aber die kriechenden Ausläufer sind länger und weniger zahlreich verzweigt, als bei C. irrigua Sm., auch gehen die Seitensprossen derselben etwa im halben rechten Winkel ab und gewöhnlich mehrere von demselben Punkte. Nach diesen Merkmalen wird man bald mehr an C. irrigua, bald mehr an 0. limosa erinnert; in den- meisten Fällen aber tritt eine voll- ko m in en e Mittelstellung hervor. Die Höhe d e r S t e n gel schwankt zwischen 20 — 30 cm. Der Halm ist meist rauh, selten nur schärflich. Die Blätter sind besonders charakteristisch. Wäh- rend sie bei 0. limosa sehr schmal, meist zusammengefaltet, grau- grün und kürzer als der Stengel sind, sind sie bei C. irrigua ziem lieh breit, (lach, grasgrün und meist länger als der Stengel. Bei dem Bastard sind die Blätter etwa mittelmässig breit, (lach oder selten etwas gefaltet, zuweilen die Höhe des Blütenstandes er- reichend. Die Farbe lässtsich sehr schwer angeben. Man möchte sie eher als graugrün bezeichnen, doch ist auch das eigentümliche Hell- grün von den Blättern der C. irrigua darin wiederzuerkennen. Weibliche Ähren meist eine, selten zwei und dann ziemlich genähert. Die Deekschuppen derselben zeigen meist die rotbraune, grelle Kupferfärbe der C. irrigua: zuweilen sind sie in der Mitte der Länge nach etwas heller schattiert, zugespitzt oder mit auf- gesetzter Spitze, länger als die schwachnervigen, zusammenge- schrumpften Schi ä llr h e. Die Pflanze wächst auf dem Kamme des Riesengebirges in einer Höhe von ca. 1 L00 m. etwa [§0 -200 m von der deutschen Landesgrenze entfernt, auf böhmischer Seite östlich von derWiesen- baude. Auf der Pantschewiese in der Nähe der Elbquelle fand ich unter den beiden Arten eine ähnliche, die mir aber /.. Z. noch zweifelhaft erscheint. Ich möchte dieselbe vorläufig für eifle schmalblätterige Form der 0. irrigua halten. Die von Brügger aufgestellte Subspecies der ('. limosa L. „subalpina" sowie die davon abgezweigte Form pallescens Küken- tlial habe ich noch nicht «-08011011, kann also nicht entscheiden, ob diese mit dem von mir beschriebenen Bastarde aus dem Riesen- gebirge violleicht identisch sind.* L i e g n i t z , im Januar 1900. Botanische Vereine. Botanischer Verein der Provinz Brandenburg. Sitzung vom 10. Nov. 1899. Der Vorsitzende giebt Kunde von dem Tode zweier verdienter Mitglieder : H. Buchholz, Kantor em. in Ebers- walde, und Prof. Dr. F*. Knuth in Kiel, begrüsst Herrn Dr. Bren- ning nach seiner Rückkehr von einer längeren Reise durch China und Japan und Herrn Prof. Shirai aus Tokio und teilt mit, dass Prof. Dr. Volkens auf seiner Reise nach den Karolinen auf Neu- guinea eingetroffen ist und dass die Herren Schlechter und Gärtner Baum in Afrika weilen, um die Kautschuk-Kultur zu studieren. — Herr Kustos Hennings zeigt zunächst einen kleinen Pilz (Ool- lybia rhizogena) vor und macht dann Mitteilungen über die Kultur von Hutpilzen, die in Japan massenhaft gegessen und auch expor- tiert werden. An diesen Vortrag schliesst sich eine lebhafte Dis- kussion über die Giftigkeit einiger Pilze, insbesondere über die be- rauschende Wirkung eines aus dem Fliegenpilz bereiteten Getränkes. — Im Anschluss an das Work Thomas Kirk, Flora of New Zealand and the outhing Islands, London 1899 spricht Herr Dr. Diels über die Flora Neuseelands. Das Klima ist ein maritimes, der Winter sehr mild, die Luft sehr feucht, daher die Vegetation eine subtro- pische : diese hat mehr Ähnlichkeit mit der Flora der malaiischen Inseln als mit der Australiens. Die Kordinsel ist sehr reich an Wäldern: mehr als 135 Baumarten aus über 50 Gattungen wachsen luint durcheinander, sowohl Laub- als Nadelbäume; nirgends auf der Erde rinden sich soviel Lianen als hier, darunter auch solche aus der Familie der Myrtaceen ; zahlreiche Epiphyten (Orchidaceen u. a ). desgleichen Baumfarne treten auf, aber nur wenige Legu- minosen. Auf der Südinsel zeigt sich nur eine Buschvegetation. Die Baumgrenze ist schon bei 1000—1300, die Vegetationsgrenze schon bei c 2000 m erreicht. Die obere Waldregion ist eintöniger als die untere; die meisten Bäume sind immergrün, nur eine Baufn- species verliert im Winter die Blätter. — Zuletzt legt Herr Prof. Beyer ein Allium sphaerocephalum aus den kottischen Alpen vor, welches ausschliesslich Zwiebelchen entwickelt hatte, welche Er- scheinung bei uns noch nicht beobachtet wurde. Sitzung vom 8. Dezember 1899. Herr Prof. Dr. P. Aschers on legt vor und bespricht 2 neue botanische Werke: Aug. Friedr. Schwarz, Phanerogamen- und Gefässkryptogamen-Flora der Umgegend von Nürnberg-Er langen, IL Teil die Calycifloren und — 14 — Gradmann, das Pflanzenleben der Schwäbischen Alp. Das erste nennt Referent ein Muster einer Lokalflora; vom zweiten enthält der 1. Band die Pflanzengeographie in gemeinverständlicher Weise. der 2. Band die Flora des "Gebiets, die beigegebenen Pflanzenbilde! sind eine Zierde des Buches, welches schon nach 3 Monaten eine zweite Auflage erlebte. Auf Vorschlag des Vortragende^ werden die Autoren beider Werke einstimmig zu korrespondierenden Mitgliedern des Vereins ernannt. — Herr Prof. Beyer zeigt eine Missbildung von Cyclamen und macht auf die Beiträge zur Flora viiii Sizilien und der benachbarten Inseln des Mittelmeeres von Dr. Ross aufmerksam. — Herr Dr. Di eis hat ein in China auf Eichelä wachsendes blattloses Viscum articulatum mitgebracht, auf welchem wieder Loranthus Vadoriki Sieb, schmarotzt. — Herr Kustos Hennings reicht einen von ihm seit 17 Jahren beobachteten Pilz Nolanea hiemalis herum, welcher in feuchtem Zustande dunkel- braun und gestreift, dagegen in trockner Luft einfarbig grau oder weisslich und seidenglänzend ist. — Zuletzt spricht Herr Prof. Schumann über die Kolanuss, die mehr Coffein enthält als Kaffee und Thee. Der Koiabaum (Cola acuminata) gehört in die Familie der Sterculiaceen und ist im tropischen Westafrika einheimisch, wo er etwa 1 Meile von der Küste entfernt wächst. Man unterscheidet grosse und kleine Kolanüsse : beim Zerschlagen zerfallen die ersteren in 2, die letzteren in 4—6 Stücke. Sie werden in frischem Zu- stande gekaut und ebenso in Körben verschickt; der Haupthandels- platz ist Timbuktu. Ihr Genuss wirkt erheiternd, erregt die Arbeits- lust, stült Hunger und Durst und verleiht dem oft schlechten Trink- wasser einen besseren Geschmack. Versuche, welche man in Europa beim Militär mit Kolanüssen gemacht hat, sollen günstige Resultate erzielt haben. In unseren Kolonieen kommen nur kleine Kolanüsse vor. Bei seinen Reisen durch Afrika führte Prof. Schweinfurth stets solche Küsse bei sich. — Zu Anfang der Sitzung hatte Herr Prof. Dr. So ran er Käfer vorgezeigt, die in Brasilien an Kultur- pflanzen Schaden verursachen, über die Bolle'schen < »bstkulturen bei Köpenick referiert und auf eine durch einen Pilz an Johannis- beersträuchern hervorgerufene Krankheit aufmerksam gemacht: merkwürdig' ist es, dass einige Johannisbeersorten von dieser Krank- heit verschont bleiben.'-') Prof. Ro 1 1 enbac h. Lifteratur. Kronfeld, Dr. Mr' Bilderatlas zur Pflanzengeographie. Mit 43/4 Bogen Text und 71jt Bogen Bildertafeln (216 Abb.) Leipzig, Bibliogr. Institut, 1899. Geb. 2.50 JL Mit dem vorliegenden Werke, das sich den bereits beifällig aufgenommenen zoologischen und geographischen Bilderatlanten des- selben Verlags würdig zur Seite stellt, haben Verfasser und Ver- leger einen glücklichen Griff gethan. Denn einmal ist bei dem heutigen in immer weitere Kreise dringenden Interesse für alle Fragen der Pflanzenverbreitung das Werk durchaus zeitgemäss, dann aber sind sowohl der vortrefflich gegliederte und überaus anziehend '■■) Dem Herrn Referenten --ei auch an dieser Stelle für die liebenswürdige Erneuerung des Manuskriptes aufrichtiger Dank ausgesprochen. D. Red. und fesselnd geschriebene Text, wie die zahlreichen aus Einzel- und Vollbildern bestehenden äusserst naturgetreuen und wohlgelungenen Abbildungen wohl geeignet, dem ebenso schönen und geschmack- vollen wie inhaltlich vorzüglichen und interessanten Werkeln Haus und Schule Fraunde zu erwerben. Ks verdient allerseits warm em- pfohlen zu werden. • Gr. L. Sotaniker-Adressbuch. Von .1. Dörfler in Wien [II, Barichgasse 36, wird eine 2. Auflage des s. Zt. allgemein mit grossem Beifall begrüssten und äusserst schätzenswerten Adreßbuches beabsichtigt. Damit diese \,, orabe möglichst genau und umfassend ausfallt, hat der Heraus- geber Fragebogen versandt, soweit ihm Adressen zur Verfügung standen. Alle verehrlichen Leser der D. B. M. werden höflichst ge- beten, das höchst dankenswerte Unternehmen durch schleunige Mit- teilung der genauen Adresse unter Angabe von Beruf, Wohnung, sowie etwaiger Spezialitäten (bezüglich des Studiums, bezw. Sam- melns) zu unterstützen. Zur freien Vermittelung von Angaben an die Adresse des Herausgebers bin ich gern bereit. G. L. 3ofanische Sammlungen Von H. Hofmann, Plantae criticae Saxoniae er- schien soeben Fase. V mit folgenden Pflanzen: Kubus acanthodes n. sp., flaccidifoliüs 1'. J. Müller, serpens Weihe var. scabrifbrmis (n. vi): Rosa tomentosa Sm. v. dimorpha Grren., y. venusta aut. f. geisingensis Wsb.. tomentella Lern. v. scabrata Crep. f. Missniensis Schlimp., canina L. v. Andegavensis Bast,, dumetorum Thuill. v. Thuillieri Chr.. var. pilosa Opitz f. peracuta H. Br., v. interposita Schlimp., Potentilla argentea L. v. perincisa Borb., collina aut, ssp. thyrsifiora Hülsen, verna L. v. incisa Tausch f. stenopetala n. f. platypetala, v. Xeumanniana Kchb.. opaca L. f. eglandulosa, opaca X venia v. aurulenta Gremli f. eglandulosa, arenaria Borkli. f. glandulosa, superverna x arenaria, superaurulenta x arenaria : Hieracium flagellare Willd. ssp. flag. a. genuinum 1. normale X. 1'.. noribundum W- & Gr. ssp. Teplitzense N. P., collinum N. P. ssp. dissolutum N. P.. echioid.es Lunn. ssp. echioides a. genuinum 1. adpressipilum A. hirsutieeps N. P., bifidum Kit. X. P. Es sind dies die No. 101—125 der schönen Sammlung. G. L Sofanische Reisen. Wie schon in Xo. 12 d. vor. Jahrg. augedeutet wurde, ist die erste der beiden von Dr. .Schmiedeknecht in Blankenburg geplanten Gesellschaftsreisen für Sicilien und Malta in Aus- sicht genommen. Sie soll in folgender Weise ausgeführt werden : Von München über Innsbruck und den Brenner nach Verona. Dann über Bergamo nach Mailand, Alessandria, Xovi, Genua. Pisa und Livorno nach Rom und Xeapel. Besuch von Pompeji und Ausflug nach Capri. Dann nach Reggio und Messina. Ausflug nach Palmi und dann Monte Elia. Von .Messina nach Toarmina. dann über Catania nach Xicolosi zum Ätna. Längerer Aufenthalt in Syrakus, Exkursion zum Anapo — 16 — und der Kyane-Quelle, der einzigen europäischen Fundstelle, des Papyrus. Eine Extrafahrt führt zum Besuch von Malta. Von Catania wird die ganze Insel durchquert und Girgenti, später Pa- lermo besucht. Alsdann von Reggio aus Rückfahrt über NeapeP Rom-Florenz-Bologna-Padua-Venedig-Terona-Bozen nach München zurück. Dauer der Reise 50 Tage. Eisenbahnfahrt 2. Kl., Schiff 1. Kl. Preis: 1400 Mark. Die Reise beginnt Ende März. Dass sie besonders für Botaniker sehr lohnend sein wird, sie fällt in die Zeit des herrlichen Frühlingsflors, bedarf keiner besonderen Versicherung. Leber die zweite Heise berichte ich in nächster Nummer. Zu jeder weiteren Mitteilung bin ich gern bereit. G. L. Botanische Tauschvereine. Unter dem. Titel „Tauschvermittelung für Herbar- pflanzen" ist durch P. F. F. Schulz-Berlin ein neuer Tauscht verein ins Leben gerufen worden, der sich im Ganzen inbezug auf Tnnschbediugungen pp. den bisherigen ähnlichen Vereinen au- schliesst, aber auch Moose und Flechten mit berücksichtigt. Das erste Jahres-Verzeichnis liegt bereits vor. Näh. Mitt. behalte ich nur für nächste Nr. vor. Dem neuen Unternehmen wünsche ich besten Erfolg. G. L. Briefkasten. Dr. R. in G. Für die prächtigen Himalaya-Orchideen herzl. Dank! — Ü. in Z. Soweit ich irgend vermag, wird bezügl. des Abdrucks Ihrem Wunsche entsprochen. -- 1!. in I!. Schluss in nächster Nr. Herzl. Gruss ! — Z in B. Artikel erb., liest. Dank. Abdr. beginnt mit nächster Nr. — M. in ]',. Mein „Nachtrag" kommt nächste Nr. — S. in B. Ihr Mskr. sehr wilik., bitte aber möglichst kurz: der 1). B. M. sind gerade jetzt recht viele Ar- tikel zur Verfügung gestellt worden. — H. in F. Meine beschei- dene Arbeit über Orchideennamen wird, wenn es der Raum irgend zuliisst, ununterbrochen fortgesetzt werden. — Seh. in J. Für Ihre frdl. aufm. Worte zu meinem Artikel herzl. Dank! — G. L. An die Leser. Um die Versendung der Nr. 1 rechtzeitig id. h. vor Schiusa des Monats) bewirken zn können, habe ich von der Beifügung des Tit. zu dem vor. Jahrgang abgesehen und darf wohl der Zu- stimmung der verehrten Abonnenten mich versichert halten. G. L. Verlag v viminalis. Bernburg : Saaleufer am St. Annenwerder. Salix purpurea C. Lambertiana. Ebenda. Thesium intermedium. Aken: Rand der Comthurheide am Kleinzerbster Busche. Aiistolochia Clematitis. Nienburg. Rumex acetösa B. auriculatus und B. IL fissus. Bern- burg: grosse Aue. Chenopodium opulifolium : Bernburg : Dorf Lattorf. Chenopddium ficifolium. Bernburg: Bullenstedt, Neugatters- leben, Rathmannsdorf. Coethen: Wiendorf. Chenopodium foliosum. Pfaffenberge bei Trebnitz a. S. Atriplex ob 1 on gif olium. Bernburg: Schuttberge. Atriplex Tataricum. Bernburg: Schuttberge. Beide schon 1898 beobachtet. Suaeda maritima. Bernburg: Rathmannsdorf, Weggraben nördlich vom Moorwege. — 22 — Salsola Kali. Sandgrube der Pfaffenberge bei Trebnitz a. S. Cucubalus baccifer. Bernburg: A d erst edter Busch : Saaleufej unterhalb Nienburg. Silene dichotoma. Baalberge, im Griinfutter. Melandryum album X rubrum. Bernburg: Kaplansgarten. Gypsophila acutifolia bedeckt zu tausenden die steilen Hänge des Gipsbruches zu Beesenlaublingen. Schwen-Beesenlaub- lingen giebt in der Irmischia III (1883) S. 57 G. fastigiata ohne näheren Fundort für die hiesige Gegend an. Vielleicht liegt hier eine Verwechselung vor, wie ja auch hiesige Botaniker die von mir gefundene Pflanze für G. fast, hielten. Herr Prof. Dr. P. Ascher- son, dem von mir gesammelte Exemplare vorlagen, erkannte die- selben als G. acutifolia Fisch. Tunica prolifera. Pfaffenberge bei Trebnitz; Coethen: Braun- kohlenlöcher bei Preusslitz. Dianthus Carthusianorum B. nanus. Bernburg: Hügel bei Lattorf; Roschwitz. Dianthus armeria. Petersberg, Bergholz. Saponaria officinälis. Bernburg: Schuttstelle bei Lebendorf; hier wohl Gartenflüchtling; Saaleufer des Dröbelschen Busches. Sagina procumbens. Coethen: Grubenschlucht b. Preusslitz; Aken: AValdwege im Lödderitzer Forste. Sagina nodosa B. glandulosa. Coethen: Pissdorfer Lehmgrube. Spcrgularia echinosper ma. Hohes Eibufer des Löd- deritzer Forstes. (Fortsetzung folgt). Die Volksnamen unserer heimischen Orchideen. Von Dr. G. L e i m b a c h. 1. Cypripedium Calceolus L. in. ho&en-latz Schulze 1894 1. c, Perger 1. c., Schübeier 1885 (Norges Vaextrige*). Schweiz: Nathusius 1869 1. c. Aargau : PJ. Zetzwyl im Aargau: Durheim 1856 1. c. h ose -1 ätz Jäggi 1881 ! Mühlberg 1881 ! Schübeier 1-585 1. c. Aargau: Mühlberg 1880 (Standorte und Trivialnamen der Gefässpflanzen des Aargau's*). hosä-latz Reichenburg. Waldstätten: Rhiner 1866 1. f. junuf'ern-sclmh Schulze. Grassinann, Perger 1. c, Schub. 1. c. Aargau: PJ. Zetzwyl im Aargau: Durheim 1856 1. c. [schreibt jung- fern-schu], jumpfere-schu h Wasselnheim im Elsass : Waldner 1878 ! Kanton Zürich : Kohler 1850 1. c. — 23 — i u n gferä -schüehli Schübelbach, Waldstätten: Rhiner isti6 1. c. jungfern-schön Schub. 1SS5 1. c, Schulze 1894 1. c. Schweiz: Perger 1. c. Aargau: PJ. Zetzwyl im Aargau: Durheim 1856 1. c. kapuziner Hüfingen in Württemberg: Engesser 1878 ! kapiziner-s*ehueh Art. Waldstätten: Rhiner 1866 1. c. kuckucks-blume Mittelthüringen: F. Huck 1880! kuckucks-schuh (russisch)1) : PJ. Frankenhausen am Kyffhäuser : Sömmering 1880 ! Sondershausen und Umgebung: Irmisch 1878 ! (auch von mir öfter 1880 bis 1886 gehört ! !). liebfrauen-schuh Salomou 1881 (Wörterbuch der deutscher! Pflanzennamen*). Niederösterreich: Becker (vgl. Höfer u. Kronfeld 1. c. I 1 i e b f r a u e n - p a n t ö f f e 1 e Würzburg : Salomon 1880 ! maien-schellen Schub. 1885 1. c, Schulze 1894 1. c. Elsass : PJ. m a y - s c h e 1 1 e n Elsass: Mappus 1742 (Historia plantamm Alsaticarum*). maien-blume Grossfahner bei Gotha : F. Huck 2) 1879 ! mai-säckchen Remda bei Weimar: F. Huck 1879 ! niai-schuh Gegend von Erfurt: F. Huck 1879 ! in a i - s c h u c k e 1 c h e n Gegend \on Erfurt.: F. Huck 1879 ! mai-pantöffelchen Gegend von Erfurt : F. Huck 1879 ! marien-schuh nächst „frauen-schuh" jedenfalls der verbreitetste Yolksname unserer Pflanze : wird zuerst angegeben von Clusius 1583 (Rarior. stirpium per Pannoniam historia*), findet sich auch bei Joh. Bauhiuus 1591 (De plantis a divis nomen habentibus*) und bei Clusius 1601. beide schreiben niarien -schlich; von neuereu Schriften seien nur genannt: Reicheubach' 1851 (Die Orchideen der deutschen Flora*)., Perger 1864 (Deutsche Pflanzen- sagen *), Xathusius 1869 1. c, Grassmann 1870 1. c, Ulrich 1872 (Internationales Wörterbuch der Pflanzen- 1) heisst in Russland, z. B. bei .Muskau kukuschkinüi sa- poschki: Tittelbach 1898! 2) Nächst dem leider verstorbenen Herrn Oberst von Jensen-Tusch (Kopenhagen), der mich namentlich über nordische Namen belehrte und mit zahlreichen Litteraturangaben erfreute, habe ich Herrn F. Huck (damals in Achelstädt. jetzt in Erfurt) die meisten Beiträge zu verdanken und ich möchte nicht ver- fehlen, hier meinem herzlichen Dank für seine schätzbare Unterstützung besonderen Ausdruck zu geben. — 24 — narnen*), Strantz 1875 1. c, Salomon 1881 1. c, Schü- beier 1885 1. c, Schulze 1894 1. c. und Pieper 1897 (Volksbotanik, unsere Pflanzen im Volksgebrauche, in Geschichte und Sage*)- Von den Orts-Belegen beschränke ich mich auf folgende : Harz: Clusius 1583 1. c, PJ. Thüringen: Bechstein 1833 1. c, Schönheit 1850 (Taschen- buch der Flora Thüringens*). Gera in Thür. : Hoppe 1774 (Geraische Flora*). Jena in Thür.: Rupp 1718 (Flora Jenensis, 2. Aufl. 1726; 3. Aufl. 1745. ed. A. vori Haller*). Würzburg: Salomon 1880 ! Pommern: PJ. Preussen: Hagen 1818 (Preussens Pflanzen*), PJ. Frankfurt a. 0.: von Bergen 1750 (Flora Francofurtana*). Hameln a. Weser: Pflümer 1878! Ulm: PJ. Grönenbach in Württemberg: Neidhardt 1877 ! Niederösterreich: Clusius 1601 1. c. (vgl. auch Höfer und Kronfeld 1. f.). Wien: Mayrhoter 1832 (Dissertatio de Orchideis in terri- torio Vindobouensi crescentibus *). marien-schühlein Schub. 1885 1. c. Elsass: Mappus 1742 1. c, PJ. Ostpreussen : PJ. (Fortsetzung folgt). Sie Flora des Frankenwaldes, besonders in ihrem Verhältnis zur Fichfelgebirgsflora. Von Pfarrer J. H an e mann. VI. (Fortsetzung von S. 161. d. vor. Jahrgangs). Im Fichtelgebirge verbreitet, aber im Frankenwalde seltener sind Cirsium heterophyllum All. Elbersreuth bei Presseck 580 m, Enchenreuth, ausserdem Steben, Helmbrechts, Tettauthal; Gentiana campestris L. an mehreren Stellen bei Presseck 600—650 m, Bern- stein a. W., Schwarzenbach a. W. an etlichen Stellen: Trientalis europaea L. am Peterlstein auf Moorboden in Sümpfen ganz klein, nur noch bei Naila; Piatanthera viridis Lindl. bei Presseck 650 m, Bernstein a. W., Schwarzenbach a. W., ausserdem bei Naila, Seibels- dorf und massenhaft bei Helmbrechts nach dem Fichtelgebirge zu ; Juncus silvaticus L. auf sumpfigen Wiesen am Peterlstein 540 m. sonst nirgends. Blechnum Spicant With. Bernstein a. W., Steben, Steinbach a. W. 700 m und Rothenkirchen ; Tithymalus bisula Scop. bei Enchenreuth und Bernstein a. W., ausserdem Naila, Steben. Von der Umgebung Nailas (500-550 m) sind folgende Pflanzen zu erwähnen, welche im Fichtelgebirge fehlen und sonst im Frankenwaldc nicht mehr oder mir selten vorkommen: Valeriana officinalis var. exaltata Mik., Potamogeton gramineus L. und Po- tamogeton trichoides Cham. — Cytisus nigricans L., Batrachium tluitans Winim., Ctricularia vulgaris L. und Carex acuta L. kom- men im Fichtelgebirge an einigen oder mehreren Stellen vor, im Brankenwalde und liier bei Naila. — 25 — Um einen klaren Ueberblick über die Flora des Franken- waldes in ihrem Verhältnis zur Fichtelgebirgsflora zu bekommen, fassen wir zunächst das Gemeinsame der beiden Gebiete ins Auge. Wir erkennen da manche verwandtschaftliche Züge. Wie im Fichtelgebirge, so treffen wir auch im Frankenwalde auf Berg- wiesen und Rainen Meum athamanticum Jcq., Gentiana campestris L., Yiscaria vulgaris Kühl., Trifolium agrarium L., Jasione mon- tana L., Anthyllis Yulneraria L., Tragopogon pratensis L. und auf Waldwiesen und in Waldthälern : Thalictrum aquilegifolium L. bei der Nordeck, Nordhalben, Bischofsmühle, Schnappenhammer. Kaugelbachthal, Naila: Aquilegia vulgaris L. bei Presseck, Seibels- dorf, Leutschthal, Bernstein a. W., Wolfersgrün, Köstenbachthal, Grosser Geusergrund, Reichenbach. Orchis mascula L. Presseck. Köstenwald, Stadt- und Untersteinach. Radspitze, Lamitzthal, Forst- haus Langeuau, Rodach und Geuserthal. Bernstein a. W. ; Chaero- phyllum Cicutaria Vül. verbreitet. Galeopsis speciosa Mill. Thal der wilden Steiuach, Geusergrund, Köstenwald, Köstenbachthal. Nordhalben. Steinbach a. W.. Leutschthal, Schöndorfer Grund: Geum rivale L. häufig. Auch die Vegetation der Moor- und Sumpf- wiesen erinnert an die im Fichtelgebirge herrschende, einige dem p£ Geranium palustre L., Epilobium palustre L., Silaus pratensis Bess., Crepis paludosa Mnch., Menyauthes trifoliata L., Pinguicnla vulgaris L., Polygonum Bistorta L., Gymnadenia conopea R. Br., Juncus supinus Mnch., Eriophorum polystaehyum L. Spec. Plant., Er. latifolium Hoppe zeigen sich häufig; einige sind weniger häufig, wie Comarum palustre L. Naila, Thal der wilden Steinach, Peterl- stein, Thimitzthal, Marktleugast, Stehen, Helmbrechts. Cirsium heterophyllum All., welches an der Grenze des Frankenwaldes bei Helmbrechts weite Wiesenfiächen überzieht, findet sich ausser- dem nur an 4 Stellen (s. o.); Sedum villosum L. an 6 St. ü. (is. o.) Trifolium spadiceum L. zerstreut. An Quellen und feuchten Stellen grünt auch im Frankenwalde Montia minor Gmel. und M. rivularis Gm., Chrysospleniuni alternifolium L. und seltener oppo- sitilolium L.: Impatiens noli tangere hält oft ganze Strecken be- setzt. Eupatorium cannabinum L. ist ziemlich verbreitet, ebenso an Ufern Achillea Ptarmica L. und Callitriche stagnalis Scop. in stehenden und langsam fliessenden Gewässern. Batrachium aqua- tile Dumont ist seltener. Die Wälder des Frankenwaldes bergen viele auch dem Fichtelgebirge eigene Pflanzen, wie Ranunculus nemorosus D. C, Actaea spicata L., Cardamine impatiens L., Circaea alpina und C. intermedia Ehrh., Pirola uniflora L. und P. minor L., Monotropa Hypopitys L., Melampyrum silvaticum L.. Lysimachia nemorum L., Polygonatum verticillatum Mch., Prenanthes purpurea L., Se- necio Fuchsii Gmel., Sanicula europaea L., Paris quadrifolius L., Digitalis ambigua Murr., Asperula odorata L., Epipactis latifolia All., Lycopodium annotinum L., Phegopteris Dryopteris Fee. As- plenium spinnlosnm 1H\ und var. dilaiatnm. Asplenium septen- trionale lloffm., Campanula persieifulia L. an 6 StO. Vaccininm Vitis idaea 1>. tritt nur sporadisch auf und nie so massenhaft als im Fichtelgebirge. An Wegen ist Carduus crispus häufig. An Ackerpfianzen sind beiden Gebieten gemeinsam: Lycopsis arven- — 26 — sis L., Sednm purpureum Lk., Neslea paniculata Desv., Myosotis hispida Schldl. , M. versicolor Sm., Hypericum humifusum L., Gnaphalium germauicum Willd. Mehrere Pflanzen, die im Fichte lgebirge selten, nur an 1_3 St 0. vorkommen, sind im Fraukenwalde teils verbreitet, wie Melampyrum pratense L., Galium rotundifolium L., Lonicera nigra L., Carex digitata L., Petasites officinalis Mnch., Anthemis tinctoria L., Cirsium acaule All. und var. caulescens Pers., teils an vielen St Ü. zu finden, wie Anemone rannnculoides L., Sanguisorba minor Scop. — Colchicum autumnale L., Hedera Helix L., Tussi- lago Farfara L., Corylus Avellana L. sind in unserem Gebiete häufiger als im Fichtelgebirge. Corydalis intermedia P. M. E.. Cardamine silvatica Lk., Tunica prolifera Scop., Lathyrus vernua Bernh., Alyssum calycinum L., Nepeta Cataria L . Ervum silvati- cum Peterni., Lathyrus Silvester L., Rosa tomentosa Sm., Fragaria moschata Duch., Agrimouia Eupatoria L.,Goodyera repens L., Orchis ustulata L., Petasites albus Gärtn., lür welche bei Prantl nur 1—3 Standorte verzeichnet sind, erscheinen im Frankenwalde an mehreren Stellen. (Fortsetzung folgt). Washingtonisehe Pflanzen. Von N. Suksdorf. (Fortsetzung von S. 222 des Jahrg. 1898). 2111. Vi cia Americana Mühl. var. pallida vafi nov. (1893). Sehr sparsam behaart, 20—50 cm hoch. Blättchen der unteren Blätter linealisch, zugespitzt, 2 — 3,5 cm lang und 1,5 bis 2 mm breit, diejenigen der oberen Blätter langrundlinealisch, weichstachelspitzig, 1—1,5 cm lang und 2,5—5 mm breit. Traube kurz und armblütig, auf kurzen, etwa 3 cm langen Stielen. Blüten sehr blass, beinahe weiss. Fruchtknoten 6 — 10 Samen- knospen enthaltend. — Auf trockenen Stellen bei Bingen, Klicki- lat-County, 21. Mai, Juni 1892. Saxifraga. Die Blüten der folgenden drei Arten sind einander sehr ähnlich. Die Blütenstiele sind kürzer als der kahle Kelch; die Kelchröhre ist kurz, breit und fast ganz mit dem Fruchtknoten verwachsen. Die Kronblätter sind weiss. Die Griffel stehen in der Mitte einer breiten, gelben Honigscheibe, welche aus 2 Hälften besteht, da die Fruchtblätter frei von einander sind bis zum Grunde. Fruchtbälge bis zum Grunde aufgehend. Diese Arten wachsen auf nassen oder sehr feuchten Stellen, die im Sommer völlig trocken werden. Die Blätter, welche grundständig sind, erscheinen schon im Herbste, nachdem die Regenzeit ein- getreten ist, wenigstens bei den ersten beiden Arten. 1727. Saxifraga fragosa sp. nov. (1893). Herr .1. K. Small hat diese Pflanze bereits beschrieben und diesen Namen angenommen (Bull. Torr. Bot. Club. 23 p. 363) ; es ist also über- flüssig, hier eine vollständige Beschreibung folgen zu lassen. — Die Blätter dieser Art sind kahl und etwas glänzend. Grundachse wagerecht oder aufsteigend, meistens verzweigt, teilweise mit breiten häutigen Schuppen bedeckt, braun, inwendig weiss, 3 bis 6 cm lang, 3-5 mm dick, am Gipfel dicker, am Grunde gewöhn- lich dünner. Die Nebenachsen sind der Hauptachse ähnlich oder kürzer, einige oft sehr kurz und kornförmig: sie brechen leicht 27 ab von der Hauptachse und sind, wie diese, sehr zerbrechlich, daher die blühenden Pflanzen immer von einer Anzahl kleiner Pflanzen umgeben sind. Die Xebenachsen sind im ersten Jahre ohne Wurzelfasern und besitzen eine kleine, zugespitzte, schlafende Gipfelknospe, die vielleicht nur selten Laubblätter entwickelt, so lange sie mit der Hauptachse in Verbindung steht. — An steilen, nassen Felsen und steinigen Wasserrinnen bei Eingen am Kolumbia- strom, 21. März, Mai 1802. 1728. Saxifraga bracteosa sp. nov. (1893). Grundachse beinahe wagerecht, 2—4 cm lang, 6 — lü mm dick, hie und da ein- geschnürt oder höckerig, braun, inwendig weisslich, dicht bedeckt mit Ueberresten früherer Blätter, mitunter mit einigen gerstenkorn- oder eiförmigen Knöllchen oder Knospen versehen. Blätter 2 bis 4 cm lang, langrund bis eiförmig, klein und entfernt gezähnt, am Gipfel stumpf oder abgerundet, selten spitz, am Grunde schwach dreinervig und rasch oder plötzlich in einen kurzen breiten Stiel übergehend, ebenfalls etwas uneben, nicht glänzend, sparsam be- haart, uuterseits blassgrün, fast kahl oder spärlich behaart. Stengel ein aufrechter, 2—3,5 dm hoher, dicht mit Drüsenhaaren bedeckter, gewöhnlich geröteter Schaft, der jedoch häufig in der Mitte ein kleines Laubblatt oder eine grosse Schuppe trägt. Die kurzen Aeste des Blütenstandes und die Deckblätter sind eben- falls drüsig, die letzteren lanzettlich, 2 — 4 mm lang, oder die- jenigen der Hauptachse meistens grösser, einige derselben oft blattartig und 10—15 mm lang. Kelchlappen abstehend, 1 mm lang oder etwas mehr, fast halbkreisförmig, mitunter schwach ausgerandet. Kronblätter weiss, später oft rötlich, beinahe zwei mal so lang wie die Kelchlappen, verkehrteiförmig, abgerundet oder schwach ausgerandet. Staubfäden ein wenig länger als der Kelch ; Staubbehälter gelb, so lang wie breit. Gritfei kurz, aber deutlich zu unterscheiden. Samen etwa 0,8 mm lang. — Auf steinigen, meistens ebenen Plätzen bei Bingen. Klickilat-County. 21. März, Mai 1892 und früher (1880). 2201. Saxifraga bracteosa var. augustifolia var. nov. (1895) = S. aphanostyla s p. nov. 2-3 dm hoch, aufrecht. Grundachse sehr kurz. Blätter 2 — 4 cm lang, lanzettlich bis langrund-linealisch, spitz, selten stumpf, in einen kurzen Stiel verlaufend, entfernt und undeutlich gezähnt oder ganzrandig, beiderseits kurzhaarig. Schaft und Aeste des Blüten- standes dicht bedeckt mit kurzen Drüsenhaaren. Deckblätter linealisch, etwas drüsig, 3—5 mm lang oder an der Hauptachse etwas länger, selten 10 mm lang. Kronblätter länger als die Kelchlappen, verkehrt eiförmig, abgerundet oder leicht ausgerandet. Staubfäden kürzer als der Kelch; Staubbeutel kaum länger als breit, gelb. Gritfei fast ganz fehlend. Fruchtbälge ziemlich spitz, liis an die Narbe aufgehend. Samen etwa 0.5 mm lang. — Auf Wiesenrändern im Falkenthal, Klickitat - County (Seehöhe etwa 600 m), 12. Mai, 24. Juni 1893 und früher (1884 und 1890). — Genauere Vergleichungen haben ergeben, dass diese Pflanze ganz beträchtlich von der vorigen abweicht und demnach nicht gut als eine Spielart derselben gelten kann. (Fortsetzung folgt). Wie man botanische Monograpliieen fabriziert. iL Von A. Knie t. (Fortsetzung von S. 165 d. vor. Jahrg.). Ich halte aufrecht, was ich gesagt habe, dass Herr Dr. Cserey aus meinem Verzeichnis Vieles ausliess, Vieles aufnahm, was nicht besteht. Um nur eines von den Vermissteu zu er- wähnen: Linum hirsutum L. mit seinem einzigen bisher bekannten Standorte steht im Verzeichnisse. Sparganhim ramosum Iluds. fehlt dorten auch nicht. Er bedauert mich, dass ich Alyssum saxatile, Papaver Argemone, Thalictrum aquilegifolium, Pbyteuma orbiculare und. Empetrum nigrnm noch nicht fand. Ich sehe darin nichts Bedauernswertes, betonte ja in meiner Kritik, dass die hiesige Flora noch bei weitem nicht durchforscht ist und viel Material noch der Sichtung harrt. Eher ist er bedauernswürdig wegen seiner Engherzigkeit, dass er sich mit etwaigen interessanten Funden nicht teilte. Beschuldigt mich auch, dass ich monopoli- siere; widerspricht sich jedoch selbst. Er zählt viele Botaniker auf. denen mein Material zuging, kann aber keinen einzigen nennen, der von ihm etwas erhalten hätte. Ich bestürmte ihn oft, er solle mir zeigen, was er getrocknet; er war nicht im Stande, ein ein- ziges von ihm präpariertes Exemplar zu zeigen. Nach vielen Aus- flüchtungen führte er mich ins Lyceuni : was ich aber dort sah, waren alte Sammlungen und wenig. Hätte er mich mit dem Alyssum saxatile oder Empetrum von Schemnitzer Fundorten beschenkt würde er mir eine grosse Freude bereitet haben. Ich erhielt und erfuhr von ihm nichts; oder vernahm sonst jemand von ihm etwas? Ich hingegen, in Nah und Fern, borgte Bücher aus, verschenkte Dupli- kate, half mit Etikettenzetteln aus, determinierte nach besten Kräften fremdes Material, um nur Freunde der Schemnitzer Flora zu gewinnen; heisst das monopolisieren? — Warum beantwortet er nicht, wo wächst Montia minor und rivalaris: wo Tamariscus germanicus und Tamarix gallica . . . ? (Und die veralteten Namen Tamariscus, Onagra etc. !) Sein Crocus sativus ist nicht verwech- selt, denn er steht neben Cr. vernus, dessen Fundorte längst be- kannt sind. Herr Dr. Cserey beanstandet, dass ich meine Kritik ver- schwieg, währenddessen ich in freundschaftlichem Briefverkehr mit ihm stand, und nennt das charakteristisch, als hätte er was grosses entdeckt. Wie soll ich aber das nennen, dass mein „au rich- tiger" Freund Dr. Cserey seine „Monographie" verschwieg, als er mir am 30. Nov. 1898 zum Namensfeste auch im Namen seiner Familie gratulierte? Es war mir doch Pflicht mich zu bedanken. Unter Anderem aber betonte ich, dass er seiner „Monographie" gar nicht gedenkt, gratulierte ihm zugleich, dass das, was mir nach 30jährige m fleissigen Sammeln, bei den gröss- t e n Opfern nicht gelang, ihm in zehn Jahren spie- lend und ohne jede Mühe gelungen sei. Der Herr Doctor verstand die Satire nicht. Ist mein Memoire gut? Er verhehlte sein „bahnbrechendes" Werk ; ich sollte posaunen über meine an- spruchlose Kritik, oder gar selbe ihm schicken! Eher wurde ich von ihm verdient haben, dass er sich mir dankbar erzeigt hätte mit .seinem Buche; so thaten wenigstens Dr. Borbäs, Bäumler, Dr. — 2i) — Saccardu, Bresadola, Tokos, Dr. Bollöa und andere, sogar solche Specialisten. die von mir kein Materia] erhalten haben: das ist wenigstens mit Separat abdrucken Brauch unter Fachgenossen. Herr Dr. Cserey, als ein so „aufrichtiger" Freund, hätte es ja nicht unterlassen sollen, selbst wenn er mir gar nichts zu ver- danken hätte. Aber halt, er hoffte, sein Stümperwerk würde mir nicht zu Gesichte kommen ; dessen schämte er sich doch ein wenig. Ist das nicht auch charakteristisch?! Die grosse systematische und bis zu jener Zeit complete (ausgenommen jene, von welchen ich keine Duplikate mehr be- sass) Pilzsammlung hat ihre Geschichte: war nämlich für einen mikroskopischen Präparateur bestimmt. Da ich jedoch mit den Pilz-Präparaten nicht zufrieden sein konnte, unterblieb der Tausch, und auf wiederholtes Bitten kam selbe Herrn Cserey zu. Die Geschichte gab ich doch zum Besten. Das ist noch mehr als Equipieren! Er war sich nämlich seines Zieles bewusst, welches er hinter meinem Kücken verfolgt, und welchem seine Besuche galten, ich konnte es gar nicht ahnen, besonders was Pilze an- belangte. Wo schrieb er z. B. die Polyporus und Puccinien her- aus, wenn nicht aus meinem Präsente ? Gesammelt hat er sie selber nicht und die Publikationen Saccardo-Bresadola würden ein filius ante patrem gewesen sein! „Er verwendet ganz ungeniert mein Präsent als Material zu seiner Monographie und piagiert so meine Studien'1. Kein „Attentat gegen den gesunden Menschen- verstand-', sondern ein Zeugnis der "Wahrheit im Interesse der Wissenschaft, welcher ich das schuldig bin und wofür mir die- selbe Dank wissen muss (Worte eines Botanikers in litt.) „Recht inuss Recht Meinen"; Wahrheit muss Wahrheit bleiben! Das Vorspiegeln von Calamitäten nutzt Nichts. Die er- bärmlichen „Fehler", besonders bei den Nährpflanzen der Pilze. selbst wenn der Herr Doctor in Schemnitz verblieben wäre, würde er nicht korrigiert haben aus dem einfachen Grunde, weil er sich deren unbewusst war. Eigentlich hätte ich ihm sollen zu seinen neuen Nährpflanzen gratulieren und darüber — referieren, das gehört schon in eine Recension, wie er eine solche wünscht ! Und von „Nachträgen" auch gar keine Rede. Alles zusammengefasst : sein Plagiat kann nicht recensiert, aber nur kritisiert und ver- urteilt werden. Ein jeder Botaniker, selbst der Uneingeweihteste in die Umstände, muss. hauptsächlich bei den Pilzen, das Un- reife wahrnehmen. — An dieser Stelle muss ich noch Herrn Cserey befragen, wo die Puccinia Menthae f. Kmetiana (wenigstens im Iudex nomintim steht es deutlich so) beschrieben und wer der Autor ist ? Am Ende noch der Herr Doctor selber, obschon er das Formenmachen persifliert. — Ich habe diesen grässlichen Fehler erst jetzt bemerkt. Die Kraftausdrücke : Attentat, Expektoration, Galle, Gift, IIa ss. Lüge, nichtig. Wut .... stelle ich mit Dank zurück. Solche Leidenschaften wühlen nur bei den Demaskierten. Oder wäre meine Kritik gegen die Person gerichtet gewesen, so hätte ich zu dem einen Olim gewiss noch zwei Olim hinzugefügt, wo- rüber ich jedoch aus Liebe zur Scientia amabilis den Schleier warf. Freilich mein Wohlwollen sollte nicht soweit gegangen sein. Sein Insinuieren fällt von selbst. Ich könnte noch auf Vieles antworten, aber ich enthalte mich. — 30 — Das Urteil über die Monographie der Schemnitzer Fauna verdanke ich betreffenden Fachmännern, wie man ja zufällig und unwillkürlich Vieles erfährt, nicht nur was ganz nahe, sondern auch was so entfernt liegt, wie — die künftige Pariser Aus- stellung! Sapienti sat. Botanische Vereine. Botanischer Verein der Provinz Brandenburg. Die Sitzung vom 12. Januar 1900 eröffnet Herr Prof. Dr. Schumann mit einigen geschäftlichen Mitteilungen, heisst Herrn Dr. Pilger nach seiner Rückkehr aus Brasilien willkommen, berichtet, dass Herr Prof. Dr. Volkens nunmehr auf den Karolinen glücklich angelangt, dass Herr Schlechter von einer Reise den Kongo hinauf, während welcher er Samen für die Kautschuk-Kultur in Kamerun sammelte, nach Kamerun zurückgekehrt und dass Herr Dr. Preuss, Direktor des botanischen Gartens zu Victoria in Kamerun, von den westindischen Inseln, wo er sich, um die Kakao- Kultur zu studieren, aufgehalten, zu gleichem Zwecke nach Süd- Amerika weiter gereist ist, und dass von den Herren Seh w a r z und Gradmann freundliche Dankschreiben für ihre Ernennung zu korrespondierenden Mitgliedern eingetroffen sind. — Herr Kustos Hennings legt vor und bespricht das nach seiner Meinung nahezu 100 Jahre alte Werk von Mirum, Japanische Den- drologie über Kulturpflanzen mit panachierten Blättern, in welchem gegen 3000 verschiedene Blattformen von Thea, Hex, Camellia, Cycas u. a. abgebildet sind, und an dem man die Güte des japa- nischen Papiers zu bewundern Gelegenheit fand. Auch über einige interessante Pilzformen machte Herr Hennings Mitteilungen, so über Uromyces Tepperianus, über Sclerotinia Shiraiana auf Monis, über Shiraia bambusicola, Cystotheca Wrightii auf Quercus - sämtlich aus Japan — und über einen mit Boletus verwandten Pilz aus Kamerun, dem er seiner Ähnlichkeit mit Fistulina wegen den JSTarnen Fistulinella gegeben hat. — H rr Kotzde berichtet über die früher Gruson'schen, jetzt städtischen Gewächshäuser im Friedrich Wilhelm-Garten zu Magdeburg und reicht zahlreiche Photographieen von denselben und den darin kultivierten Pflanzen herum. — Den nächsten Vortrag hält Dr. Gilg über die beiden afrikanischen Pflanzengattungen Mo not es und Octolepis und weist dabei nach, wie der anatomische Bau des Stammes für deren Stellung im System wenig oder gar nicht zu verwerten sei. — Sodann spricht Herr Prof. Dr. Schumann über das Keimen der Palmen Cocos und Lodoicea Sechellarum. Hierbei erwähnt derselbe, dass vor ca. 6 Jahren eine Kokosuuss vorgezeigt wurde, in welche ein Pilz hineingewachsen sein sollte; es hat sich herausgestellt, dass der angebliche Pilz nichts anderes als der Keimling gewesen ist. Die Frucht der zuletzt genannten Palme, die sog. Meerkokos- nuss, besteht aus 2 Teilen, welche durch ein schmales Band zu- sammengehalten werden; sie soll 3 Jahre zur Keimung gebrauchen. - Zum Schlüsse teilt Herr Dr. Lo es euer mit, dass die Herren Schwarz und Gradmann ihre in der Dezembersitzung besprochenen Werke der Vereinsbibliothek geschenkt haben. Berlin, d. 15. 1. 1900. Prof. Rotteubach. — 31 — Botanische Reisen. 1. Die 2. von Dr. Schmiede kn e cht (Blankenburg, Thür.) geplante Eeise soll durch Spanien nach den Pyrenäen führen. Sie beginnt in Frankfurt a. M., sieht zunächst über Genf, Lyon nach Barcelona (Montserrat), dann nach Valencia und über Alicante nach Elche (grossartiger Palmenwald) nach der in floristischer und faunistischer Hinsicht reichen „Huerta de Murcia". Von da wird Madrid besucht, Valladolid, Bilbao, San Sebastian, Biarritz und Bayonne. Und nun geht es über Pau in die Pyrenäen, wo längerer Aufenthalt genommen wird. Die Heimreise erfolgt über Bordeaux, Poitiers, Tours. Orleans nach Paris zur Weltausstellung, von da zurück nach Köln. Wahrlich eine köstliche und nach jeder Seite vielversprechende Reise! Sie ist auf 50 Tage berechnet, soll am 20. Juni beginnen und kostet 1400 Mark. Nähere Mit- teilungen erteile ich gern. 2. Auch Paul Sintenis in Kupferberg (Schlesien) unter- nimmt in diesen Tagen eine für die wissenschaftliche Botanik höchst interessante Sammel-Reise nach Turan und Xordostpersien, auf die ich die Leser der D. B. M. unter Hinweis auf die Anzeige in dieser Nummer besonders aufmerksam mache, da sie viele botanische Baritäten in Aussicht stellt und der Centurien- preis keineswegs hoch genannt werden kann. Für den wissen- schaftlichen Wert der Bestimmungen der gesammelten Pflanzen bürgt der rühmlichst bekannte J. Freyn. der die Bearbeitung derselben übernommen hat. G. L. Botanische Sammlungen. Flora exsiccata Bavarica. Die Kgl. bot. Gesellschaft in Regensburg wird in den nächsten Tagen die 3. Lieferung ge- trockneter Pflanzen der bayr. Flora zur Ausgabe bringen, und zwar wird sie. wie die früher erschienenen, wieder 100 Nummern enthalten. Bei dem ungeteilten Beifall, dessen sich die ersten Lief, erfreuten, darf man mit Sicherheit auf gediegenen und wertvollen Inhalt der neuen Lief, rechnen. G. L. Briefkasten. M. in T. Vielen Dank für den Tobliner Gruss ! — P. in P. Ihre schätzb. Mitt. herzl. dankend erh. Abdr. baldigst. — K. in SR. Ihr Wunsch wird nach jeder Seite erfüllt. — B. in S. Art. mit Dank erhalten, hoffe noch in der Märznummer bringen zu können. — F. in L. Die schönen Hybriden haben mir grosse Freude gemacht. Nochni. best. Dank. Art. willkommen. — S. in (i. Ihr Vorschi, gefällt mir. Briefl. mehr. — S. in D. Nr. 12 (9G) folgt. — G. in F. Für die liebensw. Sendung der hochinter- essant. Drucksachen verbindlichsten Dank. Bf. fols?t. — 32 — A n z e i g e n. Demnächst erscheint: Flora exsiccata Bavarica, herausgegeben von der Kgl. bot. Gesellschaff in Regensburg. Fase. III mit 100 Nummern. Preis: 20 Mk., im Abonnement 16 Mk. Fase. I und II sind, soweit der Vorrat reicht, noch zum Preise von 15 Mk. (.im Abonnement 12.50 Mk.) zu beziehen. Noch in diesem Monat gedenke ich eine botanische Heise nach Turan und Nordost-Persien anzutreten. Mein Sammel- gebiet soll das t urkest anisch- persische G r en zgeb i rge sein, welches eine hochinteressante Flora verspricht. Seit Scowits und Buhse ist dasselbe nicht mehr* betreten worden. Nach meiner Rückkehr, voraussichtlich Ende dieses Jahres, werde ich hier von Kupferberg aus meine Herbarpflanzen, deren Bestimmung Herr Baurat J. Freyn gütigst übernommen hat. aus- geben. Der Preis für die Centurie beträgt Mk. 40.— Bei Vor- ausbestellung und 50 °|0 Anzahlung wird der Preis auf Mk. ü2.— für die Centurie erniedrigt. Die geehrten Reflektanten ersuche ich Bestellung und An- zahlung an Herrn Bam^tjL_J^rej^Smicluw-Prag__ergehen zu lassen, der auch zu jeder weiteren Auskunft gern beieit ist. Paul Sintenis. Kupferberg in Schlesien, Februar 1900. Verlag des Herausgebers. Verantwortlicher Redakteur: Prof. Dr. G. Leimbach, Arnstadt i. Thür. Druck der Bach- u. Steindruckerei von Otto BÖttner. Arnstadt. Deutsche Botanische Monatsschrift Zeitung für Systematiker, Floristen und alle Freunde der heimischen Flora. Zugleich ( Irgan der botanischen Vereine in Hamburg und Nürnberg und der Thüring. botanischen Gesellschaft „Irmischia" zu Arnstadt. Herausgegeben von Professor Dr. G. Leimbach, Direktor der Realschule zu Arnstadt. Erscheint monatlich. Nr. der Zeitungsliste: 1840. Preis 6 Mk. jährlich. XVHI. .lahraranar 1900. März. Af 3. Inhalt. Dr. 0. Kiiut/c. Nomenklaturätifang und 'Reform internationaler Kongresse Dr. K. Bauer. Brgologiseher Bericht aus dem Erzgebirge. K. Tigert. Aira eaespitosa x ßexuosa n. hybr. Dp. J. Muri', Zur Kenntnis der Kulturgehölze Siidlirols, besonders Trients Dr. 0. Leiiuhaoli, Die Volksnamen unserer heimischen Orchideen. IV. Botanische Vereine: Boten. Verein der Prov. Brandenburg. K. Figert. XaclUriigliche Bemerkung. Anseigen. Nomcnklaturanf'ang und Reform internationaler Kongresse. Da alle Wissenschaft nur international ist, bedarf auch die Botanik einer internationalen Nomenklatur. Streitfälle über bo- tanische Nomenklatur gehören also vor kompetente Kongresse, sonst wild durch diese unentbehrliche Nebensache die internationale Harmonie in der Wissenschaft zerstört. Es hat nun schon ein kompetenter internationaler Kongress, der zu Paris 1867, die Lois de la no inen clature botanique = Pariser Codex angenommen, dessen sinngemässe Vervollkomm- nung nur durch einen anderen kompetenten Kongress bestätigt werden kann. Leider giebt es 10 — 15 verschiedene Sorten da- gegen handelnder Unruhestifter (vergl. Bot. Centralblatt LXXIX : 400 — 412), die man als internationale Exleges. oder, wie Manche wollen, als wissenschaftliche Anarchisten bezeichnen kann. Es ist namentlich der vorher ungeprüfte Vorschlag des 175:} -Anfanges für Gattungsnamen, der viel l'nheil ungerichtet hat. Er war auf dem l.'ochester - Meeting in Nord - Amerika im August 1892 zuerst und dann auf dem inkompetenten Kongress zn Genua im Juni 1893 nebst noch 2 anderen Berliner Thesen an- genommen worden. Dieser Kongress in Genua war zwar von — 34 — Fremden gut besucht, aber es waren doch GO Prozent Italiener anwesend: er war also der Stimmenzahl nach nicht international, bloss dem Namen nach. Seine Beschlüsse sind später auch allge- mein nicht beachtet worden: nur der 1753-Vorschlag hat noch weiteren Unfrieden erzeugt. Ich habe dann in meiner Bevisio generum plantarum HJ. Bandriß. Teil Seite 134—143 der Einleitung die ungeheuere Schädlichkeit dieses 1753-Vor Schlages statistisch nach- gewiesen und in 5 Zeitschriften*) statistisch bewiesen, dass der 1737 -Anfang mit Linnaeus Genera plantarum der vor- teilhafteste und dabei wirklich wissenschaftliche Anfang für Gattungsnamen ist. Es hat dies trotz der weitverbreiteten Publi- kation in genannten Zeitschriften Niemand mit Thatsachen und Zahlen widerlegt. Die Rochester-Regeln werden auch in Amerika thatsächlich nicht mehr durchgeführt und müssen ebenso wie die Genua- Beschlüsse und die darauf basierende Kommission als bankerott bezeichnet werden. Die neueste Umgehung der Rochester-Rogeln geschah durch Prof. N. L. Underwood in New-York in den Memoirs of the Torrey Botanical Club Dez. 1899 S. 250-283. Danach bedarf es überhaupt keiner Gattungsdiagnosen mehr, sondern nur einer typischen Art, um den Gattungsnamen zu fixieren : Werke ohne Nennung solcher Typen werden verworfen, also auch z. B. Jussitu's berühmte und unentbehrliche Genera plantarum. An- dererseits wird z. B. Osmunda regaJis als Typus angenommen, die zuerst in Parkinson's Theatrum botanicum S. 1038 im Jahre 1640 aufgestellt ward, und daraufhin wird von Prof. I'nderwood Osmunda L. 1753 aufrecht erhalten. Das ist aber wissenschaftlich unstatthaft, denn Osmunda L. 1753 ist etwas ganz anderes als ( »smunda Parkinson 1640, weil die Linne'sche Gattung aus min- destens 5 heutigen Gattungen mit 17 Arten besteht. Da sich keine Artenmajorität von mindestens 9, der Hälfte aus Linne's Arten für eine der heutigen Gattungen ergiebt, so ist Osmunda L. ein Genus confusum delendum. Der erste, welcher seit Linne Osmunda in heutiger (mgrenzung aufnahm, war Swartz 1806. aber Osmunda Sw. 18(6 hat in Aphyllocalpa Cav. 18U2 einen älteren Namen. Anstatt mit 1753, wie er angiebt, beginnt Prof. Underwood mit 1640 und in anderen Fällen mit anderen Daten: er hat also gar keinen festen Anfangspunkt. Mit diesem willkür- lichen Typenprincip kommt Prof. I'nderwood zu einer ganz anderen Nomenklatur, als sie international nach dem Pariser Codex gelten kann, und er steht derart in excentrischem Kontrast zu dem von uns sonst auch sehr verehrten Prof. Urban, einer 4er internatio- nalen Exleges des Berliner botanischen Museums, welcher nur „ordnungsgemässe Gattungsdiagnosen" gelten lässt und z. li. Mesosphaerum P. Br. mir. etwa 150 Worten guter Beschreibung und mit Citaten von 3 Abbildungen im Widerspruch mit dem Pariser ( 'odex verwirft. *) Gärtnerisches Centralblatt. Berlin, 1899 S. 68 72 : All- gemeine Botan. Zeitschrift, Karlsruhe. 1899 S. 67—68: Le IVIonde des Plantes 1899 S. 43—44: Bulletin of the Torrey Botan. Club, New-York, 18P9 S. 488-492; Journal of Botany, "London, 1900 S. 7 11: vergl. auch The Botanical Gazette, Chicago, Myz 1899 S. 221- 224. — 35 - Nun, unsere botanischen Freunde der I . S. A. sind pleo- glott (mehrsprachig) und vorstellen, was ich liier in der inter- national giltigen deutschen Sprache schreibe; es ist zu hoffen, das* sie sich bekehren und international werden, was wenigstens iu verschiedenen amerikanischen Zeitschriften und Werken befür- wortet ward. Schlimmer ist es dagegen in England, wo selbst die Ge- lehrton, wenigstens die Botaniker nur höchst ausnahmsweise pleoglott sind, wie denn unter 1000 Engländern kaum 2 mehr als ihre Muttorsprache verstehen dürften: es fehlt zwar darüber eine Statistik, aber durch meinen mehrjährigen Aufenthalt in England im Verkehr mit Gelehrten und durch meine Reisen in vielen eng- lischen Kolonieen glaube ich berechtigt zu dieser Schätzung zu sein. Trotz dieses Alangels an fremder Sprachkenntnis fühlen sich die Englander meist so über alles Internationale und über internationale Pflichten erhaben, dass man sie nur bedauern kann: ihre Botanik ist seit der Bcntham'schen Glanzperiode zur Stag- nation gekommen, zum Teil in Verfall geraten. Die Engländer erfahren auch nur wenig über den gewaltigen modernen Fort- schritt in der Botanik, der auf dem Kontinent und in Nordamerika seitdem stattfand, eben weil sie nicht pleoglott sind und weil sie mir eine einzige botanische Zeitung in England haben, die dar- über berichtet: The Journal of Botany: dessen Direktor ist noch dazu, wie er mir selbst einmal brieflich eingestand, wegen Sprach- mangel zu internationalen Beurteilungen disqualificiert. Das Journal of Botany mit seinen höchstens 550 Seiten jährlich bringt kaum 100 Seiten Referate, während das Botanische Centralblatt incl. Beihefte jährlich 1600 Seiten Referate hat und Just's Botanischer Jahresbericht jährlich über 6000 botanische Publikationen auf mindestens 12U0 enggedruckt eu Seiten referiert. Im Spezialfall muss aber Mr. James Britten's (vom British Museum Nat. Ilist.) Eingeständnis von Allen, welche mit 1753 die Gattungs-Nomenklatur anfangen, als richtig anerkannt werden: er hat in seinem Journal of Botany 1900 S. 10 behauptet, dass der Ausschluss von Linnacus' Corollarium gencruin 1737, Genera plan- tarum 1742, Systema naturae 1740 etc. „an unfair proposal" sei. worauf ich ihm Seite 47 antwortete, dass ich dem zustimme, mich das aber nicht beträfe, sondern nur solche Dissidenten, welche für Gattungsnamen mit 175:1 anfangen. Solche Botaniker aber mögen das unfair sich merken, denn sie scbliessen alle Einnü'schen Werke vor 175:» aus! Ich schlug vor, durch einen Kongressbeschlnss dubiöse No- menklaturfä le zwischen 17:17 und 1753 künftig auszuschliessen. um die Nomenklatur dadurch stabiler zu machen, also die von Vielen ausser Acht gelassenen dubiösen Genera von Burmann, Rumpf, aus Linnaeus Flora, zeylanica, etc. auszuschliessen. soweit sie noch nicht aufgeklärt sind. Wie es Anderen erlaubt war, z. I!. ans der Flora zeylanica von den vielen „Ohscurae" etc. Knoxia, Ptero- carpus, Rotang. Mangifera, Badula, Modeca etc. aufzuklären, so durfte ich auch lryauhedi F. erneuern. Wenn aber dabei eiuj' Fehler gcmncht worden wäre, — was nicht der Fall ist . so würde das doch noch nach dem bestehen bleibenden Recht zu korrigieren sein und nicht durch den neuen Vorschlag sanktioniert werden, wie Mr, Britten fälschlich yorgieht. Von internationalen Gepflogenheiten weicht es auch ab, dass Mr. Britten ungerechtfertigte Angriffe macht und dann die Diskussion in seinem Journal schliesst. Vor Allem aber mochte ich dagegen protestieren, dass er meinen Vorschlag betreffs der Reform internationaler Kongresse als premature = verfrüht be- zeichnet. Es ist sogar die höchste Zeit dazu, denn eine solche Gelegenheit bietet sich vielleicht nie wieder. Ich wollte ausser- dem damit den englischen Botanikern einen versöhnlichen Vor- schlag machen, die nötige Internatioualität zum ersten Male zu bethätigen und sie sich mit der Zeit anzugewöhnen. Es handelt sich keineswegs um einen Einzelfall, sondern um ein wichtiges Prinzip, das durch den Pariser Kongress im neuen Jahrhundert eingelahrt werden soll. Bisher habe ich schon so viel erreicht, dass die Societe botanique de France diesmal nicht wie sonst zum botanischen Kongress einlud, nachdem deren Generalsekretär aus dem Pariser Codex dessen Basis, das Priori- tätsrecht, herauszudeutein versucht hatte. Es ist vielmehr von einem freien Coniite in Paris diesmal zum botanischen Kongress am ] — 10. Oktober 1900 eingeladen worden (vergl. Journal de botanique 1899 No. 10 pag. LXXXIX) und es ist meinen Vor- schlägen gemäss die Revision des Pariser Codex mangels ge- nügender Vorbereitungen von der Tagesordnung abgesetzt worden. Das schliesst dennoch gewisse parteiliche Ueberstim- mungen nicht aus, vor denen ein berühmter französischer Botaniker, Mr. Saint-Lager, selbst gewarnt hatte (vergl. meine Rev. gen. III 2 S. 51 der Einleitung). Wenn auch diesmal im Oktober 1900 die Kompetenz zur Emendation des Pariser Codex fehlt, so können doch, wie auch Mr. Britten bemerkte, andere Xomenklaturfragen durch Einwilligung des Kongresses eingeführt werden, wenn sie auch nur fakultativen Wert hätten. Ich selbst hatte im Journal of botany 1900 S. 48 vorgeschlagen, regelmässige vielleicht alle drei Jahre intermittierende botanische Kon, gresse wieder einzuführen mit der Verpflichtung- dass jeder Kongress den nächsten Kongress- Ort und zwei vorbereitende Direktoren an diesem Orte w ä h 1 e. Wir müssen aber vorher auf Erfüllung des Vor- schlages bestellen, um einen Partei-Kongress zu vermeiden, dass den e i n ge lade neu Fr emde n , also in diesem Falle den Nicht- franzosen, eine 2/3 Majorität bei Abstimmungen be- willigt werde und dass — was auch zur besseren Stimmkon- trole nötig erscheint — den fremden Gästen die vorderen Sitzreihen eingeräumt werden. Da die Majorität der Fran- zosen voraussichtlich über 80 Prozent auf dem Pariser Botaniker- Kongress sein wird, kann er ohne diesen Accord kein inter- nationaler Kongress werden. Andernfalls müssten die Ausländer gewarnt werden, sich daran zu beteiligen. Wir dürfen daher wohl von der Commission d'organisation du Congres international de Botanique generale und dessen Präsidenten, dem Senator und Pro- fessor Mr. Prillieux. Membre de l'Institut, 14 rue Cambaceres ä Paris erwarten, dass dieser gerechtfertigte Vorschlag erfüllt werde. Aber auch alle anderen Präsidenten der Organisation wissen- schaftlicher Kongresse in Paris müssten dieselbe Einrichtung treffen, weil sonst keine wirklich internationalen Kongresse mehr möglich sein werden. Solche Kongresse, wo die Beschlüsse mit über- wältigenden Majoritäten lokaler Mitglieder erledigt werden, tragen den Namen „international" zum Spott und veranlassen nur Dis- harmonie. Wir hurten daher von der Artigkeit der Franzosen, dass sie diese uubedingt nötige Einrichtung treffen, und wir bitton auch andere Kreise, dafür zu wirken: denn es betrifft nicht 1) 1 o s s B o t a n i k e r nndiiicht blossDeutsche, son- dern Gelehrte in aller Welt: es betrifft auch nicht bloss den Kongress in Paris, sondern alle künftigen internationalen wi s s o n s c h a f 1 1 ic neu Kongresse mit der künftig zu vermeidenden gefährlichen Abstimmung lokaler Majori- täten, denen diesmal der Pariser Kongress mit gutem Beispiel vorangehen soll. Die Unterzeichneten sind gern bereit. Zustirnmungsadrcssen und doppelte Kopieen gedruckter Besprechungen bis Mitte Juni entgegenzunehmen und gemeinsam weiterzubeförderu. San Remo, Villa Girola, Ende Februar 1UO0. Dr. Otto Kuntze. Als Herausgeber der botanischen Monatsschrift möchte ich diesen wichtigen Kuntze'schen Vorschlag, der geeignet erscheint, internationale Verständigung und Harmonie in der Wissenschaft wieder herbeizuführen, auf das Wärmste befürworten. Arnstadt. Anfang März 1900. Prof. Dr. G. Leimbacli. Bryologischer Bericht aus dem Erzgebirge. Von E. Bauer (Smichow). Anlässlich meines vorjährigen längereu Aufenthaltes im Erzgebirge habe ich wieder eine Beihe teils für Böhmen, teils für das Erzgebirge neuer Funde zu verzeichnen. Da es mir andere Arbeiten immer wieder unmöglich machen, den wiederholt in Aussicht gestellten floristischen Nachtrag zu meinen „Beiträgen zur Moosflora Westböhmens und des Erz- gebirges in „Lotos" 1*93" druckfertig zu machen, finde ich mich veranlasst, die schönen obigen Funde zur Kenntnis der Fach- genossen zu bringen. Bei dieser Gelegenheit flechte ich eine Reihe interessanter Funde der Herren August Deschner in Schönlind. Dr. Victor Patzelt in Brüx und Anton Schmiedl in Gottesgab ein, welche mir zur Bestimmung übergeben wurden. Den Genannten spreche ich für ihre sehr wertvolle Unterstützung meinen Dank aus. 1. Barbula unguiculata (Huds.) Hedw. Zwischen den Wurzeln einer Eberesche an der Strasse bei Gottesgab (1000 m) ! Neu für das Gebiet. 2. Webera com mutata Seh. var. fil um (Seh.) Husn.*) Im Strassengraben am Keilberge bei Gottesgab, reichlich aber steril (1100 m)! *) Bauer. Bryotheca Bohemica. No. 124. 88 3. Milium p un etat um (L.) llodw, var. elatum Seh, Auf sumpfigen Grasflächen am Bächlein links der Strasse von Gottesgab nach Joachimsthal, steril (—1000 in)! Zweiter Standort für das Gebiet. 4. lMiilonotis fontana (L.) U r id. var. S c h i t'i'n e r i n. var.*) Wachst in dichten, aber leicht zerfallenden, nicht ver- filzten Käsen. Stämme schlank, aufrecht, schlaft' und sehr weich, braun, nur im obersten Teile grün, fast ohne Wurzelfllz. dieser hellbraun und glatt. Äste fehlend oder gegen die Spitze zu durch unregelmässige, fast knospenförmige Bildungen angedeutet. Stengel dünn, nicht brüchig, fünfkantig, liindenzellen dünnwandig. Blätter allmählich zugespitzt, locker gestellt, hohl, schwach sichelförmig, ringsum gleichmässig mit den Spitzen dem Stamme zugebogen. An der Basis beiderseits faltig und wenig eingerollt, sonst flachrandig. Zellen der Blattbasis etwas erweitert. Fast alle Zellen in der Witte des Lumens stark, gegen die Basis meist zuckerhutförmig mamillös autgetrieben. Hippe in oder vor der Spitze erlöschend oder als kurze Stachelspitze austretend, am Bücken wenig rauh. Bluten fehlen. Diese Pflanze, weiche habituell durch den Mangel der Be- äslung und die tiefen, dünnstämmigeu Basen sehr auffallend ist, sammelte ich auf einer mit dem Herrn Anton Schmiedl, Schulleiter in Gottesgab, unternommenen Exkursion in einem (offenbar nur periodisch Wasser führenden") Wiesengraben südlich von Gottes- gab oberhalb Elbeken in einer Seehöhe von mehr als 900 m. Ich benenne sie meinem lieben und aufopfernden Freunde, Universiläti-profcssor Dr. Victor Schiffner, zu Ehren. 5. B h i 1 o n o t i s s e r i a 1 a (M i 1 1.) L in cl b. Diese fürs Erz* gebirge neue Pflanze sammelte Herr A. Schmiedl auf einer sumpfigen Wiese bei Alierthain. Mit dieser Art scheint es ähnlich zu stehen wie mit l'olytrichum Ohioense Ben. et Card, und Sphagnum Girgen- sohnii Uuss. Beide galten erst als Baritäten und erwiesen sich schliesslich als verbreitete Gebirgsbewohner Böhmens.*15) 6. P o l y t r i c h u m p e r i go n ia 1 e Mich x. Auf dem Spitzberg- moor bei Gottesgab (-f- 100U iu'|! Zweiter Standort für das Ge- biet. Auf demselben Moore kommt V. commune L.. P. gracilc Menz, P. strictum Banks vor. 7. Leucodon s ei uro i des (L.) Schwgr. An Buchen an dem Wasserleitungsstollen oberhalb Elbeken bei Joachimsthal (— 900 m.j! Meines Wissens aus dem Erzgebirge noch nicht publiziert. 8. P t eri.gy nan dr um filiforme (Timm.) II e d w. Daselbst, c. ir. Neu fürs Erzgebirge'.' 9. Climacium dendroides (Dill.) W. et M. var. com- p lau a tum Bauer.***) Wurde von Schulleiter Herrn Anton Schmiedl an Tümpeln am Fasse des Plessberges bei Abertham gesammelt und mir freundlichst zur Bestimmung übergeben ! Neu fürs Erzgebirge. *) 1. c. No. 133. **) vgl. ('. Warnstorf, Miszellen aus der europ. Moosflora in AUg. liot. Zeitschr. Karlsruhe 1899. Seitdem hat Schiffner zahl- reiche Standorte dieser Pflanze im Biesengebirge nachgewiesen. ***) E. Bauer, Neue Beiträge zur Moosflora von Mittel- böhmen, Lotos 1899. — 39 — 10. [sothecium myurum (Po 11.) Brid. Buclion am Wasserleitungsstollen über Elbeken. Dritter Standort fürs Erz- gebii'ge, ~ 11. Camptothecium uitens (Schreb.) Seh. Sumpf- wiese bei Abertham (A. Schmiedl)! Zwischen Torfmoosen auf einer Wiese bei Schönlind nächst Kirchenbirk (von Herrn Schul- leiter August Deschner in Schönlind gesammelt)! Neu für das Gebiet? 12. Brachythecium glareosum (Bruch.) Br. eur. teste Schiffner. Wteln bei Brüx (Dr. Victor Patzelt) ! Neu für das Gebiet. 13. Brachythecium rivulare Br. eur var. Sch'mied- lianum n. var.')" Hauptstämme meist nicht nachweisbar oder verrottet. Sekundare Stämme in dichten, freudiggrünen, schwach glänzenden, bis über 10 cm tiefen Basen, gegen die Spitzen all- mählich verdünnt, steif aufrecht, dünn und astlos oder mit kaum merkbaren Astchen (f. subsimplex m.) oder sehr starr, ziem- lich dick, gegen die Spitze minder verdickt mit ebenso unregel- mässigen, in spitzem Winkel abstehenden steifen Asten (f. strieta m. = Brach, rutabulum f. ereeta m. olim) oder gegen die Spitze weich, unregelmässig beästet, die Spitzen der sekundären Stämme, sowie die reichlicheren Seitenästchen, im feuchten und trockenen Zustand gekrümmt, mitunter fast kraus (f. crispula in.)- Die erste und dritte Form sammelte ich mit Herrn Anton Schmiedl in dem bereits oben erwähnten Wiesengraben südlich von Gottesgab. Die zweite Form fand ich vor Jahren in einem Wiesengraben bei Silbersgrüu uud verteilte sie unter dem Namen Brach, rutabulum f. ereeta m. in sched. Das auf dieselbe bezug- liche Citat in meinen Beiträgen im „Lotos" 1893 unter No. 263 in den letzten zwei Zeilen ist daher richtigzustellen. Herr Anton Schmiedl. dem ich die Varietät widme, danke ich an dieser Stelle herzlichst für die mir während meines Aufent- haltes in Gottesgab erwiesenen Gefälligkeiten, die freundliche Be- gleitung auf zahlreichen Exkursionen und für das Sammeln reichen Bestimmungsmateriales. wozu ihm ausgezeichnete Ortskenntnis und ausdauernde Geduld zur Seite steht. 14. Plagiothecium curvifolium Schlieph. obere Leiten bei Silbersgrüu c. fr.! — Waldwegränder zwischen Joachims- thal und dem Försterhaus c. fr.! — Waldboden bei Brüx c. fr. ( Dr. V. Patzelt)! 15. P. pseudosilvaticum Warnst. Waldwegränder zwischen Joachimsthal und dem Försterhause c. fr.!**) — Wald- boden bei Brüx (Dr. V. Patzelt)! 16. Amblystegium fluviatile (Sw.) Br. eur. Auf Steinen und Baumwurzeln am Kopitzerbache bei Brüx (Dr. V. Patzelt) ! 17. A. serpens (L.) Br. eur. An der Bila bei Obernita ( Tatzeit) ! 18. A. Kochii Br. eur. Prachtvoll fruchtend an einem Teiche bei Kopitz (Patzelt)! : | Hauer. Bryoth. Boh. No. 151, 152. i Hierzu noch: „Schiffner, Interess. und neue Moose der böhm. Flora", in öst. bot. Zeitschr. 189S bei No. 94. — 40 — 19. A. riparium (L.) Br. eur. Au Erlon wurzeln und Steinen ;m der Bila bei Tschauscvb c ff. (Patzelt)!*) 20. II yp ii um ;i dun cum Hedw. An doli Tschauscher Teichen bei Brüx (Patzclt) ! 21. 11. cor di l'u 1 i u m Hedw. n. f. natans (Syn. var. Schmiedli m. in sched.) Eine robuste schwimmende Form der eisigkalten Quelltümpel nördlich von Gottesgab. 22. H. fluitans L. Tschauscher Teiche bei Brüx (.Patzalt)! 23. 11. ochraceum Wils Aul Steinen im Liebaubache bei lleichcnbach nächst Kirchenbirk (A. Dcschner)! 24. 11. polycarpnm Limpr. (teste Scdiiffuer). In Wasser- laken nächst Tschöppern hei Brüx (Patzelt)! 25. II. uncinatum Hedw. var. plumulosum Br. eur. An Buchen am Wasserleitungsstollen über Elbeken. Hylocominm loreuib Br. eur. Silbersgrün bei Heiurichsgrüu ! — Am Spitzberge hei Gottesgab ! 2H. Sphagnum tu 1 lax Klinggr. Strassengräben zwischen Joachimsthal und den Spitzberghäusern. Eine sehr robuste Form. die ich beim Sammeln für S. riparium hielt. Eine andere ziemlich dünne Form sammelte ich in der Meiuung S. recurvum vor mir zu haben, in tiefen Rasen in einem Sumpte hei Mader im Böhmer- walde zwischen S. riparium und S. recurvum. Herr Carl Warns- torf in Neurüppin hatte die besondere Güte, mir seine Meinung über den Wert dieser Art brieflich auseinanderzusetzen und die- selbe für eine Form von S. recurvum zu erklären. Vorläufig kann ich mich dieser Ansicht nicht anschliessen, doch hotte ich bald auf diese Frage zurückkommen zu können. Jedenfalls ist diese Form für Böhmen neu. 27. Pellia epiphylla (L.) Dum. var. undula ta Nees. Im Strassengräben zwischen Gottesgab und Joachimsthal (-J-1000 m). teste Schifl'ner !**) — Au den Wänden des Stol enwassergrabens oberhalb Elbeken bei Joachimsthal ! 28. Chiloscyphus polyantlius (L.) Cor da var eroctus Schitfner in sched. In Tümpeln am Fusse des Pb?ssber&es bei Abertham (A. Schmiedl) ! 29. Mylia anomala (Hook.) Gray. Am Bande und auf den ausgetrockneten Stellen eines Tümpels am Spitzbergmoor bei Gottesgab ( + 1000 m) ! Aira caespitosa >- flexuosa n. hybr. = Aira liybrida in. Von F. F ige rt. Am 17. Juli 1899 fand ich während meines SouimcraufeUt haltes im Waldenburpfer Gebirge unfein des Bahnhofs Charlotten brunn auf einem grasigen Wege am Rande einer Fichten Schonung den ziemlich umfangreichen Stock einer Aira, der hinsichtlich seines Habitus einer Aira caespitosa L. sehr ähnelte, in vielen Be- ziehungen aber von derselben abwich. — Ich hatte an diesem Tage nicht die Absicht, Gramineen zu sammeln oder zu beobachten: um- somehr ist der Umstand beachtenswert, dass dieser eine Aira-Stock *) Bauer. Bryoth. Boh. No. 157. **) Bauer, Bryoth. Höh. No. 176. - 41 — sofort meine Aufmerksamkeit erregte. Auf dem betreffenden Wege standen Aira caespitosa L. und A. flexuosa L. in grosser Menge durcheinander, beide in der schönsteh Vollkommenheit. Der fragliche Stock„aber war viel niedriger, die Inflorcscenz viel lockerer, die einzelnen Ährchen grösser etc., als es bei der am Standort vorhandenen A. caespitosa L. der Fall war. — Bei genauer Ansicht stellte sich heraus, dass die Pflanze sich in die Merkmale der A. flexuosa L. und der A. caespitosa L. geteilt hatte. Ohm' Zweifel ist sie ein Hastard /.wischen Leiden. Mit der Form: media Gouan ist sie nicht übereinstimmend (A. media Gouan als Art). Ich gehe meiner Pflanze hiermit den Namen: Aira hybrida und stelle sie zur Begründung nie ner Bemerkungen, mit den beiden .Stammarten vergleichend, in tabellarischer Weise zusammen. Da- durch, glaube ich, wird die intermediäre Stellung derselben am besten veranschaulicht. . . „. T Aira caespi- Aira caespitosa AiraflexuosaL toga L ^ nexuosa. "Wuchs Plocker-rasenförmig dicht rasenförmig rasenförmig. Farbe bläulichgriin grasgrün - bläulichgrün. Höhe 0.15 m— 0,75 m 0,50 m— 1.20 m 0,60 m— 0,75 m. Platter eingerollt anfangs zusammen- untere meist etwas gerollt, später flach; eingerollt oder ge- oberseits stark ner- faltet, sonst flach; vig, Nerven sehr oberseits stark ner- rauh vig und rauh. Scheiden ziemlich glatt meist glatt etwas schärflich. Rispe im 1 niriss fast ei- pyramidenförmig, dreieckig -eiförmig förmig, wenig ver- sehr verzweigt: oder kurz - pyranii- zweigt. Äste auf- Äste wagerecht ab- denförruig, massig rechtabstehend, ge- stehend, am Grunde verzweigt: Aste schlängelt, am 3— 6 teilig, (2-4. aufrechtabstehend, Grunde 2teilig (ein selten — 12 grund- geschlängelt . am grundständiger ständige Zweige) Grunde meist 2 Zweig) lange u.2 - 8grund- ständige Zweige. Ährchen mit 2 sitzenden 2— oblumig : obere I 2 blumig ; obere , Zwitterblumen; lang gestielt kurz gestielt, obere kurz gestielt Hüll- länger als die Blu- kürzer als die Blu- solang oder länger blätterlmeu men als die Blumen. Deck- zugespitzt, mit ge- gestutzt, mit fast kaum gespitzt, mit blätter knieter, weit her- gerader, kaum her- schwach gebogener vorragend er Granne vorragender Granne weit hervorstehen- der Granne, die leicht allbricht. Frucht entwickelt entwickelt nicht entwickelt. Erwähnen will ich noch, dass ich anlässlich dieses Fundes den Best meiner Sommerferien fast ausschliesslich den Gramineen widmete, aber nicht ein einziges Mal mehr eine Mittel form «wischen A. caespitosa L. und A. flexuosa L. bemerken konnte. Dagegen gelang es mir wiederholt, zwischen verschiedenen Fes tuca- Arten Kreuzungsprodukte zu finden. Ebenso fand ich je einen Bastard zwischen Poa pratensis L. var. latifolia Weihe und 1'. trivialis L. und zwischen I*. nemoralisL u. V. palustris L, Ueber diese und andere Gramineen-Bastarde werde ich mich später eingehender äussern. Der vorstehenden Tabelle nach steht der Bastard in Blütenbau. Blütenstand etc. A. flexuosa L., in Wuchs. Blattwerk etc. dagegen A. caespitosa L. näher. Habituell sieht die Pflanze, einer kleineren A. caespitosa mit sehr locker gestellten grösseren Ährchen ähnlich. Die hybride Natur ist unzweifelhaft. Liegnitz, im Februar 1900. Zur Kenntnis der Kulturgehölze Südtirols, besonders Trients. Von Dr. .1 os ef M u r r. (Fortsetzung von S. 5 d. Jahrg.)" I :: Elaeagnus argentea Pursh. Roveredo (C). E. ret'lexa Dne. Bozen, z. B. am Bahnhofe, Roinrichs- promenade in Gries, Castell Toblino. Blüht von Oktober den Winter hindurch. * Erythrina Crista galli L. Roveredo (C.) ; einzeln auch in Innsbruck kult.. wenigstens früher. Eucalyptus globulusDC Roveredo (C), Aren u. s. w. Evonymus f imbr iata "Wall. Arco, in der Nähe der Hauptkirche; nördlicher sah ich den Strauch noch nicht. Evonymus japonica Thunb. Von 11. nicht erwähnt! In Bozen-Gries, Trient, Roveredo u. s. w. jetzt massenhaft zu lebenden Zäunen und Ziergebüschen verwendet, mehr vereinzelt auch die Form mit weissgescheckten Blättern. Blüte in Trient von Anfang Juli an. Kapseln von Mitte November bis Mitte Februar im Schmucke der mennigroten Samen prangend. Evonymus verrucosa Scop. Roveredo (C.) ; übrigens als wild von [udicarien angegeben. Fagus silvatica L. var. purpurca, r< uereifolia und pendula. Roveredo (C). * Forsythia suspensa Vahl b. Sieboldi (Zabel) Reh des. Talt'eranlage in Bozen-Gries. Anlage am Tribunale in Trient. F. viridis sima Lindl. In den Anlagen von Trient. Bozen u. s. w. in Menge kult., auch in Nordtirol. *) Von hier an wurden auch die zahlreichen einschlägigen Angaben über die den Trientner Florenverhältnissen am meisten nahestehende Flora der Nachbarstadt Roveredo, enthalten in der „Contribuzione alla llora dei contorni di Rover to per il prof. Giov. de Cobelli, NXX. e XXXI. programma dell' i. r. scuola reale sup. Elisabettina di Rovereto (1889 e 18'J'V'. eingeflöchten. Ich bedauere, diese gerade in den Kulturgewächsen recht reichhaltige Schrift erst jetzt in die Hände bekommen zu haben. Die aus der- selben entnommenen Angaben sind mit (0.) bezeichnet. — I., * Fraxinus americana L. Roveredo (C). * F. angustifolia Vahl. Trient, ein Baum in einem ( {arten der Via de] Travai. F. Ornus L. In Südtirol gemeines Laubgehörz und ge- legentlich wohl auch in Anlagen ; in Innsbruck, wenigstens eh edcui, ein Bäumchen in der Englischen Anlage gegen den Innsteg und noch jetzt ein sehr schönes hochstämmiges Exemplar an der Villa Ki«ne nächst der Kirche in Bölling. F. viridis Michx. .Mehrere wahrscheinlich zu dieser Alt oder möglicherweise zu f. pennsilvanica Wash. gehörige, bereits ziemlich kräftige Bäume an der Piazza d'armi in Trient, gegen Ai < fiardini. Gleditschia triacanthos L. Bozen (H.), Trient, hie und da auch verwildernd (Evers a. a. 0-), überhaupt in Nord- und Südtirol sehr häutig kultiviert, auch zu lebenden Hecken. Glycine chinensis Sims. In Trient häufig zur Beklei- dung von Mauern und zu Lauben gepflanzt, wie überhaupt in Südtirol. Gymnocladus canadensis Lam. Nur ein - Baum Ai • Üardini in Trient. Hedera colchica C.Koch? ( Blätter herzförmig', sehr dick und lederig). Erzherzog Heinrichs-Promenade in Gries und Goccia d'oro in Trient, wie auch am Gebäude der Socictä enologiea. Hibiscus syriacus L. Meran, Bozen. Trient, Roveredo, auch verwildernd (Id.). Trient z. B. Goccia d'oro (Kv er s a. a. 0.), in den Trientner Anlagen öfters auch die hübsche Form mit ge- füllten, gestreuten Blumen. Ilydrangea paniculata Sieb. Trient, z. B. am Gebäude der Societä enologica : auch in Innsbruck, z. B. am Säggen. Hypericum calycinuni L. Roveredo (C). Hex aquifolium L. (In der unmittelbaren Umgebung Trients nicht wild, der nächste Standort wurde von mir bei Garniga nuova gefunden: vgl. D. bot. Monatsschr. 1899 S. 99)- Häufig kul- tiviert in Trient. Toblino. Gries u. s. w., auch die Form mit ganz- randigen und die mit weissgefleckten Blättern. Indigoiera Gerardiana Wall, [n der Talferanlage in Bozen, von mir dort bereits 1884 beobachtet. Jasminuni fruticans L. Bozen, ziemlich selten kult. (H.) ; in Roveredo an :'> Stellen verwildert (C). .1. nudiflorum Li ndl. IleinrichsT'romenade in Gries, hier schon Ende Januar blühend, ebenso in Trient (aus Ai Giardini überbracht), spärlich auch am Gasthause Buco di Vela bei Trient. ■ I. officinale L. Brixen, Meran, Bozen. Trient, auch viel- fach verwildernd (H.), in Trient z. B. wie wild Ai Giardini und gegen Martignano. J. revolutum Sims. Trient. an der Gartenmauer unter der Porta aquila. Kerria japoni.ca D. C. s. o. unter Corchorus ! K o e 1 r e u t er i a paniculata L a x m. Trient. an der Piazza del Vö und am Castell mehrere Bäume : Roveredo (C.) ; ein kleiner Baum auch in Innsbruck nächst dem Friedhof. Lagerstroemi a indica L. Bozen, z. B. am Bahnhofe: Trient: Via Grazioli und an der Villa unter der Strasse gegen Buco di Vela: Roveredo (<7j. Laurus Benzoin L. Bozen (II i. — 44 - L. nobilis L. In Sudtirol allenthalben kultiviert 11."): besonders kräftige, hochwüchsige Exemplare sah ich an der Hein- richspromeiiade in Gries, in Trient Ai Giardini. in Toblino (dort im Oktober fruchtend), in liovcredo gegen den Bahnhof u. s. \\\, fast verwildert an Felsen bei den Franziskanern in Trient. Leycesteria formosa Wall. Trient, Via Grazioli gegen die Franziskaner hinauf. Ligustrxim japonicum Thunb. Neben Evonymus ja- ponica die häufigste immergrüne Staude in den Anlagen Südtirols und mit dieser den ganzen Winter über fruchtend. In Tr.ent be- sonders zahlreich am Castell und an der Piazza d'armi. L. lucidum Ait. Mir bisher nur ein nicht blühender Strauch in den Bahnhofsanlagen in Trient gegen die Via romana bekannt. ;: L. ovalifolium Hassk. Erzherzog Heinrichs- Promenade in Gries gegen das Restaurant. :: Liquidamba'r Orientale Mill.1) Ein Strauch in der Anlage gegenüber dem Tribunale in Trient. Liriodendron t ulipif erum L.2) In Südtirol kaum so häufig kultiviert wie z. B. in Innsbruck, das in seinen Anlagen bereits mehrfach recht ansehnliche Bäume aufweist. Bei Haus- mann nicht genannt! Koveredo (C i. Lonicera etrusca Sa vi. Bozen selten, auch verwil- dernd (H.)- L. japonica Thunb. (auch Übergänge in L. flexuosa Thunb.), Bozen: Trient. z. B. Alle Laste. L. semp&rvirens L. Bozen, selten (IL), Trient. z. B. an der deutschen Mädchenschule. L. tatarica L. Trient, selten kultiviert: sehr häufig in Innsbruck. Lycium halimifolium Mill. In Süd- wie in Nordtirol überall sein1 häufig kultiviert. Maclura aurantiaca Nutt. [n der Trientner Gegend neuestens aus der ärarischen Baumschule in Povo viellach zu leben- digen Hecken angepflanzt, z. B. ein längerer Zaun gegen Goccia d'oro (hier vereinzelt mit den anscheinend sehr seltenen rj Blüten), dann besonders in 1 'ergine und an der Strasse bei Cantanghel. Magnolia grandiflora L. Trient: vor dem S. Chiara- Hospital, Via Grazioli u. s. w., doch meist jüngere Ex. : eigentliche Bäume wie auf der Kurpromenade in Arco sah ich hier nicht. Roveredo (C). M. pürpurea Sims. Trient. Bozen: auch in Innsbruck mehrfach, doch dortselbst den "Winter nur stark geschützt über- dauernd. M. Yulan Desf. Koveredo (C.). Mahonia Aquifolium Nutt. In ausgedehnten Ge- büschen z. B. in Trient. am Bahnhofe und am Tribunale, am Castell Toblino. im Stadtpark zu Roveredo u. s. w. (Fortsetzung folgt). 0 Entleutner, die sommergrünen Ziergehölze von Süd- Tirol S. 53 erwähnt Liquidambar Styracitlua L. 2) Das Geschlecht von Liriodendrum kann ebensowenig weiblich sein wie Rhododendron, Philodendron u. s. w. — 45 — Die Volksnamen unserer heimischen Orchideen. Von I >r. G. Lei in li :i c h. 1. Cypripedium Calceolus L. IV. Uta ri o n - seh uo hl ein Preussen: Helwing 1712 (Flora quasimodoge.nita t. Wulff. Flora bornssica 1765). in a rie n-s eh üchlein Altdorf östl. von Nürnberg: M. Hoffniann 1677 (Florae Altdorffinae deliciae silvestres*). Elsass: von Lindern 1728 (Tournefortius alsaticas*). Jena in Thüringen: Rupp 1726 und 1745 1. c. Sachsen: Baumgarten 17(J(J (Flora Lipsiensis). Schlesien: Mattuschka 1779 (Enumeratio stirpium in Silesia sponte crescentiam). in ari c n- sc huckeich en Dannheim bei Arnstadt ! ! marien-schückelchen Dannheim bei Arnstadt ! ! in a r ie n-sch a eken Schübeier 18S5 I. e. in ar i e n - sc h o ik en Schübeier 1S85 1. c.i IM. Negenborn bei Götingen: Schambach 1858 (Idiotikon von Göttingen und Grubenhagen*); IM. (schreibt fälschlich „Regenborn"), marien-schüken Xegenborn : Schambach 185S 1. c. : PJ. marien-pantoffel Adelung: Mcntzel 1G82 (Index nomintim plantarum uni- versalis*), in a r i e n -p an t ot'l'le i n Mentzel 16S2 1. c. in a ri en-pantö f felch e n Schlenker 1873 (Botanische Illustrationen zur heiligen Geschichte, vgl. Natur 187:5, No. 27*); Oomen (Het Plantenrijfe, Zijne Legenden. l'oezie u. Symbolik. Antwerpen o. J.*). muttergottes-pantöftelchen Grimm (Kinder- und Hausmärchen : t. Schlenker. 1. c. 1873*). rmiettergottes-scliüehli Schub. 1885 1. c. Lberg, Waldstätten, Schweiz: Rhiner 1866 I. c. ocliseu-beutel Ziegenhain bei Jena : M. Schulze 1880 ! ochsen-büdel Schulze 1. c. ochse n-büttel Grossfabner bei Gotha: F. Huck 1880! i Fortsetzung folgt | 46 Botanische Vereine. Botanischer Verein der Provinz Brandenburg. Sitzung vom 9 Febr. Vorsitzender : Herr Prof. Dr. Schumann. Ani 13. v. M. ver- starb in Stettin das Mitglied Julius Ritschi; Herr Prof. Ascherson widmet ihm einige Worte der Erinnerung, und die Anwesenden erbeben sieh, sein Andenken zu ehren. Zwei Damen sind dem Verein beigetreten. Ans Paris ist eine Einladung zu dein während der Ausstellung dort tagenden Botaniker Kongress erfolgt. Zwei Kataloge des National- Arboretums zu Zusehen bei Merseburg werden vorgelegt, besonders über Moor- und Alpenpflanzen. - Herr Moewes bespricht die bei der photographischen Gesellschaft in Steglitz erscheinenden pflanzengeographischen Tafeln von Prof. Hansen in Giessen, die. auf photographischem Wege hergestellt, der Farben ganz entbehren. Erscheinen sollen 20 Tafeln in 4 Lieferungen: die beiden vorgelegten Tafeln zeigen einen Farn- wald auf Ceylon und einen Dattelpalmen hain aus Nordafrika. Ferner zeigt Herr Moewes einen Blattstiel und ein Stück vom Stamm einer Cecropia aus Brasilien, in welch' letzterem sich Ameisen ansiedeln, weshalb die Pflanze wohl auch Ameisenbaum genannt wird. — Herr Kustos Hennings bespricht zwei Pilze: den sel- tenen Clathrus cancellatus, der auf einem Kübel im botanischen Garten gefunden wurde und nach ranziger Butter riecht, und Goetzeomyces sarcoceus, welcher sich durch seine ungewöhnliche Grosse auszeichnet. — Herr Dr. Kuhland macht Mitteilungen über Pilze, welche auf anderen Pilzen wachsen, insbesondere über den von A. Braun bei Finkenkrug unweit Berlin entdeckten llypo- crea fungicola. Er hat denselben so wob I auf frischen als auf fau- lenden Polyporus-Arten kultiviert: das letztere gelang leicht : ob das Absterben des Polynoms durch Hypocrea bewirkt oder be- günstigt wird, ergab sich aus den Versuchen nicht mit Sicherheit. - Herr Prof. Dr. Ascherson referiert über das von Prof. Con- wentz verfasste Werkebon „Forstbotan-isches Merkbuch. I. West- preussen", dem zahlreiche Abbildungen von Bäumen beigegeben sind, welche durch ihre Dimensionen, ihren eigentümlichen Wuchs sich auszeichnen oder sonst irgend wie historisch merkwürdig sind: auch auf einen urwüchsigen Bestand von Lärchen ist darin hin- gewiesen.- Schlicss ich erklärt Herr Dr. Weisse, dass die von Prof. Magnus im 41. Jahrg. der Verhandlungen des Vereins S. 166 u. f. gemachten Bemerkungen zu der Abhandlung des Redners über eine monströse Frucht von Citrus Äurantium S. 100 u. f. nicht zutreffen; man könne sich wohl eine Apfelsine so denken, wie sie Magnus schildert, die Bildung der betreffenden sei aber so gewesen, wie Redner angegeben hat. Sitzung vom 9. März 1900. Der Vorsitzende, Herr Prof. Dr. Schumann teilt mit, dass der Vorstand als Ort der Frühjahrs- Hauptversammlung Neustrelitz in Mecklenburg in Aussicht ge- nommen habe, ferner dass der Forstfiskus das grosse Fenn im Grunewald trocken zu legen und in eine Wiese umzuwan lein be- absichtige. Die Herren Prof. Ascherson und Schumann werden sich namens des Vereins an das hohe landwirtschaftliche Mi- nisterium mit der Bitte um Erhaltung des Fenns wenden und von dieser Bitte auch das Ministerium des Kultus in Kenntnis setzen. Herr Dr. Pilger berichtet über seine Heise durch Brasilien. Die Gegend um Cnyabn bat Sanlbodon und trockenes Klima, da — 47 — die Regenzeit nur von November bis April dauert. Von Cuyabä brach der Vortragende Mitte März auf und kehrte im Oktober daliin zurück. Längs des Flusses gleichen Namens ist die Vege- tation üppig, prächtige Palmen giebt es da. selten kleine Wäldchen mit Bambusgebüsch. Sobald man aber höher steigt, wird der Baumwuchs krüppelig, and der harte Lehmboden der Kammhöhe ist mit Stauden bewachsen, deren Stengel in der Trockenzeit ab- sterben. Die Indianer jener Gegenden leben hauptsächlich von Maniokmehl und Mais. Herr Kustos Hennings zeigt ein ihm von Prof. Shirai übermitteltes japanisches Buch mit Abbildungen merkwürdig gewachsener Bäume — Pinus Thnnbergii, Salix baby- lonica vor und spricht sodann über Arten der Pilzgattung Cyttaria, von denen ('. Darwini das Hauptnahruugsmittel der Feuerlander bildet. C. Gunnii bewohnt Tasmanien; eine neu auf- gestellte Species ist C. Reichei Hennings. — Herr Regieruugsrat von Tube u f konstatiert, class die zur Weihnachtszeit angeprie- senen Berliner Doppeltannen nichts anderes sind als die Spitzen von älteren Fichten, die sich die Händler unter diesem Namen teuer bezahlen lassen. — Herr Prof. Dr. Sorauer spricht über ein im vorigen Jahre am Rhein stattgehabtes Sterben vieler Kirsch- bäume, was nach der einen Ansicht durch einen Pilz, nach An- sicht anderer aber durch Auttreten einer späten Frostwelle bewirkt wurde: das letztere dürfte zutreffend sein, zumal auch die Krank- heit des Kirschenkrebses nach Dafürhalten des Vortragenden durch Frost entsteht. Hei dem Kirschenkrebs bilden sich Knoten, über denen die Äeste zuletzt absterben. Diese Geschwülste, deren Markcylinder nicht central, sondern seitlich liegt, sind als l'ber- Wallung einer Wunde anzusehen. Ähnliches gilt vom Apfelkrebs. — Den- Prof. Dr. Schumann hat auch bei anderen Pflanzen als lud dem in der vorigen Sitzung erwähnten Trompetenbaum Cecro- pia peltata Höhlungen gefunden, in denen sich Ameisen aufhalten. so namentlich bei brasilianischen Kubiaceen, sodann in Blättern vuii Melastomataceen — der Eingang in die Ameisenhöhle findet sich hier in der Achsel eines Hauptnerven - , ja sogar in den Nebenblättern einer mexikanischen Akazie; auch bei der Gattung Psychotria aus Neuguinea entstehen Ameisenhöhlen durch Ein- buchtung blattartiger Stipulae. — Die nächste Sitzung wird am 6. April im botanischen Museum, Grunewaldstrasse (1 — 7 ab- gehalten werden. Perlin. den 10. März 1900. Prof. II. I!ot tenbach. Nachträgliche Bemerkung. In Kneuckers „Carices exsiccatae" Lfrg. VII ('1900) ist anter Nr. 200 eine Carex limo-a L. ssp. subalpina Brügger aus den Schweizer Alpen hg. A. Knencker, und unter Nr. 201 eine Carex limosa L. ssp. subalpina Brügger f. palloscehs Kükenthal aus dem nördlichen Schweden leg. 0. B. Santesson ausgegeben worden. Bezugnehmend auf meine Publikation in No. 1 ii. Jahrg. erkläre ich hiermit, nachdem ich beide gesehen und genau untersucht habe, dass weder die eine noch die andere mit dem von mir beschriebenen Bastarde: Carex irriguaxlimosa über- einstimmt. Sie geigon (an den mir vorliegenden Exemplaren 4 s ist allerdings nur ein sehr mangelhaftes Rhi/.om vorhanden) nichts von einer Einwirkung der C. irrigua Sm., obwohl letztere von. beiden als Begleitpllanze angegeben wird. Es ist aber deshalb wohl sicher anzunehmen, dass der Bastard an beiden Standorten, in den Alpen sowohl, als in Schweden, vorhanden sein wird. Liesrnitz, im Februar 1900. E. Fi g e r t. Anzeige n. Verlag von Mahl au lindet sie sich durch Europa, N. -Afrika, die Canaren, Abessinien, Sibirien und Indien verbreitet, nach Coulter und Rose (Revision of North American Umbellifcrae) ist sie auch in X. -Amerika in ausgedehntem Masse naturalisiert, wenn sie auch in der ursprünglichen Flora dort durch D. pusillus ersetzt wird: auch auf Neuseeland tritt sie (nach Cheeseman 31J) wenn auch „nicht häutig" auf. Bei dem gleichfalls für alle Erdteile angegegebenen Sellerie (Apium gra- veolens) ist eine Prüfung nötig, ob es sich immer um gleiche Formen handelt, da neuerdings eine antarktische Art A. aastrale mit der Unterart A. chilense von unserer Art abgetrennt wird. Dagegen ist die Petersilie, die nach Drude ^ von Spanien bis Macedonien, in Algier und im Libanon wild wächst, nach Coulter und Rose (a. a. ().) auch in M. -Amerika, in Maryland und Kanada verwildert gefunden, und Gleiches gilt nach F. v. Müller 27> für Australien und nach Cheeseman31) für Neuseeland: doch ist diese in N. -Deutschland meist nur vorübergehend verwildert, und ähn- lich steht es mit dem gleichfalls ebenso verbreiteten Fenchel (Foeniculum vulgare"). Noch weniger als diese Art gehört der eigentlich norddeutschen Flora die gleichfalls weit verschleppte Torilis nodosa an. Gleich dieser ist ein weitverbreitetes wohl sicher nicht absichtlich durch den Menschen in die fremden Erd- teile geführtes Unkraut der Schierling (Conium maculatum), Drude8'1 nennt als Grenzpunkte seiner Verbreitung Algerien — Norwegen — Finnland — Altai — Baikal — Hindukusch — Persien -Abes- sinien, sagt aber selbst, dass er eingebürgert im nordöstl. Amerika, in Kalifornien und Chile, sowie vielleicht ursprünglich auf den Kunareu vorkomme. Aus dem 5. Ertteil ist nur ein vorüber- 51 — gehendes Vorkommen auf Neuseeland bei Che es eman31-? bekannt, dem aber ein offenbar häufigeres in der Provinz Canterbury iB. J. Y1II. 1880, 2 S. r>32) nun beizugesellen ist. 79 n. SO. G-alium aparine u. Sherardia arvensis. Während bei den Doldengewächsen, die sich in allen Erd- teilen nachweisen lassen, die weite Verbreitung sicher meist durch unmittelbaren Einfluss des Menschen zu erklären ist. hat das Kleb- kraut (Galium aparinei wahrscheinlich schon ohne menschlichen Einfluss eine weite Verbreitung erreicht. Ist es doch im trop. Afrika von Habesch, dem Kilimandscharo und gar vom Kirunga- fjebirge bekannt (B. J. 23, 1895, 2. S. 147) wie auch vom Kamerun- gebirge, wo es reichlich die Gebüsche überzieht (eh. 20, 1893 8. 133). Beachten wir demgegenüber, dass diese Art nordwärts in Norwegen bis iüi" 40 (Schübeier3-)) vorkommt, ostwärts alier durch Sibirien und Mittel-Asien (Sehn mann s' I, bis /.um Himalaja und bis Kan- ton 1 1>. •'. 19, 1891, 2 S. 126) reicht, in N. -Amerika von Kanada bis Texas und von den Aleuten bis Kalifornien wie wild auftritt, im Osten aber eingeschleppt ist (Gray11-?) und südwärts ins Nieder- Kalifornien und Guadeloupe reicht (B. J. 26, 1898, 1 S. 526), so wird uns nicht wundem, dass sie in Australien schon vollkommen fest angesiedelt ist (eb. 21, 1893. 2 S. 237), in Neuseeland schon 1882 „überall häufig und sich noch stärker vermehrend" auftrat (Cheeseman 31J) und auch in den peruanischen Anden mehrfach beobachtet wurde (B. J. 13, 1885, 2 S. 247; vgl. auch 19, 1891, 2 S. 54) und in Chile gemein ist (Philippi 41J). Von da reicht sie gar südwärts bis Feuerland (Dusen*^; vgl. auch B. J. 2f>, 1897, 2 S. 259). Jedenfalls gehört also diese Art unter die ver- breitetsten der bei uns vertietenen Pflanzen. Ihre Verbreitung ist aber auch hinreichend durch ihre Haftorgane an Stengel und Früchten erklärt. Auch die nächst verwandte europäische Art, G. Pari s i en s e. ist sicher schon in allen Erdteilen erwiesen, doch ist diese in N.-Deutschlarid nur verschleppt. Noch eine unserer llubiaceen, Sherardia arvensis. die gleichfalls in N. -Deutsch- land sicher nicht ursprünglich, aber mit dem Getreidebau in alle llauptteile gebracht wurde und im N.-O. wenigstens einigermassen fest angesiedelt ist. tritt in allen 5 Kidteilen auf. wie ich dies schon in meiner Bearbeitung der Rubiaceen für Koc h- Wohl- fahrt s Synopsis der deutschen und schweizer Flora andeutete. Die dort geltend gemachte Ansicht über eine Feberführung dieser Art in die Gattung Asperula wird wohl erst durch eine gründ- liche Fntersuchung über die Verwandtschaftsverhältnisse in allen nächstverwandten Gattungen entschieden werden können. Hier mag nur zur Ergänzung der dortigen Verbreitungsangaben erwähnt werden, dass die Art nicht nur in Australien fest angesiedelt ist, sondern auch auf Neuseeland „in den Kulturfeldern allgemein ver- breitet auftritt" (Che es em an 31J), wo G. Parisiense noch selten ist. Im Gegensatz zu dieser ist Sherardia auch in Chile in der Provinz Nublp gefunden (Philippi*1-?). Im ('lirigen hat Ascher- son in P.er. d. deutsch, hot. Gesellseh. Nl, 181)3 S. 2!> ff. hin- reichend die Verbreitung dieser Art und ihrer Formen angegeben, Beiträge und Bemerkungen zu den Archieracien von Tirol und Vorarlberg. Von Dr. J. Murr. VI. (Fortsetzung von S. 7 d. Jahrg. 1S98). Seit dem Erscheinen des letzten Abschnittes meiner „Bei- träge" habe ich die Hieracia Prenanthoidea und Picroidea von Tirol und Vorarlberg im Beihefte I zur Allg. bot. Zeitschrift 1890 S. 1—8 separat behandelt. Es bleiben also noch zu besprechen von den Pulmonaroidea Koch die Pulmonarea, ferner die Accipi- trina Koch. Von den Pulmonarea muss die Gruppe des II. silva- ticuin L. (H. caesium Er., praecox F. Schultz Bip., subcaesiuni Kr. u. s. w.), wovon ich in Tirol viele neue Formen auffand, die aber noch immer der Bearbeitung harren, wiederum zurückgestellt werden, sodass von der ersteren Section (den Pulmonaroidea) hier nur die Formen aus der Sippe des H. vulgatum Fr. vorgeführt werden. Wie in den früheren Abschnitten stellt auch hier die vor bereits fünf Jahren vorgenommene teilweise Revision meiner Sammlung durch Arvet-Touvet, sowie die von mir besorgte Überprüfung der betreffenden Materialien des Museum Ferdinan- deum in Iunsbruck das Hauptkontingent des neu zu publizieren- den. Von einem Abschlüsse der systematischen Forschung kann bei dem Fehlen eines neueren Hauptwerkes in diesen Gruppen natürlich keine Rede sein. Pulmonaroidea Koch. c) Pul m o n a r e a A. - T. H. pallescens W. K. Vgl. Allg. bot. Zeitschr. 1895 S. 232. Innsbruck : Gehänge über Weiherburg und Mühlau mehr- fach, dann am Pastberge bei Wüten (v. B e n z) und zwischen Ke- niaten und Oberperfuss bereits 1840 von v. Heufler (als II. vul- gatum) gesammelt. Trient: Am Doss S. Rocco eine kräftige Form mit gefleckten Blättern von Evers gesammelt (vgl. D. botan. Monatsschr. 1897 S. 114). H. Sendtneri Naeg. = H. ramosum Sendtner (an Schleich. ?) non W. K. Dem vorigen jedenfalls nahe verwandt. Zwischen Ried und Landeck, von Killias angegeben (vgl. jedoch II. vulgatum ssp. subramosum A. — T.); auf Felsen an der Brenner- strasse hinter der Stephansbrücke 1890 (Österr. bot. Zeitschr. 1893 S. 223). von hier die Ex. in Schultz-Dörfler Herb. norm. cent. XXXII nr. 3122. H. anfr actum Fries. Vgl. Allg. bot. Zeitschr. 1895 S. 232. Hinterauthal (v. Heufler 1840, d. Verf. 1891), Zirler Mähder (Evers 1887); Bergerthörl : Val di Sole: fasteil Ossana bei Fucine (Evers 1893). H. vulgatum Fries. var. irriguum Fries. Innsbruck: In den Beständen von Alnus viridis bei Alling (vgl. Österr. bot, Zeitschr. 1893 S. 223); Trippach bei St. Johann im Ahrnthale 12 — 2000 m (leg. Treffer 1887, vgl. Schneider in der I). bot. Monatsschr. 1888 S. 17:», wozu aber zu bemerken ist, dass dortselbst tatsächlich auch H. gothicum Fr. vorkommt und die Treffer'schen Ex. ebeu gemischl — 53 — wiuen); am Wolfsgruber See am Kitton gegen Rappesbtihel (Haus in a n n). var. subdiaphanum. A— T. Waldrand am Höttinger Graben über Innsbruck (vgl. Österr. bot. Zeitschr. a. a. 0.), ähn- lich von v. Henz am Berg Isel gesammelt. var. uemorosum Fries. Hochwald im Volderthale (Österr. bot. Zeitschr. a. a. 0.), Haller Salzberg bei c. 1400 m. var. cuarctatuin Lindeb. Waldraster Jöchl b. Matrei. (üsterr. bot. Zeitschr. a. a. 0.). var. subalpestre Norrl. (approx.). Die Ex. stellen übrigens vielleicht eine unserem Gebiete eigentümliche (gegen II. caesium neigende) Form dar. Vgl. I). bot. Monatsschr. 1897 S. 114. Allg. bot. Zeitschr. 181)5 S. 232 unter H. rubescens Jord. Waldrast bei Matrei: Ahrnthal (Treffer). Pitzthal und Trafoi (E v e r s). v a r. c a 1 ci g e n n m R e h m a n u (als Art). Hinter Neustift im Stubaithal am Eingange in den Oberberg (Heu der 1840 als II. silvaticum, Alpe Lapones im Gschnitzthale (Graf Sarnthein): Laas im Yinstgau (Tappeiner)', auch eine von v. Benz unter Heilig Wasser gegen Patsch gefundene Form wurde von Prof. Oborny hierher bezogen. var. alpestre A. — T. Bergwiesen z. B. am Platzerberg bei Gossensass. an der llolzgrenze im Sellrainthale u. s. w. var. maculatum Sin. Bei Rauz am Arlberg. var. sciaphiluiu Uechtr. Wohl sicher auch in den Gebirgswalduugen Nordtirols nicht selten, wenigstens die breit- blättrige, grobzahnige Pflanze, die ich unter diesem Namen aus Ober- und Nieder-Österreicb, Mähren, England u. s. w. besitze. II. asyngamicum Kerner von Trius steht dieser Form jedenfalls nahe: auch ein von Riehen am Stadtschrofen in Feldkirch ge- sammeltes Ex. ziehe ich unbedenklich hierher. var. umbrosum Jord. (als Art) _ = II. pseudomurorum Hoffm. Atiiii'4 mit der vorigen Form (vgl. Österr. bot. Zeitschr. a. a. 0.). Trippach bei St. Johann 12—1900 m (Treffer 1885: dagegen gab derselbe von ebendort unter demselben Namen auch II. subalpinum A.— T. ans). var. subramosum A. — T. Laudeck - Fliess (Österr. bot. Zeitschr. 1893 S. 223): Klobenstein am Ritten (v. Hausm.): [nnervillgratten (Scheitz): Val di Sole [als H. Sendtneri Naeg.'J und Tonale [als H. vulgatum Fr.] (Boss): Vigo di Fassa gegen Karersee (II e 1 1 w e g e r 1 899) H. fastigiatum Fries. Vgl. üsterr. bot. Zeitschr. 1893 v 223; Innsbruck: Alling. Gleius bei Schönberg. Südtirol: Am Wolfsgruber See gegen Rappesbühel am Ritten (leg. v. Hausmann als II. vulgatum). H. ramosum W. K. Bei Rauz am Arlberg in schmal- uml breitblättriger Form (der Verf. 1895— 99). Oberinnthal (B rüg - ger bei Hausmann Neue Nachtrage [1858] nr. 2369), Seefeld- Buchen: Innsbruck: am Inn beim alten Rechen (det. A. — T. als f. simplex. von mir in der Österr. bot. Zeitschr. 1893 S. 223 nach einer Determination Obornys als H. vulgatum var. haematodes Fr. angeführt, also noch fraglich), hierher ziehe ich auch unbe- denklich eine durch v. Benz als II. argutidens Fries (vgl. Österr. bot. Zeitschr. 1888 S. 206) und Ausserdorferi Hausm. aus der Gegend von Patsch erhaltene Pflanze. Nach Hausmann a. a. 0. — öi — von Hut er auch in Kais ein Ex. gefunden; von He 11 weger mir letztes .Fahr in schmalblättriger Form von Vigo di Fassa gegen den Karersee überbracht. Accipitrina Koch. a) Corymbosa A. — T. II. co nie um A. — T. Hier. Alp. fran<;. p. 116. Nach Zahns Mitteilung wohl ein H. prenanthoides — gothicum. Ar- vet-Touvet a. a. 0. gibt die Art von Virgen an (hier wohl von Huter gesammelt: Zahn erhielt eine fast zweifellos hierher ge- hörige Pflanze von Treffer aus dem Ahrnthale. c) Triden tata Fries. II. tridentatum Fries. Vgl. Deutsche bot. Monatsschr. 1890 S. 112. und Üsterr. bot. Zeitschr. 189a S. 223. Wegen der habituellen Ähnlichkeit mit gewissen Formen dos H. vulgatum und boreale in unserem Gebiete fast durchgehends verkannt, in der näheren Innsbrucker Gegend wohl auch nur spärlich vor- kommend. Die Art wechselt natürlich auch bei uns ausserordent- lich in Bezug auf die Breite der Blätter und die Schärfe der Zähnung. Nordtirol: Piller bei Fliess, Landeck und Kronburg (1890), l'iburger See (v. Sarnthein), Ötz.(1890), Ilinterauthal, Leutasch- thal gegen Mittewald : Innsbruck : einzeln im Ilockwalde über dem Titschenbruunen (1891) und am Pastberge bei Wüten (hier schon 1883 von v. Benz als H. vulgatum gesammelt), dann üppig und zahlreich am Wege ins Seilrainthal mit Struthiopteris, Girsium heterophyllum. Milium u. s. w. und beim Gallhofe am Eingänge ins Stubaithal, Gschnitzthal (v. Kerner): gegen Volderbad, häufig im Gnadenwalde über Fritzens (löüö), im Yomperloche ( 1898), Weerberg (v. Sarnthein als II. vulgatum"). Süd- und Wälschtirol : Trafoi (Freyn), Schlanders (Tappeiner). Val di Sole (Loss); II. gothicum Fries. Alpen bei Reutte und Holzgäu im I-echthale (Gremblich): Stubai: bei Valbeson u. unter der Pfand- ler Alpe (v. Sarnthein), Lärchwiesen bei Trins (v. Kern er); Jaulen 17—1800 m (Huter 1891), Trippach im Ahrnthale (Treffer 1887, vgl. oben bei H. vulgatum var. irriguum : die mir vorliegenden, auch von Arvet-Touvet anerkannnten Ex. Treffer's sind ausgesprochen phyllopod!): Klobenstein am lütten (Haus- mann Neue Nachträge [1858] mit Vorbehalt), d) Sab au da Fries. II. boreale Fries. Ich betrachte als typisch die Form mit sehr dicht beblättertem, stark zottigem Stengel und breit- lanzettlichen, lang zugespitzten, uuterseits stark bezotteten Blättern. In Nordtirol fand ich diese Form nie, dagegen 1894 in Bozen beim Gescheibten Turm, dann 1898 auf dem Monte Maranza und in den Lavini di Marco bei Mori: ausserdem liegt rosp. lag mir die Pflanze aus Wälschtirol noch vor von Goccia d'oro bei Trient (Val de Li e vre 1870 als H. rigidum, Evers 1893 als H. vul- gatum f. hiemalis), vom Calmuz (Val de Lievre 1S70 als II. sabaudum) und von Borgo (Ambro si als H. sabaudum), ferner annähernd von Brisen (Hofmann als H. boreale), Klobenstein (v. Hausmann), den Eislöchern bei Eppan (v. Heufler als H. boreale?). Vinstgau (Tappeiner), Val di Cembra (Val de Lievre 1870 als H. rigidum) und Castel Stenico (Loss). (Fortsetzung folgt.) Die Flora des Frankenwaldes, besonders in ihrem Verhältnis zur Fichtelgebirgsflora VII. Von Pfarrer J. Haue man n. (Kurtsetzung von S. 26 iL Jahrg.) Von seltenen Pflanzen des Fichtelgebirges, welche nur 1—3 St.-O. haben und auch in unserem Gebiete selten auftreten, sind /n erwähnen: Uatrachium tfuitans Wimm. (1 St.-O.), Aconitum Lycoctonum L. (1 St.-O.), Arabis hirsuta Scop. (4 St.-O.), Kubus saxatilia L. (3 St.-O.), Dianthus superbus L. (1 St.-0.), Saponaria ofticinalis I- (-J St.-O.), Malva moschata L. (L St.-O.), Hypericum montanum 1.. (4 St.-O.). Cynoglosaum officinale L. (2 St.-O.), Oxalis stricta L. (2 St.-O.), Dipsacus Silvester Huds., Pulicaria vulgaris Gärtn. bei Xeuckenroth und an der Grenze auf Kalk bei llimmelkron und Neuenmarkt, Sedum album L. (2 St.-O.), Seduni reflexüm L. (5 St.-O.), Coralliorrhiza innata K. Br. (3 St.-O.). Lris Pseudacorus L. (3 St.-O.), Cafes pulicaris L. (1 St.-O.), Carex acuta L. (1 St.-O.), Potamogeton rufescens Schrad. (1 St.-O.), Lyco- podium complanatuin L. (5 St.-0.). Folgende im Fichtelgebirge oder im ganzen bei Prantl mit W. bezeichneten Waldgebiete (bayrischer- und Böhmerwald, Fich- telgebirge und Frankenwald) verbreitete Pflanzen sind im Franken- walde selten: Thalictrum a^uilegifolium L. (6 St.-O.), Nastur- tium silvestre K. Br. (2 St.-O.), l'olygala amara (3 St.-O.). Ranunculus arvensia L. (3 St.-O.), Nymphaea alba L. (2 St.-O.), Gypsophila muralis (1 St.-O.), Peplia Portula L. (1 St.-O.), Adoxa Mbschat'ellina L. (4 St.-O. ), Campanula persicifolia L. (6 St.-0.), Pirola rotundifölia L. (1 St.-O.), llyoscyamus niger L. (1 St.-O. j, Lathraea S.iuamaria L. (3 St.-O.), Utricularia vulgaris L. (1 St.-O.), Trientalia europaea L. (2 St.-O.), Tithymalus exiguusMnch(2St,-< >. ). Tith. Esula Scop. (5 St.-O.), Platantherä viridis Lindl. (6 St.-O.), Allium vinealc L., Orchis maculata L. (4 St.-O.), Gerauium molle L. (1 St.-O.), Gentiana germanica Willd. (l'f. zerstr., 3 St.-O.), Salix repena L. (2. St.-O.), Eriophorum vaginatum L. (1 St.-O.), Carex Davalliana Sm. (4 St.-O.), Blechnum Spicant Wth. (4 St.-O.), Botrychium Lnnaria Sw. (5 St.-O.), Cytisus nigricans (im Fichtel- gebirge mehrere Standorte) kommt einmal bei Naila vor, Pimpinella magna L. (W. seltener; bei Köstenberg und Dürrenwaid. Von den in den Jahresheften der botanischen Gesellschaft für Bayern für das Fichtelgebirge angegebenen neuen Pflanzen ist im Frankenwald nur Helleborus viridis L. verwildert bei Pres- seck und l'olygala depressa Wender, bei Göhren und Stehen vertreten. Wenn wir nun ferner unser Augenmerk auf die Verschieden- heit der Vegetation der beiden Gebiete richten, so begegnen wir zunächst im Frankenwalde vielen Pflanzen, welche für das Gebiet neu sind, also im Fichtelgebirge gänzlich fehlen. An solchen sind zu uenue'n: Hepatica nobilis Schreb., Adonis aestivalis L., Kanun- culus lanuginosus I,., Aconitum Napellus L., Berberis vulgaris L.. Corydalis cava Sohw. et Kürte, Cardamine hirsuta L., Hesperis matronalis L. (verw.), Sisyinbrium Sophia 1-.. Lnnaria rediviva L., Thlaspi perfoliatum L., Lepidium ruderale L. Bahnhof Stockheim 343 m, Cerastium glomeratum Thuill., Polygala comosa Schk., Dianthus caesius L.. Dianthus deltoides v. glaucus L.. Silene nutans L. (verbreitet). Melandryum album Gcke., Sagiua nodosa Frenzl., Holosteum unibellatuin L., Malva Alcea L.. Hyperi- cum birsutuui L. Geraniuni silvaticum L.. Ger. sanguineum I,.. Evonymus europaea L., Sarothamnus scoparius L.. Trifolium iucarnatum L. (verw.), Lotus uliginosus Schk., Onobrychis viciae- tolia Scop., Lathyrus inontanus Beruh.. Prunus avium L.. Fragaria viridis Duchesne. Alchemilla arvensis Scop.. Oenothera biennis L., Seduui acre var. sexangulare L.. Seduui boloniense Loisl., Ebulum humi'.e Gcke, Louicera Xylosteum L., Galium boreale L., Valeriana ofticinalis var. exaltata Mik.. Aster salicifolius Seholler. Erigeron canadensis L. (verbr.), Inula salicina L.. Inula Conyza DC. (verbr.), Carduus acanthoides L., Carlina acanlis und caulesceus Lmk, Ser- ratula tinctoria L., Picris bieracioides L.: Scorzonera humilis L.. Crepis praeuiorsa Tauscb., Hieracium pratense Tausch., Jasione montana v. major Koch, Campanula gloinerata L., Fraxinus excel- sior L.j Yinca minor L., Myosotis arenaria Sehrad. (verbr.). An- tirrhinum .). Valeriana sambucifolia Mik. (Erben- (lorf). Phyteuma nigrom Schmidt (3 St.-O.), Erica earnea L. (<5 St.-0.), Cuscuta Epilinum Wciiie (Erbendorf), Salvia verticil ata ].. (Gefrees), Marrubium vulgare L. CErbendorf), Leonurns Car- diaea L. (verbr.), Chenopodium rubrum L. (W. verbr.1. Atriplex hastatum L. (verbr.), Polygonum mite Sebrank (Tirschenreuth!. Mercnrialis annua (verbr.), Orchis coriopbora L. (Gefrees), Gymna- denia albida Rieh. (2 St.-0.), Epipactis palustris Crntz. (Pfaffen- reuthi. Melica cifiata L. (2 St..O.), Equisetum pratense 'Ehrb. (Ge- frees), Lycopodium Selago L (W. verbr.). Lyc. Chaemaecyparissus A. lir. (Erbendörf), Aspidiüm Lonchitis Sw. (Gefrees): terner die auf Basalt wachsenden Anemone silvestris L., Aster A melius L.. Dentaria enneaphylJos 1-.: endlich die üben angefühlten auf den hohen Bergen des Fichtelgebirges vorkommenden 8 Pflanzen. Von den für das Fichtelgebirge neuen Pflanzen, die in den Jahresberichten der botanischen Gesellschaft für Bayern veröffent- licht sind, kommt keine einzige im Frankenwalde vor. Es sind folgende: Myosurus minimus L. (bei Tirschenreuth,) Kanunculus sardous Crtz. (Mähring). Aijuilegia atrata Koch. (Mähring), Pul- monaria angnstifolia L. (Perneck). Orobanche gracilis Sm. (Mäh: ring): im Ganzen 71 Arten. Die bei Sinnatengrün vorkommende Epipactis rubiginosa Gaud. zeigt sich erst an der Thüringer Grenze bei Gräfenthal- Probstzelbi, ebenso Aconitum variegafum L. Es sind also 73 Arten, die dem Fraukenwalde fehlen, während 84 dein Fichtel- gebirge fehlende im Gebiete vorkommen. Aus der ganzen bisherigen Ausführung erhellt wohl zur Genüge, dass es berechtigt sein wird, die beiden behandelten Florengebiete auseinanderzuhalten, da der Unterschied fast grösser ist als das beiden Gemeinsame. Wenn durch vorstehende Ab- handlung ein kleiner Beitrag geliefert wurde zur Ausfüllung einer in der Erforschung der heimischeu deutschen Flora noch vorhan- denen Lücke und vielleicht dadurch dem oder jenem Botaniker ein Dienst geschehen ist. so ist die Mühe des Verfassers, die er auf ein genaueres Bekanntwerden mit der Flora des welt- abgelegenen, aber schönen Stückleins Erde gewandt hat. reichlich gelohnt. — Lonner Stadt, '60. Dezember 1897. Neue Funde aus dem schlesischen Vorgebirge. Von Hugo Schmidt in Poischwitz. (Mit einer Tafel). Eine der vielbesuchtesten und schönsten Gegenden Schlesiens ißt das hügelige Hinterland .lauers. Ganz besonders ist es hier die Moisdorfer Schlucht mit ihren Urthoiwchieferfelsen, die den Naturfreund, vor allem den Botaniker, anzulocken versteht. Manche Seltenheit Schlesiens hat hier ihren Standort (ich erinnere nur an das von Scholz 1874 entdeckte Scolopendrinm vulgare); mancher hervorragende Name der botanischen Welt ist mit ihr verknüpft. Die erwähnte Gegend ist zugleich aber auch infolgedessen eine der meist und bestdurchforschten, und es kann sich bei ihr fin- den Botaniker nur noch um eine bescheidene Nachlese handeln. Es erscheint mir für die Kenntnis der heimischen Pflanzenwelt von grosser Wichtigkeit, bestimmte, nicht zu weit begrenzte Ge- biete systematisch Jahre hindurch zu durchforschen und zu be- obachten. Ich habe das an der näheren Umgebung meines Wohn- ortes, der nur etwa l/a Stunde von dem oben erwähnten Moisdorl entfernt liegt, innerhalb der letzten vier Jahre durchgeführt und bin dadurch in die Lage gekommen, zwei beachtenswerte Novitäten der schlesischen Flora hinzuzufügen, die auch für die deutsche Flora Neuheiten und insofern für den Leserkreis dieser Zeitschrift von Interesse sein dürften. ,Am Xordt'usse des Dorfes Poischwitz erhebt sich ca. 380 m hoch der Breiten berg. ein mächtiger, aus Basalttrümmern und -blocken zusammengesetzter Bergrücken. Seine mit niederem Laubholze bestandenen Abhänge zieren im Vereine mit Urchis sambucina, Pulmonaria angustitolia, Lathyrus vernus und anderen Frühlingspflanzen im ersten Frühjahre grosse Mengen von Primula ofiicinalis Jacq. Stauden von 50 cm Höhe sind darunter keine Seltenheit. Die dem Fusse des Breitenberges anliegenden Wiesen und Gärten aber beherbergen Primula elatior Jacq. in ungezählten Scharen. Auf einer dieser feuchten Wiesen war es. wo mir gelegentlich eines Spazierganges am 21. April 1894 zwischen einzelnen noch blühenden Pr. elatior und solchen im Aufblühen begriffenen Pr. offic. Exemplare durch geringe Höhe, dürftigen Wuchs und damit verbundene Armblütigkeit auffielen. Die Blüten zeigten die schwefelgelbe Farbe und den cylindrischen, mit lanzettlichen, spitzen Zähnen versehenen Kelch von Pr. elatior, während die Blattform und die Bekleidung wieder deutlich auf Pr. offic. hinwies. Das merkwürdigste an ihnen aber war die ab- norme Gestaltung der Blumenkrone, deren Saum bis dicht an den Grand der Kronenröhre gespalten war, durch welche Eigentüm- lichkeit die Blüte auffallend einer Nelkenblüte ähnelte, zumal der obere breite Teil der Abschnitte in den meisten Fällen zurück- geschlagen erschien. Noch erhöht wurde dieser Eindruck durch die Kürze des Kelches, der nur etwa die halbe Länge der Kronen - röhre erreichte. Blüten waren bei den beobachteten Exemplaren nur etwa 3, höchstens 4, vorhanden. Die grundständige Rosette enthielt ebenfalls nur ö— 4 Blätter. Dieselben zeigten eine mehr dreieckige als eirunde Form. ly'J5, 96 und (J7 erschien dieselbe Form an demselben Standorte wieder, und ich wurde zu der An- nahme gebracht, dass ich es vielleicht mit einem Bastarde zwischen Pr. elatior und Pr. offic. zu thun hätte. Diese Ansicht wurde mir von Herrn Professor Pax in Breslau, dem ich ein Exemplar zu) Begutachtung und Prüfung einsandte, bestätigt und die Form von demselben als Pr. elat iorxoff icin alis bestimmt. Ich legte dem Bastarde wegen der Gestaltung seiner Blumenkrone den Namen Pr. sileniflora bei. Eüi weiteres Belegexemplar be- sitzt das Herbarium silesiacum in Breslau. Die beigefügte Tafel-) zeigt das Exemplar meines Herbars in natürlicher Grösse. Ich stelle am Schlüsse noch einmal die charakteristischen Merkmale des Neulings mit dem in Frage kommenden seiner Eltern über- sichtlich zusammen : ) wird einer späteren Nr. beigegeben. — 59 — Primula officinalis. Primula sileniflora. Primula elatior eiförmig Länglich, Unterseite samtartig behaart, Blätter dreieckig eiförmig, sonst wie Pr. otfic. kräftig, filzig be- haart, reichblättrig, reichblutig. tellerförmig, becken- artig vertieft, dotter- gelb, aulgeblasen, mit ei- förmigen, zugespitz- ten Zähnen, Behaa- rung filzig, kurzer als die Kelch- röhre, 10 50 cm. S t e n g e 1 i Um ii. tilzig behaart. 'Grundstand. Bus et armblättrig, Dolde armblütig. Kr o nensau m Hacb. bis fast zum Grunde der Röhre hinab zerteilt, schwe- felgelb-, K e 1 c h cylindrisch kegelig, mit lanzettlichen, spitzenZähnen, kurz, filzig behaart, Kap s el nicht beobachtet. Höhe nur etwa 10 cm, eiförmig länglich, auf der Unterseite kurz locker zottig behaart. kräftig, locker be- haart. 1 e reichblättrig, reichblütiff. tellerförmig . flach schwefelgelb. | cylindrisch. mit lan- zettlichen . spitzen Zähnen, Behaarung locker. länger als die Kelch- röhre. K) 50 cm. Aus dieser Übersicht dürfte zur Genüge hervorgehen, dass der Bastard mehr zu Primula elatior als zu Primula officinalis hin- neigt. Bei dem sehr spärlichen Vorkommen desselben war es mir bisher nicht möglich, Exemplare für den Tausch zu präparieren. Im Anschlüsse an das Erwähnte mochte ich die Aufmerksamkeit noch auf eine Form richten, die sowohl bei Pr. elatior als auch bei Pr. officinalis vorkommt und die eine bedeutend verlängerte Blumenkronenröhre mit knotig erweiterter Ansatzstelle des Teller, zeigt. Dieselbe stellt, da ich sie nur in Gesellschaft mit dem oben beschriebenen Bastard sah und der letztere ebenfalls eine verlängerte Kronenröhre besitzt, möglicherweise eine Übergangsiorm dar. (Schluss folgt). — 60 - Referat über Poeverlein Herrn.: Die bayerischen Arten, Formen n. Bastarde der Gattung Potentilla. Von E. K. Blüm ml in Wien. (Forts, von Seite 116 d. vor. Jahrg. i C.) Aureae Lehmann. 1. Campestris Poeverlein, a.) Knbentes Poeverlein. P. rubens Zimm. var. typica Leck et var gadensia Beck. a b.) Subrubentes Poeverlein i Rubentes x Stel- ligerae). P. incana x rubens Poev. (P? subrubens Zimm.") ac.) Subopacae Poeverlein (Knbentes xVernales). P. subopaca Zimm. (P. opaca X dubia). b.) Stelligerae Poeverlein. P. incana Fl. Wett. bc.)SubarenariaePoeverlein(StelligeraexVernales), P. snbarenaria Zimm.,P. Poeverleiniaua mh. (P. aes- tivax incana Poeverl.~). P. Prechtelsbaueii Poeverl. (P. incanaxSchwarzi). cj Vernales Poeverlein. P. opaca L.. P. puberula Kras., P. Schwarzi Puev.. P. albescens Zimm.. P. glandulifera Keiner, P. longifrons Borbas, P. serutina Yill . B. Billoti N. Boulay, P. Neuma.nniana Kchb.. P autumnalia Zimm., P. aestiva Hall. üi. 2.) Alpinae Zimm. P. venia L., P. dubia Zimm.. P. subnivalis Brügger (P. aurea x dubia), P. alpina Zimm.. P. aurea L. VII. Fragariastrum Zimmeter. P. caulescens L., P. Clusiana Jac^., P. alba L., P. sterilis Garcke, P. micrantha Kam. Zu den einzelneu Arteu und Kotten dieses Systems waren nun folgende Bemerkungen zu machen. Bei P. norwegica L.. die Poeverlein entgegen der heutigen Ansicht zu den Acephalae zieht, weil zwischen ihr und supina L. nach Aschersun und Grälmer (Flura des Nordostdeutschen Flachlandes. Berlin 1898 p. 407) Mittell'ormen existieren, wird angegeben, dass die Blätter bei man- chen Exemplaren zum Teil 4- und özählig sind, wodurch die An- sicht, dass norwegica der P. intermedia L. am nächsten stehe, nur gestützt wird, daher Petunnikuv's Ausschliessung der nor- wegica aus den Acephalae nur gerechtfertigt erscheint, wohingegen die Mittelformen zwischen norwegica und supina eine solche Aus- schliessung nicht rechttertigen. Diesen gordischen Knoten glaubt Keferent dadurch am besten zu lösen, dass er auf Pi nor- wegica eine eigene Rotte, die Tritoliatae gründet, deren Stellung zwischen der Acephalae-Rotte und der intermedia-Gruppe (Quinquefoliuin Focke) wäre, die also einen Übergang zwischen diesen beiden Gruppen darstellen würde und der Ähnlichkeit der norwegica sowohl mittels der Zwischenformen mit supina als auch mit intermedia Rechnung traut. (Die Begründung dieser Gruppe, sowie der im nachfolgenden angedeuteten Neuerungen und Ände- rungen behält sich Referent für einen eigenen Aufsatz vor). Bei — 61 — P. limosella Zimm. wird die Ansicht Blocki's, dass P. limosella keine selbstständige Art, sondern eine durch den Standort bedingte Form der P. snpina sei, bestätigt, indem Poeverlein von verschiedenen Standorten Formen vor sich hatte, die „durch den ziemlich auf- rechten Wuchs und die zahlreichen breiten, meist nicht alternieren- den Fiedern der Blätter deutliche \j b e r g a n g s f o r m e n zwischen beiden" darstellen, sodass er zur Erkenntnis gelangte. dass I'. limosa die Form feuchter, vor allem sumpfiger Standorte sei, wohingegen 1'. snpina auf fettem Boden zwar in allen Teilen kräftiger wird, ihren schlaffen Wuchs jedoch beibehält. Es hat demnach für P. limosella Zimm. wieder der alte Name P. supina L. var. limosa Iioeningh. einzutreten. Sehr zu erwähnen sind bei P. Anserina L. die beiden Formen, die Schrank in seiner Bayerischen Flora Bd. II p. 4(1 unterschieden hat, die jedoch seitdem nirgends mehr erwähnt werden und für deren Wiedereinführung Poeverlein das Verdienst gebührt. p]s sind dies ; „P. a. major. Die Blätter länglicht eyförmig-, der Stengel niederliegend, wurzelnd .... allenthalben an den Strassen und auf Viehweyden." „P. a. minor. Die Blättchen kurz eyförmig, die Ranken peitschenförmig .... am Traunsteiu." Letztere Form dürfte jedoch höchstwahrscheinlich eine Alpenform darstellen. Bei der P. concolor Zimm. wird bestätigt. dass dieselbe nur eine Form der P. anserina sei, doch gleichzeitig bemerkt, dass ihre Bildung nicht der chemischen Zusammen- setzung des Bodens ihre Entstehung verdankt, sondern dem mehr oder weniger grossen Feuchtigkeitsgehalt desselben, wobei auch die Ansicht widerlegt wird, dass concolor die Form der trockenen Standorte sei. indem Poeverlein Exemplare aus Mooren vorlagen, also von besonders feuchten Standorten, die die gleiche charakteristische Behaarung der Ober- und Unterseite aufwiesen, die sich jedoch wahrscheinlich durch den inneren ana- tomischen Bau von den Formen trockener Standorte unterscheiden werden. Es scheint die dichte Behaarung der Oberseite an den Sumpfpflanzen eine Abschwächung der aus einem feuchten Boden und feuchter Atmosphäre sich für die Pflanze ergebenden Nach- teile zu bewirken. Die alte Reichenbach'sche Tormentilla diver- gens wird als P. divergens i llchb.i Poeverlein wieder an das Licht gezogen, da sie eine ganz gut charakterisierte Form ist, Poever- lein von der Viehweide bei Königswiesen vorlag und überdies ebensoviel Berechtigung hat wie die anderen neuerdings aufge- stellten Formen. Die Reichenbach'sche Diagnose lautet: „foliis sessilibus, foliolis obovatis, ramis divergentibus, bracteolis post anthesin calycem aeqnantibus" und ist dieselbe nur durch folgendes noch zu ergänzen: „Blätter, namentlich der Stengel stark behaart : Nebenblätter tief eingeschnitten : Blüten gross, ziemlich kurz ge- stielt". Hei den Übergangsformen zwischen P. strictissima und P. dacica fällt Referenten eine Form aus dem Deininger-Moor beson- ders auf, die sich durch ihre Derbheit auszeichnet, zum Teil unter der Mitte verzweigt ist. grosse derbe Blätter, eiförmige. grob gesägte Blättchen, grosse, gespaltene Nebenblättchen und ziemlich gross.'. 4- und 5 zählige, langgestielte Blüten aufweist. und ausserdem ist die ganze Pflanze ror. überlaufen. Da sie wohl eine Moorfortn der P. dacica ist und wegen ihres eigentümlichen Ansehens wohl einen eigenen Namen verdient, so schlägt Referent — 62 — für sie die Bezeichnung P. äacica Zimm. var. palustris mh. vor. Die P. Favrati Zimm. wird als eine Alpenform der P. sciaphila erklärt, die sich durch die wenigen und grossen Hinten der P. strictissima etwas nähert, liei Besprechung der P. suberecta Zimm. (P. erecta procumbens) wird auch darauf hingewiesen, dass bei allen Formen die Verbreitung mittels der vegetativen Organe eine grosse Holle spielt und dalier ein häufiges Vorkommen — seihst an Orten, wo die Stammarten fehlen — noch keineswegs einen Beweis gegen die Bastardnatur solcher Formen bildet, da- lier nicht so leicht die Frage entschieden werden kann, ob eine Zwischenform oder ein Bastard vorliegt. Bei P. procumbens Sihth. steht Poeverlein auch auf dem Standpunkte, dass diese Form ein Bastard und zwar 1'. silvestris X reptans sei. wofür das sehr sporadische Vorkommen dieser Form innerhalb des grossen, ge- meinschaftlichen Verbreitungskreises dieser beiden Arten spricht, während das massenhafte Auftreten von 1'. procumbens an den ein- zelnen Standorten sich durch die starke vegetative Vermehrung (durch die im Herbste wurzelnden Ausläufer) zur Genüge erklären lässt, Bei 1'. Gremlii Zimm. (P. erecta xrepens) ist eine sehr gediegene Anschauung Poeverleins zur Sprache gelangt. Er sagt dort: „Die Frage, welche von verschiedenen Formen eines Formenkreises hei der Bildung eines bestimmten Bastardes beteiligt sei. ist sehr schwer zu beantworten und deshalb bis jetzt in der Pegel unbe- antwortet gehliehen, diese Frage ist aber speciell für die richtige Erkenntnis und Unterscheidung der Bastarde von grösster Trag- weite und es darf deshalb keine Mühe gescheut werden — vor allem durch genaues Studium der Formen am natür- lichen Standorte - zu einer richtigen Beantwortung derselben zu gelangen". Bei P. reptans L. sind einige sehr interessante Formen erwähnt, von denen f. longifolia mh. sich durch sehr lange, in der Mitte am breitesten und scharf gezähnte Blättchen auszeichnet (St. Gilla unweit Begensbnrg. leg. Poeverlein), während f. longipedata mh. eine Zwischen form zwischen f. longifolia mh. und P. subpedata Koch vorstellt, da sie ebenfalls sehr lange Plättchen, sowie zum Teil fus'sförmige Blätter besitzt (Gras- plätze zu Schwabing, leg. Poeverlein), beide Formen wahrschein- lich viel weiter verbreitet. Der systematische Wert der P. micro- phylla Zimm. scheint ziemlich gering zu sein, und wäre diese Form demnach am besten wieder der P. reptans als Variation unterzuordnen, wobei dann wieder Trattinick als Autor einzutreten hätte. Bemerkenswert ist. dass eine Potentilla, die bisher nur aus Ungarn, Pussland und der Schweiz bekannt war. nun auch in Bayern konstatiert wurde, es ist dies P. anomala Ledeb. (Bahn- damm bei Pochhausen, unweit München). i Fortsetzung folgt). Botanische Vereine. Botanischer Verein der Provinz Brandenburg. Sitzung vom .i. April 1900. Der Vorsitzende Herr Prof. Dr. Schumann giebt Kunde von dem Tode des Lithographen Meyen. welcher viele Jahre Mitglied des Vereins gewesen ist. Herr Prof. Ascherson widmet ihm einige Worte der Erinnerung. Der Vorsitzende teilt ferner mit, dass die in voriger Sitzung erwähnte Bitte nm Erhal- tung des grossen Fenns im Grunewald dem königl. laudwirt- — 6:5 — schaftlichen Ministerium übermittelt wurde, dass in Kürze das 1. Heft der Vereinsschriften erscheinen und Herr Löeske während der#Osterferien im Auftrage des Vereins dem Studium der Moos- flora der Prov. Brandenburg sieh unterziehen wird. Herr Kustos Hennings legt vor und bespricht Pilze, welche Deformationen an Bäumen verursachen: Caeoma deformans von Nikko auf Zweigen von Thujopsis dolabrata, Uromyces trun- cicola auf Sophora japonica von Tokio, Pachyma Hoelen auf Kiefer- wurzeln, sowie Echinodontium tinctorium. — Herr Apotheker Wertli spricht über seine in Ostaf'rika gemachten Beobachtungen hetreffs der Bestäubung von Blüten durch Nektarinien-Vögel', die in der altenVt'elt die KolibrisAmerikas vertreten — : seinel ntersuchungen ergaben im wesentlichen dieselben Besultate. zu denen früher schon Klliot und Volkens gelangten. Werth unterscheidet 6 Typen von Nektarinienblüten : 1. den Typus der Myrtaceen. von welchem als Beispiele Jambosa vulgaris DC. und Barringtonia racemosa L. erläutert werden. 2. Den Hibiseus-Typus repräsentiert der schar- lachrote Hibiscus rosa sinensis: die übrigen Ilibiscusarten blühen gelb und können auch durch unsere Honigbiene bestäubt werden. Der 3. Typus ist der der Aloe-Arten, und zu ihm dürften im Kap- lande auch einige Ericaceen zu rechnen sein. 4. Als Beispiel des Lippenblumentypus dient Kigelia aethiopica, die nur von 6 bis 10 Uhr blüht. Hier sind die Blumenkronen dem Schnabel der Nektarinien entsprechend gekrümmt und. da diese den Honig- schwebend saugen, die Unterlippen entweder verkürzt oder zu- rückgeschlagen, z. B. bei Salvia aurea, während die von Bienen besuchten Labiaten ('wie Salvia pratensis) verlängerte Unterlippen haben. Zu diesem Typus, bei welchem die Antheren oberhalb des Ilonigbehälters liegen, sodass der Bollen auf dem Scheitel der Nektarinien hangen bleibt, können auch die Blüten der Bananen (JMusa paradisiaca) gerechnet werden. Als Beispiel des 5. Typus dient die scharlachrote Erythrina indica Lam. : bei ihm nehmen die Nektarinien den Blütenstaub an der Kehle mit. da die An- theren unterhalb des Honigbehälters liegen. Ahnlich sind die Blüten von Intsia und Vuapa gebaut. Bei dem 15., dem Loranthus- Typus kommen die Honigvögel in der einen Blüte nur mit den Antheren, in der anderen nur mit der Narbe in Berührung, und die Pollenkörner" sind nicht rund, sondern dreiflügelig. Ähnliche Blüten besitzen auch Protea, sowie Bavenala madagascariensis Poir. und Strelitzia reginae Ait. Im Allgemeinen sind die von Nektarinien besuchten Blüten durch ihre scharlachrote oder bren- nendgelbe Farbe und durch ihre (irösse — manche sind bis 3 cm lang — ausgezeichnet; eine Ausnahme macht nur der Myrtaeeen- Typus mit seinen weisslichen Blüten. Nach Herrn Werth ist es zweifellos, dass die Nektarinien 1 Ionig saugen und nicht Insekten fressen. Auf Anregung des Vorsitzenden stellt der Vortragende noch fest, dass die Blüten von Mnsa paradisiaca in der unteren Region weiblich, in der mittleren zwitterig. in der oberen männ- lich sind, dass sie nie reifen Pollen aufweisen und daher wohl Früchte, aber niemals Samen bringen. Berlin . den i). April 1000. Prof. II. Bot ton liach. — 04 — JSJachrut Alfred Moritz Schlimpert, der den Lesern dieser Zeitschrift durch sein sorgfältiges l'fianzen- nnd Standortsverzeichnis der Flora von Meissen (Jahrg. t89J Nr. 11 etc.) bekannt geworden ist und sich besonders durch die Erforschung der dortigen Rosen flora verdient gemacht hat, erlag am 27. März d. J. einer Erkrankung der Yerdauungsorgane, deren Leiden er fast ein Jahr mit grosser Geduld ertragen. Er wurde am 1,;. August 1837 in Oberkermannsdorf bei Chemnitz als ältester Sohn des durch seine pädagogischen Schriften bekannten Ober- lehrers Schlimpert geboren. Nach der Schulzeit ging er als Apo- theker! ehrling nach Hartha bei Döbeln, weilte dann als Gehilfe in Mvlau. Eibenstock, Mühlhausen i. Th. und Ellrich am Harz, wo- rauf er sich in der Staatsprüfung zu Dresden eine I erwarb. Dann verwaltete er die Apotheke in Radeberg bei Dresden und erwarb 1862 die Apotheke in Zöblitz bei Annaberg: bald darauf erkor er sich seine treue Lebensgefährtin Mathilde, geborne Theilkuhl aus dem Harz. 1871 zog Schi, nach Meissen und gründete hier ein Droguengeschäft, welches er zu grosser Blüte brachte. Nachdem er sich 18S5 vom Geschäft zurückgezogen, beschäftigte er sich einzig mit Botanik der heimischen Flora und war ein geschätztes Mitglied der Meissener und Dresdener naturwissenschaftlichen Gesellschaft „Isis". Bei seinen Rosenstudien verfuhr Schi, besonders gründlich und korrespondierte dieserhalb nicht nur mit den deutschen Rosen- liebhabern, sondern auch mit den Autoritäten des Auslandes (Christ. Crepin). Er schrieb für die Jubelfestschrift der „Isis" zu Meissen: „Die wilde Kose" und für die „Abhandlungen der naturw. G. Isis in Dresden": „Rosenformen der Umgebung von Weissen8. Auch im Gemeindeleben stand der Verstorbene in An sehen als Mitbegründer der Sparkasse zu Colin, Mitglied der Real schulkommission, Geschworener etc. Hasse. Bitte. Die verchrlichen Herrn Abonnenten der D. 1». M. werden höflichst um Einsendung ihres Jahresbeitrages gebeten. G. L, A ii z e i ff e n. Rabenhorst's Kryptogamen-Flora 1. Auflage, ht für ca. 230 Mk. zu verkaufen. Die bis Ende 1899 erschienenen Lieferungen sind vollzählig und tadellos vorhanden. .Jetziger Ladenpreis :-!40 Mk. Angebote und Anfragen unter P. 3204 an Haasenstein & Vogler A-G. Chemnitz. Verlag d>^ Herausgebers. Verantwortlicher Redakteur: Prof. Dr. G. Leimbach. Arnstadt i, Thiii Druck der Buch- u. Sleitidrucherei von Otto Bbttner. Arnstadt. Deutsche Botanische Monatsschrift Zeitung für Systematiken Floristen und alle Freunde der heimischen Flora. Zugleich Organ der botanischen Vereine in Hamburg und Nürnberg und der Thüring. botanischen Gesellschaft „Irmischia" zu Arnstadt. Herausgegeben von Professor Dr. G. Leimbach, Direktor der Realschule zu Arnstadt. Erscheint monatlich. Nr. der Zeitungsliste: 1840. Preis 6 Mk. jährlich. XVIII. Jahrgang 1900. Mai-Juni. M 5 u. 6. Inhalt. Dl*. .1. Murr, Zur Kenntnis der Kulturgehölze Sudtirols, besonders TrienU VV. Hasse. Bestlmmungstabellen für die Rosen »on Meissen und Umgegend. II. Schmidt, Heue Funde uns dem sehlesisehen Vorgebirge \Y. Becker, Bemerkungen zu den Violae exsiccßtae. II. Zschacke, Beiträge zur Fluni Anhaltinu. VIII. Dr. G. Letmbach, l'ic Volksnamen unserer helmischen Orchideen. \ l'stei'i, Beiträge zu einer Monographie der Gattung Berber ia. Snkädorf, Waähinglonistihe Pflanzen. Dr. J. Trann stein er, Carduus Personata 1. y. platglepis Saut. Holanisehe Vereine: Bot. Ver. in Hamburg (Jahresbericht): Bot. Ver Brandenburg (Sitzungsbericht) Botanische Reisen. — Botanische Sammlungen. — Briefkasten. — .4« i — Anzeigen. Zur Kenntnis der Kulturgehölze Südtirols, besonders Trients. Von Dr. .1 o s e t' M u r r. (Fortsetzung von S. 44 d. Jahrg.). Mahonia japonica DO. Trient, nur ganz vereinzelt kultiviert: wenige Exemplare sah ich auch im Stadtpark von Rovercdo. .Mvrsine africana L. Ilciurickspromenade in Gries. Myrtus communis L. Bozen-Gries (II.), dortselbst an der Heinrichspromenade auch fruchtend, doch im Winter geschützt; in Trient sali ich noch kein Ex., in Tabernaro (c. 500 m) angeb- lich ein grösserer, aber nicht blühender Strauch. Nerium Ol e ander L. In Trient meines Wissens fast nur als Topfgewächs, dorh den Winter im Freien aushakend. Ülea europaca L. In Südtirol von Bozen abwärts an vielen Stellen in einzelnen Ex. angepflanzt (H.)3 eigentliche Oliven- kultur nur von Vczzano an durch das Sarcathal hinab, in Arco bereits ausgedehnte Olivenhaine. In Trient stehen etliche ältere — 66 — Bäume an der Villa Moiranni nächst der Alle-Laste Kaserne, welche nach einer mir zugekommenen Mitteilung jährlich 5 Liter Öl liefern. Auch in Boveredo einzelne fruchtende Ex. (C.)< Ostrya carpinifolia Scop. Trient, in der Anlage üher der Piazza d'armi hochstämmige Exemplare, übrigens in der Gegend das gemeinste Laubgesträuch. Paeon ija™a rborea Don. Roveredo (C), Trient. Bozen. Paliurus australis Gaertu. Wild bei Arco ; doch glaube ich auch untern der Strasse nächst Castell Toblino einen Strauch gesehen zu haben: neuestens von Dr. F. S auter bei Girlan angegeben (kaum wild?); in Trient mehrfach zu lebenden Hecken verwendet und meist nicht blühend oder die neuen Triebe erst im Herbste blühend und fruchtend, so an der Kirche in der Vorstadt Piedicastello; ein reich fruchtender Strauch auch lieben Cercis und Diospyros in einem Gute an der Strasse gegen Buco di Vela. Paulownia imperialis S. et Z. Bei H. nicht erwähnt! In Meran, Bozen-Gries, Trient u. s. w. sehr häufig kultiviert, viel- fach bereits starke Bäume,*) wie Catalpa in Trient mehrfach aut Mauern in kleinen , doch blühenden Exemplaren ver- wildert. Die neuen, nach der Beschneidung entstandenen Triebe setzen im Herbste zahlreiche Blütenrispen an. ohne diese zweite Blüte zur Entfaltung bringen zu können. Periploca graecaL. Bozen, Trient, Roveredo (IL) \ zur Bekleidung von Lauben, Brückengeländern (z. B. in den Bahn- hofsanlagen in Trient) u. s. w. verwendet. P h iladelp hus coronarius L. Sehr häufig kultiviert, aber auch an zahlreichen Punkten Südtirols, besonders des süd- lichsten Teiles wild. P hotin ia serrulata Li ndl. Nach Evonymus japonica, Ligustrnm japonicum und Eriobotrya japonica wohl das häufigste immergrüne Ziergeholz in Südtirol; doch kommen in Trient die korallenroten, bis zum Frühjahre bleibenden Beeren an den wenigsten Exemplaren zur Entwickelung und wohl überhaupt nur in günstigen Sommern und Lagen. * Physocarpus (Spiraea) opuli Colin Maxim. Trient, häufig in den Anlagen. Roveredo (('.), ebenso in Inns- bruck, Hall u. s. w. Pittosporum Tobira Ait. Vielfach in den Anlagen Südtirols, doch wohl nur in den mildesten Lagen den Winter ohne Schutz aushaltend. Platanus occidentalis L. und P. Orient alis L. allenthalben besonders als Alleebäume häufig kultiviert. P oinciana Gillie'sii Hook. Trient, mir nur einmal aus einem Garten überbracht. * Popnlus Beroli ne n s is-Dippel (= P. italica Moencnxlaurifolia)? Ein starker Baum mit rhombischen Blättern in den Bahnhofsanlagen in Trient gegen das Seminar, in welchem Prof. Kühne nach den vorgelegten leider unzureichenden Proben obiy;e Kombination vermutete. *) Besonders mächtige alte Exemplare stehen am Schlosse Wildhaus im Drauthale ober Marburg. — (u — * P. balsami ieia L. Häufig kultiviert, auch in Inns- bruck. Ein grossei Baum nächst dem Tribunale in Trient behielt letztes Jahr bis in den Dezember hinein sein Laub grün. * P. canescens S m. In Roveredo häutig kultiviert (('.), wohl auch anderwärts in Südtirol. P. monilifera Ait. Bozen, einzeln (II. I und sicher auch anderwärts. P. pyramidalis Rozier. Überall anWegen u. Höfen gepflanzt. Prunus Laur ocer asus L. Bozen, doch selten (li.): jetzt häutig kultiviert in Trient, Roveredo u. s. w., freilich viel- fach nicht blühend. P. lusitanica L. Roveredo (C), auch in Trient beim Gärtner Smadelli in der Via Grazioli. P. Mahaleb L. In Südtirol gemeines Laubgehölz nnd kaum kultiviert; in Innsbruck, wenigstens früher, ein grösserer Strauch in der Englischen Anlage. Pueraria Thunbergiana S. et Z. Als Bekleidung einer Gartenlaube bei Smadelli in der Via Grazioli in Trient. Punica Granat um L. In Südtirol sehr häufig kulti- viert und um Bozen. Ifiva u. s. w. wie wild (H.), auch zur Zierde in Anlagen. * Ptelea trifoliataL. Roveredo (C); in Innsbruck mehr- fach angepflanzt, z. B. im Hofgarten, in Dreiheiligen und unmittel- bar über der Iimbrücke. * Quercus Ballota Des f. Roveredo (f.). Q. 1 1 e x L, Wild nur in dem weiteren Bereiche des Garda- see-Beckens; kultiviert in Bozen, ehedem noch sehr selten (H.), jetzt z. B. in Gries schon einzelne schöne Bäume, um Trient mehr- fach, doch meist nur vereinzelt kultiviert (Povo, Villa Zambelli. Scala), über der Via Grazioli jetzt eine grössere Reihe junger Exemplare. Rhamnus Alaternus L. Heinrichs-Promenade in Gries, Castell Toblino, hier anfangs April aufblühend; Roveredo (C). Rhaphiolepis indica Liudl. Trient, Via Grazioli. nur ein Exemplar im Garbari'schen Garten. Rh us Cotinus L. Im wärmeren Südtirol überall wild und gelegentlich auch zur Zierde gepflanzt. Rh. typhina L. In Südtirol häutig kultiviert und sogar mehrfach verwildernd (II.. Evers a. a. <)."); übrigens auch in Nord- tiiol häutiger Zierbaum. Ribes aureum l'ursh. Bozen, auch einzeln verwildernd (II.): in Trient ziemlich selten kultiviert. R. nigrum L. Selten in Gärten (II.), nach Hausmann (Anhang") S. 14:11 wäre die Art an 2 Stellen um Brixen wild. In Nordtirol öfter kultiviert, z. B. in Mühlau bei Innsbruck. Robin ia hispida L. Bozen, selten angepflanzt (II), jetzt ziemlich häutig, in Trient nur vereinzelt. R. Pseud-Acacia L. In Nord- und Südtirol höchst ge- meiner Kulturbaum und besonders längs der Bahnlinien zur Be- festigung des Bodens angepflanzt und öfter, z. B. in der Fersina- schluclit, ganze Abhänge überziehend (vgl. II., Evers a. a. ().): ausser der „Kugelakazie" (diese vielleicht die R. Bessoniana des Smadelli'schen Kataloges) die var. pyramidalis in zwei Exemplaren an der Piazza del Vö in Trient. * R. V send-Acacia L. v a r. m o n o p h y 1 1 a. Diese merkwürdige, habituell weit abweichende Form (mit eiupaarigen. — fjs — Blättern und stark verlängerten Endblättchen) findet sich in einigen hochstämmigen Exemplaren an der unteren Via del Travai in Trient, ferner in der Via Grasioli und wohl noch anderwärts. * R. viscosaVent. Ein Baum in Trient rechts am Bahn- hofe und einzeln auch im Garbari' sehen Garten in der Via Gra- zioli mit der vorigen, ferner in Piedicastello. Rosa*) Banksiae R. Kr. In Trient, wie überhaupt in Südtirol mehrfach kultiviert und nach einer mir zugekommenen Mitteilung in S. Dona auch halb verwildert. R. gallica L. Eine halbgefüllte Form (nach den Stand- orten augenscheinlich die „R. provincialis Ait." bei Gelmi Prosp. p. 58) ist ähnlich wie sonst auch R. cinnamomea L. in Trient mehrfach (Goccia d'oro, Piazzina ausser S. Martino) völlig ver- wildert in Gebüschen zu finden. R. indica L., R. lutea Mi 11. und R. scande n s M n c h., letztere zwei besonders häufig als Kletterrosen kultiviert. R. multiflora Thunb. Gries-Bozen. Trient u. s. w.. häufig kultiviert. * Ruh us odoratus L. In Trient, Bozen n. s. w. hier und da kultiviert, häufiger in Nordtirol. Ruscus aculeatus L. In Bozen. Toblino u. s. w. wild, in Trient nach Gelmi in Piazzina; ich traf die Pflanze hier bis- her nur kultiviert am Aufstieg nach Alle Laste und verwildert in einem aufgelassenen Parke in Ai Giardini mit Calycanthus prae- cox, Vinca maior etc. Salix babylonica L. liier wie in Nordtirol häufiger Zierbaum.**) Sophora japonica L. Bozen, nur 2 Bäume (II. ). jetzt häufiger: Trient (Evers a. a. ()), hier nun bereits zahlreich als Alleebaum z. B. längs der Piazza d'armi und an der Piazza del V.6. Roveredo (C). Auch in Innsbruck, Hall u. s. w. ist der Baum mehrfach zu treffen, kommt aber hier erst gegen den September zur Blüte (in Bozen und Trient im Juli) und nie zur Frucht- bildung. Ein riesiger Baum in der Erlerstrasse in Innsbruck ist vor einigen Jahren der Verbauung zum Oper gefallen. Sorbus domestica L. In Bozen (II.) und in Trient ■/.. B. in Goccia d'oro und über S. Nicolö (Evers a. a. 0., d. Verf.) wild, doch nur strauchartig: an beiden Orten einzeln auch als Fruchtbaum kultiviert, z. B. in Trient gegen Buco ili Velri, dann ein Baum am Beginn der Via romana u. s. w. Co belli kennt die Art von Roveredo nur kultiviert. * S. hybrid a L. Roveredo (C). *) Auf die hiesigen Kulturrosen, deren bereits Hausmann (Flora von Tirol S. 278 ff) etwa 10 anfahrt, konnte ich noch nicht näher eingehen. Die verschiedenen weiss, rot und gelb blühenden, allenthalben in üppiger Fülle zur Bekleidung von Mauern, Ve- randen und Altanen verwendeten, zum Teil sehr frühzeitigen Alton bilden den lieblichsten Schmuck der südtirolischen Villegiaturen z. B. in Grics. Roveredo, Arco u. s. w. **) Jn Innsbruck ist auch die in Nordtirol fohlende S. viminalis L. in der Iwnanlage und S. pentandra L., die erst an der Alpe Liesens wieder auftritt, in Schüncck bei Weiherburg kultiviert. — 69 — Spartium jünceum L. Wild wohl nur in Riva und Avil». Im Hertenberg l»oi Bozen wie wild {11.1. in Trient nur ein Sträuchlein verwildert an der Strasse über dem Franziskaner- kloster. •■ Spiraea Cantoniensis Lour. In Trient massenhaft kultiviert, seltener in Nordtiiol z. B. in Hall. S. hypericifolia L. Einzeln kultiviert in Bozen-Gries. * S. japbnica L. ( = S. callosa hört.). Sehr häutig in Nordtirol kultiviert, in Südtirol mindestens weit seltener. * S. oblongi fulia W. K. Vereinzelt kultiviert ebenso in Nord- wie in Südtirol. S. opulitolia L. s. unter Physocarpus. S. prunifolia S. et Z. In Bozen und Trient häufig kul- tiviert, ebenso in Nordtirol. '••■ S. salicitölia L. Gleichfalls meines Wissens in Nord- tirol in grösserer Menge kultiviert (bei Innsbruck wohl auch ge- legentlich verwildert beobachtet) als in Südtirol. Roveredo (CO S. sorbifolia L. In Trient und Bozen häutig kultiviert: in Trient z. B. am Tribunale und an der Piazza del Vö einzelne dickstämmige Stauden. ;: S. ulmifoliä Scop. Für diese gilt das bei S. japonica und salicifolia gesagte. In Nordtirol die gemeinste der kultivierten Spierstauden. St.aphylea pinnata L. In Bozen selten kultiviert (H.), übrigens nach einer alten Angabe dortselbst auch wild : Roveredo (( '. I. S t e r c ul i a pla t a n i f o 1 i a L. In Trient mir bisher nur ein junges Exemplar von der Villa Rossi bei Villazano bekannt. Styrax officinalis L. Bozen, dort den Winter ganz gut ertragend (H.). Symphoricarpus racemosa Michx. Bei II. nicht erwähnt! In Nordtirol jedenfalls häufiger kultiviert als in Südtirol. Roveiedo (C). ■ s. orbiculata Mnch. Trient, am Amtsgebäude der Valsuganabahn: in Innsbruck auf dem Karl Ludwigs-Platze mit der vorigen. Syringa vulgaris L. Hier wie überall gemeiner Zier- strauch. Nach C ob eili bei der Kapelle S. Colombano nächst Ro- veredo wirklich wild; wahrscheinlich auch hier nur völlig verwildert wie an vielen Orten. Die in Innsbruck kultivierte S. Josikaca Jacq. sah ich hier nicht. S. p e r s i c a L. Ebenso häutig kultiviert in Nord- und Südtirol. S. per sie a L. var. laciniat a V ahl. Talferanlage in Gries und Goccia d'oro bei Trient. Tamarix gallica L. Trient nicht selten kultiviert, Roveredo (C.) : in Nordtirol sah ich nur an der grossen Fabrik über Absam einige schöne Tamarisken, die wohl dieser Art ange- hören durften. T. tetrandra Pall. Trient, mehrfach kultiviert. T. r a d i c a n s Ju s s. und T. j a s m i n o i d e s Li n d 1. Roveredo (C.) Tecoma grandiflora Del. Häufig kultiviert in Gries, Riva u. s. w. ; in Trient selten. * Tilia argentea DC. Roveredo (C). Ulm us glabra Mi 11. In Trient ein Baum gegenüber dem Tribunale. — 70 — * Veronica speoiosa Curi. Trient, von Ai Giardini erhalten: Roveredo (C). Kaum im Freien überwinternd? Viburuum odorat issi mum Ker. Erzherzog Heinrichs- Promeuade iu Gries. Viburuum Tinas L. Ilitutig kultiviert in Bozen-Gries, Roveredo, Toblino, Area: in Trient seltener und erst im Früh- jahre aufblühend. Yitex Agnus castus L. Gries (H.), in Trient mir nur ein kleiner Strauch au der Piazza del Vö bekannt. Weigelia ros'ea Li ndl. Häutig kultiviert, ebenso in Nord- wie in Südtirol ; übrigens W. hortensis S. et Z. vielleicht häutiger als die echte W. rosea Lindl. * Xanthoxylon amcricanum Mill. In der Taller- anlage in Gries. Yucca aloefölia L. und Y. t'ilamentosa L., die häu- tigsten uuter den in Südtirol kultivierten Arten: letztere tritt z. B. iu Goccia d'oro bei Trient halb verwildert auf. Zizyphus vulgaris Lam. Bozen, Kaltem. Meran (H.), Roveredo (C). BestiiHiniingstiibellen für die Rosen von Meissen und Unigegend. Von \V. Hasse in Witten. Das letzte prlanzenkundliche Ziel meines kaum ersetzbaren Freundes Schlimpert zu Meissen-Colln'O war eine Rosen-Mono- graphie von Sachsen. Mein „Schlüssel zur Einführung in das Studium der mitteleuropäischen Rosen"**) und meine „Übersicht zur Bestimmung der schwäbischen Rosen" in lieft 5 und 6 dieser Zeitschrift von 1898***) veranlassten denselben, mich für dieses Werk als Mitarbeiter anzunehmen. Die Erforschung blieb zunächst auf die Umgegend von Meissen beschränkt und wurde nun leider durch zu frühes Hinscheiden meines teuren Freundes abgebrochen. In nachstehenden Tabellen biete ich den Rosenliebhabern Sachsens das Fundament unserer Arbeit. A. Übersicht der Arten. [I, Junge Rinde und Blut e n stiele haarlos oder letztere kaum merklich behaart; wilde uud verwilderte Arten]. 1 a, Strauch hoch, mit ausgebildeten Stämmen, Ästen und Zweigen : Blätt chen nicht auffallend derb : 2a. Kelchzipfol in der Regel reichlich fiederlappig (die in der Knospe bedeckten Kelchzipfelränder sind immer unge- fiedert) ; ;3a, Blättchen beiderseits kahl und drüsenlos. höchstens auf dem Rückgrat einzelne Drüseu : *) Man sehe Nachruf Seite 6i des vorliegenden Jahrganges dieser Zeitschrift. **) Zu beziehen durch die Buchhandlung von R. Gräfe in Witten für 75 Pfg. ***) Separat - Abdruck auf Doppelpostkarte von Lehrer Allmendinger in Niedernau [Württemberg] zu erbitten. — 71 — 4 a, Kelchzipfel an der jungen Fracht zurückgeschlagen oder ausnahmsweise ausgebreitet, jedenfalls aber zur Zeit der Fmchtfärbung abfallend: 1, Rosa canina L. 4 1», Kelchzipfel an der jungen Frucht aufgerichtet oder aus- gebreitet und meist noch die schon gerötete Frucht krönend: G r i ffel vorragungen ein breites, dichtwolliges Köpfchen darstellend; Fruchtstiele meist kurz (6 — 12 mm 1.), selten länger (10—22 mm 1.) : 2, R. glauca Villars. 9b, Blättchen mehr oder weniger behaart (wenigstens auf dem Rückgrat), oft zugleich auch unterseits drüsig, selten haarlos, aber unterseits mehr oder weniger drüsig; a) B lütt che n unterseits drüsenlos oder nur mit verein- zelten Drüsen : aa| Blattstiele drüsenlos oder nur wenig drüsig; Blättchen unterseits durchaus drüsenlos; § 1, Kelchzipfel an der jungen Frucht zurück- geschlagen oder zum Teil ausgebreitet, jeden- falls alter zur Zeit der Fruchtfärbung abfallend: 8 1. Blütenstiele glatt; Griffelköpfchen meist klein, wenig oder mehr behaart, aber nicht dicht wollhaarig ; Fruchtstiele meist lang; 3, R. diunetorum Th. S 2. B lü teil stiele (und oft auch die Kelch- röhre und der Kelchrücken) stieldrüsig : Griffelköpfchen ziemlich gross, dicht- haarig bis wullig: 4, R. collina Jacq. § 2. Kelchzipfel an der jungen Frucht autgerichtet oder ausgebreitet und meist noch die schon ge- rötete Frucht krönend : G r i f f e 1 k ö p f c h e n breit, dichtwollig: Fruchtstiele meist kurz: 5. R. coriifolia Fr. bb| Blattstiele reichlich drüsig; Blättchen doppelt und mehrfach gesägt, die untersten Zweigblättchen bisweilen unterseits mit wenigen Drüsen : (K. tomen- tella Lern. 1818) 6. R. afflnis Kau 1816. b) Blättchen unterseits auf der ganzen Fläche (mehr oder, weniger) reichlich drüsig und meist auch die Neben-' b lät t c h e n unterseits drüsig ;' aa) B lü te u stiele ohne Drüsenborsten: § 1 , Stacheln gleichartig : S 1 , Griffel kahl oder haarig, aber nicht wollig : Kelchzipfel an der jungen Frucht zu- rückgeschlagen oder ausnahmsweise ausge- breitet, jedenfalls aber zur Zeit der Frucht- färbung abfallend: (R. sepium Th. 1799). 7, R. agrestis Savi 17U8. S 2, G r i f f e 1 k ö p f c h e n gross, dichthaarig bis wollig : K e 1 c h z i p f e 1 au der j ungen Frucht aufgerichtet oder ausgebreitet und meist noch die schon gerötete Frucht krönend ; (R. graveolens Grenier 1848) 8, R. elliptica Tausch 1819. § 2. Stacheln ungleichartig, teils pfriemlich, teils borstlich ; Blüten stiele sehr lang . glatt : Kelchzipfel an der jungen Frucht zurück- geschlagen, aber lange bleibend; Krone gelb-, Griff el köpf chen gross, wollig (mitunter angepflanzt): 9, R. lutea Dalecharop. ob] Blüten stiele drüsenborstig : § 1, Blättchen haarlos, unterseits meist mit ver- einzelten Drüsen : Zahnung sehr drüsig: Blatt- stiele sehr drüsenreich, aber haarlos oder nur stellenweise behaart: 10, R. livescens Bess. 1811. § 2, Blättchen wenigstens auf Rückgrat und Rippen behaart und unterseits dichtdrüsig; Frucht- stiele reichlich stieldrüsig. S 1, Fruchtstiele kurz (meist noch nicht 1 cm 1.): 11, R. rubiginosa L. b 2, Fruchtstiele so lang wie die Frucht oder länger; Griffel kahl oder fast kahl: 12, R. micrantha Sm. § 3. Blättchen oberseits mit zerstreuten, ange- drückten Haaren, unterseits dicht rauhhaarig bis filzig: Blütenstiele fast immer stieldrüsig; Stacheln gerade oder gebogen (aber nie haken- förmig gekrümmt) : S 1, Griffelköpfchen klein, schwach behaart: Kelchzipfel an der jungen Frucht zu- rückgeschlagen oder ausgebreitet, jedenfalls aber zur Zeit der Fruchtfärbung ver- trocknend: 13, R. tomentösa Sm. S 2. Griffelköpfchen mittelgross und grosser, sehr dichthaarig bis wollig; Zweige sehr stachelig; Endblättchen oval-elliptisch oder elliptisch, spitz, unterseits mit zahl- reichen zerstreuten Drüsen: Zähnung sehr drüsenreich: • -f 1, Fruchtstiele länger als die Früchte, meist einzeln; Früchte rundlich: Kelch- zipfel an der jungen Frucht aufgerich- tet oder ausgebreitet und meist noch die gerötete Frucht krönend: 14, R. renus'la Scheutz. + 2, Fruchtstiele höchstens so lang wie die Früchte, meist gehuschelt: Kelchzipfel aufrecht und noch die reife Frucht krönend: Krone sehr rot: Stacheln alle vollständig gerade ;Endblättcheu aus herzförmigein Grunde langoval und zugespitzt: Früchte sehr gross, kugelig, dicht mit drüsenspitzi- gen Nadeln besetzt : 15, R. villosa L. 2b, Kelch zipfel meist ganz ohne Fiedern, an der jungen Frucht aufgerichtet oder ausgebreitet und meist bis zur Reite bleibend: a) die mittleren Blätter normaler Blütenzweige mit 5—7 Blättchen: Z ah nun-g einfach; Rinde rotbraun: Griffel - köpfchen wollig: aaj Blattstiele und Blättcheu gauz haarlos; Stacheln sehr zerstreut, kaum gebogen oder gerade, in der Regel gleich- artig, sehr selten einige nadel- und horstenförnaig: CR. ferraginea Villars 177!» 10, R. rubfifolia Villars 17b9. lili] Blattstiele und Blättchen beiderseits behaart; S t a c nein der Stämme und blühenden Zweige borsten- förmig, an den Ästen derb und gekrümmt; § 1, Blättchen lang-elliptisch, mit etwas keiligem Grunde: Blüten stiele glatt: 17. R cinnaniomea L. § 2, Blättchen eiförmig uder oval, spitz oder stumpf: Fruchtstiele und Früchte meist drosenborstig (gezogen in Gärten und als Heckenstrauch, manchmal auch verwildert): 18. R. turbinata Aiton. In Die mittleren Blätter der Blütenzweige mit 7—11 Blättchen; Schösslinge dicht mit pfriemlichen Stacheln und Stieldrüsen bekleidet (derbe Stacheln fehlen ) : S 1. Endblättchen 10 — 1 7 mm lang, verkehrt-eirund bis rundlich, am Ende abgerundet, am Stielchen etwas eckig: Krone weiss oder blassrosa: (K. spinosissima L. 1753) 19, R. pimpinellifolia L. 17i>2. § 2, Endblättchen 30— 50 mm lang, elliptisch-oval und spitz, seltener länglich eiförmig-elliptisch: Krone dunkelrosa: (R. pendulina L.) 20. R. alpina L. 1 b, Strauch unentwickelt, indem der unterirdische, weit um- herkriechende Wurzelstamm nur kurze, meist schiefe 0 herstamme bildet, aus denen die 30— 130 cm hohen auf- rechten Aste mit den ebenfalls aufrechten diesjährigen Blütenzweigen entspringen: Bestachelung ganz un- gleich; Blättchen derb, lederig, gross (oft über 2 cm breit) ; Blütenstiele 2 — 5 cm lang, dicht driisenborstig: Krone .y/.2_7^2 cm breit, meist dunkelrosa: 21, R. gallica L. |II. Junge Rinde und Blüten stiele dichthaarig bis filzig; Blättchen sehr gross und auffallend runzelig : E. rugosa Tbunb. Vollständig acclimatisiert|. B. Übersicht der Abarten. 1., R. canina L. 1 a, Blüte ns'tiele glatt oder doch nur ausnahmsweise einige mit wenigen Drüsenborsteu ; 2a, Griffelköpfchen mittelgross oder klein, behaart oder kahl, aber nicht dicht wollhaarig; 8a, Früchte eiförmig, oval oder ellipsoidisch (nicht eirund oder kugelrund) : 4 a. Anhängsel der Kelchzipfel zahnlos oder armzähnig: 5a, Strauch drüsenlos oder drüsenarm, nämlich: die grössten Endblättchen der Blütenzweige vollständig einfach gesägt ; Blattstiele drüsenlos oder nur die untern mit wenigen Drüsen : Nebenblättcheri ganzrandig oder gezähnelt und mit einzelnen Drüsen am Rande; Anhängsel (Endstück) der Kelchzipfel zahnlos: Fiederu mit 1 — 3 Zähnen: a, lutetiana (Lern.). — 74 — 5b, Strauch drüsenann, nämlich: Endblättchen mit wenigen drüsenspitzigen Nebenzähnen, die untern Zw«igblättchen vollständig doppelt drüsig gesägt', die obern Blattstiele drüsenlos, die untersten wenig oder massig drüsig: Neben- blättchen meist gezähnelt, oder unregelmässig wimperdrüsig: Anhängsel meist zahnlos: Fiedern mit 2—5 Zähnen: b, transitoria Crepi 5 c, Strauch massig drüsig, nämlich: auch die obersten End- blättchen vorherrschend oder vollständig doppelt drüsig gesägt : Blattstiele meist massig drüsig : N e b e n b 1 ä 1 1 c h e n mehr regelmässig drüsig gewimpert : Anhängsel meist zahn- los; Fiedern mit 2 — 5 Zähnen: a] Griffel deutlich behaart: c, dumali* (Bechst.) b] Griffel kahl oder fast kahl: d, oblongata (Opitz 1854); 4 b, Anhängsel der Kelchzipfel mit zahlreichen schmalen drüsen- spitzigen Zähnen: Strauch sehr drüsenreich, nämlich: Blättchen vollständig doppelt und mehrfach drüsig gesägt ; Blattstiele reichlich stieldrüsig: Nebenblättchen fast kammartig drüsenspitzig-langzähnig: Kelchzipfel reichlich wimperdrüsig: e. biserrata (Merat 1812). 3b, Früchte eirund oder kugelig: Griffel behaart oder kahl; a] die obersten Blätter der Blütenzweige mit drüsenlosem Blattstiel und einfachgesägtem Endblättchen : f. globosa Desvaux 1813. b| alle Blatt stie le mehr oder weniger drüsenreich und auch die obersten Endblättchen vorherrschend oder voll- ständig doppelt-gesägt: g, macrocarpa (Mer. 1812). 2b, Griffelköpfchen gross, dicht wollhaarig: b, desmata 11. 1 b, Blütenstiele mehr oder weniger drüsenborstig: i, hispida Desvaux 1813, 2., R. glauca Villars. 1 a, Endblättchen vollständig oder vorherrschend einfach- gesägt; Blattstiele meist ganz drüsenlos: a, monodonta Bip. 1 b, End blatte he n vorherrschend oder vollständig doppelt- gesägt; Blattstiele mehr oder weniger drüsig: b, diplödonta Rip. 3, R. dumetorum Th. 1 a, Endblättchen in der Regel ganz einfach-gesägt, oberseits kahl oder fast kahl, unterseits nur auf dem Rückgrat oder auch auf den Rippen behaart: a, subglabra II. 1 b, E n d b 1 ä 1 1 c h e n vorherrschend oder vollständig doppelt-gesägt ; a| Blättchen nur auf dem Rückgrat behaart, sonst ganz kahl; Griffel kahl: b. atriehostyla II. lt] Blättchen oberseits angedrückt- feinhaarig, unterseits auf der ganzen Fläche rauhhaarig (wie bei R. tomentosa): c. farinosa (Bechst.). 4., R. collina Jacq. Hier nur eine Varietät: Stacheln gleichartig, derb, höchstens hie und da eine Drüsenborste eingemengt; Blättchen fast kahl bis beider- seits behaart, aber nicht von Behaarung grau: var. homöacantba DC. (Hierzu auch die selten vollständig verwilderte und dann mit öblättriger Krone vorkommende I!. alba L.). .">.. R. coriifolia Fr. 1 a, Z a h n u n g der Endblättchen dräsenlos ; Blattstiele drüsenlos; a | K el chzipf el ausgebreitet oder aufgerichtet ; Krone stark gerötet: a, vera II. li| rXelchjfipfel zurückgeschlagen; Krone weiss: b, scaphusiensis (Chr.). II». Endblättchen vollständig drüsig-dopppelt-gesägt ; Blatt- stiele dichtdrüsig: Kelch zip fei rückseits drüsenlos: e, complicata Chr. 6., R. affinis Kau 1816. la, Blättchen kurz, l'/4 bis D/2 mal so lang, wie breit, ober- seits kahl, unterseits auf dem Bückgrat oder auch auf den Bippen behaart: Blattstiele schwach beflammt; Blüten- stiele ohne Drüsenborston; Ke lchzipf el-F ndstück ganz- randig oder mit wenigen Zahnen ; aj Blättchen oberseits dunkelgrün und glänzend, unterseits heller gelblichgrün: Griffel massig behaart bis fast kahl. a, subglabra H. b| Blättchen oberseits dunkelgrün und ursprünglich mit bläulichem Hauch, unterseits bläulich -grün; Griffel massig behaart bis dichthaarig: b, scabrata Crep. lb, Blättchen länger, D/i— 2 mal 30 lang, wie breit: c, longifolia H. 7., R. agrestis? Savi. (Gemeinsame Merkmale beider Varietäten) : Zweige bestachelt : Stacheln stark, hakig : Blattstiele zerstreut-kurzhaarig bis kahl; Blättchen oft zu 7, mittelgross oder kleiner, elliptisch, mit kurz-keiligem Grunde, gläuzend-grün : Kelch zip fei zurückgeschlagen oder etwas abstehend: Grit fei meist ganz kahl; Früchte lang-eiförmig bis eirund, kurzstielig: a] Blütenstiele meist ohne Drüsenborston : a, lävistyla II. bj Blütenstiele mehr oder weniger drüsenborstig: b, Gizellä Borbäs 8. R. elliptica Tausch. Hier nur dio Varietät genuina Gr. et G. : Blütenstiele kahl und glatt; Blättchen oberseits nicht drüsig oder nur mit vereinzelten Drüsen. 9., R. lutea Dalechamp, ohne Varietät und Form, nur mit Blumenfärbungsmodiücationen. 10., R. livescens Besser. 1 a, Blütenstiele ohne Drüsenborsten: a, decora Kerner.. lb, Bl üten stiele mehr oder weniger drüsenborstig; a| Blattstiele haarlos: Blättchen mehrfach drüsig-gesägt, matt, unterseits bläulich -grün ; Kelchzipfel zurück- geschlagen und früh abfallend: Stacheln gerade oder gebogen ; § 1, Strauch 1—2 m hoch: Blättchen eiförmig oder oval, spitz: Früchte kugelig: b, reticulata (Kerner). — 76 — § 2, Strauch 30—50 cm hoch: c, humilis (Tausch). b] Blattstiele mehr oder weniger behaart: § 1, Blättchen vollständig haarlos: d, trächyphylla (Kau) § 2, Blättchen auf dem Rückgrat flaumig: e, Jundzilliami (Besser). 11., R. rubiginosa L. 1 a, Stacheln der Grundsprossen gleichartig, derb (nicht nadel- und borstentörmige untermengt): a, homüacantlia II. 1 b, Stacheln der Grundsprossen (und Blütenzweiglein) ungleich: zwischen den derben, krummen viele Nadeln, Borsten und Drüsenborsten : b, heteracantha II. 12, R. micrantha Smith. Hier bisher nur die gemeine Varietät beobachtet: Stacheln der Grundsprossen gleichartig, derb : a. vulgaris H. 13., R. tomentosa Smith. Hier bisher nur die gemeinste Varietät gefunden: die obern Endblättcheu der Blütenzweige vorherrschend oder vollständig einfach-gesägt: a, simplicidentata II. 14.. R. venusta Scheutz. 1 a. Früchte kuglig oder eirund: a. sphärocarpa H. lb, Früchte oval oder birnförmig: b, ooearpa II. 15., R.- villosa L. Hier nur 'die überall in Gärten angepflanzte Varietät: Fruchtstiele und Früchte dicht mit drüsenspitzigen Nadeln be- setzt; Endblättchen länglich, kurz zugespitzt, am Grunde schwach herzförmig ausgerandet: Seiten blättchen entfernt, unterseits reichlich mit kleinen, in der Behaarung versteckten Drüsen besetzt, oft auch oberseits drüsig: a. pomifera (Herrin.). 16., R. rubrifolia Villars. Hier nur die Hauptart (genuina Gaudin) mit glatten Blüten- stielen, Kelchröhren und Kelchzipfeln in der typischen Form. 17., R. cinnamomea L. Hier ebenfalls nur die typische Form der Hauptart. 18.. R. turbinata Aiton. Auch diese als Heckenpflanze vollständig acclimatisierte Rose findet sich hier nur in der gemeinen typischen Form. 19., R. pimpinellifolia L. 1 a. Blütenstiele glatt: a. scotica Miller. 1 b, Blüteustiele stieldrüsig und stachelig: b. spinosissiiua' L. 20., R. alpina L. und 21., R. gallica L. variieren hier nicht. Neue Funde aus dem schlesischen Vorgebirge. Von Hugo Schmidt in Poischwitz. (Schluss; anknüpfend an Seite 59 d. Jahrg.). Der zweite Fnnd, über den ich noch kurz berichten will, betrifft eine bisher anderwärts jedenfalls noch nicht beobachtete Form der Akerwinde. l'onvolvnlus arvensis L. Die Variabilität dieser Pflanze hinsichtlich der Färbung ihrer Blumenkrone ist be- kannt. Auch zeigt dieselbe in der Form ihrer Blätter die ver- schiedensten Verhältnisse vom über halb so breiten als langen Blatt der auf fettem Boden wachsenden Pflanze bis zum schinal- läuzettlichen auf sterilem Boden, ja bis zum linealischen der Form auiiculatus. Das Eigentumliche der von mir zu besprechenden Form ist eine sehr charakteristisch ausgeprägte Verdoppelung der Blumenkrone, eine äussere zungenfürmige Korolle. Diese corolla lingulata besteht analog der Füntzahl der Staubgefässe und der Faltungen und Streifungen der Blumenkrone aus 5 Paar schmal- bandförmigen Anhängseln, die paarweise je einem Punkte am G runde der Aussenseite der Blumenkrone entspringen, ungefähr da, wo die Kelchblätter endigen. Dieselben zeigen an den nach oben gerichteten Enden eine Verbreiterung und erreichen die Länge von 1 cm, oft auch darüber. Ich teile diese Form mit unter dem Namen: Convolvulus arvensis forma ciliaris. Standort derselben ist der etwa 10 m lange Band eines Ackerfeldes, den sie in einer Breite von etwa 3 m ausschliesslich bewohnt, während weiterhin und auf den anstossenden Feldern nur typische Exemplare derselben Art vorkommen. Der Boden ist, wie ich aus dem häufigen Vorkommen von Linaria minor, Elatine und spuria schliesse, kalkreich. Dass sich die beschriebene Pflanze auf einen so kleinen Baum beschränkt und sich seit 1894, wo ich sie im Juli zuerst sah, nicht weiter ausgebreitet hat, ist wohl auf die alljährliche »rundliche Bearbeitung des betreffenden Ackers zurückzuführen. Ich will noch erwähnen, dass forma ciliaris reich- liche Fruchtbildung zeigte, die ja aber bei der vorwiegend vege- tativen Fortpflanzung der Ackerwinde bei der Verbreitung der- selben nicht in Frage kommt. Auch habe ich völlig ausgereifte Kapseln nicht gesehen, da der Acker immer bald nach der Ab- erntung umgepflügt und damit der Weiterentwickelung der Pflanze ein Ziel gesetzt wurde. Belegexemplare befinden sich auch von diesem Funde im Herbarium silesiacum. Die angefügte Tafel zeigt ein Stück aus meinem Herbar in natürlicher Grösse. Erwähnt möge noch werden, dass ich etwa l'/j km vom Standorte der forma ciliaris entfernt Convolv. ar'v. beobachtete, dessen Blüten an den dämlichen Stellen der Blütenkrone, wo bei forma ciliaris die An- hängsel ansetzen, winzige, etwa hirsekorngrosse Ausstülpungen aufwiesen, deren deutlich zn erkennende Gabelung auf das erste Entwickelnngsstadium einer zweiten Korolle hinwiesen: und wir hätten es in diesem Falle mit Exemplaren zu thun, bei denen die Bildung einer äusseren Korolle von der Natur zwar beabsichtigt, durch irgendwelche unbekannte Einflüsse aber schon im eisten Stadium unterbrochen und dann als dauernde Eigenschaft bei- behalten worden ist. Die eben besprochene Form wuchs an einem Gartenzaun, zum grösstei) Teil in einer dichten Bnxbaumhecke von etwa 1>/j m Höhe. Auch habe ich diesellbe anderweitig in der Umgebung meines Wohnortes ebenfalls bemerkt. Vielleicht geben diese Mitteilungen dazu Veranlassung, auch au anderen Orten die forma ciliaris festzustellen. Bemerkungen zu den Aiolae exsiccatae. Von W. Becker, I. Lieferung 1900. Nr. 1. Viola alba Besser subsp. scotophylla Jord.^odorata L. (Wiesb., Verh. d. zool.-bot. Ges., Wien 1875, 819). Sjyn.: V. multicaulis Jord. Pugill. 1852, 15 non Koch Syn. I (1837) pag. 87. V. pluricaulis Borb. in Koch Syn. III (1892) p. 179. )'. odorata L. var. b Burnat, flore d. alp. marit. I pag. 168 (1892). Flora Liguriae: Bordighefa, in olivetis: 10. 3. 1900. leg. Ci. Bkknell. Nach Burnat (1. c.) ist dieser Bastard in der Küstengegend Liguriens sehr gemein. Er hält die hybride Herkunft der Pflanze für möglich, stellt sie aber als Var. b zur V. odorata. Für die Bastardnatur sprechen die Mittelstellung zwischen den beiden Eltern, die grosse vegetative Vermehrungskraft und die Üppigkeit im Wachstum. Alle Veilchenbastarde wuchern sehr und überziehen bald ganze Flächen, da die Zahl der Ausläufer und Wurzelsprossen beträchtlich grösser ist als bei den Eltern. Dies trifft auch bei vorliegender Pflanze zu. Zuletzt ist noch die Sterilität als Beweis ihrer hybriden Abstammung zu erwähnen. Die Blüten entwickeln zwar behaarte Kapseln, doch sind die Samenkörner hohl, also un- fruchtbar. W. Bckr. Nr. 2. Viola epipsila Led. a scanica (Fr.) Neumann, Wählst., Murbeck Violae Suec. exs. fasc. I No. 4 (1886). Syn. : V. palustris L. subsp. Scanica Fr. Novit. mant.III p. 117. V. scanica Fr. Sinn. veg. Scand. p. 153. V. epipsila Fr. Sum. veg. Scand. p. 556 et in Botan. Notiser 1849 p. 60. V. fennica F. Nylander Spicil. pl. fenn. I. p. 28. Flora Sneciae: Vermelandia, in umbroso ad rivulum Räbäcken, in paroch. N. Räda; 125 m. s. m. 9. 6. et. 5. 7. 1898. log. Herman A. Fröding. Begleitpflanzen: Onoclea Struthiopteris Hoß'm., Luzula pi- losa Willd., Oxälis AcetoseUa L., Anemone neuiurosa L., G'alamagrostis phragmitbides Hn., Carex pallescens L., C canescens L. etc. V. scanica und suecica sind Rassen oder Varietäten, d. h. sie sind nicht durch lokale Verhältnisse direkt hervorgegangen, Itc- wohnen aber auch nicht gesonderte Areale. Die V. scanica kommt aber in Skandinavien hauptsächlich im südl. und mittleren, die 1*. suecica im nördlichen Teil vor. Sven Murbeck (Lund). Nr. 3. Viola primulaefolia L. Spec. plant. II 934. Flora Americ. boreal: Broohland l>. C. in uliginosis frequens. 3. 5. et 17. 6. 1*99. leg. Th. Holm. Begl eit"p flanzen : Osmunda cianamomea. Carices} praesertim C. vestita, a-ngustata) criiiita etc. Nr. 4. Viola sagittata Ait. Hortus Kewensis III 287. Flora Amcric. boreal: Brookland l>. C, in humidis et uliginosis frequens. 24. 4. et 17. <>. 1899. leg. Th. Holm. Beg 1 ei t p f 1 an z e n : Eupatorium-Arten, Potygaleen, Rhexia, Hypericum canadensz, Hypericum mutilum. Frucht von oberirdischen clandestinen Blüten. Nr. 5. Viola striata Ait. Hortus Kewensis III 290 Flora Amcric. boreal: Washington D.C. et ad l'luviuni Poto- mac, in humidis ad ripani sab Asimina, Lindera et Staphylea. leg. Th. Holm. Begleitpflanzeiu Jeffersonia, Gaulophyllum, Erigenia, Garex Careyana, Cardamine rhomboidea. Nr. U. Viola affinis Le Conte Annais Lyceum New- York 2. 138 et Pittonia 3. 237. Flora Amcric. boreal: Brookland D.C, in silvis humidis um- brosis, frequens. 27. 4. et. 22. 6. 1899. leg. Th. Holm. Be. gleitpflanzen: Symplocarpus foetidus . Uhus Toxicodendron. Frucht von clandestinen Blüten, halb unterirdisch. Nr. 7. Viola emarginata (Nutt.) Le Conte Annais Lyceum New-York 2 et Pittonia 3. 255. Flora Americ. boreal: Brookland 7).C, in collibus arenosis, com- pluribus locis; 2. 5. et 20. 6. 1899. leg. Th. Holm. Begleitpflanzen: Ericaceen, z. B. Andromeda, Azaleu, Vaccinium, Ej'iyaea. Frucht von clandestinen, oberirdischen Blüten. Nr. 8. Viola ovata Nuttal Genera of North American p/ants 1. 148. Flora Americ. boreal: Brookland I>.C. in collibus arenosis, frequens. 2. 5. et 20. 6. 1899. leg. Th. Holm. Begleitpflanzen: Viola emarginata. Andromeda, Azalea, Erica. Epigaea, 1 accinium. Nr. 9. Viola pedata L. Spec. plant. II 933. Pittonia 3,33. Flora Americ. boreal: Brookland D.C, in collibus arenosis, aridis, frequens. 3. 3. et 4. 7. 1899. leg-. Tb. Holm. Begleitpflanzen: Azalea. Vaccinium, Epigaea, Garex um- bellata, Euphorbia Jpecacuanha. Tephrosia Virginiana, Baptisia tinetoria. Selten mit Frucht, Wurzelsprossen überwiegend. N r. 1 0. Viola Valderia All. Fl. pedem 1644, tab. 24, fig. 3, et h e r b. ! ; All. Auct. ad fl. ped. p. 29: DC. Fl. fr. IV, 805, et Kchb. Fl. excurs. 4513 p. p. (quoad pl. alp. marit.): Rchb Ic. fl, germ. III, 4513 (flg. ad dextram) : non Strobl in Öesterr. bot. Zeitschrift anno 1877, p. 227. Syn: Viola älpina Ml. Fl. ped. 1642, et herb. I : non .Tacq. V. cenisia c valderia Ging, in DC. Prodr. I, 302 , et herb.! 1". cenisia var. b Berlol. V\. ital. II, 710 p. p. (quoad pl. alp. marit.): de Not. Rep. p. 58; Parlat. Fl. ital. cont. Caruel, IX. 169; non Gaud., nee Koch. V. eenisia Ard. Fl. alp. mar. p. 53; non L., nee A 1 1 i o n i. Flora Liguriae: Monte Toraggio supra Pigna, 1300—1800 m, solo calcareo. 23. VI. 1898. leg. Clarence Bicknell. Viola Valderia AU. ist nach Burnat, fl. d. alp. mar. I. p. 177 noch nicht ausserhalb der Seealpen aufgefunden worden. Sie bewohnt daselbst ein sehr ausgedehntes Areal in einer Höhe von 1:11)0-2300 ni. Sehr verwandt mit Viola eenisia L.. ist sie jedoch von dieser sehr verschieden. Zweifelhafte Mittelformen sind nicht aufgefunden worden. Auch ist der Habitus bei beiden ein anderer. V. Valderia unterscheidet sich von der V, eenisia: 1.) durch die ge- wöhnlich 3- (aber auch 2-, 4-, 5-, selten 1-) blutigen Stengel, welche zu Büscheln vereinigt sind; 2.) durch die fast runden oder eiförmigen unteren und die länglichen bis lanzettlichen, ja linea- lischen (var. linearifolia mh.) mittleren und oberen Blätter: 3.) durch die meistens vorhandene + starke Pubescenz; 4.) durch die fingerartig, oft in 7 Lappen geteilten Stipulae der mittleren und oberen Blätter, welche bei V. eenisia sehr selten mehr als drei Zipfel aufweisen, ja an den oberen und unteren Blättern ganz fehlen können; ">.') durch die sehr langen Blütenstiele (bis 14 cm lang). Über die Unterschiede der V. Valderia und V. heterophytta Bertol. conf. B u r n. 1. c. W. Bckr. N r. 11. Viola numnwlarifolia All. Fl. ped. 1 040 ( 1785) tab. 9 fig. 4 : All. Auct. ad fl. ped. p. 29, et herb.!: de Not. Rep. p. 57 et herb!: Ard. Fl. alp. mar. p. 53. Svn.: Viola alpina minima nummulariaefolia lioec. : All. Rar. ped. stirp. p. 7., tab. II, fig. 2. Viola nummulär ia Gr. Godr. Fl. Fr. I, 186. Flora Liguriae: Vul FonianalLa supra Tenda, in saxosis sehistosis ; 2800 in. s. m.; VIII. 1898. leg. Clarence Bicknell. Burnat fl. d. alp. mar. I, p. 180 stellt der Priorität wegen Villars' Namen hinter vorliegende Pflanze. Vill. Prosp. p. 2(1 (J77Ü) beschreibt unter dem Namen V. nummularifolia die I . are- naria DC. (1805). Es ist klar, dass Vill. in der Pflanze der Dau- phins Allionis Pflanze vor sich zu haben glaubte, welche aber in dein genannten Gebiete gar nicht vorkommt. Bei der Ähnlichkeit beider Arten ist eine solche Verwechselung leicht möglich. Da Allioni unsere Pflanzein klarer Weise beschrieben und benannt hat. niuss er auch als Autor derselben geführt werden und nicht Villars. W. Bckr. Beiträge zur Flora Anhaltina. Von Hermann Zschacke. VII. (Fortsetzung von S. 22 d. .lahrg.). Spergularia salina. Bernburg: Lattorf, am Teiche: Neu- gattei sieben, am Graben. Spergularia media. Bernburg: Salzstelle Lean; Graben nörd- lich vom Moorwege. Herniaria hirsuta. Bernburg: vor dem Nienburger Thore; heu Dröbel und Lattorf. Calbe : Wartenberg bei Brumby. _ 81 — Nigella arvensis. Bernburg: Grubenfelder bei Lebendorf', Roggenfelder /.wischen Gönnern und Rotbenburg. Petersberg: Äcker Kaltenmarkt-Drehlitz. Clematis vitalba. Bernburg: Steinbrüche; auch vor Gröna. Thalictrum flexuosum. Bernburg: Äcker am Felsenkeller; Damm im Pfuhlschen Busche bei Gröna: Wiesen am Zinkenbusche bei Custrena; Äcker zwischen Pobzig und Lattort'. Pulsatilla pratensis. Bernburg: Pfaffenberge bei Trebnitz. Anemone silvestris. Bernburg: Hohlweg- hinter der Ab- deckerei an der Fuhne. Adonis aestivalis. Äcker bei Rathmannsdorf und Ilberstedt. Ranunculus aquatilis A. heterophyllus. Im Eibgebiet bei Aken: im Saalegebiet bisher nur B. paucistamineus. Ranunculus circinatus, das wohl zum ersten Male im vorigen .lahre in der Bernburger Flora beobachtet ist. hat jetzt von allen Ausstichen Besitz genommen. Neben diesem tauchte in diesem Jahre in den Ausstichen der Bornschen Aue ein weiterer Ranun- culus auf, der für R. aquatilis C. Petiveri gehalten werden könnte, da seine Blätter ausserhalb des Wassers nicht zusammenfallen. Allein die Länge der Staubblätter im Vergleiche zu der Länge der Griffel, die bandförmige, zurückgekrümmte Narbe, sowie die Gestalt der Früchte veranlasst mich die gefundenen Formen zu Ranun- culus Baudotii zu stellen. Schwimmblätter sind nicht vorhanden. Ranunculus nuitans. Bernburg: Saale am St. Annenwerder. Nasturtium aquaticum. Bernburg: Quellsumpf an den Kra- kauer Bergen ; Graben der Sumpfwiese bei Lattorf. Calbe: Warten- berge, Quell am Schottschen Hause. Nasturtium amphibium B. auriculatum. Bernburg: Saale- ul'er am St. Annenwerder, auch bei Gröna. Barbaraea strieta. Bernburg: Ausstiche der Bornschen Aue. Arabis hirsuta. Nienburg, Kiesgrube am Wege nach Neu- gattersleben. A. h. ß. sagittata. Bernburg: Moorweg am Lerchenteich. Cardamine parvillora. Aken: Lödderitzer Forst. Sisymbrium sinapistrum. Dessau: an der Bahn nach Coethen. Sisymbrium columnae. Bernburg: Schuttplätze am jü- dischen Friedhofe und vor dem Nienburger Thore schon 18'JS be- obachtet. Erysimum hieraeiifolium B. virgatum. Gönnern: Georgsburg an der Eisenbahnbrücke. Erysimum crepidifolium. Bernburg: im alten Tagebau der Grube Wilhelm-Adolt bei Lebendorf. Hier, G km vom rechten Saaleufer entfernt, ist ihr n rdüstlichster Standort in Deutschland. Brassica nigra. Saaleufer Bernburg-Nienburg. Diese Pflanze scheint, ebenso wie Cuscuta lupuliformis, erat im letzten Jahrzehnt in das anhaltische Saalethal eingewandert zu sein. Obgleich Ascher- son in seiner Flora von Brandenburg I, 4Ü (1864) bemerkt, „nur im Eibgebiet, und zwar wohl ursprünglich durch Hochwasser der Saale herabgeriüsst", — Garcke nennt 185G Merseburg und Halle als Kundorte der Pflanze — kennt sie Schneider 1877 für unser Gebiet nicht, erst Schwen führt 188:! Plötzkau als Standort an, und heute ist sie, namentlich in den WoidenpHanzungen, an der an- haltischen Saale eine gar häufige Pflanze. -4- Dipiotaxis tenuifolia. Bernburg: Baalberge am Eisen- hahndamm eine kräftige Staude. — 82 — Berteroa incana. Petersberg. IOrophila verna B. K rock er i. Bernburg: bei Leau ; im alten Tagesbau bei Lebendorf. C. praecox. Fahnesteinbrüche bei Bernburg. Lepidium draba. Nienburg- Altenburg ; Dröbel-Lattorf. Capsella bursa pastoris A. integrifolia. Äcker bei Lebendorf. Parnassia palustris. Bernburg: Sumpfwiesen bei Pobzig und Lattorf: Coethen: Pissdorfer Lehmgrube. Rubus sulcatus. Hakel. Hub us sulcatus x thyrsanthus. Hierher scheint nach Maass eine Form zu gehören, die ich im Hakel gesammelt habe. Rubus thyrsoideusB. thyrsanthus u. C. Grabowskii. Hakel. li üb us K o eh 1 er i. Bernburg : Jägersberg bei Wiederstedt. Rubus pyramidalis. Hakel. Rubus fasciculatus. Hakel. Rubus oreogeton und R. plicatus. Zerbst. Rubus nemorosus. Bernburg: Jägersberg bei Wiederstedt. R. n. B. Fischii. Hakel. Rubus caesius praecurrens. Hakel. Rubus caesius x thyrsanthus. Hakel. Weiter von mir im Hakel gesammelte Rubus-Formen scheinen nach Maass zu sein: Rubus alrinis f. nemorosa, R. Laschii, Rubus caesius x ves- titus, R. caesius X candicans, R. caesius X pyramidalis, sowie R. dissimulans vom Jägersberge bei Wiederstedt. Cytisus sagittalis. Dessau: Mosigkauer Heide. Medicago minima. Calbe: Elendsberg: Bernburg: Hohes Saaleufer bei üröbel ; Plantage bei Rosenwitz. Coethen: Lehm- grube bei Cörmigk. -f- Trigonella Besseriana. Bernburg: Schuttplatz vor dem Nienburger Thore. Melilotus dentatus. Calbe : Graben am Wege nach den Wartenbergen. Bernburg: Graben Neugattersleben: Leau-Leben- dorf. Coethen: Salzstellen bei Preusslitz und Wiendorf. Trifolium striatum. Bernburg : Tagesbau der Grube Wil- helm-Adolf bei Lebendorf. Lotus corniculatus B. ciliatus. Bernburg, Fuhnesteinbriiche. II. tenüifolius. Bernburg: Leau-Lebendorf ; Wiendorf. Astragalus Danieus. Hügel zwischen Dröbel und Lattorf. Coronilla varia mit rein weissen und rein rosafarbenen Blüten bei Baalberge. Vicia tenuifolia. Bernburg: Querfeldgraben vor Gnetsch. Vicia villosa. Coethen: Acker Elsnigk-Kleinzerbst. -\- Vicia varia, V. melanops, V. Pannonica. Bern- biirg, am Fusse der Weinberge der grossen Aue. Lathyrus Silvester C. platyphyllos. Bernburg: Aderstedter Busch. Lathyrus paluster. Bernburg; Krenzwiesen bei Peissen. Geranium dissectum. Aken: Acker bei Lödderitz. Geraniuni columbinum. Bernburg: Bahndamm Waldau : Graben der Landstrasse zwischen Pfuhlschem Busch und Krakauer Bergen, zwischen Neugattersleben und Brumby. Oxalis acetosella. Bernburg: Wipperufer bei der Zörnitzer Mühle. — 83 — -|- Linum austriacum. Bernburg: Baalberge am Bahndamm. Polygala coniosum. Coethen: Ausstiehe bei Sixdorf. (weiss- blühend); Wiendorf; Bernburg: Leau: Lebendorf im alten Tages- bau: Moorweg am Lerchenteich, B. poeci lanthuin. Graben am Köx bei Rathmannsdorf. Mercurialis annua. Bernburg: Gärten Lebendorf. Malva moschata. Cönnern, Bahndamm am Spillingsberge : Graben der Landstrasse zwischen Neugattersleben und Brumby. Malva rotundifolia. Bernburg: An der Landstraese Aisleben a. S. — Custrena. Hypericum acutum. Bernburg: Gräben bei Peissen und Lat- torf, im Gänsofurther Busche. Hypericum quadrangulum. Bernburg: Köx bei Rathmannsdorf. Viola hirta B. fraterna. Bernburg: Plantage im Pfuhlschen Busche. Viola persicifolia B. stagnina. Bernburg : Gräben bei Zepzig: im Köx bei Rathmannsdorf. Viola mirabilis. Bernburg. Jägersberg bei Wiederstedt. Epilobium adnatum. Bernburg: Graben bei Neugattersleben. Hippuris vulgaris. Hernburg: Gräben bei Lattorf; Teich bei Gerbitz. Apium graveolens. Bernburg: Graben bei Neugattersleben. Pimpinella saxifraga 0. nigra. Calbe: Elendsberg. Bupleurum tenuissimum. Bernburg: Salzstelle Leau: Krenz- wiesen bei Peissen; Rathmannsdorf, Graben eines Weges nördlich vom Moorwege. Bupleurum falcatum. Cönnern : Höhen bei Rothenburg^. Seseli hippomarathrum. Pfaffenberge bei Trebnitz a. S. Seseli annuum B. pygmaeum. Bernburg: Brückberg bei Giersleben. Archangelica archangelica. Auch an der Saale unterhalb Nienburg. Pencedanum oreoselinum. Coethen: Kleinzerbster Busch. -f- Orlaya grandifloia. Bernburg: am Fusse der Wein- berge in der grossen Aue. Conium maculatum. Bernburg: Köx. Pirola rotundifolia. Bernburg: im Bahnansstich bei Baal- borge. Hierher wie in das „Berliner Loch" bei Coethen ist die PHanze wohl nur durch den Bahnbau gekommen. Von letzterem Orte ist sie dann wohl in den Coethener Ziethebusch verpflanzt worden, wo sie bekanntlich nicht zur Blüte gelangt. Glaux maritima. Bernburg: am Gerbitzer Teiche; Wiendorf am Ausstiche. Samolus Valerandi. Beinburg: Gräben Pobzig; Baalberge- Poley : alter Tagesbau bei Lebendorf. Coethen: Ausstich bei Wiendorf. (Fortsetzung folgt). — S4 — Die Volksnamen unserer heimischen Orchideen. Von Dr. G. Leimbac h. 1. Cypripedium Calceolus L. v. pantoftel Schub. 1885 1. c, Schulze 1894 1. c. Aargau, Schweiz: P. J., cf. Ilöfer und Krönfeld 1. c. Kassel in Hessen: Wenderoth 1 839 0 (Charakteristik der Vegetation von Kurhessen*), pantoffelchen Perger 1. c. Kleinbreitenbach bei Plane ! ! pantöffeln Schweiz: Nathusius 1869 1. c. pantöffelchen Walpert 1852 (Wörterbuch der deutschen Pflanzennanien *), Holl 1833 (Wörterbuch deutscher Pflanzennamen*), Nemnich 1. c. Hameln a. Weser: Pflümer 1S7S! Östliches Thüringen: Procksch 1877! t. JT. Mittelthüringen: F. Huck 1880! pantöffelgen Salzburg: Braune 1797 1. c. pantöffeli Schub. 1885 1. c. Zürich: Jäggi 1881! Zetzwyl im Aargau: Durheim 185G 1. c. pantoffel-blume Westfalen: Beckhaus 1893 (Flora von Westfalen*). Hameln: Pflümer 1878! Minden: Beckhaus 1878! Rotenburg a Fulda: Jordan 1879 ! Göttingen: Dr. E. G. .1869 (Exkursions-Taschenbuch der Flora von Göttingen *). Mittelthüringen: F. Duck 1880! Sondershansen: Irmisch 184G. pfaffen-schuh Dodonaens 1G44, Onomatologia botanica 1774, Nemnich, Holl, Perger, Grassmann, Schub., Schulze 1. c. I'reussen: Hagen 1S18. Meissner in Hessen: Persoon 1799 (Tgl. . Schaub . Be- schreibung des Meissners '■■'). Salzburg: Braune 1797. p faffen- schlich Österreich : Clusius lf>01 1. c. Thüringen: Bechstein 1833 (Forstbotanik). Ulm: PJ. 1> f affen-schuec h Dodoens 1583 (Stirpium historiae pempt. sex *). J) Verf. bemerkt in scherzendem Tone: ..Etwas weiterhin ge raten wir in das Reich, dessen Herrschaft sich auch der stolzeste Nacken willig beugt, jenes allgemeinste, über die ganze Erde verbreitetste, das — des Frauen-Schuh's oder Pantoffels." — 85 — p faffe-schue Graubünden: Ulrich 1896 (Beiträge zur bündnerischen Volksbotanik, Char; 2. Autl. Davos 1897 *). papen-schoen Dodonaens 1569 (Florum historia II. Ed.*), 1583 1. c, De Lobel 1581 (Kruydtboeck *), Schub. 1. c. pfaffa-schüali Schub. 1. c. St. Gallen bei Sargans: Wartmann 1861 und 1874 1. c. : I'.f. pi'affe n-pautoffel Möller 1785 (Teutsch-Schwedisches Wör- terbuch, Greifswald). pferde-dratsche StadtUm in Thüringen: F. Huck 1880! pferde-latsche Witzleben bei Stadtilm: Emmerling 1889! pfijigst-blume Hameln: l'tlümer 187b! punip-hosen Kleinbreiteabach bei Arnstadt 1888 ! ' reichi-baub'na Uber-Hollabrunn in Nieder-Österreich : Hufer u. Kronfeld 1. c sckaf-sack Freyburg a. d. Unstrut: K. Starke 1883! schal- säcka M. Schulze, Schub. 1. c. Freyburg a. d. Unstrnt: PJ. schlotter-hosa 31. Schulze. Schub. 1. c. St. Gallen im Unterrheinthal: Wartmann 1861 und 1874 1. c: PJ. schlump-schuh (bunter) Dienstädt, S.-Altenburg: G. Meister 1897 (Wartburg-Herold S. 213*). schuh Grassmann 1870 1. c. schüehli Schub- 1. c. Einsiedeln, Waldstätten. Schweiz: Rhiner 1866 1. c. scknh-bluine Hessen: PJ. (fälschlich „schuch-blume"). Kurhessen: Vilmar, Idiotikon, Nathusius 1. c. schuch-blume Schub. 1. c. gcbuckel-blume [vgl. oben „frau-schuckel-blume"] Schlüchtern in Kurhessen ; dortselbst zwischen Schlüchtern und Steinau ein Berg danach „Schuckelberg", bezw. „Frauschuckelberg": W. Leimbach! schuh-stendel Perger, Schub. 1. c. trumpe-schue Graubünden. Ulrich 1896 und 1897 1. c. nesä-herrgotts-schueh Lowerz, Waldstätten. Schweiz: Rhiner lS(j(j 1. c. u e s e s - h e r r g o 1 1 s - s c h ü e h 1 i Egeri, Waldstätten, Schweiz: Rhiuer 1866 1. c. unser-frauen-schuh Walpert 1. c. unser -frauen- schuch Clusius 1533. Niederösterreich: [Clusius| Höfer und Krunfeld 1. c. im ser-frauen-schuhl ein Bazar 1S70. Xo. 34. unser-frauen-schühlein Bazar ls70. No. 34. unser-frauen-schüle Wolph. 1587; Clusius 1601 1. c, Gesner 1561 t. PJ.: Schub. I.e.: Ilöfer u. Kronfeld 1889. — 86 — unzer-vr ouwen-sckoe n Lobel 1581, PJ. unger-lieben-franen-schuh Ratzenberger 1592, Ononi. bot., Nemnich, Holl, Perger 1. c. Schlesien: Mattuschka 1770 1. c l'renssen: Hagen 1818. Wien: Mayrbofer 1832 1. c. unser-lieben-frauen-schüchlein Mentzel 1682. nnser-lieb en-frauen-schuchlein M. Schulze 1894 1. c. unser-lieben-frauen-pantof f el Perger 1861 (Pflanzen- sagen *). unser-lieben-frau-pantot'fel Grönenbach in Württemberg: Neidhardt 1877 ! venus-schuh Onom. bot. 1774, Adelung 1774—86, Möller 1785, Nemnich 1793—94, Holl, Walpert, Burheim, Perger, Strantz, Grassmann, Schulze, Schub. 1. c. Salzburg: Braune 1797. Wien: Mayrhofer 1832. Hildesheim : Leunis 1873. Niederhessen : Pfeiffer 1847. Elsass : Vosselmann 1877 ! t. JT. venus-schühchen Leunis 1873 1. c. venus-schiihlein Schlenker 1873 1. c. venus-pantoft'el Walpert 1852. wibes-schuh Grossfahner bei Gotha: F. Huck 1880 ! Washiiigtonische Pflanzen. Von N. Suksdorf. (Fortsetzung von S. 27. d. Jalirg.). 969. Ribes migratorium sp. nov. (1893). Stengel niederliegend und wurzelschlagend, der blühende aufstrebende Teil 2—4 dm lang. Blattspreite herzförmig, 6 7 cm laug, spitz. 3- bis ölappig, meistens zweifach sägezähnig, unterseits auf den Adern behaart, oberseits beinahe ganz kahl, am Rande kurz bewimpert : Blattstiel etwas langer als die Spreite, auf der unteren Hälfte spar- sam aber lang bewimpert. Blütentraube herabhängend, 6- bis lOblütig, deren Achse, sowie die kurzen Blütenstiele etwas be- haart, mitunter drüsig. Kelch rotbraun : Saum ausgebreitet, ge- lappt; Lappen breiter als lang, fächerförmig mit breitem Grunde. Kronblätter braun, dunkler und kaum halb so lang wie die Kelch- lappen, keilförmig, abgestutzt. Staubfäden sehr kurz. rot. jeder für sich in einem Grübchen stehend. Griffel sehr kurz, ebenfalls aus einer Vertiefung hervorgehend. Biese 6 Grübchen sind durch schmale Wälle von einander getrennt, Fruchttraube herabhängend; die roten, glänzenden, kahlen, länglichrunden Beeren sowie die Stiele jedoch aufrecht. Deckblätter etwa halb so lang wie die Blütenstiele, oder kürzer. — Auf quelligen Plätzen in dunklen Wäldern in Skamania County, 13. Aug. 1886 und später; Blüten wurden im Juni 1890 gesammelt. — Herr J. M. Greenman sagt, dass diese Pflanze durch kein wichtiges Merkmal von R. laxi- florum Pursh zu unterscheiden sei. Letztere Art hat jedoch kleine, drüsige Beeren (s. Watson & Brewer, Bot. Calif.). — 87 — Ribes ciliosum Howell (Fl. X. W. Am. I. p. 208, 1898!) scheint sich von der eben beschriebenen Pflanze nur durch einen ungeteilten Griffel und kahl«1 Blütenstiele zu unterscheiden. Epilobinm. I)ie Formen, die man hisher unter F. minu- tum gebracht hat. gehören jedenfalls zu zwei verschiedenen Arten. Im Jahre 1881 versandte ich beide vermengt mit einander unter eine m Namen. Nachdem ich etwas später den Fehler bemerkt hatte, war es ein Leichtes, die beiden Formen getrennt zu halten; aber das echte E. minutum heraus zu rinden, war nicht so leicht, und beide wurden ohne Unterschied E. minutum genannt. Die Abbildung in der Trelease'scken Abhandlung (N. A. Sp. Epilobium) stellt allem Anscheine nach die kleinblütige Form dar. deren Kapseln immer deutlich gestielt sind. Hierdurch verleitet, hielt ich diese Form für das echte E. minutum. Auf meine Bitte sandte mir Dr. Robinson spater hinreichendes Material der echten Form. Demnach ist die grösstbtütige Form E. minutnm Lindl. und die andere ist ohne Zweifel E. minutnm Li n dl. var. foliosum T. u. G. = E. foliosum sp. nov. Die letztere Form ist etwas höher und mehr aufrecht als E. minutum, und ihre Blätter sind etwas grüner, spitzer und länger gestielt; aber die Behaarung beider ist so ziemlich gleich und beide sind allem Auscheine nach weit verbreitet. Die unten beschriebene Spielart^ unterscheidet sich von E. foliosum bloss durch ihre auffallende Kahlheit. 81. Epilobium adscendens sp. nov. (1893) = E. mi- nutum Lindl. Freier Kelchteil 2 bis 3 mm lang. Krone 1 bis 2 mm länger als der Kelch, bläulich-blassrot oder rötüch-weiss. Kapsel etwa 2. selten 3 cm lang, aufwärtsgekrütnmt, sitzend, ober- halb der Mitte etwa 2 mal so breit wie uuten. daher mehr oder weniger keulenförmig: Fruchtfächer meistens 10- bis 15-samig. Samen anscheinend glatt, beinahe 1 mm lang, gelbbraun, langrund- keilförmig. - Die Klappen der Kapsel trennen sich selten oder nie ganz bis zum Grunde, daher kann der geschlossene Teil leicht als Stiel angesehen werden. Man kann aber auch hier die Klappen mit Leichtigkeit trenneu und findet in diesem Teil meistens noch einige Samenkörner. 2147. Epilobium adscendens var. canescens var. nov. C1893) = E. minutum Lindl. var. canescens. Schlank, fast aufrecht und dichter behaart, als die Art. Blüte etwas kleiner und last weiss. — Im Falkenthal, Klickitat-County, 27. Juni 18'J2. Diese Form ist vielleicht nicht immer von der vorigen zu unterscheiden. 210S. Epilobium minutum Lindl. var. glabrum var. nov, (1893) = E. foliosum var. glabrum. Aufsteigend oder beinahe aufrecht, 1 bis 3 dm hoch oder höher, einfach oder verzweigt, kahl, nur der Blattrand kaum merklich behaart. Blätter lauzettlich, in einen kurzen Stiel verlaufend; die unteren gegen- überstehend, meistens stumpf, mitunter verkehrtlauzettlich oder langrund; die oberen spitz, oft riunenförmig. häuüg etwas zurück- gsbogen. freier Kelchteil 1,5 bis 2 mm lang. Krone nur wenig (etwa 0,5 mm) länger als der Kelch, weisslich: Kapsel 1,5 bis 2 cm lang, leicht gebogen oder gerade, linealisch, kaum keulenförmig; Fächer häutig 15- bis 20samig; Fruchtstiel dünn. :\ bis 5 mm lang, oft eine Strecke mit seinem Tragblatt verwachsen. Samen etwas kürzer und dunkler als bei E. minutum. verkehrtkeilförmig, mit feinen Wärzchen dicht bedeckt. — Auf feuchten, steinigen Stellen, selten, im westlichen Teif von Klickitat-County, 17. Mai 1892. 2254. Boisduvalia densiflora Watson var.palles- cens var. nov. (1805). Diese Pflanze unterscheidet sich von der Art durch sehr hlasse oder weissliche Blüten, sowie durch grössere, hellere Samen (2 mm lang oder darüber). Die Kapseln sind 1 cm lang oder weniger. — An feuchten, steinigen Plätzen, einige km östlich von Bingen. Klickitat - County, September 1893, August 1894. 86. Godetia Bingensis sp. nov. (1893). Schlank, ein- fach oder oft oben verzweigt. 6 bis 8 dm hoch oder weniger. Blatt«!' grangrün, breit liuealiseh, an beiden Enden spitz, sparsam mit kurzen Ilaaren bedeckt, die oheren mehr oder weniger rinnen- förmig. Behaarung an dem freien Kelchteil kurz und angedrückt, an dem Fruchtknoten dichter und länger, abstehend oder mitunter angedrückt; Kronblätter blaurot oder hellblaurot mit einem dunkleren, keilförmigen Fleck, breit verkehrteiförmig, sehr un- regelmässig gezähnelt, 10 bis 15 mm lang, oder an späten Blüten oder kleinen Pflanzen oftmals viel kleiner. Narbe blaurot. Kapsel sitzend, gewöhnlich gerade, 4seitig, unten abgerundet, oben zu- gespitzt, 2 cm lang oder weniger, 2 — 3 mm breit, vor der völligen Keife breiter und walzenförmig, mit 8 fleischigen, abgerundeten Längsrippen versehen, welche durch tiefe, gleiche Furchen getrennt sind. Samen öseitig, etwa 1 mm breit, braun feinwarzig-, an den oberen Kanten sind die Warzen länger, spitz, zahnartig und bilden eine blasse oder weissliche, schmale Einfassung um die obere, etwas eingedrückte Fläche. — Auf trockenen Plätzen. Bingen, Klickitat-County, 4. Juli 1892 und früher (1881). — Dr. Kobinson, bei dem ich darum anfragte, hatte die Güte, mir einige Bruch- stücke der echten G. quadrivulnera Spach zu übersenden, welche derselben Form anzugehören scheinen, die auch bei Portland in Oregon angetroffen wird. Diese Pflanze unterscheidet sich von der obigen Art durch schmälere Laub- und Blumenblätter und schmälere Kapseln, deren Klappen sich beim offnen weiter aus- einander biegen • die Blütenkuospen sind mehr zugespitzt, und die Samen sind beträchtlich kleiner und haben glattere Flächen. Immerhin ist es möglich, dass beide zu einer weitverbreiteten, vielgestaltigen Art gehören. (Fortsetzung folgt). Beiträge zu einer Monographie der Gattung Berberis. Von A. Usteri, Landschaftsgärtner, Zürich. (Fortsetzung von S. 20 d. Jahrg.). Berberis Pearcei Philippi in Linnaea XXXIII p. 4 1864—65. Geographische Verbr. Anden von Valdivia in einer Höhe von ca. 1300 m. (Gesammelt von Pearce nach Philippi). Stengel kantig, grau. Dorne vollständig fehlend? Laub- blätter meist einzeln, nicht gebüschelt; die grösseren 7,7 cm lang (mit dem 6,5 mm laugen Stiel), 2,25 cm breit, jederseits mit ca. 18 dornigen Zähnen versehen, am Ende mit ziemlich langer Stachel- — 89 — spitze, lau glich, lederig, unserseits bläulichgrün oder braunrötlich, kahl, netzadrig, mit stark vortretenden Adern. Schuppen verlängert, dreieckig, braun, gestreift, 7,5 mm laug. Blütenstand 6 — 10 blutige Trauben, welche kaum so lang sind, als die Blätter. Genieinsamer Blütenstiel kaum 1 cm laug : Blütenstielchen gedrängt, alle gleichlang, mit einem eiförmigen, spitzen, 3.5 cm langen, braunen Deckblatt. Die grösseren Sepalen 8,5 mm lang, die Honigblätter etwas grosser. Der Fruchtknoten mit dem Griffel fast 7.5 mm lang. Frucht unbekannt. Steht It. ilicifolia am nächsten, unterscheidet sich aber leicht durch die viel zahlreicheren Blattzähne (Philipp!). Noch nicht eingeführte Art. Berberis Darwinii Hook.. Je. Plant. Hook, in Curt. bot. Mag. T. 4590,1851. Moore, Gard. Mag. of Bot. 1851. 129. Lindley et Faxt. Flow. Gard. T. 46, 1851! A. Henl'rey in Gard. Mag. of Bot. 12'.). 1851. Abbildungen: Flore de Serres p. iü>. Fig. 1. 1851 Mis- ■■oll. : Hook. Je. Plant. T. (371: Paxtons Flow. Gard. T. 46: Fig. 4 p. 1:5, 1851—52- Hook, in Curt. Mag. of Bot, T. 4590. 1851 ; Fem. 1" jard. fieur. 2 T. 111. Geographische Verbreitung. Chili bis Patagonien. bis zu Hohen von 5000 m (nach J. Smith, 1851 bis zur Schnee- grenze). Einzelne Fundorte: Valdivia, Usorua (Bridges), San Car- los. Calbuco: Insel Chüoe. Ein meist niedriger, 0,5 - 1,7 m hoch werdender Strauch.'' i Kurztriebe vorhanden, unverzweigt. Mehrjährige Fangtriebe gerade. Die jüngeren rotbraun, rostrot behaart, schwach gefurcht, die älteren graubraun bis dunkelbraun, matt, unbehaart, schwach gefurcht. Dorne vorhanden, ausdauernd, bis ' 2 stengelnmfassend. ohne Nebenblätter, die obersten Steilig, die weitaus grösste Zahl aber ö- und mehrteilig. Entfernung der Verzweigung von der 1 >om- basis l 2 2 mm. Verzweigung spitzwinklig, Dorn aufrecht, unter- seits nicht gerinnt, braun, rostfarbig, beinahe ülzig behaart, matt, kaum am Stengel herablaufend. Breite unter der Verzweigung 1 — 3 mm. Länge des Mittellappens l1/2 — 2 mm. Seitenlappen ebenso lang. Dorn kürzer als der Blattbüschel. Laubblätter am Kurztrieb meist endständig, selten an Lang- trieben, an Stelle der Dorne immergrün. Blattstiel l1^— 2 mm lang, mit 1 Artikulation versehen, welche mit der Spreitenbasis zusammenfällt. Blattstiel unbehaart, oberseits gerinnt, grünlich mit stets offenem Gefäss - Bündelring von :]— 5 Getäss - Bündeln : Nebenblätter sehr selten vorhanden, dann rundlich. Blattspreite lederig. dick, glatt, am ganzen Rande etwas eingerollt und ver- dickt. Läuge0,7-3cm. Breite (',5 — 1,25 cm: lanzettförmig, elliptisch, eiförmig bis rundlich. Basis keilförmig bis verschmälert. Apex spitz, mit Enddörnchcu. Blattrand selten ganz, meist jederseits *) In Dawlish (England) sollen einzelne Exemplare die Höhe von 3 bis 5 m erreicht haben (Gard. Chronicle 1882 1 und in den Baumschulen von Curtis und Landford in Torgnay soll eine der Veitch'schen Originalpflanzen existieren, die bei einer Höhe von 6 m einen Umfang von 16 m zeigt. (Gard. Chron. 1S82 p. 527). — 90 — mit 1—2 (—3) 1—2 mm langen Zähnen versehen. Die Bezahnung beginnt von der Mitte oder vom o. Viertel an. Blattoberseite kahl, ohne Papillen, dunkelgrün, glänzend, mit etwas eingesenktem Mittelnerv. Uebrige Nerven nicht sichtbar. Unterseite kahl, ohne Papillen (nach C. Gay und Lechler rostrot behaart) hellgrün bis weisslich, gliinzend, weitmaschig und hervortretend geädert, Ily- podermales Sklerenchyrn unter der Epidermis vorhanden (nach Laianne fehlend). Spaltöffnungen auf der Oberseite fehlend. Schuppen an den Kurztrieben zahlreich, braun, angezähnt, am Ende zugespitzt, lanzettlich bis rundlich, kahl, unterseits etwas gekielt. (Schluss folgt). Carduus Personata L. x C. platylepis Saut. Von Dr. J. Traunstoin er. Um die Sonnenwende der Jahre 1898 und 18U9 beobachtete ich auf Feldern in der Nähe von Kitzbühel und St. Johann zwischen zahlreichen Carduus Personata L. und Carduus platy- lepis Saut, einzelne Pflanzen, welche Mittelformen zwischen diesen beiden sehr verschiedenen Arten bildeten und die ich daher an- fänglich ohne Weiteres für Bastarde derselben hielt, da C. cris- pus L. und C. agrestis Kern, bisher hier nicht beobachtet wurden. Aber auch, nachdem ich auf diese beiden Arten bezw. die von Kerncr aufgestellten Unterschiede derselben aufmerksam ge- worden bin und die diesfälligen im Innsbrucker Museal - Herbare inneliegenden Pflanzen eingesehen habe, zweifle ich nicht daran, dass die von mir hier beobachteten Formen wirkliche Bastarde der beiden Eingangs genannten Arten derselben darstellen. Dieselben gleichen sich nicht durchweg, sondern stehen in einzelnen Kennzeichen bald dem C. Personata, bald dem C. platy- lepis näher, indem die Köpfchen bald bis zu 6 gehäuft, bald ein- zeln stehen, die Blütenstengel bald bis fast zu deu Köpfchen ge- flügelt, bald weit herab kahl erscheinen usw. Die Blätter sind stets mehr oder weniger nederspaltig, schwächer als bei C. platyl., aber stärker als bei C. Pers. bewehrt, was auch von den Hüllblättchen gilt, die auch hinsichtlich der Form die Mitte zwischeu beiden Arten halten. Es besteht hier- nach teilweise eine grosse Aehnlichkeit mit den Arten C. cris- pns und C. agrestis, doch lassen sich die betreffenden Artunter- schiede an den hiesigen Pflanzen um so weniger festhalten, als die Farbe der Blätter bald hellgrün, bald dunkelgrün, die Behaarung der Unterseite und der Hüllblätter abwechselnd und gewöhnlich nur schwach vorhanden ist, die oberen Blätter bald mehr, bald weniger stengelumfassend erscheinen. Ueberdies schliesst die Verschiedenheit der Formen und die Art ihres Vorkommens jeden Zweifel an ihrem Ursprünge aus. Stöcke, die ich in den Garten verpflanzte, brachten 1898 und 181)9 sehr wenige Samen, aus denen sich die gleichen Formen entwickelten bezw. allem Anscheine nach auch heuer entwickeln werden; diesfällige Pflanzen stehen zur Verfügung und würde es mich auch freuen, gegen Ende Juni, zu welcher Zeit voraus- sichtlich diese Bastarde im Freien wieder erscheinen dürften, einen Fachmann an Ort und Stelle zu begleiten : durch die erste, ge- — 91 — wohnlich Ende Juni beginnende Heuernte verschwinden die hier lediglich auf Feldern wachsenden ('. platylepis und deren be- sprochene Bastarde. Botanische Vereine. 9. Jahresbericht des Botanischen Vereins zu Hamburg. 1899-1900. Die Thätigkeit des Botanischen Vereins hat sich auch in dem verflossenen Vereinsjahr kaum in veränderten Bahnen bewegt. Derselbe ist wiederum bemüht gewesen, durch Vorträge und Ex- kursionen die Erforschung unserer Flora tortzuführen. Im Winterhalbjahr sind drei .Sitzungen abgehalten worden. In der ersten hielt Herr Justus Schmidt einen Vortrag über Formen einheimischer Farne, in der zweiten führte Herr llirth die Flora des Bodensee's vor. Statt der Oktobersitzung wurde am 14. Oktober eine Ex- kursion nach Wahrendorf-Appelbüttel unternommen, zu der sich eine erfreuliche Anzahl von Mitgliedern eingefunden hatte. Von den beabsichtigten 3 Sonntagsexkursionen des Sommer- halbjahres sind 2 zur Ausführung gelangt, nach Wellingsbüttel und Geesthacht. Die Mittwochsexkursionen begannen am 3. Mai; die- selben sind regelmässig innegehalten worden und erfreuten sich eines lebhaften Zuspruchs : demgemäss beschloss der Verein am J7. Jauuar 1900, au dieser Einrichtung festzuhalten, daneben aber die eigentlichen Vereinsausflüge zu vermehren und auch auf den Winter auszudehnen. Leider haben allerlei besondere Umstände die Ausführung dieses letzten Beschlusses bis jetzt verhindert. Aus den Ergebnissen der floristischen Forschung mögen folgende Funde veröffentlicht werden : A. einheimische Pflanzen : A 1 1 i u m ur sinn m L. Vom Bärenlauch war bisher ein sicherer Standort aus dem südl. Holstein nicht bekannt, da die Pflanze am Ilübner'schen Standort, Park bei BarmstedL nicht wieder aufgefunden worden ist. Bereits im Jahre 1874 ist die bezeichnete Art von Herrn Busch. Organist in Bergstedt, in einem Laubwalde bei Wulks- felde im Kreise Storniarn beobachtet worden. J. S. Ammophila arenaria Lk. Kreis Soltau: Heinbuch, Ehrhoru, Behringen : Kreis Winsen: Marienthal. Fischer. Aspidium Filix mas Sw. Von dieser Art konnten verschiedene Formen in unserem Gebiet uachgewiesen werden, wie z. B. : f. triangularis Moore bei Burg in Ditm. J. S. f. Heleopteris Milde bei Ahrensburg u. Wohltorf. J. S. f. furcata Milde bei Ahrensburg. Bredenbeker Teich und Wohltorf. J. S. t. erosa Doli ist im Gebiet weit verbreitet. .1. S. f. deorsi-lobata Moore an verschiedenen Stellen. .1. S. Athyrium filix femiua Roth. Auch von dieser Art konnten einige interessante Formen nachgewiesen werden: f. sublatipes Luerssen bei Barsbüttel, Kl.-Hansdorf, Bergstedt und Burg in Dithmarschen. J. S. — 92 — f. imbricata Luerssen beim Lockstedter Lager. J. S. f. multifida Moore in verschiedenen Unterformen bei Bars- büttel nud Oejendorf im Kreise Stormarn. J. S. Blechnnm Spicant Kotb wurde in 9 verschiedenen Formen be- obachtet und gesammelt: f. latüblia Milde bei Hasloh. Kr. Pinneberg. J. S. f. angustata Milde bei Burg in Ditmarschen. J. S. f. complexa Laubenbnrg bei Hasloh und Volksdorf. J. S. f. latipes Moore subf. involuta Luerssen bei Bergstedt, Kr. Stormarn. J- S. f. i'urcata Milde bei Haslob. Stühagen, Kampen im Kreis Segeberg, Volksdorf. J. S. subf. geminata bei Wellin gsbüttel. J. S. f. multifida Lowe bei Edendorf im Kr. Steinburg und bei Stühagen im Kr. Pinneberg. J- S. f. bifida. Wollastone b. Kummeri'eld i. Kr. Pinneberg. J. S. Botrycbium Lunaria L. Neue Fundorte bei Lohof, Kr. Harburg ( Fischer) und bei Eidelstedt, am Wege nach dem Krupünder Teich (J. S.), bei Timmerhorn, Kr. Stormarn (ürg. Busch). Calamagrostis arnndinacea Roth = C. silvatiea (Schraderi D.O. wurde im Juli 1809 in einem feuchten Walde bei Burg in Dithmarschen aufgefunden; ein sehr bemerkenswerter Fund, denn nach Dr. Prahl's Untersuchungen (Krit. Flora II pag. 250) war die Pflanze nur aus dem südöstlichen Teil des holsteini- schen Gebietes bekannt. Da mit diesem Funde das Vor- kommen derselben im westlichen Teile Holsteins konstatiert ist, so ist anzunehmen, dass dieselbe im Holsteinischen weitere Verbreitung besitzt. J- S. Carex flava L." a.) vulgaris Doli. Moorwiesen bei Willinghusen, Kr. Stormarn. Zimpel. Carex hirta L. f. major Petermann wächst an buschigen Gräben am Westrande des Wurzelmoors bei Gr. Borstel. J. S. Carex panniculata X remota. Für diesen Bastard, der in den letzteu Jahren an verschiedenen Stellen des Gebiets nach- gewiesen werden konnte, sind im J. 1899 3 neue Fundorte bekannt geworden, nämlich im Moor bei Willinghusen, bei Poppenbüttel, beim Rotenbeker Quellenthal. Die Kenntnis der beideu letzten Standorte verdanken wir den freundlichen Mitteilungen des Organisten Herrn Busch in Bergstedt, der erste ist von Herrn J. S. aufgefunden worden. Carex panniculata X teretiuscula war bislang aus dem schleswig- holsteinischen Gebiete nicht bekannt. Dieser für unsere Gegend sehr seltene Bastard wurde in einem Moor bei Wil- linghusen im Kreise Stormarn gefunden. Die Exemplare sind völlig steril und kommen zwischen den Eltern vor. J. S. Carex paradoxa X teretiuscula. Ein neuer Standort ist im Juni 1899 auf einer sehr feuchten Wiese in unmittelbarer Nähe der Walkmühle b. Bremervörde, Prov. Hannover, aufgefunden. Prof. Buchenau erwähnt die Pflanze in seiner Flora der nord- westdeutschen Tiefebene pag. llü. Danach ist dieselbe von Prof. Hausknecht bei Oberneuland. Sagehorn und im Oyter Moor bekannt geworden. J. S. Eipiisetum arvense L f. campestris genuina Milde wurde im August 1898 bei Burg in Dithm. gesammelt, J. S. — 93 — Equisetum litorale Kühlewein f. simplicissima snbf: virgata Kaulfuss. Da Equisetum arvense und E. limosuui in nnserer Flora ott genug neben einander vorkommen, so war der Bastard der- selben auch hier zu erwarten. So gelang es denn auch Herrn J. Schmidt, die Pflanze Ende Juni 1899 am Wege, der von Escheburg nach dem Vossmoor führt, in der erwähnten Form aufzufinden. Mitte Juli desselben Jahres entdeckte derselbe diese Form auch bei Helmstedt im Kr. Norderdithmarschen in einer Lehmgrube beim Pferdekrug. Equisetum pratense Ehrhardt f. ramulosa Milde. Diese sehr selten vorkommende Form wurde am 11. Juni 1899 am Wege, der von Kl. Hansdorf in den Duvenstedter Brook führt, mit der typischen Form beobachtet und gesammelt. J. S. Equisetum silvaticum L. f. gracilis Luerssen, bisher nur bekannt von Annaberg in Sachsen (vergl. Luerssen, Gefässkrypto- gamew in Rabenhorst's Flora). Diese leicht auffallende Form wurde bei Burg in Dithm. in einer leuchten Waldschlucht in zahlreichen Exemplaren beobachtet. J. S. üagea pratensis Schult, kommt in grossen Mengen auf den Ackern zwischen Fuhlsbüttel und Hummelsbüttel vor. Die Ver- breitung dieser Art nördlich von Hamburg war bisher nicht bekant. J- S. Hieracium pratense Tausch. Neuer Standort bei Bergedorf, Schleusengraben. Kausch. Malaxis paludosa Sw. Neuer Standort im Dieekmoor bei Langen- horn. Kausch. Ophioglossum vulgatum L. ist von dem Förster Herrn Japp in Brunsmark im Lauenburgischen im Juni 1899 beobachtet. Orchis latifolia L. f. macröbraeteata Schur kommt in sehr schönen Exemplaren mit Deckblättern, die eine Länge bis zu 5 cm erreichen, im Wurzelmoor bei Gr. Borstel b. Hamburg vor. ,1. S. Pilularia globulitera L. ist im Sommer 1899 ah verschiedenen Stollen des Gebiets beobachtet worden, so bei Bergstedt am Kuhteich und am Timmermoor (Herr Busch), bei Barsbüttel an zwei Stellen, bei Alt-Rahlstedt nach Stellau zu an Wasser- löchern. Sämtliche Fundorte liegen im Kreise Stormarn. J. S. Polygonatum mnltiflorum All. f. bracteata Thomas wurde am südwest- lichen Bande des Ilammoors im Kreise Piunoberg in kräftigen Exemplaren gesammelt. J. S. Polypodium vulgare L. f. prionodes Ascherson bei Bönniugstedt im Kr. Pinneberg und bei Burg in Dithm. J. S. Pteridium aquilinum Kuhn, f. lanuginosa Hooker in grossen Mengen am Geestabhang bei Dingerdonn in Süder- Dith- marschen. •'• ö. Pteridium aquilinum Kuhn f. multifida Wollastone. Lentfördoner Wohld im Kreise Segeberg. J. S. Pteridium aquilinum Kuhn f. umbrosa Ilooker. Standortsform feuchter Wälder. Garstedt im Kr. Pinneberg. J. S. Senecio vernalis x vulgaris f. pervernalis wurde von Herrn C. T. Timm auf einem Acker bei Winterhude im Mai 1899 unter den Eltern aufgefunden. — 94 — Au demselben Standort haben die Herren C. T. Timm und J. Schmidt auch die Form pervulgaris in zahlreichen Exemplaren gefunden, b.) Adventivpflanzen : Ambrosia trifida L. Dampfmühle b. Wandsbek. J. S. Dactylotenium aegyptiacum Willd. bei der Wollkämmerei am Reiherstieg. Jaap. Lathyrus tuberosus L. iu Kiesgruben bei Balirenfeld. Kausch. Mosembryanthemum cordifolium L. in Kiesgruben bei Bahren- feld. J. S- Rudbeckia hirta L. Neuer Standort bei Kaven, Kr. Winsen. F. Fischer. Rudbeckia laciniata. Neuer Standort bei Evendorf, Kr. Winsen- F. Fischer- Solanum rostratum, Kiesgruben bei Bahrenfeld. Kausch- G. R. Pieper, 1. Vorsitzender. Botanischer Verein der Provinz Brandenburg. Sitzung vom 11. Mai 1900. Vorsitzender: Herr Prof. Koehne. Zu Ehren des ver- storbenen Mitglieds, Oberlehrer Dr. Neumann in Neuruppin, er- heben sich die Anwesenden. Auf Anregung der Herren Professor Ascherson und Soraucr wird Herr Dr. Kleebahn in Hamburg zum korrespondierenden Mitgliede erklärt. Die Frühjahrs- Haupt- Ver- sammlung findet am 10. Juni in Neustrelitz statt. Abfahrt von Berlin 8 Uhr 40 Min., Rückfahrt ab Neustrelitz 8 Uhr 3 Min. Abends ; wie üblich, ist für den 9. Juni eine Vorexkursion ge- plant. Herr R. Schechter wird nach glücklich erfolgter Rückkehr von seiner Studienreise in Afrika freundlichst begrüsst. — Herr Dr. Loescher bespricht folgende Schriften: L. Holtz, die Ohara - eeen der Regierungsbezirke Stettin und Köslin ; Lindmann, Vege- tationen 1. Rio grande do Sul ; Meddelanden frän Stockholms Ilögskolas Botaniska-Institut, Band II, worin eine Abhandlung von Lagerheim über die Bestäubungs - Einrichtungen bei Brachj-otnm ledifolium enthalten ist. und zeigt ein monströses Ivxemplar von Arabis albida, bei welchem in Folge der Dnrcliwachsung des Blütenstiels mehrere Blüten übereinander stehen. im Anschluss daran bemerkt Herr Prot. Dr. Ascherson, dass solche Durch- wachsungen auch bei Cardamine pratensis und Erysimum chei- ranthoides beobachtet worden sind. — Herr G. Lehmann hat Zweige von l'lex enropaeus mitgebracht, welche im Herbste ab- geschnitten, in Wasser gestellt und zum Blühen und Frucht-An- satz gebracht wurden. — Herr Prot. Dr. Sorauer macht darauf uufrnerksan), dass die Stacheln der Rosen regelmassig angeordnet sind, unter den Augen am dichtesten, um so sparsamer dagegen, je weiter man sich von diesen entfernt, und erklärt diese Er- scheinung aus dem Auftreten der Gefässbündel im Stamm. — Herr Dr. Diels spricht über die Einteilung der Farne, welche im Gegensatz zu den Erpxisetaceen und Lycopodiaceen einen so grossen Reichtum an Formen zeigen, wie dabei zuerst die Ge- stalt der Sori, dann deren Stellung zu den Nerven und endlich auch das Vorhandensein oder Fehlen des Indnsiums in Betracht gezogen wurde. Er beginnt mit Linue und Smith dem älteren. — 95 — kommt dann zu Rob. Brown. Sprengel und Swartz, hierauf zu Will. Hook er und schliesst mit der Bearbeitung der Farne von Dr. Christ, sowie mit seiner eigenen in Englers und Prantla na- türlichen Pflanzenfamilien. Zahlreiche lebende Farne (Ptosis serrulata. Polybotrya aurita, Gymnogramme n. a.), sowie trockene Wedel der Gattung Acrostichum dienen zur Veranschaulichung. Auf Anregung des jetzt den Vorsitz führenden Herrn Professor Ascherson bemerkt der Vortragende schliesslich, dass er in seiner Arbeit die Gattung Phegopteris habe fallen lassen, da sie nur ein Konglomerat von indusiumlosen Polypodiaceen sei, wohl aber die Gattung Cetera ch beibehalten habe. — Sodann demonstriert Herr Geh. Regierungsrat Prof. Dr. Eng ler den Bau des Samens von Mangüera indica, in welchem nicht selten zwei und mehr Em- bryonen auftreten, legt frische Früchte mit normalem und mit komplexem Embryo vor und giebt ein enorm grosses Blatt und einen Blütenstand von Anthurium Gustavi aus der Familie der Araceen herum. — Zum Schlüsse stellt Herr W. Conrad die Frage, ob Cerastinm pumilum Dietr. mit Cerastium pumilum Curt. synonym sei. konnte auf dieselbe aber eine bestimmte Auskunft nicht sofort erhalten. Berlin, 12. Mai 1900. Professor H. Rotte nbach. Botanische Reisen. Seit einigen Monaten hat A. Callier, der mit seinen herr- lichen Sammlungen aus der Flora der Halbinsel Krim in den Kreisen der Botaniker vielseitigen Beifall sich erworben hat, aber- mals zu längerem Aufenthalt sich in dies hoebinteressan-fce Kloren- o-obiet begeben. Die Ausbeute wird jedenfalls eine reiche und kost- bare seinT Ich verfehle nicht die verehrlichen Leer der D. B. M. mit dem Bemerken darauf aufmerksam zu machen, dass I. Dörfler in Wien III (Barichgasse 36) gern zu näherer Auskunft bereit sein wird. ^T- D. Botanische Sammlungen. W.Becker. Violae exsiccatae. Die 2. Lieferung soll eine grössere Anzahl von Formen ent- halten. Jeder Mitarbeiter erhält annähernd ebensoviel Nrn. als er Exempl. einer Form geliefert hat, für 100 ungefähr SO. Präpariert er mehrere Formen, so hat er Anspruch auf ebeusoyiel Lieferungen, 15-20°j0 werden für Druck und sonstige Unkosten abgezogen. Jeder Botaniker, der sich bei diesem Vorteil bringenden Exsiccaten- Werke beteiligen will, möge dem Unterzeichneten mitteilen, welche Arten, Varietäten oder Hybriden und wieviel Exempl. (25, 50-100) er bestimmt liefern kann. Es wird ihm alsdann rechtzeitig Mit- teilung zugehen, wieviel Exempl. er bis zu einer bestimmten Zeit einsenden soll. Damit das Exsiccatenwerk recht vollständig wird, werden auch gewöhnliche Arten aus den verschiedenen Ländern, also von mehreren Standorten, angenommen. Nur gut präparierte Exempl. sind erwünscht. Standort, Datum des Einsammelns, Boden- unteilage, Höhe, BegleitpHanzen und sonstige Bemerkungen über Synonymik, Systematik etc. sind anzugeben. W. Becker. Wettelroda b. Sangerhausen, l'rov. Sachsen. 96 — Briefkasten. M. in T. Wenn Sic die Verhältnisse näher kennten, würden Sie anders urteilen. — R. in B. Herzl. Dank! Viel Glück zur Reise! — I. in I. Nächste Nr.! Für die schöne Ophrys aranifera liest. Dank! — 0. K. in S. R. Mit vielem Dank erh. Es geht übrigens wieder besser. — P. in P. Sobald ich kann, bestimmt. Sendung war höchst willkommen. — B. in W. Aufl. 500. (t. L. An die Leser. Die Verspätung dieser Doppelnummer hat ihren Grund darin, dass eine Korrektur sehr lange auf sich warten Hess und ein grösseres Manuskript in völlig rätselhafter Weise versehwunden war. Ich bitte deshalb um Entschuldigung. — Die noch zahlreichen Abonnements-Rückstände bitte ich nunmehr freundlichst einzusenden. Anzeigen. W. Becker, Violae exsiecatae. Die I. Lief, gelangt zur Ausgabe. Sie enthält 25 Nrn. gut präparierter, reichlich aufgelegter Veilchenformen aus Nord-Amerika, Italien, Österreich, dem Kaukasus, Skandinavien und Deutschland. Die in dieser Zeitschrift veröffentlichten Bemerkungen werden den einzelnen Nrn. beigegeben. Der Preis ist billigst mit 8 Mk. be- rechnet. Bestellungen nimmt der Herausgeber entgegen. Dieselben sind möglichst bald einzureichen, da schon eine Anzahl der Lief, im Voraus bestellt sind. Mitarbeiter für Lief. 2 werden gesucht. W. Becker, Wettelroda b. Sangerhausen (Sachsen). Die früheren Jahrgänge der I). B. M sind noch vor- rätig und werden I (II zu je 5 Mk., IV-XV11 zu jo 3 Mk. geliefert. UM Frische Expl. von Epipac- ti* ipicrophylla, Listera cor- tlata u. Spiranthes aestivalis wären mir höchst willkommen. Probehefte gratis und frei Verlade ' Altnn^.r^M^Arnobjstr.6, Gut getrocknete und schön präparierte Erdorchideen aller Erdteile kauft jederzeit Der Herausgeber. Verluy des lleransiiebers. Verantwortlicher Redakteur: Prof. f)r. (J. Leimbach, Arnstadt i. Thür. Druck der Huri,- und Steindruckerei von Otto Böttner, Arnstadt l. Thür Deutsche Botanische Monatsschrift Zeitung für Systematiker, Floristen und alle Freunde der heimischen Flora. Zugleich Organ der botanischen Vereine in Hamburg und Nürnberg und der Thüring. botanischen Gesellschaft „Irmischia" zu Arnstadt. Herausgegeben von Professor Dr. G. Leimback; Direktor clor Realschule zu Arnstadt. Erscheint monatlich. Nr. der Zeitungsliste: 1840. Preis 6 Mk. jährlich. XVIII. Jahrgang 1900. Juli. M 7. Inhalt. Saksdoi'f, Washingtonisehe Pflanzen. I'steri. Beiträge su einer Monographie der Gattung Berberis. Or. J. Murr, Farbenspielarten an« tlen Alpenländern, besonders aus. Tirol. III. K. Jacobasch, Neuere Beobachtungen über Lanosa nivalis, 'Im Sehneepils. W. Kecker. Bemerkungen zu den Violae exsiccatae. H. Zschacke, Beiträge zur Flora Anhaltina. VII. (botanische Vereine: Botaniseher Kerein der Provinz Brandenburg An dir Leser. — Brießcaiten. — Anzeigen. Washingtonische Pflanzen. Von N. Suksdorf. (Fortsetzung von S. 88 d. Jahrg.). 121:5. Viburnum ellipticum Hook. var. macro- carpum vär. n o v. (1895) Frucht langrund, 1»> mm lang; Stein schmal langrund, oben spitz, unten stumpf, 12 bis 13 mm lang, ti bis 7 nun breit. — Auf feuchtem Grunde bei Bingen am Kolumbia- strom, 3. Juni, Sept. 1893 (und Sept. 1890). 973. Valerianella congest a Lindl. var. trigona var. nov. (1893) = Plectritis major Höck(?). Diese Form wurde bereits an einer anderen Stelle dieser Monatsschrift erwähnt (Jahrg. 18U7 S. 119). Es ist noch nicht festgestellt, dass gewisse Arten der Gattung Plectritis bald geflügelte, bald ungeflügelte Frucht hervorbringen können. &t eine solche Zweifürmigkeit möglich, dann ist obige Pflanze vielleicht bloss eine Form von P. congesta. 131. Madia filipes Gray var. macrocephala var. nov. (1893) == Harpaecarpus exiguus (Sm ) Gray var. macrocephalus. Köpfchen borstig und drüsig, bedeutend grösser, -- 98 — doch nicht reichblütiger als bei der echten Form. — Auf trockenem Boden bei Bingen, Klickitat-County, 18. Juni 1892 und früher (lö81). — Es ist ohne Zweifel richtig, wenn Prof. E. L. Greene die Art wieder von Madia abtrennt. 980. Artemisia vulgaris L. var. littoralis var. nov. (1893). Blätter lanzettlich, die unteren breit und fiederlappig, die oberen schmal, sparsam gezähnt oder ganzrandig, unterseits grau- tilzig, oberseits dunkelgrün, fast kahl. Hüllkelch grün, beinahe kahl, walzenförmig oder langrund, 3—4 mm lang. Rispe lang und schmal, mit aufrechten schlanken Zweigen, an welchen die Köpf- chen traubenförmig angeordnet sind. — Am felsigen Meeresufer in der Nähe von Fairhaven, Whatcom-County, 5. Juli 1890. 2025. Troximon grandiflorum Gray var. obtusi- folium var. nov. (1893). Blätter graugrün, der obere ganzrandige Teil zungenförmig, stumpf. Schliessfrüchtchen nach beiden Enden hin zugespitzt und etwas länger als bei der gewöhnlichen Form, 6 bis 7 mm lang. — Auf trockenen, ebenen Plätzen bei Bingen, Klickitat-County, 30. Mai 1891. 2312. Troximon heterophyll um Greene var. glabra - tum var. nov. (1895). Hüllkelch völlig kahl; Köpfchenstiele und Blätter kahl oder sparsam behaart, die letzteren schmal und spitz. Schliessfrüchtchen fast wie bei T. heterophyllum, die äusseren be- haart, einige derselben gelbbraun, die übrigen grauweiss. — Häufig auf trockenem Boden in Klickitat-County, 2(5. Mai 1894. — Diese Form blüht etwas später als die echte und der Stengel ist etwas länger. 2313. Troximon heterophyllum Greene var. crypto- pleuroides var. nov. (1895). Wie die var. cryptopleura Greene, aber beinahe ganz kahl und Schliessfrüchtchen allmählicher zugespitzt. Blätter schmal und spitz. — An steilen Bergen im westl. Klickitat- County, 15. Juni 1894. 988. Dodecatheon tetrandrum sp. nov. (1893). Pflanze 15 bis 20, in der Reife mitunter 44 cm hoch, völlig kahl. Wurzel- stock aufsteigend oder wagerecht, oft 4 bis 5 cm lang und 1 cm dick, mit vielen Ruheknospen besetzt-, das Innere blaurot, von einer weissen Schicht umgeben. Blätter verkehrt -lanzettlich bis fast linealisch, 10 bis 20 cm lang oder länger, am Grui.de in einen be- endeten Stiel verlaufend, spitz, selten stumpf, ganzrandig oder der Rand zeigt schwache, kaum erkennbare Einbiegungen. Die 1- bis 8-, gewöhnlich jedoch 2blütige Üolde auf einem kräftigen, geraden Schaft. Kelch, Krone und Staubblattkreis je 4-, selten 5 zählig. Kelchlappen 6 bis 8 mm lang, von einem breiten Grunde an zu- gespitzt oder allmählich verschmälert. Krone etwa 15 mm lang, rosenrot, gewöhnlich ziemlich hell; der zurückgeschlagene Teil der Röhre und ein Teil der ziemlich breiten Lappen weiss, und inner- halb des weissen Kreises ein engerer, schmaler, dunkelbrauner Ring, der bis an die ebenso gefärbten Staubfäden hinabreicht. Staubfäden 8 mm lang, sehr dunkel, auf dem Rücken mit einem eiförmigen, abgeplatteten, zugespitzten, runzeligen Wulst versehen, am Grunde verbunden zu einer kaum 1 mm langen, ringartigen Röhre, die fast bis an die grösstenteils blauschwarzen Staubfächer reicht. Griffel etwas länger als die linealischen, stumpfen Staubfäden : Narbe köpf - förmig. Kapsel auf einem 4 bis 9 cm langen Stiel, eiförmig, 8 bis 10 mm lang oder länger und fast walzenförmig; der Rand der durch einen kleinen Deckel geöffneten Kapsel spaltet sich in 7 bis 10 — 99 — meistens ungleiche Zähne, welche später oft stark auswärts ge- bogen sind. Samen braun, gross, 2 bis 3 mm lang, sehr verschieden gestaltet: langrundlich bis keilförmig, plattgedrückt oder dicker und dann mit 3 oder 4 Längskanten versehen. — Auf feuchten oder sümpfigen Gebirgswiesen am Paddo (Mount Adams) und südwest- wärts in einer Meereshühe von etwa 1500 bis 2200 m, 14. Juni bis Okt. 1890 (und früher). D. crenatum Greene (Pitt. II. p. 74, 1890!), dessen Blüte sowohl wie die Frucht besehrieben wurde, kann mit D. tetrandrum nicht verwechselt werden, wenn man sich an die Beschreibung des- selben hält. Aber im .Jahre 1895, nachdem er gefunden, dass der Namen schon früher für eil e andere Pflanze verwendet worden war, setzte Prof. Greene anstatt D. crenatum den Namen D. viviparum (Erythea III- p. 38!). Bei dieser Gelegenheit sagte Greene, dass er über die Blüte dieser gekerbtblätterigen Pflanze l.och immer nichts wisse. Dadurch wird es klar, dass D. crenatum Greene auf zwei verschiedene Formen oder Arten gegründet wurde, von welchen die eine im blühendeu, die andere im reiferen Zustand war. Obwohl 1). viviparum nichts anderes sein darf als D. crenatum Greene, so erscheint es doch als eine ganz andere Pflanze. Greene scheint nun wenig Gewicht auf die Blattform zu legen und ist geneigt auch solche Pflanzen heranzuziehen, deren unterirdische Achse sehr kurz ist und keine Ruheknospen aufweist. Das Einzige, woran man demnach die Art erkennen soll, ist ihre Frucht, und die Be- schreibung derselben passt auch ziemlich gut auf D. tetrandrum, besonders in den selteneren Fällen, wo der Kelch des letzteren 51appig ist. Dies ist jedoch keineswegs ein Beweis, dass beide Pflanzen nur eine Art sind; denn die Frucht kann bei sonst ver- schiedenen Arten wohl fast gleich sein. Übrigens hatte Professor Greene Gelegenheit, sehr vollständige Exemplare von D. tetrandrum mit seiner Art Zu vergleichen und hätte es jedenfalls sofort erkannt, wenn beide zusammengehörten. Sollten trotzalledem D. tetrandrum und ein Teil von D. crenatum Greene nur eine Art ausmachen, so mag es schwer weiden, alle Verwirrungen und Zweifel, die damit verknüpft sind, zu beseitigen. Die Verwirrungen sind Loch da- durch vermehrt worden, dass Greene unter der Bezeichnung: „D. tetrandrum Suksdorf in herb." (Erythea III. p. 40!) eine Pflanze beschrieb, die ich weder selbst gesammelt noch irgendwo gesehen habe, also auch nicht an andere Botaniker abgegeben haben kann. Nach der Beschreibung zu urteilen, weicht diese Pflanze, die in den östlichen Teilen von Washington und Oregon heimisch sein soll, von D. tetrandrum mihi ab in allen ihren Teilen. (Fortsetzung folgt). Beiträge zu einer Monographie der Gattung Berberis. Von A. Usteri, Landschaftsgärtner, Zürich. (Fortsetzung von S. 20 d. Jahrg.). Blutenstand eine am Kurztriebe endständige Traube ohne Endblüte. Zuweilen ist dieselbe etwas rispig verzweigt (Dippel, C. Koch). Blütenstände einzeln, aufrecht, überneigend oder hängend. Länge der Trauben 1,8 6 cm. Länge des gemeinsamen Stieles 0.5 — 1,2 cm. Länge der Blütoi.stielchen 0 8—1.1 cm: — 100 — Stielcheu dünn, am Ende verdickt, kantig, unbereift, kahl oder zuweilen mit einzelnen Papillen versehen, rot. Gemeinsamer Stiel kantig, unbereift und kahl, rot: Blütenstände länger als die Blätter. In jeder Traube 5—10 locker angeordnete Blüten. Deck- blättchen schuppenartig, 2 — 3 mui lang, viel kürzer als das Blüten- stielchen, in eine lange Spitze ausgezogen, rot, unbehaart, aber papillös. Vorblättchen meist fehlend. Blütezeit in der Heimat : Dezember, Januar ; in Europa : März bis Mai. Blüte : Durchmesser 4 — 7 mm, Länge 5 mm, ziemlich regel- mässig 3 zählig**) kürzer als das Blütenstielchen, kugelig. Sepalen : 8, lanzettlich, elliptisch, eiförmig bis verkehrt eiförmig, die äusseren spitz, rötlich, die inneren stumpf, dunkelgelb, alle kahl. Die äusseren kürzer als die inneren ; letztere länger als die Honig- blätter. Alle anliegend, etwas genagelt, mit 3 bis 5 dunkelgelben Nerven. Honigblätter 6 **), eiförmig bis verkehrt eiförmig, gekerbt oder ungekerbt, kahl, dunkelgelb wie die Sepalen, etwas genagelt, am Grunde 2 drüsig. Drüsen zuweilen kaum erkennbar, nach oben divergierend, einfach oder verzweigt, länglich. Nerven über den Drüsen unverzweigt, dunkelgelb, Entfernung der Drüsen von der Insertion der Honigblätter 0— l/a Drüsenlänge. Durchmesser der Narbe 3/4 mm. Narbe in der Mitte eingesenkt. Griffel l3/4— 2 mm, länger als das Ovarium. Letzteres in den Griffel verschmälert, sitzend, oder etwas in die Basis verschmälert. Zahl der Eichen 3 — 6. Staubblätter H. 0, unter der Anthere un- gezähnt und nicht artikuliert. Innere Antherenlächer selten ent- wickelt; Antheren länglich. Antherenlächer parallel. Connectiv über den Antheren stumpf und nicht verlängert.***) Filament an der Basis am breitesten, 2—3 mal so lang als die Anthere, un- behaart. Andröceum stets kürzer als Gynaecenm. Frucht länger bis etwas kürzer als das Stielchen, aufrecht abstehend bis etwas überneigend, die Blätter überragend. Länge 7 — 8 mm; Breite 4—6 mm; schwarz **tt) kugelig, concentrisch. bereift. Griffel vorhanden, 1'2 — 2 mm lang. Frucht am Griffel scharf abgesetzt. Zeit der Fruchtreife in der Heimat: Februar, März OLechler), in Europa: Juni. Samen 3— U, 3 mm lang, l*Ja mm breit, braun, 3—4 bis mehrkantig, glänzend. Fruchtgriffel länger als die Narbe. In England sehr häutig zu Hecken verwendet. Kann vom Januar an im Gewächshaus getrieben werden (Schomerns). Die Früchte werden in England häutig eingemacht. Lebende Exemplare wurden zuerst von Veitch in Exeter durch William Lobb in England eingeführt. Dieser Sammler fand die Sträucher auf der Insel Chiloe und in Patagonien. Anzucht aus Samen, krautartige Stecklinge unter Glas und Ableger. Letz- tere Methode liefert gute Resultate. Die Senker bewurzeln sich nach einem Jahr. **) Baillon (Adansonia p. 272, 1861) will ein Exemplar ge- sehen haben, an dem fast alle Blüten pentamer waren : 5 Staub- fäden, 5 Honigblätter. 5—8 Sepalen. ***) Citerne hat ein Staubblatt mit über die Anthere hinaus verlängertem Connectiv beobachtet. *.*ff) Nach Lechler und Dippel dunkelpurpurn. - 101 — Eine prachtvolle, ausserordentlich reichblütige Art. welche ebensosehr wegen der zahlreich erscheinenden, dankelgelben Blüten, als wegen des dunkelgrünen, glänzenden Laubes geschätzt wird. In England und Frankreich, wo die Früchte zahlreicher erscheinen als bei ans, besitzen auch die schwarzen Beeren einen grossen Zierwert. Wenn die Pflanze für Hecken verwendet wird (was in der Schweiz kaum zu empfehlen ist), so sollen dieselben nach der Blütezeit geschnitten werden, um den Flor zu sichern. Derartige Hecken müssen, wenn grosse Genauigkeit gefordert wird, während des Sommers zwei mal geschnitten werden. Der Strauch eignet sich sehr gut als Vorpflanzung vor Gehölzgruppen und für Felspartieen. In England scheint B. Darwinii fast voll- ständig winterhart zu sein. Nur in besonders strengen Wintern wurden dort Verluste durch Erfrieren festgestellt. In Deutsch- land und der Schweiz ist die Pflanze empfindlich und bedarf eines geschützten Standortes und der Deckung. Von verschiedenen Autoren wird sie sogar als Kalthauspflanze angeführt. Im Ma- rine-Etablissement Horten am Christiania-Fjord (59° 25') wird sie noch — allerdings mit Winterschutz — im Freien kultiviert, erfriert aber in strengen Wintern (Schübeier 1873—75). Farbenspiel arten aus den Alpenländern, besonders aus Tirol. III. Von Dr. Josef Murr (Trieut). Das nachfolgende Verzeichnis bildet die Fortsetzung der beiden Aufzählungen in der Deutschen bot. Monatsschrift 1887 S. 38 tf nnd 1894 S. 33 ff. Auch diesmal habe ich mehrfache Mitteilungen meiner Freunde, wie Hellweger (II.), Gelmi (G.), Jos. Stadimann (St.), von Benz u. a., sowie der leichteren l'ebersicht wegen auch mehrere zumeist in meinen jährlichen Berichten in der D. bot. Monatsschrift seit 1895 zerstreute Angaben mit auf- genommen. Arten und Farbenspielarten, welche in meinen zwei früheren Verzeichnissen nicht vorkommen, sind durch gesperrten Druck hervorgehoben. Anemone nemorosa L. mit rosafarbenen Kelchen bei Mentel- berg nächst Innsbruck (Engensteiner), bei Linz a. D. (St.). Paeonia peregrina Mi 11. Weissblühend aus Wälsch- tirol im Herbare des Vmcentinums in Brixen (H.). Raphanistrum segetum Rchb. Gelbblühend, ohne (oder wohl richtiger mit dunkelgelben?) Adern bei Wiesberg, See und Kappl im Patznauuthale (H.). Raphanus Landra More tti. An der Valsuganabahn zahlreich verschleppt durchaus mit hellgoldgelben, dunkler geäderten Kronenblättern (Allg. bot. Zeitschr. 1900 S. 21). Helianthemum canum Dunal. Bei Trient mehrlach vereinzelt mit hellschwefelgelben Kronen. Viola hirta L. Mit rosafarbenen Kr. einzeln beiVela nächst Trient, rein weissblühend bei Ponte alto, zahlreich bei Vigolo- Baselga usw. V. odorata L. Mit dunkel roten und weissen Blumen- blättern in Grein a. D. (St.); mit wässerig lilaroten und rosa- farbenen Kronen in Wochau bei Marburg a. Dr. (D. bot. Mtschr. 1895 S. 00); weissblühend bei Trient (G.). — 102 — V. scotophylla Jord. Um Marburg die Formen albi- flora Wiesb. (nur der Sporn violett), rösea Freyn nnd vio- lacea Wiesb. (D. b. Mtschr. a. a. Ö.). Polygala vulgaris L. Weissblühend bei Trient (G.). Dianthus speciosus Rchb. Einzeln weissblühend auf der Seiser Alpe (H.). D. Carthusianorum L. Ein rein weis s blühendes Ex. bei Egerdach nächst Innsbruck (D. b. M. 1898 S. 62). D. obcordatus Marg. et Reut. Einzelne we issblühende Ex. unter zahlreichen normalfarbigen verschleppt an der Valsu- ganabahn nächst Trient (A. b. Z. 1900 S. 21). Silene acaulis L. Weissblühend am Monte Gazza bei Trient (G.). Yiscaria vulgaris Roehl. Weissblühend von H. im Schal- dererthale bei Brixen gef., in der Brixener Gegend anscheinend überhaupt nicht gerade selten. Saponaria ocymoides L. Weissblühend einmal in S. Nicolo bei Trient. S. Vaccaria L. var. grandiflora Jaub. et Spach. Ein we iss blühendes Ex. an der Valsuganabahu in Pergine (A. b. Z. 1900 S. 21). Geranium silvaticum L. Mit weisslicher, etwas ins röt- liche spielender Krone einzeln am Bondone über Sardagna. G. pratense L. mit hell lilafarbigen Kronen einzeln im Tatfathal bei Hörn in N.-Österreich. G. pyrenaicum L. Weissblühend im Val di Non (St.), Andalo (G.). Cytisus purpureus Scop. Weissblühend einzeln auf der Maranza bei Trient (G.). Ononis spinosa L. Weissblühend bei Cles in Val di Non (St.), Trient (G.). Medicago sativa L. Einmal weissblühend auf Schüttboden am Etschkanal in Trient; die buntfarbige gelblichviolett blühende Form hier nicht selten (D. b. M. 1899 S. 50). M. varia Martyn. Hellgelbblüheud (erst später sich schmutzig-violett verfärbend) vielfach um Trient z. B. Ai Giardini und gegen Povo (D. b. M. a. a. 0-, vgl. die von mir bei Feldkirch und am Monte Brione bei Riva angegebene M. media var. flavicans Borb. I). b. M. 1897 S. 78 und 1899 S. 138). Um Innsbruck zu- meist bunt gelb-violett-grün blühend; mit durchaus blaugrüner Krone vor Ponte alto bei Trient. Trifolium alpinumL. Weissblühend in Kamerloi am Schiern (H. u. St.). T. panormitanumPresl. An der Valsuganabahn bei Pergine, Povo u. s. w. ausschliesslich mit gelblic h weissen Kronen (A. b. Z. 1900 S. 21). T. pratense L. Weissblühend bei Trient (G.), dann einige Ex. bei Drö im Sarcathale; mit weisslichen Kronen auf Waldbodeu an der Ellbögner Strasse ober Igls (1030 m), doch hier wohl als tiefer Standort von T. nivale Sieb, zu deuten. T. ruhen s L. Weissblühend einmal bei Trient (Graf Sarnthein). T. repensL. Öfters lebhaft rosenrot blühend um Trient, Anthyllis Dillenii Schult. Um Trient z. B. ausser Vela in unzähligen Farbenabänderungen, nicht selten rosa- bis — 103 — karminrot, seltener orangerot, dann in verschiedenen Mischungen der gelb- und der rotblühenden Spielart. Oxytropis Halleri Bunge. Mehrere weiss blühende Stücke auf der Roterde am Schiern (H. u. St.). angeblich auch im Gschnitzthale von Schaft erer gef. 0. tiroliensis Sieb. Re inweiss blühend am Platzorb erg bei Gossensass (Bär). Coronilla varia L. Rein weiss (nur mit dunkler Kiel- spitze bei S. Pauls nächst Bozen und in Menge bei Agonitz in Ü.-Österr. (St.), ebenso von mir bei Linz gegen Niedernhart ge- sammelt; dagegen fand ich das andere Extrem mit dunkel-, fast violettro safarbener Krone unter der Hungerburg bei Innsbruck. Vicia sativa L. Vereinzelt mit weisser Fahne und rosenroten Flügeln und Schiffchen bei Roveredo (D. b. M. 1899 S. 50). V. sepium L. Mit hellgelber Krone in der Gluirsch bei Innsbruck (H). Crataegus monogy na Jacq. Mit ungefüllten, zum Teil sattpurpurnen Kronen an der Station Mori (D. b. M. 1899 S. 51, wo es irrtümlich C. Üxyacantha L. heisst), auch die mehr hellrosa blühenden von mir in S. Dona bei Trieut gefundenen Straucher gehören trotz der kahlen Blütenstiele wahrscheinlich zu ersterer Art. Sedum atratum L. Mit grünlichgelben Blüten und nicht rot überlaufenen Blättern und Stengeln über der Zeragalpe am Brenner (D. b. M. 1896 S. 45). Eryngium amethystin um L. Nach Mitteilung der Frau Dr. Olga Dürrnberger von ihr in Wälschtirol auch ein- zeln mit rosarot überlaufenen Blütenköpfen und Hüllblättern gesehen (vgl. unten bei Salvia Horminum u. s. w.). Aegopodium Podagraria L. Rosarot blühend am Bauernberge in Linz (A. b. Z. 1898 S. 81). Pimpinella nigra Willd. Mit rosafarbenen Korollen, dabei die Äste, Doldenstrahlen und Kelche dunkelpurpurn über- laufen, an der Kaserne Alle Laste bei Trient. Heracleum montanum Schi. Mit schmutzig rosa- farbenen und gelblichen, dabei weniger strahlenden Kronen in Rauz am Arlberge (von E v e r s so bereits aus Nauders an- gegeben). Daucus Carota L. Mit rosaroten Kronen in Melling bei Marburg a. D. Galium verum L. v a r. pallidum Cel. Mit der var. albidum Hn. am Platzerberg bei Gossensass (der Verf. u. H.). G. lucidum All. Mit intensiv gelblichweissen Kronen in Bettlwurf im Hallthale einzeln (D. b. M. 1898 S. 63). G. (Leyboldi H. Br. var.) ps eudoobl iquum H. Braun [die wei ss blühende Form] ebenda. Centranthus ruber DC. Einzeln weiss blühend bei Trient (Biasioli). Scabiosa Columbaria L. (an agrestis W. K. ?) Weiss- blühend bei Rietziern in Vorarlberg (stud. Berchtold 1887 in litt.). S. graminifolia L. Schön rosenrot blühend nicht selten am Kalisberg bei Trient, — 104 — S. canescens W. K. Weiss und rosenrot blühend einzeln bei Wels (St.). Tussilago Farfara L. Mit bräunlich orange farbeneu Blüten ausser Vela bei Trient. Adenostyles crassifolius Kerner. Weissblühend einzeln im Karwendelgebirge über Mittewald a. I. Aster alpinusL. Mit weissem Strahl im Leiterthal in Kärnten (v.. Benz), übrigens für dieses Kronland bereits vom Reichenauer Graben durch Pacher mitgeteilt. Anthemis tinctoria L. Mit schwefelgelben Randblüten an der Bahn bei Lauterbach, im Brixenthale (D. b. M. 1897 S. 79). Cirsium montan um Spreng. Weis «blühend am Monte Bondone bei Trient (G.). C. arvense Scop. Weissblühend bei Admout (St.), zahlreich unter Kappl im Patznaunthale (H.). C. palustre Scop. Weissblühend unter See im Patznaun- thale (H.). C. spinosissi mum Scop.xpalustreScop. Mit durch- aus hellgelben Blüten letztes Jahr eine Gruppe bei ca. 2000 m am Platzerberg bei Gossensass (D. b. M. 1899 S. 150) und gleich- zeitig ganz ebenso neben dem typ. C. foliosum Rhiner von G. am Tonale gefunden. Carduus crispus L. Mehrfach reinweiss blühend bei St. Anton am Arlberge (D. b. M. 1897 S. 79). C. nutans L. Weissblühend in Campiglio (G.). C. acanthoides L. Weissblühend in Val di Non (G.). Centaurea axillaris W. K. Mit rosaroten, lilafarbenen und rötlichweissen Randblüten am Weingartshof bei Linz, violettrot auch am Wotsch in Südsteiermark. C. Scabiosa L. Weissblühend bei Klagenfnrt (v. Benz). C. austriaca Willd. Weissblühend bei Grein a. D. (St.). C. rhenana Bor. Weissblühend bei Bozen (H.) und Trient (G.). Cichorium Intybus L. mit rötlich lilafarbenen Blüten einzeln in Pie di Castello bei Trient. Leontodon autumnalis L. Mit we isslichgelben Blüten einmal am Haller Salzberge. Campanula rotundifolia L. Weissblühend bei Trient (G.). C. carnica Schiede (var. pseudocarnica Gelmi). Ein Rasen mit weissen Kronen hinter Ponte alto bei Trient. Phytcuma Halle ri All. mit blau violetten Blüten am Aufstieg zu den Drei Schwestern bei Feldkirch (vgl. Aquilegia atrata Koch var. cyanescens Borb.). Ph. he m isph aericum L. Weissblühend am Duron- joch in Fassa (H. u. St. 1899), ebenso auf der Schmittenhöhe am Zeller See (St. 1898). Rhododendron hirsutum L. Weissblühend mir neuerlich auch vom Ampferstein bei Innsbruck und von den Bergen am Achensee bekannt geworden. Erica carnea L. Weissblühend auf der Maranza b. Trient (G.). Gentiana acaulis L. (= excisa Presl.) Mit rein- w ei ss er Krone am Blaser bei Matrei (H.) und am Monte Va- sone bei Trient (G.). — 105 — G. asclepiadea L. Weissblühend am Monte Vasone (G.). G. verna L. Mit violetten, an den Zipfeh: teilweise gelblichen Kronen (wohl als beginnender Vcrgrünungsprocess zu deixten) am Bondone über Sardagna ; hellviolett bis weiss- lich gegen die Höttinger Alpe (H.) ; wei ss blühend bei Klagen- furt (v. Benz). G. nivalis L. Mit violetten Kronen eine Gruppe im Yennathal am Brenner. G. campestris L. Ein weisslich blühendes Stück bei Stuben am Ar lb erg. G. calycina (Koch). We issblühend bei Trient (G.). Echinm vulgare L. Mit hellrosafarbenen Kronen am Bahnhofe Yöls und an der Bahn nächst dem Brennerbad; weiss- blühend bei Trient (G.)- Myosotis silvatica IiolTm. var. lactea Bocnningh. Auf der Maranza bei Trient (G.). Solanum miniatum B ern h. und S. humile Beruh, bei Trient manchmal mit lebhaft violett überlaufenen Korollen. Linaria alpina Mill. Eine Übergangsform zur var. concolor Hansm. mit kleinem, citronen- (nicht orange-) gelbem Flecke am Gaumen öfters im Innsbrucker Kalkgebirge. Veronica p rostrat a L. Mit reinweissen Kronen bei Vigolo-Baselga nächst. Trient. Y. alpina L. Weiss lieb blühend am Kellerjoch. Y. arvensis u. of ficinalis L. Mit bläulichweissen Kronen bei Linz. (Schi us s folgt). Neuere Beobachtungen über Lanosa niYalis, den Schneepilz. Von E. J a c o b a s c h. Unter der Überschrift: „Der Schneepilz, Lanosa nivalis, als Ursache des Auswintern- des Getreides und des Basens" habe ich in der Gartenflora, Jahrgang 1895. Heft 8, p. 224 und 225, meine ersten Beobachtungen über diesen Pilz veröffentlicht. Seitdem habe ich alljährlich Gelegenheit gehabt, seine Entwickelung zu verfolgen. Wer diesen Pilz einmal gesehen und kennen gelernt hat, der erkennt ihn, auch wenn er scheinbar abgestorben ist, schon von weitem. In diesem Frühjahr, das uns Mitte Februar so gewaltige Schneemassen bescherte, trat er in recht ausgedehn- tem Masse auf, und zwar stets da, wo der Schnee über Gras- wuchs und Getreidefeldern dichter gelagert und zusammengeweht war, sodass er dem Auftauen länger widerstand. An allen solchen Stellen zeigte sich nach dem vollständigen Wegtauen des Schnees Lanosa nivalis iu bedeutender Menge. Auf allen berasten Flächen um Jena, in Gärten und auf Wiesen, im Thal und auf den Bergen, im Freien und im Walde konnte man ihren Spuren folgen ; und bei einer Eisenbahnfahrt, die ich in den letzten Tagen des Februar nach der Niederlausitz antreten musste, sah ich vom Bahnwagen aus überall auf den Getreidefeldern, besonders iu der Niederlausitz, die unverkennbaren Spuren ihrer Wirksamkeit. — 106 — Man bemerkt nämlich sclion aus ziemlicher Entfernung zwischen der grünen Saat und in den grünenden Rasenflächen hand- bis halbmetergrosse schmutzigblasse Flecken. Sieht man näher zu, so findet man, dass an diesen Stellen die Getreide- resp. Grasblätter ihre grüne Farbe verloren haben, durchsichtig er- scheinen und durch feine Fäden wie durch ein Spinnennetz mit einander und mit Zweigen, Nadeln, trockenen Blättern etc. ver- webt und häufig mit Schlamm- und Sand-Partikelchen mehr oder weniger bedeckt sind. Es sieht meist so aus, als wenn an Ab- hängen und kleinen Vertiefungen durch eine Flut schmutzigen Wassers trockene Grasblätter angeschwemmt worden wären. Aber es sind nicht, lose Grasblätter, sondern alle stehen mit ihren Wurzelstöcken in festem, natürlichem Zusammenhange und sind durch den Schneepilz miteinander verfilzt. In diesem Stadium fällt einem Unkundigen die verheerende Wirkung der Lanosa nivalis zuerst auf-, es ist aber schon das End-Stadium. Das Anfangs-Stadium geht meist unbemerkt vorüber und tritt nur selten so offenkundig zu Tage wie im Jahre 1895 bei Berlin. Da sieht man nämlich die noch grünen, aufgerichteten Getreideblätter wie mit prachtvoll silberglänzenden, horizontal schwebenden Spinngeweben bedeckt, so, als wenn im HerbstSpinnen dicht über dem Erdboden alles mit ihren Fanguetzen überziehen ; aber nur, wenn der Schnee zum grössten Teile weggeschmolzen und nur noch Vertiefungen sowie Ackerfurchen und die Hänge begraster Abzugsgräben und dergl. mit Schneeresten in zum Teil geschmolzenem Zustande bedeckt sind. Man bemerkt die Lanosa nivalis, die sich, wie es scheint, während der Tau-Perioden in wenigen Tagen entwickelt, gewöhnlich nicht, weil der darunter liegende Schnee und das Schneewasser mit ihr im Sonnenschein um die Wette glänzen; und nur, wenn der Schnee recht bald völlig verschwindet, ehe der Schneepilz sein Zerstörungswerk vollendet hat, kann man ihn, wie im Jahre 1895, in seiner vollen Ent- wickelung sehen. Seine vernichtende Arbeit besteht darin, dass er das Chlorophyll der Grasblätter iu kurzer Zeit zerstört und so die ganze Pflanze zum Absterben bringt. Oft genug haben ein- zelne der Blätter noch mehr oder weniger breite grüne Längs- streifen, sie sehen wie panachiert aus. Nur selten sieht man die Keimspitze noch erhalten ; und in diesem Falle schlägt der Halm von neuem aus, die Pflanze „bestockt" sich und füllt die Lücke allmählich mehr oder' weniger wieder aus. Die Börsenberichte sagen in solchen Fällen: „Die Saaten erholen sich". Im anderen Falle siedeln sich au diesen Stellen andere Pflanzen an, in einem von meinem Fenster aus zu überblickenden Rasenplatz z. B. Klee, und füllen die Lücke aus. Woher kommi nun der Schneepilz ? und wo bleibt er ? Dies zu enthüllen ist mir wie anderen Botanikern, die sich mit diesem Problem beschäftigt haben, so weit ich in Erfahrung gebracht, noch nicht gelungen. Ich habe zwar in diesem Frühjahr auf den vom Schneepilz befallenen Gramineen verschiedenartige Sporen und mikroskopische Gebilde gefunden: da ich aber mit den mikros- kopischen Pilzen nicht genügend vertraut bin .weiss ich nicht, ob sie mit Lanosa nivalis in Zusammenhang gebracht werden können, oder ob es selbständige, vom Schneepilz unabhängige Gebilde sind. Wenn einer der Herren Mykologen dies untersuchen wollte, würde ich ihm gern Untersuchungs-Material zustellen. — 107 — Sicher aber ist (las eine, dass der Schneepilz nicht nur eine, wie Herr Prof. Magnus vor Jahren mir entgegnete, sondern die alleinige Ursache des Auswinterns des Getreides ist, denn überall, aber auch nur da, wo man ausgewintertes Getreide, übei- haupt ausgewinterte Gramineen sieht, ist Lanosa nivalis zu rinden. Sie bildet sich, wenn im Februar oder Würz noch grossere Schnee- massen herniedergehen, die den schon stärker wirkenden Sonnen- strahlen nicht zu lange Stand zu halten vermögen, und giebt so eine Erklärung für die Entstehung des Sprichwortes: „Märzen- schnee thut der Saat weh". Beiträge zur Flora Anhaltina. Yon Hermann Zschacke. VII. (Fortsetzung von S. 83 d. Jahrg.). Gentiana ernciata. Abhänge des Saalethaies zwischen Aisleben und Gnölbzig. besonders reichlich in den Gnölbziger Weinbergen. Erythraea litoralis B. uliginosa. Coethen : Ausstiche- bei Wiendorf; Pissdorler Lehmgrube. Cuscuta lupuliformis. Bbg.: Weidengebüsche an der Saale im Grönaer und Aderstedter Busche, in der Bornscheu Aue, unter- halb Dröbel. Asperugo procumbens. Bbg. : Waldau. Dröbel. Myosotis sparsirlora. Bbg. : Piuhlscher Busch : Gänse- further Busch. Mentha longifolia. Bbg.: Ausstiche vor dem Nien- burger Thore. Mentha sativa. Bbg.: Hecklinger Busch: Köx; Pobzig. Salvia silvestris. Bbg.: Feldwege am Felsenkeller: Bahn- damm Waldau, an der Landstrasse zwischen dem Pfuhlschen Busche und den Krakauer Bergen. Salvia verticillata. Calbe : Elendsberg. Nienburg, Sandgrube am Wege nach Neugattersleben. Brunella grandifloni. Bbg.: Sandsteinbrüche hinter Bellevue. Gönnern: Spilliugsberg, Ajuga reptans. Bbg.: Pfuhlscher Busch, rosa blühend. Ajuga chamaepitys. Trebnitz a. S. Acker der Pfaffenberge. Solanum villosum B. alatum. Bbg.: Äcker und Wege nach Altenburg zu; bei Aisleben a. S. Verbascum nigrum. Bbg. : vor dem Nienburger Thore. Hier auch V. blattaria mit weissen, aussen rötlichen Blüten, während es gelbblühend an den Abhängen der grossen Aue vorkommt. Verbascum phoeniceum. Coethen: Kleinzerbster Busch. Limosella aquatica. Bbg. : an einem Ausstiche in der grossen Aue. Linaria elatine. Calbe: Wartenberge. Linaria spuria. Bbg. : Acker am Gipsbruche Beesen- laublingen. Veronica spicata B. hybrida. Bbg.: Hecklingen, Hänge des Burgthaies. Veronica Tournefortii. Bbg. : Sandersleben, Baalberge. Coetheu: Dohndorf. — 108 — Euphrasia nemorosa A. stricta. Calbe: Warteuberge: Bbg. : Rathmannsdorf er Wiesen. Cönnern: Saalehöhen bei der Georgsburg. Euphrasia Rostkoviana A. pratensis. Rbg. : Rathmanns- dorfer Wiesen : Sumpfwiese bei Lattorf. Utricularia vulgaris. Lache im Lödderitzer Forste. Lathraea squamaria. Jägersberg bei Wiederstedt. Valeriana dioica. Bbg. : Sumpfwiese bei Lattorf. Campauula rapunculus. Bbg.: Tagesbau der Grube Wilhelm-Adolf bei Lebendorf. Campauula glomerata. Calbe : Elendsberg. Aster tripolium. Bbg. : Graben am Wege nördlich vom Moorwege. Gnaphalium luteo-album. Bbg. : Äcker Roschwitz-Poley. Inula vulgaris. Bbg.: Beesenlaublingen, sowohl am Gips- bruche als auch an der benachbarten Thongrube. Cönnern: Höhen der Georgsburg. Bidens frondosus. Bbg.: an der Saale bei Dröbel, am St. Annenwerder und am Ausladeplatz der Cuuyschen Zuckerfabrik. Anthemis tinctoria. Bbg.: Steinbruch bei Gröna, Ausstich bei Baalberge. Achillea millefolium B. contracta. Calbe: Elendsberg, Gönnern : Spillingsberg. Chrysanthemum coryinbosum. Calbe: Elendsberg, hier auch die Kümmerform B. oligocephalum. Senecio vernalis. Bbg.: Felder Peissen-Lcau-Lebendorf ; Baalberge-, Vorwerk Gnetsch; Dröbel-Lattorf-Gerbitz. SiMiccioerucifolius. Bbg. : Pobzig^Wiesen •, Coethen: Wiendorf. Senecio Jacobaea. Alluvium der Saale an der Georgsburg. Echinops sphaerocephalus. Bbg.. Grönaer Steinbrüche-, Gipsbruch und Thongrube Beesenlaublingen. Tragopogon maior. Bernburg: Baalberge- Lattort: Poley; Beesenlaublingen am Gipsbruch. Calbe: Elendsberg. Petersberg. Scorzonera laciniata. Bernburg: Karlsgrube bei Lattorf. Lactuca quercina. Bernburg : Rand des Pfuhlschen Busches, findet sich somit fast in allen Saalebüschen oberhalb Bernburg. Taraxacum taraxacum L). paludosum. Bernburg: Ausstiche bei Sixdorf: an dem Teiche bei Gerbitz. Crepis foetidus. Bernburg: Fuhnesandsteinbrüche \ Grönaer Steinbrach; Sandloch bei Poley: Leau- Lebendorf. Cönnern: Pf'aü'enberge bei Trebnitz. Hieracium praealtum. Calbe: Elendsberg. Hieracium leptophyton. Coethen: Grubenschlucht b.Preusslitz. Hieracium setigerum. Bernburg: Baalberge; Grube Wilhelm- Adolt bei Lebendorf. Hieracium setigerum x pilosella (= H. biturcum MB.). Bernburg: Grube Wilhelm-Adolf bei Lebendorf, zwischen den Eltern. Nachtrag. Nasturtium*) Austriacum. Aken: Eibdamm. Xasturtium amphibium var. variifolium HC. Akeu am Eibdamm. *) Herrn Prot. Dr. Murr-Trient, der meine Nasturtien revidierte, sage ich auch hier meinen verbindlichsten Dank. — 109 — N. amph. var. auriculatum DC. Bernburg: mehrfach am Saaleafer, z. ß. am St. Annenwerder, bei Grüna. Nasturtium silvestre x amphibium, Schötchen- tbrm von silvestre. längerer Stiel von amphibium. Bernburg am Saaleufer. Nasturtium amphibium x palustre. Blattform ist in- termediär, zeigt deutlich die Buchtung von palustre; Blütenblätter nicht merklich länger als die Kelchblätter. Schotenform der von palustre gleichend, doch Stiel meist merklich länger als die Schote. Bernburg am Saaleufer. Nasturtium amphibium x silvestre = N. anceps. Bernburg am Saaleufer; Lödderitzer Forst an der Elbe; Eibdamm bei Aken. Nasturtium Austriacum x silvestre = N. armoracioides. Aken : Eibdamm des Hafen. Rubus suberectns*) Form mit nicht rötlichen Stacheln. Coethen: Kleinzerbster Busch. Rubus opacus. Kleinzerbster Busch. Rubus sitidus. Kleinzerbster Busch. Rirbus sulcatus. Kleinzerbster Busch. C i r s i u m can um. Bernburg : Fuhnewiesen bei Baalberge. Diese östliche Art ist hier wohl nur eingeschleppt. Sie findet sich auch nur am Wiesenrande an der Ziegelei. Centaurea jacea var. decipiens Rchb. Bernburg: findet sich mehrfach z. B. bei Baalberge-Poley. an der Georgsbnrg bei Gönnern und bei Gnölbzig. Centaurea nigrescens. Bbg. Graben der Landstrasse Bernburg-Custrena vor dem Pfuhlschen Busche; bei Friedrichshall; bei Gröna. Centaurea nigra. Kiesgrube bei Nienburg: Weghang in der Nähe des Calbenser Bahnhofes. Bemerkungen zu den Violae exsiceatae. Von W. B eck er. I. Lieferung 1900 (Fortsetzung). Nr. 12. Viola purpurea Siev. Verz. Taur. p. 77. Syn.: V. campestris M.B. rar. purpurea M.B. III, p. i63. Flora Rossiae: Gaucasus, Ossetia, in alpibus, in tota regione. 21. 5. 1S99. 1500—8000 m s. m. leg. Basil Marcowicz. Begleitpflanzen: Scilla cemua Red., Crocus rariegalus Iljij*.. Primula amoena M.B. rar. flava, P. algida Adans., P. officinalis Jacu. var. macrocalyx Bunge, Anemone narcissiflora L., A. albana Ster., Trollius caucasicus Ster., Gorydalis caucasica DC, Gentiana eerna L., G. pyrenaica L. etc. Von Viola campestris M. B., welche mit V. ambigua W. K. sehr nahe verwandt od. sogar identisch ist, verschieden durch herz- förmige, verkahlende Blätter, ganzrandige Nebbl. und purpurne Blüten. V. campestris hat feinbehaarte, längliche Blätter mit wenig herzförmiger Basis. W. Bckr. *) Auch an dieser Stelle möchte ich nicht verfehlen, Herrn G. Maass-Altenhauseu für seine Liebenswürdigkeit meinen besten Dank auszusprechen. — 110 — Nr. 13. Viola palustris L. Sp. pl. I (1753) 934. Flora Carinthiae: Klagenfurt, Ebenthal, in pratis. 420 ui s. m. IV. 1899. leg. Robert v. Benz. B e^lei t pf 1 anzen : Alnus glutinosa Gaertn., Viola Riviniana Rchb., Avena pubescens Huds. etc. Nr. 14. Viola Riviniana Rchb. PI. er it. cent. I. pag. 81. b. nemorosa Neum., Wählst., Nlurb. Viol. Suec. exs. Nr. 12. Syn: V. silvatica a Fries Nov. Mant. III. p. 121 p. p. — Hartm. Handb. i. Skand. Flor. ed. XL p. p. Flora hereynica: Wettelroda, in silvis, praeeipue pinetis sebis- tosis. 275 m s. m. 22. V. 1900. leg. W. Becker. Be°"leitpflanzen: Viola sylvestris Rchb. et rar. pallida i\. W. M., Galium commutatum Jord., G. Aparine L., Viola Riviniana var. nemorosa X silvestris, Fragaria vesca L., Cerastium glutinosum Fries C= G. pallens Koch). Kelchanhängsel meist kürzer als beim Typus; Blumenblätter etwas schmäler, blau, nahe der Basis dunkler; Sporn blau. Die Var. nemorosa nähert sich also durch diese Kennzeichen der Viola silvestris, ist aber durch ansehnlichere Kelchanhängsel, kürzeren Sporn etc. gut von ihr zu unterscheiden. Zu dieser Var. stelle ich noch eine im Moose wachsende Form. Diese bleibt gewöhnlich sehr klein. Ihre Blüten erreichen nicht die Grösse der Blüten von V. silvestris und sind dunkelblau mit hellerer Basis. Die Kelch- anhängsel sind last rudimentär; der Sporn ist typisch, jedoch bläu- lich gefärbt : f. bryophila. Die Var. nemorosa und die Var. pallida N. II. M. (ealcatt albescente, corollis pallide violaceis) der Viola silc, welche an- scheinend auf die Zusammengehörigkeit ihrer Typen hinweisen, dürfen nicht mit der Hybride V. Riviniana x silvestris verwechselt werden, vor allem die erstere nicht. Der Blütenstaub besteht fast nur aus guten Pollenkürnein, wohingegen der Bastard 80 und mehr Prozent schlechten Polleu aufweist. Letzteres spricht übrigens auch für die Trennung der V. Riviniana und der V. silvestris als Arten, trol/.dem sie morphologisch sehr nahe stehen. W. Becker. Nr. 15. Viola silvestris Rchb. var. pseudo - Riviniana W. Bckr. var. nov. Flos violaceus; calcar coloratum, crassum. +_ inflatum, postice emarginatum ; appendices calycis obsoletae. Flora biulensis: Inier Au ad Rhenum et Wuermersheim, in silva frondosa. 125 m s. m. 13. IV. 1896. leg. A. Kneucker. Begleitpflanzen: Viola alba Bess.. V. hirta L., Corydalis cava Schweigg. et Koert., Anemone nemorosa L., A. ranuneuloides L., Potentilla sterilis Garcke, Scilla bifolia L. Nr. 16. Viola canina L. x Riviniana Rchb. Flora hereynica: Lengefeld, in pratis. 250 m s. m. V. et VI. 1899,1900.' leer. W. Becker. — 111 — B e j*- 1 ei tp f lanzen : Viola auüna L.} V. Riviniana Rchb., Planus spinosa L., Hieracium umbellatum L.. Anthoxanthurn odoratutn L.. Tanaeetum rulgare L., Saxifraga granulatu L., Rumex Acetosa L., Luzula campestris I)C, Trifolium pratense L., Anemone nemorosa L.. Lathyras montanus Beruh. (Schhiss folgt). Botanische Vereine. Der Botanische V erein der Prov. Brandenburg hielt seine 72. Hauptversammlung am 10. Juni d. .T. im Saale der Bürgerschule zu Neustrelitz ab. Der Ehrenvorsitzende Herr Prot. Ascher so n eröffnet dieselbe mit einer Ansprache, in welcher er einen historischen Überblick über die Erforschung der Mecklen- burger Flora giebt. Sodann begrüsst Herr Prof. Hab er! and die Versammlung im Kamen der Stadt, spricht über die Entstehung der Durchlöcherung an den Blättern der bekannten Zimmerpflanze Monsteia (Philodendron) pertusa, überreicht ein Schriftchen mit 5 prächtigen Photographieen merkwürdiger Holzgewächse in Neu- strelitz' Umgebung und legt für Liebhaber eine Sammlung von Algen aus den Gewässern Schottlands vor. Nach einigen geschäft- lichen Mitteilungen durch den Vorsitzenden und nachdem von Prof. Winkelmann aus Stettin gesandte Exemplare von Carex Davalliana zur Verteilung gelangt waren, spricht Herr Prof. Schumann über die Flora von Neuguinea, zeigt sehr gut gelungene Abbildungen von Pflanzen dieser Flora vor, welche einem demnächst erscheinen- den Werke über die Flora von Neuguinea beigegeben werden sollen, und giebt eine interessante Schilderung der merkwürdigen Pflanzen- fjprmationen dieser Insel, deren Vegetation sich teilweise als ein Konnex der malaiischen Flora erweist. Als besonders auffallende Erscheinungen werden ein hoher Waldbaum aus der Familie der Violaceen, ferner Eichen mit ungebuchteten und Euphorbiaceen mit gegenständigen Blättern, sowie eine neue Liliaceengattung Lauter- bachia genannt. — Herr Prof. Ascherson teilt mit, dass Prof. Plöttner in Rathenow einen neuen Standort der seltenen Carex obtusata auf dem Gollenberge bei Stollen unfern Rhinow entdeckt hat und bespricht zwei neue floristische Werke: „Henkels, Illustrierte Schulflora der Niederlande" und „Kirchner und Eichler, Exkursions- flora für Württemberg und Hohenzollern". Zu den Vorexkursionen am Sonnabend, den 9. in der Um- gegend von Fürstenberg und am Vormittag des 10. Juni in der Umgebung von Alt- und Neustrelitz hatten sich 14 Mitglieder aus Berlin eingefunden. Auf ersterer wurden beispielsweise gefunden: Genista germanica und pilosa, Orobus tuberosus und vernus, Scor- zonera humilis, Pirola chlorantha, minor und uniflora, Carex digi- tata und montata, Lycopodium annotinum, clavatum, complanatum und Selago, Polypodium vulgare, — auf letzterer: Hepatica triloba, Ranunculus lanuginosus, Actaea spicata, Turritis glabra, Deritaria bulbifera, Stellaria nemorum, Alsine viscosa, Geum rivale X ur- banum — dieser Bastard auffallend zahlreich — , Saxifraga tridac- tylites, Sanicula europaea, Senecio vernalis, Vaccinium uliginosum, Verbascum thapsiforme, Ajuga genevensis. Hottonia palustris, Orchis incarnata — diese auch in der Abart ochroleuca — , Neottia Ni- dus avis, Luzula multiflora, Carex remota, pallescens und silvatica, Milium effusum, Avena pubescens, caryophyllea und praecox, Dac- tylis Aschersoniana, Bromus mollis in der nur 1 cm hohen Form nanus mit nur einem Ahrchen, Melica uniflora. - 112 An der nach dem gemeinsamen Mittagessen im Fürstenhof unternommenen Wanderung um und der Kahnfahrt über den Zierker See nahm der Unterzeichnete nicht Teil. Abends 8 Uhr traten die Mitglieder ihre Rückfahrt nach Berlin an, wo sie gegen 11 Uhr auf dem Stettiner Bahnhof anlangten. — Seine nächste Sitzung hält der Verein am Freitag, den 14. Sept. abends 7 Uhr im Botanischen Museum, Grunewaldstr. 6/7. Berlin, am Tage Johannis 1900. Prof. Rottenbach. An die Leser. Die Bitte aus der vorigen Nr. möchte ich mir erlauben in Erinnerung zu bringen. Brief kästen. R. S. in W. Von den bewussten Werken ist die Flora des nordostdsch. Flachl. längst fertig gestellt u. von der Synopsis erhielt ich zuletzt Bd. II, Bog. 29 (Lief. 10, 11). — G. in K. Herzl. Dank! Nächste Nr. Teil I. — Z. in B. Die beiden O.-Formen sehr willkommen. VI. Dank. Art. angenehm. — J. in M. Geldsendung heute erh. — E. in D. Nächste Nr. — W. in P. Gewiss ist meine Priv.-Bibl. zieh, reich an Werken aus XVI. Jahrb., doch suche ich noch verschiedene, so Brunfels 11. deutsche Ausg., Fuchs deutsche Ausg. 1542, Bock I. lat. Ausg., ebenso Cordus, Clusius (je eine Schrift). Herzl. Gruss. Anzeigen. i Ipfreunde. Die früheren Jahrgänge der 1). B. M. sind noch vor- rätig und werden I III zu je 5 Mk., IV— XVII zu je 3 Mk. sreliofert. Frische Expl. von Epipac- ti* microphylla, Listera cor- data u. Spiranthes aestivalis wären mir höchst willkommen. Jrobeheffe gratis und frei m mb Verlaqe Altonä-HdinbuHS ftrnotdstr. 6. Verlag des Herausgebers. Yerantiuurtlicher Redakteur: Prof. Dr. G. Leimbach, Arnstadt i. Tlüir. Druck der Buch- u. Steindruckerei von Otto Böitner, Arnstadt. Gut getrocknete und schön präparierte Erdorchideen aller Erdteile kauft jederzeit Der Herausgeber. Deutsche Botanische Monatsschrift Zeitung für Sysfematiker, Floristen und alle Freunde der heimischen Flora. Zugleich Organ der botanischen Vereine in Hamburg und Nürnberg und der Thüring. botanischen Gesellschaft „Irmischia" zu Arnstadt. Herausgegeben von Professor Dr. G. Leimbach, Direktor der Realschule zu Arnstadt. Erscheint monatlich. Nr. der Zeitungsliste: 1840. Preis 6 Mk. jährlich. XVIII. Jahrgang 1900. August. M 8. Inhalt. M. Schulze. Euphrasia minima Jaeq. in Thüringen. Dr. J. Murr, Farbenspielarten ous den Alpenländern, besonders aus Tirol. TH(Schluss). L. Geisenlieyner, Abnorme Orchideenblülen. \Y. .). Goverts, Wykölogische Bitlfüge zur Flora des Harzen. Dr. Bliimml, Referat über Poeverlein: Die bäuerischen Arten, Formen u. Bastarde der Gattung Poientilla. 111 \V. Becker, Bemerkungen su den Violae exsiccatae. I. Lief. Botanisch} Reisen. Botaniseher Tauschverein. Briefkasten. Euphrasia minima Jacq. in Thüringen. Von Max Schulze in Jona. Auf einer am 7. Juni d. J. nach dem etwa 520 m ü. d. M. gelegenen Orte Dittersdorf bei Blankenburg i. Th. unternommenen Exkursion fand ich eine Euphrasia, die mir schon ihrer frühen Blütezeit wegen auffiel. Die Bestimmung, die später auch von dem höchst verdienten Monographen der Gattung, Professor Dr. 1»,. von W et t stein, für richtig anerkannt wurde, ergab, dass die Pflanze die in der Überschrift genannte Art war. Noch in demselben Monat erhielt ich dieselbe Art von meinem verehrten Freunde, Marinesstabsarzt a. D. Dr. F. Naumann in Gera, der sie im Rirnmo lägrund bei Tautenhayn unweit Station Ilerinsdorf- Kloster Eausnitz bei einer Meereshöhe von kaum 300 m am 20. Juni gesammelt hatte. Der Zweck dieser Mitteilung ist der, den Botanikern Thüringens diese Pflanze zur Beachtung zu empfehlen. Sicherlich findet sie sich noch an vielen Stellen unseres Gebietes. — 114 - Farbenspielarten aus den Alpeiiländern, besonders aus Tirol. III. Von Dr. Josef Murr (Trient). (Fortsetzung von Seite 105 d. Jahrg.). Pedicularis recutita L. Mit gelblichem Grundtone der Corollen am Blaser (H.) und am -.-ulberg. P. verticillata L. Hell rosenrot blühend am Monte Böen (EL). P. Jacquinii Koch mit weisser Blüte vom Brenner (D. bot. Mtschr. 1887 S. (59) gehört nach Mitteilung H.'s zu P. erubescens Kerner, ebenso wohl auch der a. a. 0. genannte Standort Liesens. Odontites vulgaris Moench. Weissblühend bei Seiss am Schiern (H.). Melampyrum silvaticum L. Mit teils weisslichgelben, teils rosenroten Corollen (wie ich in der I). b. Mtschr. 1892 S. 133 M. pratense von Marburg angab) bei Pontigl am Brenner (D. bot. Mtschr. 1898 S. 110). M. nemorosum L. Mit weissen obersten Deckblät- tern bei Grein a. D. (St.). Die Deckblätter der gewöhnlichen Form sah ich in Trient nie so intensiv sattviolett gefärbt wie in Steiermark und Österreich, sondern zumeist nur rotviolett über- laufen (D. b. Mtschr. 1899 S. 100). M. cristatumL. Mit purpurfarbigen Deckblättern ausser am Kalisberg auch aul Wiesen hinter dem Boncogno Sattel häufig. Salvia Horminum L. Mit rosaroten Corollen und lebhaft rosafarbenen Deckblättern vereinzelt unter der normalen Form mit bläulichen Blüten und sattviolettem Blattschopfe ver- schleppt bei Castelnuovo an der Valsuganabahn (Allg. bot. Zeitschr. 1900 S. 22). S. pratensis L. Mit hell rosafarbener Ober- und hell- purpurner Unterlippe beim Banglmeyr nächst Linz, blau mit weis suchen Seitenwülsten des Gaumens in Niedeureith bei Linz; mit hellblauer Krone, dabei noch hellerer Bohre und weissem Mittellappen der Unterlippe am Grieser Berge bei Bozen. S. verticillata L. An der Valsuganabahn bei S. Christoforo mit violetten (nicht wie sonst bei uus durchaus lilablauen) Kronen, vermutlich eingeschleppt (A. b. Z. a. a. 0.). Clinopodium vulgare L. Weissblühend in Georgenberg bei Schwaz (H.), bei Admont und bei Grein a. D. (St.). Calamintha Acinos Clairv. Kein weiss blühend bei Vezzano. ( '. N e p e t a C 1 a i r v. Weiss blühend öfter um Trient. C. alpina Lam. Mit reinweissen Corollen in der Mühlauer Klamm (IL) und unter der Höttinger Alpe bei Innsbruck. Glechoma hederacenm L. Mit rosenroten Corollen öfter um Trient. Melittis Melissophyllum L. In Südtirol fast aus- schliesslich die M. albida Guss., doch vereinzelt auch die Unter- lippe lilarosa (aber nicht purpurn) mit weissem Bande (z. B. am Doss S. Bocco bei Trient) oder die ganze Blüte rosa überlaufen (vgl. Hausmann Fl. v. Tirol S. (jS5). Lamium maculatum L. Weissblühend bei Grein a. D. (St.). — 1 15 L. purpureum L. Weissblühend in Trieut (G.). L. Ürvtilu L. Hinter dem Doss di Trento wenige Ex. mit hellrosafarbenen ins Gelbliche spielenden Kronen gef. Ajuga rcptans L. "Weissblühend mehrfach, noch öfter rosen- rot um Trient. A. genevensis L. Weissblühend bei Trient (G.J. Brunella grandiflora Jacq. "Weissblühend am Plöcken in Kärnten (v. Benz). B. alba Fall. Vereinzelt violettblühend (B. violaoea Opiz, hybrida Knaf) um Trient z. B. bei Fovo und Fönte alto (1). b. M. 1899 S. 101). 15. vulgaris L. Weissblühend im Ilalltbal (H.). Globularia Willkommii Nym. fast weissblühend auf der Maranza bei Trient (G.). Cyclamen europaeum L. Weissblühend bei Grein a. I). (St.). I'riraula a c a u 1 i s J a c q. Mit g e 1 b 1 i c h w e i s s e r bis fast rein weisser Krone (dabei gelbem Schlünde) öfter in Wälsch- tirol 7.. 1!. bei Boveredo (Malfatti), am Doss di Trento und bei Fovo nächst Trient. P. glutinosa Wulf. Weissblühend zahlreich am Yenet bei Landeck (H.). P. minima L. Zahlreich weissblühend am Flaurlinger See [Malfatti) und im Vennatbal (Pechlaner). Soldanella pusilla Baumg. Weissblühend am Flaur- linger See (Malfatti). Anagallis arvensis L. Mit fleischroten Corollen bei Steyr (A. b. Z. 1898 S. 96). Pinguicula leptoceras Rchb. Mit weisslicher Krone in Yaltigl im Riednaunthale bei Sterzing (H.). Armeria alpina Willd. Weissblühend auf dem Schlüsseljoch am Brenner (IT.). Polygonum mite Schrank. Weissblühend an den Ambraser Seegräben: um Trient fast ausschliesslich grün lieh - weiss blühend (wie dies sonst, wenigstens in Nordtirol, bei F. Hydropiper L. die Regel ist), während die Art in Xordtirol kaum anders als mit rosenroten Blüten auftritt. Orchis pur pur ea Huds. und 0. Simia Lam. Einzeln rein weiss blühend bei Trient (G., übrigens bereits im Frospetto S. lf>7 enthalten). 0. nnlitaris L. Ein reinweiss blühendes Ex. bei Egerdach nächst Innsbruck (H.), gleichfalls einzeln weissblühend am Bon- done bei Trient (G.). ( ». Morio L. Von II. auch in Spiluck im Schaldererthale mit hellrosenrotem Perigou und dabei unpuuktierter Honiglippo gefunden. 0. ustulata L. var. albiflora Thielens (mit reinweissen Blüten in einein Ex, ober Stuben am Arlberge gef. (D. b. M. 1897 s. 81 i. Gymnadonia conopea R. Br. mit reinweisser Blüte einzeln bei Trient (G ). Opbrys museifera Huds. Am 9. Mai d. J. am Doss S. Etocco bei Trient von mir ein Stock des Albino mit hell- gelb grün ein Perigon und weissem Fleck auf der Honig- lippo gef. — 116 — 0. Bertolonii Mor. fand ich am 23. Mai 1899 (und ebenso am 20. Mai 1900) zwischen Nago und Torbole in einem Ex. mit tief purpurnem, sehr fein und scharf gelblich marmoriertem (statt silbergrauem) Flecke der Honiglippe. C ephalanthera rubra Rieh. Ein Ex. mit r ein- weisser Blüte am Wotsch in Untersteiermark (D. b. M. Ij895 S. 62). Epipactis rubiginosa Gaud. Mit schmutzig- gelben Blüten (var. viridiflöra Sanio) bei Steyrbruck in Ober- Üesterr. (St.). Lilium Martagon L. Weissblühend am Monte Baldo (G.). Scilla bifolia L. Weissblühend im Lavantthale (v. B e n '/,) und einzeln in den Donauauen bei Linz (St.). Allium montanam Schm. Mit rein weisser Blüte etliche Ex. am Krakofl bei Brixen [der Verf. und H.] (D. b. M. 1897 S. 81). A. carinatum L. Weissblühend in den Traunauen der Linzer Gegend [stud. Marschner] (A. b. Z. 1898 S. 96). Muscari comosumMill. Mit r e i n w e i s s e m Schöpfe und grünlichgelben Perigonen ein Ex. auf der Westseite des Doss di Trento. Carex leporina L. var. argyroglochin Hörn. Kirchschlag bei Linz (D. b. M. 1897 S. 48). Schliesslich noch die wenigen Nachträge gelbblühender Gramineen-Albinos (richtiger Bleichlinge), über die ich erst vor drei Jahren (D. b. M. 1897 S. 139 ff.) im Zusammenhange ge- handelt habe. C h ry s o p o g o n G r y 1 1 u s T r i n. Mit lebhaft goldgelben bis hellgelben Ährchen (bei normal ''rotgell) gefärbtem Haar- kranze) in wenigen Ex. vor Jahren am Küchelberge bei Meran von Ludw. Hellweger gef. (D. b. M. 1898 S. 147). Avena pubescens L. Mit hellgoldfarbenen Ahr- chen am Weingartshof bei Linz (I). b. M. 1897 S. 229). Apera Spica venti L. var. flavida Waisb. Hörn in N.-Österr. (ebenda). Agrostis alba L. b. fiavescens Hausm. von II. am Schiern gef. (s. ebenda) gehört richtiger als Bleichling zu A. vulgaris With. Sesleria varia Wettst. var. alba Wiesb. gleichfalls von H. am Schiern gef. Melica glauca F. Schultz. Mit honiggelben Ahrchen über St. Pauls bei Bozen (IL). Auch die Angaben Gelmi's (Prospetto p. 181 und 185) über Agrostis alpina Scop. var. fiavescens und Poa laxa Haenke var. fiavescens (von letzterer fünf Standorte) wären meiner Auf- zählung noch anzulügen. Trient, am 1"). Mai 1900. Nachtrag 19 00. Thalictrnni a^uilegifoli um L. Mit weissen Staub- beuteln im Hallthal und in der Ambraser Au bei Innsbruck (P. Emanuel Seh er er). Aconitum Napellus L. Mit weissen, nur gegen den Rand violettblauen Kelchblättern (die eingeschlossenen gestielten Kronbl. hellviolott) ein Ex. gegen die Kaiseralpe im obersten Lechthale. Papaver Ithoeas L. Weissl)lühend bei Losenstein in Ob.-Österr. (Stadlmanu). — 117 — Viola Riyiniana Rchb. Reiuweiss blühend an der Hungerburg nächst Innsbruck (P. Emanuel Scherer). Silene inflata Sm. ^Nlit rosenroter Krone am Umschlag- platz in Linz (Stadimann). Agrostemma Githago L. Mit weisser Krone nebst weissblühendem Linum usitatissirnum ebenda (Stadimann). Melandryum vespertinnm Märten s. Zahlreich bell- rot blühend bei Flaurling im Oberinnthale. Linum vis cos um L. Mit wcisslieher, ins Rötliche spie- lender Krone einmal bei Trient (Gelmi). Geranium li vi d um L ' H e r i t. Am 17. Mai d. J. auf der Bergwiese hiuter der Ruine Castelcorno bei Roveredo von mir mit blau violetten, nur undeutlich gebänderten Kronblattern (var. caerulea cens mh., vielleicht lokale Rare?) gef. Astragalus alpinus L. Mit weisslichen Kronen ohne Linien am Ancisa-Sattel und reichlich an einer Stelle am Grödner Joch (Hellweg er u. Stadimann). Vicia glabrescens Koch. Ein Ex. mit hellblauen (nicht rotvioletten) Kronen bei Villazano an der Valsuganabahn. V. angustifolia Roth. Rötlichweiss blühend an der Haltestelle S. Christoforo in Valsugana. Lathyrus Aphaca L. Mit hellschwel'clgelben Kronen (wie sonst auch einzeln L. pratensis) an der Bahn bei Pergiue. Orobus vernns L. Weissblühend am Pfennigberg bei Linz (stud. Faltis nach Stadimann in litt.). Sherardia arvensis L. "Weissblühend einzeln bei S. Christoforo an der Valsuganabahn. Adenostyles alpina Bl. Fing. Weissblühend nächst Ilinterellenbogcn bei Steeg im Lechthale (Hell weger u. d. Verf.). Carduus v i r i d i s K e r u e r. Ein rein weiss blühendes Ex. unter der HOttinger Alpe (theol. Knabl u. d. Verf.). Centaurea Cyanus L. Violettrot blühend bei Grain- mastätten nächst Linz (Stadimann). Phyteuma Hall er i All. Mit schwarzblauen (nicht schwarzvioletten) Blüten auch auf der Alpe Zürsch am Arlberg und so in Vorarlberg, wie es scheint, vorherrschend. E c h i u m v u 1 g a r e L. Weissbl üb end b.Novaledo in Valsugana. Anchusa officinalis L. Weissblühend bei St. Peter nächst Meran. Verbascum Lychnitis L. Mit weisslichen Kronen bei Meran und bei S. Christoforo an der Valsuganabahn. Veronica a p h y 1 1 a L. Mit rosenroten Kronen ein Ex. am Monte Pian in Ampezzo (Hellweger und Stadimann). Anacamptis pyramidalis Rieh. Reinweiss blühend bei Vela nächst Trient (Gelmi). Abnorme Orchideenblüten. Von L. Geisen heyner (Kreuznach). Um eine Anzahl Exemplare von Melilotus altissimus zum Zwecke der Zucht eiues Käfers (Tychius crassirostris '?) zu holen, dessen Galle ich im vorigen Jahre an den Blättern dieser Pflanze in grosser Menge gefunden hatte, ging ich am 28. Juni d. J. nach dem Ländel, jener Bergwiese, deren schöne Lage und prächtige Vegetation ich bereits im IX. Jahrgang dieser Zeitschrift S. 150 gelegentlich erwähnt habe. Die Exkursion führte mich an eine — 118 — von mir sonst seltener berührte Stelle, wo ich durch den Anblick ungezählter, gerade in schönster Blüteneutwickelung stehender Exemplare von Gymnadenia tonopea überrascht wurde. Da bis dahin in diesem Sommer ungünstige Verhältnisse das Sammeln einer grösseren Zahl von Orchideen für die Besprechung beim Un- terricht verhindert hatten, so beschloss ich, davon eiue genügende Menge mitzunehmen. Beim Sammeln schon fiel mir die grosse Verschiedenheit im Bau der Ähre und die Vielfarbigkeit der Bilanzen aut. Von ziemlich dunklem Rot und Violettrot waren alle Farbentöne bis ganz hellrosa und helllila vertreten uud auch 2 ganz weissblühende Exemplare, leider durch Frass etwas ver- kürzt, waren dabei. Bei geaauerer Betrachtung zu Hause wurden sie als zur Form ornithis Spr. gehörig erkannt. Ebenso variierte die Länge der Ähre und die Dichtigkeit der sie bildenden Blüten. Während viele sonst kräftig entwickelte Pflanzen mit schon bis zur Spitze entfalteten Blüten nur einen Blütenstand von 5 cm Länge haben, fanden sich auch solche, bei denen er 20 cm erreicht, obgleich die Blüten des oberen Teiles meist noch nicht aufgeblüht waren. Auch die Verschiedenheit der Gestalt des Labellums fiel mir auf; wie gross diese aber war, bemerkte ich doch erst, als ich die Bilanzen nach der Rückkehr ge- nauer untersuchte und sie mit der Beschreibung der Formen in ..Die Orehidaccen Deutschlands" von M. Schulze verglich. Die meisten meiner Bilanzen, die ich, ohne eine besondere Auswahl 7A\ treffen, mitgenommen habe, gehören zur f. crenulata Beck mit Vorherrschen der bei M. Schulze in Fig. 9 (Tafel 48) abgebildeten Form. Selten ist die f. typica vertreten und dann immer mit so schmal linealen Blättern, dass mir ihre Zugehörig- keit zur Gymnad. angustifolia Ilse nicht zweifelhaft ist. Bei einem Exemplar ist das Labellum fast ungeteilt: nur zwei ganz seichte Buchten zu beiden Seiten der breiten Spitze erinnern an die Drei lappigkeit. Formen, wie sie die Fig. 11 u. 12 auf Tai". 48 zeigen, habe ich bei den von mir mitgenommenen Bilanzen nicht gefunden, dagegen zu meiner grossen Überraschung und Freude zwei Stück mit ganz abnormen Blüten. Die erste, ein kräftiges Exemplar von G. angustifolia Ilse, 45 cm hoch mit 9 cm langer Ähre, hat etwa 3ü Blüten, die bis zur Spitze ziemlich gleichmässig entwickelt sind und jede der- selben hat drei Sporne, zu denen auch drei Perigonblätter von lippchenförmiger Gestalt gehören. Beim eisten Anblicke glaubte ich eine Belorie gefunden zu haben, aber genauere Unter- suchung zeigte eine ganz andere Art von Abnormi' ät, die sich von der Pelorienform, ich möchte fast sagen, noch weiter entfernt als selbst die normale Orchisblüte. Denu anstatt dass sich die un- gleichen Teile eines Blattkreises in gleiche verwandeln, haben sich hier die doch bei der normalen Blüte fast gleichen Kelch- blätter in total ungleiche umgebildet: die seitlichen sind verbrei- tert, sind in der Gestalt dem Labellum sehr ähnlich geworden und haben am Grunde einen langen Sporn bekommen. Dadurch erscheint die ganze Blüte sehr breit (13 cm) und hierdurch bin ich auch zuerst auf die schöne Pflanze aufmerksam geworden. Bei den meisten Blüten erscheint das mittlere, also das eigentliche Lippchen, fast ganz, indem die Dreilappigkeit des quer- breiteren Blättchens nur durch seichte Einschnitte angedeutet ist. Bei einzelnen Blüten nähert sich seine Gestalt der bei M. Schulze — 119 — in Nu. 11 abgebildeten Form der var. Sibirien, ist aber kurzer. Die seitlichen Labellen (Kelchlabellen} verbreitern sich nach dem Ende zn, wo sie drei-, anch wohl mir zweilappig werden: immer aber sind sie tief and anregelmässig gekerbt. Die :-! Sporne sind kürzer als bei der Normalform. Mehrfach ist der mittlere gerade, sodass sie sich dann in einer Ebene ausbreiten, in der die seitlichen, viertelkreisförmig gebogen, ihre Spitzen von einander abkehren. Das Staubblatt der meisten Blüten ist normal gebildet: die verkümmerten seitlichen sind meist etwas vergrössert. Aber bei einzelnen Blüten ist das Staubblatt zu einer kurzen, zweispaltigen Schuppe umgebildet. Der Fruchtknoten ist sehr schlank und gar nicht gedreht, wodurch es kommt, dass die drei lippenförmigen 1 Matter nach oben gerichtet sind. Da die Ähre bereits bis zur Spitze vollständig entfaltete Blüten trug, ohne dass die unteren Frachtknoten auch nur eine Spur einer Schwellung zeigen, so ist dadurch wohl ihre Unfruchtbarkeit dokumentiert, auch wohl die der Blüten mit normalem Staubblatte. Prof. Dr. Stenzel, dem ich von meinem Funde Mitteilung gemacht hatte, schreibt mir, dass auch ihm diese Bildung schon vorgekommen sei. indem er bei Schreiberhau im Biesengebirge eine Pflanze gefanden habe, deren Blüten Sporne an den zwei seitlichen Kelchblättern hatten und zwar in allen Stufen der Aus- bildung vom niedrigen Höcker bis zum Sporn von beinahe ge- wöhnlicher Länge. Aber der Fruchtknoten war wie gewöhnlich gedreht. Meine zweite Pflanze hat sehr blassrosa Blüten mit La- bellen, die sich durch breite, ganz fein gekerbte Seitenzipfel und einen mehr vorgezogeneu Mittelzipfel der f. crenolata nähern. Alle sind normal gebaut, nur die unterste nicht, die eine sehr eigentümliche Bildung zeigt. Während der äussere Kreis der Perigoublätter normal ist in Bezug auf Zahl und Gesta't, ist der i ii ii e ve f un f blättrig. Zunächst fallen die beiden oberen, hinter der Griffelsäale stehenden auf, die vergrössert sind und dreilappige Gestalt angenommen haben, so zwar, dass der Mittelzipfel der lungere ist und die seitlichen mehr den Eindruck eines grossen, stumpfen, grundständigen Zahnes machen. Oder man könnte sie auch als lippenförmig gestaltete Blütenblätter ansehen, bei denen der Mittelzipfel besonders vorgezogen ist. Diese Auffassuug dürfte auch noch dadurch gestützt werden, dass die oben grundständige Zähne genannten Seitenzipfel, und zwar die einander zugekehrten und teilweise übereinanderliegenden anregelmässig gekerbt sind. Sie sind nicht wie in der normalen Blüte bogig einander zuge- neigt, um mit dem mittleren äusseren eine Art Helm zu bilden, sondern stehen aufrecht nebeneinander. Das ihnen gegenüber- stehende Labellam ist von sehr abweichender Gestalt, nämlich ganz schmal und ungeteilt, 6 mm lang und mit den Rändern nach hinten und unten umgeschlagen, so dass es mir zuerst den Ein- druck eines verkürzten Spornes machte, zu dem dann allerdings die Blattfläche fehlen würde. Zwischen diese drei Perigoublätter des inneren Kreises sind aber nun noch zwei eingeschoben, die, von der Gestalt des Labellums bei der t. typica. seitlich vor dem schmalen Lippchen stehen. Sie sind nicht ganz regelmässig, in- sofern die einander zugekehrten Seitenzipfel etwas kleiner als die beiden äusseren sind. Beide haben aber am Grunde einen Sporn. — 120 — Die Sporne sind nicht ganz so lang als bei den normalen Bluten und laufen nicht parallel, sondern sind mit ihren Spitzen von einander abgewendet, ein Merkmal, durch das mir diese abnorm gebildete Blüte zuerst ins Auge fiel. Was nun die Ausbildung des Staubblattkreises anbetrifft, so steht vor dem mittleren Kelchblatte eine Anthere von geringerer Grösse als bei den übrigen Blüten, bei der nur das eine Fach vollkommen ausgebildet erscheint; wenigstens hat nur dieses Pollen und zwar in reichlicher Menge. Das Konnektivum setzt sich am Grunde fort bis zu dem gegenüberstehenden ungelappten Labellum und bildet somit eine Scheidewand für die Eingänge in die Sporne. Ich weiss nun nicht recht, wie ich mir diese eigentümliche Bildungsabweichung deuten soll. Am meisten drängt sich mir die Auffassung auf, dass die beiden seitlichen Lippchen, zumal sie mit dem ungelapplen nicht in demselben Blattkreise stehen, die beiden in Blütenblätter umgewandelten seitlichen Staubblätter, die sonst nicht zur Entwickelung gelangen, darstellen könnten. Ob ein solcher Fall rück schreiten der Metamorphose sonst schon be- obachtet worden ist, habe ich aus der mir zu Gebote stehenden Litteratur nicht erfahren können. Nachschrif t. Herr Prof. Dr. Stenzel, dem ich. da mir sein grosses In- teresse an abnormen Orchideenblüten bekannt ist, eine genauere Beschreibung der Blüte zugeschickt hatte, macht mich darauf aufmerksam, dass ihre Bildung noch auf andere Weise erklärt werden könne. Es wäre z. B. nicht unmöglich, dass eine Ver- wachsung zweier Blüten vorläge, oder es könne auch eine der sehr seltenen vierzähligen Blüten sein, von denen in der Litteratur bis jetzt erst drei Fälle bekannt geworden sind. Was die erste Erklärungsart anbetrifft, so hatte ich an diesen Fall auch schon gedacht, mich aber überzeugt, dass eine Verwachsung hier schwerlich vorliegen kann. Denn die Blüte sass in ganz normalem Abstände von der nächst höheren und hat ein den übrigen durchaus gleiches Deckblatt, während dies bei verwach- senen Blüten stets breiter als die anderen zu sein pflegt und auch meist, in zwei Spitzen ausläuft. Auf die Annahme der Vierzähligkeit der Blüten war ich aber nicht gekommen, vielleicht deshalb nicht, weil ich übersehen hatte, den Fruchtknoten zu untersuchen. Und doch liegt, wie eine nachträgliche Betrachtung zeigt, eine solche hier vor. Da ich die so auffallende Blüte sehr sorgfältig getrocknet habe, so ist noch jetzt ganz deutlich an den herablaufenden Rippen zu er- kennen, dass der Fruchtknoten aus der Verwachsung von vier Karpellen gebildet ist, wenn auch das Stellungsverhältnis dieser zu den übrigen Blütenteilen nicht mehr deutlich hervortritt. In dieser Beleuchtung erscheint nunmehr das von mir als einfache Lippe bezeichnete l'erigonblatt als das accessorische vierte Kelch- blatt, das entsprechende Blatt des zweiten Kreises hat die Gestalt des Labellums angenommen, während die beiden oberen sonst ein- fachen Kronblätter sich durch angedeutete Dreilappigkeit der Label- lumform nur nähern und es auch nicht zur Ausbildung eines Spornes gebracht haben. Im Staubblattkreise ist keine Veränderung ein- — 121 — getreten, denn dass das eine Antherenfaeh verkümmert ist, hat mit dem Zahlenverhältnis doch kaum etwas zu thun. Die erste tetramere Blüte einer Orchis (Orchis palustris Jacq.) beschreibt M. Seubert in Linnaea Band XVI Halle 1812. Sit- war gleichfalls die unterste der Ähre und gleicht nach seiner Beschreibung und Zeichnung der meinen in vielen Stücken; nur sind bei ihm die beiden oberen Kronblätter unverändert und der eine der beiden Sporne ist nur von halber Grösse des anderen. Dafür zeigen sich aber als Andeutungen verkümmerter Staubblätter im dritten Kreise drei sehr starke drüsenartige Anschwellungen, eine zweilappige dunkelrotc der Anthere gegenüber und jederseits am Ursprünge der Labellen eine länglichrunde von hellroter Farbe, sodass auch hier die Yierzahl zu erkennen ist. Mir ist bei der l ' ntersuchung meiner frischen Blüte nichts Derartiges aufgefallen und jetzt lässt die trockene davon Nichts mehr erkennen. Den zweiten Fall einer Vierzahlblüte hat Velonovsky au einem Exemplar von Orchis coriophora L. beobachtet und im 70. Jahrgang der Begeusburger Flora LSS7 besprochen und abgebildet. Die Blüte gleicht der von mir gefundenen noch mehr als die vorige, nur ein zwar nicht wesentlicher, aber immerhin auffallender Unter- schied ist vorhanden: Während bei mir die inneren Zipfel der beiden Labellen von etwas geringerer Grösse uud Ausbildung sind, haben sie hier auf der Innenseite zwei tiefgeteilte Lappen, aul der Aussenseite aber sind sie wie bei der normalen Blüte ungeteilt. Das dritte Vorkommen einer viorzähligen Orchisblüte hat Herr Prof. Dr. StenzeJ selbst und zwar auch an Gymuadenia conopea beobachtet, die er am Aufstieg von Wölfeisgrund nach Urnitzberg unter dem Glatzer Schneeberg gefunden und im Jahres- bericht der Schlesischen Gesellschaft für Vaterländische Kultur (71. Jahrgang lS'Jo II Naturwissenschaft b. Botanik S. 13) ange- zeigt hat. Diese Blüte hat im Wesentlichen dieselbe Ausbildung wie meine und die beiden anderen bekannten, unterscheidet sich aber dadurch von allen dreien, dass das accessorische Kelchblatt gleichfalls, wenn auch spornlos. in Lippengestalt auftritt. Noch eins will mir auffallen. Bei der Seubert'schen und ..der Kreuz- nacher Pflanze ist die tetramere Blüte die unterste der Ähre. Das stimmt mit der oft. zu beobachteuden Thatsache übereiu, dass sich die Blüten einer Ähre nach der Spitze zu insofern verändern, als die Zahl ihrer Teile abnimmt,' sodass da bisweilen regelmässig zucizählige Blüten auftreten, öfter noch ganz unvollständige, die, auf nur einige Blättchen reduziert, von einem Schöpfe von Brak- teen überragt werden. Erscheint mir mit Kücksicht darauf das Vorkommen der Vierzahl in der untersten Blüte durchaus natür- lich, so ist ihr Auftreten in der Mitte der Ähre, wie es die Sten- zePsche Pflanze zeigt, jedenfalls auffallend. Ich würde mir das kaum erklären können, wenn nicht an demselben Standorte von Stenzel Pflanzen gefunden worden wären, bei denen nicht nur die oberen, sondern auch die unteren Blüten der Zahl ihrer Teile nach reduziert gewesen sind. In diesem Falle liegt die Höhe der Blüten- entwickelung nicht am Grunde der Abre, sondern in der Mitte, und nun fasse ich das Auftreten der Vierzahlblüte an dieser Stelle als den Höhenpunkt der Entwickelung auf. Es ist schade, dass Ve'.enovsky Nichts darüber angiebt, an welcher Stelle der ühre seine Blüte gestanden hat. — 122 Mit dem besten Danke an Herrn Prof. Dr. Stenzel für den zur richtigen Erklärung führenden Wink und die Angabe der betr. Litteratur schliesse ich diese Mitteilung in der Hoffnuug, da^s sie Anlass geben tnoge, nach solchen Abnormitäten mehr zu suchen. Denn ich bin der festen Ueberzeugung, dass sie viel häufiger vorkommen, als es bis jetzt scheint, aber sie werden nieist nicht gefunden oder übersehen. Mykologische Beiträge zur Floi\a des Harzes. Von W. J. Groverts Mitglied des botanischen Vereins in Hamburg. Pezizaacetabulum L. Beim Soesepavillon an Tannen: 30. 6. 1890. P. auran titv Oeder. Chaussee nach Riefensbeck: 16. 7. 1890. v '] Tuber cularia granulata Pers. Frauenstein: 10. 11. 90. Amanita pantherina DC. (Agaricus pantherinus Dt'.). Auf Wiesen in der Nähe von Nadelwäldern des Sonnenkopfes: 23. 6. 90. A. rubescens Fr. (Agaricus rubescens Pers.). Unter Tannen der Degenkopfe : 2G. 6. 90. A. vaginata Bull. (Agaricus plumbeus Schaef., hyalinus Schaeh, baldius Schaef.). Unter Tannen des Scherenberger Kopfes : 30. 6. 9f>. A. phalloides Bull. Am Bande des Waldweges vom Boten Haus zum Scherenberg: 27. 6. 90. NB. Ausser diesen 4 Arten ist auch A. caesarea Kl. (Agaricus caesareus Scop.) oberhalb Lerbachs auf den Bergen rechts von dieser Ortschaft, Weg nach Biefensbeck, in einem noch unentwickelten Exemplare entdeckt worden, während A. muscaria Pers. um Osterode zu fehlen scheint. Omphalia campanella Batsch. Gemein unter Tannen auf allgefallenen Tannennadeln, z. B. Soesepavillon, Scherenberg oberhalb der Bleiweissfabrik. 19. 6. 90. O. fibula Bull. (Agaricus libulus Fr.). Seltener als vorige Art. An Baumstümpfen zwischen Moos aut dem zweiten Wege von Clausthal, welcher nach der Flambacher Mühle führt: 28. G. 90. Clitocybe metachroa Fr. (Agaricus metachrous Fr.). Zwischen Moos in Nadel waldangen beim Soesepavillon nach heftigem Regen: 18. 6. 90. C. fumosa Pers. Zwischen Gras auf Wiesen des Btitterberges oberhalb des Dorfes Freiheit: 26. 6. 90. Tricholoma gambosum Fr. (Agaricus gambosus Fr., non A. poinonae Lenz). Zwischen Steinen und Moos, an der rechten Ufermauer der Soese, wenn man vom Bahnhof kommt. Nach Regenfall gesammelt: 18. 6. 90. v T. personatum Fr. u. T. albeil um. Liedberg: 14. 9. 90. Collybia radicata Relham (Agaricus radicatus Fr.). Zwischen Rasen in der Bahnhofsanlage von Osterode : 7. 6. 90. *) Die mit einem j versehenen Pilze sind die um Scharz- feld gesammelten, die übrigen habe ich in und bei Osterode ge- funden. - 123 — A l in i 1 la ri;i mellea Yahl (Agaricus melleus Fr.). An einem Tannenstumpfe der Berge rechts, oberhalb Leibachs, in der Nähe von Körnicke's Ecke am Weg mich Riefensbcck: 16. 7. 90. Galera tenera Schaf. (Agaricus teuer Fr.). Zwischen Gras auf dem Wege nach l'etershütte: 10. 6. 90. G. hypnorum Batsch (Agaricus hypnornm Fr.), Rasenförmig zwischen Moos unter Linden in der Bahnhotsanlage auf Gras- plätzen : 23. (i. 90. N au c o r i a f u r f u r a c e a Fr. (Agaricus furfuracens Fr.). Häutig auf Wiesen in der Nähe des Teufelsloches: 5. 7. 90. N. esc haro ide s F r. (Agaricus escharoides Fr.) In Nadelwäldern an der »rossen Söse : 18. 6. 90. l'huliota praecox Fers. (Agaricus praecox Fr.). Auf Wiesen des Sonnenkopfes: 22. 6. 90. P h. campestris L. (Agaricus campestris Fr.) var. alba Berk. Zwischen Gras eines Tannengebüsches in der Bahnhofsanlage von Osterode: 6. 7. 90. NB. Dort wurde vom Verf. ein Ex. gefunden, dessen Hut 20 cm im Durchmesser hatte. v Hypholoma sublate ritius Schach Oberhalb der Schan- denburg auf Baumstrünken: 20. 9. 90. Lactarius rufus Scop. (Agaricus rnfus Fr.). Unter Moos in Tannenwaldungen der Dogenköpfe innerhalb des Gatters, Weg nach Riefensbeck: 26. 6. 90. v L. p i peratus Fr. Russula adusta Pers. (Agaricus adustus Fr.). In der Nahe i\f± Butterberges oberhalb des Dorfes Freiheit: 26; 6. 90. Ca n t harellus cibar.ius Fr. (Agaricus cantharellus L., Merulius cantharellus Pers.). Gemein, meist in Kreisen unter Tannen der Nadelwälder der Degenköpfe, nicht weit vom Steinbruch des Scherenberges usw. C. aurantiacus Fr. Bremkethal bei Osterode. 1 1 y g rophorus p u n i c e u s F r. (Agaricus puniceus Fr.). Häufig auf Wiesen des Sonnenkopfes, Degenkopfe: 26. 6. 90. (Schluss folgt). Referat über Poeverlein Herrn.: Die bayerischen Arten, Formen u. Bastarde der Gattung Potentilla. Von E. K. Blümml in Wien. (Fortsetzung von Seite 62 d. Jahrg.). Besonders bemerkenswert sind die Ausfuhrungen bei der VI. Rotte (Quinquefolium Focke), die aus den Palmatisectae Zimm. und P. multifida Zimm. besteht. „Man sollte", wie Poeverlein sagt, „erwarten, dass durch Bastardierung der P. multifida mit einer Form der Palmatisectae eine Pflanze entstände, deren Blattab- schnitte zwar nicht an einer Stelle entspringen wie bei den Palmatisectae, aber doch nicht so weit voneinander gerückt er- scheinen wie bei P. multifida, also ein zwischen dem ge- fingerten und gefiederten die Mitte haltendes Blatt, statt dessen tragen aber die Bastarde Blätter, die aus dem ge- fingerten und gefiederten Blatt zusammengesetzt er- scheinen, indem jedes einzelne Blättchen des gefingerten Blattes mehr oder minder tiederteilig ist. sodass die Vermutung nahe liegt, dass das ganze Blatt der P. multifida morphologisch einem — 124 — Blattsegment einer Palinatisectae-Form entspricht". Gewissheit darüber würde eine anatomische Untersuchung geben. Mit der Einteilung, die Focke in Koch's Synopsis, p. 807 ff. von dieser Hotte giebt, ist Poeverlein nicht zufrieden, und gelangte er infolge seiner bisherigen Untersuchung zu folgender, dem Referenten sehr natürlich erscheinenden Einteilung : a) Einachsig: Stengel aufrecht oder aufstrebend: Elatae. b) Zweiachsig; Stengel aufstrebend: Assurgentes. c) Zweiachsig-, Stengel niederliegend: Aureae Lehmann. Die weitere Einteilung der Elatae ist theoretisch höchst ein- fach durchzuführen, doch hat in der Praxis zwischen den Canes- centes und Rectae meist die mikroskopische Untersuchung zu entscheiden, ob die Form dieser oder jener Gruppe angehört. Die Dreiteilung ist folgende: 1.) Stengel aufrecht, ebenso wie die Blätter nur mit langen, geraden Haaren bekleidet, daher grün: Rectac Lehmann. 2.) Stengel aufrecht, oft aus bogiger Basis, ebenso wie die Blätter mit langen, geraden, dazwischen gekräuselten Haaren bekleidet, daher grün oder graugrün: Canes- centes Zimm. 3.) Stengel aus bogiger Basis aufrecht oder aufstrebend, ebenso wie die Unter-, oft auch die Oberseite der Blätter mit einem dichten Filz gekräuselter Haare bekleidet, da- her grün oder weissgrau: Argenteae Poeverl. Bei den Rectae werden P. reeta Willd., P. obscura Willd. und P. pilosa Willd. behandelt, ohne dass jedoch Poeverlein ver- kennt, dass die bis jetzt zur Unterscheidung benutzten Merkmale nicht konstant sind. Zu P. reeta muss bemerkt werden, dass die- selbe in jenem Sinne aufgefasst wird, wie es Petunnikov (Die Poten- tillen Zentralrusslands) thut, daher nicht Linne als Autor zu ei- tleren ist, da dessen reeta den ganzen Kreis der heutigen Rectae umfasst, sondern Willdenow, der die Art zuerst in ihrer heutigen Abgrenzung angab. Das für diese Art von Focke angegebene Merkmal, bezüglich des das Nüsschen ringsum flügelt'örmig um- gebenden Kieles, erwies sich nach Poeverlein als nicht konstant. Die Ansicht Focke's, wonach P. pilosa eine der P. obscura nahe- stehende Mittelform zwischen P. reeta und P. argentea darstellen soll oder wie Kerner (Österr. bot. Zeitschr. 1S6U p. 167) meint, .■m Bastard P. inclinata x obscura sei, wird wegen des Fehlens der filzigen Behaarung bei der echten P. pilosa nicht geteilt. Bei der Behandlung der Cancscentes-Gruppe, die nach Focke zum Teil aus Bastarden besteht, in der Regel jedoch „als inter- mediäre Art" erscheint, die unbeschränkte Fortpfianzungsfähigkeit besitzt (.ob bei letzterer nicht auch Bastardierungen vorliegen, ist bis heute noch nicht entschieden), werden die Merkmale, die Zim- meter zur Unterscheidung der Formen dieser Gruppe anwendet, als nicht konstant erklärt, sodass eine strenge Unterscheidung der ein- zelnen Formen mittelst derselben nicht zu erreichen ist, was ins- besondere von der Dichtigkeit des Filzes gilt, da alle jene Formen, die durch Bastardierung entstanden, eine mehr oder weniger schwankende Dichtigkeit des Filzes aufweisen: dasselbe gilt auch von der Form der B lättchen an den unteren Blättern, da dieselbe oft an ein und derselben Pflanze höchst verschieden ist, doch ver- nachlässigt dürfen diese beiden Merkmale, insbesondere bei der Beobachtung an den natürlichen Standorten, nicht werden, da sie — 125 — zur Lösung der systematischen Schwierigkeiten in dieser Gruppe immerhin wertvolle Fingerzeige weisen können. Sehr bemerkenswert ist das Vorkommen der P. Dichtliana ßlocki, die bisher nur von Kalksburg in Niederösterreich bekannt war, in Bayern und zwar bei Würzburg, ebenso auffällig ist das Vorkommen der P. radiata Lehm. im städtischen Alleegarten zu Regensburg, sie dürfte wahrscheinlich dort angepllanzt und verwildert sein. Bei der Einteilung der Argenteae - Gruppe wird aufmerksam gemacht, dass das Vorkommen 7 zähliger Bhätter höchst selten und daher geeignet ist, alle Formen, die 7 zählige Blätter besitzen von den anderen zu trennen. Sehr schwankend ist die Behaarung der Blattoberseite, doch ist nicht zu verkennen, dass es gerade sie ist, die „den Formen oft ein ganz charakteristisches Gepräge verleiht und sie — wenigstens soweit sie typisch vorkommen — schon auf den erstell Blick erkennen lässt." Der Typus dieser Gruppe ist P. argentea L., eine Pflanze, die von den meisten Floristen als Zu- sammenfassung für den ganzen Argenteae -Formenkreis gebraucht wird. Ganz besonders ist hervorzuheben, das P. argentea L. gegen die verwandten Arten keineswegs scharf abgegrenzt ist. sondern durch mannigfache LTebergänge mit denselben verbunden ist. „Doch fehlen bis jetzt noch alle Erfahrungen darüber, worin diese Mannigfaltigkeit der Formen ihre Ursache hat. Neben der grösseren oder geringeren Intensität der Belichtung, sowie der chemischen und physikalischen Zusammensetzung des Bodens mögen hier wohl noch manche andere, in ihren Wirkungen noch nicht genügend bekannte und gewürdigte Faktoren mit im Spiele stehen." Höchst interessant ist das Vor- kommen veii P. pseudo-argentea Zimm., bisher nur aus Galizien und aus dem Münsterthale bekannt, in Bayern und zwar wurde dieselbe auf einem Feldrain bei Rossstall in der Richtung gegen Kastenreuth 1889 gefunden. In dieser Gruppe wird auch eine neue Form P. Wisliceni Poev. beschrieben, die am Vorspessart beim Dorfe Aura im Wege von Landauer gefunden wurde, etwas an P. grandieeps erinnert und folgende Beschreibung erhalten hat: Stengel weit ausgebreitet und reich ver zw eigt; Blätter stets fünfzählig, oben grün und fast kahl, unten mit dichtem grünlichweissem Filz bekleidet: Blättchen gegen dieSpitze wenig verbreitert, vorne mit jederseits 1—2 stumpfen, tiefen Zähnen; Blutenstand locker: Blüten ziemlich gross: Kelch aussen grünlichwei ss, innen grün. P. perincisa Zimm. ist als Varia- tion zu P. tenuiloba Jord. zu ziehen, da ihre Unterscheidungsmerkmale von letzterer höchst gering sind. P. grandieeps Zimm., bisher nur aus Central- und Südtirol bekannt, beansprucht wegen ihres Vor- kommens in Bayern Interesse. Der P. disseeta Zimm. kommen als besonderes Unterscheidungsmerkmal den anderen Formen gegenüber die doppelt fieders palt igen Blättchen zu. Die P. incanes- cens Opiz löst sich in zwei Formenkreise, die untereinander wieder durch alle nur möglichen Blattformen der Argenteae verbunden sind, auf und zwar 1. in die Formenreihe mit oberseits kahlen oder schwachbehaarten Blättern, die Referent mit dem Namen typica bezeichnet und 2. in die Formenreihe mit oberseits filz igen Blättern, die Beferent als supersordida (supersordida zum Unterschiede von der P. sordida Fries, bezeichnet. (Fortsetzung folgt). - 12G — Bemerkungen zu den Yiolae exsiccatae. Von W. Becker. I. Lieferung 1900 (Schluss). Nr. 17. Viola canina L. var. Einseieana F. Schultz. Ar eh. 1866, 352, herb. norm. cent. 9, 822. Flora Cai'illthiae : Falkensteiner Moor pr. Klagenfurt, in turfosis. IV. et AT. 1899. 510 m s. m. leg. Robert v. Benz. Begleit, pflanzen: Viola palustris L., Carex canescens L., pallescens L., vulgaris Fr., Euphrasia Odontites L., Rhynchospora alba Vahl, Nardus striata L. Nr. 18. Viola strieta Hörn. Hort. reg. Hafn. II, p. 958. Flora Bavariae: Franconia, Moos pr. Augsfeld, in pratis. 220 m s. m. VI. 1898. leg. A. Vill. Begleitpflanzen: Plantago media L.. P. lanceolata L.} An- thyllis Yulneraria L.; Sanguisorba minor Scop. Tide W. Bohr., de V. strieta Hörn, in Allg. bot. Zeitschr. 1899, p. 115. Nr. 19. Viola stagnina Kit. in Schu/tes, Oesterr. Flora ed. II. I, 426. Syn: Viola lactea Rchb. PI. crit. I, f. 208 (excl. fig. c, d, e, f), Icones 4507. Viola montana Rchb. PI. crit. I, f. 207. Viola Billotiana F. Schultz Fl. d. Pfalz p. 66. Viola persicifolia Schreb. rar. microstipula F. Schultz, Pollichia 1863, pag. TU. Flora liercvnica : Lengefeld, in uuo prato, in fo^sa. 250 m s. m. VI. 1899/1900. le^. W. Beckefr. Beglei t pf lau z en : Viola canina L., Viola canina x stag- nina, Qardamine pratensis L., Ranunculus acer L.. Pedicularis silvatica L.. Luzula campestris DC, Anthoxanthum odoratum L. Achillea Ptar- mica I... Stellaria glauca Wilh., S. graminea L., Veronica serpyllifolia L., Ajuga reptans L., Myosotis versicolor Sin. Vide W. Bein-., de Viola stagnina Kit. in Deutsch, bot. Mon. 1898, pag. 164. Nr. 20. Viola canina L. x stagnina Kit. Sy n : Viola strieta auf. mult.. nun Harn. Flora liercvnica : Lengefeld, in uno prato. 250 m s. m. VI. 1899/1900. leg. W. Becker. B egl eit pf lan z en : Viola canina L.. Viola stagnina Kit.. Cardamme pratensis L.. Ranunculus acer L., Pedicularis silvatica L.. Luzula campestris DC. Anthoxanthum odoratum L., Achillea Ptar- mica L., Stellaria glauca With.: 8'. graminea L.. Veronica serpyllifolia L.. Ajuga reptans L.. Myosotis versicolor Sm. Vide W. Bckr., de Viola strieta Hörn.: Allg. bot. Zeitschi'. 1899, p. 115. Nr. 21. Viola pumila Chaix apud. Vill. Hist. Dauph. I. (1786) p. 339 et II. (1781) p. 666. Syn: I". pratensis M. et K. Deutscht . Fl. II. 26/. V. lactea c. pratensis Meyer Hanov. V. elatior a. pratensis 11 immer Fl. r. Schles. 1840. Flora Bavariae: Franconia. Schlettachrasen ja-. Sylbach, in hu- midis "Taniinosis. 250 m s. in. V. et VII. 1898. leer. A. Vill. — 127 Begleitpflanzen: Orchis Mario L.} Belli» perennis L.,Ranun- eulus acer 1... Colchicum aulumnale L.. Carex panicea L. Nr. 22. Viola biflora L. Spec. plant. 1753, 936. Flora Rossiae: Gaucasus, Ossetia, in rupestribus in regione al- pina. 22. V". 1899. 17.00—2000 m s. m. leg. Basil Marcowicz. Beglcitpflanzen: Fritillaria lutea M. B., F. tenella M. li.. Draba tridentata I>C. Veronica filiformis Sm.} Thalictrum foelidum L.. Omphalodes rupeslris Rupr.} Draba mollissima Stev . I>. longisiliqua Schmalksn.. I>. ossetica llnjn-.. Viola purpurea Stev. etc. Ruprecht (ß. caucj findet, dass vorliegende Pflanze eine ganz eigene Form ist. Er nennt sie rar. caucasica. Uns erscheinen die Blüten grösser als an Pflanzen der Alpen etc. W. Bckr. Nr. 23. Viola heier ophy IIa Bert. Rar. Hai. pl. III (1810), 53. Syn: Viola heterophylla a. Bertolonii Koch Syn. II (184:3). V. Bertolonii Pio Viol. 1813, 34. V. declinata Gaud. Fl. helr. IL 208. E x s : F. Schultz herb. norm. nov. ser. reut. XXII, 2119. Flora tyrol. merid: Monte Gui, Val di Ledro. 1000—1800 m s. m. 21. VI. 1898. leg. Rob. Landauer. Begleitpflanzen: Draba aizoides L.. Hutchinsia alpina I!. Hr.. P. aurea L.. Saxifraga Aizoon Jcq., caesia L.. Tombeanensü Bois. Nr. 24. Viola tricolor (L.) subsp. genuina Wittr. f. versi- color Wittr. Viola Studier I. pag. 58, tab. III, fig. 34—37. Forma pt lälis supremis 'floris novelli + violascentibus vel dilutius violaceis. floris adulti atroviolaceis ,• petalis ceteris floris novelli plerumque albidis, rarius violascentibus, adulti viola Flora Sueciae: Vermelandia, Sjogrand in parochia Am/tu Rada: in locis graminosis arenosis, non frequ. 1. VII. 1898. 130 m s. m. leg, Hermann A. Fröding. B egl e it pflanzen: Hylocomium splendens Br. et Sek.. Hyp- nurn Schreberi Willd., Poa pratensis L., Fesiuca ovina L., F. rubra L.. I icia Cracca L.. Epilobium collinum GmcL. 1 iola rupestris Schmidt aut. Suec. = I . arenaria DC.} Hieracium glomeratum Froel., II. Pilo- t L. ) i'tr. Die Pflanze ist. weil sie im Grase wächst, zarter und weniger ästig als die auf nacktem Boden lebende V. tric. gen. versicolor. H. A. Fröding. Nr. 25. Viola arvensis Murr, subsp. sublilacina Wittr. Viola Studier I. pag. 84, tab. XU, fig. 182—195. Viola annua (vel biennis?); caulibus suberectisj lacinia terminali stipularum lanceolata, integra vel parcissime crenuta; flore medioerij sepalis eadem longitudine ac pe- talis vel his paullo longioribusj petalis supremis lilacinis vel violaceo-lilacinis, suberectis, obovatisj petalis tri/ms in- ferioribus (adultis) plerumque dilutius lilacinis vel inter- dum albidis, slriis neetareis valde distinetis : lamina petali infimi subiriangulari angulis rotundatisj calcare appendici- bus sepalorum fere aequilongo; tjenu slyli perparvo; collo pistilli subnutante. macula obscura ornato j capite pislilli itere viso subangusto. — 128 — Flora Sueciae : Vermelandia Ostra Rada in paroch. Norra Rada, in agris, frequ. 26. VI. 1898. 133 m s. m. leg. Hermann A. Frötling. Begleit pflanzen: Malricaria inodora L, Centaurea Cij- anus L., Sonchus arvensis L., Crepis tectorum L., Myosotis arvensis (L.) All., M. stricta Link, Oapsella Bursa pastoris (L.) Moencli, Thlaspi arrense L., Pua tririalis L. und andere der gewöhnlichen Getreidepflanzen. Vorliegende Pflanze ist die häufigste Viola der Gegend auf Roggen- und Haferäckern, Brachland u s. w. H. A. Frödinsf. Botanische Reisen. Eine botanische Forschungsreise nach dem westlichen Teile Australiens, über dessen Flora noch wenig bekannt ist, werden Dr. L. Diels und Dr. E. Pritzel demnächst antreten. Die jeden- falls reiche Ausbeute bekommt das botanische Museum in Berlin. — Auf Kosten des deutschen Grosskaufmanns Witt in Manäos und des Grossindustriellen Dr. Traun in Hamburg bereist Dr. Ple die Ufer des Amazonenstromes zum Zweck botanischer Studien in diesem floristisch besonders ausgezeichneten Gebiete, wobei er namentlich den Kautschukpflanzen sein Interesse widmen wird. Auch seine Sammlungen sind dem botanischen Museum in Berlin zugesichert. Botanischer Tnuschverein in Arnstadt. Auf Wunsch vieler Abonnenten der D. B. M. habe ich mich entschlossen, den Tausch verein wieder ins Leben zu rufen. Ich bemerke von vorneherein, dass er nur für den Leserkreis unserer Zeitschrift bestimmt ist. Tauschbedingungen: Richtige Be- stimmung. Gute Präparation. Nicht zu knappe Auflage. Nur bei grossen Pflanzen genügt ein Individuum, sonst bilden mehrere Ind. ein Herbarexemplar. Die Auswahl ist so zu treffen, dass alle charakteristischen Teile, bes. auch Frucht, vertreten sind. Jedes Ex. auf besond. halben Bogen, Format des Schreibpapiers. Voll- ständige Etiketten (Namen und Autor, Fundort, Datum der Ein- sammlung, Namen des Sammlers). Wer tauschen will, sendet ein alphabetisch geordnetes Verzeichnis seiner Vorräte ein. Kult, und verw. Pflanzen sind getrennt aufzuführen. Aus diesen Verz. werden die in der D. B. M. erscheinenden Tauschlisten zusammen ge- stellt. Nun teilt jedes Mitglied daraus dem Unterzeichneten seine Wünsche mit und danach erfolgt die Bestellung der für den Tausch einzusendenden Pflanzen. Weiteres demnächst. G. L. Briefkasten. W. S. in B. (U S. A.). Bestens besorgt. - G. in Z. VI. Dank für das freund 1. Anerbiet, betr. Dreh — II. L. in B. Die früheren Jahrg. der D. B. M. kosten nur 3 M. — G. in K. Für das Versprechen im Voraus herzl. Dank. — Z. in B. Art. will- kommen. — F. in D. Erwarte Nachricht. — Verlag des Herausgebers. Verantwortlicher Redakteur: Prof. Dr. G. Leimbach, Arnstadt i. Thüi Druck der Buch- u. Steindruckerei rem Otto Böttner. Arnstadt. Deutsche Botanische Monatsschrift Zeitung für Sysfematiker, Floristen und alle Freunde der heimischen Flora. Zugleich Organ der botanischen Vereine in Hamburg und Nürnberg und der Thüring. botanischen Gesellschaft „Irmischia" zu Arnstadt. Herausgegeben von Professor Dr. G. Leimbach, Direktor der Realschule zu Arnstadt. Erscheint monatlich. Nr. der Zeitungsliste: 1840. Preis G Mk. jährlich. XV 111. Jahrgang 11)00. September. M 9. Inhalt. Dr. .1. .Murr. Zur Kenntnis der Kufiirgehölz-e Südtirols, besonders Trients. II. \Y. Saksdot'f, Washingtonische Pflanzen. W. .1. Goverts, Miikologische Beiträge zur Flora des Harzes (Sehluss). E. Jacobasch, Über die Ursache der vermehrten Anzahl, von Laubblättern in einem Dr. Hl ihn ml, Referat über Poeoerlein : Die bayerischen Arten, Formen u Bastarde der Gattung Votenülla. IV. Dr. J. Murr, Beitrüge und Bemerkungen zu den Arelüeraeien von Tirol und Vorarl- berg. 71. (SchtU'ss). Dr. ü. Leimbach, Die Volksnamen unterer, heimischen Orchideen VI Kleinere Mitteilungen. — Botanische Versammlungen. — An die Leser. — Brief- kasten Anzeigen Zur Kenntnis der Kulturgeliölze Südtirols, besonders Trients 'j. B. Nadelhölzer. Von Dr. Josef Mar r. Seit der Einsendung meiner Beiträge zu den Laubgehölzen Südtirols erfuhren meine dendrologischen Bemühungen von zwei Seiten ausserordentliche Förderung, nämlich durch Herrn Dr. Wilh. t'faff (1*0 in Bozen, der mich, abgesehen von vielfachen freund- lichen Mitteilungen, in die bekanntesten Gärten dieser Stadt ein- führte, und insbesondere durch Herrn Dr. .1. Garbari in Trient, der mir in liebenswürdigster Weise die an seltenen Knlturgehölzen überreichen Anlagen seines Ansitzes in Villazano (ehedem Villa liossi) für meine Studien eröffnete. Diesen meinen verehrten ') Auch hier beziehe ich, und zwar in noch viel reichlicherem Ausmasse als bei den Laubhölzern, vergleichsweise auch meine neuesten Beobachtungen in Innsbruck ein, wo erst in allerletzter Zeil eine grosso Zahl von Coniferen und Laubgehölzen eingeführt wurde, während bisher gerade von den Nadelhölzern nur die aller- gewöhnlichsteu Arten kultiviert wurden. — 130 — Freunden, sowie auch den Herren Professor Dr. Kühne und In- spektor Beissner, die mich wiederum durch mehrfache Determi- nationen unterstützten, sei an dieser Stelle der herzlichste Dank ausgesprochen. Ausserdem lernte ich erst jetzt durch Zufall die grundlegende Aufzählung der Ziergehölze Südtirols von Prof. Dr. Entleutner (Verhandlungen der k. k. zool. bot. Gesellschaft 18S8) kennen, welches fast durchgehen ds bestimmte Standorte anführende Ver- zeichnis, obwohl fast doppelt so viel Arten enthaltend als das von mir ehedem in erster Linie benutzte mehr populäre Werk desselben Autors „Die immergrünen Zicrgehülze von Südtirol" (München 1891) von diesem seltsamer Weise an keiner Stelle zitiert wird und mir deshalb leider gänzlich entging. Ich kann mich daher bei meinen Beiträgen zu den .Nadelhölzern kürzer fassen, sodass im Folgenden wohl durchweg nur selbständige und neue Beobachtungen zur Veröffentlichung gelangen. Classis Giugkoules». Farn. Gingkoaceae. Gingko biloba L. Roveredo (Co belli), in Trient z. B. eine ganze Keine junger Ex. vor dem Castell, ein prächtiger Baum im Garten rechts von der Porta aquila u. s. w. Classis Coniferae. Farn. Taxaceae. Saxogothaea conspicua Lindl. Villa Rossi, nur ein sehr junges Ex. Podocarpus alpina R. Br., P. chinensis Wall., P. macrophylla Don, P. Totara Don, sämtlich in der Villa Rossi. Da er yd i um cupressinum Soland. Ebenda. Cephalotaxus drupacea S. et Z. Bozen-Gries z.B. im Kurpark ein reich fruchtendes Ex., vereinzelt in den Anlagen von Trient, Pergine, in Isera bei Roveredo; nunmehr auch in Innsbruck vor den Stadtsälen und in Büchsenhausen. C. Fortunei Hook, sah ich bisher nur in Bozen. Torreya californica Torr., T. grandis Fort, und T. nueifera S. Z. in der Villa Rossi. Taxus baccataL. var. f astigiata Loud. (T. hibernica Mack.). Da und dort neben der sehr häufig kultivierten Normal- form z. B. in Castel Toblino, in der Via Grazioli in Trient: junge Ex. auch in Innsbruck vor den Stadtsälen u. am Margarethenplatz. Farn. Pinaceae. Araucaria imbricata Pav. Ein Ex. in der Bahnhofs- anlage in Bozen, dann je eins in der Villa Rossi und in den Gar- bari'schen Anlagen in der Via Grazioli in Trient, an allen diesen Orten im Winter keinen oder nur geringen Schutz benötigend. A. brasiliana Lamli. Ebenso bei Garbari in der Via Grazioli und ein noch ganz junges Ex. in der Villa Rossi. A. excelsa R. Br. Auch in Südtirol ausser Arco, nicht winterhart; als Topfgewächs auch in Innsbruck sehr beliebt. Pin us Pinea L. In Trient mir nur ein kräftiges Ex. im Stadtteile unter den Franziskanern bekannt, bereits fruchtende Bäume in Castel Toblino und Mezzotedesco. - 131 — P. halepensis Mi 11. Bozen, Koveredo, Villa Zambelli bei Trient. P. montana Mi 11. kultiviert und gut cjedeihend bei einer Villa in Povo bei Trient bei nur c 430 m. 1'. nigra Arn. Sehr häufig kultiviert in Nord- und Süd- tirol (bei Hall, an der Brennerbahn bei Patsch u. s. w. in grösseren Beständen). P. Iongifolia Roxb. Noch sehr junge Ex. am Bahnhofe in Bozen und in der Villa Rossi. P. Sabiniana Dougl. Villa Rossi. P. exeelsa Wall. Sehr häufig kultiviert und bereits in hochstämmigen Exemplaren in Bozen-Gries, Trient, Roveredo, in Südtirol meist die folgende ersetzend. P. StrobusL. Eine grössere etwas kränkelnde Gruppe in Trient ober der Valsuganastrasse, in Bozen nur ganz vereinzelt (PO; vielfach kultiviert in den Anlagen Innsbrucks, P. Lambertiana Dougl. Villa Rossi; auch in Innsbruck einzeln im Villenviertel am Saggen. Ausserdem befinden sich in den Anlagen der Villa Rossi noch junge Ex. von Pinns pungens Mchx., inops So!., contorta Dougl. var. Murrayana Balf., Pinaster Sol., pvrenaica Lap. (= Paroliniana We_bb.), densifiora S. Z., Thunbergi Pari., Massoniana Lamb., ca- nanensis Chr. Smith, Bungeana Zucc., Llaveana Schiede, mono- phylla Torr, et Eremont, Parryana Engelm., Torreyana Parrv, Coulteri Don, arizonica Engelm., ponderosa Dougl., insio-nis Dougl., flexilis Jana., Ayacahuite Ehrenb.. Koraiensis S. Z parvi- fiora S. Z. Cedrus Libani Barr. In Trient und Roveredo (ebenso wie in Meran und Bozen-Gries) bereits in vielen zum Teil hoch- stämmigen Ex. C. a 1 1 an t i ca M a n e 1 1 i. Seltener als vorige ; ein präch- tiger Baum nächst der Porta aquila in Trient. C. Deodara Loud. In Trient, Roveredo u. s. w. ebenso häufig wie C. Libani, auch in höherer Lage bei Trient stehen ein- zelne prächtige Ex. Picea Morinda Lk. Mehrfach in Bozen z. B. in der Talferanlage und am Bahnhofe, in Trient ein bereits kräftiges Ex. vor dem Tribunale, ein fruchtender Baum in Castel Toblino. P. pungens Engelm. (= F. Parrayana Barr.) var. glauca hört. In der Villa Kossi und bei Garbari in der Via Grazioli, ein einzelnes junges Ex. bei Liith in Schöneck bei Innsbruck. In der Villa Rossi finden sich in durchweg jungen Ex. noch folgende Arten : I'- nigra Lk. und var. Doumetti Carr., P. exeelsa Lk. var. Gregoryana hört., var. viminalis Casp. und var. eremita Carr. (die var. finedonensis Beissn. und Maxwelli Dougl. beim Gärtner Sma- delli in der Via Grazioli, die P. inverta R. Sm. auch in Innsbruck vor den Stadtsälen), orientalis Lk. et Carr., Glehni Er. Schmidt, Alcockiana Carr., acicularis Maxim, Omoiica Panc: ausserdem noch vier beliebte Arten, die ich heuer auch schon in Innsbruck (am Saggen und besonders vor den Stadtsälen) antraf, nämlich: P. alba Lk. var. caerulea hört., Engelmanni Engelm.. polita Carr. und ajanensis Fisch. — 182 — Tsuga canadensis Carr. In ziemlich zahlreichen jungen Ex. in Tri.ent und neuestens auch in Innsbruck mehrfach. Pseudotsuga Douglasi Carr. Mehrfach in Bozen (besonders in der Talferanlago) und in Trient, ein Exemplar auch am Saggen in Innsbruck. (Schluss folgt). Washingtonische Pflanzen. Von Wilhelm N. Suksdorf. (Fortsetzung von S. 9'J d. Janrg.). 22o2. Dodecatheon Hendersöni Gray var. leptopliyllum var. nov. (1895). Diese Form ist schlanker als die Art und hat schmälere Kronteile. Die Blätter sind grüner, dünner, schmäler, zuweilen sehr schmal, lanzettlich bis verkehrt lanzett lich und fast immer spitz. — An Wiesenrändern im Falkenthal (Falcon Valley), Klickitat-County, Mai und Juni 1893 (und früher). 2208. Phlox speciosa Dougl. var. nitida var. nov. (1895). Schlank, 1 bis 2 Fuss hoch, kahl und glänzend, oder zuweilen im Blutenstand etwas behaart. Blätter linealisch oder lanzettlinealisch, 2 bis 4 mm breit.' Lappen der Krone nicht sehr breit, oft fast keil- förmig. — Im westlichen Teil von Klickitat-County, 2. Juni 1893. 2114. Gilia gracilis Hook. var. elatior var. nov. (1893). Stengel schlank; unten beinahe kahl, oben drüsenhaarig, 20 bis 80 cm hoch oder noch höher, gewöhnlich nur oben verzweigt, mit- unter aber gehen auch schlanke Äste vom Grunde aus. Die meisten Blätter sind gegenständig (5 bis 7 Paare), langrund bis linealisch- langrund , stumpf oder spitz, kahl und glänzend: die obersten wechselständig, schmäler, lanzettlinealisch, sehr spitz, oberseits spärlich behaart. Krone 12 nun lang: die Röhre so lang oder etwas länger als der Kelch. Von den gepaarten Blüten dieser und der beiden nächstfolgenden Formen ist die eine Gipfelblüte; während die andere längergestielte achselständig ist. — Auf freien Stellen im Walde und an Waldrändern, im westlichen Teil von Klickitat- County, 27. Mai 1892 u. s. w. 1508. Gilia gracilis Hook. var. pratensis var. nov. (1893) ist wahrscheinlich Microsteris gracilis Greene Pitt. III. p. 300 (1898)! Diese Form ist ebenso schlank wie die vorige, aber nicht so hoch, oben sehr drüsig und nur am Grunde fast kahl. Blätter lin< alisch, stumpf, nur die obersten spitz, beiderseits etwas behaart bis auf die untersten, welche kahl sind. Krone ziemlich blass, etwa 10 mm lang ; Bohre ein wenig länger als der Kelch. — Auf Wiesen und Wiesenrändern im Falkenthal, Klickitat-County, 27. Mai 1892 'und früher). 220b\ Gilia gracilis Hook. var. glabella var. nov. (1895) — Microsteris glabella Greene Pitt. 111. p. 301! Pflanze 1U bis 15 cm hoch oder oft viel niedriger, meistens vom Grunde an sparrig verzweigt, fast ganz kahl oder hie und da sparsam behaart. Blätter fast alle wechselständig, linealisch odtr lanzettlinealisch. spitz, seltener etwas stumpf, einige der ersten langrund. Krone S mm lang, deren Bohre beträchtlich länger als der Kelch, dessen Lappen inwendig etwas behaart sind. — Auf kahlen, sonnigen Stellen am Waldrande im Falkenthal. 25. Mai. 24. Juni 1893. — 133 — 991. Güia Klickitatensis sp. nov. (1893) - Nayarretia Klickilatensis. Diese Art ist der N. intertexta Hook, sehr ähn- lich. Stenge] 5 bis 15 cm hoch, aufrecht, einfach oder oben ver- zweigt, uelteu auch am Grunde, unten spärlich, oben ziemlich dicht mit kurzen, abwärts gerichteten Haaren bedeckt. Stengelblätter 2 bis 4 cm lang, meistens gegenständig am un verzweigten Teil des Stengels, zweifach- oder die untersten einfach fiederteilig mit schmal- linealischen, stachelspitzigen Abteilungen, meistens etwas behaart an dem schmaler) Mittelstück. Deckblätter kürzer, steifer und stacheliger als die Stengelblätter, das Mittelstück der obersten fast keilförmig, dicht behaart. Kelchlänge 7 mm, davon kommen 4 auf die behaarte Röhre; der vordere und die beiden hinteren Lappen sind meistens drcistä'chelig, die beiden seitlichen sind 2- bis ämal so lang wie die übrigen und etwa 7 bis lOstachelig. Krone 8 bis 9 mm lang, hellblau, mit verkehrteiförmigen, 2 mm langen Lappen. Staubfäden etwas kürzer als die Krone; Staubbeutel gelb. Fächer des Fruchtknotens leiig (mitunter vielleicht 2eiig). Same 2,5 mm lang. — Auf steinigen, unfruchtbaren Stellen in der Umgegend der Mündung des Klickitatflusses, 27. Mai. Juni 1800: bei Dalles in Oregon, Juni L893. 2189. Xemopkila Menzicsii 11. & A. var. minutiflora var. nov. (1895)- Blätter 5- bis 7 lappig: die Lappen meistens verkehrteiförmig; oft wcichstachelspitzig, selten mit einem Zahn auf einer Seite. Krone weiss, etwa 3 nun lang, wenig länger als der Kelch: Lappen etwa so lang wie die Röhre, schmal, manchmal schwach ausgeraudet, fast aufrecht. — Auf freien Plätzen in der Nähe von Büschen: Bingen. Kliekitat-County, April 1893 und 189-1. 995. Amsiiickia arenaria sp. nov. (1893). Schlank und aufrecht, meistens nur oben, mitunter aber vom Grunde an verzweigt, 2 bis (> dm hoch oder höher. Stengel sehr borstig, dabei üben auch noch feinhaarig. Blätter 5 — 10 cm lang und 3 bis 0" cm breit, be- haart, linealisch, spitz, sitzend oder die untersten allmählich in Stiele übergehend; die obersten kürzer und breiter, lairzettlich bis fast eiförmig, zugespitzt. Im Blütenstand sind selten Blätter vorhanden und dann nur zwischen den ersten Blüten. Kelchlappcn ungleich, einige linealisch, andere schmal lanzettlich, alle mit feinen, weissen, sowie mit längeren, stechenden, gewöhnlich gelblichen Borsten be- deckt. Krone 10 bis 11 mm lang, gelb mit 5 kleinen, rotgclben, gleichgrossen Flecken auf dem Saum; Lappen etwa so lang wie breit: Röhre viel länger als der Kelch, an der Mündung durch 5 kleine Haarbüschel teilweise verschlossen. Staubgefässe unter- halb der Röhrenmitte angeheftet, alle in gleicher Höhe. Frucht- kelch ö bis 10 mm lang, vor der Reife meistens geschlossen, daher spitzeiförmig. Nüsschen 3 mm lang, bedeckt mit leinen "Warzen. zwischen welchen auf dem Rücken noch grössere in unregelmässigen Querreihen stehen. — Meistens auf sandigen Stellen; bei Bingen am Kolumbiastrom, Mai 1891; Rockland, 1898. 2316. Amsiiickia liispidissima sp. nov. (1895). Diese Art ist der vorigen ähnlich. Die Borsten sind hier nicht, so starr und stechend, aber dichter, besonders am unteren Teil des Stengels, und die obersten Blätter .sind schmäler, fast linealisch. Kelchborsten dunkler, bräunlich. Krone dunkler und kleiner, 8 mm lang, mit 5 grossen, gelbroten Flecken und mit Lappen, die breiter als lang sind ; Röhre <'> mm lang, oft etwas länger als der Kelch. Frucht- kelch 8 bis 10 unn lang; Lappen desselben schmal, aufrecht, die — 134 — Nüsschen nicht ganz verdeckend. Die Nüsschen zeigen auf dem Kücken nebst den Querreihen noch eine Längsreihe von etwas höheren Warzen oder Zähnen. — Auf steinigen Stellen an der Eisenbahn in der Nähe der Mündung des Hood-FJusses in Oregon, Mai 1894. 994. Amsinckia retrorsa sp. nov. (1893). Blätter ähn- lich wie die der voraufgehenden Arten, nur weicher behaart, schmäler und an ihrem oberen Ende plötzlicher spitz werdend ; die obersten linealisch mit einem etwas verbreiterten Grunde. Die feineren Haare des meistens schlanken Stengels sind grösstenteils abwärts gerichtet und hauptsächlich am oberen Teil sehr dicht; die Borsten spärlicher als bei den vorigen Arten. Blutenstände ganz ohne Blätter. Kclchborsten braungelb oder braun. Krone 7 nun lang oder etwas grösser, so lang oder kürzer als der Kelch, gelb mit 2 nicht sehr deutlichen Flecken auf einer Seite des Saumes; Röhre 5 mm lang, mit kahler Mündung. Staubläden in der oberen Hälfte der Kronröhre in ungleicher Höhe eingesetzt, die Spitze des obersten zuweilen ein wenig herausragend. Fruchtkelch etwa 8 mm lang, mit linealischen, aufrechten Lappen, welche die Nüsschen nicht verdecken. Nüsschen ungefähr wie bei A. arenaria. — Bei Bingen, Klickitat-County, Mai 1891; auch bei Rockland, 1898. 390. Anidnckia micrantha sp. nov. (1893). Nicht so hoch wie vorige Arten : die Stechborsten sind kürzer, die feineren Haare des Stengels spärlicher. Die unteren Blätter sind meistens etwas breiter, lanzettlich- oder langrund-linealisch, stumpf und etwas weichstachelspitzig; die mittleren meistens spitz und linealisch; die obersten sind oft wellig gekräuselt, an ihrem Grunde am breitesten. Blutenstand mit mehreren zerstreuten, laubigen Blättern. Kelch- borsten weiss oder gelbweiss. Krone hellgelb, ungedeckt, etwa 5 mm lang; Röhre 3,5 mm lang, etwas länger als der kurze Kelch. Staubgefässe im oberen Teil der Krone dicht an der Mündung in fa I gleicher Höhe angebracht. Fruchtkelch 4 bis 5 mm lang, die kurzen Lappen den Nüsschen angedrückt. Nüsschen fast wie bei A. arenaria, etwas kleiner, schärfer dreikantig; die Wärzchen feiner utd stumpfer, die Querreihen der grösseren Warzen nicht sehr deutlich. — Auf Feldern, in der Nähe von Gebäuden oder unter vereinzelt stehenden Kiefern ; in Klickitat-County, 8. Juni 1882 und später ; bei Vancouver, 1893 : bei Milwaukee in Oregon, 1893. (Fortsetzung folgt). 3Iykologische Beiträge zur Flor.a des Harzes. Von W. J. G o v e r t s. (Fortsetzung von S. 123 d. Jahrg.). Marasmius oreacles Bolt (Agaricus oreades Fr., A. caryophyl- leus Schaf., A. pseudomuceron Bull.). In den Bahnhofsaulagen zwischen Gras: 28. 6. 90. Cortinarius cinnamomeus l'ers. (Agaricus cinnamomeus LJ. In der Bahnhofsanlage: 7. 7. 90. Polyporus versicolor Fr. (Boletus versicolor L.). Im Garten des Hüttendirektors Jüttuer an Apfelbäumen, in Ler- bach: 20. 5. 90. - 135 — P. fumosus Fr. (Boletus fumosus Pors.). Au Baumstümpfen oberhalb Lerbachs von der alten Hai'zstrasse links: 5. 7. 'JU. LJulctus radicana Pers. Unter Eichen am Eingänge des Bremkcthales : 24. ti. 90. B. scaber Fr. In der Bahnhofsanlage auf Rasen: 13. (5. 90. B. Intens 1,. il!. aunulatus Pers.). Unter Nadelholz zwischen Gras und Moos, Abstieg vom Sonnenberg ins kleine Bremke- thal: 25'. 6. 90. Merulius corium Fr. (Auricularia papyrina Bull.). An ge- fälltem und in Scheiten aufgestelltem Buchenholz unweit des Jagdhauses „Waidmannsheil" am Wege nach Lonau: 30.6.90. M. lacrymans Schum. (M. destruens Pers., M. vastator Tode). An Holzwerk einer Scheune der Marienmühle in Osterode: 10. 7. 90. Daedalea quercina Pers. (Agaricas quercinus L.). Au Eichen- stümpfen oberhalh Lerbachs nur einmal gefunden: 1. 7. 90. v Craterellus cor nucopio ides Pers. (Cantharellus cornu- copioidcs Fr.). Ziemlich selten im Bremkethal : 21. (i. 90; häutig am Hartung'schen Weg (Andreasberg) bei Scharzfels : September 91. Lycoperdon piri forme Rupp. Unter Tanueuuadelu auf den Degen köpfen: 7. 90. Rhizopogon rubescens Tai. (Splanchnomyces roscolus Corda, Hymenanginm virens Klotz'. Selten unter Tannen auf Saud, Weg von den Degenkopten nach Riefeusbeck: 12. 7. 90. Rh. allms Wallr. (Rh. aestivus Fr.). Mit der vorigen. Hydnangium carneum Wallr. (Octaviania carnea Corda). Sehr scheu, unter Moos und Tannennadeln auf dem Wege zur Hanskühnenburg: 3. 6. 90. f T rem oll a frondosa Fr. (Naematelia froudosa Bon). An ab- gestorbenen Buchenstümplen am Pfaffenthalskopf: 13. 9. 90. f T. fimbriata Pers. Frauenstein: 10. 9 90. v T. albida Huds. Liedberg: 8. 9. 90. -; T. foliacea. Pers. Am Pfati'enthalskopf und Liedberg: 14.9.90. v (.' a 1 o c e r a Cornea F r. Pfati'enthalskopf und Liedberg: 14. 9. 90. Die Witterung gestattete leider nicht die Sammlung fort- zusetzen. Noch sei erwähnt, dass Sparassis crispa Fr. häufig auf den Degenköpfen vorkommt, ebenso Chivaria-Arten, indessen waren die Exemplare zu minderwertig, um sie der Sammlung einzuver- leiben. Morchel-Arten sollen am Prinzenteich (D/2 Stuuden von Heiligenstock) vorkommen, indessen habe ich keine gefunden. Ueber die Ursache der vermehrten Anzahl der Lanbblätter in einem Quirl. Von E. Jacob asch in Jena. Maxwell Masters zählt (Pflanzen-Teratologie pg. 410) Fälle auf, in denen Pflanzen mit normal opponierten Blättern gelegent- lich Quirle mit 3 Blättern bilden. Er sagt aber nichts über die Ursache dieser Erscheinung. Nun bin ich zwar überzeugt, dass jeder Kundige als Ursache dieser Bildung übermässige Ernährung ansieht. Dennoch hohe ich, dass einige Beispiele, die dies, wie ich glaube, überzeugend nachweisen, nicht ganz zwecklos sind. — 136 — Für gewöhnlich rindet man an geköpften Stammen -ver- schiedener Pflanzen Stock-Ausschläge, die einen viel kräftigeren Trieh und viel grössere Blätter zeigen, als dies sonst der Fall ist. Nun kommt es aber bei Pflanzen mit gegenständigen Blättern in solchen Fällen vor, dass eine Vermehrung der Blätter, die Bildung vou Blattquirlen stattfindet, dass also ein Fall von Polyphyllie vorliegt. Im vorigen Jahre traf ich eine Syringa vulgaris L., an der die Spitze abgeschnitten war. Unter den neu entwickelten Asten zeigte der zweite von oben, der jedenfalls die Spitze ersetzen sollte, nicht nur eine weit kräftigere Entwicklung und bedeutend grössere Blätter, sondern auch quirlige Blattstellung. Ebenso hatte ein am Grunde abgesägter alter Syringa-Stamm einen kräftigen Schössling mit durchweg dreiblätterigen Quirlen getrieben. In diesem Jahre fand ich in einer Hecke, in der unter anderen schon ziemlich starke Stämme von Acer camp est re und Acer platanoides geköpft waren, dass mehrere der entwickelten neuen Triebe zwar nicht grössere Blätter, aber durchweg drei- zählige Blattquirle gebildet hatten. Au andern Trieben desselben Stammes war zwar die zweizählige Blattstellung beibehalten, aber die in den Blattwinkeln stehenden Knospen hatten sich sofort zu Ästen entwickelt. Nur wenige Triebe zeigten normale Bildung. Interessant war mir dabei besonders die Thatsache, dass ein beim Abschneiden des Zweiges angebrochener Blattstiel von Acer cam- pestre reichlich weisse Milch aussonderte, gerade so, als wenn man eine Euphorbia verletzt-, und auch der Zweig von. Acer pla- tanoides Hess an der Schnittfläche, allerdings iu schwächerem Masse, Milch austreten. Da man dies bei unsern Ahorn Arten für gewöhnlich nicht beobachten kann, so zeigt dieser Fall, dass eine sehr reichliche Saftzuführung vorhanden war. Einige im vorigen Jahre auf einem überschwemmt gewesenen, stark gedüngten Felde stehende, also sehr kräftig ernährte Stauden von Helianthus tuberös us zeigten anstatt der sonst normal abwechselnd stehenden Blätter durchweg dreiblälterige Quirle. Alles dies sind wohl überzeugende Beweise , dass die quirlige Blattstellung bei Pflanzen mit normal gegenständigen oder abwechselnden Blättern eine Folge von übermässiger Saft- zuströmung ist. Referat über Poeverlein Herrn.: Die bayerischen Arten, Formen u. Bastarde der Gattung Potentilla. Von E. K. Blümml in Wien. (Fortsetzung von Seite 125 d. Jahrg. i. Der zweite grosse Formenkreis der VI. Rotte ist der der Assurgentes Poev., der die Chrysauthae, also habituelle Mittel- formen zwischen Rectae und Aureae, sowie die Collinae; Mittel- formen zwischen Aureae und Argenteae, umfasst. Die Unter- scheidung in der Gollinae-Gruppe geschieht nach Petnnnikov, also nach der für sämtliche Collinae Formen höchst charakteristischen Behaarung der oberen Blattfläche. Die Umgrenzung der Chry- sauthae erfolgt nach der Lehmann scheu Abgrenzung, sodass P. rubens Zimm. mit ihrer Verwandtschaft, die Zimmeter hierher zieht, aufgeschlossen wird und zu den Aureae (Campestres) gezogen — 137 - wird, wobei Poeverlein zugiebt, dass von sämtlichen Gruppen der Verualea die Rnbentes mit den Chrysauthae die meiste Verwandt- schaft besitzen, weshalb er dieselben auch unmittelbar hinter den Chrysanthae folgeu lässt; dagegen hält er eine Abtrennung der- selben von den Aureae und Einbeziehang zu den Chrysanthae nicht nur für anzweckmässig, sondern geradezu den naturliehen Verwandtschaftsverhältnissen widersprechend und zwar aus fol- genden Gründen: 1.) Der Stengel von P. rubens ist niemals aufstrebend wie bei den Chrysanthae, sondern stets niederliegend wie bei den Aureae. 2.) P. rubens bildet mit den Formen der Aureae - Gruppe namentlich den Stelligerae und Yernales gar nicht selten Bastarde, während Bastarde zwischen ihr und Chry- santhae-Formen noch nicht bekannt sind, 3.) P. rubens besitzt die für die Aureae (Campestres) so charakteristischen Drüsenhaare, während dieselben den Chrysanthae fehlen. Für die einzige Art dieser Gruppe, die in Bayern vorkommt und zwar P. thuringiaca Beruh., stelb das mittell ränkische Vor- kommen den aussersten südwestlichen Ausläufer des thüringischen Verbreitungsbezirkes dar. Die weitgehendste Besprechung erfährt die Aureae-Gruppe, die bis heute noch immer keine natürliche Einteilung ihres Formenkreises erfahren hat. Poeverlein untei scheidet in Cam- pestres, d. h. Formen der Ebene und Alpinae, welche letztere Gruppe jedoch aus einer Menge verschiedenartigster Elemente zu- sammengesetzt ist; denn jede der alpinen Arten: P. aurea L., P. venia L., P. baldensis Kerner. P. nivea L., P. grandiflora L., P. dubia Zimm. und P. frigida Vill., erscheint als Vertreter eines be- sonderen Typus, der sich allerdings oft nur in einem oder wenigen Vertretern erhalten hat und dadurch auch bei weitem nicht die Mannigfaltigkeit der Formen erreichen konnte wie die thalbewohnendeu Formenkreise. Deshalb rechtfertigt sich auch die Behauptung Poe^erlein's, die sich an die Krasan's (Osterr. bot. Zeitschr. J8G7 p. 306) enge anscbliesst. „dass sich in fast allen Beziehungen unsere sämtlichen thalbewohnen den Formen und in vieler Deziehung auch diese im Verhältnis zu einzelnen alpinen Formen wie P. venia L. und P. baldensis Kern, näher stehen, als die einzelnen alpinen Formen unter sich". Weiter sagt Poever- lein zur Rechtfertigung der Zusammenfassung der alpinen Formen : „Wenn ich gleichwohl alle alpinen Formen zusammennehme und in ihrer Gesamtheit als Alpinae den thalbewohnenden Formen [Campestres) gegenüberstelle, so sehe ich mich zu dieseui Vorgehen einmal durch den Umstand veranlasst, dass die phylogenetischen und verwandtschaftlichen Verhältnisse der Alpinae noch viel zu wenig erforscht sind, um eine Teilung derselben in natürliche Gruppen als zweckmässig erscheinen zu lassen. Sodann zeigen alle Gruppen der Campestres ein ihnen allen gemeinsames charakteristisches Merkmal, das ich bis jetzt noch an keiner Form der Alpinae beobachtet habe, nämlich das mehr oder minder reichliche Vorhandensein von Drüse n haaren". Der erste, der auf diese Drüsenhaare aufmerksam machte, die ein höchst wich- tiges Unterscheidungsmerkmal für die Campestres abgeben, war Krasan (über drei neue oder verkannte Potentilla-Arten aus der — loS — Gruppe der Potentilla venia in Osten-, bot. Zeitsckr. 1867. p. 301 ff.), der solche für P. glandulifera Krasau angab, also für eine Form aus dem Vernales- Kreis, bei dem das Vorkommen von Drüsenhaaren zu den Seltenheiten gehört, während er be- hauptete, dass andere Campestres - Arten keine Drüsenhaare be- sässen. Poeverlein ist es jedoch gelungen, sie bei last allen Cam- pestres-Arten nachzuweisen, wenn sie auch manchmal nur spär- lich oder vereinzelt vorkommen. Sehr häutig linden sich dieselben bei den Rubentes und Stelligerae. Ausserdem wurden sie von Poeverlein noch an folgenden Formen beobachtet: P. australis Kras., P. bolzanensis Zimm., P. Gaudini Gremli, P. Gaudini var. ostulana Siegfr., P. tiroliensis Zimm., P. Tommasiniana F. W. Schultz und P. vindobonensis Zimm. Krasan hebt mit Recht her- vor, dass die reichlichsten Drüsenhaare namentlich an den Blüten- stielen und Kelchen vorkommen, wobei Poeverleiu noch hinzufügt, dass sich dieselben auch reichlichst au der Einmündungssteile dei Blütenstiele in die Kelche vorfinden. Die Abgrenzung der Cam- pestres gegen die Alpinae mittelst morphologischer Merkmale ist nicht möglich, wie Poeverleiu ausführlich angiebt und es blieb ihm daher nichts übrig, als der Scheidung die pflanzengeo- graphischen Verhältnisse zu Grunde zu legen, sodass also die den höheren Gebirgen angehörigen Formen als Alpinae, die in der Ebene vorkommenden als Campestres bezeichnet werden, wobei die letzteren noch als charakteristisches Merkmal bei den meisten Formen, jedoch nicht an allen Exemplaren, drüsige Behaarung aufweisen. Die Campestres selbst werden nach Zimmeter in drei Gruppen zerlegt und zwar werden unterschieden : a) Rubentes: Stengel und Blattstiele hör izontal - ab- stehend behaart, Blätter ohne Büschel haare. b) Stelligerae: Stengel und Blattstiele ohne hori- zontal-abstehende Behaarung, Blätter mit Büschelhaaren, c) Vernales: Stengel und Blattstiele ohne horizontal- abstehende Behaarung, Blätter ohne Büschel- haare. Die Voranstellung der Rubentes geschieht aus dem schon oben ausgeführten Grunde, d h. wegen ihrer nahen Verwandt- schaft mit den Chrysanthao, was auch die Zuletztstellung der Ver- nales bezüglich der Alpinae ausdrücken soll. Bei Abgrenzung der einzelnen Formenkreise unter sich wurde vou Zimmeter's Ver- fahren (die Zwischen- und Mittelformen je nach der mehr oder weniger grossen Ähnlichkeit zu einem oder dem andern der ein- zelnen Formenkreise zu ziehen) abgesehen und es werden dafür 3 Bastardreihen angenommen und zwar: ab) Rubentes x Stelligerae = Subrubentes. ac) Rubentes x Vernales = Subopacae. bc) Stelligerae x Vernales = Snbarenariae. Eine weitere Einteilung dieser Bastardreihen ist sehr schwer zu geben, gerade so wie die Feststellung sehr schwer ist, ob man es im gegebenen Falle mit Bastarden oder mit un- geschlechtlichen Z wischenformen zu thun hat, beinahe unmöglich ist es jedoch, die Frage zu beantworten, welche von den einzelnen Formen jedes Formenkreises bei der Bastardierung beteiligt ist, denn die morphologischen Merkmale des ge- — 139 — trockneten Materiales bieten hier beinahe nie sichere Auf- jchlüsse und es bleibt daher nur das gründliche und ein- gehe ade Stadium dieser Formen aa ihren natürlichen Standorten übrig. Die Ansicht Zimmeter's, dass seine Form P. ruhen s nur sehr wenig variiert, teilt Poeverleia sowie auch Refereat nicht, obwohl es richtig ist. dass die charakteristischen Merkmale der Art bei reinen Exemplaren stets vorhanden sind, die übrigen Merkmale variieren jedoch, indem sich bei ihnen die Standorts- verhältnisse geltend machen und ist es auch wegen dieses Variierens nicht zweckmassig, mit ihrer Hilfe Varietäten zu bilden, sondern es sind am besten die beiden Beck "sehen Varietäten typica und gadensis zu unterscheiden, wobei jedoch letztere etwas erweitert werden niuss. Die richtigeren Diagnosen tür beide Varietäten lauten nach des Referenten Ansicht: a. typica Beck b. gadensis Beck (erweitert) Achsen des Blutenstandes, Blü- Achsen des Blütenstandes, Blü- teustiele, Kelche und Blätter tenstiele, Kelche und Blätter drüsenlos. drüsig behaart. Beck giebt für b. an „Achsen des Blütenstandes und die Blütenstiele reichlich drüsenhaarig", doch linden sich auch Exemplare, die vereinzelt drüsig behaart sind, und rindet diese Art der Be- haarung auch in obiger Diagnose der erweiterten Beck'schen Varietät gadensis Ausdruck, indem alle Formen, die drüsige Be- haarung aufweisen, als gadensis Beck bezeichnet werden. Die Behauptung, dass 1'. opaca ein Bastard sei, der der Kombination P. incana x rubens entspricht, wird bei Besprechung der bayer- ischen Bastarde der Kombination P. incana x rubens, die die Merkmale beider trefflich in sich vereinen, auf das Entschiedenste widerlegt, da dieselben allen anderen eher gleichen als einer P. opaca L. Einen sehr grossen Formenreichtum in Bayern weist der Bastard P. subopaca Zinini. (P. opaca x dubia) auf, ohne dass jedoch Poeverlein einzelne] Formen beschrieben hätte. Bei den Stelligerae kommt P. incana Fl. Wett. samt Variation glandulosa Waisb, zur Besprechung und zwar als eigene Art und nicht, wie Ascherson (Flora des nordostdeutschen Tieflandes 1898 p. 409) es thut, als Subspecies der P. cinerea Chaix., obwohl Poeverlein zu- giebt, dass sie von cinerea nicht scharf zu trennen ist; doch hat sie jedenfalls ebensoviel Wert, wie die meisten Formen der Argenteae- oder Vernales-Gruppe. Bei der Untergruppe Sub- arenariae der Stelligerae gelangt ein Bastard zwischen P. aestiva und P. incana zur Besprechung, den jedoch Poeverlein ohne Namen wiedergiebt, und den Referent als P. 1' oe verleiniana ruh. (P. aestiva X incana Poeverlein) bezeichnet. Derselbe liegt von 4 Standorten vor und zwar wurde derselbe gefunden: 1. im Grase an der Hecke bei der Weideiwanger Mühle im Dolomitbezirk, 2. am Strassenrand am Pulverhaus im Steinbachsgrunde bei Würz- burg, 3. auf Weinbergsmauern bei Würzburg und Veitshöchheim und 4, am Sandabhange der Pegnitzwiese bei Tullnau, sämtliche Standorte in Bayern gelegen. Die Diagnose desselben würde etwa folgendermassen lauten: „Blätter 5 — 7zählig, gross, mit vereinzelten Büschelhaaren, die 2-3 au der Basis entspr i n ge nde Gab eläs t e tragen, Blüten stand drüsen- los; Blätter in Bezug auf Grosse und Form auf P. aestiva deu- tend, Blüten gross, was auf P. incana hinweist, ebenso leiten die — 140 — Büschelhaare auf letztere Form hin". Auch ein anderer Bastard P. Prechtelsbaueri Poev. f 1'. incana X Schwarzi) wird beschrieben, und zwar besitzt derselbe Büschelhaiire. was auf incana deutet, sowie langgestielte, den Blutenstand weit überragende, zum Teil b' — 7zählige Blätter, reich- und tiefgqzähnte, stark keilige Blättcheii und einen gedrängten Blütenstand, was auf P. Schwarzi hinfuhrt. (Schluss folgt). Beiträge und Bemerkungen zu den Archicracieii von Tirol und Vorarlberg. Von Dr. J. Murr. VI. (Schluss). (Fortsetzung von S. 54 d. Jahrg.). var. chlor oeephalum Uechtr., in breitblättrigen Exem- plaren so ziemlich mit f. subsabaudum Rchb. fil. zusammen- fallend, sowohl in Nord- wie in Südtirol verbreitet, in Nordtirol vielleicht ausschliesslich und besonders in der Form mit im unteren Stengeldrittel gestauten und stärker entwickelten Blättern (f. iu- terruptum, abbreviatum etc. der Autoren). Die Pflanze wurde mir in früheren Jahren auch als H. dn- mosum Jord. bezeichnet, unter welchem Namen ich aber nun ein vollkommen dem früher behandelten, nach meiner Meinung typi- schen II. boreale entsprechendes Ex. aus Alencon (leg. Boau- d.oui.n 1889) besitze,.; auch II. sily.es.tre Tausch, gebort wahrschein- lich hierher, worauf mich Prof. Oborny gütigst aufmerksam machte, wie auch auf eine Notiz von v. Ucchtritz in der Bot. Zeitung (A. de Bary) 1872 S. 192, welcher die erwähnte, für die Innsbrucker Wälder charakteristische Pflanze zu II. boreale var. subsabaudum Kchb. bezieht.-) Hausmann Flora v. Tirol S. 545 führt diese Form als II. sa band um L. auf. In der Thal ist, wie mir Arvet-Touvct auf einer Schede mitteilte, das II. sabaudum des Linne 'sehen Herbares nach den Untersuchungen von Dr. Belli mit H. boreale Fries identisch, dagegen das in den bot. Gärten kultivierte**) H. sabaudum L. davon sehr verschieden. Nun die Verbreitung der Form: Nordtirol: Innsbruck: Mühlauer Berg (Schöpfer), Berg Isel (v. Ileufler 1836, v. Schmuck, Val de Li e vre 1859 u. s. w.. vgl. U echt ritz a. a. 0.), Wiltener Berg, Höttiuger Berg u. s. w. Südtirol: Brisen *) Auch ..II. sabaudum L. Neilr. Kalksburg bei Wien, Park, 1874 leg. J. Wiesbaur" stimmt gut mit der Innsbrucker Pflanze. **) Ich besitze schon seit 20 Jahren durch die Güte des V Inspektors B. Stein aus dem bot. Garten in Innsbruck einen Abkömmling des Originalstockes des II. sabaudum L. ans dem botan. Garten in Upsala, der sich allerdings durch auch oberseits kurz steifhaarige Blätter, gedrängte kurzästige Inflorescenz und kurze, rot überlaufene Hüllen auszeichnet, mir aber wie gleichfalls sehr breit- blättrige und grobzähnige, aber in Behaarung, im Kopfstand und in der Hülle unserer var. chlorocephalum Uechtr. noch mehr ent- sprechende Ex., die Kigo 189S bei Caramauico in den Abruzzen (7 — 800 m) sammelte und Freund Dörfler mir gütigst überliess. von II. boreale Fries auch nicht wesentlich verschieden scheint — Ul (v Schmuck), hier auch in der f. subumbellatum Beck, Meran z. 13. Kiccblberg (v. Issor, v. Uechtritz), Bozen z.B. am Grie- ser Berg, bei Eunkelstein, Virgl u. s. w. (v. Hausmann, Val de Lievre 1S68 der Verf. 1894 u. s. \v.), in Über- etsch v.. B. im MontikJcr Wald und Gandegger Schlosswald (v. Heufler 1838, 1839). Walschtirol: Trient z. B. Kalisberg nnd Civezzano (Val de Lievre 1870 als II. rigidnm), Monte Celva (Gelmi), dann in Goccia d'oro (Val de Lievre, der Verf. 1899, hier in sehr breitblättriger Form: f. ovatum Mey., nachOborny var. rotundifolinin Tausch.). ? II. raceinosum W. K. Auf diese mir von Steiermark (II. stiriacuin Kerner) wohlbekannte Art passt ein im Musealherbar mit der Bezeichnung ..II. virescens Sonder? Pine, unter Montagnaga leg. Val de Lievre 1871" vorliegendes Exemplar', doch wäre es, da der Fund pflanzengeographisch jedenfalls auffallend ist, immer- hin möglich, dass Val de Lievre hier wie in einigen anderen Fällen eine Verwechselung mit von ihm in Niederösterreich gesammelten Pflanzen unterlaufen ist, sodass die Angabe noch eine Bestätigung sehr wünschenswert erscheinen lässt. e) Umbellata. II. brevifolium Tausch. S. Österr. bot. Zeitschr. als II. umbellatnm L. x dumosum Gren. (i. e. borealc Fries), und ebenda 18U3 S. 223. Ar vet-Touve t , der die in der That eine eigenartige Mittelstellung zwischen II. borealc subsabaudum und II. ombellatnm einnehmende Pflanze bestimmte, schrieb dazu, „H. latifölium Spreng., Fries est egalement tres rapproche de cette plante". Innufer in der Nähe der Brücke vor Zirl (Evers und der Verf. Sept. 1SSG); übrigens glaube ich auch eine im letzten September über der Mählauer Kettenbrücke gefundene subsabaudum- artige Pflanze hierher stellen zu sollen. IL umbellatnm L. In breit- und schmalblättriger Form allenthalben verbreitet, um Trient (Kalisberg, Buco di Vela, Ro- magnano, Calliauo u. s. w.) gerne mit II. porritolium L. vergesell- schaftet und mit diesem zahlreiche Zwischenformen (H. leiosoma N. — P.j bildend. Ganz schmalblättrige Formen (wie var. linarii- foliuni G. Mey. und Gurchhofianum Kerner) sah ich in Tirol nicht, selbst die var. coronopitbliam Beruh, kommt vielleicht in Nordtirol nicht typisch vor; dagegen liegt im Musealherbar das entgegengesetzte Extrem, eine Form mit fast kreisrunden. 25 mm langen, 23 mm breiton, ganzrandigen Blättern gesammelt von Porta 1884 bei Bolognano nächst Riva. Häutig ist auch im ganzen Gebiete die „forma putata" an- tümnale Iichb. fil. (= H. lactaris antt.. vix Bertol.) sowie beson- ders in Südtirol eine dem II. monticola Jord. nahestehende Pflanze (z. B. Castcl Beseno leg. Evers 1S92). — 142 — Die Volksnamen unserer heimischen Orchideen. Von Dr. G. Leimbach. VI. Beitrag. 2. Nigritella angustifolia Rieh. alm-döllerl Salzkammergut: Schafberg, Berge um Ischl: M. Ej-sn 1S90 ! alm-rausch F. Huck-Frfurt (Preisliste über Erdorchideen). alm-rugerl Berchtesgaden: K. Prantl 18S1 ! alm-vanille Kärnten: Zwanziger (Verzeichnis der in Kärnten volkstüm- lichen Pflanzennamen Jahrb. nath. Mus. XIX*). ber^-chölbli Werdenberg in St. Gallen: Wartmann 1S7-I 1. c. berg-stengelwurz Schweiz: Stalder (1806 — 12) t. Perger 1857. berg-stengelwürz PJ. Berner Oberland : Darheim 1856, PJ. blut-blumen Kärnten: Zwanziger 1. c. blut-blüm chen Altbayern: Sendtner 1S54 (Vegetationsverhältnisso Süd- bayerns*), b 1 u t-b lüm 1 e in M. Schulze 1894; Ehrhart 1756 (Ökonomische Pflanzen-Historie Ulm, 1756-62) t. Perger 1857. Schwaben : PJ. blut-kraut Holl 1833, Ulrich 1S72. Tirol: PJ. : Jirasek 1806 (Beiträge z. botan. Prov. Nomen- klatur von Salzburg, Bayern und Tirol, Salzburg*). Osttirol: Dalla-Torre 1895. Lienz in Tirol: Rauschenfels 1807 (Botan. Idiotikon des Landgerichts Lienz*). Pusterthal in Tirol: Bauschenfels 1801 (Provinzialbenennung von Pflanzen in Tirol im Pnsterthale : Hoppe, Botan. Taschenbuch 1S01 *). blut-ivägerl Kärnten : PJ. blut-nagerl Kärnten: Sa. Zwanziger 1. c. : .losch 1853 (Flora von Kärnten). blut-rösl M. Schulze 1894. Kärnten: PJ., Josch 1853 1. c. blut-rösel Kärnten: Sa.. Zwanziger 1. c. ; Osttirol: Dalla-Torre 18!)5. bluts-tröpfel Kärnten: Sa, Zwanziger. Salzburg: M. Eysn 18! )1 ' blut-tröpfel Osttirol: Dalla-Torre 1895. Kärnten : Josch lö53 1. c. — 143 - 1)1 nt-tröpfl M. Schulze 1894. Kärnten : PJ. bluets-tröpfli Fideris in Graubünden: Ulrich 1897 (Beiträge zur bündne- rischen Volksbotanik, Davos/*). bluts-trop fen Salzburg: Sauter 1866 (Flora des Herzogtums Salzburg*). bränd-li Grimm, Wtb. t, Grassmann. Schweiz: Perger 1857; F. Cohn, die Orchideen (vgl. die 1'nauze 2. Aufl. 1897). Granbünden: Du; Stalder 1. c. (hur: Lorez 1878 ! Uri: PJ., Du., Höfer-Kronfeld, Stalder 1. c. St. Gallen: PJ., Höfer-Kronfeld. Sargans in St. Gallen: Wartmann 1861 und 1874. Entlibuch in Waldstätten: PJ., Du., K hiner 1866, Stalder 1. c. Weggis in Waldstätten : Rhiner 1. c. Algäuer Alpen: Caflisch 1879! Zillerthal: Braune 1797. ' brend-li Schweiz: Gesner 1561 (Horti Germaniae *). bränd-le M. Schulze; Wolph 1587 t. JT. brend-le Gesner t. PJ. u. Höfer-Kronfeld. b r ä n d - 1 i n Berner Oberland : Arctius 1561 (Stocchornii et Nessi des- criptio *). brend-lin Gesner 1542 ') Catalogus plantarum, Tiguri*). Schweiz: Camerarius 1586 (Kreutterbuch des Matthioli*), vgl. auch 1626 (dasselbe Werk in spaterer Aufl.*). Kleinere 3Iitteilungeii. Zusammengetragen vom Herausgeber der D. B. M. 1. Die botanischen Sammlungen des am 1. Dez. 1899 ver- storbenen Gen er als up e r int ende nten W. Bertram in Braun- schweig sind durch Schenkung in den Besitz der Landesseminare zu Braunscbweig und Wolfenbüttel übergegangen, deren ersteres das o2 Bände umfassende Handherbarium , letzteres die grosse Hauptsammlung von 64 Banden erhielt. Beide Sammlungen zeichnen sich aus durch grosse Reichhaltigkeit und Übersichtlichkeit, durch zuverlässige Bestimmung und sorgfältige Zubereitung der Pflanzen. — 2. Die deutsche Kakteen -Gesellschaft tritt jeden letzten Montag im Monat in der „Hopfenblüte", Unter den Linden, abends 8 Ihr zusammen. Sie besteht bereits seit 8 Jahren und besitzt ein eigenes Organ in der „Monatsschrift für Kakteen- kunde'', Verlag von Neumann in Neudamm. 8. Ander Universität Halle werden für diesen Winter zum ersten Male au einer deutschen Hochschule Vorlesungen über Kolonialwis'senschaften angekündigt, darunter verdient für ') Dies ist wohl die älteste Schrift, welche Nachricht über unsere Pflanze giebt. Die Stelle heisst: „Kreutzblum. Ein geschlecht von diesem wachsst uff den hohen bergen genannt brendlin, welches hlum hat ein lieplichen und edlen gschmack über alle blumen". Vgl. weiter unten „cham-blümlin" und „kölblin". — 144 — uns besondere Beachtung: „Die Pflanzenwelt Afrika's mit wesent- licher Berücksichtigung der deutschen Kolonieen und ihrer Produkte" von Dr. Mez. 4. Für deu am 25. Juli 1800 in Sprottau geborenen Dr. Heinrich Bob er t Göppert, der am 10. Mai 18S4 als Direktor des botanischen Gartens und ord. Prof. der Botanik in Breslau starb und nicht nur als Botaniker und Paläontologe, sondern als Naturforscher überhaupt weit über die Grenzen seines engeren Vaterlandes bekannt ist. ist bei der hundertsten Wiederkehr seines Geburtstages in seinem Geburtsort ein Denkmal in Form einer Überlebensgrossen Bronzebüste enthüllt worden, die von Professor Sehaper in Berlin modelliert ist und auf einem hohen Sockel aus schlesischem Granit ruht. Botanische Versammlungen. Dienstag, den 9. Oktober d. J. hält der Preussische bo- tanische Verein seine 31). Jahresversammlung in El hing ab. Aus der reichen Tagesordnung heben wir folgende Vorträge her- vor: 1) Dr. Hubert aus Seusburg, über sprungweise Variation bezw. Atavismus in der Pflanzenwelt; 2) Scholz aus Marien- werder, a) die Wechselbeziehungen der Blutenpflanzen und In- sekten, b) Modeblumen-, 3) Dr. G. Tischler aus Heidelberg, über den Entwickelnngsgang der Botanik von den Zeiten des Altertums bis auf die Gegenwart. Aus dem Wirtschaftsplane des ausser- ordentlich rührigen Vereins sei nur erwähnt, dass die Hinnahme sich auf 3030 Mark beziffert, worunter 1100 Mark Kapitalszinsen, sodass für die Erforschung der preussischen Provinzialllora im nächsten Jahre wiederum 600 M. verfügbar sind. G. L. An die Leser. Für freundliche Einsendung rückständiger Abonnements- beträge wäre ich sehr dankbar. G. L. Briefkasten. L. in E. Spiranthes aut. mit gr. Freude hegriisst, - P. in •L. Gewiss sind mir alle exotischen Orchideen (getrocknet) zum Kauf willkommen, bitte um Preisangabe. — W. in B. Ihre Ver- mutung ist richtig: der Leserkreis der D. B. M. nimmt langsam, aber stetig zu, besonders in letzter Zeit. — \V. L. in G. Von Ascherson-GWibner's Synopsis ist inzwischen Lief. 12 erschienen. - IC. in 1!.. G. in K., B. in S., H. in L.. M. in F. und M. in .1. Die in Aussicht gestellten Artikel sind jederzeit angenehm. Gr. L. Anzeigen. Australische Hepfoarpflanzen gebe ich ä M. 25. — p. Centurie, bin auch zum Tausch von Phanero- gamen und Cryptogamen zur Verstärkung meines Herbais bereit und erbitte Offerten. Leipzig, Promenadenstrasse G. Albert Präger. Verlag des Herausgebers. Verantwortlicher Redakteur: Prof. Dr. G. Leimbach. Arnstadt i. Tlüir. Druck der Buch- u. Steindruekerei von Otto ßöitner. Arnstadt. Deutsche Botanische Monatsschrift Zeitung für Systematiker, Floristen und alle Freunde der heimischen Flora. Zugleich Organ der botanischen Vereine in Hamburg und Nürnberg und der Thüring. botanischen Gesellschaft „Irmischia" zu Arnstadt. Herausgegeben von Professor Dr. G. Leimbach, Direktor der Realschule zu Arnstadt. Erscheint monatlich. Nr. der Zeitungsliste: 1840. Preis 6 Mk. jährlich. XVIII. .Jahrgang 1900. Oktober. M 10. Inhalt. Dr. Fr. Meinen. Beobachtungen über Formationsfolge im Kaiser stuhl. l>r. F. HÖCk, lllericeltspßamen. .XIU. Dr. J. Murr, Zur Kenntnis der Kulturgehölze Südtirols, besonders Vrients Willi. N. Stlksdoi'f, Washinglonische Pflanzen. Dr. G. Leimbach, Die VoVtsnamen unserer heimischen Orchideen. VI. Botanischer Verein der Pro». Brandenburg. — Botanische Versammlungen. — II., hm Tauschet rein zu Arnstadt. — .4?» die Leser. — Briefkasten — Anzeigen. Beobachtungen über Forniationsfolge im Kaiserstuhl. Von Dr. Fr. Meigen in Dresden. Bei Gelegenheit der letzten deutschen Philologen-Versamm- lung habe ich die Vegetationsverhältnisse des Kaiserstuhls in der oberrheinischen Tiefebene etwas eingehender geschildert und möchte hier nochmals in kurzer Form die Ergebnisse dieser Untersuchung darlegen. Es handelt sich um die Ermittelung der Forniationsfolge, und zwar zunächst um die Aufeinanderfolge der Formationen oder Pflanzönvereine, wie sie jetzt beobachtet werden kann, sodann aber auch um die geschichtliche Entwickelung der Vegetationsbedeckung des kleinen und so scharf begrenzten Gebirges seit der Steppenzeit. Dass eine solche Ermittelung nur als Versuch bezeichnet werden kann, versieht sich wohl von selbst. Aus den sehr mannigfachen Anfangsformationen, d. h. den ersten Pflanzen - Ansiedelungen auf nacktem Boden, entwickeln sich im Laufe der Zeit andere voreine. bis endlich ein Gleichgewichts-Zustand zwischen den örtlichen Ver- haltnissen und der Vegetationsdecke eintritt und eine weitere Ver- änderung der hiermit erreichten Schiiissformation nicht mehr vor sich geht, wenn nicht eine Störung von aussen her die zur Ruhe gekommene Pflanzendecke wieder in Bewegung setzt. — 14o — 1. Anfangsforjnationen. Zahlreiche Pflanzenvereine von heute haben jedenfalls auf Geröllhalden ihren Ausgangspunkt gehabt. Die ersten Ansiedler auf diesen stimmen fast überein mit denen auf l.acktem Fels, da in dem trockenen und warmen Kaiserstuhl die Lebensbedingungen auf beiden Unterlagen sehr ähnlich sind. Hier findet man überall Sedum album mit S. acre und bo'oniense und kann daher den Aus- gangsbestand als Sedetum bezeichnen. Eine Gliederung lässt sich vornehmen nach den hauptsächlichsten Nebenarten, deren Organi- sation gleichfalls für ein Leben an so trockenen Stellen eingerichtet ist. Die Zusammensetzung wechselt von Ort zu Ort, sodass es kaum möglich sein wird, eine Erklärung für diese Verschiedenheiten zu finden. Als wichtigere Einzelbestände mögen folgende genannt werden: Sedetum euphorbiosum mit Euphorbia Cyparissia.s und Gerardiana, Sedetum alyssosum mit Alyssum montanum, S. serofu- lariosum mit Scrofularia canina und S. coronillosum mit C'oro- nilla varia. Die Weiterentwickelung erfolgt durch innere Ursachen, also durch Vorgänge, die allein durch die Beschaffenheit und die bis- herige Besiedelung des betreffenden Ortes bedingt sind. Besonders ist es die Anhäufung von Feinerde und Humus, die nun auch anderen Arten erlaubt, festen Fuss zu fassen, und die anfangs sehr lückenhafte Pflanzendecke allmählich immer geschlossener macht. Sehr häufig findet man Helianthemum vulgare. Sanguisorba minor, Hieracium Pilosella, Potentilla venia und opaca, Teucrium mon- tanum, Anthyllis Vulneraria, um nur einigeArten zu nennen. Die Mannigfaltigkeit ist noch grösser als zuerst, entsprechend der grösseren Zahl der Arten ; es mögen daher diese Bestünde als Se- deta mixta bezeichnet werden. Auf diese folgt allem Anscheine nach zunächst eine Stauden- formation, die aber sehr bald in xerophile Gebüsche übergeht. Diese Umwandlung in Gebüsche ohne Vermittelung einer ausgesprochenen Triftformation vollzieht sich auf Lössunterlage verhältnismässig rasch, während fester Fels natürlich einer ziemlich langen Vor- bereitung bedarf. Da die Lössdecke des Kaiserstuhls in früherer Zeit noch viel ausgedehnter war als heute, so werden die Anfangs- formationen auf Lüssboden in der Steppenzeit gleichfalls weit ver- breitet und nicht, wie es jetzt der Fall ist. auf die steilsten Stellen beschränkt gewesen sein. Aus diesem Grunde ist es nicht sein wahrscheinlich, dass das heute geltende Entwickelungs-G'-setz auch bei der erstm Besiedelung massgebend gewesen ist. Der Umstand ferner, dass heute noch Steppenpflanzen im Kaiserstuhl vorkommen. wie Stipa pennata, berechtigt ebenfalls zu dem Sehluss, dass es seit jener Zeit immer offenes Land gegeben hat. Als Folgeformation der ersten Besiedelung auf Lüssboden darf man daher offene Trift vermuten. Dazu kommt dann noch, dass sich auch heute auf flach geneigten Lösshängen. wo sich die allerdings recht spärliche Ge- legenheit dazu bietet, Triftformationen entwickeln. An den meist sehr steilen, oft senkrechten Hängen der zahl- reichen Hohlwege im Lössgebiet findet man besonders Artemisia campestris, Euphorbia C'yparissias, Gerardiana und verrucosa. Thy- mus Chamaedrys, Achilleanobilis, Leucanthemum vulgaie. Sanguisorba minor. Hieracium murorum. Salvia pratensis, Silene nutans, Chon- drilla juncea, Peucedanum Oreoselinum und auch wieder Sedum — 147 — album, acre und boloniense. Werden die Hänge allmählich wenigei geneigt, so stellen sich noch andere Arten ein, wie Ranunculus repens, Viola odorata, Cerastium arvense, Achillea Millefolium, Medi- cago falcata, Hieracium Pilosella, Silene vulgaris, Dactylis glome- rata, Centaurea Scabiosa, Galium Mollugo, Anemone silvestris u. a. Bleibt nun der Hang sich selbst überlassen, so wandern sehr bald xerophile Sträucher ein. die sich zu lichten Gesträuchvereinen zu- sammenschliessen. Regelmässig geschieht das an solchen Stellen, die für die Kultur zu steil sind, während die flacher gewordenen Hänge nun durch jährlichen Schnitt in Halbwiesen übergehen, wo- durch eine natürliche Weiter-Entwickelung verhindert wird. Brachäcker bieten nur selten Gelegenheit zu neuen An- siedelungen. Ausser zahlreichen Acker- und Ruderal- Unkräutern findet man hier doch auch schon anfangs einige Arten, die als natürliche Bestandteile des sich entwickelnden Vereins gelten können, so Taraxacum officinale, Cerastium arvense. Erigeron acer, Reseda lutea, Calamintha Acinos, Alyssum calycinum. Dactylis. Je dichter der Zusammenschluss wird, um so mehr verschwinden die Un- kräuter und werden ersetzt durch Sanguisorba minor.Hippocrepiscomosa, Thymus Chamaedrys, Helianthemum vulgare, Euphorbia Cyparissias, Brom ns erectus, (Jriganum vulgare, Onobrychis viciaefolia usw. Die wesentlichen Bestandteile aller Triften sind damit vorhanden, und die vollständige Herausbildung einer solchen hängt nur von dem Umstände ab, ob dies Land wieder in Kultur genommen wird oder nicht. Üb bei der geschichtlichen Entwickelung dieselben Arten zuerst gekommen sind, hat, wie überall, die Floren - Geschichte zu ermitteln. Im allgemeinen wird es aber so sein. (Fortsetzung folgt). Allerweltspflanzen in unserer heimischen Phänerpgamen-Flora. Von Dr. F. Hock in Luckenwalde. Forts. 13. 81—101. Compositae. Da die Zahl der Allerweltspflanzen unter den Korbblütlern eine recht bedeutende ist, will ich zunächst eine grössere Zahl von diesen gemeinsam besprechen, um auf diese Weise Platz zu sparen. Die Einsicht in 4 mohrfach erwähnte Schriften reicht näm- lich aus, um ein Dutzend Arten als verbreitet in allen 5 Erdteilen zu erkennen. Es werden nämlich von Boissior 23j fur Vorderasi«n, von Battandior-Trabut i> für N.-W. -Afrika, von Gray HJ für Nord- amerika und von Cheeseman 31> für Neuseeland gleichzeitig ge- nannt: Taraxacum officinale*). Centaurea calcitrapa (Aeg.), Anthemis cotula (Aeg., Az.. Ch.), Cichorium inty- bus (Az.. Ch.), II y poch o eri s radicata (Ch.), H. glabra (Az., Ch.), Senecio vulgaris (Aeg., Az , Ch.). Anthemis ar- vensis ([var. Aeg] Az. V. Ch.), Chrysanthemum segetum *) Diese allein soll auf Neu -Seeland ursprünglich sein wie auch auf Neu-Guinea und im Himalaya. — 14S — (Az.), Matricaria chamomilla (Aeg.), Artomisia*) ab- sinthium und Lampsana communis (Ch.). Ihnen schliesst sich noch Xanthinin stru murin m an, das zwar von Cbeoso- man 31J noch nicht iür Nen-Heeland genannt wurde, neuerdings aber dort erschienen ist. (B. .1. 22, 18(J4, 2, S. 93 und Jahrg. 24. 1896, 2, S. 139). Wie diese Art nach B. J. 21, 1893 (2. Bd. S. 287) für das australische Festland erwiesen ist, so sind das auch die zuerst genannten ö Arten schon dnreh F. v. Müller 27/, die darauf folgenden zwei Arten nach B. J. 21, 1893 (2, 111) und das dann genannte Chrysanthemum segetum nach B. J. 17, 1889 (.2, 54) ; dagegen sind die letzten 3 Arten meines Wissens nicht aus Australien bekannt**) : nur die mit Aeg. be- zeichneten Arten kommen gleich diesem Xanthium in Aegypten vor (Ascherson-Schweinfnrth 5> ), die mit Az. gleich diesem auf den Azoren (Trelease 68;j. Während Xanthium strumarium vielleicht noch in Chile fehlt, linden sich dort ausser dem ursprüng- lich als Gartenpflanze eingeführten Taraxacum die mit Ch. be- zeichneten Arten (Philippi il}). während das Kapland von diesen nur die Arten vou Chrysanthemum und Senecio zu be- sitzen scheint (Ilarvey - Sonder '-'^). Dieser Senecio und An- themis cotula kommen vielleicht auch nilein von den genannten Arten in den Hochgebirgen Afrikas vor (Engler 15J) ; doch nennt Boissier -V auch Xanthium st r u m a r i u m für Habesch, wo sie also wahrscheinlich vorübergehend eingeschleppt auftrat. Diese Art reicht von Amerika, wo wahrscheinlich ihre Ur-Heimat ist***), auch nach den Bahamas (B. J. 21, 2, 160), der genannte Senecio gar bis zum eigentlichen Westindien (Grisebach 13^). In den echten Tropen fehlen alle diese Arten, sogar auf den Havaii - Inseln (Hillebrand1^), nur Hypochocris radicata scheint dort neuer- dingseingeschleppt zu sein (B..T. XXV, 1897, 2, 232). Also gehören sie nicht zu den allerverbreitetsten Pflanzen. Als solche wird gewöhnlich Gnaphalium luteo- a 1 bum genannt. Thatsächlich ist diese Art ziemlich weit verbreitet, aber doch durchaus nicht in allen Pflanzenreichen. Vor allen Dingen scheint sie in N.-Amerika zu fehlen, und . auch aus Ost- asien fehlt mir ein Nachweis über ihr Vorkommen. Dagegen reiqht sie über Vorderasien nicht nur bis Beludschistan (Boissier 'SA') und Turkmenicn (B. J. XVII. 18-9, 2. 126), sondern ist auch auf den malayischen Inseln (B. J. XI, 1833, 2, 191) vertreten, ja in *) Die sonst auch weit veibrcitete A. vulgaris ist mir aus australischen Gebieten unbekannt, wählend sie sonst vom ark- tischen bis zum malayischen Gebiet reicht. **) Für Matricaria ist dies fälschlich in meiner Arbeit über Pflanzen der Knnstbesiände Norddeutschlands angegeben, da heim Druck die für die Hundskamille bestimmte 1 unter Australien eine Reihe zu tief gerückt ist. ***) Siesoll zwar nach hriefl Mitteilung von Ascherson schon von Dioscorides erwähnt werden, muss also sehr früh und nicht erst durch Menschen aus Amerika, wo alle ihre Gattungsgenossen vorkommen, in die alte Welt verschleppt und da vielleicht ab- geändert sein, sodass diese Art möglicherweise «loch auf unserer Kidhälfte entstanden ist. - 149 — Polynesien weit veibrcitet, einerseits auf Neu - Calutlnnien (Zahl- bruckner l':'1) und der Lord Hewe-Insel (Ilemsley ,;IM. anderer- seits auf den I lavaii-Inseln i Hillebrand UJ) gefunden wie auch auf Neu- beo:and und mehreren benachbarten Inselgruppen (15. .J. XXIV, 1896,2,136), /. 13. Aucklands (eb. VI, 1878, 2, IUI), den Kennadec (di. XVII, 1889, 2, II!) und Dieikönigs-Ihseln (eh. XIX, 1891, 2. 15 ). ja sie i^t in Australien in sämtlichen Hauptteilen so ein- gebürgert, d.iss F. v. Müller 16J sie dort als heimisch betrachtet. Andererseits reicht sie von Arabien nicht nur nach Aegypten I Asflierson-S« hweinfurth "" ). Nubien und Habcsch, sondern ist gar am Kilimandscharo beobachtet (Engler x:>>) und hat von N.-W -Afrika aus (Battandier-Trabut 4l) auch die Azoren (Treleaso (isr) und Kanaren (Kuntze 10') erreicht. Dass aber auch in Amerika diese Art nicht ganz fehlt, wenn auch in X'. -Amerika früher fälschlich eine andere Art für sie »ehalten ist, geht aus Klatts Revision umerikanisc.htM" Gnaphalien hervor (vergl. B. J. VI, 1878, 2, 68); angegeben wird sie auch aus den Pampas (B J. IX, 1881, 2, 5Ü.S) und den peruanischen Anden (eh. XIII, 1885, 2, 247) wie von Chile (Thiüppi u>)- Der eisten Gruppe von Pflanzen hatte Xanthium spi- nosum sofort angeschlossen werden können, wenn nicht bei Buissier '-■'•> Angaben aus Vorderasien fehlten; dass dennoch diese All wenigstens etwas in Vorderasien hineinreicht, zeigt ihre Auf- zahlung unter den Pflanzen des kolchischen Gebiets bei Radde (in Kngler-Drude, Vegetation der Erde III). Sehr verbreitet scheint sie iiu Uebrigen nicht in Asien zu sein, wahrend sie in Australien und S.-Ät*rika jetzt recht oft aufzutreten scheint, wie in dem mutmasslich ihre ursprüngliche Heimat ausmachenden Amerika. Ebenso lässt sichSonchus arvensis*) den erstgenannten Arten anschliessen. da seiner geringen Ausbreitung in Vorderasien, wohin es wie vorige nur bis zum Kaukasus reicht, eine weitere in N - und Ostasien gegenübersteht, von woher Boissier 23J die Art aus Sibirien und Japan nennt; diese Art wird zwar nicht von F. v. Müller, \vohl aber im B. J. (XVII, 1889, 2, 54) vom australischen Festland genannt; für Neu-Seelaud nennt sie schon Cheeseman :i]; ; in Afrika ist sie wenigstens im N.-W. nach Battan- dier-Trabut *■> vertreten (was leider in meiner Übersicht über die Verbreitung von Ackernnkräutern in Forsch, z. deutschen Landes- und Volkskunde XIII, 2, 8. 118 [30] unbeachtet gelassen ist). Besonders beachtenswert ist das Vorkommen dieser Art auf der Insel St. Paul im Indischen Ucean (B. J. III. 1875, S. 760). Auf dieser Insel tritt mit ihr zusammen der sonst offenbar noch weiter verbreitete S. oleraceus auf. Dieser reicht nicht nur wie die zuerst genannten Arten meist (nach den gleichen Florenwerken) bis X. -Afrika und Vorderasien, sondern in Asien nordw. bis Sibirien, ostwärts bis Formosa (Herder 91J), sondern auch südw. *) Tragopogon porrifolius ist meines Wissens nicht in Asien wild oder verwildert gefunden; vielleicht wäre dies in Japan der Fall, wo diese Art nach Müller - Beck benutzt wird (vgl. B. J. XIV, 1886, 2, 135). 9I) Plautae Raddeanae. — 150 — bis Java und Sumatra, ja ist gar auf Tristan da Cunha, den Ko- kos- und Keeling - Inseln beobachtet (B. J. XIII, 1885, 2, 180), tritt dann auch wieder auf Inseln um Mauritius auf (B. J. XXIV, 18%, 2, 8. Ulf) wie in Teilen des trop. Afrikas. Auch in N.-Amerika hat sich diese Art eingebürgert (Gray J1-0, reicht sogar bis zu den Bermudas (B. J. II, 1161) und Venezuela (B. J. VI. 1878, 2, 1076), während sie in Chile noch zu fehlen scheint. In dem 5. Erdteil ist sie nicht nur vom Festland (F. v Müller 27^). sondern auch von den Marquesas-, Havaii- und Tonga- Inseln bekannt, sodass diese Art wohl in allen nurdländischen und tropischen, aber noch nicht von allen südländischen Pflanzenreichen erwiesen zu sein scheint. Nicht viel weniger weit reicht S. asper, dessen Vorkommen in grossen Teilen Asiens und Afrikas, wie auch in N. - Amerika durch die gleichen Schriften erwiesen ist, der aber auch in Süd- Amerika wenigstens bei Caracas (B, J. IX. 1881,2, 3S1) beobachtet wurde und der Australien (B. J. IV. 1870, S. 1174 und VII, 2. S. 411) sowie Tahiti erreicht hat (Drake dcl Castillo 33;). Aus Vorderasien, Nordafrika, Chile und Nord- Amerika i^t nach den gleichen Quellenwerken noch Cirsium lauceolatum erwiesen ; in den zuerst benutzten Schriften fehlt diese Art noch für Australien und Neu-Seeland, doch ist sie neuerdings dort, wenn vielleicht auch nur vorübergehend, beobachtet, wie eine Durchsicht des B. J. ergab, wo sie II, 1107 für Neu-Seeland, IV, 1173 und XVII, 2, 54 für Australien genannt wird. Um das zweite Zehnt an Allerweltspflanzcn aus dieser Familie hier voll zu machen, will ich noch Bellis perennis an- schliessen, obwohl diese Art mir nicht aus festländischen Teilen Afrikas bekannt ist: dagegen nennt sieBoissier 2:*> für Mädeiraf-ff), und da sie auf den benachbarten Azoren (Trelease 68J) vorkommt, habe ich keinen Grund, an der Richtigkeit dieser Angabe zu zweifeln. Nur von den Azoren, also einer nicht immer zu Afrika gerechneten Inselgruppe bekannt, ist meines Wissöns Achillea milletolium, eine Art, die sonst aus allen 5 nordländischen Pflanzenreichen (I— V) und nach den eingangs genannten Schriften auch von Australien und Neu-Seeland bekannt ist. Ganz scheinen auf afrikanischem Boden von Arten, die in allen anderen 4 Erd- teilen vorkommen, Cirsium arvense, Tanacetum vulgare, Chrysanthemum leucanthemum und Tragopogon pra- tensis zu fehlen, während T. porrifolius nur Asien in Kreta nahe kommt, in N. -Afrika dagegen aultritt, Crcpis foetida da- gegen als einziger der von mir wegen ihres ausgedehnten Ge- bietes hinsichtlich ihrer Verbreitung geprüften Korbblüter in Amerika zu lehlen scheint. Doch sei aut diese alle hier kurz hingewiesen, weil es vielleicht einem Leser dieser Arbeit möglich ist, einige Angaben zur Ergänzung der Verbreitung dieser Arten beizubringen. ftt) Der von den Kanaren eb. genannte Crepis virens be- rührt auch Asien nur am Kaukasus, kommt sonst nach ob. Schriften in N.-Amerika und Neu-Seeland vor. — 151 — Zur Kenntnis der Kulturgehölze Südtirols, besonders Trients. Von Dr. J. M u r r in Trient. II. (Fortsetzung von Seite Pili des Jahrgangs). A Lies pectinata I)C. Häufig kult ; am Danteplatz in Trient auch eine von B eis sn er hierherbezogeue Form mit unter- seits grünen, nicht weissgestreiften Nadeln. A. Nordmanniana Lk. Junge Ex. mehrfach in Trient, ebenso einzelne auch bereits in Innsbruck. A. Pinsapo Boiss. Roveredo (Cobelli), in Trient zwei junge Ex. am Danteplatz und in der Villa Rossi: in Innsbruck nur ganz einzeln, z. B. bei Lüth in Schöneck. A. balsamca Mi II. Mehrfach in jungen Ex. in Trient, wie auch in Innsbruck. A. W e b b i an a L i n d I. Trient : am Dante - Monument ; Gries: Erzherzog-Heinrichs-Promenade. In den Anlagen der Villa Kossi sind noch folgende Arten in jungen Exemplaren kultiviert: A. eephalonica Lk. und var. Reginae Amaliae Ileldr., numi- dica de Lannoy Carr.. firma S. Z.. brachyphylla Maxim.. V'eitchi Carr., amabilis Forb., coueolor Lind!, et Ciord. und var. lasiocarpa Engelifi , grandis Lindl., Webbiana Lindl. var. Pindrow Brandis, magnifica Murr., nobilis Lindl. var. glauca hört,, bracteata Hook, et Arn., reügiosa Lindl. Davon beobachtete ich A. eephalonica Lk. und grandis Lindl. sowie A. subalpina Engelm. in einzelnen Ex auch in Innsbruck. III. Taxodieac Pari. Sciadopitys verticillata S. et Z. Villa Rossi. Cunninghamia sinensis R. Br. Ausser den bekannten prächtigen Ex. in Bozen und Arco sah ich nur ganz junge Pflanzen in der Villa Rossi und beim Gärtner Geppert in Innsbruck. Sequoia gigantca Torr. Roveredo (Cobelli); auch in Trient schon mehrfach ganz ansehnliche Bäume. S. sempervirens Endl. Villa Rossi. Athrotaxis cupress.oides D. Don und A. sela- ginoides D. Don in sehr jungen Ex. in der Villa Rossi. Cryptomeria japonica D. Don. Roveredo (Cobelli), Sacco ; iii Trient sehr vereinzelt, z. B. nächst der Piazza d'armi, Toblino, Gries: in Innsbruck sah ich sie nur im Höfgarten, wo sie aber den Winter sicher nicht ungeschützt aushält. C. japonica e leg ans hört. = C elegans Veitch. Bozen- Gries. mehrfach (P.), Sacco: besonders bemerkenswert sind die schönen säulenförmigen Ex. vor dem Kurhause in Arco: in Innbruck nur in Töpfen und Kübeln, doch wie Araucaria excelsa neuesten:, äusserst beliebt. Taxodium d ist ich um Rieh. Roveredo (U o b e 1 1 i), Bozen-Gries : zahlreiche bereits hochstämmige Ex. auf feuchtem Boden an der Strasse bei Castel Toblino von der Brücke zwischen den zwei Seen bis unterhalb des Schlosses. T. het erophy 1 1 um Brongn. (Glyptostrobus heterophyllus Endl.)- Nur ein sehr junges Ex. in der Villa Rossi. — 152 — IV. Cupresseae Lindl. Fitzroya patagonica Hook. fil. Nur in einem sehr jungen Ex. iu der Villa Kossi. Thujopsis dolabrata S. et Z. Sarntheiu'scher Garten in Bozen und Kurpromenade in Gries (!'., d. Verf.), \ illa Rossi, Roncegno-, im Schlosshofe von Rdthholz beiJenbach und (im grossen) bei Geppert in Innsbruck kult. Libocedrus decurrens Torr. Drei hohe alte Bäume im Sarnthoin'schen Gart?>< Unsere Zeitschrift Deutsche Botanische Monatsschrift, Organ für Floristen, Systematikcr und alle Freunde der heimischen Flora, herausgegeben von Prof. Dr. G. Leimbach, Realschul-Direktor in Arnstadt. beginnt am 1. J a n u a r 1901 ihren neunzehnten Jahrgang Preis jährlich 0 Mark. Zu beziehen dnreh Bachhandel, Post und den Herausgeber. Verlag des Herausgebers. Verantwortlicher Redakteur: Prof. Dr. G Leimbnch. Arnstadt i. Thür. Druck der Buch- u. Steindruckerei von Otto Böttner. Arnstadt. Deutsche Botanische Monatsschrift Zeitung für Systematiker, Floristen und alle Freunde der heimischen Flora. Zugleich Organ der botanischen Vereine in Flamburg and Nürnberg und der Thüring. botanischen Gesellschaft „Irmischia" zu Arnstadt. Herausgegeben von Professor Dr. G. Leimbach, Direktor der Realschule zu Arnstadt. Erscheint monatlich. Nr. der Zeitungsliste: 1840. Preis 6 Mk. jährlich. XVIII. Jahrgang 1900. November. M 11. Inhalt. H. Rottenbacll, Zur Flora der Umgebung oon Ratzes in SüdUroi. II. Zschacke, Bvyologiiehe Spaziergänge in der Umgebung von Mitlireida in Soc/uen l>r. Fr. Meigen, Beobachtungen über Formationsfolge im Kaiserstuhl. Dr. .1. -Murr, Beif/räge zur Flora »ort Tirol und Vorarlberg; XII. Dr. G. LeiinblU'h, Die Volksnamen unserer heimischen Orchideen. VIII Dr. Blümml, Referat über Poeverlein: l>ie bayerischen Arten, Formen und Bastarde der Gattung PotentiUa. I". Dr. O. Kuntze, Bericht über botanische Vorträge auf der Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzle in Aachen. Botanische Sammlungen. — Botanische Reisen — Briefkasten. — An die Leser — Anzeigen Zur Flora der Umgebung von Ratzes in Südtirol. Von Prof. H. Rottenbach in Berlin. Das von Karl Prossliner herausgegebene Werkchen: „Das Bad Ratzes in Südtirol. Eine topographisch-kunstgeschicht- lich-naturwissenschaftliche Lokalskizze" (2. Auflage. Bilin 1S95) enthalt auf S. 70 — 101 unter der Überschrift „Botanisches" ein von Herrn Ing. Artzt in Plauen i. V. verfasstes Verzeichnis von nm Ratzes wachsenden Pflanzen. Während meines diesjährigen 20tägigen Aufenthaltes in Ratzes habe ich mehrfach dort Ex- kursionen unternommen und will in Nachstehendem eine Ergänzung zu oben genanntem Verzeichnis geben. Thalictrum silvaticum Koch. Oberer Weg nach Kastellruth 1220 m. Ranunculus hybridus Biria. Auf Felsblöcken im Frötschbach oberhalb Ratzes. Arabis pumila Jacq. und Gypsophila repens L. Im Frötsch- bach bei Batzes. — 162 — Pianthus silvester Wulf. An der neuen Strasse von Waid- bruck nach Kastellruth. Am Pflasterweg zur Seelos -Alpe c. 1500 m. Silene Otites Sin. Neue Strasse von Waidbruck nach Kastell- ruth. Silene Saxifraga L. Seiser Alpe. Rhu s Cotinus L. Waidbruck an der Strasse nach Kastell- ruth. Gcnista tinctoria L. Strasse von Waidbruck nach Kastellruth. Ononis Natrix L. Bei Waidbruck nach Kastellruth zu. Bei Ratzes am oberen Weg nach Kastellruth 1225 m. Ononis spinosa L. Am l'flasterweg zur Seelos-Alpe c. 1500 m. Trifolium alpestre L. Ratzes. Tr. arvense L. b) brachyodon Cel. Bei Seis c. 1100 m, fehlt nach Prantl in den bayrischen Alpen. Co lutea arborescens L. Waidbruck nach Ratzes hin. Phaca alpina L. (Astragalus penduliflorus Lam.). Im Frötsch- bach unterhalb Ratzes und am Frombach zwischen Ratzes und dem Pflasterweg c. 1340 m. Astragalus purpureus Lam. Mit voriger im Frütsch- und From- bach bei Ratzes. Potentilla rupestris L. Zwischen Waidbruck und Kastell- ruth. Alcheniilla pubescens M. B. Ratzes. Spiraea FilipendulaL. Kastellruth und Sp. Aruncus L. Ratzes. Epilobium Podonaei Vill. Im Frötschbach bei 1180 und im Frombach bei 1220 m. E. trigonum Schrnk. Am Wege von der Seiser Alpe nach Puffeis. E. anagallidifolium Lam. Prossliner Steig. Myricaria germanica Pesv. Im Frötschbach hinter Ratzes bei c. 1210 m und im Frombach am Aufstieg zum Pflasterweg bei c. 1340 m. Athamanta cretensis L. Rechts vom Touristensteig oberhalb Ratzes. Sambucus racemosa L. und Artemisia Absinthium L. Waidbruck nach Kastellruth zu. Senecio Cacaliaster Lam. Ratzes am Hause und am Aufstieg zum Pflasterweg c. 1350 m. Cirsium Erisithales Scop. An der Strasse zwischen Waidbruck und Kastellruth. Lactuca perennis L. Zwischen Waidbruck und Kastellruth auch oberhalb des Tunnels. Campanula spicata L. Am Aufstieg von Ratzes zum Pflaster- weg. Specularia hybrida PC. Nicht nur bei Völs, sondern auch bei Seis c. 1120 m. Pirola seeunda L. Mehrfach um Ratzes, wie P. uniflora L. Gentiana utriculosa L. Auch auf der Seiser Alpe. Digitalis lutea L. An der Strasse von Waidbruck nach Kastell- ruth. Linaria minor Desf. Am Pflasterweg zur Seelos- Alpe bei 1500 m; in den bayrischen Alpen nach Prantl nur bis 970 m. — 163 — Veronica fruticulosa L. und spicata L. Am Pflasterweg zur Seiser Alpe bei c. L550 in. Paederota Bonarota L. Salegg. Seiser Alpe. Thymus lanuginosus Schk. Seis nncl Waidbruck. Origanum vulgareL. Strasse von Waidbrack nach Kastellruth. Ajuga genevensis L. Ratzes. Griobularia vulgarisL. BeiRatzes am oberen Weg nacb Kastell- ruth 1225 nj und am Pflasterweg nach der Seelos - Alpe 1600 in. In den bayrischen Alpen nach l'rautl nur bis 800 in. Gl. cordit'olia L Auch am Pflasterweg zur Alpe Scehi-;. Daphne Cneorum L. Auch am Mahlknecht (leg. Müller aus Wien '. Listera cordata lt. Hr. Auch oberhalb Ratzes am Tonristen- steig. Festuca spectabilis Jan. Am Aufstieg von Ratzes zum Pflaster- weg. Selagiuella helvetica Link. Strasse von Waidbruck nach Kastell- ruth oberhalb des Tunnels. Asplenium Seelosii Leyb. Wahrscheinlich nicht mehr am Kalk- ofen bei Ratzes, wobl aber noch unterhall) der Schlei nklamm an Felsen hei Salegg c. 1100 m. Bryologische Spaziergänge in der Umgebung von Mittweida in Sachsen. Von Hermann Zschacke. Im Juli dieses Jahres hielt ich mich mit meiner Familie ein paar Wochen in Mittweida heim Grossvater meiner Frau auf. Die Morgenspaziergänge, die mich zumeist in's Thal der Zschopau führten, benutzte ich, um meine Kenntnisse in der Mooskunde zu erweitern. Besonders nassen Felsen und den Steinen in Wald- bächen wandte ich meine Aufmerksamkeit zu, sodass das Bild, welches sich der Leser aus den folgenden Angaben zu machen ver- mag, kein vollständiges ist. Von Blutenpflanzen interessierten mich nur die Brombeeren. Rubus Bellardii und Kulms Koehleri fanden sich in allen Wäldern sehr reichlich; Rubus villicaulis und Rubus thyrsanthus an der Lauenhainer Mühle, letztererauch, sowie Rubus candicans am Seifers- bacher Bache vor Dreiwerden. An Farnen beobachtete ich Pteri- dium aquilinum, Athyrium filix femina, Aspidium filix m a s sehr häufig, seltener Cystopteris fragilis, Aspidium phegopteris und Aspidium dryopteris; Blechuum spicant gar nur in dem Waldsphagnetum des Eich- berges. Asplenum trieb omanes wächst an Felsen bei Drei- werden, Asplenum ruta muraria an der Mauer heim Gast- hof in Neudörfchen, am Brückenpfeiler in Dreiwerden; Asple- num septentrionale findet sich in Felsspalten an der Lieben- hainer und an der Lauenhainer Mühle, in Ringethal sowie am Buchberge. Erwähnen möchte ich noch das Vorkommen von Chrysosplenium oppositif ol iura am quelligen Hange des Stadtparkes zusammen mit Arnncus aruneus. Bevor ich nun an die Aufzählung der von mir gesammelten Moos egehe, ist es mir ein Herzensbedürfnis, meinem hochver- — 164 — ehrten Kollegen Herrn Warnstorf für die liebenswürdige Unter- stützung, die er mir beim Bestimmen des gesammelten Materials hat angedeihen lassen, meinen verbindlichsten Dank auch an dieser Stelle* auszusprechen. "Marchantia p o 1 y m o r p h a. Stadtpark, Mauer an der Walkmühle, Mauerwerk am Graben ; auf Steinen im Bache vor Dreiwerden. Fegatella conica. Auf Steinen im Dreiwerdener Bacbe. Metzgeria furcata. Auf feuchten Steinen am Bache über der Flossschenke. Blasia pusilla. Weggraben im Walde über der Floss- schenke. Pellia epiphylla. Am Bach der Rössger Aue, Stadt- park auf quelligem Waldboden ; Wasserfall au der Liebenhainer Mühle-, Ränder des Lauenhainer Baches. Pellia endiviaefoli a. Am Lauenhainer Bache. Lejeunia serpy llif ol ia. An Steinen im Wasserfall der Liebenhainer Mühle. Frullania dilatata. An einer Rotbuche bei der Lauen- hainer Mühle jenseit der Zschopau ; an Eichen auf dem Buch- berge. Trichocolea to mentella. An Steinen im Rössger Bache: im Waldsphagnetnm des Eichberges. Lepidozia reptans. Im Walde über der Flossschenke auf dem Erdboden; an feuchten Felsen im Stadtpark; zwischen Sphagnum quinquefarium im Eichberge. Ple uro schisma trilobatum. Im Walde über der Flossschenke zwischen Hypnum Schreberi ; Kiefern des Rössger Berges unterhalb der via mala auf Stümpfen, sowie zwischen Polytrichum; Fichten des Eichberges, Waldsphagnetum ebenda. Calypogeia Trichomanis. Stadtpark, Eh'dboden; Weg- rand im Walde über der Flossschenke-, Schweizerwald, Erdboden. Lophocolea bidentata. Waldsphagnetum des Eich- borges ; Wald über der Flossschenke ; Wald des Buchberges ; Stadt- park, nasse Felsen. Lophocolea heterophy IIa. Im Schweizerwald auf Hirnschnitten und Kiefernnadeln ; am Dreiwerdener Bache am Grunde von Bäumen; im Stadtpark an Ahorn. Chiloscyphus polyanthus. An Steinen des Wald- baches im Eichberge, desgl. im Bache der Flossschenke ; an feuehten Felsen im Stadtparke. Cephalozia bicuspidata. Weggraben und Wegrand im Walde über der Flossschenke; an Steinen im Stadtparke. Jung er man nia crenulata. Waldweg im Stadtparke -, Weggraben im Walde über der Flossschenke. Dipl ophyllum o btus if olium. Feuchte Felsen im Stadtparke-, auf Granit bei Neudörlchen. Dipl ophyllum albicans. Stadtpark, feuchte Felsen sowie Waldboden; Wegrand und Weggraben im Walde über der Flossschenke; auf Granit bei Neudörlchen. Scapania curta. Schweizerwald, Erdboden. Scapania uemorosa. Feuchte Felsen im Stadtparke ; an Steinen im Bache der Flossschenke. Scapania undulata. An Steinen im Waldbache des Eichbero;es, im Bache über der Flossschenke. - 165 Alicularia scalaris. Waldrand bei Frankenau; Weg- rand im Walde über der Flossschenke. Sphagnum cymbifolium. Waldsphagnetum im Eich- berge, Wiesen bei Frankenau. Sphagnum parvifoliu m. Waldsphagnetum im Eichberge. Sphagnum quinquefarium. Wald über der Floss- schenke-, Fichtenwald des Fichberges. Sphagnum s quarr osum. Waldsphagnetum des Fich- berges. (Fortsetzung folgt). Beobachtungen über Formationsfolge im Kaiserstuhl. Von Dr. Fr. Meigen in Dresden. (Fortsetzung von Seite 147 des Jahrgangs). 2. Triftformationen. Die heute im Kaiserstuhl vorhandenen Triftformationen finden sich meist an Stellen, die auf irgend eine Weise der Kultur unter- worfen waren, später aber liegen blieben. Einige wenige sind viel- leicht bis in die Steppenzeit zurück zu verlegen und haben sich unter besonders günstigen Umständen bis jetzt erhalten. Bei ganz freiem Walten der Natur würden sie höchst wahrscheinlich mit wenigen Ausnahmen längst der Vergangenheit angeboren, da sie heute an den Orten, wo sie einigermassen natürlich sind, nur ganz unbedeutende Flächeu bedecken unter künstlichen, für ihre Er- haltung günstigen Umständen. Die Zusammensetzung der Triften ist sehr mannigfaltig, lässt sich aber der Hauptsache nach auf fünf ganz gut umgrenzte Formen zurückführen. Den Grundbestandteil bildet überall Thy- mus Chamaedrys, sodass der Name Thymetum für die meisten Triftformationen gewählt werden kann. Der ursprünglichste Be- stand, der jetzt allerdings nur kleine Flächen einnimmt, früher aber wahrscheinlich viel weiter verbreitet war, ist ein Th. teu- criosum, gebildet aus Thymus Chamaedrys mit Th. lanuginosus. Teucrium montanum, T. Chamaedrys, Ilelianthemum vulgare, Hippo- crepis, Sedum acre, alles Lebensformen von so gleichartigen An- sprüchen, dass ihr Vorkommen an derselben Stelle durchaus natürlich erscheint. Auch eine zweite Form, ein Th. seseliosum, kann wohl im ganzen als natürlich bezeichnet werden. Als wichtige Nebenarten finden sich darin Seseli Hippomarathrum, Teucrium Chamaedrys, Ilelianthemum, Euphorbia Cyparissias und Gerardiana, Artemisia campestris, Asperula cynanchica, Stachys reeta, Scabiosa suaveolens, Alyssum montanum, Poteutilla arenaria, Aster Linosyris, Andro- pogon Ischaemum und andere Gräser, meist Festnca ovina und Bro- mus erectus. Ein dritter Bestand, ein Th. graminosum, würde sich eben- falls ohne menschliche Eingriffe, wenn nicht in ganz derselben, so doch in ähnlicher Zusammensetzung herausgebildet haben. Ausser Thymus Chamaedrys findet man darin besonders Festuca ovina in mehreren Formen und meist auch Bromus erectus, — 166 - während andere Gräser gegen diese stark zurücktreten. Andexe Arten sind in der Kegel nur in geringen Mengen beigemischt, so die beiden Euphorbien, ürigannm vulgare, Helianthemum, Sangui- sorba minor, Lotus corniculatus, Hieracium Pilosella und Auricula. Eine vierte Form. Th. euphorbiosum aus Thymus Cha- maedrys und Euphorbia bestehend, ist gleichfalls noch in seiner Hauptmasse ein ziemlich natürlicher Bestand. Als Nebenarten nimmt er auf Uriganum, Bellis, Teucrium Chamaedrys, Hippo- crepis, Hieracium Pilosella, Veronica Chamaedrys. Weniger natürlich dagegen scheint ein Euphorbietum gra- minosum zu sein, das aus Euph. Gerardiana, Festuca ovina und spärlich eingestreuten anderen Arten besteht. Alle genannten Arten, denen sich auch die meisten von untergeordneter Bedeutung anschliessen, stellen ungefähr gleiche Ansprüche an die Lebensverhältnisse. Es bedarf daher noch einer genaueren Untersuchung, um die Ursachen für die ungleichartige Entwickelung der einzelnen Triftformationen zu ermitteln. Zum Teil sind sie jedenfalls in der Beschaffenheit des Bodens, in der Lage und Neigung der Hänge, von der die Dauer und Wirksam- keit der Besonnung und Bewässerung abhängt, zu suchen ; zum Teil führen sie auf die Anfangsformationen und deren Zusammen- setzung zurück ; denn verschiedene Arten verändern den Boden in verschiedener Weise, sodass man im allgemeinen wohl an- nehmen kann, dass auf eine bestimmte Anfangs tormation auch eine bestimmte Form der Trift folgen wird. So mannigfaltig die Einzelbostäude sind, so sehr stimmen sie doch überein, wenn man sie von erhöhtem Standpunkte aus betrachtet, und so klein die Bolle ist, die heute den Trift- formationen in der Pflanzendecke des Kaiseistuhls zukommt, so wichtig war sie jedenfalls in der früheren Zeit. Der bunte Wechsel der Anfangsvereine hatte damals also einer grösseren Gleich- förmigkeit Platz gemacht. Wir können uns von der in der Steppen- zeit herrschenden Vegetation vielleicht folgende Vorstellung machen: Wälder fehlten vollständig und auch die Halbkultur - Formationen der Wiese waren nicht vorhanden. Die wenigen Felspartieen, da- mals wohl noch mehr unter der Lössdecke begraben als heute, und die frischen Lösshänge trugen eine ähnliche und ebenso weit- maschige Pflanzendecke wie jetzt. Die grösste Ausdehnung be- sassen Gras- und Kräuterfluren, an feuchteren Stellen unter- brochen von Gebuschtormationen. (Fortsetzung folgt). Beiträge zur Flora von Tirol und Vorarlberg. XII. Von Dr. J. M u r r in Trieut. unsere Exkursionen im verflossenen Saimneljahre ergaben (abgesehen von den Neufunden an Adventivpflanzen längs der Val- sugana-Bahn, ferner von den schon seit 3 Jahren angesammelten Hieracien-Funden und ausgedehnten neuen Aufzeichnungen über kultivierte Laubgehölze, über welche Gruppen besonders berichtet werden wird) folgende wichtigere Daten, wobei wie immer viel- fache Mitteilungen von Freunden, vor allem meines lieben, alt- bewährten Gefährten Hellweg er (H.) und der eifrigen Inns- brucker Floristen Bürgerschullehrer Engensteiner und Sohn (E.) aufgenommen erscheinen: — 167 — Etanunculus arveasis L. Wiederum in ganz vereinzelten Stücken bei Innsbruck (Reichenau, Mühlauer Eisenbahnbrücke) von E. gefunden. Nigella arvensis L. An letztgenanntem Standorte von denselben 1898 und 1900 einzeln beobachtet. A r a b i s p a u ci f 1 or ä (G r i m ni .) G a r c k e. Selten am Ca- stell Pergine. Conringia orien talis (L.) Andrz. An der Kompost- Centrale in Pradl (H.). Thlaspi alpestre L. Fast im ganzen I'itzthale ver- breitet (H.). L e p i d i u m a p e t a 1 u m W i 1 1 d. Längs der Arlbergbahn n un auch an den Stationen Keniaten (E.), Inzing, Flaurling; von Frl. W i n d e r mir letztes Jahr bereits von der Station Dalaas in Vor- arlberg vorgelegt. Als Gartenunkraut bei Lüth in Schöneck nächst der Weiherburg und in der Villa Rossi bei Trient. (Japse IIa gracilis G.G. (C.Bursa pastoris Moench X ru- bclla Keut.). Häutig im angrenzenden Veronesischen: Verona, Ce- raino u. s. w. C. Bursa pastoris Moench var. liutchinsiiformis mh. Eine interessante Form von ausgesprochen borealem Habitus mit bogig ansteigenden oder niederliegenden, die Höhe der tief schrot- sägig - fiederspaltigen Grundblätter kaum überragenden Frucht- trauben. Mauerraine zwischen Roveredo und Sacco. Viola Oeniponta na mh. D. b. Mtschr. 1SS0. (V. superhirta X odorata*. Mir durchaus typisch durch Frl. Winder von Fischlach bei Dornbirn vorgelegt; vom Zanzenberg daselbst auch V. sepincola Jord. (ad. V. dravicam mh. vergens). Di an th us carth usianorum L. var. subacaulis. Lanser Köpfe; die entsprechende kurzstengelige Form von D. sil- vestris Wulf. (D. frigidus Koch), doch mit viel kürzeren Kron- blättern als im Innsbrucker Hochgebirge, über Alle Laste bei Trient (400 m). D. prolifer L. Auf einem schotterigen Gehänge an der Station Keniaten (E.). Melandryum noctiflorum Fries. Häufig unter der Saat in Leutasch - Platz], einzeln in Elbigenalp im Lechthale. Scheint in den Hochthälern weiter verbreitet. Stellaria pallida Pire. Trient: an der "Westseite des Doss. Alsine Jacquinii Koch var. tridentina mh. D. b. Mtschr. 1899, S. 21 traf ich höchst typisch ausgebildet auf der Alpenanlage des bot. Gartens in Innsbruck. Die Ex. stammen nach freundlicher Mitteilung des Herrn Inspektors Bilck aus dem hor- tus Kewensis (!) und waren von demselben mit der Bezeichnung Arenaria Facchinii (aus S.-Tirol) mitgeteilt worden. Osalis corniculata L. Augenscheinlich wild bei Ischia am Caldonazzosee (vgl. D. b. Mtschr. 1899, S. 21). Trifolium incarnatum L. Verbreitet an den Dämmen der neuen Innsbrucker Mittelgebirgsbahn (E.). T. minus Sm. Feuchter Boden an der Valsuganabahn bei S. Christof oro und auf Grasplätzen in der Villa Rossi bei Trient. Scheint neu für tranz Südtirol. — 168 — Phaca australis var. sericea mh. 1). b. M. 18l>!), S. 50 von H. und d. Verf. «fiten am Kaiserjoch über Pettneu im Stanzertbale gefanden. Vicia pannonica Jac(|. Auf Ruderalboden nächst dem Gasthofe Toleranz in Jenbach niit V. grandiflora Scop. und V. vil- losa Roth ! V. purp ur ascens DC. Iseuerdings einzeln in Trient an der Fersina-Allee gefunden. Y. grandiflora Scop. Ambras, Wüten (E.), Trient: auch heuer mehrfach, doch meist vereinzelt, z. B. gegen Gardolo, an letzterer Stelle in der var. sordida W. K. Lathyrus tuberosus L. Mit einem Sorghum auf Ruderal- boden am Siilfall bei Innsbruck (E.) ; auf Wiesen (!) bei Hoch- wieden nächst Gossensass (Bär). Potentilla reptans L. Eine var. podophylla ziem- lich zahlreich neben P. anserina an einer feuchten Stelle an der Salzbergstrasse ober Hall von H. und dem Verf. gefunden. Astrantia maiorL. var. alpestris Einsele. Am Lanser Steig ober dem Bretterkeller bei Innsbruck vom Verf. u. Hell- weger schon seit Jahren beobachtet. Sium Sisarum L. In Elbigenalp im Lechthale mehrfach kultiviert ; nach Angabe meines Vaters bereits vor 50 Jahren im obersten Lechthale in Gärten gebaut. Peucedanum Cervaria Cuss. var. trilobum mh. Grundblätter dreilappig oder dreizählig, Blättchen rundlich, stumpf. Blühend von mir nur in einem Stücke über Piedicastello bei Trient ge- funden, nichtblühend am Wege von Margone nach Garniga, eine Übergangsform bei Bolognano nächst Arco. Mit dieser Pflanze düit'ten die angeblichen Standorte von Siler trilobum Scop. bei Tezze und auf dem Monte Gazza zu vergleichen sein. Circaea lutetiana L. In Innsbruck zahlreich an einer Stelle unter der Höttinger Kirche am Bach. C. intermedia Ehrh. Polling im Oberinnthale. Tetragonia expansa Ait. In Trient neuestens, doch noch selten, als „spinazia eterna" kultiviert. S e d u m p u r p u r a s c e n s K o c h. Auf einer Feldmauer ausser dem Glockenhofe bei Hall. Scheint neu' für Tirol. Saxifraga pallens Fritsch. (S. super-caesiaXaizoides). Hierher, nicht zu S. patens Gaud. (die ich, von Peyritsch gesammelt, aus Schmirn sah) gehört die von mir neben S. Forsten Stein über der Höttinger Alpe wiederholt gefundene Pflanze. Galium Vaillantii DC. Pergine, an der Bahn; ob nur eingeschleppt ? Ade no styl es alpina Bl. Fing. var. eurvidens mh. Grundblätter äusserst grob gesägt - gezähnt, die Zähne ge- krümmt und paarweise gegen einander gerichtet. Nur steril zwischen Steg und Kienberg im obersten Lechthale (d. Verf. u. H.). Aster alpinus L. Mit 2—6 kleinen Seiteuköpfen, die auf langen Stielen aus den Achseln der unteren und mittleren Blätter entspringen, aut der Alpe (Jberiss in Stubai. Rudbeckia hirta L. Von mir heuer wieder ein grösserer Trupp an der Bahn zwischen Flaurling und Hatting beobachtet. Anthemis tinctoria L. Bahndamm bei Kollman am Eisak. — 1H9 — Leucan themuni corymbosum G.G. Eine Übergangs- form zur var. eradiata (vgl. I). bot, Monatsschr. 1899, S. 82) mit stumpfen, nur 5 nun langen Randblüten auf der Maranza über Povo. Chrysanthemum segetum L. Von E. 1807 einzeln auf Schutthoden in Mühlau gefunden. Ch. coronarium L. Gleichfalls von K. auf Ruderalb öden bei der Figgen nächst Innsbruck beobachtet. Aronicum scorpioides Koch var. pleiocephala mb. Mit tiefgabelig, 2 — 4köpfigem Blütenstande (ohne Anzeichen einer Beschädigung der Hauptachse) ziemlich zahlreich an einer Stelle im Grubach nächst der Rotanspitze am Achensee. Senecio Jacobaea L. var. tripteris mb. Randblüten verkürzt bis fast röbrig, meist tief 3 spaltig mit auseinander- fahrenden Zipfeln und so sternenkranzartig die Scheibe umgebend, ein Übergang zur var. flosculosus Gremli, in deren Gesellschaft Hellweger die Form in der Nähe des Bahnhofes Keniaten entdeckte. Cirsium palustre Scop. x rivulare Lk. In der Sub- und Superform, annähernd dem C. Oenanum Treiinfels und subal- pinum Gaud. entsprechend, im Moore vor Seefeld ziemlich zahlreich. Silybum Marianum Gaertner. Reichlich auf Schutt in Schönberg (der Verf., II. I. Carduus er i s pu s L. Ober-Leutasch, neu für die weitere Innsbrucker Flora. C. defloratus L. (die Pflanze steht dem echten C. d. näher als dem C. viridis Kerner), im Berglthal bei Leutasch ein Ex. mit beiderseits reichlichen, von hellen Gliederhaaren rauhen Blättern ; ein ganz gleiches Ex. übrigens bereits vor 5 Jahren im Vennathal am Brenner gefunden. Serratula tinetoria L. Farrenthal im Gnadenwald mit Gampanula Cervicaria, Knautia dipsaeifolia, Molinia altissima, Stachys germanica u. s. w. (d. Verf. u. PI.); im Moose zwischen Lermoos und Ehrwald (H.). Taraxacum paludosum Schlecht. X officinale "Web. Trient: Am Maso d'aria nur ein Ex. Crepis succisifolia Tausch, var. mollis (Jacq. s. Ilieracio). Grasige Gerolle am Rofanspitz rechts unter dem Grubach. C. Oenipontana mh. (C. super-aJpestris Tausch. X blatta- rioides VilL). Einzeln am Kaiserioch über Pettneu. (Fortsetzung folgt). Die Volksnamen unserer heimischen Orchideen. Von Dr. G. L e i m b a c h. VIII. Beitrag. 2. Mgritella angustifolia Rieh. 3. Stück. cham-bliimlin (vgl. weiter unten kamm-blümle). Schweiz: Gesner 1042 I. c. chamm-blümli Glarus: PJ., Du. Schweiz: Stalder t. Perger 1857. — 170 — cham-bluemli Sehn, c ham-bl ü;i mli Sargans in .St. Gallen: Wartmann 1861 und 1*74. Toggenburg in St. Gallen: Wartmann 1874. chanta-bluemä Ober-Toggenburg in St. Gallen: Wartmaun 1874. chocolat-blümel Zillerthal : Braune 1797 1. c. cbokolada-blümli Scbu. Graubünden: PJ; Höfer-Kronfeld 1889. St. Gallen am Rhein: PJ. chocoladen-blümli Chur : Lorez 1878 ! cboccoladen-blümcben Alpen: Moritzi 1847 (Flora der Schweiz''"); H. G. Reichen- bach fil. 1851 (die Orchideen der deutschen Flora1) schreibt : „Nach Herrn Moritzi „chocoladenblümchen", wohl eher von Touristen, als von Alpenbewohnern so genannt", chokolade n -blümchen Leunis 1873. Schweiz: II. Müller 1881 (Alpenblumen, ihre Befruchtung durch Insekten*) sagt in bezug auf den „äusserst an- genehmen" Vanillegeruch unserer Pflanze : „Dieser ist so kräftig, dass man beim Überschreiten eines mit Nigritella bewachsenen Abhanges das „chokoladenblümchen" oft früher riecht als sieht". Chur: Brügger 1881! chölb-li [vgl. unten kölble u. s. w.J. Gersau in den Waldstätten : Rhiner 1866 1. c. creutz-blumen (kleine) [vgl. unten kreutz-blume], Schweiz: Camerarius 1586 (Kreutterbuch des Matthioli*). edel-braun Berchtesgaden : K. Prantl 1881! (der verdienstvolle Bay- rische Botaniker bemerkte in seiner Zuschrift an mich sehr richtig, dass der Name wohl künstlich gemacht sei als Analogon zu „edel-weiss"). fünf-finger-kraut IIo, l'lrich. Salzburg: PJ. Alpen in Salzburg, Bayern, Tirol: Jirasek 1806 1. c. handl-kraut Ho. Tirol : PJ., Dalla Torre 1895. Salzburg: PJ. Alpen in Salzburg, Bayern, Tirol: Jirasek 1806 1. c. h a n tl-kraut Salzburger Alpen: J. B. Schöpft' 1866! haentl-kraut Salzburger Alpen: Moll t. JT. händlein-kraut Salzbnrger Alpen: Moll t. JT. herz-brändli Schweiz: Carus Sterne 1881 (vgl. Gartenlaube Nr. 40 Ar- tikel „Edelwciss"). joch-brändli Niederösterreich : Höfer 1884. Niederöst. Alpen : Rogenhofer 1889 (t. Höfer-Kronfeld 1. c). 171 — kamm-blttmle Schweiz : Leunis 1873. kam in -li 1 um lein Schweiz: Tschudi t. Perger 1857. knaben-kraut Lienz in Tirol: Rausekenfels 1«07 (Botanisches Idiotikon des Landgerichts Lienz*), Dalla Torre 1895. Ueferat über Poeverlein Herin.: Die bayerisehen Arten, Formen u. Bastarde der Gattung Potentilla. Von E. K. Blüniml in Wien. (Schluss). (Fortsetzung von Seite 140 d. Jahrg.). Die Vernales zeigen oft sehr beträchtliche Verschieden- heiten unter sich, doch sind letztere durchaus nicht etwa schart ausgeprägt, sondern sie gehen oft sehr unmerklich — in einander über, wodurch ihre Unterscheidung wesentlich erschwert wird. Auch damit muss gerechnet werden, was bisher von den Spezialisten sehr wenig beachtet wurde, dass zwischen den ein- zelnen Arten nicht nur auf ungeschlechtlichem Wege Über- gänge sich bilden, sondern dass dieselben — ähnlich wie die An- gehörigen verschiedener Formenkreise - auch unter sich Bastarde bilden. „Ob nun jeweils das Eine oder das Andere der Fall ist, lässt sich nur durch eine bis in's kleinste Detail gehende Beobachtung der Formen an ihren natürlichen Stand- orten ermitteln, da bei der nahen Verwandtschaft derselben auch das Merkmal der Sterilität für eine sichere Erkenntnis der Bastard- natur keinen Anhalt bietet und der Blutenstaub ohnebin bei allen Vernales nngleichmässig ist. Bei diesem Stande der Systematik wäre es ebenso bedenklich, diejenigen Formen, die auch nur in einzelnen Merkmalen mit der vom Autor gegebenen Diagnose übereinstimmen, deswegen schon einer bestimmten Form zuzu- zählen, als anderseits die sämtlichen dem F'ormenkreise der Vernales angehörigen Formen, soweit sie nicht eine Beimischung von P. rubens oder incana zeigen, unter den Sammelnamen P. opaca oder P. venia zusammenzufassen. Das letztere Verfahren, welches ja — besonders bei den Floristen — noch vielfach sehr beliebt ist, kann zwar dadurch einigermassen Rechtfertigung finden, dass die Autoren bei Aufstellung ihrer „Arten" vielfach sehr un- kritisch zu Werke gegangen sind, indem sie einfach eine ihnea gerade vorliegende — durch ein oder mehrere charakteristische Merkmale ausgezeichnete - Form mit einem neuen Namen be- legten, ohne Rücksicht auf deren Identität oder Verwandtschaft mit anderen schon früher beschriebenen Formen. Allein trotzdem darf sich der Spezialist und — ihm folgend — der Florist der Mühe nicht verdriessen lassen, die ihm unterlaufenden Formen auf ihre Übereinstimmung und Ähnlichkeit mit sämtlichen bisher be- kannt gewordenen Formen zu prüfen und etwaige Verschieden- heiten von denselben genau festzustellen. Durch ein solches Verfahren werden der systematischen wie vor allem der pflanzen- geographischen Forschung ungleich wertvollere Dienste ge- leistet als durch ein kritikloses Hineinpressen des Materials in die — 172 — bekannten — systematisch oft äusserst geringwertigen — Formen einerseits oder durch ein oberflächliches Zusammenwerfen der- selben unter einen inhaltslosen .Sammelnamen anderseits". Re- ferent glaubte diese Worte Poeverleins wortlich wiedergeben zu müssen, da sie einerseits ganz seinen Ansichten entsprechen und anderseits wirklich beherzigenswerte Vorschläge enthalten. Bei P. opaca entschliesst sich Poeverlein zur Beibehaltung des alten Linne'schen Namens, da P. Tabernaemontani Ascherson (Flora des Nordostdeutschen Flachlandes. Berlin 1898. p. 40) ebenfalls als pro parte zu nehmen wäre, wie ja deutlich aus der Diagnose derselben in obiger Schrift hervorgeht; denn Ascherson fasst seine Tabernaemontani nicht im Sinne von Zimmeter's opaca auf, sondern versteht darunter die ganze Vernales-Gruppe. P. puberula Krasan ist für Bayern neu. Als ganz neue Form wird in dieser Gruppe P. Schwarzi Poev. beschrieben, die um Hersbruck in Bayern gefunden wurde und der folgende Diagnose zukommt: Ober- irdische Achse kurz, Blätter meist 5-, selten 6-zählig, mit langen weiten, ziemlich anliegenden Haaren besetzt, daher etwas seidig, durch die langen Blattstiele den Blütenstand nach dem Verblühen überragend; Blättchen verkehrt eiliinglich, in den oberen 2 Dritteilen mit jederseits bis zu 6 stumpfen, etwas nach vorn zusammenneigenden Zähnen, Endzahn nicht vorragend; Blüten gehäuft an langen dünnen, ebenso wie die Kelche ott tiefpurpurrot überlaufenen Blütenstielen, Kelche gross, von den schwach ausgerandeten Kronblättern nur wenig überragt. Bei P. glandulifera (Kras.) Kerner wird die Ansicht, die sfhr viel an Richtigkeit besitzt, ausgesprochen, dass die gewöhnlich als glandulifera Kras. bezeichneten Formen keineswegs eine einheitliche Form darstellen, sondern ein- fach drüsige Formen der verschiedenen Vernales ; dass Krasans P. glandulifera eine einkeitlicne Form ist, glaubt Referent ent- schieden bejahen zu müssen, es ist also zwischen glandulifera aut. und glandulifera (Kras.) Kerner zu unterscheiden. Bei P. Billoti N. Boulay wird eine Form von Iloubürg unweit Hersbruck beim „hohlen Fels-' angegeben, die Referent als var. Fritschi mh. (nach Universitätsprofessor C. Fritsch in Wien) bezeichnen möchte. Ihre Beschreibung lautet wie folgt: „Blätter und Stengel, besonders auch Blütenstiele und Kelche fast wagrecht abstehend behaart, daher an P. australis Kras. erinnernd, Blättchen an der Spitze mit jederseits 3 tielen Zäh neu, Nebenblätter sehr gross, ganz; Blüten gross". Bei P. Neumanniana Rchb. werden die Theorieen, dass diese Pflanze ein Bastard zwischen P. rubens Zimin. un l P. patula Waldstein und Kit. (nach Reichen- bach) oder ein solcher zwischen P. rubens Zimm. und P. opaca L. (nach Beck) sei, auf Grund reichhaltiger, selbstgesammelter Exemplare als unbegründet zurückgewiesen. P. autumnalis Zimm. ist von P. aestiva Haller fil. nicht recht abzutrennen und wäre daher vielleicht besser als Varietät zu letzterer zu stellen. — Der zweite Formenkreis, der der Alpinae, zählt in Bayern nur drei Hauptformen und zwar: P. venia L., P. dubia Zimm. und P. aurea L. Die P. verna L. stellt die beiden vonZimmeter getrennten Formen verna und villosa dar; denn die Trennung Zimmeters war künst- lich und nicht stichhaltig, wie aus den Ausführungen Poever- leins deutlich hervorgeht, doch dürfte es sich empfehlen, innerhalb der P. verna L. einzelne Varietäten mit eigenen Namen zu be- — 173 — legen, da venia L. höchst variabel ist. Die Formen typica und luxurians Beck der P. dubia Zimm. scheinen nur Standortsformen zu sein, und zwar letztere die Form humusreicher, feuchter Stand- orte. Die 3 zähligen Blätter von P. dubia Zimm. werden in der Kultur meist 5 zählig. Interessant ist das Vorkommen von P. sub- nivalis Brügger (1\ aurea x dubia) in Bayern und zwar hei Hohen- aschau, da dieser Bastard bisher nur aus der Schweiz und aus Krain bekannt war. Die Form P. aurea L. stellt, wie schon Focke bemerkte, ein Verbindungsglied zwischen den Palmatisectae Zimm. und Fragariastrum dar, weshalb sie Poeverlein auch am Ende der ersteren auffuhrt. Die letzte Rotte Fragariastrum Focke bietet in Bezug auf die Unterscheidung der einzelnen Formen, sowie auch der Ab- grenzung nach aussen hin, gar keine Schwierigkeiten und möchte Referent die Einteilung dieser Rotte nach seinem Materiale und nach Poeverleins Andeutungen in Alpinae und Campest res vornehmen, ähnlich wie es Poeverlein bei den Aureae that. Es wäre demnach folgendes Sj-stem : 1) Bewohner der Ebene und der Thäler: Campe st res, dazu die bayerischen Arten P. caulescens L. und P. Clu- siana Jacq. 2) Bewohner der höheren Gebirge: Alpin ae, dazu P. alba L., P. sterilis Garcke und P. micrantha Ram. in Bayern. Das Vorkommen von P. Clusiana Jacq. in Bayern, welches Zimmeter nicht bekannt war, dürfte die Nordwestecke des Ver- breitungsbezirkes, der die Ostalpen umfasst und sich östlich bis Kroatien, Dalmatien und Bosnien erstreckt, dieser Pflanze bilden. Die Angabe Zimmeters für diese Pflanze, dass sie oberseits hahle Blätter besitzt, ist nicht gerechtfertigt, da Poeverlein und auch Referent an der Überseite stets eine — wenn auch schwache — Behaarung linden konnten. Daraus ist wohl zur Genüge zu ersehen, mit welcher Gründ- lichkeit I'oeverlein seine Abhandlung abfasste und trotz dieses unseres sehr ausführlichen Referates, welches freilich nur auf das Wichtigste eingehen konnte, finden sich in der Abhandlung noch eine Menge höchst wichtiger Daten von allgemeinem Interesse, ganz abgesehen von der grossen Wichtigkeit, die diese Arbeit für den bayerischen Floristen hat, dem die ganzen bisher aus Bayern bekannten Potentillen - Standorte nun gesichtet vorliegen. In mancher Hinsicht kann die Arbeit als grundlegend bezeichnet werden. Bericht über botanische Vorträge auf der Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte in Aachen. Auf der diesjährigen Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte in Aachen wurden am 17., 18. und 20. September fol- gende botanische Vorträge gehalten und am IS. September fand auch dort die General -Versammlung der Deutschen Botanischen Gesellschaft statt. Prof. A. Wie ler trug vor: 1) Über die Einwirkung der Salzsäure in niedriger Concentration auf die Pflanzen; 2) Über die tägliche Periode der Atmung bei den Laubbäumen. — 174 — Herr Reallehrer W. Krebs demonstrierte dialytische Con- volvulus-Blüten. Dr. R. Hartleb behandelte: „Die Morphologie und syste- matische Stellung der sogenannten Knöllchenbacterien". Professor Klebs (Halle) sprach in der General-Versamm- lung am 18. September: „Über einige neuere Ergebnisse der Fort- pflanzungs-Physiologie". Professor R. von Wo tt stein (Wien) trug danach eben- dort vor: „Über den gegenwärtigen Stand unserer Kenntnisse von der Bildung neuer Formen im Pflanzenreiche". Professor Paul Magnus referierte ausführlich über eine Arbeit von Wo ronin „Über Sclerotinia cinerea und fructigener". Professor Carl Müller (Berlin) und ich referierten über Hans Hallier's polemische Schrift „Das proliferierende persönliche und das sachlich konservative Prioritätsprinzip in der botanischen Nomenklatur: ein Versuch zur Lösung der Nomenklaturfrage". Da H. Hallier nur 2 Punkte der etwa 150 Einzel - Be- stimmungen des Pariser Codex berührte, so kann von einer Lösung der Nomenklaturfrage nicht im Entferntesten die Rede sein. Unter persönlich proliferierendem Prioritätsprinzip versteht er die aus ij 57 des Codex geltende Regel, dass bei Änderung des Gattungs- namens der älteste Artennamen beizubehalten ist, wodurch manche unrechtmässige Namen „proliferierend" gewechselt werden. Ein seltener Ausnahmefall ist Hallier's Haupt-Argument, nämlich, dass versehentlich eine Art in eine unrichtige Familie gesetzt worden ist. Dagegen ist bei dem entgegengesetzten Prinzip, der so- genannten Kew-Regel, die grosse Willkür erlaubt, jeden unter dem anderen Gattungsnamen fehlenden Artennamen zu ändern, anstatt zu übertragen, falls der Gattungsname gewechselt wird, sodass dadurch der „persönlichen eitlen Veränderungssucht'' ein viel grösseres Privilegium gegeben wäre, wenn der Pariser Kongress 1H'>7 nicht die Kew-Regel abgelehnt hätte. Ausserdem erlaubt die Kew-Regel die Vernachlässigung der Synonyuiie und früheren Geschichte einer Art, sobald die Art zufällig unter einem anderen Gattungsnamen vorher aufgestellt ward, verursacht ;ilso leicht- fertiges wissenschaftliches Arbeiten. Prof. Paul Magnus protestierte auf der Aachener Naturforscher - Versammlung energisch gegen diese unwissenschaftliche Praetension Hallier's. Die von Hallier befürwortete Kew-Regel oder objektive Priorität betrifft nur etwa 5°|0 aller infolge des Pariser Codex notwendig gewordenen Arten - Umtaufungen, sodass Hallier in 95 "|,| Fällen die „persönlichen" neuen Autorcitationen doch nicht vermeiden oder kurieren könnte. Ausserdem konfundiert Hallier damit noch Celakowsky's objektive oder „durch den Gebrauch be- dingte Priorität" (Cfr. Botanisches Centralblatt 1899 LXXIX : 410): aber das ist eine Contradictio in adjeeto = Nonsens, etwa wie „heisses Eis", „trockene Feuchtigkeit". Da IL Hallier dabei gegen Andersgesinnte, die an der ein- zigen internationalen Nomenklatur - Gesetzgebung festhalten, und gegen meine Itevisio genernm eine schimpfliche Sprache anwendete, so machte ich darauf aufmerksam, dass ich in Rev. gen. 111 u : 207 — 212 nachgewiesen habe, dass seine Convolvulaceen - S}rste- matik in diversen Fällen fingiert und wissenschaftlich unbrauchbar ist; sie ist allerdings in Englers N. Pflanzenfamilien aufgenommen wurden, aber das ist ein halbpopuläres Werk mit ungemein vielen Mitteilungen des botanischen Tauschvereins in Arnstadt. (Beilage zur D. B. M.). November. Nr. 1. 1900. Srstc TauscViliste. i. Pflanzen aus Ungarn. Ajuga giabra Presl. Alchemilla Neilreichii Kern. Alsine Jacquini Koch. Alyssnm montanum L,saxatileL. Anthemis .Neilreichii Ortm. Arabis auri- culata Lam. 10 puberula Koch, Turiita L. Artemisia sericophylla Rupr. Asperula Aparine Schott, tinctoria L. Atriplex oblongi- folia WK. Avena capillaris MK. — Biscutella laevigata L. Bro- liuis serotinus Benek. — Calamintha alpina Lam. Calendula offi- cinalis L. Campanula sibirica L. Carex axillaris Good., hirta L. li) hirtaeformiis Pers., hordeistichos Vi II., paniculata L., Pseudo- cyperus L. Centaurea decipiens Rb., mollisW. K., stenolepis Kern. Chrysanthemum Leucanthemum L. b) farinosum Kern. Cirsium palustre X pannonicum, pannonicum Gaud., subalpinum Gaud.. Tataiicum W. Gr. (canum x oleraceum Rb.). Crepis sibirica L. Cynodon Dactylon Pers. - Danthonia deeumbens DC. Dianthus plumarius L. Draba aizoides L., lasiocarpa Poch. — Kchium altissi- iiium .lacq. Epilobium collinum Gm.. Dodonaei Vill. Erigeron serotinus Whe. Euphorbia Gerardiana Jacq., Poplus L., polychroma Keiner. — Festuca Myurus Ehrh. Pilago lutescens Jord. - Valium parisiense L. Gentiana spathuläta Barth Geranium phaeum L. Gladiolus imbricatus L. Glyceria distans Wbg. Gna- phalium arenarium L. — Ilacquetia Epipactis DC Ilelianthemum Fumana Mill. Herniaria hirsuta L. Hesperis leucantha Schur. Hicracium haematodes Vill. — Juncus sphaerocarpus Ehrh. - Laserpitium prutenicum L. Linaria arvensis Dsf. — JMelampyrum cristatum L. b) pallidum Tausch. Melica ciliata L. Melilotus officinalis Desr. var.! Mentha cinerea Hol., limosa Schur, silvestris L. f. latifolia Hol., subspicata Whe., Tauschiana Braun, verticillata L. Myosoiis sparsiflora Mik. — «'xalis stricta L. — l'iptatherum paradoxum l'B. l'olycarpon tetraphyllum L. Potamogeton intei- ruptus Kit. Potenülla canescens Bess., subargentea Borb., supina L. v. major Hol. Prunella variabilis Beck. Pulicaria vulgaris Gärtn. — Ranunculus Frieseanus Jord. Rhinanthus major Ehrh. Ribes nigruni L. Rosa dumetorum Thuill., rubescens Rip., trachy- phylla Rau. Kulms bifrpns Vest, caesius x tomentosus OK., candi- cans Whe. c. f. latifolia Hol., c. X tomentosus Focke, gracilis Hol., hirtus WK. v. russatus Schwarz., Khekii Hol., Köhleri NW., Lippaianus Borb. u. Hol., macrophyllus MV. f. umbrosa Hol., microsetus Borb. f. latifolia Hol., montan us Wtg., pulchellus Hol., saxatilis L., Schwarzen Hol., semibifrons Sahr., silesiacus Wimm., tomentosus Borkh. v. Schult/.ii Rip., Vcstii hocke, villicaulis Kohl. — Saxifraga Aizoon Jacq. Senebiera Coronopus Poir. Sesleria varia Jacq. Silene gallica L., nemoralis WK., Otites Sm. Smyr- _ 2 — n i um perfoliatum Mi 11. Solidago canadensis L. Sorbus aucuparia L., domestica L. Stenactis bellidiflora RBr. — Teucrium Botrys L. Thalictnini aquilegii'olium L., collinum Wallr., minus L. Thlaspi montan um L. Trifolium striatum L. Trinia Kitaibelii MB. — Veratrum Lobelianum Bernh. Vicia pannonica .lacq- — Wald- steinia geoides Willd. 2. Pflanzen aus Australien. Acadade- currens Willd., linearis Sims. Acrotriche aggregata RBr. Acti- notus Helianthi Lab., minor ÜC Asterolasia corifolia Bth. Astro- tricha rloccosa DC. — Haeckea diffusa Sieb. Bauera capitata Ser., rubioid.es And. Boronia parviflora Sm. Bossiaea microphylla Sm. Brachyloma daphnoides Bth. Burchardia umbellata RBr. — Caesia parviflora RBr. Caladenia carnea RBr. Calliconia serratifolia Andr. Callistemon lanceolatus DC. Calythrix tetragona Lab. Chloanthes Stoechadis RBr. Choretrum lateriflorum RBr. Commerconia dasy- phylla Andr. Conospermum taxifolium Sm. Cotula australis Hook. - Dampiera stricta RBr. Darwinia l'ascicularis Rudg., taxifolia Cunn. Daviesia acicularis Sm., squarrosa Sm. Dilhvynia cricit'olia Sm. Diuris maculata Sm. Dodonaea tilifolia Hook. Dracophyllum secundum RBr. Drimys dipetala F. v. M. — Kpacris microphylla RBr. Lriostemon lanceolatus Gärtn., myoporoides DC. — üotn- pholobium latifolium Sm. Goodenia stelligera RBr. Guodia loti- t'olia Sal. Grevillea asplenifolia RBr., Caleyi RBr. — Ilakea dactyloides Cav., saligna RBr. Haloragis salsoloides Benth. Heli- chrysum collinum DC Hibbertia t'asciculata RBr. Hovea longi- folia RBr. Hymenanthera Banksii F. v. M. — .lacksonia scoparia RBr. Isopogon anethifolius RBr. — Kun/.ea capitata Rb. — Ijambertia f'ormosaSm. Leptospermum lanigerum Sm. Leucopogon lanceolatus RBr., Richei RBr., setiger RBr. — fiarsdenia suaveo- lensRBr. Melaleuca nodosa Sm. Monotoca elliptica RBr. Myopurum floribundum Cunn. — Nyssanthes erectaRBr. — Olax stricta RBr. Olearia dentata Mch. Omphacomeria acerba DC Oxylobium cordi- t'olium And. — l'atersonia glabrata RBr., glauca RBr. Phebalium squameum Xt. l'herosphaera Fitzgeraldi F. v. M. l'hilotheca au- stralis Rudg. Pimelia curviflora RBr. I'omaderris ledü'olia Cunn. l'rostanthera denticulata RBr., incana RBr., violacea RBr. l'tero- stylis concinna RBr., curta RBr., longii'olia RBr. Pultenaea poli- t'olia Cunn., stricta Sims. — Kicinocarpus pinifoüus Desf. — Scae- vola suaveolens RBr. Sowerbaea juncea Sm. Spinifex hirsutus Lab. Sprengelia incarnata Sm. Stackhousia viminea Sm. Stylidium graminitolium S\v. Stypandra caespitosa RBr., glauca RBr. Sty- phelia triflora And. — Triglochin striata R. u. P. — Utricularia dichotoma Lab. — Villarsia renii'ormis RBr. Viminaria denudata Sm. — Westringia longifolia RBr., rosmarinit'ormis Sm. — Xyris operculala Lab. — Ziera cytisoides Sm. — 3. Pflanzen aus Deutschland (Bayern, Brandenburg, Harz, Holstein, Kyli'häuser, l'ommern, Sachsen, Schlesien, Thüringen). Allium acutangulum Schrad., ursinum L. Alyssum caly- cinum L. Ammophila baltica Lk. Anchusa officinalis L. Apium graveolens L. Arabis arenosa Scop., Halleri L., petraea Lam., Turrita L. Arenaria marina Roth, peploides L. Arrhenaiherum elatius M. u. K. var. biaristatum l'eterm. Artemisia gallica L., rupestris L., salina L. Aspidium cristatum X spinulosum. Astra- galus arenarius L., danicus Retz., exscapusL. Avena flavescens L. — 3 — — Botrychium Luuaria Sw. Bupleurum falcatum L., longifolium L., rotundifolium L, tenuissimum L. — Cakile maritima Seop. Calamagrostis stricta Nutt. Cardaas nutansL. Carex arenaria L., cyperoides L., distans L.3 ericetorum I'ull., extensaGood., tilitbimis L., hirta L., limosa L., montana L., ncniorosa Lumu., paniculata L., paradoxa Willd., pilulifera L., Pseudo-C.vperus L., palicaris L., teretiuscula Good , tomento«a L. Centaurea phrygia L. Ccpha- lanthera rubra Rieh. Cerinthe minor L. Chenopodium maritimum L. Chondrilla latifolia MB. Chrysosplenium oppositifolium L. Cir- caea intermedia Ehrh. Cirsium acaule AU. Clematis Vitalba L. Coronilla varia L. Corydalis intermedia P. M. E., pumila Rb. Datura Stramonium L. Delphinium Consolida L. Dentaria bulbifera L., digitata Lam. Dianthus superbus L. Dipsacus pilosus L. — Elatine Aisinastrum L. Elymus arenarius L. Epi- pactis rubiginosa Gaud. Equisetum hiemale L.. maximum Lam. Erica Tetraiis L. Eriophorum alpinuni L., vaginatum L. Eryn- gium maritimum L. Erysimum crepidifolium Rb., Orientale RBr. virgatum Kth. Erythraea litoralis Fries. Euphorbia amygdaloides L., Cyparissias L., dulcis Scop., palustris L. Euphrasia lutea L., verna Bell. — Festuca heterophylla Lam. — t»agea pratensis Schult. Genista pilosa L. Gentiana campestris L., cruciata L. Geranium lucidum L., pratense L. Glaux maritima L. Glyceria distans Wbg. Gnaphalium arenarium L.. luteo - album L. — Helianthemum vulgare Gärtn. Helichrysum arenarium DC. Hor- deum pratense Huds., secalinum Schreb. Hutchinsia petraea RBr. Hydrocotyle vulgaris L. Hypochoeris maculata L. — Inula Conyza DC., salicina L. ,Iuncus bottnicus Whbg., capitatus Weig., Tena- geia Ehrh. — Köleria cristata Pers. — r.actuca saligna L. Lagurus ovatus L. (kult.). Lathyrus maritimus Big., Nissolia L. Ledum palustre L. Linosyris vulgaris Cass. Lithospermum ofticinale L. Litorella juncea Berg. Luzula angustifolia Gcke. Lycopodium inundatum L. Lythrum Hyssopifolia L. — Melampyrum arvense L.. cristatum L., nemorosum L. Melica cillata L. Melittis Melisso- phyllum L. Meum athamanticum Jacq. — Sfardus stricta L. Nuphar luteum x pumilum, pumilum Sm. — Obione peduneulata Moq. Tand. Oenanthe gymnorrhiza Brign* Ornithopus perpusillus L. Osmunda regalis L. Oxytröpis pilosa DC. — Petasites ol'ri- cinalis Mch. Peucedauum Cervaria Cuss., officinale L. Phleum Böhmeri Wibel. Physalis Alkekengi L. Pilularia globulifera L. Pirola uniflora L. Plantago Coronopus L., maritima L. Piatan- thera montana Rchb. Poa badensis Haenke, Chaixi Yill. Podos- pennnm laciniatum Bisch. Polypodium phegopteris L. Pota- mogeton pectinatus L., pusillus L., rufesceus Schrad. Potentilla argentea L., norvegica L., rupestris L. Pulsatilla pratensis Mill., vernalis Mill. — Kadiola linoides Gm. Kanunculus arvensis L.. Lingua L. Rapistrum perenneAll. Rhinanthus serotinus Schönh. Rhynchospora alba Vahl. Rosa gallica x tomentosa (Bltr. u. Fr.), sepium Thüill. f. pubescens Kap. Kubus aprieus Wimin., lusaticus Kost., pedemontanus Pinkw. — Salsola Kali L, K. f. tenuifolia Moq. Tand . K. f. Tragus L. Samolus Yalerandi L. Saxifraga deci- piens Ehrh. Scabiosa ochrolcuca L. Scandis pecten Yeneris L. Scirpus glaueus Sm., maritimus L.3 mucronatus L.. setaceus L.. Tabernaemontani Gmel. Scorzonera humilis L., purpurea L. Scu- tellaria minor L. Selinum Carvifolia L. Senecio Fuchsii Gmel. Serratula tinctoriaL. Silene nutansL. Sisymbrium strictissimum — 4 — L. Spiranthes autuinnalis Rieh. Stachys annua L. Statice Ar- meria L. Stipa pennata L. — TTetragonolobus siliquosus Both. Teucrium Botrys L., montanuni L. Thalictrum simplex L. The- siniii ebracteatuni Hayne. Thrincia birta L'oth. Tdrdylium niaxi- mum L. Trientalis europaea L. Trifolium a'lpestreL., fragiferum L. Triglocbiu maritima L. Triticum junceum L. Tulipä sil- vestris L. Turritis glabra L. — Valerianella dentata Po'.l. Yeronica montana L., scutellata var. parmularia Poit. und Turp.. spicata L. 4. Pflanzen aus dem kalifornischen Flora ngebiet. Erste Lieferung. Abronia Suks- dorfii Coult. und Fish. Acer glabrum Torr. Achillea Millefolium L. Agropyron divergens Nees, laneeolatum Scr. u. Sm., tenerum Vasey. Agrostis aeqnivalvis Trin . exarata Trin. var. stolonifera Vasey, e. var. ?, Hallii Vasey, IL var. ?, humilis Vasey, Orega- nensis Vase}-, Souleri Trin.? Alisma Plantago L. Allinm acu- minatum Hook., cernuum Roth. Alnus ineana Willd. var. '?, rhombi- t'o'ia Nntt., rubra Bongard. Alopecurus aristu'atus Mx., genicu- latus L. var. Amarantus albus L., sp. dub. Amsinckia hispidissimä Suksd., intermedia F. u. M.?, tycopsoides Lehm., micrantha sp. n. Anemone Ofegana Gray. Aphyllon Ludovicianum Gray, uni- florum Gray var. Aplopappus racemosus Torr. Apocynum andro- saemifolium L. v. pumilum Gray, eannabinum L. Arabis Lemmoni Wats. Arceuthobium Douglasi Eng. var. Arenaria congesta Nntt. Arnica longifolia Eat., Parryi Gray. Artemisia dracuncnloides l'nrsli., Ludoviciana Nutt., sp. dub. Asarnm eandatum Lindl. Aster campestris Nutt. var., conspieuus Lindl., Engelmanni v. glauces- cens Gray, Fremonti Gray, laevis L. var., multiflorus Ait., occidentalis Nutt. var., intermedius Gray. Astragalus sclero- carpus Torr. — Balsamorhiza terebinthacea Nutt. Berberis ner- vosa Pursh. Bidens cernua L., c. var., frondosa L. Bigelovia Douglasii Gra}', graveolens Gray. Blepharipappns scaber Hook. Boisduvalia densiflora Wats. var. dub., d. var. pallescens Suksd.. glabella Walp., sp. dub. Bromus ciliatus L. var. glaberrimns Suksd., Ilookerianus Thurb., Suksdorfii Vasey. Bruuella vulgaris L., v. var. dnb. Bemerk u nge n. 1. Alle genannten Pflanzen können auch käuflich bezogen werden. Die Preise richten sich nach der getroffenen Auswahl. Von den unter Nr. 1 und 3 aufgeführten Arten wird die Centurie mit 10 — 1.") Mk , von den unter Nr. 2 und 4 genannten mit 25 bis 30 Mark berechnet werden. Die Bewertung der Pflanzen für den Tausch geschieht in ähnlicher aber weit einfacherer Weise, wie sie bei dem Thüringer, Berliner und "Wiener Tauschverein üblich ist. 2. Da der Tausch während des ganzen Jahres stattfindet, so sind Angebote von Pflanzen jederzeit willkommen. 3. Aus den vorstehenden Angebotlisten bitte ich die Aus- wahl mögliehst bald zu treffen und mir die betr. Wunschlisten in den nächsten Tagen zu übersenden, damit icli rechtzeitig meine Bestellungen macheu kann. 1. Nr. 2 dieser Mitteilungen ist in Vorbereitung und wird bald zur Ausgabe gelangen. G. L. — 175 — und schweren Fehlern; cfr. Allgemeine Botan. Zeitschrift 1899 Nr. fl - 9, was Dir. Tom von Post und ich darüber schrieben. Da auf Halliers Veranlassung die Nomenklaturfrage auf die Tagesordnung der Naturforscher - Versammlung gesetzt war, be- nutzte ich den Anlass, um über den neuesten Standpunkt der Regelung durch einen kompetenten Nomenklatur-Kongress zu be- richten. Infolge meines Vorschlages zur Reform solcher Kongresse in der März - Nummer der D. B. M. hat sich Herr Pro- fessor Dr. R. von Wettstein bereit erklärt, unter gewissen Bedingungen in Wien 1905 einen solchen Kongress abzuhalten und hat die Botanische Sektion der Naturforscher - Versammlung am 20. September 1900 meinen folgenden Antrag angenommen : Die \Yahl Wien zum nächsten botanischen Kongressort für 1905 zur Regelung der Nomenklatur-Gesetzgebung und die der Herren Professoren von Wettstein und Wiesner als vorbereitende Vor- sitzende, bei dem Pariser internationalen Kongress nachdrücklich zu befürworten. Dr. Otto Kuntze. Botanische Sammlungen. Die Königliche botanische Gesellschaft zu Re- ge nsburg beabsichtigt, in der schon seit mehreren Jahren in ihrem Selbstverläge erscheinenden Flora exsiccata Bavarica nunmehr auch die Zellkry p t ogam en zur Ausgabe zu bringen. Es soll zunächst im Jahre 1901 mit der Herausgabe der Bryophyten begonnen werden, denen sich dann je nach Möglich- keit und Bedarf die übrigen Zeilkryptogamen anschliessen sollen. Die Stärke der Auflage ist vorläufig auf 30 Exemplare fest- gesetzt, welche in durchgängig gleich grossen Enveloppes aus starkem braunen Papier mit gedruckter Etikette in fort- laufender Nummerierung geliefert werden. Je 4 oder 5 Dekaden werden alsdann in einem Pappkarton vereinigt, sodass sich die Sammlung bequem unterbringen lassen wird. Die einzelnen Faszikel können unabhängig von den im Ex- sikkatenwerke zur Ausgabe gelangenden Phanerogamenfaszikeln entweder käuflich — das einzelne Ex. einschliesslich Ausstattung zu 15 Reichspfennigen — oder im Tausche bezogen werden, bei welch' letzterem die Pflanzen in 6 Wertklassen eingeschätzt werden und für je 2 Einheiten eine Dekade als Äquivalent ge- geben werden soll. Diesbezügliche Anfragen beliebe man schon jetzt an den Leiter der Kryptogamen- Abteilung, Herrn Dr. phil. Ignaz F a- miller in Karthaus-l'rüll bei Regensburg, zu richten. Botanische Reisen. Der Direktor des botanischen Gartens zu Victoria in Kamerun, Dr. Preruss, ist von seiner Studienreise nach Mittel- und Süd- Amerika nach Deutschland zurückgekehrt. Aus den mitgebrachten interessanten Sammlungen ist im Berliner botanischen Museum eine Sonder-Ausstellung kürzlich veranstaltet worden. Zurückgekehrt ist ferner von seiner Forschungsreise nach den canarischen Inseln J. Bornmüller in Berka a. I. und hat über seine — 176 — schöne Ausbeute unlängst in Erfurt auf der Ilaupt -Versammlung' des Thüringischen botanischen Vereins berichtet. Ebenso hat Professor Dr. Volkens seine hochinteressante Forschungsreise nach den Karolinen und Marianen glücklich be- endet und ist mit reichen Schätzen nach Berlin zurückgekommen, wo er bereits am 13. Okt. die Mitglieder des Bot. Vereins der L'rov. Brandenburg durch einen vorläufigen, aber sehr schätzenswerten Bericht erfreute. G. L. Briefkasten. Dr. Z. in B. Mit bes. herzl. Dank bestätige ich d. Empfang d. Abonnements-Betrages für 1901. Mit Ihrem Namen ist die neue Versendungsliste begonnen. Vivant sequentes! — Dr. G. in B. Sie sind schon der 3. im Bunde. — Seh. in M., R. in B., S. in N. und B. in S. Die Art. erhalten, kommen in nächster Kr. z. Alidruck. Die Zahl der Mitarbeiter nimmt in erfreulichem Masse zu. — M. in F. Dank für die reiche und entzückende Orchid. -Sendung. Die Flora des Kaiserstuhles scheint für Orchidophilen ein Paradies zu sein. Näheres folgt. G. L. An die Leser. Der heutigen Nummer ist Nr. 1 der Mitteilungen des bo- tanischen Tauschvereins in Arnstadt beigefügt. Es wird bemerkt, dass der Tausch ohne Unterbrechung fortan weitergeführt wird, also den Lesern der D. B. M. jederzeit der Zutritt offen steht. G. L. Anzeigen. wird zu kaufen gesucht. Näheres Die Redaktion. Alle früheren Jahrgänge der D. B. M. können zu ermässigten Preisen von mir bezogen werden. Jahrg. 1899 zu 3 Mk. G. L. Verlag des Herausgebers. Verantwortlicher Redakteur: Prof. Dr. G. Leimbach. Arnstadt i. Thüi Druck der Buch- u. Steindruckerei von Otto Böttner, Arnstadt. Deutsche Botanische Monatsschrift Zeitung für Sysfematifcer, Floristen und alle Freunde der heimischen Flora. Zugleich Organ der botanischen Vereine in Hamburg und Nürnberg und der Thüring. botanischen Gesellschaft „Irmischia" zu Arnstadt. Herausgegeben von Professor Dr. G. Leimbach, Direktor der Realschule zu Arnstadt. Erscheint monatlich. Nr. der Zeitungsliste: 1840. Preis 6 Mk. jährlich. XVIII. Jahrgang 1900. Dezember. M 12. Inhalt. Dr. E. Batier, -Yeue Beiträge zur Kenntnis der Moosflora Westböhmens und des Erzgebirges. Dr. 0. Kuntze. Vorarbeiten zum Nomenklatur- Kongress in Wien 1905. Bot. Verein Nürnberg, Beiträge zur Flora des Regnitzgebieles VIII. Dr. J. Murr, Beiträge zur Flora oon Tirol und Vorarlberg-. XII. Botan. Verein ll. FroV. Branden.bg. : Sitzungsbericht über die Okt.- Vers. PreUSS. Bot. Verein : Bericht über die Jahresversammlung in Elbmg. An die Leser. — Brieflcaslen. — Anzeigen. Neue Beiträge zur Kenntnis der Moosflor.a Westböhniens und des Erzgebirges. Von Ernst Bauer (Srnichow). Anthocerus punctatus L. Schulturnplatz in Bernau (Desebner). Conocepbalus conicus (L.). Zechgrund bei Wiesenthal. Pleil bei Weiperi, steril (Schauer). Marchantia polymorpha L. Fruchtend: Hohlweg bei Pressnitz. Bahnhoffelsen bei Weipert. Bärenstein. amNeuen Hause bei Wiesenthal, Stolzenhan, Zechgrund (Schauer). — Schulturnplatz bei Bernau, am Schulhause in Schönlind bei Kirchenbirk (Deschner). Ii i c c a r d i a palmata (H e d w.). Am Georgsberg bei Silbersgrün. Pellia epiphylla L. var. undulata Nees. Quellgraben am Fleischerrang zw. Schönlind und Kirchenbirk (Deschner). — Hammerthal bei Brux (Patzelt). Blasia pusilla L. Hornsbachthal bei Silbersgrün. — Hammer- thal bei Brüx (Patzelt). — Joachimsthal (Schauer). Frullania dilatata (L.) Dum. An Birken bei Heinrichs- grün. An Buchen bei Elbeken. Kadula complanata (L.) Dum. An Buchen bei Elbeken. — 178 - Trichocolea tomentella (Ehrh.) Dum. Zechgrund bei Wiesenthal (Schauer). Ptilidium ciliare Nees. Georgsberg bei Silbersgrün. — Bärenstein, Weipert, Spitzberg bei Gottesgab, Schmiedeberg (Schauer). — Joachimsthal. — An der Strasse von Wörlsberg nach Abertham, am Waldwege von Försterhäuser nach Zwittermühl (Schmiedl). — f. viridis Waldgräben, Ziegelhütte bei Joachimsthal. P. pulcherrimum (Web.) An Birken- und Fichtenwurzeln bei Heinrichsgrün. — Auf Sorbus an der Joachimsthaler Strasse bei Gottesgab. - - Schwedenschanze b. Joachimsthal an Fichten. - Schmiedeberg (Schauer). Bazzania trilobata (L.) B. Gr. Zechgrund bei Wiesen- thal, Schmiedeberg (Schauer). Lepidozia reptans Dum. Keilberg, Georgsberg. - Waldboden bei Bernau (Deschner). — Wald Soos bei Eger. - Zechgrund (Schauer). Kantia trichomanis (L.) Lindb. Bärenstein, Pleil. Schmiedeberg (Schauer). — Leitenbachthal bei Silbersgrün. — Schieferfelsen bei der Station Bleistadt. var. Neesiana Mass. et Car. Hochwaldsteig zwischen Bleistadt und Hartenberg. Chiloscyphus polyanthus (L.) Corda. Wald Soos bei Eger. — Königswald (Schauer). var. erectus forma minor Schffn. in sched. Mit Ilarpanthus Flotowianus aufquelligen Wiesen nördlich von Gottesgab. Harpanthus Flotowianus (Thed.) Nees. var. u li- gin os us Schffn. in sched. Moorwiese au der Neudecker Strasse bei Heinrichsgrün. Lophocolea bidentata (L.) Dum. Waldboden und Holz am Ufer des Wolfsbaches bei Bernau (Deschner). — Schmiedeberg (Schauer). L. heterophylla (Sehr ad.) Dum. Bärenstein (Schauer). - Waldboden unter dem Försterhause Silbersgrün (700 m). L. minor Nees var. erosa Nees. Beim oberen Masmert bei Schönlind auf sandig-thoniger Wegböschung (Deschner). Plagiochila asplenioides (L.) Dum. var. minor Syn. Ufer des Wolfsbaches bei Bernau (Deschner). — Stolzennan (Schauer). — An Buchen am Wasserleitungsstollen bei Elbeken. var. major Nees. Bärenstein, Zechgrund. Weipert. Schmiedeberg (Schauer). — Felberrang bei Schönlind nächst Kirchenbirk (Deschner). Scapania curta (Mart.). Beim Rothauer Kalkofen : Fuss- weg auf den Keilberg. S. un du lata (L.). Revier Silbersgrün. Cephalozia bicuspidata (L ) Dum. Am Leitenbache bei Silbersgrün. — Georgsberg. — Waldsaumgraben bei Heinrichsgrün. — Waldweg auf den Schwedenschanzen bei Joachimsthal. — Stolzen- han (Schauer). C. Lanimersiana Spr. teste Schift'ner. In einem feuchten Erdbruche am Fusswege von Gottesgab auf den Keilberg (1200 m). Neu für das Gebiet. Diplophyllum albicans (L.) Dum. An Felsen am Hoch- waldwege zwischen Bleistadt und Hartenberg, c. per. D. obtusifolium (Hook.) Dum. GoorgsbergbeiSilbersgrün. - 179 — Blephar ostoma triehophyllum (L.) Dum. An einem feuchten Erdbruche am Keilberge. — Georgsberg. — Keilberg (Schauer.) — Waldweg bei Oberbernau (Deschner). Aplozia crenulata (Sra.) Dum. var gracillima (Sm.) Hook, teste Schiffner. Waldweg, Oberbernau (Deschner). - Fussweg auf den Keilberg bei Gottesgab. Andreaea petrophila Ehrh. Auf Steinen des Bahn- dummes bei Weipert, fr. (Schauer). Pleuridium subulatum (Hedw.) Rbh. Zwischen Cera- todon am Hausberge bei Graslitz. Dicranoweisia crispula (II d\v.) Ldb. Hohlweg bei Weipert, fr. (Schauer). Cynodontium polycarpum (Ehr h. Seh. Am Keilberge, fr. (Schauer). Dicranella cerviculata (Hedw.) Seh. Torfmoor Aber- tham. — Jungwaldmoor am Fusse des Fichtelberges bei Gottesgab, -f- 1000 m. — Torfboden bei Wiesenthal (Schauer). — Spitzberg- moor bei Gottesgab. D. heteromalla (L.) Seh. Wiesenthal, Weipert, Bärenstein, Schmiedeberg (Schauer). — Waldpfad zwischen Silbersgrün und Bleistadt. — Joachimsthal. — Auf dem Georgsberg bei Silbersgrün. - Waldsaum bei Bernau, Ufer des Wolfsbaches daselbst (Deschner). D. squarrosa (Starke) Seh. Sumpfwiese bei Abertham (Schmiedl). — Quellgraben am Fleischerrang zw. Schönlind und IJ. Perlsberg (Deschner). - - Gottesgab, Jöhstadt, Weipert, Pleil (Schauer). — Thalmulde „am alten Winter" zw. Gottesgab und Wiesenthal, in Gräben. Di er an um Bonjeani Not. Wiese bei Kalkofen nächst Moldau. — Wiese bei Bärenstein nächst Weipert (forma foliis brevioribus, latioribus, strictis, costa sublaevi, an var. juniperifolium (Sndtn.) Braithw.). — D. longifolium Ehrh. Am Georgsberge bei Siibers- grün, steril. 1). montanum Hedw. Daselbst, an Felsen und am Grunde der Fichten. D. scoparium (L.) Hedw. Auf Sorbus und auf Fichten an der Strasse von Joachimsthal nach Gottesgab, fr. — Hochwald- boden beim schw. Teiche, Revier Pichlberg und am Spitzbergmoor bei Gottesgab (an var turfosum Milde). — Georgsberg bei Silbers- grün. — Weipert, Jöhstadt, Christophhammer, Bärenstein, Pressuitz, Gottesgab (Schauer). var. curvulum Brid. Waldweg von Joachimsthal zum Jägerhause. var. recurvatum Schultz. Schattiger Waldboden am Plattenberge, stellenweise. ■ — Waldboden bei Schmiedeberg (Schauer). D. undulatum Ehrh. Waldboden unter dem Forsthause Silbersgran. — Spitzbergmoorwiesen. Fissidens adiantoides (L.) Hedw. Zwischen Hypnum cuspidatum und Brachythecium rivulare in Jungwaldgräben auf dem Spitzberge bei Netschetin ! Ceratodon purpureus (L.) Brid. Am Krötenbache bei Oberbernau (Deschner). — An Sorbuswurzelu bei Gottesgab. — forma foliis dentatis: Spitzberg bei Bernau (Deschner). — var. brevifolius Milde. Auf Thonschiefer bei Bleistadt. — Reihen (Schauer). — 180 — D i t r i c h u tu h o ni o m a 1 1 u m (II e d w.) H p e. Weisser Hirsch bei Weipert, Bärenstein, lehmige Wegränder am llassberge bei Pressnitz, Zechgrund bei Wiesentbai, Stolzenhan (Schauer). Distichium capillaceum (S w.) Br. eur. Mauer am Neuen Hause bei Wiesenthal (Schauer). iMdymodon rigidulus Hedw. var. propagu lif erus Schffn. Wiesenthal (Schauer). D. rubellus (Hoffm.) Br. eur. Am Grunde von Sorbus an der Strasse von Gottesgab nach Joachimsthal. — Beim Rothauer Kalkofen. Barhula unguiculata Hedw. Die im Jahrg. 1900 der I). B. M. M 3 angegebene Form gehört zu der interessanten Var. fastigiata (Schultz) Br. eur. Tortula muralis (L.) Hedw. Schmiedeberg, Weipert, Pleil, Königswalde an Mauern (Schauer). T. r ur a 1 i s (L.) E h r h. Bärenstein, Hohlweg und Bahndamm hei Weipert (Schauer). — Schwedenschanzen bei Joachimsthal. T. subulata (L ) Hedw. var. compacta Schffn. Joachimsthal. Schistidium gracile (Schi.) Limpr. Mauerwerk bei Joachimsthal. Grimmia Doniana Smith. Bahndamm Weipert (Schauer). — Mauerritzen Hengstererben (Schmiedl). Racomitrium aciculare (L.) Brid. Keilberg (Schauer). R. canescens (Weis) Brid. Felsblöcke bei Gottesgab (Schauer). — Schwedenschanzen, Joachimsthal. var. er i co i des (Web.) Br. eur. Spitzberg bei Gottes- gab (Schauer). — var. epilosum H. Müll. Christophhammer (Schauer). forma nigra. Am schwarzen Teich bei Bleistadt auf Waldboden. R. heterostichum (Hedw.) Brid. Steinige Blosse im Thiergnrten zu Heiniichsgrün. — Christophhammer bei Pressnitz. Schmiedeberg, Keilberg (Schauer). var. lanatum m. Eine Form mit langen Blatthaaren und meist dunkelbrauner Färbung. Auf Schieferfelsen bei Rothau. Hedwigia albicans (Web.) Lindb. var. viridis Br. c u r. Auf Steinen am Ufer des Wolfsbaches bei Bernau (Deschner). — Georgia pellucida Rbh. Georgsberg bei Silbersgrün. — Waldgraben, Ziegelhütte bei Joachimsthal (Schmiedl). — Weipert, l'leil (Schauer). Encalypta contorta (Wulf) Lindb. Mauer, Rothau. Funana hygrometrica (L.) Sihth. Keilberg, Bären- stein, Jöhstadt (Schauer). — Rathausmauer Gottesgab (Schmiedl). var. minor. An Mauern in Schiniedeberg (Schauer). Leptobryum pyriforme (L.) Schimp. Zechgrund bei Wiesenthal an Mauern, Bärenstein (Schauer). — Mauer an der Joachimsthaler Strasse bei Gottesgab. *) Webera cruda (L.) Bruch. Weisser Hirsch hei Weipert, Hohlweg Pleil, Spitzberg bei Gottesgab (Schauer). W. nutans (Schreb.) Hdw. Waldboden Joachimsthal. - Bernau (Deschner). — Schmiedeberg, Weipert, Keilberg und Spitz- berg b. Gottesgab Jöhstadt.Bärenstein,Hassbergb. Pressnitz (Schauer), *) Hauer. Bryotheca Boheinica Aß 123, — 181 - v;u\ sphagnetorum Seh. Spitzbergmoor bei Gottesgab. Wald Soos bei Eger. var. strangulata (Nees) Seh. Bärenstein (Schauer). Bryum argentenm L. Auf Sandhaufen hinter dem Bernauer Schulhause (Deschner). — Grabenränder daselbst (Deschner). B. eaespiticium L. Mauer beim Rothauer Kalkofen. 1$. capillare L. Joachimsthal. .— Auf Sorbuswurzeln an der Joachimsthaler Strasse bei Gottesgab, c. fr. (1000 m). B. Duvalii Voit. Im Hammerthale bei Brüx (Patzelt). B. pallens S\v. Hornsbachthal und Mulde des Leitenbach- thales aut Wiesenböschungen. — Zwischen Marchantia auf einer Mauer an der Joachimsthaler Strasse bei Gottesgab. - Graben der Keilbergstrasse bei Gottesgab (1100 in). Rhodobryum roseum (Schreb.) Limpr. Taubenfels hei Goldenhöhe (Schmiedel). — Bärenstein, Stolzenhan, Pleil (Schauer). Mnium affine Bland. Weipert Waldboden, Waldbach- rand Schmiedeberg, c. fr., Pleil bei Weipert (Schauer). — Wald- boden unter der Forsthausruine Silbersgrün. M. cinclidioides (Blytt) Hüben. **) In Wassergraben am Hochmoor zwischen dem Spitzberge und Gottesgab (Schauer). M. cüspidatum Hedw. Weipert. M. hornum L. An Wassergräben bei Abertham (Schmiedl). Schmiedeberg, Pleil, Zechgrund, Königswalde (Schauer). M. punetatum Hedw. Weipert, Wiesenthal c. fr., Bären- stein, Königswa'd, Waldbachrand bei Schmiedeberg c. fr., Pleil (Schauer). — Wasserriss bei Hartenberg c. fr. — Waldrinnsal im Pecherbachthal bei Moldau c. fr. - - Bachrand bei Abertham (Schmiedl). var. olatum Seh. Stolzenhan, Bärenstein, Königswald (Schauer). — Sumpfige Grasfiächen am Bächlein links der Strasse von Gottesgab nach Joachimsthal (L000 in). M. spinulosum Br. eur. Weisser Hirsch bei Weipert (Schauer). M. undulatum Neck. Wassergraben bei Abertham (Schmiedl). — Hammerthal bei Briix (Patzeh). — Waldboden und Bachränder bei Schmiedeberg, Stolzenhan, Zechgruud bei Wiesen- thal, Königswald, Pleil, Pressnitz (Schauer). Aula co mnium androgynum (L.) Schwgr. Jöhstadt bei Weipert (Schauer). A. palustre (L.) Schwgr. Zechgrund bei Wiesenthal, Wiesen hei Bärenstein und Schmiedeberg, Hochmoor zwischen Spitzberg und Gottesgab, Weisser Hirsch bei Weipert (Schauer). Wiese in Reichenbach bei Kirchenbirk (Deschner). — Sumpfige Wiesen bei Kalkofen nächst Moldau, Joachimsthal. — Jungwald- moor am Fusse des Fichte'berges und Spitzberges bei Gottesgab. — Am sogen, schwarzen Teiche, Rev. Pichelberg. Bartramia ithyphylla Brid. Hohlweg, weisser Hirsch : Pleil bei Weipert (Schauer). — Keilberg. Spitzberg bei Gottesgab (Schauer). B. pomiformis (L.) Hedw. Wasserriss bei Hartenberg. - Schief er leisen bei Rot hau. — Schmiedeberg. ") Bauer, Bryoth. Bob. M 128. — 182 — Philonotis fontana Brid. Weipert, Graben beim Bahn- hof, Joachimsthal, Pleil bei Weipert, Weigensdorf (Schauer). - Strasse ngrabe n zwischen ßeichenbach und Schönlind (Deschner). var. capillaris Lindb. An einer Wasserader an den Schieferfelsen an der Station Bleistadt, um 400 m, derzeit bereits nicht mehr wiederzufinden. var. tenera Bauer. Joachimsthal, c. fr. et mas (Schauer). var. Schiffneri Bauer. Thalmulde zwischen Gottesgab und Wiesenthal (am alten Winter) in einem Quellgraben. Catharinaea augustata Brid. Neu für das Gebiet. Auf Waldboden am Pleil bei Weipert (Schauer). Cath. undulata (L.) Ldb. Weipert, Pleil; Wiesenthal; Weigensdorf (Schauer). , Oligotrichum incurvum (Hud s.) Lindb. Bärensteiner Grund. Stolzenhan. Zechgrund bei Wiesenthal, Pleil bei Weipert, c. fr. (Schauer). Pogonatum aloides (Hedw.) Pal. Georgsberg bei Silbersgrün. - - Christophhammer bei Pressuitz, Schmiedeberg. Waldränder (Schauer). P. urnigerum (L.) Pal. Joachimsthal, Schmiedeberg, Zechgrund bei Wiesenthal, Bärenstein (Schauer). — Schwedeu- schanzen bei Joachimsthal, Hornsbachthal. Poly trieb um commune L. var. uliginosum Br. eur. Waldriunsal im Pecherbachthaie bei Moldau. P. formosum Hedw. Wald Soos bei Eger. - ■ Pecher- bachthal. — Pleil bei Weipert, Bärenstein (Schauer). P. gracile Menz. Jungwaldmoor am Fichtelberg bei Gottesgab. — Moldau. — Wiese bei Kalkofen nächst Moldau. Torfmoor Neustadt bei Moldau. P. juniperinum Hedw. Georgsberg bei Silbersgrün. Weipert, Schmiedeberg, Jöhstadt (Schauer). — Jungwaldmoor am Fusse des Fichtelberges. — Joachimsthal. var. alpinum Schimper. Neu für das Gebiet. Mit der Normalform und P. strictum gemeinsam auf dem Jungwaldmoor am Fusse des Fichtelberges, -+- 1000 m. P. perigoniale Michx. Weisser Hirsch bei Weipert, Jöhstadt (Schauer). P. piliferum Schreb. var. elegans Bauer f. brevi- seta. Blossen im Tiergarten zu Heinrichsgrün. — Am schw. Teich, Rev. Pichelberg. — Wiese beim Jägerhause Heinrichsgrün (700 m). — Bäreustein (Schauer). Die in Bauer, Bryotheca Bohemica unter *)£ 137 ausgegebene Form, welche ich als forma longiseta bezeichne, ist die typische. Die f. breviseta ist jedoch verbreitet, während für die ausgegebene Form noch kein zweiter Standort bekannt wurde. P. strictum Bes. Zechgrund bei Wiesenthal, weisser Hirsch bei Weipert, Schmiedeberg (Schauer). — Torfmoor Abertham. Diphyscium foliosum (L.). Hohlweg beim schwarzen Teiche bei Bleistadt. — 183 — Fontiualis antipy retioa L. Büchlein oberhalb Rothau, an der Strasse. Schmiedeberg, Bärenstein (Schauer). - - Aus- flussgraben beim Seidelteich, Joachimsthal (Hauer, Schiniedl). Leucodon sciuroides (L.) Auf Granit am Bärenstein (Schauer). Pterigynandrum filiformo (Timm.) Hedw. Bären- stein bei Weipert (Schauer). Anomodon viticulosus H. et T. An Ulmen bei der Raine Kiesenberg bei Osseg. II e t erocladiu m sq uarrosulum (Voit.) Lindb. Ufer ilcs Wolfsbaches bei Bernau (Deschner). Thyidium abietinum (Dill.) L. Schwedenschanzen bei Joachimsthal. — Bärenstein, Spitzberg bei Gottesgab (Schauer). Th. rhilibertii Limpr. Weipert (Schauer). Th. tamariscinum Hedw. Gottesgab, Pressuitz, Zech- grund bei Wiesenthal (Schauer). Vorarbeiten zum Nonienklatiir-Kongress in Wien 1905. Notizen über den Pariser botanischen Kongress. Von Dr. Otto Kuntze. Im August 1900 publizierte ich in Genf eine Broschüre : „Expose s u r lesCongres p o u r 1 a N o m e n c 1 a t u r e B o - t a n i q n e et six Propositions pour le Congres de Paris en 1900". Es waren darin die neuen Vorschläge zu einem No- menklatur-Kongress behandelt, welche R. von Wettstein im Sep- tember 1900 in der Osterreichischen Botanischen Zeitschrift ver- öffentlicht hat und vorher au Casimir de Candolle und an mich zur Beratung gesandt hatte. Ehe die daraus resultierenden 6 Vorschläge publiziert wurden, ward das gedruckte Manuskript an 15 kompetente Autoritäten zur Begutachtung bezw. Unterschrift gesandt, wodurch noch einige Veränderungen und Zusätze er- folgten. Unterschrieben hatten meine derart verbesserten ersten fünf Vorschläge für den Pariser Kongress: C. de Candolle, Prof. L. B. Robinson, Curator of the Asa Gray - Herbarium in Cambridge U. S. A., Prof. Dr. K. Fritsch in Graz; ferner unter- schrieben alle sechs Vorschläge: Dr. J. Briquet in Genf, Prof. A. Cogniaux in Verviers, Prof. Dr. M. Fünfstück in Stutt- gart, Prof. Dr. G. Leimbach, Herausgeber dieser botanischen Monatsschrift, Prof. Dr. C. Müller (G. Sekretär der Deutschen Botanischen Gesellschaft), Direktor Tom von Post in Upsala, Prof. Dr. Hans Schinz in Zürich. Die (5. Proposition betrifft zur Aufrechterhaltung der pro- visorischen Nomenklatur-Ordnung die Empfehlung eines Lexicon gener um phanerogamarum inde ab anno MDCCXXX VII cum nomenclatura legitima internationali, damit dieses Lexikon zu einem recht billigen Preis allgemein zugänglich — 184 — werde. Die übrigen Propositionen sind auf Grand der in meiner Broschüre gegebenen Motive zur Veränderung des Artikels 70 des Codex emendatus benutzt worden, welchen verbesserten § 70 ich in einem dem Pariser botanischen Kongress auch vorgelegten Separatdruck aus dem Journal de Botauiqne „Additions aux Lois de Nomeuclaturo Botanique (Code Parisien de 18 6 7) d' apres le Codex emendatus" publizierte. Da dieser § 70 wohl nur als Basis für den künftigen Nomenklatur-Kongress dienen kann, gebe ich hier eine Übersetzung: Artikel 70 (reformiert). Diese Gesetze können nur durch einen kompetenten Kongress verändert werden, welcher zu diesem Zweck 5 — 6 Jahre vorher einberufen wurde (z. B. Wien 1905, Paris 1011), derart, dass jeder Kongress den nächsten mit den zwei vorbereitenden Direktoren zu wählen hat. Alle Kongress - Mitglieder haben boratende Stimme. Beschliessende Stimme haben jedoch nur folgende Mitglieder, soweit sie anwesend sind : 1) Antragsteller, jeder mit einer Stimme, von solchen Vorschlägen, welche formell dem Pariser Codex an- gepasst sind und in wenigstens 100 gedruckten Exem- plaren mit den Motiven und der statistischen Beweis- führung — soweit objektiv möglich — ihres Nutzens an die vorbereitenden Direktoren drei Jahre vor Kongress-Eröffnung eingesandt wurden. Ist ein solcher Vorschlag nicht neu, oder wurde er vom Kongress abgelehnt, so verliert der Antrag- steller seine Stimme. Für jeden neuen, vom Kon- gress angenommenen solchen Vorschlag erhält der Antragsteller eine Stimme mehr. 2) Vertreter von Akademieen und analogen Gesellschaften jede mit 1 Stimme. 3) Vertreter von botanischen Vereinen mit einer Stimme für je 100 Mitglieder und weiteres anfangende Hundert. Diese Stimmen können nur durch ein oder mehrere ordentliche Mitglieder dieser Gesellschaften vertreten werden. Neue Vorschläge zum Codex sollen in den vier Sprachen des Codex emendatus: französisch, deutsch, englisch und italienisch abgefasst sein. Die Vorschläge laut Absatz 1 sollen geprüft und in einem Codex brevis verarbeitet werden, welcher zwei Jahre vor Kongress-Aufang zu publizieren ist, damit man statistisch bewiesene Gegenvorschläge vorbereiten und diese drei Monate vor Kougress-An- fang den vorbereitenden Direktoren einsenden kann, und damit der Referent vorher darüber Bericht er- statten kann. Der Referent der Gesetzes-Vorschläge und Ver- fasser des Codex brevis soll eine botanisch ge- setzkundige Autorität sein. — 185 — Abstimmungen, welche von dem Gutachten des Referenten abweichen, unterliegen einer zweiten Be- ratung und Abstimmung iu den nächsten 2 Tagen. Vorschläge bedürfen zur gesetzlichen Annahme Zweidrittel-Majorität der Abstimmenden. Antrüge zum Codex, welche erst auf dem Kon- gress gestellt werden, müssen gedruckt wenigstens einen Tag vor der Sitzung den Mitgliedern zu- gegangen sein ; ihre Zulassung zur Beratung erfolgt bloss, wenn sich die Versammlung mit Dreiviertel- Majorität dafür ausspricht. Ich selbst konnte nicht auf dem Pariser botanischen Kon- gress im Oktober 1900 anwesend sein, erfuhr aber brieflich von Teilnehmern, dass mein Antrag für den nächsten botanischen Kon- gress in Wien 1905 angenommen ward. Das Bureau des dies- jährigen botanischen Kongresses bleibt amtlich thätig (funk- tionierend) bis zur Konstitution der Kommission, welche mit der Organisation des Kongresses 1905 beauftragt ist. Es sollen nun die botanischen Gesellschaften. Akademieen und dergl. über die Opportunität einer Revision des Pariser Codex befragt werden (also wie es Prof. R. von Wettstein zur Vorbedingung gemacht hatte) und Dr. John Briquet ist damit beauftragt worden, die bis zum 1. Juli 1901 eingegangenen Autworten zu sammeln und darüber zu berichten. Mit diesem Kongress-Beschluss sind mehrere andere No- menklatur-Vorschläge bedenklicher Art gefallen, woran die Pro- gramme zum Pariser botanischen Kongress nach und nach immer reicher geworden waren. Auch ist der Hua'sche Vorschlag in einer nutzbringenden ungefährlichen Art verändert angenommen worden, derart, dass ein Zeitungsorgan geschaffen werden soll, welches schnell über alle neu publizierten Arten und Genera, sowie über neuveränderte Namen referiert. Der ursprüngliche Vorschlag lautete allerdings ganz anders und der infolge meiner Broschüre erfolgte veränderte Vorschlag war auch noch gefähr- lich, denn er beanspruchte ein ausschliessliches Prioritätsrecht für dieses neue Organ laut Artikel 3 von Hua's Broschüre, welcher Artikel 3 aber abgelehnt wurde. Ausserdem enthält Artikel 2 die zweideutige Definition : Par nom nouveau on entend toute deno- mination n'ayant pas eu cours jusqu' ici dans la science. Das ist dasselbe, wie noms en usage, gegen welche der Pariser Codex gerichtet ist, wenn sie unrechtmässig sind. Wenn M. Hua ein solches neues Organ schafft, das ohne Prioritäts- und Gültigkeits-Entscheidungen unparteiisch und schnell über alle Nuva berichtet, wird er sich den Dank der Botaniker erwerben. Auf meine Veranlassung sollte Just's botanischer Jahresbericht, welcher einmal die Aufzählung der Nova unterlassen hatte, genau denselben Plan verwirklichen : aber der jetzige Ver- leger hat dem neuen Hera^^sgeber Prof. Schumann entgegen meinem Vorschlag erlaubt, die Referate über neue Namengebungeu wegzulassen und die Namen neuentdeckter Pflanzen nach der ver- werflichen Nomenklatur von Engler's N. Pflanzenfamilien um- zuändern. Dadurch ist der bisher nur Referate bringende ehr- würdige Just'sche botanische Jahresbericht zu einem Parteiorgan — 186 - herabgesunken.*) Wir wünschen also M. Hua nur Glück, damit er ein solches unparteiisches neues Organ schaffe. Was dann davon für Namen gültig bleiben, hat der nächste kompetente Kongress zu entscheiden, wenn er auf der einzigen gesetzlich gegebenen Basis des Pariser Codex weiterbaut. Dazu sind nun also die nötigen Vorarbeiten veranlasst worden. Jetzt haben wir zu warten, bis Dr. John Briquet seinen Bericht publi- ziert. Doch muss beansprucht werden, dass er, bezw. das Pariser Bureau zur Befragung der Gesellschaften etwaige neue Vor- schläge einige Monate vorher publiziert, ehe den betr. Ge- sellschaften davon Nachricht gegeben wird. Der neue Plan zur Regelung der Sache mit Beihilfe von botanischen Ge- *) Prof. K. Schumann ist übrigens nicht der erste, der Just 's im Verlage von Gebrüder Borntraeger erscheinenden Botanischen Jahresbericht auf ein solch niedriges Niveau herabbrachte. Es ist vielmehr P. Sydow, der im 20. Band Seite 181 und 261 es für überflüssig erklärte, über die neuen Namen aus meiner Revisio generum zu referieren, wobei er für Saccardo Partei ergriff und zur Motivation falsche Angaben über meine Substitution von Terana Ad. 1763 für Corticium Fries 1838 machte, sowie auch die unrichtige Behauptung aufstellte, dass fast alle meine Korrekturen bei Moosen völlig hinfällig seien. Thatsächlich hatte aber Prof. Schiffner in Engler's Pflanzenfamilien 12 von 18 der von mir befürworteten Veränderungen bei Lebermoosen angenommen ; von anderen Moosen hatte ich nur sehr wenige behandelt, z. B. Hookeria Sm. non Salisb., deren Umtaufungen zweifellos berechtigt sind. Es ist das derselbe Sydow, welcher mit Hilfe von Dr. Lindau vom Berliner botanischen Museum den 12. Registerband zu Saccardo*s elfbäudiger Sylloge fungorum besorgte, worin ausserdem die Nachträge zu Saccardo's Werk registriert sind, welche unter Prof. Hieronymus' Leitung in der Hedwigia publiziert sind, einer Zeitschrift, die jetzt zu den Publikationen des Berliner botanischen M useums zu rechnen ist. Dieser Registerband erschien auch bei Gebr. Borntraeger, kostet 54^2 Mark und soll nach dem Titel ein ,.Index universalis et locupletissimus" zu Saccardo's Werk sein. Es fehlen aber: 1) 49 Gattungsnamen der Schizomyceten aus dem 1890 erschienenen 8. Band Saccardo's: dabei sind 26 gültige Gattungsnamen, welche in Engler's N. Pflanzenfamilien im 1896 erschienenen 126. Heft fehlen, wo Migula die Schizomyceten unter fast völliger Vernachlässigung der ausländischen Bacterien-Nomen- klatur bearbeitet hatte. De Toni und Trevisan, die Monographien der Schizomyceten in Saccardo's Werk führen 1: c. S. 923 etwa 12 ausländische von Migula übersehene solche Publikationen an; wenigstens citiert sie Migula nicht, ebenso wenig wie Saccardo's Band in Engler's 126. Heft ; 2) fehlen im Sydow'schen Registerband 654 Arten dieser 49 Gattungen, obwohl sonst alle anderen Pilzarten registriert sind", 3) fehlen alle Synonyme aus Saccardo's 11 Bänden; 4) fehlen im Register alle Angaben überStatus-Zustände, trotzdem diese für die Wissenschaft der Pilze äusserst wichtig sind. Es ist also dieses im Konnex mit Engler's untergebenen Beamten publizierte Register von Sydow ein solches, von den man nur sagen kann: Teuer und schlecht. Dieser verdunkelnde Index zu Gunsten von Engler's Werk erschien l1/* Jahr nach Migula's Arbeit in Engler's N. Pflanzenfamilien. — 187 — Seilschaften kann bloss Erfolg versprechen, wenn die anderen Kom petenten, die legislativen Autoritäten, vorher nicht übergangen werden. Deshalb mussalles rechtzeitig öffentlich behandelt werden und die Konimission zur Befragung der botanischen Gesellschaften hat selbstvei ständlich letzteren die vorher schon publizierten be- treffenden Vorschläge zur Kongressreform in toto mitzuteilen. Noch vorsichtiger muss man mit der Stimmerteilung an Akademieen sein; z. B. die Berliner Akademie der Wissenschaften hat 51 ordentliche Mitglieder, wovon nur 2 Botaniker sind, dabei bloss 1 botanischer Systematiker. Prof. Engler, der nur betreff botanischer Nomenklatur kompetent ist. Wenn also die Akademie diesem einzigen kompetenten Mitgliede einen Auftrag zur Regelung der Nomenklatur gab, so konnte es machen, was es wollte, ohne Kontrole zu erhalten: 1892 war Engler für internationale Ordnung, aber mit solchen Vorschlägen, »lass diese sich ihm unterordnen sollte -. nachdem diese Vorschläge nnd auch seine 1894 in Wien gemachten Vorschläge nicht nach Wunsch angenommen wurden, verspottete er 1897 in den Motiven zu seinen undurchführbaren und undurchgeführten Privatregeln — den sogenannten April- nomenklaturregeln — die internationale Regelung durch Kongresse. Wenn ferner die Berliner Akademie diesem würdigen Mitgliede als im Spezialfall einzigen Kompetenten den Auftrag zur Heraus- gabe eines auf einige Dezennien berechneten Werkes : „Pflanzen- reich" erteilte, so hat er, im Grunde genommen, sich diesen Auftrag bloss selbst erteilt und die Anderen als Inkompetente in dieser Sache haben nur aus Kollegialität zugestimmt. Es ist ja möglich, dass die Berliner Akademie der Wissenschaften über das ungesetzlicheWesenlautl'rospektzuEngler's „Pflanzenreich", wonach seine private Nomenklatur von 30 ungenannten Mitarbeitern aufrecht- erhalten werden soll, vorher nicht ordentlich informiert war, aber man kann doch nicht den Bock zum Gärtner machen nnd einer Akademie ein« Stimme erteilen, deren in der botanischen Nomenklatur einziges sachverständiges Mitglied diese internationale Ordnung verhöhnt und mit der Akademie-Reklame hintertreibt. Die Pariser Kommission, welche laut dem Wettstein'schen von mir emendierten Vorschlag bei den Akademieen und botanischen Gesellschaften wegen Kongressverfassung zur Nomenklatur-Regelung anfragen soll, hat selbstverständlich nur das Recht, bloss solche Vorschläge diesen Gesellschaften zu unterbreiten, welche dem Pariser botanischen Kongress vorgelegt waren, was aber bloss mit den von mir und R. von Wettstein geschehenen Vorschlägen, die von obengenannten 10 Autoritäten unterstützt sind, der Kall war: keineswegs aber darf diese Kommission mit Dr. John Briquet als Generalsekretär an der Spitze, durch geheime private Meinungen die Beschlüsse über diese Kongressverfassung beeinflussen. Ein unter solchen heimlichen Einflüssen zusammeuberufener Kongress kann keinen Anspruch auf Gültigkeit erlangen. AVenn neue Vor- schläge gemacht werden sollen, müssen sie erst öffentlich, wie oben beansprucht, behandelt werden und muss sich der General- sekretär dieser Kommission verpflichten, gegnerische ihm zugegangene gedruckte Meinungen den betreffenden Gesellschaften rechtzeitig zu unterbreiten, damit diese im Stande siud, sich ein Urteil über das zu bilden, worüber sie entscheiden sollen. Wenn botanische — 188 — Gesellschaften bisher nur wenig und meist nichts gutes in Nomen- klatursachen leisteten, so lag das eben an ihrer mangelhaften Information. Ich bemerke noch, dass ich dem Generalsekretär Dr. John Briquet bereits meine dem Pariser botanischen Kongress unter- breiteten und motivierten Vorschläge also 2 und mit diesem Artikel 3 Schriften in genügender Anzahl von Sonderdrucken zur Verteilung an die botanischen Gesellschaften bei der Umfrage zur Verfügung stellte. Wenn ein kompetenter Nomenklatur - Kongress zu Stande kommt, geschieht es nur infolge meiner unermüdlichen Anregungen: ich darf daher den Anspruch erheben, dass er nicht durch Umtriebe verdorben werde. Beiträge zur Flora des llegnitzgebietes. VIII. Zusammengestellt vom Botanischen Verein Nürnberg. (Vergl. Jahrg. 1888 pg. 128 u. 184. Jahrg. 1889 pg. 121. Jahrg. 1890 pg. 42. Jahrg. 1891 pg. 32. Jahrg. 1892 pg. 78. Jahrg. 1893 pg. 98. Jahrg. 1894 pg. 48. Jahrg. 1896 pg. 85). (Die voranstehenden Nummern beziehen sich auf Garcke's Flora von Deutschland. 15. Auflage). 1. Clematis Vitalba L. Im Lias bei Kollhofen. Häutig im braunen Jura um Entenberg und Offenhausen. Im Keuper bei Buschendorf und bei Grosshaslaeh. Im Opalinusthon bei Wcigenhofen. 2. Clematis reeta L. Gartenhecke bei Roth verwildert (Hg.) *) Eibach (0. Pr.). 4. Thalictrum aquilegifolium L. Hohenstadt. 11. Hepatica triloba Gil. Bei Sontheim. Kreuzschuh b. Bamberg, Egenhauseu (0. Pr.), Grassmannsdorf bei Bur gebrach (Abraham). 12. Pulsatilla vulgaris Mill. Zwischen Wiebeisheim und Ergersheim, Veilbronn bei Heiligenstadt (0. Pr.). 17. Anemone silvestris L. Auf Personatensandstein bei Alfalter. v a r. laciniata Prechtelsbaue r. Kronblätter mehr oder weniger tief eingeschnitten, teilweise fast bis zur Basis zerteilt. Buchhof (0. Pr.).' 18. Anemone nemorosa L. var. purpurea Bluff. Grünsberg, Mögeldorf, Sulzbürg, am Rottenberg gegen Kersbach (MdL), Eibach (0. Pr.) 19. Anemone ranuneuloides L. Zwischen Westheim und Sontheim (0. Pr.). 22. Adonis aestivalis L. Auf Diluvialsaud bei Glais- hammer (Seh.), Klinger Wäldchen (Hg.). 23. Adonis flamme us Jcq. Zahlreich auf Ackern bei Obermichelbach im Keuper. 25. Myosurus minimus L. Zwischen St. Leonhard und Schweinau, Grossreuth h. V., Deutenbach, Hemhofen. *) Namenserklärungen: Honig (Hg.), Kaufmann (Kfm.). Münderleiu (Mdl)., Scherzer (Seh.). - 1 89 — 29b. Batrachium paucistamineum Tsch. Kaubenheim. 4!). Ranunculus nemorosus D C. Appel bei Salzburg (MdL), tt. pleno Zaut (0. Pr.). GG. Aquilegia vulgaris L. /wischen Röthenbach und l'runn. y.">. Corydalis cava Schwgg. Tiefenhockstadt bei Heiligenstadt (0. Pr.). 97. Corydalis solida Sm. Ti-ossdorf bei Bamberg ^ausser- halb des Gebiets). 111. Nastürtium officinale R. Br. var. longisiliqua Irmisch. Trenchtlingen (Hg.). 119 b. B a r b a r e a a r cuat a R c h b. Behringersdorf. 138. Cardamine impatiens L. Hutberg bei Fischbaeh (MdL), Nuschelberg (Seh.), Schlossberg bei Sulzbürg (MdL). 149. Dentaria bulbifera L. Schweigelberg bei Güss- weinstein (K.). 163. Erysimum hier a e ilolium L. Bahndamm, Neu- sündersbühl bei Nürnberg. 1GG. Er y s im u m r e p a n d u m L. Hasenlohe b. Neustadt a. A. 1G8. Erysimum Orientale R. Br. Süsswasserkalk bei Roth (Hg.), Eschenbach (Seh.), Eschenfelden (0. Pr.). 175. Sinapis arvensis L. var. orientalis Murr. An der Pegnitz beim Zellengefängnis Nürnberg (0. Pr. 1883). 178. Erucastrum Pollichii Seh. u. Spenn. Zwischen Mögeldorf und Unterbürg, Rossstoll. 191. Lunaria rediviva L. Dolomitfelsen: Toos bei Muggendorf (K.). 201. Erophila verna E. Mey. var. spathulata Lang. Wiebeisheim, auf Ackern zahlreich, sowie bei Urfersheim. Tiefenhochstadt bei Heiligenstadt, Etzelwang u. Eschen- leiden. Zirndorf (0. Pr.). Walsdorf (Abraham). An Felsen : Weihersdorf bei Sulzbürg (MdL). 208. Camelina dentata Pers. Sindelbach b. Altdorf (0. Pr.). 212. Thlaspi perfoliatum L. Im Keuper bei Ochenbruck an der Eisenbahnbrücke. 214. Thlaspi montan um L. Zwischen Pommelsbrunn und Heuchling (0. Pr.). 2 1 6. T e e s d a 1 e a nudicaulis R. B r. Auf Zanclodonletten bei Günthersbühl (Seh.). (Forts, folgt). Botanische Vereine. Botanischer Verein der Provinz Brandenburg. Herbsthauptversaminlung am 13. Okt. 1900. Herr Prof. Dr. Ascherson heisst Herrn Prof. Dr. Volkens nach der glücklichen Rückkehr von seiner Forschungsreise nach den Karolinen und Marianen im Namen des Vereins herzlich willkommen. Nachdem er hierfür gedankt, begrüsst Herr Prof. Volkens die erschienenen Giiste und gedenkt des verstorbenen Mitglieds Prof. Dr. Frank, zu dessen Khren sich die Anwesenden erheben. Nun erstattet Herr Dr. Gilg den Jahresbericht, Herr Dr. Graebner den Kassen- bericht, Herr Dr. Loesener den Bericht über die Bibliothek, Herr Dr. Lindau den über die Arbeiten der Kommission für die Er- forschung der Kryptogamenflora der Mark. Gewählt werden durch Akklamation zu Vorsitzenden die Herren Professoren Volkens. — 190 — Schumann und Koekne, zu Schriftführern die Herren Dr. Gilg, Dr. Weisse und Dr. Loesener, als Ausschussmitglieder durch Abstimmung die Herren Hennings, Beyer, Engler. Graebner. Schwendener und Wittniack. Dem gleichfalls durch Akklamation wiedergewählten Rechnungsführer Herrn Retzdorff, der seit 10 Jahren sein Amt verwaltet, soll Namens des Vereins durch eine Adresse der Dank für seine Verdienste zum Ausdruck gebracht werden. Hierauf folgt eine Diskussion über die vom ländwirt- schaftlichen Ministerium angeregte Herausgabe eines forstbotanischen Merkbuches für die Provinz Brandenburg; der Verein erklärt sich dazu bereit, falls irgendwie eine Geldbeihilfe geleistet wird. Den ' wissenschaftlichen Teil der Sitzung eröffnet Herr Prof. Ascherson mit der Vorlage und Besprechung zweier Pflanzen: eines Soirpus parvulus aus dem Binnenlande, nämlich von Salzgitter, und eines äusserst feinblättrigen Lathyrus Silvester - daher var. capillaceus — von Freystädt in Westpreussen. - Herr Dr. Potonie zeigt von Dr. Kinzel auf dem Dachower Torf- moor gesammelte Exemplare von Polystichuu» spinulosum, die nur wenig höher als 10 cm und teils krausblätterig wie Petersilie, teils gabelig sind. In dem sich daran schliessenden Vortrage bemerkt derselbe, dass bei paläozoischen Farnen die Gabelung häufig auftritt, sodass man sagen könne, je mehr ein fossiler Farn gegabelt sei, aus desto ältererer Formation stamme er, und sucht diese Erscheinung dadurch zu erklären, dass bei fossilen Farnen die erste Fieder zweiter Ordnung stets nach unten, bei den heutigen dagegen nach oben entwickelt sei. — Nachdem Herr Kustos Hennings einige Pilze vorgelegt und besprochen hat. reicht Herr Dr. Graebner Carex cyperoides von Polzin in Pommern, sowie ein im oberen Teile drüsig behaartes Exemplar von Lampsana communis herum und berichtet, dass im neuen botanischen Garten zu Dahlem eine Menge Adventivpflanzen auf- treten, deren Erscheinen sich nicht erklären lasse, so Solanum rostratum, Cyperus vegetus, Linaria multicaulis und eine noch nicht bestimmte Polygonuni-Art, die mit P. avienlare verwandt sei. Herr Lehrer Paul Schulz bemerkt, dass er Lampsana communis an der Tegeler Strasse schon vor Jahren drüsig behaart gefunden habe. — Herr Dr. Weisse spricht über eine Doppel- blüte von Cephalanthera granditiora, die er von Lohme auf Rügen mitgebracht hat. — Herr Prof. Winkelmann zeigt Erythraea pnlchella in vielen Formen, einen Zweig von Populus tremula mit elliptischen Blättern und ein Exemplar von Galium Schultesii aus Poinmern. Zum Schlüsse erstattet Herr Prof. Dr. Volkens einen kurzen, interessanten vorläufigen Bericht über seine Reise, von welcher er zahlreiche prachtvolle Photographien mitgebracht hat, die aus Japan, Singapore, in der Mehrzahl aber von Ceylon stammen und meist Abbildungen von Pflanzen oder auch l'ilanzengruppen darstellen, so von Bambusa, Coffea, Tabernaemontana, Phanaelopsis grandiflora, Cocos nucifera, Plumeria acutifolia, Thunbergia lauri- folia, Oreodoxa regia u. a. Seine Reise, die er im Juli v. J. antrat, ging durch den Suezkanal zunächst nach Colombo, dann über Singapore nach Neuguinea, wo er im September anlangte. Von dort aus besuchte er die Marschalls-Inseln, die Karolinen, insbe- sondere die Insel Ponape und zuletzt die Marianen. Seine Rück- reise, auf welcher er sieben Monate ohne jede Nachricht aus Europa — 191 — auf der Insel Yap verweilen musste, führte ihn nach Japan, China und über Singapore wieder nach Ceylon, wo ein längerer Aufenthalt ihm einen Ausflug ins Innere erlaubte. Ende September langte er wieder in Berlin an. Zwei Taifune hat er mit erlebt, die botanischen Gärten auf Ceylon und Singapore besucht; in letzterem werden sämtliche tropische Nutzpflanzen kultiviert. Die schönsten Muskat- nussplantagen fand er in Banda: die Muskatnusspflanzen, welche durch ihre quirligen Äste an Koniferen erinnern, sind hier nur Zwischenpflanzen. Der Boden Neuguineas ist der denkbar frucht- barste, sodass Bäume in l'/i Jahren 15 bis 20 m hoch werden, aber das Klima daselbst so ungesund, dass von 300 Arbeitern nur 30 zurückkehrten und von sämtlichen Plantagen nur noch 2 in Betrieb waren. Mehr Erfolg als Neuguinea versprechen die Inseln des Bismarck-Archipels für die Kultur der Kokospalme und Baum- wollpflanze; beide werden stets zusammen gepflanzt, und sobald die Kokospalmen Ertrag liefern, reisst man die Baumwollpflanzen aus. Dis Marschall-Inseln sind so niedrig, dass sie kaum über das Meer emporragen. Ähnliches gilt von den meisten Karolinen; nur 5 der- selben, darunter Ponape und Yap, zeigen eine grössere Erhebung über den Meeresspiegel, und von diesen fünf besitzt nur Ponape eigentliche Wälder; auf den übrigen giebt es bloss kultivierte Fruchtbäume. Am meisten sagt den Europäern das Klima der Marianen zu, deren Vegetation viel Ähnlichkeit mit der auf den Karolinen hat, nur dass der auf den Karolinen seltene Sagobaum (Cycas) dort sehr gemein ist. Berlin. Prof. Rottenbach. Bericht über die 39. Jahresversammlung des Preuss. Botanischen Vereins zu Ell) ing am 9. und 10. Oktober 1900. Herr Privatdocent Dr. Abromeit eröffnete am 9. Oktober Vormittags S1^ Uhr die öffentliche Sitzung im Saale der Ressource „Humanitas". Er gab zunächst einen Ueberblick über die Be- strebungen und die Geschichte des Vereins, der am 11. Juni ly(>2 in denselben Räumen zu Elbing vom f Prof. Caspary mit nur 14 Mitgliedern gegründet worden war. Zur dauernden Erinnerung an die um den Verein am meisten verdienten Mitglieder hat ihnen der Vorstand im letzten Jahresbericht eine Ehrentafel errichtet. Das verstorbene Ehrenmitglied, Rentner Scharlok aus Graudenz hat dem Vereine ein Vermächtnis von 300 Mk. ausgesetzt. In diesem Jahre haben botanisch erforscht die Herren : Lehrer Preuss die Kreise Tilsit und Ragnit, Lehrer Lettau-Insterburg. Goldap. Stallupoenen und Oberlandesgerichts-Sekretär Scholz Teile der Kreise Marienwerder und Rosenberg W.-Pr. Ein Teil der ge- machten Funde ist neu für das nordöstliche Deutschland und be- ansprucht auch in pflanzengeographischer Beziehung ein hohes Interesse. Neu sind: Gyninadenia od oratissima Rieh. (Forstrev. Nassawen: Lettau!). Senecio campester (südl. von der Halte- stelle Collogienen und im Königl. Forst-Bel. Cruttinnen, Kr. Sens- burg: Dr. Hubert undAbromeit). — Galium s axatile auch in der fr. aurantiacus DC. (aus dem Kr. Neidenburg und Vorholz in den Maynabergen: Prof. Dr. Winkelmann-Stettin !). Von den anderen bemerkenswerten Funden seien erwähnt aus dem Kr. Goldap: Conioselinum tataricum, Sweertia perennis. — 192 — Gentiana Amarella L. fr. lingulata, Tofieldia calyeulata, Carex ehordorrhiza. ('. flava -f- Oederi, C. tenella und loliacea. Glyceria remota b) pendula Koernicke, Gl. nemoralis, Scolochloa festucacea. Die äusserst seltene Doldenplianze Conioselinuin tataricuni wurde ferner an 6 Standorten der Kr. Ragnit und Tilsit festgestellt. Sehr reich war die Ausbeute an Hieracien, besonders Ab- kömmlingen der Praealtinen im Kr. Ragnit, die zum grössten Teile noch der genaueren Sichtung harren. Auch das im vorigen Jahre vom Lehrer Preuss gesammelte Hieracium hyperboreum Fr. konnte in mehr oder minder typischen Formen wiederum nach- gewiesen werden. Im Kr. Pr. Stargard beobachtete Herr Preuss z. B. : Equi- setum variegatum (Hartigsthal). 3ter Fundort westl. von der Weichsel, Cladium Mariscus, Geranium silvaticum b) parvinorum Knaf. (am Bordzicbow-See), Chenopodium album b) microphyllum Coss. et Germ., Potentilla rupestris, Botrychium rutifolium u. Ophioglossum vulgatum (bei Pasda). Von der reichen Ausbeute des Hr. Preuss aus den Kr. Ragnit und Tilsit nördlich vom Memelstrome lagen zur Einsicht aus: Trifolium spadiceum, Rubus Chamaemorus (von mehreren Stellen), Rosa mollis Sm. (bei Barsuhnen und Ablenken), Asperula Aparine (bei Gudden), Ürchis mascula b) speciosa Host, Piatanthera viridis (Matzstubbern), Carex pilosa (Schreitlauker-Berge), Carex Horn- schuchiana (Mickutt-Krauleiden), Eriophorum alpinum (auf einigen Hochmooren), Asplenum Trichomanes (.nur bei Kawohlen an einer Stelle). Sehr interessant war das schluchtenreiche Gebiet des Schlossberges oder Pilkalnis bei Culmen-Culcken, wo bemerkt wurden: Lunaria rediviva, Conioselinuin tataricuni, Struthiopteris germanica, Lappa nemorosa u. s. w. In den Grasgärten vieler Ortschaften fand sich aus früherer Kultur als Volksheilpflanze , Scopolia carniolica. Der grosse, knollige Wurzelstock wurde bei Fiebern und gegen das Greisenzittern (Paralysis agitans) mit Erfolg gebraucht, weshalb man die Pflanze auch „Altsitzerkraut" nannte. Neuerdings wird sie auch von Ärzten verordnet. Die Charakterpflanze des Memelgebietes : Cenolophium Fischeri wurde bei Lasdehnen und Lompönen beobachtet. Herr Oberlg.-Sekret. Scholz stellte fest, dass der Bergahorn in dem Kämmereiforst bei Freystadt und im Gutswalde bei Traupel (Kr. Rosenberg) in zahlreichen, kräftigen Exemplaren zweifellos urwüchsig vorkommt. Von seinen Funden ist der bemerkenswerteste eine aussergewöhnlich schmalblättrige Form des Lathyrus Silvester aus einer Kiefernschonung der Kämmereiforst Freystadt. Die Blatt- spreite ist nämlich fast auf die Hauptrippe beschränkt. Herr Scholz nennt sie var. linarit'olius und wird darüber später ein- gehend berichten. Hr. Dr. Hilbert-Sensburg hielt nach den Berichten der Send- boten des Vereins einen Vortrag über: „Sprungweisen Atavismus und Variation im Pflanzenreiche", Hr. Scholz-Marienwerder einen längeren Vortrag über: „Die Wechselbeziehungen der Blutenpflanzen zu den Insekten-' — und über Modeblumen, Hr. Dr. Tischler-Heidel- berg über: „Die geschichtliche Entwickelung der Botanik.1' Unter den zahlreichen ausgestellten botanischen Präparaten nahm in hervorragender Weise das Interesse der Versammlung die Pilzsammlung des Hr. Gymnasiallehrers Kauifmann-Elbing iu An- spruch. Die Pilze selbst waren nicht nur in mustergiltiger Weise - 193 — präpariert, sondern der rühmlichst bekannte Pilzkenner hatte auch eine grosse Anzahl von künstlerisch aasgeführten Pastellmalereien ausgestellt, die das Entwickelungsstadium dieser schwierigen Pflanzen- fapiilie aufs beste veranschaulichten. Am 10. Oktober wurde ein Ausflug in den Vogelsanger- Wald, berühmt durch seine wildromantischen Schluchten und Pflanzenschätze (Petasites albus u, s. w.) unternommen und neben mancherlei anderen Pflanzen Epipactis sessilifolia Peterm. in Frucht gefunden. j, Seh. Beiträge zur Flora von Tirol und Vorarlberg. XII. Von Dr. J. M u r r in Trient. (Schluss). Phyteuma comosum L. var. pubescensFacch. An Felsen nächst der Strasse bei Grigno in Valsugana (250 m !) mit Moehringia Ponae am 14. Juni d. .1. eben blühend. P h. b e t o ni c i fo li um V i 1 1 var. hol o s e r i e e a B e y e r Unter Kastanien bei Algund nächst Merän zahlreich. Campanula thyrsoidea L. An den Seegruben gegen das Hafele Kar von stud. Bär wiedergefunden. C Medium L. (det. Haussknecht). Von Freund Kappel ans Altern 1899 einzeln auf Felsen an der Giustimibrücke bei S. Romedio im Xonsthal gefunden: doch wohl ohne Zweifel nur verwildert. C. Rapunculus L. var. hirta. Algund bei Meran: L899 auch von mir und Kappel über Said am Gardasee gef. >) Gfentiana ealyeina Koch. Am Platzerberg bei Gossensasa bei c. 2300 m (!) zwischen dichtem Gefilze von Gräsern. Lomatogonium, Gentiana nivalis, glacialis und prostrata eine sehr zarte, habituell ausserordentlich der G. Amarella L. ähnliche Form, deren Bestimmung ich Hr. Prof. v. Wettstein verdanke. Ipomoea purpureaLam. InTrient allenthalben verwildert Myosotis arenaria Sehr ad. Von E. in einem Thäl- chen zwischen Lans und Sparberegg für Nordtirol entdeckt. E c hin o sp e r m u m d e f lex u m L e h m. Zwischen Elbigen- alp und Holzgau im Lechthale. Phy salis p e r u v i a n a W i 1 Id. (Vgl. D. bot, Monatsschr. 1899 S. 153). Nunmehr von mir auch auf Schutt in S. Martino i dient) neben Lycopersicum, Phytolacca, Hibiscus Trionum u. dgl. gefunden. Calceolaria pinnata L. In Flaurling (Oberinnthal) längs den Dorfwegen mehrfach aus Gärten verwildert, Pedicularis asplenifolia Flörke mit Primula minima L. Auf Kalk (!) am Grossen Solstein von stud. theo] K na lil gefunden. Oroba nche ionantha Kerner. Brennbühel bei Jmst Ment ha p u b e s c e ns Will d. (M. candicans x aquatica)' Ziemlich zahlreich aber Hötting an der Strasse zum Nagelfluhbruch' ') Nachzutragen fdr meine Aufzählung: ..Dichtbehaarte Formen bei den heimischen Campanulaceen". AUg. bot Zeitschr 18üö S. 7. - 194 — Salvia Verbeaaca L. An der Böschung des Kanales vor der Etsckbrücke in Trient an einer Stelle sehr zahlreich und bereits völlig eingebürgert (ebenso an der Valsuganabahn bei S. Christoforo). La min m purpureum L. In Cognola bei Trient eine Var. mit hellrpsafarbenen, samt der Röhre nur 7— 10 mm langen Korollen, stellenweise ausschliesslich auttretend. Stachys labiosa Bert, Bei Strigno in Valsugana eine dieser Subsp. "sehr nahestehende Form, die sich von Porta'schen Ex. aus Judicarien kaum anders als durch etwas schwächere Behaarung und fast gauzrandige blütenständige Blätter unterscheidet. Anägallis caerulea Schreb. Xatters bei Innsbruck (Bilek): neu für Nordtirol. Centunculus minimus L. Nach Angabe des Herrn Inspektors Bilek demselben von der Yölserau bei Innsbruck überbracht. Euphorbia verrucosa Lam. Ueber Volano gegen Vallunga am Rande der Wiesen unter Gebüsch. Callitriche autumnalis L. Nach nochmaliger Prüfung der sterilen Ex. von Gardolo (B. b. Mtschr. 1899 S. 153) wage ich trotz der gegen den Grund teilweise verbreiterten Blätter nicht, diese Bestimmung aufrecht zu erhalten und halte das Vorkommen dieser Art in Südtirol, einschliesslich der Angabe Fachinis aus Pine. für sehr zweifelhaft, Fagus silva tica L. var. subcordata mh. Eine ge- drungene Form der alpinen Zwergbuche mit breiteitörmigen, am ({runde seicht bis mehrweniger deutlich herzförmigen Blättern, Die Form wurde von Prof. Könne als einer eigenen Benennung wert anerkannt, Monte Maranza bei Trient. gegen die Alpe. Quere us Hex L. tritt an ihrem nördlichsten tirolischen Standorte S. Massen™ b. Toblino bereits in grösstem Formen- reichtum auf. Auch hier heben sich die zwei von Freyn Fl. v. Südistrien (S. 426) bez. des Blattes unterschiedenen Ilaupttypen ah. von denen ich die I. mit lanzettlichen, unterseits weissiilxigen. am Rande meist umgebogenen Blättern in meinem Herbare als var. olei- folia mh. liegen habe, während für die bei uns nur steril auf- tretende 2. Form mit breiteiförmigen, ganzrandigen oder bis dornig gezähnten, unterseits kahlen oder nieist mehr weniger graunkigen Blättern ein gemeinsamer Name schwer zu finden ist. Die Form mit ganzrandigen oder fast ganzrandigen, auch unterseits fast ganz grünen Blättern nenne ich var. fagifolia. Kleinere scharfzahnige Blattformen verdienen die Namen suberifolia und pseudo- coeeifera: letztere Variation wird wohl gelegentlich auch mit Qu. coeeifera verwechselt. Danehen giebt es eine Reihe hübscher Zwischenformen, die man nach der oft frappanten Ähnlichkeit mit verschiedenen Laubhülzem als var. salicifolia. lauri- tolia, mespiliformis u. s. w. bezeichnen kann. Namen, die eine Beschreibung überflüssig machen, zumal es sich hier fast durchweg um steril bleibende Formen handelt, ohne dass dieselben etwa kurzweg als Jugendstadien anderer Formen zu bezeichnen wären. Besonders vornehm und anscheinend selten ist eine Form mit ziemlich kleinen, eiförmig-lanzettlichen, durchaus ganzrandigen und flachen, oberseits lack artig glänzenden (was ich sonst an keiner — 195 - hiesigen Form beobachtete) unterseits schwach graubestäubten Blättern, die ich als var. rhododendrinu mb. anspreche und bereits unter diesem Namen in Tausch brachte. Salix caesia Yill. var. angustifolia Unser. Alpe Znrseh in der Richtung nach Lech (Vorarlberg): diese für Vor- arlberg neue Art wurde mir übrigens, wahrscheinlich von derselben Stelle, schon voriges Jahr von Frl. Winder mit der Fundorts- angabe „Thannberg" zur Determination vorgelegt. Orchis Traunsteineri Saut. Navis (E.). O p h r y s G e 1 m i i m h. Von dieser Form fand ich am 20. Mai d. .1. zwei Ex. zwischen Nago und Torbole (s. d. Tafel II a a, b) und zwei etwas abweichende (II cc. ddd) in S. Rocco bei Trient. 0. pseudo-Bertolonii m h. Auch diese Form fand ich heuer mehrfach zwischen Xago und Torbole (III a d) unter den Eltern und in 3 Ex. zusammen mit 0. Gelmii mh. am Doss S. Rocco bei Trient. (III b c). 0. Bertolonii Mor. Von dieser Art traf ich zwischen Nago und Torbole 2 Individuen mit gedoppeltem Flecke, der sich als 2 und 3 mal unterbrochener Fleck von beiläufig normalem Umrisse repräsentiert. Anthericum Liliago L. Für die weitere Innsbrucker Gegend zwischen Igls und Patsch von Inspektor Bilek und E. wiedergefunden. Ornithogalum pyrenaicum L. Trient: Unter dem Sardagna- Wasserfalle am Standorte des Galanthus nivalis. Heleocharis acicularis R. Br. forma fluitans. (c. 3 dm lang, steril, von weitem im Habitus an Potamogeton pectinatus erinnernd). In einem seichten Abflussgraben bei S. Ohrisioforo am Caldonazzo-See unweit der typischen Form; in der Nahe auch Cyperus navescens L. in einer winzigen nur 1 ährigen Form (b. minor Gaud.). Carex lagopina Wahlenb. Grieskogel (stud. theo!. Knabl). C. leporina L. f. bracteata (Ähre von einem langen Deckblatte gestützt). Ganz einzeln im Walde ober Windegg bei Hall. C. ornithopoda Willd. var. alpin a. In einer sehr hochwüchsigen Form (2 dm Länge) bei 1800 m nächst der Erfurter Hütte am Achensee. C. Michelii Host f. abbreviata (mit stark verkürzten, rundlichen 0 Ährchen). Villa Rossi bei Trient mit einer der var. serrulata sich nähernden Form von C. tlacca. 0. flacca Schreb. v',&T. oogyna mh. Österr. bot. Zeitschr. 1891 S. 90 = var. sphaerostaehys J. Lange 185G = var. rotundata Calme. (Lackowitz in litt.). Panicum capillare L. Als Unkraut zahlreich beim Gärtner Geppert in Innsbruck (H. u. d. Verf.). Setaria italica P. B. Heuer wieder zahlreich auf Ruderalboden nächst dem Hotel Veldideua in Wüten. Phalaris canariensis L. Auf Schutt im .Tenbach. S e s 1 e r i a v a r i a W e 1 1 s t. var. p s e u d - e 1 o n g a t a mh. 1). bot. WLonatsschr. 1899 S. 103 ist nach briefl. Mitteilung Prof. Aschersons (vom 5. Febr. 1900) völlig identisch mit seiner var. Ratzeburgii Synops. II. S. 319 (Mai 1900) und hat daher die Priorität vor letzterem Namen. Vereinzelte hierher gehörige Ex. — 19G — fand ich bereits 1879 in Planetzing bei Innsbruck und 1S94 am Haller Salzberg. . v, Aira capillaris Host. Vallunga bei Roveredo. Poa hybrida Gaud. Berglthal bei Leutasch. B r a c h y p o d i u m pinnatum Beanv. v a r. s p i c u 1 i a pubescentibus Gaud. Schelleberg am Brenner. Tri ent, am 29. Oktober 1900. An die Leser. Mit dieser Nr. schliesst der 18. Jahrg. der D. B. M. Titel} Inhalt und fehlende Tafel werden der Nr. 1 des kommenden Jahrg. beigegeben. Ich würde aus vielen Gründen den sehr ver- ehrten Abonnenten zu recht herzlichem Dank verbunden sein. wenn sie die Bestellungen auf den XIX. Jahrg. (1901) sobald als thunlich bewirken wollten. Nur dann ist ein rechtzeitiges Erscheinen möglich und es wiire doch bedauerlich, wenn unser Eingang ins neue Jahrhundert von einer Unpünkt- lichkeit in dieser Hinsicht begleitet wäre. G. L. Briefkasten. K. in R. Für den int. Art. u. die schonen PH. vom Dovre Fjeld in Norwegen herzl. Dk. Gruss. — F. in (i. Die Zahl der vollst. Ex. der D. B. M. schrumpft immer mehr zus. - - \V. in Christiania. Der angebotene Austausch gereicht mir zu lies. Ehrje, — An die Mtgl. des T. Y. A. Mit der .Verteilung ist begonnen; sie wird jedenfalls in ds. Jahrh. beendet sein. Allerseits herzl. (Trasse!! ; G. I. Anzeigen. Soeben erschien : 1. C. Baenitz, Herbarium Europaeum. Lief. 52—122 (1893-1900) zu herabgesetzten Preisen. 2. C. Baenitz, Herbarium Americanum. Lief. 14—16. 3. C. Baenitz, Herbarium Dendrologicum. Lief. 1-5 Preis 62 JC. 413 Nr. Inhaltsverzeichnisse aller Herbarien versendet der Heraus- geber: Dr. C. Baenitz in Breslau. Marionstrasse 1 F. Am 15. Dezember d. J. erscheint der neue Katalog der I „Tauschvermittluhg für Herbarpflanzen". Derselbe bietet ausser einer grossen Zahl seltener Tauschpflanzen auch circa 750 Spezies aus Madagaskar und Westindien, welche zu dem ausserordentlich geringen Preise von 20. bez. 20 Pfennigen p. St. abgegeben werden. Es befinden sieh darunter vor- nehmlich viele Orchideen, Glumaceen u. Filices. Die Pflanzen sind sehr gut präpariert, und fast sämtlich in 10, 20 und mehr Exemplaren vorhanden. Der Versand desKataloges erfolgt auch an solche Reflektanten^ welche nicht Mitglieder der Tauschgesellschaft sind, gratis und franko, sobald der Unterzeichnete rechtzeitig (möglichst umgehend) mit der Zustellung beauftragt wird. Paul F. F. Schulz. Berlin NO., Yhvhmv Str. Nr 9. Verlai/ des Herausgebers. Verantwortlicher Redakteur: Prof. Dr. G. Leimbach. Arnstadt i. Th'ür Druck der Buch- u. Steindruckerei von Ottn Büttner. Arnstadt. Deutsche Botanische Monatsschrift Zeitung für Sysfematiker, Floristen und alle Freunde der heimischen Flora, Zugleich Organ der botanischen Vereine in EJamburg. und Nürnberg und der Thiiring. botanischen Gesellschaft „Irmischia" zu Arnstadt. \l\. Jahrgang. l Herausgegeben von Prof. Dr. G. Leimbach, ►irektor der 1!. salschtilc in Arnstädl "f T*V A r n s t a d t. 8 c 1 1) s t v c r lag des II e r ;i u s g e b e r 1901. Inhalts-Verzeichnis. I. Originalaufsätze. »au er, E. (Smichow- Böhmen \ Beitrag zur Moosflora von Bayern. 100- 102. lecker, W. (Wettelroda -P. Sachsen), Ajaga genevensis Ei. u. reptaus L. und ihre Hybriden. 33— 36. {eck er, W. (Wettelroda -P. Sachsen), Zur Flora des Süd- harzes. 45. Jorbas, Dr. V. von (Budapest-Ungarn), Potentilla subcinerea. 97—99. Jorbäs-, Dr. V. von. (Budapest-Ungarn), Alectorolophus sivc Fistularia Rnmelica. 145 — 147. botanischer Verein Nürnberg, Beiträge zur Flora des Regnitzgebietea. VUI. 2 Stück. 7—9; 21—23; 40-42. \ e i s e n-h e y n e r , L. u. Baesecke P. (Kreuznach, bezw. Bingerbrück- Rheinprovinz). Ein Ausflug nach dem Donners- berge. 122—124; 154—160. roverts, W. J. (Möllu-Holstoin). Ein abnormes Iuglansblatt. M. Tafel. 61. I ö c k , Dr. F. (Luckenwalde - P. Brandenburg), Allerwelts- pflanzen in unserer heimischen Phanerogamen-Flora. 1 — 4 : 81-85. aap. 0. (Hamburg). Ein kleiner Beitrag zur Pilzflora von Tirol. 74—76: 136-140; 170-171. a c o 1) a seh, E. (Jena - S. Weimar), Beobachtungen über doldige Aststellung bei Heracleum Sphondylium L. 10—11. ü c o b a s c h , E. (Jena - S. Weimar). Phänologische Beobach- tungen. 133—136; 163-164. ürsrlistein. W.(Rathenow-P. Brandenburg)*, Ein botanischer Ausflug ins Innere Norwegens. 9—10; iö — 29; 42—43- 56—58. , adurner, A. (Vivis- Schweiz), Zur Flora von Meran in Südtirol. 140-142. Matouschek, Franz (Reichenberg-Böhmen), Über eine merk- würdige Windbestäubung bei der Eibe. 177 — 179. Mayer, C. Jos. (München-Bayern), Botan'sche Beobachtungen an der Riviera di Levante und in den angrenzenden Appenninen. 148 — 152. M eigen, Dr. F. (Dresden -K. Sachsen). Beobachtungen über Förmationsfolge im Kaiserstuhl. 19—21; 54—56; 65—67. Murr. Dr. J. (Trient-Tirol), Zur Frage über den Ursprung unserer heimischen Flora. 4—7; 17 — 19. Murr, Dr. J. (Trient-Tirol), Zur Chenopodium-Frage II. 37—40: 49-54. — II — Murr, Dr. .1. i Trient-Tirol), Ein Strauss aus dem nördlichsten Dalmatien. (57—72. Murr, Dr. J. (Trient-Tirol), Zur Kenntnis der Kulturgehölze Tirols 11. 85-88: 102—108. .Murr, Dr. .). (Trient-Tirol), Weiteres -über Orchideen Südtirols. Mit" 1 Tafel. 113—118. Murr, Dr. .1. (Innsbruck-Tirol), Die Lanser-Köpfe bei Innsbruck nndjihre Umgebung. 152—154. Murr, Dr. J. (Innsbruck - Tirol). Die Gräherflora der Inns- brucker Umgebung. 179 — 185. Ortlepp. K. (Gotha-S.-C. -Gotha), Ein kleiner" Beitrag*] zur Flora von Siebleben. 109—110. Pieper. G. 1«. (Hamburg), Zehnter Jahresbericht des Bota- nischen Vereins zn Hamburg 1900 — 1901. 124-128. P i e p e r. G. 1! (Hamburg), Heber die 73. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte in Hamburg. 166 - 169. Rakete (Rothwasser-Ob.-Lausitz) . Ein neuer Standort von Grimmia crinita Brid. 78. Rottenbach, H. (Grosslichterfelde b. Berlin). Zur Flora von Oberstdorf in Allgäu. 129 — 131. Schmolz, C. (Bamberg-Bayern), Verein zum Schutze und zur Pflege der Alpenpflanzen. 173—174. Se ra 1 e r (Nürnberg-Bayern), Jahresbericht des Botanischen Ver- eins Nürnberg für 1900. 94 — 95. Suksdorf, W. N. (Bingen-Wn. I". S. A). Washingtonische Pflanzen. 91—93. V o 1 1 m a n n . Prof. Dr. (München-Bayern), I her die II. Zahn'sche Bearbeitung der Gattung Ilieracium in der 3. Aufl. von Kochs Synopsis. 164-166: 185-191. Zawodny (Berlin), (her die physiologische Bedeutung und Thätigkeit der Wurzeln. 88—91: 118—122; 161—1(12: 191-192. /. s c h a c k e. II. (Bernburg-Anhalt), Beitrage zur Flora Anhaltina. VIII. 23-25: 72-74: 108-109; 131-133. Z s c h a c k Di II. (Bornburg-Anhalt), Bryologische Spaziergänge in der Umgebung von Mitlweida in Sachsen. II. 4:»— 45. Z sc hacke, II (Bernburg-Anbalt), Beiträge zur Moosflora Anhalts. 58-60. 2. An die Leser. 16. 81. 47. 64. 80. 96. 112. 12«. 144. 175. 191 3. Anzeigen 16. 32r 47. 64. 80. 144. 175. 176. 191. 4. Berichtigung. 31. 79. 5. Botanische Reisen. Busse- Oharlottenburg 96. E n g I er - Berlin und B o r n in ix 1 1 e r - Berka J. 96 S c h in i e d e k u e cht- Blankenbnrg Tb. 175. s i ii t e ii i a - Kupierberg. !)6 — Jll 6. Botanische Vereine. Botanischer Verein der Provinz Brandenburg in Berlin. Sitzungs- berichte (Referent: Prof. Rottenbach-Grosslichterfelde bei Berlin), li 9. Nov. 1900. S. 11. 12. 13. 2) 14. Dez. 1900. S. 13. 14. 3) 11. Jan. 19 1. S. 29. 30. 4) 8. Feb. S. 4(5. 47. 5) 8. März. S. 61. 62. 6) 12. April. 8. 77. 78. 7i K). Mai. S. 95. 96. 8) 2. Juni (Hauptversamm- lung), s. ho. lll. 112. 9) 12. Okt. (Hauptversammlung). S. 171. 172. 173. 10) 8. \uv. S. 192. 193. 191. 7 Botanische Versammlungen. Bot. Vor. der Prov. Brandenburg 79. 80. 8 Briefkasten. 15 31. 47. 64. 80. 112. 128. 144. 9. Kleinere Mitteilungen [niernationale Botaniker-! lesellschaft. 143. Verein zum Schutz und zur Pflege der Alpenpflanzen. 143. 10. Litteratur Goldschmidt. Tabellen zur Best der Ptoridnphyton. 174. I. a c k o w i t / . Flora von Berlin. 63. Ij i ii d m n. Hilfsbuch für das Samm In parasitischer Pilze. 63. 64 Min ula. Ivryptogame'nflora. 174. II. Neu erschienene bot. Schriften. 143. 144. 12. Pflanzensammlungen, ßaenitz, Herbarium Dendrologicum. 194. Hocker. Violäe exsiccatae. 14. 15. 174. 175. Bot. G es. in Regen -dmi'u, Flora exsiccata Bavarica. 62. OH. 1 7 r» 1**1 Hot' mann, Plantae criticae Saxoniae. 15. K ii o ii c k e r, Carices exsiccatae. 78. 71). 194. Boss. Herbarium siculum. 30. 63 13. Pflanzentausch. Arnstädter I!. T.-V. 71». 96. 194. Vgl. Mitteilungen des B. T.-V. in Arnstadt No. 2 (Be- sondere Beilage). Berliner bot an. Tauschverein. 15. Thüringischer bot au. Tauschverein. 30. 31. 14. Pflanzenverkauf. E. Reverchon-Lyon. 31. Haglund u Källström-Falun, 31. 15. Zur Nachricht 31. 47. 64. 80. 12«. 144. 176. Deutsche Botanische Monatsschrift Zeitung für Systematiken Floristen und alle Freunde der heimischen Flora. Zugleich Organ der botanischen Vereine in Hamburg und Nürnberg und der Thüring. botanischen Gesellschaft .Jrmischia" zu Arnstadt. Herausgegeben von Professor Dr. G. Leimbach, Direktor der Realschule zu Arnstadt. Erscheint monatlich. Nr. der Zeitungsliste: 1840. Preis 6 Mk. jährlich. L '* .nr r^E XIX. .Jahrgang 1901. Januar. M 1. In Kalt. Dr. V. rlöck, AUerweltspflanzen in unserer helmisahen Phanprogamenflora. XIV. IM-. .1. Murr. Zur Frage über den Ursprung unserer heimischen Flora Bot. Verein Nürnberg, Beiträge sur Fl^ra des Regnilzgebietes VIII. \V. Kirsclistein, Ein botanischer Ausflug ins Innere Norwegens. E. Jacobascii, Doldige Aststeüung bei Heraeleum Sphondglium. Hut. Vereine: Bot. Per der Procins Brandenburg in lirrlin. — Pflanzensanim langen, — Pflanzenverkau/. — Pflanzentauseh. Briefkasten AndieLeser. Inzeigen ^ Aller weitspflanzen in unserer heimischen Phanerogamen-Flora. Von Dr. F. Hock in Luckenwalde. Forts. 14. 102—104. Convolvnlus sepium, soldanella n. arvensis. Wahrend keine einzige unserer Campanulaceön, EricaceOn, Pirolaceen u. Gentiauaceen in allen 5 Erdteilen vertreten zu sein scheint, gilt dies für alle 3 bei uns vorkommenden Convol- vuleen. Für 2 von ihnen geht das schon aus Halliers Be- arbeitung der Convolvulaeeae africanae hervor. Nach dieser Arbeit ist Convolvulus arvensis auf den westafrikanisohen Inseln, in Teilen Nord-Afrikas, in Habesch und Arabien, auf Mauritius und in Natal lalso in II. IX. X. XI) vertreten: findet sich aber ausserhalb Afrikas auch in Kuropa von Schweden (62° 20') und dem südlichen Norwegen bis zu den Azoren und Mittelmeer - tändern, dann in Asien bis Peking uud nordwestlich zum Altai, ferner in Australien, Tasmanien und Neuseeland, in Chile, Ar- gentina, Uruguay, Süd-Brasilien, Neugranada, Mexiko, Kalifornien und Kanada. Da sie nach 0. Kuntze 10j ;luch im Dekhan vor- kommt, nach Ganzen mül ler in Kashmir |B. J. XV, 1887, 2 S. 1551. so könnte man. falls man sich dem Vorschlage W a r b U rg 's unsrhliesst. das indische und polynesische Pflanzenreich (Vll u. Vlll nach unserer bisherigen Umgrenzung) zu vereinen, von — 2 - dieser Art wohl behaupten, dass sie in allen Pflanzenreichen ver- treten sei : aus dem eigentlichen Polynesien wie überhaupt aus den echten Tropengebieten scheint sie allerdings nicht bekannt zu seia. Die Nord-Deutschland nur aut den ostfriesischen Inseln erreichende C. (Calj-stegia) soldanella nennt Hallier (eb. S. 111) von Porto Santo bei Madeira, Marokko u. Algerien, dann von Küsten Europas südwestlich bis zu den Azoren und Mittel- meerländern, von Vorder- und Ost-Asien, Australien, Tasmanien, Neu-Seeland, den Chatham- und Norfolk-Iuseln, Chiloe, Chile, Montevideo, Bolivia und Kalifornien ; auch sie ist also unbedingt in allen Erdteilen, wenn auch viel weniger weit verbreitet. C. (Calystegia) sepium nennt Hallier (eb. S. 110) aus Afrika nur von Algerien, ferner von den Küsten Europas (in Norwegen nordwestlich bis G2U 301) südwestlich bis Sicilien und Kreta, Vorder- und Mittelasien sowie Nord-Amerika: doch nennt sie Diels 91J auch unter den Pflanzen Mittelchiuas als subkosmo- politisch und zwar mit Recht: denn schon F. v. Müller MÖ nennt sie auch aus dem 5. Erdteil und zwar gur von West- und Süd-Australien, Victoria, Neu - Süd - Wales. Tasmanien und Neu- Seeland, Hook er (vgl. B. J. III, 1875 S. 760) gar Von der ein- samen St. Paulsinsel im indischen Ocean. 105. Cuscuta epithymum. Von unseren Seidenarten scheint nur eine. C. epithymum, in allen 5 Erdteilen beobachtet zu sein. F. v. Müller 'rO nennt diese ausser von Australien schon von Europa, Asien und Afrika: doch ist sie (B. J. XVII, 1889 S. 103) auch als neuer Eindring- ling in Nord-Amerika (Pensylvanien) genannt. Sie ist also ähn- lich wie manche andere Anbaubegleiter in allen Weltteilen er- schienen, aber dort nur wenig verbreitet: eingeschleppt, doch nicht häufig, ist sie auch auf Neu-Seeland beobachtet! (C heese- ma n 31J). 100—108 Lithosperjnuin offieinale, L. arvense und Myosotis arvensis (intermedia). Obwohl eine grössere Zahl von Boraginaceen bei uns oft als Unkräuter vorkommen und sich zur Verschleppung anscheinend sehr eignen, habe ich doch nur für 3 Arten ein Vorkommen in allen 5 Erdteilen nachweisen können. Schon in Nord-Afrika wer- den viele unserer gemeinen Arten seltener, in Aegypten fehlt die Gatt. Myosotis anscheinend ganz. Mehr Arten reichen nach Vorderasien, einige auch nach Sibirien. Ziemlich viele sind nach Amerika, schon weit weniger nach Australien verschleppt. Eine selbständige Verbreitung von Europa, nach Nord-Afrika und Asien hat der gemeine Steinsame (L i t hosp er m u m offieinale) auf- zuweisen; erreicht nach IJiels91^ wenigstens bis Japan, China und 0. -Sibirien ; in Japan und N. -Amerika treten ausserdem Formen auf, die Herder91-' nicht für genügend verschieden von unserer Art hält, um sie davon zu trennen ; sicher aber tritt unsere Art auch verschleppt in N. -Amerika (Gra.v1^) und Neu-Seeland (Chee- seman31^) auf. Diese letzten Vorkommnisse teilt sie mit dem !ll/ Die Flora von Central-China (Engler's bot. .Jahrbücher XXIX, 1900). — 3 — Ackersteinsamen (L. arvense*) und dem Ackervergissmeinnieht (Myosoti? intermedia); beide erreichen Vorderasien und N.- Afrika, doch ist die letztgenannte, meines Wissens dort nur aus Tunis erwiesen (Bonnet; vgl. B. J. XXIV 1896,2, 154). 109 Hyoscyamus niger. Das Bilsenkraut, welches in seiner natürlichen Verbreitung am Mittelmeer 3 Erdteile berührt, ist eingeschleppt auch in Austra- lien (B. J. XVII, 1S89, 2 S. 55) und N.-Amerika (Gray12;) wje auch in China (Diels91J), dennoch nicht annähernd von solcher Verbreitung wie sein oben besprochener Familiengenosse**) Sola- n u in nigr um. 110 und 111 Verbascum blattaria und Linaria elatine -;-). Von unseren Königskerzen habe ich nur eine Art (V. blat- taria) ans allen 5 Erdteilen angegeben gesehen (Asien : Rad de6-; Afrika: Ba tt audier-Tr abut € ; Amerika: Gray1*'; Austra- lien: Woolis (vgl. B. J. XIX, 1891, 2, S. 146) und Neu-See- land: Ch eesem an 31> ; andere Arten sind wohl in mehreren, nicht aber, soweit ich nachweisen konnte, in allen Erdteilen vor- handen. Die gleichen Schriften ergeben auch für ein Leinkraut (Linaria elatine) ein solches Vorkommen (aus Algerien nennt Battandi er 4J die Art zwar nur auf Desf ontaines Auto- torität hin; da aber eine Varietät von ihr in Aegypten vorkommt. (Ascherson-Schweinf urth5^) wird diese Art wohl für Afrika nicht zweifelhaft sein. 112 Limosella aquatica. Weit wichtiger als die weite Verbreitung der beiden letzt- genannten Arten, die diese wohl meist dem Menschen verdanken. ist die eines anderen Vertreters der Scrophulariaceen, des Schlamm- lings (L i m o s e 1 1 a aquatica), da er wahrscheinlich durch Vögel oft verschleppt ist. Diese Art ist durch Europa zerstreut von Skandinavien und Island bis zu den nördlichen Teilen der 3 süd- europäischen Halbinseln (Nyman2^). Sie erscheint aber auch wieder in Aegypten (Asch erson- Schweinfurth5^) und sogar auf den Gebirgen des tropischen Afrikas (Habesch, Kamerun (Engler15J). Diese Art ist aber auch in Nord- Asien (vgl. 15. .). XIV, 1886. 2 S. 166) weit verbreitet bis zu den Gebirgen von Mittelasien (B. J. XV 1887. 2, 142), tritt auch in Grönland wieder *) Nach Eng ler 17^ ist diese auch von Australien bekannt, nach Di eis91' auch von China, Sibirien und Japan. **) In den 3 das Mittelmeer umgrenzenden Erdteilen, zu- gleich aber verschleppt in X. -Amerika (Gray12;) und Neu-Seeland (C h eesem an31') kommen aus dieser Familie die auch bei uns nur verschleppten oder verwilderten Nicandra physaloides und Datura stramonium vor; sicher auf Verwilderung beruht ein ähnliches Vorkommen bei dem gemeinsten Tabak (Xicotiana tabacum), der aber bekanntlich im Gegensatz zu jenen ursprünglich der neuen Welt entstammt: wahrscheinlich schliesst sich Lycium halimifolium diesen an: da dieser aber früher meist für L. bar bar um gehalten wurde, wäre hier eine Nachprüfung erforderlich. y) Weit verbreitet sind auch V. thapsus und L. vul- garis (z. B. im Gegensatz zu obigen beide in Chile (Philippi '**■)) ; ob aber auch in Afrika? — 4 — auf (Lange 9'^) wie in Nordamerika von der Hudsons Bay bis S.-Colorado u. der Sierra Nevada Kaliforniens (Gray 12>). Ander- seits kennt man sie aus Süd-Amerika mindestens von Ecuador und Peru (Engler 17)), Chile und Argentina (B. J. XXI, 1893. 2, 141) bis zur Magelhaenstrasse (B. J. XVI. 1888, 2 S. 114). Eine zu dieser Art gehörige Varietät ist von Neu-Seeland bekannt (Engler 17|) : diese Art selbst wird von West- und Süd-Australien, Victoria. Xeu-Süd-Wales und Tasmanien genannt (F. v. Müller 16->). Wenn sie auch in den eigentlichen Tropenländern höchstens nur in Gebirgen (z. B. in Ecuador bei 400Ü m Höhe) vorkommt, so ist sie jedenfalls weiter verbreitet als viele unserer gemeinen Unkräuter. Zur Frage über den Ursprung' unserer heimischen Flora. Von Dr. J. M u r r. Dass die Bildung der I'flanzenarten in verschiedener Weise, bald durch „Fixierung von Anomalien", bald durch Stabilisierung von Kreuzungsprodukten (wie z. B. so vielfach in den Gattungen Hieracium, Kubus, Bosa u. s. \v.) ein anderesmal wieder durch „Saisondimorphismus" und gewiss noch auf anderen Wegen erfolgte, dürfte bereits ziemlich allgemeine Ansicht derjenigen sein, die sich mit solchen Fragen beschäftigen1). Wenn aber durch die oben angedeuteten Kategorien zunächst die Art und Weise der Artbil- dung bestimmt wird, so sind als wirkende Ursache dieser Ver- änderungen, abgesehen von den Einflüssen des Bodens2), in erster Linie die atmosphärischen und klimatischen Verhältnisse zu betrachten3), wie sie sich in den verschiedenen Perioden der ßrdgeschichte und in den während jeder dieser Perioden ausge- bildeten Vegetationszonen geltend machten. J) Vgl. neuerdings die „Cruciferenstudien" von H.Grafen zu Solms-Laubach (S. 184 K.). 2) Wir erwähnen hier nur beispielsweise Racen wie Allium fallax Don — acutangulum Schrad., Carex praecox Schreb. — bri- zoides L., Sesleria varia Wettst. — caerulea Host, Molinia altissima Lam. — caerulea Moench. 3) Nicht nur \'üv die Bildung von konstanten Formab- weichungen, sondern selbst bei der Bildung von Arten durch Kreuzung kommen wahrscheinlich atmosphärisch-klimatische Ver- hältnisse in Betracht: wenigstens scheint es kaum anders erklärlich, wie z. B. die Komb. Hieracium PiloseUa X florentinum in manchen Gegenden trotz der Häufigkeit der beiden Stammarten nur äusserst spärlich und als echte Hybride, in anderen hingegen mit dem Ge- präge einer selbständigen Species auftreten kann, es nüisste denn etwa auch das Auftreten der Stammarten in letzteren Gegenden in relativ ältere Zeit zurückieichen, sodass hier eine längere Zeit zur Fixierung der Ilvbriden zu Gebote stand. 92J Conspectus tiorae groenlandicae. Für das Studium solcher Fragen eignen sieh zunächst solche Gegenden mit heutzutage wärmerem Klima, die in nicht allzuweit zurückreichender Periode unter dem Einflüsse eines entgegen- -esetzten Extremes standen, wie wir solche z. B. in den alten Gletscherbetten des Etsch- und Sarcathales vor uns haben. Besuchen wir das im Etschthale südlich von Roveredo sich ausdehnende heisse Trümmerfeld der Lavini di Marco, so erregt inmitten der zahlreichen mediterranen oder doch wärmeliebenden Arten zunächst eine Reihe von Gebirgspflanzen wie Aethionema saxatile R. Br.. Biscutella laevigata L., llieracium porrifolium L., Globularia cordifolia L., Daphne alpina L., Sesleria varia Wettst., Festuca sptctabilis .lan u. s. w., Arten, die an dieser Lokalität als echte Glacialrelikte aufgefasst werden müssen4"), unsere Auf- merksamkeit. Daneben sind es noch vier andere Arten, welche einst die Ränder des Etschthalgletschers schmückten, nun aber, den ver- änderten Verhältnissen sich anpassend, in mehr weniger veränderter Gestalt als Zeugen und Botinnen jener fernen Tage uns entgegen- treten, nämlich Aisin e liniflora Hegetschw., Helian- themum canum Dun., Coronilla minima Jacq. und l'oa badensis Hanke, in denen wir sofort die Alsine larici- folia Wahlenb., das Helianthemum oelandicum Wahlenb., die Coro- nilla vaginalis Lam. und die l'oa alpina L. unserer Gebirge wie- dererkennen5). In gleicher Weise rindet an den östlichen Kalkgehängen bei Trient (schon bei 5 — UO(l in) das alpine Hieracium Hoppeanum Schult, in der glacialen Modifikation H. macranthum Ten, der alpine und subalpine Leontodon incanus Schrank an manchen Stellen des Sarcathales und Judicariens in der südlichen Glacialform L. tenuiflorus Rchb., an den Wänden von Vela nächst Trient bei nur 200 m die Athamanta cretensis L. in der reichstrahligen. grausammtigen A. Vestinae Kerner ihre Vertretung. Es ist 4) Wir haben bereits mehrfach, insbesondere letzthin in unserem Aufsatze „Glacialrelikte in der Flora von Süd- und Nord- tirol" (Allg. bot. Zeitschr. 1898 S. 175 ff) zahlreiche solche alpine resp. glaciale Ingredienzien der Thalflora Südtirols augeführt. 5) Selbstverständlich kann hier und bei allen im folgen- den aufgeführten Formen und Arten der einzelnen Kate- gorien hinsichtlich des Grades der Verwandtschaft zur ange- nommenen Stammform nicht weiter unterschieden werden, wie wir es natürlich auch offen lassen müssen, ob die Abstammung im einzelnen Falle eine direkte ist, oder ob wir zwei von einem ge- meinsamen Typus ausgegangene Formen vor uns haben. Öfter flndet sich auch unter denselben Verhält- nissen, ja sogar neben der modifizierten Glacialform die un- veränderte Alpen- resp. Reliktpflanze (z. B. in Riva neben H. canum Dun. das echte alpine H. oelandicum Wahlenb.). Im letzteren Falle sind solche echte Alpinen, wo es sich nicht überhaupt um Arteu von grosser Konstanz und Anpassungsfähigkeit handelt (wie bei Biscutella, Kernera, Bellidiastrum u. s. w.) wohl als Überreste einer jüngeren Kälteperiode zu betrachten, welche von den auderen bereits durch Wärme und Trockenheit modifizierten Relikt- pflanzen überdauert wurde. — 6 — dasselbe Verhältnis, wie es an den heissen Gehängen und auf den trockenen Wiesen des illyrischen Florengebietes obwaltet, wo wir uns die Flora der Glacialzeit aus Typen wie Alsine venia Bartl., Senecio lanatus Scop., Centaurea axillaris Willd., Crepis chondrilloides Jacq., Gentiana ter- gestina Beck, Euphrasia illyrica Wettst. u. s. w. (für die alpinen Alsine Gerardi Wahlenb., Senecio Doronicum L., Centaurea montana Ii., Crepis Jacquinii Tausch, Gentiana angulosa aut., Euphrasia salisburgensis Funk) rekonstruieren können, oder wie uns dieselben A'erhältnisse an den Kalkvorlagen des Wiener lieckens entgegentreten, denen nicht nur echte Alpinen, wie Euphrasia salisburgerrsis Funk var. vera Beck und Gentiana Clusii l'err. et Song.6), sondern auch modifizierte Reliktformen, wie Draba Becker i A. Kerner, Anthyllis Jacquinii A. Kern er und das bereits erwähnte Hier aci um macranthum T e n. zum Schmuck gereichen. Soviel von den Glacialformen alpiner Arten. Aber aach Typen der mitteleuropäischen Flora treten bereits an der Nord- grenze des mediterranen Florengebietes ausschliesslich (oder doch in Gesellschalt derselben) in Formen auf, die sich unter dem Einflüsse der klimatischen Verhältnisse aus ihnen entwickelt haben. Begeben wir uns wieder an das Nordufer des Gardasees nach Riva. Hier finden wir neben Capsella Bursa pastoris Moench die habituell so ähnliche und doch schon (durch ihre unfrucht- baren Kreuzungen) specifisch differenzierte C. ruhe IIa Reuter, statt der Fumana proeumbens G. G. wächst an den Felsen bereits da und dort die aufrechte Fumana e r i c o i d e s S p a c h , Arenaria leptoclados "Guss. ist stellenweise die Vertreterin von A. serpyllifolia L., Geranium purpureum Vi II. von G. Kobertianum L., Anthyllis illyrica Beck von A. vulgaris Koch, Galium lucidum All. von G. Mollugo 1-.. Centaurea sordida Hausm. non Koch (diese vielleicht identisch mit C. grineensis Reut., ob auch mit C. badensis Tratt.V ) von C. Scabiosa L, Campanula carnica Schiede von C. rotuudifolia I... ('al am int ha Nepeta Clairv. von C. öfficinalis Moench, Plan- tago serpentina Vi 11. von P. maritima L.. Orchis Simia Kam. von 0. militaris L., Ornithogalum Kochii Pari, von 0. umbellatum L., Carex divulsa Good. von C. muricata L., Hordeum pseudo - murinum Tapp, von H. umrinum I-.. Bromus madritensis L. von B. sterilis L. u. s. w. Derartige Formen haben sich unter ähnlichen Verhältnissen auch im illyrischen Florengebiete ausgebildet. Hort hat sich Poly- gala comosa Schrank in P. nica eetisis Risso. Dianthus silvester Wulf, in D. tergestinus Rchb. f.. Potentilla rubens Crantz in P. australis Kras., Potentilla arenaria Borkh. in P. Tomma- siniana F. Schultz, Muscari botryoides L. in M. Kerne ri Marchesetti umgestaltet und statt unserer gewöhnlichen Orchis Morio L. bedeckt im benachbarten lstrien bereits die mediterrane Form 0. picta Lois. in grösster Menge die grasigen Niederungen. Doch steigen wir aus den heissen Steinwüsten des Südens und aus den wärmeren Thalniederungen hinauf in frischere, luftigere Höhenzonen ! Schon in mittlerer Gebirgshöhe treffen wir mancherlei ,;J Im benachbarten Ungarn lindet sich dafür die veränderte Glacialform G. Rochelii A. Kerner. vicarierende Formen, die ihren nahen Zusammenhang mit den ent- sprechenden Typen der Thalflora ohne Weiteres erkennen lassen. So erscheint hier beispielsweise Angelica silvestris L bereits durch A. m on tan a Schleicher, Anthriscus silvestris Hoffui. durch A. alp es tris W. G. vertreten. Hieracium cjmosum L. (in der Bergregion des Südens) durch H. sab in um S. et M., Euphorbia dulcis Jacq. durch E. pur pur ata T hui 11., L'Jatanthera bifolia Rchb. durch I'. montana Rchb. 7), in den unteren Gerollen der Alpen EJpi- lobium Dodonaei Vill. durch E. Fleisch eri Höchst., Scrophu- laria canina L. durch S. Hoppii Koch. LMantago lanceolata L. durch P. glareosa Kerner. Festuea rubra L. durch F. t'allax T hui 11. ersetzt u. s. w. (Schluss folgt). Beiträge zur Flora des Regnitzgebietes. vm. Zusammengestellt vom Botanis.chen Verein Nürnberg. 2. Stück. (Forts, von S. ls9 d. vorig. Jahrg.). 220. Lepidium Draba L. Oberdorf bei Reichenschwand im braunen Jura. Kaubenheim. 221. Lepidium campestre K. Br. Auf Diluvialsand bei Schnaittach. Neunkirchen. 223b. Lepidium virginicum L. Glaisbammer (Kfm.). 231. (' oronopu s Ruellii All. Kaubenheim. (Hg. und Kfm.). "Westheim bei Windsheim (0. Pr.). 233. I s a t i s t i n c t e r i a L. Külsheim (Hg. u. Kt'm. l. 241. Ilapistrum rugosum All. Reutles. 24(3. Helian themum Chamaecistus Hill. Stein. v. grandiflörum K. bei Eschenfelden (0. Pr. ). 252. Viola hirta L. fl. albo. Eicbelberg bei Roth. 2,xS. Viola co Hin u Bess. Eschenbacher Geisskirche (Semler). 255. Viola odorata L. fl. albo. Veilbronn bei Heiligen- stadt, Sulzbürg. 266. Reseda lutea Sin. Klinger Wäldchen, Grossreuthh. V. 274. Polygala vulgaris L. var. oxyptera Bchb. Moor- boden bei Marienberg. 279. Polygala Chamaebuxus L. Eicbelberg bei Roth (Hg.), Windsbach [Hammerbacher). 290. Dianthus caesius Sm. Pommelsbruun. 296. Vaccaria parviflora Mnch. Klinger Wäldchen (Hg.). 325. S a g i n a subulata Tor s. u. Gra v. Buschschwabach (0. Pr.). 326. Sagina nodosa Fenzl. Behringersmühle u. lüchers- feld (Kessler). 3H)s. Als ine verna Bartl. Buchhof, Lichtenstein. 363. Cerastium glomer-atum Thuill. var. apetalum K. Schmausenbuek. Grünsberg. 364. Cerastium brachypetalum Desp. Im Keuper bei Zirndorf (0. Pr.). "j Wo Piatanthera montana in warmen, tiefen Lagen er- scheint, wie z. B. in Südsteiermark (neben Gentiana asclepiadea !) ist sie sicher als Glacialrelikt zu betrachten. 865. Corastium semidecandrum L. Dolomitfelsen um ( lössweinstein (Kessler). :;(i5 1). Cerastium glutinosu'm Fr. Marienberg bei Nürnberg. 398. Hypericum humifusum L. Ludwigsfeld bei Nürn- berg, Kühndorf. Schonberg auf Zanclodonletten. 404. Acer Pseudöplatanus L. Ostabhang des Deckers- bergs bei Kainsbach und Mosenbof. 416. Geraniuin pyrenaicum L In grosser Zabl am Bahndamm bei Rückersdorf. (MdL). 424. Geraniuin molle L. Kanal bei Wegscheid. 437. Staphylea pinnata L. Hecke bei Tüchersfeld. 441. Iiliamnus cathartica L. Rossstall, Schafhof. 472. Medicago minima Bart. Geber -dorf (O. Pr.). 488. Trifolium ocbroleu cum L. Bonnhof bei Kl. Ileils- bronn. Nessenau bei Lauf, auf Zanclodonletten. 4!>5. Trifolium fragiferum L. Westheim (0. Pr.)- 508. Lotus cp-m.icalat.us L. rar. hirsutus Koch. Leitenberu. 521. Astragalus glycyphyllos L. Im Diluvialsand beim Beichelsdort'er Keller (Seh.). 532. Ornithopus perpusillus L. Igelsdorf bei Schwa- bach (0. Pr.). 533. Ornithopus sativus L. AmBahnhofGeorgensgemünd. ö::7. Vicia dumetorum L. Schlossberg bei Salzbürg. Im rhätischen Keuper bei Heimendorf. Im braunen Jura: Alfaltor-Grossviohberg. 540. Vicia villosa Roth. Mögeldorf, Marienberg. 544. Vicia lathyroides L. Rednitzbrücke bei Stein, Grossreuth bei Schweinau. Reicbelsdorfer Keller. 546. Ervum pisiforme Peterm. Appel bei Sulzbürg, 44s. Ervum cassubicum Peterm. Schlüpfelberg. 557. Lathyrus Aphaca L, Bei Sontheim (0. Pr.). 550. Lathyrus tuberosus L. Bahndamm bei Gebers- dorf ((). Pr.). 564. Lathyrus silvestris L. var. latifolius Peterm. Waldrand bei Heroldsberg (Semler). 570. Lathyrus vernus Beruh. Höhenzug zwischen West- heim und Obernzenn, aut' Schilfsandstein (U. Pr.). 574. Lathyrus montanus Bernh. var. tenuifolius I« oth. An den Dechsendorfer Weihern (0. Pr.). 680. Agrimonia odorata Mill. Hinter Ziegelstein (Kim.). 686. Itosa cinnamomea L. Zwischen Hormersdorf und Riegelstein, Grossengsee, Rabensböf (Kt'm.). ' 706. Amelanchier vulgaris Mnch. Kiefernwald bei Stein (0. Pr.). 712X709 So rbus hybridaL. Hei Kleedorf, am Alten Schloss und von da zum Langenstein bei Artelshofen. 713. Sorbus torminalis Crntz. Egenhausen (0. Pr.). 785. Gircaea lntetiana L. Laubwaldb.MaxktBergel(C.Pr.). 764. Montia rivularis Gmel. Marienberg. Ludwigsfeld. Schwarzachthal b. Fröschau; Nereth b. Feucht. 797. Ribes alpinum L. Gipsbrüche b. Windsheim. 814. Saxifraga tridactylites L. Bei V-orra, Weihers- dorf bei Sulzbürg. _ y _ S25. Astrantia major J>. Auf Dogger bei Neumarkt (Seh.). 827. Eryngium eampestre L. Zwischen Hausenhof and Kaubenheim. KÖpfwasen bei Neustadt a. A. (Lehr- bergschicht). *[);'>. Laserpitium latifolium J;. Appel bei Sulzbürg. 901. Turgeni'a latifolia Hffm. Süsswasserkalk bei Roth. (Hg.). !>14. Chaerophyllum hirsutum L. Zanclodonletten bei Günthersbühl (Seh.). 923. Cornus sanguinea L. Am Alten Schloss bei Artels- hofen, Süsswasserkalk bei Roth. 921). Adoxa Moschatelliha L. Um Sulzbürg, Hecke bei Hersbruck. 930. Kbulum huinile Gcke. Neuendettelsau. 961. Gralium rotundifolium L. Egenhausen bei Obernzenn im Keuper (0. Pl\). 987. Dipsacus pilosus L. Schönberg bei Lauf. (Fortsetzung folgt). Ein botanischer Ausflug ins Innere Norwegens. Von W. Kirsch stein. Die diesjährigen Sommerferien standen vor der Tliür. und mein Freund T. Plöttner und ich beschlossen, sie zu einem Aus- finge in das schöne Nordland zu benutzen, um neben seiner reiz- vollen landschaftlichen Schönheit seine botanischen Schätze kennen zulernen. — Der „Sönderjylhiud", ein dänisches Schiff, brachte uns von Stettin nach Kopenhagen. Das bisher regnerische Wetter war vorbei, und wir hatten eine gute Überfahrt. Bald verschwand die, heimische Küste im Dunkel der hereinbrechenden Nacht, die nach und nach aufblitzenden Lichter von Heringsdorf rieten uns den letzten Absehiedsgruss zu. Später erblickten wir noch die beiden Lichtstreifen von Bios und Sassnitz. Der Scheinwerfer eines Vergnügungsdampfers Hess die schroffen, weissleuchtenden Kreidefelsen von Stubbenkammer aus der Nacht auftauchen. Als wir am Morgen das Deck des Schiffes wieder betraten, be- fanden wir uns im Öresund und sahen in der Ferne die Türme von Kopenhagen. Drohend erhebt sich an der Hafeneinfahrt das Fort Trekoner, welches mit seinen festen Mauern unmittelbar aus dem Meere aufsteigt. Znr Rechten liegen, sich am Strande weit hin- ziehend, die Lauten des neuen Freihafens, in der Nähe der langen Linie, der berühmten Promenade Kopenhagens, von der aus man den Sund mit den dahinziehenden Schiffen bis zur schwedischen Küste übersieht, legte unser Schiff an. — Wir wid- meten der schönen Hauptstadt von Dänemark einige Tage, be- suchten u. a. den sehr sehenswerten botanischen (i arten und den Park der Rosenborg, welcher mit seinen alten, schattigen Bäumen inmitten der Stadt liegt und ein Lieblingsaufenthalt «1er Bewohner besonders der Jugend zu sein scheint. Umspielt von fröhlichen Kinderscharen erblickt man hier das Standbild des nordischen Märchenerzählers Andersen. — Zu Schiff gelaugten wir in einigen Stunden nach der schwedischen Stadt Helsingborg. Die Küste Seelands zur Linken zeigt prächtigen Laubwald, aus dem in fast ununterbrochener Reihe zahlreiche Villen und Badehotels hervor- — 10 — Wehten. Nach einiger Zeit taucht rechts die Insel Hven auf, die uns an den Astronomen Tycho de Brahe erinnert, der hier seine Sternwarte hatte. Von Helsingborg fuhren wir mit der Eisenbahn nach Göteborg. Die Landschaft hat den Charakter des norddeutschen Flachlandes, auch scheint der Pflanzenwuchs, so weit es sich vom Zuge aus beurteilen liess. ganz derselbe zu sein. Auffällt be- sonders Ulmaria pentapetala und Epilobium angustifolium, welche beiden Pflanzen nicht nur hier sondern auch in Norwegen in grossen Mengen vorkommen. Je mehr wir uns Göteborg nähern, desto unebener wird das Land. Immer häufiger findensich Stellen, wo der nackte Fels in flachen Kuppen zu Tage tritt, Wiederholt nähert sich die Bahn dem Strande, so dass man einen weiten Blick auf das Kattegat hat. Bei Valberg wird der Strand felsig, mächtige Blöcke liegen wirr durcheinander. Wir können der Versuchung nicht wider- stehen, zwischen ihnen zu botanisieren und unterbrechen die Fahrt. Es findet sich hier massenhaft Armeria maritima uud Silene mari- tima, ferner Lepidium campestre, Cakile maritima, Glaux maritima, Sagina subulata. Juncus compressus. Scirpus maritimus, Glyceria maritima, Cochlearia officinalis. Gegen Abend erreichen wir Göteborg, die bedeutendste Fabrik- und Handelsstadt Schwedens (Fortsetzung folgt). Beobachtungen über doldige Aststelhing bei Heracleum Spliondylium L. VonE. Jacoba sc h. Während Heracleum Sphondvlium L. für gewöhnlich nur einige wenige abwechselnd stehende Äste zeigt, fielen mir bei einem Ausfluge in den Nerkewitzer Grund bei Porstendort mehrere Stauden auf, bei denen die Äste vollständig quirlig, resp. doldig, angeordnet sind. Bei weiteren Beobachtungen anderwärts fand ich ebenfalls hin und wieder Exemplare, bei denen 2 — 3 Äste doldenartig beisammen standen. Es sind dies jedenfalls Folgen dieses abnormen Sommers, denn in früheren Jahren habe ich. diese Bildung niemals beobachtet. Dass ich sie übersehen haben sollte, wäre wohl möglich, ich glaube es aber nicht, weil sie zu augenfällig in die Erscheinung tritt. Auch in mir zugebote stehenden botanischeu Werken habe ich nichts darüber gefunden. Ich will deshalb, um die Aufmerksamkeit der Herren Botaniker auf diese Erscheinung zu lenken, einige der interessantesten Beispiele hier hervorheben: Nr. 1. Der Stengel bildet in ll3 seiner Länge ein Knie und sendet hier einen Ast aus, der mit ihm infolge des Knies eine Gabel bildet, Dieser Ast sendet in ungefähr 2 3 seiner Länge 2 sich gegenüberstehende und durch 2 Deckblätter gestützte Ästchen aus. in 2 3 Höhe des Hauptstengels gehen von ihm 3 in einem Quirl stehende Äste ab. Zwei derselben stehen im Winkel eines gemeinsamen Blattes, der dritte hat ein mit dem andern verwachsenes nur aus Blattscheide bestehendes Blatt zur Stütze. Von diesen 3 Asten gehen in 2/3 ihrer Höhe Astchen aus, und — 11 — zwar von dem einen 2 sich gegenüberstehende mit 2 Stützblättern, von den beiden übrigen je eins. Der Stengel endet mit einer 13 strahligen Dolde. Die Dolden sämtlicher Äste stehen mit der Gipfeldolde in ziemlich gleicher Höhe dicht neben einander und bilden so einen einzigen Schirm. Bei Nr. 2 kommen ans einem Punkte, von einem .voll- kommenen Steugelblatt und einer Blattscheide gestützt, 5 Äste, von denen jeder in 2/3 Höhe 1, resp. 2 sich gegenüberstehende, aber noch unentwickelte Döldchen trügt. Die Dolden der Äste bilden mit der des Haupttriebes wiederum einen grossen Schirm. Nr. 3 sendet .ins 1/3 seiner Höhe eiuen schwachen mit einer Dolde gekrönten Ast. In -3 der Höhe stehen 3 Laubblätter im Quirl und stützen einen ans 6 Ästen bestehenden Wirtel. Der eine Ast hat in '- ■, seiner Länge ein kleines eine Dolde tragendes Ästcheu. Znsammen bilden sie mit der Gipfeldolde wiederum eine einzige grosse Dolde. Vollkommen doldigen Stand zeigen die Äste von Nr. 4. in ohngefähr ebenfalls 23 Höhe des Stengels haben 6 kräftige 50 cm länge Aste vollkommen das Aussehen einer Dolde: sie werden von 3 Laubblättern gestützt und steigen bogenförmig auf. Am Ende des Stengels befindet sich wiederum eine aus 12 Ästen be- stehende Dolde. Sie hat eine aus (3 Laubblättern bestehende Hülle. — Infolge dieser Astmenge ist die Kraft des Stengels so erschöpft, dass die Spitze desselben nur als dreizehnter ver- kümmerter mit einer unbefruchtet gebliebenen Dolde gekrönter Strahl im Mittelpunkt der 12-ästigen Dolde erscheint: er ist in J/3 Höhe mit einem verkümmerten Laubblatt besetzt. — Sämt- liche .iste, sowohl des unteren als des Endquirls tragen wiederum meist 1—2 doldentragende Ästchen, sodass sie. da die Dolden der Aste des unteren Quirls mit denen der oberen in einer Ebene stehen, einen aus einigen dreissig Dolden gebildeten circa 50 cm im Durchmesser erreichenden Schirm bilden. Interessant ist noch das bei allen Exemplaren vorherrschende Zahlenverhältnis. Die Äste gehen nämlich in allen Fällen in 1 3, resp. 2/3, Höhe des Stengels ab, tragen in l/3 ihrer Länge meist ein Laubblatt und in 2/3 Höhe gewöhnlich 1 — 2 Äste; am Grunde jedes aus 3 Ästen bestehenden Quirles belinden sich 2 Laubblätter, ein grösseres und ein meist unvollkommenes kleineres: ein 5- oder 6-strahliger Quirl hat 3 und der 12-strahlige 6 Stützblätter: die Blütendolden haben meist 12 (auch 15, 18, 21) Strahlen und die Döldchen ebensoviel Blüten. Es herrscht hier bei einer dicotylen Pflanze also fast durchweg die Dreizahl. Das inter- essanteste aber ist, dass sich bei allen hier infolge des Hypertro- phismus einstellenden Vermehrungen der Äste das Bestreben zeigt, den Blütenstand, und zwar oft täuschend nachzuahmen. Botanische Vereine. Botanischer Verein der Provinz Branden- burg. Sitzung vom 9. November 1900. Wieder sind zwei Mitglieder des Vereins gestorben: Rentner Kirchner und Apotheken- besitzer Schulz inBerlin. — Hr. Geh. Reg. -Rat Prof. Dr. Wittmack erbittet sich Auskunft darüber, ob Elodea canadensis sich neuer- dings als schädlich für Schifffahrt und Fischzucht gezeigt habe, — 12 — uud ob und wann dieselbe abstirbt. Herr Dr. Mars s <> n erklärt, dass die Wasserpest besonders in kalkhaltigem Wasser stark wuchere ; sei der Kalk verbraucht, so verschwinde sie wieder ; sie sterbe nicht ab, da er sie noch unter Eis frisch gefunden habe. Herr Prof. Beyer berichtet, dass sie im Rüdersdorfer Kalksee vor Jahren wohl massenhaft sich vermehrt, aber eine Versumpfung nicht bewirkt habe. Auch Herr Prof. Ascher- s o n kennt keinen Fall einer solchen in Deutschland. Der Vor- sitzende, Herr Prof. Volkens, erwähnt, dass sie in den sechziger Jahren durch ihr massiges Auftreten im Schifffahrtskanal und im Seddiner See bei Berlin der Schifffahrt hinderlich gewesen sei ; jetzt ist das nicht mehr der Fall. Auch der Unterzeichnete weiss nichts zu berichten von schädlichen Wirkungen derselben im Werrathal, wo sie in den letzten Jahren an mehreren Orten aufgetreten ist ; bei Satzungen habe er ihr Vorkommen auch in Salzwasser beobachtet. Alle stimmen darin überein, dass ein Absterben im Winter nicht erfolgt. Herr Wittmack berichtet sodann, dass neuerdings die Zwergcikade Jassus sexuotatus sich als Schädling der jungen Wintersaat gezeigt habe; sie legt ihre Eier an die Blättchen und erzeugt dadurch weissliche Pusteln auf diesen. Der kürzlich verstorbene Prof. Dr. Frank habe das Auftreten zweier Generationen konstatiert, in dem milden Herbste v. J. scheine noch eine 'ö. Generation aufgetreten zu sein; be- sonders schädlich sei sie bei zu trüber Saat. — Herr Prof. Dr. P. Ascherson meldet, dass es jetzt feststehe, dass der in der vorigen Sitzung vorgezeigte Scirpus parvulus nicht von Salzgitter stamme; der angebliche Finder, ein Seminarist in Hannover, der später auch Schoenus ferrugineus und Cvperus badius dort ge- funden haben wollte, hat zugegeben, dass seine Angabeu erdichtet waren; solche Schwindeleien seien ja früher auch schon dage- wesen. Prof. Ascherson erwähnt ferner, dass im alten botanischen Garten Georginen und im neuen zu Dahlem auf dem Alpinum Rhododendron ferrugineum und Linaria alpina noch jetzt in Blüte stehen und fordert zu Beobachtungen darüber auf, welche Pflanzen bei der milden Witterung noch blühen, die man sonst um diese Zeit nicht mehr rindet. — Herr Dr. Moewes kommt auf die Frage der Verwachsung zweier Pflanzen aus verschiedenen Familien zurück (vgl. den Bericht in Nr. 10) und referiert über die Propfversuche des französischen Botanikers Lucion Daniel. Derselbe hat zwei junge Pflanzen kreuzweise mit einander ver- bunden, über der Vereinigungsstelle beide aber weiter wachsen lassen. So ist es ihm z. B. gelungen, Bohne und Ricinus, Helianthus annuus und Kürbis, Cineraria maritima und Tomate, Aster und Phlox, Zinnia und Tomate mit einander zur Verwachsung zu bringen. Bei Monokotylen gelang es ihm nur. eine Pflanze mit sich selbst zu verbinden. Die Versammlung steht diesen Be- obachtungen ziemlich skeptisch gegenüber. ImAnschluss hieran erzählt Herr Prof. Volkens, dass er auf seiner letzten Reise in Japan einen Baum gesehen habe, der zweierlei Blüten und Früchte gleichzeitig trug und dort als grosse Merkwürdigkeit galt. Der Fall lag sehr einfach. Von einem Inocarpus-Baum war ein Ast ausgerissen und in das Astloch Same von Vitex gekommen, welcher gekeimt und zu einem fruktirizierenden Strauch herangewachsen war. — Zum Schlüsse spricht Herr Dr. Loesener über die kleine Familie der Hippocrateaceeu. Sie ist den CeJastraceen nahe ver- — 13 — wandt, hat aber nur drei Staubgefässe und meist auch eine drei- fächerige Frucht. Zu ihr, die im tropischen und subtropischen Amerika, Afrika und Asien zu Hause ist. gehören als bekannte Gattungen Hippocratea mit Kapselfrüchten und reichverzweigten Blutenständen, sowie Salacia mit Steinfrüchten und nicht ge- liiischelten Blüten. Berlin, den 12. November 1900. Botanischer Verein der Provinz Brandenburg. Die Sitzung am 14. Dezember 1900 eröffnet der Vorsitzende Herr Professor Dr. Volkens mit einigen geschäftlichen Mitteilungen. Das Ministerium für Landwirtschaft thut dem Vereine auf eine Eingabe kund, dass es nicht beabsichtige, das grosse Fenn im Grunewald iu eine Wiese umzuwandeln, und dass es dem Verein als Beihilfe zur Herausgabe der Kryptogamenrlora der Provinz Brandenburg auf die nächsten drei Jahre je 300 Mark bewilligt habe. — Herr Kassier Retzdorff dankt für die ihm gewordene Anerkennung und bemerkt, für das Jahr 19C0 sei nur ein Mit- glied mit der Zahlung seines Beitrags im Rückstand. — Im wis- senschaftlichen Teile der Sitzung hält Herr Prof. Dr. Schumann zunächst einen Vortrag über sogenannte Blütenpärchen, aus de"neu eine Reibe von Blütenständen sich aufbaue. Nur zwei Blüten mit unterständigen Fruchtknoten können mit diesen zu- sammenwachsen. So bildet das von vier Iuvolucralblättern ge- stützte Blütenpärchen bei Lonicera coerulea nur eine Beere aus, welche oben die Andeutung der beiden Kelche trägt. Unter einem Blütenpärchen will der Vortragende nur zwei symmetrale Blüten verstanden wissen, die sich nach ihrer Vereinigung den Bücken zukehren. Sie sind besonders häufig bei den Marantaceen. so bei den Gattungen Caladium und Maranta, wo beide Blüten oft noch accessorische Beiblatter zeigeu. Das erste, zwei Blüten tragende Vorblatt ist zweikielig, während die nachfolgenden blütentragenden Yorblätter sich dreikielig ausbilden, um den Raum zwischen den beiden Blüten auszufüllen; hier hat jede Blüte noch ihren besonderen Fruchtknoten. Dagegen besitzen bei der australischen Rubiaceen species Pomax umbellata die beiden fünfgliedrigen Blüten nur einen gemeinschaftlichen Frucht- knoten und Kelch, und die Frucht springt oben mit nur einer Klappe auf. Wie die meisten Rubiaceen, so hat auch Pomax einen zweifächerigen Fruchtknoten mit aufrechten Samenanlagen. Unter den vielen von Herrn Baum aus Afrika mitgebrachten Rubiaceen fand Herr ProfessorSchumann eine der Gattung Pen- talisia nahestehende Gattung, welche hängende Samenanlagen hat und von ihm mit dem Namen Calanda belegt werden wird. Hier besitzen die Blüten, welche eine Art Köpfchen bilden, nur auf der Aussenseite Kelchblätter, und der gemeinschaftliche Fruchtknoten des Blütenpärchens zeigt nur eine Andeutung der Zweiteilung. — Sodann spricht Herr Prof. Schumann über den — 14 — Begriff Genus. Nach Liane sollte nur dann eine neue Gattung aufgestellt werden, wenn eine Abweichung in den Fruktifikations- organen (Blütenteile, Frucht) stattfindet. Dieses Prinzip haben die Systematiker der Neuzeit vielfach verlassen und zur Auf- stellung der Genera auch die vegetativen Organe benutzt. Der V ortragende meint: „mit Recht"-, denn ohne diese Hessen sich die Gattungen mancher Pflanzenfamilien überhaupt nicht unter- scheiden, z. B.die der Cacteen, und er hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Bindeglieder zwischen den Gattungen — gleitende Gattungen nennt er sie — aufzufinden. Dies ist ihm auch bei fast allen gelungen; nur zwischen den Gattungen Cereus mit /.abireichen Stacheln und Phyllocactus, der niemals Stacheln trägt, fehlte das Bindeglied. Da ei'hielt er in diesem Jahre aus Brasilien eine reich bestachelte Kaktuspflanze, deren Glieder sich nur nach einer Seite hin entwickeln. Sie wächst am Amazonen- strome und steht — was sehr auffallend ist — , wenn dieser seinen höchsten Stand erreicht, tief im Wasser. Zu dieser Zeit konnte eine Frucht gepflückt werden-, sie zeigte sich bestachelt, und dieser Cereus Wittii Schumann bildete das lange gesuchte Bindeglied zwischen Cereus und Plryllocactus. — Zum Schluss der Sitzung zeigte Herr Professor Yolkens das in Japan unter dem Namen Waterfiowers bekannte Spielzeug, welches er von seiner grossen Reise mitgebracht hatte. Dies sind aus getrock- neten, buntgefärbten Pflanzenteilen hergestellte Sächelchen, welche im Wasser aufquellen und dann blühenden Pflanzen ähneln. Von Herrn Dr. Saida war ihm gesagt worden, dass sie aus dem Marke von Fazzia horrida und Sambucus Sieboldiana verfertigt würden ; allein durch mikroskopische Untersuchung stellte sich heraus, dass das Mark nicht von Dikotylen, sondern von Monokotylen, wahrscheinlich von Bambusa stammt. Berlin, den 16. Dezember 1900. II. Ro 1 1 en ba eh. Pflanzensammlungen. AV. Becker, Violae exsiccatae. Die 2. Lieferung soll eine grössere Anzahl von Formen enthalten. Jeder Mitarbeiter erhält annähernd ebensoviel Nrn. als er Exempl. einer Form geliefert hat, ungefähr 80° |0. Präpariert er mehrere Formen, so hat er Anspruch auf ebensoviel Lieferungen, 15 — 20°/0 werden für Druck und sonstige Unkosten abgezogen. Jeder Botaniker, der sich bei diesem Vorteil bringenden Exsiccaten- Werke beteiligen will, möge dem Unterzeichneten bald mitteilen, welche Arten, Varietäten oder Hybriden er in 50 Exempl. ber stimmt liefern kann. Es wird ihm alsdann rechtzeitig Mitteilung zugehen, welche Formen er bis zu einer bestimmten Zeit ein- senden soll. Damit das Exsiceatenwerk recht vollständig wird. weiden auch gewöhnliche Arten aus den verschiedenen Ländern, also von mehreren Standorten, angenommen. Nur gut präparierte — 15 — Exempl. sind erwünscht. Standort, Datuni des Einsammelns. Bodenunterlagt'. Höhe, Begleitpiianzen und sonstige Bemerkungen über Synonymik, Systematik etc. sind anzugeben. Von Lief. 1 sind noch einige Exempl. zum Preise von 8 J( abzugeben. W. Heck er. Wettelroda b. Sangerhausen, Prov. Sachsen. Pflanzenperl^cmf. H. Hofmaim, Plantae criticae Saxoniae. Fase. VI enthält : Rubus laciniatus Willd., gratus Focke, macro- phyllus W. und N. subsp. Danicus Focke, pallidus W. und N.. piuicola llofm. X Schleichen W.3 corylifolius sp. coli, subsp. dissimulans Lindeberg: Rosa inodora Fr., rubiginosa L. v. apri- corum Rip., canina L. v. Lutetiana Lern. f. filiformis Ozan., v. trausitoria Hasse f. tissidens Borb., v. dumalis Bechst., v. villosius- cula Rip.. glauca Vill. v. Caballicensis Pug. : Potentilla rupestris I.., reeta L. v. pallida Lehm., opaca L. f. glandulosa Wolf, opaca L. X venia L. f. glandulosa Wolf, superopaca x verna L. f. glandulosa Wolf, verna L. X arenaria Borkh., superverna X are- naria Borkh., verna L. X (superverna X arenaria Borkh.), auru- lenta Gremli X arenaria Borkh. f. eglandulosa Wolf, alba L.; Hieracium glomeratum Fries, silvaticum L. Pflanzentauscfy. 1. Berliner botanischer Tauschverein. Das Du- hlettenverzeichnis des 32. Tauschjahres umfasst 42 S. 8°. Von aussereuropäischen Floren sind vertreten: Australien, Algier, Ägypten, Nordamerika. Anatolien, Armenien, Assyrien, Babylonien, Canada, Cilicien, Kalifornien, Kap der guten Hoönung, Florida, Japan. Kamerun. Kashmir, Mexiko, Neuholland, Ozeanien. Persien, Sahara, Syrien. Turkestan. Den Artenreichtum beweisen 50 Alchemülen, 140 Carices, 120 Rubus u. s. w. Der Leiter ist Herr Seminaroberlehrer Otto Leonhardt in Nossen i. S. Briefkasten. '/,. in Bg. Ihrem Wunsche wird gern entsprochen. — Z. in BrL Briet! ich folgt Antw. auf Ihre Anfragen. Herzl. Gruss ! — II. in L. An dem Tausch kann jederzeit teilgenommen werden. Senden Sie Ihre Angebotliste. — S. in G. Besten Dank für die Yolksnarnen. Bald mehr. — S. in B. Die Orchideen haben mir -rosse Freude bereitet. - R. in S. Ihrer freundl. in Aussicht gestellten Sendung sehe mit Spannung entgegen. — J. S. iu II. Nachträglich noch besond. Dank für die wundervolle Karte. — X. in Lw. Nur die bittere Kälte trägt die Schuld, dass die Ver- teilung der PH. unterbrochen werden musste, der betr. Raum ist leider jetzt nicht heizbar. Ich bitte Sie und alle anderen Teilnehmer am A. T. Y. um frdl. Nachsicht. — M. in T. Alle angebotenen Artikel werden willkommen sein. Karte folgt. — Für die zahlr. frdl. Glw. herzl. Dank, es werdeu alle demnächst beantwortet. G. L. — 16 — Aii die Leser. I in die Ausgabe der Nr. 1 nicht zu verzögern, folgt Titel und Inhalt von 1900 mit Nr. 2. Ich wiederhole hier meine Bitte bezüglich der Erneuerung des Abonnements. Ich kann, sonst keine zuverlässige Yersendungsliste für 1901 aufstellen, und somit wird mir die pünktliche Lieferung sehr erschwert. Anzeigen. -¥3 PIC3 •IC; -IQ •Kj ■4® -** -KS -*3 -*3 -4G 19 -*3 -•£ -K3 -*S -*S -K3 -K2 -*S -*S -♦£ ■4® 4® -4@ •IQ w z g CT! g p: » ; 3 » -i 5 "»=©3 •5 &¥.--3-T-.. 3" -5; |f-S-:£5ää - . °" — w 71 S8 ©I- ©K ©»- S*~ ©K ©K ©K ©»- ©K ©»- ©►■ ©K ©§<- £*- ©K ©•- ©►- S*~ ©*- ©>- ©fc- ©*- ©f- £♦- ©K ©K ©•^ ©►- ©K ©*- ©K g+- ©K ©H ©•- ©^ ©t- ©k ©k ©•- ©•- yt~ Verlag dos Herausgebers. ,•;,, Fera/Mffort/ic/ter Redakteur: Prof. Dr. G. Leimbach, Arnstadt i. Thai Druck der Bach- a. Steindruckerei von Otto Bbttner, Arnstadt. Deutsche Botanische Monatsschrift Zeitung für Systematiken Floristen und alle Freunde der heimischen Flora. Zugleich Organ der botanischen Vereine in Hamburg und Nürnberg und der Thiiring. botanischen Gesellschaft ., [rmischia" zu Arnstadt. Herausgegeben vun Professor Dr. G. Leimbach, Direktor der Realschule zu Arnstadt. Erseheint monatlich. Nr. der Zeitungsliste: — Preis 6 Mk. jährlich. XIX. Jahrgang 1901. Februar. M 2. Inhalt. Dr. J. Murr, 2tur Frage über den Ursprung unserer heimischen Fluni. Dr. P. Jleigen, Beobachtungen aber Formationsfolge im Kaisersluhl. III. Bot. Verein Nürnberg, Beiträgi zur Flora des Regnitzgebietes VIII. H. Zschäcke, Beiträge zur Flora Anhalüna Vlll. \V. Kirschstoin, Ei» botanischer Ausflug ins Innere Norwegens XI. Bot. Vereine-! Bot. Ver. dir Proe. Brandenburg, Januar Sitzung. — Pjlanzensamm- lungen. — Pflanzentausch. — Pflanzenverkauf. — Heriehtijung. — An die Leser. — Briefkasten. — /.ur Naahricht. — Anzeigen. Zur Frage über den Ursprung unserer heimischen Flora. Von Dr. J. M u r r. (Fortsetzung und Schluss von S. 7 d. Jahrg.). Noch weit grösser ist die Zahl solcher abgeleiteten und stellvertretenden Formen auf den Triften der eigentlichen Alpen- region. Hier oben hat Dianthus superbus L. dem U. speciosus R c h b. und Dianthus monspessulanus L. dem D. St e r n b e r g i i Sieb. Platz gemacht, Cerastium vulgatum L. dem C. longirostre Wich., Saxifraga Aizoon Jacq. der S. brevifolia Sternb., Trifolium pratense L. dem T. nivale Sieb., Solidago Virga aurea L. der S. alpestris W. K., Gnaphalium silvaticum L. dem G. norvegicum Gunn. J), Picris hieracioides L. der P. crepoides Saut., Hieracium Pilosella L. dem II. Iloppeanum Schult., Hieracium tridentatum Fries dem H. l) Ms ist uns wohlbekannt, dass Giiaph. silvaticum L. in einer Alpenfonn mit dunkeln zusammengedrängten Köpfchen stellenweise auch noch in der Region des Gnaph. norvegicum (iunn. vorkommt; gleichwohl ist es kaum zu bezweifeln, dass letztere Alpentlanze resp. nordische Species von Gn. silvaticum L. ihren Ausgang genommen hat. — 18 - gothicum Fries, Campannla rotunditblia L. der C. Scheu ch- zeri Yill., Rum ex Acetosa L. dem R. arit'olius All, Allium Schoenoprasum L. dem A. sibiricum auct., Luzula multiflora Lej. der L. sudetica 1)0,.. Polypodium Filix femina L. dem P. alpestre Hoppe u. s. w. Besonders in der Familie der Gräser stehen Arten und Formen zu Arten der Thalflora in engster Beziehung; es entspricht hier oben P hie um alpinum L. dem Ph. pratense L., Aira montana L. der A flexuosa L., Avena amethystina DC. der A. pubescens Huds., A, alpina Sm. der A. pratensis L., Trisetum alpestre ßeauv. dem T. flavescens Beauv., Poa supina Schrad. der Poa annua L. u. s. w. Noch aufiällender treten uns dieselben Verhältnisse auf den Gerollen des Kalkgebirges entgegen. Ein grosser Prozentsatz der hier tonangebenden Formen steht zu den Typen der unteren Regionen in allernächster verwandtschaftlicher Beziehung. Silene inflata Sm. findet hier ihre Vertretung durch S. alpina Thoin., Helianthemum vulgare Gärtn. durch H. gra a d i- florum DC, Anthyllis Vulneraria L. durch A. alpestris Kit., Heracleum Sphondylium L. durch H. mootanum Schleich., Galium silvestre Pollich durch G. an isophyl lum Yill., Scabiosa agrestis W. K. durch S. lucida Yill., Chrysanthemum Leu- canthemum L. durch Ch adustum (Koch), Centaurea Scabiosa L. durch C. alpestris Heg. et Heer, Hieracium subca esium F r. durch H. incisum Hoppe, Ytyosotis silvatica Hoffm. durch M. alpestris Sc hm., Alectorolophus augustifolius Heynh. durch A. lanceolatus Stern eck, Euphrasia Rostkoviana Hayne durch Eu. versicolor Kern er, Festuca rubra L., durch F. nigres- cens Lam., Festuca heterophylla Lam. durch F. violacea Gaud., Cystopteris fragilis Bernh. durch C. alpina (Wulf.) Desv. 2). Sehr deutlich erweisen sich verschiedene hochalpine Typen als Modifikationen von Arten der mittleren Alpenregion. Dort oben in der Schneeregion hat Arenaria ciliata L. der A. multi-. caulis Wulf. Platz gemacht, Saxifraga Clusii Koch der S. stellaris L., Saxifraga aspera L. der S. bryoides L., Saxi- fraga oppositifolia L. der S. ttudol phiana Hornsch. 3), Gna- phalium norvegicum Gunu. dem G. Hoppeanum Koch, Salix retusa L. der S. ser pyllifolia Scop., Luzula spicata DC. der E. conglomerata 5lielichh., die (seltene) Alpenform der Poa nemoralis L. der P. laxa Haenke. Gewisse Typen verteilen sich in besonderen, den wechselnden Yerhältnissen angepassten Formen durch alle Zonen. Wir nennen in dieser Hinsicht die in mehreren Gliederpaaren bereits teil- weise vorgeführten Reihen : Erysimum helveticum DC. — Cheiranthus Pers. — pumilum Gaud. Dianthus tergestinus Wulf. — silvestris Wulf. — fri- gidus Koch 2) Auch diesbezüglich wissen wir wohl, dass auf den Alpen neben C. alpina auch verschiedene Formen von C. fragilis vor- kommen, ohne dass deswegen ('. alpina ihren Ursprung verleugnen könnte. 3) Auch in diesem Falle trifft man natürlich die fixierte Form S. Rudolphiana stellenweise neben der gemeinen (-Jrundform. ' . f, 'ICfJ. a 0 ■ Kur/: (U&aal % S&M.1M. ■■■' ftotjer, — 19 — Arenaria leptoclados Guss. — serpyllifolia L. — Marsch- linsii I\'och Asperola aristata L. fil. — cynanchica L. — Neüreichii Beck Artemisia campestris L. — alpina (DC.) — borealis Pall. Centaurea sordida llausm. — Scabiosa L. — alpestris Hegetschw. et Heer Hieracium subcaesium Fries — incisum Hoppe — senile Kerner Plantago serpentina Vill. — maritima L. — alpina L. .luuiperus communis L. — montana Ait. — nana Willd. Carex ornithopoda Willd. — ornithopoda var. alpina — ornithopodioides Hausm. u. s. \v. Die Abstände der einzelnen Glieder dieser lieiken sind sehr ungleich; so fehlt uns heutzutage ein fixiertes Mittelglied zwischen Arenaria serpyllifolia und Marschlinsii, Plantago mari- tima und alpina. Ja es giebt Reihen, von denen sowohl bezüg- lich der Form wie der Zoue ihres Vorkommens nur die zwei Endglieder erhalten blieben ; ich führe vermutungsweise als Bei- spiele hierfür die zweigliedrigen Reihen Saxifraga tridactylites L. — adscendens L., Leontodon autumnalis L. — Taraxaci Lois. *), Taraxacum paludosum (Scop.) — Reichenbachii Hüter, Plantago argentea Chaix — montana Lam. 5) an. Im endlich zum Schlüsse zu kommen, möge ein der von uns zuerst besprochenen Kategorie der Glacialfiora analoger Fall Erwähnung rinden, wo ursprünglich alpine Arten in tieferen Lagen und unter anderen klimatischen Verhältnissen selb- ständige Formen entwickelten: ich erwähne hier beispielshalber Ilomogyne silvestris Cass. (abgeleitet von H. alpina Cass.), So 1 daneil a montana Willd. (von S. alpina L.), Thesium tenuifolium Saut, (von Th. alpinum L.), Festuca alpestris R. S. (von F. varia Haenke). In ähnlicher Weise kann Carex aterrima Hoppe als auf fetterem Boden entstanden und fixierte Rasse von C. atrata L. betrachtet werden. Beobachtungen über Formationsfolge im Kaiserstuhl. Von Dr. Fr. Meigen in Dresden. (Fortsetzung von Seite 167 d. vor. Jahrg.). 3. Wiesenformationen. Bleibt die Trift sich selbst überlassen, so verwandelt sie sich an den meisten Stellen allmählich in Gebüschformationen, wahrend sie unter dem Eintinss der menschlichen Kultur in Halb wiesen und Wiesen übergeht. Unter Halbwieseu sind Gras- bestände zu verstehen, die zwar geschnitten, aber nicht bewässert werden. Ihre Zusammensetzung entspricht in hohem Masse den 4) Die einköpfige Alpeaform von L. autumnalis ist vom echten L. Taraxaci habituell wenig verschieden und wird öfter damit verwechselt. 5) Die var. holosericea der P. montana schliesst sich aller- dings standörtlich öfter ziemlich unmittelbar an PI argentea an. — 20 — natürlichen Bedingungen des Standortes und wird vom Menseben nur durch den regelmässigen Schnitt beeinflusst. Unter den Arten, die eine solche Behandlung aushalten können, trifft aber nicht der Mensch, sondern die Natur selbst die Auswahl. Es sind eben nicht alle Arten brauchbar, die an und für sich dem Standort angepasst sind, sondern unter diesen nur solche, denen ein regelmässiges Schneiden nichts schadet. Darin liegt die Abgrenzung einerseits gegen die Kulturformation der Wiese, andererseits gegen die Naturformation der Trift. Der Grundbestand aller Halbwiesen ist Bromus erectus, obwohl er gewöhnlich nicht die Hauptmasse bildet. Sehr allge- mein verbreitet sind dann ferner Euphorbia Cyparissias, Hippo- crepis comosa, Asperula cynanchica, Plantago lanceolata, Dianthus Carthusianorum. Die Gliederung der als Brometen zu bezeich- nenden Bestände ist nach andern Arten vorzunehmen, deren Eintritt in die Formation in erster Linie durch Lage und Neigung uud die damit zusammenhängende Durchfeuchtung, teilweise vielleicht auch durch die Art der Bearbeitung des Bodens be- dingt wird. Danach kann man unterscheiden ein Brometum thymosum mit Thymus Chamaediys, Helianthemum vulgare, Genista sagittalis, Teucrium Chamaedrys, T. montanum, Salvia pratensis, Centaurea Scabiosa, Sanguisorba minor, Globulavia vulgaris, Asperula glauca, Ouobrychis, Erj'ngium campestre, Pulsatilla vulgaris, Veronica Teucrium. Es findet sich auf vielen ziemlich steilen und nach Süden gerichteten Hängen. An ähnlich trockenen Stellen siedelt sich ein Br. hippocre- pidosum au mit vorherrschender Hippocrepis, aber ohne Ouo- brychis, Helianthemum, Centaurea, Sanguisorba, Genista, Teucrium Chamaedrys. Statt dessen hat es Orchis ustulata, Linum cathar- ticum und Polygala vulgaris. Auf nördlich gelegenen oder weniger geneigten Hängen, die also etwas mehr durchfeuchtet werden, findet man ein Br. sanguisorbosum mit viel Sanguisorba und Asperula cynanchica. Es fehlen Ouobrychis, Globularia und Salvia. Dafür treten ein Galium Mollugo, G. verum, Primula officinalis, Arabis hirsuta, Brunella grandiflora. Als vierter Bestand mag ein Br. teucriosum genannt werden mit beiden Teucrien und Eryngium campestre als vorherrschen- den Arten. Es fehlt meist Thymus Qhamaedrys, Helianthemum. Genista sagittalis, Onobrychis, Pulsatilla, Veronica Teucrium. Dafür findet sich Euphorbia Geraidiana, Artemisia campestris, Origanum, Poteutilla verna und opaca, Stachys recta. Eine fünfte Form endlich ist ein Br. onobrychosum mit sehr viel Onobrychis und auch Hippocrepis. Nach dem Feuchtigkeits- gehalt des Bodens kann man wenigstens 3 Unter formen unterscheiden, An trockenen Stellen spielt Hypnuni rugosum, Anthyllis, Potentilla verna, Trifolium alpestre, Arabis hirsuta, Coronillavaria, Anthericum ramosum eine wichtige Bolle ; in Mulden und auf wenig feuchteren Hangen mit massiger Neigung ist es Silene nutans, Salvia pratensis, Hypnum rugosum. Selinum Carvifolia, Anthericum ramosum; an noch feuchteren Stellen findet man Phyteuma orbiculare, Aleotorolophus major. Anthriscus Silvester. Es fehlt — 21 — dagegen fast immer Helianthemum, Pulsatilla, Genista, Teucrium Chamaetlrys, Veronica Teacrium. Gräser sind in allen Brometen vorbanden, aber gegen Bromus erectus und die genannten Stauden verschwinden sie fast ganz. Eigentliche Wiesen, also Grasbestände, die geschnitten und kunstlich bewässert werden, sind in dem trockenen Kaiser- stuhl sehr selten. Sie unterscheiden sich kaum von den Wiesen der Rheinebene und haben für die vorliegende Betrachtung ein geringes Interesse, da sie unter natürlichen Bedingungen schwerlich entstanden wären. Beiträge zur Flora des Regnitzgebietes. Vlll. Zusammengestellt vom Botanischen Verein in Nürnberg 3. Stück. i Forts, von S. 9 d. Jahrg.). 993. Eupatorium cannabinum L. Appel bei Sulzbürg. 998. Petasites pfficinalis Mncb. Eibach, Reichelsdorf, Kl. Heilsbronn, Neuendettelsau, Gnadenberg. 1011. Stenactis annua Xees. Zw. Yach und Obermicuelbaeh, Kl. Heilsbronn, Hutberg bei Fischbach. 1057. Helichrysum arenarium DC. Neumarkt i. 0. 1065. Artemisia campest ri s L. Neumarkt i. <>. V 1089. Tanacetum Balsamita L. Zw. Schwarzen Brand und Oberklausen gartentiücbtig (0. Pr.). 1108. Senecio spat hui i fo lins DO. Bei Sontheim 10. Pr). 1140. Cirsium bulbosum DG. Urfersheim (0. Pr.). 1169. Centaurea montan» L. Zw. Oberdachstetten u. Mkt Bergel, bei Sontheim. 1186. Leontodon incanus Schrk. Leitenberg. 1188. Helminthia echioides Gärtn. Illersheim bei Winds- heim (Frau Doris Prechtelsbauer). 1193. Scorzonera humilis L. Zw.Nuschelberg und Lauf(Sch.). 1205. Chondrilla juncea L. Schönberg (rhätischer Keuper), [gensdorf bei Gräfenberg (brauner Jura). 1226. Grepis praemorsa Tsch. Appel bei Sulzbürg. 1302. Phyteuma spicatum L. var. coorule sceus Gromli. Pommelsbrunn (Mdl.). 1302b. Phyteuma nigrum Schmidt, Schlosspark Thurn bei Forchheim. 1311. Campanula Rapunculus L. Büchenbach. 1315. Campanula glomerata L. Zw. Buch und Tennenlohe. 1326. Vaccinium Oxveoccos L. Dürrenhembach. 1310. Pirola chloriintha Sw. Leitenberg, Arzlohe bei Pommelsbmnn. 1344. Pirola uuiflora L. Hinterhof bei Maiach, zw. Hormers- dorf u. Riegelstein, von Rupprechtstein über Buchhof bis Mittelrheinbach an mehreren Stellen. Zant. 1354. Menvanthes trifoliata L. Zw. Hemhofen und Thurn. 1368. Gentiana venia L. Eckersmühlen bei Roth (Hg.)v Urfers- heim, zw. Schlüp- und Petersberg (0. Pr.), Weihersdort 1». Sulzbürg (MdL), Eichelberg bei Roth aut Zanclodonletten mit gegabeltem 'Stengel (Hg.). — 22 -- 1379b. Phacelia tanacetifolia Benth. Beim Zellengefänguis Nürnberg. 1381. Collomia grandiflora Dougl. Ilerrenhütte (adv.). 1394. Cynoglossum officinale L. Vorra. Zwisch. Westheim und Sontheim. 1414. Lithospermum officinale L. Stein (0. Pr.). 1424. Digitalis ambiguaMurr. Bei Schönberg auf rhätischem Keuper (Seh.). 1431. Physalis Alkekengi L. Oberhalb Eschenbach bei Hers- bruck (Semler), zw. Pommelsbrunn und Hartmannshuf (MdL)- 1441X1445. Verb ascum thapsi forme X Lj'chnitis Schiede. Bei Stein (Kim.). 1446X1441. Verbascum nigrum X thapsiforme Wirtg. Bei Stein (Kfm.). 1457. Linaria Cymbalaria Mill. Gartenmauer in Strahlenfels (Kim.), Gräfenberg (Riedner). 1462. Linaria arvensis Desf. Zw. Fürth und Unterfürberg auf sandigen Äckern (Riedner). 1476b. Veronica scutellata L. var. pubescens Koch. Unterbürg, unter der typischen Form (Semler), zwischen Eibach und Hinterhof (0. Pr.). 1478. Veronica Beccabunga L. f. minor Koch. Graben bei Speikern. 1480. Veronica Chamaedrys L. f. pilosa Schmidt. Im Gebiet nicht selten, z. B. Rottenberg, Speikern, Lauf. Büchen- bach, Ziegelstein, Heidenberg, Schmausenbück u. a. (Semler). 1486. Veronica Teucrium L. Zwischen Vach und Ober- michelbach, Rossstall, Unterbürg. 1497. Veronica verna L. Grossreuth b. Schweinau (0. Pr.), Lej'h (Hg.), Erlenstegen (Semler). 1497b. Yerouica Dillen ii Crtz. Marienberg. Gibitzenhof b. Nürnberg, Speikern bei Laut. 1500. Veronica Tournefortii Gmel. Grossreuth h. V., Spitalhof. Mögeldorf, Dutzendteich (im mittl. Keuper). f. braehypoda Wiesb. Unter der typischen Form nicht selten, bei Lauf z. B. sehr zahlreich. 1502. Veron ic a polita Fries, f. autumnalis Lange. Eschen- bach bei Hersbruck im braunen Jura (Semler). 1503. Veronica opaca Fries. Auf Dogger: Michelsberg, Hohenstadt u. Eschenbach b. Hersbruck (Semler). 1504. Veronica hederifolia L. f. praestabilis G. Beck. Standortsform von Marienberg bei Nürnberg. 1529. Odontites serotina Lamarck. In der Umgebung von Westheim (mit. Keuper) häufig, Hohenstadt im Jura (O.Pr.) : fl. albo: Am Fuss des Petersbergs bei Westheim (Frau Doris Prechtelsbauer). 1532. Lathraea Squamaria L. Auf rhatischem Keuper: Prackenfels bei Altdorf. 1540. Orobanche rubens Wallr. Zwischen St, Helena und Winterstein vielfach, zwisch. Wiutersteinu. Oberndorf einzeln. var. pallens A. Br. Zw. St, Helena u, Winterstein (Kfm.). 1566. Salvia officinalis Ij. Abhang des Burgbergs bei Eschenfeldeu (0. Pr.). 1570. Salvia pratensis L. v. parviflora Willk. Wind- mühle bei Erlangen (0. Pr.). 1585. Nepeta Cataria L. RuineWolfsteinb. Neumarkt i.O. (Seh.). 1F>9<>. Lamium maculatum L. Bei Ocheubruck im Keuper. [605. Stachya germauica I. Ruine Wolisteiu bei Neu- markt (Seh.). 1018. I. (Miliums Cardiaca L. Zollhaus bei Wendelstein, Schönberg bei Lauf. 1()27. Ajuga geuovensis L Süsswasserkalk bei Roth (Hg.). 1631. Teucrium Botrys L. Ruine Wolfstein bei Neumarkt i. (i. (Seh.). (Fortsetzung folgt). Beiträge zur Flora Anhaltiua. VIII. Von Hermann Zschaeko. Abk ür zungen : A. =- Aken. ('. — ( 'Otiten. Asch. Ascherslehon. Co = Cönnern Ba. = Ballenstedt. De. = Dessau. Be. Ca. = Bernburg. - Calbe. Z. = Zerbst. Cystcpteris tragilis. De. Frecklobener Büsche. Aspidium düyopteris. Ba. Fichtenwald Heinrichsburg- Sternhaus. Aspidium thelypteris. De. Erlenmoor bei Torten. Z. An Gräben im Butterdamm. Aspidium filix mas. Be. Langes Holz bei Freckleben. CO. Gerillgrand bei Dobis. Aspidium spinUlosum. De. Kümmerling bei Torten. Asplenum trichomanes. Da. Felsen im Selkethal. Co. Gerillgrund bei Dobis, hierauch Asplenum »eptentrionale. Asplenum septen trionale. Da. Habichtsstein bei Alexis- bad-, Felsen zwischen Alexisbad. Mägdesprang und Scherenstieg. Asplenum rata muraria. Di1. Wörlitzer Park. Polypodium vulgare. Ba Im Unterharze häufig-, De. Rösling bei Mosigkau: Wörlitzer Park. Botrychium lunaria. Be. Hang des Hohlweges hinter der Abdeckerei an der Fuhne; hier auch die Form B. 1. subin- cisum. Salvin ia natans. De. Pöplitzer Teich. Lycopodium clavatum. Da Victorshöhe; A. Chörauer Moorwiesen. l'otamogeton prolixus des vorigeu Berichtes ist nach Dr. P. Gräbner P. fluitans. Helodea canadensis. Be. Im Wippergebiet : Ausstiche oberhalb Freckleben. Melica nutans. C. Diebziger Dusch Sclerochloa dura. Co. Amt Rothenburg-Dobis. Cladium mariscus. C. Alte Torfstiche der Fuhnewiesen zwischen Zehmitz und Löberitz. Scirpus pauciflorus. C Ebenda. Scirpus silvaticus. A. Chörauer Moorwiesen. Carex Ligerica. De. Sandfeld bei Mosigkau. — 24 — Carex panniculata. Asch. Im See bei Frose. Acorus calamus. De. Wörlitzer See. Arum maculatum. Ba. Heinrichsburg: Be. Langes Holz bei Freckleben. Juncus supinus. De. Moorwieson bei Torten. Juncus obtnsiflorus. C. Radegaster Fuhnewiesen, namentlich in alten Torfstichen. Juncus silvaticus. De. Moorwiesen bei Torten. Colchicum autumnale. Ba. Wiesen bei Ballenstedt und Gernrode, im Selkethal und dessen Nebenthälern, bei Harz- gerode: Co. Fuhnewiesen bei Radegast. Allium vineale B. compactum. Be. In der Nähe der Abdeckerei an der Fuhne:- Co. Gerillgrund bei Dobis. Majanthemum bifolium. De. Rösling. Polygon at um o f f i c i n a 1 e. Ba. Ilabichtsstein bei Alexisbad. P o 1 y g o n a t u m multiflorum. C. Busch zwischen Krüchern und Wohlsdorf: Biendoffer Busch. A. Chörauer Moor- wiesen. De. Rösling. Convallaria majalis. C. Wohlsdori'er Busch: Bien- dorfer Busch ; Diebziger Busch: Kleinzerbster Busch: De. Rösling. Ophrys muscifera. G. Wohlsdori'er Busch. Orchis laxiflorus B. paluster. Be. Bahnausstich bei Baalberge. Piatanthera bifolia. De. Rösling. Epipactis latifolia. Be. Langes Holz bei Freckleben. Epipactis palustris. C. Alte Torfstiche zwischen Rade- gast und Zörbig. Neottia nidus avis. Be. Langes Holz bei Freckleben. Listera ovata. De. Erlenbruch au der Mosigkauer Halte- stelle, dreiblätterig. • Salix repens. C. Fuhnewiesen bei Badegast. As arum europaeum, Ba. Heinrichsburg. Be. Birken- busch bei Freckleben. Polygonum bistorta. Asch. Seewiesen zwischen Frose und Nachterstedt. Chenopodium polyspermum. Be. Saaleufer Gröna und Dröbel : Schuttstelle am Grönaer Busche: Schuttstelle am Bernburger Schützenplatze. C. Badegast, Aecker im Fulme- alluvium. Chenopodium albnm. Die Schuttplätze Bernburgs, na- mentlich die am „Werder" uud am Schützenplatze, bergen eino reiche Ruderalflora, im Herbste sind sie mit Chenopodium- und Atriplexformen förmlich besät. Ein Formengewirr tritt dem Sammler in diesen „Meldenwäldern" entgegen, ein Formengewirr, so mannigfaltig und verschlungen, dass Jahre dazu gehören, um alles zu entziffern und zu enträtseln. Ja, jedes Jahr scheint die Zusammensetzung bunter zu werden, neue Formen scheinen zu entstehen, während alte verschwinden. Was nun Chenopodium anbetrifft, geben sich alle deutschen Arten, Ch. urbicum und Ch. murale ausgenommen, hier ein Stelldichein, und mit Atriplex scheint es kaum anders zu sein. Aus der Ch. album - Gruppe treten hier auf Ch. album, Ch. opulifolium, seltener Ch. ih-i- folium, und auch Ch. striatum Murr dürfte kaum fehlen. Nament- lich die beiden ersten sind es, welche mit ihren zahlreichen — 25 - Formen, Zwischenstufen und Bastarden die Zusammensetzung der Chenopodienflora so mannigfaltig erscheinen lassen. Ich habe iu den letzten Jahren so manchen freien Nachmittag den fjheno- podien unserer Sehnt tberge gewidmet und teile hier das L<]rgeb- nis meiner Untersuchungen mit, wohl wissend, dass ich den Formenreichtum unserer Meldenflora noch nicht erschöpft habe. (henopodium alhum hastatum findet sich nicht zu zahlreich. (henopodium alhum erosum mh. Untere und mittlere Stengelblätter so lang wie breit, dreieckig, stumpf: Blatt- rand wie ausgebissen. Obere Blätter schmäler, wie die stumpfen Seitenblätter parällelrandig. Aus diesen Gründen (parallelrandige Blätter, stumpfe Spitze, sowie ausgebissener Blattrand) vermutet Herr Dr. Murr-Trient, dem meine Chenopodien vorgelegen haben und dem ich in meinen Ausführungen mehrfach in der Deutung der Formen folge, den Einfluss von Chenopodium striatum. ('henopodium alhum pseudostriatum mh. = C h. stria tum-album Dr. Murr. Untere Blätter lanzettlich eiförmig, klein, stumpf, nur wenig gezähnt, Ränder in der oberen Hälfte mehr oder weniger parallel, mattgrün. Diese Form hielt ich zuerst für das echte Ch. striatum, doch nach Vergleichung mit striatum erkannte ich in ihr eine dem striatum nahe- stehende Form von alhum. Ich sammelte diese ausser bei Bern- burg auch bei Zehnitz im Kreise Coethen. Chenopodium pseudo-Borbasii M u r r 1901 = s tri a t u m X albuin. Dafür hält Herr Dr. Murr von mir bei Bernburg gesammelte Formen, und ich muss ihm in dieser Deutung zustimmen. Nun ist zwar Ch. striatum von mir trotz allen Suchen- hei Bernburg noch nicht gesammelt worden, womit aber nicht gesagt ist, dass es nicht liier vorkommt oder vorkam. Uebrigöns ist meiner Ansicht nach das Vorkommen von striatum zum Zu- standekommen obiger Formen gar nicht nötig: denn die ge- nannten Zwischenformen brauchen ja nicht hybriden Ursprungs zu sein. (Fortsetzung folgt). Ein botanischer Ausflug ins Innere Norwegens. Von W. Kirsch st ein. (Fortsetzung von S. 10 d. Jahrg ). Am nächsten Morgen fahren wir auf einem der zahlreichen Dampfboote, die den Verkehr zwischen Göteborg und den am Grötaelf gelegenen Seebädern und Vergnügungsorten vermitteln, stromabwärts dem Kattegat zu. Sobald wir die Stadt hinter uns haben, werden zu beiden Seiten die Flussufer felsig und steil. Im Flusse sind viele meist unbewohnte Felsinseln und Klippen. Wir verlassen nach ungefähr einstündiger Fahrt das Schiff und besteigen eine Strandklippe. Ringsum erblicken wir ein wahres Meer von fast nackten bräunlichen Kuppen. Die Vegetation ist äusserst spärlich. Wir beobachten Sedum album und annuum. Viscaria viscosa. einige Rosaarten, Empetrtim nigrum, Vaccininm uliginosum. silene rupestris, die hier sehr häutig ist. und welche uns auch später bei Christiania wieder begegnet. Zwischen den Felsspalten wächst Asplenium septentrionale und Phegopteris polypodioides. an feuchten Stellen Juncus filiformis, Salicornia her- — 26 — bacea und Obione pedunculata. In der Nähe des Meeres stehen einige kräftige Stöcke von Archangelicä oflicinalis. Diese Pflanze trafen wir noch ott, so auch am nördlichsten Punkte unserer Reise auf Knuds Höhe in der Nähe des Gipfels an einem Sehnee- felde circa 5000 Fuss hoch. — Die gewaltigen Trollhättafälle. die wir nun besuchen, und welche von Fichtenwald umgeben sind, bieten nur eine geringe botanische Ausbeute. An den Fällen und in ihrer Nähe im Walde findet sich: Sedum album, Ränunculiis reptans, Geraniuru lucidum, Uriganum vulgare, Melica nutans. Circaea alpina, Cardamine parviflora, Yiola uiirabilis. Phegopteris polypodioides und Juncus filiiormis. Da Schweden bisher botanisch so wenig bot, und wir auch an landschaftlichen Reizen nicht mehr viel erhofften, fuhren wir direkt bis Christiania. Einmal wurde uns dieser Entschluss leid, als wir hinter Mellernd die ausgedehnte nMoore passierten. Wir sahen von der Bahn aus reiche Bestände von Rubus Chamaemorus. Die leuchtenden hellroten Beeren lugten recht verlockend aus dem dunklen Laube hervor. Unverkennbar waren auch die weite Flächen überziehenden Basen von Scirpus caespitosus. Stundenlang kamen wir dann durch Fichtenwälder, die in dem bergigen Gelände mit grossen und kleinen Seen abwechselten. In der Nähe des Bahndammes zeigte sich zuweilen aus dem Walde herunterhängend Arctosta- phylos Uva ursi. Nach einem Blick auf den imposanten Wasser- fall des Glommen, den bedeutendsten unter seinen zahlreichen norwegischen Brüdern, erreichen wir gegen Abend Christiania. die Hauptstadt Norwegens. Die Bahn zieht sich in ziemlicher Höhe um einen Berg herum. Vor uns liegt der langgestreckte Christianiafjord mit seinen aus- und einfahrenden Schiffen. Noch eine .Wendung der Bahn und wir haben zu unseren Füssen die schöne Stadt Christiania mit ihren beiden Hafen Björviken und Piperviken. Eine Land- zunge, auf deren Spitze sich stolz die alte Burg Afefershuus erhebt, trennt beide. Ein mit Fichten bewaldeter Hügelkranz utmgiebt die Stadt von der Landseite her und schützt sie gegen die rauhen Nordwinde. Der butanische Garten bietet recht wenig. Am meisten Interesse erweckte der Teil, welcher die nordischen Pflanzen enthält. Der Garten ist zwar sehr ausgedehnt, doch ist erst der kleinste Teil desselben zweckentsprechend hergerichtet. Zwischen den schönen Baumgruppen giebt es noch weite wiesenartige Rasen- flächen, auf denen man eben bei der Heuernte war. Hier in Christiania mussten wir uns nun darüber klar werden, wohin wir uns zu wenden hätten, um die botanische Eigenart des Landes am besten kennen zu lernen. Der Zufall begünstigte uns. Ein Buchhändler, bei dem wir eine Flora Norwegens kauften, war einigermassen über die botanischen Verhältnisse des Landes unterrichtet. Er empfahl uns eine Tour ins Innere des Landes nach dem Dovre Fjeld bis Knuds Höhe. Dieser Berg wird nicht mit Unrecht, wie wir später sehen werden, als das botanische Paradies Norwegens bezeichnet. Die „Norsk Flora von Hoffstad", nach welcher Herr Professor Plöttner die gesammelten Pflanzen bestimmte, erwies sich als ausreichend und brauchbar für unsere Zwecke. Leider sind in dieser Flora die Autoren bei den Pflanzennamen weggelassen, und da ich eine ausführliche nordische Flora nicht besitze, muss ich mich darauf beschränken, diese Quelle für unsere Bestimmungen anzuführen. - 27 — Bevor wir uns ins Innere des Landes begaben, machten wir einen Ausflug in die bewaldeten Berge der Umgegend Cbristianias. Kur billiges Geld fährt man mir der elektrischen Bahn bis auf den Holmskollen. I>ie Fahrt war nicht nur wegen der prächtigen Aussicht lohnend, wir fanden hier auch den ersten Repräsentanten der nordischen Flora, das stattliche Aconitum septentrionale, das wir spater auf allen unseren Wanderungen wieder trafen, dazu Melampyrum silvaticum, lieranium silvaticum und bohemicum, Linnaea borealis, Trientalis europaea, Pirola rotundifolia, Ramischia secunda, Viola' mirabilis. Gnaphälium norvegicum (nur 1 Ex.), Mulgedium alpinum, Lathyrus montanus (sehr breitblättrig, wohl die Form emarginatus Herzsch.), Vaccinium Myrtillus und A'it is Idaea sehr viel. Rubus saxatilis, Convallaria majalis, Majanthemum bifolium. Hypochoeris maculata, Polygonum viviparum und Calama- Lirostis silvatica. Zwischen Holmskollen und Yoxnkollen trafen wir auf tun kleines Eochmoor mit: Scirpus caespitosus, Carex pauciflora und limosa, Eriophorum alpinum. Andrömeda polifolia, Rubus Chamaemorus. Vaccinium Oxycoccus und Drosera intermedia. Mit dem ersten Zuge verliessen wir am nächsten Tage Christiania. Wir nahmen auf dem Ostliahnhofe eine Rückfahr- karte (sie hat in Norwegen 1 Monat Gültigkeit) bis Otta. der Endstation dieser Bahn. Anfänglich ist das Gelände hügelig und reich bewaldet. Hier liegt die Stadt Eidsvold am Vormen. Sie treibt bedeutenden Holzhandel. Eine kurze Strecke hinter Eids? vold erreichen wir bei Minde das Südufer des Mjösensees. welcher -ich in der Richtung von Nord nach Süd 190 km weit erstreckt. Die Breite des Sees ist im Verhältnis zu seiner Lange gering, sodass er mehr wie ein riesenhafter Fluss erscheint. An den Hängen der zum See abfallenden Berge liegen malerisch verstreut zwischen grünen Acker- und Wiesensti'eifen die norwegischen meist braun gestrichenen Holzhäuser. Grössere Ansiedelungen finden sich nach Norden hin immer seltener. Die Bahn führt am Ostufer des Sees entlang und gewährt beständig neue Ausblicke von grossem landschaftlichem Reiz, Hamar, eine alte Bischofsstadt, mit einer Domruine liegt mitten am See auf einer Halbinsel. Bei Lillehammer, am Nordende des Sees, beginnt das frucht- bare Gudbrandsdal, welches der Logen durehfli esst. Diesem Fluss folgt die Hahn, ihn bald auf dem rechten, bald auf dem linken Ufer begleitend, bis zur Endstation Otta. Ucweit Lillehammer bildet der Logen den Harpefoss, einen stattlichen Wasserlall. Im kiesigen Ufersande wächst überall Myricäria germanica. Da wir in Otta schon um 3 Ihr ankamen, beschlossen wir, noch eine Fuss Wanderung zu machen. Das Flussthal wird immer enger, und die mit Kiefern und Fichten bewachsenen Berge >tei,nvn immer höher und steiler auf. Wenn der breite Fluss mit seinem prachtvoll grünen Wasser und die norwegischen Holzhäuser nicht wären, könnte man glauben, man befände sich in einem Thale des Harzes oder des Thüringer Waldes. Die Dächer der Holzhäuser sind mit Erde beschüttet. Auf diesen Dächern findet sich neben anderen Pflanzen Allium fistulosum. Ob diese Pflanze mit der Erde hinaufkommt. oder ob sie dort angebaut wird, liess sich nicht feststellen. Nach einer Bemerkung der Hofl'stad'schen Flora scheint Letzteres der Fall zu sein. Auf dem felsigen Boden am Wege bemerken wir Echinospormum lappula und derlexum, Gerast ium alpinum, Androsace — 28 — septentriönale, Oxytropis lapponica^ Carex capiUaris, Woodsia ilvensis, Cystopteris fragilis und Pinguecula vulgaris überall an feuchten Stellen der Felsen. An einem kleinen Wasserfall, der einen Teil seiner Kraft zum Betriebe einer Mühle hergiebt, sehen wir zum ersten Male die prächtige Saxifraga Cotyledon, die wir später noch einmal an einer ähnlichen Stelle finden. Diese schöne Pflanze wird als Zimmerschmuck in dortiger Gegend vielfach ver- wendet. Man hebt sie mit der Blattrosette und den Wurzeln aus und setzt sie in eine mi't Wasser gefüllte Vase. Auf diese Weise soll man sie wochenlang in voller Blüte erhalten können. Am Wasserfall stehen ausserdem noch Rhodiola rosea, Montia rivularis und Saxifraga aizoides. auf einer Wiese dicht am Flusse Eriophorum Scheuchzeri. Gegen ^lO Uhr Abends gelangen wir an die Skyd- station Laurgaard. Diese Skydstationen sind überall an den Ilauptverkehrsstrassen des Landes zu finden, besonders da, wo es keine Eisenbahn- und Schiffsverbindungen giebt. ■ Sie . vermitteln den Personen- und Postverkehr. Der Staat überlässt sie an Leute. welche verpflichtet sind, die Post und Personen gegen eine fest- gelegte Taxe von einer Station zur andern zu befördern. Im Innern des Landes dienen zur Beförderung Reitpferde und ein- spännige, zweirädrige Wagen. Die Wagen sind entweder ein- sitzig (Karriols) oder zweisitzig (Stol- und Reisekjärren). Zur Lenkung des Gefährts wird in der Regel ein Knabe mitgegeben, der durch fortwährende Zurufe die kleinen, ausdauernden aber trägen norwegischen Pferde anfeuert, oder man .ist sein eigener Kutscher und giebt in diesem Falle das Gespann einfach bei der nächsten Skydstation ab. Im Winter treten natürlich Schlitten an die Stelle der Kjärren. Der Verkehr zwischen den Stationen an den Fjorden wird durch Boote besorgt. Die Strassen befinden sich durchweg in dem besten Zustande und werden deswegen auch viel von Radfahrern benutzt. In den nördlichen Teilen Norwegens sind die Skydstationen weit und breit die einzigen Herbergen für die Reisendeu. Den Sommer hindurch herrscht hier ein reges Leben ; denn sie dienen den Bewohnern der Städte, besonders Christianias, als Sommerfrische. — Bei Laurgaard, wo wir gutes Nachtquartier fanden, zweigt sich von der Hauptstiasse ein Weg nach Yaage ab. Wir folgen der Hauptstrasse. Das Thal wird sehr eng, die Felsen steigen schroff und gewaltig aui. Zuletzt treten die Felsen so dicht an den wild schäumenden und brausenden Fluss heran, dass man den Raum für die Strasse aus dem Felsen heraussprengen musste. Wir sind mitten im Kusten- paas. Eine Holzbrücke führt an dieser Stelle über den Fluss. Ein fesselnder Blick bietet sich von ihr aus. Ringsum hat man die nackten, hochragenden Felsen und unter sich den in Kaskaden dahinstürmenden Fluss. Phleum alpinum. Carex alpina, Saxifraga stellaris und caespitosa, Saussurea alpina, Oxyria digyna, Aconitum septentriönale (sehr viel), Phyllodoce caerulea, eine Ericacee, die wir hier nur in wenigen Exemplaren fruchtend, weiter oben aber reichlich und blühend finden, und Gentiana campestris bilden die Ausbeute vom Rustenpass. Das Thal ver- breitert sich hinter dem Rustenpass ganz bedeutend. Grasflächen und Gerstenfelder wechseln ab mit Kiefernwäldern. In letzteren ist der Boden bedeckt mit der noch blühenden zierlichen Linnaea — 29 — borealis und Trientalis europaea. Diese beiden Pflanzen sind hier ausserordentlich häufig. Von Bäumen bemerken wir noch: Ahaus incana, Betula alba. Populus tremula und Picea excelsa. (Fortsetzung folgt). Botanische Vereine. Botanischer Verein der Provinz Brandenburg. Die Versammlung am 11. Januar 1901 eröffnet Herr Prof. Dr. Volkens mit geschäftlichen Mitteilungen. Das Kultusministerium bewilligt zur Herausgabe der Kryptogamenflora der Provinz Brandenburg eine Beihilfe von je 200 Jli. auf 3 Jahre: der Vorstand des Vereins hat an Herrn Prof. Buchenau zu dessen 70. Geburtstage eine Glückwunschadresse abgehen Lassen und sich ferner dahin schlüssig gemacht, dass bei Herausgabe eines forstbotanischen Merkbuches für die Prov. Brandenburg zuerst ein kurzes Bild der Pflanzen- welt der einzelneu Kreise gegeben und sodann darauf aufmerksam wemacht werden soll, was zu erhalten wünschenswert sein dürfte : eine Kommission von 21 Mitgliedern wird mit dieser Aufgabe betraut werden. Zum Beginn des wissenschaftlichen Teils der Sitzung ver- breitet sich Herr Lehrer Roman Schulz über die in der Adventiv- tlora der Umgebung Berlins von ihm und seinem Bruder be- obachteten Arten der Gattung Achillea und deren Varietäten. Er bespricht des Näheren folgende fünf: 1. Achillea Millefolium L. var. lanata Koch; 2. A. setacea W. K.; 3. die aus Ungarn ein- geschleppte, in der Teilung der Blättchen und in der Grosse der Köpfchen sehr veränderliche A. crithmifolia W. K. mit var. pseudo- nobilis Schur und villosa Born. Schulz: 4. A. nobilis L. var. Neil- reichii Kerner und 5. A. Gerberi MB. var. suberistata DC. und var. ochroleüca lioiss. — Herr Prof. Dr. Schumann reicht mit einigen Begleitworten das Werk: „Jentsch, Nachweis der be- achtenswerten und zu schützenden Bäume, Sträucher und erratischen Blöcke in der Provinz Ostpreussen" herum. — Der Vorsitzende, Herr Prof. Dr. Volke ns. lässt zahlreiche von seiner letzten grossen Reise mitgebrachte Photographieen zirkulieren und beginnt dann einen Vortrag über die Vegetation der Karolinen-Inseln. Schon in der Sitzung vom 13. Okt. v. J. — s. Nr. 12 des Jahrg. IjiOO — hatte er bemerkt, dass die Karolinen in 2 Gruppen zer- fallen: in die niedrigen • Koralleninseln, welche eigentlich nur Kokosnuss- und Pandanus-Bäume beberbeigen, umgeben von Mangroven (Rhizophora), und in sich mehr über den Meeresspiegel er- hebende Inseln, wie Yap ud Fonape. Die letzteren sind botanisch interessanter, und ihre Pflanzenwelt gliedert sich in die Vegetation 1. der Mangroven, 2. des Kulturlandes und 3. der Berge. Die Mangrovenvegetation ist reich an Species. hat sog. Triftfrüchte d. h. Früchte, welche durch das Wasser ihre Verbreitung finden und in diesem lauge Zeit ihre Keimkraft behalten, und zerfällt in die äusseren Mangroven nach dem Meere hin mit Früchten, die schon auf dem Baume keimen, und in die inneren Mangroven nach dem Strande zu. Die Strandflora wird gebildet aus Bäumen — hauptsächlich Kokospalmen — . Kräutern. — darunter einige Succu- lenten. wie Portulak und Convolvnlaeeen z. I!. eine Ipomoea — und Sträuchem. von Lianen dicht durchflochten und mit Früchten. welche gleichfalls durch das Wasser verbreitet werden. Bieten — 30 — sich den Lianen keine hohen Pflanzen, an welchen sie sieh enipqr- sehlingen können, so entwickeln sie sich strauchartig. Wo der Boden neu bearbeitet wird, erscheinen Ruderalpflanzen : Compositen, Amarantaceen, Eüphorbiaceen. Cäsalpiniaceen (z.B. Cassia oeeiden- talis) und einige Gramineen, unter welchen sich merkwürdigerweise auch' unser Cyiiödon Dactylon berindet. Die wichtigsten Pflanzen des Kulturlandes sind die Kokospalme, die Betelnusspalme und als Knollengewächse zwei Araceen. die so riesig grosse Blätter be- sitzen, dass ein Blatt einen Flächenraum deckt, wie ihn der Fuss- boden eines Wohnzimmers aufweist, und drei Arten von Diascoreaceen. die nicht zu bestimmen waren, weil sie keine Blüten besassen. Bei den Hütten sah Redner Flaschenkürbisse. Melonen und Oxalis- Bäunie. Als Zierpflanzen werden Hibiscus - Arten wegen ihrer leuchtenden Blüten bevorzugt: auch das prächtige Ocimum sanetum fand sich aich1 selten. Der vorgerückten Zeit wegen schloss der Vortragende hier, die Fortsetzung für die nächste Sitzung verheissend, 1! erlin. den IS. Januar 1901. Rottenba c h. Pflanzensammlungen. Koss, Hermann, Herbarium siculum. Centurie II. ich — -150. Rauunculus Orientalis Boiss.. tiabellatns Desf.. bullatus L.. inuricatus L. Delphinium halteratum S. S. f. longipes. Brassica rupestris Bat'., amplexicaulis Desf. Sinapis pubescens L. Diplo- taxis erueoides L. Biscutellä didyma L. var. lyrata. Silene coeli- rosa A. Br. Tunica illyrica L. Dianthus rupicola Biv'.. CaryophyUus L. var. siculus. Althaea officinalis L. Hypericum perforatum L. f. veronense. aegyptiacum L. Kuta chalepensis L. var. bracteosa. Ononis pendula Desf.. viscosa L. var. breviflora. Trifolium angustir forium L. Lotus biflorus Desr., ornithopodioides L. CoröuiBa Emerus L.. valentina L. Hippocrepis comosa L. var. glauca. Lathyrus silvestris L. var. membranaceus. Clymenum L. f. tenui- folius. Üchrus L. Vicia pubescens Boiss. Lythrum Graefferi Ten. Paronychia argentea Lam. Sedum coeruleum Vahl. Tordylium apuluin L. Cnidium apioides Lam. Pimpinella anisoides Brig. var. Gussonii. Ridolfia segetum Moris. Eryngium amethystinum L. f. sicula. tricuspidatum 1.. Lönieera biflora Desf. Asperula aristata 1.. ril. var. longiflora. Scabiosa crenata Cyr. f. hirsuta, maritima 1... maritima 1,. f. prolifera. Senecip Cineraria D. ('. Anthemis muricata (iuss. Chrysanthemum Myconis I>. var. hybridum. Mycqnis L. var. hybridum f. discolor. Artemisia arborescens L, Heli- ehrysum siculum Boiss. Pflanzentausch.. 2. Der von Herrn Prof. Dr. Sagor-ski in l'forta bei Naumburg a. S. geleitete T h ü r i n g i s c h e B 0 tanis ch e T a 11 s ch - verein hat kürzlich seine 14. Offertenliste herausgegeben; Die- — 31 — seihe timfasst 24 Oktavseiten, ist reich an Seltenheiten der euro [läischen Flora; besondere Erwähnung verdienen Pflanzen aus Kaukasus. Spanien, Italien. Frankreich, Serbien.Dalmatien.Montenegro und Bulgarien, von aussereuropäischen Australien. Armenien. Bithynien. Persien. G. L. Pflanzenverl^auf. Elisee Reverchon in L yo n hat eine Liste vonPflanzen aus Spanien und Algier veröffentlicht, er berechnet die Centime mit 3U Fr. Ar viel II a u' 1 und u. Joh.Kü. 1 1 s t r ö ni in Falun (Schweden) haben ihren 10. Katalog über skandinavische Pflanzen ausgegeben Er ist reich an Phanerogamen, berücksichtigt aber auch Farne. Moose u. Flechten. Anerkennenswert ist die systematische An- ordnung. Gr. L. Berichtigung. Der vom Oberlandsgeriohtssekretär Scholz entdeckte schmal- blätterige Lathyrus ans der Kämmereifors'1 in Freystadt hat den Namen Lathyrus silvester L. var. capillaceus J. Scholz zu führen. Die auf S 182 (Z. 12 v. unten) d. vor. Jahrg. der D. B. M. ge- wählte Bezeichnung «var. linarifolius" ist ungenau. Ali die Leser. Irrtümlicher Weise ist. wie ich erfahren habe, bekannt ge- geben worden, es sei bezüglich, des Abonnementspreises der D. B, M. eine Änderung eingetreten. Der Irrtum ist wohl dadurch ent- standen, dass ich in Ausnahmefällen mich auf Wunsch gern bereit erklärt habe, einen etwas billigeren Preis zu berechnen, xim einzelnen welliger bemittelten Freuiftlen unserer Scientia amabilis eine kleine Erleichterung zu bieten. — Zu einer wirk- lichen Preisherabsetzung werde ich aber sofort mit Vergnügen bereit sein, sobald die Herstellungs- und Vertriebskosten der D. B. M. durch die Bezieher wirklich gedeckt werden. Denn es hat nie in meiner Absicht gelegen mit der D. B. M. mir persönliche Vorteile /.u verschaffen, im Gegenteil gar oft schon hat der Herausgeber selbst zur Deckung der Kosten mit beitragen müssen. G. L. Briefkasten. Dr. K. in S. 1!. Vielen Dank! Wünsche von Herzen guten Krl'nlü. — U. in Z. Hoffe in nächster Nummer beginnen zu können. — Dr. M. in T. Die beiden Taf. sind schon in Arb. geg. — Die noch rückständigen Tauschscudungen kommen in aller Kürze zur Erledigung, G. L. Zur Nachricht. Dieser Nummer sind beigefügt-: 1) Titel und Inhalt des v Jahr-'. 2) Tafel 1 zu 19C0. 'Die" 2 te noch rückständige Tafel tolgl mit einer der nächsten Nummern. G. L. — 32 Anzeigen. ■ - - Die früheren Jahrgänge , der I). B. M. sind noch vorrätig und werden I — IV zu je 5 Mk., V— XVII zu je 3 Mk. geliefert. Gut getrocknete und schön präparierte Erdorchideen aller Erdteile k a u ft jederzeit Der Herausgeber. -4@ -4© -*$ -4 10 w'-.r? r: Ü e? Ö =< » ST 2. £2 '.r S ' ° ry 1 t 1 er j©3-<ä»3 2 5»»- 2 a » -,«> £J C Sfe " re 0 S— 3-■? g. -c' f*t — c^ re Ol £. -' s n ö^i^- r»°" r*c O er 1 g « ^»0 ^ — O" SJ i» tf g S jj ?3» Q fc< 5 - Sä* Sä*- S* Sä* Sä* Sä- Sä- Sä* £»- £4- S* £4- ©»- ©fr- £* £*- Sä* 5* ©*• Sä* ©♦* Sa- tt** tj^ £** £** s** Sä- e* Sä- £* £^ ©*♦ 6> e^ 5» e* >>> ©» Verlag •/,>'/>'//?(. \l 1. - Tlu/Pl Jttt-'t fftmc/uHmm' - c%aw ./ OA CO < ir — 37 — Zur Chenonodium-Frage. 11. Von Dr. J. M nrr in Trient. In der Allg. bot. Zeitschr. 1900. S. 202 tl* habe ich meine in dem Aufsätze ..i ber einige kritische Chenopodium-Formen" (D. bot; Monatsschr. 1896, S. 32 tl') niedergelegten Beobachtungen und An- schauungen gegenüber den sStudienM von J. B. Scholz in der i^sterr. bot. Zeitschr. 1900. S. 49ti*. 93tt* zu verteidigen gesucht. Hier nun sollen die von mir bis jetzt nach meinem Dafürhalten tce- wonnenen positiven Resultate in aller Kürze festgelegt werden. Wenn ich auch hier wieder vielfach auf die erwähnte Ar- beit von Scholz kritisierend Bezug nehme ich habe mir nicht die Mühe verdriessen lassen, sämtliche von ihm dargestellten Blattformen an der Hand des Textes gewissenhaft zu vergleichen — so geschieht dies keineswegs aus Vorliebe für Kontroversen, son- dern weil ein natürlicher geregelter Fortschritt in dein Aufbaue unseres Wissens überhaupt nur bei Rücksichtnahme auf die ein- mal vorhandene Litteratur und steter Auseinandersetzung mit der- selben (lenkbar ist, und mag eine Litteratur - Erscheinung der per- sönlichen Denk- und Auffassungsweise auch noch so wenig zu- muten. So scheint mir schon die entschieden vorhandene Tendenz jener Arbeit, die Annahme von Kreuzungsprodukten in dem Kreise von Chenopodium album und den zwei uächstverwandten heimischen Arten als mehrweniger bedenklich hinzustellen (S c h o 1 z nimmt thatsächlich auch für keine seiner Formen mit einiger Entschieden- heit hybriden Charakter in Anspruch), von vornherein verfehlt. Wenn schon in den Gattungen Polygonum und Ruinex bereits zahlreiche {■/,. T. wie Polygonuin mite X l'ersicaria. Rumex eris- pus X obtusifolius usw. sogar weitverbreitete und auf dem Wege der artlichen Konsolidierung begriffene) Bastarde bekannt und an- erkannt sind, so ist dies umsoinehr in gewissen Gruppen von Chenopodium zu erwarten, denen eine ganz ungewöhnliche rassen- bildende Kraft und Bildungsfähigkeit überhaupt innewohnt, der- gleichen Gattungen (wie ßubus, Potentilla, Hieracium, Mentha usw.) aber naheliegender Weise so gut wie immer auch gleichzeitig eine hervorragende Neigung und Fähigkeit zur Bildung von Hybriden erkennen lassen.1) lud in der That, mögen auch bei den drei von Scholz und mir behandelten Arten, Chenopodium album. opulifolium und fieifolium, gewisse mehr weniger konstante Unterschiede sich selbst an den Samen und Sämlingen nachweisen lassen, so liegt es bei unbefangener Betrachtung auf der Hand, dass alle drei Arten im M Nach unserer Auffassungsweise müsste es eigentlich um- gekehrt lauten : Diejenigen Gattungen und Artenkreise, denen in besonderem Grade die Fähigkeit zur Ausbildung tertiler Hy- briden zukommt, sind dadurch auch schon in höherem Masse befähigt, neue Kassen und in der Folge auch Arten zu entwickeln. Die Artbildung durch Hybridisation wird nach unserer Überzeugung noch immer viel zu wenig gewürdigt, wenn sich ja auch aus Kreuzungen allein sicher kein phylogenetisches System aut- bauen lässt. — 38 — Ursprünge nichts als Rassen einer erweiterten Hauptart Cheno- pödium album sind, von welcher Chenopodium ficifolium . S. 32 /.. T. und Tai. 1. 2c. Ich habe schon in der Allg. bot. Zeitschr. 1900, S. 203. Anin. 20 hervorgehoben, dass die Blätter c' c' dem — 40 — Gh. opulifolium var. mucronulatum angehören. Die Form ist durch den genau rhombischen Blattumriss mit weit vorgezogenen, daher sehr stumpf erscheinenden zwei (Haupt-) Seitenzähnen wohl cha- rakterisiert. Auf Ch. album weist ausser dem Zuschnitte auch die beträchtliche Grösse der Hauptblätter, noch mehr aber die ver- hältnismässig lang vorgezogeneu (b) aus reinem Ch. opulifolium nicht zu erklärenden obersten Blätter. Ich fand die Form im Herbste 1894 auf Ruderalboden der Lustenau in Linz. Eine sehr nahestehende Pflanze sowie eine zum typischen Ch. opulifolium überleitende (der ersten Figur a auf Tafel I, 2 meiner Abhandlung von 189b' entsprechende) Form erhielt ich von I ss ler aus Colniar; ein Stengelstück einer anderen ebenfalls mit Ch. betulifolium nahe verwandten, aber durch fast verschwindende Buchtung und daher rundlich-rautenförmige, völlig an l'o- pulus tremula erinnernde (untere Blätter) ausgezeichnete Form (s. Fig. 4b) legte mir Z sc hacke aus Bernburg unter der Be- zeichnung „Ch. populifolium , wohl ein Analogon zu Ihrem Ch. betulifolium" vor. In den Kreis meines Ch. betulifolium beziehe ich ferner bei Scholz die Fig. 8 (aus Thorn, von Scholz mit Fig. 10 : Ch. spathu- latum Gandoger verglichen, aber diesem nicht allzu ähnlich) und Fig. 9 (von Langenlois). Ein Vergleich der beiderseitigen Blätter- skizzen dürfte meine Annahme berechtigt erscheinen lassen. 5. Ch. Preissmanni mh. So benenne ich die bereits in der 1). bot, Monatsschr. 1890. S. 34 als Ch. betulifolium mh. (rec- titts opulifolium var. mucronulatum!) X album L. angeführte und auf Tafel I, 2 unter d abgebildete Blattform, die ich zum Ver- gleiche nochmals reproduziere. Sie wurde mir 1895 von Preiss- mann mit der Bemerkung „Ch. album L. var. b. heterophyllum Neilr. Fl. v. Niederöst. p. 280. Stiftingthal bei Graz, 3. Sept. 1 880: scheint ein Zwischenglied zwischen Ch. album L. und Ihrem Gh. betulifolium zu sein?" vorgelegt. Thatsächlich füllt Ch. Preiss- manni die Lücke zwischen Ch. betulifolium (verum) und Oh. opuli- folium var. mucronulatum aus. Es liegt mir von der Form aller- dings nur sehr geringes Material vor. Sehr angenähert besitzt1 ich dieselbe auch noch in einem Zweige durch Zschacke aus Bern- burg (ein oberes Blatt davon unter a' abgebildet). Meine be- stimmte Ansicht über den hybriden Charakter der Pflanze („opuli- folium-Typus mit aufgesetztem Mittelstücke von Ch. album") habe ich bereits in der Allg. bot, Zeitsohr. 1900, S. 204 ausgesprochen. Wie Scholz (S. 94. unten — ich kann den Text nicht anders verstehen) auf den Gedanken kommen konnte, diese dem Ch. opuli- folium var. mucronulatum nahestehende Pflanze mit seinem Chi album var. pseudopulifolium (Fig. 15. 16a und b) zu vergleichen. ist mir rätselhaft. (Fortsetzung folgt). Beiträge zur Flora des Regnitzgebietes. VIII. Zusammengestellt vom Botanischen Verein in Nürnberg. 4. Stück. (Forts, von S. 23 d. Jahrg.). 1648. L y s imach i a n e m o r u in L. Hutberg, Hinterhof bei Nürnberg. 1749. Rum ex Acetosella L. var. rubro punetat u s. Auf Sandheiden um Fürth nicht selten. — 4t — var. multifidus L. Marienberg, Hummelstein. 1764. Polygon um Bistorta L. Brunnen hei Roth, Lein- burg am Morizberg. 1767. Thyniclaea Passerina C.n.G. Eschenbach im weissen Jura (Seh). 1768. Dan li n e M e z e r e u m E Zwischen Rüthenbach und Prunn. 1776. Thesium alpinum li. Rsichelsdorfer Keller, Rossstall und Bahnhof Kadolzburg. 1781. Aristolochia Clematitis L. Büchenbacbb. Schwabach, Urfersheim hei Windsheini. 1782. A s a r u m e u r o n a e u m L. Zwischen Westheini und Sontheim. 1827. Betula pubescens Ehrh. Schönberg hei Lauf, Wald bei Kleedorf. 1832. Alnus ine an a D<\ Birnthon (Kfm. u. Pr.). 1869. E 1 o d e a c a n a d e n s i s R i c h. u. M i c h. Stein, Katzwang. 1872. A 1 i s m a P 1 a n tag o L. v a r. 1 a u c e o 1 a t u m W i t h. Kl. Heilsbronn. 1919. Tvpha latifolia L. Eckershof bei Stein. 1926. Arum niaculatum E. Grünsberg (MdL), bei Heimen- dorf auf rbät. Keuper (Seh.), Ickelheinier Wald bei Sont- heim ((). Pr). 1929. Orchis purpurea Huds. Eismannsberg hei Altdorf (0. Pr.), Hansgörg (Kessler). 1930. Orchis Rivini Gouau. Günthersbühl, Hartmannshof, Arzlnhe bei l'ommelsbrunn, Eehringersinühl. Sehüttennühle. 1933. Orchis ustulata li. Zwischen Deütenbach und Gutsberg CO. Pr.), Ziegelstein (Kfm.). 1938. Orchis m a s c u 1 a E. Altheimer Wald bei Neu- stadt a. A. 1942. 0 r chis 1 at i f o 1 i a E. f 1. a 1 b o. Zwischen Erlangen und Deehsendorf. 1!)49. Plat an th e r a m o n t a n a 1! c h h. Appel bei Sulzbürg, Hansgörg. 1950. Piatanthera viridis Li 'ndl. Kleedorf (Kfm. und 0. Pr.). Auf Dolomitsand hei GötzeJsberg zwischen Schloss- berg und Steinensittenbach (Seh.), zwischen Heidling und Hormersdorf, zwischen Hormersdorf und Riegelstein (Kfm.). 1952. 0 p h r y s in u s c i f e r a Hu d s. Arzlohe hei Pommels- hrunn. 1963. Cephalanth'era grandiflora Bah. Appel und Schloss- berg hei Sulzbürg. 1965. Oephalanthera rubra Rieh. Appel bei Sulzbürg, Hien- beru,' bei Osternohe, Tüchersfeld. 1976. Coralliorrhiza innata R. Br. Appel bei Erasbach (Lauerbach). Morizberg (Kfm.). 1992. Iris sibirica L. Windsbach (Hammerbacher). 2011. Lilium Martagon L. Bei Sontheim (0. Pr.). 2017. Ornithogalum um b eil a tum L. Wallesau b. Roth, Neuendettelsau, zwischen Fürth und Burgfarrnbach (Kfm.). Keucht (Hg.), ausserhalb des Gebiets bei Amberg. 2026. Allium ursinum L. Bei Sontheim, Tiefenhochstadt bei Heiligenstadt (0. Pr.). — 42 — 2043. F o 1 y g o n n t u m o f f i c i a a 1 e All. Appel bei Salzburg. 2053. Muscari comosum M. Banderbach bei Zirndorf. 2058. Colchicum auturanale L. v. ve'rnale Hoffm. Hinter- hof bei Maiach, Kadolzburg, Eichelberg bei Roth. 2073. Juncus capitatus Weig. Büchenbacli. 2001 . Luzula augustifolia G c k e. v a r. r u b e 1 1 a Hopp e. Schlüpfelberg. 2109. Heleocharis uniglumis Lk. Eismaunsberg b. Altdorf. 2129. Scirpus compressus Fers. Bachhausen bei Salzburg und Haltestelle Wegscheid. 214.0. Carex Davalliana Sro. Sontheim (O. Fr.), Moosbach 1». Feucht (Kfm. u. Pr.). 2141. Carex pulicaris L. Dreibruderberg b. Feucht (0. Fr.). 2211 ;x 12. Carex fulva (x o 0 d. /ahlreich zwischen den Eltern bei Steinach. Eheuso auch die Formen per-flava und p e r - H o r n s c h u c h i a n a. 2283. Gala m agrostis a r u u d i n a c e a 1! o t li. Obern- tief: (0. Pr.). 2286. Milium effusum L. Schlüpfelberg. 2291. Sesieria coerulea A r d. Ruine Wolfstein bei Neu- markt i. 0. v. albicans A. und Gr. In einer grosseren Gruppe am Plösselberg bei Hersbruck. auf weissem Jura (Seniler). 2320. Avena caryophyllea Web. Bei Igelsdorf und von da längs der Ostseite des Heidenberges bis Kühndorf. 2321. Avena praecox F. B. Ostseite des Heidenberges. 2327. Melica uniflora Fetz. Hohen östlich von Pomuiels- brUnn. Schwarzachthal (Kanalbrücke). 2332. Sclerochloa dura P. B. Kaubenheim (Ktm., Ilg.). 2336b. Poa bulbosa L. var. vivipara. Marienberg. 2420. 1' i n u s M u g h u s S c o p. Dürrenheinbach (angepflanzt). (Furtsetzung folgt). Ein botanischer Ausflug ins Innere Norwegens. Von W. Kirsch stein. (Fortsetzung von S. 29 d. Jahrg ). Die Kiefer weicht in ihrem Wuchs hauptsächlich an Berg -, Abhängen sehr von der unsrigen ab. Sie erinnert mehr an Picea excelsa. In Brändhangen nehmen wir Skyds und fahren über Toftemoen nach Domaas. Bei Domaas zweigt sich von unserer Strasse der Weg in das viel besuchte Romsdal ab. Es bleibt in dieser Gegend die ganze Nacht hindurch so hell, dass man, ohne sich die Augen zu verderben, lesen und schreiben, also auch botanisieren kann. Wir benutzen die Gelegenheit und sammeln juncus stygius, Carex capillaris und paueiflora, Selaginella spinulosa, Tofieldia borealis, Peristylus viridis, Pedicularis lapponica, Thalic- trum alpinum, Oxytropis lapponica und Juniperus nana, ausserdem ist bei Domaas wieder sehr schön Saussurea alpina und Aconitum septentrionale zu bilden. Am nächsten Morgen geht es zu Fuss immer steil bergan zwischen Kieferwäldern, in denen Kuhherden weiden, hindurch aufs Do vre Fjeld. Wir betreten ein Gebiet, in dem es nur jungfräulichen Boden giebt mit einer ganz eigenartigen — 43 — E'flanzenwelt Der einzige Baum ist da oben Betula odorata. Meilenweit bedeckt «lichtes Gestrüpp das Land. Wir unterscheiden in ihm die verschiedensten Weidenarten, darunter Salix reticulata und herbacea, die Zwerge der Familie, ungeheure Bestände von Betula nana, Arctostaphylos uva ursi und alpina. Vaccinium uligi- nosum, Empetrum nigrum und Juniperus nana, dazwischen Gen- tiana amarella, tenella und nivalis, Primula scotica, Fhyllodoce caerulea, Thalictrum alpinum, Pedicularis lapponica, Bartsia alpina, l'eristylus viridis, Chamaeorchis alpina, Visearia alpina, Azaleaprocumbens. A lche- milla alpina,Gnaphalium carpathicum,Linnaea borealis,Veronica alpina, Trientalis europaea, Viola biflora, Rhodiola rosea, Juncus triglumis, castaneus, areticus und trifldus, Gares pulla, nigra, capillaris, rigida und rariflora, Selaginella spinulosa und Lycopodium alpinum. Wir erklettern bei herrlichstem Sonnenschein einen Hügel, der sich in- mitten der Landschaft erhebt und haben zwischen den Steinen lagernd einen herrlichen Blick über das weite Gelände bis zu den fernen schneebedeckten Bergen. Greifbar nahe und doch noch ein hübsches Stück zu wandern erscheinen uns die weissen Häuser der Skydstation Fokstuen. Dort angekommen haben wir alle Hände voll zu thun, um die gesammelten Sachen zu bestimmen und ein- zulegen. Den nächsten Tag wandern wir immer durch dasselbe Gebiet bis Jerkind. Zwei schiin gelegene Seen treffen wir auf unserer Tour und sammeln noch: I'oa alpina, Carex ineurva, capi- tata, norvegica, atrata, nigra, chordorrhiza, Kobresia scirpina, Ra- nunculus byperboreus und reptans, Saxifraga oppositifolia, _ Silene acaulis, Veronica saxatilis, Gnaphalium alpinum, Arabis alpiDa und Astragalus alpinus. Jerkind liegt am Fusse eines breiten Höhen- rückens. Wir steigen eine Stunde aufwärts, ohne seinen Gipfel zu erreichen. Ein eigener Reiz liegt über der Gegend. Aus der Ferne tönt das Glockengeläut unsichtbarer Kuhherden herüber, welche die Nacht im Freien zubringen. Die Skydpferde streifen ohne jede Aufsicht umher und zwei Regenpfeifer lassen, von Stein zu Stein hüpfend, ihre langgezogenen melancholischen Rufe er- schallen. Es weht eine recht kühle Luft hier oben, und wir .suchen unser Lager auf, um neue Kräfte für die nächste Wanderung zu sammeln. Diese führt über den Bergrücken, dessen Gipfel wir am vorigen Tage nicht erreichen konnten, in's Thal der Driva. Schon aus ziemlicher Entfernung hörten wir das Rauschen des Wasserfalles, den dieser Fluss hier bildet. Wir folgen dem Fluss stromabwärts. Sein Wasser zeigt dieselbe hellgrüne Farbe, welche alle hiesigen Flüsse zu haben scheinen. Je weiter wir kommen, desto enger wird das Thal. Zu beiden Seiten des Flusses erheben sich schroffe Felswände, über die sich kleine Wasserstürze er- giessen. Kurz vor Kongsvold treffen wir Herrn Vinge, einen Bo- taniker aus Göteborg. Er war schon einige Wochen hierx und hatte die Gegend nach allen Richtungen hin durchforscht. (F. f.) Bryologische Spaziergänge in der Umgebung von Mittweida in Sachsen. IL Von Hermann Zschacke. Di chodontiuui pel lucidum. Bach über der Floss- sr henke, Waldbach des Eichberges an Steinen. Dicranella heterömalla. Stadtpark, feuchte Felsen. — 44 — Dicranum undulatum. Nadel-Waldboden, Eichberg. D ic ran um scoparium. Stadtpark, Laubwaldboden, Wald über der Flosssckeuke : Eichberg, Felsen. Dicranum longifolium. Buchberg. Felsen. C am p y Lopu s f 1 o x u o s u s. Eichberg, torfige Stel le i m Nadelwalde. L e u c . o b r y u in g 1 a u c u m. Wald ül)er der Flossschenke, Fichten. D i t r i c h u in t o r t i 1 e. Wald über der Flossschenke, Abhang. Schistidium a p o c a r p u m. Dreiwerdener Bach, an Steinen. Grimniia trichophylla. Buchberg, an Felsen. R.a c o m i t r i'u m h e t e r o s t i c h u m. Liebenhainer Mühle, au Felsen. Georgia pellucida. Stadtpark, auf dein Erdboden und an morschen Stümpfen. Leptobryum pyriforme. Stadtpark, Ufermauer. W e b e r a mit an s. Stadtpark, Laubwaldboden ; Neu- dörfchen, auf Felsen : Wald über der Flossschenke, Fichten- waldboden. Mnimn h o r n u m. Bach der Flossschenke, auf Steinen. M n i u m u n d u 1 a tum. Bach der Flossschenke, Ufersand. M n i u m punetatu m. Bach der Flossschenke, auf Steinen : Stadtpark, auf nassen Felsen. Aulacomnium andrugv luim. Liebenhainer Mühle, an Felsen. A u 1 aco in u i u m p iilns t r e. Wald ülier der Flossschenke,. mit Sphagnum. Bartra m i a i t ap h v 1 1 a. Liebenhainer Mühle, Felsen. P h i 1 o n o t i s f o n t a na. Stadtpark, aut nassen Felsen : Frankenauer Wiesen, am Wiesengraben. P o 1 y t r i c h u in p i 1 i f e r u in. Liebenhainer Mühle, an Felsen. Poly trieb um commune. Stadtpark: Eichberg: Buch- berg: Schweizerwald: Wald über der Flossschenke. Font in aus antipyre tica. Bach der Rössger Aue : Bach der Flossschenke. L e s k e a p o 1 y C a r p a. Buchberg, an Eichen. T h u i d i u in t amar i s ci n u m. Eichberg, Sphaguetum : Wald über der Flossschenke: Buchberg, Laubwaldboden. H e t e r o c 1 a d i u m h e t e r o p t e r u in. Bach der Floss- Bchenke, an Steinen. Brachyt heci u in pluinosum var. homomallum, An Steinen im Dreiwerdener Bache (det. L. Loeske). Eurhynchium Stokesii. Schweizerwald, Laubwald- wege; Hang am Dreiwerdener Bache, am Bache der Flossschenke. E u r h y n c h i u m S w a r t z i i. Am Lauenhainer Bache : am Bache der Flossscbenke. lih y nc h ost egiu in ruseiforme. Jm Waldbach des Eichbergs : im Wasserfall der Liebenhainer Mühle : im Dreiwerdener Hache: im Bache der Flossschenke. T h a in n i u in a 1 o p e c u r u m. Bach der Flossschenke, an Steinen. — 45 — Plagiothecium Schimperi. Bach der Flossschenke, an Steinen. Plagiotheci um silvaticum. Stadtpark: Schweizer- wald; Eichberg: Hohlweg im Rössger Berge. Pia giothec in m denticul atum. Stadtpark : Buchberg: Schweizerwald. P 1 ag io theciu m c Q i" v i fo 1 i u in. Schweizerwald. Amblystegiuni filici-num Liehenhainer Mühle, an nassen Felsen. A m bly ste g i n m s e t p e n s. Am Hache der Flossschenke. A mbl y s t eg iu m f 1 u v i a t i 1 e. I in Dreiwerdener Hache, (det. L. Loeske). Liinnobium ochraceum. In der Zschopau. an Steinen des Wehres der Lauenhainei' Mühle. Hypnuni cupressiforme v a r. orthophyllnm. Eich- berg, Felsen im Fichten walde. 1 1 y p n n m S c h r e 1) e r i. Wald über der Flossschenke. llvpnum ar.cuatum. Frankenauer Wiesen, am P>aebe. Hylocomium Bplendens. Buchberg: Eichberg. Hylöcoin-iuin squarrosum. Am Dreiwerdener Hache. II y 1 OCO mi n m triquetrum. Eichberg. Kleinere Mitteilungen* l. Zur Flora des Siid-Harze s. A n a g a 1 1 i s a r v e n s i s X «'' o e r u 1 e a könnte eine Form sein, welche sich in einigen Exemplaren unter den Elt. bei Wettel- rode fand. Blütenfarbe intermediär: blaurot. A v e n a fatua L. v a r. transiens H s s k n. mit der Var. vilis Wallr. an mehreren Orten bei Wettelrode unter der typ. Form. Die Var. transiens zeigt die Merkmale einer Av. tatua X sativa. A v e n a t e n u i s M o e n c h am Ostrande des Heineck'eröder Berges bei Wettelrode zahlreich. Carex f i 1 i i o r m i s L. mit Carex stricta Good. u. a. Carices im Grassumpf bei Wettelrode. Die nächsten Standorte sind Weimar. Halle a. S. und Brocken. E u p h r a s i a s t r i c t a Host v a r. s u b a 1 p i n a B e c k. In Wettst., Monogr. der Gatt. Euphras., p. 105. Am „Alten Stollberg" pr. Stempeda, mit Arabis petraea, Pinguicula gypsophila. Völlig identisch mit Exemplaren, die von Wettstein in Tirol im Gschnitzthal anno LS97 sammelte. W . Becker, Wettelrode bei Sangerhausen. *) Die verehrten Leser der D. B. M. bitte ich von dieser von jetzt ab regelmässig erscheinenden Rubrik recht rleissig Ge- brauch zu machen und sie zu Anfragen, Berichtigungen, Fund- berichten u. s. w. ZU benutzen. Der H e r aase e 1> e r. — 46 — Botanische Vereine. Botanischer Verein der Provinz B r a n d e n - 1) n r g. Versammlung am 8. Februar 1901. Der Vorsitzende Herr Prof. Dr. Volkens teilt mit. dass der Verein zwei seiner Mitglieder, nämlich Lehrer Arndt-Berlin und Hof - Apotheker Dufft in Rndol Stadt durch den Tod verloren hat, dass 5 ^Mit- glieder neu beigetreten sind, und verliest das Dankschreiben des Herrn Prof. Dr. Buchenau auf die an ihn ergangene Glück- wunsch-Adresse. — Herr Prof. Dr. Sorauer spricht über die Kultur der Maiblumenkeime und eiue dabei an ihnen sich zeigende Krankheit. Die Maiblumenkeime, wie sie in den Handel kommen, bilden während des Treibens keine neuen Wurzeln, müssen sich also durch aufgespeicherte Stoffe ernähren und werden bei hoher Temperatur schon in 2 bis 3 Wochen zum Blühen gebracht. Na- turgemäss sind sie erst im 3. Jahre blühbar: der Direktor des botanischen Gartens zu Dresden aber hat seine Kultur - Methode so vervollkommnet, dass gegen 80 pCt, seiner Keime schon im 2. Jahre zum Blühen kommen. Er hat Kulturversuche sowohl in Lehm-, als auch in Sandboden gemacht, und dabei ergab sich, dass die Keime im Sandboden sich viel reichlicher bewurzelten, die- jenigen im Lehmboden aber in der Entwickelung zurückblieben, zum Teil keine grünen Blätter und weniger Blüten trieben, zum Teil gar n icht zum Treiben gebraucht werden konnten. Bei der Untersuchung zeigten diese Stolonen sich rot gefärbt durch einen Farbstoff, der in Wasser unlöslich war, sich in Alkohol aber leieht löste und diesen prachtvoll rot färbte. Dieses Kot werden der Maiblumenkeime ist die Folge einer Krankheit, bei der durch Bakterien ein Schwinden von Gewebesubstanz bewirkt wird, wie solches schon bei dem Schorngwerden der Kartoffelknollen be- obachtet wurde-, ob aber das Schwinden des Gewebes bei den Maiblnmenstolonen durch denselben Pilz verursacht wird wie die Sehorf krankheit der Kartoffeln, lässt der Vortragende unentschieden. Merkwürdig und für die Kultur ausserordentlich wichtig ist es. dass im Sandboden die Maiblumenkehne von dieser Krankheit last ganz verschont bleiben. — Hierauf legt Herr Dr. Jahn "den zu den Myxomyceten gehörigen Pilz Chondriodernia Trevelyana vor. I lieser Pilz, welcher seither nur aus England und Amerika be- kannt war, wurde im vorigen Jahre auch in der Priegnitz ge- funden und zwar im Dezember, während die meisten Myxomyceten im Sommer erscheinen. — /um Schlüsse fährt Herr Prof. Dr. Volkens in der Schilderung der Y e g e t a t i 0 n d e r K a r o - I i n e n fort und erwähnt nachträglich zunächst noch 4 Bäume des Kulturlandes: 1. Inocarpus ednlis aus der Familie der Thymeläaceen, dessen nussgrosse Früchte zur täglichen Nahrung dienen. 2. eine wahrscheinlich neue Crataeva-Art aus der Familie der Capparidaceen mit gleichfalls essbaren Beeren, 3. Pangium edule, eine diöcische Malvacee mit ölhaltigen, essbaren, aber durch Blausäuregehalt giftigen Samen, und 4. die zu den Myrtaceen gehörige Jambosa malaccensis, deren nach Rosen duftende Beeren als Kompott und zur Bereitung eines kühlenden Getränkes dienen. Bastfasern liefern ilibiscus tiliaceus L. und die verwandte Abronia m Ollis; die Samen der letzteren krönt ein Haarschopf. Die höchsten Bäume der Karolinen sind Leguminosen ; aus den Stämuieii derselben verfertigen die Eingeborenen ihre Kanoes Die — 47 — schönsten Blüten besitzen anstreitig unter den Bitumen Erythrina indica Lam., eine in der Trockenzeit ihre Blätter abwertende und rot blähende Leguminose, und Barringtonia räcemosa L., eine Myr- tacee mit anschmackhaften Früchten. Der zu den Anacardiaceen gehörige Bauin Seinecarpus ist so giftig, dass das von ihm lierab- tropfende Regenwasser auf der menschlichen Haut eiternde Wunden verursacht. Der dickste Baum des Kulturlandes ist Ficus caroli- nensis mit nicht essbaren Feigen, dessen Stamm zwar nicht hoch, aber bis 4 m dick wird. Das Kulturland hat nur wenige Ssräucher (4 rena lobata L. z.B.), Stauden (darunter Curcuma longa L.) und Kräuter (Oxalis reptans u. a.) aufzuweisen, ebenso einige Epi- phyten und Lianen. Im Wasser und an nassen Stellen des Kul- turlandes wachsen Characeen, Cyperaceen, Ltrieularia, Vandellia. Zu der V e g e t a t i o u des B e r g 1 a n d e s übergehend, er- wähnt der Vortragende zunächst als höhere Bäume Pandanus tectorius — die Pandanen der Berge stehen jedoch nicht auf stelzenartigen Luftwurzeln wie die der Mangroven — und Calo- phyllum InophyllUm, welches keine dichten Bestände bildet, son- dern nur sporadisch vorkommt, und sodann als baumartige Gräser zwei noch nicht bestimmte Bambusa-Arten, welche Dickichte bilden und daher wohl auch als lebendige Zäune zur Einfriedigung verwendet werden. An schluchtenartigen Abhängen der Berge sieht man dichtere Gehölze, in denen ausser einer Tiliaceen -Art hauptsächlich zwei Uhus-Arten autfallen. Auch Cycadeen trifft man an; so liefert Cycas Rumphii, deren männliche Blütenstände stark nach Fruchtbonbons duften, den Bewohnern der Marianen essbare Früchte. Stärke und ein milchartiges Getränk. Sträucher des Berglandes sind beispielsweise Scaevola mit prachtvoll hell- grüner Belaubung, Melastoma polvantha. sowie Desmodium tri- norum aus der Familie der Leguminosen und eine Nepenthes-Art mit handlangen Wasserbehältern. Einen Schmuek der Bergwiesen hilden 2 Orchidaceen, 1 Tiliacee u. a. und zwischen den Gräsern ein Lyoopodium. Im ganzen dürften auf den Karolinen etwas über G00 l'tlan/.enspecies zu finden sein, darunter nur wen ige endemische Arten Berlin, den 14. Febr. 11)01. H. Rottenbach. Aii die Leser. Mit dieser Nummer gelangen Taf. 1 und 11 des Jahrg. 1901 znr Allsgabe. — Ich würde den verehrten Lesern und Freunden der i>. B. M. recht dankbar für freundliche Empfehlung unseres Blattes in Botanikerkreisen sein und stelle gern Probe-Nummern in beliebige]- Zahl z. d. Z. zur Verfügung. G. L. Briefkasten. Dr. M. in T. l>ie ..schwarzen" Wünsche werden, so gut ich kann, er füllt, über die „roten" vgl. S. 31. a. d. L. Dr.M.inD. Weit, bringt Nr. 4. — R.inS. Mitgr. Freude empf.nam. die schön. Orch.-Pelorien u. Bastarde. Hrzl.Dank! - Z.i.B.Mskr.erh.. Anf. nächst. Nr. Fürdiebd. Orch. vi. Dank. — Dr. 1!. i. M. Im Vor. vb. Dank für dasi. Anss. Gestellte. G. L. Zur Nachricht. Dieser Nr. ist heigel'. Preisliste Nr. 30 von Jul.C. Er dm a n n . Hoil. in Arnstadt, über Stauden, Nelken usw., auf die ich die Leser der D. B. M. ganz besonders aufmerksam machen will. G, L. — 48 — Anzeigen. «i H Die früheren Jahrgänge ü ?S der 1). B. M. sind noch vorrätig und werden I — IV zu je 5 31k., V— XVII zu je ii Mk. geliefert. Gut getrocknete und schön präparierte ■*&&& #5, flrohiHppn m '^^c^ ^tCPf^* vi IslllUGGEI i$& Si'>r» v aller Erdteile k au ft jederzeit Der Heransgeber. -43 A W S «3 i /Ä V H*3 «-5 , cr_5 Ä f"^ ©fr- HS ~ ~^' §: G0 V 4 t CV 4CI 8 r» ?o -5. = Z. to -vj Co 00 05 g ft B. i *** 'IC3 4C) 4$ 3 Sw Sa ^ SS S. ™ er — 'er o 1 £ 1 3 £0 (C^ 2, O 5 ° ro ©>- £4- ©>- 4C; 5! 5 J95*3 2 *o 3 <^ 5 £♦- •lO ^< 3- 2 = § s — ^MM^ er ©4- 43 1 _. ;; er 5^ — £3 2--S2. g & 5? a- ©t- -•IQ -4 ^e> ©4- 4© 4© a 3i » s^ S s 3 ©4- ©4- -4« <-! £r» PB ra S er Ä ©4- ©4- -4© Y ^ ©fr Verlag des Herausgehers. Verantwortlicher Redakteur: Prof. Dr. G. Leimbach, irnstudt i. Thüi Druck der Buch- *, Steindruckerei von Otto Böttncr, Arnstadt. Deutsche Botanische Monatsschrift Zeitung für Systematiker, Floristen und alle Freunde der heimischen Flora. Zugleich Organ der botanischen Vereine in Hamburg und Nürnberg und der Thüring. botanischen Gesellschaft „Irmischia" zu Arnstadt. Herausgegeben von Professor Dr. Gh Leimbach, Direktor der Realschule zu Arnstadt. Erscheint monatlich. Nr. der Postzeitungsliste: 1750. Preis 6 Mk. jährlich. XIX. Jahrgang 1901. April. M 4. Inhalt. Dr. J. Murr, Zur Chenopodium-FragW. IL. Dr. F. Meigen, Beobachtungen über Formationsfolge im Kaiserstuhl. IV AV. Kirschstein, Ein botanischer Ausflug ins Innere Norwegens: H. Zsohäcke, Beitrüge zur Moosflora Anhalts. \V. .1. Goverts, Ein abnormes Juglansblatt. Bot, Vereine: Botan. Fisrein der Prov. Brandenburg, März-sitzung. — Pflamen- sainmlungen. — Lilteratur. — An die Leser. — Briefkasten. — Zur Nachricht. — Anseiyen. Zur Chenopodium-Frage. II. Von Dr. J. Murr in Trient. (Fortsetzung von Seite 40 des Jahrgangs). II. Ch. striatum Kras. X opulifolium Schrad. (>. (' b. t r i d e n t i n n m m h. Oh. opulifoliuni Schrad. X striatum (Kras.) Allg. bot, Zeitscbr. 1900, S. 203, Amn. 31) Hauptblätter im Umrisse fast gleichseitig dreieckig bis schwach deltoidisch, sehr stumpf, grob ausgebissen gezähnt, die oberen und die Seitenblättchen denen von Ch. striatum mehrweniger ähnlich, sämtlich lebhaft grün oder nur schwach glauceszierend, Stengel sehr lebhaft gestreift mit rotgefärbten Abzweiguugswinkeln, Blüten- knäuel klein wie bei Ch. striatum. Auch die trotz des dreieckigen Blatt-Typus im Ursprünge dem Bande oft mehrweniger parallelen Seitennerven weisen deutlich auf Ch. striatum bin. Von mir Ende Oktober 1900 in S. Martino (Trient) gefunden; ein sicher hierher }) Mit (fieser Pflanze und nicht mit Ch. striatum var. erosa mh. ist identisch Oh. a 1 b u m e r o s u m Zerhacke D. b. Monatsschr. 1901. S. 25. wie ich aus den mir auf meine Bitte von Ilrn Zschacke freundlichst übersandten Proben ersehe. (Amn .b. d. Korrektur). — 50 — gehöriges Exemplar mit ganz gleicbgestalteten doch mehr trüb- grünen und etwas glauceszierenden Hauptblättern (vom Typus des opulifolium) und denen von Ch. striatum fast gleichen Seiten- blättchen (c) hatte ich bereits im Oktober 1897 vor der Francis- kanerkirche in Trient gefunden, aber damals noch nicht in seiner Zusammensetzung erkannt, 7. Ch. solitarium mh. Den Typus dieser sehr seltenen Form fand ich im Oktober 1899 auf Ruderalboden in Trient, Die Pflanze steht im ganzen Habitus dem Ch. opulifolium und zwar der var. obtusatum Beck nahe ; der Einfluss der album - Sippe ist zunächst durch den Mangel der opulus-artigeh Einbuchtung bei den Hauptblättern und durch die lanzettlichen obersten Stengel- blätter, der Einfluss speziell von Ch. striatum durch die oberseits ziemlich dunkelgiünen, an den Seitenrändern nach Art der so verbreiteten Form Ch. striatum var. erosa mh. ausgebissen ge- zähnten Hauptblätter ersichtlich. Audi von dieser Hybridform hatte ich bereits im Aug. 189G ein fast gleiches Exemplar unter der Kirche vonHötting bei Inns- bruck gesammelt, obwohl ich in der Gegend zwar typisches Ch. striatum, nie aber ein Ch. opulifolium oder eine diesem ähnliche Form vorland. Es liegt hier derselbe merkwürdige, aber öfters beobachtete Fall vor wie oben bei Ch. Borbasii in Mühlau, dass eine Hybride in einem einzelnen oder auch in mehreren Exem- plaren auftaucbt, obwohl zur selben Zeit eine der beiden Stamm- arten in der nächsten Umgegend fehlt. Die Hybride ist gerade in der Höttinger Pflanze mit Sicherheit zu erkennen, uinsomehr, als an einzelnen der oberen Blättchen bald der Typus von Ch. opuli- folium (und zwar hier die var. mucronulatuin resp. fast genau das Ch. Preissmanni, Abb. 5), bald der reiue Typus von Ch. striatum (Kras.) zum Durchbruche gelangt. 8. Ch. b e r n b u r g e n s e m h. Diese von Z s c h a c k e im letzten Herbste in Bernburg gesammelte und mir mit der Bezeich- nung „Ch. ficifolium X opulifolium" vorgelegte sehr auffällige Form ziehe ich nur mit einigem Bedenken hierher. Ein Anteil von Ch. ficifolium ist trotz des stark verschmälerten, im ganzen parallelrandigen Mittelstückes ausjfescblossen, da bei Einflussnahine dieser Art der Mittelteil weiter vorgezogen und die Zähnung weniger scharf sein müsste. Auch weist schon das dunkle Blatt- grün und der lebhaft rosa-gestreifte Stengel auf das (dem Ch. fici- folium so vielfach analoge) Ch. striatum hin, während der Blatt- umriss stark an die scharfzahnige Form des Ch. opulifolium ge- mahnt. Gleichwohl lasse ich die Möglichkeit offen, dass unsere Pflanze, von der mir zu wenig vollständiges Material vorliegt, nur ein kurzblättriges Exemplar jener dem Ch. ficifolium habituell ähn- lichen Varietät von Ch. album darstellt, die ich in der Allg. bot. Zeitschr. 1900, S. 203 f bei Besprechung der Kombination Ch. album X ficifolium erwähnte und in Fig. 18 bei Scholz wiederzuerkennen glaube.2) 2) Scholz stellt seine Fig. 18 (von Nerczynsk) im Texte sehr nahe der in Fig. 14 abgebildeten Form (von Marienwerder) und hat darin wohl auch Recht, obschon gerade Fig, 14 von der im Texte hervorgehobenen (und bei Figur 18 auch thatsächlicb vorhandenen) starken habituellen Annäherung an Ch. ficifolium kaum eine Spur erkennen lässt. — 51 - III. Die Formenreihe des Rassenbastardes Gh. albuni L. typ. x striatum (Kras.)< Diese Reihe liegt mir lückenlos vor und ist in mehreren ihrer Glieder sicher weit verbreitet. Ich beginne mit 9. Ch. st r iatil'orme m lu Ich sammelte diese Form öfter in Innsbruck und in Trient und erhielt sie auch von lasier aus Colmar. Sie repräsentiert sich bei oberflächlicher Betrachtung als typisches Ch. striatum, bildet aber durch das mattere etwas bläu- liche Blattgrün und die durchaus spitzeren Blätter mit da und dort einzeln auttretenden groben albuin-artigen Zähnen das erste Glied in der Reihe gegen Ch. albuni hin. Auch einen Übergang zu der nächsten Form erhielt ich durch Issler aus (Vdinar.3) 10. C h. int e r j e c t u m m h. Diese Form nähert sich durch bereits ziemlich intensive Glauceszenz und die zwei groben diver- gierenden Zähne der Seitenlappen der unteren Blätter dem album- TVpus, während der ziemlich paraUelrandige Mittelteil das Ch. striatum zur Geltung bringt, dem auch die oberen Blätter mit Aus- nahme der, wie gesagt, etwas stärkeren Divergenz des Seitenrandes völlig angehören.*) In meinem Herbar liegt Ch. interjectum nur von Trient und kleinblättriger von Fliess im Oberinnthale (1890). ist jedoch sicherlich weit verbreitet wie die folgende. Eine klein- und schmalblättrige, etwas gegen Ch. pseudo-Borbasü neigende Form von Schloss Seeburg bei Brixen habe ich unter a' abgebildet. 11. C h. pseudo-Borhasii m h. = Ch. Borbasii mh. I). bot. Monatsschr. 1896, S. 35 zum grosseren Teile und Abb. Tai'. 11. 1 bb', (nicht l'rogr. d. Realsch. Innsbruck 1890), Schultz- Dörfler Herb. norm. nr. 3223 (var. microphylla!). Zu dieser Forin gehört entschieden Fig. 12 bei Scholz, beiläufig auch Fig. 13, wie denn auch Scholz diese seine Figuren im Texte S. 95 ganz 3) Auch von seinem Ch. p seudos tr iatum (D. b. Mtschr. a.a.O.) übersandte mir Herr Zschacke eine kleine Probe. Das- selbe gehört gleichfalls der in Rede stehenden Reihe an, deckt sich aber mit keiner der hier aufgeführten Formen. Ch. pseudo- striatum steht dem Ch. striatum var. erosa nahe, weicht aber durch matteres Blattgrün resp. schwache Bestäubung auf der Unterseite und etwas weitere, schärfere Zähnung gegen Ch. album ab. Eine andere, im Ausschnitte der Hauptblätter dem echten Ch. Borbasii ähnliche, aber durch das tiefe Blattgrün und die völlig striatum-ärtigen obersten Blätter von diesem sofort zu unter- scheidende Form, die mir Z. kürzlich als Ch. pseudo-B orbasii vorlegte, füllt genau die Lücke zwischen letzterem und meinem Ch. interjectum aus (Ainn. b. d. Korr.). 4) Mit dieser Form stimmt anscheinend das von Scholz Tat'. V, Fig. 1 16 auf Ch. album L. var. hastatum Klinggr. bezogene Blatt gut überein: doch weicht das unter Ha abgebildete obere (dreilappige) Blatt von meinem Ch. interjectum gänzlich ab. Bei dieser Gelegenheit mache ich auch auf den durchgreifenden unter- schied der von Scholz abgebildeten var. hastatum und der von mir in der I). bot. Monatsschr. 1896, S. 36 beschriebenen und auf Tafel II, Fig. 4a. b, c instruktiv abgebildeten mutmasslichen Hy- briden Ch. album x: ficifolium aufmerksam; ich bezeichne letztere Pflanze, ohne mich auch hier über ihren Ursprung bestimmt äussern zu können, als Ch. p seudo- fi cif ol i um. — 52 - richtig in die nächste Nähe meiner „angeblichen Bastarde Ch. al- bnm L. x striatum Kras." stellt, gleichzeitig aber unbegreiflicher Weise sowohl seine wie meine Pflanze als mit Ch. albmn L. var. hastatum Klinggr. verwandt erklärt, obwohl nach Massgabe seiner eigenen Abbildung der var. hastatum zwischen dieser und unseren beiderseitigen (wahrscheinlich identischen) Formen nicht die ge- ringste Ähnlichkeit zu entdecken ist. Chenopodium pseudo-Borbasii ist in mehrweniger typischer Ausbildung weit verbreitet. Es liegt in meinem Herbare von Marburg in Steiermark (1894), Linz a. D. (1894), Brixen (189G, von hier die var. microphylla von Hellweger für das Herb. normale gesammelt), Trient (1897). Arco (1899). Pergine (1900) ; doch sammelte und sah ich die Form auch in Bozen, Innsbruck u. s. w. Ch. pseudo-Borbasii erweist sich auf den ersten Anblick durch die tief ausgebissene Zähnung der Blätter als Abkömmling von Cli. striatnm (Kras.) var. erosa und unterscheidet sich von Ch. Borbasii wegen dieser seiner Abstammung auch durch nie deutlich lappige, oberseits freudig grüne, fast glänzende, gerne am Rande scharf rotgesäumte Blätter, wohl auch durch aufrecht ab- stehende Äste und die kleineren heller grünen Blütenknäuel. Die Form neigt mehr noch als Ch. striatnm selbst zur Mikrophyllie (s. Fig. a')5.) 12. C h. p r a e a c u t u tu m h. Die Form verbindet das typ. Ch. album mit der Form pseudo-Borbasii mh. Der Habitus der Pflanze ist bereits der von Ch. album; die regel massigere aus- gebissene Zähnung der Hauptblätter und die stumpfen kurzen Seitenlappen der oberen Blätter, sowie die ziemlich frischgrüne Farbe der an Hand und Spitzen noch gerne rot überlaufenen Blätter lässt jedoch den Einttuss des Ch. striatum deutlich genug erkennen. Die mir vorliegenden Exemplare stammen von einem Ruderalplatze in Trient. 13. C h. op uliforme m h. = ? ? Ch. album L. var. pseudo- pulifolium Scholz a. a. 0. S. 97. Diese von mir 1894 am Posthof bei Linz gesammelte Form bezog ich zuerst, trotz der sehr auf- fallend opulus-artigen Form der Hauptblätter, wegen deren beider- seits (doch bei mangelnder Bestäubung) ziemlich trübgrüner Färbung und grösseren Starrheit zu Ch. album. Die völlig dem Ch. striatnm f. erosa entsprechenden Seitenblättchen f nj 6) lassen mir im Zusammen- 5) Von Ch. striatum legte mir Rohlena ein Exemplar vor, dessen Blätter durchweg nur 15 mm in der Länge und 3 mm in der Breite ruassen. Fast charakteristisch und weit häutiger als Scholz (S. 94) annimmt, ist übrigens die Kleinblättrigkeit bei Ch. opulifolium und zwar nicht etwa bloss an Seitenästen. Exemplare der var. mucronulatum Beck mit durchweg nur 9 bis 12 mm langen und 8 — 10 mm breiten Blattflächen sind in Linz vielfach zu treffen ; das Extrem in dieser Richtung legte mir aber I s s 1 e r aus Colmar vor, nämlich ein derselben Form angehöriges Exemplar mit ausnahmslos 6—7 mm langen und 4—5 mm breiten Blattflächen. 6) Im Gegensatze zu Scholz (S. 94) gehöre ich zu jenen „Unkundigen", welche auf die Form der Seitenblättchen (natür- lich im Zusammenhalt mit den Hauptblättern und sonstigen Merkmalen) Gewicht legen und durch dieselben öfter auf die später auch aus anderen Kriterien erkannte Wahrheit hingeführt wurden resp. sich hingeführt hielten. — 53 — halt mit derForm der Häuptblätter nun auch hier den Einfluss des (Jh. striatum sicher erscheinen. Ich würde iihrigens eine sehr nahe Beziehung wenn nicht Identität dieser Forin zu Ch. album var. pgeud opulifolium Scholz (S. 97), wenigstens mit Rück- sicht auf die von ihm Taf. V, Fig. 15 abgebildete ganze Pflanze, sehr gern annehmen, wenn nicht das in dem Einzelbilde 16a dar- gestellte, so ziemlich dem Bereiche des reinen album - Typus an- gehörigv untere Blatt meinen (völlig entwickelten) Exemplaren allzu fremd wäre; auch sind die Blätter meiner Pflanze im direkten Gegen- satz!1 zu der Schulischen Beschreibung auffallend dicklich und zeigen nirgends einen Ansatz zur doppelten Zähnung, was von Scholz für den entwickelten Zustand seiner var. pseudopulifolium besonders hervorgehoben wird. IV. Ch. opulifolium Schrad. x ticifolium Sm. und Schluss- bemerkungen zu Ch. striatum (Kras.). Über die von mir aufgestellte Komb. Ch. opulifolium Schrad. X ticifolium Sm. (D. bot. Monatsschr. 1896, S. 36 und Taf. II, 5) von Frankfurt a. M. habe ich mich neuerdings in der Allg. bot. Zeitschr. 1900. S. 204 geäussert; es erübrigt daher nur noch, auch diese Ilybridform mit einem Namen zu belegen. Ich nenne sie nach ihrem Entdecker Ch. Dürerianum. Bekanntlich zeigt meine Hybride in den unteren Blättern noch vorwaltenden Typus von Ch. opulifolium (var. obtusatum Beck), in der oberen hingegen bereits mehrweniger angenähert die Blattform des Ch. ticifolium. Vergleichsweise zitiere ich hierzu eine Stelle von Scholz (S. 97 f): „Interessant endlich sind die im östlichen Deutschland, in Osterreich und 'wohl auch anderwärts mitunter auftretenden Formen, die im unteren Teile bei jungen Pflanzen zu Ch. opuli- folium. oberwärts zu Ch. ticifolium hinneigen. In der Jugend sind aber hier die Blätter etwas fleischig und bisweilen rot umrandet." Scholz meint hiermit nicht meine Hybride, die augen- scheinlich eine höchst rare Pflanze ist7), sondern seine Beschreibung ist. wie ich allen Grund zu vermuten habe, vielmehr eine recht treffende Charakteristik des Gh. striatum (Kras.) typicum, wenig- stens enthält sie fast sämtliche charakteristischen Merkmale des- selben. Ich werde dadurch nur noch in meiner Meinung bestärkt, dass Scholz das Ch. striatum (Kras.) überhaupt noch nicht sicher bekannt ist, umsomehr, als ich bezüglich der Anerkennung des mir von ihm im Oktober 1896 vorgelegten winzigen Fragmentes 7) Ich wiederhole hier nochmals, dass meine Hybride schon mit Rücksicht auf die oberen Blätter absolut nicht „ge- wissen Gruppen von Ch. opulifolium eingereiht werden kann" wie Scholz (8. 94) in seiner Hybridophobie trotz der sofort in die Augen springenden Mittelstellung der Pflanze bemerkt. Wenn Scholz anderseits (S. 98) für seine Fig. 1U eine habituelle Ähnlichkeit mit einer Komb. Ch. opulifolium x ticifolium hervorhebt, so er- scheint dies nach seiner wenigstens indirekten Ablehnung meines Bastardes Ch. Dürerianum doppelt unbegreiflich, da gerade bei der genannten Figur sowohl die sehr reich entwickelte Buchtung wie auch die relativ sehr beträchtliche Breite des Blattes und die nur schwache Andeutung eines parallelrandigen Mittellappens gegen eine Beteiligung von Ch. ticifolium sprechen. — 54 — in meiner Freude, eine striatum-^artige Form zum ersten Male aus Norddeutschland zu erblicken, den Fehler einer viel zu wenig reservierten Äusserung beging. Ich erlaube mir daher, zum Schlüsse auch noch heute meiner Begeisterung für das alte Rassenrecht des CK. striatum Kras. Ausdruck zu verleihen. Allein schon die an- fänglich dem Rande parallele, anas t omosierende Ner- vatur, welche lebhaft an das Blatt von Sarcococcus prunifolia erinnert, trennt Ch. striatum (Kras.) und seine Sippe von allen anderen mir bekannten Chenopodien. Zudem ist das satte, freudige Blattgrün und der spiegelnde Glanz der Blattoberfläche u. s. w. durchaus nicht etwas so belangloses und so einlach, durch die ..Standortsverhältnisse" hervorgerufenes, wie Scholz (S. 52 unten) meint, da ja typisches Ch. album und striatum oft fast auf dem- selben Quadratdecimeter beisammen wachsen. Das in seinem Typus so überaus scharf charakterisierte Ch. striatum w i r d ehe n w e gen des zahlreichen Yorko m m e n s der Kreuzungen mit Ch. album von manchen Floristen nicht ge- kannt und gewürdigt.8) Hiermit vertraue ich (!h. striatum (Kras.) neuerdings und mit guter Hoffnung dem Schoosse der Zukunft an. Trient am 23. Jänner 1901. Beobachtungen über Formationsfolge im Kaiserstulil. Von Dr. Fr. Meigen in Dresden. (Fortsetzung von Seite 21 des Jahrgangs). 4. Gebüschformationen. Es wurde schon gesagt, dass sich an manchen Stellen die Anfangsformationen sofort in Gebüsche verwandeln. Im natür- lichen Verlauf der Entwickelung mag das seltener geschehen sein, sodass im Allgemeinen zunächst offene Triften und dann erst Ge- büsche entstanden sind. So lange die klimatischen Verhältnisse ein Einwandern von Sträuchern in grösserer Menge nicht er- laubten, musste die Trift die erreichbare und jedenfalls auch fast überall erreichte Schlussformation bilden. Innere Ursachen, d. h. solche, die mit der betreffenden Örtlichkeit fest verbunden sind, also das zur Zeit herrschende Klima, die Bodenbeschaffenheit und die Wirkung der bestehenden Vegetation auf sich selbst, würden zu keiner Störung des Gleichgewichts geführt haben. Der An- stoss zur Weiterentwicklung musste also von aussen gegeben 8) Damit sollen nicht andere in der weiten Welt sicher noch vorkommende gute Hassen des Ch. album, insbesondere die alte liebe Linnesche Species Ch. viride, in ihrem Werte herab- gedrückt werden. Natürlich kreuzt sich auch letztere Rasse mit dem typ. Ch. album, mit Ch. striatum u.- s. w., wie ich denn ein von I s s 1er aus Colmar im letzten Herbste überschicktes Exemplar, das ich für die Comb. Ch. viride x striatum halte (Blätter dunkel- grün, denen von Ch. striatum ähnlich. Infiorescenz wie bei Ch. viride mit relativ grossen, stark bestänbten, entfernten Knäueln, doch im Umrisse schon mehr pyramidal) in meinem Herbar unter der Bezeichnung Ch. Issleri mh. liegen habe. — 55 — werden, und es unterliegt wohl keinem Zweifel, dass er in dem Feuchterwerden des Klimas zu suchen ist. Nun erst konnte die Veränderung des Bodens, die für sieh allein wohl niemals den Untergang der Trift herbeigeführt hätte, zur Geltung kommen und einem neuen Vegetationselement die Möglichkeit einzuwandern gewähren. So wenig wie Anfangsforinationen und Trift scharf von einander geschieden sind, so wenig ist das der Fall zwischen Trift und Gebüsch. Aul felsig-steinigem Boden findet man Ühergangs- bestände, die heute wahrscheinlich sofort aus den Anfangsvereinen entstehen, indem gleichzeitig Triftpflanzen und Sträucher in diese einwandern, aber in ahnlicher Form und Zusammensetzung auch aus den Tritten hervorgehen können. Diese Gesträuchtriften lassen sich als Prunetum teucriosum bezeichnen, da sie Prunus spinosa mit Teucrium Chamaedrys und montanum als Hauptarten enthalten. Dazu gesellt sich Juniperus, Ligustrum, Berberis, Viburnum Lautana, Bupleurum falcatum, Thymus Chamaedrys und lanuginosus, Helianthemum, Hippocrepis, Pulsatilla, Salvia pra- tensis, Silene nutans, (ilobularia vulgaris, Stachys reeta, Geranium sanguineum, Euphorbia Cyparissias und Gerardiana und andere, also einige Sträucher und zahlreiche Triftarten. Auf steilen Löss- hängen entsteht ein Prunetum fruticosum mit Cornus sanguinea, Kubus, Crataegus. Ligustrum, Corylus, Clematis Vitalba, Viburnum Lantana, Populus tremula und zuweilen noch mit anderen Sträu- chern. Zwischen diesen wachsen wieder die meisten schon ge- nannten Stauden. Zu den eigentlichen Gebüschformationen muss schon ein Prunetum tariacetosum gerechnet werden, das einen grossen Teil der erwähnten Sträucher, aber fast gar keine Triftarten mehr ent- hält, dafür aber Tanacetum corymbosum, Polygönatum officinale, Geranium sanguineum, Trifolium montanum. Fragaria vesca. Aul den nach Osten gelegenen Hängen findet man sodann ein Quer- cetuui convallariosum mit vorherrschenden Sträuchern von Quercus sessilitlora und Corylus, dazu Qu. pubescens. Viburnum Lantana, Cornus, Ligustrum und andere Sträucher, die mehr vereinzelt vor- kommen. Der Boden wird bedeckt durch ungezählte Mengen von Couvallaria majalis. Auch die anderen Arten sind fast ohne Aus- nahme Gebüschpflanzen, die .nicht auf die offene Trift hinausgehen. Gebüsche dieser Art sind heute in einem grossen Teil des Kaiser- stuhls verbreitet. Es ist aber sehr wahrscheinlich, dass ihnen in früherer Zeit Bestäude vorausgingen, wie sie jetzt fast nur auf der Westseite des Gebirges zu linden sind. Drei Formen treten dort besonders deutlich hervor, die alle durch Coronilla Einerus ausgezeichnet sind. Als nebengeordnet kann mau ein Coryletum coronillosum uud Cornetum coronillosum betrachten, die höchst wahrscheinlich Folgeformationen der Gesträuchtrift bilden. Der erste Bestand zeichnet sich aus durch Corylus, Coronilla Emerus. Acer campestre, Ulmus campestris. zu denen noch kommt Vibur- num Lantana, Quercus sessilitlora, Cornus sanguinea, Berberis, Ligustrum. Lonicera Xylostenm, Crataegus monogyna, Clematis, Evonymus europaea, Prunus spinosa, Bosa, Hedera. Pirus Aria und torminalis. Prunus avium, Carpinus, Populus tremula, Vibur- num Upulus. Die Staudenvegetation enthält noch eine beträcht- liche Anzahl von Triftpflanzen, aber auch schon eine grössere Menge Gebüscharten. Zu nennen sind noch ausser den meisten — 5G — schon bei den Pruneten erwähnten Melica nutans, Convallaria, Euphorbia amygdaloides, Stellaria Holostea, Galiuni silvaticum, Genista germanica, Campauula persicifolia, Melampyrum cristatum, Dictamnus albus. Ein sehr ähnlicher Bestand ist das Cornetum coronillosum mit vorherrschender Cornus sanguinea, Evonymus europaea und Carpinus. Zu diesen gesellen sich dann wieder fast dieselben Arten Avie in dem Coryletum, nur in etwas anderen Mengenverhältnissen. Bei der Weiterentwicklung entsteht hieraus ein Quercetum coronillosum. gebildet aus Quercus sessiliflora mit Qu. pubescens und Coronilla Emerus. Die meisten oben genannten Sträucher hnden wir auch hier wieder und auch die Untervegetation ist von ähnlicher Beschaffenheit. Der Fortschritt prägt sich in dem starken Überwiegen der beiden Eichen und äusserlich in dem dichteren Zusammenschluss aus. Die Eiche gehört offenbar zu den letzten Sträuchern, die sich auf trockenem Boden ansiedeln. Je humusreicher der Boden im Laufe der Zeit wird, um so dichter schliessen die Sträucher zusammen, um so mehr nimmt auch die Zahl der Eichen zu, bis sie schliesslich in überwiegender Menge auftreten. Obwohl auch in dichten Eichengebüschen der Boden immer noch mehr Licht erhält als im Eichwalde, so verschwinden doch die Triftpflanzen immer mehr und machen den Schatten be- dürftigen Arten Platz. Das .Ziel der Entwicklung ist das schon genannte Quercetum convallariosum. Aber auch dies ist noch nicht die erreichbare Schlussformation. Herrschten bei uns ähn- liche Niederschlagsverhältnisse wie in Südeuropa, so würde die Entwicklung wahrscheinlich schon beim Coryletum convallariosum Halt gemacht haben. Wie aber in den Mittelmeerländern Ge- sträuchformationen des Küstengebietes auf den höheren Bergen in lichte Wälder übergehen, so geschieht das auch im Kaiserstuhl. Denn nur wenige Stellen sind überhaupt nicht imstande, ge- schlossene Baumbestände zu tragen. Wenn wir jetzt noch aus- gedehnte Gebüsche finden, so ist das auf künstliche Eingriffe zurückzuführen, die immer wieder aufs neue Gelegenheit geben, den Entwicklungsgang von vorn zu beginnen. Ohne solche Störungen würde der grösste Teil des Gebirges mit Wald be- deckt sein. (Schluss folgt). Ein botanischer Ausflug in's Innere Norwegens. Von W. Kirschstein. (Fortsetzung und Schluss von S. 43 des Jahrgangs). Für die guten Ratschläge, die er uns gegeben hat, kann ich nicht unterlassen, ihm auch an dieser Stelle herzlich zu danken. Manche interessante Pflauze wäre uns ohne ihn entgangen, z. B. (Jampanula uniflora und Betula odorata x nana. Da wir um Mittag schon in Kongsvold ankamen, so hatten wir noch Zeit zu einer Streife thalabwärts bis zu einem Wasserfall, der hoch oben von einem steilen Felsenhan,^ herabstürzt. Ausser manchen schon früher erwähnten Pflanzen fanden wir: Dryas octopetala. Wahl- bergella apetala (eine Silenacee), Papaver nudicaule (nur in 1 Exemplar). Saxifraga cernua, adscendens und caespitosa, Polemonium campanulatum, Geranium silvaticum. Aconitum septentrionale. — 57 — Rhodiola rosea, Erigeron alpinus und aniflorus. Epilobium Horne- manni. Astragalus alpinus and oroboides, Phaca frigida. Arte- misia norvegica (eine prachtvolle Pflanze mit riesigen Blätenköpfen), Veronica saxatilis, Bartsia alpina, Erysimum hieraciifolium, Al- chemilla vulgaris, Stellaria boreaüs, Cerastium alpinum (mit be- haarten und anbehaarten Blättern) und trigynum, Potentilla verna und norvegica. Solidago virga aurea, Koenigia islandica (eine sehr kleine zierliche Polygonacee), Pulsatilla vernalis. Carex miero- glochin, rupestris, fuliginosa, lagopina, astulata, alpina und vagi- iiata, Kobresia scirpina und caricina, Woodsia ilvensis und Phe- göpteris polypodioides. Den letzten Tag unseres Aufenthaltes in Kongsvold widmen wir Knuds Höhe, einem Berge, der sich 50O0 Fuss über den Meeresspiegel erhebt und bedauern Lebhaft, dass wir nicht mehr Zeit für ihn und seine Flora zur Verfügung haben. Der Fuss des Berges ist mit kräftigen Stämmen von Betala odorata bestanden, untermischt mit den verschiedensten Salix - Arten, be- sonders Salix lanata und myrsinites. Weiter oben folgen meist dicht dem Boden angeschmiegt Betula nana. Empetrum nigrum, Arctostaphylos alpina, Salix reticulata und herbacea, dazwischen Petasites frigida, Pedicularis Oederi und lapponica, Veronica al- pina, Draba alpina, Draba hieana, Arabis alpina, Alehetnilla alpina, Andromeda hypnoides, Saxifraga caespitosa, rivularis und oppo- sitifolia, Silene acaulis, Wahlbergella apetala, Ranunculus glacialis, nivalis und pygmaeus. Potentilla nivea, Viola bitiora. Melatulryum rubrum, Myosotis silvatica, Taraxacum officinale, Polygonuni vivi- parum (diese Pflanze ist auf dem ganzen Fjeld sehr verbreitet), Archangelica officinalis, Carex fuliginosa, capillaris, pulla, nigra, atrata, rigida, nstulata und dioica und Trisetum sabspicatum. Aut dem Gipfel des Berges steht wie gesät Ranunculus glacialis. Die Pflanze wird in Norwegen Renntierblume genannt, weil sie von den Renntieren gern gefressen wird. Der Blick von der Höhe ist grossartig. Nach Westen liegt der Sneehättan mit seinen drei Gipfeln und schneebedeckten Hängen, nach Norden die Trollhätta- gruppe. Auch im Süden und Osten erheben sich schroffe, in Schnee gehüllte Berge. Weit und breit ist nirgends eine mensch- liche Wohnung oder ein lebendes Wesen zu erblicken. Eine Totenstille herrscht in dieser gewaltigen Einöde. Beim Abstieg linden wir die Spuren der Lemminge und auch ein Renntiergeweih. Die Lappen sollen zuweilen in diesen Gegenden überwintern. Mit Skyds durchfahren wir- noch einmal das interessante Dovre Fjeld und begeben uns dann mit der Bahn zurück nach Christiania. Die schöne Fahrt mit dem Dampfschiff durch die Schären der Südküste Norwegens, welche wir auf unserer Rück- fahrt in die Heimat unternehmen, wird durch regnerisches und stürmisches Wetter etwas beeinträchtigt. In Christansand, welches auf einer Düne zwischen den Felsen gelegen ist, bleiben wir einen Tag. Beim Durchstreifen der Umgegend finden wir zwischen den Klippen kleine Seen und in ihnen Sparganium affine, Lobelia Dort- manna und Isoetes lacustris. Auf feuchtem Boden in der Nähe derselben wächst viel Narthecinm ossifragum, Erica Tetralix, Gklluna vulgaris, Andromeda polilolia, Myrica gale, Vacciniiim uliginosnm und Myrtillus, Arctostaphylos uva ursi und Scirpus caespitosus. Sonst beobachten wir noch an und zwischen den Felsen : Sedum anglicum, Sedum spurium (an einer Stelle in der — 58 — Nahe der Stadt, vielleicht verwildert), Alliuin areuariuin. HyperL cum puk'liruiii. Phegopteris polypodioides und dryopteris und As- plenium Trichomanes. — Mit dem Dampier „Harald Haarfager" verlassen wir den norwegischen Boden, wo wir so herrliche Tage verlebt haben, fahren mit demselben bis Frederikshavn an der Nordostküste Jütlands und kehren von hier aus teils mit der Bahn, teils zu Schiff über Gjedser und Warnemünde in die Heimat zurück. Beiträge zur Moosflora Anhalts. Von Hermann Zschacke. Seit 183'J, in welchem Jahre der II. Teil von Samuel Heinrich Schwabe,s„FloraAnhaltina,'erschien,istnichtsZusammenhatJL;('inles über die Moostiora Anhalts geschrieben. G arc ke (Flora von Halle. 2. Teil : Kryptogamen 1856) und Reinhardt (Übersicht der in der Mark Brandenburg bisher beobachteten Moose 18 Sphagnum-Arten, 1 Andreaea, 16 Acrocarpae, 15 Pleurocarpae und 12 Hepaticae. Die einzelnen Arten sind sämtlich in Enve- loppes aus starkem Packpapier, jede Lieferung in einem Papp- kasten untergebracht. Die Bryophyten können sowohl durch Kauf — pro Exemplar einschliesslich Ausstattung und Verpackung zum Preise von 15 Reichspfennigen als auch durch Lieferung getrockneten Materials — jede Art in 30 Exemplaren — erworben werden. — 63 - Diesbezügliche Anfragen wollen au den Herausgeber der Bryo- pliyten. Herrn Dr. phil. J. Familler in Ka rth aus - 1' r ii 1 1 bei Kegensburg gerichtet werden. Dr. Po ev er lein. Ros's, Hermann1), Herbarium Siculum. Centurie 11, 151—200. Gnaphalium luteo-albuui L. Bellis anuua L. Inula Conyza D. C. Calendula fulgida Raf. Carlina gummifera L. Centaurea conifera L. Crupina vulgaris Cass. var. Crupinastrum. Crepis foetida L. var. glaudulosa, bursifolia L. Scorzonera deliciosa Guss. Picris hieracioides L. var. spinulosa. Trachelium coeruleum L. Fraxinus Ornus L. Chlora perfoliata L. f. intermedia. Erythraea Centaurium Pers. var. grandittora, spicata L. Cönvolvulus Crieorum L., tricolor L. Heliotropiam Boeconi Guss. Nonnea nigricans D. C. Onosma stellulata W. K. var. montana. Odontites rigidi- folia Benth. Scrophularia aquatica L. Orobanche ramosa L. var. Muteli. Lippia nodiflora Michx. Salvia canariensis L., verbenacea L. var. multifida. Micromeria graeea Benth. var. longiflora, approximata Rchb., juliana Benth. var. hirsuta. Thymus nitidus Cuss. Coris monspeliensis L. Plantago Coronopus L., subulata L. Aehyranthes aspera L. var. argentea. Orchis papilionacea L. Crocus longiflorus Raf. Leucojum autumnale L. Scilla obtusifolia 1 Poir. var. intermedia, autumnalis L. Schoenus nigricans L. f. recur- vatus. Scirpus Holoschoenus L., setaceus L. var. Savii. Carex hispida Schk., glauca Murr. var. serrulata. Polypogon monspeliensis Desf. Seeale montanum Guss. Adiantum Capillus Veneris L. Polypodium vulgare L. var. serratum. Asplenium Ceteraeh L. Litteratur. Lackiiwitz. W. Flora von Berlin und der Provinz Brandenburg. 12. Aufl. Friedberg u. Mode, Berlin, kl. 8°. 310 S. 1100. Geb. 2.50 Mk. Der eigentlichen „Flora" ist ein kurzer Abriss der Pflanzen- Morphologie und eine Anleitung zum Bestimmen der Familien vorausgeschickt. Die Aufzählung der Pflanzen beginnt mit den Farnen und endet mit den Schmetterlingsblütlern. Weit mehr als in den früheren Aufl. haben die Varietäten, Formen und Bastarde neben den Adventivpflanzen Berücksichtigung gefunden, wodurch das anerkannt gute und beliebte, übrigens auch ausserlich durch Format und Ausstattung recht ansprechende „Taschenbuch" gewiss viel neue Freunde finden wird. G. L. Lindau, Dr. G. Hilfsbuch für das Sammeln parasitischer Pilze nebst einem Anhang über die Tierparasiten. Berlin, Gebt. Bornträger, 1901. 8". VI. u. 90 S. Geb. 1.70 Mk. Mit diesem ,.llilfsbuch", welches in alphabetischer Ordnung die Näbrpflanzen der deutschen und der im W., S. und SO. an- grenzenden NacbbarfloiJen mit ihren Pilzparasiten enthält, hat nach des Ref.. Ansicht Verf. einen recht glücklichen (Tritt' gethan, da mit ihm, weit über die Kreise der Mykologen hinaus, einem vieler- \ *) Adr.: Dr. Hermann Ross, Kustos des botanischen Gartens in München. — 64 — seits, sowohl von Botanikern (namentlich Lehrern an höheren Schulen), als auch von Gärtnern. Land- u. Forstwirten gehegten Wunsche Rechnung getragen wird. Übrigens dürften durch das recht geschmackvoll und handlich sich präsentierende, auf Ex- kursionen bequem mitzuführende Schriftchen auch gar bald der Pilzforschung neue Jünger und mit ihnen manch' neue myko- Logische Entdeckung, sowohl auf geographischem als systematischem und biologischem Gebiet gewonnen werden. G. L. An die Leser. Infolge Überhäufung mit amtlichen Arbeiten in den letzten Wochen war es mir unmöglich, über die Eingänge der Abonnements- beträge Empfangsbescheinigung auszustellen. Es soll in den gestern begonnenen Ferien nachgeholt werden. — Auch inbezug auf die noch ausstehenden Tauschsendungen musste ich die Ferien ab- warten. Ultra posse nemo obligatur! — Die zum Art. ..Ein ab- normes Juglansblattc; (S. 61) gehörige Tafel folgt mit nächst. Kr. G. L. Briefkasten. G. in 0. (Fkr.). Sendung eingetr. Orch. haben mich sehr er- freut. — J. in H. Mskr. erb. Druck sobald als möglich. — B. in W. u. K. in K. Diesmal mussten die ,, Kl. Mitteilungen'"' zurück- gestellt werden bis zur Kr. 5. — Z. in B. Dir Wunsch, wie Sie sehen, erfüllt. — G. in K. Wunsch wenigstens z. T. erf., briefl. mehr. S. in B. Einschaltungen werden gern besorgt. R. i. P., F. LB., AI. i.W. Dank für frdl. Bemühungen inbezug auf die D. B. M. 3 schöne Erfolge! - - N. i. Y. Soeben langt Ihre schöne Flora an. Gratulor ! Kächste Kr. — B. i. B. Mit Ihrer gross, u. schönen Sendung für den Tauschverein haben Sie mich sehr erfreut. Ihrer Bitte wird gern entsprochen. G. L. Zur Nachricht. Dieser Kr. ist beigefügt ein Prospekt der Yerlagshandluno- Gebr. Bornträger in Berlin, betr. Lindau, Hilfsbuch für das Sammeln parasitischer Pilze, worauf wir ganz besonders aufmerksam machen. G. L. Anzeigen. Zu kaufen gesucht: Schleehtendal-Hallier, Flora von Deutschland. — Desgl. ein Mikroskop. Offerten mit Preisangabe a. d. Herausgeber. Zu kaufen gesucht: Gut getrocknete Orchideen aller Erdteile, und zwar auch solche der europäischen und deutschen Flora. Dr. G. Leimbach- Arnstadt, Eft?* Probe-Kummern der D. B. M. ~5&C stehen allen Lesern zur Verfügung. Angaben von Adressen sind mir jederzeit angenehm. Die Redaktion. Verlag des Herausgebers. Verantwortlicher Redakteur: Prof. Dr. G. Leimbach, Arnstadt i. Thür. Druck der Buch- u. Steindruckerei von Otto Böttner, Arnstadt. Deutsche BotanischeMonatsschrift Zeitung für Systematiher, Floristen und alle Freunde der heimischen Flora. Zugleich Organ der botanischen Vereine in Hamburg und Nürnberg' -und der Thiiring. botanischen Gesellschaft „Irmischia" zu Arnstadt. Herausgegeben von Professor Dr. G. Leim b ach, Direktor der Realschule zu Arnetaclt. Erscheint monatlich. Nr. der Postzeitungsliste: 1751). Preis 6 Mk. jährlich. XIX. .Jahrp-ansr lSioi. Mai. M 5. In Kalt. Dr. F. Meigen, Beobachtungen über Formationsfolge im Kaiserstuhl. I Dr. -T. Murr. Ein StrawfS aus dem nördlichsten Dalmatlen II. /schlickt', Beiträge nur Vlora Anhaltina. VIU. 2. Ö. Ja.ap, Ein kleiner Beitrag zur Pilzflora m» Tirol. Bot. Vereine: Botan. Cerein der Prov. Brandenburg in Berlin: Ai>rilxi Kleine Mitteilungen: Rakete, Hin neuer Standurl ucm (irimmia crinita Pflansensammlungin. — Botaniseher Tausehoerein zu Arnstadt. — üri berichtigung. — Botanische Versammlungen. — An die Leser. — Briefl Zur XachHchl. — Anzeigen. tzung. ckfehler isten Beobachtungen über FoTmationsfolge im Kaiserstnhl. Von Dr. Fr. Meigen in Dresden. (Fortsetzung von Seite 5(> il. Jahrg.) 5. Waldformationen. Schon die Gebüsche enthalten fast immer einzelne Eichen als Bäume entwickelt. Wenn sieh ihre Zahl vergrössert, so ent- steht daraus ein lichter Wald mit gewöhnlich dünnen, stangen- artigen Stämmen. Das Unterholz ist anfangs noch recht dicht und der Hauptsache nach aus Strauchformen von Quercus sessili- Üora gebildet. Andere Sträucher sind sehr spärlich oder ganz vereinzelt und nehmen erst nach dein Rande oder an lichten Stellen an Häufigkeit zu. Im Vergleich zu den Gebüschen nimmt die Individuen- und Artenzahl immermehr ab. Im vollendeten Eichwalde bildet es durchaus keine zusammenhängende blasse mehr, verschwindet aber niemals vollständig. Dagegen bleibt die Staudeavegetation auch im dunkelsten Walde so dicht, dass eine geschlossene, ineist ausGräsern bestehende Bodendecke zu stände kommt. Der grosse Artenreichtum der Gebüsche ist aber nicht mehr vorhanden. Bezeichnend sind Galium silvaticum, Phyteüma spieatum, Euphorbia amygdaloides, Anemone uemorosa, Anthoxan- — 66 — thuni. I'oa nemoralis, Festuca heterophyllaj Polygonatum multi- florum, Pulmonäria offi.cin.alis, Milium effusuni, Convallaria, Lathyrus uiontanus. Euphorbia dulcis, Carex montaua und einige andere. Der Artbestand wechselt so sehr, dass sieb eine be- stimmte, regelmässige Verteilung nicht erkennen und eine Gliede- rung der Eichwälder nicht vornehmen lässt. Sie mögen daher unter dem wenig besagenden Namen Quercetum arboreum zu- sammengefas t werden. Auch mit dem Eichwalde ist die Entwicklung noch nicht abgeschlossen. Denn ein anderer Baum, die Buche, findet im Kaiserstuhl hinreichend günstige Verhältnisse, wenn auch nicht so vollkommen wie auf den unteren Bergen des benachbarten Schwarzwaldes. Wo aber die Buche einmal festen Fuss gefasst hat. da ist die Eiche verloren, da es ihrem Nachwuchs in dem immer tiefer werdenden Schatten nicht mehr gelingt, sich ans Licht empor zu arbeiten. Schon das Queicctüm convallariosum ist den erfolgreichen Angriffen der Buche ausgesetzt und ver- wandelt sich dabei in ein Qu. fagosum. Gleichzeitig mit der Buche erscheint Anemone nemorosa in grösserer Menge und l'olygonatum multiflorum, später dann auch Asperula odorata, Lnzula angustifölia. Polystichum Filix mas. Genista tinetoria und andere. Die Weiterentwickelung führt jetzt nicht mehr zum Eich- walde, sondern ganz offenbar zum Buchwalde. Das Quercetum fagosum wird zum Fagetum quercosum und nicht mehr zum Quer- cetum arborerm. Die Einwanderung der Buche hat also der Vegetationsentwicklung eine ganz neue Richtung gegeben und die vor ihrem Erscheinen erreichte Schlussformation wieder in Be- wegung und Umwandlung versetzt. Die immer noch reiche Flora der Eichwälder verarmt ausserordentlich, das Unterholz wird immer spärlicher und verschwindet nahezu ganz, wo die Bäume dichter zusammenschliessen. Festuca hetcrophylla. I'oa nemoralis. Anthoxauthum, Anemone nemorosa. Polygonatum multiflorum, Con- vallaria. l'renanthes purpurea, Lnzula angustifölia. Hieraciuin iiiiirorum, Lathyrus montanus,Galiuin silvaticum, Phyteumaspicatuni, Asperula odorata sind die wichtigsten Arten des Buchwaldes. Eine Gliederung der Buchwälder lässt sich noch nicht vornehmen; es scheint jedoch, dass man wie in der unteren Bergregion des Schwarzwaldos ein Fagetum muscosum mit dichter Moosdecke und Yaeciniuui Myrtillus und ein Fagetum asperulosum unter- scheiden kann. Das letzte ist wahrscheinlich das Endglied der Vegetatiohsentwickelung. Heute ist der Waldmeister noch wenig verbreitet, da er wohl zu den jüngsten Einwanderern gehört und erst nach der Buche gekommen ist. Es wird noch lange Zeit vergehen, bis diese Schlussformation erreicht ist und auch der Kaiserstuhl einen Buchwald trügt wie der untere Schwarzwald. Eines Banmes ist noch zu gedenken, der in Zukunft wohl eine grössere Bedeutung erlangen wird, ohne aber eine gänzliche Umwälzung herbeizuführen wie die Buche. Es ist die Tanne, Ahies alba. Sie gehört zu den neuesten Errungenschaften des Kaiserstuhls und hat heute noch kein Bürgerrecht dort erworben. Da, sie aber dieselben Anforderungen stellt wie die Buche, so lässt sich wohl vermuten, dass sie im Laufe der Zeit Fangang in die Buchwälder linden wild, ohne aber die Buche zu verdrängen. Hiernach ist dann das letzte Ziel der Entwicklung der Buchen- Tannenwald. Wo sich etwas grössere Tannenbestände linden, da — 67 — verrnisst man inemalsAsperulaodorataund andereArter drsSchwarz- waldes. während die der Richwälder fehlen. Damit ist die Rich- tung angedeutet, welche die fernere Vegetationspntwickluug nehmen wird. Schwarzwakl und Kaiserstuhl, heute noch so ver- schieden, werden sich immer mehr ausgleichen, jedoch so, dass der Mengwald der unteren Itergregion auf den Kaiserstuhl über- u reifen wird und nicht umgekehrt die Charakterformation des kaiserstuhls. Kichengehüsch und Eichwahl, auf den Schwarzwald. Überblicken wir uoch einmal den gesamten Entwicklungs- gang, so finden wir in den Anfangsvereinen eine »rosse Mannig- faltigkeit infolge der so verschiedenen Lehensbedingungen, die die einzelnen Standorte darbieten. Je älter aber die Vegetationsdecke wird, um so ähnlicher werden die Standorte und aus sehr ver- schiedeneu Anfangsvereinen geht oft derselbe Schlussverein hervor. Die Verähnlichung hat allerdings auch bei gleichbleibendem Klima ihre Grenzen, die in erster Linie durch die Möglichkeit und Stärke des Wasserabflusses bestimmt werden. Rheinebene und Kaiserstuhl werden sich in ihrem Klima kaum unterscheiden, wohl aber ist die erste viel stärker durchfeuchtet als der rasch austrocknende Kaiserstuhl. Wir finden daher in beiden ver- schiedene Schlussformationen ohne nennenswerte Übergänge: Ahnlich verhält es sich mit Rheinebene und Vorbergen, wobei die Vorberge /wischen Kaiserstuhl und Schwarzwald vermitteln, dem letzten aber durch ihre Schlussformation vegetativ viel näher' kommen, während sich ihre Flora, die wesentlich in den Anfangs- vereinen steckt, dem Kaiserstuhl anschliesst. Untere, obere und baumlose Bergregion unterscheiden sich unter einander und von den drei anderen Regionen durch ihr sich allmählich änderndes Klima. Daher finden wir verschiedene, aber durch Übergänge verbundene Schlussvereine. In jeder Region für sich führt die Vegetationsent wicklung im allgemeinen zu demselben Ergebnis, so ungleich auch die Anfangi-glieder einer Reihe sein mögen. Die Verschiedenheit der Standorte gleicht sich immer mehr aus, sodass ihr Einfluss zuletzt, wenn auch nicht ganz verschwindet. so doch schwer erkennbar wird. Selbstverständlich hat dieser Ausgleich beute noch bei weitem nicht überall stattgefunden und wird durch natürliche und künstliche Eingriffe immer wieder hintan gehalten, sodass wir in allen Regionen zwar einen natür- lichen Hauptverein treffen, aber dazu noch zahlreiche Neben- veivine, die gewöhnlich nur kleinere Flächen bedecken. Ich fasse diese Umwandlungen zusammen in das allgemeine Vegetationsgesetz: Unter gleichen klimatischen Verhallnissen strebt die Vegetation, nicht die Flora, einem Maximum von Gleich- förmigkeit zu. Ein Strauss aus dem nördlichsten Dalmatien. Von Dr. .1. Murr in Trient. In den Jahren 18J4 99 übersandte mir meine Schwägerin Mathilde Hammer geb. Neuner, Anothekers-Gattin (jetzt Witwe) in ( )bbrovaz.-:o zu öfterenmalen ausgiebige Proben aus der dortigen Flora, die sie in liebenswürdiger Weise trotz sonstiger vielfacher Inanspruchnahme aufgebracht hatte und ebenso während des -Jahres 1900 deren Schwester Frl. Auguste Neuner , welche, — 68 — mit trefflichen Vorkenntnissen ausgerüstet, während ihres ein- jährigen Aufenthaltes daselbst meinen Intentionen aufs beste ent- sprechen konnte. Ich erhielt von meinen beiden Schwägerinnen im ganzen ca. 250 Species, von denen hier eine Auslese mitgeteilt werden soll, und zwar umsomehr, als beide Damen eben von Dalm'atien scheiden, ich seihst aber an einen Besuch dieses interessanten daluiatinisch- kroatischen Grenzgebietes (diese Mischung bildet auch die Sig- natur der dortigen Flora) nicht denken kann. Pflanzen, die bereits Yisiani als in ganz Dalmatien häufig bezeichnet, sollen in der folgenden Aufzählung im allgemeinen weggelassen werden — auch unter dieser niedersten Kategorie der Flora von Obbrovazzo linden sich genug Arten, welche das Herz eines weniger verwöhnten Mitteleuropäers zu erfreuen ver- mögen : so sandten meine Schwägerinnen von den durch H e 1 1- weger für die dortige Flora publicierten Species z. B. Clematis Flammula L., Ficaria calthifolia Rchb., Ranunculus millefoliatus Vahl, Alyssum campestreL., Polygala nicaeensis Risso, Astragalus Wulfenii Koch, Lathyrus Cicer L., Sedom anopetalum L., Tor- dylium apnlum L.. Inüla Candida Oass.. 1. spiraeifolia L., Heli- chrysum angustitolium 1)0. , Rhagadiolus stellatus Gaertner, Ly- copsis variegata L., Sätureia variegatä Host. Stachys italica Milk, Marrnbium candidissimum L.. Teucrium Polium L. usw., ausser- dem Physocaulus nodosus Tausch, Cephalaria leucantha Schrad.. Helminthia eebioides Gaertner. Echium altissimum Jacq., l'liun- bago europaea L., Rumex pulcher L. usw. obwohl sieh solche Angaben der Floren, besonders bezüglich des Grenzgebietes;, nicht immer als genau zutreffend erweisen1); Arien, welche Yisiani nur für das Küstengebiet als häufig angiebt — Obbrovazzo nimmt vermöge seiner Lage an der stark brakischen Cermagna diesbezüg- lich eine gewisse Mittelstellung ein — bezeichnen wir mit „(Lit.)", diejenigen Arten, welche die Flora cTalmatica vom Vellebith ohne nähere Standortsangabe2) anführt, mit ,.(V.)", die bereits von der ca. 5 Meilen entfernten Landeshauptstadt Zara genannten mit ..(/.f. Species. welche auch Freund Ilellweger bei seinem Be- suche in Obbrovayzo Mitte April 18% sammelte und veröffentlichte3), habe ich mit Rufzeichen versehen: nur von letzterem, nicht aber auch von meinen Schwägerinnen gesammelte Arten werden hier natürlich auch vergleichsweise nicht angeführt, so verlockend es gewesen wäre, aus allen mir zur Verfügung stehenden Angaben eine Morula Argyruntina (an der Stelle Obbrovazzos stand das Argyruntum der Römer) zusammenzustellen. ') Vgl. z. B. Krasan's Bemerkungen über „gemeine" Pflanzen? arten der steirischen Flora (1890), welche Bemerkungen ich bei meiner eigenen floristischen Thätigkeit vollauf bestätigt fand. Freilich soll Yisiani's Flora, mit der Atifzählung Maly's keineswegs auf eine Stufe gestellt werden. 2) Ein guter Teil dieser Angaben mag von der über Obbro- vazzo sich erhebenden Partie des Vellebith stammen: Obbrova/./.o selbst wird bei Yisiani kaum ein halbes dutzendmal genannt. 3) Zur ersten Frühlingsflora Norddalmatiens. D. bot. Mtschr, 181)8, S. 7—10, 43-48, 166-177. — 09 — Angaben, die nach meiner Meinung belangreicher sind. werden durch gesperrten Druck hervorgehoben: die Vergleich mig allentallsiger neuerer Publikationen aus dem behandelten Gebiete muss ich den Referenten übet die dalmatische Fluni anheimstellen. Sämtliche genannten Species entstammen der näheren Um- gegend von Obbrovazzo, vom Ufer darCermagna bis zur Strasseu- ötatiou Pod-Pragh am Vellebith, besonders viele der nächsten Um- gebung des Schlosses von Obbrovazzo. Etairancnlaceae. Thalictrum aquilegiifolium L. (V.). i.'anuneulus illyricus L. (V.). — R. Philonotis Ehrh. (Y.)> — Nigella damascena F. (Z.). Fumariaceae. Corydalis ochroleuca Koch (Z.). Cruciferae. Hesperis laciniata All. (Z.). — Maloolmia Orsiniana Ten. - Nasturtium lippizense 1)0. (Z., V.) ! Arabis hirsuta Seop. z. T. nahe der A. sagittata IM'. (V.)_! — Sisymbrium Sophia L. (bei Vis. nur von Benkovacz). — Diplo- taxis muralis DC. -wohl der subsp. D. intermedia Schurr an- gehörig. Alyssum montaimm L. (Z.) b) australc Freyn ! — Berteroa procumbens Portenschi. (V.) - Lepidium DrabaL. (Z.), L. campestre L (Z.). — PeltariaalliaceaL. (V.). — Myagrum perfoliatum L. (Z.). Polygalaceae. Polygala amara L. Silenaceae. Dianthus ciliatus (juss. (Lit.), D. libur: ieus Bartl. IX.). Silene italica Pers. (Z.) !, S. petraea W. K. (V.) !. S. intiata Sm., auch mit trübpurpurnen Kronenblättern. Alsinaceae. Arenaria leptoclados Guss. Stel- laria pallida Piro.4) — Cerastium obscurum Chaub.. C. grandiflorum W. K. (V.). Linaceäe. Linum nodiflorum L. (Z.). L. tenuitulium L. (Lit.). L. angustifolium Iluds. Geraniaceae. Geranium sanguineum L. (Z.) 1. *inanni Murr. letztere = Ch. Zschackei Murr. Beide linden sich bei Bernburg. Herr Di-. Murr hat über diese Formen in dieser Ze tung S. 39 und 40 berichtet und dazu efehöritre Blattzeichnun^en geliefert. !l) „Verrucae fruetus communiter heinisphaericae. interdum longiores bunt, et talis forma plantae exhibet E. strietam L. et engl, bot." - 73 — Weiter finden wir hier auch Chenopodi um betu lifoHum , die ja Herr Dr. Murr neuerdings zur albuui-opulifolium-Reihe rechnet. .Mit dieser nahe verwandt, vielleicht mir eine extreme Form von ihr isl Cheiiopodinm populifolium mh. Die untersten Blätter dieser sind breit rhombisch, abgestutzt, mehr oder weniger gezähnt ; die oberen dreilappig mit verlängerten) Mittelteil. Che n o 11 od i u in iilbuin x ficifolium. Diesen Bastard fand ich zahlreich 0. auf Eidbergen der Fuhnewiesen zwischen Zehmitz und Löberitz unter den Eltern. Die Samen sind grubig punktiert. Die Blattform hält schön die Mitte zwischen denen der Stamm- formen. Nur die Stengelblätter sind ausgesprochen fieifoliumartig, doch weist die Zahnung bei einzelnen Blättern auf Ch. album. Die Seitenblätter hingegen sind albumartig, auf ficifolium weisen über dem keilförmigen Grunde vorspringende Zähne. Herr Dr. Murr, welcher meiner Deutung zustimmt, schreibt mir; dass er sich bei der vorliegenden Pflanze sicherer sei, als bei seiner eigenen (D. B. M. 1896, S. 36). Eine vermutlich der Kombination Ch. licit'oliuni X < album zugehörige, also Ch. album näher stehende, von Dr. Murr jedoch als Ch. bernburgense zu Ch. striatum-opulifolium ge- zogene Form von den Schuttbergen am Bernburger Schützenplatze bedarf noch weiterer Beobachtung. 8 i 1 e n e nutans. Be. Bahnausstich westlich vom Lerchen- teich ; De. Rösling, sowie angrenzender Bahnwall. Silene dichotoma. Be. Äcker Sandersleben: zwischen Ilberstedt und Rathmannsdorf. Viscaria viscaria. Ba. Alexisbad: De. Rösling, sowie angrenzender Bahnwall. Meländryum rubrum. Be. Baalberge, Fuhnewiesen am Bahndamm. Sagina apetala. Ca. Wartenberge. Be. Freckleben, Damm des Ausstiches an der Wipper (nicht im Busche wie D. B. M. XI. 18 angegeben). Co. Gnölbziger Weinberge. Sagina procumbens. Ba. Im l'uterharze vielfach auf Waldwegen. Asch. Wiesenweg zwischen Nachterstedt und Fried riebsaue. Be. Ffarl'enbusch bei Freckleben. Beniburg, im Strasscnpflaster, an schattigen Mauern; Dorfstrasse Dröbel. A Chörau. De. Mosigkau : Thonstiche der Franzziegelei bei Dessau Wörlitz. Stellaria pallida. De. Donantsbusch hei Reppichau, saudiger Hang. Cerastiu m c a e s p i t ö s u m B. nemorale. De. Rösling. l'llecebrum vei-ticillatnm. De. Mosigkauer Heide /.wischen Heideburg und der alten Leipziger Strasse. Ai|iiilegia vulgaris. Ba. Alexisbad im Friedensthal. Clemat.is v i t a 1 b a. Be. Hohes Saaleufer in Nienburg. Thalictrum flexuostim. Asch. Acker und Kalkbrüche nördlich von Friedrichsaue. Anemone nemorosa purp urea. Be. Dröbel'scher Busch: Z. Jütrichauer Busch. In diesem an einer leuchten Stelle fand ich am 18. April 1887 zahlreiche Vergrünungen. Samt- liehe Blütenteile waren zu einem weissgrünen Blätterbüsche], der mit den Hüllblättern in gleicher Höhe >as>. zurückgebildet. Die äusseren Blätter waren grün, den Hüllblättern ähnlich und last an Grösse gleichend; die inneren kleiner, weiss, grün gestreift, doch wie die äusseren dreizählig oder dreiteilig. An emone ranun cu loides. Dreiblütig; Be. Dröbel- scher Busch, selten: C. BiendorTer Busch, nicht selten. Mit g.e-- füllten Blüten: Be. Dröbel'scher Busch von der einfachen Verdoppelung der Kelchblätter bis zur vollständigen Umwandlung der Staub- und Fruchtblätter. Anemone r an uneuloi d es B. su bin tegra. Be. Krumb- holz bei Bernburg, Dröbel'seher Busch. C. Bienderfer Busch. l'apaver hybrid um. Be. Rathmannsdorf, Getreidefelder am Lerchenteich (seit 1861 nicht wieder beobachtet). Fumaria V ai 1 1 an t i i. C. Acker bei Krüchern. Be. Schufci stelle an der Franzziegelei. Nasturtium amphibium x silvestre. Von dieser Kombi nation sind mir hier bei Bcrnburg drei Formen bekannt geworden, Zunächst das im vorigen Berichte (1). B. M. 1900 S. LOn) bereits veröffentlichte Nasturtium per silvestre amphibium, also eine Form, die dem N. silvestre nahe steht. Durch ein Ver- sehen ist a. a. 0. das Zeichen > ausgelassen. Bei den inter- liaren Formen hat man nun zu beachten, ob das typische Na- sturtium amphibium oder eine seiner zahlreichen Varietäten in die Verbindung eingetreten ist. liier bei Bernburg an der Saale ist N. amphibium var. auriculatum sein- häutig. Dieses verbindet sich denn auch vielfach mit N. silvestre. "Wie N. auriculatum von der Grundform, so unterscheidet sieh dieser Bastard von N. aneeps schon durch seinen kräftigen, äusserst üppigen Wuchs. Die läng- lichen kaminfönnig-fiederspaltigen oder leierförmigen Blätter sind mit herzförmigem Grunde sitzend. Die Länge der Schötchen variiert selir. Der Stiel ist länger als das Schotchen. Diese Verbindung zweige ich von X ast urti um a n c e p s = X. a m p h i b i u in X silvestre ab, und nenne die neue Verbindung N. amphibium var. auriculatum X silvestre = Nasturtium Murrianum nach dem rühmlichst bekannten Tiroler Forscher Professor Dr. Murr in Trient. Ein kleiner Beitrag zur L'ilzflora von Tirol. Von Otto J aap. Bei meinem Aufenthalte in Tirol im Juli und August des Jahres 1900 beschäftigten mich besonders die Alpenmoose: es blieb daher nicht viel Zeit zum .Sammeln der parasitischen Pilze übrig. Su erklart es sich, dass unter den in diesem Verzeich- nisse autgeführten ISO Pilzen viele Arten nicht vertreten sind, die sonst wohl häufiger in Tirol beobachtet werden. Da aber auch einige' recht seltene Arten aufgefunden wurden, ausserdem mehrere neue Nährpflanzen festgestellt werden konnten, so er- scheint eine Veröffentlichung meiner Beobachtungen nicht unwert. unisomehr als ich der Meinung bin. dass auch die kleinsten Bei- träge zur Kenntnis der Flora eines Landes willkommen sein sollten ! Herrn Professor Dr. P. Magnus spreche ich für die gütige Unterstützung beim Bestimmen der Pilze auch an dieser Stelle verbindlichsten Dank aus ! Figur 2. Ein abnormales I Juglansblaff. Phytomyxiueae. Plasmodiop hora plaeagni Schroet. An den Wurzeln von Blaeagnus angustifolia bei Landeck. Chytridineae. Synchytrium alpin um Thomas. Auf Stengeln und Blättern von Viola biflora an bewaldeten Abhängen bei der Bx'enner Tust. Peronosporineae. Albugo Candida (Pers.) 0. Kuntze. Auf Diplotaxis tenuifolia bei Atzwang: auf Biscutella Laevigata bei Suhlen. A. portulacae (DC.) ü. Kuntze. Auf Portulaca o I c in c e ii bei Atzwang. A. tragopogonia (Pers.) S. F. Gray. Auf Trago- pogou pratensis bei Atzwang: auf Cirsium oleraceum ,'iut Wiesen bei Seefeld. Plasmöpara nivea (Ung.) Schroet. Auf Aegopodium pod agraria bei Seefeld und bei Laudeck. 1'. p y gm aea (Ung.) Schroet, Anf Ranunculus acouiti- lolius (neue Nährpflanze!) bei Trafoi. P. densa (Rabenh.) Schroet. Auf Melampyrurn sil- v a i icum (neue Nährpflanze!) bei Bad Ratzes; auf Alectoro- lophus major bei Trafoi und beim Lagandahof im Suldenthal. Bremia lactucae Regel. Auf Carduus defloratus (neue Nährpflanze !) bei Bad Ratzes-, auf Sonchus ärvensis liei Seefeld; auf Sonchus o 1 er aceus bei Laudeck und Atzwang Peronospora viciae (Berk ) de By. Aul' Vicia er a cca bei Suhlen ; auf Phaca ast ragal ina (neue Nährpflanze !) bei Bad Ratzes. P. trifoliorum de By. Auf Trifolium med i um hei Bad Ratzes und Trafoi: auf Tr. repens beim Lagandahof im Suldenthal. P. knautiae Fuck. Auf K n. a u tia ärvensis bei Landeck. P. lamii A. ffr. Auf Lamium all) um hei Trafoi. 1'. effusa (Grev.) Rahenh. Auf Chenopodium album und Ch. bonus Henricus hei Seefeld. 1'. grisea Ung. AufVeronica beecabunga hei Seefehl und heim Brenner Sattel. P. cyparissiae de By. Auf Euphorbia cyparissias hei Seefeld und Trafoi (am Wege zu den heiligen drei Brunnen) P. rumicis Corda. Auf Rumex acetosa hei Suhlen I'. alta Fuck. Auf Plantago major bei Seefeld, Landeck ii ml Atzwang. tLemiascineae. P r o t o m y c e s m a c r o s p o r u s Ungcr. Aul' A e g <> - ji o d i u m p o d a g r a r i a bei Seefeld, Landeck. Brenner Post. Bad Ratzes. Protodiscineae. Exoascus pruni Fuck. In den Früchten von Prunus domestica hei Landeck, von Pr. padus bei der Brenner Post und heim Lagandahof im Suldenthal. E. cerasi (Fuck.) Sad. Grosse Jlcxenbesen auf Prunus avium bei Pfunds und bei Kastelruth. — -7(i — E. innen t orum Sad. In den Zapfenschuppen von Alnus i 11 c a 11 a am Frötschbach bei Bad Ratzes. E. epiphyllus Sad. Auf Alnus iivcanä am Trafoier Bach zwischen l'rad und Gomagoi. E. viridis Sad. in litt, ad Magnus. Auf Alnus viridis an Abhängen bei der Brenner Post nur auf einigen Blättern eines Strauches; hexenbesenartige Bildungen waren nicht aufzufinden. Nach gütiger Mitteilung von Herrn Prof. Magnus eine neue Art. die indess schon vor Jahren von Prof. S a d e b e c k bei Bad Ratzes gesammelt wurde. E. betulinus (Rostr.) Sad. Bildet Hexenbeseu auf Be- tulaCarp a t i ca. auf dein Torfmoor bei Seefeld. Taphrina ostryae Mass. Auf 0 s t r y a c a r p i u i - folia an Abhängen bei Atzwang häutig. T. aurea (Pers.) Fr. Auf Populus nigra bei Seefeld und bei Gomagoi. T. betulae (Fuck.) Joh. Auf den Blättern von Betula Carpatica (neue Nährptlanze !) auf dem Torfmoor bei Seefeld: auf B. verrucosa bei der Brenner Post. Magnusiella umbellif erarurn (Rostr.) Sad. Auf den Blättern von Heracleum sphondylinm bei Trafoi und beim Lagandahof im Suldenthal. Helvellineae. Mitrula Rehmii Bres. Zwischen Moos am Suldenbache bei Suhlen. Pezizineae. Dasyscypha Willkommii Hartig. Auf dürren Zweigen von La rix decidua bei Seefeld und Sulden. L). calycina (Schum.) Fuck. Auf trockenen Ästen von l'inus montana am Schiern (Aufstieg von Batzes). 1' seudop eziza trifolii (Beruh.) Fuck. Auf den Blättern von Medicago sativa bei Atiwang, auf Trifolium pra- t e n s e bei Bad Ratzes. P. bistortae (Lib.) Fuck. Auf den Blättern von Poly- gon um viviparum am Schiern. Cenangella rhododendri (Ces.) Rehm. An dunen Kapseln von Rhododendron hirsutum und Rh. ferru- gineum bei Sulden. Phacidiineae. Cryptomyces maximus (Fr.) Rehm. Auf Zweigen von Salix incana am Frötschbach bei Bad Ratzes. ('. pteridis (Fr.) Rehm. Auf den Wedeln von 1' t e r i - d i u in a i| u i 1 i n u in im Ilauensteiner Wald bei Bad Ratzes. Rhylisma salicinum (Pers.) Fr. Au\' dt^n Blättern von Salix retusa bei Sulden. auf Sali x sp. (wahrscheinlich S. arbus- cula X retusa) am Schiern in der Knieholzregion. Hysteriineae. Lophodermium pinastri (Schrad.) Chevall. Auf den Nadeln von Pinus cembra am Kuhberg bei Sulden. (Fortsetzung folgt). Botanische Vereine. Botanischer Verein der Provinz Brandenburg. Die Versammlung am 1:2. April d. J., welcher auch die Mitglieder des Vereins aus Kreuznach, Luckenwalde und Ohr- druf beiwohnten, eröffnete der Vorsitzende Herr Prof. Dr. Volkens mit der erfreulichen Mitteilung, dass nunmehr genügend Mittel zur Herausgabe des forstbotanischen Merkbuches für die Provinz Brandenburg verfüglich seien. Sodann erstattet Herr Prof. Dr. P. Asclii-son Bericht über den Verlauf des fünfzigjährigen Stiftungsfestes der zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien, welchem er als Vertreter des Vereins beiwohnte, und überreicht die sehr umfangreiche Festschrift über die Geschichte der Zoologie und Botanik in Oesterreich während der letzten 50 Jahre. Herr Dr. Loesener bringt einige Werke der neueren botanischen Litteratur zur Kenntnis, darunter die Monographie der Loasaceen von Dr. Gilg und die der Aquifoliaceen von Dr. Loesener. Herr Prof. Dr. Schumann hat einige lebende Pflanzen aus der AMoe-Gruppe ausgestellt und bemerkt zunächst, dass mau neuer- dings die Gattung Aloe in mehrere Gattungen (Aloe. Apicra. Gafiteria und Haworthia) zerlegt habe, von denen Gasteria durch zweizeilig gestellte Blätter gut charakterisiert sei. Er bespricht ferner zwei Bastarde aus dieser Gruppe: 1. Aloe aristata X Gasteria maculata und 2. den durch Kreuzung von Aloe Schiimperi X humilis mit Aloe variegata erzeugten Tripelbastard, welcher den Namen Aloe Grussonii führe. Sodann macht Herr Prof. Schumann sehr interessante Mitteilungen über den Inhalt zweier von dem schwedischen Botaniker Murbeck veröffentlichten Schriften über die Arten der Gattung Alchemilla: I. Parthe- nogen is ti s che Embryobildung in der Gattung Alchemilla und 2. das Veihalten des Pollen, chhmchs bei Alchemilla arvensis und das Wesen der (' h alazoga in i e. Bei seinen Untersuch- ungen fand Murbeck, dass einige Alchemilla-Arten überhaupt keine Pollenkörner erzeugen, so A. alpina; andere Arten ent- wickeln nur wenig fertile, also grösstenteils sterile Pollenkörner-, vollständig entwickelten Pollen fand Murbeck nur bei A. speciosa. Dennoch bringen alle Alchemilla-Arten keimfähige Samen. Murheck beobachtete ferner, dass die Ovula mancher Alchemillen so vollständig von den Integumenten eingeschlossen sind, dass Pollensehläuehe überhaupt nicht zu ihnen hätten ge- langen können, selbst wenn solche vorhanden gewesen wären; es müssen sich also die Embryonen durch Parthenogenesis gebildet haben. Den ersten Fall von parthenogenistischer Embryobildung hat schon früher Juel bei Antennaria alpina beobachtet. Alche- milla arvensis hat stets fertile Pollenkörner; hier aber wird das Ovulum sehr bald vom [ntegumentum vollständig umschlossen. Der aus dem auf die Narbe gelangenden Pollenkorn sich ent- wickelnde Pollenschlauch dringt mitten durch den seitlich ange- hefteten Griffel bis zum Grunde des Ovulums (Chalaza), von wo er zwischen Integument und Samenknospe (Ovulum) in die Höhe steigt. Ähnliches beobachtete zuerst Treub bei der Gattung basuarina. Dieser Vorgang führt den Namen Chalazogamie im Gegensatz zur Porogamie, wo der Pollenschlauch durch die Micro- pyle zum Nucleus tritt. — Herr Lehrer 0. Schulz spricht so- dann über die geographische Verbreitung der Melilotus -Arten. _ 78 - Man kennt deren Iris jetzt 22, welche Redner in 2 Gruppen bringt: Eu-Melilotus — diese treibt im ersten Jahre nur Laubsprosse, Infloresoenzen erst im nächstfolgenden — und Micro-Melilotus, zu welch' letzterer u. a. M. indicus und italieus gehören. Nach seinem Dafürhalten sind auch Melilotus officinalis und albus ans Asien bei uns eingewandert. Am Schlüsse seines Vortrages macht er die ihm bekannten Fundorte von M. polonicus L. namhaft. Herr Kustos Hennings bat eine Ileibe von Pilzen aufgestellt. welche in der brasilianischen Kolonie Blumenau gesammelt sind und zumeist auf Bambus wachsen. Zur Erläuterung seines Vor- trages giebt er das Werk „Phycomyceten und Ascomyccten aus Brasilien von Alfred Möller" herum, das zahlreiche Abbildungen dieser Pilze enthält. Sodann hat er ein irdenes (ietäss mitge- bracht, in welchem Mutterkorn — Claviceps purpurea~ — kultiviert wird, ebenso ein Exemplar von Erianthemum yelutinum. dessen prachtvolle Blätter innerhalb weniger Tage im Warmhaus durch Pilze vollständig zer.-tört wurden. Hierauf bespricht Hr. Prof. Dr. P. Ascherson ein von Prof. M. Haberland verfasstes Ver- zeichnis der im Grossherzogtuin Meeklenburg-Strelitz, haupt- sächlich in der Umgegend von Neustrelitz beobachteten Gefäss- pflanzen. und am Schlüsse der Sitzung zeigt Herr Dr. Loesoner eine monströse Apfelsine. Gr. Lichterfelde, d. 15. April 1001. Prof. Ro tten bac h. Kleine Mitteilungen. Ein neuer Standort von Grimmia crinita Brid: Im Frühjahr vorigen Jahres fand ich Grimmia crinita Brid. ((iümbelia crinita Mampe) an der Kirchhofmauer des Dorfes Hoh- kirch, Kr. Görlitz. Nach genauer Untersuchung und Vergleichang meiner Stücke mit Würzburger Exemplaren im Herbar des Herrn Dr. von 1{ a b e nau scheint ein Irrtum ausgeschlossen zu sein. (f. oibicularis ist grösser und bat länger gestielte Kapseln, wie ich aus einem Bertram'schen Exemplare ersah: die habituell ähnliche G. leueophaea gehört nicht zur Hampe'schen Gattung (iümbelia. Limpricht schreibt in der schlesiscben Kryptog.-FIora unter Grimmia crinita: Dieses seltene Moos wurde früher einmal in der Hügelregion (Ilirschberg) an den Kalkwänden eines Kamins hei den Mooshütten auf dem Cavalierberge gesammelt, ist jedoch dort seit dem frischen Abputz des Mauerwerkes wieder ver- schwunden. Rabenhorst giebt in seiner Kr. Fl. von Sachsen usw. nur l'ilhiitz als Fundort unserer Pflanze an. Roth\\;asser. Ob. -Lausitz. R a k e t e. Pflanzen-Sammlungen. Kneucker A.. Caricea exsiccatae. Zur Ausgabe gelangten Lieferung Y1II (Nr. 211- 240) und Lieferung IX (241- 270). Heide Lieferungen schliössen sich inbezng auf gute Auswahl der Ex.. tadellose Präparatiön. reiche Aufl. und vollständige Etikettierung sowie vieler Seltenheiten ihren Vorgängerinnen ebenbürtig an. Sie enthalten folgende Arten und Formen: C Mairii C'oss. u. (i. v. Loscosii, exteusa Good. v. pumila And. f. transiens, ext. v. Bälbisii. ext. v. latifolia. Oederi Ehrh. f. elatior And. sf. robusta. flava L. - 7'.» — seh. v. alpina Kn. x üederi Ehrh. in. hyb. !), lepidocarpa Ts Öederi Ehrh., lep. v. pseudolepidocarpa Kn. x Oederi f. canali- culata Callme (n. byb..!), silvatica K f. latifolia Kn. in. f.!). psendo- cyperus L.. vesicaria 1-.. ves. v. alpigena Fr., ves. v. alpig. £ bracnystachys Lindeb., rostrata Stok., rost. f. acroandra, rost. monst. polystachya Zob. (n. m !), rost. ssp. rotundata f. laeta Norm., rost. t. altissima And., rost. x vesicaria Ilkn. t. super- rbstrata(?), laevirostria Bl. und F., riparia Curt., rip. v. reticu- !()<;) Törg., rip. f. leptostachya Torg. i. 1. rip. f. humilis Uech., filiformis L. x riparia Curt, fil. X vesicaria L.. nntans Host, aristata RBr. f. Siegertiana Uech., afist. f. Cujavica Asch, und Sp., maritima 0. V. Müll., salina Whbg. ssp. cuspidata Whbg. v. borealis Almq., sal. cusp: v. cpncolor Almq., sal. cusp. v. Katte- gatensis Alinq., sal. cusp. Katt. f. haematolepis Almq., sal. cusp Katt. f. üstrobottnica Almq., sal. ssp. mutica Whbg. v. sub- spathacea Almq., sal. mut. subsp. f. stricta Drej., stricta Good., caespitosa L. v. Waisbeckeri Kük. (n. v. !), Buekii Wimm.. gracilis Curt. ssp. eugracilis Kük . grac. ßugrac. v. angustifolia Kük., grac. eugrac. angf. f. rudis Wimm , gracilis Curt. x stricta Good.. aqua- tihs Whb., aq. X salina ssp. cusp. v. Katteg., aq. >< sal. cusp. Katt. f. Ostr. in. h. !), vulgaris Kr., vulg. Ins. fuliginosus Doli, vulg. v. elatior Lg., sv. juncella Fr., vulg. el. sv. angustifolia Kük., vulg. el. ang. f. subovalis Kn. Ins. chlorostachys (n. 1. !), stricta Good. X vulgaris Fr., str. X vulg., f. superstricta Kük.. aquatilis Whbg. x vulgaris Fr., rigida Good., rig. v. inferalpina Karst. ■. salina Whbg., ssp. cusp. v. borealis Almq., alpina Sw. v. Imlostoma Drej.. Uuxliaiimii Whbg, v. alpieola Aud. Botanischer Tauschverein zu Arnstadt, Der 1. Tausch ist nunmehr beendet worden. Wenn Ver- zögerungen eingetreten sind, wenn nicht alle Wünsche Befriedigung linden konnten, so liegt ersteres z. T. an dem Unterzeichneten, der n. A. grössere amtl. Verpflichtungen in letzt. Zt. zu erfüllen hatte, die seine Zeit ganz in Anspruch nahmen, letzteres hat seinen Grund z. T. in verspätet eingelaufenen Bestellungen, z. T. in einer grösseren Anzahl ungenügend aufgelegter und schlecht präparierter Pflanzen, die zurückgegeben weiden mussten, z. T. endlich darin, dass bei einer Reihe von Arten die Nachfrage das Angebot um das 3- «5 fache überstieg. Doch darf ich der Hoff- nung wohl Ausdruck geben, dass jeder Teilnehmer unter Berück- sichtigung der Umstände befriedigt sein wird. Mit Nr. 7 (Juli) der D. I!. M. wird die 11. Tauschliste veröffentlicht. Beiträge werden sobald als möglich erbeten. G. L. Druckfehler- Berichtigung. Jahrgang' 1900, Seite 154. 11. Zeile von unten, lies ,.- rö is e re n" anstatt „kleineren". Botanische Versammlungen. Sonntag, den 2. Juni, hält der Botanische Verein der Pro- vinz Brandenburg seine Frühjahrs-Haupt-Versa lung zu Lehn i n ab. Dortselbs] beginnl im Hotel Meisner 12 Uhr die wissenschaft- liche Sitzung, Mittagessen 2 Ihr. danach bot. Exkursion uach — 80 — dem Colpin-See. Abends z wangloses Zusammensein im Hütelgarten Anmeldungen von Vorträgen zu richten an Prof. Sohnmann, (3 — 7 Grunewaldstr. Berliu W. Aii die Leser. Es ist ein Teil der verehrten Ab. der D. B. M. noch mit Ab.-Betr. aus früheren Jahren rückständig. Vielleicht genügt dieser freundliche Hinweis zur Aufmunterung, womit nicht gesagl sein soll, dass etwaige Ab.-Betr. für das lfd. Jahr mir unerwünscht kommen würden. G. li. Briefkasten. W. i. W. Wünsche werd. erf. — K. i. K. I ist in dieser. II wird in folgender Nr. erl. — D. i. W. UM it gr. Freude enipf. Unter den Orch.- Bastarden einige entzückende Stücke! — lt. i. F. Es Heut hier genau wie b. vor. Fall. v. mir rührt d. Mskr. auch diesmal nicht. — W. i. K. Es ist wünschenswert, dass mindestens 5 Ex. angeb. weiden. — K. i. K. Sb. llzl. Dank f. d. int. Schrift- chen. Wann kommt d. Verspr. ? -I. Seh. i. II. Wünsche von Herzen bald. Genesung. — Seh. i. M . G. i. K.. W. i. St. Dar!' ich demnächst auf einen Art. rechnen V Allerseits freundl. Gruss und ein fröhliches Pfingstfest! Bei Orch.-Funden bitte meiner zu gedenken. G. L. Zur Nachricht. Dieser Nr. ist beigei-ü*?* die y.v.v vorigen Nr gehörige Tafel : ..Fin abnormes Juglansblatt". G. F. Anzeigen. # # Die früheren Jahrgänge % # der I). B. M. sind mich vorrätig und werden 1 - I V zu je 5 MU.. V -XVII zu je :$ Mk geliefert. Z u k a u fen ges u cht: Schlechtendal-Hallier, Flora von Deutschland. -- De? ein Mikroskop. Offerten mit Preisangabe a. d. Herausgeber. Z u k a u fen g e s u c h t : Gut getrocknete Orchideen aller Erdteile, und zwar auch solche der europäischen und deutschen Flora. Dr. (I. L e im b ach -Arnstadt. pap- Probe-Nummern der l). 15. M. "^t- stehen allen Fesern zur Verfügung. Angaben von Adressen sind mir jederzeit angenehm. Die Redaktion. Verlan des Herausgebers. Verantwortliuher Redakteur: Prof. Hr. (i. Leimbach, Arnstadt i rhär Druck drr Buch- und Steindruckerei von Otto Büttner, Arnstadt i l'hür Deutsche Botanische Monatsschrift Zeitung für Sysfematiker, Floristen und alle Freunde der heimischen Flora. Zugleich Organ der botanischen Vereine in Hamburg und Nürnberg und der Thiiring. botanischen Gesellschaft „Irmischia" zu Arnstadt. Herausgegeben von Professor Dr. G. Lohnbuch, Direktor der Realschule zu Arnstadt. Erscheint monatlich. Nr. der Postzeitungsliste: 1760. Preis 6 Mk. jährlich. XIX. Jahrgang 1901. Juni. J& 6 Inhalt. Dr. F. lliick, AUeru'eltspflanzen m unserer heimischen Phanerngamenflora. \i. Dr. .T. Murr. Zur Kenntnis der Kulturgchblze Tirols, II. Zawodny, Über die physiologische Bedeutung und Thätigkeit der Wurzeln. \V. N. Suksdorf, Washintßonisclie PJlansen. r. Seniler. Jahreshev-ieM des Botanischen Vereins Nürnberg für VMM). Bot. Vereine: Botan. Verein der Prov. Brandenburg in Berlin: Afaisitzung. Bolunische Reuen. — An die Mitglieder des Arnstädter Tauseheereins. — Brief- kasten. — An die Fieser. Allerweltspilanzen in unserer heimischen Phanerogamen-FIora. Von Dr. F. II ö c k in Luckenwalde. Forts. 15. 113 —116. Veronica serpyllifelia, arvensis, tournefortii und agrestis. Nicht weniger als 4 unserer Veronica- Arten sind in allen 5 Erdteilen erwiesen. Chreseman31' nennt nämlich als vor- kommend in Neuseeland. dem Gebiet, in welchem diese Gattung ganz besonders bezeichnend ist. von unseren Arten V. s e r.p y 1 1 if'olia, arvensis, tournefortii und agrestis, die sämtlich nach Gniy11' in N. -Amerika, nach Bat t a udi er-T rab ut i} in Al- gerien, nach Trelease68^ auf den Azoren und nach Radde6) im südwestlichen Kaspigebiet vorkommen. Alle 4 sind wohl in den Mittelmeeiländern weiter verbreitet, V. persica meines Wissens aber .ach nur da, V. arvensis ist wenigstens auch noch in Australien gefunden (F. V. Müller27'): dagegen reichen die beiden anderen genannten Arten, von denen II e m s 1 e y 29/ V. serpyllifolia ebenfalls für Australien nennt, einerseits nach O.-Asien (Diels9^), andererseits bis Mexiko (llemsl e y -1'): während V. agrestis nach Dielst auch im Himalaya das in- — 82 — dische Pflanzenreich berührt und zwar wahrscheinlich in ursprüng- licher Verbreitung, da sie auch im benachbarten Beludschistan auftritt (B. J. 1?». 2, 177), ist V. serpyll ifolia auch in S. -Amerika verbreitet; so mindestens in Feuerland (I)usen 4~J); dass sie über- haupt in antarktischen Gebieten weiter verbreitet ist, zeigt ihr Auftreten auch auf den Aucklandsinseln (Hnoker93'). 117 — 119. Mentha aqnatica, pulegium u. viridis. Von unseren Mentha- Arten nenntC heeseman 3lJ für Neu- seeland nicht weniger als 6 Arten, die sämtlich auch aus N. -Amerika bekannt sind (üray11', Kuntze1(V). aber 2 von ihnen (M. pipc- rita und sativa"), die durch Anbau weiter verbreitet sind, dürften doch kaum in allen Erdteilen als eingebürgert gelten und für M. arvensis. die sonst auch in O.-Asien (Diels91') und Mexiko (Hern sley 290 vorkommt, fehlen mir wenigstens Funde aus Afrika: es bleiben also nur 3 sämtlich von B att andi er *J für Algerien genannte Arten, die im Sinne dieser Arbeit als Allerweltspflanzen gelten können. Von diesen wird M. viridis (von Braun in Verh. d. k. k. zool.-bot. Ges. in Wien 1889, S. 214) aus Persien und in H. J. VI, 2, 1070 aus Venezuela genannt; die beiden anderen, M. aqnatica und pnlegium werden dagegen von den Azoren (T r e 1 eas e 68>l) und dem südwestl. Kaspigebiet (R a d d e ©') genannt, die erste von ihnen auch aus Chile und von Juan Fernandez (Joho w l>) sowie von Mauritius (B. J. 24, 2, 142), die andere aber von den Kapverden (B. J. 25, 2. 180), Aegypten (As cherson -Schwein- furt 50- Habesch (Engler1^) und Australien (Müller2??). 120. Stachys arvensis. Zn den offenbar durch den Menschen weit verbreiteten Ackerunkräutern zählt auch der Ackerziest, denn er reicht nicht nur südwärts von uns mindestens bis zu den Azoren (Tr elease ü8>) und Algerien (Batt a n di er *>). nach 0. bis China (F o r b e s - II e m sl ey $)) und ist wie fast alle unsere Unkräuter für N.-Ämerika (Gray11-?) erwiesen, sondern hat auch schon ziemliche Verbreitung in dem 5. Erdteil erlangt: von verschiedenen Teilen des dortigen Festlandes wird er mehrmals im B. J. (VIII. 2, 483, X, 2, 399. XVII, 2. 55 und XXI, 2, 237) und schon bei den ersten Angaben als völlig eingebürgert genannt. Er ist aber auch von Nen-Seeland (Cheeseman31'). den Havaii-Inseln (Hil leb rand ln0) und Neu- Caledonien (Zahlbruckner63') bekannt. 93; Flora antarctica. In Amerika ist V. p e reg r ina aus N.- u. Mittel-Amerika wie in S. -Amerika von Columbia b. Patagonien ver- breitet und tritt auch in N.-O. -Asien auf (Ilemsley 29^) wie in China (Forbes-Hemsley 9>); sie wird B. J. 17. 2. 55 auch von Australien genannt; doch ist mir nicht bekannt, ob diese Art auch irgendwo auf afrikanischem Boden gefunden wurde. — Ähnlich vermisse ich für Nepeta cataria, die Cheeseman31' für Neu- seeland, I)iels91> für China, Gray11} für N. -Amerika nennen und die nach B. J. 17, 2, 55 und 21, 2. 237 in Australien auftrat, bisher Angaben für Afrika. Gleiches gilt für Galeopsis tetrahit, die Gray und ('heeseman ebenfalls nennen wie Landsdell7' für Buss.-Central-Asien. Vielleicht kann ein Leser dieser Zeilen, dem grössere Werke über jenen Erdteil zur Verfügung stehen. mir solche nennen. - 83 — 121. Marrubium vulgare. Südwärts von uns ebenso weit wie vor. reicht das auch von den Ivanaren (B. J. 19, 2, 173) und Kapverden (B. J. 25, 2, ISO) erwiesene .Marrubium vulgare, dagegen verum»' ich dies nach <>. nur bis /um Kaspigebiet (Radde ®) zu verfolgen: in Amerika aber scheint es weiter verbreitet als der Ackerziest, denn nicht nur nennt Gray UJ es für N. -Amerika, Hemsley211' es für Mexiko, Johow V es für Chile und Juan Fernandez, sondern es wird auch von Bricruet (Jard. bot. Genove II. 190Ü p. 14) für Argentina genannt. Für Australien wird es schon von M ül ler 2" und für Neil-Seeland von ('liecseman31' erwähnt. 122. Brunella vulgaris. Die Brunelle rindet sich in den gleichen Schriften wie der Ackerziest für Algerien und die Azoren im S. genannt: sie reicht ostwärts über das Kaspi-Gebiet (1! adde 6') und Russ. Central- Asien (Landsdell 7>) bis China (Dielst) und Japan (B. J. VII. 2, 471 und XX. 2, 113). tritt in N. -Amerika (Gray11'). Mexiko (llemslev'-^l, Guatemala (Smith ®0) und Chile (B. J. XXIII, 2. f>3) auf und wird endlich auch für Neuseeland (C h e e s e - in a n :il; genannt. 123. Verbena officinalis. Verbreiteter als die zuletzt besprochenen Arten ist das Eisenkraut, denn es wird nicht nur wie die vorige ostwärts bis China (Diels91') und Japan (F runchet -Sa vatier 35;) und süd- wärts bis zu den Azoren (Trel ea se fi8J), Algerien (Battandier V) und Aegypten (A s eh er son - S ch w e in i nr th V) angegeben . son- dern auch aus X. -Indien. Habesch und S. -Afrika (E ngl er 15)), hndet sich auch in Australien so verbreitet, dass es gar als heimisch betrachtet wird (B. J. X. 2. 399) und ist auf Tasmanien (B. J. XIX. 2, 147), sowie auf Neu-Seeland (C heeseman 31J) und wahr- scheinlich auch auf den Havaii-Inseln (Hill ebrand u>) beobachtet. Selbstverständlich fehlt es nicht in N. -Amerika (Gray11^): kommt da fast wie wild vor^ es reicht von da aus auch südwärts bis Westindien (Grisebach 13J) und über Mexiko (Hemsley29^) bis Guatemala (Smith ^) • endlich nennt Briquet (bei Engler: Prantl) unsere Art noch von Brasilien. Uruguay und Argentina - in anderen Teilen von S.-Amerika wird sie durch die ihr ver- wandte, bei uns auch eingeschleppt vorkommende V. bonariensis ersetzt. 123. Anagallis arvensis. Eine ziemlich weite Verbreitung zeigt auch der Acker- gauchheil (nicht ganz so verbreitet, doch immerhin auch noch ziem- lich weit, scheint die nicht immer von ihr artlich getrennte A. coerulea), er reicht nordwärts bis Island (B. J. XV, 2, 135) und ostwärts mindestens bis Russ.-Central-Asien (Landsdell 7>). dagegen südwärts gar über die Azoren (Tr eleas e ,58J), Algerien (Battandier 4J) und Aegypten (Ascherson-Schweinfurth 5') zum trop. Afr. : dort ist er mindestens aus Nubien. Habesch. Sennaar und dem Somali-Land erwiesen (Engl er 15>), tritt aber auch in S. -Afrika anf (Bolus S9))\ das indische Pflanzenreich be- rührt er mindestens in Kaschmir (B. J. XV. 2. 155), das poly- aesische auf den Havaii-Inseln (B. J. XXV, 2, 232): auch für Neu- — 84 — Seeland B. J. XXV. 2. 256) und Australien (F. v. Müller 2t>) ist die Art erwie en, ebenso für N. -Amerika (Gray11-?), Mexiko (II e ins! e}r 2»>) sowie für Chile nnd Juan Fernande/ (J o h o w ])) 124 — 126. Plantago raaior, lanceolata und coronopus. Unter die verbreitetsten Pflanzen gehört unstreitig der grosse Wegerich (Plantago maior). Wie im nordischen Pflanzenreich (T) ist er auch im mittelländischen (II) weit verbreitet, z. B. von den Kapverden (B. J. XXV. 2. 18< ) und Azoren (Tr e 1 ea s e ,;s'l. Algerien (B at t an di e r *?) und A egypten (A s c h e r son -S c h wein- furth5.?), dem Kaspigebiet (Radda6^) und Russ.-Gentral-Asien (Landsdell ~>) angegeben; da er auch in Beludschistan (B. J. XJX, 2, 177) sowie andererseits in China (Di eis91-?) und Japan (nach Matsumura94?) vorkommt, ist wohl wahrscheinlich, dass er wie in 0. -Asien (IV) auch im eigentlichen 'Mittel-Asien (III) als Bärger zu betrachten ist. In N.-Ainerika (V) ist er sehr verbreitet (Gray11?), soll (nach Bennett [Journal of botany 29, 1871 p. 121]) dort wild und eingeschleppt in etwas verschiedenen Formen vorkommen. Südwärts davon (VI) wurde er auf den Bahamas (B. J. XV111. 2, 07) und Westindien (Gr iseb ach 13?), dann in Mittel-Amerika (Ile msl ey 29?) z. B. in Guatemala (Smith.±2;). dann auch wieder in Venezuela (B. J. VI, 2, 1076 und IX, 2, 381) beobachtet. Polynesien (VII) erreicht er nicht nur auf den Ha- vaii-Inseln (II i 1 1 ehr and lt>). sondern auch auf den Gesellschafts- Inseln (I) r ake 33?), das indische Pflanzenreich (VIII) auf Java (B. J. IX. 2. 383) und Ceylon (Trimen95?), das ostafrikanische (IX) auf Mauritius (B. J. VI, 2, 1099) und Rodriguez (VII, 2, 516) und das festländische tropische Afrika (X) in Habesch (Engler15?). Dann ist er weiter aus Australien (XII schon von F. v. Müller27?) und Tasmanien (B. J. IV, 1171) sowie von Neu-Seeland (Cheese- man31?) erwiesen. Endlich scheint er auch im aussertropischen S. -Amerika (XV) ziemlich verbreitet zu sein, reicht z. B. von Chile nach Juan Fernandez (Johow V), tritt im N. der Anden in der subändinen Region von Ecuador (B. J. X, 2, 438). sowie auf feiner gelegenen Inseln auf den Galapagos (ß. J. XVIII, 2. 57) und Fernando Noronha {.eh. S. 63) auf. Unbedingt sichere Nachweise aber fehlen für den äussersten S. dieses Erdteils (XIV) wie also auch für Mittel-Asien (III) und S. -Afrika (X). Etwas weniger verbreitet, doch immerhin noch ziemlich weit, ist der lanzettblättr. W. (P. lanceolata), der nach S. bis Algerien (Battandier *J) und zu den Azoren (Trelease 68^), nach 0. bis zum Kaspi-Gebiet (Radde^) und Ifuss.-Central-Asien (Lands- dell V) reicht und auch N. -Amerika (Graj- n?) längst erreicht hat, auch schon in Brasilien beobachtet wurde (B r i q u e t bei „E ngler-Prantl Nat. Pflanzenfam." IV, 3b, 371) neuerdings auch die Havaii-Inseln erreichte (B. J. XXV, 2. 232), in Ceylon wie vor. Art vorkommt (Trimen95?). Er wurde auch auf Mau- ritius (B. J. VI. 2, 1099) sowie in Habesch und Yemen (Engler 15J) 9*? List of plants found in Nikko und its vicinitv (Tokyo 1894). 95? Handbook of the Flora of Ceylon. — Bei P. m e d i.a , die in Neu-Seeland (Cheeseman31?). N. -Amerika (Gray11?), Buss.-Central-Asien (L u n d s d e 1 1 7?) und China (F o r b e s - II e m s 1 e y 9J) vorkommt, fehlen mir wieder Angaben aus Afrika, — 85 — beobachtet.*1 Wie bei vor. Art fehlen mir bei dieser Angaben für S.-Afrika. Dagegen wird er wieder für Australien (Müller 27->) und Neu-Seeland (Cheeseman 31J) und Chile (15. J. XX. 2, 56) und im Gegensatz zu vor. Art nach von Feuerland (Dusea9^) genannt. Weit weniger verbreitet ist P. coronopus; doch ist auch dieser als Allerweltspfianze im Sinne dieser Arbeit zu be- zeichnen: denn er erreichte Afrika auf den Azoren (Trelease ), Australien (Müller27^) und Neu-Seeland (Cheeseman31'). Zur Kenntnis der Kulturgehölze Tirols. II. Aon Dr. J. Murr in Trient. Bereits in der Einleitung zu meinem ersten Beitrage zu den killt. Nadelhölzern (D. bot. Monatsschr. 1900, S. 129ff) konnte ich auf die höchst ausgiebige Förderung hinweisen, welche nieine dendrologischen Studien seit der Veröffentlichung meines ersten hierauf bezüglichen Artikels (D.h. Monatsschr. 1900, S. 1 ff) von ver- schiedener Seite erfuhren. Indem ich hiermit die 2. Serie von Mitteilungen über die in Tirol kultivierten Laubgehölze ^ eröffne, erlaube ich mir neuerdings, allen Herren, die mich seither in liebenswürdiger Weise unterstützten, den herzlichsten Dank zum Ausdruck zu bringen, vor allem wieder dem ausgezeichneten Kenner und Kultivator des Cycadeengeschlechtes, Herin Dr. iur. Giüs. Garbari in Trient-Yillazzano sowie Hrn. Dr. iur. Willi. Pfaff in Bozen, ferner Herrn k. k. Garteninspektor Franz B i 1 e k , Händelsgärtner Geppert i u n. und Freund H e 1 1 w e g e r in Innsbruck, schliesslich Hrn. Anlageninspektor J u 1. II e r m e r ]) in Meran.' Herr Professor Dr. Koehne hatte wieder die grosse Güte, eine bedeutende Anzahl von mir aufgebrachter Arten zur Revision resp. Bestimmung zu übernehmen, welche nebst den zu gewärtigenden Beobachtungen dieses Jahres als Anhang oder in einer III. Serie vorgeführt werden sollen; Herrn Univ .-Professor Dr. v. Da IIa Torre verdanke ich mehrfache gütige Auskünfte bezüglich der Nomenklatur. Mit Rücksicht auf die in meinen ersten Beiträgen einmal angenommene alphabetische Aufzählung schien es entsprechend, dieselbe Anordnung auch diesmal beizu- behalten. Die Namen der Species, welche hier zum erstenmale von mir erwähnt werden, sind gesperrt gedruckt. Der letzte ganz abnormal strenge Winter hat grosse Verheerungen in den Anlagen Südtirols angerichtet. Da aber der langen Frostperiode ein un- unterbrochen schöner und milder, bis in das neue Jahrhundert hereinreichender Vorwinter vorherging, während dessen die neuen Knospenansätze sich aufs beste konsolidieren konnten, so sind. 96J D u seii, Gefässpfl. d. Magellanländer (AusNordenskjölds Reisewerk. Stuttgart 19U0). — Dort findet sich auch P. m ar itim a. ') Vgl. J. Hermer die Pflanzen in den Anlagen und Gärten von Meran-Mais. Meran 1901. F. W. Ellmenreichs Verlag. Dieses sehr gründliche Büchlein enthält nicht weniger als ca. hundert Gehölze, welche ich bisher noch nicht zu Gesicht bekam: dagegen fehlt wieder in Meran sehr vieles von dem, was von mir in Trient, Innsbruck u. s. w. beobachtet wurde. — 86 — wie ich mich seither noch weiter überzeugen konnte, doch nur wenige ganz besonders empfindliche Species gänzlich eingegangen. Abelia rupestris Li ndl. V. R. Acer dasycarpum Ehrh. Innsbruck : auch in der Anlage über dem Inn: die var. dissectum im Saggen und in der Kaiser Franz Joseph-Strasse. A. Ginnala Maxim. Innsbruck: bei Geppert. A. japonieum Thunb. V. R. A. monspessnlanum L. Rovereto (Co belli). A. palmatum Thunb. V. II.. in versch. Formen, bei Garbari in der Via Grazioli; in Innsbruck bei Geppert, — var. dissectum (Thunberg) C. Koch. V. I». A. pensilvanicum L. In Innsbruck jetzt nur noch ein dürf- tiges Ex. am Karl-Ludwigs-Platz. A. Pseudoplatanus L. Mit roten Blättern in Trient gegen- über dem Tribunale. A. rubrum L. (— sanguineum Spach). Ein schönes Ex. in der Bahnhofsanlage in Bozen (Pfaff): in Innsbruck ein grösserer Baum in der Engl. Anlage. Aesculus glabra Willd. In Bozen ein schöner Bauui am Bahnhofe links und am Streitcr'scken Gute (Pf äff. der Verf.) : hierher wohl auch die Aesculus flava Ait. von Rovereto ((lob eil ij. Ae. Hippocastanum L. Einzelne Bäume mit fast glatter Fruchtschale in der Allee am Kloster Thurnfeld bei Hall. Ae. parviflora Walter. Innsbruck: bei Geppert. Ae. Pavia L. Rovereto neben der folgenden (Co belli). Ae. rubieunda Lodd. ( = carnea Wats.). Hierher die Ae. Pavia. D. b. Monatsschr. 1900. S. 3 von Bozen, Brixen und Inns- bruck. Trient : in der Fersina-Allee usw., Pergine, Rovereto (s. o.). Akebia quinata Borkh. V. R. Amelanchier ovalis Borkh. Innsbruck : am Saggen. Amorpha fruticosa L. Rovereto (Cobelli). in Innsbruck am Saggen mehrfach. Ampelopsis sempervirens h o r t. = Vitis striata Miq. V. R. A. Veitchi hört, — Vitis inconstans Miip V. R. und bei Garbari in der Via Grazioli. Amygdalus nana L. (Prunus nana Dipp.). V. R. : in Innsbruck am Saggen und bei Geppert, Andromeda j a p o n i c a T h u n b. V. R. Androsaemum off icinale All. V. R. Aralia chinensis L. a) e 1 a t a D i p p e 1 (= Dimor- phanthus mandschuricus Maxim.). Bozen mehrfach (d. V e r t., P f a ff), Trient: bei Garbari i. d. Via Grazioli. A. edulis S. Z. = cordata Thunb. V. R. A. p a p y r i f e r a ho r t, V. R. A. ricinifolia hört, = Acantbopnnnx ricinifolium Dcue. V. R. Arbutus Andrachne L. V. R. A. Unedo L. Bozen-Gries: in erzherz. Garten: zahlreiche Sträucher in den Anlagen am Hotel Anstria usw. (Pfaff). Aronia arbutifolia Spach = Pirus arbutifolia L. f. = Sorbus arbutifolia C. Koch. Innsbruck: bei Geppert. Atraphaxis frutescens C. Koch. V. R — 87 — Aucuba japonica Thunb. Rovereto (Cobelli), Bozen: Eine ansehnliche Gruppe gegenüber dorn Gerichtsgebäude. Azara Gilliesii Ilouk. et Arn. V. R. (nur ein sehr junges Ex.). A. microphylla Ilouk. f i 1. V. R., ein hübscher Strauch; doch scheinen leider beide Arten im letzten Winter ein- gegangen zu sein. Baccharis halimifolia L. V. lt. It. patagönica Hook, et Arn. V. R. Benthamia japonica S. /.. V. R. Berberis aristata DC, B. Darwin ii Hook., I». e mpetrifol ia La in.. B. microphylla Forst., B. N e u b e r t i Lein. (= B. A(|uifblium X vulgaris), B. Thunbergii 1)C, B. Wall ich iana DC, sämtlich in der Villa Rossi. B. vulgaris L. var. atropurpurea. Bozen : im Streiter- garten (Pfaff). Trient: wie wild in Weingärten gegen Martiguano. Bctulu Maximowiczi Rupr. ( — B. dahurica Fall.). V.R. B. populifolia Ait. (— B. laciniata Loucl. == B. alba pendula hört.). Bozen: Ein sehr dekoratives Ex. iu der Nähe des Bahnhufes (Pfaff). Broussonetiap apyr-ife raVent. Innsbruck: ini Saggeu. Bupleuruni frutioosum L. V. R. Buxus balearica Willd. Rovereto (Cobelli). Bozen : am Bahn- hofe, Trient: 2 Sträucher in den Bahnhofsanlagen (Danteplatz), 1 Ex. hinter dem ital. Gymnasium. B. löngifolia Boiss. Innsbi'uck: am Rennweg (vor den Stadtsälen) mehrfach und bei Geppert: Trient: R. V. Calycantkus floridus L. Rovereto (Cobelli). C. occidentalis Hook, et Arn. Bozen (Pfaff), Trient: schöne Sträucher in der Anlage hinter dem ital. Gymnasium. C. praecox L. In Bozen- Gries sehr häufig kult. (Pfaff), blüht in Gries im Hepperger'schen Ansitze bereits vom Spätherbste angefangen, zugleich mit dem Abfalle des Laubes, ebenso in der Villa Bossi bei Trient. Camellia japonica L. Rovereto (Cobelli). Caragana arborescens Lain. Bozen: mehrere Sträucher in der Neustädter Anlage (Pfaff), Gossensass; var. pendula vielfach in Innsbruck. C. pygmaea L. Innsbruck: mehrfach im Saggen. Carpenteria californica Torr. Trient: Bei Garbari in der Via Grazioli. Carpinus Betulus L. Trient: am Tribunale ein Baum (in Goccia d'oro anscheinend wild). Catalpa syringifolia Sims. Innsbruck: im Saggeu. Ceanothus azurea Desf. Trient: V. R.. in Innsbruck in Gärten mehrfach, z. B. im Hofgarten, doch wie Cassia rotundi- folia l'ers.. Lantana Camara L.. Plumbago capensis Thunb. u. s. w. nur über den Summer ins Freie gesetzt. C. Pen dl er i A. Gray. V. R. (det. Herrn er). Cer cidiphyllum japonicum S.Z. Innsbruck: bei Gep- pcrt: Trient: V. R. (nur ein s. junges Ex.). Chionanthus virginica L. V. R. Choisya ternata Kth. Bozen, mehrfach: Trient: bei Garbari in der Via Grazioli und auf der Villa Rossi, hier in den Winter hinein und gleich wieder im ersten Frühjahre blühend. — 88 — Cin n am o m um Camphora Nees. V. I!.. ein schöner Kaum steht am Landungsplätze in Gardone-Riviera: ('. sericeum Siebold. V. R, auch bei Dr. Hepperger in Gries. Cistus laurifolius L. V. R. Citrus tri toi i ata L. V. 1!. (nur ein junges Ex.); Bozen- Gries, einzeln (Pf äff). Cladrastis lutea C. Kuch. In Trient 1 Ex. auch gegenüber dem Tribunale: Bahnhofsanlage in Bozen. 1 Ex. (Pf äff). C. amurensis C. Koch (-= Maackia amurenäs Rupi". et Maxim.). V. R. Clematis eampaniflora Brot. Innsbruck: I, ei Geppert. Colletia cruciata (I. et H. Gries (von mir ehedem irrig als 0. ferox angegeben). V. R. (hier heuer anfangs Jänner blähend). C ferox G. et H. V. R. Co lutea orientalis Lam. V. R. Coriaria myrtifolia L. V. R. Cornus stolonifera Mchx. Pergine, Gossensass. Coronilla glanca L. V.R. (heuer auf. Jänner blühend). Corylopsis spicata S. et Z. V. I». Corylus Avellana L. v a r. 1 a <• i n i a t a. Innsbruck : am Saggen. C. tubulosa Wühl. Rovereto (Cobelli). Cotoneaster buxii'olia Wall. Rovereto (Cobelli). C. acuminata Lindl. var. Simonsi hört., C. affinis Lindl., C. bacillaris Wall. C. disticha Lange, C. frigid* Wall. Sämtlich in V. lt. über die physiologische Bedeutung u. Thätigkeit der Wurzeln. Von Z a w o d n y in Berlin. In den letzten Jahren hatte ich bei mehreren Vegetations- versuchen, welche ich unter Anleitung des Prof. Dr. F r a n k nach verschiedenen Richtungen hin anstellte, Gelegenheit, Be- obachtungen über die physiologische Bedeutung und Thätig- keit der Wurzeln mehrerer Kulturpflanzen zu machen ; auch hatte ich Gelegenheit, in Bezug auf einige Fragen, die mir besonders interessant erschienen, bestimmte Versuche anzustellen. Wenn ich mir erlaube, die zum Teil sehr heterogenen Erfahrungen hiermit vorzulegen, so glaube ich hinlänglich durch den Umstand ent- schuldigt zu sein, dass gerade die Physiologie der Wurzeln zu den lückenhaftesten Teilen unserer Wissenschaft gehört, ein Mangel, der nicht überraschen darf, wenn man bedenkt, welche oft beinahe unüberwindlichen Schwierigkeiten der sicheren Beobachtung und dem Experimentieren mit lebendigen und normal thätigen Wurzeln sich entgegenstellen. l)iis funktionelle Verhältnis der Pflanzen Wurzel zu ihrem Medium tritt neuerdings durch die Forschungen des Prof. Frank1) über die Symbiose vieler höheren Pflanzen mit kleinen im Erd- boden lebenden Organismen und über die Beteiligung' derselben *) A. B. Frank, Lehrbuch der Pflanzenphysiologie, Berlin 1890. Zeitschr. f. Naturwiss.. Band 70. 1897. - 89 — an der Ernährung, durch die neueren Untersuchungen über die Stickstoffernährung der Pflanzen, durch seinen Nachweis der direkten Verwertung des Humus als Pflanzennahrung näher in den Vordergrund der Pflanzenphysiologie: in der That. Lange Zeil ist die innige Kontinuität des Gesaurtorganismus der Pflanze, mit Einschluss der Wurzel, wenig beachtet und vorzugsweise sind ent- weder die oberirdischen Gebilde oder die unterirdischen, je nach dem praktischen [nteresse, welches der Forschung die Richtung gab, also pars pro toto, in Untersuchung genommen worden, lud seihst heute, wiewohl man weit entfernt ist von jenem sehr alten Standpunkte,2) auf welchem noch 1 n genhaus3) den hauptsächlichen Nutzen der Wurzeln darin sah. dass sie die Pflanzen auf eine stabile Art an ihrem Geburtsorte festhalten, fehlt doch viel, dass bei dem Studium der Kulturgewächse die Prlanzenwurzeln. soweit sie nicht unmittelbar nur ihrer seihst oder vielmehr um der Pro- dukte willen kultiviert werden, welche sie in jugendlichem Zu- stande, behufs künftiger Organisation, aufspeichern, überall die entsprechende Beachtung erführen. Die kompilierte und viel- seitige Thätigkeit entzieht sich den Blicken, da sie im Erdboden leben und wachsen. Dasjenige, was man gewöhnlich als Wurzel zu sehen bekommt, ist wenig geeignet, eine richtige Anschauung vom Wesen einer Wurzel zu geben. Nimmt man im Freien eine wildwachsende Pflanze aus dem Boden, so erhält man gewöhnlich nur eine verstümmelte Wurzel. Ein Gewirre von faserartigen Gebilden, als Wurzelfasern populär sehr unzutreffend bezeichnet, bietet sich den Blicken dar. Viele wichtige Teile der Wurzel sind abgerissen und im Boden geblieben und das Bild ist getrübt durch stellenweise testhaltende Bodenpartikel, welche die Form undeutlich machen. Dieser Umstand ist wesentlich schuld, dass wir über die Wurzeln der Kulturpflanzen — wieweit dieselben von der Kulturbebandluug gestaltlich und stofflich mitbetroffen werden, oder inwiefern Veränderungen, welche die Kultur in den Wurzeln hervorruft, organisch auf die oberirdischen Pflanzenteile zurück- wirken — verhältnismässig wenig positive Kenntnisse besitzen. Die Entdeckung der ungeahnten Attraktionskräfte der Acker- krume für gewisse Pttanzennährstoffe.4) nicht minder die Studien über Vegetation von Landpflanzen in tropf barflüssigen _ Medien*) haben, trotz der Rätsel und der Widersprüche, welche die letztere Kulturmethode in Bezug auf die Prlanzenernährung bis jetzt dar- bietet, erneute Impulse in dieser Richtung gegeben, indem sieden physiologischen Funktionen der Wurzeln eine erhöhte Aufmerk- samkeit zulenkten. Man unterrichtet sich ziemlich genau über die Entwicklung und Thätigkeit der Wurzeln, wenn man einen grossen Samen, ein Weizen- oder Maiskorn, auch Bohnen keimen lässt und in einem Cylinder für künstliche Ernährungsversuche ei zieht. Die junge Wurzel kann sich frei entwickeln und keine Störungen ver- kümmern ihre natürliche Form. Wie der oberirdische Pflanzen- -) II. Bock-Tragus, Kreuterbuch. Strasburg 1551. 3) A. Seherer. Pflanzenversuche von J. Ingenhaus, Ber- lin 1788. 4) F. 11. llaberlandt. Laudw. Pflanzenbau, Wien 1879,. 5) J. Sachs. Handbuch der Experimentalphysiologie der Pflanzen, Leipzig 1885. — 90 — teil, der Stengel, sich verzweigt und Sprosse mit Blättern treibt, so verästelt sich die Wurzel im Boden, iudem sie Seitenwurzeln bildet. Im Innern des Gewebes einer herangewachsenen Wurzel entstehen nämlich die jungen Wurzelanlagen: diese strecken sich, wachsen in die Lange und treten endlich in's Freie, wo sie an der Aus- trittstelle das Gewebe ihrer Mutterwurzel durchbrechen. Indem die Ilauntwurzel herauswächst, bildet sie hinter ihrer Spitze neue Wurzelanfänge, sodass die jüngste Nebenwurzel immer der Spitze am nächsten liegt. Jede solche Nebenwurzel besitzt die Fähigkeit, wieder Nebenwurzeln aus sich zn ergänzen. So entsteht denn durch diese stete Verzweigung aus dem einfachen Faden, den eine Keimwurzel uns darbietet, das komplicierte Wurzel-System, welches wir bei grossen Pflanzen finden. Diese Verzweigung der Pflanzen wurzel. d. h. die Yer- grösserung der Wasser- und Mineralstoffe aufnehmenden Flächen des Pfianzenkörpers, ist, wie in tropfbarflüssigen Medien er- zogene Pflanzen zeigen, spezifisch bestimmten Grundgesetzen unterworfen.6) Für die Schminkbohne hat bereits vor einem Jahr- hundert Bonn et7) demonstriert, dass an jungen, in angefeuchteten Schwämmen gewachsenen Individuen die Nebenwurzeln regelmässig in vier Orthostichen angeordnet sind. Für dieselbe Pflanze, sowie für den Kürbis, die Sonnenblume, die Kastanie und andere dikotyledone Pflanzen hat Sachs8) eine gesetzmässige Stellung der Nebenwurzeln nachgewiesen, und diese Stellung auf die An- ordnung der Gefässbündel im Hauptstamme der Wurzel ursachlich zurückgeführt. Nobbe9) hat diese Verhältnisse an den jungen Kartoffelpflanzen, Zuckerrüben, von Buchweizen, Mais (Radicula und Adventivwurzeln) und anderen in wässerigen Lösungen er- zogenen Pflanzen studiert und überall einen Zusammenhang der Nebenwurzelordnung mit dem Gefässbündelsystem des Wurzel- stammes nachgewiesen. Zugleich überzeugt man sich bei diesen Untersuchungen leicht durch Längenschnitte, dass ein jeder Ge- fässbündelzug der jungen Wurzel unabhängig ist von den ihm koordinierten Parallelzügen, vegetiert. Seitengebilde aussendet und überhaupt seine individuelle Entwickelungsgeschichte, wje bereits erwähnt, verfolgt. Indessen sind wir mit diesen Resultaten vor der Hand nicht weiter gefördert, als zu der Einsicht, dass die Anordnung der Gefässbündel in der Wurzel ' das Schema für die ermöglichte Stellung der Nebenwurzeln in derselben Weise wie bei den b) Frank, Beiträge zur Pflanzenphysiologie, Leipzig 1868 ; Ciesielski, Abwärtskrümmung der Wurzelu, Clobus-Biologie, Bd. I. Heft 2. 1872; Sachs. Haupt- und Neben wurzeln, in Mitteil, des botan. Institutes Würzburg. Bd. I, Heft 8. 1873—74-, Darwin, The power ot movements in plants, London 188U-, Wiesner, Wachs- tumsbewegungen der Wurzeln. Sitzungsb. der kais. Ak. d. W., Bd. 89, 1884. 7) Charles Bonnet, Recherches sur l'usage des feuilles dans les plantes, Leid. 1754. 8) Dr. Julius Sachs, Über die gesetzmässige Stellung der Nebenwurzeln der ersten und zweiten Ordnung, 1857. Würzburg, bot. Inst., Bd. I, H. 3. 9) J. Nobbe, Die Wurzel, und Sachs. Handbuch der Ex- perimentalphysiologie der Pflanzen. Leipzig 1865. — 91 — Sprossen vorschreibt, oder, bestimmter ausgedrückt, dass die verti- kalen Projektionsliniea de* Gefässbündel auf die peripherische Fläche des VVurzolkörpers den geometrischen Orl der Neben- wurzeln bestimmen. Nimmt man sich die Mühe, an den sorgfältig gereinigten Wurzeln inner in festem linden gewachsenen Pflanze dieses ge- setzliehe Regelmass vergebens mehr als annähernd nachzuweisen, so möchte es erscheinen, als wären die mechanischen Hindernisse, welche der Boden der Entfaltung der Pflanzenwurzol entgegen- setzt, ausreichend, die Verbiegungen, Verwendungen und partiellen Deformitäten der Haupt- und Seitenwurzeln zu erklären, allein nach Sachs treffen wir auch in den Losungen nur ausnahmsweise ein einfaches Regelmass der orthostichischen Anordnung vor- herrschend. Ein vollständiger Wirtel kommt selten vor : die Interstitiell zwischen je zwei Wurzelzweigen einer Orthostiche sind höchst ungleich, und häufig sieht man die Nebenwurzeln der zweiten oder dritten Ordnung, welche vierzeilig argeordnet sein sollten, scheinbar zweizeilig, ja sogar einzeilig stehen, während die übrigen, zufolge des inneren Baues geforderten Zeilen nur mit Mühe aus vereinzelten in weiten Abständen hervorbrechenden Wurzelfäden bestimmt sind. Es zeigen diese Erscheinungen ausser •den Wurzeln verschiedener Kulturgattungen, wie Buchweizen. Wicken, Kartoffeln, Kohlpflanzen. Mais und Kürbis auch die Wurzeln bez. Rhizome mehrerer wildwachsenden Pflanzen, z. 15. der Ackerdistel (Cirsium arvense Scop.). des Kreuzkrautes (Senecio vulgaris L.) u. a ... nachdem sie, aus dem Boden in Lösungen von Nährstoffe« versetzt oder bei Obstbäumen mitHumusbeiruengungen "') neue Wurzelsysteme getrieben hatten. (Fortsetzung folgt). Washingtonische Pflanzen . Von Wilhelm N. Suksdorf. (Fortsetzung von Seite 134 des v. Jahrgangs). 2213. Sisyrinchium sarmentosum sp. nov. (1895). Greene, Erythea III. p. 121, 1895! Bicknell, Bull, Torr. Bot. Club 26 p. 454! Diese Pflanze ist dem S. angustifolium Mill. verwandt. Die Stengel sind gerade und aufrecht oder bogenförmig, mit aufrechten Blütenscheiden. Sie haben zuweilen 2 Knoten : an dem untersten der beiden erscheint meistens ein Büschel Platter, selten auch ein kleiner Blütenzweig: auch an dem obersten kommt mitunter neben den Blütenstielen ein Blattbüschel hervor. Wenn solche scheinbar abwärtsstrebende Stengel den Erdboden berühren, so entstehen nach der Blütezeit zuweilen Wurzeln an den Knoten. und es können sich auf diese Weise neue Pflanzen ausbilden, die dann schon im darauffolgenden Jahre blühen. Diese Yermehrungs- weise, die ich bisher zwar nur au Gartenpflanzen bemerkt habe, wird auch zweifelsohne an Pflanzen im natürlichen Zustande vor- kommen; denn unter den Exemplaren, die ich am 31. Aug. 1893 am Rande einer Gebirgswiese in Skamania-County sammelte, sind solche, die ganz darauf hindeuten. Die blassblauen Abteilungen 10) Goethe K., Über Pflanzung der Obstbäume, Geisenheim. Jahresb. 1895. — 02 — der Blütenhülle sind verkehrt eiförmig-langrund, die inneren etwas schmäler, alle ganzrandig, plötzlich zugespitzt oder fast weieh- stachelspitzig. Das unterste Viertel der Staubfädenröhre ist behaart. 2002. Potamogeton Columbianus sp. nov. (1893). Dem P. peclinatus ähnlich. Blätter oft 10 bis 15 cm lang, etwa 1 nun breit, am Gipfel zugespitzt, rinnenförmig. sehr dick, 1 nervig mit Queradern. Nüsschen 2 mm lang, schief verkehrt- eiförmig, kaum oder gar nicht zusammengedrückt, nicht gekielt. Keim hakenförmig. ■ - Im Kulumbiastrom bei Bingen; 12. Nov. 1HS3 (ohne Blüten oder Frucht) : 15. Sept. und Okt. 1801. 2144. Juncus badius sp. nov. (1803). Zwei bis vier dm hoch. Blätter etwas kürzer oder länger als der Stengel, die äussersten sehr kurz, alle etwa 2 mm im Durchmesser, seitlich etwas zusammengedrückt, knotig, wenigstens nahe an ihrem Grunde etwas rinnenförmig: Blatthäutchen stumpf. 2 bis 3 mm lang. Blutenstand selten von dem äussersten Deck- blatt überragt. 2 bis 8 cm hoch. 3- bis Sköpiig; Köpfchen etwa 10- bis 20 blutig. 5 bis 8 mm breit, braun. Blüten 3.5 mm lang, deutlich gestielt. Die äusseren Blütenhüllblätter lanzettlich, zugespitzt, etwas kahnförmig, am Kiel mitunter grünlich ; die inneren etwas kürzer, schmal lauzettlick-langiund, spitz oder stachelspitzig, platt. Staubfäden 0, 2,5 mm lang; die Staubfächer 2 mal so lang wie der Stiel. Kapsel so lang oder etwas kürzer als die Blütenhülle, 3 kantig, spitz und kurz geschnäbelt; die Klappen verkehrtlanzettlich-langrund. Samen ohue Anhängsel. — Auf feuchtem oder nassem Boden, im Falkenthal im westi. Teil von Klickitat-Cotinty, 25. Juni 1802. — Herr Dr. F. V. Coville stimmt mit mir last überein, hält es jedoch für möglich, dass diese Art dem J. Nevadensis zu uahe steht. 2042. Juncus Mertensianus May. var. filifolius var. nov. (1893). Stengel 1—2 dm hoch, 1-, selten 2 köpng. Blätter weniger als 1 mm breit, zugespitzt. Köpfchen etwa 8 mm breit. Blüten klein. 2.5 mm lang: die inneren Blütenhüllblätter last linealisch. bedeutend kürzer als die äusseren. — Am Ufer eines kleinen Ge- birgssees in Skamania-County. 11. Juli 1801. 1022. Deyeuxia lactea sp. nov. (1803). Calamagrostis lactea Beal. Grosses X. Am. 2 p. 310 (1896). C. Langsdorffii lactea Kearney Bull. U. S. Div. Agiost. 11 p. 28 (1808) ! Ahrchen G mm lang. Kelchspelzen allmählich zugespitzt. Äussere BlüteDspelze 5 mm lang, in 4 feine, lange Spitzen aus- laufend; Granne unterhalb der Mitte der Spelze eingefügt und meistens ein wenig aus der Blüte hervorragend, innere Blüten- spelze etwa ein Drittel kürzer als die äussere. Haare sehr un- gleich; die längsten etwa 4, die kürzesten 1 mm lang. — An schattigen nassen Stellen am l'fer des NooksackHusses in der Nähe des Mount Baker, 27. Juli 1890. 2331. Melica retrofracta sp. nov. (1805). Etwa 1 m hoch oder höher, fast kahl, nur an den obersten Blattscheiden oben und unten spärlich behaart. Halm am Grunde kaum oder gar nicht verdickt. Blätter fast einen cm breit oder — 98 — weniger, die mittleren (die längsten) oft 25 cm hing-, die obersten Blattscheiden 1<> bis 12 cm lang, die übrigen kürzer; Blatthäutchen oft ö— (> nun lang. Rispe 15 bis 25 cm lang, mit 2 — 4 einzelnen Asten, welche 5—8 cm lang und bald mehrweniger zurück- geschlagen sind, die untersten mehr als die obersten, alle mit wenigen (meistens 3 biso) Abreiten und zwar bloss an der oberen Hälfte. Ährchen 3- bis 4 blutig", die Glieder ihrer Achse 3 bis 4 nun lang. Kelchspelzen spitz : die untere 5 — 6 min lang, 3 nervig: die obere über 1 nun länger. 5 nervig. Äussere Blütenspelze etwa 1 cm lang, 7 nervig, mit 2 Zähnen (1 nun lang) am Gipfel, zwischen welchen eine etwa 5 bis 8 mm lange Granne hervorgeht: die innere Blüteuspelze fast ein Drittel kürzer, an der oberen Hälfte ge- wimpert. Im dichten Wahl auf feuchtem Roden in einem engen Gebirgsthal in Skamahia-County, (5. Juli 1894. — Prof. F. Lam- son-Scribner und Jared G. Smith teilten mir mit. dass diese Gras- art Avena Smithii Porter oder Melica Smithii sei. Ich kenne die letztere, seltene Pflanze nicht, nur die Beschreibung derselben : und danach scheint die westliche Pflanze doch etwas abzuweichen. besonders durch die zurückgeschlagenen Rispenäste, die spärlich behaarten Blattscheiden und die längeren Grannen. 2335. Bromus ciliatus L. var. glaberrimus var. nov. (1895). Halm und Blätter kahl, mitunter in der Nähe der Knoten etwas behaart. Kelchspelzen kahl. Äussere Blütenspelze etwa 10 mm lang (Granne über '/-, kürzer), nur auf den stärkeren Nerven der unteren Hälfte behaart : innere Blütenspelze ge- wimpert. - In Wäldern in Skamania-County, 22. Juli 1894. - Spribner & Smith stimmen mir bei in Bezug auf diese Trespe. 2163. Equisetum saxicola sp. nov. (1893). Dem E. arvense sehr ähnlich und vielleicht bloss eine Form desselben. Fruchtende Stengel aufstrebend", meistens den unfrucht- baren sehr ähnlich, oben mitunter aber auch gänzlich uiiverzweigt. grün, am Gipfel zuweilen gelblich oder bräunlich. /ahne der Scheiden ebenfalls grün, selten etwas gebräunt. Aste meistens 8 kantig, häufig verzweigt. — Auf einem felsigeu Eiland in einem kleinen Gebirgssee in Skamania-County. 17. August 1892. — Nach dem Garten versetzt, wurde diese Form (falls keine Verwechslung vorkam) ganz wie E. arvense. welches auch an dem See gefunden wird. (Dieser merkwürdige See. der sich in einem Becken vul- kanischen Ursprungs befindet, nimmt mehrere Däche und sehr viele Quellen in sich auf, hat aber nur solche Abflüsse, die in die Tiefe gehen. Im Frühjahr ist er tief und seine Insel unter- getaucht: im Herbst ist er mitunter fast verschwunden. Der See •ist auch noch dadurch bemerkenswert, dass sich dort ein paar in den Stein gemeisselte Figuren befinden, die einzigen derartigen Bilder, die ich in dieser Gegend gesehen habe. Ich fand sie im Jahre 1890 oder 1891. und es scheint fast, als ob sie von anderen Vorbeiwandernden noch nicht bemerkt wurden. Die 4 Figuren stellen die Hand- und Fussspuren eines Menschen, vielleicht eines Indianers, dar). • — 94 — Jahresbericht des Botanischen Vereins Nürnberg für 1900. Die diesjährige ordentliche General -Versammlung fand am 25. März statt. Aus dem vom Schriftführer erstatteten Jahres- bericht sei Folgendes angeführt : Die Zahl der Mitglieder hat sich im abgelaufenen 14. Ver- einsjahre bedeutend vermehrt. In den abgehaltenen 29 Sitzungen, die fast ausschliesslich sehr gut besucht waren, wurden sowohl die während der Sammeizeit unternommenen Exkursionen und das auf denselben gesammelte Pflanzenmaterial besprochen, als auch, namentlich während der Wintermonate, folgende mehr oder weniger umfangreiche Referate erstattet : Von Herrn Honig: über eine reichhaltige Sammlung der verschiedensten Holzarten : von Herrn Kaufmann: über Salix pürpurea, S. viminalis und den Bastard zwischen beiden, sowie über den Formen- kreis von Sparganium ramosunr. ' von Herrn Pfarrer Münderlein: an 2 Abenden über die Gattung Potentilla: von Herrn Prechtelsbauer: an 2 Abenden über die Juncaceen ; von Herrn Vorstand Scherzer: über die Windsheimer Flora, insbesondere über das Thema: Inwiefern ist die Windsheimer Flora als ein Relikt der diluvialen Steppe anzusehen? — Ferner in mehreren Sitzungen über unsere Ziersträucher und Zierbäume, sowie über einige geologisch-botanische Themata, so über die Süsswasser- kalkformation von Roth a. S., über die Gipsformation von Windsheim und über die Formation des braunen Jura von Neunkirchen a. Br : vom Fnterzeichneten über die Formenkreise von Lyco- podium clavatum und inundatum, sowie über die Formen von Veronica hederifolia. Getrocknete' Pflanzen wurden sowohl aus der heimischen Flora, als auch aus fremden Florengebieten vorgelegt und be- sprochen. Besondere Berücksichtigung fanden die kritischen Gattungen Alectorolophus, Euphrasia, Potentilla, Rosa, Rubus. Salix, sowie die Gefässkryptogamen und ihre Formen. Die in den letzten Jahren notierten Neufunde für das Regnitzgebiet wurden in der I). B. Monatsschrift veröffentlicht, und es ist nur noch nachzutragen, dass durch Hrn. Kaufmann von Veronica hederifolia die bis jetzt für Bayern noch nicht nach- gewiesene var. triloba Opiz bei Fürth autgefunden wurde und zwar in allen Fmtwicklungsstadien vollständig typisch. Die Herbarien und die Bibliothek des Vereins erfuhren namhaften Zuwachs durch Kauf und Zuwendungen von Vereins- mitgliedern. Nachdem die 1. Centurie des vom Verein herausgegebenen Schulherbars eine gute Aufnahme gefunden hatte, wurde im ab- gelaufenen Vereinsjahre eine zweite Centurie zusammengestellt, für die von einer Reihe landwirtschaftlicher Winterschulen Be- stellungen eingelaufen sind. P>ei der Wahl der Vprstandschaft in der diesjährigen General- Versammlung trat keine Änderung ein. indem als Vorstand Herr - 95 — Chr. Scherzer. als Schriftführer der Unterzeichnete und als Kassier Herr Ihm ig wiedergewählt wurde. Vereinssammlungen und Bibliothek bleuten auch ferner der bewährten Leitung der Herren 0. Pr echtelsliauer und (4g. Kiedner unterstellt. Durch einstimmigen Beschluss wurden die Denen A. Mayer und Dr. II. Poeverlein in Regen sbnrg in Anerkennung ihrer Verdienste um die Wissenschaft im allgemeinen und um die kri- tische Durchforschung der Nürnberger Flora im besonderen zu Ehrenmitgliedern des Vereins ernannt, und es sei beiden Herren auch an dieser Stelle für die Mühe und Sorgfalt gedankt, die sie auf die kritische Revision des Salix- und Potentilla-Materials aus unserem Gebiete verwendet haben ! (her die interessanten von Herrn Kaufmann zum Teil neuerdings wieder gemachten Salix-Funde, die teilweise für das Regnitzgebiet oder sogar für Bayern neu sind, wird demnächst Näheres in vorliegender Zeitschritt erscheinen. Zum Schlüsse sei noch erwähnt, dass der Stand der Ver- einskasse ein sehr befriedigender ist, so dass die Anschaffung einer grösseren Anzahl wissenschaftlicher Werke beschlossen wurde. Möge der Verein auch fernerhin blühen und gedeihen ! N ü r n b e r g , im Mai 1901. ('. S e in 1 e r , Schriftführer. Botanische Vereine. botanischer Verein der Provinz Brandenburg. Versammlung am 10. Mai. Vorsitzender Herr Prof. Dr. Volke ns. Am 28. April d. J. starb im 71. Lebensjahre das Mitglied G. Maas in Altenhausen. Kr. Neuhaldensleben. welches sich um die Erforschung der Flora seiner Heimat und insbesondere der Gattung Kubus eiu nicht geringes Verdienst erwarb. Herr Prof. Dr. P. Ascherson widmet ihm einige Worte der Erinnerung, und die Anwesenden ehren sein Andenken durch Erheben von ihren Plätzen. — Die 74. Haupt- Versammlung des Vereins findet am 2. Juni 1901 zu Lehn in im Saale des Hotel Meisner mittags 12 1 Ihr statt. Tags zuvor ist eine Exkursion am Kloster-. Gohlitz- und Mittelsee geplant. — Im wissenschaftlichen Teil der Sitzuug spricht Herr Prof. Dr. S c h u m a n n zunächst über die im bo- tanischen Garten kultivierte Ameisenpfianze Myrmec.odia e ch in ata, bei welcher die Ameisen in einer am Stengelgrunde befindlichen Knolle in übereinander liegenden Galerieen hausen: ihre meist nach der Vierzahl gebauten Blüten entspringen in den Blattachseln und bringen reife gelbe Früchte hervor. Eine Ameisen - pflanze soll ferner Deschidia Rafflesiäna sein; sie gehört in die Familie der Asclepiadaceen, aus welcher die aus dem süd- lichen China stammende Wachsblume Hoya carnosa früher viel- fach kultiviert wurde. Diese .jetzt aus der Mode gekommene Pflanze bringt bei uns nie Früchte, da Selbstbestäubung bei ihr ganz unmöglich ist. inid die zur Pollenübertragung nötigen In- sekten bei uns zu fehlen scheinen. Ferner zeigt und bespricht liedner die sehr mühsam zu ziehende Lycopodiacee P s i 1 o t u in triquetrum mit nur einerlei Sporen und den prachtvoll blühenden P h y LI oc a c t u s G ä r t n e r i, welcher in der brasi- lianischen Provinz Blumenau als Epiphyt auf bäumen lebt und dem Epiphyllum truncatnm zwar sehr ähnlich sieht, aber seiner — 9ß — aktinomorphen Blüten wegen entschieden zu Phyllocactus gestellt werden nm-s. — Sodann bespricht Herr H. Paul ein Polytrichum gräcile, das auf zwei getrennton Seten zwei Kapseln entwickelt hat. weiche beide Kapseln jedoch nur eine Haube besitzen. — Herr Kustos Hennings bringt eine Beihe von Pilzabnormi- täten zur Ansieht, die teils in Bergwerken oder Kellern bei voll- ständigem Lichtabschluss entstanden sind, so von Lentiscus squa- mosus, Lenzites abietina. Trametes odoratus. Polyporus sulfnreus, teils im Freien bei überreicher Feuchtigkeit sich entwickelten, z. 1!. von Boletus subtomentosus, Cantharellus eibarius. Yolvaria speciosa. — Herr Professor Dr. P. Ascherson lässt sodann drei von Gross aus Nürnberg am Ufer der Bijeka in Montenegro ge- sammelte Pflanzen zirkulieren : Atnmnnnia verticillata Lam.. Glinus lotoides L. und Oldenlandia capensis Thunb. Alle drei besitzen kleine, unansehnliche Blüten, und die beiden letzten sind für die europäische Flora neu: Redner glaubt annehmen zu dürfen, dass ihre Verbreitung durch Wasservögel erfolgte. — Herr Paul F. F. Schulz hat am Ufer des Krummen Sees bei Königswuster- hausen über hundert strauchartige Korkrüstern beobachtet und Zweige derselben mitgebracht. — Zum Scblusse macht Herr Prof. Dr. K. Schumann darauf aufmerksam, dass neuerdings auch in Berlin Bougain vil lea speetabilis kultiviert wird, und dass die violetten Blattgebilde derselben nicht Blüten-, sondern Deck- blätter sind. Gr.-Lichterfelde W., den 15, Mai 1901. Prof Putte n 1» a c h. Botanische Reisen. Geheimrat Prof. Dr. Engler und .1. Bornmüller haben eine bot. Forschungsreise nach den Kanarischen Inseln angetreten. — Prof. Dr. Palla kehrte von seiner Heise nach Java zurück. - Dr. H och reu t i n er ist nach Algerien gereist, um für das Genfer Museum zu sammeln. — Dr. Busse ist ans Afrika nach Charlotten bürg zurückgekommen. — P. Sintenis bleibt bis zum Herbst in Persien. G. L. Aii die Mitglieder tles Arnstädter Tauschvereins. Die Tauschliste II wird jetzt zusammengestellt. Angebot- listen bitte baldigst zu senden. G. L. Briefkasten. J. M. in T. Alles mit herzl. Dank willk. — W. G. i M. Wunsch nach Möglichkeit erfüllt. Näh. briefl. — 0. .1. in II. Sobald ich irgend kann. Gruss. — Z. i. W. Wunsch 1 gern ge- nehmigt. Wunsch 11 aber leider nicht möglich. G. L. An zahlreiche Leser der I). B. M Hierdurch möchte ich in aller Höflichkeit meine ergebene Bitte inbetr. Üegelung der Ab.-Btr. wiederholen. G. L. Verlag des Herausgebers. Verantwortlicher Redakteur: Prof. Hr. Gr. Leimbach, Arnstadt i. Ilmr Druck ih'r Huri,, und Steindruckerei eon Otto Böttner, Arnstadt i. Thür Deutsche Botanische Monatsschrift Zeitiing für Systematiker, Floristen und alle Freunde der heimischen Flora. Zugleich Organ der botanischen Vereine in Hamburg und Nürnberg und der Thüring. botanischen Gesellschaft „Irmischia" zu Arnstadt. Herausgegeben von Professor Dr. G. Leim b ach, Direktor der Realschule zu Arnstadt. Rrscheint monatlich. Nr. der Postzeitungsliste: 1730. Preis 6 Mk. jährlich. XIX. Jahrgang 1901. Juli. M 7. Inhalt. Dp. V. Von Boi'bäS, Patent»«« titbeinerea. Dr. E. Hauer. Ein Beitrag zur Moosjlora oon Bauern. Dr. .1. .Murr. Zur Kenntnis der Kulturgehülse Tirois II. 2. II. Zscliacke, Beiträge sur Flora Inlialtina. \ III 3 K. Ortlepp, / "i kleiner Beitrag zur Fluni oon Siebleben. Rotail. Vereine. Botan Verein der Pro». Brandenburg (Berieht über die Früh jiilii-.iiniitplr , ■sniiiiuimui/ . — lirif/kaalun. — An dir I l'otentilla subcinerea. Vom Dr. V. v. B o rb ä s. Im Jahre 1682, am 16. Jänner, habe ich die Potcnti]la arenaria x o paca der ungar. Akademie d. Wiss. als 1'. sub- cinerea Boato. aus Posen vorgelegt. Damals kannte ich- noch keinen ungarischen Standort dieser Pflanze. Der Name ist im Krtesitö d. nngär. Akad. p. 0 und in der Osten-. Bot. ZeitSGhr 1882, ji. 170 gedruckt. Bald darauf erbat der selige Zimmeter ineine ganze Po.t e n tille nsammlung zur Revision, deshalb be- sebrieb ich diese Pflanze vorläufig nicht, und erschien sie erst bei Z i ni in. M als P. snbarenaria Borbas mit diagn. Bemerkungen. Zimm. änderte meine erste Benennung, ohne mein Wissen aus dem Grunde, weil P, arenaria Boickh, (P, cinerea Autor.) die eine der beiden Kitern ist, und weil er nicht wusste, dass P. s u b c i n e r e ü schon gedruckt erschienen war. In den K e r n er- beben Schedis 1884 p. 21 bat Zimm. die P. subarenaria et P. subcinerea Borb, in Sched- zn P. Vindobonensis Zimm, gezogen, in Europ. Potent, p. 2L aber die P. Vindobohensin stillöehweigend gelassen, die I'. subarenaria Borb. und P. sul> r u b e n s Horb abermii Beschreibung als selbständige im, [14 L— 4'J) angeführt. In den , Üe.tr. zur Kenntn. d. (intt. l'otentilla 1880, ') Die europäischen Arten der Gattung Potent illa Steyi' 18S-I p. 21. — 98 — p. 33" hat Zimui. die P. subcinere'a und P. Vindobonensis getrennt angeführt, bei der letzteren bemerkt, dass sie der 1' subarenaria ähnlich, aber kein Bastard sei.2) S ither wurden aus der Verwandtschaft der genannten Potentilla mehrere Formen neu beschrieben: da aber der hoch- verdiente Zimm. weiter diese Formen kritisch nicht mehr zu- sammenstellt und da mir seit dieser Zeit ein reiches Herbar- Material zukam, so ordne ich dieses wie folgt. P. su bciner ea Borb. Akad. Ertesitö 1882, p. 9 (P. su ba- ren aria Borb. ap. Zimm. 1. c. 18S4 p. 21, P. arenaria X opaca) erinnert durch die graulich büschelhaarigen Blätter mein- an P. arenaria, diese Pubescenz ist aber bei weitem nicht su dicht n. grau wie bei P. arenaria. Auch die Blattform ist mehr jener der letzteren ähnlich, vorne mehr verbreitert, während die Blattei' der P. Vindobonensis mehr mit jenen der P. opaca L.3) (P. verna Koch, non L.) übereinstimmen (folia subtus pilis fasci- culatis simplicibusque canescentia. superne dilatata, fiores illis P. arenariae minores. Virescentia etiam P. opacae similior, at posterior non asterotricha). Da die P. opaca in Ungarn meist in den Westgrenzen häufiger ist, so finden wir auch die P. subeinerea auf diesem Gebiete, besonders in der Umgebung von Köszeg (Günsium o. Ginsium), namentlich bei Czäk, Doroszlö, Leka, Kethely cott. Sopron., ferner bei Ovar (Burg), Pozsony (Pressburg, in herbidis arenosis trans Danubium, leg. Sabransky. in Herbar. Europ. Baenitz No. 5366 als P. Vindobonensis, non Zimm.). Area geogr. : Moravia, Znaim (Obornvj: Bohemia urient. in declivitate. pagi Sädek,(B. Fleischerp: Austria infer. freqüehs in pratis Viridobohae (P. Vindo- bonensis H. Braun, exsicc!, G. Beck Fl. v. Nieder-Öst. p. 758, non Zimm.). ad. Kalksburg (Lichtensteinwiese, Klausen, leg. Dichtl); Posnania: Staykowo, legit Hülsen. B) P. Vindobonensis Zimm. in Kern. Sched. III, 1884 p. 21 et 23—24, die Blättchen sind nicht wie in G. Beck' 1. c. angegeben wird, „unterseits ziemlich reichlich sternha'arig", sondern wie Zimm. 1. c. p. 21 sagt „mit zerstreut stehenden, sehr kleinen, dem unbewaffneten Auge nicht erkennbaren Sternhaaren besetzt' wie auch an den Exemplaren der Fl. exsicc. Austro-Hung aric'a No. 831 zu sehen ist. Auch die Form der Blättchen ist jener der P. opaca L. (P. venia Koch, P. minor Gil., P. Tabernae- montani Aschers.) ähnlicher. Zi nun et er teilt über die Glan- dulae peduneulares nichts mit. die von ihm revidierte und citierte No. 831 meines Herbars hat aber drüsige Blütenstiele wie auch G. Beck 1. c. angiebt. Auf Grund der letzteren Merkmale wäre P. Vindobonensis theoretisch eine P. super-glanduti- fera x arenaria, die aber jetzt ganz selbständig wächst, als 2) Vergl.auchin Sydow u. ^1 ylius. Botan. Kalend.1887. ]i. 77 3) Ich halte mit Asch er so« (Verhandl. d. botan. Ver. . . . Brandenb. 1891 p. 146) und Zimm. (Fl. exsicc. Austro-Ilung. n. 834) nach Li nne: s Angaben, besonders nach der citierteu Abbildung Clusiüs Pann. p. 428 (etiam. in Bist. pl. icon eadem !) die. P. v er n a Koch (non B.) für P. opaca L. (non Ko.ch) als ganz richtige — &9 — wäre sie durch keine Ilybridation entstanden. Folioiis minoribus nt in P. opaca, subtus glaucescentibus. parce asterotrichis, obo- vatis, dentibus atrinque 2 — 3. In berbidis ad Apäti cott. Castriferrei (Piers!"). Posonii in arenosisplanicierum,sed regioni montanaedeest (Sabransky exsicc. i Anstriae infer. Klausriege] ad Kirschschlag (Pieiss). C)P. Ginsiensis Waisb. Röszeg. . . növenyei. eck II 189 l.p. 64 et in * Isterr. ßotan. Zeitscbr. 1895 p. 145 (1*. super-arenariaxgla " - dulifera) in declivibus apertis Güusii, ad Leka. Osttty-Asszonyfa. Posonii in arenosis planiciei (Sabr.). inter Crisium et Kainil* Croatiae, in montibns Zagrabiae. — a priore P>) vix, nisi foliis subtus magis canescenti-astero,trichis diversa. G. Beck sagt 1. c. p. 75(i, dass die P. glan dulifera Fl. exsicc Austro-Hung. no. 836 nickt die richtige Form dieses Namens sei und benennt sie auf Grund- der sehr reichlichen Stern- haare der Blätter und Nebenblätter als P. Krasani G. Beck l)ies ist aber nur z. T. so. einige der citierten No. gehören zwar zu P. Ginsiensis Waisb. 1891 (P. Krasani G. Beck 1S92). meine Exemplare dieser No. gehören aber sicher zu P. glanduli- t'era oder viel richtiger zu P. opaca var. gl andulif era (Kras.). Auch aus der Hand von Yukotinovic besitze ich die letztere Varietät von Sestina Zagrabiae. Auch die var. junialis Borb. ined. der P. arenaria. foliolis maioribus, magis euneatis, subtus tenuiter tomentosis. ideoque virescenti-canescentibus, ist der P. arenaria x opaca ähnlich, man bemerkt aber an der obigen Varietät keine aus der . P. opaca erklärlichen Merkmale. Ich fand sie im oberen Teile des Zugliget bei Budapest, sowie bei Penyöhäza (Lubo'chna) und Lucski. Im Zugliget kommt sie manchmal mit einer anderen Varietät (pereuneata Borb.. A Balaton tavanak . . . növ. LlOO p. 2S)7) vor. alier ziemlich selten. Letztere Varietät hat unterseits ganz graufilzige Blätter, wie der Typus, aber die Blättchen sind lang und keilig verschmälert und ich halte sie für eine saisondi- morphe Form der P. arenaria. Endlich erwähne ich noch zwei mit den vorigen verwandte Kombinationen : P. subrubens Borb. ap. Ziinm. 1. c. 1884. p. 21 (P. arenaria x ruhen s) in Ungarn sehr selten, ich fand sie nur am Yashegy bei Ovar in dem Eisenburger Comitate und bei der Istenszem-villa im Zugliget bei Budapest. P. Mätraensis Borb. ined. (P. patula X rubens), habitu. caule strictiore. adscendente, floribus, etiam quod calycem exteriorem attinet, bene in P. patulam quadrat, etiam caulis Ibliosi rubentis foliola illis posterioris similia. caudiculis p rostrat ih radicantibus nullis aut vix conspieuis; dift'ert tarnen birsutie m.iiore atque longiore, praeterea foliolis basalibus inferioribusque magis illis P. rubentis (Cr.) similibus, oblongo-cuueatis, argute atque profunde serratis. serraturis non linear i-elongatis ac in I' li a t u 1 a . In tnoute Säriensi Gyöngyösiui in Iluug, centr, — 100 — Beitrag zur Moosflora von Bayern Von Ernst' Baue r (Smichow). Wiederholte mit Unterstützung der Gesellschaft zur Förder- ung deutscher Wissenschaft, Kunst und Litteratur in Böhmen unternommene Besuche des Böhmerwaldes ermöglichen es mir auch einige bryologische Mitteilungen über die bayrische Moos- flora zu machen, welche wenigstens zum Teile Ton allgemeinerem Interesse sein dürften. Die Angaben beziehen sich durchweg auf Standorte innerhalb der bayerischen Grenzpfähle. Während ich am gr. Arbersee bloss Andreaea petrophila Ehrh. nachzuweisen im Stande war, gelang es mir am Arbergipfel alle bisher von dort bekannten Arten: A. Hunti Limpr., A. Eutin Web. et Mohr. A. alpestris (Thed.) Schimp. und A. petrophila Ehrh. wiederzufinden. Die ersteren zwei besonders an der Nord- seite mächtiger Gipfelfelsen in reinen Rasen oder gemischt reich fruchtend und wuchernd längs der feinen Spalten und Binnen, durch welche die Niederschlagswässer abtröpfeln. Eigentümlich ist es, dass A. Rothiidort auch eine Form mit hyalinen haarartigen Blattspitzen bildet. Die Schreibung Limprichts „Huntii" und „Rothii" ist meiner Meinung nach unrichtig. Die von ihm mit- geteilten sicheren Unterscheidungsmerkmale betreffend die Gestalt der Pcrichäetialblätter sind jedoch um so wichtiger, als die Blatt- rippe der A. Huntii die Blattpfrieme nicht immer so vollständig absorbiert als die Beschreibung dieser Species angiebt. Rhabdoweisia denticulata (Brid.) Bryol. eur., welche von Molendo für den Arberstoek nachgewiesen worden, konnte ich leider nicht wiederfinden, doch gelang es mir Rhabd. fugax (Hedw.j Br. eur. var. eub'dehticulata Bnulay auf dem Gipfelplateau des Arber zir finden, welche für das Gebiet neu sein dürfte. Dicrauum congestum Brid. eine im Böhmerwalde auf Felsen und Bonnen gewiss weit verbreitete Pflanze ist auch am Arbersee und Arberhängen hier und da fruchtend anzutreffen : Dicrauum longifolium Ehrh. ist auf Felsblöcken am Arbersee und Arber, nicht selten in der var. hamatum Jur., meist reich fruchtend an- zutreffen und bekleidet oft auch Buchenstämme hoch hinauf mit dichten Polstern. Die var. subalpinum Milde fand ich am Arber- see steril auf Felsblöcken. Dicrauum Sauteri Schimp. wird von Müncke und Molendn (v. Limpricht) von vielen Stellen des Böhmerwaldes angegeben. Trotzdem ich die Pflanze dort seit vielen Jahren emsig suchte. konnte ich sie nur an einer, mir leider nicht genau erinnerlichen Stelle des südlichen Arberhanges finden, doch fruchtend. Brachydontium trichodes (Web. til.) Bruch, bewohnt feucht- liegende Steinblöcke am Ufer des Arbersees. linksseits der Schutzhütte. Didymodon rubellus (Hoffm.) Bryol. eur. bildet auf dem Arbergipfel auf steinigem Boden stellenweise Massenvegetation. hierin wetteifernd mit einer niedrigen, kompakten, sterilen aber zierlichen Form von Hylocomium splendens. welches übrigens in der norma'en reichverästelten Form sogar fruchtend auf den höchsten ( i i pfeifeisen vorkommt. Grimmia ineurva Schwägr., welche sich mit Vorliebe unter überhängenden Felsen und in Felshöhlen der Arbergipfel, hier null da spärlich fruchtend, vor den Unbilden des Weilers verbirgt. — 101 — fand ich stets reichlich vor. Grimmiu elongata Kaulf. ist jedoch nur äusserst spärlich und steril in niedrigen kleinen Raschen .in den Felsen zu finden. Aul den Gipfelfelsen und an deren Basis bietet der Arber Racomitrium lanuginosum (Ehrh.) Brid. R. sudeticum (Fk ) Bryol eur, und Et. fasciculare (Schrad.) Brid., ersteres spärlich, letztere reichlicher fruchtend. Bezüglich der letzteren Art scheint mir die Beschreibung der Zellen der Blattspitze in Limprichts Laub- moose Deutschlands etc. pag «Ol beirrend. Die Zellen sind zwar etwas langer als breit, doch mitunter kaum merklich. Kur an nordischen Exemplaren konnte ich wesentlich längere Zellen in den Blattspitzen nachweisen. Auf den Hängen unmittelbar unter der Schutzhütte scheint K. microcarpum (Schrad.) Brid. sein Eldorado gefunden zu haben. Wenn es auch anderwärts am h-berstocke vorkommt, doch nirgends in gleicher Menge und Fertilität. Aul Felsblöcken am Aufstieg kommt stellenweise R. protensum (Braun.) Hüben, vor. Oligotrichum hereynicum (Ehrh.) Lam. fand mein Freund Bora vor Jahren dicht am Fussstoige vom Arbersee zum Arber- gipfel in der Höhe von etwa 1300 m. wo sich die Pflanze dauernd erhalten hat und auch fruchtet. Folvtrichum deeipiens Limpr. konnte ich bereits vor Jahren an den Rändern des Fahrweges zum Arbersee nachweisen, im Jahre 1900 gelang es mir die Pflanze auch ziemlich reichlich am Arliersee, dann auf faulen Stöcken und in Felsritzen am Fusswege vom Arbersee zum Arbergipfel an verschiedenen Stellen nachzu- weisen, auch auf dem Kammwege des Blöckensteines in einer H.,1,,, von _|_ 1350 m fand ich eine f. depauperata dieser Pflanze. Der letztere Standort ist nunmehr der höchste europäische. Ich bezweifle jedoch nicht, dass dieses Moos auch noch höher empor- steigt. Limpricht hat 1. c. II. 853 dem Polytrichum Ohioense Ken. et Cardot die Priorität vor seinem P. deeipiens eingeräumt, was sowohl mich als imune Freunde Prof. Schiffner und Prof. Matouschek bei dem umstände als uns amerikanisches Vergleichs- material von P. Oh. nicht zu Gebote stand veranlasste, die sämt- lichen hierher gehörigen Pflanzen als Pol. Ohioense zu bezeichnen. Prof. Harald Lindberg in Helsingfors hat an der Hand von amerikanischen und europäischen Exemplaren in seiner vortreff- Lichen mit einer schönen Tafel versehenen Arbeit „On some species ot Polytrichum" im Bot. Centralbl. 1900 Nr. 11 nachgewiesen, dass P. Ohioense und P. deeipiens verschiedene Arten sind, beide in Nordamerika vorkommen und dass insbesondere die Böhmer- waldpflanze (Bauer, Bryoth. Boh. No. 42) echtes P. deeipiens Lintpr. ist. Die bisherigen Angaben von P. Ohioense Ren. et Cord, aus Europa dürften wohl alle in P. deeipiens Limpr. richtig zu stellen sein — wenn nicht etwa doch, wie in Nordamerika h in Europa beide Arten vorkommen. Ich werde auf diese Frage in Bälde zurückkommen. Polytrichum piliferum (Schreb.) var. elegans Bauer kommt auf Strassenrändern bei Waldhaus, eine nahestehende Pflanze, welche als forma breviseta zu bezeichnen ist. auf Bändern des Fusssteiges vom Arbersee zum Arbergipfel und auf Felsblöcken an dem Waldwege von Arberhütte zum Arbergipfel vor. An dem letzteren Wege auf Hirnschnitten von Stucken 102 — findet sich Brachylhecium salebrostiin (Hoffm.) Bryol. eur. var. densum Bryol. cur. c. fr. Sehr verbreitet, wenn auch nirgends in Menge fand ich Hypnum reptile Mich, am Arbersee and Arberaufstieg anf Fichten- rinde, stets reich fruchtend. Von Hylocomium Schreberi (Wüld.) Limpr. var. deutatnm Bauer fand ich am Arbersee eine forma mncronata mit in der oberen Hälfte gegen die Spitze zu sehr breit eingeschlagenen Blättern. Unter den Torfmoosen, welche der Arbersee bietet, ist eine interessante Form von Sphagnum ripariutn Angstr. hervorzuheben, welche die Blätter der abstehenden Äste durchweg schön fünl- reihig geordnet hat. Biese äusserst zierliche Pflanze nenne ich nach meinem Freunde Prof. Dr. Victor Schiffner in Prag var. Schiffneri. Auf Steinen in und an den Quellbächen des Arbersees fand ich ziemlich reichlich und auch fruchtend Hypnum subplumi- l'erum Kindb. Es war mir dies um so erfreulicher als die Früchte dieser Pflanze bisher nicht bekannt waren. Die Vergleichung mit den Früchten des Hypnum molluscum Hedw.. zu welchem Limpricht diese Pflanze als Varietät stellt, ergab die Richtigkeit der Limpricht- schen Ansicht. Hierbei kann ich es nicht unterlassen zu be- merken, dass ich dieselbe habituell von 11. molluscum auffallend abweichende Pflanze auch bei Gottesgab im Erzgebirge nachzu- weisen vermochte und dass die Orts-Angabe Limprichts „im Kessel an der Kesselkoppe" zwar richtig ist. dass jedoch Limpricht selbst die an der genannten Stelle von Schiffner entdeckte Pflanze seiner- zeit irrig als Hypnum eugyrium bestimmte, wie auch mein be- zügliches Herbarexemplar angiebt. Auf Rönnen am Arbersee fand ich Riccardia indurata S 0. kindb. mit R. palmata (Hedw.). (Cephalozia leucantha R. Spr.. Kantia Mülleriana Schffn. n. sp. in „Nachweis einiger für die böhmische Flora neuer Bryophyten neb t Bemerkungen über einzelne bereits daselbst nachgewiesene Formen" (Lotos 1900 N 0.7), Cep'h. media S. (J. Lindb., Ceph. reclusa (Tayl.) Dum., Mylia Taylori ( Hook.), Jungerniannia porphyroleuca Nees., Aplozia lanceolata (L.), Blepharostoma trichophyllum (L.), Riccardia Iatifrons (Lindb.), Kantia Trichomanis (L.). Auf nassen Steinen an und in den Qüellbächen des Arber- sees fand ich Scapania undulata (L.) c. per., Scap. dentata Dum., Marsupella aquatica (Lindb.) Schffn., an den grasigen Uferrändern Riccardia multifida (L.). Unter dem Arbergipfel (-f- 1300 m) kommt auf Felsblöcken zwischen Bazzania triangularis (Schleich.) var. tricranata (Wahlenb.) Lindb. auch Anastrepta orcadensis (Hook.) Schffn. vor. Für die Bestimmung der Lebermoose bin ich Herrn Prof. Dr. Schiffner zu Danke verpflichtet. Zur Kenntnis der Kulturgehölze Tirols. u. Von Dr. J. Murr in Trient. (Fortsetzung von S. 88 des Jahrg.) Crataegus AzarolusL. Rovereto, häufig kult. (Cobelli), Bozen: zweimal ein Strauch in den "Weingärten gef. (Pfaff), V. ß. — 103 — 'inea L. Bozen: Bahn hofsanlage (Pf äff ,d. Verf.) Iausbrnck: Saggen, Ennanlage über der Brücke, bei Geppert. C. cordata A i t | C. acerifolia Mnch). Innsbruck: Saggen. C. prunifolio Hose. Bozen-Griea, Innsbruck: Saggen Cydonia japonica Pers. Innsbruck: z. B. vor den Stadt- sälen; in Ann und in der V.R. reich fruchtend, ebenso in Hecken des Parkes von Castel Toblino. Danae racemosa Mnch. Trient: V. R. und bei Gar- bari i. iL Via Grazioli. Daphniphyllum glaucescens Blume. V. R. Dendropanax japonicum Seemarin. V. R. Desmodium canadense L. V. IL Diospyros Kaki L. Bozen-Gries, mehrfach (Pfaff, iL Verf.), im erzh. Garten auch fruchtend, ebenso in Riva; Trient : bei Garbari i. iL Via Grazioli. Edgeworthia chrysantha Lindl. V. IL: in Bozen auch im erzh. Garten (P fa ff) Elaeagnus angustifolia L.var. hör tensi s. Innsbruck ; Saggen. E. argentea Pursh. Innsbruck: im Saggen. E. longipes Gray, E. macrophylla Thunb. Beide in der V. IL Erica mediterranea L. V. IL Eriobotrya japonica Lindl. sah ich Ende Juni des letzten Jahres nun auch in Trient (Via Grazioli) mit einzelnen Früchten. E s cal 1 o n i a rubra Per s. V. IL E. f 1 o r i b u n d a II. B. K.. E. viscosa Forbes ebenda. Evo.nymus alata C. Iv o c h. Innsbruck: hei Geppert. E. fimbriata Wall. Im Kurpark in Gries, doch nur ein dürftiges noch nicht fruchtendes Ex. E. japonica Thunb. b) microphylla Sieb. ( E. pul- chella bort.). Bahnhofsanlagen in Bozen mehrfach, in Riva; eine Mittelform gegen den Typus in Trient vor der Kapuzinerkirche E. japonica Thunb. c) radicans Sich. V. IL Exochorda grandiflora Lindl. Trient: In einem Garten der Via Grazioli eine Form mit kürzeren Petaleu. Fabiana imbricata IL P. V. R. Fagus silvatica L. var. aspl enifolia und in die var. salicifolia übergehend. Innsbruck: Saggen. I)ie var. pur- pnrea in Bozen (Pfaff), Trient, Sacco. Nago. Fendlera rupicola Eng'elm. und Gray. V. IL F o nt a n e sia F o r tun e i C a r r. Innsbruck : mehrfach ggen. F orsythia Fortunei Lindl. glicht viridissima, oder 'loch diese viel seltener !). Trient. Pergiue, Al'CO. F. suspensa Vahl. Bozen (Pfaff, d. Verf.), Innsbruck mehr- lach, Hall. Fothergilla alnifolia L. fil. V. R. Fraxinus angustifolia Vahl Innsbruck, bei Geppert. F. e x c e 1 s i o r L. f. m o n o p hy 1 ] a I> e s f. ebenda. F. pensilvaiiica Mash. In Trient auch ein stärkerer Daum hinter dem ital. Gymn. Garrya Fadyen ii Henk. V. IL G m a c r o p h y IIa B e n I h. ebenda. — 104 — Gl ptl i t sc lii ii caspica Des f. Iui Sarutheingarten in Bozen (d. Verf. und Pfaif). Grevillea sülfurea A. Cuuningh. V. 1! Gri«eliniä a u s t r a 1 i s P t e r o c a r p u s au s t r al i s E n il 1. Ebenda. Gymnocladüs canadensis Lam. Bozen; Im Sarntheingarten und mehrfach im nördlichen Stadtteile prächtige Bäume (d. Verl', und Platt"), in Trient auch hinter dem ital. Gynin.: Innsbruck: bei Geppert, doch noch sehr jung und ein schöner Daum im hol. Garten, an dem ich jedoch nicht die so auffällige Stellung der Fiederblättchen bemerkte. Halesia tetraptera L. V. R. II al imod en d run argenteum DC. In der V. R. und in Innsbruck am Saggen. II a m a m e 1 i s v i r g i u i c a L. Bei Garbari in der Via Grazioli. Hedera eölehica C. Koch. Diese Art ist in Südtirol noch viel ausgiebiger kult., als ich früher annahm. Besonders üppig in Duzen auf der Mauer rechts am Zugänge zum Friedhofe. Hedysarum multijugum Maxim. V. 1!. Hollboellia latifolia Wall. V. R. Hydrangea nivea Mehx. V. R. mit H * pa'n iculat a Sieh.: erstcre besitze ich auch aus dem Winkler'scheu Ansitze in Hall. II. iju e rc if olia Bartr. V. R. Hypericum patulum Thunb. (als II. Moscriauum E. Andre erhalten) V. I!. Jamesia americana Torr, et Gray. V. R. Jasminuni fruticans L. und J. revulutum Sims. V. 1!. ldesia polycarpa Maxim. Trient: lici Garbari in der Via Grazioli. Hex Aquifölium L. f. laurifölia hört. Innsbruck: iieiiestons mehrfach, z. B. vor dem Museum und vor den Stadtsälon. I. cornuta Lindl., I. crenata Thunb.. I. latifolia Thunb. Alle ö nebst mehreren anderen mir noch zu wenig sicher bekannten in V. R. Indigofera Gerardiana Wall. Innsbruck : im Saggen : Trient : V. R. lubaea speetabilis II. B. Bei Garbari in der Via Grazioli, durch mehrere aufeinanderfolgende Winter ohne Schulz (im letzten Winter jedoch wohl schwerlich). Juglans nigra L. Ein starker, fruchtender Baum in der Anlage über dem Inn in Innsbruck; Bozen: Bahnhofsaulage (lJ t'a ff). J. regia L. var. laciniata Dipp. (disseeta hurt). Inns- bruck: in der Anlage über dem Inn zwei junge Bäume und im Saggen. Kerria japonica DC. -Innsbruck, Bozen. Koelreuteria paniculata Laxm. Bozen: Anlagen am Bahn- hofe : bei Geppert in Innsbruck nunmehr junge Pflanzen im grossen kult. Lespedeza racemosa (S. Z.) Dippel Desniodium penduliflorum Oudem. V. R. : Bozen - Gries (Pfaf'f, d. Verf.). Innsbruck: am Saggeh. Levcesteria lormosa Wall. V. R. - 105 — L i gu s 1 i- u m I b o t a S. Z. V. R. ; Innsbruck : bei Geppert (auch die Form oboYatum Dippel) und im Saggen. L. japonicum Thunb. In Riva zwei Alleen von baumartigen Ex. mit -".' ii dm Stammumfang: eine ähnliche Allee in Gries beim Uötel Austria iL' faff). I,. ,, vali t'olium Hassk. V. K.: Innsbruck: bei Geppert und am Saggen, Lindera Benzoin Willd: V. R., im April blühend. Ijiriodeudron Tulipifera !>.*) Bozen: /. 15. im Sarntheingarten. Lonicera Japonica Thunb. Trient; in einem Garten östlich gegenüber dorn Friedhot'-. Villa Sighele in Nago. L. flexuosa Thnnb. mit von Anfang an gelblichen Blüten ist weit häufiger. L. Ledebourii Eschscholz. Gries (Pfaff): Inns- bruck : am Saggen. L: orientalis Lam. Innsbruck: am Saggen. L. sempervirens L, Innsbruck: am Saggen und an einem Gasthause in Alisa m (Hell weger). Lycium rhombi fol iu m Dippel. Flaurling im Ober- innthale. Maclura aurantiaca Nutt. Bozen; in der rechtsseitigen Bahnhofsanlage ein starker 3' Baum (Pfaff. d. Verf.); in ein- zelnen Garten daselbst nach verlässlicher Angabe auch fruchtend. Magnolia grandirlora L. Hat in Trient den letzten Winter auch in jungen Ex. gut überstanden, während Lauras und Nerium last durchaus zurückgeschnitten werden mussten. Mahonia Aquilolium Nutt. Innsbruck: im Hofgarten; in grösserer Menge kultiviert sah ich sie in Uberaudorf im benach- barten Bayern. M Vor tun ei (Li ndl.). V. 1! M. japonica (DC.) Innsbruck: In Schöneck bei Lüth. M. repens G. Hon a) sotundifolia Hervey Ber- lieris latifolia iuermis hört. V. Et-. Melia Azedarach L. Von Hovereto durch Prof. Co- belli mir vorgelegt; ich sah sie noch nie: auch Hermer er- wähnt sie von Meran nicht. Musa Basjoo Siebold. Hat in der V. R, auch den letzten Winter überstanden. Myrica cerifera L. V. R. Nandina domestica Thunb. Trient: in der V. 1!. und bei Garbari i. d. Via Grazioli. Olea aquifolia S. Z. c) ilicifolia Hipp. V. R. 0. tragrans Thunb. Ebenda. Ulearia Haastii Hook. Ebenda. Pachy sandra terminalis S. Z. V. Ii. Pachystima myrsinites Raf. Hex myrsinites Pursh. Ebenda. l'anax semiliflorum Rupr. ef Maxim. V. Ii . : auch im bot. Garten in Innsbruck rechts vom Haupteingang ist ein kräftiger Strauch dieser Art. Pernettya mucronata Gdchd. V. R. Phellodendron amurense Rupr, Ebenda; im bot. Garten in Innsbruck ein kleiner Strauch. 'i Meine Schreibweise resp. Verbesserung „tulipiferum", D bot. Monatsschr. 1900 S. 44, ist irrig. — 106 — Phil ad el p li u s i a o d o ru s T< Gries-Bozeh. mein fach (Pf äff). Ph. Gordonianus Lindl. Innsbruck: am Karl-Ludwigs- Platz und zahlreich im Hofgarteri (der Verf.. Hellweger), Phillyrea latifolia L. Bozen: Im Parke über dem erzherzoglichen Garten als hohes Gesträuch (P f a t f , d. V e r f.). P h. Yilmoriniana B o i s s. — laurifolia hört. V. 1!. Photinia arbutifolia L i n d 1. V. li . Pirus cerasifera Tausch. Ebenda. P. spectabilis Ait. var. floribunda. Innsbruck. Pistacia Lentiscus L. Bozen : Im Parke über dem erzherzoglichen Garten (Pf äff, d. Verf.), Trient : V. 1!. Prunus, cerasifera E.hrh. = P. Mirobolana Lois. Nach Mitth. des Herrn Inspektors Bilek im abgeschlossenen Teile des Hofgartens in Innsbruck ein schönes Ex. Junge Ex. der hierher bezogenen Blutpflaüme, P. Pissardi hurt, g&ll., im Saggen vielfach, auch in der Y. R. in Trient. P. lusitanica L. Erzherzog-Heinrichs-Promenade in Gries il'faff): Trient: in der V. R. und bei Garbari in der Via Gra- doli: Arco. P. Padus L. var. aueubifolia. Innsbruck: bei Geppert: var. fimbriata ebenda. P. serotina Ehrh. Innsbruck: im Saggen. P. triloba Lindl. Innsbruck: zahlreich im Saggen, dann vor den Stadtsälen u. s. w. Pterostyrax hispida S. Z. Innsbruck; bei Geppert. Pueraria Thunbergiana S. Z. Seit einem Jahre in Trient in verschiedenen Punkten angepflanzt. Qnercus aurea Wierzb.. Qu. macranthera Fisch Mey., Qu. obtusiloba Mchx. Qu. pedunculata Willd. var. het erophylla Loud. Alle, in Innsbruck bei Geppert. u. pseudo-Suber Santi. V. R. Qu. sessiliflora Salisb. var. Louetti hört. Ebenda, (Von mir letztes Jahr über S. Nicolü bei Trient wild gefunden). Qu. tinctoria Bartr. var. macrophylla Alberti hört. Innsbruck: bei Geppert. Qu. virens Ait. sempervirens Walt. V. R. R a p hiolepis japoui ca S. Z. V. li.; die II. indica bei Garbari in der Via Grazioli ist im letzten Winter eingegangen. R, ovata S. Z. V. R. Rhamuus Alaternus L. Grosse Büsche im Parke über dein erzh. Garten in Bozen (Pfaff. d. Ve Rh. asplenifolia Carr. V. R. R h o d o r a c a n a d e n s i s L In der V. R.. doch noch sehr jung. Rhodotypus kerrioides S. Z. Innsbruck : am Saggen Rhus semialata Murr. I>. Osbeckii DC. Bozen: In der Neustädter Anlage 4 Bäume (Pfaff). E h y n c h os p er mu m j a s m i n o i de s Lindl. V. R. Ribes Gordonianum Lern. (— R. super- sanguineum X aureumi. Hierher beziehe ich eine von Herrn Inspektor Hermer mir freundlichst mit der Bez. K. sanguineum überschickte Tri. aus den Aulauen Merans. — 107 — Robinie bispida L. Innsbruck: im Saggen, dann auch in ie u. s. w. R, viscosa Veut. Piö di Castello b. Trient. Seltsamer Weise auch in Steg im Lechthale (c. 1100 m) kalt, und am 7. Auga I vor. Jahres eben abblühend (d. Verf. und Hellweger) i; iisc us androgynus L. V. R. ilix möllissima Sm. [nnsbruck: im Saggen. Sambncus nigra L. var. laoiniata. [nnsbruck: öfter kult.. lies, im Saggen: Gossensass. Sarcococcus prunifolia Lindl. V. lt. Schizonotus discolor Raf. — Spiraea ariiiblia Sm [nnsbruck: im Saggen. Skimmia japonica Thunb. V. R. Sophora japonica L. var. pendula, Innsbruck mehrfach : •■in prächtiges Ex. auch im Sarntheirigarten in Bozen. Sorbus scandica Fries, [nnsbruck: im Saggen. Spiraea brachystachys hört, [nnsbruck: im Saggen und bei Geppert. S. Douglasi Hook, [nnsbruck: im Saggen. s. obovata W. K. Innsbruck, Trient. s sorbifolia L. [nnsbruck: im Saggen. S. thalictroides Pall. In Trient häufig kult.; in Goccia dorn halb verwildert; nach Mitteilung Hellweger's auch im Hofgarten in Innsbruck. S. Thunbergii Blume. Trient: vor dem Gebäude der Societä enologica. S. trilobata L. Innsbruck- bei Geppert. Staphylea pinnat.a L. [nnsbruck: im Saggen, S. tri-foliata L. Trient: bei Smadelli und ein kleines Ex. in der Anlage ober der Piazza d'armi. Sterculia platanifolia L. Nach Mitteilung des Herrn Dr. (i a r li a r i ein starker Baum in Trient im Vicolo S. Maria Maddalena. S y m p h o r i c a r p u s acuta Di p p e 1. [nnsbruck bei Geppert. 8. orbiculata Mnch. Trient: zahlreich in der Anlage an der Salnga, auch in Pergine. Syringa persica L. var. laciniata. Innsbruck: In der Kaiser- Josef-Strasse. S. amurenss Rups. Ihn Strauch im Hofgarten in [nns- bruck (Hellweger). Tilia americana L. [nnsbruck: im Saggen. T. asplenifolia hört. Innsbruck: bei Geppert. T. obliqua hört. Trient: an der ehemal. l'alestra. Elex europaeus L. Der von Dr. F. Saut er in der Österr. bot. Zeitschr. 1899 nr. 11 angegebene pfianzeographiscb von vornherein verdächtige Standort ober St. Oswald bei Bozen ist sicherlich nicht ursprünglich, sondern dürfte in den Bereich des erzherzogl. Gutes gehören, wo nach Mitteilung des Herrn Obergärtners bereits zu Ende der vierziger Jahre Erzh. Rainer von Italien mitgebrachte Sämereien persönlich aussäte. Ulm us americana L. Trient: hei Garbari in der Via Grazioli. U. campestris L. var. Berardii. Innsbruck: Saggen. Yihurnum rigidum Yent. — V. rugosum Pers. V. 1! — 108 — V. Sandankwa Hassk. = V. suspensum hört. Ebenda, wie auch V. odoratissimum Ker. Weigela j apon i ca Thunb. Trient: vor dem Gebäude der Soeietä enologica. Wistaria chiuensis DC. var. multijuga Sieb. /Trient': in der V. R. ; am Kurhaus in Gries (Pf äff). Von der normalen Form tiuden sich sowohl in Bozen-Gries. wie in Trient. Madrano u. s. w. prachtvolle, dickstiimmige Exemplare, z. T. alte Bäume mit ihrer Blütenfülle völlig überkleidend mit seilartig gedrehten Asten Hansfronten durchziehend oder guirlandenartig ^breite Wege überspannend; in Innsbruck sah ich sie am hinteren Ausgange des Hofgartens. Xanthoceras sorbifolia Bunge. In der V. R .. hier auch die grossen, apfelartigen Früchte zeitigend. Trient. am 25. Mai 1901. Beiträge zur Flora Anhaltina. VIII. Von Hermann Zschacke. o. Stück. (Fortsetzung von Seite 74 des Jahrgangs). Nastnrtium silvestre variiert hier hei Bernburg sehr in Form und Grösse der Schoten. Neben Formen mit linealischen Schoten finden sich solche mit aufgedunsenen Früchten, man konnte versucht sein, dies auf den Einiiuss von N, amphibium zurüek- zuführen. Bei anderen sind die Schoten halbmondförmig ge- krümmt, dazu sind die Fruchtstiele zurückgebogen. Auch iinien sich Formen, bei denen die Schoten doppelt so Lang sind wie ihre Stiele. Nastnrtium armor acioi des. Ue. Am Wörlitzer See, Wiesen bei Wallwitzhafen. Barbar aea b a r b a r a e a. Be. Bahndamm bei Baalberge. Turritis glabra. De. Rösling: Arahis hirsuta. Asch. Im See bei Frose. C. Krüchern — Wohlsdorf, am Busch. Arabis Halleri. De. Wiesen bei Wallwitzhafen Dentaria bulbifera. Ba. Ramberg. Erysimnm virgatum. Be. Jetzt in allen Steinbrüchen /wischen ßernburg und Gröna. Conringia Orientalis. De. Schuttstelle a. d. Franz- ziegelei. Erueastrum Pollichii. Asch. Feldwege im See zwischen Frose und Nachterstedt. Berteroa incana. Be. Feldwege hinter der Abdeckerei. C. Zehmitz, Erdberge auf den Fuhnewiesen. Thlaspi alpestr'e. De. Muldeufer bei Wallwitzhafen. L e p i d i u m drab a. Be. Eisenbahnausladestellc bei Warmsdorf; Bernburg, Saaleufer ; Altenbnrg, Wiesenweg der Bode- wiesen; Baalberge. Bahndamm. C. Biendorf, am Wege nach Frenz. Reseda lutea. Asch. im See zwischen Frose und Friedrichsaue. Bei Bernburg ündet sich selten eine Form mit — 100 — dünnen, langen, zugespitzten, an Reseda luteola erinnernden Trauben. Pamassia palustris. C. Fuhnewiesen bei Radegast. Kubus subereetus. Z. Im Rosselgebiet bei Moinsdml und Müldatedt. (Fortsetzung folgt.) Kin kleiner Beitrag zur Flora von Siebleben. Von Karl Ortle p p . Gotha. Wenn ich nachstehend nicht nur Pflanzen ans Siebleben, sondern auch vom Seeberg u. Bahndamm bei Gotha bespreche u. erwähne, so geschieht dies hauptsächlich, weil mein Freund die meisten dieser Pflanzen auf einmal sammelte. Zunächst will ich die Pflanzen aufführen, die mir derselbe schon früher (am 28. Juli 1899) vom Siebleber Teich brachte. 1 ) D i a n t h u s C a r t h u s i a n o r u m L. Ein sehr kräftiges Exemplar mit mehreren Stengeln, bei dem die Stengel jedoch nicht wie Garcke angiebt kahl, sondern nebst den Blättern körnig rauh sind. 2) Eine knäuelblütige Campanula, bei welcher die Blätter, vor allem deren Bänder, aber auch der Stengel und die Kelche rauhhaarig sind, während die Krone auch behaart ist. sich jedoch nicht rauh anfühlt. Auch laufen die unteren Stengelblätter am Blattstiel, welcher fast so lang als das Blatt ist. herab, sodass dieser geflügelt ist, Während die mittleren und unteren Stengel- blätter lnnze'.tlich sind, haben die oberen eine mehr eiförmig- [anzettliche Gestalt und endigen in eine lange Spitze. Die mitt- leren und oberen Stengelblätter sind am Grunde herzförmig und halbstengelumfassend. Alle Blätter sind sehr ungleich fast doppelt gekerbt. Von den Wurzelblattern waren nur noch unkenntliche Reste vorhanden. Die Grundachse war jedoch holzig und nur am oberen Ende etwas stärker als der Stengel, sonst dünner. Die Kelch- zipfel sind lineal-lanzettlich pfriemlich zugespitzt. Der Griffel schliesst mit der Blumenkrone ab. Der Stengel ist kantig. Ich möchte diese Pflanze für eine Campanula Cervi- caria ■ glomerata halten, da sie jener vor allem in Behaarung und Form der unteren Blätter und dieser hauptsächlich durch die schmalen Kelchzipfel und den kantigen Stengel, den nicht vor- ragenden Griffel, sowie den herzförmigen Grund der mittleren und oberen Blätter gleicht. Eine ('. Cervicaria X glomerata ist. aller- dings mit einem Fragezeichen dahinter, in einem Referate Dr. Poeverlein's über Schwarz, Phanerogamen- und Gefässkryptogamen- Flora der Umgegend von Nürnberg-Krlangen etc. II. oder spezieller Teil. 1. u. 2. lieft, in All. Bot. Zeitschrift 19G0, p. 93, erwähnt. Meine Pflanze weicht jedoch vor allem durch die lineal-lanzettlichen. pfriemlich zugespitzten Kelchzipfel und die geflügelten Blattstiele der unteren Blätter von jener ab. 3) Campanula urtieifolia Schmidt. Nur die aller- obersten Blätter sitzend. Krone sehr gross und auch am Rande gewimpert, — 110 — 4) Reseda luteola L. Am 16. Juni 1!)01 erhielt ich aus dem Siebleber Hölzchen: 1) Aconitum Lycoctonum L., das hier in einer An- zahl von Exemplaren vorhanden war. ohne doch besonders häufig zu sein. Dasselbe war unten fast kahl, nach oben stärker und an den Blütentraubenstielen ziemlich dicht rauhhaarig. Blätter ober- und unterseits nur sehr zerstreut behaart, die oberen am Rande dicht gewimpert. Die Zähne der Blattzipfel meist mit kurzei granniger Spitze, Haube zurückgeneigt. 2) Sanicula europaea L. 3) L ilium Martagon L. in einer Anzahl von Exemplaren vorhanden, ohne lies, häufig zu seiu. Grösse 70 bis 80 cm. Nur die auf die untersten paar Blätter folgenden 3 Blätter richtig quirlig gestellt, die übrigen mehr zerstreut stehend. Stengel braunrot mit teilweise zusammenfließenden braunen Flecken, während die Flecken an der Blüte nicht zusammenflössen. 4) Listera ovata circa 60 cm hoch. Von dem Übergang vom grossen zum kleinen Seeberg erhielt ich am 16. Juni 1901 Beseda lutea L. Dabei will ich noch er- wähnen, dass ich von anderer Seite am 1. Juli 1901 vom kleinen Seeberg 2 Exemplare von Monotropa Hypopitys L., welche bisher meines Wissens*) nur für den Gr. Seeberg ange- geben war. erhielt. Dieselben wuchsen mit circa 40 anderen Exemplaren auf den Wurzeln hinter ihnen stehender Kiefern, leb fand in den seitenständigen Blüten, die ich von denselben unter suchte, nur 7 Staubgefässe, in einer Blüte des einen Exemplares sogar nur 4 Staubgefässe. Von dem Weg vom Siebleber Hölzchen nach dem Bahn- damm und von diesem erhielt ich folgende Pflanzen: 1) Genista tinetoria L. Etwas rauhhaarig mit Ausnahme der Wimpern an den Blatträndern. 2) Echinm vulgare L. Sehr kräftig und reichblütig. .)) Lathyrus tuberosus L. vom Bahndamm. 4) Melandryum album Garcke (= M. pratense Roehliug (1812) = Saponaria vespertina Fenzl ) vom Bahndamm, dort nicht häufig. Blätter schwarzgefleckt und Stengel mit schwarzen zum Teil streifenartig in einander tiiessenden Flecken. Bei der ',- Pflanze fand ich eine Blüte und eine Knospe mit 6 Griffeln. 5. Calamintha Acinos Clairv. An der Walkmühle wuchs Melampyrum arvense L., an deren gelblichweissen Kronen die purpurrote Oberlippe und das rötliche Faule der Unterlippe, sowie ein dunklerer Schlundfleck an dieser zu bemerken war. Nur die obersten Deckblätter sind am Ende rot. Botanische Vereine. Des Botanischen Verein 3 der Provinz Branden- burg 74. Haupt-Versammlung wurde Sonntag, den 2. Juni 1901 zu Dehn in abgehalten und von Herrn Prof. Dr. Sc; hu mann eröffnet, *) Auch „Naturwissenschaftliches und Geschichtliches vom Seeberg", herausgegeben vom naturwissenschaftlichen Verein zu Gotha, L901, efiebl sie nur für den grossen Seeberg an. 111 — welcher den Vorsitz an Herrn Prof. Dr. 1'. Ascherson, den Ehrenvorsitzenden des Vereins, abtrat Nachdem letzterer die Geschichte des Klosters Lehnin skizziert und der Männer, welche sich nni die Erforschung der dortigen Flora verdient gemacht hahen. in kurzer Rede gedacht hat, spricht Herr Dr. Pilger über die Entstehung neuer konstanter Formen im Pflanzenreich im Anschluss an ein eben erscheinendes Werk von Prof. Hugo de Vries in Amsterdam und erläutert sie an Qenothera Lamarckiana. Neue Arten resp. Formen entstehen plötzlich und bleiheu konstant, wenn eine Kreuzung nicht möglich ist und die äusseren Lehensbedingungen dieselben bleiben. — Sodann bespricht Herr Prof Dr. Schumann das vom Herrn Geh. Regierungsrat Dr. Engler vor kurzem herausgegebene Werkchen : „Die Pflanzen- Formationen und die pflanzengeographische Gliederung der Alpen kette, erläutert an der Alpenanlage des neuen Königl. Botanischen Gartens zu Dahlem, mit 2 Orientierungskalten'- (Preis 1 JQ und empfiehlt dessen Anschaffung den Besuchern des Gartens und Freunden der Alpenflora. — Herr Kustos Hennings spricht über die Bauchpilze (Gasteromyceten), über deren Vorkommen in Ungarn und in der Mark und erklärt Beobachtungen über die- selben für wünschenswert. — Hierauf hält Herr Prof. Dr. So r au er einen seiner stets interessanten Vorträge, diesmal über den durch Fusarium nivale erzeugten, namentlich den Roggen- saaten schädlichen Schneeschimmel. Der schon längst be- kannte Schneeschimmel zeigt sich beim Schmelzen des Schnees nicht bloss auf Feldern, sondern auch in Gärten auf Rasenplätzen. ! her seine Natur sind die Ansichten verschieden, und deshalb hat liedner mit ihm im letzten Frühjahr Kulturversuche auf Gelatine mit Roggen ahkochung angestellt. Zunächst bemerkt man Mycelfäden; bei näherem Zusehen findet man auch Conidien. Diese kleben zusammen uud bleiben lange Zeit lebensfähig. Kleine Bakterien zerstören den Pilz sehr schnell, oft binnen 2 Tagen: trockne Luft und Sonnenschein töten auch die Mycelfäden bald. Zum Schlüsse macht Herr Prof. Dr. P. Ascherson einen neuen märkischen Standort von Myrica Gale bekannt, nämlich Luckenwalde, wo der Gagel in diesem Jahre durch einen Schul- knaben auf einer moorigen Wiese am Rande eines Kiefernwaldes gefunden wurde, und verteilt durch Oberlehrer Dr. Hock von dort eingesandte Exemplare. Zu der Vorexkursion am Sonnabend, den 1 Juni, nach dem Kloster-, Gohlitz- und Mittelsee hatten sich etwa 20 Mitglieder eingefunden. Viel Seltenes bot die Flora von Lehnin nicht: von den an den Ufern der genannten Seen, aul Wiesen und im Walde am Rand derselben, überhaupt um Lehnin beobachteten Pflanzen nennt Unterzeichneter : BerdDeris vulgaris, Nymphaea alba. Nastür- tium amphibium and silvestre, Arabis arenosa, Erysimum cheiran- thoides, Cochleäria Armoracia, Viola palustris, Drosera rotundi- folia und angliea, Polygala vulgaris mit weissen Blüten, Stellaria glauca, Cerastium triviale, Rhamnus cathartica und Fraugula. Sarothamnus scoparius, Vicia villosa, Lathyrus montanus, Rosa ruhiginosa, Coajarum palustre. Crataegus Oxyacantha und m gyua. Hydrocotylo vulgaris, Peucedanum palustre. Valeriana dioica, Fupatonuiu cannabinum, Erigeron canadensis. Se necio palüst e r . Crepis paludosa, Vaccinium Oxycoccos. Andromeda polifolia, — 112 — Menyanthes trifoliata, Anchusa officinalis, Myosotis intermedia. Solanum Dulcamara, Pedicularis palustris, Ajuga genevensis, Pinguicula vulgaris, Lysimachia thyrsiflora, Armeria vulgaris, Ar is tolochia Clematitis im Klostergarten, Humulus Lupulus, Salix purpurea and repens, Triglochin palustris und maritima, Calla palustris, Orchis purpurea — nur in 1 Exemplare — , Listera ovata. Carex dioica, distieha. teretiuscula. paniculata, leporina,- stricta, vulgaris, limosa. pilulifera. Oederi, rostrata, liirta mit Übergängen zu hirtaeformis. Poa bulbosa var. viviparä, Lycopodium clavatum, Polypodiuni vulgare, Polystichnim The- lypteris und spinulosum, Asplenium Filix femina. Pteridium aquilinnm. Vor der Versammlung batte eine Besichtigung der Kloster- ruinen stattgefunden. Nächste Sitzung Freitag, den 13. Septbr., abends 7 Uhr im Botanischen Museuni, Grunewaldstr. (i 7 Gr. Lichter felde, d. 8. Juni 1901. Prof. H. Rottenbach. Briefkasten. Dr. K. in M. Mit herzl. Dk. Send, vom Suhlen thal [nit der schönen 0. mac. var. empfangen. VI. Glück zur Nordland- reise. - Dr.. M. in T. Herrliche Sachen! Meine Ürcb. -Samml. hat durch die wundervoll präp. Bastarde prächt. Zuwachs erhalten. - Dr. R. in Gr. Die Himalaya-Orch. hochwillkommen, es berührte recht angenehm die heimische Epip. latifolia von dort begrüssen zu dürfen. Nähei'es in d. Kürze. — W. E. in H. Verspr. Orch. Hybr. sehr erwünscht. Meine kl. Sendung werden Sie erhalten haben. — F. G. in II. Sie sind in Ihrer Auffassung doch zu harmlos, es giebt wohl mehr Leser als ..zahlende" Abonnenten der DBM. Doch scheint mir Ihr Rat betr. „deutlicherer" Mahnung zu hart. Ich halte schon aus Ilücksicht auf die ideale Scientia amabilis alle ihre Jünger für rechtschaffene Biedermänner. — II. in \Y.. W. in S., 1!. in K.. S. in N.. S. in W., S. in II.. G. in M. Die für die DBM. in Aussicht genommenen Artikel eilen nicht. Die Redaktionsmappe ist jetzt reich gelullt. — B. in S. Recht guten Erfolg! — Z. in D. Wie schön maus an der herrl. Ü.-See sein! II. in Tb. Ihre Gegend das reine Orekideen-Dorado, es fehlen von der deutsch. Flora nur 0 sp. Sie können also 81 ";'.„ Ihr Eigen nennen. - B. in A. Die 2 köstlichen Koleopt.-Send. hoch- interessant, habe alles schönstens präpariert. Bald Näheres. G. L, An die Leser. Mein Vorhaben, die Nr 8 noch fertig zu stellen vor meiner Abreise hat sich zu meinem Bedauern nicht ausführen lassen. Der Satz ist fast fertig gestellt, sie wird in den ersten Tagen des August zur Ausgabe gelangen. Alle Geld- und Briefsendungen. auch Angebotlisten uud Manuskripte bitte nach Arnstadt zu richten. I'ackete bitte bis Ende des Monats zurückzuhalten. Allerseits freundlichen Gruss u. allen Kollegen frohe Ferien! G. L, Verlag des Herausgebers Verantwortlicher Redakteur: Prof, Dr. (*. Leimbach, Arnstadt ■ 1'lüir Druek der. Hark- nn.l SleindrnakeM »on Otto Böttiier, Arnstadt i Thiir Deutsche Botanische Monatsschrift Zeitung für Systematiken Floristen und alle Freunde der heimischen Flora. Zugleich Organ der botanischen Vereine in Hamburg und Nürnberg und der Thüring. botanischen Gesellschaft „Irmischia" zu Arnstadt. Herausgegeben von Professor Dr. G. Leimhach, Direktor der RealBcliule zu Arnstadt. Erscheint monatlich. Nr. der Postzeitungsliste: 1730. Preis 6 Mk. jährlich. XIX. Jahrs-ano- 1901. August. •# 8. Inhalt. Dr. J. Murr, Wettere* über Orchideen Südtirols. Zawodny, Über die physiologische Bedeutung und Thätigkeit der Wurzeln. II \j. Geisenheyner u. Bäsecke, Ein Ausflug nach dem Donnersberge. O. R. Pieper, Zehnter Jahresbericht des Botanischen Vereins zu Hamburg. 19i »0—1901. Briefkasten. — An die Leser. — Zur Nachricht. Weiteres über Orchideen Südtirols. ') Von Dr. J. Murr. Am 5. und 18., sowie am 28. Mai d. J. besuchte ich wieder das Orchideen-Eldorado Nago-Torbole, natürlich mit bestem Erfolge. Ich wandte diesmal unter anderem eine besondere Aufmerk- samkeit den mehr weniger abweichenden Formen der Ophrys Bertolonii Mor. zu und bin zur Überzeugung gelangt, dass auch diese geringeren Abweichungen grossenteils als Rückschlagsformen resp. Rückkreuzungen der Komb. 0. Bertolonii x aranifera mit echter 0. Bertolonii zu betrachten sind. Ein sichere Grenze zwischen blosser Form und gonioklinischer Kreuzung lässt sich, wie auch Herr M. Schulze, dem ich ziemlich reichliches frisches Material übersandte, brieflich hei vorhob, schwer ziehen; doch ist zum Glücke gerade die Lippenzeichnung der 0. Bertolonii in ihren charakteristischen Umrissen so konstant, dass sich bezüglich der relativ immerhin seltenen stärker abweichenden Typen leichter *) Vgl. meine Aufsätze: „Eine neue Ophrys-Kreuzung (0. aranifera Iluds. x Bertolonii Mor.)" i. d. D. bot. Monatschr. 1898 S. 217, mit einer Tafel und „Beiträge zur Flora von Tirol und Vorarlberg XII" i. d. D. bot. Monatschr. 1900 (S. 195) gleichfalls mit einer Tafel. — 114 — entscheiden lässt, ob eine bestimmte Form der Makel noch ans. dem reinen Bertolonii Typus abgeleitet werden kann oder nicht. Übrigens treten nns vor allem nicht selten Exemplare der 0. Bertolonii entgegen, welche bei normaler oder fast normaler, allerdings gerne gelochter Makel (vgl. Fig. 1) 2) fast grüne oder schmutzig purpurn überlaufene (statt hell rosenrote) Perigonziptel auf- weisen. Auch in diesen Exemplaren möchte ich grossenteils die letzte Verblassung des aranifera-Eintlusses erkennen, besonders in jenen Fällen, wo sich mit diesem ersteren Merkmale ein mehr gewölbtes, daher schmäleres, dunkelbraunes (statt purpurbrauues) Labellum verbindet. Unzweifelhaft ist der aranifera-Einrluss bei den in Fig. 5 dargestellten Makeln (vgl. D. bot. Monatschr. 1898 No. 12 Abb. III a), deren zwei spitzliche Fortsätze nach oben, wie sie bei 0. Bertolonii sonst nie zu beobachten sind, schon auf den echten Super-Bastard 0. pseudo-Bertolonii mh. (vgl. Fig. a u. b) hinweisen. Aus Fig. 5 entwickelt sich die V-förmige Fig. 6, aus dieser die unter c und d abgebildeten merkwürdigen unzweifelhaften Hybridformen, die ich als 0. disiecta zusammenfasse. Hier hatte das Aufeinanderplatzen3) der rundlichen Bertolonii-Makel mit der H-förmigen Makel der 0. aranifera eine förmliche Zer- sprengung der einzelnen Makelteile zur Folge. 0. disiecta mh. ist im übrigen auch noch durch besonders breites und grosses, relativ sehr flaches, schwarzbraunes (nicht purpurbraunes i Labelluu ausgezeichnet; die z. T. sehr reduzierten Flecke sind wenig glänzend und eisengrau. Ich fand nur 3 Individuen dieser Hybridform. Die Figuren 8 — 11 zeigen wieder im ganzen den normalen Bertolonii-Umriss-, gleichwohl ist ein Einfluss von 0. aranifera auch hier kaum zu bezweifeln. Figur 8 m erinnert bereits an die Makel der 0. Gelmii mh., während die von demselben Individuum stammende Makelform 8 n eine extreme Ausbildung der auch bei echter 0. Bertolonii vorkommenden, durch Einbuchtung von unten entstandenen Hufeisenform darstellt. Nur an diesem und dem unter 3 abgebildeten Ex. beobachtete ich die Erscheinung einer entgegengesetzten Einbuchtung der Make] an verschiedenen Blüten einer und derselben Pflanze. Die tief und schmal hufeisen- förmige Makel traf ich mit hellroter Umrandung (Fig. 8 b) au einem sehr üppigen entschieden „inflnenzierten" Individuum der 0. Bertolonii in prachtvoller Entwicklung ausgeprägt. Figur 10 könnte man, für sich allein betrachtet, als nicht allzuwesentliche Modifikation der gewöhnlichen Bertolonii-Makel ansehen-, doch 2) So vergleicht sich auch die drei-gelochte Bertolonii-Makel, welche ich in der I). bot. Monatsschr. 1900 S. 195 erwähnte und auf der dort beigegebenen Tafel unter c abbildete mit der dreifach gelochten Fig. a von 0. pseudo-Bertolonii auf beiliegender Tafel I ; ebenso könnten auch Fig. c und bes. d der früheren Tafel mit einfach resp. doppelt gelochter Makel noch in diese Reihe von Rückschlags-Formen gehören. 3) D. h. natürlich richtiger: Das Aufeiuanderplatzen der in den spezifisch verschiedenen Elternpflanzen vorhandenen Anlagen. Oi;phrys ßertolonii Mor. > x 0. aranifera Huds. forniae recedentes ad 0. ßertolonii. (a, b ad 0. pseudo- ßertolonii Murr c, d 0. disiecta Murr nov. f. hybr.) ?oy fö « / ^ V •" ^>" fe K> ~^~. ( W w b t) 7 r , * 'S 3 ü cl <3 o ci C? Serapias Garbariorum Murr — Serapias kirsuta Lap. X Orchti pieta Lois. Orohis Beyrichü A. Kerner f. monslr. atava. imisnh- Fol Mn,i;,iy-;'!,nli l'iUI M98. Prof. Ur. Josef Murr — 115 — fand ich genau dieselbe Makelform an einer unteren Blüte der sicher hybriden O. pseudo-Bertölonii inli. (Fig. a) vertreten-, mit Fig. 10 stimmen wiederum die 2 geränderten Makeln Fig. 9 im wesentlichen überein. Selbstverständlich giebt es auch recedente Formen der 0. aranifera; auf solche Exemplare bezieht sich, wenigstens zum Teile, die von mir in der I). bot. Monatsschr. 1898 S. 217 (Fig. II a a' der Tafel) mit grosser Reserve aufgestellte 0. pseud-araniferä ; es war mir aber bei Aufstellung jener Form die ausserordentliche Veränderlichkeit der 0. aranifera in der Form,4) dem Grade der Deutlichkeit. Haltbarkeit und der Umrandung der Makel, sowie hinsichtlich der bald grösseren, bald kleineren, bald breiteren, bald schmäleren, bald mehr gelblich- oder sepia-braunen, bald rotbraunen Lippe noch viel zu wenig bekauut, mit Rücksicht auf welche Variabilität die Absonderung der von 0. Bertolonii angekränkelten Exemplare von dem Formenkreise der reinen 0. aranifera fast zur Unmöglichkeit wird. Im übrigen war der interessanteste Fund meiner heurigen Ausbeute in Nago wohl die auf Taf. 11 abgebildete monströse atavistische Form von Orchis Beyrichii Kerner5). Der Blütenstand des Exemplars ist einelockere, stark verlängerte Traube von ca. 30 Blüten. Sämtliche Perigone sind Cephalanthera-artig geschlossen, die Perigonblätter grösstenteils bis zum obersten Drittel oder Viertel verwachsen, doch unschwer zu trennen. Honiglippe und Sporn fehlen durchaus, d. h, das dritte der inneren Perigonblätter ist den zwei anderen völlig gleichgestaltetü) : Staub- beutel sind in jeder Blüte 2—4 (meist 3) entwickelt, Ari>n pflanzengeographischem Interesse .ist die Beobachtung, dass die zuerst von Hotrat F. Sauter (üsterr. bot. Zeitschr. 1899 Nr. 10) für das südliche Tirol von Siegmundskron bei Bozen 4) Von 0. fueiflora wird 0. aranifera hierin allerdings noch weit übertroffen. 5) Dass es sich um die in Nago unter den Eltern zahlreich und in mehreren stark abweichenden Formen - - besonders auf- fallend ist eine Spielart mit papillösen v i o 1 e 1 1 p u r p n r n e n Längsstreifen durch die Mitte der Honiglippe — auftretende 0. Beyrichii handelt, geht aus der Form der inneren Perigonzipfel (vgl. M. Schulze Orchidaceen Taf. 9 c Fig. 2) mit Entschieden- heit hervor. ") Ganz ähnlich fand Ortmann (Mitt. d. bot. Ver. t. Ges.- Thür. III. Bd. (1685) S. 225, mitget. bei Schulze Orchidaceen) bei Jena ein Ex. der Platauthera chlorantha mit z. T. spornlosen Blüten, deren Lippen sich in der Gestalt den übrigen Perigon- blättern näherten und welche 2 oder 3 ausgebildete Staubbeutel autwiesen. Die entgegengesetzte Erscheinung, wobei alle drei inneren Perigonblätter zu Honiglippen entwickelt sind, zeigt Tafel 9 (Orchis militaris) Fig. 10 bei Schulze Orchidaceen. - 116 - angegebene Orchis picta Lois.7) wohl im ganzen südlichen Landesteile die ausschliessliche Vertreterin von 0. Morio ist. Ich traf sie bei Nago-Torbole, in Calceranica und Vigolo-Vattaro. sowie in Madrano bei Trient. Herr Dr. Pf äff übersandte mir diese südliche Parallelform noch aus dem Mittelgebirge nördlich von Bozen, nämlich von Völs am Fusse des Schiern (bei 1000 — 1100 m). Ein besonders gesättigtes prächtiges Purpurviolett zeigten die Ex. von Madrano: die weis such rosafarbene Spielart trat ich nicht selten in Vigolo-Yattaro. Weiss blutige Ex. von 0. co m um- tat a Tod. sah ich dortselbst zu zweienmalen, das erste mal in Gesellschaft der Studierenden Barone Hermann und Heinrich Han del-Mazetti neben den bereits von Gelmi (Aggiunte 1900) von Vigolo - Yattaro mitgeteilten zwei Formen der Komb. 0. cominutata Tod. x ustulata L. Eine reizende, von weitem auf- fällige Spielart der 0. Siinia Lam. mit hellrosafarbenen (nicht hellvioletten bis graulichen") fein mormorierten Perigonen fand ich nur in einem Ex. bei Nago. Hie Ophrys obscura G. Beck glaube ich in einem von Frau Feldzeugmeisterswittwe Baronin Han del-Mazetti in meiner Begleitung unter 0. fuciflora und araneifera gesammelten Ex. zu erkennen; wenigstens wich jenes eine Individuum von allen Ex. der 0. fuciflora, die ich je sammelte, durch die gelbgrünen äusseren Perigonblätter und wohl auch durch die vereinfachte H-förmige Makel ab: ob jedoch eine Hybride vorliegt, scheint mir, wie auch Heir Schulze, dem ich das Ex. vorlegte, mit Rücksicht auf das ganz wie bei 0. fuciflora ent- wickelte Anhängsel der Lippe zweifelhaft: immerhin mag hier eine Parallele zu den von mir oben eingehend besprochenen rück- schlagenden Formen der Komb. Ü. Bertolonii x aranifera vorliegen. Nach Absendung der vorausgegangenen Zeilen besuchte ich am 21. Juni d. J. nochmals Yigolo-Vattaro mit der allerdings nur sehr leisen Hoffnung, ein Exemplar des bigeneren Bastardes Serapias triloba Koch Syn. (S. Tommasinii A. Kerner, S. Iiosel- liniana Goir.) ausfindig zu machen, da neben Serapias hirsuta gerade 0. coriophora var. fragrans dort überall in grosser Menge aultritt. Von dieser Hybriden fand ich nun allerdings nichts, doch erfreute mich nach fleissigem Herumsteigen schliesslich der Anblick einer prächtigen, höchst eigenartigen Serapias-Kreuzung mit sehr grossen, herzförmigen, rosenroten Labellen, bei der eine Beteiligung der 0. coriophora aus verschiedenen Gründen ausge- schlossen erschien. Hageren wies ausser der Form und Grösse 7) Ich schreibe vorläufig wieder „picta", nachdem mir Herr Schulze brieflich mitteilt, dass auch Prof. Asche rson infolge des Gutachtens eines Berliner Philologen Orchis wiederum weiblich sein lässt. Nach meinem eigenen fachgenössischen Dafürhalten kann das männliche hovic, auch im Lateinischen, wo es unzweifelhaft stets völlig als Fremdwort gefühlt wurde, nicht anders als männlich gebraucht werden; ich halte auch prinzipiell die Forderung für berechtigt — und die alten seligen Autoren dürften gleichfalls nichts einzuwenden haben — dass solche nicht allzuweitgehende Verbesserungen, sofern sie keinerlei Verwechslung zur Folge haben könnten, überall vorzunehmen sind, wo die philologische Korrektheit es erfordert. Bezüglich des Orchis pictus möchte ich aber, wie gesagt, bis auf weitere Aufhellung der Sache, meinem durch- aus konservativen Grundwesen ein kleines Zugeständnis machen. — 117 — des Label I ums schon der Umstand, dass unsere Pflanze bereits zur Hälfte abgeblüht war, während die Serapias und Ürchis coriopborä in schönster Blüte standen, auf die hier gleichfalls häufige Orchis picta als die eine Stammart hin, und zwar rnusste die seltenere weisslich rosafarbene Varietät derselben im Spiele gewesen sein, da die Lippe der Hybriden sonst eine dunklere, violettrote Färbung gezeigt hätte. Im folgenden die kurze Beschreibung der Hybriden: Stengel 21 cm hoch8), Grundblätter schmallanzottlich, besonders in der oberen Hälfte zusammengefaltet, die 3 Stengelblätter breitlanzettlich, etwas scheidenartig (alle sehr ähnlich denen von 0. papilionacea), Blütenstand eine lockere 7 - blutige Ähre darstellend, Blüten 28—33 mm lang, von den ansehnlichen, breitlanzettlichen im unteren Teile (über dem Fruchtknoten) zusammengeklappten hell- grünen, gestreiften, z. T. rötlich angelaufenen Deckblättern etwas überragt. Labellum leuchteud hellkarminrot, rinnig gewölbt, 20 mm lang, 18 mm breit, herz-rautenförmig, sehr seicht u. stumpf dreilappig9), am Bande schwach gekerbt, der Grund der Seitenlappen von dem durch die Perigonblätter gebildeten Helm etwas verdeckt, äussere Perigonblättei; lanzettlich, am Grunde gerundet, die zwei inneren ei -lanzettförmig, alle frei oder höchstens am Grunde zum Teile etwas verwachsen, alle gestreift, die zwei seitlichen grünlich, in der oberen Hälfte rosarot überlaufen, die 3 oberen fast der Lippe gleich gefärbt, rosarot; Griffelsäule schmal, der von Serapias hirsuta ziemlich ähnlich, doch mit stumpferem Fortsatz. Die Blüte meiner Pflanze ähnelt stark der bei Schulze Tafel 2 Fig. ' 4 und 5 (nach Barla) abgebildeten 0. papilionacea x S. Lingua; doch erscheint bei dieser der Mittellappen zum Teile (bei Fig. 4) spitzer und überhaupt deutlicher ausgeprägt; auch die gröbere rinnige Streifung der Lippe erinnert deutlich an 0. papilionacea. Ich nenne die neue Kombination Serapias Garbariorum zu Ehren der auf dem Gebiete der Hortikultur ausgezeichneten Brüder Dr. Giuseppe und Carlo Garbari, von denen besonders der erstere in zweijähriger persönlicher Bekanntschalt meiue Studien durch seltene Liebenswürdigkeit gefördert hat. Vereinzelt traf ich an mehreren Punkten in Vigolo-Vattaru auch eine hübsche, auffallende Form von Serapias hirsuta Lap., die ich als var. re fr acta bezeichne. Bei derselben ist der freie Mittellappen der Lippe breiter und kürzer und fast horizontal zurückgebrochen, manchmal auch vorne breit gerundet oder auf ein kleines Läppchen reduziert; auch die Perigonblätter sind an der Form viel breiter und kaum länger als die Seitenlappen der Lippe. Auch eine Partie nach dem Nordgehänge des Balisberges bei Trient (bei nur ca. 600 m) am 29. Juni lieferte noch einzelne gute Funde: ein sehr ausgeprägtes Ex. der Kombination Gym- nadenia conopea X odoratissima (ein anderes habituell 8) Die Knollen sandte ich in der umhüllenden Erde an den k. k. bot. Garten in Innsbruck zur weiteren Kultur. '•') Die C-förmigen Seitenlappen der Hybriden entsprechen den von den l'erigonblättern grossenteils verdeckten Seitenlappen der Serapias hirsuta; der rundlich-herzförmige nicht zurück- gebrochene Mittellappen hingegen tritt bei der Hybriden viel mehr zurück als bei den Serapias- Arten. — 118 — der letzteren Art nahestehendes Stück hatte ich neben annähernder G. odoratissima var. oxj^glossa Beck mit z. T. sehr verkürzten Spornen bereits in Yigolo-Vattaro gefunden) sowie zahlreich eine von Schulze mit Bestimmtheit zu Orchis Tr annsteineri Saut, bezogene Form mit trübrosafarbenen Corollen, die von Exemplaren Traun s teiners aus Kitzbühel durch kürzere, stumpfere Blätter, die reichblütigere, verlängerte Traube u. s. w. beträchtlich abweicht, dagegen nach meiner Erinnerung recht gut zu Exemplaren stimmt, die schon vor etlichen Jahren von v. Benz im Bärenthal in Kärnten gesammelt und von Schulze kürzlich als 0. Traunsteineri var. Frisii Klinge bestimmt wurden1"). Über die physiologische Bedeutung u. Thätigkeit der Wurzeln. Von Zawodn y iu Berlin. II. (Forts, von S. 91 d. Jahr-.). Eben so wenig wie von d«n mechanischen Widerständen des festen Bodens, wie des Hydrotropismus, sowie Rheotropismns lassen sich die Abweichungen der Wurzelverzweigung von der tj-pis£hen Vorschrift von Licht- oder Wärmewirkungen gut ab- leiten, wie etwa die Adventivsprossen des Stammes von Pappeln, Kirschen. Linden und anderen Laubbäumen, welche man über- wiegend an der Sonnenseite der Stämme hervorbrechen sieht, so- fern nicht örtliche Verletzungen auf die Sprossbildung bestimmend eingewirkt haben. Die Wärme ist bekanntlich von sehr bedeuten- dem Einfluss auf die Entwickelung der Wurzelsprossen im All- gemeinen. Ein A'ersuch Bonchardat's ') hat dies nachge- wiesen. Bei den vor kurzer Zeit ausgeführten Vegetations- versuchen habe ich in den Glascylindern. worin die Pflanzen vegetierten und welche dunkel gehalten wurden, eine Koiacidenz der Nebenwurzeln nach einer einheitlichen Richtungsachse au den vorzugsweise verzweigten Orthostichen gefunden, aus welcher das Vorhandensein des Geotropismus und sehr feiner thermo-physiolo- gischer Wirkungen, bedingt durch die Schwankungen der Temperatur innerhalb der Flüssigkeitssäule, wahrgenommen wurde. Der Geo- tropismus der Wurzel ermöglicht ihr Eindringen in den Boden um sich die ihr brauchbaren Stoffe nutzbar zu machen. Durch das früher erwähnte Vermögen, Seitenwurzeln zu bilden, wodurch das äusserst reiche und ausgedehnte A'erzweigungssystem entsteht, kann die Pflanze ein ganz bedeutendes Bodenareal mit aus- reichender Abgabefähigkeit bestreichen. Nach allen Seiten ist durch die Verzweigung der Wurzeln der Boden iu Besitz ge- nommen und es kann nicht so leicht diesem Wurzelsystem nutz- bares Nährmaterial entgehen. Dies ganze System wäre aber gar nicht in der Gestalt möglich, wenn die Haupt- und Nebenwurzeln in derselben Weise dem Geotropismus und Thermotropismus aus- lü) 0. Traunsteineri ist meines Wissens sowohl für Italienisch- Tirol wie für Kärnten neu. *) J. Bouchardat, Recherches sur la Vegetation appliquees ä l'agriculture, Paris 1846. — 119 — gesetzt wären. Die Schwerkraft zwingt die Hauptwurzel senkrecht abwärts zu wachsen. Wären die Nebenwurzelu in derselben Weise geotropisch, so würden sie gemeinschaftlich mit ihr den- selben Weg verfolgen. Nun sind die Nebenwurzelu erster Ord- nung sehr wenig, die /weiter Ordnung gar nicht empfindlich für die Wirkung der Schwere. Während die stark geotropische Haupt- wurzel senkrecht abwärts wachsen nmss, können die nicht geo- tropischen Nebenwurzeln in anderer zur Mutterwurzel geneigten oder senkrechten Richtung t'ortwaehsen. Es ist eine allgemeine Erfahrung, dass in tropfbar flüssigen Medien die Dimensionen und die Verzweigung der Wurzeln in Abhängigkeit stehen von dem Koncentrationsgrade der Ernährungs- flüssigkeit.2) Koncentrierte Lösungen erzeugen in der Regel ein kurzes, gedrungenes, mit zahlreichen Nebenwurzeln versehenes Wurzelsystem 5 in verdünnteren Lösungen oder gar in reinem Wasser strecken sich die dünneu und armverzweigten Wurzeln zu einer beträchtlichen Länge hinab. Übereinstimmend hiermit lehrt das Mikroskop, dass ein Gefässbündel, welches oftmals fast schon im Bereiche der Wurzelhaube sich differenzierte, erst einen Ausbildungsgrad erlangt haben muss, bevor dasselbe, fern von dem Vegetationskegel der Wurzelspitze, Nebenwurzeln zu erzeugen vermag. Somit steht die Entstehung von Nebenwurzeln mit der Ernährungsweise der Wurzel in kausalem Zusammenhange und es ist daher die Frage von Bedeutung, ob die Erscheinung einer reichen Neben Wurzelbildung allgemein die Wirkung der durch die Vegetation der oberirdischen Pflanzenorgane mitbedingten Wurzelernährung sei, oder ob sich dieselbe lokal specifizieren und auf einzelne Reste des Wurzelsystems wo nicht beschränken doch an einzelnen Wurzelästen vorzugsweise begünstigen lasse. Gewisse allbekannte Erscheinungen auf dem Felde, im Obstgarten und im Forste sprechen für das letztere. Duhamel :i) fand, dass die Seitenwurzeln der Räume um so stärker und kräftiger sind, je näher der Oberfläche • sie sich befinden, so dass, wenn man beim Verpflanzeu eines Raumes mehrere Wurzeläste verschont, derjenige, welcher näher an der U herfläche hinstreicht, fast immer kräftiger sein wird, als der, welcher tiefer eingepflanzt ist. Saussure,4) in einer Abhandlung über den Eintiuss des Sauerstoffes auf die Vegetation, glaubte diese Erscheinung aus der nähereu Berührung der oberflächlichen Wurzeln mit dem atmosphärischen Sauerstoff erklären zu müssen und weist als ferneren Releg für diese Ansicht darauf hin, dass die Raumwurzeln, welche in Mist, in Schlammgruud oder in '-) Hellriegel, Jahresbericht der Agrikulturckemie, 1870 — 1872; J. Lindley Theorie der Gärtnerei. 1842; J. Sachs, Physiologische Notizen, Flora 1892; C. Kraus, Untersuchungen über die Re- wurzelung der Kulturpflanzen in physiologischer und kultureller Beziehung, I— 111. Mitteilung 1894—95. 3) H. L. Duhamel du Monceau, Traite des arbres et arbustes, qui se cultivent en France en pleine terre 1755 und „La physique des arbres" 1758. 4) Nicolas Theodore de Saussure, Recherches chimiques sur la Vegetation, Paris 1804. — 120 — Wasserröhren eindringen, sich darin unendlich teilen und Fuchs- schwänze bilden, weil sie nicht darin wachsen können, ohne ihre Berührungspunkte mit der sehr kleinen MeDge Sauerstoffgases zu vermehren, welche sie in diesen Medien finden. Ohne hier auf die Rolle, welche Saussure dem Sauerstoff in diesen Erscheinungen anweist, näher eingehen zu wollen, da ich später hierauf zurückkommen werde, erwähne ich nur, dass die Wurzeln, welche ich aus ver- stopften Drainröhren gelöst und gereinigt hatte, entsprechend den Wurzeln, welche in sehr verdünnten Nährstofflösungen sich bilden, äusserst fein- und langfaserig ausgebildet waren. Sehr beachtens- wert ist ferner eine hierher gehörige Beobachtung Nöggerrath's. 5) Dieser fand auf einem alten Totenfelde am Bubenheimer Berge unter einer 2 m tiefen Schicht Bimstein, auf welchem Luzerne wuchs, Knochenstücke, deren Substanz vollständig durch Wurzelfilz ersetzt war. Ein exakter Vegetationsversuch in dieser Richtung würde, wie ich glaube, zu ermitteln haben, ob, unter übrigens gleichen Verhältnissen, durch Lokalisierung der Nährstoffe inner- halb der Bodenräume, welche die Wurzeln einer Pflanze vermöge ihrer spezifischen Durchschnittserstreckung zu durchsetzen ver- mögen, die überwiegende Ausbildung der entsprechenden Wurzel- partieen örtlich beeinflusst werden könne. Ein Versuch dieser Art in abgeschlossenen Gelassen wurde mit gutem Vertrauen ausgeführt, durch das notwendige Begiessen mit Wasser wurden die lokalisierten Stoffe aufgelöst und in dem ganzen Bodenraum verbreitet. Dieser Versuch hat zugleich die hohe Bedeutung des Verhaltens der Vorräte an Pflauzennähr- stoffen im Boden (Absorption),0) der Kohärenz der wasserhaltenden Kraft,7) der Kapillarität8) und der wasserauhaltenden Kraft 9) für das Pflanzenleben bewiesen und zugleich die Mengenverhältnisse der anzuwendenden Düngstoffe zu der rohen Gesamterde vorgeschrieben. Als Versuchspflanze diente Sorghum saccharatum Pers., als Versuchsboden eine nahrungsarme thonige Erde. Diese wurde in cylindrische Glasgefässe eingelullt, deren jedes eine Pflanze zn tragen bestimmt war und bei 27 cm Höhe und 13 cm Weite einen Inhalt von drei Litern Wasser besass. Zwei Salzgemische, das .eine stickstoffhaltig, das andere stickstofffrei, nach chemischen Äquivalenten bereitet, wurden in zwei parallelen Reihen (zu je 6 Glascylindern) in der rohen Erde, welche zuvor in einem Ziegelofen geglüht und gröblich gesiebt war, in verschiedener Weise lokalisiert. 5) Joh. Jak. Nög-gerath, Westerniann's Monatshefte, 1859. G) Dr. E. Heiden, Lehrbuch der Diin gerlehre. Stuttgart 18C6; Dr. W. Knop, Der Kreislauf des Stoffes, Leipzig 1868. 7) Landw. Jahrbücher, Berlin 1874, III. 8) Dr. v. Kleuze, Untersuchung über die kapillare Wasser- leitung im Boden. Landw. Jahrb., Berlin 1877, VI. 9) Schübler, Grundsätze der Agrikulturchemie, Leipzig 1838. Nie. Th. de Saussure, Recherches chimiques sur la Vegetation, 1804. - 121 — Die Zusammensetzung der beiden Salzgemische' war folgende: Reihe A (Cylinder I-Vl) Reihe B (Cylinder VII-XII) stickstofffrei .. stickstoffhaltig 3 Äqii. phosphors. Kalk, 1 Aqu. phosphorsaures Kali, 1 „ Bittersalz, 1 „ Kalksalpeter, l „ Pottasche, 1 „ schwefeis. Ammoniak. 1 „ kieselsaures Natron. Von dem stickstofffreien Salzgemisch wurden je 2.5 gr., von dem stickstoffhaltigen je 3 gr. mit ihrer 20— 30 fachen Menge roher Erde innig verriehen und, wie sogleich anzugeben, iu den Cylindern verteilt. Die Cylinder der Beihe A erhielten somit in den 2,5 gr. sickstofffreier Salze, auf eine Masse von mehr als 3 kg geglühter roher Erde, 0,266 gr. Kali uud 0,627 gr. Phosphorsäure. Die Cylinder der Reihe B. erhielten in den 3 gr. stickstoffhaltiger Salze 0,502 gr. Kali, 0,755 gr. Phosphorsäure, 0.574 gr. Salpeter- säure und O.LS'J gr. Ammoniak. Wiewohl das Absorptionsvermögen der rohen Erde durch das Glühen einige Einbusse erleiden musste, so lässt sich doch aus den bis jetzt bekannten Ziffern für die durchschnittlichen Attraktionsquanta der Ackererde berechnen, dass die zugeführten Nahrungsstoffe einige Procente der angewandten Erdmasse ab- sorptiv zu sättigen vermochten. Wenn demnach auch durch wiederholtes Begiessen der Töpfe kleine Quantitäten der einmal absorbierten Düng alze wieder in Lösung gelangten, mussten die- selben vou den angrenzenden Erdzonen sofort attrahiert werden, und somit die Bodenregion rings um den Ort der Lokalisierung, welche als mit Nährstoffen gesättigt zu. betrachten war, eine relativ beschränkte sein. Nun ist aber schon durch Saussure bekannt geworden, dass Dammerde, welche durch wiederholtes Auskochen mit Wasser eines Teils ihrer Nahrungsbestandteile beraubt worden war, einen um ein Viertel geringeren Ernteertrag hervorgebracht hatte, als eine übrigens gleiche Menge derselben nicht beraubten Dammerde. Bestimmter noch haben Naegeli's11) und Zöllers12) Untersuchungen ergeben, dass die vegetative Massenproduktion eines absorptiv ganz gesättigten Torfpulvers in höherem Verhältnis von der Produktion des rohen Torfpulvers differierte, als diejenigen eines halb oder viertel gesättigten Torfpulvers. Bestand demnach eine Abhängigkeit der Wurzelverzweigung von der örtlich reicheren Gegenwart von Nährstoffen, so musste dieselbe in dem bezeich- netermasseu zubereiteten Boden zur Evidenz gelangen. 1 >ie Verteilung der Düngstoffe in der rohen Erde war folgende: Cylinder I und VII: die Salzgemische sind homogen mit der rohen Erdmasse gemengt. Cylinder II und VIII: sie bilden eine sehr dünne Horizontal- schicht am Boden des Cylinders. Cylinder III und IX: sie bilden eine solche in mittlerer Höhe des Cylinders. Cylinder IV und X: sie bilden eine solche 3-4 cm tief unter der Oberfläche. n) Karl W. v. Naegeli, Pflanzenphysiologische Unter- suchungen, 1855. j2) H. Zöller, Annalen der Chemie und Pharmacie, Bd. CXXI. — 122 — Cylinder V und XI: sie bilden einen vertikalen peripherischen Cylindermantel. Cylinder \I und XII: sie bilden einen Vertikalcylinder in der Achse des Glasgefässes. Behufs der letztgenannten Verteiluugsweise der Düugstoffe in der Forin eines centralen Vertikalcylinders wurde eine weite beiderseits offene Glasröhre in der Achse des Glasgefässes fest- gehalten, wahrend man ausserhalb derselben die ruhe Erde ein- füllte: sodann wurde die Röhre selbst mit dem Salzgemisch an- gefüllt und vorsichtig herausgezogen. Die übrigen Verteilungs- weisen boten keine Schwierigkeiten dar. Um die höchste Genauigkeit zu erreichen, wurde bei der Vorbereitung jede Stoffzufuhr vermieden, die Samen habe ich des- halb in destilliertem Wasser quellen lassen und bis zur Entwicklung der Keimpflänzchen ebenfalls nur in destilliertem Wasser erzogen. Im Juni wurden die Keimpflänzchen aus dem destillierten Wasser, ihrem bisherigen Medium, in die von Papphülsen um- schlossenen Cylinder gesteckt. Anfangs mit Glasglocken bedeckt und jeden zweiten oder nach Belinden dritten Tag mit destilliertem Wasser, welches nur sehr laugsam in die dichte Erdmasse eindrang. massig begossen. An den Ostfenstern des Arbeitszimmers, welches von Osten nach Süden sehr stark durchleuchtet und erwärmt war, ging die Entwickelung sämtlicher Pflanzen gesund und rasch von Statten, wiewohl die Zimmerluft uud die wenig fruchtbare, dabei sehr dichte Erde sich in der zarten Gestalt der Versuchspflanzen geltend machten. Die Inflorescenz trat übereinstimmend in den letzten Tagen des August und den ersten Tagen des Septembers ein. Den 28. Oktober wurden die oberirdischen Stöcke abgeschnitten.13) Die lufttrockenen Erntegewichte schwankten zwischen 15,6 gr. und 21,4 gr. bei den unter Zufuhr von stickstofffreien Salzen ge- wachsenen Pflanzen, und zwischen 16,2 gr und 22,8 gr bei den Pflanzen, welcheu stickstoffhaltige Salze dargeboten waren. Dieses Uebergewicht der unter Stickstoffzufuhr erzeugten Pflanzen ist darin begründet, dass dieselben durchschnittlich grössere und reifere Früchte ausgebildet hatten. Ich muss gleich erwähnen, dass den stickstoffhaltigen Nährstoffen ein direkter Einfluss auf diese Beschleunigung der samenbildenden Processe zuzuschreiben ist. (Schluss folgt). Ein Ausflug nach dem Donnersberge. Von L. Geisenhej'ner u. P. Baesecke. In den siebenziger Jahren habe ich auf dem Hirtenteis am Donnersberg eine sehr schöne und höchst auffallende Rose auf- gefunden, die ich nach eingehender Betrachtung für einen Bastard aus Rosa .pimpinellifolia und canina halten zu müssen glaubte. Dr. H. Christ in Basei, dem ich sie zugesandt hatte, bestätigte meine Meinung und erklärte sie für durchaus übereinstimmend mit einer von Dr. Fries bei Grünstadt gesammelten Pflanze : Rosa pimpinellifolia x canina = R. hibernica Sm., unter welchem Namen ich sie auch im Jahre 1879 im Baenitz'schen Herbarium europaeum ausgab. Fr. Crepin, der bekannte belgische Rosen- 13) Da ich am 23. September abreiste, Hess ich mir die ab- geschnittenen Stöcke nachsenden. — 123 — forscher, der sie hieraus erhielt, bezweifelt aber die Richtigkeit dieser unserer Deutung. In seinem 1894 erschienenen Werke über hybride Rosen*) setzt er die Gründe auseinander, die ihm für den Ursprung aus R. pimpinellifolia und R. glauca Yill. zu sprechen scheinen und fügt hinzu: il importera de savoir si le K. glauca Yill. existe dans le voisinage de cette forme. Obgleich ich bereits 16 mal deu Donnersberg bestiegen hatte, nahm ich mir (loch vor, ihn zu diesem Zwecke noch einmal zu besuchen; aber erst in diesem Jahre war es mir möglich, meine Absicht auszuführen Seit einem Jahre konditioniert in dem nahen Bingerbrück ein junger Apotheker, Herr P. Baesecke, der zugleich ein sehr eifriger Botaniker ist u. die Kenntnis der hiesigen Flora bereits durch manchen schönen Fund bereichert hat. Ihn forderte ich auf, mich auf dieser Donnersbergsexkursion zu begleiten, und gern war er dazu bereit. Samstag, den 8. Juni trafen wir uns in Münster a. St., um von hier aus mit der Eisenbahn in die fröhliche Pfalz hinein- zudampfen, hinauf in das Thal der Alsenz, eines kleinen Neben- flusses der Nahe, der sich unterhalb der Ebernburg vor den Augen von Hütten und Sickingen mit ihr vereinigt. Noch sah man in dem dicken, lehmgelben, sonst so klaren Wasser die Spuren der furchtbaren Verwüstungen und Landabschwemmungen, die kaum 14 Tage vorher, am 2. Pfingsttage, ein Wolkenbruch ver- ursacht hatte ; aber ruhig floss es jetzt dahin und in Ruhe konnten wir. soweit die Schnelligkeit des Fahrens dies zuliess, ihr reizendes Thal betrachten, auch einzelne Kinder der Flora schon erkennen. Aus dem saftigen Grün der Wiesen winkte in Menge das leuchtende Gold von Galium Wirtgeni F. Seh. neben deui Tiefduukelblau der Glocken von (Jampanula glomerata L. Von den häufig jäh ab- stürzenden Sandsteinhängen nickten uns zwischen den goldgelben Köpfen mehrerer Hieraciumarten grosse und schöne Rasen von Dianthus caesius Sm. in ihrer Blütenpracht zu. Nach einstündiger Fahrt war Rockenkausen, der Ausgangs- punkt der Fusstour, erreicht. Einem kurzen Besuche bei Herrn Apotheker Kopp verdankten wir die Nachricht von einem neuer- dings angelegten schönen Wege durch das Langenwalder Thal, der dann auch natürlich eingeschlagen wurde. Der lauggestreckte Ort war bald durchschritten und unser Weg führte uns zunächst durch saftige AViesen und an einzelnen Wingerten vorüber dem Walde entgegen. Carum bulbocastanum Koch stand in Menge am "Wegrande und in einzelnen Ackern, und nmsste trotz seiner so tief sitzenden aber wohlschmeckenden Knolle, als Erdnuss von den Kindern gern gegessen, in die Büchse wandern. Von den vielen Wegelagerern, an denen wir vorüber mussteu, seien nur einige wenige aufgeführt: Uriganum vulgare L. an Weinbergsmauern, die oben dicht mit Seduni reflexum L. bedeckt sind, Leontodon hastilis L., Barkhausia foetida DC, Tragopogon major Jcq. und pratensis L. und Fnmaria Vaillantii. Im Schatten einer grossen Rosenhecke von Heckenrosen fanden wir als ersten Farn Aspidium tilix mas und zwar in einer sehr interessanten erosen Form: in seinen mannigfaltigen Ausbildungen begleitete er uns nun auf der ganzen Tour. *) Rosae hyhridae •, Etudes sur les roses hybrides par Francois Crepin, Gand. 1894. — 124 — Vor dem Eintritte in den Wald fiel uns ein Acker auf durch die ungeheuere Menge von Schachtelhalm; er war damit so dicht bedeckt, dass andere Pflanzen kaum wahrgenommen werden konnten. Aber einige bräunliche Flecken des so gleichmäßig grünen Kleides waren so auffallend, dass sie genauer in Augenschein genommen werden mussten. Die kleine Mühe lohnte sich sehr, da wir hier eine Anzahl schöner Exemplare einer nicht allzu häufigen Form (Equisetum arvense L. f. varia Milde) fanden, die sich durch die ziegelfarbenen Internodien so charakteristisch auszeichnet. Wo der Weg den Wald erreicht, liegt rechter Hand ein hoher Porphyrfels, der Langenwalder Felsen, der, wenngleich als Steinbruch benutzt, doch noch lange Zeit mauches schöne Pflanzt? chen an unerklimm barer Wand konservieren wird. Auf ihn hatte uns Herr Kopp bereits aufmerksam gemacht als auf den Standort einer von uns hier nicht vermuteten Pflanze, nämlich von Saxi- fraga sponhemica Gmel. Diese schöne Art, von Gmelin, dem Verf. der Flora badensis, in einem Nebenthal der Nahe, dem des Fisch- baches in der Nähe des Dorfes Sponheim entdeckt und nach diesem so benannt, ist an der oberen Nahe, bes in der Gegend von Ober- stein ja häufig und steigt bis fast nach Ebernburg herab.**) Während diese Pflanze dem ältesten Floristen der Pfalz, J. A. Pollich f) überhaupt unbekannt ist, wird sie von Fr. Schultz in seiner Flora der Pfalz (Speyer 1848) für diese zwar angegeben. aber nur „auf dem Diorit der Glangegenden" ; ihr Vorkommen im Alsenztbale war diesem eifrigen Erforscher seiner Heimat also auch ntch entgangen. Nach freundlicher Mitteilung des Herrn Kopp ist Herr Apotheker L. Hussong. z. Z. Assistent am ehem. Laboratorium iii Heidelberg, als Entdecker anzusehen, er hat sie 1887 während seiner Lehrzeit hier aufgefunden. (Fortsetzung folgt). Zehnter Jahresbericht des Botanischen Vereins zu Hamburg-, 1900—1901. Die Thätigkeit des Botanischen Vereins hat sich auch in dem verflossenen Vereiusjahr in den gewohnten Bahnen bewegt. Das 10-jährige Bestehen desselben bot dem Vorsitzenden Veranlassung, auf die erfolgreiche Arbeit der Mitglieder einen Rückblick zu werfen und im Anschluss daran auf die Bedeutung unseres Vereins für die Erforschung der heimischen Flora hin- zuweisen. Die wöchentlichen Excursionen sind beibehalten worden und erfreuten sich eines befriedigenden Zuspruchs. Auf Beschluss der Generalversammlung vom Vorjahre wurde die Zahl der Sonntags- excursionen auf 6 vermehrt. Infolge der planmässigen Durch- querung des floristischen Gebietes sind denn auch zahlreiche Er- gebnisse zu verzeichnen. Die Zahl der abgehaltenen Versammlungen beträgt 3. In einer derselben führte der Unterzeichnete typische Vertreter der Rotalgen vor, während in der zweiten Herr Justus Schmidt über neue Funde der heimischen Flora sowie über Adventivpflanzen eines ausserdoutschen Gebietes sprach. **) ^iehe meine darauf bezügliche Mitteilung in No. 4 des vierten Jahrganges der Deutschen bot. Monatsschrift. f ) Historia plantarum in Palatinatu Electorali. Mannheim 1776. - 126 — In der folgenden Aufzählung der wichtigeren botanischen Ergebnisse bedeutet: J. S. = Herr Justua Schmidt. Z. = Herr Zimpel, Dfm. W. = Dampfmühle bei Wandsbek. Ajuga genevensis L. Fehlrain zwischen Williughnsen und Glinde. Kr. Stormarn. Zimpel. Aristolochia Clematitis L. Hohes Eibufer zwischen Lauenbnrg und Sandkrug. Z. Asplenium Trichomanes L. Grabenabhang an einem Wege bei Lieth südlich von Elmshorn. Bünning. Anemone nemorosa L. forma bracteata. Diese höclist interessante Form wurde in einem Gehölz bei Poppenbüttel, Kr. Stormarn. am O.Mai v. Jahres aufgefunden. Die deformierten Perigonblätter und Staubgefässe zeigen die verschiedenartigsten Übergänge von grünen, geteilten Hochblättern zu einfachen, weissen, gewöhnlichen Perigonblättern. P. Junge. Aspidinm montanum Aschers, bei Kuden in Dit- marschen an einem Wege zwischen Kuden und Friedrichshof in wenigen Exemplaren. Die Pflanze war bisher im ganzen west- lichen Holstein noch nicht beobachtet. J. S. Aspidium montanum Aschers, f. crenata Milde. in ziemlich zahlreichen Stöcken bei Buchhorst im Kreise Lauen- burg. J..S. Avena pratensis L kommt an Wegen zwischen Süder- hastedt und Eggstedt in Ditmarschen ziemlich häutig vor. J. S. Calamagrostis lanceolata Rth. v. canescens Wib. in feuchten Wäldern bei Burg in Ditm. ziemlich häutig. J. S. Cämpanula persicifolia L., hohes Eibufer zwischen Lauenbnrg und Sandkrug. Z. Carex panniculata x remota konnte an zwei neuen Fundstellen nachgewiesen werden, nämlich bei Willinghusen im Er. Stormarn. wo die Pflanze in zahlreichen, grossen und kräftigen Exemplaren vorkommt, sowie bei Burg in Ditmarschen J. S. Carex panuiculata >< teretiuscula wurde in einem Moore zwischen Willinghusen und Glinde in zahlreichen Exem- plaren gefunden. Z. Cyperus fuscus L. gehört zu den seltneren Pflanzen der holsteinischen Flora. Neue Fundorte derselben wurden nach- gewiesen bei Oejendorf im Kr. Stormarn, bei Buchen, Fitzen und Bergholz im Kr. Lauenburg. J. S. Bei Steinbek, wo diese Pflanze verschwunden schien, ist dieselbe wieder konstatiert worden. Fehrs. Cystopteria fr agil is Beruh. Für diesen ziemlich seltenen Farn unserer Flora ist bei Huttblek bei Kaltenkirchen ein Fundort beobachtet worden. Erichsen. Doronicum Pardalianches L. wurde an einem Park- rande bei Blankenese (Mühlenberg) aufgefunden. P. Junge. Drosera a n g 1 i c a H u d s. kommt am Silbersee bei Wehdel unweit Beverstedt (Pr. Hannover) vor. Dieser Fundort wird von Buchenau in seiner Flora der nordwestdeutschen Tiefebene nicht erwähnt. J. S. Equisetum hiemale f. genuina A. Br. subf. poly- stachya Milde wurde aufgefunden in der Ladenbeker Schlucht bei Bergedorf (Kausch) und in einem sumpfigen Gebüsch bei Lütau im Kr. Lauenburg. J. S. — 126 — Equiseturn hiemale v. viridis Milde in der Dalbek- schl ucht bei Börnsen im Kr. Lauenburg. J. S. Equisetum pratense Ehrh. f. serotina Milde in der Rülau bei Schwarzenbek und bei Gülzow im Bornholz, Kr. Lauenburg. J. S. Equisetum pratense Ehrh. in einem Walde bei Burg in Ditmarschen. Es ist der zweite Standort von E. pratense im westl. Holstein, da dasselbe bis dahin nur von Albersdorf iu Dit- marschen bekannt geworden war. J. S. Equisetum pratense Ehrh. f. ramulosa Milde mit der normalen Form bei Burg in Ditmarschen. J. S. Equisetum pratense Ehrh. f. furcata wurde in einem Exemplar in der Rülau bei Schwarzenbek gefunden. J. S. Equisetum silvaticum L. f. serotina Milde bei Burg in Ditmarschen ziemlich häufig. J. 'S. Equisetum silvaticum L. f. furcata Milde. Iu einem feuchten Walde bei Burg in Ditmarschen wurden circa 2ö Stück dieser eigentümlichen monströsen Bildung beobachtet. Die Gabelung des Stengels wurde nur an sterilen Exemplaren beobachtet und erstreckte sich mehr oder weniger tief; bei einem Exemplar geht die Gabelung bis fast auf den Grund des Stengels : bei einem anderen Exemplar ist die Spitze des Steugels sogar dreiteilig. J. S. Eriophorum alpinum L. kommt auf einem Moor im Delvenauthal in der Nähe der ehemaligen Ziehnburger Schleuse vor. Ferner wurde die Pflanze auf dem Manauer Moor bei Duvensee entdeckt. Z. Ervum hirsutum L. f. fissum. Fischbeker Heide. F. Fischer. Galeopsis Ladanum L. forma angus tifolia. Diese sonst nur in Mittel- und Süddeutschland vorkommende Form fand sich in einigen Exemplaren auf einem Schuttplatz bei Bahren fehl. P. Junge. G n a p h a 1 i u m 1 u t e o - a 1 b u m L. kommt am Timmerhorner Teich bei Bargteheide vor. P. Junge. Hier och loa odorata Whlbg. wurde auf moorigen Wiesen bei Helmstedt in Ditmarschen beobachtet. Es ist dies der erste Standort im westlichen Holstein. J. S. Myosotis hispida Schlechtend. wurde in einer Form mit drüsig behaarten Kelchen bei Bahrenfeld beobachtet. P. Junge. Ophioglos sum vulgatum L. kommt in grossen Mengen am nördlichen Ufer des Timmerhorner Teiches im Kr. Storinarn (Prof. Kraepelin) und in einer Thongrube zwischen Boostedt und Neumünster, vor (Lehrer Paasch in Neumünster). Potentilla supina L. im Timmenhorner Teich im Kr. Storniarn. Die beiden Timmerhorn Teiche liegen seit zwei Jahren trocken; infolge dessen hatte sich auf dem durchweg sandigen Boden eine zum Teil recht üppige Vegetatioa entwickelt. Be- sonders reichlich war Potentilla supina vertreten. Sie bedeckte grosse Strecken des ziemlich umfangreichen Areals so dicht, dass andere Pflanzen nicht hoch kommen konnten. P. supina ist nicht neu für die holsteinische Flora, denn schon seit 1833 ist dieselbe au verschiedenen Stellen des südöstlichen Holstein und des süd- lichen Lauenburg beobachtet worden. Aber bisher wurde sie nur vereinzelt in Dorfstrassen angetroffen. Das sporadische Vorkommen — 127 — mag denn auch Hrn. Dr. Prahl dazu bewogen haben, P. supina zu denjenigen Pflanzen zu zählen, die sich noch nicht bei uns eingebürgert haben. — vergleiche Prahls Flora I, 2. Auflage, Seite 134 — . Nach den vorstehenden Mitteilungen dürfte man aber doch wohl berechtigt sein, P. supina zu den einheimischen Bürgern unserer Flora zu rechnen. J. S. Ein anderer Standort wurde in Bünningstedt, Kr. Stormarn, beobachtet. Erichsen. Primnla officinalis x acaulis f. superacaulis. Primula officinalis X acanlis i. super off icin ali s. Primnla officinalis x elatior. Primula elatior x acaulis f. snperacaulis. Primula elatior x acaulis f. super elatior. Die vorstehend verzeichneten Primelbastarde wurden am 6. Mai 1900 von W. Zimpel uud J. Schmidt auf einer Exkursion nach Oldenburg i. H. aufgefunden im Gehölz Wienberg bei Putlos. Die Bastarde Pr. acaulis x off. und acaulis x elatior kamen ausserordentlich zahlreich vor in den verschiedensten Übergängen: dagegen konnten von Pr. elatior x oft', nur einige wenige Exem- plare aufgefunden werden. Sagina nodosa Fenzl. var. glandulosa Besser wurde in grossen Mengen in dem ausgetrockneten Timmei korner Teiche beobachtet. J. S. Sambucus racemosa L. in grosser Menge bei Niendorf in der Richtung auf den Tarpenbek, wahrscheinlich angepflanzt. Erichsen. Saxifraga grauulata L. forma apetala. Diese in unserer Flora bisher nicht beobachtete Form fand sich in ziemlich vielen Exemplaren an der Chaussee in Laugenhorn. P. Junge. Scleranthns annuus X perennis wurde zwischen den Stammformen auf sandigen ackern zwischen Boostedt und Neumünster beobachtet. J. S. Scirpus maritimus L. Stadtgraben Hamburg. Erichsen. Sedum purpureum Lk. Bei Schneisen, Kr. Pinueberg. Erichsen. Veronica longifolia L. kommt zwischen Störkatben und Kellinghusen in grösserer Menge vor. Bünning. Veronica longifolia L. var. media Sehr ader findet sich auf einem Raine zwischen Bevern und Miustedt bei Bremer- vörde in Hannover. J. S. Adventivpflanzen : Amsinckia lycopsioides Lehm. Burg i. Dit- marschen. J. S. Anthemis ruthenica M. B. Burg i. D. J. S. Bromus tectorum L. Barg i. D. J. S. Bunias orientalis L. Burg i. I). J. S. Camelina microcarpa Andez. Burg i. D. J. S. Centaurea adpressa Dampfmühle Wandsbeck (Z.) und Langenfelde. Kausch. Cureopsis tinetoria D. C. Dfm. W. C. Kausch. Gyperus esculentus L. Dfm. W. C. Kausch. Diplotaxis muralis L. Dfm. W. Zimpel. Echium violaceum L. Barmbek aut Schutt. Mohr. Eragrostis megastaehya Link. Oejendorf und Dfm. W. ; J. S. - 128 — Erysimum repandum L. Burg in Ditmarsehen. J. S. Galium tricorne With. Elbuferb.Nienstedten. P. Junge. Geran in in divaricatum Ebrb. Dfm, W. Zimpel. Gypsophila panniculata L. Am Nordostseekanal bei Rendsburg. P. Junge. Hibiscus Trionum L. Dfm. W. Zimpel. Hieracium aurantiacum L. EidelstedterMoor. P. Juuge. Hieraciuni pratense Tausch. Eisenbahndamm unweit der Station Billw.-Moorfleet. Lathyrus annuus L. Dfm. W. Zimpel. Lathyrus tuberös us L. Winterhude. P. Junge. Lepidiura perfoliatum L. Burg in Ditm. J. S. Lotus diffusus. Dfm. W. Zimpel. Medicago media Pers. Nordostseekanal Rends- burg. P, Junge. Nepeta granditlora M. v. B. Scbmiedendorf bei Lütjen- burg in ziemlich vielen Exemplaren; ein alter Standort (Pahl 1867). P. Junge. Oenothera sinuata L. bei Oejendorf, Dfm W. J. S. Onobryehis viciaefolia Scop. Nordostseekanal bei Rendsbg. P. Junge. Panicum capillare L. f. purp urasc ens Druniond. Oejendorf. J. S. Setaria verticillataPB. Schuttplatz bei Bahren- feld. P. Junge. Silene dichotoma Ehrh. Burg in Ditmarsehen. J. S. Sisymbri um Columnae A. und Sisy mb ri um pan- nonicum Jacq. Burg in Ditm. J. S. Specularia Speculum D. C. Auf Schutt bei Rends- burg. P. Junge. Trifolium n ig r esc ens. Dfm. W. Zimpel. Trigonella co rn icu lata. Dfm. W. Zimpel. T r i t i c u m caninnm L. Bahrenfelder Kiesgruben. P. Junge. Vicia lutea L f . hirta Koch. Dfm. W. J. S. Vicia pannonica Jacq. f. purpurascens Koch. zw. Steinbek und Boberg. P. Junge. Hamburg, Juli 1901. G. R Pieper. 1. Vorsitzender. Briefkasten. P. in W. Wer mir ein Mittel giebt. um als Red. allen Lesern u. M.-Arb. es recht zu machen, den will ich königlich belohnen. — U. in G. Aufnahme absolut unmöglich. — E. in 0. Grlückl. Wse. ist die Zahl der Ihnen Gleichgesinnten verschw. kl., sonst Ade du schöne DBM. B. in R. Mit Dank bestätigt, Aii die Leser. Die Ausgabe der Nummer 8 hat sich etwas verzögert, weil die zum I. Art. gehörige Tafel nicht früher fertig gestellt werden konnte. — Sie liegt heute bei. Zur Nachricht. Dieser Nr. ist beigefügt Katalog von Richard Jordan- München, worauf wir alle Leser der DBM. ganz besonders auf- merksam machen. Verlag des Herausgebers. Verantwortlicher Redakteur: Prof. Dr. G. Leimbach, Arnstadt i. T/iür. Druck der Buch- und Steindruckerei von Otto Böttner, Arnstadt i. Thür. Deutsche Botanische Monatsschrift Zeitung für Sysfematiker, Floristen und alle Freunde der heimischen Flora. Zugleich Organ der botanischen Vereine in Hamburg und Nürnberg- und der Thüring. botanischen Gesellschaft „Irmischia" zu Arnstadt. Herausgegeben von Professor Dr. G. Leimbach, Direktor der Realschule zu Arnstadt. Erscheint monatlich. Nr. der Postzeitungsliste: 1730. Preis 6 Mk. jährlich. XIX. Jahrgang 1901. September. M 9. Inhalt. II. Rotteiibach, Zur Flora von Oberstdorf im Allgäu, II. Zscliacke, Beiträge zur Flora Anhaltina. 17//, 3. E. Jacobasch, Phänologische Beobachtungen. 0. Jaap, Ein Weiner Beitrag zur PUsflora oon Tirol. IL A. Ladurner, Zur Flora von Heran in SiidtiroU Botanische Vereine: Bot. Verein der Provinz Brandenburg in Berlin (September- Sitzung). — • Kleinere Mitteilungen: 1. Internationale botanische Gesellschaft. — '2. rerein sum Schutz und zur Pflege der Alpenflora. — An die Leser. — Brief- kasten. — Zur Saehricht. — Anaeigen. Zur Flora von Oberstdorf im Allgäu. Von Prof. H. Rottenbach. Die Flora des Allgäu, welche ich in früheren Jahren nur flüchtig kennen zu lernen Gelegenheit gehabt hatte, zog mich im Jahre 1899 wieder dorthin, und diesmal nahm ich den ganzen Monat Juli hindurch in Oberstdorf Aufenthalt. Zahlreiche Aus- flüge unternahm ich während dieser Zeit teils allein, teils in Ge- sellschaft meiner Tochter, teils mit meinem Freunde F. X. Christ aus München und hatte dabei Gelegenheit, nicht nur die Reich- haltigkeit, sondern auch eine Üppigkeit der Pflanzenwelt zu be- wundern, wie ich sie kaum anderswo im bayerischen Hochland sah. Dies gilt ganz besonders von deu Hängen am Gaisbachtobel zwischen dem Himmeleck und dem Oythal. Am Vormittag des 21. Juli stiegen Freund Christ, meine Tochter und ich von der Käseralp im hinteren Oythal (1371 m) nach dem Himmeleck bis zur Höhe von 1900 m empor, wo ein glücklicher Zufall uns etliche Murmeltiere in nächster Nähe sehen und hören Hess, um dann auf steilem, beschwerlichem Wege in vielen Windungen zum Stuibenfall im Oythal (1131 m) wieder abzusteigen. Das folgende Verzeichnis der beim Auf- und Abstieg beobachteten Pflanzen giebt ■ eine schwache Vorstellung von der reichen Flora dieser uichkeit. Die Reihenfolge ist ganz dieselbe wie in der illu- — 130 — strierten Flora von Deutschland von Dr. A. Garcke (18. Auflage), und in ihr können auch die der Kürze halber weggelassenen Autornamen nachgeschlagen werden. Tbalictrum aquilegiifolinm. Pulsatilla alpina, Anemone narcissiflora, Ranunculus alpester, aconitifolius, montanus und lanuginosus, Trollius europaeus. Aquilegia atrata, Aconitum NapeUus und LycoctonUm. — Arabis alpina und helliditblia, Cardamrae impätiens und amara, Cochlearia saxatilis, Thlaspi rotundifolium, Biscutella laevigata, Hutchinsia alpina. — Helianthemum Cliamae- cistus. Viola biflora. Polygala amara und Chamaebuxus. - ( ; ypsophila repens, Silene vulgaris, Melandryum rubrum, Moehringia muscosa und polygonoides, Stellaria nemorum, Cerastium triviale. — Hypericum montanum. Linum cathartiouin. Ge-ranium silvaticum. Medicago lupulina, Trifolium medium, montanum, Tbalii, repens und badium, Anthyllis Vulneraria v. alpestris, Lotus corni- culatus Coronilla vaginalis, llippocrepis comosa, Iledysaruin obscurum, Ervum silvaticum, Viola sepium, Lathyrus pratensis und occidentalis. — Rosa alpina, Rubus Idaeus, Dryas octo- petala Geum rivale, Fragaria vesca, Potentilla silvestris und aurea *) A 1 c li e m i 1 1 a alpina und fis s a , Sanguisorba minor, Aruncus Silvester, Pirus Chamaemespilus. — Epilobium trigonum, Cireaea alpina. Sedum atratum (nicht rot überlaufen). Saxifraga Ai/.non, aizoides. stellaris, rotundifolia und caesia, Chrysosplenium alterni- foiium. — Astrantia major, AegopodiuruPodagraria, Carmn Carvi, Pimpinella magna v. rosea. Angelica silvestris, Imperatoria Ostru- thinm, Laserpitium latifolium, Chaerophyllum aureum und Villarsii, P leurosp e r m u m aus t r i acu m. Valeriana montana und saxatilis. Knautia silvatica. Eupa- torium cannabimim, Adenostyles alpina, Bellidiastrum Michelii, Solidago Virga aurea, Buphthalmum salicifolium, Aohillea macrophy IIa. Tanacetum atratum und alpinum, Homogyue alpina, Petasites albus und niveus. Arönicum scorpioides, Arnica montana. Senecio Doronicum, Cirsmm spinosissimum, Carduus Personata und defloratus, CenUurea montana und pseudophrygia, Aposeris foetida, Tragopogon orientalis, Prenanthes purpurea, Mulgedium alpinum, Crepis aurea und paludosa, Soyeria mon- tana, Hieracium villosum. — Phyteuma Ilalleri, Campanula barbata. Vacoinium uliginosum, Erica carnea, Rhododendron hirsutum und intermedium, Pirola rotundifolia. — Gentiana lutea, punctata, asclepiadea, acaulis, bavarica und venia. — Geric-tne alpina, Myosotis suaveolens. Linaria alpina, Veronica saxatilis, aphylla und alpina, Tozzia alpina, Pedicularis ro- strata. foliosa und recutita. Bartschia alpina. Salvia glutinosa, Calamintha alpina. Pinguicula alpina, Globularia nudicaulis. Androsace Chamaejasme. Primula farinosa und Anrieula. Soldanella alpina und pueilla. Plantago alpina. lliimex alpinus, Polygonum viviparum. Daphne striata. Thesium alpinum. Tithymalus Gyparissias. Alnus viridis. Salix a rbuscula, retieulata und retusa. _ Orchis ustulata und globosa, Gymnadenia albida, Nigntella angustifolia, Piatanthera viridis. Listera ovata. Lilium Martagon, *) Potentilla salisburgensis fand ich oberhalb der Rappensee- hütte bei 2120 m Höhe ; nahe derselben ergötzten ganze Rasen von Viola calcarata das Auge des Botanikers. — 131 — All in ni Victoriaiis und ursinum, Polygonatum verticilhitum. Luzula silvatica. Carex firma. Phleum alpinum, Poa alpina v. vivipara. — Pinus montana. Lycopodium Selago, Selaginella selaginoides, Aspidium Lon- chitis und lobatum, Cystopteris alpina, Asplenium viride, Blech- iiuin Spicant. !n don letzten Nummern der Kneuckerschen „Allgem. Butan. Zeitschrift" veröffentlicht Fr. Vollmann aus München Beiträge zur Jnliflora des Allgäus, aber auch in diesen finde ich, ebenso wie in Prantls Flora von Bayern, das Vorkommen von Limosella aquatica bei Oberstdorf in 820 m Höhe nicht erwähnt, und doch dürfte «lies die grösste Höhe sein, bis zu welcher diese Pflanze im deutschen Reiche emporsteigt. Beiträge zur Flora Anhaltina. VIH. Von Hermann Zschacke. 4. Stück. (Fortsetzung von Seite 109 des Jahrgangs). Kuhns plicatus. Z. Im Rosselgebiet bei Meinsdorf, Mühlstedt, Buchholz, Thi essen. Ruh us villicaulis. Z. Meinsdorf, Rand der Kiefern. — De. Ileidehurg-Törten am Wege. Kultus Scanicus. Z. Rosselgebiet zwischen Meinsdorf und Mühlstedt am Waldsaum (det. Maass I — Altenhausen). Kubus Hercynicus. Ba. Viktorshöhe, zwischen dem Steingetrümmer der Teufelsmühle. Potentilla supina. Be. Dorfstrasse Freckleben, Saale- ufer Bernburg. Potentilla alba. De. Rösling. Gen ist a Germanica. De. Rösling, sowie Abhänge des Eisenbahneinschnittes. Cytisus sagittalis. De. Eisenbahnwall am Rösling. Trifolium striatum. Co. Gerillgrund bei Dobis. Be. Sandersleben am Sperenberge. Astragalus Danicus. Be. Sandersleben, am Speren- berge ; Grabenränder am Krenz bei Peissen. Ilippocrepis comosa. Asch. Steinbrüche nördlich von Friedrichsaue. Vicia villosa. Be. Rathmannsdorf, Getreidefehler am Lerchenteich. L'athyrus paluster. Be. Wiese zwischen Jlberstedt und Rathmannsdorfer Busch. Geranium palustre. C. Gräbeu bei Radegast. Geranium columbinum. Be. ^cker am Felsenkeller. Co. Acker bei Dobis auf Letten. Poly gala comosum. Asch. See zwischen Frose und Nackterstedt. A. Weggräben und Moorwiesen bei Chörau. Polygala amarum var. orbiculare. ('. Alter Torf- stich zwischen Zehmitz und Zörhig. M c r curiali s au n u a. C. Äcker des Fuhnealluviums bei Radegast. — 132 — Malva alcea. Asch. Steinbruch nördlich von Fried- richsaue. Hypericum acutum. C. Gräben bei Zehmitz. II elian them um hei i an t he m um. De. Eisenbahndamm am Rösling. L o p e z i a c o r o n a t a. Be. Schuttstelle am Schützen- platz 1899. Hippuris vulgaris. C. Fuhne zwischen Zehmitz und Zehbitz. Caucalis daucoides. Co. Äcker bei Dobis auf Letten. Pimpinella magna. C. Fuhnewiesen zwischen Rade- gast-Zehmitz-Zörbig. Myrrhis hirsuta. Ba. Alexisbad. Pirola r o tundifol i a. Be. Bahnausstich westlich vom Lercheuteich-, das ist im Gebiet der dritte Standort in Bahn- ausstichen. Lysimachia thyrsi flora. De. Wörlitzer Park. Glaux maritima mit weissen Kelchen. Be. Gräben im Moor bei Rathmannsdorf. Gentiana campest r is. Ba. "Wegrand Gernrode- Haferield. Gentiana amarella. C. Fuhnewiesen Zehmitz-Zörbig. Asperugoprocumbens. Be. Rand des Dröbel'schen Busches. C. An der alten Zuckerfabrik. De. Schuttstelle der Franzziegelei. Lithosp e r in um officinale. Be. oberer Rand des Grönaer Busches. Myosotis spar s i flora. C. Weggraben Diebzig-Drosa. Salvia silvestris und S. verticillata. Be. am Werder. Lamium album roseum. Be. tanter den Weinbergen der grossen Aue. Lamium gale ob dolon. C. Biendorfer Park. Hyoscyamus pallidus. Asch. Gatersleben, Schuttstelle. S c r o p h u 1 a r i a a 1 a t a. C . Radegaster Wiesengräben. Limosella aquatica. C. Am Tümpel der alten Kies- grube bei Zehmitz. Veronicascutellatapilosa und Veronica aquatica d a s y p o d a. Be. Eisen babnaussticbe an der Strasse nach Nienburg. Veronica verna. De. Rösling. Betreffs des von mir D. B. M. 1895, S. 168 angegebenen Standorts „Hänge zwischen Welbsleben und Westdorf* scheint meinerseits ein Irrtum vor- zuliegen. Mein Herbar weist kein Belagexemplar auf-, eine für das Bernburger Land so seltene Pflanze würde ich meiner Samm- lung einverleibt haben. Veronica To ur n efor t ii. Be. Acker am Kreuz bei Peissen, Roschwitz-Poley. Co. Äcker zwischen Nelben und dem wilden Busche, C. Äcker Krüthern-Wohlsdorf. Euphrasia Rostkoviana. Ba. Wiesen im Fricdensthale bei Alexisbad. Utricularia vulgaris. C. Alte Torfstiche Zehmitz - Zörbig. — 133 - (i ;i 1 i u ni t r i c (i rne. I5e. Sandersleben, nördlich vom Sperenberge. Co. GerUlgrund bei Dobis. Adoxa moschatellina. ('. Biendorfer Park. Valeriana dioica. Asch. Im See bei Frose-Nachter- Btedt. Be. Fuhnewiesen Baalberg©. C. Wulfener Busch. A. Chöraner Moorwiesen. ( ' a m pa nul a p e r s i c i f o 1 i a. Ba. lleinrichsburg. Be. Langes Holz bei Freckleben. C. p. eriocarpa. Co. Gerill- grnud bei Dobis. Eupatorium cannabinum. C. Grüben der Fuhne- wiesen bei Radegast. Z. Graben bei Mühlstedt. Petasites spur ins. Be. Bodeufer zwischen Nienburg und Neugattersleben. Solidago serotiiui. C. Badegast, in Hecken verwildert. X a n t h i u m 1 1 a 1 i c u m. Be. am Werder. Ambrosia trifida. Be. Saaleufer am DröbePschen Busch (det. Dr. Griibner). Bidens tripartitns hybridus. Be. Ausstiche der Born- schen Aue. Senecio vulgaris x vernalis. De. Acker zwischen Haltestelle Mosigkau und Chörau. Cirsium bulbosum. C. Fuhnewiesen zwischen Zehmitz und Löberitz. Tragopogon maior. Be. Lebendorfer Tagesbau. Scorzouera laciuiata. Be. Wegränder Bosch witz- Poley, Lattorf. Scorzouera humilis. De. Rösling. Taraxacum paludosum. C. Wolfe ner Busch. Sonchus paluster. Be. hohes Saaleufer bei üröbel. Crepis foetidus. Be. Lebendorfer Tagesbau. Phänologisclie Beobachtungen. Von E. Jacobasch. A. Verzeichnis der im November und Dezember 1900 von mir bei Jena beobachteten blühenden P h a n e r o g a m e n. Iulolge des bis zum 31. Dezember anhaltenden milden Wetters (nur am 30. Novbr., 8., 9., 18., 19., 25. uud 26. Dezbr. zeigten meioe Thermometer — 1 bis 2" R.) gab es allenthalben einzelne noch blühende Pflanzen, nicht bloss Ilerbstblüher, sondern auch solche, deren Blütezeit der Sommer, ja sogar das Frühjahr ist. Ich selbst beobachtete (ausser einer in einigen Vorgärten Jenas noch spät im Dezember blühenden Nelke und dem Goldlack) am 6., 9. uud 23. November an einem Fusswege vom neuen Friedhof durch eine Schlucht bis zu den Sonnenbergen und dem Gothewäldchen, am 28. November auf der Phile und im Dezember am oberen und unteren Philosophenwege bei Jena folgende in alphabetischer Reihenfolge aufgezählte Pflanzen. Hinter dem Namen und dem Datum, an welchem ich die Pflanzen bemerkte, füge ich in Klammern nach Garcke's Flora die gewöhnliche Blütezeit au. Achillea Millefolium L., 9.11., 28.11, (Juni bis Oktober), Antheniis tinctoria L., 9. 11. u. 23. 11., (Juli, August), Anthriscus silvestris Hffm., 1.12., (Mai, Juni), Bai Iota nigra L., 9. 11. u. 23. 11., (Juni bis August), — 134 — Borago officiualis L., 6.11. und Mitte Dezember, (Juni, Juli), Bupleurum falcaturu L., 9. 11., 28. 11., (Juli bis Oktober), Dactylis glomerata L., 23.11, (Juni, Juli), Daucus Carota L., 9. 11., 23. 11. u. 28. 11, (Juni bis Septbr.), Erodium cicutarium L'Herit., 9. 11., 23.11., 28.11, (April bis Herbst), Euphorbia exigua L., 23. 11., 28. 11, (Juni bis Oktober), Euphorbia helioscopia L., 23. 11., 28. 11, (April bis Septbr.), Fragaria vesca L., 6.11, (Mai, Juni), Fuinaria ofiicinalis L., 9. 11., 23. 11., 28. 11., (Mai bis Herbst), Geum urbanum L., 23.11., (Juni bis August), Geraniuin pyrenaicum L., 9. 11., 23. 11 , 28. 11., (Mai bis Herbst), Geranium Robertianura L., 6. 11., (Juni bis Herbst), (Beide Geranien fand ich schon anfangs Mai d. J. wieder in Blüte). Hieracium boreale Er., 23. 11. u. 28. 11., (August bis Oktbr.), Inula Conyza DC„ 9.11., 23.11., 28.11., (Juli, August), Knautia arvensis Coult,, 9. 11-, 23. 11., 28. 11.. (Juli, August), Lamium album L., 9. IL, 23. 11., 28. 11., (April bis Okt.), Mercurialis perennis L., 23.11., (April, Mai), Pastinaca sativa L., 9. IL, (Juli, August), Pimpinella Saxifraga L., 9. IL, 28. IL, (Juli bis September), Potentilla verna L., 6.11. u. 28.11., (April, Mai), Sonchus oleraceus L., 6. IL. (Juni bis Oktober), Sherardia arvensis L.. 6.11., 9.11., 23.11., (Juni bis Okt.), Vicia Faba L., 6. IL, 9. IL, 23. IL, (Juni, Juli), Vinca minor L., 23.11., (April, Mai), Natürlich waren auch die das ganze Jahr hindurch fast immer anzutreffenden Bellis perennis L., Senecio vulgaris L. und Taraxum officinale Web. vertreten. Der interessanteste Fund war mir aber Sisymbrium officinale Scop,, das zwar vom Mai bis in den Herbst blüht, hier aber, am unteren Philosopheiiwege am 18. und 27. Dezember gesammelt, kleistogame Blüten trug. Diese vollständig ge- schlossenen Blüten enthielten mit reifem Pollen versehene Staub- blätter und zu Früchten sich entwickelnde Fruchtblätter, sodass die Trauben in ununterbrochener Reihenfolge mit im Wachstum begriffenen, natürlich von unten nach oben an Grösse abnehmenden Schoten besetzt waren. Sie hatten durchaus nicht vom Frost ge- litten; und sogar am 21 Januar d. J.. nachdem sie bi-. IG" R. Kälte ausgehalten, waren nur die Blätter und die Spitzen der Trauben erfroren. B.Beobachtungen über das zeitweise Auf- treten und Verschwinden von Pilzen. Nach meiner Übersiedelung nach Jena im Jahre 1897 hatte ich 1897 und 1898 die Freude, verschiedene zumteil seltene oder für Thüringen neue Discomyceten zu sammeln. Ich habe diese Funde in der DBM., 1899, Nr. 2 u. 3, und in den Mitteilungen des Thür. Bot. Vereins, Heft XIII, 1899, p. 5 und folgende ver- öffentlicht, Die interessantesten davon (Pustularia coronaria (Jacq.) Rehm, Discina venosa (Pers.) Sacc, Acetabula leucomelas (Pers.) Bond., Acetabula helvelloides Lasch) traten häufig, Pustularia coronaria im Jahre 1897 geradezu massenhaft auf. Discina venosa - 135 — zeigte sich während des April und bis zu Anfang des Mai, Ace- tabula leucomelas von Anfang April bis Mitte Mai, Acetabnla helvelloidea von Anfang bis linde AI ;ii , l'ustularia coronaria von Ende April bis Anfang Juni. J in Jahre 1899 fand icb erst am 28. April auf der Eule die erste Acetabnla leucomelas, am 14. Mai die erste Pustularia coronaria. Am 19. Mai gesellte sieh Acetabnla sulcata hinzn. Am 31. Mai war Pnstularia coronaria nur noch spärlich, von den übrigen überhaupt nichts mehr zu rinden. Im Jahre 1900 tauchten die ersten Exemplare von l'ustularia coronaria am 28. Mai auf der Eule auf. das letzte fand ich eben- dort am 25. Juni. In der Wollmisse beobachtete ich die letzten Beste von ihr am 6. Juli. Von den übrigen genannten Pezizen war keine Spur zu bemerken, trotzdem ich überall eifrig danach aasspähte. In diesem Jahre (1901) habe ich nur am 30. Mai ungefähr ein Dutzend Exemplare von l'ustularia coronaria auf der Eule beul lachtet. Weder vorher noch nachher war auch nur das geringste von dieser Peziza oder einer der übrigen zu sehen. Um den etwaigen EinHuss der Witterung, speziell des vorangegangenen Winters, auf das spätere Auftreten der einzelnen Arten und das allmähliche gänzliche Verschwinden zu erkunden, zog ich meine seit Jahren geführten Wetterberichte zurate. Eine Zusammenstellung der Frosttage und der Tage, an denen Schnee fiel, giebt aus den betreffenden Jahren folgendes Bild: Winterhalbjahr 1897,98. November ; Frosttag ;e 8, bis — 5" Et. 5 Tage mit .Schneefall 6; Dezember: » 5, „ - 4J R. ) n n 4; Januar: » *J* jj O ±\j. ) » n i; Februar: » 5, „ — 6° R. ) V » » •>'•> März : r> 2, „ - 2" R. » n 95 April : n 0, „ 0" R. i )) Y> 1- Wi nterhalbjahr 1898 99. November : Frosttag e 2, bis — 3° 11.: Tage mit Schneefall 1; Dezember : » t>1 M O ki. '. 1 )) » 2- Januar: » 6, .. - .5" R. : M n 7; Februar: !) 12, „ G"R.: ?) » 7-, März: )) 13, „ 8" R.: 7; April : 1, „ - 2" R. : n 1- W inte November : Frosttag e 1, bis - 1" i;.; Tage mit Schneefall 0; Dezember: » 20, „ — 13" R. : n 13-, Januar : n 4, „ — 13" R. : i » jj 14; Februar: 13, „ - 4" R. : V) » 6; März: n 17, „ - 5" R. ; )) » 12; April : „ 2, „ - 2" R. ; V) )3 » °'i Winterhalbjahr 1900 01. November: Frosttage 2. bis - 1" R. ; Tage mit Schneefall 0: Dezember: Januar: » 5, „ - a« R. ; 22, „ - Ki" R.; » » 2; 7: Februar : März : >5 r> 20, „ - 15" R. ; 10, „ - 10« R. ; » n 18; April : n 1, „ 1" R.; « V l 1- *) Für das Winterhalbjahr 1896/97 stehen mir nur die Berliner Notizen zur Verfügung, die jedoch für Jena nicht massgebend sind. — 136 . — Diese Zusammenstellung ergiebt, dass von Jahr zu Jahr die Frosttage, sowohl wie die Kältegrade und die Tage mit Schneefall zugenommen haben. Leider habe ich in meinen Tabellen versäumt, zu notieren, wie lange die Schneedecke gelagert; denn nicht selten schmolz der Schnee ja sehr bald. (Schluss folgt). Ein kleiner Beitrag- zur Pilzflora von Tirol. Von Otto Jaap. IL (Fortsetzung von S. 76 des Jahrgaugs). Pyrenomycetineae. Sphaerotheca humuli (DC.) Schroet. Aut Ilumulus lupulus bei Landeck: auf Alchimilla vulgaris (nur Oidium) bei der Brenner Post; auf Mela.mpyrum silvaticum bei der Brenner Post und bei Bad Ratzes (nach P. Magnus: Die Erysi- pheeu Tirols, auf dieser Nährpflanze bisher in Tirol nicht be- obachtet) •, auf Taraxacum vulgare (nur das Oidium) bei Atzwang. Erysibe communis (Wallr.) Link. Auf Po ly gon um aviculare bei Atzwang-, auf IIa nunc ulus nemorosus an Abhängen bei der Brenner Post (auf dieser Nährpflanze für Tirol neu). E. pisi (DC.) Schroet. Auf Trifolium medium bei Kastelruth. E. galeopsidis (DC.) Schroet. Auf Galeopsis tetrahit bei Trafoi und bei Bad Ratzes. £. cichoriacearum (DC.) Schroet. Das Oidium auf Symphytum officinale bei Atzwang. E. graminis (DC.) Schroet. Aut Triticum repens bei der Brenner Post. M icr osphae ria astragali (DC.) Sacc. Auf As tragalus glycyphyllus bei Kastelruth. M. euonymi (DC.) Sacc. Auf Euoujmiius Europaea bei Landeck und bei Atzwang. Nectria cinnabarina (Tode) Fr. Die Conidien (T uber- cularia vulgaris Tode) auf dürren Asten von Prunus p ;i das bei Landeck. Polystigma rubrum (Pers.) DC. Auf den Blättern von Prunus domestica bei Landeck, Atzwang und Kastelruth, auf Prunus spinös a bei Landeck. P. ochraceum (Wahlenb.) Sacc. Auf den Blättern von Prunus padus bei Landeck, Pfunds, Trafoi, Lagandahof im Sulden- thal und Brenner Post. Claviceps microcephala (Wallr.) Tul. Das Sclerotium auf Sesleria coerulea? bei Trafoi. Herpotrichia nigra Ilartig. Auf Pinus montanabei Trafoi, Lagandahof im Suldenthal und am Schiern. Stigmatea Robertiani Fr. Auf den Blättern von Ger an in in Rober tianum bei Ijandeck. Hypoxylon multiforme Fr. Auf dürren Asten von Alnus viridis bei der Brenner Post. — 137 — Ustilagineae. Ustilago tragopogonis pratensis (Pers.) Wim. In den Blütenköpfeu von T r a g o p o g o a p ratensis bei Seeteld. Ointractia c-aricis (Pers.) P. Magnus. Aul den Frucht- knoten von Carex ornithopoda bei Seefeld, Tratbi und bei der Brenner Post; ante, alba bei Seefeld, Trafoi and Bad Ratzes 5 auf C. glanca bei Bad Ratzes. Kntvloma calendulae (Oud.) de By. In den Blättern von Bellidiastrum MLichelii beim Brenner See, von II i e - raciu m miirorum bei Trafoi. Urocystissorosporipides Korn. Iu den Blättern von Thalictrum ag-uilegi folium bei Sulden. U. anemones (Pers) Wint. In den Blättern von Ka- ll u n c u 1 u s r e p e n s bei Laudeck. Uredineae. Chr y somyxa r h 0 d o d e n d r i (DO de By. Auf Rh 0 - d 0 d e n d r 0 n hirsutum bei der Brenner Post und bei Sulden ; auf Kh. ferrugineum bei .Seefeld. Brenner Post, am Schiern, bei Sulden. Cronartium asclepiadeum (Willd.) Fr. Auf V i n c o t 0 x i c u in a 1 b u m bei Landeck und Atzwang. Coleosporinm tus silagin is (Pers.) Kleb. Aul T u s s i 1 a g 0 farfarus bei Atzwang und Bad Ratzes. C. p e t a s i t i d i s (DO.) Lev. Auf Petasites niveus am Frötschbach bei Bad Ratzes, wenig. C. cacaliae (DO.) Wagner. Auf Adenostyles alpina bei der Brenner Post, bei Bad Ratzes, am Schiern in der Knie- holzregion. C. euphrasiae (Sclmm.) Wint. Auf A 1 e c t 0 r 0 - lophus major bei Seefeld. C. m e 1 a m p y r i (Rebent.) Kleb. Auf Melamp y r u m s i 1 v a t i c u in bei Bad Ratzes. ( !. c a m p a n u 1 a e (Pers.) Lev. Auf C a m p a n u 1 a p u - silla (neue Nähr pflanze!) bei der Brenner Post: auf C. rapan- cul 0 i de s bei Landeck ; auf C. trachelium bei Bad Ratzes. M e 1 a m p s 0 r a f a r i n 0 s a (Pers. ) Scliroet. Auf Salix caprea bei Trafoi, Atzwaug, Kastelruth, Bad Ratzes; auf S. nigricans Lei Seefeld ; immer nur Uredo. M. e p i t e a (Kze. et Schm.) Timmen. Auf Salix i 11 c a n a bei Seefeld und Bad Ratzes ; auf S. arbns c u 1 a bei Trafoi und Sulden-, nur Uredo. M. Salicis a 1 b a e Kleb, ad int. Auf Salix alba bei Atzwang, Uredo. M. rib esii-pur pur eae Kleb. Auf Salix purpurea bei Landeck und Bad Ratzes, nur Uredo. M. aretica Rpstr. Die Uredo auf Salix retusa bei Sulden und am Schiern. M. reticulatae Blytt. Uredo aut Salix reticulata bei Sulden. M. t r e 111 u 1 a e Tul. Uredo auf P 0 p u 1 u s treiuula bei Atzwang, Kastelruth, Bad Ratzes. — 138 — M. populina (Jacq.) Lev. Uredo auf Populus b a 1 - samifera in den Anlagen bei der Brenner Post, auf P. Ltalica bei Atzwang. M. hypericorum (DO.) Scbroet. Uredo auf II y p e r i- c u in ui o n t a n n m bei Atzwang. M. 1 i n i (Pers.) Tul. Auf L i n u m ratharticuni bei der Brenner Post. M e 1 a m p s o r i (1 i u m betulinnm (Pers.) Kleb. Uredo auf den Blättern von Betula Carpatica bei Seefeld, neue Nährpflanze ! Mfclampsorella pol y p o d i i (Pers.) P. Magu. Uredo auf Cystopteris fragilis bei Landeck und der Brenner Post. ? P ucciniast rum p u s t u 1 a t u in (Pers.) Dictel. Das Aecidium auf der Unterseite der Nadeln von A b i e s a 1 b a bei Bad Ratzes. T n e k o p s o r a p i r o 1 a e (Gniel.) Karst. Auf den Blattern von R a m i s c h i a s e c u n d a liei Bad Ratzes und Sulden. T li. vacciniorum (Link) Karst. Auf den Blättern von Vaccinium v i t i s 1 d a e a bei Trafoi. C a 1 y p t os p o r a G o e p p e r t i a n a Kühn. Auf V a c einiumyitisldaea bei Seefeld und Bad Ratzes häutig. G y m n o s p o r a n g i u in j u n i p e r i im m (L.) Wint. Las Aocidiuiii (R o e s t elia e o r n u t a Gniel.) auf P i r u s aucuparia bei Seefeld, Trafoi, Brenner Post, Kastelruth, Bad Ratzes ; auf Amelanchier vulgaris im Hauensteiner Wald bei Bad Ratzes. G. clavariae forme (Jacq.) Reess. Das Aecidium (Roestelia lacerata | Sow. | Mer.) auf Crataegus oxyacantba bei Laiideck und Bad Ratzes. G. tremellöides A. Br. Das Aecidium (R o e s t. penicillata [Müller] Fr.) auf P i r u s aria im Hauensteiner Wald, wenig. U r o m y c e s striatus Scbroet. Auf Medicago 1 u p ii 1 i li a bei Atzwang. U. trifolii (Hedw.) Lev. Auf Trifolium repens bei Gomagoi und beim Lagandahof im Suldentbal. U. p o 1 y g o n i (Pers.) Fuck. Auf P o 1 y g o n u m a v i - ciliare bei Landeck und Atzwang. U. g e r a n i i ( DC.) Wint. Auf G e r a n i u m p a'l u s t r e bei Landeck. U. valerianae (Schiun.) Fuck. Auf Valeriana tripteris bei Bad Ratzes. U. c a c a 1 i a e (DC.) Unger. Auf Adeuostyles a 1 p i n a an Abhängen bei der Brenner Post. U. alchimillae (Pers.) Scbroet. Auf Alohimilla vulgaris bei Seefeld und bei der Brenner Post. U. a n t h y 1 1 i d i s (Grev.) Scbroet. Auf A n t h y 1 1 i s vulneraria bei der Brenner Post. U. scutellatus (Schrauk) Schroet. Auf E u p li o r b i a c y p a r i s s i a s bei Seefeld und bei Trafoi. Puccinia graminis Pers. f. s e c a 1 i s Eriks. Auf T r i t i c u m repens' bei Landeck und Kastelruth : f. a e r a e Erikss. auf Aera caespitosa bei Bad Ratzes. Das Aecidium — 13Ü — auf Berber is vulgaris bei Seefeld, Laudeck und Bad Ratzes häufig. P. p o a r u in Niels. Auf P o a o e m or ali s bei Bad Ratzes. Das Aecidium auf Tussilago farfjtms bei Trafoi, Sulden, Bad Ratzes, Brenner Post, meist häutig. P. d i p e c a e P. Magnus. Das Aecidium (A e c. c i r s i i DC) auf C i rs i u m r i v ul a r e bei Seefeld. (C a rex d i o e c a wächst in unmittelbarer Nähe). P. firma Dietel. Das Aecidium (Aec. belli- d i a s t r i I ' ag.) auf Bellidiastrum Michel ii bei Trafoi and Salden. P. vinlae (Schuin.) D<'. Auf Viola s i 1 v a t i c a hei Seefeld. P. epilobii tetragoni (DC;) Wint, Auf Epilobium m o n t a n u m bei der Brenner Post (nur Aecidium) und hei Bad Batzes. P. p i mp i n e 1 1 a e (Str.) Link. Aul P i m p i n e 1 1 a magna bei Landeck und Atzwang. P. chaerophylli Purton. Auf Chaerophyllum silvestre hei Trafoi. P. enormis Fuck. Auf Chaerophyllum hir- sutum? bei Trafoi. Neue Nährpflauze für diesen seltenen Pilz ; doch ist mir die richtige Bestimmung der Wirtspflanze wegen mangelhaften Materials etwas zweifelhaft geblieben ! P. soldariellae (DC.) Fuck. Das Aecidium auf S o 1 d a - nella alpina hei der Brenner Post, wenig. P. g e n t i a u a e (Str.) Link. Auf Gentiana excisa bei Seefeld (Aecidium an Stengeln und Kelchen) und bei der Brenner Post, hier viel. P. menthae Pers. Auf Mentha silvestris bei Landeck, Seefeld und am Brenner See : auf C a 1 a m i n t h a a c i n o s bei Landeck ; auf Calamintha o f f i C i n a 1 i s bei Landeck und Atzwang. P. lac tucarum Syd. Auf Lactitca muralis an bewaldeten Abhängen hei der Brenner Post. P. major Dietel. Auf Crepis grandiflora bei der Brenner Post. P. b u 1 1 a t a (Pers.) Schroet. Auf L i b a n o t i s m o n - t ä n a und C o n i u m in a c u 1 a t u m hei Landeck. P. suaveolens (Pers.) Rostr. Auf Cirsium arvense bei Landeck und bei der Brenner Post. E. c e n t a u r e a e Mart. Auf C e n t a u r e a higrescens? bei Bad Batzes. P. c i r s i i Lasch. Auf Cirsium oleraceum hei der Brenner' Post und Trafoi; auf ('. erisithales hei der Brenner Post und bei Bad Batzes. P. leontodontis Jacky. Auf Leontod on h i s - p i d u s bei Atzwang, auf L. h a s t i 1 i s hei Bad Ratzes. P. p i c r i d i s Jacky. Auf P i c r i s hieracioides bei Atzwang. P. taraxaci Plowr. Auf Taraxacum vulgare bei Landeck. P. h i e r a c i i (Schum.) Mart, Auf II i e r a c i n m g 1 a u - cum All. bei Bad Ratzes, neue Nährpflauze! Auf II. murorum — 140 — bei Trafoi, Brenner Post, Atzwaug und Bad Ratzes; aufH. bo re- al e bei Atzwang. P. C e s a t i i Scbroet. Auf Andropogon ischaemon bei Atzwang. P. B a r y i (B. et Br.) Wint. Auf Brachypodium s i 1 v a t i e u in an bewaldeten Abhängen bei Atzwang. P. acetosae (Schum.) Körn. Auf II u in e x a c e t o s a bei Atzwang. P. bistortae (Str.) DO. Auf Polygon um bistorta bei Seefeld sebr häufig ; auf P. viviparum bei der Brenner Post häufig, am Sehlern, bei Trafoi. P. e p i 1 o b i i Fleische ri E. Fisch. Das Aecidium auf E p i 1 o b i u m F 1 e i s c h e r i im Bachgeröll bei Suhlen. P. tragopogonis (Pers.) Corda. Auf Tragopogon pratensis bei Seefeld. P. conglo nie rata (Str.) Kze. et Schm. Auf H o m o - g y n e a 1 p i n a bei Suhlen. P. arenariae (Schum.) Schroet. Auf M o e h r i n g i a m u s c o s a bei der Brenner Post. - P. veronicarum DG. Auf V e r o n i c a u r t . i c i - folia an bewaldetem Abhang beim Brenner See, im llauen- steiner Wald bei Bad Ratzes. P. annularis (Str.) Wint. Auf T e u c r i u m b o t r y s bei Landeck. P. a n e m o n e s virgiuianae Schw. Auf At r a g e n e a 1 p i n a bei Suhlen. Gyninoconia cirsii lanceolati (Schroet.) Bubäk. A uf C i r s i u m lanceolatum bei Seefehl und bei der Brenner Post. Phragmidium fusiforme Schroet. Auf Rosa a 1 p i n a bei Seefeld. Ph. subcorticium (Schrank) Wint. Auf Rosa c a n i n a bei Landeck und Bad Ratzes, auf Gartenrosen in A t zwang. P h. sanguisorbae (DC.) Schroet. Auf P o terium s a n g u i s o r b a bei Atzwang. P h. p o t e n t i 1 1 a e (Pers.) Karst. Auf Potentilla a r g e n t e a bei Atzwang. P h. rabi I d a e i (DC.) Karst. Auf R u b u s I d a e u s bei Bad Ratzes. P h. violaceum (Schultz) Wint. Auf 1! u b u s r a d u 1 a bei Atzwang. A e c i d i u m r a n u n c u 1 a c e a r u m DC. Auf R a n u n - c n 1 u s m o n t a n u s (neue Nährpfianze !) und R. r u t a e f o 1 i u s auf dem Schiern in der Nähe der Schlernhäuser. Vielleicht zu einer Puccinia auf Sesleria gehörig. Aec. actaeae Üpiz. Auf den Blättern von A c t a e a S p i c a t a an bewaldeten Abhängen bei der Brenner Post. Uredo alpestris Schroet. Uredo auf Viola biflora im Hauensteiner Wald bei Bad Ratzes. (Schluss folgt). Zur Flora von Heran in Südtirol. Von Arthur Ladurner, Magister der Pharmazie in Vivis (Schweiz). Als Ergänzung zu Prof. Entleutners „Flora von Meran", die in den Jahrgängen 1883 - 85 dieser Zeitschrift erschien, ver- - 141 - Öffentliche ich nachstellend die von mir in den Sommern 1809 und 1900 im Meraner Thale gefundenen neuen Arten. Nähert' Standortsangaben folgen in dem seinerzeit erscheinenden 6. Bande der neuen Tiroler Flora von Prof. Dalla Torre und Graf Sarnthein. Hier sind nur bei jenen Pflanzen die Standorte angeführt, welche ich im Meraner Gebiet, jedoch ausserhalb der von Entleutner gezogenen Grenzen, fand. Ailantns glandulosa Desf. verwildert. — Alchemilla alpinaL. — Allium pulehellum Don. Gallberg. - Amygdalus communis L. verwildert. — Asperula cynanchica L. westseitige Porphyrhänge. — Asplenium viride Huds. Bidens bipinnatus L. und B. cernuus L. — Broussonetia papyrifera Vent. verwildert. Campanula pusilla Haenke Gallberg. — ('arex pseudo cyperus L. — Centaurea decipiens var. pratensis Thuill. — Coro- nilla vaginalis Lam. ober Gfrill. — Cotinus Coccygea C. Koch (= C. Coggygria Scop.) verwildert. — Cucubalus baccifer L. Cymbalaria muralis Fl. Wett. (= Linaria Cymbalaria Mill.) ver- wildert. — Cyperus glomeratus L. Delphinium Ajacis L. — Diplotaxis muralis DG. Nals, Andrian. — Dorycnium herbnceum Till, von Tiefens südwärts gemein. Drosera Anglica Huds. unter Gargazon, Nals. Erucastrum obtusangulum Rb. — Eryngium campestre L. — Evouymus japonica Thunb. verwildert. Foeniculum officinale All. sehr gemein und vollständig ein- gebürgert. — Fraxinus excelsior L. Galeopsis Mürriana Borb. -4- Wettst. Galinsoga parvifloraCav. — Galiuni elatum Thuill. - G. purpureum L. von Prissian südwärts häutig. — Geranium palustre L. zwischen Nals und Andrian. — Goodyera repens R. Br. Gallberg. Heleocharis uniglumis Lk. — Hyacinthus orientalis L. verwildert. Jnula salicina L. Nals. Laburnuni alpinum Gris. (.= Cytisus alpinus Miller) zwischen Andrian und Nals. — Lathyrus heterophyllus Uecht. (echte Art). — Lemna trisulca L. Mespilus Germanica L. — Monotropa hypophegea Wallr. Gallberg. — Myriophylluin vei'ticillatum L. Najas minor All. ürobanche caryophyllacea Sm. Pastiuaca opaca Bernh. Nals — Paullownia imperialis S. et Z. verwildert. — Pirola minor L. Gallberg. — Potygonum hydropiper L. — Potamogeton alpinus Balb. Andrian. — P. coloratus Hörnern. Andrian. — P. fluitans Roth. — P. lucens L. — Potentilla caulescens L. Gallberg. — Punica Granatum L. ein Standort. Ranunculus divaricatus Schrk. — R. fluitans L. — Rhodo- dendron hirsutuni L. Gallberg. — Ruscus aculeatus L. Sambucus Ebulus L. — Schoenoplectus (Scirpus) mucronatus Rchb. — Seh. Tabernaemontani Rchb. — Schoenus nigricans L. Gfrill, Nals, unter Gargazon. — Scleranthus perennisL. — Semper vivum glaucnm L. — Solanum Lycopersicum L. verwildert. — Sparganium neglectum Beeby. — Sp. simplex L. — Spergnla arvensis L. — 142 — Teucrium moutanum L. Sirmian, Gfrill, Nals. — Thesiam pratense Ehrh. Gallberg. — Trigonella coerulea L. — Thuja orieutalis L. verwildert. Utricularia intermedia Ilayne Nals. — U. minor L. — IL vulgaris L. Valeriana montana L. — Veronica scutellata L. — Vinca major L. Zannichellia palustris L. Nachschrift des Herausgebers. Von Entleutner's „Phanerogamen und GefässkryptogameB der Umgebung von Meran" (8°. 59 S.) sind noch einige Exemplare vorhanden, die ich den Abonnenten der DBM. zum Preise von 90 /$ gern zur Verfügung stelle. G. L. Botanische Vereine. Botanischer Verein der Provinz Brandenburg. Die Sitzung vom 13. Sept. eröffnet der Vorsitzende, Herr Prof. Dr. Volkens, mit geschäftlichen Mitteilungen über die Herausgabe der Kryptogamenflora und des forstbotanischen Merkbuches für die Provinz Brandenburg. Sodann legt derselbe eine Einladung zu dem am 26. und 27. Oktober stattfindenden hundertjährigen Stiftungsfeste der naturhistorischen Gesellschaft in Nürnberg vor und teilt mit, dass der Verein am 24. Aug. d. J. das Mitglied A. Treichel, Rittergutsbesitzer auf Hoch-Paleschken (lt. B. Danzig) durch den Tod verloren hat. Herr Prof. Dr. P. Ascherson widmet ihm einige Worte der Erinnerung, und die Anwesenden erheben sich, sein Andenken zu ehren, von ihren Plätzen. Zum Beginn des wissenschaftlichen Teils der Sitzung legt Herr Lehrer Roman Schulz Pflanzen aus der Adventivrlora der Umgebung Beilins vor: Silene tatarica Pers., Saponaria offieinalis L. var. alluvionalis Dnmoulin, Nepeta parviflora M. B., welche Boissier als synonym mit N. ucranica L. bezeichnet, die aber nach dem Dafürhalten des Vortragenden mindestens als Subspecies von N. ucranica anzusehen ist, Carduus multiflorus Gaud. von Rüders- dorf und endlich eine Anzahl von Anchusa-Arten und Formen, so A. officinalis L. v. ochroleuca Boiss., A. italica Retz., A. och- roleaca M. B. mit blauen und weissen Blüten, A. hybrida Ten., A. procera Bess. — Herr Kustos Hennings zeigt und bespricht Exemplare von Isnardiapalustris L. aus dem alten botanischen Garten und von Oryza clandestina A. Br., gesammelt an der Krummen Lanke im Grunewald, und erwähnt, dass er in der Nähe des Teiches am Palmenhanse junge Weidenpflauzen beobachtet habe, die, teilweise 1V2 m hoch, nach seiner Meinung aus Samen von diesem sich entwickelt haben müssten. — Herr Prof. R. Beyer hat einige Pflanzen aus der Umgegend von Grüne- berg in Schlesien mitgebracht: Aster Tripolium L. — neu für Schlesien — mit einfachem und mit von Grund an ästigem Stengel, Dianthus Carthusianorum x deltoides, Dianthus arenarius x Car- thusianorum und endlich spornlose Pelorien von Linaria vulgaris Mill. Herr Prof. Schumann glaubt annehmen zu dürfen, dass Pelorien aus den Samen einer Pelorien-Pflanze entstehen, da die Samenbeständigkeit der Pelorien nachgewiesen sei. — Herr Prof. Dr. Schumann bat blühende Stapelien, bei welchen die Staubgefässe durch die aus zwei Kreisen bestehende Corona ver- Mitteilungen des botanischen Tauschvereins in Arnstadt. (Beilage zur D. B M.). September. No. 2. 1901. %voq'üo Tcmsch.liste. i. Pflanzen aus Deutschland. Ajuga reptana L. x genevensis L. — Alliuni acutangulum Sehrad. — Amarantua Blitum Kth. — Ambrosia artemisiifolia L. — Androsace elongata L., lactea L. — Anemone nemorosa L. v. rosea Pet., nemorosa x rannnculoides Kze., pratensis L. — Anthriscua vulgaris Pers. — Arabis arenosa Scop., auri- oulata Lam., petraea Lam., pumila Jacq. — Archangelica litoralis Fr. — Arenaria muscosa L. — Aristolochia Clematitis L. — Arnica montana L. — Artemisia campestris L. — Asperula tinc- toria L. — Aster Tripolium L. — Astragalus exscapus L. — Betonica Alopecurus L. — Bidens frondosus L. — Botrychium Lunaria Sw. — Bunias orientalis L. — Bupleurum tenuissimum L. — Calamintha alpina Lam. — Campanula Rapunculus L. — Carduus defloratus L. — Carex arenaria L., brizoides L. v. brunuescens Kiik., chordorrhiza Ehrh., cyperoides L., dioica L., ericetorum Poll., filiformis L., gracilis Cart. x stricta Good., gracilis Curt. x vul- garis Fr., Hornschuchiana Hoppe, humilis Leyss., limosa L., lim. f. robustior Lack., longifolia Host, montana L., panicea L. v. praestabilis Waisb., paniculata L., paradoxa Willd, pilulit'era L., pulicaris L., supina Whlb., teretiuscula Good., tomentosaL., xantho- carpa Degl. (flava x Hornsohuchiana). — Centaurea diffusa Lam., — Cephalanthera rubra Rieh. — Corispermum hyssopifolium L. — Cytisus nigricans L. — Diantbus caesius Sm. — Elodea eaimdensis Rieh. — Elymus arenarius L. — Epilobium montanum L. — Epipactis rubiginosa Gaud. — Equisetum hiemale L., maximum Lam. — Erica Tetralix L. — Eriophorum alpinum L ., vaginatum L. — Eryngium campestre L. — Erysimum odoratum Ehrh. — Euphorbia amygdaloides L , palustris L. — Euphrasia lutea L. — Festuca glauca Lam., heterophylla Haenke. — Gagea minima Schult., pratensis Schult. — Genista pilosa L. — Gentiana cam- pestris L.. ciliata L. — Geranium lucidum Ii., phaeum L., ph. fl. albo, pratense L. - - Gnaphalium luteo-album L. — Hieraeinm ealodon Tsch. (echioides x florentinum), magyarieuni NP., seti- gerum Fr. (ech. > Pilosella). — Himantoglossum hircinum Spreng. — Hordeum secalinum Sehreb. — Ilutchinsia petraea RBr. — Hypericum pulchrum L. — Jmpatieus parvifiora DC. — Jnula Conyza DC. — Juncus Tenageia Ebrh., tenuis Willd. — Lepidium pert'oliatum L. — Limnanthemum nymphoides Lk. — Linum tenuifolium L. — Listera ovata RBr. — Lithospermum officinale L. — Lolium italicum ABr. — Lyeopodium inundatum L. — Malva Alcea L.. mosenata L. — Matricaria diseoidea DC. — Melica eiliata L. — Melittis Melissophyllum L. Muscari eomosum Mill. — Myosotia caespitosa Schultz, hiapida Schi. — Ophrys — 2 — muscifera Huds. — Orchis fusca Jacq., niaculata L., mascula L., palleus L., sambucina L., s. b) purpurea, tridentata Scop. — Orni- thopus perpusillus L. — Osmunda regalis L. — Parietaria offi- cinalis L., ramiflora Meh. — Pbysalis Alkekengi L. — Plantago lanceolata L. var. capitellata Kocb — Piatanthera montana Hbf. — Polypodium Pbegopteris L. — Potamogeton pusillus L. — Potentilla rupestris L., sterilis Gcke — Prenanthes purpurea L. — Prunella alba Pall. v. pinnatifida Koch — Pulsatilla pratensis Mill., verualis Mill. — Radiola linoides Roth — Rauunculus Lingua L. — Rhynchospora alba Vahl — Ruppia rostellata Koch — Salix purpurea L. — Salvia glutinosa L. — Sanguisorba minor Scop. f. pilosa — Saxifraga rotuudil'olia L. — Schoenus nigricans L. — Senecio vernalis MB. — Sesleria coerulea Ard., coer. v. flavescens — Sideritis montana L. — Sieglingia decumbens Beruh. — Sileue alpestris Jacq., quadrifida L. — Sisymbrium wolgense M. B. . — Solanum Dulcamara L. — Spergula verualis Willd. — Stipa pennata L. — Symphytum tuberosum L. — Taraxacum palustre DG. — Teucrium montanum L., Scorodonia L. — Thalietrum aquilegilblium L. — Tolieldia calyculata Whb. — Trientalis euro- paea L. — Trifolium diffusum Ehrh., fragiferum L., resupinatum L., spadiceum L. — Triticum caninum Schreb., glaucum Besf. — Tuuica Saxifraga Scop. — Utricularia vulgaris L. — Valeriana montana L., saxatilis L. — Valerianella eriocarpa Desv. — A^eronica prostrata L., saxatilis Jcq., spicata L., urticifolia Jacq. — Vicia pannonica Jacq., pann. b. striata MB., villosa Roth — Viola alpestris Wittr. ssp. Zermattensis Wittr., alpiua L., collina Bess., pratensis M u. K. — Weingärtneria canescens Beruh. 2. Pflanzen aus Ungarn. Acer tatari- cuni L. — Ajuga glabra Presl. — Asperula montana WK. — Astrautia major L. — Atriplex litorale L. — Avena capillaris M. K. — Bupleurum jnnceum L. var badium Lang. — Calamintha villosa Pers. — Carduus glaucus Baumg. — Carex pseudo cyperus L. — Carpinus edentula Kit. — Centaurium uliginosum WK. — Cheuopodium murale 1j. — Cirsiuni eriophorum L. v. platyony- chinum Wallr., tataricum L. — Cotoueaster integerrima Med. — Cyperus virescens Hoffin. — Cytisus Katisbonensis SchaeiJ. — l»authonia decumbens I)C. — Dianthus plumarius L. — Dia Im lasiocarpa Roch. — Erigeron corymbosus Wallr. — Euphorbia Gerardiana Jacq., graeca Boiss. — Festuca Myurus Ehrh , Italiens Host — Filago lutescens Jord. — Galium Schultesii Vest — Gypsophila arenaria WK., digenea Borb., Hungarica Borb. — Herniaria hirsuta L. — Linaria arvensis Desi". — JMelica ciliata 1^. — Mentha cinerea Hol. — Papaver collinum Bogh. — Polj-cne- mum viaticum Pall. — Polygonuni danubiale Kern. — Potamogeton coloratus Vahl — Potentilla argentea x arenaria (subargentea Borb.), argentea x pilosa V, canescens Bess., canescens Bess.?, pilosa Wld., pil. var. auriflora Borb., pseudochrysantha Borb.. recta L. — Pulicaria vulgaris Gäi-tn. — <|u rcus Streiniii Heuff. — Rauunculus auricoinus L., Lingua L., paucistamineus Tausch — Rhinanthus s. Alectorolophus goniotrichus Borb. — Rubus bitrons Vest, candicans Whe. f. latifolius, candicans x tomentosus Pocke, Khekii Hol. var., Schwärzen Hol. (bitrons x tomentosus), villicaulis Kohl. — Salix Caprea L., incana Schrk. — Senebiera Coronopus Poir. — Senecio nemorensis L. v. inteicedens G.'Beck — 3 — — Silcne nemoralis WK., parviflora Ehrh. — Tcuorium Botrys L., montanum L. — Thymus collinus MB., lanuginosas Mill., Marscballianus W.. montanus WK., aubcitratus Schreb. — Tilia cordata Mill., praecox Host — Trifolium procumbens L. — Trinia Kitaibelii MB. Triticum Savignonii De Not. — Veronica Velenovskyi Ue. v. subintegrifolia Borb. 3. Pflanzen aus Krain. Adoxa Moscbd- tellina L. — Alyssüm Wulfenianum Bemh. — Anemone trifolia L. — Aremonia agrimonioides Neck. — Astragalua Carniolicus Kern. — Bupleuruin aristatum Ilartl. — Cbamäenerium palustre Scop. — Circaea alpina L. — Corydalis oohroleuca Koch — Cytisus purpureus Scop. — Cystppteris montana (Lam.) Beruh. — Daphne Blagayana Freyer, Cueorum L. — Dentaria digitata Lam. — Dianthua barbatus L., monspessulanus L. — Draba äizoides L. — Drosera intermedia Hayne. — Eryngium amethystinum L. — Euphorbia epithymoides L., exigu iL. - Euphrasia illyrica Wettst. — Genista radiata (L ) Scop., triangularia Kit. — Geranium argenteum L., nodosum L. — Homogyne silvestris (Scop.) Cass. — Horminum Pyrenaicum L. — L,aburnum alpinum (Mill.) Gris. — Lamium Orvala L. — Lathyrus Aphaca L. — Linum tiavum L. — Lunaria rediviva L. — Oniphalodes verua Mnch. — Ononis hircina Jacq. — Ophrys myodes Jacq. — Orchis coriophora 1- . laxiflora Lam., sambucina L. — Orthantha lutea (L.) Kern. — l'edicularis acaulis Scop. — Phytenma Halleri All., Scheuchzeri All. — Polygala amara L. — Potentilla Carniolica Keru. — Primula Carniolica Jacq. — Rhynchospöra alba (L) Vahl. — Satureja alpina (L.) Scheele, subapicata Vis. — Scabiosa Hladin- kiana Host. — Soldanella alpina L. — Staphylea pinnata L. (fl. et fr.) — Stellaria bulbosa Wulf. — Teucrium Scorodonia L. — Trifolium Noricum Wulf., Pannonicum Jacq. — Valeriana tripteris L. — Viola saxatilis Schm. — Vicia grandiflora Scop. 4 Pflanzen aus Australien. Acaciade- currens Willd., linearis Sims. Acrotricbe aggregata BBr. Acti- notus Ilelianthi Lab., minor DO. Asterolasia corifolia Bth. Astro- tricha floecosa DC. — Baeckea diffusa Sieb. Bauera capitata Ser., rubioides And. Boronia parviflora Sin. Bossiaea microphylla Sin. Brachyloma daphnoidea Btb. Bnrchardia umbellata BBr. — Caesia parviflora BBr. Callicoma serratifolia Andr. Callistemon lanceolatus DC. Calythrix tetragona Lab. Chloanthes Stoechadis BBr. Cho- retrum lateritlornm BBr. Commerconia dasyphylla Andr. Cönoa- permum taxifolium Sm. Cotula australis Hook. — Dampiera strieta RBr. Darwinia fascicularis Budg., taxifolia Cunn. Daviesia aci- cularis Sm., squarrosa Sm. Dillwynia erieifolia Sm. Dodonaea filifolia Hook. Dracophylluui seeundum BBr. Drimys dipetala F. v. M. — Epacris microphylla BBr. Eriostemon lanceolatus Gärtn . myoporoides DC. — (Bompholobium latifolium Sm. Goodenia stelligera BBr. Goodia lotifolia Sal. Grevillea asplenifolia RBr., Caleyi RBr. — Hakea dactyloides Cav., saljgna BBr. Haloragia salsoloides Benth. Helicbrysum collinum DC. Hibbertia las. i- culata BBr. Ilovea longifolia BBr. Hymenanthera Banksii K. v. M. — - Jacksonia scoparia BBr. lsopogon anethifolius RBr. — Kun/.ea capitata Hb. — Lambertia formosa Sm. Leptospermnm lanigerum Sm. Leucopogon lanceolatus RBr., microphylla RBr., — 4 — Richei RBr., setiger RBr. — Melaleuca nodosa Sm. Monotocaelliptica RBr. Myopuruiii floribundum Cunn. — Nyssanthes diffusa RBr. — Olax stricta RBr. Olearia dentata Mch. Oniphacomeria acerba DC. Oxylobium cordifoliuui And. — Patersonia glabrata RBr., glauca RBr. rhebalium squarrulosum Kt. Pherosphaera Fitz- geraldi F. v. M. Philoteca australis Rudg. Pimelia curviflora RBr. Pomaderris leäifolia Cunn. Prostanthera denticulata RBr., incana RBr., violacea RBr. Pulteuaea polifolia Cunn., stricta Sims. — Ricinocarpus pinit'olius Desf. — 'Scaevola suaveolens RBr. Sowerbaea juncea Sin. Spinifex hirsutus Lab. Sprengelia in- carnata Sm. Stackhousia viminea Sm. Stylidium graminifolium Sw. Stypandra caespitosa RBr., glauca RBr. Styphelia triflora And. — Viilarsia reniformis RBr. Viminaria denudata Sm. — ff estringia longitblia RBr., rosmariniformis Sm. — Xyris oper- culata Lab. — Ziera cytisoides Sm. 5. LailbmOOSe. Amphidium Mougeotti Schp. — Andreaea petropbila Ehrb. — Anomodon longifolius Hartm. — Bartramia Halleriana Hedw., ityphjdla Brid., Üederi Sw., ponii- formis Hedw. var. crispa Br. e. — Brachythecium reflexum B. Scb. — Brentelia arcuata Schp. — Bryum Schleicher! Scbwg. — Catoscopium nigritum Brid. — Campylopus flexuosus Brid., tur- faceus Br. e. var. Mülleri Milde. — Cynodontium strumiferum de N. — Dicranoweisia crispula Lindb. — Dicranurn Bergeri Bland., congestum Brid. — Neckera complanata B. S. — Oreoweissia Bruntoni Milde. — Ortbotrichum nudum Dicks., stramineum Hornsch. — Paludella squarrosa Ehrh. — Philonotis calcarea B. S., fontana Brid., marchica Brid. — Polytrichum perigonale Michx. — Pterigynandrum filiforme Hedw. — Racomitrium hetero- sticlium Brid., lanuginosum Brid., microcarpon Hedw. — Schistidium gracile Schleich. — Thuidium recognitum Hedw. B e m e r k u 11 g e n. 1. Alle genannten Pflanzea können auch käuflich bezogen werden. Die Preise richten sich nach der getroffenen Auswahl. Von den unter No. 1—2 und 5 aufgeführten Arten wird die Centurie mit 10—15 Mk., von den unter No. 3 mit 15— 20 u. den unter No. 4 ge- nannten mit 25 - 30 M. berechnet werden. Die Bewertung der Pflanzen für den Tausch geschieht in ähnlicher aber weit einfacherer Weise, wie sie bei dem Thüringer, Berliner u. Wiener Tauschverein üblich ist. Die Abrechnung erhalten die Mitglieder des A. T. V. am Jahresschluss. 2. Da der Tausch während des ganzen Jahres stattfindet, so sind Angebote von Pflanzen jederzeit willkommen. Ich bitte recht sehr um Einsendung von weiteren Angebotlisten und bemerke, dass seltenere Pflanzen auch erwünscht sind, wenn sie nur in wenigen Exemplaren aufgelegt werden konnten. 3. Aus den vorstehenden Angebotlisten bitte ich die Aus- wahl möglichst bald zu treffen und mir die betr. Wunschlisten in den nächsten Tagen zu übersenden, damit ich rechtzeitig meine Bestellungen machen kann. 4. No. 3 dieser Mitteilungen ist in Vorbereitung und wird u. A. Pflanzen aus Natal. dem kalifornischen Florengebiet, Ungarn, auch einzelne aus dem llimalaya bringen. 5. Von Pflanzen, die nur in wenig Exemplaren vorhanden sind, ist eine besondere (geschriebene) Tauschliste aufgestellt worden, welche geg. Einsendg. einer 10 /i^-Marke von mir bezog, w. kann. G. L. — 143 — deckt sind, ausgestellt, so Stapelia pieta und lunata, die aber jedenfalls in eine Species zusammenzuziehen sind, ferner die St. grandiflora, welche im Handel meist als St. gigantea verkauft wird und eine sehr weite Verbreitung hat, da man sie nicht nur ans Natal, sondern auch aus Deutsch-Südwest-Afrika kennt. Stapelia- Arten wurden über 15() beschrieben; unter diesen führen diejenigen, welche glockenförmige Korollen mit Nebenzipfeln besitzen, ge- wöhnlich den Namen lluernia, doch ist diese nach einem deutschen Missionar benannte Gattung richtiger Heurnia zu schreiben. Von der Sektion Tromotriche zeigt Redner Stapelia gemmiflora in Ab- bildung vor. — Herr Dr. Pilger zeigt ein Delphinium vor, dessen drei Karpellblatter verwachsen sind und das wahrscheinlich D. chcilanthnm ist. - Zum Schlüsse teilt Herr Prof. Dr. Koehne mit, dass er kürzlich in München einen Pinus-Zweig gesehen habe, welcher männliche und weibliche Blüten an derselben Achse besitzt ; Herrn Prof. Schumann ist diese Erscheinung gleichfalls bekannt, und wie Herr Geh. Regierungsrat Prof. Dr. Engler bemerkt, hat auch Prof. Celakovsky auf sie bereits hingewiesen. In den Nebenräumen des Sitzungssaales waren in Indien, Afrika und auf Java gesammelte Droguen, Nahrungsmittel, zu deren Gewinnung dienende Werkzeuge und andere Gegenstände zur Ausstellung gebracht. Gr. -Licht er fei de W., d. 14. Sept. 1901. Prof. Rottenbach Kleinere Mitteilungen. l. Eine internationale Botaniker-Gesellschaft ist auf dem letzten internationalen Botaniker-Kongress, der kürzlich in Genf tagte, gegründet worden. Zum Organ ist das bisher in Cassel erscheinende Centralblatt gewählt. Die Zeitschrift wird in Holland als Aktiengesellschaft eingetragen, der Verlag kommt vom 1. Jan. 1902 ab nach Leyden, geleitet wird das Blatt von den bisherigen Herausgebern Dr. Uhlworm und Kohl. Zum Vorsitzenden der int. bot. Ges. ist Prof. Dr. Göbel in München erwählt worden, stellv. Vorsitzender ist Prof. Bower in Glasgow, Schriftführer Dr. Lotsy in Tjebodas (Java). Der nächste Kongress findet 1904 in Wien statt. G. L. 2. Der Verein zum Schutze und zur Pflege der Alpenpflanzen hat seinen Sitz in Bamberg. Vorsitzender ist Herr Apotheker C. Schmolz dortselbst. Zu den Förderern der äusserst schätzens- werten und gewiss in den Kreisen der Botaniker überall sym- pathischer Aufnahme begegnenden Vereinigung gehört u. A. Herr Prof. Dr. Göbel -München und Herr Prof. Dr. von Wettstein in Wien. Weiteres folgt in nächster Nr. G. L. Neue erschienene bei der Red. eingelaufene botanische Schriften. 1. Thome's Flora von Deutschland u. s. w. Bd. V. KryptO- gameu-Flora (Moose, Algen. Flechten und Pilze) von Prof. Dr. \Y Migula. 1. Lief. Gera, üeuss bei F. v. Zezschwitz. 1901. 1 Mk. — 144 - 2. Cossmann's Deutsche Schulflora, 2. Aufl. bearb. v. H. Cossniann u. Prof. Dr. Huisgen. Breslau, F. Hirt, 1901. Geb. 4,25 M. 3. Lemcke, Dr. A. und G. Melinat, Pflanzenkunde in popt- wiss. Darstellung, bes. für Lehrerbildung, 1. Mit 60 Volltafeln und 123 Textlig. Leipzig, H. Mendelssohn, 1901. 4. M. Goldschinidt-Geisa, Tabellen zur. Bestimmung der Pteridophytenarten, -Bastarde u. -Formen Dschl., Oster. u. d. Schweiz. Cassel, Gebr. Gotthelft, 1901. 1 M. (Nähere Besprechung erfolgt später). An die Leser. Dieser No. ist beigefügt die Tauschliste IL Ich bitte um recht baldige Zusendung der Wunschlisten. — Dann möchte ich um die rückständigen Ab.-Beträge recht herzlich bitten. G. L. Briefkasten. W. J. G. in M. Von der schönen Reise in die Alpen u. zugleich als Antw. auf Ihren w. Bf. baldigst Näheres. — W. E. in H. Für die zahlr. frdl. mitget. Ad. vi. Dank! — Z. in W. Wunsch gern erfüllt, da ich grunds. nichts verweigere, was die Interessen uns. DBM. fördern kann. — M. in J. Beides willk. Gruss ! — W. B. in W. Leider erst in nächster No., dafür aber auch in extenso. — V. in M. Art. s. angenehm. — II. in. NP. M. Dank erb. Best. Gr. — G. in G. Kommt in nächster No. — G. L. Zur Nachricht. Od Dieser No. ist beigefügt ein Prospekt von F. von Zezschwitz-Gera über Thome's Flora von Deutschland V. Bd. enth. Kryptogamen-Flora von Prof. Dr. Migula, worauf wir uns. verehrten Leser ganz besonders hinweisen. Anzeigen. Soeben erschien in unserm Verlage und ist durch uns und jj jede Buchhandlung zu beziehen : ^ Tabellen zur Bestimmung der Pteridophytenarten-, 'Bastarde u. 'Formen J Deutschlands, Österreichs und der Schweiz nach äusserlichen Merkmalen von M. G oldschm id t -Geisa. \ Preis Mark 1.-. Cassel, im September 1001. i Gebrüder Gotthelft, Verlagshandlung. J ■///////umMm Bedeutende Preisermässigiin»-. ■mh\\\\\\\\\y Die Jahrgänge IV— XVIII können bis zum Schluss des / Jahres 1001 von den Abonnenten der DBM. zum Preise von \ je 2 Mark bezogen werden. G. L. J Verlag des Herausgebers. Verantwortlicher Redakteur: Prof. Dr. G. Leimbacll, Arnstadt i. Thür. Druck der Buch- und Steindruckerei von Otto Büttner, Arnstadt i. Thür. Deutsche Botanische Monatsschrift Zeitung für Sysfematiker, Florisfen und alle Freunde der heimischen Flora. Zugleich Organ der botanischen Vereine in Hamburg und Nürnberg und der Thüring. botanischen Gesellschaft „Irmischia" zu Arnstadt. Herausgegeben von Professor Dr. G. Leimbach, Direktor der Realschule zu Arnstadt. Erscheint monatlich. Nr. der Postzeitungsliste: 1730. Preis 6 Mk. jährlich. XIX. Jahrgang 1901. Oktober. M 10. In Kalt. Dr. von Borbäs, Alectorolophus sioe Fistulurin Itumelica. C. J. Mayer, Botanische Beobachtungen an der Meiern di Levante und den an- grenzenden Appetminen. l>r. J. Murr, Die Lauser Köpfe bei Innsbruck und ihre Umgebung. Geiseiiheyncr u. Bäsecke, Ein Ausflug nach dem Donnersberge (Sehluss). Alectoroloplms sive Fistularia Runielica. Von Dr. Vinc. v. Dorbäs in Budapest. 1. In den Sitzungsbericht, der kün böhni. Gesellsch. 1887, p. 455 — 56 beschreibt Prof. Velenovsky eine am 6. Mai 1887 vorgelegte, dicht behaarte, am oberen Teile reichdrüsige Alec- torolophus-sive Fis tular iaart, mitdichtzähnigen Blättern, als Rhinanthus Rumelicus ausführlich und hat die Erkenntnis dieser Pflanze auch durch beigegebene Figuren erleichtert. Die Pflanze ist auch in Fl. Bulg. desselben Arerf. p. 433—34 und Suppl. p. 219 näher erörtert. In demselben Jahre 1887 hat auch Simonkai in seiner Enumeratio florae Transsilv. S. 432 unter Rh. maior einen „var. glandulosus, calyce glanduloso piloso" und einen „var. eglau- dnlosus calyce eglanduloso-glabrescente" nur mit diesen citierten Worten vorläufig kurz angezeigt, aber näher nicht beschrieben. Erst in Aradvärmegj^e etc. 1803 p. 230 findet man eine kurze Beschreibung der ersteren. Diese Enumeratio florae (richtiger: plan tarum)1) führt zwar am Fusse des Titels das Jahr 1886, ist aber eigentlich am Anfange August 1887 erschienen. Das Vorwort des Sekretärs des Terme- *) „Enumeratio florae" wäre eigentlich die Flora von Baum- garten, Fuss, Schur etc. aus Siebenbürgen. — 146 — szettudomänyi Tärsulat datiert in diesem Werke vom 10. Juli 1887, und der Autor selbst citiert p. 487 solche Angaben, welche sicher am 5. März 1887 erschienen sind.2) Da das Werk Simonkai's 678 Seiten umfasst, kann man leicht sehen, dass, wenu er sich noch auf die im Jahre 1887 erfahrenen Mitteilungen beziehen konnte, die übrigen Seiten dieses Werkes noch lange das Er- scheinen im Jahre 1887 in der Buchdruckerei abwarten mussten. Rh. Rumelicus und Rh. maior var. glandulosus erschienen also unzweifelhaft im Jahre 1887. dem ersteren wurden eine ausführliche Beschreibung und erklärende Figuren beigegeben, der letztere wurde mit zwei Worten „calyce glanduloso-piloso" in die Welt der Wissenschaft geschickt. Wenn man ausserdem noch bedenkt, dass dieser calyx glandulosus auch einer anderen A le ctorolophu sart (A. pubescens) eigen ist, also nicht nur die var. glandulosus dadurch charakterisiert wird: so kann man leicht urteilen, ob der unbeschriebene A. glandulosus oder der beschriebene und mit Figuren erklärte A. Rumelicus das Prioritätsrecht verdient. Aus der Beschreibung ist es ersichtlich, dass A. Rumelicus eine praeaestivale Form (fl. „junio") darstellt, während die var. glandulosus auch in dieser Hinsicht zweifelhaft blieb, obwohl in Ungarn sowohl die praesolstitiale Form derselben (A. Rume- licus), als auch die var. postsolstitii oder Aestivalform zu 1 lause ist. Nach diesem ist es auffalleud genug, dass in Sterneck 's „Beitrag zur Kenntn. der Gattung Alect."3) Wien 1895. S. 14, wahrscheinlich aus patriotischer Liebe, der A. glandulosus als Art behandelt ist, während man den A. Rumelicus Velen. nur unter den Synonymen findet. Nach dem Gesagten muss der A. Rumelicus unbedingt dem A. glandulosus vorangeheu. Nach der Beschreibung von Sterneck kann man über diese Art nur wenig sagen. Bei Puszta-Szent-Mihäly (Bpest), wo ihn Stern eck auf mich sich beziehend angiebt, kommt er sicher nicht vor, er hält hier die Fi st. goniotricha var. gonia- denis calycis marginibus glandulosis hirtisque für A. glan- dulosus. Im Gegenteile ist A. Rumelicus (A. glandu losus) an der Unteren-Donau von Neu- und Alt-Moldova, bis Orsova, auf .dem siebenbürgischen Hochlande, sowie bei dem Orsova nahen walachischen Dorfe Verciorova (hier auch A. gonio trichus) häufig genug. Auf Grund des Saisondimorphismus unterschied Sterneck frühblütige und spätblütige Arten des A lector olophus, jene sind astlos, oder wenn ästig, findet man zwischen dem obersten Astpaare und dem untersten Blütenpaare keine sterilen Blattpaare eingeschaltet, aus deren Basis Blüten sprossen; während bei den spätblütigen zwischen dem obersten Astpaare und dem untersten Blütenpaare sich zwei oder mehrere solche sterile Blattpaare be- finden, in deren Axillen keine Blüten sind (Int erfoliatio). Dadurch wurde die Zahl der A lector olophus arten verdoppelt, obwohl die „saisondimorphen Arten" sonst gar nicht verschieden sind. Die Beachtung der praeaestivalen und ae^tivalen (oder autumnalen) 2) Vergl. Österr. Botan. Zeitschr. 1887, p. 332, 369, 405. 3) Öslerr. Botan. Zeitschrift 1895. — 147 - Formen als biologische Erscheinung und zu biologischen Er- klärungen schätze ich zu hoch, denn mau erkennt z. B. nach der vorhandenen oder fehlenden Iuterfoliation die Exemplare, auch ohne Notierung der Sammelzeit, ob sie vor oder nach dem Sommer gesammelt sind. Diese „Arten" sind aber nur frühere oder spätere Exemplare einer und derselben Art, und wie ich auf den Altofner Wiesen beobachtete, sprosst die Herbstform seihst vom frühblühen- den Typus bervör, welcher schon die Samen fallen Hess. Ander- seits beobachtete ich bei Budapest, sowohl an A. goniotrichus als an A. crista galli (L) (Rhin. minor Ehrh.), dass an nassen Standorten die Iuterfoliation (die IFerbstart Sterneck 's) schon Ende Mai, unter den Frühlingsformen eintritt und solche Exemplare des A. goniotrichus mit Iuterfoliation hier in dem ganzen Sommer in der Blüte sind. Sterneck hat also morpho- logisch und systematisch unbedeutende, biologisch aber sehr wichtige Abänderungen oder nur Herbstexemplare als „Arten" unterschieden. Einen A. alector olophus (praesolstitiale Form ohne Iuterfoliation) u. A. patnlus (Herbstform mit Iuterfoliation) kann man also für zwei Arten gar nicht halten, sondern es empfiehlt sich gerade hier die Exemplareohne oder mit Iuterfoliation als Varietäten oder Formen zu bezeichnen, z. B. F. goniotricha var. oder f. in terfoli ata4); A. sive Fistularia liumelica var. postsolstitii, eadem ac typus, foliis utrinque dense hirtis, crebre serratis, sed ramis summis atque paribus fiorum infimis intersita sunt paria 2 — 4 foliorum sterilia, ex quoruin axillis flores nulli oriuntur. Diese var. postsolstitii kommt bei Grebenäc, Csereviz Szasz-Sebes, sowie bei Pascha Mahala (Bulg. austr., Stribrny, iu Baenitz Herb. Europ. 8200) vor. 2. Alect. sive Fist. Hungarica Borb. ined. (F. crista galli minor X Rumelica). Habitus, calyx iiorendi tempore minor, rotnndatus, bracteae foliaceae, + nigrescentes, inflorescentia laxiuscula Fistulariam cristam galli (Rh. minorem Ehrh.) referunt, at corolla conspicue maior, iuternodia alteruatim pilosa et glabra, bracteae illis F. cristae galli similes, sed magis acuminato-serratae, apice heterogeneo acuminatae, ut ab Aequi- d e n t at i s recederet. Denteslabii superioris corollae distincti, violaceo-cocrulei, caulis nigro-lineolatus. Corollam dilutius, non adeo fuscescenti vel inteuse flavam ac in F. crista galli, calycis margines glandulosos, folia utrinque + hirta, dentes eorum crebros a F. Rumelica hahet. Parentibus intermixtam a pago Hoszuaszö Hung. Orient, rev. J. Barth misit. Endlich sei noch bemerkt, dass Rhiuanthus L. in erster Reihe die Rhynchocoris Gris. ist und nur in zweiter Reihe die Arten der Rhinanthus Autorum zusammenfasse Ferner ob Alect orolophus Hall, oder Fistularia L. (Rhinanthus L. pro parte et secundo ordine) als Gattungsnamen beihehalten wird, entscheiden in Zukunft endgültig die nomenklatorischen Gesetze. 4) Borbäs: Fl. des Balatonsee's und der Umgebung (un- garisch, mit Latein. Bemerk.), Iö90, S. 379. — 148 — Botanische Beobachtungen an der Riviera di Levante und in den angrenzenden Appenninen. Von C. Joseph Mayer in München. Auf einer Heise nach Italien kam ich im Mai 1901 auch an die Riviera di Levante und in die Appenninen zwischen Spezia und Sestri. Hierbei hatte ich Gelegenheit, in der dortigen reichen Flora manche Beobachtungen zu machen, welche vielleicht inter- essieren dürften. Spezia war der Ausgangspunkt dieser botanischen Wanderung. Zuerst besuchte ich von dort aus das Gebiet der Cinque Terre. Es werden diese „fünf Stätten" auch von der Bahnlinie Spezia- Genua bf rührt, doch führt diese fast auf der ganzen Strecke von Spezia bis Monterosso in Felstunnels, nur mitunter kurze Ausblicke auf Land und Meer gestattend. Trotz der Bahnverbindung ist der Besuch dieser Gegend nur ein geringer. Daran sind wohl viel die ungünstigen und mangelhaften Wegverhältnisse schuld. Es gruppieren sich diese fünf Ortschaften „Riomaggiore, Manarolo, Corniglia, Vernazza und Monterosso" um einen Meerbusen der ligurischen See. Die Ufergelände sind aber derartig felsig und steil, dass eine Verbindung zwischen diesen Orten oft nur sehr schwer und auf fast schwindelerregenden, schmalen Pfaden möglich ist. An vielen Stellen stürzen die Felswände senkrecht ab in die tiefblaue Flut, herrliche Buchten bildend. Die Häuser der Ansiedelungen erscheinen vielfach wie an die Felsen geklebt und weisen keinen besonders freundlichen Anblick auf. In diesem Felsenterrain ist nun jeder irgend zugängliche Raum zur Weinkultur benutzt. Weniger in hohen Stöcken, meist nieder am Boden ziehen sich die Reben hin und bei der heissen Sonnenbestrahlung, welche durch die Kalkfelsen noch reflektiert wird, erzeugen sie köstliche Früchte. In der Nähe der Ortschaften finden wir auch Citronen- und Orangenbau und die Bäumchen, welche zugleich Blüten und Flüchte tragen, macheu sich durch ihren süssen Duft schon von weitem bemerkbar. Die Baumvegetation ist naturgemäss in diesem Gebiet eine geringe. Wir bemerken Oliven (Olea europaea L ), Feigen (Ficus Carica L.), dann die Steineiche (Quercus Jlex L.), mitunter ragt eine dunkle Cypiesse (Cupressus sempervirens L.) aus den Wein- bergen hoch empor. Zahlreich beobachten wir die baumartige Wolfsmilch (Euphorbia dendroidesL.) in prächtigen, reichblühenden Exemplaren (ich fand solche, bei welchen der Stamm einen Durch- messer von 20 cm aufwies). In riesigen Stöcken wuchert die Agave (Agave americana L.) an den Felsen, an welchen auch Centranthus ruber DC. seine leuchtend roten Blüten emporstreckt; an den niederen Stein- mauern wächst in den Spalten häufig Ceterach officinarum W., Cotyledon Umbilicus L. und Parietaria diffusa Mk., während auf denselben die schöne Iris italica Pari, und Muscari comosum Mill. sich zahlreich finden. An etwas sanfter geneigten Plätzen, welche auch Graswuchs ermöglichen, gedeihen : Psoralea bituminosa L., Ornitbopus compressus L., Geranium pyrenaicum L., Corouilla scorpioides Koch ; in schattigen Felsenspalten entwickelt sich — 149 — (Kalis cornictüata L.. Alliuni triquetrum li. und die reizende Briza maxima L, An den steilen Felswänden bei Corniglia steht an last an zugänglichen Stellen buschartig die schöne Senecio Cineraria DO mit ihren goldgelben Blüten und den auf der Rückseite silberweissen Blättern; dort begegnen wir auch der Scrophularia canina L. und dem l'hagnalon saxatile Cass. Mehr dem Strande zu findet sich Crithmum maritimum L. \ mitunter schlingt sich Smilax aspera L. an dem Steineichen- Gesträuch empor-, auch die zierliche Famaria capreolata li. ist an einzelnen Stellen vorhanden. An den gewaltigen Felsblöcken, welche von der Brandung umtost aus dem Meer sich erheben, wächst ziemlich häufig Opuntia vulgaris Mill. Von dem landschaftlich schönen Ciuque Terre-Gehiet kehrte ich wieder nach Spezia zurück und unternahm an den nun folgenden Tagen die Wanderung über die Appennineu nach Sestri di Levante. Die Stadt Spezia selbst ist gegen Westen, Norden und Osten von Höhenzügen umschlossen. Wein- und Obstbau wird an diesen Berghängen in ausgedehntem Maasse betrieben. Die Olive und die Robinie (Robinia Pseudacacia L.) treten nebeu der Steineiche häutig auf. Auf Fusswegen steigt man nun in nörd- licher Richtung durch diese Weinberge und Obstgärten empor und lade ich den geschätzten Leser ein, mich auf dieser Wander- ung begleiten zu wollen. Wir finden da massenhaft dou schönen Rosenlauch (Allium roseum L.), nicht selten auch Gladiolus sege- tum GawL, auf Wiesentiächen : Chrysanthemum segetum L., Cam- panula Rapunculus L., Sileue nutans L., Linum austriacum L., an steinigen Orten : Cistus salvifolius L., Helianthemum vulgare Gaert., Trifolium resupinatum L., Anchusa italica Rebz. und Tri- folium badium Schreb.; an Hecken: Smilax aspera L. und Tamus communis L. ; an deu Felsen vereinzelt noch Euphorbia den- droides L. Wir erreichen das auf der Höhe des Hügelrückens gelegene La Foce, von welchem wir noch einen wundervollen Ausblick auf den Haien von Spezia, auf die Stadt selbst, auf das weite Meer und auf die uns gegenüber kühn aufstrebeudeu Berge von (Jarrara gemessen. Dann wenden wir uns iu nordwestlicher Richtung in das Gebirge. Das Yegetationsbild ändert sich nun. Weinbau wird in weniger ausgedehntem Maasse betrieben, stellenweise tritt Getreide- bau auf. An den gegen Süden geneigten Höhenzügen zeigen sich zwar noch Oliven in waldartigen Beständen, doch häufiger er- scheint nun die Kastanie und die Buche. Als solche Pflanzen, welche durch ihr massenhaftes Auftreten der Gegend ein eigenes Gepräge verleihen, möchte ich bezeichnen: Erica arborea L., Ulex europaeus L., Quercus Jlex L. und Castanea sativa Mill. Die ersteren beiden bilden auf weite Strecken fast undurchdringliche Hecken. Au den Berghängen begegnen wir auch nicht selten den gelben Büschen von Sarothamuus vulgaris Wimmer und dem Helleborus foetidus L. Auf den mitunter ausgedehnten und von Buchen und Kastanien teilweise beschatteten Wiesenflächen er- blicken wir die schönen Orchideen Serapias Lingua L. und Serapias cordigera li. neben Polygala major Jacq., Vinca major L., Ornitho- galum umbellatum L. und Aquilegia vulgaris L. — 150 — Briza maxima L. und Arum italicuui L. säumen die Wege ein. An sumpfigen Plätzen gedeihen : Orchis laxiflora Lam. und Polygonum viviparum L.; an den bewaldeten Berghängen be- obachten wir Galium pedemontanum All., Centaurea montana L., Thymus Serpyllum L., Poa alpina L., vivipara L.-; auch Jlex aquilolium L. und Cytisus alpinus Mill. treten vereinzelt auf. Über Sicco gelangt man nach längerem Marsche in das Varathal, in welchem der Weg nun aufwärts führt. Rechts fliesst die Vara, an deren Ufern wir häufig blühende Büsche von Fraxinus Urnus L. bemerken können, links steigen die bewaldeten Höhen an. In diesen Waldbeständen sehen wir zahlreich : Luzula nivea DC, Euphorbia amygdaloides L. , Lamium Orvala L, Lathyrus tuberosus L. und unsere Erica carnea L. Bald erreichen wir das von Bergen rings umschlossene Borghetto (24 km von Spezia). Wir verlassen nuu das Varathal und wenden uns in südwestlicher Richtung über Boliasca nach Roverano. Herrlich schöne Kastanien- und Buchenwaldungen, in deren Schatten Pteris aquilina L., Blechnum spicant Roth und Asplenium Filix femina Bh. sich entwickeln , bedecken die Höhenzüge. Von Carotina bis Madarone beschreibt die Strasse einen weiten Bogen und windet sich an der Südseite des Bergrückens empor. Die Olive ist hier neben dem Maulbeerbaum (Morus alba L. u. Morus nigra L.) und der Feige wieder zahlreicher und be- schattet streckenweise den Weg. Lathyrus montanus Beruh., Carex Halleriana Asso, Asparagus tenuifolius Lain. und das zier- liche Adiantum Capillns Veneris L. treten uns hier entgegen ; an feuchten Stellen finden wir Orchis provincialis Balb., Carex tiava L. und Veronica Beccabunga L.; an Felsen Ceterach officinarum W. und Asplenium Trichomanes L. Hinter Maderone wird die Steigung schärfer. Olea, Ficus und Morus verschwinden, an deren Stelle treten Quercus Jlex L. und Carpinus Betulus L. Die Gegend wird unwirtlicher, doch um so schöner wird der Ausblick auf die sich malerisch über- einander aufbauenden Bergketten bis zu den in weiter Ferne erscheinenden schneeigen Spitzen der apuanischen Alpen. Wir nähern uns der Passhöhe. In Masse zeigen sich hier neben der Erica arborea L., Juniperus communis L. und Rosmarinus offi- cinalis L. Zwischen dem Gesträuch wachsen: Helianthemum grandiflorum Scop., Thymus Serpyllum L., Sesleria coerulea Ard., Euphorbia spinosa L., Cistus salvifolius L., Cerastium alpinum L. und Festuca ciliata Pers. Wir kommen um einen Felsvorsprung und mit einem Male öffnet sich die wunderbarste Aussicht auf das weite ligurische Meer und seine reich gegliederte Küste. Auf der Passhöhe, ca. 800 m, führt nun die Strasse fast eben 1j2 Stunde fort, dann senkt sie sich in Serpentinen abwärts. An den Geröllhalden gegen den Kamm der Berge blüht der hoch- wüchsige, schon von weitem sichtbare Asphodelus albus Mill. : an den Wegböschungen sehen wir zahlreich: Trifolium stellatum L., Urospermum Dalechampii Desf., Saponaria ocymoides L. und Briza minima L. Bald tritt auch Pinus Pinaster Solander in grösseren Be- ständen auf. Bei dem aussichtsreichen Bracco (50 km von Spezia) gelangen wir wieder in die Kastanienregion. — 151 — Erica arborea L. ist noch zahlreich, Ulex europaeus L. ver- schwindet. Dafür erblicken wir Cytisus hirsutus L. und Gcnista cinerea DC. An den Waldaäumen linden wir Cephalanthera ensifolia Rieb., Orcbis provincialis Halb., Orchis longicornis Poir. und Lathyrus hirsutus L., dann weiter abwärts, wenn wir uns dem Ort Trigoso nähern, auch Lavandula Stoechas L. Olea smropaea L , Pinus halepensis Müh, Agave americana L. und Alliani roseum L. stellen sich wieder ein. Zwischen Trigoso und Sestri am Wegrand steht Medicago maeülata W. und an feuchten, von Hecken beschatteten Stellen Allram triquetrum L. Bei Sestri di Levante erreichen wir wieder den Meeres- strand und bleiben nun im ferneren Teil unserer Wanderung an der liguriseben Küste. Für den Botaniker interessant sind die Felsalistürze zwischen Sestri und Cavi. An diesen gedeihen: Kuta divaricata Ten., Euphorbia Wulfenii Kop., Cynoglossum pictum Ait. und die uns aus dem Cinque Terre-Land bekannten: Euphorbia dendr'oides L., Senecio Cineraria DC, Centranthus ruher DC. An den Hecken finden wir auch Ruscus aculeatus L. und an den Weinhergen Aristolochia Clematitis L , Glaucium luteum Scop. und Borago officinalis L. Die mit Olivenwaldungen bestandenen Berghänge treten nun etwas zurück und umschliessen die Städte Lavagna und Chiavari in weitem Bogen-, erst nach dem letzteren Orte nähern sie sich wieder der Küste und führt die Strasse alsdann an den Abhängen empor, beschreibt um Zoagli einen Bogen, steigt wieder kurze Zeit an und senkt sich hinab an den Golf von Rapällo, au welchem die Städte Rapallo und St. Margherita liegen und von welchem aus das Vorgebirge vou Portofino weit ins Meer vor- springt. An diesem Teil der liguriseben Küste treten uns entgegen: als Waldbestände: Olea europaea L., Robinia Pseud-Acacia L., Qucicus Jlex L., Fagus silvatica L. und Pinus Pinea L. - - au bewaldeten Plätzen: Psoralea bituminosa L, Allium roseum L., Lonicera Caprifolium L. ; au den meist von Obstbäumen und Feigen beschatteten Weinbergen: Gladiolus segetum Gawl., Muscari comosum Mill., Parietaria diffusa L., Ornithogalum narbonense L., Fumaria Bastardi Biv., Liuum austriaciun Jacq.; an den dem Meere zu geneigten Felsenhängen: Spartium junceum L., Antir- rhinum majus L., Centranthus ruber D. C. und Agave americana L.-, an den Wegrändern: Trifolium stellatum L., Galactites tomentosa Moench und an felsigen Orten: Helianthemum fumana Mill., Dorycnium herbaceum Vill. und Anacamptis pyramidalis Rieh. _ Portofino bietet uns wunderbare Gartenaniagen und eine prächtige Aussicht auf das Meer. Die Strasse nach Genua zweigt von Rapallo direkt westlich ab und überquert den gegen das Kap Portofino sich hinziehenden Höhenrücken, dessen Kamm sie mittels eines Tunnels durchbricht und uns auf diese Weise ganz unvermittelt den herrlichen Ausblick auf den Golf von Genua darbietet. Hier am Berghang liegt Ruta (fc>7 km von Spezia). Eine einzig schone Fernsicht über das Meer bis zu den Bergen von Corsica bietet uns die stolze Höhe des Montefino, welcher von Ruta bequem bestiegen werden kann, und welche Besteigung auch botanisch lohnend ist. Bei derselben finden wir ausser den vorerwähnten im ganzen Küstengebiet verbreiteten rflanzen noch: Astragalus Onobrychis L., Polygala major Jacq., — 152 — ■Genista ciuerea DC, Poa alpina L., Thymus Serpyllnm L , Urchis Simia Lam., Urchis longicornis Poir., Orchis ustulata L., Orchis militaris L.. Urchis provincialis Balb., Cephalahthera ensifolia Rieh., Ophrys aranifera Huds., Ophrys bombilifera Lk., Ophrys Bertolonii Morett., Serapias Lingua L. und Serapias cordigera L., Aspidium Lonchitis Sw. und Cistus salvitblius L. Von Ruta senkt sich die Strasse über Recco und Sori nach Boliasca und erreichen wir das Meer wieder bei dein weltbekannten Nervi. Auf dem Wege hierher konnten wir noch Orobanche Hederae Dub. und Helichrysum augustifolium DC. au Mauern beobachten. Grossartig sind in Nervi und im nahen Genua (112 km von Spezia) die Gartenanlagen, auf welche näher einzugehen jedoch nicht Zweck dieser Zeilen ist. Genua, nicht mit Unrecht vom Italiener „La superba" genannt, bildet den Endpunkt unserer Wanderung und nur ungern scheiden wir von der so herrlich schönen, an landschaftlichen Scenerieen reichen Riviera di Levante. Die Lanser Köpfe bei Innsbruck und ihre Umgebung'. Ein Vegetationsbild Von Dr. J. Murr in Trient. Herrn und Frau Dr. Leimbach zur freundlichen Erinnerung an unseren gemeinsamen Besuch am 29. Juli d. J. gewidmet. Als Flankierung des südöstlich von Innsbruck sich aus- dehnenden lieblichen Mittelgebirgsplateaus erheben sich aus der gegenwärtig vielfach gelichteten Fichtenwaldung des Wiltener Berges die zwei Phyllit kuppen der Lanser Köpfe, der beliebteste Aussichtspunkt der Innsbruck er Gegend, zu der im Vergleiche mit den ringsum sich auftürmenden Hochgebirgswällen freilich sehr unbedeutenden Höhe von 930 Metern. Die Flora der Lanser Köpfe, speziell der südseitigen, gegen das Mittelgebirgsplateau von Lans und Igls gewendeten Felsgehänge interessiert durch ihre für die Innsbrucker Verhältnisse wohl überhaupt charakteristische Mischung xerophiler und mon- taner Elemente. Als xerophile resp. xerothermische Typen treten uns zunächst etliche Gramineen wie Avena pratensis L., Bromus erectus Huds. und Andropogon Ischaemum L., dann schönblühende und zierliche Arten wie Dianthus inodorus L., Tunica Saxifraga Scop., Sempervivum Doellianum Lehni., Sedum dasyphyllum L., verschiedene Formen von Galium verum L. x Mollugo L., Hyperi- cum veronense Schrk. u s. w. entgegen, denen sich vornehmlich gegen die Ostseite des Felsstockes eine im Schiefergebirge für die Höhenzone von 9—1200 m äusserst charakteristische Gesellschaft, nämlich Silene rupestris L., Sedum annuum L., Epilobium collinuin Gmel. var. ramosissimum und Asplenium septentrionale Hoffm. (darunter einzeln A. germanicum Weiss) anschlicsst1). *) Dazu treten an den Wegrändern der südlichen Mittel- gebirge und der Urgebirgsthäler noch Dianthus deltoides L., Potentilla grandieeps Zimm., P. tiroliensis Zimm. und eine kompakte Form des Scleranthus annuus L. — 153 — Aber auch subalpine und alpine Formen fehlen nicht. Auf den Wiesen ata Kusse der Lauser Köpfe gegen das Viller Moor erreicht Crepia grandiflura Tauseh bei c. 890 m so ziemlich ihre unterste Verbreitung2); am Nordabhang der Köpfe auf waldig buschigem Terrain stellt vereinzelt Centaurea pseudophrygia C A. Mey. und, neben Astrantia maior L. var\ alpestris a. nicht- blühender Homogyne alpina bis gegen Wüten hinabsteigend, Chaerophyllum Villarsii Koch3); hart unter den Köpfen neben einer Kapelle am Wege erblicken wir einen Busch des Senecio Eversii Unter in sched. (S. Kerneri inh. ined.) = S. super-cor- datus v Jacobaea. Die letztere Stammart findet sich neben der Centaurea einzeln im Birkengebüsch, wahrend Senecio cordatus diese untere Höhenzone heute nicht mehr verträgt. Stacbys alpina L. und Luzula rlavescens Gaud., die sich zerstreut in den Wäldern der Lanser Köpfe bis 700 resp. ttOO m herab finden, mögen den Reigen dieser anpassungsfähigen Alpinen beschliesseu. Im übrigen können für den Waldgürtel der Lanser Köpfe, besonders auf der Seite gegen Wüten und die Sülschlucht hinab, Arten wie Hypericum hirsutum L., Hieracium racemosum W. K. subsp. leiopsis Murr et Zahn H. sabaudum Hausm. p. p. (selten daneben 11. tridentatum Fries, u. calcigenum Rehm.), Calamintha nepetoides Jord. und die prächtige Salvia glutinosa L. als vor- züglich charakteristisch bezeichnet werden, während sich an den sonnigen Schielerfelsen des unteren Wütener resp. Viller Berges wiederum eine ausgesprochen xerothermische Gesellschaft, wie Hippophae rhamnoides L., Libanons montana Crantz, Aster Amellus L., Scabiosa agrestis W. K., Artemisia campestris L., an einer Stelle auch Stipa capillata L. zusammenfindet, So manches gute Pttänzchen beherbergen die am Fusse der Lanser Köpfe nach Osten, Süden und Westen zerstreuten Sumpf- stelleu und Moore. Gleich unterhalb der Kopte breitet sich ein mooriger Teich aus, teilweise mit zahlreichen Blumen der Nymphaea alba bedeckt, teilweise bereits mit Phragmites-Beständen ausgefüllt; dort wuchert neben Potamogeton natans L. und P. pusülus L. im Sumphvasser die vom Garteninspektor Büek augesetzte Elodea, während an den Bändern sich da und dort die Rasen von Carex. Pseudocyperus L., C. vesicaria L. und C. Buxbaumii Wahlenb. breitmachen. In einem seichten Teiche links am Wege gegen das Dorf Lans hin gedeiht neben Potamogeton gramineus L. die seltene Form des Ranunculus paucistamiueus Tausch mit teilweise zu- sammentliessenden Zipfeln der oberen Blätter (var. heterophyllns Freyn); am lehmigen Rande des Teiches wuchert Callitriche caespitosa Schultz (die Landform der C. venia L.) und vereinzelt dazwischen Peplis Portula L. sowie die für uuseie Gegend seltene lsolepis setacea R. Br.; unter dem höheren Krautwerke erregen Mentha verticillata L. und Lycopus inollis Kerner (doch letztere 2) Noch tiefer fand ich sie unter Tnlfes gegen Hall bei nur c. 750-800 m; dieselbe untere Grenze wie bei Laus rindet die Alt auch im südwestlichen Mittelgebirge bei Götzens-Mutters. 3) Diese Art reicht auch bei Völs, Hall u. s. w. bis nahe zur Thalsohle hinab. — 154 — an dieser Stelle nur in subtypischer Ausbildung) unsere Auf- merksamkeit. Die Ufer des für den Konchyliologen durch seinen an sub- fossilen Arten4) reichen „Almtorf" interessanten kleinen Lauser Sees bekleiden sich stellenweise mit IJeleocharis paucitiora Lightf., Carex dioica L., ('. pulicaris L., C. filiformis L. und reichlicher G. xanthocarpa Degl. ; im Frühjahre und Vorsommer gereichen Primula farinosa L. und Gentiana rhaetica Kerner dem moorigen Wiesboden des Seeraudes zu besonderem Schmucke. In einem alten Moorstiche in unmittelbarer Nähe südöstlich davon finden wir neben Viola Einseieana F. Schultz, Hypericum veronense Schrank, Potentilla tiroliensis Zimin., Jnncus alpinus Vill. und spärlichem Eriophorum gracile Koch die letzten Reste der in Tirol bereits äusserst selten gewordeneu Potentilla norvegica L. Den Ahschluss unseres Rundganges bildet das östlich vom Langer See sich ausdehnende, leider von Jahr zu Jahr mehr aus- trocknende Viller Moor. Hier dominieren Schoenus ferrugineus L., Rhynchospora alba Vahl, Carex vulgaris Fries, C. filiformis L., C.Hornschuchiana Hoppe und C. xanthocarpa Degl., auch C. limosa L. u. C. Buxbaumii Wahlenb. var. Oenipontana Gremblich dürften sich noch heute hier rinden-, dazu erwähne ich auch die von mir beobachtete gonioklinische Hybride C.Hornschuchiana var. glomerata Doell. Als subalpiner Einschlag der Flora des Viller Moores repräsentieren sich Trichophorum alpinum Pers. und die liebliche Gentiana utriculosa Vill. Zwischen dem Gchlze vou Salix ros- marinifolia L., annähernder Potentilla sciaphila Zimm., Drosera anglica Huds., D. rotundifolia L. — auch D. obovata M. K. treffen wir ab und zu — findet das allbeliebte und bewunderte Orchidaceen- Geschlecht iu der Sturmia Loeselii Rchb. und der Orchis Traun- steineri Saut, eine ehrenvolle Vertretung. Reizend sind die zwerg- haften Exemplare der Nymphaea alba L. var. minor, die hier in winzigen, von Utricularia minor L. durchwobenen Wasserlöchern ihre letzten Tage verdämmern. Wir nehmen bereits Abschied von der freundlichen Mittel- gebirgslandschatt, nicht ohne zuerst in der lauschigen Veranda der Viller Gastwirtschaft hinter schäumenden Humpen deu Ge- fühlen der Freundschaft und der Begeisterung für das heilige Land Tirol entsprechenden Ausdruck verliehen zu haben. Innsbruck, am 17. September 1901. Ein Ausflug nach dem Donnersberge. Von L. Geisenheyner u. P. B a e s e c k e. IL Uns war, wie schon gesagt, dieser Staudort vollkommen Unbekannt. Um so grösser war die Freude, als unsere Befürchtung, 4) Ich nenne Limnea stagnalis var. subulata (nach meiner Ansicht eigene Art; die Ex. sind fast ausschliesslich nur e. 0 — 9 mm lang mit zerbrochener letzter Windung; ich fand jedoch ein einzelnes Prachtstück von c. 16 mm Länge mit völlig fertigem und unverletztem Gehäuse), Valvata alpestris Plauner var. intermedia Gremblich und cristata, Planorbis fontanus, contortus var. dispar Westerl. und crista, Cyclas Cornea u. s. w. ; auch einzelne zufällig aus der Humusschichte hineingeratene Arten wie Pupa antivertigo erinnere ich mich aus dem „Alm" aufgelesen zu haben. — 155 — die Pfl. könnte schon verblüht sein, sich nicht bewahrheitete; denn wir fanden sie noch in Blüte und konnten bei der Grösse des Bestandes sogar eine Anzahl mit bisher nicht bemerkten Blutenformen einheimsen, nämlich gross- (Blütendurchmesser 15 bis 16 mm) und kleinblütige (Blütendurchmesser 8 - 9 mm) und die ersteren wieder mit sehr schmalen und mit ziemlich breiten Fetalen. Den Fuss des Felsens bespült der Langeuwalder Bach; an seinem Ufer erfreut üppigste Waldvegetation des Bot .nikers Auge. Besonders treten schöne Farne iu verschiedenen Arten und Formen hervor: viel Cystopteris fragilis, sowohl f. dentata als vorzüglich ausgeprägte f. anthriseifolia, Phegopteris dryopteris in zahlloser Menge, aber wie überall nicht zur Formenausbildung geneigt, dazu mächtig grosse Athyrium filix femina. Die Felsen rechter Hand geben in ihren Spalten und Winkeln Asple.nutn trichomanes reichlich Platz und Schutz.**) Aus dem Rasen leuchtet überall die fast schneeweisse Spirre von Luzula albida HC. hervor, an und im uns begleitenden Wässerchen thuu sich bes. Carex silvatica Hüls, und C. remota hervor, am Wegraude ziehen Melica uniflora und niitans in schöner Ausbildung unsere Aufmerksamkeit auf sich und durch das Gebüsch leuchten häuüg sehr grosse weisse Teller mit sehr breitem weissen Rande hindurch, die Cymen von ViburnuinopulusL., die hier eine selten gesehene Grösse erreichen. In der „hohen Warte", einem Aussichtspunkte, von dem aus man einen herrlichen Blick über das hier weite Alsenzthal hat, war die erste Höhe erreicht, und nach kurzem Marsch, bei dem wir noch Listera ovata RBr. und Piatanthera chlorantha Rchb. erhaschten, traten wir aus dem Walde heraus, nunmehr das inehr- kuppige Porphyr-Massiv des Donnersberges vor uus liegen sehend. An wogenden, aber allzu reichlich mit Kornblumen bestandeneu Kornfeldern, von denen noch Ranuuculus arveusis L. mitgenommen wurde, vorüber, mit einem Ausblick auf das hoch aut einer Berg- spitze liegende Dorf Ruppertsecken ging es auf die düsteren Mauerreste der Ruine Falkenstein los. Da wir uns mit ihr auf gleicher Höhe befanden, machte sie nicht den grossartigen Eindruck, den man von ihr gewinnt, wenn man den gewöhnlicheren Aufstieg, den von Winnweiler aus' durch das Falkensteiner Thal wählt. Wo man aus diesem tiefen und weiten, von senkrechten Sandstein- wänden eingeschlossenen, von herrlichen Bäumen tief beschatteten Thale hinaustritt, hat mau plötzlich die grosse Ruine hoch oben auf der Höhe vor sich, ein unvergesslicher Anblick. Wir bogen hart von dem alten Raubneste nach links ab und traten nunmehr in den eigentlichen Buchenhochwald ein, der nur hie und da mit düsterem Tannenwald abwechselt, doppelt düster für uns durch die nun schnell hereinbrechende Dämmerung. Er bietet dem Botaniker ja nicht viel und darum ging es flott weiter bergauf, bergab auf wohlgepflegtem Wege, der sich stets an den Hängen des Berges hinzieht und allmählich zur Höhe aufsteigt. An der riesigen „Kroubuche" vorüber dem Königsstuhle zustrebend konnten wir noch manchen weiten Blick in die reizende Pfalz thuu bis dahin, wo die fernen Berge der Vogesen das Bild abschliessen. Um das Hochplateau des Donnersberges herum haben sich dereinst die **) Nachträglich habe ich auch noch von dieser Stelle Asplenium germanicum durch Herrn Ilussong erhalten. — 156 i — Kelten einen testen Ringwall aus den umherliegenden Trümmern angelegt, der sie gegen anstürmende Feinde zu schützen geeignet war. Seine nicht unbedeutenden Reste überkletternd erreichten wir im Felsen „Königsstuhl", den höchsten Pnnkt des Berges, von dem aus man bei günstigem Wetter das Germaniadenkmal am Rhein sehen kann. Die hereinbrechende Nacht gestattete jedoch keinen längeren Aufenthalt ; wir mussten eilen, durch dichteu Tannenwald, vorüber am Ludwigstnrm, über den Hirtenfels hinüber zur Villa Rottberg. Da es schon 9 Uhr geworden war, hatten wir beim Vorübergehen nur Zeit, schnell unsere heissersehnte Rosa zu begrüssen und unter Mitnahme einiger Liebesgaben ihr für den folgenden Tag unseren längeren Resuch anzukündigen. Zu unserer Freude hatten wir es mit der Zeit der Exkursion gut getroffen, sie prangte in vollstem Blütenschmucke. Nun aber kam die Sorge für den Leib ! Und für den war gut gesorgt, da mau hier oben vortrefflieh aufgehoben ist; Küche und Keller des Hrn. Rottberg erquickten die hungrigen und fast vertrockneten Wanderer bald. In heller Freude über den Verlauf des heutigen Tages und froher Erwartung dessen, was der kommende bringen würde, ging es zur Ruhe. Schon früh schien uns die goldene Sonne aus den Betten hinaus und neu gestärkt zu anstrengendem Marsche Hessen wir uns an dem schönen Punkte mit der weiten Aussicht ins Land, in der reinen würzigen Waldesmorgenlnft den Morgenkatfee vortrefflich munden. Höchlichst waren wir darüber erstaunt, dass noch keine von den vielen hier weilenden Sommerfrischlern zu sehen waren, dass sie hier oben so lange in den Tag hinein schlafen konnten ! Da fiel mir zu rechter Zeit als ausreichende Erklärung die erste Strophe des schönen Eichendorf'schen Reiseliedes ein: Wem Gott will rechte Gunst erweisen, Den lässt er Morgens furchtbar lang im Bett, Gestattet ihm zur Sommerfrisch' zu reisen, Wo Stubenduft zur Morgenzeit ist ganz besonders nett! Nachdem die Ausbeute des vorigen Tages aus der Büchse in die Mappe gewandert war, galt unser erster Gang dem be- rühmten Kastanienwalde, der sich unterhalb der Villa ausdehnt und der in ganz Deutschland wohl nicht seines Gleichen finden dürfte. Tief unter ihr liegt auch das Dorf Dannenteis, weit hinauf an den Hang des Berges gebaut. Schon innerhalb des Ortes an den Strassen, in den Gärten sieht man alte, teilweise riesige Exemplare von Castanea sativa Mill. zerstreut stehen, weiter nach Norden zu stehen sie näher beisammen und bilden, besonders links von dem nach Basten haus führenden Wege, dichte Bestände, denen man mit Recht den Namen Wald beilegen muss. Etwa 5000 Stück sollen es sein. Im Mittel haben die Bäume einen Stammumfang von l'/2 — 2 m, eine Höhe bis zu 30 m. Etwa 1000 Stück mögen darunter sein, deren Umfang 4 - 5 m beträgt und etwa 150 von noch bedeutenderer Dicke, bis etwa 8 m. Der Dickste dieser Riesen, dessen Alter man auf 700 Jahre schätzt, steht unten im Orte. Er „soll" 12 m Umfang haben (wir haben es leider ver- säumt, ihn zu messen, schätzen ihn aber auf 8 m) und ist noch dadurch interessant, dass oben auf ihm eine etwa 2J/2 m hohe Tanne wächst. *) Diese hatte früher ein weit frischeres Aussehen *) Siehe meine Mitteilungen in „Verhandlungen des bot. Vereines der Prov. Brandenburg", Jahrg. 1894, Seite LX, L.^ G. — 157 — und scheint sich nicht mehr so weiter entwickeln zu können, wie ehedem. Die Bewohner wollen es mit der neu eingerichteten Wasserleitung in Verbindung bringen, doch ist. uns dieser Zu- sammenhang nicht recht verständlich. Eigentümlich ist der Hahitus der stärksten Bäume. Meist hört der dicke Stamm in 3 oder 4 m Höhe plötzlich auf .und die Krone wird durch die Verzweigung einer Anzahl dicker Aste von 1 — 2 m Umfang gebildet, die sehr oft wagerecht abstehen; einige sind /.um Schutze gegen das Abbrechen durch dicke Balken gestützt. Andere dieser jugendfrischen Greise schicken schon viel tiefer so starke Äste ab, manche sind infolge der Schwere dieser aus- einandergerissen, machen aher trotzdem noch den Eindruck eines einzigen Stammes, der natürlich nun um so dicker erscheint. Die schön helauhten Bäume standen kurz vor der Blüte, erliessen uns also den Genuss des nicht für Jedermann angenehmen Duftes. Die Früchte reifen übrigens hier vollkommen und sind, wenn sie aucn nicht die Grösse der italienischen Maronen erreichen, doch immerhin ganz schmackhaft-, von den Bewohnern des Ortes ge- sammelt, werden sie weithin zum Verkauf gebracht. Zur Villa zurückgeklettert, brachen wir nunmehr gegen 9 Uhr zur Fortsetzung unserer Exkursion auf. Zunächst wurde eine Anzahl grotesker Felsengebilde besucht, die, schöne Ausblicke gewährend und zum Andenken an die erhebende Zeit von 1870/71 auf eisernen Siegestafeln stehende, an dieselbe erinnernde Namen tragen z. B. Moltkefelsen, Wacht am Rhein u. s. w. Schon am erstereh konnten wir unter Hieracium murorum mit seinen Formen auch II. praecox Seh. Bip. und H. Schmidtii Tausch einheimsen. Veronica montana, sonst in dem schattigen Buchenwalde über der Villa in Menge wachsend, ward diesmal nicht gefunden, nur V. chamaedrys L. und officinalis L. waren da. Auch Polygonatum verticillatum zeigte sich, aber seineSchönheit war bereits geschwunden. Nun gings zum Hirtenfels. Die Felsen, über die der Weg führt, sind wie er selber mit den herrlichsten Kindern der Flora bestanden. Bescheiden lugt aus den Felsritzen Asplenium septen- trionale L. hervor, katim sichtbar vor dichtgedrängtem Cytisus sagittalis K. und den Grundblattrosetten von eben sich ent- wickelnder Veronica spicata L., die später Blau zur vorherrschenden Farbe macht. Das leuchtende Rot von Viscaria vulgaris Röhl. trat hinzu, ebenso schneeweisses Anthericum liliago L., grauseidene Melica ciliata und in besonders grosser Zahl Leucanthemum vulgare mit seinen schönen grossen Blütenköpfen. Die hier wachsende Pfl. ist autfallend durch die Form, in der allein sie hier auftritt. Der sehr gering behaaite Stengel erreicht nur 40 bis höchstens 50 cm Höhe • die völlig kahlen Blätter sind mit Ausnahme der Grundblätter nach vorn kaum verbreitert, sondern fast linealisch und dabei eingeschnitten gesägt. Die Grundblätter selbst sind zwar spatelig, aber an dem verbreiterten Endteil gleichfalls tief fiederig eingeschnitten. Da sich bei der späteren Untersuchung der Blütenköpfe herausstellte, dass die Achimen der Strahlenbt. einen weissen, trockenhäutigen, schief abgeschnittenen Pappus haben, so ist die hier wachsende Pflanze wohl als die f. montana (Chrysanthemum montanum L.) anzusprechen. Eine Pflanze, über die ich mich bei früheren Besuchen dieses Ortes, wo sie um diese Jahreszeit meist in farbenangebender Menge auftrat, immer gefreut habe, die grossblütige Form von — 158 — Viola tricolor L., fehlte zu meiner Überraschung fast ganz; nur in ganz wenigen Exemplaren war sie an versteckten Stellen noch zu finden. Sie scheint ausgerottet zu werden durch Kinder- vielleicht auch Nichtkinderhände ; darauf deuten wenigstens ver- schiedene Häufchen ihrer Leichen, die wir hier und da fanden. Solcher Massenmord von hübschblühenden Pflanzen an botanisch interessanten Stellen ist gar zu traurig; wollten doch Eltern und Lehrer durch Belehrung und Mahnung stets dagegen einzu- wirken suchen ! Nun aber zu der Rose dieses Ortes, die ja die ganze Exkursion veranlasst hat. Da steht sie in ihrer Pracht, die Schöne zweifelhaften Ursprunges. Weit und breit ist nichts Anderes zu sehen, als zwerghafte Sträuche von IL pimpinellifolia, von denen einige no.ch letzte Blüten zeigen, und ein grosser flatteriger Strauch einer Canina; auch bei eifrigstem Suchen können wir keine Rosa glauca, die doch zur Gruppe der Arvenses gehört, auffinden. Die Canina hat allerdings ein besonderes Aussehen und erinnert mich etwas an Rosa Reuteri; schade, dass sie nicht weiter in der Blüte vorgeschritten ist! Da ich mich seit vielen Jahren nicht mehr so eingehend mit Rosen beschäftigt habe, um die Form sogleich genau zu erkennen, nehme ich zur Sicherheit eine Anzahl Stücke von ihr mit, die bald sich entfaltende Knospen haben. Also wer hat Recht? Christ oder Crepin? Nun, fraglos Christ, da keine R. glauca zu finden ist ! Und nun gings au ein Beschneiden des armen Strauches, oder besser der beiden, da aut der anderen Seite des Weges auch noch einer steht. Das schadet ihm ja glücklicherweise nicht, sondern ist ihm eher nützlich. Einmal war ich nämlich im Herbste da (IL Sept. 1883) und fand zu 'meinem Erstaunen den Strauch voller Knospen. Wahrscheinlich wird er nun auch in diesem Spätjahr zum zweiten Male blühen. In den ersten Tagen nach der Rückkehr hatte ich nicht die Zeit, eingehend das Taufzeugnis meiner Canina zu studieren. Erst über eine Woche hinterher holte ich mir meine Rosen zum Ver- gleiche vor ; das schien mir zunächst sicherer zum Ziele zu führen als eine Vergleichung nach den verschiedenen Beschreibungen, da vor Jahren Herr Prof. Fr. Crepin die grosse Liebenswürdigkeit gehabt hat, mein gesamtes Rosenmaterial genau durchzusehen und nach seinem Systeme zu ordnen, wofür ich ihm sehr zu Dank verpflichtet bin. Da stosse ich ja bei den Ca n inen auf eine Glauca ! Und diese stimmt ja mit der mitgebrachten aus der Nachbarschaft der fraglichen Hibernica sehr gut überein! Es kann kein Zweifel bestehen, sie ists. In diesen Bogen hat Crepin alle die von mir als R. Reuteri f. subcanina bestimmten Rosen hineingelegt. Jetzt wurden meine Augen aufgethan: ich hatte nach Rosa glauca Dierb. gesucht, aber die richtige R. glauca Villars gefunden. Und dass nun Fr. Crepin Recht hat und dass ich ihm das sofort mitgeteilt habe, das brauche ich wohl kaum noch zu erwähnen; ich bewundere nur den scharfen Blick dieses Mannes. Aber ein Bedenken kann ich nicht unterdrücken. Ich zweifelte keinen Augenblick an der Bastardnatur der Pflanze, als ich sie zum ersten Male und zwar mit einigen Früchten fand, die, fast ohne Samen, durchaus den Früchten der Pimpinellif. gleichen; ich zweifele jetzt nicht mehr, dass R. glauca Vill. und R. pimp. L. die Eltern sind. Aber schwer nur kann ich mir bei der so ver- schiedenen Blütezeit eine Wechselbestäubung vorstellen; es ist — 159 — nicht anders zu denken, als dass einige sehr frühzeitige R. gl. durch Spätlinge von R. p. befruchtet worden sind. Doch nun fort ans dem glühenden Sonnenbrande und durch den wnhlthuenden Schatten des Waldes /.am Aussichtsturme ! Nach Besteigung desselben gab es in dem nahen Waldhause, erbaut in den spärlichen Überresten eines ehemaligen Paulinerklosters, auch noch andere förquickutig, pämlich kühles Nass aus grossem Kass. Ha, wie das mundete! Wie das zum Weilen einlud! Viele leisteten auch der freundlichen Einladung Folge, und bald entfaltete sich hier ein reges Leben und Treiben. Fusswanderer gross und klein, Landleute aus der Umgegend, Vereine aus weiterer Ferne zu Imiss und zu Wagen mit einem Bläserchor au der Spitze, ein schon singendes Mädchenpensionat, alles das strömte hier zusammen. Uns aber°wär der Genuss des köstlichen Ruheplätzchens nur für kurze Zeit gestattet; wir mussten vorwärts und strebten bald dem Wildensteiner Thale zu, in welchem wir abzusteigen vorhatten. Auf dem Wege fiel uns Melampyrum pratense L. sehr auf, das sich hier oben überall vordrängte-, diese Pflanze hat am Donners- berge überall ein sehr eigenartiges Ansehen, da ihre Blüte nicht die bekannte hellschwefelgelbe Farbe hat, sondern ausnahmslos dunkelgoldgelb aus dem Grün hervorleuchtet, Mit prachtvollem Buchenwalde ist das schöne Thal ausgekleidet, dem aber hier wohl infolge grosserer Feuchtigkeit nicht das Unterholz fehlt, und der auch noch für andere zartere Kinder der Flora Baum bietet. Bald wurden wir durch den Fund von Cynöglossum montanum Lam. sehr erfreut, das ich hier nicht vermutet hatte, da es mir bisher nur vom Nordabhang bei Bastenhaus bekannt war. Ebenso stellte sich uns noch die vorher vergeblich gesuchte Veronica montana L. vor, allerdings nicht reichlich und nur an einer beschränkten Stelle, nämlich um einen am Bachufer liegenden grossen Felsblock herum. Der aber bot noch mehr: Geranium lucidum L. nebst robertianum L.. Asplenium trichomanes, Cystopteris fragilis L , Phegopteris dryop- teris, Arum maculntum, Glechoma hederacea mit dem von mir lange gesuchten Dipterocecidium von Cecidomyia glechomae Kiss. und endlich Mereurialis pereunis L. mit dem Schmarotzerpilze Synchytrium merculialis Woron., der sich gerade in schönster Entwicklung befand. Aus dem Waldesdunkel lockte uns ein Wegweiser an einem aufwärtsführenden Pfade zur Höhe der Ruine Wildenstein. Höllen- hitze! Der hübsche Blick in die Weite mit dem Dorfe Steinbach im Vordergrunde, der sich von den wenigen Trümmern aus darbot. war teuer genug erkauft, und floristische Raritäten boten sich kaum: Anthericum liliago L., Polygonatum officinale All., Draba muralis L., Dianthus carthusiauorum L , Galium glaueum L. u. a.f) Von Farnen: Asplenium septentrionale Hoftm , trichomanes L. und adiantum nigrum L. Von Holzpflanzen: Ligustrum vulgare L., Acer pseudoplatanus. campestre und monspessulanum L. Pollich giebt alle Acerarten an dieser Stelle an, auch platanoides, dessen wir uns nicht erinnern ; A. monsp. aber sieht er nur als eine f) Da wir erst nach Vollendung der Exkursion den Ent- schluss fassteu, ein Referat darüber zu geben, so haben wir uns keine Pflanzenverzeichnisse an Ort und Stelle gemacht, sondern nur die uns interessanteren Vorkommnisse angemerkt. Unsere Aufzeichnungen machen darum auf Vollständigkeit keinen Anspruch. — 160 — Varietät von campestre an. Auch Potentilla opaca L. fand sich, natürlich längst verblüht, aber dafür zu meiner Freude mit dem Phytoptocecidium von Cecidophyes parvulus Nah. nach dem ich bisher vergeblich gesucht hatte. Höchst interessant war es uns, auch noch Hieracium peletarianum Merat an dieser Stelle zu finden, an der es vor bald anderthalb Jahrhunderten yon Pollich zuerst in der Pfalz beobachtet worden ist (Band II, S. 386: in silvis montosis circa Steinbach); er sah es natürlich als eine Varietät von II. pilosella L. an, wie das manche Autoren unbe- greifiicherweise ja selbst heute noch thun. II. pilosella war hier auch ziemlich vertreten, jedoch von dem Bastard aus beiden Arten, dem II. pachylodes NP., der hier bei Kreuznach auf der Gans, dem Rotenfels und dem Stegfels ganz häufig vorkommt, war kein Stück zu finden. Abwärts über Felsentrümmer stürmend und stürzend, ver- säumten wir doch nicht, eine schöne Rosa tomentosa Sin. ihrer Blüten zu berauben, die erst Knospen tragende Pirola rotundi- folia L. einzustecken und uns über die Menge von (noch unent- wickeltem) Prenanthes purpurea L. zu wundern. Ein Baum von Acer pseudoplatanus fiel auf durch eine Gallbildung ; die bekannte erbsengrosse kugelrunde Mückengalle von Pediaspis aceris Foerster, die sonst nur an den Blättern auftritt, war hier auch auf die Früchte und Fruchtstiele übergegangen. Unser Weg führte nunmehr nach dem Austritt aus dem Walde wieder durch saftige Wiesen, die zwar teilweise schon die Sense gespürt hatten, uns dafür aber lieblichen Heuduft brachten. Ein schönes Exemplar von Plantago major mit monströser Aus- bildung der Bracteen in der Blütenähre fiel uns hier noch in die Hände. Doch nein, noch einmal nahm uns der Wald auf kurze Zeit in seine Hallen auf. Ein Teil der Wagen des Vereins aus Kirchheimbolanden, mit dem wir oben am Waldhause zusammen- getroffen waren, kam uns, reich mit Dietamnus fraxinella Prs. geschmückt, am Hahnweilerhofe entgegen und nahm uns mit zu einem köstlichen Plätzchen, der Klause, einer ehemaligen in den Sandstein hineingehauenen Eremitenwohnung, vor der sich jetzt ein fröhliches Treiben mit Sang und Klang, Essen und besonders Trinken entfaltete. Aber auch hier mahnte uns die schon niedrig stehende Sonne zu schnellem Aufbruch, einige neugierige Neottia nidus avis Rieh, aber mussten noch mitwandern. Nun gings über Dorf Imsbach in beschleunigtem Marschtempo zur Station Winn- weiler, wo der Zug, der uns der Heimat wieder zuführen sollte, so liebenswürdig war. uns noch Zeit zu einem köstlichen Labetrunk vortrefflichen Winnweiler Bieres zu gönnen. Hier legten wir noch einmal die ganze so genussreiche Tour in Gedanken zurück und kamen zu dem Entschlüsse, von ihr den Lesern der D. B. M. zu erzählen; wir dachten, es könnte uns vielleicht gelingen, den einen oder anderen nicht allzu entfernt Wohnenden zu einem Besuche des Donnersberges zu veranlassen. Wert ist er es. Und wer wie wir des Wetters Gunst genösse, dürfte es nie bereuen, ihn besucht zu haben. Verlag des Herausgebers. Verantwortlicher Redakteur: Prof. Dr. (i. Leimbacll, Arnstadt i. Thür. Druck der Buch- und Steindruckerei von Otto Büttner, Arnstadt i. Thür. Deutsche Botanische Monatsschrift Zeitung für Systematiker, Floristen und alle Freunde der heimischen Flora. Zugleich Organ der botanischen Vereine in Hamburg und Nürnberg und der Thüring. botanischen Gesellschaft „Irmischia" zu Arnstadt. Herausgegeben von Professor Dr. G. Leimbach, Direktor der Realschule zu Arnstadt. Erscheint monatlich. Nr. der Postzeitungsliste: 1730. Preis 6 Mk. jährlich. XIX. Jahrgang 1901. November. M 11. Inhalt. Zawoilny, Über die physiologische Bedeutung und TUätigkeit der Wurzeln. III. E. Jacobasch, Phänologische Beobachtungen. II l>r. Volhnann, lle.iprrclinii.ji von Zalm's Uieracien-Bearbeilung in Koch's Synopsis. Aurella Fr. Cerinthoidea Koch Pulmonarea Fr. . Grlaüca Fr. . Villosa Fr. 3. Barbata Greml. 4. Cerinthoidea Koch _.vV_ 5. Oreadea Fr. G. Vulgata Fr. 7. Pleiophylla Peter _yv_ 8. Tomentosa N. P. 9. Lauatella A.-T. _A 10. Ileterodonta A.-T. 11. Alpina Fr. 12. Amplexicaulia Fr. 16b — B. Aphyllopoda Gudot, Celak. X Viscosa Prenanthoidea Accipitrlna Pseudostenotheca lo.Intybacea 14. Prenan- CT m .,, . . „ (~ TT "^ Ilololeion Fr. u *i -a n v 15. Indentata fcr. Ib. IJm- 4r. thoidea rr. , ,, . ^ ,_ C1 , , „ bcllata Fr. 17. Sabauda Fr. 18. Italica Fr. (Fortsetzung folgt). 73. Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte in Hamburg. Orig.-Bericht von G. R. Pieper in Hamburg. Vom 22. — 28. September tagte in Hamburg die 73. Ver- sammlung deutscher Naturforscher und Arzte. Für die Facharbeiten bestanden 27 Abteilangen. In folgendem bringen wir einen kurzen Bericht über die 9te Abteilung, Botanik. (23. Sept.). Auf der Tagesordnung stand ein Vortrag des Hro Engler (Berlin) über die neueren Fortschritte der Pflanzengeographie. Derselbe wurde nicht gehalten. Statt dessen verlas Herr Marsson (Berlin) einen Auszug, der die Hauptresultate über die pflanzen- geographischen Forschungen der letzten Jahre, den Eiufiuss des Windes bei der Bildung von Vegetationsformatiouen, sowie be- sondere Entstehungsweisen von Varietäten und Arten registrierte. Sodann sprach Herr Hallier (Hamburg) über einen Eutwnrf zu einem Stammbaum der Blütenpflanzen. Der Vortragende hält die Polycarpicae oder Ranales für deu Grundstamm der Dicotylen und sucht die übrigen Angiospermen von denselben abzuleiten. Massgebend dafür, dass die Ranales ursprüngliche Formen sind,, ist die geringe, aber kräftige Verzweigung, die einfache Form der Laubblätter und Blutenstände, die fleischige Beschaffenheit der grossen Blumenkronblätter, die wenig differenzierten Antheren und die Beschaffenheit der Früchte. Redner erläutert den Aufbau des Stammbaums au einem reichhaltigen Demonstrationsmaterial. (24. Sept.). Herr Reinke (Kiel) hält einen Vortrag über kernlose Zellen. Derselbe macht Mitteilungen über von Herrn Hinze im botanischen Institut zu Kiel an Beggiatoa mirabilis ge- machten Untersuchungen, die ihn zu der Annahme führen, dass bei dieser Bakterie keine Zellkerne vorkommen, dass aber der wichtigste Kernbestandteil, das Chromatm, durch das ganze Proto- plasma verbreitet sei. Herr Noll (Bonn) macht kurze Mitteilungen über Vergrüuuugserscheinungen, welche Herr Oberförster Mels- heimer in Linz a. Rh. an Blüten von Vitis vinifera beobachtet hat. Die Antheren sind zu grüneu Blättchen deformiert, aus der mit grünen Blättchen umgebenen Narbe kommt ein kleiner, verzweigter Spross hervor, an welchem kleine zu Knäueln geordnete Schuppen sitzen. (Vergl. Naturhist. Verein d. preuss. Rheinlande etc., Correspondenzblatt 1895 uud 1877). — 167 — Herr Just (Strassburg) referiert in zusammenfassender Weise über die Reizperception der Pflanze, beschränkt sich aber wegen Mangel an Zeit auf den Schwerkraftsreiz. Er führt die Ansichten von Null, Czapek, Nemec und Haberlandt in kritischer Beleuchtung vor und kommt zu dem Ergebnis, dass möglicher- weise sekundäre Veränderungen, die auf direkte Schwere- Wirkungen zurückzuführen sind, zur Geoperception führen. An iU'\\ Vortrag sehloss sich eine ausserordentlich lebhafte Debatte, an welcher sich Herr Schober, Herr Czapek und Herr Nemec beteiligten. Herr Noll (Bonn) macht Mitteilungen über „Neue Versuche über (las Winden". Nachdem Redner einen kurzen geschichtlichen Überblick aber die einschlägigen Theorieen gegeben hat, geht er zur Vorführung der geotropischen Reizfelder über, welche nach ihm ein geometriseh bestimmter, empirischer Ausdruck der un- bekannten geotropischen Reizstruktur sind. Er leitet das Links- und Rechtswinden vom negativen Geotropismus ab und zeigt für einige Fälle, dass das aus seiner Theorie vorausgesagte Verhalten von windenden Pflanzen der Wirklichkeit entspricht. In der sich daranschliessendeti Diskussion machte Herr Schwendener (Berlin) geltend, dass. um bleibende Krümmungen zu erzeugen, zu der revolutiven Rotation noch die Greifbewegung hinzukommen müsse. Herr Nemec (Prag): „Die Beziehungen zwischen den statischen Orgauen mit dem reizleitenden Fibrillensystem bei den Pflanzen". Lässt man Allium-Zwiebeln einige Jahre liegen, so wird die Stärke in den Hauben der Wurzelanlagen aufgebraucht; die daraus entstehenden Wurzeln zeigen keine geotropische Eigen- schaft. Hat sich aber noch Stärke erhalten, so ist auch die geotropische Beizbarkeit nicht erloschen. Diese Beobachtungen sind der Ausgangspunkt zu der Ansicht des Reduers, dass "die Stärkekörner es sind, durch deren Einwirkung auf protoplasmareiche Wrandbelege von Wurzelzellen geotropische Wirkungen hervor- gebracht werden. Hierbei sollen im Wandbeleg vorhandene, gegen den Druck abgestimmte, bezw. nicht abgestimmte Zonen wirksam sein. Herr E. Zacharias (Hamburg) spricht über Kinoplasma. Der Vortragende berichtet über Untersuchungen, die er an Antheren von Larix angestellt hat. Diese wurde in Zuckerlösung von geeigneter Konzentration geöffnet, und es zeigte sich zwischen der Membran und dein Protoplasten eine der umgebenden Zucker- lösung völlig gleich scheinende Substanz, die aber mit Alkohol, Jod, etc. eine fein granulierte Fällung ergab. Dieselbe entspricht dem Enchylema, welches Reinke und Rodewald aus dem Plasma von Aethalium septicum erhalten haben. Redner nimmt an, dass sie in dem Protoplasma der lebenden Zelle verteilt sei; vielleicht sei auch der Kernsaft ein solches Enchylema. Im weiteren Ver- laufe des Vortrages folgte eine kritische Beleuchtung der Fixierungs- bilder an den sieh teilenden Zellkernen; insbesondere wird be- stritten, dass die Kern- und Zellteilnngstheorieeu, welche mit ziehenden und schiebenden Fasern operieren, eine gesicherte Grundlage aufweisen. — Die Diskussion bewegte sich zwischen Herrn Boveri (Würzburg) und dem Vortragenden. Herr Kolkwitz (Berlin) spricht über das Thema: „Giebt es Leitorganismen für verschiedene Grade der Ver- schmutzung des Wassers?" Der Referent vertritt die An- sicht, dass das Vorkommen bestimmter Organismen, wie Beggiatoa, 168 Sphaerotilus u. a. noch keinen sichern Schluss auf den Grad der Verschmutzung eines Gewässers thua lasse, dass man vielmehr, um einen Rücksckluss machen zu können, das Augenmerk auf die Gesamtheit der Organismenwelt richten müsse, und dass man dann allerdings zu Resultaten komme, die mit den Ergebnissen der chemischen Analyse annähernd übereinstimmen. Herr War bürg (Berlin) spricht über Entwicklung und Zukunft der angewandten Botanik unter spezieller Berücksichtigung produktionswirtschat'tlicher und kommerzieller Fragen. Nachdem der Vortragende einen geschichtlichen Überblick über die ange- wandte Botanik, wie sie uns bei den alten Kulturvölkern und auch m der neueren Zeit entgegentritt, gegeben, wendet er sich zu den Auf-, gaben, welche der angewandtenBotanik in Zukunft harren: Aufsuchen von Heilmitteln, Vergleich der Drogen bezüglich ihres Wertes, Erforschung der schädlichen Stoffe, die Förderung der Land- wirtschaftslehre (Düngemittel, Stickstoffsammler), die Fühlung mit Forstwirtschatt und Gartenbau. Ein neues Feld hat sich der Botanik eröffnet in der tropischen Land- und Forstwirtschaft Ebenso gewinnt immer mehr die botanische Technologie an Be- deutung-, dieselbe hat durch die Pharmakognosie, durch die anatomische, physiologische und systematische Botanik eine wesent- liche Unterstützung gefunden. — Besonders tritt aber der Mangel einer Centralstelle klar zu Tage, der die organisatorische Thätigkeit bezüglich des zu bewältigenden Materials zufallen würde, die er- forderlich sei, um zu einem systematischen Durcharbeiten des Gebietes gelangen zu können. (25. Sept.). Herr Witt mach (Berlin) spricht über gemein- sam mit Herrn Buchwald (Berlin) angestellte Untersuchungen über die Unterscheidung von bitteren Mandelkernen und Pfirsichkernen. Als Ersatz für bittere Mandeln kommen im Handel sog. Pfirsichkerne vor, es sind dies in Wirklichkeit aber Pflaumenkerne. Ferner kommen als Ersatz auch Aprikosenkerne unter ihrem richtigen Namen in den Handel. Die anatomischen Unterschiede erstrecken sich besonders auf die Chalaza, die Nerven und die Steinzellen der Samenhaut. — Aber auch durch den Geschmack und Geruch sind Unterschiede bemerkbar, wenn man einen heissen Aufguss der Kerne probiert. Herr Geisenheyner (Kreuznach) spricht über Be- obachtungen an Amygdalaceen. (26. Sept.). Herr Kleb ahn (Hamburg) spricht über den gegenwärtigen Stand der Kenntnis des Wirtswechsels und der Spezialisierung bei den Rostpilzen. Der Vor- tragende giebt zunächst eine kurze Übersicht über die Geschichte des Wirtswechsels und geht dann ein auf die Spezialisierung des Parasitismus, insbesondere die Spezialisierung zweier Pilze in divergenter Richtung, die Spezialisierung eines Pilzes auf einen einzelnen Wirt aus der Reihe der Nährpflanzen eines nahe ver- wandten Pilzes, ferner die Veränderlichkeit, die in einzelnen Fällen in der Spezialisierung zu beobachten ist. Sodann geht Redner auf die Bedeutung ein, welche diesen Pilzforschungen bezüglich des Art- und Formenbegriffs, sowie für die Descendenztheorie zukommt. Herr Correns (Tübingen) spricht über die Ergebnisse der neueu Bastardforschungen lür die Vererbung»- — Ifi9 — [ehre. Man kann in der Geschichte der Bastardforschungen drei Epochen unterscheiden; in der ersten, die bis 1830 reicht, steht die Sexualität, in der zweiten von 1830 1875 die Speziesfrage, in der dritten die Vererbungsfrage im Vordergründe des Interesses Eine wichtige Rolle spielen die bereits in den sechziger Jahren entstandenen Arbeiten des Abtes Mendel. Der Kernpunkt seiner Auffassung tritt in zwei Regeln hervor, in der Prävalenzregel und der Spaltungsregel; doch treffen diese Regeln, wie er übrigens schon selbst fand, nicht initiier zu. Die Prävalenzregel muss hinten: Von den beiden, ein .Merkmalspaar bildenden Merkmalen der Eltern entfaltet der Bastard mitunter nur das eine Merkmal, mitunter auch Zwischenstufen zwischen den beiden Merkmalen. Das zur Entfaltung kommende Merkmal wird das dominierende, das andere das recessive genannt. Bei dem Vorhandensein dieser Unterschiede nennt man das Merkmalspaar heterodynain; sind dagegen keine Unterschiede vorhanden, so bezeichnet man das Merkmalspaar als homodynam. Auch die Mendel'sche Spaltungs- regel ist modifiziert worden: es sind spaltende und nicht spaltende Merkmalspaare zu unterscheiden (schizogone und homoeogone). So entstehen 4 Typen der Bastardbildung, von denen folgende bekannt sind: homodynam schizogon, homodynam homoeogon, heterodynain schizogon. Ferner tritt Redner der Ansicht entgegen, dass das phylogenetisch ältere Merkmal auch das stärkere sei. Sodann werden die Ergebnisse der Zellkernforschung in Betracht gezogen, soweit dieselben für die Vererbungslehre in Frage kommen. Herr Kay (Berlin) legt eine Abhandlung des Hrn. Kotaro Saida (Tokio) über die Assimilation freien Stickstoffs durch Schimmelpilze vor. Die im pflanzenphysiologischen Institut der Universität Berlin ausgeführten Versuche haben gezeigt, dass einige jener Pilze, Mucor stolonifer, Phonia Betae, Aspergillus niger. freien Stickstoff assimilieren ohne Rücksicht auf das Vor- handensein von Stickstoffsubstanzen im Nährmedium, dagegen Endococcus purpurascehs nur, wenn Stickstoffsubstanzen anwesend sind, während andere, wie z. B. Fusisporiuru moschatum unter den gewählten Bedingungen keine Aufnahme freien Stickstoffs zeigten. Herr Czapek (Prag) berichtet über Stickstoffversorgung und Eiweissbildung bei Aspergillus niger. Der Vortragende hat gefunden, dass für den genannten Pilz nächst fertigem Eiweiss Aminosäuren das günstigste Nährmaterial sind; jedoch kann der- selbe auch aus Aminen, Diaminen etc. Aminosäuren u. Eiweiss bilden. Herr Nathan söhn (Leipzig) nimmt das Wort zur Lehre vom Stoffaustausch und führt aus, dass die Permeabilität der Plasmahaut von Meeresalgen für anorganische Salze nicht konstant ist. Die Untersuchungen sind besonders mit Chlorid- uud Kitratlösungen ausgeführt worden. Zahlreiche Meeresalgen sind imstande, eine grosse Menge von Nitraten zurückzuhalten, wenn man sie in nitratfreie Lösungen bringt, oder sie vermögen die Nitrate aus stark verdünnten Lösungen aufzuspeichern, was sicherlich für die Ernährung in dem nitratarmen Meerwasser von grosser Bedeutung ist. Herr Magnus (Berlin) spricht über eine neue, unterirdisch lebende Art der Gattung Irophlyctis, die knollenförmige Aus- wüchse an den Wurzeln von Rumex scutatus erzeugt, bei St. Göar a. R. gefunden wurde und nach dem Auflinder von dem Vor- tragenden mit dem Namen U. Rübsameni belegt wurde. — 170 — Ein kleiner Beitrag zur Pilzflora von Tirol. Von 0 tto J aap. III. (Fortsetzung von S. 140 des Jahrgangs). Exobasidiineae. Exobasidium vacci'n_ii Woronin. Auf Vaccinium v i t i s I d a e a bei Seefeld und Bad Ratz s, auf Vacc. u 1 i g i - n o s u m am Wildsee bei Seefeld. E. v a c c i u i i u 1 i g i n o s i Boud. In den jungen Sprossen und Blättern von Vaccinium v i d i s 1 d a e a bei Seefeld häufig, bei Trafoi, Sulden, Brenner Post und Bad Ratzes. E. r h o d (» il e n d r i Cram. Auf R li o d o d e n d r o n fe rrugineum und h i r s u t u m bei Sulden. E. andromedae Peck. Auf den Blättern von Andro- ni e d a polifolia am Wildsee bei Seefeld. Hymenomycetineae. Corticium iuc a r n a t u m (Per;.) Fr. Auf dürren Asten von Alnus viridis bei der Brenner Post. F ii in e s iguiari u s (L ) Fi*. An l'r u n us spinös a bei Landeck. L enzite.s s e p i a r i a (Wulf.) Fr. An Lattenzäunen bei Landeck. Fang! imperfecta Phyllosticta c r u e n t a (Fr.) Kickx. Auf den Blättern von Polygon a t u m o f f i c i n a 1 e bei Kastelruth. P li. leptidea (Fr.) All. Auf den Blättern von Vac- cinium v i t i s 1 d a e a. bei Seefeld und bei Bad Latzes. P h. a d e n o s t y 1 i s Allesch. Auf den Blättern von A d e n o s t y 1 e s a 1 p i n a bei Bad Latzes. A.scoch-yta pteridis Bres. Auf den Wedeln von Pteri diu m a q n i 1 i n u m im Hauensteiner Wald bei Bad Latzes. Actinonema p o d a g r a r i a e Allesch. Auf den Blättern von Chae.rophyllum Villa rsii bei der Brenner Post: Septoria u r t i c a e Lob. et Desm. Auf den Blättern von Urtica u r e n s bei Landeck. S. li e r b e r i d i s Niessl. Aul den Blättern von B e r b e r i s vulgaris bei Landeck. S. rubi West. Auf den Blättern von Rubus Idaeus bei Bad Latzes, auf Rubus s a x a t i 1 i s bei Kastelruth. S. astragali Desm. Auf den Blättern von Astragalus g 1 y c y p h y 1 1 u s bei Kastelruth. S. viciae West. Auf den Blättern von Vicia sepium bei Bad Latzes. S. s o 1 d a nell a e Speg. Auf den Blättern von S old-a- n e 1 1 a alpina an Abhängen bei der Brenner Post, wenig. S. scabiosicola Desm. Auf den Blättern von Knautia silvatica bei Landeck. S. F u c k e 1 i i Sacc. Auf den Blättern von T u s s i 1 a g o tarfarus bei Bad Ratzes. — 171 — PbJeospora mori (Lev.) Sacc. Auf den Blättern yoa INI (i r u s a 1 li a 1 »ei Laadeck. Ovularia bistprtae (Fack.) Sacc. Auf den Blättern von 1' u 1 v g o n u in btstorta bei Seefeld. 0. pusilla (Üng.) Sacc. Auf den Blättern von Alcbimilla vulgaris bei Seefeld häufig, bei Laadeck, Träfoi, Suhlen. (). bulbigera (Fuck.) Sacc. Auf den Blättern von Po- terium sanguisorba bei Landeck. 0. Robiciana Voss. Auf den Blättern von Betonica alopecurus im Hauensteiner Wald bei Bad Ratzes. 1! o st rieh oiiciii a alpestre Cos. Auf den Blattern von Polygonum viviparnm bei Trafoi und Salden. Ramularia urticae Ces. Auf den Blättern vou Urtica dioeca bei Bad Ratzes. H. niacularis (Schroet.) Sacc et Syd. Auf den Blättern von (' hen opodium bonus Ilenricus bei der Brenner Post. lt. aequivoca (Ces.) Sacc. Auf den Blattern von Ranun- culus montan us auf dein Schiern in der Nähe der Scbleru- häuser, neue Nährpflanze! lt. armoraciae Fuck. Auf den "Blättern von Cöch- learia armoracia in Gärten in Atzwang. H. gerauii (West) Kuck. Auf den Blättern von Gera- ii i u in ji ra tens e auf Wiesen bei Seefeld häutig, bei der Brenner Post; auf Geranium pusillum bei Landeck und bei der Brenner Post. R. ajugae (Niessl.) Sacc. Auf den Blättern von Ajuga r e p t a n s bei Kastelruth. 1!. sambuciua Sacc. Auf den Blättern von Sambucus nigra bei Laadeck häufig, bei Kastelruth. It. succisae Sacc. f. knautiae Mass. Auf den Blättern von Knautia silvatica bei der Brenner Post. R. f i 1 aris Fres. Auf den Blättern von Adeuostyles alpina bei der Brenner Post, auf Senecio Füchsii ebendort. K. taraxaei Karst. Auf den Blättern von Taraxacuni vulgare bei Trafoi und Suhlen häufig. Fusicladium pirioum (Lib.) Fuck. Auf den Blättern von Pirus communis in Landeck. F. depressum (Berk. et Br.). Auf den Blättern von 1 in peratoria ostruthium hei Trafoi. Cercospora microsora Sacc. Auf den Blättern von T i 1 i a cordata bei Atzwang. C. e p i 1 o h i i Seh \v. A uf den Blättern von E p i 1 o b i u m rose um in Gräben bei Landeck. ('. depazeoides (l)esm.) Sacc. Auf den Blättern von Sambucus nigra bei Atzwang. Tuberculiina persicina (Ditm.) Sacc. Auf dem Aeci- diuin berberidis bei Landeck: auf dem Aec. tussilaginis bei Bad Ratzes. Botanische Vereine. Botanischer Verein der Provinz Brandenburg. Die 75. Hauptversammlung am 12. Okt. 1901 eröffnet der Vorsitzende Herr Prof. Dr. Volkens mit der Verlesung eines Begriissungs - Telegrammes des Thüring. botan. Vereins. Darm — 172 — erstattet Herr Dr. Gilg den Jahresbericht, Herr Retz dar ff den Kassenbericht, Herr Dr. Griihncr den Bericht der zur Prüfung der Rechnungen und der Kasse erwählten Kommission, Herr Dr. Lindau den Bericht der Kommission für die Kryptogamenflora der Mark und Herr Dr. L o es e n e r den Bericht über die Bibliothek. Hierauf werden gewählt Herr Prof. Dr. Schumann zum ersten, Herr Prüf. Dr. Volke ns zum zweiten und Herr Dr Mars so n zum dritten Vorsitzenden, in den Ausschuss die Herren Prof. Beyer, Geh. Regierungsrat Prot. Dr. Engler, Dr. Gräbner, Kustos Hennings, Geh. Regierungsrat Prof Dr. Wittmack; die Schrift- führer, der Bibliothekar, der Kassenwart und die Mitglieder der Redaktions-Kommission werden durch Zuruf wieder gewählt. Die wissenschaftlichen Mitteilungen eröffnet Herr Prof. Dr. P. Aschers on mit der Vorlage und Besprechung einiger inter- essanter Pflanzen: Calluna vulgaris mit vollständig getrennten, sehr kleinen Blumenblättern, Erica Tetralix in der Form anandra — beide von Ruthe in Swinemünde gesammelt — , Carex heleonastes Ehrh. vom Culmer See — neu für Branden- burg — . sowie Carex m i er o s tachy a Ehrh. von Willinghusen bei Hamburg. — Herr Prof. Schumann zeigt die selten blühende Strelitzia reginae mit orangefarbenen und blauen Blüten- blättern und demonstriert, wie die durch Nektariuien (Honigvögel) erfolgende Bestäubung vor sich geht. — Herr Kustos Hennings bringt zunächst, zahlreiche Algen zur Ansicht, welche von Frl. Kallenhach auf den Hebriden gesammelt wurden, gut präpariert sind und auch käuflich abgegeben werden, und bespricht sodann einige Pilze: Polyporus eristatus in eigentümlicher Form vom Isergehirge, Mutin us caninus von Rathenow und aus Pommern, Polyporus vaporarius, welcher unter Umständen grösseren Schaden als der gewöhnliche llausschwamm (Merulius Jacrymans) ver- ursachen kann, und Bovilla berolinensis Hennings aus dem Grune- wald. — Herr Dr. Ruhland hält nun einen Vortrag über eine von ihm bei den Ascomyceten beobachtete Karyogamie (Kern- befruchtung, Kernverschmelzung)-, mau hat diesen Vorgang mehrfach als echten Sexualprozess betrachtet, aber das sei, meint der Vor- tragende, nicht ganz zutreffend. — Herr Prof. Dr. Thomas kommt auf die von ihm früher geschilderte Beobachtung zurück, da^s an einer Bergwand bei Friedrichroda eine scharfe Grenze zwischen schon völlig ergrünten und noch gänzlich unbelaubten Buchen zu sehen war, welche Erscheinung durch eine auf dem Berge ruhende Nebelkappe erklärt wurde, und bemerkt dazu nachträglich, dass Dr. Uhlworm dieselbe Erscheinung mehrfach am Habichtswald bei Kassel beobachtet hat, und dass es ein ganz ähnlicher Vorgang sein dürfte, welchen Herr Prof. Volkens vom Kilima-Ndscharo berichtete. Dieser Berg trug täglich früh von ü bis 9 Uhr eine Nebelkappe bis zur Höhe von 1300 m herab, welche sich gegen Abend wieder einstellte; bis zu dieser Höhe reichte die Steppenvegetation hinauf, über derselben begann der Mischwald. — Herr Lehrer Conrad reicht Pestuca gigantea X pra- tensis, Carex flava x lepidocarpa, C. flava x Oederi, C. lepido- carpa >; Oederi von Baruth herum und Herr Dr. Lindau gekochte Wassernüsse — die Früchte von Trapa natans - zum beliebigen Kosten; sie schmecken ähnlich wie mehlige Kartoffeln. — Herr Dr. Loesener bespricht zwei für die Bibliothek ein- gegangene Schriftchen, von denen das eine über versteinerte - 173 - Wühler aus dem Sekundär von Arizona bandelt. — Herr Land- gerichtsrat Haucheco-rne legt zahlreiche photographische Auf- nahmen von merkwürdigen Bäumen vor : sie stellen unter anderer dar: eine zweibeinige Fichte, eine mit einer Kiefer zusammen- gewachsene Eiche, eine Kiehe von 8,70 in im Umfang und :'> in im Dnrchmesser, eine alte Eibe von 2,40 m Umfang, lang- und kurznadelige Fichten, sowie eine dreispitzige Fichte aus dem [sergebirge, eine Pappel mit ViscUm albnm Zum Schlüsse zeigt Dr. Hinneberg in Tütenfurm verwachsene Magnolien - Blätter. Gr. -Licht er fei de, d. 15. Okt. 1901. Prof. Butte nbach. Kleinere Mitteilungen. Verein zum Schutze und zur Pflege der Alpenpflanzen. Orig. -Bericht von Carl Schmolz in Bamberg. Unser Verein (E. V.), dessen Statuten der heutigen Nummer der I). B. M. beiliegen, hielt am 2. September, im Anschluss an die Gen.-Vers. des I). und Ost. Alpenvereins zu Heran, seine erste Generalversammlung ab. Dem dortselbst verlesenen Jahres- bericht ist zu entnehmen, dass der Verein sich bereits der grössten Sympathie weitester Kreise erfreut: 61 Sektionen des D. und Ost. Alpenvereins, ca. 300 Einzelmitgliedei*, sowie eine Anzahl alpiner und naturwissenschaftlicher Vereine, darunter der österreichische Toaristenklub, der Österreichische Alpenverein, der Nieder- österreichische Gebirgs verein, die Bayrische botanische Gesellschaft München, die Naturforschende Gesellschalt Bamberg, der Garten- bauverein Darmstadt, zahlen zu seinen Mitgliedern. Mit 'der Genfer Association ponr la protection des plautes sowie mit der Pflanzenschutzgesellschaft „Pro Montibus" in Italien sind rege Beziehungen angeknüpft. Den Einnahmen von Mk. 3399.84 stehen Mk. 2138.34 Ausgaben gegenüber. Von der bisherigen Thätigkeit des Vereins, die sich laut Statuten in erster Linie auf die Anlage und Unterstützung von Alpenpflanzengärten erstreckt, ist zu erwähnen, die namhafte Unterstützung des von Herrn Professor Dr. Göhel errichteten Gartens am Schachen, der heuer feierlichst eingeweiht wurde, und der von Herrn Pro essor von Wettstein in der Nähe der Bremer- bütte im oberen G'schnitzthal angelegten Versuchsstation. Im nächsten Jahre wird, grösstenteils aus Mitteln des Vereins, in der Nähe des Habsburghauses auf der liax ein weiterer Garten ent- stehen und auch der auf der Neureut bei Tegernsee von der SektionTegernseedesD.u. Ost. A.-V. errichtete Alpenpflanzengarten erfreut sich der Sympathie und thatkräftigen Unterstützung des Vereins. Der Grundstock zu einem umfassenden Herbar. alpinnm, zu dem die botanischen Institute von München und Wien wert- volle Beiträge geliefert haben, ist bereits gelegt, Der erste Katolog hierüber wird demnächst — auch zum Zwecke des Tausches — veröffentlicht werden. Ferner steht den Mitgliedern eine reich- haltige alpin-botanische Spezialbibliothek zur Verfügung: auch wird denselben, neben freiem Eintritt, in wenigen .fahren das Recht des Pflanzenbezugs aus dem vom Verein angelegten und unterstützten Garten eingeräumt werden. Schliesslich ist die Erstrebung gesetzlicher Schutzmassregeln gegen jede schädigende Ausrottung alpiner Seltenheiten in die Wege geleitet - 174 - Mit Freude und Genugthuung kann der Verein auf das vi rflossene 1. 'Vereinsjahr zurückblicken. Aber auch der Blick in die Zukunft ist hell und zuversichtlich Bei fortdauernder Unterstützung aus allen Kreisen wird der neue Verein in Ver- folgung seiner idealen Ziele fest und unbeirrt auf dem einge- schlagenen Wege weiterschreiten, zu Nutz und Frommen unserer herrlichen Alpenflora! Litterafnr. Migula, Dr. W., Kryptogamenflora von Deutsch- land. Verlag v. Friedr. v. Zezschwitz in Gera-Reuss. 1901. 1. Lief, I M. Vorliegendes Werk soll eine Ergänzung zu der rühmlichst bekannten Flora Deutschlands von Prof. Dr. Thome darstellen und ist auf 3 Bände berechnet. Die uns vorliegende mit den Torfmoosen beginnende 1. Lieferung enthält ausser 2 Bogen Text H Tafeln und bietet uns hinsichtlich der Bearbeitung wie bezüglich der meisterhaften Illustrationen die beste Gewähr für eine vor- zügliche Ausführung des Ganzen. Das Werk verdient, zumal bei dem ausserordentlich niedrigen Preise, allseitige Verbreitung. G. L. G o 1 d s c h m i d t , Tabellen zur Bestimmung der Pteridophyten arten, -Bastarde und -Formen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz. Verlag von Gebr. Gotthelft in Cassel. 1901. 60 S. 1 M. Neuerdings hat, nicht zum kleinsten Teile durch die vor- treffliche Schrift Luerssens über die Farnpflanzen, sowie C brist's grosses Werk über die Farne der Erde angelegt und durch die von Wirtgen herausgegebenen schönen Farn - Sammlungen ge- fördert, das Studium der Pteridophyten einer sich stets mehrenden Zahl von eifrigen Einzel-Forschungen sich zu erfreuen gehabt. Und namentlich in der deutschen und deren Nachbarfloren sind zahlreiche Formen, Bastarde und Monstrositäten gefunden zum Beweise einer höchst interessanten Polymorphie in dieser prächtigen Pflanzenordnung. Unser Büchlein will ein handlicher Führer und Ratgeber beim Bestimmen dieser Formenmannigfaltigkeit sein und wir können ihm nur wünschen, dass es recht vielen Farnfreunden bekannt werde, da wir überzeugt sind, dass man es überall will- kommen heissen wird. G. L. Botanische Sammlungen. W. Becker, Violae exsiccatae, Lief. II enthält folgende Arten und Formen: Viola odorata L. fl. alb., v. dumetorum Jord. — V. alba Bess. ssp. scotophylla Jord. v. scotophylloides Wiesb., v. violacea Wiesb., v. picta Moggr., v. virescens Freyn. — V. collina Hess. - V. hirta L. v. fraterna Rehb. — V. pinnata L. — V. pedatifida Don. — V. villosa Walt. — V. silvestris Rchb. u. v. pallida N. W. M. — V. Riviniana Rb. — V. canina Rb. x pumila Charx. — V. elatior Fr. — V. pubescens Ait. v. eriocarpa Nutt. — V. declinata W. K. ssp. latisepala Wettst. - V. altaica KG. — V. calcarata L. ssp. Zoysii Wulf. — V. Beckiana - 175 - F. fl. Int.. fl. purp.-violaceis. — V. Rafinesquii Greene. — V. alpestris Wittr. ssp. zennattensis Wittr. — V. arvensis Murr. ssn. curti- Bepala \\ ittr. v. ornata W. Becker. Präparation, Etikettierung und Ausstattung sind, wie bei der ersten Lieferung, tadellos. G. L. Von der Kgl. bot. Gesellsch. in Regensburg ge- langten die Lieferungen 3 u. 4 der Krypt. -Abteilung der prächtigen Flora exsiceata Lavariea vor Kurzem zur Ausgabe und wir wollen nicht verfehlen, die Leser der DBM. ganz besonders darauf aufmerksam zu machen. Leide Lieferungen enthalten je 25 Bryo- phyta, darunter fqlgende Alpine : Molendon Hornschuchiana Lindb., Bypnum Bambergeri Schimp., sarmentosum Whb., trifarium W. n. .M. c. fr., Desmatodon Latifolius Br. eur , Didymodon rufus Loc. Viiii besonderen Raritäten heben wir hervor: l'aludella squarrosa Brid., Ricciocarpus natans Corda. Campylopus ftexuosus Brid. v. zonatus Mol., ganz besonders seien erwähnt: Funaria mediterranea Lindb., Tortula latifolia Bruch, Neckera turgida Jur., Hypnum aduncum Iledw . Lepidozia trichoclados ('. Müll. Das lobenswerte Unternehmen verdient allseitige Anerkennung. G. L. Botanische Reisen. „Für diesen Winter plane ich eine hochinteressante Reise und zwar nach Java, wozu eine längere Unterredung mit Prot'. Iläekel in Jena den Ausschlag gegeben hat. Abreise Ende No- vember, Dauer 4 Monate, sodass auf Java 2 Monate fallen. Wer länger bleiben will, kann dies thuu, da die Billete 12 Monate gelten. Benutzung der vorzüglichen direkten niederländischen Dampier. Den Preis stelle ich sehr niedrig, auf nur 3000 M. bei Benutzung der IL Kl. auf dem Schiff. Die Sehirt'spreise sind sehr hoch. Retourbillet I. Kl. der nieder]. Dampfer kostet 2075 M. Ich brauche wohl nicht zu erwähnen, dass es für Botaniker ein Hochgenuss sein wird, Java zu sehen. Wir würden die längste Zeit in Buitenzorg mit seinem berühmten botanischen Garten sein und würde ich die Reise durch das Hochgebirge bis zum Centrum der Insel ausdehnen." B I a n k e n b u rg, Thüringen. Dr. 0. Sc h m i e deiche cht. An die Leser Nach Empfang dieser Nummer bitte ich die noch rück- ständigen Abonnementsbeträge schleunigst einzusenden, da ich sonst annehme, dass die Einlösung durch Postnachnahme gewünscht wird. G. L. — ===== Anzeigen. ' — Herbarium verkauf. Ein grosses ausserordentlich wohl erhaltenes Herbarium, die deutsche Phanerogamen- und Kryptogamen - Flora umfassend, systematisch geordnet, steht sofort zu vorkaufen. Besondere Be- achtung verdient die reiche und instruktive Pilz- und Flechten Sammlung. Nähere Auskunft erteilt Die Redaktion der DBM. — 17G — Verlag von Mahlau § Waldschmidt, Frankfurt a. M. Dep Zoologische Galten. (Zoologischer Beobachter) Zeitschrift für Beobachtung, Pflege und Zucht der Tiere. Organ der Zoologischen Gärten Deutschlands. « » « o o o Redigiert von Prof. Dr. 0. Boettger. ♦♦♦♦♦♦ Jährlich 12 Hefte 8 Mk. Jahrgang I— XXX nebst Sachregister für Band I— XX zusammen 100 Mk. Inserate pro Zeile 20 Pfg. •- Das Terrarium, | Das Frettchen. seine Bepflanzung u. Bevölkerung von Johann von Fischer. \ AbHchtung Handbuch für Terror ienbesilzer und Tlerlaindlrr. Anleitung zur Zucht, Pflege und 384 S. 8i) mit 40 Uolzsehn. Eleg. och 12 Mk. von Johann von Fischer. 61/'„ Bogen mit Tafel und Abbild. 4 Mk. Zu beziehen durch alle Buchhandlungen. Von der Flora exsiccata Bavarica sind die Lieferungen 111 und IV der Krypt.-Abteilung (Bryophyta No. 51-100) zur Ausgabe gelangt und zum Preise von 15 ^ für die Nummer erhältlich. Als Sammler erscheinen die Herren Bauer, Brückner, Familler, Holler. Lorentz, Molendo, Schwab und Vill. Bestellungen nimmt Herr Dr. Familler in Kartbaus-Priill bei Regensbnrg entgegen. -^(L, Verein deutscher Rosenfreunde, ^s^^ o> = Allen Rosenliebhabern und Rosengärtnern empfehlen wir H den Beitritt zu obigem Verein. Der Mitgliedbeitrag beträgt pro i Jahr 4 Mark, wofür die Rosen-Zeitung, Organ des Vereins, "Z gratis geliefert wird. Die-selbe erscheint jährlich in 6 Heften * ä 16 —20 Seiten Text mit schönen naturtreuen kolorierten Tafeln 5 neuster und wertvoller Rosensorten und vielen im Text abge- 5s druckten Abbildungen. Sie enthält interessante und lehrreiche J; Abhandlungen aus dem Gesamtgebiet der Rosenkultur. Die g Mitglieder haben zu den Vereins-Veranstaltungen, Ausstellungen S und Kongressen freien Zutritt. Probehefte versendet die ^ Geschäftsführung des Vereins deutscher Rosenfreunde ■5 in Trier a. d. Mosel. Zur Nachricht. Dieser Nummer sind beigefügt die Statuten des Vereins zum Schutze und zur Pflege der Alpenpflanzen, worauf wir besonders hinweisen. . Verlag des Herausgebers. Verantwortlicher Redakteur: Prof. Dr. G. Leimbach. Arnstadt i. Tkür. Druck der Buch- und Steindruckerei van Otto Büttner, Arnstadt i. Thiir Deutsche Botanische Monatsschrift Zeitung für Systematiker, Floristen und alle Freunde der heimischen Flora. Zugleich Organ der botanischen Vereine in Hamburg und Nürnberg und der Thüring. botanischen Gesellschaft „Irmischia" zu Arnstadt. Herausgegeben von Professor Dr. G. Leimbach, Direktor der Realschule zu Arnstadt. Erscheint monatlich. Nr. der Postzeitungsliste: 1730. Preis 6 Mk. jährlich. XIX. Jahrgang 1901. Dezember. M 12. Inhalt. V. Uatouschek, Über eine merkwürdige Windbestäubung bei der Eibe. Dr. J. Murr, Die Qräberflora der Innsbrucker l mgebung. Dp. Vollmann, Besprechung von Zalm's Hieracien-Bearbeitung m Koeh's Synopsis Zawodny, Ober die physiologische Bedeutung und Thütigkeit der Wurzeln. IT. Botan. Verein der Provinz Brandenburg (Xovember- Sitzung). — Pflanzensumm- lungen. -Botan. Tausehverein in Arnstadt. — An die Leser der DUM. — An Über eine merkwürdige Windbestäubung bei der Eibe. Von G\-mu. -Professor Franz Matouschek (Reichenberg. Böhmen). Im Monat August 1901 hatte ich Gelegenheit, eine der inter- essantesten und ältesten Eiben Mährens besuchen zu können. Die- selbe liegt im Dorfe Ungersdorf im Odergebirge in einer Höhe von 530 m ü. d. M. und wurde vom fürstlich Hatzfeld'schen Ober- förster VVollenhaupt (in Mähr. Weisskirchen) in den „Ver- handlungen der Forstwirte von Mähren und Schlesien, redigirt von Franz Kraetzl, 3. Heft, 1893. Brunn 1893, pag. 72 76", genau beschrieben und abgebildet. Zum Verständnisse des Folgenden will ich hier kurz nur die wichtigsten Daten wiedergeben: Der fast kreisrundd Umfang der Eibe beträgt in Brusthöhe 2,67 m, was einem Durchmesser von S."> cm entspricht-, die Höhe der ganzen Eibe beträgt 11 tu. Die Hauptverzweigung beginnt in einer Höhe von 5 m, wo die bis 20 cm starken Äste, welche mit ihren Spitzen 6 m weit vom Stamme abstehen, sich abzweigen. In einer Höhe von 7,5 m geht die letzte Verästelung aus. Der jetzt unten ganz hohle Stamm war ursprünglich ein Zwilling, dessen westlicher Stamm fehlt: die Stämme hatten sich in einer Hohe von 2 in vom Boden getrennt, Das sichere Alter der Eibe schätz! Wollen- haupt auf 400 Jahre Wollenhaupt behauptet nun. diese Eibe — 178 — blühe jedes 2. oder 3. Jahr, was ich aber bestreiten muss, da ich an den Zweigen sowohl vollständig unentwickelte noch grüne, als auch weiter entwickelte, auch noch grüne and gauz entwickelte rote Beeren vorfand. Überdies behauptet der Besitzer der Eibe, Johann Vilimek — die Eibe steht in einem Bauernhofe — , dass er jedes Jahr Früchte in allen möglichen Entwicklungsstadien vorfand- er behauptet ferner, da im Jahre 1900 sehr viele rote Beeren vorhanden waren. Im Jahre 19< 1 waren solche nur spärlich zu sehen. Das süsse Fleisch der Beeren wird von den Kindern gern gegessen; die Zweige mit roten Beeren werden als „Palm- zweige" zur österlichen Zeit von den Inwohnern des Dorfes verwendet. Die Übertragung des Pollens erfolgt bekanntlich bei der Eibe durch den Wind. Eine anschauliche diesbezügliche Schilderung entwirft uns Kern er von Marilaun in seinem „Pflanzenlebeu 11", pag. 143 und 144. Die erste Frage, die ich mir bei der Betrachtung der ehrwürdigen Eibe stellte, war: Woher gelangt der Pollen zu diesem weiblichen Exemplaie? Die Anfrage beim Besitzer ergab, dass es in näherer Um- gebung überhaupt keine Eibe gebe. Damit begnügte ich mich' natürlich nicht. Ich fragte das Forstpersonal der Hatzfeld'schen Herrschaft und namentlich den Herrn Oberförster Wollenhaupt. Ich erfuhr folgendes : In der näheren Umgebung befinden sich überhaupt sicher keine Eichen. Die nächsten Exem- plare befinden sich im Stadtparke der Stadt Leipnik a. Betschwa und im Dorfe Gaisdorf im Odergebirge, und zwar sind diese beiden Exemplare £j". Das letztere Exemplar habe ich besichtigen können. p]s befindet sich in einem Garten zu Gaisdorf (etwa 500 m hoch gelegen), ist recht üppig und ist sicher ein ^f Individuum. Die Entfernung in der Luftlinie von dieser Eibe zu unserer ^- in Ungersdorf betlägt 5,6 km ; in dieser Richtung liegen zwischen den beiden Standorten Höhen von 541—513 m, ferner einige wenige Thäler. z. B. das etwa 840 m hochgelegene Bodenstadter Thal. Das ^ Exemplar zu Leipnik in der Betschwaebene ist auch nach brieflicher Mitteilung des H. Direktors Adolf Oborny r?1 und etwa 2*/2 m hoch. Dieses Exemplar liegt von unserer 0 Eibe in der Luftlinie gemessen 8 km entfernt, zwischen beiden Standorten befinden sich Höhen zu höchstens 544 in. Ich sah mich also genötigt, anzunehmnn. dass der Pollen entweder die Strecke v 0 n 5,6 km 0 d e r d i e v 0 11 8 km durcheilen muss, um auf die 4. Blüten der Ungersdorf er Eibe gelangen zu können. Ob der Pollen nun häufiger von Gaisdorf (nämlich aus der N. N. (). -Richtung) komme, oder ob er öfterer aus Leipnik (nämlich aus der S.-O.-Riclitung) durch Luftströmungen nach Ungersdorf gelange, konnte ich nicht entscheiden, da mir nähere Daten über die Wind- richtungen für dieses Gebirgsdorf nicht zu Gebote standen. Soviel steht aber fest, dass der Pollen diesen oben genannten Weg zurück- legen muss. Ich kann mich nämlich nicht mit der mündlich mir gegenüber ausgesprochenen Ansicht Wollenhaupt's, die Partheno- genese bei der Bildung der Beeren annimmt, befreunden, trotzdem ich nähere diesbezügliche Untersuchungen nicht anstellen konnte. Oelai gt doch Pollen (wohl in gutem Zustande) von Thälern in den Alpen hinauf in die Sclmeeregionen ; warum sollte er nicht die üben genannten Strecken unbeschädigt durcheilen können? Ich wollte durch diese Auseinandersetzungen nur ein Bei- spiel konstatieren, dass Pollen eine Strecke (als Luftlinie ge- — 179 — messen) von 5,6 km von einer Pflanze zur anderen durcheilen kann, ohne hierbei beschädigt zu werden und wollte nur insofern anregend wirken, als ja auch in anderen Gegenden bekaunter- massen -& und j£ Eihenindividnen recht weit voneinander stehen, und wo auch an einer Übertragung des Polleus durch Wind festge- halten werden nmss. Die Bekanntgabe der Strecken, welche in jedem speziellen Falle der Pollen zurücklegt, würde sicher im Interesse der Bestäubungsbiologie der Eibe (und auch anderer Pflanzen) erwünscht sein. Die Gräberflora der Imisbriicker Umgebung. Von Dr. Jos. Murr. (Ein Herbststrauss auf das Grab meines am 18. Februar d. J. verstorbenen Vaters, des k. k. Professors und Schulinspektors Vincenz Murr).*) In der Blumenzierde des Friedhofes spiegelt sich auf engerem Baume der Bestand der Gartenflora einer Ortschaft wieder. Be- sonders auf dem Lande zeigt die Flora der Friedhöfe einen sehr konstanten Grundstock von Ziergewächsen, zu dem jedoch, und zwar von Jahr zu Jahr in höherem Grade, gar mannigfach und oft anscheinend ganz willkürlich wechselnde Elemente hinzutreten, während ehedem beliebte Arten augenscheinlich dem Untergänge anheimfallen. Es wird daher ei-nö dankenswerte Aufgabe sein, eine Uebersicht der Friedhofsflora eines ausgedehnteren Gebietes, in unserem Falle der weiteren Innsbrucker Umgebung, festzustellen, bevor der alles nivellierende Verkehr mit seinem so erleichterten, ins ungemessene anwachsenden Importe neuer und exotischer Formen jenes ursprüngliche scharf begrenzte Florenbild heimischer Friedhofszier völlig verwischt hat. Von noch grösserem Interesse wäre es allerdings in dieser Hinsicht, die Gräberfloren verschiedener Länder und Nationen zu vergleichen und so die verschiedenen Geschmacksrichtungen festzustellen: doch solche weitblickende Arbeiten erfordern Zeit und wohl auch das Zusammenwirken mehrerer; vorläufig möge hier eine kleine Anregung bezüglich eiüer rauheren, an Kulturgewächsen nicht sehr reichen Gegend gegeben werden. Ich besuchte zu diesem Zwecke innerhalb eines Monats 60 Friedhöfe (unter beiläufig 70 in Betracht kommenden, darunter *) Obschon sich mein sei. Vater, wohl zumeist infolge Mangels einer richtigen Anregung, nie eingehender mit Natur- geschichte befasste. so ist es für die vo'baudene Simiesrichtung jedenfalls bezeichnend, wenn der Verblichene, aus bäuerlicher Familie in dem 153t) in! hochgelegenen und von der Auasenwe.t gründlich abgeschlossenen Dürfe Kaisers im Lechtbale geboren. sich schon als Knabe mit den mühsam erspaten Groschen die eben (18 lö) in zweiter deutscher Ausgabe erschienene dreibändige „Populäre Naturgeschichte von Hendant, Milne-Edwards undJussieu" erwarb, welches nichts weniger als populäre und überall einseitig das Paläoutologische betonende Werk freilich eine gewisse Enttäuschung hervorrufen musste. — 180 — alle wichtigeren)1) in einem Umkreise von 5 — 7 Stunden von Inns- bruck und zwar am 18. August die Vorstadt-Friedhöfe Maria- hilf (l m)-) und St. Nicolaus (1 n), sowie Götzens (41) und Birgitz (42), um 19. Absam (10), am 20. den alten and neuen Friedhof von Wüten (3 a u.b), am 21. den Haupt friedhof von Inns- bruck (1). sowie V öls (4*0. Axams (43) und Keniat en (44), am 22. den alten und den neuen Friedhof des Vorortes Hötting (2 a u. b), sowie Heilig Kreuz (11), Tliaur (*.'), Rnm(8), Arzl (7) und Mühlau (6), am 23 Pradl (4), d), Si st raus (26), Laus (27), Igls (29) und Vill (28), am 28. Oberperfuss (4oj und Bothenbrunn i. Sellrain (45), am 29. den alten Fried- hof in Hall (12 a), am 30. Schönberg (34), Mieders (35), Teiles (37) und Fulpmes (36\ am 31. Schwaz (17), Vomp (16), Terfens (15),Weer (18). K olsass (19) undWattens (20), am 5. Oktober Hatting (48) u. Lnzing (47), am li. Telfesjol), Pfaffen höfen (50) und Flaurling (49), sowie Mutters (38) und X a 1 1 e r s (39). am 9. Rinn (23), T u 1 f e s (22) und V o 1 d e r s (21), sowie den neuen Friedhof in Hall (12 b), am 10. Patsch (30), Eilbögen (31). Steinach (32) und Mätrei (33), endlich am 17. Oktober Zirl (.V-'j, Reith (53) und Seefeld (54)3). Zu wärmstem Danke für verschiedene Aufklärungen und Bestimmungen bin ich Herrn k. k. Garteninspektor Bilek in Innsbruck, der verehrlichen Firma Haage & Schmidt in Erfurt, sowie Frau Handelsgärtner Geppert in Innsbruck verpflichtet. A. Nicht b e i u n s heimische im Freien ausdauernde o der ein j ä h r i g e K u 1 1 u r b 1 u m e n : 1 Auf fast allen bis auf wenigstens 40 Friedhöfen notierte ich4): J) Es feilen hiermit im Westen Banggen. Oberhofen und Leibelfingen, im Südwesten Gries i. Sellrain und Neustift, im Osten Pill, Weerherg und St. Michael, im Nordwesten Scharnitz und I. entasch: ausser diesen 10 Orten hätten auch noch einige gegen den Brenner liegende Dörfer in den Innsbrucker Rayon einbezogen werden können. ■') Die Chiffren für die Friedhöfe der Städte und grösseren Orte, sowie für die mehr städtisch gehaltenen Friedhöfe der Dörfer Pradl (4), Mühlau (6) und Keniaten (44) bei Innsbruck, dann Absatu bei Hall (iO) und Fulpmes im Stubaithale (30) sind fetter gedruckt: im übrigen verlauten die Zahlen m einer Curve. die im Nordosten von Innsbruck au-geht und im Nordwesten endigt. Eckige Klammer bedeutet, dass eine Species nur in winziger Q lantität aus gewissen Samenmischun^en von z. T. (mit, Unrecht) veralteten Arten, wie sie von Händlern auf das Land verkauft werden, ge- zogen erscheint. 3) Von den aufgeführten Orten liegen in einer Höhe von 1000 Metern und darüber Seefeld' (1176 in), Reith (1 125 m),. Steinach (1046 m). Eilbögen i c. 1050 m). Schönberg 1 1003 m) : bei c. 10()0 m liegen Patsch und Malrei 4) Bei ganz allgemein verbreiteten Arten und solchen, deren Verbreitung mehr regellos ist. habe ich die einzelnen Standplätze nicht aufgenommen, - 181 - Calendula officinalis 1.. (c 55) Phlox panicnlata 1,. | i9). "Callistephus chinensis Nees (46) II Auf :!li— .'7 Kirchhöfen traf ich: Gnaphalium margaritaceum I.. (36) Iris ap. (zum weitaas grossten Teile J. germanica L.)s) (34). Satureia bortensis (33). bes. häufig in 11) und 43: in 4, Omphalodes linifolia Moench [l7],Browallia data L. 2b, Collinsia bicolor |I7|, Linaria bipartita Willd. 35, Phygelius capensis E. Mey. 3 b, Lavandula yera DC. 2b, Thymus vulgaris L. Im, Origanum Maiorana L. 2 b, Polygonum Orientale L. / 0, Pilea ruuscosa Lindl 3 b, Humulus japonicus Thbg. 44. Ricinus communis L. 12b, Agapanthus um- bellatus Her. 3b, Polianthes tuberosa L. I, Lilium tigrinum Gawl. 41, Briza maxima L. [i7J. Die Gattung Hieracium, bearbeitet von Hermann Zahn, in der 3. A u I 1 a g e von W. I>. J. Kochs Synopsis der Deutschen und Schweizer Flora. Besprochen von Prof. Dr. Y ollmann (Münch n). IL (Forts, von S. 16b' d. Juhrg.). Bei der Darstellung der einzelnen Arten setzt der Verf. da, wo ein grosser Formenschwarm vorhanden ist. den Typu : voran, dem sodann die Abweichungen koordiniert werden. Wenn im folgenden eine grosse Zahl neuer Arten, Formen und Untev formen aufgeführt wird, so möge daraus für /ahn von gewisser Seite nicht der Vorwurf allzu grosser Detaillierung abgeleitet werden. Wer die Gattung Hieracium kennt, wird dies als in der Natur der Sache Hegend begreiflich lindeu. Des Verfassers Streben geht nicht dahin zu spalten, sondern zu konzentrieren. Im einzelnen sei erwähnt: II. villosiceps N. P h, comatulum N. P. 4. leücopogon Z II. scorzonerifolium b. schizocladum Z. (f. divari- CatUIll Unter). IL t'uliginatum Hut. et (Tander wird als = piliferum-glan- duliierum nicht mehr als Form zu ssp piliferum, sondern als gleichwertig neben dieses gestellt. II (apnoides Kerner, bei N. P. II 231 Art. wird als Unterart zu IL dasytrichum gezogen. Den Pulmonarea ist besondere Sorgfalt gewidmet. Die Verwandtschaft von IL rupicolum Fr. mit II. Schmidtii Tsch klimmt richtig zum Ausdruck, indem II. rupicolum Fr. unter die Hauptart Schmidtii gestellt wird. Bei ersterem ein pseudo- t'itp igen um Zahn. II gl au com or p h um Z. = Schmidtii-glaucum. II. silvaticum L. wird in 8 Gruppen geteilt, von denen 4 neue Namen erhalten: 1' le iotrichum Z. (Formen, die gegen incisum abweichen), he tero schis tum Z. (Abweichungen gg. Schmidtii, bezw. graniticura), cirritoides Z . (Neigunggg. cirritum), atropanicula tum Z. (Übergang zu atratnm). II. vulgatum Fr. wird in 4 Gruppen geteilt: Haematodes Vill . vulgatum Fr., sciaphilum Uechtr., anfractum Fr., denen der Formenschwarm untergeordnet ist. II Prediliense N. P. 2. pseuder iopoclu m Z. und 3. Cr u c-i uimi t is Z. H. caesium Fr. = silvaticum-glaucum erscheint in 3 Gruppen : IL caesium Fr., bitidum Kit. u. subcaesium Fr. Bei letzterem eine - 186 — subforma: incisi foliuin Z., welche das H. iucisuro Koch, non Hoppe darstellt; ausserdem als Formen: pseudoligocephalumZ. {= H. oligocephalum Neilr.) u. als sf. Ratisbonense Z. : pseudopraecox Z. (.= praecox alpicolum Gremli): psammo- genes Z. H. macrodou N. P. 2. macrodon toide s Z. (= melanotr. A. Kerner). H. deiitatum b subvillosum N. P. 4. Hoottingense Murr. 5. cuspidatifolium Murr. Zu expallens Fr. wird oblongi- folium N. P. und cenisium A.-T. gezogen. Waldense Murr er- scheint als eine zwischen subspeciosum und dentatum stehende ssp. H. iocisum Hoppe zerfällt in die ssp Murriauum A -T., TrachselianuniChristener und incisum Hoppe. Neu sind bei letzteren die Formen: m a cranthoides Z, Pseud-Eversianum Murr et Z., laceridens Murr, pseudotrachselianum Z., senili- forme Z., humilitorme Murr, muroriforme Z. CH. incisum vieler Aut.) IL Wiesbaurianum Uechtr. = incisum-Schm id tii. Bei H. subspeciosum Naeg. wird, abweichend von N. P. als ssp. pxyodon Fr. eingefügt und diesem als Formen pseudoru nestre N. P.. oxyodon Fr. und amauradenium N. P. untergeordnet et. H. Arveti Verlot( = subspeciosum-glaucum) c) Stube neuse Murr et Z. II. excellens Murr (= subspeciosum-bupleuroides) in 2 Formen a) genuinum ß. crininervum Murr et Z. H. cirritum A.-T. f. trichopsis Z. (= IL incisum v. Schleichen Paiche in sched.) H. aphyllum N. P. wird gegliedert in ssp. aphyllum N. P. mit f. Sonklarianum Z. (= IL Neilreichii Sonkl. in sched) und ssp. singulare Huter. H. Vogesiacum Moug. t. Gombense Z. (= IL subcaesimn Besse in sched). H. rupicoliforme Z. = silvaticum > diabolinum {= H. expallens f. depressa A.-T. in sched. = H. rupicol. Favrat in sched. herb. Kaeser). H. intertextum A.-T. ssp. subl ongifolium Z. H. graniticum Schultz-Bip., bei Garcke, Fl. v. 1).. als Form von H Schmidtii eingeführt, erscheint als eine in folgende ssp geteilte Art: 1) graniticum, 2) Jovimontis Z., 3) p raeco ci- to rme Z.. 4) canofloccosum Celak. (!). 5) Medelingense Wiesb., 6) p seudocyaneum Z., 7) cinerascens Godr. Gren. H. Hayekii Murr = vulgatum-porrifolium. H. Hollineri Seh. Bip. = vulgatum-glaucum. Verf. unter- scheidet dabei die ssp. eriopodum Kerner u. Dollineri. Zu ersterem werden die Formen p seudo-Baldense Murr et Z., glauce- scens Murr et Z. und horrens Murr gezogen. H. ramosum W. Kit. = vulgatum > glaueum. Bei ssp. Sendtneri Naeg. u. a. die Formen Brennerianum A.-T., argutidens Fr. rosulatifolium Z.; bei ssp. ramosum die sf. subglan- dulosum Z. H. carnosum Wiesb. (= vulgatum-silvaticnm-glaucum): ssp. carnosum W. f. Austrohercy nie um Z. (ein caesinm-vulgatum): unter ssp. pseudo-Dollineri Murr et Z. die Formen erio- podoides mit der sf. hypotrichum, pseudo-Dollineri und ramosiforme Z. (= ramosum-silvaticum). - 187 — H. tephropogon Z = Dollineri-incisum. darunter die ssp. pse ud o-Tridenti num Z. und subinter m e d i um Z, letzteres mit der st', t r ich o p h yllum. II. Benzianum Murr et Z. = vnlgatum > villosum, an das auch H. c te nodon t o ides Z. als vulgatum - silvaticum- villosum angereiht wird. II. Ausserdorferi Hausm. (= vulgatum-incisum) mit den ssp. vulgatif oliuni Murr et Z., pseudosenile Z., vulgati- florum Z. und Ausserdorferi Hausm. II. saxifragum Fr. wird zu vulgatum-Schmidtii mit 3 ssp. erweitert. Bei der ssp. saxiiragum findet auch H. rupigenum Celak. als vulgatum alpestre-Schmidtii seinen Platz und das H. rupi- colum v. franconicum Griseb. aus der schwäbischen Alb wird als H. subcaesium entlarvt, wie ja auch H. rupicolum von Welten- burg (tränk. Jura) nichts anderes als H. hifidum Kit. ist. Die Pleiophylla Peter (1894) sind nur mit der Art H. pleiophyllum Schur (südöstl. Teil des Gebietes) vertreten. Bei den Zwischenformen der Tomentosa wird II- pelli- tuni Fr. für H. calophyllum X. P. gesetzt und dabei der ssp. pstnulolanatum A.-T. die Form pseudo-Lag geri Z. (= Laggeri — silvaticum) beigefügt. Als Zwischenformen der Lanatella mit den Vulgata und Tomentosa werden aufgefasst: H. rupestre All. mit der f. pi et i forme Z.: sodann: H. Sandozianum Z. = pictum- Trachselianum (= paradoxum Gremli = pictum Trachselianum Gremli mit ?). und H. pulchellum Gren : bei letzterem f. pleio- scapum Z. Die Heterodonta vertritt H. humile Jacq. : hier ssp. humile. f. pseudo- C otteti Z. und ssp. lacerum Reut. Zwischen- tormen: H. Kaeserianum Z. = humile-glaucum, geschieden in die ssp. lacerifrons Z. und Kaeserianum Z. H. Bernense Christener (vom Aut. zu den Yillosa gerechnet) wird als humile-villosum-glaucum bezeichnet und in die ssp. Ber- nense (= humile-scorzonerifolium) und filicaule Murr (= humi- le-glabratum) geteilt. H. coerulaceum A.-T. (= humile-Schmidtii) teilt sich in ssp. Toutonianum Z. (= humile > Schmidtii) und ssp. coerulaceum (= humile-Schmidtii). H. squalidum A.-T. (= humile-silvaticum) zerfällt in die ssp. pseudohumile Z. mit der Form s üb humile Z., ssp. eruci- folium A.-T. mit der f. Prinzii Kaeser in litt, (lacerum-silvaticum) und ssp. subcaesiitor me Z. H. Maurer i Z. = humile-dentatum Kaeser wird vom Verf. in 3 ssp. zerlegt: Maureri Z., iugicolum Z. und pseudo- Gaudini Z. H. Kerneri Ausserdorler = humile-incisum erscheint mit den ssp. 1) Kerneri: 2) Lavacense Murr et Z., u. zw. f. a) Vallodae Z. 6) Lavacense: c) knautiifolium A.-T. : J) Issense Murr et Z.: e) A bbatiscellanum Dutoit-Haller in litt. Bei H. alpinum L. (geteilt in die ssp. alpinum L., tubu- losum Tsch, und Halleri Vill.) sind neben den zahlreichen älteren Formen neu: pseudocapnoides Z.. milleglandulum J., sub- calendulif lorum Z. und subeximium Z. Die Ergründung der Verwandtschaftsverhältnisse der Alpina mit anderen Rotten brachte wieder Schaffung neuer Arten und Formen mit sich. — 188 - H. cochlearifolium Z. = alpinum-glanduliferum N. P. II 258: dabei die f. Cimarollii Z. (wahrscheinlich == alpinum intermedium-piliferum). H. nigrescens Willd. (== alpinum-silvaticum) zerfallt in 2 Gruppen: a) decipiens Tsch., u. a. f. pseudo-Haller i Z. und sf. subpumilum Z u. pseudo-Haller i Z. ; f. nigrescenti- forme Z., i pseudrhaeticum Z.: b) nigrescens Willd. mit dem hier untergebrachten II. Rhaeticum Fr. u. sf. sub-Rhae ticum Z. H. atratum Fr. (— alpinum < silvaticum) 1. ssp. atratutn; dabei neu: f. pseudo n igr escens Z. u. die sf. eualpest re Z., Helveticum Z. und adenophorum Z. ; 2. ssp. submurorum Lindebrg. mit f. Samnaunicum Z. und d ol ichae tu ides Z. H. Arolae Burr (=± alpinum-silvaticum-villosum) weist die Formen macrocalath ium Z., Arolae Murr., Ri'chteri Z. u. s üb senile Zahn, letzteres mit sf. macradenium Z. auf. H. dolichaetum A.-T. (= alpinum > -vulgatum) f. brach y- pogon Z. und f. adenophyton Z. H. Bocconei Griseb. (= alpinnm-vulgatum) ssp. Bocconei sf. b gla ndulosiss imum u ininoriceps Z, t. DavosenseZ. H. Vollmann i Z. (= alpinum-vulgatuni-silvaticum) wird geschieden in die Formen: 1) squalidiform e Murr et Z. •, 2) ltrachyanthum Murr et Z., 3) do 1 i chaeti for m e Z. : 4) Vollmanni Z. mit sf. a genuinum b epilosum Z. 5) sil- vat iciforme Z. II. tephrodermum Z. (= Bocconei-dentatum). H. subexpansum Z. (— Bocconei-incisnm) mit den Formen boeconeiforme Murr et Z. und subexpansum Z. Die Hauptart H. amplexicaule L., welche die Kutte der A m plexicaulia vertritt, ist in die ssp. amplexicaule u. pulmo- narioides Till, geteilt. Bei ersteren sf Tappeineri Murret /. bei letzterem sf. tr ic h o calathium Z., hispidi forme Murr. II. squarrosum Z. = amplexicaule < hiuuile. Bei den Zwischenformen der Intybacea mit den früheren Kutten findet sich: H. adenodermum Z. (= albidum-alpinum- silvaticum). Bei den Zwischenformen u. Bastarden der Prenanthoideä erscheint für die Hauptart statt des H. elongatum Willd. der altere Name: II. vald epilosum Vill. (= prenanthoides-villosum) mit den Unterarten prenanthuphyllum N. P. und elongatum, u. unter letzterem ssp. auch die Form su bvaldepil os um Z. (= II. sub- alpinum N. P., non A.-T.) H. cydoniifolium Vill. (— preuanthoidos > villosum vel prenanthoides-valdepilosum) mit den ssp. trichodes Griseb.. parce- pilosum A -T. und mespilifolium A.-T., weist bei der 2. ssp. die neue Form subaeruginosum Z. auf. H. chlorifolium A.-T. = prenanthoides-villosum-glaucum v. bupleuroides = H. penninum N. P. II 165, wird geschieden in ssp. H. chlorifolium mit f. pseudo penninum (= Penninum N P.) und ssp. H. pulchrum A.-T. (= e'loögatnm-bupleuroides). H. Riche nii Murr = chlorifolium- silvaticum, bezw. pulchr.-silv.) in 2 Formen : genuinum u. p e r s i 1 v a t i c u m Murr. H. subelongatum N. P. : geteilt in ssp. elongatiforme Z. und subelongatum N. P.: bei letzterem: f. Muerrense Z. und Mataiurense Z. H. Silsinum N. P. b sub Sils in um Z. — 189 — H. Correnaii Kaeser in litt. = valdepilosum-huroile. II. Antholzense Z. — valdepiloaum < Bocconei. H. doronicitblium A.-T (= cydoniifoliom-ailvaticum) aap. doronicifoliuui and adenocalathium Z. II. aubtilissimum Z. = prenanthoides-Schmidtii. II. Juranum Fr. (= prenanthoides-silvaticum), geteilt in die ssp. 1) II. pseudo-Juranum A.-T. mit n. f. prenantbopsis Murr vi Z. uinl sublanceolatum Z.. -J) H. Juranum. 3) epimedium mit, n. f: macilenti forme Murr et Z. und 4) Wimmeri mil ii f. subepi medium .Murr et Z. II. integrifolinm Lange (= prenanthoides-silvaticum- ynlgatum) (= II. granditblinm A.-T., II. vu'gatuui v. integrifolium Fr.) scheidet sich in 3 Gruppen: 1) hemiplecum mit n. f. ele- ga n t issinium Z. u. p seudohe mi plecu m Z., sowie sf. floc- cosum /.. und Vaudenso '/.; 2) snbalpinum 3) erythropodum, wnzn auch II. obsenratnm Murr, das dieser als H. iurasaicum Griseb. -+- Bocconei Griseb. ? bezeichuet hatte, gezogen wird. II. Dovrense Fr. (= prenanthoides-vulgatum), ssp. H. rapuneu- loides A.-T. f. rapunculoides A.-T.. st', subint ermedium Z, II. Fritzei F. Seh. = pre nanthoides < alpinum = H. alpinnm foliosum Tsch. = H. montanum G. Schneider = H. poly- morphum G. Schneider. II. Sudeticum Sternberg = prenantho ides-alp i nn in . zerfällt in: II. peduncnlare Tsch. und H. Bohemicum Fr. II. Riphaeum Uchtr. = pren anthoides > alpinum. II. Sterz ingense Z. = integrifolium-Bocconei. II Arlbergense Evers in sdied. = Juranum-chlori- I u I in m Bsp. p u I c h r u m. II. iurassieiforme Murr = Juranum-Richeni ? II. Jacquetianum Z. = prenantboidea > amplexicaule. II. II egetsch w eil cri Z. = Jacquetianum > ailvaticum II. oohroleucum Schi. = prenanthoides-albidum = II. pi- croidea V i 1 1. zerfällt in die s>ap. ochroleucum n. paeudopicria A.-T. II. pallidiflorum Jord. = prenanthoides < albidum == H. picroidea Fr. non Yill.. darunter n. sf. Seringeanum Z., Lantoscanum und subeiuerenm. II. fastuosum Z. = ochroleucum-valdepilosum. II. pse ndostenoplecum Z. = Juranuin-ochroleucum. Bei den Tridentata Fr. wird die einzige im Gebiet ver- tretene Hauptart mit den Kamen II. laevigatum Willd. ein- geführt und in 3 Gruppen geteilt: tridentatum Fr. gothi- cum Fr. u. rigidumHrtm. Beiden beiden ersteren mehrere Formen. U. inuloidea Tsch. = laevigatum-pre nanthoides , mit n. f. paeudo Stria tum Z. nebst sf. calvescena Z. sowie ii. f. t r iden tati fo 1 i um Z. nebst st. su bt ride u t atiun Z. II. ]>se udoin uloi des Z. =±= inuloides-cydoniifolium. Die Hotte der Umbellatä Fr. ist durch die Hauptart: II. umbellatum Fr. vertreten, die eine Teilung in lang- und achmal blättige, sowie in breit- und kurzblättrige Formen ' erfährt. Die Rotte der Sabauda Fr. zerfällt in die beideu Ilaupt- arten II. laiil'olium Spreng. (II. boreale v. latifol. Koch, II. um- bellatum ;. latifol. Grisebacb; dazu II brevifol. Tsch.) und II Sabaudum D., und letzteres wieder in die Gruppen autumuale Griseb. (worunter auch n. f. sabaudi forme Z). silvestre Tausch and e n b lad u cace u in Z. — 190 — Bei den Zwischenformen dieser Rotte mit früheren Arten ist bemerkenswert: H. Valesiacum Fr. (= Sabaudum-prenanthoides) ssp. pseudo - Va lesiacum Z. : bei ssp. Valesiacum die f. Econense Z. (= Sedunense > prenanthoides); bei ssp. bifrons A.-T. die sf. trichoprenant hes Z. H. Petryanum Z. = lycopifolium-rigiduin. Die Rotte der Italica Fr. ist im Gebiete nur durch die Hauptart H. racemosum W. Kit. vertreten. Zwischenformen: H. deltophylloidesZ., wahrscheinlich = racemosum (leiopsis)- vulgatum. H. racemosi forme Z. = racemosum-porrifolium. H. Hellwege ri Murr et Z. = racemosum-latifolium. H. pseudoboreale A. - T. (— racemosum - Sabauduui) f. Maranzae Murr et Z. Die zur Rotte Hololeion Fr. gehörigen, meist östlichen Arten sind hinsichtlich ihrer Verwandtschaftsverhältnisse noch nicht genügend erforscht. Die dritte Untergattung Stenotheca hat nur eine Rotte Tolpidiformia Fröl. mit nur einer Art: II. staticifolium Yill. aufzuweisen. Die umfangreiche und doch äusserst kurz gefasste Zusammen- stellung neuer Ergebnisse der Arbeit vermag ein Doppeltes zu lehren : Der Verf. hat ein ungeheures Material bewältigt und andererseits Ordnung in die wirre Masse gebracht. Die Arten- zahl ist auf 257 angewachsen, wovon die alpinen den Hauptteil ausmachen. Es ist kurze Zeit nach dem Erscheinen des Werkes nicht möglich, sich des weiteren über die Einzelheiten desselben zu verbreiten, da sich nicht in allen Fällen sofort wird ent- scheiden lassen, inwieweit es dem Verf. gelungen ist, bei der Beurteilung des ungeheuren Fornienschwarmes das Richtige zu treffen. Dadurch dass Zahn das von N. P. angebahnte Studium der Verwandtschaftsverhältnisse der ver- schiedenen Arten und Formen unter einander weiter verfolgte und die Deutung einer sehr grossen Zahl bisheriger Arten als Zwischenformen, beziehungs- weise Bastarde a i>d e r e r Arten versuchte, ist ein wesentlicher Schritt zur Erkenntnis vieler bisher unsicherer und unklarer Arten u n d F o r m e n vorwärts gemacht worden und darin beruht wohl der Haupt - wert der ja auch im übrigen äusserst verdienstvollen Arbeit. Freilich wird es sich fragen, ob die aufgestellten Zwischen- formen nicht vielfach nur künstliche sind oder ob auch ihre natürliche Entstehung aus den betr. Arten oder Zwischenarten mit anderen sich in allen Fällen als wahrscheinlich erweisen wird. Wenn so z. B. H. caesium Fr. (= silvaticum - glaucum) an Orten vorkommt, wo glaucum auf viele Meilen fehlt, so tragen wir: Hat glaucum einmal in der Nähe existiert oder ist die Pflanze aus einer liegend eingewandert, wo glaucum neben silvaticum lebte? Und wird die blosse Möglichkeit dessen schon genügen, um H. caesium als eine natürliche Zwischen- form von silvat- und glaucum ansehen zu dürfen? Mancher dieser Zweifel wird der Erkenntnis weichen, dass unsere heutige Pflanzen- welt, von klimatischen Wandlungen beeinflusst. vielfache Ver- änderungen durchgemacht hat und die Prlanzenwauderuug einen nicht gering anzuschlagenden Faktor in der Zusammensetzung des — 191 — Florenbildes einer Gegend liefert, während man ja auch anderer- seits sich bei der rassenbildenden Kraft der Hieracien häufiger als -Hiist die Lehrsätze der Entwicklungsgeschichte der Lebewesen vor Augen halten muss. Nicht unerwähnt soll bleiben, dass an der Lösung der ganzen Aufgabe, namentlich was die alpinen Sippen der Hieracien anlangt, nächst Zahn Dr. .Murr, dieser unermüdliche Forscher, dessen Name in der Arbeit so oft wiederkehrt, das bedeutendste Verdienst bat. Schade nur, dass diese mit so klarem Blick und besonnenem Urteil abgefasste Arbeit nicht auch separat erschienen ist, da die Zahl derer, die sich für die Gattung Hieracinm inter- essieren, grösser sein dürfte als jener, die die in ihren einzelneu Partieen so verschiedenwertige 3. Aufl. der Synopsis erwerben wollen. München, Oktober 1901. Über die physiologische Bedeutung u. Thätigkeit der Wurzeln. Von Zawodny in Berlin. IV. (Fortsetzung von S. 122 d. Jahrg.). In den Glascylindern, in welchen die Düngstoffe homogen mit der ganzen Erdmasse gemengt waren, verläuft der Wurzel- körper in cylindrischer Gesamtform bis zum Boden hinab- die Nebenwurzelbildung ist nicht erkennbar örtlich differenziert. In den Cylinderh, welche in der Tiefe von 3—4 cm eine dünne Horizontalschicht von Nährstoffen der Pflanze darboten, überlagert in der angegebenen Tiefe des Gefässes eiue dichte perrückenartige Wolke der feinsten Wurzelfasern die tieferen und verjüngten Partieen des Wurzelsystems. Wo die Düngung in einer horizontalen Schicht in mittlerer Höhe des Erdcylinders angeordnet war, zeigt der Wurzelkörper in der gedüngten Region eine flachgedrückt - sphäroidische Aus- bauchung. Die Lokalisierung der Nährstoffe in einem peripherischen Cylindermantel hat vorzugsweise an den äusseren Wurzelsträngen, und zwar von ölen bis unten in ziemlich gleichmässiger Dichtheit, eine Auszweiguug-Zerfaserung hervorgerufen ; die im Inneren hinab- laufenden Stränge sind verhältnismässig ärmer an Nebenwurzeln. Der centrale Vertikal-Cylinder der Nährstoffe hat dagegen an den inneren Strängen die Individualisierung begünstigt. Auch scheint es. als ob die Gesamtrichtung der Wurzelstränge erster Ordnung in den letztgenannten beiden Fällen eine Deklination erfahren habe, bei dem peripherischen Cylindermantel nach aussen. bei dem centralen Cylinder nach innen: doch sind die letzten Verhältnisse nicht mit genügender Sicherheit zu entscheiden. Die Beschränkung der Nährstoffregion auf die Bodenschicht des Gefässes endlich hat in dem einen Cylinder ein langgedehntes und wenig verzweigtes Fasersystem erzeugt, welches erst am Boden Beine Hauptentwicklung erlangt hat; in dem anderen Cylinder dagegen sind die primitiven Wurzelstränge überhaupt nicht bis zum Boden gelangt uml sehr dürftig entwickelt. — 192 — Es geht aus den Resultaten des obigen Versuches hervor, dass die Zahl der Nebenwurzeln eines Wurzelastes keine gesetzlich beschrankte, sondern eine zufallige ist: dass die einzelnen Äste eines Wurzelsystems in ihrer Verzweigung unabhängig von ein- ander vegetieren und dass die Bildung der Nebenwurzeln - selbst- verständlich nur an dem geometrischen Orte derselben — von aussen her durch direkte chemische Reize, wie die Pflanzen nähr- stoü'e sie darstellen, örtlich beeinflusst wird. Beeinflusst denn ohne Zweifel sind ausser diesen örtlichen Anreizen noch innere Gründe, welche in der Natur der Pflanze und der ursprünglichen Anlage des einzelnen Gefässbündels liegen: in dem Verzw igungs- modus eines Gefässbündels wirksam. Dass die Abstände der Nebenwurzeln in den Orthostichen von innen her mitbestimmt werden, beweisen die Vegetationen in wässerigen Nährstofflösungen, in welchen zwar, im Vergleich zu den Vegetationen im festen Boden, allgemein eine grössere, doch keine vollkommene Regel- massigkeit der Nebenwurzeln anzutreffen ist. Es sind ferner die Resultate des obigen Vegetationsversuches eine demonstratio ad oculos dafür, dass die von dem festen Boden absorbierten Nahrungsstoffe nur denjenigen noch assimilations- fähigen Wurzelzweigen wesentlich zu Statten kommen, welche mit ihnen in unmittelbare Berührung treten. Bestätigen sich diese Schlüsse, so rechtfertigen sie aufs Neue und in eigentümlicher Weise die Empfehlungen der Tief- bearbeitung des Bodens. Denn wiewohl die Kultur im Stande sein wird, die Bodentiete, in welcher die Pflanze ihr Wurzelsvs'ein vorzugsweise durch Verzweigung ausbreiten d. h die aufnehmende Fläche vergrössern soll — worauf doch bei einjährigen um ihrer oberirdischen Produkte willen kultivierten Gewächsen das grösste Gewicht liegt — durch Lokalisierung der Nahrung willkürlich mitzubestimmen; so ist doch aus Obigem einleuchtend, dass das Studium des spezitischen Normalhabitus und der absoluten Durch- schnittserstreckung der Wurzeln unserer verschiedenen Kultur- gattungen die Vorschriften für die Bearbeitung und Düngung des Bodens darbieten muss, wenn der gesamte Pflanzenorganismus zur höchstmöglichen Ausbildung gesteigert werden soll. Botanische Vereine. Botanischer Verein der Provinz Brandenburg. Sitzung vom 8. November. Der Vorsitzende, Herr Prot' Dt. Schumann, eröffnet dieselbe mit einigen geschäftlichen Mit- teilungen: Vier neue Mitglieder sind dein Verein seit der letzten Sitzung beigetreten: die früher beschlo-sene Glückwunsch-Adresse ist nach Nürnberg abgegangen: dem Mitglieds Dr. Holle wird der Verein zu seinem 80. Geburtstage gleichfalls durch eine Adresse gratulieren. Herr Dr. Moewes macht dura if aufmerksam, dass von llansen's pflanzengeographischen Tafeln jetzt die zweite Serie er- schienen ist; diese Tafeln bringen Darstellungen aus der Flora der Mittelmeerländer, zwei derselben sind ausgestellt. Der Ver- sitzende bemerkt dazu, dass mau die beiden Char.ikter[iilanzen Italiens Pinie und CypreöSC nicht ganz unzutreffend m.t einem geöffneten und geschlossenen Regenschirm verglichen habe. ~ Herr D;\ Hof fmanu-Charlottenburg legt vor eine Corydalis^Art — 193 — aus der hochalpinen Flora Südtirols, ebendaher ein Papaver pyrenaicum rotblühend wie P. Rhoeas, Ranuneulus montanus mit einer gefüllten Blüte aus den hämischen Alpeu, c. 2000 m hoch gesammelt, ebendaher eine rotblühende Anemone trit'olia, ferner aus der Berliner Flora Teucrium Scorodonia, Prunus Padus mit rosa Blüten, Veronica officinalis mit je 8 Kelch- und Kronzipfeln und 2 rechtwinkelig zu einander stehenden Karpellen, Salix fragilis mit männlichen und weiblichen Blüten in eiuer xVhre. Wie Herr Prof. Schumann bemerkt, finden sich jedes Jahr im botanischen Garten zu Berlin Weiden mit allen möglichen Übergangen von männlichen Blüten zu weiblichen. Herr Dr. Hegi hat in der Schweiz auch Ranunculus aconitifolius mit gefüllten Blüten be- obachtet — Herr H. Paul giebt eine Skizze der Moosflora des Buchenwaldes in der Mark und teilt die-elbe ein in Bewohner der Rinde der Buchenstämme und in Bewohner des Erdbodens unter den Buchen. Von ersteren nennt und zeigt er unter anderen : Frullania dilatata, Radula complanata, Hypnuui cupressiforme, sowie verschiedene Neckera-Arten, von letzteren: Arten der Gattungen Dicranum, Eurhinchinm, Milium, Fisssidens u. a. Schliesslich giebt er einige seltener vorkommende Moose herum, so Bux- baumia indusiata. — Herr Dr. Jahn zeigt hierauf den zu den im allgemeinen gegen Frost sehr empfindlichen Myxomyceten gehören- den Pilz Chondrioderma Lyallii, welcher sowohl in Kalifornien, als auch in der Schweiz nahe der Schneegrenze gesammelt wurde. — Zum S hlusse der Sitzung hält Herr Prof. Dr. Schumann einen interessanten Vortrag über die Familien der Maran- taceen. von welcher man jetzt gegen 20 Gattungen kennt. Als Arten mit ch n buntgestreiften Blättern sind Calathea ornata, variegata und princeps bekannt •, sobald diese aber gegen 50 cm hoch geworden sind, treiben sie nur noch einfarbige, grüne Blätter. Eigentümlich sind ferner bei den Marautaceen die Blaltstiele. Diese zeigen stets am Grunde eine Scheide und oben eine Ver- dickung, welche man Struma genannt hat, und an dieser ist ein Marantaceenblatt leicht zu erkennen. Noch merkwürdiger sind ihre Blüten, die so unregelmässig sind, dass sie sich durch keinen Schnitt in zwei symmetrische Hälften teilen lassen, und blumen- blattartig gefärbte Schaublätter besitzen. Zwischen den völlig ge- trennten Kelchblättern erhebt sich die Kronröhre mit 3 meist herabhängenden Zipfeln. Hierauf folgen die blumenblattartigen Organe, die Schaublätter; die Gattung Calathea hat deren vier, das vierte ist kappenartig gestaltet und zurückgebogen. Diese Schaublätter sind nichts anderes als umgebildete Staubblätter (Ntaminodien). Dann erst folgt ein Staubblatt mit einfächerigem Staubbeutel; das zweite Fach ist durch ein Anhängsel angedeutet. Der Stempel mit unterständigem Fruchtknoten befindet sich in dem Kappen blait ; wird dieses berührt, so schnellt der ganz eigen- artig gestaltete Griffel heraus. Die Bestäubung wird durch Honig herausholende Insekten bewirkt. Die Blütenstände der Marauta- ceen sind Hintenpärchen ; die Gattung Maranta hat deren nur eines, Calathea dagegen bis zu vier, und jedes Pärchen ist mit einem Vorblatt versehen. Bei Maranta sind die Vorblätter zweikielig; bei Calathea ist nur das erste zweikielig, die übrigen sind, wie schon Eichler bemerkt hat, dreikielig. Der Vortragende fand, dass alle Marautaceen mit gestielten Blüten wie Maranta nur zweikielige Vorblätter haben, während bei denen mit sitzenden Blüten, wie — 194 — sie Calathea hat, durch wegen Raummangels entstehende Pressung die auf das erste folgenden Vorblätter sich dreikielig ausbilden. Gr.-Lichterfelde, d. 9. Nov. 1901. Prof. Rottenbach. Pflanzensanimlnngen. Aus Raummangel kann hier nur kurz hingewiesen werden auf nachstehende sehr empfehlenswerte neue Erscheinungen: 1) Baenitz, Herbarium Dendrologicum III. Jahrg. Lief. VI— IX (Näh. s. u. Anzeigen). 2) Flora exsiccata Bavarica Fase. IV und V, enthaltend die No. 251—400. 3) Carices exsiccatae von A. Kneucker, Lieferung VIII-X, enth. No. 211—300. Diese Sammlungen zeichnen sich aus durch überaus sorg- fältige Präparation und gehören in Bezug auf ihren wissenscli. Wert zu den besten der Gegenwart. Näheres in nächster Nummer. G. L. Botan. Tanschverein in Arnstadt Das zweite Tauschgeschäft konnte nicht früher erledigt werden, da erst gestern die letzte versprochene Pflanzensemlung eingetroffen ist. Mit der Versendung ist heute begonnen worden. Tauschliste III ist in Vorbereitung. Angebote sind willkommen. G.L. An die verehrlichen Leser der DBM. Mit dieser Nummer schliesst der 19 te Jahrtr. unserer Zeit- schrift. Das reichlich vorliegende Mämwkripten-Maie-rial bietet eine erfreuliche Gewähr für die Mannigfaltigkeit des kommenden 20ten Jahrg. Ich bitte alle Freunde der DBM. um sofortige freundliche Erneuerung der Bestellung und rufe allen Lesein der DBM. entgegen : Ein herzliches Glückauf zum neuen Jahre 191)2! G. L Anzeigen. Im Selbstverlage des Dr. C. Baenitz in Breslau IX, Marien- strasse lf ist soeben erschienen- Herbarium Dendrologicum. Lief. VI. 47 No. 7 M. I Lief. VIII. ."»7 No. s AI. Lief. VII. 60 No. 8 M. Lief. IX. 73 No. 15 M. Soweit der beschränkte Vorrat reicht, werden auch Einzel- No. aus Lief. I— IX zum Preise von 0,15 M resp. 0,25 M. abge- geben. — Das Inhaltsverzeicbnis der ersten fünf Lieferungen sieht auf Verlangen stets umgehend zur Verfügung. Prospekt 1901 über Herbar. Europ. u. Americanum versende ich auf Verlangen gratis und franko. — Aus dem Herb. Europ. sind auch jetzt noch vollständige Lieferungen wie auch einzelne Nummern zu herabgesetzten Preisen durch Dr. Baenitz in Breslau zu erhallen. Verlag des Herausgebers. Verantwortlicher Redakteur: Prof. Dr. G. Leimbach, Arnstadt, i. Thür. Druck der Buch- und Steindruckerei von Otto Böttlier, Arnstadt i. Thür. tpy New York Botanical Garden Librar 3 5185 00293 2844