von Dr. G. Kraatz. Zweites Stück . . 49—75 Ueber die Gattung Clthria Burm. von ı Dems. hierzu Tafel I, Biol >) ö T4— 7 Ueber einige neue Chyepfanan Arten von Dems. ei 30 1) Heft I. (S. 17— 248) ist im Juni, Heft II. (S. 1—16, 249 — 448) ist im December 1885 ausgegeben. 1* 4 Inhalt. Die Cetoniden der Aru-Inseln, nach dem von Herrn ©. Ribbe 1884 gesammelten Materiale beschrieben vonDems. (Hierzu Tafel IL, Fig. 4—6) . 5 h Ueber raleanen von Sleep en White (Geraden Gattung von Celebes) von Dems. (Hierzu Taf. I, Fig. 10—14) Beitrag zur Staphylinenfauna West-Afrika’s von Dr. E. Eppels- heim in Grünstadt . Synopsis of the Philonthini of Boreal America by George H. Horn M. D., besprochen von Dr. G. Kraatz : Thos. L. Casey’s Revision of the Stenini of America North of Mexico, besprochen von Dems. Ueber Los Estafilinos de Buenos Aires por Felix Lynch Arri- bälzaga und einige allgemeine systematische Gesichtspunkte von Dems. . Bemerkungen zu der Arbeit: „Die Seydmaeniden Nordost- Afrika’ s, der Sunda-Inseln und Neu-Guinea’s im Museo Civico di Storia Naturale zu Genova“ von Dr. L. W. Schaufuls: Von Edu. Reitter in Mödling bei Wien Neue asiatische Rüsselkäfer (aus Turkestan) II. von 7 as Notizen zum Genus Orthomus Chaud. von Major z. D. Dr. L. v. Heyden. . Bemerkungen über Orans Chad. von Dr. G. Kraatz. Coleopterologische Ergebnisse einer Exceursion nach Bosnien im Mai 1884. Von Edm. Reitter in Mödling bei Wien . Ergänzende Bemerkungen über Procerus-Arten. Von A.v. Kraatz- Koschlau in Wiesbaden . Ueber die specifische Umgrenzung der Procerus- Arten. "Von Dems. Ueber die peace Scheidung der Procerus-Arten von, Dr. G. IKenalaltiz- en: Ueber Gnaphalory.x par Gestro und curtus Kirsch. Von Senator G. Albers zu Hannover Zwei neue europäische Histeriden und Bemerkungen zur Synonymie dieser Familie. Von Joh. Schmidt in Gollwitz, bei Brandenburg : Ueber Oerreninos glabratus var. ee Haury und eine neue Varietät (extensus) dieser Art. Von Dr. G. Kraatz Ueber einige Cieindela. Von Dems. : RENNEN 9; Eine neue Cetonide von Sumatra. Von Dems. (Hierzu Taf. I, Fig. 7 u. 8) RE ..o Pachnoda Nachtigali nov. "spec. "vom "Congo. Beschrieben von Diems. „ (Hierzu Taf. I, Eie. 9), . » Se: Zur Berichtigung. Von G. Albers in Hannover Einschaltung auf S. 221 unten. Von A. v. Kraatz- Koschlau in Wiesbaden . R 3 Ueber Ceroglossus Darwinü Gerstäcker. "Von Dr. 6. Kraatz Sammelbericht aus Ost- und West-Preufsen. Von G. Czwalina in Königsberg i.Pr. . . Catalogus Malachiidarum Europae et Circa auctore El. "Abeille de Perrin (Hyeres) Carabus irregularis F. var. Peronue "Hopffg. Von Max von Hopffgarten.. ee Naens 0 0 0 Sammelbericht aus dem Karst. Von Schulrath Dr. Eg. Schreiber in Görz L SELLER EHE Eh e. Zwei neue Otiorrhynehus & aus "dem Karst. Von Dr. 6. Stierlin Seite 81—93 94—96 97—147 147 | 148 149— 151 152— 160 161—190 191 192 193— 216 217 —223 223—225 226— 231 232 —236 237 —242 245 — 244 244 245— 246 247 248 248 249 —250 251— 256 257—263 264 265— 271 272 Inhait. Beiträge zur turkestanischen Coleopteren-Fauna von Dr. L. v. Heyden und Dr. G. Kraatz, mit Beiträgen von E. Reitter und Dr. Stierlin 5 Weitere Beiträge zur Coleopteren - Fauna des Amur- Gebietes von Major z.D. Dr. L. von Heyden, unter Mitwirkung von Dr. Eppelsheim und E. Reitter . Verzeichnils der von Koltze aus den Amurländern eingesandten Staphylinen. Von Dr. L. von Heyden. . Coptolabrus Jankowskii R. Oberthür vom Amur. Von Dr.G.Kraatz Notiz über japanische und amurenser ZLongicornia. Von Dr. L. von Heyden. 0 RR NEE RT EN Ein neues Polyarthron aus Persien. Beschrieben von Dems. (Hierzu Tafel IV, Fig.1). . u SEO Zwei neue Zabidostomis- Arten. Beschrieben von J. Weise. Leptosonyx hirtus Weise n.sp. Von Dems. . . Die Anthaxien der Cratomerus-Gruppe von Ban” E Ganglbauer in Wien . Beitrag zur Kenntnifs der” Pselaphiden- Fauna von Valdivia, von Edm. Reitter in Mödling bei Wien. Zweiter Theil.. (ara Tafel II, Fig. 1—15).. Abbildungen und Bemerkungen zu wenig. gekannten Pselaphiden- Gattungen mit Beschreibungen neuer Arten. Von Dems. (Hierzu Tafel II u. III, Fig. 16— 35). Zwei neue Tachys-Arten. Von Dems.. . or ae Ueber die Varietäten der Pachnoda sinuata Fabr. Von Dr. @. Kraatz. (Hierzu Tafel V, Fig. 1—21) Ueber den systematischen Werth der Forceps - Bildung bei den mit Zomaptera verwandten Gattungen. VonDems. (Tafel V, Fig. 22— 31) Ber Neue Coleopteren aus Europa und den“ angrenzenden "Ländern, mit Bemerkungen über bekannte Arten. Von Edm. Reitter in Mödling bei Wien . . Uebersicht der Phyllopertha - Arten“ aus s Europa und den angren- zenden Ländern. Von Dems. R . Uebersicht der bekannten Zaena- Arten. Von Dems. i Ueber die Entwicklung und Zucht der Orinen von J. Weise : Zwei neue Xenomela (Chrysomelinen) aus Turkestan und Samar- kand. Von Dems. Notizen über Rüsselkäfer. Von Dems. Se Ergänzende Bemerkungen zu Dr. Gerstäcker’s Monographie der chilenischen Carabus-Arten. Von A. v. Kraatz-Koschlau in Wiesbaden Se N RER Schluls -Bemerkung zu dem Aufsatz: Ergänzende PT UEEND über Procerus-Arten. Von Dr. G. Kraatz . Beitrag zur Kenntnils der Histeriden von Joh. Schmidt in Gollwitz bei Brandenburg . : Ueber Ceroglossus Darwinii Hope-v. Kraatz. Von Dr. G. Kraatz Sammel-Notizen. Von J. Weise und Hahn in Magdeburg Neuere Literatur von Dr. G. Kraatz: Zur Kenntnifs der Cicadellinen - Gattung ne Geoffr. Von Prof. Dr. E. Taschenberg 0 or d Seite 273—298 299— 307 307— 308 309 — 310 310 311—312 313—315 315—316 817—320 333—339 340 341— 348 349 — 352 3993— 892 393 — 897 3938 — 402 403 —406 406—408 409—416 417—439 439 440—444 445 —446 447 448 [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft I.] Nachweis der Abbildungen auf Tafel I—V. “ Taf. I, Fig. 1—3. Siehe p. 74 — 77. 6 SE AR - p.247 (Pachnoda Nachtigali Kıtz.). - pn. 94-96. gen A we ERS, 10 14. rar II, Dis IS, ann, DE nel ID0E as SEN. “ Taf.IV, Fig. 1. Polyarthron Bienerti v. Heyden p. 311. - 2. Pseudonosoderma amurense Heyden p. 306. - 3.4. Prosodes undulata Krtz. (SQ), D. E. Z. 1882, p. 322. do. angulicollis Krtz., D. E. Z. 1883, p. 347. do. Heydeni Krtz. (J'Q), D. E. Z. 1882, p. 324. do. obliquesulcata Krtz. (J\), D. E. Z. 1882, p. 322. % ı aAPruPppnmn-ommn do. var. scutellaris Krtz. p. 344. - do. var. puncticollis Krtz., D. E. Z. 1880, p. 176. - do. var. bipunetata Krtz. p. 344. - do. var. l-punctata Krtz. p. 544. - do. var. scutello concolore p. 344. - 8. do. var. tripunetata Krtz. p. 344. - 9 do. ı var. ‚fissipunetum Krtz. p. 344. - 10. do. var. biguttata Krtz. p. 344. - 11. do. var. guttipennis, var. bipunctata Krtz. p. 349. = 119% do. var. basipunctata Krtz. p. 345. - 18. do. var. quadripunctata Krtz. p. 345. - 14. do. var. quinquepunctata Krtz. p. 345. Ze lodo: var. lineatocollis Krtz., D. E. Z. 1580, p. 176. = lo do. var. fusilineata Krtz. p. 345. - 18. do. var. trimacula Krtz. p. 3845. - 19. do. var. /rontalis Harold Krtz. p. 345. - 20. do. var. sinuata Gory p. 847. - 20a. do. var. sinuata Gory, Unterseite. - 20b. do. var. sinuata Gory, Unterseite eines anderen Ex. - 21. do. var. sinuata F. var. tripunetata Krtr. p. 847. - 21a. do. var. sinuata F., Unterseite. Siehe p. 339 — 840. Blaps Maeander Krtz. ('), D. E. Z. 1885, p. 291. Pachnoda flavicollis Gory (calceata Har.) p. 844. Berichtigungen. Seite 418, 2te Zeile von unten lies: lste Längsstreifen, statt: öte. - 424, 20ste - - 434, Ie - - oben - oben lies: Seite 422 ete., statt: Seite 6 ete. ‚ letztes Wort, lies: um, statt: von. u [ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft 1.] Allgemeine Angelegenheiten 1885. II. Der Vorstand wurde auch in diesem Jahre einstimmig wieder gewählt. Glücklicher Weise hat der Verein in den letzten Monaten kein Mitglied durch den Tod verloren; jedoch ging dem Unter- zeichneten die Anzeige zu, dafs der Appellationsgerichtsrath a. D. Dr. jur. Adolph Roefsler in Wiesbaden am 31. August 1835 nach längerem Leiden verschieden sei; derselbe hat sich durch verschie- dene Arbeiten über Schmetterlinge aus der Gegend von Wiesbaden in den Jahrbüchern des Vereins für Naturkunde in Nassau (1856— 81) und namentlich durch sein Verzeichnils der Schmetterlinge von Nassau (1864—66) einen guten Namen unter den deutschen Lepidopterologen gemacht; er zeigte noch vor einigen Jahren bei meinem letzten Besuche ein lebhaftes Interesse für Systematik ete. Das vorliegende Heft bringt wieder eine Reihe von Arbeiten, welche zum grolsen Theile als gediegene bezeichnet werden dürfen. Herr Major z.D. Dr. L. v. Heyden liefert einen kurzen Bericht über seine Thätigkeit als Mitglied der Reblaus- Commission. Herr G. Czwalina bringt ein Supplement des Catalogs der preufsischen Käfer von Lentz, welches wegen der Fundorte etc. auch für weitere Kreise von Wichtigkeit ist. Seit dem Tode des Herrn v. Kiesenwetter hat besonders ein französischer Entomologe, Herr El. Abeille de Perrin, der kleinen Gruppe der Malachier seine Aufmerksamkeit zugewendet und eine grölsere Anzahl von Arten derselben beschrieben. Ein Verzeichnis der europ. Arten (im weiteren Sinne) dieser Familie aus seiner Feder dürfte daher von besonderem Interesse für die Leser unserer Zeitschrift sein und ist auf S. 257— 263 gegeben. Die Kenner europäischer Käfer finden aulserdem einen inter- essanten Sammelbericht aus dem Karst von Herrn Schulrath Schreiber in Görz, der diese von den Touristen nur selten besuchte Gegend seit Jahren eifrig coleopterologisch explorirt hat. Herr Dr. L. v. Heyden und der Unterzeichnete, unterstützt von den Herren Reitter und Dr. Stierlin, geben neue Beiträge zur turkestanischen Coleopteren-Fauna nach den von Herrn Dr. Staudinger erhaltenen Sendungen. Ebenso giebt der Erstgenannte, unter Mitwirkung der Herren Dr. Eppelsheim und Reitter, weitere Beiträge zur Coleopteren-Fauna des Amur-Gebietes, die 8 Allgemeine Angelegenheiten. II. sich auf das von den Hamburger Herren Louis Gräser und Fritz und Henry Dörries gesammelte Material stützen. Der Unterzeichnete bespricht die Varietäten der Pachnoda sinuata F., welche theils noch nicht benannt oder, wenn sie be- nannt waren, für eigene Arten gehalten wurden. Die charakteristi- schen Merkmale der verschiedenen Formen sind auf einer Tafel wiedergegeben, welche auch Abbildungen von Forceps der mit Lomaptera verwandten Gattungen zeigt; dieselben sind in den einzelnen Gattungen verschieden, aber in jeder einzelnen nach übereinstimmendem Typus gebildet. Der ausgezeichnete Kenner der europäischen und exotischen Pselaphiden-Fauna, Herr Edm. Reitter, bringt einen Beitrag zur Kenntnifs der Pselaphiden- Fauna von Valdivia, welcher von zwei Tafeln begleitet ist. Eben derselbe bringt die Beschreibungen einer grölseren Anzahl von neuen Arten aus Europa und den angren- zenden Ländern, welehe namentlich von Leder (im Caucasus) und von Herrn v. Oertzen in Griechenland neuerdings entdeckt wurden. Ueber die Phyllopertha- und Laena-Arten werden Ueber- sichten gegeben. Herr Weise giebt Notizen über Rüsselkäfer, namentlich eine Uebersichtstabelle der Arten der Gattung Magdalıs. Herr v. Kraatz-Koschlau giebt ergänzende Bemerkungen zu Dr. Gerstäcker’s Monographie der chilenischen Carabus- Arten nach dem Materiale seines Sammlers, welcher einige bis dahin fast unbekannte Arten in Mehrzahl erbeutet hat. Derselbe ergänzt seine früheren Angaben über Procerus und bleibt bei seiner Ansicht über die specifische Umgrenzung der einzelnen Arten; ebenso der Unterzeichnete. je. Herr Joh. Schmidt in Gollwitz, welcher die Histeriden zum Gegenstand seines besonderen Studiums gemacht hat, bringt Bei- träge zur Kenntnils derselben, namentlich auch werthvolle synony- mische Bemerkungen. Herr v. Heyden läfst auf Tafel V seine Gattung Pseudonoso- derma und Polyarthron Bienerti Heyd. abbilden, denen der Unter- zeichnete eine Anzahl früher beschriebener Melasomen anschlielst. Für den nächsten Jahrgang der Zeitschrift ist bereits eine monographische Revision der mit Stenosis verwandten Käfer der alten Welt von Herrn Reitter eingegangen; ebenso eine Fort- setzung seiner „neuen Coleopteren aus Europa und den angren- zenden Ländern, mit Bemerkungen über bekannte Arten“. Allgemeine Angelegenheiten. TI. 9) Herr Dr. Eppelsheim schickte die Beschreibungen neuer Staphylinen vom Amur ein, welche in diesem Hefte nicht mehr Platz finden konnten, Herr E. Wasmann hübsche Bemerkungen über Myrmecophilen, die Herren Albers, Ganglbauer kleinere Arbeiten; ähnliche übergaben die Herren Schilsky und Weise. Der erstere beabsichtigt eine Umarbeitung des von mir heraus- gegebenen Verzeichnisses der Käfer Deutschlands zu geben, welches seit Jahren vergriffen ist und zu dem ich bereits einen ersten Nachtrag gegeben habe. Beiträge auswärtiger Mitglieder, betreffend das Vorkommen von Arten, welche in Deutschland noch nicht auf- gefunden waren, werden ihm sehr willkommen sein und mit dem Namen der Einsender veröffentlicht werden. Leider erlaubt es mir meine vielfach in Anspruch genommene Zeit nicht mehr, mich so lebhaft wie früher an der Zusammenstellung des neuen Ver- zeichnisses der deutschen Käfer zu betheiligen; doch fehlt es nicht an Männern, welche in meinem Sinne fortarbeiten, nachdem sie sich durch Jahre langes stilles und fleifsiges Sammeln die nöthigen Kenntnisse zu einer solchen Arbeit erworben haben. Eine neue Generation sucht sie zu unterstützen, geht indessen bei der Aus- wahl der Arten wohl nicht allzukritisch zu Werke, worauf Herr Weise mit Recht hingewiesen hat. Derselbe bringt einen inter- essanten Aufsatz über Entwickelung und Zucht der Orinen. Herr Pfarrer Konow sendete Bemerkungen über Blattwespen ein; eine Arbeit über exotische Schmetterlinge ist in Aussicht gestellt; im Uebrigen werden die Käfer, wie bisher, in der Zeit- schrift hauptsächlich berücksichtigt werden. Seit dem Juni dieses Jahres sind dem Vereine beigetreten: Herr Julius Gerber, Beamter in Steglitz, Teichstr. 19. (Col.) - Dr. F. Klenker in Berlin, Invalidenstr. 98. (Ins.) - Prof. Dr. G. Leimbach in Sondershausen. (Col.) - E.Wasmann S.J. in Exaeten bei Roermond (Holl. Limburg). - Th. Wimmel in Hamburg, Hohenfelde, Neubertstr. 21. Ihren Wohnsitz veränderten: Herr M. Grouvelle, Direeteur de la Manufacture des Tabacs, jetzt in Chateauroux. (Indre.) - Herrmann Klaeger in Berlin, jetzt Oranienstr. 187. Dr. G. Kraatz. [ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft I.] Die Phylloxera in der Rheinprovinz ım Jahre 1885. Die diesjährigen Reblaus-Untersuchungsarbeiten in der Rhein- provinz hatten sich auf Befehl des Kön. Preufs. Ministers für Land- wirthschaft, Domänen und Forsten und nach Aufstellung eines gemeinsamen Operationsplanes der zwei Leiter der Untersuchungen zu erstrecken auf die beiden Rheinufer zwischen Coblenz und Bonn. Zur Untersuchung der Wurzeln sollten gelangen der fünfte Weinstock in dem ganzen grolsen Gebiete. Da diese umfang- reiche Arbeit eine gröflsere Anzahl Sachkundiger verlangte, als seither den Behörden zur Verfügung stand, so wurden während des vergangenen Winters sowohl an dem .landwirthschaftlichen Institute in Geisenheim, als auch an den Universitäten Bonn, Marburg und Göttingen sogenannte (theoretische) Reblauskurse abgehalten. An denselben betheiligten sich zumeist Winzer, Land- wirthe und besonders sehr zahlreich Studenten der Naturwissen- schaften und der Mediein. Zu Ende Mai 1885 wurden sämmtliche auf diese Weise vorgebildete Herren zu practischen Kursen abthei- lungsweise, unter Leitung schon in den Vorjahren bewährter Sach- verständiger, in die im Vorjahre in den Gemarkungen Linz, Linzhausen und Ockenfels entdeckten Reblausinfectionen entsendet. Nach gründlichster Instruction in inzwischen dort aufgefundenen Infeetionen konnte zur Untersuchung des Weinbaugebietes in dem vorgezeichneten Terrain geschritten werden. Zu diesem Zwecke wurde naturgemäls das Gebiet in ein rechts- und ein linksrheini- sches zerlegt. Die rechtsrheinischen Colonnen, unter Oberleitung des Kön. Garten-Inspectors Ritter aus Engers mit dem Hauptquartier Linzbausen, hatten alle Weinberge zwischen Neuwied und dem Drachenfels zu untersuchen; den linksrheinischen Colonnen, unter Oberleitung des Kön. Major z. D. Dr. v. Heyden mit dem Haupt- quartier Neuenalır, fiel die Untersuchung der Weinberge von Andernach bis Bonn mit den Seitenthälern bei Niederbreisig, Sinzig, des Ahrthals (woselbst seit dem Jahre 1881 umfangreiche Reblausinfeetionen constatirt worden waren) und Unkelbachthal anheim. Jede dieser rechts- und linksrheinischen Hauptcolonnen wurde in je 10 bis 12 Untercolonnen getheilt, deren Aufgabe es war, ganz bestimmte Bezirke zu untersuchen; jeder Bezirk stand unter der Leitung eines Sachverständigen, dem 4—6 Hülfssach- verständige (jeder mit 3 Arbeitern) zugetheilt waren. Die eigent- lieben Untersuchungsarbeiten begannen gleichzeitig gegen Mitte Juni und waren Anfang November beendet. _ L.v. Heyden: die Phylloxera i. d. Rheinprovinz t. J. 1885. ul Wie nicht anders zu erwarten war, nach den Erfahrungen im Vorjahre, wurde in den rechtsrheinischen Gemarkungen in der weiteren Umgebung von Linz eine grolse Anzahl neuer Herde gefunden, meist im Anschlufs an schon früher gefundene oder in dazwischen liegenden Geländen, so dafs die Anzahl der selbst- ständigen Herde von No. 23 bis 59 anwuchs; die zur Vernichtung gekommenen Weinbergflächen bei Linz, Linzhausen, Ockenfels und Casbach umfassen nun 59,555 Quadratmeter gegen 73,702 im Vor- jahre, also zusammen 133,257 Quadratmeter. Ferner wurde eine 6232 Quadratmeter grolse Infection rheinabwärts bei Honnef und drei Infectionen (No. 61— 63) in der Gröfse von 13,990 Quadrat- metern rheinaufwärts bei Leubsdorf gefunden; Infectionen, die vielleicht nur zum Theil durch Verschleppung mit den Linzer Herden zusammenhängen, zum Theil aber wohl selbstständig durch Importation inficirter amerikanischer Reben entstanden sind. Auf der linken Rheinseite concentrirten sich selbstredend die Hauptuntersuchungen in dem bereits verseucht befundenen Banne Heisersheim, vom Dorfe Heppingen bis Ahr abwärts nach Boden- dorf: hin, im Ahrthale. Hier kam zumeist jeder zweite oder in der Nähe alter Herde jeder Stock zur Untersuchung, was zur Folge hatte, dals oft nur 2—5 Stöcke umfassende Infeetionen in grölserer Anzahl gefunden wurden. In dem Thale zwischen Sinzig und Westum wurden 4, auf der linken Ahrseite 23, auf der rechten Ahrseite (Ehlingerberg) 7 neue Herde aufgefunden, ferner einer in einem neuen Gebiete bei Niederbreisig und einer bei Friesdorf, so dafs die Zabl der Herde gegen das Vorjahr von No. 23 bis 57 anwuchs, mit einem Flächeninhalte von 15,883 Quadratmeter. Der Herd von Friesdorf stammt sicher von der vor 10 Jahren vernich- teten Infeetion von Annaberg bei Bonn, das nur durch einen Berg- rücken davon getrennt ist; der betheiligte Besitzer in Friesdorf holte sich vor 10 Jahren Dünger aus dem Annaberger infieirten Terrain und verbrauchte ihn in seinem Friesdorfer Weinberge. Andere Theile des Rheines, z.B. Rheingau und Gegend von Lorch wurden dieses Jahr von Sachverständigen begangen, um eventuell auf schon von aulsen sichtbare Infectionen zu stolsen. Im nächsten Jahre sollen dann Mosel- und Saargebiet folgen. Wenn auch die Anzahl der Infectionen zugenommen hat (oder waren sie in früheren Jahren, weil noch sehr jung, den Unter- suchungen entgangen?), so hat doch die diesjährige intensive Untersuchung erwiesen, dals die Seuche bis jetzt auf einem ver- hältnilsmälsig nicht sehr ausgedehnten Gebiet aufgetreten ist, ferner, dafs in unserem Klima die Reblaus viel langsamer vorschreitet als in südlichen Ländern, und dafs, wenn in der bisherigen Weise zu untersuchen fortgefahren und die nun einmal befallenen Gebiete gründlich vernichtet werden, doch noch Hoffnung vorhanden ist, die rheinischen Weinberge vor dem Untergange zu retten. Dr. L. v. Heyden. [ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft I.] Uebersicht der Arten der Gattung Cerocoma Geoft. 4’ 1% 6” Von Edm. Reitter in Mödling bei Wien. Bauch zum Theile, selten ganz roth oder rothgelb 1). Mittelschienen (Z'Q) vor der Mitte leicht geknickt. Bauch roth, die äufserste Spitze schwarz. Transcaucasien, Persien. festiva Fald. Mittelschienen einfach oder schwach, gleichmäfsig gebogen. Wenigstens die Spitze des Bauches ist dunkel metallisch gefärbt. Vorderfüfse des g' ungleichmäfsig erweitert. Alle Fühler- glieder des g' eckig und sehr unregelmäfsig gestaltet, das letzte stark transversal, beim Q@ doppelt länger als breit. Wangen des g' glatt, unbehaart, chagrinirt. Analsegment des g' einfach ausgeschnitten. Ungarn, Oesterreich, Grie- chenland, Krim, Kleinasien Ben, . 2... Schreberi Fabr. Kopf (2) gleichmälsig behaart, wann punktirt. Anal- segment des g' halbkreisförmig ausgeschnitten, die seitlichen Lappen als flügelförmige Spitzen nach hinten verlängert. Ephesus. Unter dem beibehaltenen Namen im kaiserl. Hof- museum in Wien. . . .... „ephesica n. Sp. Vorderfülse des g' sehr sehwäch. gleichmälsig erweitert, fast einfach. Letztes Glied der Fühler rundlich, nicht trans- versal, beim 2 kaum länger als breit. Algier. . Vahli Fabr. Körper rothgelb, gewöhnlich nur die Flügeldecken und die Hinterbrust metallisch grün. Mesopotamien. C. Mühlfeldi, var. collarıs. Bauch einfarbig dunkel mit Metallglanz. Zweites Glied der Vorderfüfse des g' an der Spitze nach oben beulenförmig oder hackenförmig erweitert. Letztes Glied der Fühler beim g' schwach quer, aufsen abgerundet, auf der inneren Schmalseite leicht ausgerandet, dadurch 1) Bei der mir unbekannten C. gloriosa Muls., die sicher in Griechenland nicht vorkommt, ist der Bauch nach v. Heyden dunkel und nur seine Seiten sind gelb gefärbt. zu) E. Reitter: Uebersicht der Arten etc. 13 mit 1—2 schwach vortretenden Zähnchen, die Apicalseite gewöhnlich heller weils. Wangen und ein Stirnflecken ge- wöhnlich bald mehr, bald minder gelb oder roth gefärbt. Ungarn, Südeuropa, Kleinasien, Syrien . . Mühlfeldi Gyll. a) Metallisch grün, weifsgelb behaart, Beine bis auf die Hüften und die Wurzel der Hinterschenkel beim g' und die Fühler gelb. C. syriaca Abeille . . . Stammform. b) Wie a., Flügeldecken purpurn -kupferfarbig. Türkei, Balkan, Armenien Mühlfeldi, var. Kunzei Waltl, Friv. e) Grünlichblau oder blaugrün, dunkelbraun oder schwarz behaart, Fühler und Beine gelb, die Palpen zum Theil, die Bewimperung der Mittelglieder der Fühler, die Hüftanhänge und die 2—4 Hinterschenkel an der Wurzel und gewöhnlich auch die Hintertarsen, beim 2 oft auch noch die 2—4 vorderen, schwärzlich. Euboea, Türkei, Syrien. Mühlfeldi, var. Schraderi Kraatz. d) Rothgelb, gelb behaart, Flügeldecken und gewöhnlich die Hinterbrust metallisch grün. Mesopotamien. Mühlfeldi, var. collaris Reitt. Kopf einfarbig. Zweites Glied der Vorderfülse des g' oben nicht beulenförmig, erweitert. Körper schwarz, oder bläulich schwarz, oder grünlich schwarz, Flügeldecken lebhaft grün oder blau, lang zottig gelb, die Flügeldecken kurz anliegend schwarz oder eben- falls gelb behaart. Fühler und Beine gelbrotb, die Palpen, die Fühler zum Theil, die Hüftanhänge und gewöhnlich die Tarsen, bald alle, bald nur die hintersten schwarz. Fühler des g' sehr irregulär, alle Glieder mit Ecken und Anhängen, das letzte Glied quer, an der Basis eingeschnürt, gewunden und mit einem langen, dünnen Anhange versehen, die Apical- fläche schwärzlich. Der mittlere, quere Theil des Kopfes sammt den Wangen beim g' mit erloschener Punktirung, fast glatt. Syrien, Persien. C. piceticornis Motsch. Scovitzi Fald. Körper einfarbig grün oder blaugrün, nur die Fühler und Beine ganz oder zum Theil gelb. Die letzten drei Fühler- glieder des Z! ziemlich einfach, das letzte länger als breit, mit abgerundeten Winkeln, an der Basis ohne Anhang. Flügeldecken wie der andere Theil des Körpers gelb, auf- stehend behaart. 14 g" SU E. Reitter: Uebersicht der Arten etc. Alle Fühlerglieder des Z' bis auf die drei letzten sehr irregulär gebildet, nach innen mit unregelmälsigen, grolsen Anhängen, die zwei vorletzten Glieder der Palpen grols, sehr stark verdickt, gewölbt, eben, innen ausgehöhlt; Vorder- schienen des g' mit senkrechter oberer Innenkante, die vier ersten Glieder der Vorderfülse sind viel länger als die Schiene. Fühler und Beine ganz oder zum Theil gelb. Mittel- und Südeuropa, Kleinasien . . . . Schäfferi Lin. a) Die Fühler und Beine, an den letzteren die Hüft- anhänge dunkelgrün und die Hintertarsen braun; beim 2 der Mund und die Fühler mehr oder minder aus- gedehnt, die Basis der Schenkel und die Tarsen mehr oder weniger dunkel . . . . . ... Stammform. b) Die metallische Färbung der Schenkel dehnt sich beim O fast bis zur Spitze, oft auch auf die Hinterschienen aus, beim 2 sind die Schenkel dunkel metallisch, da- gegen sind die Tarsen kaum angedunkelt. Dobrutscha, Rhilo-Dagh, Kleinasien . . . . var. viridula. c) Hierher gehört wahrscheinlich anch C. obscuripes Motsch. aus Armenien, von der mir zwei in der Fär- bung nicht ganz übereinstimmende Exemplare vorliegen. Entweder alle oder die vier hinteren Schenkel und Tarsen sind schwärzlich. Alle Fühlerglieder des g' bis auf das erste, welches nach oben verhältnifsmäfsig schwach flügelförmig erweitert ist, ziemlich einfach gebildet, die mittleren Glieder transversal mit schwachen und kurzen Anhängen nach innen, die Palpen ebenfalls nahezu einfach, plattgedrückt, die zwei vorletzten Glieder wenig breiter als das letzte. Mund, Fühler, Palpen und Beine gelb, Schenkel zum Theil, selten ganz dunkel metallisch gefärbt. Die vier ersten Glieder der Vorder- füfse sind so lang als die Schiene. Rumelien, Erzerum, Armeniennh) “nnslmsolss “ine 5 anied Anna Diahlvnknaatze [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft I.] Ueber einige Cetoniden. Cetonia porcina Wall. (Trans. Ent. Soc. London, ser. III, vol. 4, 1868, p: 535) ist jedenfalls der Mann der Cetonia ciliata Oliv. Derselbe weicht sehr bedeutend durch die Zeichnung des Hals- schildes vom Weibe ab, jedoch sind die Uebereinstimmungen der sonst eigenthümlich gezeichneten Geschlechter zu grols, um an ihrer Zusammengehörigkeit zweifeln zu lassen. Beide stimmen in dem dunkelgrünen Halsschild und Schildchen überein, gegen welche die hell rothgelb gefärbten Fld. eigenthümlich abstechen; auf den- selben ist der schwärzliche Punkt vor der vorderen der beiden sehr deutlichen Bindenzeichnungen meist sehr deutlich. Das Halsschild meiner 4 S' (durch ungezähnte, resp. einzahnige Vorderschienen ausgezeichnet, anterior tibiae unarmed bei Wall.) ist nämlich sehr breit gelblich gesäumt („limbo lato ochraceo interne angulato* bei Wall.), so dafs der grünbleibende Theil nur etwa die Breite des Kopfes hat; beim 2 dagegen (zwei Ex. meiner Sammlung) ist nur ein schmaler Seitenrand gelblich. Auch die Unterseite ist bei beiden Arten sehr verschieden; beim Q ist der Hinterleib dichter und stärker punktirt, breiter kupferig, beim g' sind unten die ganzen Seiten weils bestäubt, so dals nur ein ziemlich schmaler Raum kupferig bleibt. Die Beine sind fast noch länger straff und zottig behaart als bei der Cet. mizta Weber von Sumatra. Protaetia leucopyga Burm. (Handb. V, p. 560), Mohnicke (Cetonid. der Sunda-Ins. p. 81) scheint ihr nahe verwandt; doch ist sie grölser, der Vorderrand des Clypeus stumpf zweizackig und in die Höhe gebogen. Euryomia andamana Thomson (Typi Ceton. 1878, p. 24) ist nach schwarzen Ex. der grünen Glycyphana andamanensis Janson (Cistula, Entom. II, 1877, p. 143) beschrieben. Ich erhielt beide Käfer von den Andamanen; sie gehören unzweifelhaft derselben Art an. Leucocelis cinctipennis Lansberge (Compte Rendu de la Soc. Ent. Belgique du 4. Fefr. 1882, p. XXVIII) ist mit Helenae Schaum. (Trans. ent. Soc. V, 1848, p. 71, t. 8, f. 7) identisch, mit welcher auch collaris Harold (Mon. Ber. d. Ak.d. Wissensch., Berlin 1873, p. 214) zusammenfällt, wie ich bereits früher angegeben habe. Dr. G. Kraatz. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft I.] Ueber Goliathus albosignatus Boh., Westw. 9. Nach Hrn. Kolbe (Berliner Entomol. Zeitschr. 1884, p. 383) war bisher nur das Männchen des albosignatus Bohem. bekannt und er beschreibt deshalb ausführlich das Weibchen nach einem von Dr. Staudinger erhaltenen Ex. von Pretoria. Dasselbe ist aber bereits vor 11 Jahren von Westwood in den Transactions of the Entomolog. Society of London 1874, part. IV ausgezeichnet be- schrieben (p. 473) und abgebildet (pl. VII, fig. 1). Westwood eitirt den Gol. albosignatus Boh. in Folge eines Schreibfehlers als albo- pictus Boh.; Gol. albosignatus Westw. @ ist sicher mit albosignatus Boh., Kolbe ® identisch. Dasselbe stammt von Limpopo. Da ich ebenfalls nur ein von Dr. Staudinger stammendes Weibchen besitze, so enthalte ich mich weiterer Conjunkturen über die Unterschiede von Gol. albosignatus Westw. (nec Boh.) (= Kirkianus Gray d' sec. Kolbe) und albosignatus Boh. AZ. Westwood bildet unzweifelhaft das 2 des albosignatus Boh. Kolbe ab, denn er beschreibt es, wie Kolbe, mit schwarzen Haaren an den vier Hinterschienen („the four posterior tibiae, the inner edge fringed with black hair“). Gol. Kirkianus Gray Kolbe d! ist ähnlich gefärbt wie albosignatus, unterscheidet sich aber durch kürzere, kräftigere Vordertarsen und gelbe Behaarung des Abdomens und der vier Hinterschienen, an- geblich auch durch weilse Antennen. Dr. @. Kraatz. Ueber Isocerus ferrugineus und purpurascens Herbst. Nach Hrn. Reitter (in dieser Zeitschr. 1884, Heft V, p. 144) ist der portugisische /socerus purpurascens Herbst von dem algierschen ferrugineus F. durch gedrungenere Gestalt und kürzere Fühler unter- schieden. Bei einem portugisischen Stücke meiner Sammlung sind aber gerade die Fühler besonders schlank, bei einem algierschen dagegen kurz. Ich vermuthe daher, dafs Hr. Reitter Männchen und Weibchen derselben Art für zwei Arten aus verschiedenen Gegenden gehalten hat. Das kleinere Q' hat schlankere Fühler, stärker erweiterte Vorderschienen und sehr deutlich gekrümmte, an der Basis innen schwach erweiterte Hinterschienen; das meist grölsere 2 hat weniger schlanke Fühler, schwach gebogene Hinterschienen etc. Aus Fabrieius’ Beschreibung sind die Geschlechtsunterschiede in keiner Weise ersichtlich; das Vaterland des ferrugineus war Herbst unbekannt. Dr. G. Kraatz. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft I.] Allgemeine Angelegenheiten 1885. Der Vorstand wurde in der Sitzung am 27. October einstimmig wiedergewählt. Auswärtige Mitglieder besuchten wie früher die Gesellschaft, welche leider durch den Tod zweier einheimischen Mit- glieder, der Herren Strübing und Kühl, und zweier auswärtigen, des Herrn Oberlehrer Cornelius und des Herrn Ingenieur Mors, schwere Verluste erlitten hat. Ueber dieselben ist in den Necro- logen auf S. 5—9 ausführlicher berichtet und einiger anderer neuerdings verstorbener Männer der Wissenschaft gedacht. Die vorliegenden Aufsätze der Herren Dr. Eppelstein, Faust, Reitter etc. zeigen, dafs die deutsche entomologische Zeitschrift fort- fährt, ihrem Publicum gediegene gröfsere Aufsätze zu liefern. Die Arbeit des Unterzeichneten über deutsche Maikäfer dürfte zeigen, dafs es für jüngere Entomologen nicht leicht ist, wirklich Gutes und Neues in den bekanntesten Gruppen zu geben und dafs der Ver- such dazu ziemlich unglücklich ausgefallen ist. Die Aufsätze über Procerus beweisen, wie langsam wir in unserem Wissen über die ansehnlichsten Formen fortschreiten und wie schwer es ist, Einig- keit zu erzielen. Das Mser. für das nächste Heft liegt bereits fast vollständig vor und bringt weitere interessante Aufsätze der Herren v. Heyden, Reitter, Weise und Anderer mehr. Die deutschen Coleopterologen haben längst einsehen gelernt, dafs ihrem Interesse am meisten eine Vereinsschrift entspricht, welche vorzugsweise coleopterologische Artikel enthält. Diejenigen unter ihnen, welche ihre Arbeiten nicht anschliefsen, verstehen so- wohl ihr eigenes als das Interesse der Gesammtheit nicht; sie erreichen nur, dafs dieselben weniger gelesen werden. Wenn die Berliner Lepidopterologen eine vorzugsweise lepi- dopterologische Zeitschrift herausgäben, unter Hinzunahme der übrigen Insekten-Ordnungen, mit Ausnahme der Käfer, so hätte dies einen _ vernünftigen Sinn. Mit den Artikeln, welche der jetzige Redacteur der Berliner entomol. Zeitschrift veröffentlicht, werden sie zum Theil wenig Ehre einlegen. Anstatt sich an die Spitze der deutschen Lepidopterologen zu stellen, machen sie einen in der wissenschaft- lichen Welt unbekannten Lepidopterologen zu ihrem Ehrenmitgliede und suchen damit das Band vollends zu zerreilsen, welches natur- gemäls alle deutschen Entomologen umschlingen sollte. Der Erfolg Deutsche Entomol, Zeitschr. XXIX. Heft I. 2 18 Allgemeine Angelegenheiten. scheint ihren Erwartungen wenig zu entsprechen, denn sie suchen bereits am Druck Ersparnisse zu machen, die erfahrungsmäfßsig wenig zweckmälsig sind. Unter denselben hat der Redacteur am meisten zu leiden, welcher diesen Namen allerdings kaum mehr verdient, da er sich eine widersinnige Aufsicht!) gefallen läfst, die bei ihm wohl am Platze sein mag, aber ebenso wenig wie er selbst im Stande ist, versteckte Angriffe zurückzuweisen, die zehnmal gefährlicher sind, als eine offene Opposition. Das zeigt die Ge- schichte des Berliner Vereins am deutlichsten. Wenn ich mich an dieser Stelle mit derselben beschäftige, so geschieht es, um zu zeigen, wie die Minorität des Vereins denkt, deren jetziger Vertreter 24 Jahre unbestritten in der Majorität gewesen ist, allerdings ohne jegliche Beeinflussung derselben und ohne im Mindesten dem Statutenfreunde Herrn Streckfuls in seinen Wühlereien hinderlich zu sein, die zu einem anscheinenden Erfolg verhalfen. Der Berliner entomologische Verein hat an Stelle des Unter- zeichneten den Herrn Stadtrath a. D. Streckfu[s zum Mitgliede der Commission zur Ernennung von Ehrenmitgliedern gewählt, und den von derselben vorgeschlagenen Baron v. Türckheim als solches bestätigt. Diese Commission bestand aus 5 Mitgliedern; unter ihnen der frühere Vorsitzende, der mir unbekannte Stadtverordnete Dr. L. Mayer. Dafs es Herrn Streckfuls leicht sein mufste, aulser diesem seinem Freunde noch eine Stimme zu gewinnen, ist klar! Es war auch eine andere Persönlichkeit als Ehrenmitglied vor- geschlagen, welche dem Herrn Stadtrath a. D. jedoch nicht con- venirte. Nun lautet $ 4 der Berliner Statuten: „Zu Ehrenmitgliedern können nur solche Personen ernannt „werden, welche sich um die Entomologie hervorragende Verdienste „erworben haben. Die Ernennung derselben geschieht durch eine „Commission von 5 Mitgliedern. Ein Vorschlag, eine Debatte oder „eine Beschlufsfassung über die Ernennung von Ehrenmitgliedern „in den Vereinsversammlungen findet nicht statt.“ Diesen $ hat vermuthlich Herr Streckfufs selbst BSH der den früheren Vorsitzenden Herrn Baron v. Türckheim seiner Zeit notorisch lenkte; es ist ersterem in öffentlicher Sitzung in sehr be- zeichnender Weise vorgehalten worden, dals er dies auch mit an- deren Vorstandsmitgliedern thue; ich fügte mich bekanntlich seinen Wünschen nicht. 1) den verbesserten $ 17 der Statuten des Berliner Vereins. Allgemeine Angelegenheiten. 19 Dafs Herr Baron v. Türekheim sich hervorragende Verdienste um die Entomologie erworben habe, wird Niemand öffentlich zu behaupten wagen. Publieirt hat derselbe nur eine Arbeit anonym (weshalb wohl?). Bei seinem Amtsantritt hat sich die Zahl der auswärtigen Vereinsmitglieder von 218 (unter meiner Leitung) so- fort um 60 vermindert und ist dann allmählig auf 99 herunter- gegangen. Letzteres bestätigen die Vereinsschrift und folgender Artikel in der ersten Beilage der Voss. Zeitung vom 25/Il. 85, merk- würdiger Weise bald nach dem Rücktritt des Herrn Dr. Mayer: „Der Berliner entomologische Verein wählte zu seinem Vor- sitzenden für das laufende Jahr Sanitätsrath Louis Meyer und zu dessen Stellvertreter Paul Hagelmann, Mitglied der Akademie der Künste. Der bisherige Präsident des Vereines, der badische Gesandte Freiherr von Türckheim, der von seinem Berliner Posten abberufen worden ist, wurde zum Ehrenmitgliede ernannt. Insgesammt zählt der Verein 178 Mitglieder, 72 einheimische, 99 auswärtige und 7 Ehrenmitglieder, Die Mehrzahl derselben sind Entomologen von Fach; eine grofse Zahl jedoch sind Aerzte, ehe- malige Officiere und Kaufleute, welche für die Insektenkunde be- sonderes Interesse hegen. Die Redaction des Vereinsorganes der „Berliner entomologischen Zeitschrift“ ist Dr. Kolbe, Custos am zoologischen Museum, übertragen worden.“ Herr Baron v. Türckheim hat natürlich die Wahl angenommen, welche seinem Namen in den Augen aller wissenschaftlichen Ento- mologen eine eigenthümliche Stellung neben denen der ausgezeich- netsten sichert. Gerade dieser und verschiedene andere Vorfälle haben mich veranlafst, mich dem Vereine wieder zuzuwenden, da mich aufser- dem eine Anzahl achtbarer Mitglieder, mit denen ich früher nicht in engerer Verbindung gestanden habe, geradezu aufgefordert hat, dies zu thun. Das Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medieinal- Angelegenheiten hat der deutschen entomologischen Gesellschaft, in Anerkennung ihres ernsten Strebens,. zur Förderung der Wissen- schaft für das Jahr 1885 eine aufserordentliche Beihülfe von 500 M gewährt. Dieselbe wird hauptsächlich zur Ausstattung der Zeit- schrift verwendet, und werden dem nächsten Hefte mindestens drei Tafeln beigegeben werden, ohne dafs der Beitrag für die Mitglieder erhöht oder für Nichtmitglieder zu hoch geschraubt wird. Der Berliner Verein läfst sich für 254 Druckbogen und 10 schwarze Tafeln 29 M zahlen! Wenn dessen Zeitschrift andererseits dem Antiquar 92* 20 Allgemeine Angelegenheiten. billig im Ganzen überlassen wird, so geschieht dies zum Schaden und nicht zum Nutzen des Vereins; das haben die Ausländer längst erkannt, aber der Berliner Verein ist in den Händen von allerlei Berathern, die meine Schöpfung vollständig zu zerstören drohen. Berlin stand an der Spitze der deutschen Entomologen. Die deutsche entomologische Gesellschaft hat durch den Tod verloren: Herrn E. Cornelius, Oberlehrer in Elberfeld. (S. p. 24.) - H. Kühl, Kaufmann in Berlin. (S.p. 25.) - . L. Mors, Ingenieur in Paris. (S.p. 23.) - ‚Strübing, Seminarlehrer a. D. in Berlin. (S. p. 24.) Seit dem November vorigen Jahres sind der deutschen Gesell- schaft beigetreten: Herr Max Böwe in Berlin, Dresdenerstr. 14. (Col.) - Stud. G. Breddin, gegenw. in Berlin, Auguststr. 81. (Hemipt.) - C. Brendel in Berlin, Genthinerstr. 18. (Col.) - Dalitz, Hauptmann im Magdeburger Füsilier- Regiment No. 36 in Halle a/S. (Col.) - Gabriel, Major in Münster. (Col.) -. H. Kraufs, Pharmaceut in Oettingen a/Ries. - Ad. Kricheldorff in Berlin, Oranienstr. 35. (Ins. omnia.) - Schmidt, Pastor in Gollwitz bei Brandenburg. (Histeriden.) - .E. Vogel in Berlin, Kurfürstenstr. 148a. (Col.) Zum correspondirenden Mitgliede wurde ernannt: Herr Thos. L. Casey, Lieut. of Eng’rs in Philadelphia. In der Mitgliederliste ist nachzutragen: Herr L. Bedel in Paris, 20 Rue de l’Odeon. Ausgetreten ist: Herr Dr. med. P. Richter in Pankow. Ihren Wohnsitz veränderten: Herr G. Czwalina in Königsberg i/Pr., gegenw. Lobeckstr. 23. - Liehtwardt in Berlin, gegenwärtig in Blasewitz, Berg- gartenstr. 20. (Lep. u. Col.) - Schilsky, Lehrer, gegenw. Schönhauser Allee 39a. - D. Sharp, gegenw. in Bleckley, Shixley Warren, South- ampton. - ©. E. Venus in Dresden, gegenw. Reilsigerstr. la. Dr. G. Kraataz. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft I.] Necrologe !). Auch in diesem Jahre ist wieder über eine Anzahl Todesfälle zu berichten, welche indessen das Tröstliche für uns haben, dafs, nach ihnen zu urtheilen, den Entomologen von der Vorsehung ein langes Leben beschieden ist. An der Spitze der zu nennenden steht der Nestor der deutschen Entomologen, Keferstein, dem sich dann einer der wenigen noch lebenden Gründer der französischen entomologischen Gesellschaft, der bekannte A. Chevrolat, an- schlielst. Adolph Keferstein, Kreisgerichtsrath a. D. in Erfurt, starb am 28. November 1884 nach kurzem Krankenlager im Alter von über 91 Jahren. Er war lang- jähriges Mitglied des Berliner entomologischen Vereins und publi- eirte in früherer Zeit eine gröfsere Anzahl von entomologischen Aufsätzen namentlich in Silbermann’s Revue entomologique, in der Isis und der Stettiner entomolog. Zeitung, von denen indessen nur wenige der descriptiven Entomologie angehörten; er hatte mehr Talent und Neigung zu allgemeinen Abhandlungen über Entwicke- lungsgeschichte, Nutzen und Schaden der Insekten ete. Seine be- sonderen Lieblinge waren die Schmetterlinge, von denen er in 60 Jahren eine verhältnifsmälsig recht reiche Sammlung zusammen- gekauft hatte, wie Dr. Staudinger in seinem Nekrologe in der Stettiner entomol. Zeitung 1385, p. 109—113 richtig bemerkt. Er 1) Unsern Lesern eine Blumenlese aller möglichen genannten und „ungenannten*“ todten Entomologen A la Kolbe zu geben, in denen z. B. von Le Conte gesagt wird, dafs er ein bedeutender Coleopterologe, von Prof. Foerster, dafs er ein dito Hymenoptero- loge, von Bilimek, dafs er ein österreichischer Entomologe, von Settari, dals er eine Autorität in der Lepidopterologie (für wen?) gewesen Sei, wagen wir nicht. Wir haben von jeher hauptsächlich den verstorbenen Mitgliedern und sonstigen ausgezeichneten Ento- mologen. einige Worte gewidmet, auf ein Repertorium von Todten im Allgemeinen verzichtet. Merkwürdig, dafs Hrn. Kolbe die „Namen von Hampe und Thorey so anheimeln* und er „eine kindliche Freude“ an Carabus Hampei und Platynus Thoreyi hat; die gönnen wir ihm! Wenn er H. Müller und Osw. Heer für Naturforscher „in des Wortes wärmster Bedeutung“ erklärt, müssen wir ihn bis jetzt für einen in des Wortes kältester Bedeutung halten. 22 Necrologe. hat dieselbe nebst seiner sehr ansehnlichen entomol. Bibliothek der Universität seiner Vaterstadt Halle vermacht, welcher bekanntlich auch Suffrian’s Sammlungen zugefallen sind. Ich bin mit ihm nicht persönlich bekannt geworden, sondern weils nur, dafs er ein kleines Männchen war, welches schon vor zwanzig Jahren einen stark ge- krümmten Rücken hatte. Sein Andenken wird auch durch ver- schiedene nach ihm benannte Schmetterlinge erhalten werden. Louis Alexandre Auguste Chevrolat, geb. 1799, gestorben am 16. Dec. 1884 in Paris im Alter von 85 Jahren, war zwar nicht Mitglied des Berliner Vereins, indessen ein zu bekannter Entomolog, um seinen Tod mit Stillschweigen zu übergehen. Er war Mitbegründer der französ. entomol. Gesellschaft im Jahre 1852 und wurde 1874 Ehrenmitglied derselben. Obwohl ihn sein Amt bei der Steuer-Verwaltung in Paris viel in Anspruch nahm, hatte er doch stets Zeit für die Entomelogie übrig, für die er von Kindheit an Passion gezeigt hatte. Er ist einer der frucht- barsten Autoren, namentlich auch über Rüsselkäfer gewesen. Manche seiner Beschreibungen lielsen allerdings viel zu wünschen übrig und den wahren Werth derselben wird erst das Studium seiner Typen ergeben. Seine Sammlung war sehr reich, doch verfiel er mit zu- nehmendem Alter der Neigung, zu viel, d. h. unhaltbare Species aufzustellen; alles das thut seinem Ruhm indessen keinen Eintrag. Er hat über 2000 Arten und nahe an 200 zum Theil gröfsere Arbeiten in verschiedenen Zeitschriften veröffentlicht, 62 in den französischen Annalen, 57 in Guerin Revue und Magazin zoologique, 14 in den belgischen Annalen, ebenso viel in Naturaliste, je zwei in den Schriften der Londoner und Berliner Gesellschaft ete. Im Umgange war er von grolser Freundlichkeit und Liebenswürdig- keit, ein wahrer Entomologe, wie der Präsident Lefevre in seiner Leichenrede gesagt hat. Chevrolat stand seit mehr als fünfzig Jahren mit fast allen bedeutenderen Entomologen in Verkehr und unterstützte auch jüngere Entomologen mit Rath und That. Ich kannte ihn seit meinem ersten Besuch 1858 in Paris und habe später noch mehrfach mit ihm verkehrt. Sein alter Freund Hr. Reiche hat einen Necrolog von ihm in den Annalen der französischen entomol. Gesellschaft gebracht). 1!) Annales Soe. Ent. de France 1884, p. 357—360. Necrologe. 25 Louis Mors, ein vielbeschäftigter Ingenieur in Paris, aus Verviers (in Belgien) gebürtig, starb am 17. Dec. 1884 in Paris im Alter von 58 Jahren. Er war seit langen Jahren Mitglied des Berliner entomol. Vereins und der deutschen entomol. Gesellschaft und ein Mann von ungemein liebenswürdigem Wesen. Die Entomologie war bei ihm allerdings nur Nebenbeschäftigung, doch hatte er eine ziemlich ansehnliche Carabieinen-Sammlung zusammengebracht, in welcher sich einzelne typische Ex. befanden, von denen nur 1 Stück existirt. Ich erinnere mich seiner namentlich von meinem Besuche in Paris zur Zeit des Geographen-Congresses, wo ich in seinem Hause mit seinem Lands- mann Candeze sehr angenehme Stunden verlebt habe. Um so mehr betrübte es mich, als ich hörte, dals er seit Jahren von einseitiger Lähmung des Körpers befallen war, welche schliefslich sein Ende herbeiführte. Edw. Caldwell Rye ist in Stockwell am 7. Februar 1885 im 53. Jahre gestorben. Er war Redacteur des coleopterol. Theiles des Entomological Monthly Magazin seit dessen Beginn (1864) und ein guter Kenner der britischen Käfer, von denen er ein Verzeichnils zusammen mit dem Werke von British Beetles publieirt hat. Carl Theodor Ernst von Siebold, geb. am 16. Febr. 1804, rühmlichst bekannt durch seine Studien über Parthenogenesis, ist am 6. April in München gestorben. Er - hat viele Arbeiten über Anatomie und Physiologie der Gliederthiere, namentlich in der von ihm zusammen mit Kölliker gegründeten Zeitschrift für wissenschaftliche Zoologie veröffentlicht. Fred. John Sidney Parry, der bekannte englische Lucaniden-Samnler, ist im Alter von 74 Jahren in The Warren Busbey Heath gestorben. Er war seit 1840 Mit- glied der Londoner entomologischen Gesellschaft und hat in deren Transactions eine Reihe werthvoller Arbeiten über Lucaniden ver- öffentlicht. L. Rudolph Meyer-Dür ist im 73. Jahre am 2. März 1885 in Burgdorf gestorben. Er war einer der Gründer der Schweizer entomol. Gesellschaft und hat 24 Necrologe. in deren Mittheilungen viele Arbeiten über Hemipteren, Neu- ropteren und Orthopteren geliefert. Strübing. Am 27. Febr. 1885 entschlummerte sanft Hr. Oberlehrer Strübing, Mitbegründer des Berliner entomol. Vereines und der deutschen entomol. Gesellschaft. Er war wenige Jahre vor Begründung der ersteren nach Berlin übergesiedelt und vorher Seminarlehrer in Erfurt. Seine Liebe zu den Naturwissenschaften bethätigte er namentlich durch Anlegung einer hübschen Sammlung europäischer Käfer, deren Vermehrung ihn bis zu seinem Tode beschäftigte. Er veröffentlichte indessen nur einige kleinere Arbeiten in den Schriften des Berliner und vor der Begründung desselben in denen des Stettiner ent. Vereins; unter denselben war die Uebersetzung der Mellie’schen Monographie der Gattung (is die bedeutendste. Strübing war eine kräftige Erscheinung, in seinem ganzen Wesen Lehrer. Dabei freundlich und bieder. Derselbe stand mir in meinem Kampfe gegen die unberechtigten Anmalsungen des Stadtrath a. D. Streck- fuls redlich bei und rief ihm sogar zu, aber Sie ruiniren ja den Verein! Indessen war er diesem schlauen, angeblichen Statuten- freunde leider nicht ganz gewachsen. Seine Sammelpassion hielt bis ins späte Alter an, so dafs er noch wenige Monate vor seinem Ende den Vereinssitzungen beiwohnte. Es erfolgte dann eine Auf- lösung der Kräfte in Folge des hohen Alters, welches sich bis kurz vor seinem Tode wenig bemerkbar bei ihm gemacht hatte. C. Cornelius, Lehrer in Elberfeld, starb am 1. April 1855 in Folge eingetretener Herzschwäche im Alter von nahezu 80 Jahren. Er hat bis zu seinem Tode völlige geistige Frische behalten; ein Zeichen der- selben war, dafs er noch im hohen Alter sich bei der Gründung der deutschen entomolog. Gesellschaft betheiligte, obwohl er früher nicht Mitglied des Berliner entomol. Vereines gewesen. Er hat seit 1846 eine Reihe meist kleinerer Aufsätze über Arten aus ver- schiedenen Inseetenordnungen in der Stettiner entomol. Zeitung ver- öffentlicht; einige seiner bekanntesten und besten sind: Beiträge zur näheren Kenntnifs der Palingenia longicauda Ol. und der Blatta orientalis L., welche beide in Elberfeld veröffentlicht wurden; sein erster Aufsatz über Entwickelungs- und Ernährungsgeschichte einiger Schildkäfer-Arten geht durch mehrere Jahrgänge der Stettiner ent. Neerologe. "25 Zeitung und enthält die Beschreibung der Cassida languida Cornel. Im Uebrigen war seine Richtung keine vorherrschend descriptive, sondern er neigte mehr zu dem nur wenig ceultivirten Studium der Ernährungs- und Entwickelungs-Geschichte der Blattkäfer. Zu dem- selben boten ihm die Umgebungen Elberfelds mehr Gelegenheit als den Bewohnern gröfserer Städte. Seine letzte Arbeit, mit der er einen hübschen Abschlufs seiner entomologischen Thätigkeit gemacht hat, war das Verzeichnils der Käfer von Elberfeld und dessen Nach- barschaft, über welches Hr. Weise im vorigen Jahrgange dieser Zeitschrift (S. 427 und 428) berichtet hat. Das Absenden einiger Ex. derselben an mich war seine letzte Arbeit, wie mir Hr. Lehrer W. Geilenkäuser freundlichst brieflich mittheilte, nach dem seine Sammlung wahrscheinlich in den Besitz des naturwissenschaftlichen Vereines übergeht. Möchten seine Elberfelder Oollegen im Sinne des Verstorbenen fleifsig fortarbeiten und bald das dritte Tausend Käferarten voll machen (wie Hr. Weise wünschte), was ihm nicht mehr vergönnt gewesen ist. Friedrich Albert Herrmann Kühl verschied am Himmelfahrtstage im Alter von 68 Jahren sanft nach kurzem Krankenlager. Derselbe war Kaufmann und Disponent eines grolsen Uhrengeschäftes. Er hatte sich seit einigen Jahren der deutschen entomol. Gesellschaft angeschlossen und besuchte die Sitzungen derselben regelmälsig; zu derselben führte ihn zunächst der Wunsch, Auskunft über eine äufserst sauber gehaltene Sammlung von Bernstein-Inclusen (Insekten) zu erhalten. Hr. Dr. Karsch hat ein Verzeichnils einer Serie von Milben aus derselben in der Ber- liner entomol. Zeitschrift!) gegeben und drei neue Arten davon beschrieben, darunter ein Nothrus Kühli. Der Verstorbene war ein sehr guter, munterer Gesellschafter und ein braver Mann, den Alle, die mit ihm in Berührung kamen, wegen seines harmlosen Auf- tretens schnell lieb gewannen. Er war noch bis wenige Tage vor seinem Ende ganz munter, und 14 Woche vor demselben noch im Verein. Dr. G. Kraataz. !) Neue Milben im Bernstein, Berl. E. Z. 1884, p. 175 u. 176. [ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft I.] Neuere Literatur. Für die Interessen der deutschen Entomologen sorgt augen- blicklich als Oentral-Organ die Insektenbörse in Leipzig, in welcher Hr. Dr. Schaufuls einen Börsenbericht liefert, dessen „Nachdruck verboten“ ist, dessen Inhalt aber nicht viel mehr als die Namen aller möglichen neu beschriebenen Insektenarten liefert, welche den meisten Lesern dieses Blattes ebenso gleichgültig sind als der ihres Citators; derselbe verkörpert sonderbarer Weise in seiner Person „die Börse“, — welche selbstverständlich Geld verdienen will. Andererseits ist die Anlage des Blattes eine solche, dafs es sehr wohl geeignet ist den Verkehr der Entomologen unter einander zu fördern; die Insertionsgebühren sind mäßig. Wenn aber die Insektenbörse eine Geflügelbörse einschliefsen will, so kann ihr dies nur schaden; auch „Sport und Spiel“ sollten ihr fern bleiben, die bekanntlich manche Börse ruinirt haben. Ein 4wöchentliches Erscheinen wäre vollkommen genügend. In Neudamm erscheint ein Correspondenzblatt der inter- nationalen Vereinigung von Lepidopteren- und Coleopteren-Sammlern, welche zahlreiche Mitglieder hat, die einen Sammler nach Brasilien schieken und dazu Beiträge von mindestens 15 Mark in 3 Raten zahlen. Meines Erachtens wäre das Geld bei Hrn. Kricheldorff sicherer angelegt, denn für 15 Mark kann man doch nur gewöhn- liche Sachen erhalten! Mehr Beachtung verdient das Correspondenzblatt des Entomo- logischen Vereins „Iris“ welches vorzugsweise lepidopterologischen Interessen gewidmet ist und namentlich Berichte über die Reisen und Arbeiten des Hrn. Ribbe jun. bringt, dessen Vater der bekannte Insektenhändler in Blasewitz ist. Für die selteneren Sachen fordert derselbe indessen Preise, welche kaum erschwinglich sind, und für dergleichen mufs sich im Laufe der Zeit erst ein Marktpreis her- stellen, der in Deutschland geradezu fehlt und eigentlich nur von alten Sammlern ungefähr bestimmt werden kann. Die grolsen Sammler des Auslandes, wie die Herren Oberthür und Exc. van Lansberge, finden die deutschen Preise sehr hoch geschraubt. Die Entomologischen Nachrichten redigirt jetzt Hr. Dr. Karsch in durchaus wissenschaftlicher Weise an Stelle des Dr. Katter; dieselben sind in den Besitz der Friedländer’schen Buchhandlung übergegangen. Meines Erachtens kann ein solches Blatt der ge- Neuere Literatur. 37 nannten Handlung recht nützlich werden, wenn der Absatz von Werken sich eines ähnlichen Aufschwunges erfreut, wie der In- sektenhandel in neuerer Zeit; das muls sie selbst am besten wissen. Meine Monatsblätter haben sich nicht des genügenden Beifalles des Publieums zu erfreuen gehabt, sind aber auch kaum buchhändlerisch vertrieben worden. Es kam mir nur darauf an, Mifsstände zur öffentlichen Kenntnifs zu bringen, weiche von Fachunkundigen zu persönlichen Angriffen gestempelt wurden, in der That aber nur im Interesse der Sache gemacht waren. Das sehen jetzt auch die Meisten ein. Wissenschaft und Dilettantenthum müssen sich in schärferer Weise als bisher scheiden, sonst droht die erstere in letzterem unterzugehen. Dr. @. Kraatz. A study of the species of Cryptobium of North America by George H. Horn M.D. Hr. . Dr. Horn giebt eine sehr hübsche Uebersicht der 26 ihm bekannt gewordenen Cryptobium von Nord-America, von denen ihm namentlich aus Texas und Arizona reiches Material zugekommen ist. Bei 15 Arten ist das letzte Hinterleibssegment des Männchens einfach, bei 11 ausgerandet oder eingeschnitten; von den letzteren ist nur bei einer Art das 4. Segment des g' in einen Lappen aus- gezogen, bei 10 einfach. Sowohl bei dieser einen Art (prospiciens Lee.), wie bei mehreren anderen der ersten Gruppe (badium, bicolor, carolınum, Lecontei, teranum, vagum, pimerianum, arizonense, ven- trale) kann der Lappen auf der 4. Seite des Segmentes des g' sehr verschieden stark entwickelt sein und in mehreren Fällen ganz ver- schwinden. Die verschiedenen Entwicklungsstadien des Mittellappens, sowie überhaupt 46 Hinterleiber und 4 Köpfe von Cryptobium- Arten sind auf den beigegebenen beiden Tafeln abgebildet; aufser- dem haben alle g' der ersten 14 Arten eine kleine Längsfalte auf dem 3. und ein Grübchen auf dem 4. unteren Hinterleibssegment. Die verschiedene Bildung des Lappens am 4. Segmente ist ziemlich auffallend, namentlich auch das vollständige Verschwinden desselben, da dergleichen Unterschiede sonst ziemlich constant auftreten; die Entwickelung desselben ist also eine ziemlich analoge mit der der Hörner auf dem Halsschilde vieler Scarabaeen, welche in der Regel sehr entwickelt zu sein pflegen, aber auch bisweilen fast ganz ver- schwinden können. Die Einschnitte am Hinterleibe sind dagegen nicht variabel und eine absolut specifische Eigenthümlichkeit. Dr. G. Kraatz. 238 Neuere Literatur. Naturgeschiehte der Insekten Deutschlands, begonnen von Dr. W.F. Erichson, fortgesetzt von Prof. Schaum, Dr. Kraatz, v. Kiesenwetter, Weise und Reitter. Coleoptera, Bd. 11, Heft II, von Edm. Reitter. Das 2. Heft umfalst die Leptinidae, Silphidae, Anisotomidae und Clambidae. Die Anisotomidae sind bereits von Erichson bear- beitet, waren aber einer Revision bereits recht bedürftig geworden. Obwohl weder die Silphidae noch die Anisotomidae eine besondere Lieblingsfamilie des Herrn Reitter gewesen, welcher bekanntlich seit Jahren die von ihm im ersten Hefte bearbeiteten Scydmaenidae und Pselaphidae bevorzugt, darf man doch über die Menge des Neuen und Guten, welches das Heft bringt, überrascht sein. Ich habe bereits 1876 in der Deutschen Ent. Zeitschrift (p. 355) darauf aufmerksam gemacht, dafs unsere systematischen Anschauungen bei den Silphalen „unter dem langjährigen, unberechtigten Druck einer allgemeinen Phrase von Erichson standen, welche augenscheinlich eine sehr oberflächliche war“. Ich hatte indessen keinen Grund, diesen Ausspruch ins Detail zu verfolgen, sondern revidirte nur kurz die europ. Arten und sprach mich für Beibehaltung der Thom- son’schen Gattungen aus. Herr Reitter zerlegt dagegen die alte Linne’sche Gattung Silpha (bisher — Phosphuga, Thanatophilus, Aylodrepa, Silpha und Necrodes) nicht nur in Ablattaria Rtr., (laevigata), Peltis Geoffr. (atrata), Parasilpha Rtr. (= Silpha F. et auclor.), Dendroxena Motsch. (= Xylodrepa Thoms.), Aclypea Rtr. (undata), Blitophaga Rir. (opaca), Pseudopelta Voöt (Thanatophilus Leach), Asbolus Vo&t (Necrodes Leach), sondern er weist nach, dafs die Gattung Silpha überhaupt gar nicht das Recht hat, diesen Namen zu tragen; wir haben vielmehr unsere Necrophorus mit diesem Namen zu belegen. Allerdings werden die Freunde des alten Schlendrians hierüber höchlichst erstaunt sein, aber ein Blick auf Linne’s Systema Naturae ed. X (nicht XII, wie gedruckt steht) zeigt, dafs Reitter Recht hat und die vorgesetzte Gattungsdiagnose nur auf die beiden obenan stehenden Silpha germanica und vespullo palst, auf die Fabrieius 1774 die Gattung Silpha gegründet; für dieselben hat der Geoffroy’sche Name Peltis einzutreten. Für die genannten Silphalen-Gattungen sind Kennzeichen angegeben, welche jeder Anforderung entsprechen, die wir an die Merkmale einer guten Gattung stellen; ihre Aufstellung wird durch die Resultate der Untersuchungen der Larven der Silphalen-Gattungen von Dr. Karsch (in seinen entomol. Nachrichten) wesentlich unterstützt. In der Gattung Silpha (Necrophorus Fabr.) wird eine neue Art, antennata Neuere Literatur. 29 Reitter (neben vestigator, mit ganz gelber Fühlerkeule) aufgestellt, welche Herr Reitter bei Mödling aufgefunden, nicht selten vom Caucasus, einmal von Frivaldszky erhalten hat; ich erhielt ein Stück derselben von Rumelien. Dafs Reitter ein guter Artenkenner ist, beweist wieder seine Bearbeitung der Gattungen Bathyscia, Catops und Colon und seine Revision der Anisotomiden. Oryotus Mick- litzi n. p., Aphaobius Heydeni n. p., Bathyscia subrotundata n. sp. überraschen nicht weniger, als das Auffinden der Gattung Cato- pomorphus bei Arco. Ptomaphagus longulus Kellner, grandicollis Er., rotundicollis Kellner, welche vom Monographen Murray wunder- barer Weise als Varietäten des (€. tristis Er. aufgefalst waren, ob- wohl ich ihre Unterschiede genau auseinander gesetzt hatte, sind in ihre alten Artrechte wieder eingesetzt. Zu Pt. longipennis Chd., den ich nach der Beschreibung für nigricans var. gehalten hatte, nach Ansicht des Original-Ex. aber für eigene Art hielt, wird mit Recht flavicornis Thoms. gezogen; diese Art ist indessen nicht mit dem andalusischen marginicollis Luc. (meridionalis Aube, andalusicus Heyden) identisch, welcher grölser, flacher, dichter punktirt ist und andere Hinterwinkel des Halsschildes hat. Von den Arten der alten Gattung Catops (mit quergestrichelten Flügeldecken) werden Anemadus (mit strigosus mihi) und Nemadus (mit colonoides mihi) abgezweigt. In der Gattung Colon werden die neuerdings ‚be- schriebenen Arten griseum Czwal., regiomontanum Czwal. aufgeführt, puncticolle m. gegen Czwalina als Art aufgefalst, dagegen Zebei m. mit dentipes Sahlb. vereinigt. Ich muls bemerken, dafs ich diese Vereinigung keineswegs für richtig halte, da Zebei zu Hunderten neben dem selteneren dentipes gesammelt wurde, die Punktirung des Halsschildes eine total verschiedene ist und Uebergänge mir nicht vorgekommen sind. Die angeblichen Zwischenformen Barne- villee m., Lentzi Ozwal. und rufipes Czwal. bedürfen entschieden noch genauer Prüfung; Herr Reitter sagt, Zebei sei nirgends häufig und doch konnte man an geeigneten Localitäten, wie die bei Glatz war, im Laufe eines Sommers, eine ganze Menge zusammenbringen. Die Anisotoma sind meines Erachtens eine der schwierigsten Käfergattungen, weil manche Arten in der Grölse enorm variiren und dadurch scheinbare Unterschiede in der Gestalt der Schienen, welche wichtig ist, hervorgebracht werden. Auch hier hat Reitter das vorhandene Material von Hydnobius in Uebersichtstabellen zu- sammengestellt und neue Gruppeneintheilungen vorgeschlagen. Es ist nicht nur das neuerdings beschriebene Material eingereiht, son- dern es sind auch neue Arten aufgestellt, z. B. Liodes subglobosa 30 Neuere Literatur. Rtr. Einige neue Arten von Thomson (humeralis) und Rye (simi- lata) werden als fragliche Varietäten bereits bekannter angesprochen, dagegen clavicornis Rye, ornata Fairm., distinguenda Fairm., lucens Fairm., curta Fairm., lunicollis Rye, fracta Seidlitz als grofsen- theils französische, englische oder südeurop. neue Arten aufgeführt. Anisotoma obesa Schmidt ist nicht von dubia Kug. „kaum spe- cifisch zu trennen“, sondern mit Bestimmtheit von derselben durch viel gröbere Punktreihen und hellrothere Fühler ete. unterschieden. Die Art ist in Schlesien an Orten einheimisch, wo dubia gänzlich fehlt, aber auch nicht als locale Rasse anzusprechen. Für die Gattung Anisotoma wird von Reitter der Name Liodes eingeführt, da die Charactere von Liodes und Anisotoma von Schmidt und Erich- son irrthümlich vertauscht wurden. In der Gruppe der Agathidini wird Cyrtoplastus n. gen., striatepunctatus Bris. aus Tyrol und Frankreich aufgestellt; bescidiecum und rotundulum werden als neue Arten, confusum Bris. (polonicum Wankow., c/ypeatum Sharp, pi- ceum Thoms.)- als europäisch-deutsche eingeführt; in der dritten Gruppe derselben ist areticum Thoms. als muthmafslich deutsche Art zu nennen. Den Schlufs des Heftes bilden die Clambidae, welche als eigene Familie aufgefalst werden; die scharf geschiedenen Gattungen Calyptomerus, Clambus und Loricaster sind sämmtlich in Deutschland vertreten. Unter den 5 Clambus-Arten ist pülosellus Reitter (armadillo Redtnb.) hervorzuheben, Loricaster wird in Deutsch- land durch pumilus Reitter von Bozen vertreten. Zuletzt wird noch eine Uebersicht der Scaphidilien-Gattungen mit der neuen Gattung Scaphoschema (Poupilieri Reiche aus Südspanien und Algier) ge- geben und Scaphosoma subalpinum Reitter (agaricinum Seidl.) aus den Gebirgsgegenden Mitteleuropas beschrieben. Nach alledem darf ich wohl annehmen, dafs kein Coleoptero- loge das Heft unbefriedigt aus der Hand legen wird, und wünsche von Herzen, dafs es dem Verfasser bald möglich werde, ein drittes folgen zu lassen; seine Bestimmungstabellen der europäischen Käfer, auf deren zwölftes in dem Hefte vielfach Bezug genommen ist, liefern jedenfalls reichen Stoff zu weiteren Ergänzungen des Erich- son’schen Werkes. a een Neuere Literatur. 31 Contributions to the Descriptive and Systematic Coleopte- rology of North America. Part.IL By Thos. L. Casey, Lieut. of Eng’rs. Hr. Lieut. L. Casey hat der deutschen Gesellschaft wiederum ein Geschenk mit einigen Ex. des genannten zweiten Theiles seiner Beiträge zur descriptiven und systematischen Kenntnifs der nord- amerikanischen Käfer gemacht, in welchem auf 198 S. haupt- sächlich Carabieiden, Euplectus, Staphylinen, Antharia und ver- einzelte neue Arten aus anderen Familien sehr sorgfältig in englischer Sprache beschrieben sind; eine lateinische Diagnose ist allerdings nicht gegeben und würde den Werth der Beschreibungen wesent- lich erhöhen; dieselben vertheilen sich auf folgende Gattungen 1): 5 Bembidion, Tachys, 2 Barytachys, Pterostichus, 3 Cratacanthus, Discoderus, Selenophorus, Stenolophus, Glycerius n. gen., Bradycellus nitidus Dej., Bidessus, Helophorus, Philhydrus, Colon, 2 Eumicrus, Bryazis, Arthmius, 3 Batrisus, 3 Euplectus, Thesium n. gen. (laticolle und cavifrons Lec.), Faliscus n. gen., Nicotheus n. gen., Quedius, Belonuchus, Xantholinus, 4 Cryptobium, 2 Lathrobium, 2 Orus n. gen., Stilicus, Erchomus, 5 Conurus, 2 Bolitobius, Bryoporus, Mycetoporus, 4 Apocellus, 2 Ptilium, 3 Trichopteryz, Cryptamorpha, Rhizophagus, Monocrepidius, Drasterius, 3 Anthazia, Lyctus, 2 Serica, 2 Diplotazis, Strigoderma, Disonycha, Bruchus L., Epitragus, Blapstinus, Mordella, Xylophilus, Notozus, Anthicus, Rhynchites, Anthonomus, Elleschus, Brachytarsus; Empelonota Casey wird gegen Fauvel aufrecht erhalten und nicht mit Polystoma identificirt. Dr. G. Kraatz. 1!) Wo mehr als eine‘ Art beschrieben ist, ist die Zahl an- gegeben. [ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft I.] Kurze Bemerkungen zu Herrn M. Quedenfeldt’s Note zu seinem Aufsatz: Wie lebt G@norimus variabilis L.? Herr M. Quedenfeldt ist mit meinen kurzen Ausstellungen (Deutsche Ent. Z. 1854, p. 455, Anmerk.) zu dem Artikel: „Ueber einige für die Mark Brandenburg neue oder bisher in derselben selten beobachtete Käfer“ (Berl. Ent. Z. 1884, p. 137—142) nicht zufrieden und sucht durch eine Note in Nr. 3 der Entomologischen Nachrichten 1535, p. 35, Anmerkung, dieselben abzuschwächen oder „auf ihr richtiges Mafs zurückzuführen“, was ich nicht ganz mit Stillsehweigen übergehen kann. Unter den von Hrn. Quedenfeldt aufgezählten 100 Arten sind mindestens 60 zu streichen !), weil sie weder für Brandenburg neu?), noch selten beobachtet sind (hierher ist aufser den von mir angeführten Arten auch noch der gewöhnliche Adbraeus globosus zu rechnen), ferner weil sie äufserst zweifelhaft (z. B. Ceruchus), oder falsch bestimmt, endlich aber, weil sie grölsten- theils vor 15 bis 30 Jahren gefangen worden sind. Um nicht ganz falsche Vorstellungen von der jetzigen Sammelthätigkeit der Berliner Coleopterologen, die in Wirklichkeit nicht viel über Null ist, in jedem Leser zu erwecken, hätte Hr. Quedenfeldt doch wohl das ehrwürdige Alter vieler seiner Angaben fest bezeichnen sollen, aber wir erfahren nur bei Buprestis splendida, dals sie vor längeren Jahren! vom verstorbenen Hofrath Völcker gefunden, und ferner, dafs ein Holzplatz, auf dem Notorrhina gesessen, „längst bebaut“ ist. Ich sollte meinen, dafs hiernach mein bescheidener Wunsch nach einer sorgfältigeren Redaction des Verzeichnisses durchaus begründet gewesen wäre und dafs Hr. Quedenfeldt Grund genug gehabt hätte, sich damit zufrieden zu geben, statt die Sachlage durch eine Entgegnung möglichst zu verwischen 3). Meine Behauptung, „der alte Stein’sche Catalog, auf den das Quedenfeldt’sche Verzeichnifs zumeist begründet ist, war im letzten Jahrzehnt verschwunden“, kann jedes ältere Mitglied des Vereins bestätigen. J. Weise. 1) Eine Aufzählung wäre hier Raumverschwendung; die Namen stehen jedoch Hrn. Quedenfeldt zur Verfügung. 2) Ihr Auffinden wurde sogar in der Berliner Zeitschrift selbst bekannt gemacht. 3) Die längst bekannte Thatsache, dafs Gnorimus variabilis L. auf Blüthen gefunden ist, suchte Hr. Quedenfeldt dadurch zu ent- kräften, dafs er a. a. O. die Autoren anführt, die das Thier nicht auf Blüthen (vielleicht überhaupt niemals selbst) gefunden, dagegen verschweigt er absichtlich die Angaben in sehr bekannten Werken, wie Erichson’s Naturgeschichte, die für mich sprechen. —m h [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft 1.] Die Trudy der Societas Entomologica Rossica. Besprochen von Dr. L.von Heyden. Die im Jahre 1859 begründete Societas Entomologica Rossica veröffentlicht aufser ihren bekannten „Horae“ auch noch die „Trudy“. Während die erstere ihre Aufsätze und Arbeiten zum grölsten Theile in deutscher, französischer Sprache mit lateinischen Diagnosen bringt, erscheinen die Trudy ausschliefslich in russischer Sprache und sind mit deshalb den westeuropäischen Entomologen fast Sanz unbekannt geblieben. Ihre Bestimmung war, weitere russische Kreise mit grölseren, allgemein verständlichen, entomologischen Fragen bekannt zu machen. Anfangs vom 1.—2. Band erschien sie gemeinsam mit den Horae unter doppeltem Titel und zwar ea Bruay...... (Mittheilungen der russischen Entomologi- schen Gesellschaft zu St. Petersburg). — Titel 2: Horae Societatis Entomologicae Rossicae. — Von Band III an erschienen die Trudy bis incl. Band XVI als selbstständiges Werk und von Band XVII an wieder mit den Horae vereinigt. Zu bedauern ist, dafs besonders in der letzten Zeit die Horae so sehr verspätet dem Publikum erst durch den Buchhandel zu Händen kommen, so konnte z.B. Band XII, Heft 18380— 81, erst März 1882 durch Friedländer versandt werden. Was den Inhalt der Trudy betrifft, so gebe ich hier eine Uebersetzung der Titel der einzelnen Arbeiten, übergehe aber die Bände I, II, da sie mit den bekannten Horae identisch sind. Band III, No. !, 1865; No. 2, 1865; No. 3, 4, 1866, enthält: Auszug aus den Protocollen der Gesellschaft, pag. 1—64. Auszug aus dem Rechenschaftsbericht pro 1865, p. 65—80. Alphabetisches Verzeichnils der Mitglieder, p. 81 —84. l. Bemerkungen über die Insekten des taurischen Gouverne- ments, vornehmlich der schädlichen; von Th. Köppen, p. 3—16. 2. Ausrottung der Heuschrecken in China. VonK. Skatschkow, p. 17—26. 3. Von der chinesischen Seidenzucht. Von Jeromonachos Antonius, p. 27—74. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXIX. Heft I. © 34 L. von Heyden: die Trudy 4. Bemerkungen, bezüglich der Fauna der Seen des nördlichen Russlands. Von Prof. K. Kefsler, p. 75— 80. d. Vermehrungsweise der Insekten. Von N. Ssorokin, p. 81 bis 181. 6. Alphabetisches Register der Gattungs- und Arten-Namen im III. Bande, p. 132 — 134. NB. Von besonderem Interesse sind: 1) Ein Brief des Prof. Ratzeburg, an den russ. entom. Verein, über die Frage: „Auf welche Weise muls, nach unseren Anschauungen, bei Bearbeitung der Kenntnifs von Forstinsekten verfahren werden?“ (in den Vereins- angelegenheiten, p. 9); 2) eine Mittheilung des Hrn. K. Skatschkow: „Ueber die entomologischen Kenntnisse bei den Chinesen“ (in den Vereinsangelegenheiten, p. 48). Band IV, 1867 —69 — St. Petersburg 1870 — enthält: Auszug aus den Protocollen der allgem. Vereinssitzungen pro 1865, p. 3—4. Desgleichen pro 1866, p. 4+— 12. Auszug aus dem Rechenschaftsbericht 1866, p. 13 — 26. Mitgliederverzeichnils vom 1. October 1867, p. 37 — 40. 1. Erinnerung an Jacob Alexandrowitsch Kuschakewitch. Von Apollon Alex. Kuschakewitch, p. 3 — 7. 2. Ueber den Larvenzustand der Coleopteren. Von Carl v. Gernet, p. I— 27. 3. Bemerkungen über die geographische Verbreitung der nord- russischen Käfer. Von Th. Köppen, p. 29 — 60. 4. Ueber die der Fichte schädliche Larve von Cecidomyıa brachyptera. Von C. v. Gernet, p. 61—74, Tab. 1. 5. Bedeutung der Insekten in der Oekonomie. Von Carl v. Gernet, p. 79 — 100. 6. Beschreibung von vier zufälligen Aberrationen von Lepi- dopteren. Von N. Jerschow, p. 101— 103, Tab. II. (Melitaea Maturna L., Fig. 1; Argynnis Arsilache Esp., Fig. 2; Hadena Amica Tr., Fig. 3; Cidaria dilutata S.V., Fig. 4). 7. Fang der Nachtfalter. Von A. Hüber, p. 104— 108. 8. Bemerkungen über Lepidopteren der Umgebung St. Peters- burgs. Von Ssemen Ssolski, p. 1099 —110. 9%. Instruction zum Sammeln von Insekten, Arachniden und Crustaceen während der Reise. Von S. Ssolski, p. 111—125. 10. Bemerkungen über Lepidopteren, die in den letzten Jahren um St. Petersburg gefangen wurden. Von A.Feild, p. 127—129. der Societas Entomologica Rossica. 30 1l. Catalog der Lepidopteren des Russischen Reiches. Von N. Jerschow u. A. Nebst Karte. p. 130 — 204. 12. Catalog der dem Russ. Entom. Verein gehörenden Lepi- dopterensammlung des seel. Prof. Eversmann, p. 1—23. Band V, 1870: Auszüge aus den Protoc. d. allg. Vereinssitz. pro 1867, p. III—XV. Rechenschaftsbericht pro 1867, p. XVI—XXIX. Auszüge aus den Protoc. pro 1868, p. XXX—XLIM. Rechenschaftsber. pro 1868, p. XLIV—LVII. 1. Ueber die Heuschrecken und andere schädliche Geradflügler aus der Familie Acridioidea, besonders in Bezug auf Rufsland. Von Th. Köppen. — Vorwort p. V—VI; Uebersicht des Inhalts, p. VH— VII; von den Heuschrecken p. 1—351. — Karte. Band VI, 1871: Auszüge aus den Prot.d. allg. Vereinssitz. pro 1869, p. II—XXIX. Rechenschaftsber. pro 1869, p. XXX--XLIX. Ausz. a. d. Prot. 1870, p. L-LXXI. Rechenschaftsber. 1870, p. LXXII—OV. 1. Materialien zur entomolog. Fauna des Wolga-Gebietes von W. Jakowlew. (Art. III, IV, V: Hemiptera, Orthoptera.) Tab. 1, p. 3— 34. Neue Arten: Zosmenus Kochiae Beck. p.5, Z. viridulus Jak. ‘pP. 9, Z. minutus p. 6, Z. viridis p. 7, Nysius punctipes p.8, Corizus marginatus p. 10, Oncotylus pyrethri Beck. p. 13, Oncoma Germari Kol., var. flavomarginatus (= anabasis Beck.) p. 14. — Orthopt.: Oecanthus aqueus Fabr. p. 18, f. 1, Gryllus Eversmanni p. 19, f. 2, 3, G. (Nemobius) gracilis p. 20, f. 3, Xyphidium thoracicum Fisch. p- 21, f. 4. — Hemipt.: Dictyonota Beckeri p. 25, Ischnodemus (Mieropus) caspius p. 26, f.5, Ophthalmicus Oschanini p. 27, f. 6, O. pubescens p. 29, f. 7, O. desertorum p. 30, f. 8, O. arenarius, var. albidus p. 31, f. 9, Tarisa pallescens p. 33. 2. Zur Frage der dem Weinstock schädlichen Insekten. Von C. v. Gernet, p. 35 — 38. 3. Ein Hermaphrodit des Fichtenspinners. Von N. Jerschow, 925940, tab. 1, £. 10. 4. Uebersicht der geograph. Verbreitung der Käfer im Russ. Reiche, die nördliche, die Moskauer und Turan-Provinzen. Von C. Lindemann. Mit Karte. p. 41—366. [NB. In meinem Catal. der Coleopt. von Sibirien nicht benutzt, da ich keine Ahnung von 3*F 36 L. von Heyden: die Trudy der Existenz dieser Arbeit hatte, sie auch nicht in den Berichten über die wissenschaftl. Leistungen genannt ist, ebensowenig wie in französischen und englischen Schriften.] 5. Einige Bemerkungen über Lepidoptera. Von N. Jerschow, p. 367 — 370. 6. Alphab. Register der in diesem Bande vorkommenden Gat- tungen und Arten, p. 371— 372. — Erklärung der Tafeln. Band VII, 1374 (auf Decke von No.1 steht 1872): Auszug aus d. Prot. d. allgem. Vereinssitz. 1871, p. HI—XXXVI. Rechenschaftsber. 1871, p. XXXVII—LXV. Auszug ete. 1872, p. LXVII—-LXXXVII. Rechenschafisber. 1872, p. LXXXIX — Oli. Auszug etc. 1873, p. CHHI— CXXXI. Rechenschaftsber. 1873, p. OXXXHI— CXLV1. 1. Verzeichnifs der im August 1571 im Thale Ssallgirr (7 Werst oberhalb Simpheropol) gesammelten Käfer. Von C. Kelfsler, p. 3—6. 2. Materialien zur entomologischen Fauna des europäischen Rufslands.. Von W. Jakowlew, p. 7—49. a) Bemerkungen über die geogr. Verbreitung einiger Hemipt. Heteroptera Rulslands, nach 1871 gesammeltes Material, p. 7—21. b) Uebersicht der Arten der Gattung Zosmenus der europ. Fauna p.21—31 (analytische Tabellen und Beschrbg. der neuen Arten in russischer Sprache), Z. Fieberi p. 27, t.1, f. 8, Z. Chenopodii p. 27, t. 9, Z. dilatatus p. 28, f. 10, Z. convezxicolhs p. 29, f. 4. | c) Beschrbg. neuer Hemipt. Heteropt. des Astrachan-Landes, p. 42—43: Fieberia lacustris p. 35, t. 1, f. 1, Monanthia pusilla p. 33, Mantisoma aptera p. 35, f. 2, Megalonotus marginatus p. 56, f. 5, Holcocranum megacephalum p. 37, £. 4, Leptoceraea (n. gen. Coreidae) viridis p. 39, f. 5, Rhopalus unicolor p. 40, f. 6, Leprosoma Solskyi p. 42, t.7 (russische Beschreibungen, ohne lateinische Diagnosen). 3. Entomologische Bemerkungen während meines Aufenthaltes 1871 im Gdow’schen Kreise des Gouvern. St. Petersburg. Von J. Portschinski, p. 44— 54. 4. Monographie der Arten der Gattung Mesembrina, welche in Rufsland vorkommen. Von J.Portschinski, p.55—60. (Alle Arten mit latein. Diagnosen; neu sind: MH. Putziloi p. 57, t. 2, f.7, M.ingrica p-59.) 5. Ueber eine Maschine, welche das Korn, zur Verhütung von Insektenfrals, reinigt. — Von J. Faust, p. 61 —62. 6. Zusätze zu den Halbflüglern (Hemiptera) des Gouv. St. Petersburg. Von J. Jakowlew, p. 63-64. der Societas Entomologica Rossica. 37 | 7. Hinweisung auf die wichtigsten Fragen bei Beobachtung der schädlichen Insekten. Von O. Grimm, p. 65 — 70. 8. Bemerkungen zu dem von OÖ. Grimm veröffentlichten Ver- zeichnils der bis jetzt unserem Landbau schädlich befundenen Insekten. Von Th. Köppen, p. 71 —77. Bibliographie: Bilder aus dem Insektenleben. Von A. Ganicke, St. Petersburg ISCyeps I IV. Alphab. Register d. Gattungen u. Arten dieses Bandes, p. V—IX. Catalog der Vereinsbibliothek, p. I—-XLIV. Tafelerklärung. Band VIII, 1876 (auf Decke von No. 3 steht 1875): 1. Ueber russische Scorpionen. Von K. Kefsler, p. 3—27. — Neu: Androctonus melanurus. (Latein. Diagnose) von Ust-urt., p. 16, t.1, f.1. — Scorpio mingrelicus p. 25, HMingrelia. — Sonst auf- gezählt: Androct. bicolor Ehrbg., ornatus Nordm., Scorpio tauricus Nordm. und awhasicus Nordm. Tab. 1. 2. Ueber russische Scolopendridae und Geophilidae. Von K. Kefsler, p. 23—45. — Neu: Scolopendra aralocaspia p. 33 von Samarkand und Mangyschlack, Cryptops caucasicus p. 33 von Pia- tigorsk, Geophilus signatus p. 41, t. 1, f.4, 5 von Samarkand, G. angustiventris p. 44, t. 1, f.6, 7 von Samarkand. (Latein. Diagnosen.) — Sonst: Scolopendra cingulata Latr. 3. Materialien zur Fauna des europ. Rufslands. IV. Bemer- kungen über geogr. Verbreitung der Hemipt. Heteroptera, gesammelt 1872. Von W. Jakowlew, p. 46—82. — Neu: Odontoscelis hispidulus p- 5l, Leprosoma tuberculatum p. 53, t.2, f. 1, Pachycnemis (n. gen. Cydnidarum) Henkei p. 56, f. 4, Mormidea varicornis p. 58, Mega- lonotus villosus p. 62, Macropterna minuta p. 64, f. 6, Dictyonota sareptana p. 67, f. 7, Tingis inermis p. 68, f. 8, Stirogaster (n. gen. Reduvidarum) Fausti p. 74, f.), Centroscelis (n. gen. Reduv.) spinosus p. 76, f. 11, Oplistopus (n. gen. Redwv.) Christophi p. 79, f. 14. 4. Zwei Notizen über Ameisen. Von C. v. Gernet, p. 83— 107. 5. Verzeichnils der bis jetzt in St. Petersburg und dessen Umgebung beobachteten Käfer. Von J. Obert, p. 108— 139. 6. Beschreibung neuer exotischer Lepidopteren von N. Jerschow, p. 140 — 149: Ithomia (Dircenna) Euteles p. 140, t.3, f.3, d. Cayenna. — Pronophila Exanima p.142, f.7, 2. Pumamarca, Peru. —. Phyciodes (Eresia) Adoxa p. 142, f.5, g.. Monterico, Peru. — Siseme luculenta p. 144, f.4, d. Peru. — Pieris Eucosma 38 L. von Heyden: die Trudy p. 145, f. 1, 9. Ropaybamba, Peru. — Pyrrhopyge leucolomd p. 146, f.2, 8. Monterico, Peru. — Heteropterus (Cyclopides) Jelskyi p. 148, f. 6, J.. 7. Lepidopteren aus der Umgegend von Taganrog. Von W. Alpheraki, p.150— 226. (Die neuen Arten mit latein. Diagnosen.) — Neu: Fumea Nocturnella p. 175. — Calamotropha Paludella Hb., var. Cinerea p. 208. — Crambus Contaminellus Hb. ab.? an spec. dist. p- 209. — Aciptilia Taganrogensis p. 225. — Alucita Grammo- dactyla Z., var. Poecilodactyla nov. (an spec. propr.) p. 225. 8. Nachtrag zum Verz. der Lepid. von St. Petersburg für das J. 1874. Von N. Jerschow, p. 227. 9. Russische Flulskrebse. Von K. Kefsler. Tab. I—V, p. 228 bis 320. — Astacus leptodactylus Esch. p. 242, tab. 1. — A. pachypus Rathke p. 258, tab. 2. — A. fluviatilis Rondelet p. 266, tab. 3. — A. dauricus Pall. p. 274, tab. 4. — A. Schrenckiüi p. 281, tab. 5. 10. Verzeichnisse gesammelter Insekten, p. 321—324. (N. Jerschow.) a) Lepidopteren aus Schadruch (Persien) ges. 1874 von Hrn. Ogorodnikow. (Ein wasser- u. waldloses, 5000 Fufs hohes Plateau.) b) Lepidopt. aus der Umgeg. Kjachta’s ges. von H. Khlebnikow. c) Käfer, eine Phrygan. u. einige Hymenopt., ges. von Khlebnikow in Kjachta. \ Alphabet. Register der Gattungen und Arten, p. 325 — 332. Bibliographie, p. TI, I. I. Beitrag zum Vereins-Bibliothek - Catalog, p. I—- XII. Band IX, 1875 — 1876: Mitgliederverzeichnifs bis zum 1./13. Dee. 1875, p. IHI—VN. Verzeichnils derjenigen gelehrten Gesellschaften, mit denen der russ. entom. Verein in Verkehr u. Schriftenaustausch steht, p. VIII—XI. Rechenschaftsbericht pro 1874, p. XII—XX. = - 1875, p. XXI—XXXV. Auszüge aus den Protoc. der allg. Sitzg. pro 1874, p. XXXVI—LVI. - =..I7 - =. - - - 1875, p. LVII-LXXX. 1. Materialien zur Naturgeschichte der Zweiflügler und ihrer Larven. Von J. Portschinski. Mit 3 Tafeln, p. 3—177. — Ueber die Krankheit Myasis p. 50; p. 56 Holzschnitt Calliphora azurea Larve; auf p. 58, 62, 74, 158 Larven ohne latein. Namen; p. 70 Anthomyia scalaris; p. 71 A. canicularis; p. 73 Teichomyza fusca; p. 32 Musca domestica,; p. 86 Calliphora vomitoria; p. 113 Sarco- phaga 2 mit Larven im Leib; p. 117 Beschrbg. (latein. Diagnose) der Societas Entomologica Rossica. 39 von Sarcophila Meigeni Schin., tab. 3, f. 1—3; p. 120 Sarcophila Wohlfarti Port., t. 3, f. 4—6; p. 122 Sarc. maxima Port., t. 3, f. 7 —8, Beschreibungen; p. 172 Lucilia homini voraz Larve, Holzschnitt. — Dazu Tafeln I, II, IM. 2. Vergleichende Anatomie und Metamorphologie des Nerven- systems der Hymenoptera. Von Prof. E. Brandt. Mit Holzschnitten imRexizep. ts] 215. 3. Beschreibung neuer Halbflügler der russischen Fauna. Von W. Jakowlew, p. 216-231. Eusarcoris Putoni p. 216, vom Amur (deutsche Beschreibung); Macrorhamphus (n. gen. prope Coenocoris) caucasicus p. 220, von Derbent; Stenocarenus (n. gen. Megalonotid.) vulsus p.223, von Derbent; Drymocoris (n.gen.) gibbosus p.225; Poeei- locystus intermedius p. 226; Agalliaster lucidus von Kasumkent p. 228; Salda halophila von Baku p. 229; Nabis Reuteri vom Amur p. 230. 4. Der colchische Krebs. Astacus colchicus. Von C. Kefsler, p. 232—240, Tab. IV. Alphab. Verz. der Familien, Gattungen und Arten in diesem Bande, p. 241— 245. Band X, 1876 —1877 (von jetzt an sind die Titel im Inhalts- verzeichnifs in russischer und französischer Sprache angegeben, während sie seither nur russisch waren): Auszüge aus den Protoe. der allg. Sitzung pro 1876, p. II—XXI. Rechenschaftsbericht pro 1876, p. XXII—XXXII. Mitgliederverzeichnils bis 1. Dec. 1876, p. XXXIV—XXXVIN. Verzeichnifs derj. gelehrten Gesellsch. ete., p. XXXIX—XLIl. 1. Lepidopteres du Caucase septentrional. Par S. Alpheraki, p- 3— 34. — Lepidoptera Caucasi septentrionalis. Seripsit Sergius Alpheraki. — Neu sind: Epinephele Lycaon Rott. var. (latein. Diagnose) p. 11; Arctia Purpurata L. var. an ab? p. 14; Mamestra Albicolon Hb. var. p. 16; Acidalia Rufaria Hb. var. an ab? p. 19; Urapteryz Sambucaria L. var. Persica Men. var. p. 21; Stamnodes Depeculata Led. var., Narzanica Alph. n. var. p. 23; Scoparia Resinea Haw. var., Orientalis n.sp. p. 26; Crambus Caucasicus n.sp. p. 27; Mieropteryz Maschukella n.sp. p. 31; Leioptilus Minutus n. sp. p. 32; Alucita Synnephodactyla n. sp. p. 39. 2. Lepidopteres des environs de Taganrog. Par S. Alpheraki, p. 35—53. — Neu sind: Boarmia Maeoiticaria n.sp. et var. Deco- loraria nov. p. 38; Eupithecia Variostrigata n.sp. p. 40; Nephopteryz Marmorata n.sp. p. 44; Euzophera Intricata n.sp. p. 46; Sciaphila Stratana Zell., var. nov. Orientana p. 48. 40 L. von Heyden: die Trudy 3. Henry Forbes Feild. Notice neerologique par N. Erschoff, p. 94 — 56. 4. Deseriptions d’especes nouvelles de lEpidopteres exotiques. Par N. Erschoff. Article II. Avec une planche. p. 57—66. Thecla Peruviana p.57,t.1,f.4, 9. Peru. — Hesperia (Syrichthus) Limbata p- 59, f. 5, 2. Peru. — Hesperia (Pamphila?) Umbrata p. 60, £. 3. Brasilia? — Dynamine Thitia Hb. p. 61, f.6, 7, Z. — Chaero- campa Moeschleri p. 62, f. 1, 2. Columbia. — Ch. mezicana p. 64, f. 2, d.. Mexico. 5. Hemipteres de la Perse septentrionale. Par W. Jakowleff, p: 67—98. — Neu sind: Sphenaspis (n. gen. Scutellerin.) curculio- noides p. 72; Polyphyma (n. gen. Scutellerin.) scrobiculata p. 74; Trigonosoma Putoni p. 75; Gnathoconus validus p. 76; Menaccarus divaricatus p. 76; Mustha dentata p. 78 [t. 2, f. 1]; Gomphocranum (n. gen. Pentatom.) Christophi p. 81; Poecilocoris (n. gen. Pentatom.) scitulus p. 83, t. 2, f.2 [im Text, meine Tab. II enthält Larven zur achten Arbeit, Tscherniawsky]; Strachia Putoni p. 84 [t. 2, f. 3]; St. adusta p.36; Barbiger (n. gen. Pentatom.) furvus p.88; B. Saundersi p- 89; Stenocephalus albomarginatus p. 90; Peritrechus flavicormis p- 90; Pachymerus luridus p. 92; Monanthia ovatula p. 92; Orthops pilosulus p. 95; Halticus consimihis p. 94; Tetraphleps pilosus p. 95; Harpactor persicus p. 96 [t. 2, f. 4]; H. pumilus et H. Christophi p:97. Alle Diagnosen sind deutsch. — Diese Tafel Il ist wohl nicht erschienen. 6. Notices sur les glandes salivaires des Odonates. Par N. Poletajeff, p. 99 — 101. 7. Materiaux pour servir ä l’histoire de la faune Russe et Caucasienne. Les dipteres bombiformes.. Par J. Portschinski. Tab. II, p. 102—198. — Tabanus gigas Hbst. p. 148; T. cara- baghensis n. sp. g' (latein. Diagnose), Caucasus, p. 154, f. 2; Laphria flava L. p. 156; Cheilosia oestracea L. p. 161; Eriozona syrphoides Fall. p. 165; Volucella bombylans L. p. 166; Arctophila bombiformis Fall. p. 169; A. mussitans F. p. 170; Eristalis intricarivs L. p. 170; E. apiformis Fall. p. 172; Mallota fuciformis F. p. 173; M. megilh- formis Fall. p. 174; M. rossica n. sp. Q', Rossia media p. 175; M. tricolor Loew. p. 177; Merodon caucasicus n. sp. JR, Borshom, Mleti, p. 181, f.12; M. gudaurensis n.sp. 82, Caucasus (Gudaur) p. 182; M. clavipes F. p. 184; M. equestris F. p. 135; Criorhina ruficauda Degeer p. 186; C. berberina F. p. 187; C. floccosa Meig. p. 189; Plocota apiformis Schrk. p. 189; Gastrophilus haemorrhoi- dalis L. p. 191; G. nasalis L. p. 192; Hypoderma bovis Deg. et der Societas Entomologica Rossica. 41 lineata Villers p. 193; H. (Oedemagena) tarandi Z. et Cephenomyia Trampe L. p. 194; C. stimulator Olk. et Ulrichii Brauer p. 195; Mesembrina mystacea L. p. 196— 197. Tafelerklärung (f. 1—12). 8. Sur une nouvelle maladie de la vigne. Par W. Tscher- niawsky. Tab. II, p. 199 — 204. — Cecidomyida. 9. Sur la propagation de l’Astacus leptodactylus dans la Siberie oceidentale. Par Ch. Kessler, p. 205 — 209. Alphab. Verz. d. Familien-Gattung u. Arten, p. 211—214. Beitrag zum Vereins-Bibliothek - Catalog, p. I—-VI. Band XI, 1880: Auszüge aus den Protoc. der allgem. Sitzung. 1877, p. HI—VIL Rechenschaftsber. 1877, p. XVIII—XXVIN. Mitgliederverzeichnils bis 1. Dec. 1877, p. XXIX— XXXIN. Verzeichnifs derj. gelehrten Ges. ete., p. KXXIV— XXXVI. 1. Materiaux pour servir ä l’etude des Myriapodes russes, Par A. Selivanoff. Tab. I, p. 3—26. — Neu sind: Lithobius viriatus n.sp. p- 11, t.1, f.3. Sebastopol. — L. palustris n.sp. p.12, f. 4. Saratow. — L.tauricus n. sp. p. 14, f.6. Krim. — L. armatus n. sp. p. 16, f.8. Russia: Warschau, Moscau. — L. vicinus n.sp. p. 18, f. 10, 11 (= curtipes Palmberg et crassipes Meinert). Russia. — L. affinis n.sp. p. 21. Irkutsk. L. microcephalus n. sp. p. 22, f. 14. Ussuri. — L. proximus n.sp. p. 23. Irkutsk. — L. orientalis n. sp. p. 23, f.15. Ussuri. 2. Les &erevisses de l’Oural central et meridional. Par M. Malakhoff, p. 27 — 44. 3. Lepidopteres des environs de Taganrog. Par S. Alpheraki, p- 45—50. Nephopteryz tristis n.sp. p. 47. 4. Larves megalopiodes des Crabes. Par W. Tscherniawsky. Avec planches II, III, p. 51—96. — Megalopidea s. Larvae anurı- formes Crustaceorum Brachyurorum auct. Voldemaro Özerniavsky. — Formae Ponticae: Protomonolepis (n. gen.) subquadratus n.sp. p. 68, t. 2, f.1. Portus Suchum 1). [ Latein. Diagnose, wie bei allen fol- genden.] — Paramonolepis (n. gen.) intermedius p.69, 1.2, f.2. Au larva Euchirograpsi? Portus Suchum. — Pserdomonolepis (n. gen.) ponticus n. sp. p. 72, t. 2, f.3. Sinus Sevastopol. — Protodesmarestia (n. gen.) maculata n. sp. p. 75, t. 11, I1l, f. 4, A—J. An larva Eriphiae spinifrontis? Portus Suchum et Theodosiae.e — Paradesmarestia (n. gen.) profotypa n.sp. p. 75a, forma fortior t.3, f. 5. Port. Suchum; !) An larvae Heterograpsi Lucasiü?? 42 L. von Heyden: die Trudy forma intermedia p. 76, t.3, f.6. Port. Sevastopol; forma pacifica (simplieior) p. 77. — Dohrnia (n. gen.) cornuta n.sp. forma typica p. 78, t.3, f.7,8; forma rectifrons p.79, t.3, f.9. Port. Suchum. Megalopae europaeae et exoticae omnes plus minusve cognitae et exoticae novae p. 79—91. — Genus Spinaria Tschern. Tabula specierum p. 50. S. Carcini Maenadis, armata, Cancri irrorati, Valdiviana p. 81. — Megalopa Leach. Tabula spec. M. Careini Maenadis p. 81; M. Montagur Leach et M. Cancri Paguri? p.82. — Cyllenula n. gen., Thompsoni n.sp. p. 82. Britannia. — Cyllene Dana, Tab. spec. C. hyalına Dana, Patagonia p. 83; C. intermedia n. sp. p. 84. Valparaiso; fureiger Dana p. 84. Mare Sulu. — Des marestia Dana, Tab. spec. D. atlantica Dana p. 85, Ocean. paeif.; D. Kraussi n. sp. (= Megalops mutica Krauss), Süd-Africa p. 85; D. elegans Dana p. 85, Cap. bon. sp.; D. pervalida Dana p. 86, Ocean. pacif. — Monolepis Dana, Tab. spec. M. orientalis Dana p. 87. Sulu; M. inermis Say p. 37. Maryland. — Tribola Dana, Tab. spec. lata Dana p. 88. Canariens. ins.; T. pubescens Dana p. 88. Ins. Pomotu, Ocean. pacif. — Tricuspidella n. gen., sculpta n. sp. p. 88. Congo. — Acanthotribola n. gen., Stenorhynchi n. sp. p. 89. — Ouadribola n. gen., maculata n. sp. p. 90. Congo. — Hemisphaerium n. gen., spinosum n. sp. p. 90. Ind. or. — Hyadella n. gen., Rathkei n.‘sp. p. 91. Nordsee. — Tabula dichotomica omnium Megalopidearum p. 92 — 94, Explie. tabul. p. 94 — 96. 5. Les Odonates de St. Petersbourg. Par O. Poletaeff. Avec Planche IV, p. 97—119. — Keine neue Art. 6. Recherches anatomiques comparatives sur le syteme nerveux des Coleopteres. Par E. Brandt. Avec 3 planches, V, VI, VII, p. 120 — 192. 7. Recherches eomparatives des organes genitaux du Blatta germanica et Periplaneta orientalis. Par S. Breme, p. 158—181. Mit Holzschnitten im Text. 8. Quelques mots sur les organes respiratoires chez les nymphes des Libellules. Par O. Poletaeff, p. 132— 189. 9, Sur les muscles d’ailes chez les Odonates. Par O. Poletaeff, p. 190 — 194. 10. Sur une forme mimique d’Oedipoda coerulans L. Par N. Rechetine, p. 195 —199. 11. Hemipteres de la faune de Russie et des pays limitrophes. Par W. Jacovleff, p. 200—220. — Neu sind: Coptosoma capitatum p. 200. Amur. (Deutsche Diagnose.) — Phimodera oculata p. 202. Mangischlak. — Ph. distincta p.204. Astrachan. — Melanodema n.gen. der Societas Entomologica Rossica. 43 (prope Burygaster) carbonarium p. 206. Schahku, Persiae. — Trigo- nosoma modestum p.207. Scharud, Persiae. — Staria obscura p. 208. Schakhu. — Cnephosa n. gen., flavomarginata p. 211. Schahku. — Picromerus angusticeps p.212. Amur. — Agraphopus ornatulus p.213. Petrowsk (Caue.). — Trigonotylus brevipes p. 215. Astrachan. — Anoterops pennicornis p. 216. Sarepta. — Macrocoleus tibialis p. 217. Sarepta. — Plagiognatus rufinervis p. 218. Sarepta. — Psallus bicolor p. 219. Sarepta. 12. Materiaux pour l’anatomie du Gryllus domesticus. Par E. Bormann. Avec 2 planches, VIII, IX, p. 221 — 251. Alphab. Verz. d. Famil.-Gattg. u. Arten dies. Bandes p. 233— 254. Band XII, 1880— 1881 (war erst im März 1832 durch den Buchhandel zu erhalten): Auszüge d. Protoc. d. allgem. Sitzung pro 1878, p. HI—XXXVII. Rechenschaftsbericht 1878, p. XXXVIIT—XLV. Mitgliederverzeichnifs bis 1. Dec. 1878, p. XLVI—L. Verzeichnifs derj. gelehrten Gesellsch. ete. p. LI—LIV. Dieselben pro 1879, p. LUL—LXXXVIN. 1. Hemipteres du Caucase. Par W. Jacovleff, p. 3—176. (Auf- zäblung der von dort bekannten Arten.) — Neu sind, mit lateinischen Diagnosen: Phimodera protracta p.7; Ceratocephala (n. gen. prope Psacasta) caucasica p. 10; Odontoscelis Comaroffü p. 14; Cydnus Comaroffii p. 21; Sehirus congener p. 25; Brachynema signata p. 31; Barbiger montanus p. 40; Strachia distineta p.44; Trochiscus (n. gen.) hemipterus p. 47; Centrocarenus coroniceps p. 52; Ischnodemus obsoletus p. 71; Acompomorpha (n. gen. prope Pachymerus) aterrima p- 91; Eurcycera brevicornis p. 103; Monanthia (Platychila) Balas- sogloi p. 105; M. (Tropidochila) angustipennis p. 107; Lygus elegan- tulus p. 123; L. (Orthops) caucasicus p. 125; Euryopicorus Reuter p. 134; Oncotylus Komaroffü p. 139; Amblytylus ornatulus p. 140; Piezostethus signaius p. 148; Salda gracilipes p. 151; S. fenestrata p. 152; Coranus lateralis p. 158; Holotrichius Grimmi p. 162; H. apterus p. 163; Reduvius ciliatus p. 165. 2. Myriapodes du Caucase. Par A. Selivanoff. Avec planche ' I, p. 177— 198. (Neue Arten mit latein. Diagnosen.) Lithobius Kessleri p. 179; L. oblongus p. 150; L. Portchinskü p. 181; L. viriatus p. 182 et var. multidentatus p. 183, var. similis p. 154; L. Cronebergiüi p. 185; L. mutabilis L. Koch p. 186; L. caucasicus p. 138; L. coloratus p. 189; L. Taczanovskiü p. 190; L. elegans p. 191; L. pusillus p. 195; L. Stuxbergi p. 194. 44 L. von Heyden: die Trudy DJ 3. Catalogue des Lepidopteres du gouvernement de St. Peters- bourg. Par N. Erschoff, p. 199 — 221. 4. Sur la locomotion du balanceier chez les mouches. Par N. Poletajeff, p. 222— 230. Mit Holzschnitten im Text. 9. Coleopteres nouveaux ou peu connus de l’impire Russe et des pays limitrophes. Par S. Solsky, p. 231—265. — (Nach dessen Tod herausgegeben von Erschoff; unter der Vorrede 1. Febr. 1881; war im Buchbhandel erst März 1882 zu erhalten. Da Dr. Kraatz und ich eine Anzahl Arten schon in dem im Februar 1882 ausgegebenen Hefte der Deutschen Entomol. Zeitschr. erscheinen liefsen, die zum Theil mit jenen Solsky’schen Namen collidiren, so haben unsere 1882er Arten doch die Priorität vor den 1880—81er Solsky’schen Arten.) — Adelocera fumebris Solsky p. 231. Sarafschan — tristis Krtz. Samarkand. — Cardiophorus Olgae Sols. p.233. Samarkand; C. blandus Sols. p. 235. Saraf. — Limonius villiger Sols. p. 237. Taschkent. — Malachius hastulifer Sols. p.239. Taschkent; M. flabelli- cornis Sols. p. 240. Saraf.; M. Kiesenwetteri Sols. p. 242. Saraf.; M. uncicornis p. 245. Saraf.; M. obtusicornis p. 248. Varsaminor. — Anthocomus coccineovarius Sols. p. 249. Samark. — Podonta hirti- pennis Sols. p. 251. Kisil-kum, Saraf. — tenuis Krtz. Margelan. — Omophlus corvus Sols. p. 253. Saraf.; O.subtilis Sols. p. 255. Kisil- kum. — Meloe zanthomelas p. 257. Samark. — suleicollis Kıtz. Samark. — Cantharis pilosella Sols. p. 259. Taschkent. — Auletes rubrorufus Sols. p. 261. Saraf. — Nemonyz canescens Sols. p. 263. Kisil-kum, Syr-Daria. Band XIII, 1881 — 1882 (ebenfalls erst März 1882 im Buchhandel erschienen): Auszüge der Protoc. der allgem. Sitzung pro 1880, p. HI— XXI. Recheuschaftsbericht 1880, p. XIT— XXXI. Mitgliederverzeichnils bis 1. Dec. 1830, p. XXXIV — XXXVIM. Verzeichnifs d. gelehrten Ges. etc. p. XXXIX —XLI. Dieselben pro 1881, p. X) Berl. Ent. Zeitschr. 1881, p. 293 und 294. Deutsche Entomol, Zeitschr. XXIX. Heft I. 7 98 E. Eppelsheim: Beitrag 2 Arten, Xantholinus coeruleipeunis und Dolicaon angolensis ver- mehrt wurden. Fernerhin hat Kraatz aus Guinea die neue Gattung Pygostenus 1) mit einer Art und aus Senegambien die Gattungen Glyphestes ?) mit 2 Arten und Homorocerus ?) mit einer Art auf- gestellt, welche letztere von Solsky *) durch eine 2te Art von der an der senegambischen Küste dem Cap Verd gegenüberliegenden Insel Goree bereichert wurde. Endlich hat Harold ?) einen Xantholinus nasutus vom Oongo beschrieben. Das ist Alles, was bis jetzt über die Staphylinenfauna West-Afrika’s bekannt geworden war, oder — vielleicht richtiger gesagt — was wir bislang über dieselbe aus entomologischen Schriften erfahren haben. Um so dankbarer erschien mir unter diesen Verhältnissen die Aufgabe, die Resultate einer Staphylinensendung zu veröffentlichen, welche ich der hochherzigen Liberalität meines verehrten Freundes Hans Simon in Stuttgart verdanke. Sämmtliche Thiere sind bei Adda an der Goldküste von Hrn. Missionär Kopp gesammelt, welchem an diesem Orte -der aufrichtigste Dank für seine die Wissenschaft fördernden Bemühungen ausgesprochen sein möge. Das Sammeln selbst geschah in denkbar primitivster Weise, läfst aber einen Einblick in die ungeheueren Insektenschätze des Landes thun, welche bei einer verständnifsvollen und kunstgerechten Sammel- methode gehoben werden könnten. Fast alles Gesammelte nämlich wurde an einigen schwülen feuchten Abenden in dem beleuchteten Zimmer des Hrn. Kopp dadurch erbeutet, dafs tausende von den Thierchen, welche, durch den Lichtreiz angezogen, durch die ge- öffneten Fenster ins Zimmer drangen und sich auf Tischen, an den Wänden u.s. w. niederliefsen, nun mit einem feinen Besen auf eine kleine Blechschaufel gekehrt und darauf in Spiritus geworfen wurden. Es mag auffallend erscheinen, dafs unter den auf diese Weise er- beuteten Thieren sich auch 8 Myrmedonia- Arten, jedenfalls echte Termitengäste, befanden, allein diese Erscheinung steht mit der Thatsache in vollkommenem Einklang, dafs ich hier in Grünstadt an den von der Abendsonne beleuchteten und erwärmten Fenstern einer Gartenkegelbahn zu wiederholten Malen mehrere Myrmedonien fing, die ich bisher nur als ausschliefsliche Bewohner der Ameisen- nester gekannt hatte, wie humeralis, cognata, laticollis. Wenige 1) Berl. Ent. Zeitschr. 1858, p. 361. 2) ibid. p. 364. 3) ibid. p. 363. *) ibid. 1864, p. 375. °) Col. Heft. XV], p. 27. zur Staphylinenfauna West- Afrika’s. 99 Stücke nur wurden an andern Orten bei Adda hier und da ge- legentlich von Hrn. Kopp und von Negerknaben gefunden und ein- gethan. Die Zahl der gesammelten Arten beträgt 52 und zwar 10 Aleocharinen, 1 Tachyporinen, 4 Staphylininen, 30 Paederiden, 1 Steniden und 6 Oxytelinen. Alle gehören bereits bekannten Gattungen an, ein Umstand, der nicht befremden kann, wenn man berücksichtigt, wie einförmig ganze Faunen auf dem afrikanischen Festlande sind. Der weitaus gröfste Theil ist neu und der Gold- küste eigen, wenigstens bis jetzt nicht anderswo in Afrika aufge- fanden, einen kleineren Theil hat dieselbe mit anderen Gebiets- theilen Afrika’s gemein und zwar: a) Lathrobium caffer und Paederus capensis mit den Capländern. b) Oedichirus terminatus mit Angola. c) Edaphus africanus und Pinophilus reticulatus mit Nubien und Abyssinien und mit diesen Ländern und Senegambien zugleich Paederus sabaeus Er. (aestuans Boh.). d) Mit dem grünen Vorgebirge Scopaeus laetus und Bledius gemellus und mit den Cap Verdischen Inseln Tanygnathus vari- cornis. Namentlich am grünen Vorgebirge dürften jedoch noch manche Arten aufgefunden werden, die bis jetzt blofs von den Cap Verdischen Inseln bekannt sind und sich höchst wahrscheinlich noch weiter die Küste herab verbreiten. e) Mit der Nordküste Afrika’s hat die Goldküste keine Art gemein, möge nun der Atlas oder die Sahara dahinter die Faunen scheiden, denn der an den beiderseitigen Küsten des Mittelmeeres häufiger und auch bei Adda zahlreich gesammelte Philonthus quis- quiliarius ist ein Cosmopolit, der aulser Europa und vielen Gebieten Afrika’s auch in Asien und Nordamerika gefunden wurde. Aus all diesem erhellt, dafs die Fauna der Goldküste sowohl an derjenigen der nördlich wie südlich von derselben gelegenen Gebietstheile, wie auch an der Fauna der entgegengesetzten Küste von Nubien participirt, dafs also, wie schon Erichson hervorhebt, weder in der Richtung der geographischen Länge noch der Breite strenge Faunenscheiden existiren und demnach Verhältnisse ge- geben sein müssen, welche dem Vordringen und der Verbreitung der Thiere weder von Ost nach West mitten durch den Erdtheil hindurch, noch von Süden nach Norden und umgekehrt wesentliche Hemmnisse in den Weg legen. Doch wird erst reicheres und namentlich aus den Zwischenpunkten der einigermalsen erforschten Gegenden stammendes Material zuverlässigeren Aufschlufs über die TE 100 2 E. Eppelsheim: Beitrag Selbstständigkeit oder Zusammengehörigkeit der einzelnen Faunen Afrika’s geben können. Möge an der Lösung dieser Aufgabe Hr. Kopp, der gegen- wärtig in Cannstadt weilt, auch fernerhin mitarbeiten und möge er uns, nach Adda zurückgekehrt, noch weiter mit seinen Sendungen unterstützen! Mögen vor Allem aber die von allen malsgebenden Kreisen enthusiastisch begrüfsten neuen Colonialbestrebungen des deutschen Reiches in West- Afrika, wie sie Licht werfen werden auf die übrigen Erzeugnisse der erworbenen Gebirgstheile, so auch mit der Zeit der entomologischen Forschung zu Gute kommen und unsere noch so mangelhaften Kenntnisse von der Fauna des Westens des gewaltigen Erdtheiles allmählig mehr und mehr be- reichern ! Nach diesen einleitenden Bemerkungen gehe ich zur Aufzählung der gesammelten Arten über. Myrmedonia aculeata n. sp. Rufa, subnitida, capite, elytris abdomineque posterius nigris, antennarum basi pedibusque testaceis; antennis elongalis, gractlibus, capite Iransverso thoracis fere latitudine, hoc subtransverso, posterius distincte angustato, lateribus basique alte marginato, ante scutellum Iransversim impresso; elytris thorace parum longioribus creberrime fortius scabrose punctaltis; abdomine laevi, nitido, segmento 6° ın utroque sexu lateribus plicato-carınato. — Long. 3 lin. Mas: Abdominis segmento superiore secundo apice paullo pro- ducto spinis tribus, medio breviore, terminato, teriio postice medio tuberculis tribus elongatis, acutis, subdentiformibus, parallelis, approximatis munito, sexto medio apicem versus carinato-elevato. Von gestreckter, ziemlich gleichbreiter Gestalt, oben wenig gewölbt, der Vorderkörper fein anliegend grau behaart und im Grunde äufserst fein lederartig gewirkt, daher nur mit gedämpftem Glanze seiner Oberfläche, der Hinterleib glatt und glänzend. Die ganze Unterseite ist hell rothbraun, nur das dte und 6te Segment schwarz mit rothem Hintersaume, das 7te wieder fast ganz roth- braun; oben sind der Kopf, die Flügeldecken und die hintere Hälfte des Abdomen schwarz, das Halsschild, die Vorderhälfte des Hinter- leibes und die Fühler roth, deren Basis und die Beine gelbröthlich; auf dem Hinterleibe geht jedoch die helle Farbe — zumeist in der Mitte des 5ten Segmentes — nur allmählig und verschwommen in die schwarze über. Der Kopf ist breit, fast so breit als das Hals- schild, an den Seiten fast gerade, nach rückwärts kaum verengt; zur Staphylinenfauna West- Afrika’s. 101 die Augen sind grols aber wenig vorstehend und nehmen den weit- aus grölsten Theil der Seiten des Kopfes ein; oben ist der Kopf sparsam, nicht fein aber oberflächlich punktirt und fein und sparsam behaart, nach vorn zu fast ganz glatt, der Scheitel ist der Quere nach gewölbt, die Stirn ziemlich flach, beim g' breit und seicht eingedrückt. Der Mund und die schlanken langen Taster sind roth- gelb, die Mandibeln an der Spitze schwarz. Die schlanken faden- förmigen Fühler reichen zurückgelegt bis zum Hinterrande der Flügeldecken, ihr 3tes Glied ist um die Hälfte länger als das 2te, die folgenden an Länge wie an Breite kaum verschieden, alle um mehr als die Hälfte länger als breit, das Endglied anderthalb mal so lang als das 10te. Das Halsschild ist vorn kaum um die Hälfte breiter als lang, nach rückwärts verengt, vorn fast gerade abgeschnitten, an den Seiten und hinten sanft gerundet mit stumpf- abgerundeten Vorder- und Hinterecken, längs der Seiten und der Basis ziemlich tief eingedrückt, so dals die scharf erhabenen Seiten- ränder und der Hinterrand wie aufgestülpt erscheinen, oben nur mälsig gewölbt, mit feinen punktförmigen Körnchen etwas dichter als der Kopf besetzt, hinten vor dem Schildchen mit einer breiten kurzen Quergrube, welche zuweilen, besonders beim g', in eine schwache Längsrinne ausläuft. Die Flügeldecken sind an der Basis um ein Drittel breiter als der Hinterrand des Halsschildes, nach hinten etwas verbreitert, mit wenig vorstehenden Schultern und seichter kaum merklicher Ausbuchtung des Hinterrandes vor den Hinterecken, oben äufserst dicht, kräftiger als das Halsschild, reib- eisenartig punktirt. Der Hinterleib ist etwas schmäler als die Flügeldecken, gegen die Mitte hin etwas erweitert, nach der Spitze zu wieder sanft verengt, auf dem breiten stark erhabenen Seiten- rande punktirt, sonst glatt, glänzend, unbehaart, auf dem vorletzten Segmente in beiden Geschlechtern beiderseits längs des Seitenrandes mit einer kielartig erhabenen Längsfalte. Die Beine mit den Tarsen sind lang und schlank, rothgelb. Beim g\ ist der 2te obere Hinterleibsring an der Spitze in 3 leicht aufwärts gerichtete Dorne ausgezogen, einen mittleren, schwächeren und kürzeren und 2 seitliche längere, zwischen den- selben in breitem Bogen ausgerandet, aulserdem fein aber deutlich gekörnt-punktirt. Das Ste Segment hat in der Mitte drei parallel verlaufende oben scharf zugehende, zahnartige Längserhabenheiten, welche von der Mitte des Segmentes bis zum Hinterrand reichen, das vorletzte aulser den seitlichen Längsfalten in der Mitte einen scharf erhabenen Längskiel. 102 E. Eppelsheim: Beitrag Das Thbier ist in der Färbung der abyssinischen M. inclhta Fauv. am nächsten stehend, aber von ganz anderer Sculptur. Es wurde in etwa 2 Dutzend Exemplaren erbeutet. Myrmedonia piciceps n. sp. Elongata, subparallela, parum convexa, nitida, rufo-testacea, capite solo nigro-piceo, thoracis fere latitudine; antennis gracilioribus apicem versus haud incrassatis; thorace transversim quadrato posterius subangustato basi transversim impresso; elytris hoc parum longioribus abdomineque supra segmentis 5 primis crebrius punctatis, 6° laevı- gato, utrinque plicato-elevato. — Long. 25 lin. Mas: Abdominis segmento superiore 7° parcius exasperato- punctato, apice subrotundato parceque subtiliter denticulato. Eine wenig ausgezeichnete Art von gestreckter fast gleichbreiter Gestalt, oben wenig gewölbt, glänzend, fein und sparsam behaart, mit Ausnahme des pechschwarzen Kopfes einfarbig rothgelb. Dieser ist etwas schmäler als das Halsschild, quer, an den Seiten fast gerade, nach hinten nicht verengt, die Augen grofs aber flach, nicht hervortretend, mit dem Seitenrand in einer Linie gelegen, die Stirn wenig gewölbt, äufserst fein, ganz vereinzelt punktirt. Der Mund, die Taster und Fühler sind einfarbig, rothgelb, letztere länger als Kopf und Halsschild, nach der Spitze nicht verdickt, das 3te Glied wenig länger als das 2te, das 4te und öte etwas kürzer und breiter als dieses, die folgenden an Länge und Breite kaum ver- schieden, alle etwa so lang als breit und nach der Basis zu stark verengt, trichterförmig, das Endglied so breit als das 10te und etwas länger als die 2 vorletzten zusammen, vorn scharf zugespitzt. Das Halsschild ist querquadratisch, etwa um die Hälfte breiter als lang, nach hinten wenig verengt, an den Seiten fast gerade mit breit abgerundeten Vorder- und stumpf zugerundeten Hinterecken, oben in der Mitte mälsig gewölbt, den Seiten entlang breit aber flach, schräg eingedrückt, vor dem Schildchen mit einer tiefen Quergrube, wenig dicht, ziemlich fein punktirt. Die Flügeldecken sind wenig breiter und etwas länger als das Halsschild, am Hinter- rande vor den scharf vorstehenden Hinterecken breit und seicht aus- gerandet, oben wenig gewölbt, ziemlich dicht, viel stärker und rauher als das Halsschild punktirt. Der Hinterleib ist etwas schmäler als die Flügeldecken, fast gleichbreit, breit gerandet, auf den fünf vorderen Segmenten mälsig dicht und fein punktirt, auf dem 6ten fast ganz glatt, längs des Seitenrandes mit einem kielartigen Fält- chen geziert. Die Beine sind einfarbig rothgelb. — Beim J'? ist zur Staphylinenfauna West - Afrika’s. 103 das 7te Segment oben raub und körnig punktirt, an der Spitze leicht abgerundet und sparsam und schwach gezähnelt. — Es ist wahrscheinlich, dafs die seitlichen Längskiele des 6ten Segmentes den beiden Geschlechtern gemeinschaftlich sind. Ein einziges g'? Ich kann das eben beschriebene Thier nur mit Zweifel als g' beanspruchen, da das einzige mir vorliegende Stück nach Analogie der weiblichen Geschlechtsauszeichnung der folgenden Art ebenso- gut auch ein 2 sein könnte. Zur Lösung dieser Frage wären eben weiter gesammelte Stücke nothwendig. Myrmedonia Koppi n. sp. Elongata, nitida, fusca, capite abdominisque cingulo postico nigris, thoracis margine laterali abdomineque rufescentibus, antennis elongatis filiformibus pedibusque testaceis; thorace transverso, late- ribus rolundato, secundum marginem lateralem et ante scutellum im- presso; elytris hoc parum longioribus crebre ezasperato-punctalis; abdomine segmentis anterioribus parcius evidenter punctato, posterius fere laevigato, seymento-6° in utroque sexu utrinque longitudinaliter plicato, 7° subtilissime granulato, apice denticulato. — Long. 24 lin. Mas: Abdominis segmento 6° apicem versus densius granulato granulisque pluribus majoribus arcuatim positis ornato. In Form und Punktirung der vorhergehenden Art recht ähnlich, aber doch in vielen Punkten abweichend, bei gleicher Länge mit derselben breiter und anders gefärbt. Der Körper ist ziemlich gestreckt, oben wenig gewölbt, sparsam und fein anliegend behaart, glänzend, der Kopf und ein schmaler Hinterleibsgürtel, welcher das öte und die vordere Hälfte des 6ten Segments — aber nicht in scharfer Abgrenzung — einnimmt, schwarz, Halsschild und Flügeldecken kastanienbraun, ersteres mit breit hellerem Seiten- rande, der Hinterleib vorn und an der Spitze rostroth, die Fühler und Beine hell gelbroth. Der Kopf ist wie bei der vorhergehenden Art gebildet, etwas schmäler als das Halsschild, oben an den Seiten fein und sparsam punktirt, in der Mitte fast ganz glatt. Auch die Form der Fühler ist ganz wie bei M. piciceps, nur sind dieselben noch länger und schlanker, fast bis zum Hinterrande der Flügel- decken reichend, die einzelnen Glieder, auch die vorletzten, ent- schieden länger als breit. Das Halsschild ist fast doppelt so breit als lang, an den Vorder- und Hinterecken stumpf zugerundet, an den Seiten leicht gebogen, nach hinten kaum mehr als nach vorn verengt, längs des Seitenrandes breit und tief schräg eingedrückt, 104 E. Eppelsheim: Beitrag vor dem Schildechen mit einem mäfsig tiefen Quergrübchen ver- sehen, wie bei der vorigen Art punktirt und behaart. Auch die Flügeldecken sind ganz von derselben Länge und Form wie bei dieser, nur etwas rauher, schwach reibeisenartig punktirt. (Die Punkte von hinten eingestochen.) Der Hinterleib ist auf dem 2ten Segment ziemlich dicht und kräftig, leicht körnig, auf dem öten etwas weniger bestimmt, auf dem 4ten nur vorn und an den Seiten vereinzelt punktirt, auf den folgenden fast ganz glatt, auf dem 7ten Segment dagegen wieder dicht und fein gekörnt und am Hinterrande gezähnelt, auf dem 6ten beiderseits wie bei den vorher- gehenden Arten mit einem kielförmigen Längsfältchen geziert. Beim g! ist das 6te Segment auf der hintern Hälfte granulirt, in der Mitte der gekörnelten Stelle mit 6 in einen Halbkreis ge- stellten gröfseren Körnchen geschmückt. Von der vorigen Art durch andere Färbung, breitere Gestalt, namentlich breiteres Halsschild und schlankere Fühler unterschieden. In einem Pärchen von Hrn. Kopp aufgefunden und ihm zu Ehren benannt. Myrmedonia piliventris n. sp. Elongata, subfusiformis, nitida, picea, capite abdomineque nigri- cantibus, antennis pedibusque ferrugineis; capite brevi thorace fere latiore, oculis magnis prominulis, antennis validioribus elongatıs; thorace subquadrato, secundum basin transversim, juzta margines posticos oblique impresso, his margineque basali calloso-reflexis; elytris postice thorace duplo fere latioribus et parum longioribus thoraceque sparsim asperato-punctatis; abdomine supra densius dis- tincte punctato griseogue pubescente, segmentis singulis secundum apicem margineque laterali longe nigro-pilosis, segmento 6° utringue plicato-elevato. — Long. 24+— 24 lin. Eine höchst prägnante Art, in der Mitte erweitert, nach vorn und noch mehr nach hinten verschmälert, daher von annähernd spindelförmiger Gestalt, wenig gewölbt, die Flügeldecken und das Halsschild pechbraun, letzteres mit rothbraunen Rändern, der Kopf und der Hinterleib schwärzlich, der letztere mit breit roth- braunem Hinterrand der Segmente, die Fühler und Beine rostroth. Der Kopf ist breit und kurz, fast breiter als das Halsschild, an den Seiten und dem Hinterrande in gleichmälsigem Bogen gerundet, hinten tief eingeschnürt und durch einen kurzen schmalen Hals dem Thorax eingefügt, oben der Quere nach gewölbt, vereinzelt und schwach punktirt, fein und sparsam behaart, der Scheitel mit einem zur Staphylinenfauna West- Afrika's. 105 schwachen Grübchen, die Augen grols, vorstehend, die ganzen Seiten des Kopfes einnehmend. Die Fühler sind rostroth, an der Basis hell gelbroth, lang und kräftig, viel länger als Kopf und Halsschild, nach der Spitze zu nicht verdickt, alle Glieder länger als breit, nach der Basis schwach verengt, fast ceylindrisch, das 3te Glied um die Hälfte länger als das 2te, das Endglied so lang als die 3 vorhergehenden zusammen, schräg zugespitzt. Das Hals- schild ist fast quadratisch, kaum um ein Drittel breiter als lang, am Vorder- und Hinterrand leicht gerundet, mit breit abgerundeten Vorder- und fast rechtwinkligen Hinterecken, an den Seiten gerade, nach hinten nicht verengt, längs der Basis der Quere nach, neben den Hinterecken in schräger Richtung tief eingedrückt, so dafs die letzteren und der Hinterrand wie aufwärts gebogen und schwielig verdiekt erscheinen, oben mit vereinzelten schräg eingestochenen ziemlich kräftigen Punkten und sparsamen grauen anliegenden Haaren besetzt. Die Flügeldecken sind an der Basis etwa um die Hälfte breiter als das Halsschild, von den Schultern an in leichtem Bogen nach hinten erweitert und hier wohl doppelt so breit als das Halsschild, wie dieses punktirt und behaart, am Hinterrande schräg nach innen abgeschnitten mit fast rechtwinkeligen Hinterecken. Der Hinterleib ist vorn nur wenig schmäler als der Hinterrand der Flügeldecken, bis zur Spitze des öten Segments noch bogenförmig erweitert, von da nach rückwärts allmählig verengt, oben dicht und deutlich punktirt und anliegend grau behaart, längs des Hinterrandes der einzelnen Segmente, an den Seiten und der Spitze mit langen schräg abstehenden schwarzen Haaren besetzt, auf dem 6ten und Tten Segmente fast glatt, auf dem 6ten neben dem Seitenrande mit einer kielförmigen Längsfalte. Unten ist der Hinterleib längs des Hinterrandes der einzelnen Segmente in doppelter Querreihe gleich- falls mit langen abstehenden Haaren besetzt. Die Beine sind rostroth. Geschlechtsunterschiede sind bei den 3 mir vorliegenden Exem- plaren nicht wahrzunehmen; bei denselben ist der Hinterrand des {ten oberen Ringes sanft gerundet. Myrmedonia angusticollis n. sp. Elongata, nitida, glabra, sublaevis, rufo-brunnea, capite ab- domineque paullo obscurioribus, antennis elongatis filiformibus pedi- busque rufo-testaceis; capite brevi transverso postice constricto oculis magnis prominulis; thorace elongato, lateribus antice rotundato- ampliato, dein subito coarctato, ante scutellum profunde transversim impresso medioque subliliter canaliculato; elytris thorace dimidio 106 E. Eppelsheim: Beitrag latioribus paulloque longioribus; abdomine apicem versus attenuato supra parce griseo-pubescente parceque longe nigro-piloso, subtus -densius longiusque subaequaliter fulvo-griseo-piloso, segmentis 6°-, 7°-que supra utrinque plicato-carinatis. — Long. 24 lin. Durch die, fast jeglicher Sculptur entbehrende, glatte Ober- fläche besonders ausgezeichnet, ziemlich gestreckt, oben mälsig gewölbt, glänzend, auf dem Vorderkörper mit einigen wenigen, kaum wahrnehmbaren, undeutlichen Pünktehen und kurzen Härchen besetzt, auf dem Hinterleib deutlicher und länger behaart. Die Farbe des Körpers ist ein glänzendes Rothbraun, die Flügeldecken und der Hinterleib wenigstens in der Mitte sind: unmerklich dunkler, der Kopf ist pechbraun. Letzterer ist wie bei der’ vorigen Art gebildet, kurz und breit, fast breiter als das Halsschild, hinten tief eingeschnürt, mit grofsen vorgequollenen Augen und kaum gewölbter, glänzend glatter Stirn. Die Fühler sind lang und schlank, viel länger als Kopf und Halsschild, nach der Spitze zu nicht verdickt, auch die vorletzten Glieder noch um die Hälfte länger als breit, das dritte Glied etwas länger als das 2te, das Endglied so lang als die zwei vorhergehenden zusammen. Das Halsschild ist länger als breit, an den Seiten vorn gerundet erweitert, dann plötzlich, vor der Mitte noch, eingeschnürt und von da zur Basis in gerader Linie ver- laufend, am Vorderrand beiderseits schräg gerundet abgeschnitten, hinten in schwachem Bogen gerundet mit stumpfen Hinterecken, oben in der Mitte von einer tiefen Längslinie durchzogen, welche hinten vor dem Schildehen in eine breite und tiefe Quergrube aus- läuft. Die Flügeldecken sind um die Hälfte breiter und nur wenig länger als das Halsschild, nach hinten sehr unbedeutend erweitert, am Hinterrand schräg abgeschnitten, mit stumpf abgerundeten Hinterecken. Der Hinterleib ist vorn fast so breit als die Flügel- decken, bis zum 3ten Segment noch etwas erweitert, von da bis zur Spitze dann allmählig verengt, an den Seiten hoch und breit gerandet, oben kaum punktirt, mit sparsamen anliegenden mälsig langen graugelben und längs des Hinterrandes der einzelnen Seg- mente mit einzelnen längeren etwas abstehenden schwarzen Haaren besetzt, unten dichter und gleichmäfsig mit graugelben, in Quer- reihen stehenden Haaren überzogen, neben dem Seitenrande des 6ten und T7ten oberen Segmentes mit einer kielartig erhabenen Längsfalte geziert. Die Beine nebst den Tarsen sind lang und schlank. Es liegen mir nur 3 Exemplare vor, an denen ich keinen Geschlechtsunterschied wahrzunehmen vermag. Bei allen ist das zur Staphylinenfauna West - Afrika’s. 107 Tte obere Segment nach der Spitze zu verschmälert, an der Spitze selbst abgerundet. Myrmedonia costata n. sp. Elongato, deplanata, subopaca, fusca, capite abdomineque nigris, antennis pedibusque testaceis; capite transverso, basi ulrinque pone oculos prominulos subdentato, supra impresso, 6 tuberculato; thorace subquadrato subrecte bi —, elytris transversis oblique tri-costatis, abdomine creberrime subtilissime strigoso-punctato griseoque pubes- cente, seymento sezto jurta marginem lateralem utrinque longitu- dinaliter plicatulo. — Long. 15 lin. Eine in ihrer Skulptur höchst eigenthümliche und in der Gat- tung einzig dastehende Art, ziemlich gestreckt, oben fast flach ge- drückt, wenig glänzend, auf dem Vorderkörper glatt, unbehaart, auf dem Hinterleib äufserst fein und dieht anliegend grau behaart. Kopf und Hinterleib sind schwarz, letzterer mit rothbraunem Hinter- rand der einzelnen Segmente, Halsschild und Flügeldecken bräun- lich, letztere mit einem dunkleren Anflug um das Schildehen und in den Hinterecken, Fühler und Beine hell rothgelb. Der Kopf ist mit den grofsen vorgequollenen Augen so breit als das Hals- schild; hinter denselben bilden der Hinterrand mit dem Seitenrande einen zahn- oder höckerartigen Vorsprung; oben ist er eingedrückt, glatt, unpunktirt, der eingedrückte Theil von 6 in regelmäfsigem Sechseck stehenden Tuberkeln begrenzt, von denen die hintersten im Hinterrande stehen, in der Mitte von einer feinen Längslinie durchzogen. Der Mund mit den Tastern und die Fühler sind ein- farbig, hell gelbroth, die letzteren lang, über die Mitte der Flügel- decken hinausreichend, nach der Spitze zu verdickt, ihr erstes Glied kräftig und lang, stark verdickt, die 3 folgenden gestreckt, schlank, das Ste etwas länger als die beiden einschliefsenden gleichlangen; vom 4ten an nehmen die einzelnen Glieder allmählig an Länge ab- an Breite zu, die ersten von ihnen sind länger als breit, die vor- letzten schwach transversal, das Endglied gut doppelt so lang als die beiden vorhergehenden, eiförmig zugespitzt. Das Halsschild ist quadratisch, kaum etwas breiter als laug, nach hinten unmerklich verschmälert, an den scharfen Seiten fast gerade, an den Vorder- ecken breit abgerundet, oben abgeflacht, glatt, unpunktirt, in der Mitte der ganzen Länge nach von zwei fast geraden parallel ver- laufenden, nach hinten zu schwach convergirenden Längsrippen durchzogen, zwischen denen in der Tiefe eine fein eingegrabene Längslinie verläuft. Die Flügeldecken sind fast doppelt so breit und 108 E. Eppelsheim: Beitrag unmerklich länger als das Halsschild, an den Hinterecken abge- rundet, oben von drei schrägen Längsrippen durchzogen, von denen die erste von der Innenseite des Schildehens zur Spitze der Naht, die 2te vor, die 3te hinter den Schultern zum Hinterrand verläuft, zwischen den Rippen äulserst fein, ziemlich dicht gekörnt. Der Hinterleib ist schmäler als die Flügeldecken, an den Seiten gebogen, bis zum Hinterrande des dten Segments erweitert, von da bis zur Spitze allmählig wieder verschmälert, am Seitenrande scharf auf- wärts gebogen, oben äulserst dicht und fein, auf den beiden letzten Segmenten etwas weniger dicht längsstrichelich punktirt, in der Mitte des 2ten und 3ten Ringes der Länge nach schwach dach- förmig erhaben und gegen die Seiten hin etwas eingedrückt, auf den folgenden der Quere nach eingedrückt, auf dem vorletzten neben dem Seitenrande mit einem erhabenen Längsfältchen geziert. Die Hinterbeine sind etwas verlängert, nebst den Tarsen dünn und schlank. Es liegen mir nur 2 Stücke vor, welche 2 zu sein scheinen. Myrmedonia marginata n. Sp. Elongata, sublinearis, subconvera, nitidula, anterius fortiter aspereque punctata, ferruginea, capite, elytris abdomineque posterius nigris, antennarum basi, pedibus elytrisque postice oblique testaceis; antennis crassiusculis apicem versus leviter incrassatis; thorace trans- verso posterius angustato, secundum marginem lateralem longitudi- naliter, ante scutellum transversim profundius impresso, medio late canaliculato, elytrius hoc parum longioribus et latioribus; abdomine polito sublaevigato. — Long. 14 lin. Eine der kleineren Arten von gestreckter ziemlich gleichbreiter Gestalt, durch die Färbung und die kräftige Punktirung des Vorder- körpers im Gegensatz zu dem glänzend glatten Hinterleib in hohem Grade ausgezeichnet, rostroth, der Kopf und die hintere Hälfte des Hinterleibes — ohne scharfe Abgrenzung — schwarz, die Flügel- decken schwarzbraun, hinten vom Nahtwinkel an in schräger Rich- tung gegen den Seitenrand hin gelb, die Fühlerbasis, die Beine und der After rothgelb. Der Kopf ist schmäler als das Halsschild, breiter als lang, die Augen wenig vorstehend, die Stirn gewölbt, ziemlich dicht und grob punktirt. Die Fühler sind kräftig, nach der Spitze zu noch verdickt, länger als Kopf und Halsschild, das äte Glied fast doppelt so lang als das 2te, das 4te und öte quadra- tisch, die folgenden allmählig an Breite zunehmend, die vorletzten fast doppelt so breit als lang, das Endglied kurz, kaum so lang als zur Staphylinenfauna West- Afrika's. 109 das I9te und 10te zusammen, stumpf zugespitzt. Das Halsschild ist um mehr als die Hälfte breiter als lang, an den Seiten vorn schwach gerundet, nach hinten verengt, vor den scharf rechtwinkeligen Hinterecken unmerklich ausgerandet, am Hinterrande sanft gerundet, an den Vorderecken etwas niedergedrückt und stumpf zugerundet; oben ist es der Quere nach leicht gewölbt, längs des Seitenrandes bis in die Seiten des Hinterrandes hinein in etwas schräger Rich- tung eingedrückt, so dafs der Seitenrand etwas aufgebogen scharf erhaben erscheint, vor dem Schildehen mit einer breiten, kurzen Grube versehen, welche in einen breiten, sich allmählig verflachenden, vor der Spitze erlöschenden Längseindruck übergeht; seine Punk- tirung ist dicht und grob, rauhkörnig, seine Behaarung sparsam, kurz und fein. Die Flügeldecken sind wenig breiter und etwas länger als das Halsschild, nach rückwärts kaum erweitert, am Hinterrande vor den stumpf abgerundeten Hinterecken seicht aus- gerandet, oben ziemlich flach, noch etwas dichter und gröber als das Halsschild, rauhkörnig punktirt und etwas dichter und deutlicher behaart. Der Hinterleib ist wenig schmäler als die Flügeldecken, nach der Spitze zu schwach verschmälert, oben auf den drei ersten Segmenten an der Basis der Quere nach eingedrückt, glatt, un- punktirt und unbehaart, nur an der Basis der einzelnen Ringe sparsam, an der des öten und 6ten Segments etwas dichter punktirt. — Geschlechtsunterschiede treten an den 3 mir vorliegenden Stücken am Hinterleibe nicht hervor; bei allen dreien ist der Hinterrand des ten oberen Segments breit abgerundet. Myrmedonia allternata n. sp. Elongata, sublinearis, nitida, rufo-testacea, capite, abdomine posterius elytrisque nigricantibus, his sutura anguste, apice latius rufo-testaceis; antennis apicem versus valde incrassatis; capite sub- orbiculato, thorace transverso basin versus angustato aequali elytris- que hoc longioribus et lateriobus crebrius fortiusque punctatis, ab- domine glabro, laevigato. — Long. 14 lin. In Gröfse, Gestalt und Färbung der vorhergehenden Art ähn- lich, durch andere Skulptur und keulenförmig verdickte Fühler vornehmlich abweichend. Der Körper ist oben wenig gewölbt, glänzend, der Vorderkörper sparsam und kurz, anliegend behaart, der Hinterleib glatt; der Kopf, die 3 letzten Hinterleibssegmente und die Flügeldecken sind schwärzlich, die letzteren an der Naht schmal, am Hinterrande breit rothgelb gesäumt, das Halsschild, die vorderen Hinterleibsringe und die Fühler und Beine sind roth- 20 E. Eppelsheim: Beitrag gelb. Der Kopf ist rundlich, fast so lang als breit, schmäler als das Halsschild, oben deutlich ziemlich sparsam punktirt. Die Fühler sind kaum länger als Kopf und Halsschild, nach der Spitze stark keulenartig verdickt, das erste Glied lang und ziemlich dünn, auch das 2te und öte Glied schlank und gestreckt, das 3te etwas kürzer als das 2te, das 4te schon quer, die folgenden allmählig stark verbreitert, die vorletzten mehr als 3mal so breit als lang, das Endglied dick, so lang als die 3 vorhergehenden zusammen, an der Spitze abgerundet. Das Halsschild ist um mehr als ein Drittel breiter als lang, an den Seiten vorn gerundet, nach rück- wärts verengt, mit abgerundeten Vorder- und Hinterecken, oben der Quere nach leicht gewölbt, mäfsig dicht, ziemlich kräftig punk- tirt, vor dem Schildchen zuweilen mit einem schwachen Quer- grübchen versehen. Die Flügeldecken sind um ein Drittel länger und breiter als das Halsschild, am Hinterrande neben den spitz vorstehenden Hinterecken etwas ausgeschweift, etwas stärker und sparsamer als das Halsschild punktirt. Der Hinterleib ist glänzend glatt, das 7te obere Segment fein und undeutlich punktirt. Geschlechtsunterschiede treten nicht deutlich hervor; bei dem einen meiner 3 Exemplare ist der Hinterrand des vorletzten unteren Segments in der Mitte ausgerandet; es scheint ein 2 zu sein. Aleochara (Baryodma) picipennis n. sp. Fusiformis, nigra, nitida, elytris piceis, antennarum basti testacea, pedibus piceo-testaceis; thorace parcius subtilius, elytris hoc brevio- ribus conferlissime asperatim, abdomine crebrius sat fortiter punc- tatis. — Long. 15 lin. Von der Gestalt der Al. bipunctata, aber 3mal kleiner, nach vorn und binten gleichmälsig verengt, glänzend schwarz, mit ein- farbig pechbraunen, matteren Flügeldecken. Der Kopf ist klein, stark herabgebogen, sparsam, ziemlich fein punktirt und nur mäfsig fein anliegend grau behaart. Die Fühler sind kräftig, fast so lang als Kopf und Halsschild, bis zur Mitte hin verdickt, von da bis zur Spitze fast gleichbreit, schwarz, die 3 ersten Glieder rothgelb, das 2te und öte ziemlich schlank, gleichlang, das 4te schon etwas breiter als lang, das Öte noch um die Hälfte breiter, die folgenden an Länge und Breite kaum verschieden, stark transversal, das End- glied länger als die 2 vorhergehenden zusammen, vorn zugespitzt, vor der Mitte deutlich knotig abgesetzt. Das Halsschild ist hinten so breit als die Flügeldecken, nach vorn stark verengt, mit nieder- gedrückten stumpf abgerundeten Vorderecken, an den Seiten und u 5 u ee zur Staphylinenfauna West-Afrika’s. 111 hinten gerundet, am Hinterrand beiderseits undeutlich ausgerandet, oben gewölbt, ziemlich sparsam und fein, wie der Kopf punktirt und behaart. Die Flügeldecken sind etwas kürzer als das Hals- schild, an den Hinterecken abgerundet, oben äufserst dicht, kräftig, reibeisenartig punktirt. Der Hinterleib ist vorn so breit als das Halsschild, nach hinten gleichmälsig und stark verengt, oben dicht und stark, auf dem 6ten Segment etwas weniger dicht punktirt, alle Punkte von hinten eingestochen, mäfsig fein anliegend behaart, am Hinterrand der beiden letzten Ringe rothbraun. Die Beine sind gelbbraun, die Tarsen heller. Beim g' ist der Hinterrand des 7ten oberen Ringes seicht aus- gerandet und fein und dicht crenulirt. Zwei Männchen. Gyrophaena angularis n.sp. Rufo-testacea, polita, capite, elytrorum angulis posticis abdomine- que posterius nigris; thorace brevissimo, valde Iransverso, lateribus rotundato, disco A-punctato, elytris hoc duplo longioribus parce indistincte punctatis, abdomine subtilissime alutaceo subopaco. — Long. 1 lin. Mas: Abdominis segmento superiore 7° apicem versus angu- stato, apice ipso truncato denticulisque quatuor, mediüs minoribus approzimaltis, ornato. Von der Gestalt und Grölse der G@. affinis, glänzend rothgelb, mit gleichfarbigen Fühlern und Beinen, der Kopf, die Hinterecken der Flügeldecken und die 4 letzten Hinterleibssegmente schwarz. Der Kopf ist etwas schmäler als das Halsschild, mit grolsen vorge- quollenen Augen, welche die ganzen Seiten des Kopfes einnehmen, die Stirn kaum gewölbt, an den Seiten einzeln, schwach und undeutlich punktirt, hinter dem Fühleransatze am Innenrande der Augen jeder- seits mit einem rundlichen seichten Grübchen versehen, oben mit wenigen vereinzelten abstehenden schwarzen Haaren besetzt. Die Fühler sind dünn, so lang als Kopf und Halsschild, die einzelnen Glieder an der Spitze mit abstehenden Härchen besetzt, das erste sehr gestreckt, auch die 2 folgenden sehr schlank und dünn, das 2te um die Hälfte länger und stärker als das 3te, das 4te etwas stärker aber kürzer als das 3te, das öte doppelt so breit als das „te, wie die folgenden verkehrt kegelförmig, so lang als breit, diese nehmen an Länge kaum ab, an Breite kaum zu, alle sind etwa so lang als breit, das Endglied ist etwas kürzer als die 2 vorletzten, stumpf zugespitzt. Das Halsschild ist sehr kurz und breit, etwa 112 E. Eppelsheim: Beitrag 24 mal so breit als lang, vorn gerade abgeschnitten, an den Seiten und dem Hinterrande gerundet, oben schwach gewölbt, wie der Kopf mit einzelnen abstehenden Härchen besetzt, auf der Mitte der Scheibe mit 4 ins Viereck gestellten Punkten geziert, von denen die vorderen einander etwas näher stehen als die hinteren. Die - Flügeldecken sind etwas breiter und doppelt so lang als das Halsschild, oben flachgedrückt, mit vereinzelten meist undeut- lichen Punkten und sparsamen, kaum sichtbaren, grauen anlie- genden Härchen besetzt. Der Hinterleib ist oben äulserst fein lederartig gewirkt, daher weniger glänzend als der Vorderkörper, schwarz, die 3 ersten Segmente hell rothbraun. Beim g' ist das 7te obere Hinterleibssegment nach der Spitze verengt, der Hinterrand desselben abgestutzt und mit 4 Zähnchen geziert, von denen die 2 mittleren einander ganz nahe gerückten viel kleiner und feiner sind als die beiden seitlichen stumpfen und breiteren. Ein einziges g'. Pygostenus microcerus Kr. Etwa ein Dutzend in der Gröfse sehr variirende Exemplare. Tanygnathus varicornis Woll. In grolser Anzahl. Philonthus quisquiliarius Gyll. Ebenfalls zahlreich, aus- schliefslich die Normalform mit dunkelgrünen Decken. Philonthus (Rabigus) nigriceps n.sp. Elongatus, gracilis, rufo-testaceus, capite nigro, abdomine rufo- fusco, antennis fuscis basi apiceqgue pedibusque testaceis; capite ob- longo thorace angustiore, hoc latiludine longiore antrorsum sub- angustato seriebus dorsalicus 5 punctatis, elytris thorace longioribus abdomineque creberrime subtiliter punctatis. — Long. 143—2 lin. Mas: Tarsis anterioribus leviter dilatatis, abdominis segmento penultimo ventrali apice acute triangulariter ezciso. Von der schlanken gestreckten Gestalt des Ph. pullus, ziemlich gewölbt, rothgelb, die Flügeldecken an der Basis und längs der Naht zuweilen bräunlich angelaufen, der Kopf schwarz, der Hinter- leib braunroth, gegen die Spitze zu etwas heller, die Fühler hell- braun mit hellerer Basis und Spitze, die Beine hellgelb. Der Kopf ist länglich, etwas schmäler als das Halsschild, nach hinten schwach verengt, oben wenig gewölbt, an den Seiten neben dem Innen- rande der Augen und in der Schläfengegend mit wenigen ziemlich feinen Punkten und sparsamen abstehenden, langen schwarzen Haaren besetzt, in der Mitte ganz glatt. Der Mund und die NEE ER zur Staphylinenfauna West- Afrika’s. 113 Taster sind gelblichroth, das Endglied der Kiefertaster konisch, vorn scharf zugespitzt. Die Fühler sind bräunlich, die drei ersten Glieder und das letzte hellgelb, zuweilen einfarbig rothgelb, so lang als Kopf und Halsschild, nach der Spitze zu äufserst schwach verdickt, die ersten Glieder sehr gestreckt, das te etwas länger als das 2te, von den folgenden die ersten länger, die vorletzten noch so lang als breit, das Endglied um die Hälfte länger als das 10te, innen schräg ausgerandet. Das Halsschild ist wenig länger als an der Basis breit, nach vorn sanft verengt, an den Seiten kaum, am Hinterrande leicht gerundet mit breit abgerundeten Hinter- und niedergebogenen zugerundeten Vorderecken, oben gewölbt, auf der Scheibe mit 2 Längsreihen von je 5 gleichweit von einander ab- stehenden feinen Punkten versehen, wie der Kopf sparsam ab- stehend schwarz behaart. Die Flügeldecken sind unmerklich breiter als der Hinterrand des Halsschildes und wenig länger als dasselbe, an der Spitze schräg nach dem Nahtwinkel zu abgestutzt, oben fein und äufserst dicht punktirt und anliegend grau behaart. Der Hinterleib ist so breit als die Flügeldecken, nach der Spitze zu leicht verschmälert, fein und sehr dicht punktirt und behaart, auf dem 7ten Segment sparsam punktirt. Beim g' sind die Vordertarsen etwas mehr als beim 2 er- weitert, und der Hinterrand des vorletzten Ventralsegmentes ist in der Mitte scharf dreieckig ausgeschnitten. In zahlreichen Exemplaren aufgefunden. Platyprosopus longicollis n. sp. Elongatus, angustus, linearis, dilute rufo-brunneus, capite ab- domineque piceo-rufis, antennis pedibusque ferrugineis, dense aureo- pubescens, ihorace glabro; capite oblongo thorace fere longiore dense subtiliter punctato, hoc latitudine longiore medio lateribusque utrin- que parce fortiter serialim punctato; elytris thorace parum longiori- bus dense, abdomine creberrime: subtiliter punctatis. — Long. 3} lin. Von langgestreckter, schmaler, gleichbreiter Gestalt, wenig -gewölbt, hell rothbraun, das Halsschild etwas lebhafter roth als die Flügeldecken, der Kopf und Hinterleib kastanienbraun, letzterer mit breit rostrothem Hinterrand der Segmente, die Fühler und Beine hell rostroth, — Kopf, Flügeldecken und Hinterleib dicht und fein punktirt und dicht nicht allzufein goldgelb behaart, daher wenig glänzend, das Halsschild glatt, unbehaart, lebhaft glänzend. Der Kopf ist länglich, fast etwas länger und so breit als das Halsschild, nach hinten nicht verengt, an den Seiten gerade, nur am Ueber- Deutsche Entomol. Zeitschr. XXIX. Heft I. 8 114 E. Eppelsheim: Beitrag gang in den Hals schwach eingeschnürt, oben dicht und fein, an den Seiten sehr dieht runzelig punktirt, eine wenig deutlich be- grenzte schmale Längslinie in der Mitte glatt, aufser der dichten goldgelben Behaarung noch mit einigen wenigen längeren abste- henden Haaren besetzt. Die Mandibeln sind schwarz, die Taster rothgelb. Die fadenförmigen Fühler sind um die Hälfte länger als der Kopf, das 2te Glied um die Hälfte kürzer als das 3te, von den folgenden die ersten 14mal, die vorletzten noch gut so lang als breit, das Endglied wenig länger als das lOte, an der Spitze schräg abgeschnitten. Das Halsschild ist etwas länger als breit, vorn und hinten gerade abgestutzt, auch an den Seiten ziemlich gerade mit abgerundeten Hinterecken, oben im Grunde ziemlich dicht, äufserst fein, kaum sichtbar punktirt, so dafs der Glanz der Oberfläche kaum gemindert wird, hart am Seitenrande mit untermischten gröberen und feineren Punkten besetzt, auf der Scheibe mit vier Längsreihen von länglichen groben und tiefen Punkten ge- schmückt, 2 mittleren mit je 5 und 2 seitlichen nach vorn abge- kürzten Reihen mit je vier Punkten, — glatt, unbehaart, nur am Seitenrande mit wenig dicht stehenden nicht allzufeinen Härchen besetzt, unter welche sich einige längere abstehende Haare mischen. Die Flügeldecken sind kaum breiter und etwas länger als das Halsschild, dieht und fein punktirt und behaart, an den Seiten nahe der Schulter und im hinteren Drittheil mit zwei abstehenden Borstenhaaren besetzt. Der Hinterleib ist nur sehr wenig schmäler als die Flügeldecken, bis unmittelbar vor die Spitze gleichbreit, oben äufserst dicht punktirt und behaart. Die Beine sind hell rostroth. Ein einziges Exemplar. Doiicaon castaneus n. Sp. Elongatus, sublinearis, densius griseo-pubescens, nitidulus, casta- neus, ore antennis pedibusque rufo-testaceis, abdominis segmentorum marginibus anoque ferrugineis; capite subrotundato parcius, thorace subquadrato elytrisgue hoc paullo longioribus et latioribus dense subtihius, abdomine cerebrius subtiliter punctatis. — Long. 53 lin. Mas: Abdominis segmentis ventralibus quinto sextoque medio longitudinaliter latiusgue profunde impressis, hoc apice medio emar- ginalto, seplimo per lolam fere longitudinem anguste fisso, fissurae marginibus relevatis, apice subtriangulariler exciso. Fem.: Abdominis segmento 7° ventrali apice producto, coch- learis instar excavalo, apice summo rolundalo. zur Staphylinenfauna West- Afrika’s. 115 In der gestreckten, gleichbreiten Gestalt unserem Lathrobium elongatum und geminum sehr ähnlich, aber dieser Gattung ange- hörig, kastanienbraun mit rothgelben Fühlern und Beinen, ziemlich glänzend, fein und mäfsig dicht grau behaart. Der Kopf ist rund- lich, so breit als das Halsschild, ein wenig breiter als lang, oben ziemlich sparsam kräftig punktirt, ein undeutlich begrenzter Raum in der Mitte glatt, unten noch kräftiger und tiefer punktirt als auf der Oberseite. Die fadenförmigen Fühler sind anderthalbmal so lang als der Kopf, das 3te Glied fast doppelt so lang als das 2te, von den folgenden die ersten gut um die Hälfte länger als breit, die vorletzten noch so lang als breit. Das Halsschild ist quadratisch, kaum länger als breit, an den Seiten gerade, an allen Ecken abgerundet, oben ge- wölbt, dicht und mälsig fein punktirt, in der Mitte mit einer schmalen durchziehenden glatten Längslinie. Die Flügeldecken sind etwas breiter und um ein Drittel länger als das Halsschild, wie dieses punktirt und behaart. Der Hinterleib ist vorn nur sehr wenig schmäler als die Flügeldecken, kaum dichter aber feiner als diese punktirt, an der Basis der vorderen Segmente kastanienbraun, in der hintern Hälfte derselben und auf den zwei letzten Ringen hell rothbraun. Beim g' ist das öte untere Segment in der hintern Hälfte, das 6te der ganzen Länge nach tief und breit eingedrückt, das letztere in der Mitte des Hinterrandes ausgerandet, das 7te hinten dreieckig ausgeschnitten, von der Spitze des Aussschnittes an bis fast zur Basis schmal und scharf gespalten, die Ränder der Spalte aufwärts geschlagen und erhaben., Beim 2 ist das 7te untere Segment lang vorgezogen, gegen die Spitze hin löffelförmig ausgehöhlt, an der Spitze. selbst abge- rundet. — Diese Art steht dem D. angolense am nächsten, welches Quedenfeldt irrthümlich als ein Lathrobium beschrieben hat. Eine Reihe von Exemplaren. Dolicaon limbatus n. sp. Elongatus, linearis, parallelus, nitidus, niger, thorace abdomine- que supra nigro-piceis, elylrorum sutura apiceque, abdominis segmen- forum marginibus anoque ferrugineis, antennis pedibusque testaceis; capite quadrato parcius, thorace oblongo elytrisgue hoc longioribus cerebrius sat fortiter, abdomine minus dense subtiliter punctatis. — Long. 21— 22 lin. Mas: Abdominis segmento inferiore 6° apice late indistincte emarginato, 7° triangulariter ezciso et longitudinaliter fisso, fissurae margimibus acute relevatis. SER 116 E. Eppelsheim: Beitrag Ganz von der gestreckten gleichbreiten Gestalt der vorher- gehenden Art, aber viel kleiner und anders gefärbt. Der Körper ist ziemlich gewölbt, glänzend, der Vorderkörper sparsam, der Hinterleib dichter und deutlicher graugelb behaart. Der Kopf und die Flügeldecken sind tief schwarz, letztere an der Naht und dem Hinterrande rostroth, das Halsschild und der Hinterleib dunkel pechbraun, letzterer mit schmal rostgelbem Hintersaum der ein- zelnen Ringe und mit rostrothem After, die Fühler und Beine sind hell gelbroth. Der Kopf ist quadratisch, so lang als breit, so breit als das Halsschild, nach hinten nicht verengt, mit stumpfen Hinter- ecken, oben etwas gewölbt, sparsam und kräftig punktirt, ein breiterer Längsraum in der Mitte glatt. Die Fühler sind etwa doppelt so lang als der Kopf, nach der Spitze zu leicht verdickt, das 3te Glied um die Hälfte länger als das 2te, von den folgenden die ersten länger als breit, die vorletzten breiter als lang, das End- glied kurz. Das Halsschild ist etwas länger als breit, an den Seiten gerade, an den Ecken abgerundet, oben etwas dichter als der Kopf punktirt, mit einer breiten glatten Längslinie in der Mitte. Die Flügeldecken sind kaum breiter und etwas länger als das Halsschild, wie dieses punktirt und behaart. Der Hinterleib ist fast so breit als die Flügeldecken, oben wenig dicht, ziemlich fein und seicht punktirt. Die Beine sind hell gelblichroth. Beim g ist das 7te untere Hinterleibssegment am Hinterrande scharf dreieckig ausgeschnitten, von der Spitze des Ausschnittes an bis zum vorderen Drittheil schmal und scharf gespalten, die Ränder der Spalte aufgeworfen und scharf erhaben. Vier Stücke. Lathrobium caffer Boh. Mehrere Stücke. Lathrobium subseriatum n. sp. Elongatum, lineare, subdepressum, densius pubescens, anterius sat fortiter punctatum, mitidum, piceum, capite nigro, abdominis segmentorum marginibus, ano, antennis pedibusque rufis; capite thoraceque quadratis, parallelis, illo parce hoc crebrius punctato, linea longitudinali media lata laevi; elytris thorace dimidio fere longioribus densius subseriatim, abdomine minus crebre sublilius punctatis. — Long. 3 lin. Mas: Abdominis segmento inferiore penultimo profunde sub- triangulariter ezciso. Von der gestreckten gleichbreiten Gestalt der vorhergehenden Art, oben weniger gewölbt, etwas flachgedrückt, ziemlich dicht, zur Staphylinenfauna West- Afrika’s. 117 nicht besonders fein, etwas abstehend graugelb behaart, glänzend, pechbraun mit schwarzem Kopfe, der Hinterrand der einzelnen Segmente, die Hinterleibsspitze, die Fühler und Beine röthlich. Der Kopf ist quadratisch, so lang als breit, so breit als das Halsschild, an den Seiten gerade mit stumpfen Hinterecken, oben sparsam, kräftig, an den Seiten etwas dichter und runzelig punktirt, in der Mitte in geringerer Ausdehnung glatt. Die Fühler sind schlank, fast so lang als Kopf und Halsschild, das Ste Glied um die Hälfte länger als das 2te, alle Glieder länger als breit, an der Spitze mit längeren abstehenden Haaren besetzt. Das Halsschild ist etwas länger als breit mit geraden parallel verlaufenden Seiten, stumpfen Vorder- und abgerundeten Hinterecken, oben ebenso kräftig, etwas dichter als der Kopf punktirt, in der Mitte von einer ziemlich breiten glatten Längslinie durchzogen. Die Flügeldecken sind wenig breiter und fast um die Hälfte länger als das Halsschild, neben der Naht der Länge nach eingedrückt, etwas weniger stark und tief als das Halsschild punktirt, die Punkte auf dem Rücken in mehr weniger regelmälsigen Längsreihen stehend, gegen die Spitze hin und auf dem umgeschlagenen Seitenrande verworren. Der Hinterleib ist etwas schmäler als die Flügeldecken, oben nicht dicht, ziemlich fein und seicht punktirt. Beim g' ist der Hinterrand des vorletzten unteren Hinterleibs- segments in der Mitte tief dreieckig ausgeschnitten, die Spitze des Dreiecks abgerundet. Ein Pärchen. Lathrobium incertum n. sp. Praecedenti simillimum, duplo majus, depressiusculum, nigrum, eljtris castaneis, antennis pedibus anoque ferrugineis; antennis elon- gatis gracillimis, capite thorace latiore antrorsum, hoc basin versus angustato quadratis, elytris subseriatim punctatis. — Long. 44 lin. Mas: Latet. In Gestalt und Punktirung mit der vorhergehenden Art fast vollkommen übereinstimmend, aber mehr als doppelt so grofs, in folgenden Punkten vornehmlich abweichend. Die Färbung ist eine dunklere, Kopf, Halsschild und Hinter- leib sind schwarz, letzterer mit rothbraunem Hinterrand der Seg- mente und rothem After. Die Fühler sind gestreckter und ver- hältnifsmäfsig dünner und schlanker, zurückgelegt über den Hinter- rand des Halsschildes hinausreichend, die einzelnen Glieder länger und gestreckter als bei der vorhergehenden Art. Der Kopf ist 115 E. Eppelsheim: Beitrag breiter als das Halsschild, so breit als die Flügeldecken, nach vorn verschmälert, während das Halsschild nach rückwärts verengt und die glatte Mittellinie desselben hinten erhaben ist. Die kastanien- braunen, gegen die Hinterecken zu schwärzlichen Flügeldecken wie der Hinterleib sind wie bei der vorhergehenden Art geformt und punktirt. Zwei Weibchen. Bei dem einen unausgefärbten Stücke ist der Körper rothbraun, der Kopf etwas dunkler. Cryptobium cribripenne n. sp. Nigrum, subnitidum, antennis fuscis basi apiceque testaceis, pedibus pallide flavis, anterius confertissime minus subtiliter punctatum; capite oblongo thorace latiore, hoc elongato, medio per totam longi- tudinem subcarinato, elytris thorace longioribus duploque latioribus, abdomine dense subtiliter punctato. — Long. 21 lin. Mas: Abdominis segmento inferiore 30% ante apicem lamina minuta transversa brevissima apice truncata denticulataque instructo, 4° callo transverso polito ornato, 6° medio fovea oblonga profunde impresso, 7° apice subrotundatim emarginato. Durch die gleichmäfsig dichte und ziemlich kräftige Punktirung des ganzen Vorderkörpers, wodurch der Glanz desselben erheblich herabgemindert wird, besonders ausgezeichnet, einfarbig schwarz, mit hellröthlichen in der Mitte bräunlichen Fühlern und hellgelben Beinen, oben ziemlich dicht und fein grau behaart. Der Kopf ist länglich, etwas breiter als das Halsschild, an den Seiten fast gerade, an den Hinterecken stark abgerundet, oben äufserst dicht und ziem- lich kräftig, gegen den Mund zu weniger dicht punktirt, von den Augen an nach vorn braunroth; die Mandibeln und die Maxillar- taster ebenfalls braunroth, letztere an der Spitze hellgelb. Die Augen stehen vor der Mitte des Kopfes. Die Fühler sind röthlich, das erste Glied an der Spitze und die 5 folgenden bräunlich, diese mit heller Basis der einzelnen Glieder; sie sind kürzer als Kopf und Halsschild, das 2te und 3te Glied schlank, das 3te nicht ganz um die Hälfte länger als das 2te, von den folgenden die ersten entschieden länger als breit, die vorletzten noch so lang als breit, das Endglied kurz, kaum länger als das 10te, an der Spitze ab- gestutzt. Das Halsschild ist um die Hälfte länger als breit, hinten fast nur halb so breit als die Flügeldecken, an den Seiten fast gerade, hinten ganz unmerklich, vorn etwas mehr eingezogen mit stark niedergebogenen breit abgerundeten Vorder- und stumpflichen Hinterecken, am Hinterrande gerade abgeschnitten, oben ziemlich zur Staphylinenfauna West- Afrika's. 119 gewölbt, wie der Kopf punktirt, in der Mitte der ganzen Länge nach von einer glänzend glatten, leicht kielförmig erhabenen Längs- linie durchzogen. Die Flügeldecken sind um ein Drittel länger als das Halsschild, fast noch dichter als dieses punktirt. Der Hinter- leib ist kaum weniger dicht, aber viel feiner als der Vorderkörper punktirt und glänzender als dieser, der Hinterrand der letzten Segmente zuweilen rothbraun. Die Beine sind blafsgelb, die Hüften hell röthlichbraun. Beim g' hat das 3te untere Hinterleibssegment vor der Mitte des Hinterrandes ein kleines, kurzes, niedriges, aufrecht stehendes, oben abgestutztes und gezähneltes Plättchen, an dessen Stelle bei dem folgenden Segment eine glänzend glatte Querschwiele tritt; das 6te ist in der Mitte von einer tiefen, im Grunde spiegelglatten Längsgrube durchzogen, das 7te am Hinterrande dreieckig ausge- randet mit abgerundeten Vorder- und Seitenecken des Ausschnittes. Wenige Exemplare. Cryptobium apicale n. sp. Piceum, nitidum, antennis, elytrorum humeris apiceque latius, abdominis segmentorum marginibus anoque rufis, pedibus pallide testaceis; capite oblongo-subovato thoracis latitudine crebrius, hoc laterıbus crebre fortiter, elytris confertim fortius, abdomine dense subtiliter punctatis. — Long. 24 lin. Mas: Abdominis segmento inferiore 6° medio apice leviter emarginato, 7° subrotundatim inciso. Pechbraun, glänzend, mäfsig dicht und fein schwarzgrau be- haart, die Fühler, ein schmaler Hintersaum der Segmente und der After, die Schultergegend und eine gegen den Seitenrand hin sich verbreiternde Binde an der Spitze der Flügeldecken hell rothbraun, die Beine blafsgelb, ihre Hüften röthlichbraun. Der Kopf ist kaum breiter als das Halsschild, annähernd eiförmig, oben wenig gewölbt, ziemlich dicht, nicht fein aber oberflächlich, etwas runzelig punktirt, die Punkte gegen den Mund zu aus gröberen und feineren gemischt, mit kürzeren anliegenden schwarzgrauen und sparsamen längeren abstehenden schwarzen Haaren besetzt. Die Augen stehen vor der Mitte des Kopfes. Die Mandibeln sind pechbraun, die Taster rothgeib. Die Fühler sind etwas kürzer als Kopf und Halsschild, schlank, röthlich, die 5 ersten Glieder an der Spitze pechbraun, das 3te Glied um die Hälfte länger als das 2te, von den folgenden die ersten fast doppelt so lang, die vorletzten noch etwas länger als breit, das Endglied kurz, an der Spitze abgeschnitten und 120 E. Eppelsheim: Beitrag plötzlich zugespitzt. Das Halsschild ist um ein Drittel schmäler als die Flügeldeeken, nicht ganz um die Hälfte länger als breit, an den Seiten fast gerade, vorn unmerklich mehr als hinten einge- zogen, oben gewölbt, dicht, grob und tief punktirt, mit einer breiten spiegelglatten Mittellinie, mit sparsamen abstehenden schwarzen Haaren besetzt. Die Flügeldecken sind um ein Drittel länger als das Halsschild, hinten in der Mitte gemeinschaftlich ausgerandet, an den Hinterecken breit abgerundet, oben etwas flachgedrückt, sehr dicht und ziemlich kräftig, runzelig, viel dichter und feiner als das Halsschild punktirt, dicht schwärzlich behaart, die Schulter- gegend bis gegen das Schildchen hin braunroth, eine an der Naht schmale, gegen den Seitenrand hin sich verbreiternde Binde an der Spitze heller roth. Der Hinterleib ist ziemlich dicht, fein punktirt. Die Unterseite ist fast einfarbig roth. Beim g' ist der Hinterrand des 6ten unteren Segments breit und seicht ausgerandet, das 7te an der Spitze mälsig tief rundlich ausgeschnitten mit einer glänzend glatten länglichen Stelle oberhalb des Ausschnittes. Ein einziges Jg. Cryptobium rugiceps n. sp. Sublineare, subdepressum, nigrum, nitidulum, capite antrorsum, thorace, elytrorum humeris suturaque rufo-piceis, abdominis seg- mentorum marginibus anoque rufis, antennis pedibusque ferrugineis; capite subquadrato ad oculos usque rugis subtilibus Iransversis con- fertissime obsito, apice confertim ruqulose punctato; thorace oblongo- quadrato lateribus, elytris hoc longioribus dense minus subtiliter, ab- domine minus crebre punctatis. — Long. 24 lin. Mas: Latet. Von ziemlich gleichbreiter, etwas flachgedrückter Gestalt, durch die eigenthümliche Skulptur des Kopfes besonders ausgezeichnet, mäfsig glänzend, ziemlich dicht grau behaart, schwarz, der Kopf vor den Augen, das Halsschild, die Schultern und die Naht der Flügeldecken rothbraun, die Ränder der Hinterleibssegmente und der After etwas heller roth, die Fühler und Beine rostroth. Der Kopf ist etwas breiter als das Halsschild, vom Hinterrande bis zu den Augen querquadratisch mit stumpf abgerundeten Hinterecken, vor den Augen plötzlich verschmälert und mit parallelen Seiten zum Vorderrand verlaufend, hinten bis zu den Augen mit dichten feinen Querrunzeln überzogen, vorn dicht, etwas runzelig punktirt. Die Mandibeln sind rothbraun, die Taster rostroth. Die Augen zur Staphylinenfauna West- Afrika’s. 121 liegen ziemlich in der Mitte der Seiten des Kopfes. Die Fühler sind kürzer als Kopf und Halsschild, einfarbig rostroth, die ersten Glieder gestreckt, das 2te und öte Glied gleichlang, von den fol- genden die ersten um die Hälfte länger als breit, die vorletzten schwach transversal, das Enudglied kurz, vorn abgestutzt. Das Halsschild ist länglich quadratisch, um ein Drittel länger als breit, mit fast gleichlaufenden Seiten, stumpfen Vorder- und kurz abge- rundeten Hinterecken, dicht, nur mäfsig fein punktirt, in der Mitte mit einer schmalen durchgehenden hinten leicht erhabenen Längs- linie. Die Flügeldecken sind um ein Drittel länger und breiter als das Halsschild und wie dieses punktirt. Der Hinterleib ist vorn pechbraun, von der Mitte an schwarz mit rothem Hinter- und Seitenrand der einzelnen Segmente und mit rothem After, oben nicht dicht aber fein punktirt. Die Beine sind rostroth. Das g' ist mir unbekannt geblieben. Ein einziges 2. Stilicus rubellus n. sp. Rufescens, abdomine apicem versus elytrisque obscure castaneis, his apice, anltennis pedibusque cum cozxis testaceis; capite elytris latiore suborbiculato thoraceque lateribus anterius angulato omnium creberrime subtilissimeque punctatis, opacis; elytris crebrius subtiliter punctatis punctisque pluribus majoribus subseriatim positis ornatıs, nitidis; abdomine subtilissime punctato tenuissimeque griseo-pubes- cente. — Long. 14 lin. Mas: Abdominis segmentis ventralibus sexto septimoque apice late leviter emarginatis. Von der Gestalt des St. orbiculatus, aber kleiner, durch Fär- bung und Skulptur gleich ausgezeichnet, mattröthlich, der Hinter- leib gegen die Spitze zu und die glänzenden Flügeldecken dunkel kastanienbraun, der breite Hinterrand der ersteren, die Fühler und die Beine sammt den Hüften gelblich. Der Kopf ist um ein Geringes breiter als die Flügeldecken, rundlich, oben äufserst dicht und fein punktirt, matt. Die Fühler sind etwas länger als der Kopf, das 2te und 4te Glied gleichlang, doppelt so lang als breit, das Ste um die Hälfte länger als die beiden einschliefsenden, von den folgenden die ersten so lang als breit, die vorletzten transversal, das Endglied lang eiförmig zugespitzt. Das Halsschild ist etwas schmäler als die Flügeldecken, an den Seiten vor der Mitte winkelig erweitert, von da in einwärts gebogener Linie rasch und stark nach vorn verengt, nach hinten sanfter in gerader Linie verschmälert, 122 E. Eppelsheim: Beitrag am Hinterrande gerade abgestutzt, oben wie der Kopf punktirt, matt. Die Flügeldecken sind doppelt so breit als der Hinterrand des Halsschildes und fast um die Hälfte länger als dasselbe, mäfsig dicht fein punktirt, mit 2 unregelmälsigen Längsreihen von je 4—5 gröberen tieferen Punkten. Der Hinterleib ist dieht und äufserst fein punktirt, äufserst fein und zart, anliegend grau behaart. Beim dJ' ist das 6te und 7te untere Hinterleibssegment an der Spitze breit und seicht ausgerandet. Ein einziges J. Sunvus bivittatus n. sp. klongatus, sublinearis, subtiliter cinereo-pubescens, rufus, an- tennis, pedibus elytrisque testaceis, his vitta oblonga laterali lata abdominisque segmento 6° nigris; capite elytrorum latitudine thorace- que breviter obovaio dense reticulato-punctatis, opacis, elytris tho- race longioribus nitidis crebre fortiter, abdomine minus crebre sub- tilius punctatis. — Long. 1 lin. Mas: Abdominis segmento inferiore 6% apice medio rotundatim emarginato, 7° acute triangulariter exciso. . Von gestreckter, ziemlich gleichbreiter Gestalt, wenig gewölbt, mälsig dicht grau behaart, roth, die Fühler, die Beine und die Flügeldecken gelblich, eine breite, längs des Seitenrandes bis zum hintern Drittel der Flügeldecken herablaufende und die Hälfte der Deckenbreite einnehmende Binde und das 6te Hinterleibssegment schwarz. Der Kopf ist so breit als die Flügeldecken, länglich quadratisch, hinten fast gerade abgeschnitten, an den Hinterecken abgerundet, oben ziemlich flach, dicht und fein netzförmig punktirt, matt, unten mälsig dicht, ziemlich kräftig punktirt. Die Fühler sind fadenförmig, etwas kürzer als Kopf und Halsschild, alle Glieder länger als breit. Das Halsschild ist etwas schmäler als die Flügel- decken, nur wenig länger als breit, verkehrt kurz-eiförmig, an den Seiten vor der Mitte gerundet erweitert, nach hinten sanft verengt, am Hinterrande schwach gerundet, oben wenig gewölbt, wie der Kopf punktirt, matt, am Seitenrande gleich dem Kopfe mit einzelnen wenigen schwarzen abstehenden Haaren besetzt. Die Flügeldecken sind wenig breiter und fast um die Hälfte länger als das Hals- schild, oben dicht und kräftig, leicht körnig punktirt. Der Hinter- leib ist schmäler als die Flügeldecken, nach der Basis zu leicht ver- engt, oben nur mälsig dicht, fein punktirt. Die Beine mit sämmt- lichen Hüften sind hellgelb. zur Staphylinenfauna West- Afrika's. 123 Beim & ist der Hinterrand des 6ten unteren Hinterleibsringes in der Mitte ausgerandet, mit einer dreieckigen eingedrückten Stelle hinter der Ausrandung, das 7te an der Spitze scharf dreieckig aus- geschnitten. Eine Reihe von Exemplaren. Sunius melanurus Küst. Wenige Stücke. Suntus simillimus n. sp. Rufus, elytris testaceis, macula posteriore sublaterali nigra, ab- domine rufo-fusco segmento 6° nigro, antennis pedibusque pallide flavis; capite subquadrato elytrorum latitudine thoraceque obovato dense subtilius reticulato-punctatis; elytris thorace longioribus cre- berrime fortius, abdomine crebrius minus subtihiter punctalis. — Long. 13 lin. In Färbung und Gestalt dem S. melanurus sehr äbnlich, etwas weniger flach, durch das längere Halsschild und die gefleckten Flügeldecken leicht zu unterscheiden, gestreckt, mälsig gewölbt, graugelb anliegend behaart, wenig glänzend, röthlich, die Flügel- decken gelblich, mit einem schwarzen Flecken, welcher in der hintern Hälfte derselben an den Seiten gelegen ist, jedoch den umgeschlagenen Seitenrand nicht berührt, der Hinterleib bräunlich- roth mit schwarzem, an der Spitze schmal hellgelbem 6ten Segment, die Fühler und Beine blafsgelb. Der Kopf ist von der Breite der Flügeldecken, so breit als lang, von den Augen an nach hinten unmerklich verengt, am Hinterrand wenig, an den Hinterecken deutlicher gerundet, oben dicht und ziemlich fein netzförmig punk- tirt, in der Mitte gewölbt, nach hinten und noch mehr nach vorn abgeflacht, an den Seiten mit wenigen abstehenden schwarzen Haaren besetzt. Die Fühler sind fadenförmig, etwas länger als der Kopf. Das Halsschild ist verkehrt eiförmig, etwas länger als breit, an der breitesten Stelle um ein Drittel schmäler als die Flügeldecken, an den Seiten vor der Mitte gerundet erweitert, nach hinten stark verengt, oben ziemlich gewölbt, wie der Kopf punktirt und behaart. Die Flügeldecken sind nicht ganz um die Hälfte länger als das Halsschild, oben dicht und stark runzelig punktirt, etwas länger und weniger fein als der übrige Körper behaart. Der Hinterleib ist vor der Spitze nicht schmäler als die Flügel- decken, nach der Basis zu nur wenig verengt, oben mälsig dicht und fein punktirt. Die Beine sind blafsgelb. Ein einziges 9. 124 E. Eppelsheim: Beitrag Sunius longecollis n. sp. Elongatus, testaceus, capite thoraceque rufis, antennis elongatis pedibusque pallide flavis; capite elytris latiore oblongo thoraceque oblongo-obovato dense subtiliter reticulato-punctatis; elytris Ihorace parum longioribus sat crebre minus fortiter, abdomine densius sub- tiliter punctatis. — Long. 12 lin. Mas: Abdominis segmento inferiore 7° apice medio latius emarginato. Von gestreckter Gestalt, Kopf und Halsschild röthlich, der übrige Körper gelblich, die Fühler und Beine blafsgelb. Der Kopf ist etwas breiter als die Flügeldecken, länglich, an den Seiten hinter den Augen und am Hinterrande in gemeinschaftlichem Bogen gerundet, oben in der Mitte gewölbt, nach hinten etwas abgeflacht, zwischen den Augen leicht quer eingedrückt, vor denselben flach, äulserst dicht und fein netzförmig punktirt, fein und kurz anliegend behaart, kaum glänzend. Auf der Unterseite ist der Kopf hinten zerstreut, in der Mitte ziemlich dicht und kräftig, gegen den Mund hin feiner netzförmig punktirt. Die schlanken fadenförmigen Fühler sind kaum kürzer als Kopf und Halsschild, auch die vorletzten Glieder noch um die Hälfte länger als breit. Das Halsschild ist länglich verkehrt eiförmig, gut um ein Drittel länger als breit, an den Seiten vor der Mitte gerundet erweitert, nach vorn in einwärts geschwungener Linie verengt, nach hinten in sanftem Bogen ver- schmälert, oben wenig gewölbt, an den Seiten in der Mitte seicht schräg eingedrückt, wie der Kopf punktirt und behaart. Die Flügeldecken sind mehr als doppelt so breit als der Hinterrand des Halsschildes, kaum um ein Drittel länger als dasselbe, mälsig dicht und stark punktirt, fein anliegend behaart. Der Hinterleib ist ziemlich dicht und fein, nach hinten zu allmählich immer feiner punktirt. Die Beine sind blafsgelb. Beim g' ist das 7te untere Hinterleibssegment hinten in der Mitte breit ausgerandet. Ein Pärchen. Sunius pictus n. Sp. Elongatus, subconvezus, niger, elytrorum apice anoque testaceis, thorace obscure fusco, pedibus pallide flavis geniculis hbüsque nigro- piceis, antennis elongatis gracillimis piceis apice albidis; capite suborbiculato elytris parum latiore thoraceque oblongo - obovato lateribus ante medium angulato subtiliter reticulato - punctatis et longitudinaliter strigosulis; elytris Ihorace vix longioribus crebre zur Staphylinenfauna West- Afrika’s. 125 fortiter, abdomine anterius fortius, apice subtilius minus crebre punctatis. — Long. 13 lin. Mas: Latet. Eine durch ihre Färbung sehr charakteristische Art, von ge- streckter weniger lach gedrückter Gestalt als die vorhergehenden Arten, schwarz, die Flügeldecken an der Spitze und der After - gelblich, das Halsschild mattbraun, die Fühler pechbraun, ihre 5 letzten Glieder weilslich gelb, die Beine sammt den Hüften blafs- gelb, die Knieen und Schienen pechfarbig. Der Kopf ist etwas breiter als das Halsschild, wenig länger als breit, hinter den Augen an den Seiten und dem Hinterrande in gemeinschaftlichem Bogen ge- rundet, oben in der Mitte der Quere nach gewölbt, nach vorn ab- geflacht, dicht und fein netzförmig punktirt und der Länge nach gestrichelt, kaum glänzend. Die dünnen fadenförmigen Glieder sind länger als Kopf und Halsschild, ihr 3tes Glied mehr als doppelt so lang als das 2te, die folgenden alle wohl 3 mal so lang als an der Spitze breit, die 6 ersten Glieder pechbraun, die 5 letzten weilslichgelb. Die Taster sind hell pechfarben, an der Spitze hell- gelb. Das Halsschild ist länglich verkehrt-eiförmig, um ein Drittel länger als breit und um ein Drittel schmäler als die Flügeldecken, an den Seiten vor der Mitte winkelig erweitert, von da plötzlich in einwärts geschwungener Linie nach vorn verengt, nach hinten allmählich verschmälert, hinter der Mitte seicht ausgerandet, oben wenig gewölbt, fast noch dichter als der Kopf längsgestrichelt und gerunzelt, ganz matt. Die Flügeldecken sind mehr als doppelt so breit als der Hinterrand des Halsschildes, wenig länger als dasselbe, oben gewölbt, vorn längs der Naht ziemlich breit und tief einge- drückt, dicht, kräftig und tief punktirt. Der Hinterleib ist vor der Spitze so breit als die Flügeldecken, nach vorn schwach verengt, auf den vorderen Segmenten ziemlich kräftig und nicht dicht, auf den beiden letzten dichter und feiner punktirt. Die Kniee und Schienen der hellgelben Beine sind pechbraun, die hintersten Schienen in der hintern Hälfte wieder hellgelb wie sämmtliche -Tarsen. Ein einziges 2. Scopaeus major n. Sp. Elongatus, subconverus, ommium creberrime subtilissimeque punctatus et pube tenuissima grisea obductus, sericans, subnitidus, piceus capite nigro, elytris dimidio posteriore antennisque rufis, ab- domine rufo - fusco segmentorum marginibus apiceque dilutioribus, 126 E. Eppelsheim: Beitrag pedibus testaceis; capite subquadrato, thorace oblongo, aequali, apice attenuato, elytris hoc longioribus. — Long. 13 lin. Mas: Abdominis segmento inferiore 6° apice late leviter emarginato, 7° late profundeque subtriangulariter ezeiso. Eine der grölseren Arten der Gattung, von gestreckter Gestalt, ziemlich gewölbt, äufserst dicht und fein punktirt und mit äulserst dichter, zarter und kurzer seidenglänzender Behaarung überzogen, daher nur wenig glänzend, pechbraun, der Kopf schwarz oder pech- schwarz, die Flügeldecken in ihrer hinteren Hälfte ohne scharfe Abgrenzung röthlich, der Hinterleib hellbraunroth mit röthlichem Hinterrand der Segmente und röthlichem After, die Fühler roth, die Beine rothgelb. Der Kopf ist quadratisch, an den Seiten zum Hinterrande gerade verlaufend, hinten fast gerade abgestutzt, an den Hinterecken kurz zugerundet, der Scheitel mit einer feinen kurzen Längsrinne. Die rothe Lefze ist hoch, an der Spitze mit 4 scharfen Zähnen bewaffnet, von denen die mittleren durch einen tiefen dreieckigen Ausschnitt von einander getrennt sind, während die äufseren fast in gleicher Höhe mit den mittleren liegenden nur durch eine kurze, hinten abgerundete Ausbuchtung von der letzteren geschieden sind. Die Fühler sind roth, gleich dick, kürzer als Kopf und Halsschild, das 3te Glied um die Hälfte länger und etwas schmäler als das 2te, von den folgenden die ersteren etwas länger als breit, die letzten noch so breit als lang, das Endglied kurz eiförmig zugespitz. Das Halsschild ist etwas schmäler als der Kopf und um gut ein Drittel schmäler als die Flügeldecken, um gut ein Drittel länger als breit, an den Seiten schwach gerundet, hinten etwas eingezogen, vorn vor der Mitte plötzlich in einwärts geschwungener Linie verengt, hinten gerade abgeschnitten, ohne deutliche Längslinie in der Mitte und ohne deutliche Basalgrübchen. Die Flügeldecken sind um die Hälfte länger als das Halsschild, in ihrer hintern Hälfte röthlichgelb. Der Hinterleib ist fast gleich- breit, vor der Spitze nur unmerklich erweitert. Die Beine sind gelblichroth. Beim g ist das 6te untere Hinterleibsseoment hinten der gan- zen Breite nach seicht ausgerandet, das 7te in der Mitte breit und tief dreieckig ausgeschnitten, die Spitze des Dreiecks abgerundet. In geringer Anzahl gefunden. Scopaeus fossiceps n. sp. Elongatus, linearis, subdepressus, pube subtili flavescente con- fertissime obductus, opacus, rufus, capile elytrisque nigro-piceis, zur Staphylinenfauna West- Afrika's. 127 antennis rufo-fuscis, pedibus rufo-testaceis; capite subguadrato medio canalicula tenui longitudinali ezarato, thorace oblongo apice aitenuato aequali, elytris hoc longioribus. — Long. 14 lin. Mas: Abdominis segmento ventrali 7° medio apice breviter triangulariter exciso. Von gestreckter, gleichbreiter, etwas flachgedrückter Gestalt, von nicht allzu feiner graugelber Behaarung so dicht überzogen, dals eine Skulptur unter derselben nicht wahrzunehmen ist, ganz matt, roth mit pechschwarzem Kopfe und ebenso gefärbten Flügel- decken, braunrothen Fühlern und rothgelben Beinen. Der Kopf ist quadratisch, fast etwas breiter als die Flügeldecken, an den Seiten gerade, am Hinterrande breit aber seicht ausgebuchtet, an den Hinterecken kurz abgerundet, in der Mitte von einer feinen vorn und hinten abgekürzten Längsrinne durchzogen. Die Lefze ist braunroth, ihre mittleren Zähne grols und scharf, die seitlichen undeutlich. Die Taster sind rothbraun. Die gleichbreiten Fühler sind braunroth, ziemlich dick, kürzer als Kopf und Halsschild, das öte Glied etwas dünner aber nicht kürzer als das 2te, das 4te und öte wenig länger als breit, die folgenden von gleicher Grölse, fast so lang als breit, das Endglied eiförmig zugespitzt. Das Halsschild ist um gut ein Drittel länger als breit und um ein Drittel schmäler als der Kopf, an den Seiten gerade, nach hinten kaum verschmälert, am Hinterrande gerade abgeschnitten, an den Hinterecken abge- rundet, an den Seiten vor der Mitte plötzlich und stark nach vorn verengt, oben ohne Längslinie und ohne Basalgruben. Die gleich- breiten Flügeldecken sind um ein Drittel länger und breiter als das Halsschild. Der Hinterleib ist vor der Spitze erweitert, ein- farbig roth. Die Beine sind rothgelb. Beim 5 ist der Hinterrand des 7ten unteren Hinterleibs- segments kurz dreieckig ausgeschieden. Zahlreicher als die vorige Art aufgefunden. Scopaeus pruinosulus n. Sp. Elongatus, linearis, pube brevissima tenuissima confertissime pruinosulus, parum nitidus, rufo - testaceus, capite Ihoraceque rufis; capite subquadrato, thorace elongato apice attenuato, elytris hoc longioribus. — Long. 14 lin. Mas: Abdominis segmento 6° ventrali apice late leviter emargt- nato, 7° profunde rotundatim exciso. In der Gestalt und in dem Verhältnifs der einzelnen Körper- theile zu einander der vorigen Art täuschend ähnlich, aber nur 123 E. Eppelsheim: Beitrag halb so grofs, heller gefärbt, ohne Kopfrinne und mit ganz anderer Geschlechtsauszeichnung des g', — einfarbig gelblichroth mit rothem Kopf und Halsschild, mit äufserst kurzer, feiner, grauer, dichter, reifartiger Behaarung bekleidet, wenig glänzend, ohne deutliche Punktirung. Der Kopf ist etwas länger als bei der vorhergehenden Art, im Uebrigen von gleicher Bildung, ohne Längsrinne in der Mitte, aber mit feinem, schmalem Scheitelgrübehen. Die Fühler sind kräftig, fast so lang als Kopf und Halsschild, das Verhältnifs der einzelnen Glieder ganz wie bei Se. fossiceps. Ebenso ist in der Form des Halsschildes kaum ein Unterschied von der vorher- gehenden Art zu erkennen, nur dafs in der vordern Hälfte der- selben zuweilen eine äufserst feine, glatte, leicht erhabene Längs- linie bemerkbar ist. Die Flügeldecken und der Hinterleib sind wie bei Sc. fossiceps. Die Geschlechtsunterschiede des & sind ganz ähnlich wie bei Sc. major ausgebildet, das 6te Bauchsegment ist hinten der ganzen Breite nach seicht ausgerandet, das 7te in der Mitte tief hufeisen- ähnlich ausgeschnitten. In ziemlicher Anzahl erhalten. Scopaeus tenuis n. sp. Elongatus, subdepressus, subtilissime pubescens, submitidus, piceus, elytris apicem versus dilutioribus, thorace anoque rufis, antennis pedibusque testaceis; capite thorace perparum latiore sub- quadrato, elytris thorace oblongo longioribus. — Long. # lin. Mas: Abdominis segmento 6° medio late minus profunde im- presso, apice medio emarginato, 7° medio utrinque longitudinaliter suboblique impresso, inter impressiones elevato-subplicato, apice ipso tenuiter subtriangulariter exciso. Zu den kleinsten Arten der Gattung gehörend, von schmaler, gestreckter, flachgedrückter Gestalt, äufserst fein behaart, mäfsig glänzend, ohne deutliche Punktirung der Oberfläche. Der Körper ist pechbraun, die Flügeldecken gegen die Spitze hin etwas lichter, das Halsschild und die Hinterleibsspitze roth, die Fühler und Beine rothgelb. Der Kopf ist quadratisch, etwas breiter als das Halsschild, an den Seiten fast gerade, am Hinterrand schwach aus- gebuchtet, an den Hinterecken abgerundet. Die Fühler sind etwas länger als der Kopf, nach der Spitze zu deutlich verdickt, das öte Glied so lang aber etwas schmäler als das 2te, das 4te wenig kürzer als das 3te, die folgenden allmählig etwas breiter werdend, die ersten fast noch länger als breit, die vorletzten leicht trans- zur Staphylinenfauna West- Afrika's. 129 versal, das Endglied kurz eiförmig. Das Halsschild ist um ein Drittel schmäler als die Flügeldecken, nicht ganz um die Hälfte länger als breit, an den Seiten fast gerade, vorn vor der Mitte nach der Spitze zu stark verengt, nach hinten ganz unmerklich verschmälert, mit stumpf abgerundeten Vorder- und Hinterecken, oben in der Mitte mit einer vorn schwachen, hinten deutlicher hervortretenden leicht erhabenen Längslinie, zu deren Seiten an der Basis sich je ein kleines schwaches, oft kaum sichtbares Grübehen befindet. Die Flügeldecken sind gut um ein Drittel länger als das Halsschild, der Hinterleib vor der Spitze erweitert, gegen die Basis hin allmählig verschmälert. Die Beine sind hell gelbroth. Beim g'! ist das 6te untere Hinterleibssegment in der Mitte der ganzen Länge nach breit aber seicht eingedrückt, hinten in der Mitte schwach ausgerandet; das 7te Segment hat in der Mitte zwei schräg verlaufende, nach hinten convergirende Längseindrücke, zwischen denen es fältchenartig erhaben ist; das Ende des Fält- chens verliert sich am Hinterrande in einen kleinen dreieckigen Ausschnitt, dessen Ränder schwach gewulstet erscheinen, Nur wenige Exemplare. Scopaeus laetus n. Sp. Subconvezus, nitidus, rufus, elytris nigris sutura apiceque rufo- testaceis, abdomine obscure fusco, opaco, pedibus testaceis; capite rotundato - quadrato, thorace latiore, koc subovato apice attenuato bası foveola gemina impresso, elytris thorace longioribus. — Long. 1 Iin. Mas: Abdominis segmentis 3° —6° medio fovea rotundata anum versus paullatim minore obsoletioreque impressis, 6° apice late levius subtriangulariter emarginato, 7° late rotundatim exciso. Von der Gestalt des Sc. laevigatus, aber viel kleiner und anders gefärbt, etwas gewölbt, auf dem Vorderkörper fein, dünn und hinfällig behaart, daher lebhaft glänzend, auf dem Hinterleib -äulserst dicht behaart, matt, ohne deutliche Punktirung der Ober- fläche. Die Farbe ist ein lebhaftes Roth, welches auf dem Kopf zumeist ein wenig dunkler ist als auf dem Halsschild, die Flügel- decken sind schwarz, an der Naht schmäler, an der Spitze breiter rothgelb gesäumt, der Hinterleib dunkelbraun, der After und zu- weilen auch der schmale Hinterrand der Segmente rothbraun, die Fühler röthlich, an der Spitze heller, die Beine gelblich. Der Kopf ist etwas breiter als das Halsschild, wenig breiter als lang, fast Deutsche Entomol. Zeitschr. XXIX. Heft I. I 150 E. Eppelsheim: Beitrag quadratisch, aber an den Hinterecken breit abgerundet, am Hinter- rande kaum seicht ausgeschnitten. Die Fühler sind kürzer als Kopf und Halsschild, das 2te Glied etwas länger und dicker als das Ste, dieses ünd das 4te fast gleich grofs, die folgenden an Stärke wenig verschieden, die ersten kaum länger als breit, die vorletzten kaum breiter als lang, das Endglied eiförmig. Das Hals- schild ist fast eiförmig, um ein Drittel schmäler als die Flügel- decken und um ein Drittel länger als breit, hinten leicht gerundet, vorn verengt, an den Seiten mit den Vorderecken sanft gerundet, oben gewölbt, an der Basis mit 2 tiefen länglichen Grübchen, welche durch eine schmale kielförmig erhabene, plötzlich erlöschende Längslinie von einander getrennt sind. Die Flügeldecken sind um ein Drittel länger als das Halsschild. Der Hinterleib ist fast gleichbreit, vor der Spitze äufserst wenig verbreitert. Beim g' hat das 3te bis 6te Segment auf der Unterseite in der Mitte ein rundliches Grübchen, welches je näher der Spitze des Hinterleibs desto kleiner und oberflächlicher wird, auf dem Sten Ringe also am stärksten und tiefsten, auf dem 6ten am klein- sten und seichtesten ist; der Hinterrand des 6ten Segments ist der ganzen Breite nach seicht dreieckig ausgerandet, der des 7ten Ringes der ganzen Breite nach bogenförmig ausgeschnitten. In geringer Zahl gefunden. Auch am Cap Verde zu Hause. Lithocharis peregrinan. sp. Elongata, subdepressa, dilute fusca, capite nigro, thorace rufo- .fusco, antennis pedibusque ferrugineis; capite orbiculato - subovato fere impunctato, nitido, thorace oblongo - quadrato ommium sub- tilissime indistincte, elytris hoc longioribus confertissime subtilhter, abdomine apicem versus attenualo basi crebrius apice parce minus sublihter punctatis. — Long. 2 lin. Mas: Abdominis segmento 7° ventrali apice semicirculariter ezciso, larsis unticis simplicibus. Von der: gestreckten Gestalt der L. obsoleta, wenig gewölbt, bräunlich, das Halsschild mehr röthlich, der Kopf schwarz, der Hinterleib in der Mitte etwas dunkler als an den beiden Enden, die Fühler und Beine rostroth. Der Kopf ist glänzend, wenig schmäler als das Halsschild, etwas länger als breit, am Hinterrande und den Hinterecken sanft gerundet, vor den Augen nach vorn verengt, oben nur in der Mitte etwas gewölbt, auf der Stirn in grolser Ausdehnung glatt, nur an den Seiten und dem Hinterrande zur Staphylinenfauna West- Afrika’s. 151 mit ziemlich dicht stehenden feinen Punkten besetzt, unter welche sich vereinzelte grölsere mischen; einige grölsere stehen auch vorn auf der Stirn oberhalb der Augen. Auf den punktirten Stellen ist der Kopf mäflsig dicht graugelb behaart und aufserdem sparsam mit längeren abstehenden Haaren besetzt. Der Mund und die Taster sind röthlich, an den Kiefertastern das 3te Glied etwas weniger verdickt und das 4te mit etwas breiterer Basis aufsitzend, als dies sonst in der Gattung der Fall zu sein pflegt. Die faden- förmigen Fühler sind kräftig, länger als Kopf und Halsschild, das äte Glied um mehr als die Hälfte länger als breit, die folgenden an Länge wenig verschieden, die vorletzten nur wenig kürzer aber nicht breiter als die vorhergehenden, noch entschieden länger als breit, das Endglied kaum länger als das 10te, scharf zugespitzt. Das Halsschild ist um ein Drittel schmäler als die Flügeldecken und um ein Drittel etwa länger als breit, an allen Ecken kurz abgerundet, vorn gerade abgeschnitten, hinten in der Mitte deutlich ausgerandet, an den Seiten fast gerade, nach hinten unmerklich verengt, oben glänzend, dicht aber äulserst fein, undeutlich und unbestimmt punktirt, dicht und fein anliegend gelblich behaart, an den Seiten mit einigen längeren Haaren besetzt, in der Mitte zu- weilen mit einer Spur einer eingedrückten Längslinie. Die Flügel- decken sind um ein Drittel länger als das Halsschild, äufserst dicht, fein punktirt und behaart, matt, die Behaarung etwas länger und weniger fein als auf dem Halsschild. Der glänzende Hinterleib ist nach der Spitze ziemlich stark verengt, oben nur mäfsig dicht und fein, länger und gröber als die Flügeldecken behaart, an den Seiten nach hinten zu und an der Spitze mit längeren Haaren nicht gerade sparsam besetzt, vorn mäfsig dicht, nicht fein, etwas ungleich, reibeisenartig, hinten allmählig viel sparsamer punktirt. Die Beine sind röthlich, lang und schlank, die Vorderschienen wie in der Gattung Scimbalium in beiden Geschlechtern innen in der Mitte ausgebuchtet, am hintern Ende der Ausbuchtung stumpf gezahnt, die Vordertarsen in beiden Geschlechtern einfach. Beim ' ist der Hinterrand des 7ten untern Hinterleibssegments breit halbkreisförmig ausgeschnitten, hinter der Ausrandung mit einer dreieckigen spiegelglatten Stelle versehen. Eine gröfsere Reihe von Exemplaren. Lithocharis nitidiventris n. sp. Elongata, subdepressa, densius minus subtiliter pubescens, obscure fusca, opaca, capite nigro abdomineque rufo-fusco medio obscuriore 9* 132 E. Eppelsheim: Beitrag nitidis, hoc segmentorum marginibus anoque, antennis pedibusque rufo - testaceis; capite subquadrato thoracis latitudine thoraceque oblongo-quadrato laevibus, elytris hoc longioribus creberrime subtiliter punctatis, abdomine apicem versus attenuato supra purce fortiter scabroso - punctato. — Long. 15 lin. Mas: Abdominis segmento 7° ventrali apice late subrotundatim emarginato. Ganz von der Gestalt der vorhergehenden Art, aber nur halb so grols und in vielen Punkten abweichend. Der Körper ist ge- streckt, nach hinten stark verschmälert, oben wenig gewölbt, ziem- lich dicht, wenig fein behaart, Halsschild und Flügeldecken matt, der Kopf und der Hinterleib glänzend; Halsschild und Flügeldecken sind schmutzig dunkelbraun, das erstere im hintern Drittheil heller rothbraun, der Kopf schwarz, der Hinterleib braun mit einem Stich ins Röthliche, das öte Segment schwarz, der Seiten- und Hinter- rand der einzelnen Segmente, die hintere Hälfte des 6ten und der ganze 7te Ring heller roth, die Fühler und Beine rothgelb. Der Kopf ist so breit als das Halsschild, etwas breiter als lang, quer- quadratisch, an den Seiten fast gerade, an den Hinterecken kurz abgerundet, oben glänzend, glatt, unpunktirt, nur an den Seiten mit wenigen undeutlichen Punkten versehen, mit dichter stehenden, halb anliegenden kürzeren und sparsamen abstehenden längeren Haaren besetzt. Der Mund und die Taster sind röthlich. Die Fühler sind kräftig, länger als Kopf und Halsschild, roth, an der Basis und Spitze heller gelb, das erste Glied sehr lang und stark, die beiden folgenden nur mälsig gestreckt, das Ste nur wenig länger als das 2te, von den folgenden die ersten entschieden länger als breit, die vorletzten noch so lang als breit, das Endglied etwas länger als das l0te, vorn kurz zugespitzt. Das Halsschild ist ganz und gar wie bei der vorigen Art gebildet, kaum um ein Drittel schmäler als die Flügeldecken, gut um ein Drittel länger als breit, oben matt, unpunktirt, ohne sichtbare Mittellinie, wie der Kopf behaart. Die Flügeldecken sind kaum um ein Drittel länger als das Halsschild, oben flach, äufserst dicht, fein punktirt, kaum feiner als dieses behaart. Der Hinterleib ist vorn schmäler als die Flügel- decken, nach hinten stark verengt, oben sparsam, grob und rauhb, reibeisenartig punktirt, weniger dicht als die Flügeldecken behaart, hinten an den Seiten uud an der Spitze mit längeren abstehenden Haaren besetzt. Beim g' ist der Hinterrand des 7ten Ventral- segments rundlich ausgerandet, die Vordertarsen einfach. In geringer Zahl erhalten. zur Staphylinenfauna West- Afrika's. 133 Medon Simoni n. sp. Minus elongatus, subconvezus, subtiliter pubescens, nitidus, obscure rufus, elytris anoque brunneo-testaceis, antennis pedibusque testaceis, abdomine rufo-fusco; capite transversim quadrato thorace sublatiore, hoc transverso, basin versus angustato, medio posterius carinulato, elytris thorace dimidio longioribus, abdomine subparallelo; capite thoraceque confertim fOrtius, elytris subtilius, abdomine sub- tilissime punctatis. — Long. 1 lin. Mas: Abdominis segmento 7° ventrali apice semicirculariter eXcisO. In der Gestalt dem M. debilicornis am ähnlichsten, noch etwas kürzer und gedrungener, namentlich das Halsschild kürzer und breiter, dunkler gefärbt und ganz anders punktirt. Die Farbe ist ein gesättigtes braunroth, die Flügeldecken und die Hinterleibsspitze sind heller bräunlichgelb, die Fühler und Beine rothgelb; die Ober- fläche des Körpers ist mälsig gewölbt, glänzend, fein, nicht sehr dicht behaart. Der Kopf ist querquadratisch, fast breiter als das Halsschild, hinten breit, aber seicht ausgerandet, in der Mitte des Hinterrands mit einem tief dreieckig eingedrückten Scheitelgrübchen, an den Seiten gerade verlaufend mit kurz abgerundeten, fast recht- winkeligen Hinterecken, oben dicht und kräftig punktirt, in der Mitte mit einer äulserst feinen, kaum sichtbaren glatten Längslinie. Die Fühler sind viel kürzer als Kopf und Halsschild, kräftig, nach der Spitze zu verdickt, das 2te Glied nur wenig länger aber um die Hälfte dicker als das Ste, wenig länger als breit, das 3te und 4te kaum länger als breit, fast quadratisch, das öte und 6te rundlich, kaum breiter als das 4te, die nachfolgenden rasch an Breite zu- nehmend, die beiden vorletzten doppelt so breit als lang, das End- glied kurz eiförmig, vor der Spitze schräg ausgerandet. DasHalsschild ist etwas schmäler als die Flügeldecken, nicht ganz doppelt so breit als lang, fast hexagonal, an den Seiten geradlinig und allmählig nach hinten leicht verschmälert, nach vorn plötzlich in einwärts geschwungener Linie stark verengt, am Hinterrande sanft abge- rundet, mit stumpfen Hinter- und Vorderecken, oben quer gewölbt, wie der Kopf punktirt, in der Mitte von einer feinen leicht erhabenen glatten Längslinie durchzogen, welche weder den Vorder- noch den Hinterrand erreicht. Die Flügeldecken sind um die Hälfte länger als das Halsschild, weniger gewölbt als dieses, oben eben so dicht und kaum feiner als dieses, aber etwas oberflächlicher punktirt, mit einem über die Hälfte der Länge reichenden ziemlich tiefen Längs- eindruck zu beiden Seiten der Naht. Der Hinterleib ist gleichbreit, 134 E. Eppelsheim: Beitrag ziemlich dicht, an der Basis der einzelnen Segmente äufserst dicht fein punktirt. Die Beine sind gelblich. Beim g! ist das 7te Ventralsegment am Hinterrande halbkreis- förmig, ausgeschnitten. Etwas zahlreicher als die vorige Art gesammelt. Meinem lieben Freunde Hans Simon als Zeichen meiner Dankbarkeit freund- schaftlichst gewidmet. Medon intermiztus n. sp. Minus elongatus, subconvezus, dense minus sublihiter pubescens, obscurius fusco-rufus, subopacus, elytris nitidis brunneo-testaceis, abdomine fusco, ano, antennis pedibusque testaceis; capite trans- versim quadrato thorace sublatiore, hoc transversim hexagonali posterius subcarinato basi 4-punctato, elytris thorace sesqui longiori- bus; capite thoraceque confertissime illo fortius hoc subtiliter, elytris crebre minus subtiliter punctatis, punctis majoribus subseriatim positis intermistis; abdomine parallelo subtilissime punctato. — Long. 14 Lin. Mas: Latet. Der vorigen Art täuschend ähnlich und in der Gesammtform des Körpers sowohl wie im Verhältnils der einzelnen Theile zu einander vollkommen mit derselben übereinstimmend, aber doppelt so grols, dunkler gefärbt, durch andere Skulptur des Vorderkörpers vornehmlich abweichend. Der Kopf ist querquadratisch, ein klein wenig breiter als das Halsschild, hinten sehr seicht ausgerandet, _ an den Hinterecken kurz abgerundet, oben äufserst dicht, ziemlich kräftig, runzelig punktirt und dicht, nicht gerade fein behaart, matt, ohne Scheitelgrube. Die Fühler sind ganz und gar wie bei der vorhergehenden Art gebildet. Ebenso ist in der Form des Halsschildes durchaus kein Unterschied von M. Simoni vorhanden, aber die Oberfläche ist viel dichter und feiner runzelig punktirt und viel dichter behaart, daher matt, die Längslinie in der Mitte ist gegen den Hinterrand zu deutlicher erhaben hervortretend und vor dem letzteren finden sich in der Mitte 4 gleichweit von ein- ander abstehende, quer gestellte Punkte, von denen die beiden mittleren stärker und tiefer sind als die äulseren. Die Flügeldecken sind um die Hälfte länger als das Halsschild, oben etwas tiefer und bestimmter punktirt als bei der vorigen Art und zwischen die gewöhnlichen Punkte sind gröbere, stärkere eingestreut, welche in 3—4 unregelmäfsige Längsreihen gestellt sind. Der Hinterleib ist wie bei M. Simoni geformt und punktirt. Zwei 2. Das d ist mir noch unbekannt. zur Staphylinenfauna West- Afrikas. 135 Die eben beschriebene Art unterscheidet sich von der vorher- gehenden durch bedeutendere Grölse, durch viel dichter punktirten matten Kopf und Halsschild, durch den Mangel des dreieckigen Scheitelgrübchens, durch die 4 Basalpunkte des Halsschildes und durch die eingemischten gröberen reihenweise gestellten Punkte der Flügeldecken. Der Lithocharis biseriata Er. scheint diese Art gleichfalls sehr nahe verwandt zu sein. Paederus sabaeus Er. (aestuans Boh.). Ein Stück. Paederus capensis Er. Ein Stück. Pinophilus brachycerus n. sp. Linearis, subconvexus, griseo-pubescens, nitidulus, niger, abdo- minis segmentorum marginibus pedibusque rufo-brunneis, antennis brevibus testaceis; capite crebre fortiter substrigoso-punctato fronte media laevi, thorace subquadrato linea media angusta posterius latiore laevi elytrisgue hoc longioribus dense fortiter profundeque rugose punclatis, abdomine crebrius minus subtiliter punctato. — Long. 34 lin. Mas: Latet. Von gestreckter gleichbreiter Gestalt, oben wenig gewölbt, mälsig dicht und fein graugelb behaart, ziemlich glänzend, schwarz, der Hinterrand der einzelnen Abdominalsegmente und die Beine rothbraun, die Taster und Fühler gelblich. Der Kopf ist etwas schmäler als das Halsschild, oben dicht, grob und tief punktirt, in der Mitte schmäler, nach vorn hin breiter glatt, am Vorderrande selbst wieder punktirt, die Punkte zumeist länglich mit längsge- runzelten Zwischenräumen. Die Mandibeln sind rothbraun, die Taster hellgelb. Die Fühler sind hell röthlichgelb, um die Hälfte länger als der Kopf, das 2te Glied nur wenig länger aber viel dicker als das 3te, von den folgenden die ersten etwas länger als breit, die vorletzten so lang als breit. Das Halsschild ist fast quadratisch, nur wenig breiter als lang, an den Seiten gerade, nach hinten kaum verschmälert, vorn gerade abgeschnitten, am Hinter- rande sanft gerundet, mit niedergedrückten kurz gerundeten Vorder- und stumpf zugerundeten Hinterecken, oben der Quere nach ge- wölbt, dicht, grob und tief punktirt, in der Mitte mit einer schmalen hinten breiteren und schwach erhabenen glatten Längslinie. Die Flügeldecken sind um ein Drittel länger als das Halsschild, neben der Naht der ganzen Länge nach beiderseits eingedrückt, oben dicht, fast noch gröber und tiefer als das Halsschild punktirt. Der Hinterleib ist nur wenig schmäler als die Flügeldecken, oben nur 136 E. Eppelsheim: Beitrag mäfsig dicht und fein punktirt, Die Beine sammt den Hüften sind rothbraun, die vordersten Beine sehr kurz und breit, ihre Schenkel stark verdiekt, auch ihre Schienen erweitert, ihre Tarsen kaum mehr als um die Hälfte breiter als das Schienenende. Das Z ist mir unbekannt. Ein einziges 2. Pinophilus reticulatus Fauv. i.. Linearis, deplanatus, parum nitidus, griseo-pubescens, dilute castaneus, antennis gracıllimis pedibusque rufo-testaceis,; capite tho- race paullo angustiore, hoc subquadrato basin versus subangustato linea tenwissima media laevi, elytris thorace longioribus; capite nitido sparsim, thorace elytrisque dense illo subtiliter his fortius sub- rugose, abdomine crebrius reliculato-punctatis. — Long. 3% lin. Mas: Abdominis segmentis ventralibus 3°—6° medio longitu- dinaliter angustius, 7° late profundeque impressis, impressionis late- ribus plicato- elevatıs. Von der flachgedrückten Gestalt des P. complanatus, ziemlich gleichbreit, wenig glänzend, hell kastanienbraun mit rothgelben Fühlern und Beinen. Der Kopf ist glänzend, etwas schmäler als das Halsschild, oben mit ganz vereinzelten, ziemlich kräftigen Punkten und aus diesen Punkten entspringenden abstehenden schwarzen Haaren besetzt, in der Mitte ganz glatt. Die Fühler sind äulserst schlank und dünn, länger als Kopf und Halsschild, das 2te Glied kaum kürzer aber doppelt so dick als das öte, das 4te etwas länger als das 3te, die folgenden allmählig an Länge ab- nehmend, die vorletzten noch mehr als doppelt so lang als breit, das Endglied scharf zugespitzt. Das Halsschild ist etwas schmäler als die Flügeldecken, querquadratisch, kaum um ein Drittel breiter als lang, vorn und hinten ziemlich gerade, an den Seiten unmerklich gerundet und nach hinten sanft verengt, mit stumpf abgerundeten Vorder- und stumpfwinkeligen Hinterecken, auf der Mitte des Rückens, besonders gegen die Basis zu, breit aber flach eingedrückt, in der Mitte von einer äufserst feinen, hinten leicht erhabenen Längslinie durchzogen, oben dicht und fein punktirt und graugelb behaart, wenig glänzend, gegen die Vorderecken zu etwas weniger dicht punktirt und glänzender. Die Flügeldecken sind kaum um ein Drittel länger als das Halsschild, am Hinterrande gemeinschaft- lich bogenförmig ausgerandet, an den Schultern abgerundet, oben flach, längs der Naht beiderseits eingedrückt, eben so dicht als das Halsschild aber viel stärker runzelig punktirt, mälsig dicht grau- zur Staphylinenfauna West- Afrıka's. 137 gelb behaart. Der Hinterleib ist wenig schmäler als die Flügel- decken, an der Spitze verengt, oben wenig dicht, nur mäfsig fein, netzförmig wie in der Gattung Palaminus punktirt. Die Beine sind verhältnifsmäfsig schlank, namentlich die Vorderbeine nicht besonders verdickt, die Vordertarsen wenig breiter als die Schienen. Beim g! ist das äte bis 6te Ventralsegment in der Mitte der Länge nach mit einem auf jedem folgenden Ringe schwächer werdenden Eindrucke versehen, so dafs also der des 3ten Segmentes am tiefsten, der des 6ten am oberflächlichsten ist, das 7te Seg- ment ist nur an den Seiten sparsam punktirt, in der Mitte glatt, von einer breiten tiefen Längsrinne durchzogen, deren Ränder kiel- förmig erhaben sind. Zwei @ und ein d.. Pinophilus infans n. sp. Deplanatus, linearis, griseo-pubescens, nitidus, rufus, abdomine fusco-rufo, pedibus rufo-testaceis, antennis pallide flavis; capite tho- racis fere latitudine, hoc subquadrato posterius parum angustato Iinea media latiore subelevata laevi, elytris thorace longioribus; capite sparsim, thorace parce, elytris abdomineque crebre fortius punctatis. — Long. 14 lin. Von der flachgedrückten Gestalt der vorhergehenden Art, drei- fach kleiner, heller gefärbt und anders punktirt. Der Körper ist röthlich mit einem leichten Stich ins Braune, der Hinterleib mehr bräunlich, die Beine rothgelb. Die Fühler blafsgelb, die Oberfläche ziemlich sparsam graugelb behaart, glänzend. Der Kopf ist wenig schmäler als das Halsschild, oben in der Mitte, am Vorderrande und in den Hinterecken mit einigen wenigen Punkten und aus diesen Punkten entspringenden abstehenden Haaren besetzt, sonst glatt, glänzend. Die Taster und Fühler sind blafsgelb, letztere kürzer als Kopf und Halsschild, das 2te Glied fast um die Hälfte länger und doppelt so dick als das 3te, die folgenden Glieder ganz wie bei der vorhergehenden Art gebildet, nur alle verhältnifsmäfsig etwas kürzer. Das Halsschild ist fast quadratisch, etwas breiter als lang, so breit als die Flügeldecken, vorn kaum ausgerandet, hinten an den Seiten mit dem Hinterrande in gleichmälsigem Bogen gerundet, nach hinten etwas verengt mit breit abgerundeten Hinter- und fast stumpfwinkeligen Vorderecken, oben ziemlich sparsam mälsig stark punktirt, an den Vorderecken ganz glatt, sparsam anliegend behaart, in der Mitte von einer breiteren, hinten kiel- förmig erhabenen glatten Längslinie durchzogen, beiderseits der- 138 E. Eppelsheim: Beitrag selben seicht eingedrückt. Die Flügeldecken sind kaum um ein Drittel länger als das Halsschild, hinten beiderseits schräg nach innen abgestutzt, an den Hinterecken abgerundet, die Schultern wenig vorstehend, oben mäfsig dicht, viel dichter aber nicht stärker als das Halsschild punktirt und dichter und etwas gröber behaart. Der Hinterleib ist kaum schwächer und weniger dicht punktirt als die Flügeldecken, die Punkte sind aber etwas rauher, von hinten eingestochen. Die Beine sind verhältnifsmäfsig kürzer und breiter als bei der vorigen Art, namentlich die Vorderbeine kurz und dick, ihre Tarsen fast doppelt so breit als die Schienen. Geschlechts- unterschiede sind mir nicht völlig klar geworden; beim g' scheint der Hinterrand des 6ten Ventralsegments etwas deutlicher aus- gerandet zu sein als beim 9. Oedichirus terminatus Er. 2 Stück. Ich schliefse hier die Beschreibung eines neuen Oedichirus vom Cap Verde an, welcher auf dem afrikanischen Festlande weiter verbreitet zu sein scheint, nach Fauvel’s brieflicher Mittheilung auch in Abyssinien vorkommt und wohl auch noch an der Gold- küste gefunden werden dürfte: Oedichirus melanurus n. sp. Oed. heteropygus Fauv. i.l. Rufo-testaceus, nitidus, parce pilosus, abdominis segmentis ultimis tribus nigris, elytris thorace longioribus. — Long. 3 lin. Von der Gröfse und Gestalt des Oed. terminatus, geflügelt, glänzend, sparsam lang gelblich behaart, mit Ausnahme der drei schwarzen letzten Hinterleibssegmente einfarbig rothgelb. Der Kopf ist rundlich, mit den schwarzen Augen fast etwas breiter als das Halsschild, zwischen denselben und vorn mit vereinzelten starken Punkten besetzt, hinter denselben ganz glatt, nur dicht am Hinter- rande noch mit wenigen Punkten. Die Taster sind gelblich. Die Fühler sind dünn und schlank, fadenförmig, so lang als Kopf und Halsschild, das 3te Glied fast etwas länger und um die Hälfte dünner als das 2te, die folgenden an Länge allmählig fast unmerk- lich abnehmend, alle viel länger als breit, die zwei letzten etwas stärker und kürzer als die übrigen, das Endglied lang eiförmig, scharf zugespitz. Das Halsschild ist um ein Drittel länger als breit, hinten nur halb so breit als die Flügeldecken, vorn an den Seiten erweitert mit breit gerundeten Vorderecken, nach hinten verengt, oben gewölbt, vorn und an den Seiten sparsam grob zur Staphylinenfauna West-Afriku's. 199 punktirt, in der Mitte von zwei tiefen im Grunde grob punktirten Furchen durchzogen, welche weit hinter dem Vorderrand beginnend bis kurz vor den Hinterrand reichen und einen kielförmig erhabenen Raum einschliefsen. Die Flügeldecken sind etwas länger als das Halsschild, an den Seiten leicht gerundet mit stumpf vorstehenden Schulterecken, hinten gemeinschaftlich bogenförmig ausgerandet, oben ziemlich gewölbt, sparsam mit groben, tiefen, hier und da gereihten Punkten besetzt. Der Hinterleib ist schmäler als die Flügeldecken, eylindrisch, oben etwas dichter und feiner in deutlichen Querreihen punktirt, das 7te Segment mit zwei langen geraden scharf zugespitzten Dornen bewaffnet. Die Beine sind hellgelb. Ein einziges 9. Edaphus africanus n. sp. Latior, posterius parce subtilissime pubescens, nitidus, laevis, rufo-testaceus; capite supra inter oculos linea transversa profundius impressa, antice breviter bisulcato; thorace subcordato, latitudine haud longiore basi 4-foveolato, elytris hoc duplo latioribus et plus duplo longioribus. — Long. $ lin. Von den beiden europäischen Arten durch die langen breiten Flügeldecken sehr abweichend, auf Kopf und Halsschild ganz glatt, auf den Flügeldecken und dem Hinterleib sparsam, äulserst fein und hinfällig behaart, glänzend, unpunktirt, rothgelb, auf dem Hinterleib kaum etwas dunkler. Der Kopf ist schmäler als das Halsschild, oben zwischen den Augen mit einer tief eingedrückten Querlinie, oberhalb derselben mit zwei kurzen Furchen, deren Zwischenraum und deren Seitenränder stumpf erhaben sind, so dafs der Vordertheil des Kopfes, von hinten betrachtet, mit drei kleinen Höckern bewaffnet erscheint. Die Taster sind hellgelb. Die Fühler sind röthlich, an der Basis heller, das erste Glied ist etwas dicker aber kaum länger als das 2te, dieses doppelt so lang und so dick als das 3te, das 4te und öte von gleicher Länge und Form wie das 3te; die fünf ersten Glieder sind cylindrisch, das erste und 2te doppelt so lang als dick, die drei folgenden wenig länger als breit; das 6te und Ste sind kürzer als die vorhergehenden und allmählig sich verbreiternd, knopfförmig, die drei letzten Glieder sind viel stärker als die übrigen und bilden eine deutlich abgesetzte Keule; das erste Glied derselben ist kurz, quer, doppelt so breit als lang und dreimal breiter als das vorhergehende, das 2te Glied der Keule ist fast quadratisch, doppelt so breit und fast dreimal so lang als das erste, das Endglied ist von der Breite des vorher- 140 E. Eppelsheim: Beitrag gehenden, eiförmig, stumpf zugespitzt. Das Halsschild ist leicht herzförmig, so breit als lang, vorn und hinten gerade abgeschnitten, an den Seiten vorn gerundet und schwach erweitert, hinter der Mitte schwach ausgerandet und nach hinten verengt, hinten nur wenig schmäler als am Vorderrande, oben gewölbt, vor der Basis quer eingedrückt und mit vier Grübchen, zwei mittleren längeren und zwei seitlichen queren, geziert, von denen die mittleren von einander durch eine längere, die seitlichen von den mittleren durch eine kürzere kielartige Falte geschieden sind. Die Flügeldecken sind an der Basis um die Hälfte breiter als der Hinterrand des Halsschildes, nach hinten schwach bogenförmig erweitert und am Hinterrand doppelt so breit als jener, mehr als doppelt so lang als das Halsschild; an den Schultern sind sie kurz und stumpf ab- gerundet, neben den Schulterhöckern an der Basis tief und breit eingedrückt, in der Vorderhälfte neben der Naht gemeinschaftlich schwach vertieft, ohne Nahtstreif und ohne erkennbare Punk- tirang. Der Hinterleib ist vorn so breit als der Hinterrand der Flügeldecken, kurz, nach hinten bogenförmig verengt, an den Seiten vorn hoch und breit, hinten schwächer gerandet, oben gewölbt, ohne deutlich wahrnehmbare Punktirung. Die Beine sind hellgelb. Ein einziges Stück. Fauvel, welchem ich das eben beschriebene Thier unter obigem Namen zur Ansicht schickte, theilte mir brieflich mit, dafs er diese Art unter dem nämlichen Namen aus Abyssinien (Bogos) in seiner Sammlung habe, und war so freundlich, mir ein Exemplar von da abzutreten. Bledius gemellus n. sp. Elongatus, subconvezus, subtiliter pubescens, subtilissime coria- ceus, subopacus, niger, elytris nigro-piceis, antennis ano pedibusque rufo-piceis; capite thoracis latitudine, hoc subtransverso medio canalı- culato elytrisque thorace latioribus et longioribus confertim subtilius, abdomine parcius fortiusque punctatis. — Long. 23 lin. Mas: Capite supra nitidulo, vertice excavato, fronte lateribus supra antennarum basin acutius anqulato-elevatis, thorace apice medio in spinam porrectam canalıculatam producto. Dem Bl. tricornis recht ähnlich, etwas kleiner und dunkler gefärbt und auf Halsschild und Flügeldecken viel dichter und feiner punktirt. Der Körper ist etwas weniger gleichbreit als bei Bl. tri- cornis, insofern die Flügeldecken im Verhältnifs zum Halsschild zur Staphylinenfauna West- Afrika’s. 141 breiter sind als bei der verglichenen Art, im Uebrigen von gleicher Gestalt, mäfsig gewölbt, oben überall dicht und fein lederartig gerunzelt, fast matt, auf dem Vorderkörper ziemlich dicht und fein, auf dem Hinterleib sparsamer graugelb behaart — schwarz mit dunkel pechbraunen Flügeldecken, röthlicher Hinterleibsspitze und rothbraunen Fühlern und Beinen. Der Kopf des 2 ist so breit als das Halsschild, oben leicht gewölbt, beiderseits der Fühlerwurzel stumpfwinkelig aufgeworfen, an den Seiten neben den Augen und hinten mäfsig dicht und fein, seicht punktirt, in der Mitte glatt mit einer feinen Querlinie zwischen den Fühlern und einer eben solchen hinter den Augen, welche beide in der Mitte ein rundliches Grübchen tragen. Die Fühler sind ganz wie bei Bl. tricornis ge- bildet, braun oder braunroth. Das Halsschild ist nicht ganz um ein Drittel schmäler als die Flügeldecken, um ein Drittel breiter als lang, an den Seiten bis über die Mitte gerade, dann rasch nach hinten verengt mit stumpf abgerundeten Hinterecken, vorn gerade abgeschnitten mit stumpfen Vorderecken, auf dem Rücken gewölbt, dicht und kräftig, aber nicht tief punktirt, mit gerunzelten Zwischen- räumen, in der Mitte mit einer hinter dem Vorderrande beginnenden, vorn breiteren Längsrinne. Die Flügeldecken sind um ein Drittel länger als das Halsschild, nach hinten wenig erweitert, dunkel pechbraun, hinten etwas lichter braun, ebenso dicht und kräftig, weniger runzelig wie das Halsschild, viel dichter und etwas feiner als bei Bl. tricornis punktirt. Der Hinterleib ist oben sparsam, fast noch gröber aber seichter als die Flügeldecken punktirt, an der Spitze röthlich. Die Beine sind rothbraun. Beim g' ist der Kopf unpunktirt, schwach glänzend, die Stirn vorn seicht der Länge nach, der Scheitel tief quer eingedrückt, die seitlichen Erhabenheiten neben der Einlenkungsstelle der Fühler sind höher und schärfer zugespitzt und der Vorderrand des Hals- schildes ist in ein horizontal stehendes gerades, nach der Spitze zu allmählig sich verschmälerndes, vorn zugespitztes rothbraunes Horn ausgezogen, welches oben eine durchgehende Rinne als unmittelbare Fortsetzung der Halsschildrinne trägt. Diese Art unterscheidet sich von Bl. tricornis durch geringere Gröfse, mattere Oberfläche, breitere und dunkler gefärbte Flügel- decken und dichtere Punktirung des Vorderkörpers, das g' aulser- dem durch viel niedrigeren schwächeren Stirnhöcker und vorn zu- gespitztes an der Spitze nicht bebartetes Halsschildhorn. In geringer Anzahl erhalten. Meine Sammlung besitzt auch ein Exemplar von Cap Verd. 142 E. Eppelsheim: Beitrag Bledius nitidicollis n. sp. Elongatus, sublinearis, nitidulus, niger, elytris versus angulos posticos, antennis pedibusque testaceis; capite opaco thoracis latitu- dine, fronte juxta antennarum insertionem leviter elevata, apice denticulis duobus minutis distantibus armata; thorace transverso, posterius rolundato, subtilissime alutaceo, subtiliter punclato, medio canaliculato; elytris hoc longioribus dense subtiliter, abdomine late- ribus parce indistincte punctatis. — Long. 12 lin. Mas: Mandibulis supra medium dente obtuso armatis, fronte leviter impressa denticulis apicalibus acutis. Etwas kleiner als Bl. verres, auf den Flügeldecken dichter punktirt, durch kürzere einfarbige Fühler und andere Bewaffnung der Stirn unterschieden, ziemlich gestreckt, fast gleichbreit, mäfsig gewölbt, fein behaart, glänzend, nur der Kopf matt, schwarz, die Hinterecken der Flügeldecken in grölserer Ausdehnung, die Fühler und Beine gelblich. Der Kopf ist so breit als das Halsschild, ganz matt, kaum deutlich punktirt, die Stirn beim ® flach, beim g! breit aber seicht eingedrückt, neben dem Fühleransatz beiderseits mit einem niederen stumpfen, rothgelben, beim g' etwas mehr vor- tretenden Höckerchen, am Epistom mit zwei winzigen Zähnchen bewaffnet, welche durch einen breiten Ausschnitt von einander geschieden sind. Die Fühler sind einfarbig rothgelb, : in beiden Geschlechtern gleichlang, fast so lang als Kopf und Halsschild, das te Glied um die Hälfte kürzer als das 2te, das 4te anderthalb- mal so lang, das öte so lang als breit, die folgenden allmählig verbreitert, die fünf letzten eine deutliche Keule bildend. Die Mandibeln und Taster sind braunroth, die ersten beim 2 unbewaffnet. Das Halsschild ist etwas schmäler als die Flügel- decken, um mehr als ein Drittel breiter als lang, vorn gerade ab- geschnitten, hinten an den Seiten mit dem Hinterrande gerundet, vorn an den Seiten bis über die Mitte geradlinig verlaufend mit stumpfen Vorderecken, oben quer gewölbt, äufserst dicht und fein lederartig gerunzelt, so dafs der Glanz der Oberfläche kaum ge- mindert erscheint und gegen den matten Kopf erheblich absticht, fein und ziemlich dicht punktirt und dünn und hinfällig grau be- haart, in der Mitte der ganzen Länge nach von einer feinen Längs- linie durchzogen. Die Flügeldecken sind nicht ganz um die Hälfte länger als das Halsschild, nach hinten kaum verbreitert, an den Hinterecken breit abgerundet, am Nahtwinkel klaffend, oben wenig gewölbt, dieht und fein, dichter als das Halsschild punktirt. Der Hinterleib ist sehr wenig schmäler als die Flügeldecken, einfarbig a en a nn at zur Staphylinenfauna West - Afrika's. 143 schwarz, glänzend, nur an den Seiten sparsam und undeutlich punktirt. Die Beine sind gelblich. Beim g' ist die Stirn leicht eingedrückt, die Fühlerhöcker etwas stärker und die kleinen Zähnchen am Vorderrande der Stirn etwas spitzer als beim 9; aufserdem sind die Mandibeln ober- halb der Mitte mit einem kurzen stumpfen Zahn bewaffnet. Von Bl. verres, abgesehen von der Grölse und Punktirung, durch einfarbig helle, viel kürzere, in beiden Geschlechtern gleich- lange Fühler, weit kürzere schwach ausgebildete Fühlerhöcker und durch winzige von einander abstehende, nicht genäherte Zähnchen der Vorderstirne unterschieden. Wenige Exemplare. Bledius cavus n. Sp. Elongatus, sublinearis, subconvezus, parce albido-pubescens, nitidus, capite thoraceque opacis, niger, elytris circa scutellum leviter infuscatis, antennis pedibusque testaceis; capite thorace sublatiore fronte profunde excavata, supra antennarum basin leviter obtuse elevata, apice denticulis duobus distantibus armata; thorace trans- verso subtiliter alutaceo medio canaliculato parcius, elytris dense subtiliter, abdomine lateribus sparsim indistincte punctatis. — Long. 14 lin. Mas: Fronte profundius excavata, epistomate spinus duabus suberectis subcurvalis munito. Von der Gröfse und Gestalt der vorhergehenden Art, durch etwas kürzere hellgelbe Flügeldecken, mattes Halsschild und in beiden Geschlechtern tief eingedrückte Stirn vornehmlich unterschieden, ziemlich gleichbreit, mälsig gewölbt, sparsam, nicht fein weilslich behaart, schwarz, die Flügeldecken hellgelb, in der Schildehen- gegend leicht gebräunt, die Fühler und Beine gelblich, der Kopf und das Halsschild matt, dicht, nicht allzufein lederartig gerunzelt, der übrige Körper glänzend. Der Kopf ist mit den Augen fast etwas breiter als das Halsschild, die Stirn tief ausgehöhlt, oberhalb der Fühlerwurzel beiderseits mit einem stumpfen rothgelben Höcker- chen, hinter dem Vorderrande mit 2 weit von einander abstehenden, gerade unter der Ansatzstelle der Fühler liegenden Zähnchen be- waffnet. Die Fühler sind einfarbig gelb, etwas kürzer als Kopf und Halsschild, das 2te Glied ist doppelt so lang als das 3te, das 4te etwas kürzer als das 3te, das 5te und 6te noch so lang als breit, die fünf letzten werden allmählig breiter und bilden ein wenig deutlich abgesetzte Keule. Der Mund und die Taster sind hellgelb, 144 E. Eppelsheim: Beitrag die Mandibeln rothbraun, in der Mitte in beiden Geschlechtern ge- zähnt. Das Halsschild ist wenig schmäler als die Flügeldecken, um mehr als die Hälfte breiter als lang, an den Seiten bis zum hintern Drittel sanft verengt, dann plötzlich unter stumpfem Winkel nach hinten eingezogen, vor der Mitte schwach ausgerandet, am Hinterrand sanft gerundet, vorn gerade abgeschnitten mit beinahe rechtwinkeligen Vorderecken, oben gewölbt, dicht lederartig ge- runzelt, nur mälsig dicht und fein punktirt, in der Mitte von einer durchgehenden feinen Längslinie durchzogen. Die Flügeldecken sind kaum um ein Drittel länger als das Halsschild, dicht und fein punktirt. Der Hinterleib ist nur an den Seiten vereinzelt, nicht fein aber seicht punktirt, an der äufsersten Spitze rothgelb. Die Beine sind gelblich. Beim & ist die Stirn noch tiefer ausgehöhlt als beim 2 und das Epistom ist mit zwei grölseren, halb aufwärts gerichteten, leicht gekrümmten Dornen bewaffnet. Drei Exemplare. Bledius fratellus n. sp. Elongatus, parallelus, subconverzus, anterius opacus confertim subtiliter flavido-pubescens, elytris abdomineque nitidulis, niger, elytris posterius oblique flavis, antennis pedibusque rufulis, femoribus supra piceatis; thorace subquadrato dense subtilissime punctato medio linea tenui impresso, elytris hoc longioribus confertim sub- tiliter, abdomine indistincte punctatis. — Long. 14 lin. Dem Bl, infans am nächsten stehend, ebenso gefärbt wie dieser, aber um das Doppelte grölser, mit breiterem mattem Halsschild und längeren, dichter punktirten Flügeldecken. Der Körper ist gestreckt, gleichbreit, mäfsig gewölbt, Kopf und Halsschild matt, die Flügeldecken und der Hinterleib ziemlich glänzend, der Vorder- körper dicht und fein anliegend gelblich behaart, der Hinterleib nur mit sparsamen, etwas längeren Härchen, besonders am Hinterrande der einzelnen Segmente besetzt, — schwarz, die Flügeldecken an der Spitze mit einer breiten, an der Naht am Anfang des hintern Drittels beginnenden und beiderseits schräg aufwärts gegen den Seitenrand hinziehenden hellgelben Querbinde, die Fühler und Beine röthlich, die Schenkel auf der Oberseite pechfarben. Der Kopf ist so breit als das Halsschild, die Stirn wenig gewölbt mit einer feinen Querlinie zwischen den Ansatzstellen der Fühler. Diese sind etwa doppelt so lang als der Kopf, das 2te Glied mehr als doppelt so lang und etwa doppelt so breit als das te, dieses mit den zwei folgenden von annähernd gleicher Länge, wenig länger zur Staphylinenfauna West- Afrika’s. 145 als breit, die nächstfolgenden fünf Glieder stärker und allmählig etwas verbreitert, die vorletzten nicht ganz doppelt so breit als lang, das Endglied so lang fast als die zwei vorhergehenden zu- sammen, eiförmig mit abgerundeter Spitze. Der Mund mit den Tastern und Mandibeln ist hell rotbbraun, letztere in der Mitte mit einem langen, fast gleichbreiten, vorn stumpfen Zahn. Das Hals- schild ist fast so breit als die Flügeldecken, quer quadratisch, vorn gerade abgeschnitten mit scharf rechtwinkeligen Vorderecken, an den Seiten bis zum hintern Drittel geradlinig, dann plötzlich unter stumpfem Winkel stark nach hinten verengt, am Hinterrand kaum halb so breit als vorn mit völlig verrundeten Hinterecken, oben gewölbt, in der Mitte von einer sehr feinen vorn und hinten ab- gekürzten Längslinie durchzogen, dicht und fein anliegend gelblich behaart, so dafs die äulserst feine dichte Punktirung nur schwer zu erkennen ist. Die Flügeldecken sind um ein Drittel länger als das Halsschild, dicht und fein punktirt und behaart, der Hinterleib an den Seiten sparsam und unbestimmt punktirt, an der äulsersten Spitze rothbraun. Die Beine sind gelblich, die obere Hälfte der Schenkel wenigstens bis in die Mitte pechfarbig. In einiger Zahl gefunden. Trogophloeus globicollis n. sp. Niger, antennarum basi pedibusque testaceis, cupite subtriangu- lari thorace angustiore thoraceque transversim suborbiculato dorso convezo aequali omnium creberrime subtilissimeque punctulatis, opacis; elytris thorace duplo fere longioribus nitidulis confertim distincte, abdomine nitido subtilissime punctatis. — Long. vix 1 lin. Dem Tr. despectus am nächsten stehend, aber fast doppelt so grols und durch andere Kopfbildung und anders geformtes Hals- schild ohne alle Eindrücke verschieden. Der Kopf ist fast drei- eckig, etwas schmäler als das Halsschild, von den grofsen stark vorstehenden Augen an nach hinten viel stärker verengt als bei Tr. despectus, oben leicht gewölbt, äufserst dicht und fein punktirt ‘und mit äulserst dichter und feiner hauchartiger Pubescenz bekleidet, matt. Die Fühler sind etwas kürzer als Kopf und Halsschild, schwarz, die zwei ersten Glieder bräunlich gelb, das 2te fast doppeit so lang und so diek als das 3öte, das 4te um die Hälfte feiner und kürzer als das Ste, so lang als breit, das öte entschieden länger als die beiden einschliefsenden und breiter als das 4te, kaum aber stärker als das 6te, die beiden folgenden von gleicher Gröfse, leicht trans- versal, die drei letzten entschieden stärker als die vorhergehenden, Deutsche Entomol. Zeitschr. XXIX. Heft I. 10 146 E. Eppelsheim: Beitrag das Endglied eiförmig, zugespitzt. Das Halsschild ist um mehr als ein Drittel breiter als lang, vorn gerade abgeschnitten mit tief herabgeschlagenen abgerundeten Vorderecken, an den Seiten vorn stark gerundet erweitert, nach hinten entschieden verengt, im oberen Drittel am breitesten, am Hinterrande und den Hinterecken leicht gerundet, oben gewölbt, wie der Kopf punktirt und behaart, matt. Die Flügeldecken sind fast doppelt so breit als der Hinterrand des Halsschildes und fast um die Hälfte länger als dasselbe, auf dem Rücken ziemlich flach gedrückt, äufserst dicht, fein aber entschieden punktirt; ihre Behaarung ist etwas deutlicher und länger als die des Kopfes und Halsschildes, aber ebenfalls aufserordentlich fein. Der Hinterleib ist dicht und äufserst fein punktirt. Die Beine sind röthlichgelb. In ungeheurer Anzahl gesammelt; ich glaube, dafs die Zahl gering gegriffen ist, wenn ich von 10,000 Stücken spreche. Das Thier scheint nach Art unserer kleinen Oxytelus- Arten in der Dämmerung haufenweise zu.schwärmen. Ueber den Fang desselben siehe Einleitung. Trotz der habituellen Aehnlichkeit mit Tr. despectus ist die neue Art doch ihrer Kopfbildung wegen nicht zur Untergattung Troginus zu stellen. In der Beschaffenheit der Fühler steht sie zwischen den ächten Trogophloeen und den Taenosomen gleichsam in der Mitte. Systematisch scheint mir dieselbe am richtigsten hinter Tr. politus gestellt. Trogophloeus Koppi n. sp. Elongatus, nitidulus, subtilissime tenuissimeque griseo-pubescens, piceus, capite nigro, antennarum basi, pedibus elytrisque testaceis; thorace transversim subcordato, basın versus angustato dorso 4 foveo- lato, elytris hoc dimidio longioribus confertim subtiliter punctatis. — Long. 1—1+ lin. | Ganz von der Gestalt des Tr. corticinus und unreifen Stücken desselben täuschend ähnlich, etwas grölser, durch längere stärkere Fühler und constant hellere Färbung abweichend. Der Körper ist gestreckt, etwas flach, überall äufserst zart und fein greis behaart, daher nur mattglänzend, äufserst dicht und fein punktirt, pechbraun oder röthlich-pechbraun mit schwarzem Kopfe und gelblichen Flügel- decken und Beinen. Der Kopf ist wenig schmäler als das Hals- schild, die Stirn vorn neben dem Fühleransatze beiderseits mit einem länglichen Eindruck versehen. Der Mund und die Taster sind rothgelb. Die Fühler sind rothbraun, an der Basis und Spitze zur Staphylinenfauna West- Afrika's. 147 etwas heller, kräftig, wenig länger als Kopf und Halsschild, nach der Spitze allmählig stark verdickt, das 2te Glied etwas länger und dicker als das Ste, dieses kaum um die Hälfte länger als breit, das 4te leicht quer, die folgenden allmählig mehr und mehr ver- breitert, die letzten drei daher keine deutlich abgesetzte Keule bildend, die vorletzten um mehr als die Hälfte breiter als lang, das Endglied kurz eiförmig, zugespitzt. Das Halsschild ist etwas schmäler als die Flügeldecken, an den Seiten vorn gerundet er- weitert, nach hinten verengt, am Hinterrande mit den Hinterecken gerundet, vorn gerade abgeschnitten mit stumpf zugerundeten Vorder- ecken, oben wenig gewölbt, in der Mitte der Scheibe mit vier deutlich getrennten Grübchen, zwei oberen längeren und zwei unteren queren, zwischen denselben leicht erhaben. Die Flügel- decken sind nicht ganz um die Hälfte breiter als der Hinterrand des Halsschildes, fast um mehr als die Hälfte länger als dasselbe, auf dem Rücken flach, fein und äufserst dicht punktirt, vorn neben der Naht beiderseits kurz eingedrückt. Der Hinterleib ist äufserst fein und unbestimmt punktirt. Die Beine sind rothgelb. Ebenfalls in grofser Anzahl, aber bei Weitem nicht so häufig als die vorige Art und ganz auf dieselbe Weise von Herrn Kopp gefangen, dem ich die Art dankbarlichst dedieire. Ich würde dieselbe für eine unreife Form des Tr. corticinus halten, wenn nicht hunderte von Stücken die gleiche Färbung hätten und die Fühler nicht constant länger und stärker wären mit queren vorletzten Gliedern und nicht deutlich abgesetzter Keule. Synopsis of the Philonthini of Boreal America by George H. Horn M. D. In dieser fleifsigen Arbeit werden neben Philonthus nur die sattungen Cafius und Actobius angenommen; das Material ist wesentlich durch die Sammlungen unserer früheren Mitglieder Henry Ulke in Washington und E. A. Schwarz aus Liegnitz (jetzt im Agrieultur- Departement) vermehrt. Von 85 Philonihus- Arten sind über 50 neue! Die 23 Actobius-Arten, zu denen der bekannte Philonthus cinerascens Grav. gehört, sind fast sämmtlich neu (21 unter 23), von den 10 Cafius- Arten nur 2. Deutschland hat etwa 70 Philonthus-Arten. Eine Anzahl von Arten hat Fauvel zur Ansicht za und mit Namen belegt, die meist a sind. . G. Kraatz. | 10* [ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft I.] Thos. L. Casey’s Revision of the Stenini of America North of Mexico, besprochen von Dr. @G. Kraatz. Wir glaubten durch Erichson’s Genera et Species Staphylinorum eine ungefähre Idee von der Zahl der exotischen Arten vieler Staphylinen-Gattungen zu haben, namentlich auch von der der nord- und südamerikanischen, von denen die Herren Zimmermann und Moritz ziemlich viele gesammelt hatten. Dafs die Zahl der exotischen Arten indessen eine ungeahnt grofse, zeigt uns Casey’s Revision sehr deutlich. Der fleilsige Autor beschreibt auf 206 eng- gedruckten Seiten grols Octav 174 Stenini, von denen drei auf die Gattung Dianous, 130 auf Stenus, 41 auf Areus kommen; davon sind ihm nur 4 Stenus und ein Areus unbekannt geblieben. Diese Gattung umfalst die Arten mit deutlich gelapptem vierten Fuls- gliede, unter welchen sich übrigens nur vier mit gerandetem Hinter- leibe befinden. Von den Stenen mit einfachem viertem Glied (Fufsgliede) wird die Untergattung Muticus mit zwei Arten abge- zweigt, deren Fühlerglieder nach der Spitze zu deutlich verbreitert sind. Unter den 130 echten Stenus- Arten sind etwa 20 früher beschrieben, von denen vier dem Autor indessen ganz unbekannt geblieben sind, also sind 110 neu. Von den Areus-Arten waren fünf durch Erichson beschrieben, also 36 neu. Eine Anzahl Arten sind von Crotch, Fauvel und Schwarz in litteris benannt. Dieser letztere ist ein Deutscher (Schlesier), der in Berlin studirte und dann nach Amerika auswanderte, wo er sehr fleilsig gesammelt hat. Leider hat er mit seiner Heimath wenig Verbindungen unter- halten. Von den beschriebenen Arten sind 32 der Atlantic Region eigenthümlich, 33 der Lake Region, 50 der Pacific Region, 24 den beiden ersteren gemeinsam, keine den beiden letzteren, fünf allen drei. Die Beschreibungen sind sehr ausführlich, leider nur in englischer Sprache gegeben, die Geschlechtsunterschiede am Ab- domen, wo ein oder beide Geschlechter bekannt waren, hervor- gehoben. Der Verfasser hat einige Ex. seiner werthvollen Arbeit zur Vertheilung an Mitglieder des Vereins gesendet, wofür ich ihm in deren Namen hier herzlichen Dank sage. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft I.] Ueber Los Estafilinos de Buenos Aires por Felix Lynch Arribälzaga (Separatabdruck aus dem Boletin de la Academia Nacional de Ciencias de Cordoba, tom. VII), Buenos Aires 1885, und einige allgemeine systematische Gesichtspunkte von Dr. @G. Kraatz. Die durch die Freundlichkeit des Verfassers mir vorliegende Bearbeitung der Staphylinen-Fauna von Buenos Aires muls als eine sehr tüchtige bezeichnet werden; aus der Sorgfalt, die der Verfasser auf dieselbe verwendet hat, kann auch mit Recht auf seine Lust und Befähigung zur Sache geschlossen werden. Viele unserer europäischen Arbeiter könnten an derselben ein Beispiel nehmen, denn unzweifelhaft droht der eiserne Fleils, welcher zu einer tüchtigen Arbeit gehört, immer mehr auszusterben und wir erhalten zusammengeschriebene Monographien, mit denen z.B. der Abbe de Marseul seit Jahren die entomologische Welt beschenkt, weiche im Grunde nur wenig nützen. Die Arbeit ist. 392 Seiten stark und umfafst nur 118 Arten, von denen die Aleocharini jedenfalls noch stark vermehrt werden, indessen scheint Brasilien entschieden nicht so reich an Staphylinen als Nord- Amerika. Die Beschreibungen sind sehr sorgfältig in lateinischer Sprache abgefalst, die Gattungsdiagnosen ebenfalls unter angemessener Be- rücksichtigung der Mundtheile; aufserdem sind noch überall aus- führliche lateinische Tabulae generum vorangeschickt, welche die Uebersicht und Auffindung der Genera erleichtern. Der Verfasser hat sich mit Fauvel und Sharp in Verbindung gesetzt und dadurch seiner Arbeit einen erhöhten Werth verliehen. Ich mache bei dieser Gelegenheit darauf aufmerksam, dafs es total falsch ist, anzunehmen, dals die Systematik aller Käferfamilien auf denselben Prineipien beruhe. Bei den Staphylinen ist sie allerdings zum grolsen Theil eine ähnliche, wie bei den Carabicinen. Man hat aber bei der Systematik das erste und leichteste Hülfsmittel, die Beachtung der Heimath, mit Unrecht noch viel zu sehr ver- nachlässigt. Bei den Staphylinen hat dieselbe allerdings nicht viel 150 G. Kraatz: über Los Estaflinos zu sagen und Leucoparyphus ist ja fast über alle Welttheile ver- breitet, die Gattung Brachida Thoms. (Homalotae rotundatae Er.), auch in Brasilien einheimisch etc. ete. Bei den Cetoniden dagegen ist das Vaterlandiin erster Linie zu berücksichtigen; davon hatte Lacordaire noch durchaus keine richtige Idee. Der Catalog Harold giebt aber von der richtigen Berücksichtigung des Vaterlandes einerseits und von der total falschen Auffassung des Gattungsbegriffes andererseits ein deutliches Bild, denn bei ihm bilden fast sämmtliche neuholländische Cetoniden-Gattungen noch die (natürliche!) Gattung Schizorrhina!!! Die Classifikation der Cetoniden ist sehr gut möglich, ohne die Mundtheile zu berücksichtigen; eine zu ängstliche Rücksicht auf dieselben hat sogar mehrfach zu Irrthümern geführt. Eine Olassifikation der Aleocharini ohne Rücksicht auf die Mund- theile der Aleocharini ist völlig verfehlt! Der jetzige Catalog derselben enthält in systematischer und mehrfach auch in anderer Hinsicht recht grobe Fehler. Die Stellung der Gattung Placusa zwischen Homalota und Thectura ist absolut falsch, ebenso die der Gattung Brachida zwischen Gyrophaena und Oligota; Brachida ist zunächst Homalota verwandt und Placusa zunächst mit Gyrophaena. Das lernt man aus den Mundtheilen mit Sicherheit. Die natürliche Classifikation der Cetoniden wird zum grolsen Theil Hand in Hand gehen mit der der Pflanzen; wie auch schon richtig bemerkt wurde, dafs manche Schmetterlinge bessere Bota- niker sind, als die Menschen, d.h. dafs die bisherige Gruppirung mancher Lepidopteren eine falsche war; die Arten, welche an ver- wandten Pflanzen leben, sind wesentlich auch im Systeme näher aneinander zu stellen, als bisher geschehen war. Je länger ich mich mit dem Studium der Käfer befasse, um so mehr sehe ich ein, dals die Schaum’sche Furcht vor neuen Gattungen zum grolsen Theil eine Gespensterfurcht war, obwohl sehr tüchtige Entomologen, wie Lacordaire, und der Catalog Harold seinen Anschauungen gefolgt sind. Es stehen noch heut die meisten unter dem Druck der alten Ansicht, dafs die alte Gattung Carabus eine natürliche sei und doch ist sie nur ein Conglomerat gröfserer Carabieinen. Thomson hat zuerst angefangen, etwas aufzuräumen, aber auch er hat noch nicht den richtigen Weg gefunden, nur hier und da angebahnt. Dieses einmal gelegentlich auszusprechen, hielt ich für meine Pflicht, da der Amerikaner Hr. Dr. Geo. H. Horn, wie sein Freund Hr. Dohrn berichtet (Stett. Ent. Zeit. 1885, p. 21), von Personen gesprochen hat, die mit dem Mibi-itsch (Mihikrätze) befallen waren. Dafs in der Natur nur Arten existiren, ist eine de Buenos Aires por Felix Lynch Arribalzaga etc. 151 alte Sache, die jetzt zwar von manchen Seiten mit Aufwendung der verschiedenartigsten Mittel bestritten wird; jedenfalls führt aber die Aufstellung zu vieler Gattungen zu einem ganz anderen, besseren Resultate, als die von zu wenigen; das Einziehen ist ja gestattet und unterliegt der Kritik. Herr Arribälzaga setzt seinen Autornamen hinter Arten, welche er in andere (Gattungen stellt als Erichson; er nennt also z. B. Aleochara verberans, Baryodma verberans (Er.) Arribalz. Da ihm hierin die Deutschen schwerlich folgen werden, so will ich den Fall nicht weiter erörtern; zunächst wäre es fraglich, ob nicht Thomson selbst ein Anrecht darauf hätte; gerade bei den Aleocha- rinen würde es einen fabelhaften Namenwechsel geben, an den bei uns, Gott sei Dank, Niemand denkt. Da es für viele Coleopterologen von Interesse sein dürfte, eine Parallele zwischen den Staphylinen von Europa und Buenos Aires gezogen zu sehen, so zähle ich die einzelnen Gattungen auf und deute die Zahl der Species in Klammern an; n. bedeutet nova species, respective nov. genus. I. AleochariniEr.: Ophioglossa (1), Falagria (1), Drusilla (1), Myrmecozenia n. (1 n.), Myrmedonia Thoms. (2 n.), Heterophaena n. (1 n.), Microdota Muls. (2 n.), Homalota (1 n.), Colpodota Muls. (1 deutsche Art), Campoporus n. (ln.), Aleochara (1 n., 1 deutsche), Baryodma Thoms. (3), Ocalea (2 n.), Calodera (1), Leptusa (1 n.), Oligonotus n. (1), Oligota (1), Cryptocompsus n. (1n.), Myllaena (1). U. Tachyporini: Bryocharis (1 n.), Conosoma (1), Ercho- mus (1n.). III. Staphylini: Haematodes (1), Scariphaeus (1), Quedius (1.n.), Heterothops (2.n.), Creophilus (1), Xanthopygus (2, darunter 1 fragliche Art), Staphylinus (3), Trigonopselaphus (2 n.), Philon- thus (8, darunter 3.n.). IV. Xantholinini: Platyprosopus (1 n.), Diochus (1), Xantho- linus (8 darunter 3 n.), Lithocharodes (1). V. Paederini: Cryptobium (9, davon 8 n.), Ophites (1 .n.), Stereocephalus n. (1 n.), Lathrobium (4, davon 2 n.), Scopaeus (3, davon 2n.), Lithocharis (1 deutsche Art, 1n.), Chloöcharis n. (1 n.), Sciocharis n. (2 n.), Calophaena n. (1 n.), Stilicus (2, davon 1n.), Echiuster (3, davon 2.n.), Monista (1), Paederus (4, davon 1n.), Sunius (2, davon 1n.). VI. Pinophilini:. Pinophilus (8, davon 3 n.), Palaminus (1n.). VII. Stenini: Stenus (3, davon 2n.). VI. Ozytelini: Osorius (2, davon 1n.), Bledius (2 n.), Ozitelus (1), Trogophloeus (2, davon 1n.), Apozellus (1). Zusammen 58 Gattungen in 118 Arten, von denen die meisten neu sind. Au JE SERBIEN [ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft 1.] Bemerkungen zu der Arbeit: „Die Scydmaeniden Nordost - Afrika's, der Sunda - Inseln und Neu-Guinea’s im Museo Civico di Storia Naturale zu Genova*!) von Dr. L. W. Schaufuls. Von Edm. Reitter in Mödling bei Wien. Diese neue Arbeit des Hrn. Dr. Schaufufs über afrikanische und ostindische Scydmaeniden, worin ein halbes Hundert Arten theils besprochen, theils beschrieben worden, enthält manches Gute und unterscheidet sich vortheilhafter von vielen anderen Arbeiten, namentlich über Pselaphiden, welche der Verfasser in den letzten Jahren geliefert hat. Obgleich in derselben manches richtig zu stellen wäre, hätte ich darüber kein Wort verloren, wenn es dem Verfasser nicht beliebt haben würde, seine Arbeit durch ver- schiedene, die Thatsachen entstellende, an meine Adresse gerichtete Bemerkungen, zu würzen. Offenbar sollten dieselben eine kleine Abschlagszahlung bilden für die Referate über seine Pselaphiden- Arbeiten, welche ich in der Wiener Ent. Zeitung gebracht habe. Vor allem hat es sich der Verfasser nicht versagen können, die wenigen bei den Scydmaeniden aufgestellten Gattungen zu ignoriren und motivirt dieses Vorgehen in folgender Weise: Wenn aber auch neueren Forschern ?) nicht Genüge gethan werden kann, weil die von denselben angenommenen Gattungen, namentlich die Thomson’schen, nicht mehr das vom Autor und speciell von Thomson gegebene Bild bieten, so liegt dies einfach darin, dafs nach Annahme des Verfassers dieser Abhandlung die Special- kenntnifs der Familie der Scydmaeniden immer noch in den Kinder- schuhen steckt, und wir mehr Erfahrung bedürfen, als jetzt vor- handen ist, um Gattungen ad libitum, abweichend von früheren 1) Estratto dagli Annali del Museo Civico di Storia Naturale di Genova, Oktober 1884. 2) Worunter ich gemeint sein mufs, da ich die Thomson’schen Gattungen zur Geltung brachte. E. Reitter: Bemerkungen zu der Arbeit etc. 153 Ansichten, aber auf diese scheinbar gegründet, als endgiltig hin- zustellen. Aus dieser Motivirung folgt, dafs der Verfasser sich nicht getraut, den Thomson’schen Gattungen, welche die ehemaligen Hauptgruppen Erichson-Schaum’s repräsentiren, den Werth als Gattungen abzusprechen, indem er deren Anerkennung für ver- früht erachtet. Wir kennen indels bis heute bereits 225 Scyd- maeniden aus Europa und mindestens die gleiche Zahl Arten aus den andern Welttheilen. Schon aus praktischen Gründen werden wir gezwungen, dieses halbe Tausend Scydmaeniden, das Hrn. Sch. noch nicht hinreichend scheint, seinen Erfahrungen einen Anhalt zu geben, in mehreren Gattungen aufzulösen, von dem Werthe ganz abgesehen, den sie in den Augen des Hrn. Sch. haben mögen. Der Verfasser vertheilt die von ihm bearbeiteten Sceydmaenen in die Gattungen: 1) Scydmaenus Latr., 2) Elacatophora Schauf. n. g., 3) Syndicus Motsch., 4) Eumicrus Lap., 5) Clidieus Lap., 6) Agathelor Schauf. n. g. und 7) Cephennium Müll. Unter dem Namen Scydmaenus Latr. werden nur Euconnus- Arten aufgeführt, was der Verfasser zum Verständnisse seiner Arbeit hätte angeben sollen. Das Bild seiner Arten wäre da- durch prägnanter geworden, als er es zumeist gezeichnet hat, denn die Beschreibungen könnten in den meisten Fällen auf wirkliche Scydmaenus-Arten, als welche sie aufgezählt sind und die in Ost- indien nicht vorkommen, ebenso gut passen, obgleich sie nur auf Euconnen zu beziehen sind. Wo bleibt da der Vortheil, den von Dr. Sch. eingeschlagenen Weg zu verfolgen und wer hat den Um- stand zu bestätigen vermocht, dafs die auf gleicher Grundlage verfolgte Monographie der Scydmaeniden Central- und Südamerika’s von Dr. Schaufuls, „welche der Erfahrung nach, noch immer die leichteste Handhabe zur Orientirung bot?* Die Gattungen Elacatophora und Agathelor Schauf. sind ohne Zweifel als solche berechtigt; warum aber der Autor neue Gattun- gen creirt, ohne z.B. die ausgezeichnete Gattung Euconnus Thoms. zu acceptiren, bleibt fraglich. In der Bestimmungstabelle werden auf p. 391 sub Eumicrus Lap.: Eumicrus Lap. i.spec., dann Clidicus, Agathelor und Cephen- nium aufgeführt. Dafs ist gewils weniger verständlich wie eine Gattung (Eumicrus Lap.) diese selbst (i. spec.) und 3 weitere, voll- gültige, auch von Schaufuls acceptirte Genera einschlielsen kann, als jene Stellen in meinen Arbeiten über die ostindischen Scyd- 154 E. Reitter: Bemerkungen zu der Arbeit: maeniden, die dem Verfasser unverständlich schienen und auf die ich später zurückkommen werde. Die Tabelle auf pg. 589 — 394 der besprochenen Arbeit hätte gewils einen höheren Werth erlangt, wenn der Verfasser nicht wieder wie in seinen früheren Arbeiten den Mifsgriff gemacht hätte, nach der Form eines einzelnen Körpertheiles allein die Arten- Gruppen abzuzweigen. Das ihm vorliegende Gesammtmaterial wird in nachfolgender Weise zerlegt: I. Antennae decemarticulatae. Thorax latitudine longior. AA. m: n undecimarticulatae. „ es v AetB. II. n n „ longitudine latior. C. Die Gruppe AA ist wegen der 10gliedrigen Fühler (Syndicus Motsch.) als eine sehr separirte zu betrachten, weil die Seydmaeniden sonst 11gliederige Fühler besitzen. Unter der Gruppe III (C) wird Cephennium aufgeführt !): In die Gruppe II (A und B) fallen alle weiteren Formen. Unter diesen giebt es aber eine Menge von Arten, die einen Thorax besitzen, der nicht länger ist als breit und die eigentlich in obigem Schema keinen Platz finden, oder die nur mit Ueber- gehung der obigen Thoraxangabe darin eingezwängt werden. Die Gruppe A. 1: Scydmaenus (jedoch Euconnen enthaltend) wird in 3 Sectionen zerlegt, wovon die 1. (Fühler mit dreigliederiger Keule) zerfällt in Arten: a) mit conischem, b) mit kugeligem Thorax. Die 2. Section (Fühler mit viergliederiger Keule) wird getheilt in Arten: a) mit conischem Thorax; b) Halsschild fast quadratisch, vorn verengt (ich kann mir auch hier nur einen conischen Thorax vorstellen); c) Halsschild vorn verengt, hinten kissenartig gewölbt oder fast kugelig (meiner Ansicht nach, ebenfalls ein conischer Thorax mit gerundeten Seiten); d) Halsschild nach hinten verengt. Die Gruppe B. 1: Eumicrus Lap. i. spec. wird zerlegt in nach- folgende Sectionen: a) Corpus, capite excepto, obovatum; b) Corpus elongatum, thorace magno; c) Corpus elongatum, obovatum; d) Corpus elon- gatum; e) Corpus ovale. Ob dadurch die Artengruppen besser markirt werden, als durch die vortrefflichen, auf reelle Unterschiede basirten, bekannten Subgenera, wird die Folge lehren! 1) Es sind aber mehrere Cephennien bekannt, bei denen der Thorax kaum breiter als lang ist! die Scydmaeniden. Nord- Afrika's etc. 159 Ich gehe nun auf die mich tangirenden Notizen des Autors im speziellen Theile über. 1. Nach Dr. Sch. dürfte sich der Buconnus semisulcatus Reitt. wohl nur als eine Varietät des pyriformis Nietn. erweisen. Wie ich aber bereits in der Beschreibung dieser Art erwähnt habe, zeichnet sich die erste Art, abgesehen von der deutlichen Basal- furche des Halsschildes, durch eine viel grölsere und breitere Fühlerkeule aus. Aufserdem ist der Thorax und der hintere Theil des Kopfes viel länger. Im Uebrigen ist sie dem pyriformis sehr nahe verwandt. 2. Ich habe nochmals den Eucon. imaguncula R. untersucht und finde die Correetur des Hrn. Sch. nicht bestätigt. Der Hals- schild ist länger als breit, nur ganz vorn geradlinig verengt, in der Mitte und hinten gerundet. 3. Scydmaenus seminudus Schauf. „Es würde dieser Seyd- maenide zur Untergattung (!) Euconnus Thoms. gehören* — sagt Dr. Sch. — „wenn die Augen „laeves“ wären.“ — Die Granulation der Augen hat sich als ein specifisches Merkmal erwiesen, ebenso wie es die Dimensionen der Fühlerglieder sind, und wenn Thomson, angesichts der beschränkten Artenzahl, die ihm vorlag, diese in die Gattungsdiagnose mit aufnahm, so kann deshalb diese Gattung nicht an Werth verloren haben und der Monograph der Scydmaeniden sollte durch die erweiterte Kenntnils der Arten doch in erster Linie in der Lage sein, zu beurtheilen, welche Theile aus Thomson’s Be- schreibung der Gattung zukommen und welche als artliche Cha- raktere aufzufassen sind. Diese Begabung sollte dem Systematiker, der neue Gattungen creirt, nicht fehlen. 4. Bei Eumicrus astutus Reitt., pg. 406, erwähnt Hr. Sch., dafs diese Art von gemellus durch die grolsen Mittelgruben des Hals- schildes sehr leicht zu unterscheiden sei, wovon ich nichts erwähnt hätte. Hier sei bemerkt, dafs ich dies nicht erwähnen konnte, weil mein E. astutus nicht im geringsten andere, stärkere Grübchen besitzt, als der gemellus R. Er unterscheidet sich von dem letzteren, wie ich in der Beschreibung hervorhob, sehr leicht durch die doppelt dichtere und doppelt feinere Punktirung der Flügeldecken. 9. Meine Angabe bei Eumicrus Raffrayi Reitt. „antennarum arti- eulis oblongis, 9 et 10 quadratis“ ist richtig. Ich erwähne hierbei, dafs Glied 9 und 10 der Fühler eher länger ist als umgekehrt. Eum. Raffrayi Schauf. (non Reitt.) mu[s umgetauft werden und nach der Beschreibung der Fühler zu urtheilen, dürfte er gar nicht zu Eumicrus gehören. 156 E. Reitter: Bemerkungen zu der Arbeit: 6. Hr. Dr. Sch. irrt, wenn er meint, dafs ich in den Verh. d. zool. bot. Ges. 1883, pg. 426 für einen Theil der Eumicrus den Namen Eustemmus vorgeschlagen habe. Das geschah bereits im Jahre 1881, pg. 582 a.a. O., und wie er sich dort überzeugen kann, nicht nur auf das von ihm erwähnte Merkmal, sondern auf eine Summe von Unterschieden, welche der Schaum’schen Gruppe 6 entsprehen, mit Ausschlufs der Thomson’schen Gattung Cholerus (Heterognathus King), welche bei Schaum in derselben ihren Platz hatte. Seine Folgerungen sind demnach unhaltbar, weil sie nicht den Thatsachen entsprechen. An diesem Orte sagt Dr. Sch., dafs ich auf pg. 270 meiner Arbeit über die Scydmaenidi d’Abissinia in nachfolgender Weise experimentire: Genus Eumicrus Lap. „I. Elytris basi impressis. Prothorax basi quadrifoveolatus“. Dabei wird bemerkt, „es ist dieses unverständlich.“ Es mag wohl besser gewesen sein, wenn ich „Elytra basi im- pressa. Prothorax basi quadrifoveolatus“ geschrieben hätte; wie aber dieser einfache Satz einem erfahrenen Entomologen unver- ständlich sein soll, kann ich umsoweniger begreifen, als Dr. Sch. in gleicher Weise diagnostieir. Man lese in seiner besprochenen Arbeit, bei den Eumicrus-Arten (z.B. pg. 410), wo es ebenso steht: „— elytris basi vix impressis“, — was ich ganz gut verstehe, obgleich ich kein zünftiger, hochgeschulter !) Coleopterologe bin. 7. Auf pg. 414 corrigirt der Verfasser die Beschreibung meines ihm unbekannten Eumicrus declinatus: pube brevi, fulva, sub- declinata, sat dense tectus, in: „pila tenui, plus minusye erecta“. Ich muls gegen diese Entstellung protestiren. Mein Thier hat sehr feine, dichte, kurze, wenig gehobene Behaarung, wie angegeben. 8. Unter Eumicrus convexus Schauf., pg. 415, heisst es: „Es würde das Thier der Diagnose des E. lanuginosus Reitt. fast ganz entsprechen, wenn die Flügeldecken dieht und deutlich punktirt wären. Sie sind aber glatt und dicht behaart. Das letztere ist bei der Reitter'schen Art wahrscheinlich auch der Fall, in der Diagnose aber nicht erwähnt.“ Die letztere scheint aber der Ver- fasser schlecht gelesen zu haben; in derselben heisst es gleich Ein- gangs: „Ferrugineo-rufus, valde convexus, nitidus, dense longe fulvo-pilosus,* u.s.w. Es ist mithin der ganze Käfer lang be- 1) Hr. Dr. Sch. noch weniger, wie seine drei Zeilen später citirte Correetur beweist; er verwechselt püla (der Ball) mit pilus (das Haar). D. Red. die Scydmaeniden Nord-Afrika’s etc. 157 haart, und darum auch die Flügeldecken. Ich halte solche Wieder- holungen für überflüssig, wie sie sich in der Arbeit des Herrn Dr. Sch. häufig vorfinden; viel wichtiger wäre es gewesen, die Dimensionen des Kopfes zum Halsschilde anzugeben, was für die Erkennung der schwierigen Arten sehr wichtig ist. 9. Unter Cephennium auf pg. 394 führt Dr. Sch. an: „Thorax utrinque carinatus. (Subgenus Cephennodes Reitt.)“ Aus Obigem müfste man eigentlich glauben, dals ich erstens ein Subgenus Cephennodes errichtet hätte und zweitens, dafs dies auf obiges Merkmal geschah. Ich beschrieb aber eine mit Cephennium verwandte, jedoch vollgültige Gattung unter diesen Namen, welche sich durch völlig verschiedenen Brustbau und andere Stellung der Hüften unterscheidet, und die obige Sculpturangabe ist blofs ein ihr eigenthümliches secundäres Merkmal, das insofern wichtig ist, als es mit den Haupt-Charakteren Hand in Hand geht und geeignet erscheint, die Arten der Gattung auch bei flüchtiger Besichtigung und ohne ihren Brustbau zu prüfen, sogleich zu erkennen. 10. Unter Cephennium Doriae Schauf., pg. 422, das mit Cephen- nodes Simonis Reitt. zu verbinden ist, sagt der Verfasser, dals „die von Stephens errichtete Gattung Megaloderes und die von Sauley creirte Geodytes, die sich nur dadurch unterscheiden sollen, dafs die Humeralstreifen mehr oder weniger nach rechts oder links stehen, haben sicherlich keine Existenzberechtigung“. Dem Mono- graphen der Scydmaeniden sollte aber bekannt sein, dafs weder Stephens noch Sauley auf dieses Merkmal ihre Gattungen errichtet haben; Megaladerus ist mit Cephennium einfach synonym und von mir in mehreren Arbeiten nur als Abtheilungs-Name verwendet worden; Geodytes ist auf das erste blinde Cephennium errichtet, jedoch eingezogen und später von mir an passender Stelle ebenfalls als Subgenus benutzt worden. Was nun die Befürchtung des Hrn. Verfassers anbelangt, dafs sich die Subgenera der Cephennien nicht werden halten können, weil sich Uebergänge finden dürften, so glaube ich sagen zu dürfen, dafs diese Befürchtung von mir nicht getheilt wird, weil die Kenntnils der europäischen Arten dieser Gattung — wohl die schwierigste Parthie im Studium der Scyd- maeniden bildend — wohl so ziemlich erschöpft ist und die exo- tischen Arten gar nicht zur Gattung Cephennium gehören. 11. Am Schlusse seiner Arbeit (pg. 423) macht der Verfasser folgende Bemerkungen: „Die Versuche des Hrn. Reitter — bei Bearbeitung der Scydmae- niden Abyssiniens — die Gattungsbegriffe Eumierus und Euconnus 158 E. Reitter: Bemerkungen zu der Arbeit: durch die diagnostische Bezeichnung „elava triartieulata“ und „elava quadriarticulata zu ordnen, werden durch die oben beschriebenen Eumicrus- Arten mit zwei bis fünfgliederiger Keule hinfällig ge- macht. Ich besitze sogar solche mit sechsgliederiger Keule. Und zweigliederige waren überdies ja schon längst bekannt.“ Darauf mufs ich folgendes zur Richtigstellung bringen: Bei der Bearbeitung der Scydmaeniden Abyssiniens wendete ich in der Uebersicht der Abyssinischen Scydmaeniden- Gattungen, unter andern, folgende Gegensätze an, auf welche Dr. Sch. Bezug nimmt: „Trochanteribus postieis simplicibus, antennae porrectae, articulo primo supra apice vix sulcato u quadriarti- eulata)la} ann ; Ä ! „20.0. Eueonnus. Trochanteribus Hostiöie alak Mongnkie; antennae subfractae, articulo primo supra apice sulcato, articulis septimo octa- voque parvulis angulis externis nn ı oblique truncatis, clava triartieulata . . . . 2000. Eumicrus.* Aus obigem folgt, dafs der erste Satz bei Euconnus, als Gegen- satz zu dem nächsten naturgemäls das Gegentheil der Eigenschaften von Eumicrus bringt; dafs ferner das „antennae clava Quadriarti- culata“ in Klammern steht, womit der Vorbehalt ausgedrückt wurde, dafs diese Eigenschaft blofs den mir bekannten abyssinischen Euconnus- Arten zukommt, was sehr leicht aus meinen vorher- gehenden Arbeiten über Seydmaeniden zu entnehmen gewesen wäre. Zur Charakteristik der Gattung Eumicrus, die, nebenbei gesagt, nur in Tabellenform und an obiger Stelle nur auszugs- weise gegeben wurde, habe ich die langen Trochanteren in erster Linie, in zweiter die Form des ersten Fühlergliedes, resp. die halb- gebrochenen Fühler und in letzter die dreigliederige Fühlerkeule angegeben. Es ist sehr bezeichnend, dafs der Verfasser, die Haupt- sache verschweigend, das Merkmal von tertiärem Werthe zu be- nutzen versucht, die Verlälslichkeit meiner Anführungen zu ver- dächtigen. Indels bewährt sich auch dieses Merkmal vollkommen, Ich habe noch keinen Eumicerus gesehen, der eine dreigliederige Fühlerkeule nicht besälse. Bei einigen Arten erscheint sie nur zweigliederig, in der That ist sie aber ebenfalls dreigliederig, z.B. bei E. spartanus. Die Täuschung wird verursacht, weil bei einigen Arten das neunte Fühlerglied an der Basis nur so breit ist, als das Vorhergehende und die Spitze hingegen die Breite des nächsten erreicht. Die (2) von Sch. beschriebenen, amerikanischen Bumscrus, mit viergliederiger Keule, gehören nicht dieser Gattung an; auf die Scydmaeniden Nord- Afrika's etc. 159 einen hiervon, E. duz Schauf., habe ich bereits im Jahre 1882 die Gattung Neuraphanazx aufgestellt. Schon die Palpen dieses Thieres entsprachen nicht dem Genus Eumicrus. Wo aber in seiner heute mir vorliegenden Arbeit Dr. Sch., wie er versichert, Eumierus mit zwei- bis fünfgliederiger Keule beschrieben werden, habe ich nicht zu entdecken vermocht. Wo bleiben da die Argumente, welche der Verfasser gefunden zu haben meint, den Werth meiner Angaben abzuschwächen ? 12. An dem gleichen Orte (pg. 425) fährt Dr. Sch. in folgender Weise fort: „Im Beitrage zur Scydmaeniden-Fauna von Java und Borneo bringt nun derselbe Autor Thiere der Gattung Euconnus, wie er sie auffalst, in die Untergattung Napochus — glücklicherweise ohne den Autor für den Gattungsnamen, Thomson, zu nennen. — So bleibt er selbst die Verantwortung für diese Inconsequenz schuldig. Es ist dies nur erwähnt, um zu zeigen, wie unsicher selbst solche Coleop- terologen bei vorsichtiger Gattungsfeststellung der Scydmaenen sind, welche sich das Studium dieser Thiere zur Hauptaufgabe machten und darin viel arbeiteten.“ Es ist wohl schon vorgekommen, dafs ich Anfängern unseres Faches zu erklären hatte, was der zweite Gattungsname, wenn er hinter dem ersten in Klammern steht, zu bedeuten habe; dafs dies aber auch noch meinem älteren Collegen, Hrn. Dr. Sch. unbekannt sei, hat mich mehr als überrascht. Ich will auch ihm mit Vergnügen diese elementare Auskunft ertheilen. In meiner Arbeit über die Scydmaenen von Java und Borneo wird zuerst (pg. 298) folgendes angeführt. „Genus Euconnus Thoms. I. Halsschild conisch, nach vorn stark verengt, Fühler mit vier- gliederiger, sehr stark abgesetzter Keule (Napochus). ll. Halsschild mehr oder minder kugelig, oder schwach conisch; im letzten Falle nur mit dreigliederiger Fühlerkeule (Zuconnus in spec.). In Uebereinstimmung mit allen meinen früheren Arbeiten folgt aus obigem, dafs die Gattung Euconnus, hier im speciellen Falle, in 2 Gruppen getheilt wird, wovon die eine dem Subgenus Napochus, die andere den eigentlichen Euconnen angehört. Und auf nächster Seite, auf der die Specialbeschreibungen der neuen Arten beginnen, führe ich an: Euconnus (Napochus) longipilis n. sp., was heifsen soll: Gattung, Untergattung, Art, oder in gleicher Weise: Euconnus (in spec.) batavianus n. sp. 160 E. Reitter: Bemerkungen zu der Arbeit etc. In dieser üblichen und praktischen Schreibweise bin ich eben nur den malsgebenden Autoren gefolgt und erlaubte mir damit nicht einmal die bescheidenste Neuerung einzuführen. Ich habe demnach weder die Gattung Euconnus in die Untergattung Napochus gesteckt, was Herr Dr. Sch. behauptet, noch eine Inconsequenz be- gangen, für die ich mich verantworten mülste. Dagegen wäre es recht sehr zu wünschen, dafs der Verfasser einmal inconsequent würde, indem er seine Neubeschreibung derart dem entomologischen Publikum vorlegen möchte, dafs es nicht erst bemülsigt wäre, aus denselben sich Genus, Subgenus, Gruppe u.s. w. herauszu- klügeln, um sie der neuesten Literatur entsprechend, katalogisiren zu können. Im Uebrigen freut es mich, dafs der Verfasser nichts Anderes an meinen Arbeiten über die Seydmaeniden auszusetzen findet. 13. Ich habe bereits unter No. 3 erwähnt, dafs Thomson in seinen Gattungsdiagnosen auch artliche Unterschiede aufgenommen hat, was auch bereits Hrn. Dr. Sch. und wohl auch mir passirt sein dürfte. Dafs diesen Umstand der Verfasser bisher nicht er- kannt hat und sich auch darüber aus der bestehenden, neueren Scydmaeniden-Literatur nicht belehren lassen will, geht aus dem vorletzten Schlufssatze seiner Arbeit auf pg. 424 hervor. — Mein Euconnus dichrous ist in der That ein Euconnus in spec. und nicht, wie seine verschiedenen Theile der Sceydmaeniden- und Pselaphiden- Systematik, ein Irrthum oder — Druckfehler. 14. Für die freundliche Widmung des Eumicrus Reitteri Sch. statte ich dem Autor meinen verbindlichsten Dank ab und benutze diese Gelegenheit, um öffentlich zu erklären, dafs ich keineswegs aus unlauteren Motiven an seinen Arbeiten eine negative Kritik geübt habe, dafs ich vielmehr sehr bedauere, zu einer solchen ge- zwungen worden zu sein, indem unsere Arbeiten, sich auf gleichem Felde begegnend, differirende Resultate geschaffen haben, welche stets eine Auseinandersetzung der Differenzen nothwendig erheischten. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft I.] Neue asiatische Rüsselkäfer (aus Turkestan) Ill. von Je chlaınsue. (Fortsetzung; s. 1383, p. 102—128 u. 193— 208). 52. Auletes Akinini n.sp. A. pubescenti Kiesw. affinis; capite post oculos angustalo et Iransversim impresso, verlice valde convero, fronte lata parum convera; rostro capite cum prothorace paulo breviore, a basi usque ad antennarum insertionem carinato, hine fossula elongata, lateribus fortiter serialim punctato; articulis antennarum breviorum 5, 4,5 fere aequilongis; prothorace quadrato, lateribus evidenter rotundato, cum capite confertim punctato; elytris bası fortiter et profunde subseriatim apicem versus evanescente punctatis, humeris glabris nitidıs; unguiculis medio tantum breviter fissis. — Long. 2.4, lat. 1.2 mill. Chodschent, Taschkent (Balassoglo). Von derselben Gröfse, Form, Färbung und ebenso behaart wie pubescens; Rüssel kürzer, etwas länger als der Thorax, in beiden Geschlechtern nahezu gleichlang; Kopf breit und gewölbt mit stark vorragenden Augen, hinter diesen deutlich verengt und namentlich oben breit quergefurcht; Fühlerglieder 3—5 nur wenig an Länge abnehmend (bei pubescens drei bedeutend länger als vier), Thorax länger, an den Seiten mehr gerundet, vor der Spitze an den Seiten leicht zusammengezogen; Decken mit eingedrücktem Suturalstreifen, gewölbt, Schultern rechtwinklig mit glatter länglicher Schwiele, kräftiger punktirt als der Thorax (bei pubescens umgekehrt); die starken Krallen sind innen in der Mitte kurz eingeschnitten (bei pubescens bis auf den Grund gespalten); der ganze Körper mit ‘ längeren anliegenden, etwas wolligen Haaren. Fühlereinlenkung etwas näher zur Mitte als zur Basis. 98. Blosyrus? trivialis n. sp. Bl. globoso mihi affinis, subnitidus, haud dense griseo-pilosus; antennis tarsisque rufis, üllis graciloribus; fronte rostroque latioribus cum prothorace subtilissime punctato, hoc transverso, lateribus valde rotundato, ante basin pro- Deutsche Entomol, Zeitschr. XXIX. Heft I. 1l 162 J. Faust: über fundissime sinuato, angulis posticis acutis, anticis rotundatis, margine postico utringue marginato; scutello nullo; elytris breviter ovatis, con- vezis, obsolete striato-punctatis; pedibus brevioribus, femoribus cla- vatis. — Long. 6—6.5, lat. 2.3—3 mill. Flufs Tamga (Balassoglo). Die sehr viel feinere Punktirung, der breitere Kopf und Rüssel, der breit gerundete, hinten kurz eingezogene Thorax (ähnlich wie bei Proscephaloderes), die schlankeren Fühler bei kürzeren Beinen lassen die neue Art sicher von globosus unterscheiden. An dem höchsten Punkt des etwas bogenförmigen Quereindrucks vor den Augen steht eine kurze Stirnfurche, auf den Decken bestehen die Streifen aus gereihten nicht tiefen Punkten, höchstens der Naht- streif auf der Basalhälfte und die beiden Marginalstreifen deutlich vertieft; Schenkel viel kürzer als bei globosus und gekeult, Vorder- schienen beim g' so lang als beim globosus-Q, aber kräftiger, Mittel- schienen des g! innen vor der Spitze mit einer Zahnecke und an- grenzender Ausbuchtung. Die Bekleidung des Käfers besteht aus dünnen, anliegenden, grauen Härchen, welche auf dem Thorax quer, überall sehr undicht liegen; auf der abschüssigen Stelle stehen einzelne Härchen etwas ab. Die Schienen beider Arten weichen von denen der wenigen afrikanischen Blosyrus, welche ich besitze, darin ab, dafs dieselben zur Spitze breiter, aulsen einmal, innen zweimal gebuchtet sind, die innere Ecke dornartig zugespitzt und der äulsere Spitzenrand mit feinen Dornen besetzt ist. 54. Phyllobius ezaeguatus n. sp. Oblongus, niger, dense viridi-squamosus, antennis tenuibus, tibüs tarsisque testaceis, femori- bus inermibus obscuro-brunneis; rostro capite haud angustiore, parallelo, scrobibus parallelis; prothorace transverso, anlice angu- stato; scutello parvo ovato concolore; elytris lateribus parallelis. — Long. 5, lat. 1.8 mill. Vom Flusse Kar-Kara (Kuschakewitsch). Von Pomonae Oliv., welchem die neue Art durch Form und Färbung am nächsten steht, durch den nach vorne nicht verengten, mit dem Hinterkopf fast gleichbreiten Rüssel und die nach hinten nicht konvergirenden, daher weiter von einander entfernten Fühler- gruben, von chlorizaus aulserdem durch dünnere Fühler und dunkle Schenkel zu unterscheiden. Kopf und Rüssel gleichmäfsig gewölbt, Stirne mit einem ein- gestochenen Punkt, Rüssel nur zwischen den Fühlern deutlich ver- neue asiatische Rüsselkäfer. 163 tieft; Thorax ganz wie bei Pomonae geformt aber hinter dem Vorder- rande mit kaum bemerkbarem Quereindruck. g' ohne Auszeichnung auf den Abdominalsegmenten. 55. Phyllobius Solskyin.sp. Niger, squamis oblongis, viri- dibus, parum nitentibus dense tectus et breviter pilosus, antennarum funiculo clavaque etiam tarsis rufo-testaceis; fronte subplana; rostro apice late impresso; prothorace subquadrato, antrorsum angustato, lateribus subrotundato; scutello quadrato, parum elevato; elytris ut in Ph. Pomonae, sed postice magis acuminatis; pedibus elongatis, femoribus muticis. — Long. 5—8, lat. 1.7—2.5 mill. Taschkent (Balassoglo). Auch diese Art ist dem Pomonae nahestehend, hat aber weniger genäherte Fühlerfurchen — ihre Entfernung immerhin etwas schmäler als die Stirn zwischen den Augen, die Fühler länger, Thorax mit kaum gerundeten Seiten, ohne Abschnürung oder Quer- eindrücke, Decken hinten viel länger zugespitzt, die Beine länger, namentlich die Schenkel viel schlanker; hauptsächlich fallen aber das viereekige Schildehen und die Schuppenform bei Solskyi in’s Gewicht. Letztere sind lang oval mit etwas abgestutzter Spitze und in den Punkten der Deckenstreifen sowie auf den Spatien stehen kurze, weilse niederliegende, daher nicht leicht sichtbare Borstenhärchen, welche Pomonae ganz fehlen. Das & hat keine Auszeichnung auf dem Abdomen. 56. Ptochus aurichalceus n.sp. Oblongus, niger, auri- chalceo-squamosus; antennis, femoribus basi, tibüs tarsisque rufo- testaceis; rosiro brevissimo, antrorsum paulo angustato; prothorace subquadrato, lateribus perparum rotundato, disperse punctato et setoso; elytris ellipticis, parum comwvezis, obsoletissime punctato- striatis, interstitüis planis, uniseriatim nigro-punctulatis et setosis; unguieulis liberis. — Long. 3.5—4, lat. 1.1—1.5 mill. Dolon (Balassoglo), Otar (Kuschakewitsch). In der Form dem Eusomus armeniacus sehr ähnlich. Von Pt. rufipes, neben welchen die neue Art zu stellen ist, durch viel geringere Wölbung, kürzeren, etwas konischen Rüssel, andere Färbung der Schenkel und ganz andere Bekleidung verschieden. Fühlerschaft nur wenig kürzer als die Geilsel, deren Glied 1 das längste, 2 kürzer, aber immer noch länger als breit, die übrigen beim g' so lang, beim 9 kürzer als breit; Thoraxpunktirung an den Seiten dichter als auf dem Rücken, die nur wenig abstehende 112 164 J. Faust: über Behaarung ist nach vorne, die mehr abstehende gereihte auf den Deckenspatien nach hinten gerichtet; Deckenstreifen kaum vertieft, die Punkte in ihnen schwer sichtbar; Tarsenglied 4 so lang als IB 022 Das g\ hat breitere Stirne als das 9. Corigetus !) Pesbr. Als ich in den Horae Soc. Ent. Rossicae T. XVI zwei Platy- trachelus, nämlich marmoratus aus der Kirghisensteppe und ezgui- situs aus Krasnowodsk beschrieb, betonte ich die Merkmale, welche nicht ganz auf die Gattung Platytrachelus zutreffen. Es wäre natürlich einfach gewesen, eine neue Gattung für diese beiden Arten aufzustellen, aber einmal waren zu jener Zeit einige nahe- stehende Arten aus Turkestan gekommen, andererseits fehlten mir noch manche der zu den Cyphiceriden Lac. gehörigen exotischen Gattungen, um mit gutem Gewissen die bereits sehr stark ange- wachsene Zahl der möglichen und unmöglichen Gattungen noch um eine zu vermehren. Als Hr. Capitain Balassoglo seine reiche Ausbeute in Turkestan einigermalsen gesichtet, fand sich eine ganze Reihe zu marmoratus und exquisitus gehöriger Arten, welche sich von den Phyllobiden durch ein mehr oder minder vorne ausge- randetes Prosternum und mehr oder minder entwickelte, bewimperte Augenlappen unterscheiden, also zu Lacordaire’s Coborte II Ade- lognathes oxyophthalmes gehören, immerhin aber mit manchen Myl- locerus- Arten eine grolse Aehnlichkeit haben, so dafs ich für alle diese Arten die neue Gattung Paramyllocerus errichten wollte. Nicht wenig war ich überrascht, als ich in einer Sendung Exoten zwei von Sumatra und Hongkong als Myllocerus spec. bezeichnete Thiere erhielt, welche mit denen aus Turkestan zu einer Gattung, also jedenfalls nicht zu Myllocerus gehörten. Eine nun vorgenommene Sichtung meiner Myllocerus und gleichartiger Thiere ergab nun noch Vertreter von Paramyllocerus aus Calcutta, Java, Siam, Malacca, China und Ostsibirien. Der Vertreter dieser letzteren Gegend ist als Corigetus marmoratus Desbr. beschrieben und bisher als Phyllo- bide aufgefalst. Tournier mit gewohnter inspection serieuse — Ann. d. Belg. 1879, p. 110 — degradirt die Gattung Corigetus sogar zu 1) Von Hrn. Bedel in seiner „Faune des Col&opteres du bassin de la Seine* in Corigiton umgeändert. Die Aenderung eines Namens sollte meiner Meinung nach nicht zulässig sein, wenn auch der frühere Name unrichtig aus dem Griechischen abgeleitet ist. neue asiatische Rüsselkäfer. 165 einer Untergattung von Myllocerus. Da alle Phyllobiden aber einen gerade abgeschnittenen Thoraxvorderrand, Corigetus aber einen ausgerandeten Prosternumsvorderrand (noch dazu Wimpern unter den Augen) besitzt, so ist die Stellung von Corigetus bei den Adel. cyclophthalmes unhaltbar. Jede Ausrandung bedingt naturgemäls eine mehr oder weniger deutliche Ecke an den beiden Endpunkten dieser Ausrandung und diese sind jedenfalls die lobes oculaires in ihrer unvollkommensten Entwickelung. Ohne solche Ausrandung sind mir bisher keine Erweiterungen des T'horaxvorderrandes unter den Augen vorge- kommen, dagegen sind stark entwickelte Augenlappen immer 'von zwei Ausrandungen — eine an den Seiten hinter den Augen und die andere in der Mitte des Prosternalvorderrandes — begleitet; je tiefer diese Ausrandungen, je höher oder je hervorragender sind die zwischen ihnen liegenden Augenlappen. Ist die Ausrandung flach wie bei Corygetus, so. lälst sich dieselbe doch immer mit Sicherheit konstatiren, da sie in ihrer ganzen Ausdehnung mit sehr kurzen Schuppenhärchen gewimpert ist, welches bei den ächten Cyelophtalmes mit gerade abgeschnittenem Thorax niemals vorkommt. Die Augenlappen sind also gleichsam die Folge jener Ausrandungen. Dadurch, dafs Lacordaire die nicht immer gleichartige Folge statt der konstanten Ursache zur Theilung der Adelognathes in zwei Cohorten benutzt hat, ist die scharfe Grenze zwischen beiden verloren gegangen. Gattungen mit schwachen Augenlappen, wie z.B. Dermatodes, Lachnopus, Eupholus, Rhinoscapha, sind unter seine Cyelophthalmen, Gattungen wie Eremnus, Polyteles unter die Oxy- ophthalmen in Ausnahmestellung gerathen. Bedel hat loc. eit., abgesehen von der Anwendung der Mittel- thoraxepimeren 1) zur Spaltung der Brachyrrhinidae in zwei Divi- 1) Meiner Meinung nach sind diese Epimeren erst in weiterer Linie zur Trennung von Gattungen zu benutzen, da man nicht selten in Verlegenheit kommt, ohne Vorbehalt zu erklären, ob die Episternen mit den Epimeren in einem Punkte zusammenstofsen oder nicht, namentlich wenn Marginalsaum der Decken und Decken- basis nicht im Winkel von 90 Grad, sondern in stumpfen Winkel (zuweilen sogar noch mit nicht ganz scharfer, etwas abgerundeter Ecke) sich vereinigen. Im Allgemeinen stofsen beide Theile der Mittelbrust in einem Punkte zusammen, wenn die Decken in den Schultern: breit sind; je schmäler diese in den Schultern und je flacher letztere abgerundet sind, je mehr werden die Epimeren in 166 J. Faust: über sionen (meiner Meinung nach sind diese Epimeren erst in weiterer Linie zu benutzen) den richtigen Weg eingeschlagen; indem er zur Gruppentheilung nicht die Augenlappen, sondern die gewimperte Ausrandung des Prosternalvorderrandes benutzt hat. Seine Synir- mini entsprechen den Ozyophthalmen bei Lacordaire, wenn man statt der Augenlappen obige Ausrandung substituirt, etwa: Cohorte I. Cureulionides adelognathes !) cyclophthalmes. Prothorax sans echancrure, sans ciliation au bord infero-anterieure. Yeux arrondis on brievement ovales. Cohorte II. Curculionides adelognathes oxyophthalmes. Prothorax & bord anterieure echanere en dessous, echancrure frange de poils courts ou non. Yeux ovales ou plus ou moins acumines inferieurement et transversaux. nachdem zuerst die Curculionides adelognathes und phanerognathes durch Konstatirung der An- oder Abwesenheit einer appendice ou cicatrice mandibulaire (Bedel l.c., pg. 30 et 64) purifieirt worden sind. Da ich hier nur die Stellung der Gattung Corigetus fixiren will, so möge folgende Tabelle genügen, welche die Cohorte II spaltet: ihrer Ausdehnung verkleinert, ihre zur Aufsenecke der Deekenbasis ziehende Spitze wird immer feiner und verschwindet bei Decken ohne Schultern (die exhumerata Jekel in Coleoptera Jekeliana 1875, pg. 136) theilweise unter dem Marginalsaume. In Bedel’s Faune de la Seine pg. 31 und 32 stehen seine Philopedini (Cneorhinini Faust) in seiner Division II, während die Gattung Tretinus Bedel (Lacordaireus Desbr.) jedenfalls zur Division I gehören mülste; die Mittelbrustepimeren der drei übrigen Gattungen lassen in Zweifel, zu welcher von beiden Divisionen diese Gattungen zu bringen sind. Alle vier Gattungen haben aber ein mehr oder weniger ausgerandetes Prosternum (die Ausrandung mit Schuppen oder schuppenartigen Haaren gekränzt) und gehören, wie auch die Tanymeeciden entschieden, zu den Ozyophthalmen Lac. 1) Ich habe Lacordaire’s Eintheilung beibehalten, da die neuere Classifikation von Leconte (Haplogastra, Allogastra, Heterogartra) nach Bedel loc. c. p. 1 (Rhynchophora) nicht stichhaltig ist, Bedel’s Eintheilung aller Rhynchophoren in fünf Gruppen loc. ec. pg. 3 aber in seiner Anwendung auf die exotischen Formen wohl noch nicht hinreichend geprüft ist. neue asiatische Rüsselkäfer. 167 I. Die Ausrandung des Prosternalvorderrandes flach, mit gleich- langen, kürzeren, schuppenartigen Härchen gewimpert, die Ecken dieser Ausrandung nicht oder nur schmal gegen die Augen erweitert und mit längeren ungleichlangen, steifen, an den Kopf anliegenden Borstenhaaren gewimpert. 1. Fühlerfurchen unter die Augen gebogen . . Tanymecim. 1. Fühlerfurchen oberständig . . . . 2... Corigetini. I. Die Ausrandung tief, mit oder ohne kurze Wimperhaare, Augenlappen breit entwickelt, diese mit oder ohne Wimpern aus kurzen gleichlangen Härchen. 2. Fühlerfurche nicht unter die Augen gebogen, mehr oder weniger oberständig . .„ Eremnini. 2. Fühlerfurche unter die Augen N 2... Leptopsim. Zu den Eremniden kommen die noch wenig bekannten Mot- schulsky’schen Gattungen: Piochidius und Rhypochromus, zu den Leptopsiden ein grofser Theil der Cyphiden und Geonomiden bei Lacordaire. Von Corigetinen sind mir bisjetzt nur die Gattung Corigetus Desbr. und eine neue Eusomidius bekannt. Erstere läfst sich folgendermalsen charakterisiren: Mandibulae cicatrices; prosternum antice plus minusve emargi- natum, emarginitura breviter cıiliata, emarginiturae angulis plus minusve productis fimbriatisqgue; rostrum basi capite haud angustius, scerobibus supernis, cavernosis; antennae elongatae, scapo basi haud attenuato oculos superantes; prothoraz basi bisinuatus; elytra oblongo- ovata, humeris manifestis; corpus omnino densissime squamosum; corae anticae margin anlico prosterni approzimatae; femora fere semper denticulata; tibiae tereties, anticae intus subbisinuatae, posticae apice aperiae, tarsi elongali, articulo 3% bilobo haud late dilatato, unguiculi liberi; trochanteres seta erecta; processus abdominalıs late ovatus; segmentum abdominale primum postice emarginatum, secundum 30 et 4° simul sumptis fere aequale. Die Prosternalausrandung ist mitunter nur durch die Wimpern erkennbar (sellatocollis), zuweilen aber recht deutlich, dann die Aufsenecken etwas spitzig oder als spitzes Dreieck vor- tretend (Heyden:). Rüssel nicht schmäler als der Kopf, nach vorne leicht verengt; Fühlerfurchen oberständig, grubenförmig rund, oder kurz oval, dreieckig, quer gestellt oder kurz, gegen die Augen gerichtet. Der dreieckige Ausschnitt an der Rüsselspitze ist tiefer wenn die Fühlerfurchen rund, flacher wenn diese quer und ein- 168 J. Faust: über ander genähert sind; oben ist der Rüssel entweder in beiden Ge- schlechtern gleich geformt, d. h. wie bei der Mehrzahl gefurcht, gekielt oder wie bei marmoratus Desbr. an der Wurzel quer erhöht, oder nur beim g mit aufgesetzten Erweiterungen, beim 2 ohne dieselben (paradoxus). Augen rund oder kurz oval wenig vorragend, mit einer nach unten und vorne gerichteten Spitze; diese Spitzen endigen in eine eingedrückte schräge Linie, welche auf die Rüsselunterseite zieht. Thorax äulserst veränderlich in der Form; zuweilen der Vorderrand nicht schmäler als der stets zweibuchtige (bald flach, bald tief) Hinterrand, dann sind die Decken breiter als der Thorax, dieser mit gerundeten Seiten; ebenso oft ist aber der Hinterrand viel breiter als der vordere, mitunter so breit oder fast breiter als die Decken in den Schultern und dann sind die Seiten nach vorne geradlinig verengt, die Hinterecken spitzwinklig, schräg nach hinten gerichtet oder diese Ecken sind eingezogen und fast abgerundet. Fühlerschaft überragt mehr oder weniger den Thoraxvorderrand, gleich an der Basis verdickt, dann parallel, Geifselglieder alle von nahezu gleicher Dicke, eins und zwei stark verlängert, Keule schmal und lang, auch meist dunkel sammtartig behaart, während Schaft und Geifsel wie überhaupt alle Körpertheile beschuppt sind. Schildchen klein, rund. Flügeldecken an der Basis zweibuchtig, Schultern stumpfwinklig gerundet, Längswölbung bis auf den ziemlich steil abfallenden Apex schwach, mit dem Thorax fast in einer Linie gewölbt, Deckenspatien mit gereihten oder ungereihten Börstchen. Schienentalus mit gleichlangen, meist dunkelfarbigen Borsten gekränzt, Tarsenglied eins und zwei unten gerinnt, Klauenglied so lang als 1 + 2. Mittelbrustepimeren an Fläche viel kleiner als die Episternen, stolsen aber beide mit den Aufsenecken der Deckenbasis zusammen. Die Länge der Hinterbrust zwischen den Hüften variirt in der Länge, ist aber immer etwas länger als der Mittelhüftendurchmesser. Die Mehrzahl der Arten ist einfarbig dicht grün beschuppt, wie z. B. Phyllobius Pomonae Oliv., die Schuppen rund und ohne Glanz; bei nicht voll ausgefärbten Stücken sind die Schuppen gelblich mit seidenartigem oder metallischem Glanz. Exemplare, welche lange der Sonne oder Feuchtigkeit ausgesetzt gewesen sind, werden ganz grauweils. Selten ist die dichte Beschuppung durch nackte, unregel- mäfsige und kurze Querstriche unterbrochen; ebenso selten wird die Beschuppung zweifarbig. Aufser den Schuppen sind alle mir bisjetzt bekannt gewordenen Arten mit kürzeren und längeren Börstehen (anliegend oder mehr oder weniger abstehend) besetzt. neue asiatische Rüsselkäfer. 169 g' hat breiter erweitertes drittes Tarsenglied, Beine etwas kräftiger, Fühlergeifsel länger. Tabelle der Arten aus dem russischen Asien, 1. Fühlerfurchen nicht oder wenig genähert, ihre Entfernung bedeutend gröfser als der Augendurchmesser, Rüsselspitze dreieckig, tiefer oder flacher ausgeschnitten. 2. Rüssel ungekielt oder mit zwei schwachen Kielen, Beschup- pung mit oder ohne schwarze Zeichnung, nie durch nackte Querstriche unterbrochen. 3. Beschuppung zweifarbig, selten auch einfarbig 1), immer aber der Rüssel in beiden Geschlechtern an der Basis quer höckerartig gewölbt . . . . . marmoratus Desbr. Sibir. or. 3. Beschuppung einfarbig, Rüssel ohne Höcker an der Basis. 4. Thorax trapezförmig, Hinterrand breiter als der Vorderrand. 5. Deckenspatien mit einer Reihe feiner schwarzer, ein län- geres braunes Borstenhaar tragender Punkte sellatocollis n. sp. Turkestan. 5. Deckenspatien nur mit einer Reihe kürzerer, weilser Börst- chen, Streifen tief und kräftig punktirt trepidus n.sp. Turkestan. 4. Thorax quadratisch, Hinter- und Vorderrand nahezu gleich- breit. 6. Stirne breit, zwischen den Augen schwach quer eingedrückt, Rüssel zur Spitze hin tiefer, breit längsgerinnt, deutlicher ZweikielisN mann? „2.20. Heydeni n. sp. Turkestan. 6. Stirne schmäler, Rüssel zur Spitze deutlicher verengt, ohne deutliche Rinne und Furchen . . . . capito n.sp. Turkestan 2. Rüssel mehr oder weniger deutlich dreikielig, Beschuppung durch nackte unregelmäfsige Querstriche unterbrochen, Thorax trapezförmig. 7. Thoraxbasis fast so breit oder breiter als die Decken in den Schultern. 8. Hinterecken des Thorax den Schultern nicht angepalst und dieselben seitlich überragend, Thoraxseiten vor den Hinter- ecken deutlich ausgebuchtet, Schenkel mit deutlicher Zahn- spitze, Stirne tief eingedrückt. . . armiger n. sp. Turkestan. 8. Hinterecken des Thorax den Schultern auch nicht ganz angepalst, sie erreichen aber kaum die Schulterecke, die !) Von dieser in Färbung und Zeichnung veränderlichen Art besitze ich ein ganz einfarbig grünes 2. 170 J. Faust: über Seiten sind fast geradlinig und die Schenkel sehr undeutlich gezähnt, Stirne flach niedergedrückt kirghisicus Faust, Kirghisensteppe (marmoratus Faust olim). 7. Thoraxbasis bedeutend schmäler als die Decken, Thorax- seiten vor der Basis etwas gerundet, die Spitzen nach hinten gerichtet und den Schultern genau angepalst turkestanicus n. sp. Turkestan, 1. Fühlerfurchen quer, einander genähert, ihre Entfernung höchstens gleich dem Augenmesser, oder die Furchen sind beim g' nur wenig genähert, dann aber der Rüssel über jeder Fühlerfurche mit einer kammartigen Erhöhung, immer aber die Rüsselspitze nur sehr flach ausgeschnitten. 9. Hinterecken des trapezförmigen Thorax gerundet, einge- zogen, Schenkel mit deutlicher Zahnspitze erquisitus Faust, Turkmenien 9. Hinterecken spitzwinklig, Schenkel ohne Zahnspitze. 10. Thorax an den Seiten geradlienig zur Spitze verlaufend, Geifselglied 1 und 2 gleichlang. . . Weisei Faust, Tekke. 10. Thorax am Vorderrande gerundet verengt, Geilselglied 1 länger als 2, das | mit einer kammartigen Erhöhung auf dem Rüssel über jeder Fühlerfurche paradozus n. sp. Turkestan. 97. Corigetus sellatocollis n. sp. Oblongo-ovatus, laete viride-squamosus et setosus, tarsis tibiisque interdum brunneis; oculis parvis, subrotundatis; rostro antrorsum viz attenuato, longitudinaliter late impresso bicarinatogue, apice haud profunde triangulariter ezciso; scrobibus subreniformibus; prothorace conico, subtransverso, basi pro- funde bisinuato, angulis posticis acutis, confertim punctato, trans- versim late sellatoforme impresso, prosterno apice vir emarginato, sub oculos fimbriato; elytris prothoracis basi latioribus, obsolete punctato-striatis, interstitis planis, uniseriatim nigro-punctatis et fusco-setosis, setis longioribus, suberectis; femoribus spina minuta armatis. — Long. 5.5—7.5, lat. 1.6—3 mill. Artscha-Masar, Divana (Balassoglo). Diese Art ist durch den sattelförmig eingesenkten Thorax, die schwarz einreihig punktirten Deckenspatien mit längeren abstehenden schwarzbraunen Borstenhaaren ausgezeichnet. Wenn nicht das gewimperte Prosternum und die Wimpern unter den Augen eine Ausrandung verriethen, würde man dieselbe leicht übersehen. Gegen die Rüsselspitze wird nicht selten eine kurze, nackte, vertiefte Linie in der flachen Längsrinne bemerkbar. neue asiatische Rüsselkäfer, 171 Fühlerschaft gleich an der Basis schwach gekrümmt, Geifselglied 1 länger als 2, von den übrigen sind 3 und 4 etwas länger als breit, länger als die übrigen, Keule so lang als die vier letzten Geifsel- glieder, scharf zugespitzt und bräunlich seidenartig behaart. Thorax am Vorderrande um ein Viertel schmäler als an der Basis, Seiten flach ausgebuchtet, Mittellappen gegen das gewölbte Schildchen ziemlich spitz vorgezogen. Decken an den Seiten parallel oder nach hinten schwach breiter werdend, Schultern stumpfwinklig, gerundet, an der Basis fast gereiht punktirt und die Spatien bis zur hinteren Wölbung flach, dann fein punktirt gestreift mit leicht gewölbten Spatien. Beine fast noch schlanker als bei Aörghisicus. Die nach vorne gerichtete Behaarung auf Rüssel, Kopf und Thorax kürzer und anliegender als die auf den Decken, welche letztere gegen die Spitze der Decken zuweilen weilslich wird. 58. Corigetus trepidus n.sp. Praecedente minor et an- gustior; fronte converiore; rostro antrorsum magis angustato, longi- tudinaliter vie impresso, obsoletissime bicarinato; scrobibus subtri- angularıbus, parum approzimalis; articulo 1° funiculi 2° fere duplo longiore; prothorace conico haud transversim impresso, parce punctato, ante scutellum obsolete carınulato; elytris angustioribus, parum profunde punctato-striatis, punctis in striis profundis majori- bus, setis in interstitüis brevibus adpressis; femoribus spina minuta armatis. — Long. 3—4.2, lat. 1.3— 2.2 mill. Taschkent (Balassoglo). Die dreieckigen mit den Spitzen zueinander gekehrten Fühler- furchen lassen dieselben etwas genähert erscheinen. Der quer gewölbte Thorax ist nach vorne geradlinig verengt, mit einem flachen schrägen Eindruck jederseits vor der Basis, feiner und sparsamer punktirt als beim vorigen, vor dem Schildcehen fast immer mit einer kurzen erhabenen, durch die Beschuppung gedämpften Linie. Decken hinten etwas steiler abfallend, ziemlich tief punktirt gestreift, die Punkte in den Streifen tief und viel gröfser als beim vorigen, bei starker Vergröfserung mit einem sehr feinen kurzen Borstenhaar, die Spatien leicht erhaben, die Börstchen auf ihnen gereiht, weils, kurz und wenig abstehend. Aulser bei kirghisicus ist bei keiner der hier erwähnten Arten das Verhältnifs der ungleichlangen Fühlergeilseln beim J und Q so auffallend als bei frepidus; abgesehen davon, dafs die letzten vier oder fünf Geifselglieder beim g' länger, beim 2 kürzer als breit sind, ist Glied 1 beim kleineren S viermal, beim gröfseren & 172 J. Faust: über nur wenig mehr als 2% mal so lang als breit. Fühlerschaft fast ganz gerade. 89. Corigetus capito n.sp. Oblongus, brevissime setosus; capite mazimo; fronte plana; rostro antrorsum vix attenuato, apice profunde triangulariter ezciso, profunde longitudinaliter impresso et subtricarinato; prothorace quadrato, subeylindrico, lateribus rotun- dato, basi obsolete bisinuato, prosterno apice emarginato; elytris obsolete punctato-striatis, interstitiis subplanis, setis brevissimis ad- pressis uniseriatim obsitis; femoribus spina minuta armatis. — Long. 4.8, lat. 1.7 mill. Taschkent (Balassoglo). Etwas grölser als trepidus und marmoratus Desbr., namentlich durch den grofsen Kopf und den Thorax ausgezeichnet, dessen Vorder- und Hinterrand gleichbreit sind. Augen rund, mit einer kleinen Spitze nach anten) Fühler- schaft wenig gebogen, Geifselglied 1 deutlich länger als 2. Stirne zwischen den Augen zuweilen quer und flach eingedrückt. Rüssel wenig oder garnicht zur Spitze verengt, mit einer breiten von zwei stumpfen Kielen begrenzten, zur Spitze tieferen Längsrinne, in deren Grunde noch eine sehr feine Kiellinie bemerkbar ist. Fühler- furchen oval kaum konvergirend. Thorax mit der gröfsten Breite etwas hinter der Mitte, Hinterrand sehr schwach zweibuchtig, der Mittellappen sehr breit und flach, auch weniger nach hinten vor- tretend als die Aufsenecken, oben sehr fein und zerstreut punktirt, zuweilen vor dem Vorder- und Hinterrande auf jeder Seite mit schwachem Quereindruck, bei einem g' noch mit einem runden eingedrückten Grübchen vor dem Quereindruck am Hinterrande; Prosternum deutlich ausgerandet, die Aufsenecken dieser Ausran- dung verrundet, mitunter wenig vortretend. Decken mit fast recht- winkligen aber abgerundeten Schultern, an der Basis innerhalb dieser flach eingedrückt. Die Börstehen der Oberseite sind äufserst kurz und schwer sichtbar. 60. Corigetus Heydenin.sp. C. capito affinis, sed brevior, antennis pedibusque rufo-testaceis; capite minore, fronte rostroque planis, haud carinatis, hoc antrorsum attenuato; prothorace Irans- verso, basi evidenter bisinuato, lateribus medio rotundatis, ante basın sinualis, margine antico lobis ocularıbus parvis triangularıbus fimbriatis; elytris humeris obliqwis, lateribus apicem versus di- latatis, postice convezioribus, evidenter punctato-strialis; femo- s neue asiatische Rüsselkäfer. 173 ribus multicis vel spina minutissima armatis. — Long. 3.3— 4.5, lat. 1.6—1.7 mill. Samgor (Balassoglo). Geilselglied 1 doppelt so lang als 2, beim 9 beinahe 4, beim 2 höchstens 23mal so lang als dick, fünf das kürzeste, die übrigen höchstens so lang als breit, Schaft leicht gekrümmt. Der trans- versale gleichmälsig gewölbte Thorax hat seine grölste Breite etwas vor der Mitte, Vorderrand oben und unten ausgebuchtet, die Endpunkte beider Ausrandungen stolsen unter den Augen zu- sammen und bilden hier einen kleinen dreieckigen Lappen, welcher durch einen Haarpinsel noch gröfser erscheint. Decken mit schräg abfallenden Schultern, entschieden kräftiger und tiefer punktirt gestreift als bei capito, die weilsen Börstehen auf den Spatien deutlicher. Beine im Verhältnifs zu denen des nur wenig grölseren capito kurz, Schenkel schlank. 61. Corigetus armiger n.sp. C. kirghisico !) similis, sed robustior, major, etiam antennis pedibusgue crassioribus, fronte pro- funde impressa, prothorace valde transverso, elytris basi medio tantum applicato, angulis posticis elytra fere superantibus et extrorsum flezis, strüs elytrorum profundius et evidenter punctatis praecipue diversus est. — Long. 8.5, lat. 3.5 mill. 12 von Samarkand. Kopf und Rüssel von der Seite gesehen viel dicker als bei kirghisicus, auch der Rüssel vom Kopfe unten nicht so scharf ab- gesetzt. Stirne tief eingesenkt, mit einem eingestochenen Stirn- punkt, aus welchem bis zur tief dreieckig ausgeschnittenen Rüssel- spitze eine feine nackte Kiellinie zieht; Rüssel zur Spitze kaum verengt, mit runden Fühlergruben, oben flach mit vier flachen Furchen und fünf (die bereits erwähnte Kiellinie eingeschlossen) parallelen Kielen, von welchen letzteren die beiden äulseren vom inneren Augenrande bis etwa zur halben Rüssellänge reichen, auflserdem finden sich an den Seiten des Rüssels am vorderen Augenrande noch zwei kurze Längseindrücke. Fübhlerschaft viel dicker als bei Airghisicus, stumpf dreikantig und gleich an der Wurzel leicht gebogen, Geifselglied 1=2 an Länge, fünf das kürzeste und höchstens so lang als breit, Keule gestreckt, röthlich- gelb mit seidenartigem Schimmer. Thorax an der Basis mindestens doppelt so breit als in der Mitte lang und 13 mal so breit als am 1) Kommt auch in Turcmenien (Aschabad von Cristoph) vor, 174 J. Faust: über Vorderrande, Seiten von den Vorderecken bis zur Mitte geradlienig und wenig, hier plötzlich im stumpfen Winkel nach-aufsen und hinten stark erweitert, Hinterrand in der Mitte in einen breit gerundeten, gegen das Schildchen stark vorragenden Lappen erweitert, beiderseits äulserst flach gebuchtet und dann horizontal, die spitzwinkligen Aufsenecken sind nach aufsen gerichtet, lassen zwischen sich und den schräg gerundeten Deckenschultern einen spitzwinkligen, tiefen Ausschnitt, Rücken gewölbt wie bei kirghisicus aber viel gröber und tiefer punktirt. Decken an der Basis stark zweilappig, über- haupt wie bei kirghisicus geformt und gefärbt (die grüne Beschuppung der Decken durch viele nackte Querstriche unregelmäfsig unter- brochen). Durch etwas tiefere Ausrandung des Prosternums erscheinen die Vorderhüften sehr nahe an den Vorderrand gerückt. Mit Myllocerus trapezicollis Ball. von Kuldsha — Bull. de Moscou 1878, p. 357 — habe ich keine der hier erwähnten Arten mit Sicherheit identificiren können. Diese Art mufs einen mit armiger gleich geformten Thorax haben, aber trapezicollis soll einen durchgehenden Mittelkiel und nur noch zwei abgekürzte Kiele auf dem Rüssel und eine flache Stirne haben. Letztere beiden Eigenschaften besitzt nun wohl Airghisicus, aber die Thoraxseiten dieses sind geradlinig und nicht ausgeschnitten und aufserdem er- wähnt Ballion nicht die sehr auffallenden nackten Querstriche auf den Decken meiner beiden Arten. Das aber der frapezicollis und die von Ballion aulserdem erwähnten turkestanischen Myllocerus-Arten zu Corigetus gehören, ist für mich kaum zweifelhaft; ein ächter Myl- locerus von Turkestan ist mir bisjetzt nicht vorgekommen. 62. Corigetus turkestanicus n.sp. C. kirghisico magni- tudine, colore picturaque proximus; fronte latiore, rostro antrorsum magis attenuato apice profundissime exciso, longitudinaliter parum, impresso, in fundo carinato, antennis multo longioribus, articulis funieui 3—7 latitudine sensim longioribus; prothorace antrorsum minus angustato, lateribus parum rotundato, basi profunde sinuato, angulis posticeis retrorsum flezis, supra convezo, evidenter punctato; femoribus clavatis, spina parva armalis. — Long. 4.5—8, lat. 1.3— 3.1 mill. Andidjan, Ak-Dshar, Osch (Balassoglo, Kuschakewitsch). Augen oval, sehr viel grölser als bei körghisicus, Rüssel kürzer, leicht konisch, längs flach vertieft, eine durchgehende feine erhabene Mittellinie endigt auf der flachen, zwischen den Augen quer flach neue asiatische Rüsselkäfer. 175 eingedrückten Stirn in einem eingeritzten Stirnstrich, zwei kürzere Furchen dicht über den Augen heben zwei stumpfe Längskiele ab, Fühlerfurchen oval, parallel; Fühlerschaft deutlich gebogen, die schlanke Keule sammtschwarz. Thorax etwas quer, Mittellappen des Hinterrandes breit aber ziemlich spitz, die spitzwinkligen Hinterecken ebenso weit nach hinten vorgezogen als der Mittel- lappen, die Seiten nach vorne gerundet verengt, zuweilen vor dem Vorderrande leicht eingeschnürt, oben gewölbter (in der Länge) als bei Airghisicus, die Mitte mehr oder weniger flach längs vertieft, mitunter noch mit zwei flachen Eindrücken in der Mitte vor dem Hinterrande, gröber als bei Äörghisicus, feiner als bei armiger punktirt. Decken deutlich breiter als der Thoraxhinterrand und diesem genau angepalst, Skulptur und nackte Unterbrechungen des grünen Schuppenkleides wie bei kirghisicus. Beine in beiden Ge- schlechtern kräftiger, alle Schenkel mit feiner Zahnspitze. Proster- numvorderrand noch tiefer ausgerandet als bei armiger, die Vorder- hüften dicht an den Vorderrand gerückt, von der Seite gesehen der Rüssel unten vom Kopf nicht abgeschnürt und so dick als bei armiger. Die Rüsselfurche ist beim 2 gewöhnlich weniger tief als beim g\. 63. Corigetus paradozus n. sp. Niger, dense laete viride squamosus et albo-setosulus; fronte lata, inter oculos rotundatos profunde transversim impresso; rostro brevissimo, antrorsum vir attenuato; scrobibus in Q valde approzimatis triangularıbus, in g\ ovalibus distantibus etiam rostro alte bicristato; antennarum scapo triangulo, basi evidenter curvato; prothorace late campanaeforme, bası profunde bisinuato, remote subtiliter punctato, lateribus ante angulos posticos acutos interdum profunde impresso; elytris punctato- striafis, interstitiis subplanis et subseriatim setulosis; femoribus an- ticis Z spina parva armatis. — Long. 6, lat. 2.3 mill. Taschkent. Ich besitze nur ein Pärchen dieser ausgezeichneten Art, welche dem 0. Weisei, Stett. Ent. Zeitschr. 1884, p. 457, am nächsten steht. Der glockenförmige Thorax des paradozus lälst. eine Verwechselung der 2 beider Arten nicht zu, während das g'! der neuen Art noch durch zwei kammartige Kiele zwischen Augen und Fühlerfurchen abweicht. Von vorne gesehen convergiren diese beiden Kämme etwas nach unten, von der Seite gesehen sind die Ecken der Kämme: gerundet; beide schliefsen eine kurze, im Grunde kurze und fein gekielte Rinne ein. 176 J. Faust: über Ueber dem flachen dreieckigen Ausschnitt ist die Rüsselspitze noch eingedrückt. Augen rund. Küblerschaft gleich an der Wurzel stärker gebogen, vom fast dreieckigen Querschnitt, Geilselglied 1 deutlich länger als 2, die übrigen etwas kürzer als 3, aber mindestens so lang als breit, Keule sammtschwarz. Thorax hinten ganz wie bei Weisei zweibuchtig, nach vorn aber weniger verengt, die Vorderecken gerundet an den Kopf gezogen, die Oberfläche etwas feiner und nicht so dicht punktirt. Auf den Decken treten die etwas feineren Punktstreifen fast dicht an die zweilappige Basis, während dieselben bei Weisei etwas von ihr entfernt bleiben und die Basis schwach wulstig erscheinen lassen, aulserdem sind die Decken bei paradozus bis zur hinteren Wölbung ganz flach gewölbt. Das g hat wie auch bei Weisei ein hinten abgestutztes Anal- segment. Ich beschrieb den Weisei nach einem einzigen g'; seitdem habe ich mehrere Stücke gesehen, bei welchen die Vorderecken nicht stumpf gerundet, sondern sich ganz flach an den Kopf anlegen; übrigens ist. die in der Beschreibung Il.c. erwähnte stumpfe Ver- rundung der Vorderecken an dem einen Stück verschwindend gegen die bei dem Paradozus-Pärchen. Eusomidius subgen. nov. A Corigeto humeris nullis, coxis antieis in medio prosterni sitis unice differt. 64. Eusomidius clavator n.sp. Habitu Ptoch. parcelli sed longior et laete viride squamosus, tibüs tarsisgue, brunneis; rostro brevi, antrorsum angustato, supra plano, obsolete 3 carinato, scro- bibus distantibus; prothorace transverso, lateribus rotundato, basi bisinuato, lobo medio late rotundato viz producto, angulis posticis acutis reirorsum flezis, supra transversim et longitudinaliter convezo, tenwiter remoteque punctato; elytris prothoracis basi haud latioribus, apicem versus dilatatis, punctalo-striatis, interstitiis planis, subseriatim setulosis; femoribus muticis. — Long. 4—5.5, lat. 1.6— 2.1 mill. Taschkent (Balassoglo). Scheitel gewölbt, Rüssel und Stirne flach, letztere zwischen den Augen mit einem schwachen Quereindruck, Rüssel kürzer als der Kopfdurchmesser, an der Spitze nicht schmäler als die Stirn zwischen den Augen und dreieckig ausgeschnitten, oben schwach längs vertieft, mit feinen geraden Mittel- und zwei zum Kopfe etwas konvergirenden Seitenkielen, Fühlerfurchen lang oval; Schaft neue asiatische Rüsselkäfer. 177 der Fühler gegen die Spitze kaum gekrümmt, Geifselglied 1 etwas länger als 2, Glied 4—7 beim g' gestreckter, beim 2 kaum so lang als breit. Thorax mit ziemlich stark gerundeten Seiten, Hinterrand nicht breiter als der Vorderrand, die Längswölbung am deutlichsten dieht vor der Basis, Prosternalausrandung sehr flach. Decken genau der Thoraxbasis angepalst, die Börstchen weils, dicht anliegend, sehr kurz und gewöhnlich nur auf der abschüssigen Stelle deutlich. 65. Eusomidius angustus n. sp. Praecedente angustior et brevior, dorso prothoracıs interstitüsque alternantibus elytrorum infuscatis; rostro brevissimo, antrorsum evidenter attenuato; pro- ihorace basi parum bisinuato, lateribus paulo arcuato, longitudinaliter haud convero, confertim punctato; elytris postice minus dilatis upicem versus magıs angustatis, subtilissime punctato-striatis, inter- stitüs planis, serie una punctorum et setarum suberectarum fus- carum obsitis; femoribus anticis viz denticulatis. — Long. 3.5—), lat. 1.1— 1.3 mill. Ak-Dshar (Balassoglo), Osch. Von clavator durch mehr konischen kürzeren Rüssel, genäherte Fühlerfurchen, dichtere und etwas kräftigere Punktirung und durch die längeren, schräg abstehenden, braunen Borstenhaare auf den Deckenspatien, bei gut erhaltenen Stücken durch die Färbung zu unterscheiden. Beine und Fühler, letztere nur länger, namentlich der gerade Schaft, welcher an der Wurzel dünner und zur Spitze allmählig dicker wird, Keule (bei beiden Arten) lang und schmal, schwarz. Rüssel oben mit drei ziemlich schwachen Kielen, an der Spitze niedergedrückt und weniger tief ausgeschnitten, weil die ovalen und zum Auge hin etwas verlängerten Fühlerfurchen mehr genähert sind. Thoraxhinterrand fast schmäler als der Vorderrand, wie auch die Decken viel flacher gewölbt, die Hinterecken zuweilen durch eine eingedrückte Linie abgesetzt. Decken hinten mehr zu- gespitzt als bei c/avator; bei beiden Arten ist der Rüssel vom Kopf unten durch eine Furche abgesetzt. 66. Xylinophorus!) prodromus n.sp. Breviter ovalus, converus, piceus, dense cinereo et brunneo-squamesus ac setosus; capite minore, fronte rostroque planis, hoc sua latitudine basalı 1) Als Xylinophorus habe ich die Thylacites mit verwachsenen Klauen, wie scobinatus Kol., verrueicollis, mongolicus und glaucus Faust abgetheilt. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXIX, Heft I. 12 178 J. Faust: über sensim longiore, antrorsum allenuato, obsolete canaliculato; pro- thorace quadrato, lateribus rotundato, postice subito contracto, apice circulariter obsolete impresso, basi marginato, grosse granulato- punctato; clytris apice obtuse rotundatis, supra convezis, postice dechvibus, sat profunde remoteque punctato-striatis, interstitüs convezxis et seriatim reclinatim setosis; unguiculis bası connatıs. — Long. 3.7—4, lat. 2 mill. Vom Fluss Naryn (Balassoglo). Dem kurzen 2 meines verrucicollis — en auch in Turkestan vor — in der Körperform ähnlich, in den einzelnen Theilen aber sehr verschieden, besonders gewölbter, Decken tief punktirt gestreift, Kopf schmäler, Stirne beiderseits oberhalb der kleinen, nach unten gerückten Augen mit einer Quervertiefung, durch welche, von der Seite gesehen, oberhalb der Augen eine schwache Beule entsteht, Rüssel länger mit abstehenden Borsten ziemlich dicht besetzt. Die ziemlich groben Körner stehen auf dem gerunzelten Thorax an den Seiten dichter und tragen jedes eine dicke, schuppenartige Borste, die gröfste Breite liegt dieht vor der Basis, die sehr flache Ein- schnürung vor dem Vorderrande ist oben am schwächsten, Rücken flach gewölbt, ein feiner unregelmäfsiger Längseindruck schwer erkennbar. Decken kurz elliptisch, Basis flach ausgerandet, von hier gerundet erweitert, Seiten in flachem Bogen gerundet, gewölbter als der Thorax, an der Basis und Spitze etwas steil abfallend, ziemlich tief gestreift, die Streifen fein, weitläufig punktirt, Spatien etwas dachartig gewölbt, die runden, schwach gewölbten Schuppen dicht aneinandergelegt, jedes Spatium mit einer Reihe weilser und bräunlicher Börstehen, die weilsen dick schuppenförmig und stab- förmig, die dunklen feiner und mehr pfriemenförmig; alle Börstehen stehen auf der abschüssigen Stelle etwas mehr ab, die auf Kopf und Thorax kürzer und nach vorne gerichtet. Geilselglied 1 und 2 länger als die übrigen etwas queren, 1 das längste und dickste. Die Färbung ist bei reinen Stücken aschgrau mit bräunlichen Flecken; gewöhnlich ist der Körper mit einer erdigen Rinde bedeckt. 67. Piazomias modestus n. sp. Oblongo-ovatus, ater, squamulis griseis tectus, antennis clava excepta ferrugineis, tibüts tarsisque piceis; fronte tumida; rostro conico, plano, 3 sulcato; oculis convezis, prominulis; antennis elongaltis, articulo 2° funiculi 1° breviore; prothorace longitudine fere duplo latiore, lateribus valde rotundato, obsolete alulaceo; elytris Q late, 5 oblongo-ovalis, neue asialische Rüsselkäfer. 179 apice Q acuminalis, g\ acute rotundatis, obsoletissime striatis, strüs remote et vir conspicue punctatis, interstitüis planis, obsolete alutaceis, squamosis et parce albido-setosis; pedibus elongatis femoribus modice clavatis. — Long. 5.2—6.5, lat. 1.6—2.8 mill. Ein Pärchen von Ssu-Kaptschugai, im Gebirge zwischen Margelan und Osch (Balassoglo). Ein ächter Piazomias mit offenen !) Körbchen an den Hinter- schienen, sehr kurzer Hinterbrust, Naht der Hinterbrustepisternen nur bei den Hinterhüften als kurze Furche angedeutet. Augen stärker vorragend als bei virescens Sch.; Stirne hoch gewölbt; Rüssel flach mit tiefer, scharfrandiger, schmaler, nach hinten feiner werdenden, höchstens bis zur Höhe der Augenmitte reichenden Mittelfurche und zwei feineren, aber schärferen, dicht neben dem Aulsenrande, Spitze flach ausgerandet, vor der Spitze flach drei- eckig eingedrückt, feiner und nicht dicht punktirt, stellenweise mit einigen feinen Längsrunzeln namentlich über den Fühlerfurchen vor den Augen. Fühler etwas kürzer als bei dem gleich grofsen virescens, Geifselglied 1 länger als 2, dieses nur wenig länger als die folgenden, letztere alle etwas länger als breit beim 2, etwas kürzer als breit beim &, Thoraxvorderrand nur an den Seiten, Hinterrand ganz aber feiner erbaben, die gröfste Breite- und höchste Längswölbung liegen in der Mitte, die sehr fein lederartige Ober- fläche zeigt an den Seiten sehr feine Körnchen. Decken an der Basis wenig breiter als die Thoraxbasis, die Aufsenecken des feinen, erhabenen Basalrandes ragen als kleine Zähnchen vor, die höchste Längswölbung etwa in der Mitte, Streif 1 und 2 dicht an der Basis, Streif 9 der ganzen Länge nach vertieft, Vorderschienen gerade, innen sparsam mit spitzigen Körnchen besetzt. Die kleinen runden Schuppen der Oberseite liegen nicht sehr dicht aneinander, die fein lederartig gerunzelten und punktirten Spatien sind an der Spitze mit feinen, haarförmigen Börstchen bestreut. & schmäler, Schienen und Fühler dieker, kürzer, Tarsen fast doppelt so breit als beim 9. 1) Lacordaire kennzeichnet Piazomias namentlich durch ge- schlossene Körbchen und ist daran Schuld, dafs ich Deutsch. Ent. Zeitschr. 1882, p. 264 Piazomias virescens Sch. mit offenen Körbchen fälschlich zu Amomphus gebracht habe. Gerade virescens ist der Typus der Gattung Piazomias und beweist, dafs Lacordaire nahestehende Gattungen mit geschlossenen Körbchen als Piazomias aufgefalst hat. Ich hoffe, bei anderer Gelegenheit die Tanymeciden- Gruppe eingehend besprechen zu können. 12* 180 J. Faust: über Bei den mir vorliegenden g' sind die Deckenstreifen an der Basis auf ein Drittel der Länge (wohl nur individuell) tiefer und hier die Spatien leicht gewölbt. 68. Piazomias vermiculosus n.sp. g‘ Elongato - ovatus, ater, albo-griseo-squamosus; oculis magis prominulis; fronte convexa; rostro parallelo, apice triangulariter ac basi transversim obsolete impresso, unisulcato; prothorace quadrato, lateribus modice rotundato, rugis implicatis punctatisgue obsito, canaliculato; elytris elongatis, postice parum rotundato-ampliatis, punctato-striatis, interstitiis paulo convezis, obsoletissime aciculatis et evidenter punctatis, squamosis et parce setosis; femoribus anticis clavatis, tibiis anticis apice paulo curvatis, intus sparse granulosis. — Long. 8.5, lat. 2.5 mill. Ein g von Harm (Oschanin). Von Hrn. Balassoglo mitge- theilt und mir bereitwillig überlassen. Naht der Hinterbrustepisternen der ganzen Länge nach deut- lich, Hinterschienen mit offenen Körbchen. Kopf fein netzartig gerunzelt, Stirn und Rüssel fein punktirt, ınit eingestreuten gröberen Punkten, die Mittelfurche ziemlich scharf- randig, an den Seiten vor den Augen längs gerunzelt, die quere Einsenkung des Rüssels liegt nicht unmittelbar vor den gewölbten Augen, sondern etwas nach vorne gerückt. Geilselglied 1 doppelt so lang als dick, 2 von den übrigen kaum verschieden. Die wurm- artig verschlungenen Runzeln auf dem Thorax sind ziemlich scharf und relief, mit einzelnen eine Schuppenborste tragenden Punkten, reichen aber nach vorne niedriger werdend nicht bis zum Vorder- rande, welcher in ziemlicher Ausdehnung glatt und fein punktirt ist; Basis fein erhaben gerandet, die nicht scharfe Mittelfurche reicht nicht ganz bis zum Vorderrande. Das nicht besonders gut erhaltene Exemplar läfst vermuthen, dafs der Thorax oben und an den Seiten nieht beschuppt ist. Die Aufsenecken der Ausrandung des Prosternalvorderrandes sind ziemlich scharf und die eingedrückte Linie hinter der Aus- randung reicht nur bis hierher. Basis der Decken fein erhaben, etwas breiter als die Thoraxbasis, die Aufsenecken zahnförmig vor- stehend, Streifen nicht tief, aber die Punkte in ihnen besonders auf der Basalhälfte grofs und tief, nur durch schmale Brückchen getrennt, Streifen 9 und 10 von den Hinterhüften an bis zur Spitze fast zu- sammenflielsend, Spatien mehr oder weniger gewölbt, kaum breiter als die Streifen, sehr fein netzartig gestrichelt und gröber punktirt, die gröfste Breite der Decken und Höhe der Längswölbung liegt neue asiatische Rüsselkäfer. 181 hinter der Mitte, daher auch die Decken steiler abfallend. Hinter- brust jederseits zwischen den Mittel- und Hinterhüften mit zwei queren Eindrücken, welche einen stumpfen Wulst zwischen sich ein- schlielsen. Trochanteren der Vorderhüften ohne Starrborste. Die Schuppen, wo sich dieselben bei dem mir vorliegenden Stück erkennen lassen, sind rund und liegen ganz dicht aneinander, so dafs die Grundfarbe des Körpers nicht zu bemerken ist wie bei modestus. 69. Piazomias manus n.sp. Q P. modesto simillimus, sed brevior, fronte angustiore, oculis parum convezis, minus prominuls, antennis pedibusque brevioribus, elytris mazxima altitudine ante medium praecipue differt. — Long. 6, lat. 2.8 mill. Dshaman-Davan (Balassoglo). Ich kenne nur das 9. Sieht man dasselbe mit dem modestus-2. von der Seite an, so fällt sogleich die Verschiedenheit der Längs- wölbung ins Auge. Während bei modestus die grölste Höbe etwas hinter der Mitte (etwa 2 der Länge) liegt und von hier ab die hintere Wölbung beginnt, liegt jene Höhe bei nanus ent- schieden vor der Mitte (etwa 2 der Länge), wodurch die hintere Wölbung flacher und länger erscheinen mufs. Kopf und Rüssel etwas schmäler, sonst ebenso wie bei modestus, dagegen die Augen viel weniger vorspringend. Fühler des 2 noch kürzer, die Beine» ebenso als die des modestus-g\, nur die Schenkel bei nanus etwas kräftiger. Thorax nicht voll so breit als bei modestus, die Seiten nur wenig gerundet, mit der gröfsten Breite etwas hinter der Mitte, Vorderrand deutlich schmäler als der Hinterrand (bei modestus beide Ränder gleichbreit). Decken hinten etwas weniger zugespitzt, die Punktstreifen fein eingeritzt, die Punkte in ihnen ziemlich undeutlich. Das Schuppenkleid hat theils Perlen-, theils Metallglanz, die runden Schuppen stehen ebenso nahe aneinander als wie bei modestus, auch fehlen dem nanus gegen die Spitze die eingestreuten feinen, weilsen Borstenhaaren. 70. Phacephorus russicus n. sp. Elongato-oblongus, undi- que dense cinereo-albido-syuamulosus et reclinatim setosus, supra brunneo-nebulosus; capite post oculos leviter constricto; fronte sub- plana; rostro quadrato, lateribus parallelo, tenuiter carinato, apice argenteo-squamoso; antennarum scapo crassiore prothorace quadrato, lateribus rotundato; elytris magis elongatis basi emarginatis. — Long. 5— 8.7, lat. 1.3— 2.8 mill, 182 J. Faust: über Auf dem Wege von Örenburg nach Taschkent, über ganz Turkestan verbreitet (Balassoglo), auch in Persien (Pascoe). Von den in Turkestan vorkommenden Pacephorus-Arten haben vilis, hirtellus n. sp., nebulosus einen mehr oder minder gefurchten, Ph. argyrostomus !) und russicus einen fein gekielten Rüssel. Von argyrostomus weicht russicus hauptsächlich durch flache Stirn (bei argyrostomus beulig gewölbt), längeren Rüssel und eine deutliche Einschnürung des Kopfes hinter den Augen (bei argy- rostomus keine Spur einer Einschnürung), diekeren Fühlerschaft und längere Beine ab. Von der Seite gesehen, ist die hintere Wölbung flacher und beginnt früher als bei argyrostomus. Bei beiden sind die von ein- ander sehr entfernten Punkte in den wenig vertieften Deckenstreifen schwer zu erkennen, die rundlichen Schuppen liegen auf den Decken etwas übereinander, die Spatien unregelmälsig zweireihig mit pfriemen- förmigen, wenig abstehenden, weilsen und bräunlichen Borstenhaaren, Thorax und Stirn mit ähnlichen Börstchen besetzt, Färbung vor- herrschend gelblich grau mit unregelmäfsigen braunen Nebelflecken, auch meistentheils auf Schenkel und Schienen braun gefleckt. Das g hat einen etwas längeren Thorax mit seiner grölsten Breite vor der Mitte; beim 2 liegt die gröfste Breite bald vor, bald in der Mitte; die seitliche Rundung in beiden Geschlechtern bald stärker, bald schwächer. 71. Phacephorus hirtellus n. sp. Oblongus, squamulis cinereis dense vestitus pilisque longis subvillosis obsitus, supra fusco- variegatus; fronte planiuscula; rostro quadrato, canaliculato; protho- race lateribus ante medium rotundato; elytris lateribus parum rotun- datis, evidenter punctato-substriatis; femoribus haud clavatıs. — Long. 5.5—6.8, lat. 1.6—2.2 mill. Flufs Bar-Bulak (Balassoglo). Von nebulosus Fhs. Sch. durch schmälere Gestalt, deutliche Punkte in den Deckenstreifen, viel dünnere Schenkel und die lange Behaarung — durch diese auch von allen übrigen bisher beschriebenen Arten — zu unterscheiden. Kopf, Fühler und Thorax sind denen von nebulosus sehr ähnlich, nur ist bei der neuen Art die Stirne noch flacher, der Fühlerschaft fast garnicht gebogen, der Thorax vor dem Vorder- rande ohne queren Eindruck. 1) Mit ihm ist Zuberi Desbr. identisch. neue asiatische Rüsselkäfer. 183 Schildehen kurz oval, weilslich; Decken im Verhältnifs zum Tborax in den sehr verrundeten Schultern weniger breit, die Seiten, wenn auch nur flach und gleichmälsig gerundet, die hintere Wölbung viel früher beginnend, daher auch viel flacher, Streifen kaum ver- tieft, die Punkte in ihnen länglich, deutlicher als bei den verwandten Arten, ihre Entfernung kaum grölser als die Punkte selbst. Schuppenkleid dicht, wie bei nebulosus und russicus gefärbt. Die auffallende lange Behaarung besteht aus dickeren, stark pfriemen- förmigen, braunen, geneigteren und aus feineren, längeren ab- stehenden, weilsen Haaren. 72. Tanymecus (Esamus) albilaterus n. sp. T. albo- marginato Sch. simillimus, tamen fronte angustiore, rostro parallelo minus impresso sed evidenter carinato, prothoracıs margine antico caput versus haud producto, margine postico fere truncato, elytris postice minus longe atenuatis, basi intra humeros impressis vittaque intra-marginali alba diversus est. — Long. 12.5, lat. 4 mill. Ein @ Namangan. (Kuschakewitsch). Von drei mir bekannt gewordenen asiatischen Arten, welche in Zeichnung und Färbung dem afrikanischen albomarginatus sehr nahe stehen, ist albilaterus die am kürzesten zugespitzte. Bei albomarginatus ist zum Unterschiede von der neuen Art die Stirne breiter als die Spitze des leicht konischen und nur sehr schwach gekielten Rüssels, der Thoraxvorderrand schräg nach unten abgestutzt (die Mitte gegen den Kopf also scheinbar vorgezogen), der Hinterrand ziemlich stark gerundet, Decken schon von der Mitte an (bei albilaterus erst hinter der Mitte) nach hinten verengt und ohne Eindruck an der Basis innerhalb der Schultern. Bei albilaterus sind sowohl Thorax als Decken deutlicher der Länge nach gewölbt, letztere hinten steiler abfallend. Innerhalb der dichter und heller beschuppten Seiten der Ober- fläche zieht sich bei beiden Arten ein etwas weniger dicht als der Rücken beschuppter, aber verwaschener dunklerer Streifen; bei albilaterus sind die zwei äufsersten Spatien zwar auch dichter beschuppt, haben aber die gelbgraue Färbung des Rückens, wodurch die weifse Seitenfärbung der Decken vom Marginalsaum abgerückt erscheint. Analsegment aufser den beiden länger eingeritzten Basalstreifen noch mit einer deutlichen Falte an der Spitze, welche Falte bei albomarginatus nur angedeutet ist. 184 J. Faust: über 73. Tanymecus (Esamus) nothus n. sp. Oblongus, ater, aequatiter flavo-griseo-sguamosus; rostro apicem versus paulo angu- stato, supra longitudinaliter late subimpresso, tenuissime carinato, prothorace subquadrato, lateribus viz rotundato; elytris apice con- Junctim acuminatis, lateribus paulo rotundatis, supra longitudinaliter alte convezis, vie conspicue seriatim punctatis. — Long. 10— 11, lat. 3.5—4 mill. Q Taschkent (Balassoglo), 2 Syr-Daria (Ungar. Nat. Museum). Durch die kurzovalen Schuppen, mit welchen der Körper ziemlich dicht besetzt ist, nähert sich die Art dem bengalischen lateralis Sch., ist aber von ihm wie auch von der Mehrzahl der beschriebenen Arten durch die verhältnifsmäfsig sehr hohe Längs- wölbung der Decken sicher zu unterscheiden. Augen viel kürzer als bei albo-marginatus, fast kugelrund, Stirne sehr breit und flach gewölbt, Rüssel zur Spitze deutlich verengt, oben flach, gegen die Spitze nur flach vertieft, mit sehr feinem Mittelkiel. Fühlerschaft etwas länger als bei albo-marginatus, Geifsel dagegen kürzer, Glied 1 fast um die Hälfte länger als 2. Thorax an der Spitze und Basis fast gerade abgeschnitten, mit wenig oder kaum gerundeten Seiten. Schildehen kurz dreieckig. Decken mit runden Schultern, von diesen bis zur Mitte deutlich gerundet breiter werdend und hier mit der gröfsten Breite, dann gerundet verengt und gemeinsam scharf zugespitzt, von der Basis ab gleich längs gewölbt, mit der höchsten Wölbung in der Mitte, innerhalb der Schultern mit flachem Eindruck. Schenkel und Schienen sehr schlank, Vorderschienen an der Spitze gebogen. Auf den flachen Deckenspatien stehen zwischen den kurzovalen Schuppen zwei bis drei unregelmäfsige Reihen anliegender weilser spitziger Schuppenborsten. 74. Chloebius contractus n. sp. Converior, wunicolore laete viride squamosus; fronte inter oculos angustissima, cum rostro angulato canahiculata; antennis elongatis; prothorace elongato- qua- drato, convezxo, postice valde contracto, bası subbisinuato tenwssime elevato, angulis posticis acutis subplicatis; elytris convezioribus, humeris obtuse angulatis deinde oblique ampliatis. — Long. 3—4.2, lat. 1.1—1.8 mill. Andidjan (Kuschakewitsch). Der kaukasische Steveni hat gleichfalls eine schmale Stirn; mir sind aber unter einer recht bedeutenden Anzahl dieser Art weder einfarbige Stücke, noch solche vorgekommen, welche annähernd die neue asiatische Rüsselkäfer. 185 Thoraxform und Wölbung des contractus zeigen, auch ist bei Steveni der Rüssel von der Seite gesehen an der Basis eingekniekt und die Rüsselfurche endigt hier und reicht nicht wie bei confractus bis auf die Stirn. Eine etwas aufgebogene Thoraxbasis kommt zuweilen auch bei Steveni und immeritus vor und soll auch dem mir unbekannten, westsibirischen psitlacinus eigen sein, dessen einziger Unterschied (nach der Beschreibung) von immeritus in dem kurzen, nach vorne verengten Thorax liegen soll. Von immeritus kommen auch Stücke mit hinten zusammengezogenem Thorax vor, dieselben haben aber breitere Stirn und Decken mit parallelen Seiten. Stirn zwischen den Augen nur wenig breiter als der kleinere Augendurchmesser; Fühler länger, Geifselglied 1 und 2 an Länge wenig verschieden, Keule schlanker, Fühlerfärbung roth oder dunkel. Thorax mit sehr wenig vorragenden Augenlappen, fast länger als breit, die Seiten leicht gerundet, vor der Basis kurz geschweift und zusammengezogen; diese schmäler als der Vorderrand, leicht zwei- buchtig, etwas aufgebogen, mit scharfen Aufsenecken, welche durch einen seitlichen Eindruck als kurzes Fältchen abgehoben werden. Decken wie bei Steveni nach hinten deutlich verbreitert, aber ent- schieden gewölbter. 75. Chloebius latifrons n. sp. Chl. immerito Sch. prorimus fronte inter oculos latissima; rostro brevi, latiore, haud angulato, late sed haud profunde longitudinaliter impresso; antennis breviori- bus, articulo 2° funiculi 1% multo breviore. — Long. 3.8, lat. 1.3 mill. Taschkent, Margelan (Balassoglo). Die ungewöhnlich breite Stirn — mindestens doppelt so breit als der Augendurchmesser und breiter als die Rüsselspitze —, der kurze, an der Basis gegen den Kopf kaum eingebogene und nicht gefurchte Rüssel unterscheiden die neue Art von dem in der parallelen Körperform sonst sehr ähnlichen immeritus. Rüssel mit runden Kanten (bei immeritus, Steveni, contractus diese Kanten, wenn auch stumpf, so doch deutlich). Augenlappen breit und nicht so weit vorragend als bei immeritus. Thorax länger als breit, Hinterrand gerade, nicht aufgebogen und etwas schmäler als der Vorderrand, Seiten von der Spitze bis vor die Basis parallel, vor dieser fast geradlinig verengt. Decken wie bei ımmeritus. 76. Apion uniseriatum n.sp. Elongato-ovatum, nigrum, parce pubescens; capite inter oculos depresso, pluristriato, rostrum parum elongato, curvato, a basi ad antennarum insertionem subin- crassato et siriato, hinc obtuse dentato, deinde remote subseriatim 186 J. Faust: über punctato; anltennis crassis, pone basin insertis; prothorace elongato, parallelo, dorso postico paullo gibboso, punctis yrossis oblongis remotis obsito, postice foveolato; elytris violaceo-atris, punctato- striatis, inlerstitüs planıs, uniseriatim punctatis et pubescentibus; articulo 4° tarsorum elongato. — Long. 2.5— 2.75, lat. 1.2 mill. Taschkent (Balassoglo). Von cyaneum De Geer und russicum Desbr. durch den cylin- drischen, lang quadratischen, der Länge nach ziemlich stark ge- wölbten Thorax und die einreihig punktirten Deckenspatien und wie von den ähnlichen orientale Gerst. und curtipenne Desbr. durch das verlängerte vierte Tarsenglied zu unterscheiden. Die dicken, aber gestreckten Fühler sind etwa um den halben Augendurchmesser vom Augenvorderrande entfernt eingelenkt, Rüssel beim g' mindestens so lang als Kopf und Thorax, an der Basis etwas breiter als an der Spitze, an der Fühlereinlenkung zahbn- förmig, abgesetzt, an der Basis und die eingedrückte Stirn längs- gestrichelt. Thorax mit ganz parallelen Seiten, mit der höchsten Längswölbung näher der Basis, die auf dem Rücken sehr spärlichen Punkte länglich, tief und ein weilsliches anliegendes Wollhaar tragen, die ziemlich scharfrandige Mittelfurche reicht von der Basis bis zur Mitte und ist an beiden Enden feiner zugespitzt. Decken an der Basis beinahe doppelt so breit als der Thorax, die Schultern wenig schräg und gerundet, die Seiten bis hinter die Mitte fast geradlinig erweitert, die höchste Längswölbung etwa in der Mitte, um das länglich ovale Schildehen kaum eingedrückt, tief punktirt gestreift, Spatien etwas breiter als die Streifen, entfernt einreihig punktirt, die feinen weilsen Wollhaare liegen nicht parallel, sondern sind abwechselnd nach rechts und nach links gerichtet. Rüssel des 2 länger und von der Fühlereinlenkung ab glänzend, bis zur Mitte überall, auf der Spitzenhälfte nur an den Seiten fast gereiht punktirt. 77. Apion gemulum n. sp. Elongato-obovatum, nigrum, sub- nitidum, tenuissime pubescens, elytris violaceo-atris; rostro crasso, eurvato, cylindrico, prothorace longiore, fronte vie angustiore, punctato; antennis subbasalibus; prothorace subquadrato, antrorsum paulo angustato, haud dense punctato; scutello globoso,; elytris striatis, interstitüs subplanis, parce albido-pubescentibus; pedibus elongatis, gracilibus, articulo 4° tarsorum elongato, unguiculis basi dente parvo acuto armalis. — Long. 1.8, lat. 0.6 mill. Ak-Dshar (Balassoglo). neue asiatische Rüsselkäfer. 187 Die Art hat grofse Aehnlichkeit mit sareptanum Desbr. (wenn meine Bestimmung richtig), welcher ebenfalls ein verlängertes Krallenglied besitzt. Kopf nur wenig gröfser, Rüssel beim g' so lang als der Thorax und an der Basis so breit als die schmale Stirn, beim 2 deutlich länger als der Thorax (so lang als beim sareptanum-g\) und an der Basis etwas schmäler als die Stirn, in beiden Geschlechtern (wie auch der Kopf) bis auf die etwas glänzende Spitze dicht punktirt, matt, die Punkte nehmen zur Stirn hin an Häufigkeit zu. Thorax im Ganzen etwas breiter als bei sareptanum, ebenso dicht, aber flacher, feiner punktirt, die Punkte nicht länglich, sondern rund, mit einer Furche vor der Basis. Decken bläulich, etwas glänzend, wie bei sareptanum geformt, nur nicht so tief gestreift, Punkte in den Streifen entfernt von ein- ander, Spatien nur ein wenig breiter als die Streifen, fein leder- artig gerunzelt. Schildchen schmal oval. Augen verhältnifsmälsig grols, aber wenig vorragend. Behaarung auf Kopf und Rüssel mit kürzeren, auf Thorax und Decken mit längeren, weilslichen, anliegenden Härchen. Auch dem frater Desbr. in Farbe, Form und Behaarung ähnlich, aber Rüssel kürzer und an der Fühlereinlenkung nicht erweitert. 18. Apion causticum n. sp. Ap. squamoso Faust simile, sed opacum, pilis crassis subalbidis tectum; fronte subdepressa, sparsim punclata; oculis parum convezis; rostro lenue, subrecto, basi incrassato, in insertionem antennarum subdentato; antennis subbahbus; prothorace punctis haud profundis confertim obsilis; elytris post medium parum dilatatis, apice rotundato -acuminatis, striatis, strüs remote punctatis; articuli 4° tarsorum elongulo, unguiculis basi dente acuto armatis. — Long. 1.6, lat. 0.3 mill. 2 Ak-Dshar (Balassoglo). Abgeriebene Stücke lassen sich von sareptanum durch viel grölseren Kopf, dünnen, fast geraden und an der Wurzel zahnförmig erweiterten Rüssel gut unterscheiden. Bei sgquamosum ist die Stirne noch breiter als bei causticum ; bei diesem fällt die grölste Deckenbreite hinter die Mitte, die Decken über die ziemlich eekigen Schultern sind viel breiter als die Thorax- basis, ‘Streifen breit, nicht tief, mit entfernten, schwer sichtbaren Punkten, Spatien flach, etwas breiter als die Streifen; die Form im Ganzen gestreckter; die ganze Oberseite bis auf den glänzenden kaum punktirten, fast geraden Rüssel (so lang als Kopf und Thorax zusammen) sehr fein chagrinirt und matt, Thorax trapezförmig mit geraden Seiten, fast so lang als hinten breit, ohne Spur einer 183 J. Faust: über Mittellinie, der Länge nach nicht gewölbt; Schildchen klein, erhaben punktförmig. Die Bekleidung besteht nicht wie bei sguamosus aus länglichen Schuppen, sondern aus ziemlich dicht gestellten dicken, weifslichen Schuppenhaaren. 79. Apion merale n. sp. Breviter ovalum, nigrum, opacum, parce albo-griseo-pubescens; oculis convezis; rostro basi incrassato, in antennarum insertionem dente valido oblusoque armato; antennis basalibus; prothorace transverso, lateribus rotundato, margine antico parum. elevato, confertim punctato, ante scutellum late impresso; scutello oblongo; elytris brevibus, busi depressis, postice convezis, late punctato-striatis, interstitüis planis; articulo 4% tarsorum elon- gato. — Long. 1.5, lat. 0.9 mill. Andidjan (Kuschakewitsch). Ein Stück. Rüssel dicker als bei den vorhergehenden Arten, etwa wie bei candıdum und gezähut wie bei causticum, aber kürzer und etwas mehr gekrümmt als bei jenem. Kopf mit den gewölbteren „Augen breiter als bei causficum. Thorax fast um die Hälfte breiter als lang, vor dem Vorderrande deutlich eingeschnürt, dieser etwas aufgebogen, die Punkte grob, nicht tief, etwa so grols als die Räume zwischen ihnen, die breit und flach eingedrückte Mittellinie erstreckt sich von der Basis bis über die Mitte. Decken an der Basis viel breiter als die Thoraxbasis, die Schultern schräg, etwas schwielig, Seiten ziemlich geradlinig, aber wenig bis hinter die Mitte erweitert, hinten stumpf gerundet, die flachen Spatien nur etwas breiter als die sehr dicht punktirten Streifen und zweireihig, Basis der Hinterbrust dicht mit diekeren weilsen, anliegenden Woll- haaren besetzt. 80. Apion gelidum n. sp. Ap. caustico simillimum, sed minus dense piloso, rostro crassiore magis curvalo, basi incrassato, in antennarum insertionem haud dentato, antennis crassioribus, prothorace longiore, dense punctato praecipue distinctum est. — Long. 1.7, lat. 0.3 mill. Wernoje (Kuschakewitsch). Ein Stück. Wenn nicht der gekrümmte Rüssel, etwas kleinere Augen und der dieht punktirte Thorax wären, könnte man gelidum für das g zu causticum halten. Auch mit merale läfst sich die neue Art nicht zusammenbringen, wenn auch der Rüssel und die ganze Körperform recht ähnlich sind, denn einmal ist der Kopf von gelidum kleiner und schmäler (kaum breiter als bei gemulum) und dann ist neue asiatische Rüsselkäfer. 189 die Thoraxform und Skulptur eine andere, sowie die Deckenstreifen flacher und feiner. Rüssel wie beim vorhergehenden, nur die zahnförmige Er- weiterung bei der Fühlereinlenkung kaum angedeutet, die kräftigeren Fühler nicht so dicht an der Rüsselbasis eingefügt; Augen nur schwach gewölbt; Augenentfernung auf der Stirne nicht grölser als der Durchmesser der sonst ziemlich grofsen Augen (grölser als bei den drei vorhergehenden Arten). Thorax so lang als an der Basis breit, nach vorn schwach gerundet verengt, dicht und deutlich punktirt obne Spur einer Grube oder Mittellinie. Schildehen schwach dreieckig, nicht erhaben, punktirt. Decken mit der gröfsten Breite in der Mitte, hinten spitzer gerundet, undeutlich punktirt gestreift, kürzer und breiter als bei causticum. Die Behaarung ist nicht so dicht, die Haare selbst etwas dünner als wie bei letzterer Art und dicker als bei merale. Das Krallenglied ist wie bei den vorhergehenden Arten, wenn auch nicht so stark verlängert. 81. Apion gaudiale n.sp. Ovatum, nigrum, opacum, albo- griseo-pubescens; capite majore; oculis convexis; antennis subbasa- libus; rostro curvato, cylindrico, conferlim punctato, opaco, apice nitido; prothorace quadrato, ante medium angustato, remote punctato; scutello oblongo; elytris ovalis, post medium dilatatıs, converis, remote punctato-striatis; articulo 4% tarsorum elongato, unguieulis basi dentatis. — Long. 2, lat. 0.8—1 mill. h Wernoje (Kuschakewitsch). Ak-Dschar (Balassoglo). Gröfser als die vier vorhergehenden, ebenso behaart und Kopf so grols wie bei merale, Augen so grols als wie bei gelidum; in der Körperform am ähnlichsten dem letzteren. Fühler um den Augendurchmesser vom Augenvorderrande entfernt eingelenkt, ziemlich dünn. Thorax so lang als breit, die Seiten bis zur Mitte kaum gerundet, dann zur Spitze verengt, mit zerstreuten gröfseren, aber flachen Punkten. Schildehen schmal. Decken ähnlich wie bei gelidum geformt und behaart, aber so tief gestreift wie bei merale, mit entfernten Punkten in denselben, die Spatien kaum breiter als die Streifen, leicht gewölbt und sehr fein quergerunzelt. Rüssel eylindrisch bis zur Basis gebogen, ohne jegliche Verdickung, so lang (Q), etwas weniger lang (d') als Kopf und Thorax, wie Kopf und Stirne fein und dicht punktirt, bis zur äufsersten glänzenden Spitze ganz matt. Von der Seite gesehen hat der Thorax eine deutliche Längs- wölbung und die höchste Deckenwölbung liegt hinter der Mitte. 190 J. Faust: über neue asiatische Rüsselkäfer. Das mir vorliegende nicht gut erhaltene Stück lälst eine dicke, wollartige, weilsgraue Behaarung wie bei merale erkennen. Krallen- glied so lang als Tarsenglied 2+3, jede Kralle am Grunde mit einem Zähnchen. Das g' ist schlanker als das 2 und die glänzende Spitze kürzer. 82. Rhyncolus nefarius n.sp. Obscuro-brunneus, glaber, rostro capite haud angustiore sed paulo breviore, obsolete punctato, inter antennas impressione elongata; prothorace elongato, antrorsum nonnihil angustato, ante apicem obsolete constricto, angulis posticis rotundato, confertim punctato, linea media laevi; elytris punctato- striatis, interstitüs subcarinatis serialim punctatis, 6° post medium evidenter carinalo et ante apicem explanato. — Long. 4.5, lat. 1.1 mill. Taschkent (Balassoglo), Osch. Kommt auch bei Astrachan, wo ich selbst ein Stück fing, vor und gehört somit der europäischen Fauna an. Von der Gröfse und Form des nitidipennis Thoms., der Rüssel aber breiter, Thorax länger, etwas feiner und viel sparsamer punktirt, Deckenstreifen weniger tief, Spatien weniger kielförmig, dagegen das sechste hinten stärker gekielt und nur etwas schmäler als bei reflezus. Augen flach, kaum vorragend; Rüssel so breit und nur wenig kürzer als der Kopf, mit parallelen Seiten, fein punktirt, zwischen den Fühlern mit einem flachen, schmalen, kurzen Längseindruck. Thorax fast um die Hälfte länger als breit, wie bei nitidipennis mit der gröfsten Breite vor der Basis, Vorderrand etwas wulstig, Seiten schwach gerundet und nach vorn verengt, Hinterecken gerundet, oben die spärlichen Punkte länglich, Mittellinie unpunktirt. Schildehen sehr klein, rund. Decken kaum länger als Rüssel, Kopf und Thorax zusammengenommen, nicht so tief gestreift als bei nitidipennis, die zwei ersten Streifen tiefer, alle Streifen mit grolsen Punkten, Sutur flach, Spatium eins nicht, zwei und fünf nur schwach und einseitig gekielt, der Kiel aber nicht in der Mitte des Spatiums, sondern an seine innere Kante gerückt, der zur Aufsenkante gelegene flache Theil schwach netzartig gerunzelt und mit einer Reihe ziemlich kräftiger Punkte, sechs und acht laufen hinten scharf kiel- förmig vor der Spitze zusammen, Streif neun gegen die Spitze tief eingedrückt. Unterseite roth, Hüften schwarz, Hinterbrust und Abdomen spärlich und feiner punktirt als der Thorax. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft 151 Notizen zum Genus Orthomus Chaud. von Major z. D. Dr. L. v. Heyden. 1. Orthomus hispanicus Dej. ist eine ganz flache, in den Sammlungen wenig verbreitete Art aus Andalusien. Alle so be- stimmten portugiesischen und asturischen Stücke waren = quadri- foveolatus Chaud., der oben stark gewölbt ist und in beiden Ge- schlechtern glänzende Decken hat, während der südspanische his- panicus Dej. 2, von dem ich zwei Stücke bei Hrn. Kläger in Berlin sah und nun eins besitze, matte Decken hat. Von quadrifoveolatus besitze ich ein typisches Stück durch den alten Nareisse Deyrolle aus dem spanischen Galaecia. 2. Orthomus cincticollis Chevr. aus der Sierre de Penache ist nach der Angabe „corselet avance sur le milieu anterieur“ sieher ein Platyderus und zwar lusitanicus Dej., mit dem er nicht ver- glichen wird. Chevrolat vergleicht ihn mit Plat. depressus Dej., der —= ruficollis Marsh. ist. 3. Der typische Orthomus barbarus Dej. ist häufig bei Marseille, dann in Algier und Sieilien. Alle spanischen Stücke gehören zur var. velocissimus Waltl, der ein viel mehr seitlich gerundetes Halsschild hat. 4, Orthomus berytensis Rche. kommt nur in Syrien vor und ist Art oder, nach Brulerie, Varietät des darbarus Dej.!). 5. Orthomus hespericus Motsch. (1849) aus Cartagena ist auf Z' mit breiterem Thorax von velocissimus (1835) gegründet. 6. Orthomus Martinezi Perez Arcas von Ouenca und Albar- racin ist nach Beschreibung, Anal. Madrid 1873, p. 57, = quadri- foveolatus Chaud. Gerade der angegebene Unterschied von his- panicus Dej. „episternis metathoracis, abdominis segmentis primis lateribus distincte punctatis“ ist ein charakteristisches Merkmal des quadrifoveolatus. 7. Orthomus longior Chaud. von Morea ist wohl sicher nur barbarus var. Die Identieität mit syrischen, aegyptischen und canarischen Ex. bezweifle ich. 8. Orthomus minutus Rche. steht richtig bei Platyd. rufi- collis und ist unter Orthomus zu streichen, 1) Die sardinischen berytensis sind Varini Gautier. ——— [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft I.] Bemerkungen über Orthomus Chaud. von Dr. @G. Kraatz. Angeregt durch die vorstehenden Bemerkungen meines Freundes v. Heyden habe ich das Material meiner Sammlung untersucht und möchte den obigen Bemerkungen hier noch Einiges hinzufügen, l. Chaudoir hat durch seine Arbeit über Orthomus (in der Stett. Zeitschr. 1859, p. 114 und fig.) die Sache erst recht verwirrt, denn nach ihm wäre eine neue Beschreibung des Käfers nothwendig Seworden; er scheidet nach Chaudoir’scher Manier von demselben den spanischen velocissimus Waltl und den syrisch-aegyptischen elongatus ab; da aber letzterer nach ihm in Morea vorkommt, so ist er demnach im Catal. Col. Eur. et Cauc. nachzutragen. 2. Nach Piochard de la Brulerie’s zum grofsen Theil höchst be- achtenswerthen Mittheilungen (Annales Soc. Ent. France 1875, p- 416) ist Orthomus planidorsis Fairm. —= barbarus var.; derselbe ist in dem genannten Cataloge als fragliche Varietät des barbarus aufgeführt; ich besitze ein Stück aus den Ost-Pyrenäen und pflichte Piochard’s Ansicht bei, dafs der Käfer eine Varietät des bar- barus sei. 3. Orthomus trapezicollis Chaud., von Oran besitze ich in mehreren Ex., auf die Chaudoir’s Beschreibung vollkommen zutrifft. Ich stehe indessen nicht an, Hrn. Piochard’s Ansicht, dafs der Käfer nur eine Varietät des barbarus sei, beizupflichten, weil in der That einzelne, namentlich weibliche Ex., von Madrider Stücken nicht wohl zu unterscheiden sind. Der Käfer kann daher auch als spanische Varietät des barbarus im Catal. Col. Eur. et Cauc. auf- geführt werden. 4. Orthomus balearicus Pioch. (Ann. France a.a. O., p. 417, Note) halte ich mit Piochard de la Brulerie für eine locale, aus- gezeichnete Rasse des barbarus, da er, obwohl recht eigenthümlich, nicht durch scharfe specifische Merkmale bis jetzt von ihm unter- schieden ist. 5. Orthomus hispanicus Dej. besals ich in 2Ex. von Tanger; von wem 4 foveolatus Chaud. hinzugezogen ist, weils ich nicht. 6. Orthomus longior Chaud. wird von Hrn. v. Heyden als barbarus var. betrachtet; es wäre wohl richtiger gewesen, ihn mit elongatus Chaud. zu vergleichen. Die Varietäten des Platyderus ruficollis Marsh. sind auf Piochard’s de la Brulerie’s Autorität eitirt und in dessen interessanter Arbeit über die Käfer von Syrien und Oypern (Ann. France 1875) be- sprochen, auf welche wir hier noch einmal aufmerksam machen wollen. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft I.] Coleopterologische Ergebnisse einer Excursion nach Bosnien ım Mai 1884. Von Edm. Reitter in Mödling bei Wien. Ueber das Insektenleben in Bosnien sind bisher nur sehr ver- einzelne Daten bekannt geworden; man kann demnach sagen, dals die Coleopterenfauna dieses Landes so gut als unbekannt ist. Dieser Umstand hat sich auch seit der Zeit, als der Schienenstrang bereits bis nach Serajewo führt, nicht geändert und hat mich be- stimmt, eine Excursion zum Zwecke, die Coleopterenfauna dieses Landes, wenigstens zum Theil, kennen zu lernen, nach Oentral- bosnien zu unternehmen. Mein Vorhaben habe ich im verflossenen Monat Mai in Gesellschaft des Südbahnbeamten Herrn August Meister ausgeführt. Die Direktion der k. k. Bosnabahn und Süd- bahn, sowie die k. k. Donaudampfschifffahrtsgesellschaft unterstützten mich darin, theils durch freie Fahrt, theils durch ermäfsigten Fahr- preis, wofür ich denselben meinen verbindlichsten Dank ausspreche. Wir fahren am 4. Mai von Mödling mit der Südbahn via Steinbrück nach Sissek; den nächsten Tag mit dem Dampfer „Kulpa“ die Save abwärts bis Sincowac. Diese Ortschaft liegt bereits auf bosnischem Boden und ist die zweite Bahnstation auf der Strecke Brod-Serajewo. Am 6. Morgens um 64 Uhr bestiegen wir den Zug, der uns um 10 Uhr Nachts nach Serajewo brachte. Den 6. und 7. Mai benutzten wir dazu, Serajewo und die Umgegend zu besichtigen und um eine Exeursion in die nächsten niederen Berge, sowie eine an die Ufer der Milenka auszuführen. Serajewo bietet zum bequemen Sammeln, wegien der ferngelegenen höheren Berge und Wälder, kein günstiges Standquartier, welshalb wir am 9. Mai mit der Bosnabahn nach der Station Nemila zurückfuhren, woselbst wir durch gütige Vermit- telung des Stations-Chefs Hrn. Lehmann bei der Familie Schmidt die gastfreundlichste Aufnahme fanden. Nemila liegt in einem kleineren Thale, von etwa drei Kilometer Länge und ist rings von eirca 2—3000 Fufs hohen, dicht bewaldeten Bergen umschlossen. Hier verweilten wir eifrig sammelnd, wobei wir vom besten Wetter begünstigt wurden, bis zum 19. Mai. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXIX. Heft 1. 13 194 E. Reitter: Coleopterologische Eryebnisse Von Brod bis Serajewo ist Bosnien in landschaftlicher, geogno- stischer und faunistischer Beziehung von der Steiermark kaum ver- schieden. Es darf demnach nicht befremden, dafs die Coleopteren- fauna nahezu die gleiche ist und dafs sich nur verhältnifsmälsig sehr wenige Arten fanden, die dem Bosnalande speciell eigen- thümlich zu sein scheinen. Selbstverständlich greifen auch einige Formen herüber, welche bisher in den angrenzenden Ländern, besonders in Croatien und Serbien beobachtet wurden. Sämmtliche auf unserer Excursion gesammelten Coleopteren werden in dem nachfolgenden Verzeichnisse aufgeführt und soll das letztere den ersten gröfseren Beitrag zur Kenntnifs der Coleop- terenfauna Bosniens bilden. Hr. Dr. E. Eppelsheim war so freundlich, den grölsten Theil der mitgebrachten Staphylinen zu determiniren; die Beschreibung der Aleochara Reitteri ist mir von demselben mitgetheilt worden. Cicindela campestris L., var. affinis Fisch. Nicht selten. Cicindela sylvicola Dej., riparia De). Cychrus semigranosus Palliardi. In den Gebirgswäldern unter Laub, selten. Procerus gigas Creutz. Ein Stück am Bahndamme bei Nemila, eine Schnecke verzehrend. Procrustes coriaceus L., var. spretus Dej. Grofse Stücke mit matten, ziemlich fein skulptirten Flügeldecken; letztere mit drei kräftigen Punktreihen. Die Beschreibung Dejeans palst vortrefflich auf diese Form. Orinocarabus hortensis L. Mit deutschen Stücken ganz über- einstimmend. Chaetocarabus intricatus L., var. liburnicus Haury. Hygrocarabus variolosus F. In den Gebirgsrieseln unter nals- liegenden Steinen. Carabus Ullrichih Germ. Hell bronzefarbige Stücke, oft mit grünem Glanze, welche der var. superbus Kr. und cupreo-nitens Kr. nahe kommen. Selten. Carabus emarginatus Dftsch. Carabus montivagus Palliard., var. velebiticus Hmpe. Carabus Parreyssi Palliard. Schwarzblaue Stücke. Grüne Exemplare versendete ich irrthümlich als var. Gattereri; diese ist eine sehr ausgezeichnete Form, worüber weiter unten Näheres gesagt wird. Die grünen Stücke verdienen einen besonderen Namen, wofür jedoch Hr. Gehin schon gesorgt haben dürfte. einer Excursion nach Bosnien im Mai 1884. 195 Schöne violette Exemplare mit einem purpurfarbigen Scheine ver- sendete ich als var. purpurifer. Carabus Parreyssi, var. Gattereri Gehin, Rev. d’Ent. 1882, 263, kupferfarbig mit goldgrünem Scheine, der irrthümlich aus Steyer- mark beschrieben wurde, ist hauptsächlich in Central-Bosnien zu Hause. Ein Exemplar vom Velebit, von Dobiasch gesammelt, sah Hr. Haury vor Jahren und wollte es als Dobiaschi beschreiben. Es ist recht merkwürdig, dafls ich diese schöne Varietät nicht unter Steinen fand, wie die Stammform, sondern alle 15 Exemplare, die ich erbeutete, fing ich auf ausgelegtem Fleisch. Carabus scabriusculus Ol., var. Lippi Dej. Ein einzelnes, wohl erhaltenes Ex. Leistus ferrugineus L., piceus Fröhl. Notiophilus rufipes Curtis. Omophron limbatum Fbr. Bei Serajewo, am Flufsufer. Bembidion foraminosum Strm., punciulatum Drap., varium Ol., lampros Herbst., tenellum Er., articulatum Panz., quadriguttatum Fbr., decorum Panz., nitidulum Mrsh., ustulatum Lin., fasciolatum Dft., testaceum Duft., biguttatum Redtb., am Ufer der Bosna. Tachyta nana Gyll. und Tachys bistriatus Dft. Trechus croaticus Putz. Unter nassem Buchenlaub, häufig. Clivina fossor L. Dyschirius nitidus De). Chlaenius nitidulus Schrank. Anisodactylus signatus Panz. Diachromus germanus L. Ophonus uzureus Fbr., cordatus Duft., maculicornis Dutft., hirsutulus Dej. Pseudophonus ruficornis Fbr. Harpalus distinguendus Dej., aeneus L., semipunctatus Dej. Harpalus latus L. Auf Fleischköder zahlreich gefangen. Harpalus quadripunctatus Dej., rufmanus Mrsh., dimidiatus Rossi, pieipennis Duft. Amara montivaga Strm., aenea Dej., communis Panz., fami- karis Duft. Myas chalybaeus Palliard. Ein todtes vorjähriges Ex., unter einem Steine bei Nemila. Abaz carinatus Duft. Häufig. Molops simplez Chaud. Selten. Molops simplez var.? dem vorigen sehr ähnlich, mit beträchtlich längeren Flügeldecken. Nemila. 13 196 E. Reitter: Coleopterologische Ergebnisse Molops Hopffgarteni Heyd. Selten. Pterostichus melas, var. hungaricus Dej. Ueberall, namentlich um Serajewo, in der Ebene, häufig. Pterostichus (Arachnoidius) fasciato-punctatus Creutz. Nur ein Stück an einem Gebirgsriesel im Nemila-Thale. Pterostichus (Arachn.) Meisteri n. sp. Niger, mandibulis, palpis antennisque ferrugineis, pedibus flavis, capite majusculo, pro- thorace cordato, prope basin fortiter constricto, basi profunde trans- versim impresso et utrinque bistriato, elyiris subdeplanatis, profunde striatis, interstitio tertio quadripunctato. — Long. 15— 17 mill. Dem Pterostichus Brucki äufserst nahe verwandt und in fol- genden Punkten sicher specifisch verschieden. Es ist etwas gröfser, rein schwarz, die Flügeldecken ohne Spur eines metallischen Scheines, Fühler, Palpen und Mandibeln rostroth, die Beine eben- falls völlig gelb gefärbt; der Kopf ist doppelt breiter, wenig schmäler als der Halsschild; der letztere ist schwach quer, herzförmig, an der Basis stark eingeschnürt, die Basis mit zwei Längsstrichen jederseits, wovon der äufsere kürzer und ganz in die Nähe der fast spitzigen Hinterwinkel gerückt ist; die Flügeldecken zeigen vier Punkte am dritten Zwischenraume und zwar befinden sich drei auf der hinteren und nur einer auf der vorderen Hälfte. Der letzte Bauchring hat in der Mitte eine kurze, quere, etwas gebogene Leiste; bei Brucki ist sie länger, feiner und gerade und vor ihr stehen zwei kräftige Borstenpunkte, welche bei Meisterı fehlen. Diese Art lebt in den schattigen, kühlen Gebirgsrieseln bei Nemila unter grofsen, von Quellen berieselten Steinen, oder unter Gerölle, jedoch niemals nahe der Erdoberfläche. Pterostichus (Melanius) nigritu Fbr. In Wäldern und im Thale unter Steinen. Poecilus cupreus L. Stomis rostratus Sturm. 2 Ex. Platyderus ruficollis Mrsh. In den niederen Theilen der Ge- birgswälder nicht selten. Calathus fuscipes Goece. Platynus scrobiculatus Fbr. An schattigen Gebirgsbächen unter Holzstücken und abgefallenem Laube. Agonum marginatum L. Im Thale Nemila. Agonum sexpunctatum L., austriacum Fbr., versutum Strm. 3 Ex. Dromius linearis Oliv., sigma Rossi. Metabletus obscuro- quttatus Dft. Blechrus minutulus Goeze. einer Excursion nach Bosnien im Mai 1884. 197 Brachynus crepitans L. Hydroporus ferrugineus Steph. 2 Ex. Henicocerus ezculptus Germ. In einem Nebenflufs der Bosna bei Nemila unter Steinen. Hydraena riparia Kug. Helephorus nubilus L., aquaticus L. Creniphilus globulus Payk. Sphaeridium scarabaeoides L., marginatum Fhr. Cercyon ustulatus Preissl., huemorrhoidalis Fbr. (flavipes Fbr.), pygmaeus 1ll., tristis Il. Megasternum bolitophagum Marsh. Cryptopleurum crenatum Panz. Pelochares versicolor Waltl. Bei Serajewo, an der Milenka. Dryops auriculata Panz. An Gebirgsbächen unter Steinen nicht häufig. Pomatinus substriatus Müll. Ebenfalls, aber selten. Helmis Maugei Latr. Esolus parallelopipedus Müll. Autalia impressa Oliv., rivularıs Grav. Bolitochara eximia Epph. Diese Art, sowie der gröfste Theil der 'nachfolgenden, wurde aus feuchtem Laub bei Nemila gesiebt. Bolitochara lucida Grv., bella Maerk., obliqua Er., brevicollis Kr. Leptusa analis Gyll., rufcollis Er. Sıpalia Reitteri Epph. Ischnoglossa corticina Er. Aleochara lata Grav., fuscipes Grav. Aleochara Reitteri Eppelsheim n. sp. Aleochara fuscipedi similis, nigra, nitidula, antennis gracihoribus concoloribus, elytris tho- race subbrevioribus rufo-brunneis, circa scutellum lateribusque late nigris, pedibus rufo-piceis, femoribus nigro-piceis, tarsis rufis; ab- domine supra basti crebrius, apicem versus parcius fortiter punctato. — Long. 23 lin. Mas: Abdominis segmento superiore penultimo margine apicali emarginato acuteque serrato. Der mittleren Exemplaren der Al. fuscipes recht ähnlich, etwas schmäler und dichter und feiner punktirt, durch die einfarbig schwarzen, schlanken Fühler sofort leicht zu unterscheiden: von ziemlich gleichbreiter, nach hinten wenig verschmälerter Gestalt, schwarz, ‚glänzend, die Flügeldecken rothbraun, um das Schildchen und längs der Seiten breit, schwarz, die Beine pechschwarz mit 198 E. Reitter: Coleopterologische Ergebnisse rothbraunen Schienen und rothen Tarsen. Der Kopf ist viel schmäler als das Halsschild, herabgebogen, sparsam und ziemlich fein punktirt, rauh, schwarzgrau behaart. Die Taster sind schwarz, an der Spitze röthlich. Die Fühler sind so lang als Kopf und Halsschild, schlank, nach der Spitze zu kaum verdickt, das 3te Glied kaum länger, aber an der Spitze etwas breiter als das 2te, das 4te etwas länger als breit, von gleicher Gestalt, aber viel kleiner als das öte, dieses und die folgenden ziemlich gleichbreit, an Länge wenig ab-, an Breite nicht zunehmend, die ersten reichlich so lang, die vorletzten fast so lang als breit, das Endglied fast so lang als die beiden vorhergehenden zusammen, innen vor der Spitze scharf ausgerandet. Das Halsschild ist gut um die Hälfte breiter als lang, hinten von der Breite der Flügeldecken, nach vorn deutlich verengt, am Hinterrande und an den Seiten gerundet mit breit abgerundeten Hinter- und stark abwärts gebogenen stumpfen Vorderecken, oben quer gewölbt, dicht und deutlich punktirt und schwärzlich behaart. Die Flügeldecken sind etwas kürzer als das Halsschild, an den Hinterwinkeln abgerundet, äulserst dicht, ziemlich fein reibeisenartig punktirt und wie das Halsschild behaart. Der Hinterleib ist um ein Geringes schmäler als die Flügeldecken, nach der Spitze zu nur sehr wenig verengt, oben kräftig, vorn etwas dichter und feiner, nach hinten allmählig immer sparsamer und gröber punktirt, noch länger und rauher wie der übrige Körper behaart. Beim g' ist der Hinterrand des vorletzten oberen Segments seicht ausgerandet und mit 9—10 scharfen Sägezähnen bewaffnet. Von E. Reitter in zwei Exemplaren aufgefunden und dem Entdecker freundschaftlichst dediecirt. Aleochara lateralis Heer, bipunctata Ol., morion Grv., bisig- nata Er. Homoeusa acuminata Märk. Myrmedonia Haworthi Steph. Astilbus canaliculatus F. Ocalea puncticeps Kr., rivularıs Mill. Calodera umbrosa Er. Borboropora Reitteri Weise. Ein einzelnes Ex. Tachyusa balteata Er. Bei Serajewo. Tachyusa cyanea Kr., concinna Heer, umbratica Er. Homalota: Aloconotha sulecifrons Steph. Liogluta nitidula Kr. einer Exzcursion nach Bosnien im Mai 1884. 199 Atheta boletophila Thoms,., liturata Steph., pallidicornis Thoms., gagathina Baudi. Dimetrota atramentaria Gyll. Traumoecia divisa Märk., occulta Er. Anopleta corvina Thoms., ezeisa Epph. Microdota sordidula Er., amicula Steph., inquinula Er., aegra Heer. Geostiba armata Epph. Meotica ezilis Er., validiuscula Kr. Coprothassa melanaria Mnnh., consanguines Epph. Häufig. Acrotona pygmaea Grav., aterrima Grav. Placusa adscita Er. Thectura linearis Grav., plana Gyll. Ozypoda vittata Märk., formosa Kr., alternans Grv., amoena Fairm., annularis Sahlb. Ocyusa nigrata Fairm., mit kräftiger und sparsamer Punktirung der Flügeldecken. Serajewo. Gyrophaena gentilis Er., Poweri Crotch., manca Er., strictula Er., boleti L. Brachyda notha Er. Serajewo. Oligota flavicornis Lacord. Myllaena intermedia Er., brevicornis Matth. Myliaena caucasica Epph. Von Dr. Eppelsheim determinirt An der Milenka bei Serajewo. Myllaena infuscata Kr. Dinopsis erosa Steph. Trichophya pilicornis Gyll. Habrocerus capillaricornis Grav. Tachyporus chrysomelinus L., hypnorum F., nitidulus F. Conurus pubescens Payk., immaculatus Steph., pedicularius Grv., bipustulatus Grv., bipunctatus Grv. Bolitobius lunulatus L. und trinotatus Er. Mycetoporus clavicornis Steph. Quedius lateralis Grv., fuliginosus Grv., picipes Monnh., fumatus Steph., suturalis Kiesw., semiaeneus Steph., attenuatus Gyll., brevi- pennis Fairm. Emus mazillosus L. Leistotrophus murinus L. Staphylinus chloropterus Panz. 1 Ex., caesareus Cederh., ful- vipes Scop. 2 Ex. Staphylinus olens Müll. Gemein, 200 E. Reitter: Coleopterologische Ergebnisse Staphylinus nitens Schrank. Remus sericeus Holme. Actobius cinerascens Grv., prolizus Er. Philonthus splendens Fbr., atratus Grv., aeneus Rossi, prozimus Kr., concinnus Grv., immundus Gyli. Philonthus rufimanus Er. Am Ufer der Milenka bei Serajewo. Philonthus astutus Er., fimetarius Grv., badius Kiesw., nigri- tulus Grv., splendidulus Grv., varius Gyll., bipustulatus Woll., varians Payk., fulvipes Fbr., tenuis Fbr. Baptolinus affinis Payk. Aantholinus glaber Nordm., graecus Kr., punctulatus Payk., fulgidus Fbr. Lathrobium laevipenne Heer. Medon brunneus Er. Unter Buchenlaub gemein. Scopaeus didymus Er. Domene aciculata Hopfig. Unter Buchenlaub. Stilicus rufipes Germ. Paederus Baudü Fairm., littoralis Grv., gemellus Kr., sanguini- collis Steph. Dianous coerulescens Gyll. Stenus biguttatus L., maculiger Weise, guttula Müll., asphaltinus Er., ater Munh., cicindeloides Schall, Erichsoni Rye. Stenus Hopffgartenn Epph. In Wäldern unter nassem Laub. Bledius opacus Block. Ozytelus rugosus Grv., insectatus Grv., laqueatus Mrsh., piceus L., complanatus Er., tetracurinatus Block. Trogophloeus bilineatus Steph., memnonius Er., fuliginosus Grv., elongatulus Er. Ancyrophorus omalinus Er. Deleaster dichrous Grv. Lesteva longelytra Goeze, punctata Er. Homalium rivulare Payk., caesum Grv., planum Payk., topterum Steph., melanocephalum F., pygmaeum Payk. Acrulia inflata Gyll. Anthobium limbatum Er., sorbi Gyll. Phloeocharis subtilissima Mnnh. Tyrus mucronatus Panz. Batrisus formicarius Aub. Aus unter Laub bauenden Ameisen- nestern (Lasius) gesiebt. Batrisus venustus Reichenb. Bryazis Lefebvrei Aub. Selten. einer Ezcursion nach Bosnien im Mai 1884. 201 Bythinus crassicornis Motsch. Nicht selten. Bythinus pauperculus n. sp. Von B. gracilis Motsch. nur durch das beträchtlich längere erste und schmälere zweite Fühlerglied zu unterscheiden. Nemila, 5 Stücke. Bythinus islamitus n. sp. Obscure castaneus, antennis palpis pedibusque testaceis, capite thorace vix angustiore, fronte sublaevt, prothorace glabro, vix transverso, elytris obsolete punctulatis. — Long. 1.1 mill. Mas: Antennarum articulo primo oblongo, apicem versus inflato, apice introrsum dilatato, angulo apicali interno leviter producto, haud acuto, secundo subquadrato, primo angiore, introrsum securiformi, articulis ceteris angustus, tenuibus, articulo tertio subquadrato, 4—10 transversis. Mit B. bulbifer und italicus verwandt, ähnlich gefärbt und geformt, die Flügeldecken sind aber spärlich und sehr erloschen punktirt. Das erste Glied der Fühler beim g! ist ebenfalls ähnlich geformt, jedoch die innere Spitze ist etwas zapfenförmig vorgezogen, während bei den verglichenen Arten eine Beule unterhalb der Spitze stärker vortritt. Das zweite Glied ist fast quadratisch, alle Winkel schwach abgestumpft, die innere Kante messerförmig, die vordere Innenecke tritt nicht wie bei den verglichenen Arten stärker vor als die hintere. Die Vorderschienen sehe ich nicht deutlich gezähnt. Ein einzelnes 5 von Nemila. - Bythinus Curtisi Denny. Nicht selten. Bythinus nodicornis Aub. 1Ex., Bureli Denny. Bythinus nemilensis n.sp. Rufo-castaneus, capite thorace parum angustiore, fronte subrugulosa, prothorace parce punctato, vir iransverso, elytris dense subtiliter punctulatis. — Long. 1.5 mill. Mas: Antennarum articulo primo incrassato, latitudine fere duplo longiore, apice intus appendiculato, appendiculo oblique antror- sum producto, secundo leviter incrassato, primo angustiore, subgloboso, introrsum leviter securiformi, tertio subquadrato, sequentibus fere transversis; femoribus leviter inflatis, tibiis anticis intus ante apicem unidentatis, postlicis parum dilatalis, intus pone medium unidentatıs. Durch den deutlich punktirten Halsschild in die Gruppe des nigripennis gehörend, jedoch durch die Fühlerbildung, welche ähnlich ist jener des ibericus, Weisei etc. von allen Arten derselben sehr abweichend. Zwei g' aus den Gebirgswäldern bei Nemila. Bythinus Brusinae Reitt. Selten. Bythinus puncticollis Denny. 202 E. Reilter: Coleopterologische Ergebnisse Pselaphus Heysei Herbst. Trimium Hopffgarteni Reitt., brevicorne Reichb. Euplectus Erichsoni Aub. Euplectus intermedius Woll. Unter Baumrinden. Euplectus brunneus Grim., Duponti Aub., piceus Motsch., nanus Reichb., Karsteni Reichb., ambiguus Reichb. Claviger nitidus Hampe. Zahlreich in den Seitenthälern bei Nemila. Cephennium majus Reitt., carnicum Reitt., liliputanum Reitt. Cephennium Saulcy Reitt. Selten. Neuraphes elongatulus Müll., angulatus Müll. Scydmaenus Godarti Latr., collaris Müll. Euconnus Motschulskyi Strm., puniceus Reitt., Schlosseri Reitt., Wetlterhali Gyll., Thomayi Reitt., oblongus Strm., pubicollis Müll. Eumicrus tarsatus Müll., rufus Müll. Mastigus dalmatinus Heyd. An allen Waldrieseln, auf nassem Laub laufend. : Bathyscia bosnica n. sp. Ovata, rufo-ferruginea, leviter conveza, antennis pedibusque testaceis, subtilissime fulvo-puberula, obsoletissime subtilissimegue punctato-rugulosa, antennis thoracis basi perparum superantibus, articulis tribus penultimis transversis, pro- thorace amplo, magno, coleopteris latiore, margine basalı profunde emarginata, elytrıs ovalis, postice valde attenuatis, viz strigosis, stria suturali nulla.. — Long. 2—2.3 mill. Mas: Tarsis anticis leviter dilatatıs. Ausgezeichnet durch die Gröfse, eiförmige, wenig gewölbte Gestalt, grolsen und breiten Halsschild, sowie die einfach, sehr fein punktirten, stark nach hinten verschmälerten Flügeldecken, ohne Nahtstreifen. Es giebt keine Art, mit der sie eine nahe Verwandtschaft besäfse. In den Wäldern von Oentral-Bosnien unter dicken, feuchten Laublagen, selten. Bathyscia montana Schiödt. Wie die vorige Art, jedoch viel häufiger. Leptinus testaceus Müll. Unter faulendem Buchenlaub, selten. Choleva Wilkini Spenc. Selten. Choleva islamita n.sp. Ch. anisotomoidi valde simils, sed parum longiore, dilutiore, capite fusco, pube brevi suberecta dense vestita, prothorace dislincte, elytris magis punctulato diversa. — Long. 1.7 mill. © einer Excursıion nach Bosnien im Mai 1884. 20 Der Ch. anistomoides äufserst ähnlich, aber länglicher, heller, der Kopf dunkler gefärbt, die Oberseite ist nicht anliegend, sondern aufstehend behaart, der Halsschild deutlich, ziemlich dicht, die Flügeldecken stärker punktirt. Unter Buchenlaub bei Nemila, sehr selten. Ptomaphagus picipes Fbr., affinis Steph., Watsoni Spence. Ptomaphagus fumatus Spencee An grölseren Aesern nicht selten. Anemadus (m.) strigosus Kr. Unter feuchtem Laub. Ablattaria (m.) laevigata Fbr. Parasilpha (m.) obscura Lin. Oeceoptoma thoracica L. Wie die vorige an Aesern, gemein. Pseudopelta (Voet) rugosa L., sinuata Fbr. Asbolus (Voet) littoralis L. Ein einzelnes Ex. Silpha humator Goetze. Liodes flavicornis Bris. Ann. Fr. 1883, Bul. pg. 214. 2 Ex. Colenis immunda Strm. Anisotoma humeralis Kugel. sammt ihrer Var. globosa Payk. Anisotoma castanea Herbst, orbicularıs Herbst. Agathidium atrum Payk., seminulum Lin., laevigatum Er., badıum Er., mandibulare Strm., plagiatum Gyll. Clambus pilosellus Reitt. 4 Ex., armadillo Dej., pubescens Redt., minutus Strm., punctulum Gyll. Ptenidium turgidum Thoms., evanescens Mrsh., Wankowiczi Matth. Ptilium affine Er., eraratum Allib., croaticum Aub., marginatum Aub. Trichopteryz verschiedene, noch nicht genauer bestimmte Species. Pteryz suturalis Heer. Sacium obscurum Sahlb. Auf grofsen Buchenschwämmen, nicht selten. Sericoderus lateralis Gyll., Revelierei Reitt. Orthoperus punctulatus Reitt. Scaphidium 4-maculatum Ol. Scaphosoma agaricinum L. Sehr häufig. Scaphosoma subalpinum Reitt. Nicht selten. Scaphosoma boleti Panz., limbatum Er. Phalacrus coruscus Payk. Olibrus flavicornis Strm., liquidus Er. Dacne rufifrons F., bipustulata Thunb. 204 E. Reitter: Coleopterologische Ergebnisse Triplaz russica L. Cyrtotriplax bipustulata F. Hylaia dalmatina Kaufm. 3 Ex. Mycetina cruciata Schall. und ihre Var. calabra Costa. Endomychus coccineus L. Symbiotes gibberosus Luc. Mycetaea hirta Mrsh. Alezia glabra n.sp. Subglobosa, nitida, glabra, obscure castanea, elytrorum basi suturaque parum dilutioribus, subtus cum antennis pedibusque testaceis, prothorace subtilissime, elytris distincte, sat fortiter punctatis, scutello obtecto.. — Long. 1.5 mill. Der A. globosa sehr ähnlich, etwas grölser und ausgezeichnet durch die deutliche, auf dem Halsschilde feine, auf den Flügeldecken ziemlich starke Punktirung. Nemila, unter nassem Laube, ziemlich selten. Aufserdem habe ich Stücke aus Varna und Mehadia. Alexia globosa Strm. Seltener als die Vorige. Alezia laevicollis Reitt. Ziemlich häufig. Alezia ignorans Reitt. Diphyllus frater Aub. 1 Ex. Diplocoelus fagi Guer. Cryptophagus croaticus Reitt. 2 Ex. gesiebt. Cryptophagus pilosus Gyll., scanicus L., dentatus Herbst, sag?- nalus Strm. Caenoscelis ferruginea Sahlb. Atomaria alpina Heer. Sehr selten. Atomaria fuscota Schh., apicalis Er., ruficornis Mrsh. Sternodea Baudi Reitt. 8 Ex. Ephisthemus globulus Payk. Anommatus 12-striatus Müll. Lathridius alternans Mnnh. Enicmus minutus L., consimilis Mnnh., brevicollis Thoms. Alle drei auf der Unterseite grolser Buchenschwämme. Enicmus testaceus Steph., brevicornis Mnnh. Cartodere elongata Curt. Dasycerus sulcatus Brong. Corticaria longicollis Zett., elongata Hum. Corticaria fenestralis L. 1 Ex. Melanophthalma gibbosa Herbst. Triphyllus punctatus F. Litargus bifasciatus F. ‘einer Excursion nach Bosnien im Mai 1884. 205 Tritoma 4-pustulata L., picea F., atomaria F., decempunctata F., multipunctata Hellw. Typhaea fumata L. Brachypterus linariae Steph. Epuraea aestiva L., melina Er., fagi Bris. Epuraea castanea Duft. Auf Blüthen in ziemlicher Anzahl erbeutet. Epuraea variegata Herbst, obsoleta F., longula Er., Fusst Reitt., pusilla 11. Micruria melanocephala Mrsh., depressa L. Omosita colon L., discoidea F. Ipidia quadrinotata F. Meligethes hebes Er., rufipes Gyll., lumbaris Strm. _Meligethes pumilus Er. Selten. Meligethes coracinus Strm., brassicae Scop., obscurus Er., umbrosus Strm., maurus Strm., brachialis Er., picipes Strm., brunni- cornis Strm., difficilis Heer, planiusculus Heer, gagathinus Er., erythropus Gyll. Pocadius ferrugineus F. Cychramus 4-punctatus Herbst. Selten. Cychramus fungicola Heer, alutaceus Reitt., luteus F. Cyllodes ater Herbst. Häufig. Ips 4-guttatus F. Rhizophagus perforatus Er., dispar Payk., bipustulatus F., politus Hellw., aeneus Richt. Tenebroides mauritanicus L. Ostoma ferrugineum L., oblongum L. Diodesma subterranea Er. Pycnomerus terebrans Ol. Cozelus pictus Strm. Ditoma juglandis F. Selten. Cicones variegatus Hellw. Synchitodes crenata F. Colydium elongatum F., flliforme F. Cerylon evanescens Reitt., fagi Bris., histeroides F., ferrugineum Steph. Rhysodes americanus Lap. Unter Eichenrinde. 1 Ex. Hylioia planata L. Silvanus unidentatus Oliv. Byturus rosae Scop., tomentosus F. Dermestus murinus L., laniarius Mlig, undulatus Brahm. 206 E. Reitter: Coleopterologische Ergebnisse Attagemus pellio L. Anthrenus scrophulariae L. Trinodes hirtus F. Pedilophorus auratus Dft. Häufig. Simplocaria carpathica Hampe. Platysoma compressum Herbst, frontale Payk. Hister cadaverinus Hoffm., carbonarius Il., 4-maculatus 1l., ruficornis Grim., bimaculatus L. Paromalus parallelepipedus Hrbst., flavicornis Hrbst. Hetaerius ferrugineus Ol. Saprinus nitidulus Payk., aeneus F. Gnathoncus rotundatus Kug. Plegaderus caesus 1ll. Onthophilus striatus Forst. Abraeus globosus Hoffm. Häufig. Abraeus granulum Er. Acritus fulvus Mars. Unter Buchenrinde, häufig. Acritus minutus Herbst. Selten. Platycerus cervus L. Dorcus parallelepipedus L. Systenocerus caraboides L. Caccobius Schreberi L. Copris lunaris L. Onthophagus lemur F., ovatus L. Aphodius erraticus L., fimetarius L. Aphodius Kraatzi Har. Wenige Stücke. Aphodius sticticus Panz., tristis Panz., 4-guttatus Horbst., pusillus Hrbst., prodromus Brahm., luridus Payk., depressus Kug. var. atramentarius Er. - Plagiogonus rhododactylus Mrsh. Amoecius brevis Er. Bei Serajewo. Ozyomus syWwestris Scop. Rhyssemus germanus L. Geotrupes mutator Mrsh., sylvaticus Panz. Troz scaber L. Tropinota hirta Poda. Cetonia metallica F., aurata L. Valgus hemipterus L. Anthazia sepulchralis F. Agrilus angustulus Ill. Trizagus elateroides Heer. einer Exzcursion in Bosnien im Mai 1884. 207 Melasıs bupestoides L. Lacon murinus L. Drasterius bimaculatus Rossi. Elater sanguineus L., sanguinolentus Schrank, cinnabarinus Esch., elongatulus F., sinuatus Germ., Megerlei Lac. Elater nigerrimus Lac. Auf jungen Aspen. Oryptohypnus minutissimus Germ. Limonius pilosus Leske, parvulus Panz. Melanotus brunnipes Germ. Athous haemorrhoidalis F., vittatus F. Corymbites cinctus Payk. Dima elateroides Charp. Agriotes pilosellus Schh., sputator L. var., picipennis Bach. Dolopius marginatus L. Synaptus filiformis F. Silesis terminatus Er. Selten. Denticollis rubens Pill. Denticollis linearis L. Sehr grofse Ex. Helodes Gredleri Kiesw. Cyphon coarctatus Payk. Dictyopterus rubens Gyll. Telephorus procerulus Kiesw., rusticus Fall., annularis Men., pellucidus F., pulicarius F. Telephorus Reichei Muls. Selten. Rhagonicha (Armidia) n. sp.? Zwei Exemplare. Rhagonicha testacea L., atra L. Malthodes sp. Charopus concolor F. Malachius bipustulatus L., aeneus L. Attalus analis Panz., dalmatinus Er. Dasytes. Drei mir nicht bekannte Arten. Haplocnemus nigricornis F. Julistus floralis Ol. Selten. Danacaea marginata Küst. Sehr häufig. Opilo mollis L. Corynetes coeruleus Deg. Necrobia violacea L. Elateroides dermestoides L. Bruchus pilosus Müll., brunneus Duft., fur L. Xestobium rufovillosum Dej., plumbeum 1ll. Hedobia imperialis L., regalis Duft. 208 E. Reitter: Coleopterologische Ergebnisse AÄyletinus pectinatus F. Dorcatoma punctulata Muls. In grolsen Schwämmen des wel- schen Nufsbaumes. Dorcatoma setosella Muls. Seltener. Caenocara subglobosa Muls. 2 Ex. Äylographus bostrychoides Duft. Häufig. Cis boleti Scop., micans Fbr., hispidus Payk., fissicollis Mell., comptus Gyll., nitidus Herbst, glabratus Mell., reflexicollis Abeill., tomentosus Mell., alni Gyll. Cis juglandisn.sp. C. colubri valde similis, sed prothorace lateribus magis rotundato, supra toto fortiter denseque punctatus, pube paullo longiore, colore obscuriore diversus. — Long. 2—2.5 mill. Mit Cis coluber Ab. sehr nahe verwandt, fast schwarz, weniger glänzend, die Behaarung weilslich und etwas länger, die Augen grölser, stärker vortretend, die Seiten des Halsschildes stärker ge- rundet, sonst wie bei coluber geformt, Flügeldecken parallel, von der Breite des Halsschildes. Oberseite gleichmälsig sehr dicht und stark punktirt. Bei coluber, alni und alnoides ist der Halsschild viel feiner punktirt als die Flügeldecken. In Schwämmen des welschen Nufsbaumes, selten. Cis castaneus Mell., bicornis Mell. Rhopalodontus fronticorne Panz. Ennearthron cornutum Gyll., affine Gyll. Cisarthron nov. gen. Antennae 9-articulatae, articulo tertio minimo, quarto minore, clava biarticulata. Caput maris prothorace haud angustum. Prothoraz transversus, antice posliceque truncatus, lateribus deflezus, obsolete marginatus, ungulis postieis rotundatıs. Prosternum processu acutum. Cozae intermedae contigues. Abdomen segmentis quinque aequalibus. Tibiae muticae. Mit Ennearthron nahe verwandt, aber durch zweigliederige Fühlerkeule, den breiten Kopf, namentlich des g', den vorn und hinten gerade abgestutzten Halsschild, dessen Seiten niedergebogen und besonders vorn nur undeutlich gerandet sind und nicht kantig vortreten; die zwischen den Vorderhüften spitzig zulaufende Vorder- brust, die genäherten Mittelbüften, sowie durch die gleichlangen fünf Bauchsegmente verschieden. Das Schildchen ist ebenfalls ab- weichend, nämlich klein, rundlich, erhaben, aus der geraden Basal- linie der Flügeldecken nach vorn gerückt. Körper sehr klein. Die einzige bekannte Art scheint schmarotzend in den Gängen verschiedener Holzkäfer, welche in Baumästen miniren, zu leben. einer Excursion nach Bosnien im Mai 1884. 209 Cisarthron laevicolle n. sp. Parvulum, parallelum, nitidum glabrum, nigro-piceum, antennis pedibusque flavis, caput in mare thorace haud, infemina viz angustiore, prothorace alutaceo, parce subtilissime punctulato, transverso, lateribus leviter rotundato, elytris thorace duplo longioribus, thorace haud latioribus, subparallelis, inaequaliter subtiliter punctatis. — Long. 0.75—1 mill. Klein, ziemlich gleichbreit, braunschwarz, Fühler und Beine gelb, oben unbehaart, glatt, ziemlich glänzend. Kopf von der Breite des Halsschildes, Augen klein, etwas vortretend, Clypeus abgesetzt. Halsschild mit geradem Vorder- und Hinterrande, vorn nicht wie bei den verwandten Gattungen erweitert und vorgezogen, oben hautartig genetzt, spärlich und sehr fein punktirt. Schildchen rundlich. Flügeldecken doppelt so lang als der Halsschild, von derselben Breite wie dieser, ungleichmälsig, verworren punktulirt. Unterseite etwas heller braun, undeutlich behaart. Mehrere Exemplare von dürren Nufsbaumästen bei Nemila geklopft. Mit dieser Gattung ist zunächst verwandt: Diphyllocis n. gen. Antennae 9-articulatae, articulo tertio oblongo, quarto longiore, clava biarticulata. Caput thorace angustum. Prothoraz antice rotundato dilatatus, lateribus subtiliter marginato- reflezus. Scutellum transversum. Prosternum processu inter coxas anticas parallelo. Cozae intermediae haud contiguae. Abdomen segmento ventrali prımo secundo duplo longiore. Tibiae muticae. Mit Ennearthron noch viel näher verwandt, jedoch durch die zweigliederige Fühlerkeule, gedrungenen Körperbau und abweichende Lebensweise verschieden. Mit Cisarthron hat sie blols die zwei- gliederige Fühlerkeule gemeinsam. Die einzige Art lebt ebenfalls parasitisch in den Gängen ver- schiedener Bohrkäfer in dürren Baumästen. Hierher gehört Ennearthron opaculum Reitt. als einzige, bisher bekannte Art. Eine zweigliederige Fühlerkeule hat noch: Cisdygma n. gen. (Baudi i. lit.). Antennae decemarticulatae, articulis 3, 4 subaequalibus, clava biarticulata. Mit Cis ziemlich übereinstimmend, die Seiten des Körpers mit Börstchen bewimpert. Hierher gehört Cis clavicornis Baudi, aus Cypern und Syrien. ; In Berücksichtigung der Gattungsvermehrung der Cioiden lassen sich die Genera dieser Familie nachfolgend übersehen: Deutsche Entomol. Zeitschr. XXIX. Heft I. 14 210 E. Reitter: Coleopterologische Ergebnisse Fühler zehngliederig. Fühlerkeule dreigliederig. Glied 3 der Fühler viel länger als 4. Schienen aulsen kammartig gezähnt. . . . . Aylographus. Schienen aulsen einfach . . . ne NEBEN 25 Glied 3 der Fühler nicht länger aid N » .... Rhopalodontus. Kühlerkeule’ zweigliederig ° . . nn a era: Fühler neungliederig. Fühlerkeule dreigliederig . . . . . ... .. . Ennearthron. Fühlerkeule zweigliederig. Glied 3 der Fühler langgestreckt. Erster Bauchring doppelt länger als der zweite re . 2... Diphyllocis. Glied 3 der Fühler sehr klein. Brater Bauchring so lang als. der: nächste. „@. 2... Bu EG NTzEnnunE Fühler 'achtgliederie”... ..... .. .einn.. 2a SumEaOerorenmS Opatrum sabulosum L. Bolitophagus reticulatus L. Gemein. Hoplocephala haemorrhoidalis Fabr. Platydema dytiscoides Rossi. Palorus melinus Hrbst. Corticeus cimeterius Hrbst. Uloma culinaris L. Alphitobius chrysomelinus Hrbst. Menephilus cylindricus Hrbst. Laena Hopjffgarteni Weise. Selten. Acanthopus caraboides Pet. Nalassus Fabricii Gem. Stenomaz lanipes L. Mycetochares bipustulata 1ll., A-maculata Latr., linearis Nl., pygmaea Redtb. Melandrya caraboides L. Melandrya flavicornis Duft. Auf dürren Erlenästen. Notozus monoceros L., miles Schmidt. Tomoderus dalmatinus Reitt. 2 Ex. bei Serajewo gesiebt. Anthicus antherinus L., hispidus Rossi. Pyrochroa coccinea L., purpurata Müll., pectinicornis Lin. 1 Ex. Mordella aculeata L. Anaspis ruficollis F., flava L., melanostoma Cost. Meloe violaceus Mrsh. Ichnomera coerulea L. Oedemera subulata Oliv., virescens L. einer Ezcursion nach Bosnien im Mari 1884. 211 Salpingus ruficollis Panz. Rhinosimus planirostris F. Otiorrhynchus dolomitae Stierl., bisulcatus Fbr., perdize Ol., crataegi Germ., pachyscelis Stierl., austriacus Fbr., multicostatus Stierl., pinastri Hrbst., ligustiei Lin. | Phyllobius glaucus Scop. Phyllobius pilicornis Desbr. Auf niederen Pflanzen in Gebirgs- wäldern nicht selten. Phyllobius psittacinus Germ., oblongus L., pyri L. Polydrosus sericeus Schall, tereticollis Deg., picus F., mollis Ströhm. Polydrosus viridicinctus»Gyll. Selten. Metallites atomarius Oliv. Sciaphilus muricatus Fbr. Sciaphilus Reitteri Stierl. — Mittheil. d. schweiz. Ent. Ges. 1884, p. 86. — Oblongo-ovatus, niger, impubis, squamulis rotundatis griseis dense tectus, thoracis vitta laterali, elytrorum lateribus vitta- que transversa, versus suturam abbreviata paullo ante medium punctoque ad basin albo-squamosis, antennis pedibusque rufescentibus, scapo oculos non superante, funiculo elongato, articulo secundo primo paullo longiore, thorace longitudine parum latiore, modice rotundato, antrorsum angustiore, confertim subtiliter punctato, elytris oblongo- ovaltis, subtiliter striatis, interstitüis planis, femoribus denticulatis. — Long. 3.8 mill. Ein einzelnes Ex. bei Nemila erbeutet. Platytarsus hispidus Redtb. Strophosomus coryliı Fbr. Sitona suleifrons Thunb., humeralis Steph., lineatus L. Tanymecus palliatus Fbr. Alophus Stierlini n. sp. Oblongo-ovatus, niger, griseo-squa- mulatus, setulis albidis suberectis in elytris seriatim disposititis ob- situs, rostro canaliculato, subtus simplice, prothorace leviter trans- verso, confertim ruguloso, lateribus grosse inaequaliter ruguloso- punctato, dorso ante medium fortiter oblongum foveolato, margine antica in medio subezcisa, basali in medio breviter cristatula; elytris striato-punctatis, striis apicem versus obsoletioribus, interstilüis planis, alternis perparum elevatis, femoribus muticis, tarsis obscure ferru- gineis. — Long. 7 mill. (rostro exeluso). Von A. triguttatus durch breiteren, grob rugulös skulptirten, vorn mit tiefer Grube versehenen Halsschild, von nictitans durch alleinige weifse Beborstung der Flügeldecken, den Mangel ausge- 14* 212 E. Reitter: Coleopterologische Ergebnisse sprochener Makeln auf denselben, sowie kleinere, gedrungenere Gestalt, von agrestis und armeniacus durch geneigte, kürzere Be- borstung und schmäleren Rüssel, endlich von foraminosus durch den einfachen Rüssel unterschieden. Ein einzelnes Stück bei Nemila aufgefunden. Die mir bekannten Alophus-Arten lassen sich in nachfolgender Weise übersehen: Rüsselbasis auf der Unterseite einfach. Flügeldecken ohne gehobenen Borstenreihen. Hierher rudis Boh. und quadriguttatus Gebler, die vielleicht zusammenfallen. Flügeldecken mit gehobenen Borstenreihen. Halsschild ziemlich gleichmälsig punktirt. Börstchen der Flügeldecken kurz, stark niedergebogen, Schuppen länglich; nur die abwechselnden Zwischen- räume schwach erhaben . . . . .. . triguttatus Fbr. Börstehen der Flügeldecken lang, schwach niederge- bogen; Schuppen rundlich, alle Zwischenräume schwach erhaben. Flügeldecken ohne hellere Makeln . . agrestis Boh. Flügeldecken mit hellerer Anteapicalmakel. var. armeniacus Hochh. Halsschild ungleichmäfsig, besonders an den Seiten gruben- artig und rugos punktirt. Börstchen der Flügeldecken dunkel, mit wenigen weifsen untermischt, Beschuppung gelblich, 4 Makeln vorhanden . 2... wi. Dyien aniemselitansı Boh. Börstchen der Flügeldecken weilslich, Beschuppung fast uniform grauweils, ohne ausgesprochene Makeln. Stierlini Rttr. Rüssel auf der Unterseite in Nähe der Basis mit höckerartig vortretender Leiste . . . 2.2.2... . foraminosus Stierl. Hypera ozalidis Hrbst., meles Fbr. Cleonus caesus Gyll. Cleonus scutellatus Boh. Ist entschieden eine von sulcirostris verschiedene Art. Liosoma oblongulum Boh. 3 Ex. Trachodes hispidus L. Stereus costatus Fahr. Adezius scrobipennis Gyll. Lepyrus capucinus Schall. einer Excursion nach Bosnien im Mai 1884. 215 Notaris aterrimus Hampe. 1 Ex. Anoplus plantaris Naezen. Acalles hypocrita Boh., roboris Curtis, camelus F., denticollis Germ., turbatus Boh. Magdalis cerasi L. Balanobius cruz Fbr. Anthonomus rectirostris L., rubi Hrbst., ulmi Deg. Bradybatus subfasciatus Gerst. Tychius tomentosus: Herbst, picirostris Fbr., junceus Reich., cuprifer Panz. Mecinus piraster Herbst. Gymnetron tetrum F., linariae Panz., veronicae Germ., asellus Grav. Orchestes fagi L., populi F. Rhamphus flavicornis Clairv. Cidnorrhinus quadrimaculatus L. Coeliastes lamii Fabr. Scleropterus offensus Boh. Rhytidosomus globulus Herbst. Phytobius quadricornis Gyll. Orobitis nigrinus n.sp. O. cyanei valde affinis, parum major, niger, nitidus, rostro antice valde rugoso, medio subcarinulato, apice laevi, nitido, prothorace confertim subtihter punctulato, ante scutello et scutello squamulis albidis piliformibus obsitis, elytris striatis, interstitüs latis, planis, aequalibus, purce punctulatis, subtus cum pedibusque griseo-squamosis. — Long. 2.75—3 mill. (rostro excluso). Dem O0. cyaneus L. täuschend ähnlich, ein wenig grölser, glänzend schwarz, ohne blauen Schein. Die Fühler sind etwas dicker, sie erreichen kaum die Rüsselspitze, Glied 1—3 der Geilsel nahezu gleich. Rüssel am hintern Theile stärker rugulos punktirt, die weilsen Schüppchen auf und vor dem Schildchen sind stark haarförmig; die Flügeldecken glänzender, schwarz, die Zwischen- räume der Streifen spärlich punktirt. Bei starker Vergröfserung ist wahrzunehmen, dals jeder Punkt der Zwischenräume auf den Flügeldecken ein schmales lanzett- förmiges, wasserhelles, vollkommen anliegendes Schüppchen trägt. Diese Schüppchen sind stark haarförmig, schliefsen nicht anein- ander, sind ziemlich spärlich vorhanden und beeinträchtigen den schwarzen Glanz der Oberseite nicht. Bei O. cyaneus sind diese Schüppchen doppelt breiter, lanzettförmig, stehen dicht aneinander, 214 E. Reitter: Coleopterologische Ergebnisse indem sie die Grundfarbe decken und sind blau oder grünlich gefärbt. Sie sind die Ursache der blauen, stark gedämpften Färbung dieser Art, denn unter den Schuppen ist der Käfer ebenfalls schwarz. Ich kötscherte mehrere Exemplare im Walde von Nemila. Diese Art scheint aber auch in Oesterreich vorzukommen, wenigstens glaube ich mich entsinnen zu können, schwarze Exemplare als var. des cyaneus an meinen Correspondenten abgegeben zu haben. Ceutorrhynchus suleicollis Gyll., picitarsis Gyll., asperifoliarum Gyll., campestris Gyll., erysimi F. Hypurus veronicae Friv. Term. Füzetek. VIII, 1884, 284. 1 einzelnes Ex. Sphenophorus mutilatus Laich. Calandra granaria L. Serajewo. Rhyncolus lignarius Mrsh., turbatus Schh., refleeus Boh. Apion holosericeum Gyll., Hookeri Krby., angustatum Krby., viciae Payk., platalea Germ., filirostre Krby., flavipes F., assimile Krby., trifohi L., pubescens Krby., columbinum Germ., ervi Krby., seniculum Krby., vernale Krby., meliloti Krby., pisi Krby., cruentatum Waltl. Ehynchites giganteus Kryn. Selten. Rhynchites aequatus L., aeneovirens Mrsh., pauzillus Germ., betulae L. Rhinomacer alni Müll. Attelabus curculionides L. Apoderus coryli L. Platyrrhinus latirostris Fbr. Tropideres bilineatus Germ., sepicola F. Macrocephalus albinus L., Spermophagus sulcifrons Küst. Mylabris rufipes Hrbst., dispar Germ. Ernoporus fagi F. Taphrorychus bicolor Hrbst. Xyleborus dispar Fbr., Sazesenüt Ratzeb., dryographus Ratzeb., monographus Fbr. Trypodendron domesticum L., lineatum Ol. Platypus cylindrus Fbr. Xylosteus Spinolae Friv. Im Walde bei Nemila unter einem Steine. 1 2 Ex. Tozotus meridiunus L. Acmaeops collarıs L. var, Auf einer Excursion nach Bosnien vim Maı 1884. 215 Grammoptera ustulata Schall. Allosterna chrysomeloides Schrank. Callidium alni L., variabile L., rufipes F. Rhopalopus macropus Germ. Clytus arietis L. Anaglyptus mysticus L. Liopus nebulosus L. Exocentrus lusitanus L. Pogonocherus bidentatus Thoms., hispidus Schrank. Morimus funereus Muls. Mesosa curculionides L., nubila Ol. Anaesthetis testacea F. Stenostola ferrea Schrank. Tetrops praeusta L. Saperda populnea L. Agapanthia lineatocollis Donov. Orsodacna lineola Panz., var. nigriceps Latr., var. nigricollis Ol., humeralis Latr., var. coerulescens Dft., var. croatica Weise. blühendem Crataegus häufig. Lema lichenis \ oet. Labidostomis humeralis Schmid. Cryptocephalus sexpunctatus L., aureolus Suffr., bipunctatus L., limbatus Laich., flavipes Fbr. Lamprosoma concolor Strm. Pachnephorus pilosus Rossi. Chrysomela coerulea Oliv. Nicht selten. Chrysomela goettingensis L. Auffallend grofse Exemplare. Chrysomela gypsophilae Küst., 1 Ex., quadrigemina Suftr. Chrysomela fastuosa L. Sehr häufig. Phytodecta rufipes Deg. Prasocuris junct Brahm. Sclerophaedon carniolicus Germ., var. orbicularis Suffr. Phaedon salicinus Heer. Plagiodera versicolora Laich. Melasoma aeneum L., populi L. Agelastica almi L. Lochnaea capraea L., crataegi Forst. Luperus viridipennis Germ., zanthopoda Schrank. Crepidodera helzines L., nigritula Gyll. Orestia Hampei Müll. Selten. Hypnophila obesa Waltl. 216 E. Reitter: Coleopterologische Ergebnisse etc. Epitriz pubescens Koch. Chaetocnema hortensis Foure. Psylliodes dulcamarae Koch., napi Koch. Haltica oleracea L., pusilla Dft. Batophila rubi Payk. Phyllotreta nemorum L., vittula Redtb., aterrima Schrank. Aphthona pygmaea Kutsch. Longitarsus fuscoaeneus Redt., apicalis Beck., anchusae Payk., sisymbrii Fabr., lateralis Ill., luridus Scop., ballotae Marsh., melano- cephalus Deg. Dibolia Försteri Bach. Mniophila muscorum Koch. Cassida sanguinosa Suffr., denticollis Suffr., viridis L. Adalia bipunctata L., var. Stephensi Weise. Cocecinella T-punctata L., 14-pustulata L. Halyzia 14-guttata L., 1 Ex., conglobata L., var. tessulata Scop., var. leopardina Weise. Micraspis sedecimpunctata L. Exochomus 4-pustulatus L. Hyperaspis reppensis Hrbst. Scymnus frontalis F., rubromaculatus Goeze, haemorrhoidalis Hrbst., Redtenbacheri Muls., ater Kugel. Nachträglich wurde mir bekannt, dafs bereits Dr. O. v. Möllen- dorf unter dem Titel: „Beiträge zur Fauna Bosniens* (Görlitz bei Herm. Tzschaschel) im Jahre 1873 eine kleine Arbeit publieirte, worunter auch an 200 Coleopteren aufgezählt werden. Unter diesen befinden sich auch einige, welche Hr. OÖ. Sendtner in einer Reise- beschreibung (Ausland 1848, pg. 649, 650, 775) aufführt und die wohl zum Theil, wie z. B. Procerus scabrosus, auf Irrthümer beruhen. Die Arten, welche von Möllendorff aufgezählt werden, die ich in vorstehendem Artikel nicht erwähnte, sind: Cieindela syWwatica L., Procrustes banaticus Dahl. (ist wohl der von mir aufgeführte echte spretus Dej.), Carabus caelatus Fabr., croaticus Dej., montlis F., Pristonychus elegans, punctatus Dej., Dytiscus marginalis L., Gyrinus mergus Abr., Mastigus palpalis Latr. (ist sicher der dalmatinus Heyd.), Polyphylla fullo L., Rhizotrogus solstitiahs L., Tropinota squalida, L., Buprestis Mariana L., Corym- bites haematodes F., Colophotia mehadiensis Fald., Gnaptor spini- manus Pall., Pedinus femoralis L., Cyrtonus montanus Fairm. (wahr- scheinlich Selerophaedon carniolicus), Timarcha tenebricosa F., coriaria F., aerea H. Sch., metallica F., Chrysomela mizta K. [ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1835. Heft I.] Ergänzende Bemerkungen über Procerus-Arten. Seit meinen im vorigen Sommer zusammengestellten Bemer- kungen über die Procerus-Arten (D. E. Z. 1884, p. 386) habe ich wiederum zwei direkte Sendungen aus der Krim und aus Syrien, sowie eine kleinere Sendung der Brussa-Rasse erhalten, welche mich zu einigen Ergänzungen veranlassen. Die etwa 40 ausgesuchten Pr. tauricus-Exemplare wiesen alle bekannten Farben-Varietäten auf, auch einen aeneus Motschulsky. Dies Exemplar, ein 49 mill. langes, also grolses 2 mit stark herz- förmigem Halsschilde, ist je nach dem Lichtwinkel rothviolett und bronze und in dieser Beziehung von den bronzefarbigen scabrosus- Exemplaren nicht zu unterscheiden. Wenn Motschulsky so gefärbte, ober blau- oder schwarz-violette Exemplare als Art aufgefalst und in der Beschreibung Form-Unterschiede angegeben hat, so hatte dies seinen Grund wohl lediglich in dem ihm vorgelegenen völlig unzureichenden Material; denn hätte er halbe oder ganze Hunderte von Exemplaren vor Augen gehabt, wie das jetzt möglich ist, so würde er sofort bemerkt haben, dals seine aeneus-Beschreibung hinsichtlich der Form und Sculptur auf viele zweifellose taurıcus- Exemplare aller Farben, Gröfsen und beider Geschlechter palst. Hiernach werden folgerichtig nur bronzefarbige tauricus-Exemplare, wie das oben erwähnte, als Varietät aeneus Motschulsky bezeichnet werden dürfen. Mein Exemplar stammt aus der Gegend von Bakt- schisseraj, also aus dem südwestlichsten Theil der Halbinsel. Es scheint so, als ob mit der grünen Farbe bei den Pr. tauricus geringere Grölse verbunden sei. Die blauen Exemplare stehen hin- sichtlich der Gröfse obenan; die blaugrünen sind schon kleiner, besonders die 31; die fast ganz grünen Exemplare (viridissimus Kraatz), welche nur einen blauen oder blaugrünen Schimmer haben, sind im Allgemeinen die kleinsten und zwar auffallend kleiner als die blauen. Die allerkleinsten mir vor Augen gekommenen Exem- plare, darunter auch 1 2, waren sämmtlich grün. Ausnahmen kommen aber auch bei dieser scheinbaren Regel vor, denn in der neuen Sendung befand sich neben einem schön grünen 2 von nur 40 mill. Länge ein fast noch reiner grün gefärbtes 2 von 50 mill. Länge, jetzt das grölste Exemplar dieser Art in meiner Sammlung. Dafs das Halsschild des viridissimus klein sei, also kleiner als im Verhältnifs dieser Art, habe ich bei den mir vorgelegenen Exem- plaren nicht bemerkt; vielmehr hat das bisher kleinste g' meiner 218 A. v. Kraatz-Koschlau: Ergänzende Sammlung (neuerdings von einem 14 mill. kleineren Exemplare übertroffen) ein auffallend grofses Halsschild. Von schwarzgrünen Exemplaren (nigritulus Kr.?) waren in der neuen Sendung Uebergänge zum viridissimus vorhanden und aulserdem 1 Exemplar, bei welchem die sehr dunkle Färbung der Flügeldecken nach den Rändern in schönstes Hellgrün übergeht. Diese schwarzgrünen Exemplare, von denen die dunkelsten auch als grünlich schwarz bezeichnet werden können, habe ich schon a. a. O. als nigritulus Kr. angesprochen, und würde das auch an dieser Stelle thun, wenn dem nicht die Bemerkung des Herrn Autors, dafs die ihm vorgelegenen 2 Exemplare von gleich grofsen modestus (von Amasia) kaum zu unterscheiden seien, entgegenstünde. Meine 7 schwarzgrünen Pr. tauricus unterscheiden sich nämlich von meinen ebenfalls von Amasia stammenden modestus bei gleicher Gröfse durch kleineres, besonders viel schmaleres Halsschild und schmaleren schlankeren Hinterleib auf den ersten Blick so sehr, dafs selbst auch bei gleicher Farbe über die specifische Verschiedenheit dieser Tbiere kein Zweifel sein kann. Tauricus- (nigritulus-) Exem- plare, welche von gleich grolsen und gleich gefärbten modestus kaum zu unterscheiden sind, habe ich also bisher aus der Krim noch nicht erhalten. Die aus Syrien erhaltene Sendung enthielt 100 Exemplare Pr. syriacus, welche während der Regenzeit zweier Jahre von vier Einwohnern bei Saida (wahrscheinlich in Weinbergen) gesammelt worden sind. Abgesehen von einem 2 mit — sonst normal aus- gebildeten — 12gliedrigen Fühlern, welches mir durch Versehen leider aus Händen gekommen ist, zeigte diese grolse Anzahl von Exemplaren weder in Farbe, noch in Form und Sculptur irgend- wie bemerkenswerthe Unterschiede. Die Gröfsen-Verhältnisse sind etwas ausgedehnter, als in meinen „Bemerkungen“ (D. E. Z. 1884, p- 358) angegeben ist; sie variiren bei den g' zwischen 45 und 35 mill., bei den 2 zwischen 49 und 44 mill.e Andere Fundorte dieser Art, als die Gegend bei Saida, sind mir nicht bekanut ge- worden, obwohl seit 25 Jahren in Syrien für mich gesammelt wird. Piochard de la Brulerie fand auf seinen beiden Reisen durch Syrien, trotz eifrigster Nachforschungen, nur einmal zwei Flügeldecken dieses Procerus auf einem Abhange des Antilibanon. Etwa die Hälfte der 100 Exemplare ist dem Handel über- wiesen worden, so dafs diese bisher überaus schwer zu erlangen gewesene Art nunmehr etwas weniger selten in den Sammlungen, besonders der Carabophilen, zu finden sein wird. Bemerkungen über Procerus- Arten. 219 Von der bei Brussa heimischen Rasse (breviusculus Kraatz?) hatte ich bisher nur 15 direkt von dort erhaltene Exemplare gesehen und geprüft. Vor Kurzem erfuhr ich, dafs Hr. Merkl in Resicza zwei- mal längere Zeit in der Umgegend von Brussa, auch auf dem Olymp, gesammelt und u. A. von dem dortigen Procerus reiche Ausbeute gemacht habe. Auf meinen Wunsch sandte derselbe mir jetzt 17 Exemplare, 11 g\, 6 2, welche mit den in meiner Sammlung befind- lichen in jeder Beziehung auf das Vollkommenste übereinstimmen; selbst ihre doch wandelbaren Grölsen-Verhältnisse sind bis zu Milli- meter-Bruchtheilen genau diejenigen meiner älteren Exemplare. Um die streitig gewordene Frage der specifischen Zugehörig- keit der Brussa-Rasse zum scabrosus oder zum Audouini durch Zahlen entscheiden zu lassen, sind die drei Dimensionen: Länge, Breite und Basis, des hier vorzugsweise in Betracht zu ziehenden Halsschildes an augenblicklich vorliegenden 35 Exemplaren scabrosus, 27 Brussa-Rasse und 18 Audowini genau gemessen, und aus den summirten Einzelnmaafsen sind dann berechnet worden die folgenden Durchsehnittsmaalse des Halsschildes in Millimetern: mehr Rm.0Cer ws Länge | Breite Basis | Breite als Länge Scabrosus RA 10.2 10.9 9.1 0.7 Brussa-Rase - . . ... 10.0 12 9.3 2.1 Audouini Stile De cr 10.6 12.99 214.,10.4, 129 Scabrosus Du en a 22 11.0 19 92 0.2 Brussa-Rasse - . . . . 10.4 12.8 10.3 2.4 Audouini NE Teen 16> 13.6 11.6 28 Hierzu die einzelnen extremen Maalse: DE Sa 2,9 Ü 23 2:5 B> 23 o = {eb) Rru= (=| Procerus Ze 2 © 85 28 28 2 Ei 32 as ala m ae saleqn aa San 5128) ale u as Scabrosus g 11041) 10—11| 8| 9 [11 94—104 9 2 brussa-Rasse - |104 12 9 /112|13 1021| 11.1.9 Audowini = 194 102 114[132, , 108, |112 [108 Scabrosus 2 [112 1132 BLOSS all 113 10 ‚103 Brussa-Rasse - |114 13 110, 17241132) 102 712102 Audoumi. .- |12 144,114 ‚134 | 14# |. .12,.. 134 | 114 !) 5 Explre. dieser Grölse. — ?) 6 Explre. dieser Grölse. 220 A. v. Kraatz-Koschlau: Ergänzende Aus diesen Zusammenstellungen !) ist ersichtlich: 1. Das Hals- schild ist bei den scabrosus-g\ 75, bei den scabrosus-2 nur 3, mill. breiter als lang. Dieser Unterschied kommt daher, dafs die breite Halsschildform bei den Z! in gröfserer Zahl vorbanden ist, als bei den 2, dals also bei letzteren die schmale Form des Halsschildes vorwiegt und zwar in dem Maalse, dafs von 18 Individuen bei 5 die Halsschilde gleiche Länge und Breite haben, bei 5 andern die Länge sogar gröfser ist, als die Breite; von den übrigen 8 Individuen überragt bei 3 breithalsschildigen die Breite um 1—13, bei den 5 andern nur um +—# mill. 2. Bei der Brussa-Rasse ist das Halsschild in beiden Ge- schlechtern kürzer und wesentlich breiter, als das des scabrosus; seine Breite überragt die Länge um 2 bis fast 2% mill. 3. Das Halsschild der Audouini ist der grölseren Rasse ent- sprechend in Länge und Breite positiv grölser, als das der Brussa- Rasse, zeigt aber dasselbe Verhältnifs der Dimensionen, d.h. die Breite überragt die Länge um rund 2 mill. Seine relative Breite ist um ein Weniges geringer, als bei der Brussa-Rasse; es liegt dies an den stärker aufgehobenen Seitenrändern, denn die Gesammt- fläche des Prothorax ist auch relativ breiter. Zieht man von der obigen Zusammenstellung der extremen Maafse hier auch nur die beiden letzten Rubriken „schmalstes Halsschild* und „dessen Länge* in Betracht, so ergiebt sich, dafs während die Breite beim scabrosus-Z' die Länge nur um 4 mill. überragt, sie beim 2 sogar um # mill. zurückbleibt, dagegen bei der Brussa-Rasse schon Unterschiede von 14 und 14, bei den Audouini von 14 und 24 mill. zu Gunsten der Breite vorhanden sind. Im Vorstehenden haben Zahlen bewiesen, dals das Halsschild der scabrosus im Allgemeinen quadratische, diejenigen der Brussa- Rasse und der Audouini aber constant die Dimensionen trans- versaler Parallelogramme zeigen. Schon diese Thatsache allein dürfte die specifische Trennung der Brussa-Rasse vom scabrosus rechtfertigen, wenn nicht fordern. Es kommt aber noch hinzu einerseits die Verschiedenheit der Seitenränder, und andererseits die augenscheinlich nahe Zugehörigkeit der Brussa-Rasse zum Audouini. Die Verschiedenheit der Seitenränder beginnt bekanntlich schon innerhalb der scabrosus-Art und dürfte an dieser Stelle über !) Coleopterologen, denen vielleicht die Detail-Listen von Interesse sein möchten, bin ich auf Wunsch jederzeit bereit, solche zur Durchsicht zu übersenden. Bemerkungen über Procerus- Arten. 221 die schmale Halsschildform hinwegzusehen sein, weil dieselbe mit dem Halsschilde der Brussa-Rasse überhaupt nicht zu vergleichen ist. Die fast herzförmige („subcordate*) Form dagegen kommt entschieden der Brussa-Form näher, aber auch sie steht mehr oder weniger unter dem Banne der quadratischen Dimensionen, denn nur in wenigen Fällen wird die Länge um 1 bis 14 mill. von der Breite überragt. In Betreff der Zugehörigkeit der Brussa-Rasse zum Audouini ist zuvörderst zu bemerken, dals letztere Art ausgezeichnet ist durch die constant und scharf ausgeprägte Herzform ihres Hals- schildes und dessen stark aufgebogene Seitenränder. Letztere, im Grundrils wie im Profil gleich schön geschwungen, bedingen je nach dem Grad des Schwunges eine gefälligere, nach hinten sich verengende, oder eine breitere und flachere Herzform. Dieselben Erscheinungen zeigen sich bei den Halsschilden der Brussa-Rasse: mehr oder minder stark ausgeprägte Herzform und ebenso auch breitere, flachere Form, bei welcher nur ein ganz geringer Theil der Grundfläche zur Bildung der wenig gehobenen Seitenränder verwendet ist. Diese sind aber auch im Allgemeinen, auch bei der Herzform, nicht so hoch, wie bei dem Audowini. Die bei letzteren stets vor- handene Mittellinie ist auch bei der Mehrzahl der Brussa-Rasse bemerkbar t). Es dürfte nunmehr zur Genüge nochmals nachgewiesen sein, dafs, wie die Verschiedenheit der beiderseitigen Halsschilde die Brussa-Rasse vom scabrosus trennt, ebenso die grofse Gleichartig- keit der Halsschilde sie zum Audouini stell. Diese Ansicht stützt sich auch nicht auf mehr oder weniger Uebergangs- Exemplare ?), sondern die Uebereinstimmung zeigt sich in allen Exemplaren und zwar auch im ganzen Habitus. — Im Uebrigen kann es, noch abgesehen von der diesseitigen Erachtens nachgewiesenen specifischen Verschiedenheit, nicht als richtig erscheinen, wenn eine in sich so gleichmälsige und feste Rasse, wie die Brussaer (sie steht auch in dieser Beziehung neben dem Audouini) einer an sich fast in jeder Beziehung, selbst bis zu entgegengesetzten Extremen 1) Es ist dies eine Berichtigung meiner a. a. 0. hinsichtlich des breviusculus gemachten Bemerkung: „keine Mittellinie“. Bei Prüfung der von Hrn. Merkl erhaltenen 17 Exemplare habe ich bei den meisten derselben die Mittellinie genügend erkennen können, was dann auch bei meinen älteren Exemplaren der Fall gewesen ist. 2) Wie dies bei der vermeintlichen Zugehörigkeit zum scabrosus der Fall ist: Unter etwa 90 Exemplaren befand sich nur ein kleines g', dessen Halsschild wegen seiner Kürze und breiten Herzform demjenigen der Brussa-Rasse sehr nahe steht. 222 A. v. Kraatz-Koschlau: Ergänzende veränderlichen schwer zu charakterisirenden Art als Varietät an- gehängt wird, weil sie — neben augenscheinlichsten Gegensätzen! — scheinbare Uebergangs-Exemplare aufweist. Die ebenfalls streitig gewordene specifische Zugehörigkeit der Amasia-Rasse modestus lälst sich sehr viel kürzer be- sprechen, als dies bei der Brussa-Rasse angänglich erschien. Einer- seits überragt hier die Breite des Halsschildes noch mehr dessen Länge, als bei der Brussa-Rasse; andererseits aber zeigt in nicht gerade seltenen Fällen das Halsschild durch kreisförmige Seiten- ränder eine ganz andere Form, welche den modestus dem laticollis nahe, wenn nicht unmittelbar an dessen Seite stellt. Die Zahl der so geformten Halsschilde wird, wie das in ähnlichen Fällen ja stets zu sein pflegt, wohl in dem Grade zunehmen, in welchem die Heimath des modestus derjenigen des laticollis sich nähert. Dort im Antitaurus, etwa 40 Meilen südlich von Amasia, kommt der modestus in noch kleineren Exemplaren vor und von den dorther stammenden, in der Sammlung des Hrn. Simon in Stuttgart befind- lichen, stehen einige, wie dieser mittheilt, dem laticollis nahe, eines ganz besonders. Unter diesen Umständen dürfte es als nicht mehr fraglich erscheinen, dafs von einer specifischen Zugehörigkeit des modestus zur scabrosus-Art keine Rede sein kann. Dagegen wird es sich, wenn erst genügendes Material vorliegt, wohl herausstellen, dafs der modestus durch seine nach zwei Richtungen hinweisende Hals- schildformen seinen richtigen Platz zwischen Audowini (mit der Brussa-Rasse) und dem laticollis findet. Hiernach wird die in den „Bemerkungen über die Procerus- Arten“ aufgestellte Ansicht, dafs die Brussa-Rasse und der modestus als Varietäten von scabrosus zu trennen und als solche zum Audowini zu ziehen, sowie dafs die scabrosus eine Art ohne wissenschaftlich haltbare Varietäten seien, aufrecht erhalten. Nicht uninteressant wird für Specialisten die Mittheilung sein, dafs die Brussa-Rasse, wie Hr. Merkl mir schreibt, ebenso in der Ebene (in Gärten von Brussa ete.) wie in einer Höhe von 3000 Fuls — auf dem Olymp, wo nur Krummholz und Wachholder- strauch fortkommt — heimisch und in und um Brussa vom April bis spät im Herbste zu finden ist !). 1) Auch in dieser Rasse kommen schwarze Exemplare, wenn auch sehr selten, vor. Solche kennen wir also bis jetzt bei den scabrosus, Audouini, modestus, tauricus (grünlichschwarz) und bei der Brussa-Rasse, noch nicht caucasicus und laticolhis. Bemerkungen über Procerus- Arten. 223 Von Audouin? war mir als Fundort bisher nur eine Localität bei Trapezunt bekannt. Durch die Güte des Hrn. Simon, der mir die Audouini-Exemplare seiner grolsen Procerus-Sammlung zur Ansicht sandte, konnte ich unter denselben auch vier angeblich aus Süd- Armenien stammende Exemplare sehen, unter denen sich aufser einem grolsen besonders schön gestalteten grünen Q auch ein grünes g' von so geringer Gröfse befand, wie ein annähernd kleines unter meinen ehemals 60 Trapezunter Exemplaren nicht vorhanden ge- wesen ist. Die beiden anderen Exemplare zeigten nichts Aufser- gewöhnliches. Zum Schlufls nur noch die Bemerkung, dafs, wenn in dieser Abhandlung die Brussa-Rasse stets nur als solche und niemals als breviusculus Kraatz bezeichnet worden ist, dies den bestimmten Grund hat, dafs es dem Verfasser bis auf Weiteres noch zweifel- haft ist, ob die von ihm geprüften, hier wie a. a. O. besprochenen und notorisch um Brussa gesammelten 32 Exemplare mit denjenigen, welche dem Hrn. Autor des breviusculus vorgelegen haben und ebenfalls aus Brussa stammen sollen, auch wirklich identisch sind. Allen älteren und erfahrenen Entomologen ist es bekannt, dafs man vor Dezennien und besonders beim Handel auf richtige An- gabe des Fundorts der erhaltenen Insekten niemals rechnen durfte, und dafs man in dieser Beziehung nur sicher sein konnte, wenn man direkte, mit dem Handel in keiner Beziehung stehende Bezugs- quellen hatte. A. v. Kraatz-Koschlau. Ueber die specifische Umgrenzung der Procerus-Arten. Unter dieser Ueberschrift hat Hr. Dr. Kraatz im vorigen Jahr- gang dieser Zeitschrift p. 401 meine ebendaselbst p. 386 enthaltenen „Kritische und nicht kritische Bemerkungen über die Procerus-Arten“ _ besprochen. Zunächst wird mir darin, dafs ich dem Pr. Audowini sein altes Recht einer eigenen Art zu wahren gesucht habe, bei- gestimmt. Dann aber wird mein Versuch, seine dreviusculus und modestus, welche der Hr. Autor als Varietäten zum scabrosus ge- zogen hat, von letzterem zu trennen und zum Audouini zu stellen, als ein grober Mifsgriff erachtet, weil diese beiden Formen im Wesentlichen in der charakteristischen Gestalt des Halsschildes mit scabrosus (angeblich) übereinstimmen. Der Thorax des scabrosus 224. A. v. Kraatz-Koschlau: über die specifische sei von mir richtig weschildert, aber breviusculus und modestus hätten kein nach einem andern Typus gebautes Halsschild, sondern stimmten mit demselben, namentlich auch mit dem sogenannten bosphoranus Motschulsky (die breitere Halsschildform des scabrosus) überein. Hinsichtlich einer Erwiderung innerhalb des rein Sachlichen gestatte ich mir, auf meine hier vorangegangenen „Ergänzende Bemerkungen über Procerus- Arten“ hinzuweisen und aufserdem noch Nachstehendes zu erwähnen. Wenn die breviusculus etc. in der charakteristischen Gestalt des Halsschildes mit scabrosus übereinstimmen sollen, so darf An- gesichts der Thatsache, dafs aulser Motschulsky und Mannerheim auch Chaudoir, der so hervorragende Special- Entomologe, im sca- brosus zwei Arten finden konnte, wohl gefragt werden, worin denn das Charakterische des Halsschildes beim scabrosus zu finden ist? Hr. Dr. Kraatz sagt, dals der Thorax des scabrosus von mir richtig geschildert sei; Dem widerspreche ich nicht, erinnere aber daran, dals ich in jener Schilderung doch von zwei Formen, der schmalen in der hintern Hälfte nicht zusammengezogenen und der breitern „subeordaten“ Form gesprochen habe und habe sprechen müssen. Die Unterschiede zwischen beiden liegen bekanntlich in den Seitenrändern und sind so bedeutend, dafs in dieser Beziehung von einem (Halsschild-) Typus des scabrosus keine Rede sein kann, denn es sind faktisch deren zwei vorhanden, wie Chaudoir, dem nicht, wie uns jetzt, zahllose Uebergangs- Exemplare, sondern nur einzelne wahrscheinlich schärfer ausgebildete Individuen beider Typen vorgelegen haben, ganz richtig erkannte !). Jetzt freilich wissen wir durch unser reiches Material, dals es eine nicht zu verkennende Eigenthümlichkeit der scabrosus-Art ist, dals sie ihre Halsschilde hinsichtlich der Seitenränder. bis zu dem Grade ver- schieden gestaltet, dafs die Extreme und die ihnen näher tretenden Formen zwei völlig verschiedene Typen zeigen ?). Trotzdem aber giebt es für alle so verschiedenen Halsschild- formen der scabrosus- Art eine und zwar nur eine Ueberein- stimmung: die quadratischen Dimensionen! Allein diese Eigen- 1) Die schmale Halsschildform verhält sich zur herzförmigen der Zahl nach wie 3:1. 2) Bei reicherem Material wird dieselbe Erscheinung sich auch beim Pr. modestus nachweisen lassen. Dergleichen findet sich auch selbst bei den Flügeldecken der Caraben: es darf nur an den Car. Ehrenbergi und seine Sannin-Varietät erinnert werden. Umgrenzung der Procerus- Arten. 225 schaft vereinigt die scabrosus-Art in sich, ist ihr sicherstes Er- kennungszeichen und trennt sie von ihren sogenannten Varietäten. Diese letzteren können nicht, wie Hr. Dr. Kraatz behauptet, „im Wesentlichen in der charakteristischen Gestalt des Halsschildes mit scabrosus übereinstimmen“, weil der scabrosus nicht nur sehr ver- schiedene, sondern einander sogar entgegenstehende Gestalten des Halsschildes und eben deshalb eine charakteristische nicht aufzu- weisen hat. — Soll aber das Verhältnils der drei hier in Betracht kommenden Rassen unter sich kurz und charakteristisch bezeichnet werden, so genügt dazu ein Satz: der scabrosus zieht sein Hals- schild in die Länge, der dreviusculus und modestus in die Breite). — Ich glaube hiernach den Vorschlag machen zu dürfen, den bewufsten Mifsgriff sammt seiner nicht feinen Beschaffenheit auf so lange bei Seite zu legen, bis ein Anderer sich seiner annimmt — nolens volens. Hr. Dr. Kraatz sagt ferner, dals er sich mit diesen wenigen Angaben (die im Wesentlichen oben erwähnten) begnüge. Sollte dies auch für die Zukunft gelten, so würde das — strenges fest- halten an der Sache vorausgesetzt — im Interesse der Wissenschaft zu bedauern sein, denn gewils wird in meinen „Be- merkungen über die Procerus- Arten“ noch mancherlei enthalten sein, welches besonders in Folge des fast täglich sich mehrenden Materials noch eine Ergänzung, Klärung oder Aenderung finden kann. Endlich hat der genannte Hr. Verfasser es noch für angemessen erachtet, das persönliche Gebiet zu betreten, indem er sich über die Manier meiner Untersuchungen und Erzählungen in abfälliger Weise äufsert und von Bänden spricht, welche er leicht mit Be- schreibungen hätte anfüllen können, wenn u.s. w. — Da nun jene Manier und diese nicht angefüllten Bände zur „speeifischen Um- grenzung der Procerus-Arten“ nicht gehören und ich für wissen- schaftliche. Abhandlungen das strenge Verbleiben bei der Sache als conditio sine qua non betrachte, so mufs ich in nothwendiger Consequenz jene Expectoration auch völlig unbeachtet lassen. A. v. Kraatz-Koschlau. 1) Coleopterologen, vorzugsweise den Specialisten, welche sich für die Gattung Procerus besonders interessiren, bin ich gern bereit, auf Wunsch eine charakteristische Zusammenstellung der Procerus scabrosus, Audouini, Brussaer Rasse und modestus zur Ansicht zu übersenden. Autopsie behält stets ihren überwiegenden Werth. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXIX. Heft I. 15 [ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIX,. 1885. Heft I.] Ueber die specifische Scheidung der Procerus-Arten Dr. @. Kraatz. Herr Reitter hat seinen Aufsatz zur specifischen Umgrenzung der Procerus- Arten zu meiner Ueberraschung in einem Blatte 1) publieirt, welches hauptsächlich von Anfängern benutzt wird 2). Meiner Ansicht nach sollte gerade dieser Aufsatz in erster Linie in einer wissenschaftlichen Zeitschrift veröffentlich werden, da nur die Besitzer gröfserer Sammlungen im Stande sind, sich ein Urtheil über die Umgrenzung der Procerus-Arten zu bilden. Augenblicklich scheint dasselbe bei jedem derjenigen, die „mit bedeutendem Zeit- aufwande alle Individuen ihrer Sammlungen untersucht haben“, ein verschiedenes. Hr. v. Kraatz (dem doch gewils nieht Ungründ- lichkeit vorgeworfen werden kann) falst Proc. breviusculus mihi und modestus mihi, die ich als scabrosus var. beschrieben habe, als Varietäten des Audouini auf, erkennt aber meinen laticollis an. Ich bleibe bei meiner Ansicht, fasse aber Audouini (den ich früher für fauricus var. erklärte) mit Hrn. v. Kraatz als Art auf. Herr 1) Correspondenzblatt der internationalen Vereinigung von Lepidopteren- und Coleopteren-Sammlern No. 9, 1885. 2) Dergleichen Weltblätter finden natürlich ungleich mehr Abonnenten als wirklich wissenschaftliche Zeitschriften, zu denen sie durch den Reitter’schen Aufsatz gestempelt werden sollen; dennoch bleiben sie zum Theil von sehr zweifelhaftem Werthe. Die Benennung eines Carabus cancellatus Fabr., aberratio octopes ist z. B. geradezu unwissenschaftlich, weil noch Niemand aulser Hrn. Glöckner daran gedacht hat, die vielen existirenden achtbeinigen Carabus lateinisch zu benennen. Viersilbige lepidopterologische Preis-Räthsel sind jedenfalls ein neues Mittel zur Anlockung des Publikums und verfehlen ihren Zweck gewils nicht; der Vorstand der internationalen Vereinigung in Neudamm ist eben Hr. Udo Lehmann, der sich dem betreffenden Publikum durch überschweng- liche Ausdrücke zu empfehlen sucht. Wir wünschen H. Lehmann alles Gute; wenn aber sein Cor- respondenzblatt „schon die erste Fahrt über den Ocean zurück- gelegt hat“ (was 5 Pfennig kostet), so ist um so weniger zu be- greifen, weshalb er eine so schwache Auflage gedruckt hat, dafs schon nach einem halben Jahre sämmtliche Nummern vergriffen sind. @G. Kraatz: über die specifische etc. 227 Reitter falst alle blaugrünen Procerus-Formen als Rassen des scabrosus auf, auch meinen laticollis, stellt aber die blauen Formen scabrosus, breviusculus, modestus und Jlaticollis ausdrücklich den grünen Audouwint, tauricus und caucasicus gegenüber. Nach reiflichster Ueberlegung muls ich bei meiner Ansicht bleiben und werde sie kurz motiviren: Auf meine schriftliche Anfrage an Hrn. Reitter, in wie weit er meine über Procerus geäulserten Ansichten theile, antwortete mir derselbe: „ich beeile mich, Dich zu versichern, dafs ich nur Deine Ansichten in Betreff der Procerus theile, welche Du auf pag. 401 Deiner Zeitung ausgesprochen hast. Aus meiner Arbeit wirst Du ersehen, dafs ich den breviusculus gleich nach scabrosus, dann den modestus und laticollis aufführe. Ich habe in der That Uebergangsstücke des modestus zum laticollis !), die Du gelegent- lich sehen sollst. Den caucasicus hielte ich unbedingt für eine Art, wenn er aulser der Form des Halsschildes sich in irgend einer Weise von dem tauricus unterscheiden würde.“ Aus diesen Worten folgt, dafs Hr. Reitter den caucasicus nicht als Varietät betrachtet, weiler Zwischenformen zwischen dem caucasischeu caucasicus und dem tauricus (aus der Krimm) kennen gelernt hat, sondern weiler keine Unter- schiede aufser der Form des Halsschildes gefunden hat. Damit sagt Hr. Reitter, dafs er die abweichende Form des Hals- schildes allein nicht für genügend zur Aufstellung einer Art halte. Nach den Untersuchungen aller bisherigen Forscher, Dejean an der Spitze, der meines Erachtens ein Talent ersten Ranges war, ist aber die Form des Halsschildes für genügend erachtet worden und Hr. Reitter thut nichts weiter, als eine Hypothese aufzustellen, ohne sie genügend zu motiviren. Dies geschieht leider jetzt von so vielen Seiten, dafs ein so tüchtiger Entomologe, wie Hr. Reitter, wahrscheinlich geglaubt hat, von seinem Rufe einzubülsen, wenn er die Mode nicht mitmache. In den Augen vieler Entomologen wird er aber gewinnen, wenn er von seiner Ansicht zurück- 1) In einer während des Druckes dieses Aufsatzes von Hrn. Reitter eingegangenen Sendung befand sich nicht ein einziges Ex., welches ich als Uebergang zu laticollis hätte bezeichnen können. Von dieser Form haben mir gegen 20 Ex. vorgelegen, von denen einige in der That recht abweichend; auf dieselben wurde im Bullet. de Moscou besonders aufmerksam gemacht. Ich habe gegen- wärtig auch einige Ex. an Hrn. Simon in Stuttgart mitgetheilt und er ist durchaus meiner Ansicht, dafs /aticollis eine gute Art sei. 195 228 G. Kraatz: über die specifische kommt. In dem Procerus caucasicus ist so lange eine Art zu sehen, bis wenigstens Zwischenformen aufgefunden sind. Von diesen aber weils Hr. Reitter nichts. Er begeht den Fehler, durch eine Hypothese eine anerkannt gut Art aus der Welt schaffen zu wollen; ein Käfer mit einer so ausgeprägten Form des Halsschildes auf einem eigenen Terrain ist aber doch wohl als besondere Art aufzufassen 1). !) Hr. Reitter sieht auch bereits in Bezug auf caucasicus seinen Irrthum ein, denn er schreibt mir: „Den caucasicus bin ich neuerdings doch geneigt, für eine besondere Art zu halten, denn ich sehe ein, dals die Vorderecken des Halsschildes nicht aufge- bogen gerandet und stark niedergebogen sind, was bei den anderen Arten nicht der Fall ist.“ Das Halsschild des Pr. tauricus ist merklich kleiner als das des scabrosus und meist sehr deutlich feiner punktirt; ich besitze kein Stück, welches, abgesehen von der Färbung, mit scabrosus verwechselt werden könnte. Hr. Reitter besitzt einen echten, grünlichen tauricus, welcher im Habitus viel Aehnlichkeit mit modestus hat und auch ein kräftiger sculptirtes Halsschild besitzt; ein solches Ex. will doch aber bei der grolsen Veränderlichkeit der Procerus-Arten nicht viel besagen. Weil bis jetzt Zwischen- formen zwischen modestus und ftauricus noch nicht aufgefunden sind, halte ich daher die Entscheidung der Frage, ob tauricus etwa als eine Rasse des modestus aufgefalst werden könne, für ziemlich gleichgültig; beide sind eben durch die Fundorte und Färbung hin- reichend gekennzeichnet. Hrn. Reitter’s Bemerkung, dals schwarze tauricus (nigritulus mihi) grüne Epipleuren haben würden, ist richtig; die grüne Färbung schimmert bei ihnen hier und da durch. Es ist wahrscheinlich, dafs die dunkle Färbung sowohl eine natürliche als künstliche (durch die Versendung hervorgerufene) sein kann; sie kommt eben nur selten vor, deshalb habe ich auf sie aufmerksam gemacht; manche Entomologen würden auf dergleichen schwärzliche Stücke eine Art gegründet haben. Die verschiedene Färbung der Procerus ist für mich natürlich kein positives Unterscheidungsmerkmal, aber sie tritt doch an ge- wissen Localitäten ziemlich constant auf; eine var. viridissimus kennen wir nur vom fauricus; Audouini stimmt fast ganz mit tauricus überein; breviusculus ist mehr bläulich, scabrosus mehr violett, modestus meist dunkler als beide. Auf die Bemerkungen des Hrn. v. Kraatz, dals der scabrosus eine charakteristische Form des Halsschildes nicht auf- zuweisen hat, erwidere ich nichts, da er selbst angiebt „der scabrosus ziehe sein Halsschild in die Länge, der brevius- culus und modestus in die Breite“, was ich durchaus nicht bestreite, und verweise auf Erichson’s Ansicht im entomol, Jahresber. für 1844, p. 22 (siehe meinen Aufsatz im Bull. de Mosc., Sep. p. 13). Scheidung der Procerus- Arten. 229 Beim tauricus ist nun die Differenz in der Gestalt des Hals- schildes weniger deutlich ausgesprochen, jeder Laie aber, welcher einen lauricus mit scabrosus vergleicht, wird den Unterschied zwischen beiden herausfühlen. Der tauricus ist aber auch nicht gut eine kleinere Form des scabrosus, sondern diese ist eben der modestus; bei demselben sind aber die Unterschiede in der Form des Halsschildes nicht so deutlich ausgesprochen, wie bei dem grölseren scabrosus. Mit Audouini haben aber diese beiden Rassen nach meiner, Reitter’s und Hrn. Simon’s Ansicht (der eine specielle Sammlung von Procerus hat und den ich deshalb brieflich befragte) nichts zu thun; ihre Sculptur ist eine ganz andere, dazu kommt der andere Bau des Halsschildes und die Färbung des ganzen Käfers. Wenn von breviusculus grünliche Ex. aufgefunden sind, so beweist dies nur, dafs auch diese Form ins Grünliche variüirt; und das ist sehr natürlich, da das Blau des Brussa-Käfers im Allgemeinen ein viel helleres ist, als das des Constantinopolitaners. Für Hrn. v. Kraatz ist es unzweifelhaft, dafs breviusculus und modestus zum Audouini gehören, für mich, dafs sie als scabrosus var. aufzufassen sind. Ich bedaure, dafs Hr. v. Kraatz meiner Ansicht nach einen Mifsgriff begangen hat, aber ich war genöthigt, seine Deutung als Hätte Hr. v. Kraatz breviusculus und modestus als Arten auf- gefalst, so hätte er damit diese seine Ansicht vertheidigen können. Dafs er wegen der Gestalt des Halsschildes diese T'hiere mit Audouini vereinigen will, darin liegt eben ein Mifsgriff. Denn auch die Sculptur des Halsschildes ist eine ganz verschiedene. Das giebt er sogar selbst an! Denn auf S. 389 sagt er unter Sculptur ausdrücklich: Sculptur nur schwach bei Audouin? und caucasicus. Und das ist ganz richtig. Darin variiren auch seine 60 Stück nicht, wie seine Freunde bezeugen werden. Die Sculptur des Halsschildes beim scabrosus ist eine ganz andere! Der „so hervorragende Special-Entomologe Chaudoir“, welchen er neben Motschulsky citirt, hat dreimal seine Ansicht über Audouin? gewechselt (vergl. meine Arbeit im Bulletin de Moscou) und hat meines Erachtens unendlich viel Confusion gemacht, welche erst zum Theil durch Schaum gelichtet ist. Will aber Hr. v. Kraatz den Namen eines wirklich ausgezeichneten Entomologen hören, der sich in meinem Sinne ausgesprochen hat, so citire ich ihm den Grafen Dejean, der als Entomologe weit erhaben über die Ge- nannten ist. Derselbe sagt in seiner Iconographie I, p. 294 vom Olivieri Dej. (scabrosus Ol.): il se trouve aux environs de Con- stantinople et dans l’Asie mineure.. Motschulsky hat nur eine heillose Confusion angestiftet, welche erst durch Andere und mich allmählig vollständig gelichtet wurde. 230 G. Kraatz: über die specifische einen solchen zu bezeichnen, um nicht zu langen Auseinander- setzungen genöthigt zu sein; er konnte mich ja widerlegen und das hat er, denke ich, redlich gethan. Ich habe ihn zwei- resp. dreimal in die vortheilhafte Lage versetzt, seine Ansicht mit allen möglichen Gründen zu unterstützen, die meinige ist im Bulletin de Moscou ausgesprochen. Er bemerkt, dafs ich mich um seine Manier nicht zu bekümmern habe. Ich habe aber als Redakteur der Zeitschrift doch auch Pflichten zu erfüllen und habe ihn schon vor Eintreffen seines Aufsatzes gebeten, mit Rücksicht auf den überhaupt vorhandenen Raum sich möglichst kurz zu fassen. Ich habe alsdann seinen Aufsatz unverändert abgedruckt, weil er eine andere Ansicht ausspricht, als ich, und diese durch Tabellen und Maafsangaben sehr ausführlich begründet; jede Aen- derung derselben konnte er leicht mifsdeuten; sie war auch sehr schwer. Hr. v. Kraatz stützt sich auf die Menge von Ex., die er von scabrosus erstanden hat, doch war dieser Käfer ja der Hauptsache nach doch schon längst bekannt; er konnte also ältere Angaben nur ergänzen, was er ja sehr ausführlich gethan hat. Den Brussa- breviusculus besitze ich ebenfalls in Mehrzahl. Sein Material von Audouini veranlafste ihn, eine andere Ansicht auszusprechen als ich und ich bin ihm in Vertrauen auf dasselbe beigetreten, denn ich habe nur 2 Ex. vergleichen können; dasselbe ist übrigens insofern nicht absolut beweisend, als es aus „einem einzigen sumpfigen Walde“ stammt; Käfer aus einem so beschränkten einförmigen Terrain müssen aber stets viel gleichartiger gestaltet sein, als z.B. die bei einer grolsen Stadt gefangenen; so habe ich z.B. selten eine Reihe mehr von einander abweichender Carabus cancellatus von einer Localität gesehen, als die von Hrn. Letzner bei Breslau gefangenen. Gestalt und Sculptur des Halsschildes von Audouini stimmen nun bei allen Ex. in ungleich anderer Weise überein, als bei sca- brosus; die Sculptur ist im Wesentlichen die des fauricus und ich habe hauptsächlich Hrn. v. Kraatz’ Artauffassung deshalb beige- stimmt, weil er das Halsschild des Audouini relativ gröfser als bei tauricus gefunden haben wollte. Nach meinen Stücken und vor- züglich nach der Sculptur des Halsschildes zu urtheilen, hätte ich Audouini nach wie vor mit fauricus vereinigt. Ob ich darin absolut Recht gehabt hätte, weils ich nicht zu sagen; ich habe eben Hrn. v. Kraatz nach seinen Untersuchungen Recht gegeben. Wenn derselbe nun aber den Procerus modestus und breviusculus in seinen Scheidung der Procerus- Arten. 231 Audouini überleiten will, den ich als Art gelten liefs, so mufs ich dem entschieden gegenübertreten und darauf hinweisen, dafs die Herren Reitter und Simon mir vollkommen beistimmen; dies genügt mir. Hr. v. Kraatz hat durch einen glücklichen Zufall aus einem Walde mit allerlei Gewürm und giftigen Schlangen eine Portion Audouini bekommen, den Riesen der Riesen (S. 392), der die erste Stelle in der Gattung einnimmt (S. 388); unter den etwa 60 vor- gelegenen Ex. hat er keine nennenswerthen Abweichungen bemerkt (S. 393) und deren Beschreibung „auf nahezu 60 Ex.“ basirt, von denen er nahezu 50 (S. 395) an fast nur deutsche Entomologen ver- theilt hat !). Da er aber diesen Käfer auf S. 394 den Goliath und vielleicht Stammvater der ganzen Gattung, auf S. 395 aber die hervorragende Stammart der kleinasiatischen Rassen nennt, so hätte er doch den Stammbaum der Procerus etwas näher erklären sollen, da dies für viele Herren von Interesse sein dürfte. Zum Schlufs noch die Bemerkung, dafs Hr. v. Kraatz so über- aus vorsichtig gewesen ist, seine Brussa-Ex. niemals als brevius- culus Kraatz zu bezeichnen, weil es dem Verfasser bis auf Weiteres noch zweifelhaft ist, ob meine bdreviusculus („welche aus Brussa stammen sollen“) wirklich von Brussa stammen. „Allen älteren und erfahrenen Entomologen ist es bekannt“, fährt er dann fort. Allerdings bin ich erst seit 35 Jahren schriftstellerisch thätig, habe aber gerade in diesem Falle angegeben: dafs ein Händler Brussa- Ex. von Procerus als Constantinopolitaner verkauft habe, die er Hrn. J. v. Frivaldsky abgekauft hatte, wie ich aus des Letzteren eigenem Munde später erfuhr. Ich erkläre hiernach, dafs ich nicht den mindesten Grund habe, die Angaben des Hrn. J. v. Frivaldsky für unwahr zu halten. 1) Diejenigen unter ihnen, welche der Ansicht sind, dafs Audouini näher mit scabrosus als mit fauricus verwandt ist, mögen ihre Ansicht aussprechen. Hr. Reitter hat mir ein g' des scabrosus aus Constantinopel und ein g' des breviusculus aus Brussa zugesendet, welche fast genau übereinstimmen, nur ist das Männchen von Brussa lebhafter gefärbt. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft I.] Ueber Gnaphaloryz aper Gestro und curtus Kirsch. Von Senator @G. Albers zu Hannover. 1. Von R. Gestro ist (Enumeraz. del Lucanidi raccotti nell’ archip. malese et nella Papuasia) ein Gnaphaloryz aper als neue, vom Gn. sculptipennis Parry verschiedene Art beschrieben. Nach sorgfältiger kritischer Vergleichung seiner Beschreibung mit der von Parry (Oatal. of Lucan. Col. de 1864) und Westwood (Transact. of the entomol. soc. of London for 1814, tab. III, fig. 6) ist es mir von vornherein mehr als zweifelhaft erschienen, ob beide Käfer wohl verschiedene Arten seien. Es ist nämlich zuerst hervorzuheben, dafs nach der Parry’schen Beschreibung der Kopf pone oculos acute armatus ist. Dieses Umstandes wird in der Westwood’schen Beschreibung nicht gedacht, und ist derselbe auch aus der beigegebenen, nach dem typischen Parry’schen Stücke angefertigten Abbildung nicht zu erkennen; dies erklärt sich vielleicht daraus, dafs der Käfer, um die Mandibelform besser erkennen zu lassen, aufgeweicht und bei dieser Gelegenheit der Kopf stärker in den Prothorax zurückgedrückt ist. Dafs der- gleichen aber stattgefunden hat, ist daraus zu schliefsen, dafs Parry die Mandibeln als an der Basis verbreitert und zahnlos beschreibt, während doch jetzt, wie die Westwood’sche Beschreibung und Ab- bildung ergiebt, der Käfer einen breiten, zweispitzigen Basalzahn an den Mandibeln zeigt. Sodann ist ferner hervorzuheben, dafs Gestro bei seiner Beschreibung, wonach der Gn. aper zahnlose Mandibeln haben soll, mit seiner Abbildung in Widerspruch geräth, indem letztere deutlich erkennen läfst, dafs die vermeintliche Ver- breiterung der Mandibeln ebenfalls nur ein breiter, zugespitzter Zahn ist. Würden die Mandibeln ebenso gespreizt sein, wie in der Westwood’schen Abbildung, so würden sie wohl dieselbe Zahn- bildung ebenso deutlich erkennen lassen, wie das bei der letzteren der Fall ist. Endlich ist noch zu bemerken, dafs die Westwood’sche Abbildung die Augenkiele als vorn abgerundet darstellt, die da- neben unter Fig. 6a beigefügte Detailzeichnung der linken Kopfseite aber ergiebt, dafs der mit dargestellte: Augenkiel von der Vorder- ecke des Kopfes durch eine deutliche Ausbuchtung getrennt ist und G. Albers: über Gnaphaloryz aper Gestro etc. 233 sich der Form der Augenkiele des Gn. aper sehr nähert. Die übrigen von Gestro angeführten Unterschiede können sich aber leicht durch die Gröfsenunterschiede der beschriebenen und ab- gebildeten Stücke erklären lassen, indem der Gestro’sche Käfer 184 mill., der Parry’sche aber nur 17 mill. milst. Augenblicklich liegt mir nun aber aus der diesjährigen Ausbeute des Hrn. C. Ribbe auf den Aru-Inseln ein Pärchen eines Gnaphaloryz vor, von denen das Männchen in Grölse und sonstigen Eigen- schaften die Mitte zwischen beiden gedachten Käfern hält. Als ich es erhielt, waren die Mandibeln geschlossen und liefsen einen Zahn an der anscheinend nach innen stark verbreiterten Basis nicht erkennen. Jetzt sind sie ausgebreitet und zeigen ganz den breiten, dreieckigen und zweispitzigen Zahn des sculptipennis. Die Augenkiele sind durch eine Ausbuchtung von den Vorderecken des Kopfes getrennt und fast ebenso parallelseitig als in der Gestro’schen Abbildung. Ebenso sind die Ausbuchtungen des Prothorax an dem Vorder- rande, den Seiten und den Hinterwinkeln fast ebenso tief. Es ist mir darnach nicht mehr zweifelhaft, dafs der Gestro’sche Gn. aper nur ein grölserer Gn. sculptipennis ist. Das Weibchen, welches von Gestro nur durch die Worte „2 capite minore mandibulisque brevibus triangularibus, intus denti- culo bifido armatis differt“ charakterisirt ist, weicht übrigens vom g' auch dadurch ab, dafs die geraden Vorderschienen aulser dem Gabelzahn am Ende an den Aufsenkanten noch zwei Kerbzähne zeigen, von denen jedoch der obere recht schwach ist, sowie da- durch, dafs bei ihm auch die abfallende Endfläche der Flügeldecken nicht wie bei dem g| nackt, sondern ebenso wie die übrige Fläche gelbgrau-tomentös und beschuppt ist. 2. Von Hrn. Th. Kirsch in Dresden wurde mir vor einiger Zeit das typische Ex. seines Gn. curtus (Mittheil. Zool. Mus. Dresd. 1877) zur Ansicht mitgetheilt und habe ich darin allerdings eine gute neue Art erkennen zu müssen geglaubt. Auch ist es mir gelungen, noch einige andere Unterschiede von dem damit nahe verwandten Gnaph. taurus Fbr. nach javanischen Stücken aufzufinden, als in der Kirsch- schen Beschreibung angegeben sind. Dahin gehört namentlich die abweichende Form der Augenkiele, welche vor den Augen nicht ab- gerundet sind, sondern in einem fast rechten Winkel eckig vor- springen, sowie dafs die Beine kräftiger gebaut und die hinteren Schienen gegen das Ende zu fast garnicht eingeschnürt sind. Seitdem ist mir derselbe Käfer gleichfalls aus der Ausbeute des Hrn. C. Ribbe von den Aru-Inseln in beiden Geschlechtern 234 G. Albers: über zugegangen und zwar in zwei grolsen und zwei kleinen Männchen und zwei grofsen Weibchen, und bin ich dadurch in. die Lage ver- setzt, auch die Unterschiede des Männchens von Gn. taurus Fbr. feststellen zu können. Dieselben bestehen in Folgendem. Der Käfer ist breiter und kürzer gebaut als Gn. taurus, indem bei dem gröfsten Stücke von 36 mill. Länge, die Breite des Pro- thorax zwischen den Vorderwinkeln 14 mill. und die gröfste Flügel- deckenbreite 123 mill. beträgt, während bei einem genau ebenso grolsen taurus dieselben Maalse resp. 15 mill. und 12 mill. sind. Der Lippenfortsatz des Clypeus ist viel breiter, vertical gestellt und kann, da der Vorderrand des Kopfes über ihm bogig erweitert ist, in der Mitte gerade von oben nicht gesehen werden. Seine Seiten- ecken springen dagegen in der Form von spitzen Zähnen nach vorn und den Seiten stark vor und reichen bei geschlossenen Mandibeln bis unter deren Basalzähne. An den Mandibeln ist der Zahn der Oberkante, der bei Zaurus dicht neben dem Basalzahne steht, nach der Spitze hinaufgerückt, so dafs er sich dicht vor der gabeligen Spitze befindet. Der zerstreut punktirte Kopf ist bis zur Scheitelgegend matt. Hier werden die Punkte allmählig kleiner und sparsamer, so dals der Scheitel selbst völlig glatt und spiegel- blank ist. Die Anschwellungen des Kopfes neben dem Stirnein- druck erstrecken sich bis an den Absturz des Vorderrandes, so dafs der bei Zaurus oberhalb desselben verlaufende Quereindruck hier in drei Grübchen getheilt ist, von denen das mittlere am grölsten und deutlichsten bleibt. Die Augenkiele springen vorn stärker eckig vor, während die Wangenhöcker ebenfalls stärker entwickelt sind. Der Prothorax, dessen abgestutzte Vorderwinkel weit vorspringen, ist auf dem Rücken, ungeachtet der kräftigen, jedoch fast nirgends zu Runzeln zusammenfliefsenden Punktirung, von dem Vorder- bis zum Hinterrande, in der Mitte breiter, und ebenso das breite Schildehen und die Flügeldeckenbasis zwischen den Schulterbuckeln glänzend. Dieser Glanz zieht sich an der Naht fast bis zur Spitze, auf den mehr oder weniger deutlich aus- geprägten Rippen bis über die Mitte hinab, während er auf den Zwischenräumen und aufserhalb der äufsersten Rippe sich schon vorher verliert. Die Punkte bleiben auf den glänzenden Flächen meistentheils getrennt und flielsen nur äulserst selten zu Runzeln zusammen. Eine Behaarung ist nur am äulsersten Vorderrande des Kopfes, den Seitenrändern des Prothorax, sowie auf dem End- buckel und dem Endsaume der Flügeldecken zu entdecken. Die Färbung ist daher wie bei dem Weibchen rein schwarz. Letzteres Gnaphaloryz aper Gestro und curtus Kirsch. 235 ist übrigens nicht schuppenfrei. Läfst man nämlich ein helles Licht von hinten auf dasselbe fallen und sieht man dann mit bewaffnetem Auge fast horizontal von vorn über dasselbe hin, so sieht man über- all ein zartes Borstenkleid hervorschimmern. Während die Dornen auf den Aufsenkanten der vier hintern Schienen bei dem Weibchen recht deutlich sind, treten sie bei dem Männchen nur an den Mittelschienen deutlich hervor und sind an den hintersten Schienen kaum erkennbar. Bei den kleinen Männchen verlieren sich die Skulpturunter- schiede, indem zugleich die matten Stellen der Oberseite ebenfalls glänzend werden, während die übrigen Unterschiede deutlich er- kennbar bleiben. Namentlich ist der Unterschied in der Stellung des Zahnes auf der Oberkante der Mandibeln nach der Spitze zu noch immer dadurch wahrnehmbar, dafs seine Entfernung von der untersten Spitze des Gabelzahnes am Ende geringer ist als die von dem Basalzahne. Dem Vorstehenden nach würde der Käfer etwa so zu diagno- siren sein: Niger, supra dense punctatus, mitidus, capite, prothorace ad latera et elytris magis minusve aperte bicostalis ad latera et ultra medium opacis, mandibulis gracilibus, dente basalı infero alteroque supero versus apicem bifurcatum instructis, clypeo lato, deflexo, medio haud prominulo, late emarginato, angulis acutis, dentiformibus, oblique ad latera prosilientibus, canthis ocularıbus ante oculos acute angulatıs. Femina supra, ut videlur, nuda, undique margine antico frontal elytrorumque apicibus ezceptis nitida, areis duabus frontalibus tu- midis impunctatis. — Long. 19-—- 36 mill. Man könnte nun vielleicht geneigt sein, in dem hier fraglichen Käfer nur eine endemische Varietät des Gn. taurus zu erblicken, weil sich. auf Celebes ein ebenfalls rein schwarzer und bei dem Weibchen scheinbar oben nackter Käfer findet, der beidem Männchen neben einer ähnlichen Mandibelbildung auch die übrigen Form- unterschiede mehr oder weniger deutlich besitzt. Allein der Käfer ist viel runzlicher, was namentlich bei dem Weibchen so stark hervortritt, dafs man auf dessen Flügeldecken kaum hier und da ein einzelnes für sich stehendes Pünktchen erblickt. Würde der Käfer eine Mittelform zwischen taurus und curtus darstellen, so mülste er doch auch in der Skulptur zwischen beiden stehen und schwächer als faurus und stärker als curtus punktirt sein. Auch ist bei dem Weibchen die Gestalt eine etwas andere, indem die 236 G. Albers: über Gnaphaloryz aper Gestro etc. Flügeldecken bei bedeutender Wölbung in der Mitte und nach hinten bauchiger und weniger parallelseitig sind. Ich halte daher auch diesen Käfer für eine besondere Art und nenne ihn rugosus, nehme jedoch davon Abstand, für ihn eine Diagnose zu geben, da das Männchen mir nur in kleineren Stücken vorliegt, bei denen übrigens, was noch als ein Unterschied hervorgehoben werden mag, die matte Färbung der Flügeldecken sich fast bis zur Basis derselben erstreckt. Auch ist mir nicht bekannt, wie sich zu ihm und dem Gnaph. curtus der Käfer von Halmahera verhält, dessen Snellen van Vollen- hoven in der Tijdschrift voor Entomologie de 1375, p. 154 gedenkt und den der Autor seiner gleichen Verschiedenheit in der Mandibel- form und des breiteren Olypeus-Vorsprunges wegen für eine von taurus verschiedene Art zu halten geneigt gewesen ist, welche Ansicht er nur nach dem Empfange weiteren Materials, wodurch er Ueber- gänge kennen gelernt, aufgegeben hat. Da er jedoch hinzufügt, dafs jene Uebergänge durch mittlere und kleine Stücke gebildet werden, so möchte seine Ansicht wohl als eine irrthümliche bezeichnet werden können, da es bei den Lucaniden eine gewöhnliche Erschei- nung ist, dals die in der Bildung der Geschlechtsauszeichnungen bei grofsen Stücken hervortretenden Artunterschiede sich bei den kleineren und kleinsten Stücken bis zum Verschwinden verlieren. Nachschrift. Während des Abdrucks des vorstehenden Aufsatzes sind mir auch einige gröfsere Stücke des Gnaphaloryx rugosus zugegangen. Danach unterscheidet sich das Männchen desselben von dem des Gnaphaloryz curtus durch schmälere Gestalt und anderen Flügel- decken-Umrifs, indem die grölste Breite derselben nicht in der Mitte, sondern hinter ihr in der Gegend der Hinterhüften liegt. Auch ist der Clypeus-Vorsprung etwas breiter, mit schwächeren nicht nach aulsen vorgezogenen Eckzähnen. Die Artverschiedenheit wird dadurch meines Erachtens in vollem Umfange bestätigt. Re [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft I.] Zwei neue europäische Histeriden und Bemerkungen zur Synonymie dieser Familie. Von Joh. Schmidt in Gollwitz, bei Brandenburg. l. Paromalus simplicistrius n. sp. Elongatus, parallelus, supra parum convezus; piceus, pedibus antennisque dilutioribus, his clava testacea; supra subtiliter sat dense punctulatu. Thorace transverso, aequaliter punctulato, stria marginali antice interrupta; elytris antlice parcius, postice densius fortiusque puncticulatis, stria marginali tenui integra, dorsalibus obliquis compluribus obsoletissimis, sutura subelevata; pygidio (Z\) medio ruguloso. Prosterno haud striato, mesosterno metasternoque punctulalis, illo stria marginali antice inter- rupta, stria transversali arcu unico, antice convezo; libüs anticis dilatatis, quadridenticulatis. — Long. vix 2 mill.; hab. Turcia. In der Körperform dem ?. parallelepipedus H. nahe verwandt, ein wenig kürzer und flacher gewölbt. Die Stirn nach vorn, so- wie der durch keine Querlinie von derselben getrennte Clypeus sehr schwach concav, fein punktulirt. Halsschild quer, nach vorn schwach verengt, überall gleichmäfsig fein und ziemlich dicht punktirt, der Marginalstreif erlischt am Vorderrande hinter den Augen. Die in ihrem letzten Drittel nach der Spitze verengten Flügeldecken sind nicht, wie bei P. parallelepipedus stärker als das Halsschild, sondern auf der vorderen Hälfte sogar feiner und weit- läufiger als dasselbe, nach hinten zu etwas stärker und dichter als vorn punktirt; die Naht ist mit Ausnahme des ersten Viertels ihrer Länge etwas emporgehoben. Aufser dem gewöhnlichen, tief am Aufsenrande liegenden Marginalstreifen sind nur einige schwache Rudimente schräger Streifen auf den Flügeldecken zu bemerken. Das Pygidium des einzigen vorhandenen Exemplars zeigt aulser der allgemeinen Punktirung in der Mitte eine durch unregelmälsige Strichel gerunzelte Stelle, höchstwahrscheinlich das Abzeichen des d. Das Prosternum ohne Streifen und auch ohne deutliche Punkte, dagegen das Meso- und Metasternum weitläufig, aber deutlich punktulirt. Das bestimmteste Unterscheidungsmerkmal dieser Art bietet die Bildung des Mesosternum, dessen Transversallinie nicht, wie sonst gewöhnlich, aus drei nach vorn offenen Bögen zusammen- gesetzt ist, sondern eine einzige, nach hinten offene Curve bildet 238 J. Schmidt: zwei neue europäische Histeriden und aufserdem viel feiner ist, als bei den verwandten Arten. Durch dieses Kennzeichen nähert sich die Art dem oceanitis Mars., an welchen auch, bei aller sonstigen Verschiedenheit, das sexuelle Merkmal des Pygidium erinnert. 2. Hetaerius Merklii n.sp. Rotundatus, valde convezus, brunneo-ferrugineus, ore pedibus antennisque rufis, his clava dilutiore, lateribus parciter setulosus; fronte clypeoque depressis, margine elevato, dense punctatis; thorace antice angustato, lateribus sub- sinuatis, angulis anticıs paullum prominulis, basi ad angulos posticos fossa triangulari, postice ad scutellum obsoletissime punctulato, fere laevi, apicem lateraque versus sensim densius et fortius, ad angulos anticos subrugose punctato; elytris parum dense punctulatis strüs subhumerali et dorsalibus tribus primis integris, quarta basali bre- vissima; propygidio sat fortiter et dense, pygidio multo parcius punctulato; prosterno concavo, mesosterno anlice bisinuato cum metasterno profunde excavato, tibiis valde, posticis angulatim dilatatis, extus crenulatis. — Long. 2 mill.; hab. Constantinopolis. Die Art steht dem Lewisü Ritt. am nächsten, etwas kleiner und, namentlich die Fühlerkeule, heller gefärbt. Die Oberseite ist noch stärker gewölbt und nach der Mittellinie des Körpers zu dachartig erhoben. Stirn und Kopfschild sind wie beim Lewisii gebildet und punktirt, auch das Halsschild zeigt den gleichen Umrils, dagegen eine andere Skulptur. Die Basalgrübchen sind viel flacher und ausgedehnter als bei jenem, sie erreichen den Seitenrand, welcher dadurch hinten in der Form eines erhabenen Fältchens erscheint. Die Punktirung ist vor dem Schildchen äulserst fein und zerstreut, so dafs ein ziemlich grolser dreieckiger Raum unter der Lupe glatt erscheint, nach vorn und nach den Seiten werden die Punkte allmählig stärker und dichter und sind an den Vorderecken länglich und dichtgedrängt, nirgends aber finden sich wie bei Lewisii feinere und gröbere Punkte untereinander gemischt. Die Flügeldecken sind fein und wenig, dicht, viel feiner als beim Lewisi, punktirt und zeigen einen ganzen Subhumeral- und drei Dorsalstreifen, von denen auch der dritte nur unmerklich an der Spitze verkürzt ist. Von einem vierten ist in der Mitte zwischen dem dritten Streif und der Naht an der Basis ein ganz kurzes Rudiment sichtbar. Propygidium ziemlich stark und dicht, Pygidium feiner und zerstreuter punktirt. Die Brust wie beim Lewisiüi. Das einzige Exemplar zeigt auf dem Propygidium eine von der Mitte bis zum Spitzenrande reichende tiefe und breite Längs- grube, die mir aber nur ein zufälliger Eindruck zu sein scheint, und Bemerkungen zur Synonymie dieser Familie. 239 da sie nicht ganz regelmäfsig gestaltet ist und sich auch an der Basis des Pygidiums, aber nur auf der einen Seite, ein ziemlich tiefes Grübchen befindet. Diese Art, die ich früher für identisch mit Lewisis hielt, von welchem sie aber, wie ein von Hrn. Reitter mitgetheiltes typisches Stück zeigt, sehr verschieden ist, verdanke ich der Güte des Hrn. Merkl, welcher ein Stück in der Nähe von Constantinopel bei einer grolsen schwarzen Ameise fing. 3. Bemerkungen. Etliche, in der Aufzählung der seit Er- scheinen des Catalogs Gemminger-Harold (Berl. Ent. Zeitschr. 1884, p. 147 ff.) beschriebenen Histeriden von mir gegebene synomische Berichtigungen bedürfen noch der näheren Begründung. Einige derselben verdanke ich der Freundlichkeit des Hrn. G. Lewis, welcher Gelegenheit hatte, die Typen zu vergleichen, es sind dies: Sternaulaz laevis Sharp. — Zelandica Mrs. Platysoma Dohrni Mrs. = restoratum Walk. Hister cinnamomeus White = Platysoma (immatur). Hister mundissimus Walk. = scaevola Er. Ebenso hatte Hr. Reitter die Güte, folgende, zum Theil auch schon in der Ed. III des Catalog. Col. Eur: berücksichtigte Notizen zu geben: Platysoma sibiricum Reitt. — deplanatum Gyll. Saprinus aegialius Rtt. = immundus Er. var. Onthophilus interruptus Ritt. — ezaratus 11. Abraeus punctatissimus Rtt. — granulum Er. (schon früher in der Berl. Ent. Zeitschr. erwähnt). Acritus balearicus Schauf. — minutus H. Endlich ist mir die Zusammengehörigkeit einiger Arten theils durch Ansicht der Typen, theils nach Einsicht der Beschreibungen unzweifelhaft geworden. Hister impressus Apetz —= Gehini Mrs. nach typischen Stücken des Berliner Museums. Hister arenicola Thoms. = funestus Er. Die Abkürzung des vierten Dorsalstreifs, der dem Seitenrande parallele innere Seiten- streif des Halsschildes, die stärkere Punktirung des Propygidium, der stumpfere Aufsenrand der Mandibeln unterscheiden nach Thomson seinen arenicola vom bissezsiriatus. Dies sind aber genau die Merkmale des funestus Er., mit welchem Thomson seine Art nicht vergleicht, obwohl funestus dem bisserstriatus entschieden am nächsten steht. Uebrigens spricht schon Seidlitz (faun. balt. p. 133) die Ver- muthung aus, dafs funestus und arenicola vielleicht identisch seien. 240 J. Schmidt: zwei neue europäische Histeriden Hister obliquatus Mtsch. = inaequalis Ol. Die Art soll nach Motsch. dem inaequalis sehr ähnlich sein, sich aber durch die beiden nicht abgekürzten Streifen des Halsschildes, sowie dadurch unterscheiden, dals auf den Flügeldecken der fünfte Rückenstreif stets ganz, vom sechsten und vom Nahtstreif hinten Spuren vor- handen sind. Offenbar rechnet also Motschulsky den Randstreif als Rückenstreif mit, denn sonst könnte er auf keinen Fall aufser dem Nahtstreif mehr als fünf Rückenstreifen zählen. Wer auch nur eine kurze Reihe von inaequalis ansieht, wird sich überzeugen, dafs Spuren der inneren Streifen auf den Flügeldecken ebenso oft vorhanden sind als sie fehlen und dafs die Seitenstreifen des Hals- schildes wie bei fast allen Hister, so auch beim inaequalis in der Länge variiren, zumal es sich bei diesem nur um eine ganz unbe- deutende Längendifferenz des nie stark abgekürzten äulseren Streifens handelt. Eine specifische' Trennung läfst sich hierauf auch dann nicht basiren, wenn, wie bei einigen meiner inaequalis es der Fall ist, der innere Streifen des Halsschildes sogar der kürzere ist. — Dies soll das Kennzeichen des /abiatus Mtsch. sein, der ebenfalls sicher = inaequalis ist, denn das andere von Motsch. angegebene Unterscheidungsmerkmal, dafs labiatus stets den fünften Streifen der Flügeldecken zeige, wird durch die ebenerwähnte falsche Zählung hinfällig. Dieser fünfte, also nach Marseul’s Zählung vierte Streif, ist nach Marseul stets ganz, in Wirklichkeit, wie Motsch. bei seinem labiatus richtig angiebt, oft schwach entwickelt. Schon die Vater- landsangabe beim labiatus „Alle Steppen Südrufslands, in Asien und Europa, bis Ungarn und Oestreich“ beweist, dafs labiatus keine gute Art, da neben dem inaequalis in diesen Gegenden sicher keine ihm ähnliche Species vorkommt. Acritus seminulum Küst. Auch Küster hat, wie Redten- bacher (von welchem Reitter in der Berl. Ent. Zeitschr. 1878, p. 50 dies constatirt) als minutus H. den fulous Mars. beschrieben, welcher flacher ist als die übrigen Arten und vor dem Schildchen keine Querlinie hat. Wenn also Küster seinen seminulum „conveziusculus“ nennt, während er bei minutus angiebt „subdepressus“, wenn er ferner die Querlinie an der Basis des Halsschildes als Unterschied hervorhebt und von den Fühlern sagt „ganz rostgelb“, so scheint mir im Verein mit der Vaterlandsangabe Montenegro unzweifelhaft, dafs seminulum Küster der minutus Marseul ist, bei dem sich diese Kennzeichen sämmtlich finden. Dennoch aber darf seminulum Küst. nicht, wie ich es in dem erwähnten Nachtragscatalog that, als Synonym zu minutus Herbst gestellt werden, denn weder Küster, . und Bemerkungen zur Synonymie dieser Familie. 241 wie ich glaubte, noch Redtenbacher, wie Reitter 1873 angiebt, sondern Marseul hat den minutus Herbst verkannt. Alle die Citate, welche sich bei Marseul unter seinem minutus finden, gehören zu fulvus Mrs., denn alle Autoren von den Entomologischen Heften bis auf Küster (auch Erichson) fassen als minutus Herbst die flachere Art, ohne Querlinie vor dem Schildchen, auf. Und mit Recht, denn, wenn auch aus der Herbst’schen Beschreibung die Art nicht mit Sicherheit zu erkennen ist, so giebt sie doch auch keinen Grund, die Deutung der älteren Entomologen, von denen einige überdem gewils ihre Art unmittelbar identifieiren konnten, zu verwerfen. Demnach hat Küster zuerst die dem nigricornis so nahestehende Art mit gelber Fühlerkeule als seminulum beschrieben und die Synonymie der beiden Arten stellt sich wie folgt: minutus Herbst = minutus Ent.H., Er., Redtb. u.s.w. = fulvus Mars.; seminulum Küst. = minutus Mars. Epierus aegyptiacus Mars. ist im Catal. Col. Eur. ed. II, p- 92 wohl irrthümlich aufgeführt, denn eine solche Art ist weder mir noch Marseul selbst bekannt, wie derselbe mir brieflich mit- theilte. Der letztere würde auch, nachdem er 1855 einen Saprinus aegyptiacus beschrieben, diesen Namen keiner Histeridenspecies wieder gegeben haben, da er an dem Grundsatz festhält, denselben Namen in derselben Familie nur einmal zu brauchen. Es hat dem- nach diese von mir unter einem ? im oben genannten Nachtrags- catalog aufgeführte Art dort wegzufallen. Sollte vielleicht der er- wähnte Saprinus gemeint sein und ist dieser in Südfrankreich “ nachgewiesen? Auch eine andere, bisher nur aus Egypten bekannte Saprinus-Art tritt zur europäischen Fauna im engeren Sinne hinzu, nämlich Saprinus pharao Mrs., von dem 1 Ex. aus Attika bei Reitter. Hister praecoz Er. (Catal. Gemminger-Har. p. 771) gehört zur Gattung Phelister Mars. Ebenso auch: Hister pusio Er. (putillus Gemm.-Har. p. 772). Das betreffende Citat pusio Er., Wiegm. Arch.. 1847, I, p. 97, hat in die Gattung Phelister an die Stelle des pusio Mars. zu treten. Marseul kannte, als er seinen pusio beschrieb, die Erichson’sche Abhandlung aller- dings nicht, hat aber doch dasselbe Thier beschrieben; vielleicht erhielt er die Art mit dem Erichson’schen Namen, den er als nom. i. litt. betrachtete. Der Grund zur Namensänderung fällt mit der Versetzung in das andere Genus fort. Drei schon früher (Ann. Soe. Fr. 1873, p. XIX u. CLXXVI) gegebene Berichtigungen waren mir bei Aufstellung des Nachtrags- katalogs entgangen: Deutsche Entomol. Zeitschr. XXIX. Heft. 16 242 J. Schmidt: zwei neue europäische Histeriden etc. Hister Marseuli Desbr. = tropicus Payk. - . compressus Desbr. —= striolatus Mrs. - .Berardi Desbr. = Gehini Mrs. Dendrophilus grandis Reitt. ist in meinen Nachträgen zum Gemming.-Harold (Berl. Ent. Zeitschr. 1884, p. 153) zu streichen. Das betreffende Thier ist, wie Hr. Reitter (Wien. Ent. Zeitschr. 1885, p. 95) berichtigt, ein Dendrodipnis (Cistelide). Ich entnahm. die Notiz aus den Bertkau’schen Jahresberichten 1832, p. 287. Hister congener n.sp. Ovatus, subparallelus, conveziusculus, niger mitidus; stria frontali integra, antice recta, mandıbulis supra concavis, margine aculo; pronoto striüs duabus lateralibus integris, subparallelis, interna pone oculos haud angulata. Elytris strüs 3 dorsalibus primis subhumeralique interna integris, 4° dorsali api- cali obsoletiore, ceteris punctis paucis apicalibus, fossa marginal bisulcata; propygidio pygidioque dense sat fortiter punctatis; meso- sterno emarginato, stria integra; tibüs antis 3-dentatis — Long. 10 mill., lat. 7.5 mill.; hab. Japonia. Der schwarzen Varietät des 4-maculatus (aethiops Heer), nament- lich. der von Marseul als Pelopis beschriebenen Form, mit auch in der Mitte punktirtem Propygidium, sehr nahestehend. Von der Gröfse der grölsten Ex. des aethiops und auch von derselben Körperform, nur etwas mehr gleichbreit. Die Mandibeln, welche bei jenem auf der Oberseite flach sind, sind bei dieser Art auf der Wurzelhälfte concav, wodurch der Aulsenrand erhaben hervortritt. Das Halsschild hat zwei ganze Seitenstreifen, der innere dem äufseren hinten ein wenig genähert, aber nicht hinten geschwungen, nur am äufsersten Ende ein wenig einwärts gebogen, auch nicht wie beim aethiops mit einer stumpfen (abgerundeten) Ecke hinter den Augen, welche dadurch entsteht, dafs der bis zu den Augen vom Vorderrand ziemlich entfernte Streif nun dicht an denselben herantritt. Die Dorsalstreifen der Flügeldecken zeigen durchaus keine Abweichung von der europäischen Art, da auch bei ihr die inneren oft mehr oder weniger angedeutet sind, dagegen verläuft der bei aethiops dem ersten Rückenstreif stets genäherte innere Subhumeralstreif beim congener von diesem ebensoweit entfernt, wie der erste Rückenstreif vom zweiten. Die Punktirung des Pygidium und Propygidium ist kaum verschieden, während bei aethiops jenes stets dichter punktirt ist. Alles Uebrige wie bei 4-maculatus (aethiops). Wieder eine interessante Parallelform der japanischen zur europäischen Fauna, wie wir deren nun schon mehrere bei den Histeriden kennen, so Hololepta depressa Lewis und plana Füssl. Platysoma rasile Lewis und depressum F. Hister aino Lewis und Ariasi Mars., agnatus und cadaverinus, Onthophilus flavicornis Lewis und siriatus etc. Ich erhielt ein Stück durch die Freundlichkeit des Hrn. Major von Schönfeldt. Joh. Schmidt. u [ Deutsche, Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft I.] Ueber Carabus glabratus var. punctatocostalus Haury und eine neue Varietät (exiensus) dieser Art. Hr. Haury beschreibt im Naturaliste, anndee VII, No.4, p. 31, unter dem angegebenen Namen eine neue Varietät des Carabus glabratus, welche jedoch nur mit der Loupe zu erkennen ist; mit derselben entdeckte er zufällig zu seinem grolsen Erstaunen trois fines cötes auf den Flügeldecken. Dieselben sind keinesfalls einer Verkrüppelung zuzuschreiben, wie vermuthet worden ist, sondern drücken genau dasselbe Bestreben der einzelnen Runzeln, sich zu Längsrunzeln zu vereinigen, aus, welches bei dem violaceus seit langer Zeit bekannt ist. Zwischen den primären Grübchen !), welche bei dem glabratus allerdings meist kaum bemerkbar sind, vereinigen sich die Runzeln natürlich zuerst zu Längsreihen. Solche hat nun Hr. Haury bei einigen Ex. von Sassow (Galizien) entdeckt; sie werden in der Regel nicht bemerkbar sein, können aber bei kräftiger sculpirten glubratus mehr oder minder deutlich hervortreten. Ob diese ausnahmsweise bemerkbaren „cötes composees de tout petits graines se touchant“ passend zu einer var. punctatocostatus?) ge- stempelt sind, lasse ich dahin gestellt; in der Regel verbindet man mit dem Ausdruck costa einen anderen Begriff. Hr. Haury bemerkt, dafs der Carabus glabratus in allen Län- dern, wo er sich findet, eine uniformite desesperante zeige, dafs seine Flügeldecken mehr oder wenig bleuätre oder verdätre seien etc. Ich muls gestehen, dafs mir glabratus, deren Fld. auf den Namen verdätre Anspruch machen könnten, noch nicht vorgekommen sind; es wäre immerhin interessant zu hören, wo dies der Fall ist. 1) Vergl. meine Bemerkungen über die Sculptur-Elemente der Carabus in der Deutschen Entomol. Zeitschr. XXH, p. 273. 2) Da Hr. Dr. Schaufuls den Nachdruck seiner Referate in der Inseetenbörse verboten hat, so mufs ich mich darauf beschränken, seine in No. 5, 1885 dieses Blattes geäulserte Ansicht über Carabus punctatocostatus als ganz verfehlt zu bezeichnen, wenn seine Stirn auch runzlig (nicht runzlich) werden sollte; die Fld. des Carabus entbehren ihrer natürlichen Ausdehnung nicht. A. a. 0. wird Ptatypsyllus, wahrscheinlich weil ziemlich viel von ihm gefunden sein sollen, für „die Börse“ reif befunden. Der grolse. anonyme Gelehrte bereitet dem Thiere „etwa unter den Blattidae* eine Ruhestätte, ohne indefs seine Ansicht auch nur mit einem Worte zu motiviren! Das verlangt ja auch Niemand von einem: S:, gegenüber Le Conte und Reitter! 16* 244 G. Kraatz: über Carabus glabratus etc. Ich bin im Stande eine ganz interessante Localrasse des gla- bratus hier aufzuführen, welche noch nicht erwähnt ist und welche ich mit dem Namen eztensus bezeichne. Dieselbe kommt bei Orsova vor und stammt aus Lederer’s Sammlung; vielleicht hat Hr. Türck in Wien noch Exemplare von derselben; sie ist um 2 Millimeter länger und breiter als die norddeutschen glabratus und viel feiner sculpirt als diese. Dadurch erhält der ganze Käfer einen stärkeren Glanz als glabratus und erscheint lebhafter schwarz. Sein Hals- schild ist an den Seiten stärker aufgebogen, seine Fld. sind ge- wölbter. Er ist als das dem punctatocostatus entgegengesetzte Extrem zu bezeichnen, fällt aber sofort durch seinen ganzen Habitus auf. Da Hr. Haury gerade auf glabratus aufmerksam gemacht hat, so wollte ich den Käfer bei dieser Gelegenheit beschreiben. Der von Hrn. Haury an demselben Orte, p. 30, beschriebene, dem Carabus saphyrinus (nicht sapphyrinus) verwandte neue Pro- erustes incertus aus Kleinasien ist mir gänzlich unbekannt und scheint durch die prononeirt violette Färbung der Seitenränder des Thorax und der Fld. recht ausgezeichnet. Es wäre angenehm gewesen, zu erfahren, von wo Hr. Haury den Käfer erhalten hat, da die Vaterlandsangabe Kleinasien für unsere Zeiten etwas all- gemein ist. Vielleicht kann das Wiener Cabinet darüber Auskunft geben, welches zwei Riesenexemplare davon besitzt. Dr. G. Kraataz. Ueber einige Üicindela. Cicindela Sazeseni Preller stimmt genau mit Cic. farellensis Graälls überein, welche nach Ex. aus der Nähe von Barzelona be- schrieben ist. Hr. Getschmann sammelte einzelne Ex. unter vielen Ex. der campestris in Asturien. Hr. Beuthin hat noch eine Var., bei der sich die röthliche Färbung nur auf die Fld. beschränkt („Stirn und Thoraxhöcker nur roth angeflogen“), mit einem besonderen Namen (rufipennis) belegt (Entomol. Nachrichten 1885, p. 106). Wenn er aber sogar so weit geht, Cic. hybrida, die ein etwas deutlicher gestricheltes (die Strichelchen sind nur mit der Loupe wahrnehmbar) Scutellum hat, mit einem besonderen Namen (strigato-scutellata) zu belegen, und wenn für Ex. der sylvicola mit ausnahmsweise ganz unge- stricheltem Schildehen der Name laeviscutellata vorgeschlagen wird, so weils man wirklich nicht, wen man mehr bewundern soll, die Redaetion, die solche Vorschläge aufnimmt, oder den, der sie macht. Cicindela hybrida var. Sahlbergi Fisch. kommt nicht nur im südlichen Rufsland vor, sondern Hr. Merkl versendet auch Ex. aus dem südlichen Ungarn. Dr. G. Kraatz. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft 1.] Eine neue Oetonide von Sumatra. Von Dr. 6. Kraatz». (Hierzu Tafel Il, Fig. 7 u. 8.) Die nachstehend beschriebenen Arten bilden eine kleine Gruppe, deren Gattungsmerkmale sich noch nicht mit Bestimmtheit fest- stellen lassen; beide sind dadurch leicht kenntlich, dafs die Flügel- decken bei ihnen mit kurzen, straffen, aufrecht stehenden Börstchen mäfsig dicht besetzt sind. Die Vorderschienen haben zwei deut- liche Vorderzähne, während der Zahn in der Mitte der Vorder- schienen kaum bemerkbar hervortritt. Die Nahtecke der Fld. ist nach hinten nicht in einem Dorn vorgezogen. Der Prosternal- fortsatz ist, ähnlich wie bei den europäischen Cetoniden, sehr klein und besteht aus einem Viereck, dessen Spitze auf der Brustachse steht. Der Thorax ist in der Mitte vor dem Schildchen aus- gebuchtet, dieses von gewöhnlicher Bildung. Die Beine sind kurz und kräftig, die Hinterschienen lang, straff behaart. Die Unterseite ist in der Mitte ziemlich breit, glänzend, kupferfarbig. Cetonia (?) mizta Fabr.: Fusco-brunnea, opaca, thorace scutelloque breviter, elytris distinctius fulvo-pülosis, thorace punctis 10 (4, 4, 2) fulvis ornato, elytris fulvo-fasciolatis, subtus pectore ulrinque pube densa vestita, abdomine cupreo, nitido, segmentis laterıbus maculatis, primis fere laevibus quarto paulo crebrius, quinto crebre punclato. — Long. 14 mill., lat. 8 mill. (Taf. I, Fig. 8.) Etwa von der Gestalt der Protaetia ciliata, aber noch etwas gedrungener, durch die auf den Fld. sehr deutlich aufstehende gelb- braune Behaarung leicht kenntlich, dunkelbraun, oben matt, unten an den Seiten lehmgelb beschuppt, die Mitte der Brust und der Hinterleib, mit Ausnahme eines kleinen gelben dreieckigen Flecks an der Seite jedes Segmentes, kupferglänzend. Der Kopf ist nach vorn schwach verengt, die Vorderecken abgerundet, der Vorder- rand nur schwach aufgebogen, die Oberseite undeutlich punktirt, vorn ziemlich glänzend, hinten matt. Der Thorax von der gewöhn- lichen Bildung, jederseits neben der Mitte mit einer Reihe von 3 Punkten, welche gleichweit von einander entfernt stehen, das letzte Paar dem Hinterrande etwas näher als das erste dem Vorder- rande; zwischen dem mittleren Paare und dem Seitenrande steht 246 G. Kraatz: eine neue Cetonide von Sumatra. jederseits ein gelber Punkt in der Mitte, zwischen dem Vorder- paare und dem Seitenrande ein ähnlicher, nahe dem letzteren. An der Spitze des Schildchens stehen zwei gelbliche Fleckehen (ob immer?). Auf den Fld. stehen ähnliche Zeichnungen wie bei Prot. guttulata Burm., doch sind die Punkte deutlicher mit einander ver- bunden, die Zeichnungen kräftiger, gelblich. Das Pygidium hat jederseits neben der Mitte eine in der Mitte ausgezackte gelbe Längs- binde, aufserdem sind auch die Ecken gelblich. Die Beine sind kurz und kräftig, gelb behaart, die Schenkel kräftig punktirt, die Hinterschienen innen lang behaart. Von Sumatra. Cetonia (?) strigicollis mihi: Nigro-fusca, opaca, elytris minus crebre breviter nigro-pilosis, Ihorace medio lineolis 2 approzi- matis, lateribus lineis 2 antice interruptis obliquis punctoque utrinque ante scutellum ornato, supra fortius distinctius punctato, elytris fere ut in praecedenti fasciolatis, sed fasciis pone medium magis distinctis; abdomine cupreo, crebre punctato, lateribus fusco-testaceis. — Long. 14 mill., lat. $mill. (Taf. I, Fig. 7; Fig. 7a processus prosternalis.) Der vorhergehenden nahe verwandt, dunkler gefärbt, stärker punktirt, der Hinterleib dieht punktirt, das Halsschild nicht mit punktförmigen, sondern mit linienartigen Zeichnungen, welche nicht gut auf die punktförmigen zurückzuführen sind. Der Kopf ist wie bei der vorigen gebaut, hinten ziemlich dicht und stark punktirt, nach vorn dichter und feiner. Der Thorax ist ziemlich stark, mälsig dicht punktirt, jeder Punkt mit einem Härchen ‚besetzt, etwas vor der Mitte steht jederseits ein kleiner, länglieher Wisch von Schuppen, hinter demselben, etwas mehr nach aufsen, jeder- seits ein Punkt; zwischen den Vorderecken und den hinteren Ecken steht ein gelbbeschupptes Fleckchen, welches sich, nach einer kleinen Unterbrechung, in eine gelbbeschuppte Linie fortsetzt, welche den Hinterwinkel erreicht; vor dem Scutellum steht jederseits ein gelbes Fleekehen. Die Fld. sind ähnlich wie die vorigen mit Wellenlinien aus schmutzig gelblicher Färbung bedeckt, welche indessen stärker gezackt, zahlreicher sind und von denen die letzte neben der Naht fast einen kreisförmigen Bogen macht. Das Pygidium ist ähnlich gezeichnet, ebenso der Hinterleib, jedoch ist derselbe, namentlich in der Mitte, ziemlich dicht punktirt. Von Sumatra, aber nicht mit der vorigen zusammen gefunden. Ich habe die Cet. mixta Fabr. hier noch einmal kurz beschrieben, um besser auf die Unterschiede beider Arten, welche fein sind, auf- merksam zu machen; das Sceutellum der strigicollis ist an den Seiten nicht braun beschuppt, ihr Halsschild an den Seiten deutlich winklig. — [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft I.) Pachnoda Nachtigali nov. spec. vom Congo. Beschrieben von Dr. G. Kraatza. (Hierzu Tafel I, Fig. 9.) Pachnoda Nachtigali: Nigra, opaca, thoracıs limbo late- ralı et anteriore luteo, scutello nigro, coleopteris luteis, dimidia parte anteriore macula magna nigra, dimidia parte posteriore macula mi- nore nigra ornatis. — Long. 19 mill. Taf. I, Fig. 9. Congo. Den mittleren Ex. der Pachn. Savignyi an Grölse gleich, ver- hältnilsmälsig breiter, der Hinterrand des Halsschildes aber einfarbig schwarz, der hintere schwarze Fleck auf den Fld. viel kleiner, nach den Endbuckeln der Fld. zugespitzt. Der Kopf ist ziemlich glän- zend, in der Mitte der Länge nach schwach erhaben, vorn feiner und dichter, an den Seiten stärker, hinten ziemlich einzeln punktirt. Das Halsschild ist matt, schwarz, Vorder- und Seitenrand rothgelb. Das Schildchen ist schwarz. Die Fld. sind matt, rothgelb, ein grolser schwarzer Fleck auf der vorderen Hälfte schwarz, dessen Aufsenecken abgerundet sind, dessen Hinterrand fast gerade ist. Dieser Fleck hängt durch die schwarz-gesäumte Nath mit einem zweiten viel kleineren Fleck auf der hinteren Hälfte der Fld. zusammen, welcher etwa am Endbuckel endet, so dafs die Grund- farbe der hinteren Hälfte rothgelb ist, während die der anderen schwarz ist. Punktstreifen sind mit der Loupe kaum erkennbar. Das Pygidium ist mäfsig dicht quergestreift. Die Unterseite ist, namentlich auf der Brust, glänzend schwarz; die einzelnen Segmente sind einzeln fein punktirt, an den Seiten etwas stärker; das Anal- segment ist dicht punktirt, die Punkte sind in die Quere gezogen, . so dafs vielfach Querrunzeln entstehen. Die Vorderschienen des Weibehens sind schwach dreizähnig, die Zähne verhältnifsmäfsig lang, scharf und spitzig. Die aufsergewöhnliche Zeichnung wird durch die Abbildung auf Fig. 9 von Tafel I noch besonders kennt- lich gemacht; Fig. 9a stellt die Prosternalspitze vor. Die Art ist zu Ehren des kürzlich verstorbenen Africa-Reisen- den Nachtigal benannt, welchen ich auf dem Geographencongrels in Paris kennen zu lernen Gelegenheit hatte. [ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft I.] Zur Berichtigung. In dem Hefte No. 4—6 der Stettiner entomologischen Zeitung von 1884 ist von mir ein kleiner Aufsatz über Figulus anthra- cinus Klug. und seine afrikanischen Verwandten veröffentlicht. In demselben ist auch eine analytische Bestimmungstabelle der drei in Betracht kommenden Figulus-Arten gegeben. Dieselbe ist jedoch durch Druckfehler und namentlich durch eine willkürlich hinzu- gefügte falsche Interpunction so entstellt, dafs sie völlig unverständ- lich geworden ist. Ich habe mich deshalb sofort an die Redaction gewandt und die Zusicherung erhalten, dafs der Fehler im letzten Hefte des Jahrganges berichtigt werden solle. Dieses Heft ist nun erschienen, ohne die Berichtigung zu bringen. Da es mir jedoch nicht gleichgültig sein kann, wenn ein viel- leicht auch noch so schwaches Geistesproduet von mir ferner so entstellt in der Welt herumläuft, so sehe ich mich veranlalst, das- selbe hier in berichtigter Form zu geben. Mentum area basali horizontal in medio 1. recte truncata. . . : 2 02... F. decipiens m. 2. in triangulum producta . Prothoraz lateribus a. aperte punclatus . . . 2 2 200. E. anthracinus b.’ ommino impwnetatus‘. » » 2 2 2 2.2. F. sublaevis G. Albers in Hannover. Einschaltung auf S. 221 unten: Selbst die Farben scheinen zum Beweise der Zugehörigkeit der Brussa-Rasse zum Audouini beitragen zu wollen, denn Hr. Merkl hat von ersterer auch „brillant grüne* Exemplare (im Besitz des Hrn. Simon) um Brussa gefunden. Diese Farbe hat sich bis jetzt bei scabrosus noch ‚nicht gezeigt. en ae [ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft II.] Ueber Ceroglossus Darwini Gerstäcker. Ich habe von Hrn. Max Treute in Wiesbaden zwei verschie- dene Species von Ceroglossus als Darwinü gekauft; die eine von Chilo&, die andere aus den Anden bei P. Montl gesammelt. . Die letztere ist von Prof. Gerstäcker in seinem von mir ausführlich besprochenen Aufsatze über die chilenischen Arten der Gattung Carabus 1) als Darwinii beschrieben, eine, wie Gerstäcker sagt, „durch die Färbung leicht kenntliche Art, welche, da sie überdem von Solier ganz treffend charakterisirt worden ist, einer umständ- licheren Beschreibung nicht bedarf.“ Dies setzt allerdings voraus, dafs jedem die citirte Solier’'sche Beschreibung von Ceroglossus indiconotus in Gay’s Hist. fisica de Chile Zool. IV, p. 127, No. 3. Col. Tab. I, Fig. 4, die Gerstäcker zu Darwini zieht, oder die Beschreibung von Carabus Darwinü Hope Transact. London Soc. II, p. 129, No. 5 zur Hand ist. Obwohl nun die Ceroglossus von der Insel Chilo& 124 lin. (184 mill.) messen, Hope dagegen nur 11 lin. als Länge seines Darwinii angiebt, so lälst die Vaterlandsangabe Chilo® in seiner Beschreibung keinen Zweifel zu, dafs wir es in dem Chiloe-Käfer mit dem echten Carabus Darwinii zu thun haben; die andere Art dagegen ist indiconotus Sol., den Prof. Gerstäcker mit Darwinü verbindet, oder eine neue Art, doch ist dies wenig wahrscheinlich. Was zuvörderst den echten Darwini Hope betrifft, so unter- scheidet er sich von Darwinii Gerst. sehr leicht durch folgende Diagnose: Ceroglossus Darwinii Hope: Supra obscure cyaneus, sub- nitidus, thoracis disco parce irregulariter punctato, interdum sub- laevi, lateribus crebre punctalis, margine cyaneo vel aureo-viridi, elytris aureo-viridi-marginatis, strüs 1, 3, 7 saepius paullo magis elevatis, interdum latioribus, pectoris lateribus laevibus, abdominis parce punctatis. — Long. 12—123 lin. Dagegen hat die Diagnose von Ceroglossus Darwinii Gerst. zu lauten: Supra obscure cyaneus, subopacus, thorace creberrime punctu- lato, margine viridi-cyaneo, elytris aureo-viridi marginatis, strüus |], 5, 9 catenatis, pectoris abdominisque lateribus minus crebre fortiter punctatis. — Long. 95 —11 lin. 1) Linnaea Entomol. XII, 1858, p. 417 u. folg. 16, 250 G. Kraatz: über Ceroglossus Darwiniüi Gerstäcker. Ich habe die überaus veränderliche Sculptur des Darwinü Gerst. bereits früher ausführlich geschildert !) und sie bei den 3 von Hrn. Treute erhaltenen Ex. in der Hauptsache mit meiner unter IA geschilderten Hauptform übereinstimmend gefunden. Zwischen der Nath und dem Isten Kettenstreifen verlaufen nach Gerstäcker zwei Punktreihen und ein Zwischenraum; beim Darwinii Hope da- . gegen drei Punktstreifen und zwei Zwischenräume. Die Seulptur meines Darwinii Hope ist weniger veränderlich als die meines Darwinit Gerst.; entweder sind alle Streifen ziemlich gleich erhaben, oder 1, 3 und 7 sind stärker erhaben, oder der dritte Streif zeigt die Neigung sich in 2 aufzulösen, oder die Zwischenräume 4, 5, 6 sind weniger regelmäfsig als gewöhnlich. Gerstäcker giebt als Vaterland seines Darwinii nur Chili an, Dr. Fonck hat ihn 1869 nach Berlin gebracht und in den Anden bei P. Montl gesammelt, in Gesellschaft mit der var. elegantissimus; seitdem ist der Käfer wohl nicht wieder nach Europa gebracht und in den Sammlungen sehr selten geblieben. 1) Deutsche Entom. Zeitschr. 1878, p. 325. Dr. G. Kraatz. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft 11.] Sammelbericht aus Ost- und West-Preufsen. Von G. Czwalina in Königsberg i. Pr. Seit dem Erscheinen des „Catalog der preulsischen Käfer“ von Lentz 1879 ist wieder eine ganze Anzahl zum Theil auch für Deutschland neuer Arten bei uns aufgefunden, und will ich im Folgenden eine Aufzählung der neuen, so wie neuer Fundorte seltener Arten geben, die auch für weitere Kreise von Interesse sein dürfte, aber auf Vollständigkeit keinen Anspruch machen will. Carabus Menetriesi Fisch. Ein Stück dieser seltenen Art fand sich, von Seidlitz erkannt, in der Sammlung des jetzt in Afrika weilenden Ornithologen Hartert, die in den Besitz des Stud. med. Czaplewski hier übergegangen ist. Da die Art weiter im Westen, wo Hartert sonst gesammelt hat (Schlesien, am Rhein), gewils nicht vorkommt und er mit Rulsland nachweislich nie in Verbindung gestanden hat, so kann er das Stück nur in Ost- Preufsen gefangen haben, wahrscheinlich in der sonst noch von keinem Entomologen besuchten grolsen Johannisburger Forst, aus der ein Stück des für unsere Provinz neuen Hesperus rufipennis Grav. in seiner Sammlung steckte. Carabus sylvestris Panz. Da weder Schaum noch Kraatz das Vorkommen der Art in der Ebene erwähnen, so sei hier darauf aufmerksam gemacht, dafs schon llliger (K. Pr. p. 151) sie als preufsisch aufführt. Später ist sie von Andersch bei Tilsit und in neuerer Zeit von Kuwert in Wernsdorf bei Königsberg (Tharau) wieder aufgefunden. Sphodrus leucophthalmus L. Lentz erwähnt pag.3 ein von mir gefangenes Exemplar mit doppelt so breitem Halsschild als ge- wöhnlich. Die Notiz sollte aber erst beim folgenden, Sphodrus inaequalis, stehn, zu dem das Stück gehört; ich gab es an Kraatz. Amara lepida Er., ich fand 2 Stücke am Dammteich bei Kgb. Amara brunnea Gyllih., bisher nur von Danzig (Siebold) an- gegeben; mehrere Stücke fand Stud. Böttcher im Samlande bei Rauschen. Harpalus fuliginosus Dft. bei Kgb. (Vierbrüderkrug) von Schön gefangen. 252 G. Czwalina: Sammelbericht Harpalus rufitarsis Dft. (honestus Dft.), bei Kgb. (Metgethen, Vierbrüderkrug) in Käfergruben, mehrfach. Bembidion splendidum St., bei Thorn (Brinkmann), zu- sammen mit rufcolle Pz. Haliplus varius Nie. Einige Stücke käscherte ich Juli 81 u. 83 neben dem Mühlenteiche von Günthershof bei Oliva; nie fing ich das Thier im Wasser. Haliplus multipunctatus Wehnke fing ich in kleinen Tümpeln nahe der Fritzen’schen Forst bei Kgb. Haliplus Heydeni Wehnke und immaculatus Gerh. werden im Cat. Col. 83 als Varietäten zu ruficollis gezogen; bei der ersteren Art möchte ich nicht widersprechen, da die Unterscheidung öfters schwer fällt (ich fing zahlreiche Stücke bei Kbg. und Danzig), immaculatus Gerh. aber (einige Stücke im Pregel gefangen) scheint mir sehr gut unterschieden durch Gröfse, Form und Färbung. Acilius sulcatus L. und canaliculatus Nie. fehlen im Catalog von Lentz (ebenso wie Anchomenus assimilis Payk.), natürlich nur aus Versehen; sie sind bei uns ebenso häufig wie überall. Helophorus tuberculatus Gyllb., sonst nur am Seestrande vor- kommend, fing ich in Bündken bei Saalfeid in Ostpr. Microglossa picipennis Gylih., mehrere Stücke fing ich in einem Reiherneste bei Schwarzort auf der kurischen Nehrung, ein ein- zelnes mit dem Käscher am Dammteiche bei Kgb. Bolitobius inclinans Grav., ich fing am Schwedendamm bei Oliva unter Buchenlaub 2 Ex. Quedius obliteratus Er., ich fing April 85 bei Danzig unter Laub 4 Ex., Pfingsten 85 in Bündken 1 Ex. gekäschert. Hesperus rufipennis Grav., Johannisburger Forst, Hartert, 1 Ex. Philonthus corvinus Er., einzeln von mir bei Danzig, von Schön, Böttcher, Czaplewski bei Kgb. gefangen. ‚Philonthus rubripennis Kiesw. fing ich unter Heu, Neue Bleiche bei Kgb., 1 Ex. Philonthus laevicollis Laec., ich fing 1 Ex. April 85 bei Oliva. Zu streichen ist: Philonthus dimidiatus Sahlb., die Stücke der Dommer’schen Sammlung sind var. rubidus. Stenus scrutator Er. fing ich zahlreich am Dammteich. Stenus proditor Er., ich fing 2 Ex. bei Kgb. Stenus pumilio Er., ich fing etwa ein Dutzend auf der Brand- wiese, nahe dem Dammteich bei Kgb. Stenus aerosus Er., ich fing 1 Ex. in Löwenhagen bei Kgb. aus Ost- und West- Preufsen. 253 Ozytelus Sauleyi Pand., ich fing einige Stücke April 85 bei Danzig unter Laub. Homalium translucidum Kr., ich fing 2 Ex. bei Löwenhagen. Homalium nigrum Gr. fing ich am Dammteich. Bryazis fossulata var. rufescens Reitt. hat Sauter in Ostpr. in Mehrzahl gefangen. Bythinus distinctus Chaud. fing ich 2 Ex. bei Kgb. Euplectus Tischeri Aub., 1 Ex. hat Sauter gefangen. Euplectus bescidicus Reitt., 1 Ex. fing ich bei Löwenhagen (von Reitter revidirt), ein zweites Sauter. Neuraphes rubicundus Schaum., ich fing 1 Ex. Nasser Garten bei Kgb., ein zweites Löwenhagen. Neuraphes nigrescens Reitt., 2 Ex. hat Sauter gefangen. Euconnus confusus Bris. fing ich zahlreich in Katznase bei Marienburg in Westpr., Böttcher am Pulverdamm bei Kob. Zu streichen ist aus unserem Cataloge: Buconnus Motschulskyi St., unsere Stücke sind: denticornis Müll. Colon bidentatum Sahlb. ist zu streichen, war viennense. Colon calcaratum Er., ich fing mehrere in Oliva. Colon angulare Er., ich fing einige in Oliva. Colon fuscicorne Kraatz, ich fing mehrere bei Oliva. Colon denticulatum Kr., ich fing 2 Ex. bei Löwenhagen; das von mir in Lentz erwähnte Stück von Glettkau hat sich aber als ein grolses calcaratum var. nanum herausgestellt. Liodes flavescens Schm., ich fing 1 Ex. im Park von Konrads- hammer bei Oliva. Anisotoma serricornis Gylih., ich fing 1 Ex. in Löwenhagen. Cercus Sambuci Er., Lentz in Ludwigsort bei Kbg., ich in Bündken, beide sehr zahlreich von Sambucus racemosa. Epuraea castanea Dft., neu für Norddeutschland, ich fing ein sehr fein punktirtes Stück (von Reitter bestimmt) in Löwen- hagen, ein zweites Czaplewski bei Kgb. Epuraea nana Reitt., ebenso, fing ich 1 Ex. in Löwenhagen. Epuraea angustata Er., ich fing 1 Ex. auf dem Glacis von Kgb. Henoticus serratus Gyllh., ich fing 1 Ex. auf dem Glaecis von Kb. Atomaria badia Er., ich fing 1 Ex. in Löwenhagen. Atomaria fuscicollis Mnnh. (umbrina Er.) fing ich mehrfach auf Pregelwiesen. Cartodere filum Aube. Zu dieser Art gehört das von Lentz angeführte Stück des Coninomus carinatus Gylih. von Danzig (Helm), 254 G. Czwalina: Sammelbericht ein zweites erhielt Künow, aus Baummulm gesiebt, von Klein- heide bei Kgb. "Mycetophagus populi Fbr., einige Ex. am Pulverdamm bei Kgb. von Wisselinck gefangen. Limnius tuberculatus Müll., ich fing 2 Ex. bei Oliva. Wohl sicher zu streichen ist: Simplocaria metallica; das in Lentz aus Putzig erwähnte Stück von Steffahny ist mit dessen Sammlung untergegangen, das Gilgenburger, von Reitter gesehen, war Curimus murinus Fbr. Aphodius tristis Panz., ich fing 1 S' in Bündken. Aegialia sabuleti Payk., Czaplewski fing 2 Ex. bei Pillau. Chrysobothris affinis Fbr., ich fing einige Stücke in Pelonken bei Danzig an aufgeklaftertem Buchenholz. Agrilus oliwicolor Ksw., ich fing im Park von Konradshammer bei Oliva mehrere Jahre hintereinander je 1 Ex. Athons undulatus Deg. im Samlande bei Kuhren und Warnicken, je 1 Ex. von Dr. Guthzeit und Brinkmann gefangen. Corymbites affinis Payk., ich fing 1 Ex. am Dammteich. Platycis Cosnardi Chevr., Wisselinck fing ein Pärchen bei Hirschau im Samlande. Rhagonycha femoralis Brull. (fugae Mnhm.), je 1 Ex. von Grabowski und mir bei Kgb. gefunden. Malthodes lunifer Czwal., cf. D. E. Z. 1884, pag. 272. Malthodes guttifer Kiesw., Lentz und ich einige bei Kgb. Azinotarsus marginalis Er. fing ich zahlreich in Löwenhagen, einzeln bei Danzig. Necrobia ruficollis Fbr. hat Helm in gröfserer Zahl unter Schafs- knochen bei Danzig (Legan) gefunden. Zu streichen ist: Abdera quadrifasciata Curt.; die erwähnten Stücke gehören nach Seidlitz zu Silaria phalerata; letztere Art fing auch Künow bei Vierbrüderkrug. -Phytobaenus oculatus Gylih., ich fing einige Stücke bei Oliva. Otiorrhynchus maurus Gylih., neu für die norddeutsche Ebene; ich erhielt einige grofse stark skulptirte kahle Stücke aus der Gegend von Labiau durch Oberforstmeister Deckmann. Das Thier war angeklagt, sich in einer Eichenschonung als forstsebädlich gezeigt zu haben; es stellte sich aber bald heraus, dafs der Schaden von Strophosomus coryli herrührte. Otiorrhynchus rotundatus Sieb., fing ich April 84 und 85 in srölserer Zahl unter einer Hecke auf dem alten Pfarrkirchhofe in Danzig im trockenen Laube. aus Ost- und West- Preufsen. > 255 Dorytomus validirostris Gylih. fing ich bei Keb. Erirhinus Maerkelii Boh., ich fand einige Stücke auf dem Glaecis von Kgb. und bei Löwenhagen. Acalles turbatus Schh., Kramer bei Gilgenburg und Künow aus Mulm von Kleinheide. Nanophyes circumscriptus Aube (von Stierlin bestimmt), Kuwert in Horst am Pregel. Nanophyes Sahlbergi Gyllh., fing ich am Dammteich und in Konradshammer, Böttcher bei Rauschen im Samlande. Ceuthorhynchus Javeti Bris., Lentz fing einige Ex. bei Juditien, ich 1 Ex. bei Danzig. Ceuthorhynchus pervicar Weise, ich fing 3 Ex. bei Kgb.; ich weils aber nicht, ob die Art von suturellus Gylih. verschieden ist, den Weise nicht erwähnt. Ceuthorhynchus timidus Weise; ich besitze 2 Ex. ohne Vater- landsangabe, die deshalb höchst wahrscheinlich früher in Preufsen gefangen sind. | Apion ruficrus Germ. Da ich die Art stets nur in Wäldern auf Trifolium rubens gefunden habe, möchte ich die Angabe der neuesten Cataloge bezweifeln, dafs sie nur Varietät von trifolü L. (aestivum Germ.) ist. Rhynchites uncinatus Thoms., ich fing 1 Ex. bei Oliva. Die verhältnifsmäfsig reiche Zunahme an Tomiciden haben wir in erster Linie der vortrefflichen Arbeit von Eichhoff zu danken, die so recht zum Sammeln und Untersuchen anspornt. Cryphalus piceae Ratzb., ich besitze 1 Ex. von Löwenhagen. Glyptoderes granulatus Ratzb., 4 Ex. hat Sauter gefangen. Pityophthorus micrographus Gyllh., seit Andersch nicht wieder gefunden; ich fing 1 Ex. in Löwenhagen. | Pityophthorus macrographus Eichh., ein Stück dieser nach nur 3 Ex. beschriebenen Art steckte lange in meiner Samm- lung und wurde nach dem Erscheinen jeder neuen Bearbeitung der Tom. als unbestimmbar wieder zurückgestellt, bis Eichhoff Sicher- heit brachte; es ist ohne Vaterlandsangabe, kann aber nur während meiner Studienzeit (Anfang der 60er) bei Danzig gefangen sein, da ich nur damals und dort die grobe Sorte Nadeln benutzte, an der es steckt. Tomicus amitinus Eichh. Kramer in Gilgenburg, ich in Löwen- hagen mehrfach. Tomicus rectangulus Eichh. fing ich Mai 85 1 Ex. in Bündken; duplicatus Sahlb. ist eine ganz verschiedene Art. 256 G. Ozwalina: Sammelbericht aus Ost- u. West-Preufsen. Tomieus prozimus Eichh., ich fing 1 Ex. in Löwenhagen. Dryocoetes aceris Lindem., ein lebendes Stück dieser bisher nur von Moskau bekannten Art fing ich April 85 im Laube unter einer Hecke, dicht vor dem Neugarter Thor bei Danzig. Dr. coryli liegt mir zum Vergleiche vor. Dryocoetes villosus Fbr., seit Andersch nicht wiedergefunden, hat Sauter in 8 Ex. gefangen. Trypodendrum quercus Eichh., 1 Ex. von Sauter gefangen. Callidium coriaceum Payk. fehlt im Cataloge von Lentz von 1579, im Verzeichnils von 1857 steht aber schon angegeben: nach Steffahny bei Kgb. und Danzig; ich erhielt von einem meiner Schüler (Rauschning) ein Stück aus Rastenburg. Clytus Lama Muls., ich fing 1 Ex. im Juli in Pelonken bei Danzig an aufgeklaftertem Buchenbholz. Meine preulsischen Stücke von Monochammus sartor Fbr. ge- hören nach Ganglbauer’s Beschreibung zu M. quadrimaculatus Motsch.; ob ersterer überhaupt bei uris vorkommt, weils ich nicht. Cryptocephalus macellus Suftr., Czaplewski fing 1 Ex. bei Pillau. Oryptocephalus elegantulus Grav. fing Brinkmann bei Thorn. Phytodecta Linnaeana Schrank, bisher nur aus Putzig von Steffahny angegeben, fing ich am 1. Juli 85 in grolser Menge in den Dünen von Schwarzort auf der kurischen Nehrung; die Stücke weichen erheblich dadurch vom Typus ab, dafs Fühlerglied 3 viel kürzer ist, bei einigen nur ebenso lang als 5, meistens etwas länger, bei wenigen kaum l$mal so lang, und dafs die inneren Punktstreifen der Flgd. nicht feiner sind als die äulseren, nament- lich der abgekürzte Streifen ist stark eingedrückt. Der Penis zeigt ganz die von Weise beschriebene Bildung, ich nenne diese eigen- thümliche Form: Phytodecta Linnaeana var. nigrolocana Czwal. (von Schwarzort). Stücke mit schwarzem Halsschild und mit verbun- denen Flecken der Flgd. kamen nicht vor. Phratora laticollis Suffr., einige Stücke fing ich bei Oliva unter einer gröfseren Anzahl von aeneovirens Corn. auf Espen; merk- würdiger Weise fanden sich beide Arten (die Bestimmung ist durch Untersuchung des Penis sichergestellt), Pfingsten 85 im Walde bei Zündken fressend auf Birken. Longitarsus lateralis 11., fing Lentz bei Königsberg. Longitarsus flavicornis Steph. fing ich bei Oliva. Longitarsus curtus All., ich fing, 1 Ex. bei Oliva. Longitarsus Jacobaea Waterh., häufig auf Senecio. Jacobaea ist aber von tabidus Fbr., den Lentz von jener Pflanze apgiebt, verschieden. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft 1I.] Catalogus Malachiidarum Europae et Circa auctore El. Abeille de Perrin!) (Hyeres). Attelestus Er. Benacalloı Per. . . „ur... brevipennis Cast. . ..... hemipterus Er. Erichsoni Küst........ Embrocerus Peyr. biguttatus Ab. variegatus Peyr. Condylops Redt. Erichsoni Redt.... Psiloderes Peyr. formicarius Reiche ...... Syr. pluriarmatus Bel... .. . Mesop. eyrtosoides Ab... ..... Alg. diabolieusgAb; u e4n vH. 2. : Aeg. Pyaiwenteis Ab... 12g41> Alg. Trogliscus Peyr. rhinoceros Mars. ...... Syr Callotroglops Ab. bistomatusı Ab... . 00 > Alg. ebusikernlzeye.. 0. ES SSR albozonatus Ab. ..... Cypr Turc 2 planicollis Ab. . .... Gall. m. Gall. m. 1]. Lissu. es Bers: Troglops Er. SvernealisePrann 2 u. Hisp. var. basicollis Fairm. . . coralifer Fairm. Alg. | capitatus Er. . Hisp. Portug. Alg. silo Er. . Gall. It. Cors. Sard. ? impressifrons Pouza. Caue. furcatus@AD Eee: Alg. cephalotes Ol.. . Gall. Germ. Ital. Dufouri Per., albicans Duv., corniger Ksw.,bicornis Costa, eruentus Kiesw. albicanspEinern angulatus Fab. diminutus Ab. .. . Gall. Austr. albicans Auctor. Graec. lattionseBeyuy ae Alg. exopbtalmus Fairm. .... Alg. biskrensis Fairm. ... . Biskra. ansustatusebeitts u en Alg. Bourgeoisı Abe. nee: Alg. onemtallsı Abo ee Syr. marginatus Peyr. (pr. part.) marginatus Walt. Hisp. Sard. Älg: marginalis Er., aterrimus All. 1) Herr El. Abeille de Perrin hat mir auf meine Bitte ein Verzeichnifs der Malachier aus Europa mit Einschlufs der sibirischen, syrischen und nordafrikanischen Arten eingesendet, welches dem neuesten Stande der Wissenschaft in dieser Gruppe entspricht, mit der sich bekanntlich der Genannte seit Jahren speciell beschäftigt; ich hoffe, dafs dasselbe den Lesern unserer Zeitschrift von Interesse sein wird und danke dem Herrn Verfasser herzlich für dasselbe. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXIX. Heft II. Dr. G. Kraatz. 17 258 El. Abeille de Perrin: Catalogus brevisBEst Sard nigripes Walt. Hisp 9 glaber Kiesw...... Hisp. marginatus Peyr. (pr. part.) laeyıssimus®Abr es war Alg. punetatulu Abyn 2. Hisp. nigripes Peyr. Charopus Er. rotundatus Er. ... Hisp. Sard. multicaudis Kiesw. Alg. var. saginatus Kiesw. . . Sard. Mal. heteromorphus £ Peyr. nitidus Küste u... 0. It. Alg. apicalis Kiesw. . . It. Alg. Graec. phioctefesp Ab 2.2... Cauc. coneolor Fab..... Austr. Turc. nigripes Kol. Caue. Gal. furcatipennis Villa. Hisp. docilis Kiesw....... Gall. m. hamifer Kiesw. pallipes Ol. . . Gall. Hisp. Austr. grandicollis Kiesw. Turc. var. varipes Baudi It. Gall. m. flavipes Payk...... Eur. Alg. pallipes Er. nIorHeanswEeyna a En Syr. madidus Kiesw.. . . Germ. Aust. bieolor@Beyrauae era. Syr. thoraeieus Mor... ... Russ. m. Colotes Er. maculatus Cast... .. Eur. Alg. trinotatus Er. pulchellus Baudi. suturellus Mots. HampeirRedt. 2.222. Aust maculatus var. Peyr. einetus Mots...... Syr. Cypr. palpator Mars. Aeg. obsoletus Er... . . Hisp. Dalm. heteropalpus Mars. Syr, Cypr. nigripennis Mots. punctipennis Kiesw. flavocinetus Mars. . . Syr. Cyp. anthieinus Baudi . .. Syr. Cyp. flavocinctus var. Peyr. Kiesenwetteri Ab. .. . Russ. m. maculatus Kiesw. Turc. galbula Kiesw. ..... Russ. m. flavomaeculatus Becker. Ogieri#Rairm, Sarme Alg. Uhagomı Abe Hisp. JavetirDuve. aa Gall. m. punctatus Er... . Eur. m. Alg. rubripes Duv. Hypebaeus Kiesw. S. G. Allogynes Ab. cyanipennis Baudi ..... Syr. I vittieollis "Alp a ee Syr. scitulus var. Peyr. seitulus@Er... eresesg Eee Grec cordicollis Kiesw. Syr. nodipennis Kryn. Mesop. S. G. Hypebaeus Kiesw. hyıpoceritan Aber Hisp. flavipes Fab. . . Gall. Germ. Ital. productusOl.,praeustusFab., perspicillatus Br&me. posticus Kiesw........ Hisp. libanus@Beyr.) „er ers Syr. mylabrinus Baudi..... Cypr tripartitus Mars. ...... Syr. vesiculiger Mars... .... Syr. Brisouti Rey ..... Pyr. Hisp. Pins’ Kieswauur er Hisp. flavicollis Er... ... Eur. Alg. pyeialis Abuse np: Alg. virgineusr Abseıın uns are Alg. vieinusyBeyeaı 2 Ser Syr. diseifer BAD. HAIMUN NEBEEBrER Syr. tenmieollis Ab. . ren Syr. Malachiüdarum Europae et Circa. S. G. Alloceps Ab. Abeianus Duv..... ... Pyr. Cekorumr Ab. ....... Alg. albıımons; Rab. ... .... Gall. Ebaeus Er. nigrocaudatus Ab. .... Ital.? erythropus Peyr...... Sibir. coerulescens Er. ..... Aust nigricollis Küst. var. pugio Mars. . Graec. Syr. var. Baudueri Peyr. . Syr. flavobullatus Mars... ... Syr. mediterraneus Ab. Bal. Sic. Crim. appendieulatus Er. . . Austr. Eur. ater Kieswl. ainı Jain“ Germ. flavicornis var. Peyr. velatus@Beyr. 0). .„nil.aul: Syr. pedieularius Schrank Gall. Germ. praeustus Gyl. Hisp. Austr. biguttatus Russ. praeoccupatus Germ. mendax Kiesw........ Hisp. zufipes-Mor... . - . .- Russ. m. flavicornis Er.. .. . Germ. Russ. rubetorum Peyr. ..... . As. min. abietinss@Albzer2.: ...: Gall. m. luemosussAD. . ar 14. Russ ImbellusBeyr. . ..- .... ... Sib. epipleuralis Ab. ...... Sib. eyaneue Cast... u ..e.- Ital taeniatus Muls. SmodestuspAb... ..... . u Sıb. eollarıs Er. .... Gall. m. Hisp. congressarius Fairm. Alg. flavifrons Baudi princeps Ab. bulbifer Kol. ... . Russ. m. Pers. * caspius Reitt. Armen. easpiuspkeyr. . .... . Russ. m. turkestanicus Ab... .... Turkest. 259 thoracicus Ol.. . Gall. Grm. Hisp. adolescens Ab. @.......2. Alg. humilis Peyr. namen De ar Sard arımsslmmen. Mas. 0.0. Alg. glabrieoliee. ... 0. Pyr. Hisp. S. G. Mixis Ab. hystrixge abe mul... Turkest. mirandus@Aben nn Sib. trimaculatus Gebl. ..... Sib. trieoloraBball.l arr.. Ture. Pers. decorus Ab. oculiferAb. .... lan Turc personatus Ab. . ..\. .r. Ture Antholinus Rey. S. G. Nepachys Thom». cardiacae Lin.. . . Gall. m. Helv. pedicularius Lin. Austr. Russ. pencedanı, Ab, ua. Gall. m. pulchellus Rey. amoenus Peyr. ..... As. min. eximius.Beyn. ER eufar: Syr. pectinatus Kiesw. Hisp S. G. Abrinus Rey. analısokanzur. 2. a0 Eur. m fagi Mots. amıetusg Br... 0 Pyr. Hisp. limbatus Fab..... Gall. m. Alg. ulicis Er. Hisp. Pauietariaeg Pr Sic. Ragusae Schauf. ...... Sic. panormitanus Rag. pietus Kiesw...... . Pyr. Hisp. S. G. Ebaeimorphus Ab. thalassinus Ab... .... Austr. maculicollis Luc. . . Gall. m. Alg. ecaudatus Peyr. S. G. Antholinus Rey. Marmottani Peyr. ..... Alg. . Hisp. Cors. ira® varitarsıs Kr. . 260 jocosus Kiesw. Gall. m. distinetus Rey Alg. tarsalis Per. jocosus Er. . . @all.m. Hisp. Alg. sericansaEr. a. .: Cors. Sard. lateralis Er. Gall. m. It. Hisp. Alg. var. aemulus Er. . Sard. Cors. labilispErgm sr: Cors. Sard. tenletenS1ss AD rs Alg. Sphinginus Rey. lobatusa0] 0 I Hisp. Alg. limbatus Mink... . . Gall. m. ceoarctatus Er... Sic. Graec. constrietus Er. . . Gall. m. Sard. apicalis Per. . Cors. Sard. posticus Rey. Attalus Er. semitogatus Fairm...... Alg. seminiger Fairm....... Alg. perforatus Ab. 2.1. „1.1. Alg. coloratus Ab... eg Balear chlorotieus Fairm. ..... Alg. eonvolvulı Ab. zer u: Alg. cupreomicans Ab. ..... Alg. eyaneusiRos...... Hisp. Alg. Rosenhaueri Reich. ? tristis Luc. paradozusGAb., . . ar „er Alg. dasytılormıs Alb. 3 rer Alg. dasytoides Ab. omophloides Ab... .... Alg. alpinus Giraud . . Gall. or. Helv. gracilis Kiesw. ... Hisp. m. Alg. ce oe Alg. melittensis Peyr. . .. Malt. Ital.? dalmatinus Er. . Austr. Gall. m.? jonieus Mil. AnDUCus@Riesw.r. cu ce. Hisp. leptocephalus Ab, ..... Alg. erythroderus Er. . . Gall. m. Ital. Bonnairei Ab. El. Abeille de Perrin: Catalogus steil. Malt. Hisp. Port. luxurians Er. ? Genei Kust. lusitanieus Er. ... miniatocollis Tarn. Alg. gracilentus-Rey’. wre Alg. ? barbarus Mots. Punctufer#Ab Pe gear Alg. sicanus Er. ..... dalmatinus Baudi viridiceps Schauf. Nourxicheli\Cast gr Ital. transfuga Kiesw. palliatus Baudi pPostnemuse Aber Sic. Ragusae Ab. Pelochrus Rey. pallidus Ab.9 „ze rer Hisp. pallidulus Er. Port. Gall. m. Alg. brevicollis Ab. Caucas. vo 00.0. Axinotarsus Er. palliditarsis Fairm...... Alg. (pallitarsus nom. def.) peninsularis Ab. Hisp. Cors. Alg. insularis Ab. .. ....» Cors. ruficollis Ol. Gall. Hisp. rubricollis Marsh. Austr. It. nioritarsisg Abe Ser Portug. longicornis Kiesw. ... Sic. Alg. rufithorax Kiesw. pulicarius Fab. .... Eur. Alg. marginalis Cast. ..... Europ. alticola Ab. 2 es Syr. tristis, Der. er Hisp. Alg brevicornis Kr... Hisp. Alg tristieulus Kir Hisp Cerapheles Rey. lateplagiatus Fairm. . . Gall. m. ruficollis Fab.. . . . Gall. Germ. terminatus Men. Cauc. Syr. festivus Redt. Graec. Malachidarum Europae et Circa. 261 Anthocomus Er. sanguinolentus Fab. . Eur. Syr. miniaceus Germ. ...... Syr. miniatus Reiche pupillatus Ab, ....... Syr. miniatus Peyr. eardinaiss AD... . Syr. Doriae Baudi........ Pers. miniatus@Kol.: ..... Caucas sellatus Solsky equestris var. Peyr. equestris Fab.. .... Gall. Helv. var. humeralis Mor. Turc. var. dealbatus Kr. Germ. DiemetusuCher v...... Syr. erassicornis Baudi fasciatus Lin... . . . Eur. Syr.? regalis Charp. varslatior Ab... ,. ...: Syr. semipolitus Ab... ..... Syr. fenestratus Lind. . Gall. m. Hisp. oxyacanthae Peyr...... Syr. gratissimus Ab... ..... Syr. Havierust Ab. 2 2... .. Casp. Mazureus Abe... u... Sib. S. G. Omphalius Ab. Laenesg Abe en Graec Malachius Fab. rutusBOlar. ..... Gall. m. Alg. HammeusgAlbe a... Syr. coceineus Walt... . Turc. As. min. SudeBAb. 2... acc. Russ. m. erythropterus Er... . Syr. Mesop. versicolor Fald.. . Pers. Turkest. tricolor Baudi seutellaris Er... ... Gall. Hung. gethsemaniensis Ab... . . Syr. Kaussw Ab, " .. u... Pers. ornatus Fald... Cuuc. As. min. montanus Peyr...... As. min. ephippiger Redt. . . Syr. As. min. ornatus Baudi tricolor var. Baudi ? suturalis Mots. securiclatus Baudi seutellaris Muls. carnifex Er... . Graec. Russ. m. stolatus Muls. As. min. suturellus Kiesw. MariaewAb. . . u... ..% Hung. rubidus Er. ... Gall. m. Germ. heliophilus Peyr. .. . Syr. Turc. securiclatus Baudıi. HieydeniwAb ner Ture. hastulifer Solsky ....... Turkest. aeneus Lin... Europ. As. occid. Syr. As. mın. var. Faldermanni Fald. . ibid. allochromus Ab. ..... Pers. Abeillei Baudner...... Syr. beiplagıatuss Abs ae ee Syr. angustatus Mots. . . . Cauc. Syr. fucatus Peyr. As. min. macer Kiesw. ? carinifrons Baudi palaestinus Peyr....... Syr. SPOnSUSPNDIa. Cypr faustus Baudi Oberthunigljnagı 2 2: Hisp. russ Abe Mn a MR Syr. quadricollis Ab. Mantschur. sardous Er... .... Cors. Sard. marginellus Fab... . Eur. Alg. dentipennis Cast. caprieornis Peyr.. ..... Syr. coenuleuspEr er Hisp. var. limbifer Ksw. Gall.m. Hisp. hilaris Ros. Port. semilimbatus Fairm. var. lippus Chev..... Hisp. var. marginicollis Luc. ... Alg. maculicollis Peyr. Syr. 262 inidteollise Manz. 2 ma maculiventris Chev. iridieollis Baudi insignis Bug. . .. Alg. As. min. flabellicornis Solsky . . Turkest. Kiesenwetteri Solsky.... Turkest. faustus Ali Dr nr: Sib. Chin. aurichalceus Gebl. eornutus Gebl. ..... Russ. m. dentifrons Er. Gall. m. Ital. dilaticornis Germ. Gall. m. Graec. lusitanicusEr.. . Hisp. Port. Sic. var. australis Rey Gall. m. Alg. bipustulatus Lin. ... . Europ. m. var. aetolicus Kiesw.. . Graec. yıittatus, Men .2..20...2. Caucas. monticola Kiesw.. .... Caucas. graecus Kr... .. Graec. Turc. bipustulatus var. Er. As. min. fallaciosus Baudi Cypr. subemarginatus Mots. Russ. m. junceuspReyrs ser Syr. assimilis Baudi . . . . Ture. Syr. geniculatus var. Er. As. min. opaeipennis Ab. ...... Syr. Beyıoni@ Abe ende ee Syr. uneicornis Solsky. . . . Turkest. labratusyBrule. ee. Graec tenellus Kr. nigrosetosus Mots. elayaeorniskbeyr. 2. a... Syr. flexicornis Baudi ...... Syr. linearıs Men... ... Russ. m labiatus var. auctor. conformis Er... . Syr. Mesopot. cavifrons Kiesw. . Caucas,. sculptifrons Ab. ... . Russ. m. flabellatus Friv.. . Turc. As. min. strigicollis Mots. hispanus@bery, . ı.. eyprius Baudi Syr. Cypr. Hisp. Alg. Cypr. DI EEE El. Abeille de Perrin: Catalogus viridanus Muls. . . As. min. Syr. Bedeli Ab. ., u „open Alg. cedricola, Peyr. u Syr. facialis?Gebl. 0 u Siber. dissimilis Baudi . Caucas. viridis var. Baudi var. Bellieri Peyr... Sie. Malt. parilis Er... . . Eur. m. Orient. ealabrus Baudi ....... Ital. parilis var. Baud. Peyr. elegans Ol... Eur. m. Turkest. annulatus Gebl. Pers. Sib. (pr. part.) faleıfer_ Ab. Hung. Turc. geniculatus Er... Eur. Sib. Alg. var. armeniacus Men. Orient. var.ambiguusPeyr. Hung. Russ. obtusicornis Solsky ... . Turkest. affinis Men... .. Russ. m. Alg. laticollis Ros. Hisp. gracilis Mil. Austr. Sib. annulatus Gebl. (pr. part.) viridis, Rab, Jorge Eur. Alg. ? apicalis Villa elegans Fald. Barnevillei Put.. . Gall. m. Hisp. | eurticornis Kiesw. ..... Hısp. affınis var. Peyr. spinipennis Germ. ... spinosus Brul. ? cruentatus Mots. ? antennatus Mots. Eur. m. Orient. var. brevispina Kiesw. . . sic. muticus Baudi Ital. Spinosus Er. .. . Europ.m. Alg. angustatus Men. Orient. var. Chlorizans Gen. . . Sicilia. paludosus Beyr. „2... Syr, debjlisnReies waren ne Caucas opacus Kiesw. ? duplicatus Kol. Malachiidarum Europae et Circa. 263 S. G. Micrinus Rey. inornatus Küst.. . . Halv. Hung. cyanescens Muls. Gall. m. dimorphus Ab... .... Pyren. inornatus var. Peyr. heteromorphus Ab... Alp. Gall. laticollis Baudi Ital. S. G. Homogynes Ab. strangulatus Ab... . . Russ. m. Beihierryi Beyr. .. ... Hisp. limbicollis Ab. 2 S. G. Oogynes Rey. Aneeyi Ab... ..». Cauc. Syr. It. Sie. Sard. . . Graec. Turc. Hisp. Aust. Cors. Sard. ovalis Cast... .. . var. armifrons Kr. . longicollis Er... . . signicollis Rey bicolor Per. aestivus Peyr. CereaUSHREeyEn 2... 20 u Syr. ? eitrinoguttatus Reich.. ... Syr. corniculatus Kr.. . . Graec. Turc. nitidicollis Peyr. mudieolhisiCher: 7... Syr. caelatus Peyr. As. min. Imisidusalzeyt 20. 2 el. cr Syr. dispar Fairm.... .. S. G. Cyrtosus Mots. tunironsf Abe... 2... Alg. var. cyanipes Ab... ... Alg. var. tibiellus Ab. ... . Syr. eyanipennis Er.. . Gall.m. Hisp. var. bifrons Ab. . . Hisp. Alg. 2. Hısp. Alg: meridionalis Ab. flavilabris var. Peyr. tristis Peyr. Cors. Sard. mauritanicus Luc. angusticollis Luc. semimarginatus Fairm. flavilabris var. Peyr. mauritanicus Peyr. angusticollis Peyr. flavilabris Walt. .... Hisp. Alg. dolorosussAb. Dam zu... Alg. Chionotopus Ab. humeralis Reiche... ... Syr. damascenus Ab. ...... Syr. mossulensis Ab. ... . . Hesopot. Laius Er. venustus Er. „..... Aegypt Collops Er. einctus Gebl.......... Sib. limbatus Mots. obseuricornis Mots.. .. .. Sib. unicolor Peyr. (Apalochr.) Apalochrus Er. vittatus Mor. .)ı „2. Russ. m. variegatus Er....... Russ. m. festivus Zubk.. ... . » Turkest. pictus-Mots „2.27. Sr Russ. m. flabellicornis Er... .. Aegygt. pecticornis Er. ..... Russ. m. fulvieollis Gebl.. .... Russ. m. flavicollis Schauf. maculicollis Peyr.. ... . Russ. m. flavolimbatus Muls. Eur. m. Alg. tricolor Kiesw. Orient. femoralis Er. . Gall.m. Russ. m. pallipes Mots......... Sib. flavicornis Stev. Tr I [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft II.] Carabus irregularis !) F. var. Peronae Hopffe. Major, antennis articulis quatuor basi, genibus, tibüs, tarsis palpisque semper rufis, elytris fortiter granulatıs. In der Form, Färbung und Sculptur der Oberseite dem buce- phalus Kr. am nächsten stehend, von dieser Varietät aber durch kleinere Gestalt und sofort dadurch kenntlich unterscheidbar, dals die Schienen und Knie stets hellroth sind. Die Palpen, Schenkel und Tarsen zwar auch stets roth, letztere beiden jedoch meist etwas dunkler angelaufen; die vier ersten Fühlerglieder ebenfalls constant roth. Diese Färbung kommt auch zuweilen bei thürin- gischen und krainer Stücken vor; von diesen unterscheidet sich var. Peronae aulser den rothen Beinen, durch die gröbere Sculptur der Flügeldecken, die matt oder doch sehr wenig glänzend sind, und dadurch, dafs das Grün am Rande der Flügeldecken und des Halsschildes, welches namentlich bei den thüringer Stücken brillant hervortritt, meist ganz fehlt oder doch bis auf eine Spur ver- “ schwunden ist. Ich erhielt diese hübsche Varietät in einer Caraben- sendung von Kerzeschora am Negoi in den siebenbürgischen Kar- pathen, besitze aber auch je ein Stück aus dem Gebirge bei Mehadia und von der rumänischen Seite der Karpathen. Der Ver- breitungsbezirk ist demnach ein ziemlich grofser. In dem Verzeich- nisse der Käfer Siebenbürgens von Carl Fuls ist der irregularis als bei Kerzeschora, am Kuhhorn (Rodnaer Hochgebirge, nördlich von S. Regen) und am Götzenberge (Zibinsgebirge, südlich von Hermannstadt) vorkommend genannt, und läfst sich wohl annehmen, dafs die gewaltigen Gebirgsstrecken zwischen den genannten Fund- orten den Käfer auch beherbergen. Ich habe aus allen diesen Gebirgen jedoch bis jetzt noch kein Stück der typischen Form gesehen und dürften alle dort im N. und S. vorkommenden irre- gularis wohl der var. Peronae oder überhaupt den rothbeinigen Varietäten angehören. Dahin dürfte auch die Zwergform Montan- doni zu stellen sein, von der ich ein Stück ex coll. Mont. von Cruce Moldow, Karpathen, besitze. Ich widme diese Varietät meinem hochgeehrten Freunde, dem Professor der Forstwissenschaft Herrn Perona zu Vallombrosa. Mülverstedt, März 1885. Max von Hopffgarten. !) Car. irregularis hat meist nicht schwarze Beine, wie Schaum sagt, sondern mehr dunkelbraune Beine. Ebenso sind bei dieser Art nicht nur das erste oder die beiden ersten Fühlerglieder roth oder rothbraun, sondern häufig auch, wie bei thüringischen Stücken, das dritte und vierte. Dr. G. Krasatz. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft II.] Sammelbericht aus dem Karst !). Von Schulrath Dr. Eg. Schreiber in Görz. Orinocarabus carinthiacus St. Im Tarnowanergebirge von 1000 Met. aufwärts, besonders an Waldrändern und in aufgelassenen Wald- wegen, nicht selten. Carabus montivagus Pall. In Gesellschaft des vorigen, aber etwas häufiger. Car. italicus Bon. Um St. Peter bei Görz gesammelt, selten. Nebria psammodes Rossi. An Bachufern um Görz, mitunter häufig. Trechus laevipennis Heer. In den jul. Alpen, von 2000 M. an, s.h. Adialampus arenarius Bon. Einige Ex. am Meeresufer bei Mon- faleone unter Genist. Chlaenius velutinus Dft. Um Görz u. an den südl. Karstseen, gemein. Chl. variegatus Fourc. Um Görz in den Sümpfen von Podgora und am Doberdoer See stellenweise sehr häufig. Chl. azureus Df. Um Görz und im südl. Karst auf trockenen Wiesen, nicht häufig. Acinopus picipes Ol. Im südl. Karst, stellenweise nicht selten. Myas chalybaeus Pall. Im südl. Karst, besonders um Nabresina in den sog. Dolinen (kesselförmigen Vertiefungen), eben nicht selten. — Uebrigens auch in Istrien, z. B. um Pola. Lianoe planipennis Schehl. In den jul. Alpen von 1500 Metern an weit verbreitet, aber nicht häufig. Molops striolatus Fb. und ovipennis Chaud. In Gebirgswäldern bis gegen 1200 Meter hinauf, allenthalben gemein. Pterostichus Welensii Drap. Im Tarnowanerwalde, aber nicht häufig. Pt. Ziegleri Dft. In den jul. Alpen von 1000—2000 M., sehr häufig. Pt. hungaricus Dej. Um Görz, gemein. Pt. elongatus Dft. Am Doberdoer See im südl. Karst, selten. Pt. cognatus Dej. In den jul. Alpen, sehr häufig. Stomis rostratus St. Im Tarnowaner Gebirge, sebr vereinzelt. 1) Ich lasse diesen Sammelbericht fast unverändert folgen, da er den norddeutschen Coleopterologen von besonderem Interesse sein dürfte. Dr. G. Kraatz. 266 Eg. Schreiber: Sammelbericht Antisphodrus Schreibersii Küst. In Karstlöchern überall, aber nicht h. Ant. elegans Dej. Um Görz u. im Tarnowanerwalde unter Steinen, s. s. Laemostenus janthinus Dst. Im Tarnowaner Gebirge, nicht selten. Laem. elongatus Dej. Im nördl. Karst, nicht selten, in Kellern oft in Menge. Calathus glabricollis Dej. Im ganzen Karst, nicht selten. Lebia pubipennis Duf. Im Karst einzeln, kaum über 300 Meter hoch hinauf. Cymindis coadunata Dej. Im Karst die gewöhnlichste Art. Odocantha melanura L. In den Sümpfen längs der Bahn um Görz, nicht selten. Hydrovatus cuspidatus Kunz, ebenda, selten. Bidessus 2-carinatus Str. Im Algengewirr in Wassergräben um Görz, sehr häufig. Deronectes luctuosus Aub. Im Isonzo um Görz, stellenweise z. h. Hydroporus Dawisii Curt. Ebenda vom Ursprung bis Görz, s. h. Hydr. vagepictus Fairm. In-den Bahnsümpfen, besonders nach Süden zu, häufig. Agabus Solieri Aub. In Hochgebirgsseen massenhaft. Gyrinus 2-color Payk. Einzeln um Görz. Gyr. caspius Mentr. Im October stellenweise die einzige Art u. s.h. Dryops algirica Luc. Am Isonzo um Görz, sehr gemein. Potaminus substriatus Müll. An Ufern kalter Bäche um Görz, stellenweise häufig. Heterocerus murinus Kiesw. Am Isonzo bei Tolmein, sehr häufig. Velleius dilatatus Fab. 2 Ex. am Eingange eines Horniss-Nestes an einer Eiche bei Görz. Astrapaeus ulmi Rossi. Im Spätherbst in den Feldern gegen den Isonzo, nicht sehr selten. Staphylinus lutarius Grv. Im südl. Karst in Kuhmist, häufig. Sunius uniformis Duv. Um Görz, selten. Paederus sanguinicollis Steph. Am Isonzo bei Görz, äulserst gemein. Thinodromus dilatatus Er. Ebenda, häufig. Centrotoma lucifuga Heyd. Um Görz, aber selten. Ctenistes palpalis Rehb. Um Görz, gemein. Necrophorus nigricornis Falderm. Im Tarnowaner Gebirge von 1000 Metern an auf waldfreien Stellen, sehr häufig. Psammoechus 2-punctatus Fb. In den Bahnsümpfen um Görz, n.s. Anthrenus molitor Aub. Um Cormons auf Blüthen, selten. Saprinus maculatus Rss. 1 Ex. um Cormons im Fluge. Ateuchus sacer L. 1 Ex. bei Monfalcone, 2 Ex. um Görz. | | | aus dem Karst. 267 Anthophagus amyntas Ol. Im südl. Karst in Kubdünger, sehr häufig. Triodonta nitidula Rss. Im Juni auf sandigen Wiesen am Isonzo bei Görz, sehr häufig. Rhizotrogus fraxinicola Hgb. Im südl. Karst, im April spät Abends häufig schwärmend. Anozia matutinalis Sap. Im nördl. Karst mitunter in Menge auf- tretend. Acmaeodera crinita Gory. Im südl. Karst unter Rinde von Quercus ilex, nicht häufig. Aphanisticus elongatus Vill. In den Lagunen bei Monfalcone auf Binsen besonders im Mai, sehr häufig. Elater erythrogonus Müll. Im Tarnowanerwalde unter Rinden ver- faulender Bäume. Cryptohypnus frigidus Kiesw. In den jul. Alpen in morschen Bäumen, nicht selten. Melanotus tenebrosus Er. Im Karst, gemein. Ludius oceitanicus Vill. Auf Weiden im südl. Karst. Riesige Stücke. Malchinus demissus Kiesw. Auf Hecken unmittelbar hinter der Stadt, häufig. Colotes maculatus Lap. In den Lagunen der Adria, ziemlich häufig, besonders auf Binsen. Dasytes tardus Schauf. Auf Blüthen um Görz, mitunter häufig. Haplocnemus pulverulentus Küst. Im nördl. Karst auf Blüthen von Scrophularia canina und Athamantha Matthioli, am häufigsten um 1000 Meter Höhe herum. Tarsostenus 1-vittatus Rss. Bei Holzlagern in der Stadt Abends fliegend. Mezium sulcatum Fb. und affine Blde An Häusern, aber selten. Sinozylon 6-dentatum Ol. In den Zweigen von Paliurus aculeatus stellenweise häufig. Stenosis brenthoides Rss. Unter Genist und Graswurzeln am Meeresufer, nicht selten. Blaps gages L.. Um Görz selten, im südl. Karst aber häufig. - Asida grisea Fb. Im ganzen Karst bis 1000 M. hoch, nicht selten. Phaleria hemisphaerica Küst. Am Meeresufer nicht selten. Laena pimelia Fb. Um Görz unter Laub an Hecken, selten. Acanthopus caraboides Ptg. Im Karst unter Moos an Baum- strünken, selten. Helops coeruleus L. Um Görz allenthalben, besonders in alten Weiden, aber nicht häufig. Hel. Rossit Grm. Im südl. Karst, unter Baumrinden oft nesterweise. 268 Eg. Schreiber: Sammelbericht Stenomax ezaratus Grm. Um Görz und selbst in der Stadt allent- halben, nicht selten. Upinella aterrima Küst. Besonders an ausgegrabenen Wurzeln der Maulbeerbäume in den ersten Morgenstunden herumlaufend; bei Tage selten zu sehen. Omophlus rugosicollis Ball. Im südl. Karste im ersten Frühjahre, s. h. Marolia variegata Bosco. Auf Nadelbäumen im Tarnowaner- walde, selten. Anthicus tristis Schmidt. Am Meeresufer, nicht selten. Anth. luteicornis Schm. In ausgetrockneten Sümpfen um Görz, n. s. Ochthenomus 1-fasciatus Bon. Am Wasser allenthalben, mitunter massenhaft. Ochth. tenuicornis Rss. Auf Feldern, unter Steinhaufen, nicht häufig. Mordella 12-punctata Rss. Im Gebirge in morschem Holz und auf Blüthen, mitunter häufig. Mord. 2-signata Rdtl. Um Görz auf Umbelliferen, gemein. Emenadia flabellata Fb. Um Görz 1 | und 2 2% auf Blüthen im Hochsommer. Meloe autumnalis Ol. Im Spätherbst, besonders in Wäldern, n. s. Mylabris spartii Grm. Im südl. Karst, stellenweise in Masse. Epicauta sibirica Pall. In Gemeinschaft der mitunter massenhaft auftretenden Ep. dubia, aber viel seltener. Exercierplatz bei Görz, Karst, hier bis 1400 Meter hoch. Hapalus 2-maculatus L. Einige Ex. am Isonzo bei Görz. Sitaris muralis Forst. 1 Ex. im Zimmer an der Wand, 1 Ex. auf einer Wiese gestreift. Sit. apicalis Latr. 1 Ex. im Hochsommer auf Eryngium amethystinum. Xanthochroa carniolica Gistl. In der Stadt, namentlich wo Alleen sind, häufig. Fliegt erst nach 9 Uhr Nachts herum; bei Tage in Rindenspalten und unter Fenstergesimsen, hinter Hausthüren etc. versteckt, wo oft in Menge zu finden. Oedemera subulata Ol. Im nördl. Karst gemein; durch sehr ver- dickte Schenkel von den deutschen Stücken unterschieden. Oed. nobilis Scop. Um Görz allenthalben sehr gemein. Oed. tristis Schm. Im nördl. Karst, besonders auf Sambucus- Blüthen in Masse. Oed. anulata Grm. In Gemeinschaft der vorigen und womöglich noch häufiger. Otiorhynchus pulverulentus Grm. Im Tarnowanerwald auf Nadel- bäumen gemein. Ot. obsoletus Stierl. In den jul. Alpen, ziemlich häufig. aus dem Karst. 269 Otiorhynchus inflatus Gyll. und pruinosus Grm. Um Görz allent- halben, nicht selten. Ot. cardiniger Host. Allenthalben gemein, im Karst bis 1000 M. hoch. Ot. caudatus Rss. In den südl. Theilen des Coglio, z. B. bei Cormons, sehr häufig, um Görz selbst nur höchst vereinzelt. Ot. obsitus Gyll. Im Gebirge weit verbreitet. Ot. scabripennis Gyll. Im südl. Coglio bei Cormons nicht selten. Ot. istriensis Grm. Allenthalben gemein. Ot. vochinensis Stierl. In den Vorbergen der jul. Alpen nicht selten. Ot. sulphurifer Ol. Gemein, im Karst bis über 1200 Meter hoch. Ot. nobilis Grm. Im Hochgebirge auf Krummbolzkiefern stellenw. h. Ot. alutaceus Grm. Im ganzen Karst, aber immer nur einzeln. Ot. plumipes Grm. Im Gebirge, besonders gegen die Grenze Krains zu. Ot. cerinipes Müll. Um Görz und im ganzen Karst gemein. Ot. cribrosus Grm. Im Tarnowanergebirge gemein. Ot. scabrosus Mrh. Um Görz, besonders auf Epheu, nicht selten. Ot. frescati Boh. Auf Sumpfwiesen um Görz und Monfalcone. Ot. foraminosus Boh. In den jul. Alpen etwa in 2000 M. Höhe z.h. Ot. elegantulus Grm. Im Tarnowanerwalde auf Buchengebüsch s. h. Ot. crataegi Grm. Um Görz, aber vereinzelt. Ot. signatipennis Gyll. Im Forste Panowitz bei Görz, besonders auf Juniperus und Crataegus sehr häufig. Mai. Ot. illyricus Str. Im Tarnowanergebirge ziemlich häufig. Ot. chlorophanus Boh. Im Gebirge auf Cacalia alpina und Lamium orvala gemein. Ot. corruptor Host. Gemein durch’s ganze Gebiet. Ot. fraxini Grm. Im nördl. Karst, aber nur an einzelnen Stellen. Ot. infernalis Grm. Im nördl. Karst, allenthalben nicht selten. Ot. aterrimus Boh. In den jul. Alpen, nicht selten. Ptochus 2-signatus Grm. Im ganzen Karst bis etwa 400 Meter hoch äufserst gemein. Phyllobius cinereus Gyll. Im südl. Karst stellenweise häufig. Polydrusus sparsus Gyll. Um Görz im Frühjahr auf Crataegus gemein. Sciaphilus setulosus Grm. In den Vorbergen des nördl. Karstes, n.s. Barypeithes virguncula Seidl. Im Tarnowanerwalde auf Myosotis sylvatica häufig. Caulostrophus Delarouzei Fairm. Im Hügellande um Görz, beson- ders auf eben ausschlagenden Eichen, nicht selten. Sitones callosus Gyll. Um Görz in den Isonzo- Auen gemein, ebenso Brachycerus algirus Fb., in manchen Jahren häufig, seltener Br. lutosus Gyll. 270 Eg. Schreiber: Sammelbericht Hypera marmorata Cap. Im Tarnowanergebirge, selten. Hyp. palumbaria Gm. Im Tarnowanerwalde auf Lamium orvala häufig. Cleonus morbillosus Fb. Im nördl. Karst, aber selten. Lizus sanguineus Rss. Um Görz vereinzelt im ersten Frühjahr. L. Ascanüt L. und Myagrı Ol. Häufig aus Rüben gezogen. L. junci Boh. Im nördl. Karst in etwa 700 M. Höhe auf Artitschoken. Stolatus crinitus Boh. Auf blühender Pulicaria dysenterica stellenw. h. Larinus cinerascens Gyll. Im nördl. Karst auf den Blüthen von Centaurea rupestris gemein. Anisorhynchus monachus Grm. Im südl. Karst, aber nicht häufig. Meleus Megerlei Pz. Im Tarnowanerwalde ziemlich häufig; ebenda Liosomus concinnus Boh. In Gesellschaft des Baryp. virguncula häufig. Lepyrus variegatus Schmdt. In den jul. Alpen, aber selten, ebenda Pissodes Gyllenhalli Gyll. Auf Krummholz häufig. Bradybatus subfasciatus Grst. Auf blühendem Acer campestris um Görz häufig. Cionus Olivieri Rnh. Im nördl. Karst auf Verbascum thapsus häufig. Nanophyes Chevrieri Boh. In der Ebene auf Lythrum salicaria gemein. Choerorhinus squalidus Fairm. Unter Obstbaumrinde um Görz, aber s. Apion holosericeum Gyll. In den niederen Theilen des Karstes, namentlich im südlichen, häufig. Bruchus chinensis L. In der hiesigen Seidenbaustation mitunter in Masse. Br. debilis Fb. Um Görz gemein. Br. signaticornis Gyll. In Linsen ziemlich häufig. Leptura cordigera Füsl. Um Görz selten, häufiger im südl. Karst, besonders auf Rubus-Blüthen. Stenopterus ater L. Bei Cormons, selten. Erilia timida Men. 1 Ex. in Görz im Fluge gefangen. Hesperophanes cinereus Vill. In Görz s. s., im südl. Coglio aber z.h. Callidium lividum Rss. Im ersten Frühjahr am Isonzo im Fluge. Call. abdominale Bon. Am Isonzo auf blühendem Crataegus, selten. Clytus aegyptiacus Fb. Um Görz, namentl. auf Achillea-Blüthen, häufig. Anaglyptus gibbosus F. Um Görz selten, im südl. Coglio zieml. häufig. Purpuricenus budensis Göze. Anfangs Juli im südl. Karst auf Blüthen von Clematis flammula. Cerambyz velutinus Brull. Um Görz, sehr vereinzelt; miles Bon., nicht selten; nodulosus Grm., selten. Exocentrus Clarae Muls. Auf Linden durch’s ganze Gebiet, aber n.h. Belodera Genei Aug. Auf frisch ausgeschlagenen Eichen, besonders in den südlicheren Theilen der Provinz, nicht selten. aus dem Karst. Irııl Parmena baltea L. Auf Epheu, besonders im südl. Coglio, gemein. Dorcadion arenarium Scop. Im südl. Karst jedes zweite Jahr massenhaft. Herophila tristis L. Allenthalben nicht selten. Nachtthier. Agapanthia cynarae Grm. Am Exercierplatz auf Disteln, nicht selten. Menesia 2-punctata Zbk. Auf Rhamnus alpinus, allenthalben häufig. Oberea melanura Grl. 3 Ex. auf Evonymus europaeus um Görz. Phytoecia cephalotes Küst. Im ganzen Karst eben nicht selten, aber wegen aulserordentlicher Flüchtigkeit sehr schwer zu fangen. Phyt. rufipes Ol. Im Karst auf Ferulago galbanifera nicht selten. Donacia appendiculata Ahr. Auf Sparganium ramosum besonders im Herbst, sehr häufig. Labidostomis lucida Grm. Auf jungen Buchentrieben um Görz, n.h. Lab. 3-dentata Lim. Um Görz, selten. Cryptocephalus connezus Ol. Auf trockenen Wiesen im Hoch- Sommer, sehr häufig. Chrysomela findelii Suftr. Im Karst allenthalben, aber nicht häufig. Chrys. cribrosa Ahr. Einige Ex. im Karst gefangen. Malacosoma lusitanica L. Auf Compositen stellenw. äufserst häufig. Hyperaspis concolor Suffr. Auf trockenen Wiesen im Hochsommer gemein. Die nachstehenden, beschriebenen Otiorhynchus sind ebenfalls von mir im Karst aufgefunden worden. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft II.] Zwei neue Otiorhynchus aus dem Karst. Otiorhynchus tuberculatus Stierlin n. sp. Oblongus, niger, pedibus rufo-piceis, rostro bası subconstricto, oculis sat prominen- tibus, scrobis oculos attingentibus, antennis gracilibus, funiculi articulo 2° primo parum longiore, ezternis obconicis, thorace lati- tudine fere longiore, antrorsum retrorsumque angustato, granulis umbilicatis dense obsito, elytris ovatis, late punctato-striatis, punclis transverso-quadratis, interstitüs amgustis, converis, seriatim granu- latis, et seriatim setosis, pedibus sat validis, femoribus mulicis. — Long. 4— 44 mill., lat. 15—1# mill. Illyrien. Dem 0. pseudomias al (lutosus Stl.) sehr nahe, gröfser, durch schlankere Fühler und stärker gekörntes Halsschild ver- schieden, von misellus durch viel schlankeres, längeres Halsschild und längere Fühler, von tagenioides durch schmalere, stärker vor- tretende Zwischenräume der Fld. Verlängert, schwarz, mit röthlichen Beinen, Rüssel kaum länger als der Kopf, eben oder undeutlich gekielt, Augen etwas vorragend, Stirn kaum breiter als der Rüssel zwischen der Fühlerinsertion, Fühlerfurche grubenförmig, nach hinten seichter, aber bis zu den Augen verlängert, Fühler schlank, das zweite Geilselglied wenig länger als das erste, die äulseren kegelförmig, fast länger als breit; Halsschild fast länger als breit, seitlich schwach gerundet, in der Mitte am breitesten, an der Basis kaum breiter als an der Spitze, mit ziemlich starken, genabelten Körnern dicht besetzt; Fld. länglich eiförmig, mit breiten Furchen und in denselben mit quer vier- eckigen seichten Punkten, Zwischenräume schmal, gewölbt, ziemlich stark gekörnt und mit einer Reihe feiner, kurzer Börstchen besetzt. Otiorhynchus obtusoides Stierlin n. sp. Oblongo- ovatus, niger, antennis, tibiis tarsisque rufo-picis, selulis brevissimis parce obsitus, rostro capite longiore, subsulcato, antennis brevibus, funicali articulo primo brevi, secundo primo duplo longiore, externis trans- versis, scrobe brevi, thorace longitudine non latiore, lateribus paulo rotundato, subtiliter rugoso-granulato, elytris ovatis, punctato striatis, interstitiis angustis, transversim subrugosis, alternisque paulo con- verioribus, femoribus muticis. — Long. 5 mill., lat. 24 mill. Illyrien. Dem O0. obtusus sehr nahe, aber kleiner, Fld. ohne Schuppen und nur mit äufserst kurzen Börstchen auf den Zwischenräumen besetzt, die Schultern weniger abgeflacht, die grölste Breite fast in der Mitte, alle Zwischenräume gleich schmal, die abwechselnden nur wenig erhabener, das erste Geilselglied kürzer, kaum länger als breit. Die grölste Breite des Halsschildes liegt ganz wenig vor der Mitte, im Uebrigen ist er dem 0. obtusus sehr ähnlich und ist im System in die 16. Rotte hinter obtusus zu stellen. Dr. G. Stierlin. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft II.] Beiträge zur turkestanischen Coleopteren -Fauna von Dr. L. v. Heyden und Dr. @. Kraatz, mit Beiträgen von E. Reitter und Dr. Stierlin. Von dem Sammler des Herrn Dr. Staudinger in Dresden wurde wieder eine Sammel-Ausbeute aus verschiedenen, zum Theil seither nur wenig oder gar nicht durchsuchten Gegenden Turkestans eingesandt. Es folgt hier die Aufzählung aller gefundenen Arten, unter denen wieder eine Reihe seither unbeschriebener und sehr charakteristischer Formen: A. Von Kuldsha. Cicindela litoralis F., ein grolses Exemplar, nicht von europ. verschieden, Schulterbinde ganz, die anderen Flecke getrennt. C. Burmeisteri Fisch. Bei einem Ex. sind die zwei gelblich- weilsen Flecke hinter der Flügeldeckenmitte queroval, ohne aus- gezogene Spitze nach innen. Meine drei Ex. sind grofs und kräftig gebaut (19 mill.); andere vom Naryn-Fluls nur 16 mill., der Mittel- fleck bildet eine deutliche Binde, mit nach hinten und innen vor- tretender Spitze. C. vitiosa Heyden n.sp. Ein Paar. (Siehe Anhang No. 1.) Cratocephalus ceicatricosus Fisch. Ein sehr grofses Weib von 3l mill. Länge (gegen 19— 22 mill. aus Songor.), das ich nur zu dieser Art stellen kann; es palst weder auf die Beschreibungen von Solskyi Ballion, noch auf corrugis Dohrn oder Balassogloi Dohrn. Uebrigens ist cicat. schon von Kuldsha bekannt. Carabus Bogdanovi Ballion. Ein d. Die Art ist von Ballion beschrieben und wird in der Flügeldeckensculptur mit maurus ver- glichen, doch ähnelt sie mehr der des Wiedemanni, wenn man Abstand nimmt von den eingestochenen Punktreihen, in welche Nähe ich die Art auch stelle. Die Ecken des Halsschildes sind spitz dreieckig, die Seiten vor der Mitte mälsig gerundet. C. Bogdanovi Ball., var. Kuldshaensis Ballion. Hierhin ziehe ich ein Ex. Z mit mehr gleichmälsig gerundetem Halsschild und stumpferen Ecken. Schon Ballion sprach die Möglichkeit aus, dafs beide nur eine Art bilden. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXIX. Heft II. 15 274 L. v. Heyden und G. Kraatz: Beiträge C. turkestanicus Heyd. (carbonarius Ballion non Motsch.). In dem Catalog der Käfer von Sibirien etc. änderte ich den Namen wegen der Motschulsky’schen Art, die Varietät von Besseri ist. Zu dieser Art stelle ich zwei schwarze, sehr glänzende Stücke J'Q, welehe auf die Beschreibung passen; nur sagt Ballion von seiner Art: „Oberfläche mit wenigen zerstreuten Punkten, welche nur an der Naht sich zu undeutlichen Längsreihen ordnen“, während mein Thier deutlich in Längsreihen geordnete Punkte zeigt; dies letztere widerspricht auch nicht der Diagnose bei Ballion „supra sparsim obsolete punctatis“. Früher hielt ich diese Stücke für Lindemanni Ballion, der aber wegen der eingestochenen Punktreihen in die 12. Dejean’sche Gruppe (Ballion), also zu den Orinocarabus gehört. Die vorliegende Art stelle ich gleichfalls in die söböricus- Gruppe. Glaphyrus ozypterus Pall. Beide Geschlechter in Anzahl. Die Weiber haben hinten glatten Thorax und längere Spitzen der Decken. j Polyphylla alba Pallas.. Ein Mann. Anomala vittata Gebl. Ein Ex. von Kuldsha, das mit der Gebler’schen Beschreibung (Bull. Moscou 1859, p. 468) stimmt; nur gehört es einer Varietät an, bei welcher die Mittellängsbinde auf den Decken fehlt und nur durch einen verloschenen Wisch an- gedeutet ist. Die Varietät hat also „elytra pallide-testacea, sutura lata margine laterali posthumerali cum ea conjuncta viridi violaceo nigris; abdomine toto flavo, pygidıo medio baseos, triangulariter viridi-nigro“. Ich nenne diese Varietät circumdata Heyden. Cetonia conspersa Ballion. Oberseite grünlich. Julodis variolarıs Pallas. Adesmia Panderi Fisch. Beide Geschlechter, das @ ist breiter und stärker tubereulirt. Prosodes lucida Ball. In beiden Geschlechtern mebrfach gesammelt. (Siehe Anhang No. 12.) Pr. similis Ballion, 2 9’; das Männchen sieht sehr verschieden vom 9 aus und ist durch die kräftig gerandeten Flügeldecken sehr ausgezeichnet; das 2 ist viel breiter, mit zwei deutlichen Rippen auf den Flügeldecken. Blaps quadricollis Ball. 2. Blaps granulata Gebl. Ein Ex. Platyscelis sulcata Ball. Mehrere Ex. Chrysochares asialicus Pallas. Ein grünes Exemplar. Dorcadion Gebleri Krtz. Ein Männchen. zur turkestanischen Coleopteren- Fauna. 275 B. Von Alai. Cicindela litoralis F., var. /unulata Fisch. Ein Ex. Goniognathus gracilis Kraatz. Ein Mann dieser interessanten Carabiden-Gattung. Seither nur von Samarkand bekannt. Pantophyrtus turcomannorum Thieme. g'2. Calosoma turcomannicum Motsch. Broscus asiaticus Ballion. Derus carbonicolor Solsky. Vom Autor als Poecilus beschrieben, aber wegen der oben nicht gekielten drei ersten Fühlerglieder kein Poecilus, bei denen wenigstens das erste Glied stets gekielt ist. In Anzahl. Zu Derus gehören: advena Quensel, politus Motsch., Kraatzi Heyd., leptoderus Solsky, carbonicolor Solsky und janthini- pennis Solsky, den ich aus Usgent und Samarkand besitze. Poecilus Staudingeri Heyd. 5 Ex., ‘etwas kleiner (12 mill.) wie Stücke aus Samarkand (14— 16 mill.). Harpalus affinis Ballion. Mehrfach gefunden. Die Beschreibung palst und ziehe ich nun hierher auch die von mir früher aus Samarkand als Ballionis Heyd. (afratus Ball. non Latr.) erwähnten Stücke. H.affinis hat „thorace lateribus rotundalis, angulis omnibus obtuso-rotundatis“, Ballionis: „lateribus fere rectis, angulis posticis rectis, subobtusis“. Ateuchus sacer L. Zwei Ex. Julodis variolarıs Pall. Sphenoptera Scovitzi Fald. Trigonoscelis planiuscula Kraatz. Prosodes alaiensis (Heyd.i.l.) Krtz. (Siehe Anhang No. 13.) Blaps longicornis Kraatz. Tanymecus robustus Faust. Vom Autor bestimmt, in Anzahl gefunden. Chrysomela coerulans Seriba (violacea Panz.), var. angelica Reiche (splendorifera Motsch.). Drei Exemplare dieser caucasisch- syrisch-persischen Form. Beschreibung bei Weise, Forts. Erichs., Ins. Deutschl. C. Von Samarkand. Cicindela Sturmi Menetr. Zwei Exemplare mit breiteren Binden, wie sie Dr. Kraatz, D. E. Z. 1383, p. 337, beschreibt, die Oberseite ist aber bräunlich und die Mittelbinde erreicht aulsen bei dem einen Stück die Humeralbinde, bei dem anderen nicht. — Var. Staudingeri Kraatz. Ein mehr grünliches Exemplar mit den charakteristischen schmaleren Zeichnungen. 18 * 276 L. v. Heyden und G. Kraatz: Beiträge C. Elisae Motsch. (amurensis Morawitz). Eine kleine Art aus der Verwandtschaft der Äterata, die Binden ähnlich wie bei der Race Zugdunensis; die Spitzenmakel ist nicht rund, sondern zieht sich als Strich längs der Naht in die Höhe. D. Von Namagan. Cicindela 10. pustulata Menetr. C. turkestanica Ballion. Ein typisches Ex. — Var. disrupta Heyden: Ut in typo, sed puncto posthumerali per parvo, fascia mediana fere tota deest, exstat solum punctum transversum laterale intus stria parvula oblique ad suturam directa; punctum typicum suturale cum stria obliqua conjunctum deest; fascia poslica cum puncto postico laterali conjuncta. Duo exemplaria. Alterum specimen quasi formam intermediam inter typum et var. disruptam praestat: puncto cum stria obliqua in medio elytro conjuncto minuto. C. megaspilota Dohrn. Aus der Verwandtschaft der Burmeisteri; der Mittelfleck ist stets eine deutliche Querbinde, die Humeralbinde ist stets vorhanden, aber bei zwei mir vorliegenden Stücken in einen Fleck vor der Schulter und einen hinter derselben aufgelöst. Gröfse nur 15 gegen 19 mill. der Burmeisteri. C. Kirilovi Fisch. (Juliae Ball.) gehört wegen der nicht be- haarten Episternen des Thorax in die germanica-Gruppe (subgen. Cylindrodera Westwood). In der schmalen Gestalt hat sie auch Aehnlichkeit mit dieser; in der Deckenzeichnung nähert sie sich der obliquefasciata Adams (zu welcher ich nach sorgfältiger Ver- gleichung der Beschreibungen nun alle Citate ziehe, die ich in meinem Cataloge der Coleopteren von Sibirien getrennt unter descendens Fisch. und obliquefasciata Adams aufgeführt habe). Kirilovi hat eine mehr langgezogene S-förmige Querbinde, ähnlich wie die Franzosen die Ziffer 5 schreiben; bei obliquefase. ist diese Binde am Seitenrand breit dreieckig, nach innen gerichtet verlängert sie sich in einen schief nach der Naht zu gehenden Strich, der am Ende wieder nach oben gebogen ist, so dals eine langgezogene Z-förmige Zeichnung entsteht. Pantophyrtus turcomannorum Thieme. Sowohl Exemplare mit spitzen, als auch abgestumpften vortretenden Wangen; die Stücke, welche von 22— 28 mill. Länge variiren, bieten sonst keine Unter- schiede. Goniognathus gracilis Krtz. Drei Ex. (= Carabus segregatus Heyd. i. 1.) zur turkestanischen Coleopteren- Fauna, 277 Carabus semistriatus (Heyd. in litt.) Krtz. nov.sp. 2 Ex. (Siehe Anhang No. 2.) Callisthenes rugiceps Krtz. Ein g', zwei 9, die wie die g' gestaltet sind, mit Ausnahme der einfachen Vordertarsen. Nebria perlonga Heyden n. sp. (Siehe Anhang No. 5.) Chivina Ypsilon Dej. Scarites turkestanicus Heyd. Chlaenius flavicornis Fisch. Chl. flavipes Menetr. Ein Ex. mit kupferigen Decken. Sabienus Esau Heyden n.sp. (Siehe Anhang No.4.) Ein 2 in Sammlung v. Heyden. Ditomus (Aristus) semicylindricus Ball. Ophonus azureus F., var. cribricollis Dej. Ein Ex. Harpalus affinis Ballion. Mehrfach. H. latus L. Ein 92. H. picipennis Dft. Anisodactylus punctipennis Gebl. (maculifrons Men.). Wegen des einfachen Kinnes und den rothen Kopfpunkten ein ächter Anisodactylus, dem poeciloides Steph. (virens Dej.) verwandt, aber Thorax stärker runzelig punktirt; die Zwischenräume der Decken sind punktirt, der Nahtraum und die dann folgenden abwechselnden Zwischenräume nur mit einzelnen Punkten. — Ein Männchen in Sammlung v. Heyden. Acinopus picipes Oliv. Neu für Central-Asien. Ein Ex. und eins aus Persien. Pangus ezternepunctatus Solsky. Mehrere Exemplare dieser 104— 11# mill. laugen, in Fedschenko’s Reise sehr kenntlich be- schriebenen Art. P. namaganensis Heyd. nov. sp. (Siehe Anhang No. 5.) Mehrfach gefunden. Acupalpus dorsalis F. var. Kopf und Halsschild rothgelb, letz- teres in den Ecken nicht punktirt, Decken von derselben Farbe mit grolsem schwarzem, durch die rothe Naht getrennten schwarzen Discoidalfleck. — Ein Ex. Amara similata Gyll. — A. aenea Deg. (trivialis Gyll.). — A. (Bradytus) apricaria Payk. — A. (Celia) ingenua Duft. Pterostichus (Arachnoidius) sodalicius Heyd. nov. sp. (Siehe Anhang No. 6.) Derus janthinipennis Solsky. Die Exemplare sind kleiner und etwas schmäler, die violette Farbe tritt nur an den Thorax- rändern auf. 278 L. v. Heyden und G. Kraatz: Beiträge Poecilus Staudingeri Heyd. Zwei Ex. von normaler Grölse. Pseudotaphoxenus Kraatzi Heyd. Zwei dunkler gefärbte Ex. Ps. jwoencus Ballion. Antisphodrus extensus Heyden. — Variirt in der Länge von 74 — 124 mill. Dolichus halensis Schaller !). Cymindis Mannerheimi Gebl. In Anzahl gefunden. Philydrus sp. Die ganze Gruppe bedarf einer Revision. Laccobius sp. Dem cinereus Motsch. (maculiceps Rottbg.) nahe- stehend, aber Kopf vor den Augen gelb, dahinter grün; Thorax gelb, Deckenpunktirung deutlich gereiht und gleichstark. Heterocerus. Drei Exemplare, die drei verschiedenen Arten anzugehören scheinen. Staphylinus picipennis F. Paederus fuscipes (longipennis Er.), Ein Ex., durch das ganze -» paläarctische Gebiet verbreitet. Bledius tricornis Herbst. Mehrfach. Parasilpha orientalis Brulle.. Ein Mann, nach Reitter’s Be- stimmungstabelle. Hierher wohl auch die costata Men. bei Solsky aus Turkestan. Liodes (Anisotoma olim) subtilis Reitter n. sp. (Siehe Anhang No. 7.) Saprinus niger Motsch. Ein Ex. S. n.sp.? aus Gruppe Ill. Marseul. Zwei Ex. Copris lunaris L. Onthophagus marmoratus Gebl. var. speculifer Solsky. Aphodius punctipennis Er. — A. brunneus Klug. — A. Kraatzi Harold. Zwei Ex., die vollkommen mit Stücken aus Sarepta in Süd-Rufsland stimmen. Bolboceras Radoszkofvskit Solsky. — Nur ein Weibchen wurde gefunden. Sammlung v. Heyden. — Eine grofse rothbraune, oben seidenartig matte, unten dicht goldgelb behaarte Art; Kopfschild mit 3 (1, 2) sehr deutlichen Höckern. Lethrus sulcatus Kraatz. Lachnosterna dilaticollis Ballion. Ein Ex. L. holosericea Menetr. JP®. Rhizotrogus solstitialis L. var.? Stschukini Mhm. i. |. Phyllopertha variabilis Ballion. 1) So schreibt Schaller. zur turkestanischen Coleopteren- Fauna. 27.9 Polyphylla irrorata Gebl. Die Art ist nach einem Mann be- schrieben, die Beschreibung pafst aber sonst auf ein vorliegendes 2 meiner Sammlung aus Namagan. Es gleicht der fallo, nur sind die Flecken auf den Decken schwächer und die Zwischenräume mit feinen weilsen Schuppenatomen weitläufig besetzt. Der Olypeus ist an den Seiten gerundet. In der Beschreibung des d wird ein be- sonderes Gewicht auf die kürzere Fühlerkeule gelegt. Bei dem _ Namaganer 2 ist die Keule auch kürzer als bei einem sonst gleich- grolsen fullo-Q. Die Zähne der Vordertibien sind kräftiger und stampfer (aber nicht durch Wühlen im Erdboden abgescheuert); Mitteltibien mit zwei sehr scharfen Zähnen. In der feineren Be- haarung der Decken mit eingestreuten Tomentschuppen gleicht die Art der Olivieri Lap. und Boryi Brulle, doch haben diese scharfe CUlypeusecken. Adoretus comptus Menet. — A. nigrifrons Stev. Tropinota hirta Poda. — Ozythyrea cinctella Schaum. — Stalagmopygus albellus Pallas. Cetonia interruptecostata Ballion. ©. cyanescens Krtz. (Deutsche Ent. Z. 1885, p. 344). Ein Ex. Oberseite violett. Var. (Oberseite grün), ein Ex. C. conspersa, var. confluens Krtz. (1. c. 1884, p. 222). Anthazia n. sp. Mit funerula Illig. verwandt. Ein Ex. Sphenoptera viridicoerulea Krtz. Ein Ex. mit etwas stärkerer Punktirung der Decken, wie mein Samarkander Ex. Acmaeodera lata Heyden n. sp. (Siehe Anhang No. 8.) Aeolus. Ein Ex., 6 mill. lang. Ae. Ballioni Heyden n. sp. (Siehe Anhang No. 9.) Ae. grisescens Germ. Elater ferrugatus Lacord. (pomorum auct.). Melanotus fusciceps Gyll. — M. persicus Menetr. Diacanthus melancholicu F. S®. Agriotes caspicus Heyd. Ein Ex. Lampyris turkestanica Heyd. Drei Ex. Cantharis forticornis Heyd. n.sp. (Siehe Anhang No. 10.) C. pumilio Heyden n. sp. (Siehe Anhang No. 11.) Eulobonyz turkestanicus Kraatz. Adesmia Karelini Fisch. Mehrere Ex. Prosodes Karelini Zoubk. Ein g', zwei 9. Pr. nitida Kraatz. (Siehe Anhang No. 14.) Pr. rugosicollis (Heyd. in litt.) Krtz. (Siehe Anhang No. 15.) Pr. grandicollis Kraatz. Mehrere Ex. 280 L. v. Heyden und G. Kraatz: Beiträge Uroblaps Titana Men. Ein Ex. Lithoblaps pruinosa Eversm. Die Stücke haben eine sehr feine Sculptur, zwei sind merklich kleiner (21 mill.), in allen wesentlichen Punkten übereinstimmend. Blaps Maeander (Heyden in litt.) Kraatz. (Siehe Anhang No. 16.) Einige Ex. Dineria longipennis Krtz. (Siehe Anhang No.17.) Ein Ex- Gnathosia nasuta Men. Mehrere Ex. Stalagmoptera confusa Solsky. Mehrere Ex. Ocnera imbricata Fisch. Ein Ex. Pachyscelis nitidula Kraatz (Deutsche Entom. Zeitschr. 1882, p. 86). Einige Ex., an den länglichen Tuberkeln des Halsschildes leicht zu erkennen. Lasiostola hirtipes (Heyd. in litt.) Kraatz. (Siehe Anhang No. 18.) Einige Ex. Las. granulata Kraatz (Deutsche Ent. Zeitschr. 1882, p. 90). Einige Ex. Trigonoscelis submuricala Kraatz var. (Deutsche Ent. Zeitschr. 1882, p. 95). Einige Ex. Trig. laeviuscula Kraatz (Deutsche Ent. Zeitschr. 1882, p. 87). Ein Ex. von 24 mill. und ein viel kleineres von 20 mill. Läuge. Trig. planiuscula Kraatz (Deutsche Ent. Zeitschr. 1882, p. 83). Mehrere Ex. Platyscelis ovalis Ball. Einige Ex. Platysc. oblonga Ball. Einige Ex. Platynoscelis lucidicollis Kraatz. Mehrere Ex. Penthicus granulosus Men. Ein Ex. Penth. vulneratus Kraatz. (Siehe Anhang No. 19.) Ein Ex. Cteniopus. Eine 4 mill. lange, blafsgelbe, schmale Art mit grolsen, auf der Stirn aber weit von einander getrennten Augen. Stimmt nicht mit altaicus und Dejeani; auch nicht mit ? Allecula macrophthalma Gebl. Omophlus. Ganz schwarz, glänzend, 8 mill. lang, stimmt nicht ganz mit der Beschreibung von O. corvus Solsky. — Von beiden Arten liegen mir je ein Exemplar vor, da aber bei beiden die Tarsen verstümmelt sind, so sind sie zu einer Beschreibung untauglich. Meloe cinereo variegaltus Heyden n. sp. (Siehe Anhang No. 20.) M. violaceus Marsh. — M. rugosus Marsh. Ein Ex. Neu für Central- Asien. zur turkestanischen Coleopteren - Fauna. 281 -Zonabris ocellata Pallas. — Z. 11. punctata Fisch. Z. excisofasciata Heyd. Es liegen wir neun Exemplare vor; meist mit unterbrochener Vorderbinde. Bei einem Ex. ist die Mittelbinde sehr breit und hängt vorn an der Naht breit mit der Vorderbinde zusammen, die hintere ist sehr breit und hängt aulsen mit einem Strich mit der Mittelbinde zusammen, an der Spitze bleibt nur ein kleiner rothgelber Fleck. Bei einem anderen Ex. nimmt die schwarze Farbe so überhand, dafs die hintere Hälfte der Decken schwarz (mit rothgelbem Rand und Naht) sind; die vordere Binde ist aufgelöst und bildet zwei nebeneinander stehende Längsflecke. Lytta togata Fisch. Ein grolses Exemplar. L. pilosella Solsky. 1 Stück. In den Trudy der Horae Rossicae von Erschoff aus den nachgelassenen Manuscripten Solsky’s be- schrieben. Der Artikel ist 1. Febr. 1881 unterzeichnet und ist in Band XII, 1880—81 publieirt, der Band wurde aber erst im März 1883 von der Russischen Entom. Ges. in St. Petersburg aus- gegeben. Manche dieser von Solsky beschriebenen Arten collidiren mit solehen, die von Dr. Kraatz in dem im Februar 1882 erschie- nenen Hefte der Deutschen Entom. Ges. beschrieben wurden; die letzteren haben die Priorität vor den Solsky-Erschoff’schen Arten. Es sind dies: Adelocera tristis Krtz. (funebris Sols.); Podonta tenuis Krtz. (hirtipennis Sols.) und Meloe suleicollis Krtz. (wanthomelas Sols.). Hapalus necydaleus Pallas. Brachyrrhinus (Otiorrhynchus) tenuis Stierl. nov. spec. (Siehe Anhang No. 21.) Ein Ex. Br. russicus Stierlin !). Nastus luteosgquamosus Heyd.n. sp. (Siehe Anhang No. 22.) Ein Ex. dieser neuen Art, die Hr. Faust nicht kennt. Corigetus (Platytrachelus olim) exquisitus Faust. C. Fausti Heyden n. sp. Eine neue Art, deren Beschreibung ich mir vorbehalte, nachdem die Bestimmungstabelle der Gattung von Faust in Heft I der Deutschen Ent. Zeitschr. 1885 erschienen sein wird. Zwischen capito Faust und Heydeni zu stellen. Polydrosus obliquatus Faust. 2. Taenophthalmus subcarinatus Faust. Ein Ex.; seither nur ein 3 von Margellan bekannt. 1) Von Faust revidirt, wie alle Curculionidae. 282 L. v. Heyden und G. Kraatz: Beiträge Catapionus semiglabratus Faust. Ein g', drei 2. C. peregrinus Faust. Ein Ex. Die Art wird vom Autor be- schrieben Stettin. Ent. Zeitschr. 1885. Deracanthus costatus Heyden n.sp. (Siehe Anhang No. 23.) Hypera (Phytonomus) tibialis Hochh.? Von Faust fraglich zu dieser Art gestellt. Ein etwas abgeschupptes Exemplar. Bothynoderes melancholicus MEn., var. innocuus Faust. Bin Ex. Chromonotus confluens Fahr., Schh. Larinus lanuginosus Faust. Zwei Ex. Lizus astrachanicus Faust. L. incanescens Bohem., Schh. Lizus? Eine grofse Art (16 mill. mit untergebogenem Rüssel), die Faust nicht kennt. Das Tbier ist anliegend grau behaart, mit rostrother Bestäubung; die Schildchengegend vertieft und rost- gelb. — Ein Ex. Rhynchites auratus Scop. Rhyncolus nefarius Faust. Ein Ex. vom Autor bestimmt. Calandra granaria L. Vier Ex. dieses Cosmopoliten. Prionus brachypterus Gebl. Ein Männchen. Toxotus tataricus Gebl. Ein Exemplar einer Var., bei der der Körper gelbroth ist, mit Ausnahme des schwarzen Kopfes, Thorax und Brust. Der ganze Körper ist mit gelben Seidenhaaren bedeckt. Gröfse 18 mill. Callidium simplarium Heyd. n.sp. (Siehe Anhang No. 24.) Hylotrupes bajulus L., var. liwidus Muls. Clytus verbasci L., var. Faldermanni Faldm. Clytus namaganensis Heyd. n. sp. (Siehe Anhang No. 25.) Vier Ex., von denen keins dem anderen völlig gleicht. Dorcadion Glyzyrrhizae F. G. Ganglbauer schreibt mir: „das übersandte Dorcadion ist ohne Frage Glyzyrrhizae mit etwas schmä- lerer Schulterbinde und ganz schwarzem ersten Fühlerglied“. D. mystacinum Ballion. Zwei Männchen dieser seither wenig bekannt gewordenen Art, von der Ballion nur das Weib beschreibt. Meine Exemplare haben schwarze Beine mit rother Basalhälfte der Tibien. Ballion sagt pedibus rufis, tenue tomentosis, „yena“ nigris. Auch haben die Decken nur weilsgraue Naht und Aufsenrand. Orina dolens Krtz. Ein olivengrünes Stück mit schwachem Kupferglanz, stimmt mit einem schwarzen Exemplar aus Samarkand. Die Art wird erst jetzt beschrieben. (Siehe Anhang No. 26.) Chrysomela polita L. var. o. Weise. Unterseite bläulichgrün, Thorax grün, ohne Kupferschimmer, zur turkestanischen Coleopteren- Fauna. 285 Cassida 11. notata Gebl. Ein Exemplar dieser, im Tod, rothen Art mit 2, 4, 2, 1 schwarzen Flecken (3 gemeinsam auf der Naht). Der Thorax-Diskus roth; bei einem Exemplar aus dem Altai tief- schwarz (typisch). Coccinella 7. punctata L. Anhang: Beschreibung der Arten. 1. Cicindela vitiosa Heyden n. sp. Supra sub-cuprea, opaca, subtus abdomine violaceo, viridi-tincto, pedibus viridıbus, femoribus tibüsque supra cupreis, palpis viridibus, articulis ultimis cupreis. Labro flavo, brevi, antice rotundato, medio non producto, mandibulis cupreis, supra in 2 a basi ad medium flavis, apice acuto, in g\ supra fere totis, apice spathuliformi excepto nigro. Antennis arliculis quatuor primis cupreis, perparum viridi-tinctis, reliquis nigris, opacis. Cupite ut in C. sachaliensi Moraw., densius striato, strüs a margine antico medio ad medium capitis minus profunde impressum magis convergentibus. Thorace parum latiore (34 mill.) quam longo (3 mill.), postice non attenuato, lateribus perparum rotundatis, marginibus anticis posticisque medio rectis, impressionibus ut in C. sachaliensi, supra eodem modo sculpturato. Elytris medio magis rotundatis, apice conjunctim rotundatis (in C. sachaliensi singulo parum truncato); supra disperse cupreo leviter granulato; puncto humerali basali rotundato (in 2 deest), puncio posthumerali laterali, ovato obliquo antice extus acuminato, fascia postmediana a margine laterali remota, sinuata ut in C. chloridi, puncto laterali anteapicali, lunulaque apicalı cum puncto non con- jJuncta albidoflavis. — Long. 16 mill. — Ex affinitate C. sachaliensis Moraw. et ARaddei Moraw., sed diversa forma thoracis, labro brevi, a C. sachal. lunula apicali elytrisque latioribus; a C. Raddei labro medio rotundato et non „valde producto*. — Kuldsha. J2. 2. Carabus semistriatus (Heyden in litt.) Kraatz: Niger, nitidulus, Carabo nitidulo Motsch. (prasini var.) statura valde similis, thorace transverso, posterius angustato, anguhs posticis parum pro- ductis, subrotundatis, deflezis, elytris 14 -punctato-striatis, strüs ad latera minus perspieuis, ultra medium fere nullis. — Long. 17 mill. Der Käfer ähnelt im Habitus sehr an die kleinsten Stücke des Tribaz prasinus Men., var. nigrinus Motsch., ist aber in den Fld. weniger bauchig, oben nur schwach glänzend; die Hinterecken des ähnlich gebauten Halsschildes sind herabgebogen, nur wenig vor- gezogen, stumpf, abgerundet, der Seitenrand des Halsschildes ist 284 L. v. Heyden und G. Kraatz: Beiträge nach hinten nicht deutlicher abgesetzt wie bei prasinus. Die Fühler sind von gewöhnlicher Bildung; Glied 3 ist ziemlich lang und schlank, innen etwas eingebogen. Die Lippentaster des Q sind lang und schlank, merklich schlanker als bei prasinus, das vor- letzte Glied zweiborstig., Die Kopfbildung ist merklich von der des C. prasinus verschieden; der Kopf ist viel kürzer, die obere Kante der Mandibeln, welche bei pras. deutlich erhaben und von der Oberlippe ziemlich entfernt ist, schliefst sich hier fast un- mittelbar an dieselbe an; während der Kopf bei prasinus vorn jederseits der Länge nach vertieft ist, zeigt sich bei semistriatus nur ein schwacher Eindruck. Die Oberlippe ist vorn nur schwach ausgerandet, in der Mitte nur schwach vertieft. Der Kopf ist zwischen den Augen fein punktirt, unregelmälsig quergerunzelt. Das Halsschild ist ähnlich gebaut wie bei prasinus und bereits oben geschildert, in der Mitte mit schwach vertieftem Längsstreif. Die Flügeldecken sind ähnlich gebaut, wie bei prasinus, aber weniger bauchig, der Seitenrand ist etwas schwächer abgesetzt, die Ober- fläche glatt, aber nicht besonders glänzend, mit 14 deutlichen Punkt- streifen, welche aber nach aufsen schwächer werden, hinter der Mitte ganz verschwinden, so dals der Name semistriatus von Hrn. v. Heyden glücklich gewählt ist. Längs des Seitenrandes zieht sich eine Reihe ziemlich dicht stehender, erhabener Pünktchen hin, der Raum zwischen ihnen und dem Seitenrande ist glatt. Die Beine sind schlank und grofs und zeigen nichts Aufsergewöhnliches. Sehr abweichend ist dagegen die Kinnbildung. Während bei prasinus der Mittelzahn stark und breit ist, deutlich so lang wie die Seiten- lappen, ist er bei semistriatus deutlich kürzer, nur klein, und scharf zugespitzt. (Kraatz.) 3. Nebria perlonga Heyden n. sp. Species longissima ex affinitate N. picicornis F. sed distinctissima. Capite elongato, laevi- gato, inter antennas leviter biimpresso, rufo, vertice et frontis medio, labro medio, mandibulis apice, palporum elongatorum arliculis medio obscuratis. Antennis medium corporis superantibus, coxas posticas altingentibus, rufis, articulo primo supra medio obscurato, secundo toto rufo, dimidia longiludine quarti, tertio quartoque medio late obscuratis, tertio longitudine sexzti quarto breviore, quinto longiore, ceteris longiludine tertii. Thorace longe cordato, postice valde coarclato, supra planato impunctato, hinea mediana impressa, anltice medio arcualim lawe impresso, inter angulos posticos rectos impres- sione transversa, lateribus valde ante medium latissimo (3 mill.), antice abrupte angustato, angulis anlicis acute, apice ipso obtuso, zur turkestanischen Coleopteren- Fauna. 285 deflexzis, postice lateribus arcuatim rotundatis, angulis posticis rectis, conspicue deflexis, margine laterali acute elevato, basi (2 mill. lat.) et angulis posticis punchis nonnullis dispersis. Scutello triangulari impunctato. Elytris elliptieis (84 mill. long., in medio 44 mill. lat.), humeris minime prominentibus, magis lucidis, 8 punctato-striatis, strüs in medio magis impressis, extus posticeque magis evanescen- tibus, interstitüs convezis, impunctatis, 3, 4, 5 postice confluentibus, valde ante apicem simul carinatis, elytrorum apice singulo acumi- nato, stria scutellari longa. Subtus episternis rugosopunctatis, ab- domine sternisque laevigatis. Pedibus longissimis (posticis: femoribus 5 mill., töbiis 5 mill., tarsis 4 mill.), nigris; trochanteribus quatuor primis, genubus, tarsis rufis, his articulis apice obscuratis. g tibüis anticis extus a medio curvatis, apice longius fulvo- pilosis. — Long. 12 mill. — Namagan. J'2. Forma perlonga, elytris elliptiieis ab omnibus speciebus descriptis differt. 4. Sabienus (Odontocarus) Esau Heyden n. sp. S. chod- sentico Ball. affinis sed differt magnitudine, corpore toto longe rufo- fulvo ptloso, thorace majore, multo latiore. Oblongus, convezus, piceus, elytris disco deplanatis, corpore toto pilis longis, longioribus intermiztis, rufo-fulvis tecto, pedibus, antennis, palpis rufis. Capite thorace ut in S. chodsentico punctatis, illo magis rugoso; thorace cordato, margine antico recto (3 mill. lat.), ante medium fere 4 mill. lat., basi 2 mill. lat. (in chodsentico 2, 24, 14), ante angulos posticos rectos magis abrupte constricto, linea mediana longitudinali fortiter impressa. Elytris ut in chodsent., humeris magis rotundatis, ut in hac specie siriatis et punctatis. — Long. 12 mill. (chods. 9— 10). Namagan, exemplar unicum 2 in coll. von Heyden. 5. Pangus namaganmensis Heyden n. sp. P. ezterno- punctato Solsky affinis, sed latior brevior. Parum convezus, fere deplanatus, nigro piceus, 9 elytris opacioribus, subtus rufopiceus, antennis palpis pedibus piceo-ferrugineis. Capite thoraceque laevibus, hoc transverso, lateribus fortiter rotundato, minus transverso quam in P. ezternepunctato, basi paulisper tantum minus lato quam margine antico, medio tenuissime canaliculato, foveolis basa- hbus sat profundis, punctatis, ante angulos posticos et margine laterali usque ad medium disperse punctato, angulis posticis rotun- dato-obtusis, anticis magis acutis. Elytris thorace latioribus, ovalibus, brevioribus guam in P, externepunctato, lateribus pilis brevibus, in disco fere evanescentibus; sat profunde strialis, punclis striarum 286 L. v. Heyden und G. Kraatz: Beiträge minute piligeribus, interstitüs planis, suturali et 2, 4, 6 laevigatis, 1, 3, 5 apice punctis nonnullis, 7, 3 per totam longitudinem disperse punctatis; in Q interstitüs 1, 3, 5 interdum magis fere usque ad basın fortius punctatis. — Long. 9—10 mill. Punetura elytrorum, thorace latiore a congeneribus, a Domine S. de Solsky deseriptis, differt. — Namagan. Nonnulla exemplaria. 6. Pterostichus (Arachnoidius) sodalicius Heyden n. sp. Pt. Hagenbachi Sturm., e montibus Jura, affinis forma sed primo intuitu elytris angustioribus, magis parallelis diversus. Aniennis longioribus, dimidium corporis superantibus. Capite longiore, latiore, post oculos magis ampliato, impressionibus interocularibus longioribus, thorace ideo constructo, lateribus minus rotundatis, ad basin minus curvatis, angulis posticis magis reclis, non prominulis, angulis anticis magis explanatis elevatisque, impressione basali simplici, extus plica non limitata, linea mediana impressa subtiliori. Prosterno im- marginato. Elytris lateribus fere parallelis, 4% mill. (in Hagen- bachi 5) in medio latis, magis depressis, minus profunde striatis, interstitiis planioribus, ad striam secundam punctis quatuor pro- fundis, umbilicatis, piligeribus (in Hagenb. 4 a strüs 2 et 3 aequi- distantibus). Pedibus longioribus. g' abdominis segmento ultimo non longitudinaliter carinato (in Hagenb. carinato) sed parum medio impresso, pliculis minimis duabus parallelıs transversis, tuberculoque minuto mediano, punctis binis piligeribus. 2 abdominis segmento ultimo simplici, quadripunctato. — Long. 15—17 mill. — Namagan. Nonnulla exemplaria. 7. Liodes (Anisotoma olim) subtilis Reitter n.sp. Breviter ovalis, rufo-testacea, nitida, antennarum clava sat angustata, articulo ultimo penultimo haud angustiore, dilutiore, oculis magnis, fronte quadripunctata, prothorace dense obsolete punctulato, anguhs posticis subrectis, elytris subtilissime seriatim punctatis, tibüis anticis angustis, posterioribus longe spinosis. — Long. 2— 2.2 mill. Mit Liodes badia und similata sehr nahe verwandt, von der Gröfse der Letzteren. Unterscheidet sich von beiden durch hellere Färbung, gröfsere Augen, dicht mit deutlich, wenn auch höchst fein, punktirten Halsschild, durch die sehr feinen Punktreihen der Flügeldecken; die Punkte der Reihen sind doppelt dichter gestellt, die Zwischenräume sind kaum bemerkbar punktirt, nur die abwech- selnden, wie gewöhnlich, mit einigen reihenweise gestellten Punkten besetzt. Die hinteren Schienen sind sehr lang bedornt. Namagan. Zwei Exemplare. (Reitter.) zur turkestanischen Coleopteren - Fauna. 287 8 Acmaeodera lata Heyden n. sp. Cuneiformis, nigro- violacea, opaca, parce albidocrinita, antennis pedibus nigris. Capite ihorace umbilicato-punctatis, inter oculos impressione sat profunda, medio spatio minuto impunctato. Thorace brevi, mazxima latitudine ante angulos posticos acutos rectos, toto deorsum inclinatos, dein rotundato angusto, angulis anticis acutis proclinatis, supra depresso, medio conveziore, basi trifoveolato. Elyiris bası rectilineari, humeris rectis, quam thorace minus latis, ita ut mazima latitudo corporis in thorace conspicua, ab humeris (3 mill. latis) ad apicem cuneatim angustatis, intra humeros latissime deplanatis depressisque, a stria quinta limitata, medio elytrorum conveziore, postice ad suturam late deplanatis; incisura subhumerali laterali nulla; in strüs punctis longis, interstitüis planis uniseriatim minime punctatis, punctis pilos albos parvos gerentibus, strüs ad latera fortius punctatis, sextis octavisque ante apicem abruptis, apice denticulato. Subtus violacea, grosse aciculato-punctata. — Ex affinitate Acm. pilosellae Bon. atque, secundum descriptionem, cerasinae Mars. er Asia minori, quae quidem flavomuculata, cujus variatio tamen violacea unicolor est. — Long. 7— 84 mill. — Namagan. 2. 9. Aeolus Ballioni Heyden n. sp. A. atricapillo Germ, affinis, sed multo major, 6 mill. (atric. 44), longius pilosus, prae- sertim in thorace. Capite toto nigro, antennis rufis, pedibus pallidis, thorace rufo, medio postice macula minima obscura, multo longiore quam in atrocapillo, lateribus minus rotundato, antice magis angustato. Elytris longioribus, lateribus non rotundatis, apice acuminato, nigris, ob pilos cinereos opacis, macula longa humerali maculaque oblonga ateapicalı flavo-rufis. — Namagan. — Schon Ballion hat in dem Ver- zeichnils der im Kreise von Kuldsha gesammelten Käfer (Bull. Mose. 1878) auf p. 293 unter No. 111 diese Art besprochen, wagte aber, wegen eines vorliegenden Exemplares, kein Urtheil abzugeben. 10. _Cantharis (Telephorus) forticornis Heyden n. sp. C. pellucidae F. affinis, sed brevior, robustior. Oculis, capite a basi usque ad antennas, elytris, scutello, pectore, tarsis, antennis, articulis duobus primis ezceptis, nigris. Capite antice, thorace, femoribus, tibiis, abdomine rufis. Antennis articulo primo rufo, supra obscurato, secundo supra nigro, basi infraque rufa, tertio subtus basi rufo. Thorace transverso, lateribus angulis omnibus rotundatis, antice parum angustiore, Lolo impunctato. Antennis fortibus articulis singulis brevioribus guam in C. pellucida. Elytris 23 longioribus quam latis, in C. pellucida 3 longioribus. — Long. 8 mill. — Namagan. € 288 L. v. Heyden und G. Kraatz: Beiträge ll. Cantharıs pumilio Heyden n. sp. Capite nigro, labro, mandibulis rufis, inter oculos globosos depresso, medio foveolato, evidenter punctato. Antennis fortibus, corpore longioribus, nigris, articulis 1, 2 obscure rufis, supra brunneis, 3, 4 subtus obscure rufis, secundo pyriformi tertio tertia parte breviore, ceteris inter se fere aequalibus. Thorace rufo, laevigato, medio bigibboso, per- parum obscurato, margine antico angulis anticis simul rotundatis, lateribus rectis, basi medio parum sinuato, extus ad angulos posticos antice protracto, inde anyulis obtusis summo apice acuto. Scutello longo, lobiformi, apice rotundato. Elytris thoracis latitudine (1 mill.) humeris prominulis lucidis, 3 mill. longis, parallelis, nigris, ruguloso punctatis, antice magis laevigatis. Pedibus nigris, genubus tibiarum parte dimidia basali, tarsorum articulorum basi rufis. Abdomine nigro, segmentis rufocircumdatis. Unguiculis simplicibus, basi dila- tatis. — Ex affinitate Canth. fulvicollis F. sed multo minor, elytris brevioribus, antennis elytrorum apicem superantibus. — Long. 4% mill. — Namagan. 12. Prosodes lucida Ball. von Kuldsha ist von mir früher verkannt worden; ich glaubte eine ebenfalls sehr glänzende Art von Samarkand auf dieselbe beziehen zu müssen (Deutsche Ent. Zeitschr. 1882, p. 305); seit ich aber die echte Zucida Ball. kennen gelernt habe, sehe ich ein, dafs ich mich geirrt habe und nenne meine frühere /ucida Ball. jetzt zu Ehren des Hrn. Ballion: bal- lionis. Dieselbe ist etwas schmäler als /weida, der Kopf nicht ganz so fein punktirt, die Seiten des Halsschildes nach hinten gar nicht aufgebogen; das Z' ist nach hinten etwas weniger verschmälert, das 2 etwas kleiner, hinten einfarbig schwarz, ohne Spuren von graulichen Längsbinden (die bei gut erhaltenen /ueida bemerklich werden) an der Spitze. (Kraatz.) 13. Prosodes alaiensis (Heyden in litt.) Kraatz: Statura omnina Pros. cribrellae Baudi (pustulatae Faust) sed elytris lateribus paullo distinchius carinalis, seriebus 3 fovearum magnarum valde irregularium mumitis, pedibus validis, anticis ante apicem ım maribus vix coarclatis. — Long. 12—32 mill., lat. 9—10 mill. Der Pros. cribrella Baudi so nahe verwandt, dafs es mir schwer wird sie scharf zu unterscheiden, obwohl sehr verschieden aussehend. Der Bau ist ganz derselbe, die Seiten des Halsschildes sind etwas weniger gerundet, die Seiten der Fld. schärfer kantig abgesetzt, diese dadurch sehr ausgezeichnet, dafs sie mit drei Reihen grofser, unregelmälsiger Gruben bedeckt sind, welche nach hinten kleiner werden, und zwischen denen der Grund der Fld. mehr oder zur turkestanischen Coleopteren- Fauna. 289 weniger runzlig erhaben hervortritt. Der Kopf ist dicht und stark punktirt, stärker und dichter als bei cridrella; der Thorax ist eben- falls dichter und stärker als bei cribrella punktirt, auf dem Discus bleiben aber (namentlich beim 3) zwei längliche Flecke vor der Mitte meist punktfrei, die Seiten des Halsschildes sind deutlicher erhaben. Der umgebogene Seitenrand ist längsgerunzelt, beim 2 viel deutlicher. Die Fld. sind oben ziemlich flach, weniger gewölbt als bei cribrella, mit den erwähnten drei Reihen Gruben besetzt. Zwischen diesen Gruben, meist an der Basis derselben, stehen 6 Reihen erhabener Körnchen, welche auch bei cribrella nicht fehlen, aber viel schwächer angedeutet sind; diese Körnchen sind meist durch die erhabenen Querrunzeln, welche zwischen den Gruben liegen, verbunden. Diese Körnchen entsprechen den pri- mären und secundären Körnchen-Reihen, welche bei manchen Carabus (z. B. violaceus) sich zeigen. Die grolsen Gruben des alai- ensis sind sehr wahrscheinlich nur eine locale Steigerung der viel kleineren Grübchen der cribrella. Die Uebereinstimmung im Bau beider Arten ist fast vollkommen, nur scheinen mir die Vorder- schienen des g' beim alaiensis vor der Spitze kaum verengt, bei cribrella sind sie es deutlich. Die Unterseite ist dicht und kräftig runzlig punktirt. Die Beine sind ebenso lang und kräftig wie bei cribrella gebaut, bei grolsen Ex. noch kräftiger; beim g' sind na- mentlich die Schienen viel länger als beim ©. An den Fühlern ist Glied 6 und 7 etwa doppelt so lang als breit, die 3 folgenden kaum von einander verschiedenen rundlich. Von Alai in mehreren Ex. gekommen, in Hrn. v. Heyden’s und meiner Sammlung. (Kraatz.) 14. Prosodes nitida Kraatz: Elongata, nigra, nitida, capite thoraceqgue parce subtilissime punctatis, hoc latitudine fere longiore, pone medium subangustato, lateribus rectis, ante medium angustato, angulis anticis declinatis, subrectis, posticis leviter declinatis, fere rectis, basi fere recta, elytris medio paullo magis dilatatis quam in Pros. angustata, pone medium magis angustatis, costa laterali ad apicem usque producta, valde distincta, pone medium deorsum cur- vata. — Long. 21 mill. Der Pros. lucida Ball. einigermalsen verwandt, aber durch die erhabene Seitenkante von ähnlichen glänzenden Arten sehr leicht zu unterscheiden, von schlanker Gestalt (wenigstens das mir allein bekannte Männchen), die Fld. in der Mitte deutlich verbreitert, nicht so gleich breit wie bei angustata. Während der obere Seiten- rand der Fld. bei dieser Art kantig hervortritt und dem unteren Deutsche Entomol. Zeitschr. XXIX. Heft II. 19 290 L. v. Heyden und G. Kraatz: Beiträge Seitenrande ziemlich parallel läuft, während zwischen beiden eine scharfe Leiste von der Schulterecke nach der Spitze der Fld. läuft, fällt hier die scharfe Leiste mit dem oberen Seitenrande der Fld. zusammen, so dafs beide etwa 2 Drittel ihrer Länge mit einander parallel laufen. Die Fühler sind ganz ähnlich gebaut, wie bei Pros. angustata; der Kopf ist ganz ähnlich gebildet, weitläufig, fein punktirt. Das Halsschild ist ähnlich gebaut, wie bei Pr. an- gustata, jedoch glänzend, der Seitenrand nicht so deutlich auf- gebogen, die Oberseite ziemlich weitläufig, fein punktirt, nach der Mitte der Basis zu deutlicher. Die Fld. sind ein wenig breiter als bei angustata, vor der Mitte deutlicher erweitert, oben gewölbter, nach hinten weniger steil abfallend, fast glatt, kaum bemerkbar weitläufig punktulirt. Die Unterseite ist glatt. Die Beine, namentlich die Schienen, sind viel länger als bei angustata, das erste Glied an den Vordertarsen doppelt so lang als das zweite, bei angustata nur wenig länger. Von Namagan. Ein Exemplar in der Sammlung des Hrn. v. Heyden. (Kraatz.) 15. Prosodes rugosicollis (Heyden i. 1.) Kraatz: Atra, opaca, g\ longiuscula, 9 breviuscula, antennis articulis A—T lati- tudine paullo longioribus (Z\) aut longitudine fere latioribus 2, sep- timo paullo longiore, ceteris subglobuliformibus, capite crebre punc- tato, thorace longitudine paullo (in femina magis) latiore, antrorsum paullo magis angustato, lateribus leviter rotundatis, angulis posticis rectis, supra crebre punctato, ad latera longitudinaliter stri- goso seu ruguloso, ulrinque subimpresso, elytris parce subtihter punctatis, apicem versus subtricostatis, maris longioribus, feminae brevioribus. — Long. 17—19 mill. Fem.: Brevior, latior, antennis pedibusque brevioribus. Der pygmaea mihi (Deutsche Ent. Zeitschr. 1832, p. 325) von Samarkand ziemlich nahe verwandt, ebenfalls matt, jedoch gröfser, die Fld. weitläufig und fein punktirt, an der Spitze mit schwachen Spuren von drei erhabenen Längsbeulen, sonst eben, das Halsschild dicht und deutlich punktirt, in der Mitte und hinten weitläufiger, an den Seiten mit mehr oder weniger deutlichen Längsrunzeln, d. h. die Punkte vielfach in die Länge gezogen und der Länge nach zusammenfliefgend. Die Fühler sind weniger gestreckt, Glied 8 etwas kräftiger als die vorhergehenden, etwa ebenso lang, d. h. länger als breit, die folgenden ziemlich kugelförmig. Der Kopf ist gleicehmäfsig ziemlich dicht punktirt. Das Halsschild ist beim zur turkestanischen Coleopteren- Fauna. 291 fast länger als breit, beim 2 etwas breiter als lang, nach vorn etwas stärker verengt, oben leicht gewölbt, vor den Hinterecken rechtwinklig jederseits mit einem kleinen Eindruck, neben dem Seitenrande etwas eingedrückt, mit der bereits beschriebenen Seulptur. Die Basis der Flügeldecken ist bei gut erhaltenen Indi- viduen gelb behaart. Die Fld. sind leicht gewölbt, hinten ziemlich zugerundet, nach der Basis zu deutlich verschmälert, nur nach der Spitze zu mit Spuren von 3 Längsbeulen, von denen die äufsere die deutlichste ist. Der Hinterleib ist nur wenig dicht punktirt, beim © stärker, glänzend, namentlich beim 9, mit deutlichen Längs- runzeln. Die Beine des 5 sind schlanker, die Tarsen flachgedrückt, die Schienen gerade, ohne Auszeichnung. die mittleren beim Z sehr schwach gekrümmt. Von Namagan. In Mehrzahl aufgefunden. 16. Blaps Maeander (Heyd. in litt.) Kraatz: Species angustior, nigra, nitida, antennis pedibusque longioribus, thorace subguadrato, inaequali, ante basin, utrinque longitudinaliter impresso, elytris mucro- natis, fortius transversim rugulosis. — Long. 19—22 mill. Ungefähr von der schlankeren Gestalt der Blaps montana von Kurusch, die Fld. aber nach der Basis etwas stärker verschmälert, so dafs sie in der Mitte ziemlich bauchig sind, hinter derselben verhältnifsmälsig stark verschmälert, mit etwa 2 mill. lang aus- gezogener Spitze. Beine und Fühler schlank, an diesen Glied 4—7 mehr als doppelt so lang als breit, die folgenden etwas länger als breit, das letzte etwas länger, zugespitzt. Der Kopf ist schmäler als das Halsschild, zwischen den Fühlern mit deutlich eingedrückter Linie, vor derselben mälsig dicht punktirt; hinter derselben ist eine dreieckige Stelle auf der Mitte des Kopfes deutlich glatt, bisweilen auch ein Fleck jederseits neben derselben. Das Halsschild ist fast länger als breit, ziemlich quadratisch, mit fast geraden Seiten, erst an den Vorderecken etwas verengt, die Hinterecken rechtwinklig, die Oberseite ziemlich flach, etwas uneben vor dem Hinterrande jederseits mehr oder weniger deutlich der Länge nach eingedrückt, die Mitte schwach aufgewulstet, die Punktirung wenig dicht, un- gleichmäfsig, hinten stärker. Die Fld. sind sehr grob quer- gerunzelt, die Querrunzeln vorn und an der Spitze schwächer; es sind etwa 7 Längslinien sehr schwach bemerkbar, so dafs durch sie 7 Längsreihen nur schwach angedeutet sind. Der Mucro ist etwa 2 Mill. lang. Die Unterseite ist dicht punktirt, hellglänzend, das letzte Segment bei allen 4 Ex., die mir vorgelegen, mit einer deutlichen Grube, das erste in der Mitte mit einigen schwachen, 195 292 L. v. Heyden und G. Kraatz: Beiträge erhabenen Querlinien. Die Beine sind schlank, die Hinterschienen fast gerade. Aufser den beiden Ex. meiner Sammlung haben mir zwei aus der v. Heyden’schen vorgelegen. Diese Art ist durch die groben Querrunzeln der Fld. sehr ausgezeichnet. 17. Blaps (Dineria) gracilicollis: Species angusta et valde elongata, Dineriae confusae Menetr. All. similis et mazime affimis, sed multo magis elongata, antennis pedibusque multo longioribus, mucrone magis elongato, thorace longitudine latitudine fere longiore, pone medium paullo angustato, angulis anticis declivibus. — Long. 26 mill., lat. 8 mill., mucro 2 mill. Der Käfer ist durch seine grofse habituelle Verwandtschaft mit Dineria confusa Menetr. All. leicht kenntlich, jedoch schlanker und schmaler als diese Art, die Fühler und Füfse viel schlanker, die Fld. in eine etwa 2 mill. lange Spitze ausgezogen. Die Fühler reichen deutlich über den Hinterrand des Halsschildes hinaus, Glied 4—7 sind mehr als doppelt so lang als breit, die fol- genden länglich-rundlich, das letzte deutlich länger als breit. Der Kopf ist merklich feiner und weniger dicht punktirt als bei confusa, ebenso das Halsschild, welches noch deutlich länger und schmäler ist als bei dieser Art, also fast länger als breit, hinter der Mitte ein wenig verengt, die Vorderecken herabgebogen. Das Schildchen ist goldgelb behaart. Die Fld. sind noch deutlich gestreckter als bei confusa, die Punkte etwa ebenso dicht, aber deutlich etwas mehr reibeisenartig erhaben, d. h. schräg von hinten eingestochen; aulserdem treten 6—7 erhabene Längslinien schwach hervor, welche nach hinten verschwinden. Die Beine sind viel gestreckter als bei confusa, die Hinterschienen beim 5! vor der Mitte innen leicht ein- wärts gebogen, hinter der Mitte schwach ausgeschweift, doch treten diese Eigenschaften nur schwach hervor. Die Mittelschienen sind beim 5 hinter der Mitte deutlich nach innen gekrümmt; ferner ist die Basis des 1sten Hinterleibssegmentes mit 2 oder 3 erhabenen Längsfältchen versehen. Das Weibchen ist mir unbekannt. Ein Stück von Namagan in meiner Sammlung, welches mir Hr. v. Heyden freundlichst überlassen hat. Blaps confusa M£n. All. A ist durch den Mangel des Haar- pinsels und den schwachen eckigen Vorsprung hinter der Mitte der Hinterschienen (tibias posterieurs &paissis interieurement avant l’ex- tremite, sagt Allard) leicht kenntlich; die ihm ähnliche Blaps con- fluens 3‘ dagegen hat den Haarpinsel (brosse de poils bei Allard), zur turkestanischen Coleopteren- Fauna. 293 aber einfache Hinterschenkel. Die Hinterschenkelbildung des Bl. confusa ist eine recht kenntliche und läflst die Art mit Sicherheit erkennen. (Kraatz.) 18. Lasiostola hirtipes (Heyden in litt.) Kraatz: Atra, corpore toto, antennis pedibusque longius pwlosis, capite subtiliter, thorace leviter transverso fortius granulato, hoc medio leviter cari- nato, elytris thorace paullo latioribus, lateribus parum rotundatıs, omnium crebre granulatis, granulorum lineis A distinctis, dorsali ceteris paullo fortiore. — Long. 10—11 mill. Fast noch schlanker als Las. piligera m. von Samarkand (Deutsche Ent. Zeitschr. 1882, p. 331), schwarz, ohne Glanz, durch dichte und lang abstehende Behaarung der Schienen besonders ausgezeichnet; auch der übrige Körper ist mit weniger dichten, aber ziemlich langen, abstehenden Haaren besetzt. Die Fühler sehr schlank, Glied 4—9 gleich lang, jedes mindestens doppelt so lang als breit, das letzte Glied, wie gewöhnlich, sehr klein. Der Kopf wie bei den verwaudten Arten, sehr fein gekörnelt, lang be- haart. Der Thorax ganz ähnlich gebaut und granulirt, wie bei piligera, mit deutlich erhabener Mittellinie. Die Fld. sind ähnlich gebaut wie bei piligera, die Körnchen derselben aber deutlich etwas stärker, namentlich die der Körnchenreihen; während die beiden Rückenreihen bei piligera gleich weit von einander entfernt liegen, ist die äufsere bei hirtipes der Schulterreihe etwas mehr genähert; die Zwischenräume sind wenig dicht granulirt, die Körnchen ver- schieden grols; aus jedem Körnchen entspringt ein längeres Haar. Die Unterseite zeigt einen leichten Stich ins Graue und ist ganz matt, lang abstehend behaart. Die Beine sind schlank. 19. Penthicus vulneratus Kraatz nov. spec.: Penth. pingui Fald. similis et affinis, sed paullo convezior, thorace anterius et posterius utringue profundius impresso, elytris subtiliter striatis (haud punctato-striatis) basi utringue profundius impressa, interstitüs subtiliter punctatis rugulosisgue. — Long. 11 mill. Dem Penthicus pinguis Fald. ähnlich, die Vorderschienen ebenso gebaut, kaum etwas breiter, der Kopf viel feiner punktirt, an den Seiten feiner gerandet, neben den Vorder- und Hinterecken, da, wo bei pinguis Einbuchtungen sind, ziemlich stark vertieft. Das Scutellum ist merklich gröfser und flacher als bei pinguis. Die Fld. sind ähnlich gebaut, aber nicht punktirt gestreift, sondern einfach gestreift, der 5te und 6te Zwischenraum an der Basis tief eingedrückt. Die Zwischenräume sind schwach punktirt und ge- 294 L. v. Heyden und G. Kraatz: Beiträge runzelt. Die Unterseite ist ziemlich fein punktirt (weniger stark als bei pinguis), an den Seiten längsrunzlig. Ein Ex. in der v. Heyden’schen Sammlung. 20. Meloö cinereo-variegatus Heyden nov. spec. Niger, opacus, undique alutaceo —, capite thoraceque fortius, punctato, cinereo-flavo tomentosus, maculis multis denudatis. Capite magno, gibboso; thorace latiore, in fronte et supra oculos nonnullis ectypis („Relief“) lucidis. Antennis elongatis, nigris, articulo secundo parvo, 4—10 plus minus ellipticis, ultimo elongato, acuto, quatuor primis magis lucidis, ceteris opacis. Thorace transverso, medio longitudinaliter sat late impresso, medio utrinque denudato, elevato, fere impunctato, lateribus impunctatis denudatis, angulis anterioribus rotundatis, posticis — si supra inspiciuntur — rectis, angulis obtu- satis, basi angulatim medio ezcisa, ante marginem posticum utrinque macuhs tribus minutis, elevatis, denudatis. Elytris leviter ut abdomine aciculato dense punctatis, denudatis, basi margine suturalique late, maculis duabus impressis in disco transversim positis cinereo dense pilosis. Abdomine cinereo dense piloso, maculis multis, partim punctatis, partim laevigatis, elevatis, saepe irregulariter confluen- tibus denudatis, maculis in lineas transversas dispositis. Pedibus fortiter punctatis, nigris, femoribus in medio late rufo-sanguineis. — Long. 16—25 mill. — Namagan. Nonnulla exemplaria. 21. Otiorrhynchus tenuis Stierlin n.sp. Elongatus, piceus, parce subtiliter griseo-pubescens, rostro capitis longitudine, plano, subtiliter carinato, scrobis brevibus, antennis gracilibus, funiculi articulo secundo primo duplo longiore, thorace longitudine paulo latiore, in disco rugoso-punctato, lateribus granulato, elytris oblongis, latitudine plus duplo longioribus, crenato-striatis, interstitüs convezxis, femoribus dentatis, tibiüis rectis. — Long. 74 mill., lat. 24 mill. — Namagan. Exemplar unicum in coll. v. Heyden. Dem O. prolizus und prolongatus am nächsten, von ihnen und allen Verwandten durch die Länge des zweiten Geifselgliedes der Fühler verschieden. Aufserdem ist das Halsschild etwas kürzer als bei den zwei genannten Arten, auf der Scheibe dichter punktirt als bei prolongatus. Schwarzbraun mit wenig helleren Beinen und mit grauen, ziemlich anliegenden Härchen spärlich bekleidet. Der Rüssel ist so lang als der Kopf, wit feinem Kiel und zwei schwachen Furchen, Fühlergruben nicht nach hinten ver- längert, Fühler fast so lang als der halbe Leib, das zweite Geilsel- glied doppelt so lang als das erste, die äulseren länger als breit, zur turkestanischen Coleopteren- Fauna. 295 die Keule lang und schmal. Halsschild kaum breiter als lang, seitlich schwach gerundet, vorn kaum schmaler als hinten, ziemlich kräftig gekörnt, auf der Scheibe runzlig punktirt. Flügeldecken mehr als doppelt so lang als breit, seitlich etwas parallel, hinten gemeinschaftlich abgerundet, nur um # breiter als das Halsschild, die Schultern in lachen Bogen gerundet, oben etwas flach, tief punktirt gestreift, die Zwischenräume gewölbt, von etwas ungleicher Breite, undeutlich gerunzelt. Beine ziemlich lang, die Schenkel alle gezähnt, der Zahn der vorderen undeutlich zweispitzig; die Vorder- schenkel etwas stärker entwickelt als die hintern; Schienen gerade, gegen die Spitze etwas einwärts gekrümmt. Man könnte diese Art der starken Vorderbeine wegen in die Untergattung Tournieria bringen, allein ihr Habitus ist dem des prolizus so nahe und auch in den übrigen Punkten ist sie der Gruppe des prolizus so nahe verwandt, dafs ich sie in meine 35. Rotte zu stellen für zweckmälsig finde. (Stierlin.) 22. Nastus luteosquamosus Heyden n. sp. Oblongo-ovalus, niger, corpore toto squamis oblongis luteis densissime tecto, rostro geniculis denudatis, tibiarum apicibus, antennarum articulo ultimo penultimoque apici ultimi excepla, nıgrotomen- tosis. Fronte deplanata, inter oculos puncto impresso, oculis parvis oblongis; rostro capite parum longiore, recto, supra deplanato, late- raliter sat acuto. Antennis longis, basin thoracis fere attingentibus, funiculi articulis duobus primis elongatis, 5 et 6 transversis, 4, 5, 6 magis globosis, 1—6 longe cinereo-pilosis, penultimo transverso, ultimo pyriformi, apice valde acuminato, longitudine articulorum 1—3. — Thorace quadrato, apice perparum angustato, basi recto, lateribus ante medium perparum rotundato, ante angulos posticos rectos minutissime sinuato, dorso carinato. Elytris oblongis, supra non convezis, striato-punctatis, sed punctis difficile conspicwis, totis tomento luteo tectis, interstitiis parum elevatis, elevationibus in- distincte fulvo-tessulatis, elytris postice squamulis parvis albis seriatim dispersis, lateribus in lineis tribus, externis foveolis seriatim dispo- sitis, magis alb. fulvoque luteis tectis. Subtus tomento magis luteo, hine illince denudato. Femoribus posticis acute, ceteris obtuse dentatis. — Long. 15 mill. — Magnitudine N. tigrini, sed differt thorace basi recto, medio carinato, ab omnibus tomento uniformi. Exemplar unicum collectionis von Heyden. — Namagan. — Dom. J. Faust species ignota. 23. Deracanthus costatus Heyden n.sp. D. inderiens: Pall. affinis, sed minor, elytris obsolete tricarinatis ab ommibus descriptis 296 L. v. Heyden und G. Kraatz: Beiträge diversus. — Fronte convera, supra oculos distincte elevata intusque impressa; rostro capite longiore, angustiore, fere parallelo, depla- nato, medio impresso, extus laze utringue carinato, antice emarginato foveolato. Thorace brevi, antice transversim constricto lateribusque declinatis, dein parum rotundatis et in spinam fortissimam acutam rectrospectam ezcurrentibus, post spinam forte intus sinuatis, angulıs postieis rectis; supra medio fossulato, disco parteque ante spinam tuberculis multis grossis et partim transversim confluentibus, lateribus minoribus consito, basi recta. Elytris basi thoracis basi latitudine, dein abrupte linea recta divergentibus ungulos rectos, apice summo obtusa, formantibus, deinde lateribus parallelis usque ad medium, ad apicem supra visu, angustatis; in dorso parum convezis, postice abrupte decliwibus, sutura in declinatione valde gibbosa; lineis tribus longitudinalibus elevatis in declinatione toto evanescentibus, inter- stitüs seriebus duabus foveolarum impressarum in strias trans- mittentibus. Corpore supra squamis rotundatis luteis dense tecto, tuberculis in thorace foveolisque elytrorum saepe denudatis, elytris pilis longis albis ita ut in pedibus dispersis tectis. Subtus femori- busque squamulis pallide roseo-margaritaceis; saepe locis denudatis, squamis in pectore postico fasciam medianam, in segmento anali maculas tres, lateralibus majoribus, formantibus. Tibüs tarsisque squamulis cinereis, unguiculis nigris; femoribus non clavatis, inden- tatis; tibüis rectis, anticis apice obtuse, guadridigitatis, mucro- neque interno valido, tarsis articulis longis, omnibus spina longa utringue insiructis, articulo ultimo supra profunde inciso. — Long. 12 mil. — Ob magnitudinem sc ummodo cum D. inderiensi et armato Gebl. comparandus. Namagan. — Exemplar unicum colleet. von Heyden. 24. Callidium simplarium Heyden nov. spec. Plumbeo- nigrum, opacum, leviter griseo-pubescens. Capite thorace fortiter densissime impresso-punctatis. Antennis longissimis, in g' apicem elytrorum attingentibus; articulo primo cylindriformi, secundo minuto, tertio secundo plus quam quadruplo longiore, ceteris inter se fere aequalibus, tertio multo brevioribus, a tertio rufo-brunneis, apicibus nigris. Thorace leviter transverso apice posticeque recto, lateribus rotundato, haud angulato, mazxima latitudine in medio, angulis omnibus obtusis, supra deplanato Elytris fere parallelis, apice parum dehiscentibus, singulo apice acuminato-rotundato, depla- natis, margine ezterno diluto rufo-brunneo, a bası ad apicem aequaliter fortiter punctatis et transversim rugulosis. Pedibus rufo- zur turkestanischen Coleopteren- Fauna. 297 brunneis, supra obscurioribus, femoribus modice clavatis. Subtus densius quam supra cinereo-pubescens. 2 latior, antennis medium corporis superantibus. Variat: a. pedibus obscurioribus, b. antennis pedibus elytris laete brunneo rufis. Long. 8—12 mill. Affinis est C. scabro Krtz. (D. E. Z. 1882, p. 115) e Margelan cui thorax parum profunde punctatus, elytra postice angustata. Ob longitudinem articuli tertii antennarum affinis videtur Pronocero daurico Motsch. (Bull. Mosc. 1875, No. 2, p. 148), qui tamen habet thoracem rufum nitidum, sparsim punctatum. Affinis quidem est C. femorali Menetr., in cujus vieinitatem collocandum, quod tamen femora multo clavata, antennas breviores, articulum tertium breviorem, thoracis latera magis rotundata, postice angustiora, elytra latiora habet. Namagan. Nonnulla exemplaria. 25. Clytus (Xylotrechus) namaganensis Heyden n. sp. Species excellens valde variabilis in colore et in signaturis. Breve, robustum, fusco-nigrum, subtus densissime, supra minus dense, magis tamen in capite et thoracis lateribus griseo - brevi-pilosum. Capite magno lato, latitudine thoracis, carinis quatuor: singula inter antennas ad oculos acuta, duabus in fronte, brevioribus antice con- nezis, fronte linea parva impressa mediana, ceterum rugoso-punctu- latum. Palpis labro testaceis. Antennis brevibus, femora antica non superantibus, fusco-nigris ad apicem dilutioribus, articulo secundo . parvo, tertio duplo longiore quam secundo, articulo nono qguarto aequali, non longiore. Thorace supra distincte deplanato, lati- tudine elytrorum in humeris, apice basique rectis, lateribus rotun- dato, angulis anticis nullis, posticis rectis, ante basin minute sinuato, densissime inaequaliter punctato (si thorax denudatus est), lateribus densius griseo-pubescente, disco maculis duabus rotundis griseo- pubescentibus. Elytris postice minus angustatis et singulo rolundato, magis parallelis, deplanatis, lineis duabus perparum elevatis, fusco nigris, ut thorace punctatis, transversim leviter rugosis; basi, mar- gine laterali ab humeris ad medium, macula suturali postscutellari, puncto inter humerum et maculam postscutellarem, puncto rotundo antemediano ad latera, macula oblonga posimediana ad suturam exius angulata-griseo pubescentibus. Pedibus nigris, genubus, tibia- rum apice, tarsis flavo-rufis, omnino dense griseo pilosis. 298 L. v. Heyden und G. Kraatz: Beiträge ete. Variat: a. macula postica in fasciam dilatata eztus postice angustata; b. antennis pedibus laete flavo-rufis, elytris fusco- brunneis, basi dilute late triangulariter pallida, tomento toto flavo-griseo; ce. ut in b., sed elytris signaturis deficientibus, ex- ceptis macula postica margineque lateral flavo- griseo tomentosis; elytris fuscis, basi, post scutel- lum et margine laterali toto rufo-flavis. Long. 11— 15 mil. — Namagan, quatuor exemplaria in collect. von Heyden. Ad Xylotrechos haec species pertinet, tamen cum nulla valde affinis est. 26. Orina dolens Kraatz: Aeneo-nigra, nitidula, thorace elytris parum angustiore, posterius angustato, lateribus elevatis, elytris parce subtiliter punctatis. — Long. 10 mill. Var.: Olivacea, subcupreola, subtus etiam olivacea. — Namagan. Der Or. nigrina an Länge ziemlich gleich, aber von mehr gleichbreiter Gestalt, das Halsschild namentlich breiter, nach hinten deutlicher verengt. Die Fühler sind ziemlich gestreckt, schlank, schwarz, ebenso die Taster. Der Kopf ist breiter als bei nigrina, ‚in der Mitte bisweilen mit deutlicher Längsfurche fein und ziemlich dicht punktirt. Das Halsschild ist verhältnifsmälsig viel breiter, auch etwas länger als bei nigrina, nach vorn ziemlich stark verengt, nach hinten allmähliger, fast von der Breite der Fld., unregelmäfsig ziemlich fein punktirt, nach den Seiten zu deutlicher, der Seiten- . rand sehr deutlich abgesetzt, die Punkte längs des Seitenrandes nicht erheblich stärker. Die Fld. sind ziemlich gleichbreit, hinten verrundet, ziemlich fein oder fein in Längsreihen punktirt, welche nach den Seiten zu weniger regelmäfsig sind. Die Unterseite ist schwarz, glänzend, ziemlich weitläufig fein punktirt. Drei Ex. von Samarkand. Ein Ex. von Namagan in Hrn. v. Heyden’s Sammlung hat die oben angegebene Färbung. Der Käfer ist in der Deutschen Entom. Zeitschr. 1882, p. 308, aufgeführt, bisher aber unbeschrieben geblieben, da No.60 des Anhanges fortgeblieben, um den Aufsatz abzurunden. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft II.] Weitere Beiträge zur Coleopteren - Fauna des Amur-Gebietes von Major z.D. Dr. L. von Heyden, unter Mitwirkung von Dr. Eppelsheim und E. Reitter. Herr W. Koltze hat auch im vergangenen Jahre wieder reich- haltige Sammelausbeute aus dem Amurgebiete erhalten, deren Bearbeitung er mir freundlichst überliels. Gesammelt wurde von Herrn Louis Gräser, früher Präparator am Hamburger Museum, und von den Herren Fritz und Henry Dörries aus Hamburg. — Die auch in Europa vorkommenden Arten sind mit f bezeichnet. I. Von Nikolajevsk'!). Carabus incompletus Fisch., var. palustris Dej., ein Exemplar. — Chlaenius circumductus Mor. + Anisodactylus signatus Illig. — Amara viatica Mot. — Leirus Fodinae Mhm. — Platysma fugax Mor., seither nur von Port May am Amur bekannt. — Poecilus fortipes Mot. 7 Melanius nigrita F. 7 Cymindis vaporariorum L., var. immaculata Dej. 7 Sphaeridium scarabaeoides L., var. T pictum Fald. 7 Silpha (Necrophorus) investigator Zett. T Pseudopelta (Silpha olim) sinuata F. 7 Ips 4. pustulatus L. 7 Hister unicolor L. — Onthophagus marginalis Gebl. — Aphodius Solskyi Harold, ganz schwarze Stücke. 7 A. haemorrhoidalis L., var. 7 sanguinolentus Hbst., seither noch nicht aus dem Gebiet bekannt. 7 A. ividus Ol., neu für das Gebiet. 7 Buprestis haemorrhoidalis Hbst. — B. strigosa Gebl. 7 Chrysobothris chrysostigma L. + Melanophila acuminata Deg. — M. guttulata Gebl. 7 Adelocera conspersa Gyll. 7 Elater pomorum Hbst. 7 E. basalis Mhm., seltene Art, die auch im Osten Rufslands, am Ural, vorkommt. — E. simillimus Krtz. — Crypto- hypnus litoralis Esch., ein Exemplar dieser grofsen, seither nur von Kamtschatka bekannten Art; ich besitze ein Stück von der Beringstrafse. — Corymbites Baeri Kuschakew., ein Ex. in der Koltze’schen Sammlung; meines Wissens das dritte bekannte Stück. 5) Arten, die schon Deutsche Entom. Zeitschr. 1834, p. 288, erwähnt sind, werden hier nicht aufgeführt. 300 L. v. Heyden: weitere Beiträge Sehr auffallend die sehr stark gelb behaarten Zwischenräume der Decken mit starken, schwarz glänzenden Rippen. 7 Seric. brun- neus L. — Denticollis (Campylus) variabilis Esch. — Cantharis rufa L. 7 Cleroides substriatus Gebl. Pseudonosoderma (nov. gen.) amurense Heyden n. Sp. (Siehe Anhang No. 3.) Zwei Exemplare. 7 Nacerdes coarctata Gebl. SQ. 7 Hylobius piceus Deg. — Cyphus (Attelabus) cyaneus Bohem. 7 Tomicus cembrae Heer. f Acmaeops smaragdula F. — 7 A. septentrionis Thoms., neu für das Gebiet. 7 A. pratensis Laich. — Asemum amurense Krtz. — A. punctulatum Blessig, — Leptura 12 guttata F. 7 Clytus fiyu- ratus Scop. — C. gracilipes Faldm. — Linastica peltoidea Gebl. ll. Von Chinghan (am Fufs des Gebirges). T Bembidion veloz L. (impressum Panz.). 7 Lorocera pili- cornis F. 7 Pseudophonus griseus Panz. $ Acupalpus dorsalis F. T Poecilus lepidus F. 7 Agonum dolens Sablbg. 7 Silpha (Necro- phorus) vespilloides Hbst. — Tritoma antennata Reitt. 7 Anthazia quadripunctata L. — Elater simillimus Krtz. — Denticollis varia- bilis Mot. — Lagria fuscata Motsch. — Epicauta dubia F. 7 Scolytus pruni Ratzb. 7 Clytus ibez Gebl., var. fugitivus Thieme. — C. hircus Gebl. (cuneipennis Krtz., decolor Thieme). — C. gracilipes Fald. — Oryptocephalus pumilio Suffr. — Pachybrachys sericans Suflr. — Leprotes fulva Baly. — Paria variabilis Baly. — Argopus uni- color Mot. Il. Von Blagowestschensk. (Januar, Februar 1834.) Carabus Kruberi Fisch. + Bembidion (Peryph.) Andreae F., var. pictum Fald. — Tachypus semilucidus Mot. — Harpalus obesus Mor. Amara elliptica Heyden n. sp. (Siebe Anhang No. 1.) A. lunicollis Schdte. — Argutor subfuscus Mor. — Poecilus encopoleus Solsky. — Agonum (Tanystola) fallax Mor. Viel grölser und breiter wie bicolor Dej., die Hinterecken des Halsschildes voll- kommen abgerundet. + Metabletus foveatus Geoffr. (punctatellus Dft.). — Apristus striatus Mot. Ein Stück in Sammlung Koltze. — Sacium ptilioides Mot., Mäklin? Seither nur aus Kirghisien bekannt (von Reitter fraglich für diese Art gehalten). — Cyparium sibiri- cum Solsky, ein Ex. dieses interessanten Scaphidiiden besitzt Hr. Koltze. + Cryptophagus 4. maculatus Reitt. Seither nur aus dem zur Coleopteren- Fauna des Amur-Gebietes. 301 Caucasus bekannt. F Atomaria fuscata Schh. Neu für das Gebiet. 7 A. tumulorum Villa, noch nicht vom Amur, aber vom Baikal-See, bekannt. Enicmus alutaceus Reitter n. sp. (Siehe Anhang No. 2.) Corticaria amurensis Reitt. T Melanophthalma truncatella Mhm. f M. similata Gyll. 7 Litargus bifasciatus F. Seither noch nicht östlich vom Ural bekannt. — Tritoma irrorata Reitt. in Anzahl. 7 Nitidula rufipes L., var. f castanea Sahlb. Diese nordeuropäische Art seither noch nicht im Amurgebiet beobachtet. f Omosita colon L. — Meligethes nitidicollis Reitt., japanische Art, neu für Amur. — Laemophloeus Ribbei Reitt. 7 Silvanus unidentatus Oliv. 7 Hister 12 striatus Schrk. — Aphodius Solskyi Harold. Gefleckte und ganz schwarze Stücke; Koltze besitzt ein Exemplar mit gelben Decken und schwarzer Naht. (Berl. Ent. Zeitschr. 1871, p. 251, beschrieben.) 7 Troz cadaverinus Illig. — Poecilonota virgata Mot. ‘Mehrfach gef. F Opatrum sabulosum L. — Cyphoderes japonicus Reitt. Mehrere Jg’ dieses grofsen Bruchiden (Ptinid. olim). Schon aus Ostsibirien bekannt. — Anthicus scapularis Laf. 7 A. ater Panz., vom Amur noch nicht erwähnt. — Epicauta dubia F. — Gronops inaequalis Schb., mehrfach gef. 7 Acalyptus alpinus Villa, neu für das Gebiet. 7 Elleschus infirmus Hbst., var. languidus Faust. (D. E. Z. 1882, pg. 259.) T Amalus scortillum Hbst., eine fast ganz rothe Varietät. Neu für das Gebiet. ?F Lema flavipes Suftr. T Phyllotreta parallela Boield. 7 Chaetocnema concinna Marsh. 7 Ch. aridula Gyll. IV. Chabarofka. Notiophilus impressifrons Mor. — Tachypus semilucidus Mor. T Bembidion (Notaphus) varium Oliv. 7 B. (N.) adustum Schaum. T B. (Leja) lampros Hbst., var. 7 14 striatum Thoms. 7 Tachys globulus Dej. (Oestlich von Syrien seither noch nicht gefunden.) f Dyschirius globosus Hbst. — Steropus aenescens Chaud. In meinem Catal. Käf. Sib. als Melanius aufgeführt. — Stenolophus propinguus Mor. — Argutor neglectus Mor. — A. subfuscus Mor. — Demetrias amurensis Mot. (sibiricus Mor.). 7 Metabletus pallipes Dej. Häufig gesammelt, neu für das Gebiet östlich vom Ural. — Blechrus parallelus Ball. f Helophorus granularis L., 7 affinis Mrsh. (Erichsoni Bach.), F aquaticus L., F Gyllenhali Sahlbg. 7 Heterocerus hispidulus Ksw. 7 Olibrus liquidus Er. 7 Pseudopelta (Thanato- philus) sinuata F. 7 Triplaz elongata Lac., neu für das Gebiet. — Cryptophagus obsoletus Reitt. 7 C. 4. maculatus Reitt. 7 C. Brucki 302 L. v. Heyden: weitere Beiträge Reitt. Seither nur aus dem Caucasus bekannt. 7 C. acutangulus Gyli. + Caenoscelis ferruginea Sahlb., neu für das Gebiet. 7 Lathri- dius variolosus Mhm. 7 Coninomus constrictus Hummel. 7 Mela- nophthalma transversalis Gyll., var. 7 suturalis Mhm. 7 M. gibbosa Hbst. + Omosiphora limbata F. — Epuraea minuta Mäklin. Seither nur aus dem arctischen Sibirien bekannt. — Psammoechus trigut- tatus Reit. } Dermestes lardarius L., var. voraz Mot. 7 Hister eorvinus Germ. Neu für Ostsibirien und Amur. 7 Cetonia aenea 'Gyll., var. daurica Mot. 7 C. aurata L., var. cupreola Krtz. et var. viridiopaca Mot. — C. brevitarsis Lewis, var. nigrocyanea Krtz. + C. marmorata F. f Lampra nobilissima Mhm., ein Ex. 7 Trachys minuta L., + T. nana Hbst., neu für das Gebiet; T. auriflua Solsky. + Throscus orientalis Bonv., neu f. d. Gebiet. f (leroides sub- striatus Gebl. — Cis flavipes Mot. 7 C. reflezicollis Ablle., neu für Asien, der östlichste Fundort war seither Oesterreich. — C. hiero- glyphieus Reitt. — Bolitophagus granulatus Fisch., ein Ex. besitzt Hr. Koltze. — Lagria laticollis Mot. Dunkler, runzeliger punktirt wie bei L. hirta. + Nacerdes (Anoncodes) coarctata Germ., mehrfach in beiden Geschlechtern gefunden. — Sitona amurensis Faust. — Blosyrus falcatus Faust. f Notaris acridulus L. — Dorytomus sub- cinctus Faust. Seither nur ein Typ aus der Stockholmer Museum bekannt. — D. cinereus Hochh., von Faust bestimmt, palst auf die Beschreibung. — Bagous n. sp. oder Collignoni F., aber sehr kurze Rüssel und Beine (von Faust bestimmt). } Acalyptus carpini F., var. sericeus Gyll. + Elleschus infirmus Hbst. — Orchestes fascicu- latus Faust. — O. subbifasciatus Faust. f Amalus scortillum Hbst., wie bei Blagowest., nur helle Stücke, ? besondere Art. 7 Antho- nomus rectirostris L., neu für Ostsibirien und Amur, aus dem Gebiet seither nur von Westsibirien erwähnt. — Cyphus (Attelabus) eyaneus Bohem. + Criocephalus rusticus L. $ Tetropium luridum L. $ Gynan- drophthalma tibialis Brulle, var. tibiis tarsisque anticis solum flavis, ceterum cyaneis. 2 Ex. Seither nur aus Griechenland und Kleinasien bekannt. + Cryptocephalus coryli L., ein Q. — C. (coerulans Marsh.) coerulescens Suffr. — Pachybrachys ochropygus Solsky. — Pachne- phorus sabulosus Gebl. — Phaedon (Sternoplatys) fulvipes Mot. — Argopistes flavitarsis Mot., biplagiatus Mot., suturalis Mot. T Grapto- dera Iythri Aube, neu für das Gebiet, wohl seither mit @. oleracea L. vermengt. } Crepidodera chloris Foudr. Ebenso, mit C. helzines L. vermengt. 7 €. helxines L. +} Phyllotreta exclamationis Thunbg. + P. vittula Redtb., neu für das Gebiet. F Cassida murraea L.— Hispa excisa Krtz., ein Ex. 7 Halycia ocellata L., var. hebraea L. zur Coleopteren- Fauna des Amur - Gebietes. 303 7 H.10. guttata L., var. hololeuca Muls., H. 16. guttata L. 7 Thea 22. punctata L. — Leis azyridis Pall., häufig und in einer Menge Farbenvarietäten 1). — Ithone hezaspilota Hope, var. mirabilis Mot. und die ganz schwarze Varietät nigra Kerville (Ann. France 1884, p. 70) ?). — Epilachna 23. maculata Mot. — Novius limbatus Mot., eine grolse Art mit blaurothen Decken und schwarzer Discoidal- makel. 7 Scymnus suturalis Thunbg. V. Pochrofka. 7 Cicindela hybrida L., var. spinigera Esch. — Megadontus Vietinghovi Adams, ein Ex. — M. canaliculatus Ad., var. careniger Chaud. — Carabus manifestus Krtz., C. Mannerheimi Dej., C. con- ciliator Fisch. 7 Nebria Gyllenhali Schh. — Elaphrus sibiricus Mot. — Tachypus semilucidus Mot. 7 Bembidion (Bracteon) velox L. (impressum Panz.). — B. (Peryphus) dolorosus Mot., ein Stück in Koltze’s Sammlung, seither nur von den Kurilen bekannt. — B. (Eudromus) vitiosum Gemgr. (sibiricum Mot.). — Chlaenius Stschukini Mhm. — Leirus tumidus Mot. 7 Pterostichus (Melanius) vulgaris L. 7 Silpha (Necrophorus) investigator Zett. 7 Cetonia aurata L., var. viridiopaca Mot. 7 Trachys minuta L. — Athous dauricus Mhm. — Cardiophorus vulgaris Mot. — Cantharis (Tele- phorus) melanogastrica Mot., var. pectoralis Mot. — Malachius quadricollis Abeille, in Revue d’Entomologie par Fauvel 1885, p. 5, nach Ex. von der Insel Askold beschrieben, hierher sibericus, den ich D. E. Z. 1834, p. 278, erwähnt. — Gonodera rufipennis Marsh. “+ Scotodes annulatus Esch. T Zonabris florais Pall. (Füsslini Panz.). — Lytta Pallasi Gebl. 7 Silaria brunnipes Muls. Neu für das ganze Gebiet. — Phyllobius fumigatus Schh., F P. pomonae Oliv. 7 Polydrosus ligurinus Schh. — Ptochidius tesselatus Mot. T Trachyphloeus aristatus Gyll. — Pseudocneorrhinus obesus Roelofs. — Hypera Heydeni Cap., stimmt mit dem Typ. meiner Sammlung aus Kjachta. — Gronops inaequalis Schh. — Cleonus (Chromosomus) granulosus Mhm. — Attelabus fallax Sch. — 7 A. coryli L. Stammart mit schwarzem Thorax und zwar die grolse Form var. superans Faust. — A. erythropterus Gmelin. — Brachyta Solskyi Krtz., ein 1) Vergleiche Weise, Bestimmungstabellen edit. II. Mir liegen vor: var. succinea Hope, var. 18. spilota Hope (bei zwei Ex. fehlt Punkt 4), var. conspicua Fald., var. spectabilis Fald. 2) Uebergänge zu nigra: Decken schwarz mit je drei kleinen blutrothen Makeln 2, 1; ein Ex. hat links in der Mitte einen Fleck, rechts ganz schwarz. 304 L. v. Heyden: weitere Beiträge Ex. ganz schwarz, mit rothen Fühlern, Schienen und Tarsen. — Acmaeops anthracina Mhm. 7 Judolia 6. maculata L. t Gaurotes virginea L., var. ruficollis Solsky. 7 Strangalia attenuata L. 7 Crio- cephalus rusticus L. — Semanotus chlorizans Gebl., ein Ex., seltene Art. 7 Clytus rusticus L. 7 Cyrtoclytus capra Germ. — Mono- chammus impluviatus Mot. — Oberea vittata Blessig. T Donacia sparganiü Ahr., neu für Sibirien und Amurland. f Crioceris merdi- gera L. — Labidostomis bipunctata Lac. % Clythra appendicina Lae. Stücke mit fehlendem hinteren Fleck. — Cryptocephalus Mannerheimi Gebl., C. transversalis Suffr., C. pallescens Krtz., 2 typisch, und Var. mit zum Theil schwarzen Beinen, was seither nicht bekannt war. — (. fortunatus Baly. f Pachybrachys probus Weise, seither nur aus Süd-Rufsland erwähnt; P?., den ich für eine schwarze Varietät des sericans Suffr. halte. — Colasposoma dauri- cum Mot. — Entomoscelis orientalis Mot. et var. rufipennis Krtz. + Chrysomela staphylaea L., var. daurica Gebl., dunkler wie sonst, kräftiger punktirt, Ch. aeruginosa Fald. + Gonioctena triandrae Suffr. + Plagiodera versicolora Laich. — Phyllobrotica bisignata Gebl. — Argopistes suturalis Mot. 7 Cassida nebulosa L. 7 €. vittata Villers (oblonga Ill.), neu für Sibirien und Amurland. — Coptocycla amurensis Krtz. f Hippodamia 7. maculata Deg., H. 13. punctata L. 7 Adalia frigida Scheid., var. f hyperborea Payk. + Coccinella transversoguttata Faldm., 7 C. trifasciata L. % Halycia conglobata L., G. (Calvia) 14. guttata L. VI. Permskoe-Mülkı. Tachypus semilucidus Mot. 7 Bembidion (Notaphus) varium Oliv., eine hellere, kleinere Form. 7 Patrobus septentrionis Dej., var. lacustris Mot. + Amara ovata F. (obsoleta Dej.).. f Bradytus apricarius Payk. 7 Hister corvinus Germ. VII. Raddefka. Carabus Billbergt Mhm. VIN. Askold. Carabus Billbergi Mhm. + Hister cadaverinus Hoff, IX. Vladivostok. Hololepta amurensis Rttr. 7 Hister unicolor L. — Cyphus (Attelabus) carbonicolor Mot., var. dorsalis Faust. — Brachyta amurensis Krtz. + Asemum striatum L., var. subsulcatum Mot. — Saperda octomaeulata Blessig. — Cryptocephalus instabilis Baly, var. signaticeps Baly. — Clythrazeloma cyanipennis Krtz. zur Coleopteren- Fauna des Amur- Gebietes. 305 Anhang: Beschreibung der neuen Arten. 1. Amara elliptica Heyden n. sp. Aenea lucida, minuta, elliptica. Capite prope a margine interno oculi striga minuta fortiter impressa, strigaque impressa ante oculos transversa, celerum im- punctato. Antennis rufis, articulis tribus basalibus flavis. Thorace antice angustato, angulis anticis prominulis acutis, lateribus parum rotundatis, angulis posticis acutis, impunctato, puncto piligero ez angulo postico remoto, basi sine ulla striga, medio immar- ginata, ante scutellum strigis nonnullis perminutis longitudinalibus. Elytris basi latitudine thoracis, humeris perparum prominulis, striatis, striis postice profundioribus, stria praescutellari longa, bene accentuata in punctum basalem ocularem desinente. Femoribus nigris, tibüs tarsisque rufis. — Long. 44 mill., lat. 24 mill. Blagowestschensk, non rara. Aus der Verwandtschaft der Amara curta Dej., aber kleiner, erzfarbig, von regelmäfsig elliptischer Gestalt, der Augenpunkt mehr aus den Hinterwinkeln des Halsschildes hervortretend. 2. Enicmus alutaceus Reitt. n. sp. E. transversi valde simtlis, sed parum mujor, magis depressus, alutaceus, opacus, capile brevior, temporibus brevioribus, prothorace magis Iransverso, dense, haud rugose punctato, basi rotundata, in medio viz truncata, elytris elongato-ovalis, subtiliter striatis, strüs subtiliter punctatis, punctis haud transversis, apicem versus subtilioribus, interstitüs latis, plamiusculis, sutura lateribusque nonnunquam parum infuscatis. — Long. fere 2 mill. Dem E. transversus Oliv. sehr nahe stehend, jedoch durch sröfseren flacheren Körper, matte, deutlich hautartig genetzte Ober- seite, kürzeren Kopf, dessen Schläfen kürzer sind als der Durch- messer eines Auges, queres, an der Basis stark gerundetes Hals- schild und fein punktirte Flügeldecken mit breiten Zwischenräumen verschieden. ' Blagowestschensk. Steinen.) 3. Pseudonosoderma (nov. gen. Zopheridarum) Heyden. A genere Nosoderma Sol. differt antennis duodecim articulatis, undecim distinctis, duodecimo incluso in undecimo (in gen. Nosoderma 10 distinctis). Genus Usechus Motsch. e California totum aliter. — Mento transverso quadrato, antice non semicirculari sed rectelineari, angulis anticis rotundatis. Mandibulis supra visibilibus. Labro brevi transverso (non subrectangulari). Oculis supra non visibilibus, planis, rotundis, ad latera thoracis remotis partim obteclis. Epistomate lato brevissimo anlice rotundato. Antennis Deutsche Entomol, Zeitschr. XXIX. Heft II, 20 306 L. v. Heyden: weitere Beiträge etc. brevibus, 3, 4 fere moniliformibus, articulis 9, 10, 11, 12 clavam formantibus. Tarsis ut in gen. Nosoderma. Prosterno inter cozas lateribus perparum elevatis, medio convezo, antice non impresso, basi declivi trifoveolata breve angulatim ezcisa, meso- sterno inter cozas lateribus elevato, metasterno angustiore, lateribus parum elevatis. Pseudonosoderma amurense Heyden n. sp. Nigrum, totum non dense aureo-squamoso-pilosum. Capite lateribus supra oculos fortiter elevato intus in elevationibus utrinque profunde foveolato, fronte parum convexo. Antennis brevibus, articulo primo lato qua- drato, 2° lato brevissimo, minus lato quam primo, tertio secundo duplo longiore lateribus parallelis intus antice rotundato, quarto et quinto brevioribus quam tertio magis moniliformibus, 6, 7, 8 brevio- ribus latioribus, 9 et 10 magnis latissimis antice rectis lateribus posticeque curvatis inde poculi formibus, penultimo cum ultimo late ovali apice perparum acuto, ultimo cum penultimo (11 et 12) fere in unum confuso, articulis 9, 10, 11, 12 clavam latam triarticu- latam formantibus. Thorace cordatiforme (fere ut in N. diabolica Leconte e California, Lacord. Gen. Atlas pl. 49, fig. 3), angulis anticis valde productis acutis, margine antico Lrisinuato, medio bituberculato, lateribus ab angulis anticis ad medium callosum diver- gentibus, deinde abrupte angustatis (antice 33, medio 6, basi 34 mill. latis), angulis posticis obtusis, fere rotundatis; medio impresso, figura magna Iyriformi anlice aperta elevata cincto, intus elevato, breve canaliculato, a callo laterali ad angulos posticos late depresso, inter angulos posticos et callum humeralem impresso, postice tuber- culo instructo. — Elytris supra planis, basi angustata, humeris rotundalis, lateribus parallelis usque ad declivitatem in tuberculo alto eztus vergenti terminatis, deinde decliwibus, angustatis, apice singulo perparum dehiscente, ante apicem utrinque callo minuto; costa abbreviata basali longitudinali e medio baseos elytri singuli, altera ezteriori dorsali magis ad marginem alte elevatam remota duplo longiore alte elevatis, ante declivitatem magis ad suturam remoto callo alte elevato (averso visu quadrituberculatis); dorso et in dechwitati ad suturam seriebus duabus foveolarum fortiter, secunda minus distincte impressis. Corpore toto perparum tuberceulato, tuberculis ad latera elytrorum et in thorace subtus distinctioribus. Subtus tuberculato -scabrosum. — Long. 16 mill. Exemplar unicum e Chabarofka meae collectionis, alterum vidi e Nikolajevsk in coll. Dom. W. Koltze, Hamburgensis. Auf Tafel IV, Fig. 2 ist eine Abbildung des Käfers gegeben. L. v. Heyden: Verzeichnis der von Koltze etc. 307 Das Vorkommen eines Zopheriden im palaearctischen Gebiet ist von hohem Interesse. Die nächst verwandten Nosoderma-Arten kommen an der Westküste Amerikas, in Mexico und Californien vor, und nur eine Art obcordatum Kirby findet sich auf der Ost- küste im Norden, in Neu-Schottland, eine weitere echinatum Guerin in Cuba und N. furcatum Kirsch in Bogota. Die californische N. diabolicum Lec. hat in mancher Beziehung Aehnlichkeit mit der Amurenser Art. Verzeichnifs der von Koltze aus den Amurländern eingesandten Staphylinen. Falagria sulcata Pk. — Bl.!). - fovea Sharp. — Ch. Stilusa minor Epp. n. sp. — Ch. Aleochara sanguinea L. — Bl. - curta Sahlb. — Ch. - nitida Grv. — Bl. Homalota approxzimans Epp. n. sp.?) — Ch. - rudiventris Fauv. i.1. — Ch. - analis Grv. — Ch. - cavifrons Sharp. — Ch. - melanaria Mannh. — Ch. - pygmaea Grv. — Ch. - fungi Grv. — Bl. - orphana Er. — Bl. Dasyglossa prospera Er. — Ch., Bl. Ozypoda ferruginea Er. — Bl. Tachyporus ruficeps Kr. — Ch., Bl. - macropterus Steph. — Ch., Bl. ie - var. Abner Sauley — Bl. Conurus pedicularius Grv. — Ch. = humeralis Epp. n. sp. — Ch. Mycetoporus additus Epp. n. sp. — Bl. 1) Bl. = Blagowestschensk. — Ch. — Chabarofka. — Nice. — Nicolajefsk. — PM. = Permskoi-Muleki. — Pr. —= Pochrofka. — W. = Wladiwostok. 2) Die Beschreibungen der neuen Arten folgen im nächsten Hefte. 20* 308 L. v. Heyden: Verzeichni/s der von Koltze etc. Heterothops nitens Nordm. — Bl. - binotata Grv. — Ch. Quedius fasciculatus Epp. n. sp. — Niec., Ch. Creophilus var. ciliaris Steph. (fulvago Motsch.) — Nice. Leistotrophus var. inauratus Mannh. — Nice. Ocypus fuscatus Grv. — Nice. Philonthus aeneus Rossi — Nic., Ch. -. prosimus Kr. — Ch. - cephalotes Grv. — Ch., Nie., PM. - sordidus Grv. — Ch. - rotundicollis Men. — Pr. - varians Pk. — Nice. - albipes Grv. — Bl. - micans Grv. — PM. = var. gilvipes Er. — Bl. - vernalis Grv. — Ch. Xantholinus ochraceus Gyll. — Ch. Leptacinus batychrus Gyll. — Bl. Cryptobium fracticorne Pk. — Ch. - Koltzei Epp. n. sp. — Ch. Lathrobium var. volgense Hochh. — Ch. E var. luteipes Fauv. — PM. Domene procera Epp. n. sp. — W. Sunius melanopygus Epp. n. sp. — Ch. Paederus littorais Grv. — PM., Ch. Stenus humilis Er. — Bl. - rugosulus Fauv. — Ch. - clavicornis Scop. — Ch. - amurensis Epp. n. sp. — Bl. - morio Grv. — Bl. - crassus Steph. — Bl. - tarsalis Ljungh. — PM. - conformis Epp. n. sp. — Ch. Ozytelus nitidus Grv. — Bl. - rugosus F. — Bl. Ozxyporus var. angularis Gebl. — Pr. Pycnoglypta Heydeni Epp. n. sp. — Ch. Dr. L. v. Heyden. [ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft II.] Coptolabrus Jankowskiü R. Oberthür vom Amur. Ich hatte die Beschreibung eines neuen Coptolabrus für unsere Zeitschrift entworfen, als ich die Abbildung desselben auf Tafel I von Öberthür’s Coleopterorum novitates erhielt, auf welcher er in Figur 1 dargestellt ist. Da dieser kostbare „recueil specialement eonsacre & l’etude des Col&opteres“ sich indessen nur in den Händen weniger Leser befinden dürfte und doch Viele sich für die Caraben interessiren, so lasse ich meine Beschreibung des schönen Käfers hier dennoch folgen: Coptolabrus Jankowskit Oberthür. Niger, capite supra leviter utringue purpurascente, thorace aureo, lateribus subangulato, elytris atrıs, viridi-marginatis, sex- seriatim tuberculatis, tuberculis oblongis, parum elevatis, seriebus 2da, 4ta, 6ta includentibus paullo magis elevatis. — Long. 40 mill. (2.) Patria Vladivostok (rarissime). Eine auffallende, schöne, von den bekannten sehr abweichende Coptolabrus- Art, mit goldenem, an den Seiten einen deutlichen Winkel bildendem Halsschilde und matt schwarzen, glänzend grün gerandeten, nur leicht gewölbten Flügeldecken, mit sechs Reiben nur schwach erhabener, catenulirter Längsstreifen, die Zwischen- räume und der Seitenrand (auf dem keine Spur eines siebenten Streifens bemerkbar ist) mit feinen erhabenen Pünktchen besetzt. Den gröfsten Ex. des Lafossei an Grölse gleich, aber etwas schmäler. Die Taster (des 2) sind ähnlich wie bei longipennis und smaragdinus gebildet, das letzte Glied ist aber etwas weniger erweitert. Kopf und Oberlippe ähnlich wie bei /ongip., letztere vorn mit 6 bis 8 borstentragenden Punkten, ersterer vorn der Länge nach schwach, vor der Einlenkung der Fühler stärker vertieft, ziemlich dicht punktirt, in der Mitte fast glatt, oben mit leichtem Purpurglanz, namentlich in den verflachten Stellen. Der Kinnzahn ist sehr schwach und liegt noch weiter zurück als bei den ver- wandten Arten. Der Thorax ist ganz wie bei Zongip. gebildet, der Seitenrand fast deutlicher abgesetzt, der Winkel an den Seiten deutlich (beim 2), die Oberseite und die umgeschlagenen Seiten goldglänzend, das Prosternum purpurn; die Oberseite ist dicht und fein punktirt, fein gerunzelt, in der Mitte mit einer feinen Längs- linie, die vorn fast verloschen ist. Die Runzeln primärer Streifen auf den Fld. sind wenig stärker als bei Carabus procerulus, lang 310 L.v. Heyden: Notiz über japan. u. amur. Longicornia. gestreckt, beim vierten Streif bei meinem Ex. am kräftigsten, beim sechsten kaum stärker als bei 1, 3 und 5. Die Fld. sind in eine deutliche Spitze ausgezogen, deutlicher als bei longipennis, schwächer als bei Lafossei. Der umgeschlagene Rand der Fld. ist grün, das Abdomen glänzend schwarz. Die Beine sind sehr schlank. Durch den Bau des Halsschildes, die vorgezogenen Spitzen der Fld. ist der Käfer sehr deutlich als Coptolabrus charakterisirt, durch die Sculptur der Fld. scheinbar weniger; da die schwach erhabenen Streifen der Fld. mehr an die echten Carabus erinnern; indessen stimmen dieselben in ihrer Lage genau mit der der erhabenen Pusteln bei Lafossei und smaragdinus überein; dals der secundäre Streif aufserhalb des dritten primären ganz fehlt, ist eine seltene Erscheinung. Drro@etKraatz Notiz über japanische und amurenser Longicornia. Herr Bates giebt in Journal Linnean Society London 1884, Vol. XVIIl, p. 205, einen Catalog der japanischen Bockkäfer mit vielen interessanten Vergleichsnotizen über amurenser Arten. Als Nachträge zu meinen früheren Arbeiten, zum Theil, führe ich an: 1. Zu dem neuen Genus Tozotinus und zu der einzigen Art longicornis Bates gehört Torotus Reini Heyd. (Deutsche Ent. Z. 1879, p. 359) aus Osaka in Japan, den ich als Varietät zu minutus Gebl. stellte. Reini Heyd. (1879) hat die Priorität vor longicornis Bates (1884) aus Oyama (Taf. 1, Fig. 6 sehr gut abgebildet). 2. Zu Aylotrechus hircus Gebl. (1825) wird decolor Thieme 1881 (= cuneipennis Krtz. var. 1879) gezogen, und mit Recht; hircus ist in der Clytus-Monographie von Gory Taf. 12, Fig. 70 ganz kenntlich abgebildet. 3. Der von mir Deutsche Ent. Z. 1884, p. 283, ohne Name erwähnte Monohammide von der Insel Askold ist inzwischen als Apalimna liturata Bates beschrieben und Taf. 2, Fig. 5 abgebildet. 4. Die Saperda-Arten mit erhabener Seitenleiste der Decken, wie 16 punctata Mot. (carinata Blessig), 12 punctata Mot. und metallescens Mot. bilden die Gattung Eutetrapha Bates. Dr. L. von Heyden. [ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft II.] Ein neues Polyarthron aus Persien. Beschrieben von Major z. D. Dr. L. von Heyden. (Hierzu Tafel IV, Fig. 1.) Polyarthron Bienerti Heyden n. sp. (Taf. IV, Fig. 1.) d. Totus rufo-piceus, pedibus perparum dilutioribus, capite thorace- que opacis, elytris nitidioribus. Antennis dimidium corporis super- antibus, 30 articulatis, articulo primo longo 24 mill. pyriformi; 29 minuto, latiore guam longo; tertio longissimo (4 mill.); 4° supra 1 mill. longo, subtus lamella curvata; ceteris superne brevissimis, subtus unoquoque lamella mazima ab imo usque ad summum cur- vata, clavam mazimam curvatam (9 mill. in diametro) formantibus, clava in medio mazima latitudine 2 mill., in basi et ad apicem clavae lamellis sensim angustis, ultimo minuto, articulis inter se intercalatis, ut in „nucumento abietis“. Thorace duplo latiore quam longo, margine antico recto, angulis anticis nullis, supra visu obtusis, lateribus medio spina minuta acuta, angulis posticis postice perparum productis obtusis, supra opaco medio magis laevigato, ruguloso-punctato, medio biimpresso, basi ad angulos parum sinuata; thorace capite pectore longe flavo depresso lanuginosis. Scutello permagno, apice semicirculariter rotundato sparsim fortiter punctato et transversim ruguloso. Elytris in humeris latissimis, simul sumtis 10 mill., humeris rolundatis, ab humeris ad basin angustatis, postice sensim attenuatis, ante apicem simul sumtis 6 mill. latis, elytro singulo rotundato, aupice dehiscente, angulo suturali perparum spinoso. Supra costis tribus magis, binis minus elevatis transversim dense strigosis, interstitüs vermiculato rugosis, punctis impressis intermiztis. Pedibus longis, ommino compressis, femoribus fere linearibus, tibris longitudine femorum, lateribus compressis, supra ommibus cur- vatis, apice dilatatis; tarsis dimidiam partem tibiarum superantibus, articulis apice excisis, utrinque longe spinosis. Palpis longissimis, apice securiformibus. Long. corporis 25 mill. 312 L. v. Heyden: ein neues Polyarthron aus Persien. Exemplaria duo, quorum unum, meae collectionis, ab amico G. de Seidlitz donatum, alterum collectionis donatoris, investigator celeberrimus et botanicus et lepidopterologus Bienert in Persia reperit. Die vorliegende Art, deren Formen, besonders die merkwür- dige Fühlerbildung, die in Worten schwer wieder zu geben ist, am besten aus der Abbildung ersichtlich sind, wurde in zwei Exemplaren von dem Botaniker und Zoologen Bienert auf einer Reise, die er zusammen mit dem Botaniker Bunge, dem Zoologen Grafen Keyserling und dem Mineralogen Goebel unternahm, in Persien gesammelt. Von den beschriebenen 6 Polyarthron ist die persische Art weit verschieden. Uebrigens lasse ich es dahin gestellt, ob alle zu dieser Gattung gehören. Es sind folgende: 1) P. pectinicorne F. aus Senegambien mit 47gliedrigen Fühlern, die vom dritten Gliede an perlschnurförmig sind und jedes zwei lange divergirende Lamellen aussendet. 2) P. aegyptiacum Guerin. Aegypten. Nur das @ bekannt mit 16 Fühlergliedern. 3) P. barbarum Lucas. Algier. 2 1858, g' 1866 beschrieben. — Lucas sagt von dem g' aus Tuggurt, dafs er 22 mill. lang ist und nennt ihn oblongum, crassum supra pallidum, antennarum articulo primo crasso, obconico, 2° lato brevi, reliquis numerosis, adpressis, bipectinatis. 4) P. unipectinatum White. Africa oceid. 20gliedrige Fühler. 5) P. Desvauzi Fairm. von Boussada in Algier „antennes pectinees, plus longues que la moitie du corps. 25 mill. — Corselet tres brillant, &lytres plus mates, angles anterieurs et posterieurs pointus; sur le disque une elevation triangulaire tres-lisse.“ 6) P. Komaroffi Dohrn, Stett. Ent. Zeitschr. 1885, p. 64, von Merw in Turemenien. Long. 16 mill. — Pallide testaceo -flavescens, oculis nigris exceptis, antennarum artieulis inde ab tertio non distinete flabellatis, sed coli instar contortis. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft II.] Zwei neue Labidostomis- Arten. Beschrieben von Ja TWneinsve! 1. Labidostomis subfasciata Weise: 2 Viridi-aenea, sat nitida, subtus sat dense albido-pubescens, antennis basi inferne la- broque testaceis, fronte impressa, crebre punctata, vertice canalicu- lato, substrigoso-punctato, prothorace conveziusculo, evidenter punc- tato, interstitüis subtilissime punctulatis, angulis posticis modice prominulis, subreflezis, elytris crebre punctatis, rufo-testaceis, puncto humerali fasciaque transversa in medio nigris. — Long. 9.5 mill. Durch Farbe und Zeichnung der Fld. an Clytra laeviuscula Ratz. erinnernd, aber etwas breiter als diese, metallisch grün, mit bläu- licher Beimischung, oben ziemlich glänzend, unten verhältnilsmälsig dicht weils behaart, weniger glänzend. Fühler kurz, die Hinter- ecken des Halssch. nicht erreichend, das erste Glied kräftig, die folgenden drei Glieder kaum halb so dick, unter sich gleichbreit, alle vier düster röthlich gelbbraun, das erste und zweite oberseits schwärzlich, vom fünften Gliede an sind die Fühler stark gesägt, schwarzblau. Kopf nur auf dem zum Scheitel aufsteigenden Rande des grolsen, aber nicht tiefen Stirneindruckes behaart, dicht punk- tirt, Mandibeln und Taster schwarz, Oberlippe röthlich gelb, Kopf- schild quer vertieft, in leichtem Bogen ausgerandet, in der Mitte kaum bemerkbar vorgezogen, die Aulsenecken abgerundet; die Ver- tiefung zwischen den Augen wird oben von einer mälsig tiefen Bogenlinie begrenzt, welche in der Mitte eine schwache Längsrinne bis an den Hinterrand des Scheitels aussendet. Halssch. gewölbt, überall deutlich, ziemlich dicht punktirt, die Hinterecken mälsig aufstehend, Schildchen schwarzgrün, vorn dicht punktirt und be- haart, hinten glatt und kahl. Fld. rothgelb, dicht punktirt, einige Punkte zu kurzen, leichten Querrunzeln verbunden, ein Punkt auf der Schulter und eine breite Querbinde auf jeder schwarz. Diese Querbinde liegt mit dem grölseren Theile vor der Mitte, ist innen etwas breiter als auflsen, am Vorderrande ausgerandet, am Hinter- rande nicht besonders scharf begrenzt, leicht zackig; sie beginnt dieht neben der deutlich hervortretenden Punktreihe an der Naht 314 J. Weise: zwei neue und reicht ziemlich bis zum Seitenrande, von dem sie ungefähr ebenso weit, wie innen von der Naht entfernt bleibt. Das Thier wurde von Herrn Leder im Kaspi-Meer-Gebiet bei Hamarat gesammelt. 2. Labidostomis Reitteri Weise: Nigro-coerulea vel viridi- coerulea, subtiliter alutacea, subopaca, subtus parce albido-pubescens, antennis basi inferne labroque testaceis, fronte impressa, vertice canaliculato, prothorace convexo, plus minusve punctato, angulıs posticis acutiusculis, refleris, elytris crebre subtiliter punctatis, flavo- testaceis, puncto humerali maculaque magna dorsali nigris. — Long. 5.0—6 mill. Mas: Capite magno, fronte late minus profunde ezcavata, clypeo profunde emarginato, emarginatione in medio subrotundato- producto, mandibulis validis, pedibus anticis elongalis, femoribus incrassatis, prothorace sat nitido. Im Körperbau einer kleinen azillarıs Lac. am ähnlichsten, von der nahe verwandten limbafa Lac. nach der Beschreibung durch geringere Gröfse (der Unterschied beträgt 3 mill.), feinere Punk- tirung, sowie die bedeutend schärferen, etwa rechtwinkeligen Hinter- ecken des Thorax, die röthlichgelbe Oberlippe und die Vertiefung der Stirn verschieden. g' dunkelblau oder grünlichblau, die ziemlich matten Fld. bräunlich oder röthlichgelb, ein Schulterpunkt und eine grolse Längsmakel auf jeder einzelnen schwarz. Kopf grols, Scheitel gewölbt, sparsam fein punktirt, dazwischen äufserst fein gewirkt und punktulirt, mit scharfer Mittelrinne, vorn ziemlich steil zu einer weiten, mäfsig tiefen Grube abfallend, welche beinahe die Stirnbreite einnimmt und kräftig runzlig punktirt ist; Kopfschild tief ausgeschnitten, dreizähnig, der mittlere Zahn breit, abgerundet, der Seitenzahn etwas länger, spitz; Oberlippe lebhaft rothgelb, vorn schwach ausgerandet; Mandibeln grofs, pechschwarz. Fühler am Grunde rothgelb, nur die Oberseite des ersten Gliedes dunkel, dieses lang und dick, Glied 2 kurz, kugelig, 3 schmal, kaum länger als 2, ziemlich eylindrisch, nach der Basis etwas verengt, 4 ebenso, aber länger als 3, die folgenden Glieder breit, stark gesägt, schwarz- violett. Halssch. dem der azillaris ähnlich, aber an den Seiten stärker gerundet, doppelt so breit als lang, stark gewölbt, glänzend, zerstreut und fein punktirt, nur in dem Quereindrucke hinter dem Vorderrande und vor dem Hinterrande zahlreicher und stärker. Schildehen dicht punktirt, an der stark verschmälerten Spitze ab- gestutzt, mit einer erhabenen, fast glatten Mittellinie. Fld. etwa dreimal so lang als das Halssch., fein gewirkt, nur ziemlich dicht Labidostomis - Arten. 315 fein punktirt, fettig glänzend; der Schulterpunkt klein, scharf be- grenzt, die Makel nimmt das mittlere Drittel (beim 2 die mittlere Hälfte) der Fld. ein, bleibt von der Naht nur durch einen schmalen, vom Aufsenrande durch einen breiteren Streifen der Grundfarbe getrennt und ist vorn und hinten gerundet, mälsig scharf begrenzt. Die Vorderbeine sind sehr lang und stark, Schenkel dick, vor der Spitze schnell verengt, so dals hier eine kleine, zahnartige Ecke entsteht, Schienen stark gebogen; die Mittel- und Hinterbeine sind bedeutend kürzer und dünner, mit gebogenen Schienen. Das Weibchen ist durchgängig stärker punktirt, auch auf dem Halssch. weniger glänzend, das Kopfschild ist bei ihm nicht tief gerundet-ausgeschnitten, die Stirngrube kleiner, der Scheitel nie- driger, die Vorderbeine nur wenig länger als die vier Hinterbeine, alle mit gebogenen Schienen. Bei Lenkoran von Herrn Leder gesammelt und mir von meinem Freunde Reitter mitgetheilt, nach welchem ich die hübsche Art benenne. Leptosonyx hirtus Weise n. sp. Apterus, parce flavo-setosus, brunneus, ventre obscuriore, capite parce punctato, nitidulo, fronte longitudinaliter ezcavata, prothorace Iransverso, parum Convezo, apice truncato quam basi haud angustiore, lateribus subrotundatis, angulis obtusiusculis, disco sat crebre punc- tato, nilidulo, scutello semicirculari; elytris abbreviatis, creberrime sat subtiliter punctatis, subopacis; mesosterno brevissimo. — Long. 8 mill. Mongolei, Ili (v. Semenow). Die oben genannte Gattung, welche ich bei der Uebersicht über die europäischen Gattungen der Galerucae, die demnächst im 4. Hefte des 6. Bandes der Naturgeschichte der Insecten Deutsch- lands veröffentlicht werden wird, von der bisherigen Gattung Galeruca abtrenne, lälst sich leicht an den geschlossenen Hüft- gruben der Vorderbeine, den bedornten, aber nicht mit einer Filzsohle versehenen Tarsen und den einfachen Klauen erkennen. Der Typus der Gattung ist Galeruca silpkoides Dalm. aus dem südöstlichen Rufsland, aufserdem gehört dazu die sehr ähnliche G. costipennis Kirsch. !) von Krasnowodsk und die habituell be- deutend abweichende oben beschriebene Art. 1) Kraatz, Monatsblätter 1880, p. 164. 316 J. Weise: Leptosonyxz hirtus Weise n. sp. Dieselbe hat ungefähr die Körperform von Arima marginata Fabr., indem die nach hinten stark verbreiterten Fld. abgestutzt sind und die drei letzten Abdominalsegmente nicht bedecken. Un- geflügelt, mit verwachsenen Fld., überall nicht dicht mit aufstehenden, kurzen, ziemlich starken, gelblichweilsen Haaren besetzt, daher von rauhem Ansehen, dunkel röthliehbraun, Hinterbrust und Abdomen ziemlich pechbraun; fast matt, nur Kopf und Halssch. etwas glän- zend. Kopf verhältnifsmälsig grols, mit schwach gewölbten Augen, zerstreut, wenig fein punktirt, zwischen der Fühlerwurzel breit und stark rinnenförmig vertieft, fast ausgehöhlt, darüber auf der wenig gewölbten Stirn nur eine breite, seichte Längsvertiefung. Fühler mit den drei letzten Gliedern die Basis des Halssch. überragend, verhältnilsmälsig schlank, Glied 1 beinahe so lang als die folgenden‘ drei Glieder zusammen, Glied 3 kaum länger als 4, aber etwas länger als 2, die folgenden unter sich gleichlang und ziemlich gleichbreit, jedes einzelne mit längeren, abstehenden Haaren besetzt. Halssch. quer-viereckig, die Seiten in der Mitte schwach gerundet, fast parallel, nach vorn etwas weniger als nach hinten gerundet- verengt, mit stumpfen Ecken, der Vorderrand ziemlich geradlinig abgeschnitten, oder nur unmerklich ausgeschweift, der Basalrand in der Mitte deutlicher ausgebuchtet, die Scheibe ziemlich flach, nur an den Seiten schnell abfallend, mäfsig dicht, kräftig punktirt, mit Spuren einiger Eindrücke, die eine nach vorn dreieckig er- weiterte Mittellinie undeutlich emporheben. Schildchen beinahe halbkreisförmig, punktirt. Fld. bedeutend feiner als das Halssch., aber äulserst dicht punktirt, an der Naht ein schmaler, leicht er- höhter Streifen, der sparsamer punktirt ist. Die Seulptur der drei letzten, unbedeckten Rückenringe und der Unterseite besteht in sehr flachen, grolsen Punkten, welche durch undeutliche Querrunzeln verbunden sind. Die Hinterbrust ist sehr kurz, so dals die grofsen Hinterhüften wenig von den Mittelhüften entfernt sind, von dem ersten Bauchringe schiebt sich ein grolser, fast viereckiger Zipfel zwischen die Hinterhüften. Beine ziemlich schlank, die Mittel- schienen, wie bei allen mit Galeruca verwandten Arten, mit deut- lichem Enddorne, das erste Tarsenglied lang, das zweite kaum halb so lang, das dritte noch kleiner, alle drei gleichbreit, unten mit Dörnchen besetzt, Klauen stark und lang, durchaus einfach. J. Weise. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft II.] Die Anthaxien der Cratomerus- Gruppe von Ludwig Ganglbauer in Wien. 1’ Die Stirn ohne grübchenartige Vertiefung, höchstens seicht ein- gedrückt, deutlich behaart. 2’ Die Stirn mit längerer abstehender Behaarung. 3’ Aufsenseite der Vorderschenkel des g' mit einem purpurgoldigen Spiegelfleck oder mit einem purpurgoldigen Streifen längs des Innenrandes. Die letzten Fühlerglieder des g' mit rother Innenecke. Letztes Abdominalsegment des 2 an der Spitze ausgerandet. 4’ Die nabelpunktigen Netzmaschen des Halsschildes fliesen auf der Scheibe querrunzelig einander. Anthazia hungarica Scop. (cyanicornis Fabr.). g. Grün, die Vorderhüften und ein spiegelglänzender Flecken auf den Vorder- schenkeln purpurgoldig. Die Fühler blau, ihr Wurzelglied grün, ihre letzten zwei Glieder mit rother Innenecke. Halsschild in der Mitte der Scheibe mit zwei mehr oder minder scharf gezeichneten schwarzen Längsbinden. Hinterschenkel stark verdickt. Sämmtliche Schienen in der Mitte etwas erweitert und deutlich gezähnelt. ©. Der Kopf, mit Ausnahme des blaugrünen Scheitels, die Seiten des Halsschildes und die Unterseite purpurgoldig. Die Fühler, die Beine und die Flügeldecken blau oder blaugrün. Halsschild mit einer grünen Mittelbinde und jederseits derselben mit einer breiten schwarzblauen Längsbinde. Q var. sitta Küst. Wie das g' gefärbt, der Halsschild und die Unterseite gewöhnlich goldgrün. Spiegelfleck der Vorderschenkel mehr oder weniger verloschen. Caucasus. Long. 10— 15 mill. Südl. Mitteleuropa, Südeuropa, Algier, Kleinasien, Caucasus. Anthazia Eugeniae n. sp. d\. Grün, ein Spiegelfleck auf den Vorderschenkeln, nicht aber auch die Vorderhüften, purpur- goldig. Die Fühler grün, ihre Glieder schon vom vierten oder fünften an mit rother Innenecke. Halsschild mit zwei mehr oder minder scharf gezeichneten schwarzen Längsbinden, die durch einen breiteren Mittel-Zwischenraum getrennt sind als bei hungarica. Hinterschenkel nicht verdickt, die Schienen in der Mitte etwas erweitert und deutlich gezähnelt. 318 L. Ganglbauer: die Anthaxien Q. Der Kopf, mit Ausnahme des blaugrünen Scheitels, die Seiten des Halsschildes und die Unterseite, mit Ausnahme der blaugrünen Vorderbrust, purpurgoldig. Die Fühler, die Beine und die Flügeldecken blau oder blaugrün. Halsschild mit einer blaugrünen, grünen oder grüngoldigen Mittelbinde und jederseits derselben mit einer ziemlich breiten schwarzblauen Längsbinde. 2 var. Thalia Gglb. Aehnlich wie das g' gefärbt, goldiggrün. Die Fühler blaugrün, der Halsschild mit zwei schwarzen Längs- binden, die Naht der Flügeldecken schwärzlich. Long. 8—9 mill. Smyrna, Amasia. 4' Die nabelpunktigen Netzmaschen des Halsschildes fliesen auf der Scheibe nicht ineinander. Anthazia Bonvouloiri Abeille.e g. Grün, die Vorderseite der Vorderschenkel mit einem purpurgoldigen Streifen längs des Innenrandes. Die Fühler blaugrün, die Innenseite ihrer zwei oder drei letzten Glieder roth. Halsschild ohne dunkle Längsbinden. Hinterschenkel nicht verdickt. Die Schienen in der Mitte nur schwach erweitert und schwach gezähnelt. 2. Grün, die Fühler blaugrün, der Halsschild mit zwei un- deutlich begrenzten, blaugrünen Längsbinden, die Flügeldecken an der Naht und an den Seitenrändern blau. Long. 9—12.5 mill. Algier, Lambessa, Bona, Teniet-el-Had. 3’ Vorderschenkel des f ohne purpurgoldigen Spiegelfleck. Fühler einfarbig. Letztes Abdominalsegment des @ an der Spitze nicht ausgerandet. Halsschild auch auf der Scheibe mit groben und hier quer- runzelig ineinander fliefsenden Netzmaschen und zwischen den- selben überall mit groben Nabelpunkten. Flügeldecken dicht rauh-runzelig punktirt. Anthazia sponsa Kiesw. g. Grün, zwei Längsbinden auf dem Halsschilde schwarz, die Fühler blaugrün, das Schildchen dunkel- grün oder schwarz, der oberste Theil des Scheitels, die Naht und die Seitenränder der Flügeldecken häufig blauschwarz oder schwarz. 9. Purpurgoldig, der Scheitel, zwei Längsbinden auf dem Halsschilde und das Schildehen schwarz, die Flügeldecken grün, die Vorderbrust blau oder blaugrün. Q var. Adaliae Gglb. In der Färbung mit dem 4 überein- stimmend. Long. 7.5— 38.5 mill. Athen, Smyrna, Adalia, Külek, Eli- sabethpol. Z der Cratomerus - Gruppe. 319 5 Halsschild auf der Scheibe mit feinen querrunzelig ineinander fliefsenden Netzmaschen, zwischen denselben geglättet und mit feinen Nabelpunkten. Flügeldecken dicht runzelig punktirt, die unregelmälsigen Querrunzeln geglättet. Anthazia nupta Kiesw. g‘. Grün, der Halsschild mit zwei schwarzen Längsbinden und goldgrünen Seiten. Q wie das JS gefärbt, aber mehr goldgrün. Q var. Aglaia Gglb. Der Kopf goldgrün, der Halsschild mit schmalem, grünem Mittelstreifer, zwei breiten blauschwarzen Längs- binden und rothgoldigen Seiten. Das Schildchen und die Flügel- decken blau, die Unterseite grün, die Fühler und Beine blaugrün. Smyrna (Collect. Plason). Long. 7—S mill. Türkei (Kiesenwetter), Smyrna. 2' Die Stirn nur kurz behaart. Anthazia Krüperi n.sp. Halsschild auffällig kurz und breit, vorn gewölbt, an den Seiten stark gerundet erweitert, innerhalb der Hinterecken seicht eingedrückt, auf der Scheibe, sowie an den Seiten mit nicht ineinander flielfsenden, nabelpunktigen Netzmaschen. Flügeldecken sehr dicht rauh-runzelig punktirt. Durch die Form des Halsschildes von allen Antbaxien dieser Gruppe verschieden. g' unbekannt. 2. Grün mit Goldschimmer, die seicht der Länge nach ein- gedrückte Stirn rothgoldig, zwei Längsbinden auf dem Halsschilde und das Schildchen schwarz. Letztes Abdominalsegment mit stark aufgebogenen Seiten und einem kleinen dreieckigen Ausschnitt an der Spitze. Long. 6 mil. Smyrna. Ein von Dr. Krüper gefangenes in der Sammlung des Sectionsrathes Türk. 1’ Die Stirn grübchenartig vertieft, nicht oder kaum behaart. Vorderschenkel des gZ ohne Goldfleck, letztes Abdominal- segment des Q ausgerandet. - 6” Von breiterer Gestalt, Halsschild ohne deutlichen Quereindruck vor der Basis, seine Seiten gerundet. Die nabelpunktigen Netz- maschen auf der Scheibe des Halsschildes mehr oder weniger querrunzelig ineinander fliefsend. Hinterschenkel des g' nicht verdickt. Anthazia scorzonerae Friv. &. Grün, der Halsschild mit zwei schwarzen Längsbinden, zwischen denselben und oft auch an den Seiten rothgoldig. Die Flügeldecken gegen die schwärzliche Naht und gegen die Basis und den Seitenrand häufig blaugrün oder blau. 320 L. Ganglbauer: die Anthazien der Cratomerus-Gruppe. Q2 ebenso gefärbt wie das dJ.. ® var. Euphrosyne Gglb. Die Stirn, der Halsschild und die Unterseite rothgoldig, der Scheitel und zwei Längsbinden auf dem Halsschilde blauschwarz, das Schildchen, die Flügeldecken, die Vorderbrust, sowie die Fühler und Beine blaugrün. Amasia. Long. 7.5—9 mill. Thessalien, Macedonien, Amasia. 6' Von schlankerer Gestalt, Halsschild vor der Basis jederseits quer- eingedrückt, an den Seiten wenig gerundet, vor den Hinterecken jederseits eingezogen. Die Netzmaschen auf der Scheibe des Halsschildes nicht ineinander fliefsend, Hinterschenkel des sehr stark verdickt. Anthazia diadema Fisch. &. Dunkler grün, die Stirn, der Halsschild und die Unterseite mit Goldschimmer, der Halsschild mit undeutlich begrenzten schwarzen Längsbinden. Die Brust und die Ränder der Bauchsegmente mit dichter, anliegender, weilser Behaarung. ® (? divina Reiche). Die Stirn, die Seiten des Halsschildes und die Unterseite dunkler rothgoldig, der übrige Körper dunkel- grün, der Halsschild mit zwei schlecht begrenzten schwarzen Längsbinden. Long. 7.5—8 mill. Südrufsland, Caucasus, Cypern (Marseul). Mit Anthazia diadema Fisch. ist jedenfalls nahe verwandt!) der von Dr. Kraatz (Deutsche Ent. Zeitschr. XX VI. Bd., 1882, p.314) nach einem einzelnen Q' aus Samarkand beschriebene, mir unbekannte: Cratomerus fariniger Kr. „Oblongus, subnitidus, viridis, pectore segmentorumgque basi fari- nosis. — Long. 8 mill. Mas: Femoribus posticis incrassatis. Von oben gesehen einem grünen Cratomerus cyanicornis ziem- lich ähnlich, aber auf der Unterseite die Brust und die Anfänge der Hinterleibssegmente mit dichter, weilser, farina-artiger Behaarung besetzt. Der Kopf dicht punktirt, in der Mitte leicht eingedrückt. Halsschild und Flügeldecken wie bei cyanicornis gebaut.“ 1) Cratomerus fariniger Kraatz ist der grölsten diadema an Gröfse gleich, das Halsschild mit deutlicheren Nabelpunkten, also weniger fein pupktirt, ohne jede Spur von schwarzen Längs- binden, die Fld. hinten weniger deutlich verengt als bei diadema g}, die Behaarung der Brust und der Bauchsegmente viel diehter und stärker als bei dieser Art. Dr. G. Kraatz. [ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft II.] Beitrag zur Kenntnils der Pselaphiden- Fauna von Valdıvia, von Edm. Reitter in Mödling bei Wien. Zweiter Theil !). (Hierzu Tafel II, Fig. 1— 15.) Nachstehend beschriebene Pselaphiden übergab mir Hr. Hans Simon in Stuttgart zur wissenschaftlichen Verwerthung, mit der Erlaubnifs, mir die Unica behalten zu dürfen, wofür ich denselben meinen verbindlichsten Dank ausspreche. Sie wurden, wie das Material meines ersten Artikels, von seinen Cousinen Elsbeth und Elfride Kindermann in der Umgegend von Valdivia mit dem Insektensiebe gesammelt. Uebersicht der Chilenischen Aplodea- Arten. I. Fühler in beiden Geschlechtern verschieden gebildet, bei dem g! die fünf letzten Glieder vergröfsert und innen theil- weise gezähnt. A. Stirngrübehen in der Mitte zwischen den Augen ge- legen »tosAaR >20... adumbrata R. B. Stirngrübchen swisöllen dem Norderinde der Augen ge- legen. a. Mittelschenkel in der Mitte ihrer Unterseite mit einem Zähnchen . . EIER NEIN A inülaIR: b. Mittelschenkel einfich TE NER Aa Pobliipalpahs BR: Il. Fühler mit dreigliederiger Keule, diese in beiden Ge- schlechtern gleichgebildet, einfach. A. Einfarbig, gelbroth, oder nur Kopf und Abdomen etwas dunkler. a. Grölser, Augen klein, die zwei vorletzten Fühlerglieder fast so lang als breit . . . . . castanea Bl. b. Kleiner, Augen grols, die zwei derbeleigien Fühlerglieder quer N 2 „u9lanantt, OLD BT WISS NBEISheihae"R. 1) Der erste Theil ist in der Deutschen Ent. Zeitschr. 1883, pag. 47 —54 enthalten. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXIX. Heft II. 21 322 E. Reitter: Beitrag zur Kenntnifs B. Schwärzlichbraun, Flügeldecken roth, a. Flügeldecken mit ganzem Naht- und halbem Rücken- streifen . nn nenn... Soaldiviensis Bl. b. Flügeldecken nur mit einem Nahtstreifen ..” cosmoptera Bl. Aplodea cosmoptera Blanch. ist mir unbekannt. Aplodea Elsbethae Reitt., von der mir nun mehr Material vorliegt, hat in beiden Geschlechtern einfache Fühler, was ich bei der Beschreibung der Art noch nicht anzugeben vermochte. 1. Aplodea adumbrata n. sp. Major, ferruginea, antennis pedibusque parum dilutioribus, palpis testaceis, abdomine elytrisgue piceis, his macula magna triangulari in angulo externo sito rufo- testacea, capite thorace perparum angustiore, elytris thorace in femina sesgqui, in mare plus sesqui longioribus, subtiliter punctatis, siria suturali et stria dorsah dimidiata profunde impressis, tibüs inler- medis leviter curvatis, intus apice dense breviterque cihatis. — Long. 2.5 mill. Mas: Antennarum articulis quinque ultimis magis incrassalis, articulo 7 latitudine parum longiore, 8 transverso, haud latiore, 9, 10 valde transversis, praecedente fere duplo latioribus, sensim majoribus, ultimo magno, ovato, intus basi excavato bidentatoque; abdomine valde angustato. Taf. II, Fig. 1. Eine durch ihre Gröfse und Färbung ausgezeichnete Art. Der Kopf ist sammt den Augen so lang als breit und wenig schmäler als der Halsschild und so wie dieser sehr einzeln, spärlich und höchst fein punktulirt, fast glatt. Die zwei Stirngrübchen sind deutlich und befinden sich zwischen den Augen. Die Seitengrübchen des Halsschildes sind kaum gröfser als die Stirngruben. Flügel- decken fein punktirt, braun oder schwärzlich, die äulseren Hinter- ecken breit, braungelb gefärbt, so dafs die dunkle Färbung ein gemeinschaftliches Dreieck bildet, dessen Spitze das Ende der Naht erreicht. Beim Z sind die Flügeldecken viel länger mit deutlicher Schulterbeule. Das Abdomen ist beim 2 gerundeter, beim Z zur Spitze rasch verengt. Die Fühler des 2 haben dieselbe Länge, sind jedoch etwas dünner, Glied 1 ist etwas dicker als die nächsten, 2—6 ist so lang als breit, 7 wenig länger, 3 etwas kürzer als breit, 9, 10 verbreitert, 9 schwach, 10 stärker quer, das Endglied breiter, gröfser, kurz eiförmig. der Pselaphiden- Fauna von Valdivva. 323 2. Aplodea spinula n. sp. Nigra, untennis, pedibus elytris- que rufo-testaceis, palpis dilute flavis, capite thorace vix angustiore, foveohis frontalibus parvulis, prothorace haud transverso, foveolis tribus parum majoribus, elytris thorace sesqui longvoribus, strüs profundis, suturali integra, dorsali dimidiata, subtiliter punctulatis, abdomine nigro-piceo, femoribus intermedüs subtus in utroque sezu unispinosis, tibiis intermediis levissime curvatis,. — Long. 2 mill. Mas: Antennarum articulis quinqgue ultimis majoribus, articulo septimo praecedente fere duplo latiore, latitudine parum longiore, intus apice oblique truncato, octavo subquadrato parum minore, nono decimoque valde transversis, sensim latioribus, intus dentatim productis et ciliatis, ultimo magno, ovato, intus basi leviter excavalo, pone basin unidentato. Taf. II, Fig. 2. Schwarz, Abdomen braun, Fühler, Beine und Flügeldecken bräunlichroth, fein anliegend behaart. Kopf merklich länger als breit und sammt den Augen kaum schmäler als der Halsschild, sehr fein, vorn dichter punktirt. Clypeus schwach der Länge nach vertieft. Die Stirngrübchen befinden sich zwischen dem Vorder- rande der Augen. Halsschild viel feiner, erloschener, spärlicher punktulirt, fast glatt. Flügeldecken wenig deutlicher punktirt, beim g etwas länger. Mittelschenkel beim g' mit einem scharfen spitzigen, beim @ mit einem etwas stumpferen Zähnchen in der Mitte der Unterseite. Mittelschienen schwach gebogen. Bei den selteneren @ sind die Fühler wenig kürzer, dünner, Glied 3—8 klein, so lang als breit, die zwei nächsten doppelt breiter, Glied 9 schwach, Glied 10 stärker quer, das Endglied grols, länglich eiförmig. Bei dem g sind die Hüftenhänge der Mittelbeine an der Spitze etwas eckig verlängert und ihre Basis mit einem haarfeinen, langen Dörnchen bewaffnet. 3. Decarthron verticicornis n.sp. Testaceum, pilis sub- erectis minus dense vestitum, antennis crassis, articuis 1 parum incrassalo, subcylindrico, latitudine longiore, 2 incrassato, trans- verso, primo latiore, introrsum angustato, 3—8 parvulis transversis, 9 valde incrassato, elongato, subtus excavato, irregulari, ultimo crasso, novo parum latiore, subcylindrico, apice rotundato; capite latitudine vie longiore, vertice elevato, antrorsum in medio horizon- taliter cornuto, margine antice simplici, foveohs frontalibus parvulis; prothorace glabro, capite viz latiore, foveolis sat magnis subaequa- hbus, elytris thorace sesgui longioribus, stria suturali integra, dorsali 26: 324 E. Reitter: Beitrag zur Kenntnis dimidiata, basi trifoveolatis, supra distincteque punctulatis, abdomen segmentis dorsalibus sublaevibus, striolis.abdominalibus brevissimis, tertiam disci partem includentibus, tibüs fere simplieibus. — Long. 1.4 mill. Taf. II, Fig. 3. Ein einzelnes g' aus Valdivia, durch die merkwürdige Fühler- bildung von allen Arten sehr verschieden. Uebersicht der bekannten Bryazis- Arten aus Chili. I. Zwischen dem Naht- und Dorsalstreifen der Flügeldecken befindet sich an der Basis ein (drittes) Punktgrübchen. A. Die Augen befinden sich in der Mitte des Seitenrandes, die Schläfen hinter denselben sind lang. Fühler einander ziemlich genähert. (Die S mit monströser Kopf- und Fühlerbildung.) l. Weibchen (2): Stirn gewölbt, Balh mit 2 BSTE EIN era Palpen dunkel rue. ® RE 220.2... Approzimans. Stirn flach gedrückt, An und "ich punktirt, ohne Scheitelgrübchen, Palpen gelb . . . . . puncticeps R. 2. Männchen ($): Stirn in der Mitte mit einer kleinen elliptischen Erhaben- heit, jederseits neben den Augen mit tiefer Quergrube. Die letzten Fühlerglieder verbreitert, die Basalglieder einfach Wis Prada lnaib be 2200. puncliceps R. Stirn mit 4 flachen, durch eine Que und Längsfurche geschiedenen Höckern, vorn mit einem horizontalen Hörnchen, erstes Fühlerglied cylindrisch, das zweite stark verbreitert, quer, die Endglieder einfach monsirata. B. Die Augen befinden sich an den Seiten des Hintenkopfes, die Schläfen sehr kurz. Fühler gewöhnlich von einander entfernt. 1. Kopf mit Scheitelgrübehen. Erstes Rückensegment einfach. a. Stirn mit einer oder ohne Querfurche. & Kopf deutlich punktirt, die Scheitelgrübchen von den Augen entfernt stehend. Die Scheitelgrübchen grofs, zwischen dem Vorderrande der Augen gelegen, Kopf, wenigstens beim g\, ohne @Querfurche. Fühler etwas genähert, Vorderrand der Stirn in ein Höckerchen ausgezogen, Labrum grols, der Pselaphiden- Fauna von Valdivia. 325 verlängert. Die beiden Wurzelglieder der Fühler Srolsgungt@verdickt'.) Ma Ben 3 enllinasuta. Die Scheitelgrübchen klein, zwischen denn ee der Augen gelegen, Kopf lang, dicht punktirt, die Querfurche deutlich, tief, gebogen, fast in der Mitte des Kopfes gelegen. Fühler einfach . . . longiceps. ß. Kopf kaum punktirt, die Scheitelgrübchen den Augen genähert. T Rothgelb, Kopf schwarz. Fühler gedrungen, nach innen lang behaart, beim g' mit drei grolsen keulenförmigen Endgliedern, Stirn mit zwei grolsen länglich elliptischen, an den Seiten des Kopfes befindlichen Gruben, die jederseits 4 des Kopfes in Anspruch nehmen . . . .. validicornis. Kopf und Fühler in beiden Geschlechtern ziemlich gleichmälsig gebildet. Fühler schlank, mit grolsem eiförmigen Endgliede, Stirn ziemlich viereckig, vorn ohne Bangeniatterk mit einfachen Scheitel- Srubchensarser L. 2.20. Kindermanni R. 17T Rostroth- oder an die Flügeldecken heller. Kopf etwas länger als breit, vorn der Länge nach NEIN RE RE EN NE Nie S07040NS. Kopf sammt den Augen etwas breiter als lang, ohne Längseindruck, die Querfurche vorn in drei Grübchen aufgelöst, vor dem mittleren beim d' mit einem kleinen, plättchenartigen, vorstehenden kiockerchen as ur. en noprgeciara, b. Stirn mit zwei Querfurchen. Beide Stirnfurchen sind gerade; die hintere, zwischen dem Vorderrande der Augen gelegene, ist tiefer. Scheitelgrübchen klein, von den Augen abgerückt, dem Hinterrande der zweiten Stirnfurche sehr ge- nähert. 0:09 1a akeid ie Ybrfossifrons R. Die vordere Stirnfurche ist fein, strichartig vertieft, nach innen gebogen, die hintere ist breit und flach, zwischen den Augen gelegen, die Scheitelgrübchen befinden sich in der hinteren Querfurche und berühren fast die Augen . . . Eee uhumidula. 2. Kopf ohne Scheitelgrübchen. Ersteh Rückensegment jeder- seits an der Basis mit einem Höckerchen . . bituberculata. 326 E. Reitter: Beitrag zur Kenntni/s Il. Zwischen dem Naht- und Dorsalstreifen der Flügeldecken befindet sich an der Basis kein (drittes) Punktgrübchen. A. Kopf ohne deutliche Scheitelgrübehen . . . . chilensis R. B. Kopf mit Scheitelgrübchen. 1. Die Stirnfurche am Vorderrande des Kopfes ist in der Mitte nicht unterbrochen. Fühler schlank, Oberseite glänzend, spärlich behaart. a. Kopf mit zwei Grübchen. Stirn abgeflacht, die Querfurche vorn tief und gerade, nach innen erweitert. Stirn leicht convex, die Querfurche vorn fein, einfach. 2. ! b. Kopf mit drei Grübchen, das mittlere etwas mehr nach vorn gerückt und kleiner . . . . . . fripunctata. valdiviensis R. 2. Stirnfurche am Vorderrande des Kopfes tief, an den Seiten verbreitert, in der Mitte eingeschnürt und nahezu unter- brochen. Fühler gedrungener, Oberseite wenig glänzend, ziemlich dicht behaart, rothgelb, Kopf und das erste Rückensegment schwärzlich . . . . . 2.2... Jarvata. 4. Bryazis approzimans n.sp. Nigro-fusca, antennis pedibus elytrisque rufis, palpis obscuris, capite transverso, sublaevi, sulca antica tenus brevi, temporibus longis, foveolis frontalibus inter antennas sitis, sat magnis, ab oculis distantibus, antennis subapprozi- matis, sat brevibus, prothorace capite vix latiore, haud punctato, foveolis magnis-fere aequalibus, elytris basi tripunctatis, stria suturali integra, dorsali dimidiata, abdominis segmento primo dorsali secundo vie evidenter longiore, striolis basalibus brevissimis, fere tertiam disci partem includentibus. — Long. 1.3 mill. Taf. II, Fig. 4. Ein einzelnes 2 aus Valdivia. 5. Bryazis puncticeps Reitt. Deutsche Ent. Zeitschr. 1883, pg. 51, Taf. I, Fig. 10. 2. Der Kopf des bisher unbekannt gewesenen J' ist jenem des 2 wenig ähnlich, der Scheitel ist erhöht, in der Mitte mit einer kleinen rundlichen, erhabenen Fläche, zu beiden Seiten mit tiefer querer Grube, oben wenig deutlich punktirt. Die Mittelschienen sind gegen die Spitze verdünnt, innen an der letzteren mit einem nach innen gerichteten, kräftigen Sporne. Der Kopf des g' wird auf Taf. I], Fig. 5 zur Veranschaulichung gebracht. der Pselaphiden- Fauna von Valdivia. 327 6. Bryazis monstrata n. sp. Piceo-testacea, abdomine obscuriore, brevissime subpubescens, capite latitudine longiore, fronte inaequali subquadrinodosa, margine antica in medio tenuiter cornuta, labro antice producto, antennis approximatis, longiusculis, articulis duabus basalibus incrassatis, primo cylindrico, secundo subtriangulari, inaequali, angulis rotundatis, supra leviter ezcavato ; prothorace capite viz latiore, sublaevi, haud transverso, foveolis subaequalibus parum profunde impressis; elytris thorace fere duplo longioribus et latioribus, subtilissime punctulatis, basi trifoveolatis, siria suturali integra, dorsali dimidiata, abdomine segmento dorsali primo conspicuo secundo viz evidenter longiore, striolis basalibus quartam segmenti longt- tudinem aequantibus, tertiam disci partem includentibus. — Long. 1.5 mill. Taf. II, Fig. 6. Ein einzelnes f. Die Füfse sind einfach. Auf der beigegebenen Figur ist der linke Fühler in normaler Stellung, der rechte von der Seite gesehen dargestellt. 7, Bryazis nasuta n. sp. Picea, antennis palpis pedibus elytrisque rufo-testaceis, capite thorace perparum angustiore, oculi magni, temporibus nullis, fronte fortiter bifoveolata, antice haud transversim sulcata, margine antica dentatim subproducta, labro valde prolongato, antennis gracilibus, sat approzimatis, articulis duobus basalibus incrassatis, oblongis, prothorace obsolete punctu- lato, foveolis sat magnis subaequalibus, elytris plus sesqui longioribus, basi trifoveolatis, foveolis punctiformibus, stria suturali integra, dorsali dimidiata, supra subtilissime punctatis, abdominis segmento primo conspicuo dorsali secundo parum longiore, striolis basalibus postice leviter divergentibus, tertiam segmenti longitudinem aequan- tibus, tertiam partem disci includentibus; trochanteribus intermedüs spinulosis, pedibus gracılibus, femoribus tibiisque posticis tenuibus, basi angustis. — Long. 1.3 mill. Taf. II, Fig. 7. Ein einzelnes g. Die Palpen sind schlanker als bei den anderen Arten, ihr letztes Glied lang oval. 8. Bryazis longiceps n. sp. Picea, antennis pälpis pedibus elytris abdomineque subtus rufo-testaceis, antennis elongatis, articulo ultimo elongato-ovato, capite thorace haud angustiore, latitudine longiore, dense punctato, antrorsum rotundatim producto, sulco trans- versim arcuato, ante medium sito, profunde insculpto, foveolis frontalibus parvis ab oculis distantibus, prothorace parce viz perspicue punctato, foveolis sat magnis subaequalibus, elytris thorace fere duplo longioribus, obsolete punctulatis, basi punctatim trifoveolatis, stria 328 E. Reitter: Beitrag zur Kenntnifs suturali integra, discoidali dimidiata, abdominis segmento primo perspicuo dorsali secundo parum longiore, striolis basalibus apice divergentibus, fere terliam segmenti longitudinem aequantibus, quartam disci partem includentibus. Trochanteribus intermediis apice spinosis, tibüs intermedüs apice intus leviter dentatim productis. — Long. 1.3 mill. Taf. II, Fig. 8. Das 2 ist mir unbekannt. 9. Bryazis validicornis n. sp. Rufo-testacea, capite obscuro, supra tenuiter griseo-pubescens, antennis sat brevibus, articulis tribus ultimis fortiter incrassatis, capite Iransverso, tempo- ribus nullis, prope oculos utrinque fovea valde magna, oblonga profunde excavata, margine laterali ante oculos subdentata, pro- thorace capite vir latiore, obsoletissime vie evidenter punctato, foveolis haud magnis subaequalibus, elytris thorace fere duplo longioribus, basi punctatim trifoveolatis, stria suturali integra, discoidali dimidiata, abdominis segmento primo conspicuo dorsali secundo duplo longiore, striolis basalibus guartam segmenti longitu- dinem aequantibus, fere tertiam disci partem includentibus. Metasterno impresso, trochanteribus intermedüs tenuiter spinosis, libüs inter- medis apice intus calcaratis. — Long. 1.2 mill. Taf. II, Fig. 9. Ich besitze zwei Q\, wovon eines von den Fräulein Kindermann, das andere von Riehl gesammelt wurde. Das letztere befand sich unter dem beibehaltenen Namen in der Haag’schen Sammlung. 10. Bryazis Kindermanni Reitt. 1. c. pg. 5l. — Siehe Tara Bei der Beschreibung dieser Art lag mir blofs ein d' vor; das Q ist dem g' ganz ähnlich, etwas gedrungener und das End- glied der Fühler kürzer. Um Valdivia nicht sehr selten. ll. Bryazis simulans n. sp. ARufo-testacea, elytris paullo dilutioribus, capite latitudine parum longiore, fronte subquadrata, sulco anlice tenwi, foveolis frontalibus oculis sat approximalis pro- funde impressis, fronte antice longiludinaliter impressa, temporibus fere nullis; antennis sat brevibus, articulo ultimo magno, ovato, prolhorace transverso, laevi, foveolis magnis subaequalibus, elytris subliliter parce punctatis, basi trifoveolatis, foveolis punctiformibus, stria suturali integra, discoidali dimidiata, abdominis segmento primo perspicuo dorsali secundo longiore, striolhs basalibus postice der Pselaphiden- Fauna von Valdivia. 329 divergentibus, plus tertiam segmenti longitudinem superantibus, vix tertiam disci partem includentibus. — Long. 1.3 mill. Mas: Tibüs intermediis intus in medio angulatis. — Taf. 11, Fig. 10, 10a. Ein einzelnes Q' von Valdivia, den Br. Kindermanni ähnlich, aber einfarbig, und durch den Längseindruck am vorderen Theile des längeren Kopfes sofort zu unterscheiden. 12. Bryaszis praeclara n.sp. Ferruginea, nitida, antennis, palpis, pedibus elytrisque testaceis, capite thorace viz angustiore, nitido, oculis mediocribus, temporibus parvulis, antice subtrifoveolato, ante foveolam medium tuberculo subcristato elevato parvo instructo, foveolis verticis minutis, oculam approzimatis, antennis sat gracilibus, prothorace laevi, foveolis magnis subaequalibus, elytris vix distincte punclulatis, thorace fere duplo longioribus, basti Irifoveolatis, foveolis punctiformibus, stria suturali integra, discoidali dimidiata, callo humerali distincto, abdominis segmento primo conspicuo dorsali secundo parum longiore, striolis basalibus brevissimis, vir lerliam partem disci includentibus. — Long. 1.2 mill. Taf. II, Fig. 12. Nur ein nicht wohl erhaltenes Z aus Valdivia. 13. Bryazis bifossifrons Reitt. l.c. pg. 50. Taf. I, Fig. 9. Mas: Metasterno impresso, tibiis intermediis inlus in medio paullo magis dilatatis et magis dense pubescentibus. Das bisher unbekannt gebliebene g' unterscheidet sich nur wenig von dem anderen Geschlechte. 14. Bryazis humidula n. sp. Aufa, capite thorace vix angustiore, leviter transverso, antice linea antrorsum arcuata distincta, sulcoque transverso inter antennas obsolete impressis, foveolis frontalibus oculis approzximatis, antennis gracilibus, pro- thorace laevi, foveolis sat magnis subaequalibus, elytris thorace fere duplo longioribus, parce, obsoletissime punctatis, basi trifoveo- latis, foveolis puncti-formibus, stria suturali integra, discoidalı dimidiata, abdominis segmento primo conspicuo dersali secundo longiore, striolis basalibus quartam segmenti longitudinem aequan- tibus, plus quartam partem disci includentibus. — Long. 1.2 mill. Taf. II, Fig. 13. Ein einzelnes Stück, das ein g' zu sein scheint, an dem ich aber keine Auszeichnung bemerke. 330 E. Reitter: Beitrag zur Kenntnifs 15. Bryazis bituberculata n. sp. Nigra, antennis palpis pedibus elytrisque rufo-testaceis, antennis gracilibus, articulo ultimo mayno, ovalo, in mare longiore, capite laevi, sulco frontali brevi, late. subfoveolato, foveolis verticis nullis, temporibus brevissimis, thorace sublaevi, capite vir latiore, foveolis sat magnis subaegqua- bus, elytris thorace plus sesqui longioribus, foveolis basalıbus tribus punctiformibus leviter impressis, stria suturali integra, dorsali dimidiata, abdominis segmento primo conspicuo dorsali secundo duplo longiore, bası prope laleribus utringue tuberculo parvo, in mare magis elevato instructo, striolis basalibus postice divergentibus, tertiam segmenti longitudinem aequantibus, plus tertiam disci partem includentibus. — Long. 1.5 mill. Mas: Metasterno excavato, trochanteribus intermedüs breviter subtiliterque spinosis, tibüs intermediis apice intus breviter calcaralis, posticis magis curvatis. Es liegen mir 5 Ex. vor. 16. Bryazis valdiviensis Reitt. l.c. pg. 50. Taf. I, Fig. 8. Als Ergänzung meiner angeführten Beschreibung sei erwähnt, dals die Kopfbildung bei den einzelnen Geschlechtern eine etwas verschiedene ist. Bei dem 2 ist der Kopf leicht convex, die Quer- furche am Vorderrande gleichmälsig vertieft; bei dem g' ist der Kopf vorn abgeflacht, die Querfurche vorn gerade, in der Mitte stärker nach innen erweitert. Auf Taf. U, Fig. 14 wird der männliche Kopf abgebildet. 17. Bryazis tripunctata n.sp. Mit B. valdiviensis fast in allen Stücken übereinstimmend, nur zeigt der Kopf zwischen den Frontalgrübchen noch ein Drittes, welches etwas kleiner ist, als die andern. Schwarz, Fühler, Palpen und Beine gelb, Flügeldecken roth. Es liegt mir nur ein einzelnes @ vor; ich kann demnach nicht beurtheilen, ob das dritte Stirngrübchen als Artcharakter sich bewähren wird. 18. Bryazis larvata n. sp. Rufo-testacea, dense subtilissime pubescens, capite nigro, abdominis segmento primo dorsali fusco, antennis sat breviusculis, articulo ultimo ovato, in mare longiore, capite thorace in femina vix, in mare fere latiore, fronte ante apicem fransversim sulcata, sulco extus dilatato, in medio constricto, fere interrupto, in mare pone sulcam medio transversim foveolata et foveola magis dense puberula, foveolis lateralibus distinctis sat der Pselaphiden- Fauna von Valdivia. 3al parvis, prothorace parce obsoletissime punctato, foveolis sat magnis subaequalibus, elytris thorace plus sesgqui longioribus, siria dorsalı dimidiata, suturali integra, basi inter striam haud foveolata, ab- dominis segmento primo conspicuo dorsali secundo longiore, striolis brevibus, viz tertiam disci partem includentibus. — Long. 1.2 mill. Mas: Capite majore, fronte paullo magis conveza, antice pone sulcam transversam in medio foveola dense pubescente. — Taf. 11, Fig. 15. Das Z' unterscheidet sich vom 2 einzig durch die etwas ab- weichende Sculptur des gröfseren Kopfes und durch das gröfsere letzte Fühlerglied. Valdivia; ziemlich häufig. 19. Pseudoplectus trimiiformis n. sp. Oblongus, [erru- gineus, nitidus, subpubescens, antennis thoracis basin haud attingen- tibus, articulis duabus basalibus leviter incrassatis, latitudine parum longioribus, 3—8 parvulis, leviter transversis, 9, 10 transversis, sensim magis latioribus, ultimo magno, ovato; capite suboblongo, thorace viz angustiore, anlice sulcis duabus postice subfoveolatis et abbreviatis, antice convergentibus et connezis profunde impressis, vertice postice in medio breviter oblongim striato, prothorace sub- cordato, latitudine parum longiore, coleopteris valde angustiore, foveolis basalibus magnis cum sulco tenui connezis, sulco utrinque inter foveolam tenuissime brevissimeque uniplicato; elytris thorace plus sesqui longioribus, apice sensim parum latioribus, stria suturali integra, discoidali valde abbreviata, inter striam foveolatis, callo humerali distincto, abdomine segmentis dorsalibus subaequalibus, duabus primis basi breviter bistriolatis, striolis quartam disci partem includentibus, pedibus gracilibus. — Long. 1 mill. Ein einzelnes d'. Uebersicht der Chilenischen Sagola- Arten. I. Flügeldecken reichlich einhalbmal länger als der Halsschild. a. Kopf sehr klein, die Schläfen hinter den Augen ver- schmälert, Halsschild herzförmig, an den Seiten keinen Winkel bildend, in seiner gröflsten Breite nur so breit als die Basis der Flügeldecken, Abdomen vom vierten Dorsal- ringe an verschmälert, Fühler dünn und schlank, alle Glieder mindestens so lang als breit . . . microcephala R. b. Kopf etwas breiter, die Schläfen nach hinten schwach erweitert mit abgerundeten Winkeln, Halsschild etwas 332 E.Reitter: Beitrag zur Kenntnifs der Pselaphiden-Fauna etc. quer, herzförmig, an den Seiten einen stumpfen Winkel bildend, in seiner grölsten Breite etwas breiter als die Basis der Flügeldecken, Abdomen vom dritten Dorsal- segmente an verschmälert, Fühler kürzer, die drei vor- letztentiGlieder.iqueri‘ "rin usLı0ı MAR Nr us Telfridae. II. Flügeldecken kaum oder wenig länger als der Halsschild. Kopf schmäler als der Halsschild, die Schläfen hinter den Augen erweitert, mit abgerundeten Winkeln, Hals- schild herzförmig, an den Seiten nicht winkelig, breiter als die Basis der Flügeldecken, diese mit ganzem Naht- und zwei abgekürzten Dorsalstreifen, zwischen dem Naht- und ersten Dorsalstreif mit 1—2 Punktgrübchen; Abdomen vom vierten Gliede an verengt. . . brevipennis. 20. Sagola Elfridaen.sp. Ferruginea, subtilissime pubescens, antennis pedibus elytrisque apice dilutioribus, capite thorace angu- stiore, temporibus magnis, parallelis, angulo postico ezterno rotun- dato, antennis thoracis basin superantibus, articulis tribus ultimis transversis; prothorace leviter transverso, subcordato, lateribus medio subangulato, subtilissime punctato, ut in microcephalo sculpturato, elytris thorace sesgui longioribus, apice sensim dilatatis, stria suturali integra, dorsali profunde impressa abbreviata, inter striam suturalem et dorsalem breviter serialim punctatis, cum abdomine viz perspicue punctatis. — Long. fere 2 mill. Ein einzelnes 2. Der Entdeckerin dieser Art, dem Fräulein Elfrida Kindermann, zu Ehren benannt. 21. Sagola brevipennis n. sp. Aufo-testacea, subtilissime pubescens, capite thorace angustiore, temporibus magnis, poslice sensim dilatatis, angulis apice extus rotundatis, antennis thoracis basin atlingentibus, sat brevibus, articulis tribus penultimis leviter transversis; prothorace cordato, vier transverso, lateribus haud angulato, viz evidenter punctato, ut in microcephalo sculpturato, elytris thorace vix longioribus, apice sensim dilatutis, deplanatıs, stria sulurali integra, dorsalibus duabus abbreviatis, inter striam suturalem et primam dorsalem punctatim foveolato, dorso cum ab- domine subtilissime minus perspicue punctulatis. — Long. 1.8 mill. Ein einzelnes dg'. [ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft II.] Abbildungen und Bemerkungen zu wenig sekannten Pselaphiden - Gattungen mit Beschreibungen neuer Arten. Von Edm. Reitter in Mödling bei Wien. ‘ (Hierzu Tafel II u. III, Fig. 16 — 55.) Sintectodes diversipalpus n. sp. Opacus, testaceus, sub- squamuloso-pubescens, untennis dimidio corporis longiludine, sat robustis, articulis 2—8 sublransversis art.3 quadrato, tribus ultimis majoribus clavam formantibus, articulis 9, 10 quadratis, leviter conicis, ultimo magno, subovato; capite inter oculos bifoveolato, prothorace cordatim globoso, subtilissime confertim punctato, basi prope lateribus utringue foveolato; elytris thorace latioribus et perparum longioribus, subtilissime confertim punctatis, leviter bica- rinatis, abdomine late marginato-reflexo, segmento conspicuo dorsali primo secundo parum breviore, obsolete tricarinato, segmentis ceteris simplicibus. — Long. 2 mill. Mas?: Tibüs anticis arcuatis, femoribus tibiisque anticis intus dense albido ciliatis. — Taf. Il, Fig. 20: Maxillartaster. Ceylon. In meiner Sammlung. Wie ich bereits in meiner Syst. Einth. der Pselaph., Brünn 1881, hervorhob, unterscheidet sich die Gattung Sinteetodes m. von Tmesi- phorus durch die Maxillartaster, dessen Glieder aufsen keine spitzigen Anhänge besitzen, und durch das ungekielte Mesosternum. In diese Gattung gehört, wie ich glaube, Tmesiphorus crassicornis Sharp -und T. princeps Sharp aus Japan. Sharp’s japanische Raphitreus- Arten sind jedoch echte Tmesiphorus. Marellus biscrensis Reitt., Verh. zool.-bot. Ges., Wien, 1884, p. 81. — Algier: Biskra. — Taf. II, Fig. 16. Eine Art dieser Gattung war bisher nicht abgebildet. Raffray hat seiner Zeit in der Rev. et Mag. d. Zool. 1877, Pl. 3, Fig. 8 u. 15 nur die Form der Maxillartaster und der Fühler zur Veranschau- lichung gebracht. x 334 E. Reitter: Abbildungen und Bemerkungen Metopias Gory. Die gegenwärtigen Arten dieser Gattung zerfallen in zwei natürliche Gruppen, welche, meiner Ansicht nach, generisch ab- getrennt werden, sollten. Die erste Gruppe ist sofort an der kurzen, kaum sichtbaren Behaarung des Körpers, den seitlich mit dornartigen Fortsätzen bewaffneten Halsschild, die spitzig vor- tretenden Schulterbeulen, das an den Seiten sehr schmal abgesetzte Abdomen, an der Form der Fühler, wovon das erste Geilselglied viel kürzer ist als das zweite, die längeren und dünneren Palpen, die schlankeren Beine und Tarsen ete. zu erkennen. Bei der zweiten Gruppe ist der Körper dicht zottig behaart, Halsschild und Schulterhöcker unbewehrt, die Flügeldecken haben keine Rippen, sondern einen ganzen Sutural- und einen abgekürzten Rücken- streifen, das Abdomen ist seitlich breit gerandet und aufgeworfen, die Fühler haben ein langes erstes Geilselglied, die Palpen sind kürzer und gedrungener, die Beine robuster, die Tarsen plumper ete.. In die zweite Gruppe gehört der Metopias curculionides Gory, auf den diese Gattung gegründet wurde; für die erste schlage ich vor, den Gattungsnamen Metopiozys einzuführen. Zur Gattung Metopias Gory gehören nachfolgende Arten: 1. M. eurculionides Gory (Cayenne), 2. pacificus Westw. (Brasil.) und 3. elongatus Schauf. (Amazonia). M. curculionides und elongatus zeichnen sich durch ihre Gröfse (4 mill.) aus; pacificus hat nur eine Länge von 2 mill., eine gedrun- gene Gestalt, der Halsschild ist kugelig mit grober, wenig dichter Punktirung. Aufserdem kenne ich noch folgende zwei neue Arten: Metopias hirtus n.sp. Castaneus, dense fulvo-pilosus, antennis corporis longitudine, articulo secundo valde elongato, 3, 4, 6, 7 parvulis, subquadratis, 5 parum longiore, capite anlice canali- culato, vertice bifoveolato, prothorace capite parum latiore, sub- globoso, basin versus paullo magis angustato, longitudinaliter trisulecato, ante basin sulco transverso impresso, elytris thorace latioribus et plus quam sesqui longioribus, apice sensim dilatatis, vir evidenter punctulatis, stria suturali integra, discoidali dimidiata profunde impressis, abdomine lateribus late marginato-reflexo, pedibus robustis, femoribus clavalis, tibiis posterioribus subrectis, anlicis dilatatis, extus curvalis, supra carinatis, inlus ante apicem obsolete unidenticulatis. — Long. 2.7— 2.8 mill. Taf. II, Fig. 17. Die Behaarung ist dieht und lang, aber nicht wollig, der Glanz der Oberseite wird nur durch sie wenig beeinträchtigt, der Scheitel zu wenig gekannten Pselaphiden- Gattungen etc. 399 zeigt an seinem Hinterrande eine feine Granulirung, der Hals- schild einzelne feine Punkte auf seiner Scheibe. Die Augen sind klein. In wenigen Exemplaren von Hrn. Ingenieur Lothar Hetschko in Blumenau, Süd-Brasilien, aufgefunden. Metopias aglenus n. sp. Castaneus, antennis palpis pedibus- que dilutioribus, dense velutinus, subopacus, abdomine subnitido, antennarum articulo 2 elongato, tertio duplo longiore, 3, 4, 5 lati- tudine parum longioribus, 6— 10 transversis, 7 contiguis parum latiore, 9, 10 majoribus; capite thorace indistincte angustiore, oculi nulli, fronte antice tenuiter canaliculato, vertice biimpresso, pro- thorace haud transverso, trisulcato, sulco transverso ante basin impresso, elytris thorace latioribus et fere sesqui longioribus, stria suturali integra sat tenui, dorsali valde impressa dimidiata, abdomine ferrugineo, viz velutino, subglabro, late marginato-reflezo, femoribus parum clavalis, tibüs posterioribus indistincte arcuatis, apicem versus magis dilatatis, anticis dilatatis, arcualis, intus ercavatis, pone basin obtuse subangulatis. — Long. 1.5 mill. Diese kleine blinde Art lebt in Sao-Paolo bei einer Ameise, welche Hr. Professor Dr. Gust. Mayr als neu und einem besonderen Genus angehörend bezeichnete. Ich habe diesen ausgezeichneten Käfer der Liberalität des Hrn. Hans Simon in Stuttgart zu ver- danken. Zur Gattung Metopiorys m. gehören nachfolgende Arten: M. belli- cosus Westw. (Brasilien), traberculatus Schauf. (wahrscheinl. Ama- zonia), Reichei Schauf. (Amazon.), longipennis Schauf. (Santarem), subcarinatus Schauf. (Santarem) und nachfolgende Art: Metopioxzys gladiator n. sp. Rufa, antennis pedibusque dilutioribus, palpis testaceis, subglabra, nitida, capite thoraceque alutaceo-opacis, illo canaliculato, vertice apice bipunctato, rostro valde elongato, temporibus magnis, apicem versus parum dilatatis, ‘collo brevi, constricto, antennis longitudine corporis valde super- antibus, introrsum subtiliter longe ciliatis, articulis oblongis, penultimo singulatim transverso, prothorace capite indistincte latiore, obtuse bicarinato, utringue unispinoso, pone sulco transverso antebasali bigibboso, elytris thorace latioribus et sesqui longioribus, apicem versus magis dilatatis, sublaevibus, callo humerali spinoso, stria suturali tenuiter impressa, pone spinam humeralem carinulato, dorso in medio haud evidenter cristato, abdomine tenuissime marginato, apice vulde angustato, conmico, segmentis duobus ultimis dorsalibus 396 E. Reitter: Abbildungen und Bemerkungen subcompressis, pedibus longissimis, femoribus clavatis, tibüs poste- rioribus subrectis, anticis leviter dilatatis. — Long. 2.5— 2.7 mill. Data. Ricrzle. Mit Reiche und longipennis verwandt, von beiden durch den matten, hautartig sculptirten Kopf und Halsschild und die Form der Fühler, aufserdem von dem ersteren durch den langen Dorn der Schulterbeule und vom letzteren durch die Scheitelpunkte des Kopfes unterschieden. Blumenau in Brasilien, von Hrn. Lothar Hetschko entdeckt und zahlreich gesammelt. Euphalepsus!) longicornis n. sp. Rufo-castaneus, palpis tarsisque testaceis, supra pilosus, antennis elongatis, articulis 3— 8 subquadratis, singulis latitudine fere paullo longioribus, clava tri- articulata, articulis duobus penultimis oblongis; capite suborbiculato, thorace indistincte angustiore, oculi magni, callo antennarii distincto, verlice foveola impressa; prothorace viz transverso, antrorsum angustato, parce subtiliter punctato, elytris cum abdomine ovatis, valde convezis, parce subtiliter punctatis, siria suturali tenui integra, dorsali prope humeros abbreviata, basi transversim subcarinulalis, quadrıpunctatis, abdomine brevi, pedibus sat elongatis. — Long. 1.5 mill. Mas: Tibiis intermediis intus prope medio dentatis. — Taf. 11, Fig. 19. Kleiner als E. globipennis m. aus Mexico, mit dünneren Fühlern; von E. ovipennis m. aus Brasilien durch dünnere und längere Fühler, schlanke Beine und das deutliche Scheitelgrübchen unterschieden. Der Schulterhöcker setzt sich nach hinten (nicht ganz bis zur Mitte der Flügeldecken) als feines, aulsen von einem Längsstriche begrenztes Fältchen fort. Berlara crassipalpis Rittr., Verh. d. zool.-bot. Ges., Wien 1832, p. 236. — Batavia. — Taf. III, Fig. 21: Maxillartaster; Fig. 22, 23: das Endglied der Maxillartaster von zwei anderen Richtungen aus gesehen. Berdura ezcisula Rttr., Deutsche Ent. Zeitschr. 1883, p- 36. — Westindien. — Taf. Ill, Fig. 24: Maxillartaster. Batrisus (Syrbatus) mirabilis n. sp. Rufus aut castaneus, griseo-pilosus, sublaevibus, antennis gracilibus, prolhorace haud 1) Verh. d. zool.-bot. Ges., Wien, 1884, p. 378. zu wenig gekannten Pselaphiden-Gattungen etc. 337 iransverso, sulco medio longitudinali nullo, elytris thorace parum longioribus, valde convezis, basi trifoveolatis, foveolis.punctiformibus, stria dorsali nulla, callo humerali haud conspicuo, humeris rotun- datis, supra viz punctatis, abdomine tenue marginatis, sublaevis. — Long. 1.5 mill. Mas: Capite thorace latiore, inflato, supra valde inaequali, fronte fortissime ezcisa, lateribus postice valde dilatatıs et dentato- elevatis, margine antica retrorsum cornuta, cornu valido, subdepresso; clava antennarum subquinque- articulata. Fem.: Capite simplice, thorace haud latiore, subtransverso, untice ruguloso, postice fere laevi, inter oculos bifoveolato, vertice medio oblongim subdepresso, antennarum clava triarticulata, articulo septimo contiguis parum longiore. — Taf. Ill, Fig. 25 J. Mit B. coronatus Westw., clypeatus Reitt. und phantasma Reitt. verwandt, durch kleinere Körperform und durch die Bildung des Kopfes beim g' sehr verschieden. Von Herrn Lothar Hetschko bei Blumenau (Süd -Brasilien) zahlreich gesammelt. Dicentrius Merkli Reitt., Verh. d. zool.-bot. Ges., Wien, 1879, p. 536 (Pselaphus); Syst. Einth. der Pselaph., Brünn, 1882, p. 192 (Dicentrius m.). — Bulgarien. — Taf. III, Fig. 26: Maxillartaster. Imtempus punctatissimus n.sp. Oblongo-ovalis, leviter con- vezus, ferrugineus, opacus, subtihiter confertim punctatus, capite ihorace parum angustiore, oculis lateralibus magnis, fortiter granu- latis, fronte breviter bicanaliculata, canaliculis antice conjunctis, multifoveolatis, antennis crassis, thoracis basıin superantibus, clava magna, incrassata, triarticulala; prothorace transverso, trifoveo- lato, lateribus rotundato, pone medium subangulato, elytris thorace latioribus et sesqui longioribus, stria suturali integra, discoidali nulla, basi arcuatim biimpressis , impressionibus punctatim bifoveolatis; abdomine convezo, lateribus sat late marginato, segmentorum striols basalibus distinctis, sat elongatis. — Long. 1.4 mill. Taf. III, Fig. 27. Manilla; in meiner Sammlung. Die Gattung Imtempus m. wurde in der Syst. Einth. d. Pselaph., Brünn, 1882, p. 195 beschrieben. Bythinoplectus foveatus Reitt., Deutsche Ent. Zeitschr. 1883, p. 37. — Westindien. — Taf. III, Fig. 28. Dalmodes rybazoides Reitt., Verh. d. zool.-bot. Ges. 1882, p- 383. — Mexico. — Taf. IIl, Fig. 29. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXIX, Heft II. ; 22 338 E. Reitter: Abbildungen und Bemerkungen Physoplectus armipes Raffray, Rev. d’Entom. 1882, p. 57 (Euplectus); Reitt., Syst. Einth. d. Pselaph. 1832, p. 197 (Physo- plectus). — Taf. III, Fig. 30: Thorax. Adalmus velutinus n.sp. Dilute rufus, oblongus, nitidulus, dense pubescens, subvelutinus, capite thorace angustiore, haud trans- verso, subtilissime rugulose punctato, oblique biümpresso, nullo modo rostrato defleco, tuberculis frontalibus evidentis, sat distantibus, temporibus sat magnis, apice rotundatis; antennis tenuibus, graci- hibus, articulo primo secundo latiore, clava subtriarticulata; pro- thorace subcordato, ante basin transversim impresso, trifoveolatoque, dorso longitudinaliter tricanaliculato; elytris thorace latioribus et plus sesqui longioribus, vir punctulatis, stria suturali integra, dorsali valde abbreviata profunde insculpta, abdomine magis dense puberulo. — Long. fere 2 mill. Mas: Capite parum minore, temporibus postice magis angustatis, antennarum articulo primo magis incrassato, pedibus robustioribus, femoribus anticis intus in medio subangulatis, tibis sat robustis, intermedüis leviter curvatis. — Taf. Ill, Fig. 31 2. Neu-Zeeland, ein Pärchen in meiner Sammlung. (Grymouth, Helms.). Die Klauen sind einfach, ziemlich grofs, neben jeder einzelnen an jedem Fufse ein kleines Haar, wodurch man leicht verleitet werden könnte, die Klauenbildung wie bei Batrisus anzunehmen. Die Gattung Adalmus m. wurde von mir in der Syst. Einth. der Pselaph., Brünn, 1882, p. 197 für diese Art aufgestellt. Mirus permirus Sauley, Petit nouv. 1877, No.181; Reitt., Verh. d. zool.-bot. Ges., Wien, 1831, p. 517. — Corsica. — Taf. III, Fig. 52. Namunia myrmecophila Reitt., Syst. Einth. d. Psel. 1831, p. 198; Verh. d. zool.-bot. Ges., Wien, 1884, p.81. — Stambul, Kleinasien. — Taf. III, Fig. 35. Arctophysis gigantea Reitt., Syst. Einth. d. Psel., 1881, p. 200; Verh. d. zool.-bot. Ges., Wien, 1882, p. 334. — Columbia. — Taf. III, Fig. 34 (34a natürliche Gröfse), 35: Unterseite des Kopfes. zu wenig bekannten Pselaphiden- Gattungen etc. 339 Erklärung der Figuren: Tafel II. Fig. 1. Aplodea adumbrata R. g. Fühler. 2 - spinula R. g\. Fühler. 3. Decarthron verticicornis R. d. Fühler. 4. Bryazis approzimans R. 9. Kopf. = 5 - puncticeps R. g. Kopf. 6 - monstrata R. &. Kopf. 7 - nasuta R. g. Kopf. 8. - longiceps R. Z. Kopf. Zn: - validicornis R. g. Kopf. - 10. - simulans R. 3. Kopf. 10a. Mittelschienen des d. - 11. - Kindermanni R. g. Kopf. - 12. - praeclara R. g. Kopf. - 13. - humidula R. Kopf. - 14. - valdiviensis R. g\. Kopf. zoo. - JTarvata R. Sg. Kopf. - 16. Marellus biscrensis R. - 17. Metopias hirtus R. = 6. - gladiator R. - 19. Euphalepsus longicornis R. - 20. sSintectodes diversipalpus R. Maxillarpalpus. Tafel II. ü bei Berlara crassipalpis R., Endglied des Maxillarpalpus von ” 93, verschiedenen Richtungen aus gesehen. - 24. Berdura excisula R. Maxillartaster. - 25. Batrisus mirabilis R. &. - 26. Dicentrius Merkik R. Maxillartaster. - 27. Imtempus punctatissimus R. - 28. Bythinoplectus foveatus R. - 29. Dalmodes rybazoides R. - 50. Physoplectus armipes Raffr. Thorax. - 31. Adalmus velutinus R. - 32. Mirus permirus Sauley. - 33. Namunia myrmecophila R. - 34. AReBlUSSE gigantea R. 34a. Natürliche Länge. - 35. - - - Unterseite des Kopfes. u —— 22 * [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft II.] Zwei neue Tachys- Arten. Von Edm. Reitter in Mödling bei Wien. Tachys jucundus n. sp. Brunneus, subaeneo micans, prothorace subcordato, elytris ovatis, tristriatis, stria tertia cum suturali apice conneza, maculis duabus nonnunquam confluentibus flavis ornatis, ore, antennis pedibusque testaceis. — Long. 2.6 mill. Ein echter Tachys, wegen den drei vorhandenen Streifen auf den Flügeldecken mit den gefleckten Varietäten der 7. sexstriatus verwandt, und besonders der var. inaequalis Kolen. sehr ähnlich. Die neue Art unterscheidet sich jedoch durch den metallischen Anflug der Oberseite, breitere, eiförmige Flügeldecken und durch den dritten Dorsalstreifen, welcher nach hinten verlängert ist und sich mit dem umgebogenen Nahtstreifen verbindet. Die gelben Makeln der Flügeldecken sind rundlich, aber sehr oft zu einem Längswisch mit einander vereinigt. Syrien. Von Helfer gesammelt. Aus der Schmidt-Goebel- schen Collection. Tachys sezstriatus var. euphraticus. Unterscheidet sich von der Stammform und den bekannten Varietäten durch sehr abweichende Färbung, sowie schmäleren Halsschild und kürzere Flügeldecken, und ist vielleicht eine selbstständige Art. Bräunlich roth, der Kopf kaum dunkler, der Mund, Fühler und Beine gelb. Flügeldecken schwärzlich braun, jede mit zwei sehr grolsen gelben Makeln, welche die dunkle Färbung, nament- lich vorn, ganz verdrängen. Die vordere Makel reicht nahezu bis zur Mitte und zum Schildchen, die hintere ist auf dunklerem Grunde rundlich. Der dritte Dorsalstreifen ist sehr kurz. Mesopotamien. Von Schmidt-Goebel gesammelt. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft II] Ueber die Varietäten der Pachnoda sinuata Fabr. Von Dr. @. Kraatz. (Hierzu Tafel V.) Das Studium der Varietäten ist eins der interessantesten für den Zoologen; es ist in manchen Fällen nicht möglich, sofort alle Zwischenstufen genau nachzuweisen; die Täuschung, welche uns z. B. durch verschiedene Färbung der Arten bereitet wird, ist oft eine so grolse, dals ihr auch geübte Entomologen unterliegen; es ist aber sicher, dals unser Wissen allmählig fortschreitet. Ich habe gegenwärtig die Genugthuung, dafs alle diejenigen Sculptur- Varietäten, die ich z. B. als Varietäten des Carabus Scheidleri auf- gefalst habe, wohl von allen Entomologen als solche betrachtet werden, während man dieses früher heftig bestritt und namentlich nicht den Carabus Kollari als solche gelten lassen wollte 1). Erst wenn man die Varietäten des Scheidleri genau studirt hat, kann man den Rothi scharf von ihm unterscheiden, und Hr. Kreis- gerichtsrath Birthler, ein ungarischer Entomolog, welcher ein sehr reiches Material studirt hat, schliefst sich meinen Anschauungen über diesen Käfer genau an ?). Augenblicklich ist nun der Zu- wachs an Carabus gering und Hr. v. Kraatz bespricht das erhaltene Material von Procerus und Carabus in ausreichender Weise. Daher möchte ich einmal eine kleine Reihe von Formen aus der Gruppe der Cetoniden behandeln, denen ich mich neuerdings zugewandt habe, weil ihre Systematik noch unendlich verworren war und man das Richtige gefunden zu haben glaubte, wenn man die verschie- densten Formen zusammenwarf, während dieselben durch das 1) Vergl. die Schlufsbemerkung vom Aufsatze des Hrn. Prof. Gerstäcker über Carabus in Linnaea Entom. XII, 1858. ?) Seine betreffende Arbeit (in den Verh. u. Mitth. des sieben- bürg. Ver. für Naturwiss. XXXV, 1885) schliefst mit den Worten: „Ich kann nicht umhin, mit einer harmlosen Betrachtung zu schlielsen. Seit Dejean, wenn wir 1824 als die Zeit des ersten Auffindens unseres Käfers annehmen, hat es an 60 Jahre bedurft, bis wir dieses eine Insekt kennen lernten, so wenigstens, wie wir es jetzt zu kennen überzeugt sind. Und das auf einem Gebiet, wo so viele fleifsige Hände sich rühren!“ 342 G. Kraatz: über die Vaterland und scheinbar unbedeutende Merkmale sehr gut auseinander zu halten sind. Auch bei ihnen ist noch mehrfach das Bestreben vorherrschend gewesen, Arten nach der Färbung aufzustellen und zur Unterstützung der Unterscheidung scheinbar stichhaltige Merkmale anzuwenden. Ein auffallendes Beispiel dafür liefert die Pachnoda flaviventris Gory. Schon der scharf denkende Burmeister, dem bei den Cetoniden in vieler Hinsicht mit Unrecht nicht gefolgt ist, spricht unter der flaviventris Gory, welche ihm unbekannt geblieben ist, die Ansicht aus: „wahrscheinlich nur eine sehr hell gefärbte Varietät der vorigen Art (sinuata) ohne Rückenflecke*. Und diese Ansicht äulserte er, obwohl ihm sowohl die flaviventris Gory als die des Berliner Museums gänzlich unbekannt waren. Schaum widerlegt diese Ansicht in 4 Zeilen !) und Hr. v. Harold?) widerlegt wiederum Schaum unter Anführung anderer Gründe. Ich habe mich bereits im 24. Jahrgang (1830) dieser Zeitschrift (p. 174—176) gegen Hrn. v. H.’s Ansicht ausgesprochen und kurz zu zeigen gesucht, dafs die sinuata „alle Merkmale einer dunkeln Rasse, aber kein einziges Artmerkmal zur Unterscheidung von flaviventris zeigt“. Ich habe seitdem von der sinuata noch kein weiteres Material bekommen, wohl aber eine Reihe von Ex., welche mich in den Stand setzen, mit absoluter Sicherheit meine früher bereits ausgesprochene Ansicht zu begründen, dafs P. flaviventris Gory (calceata Harold) — flaviventris Har.-Mus. Berol. var. ist. Hr. v. Harold hat nämlich die echte flaviventris Gory gar nicht gekannt, sondern nur die Varietäten derselben mit geflecktem Halsschilde, welche auf dem Berliner entomologischen Museum als flaviventris stecken und in der entomologischen Welt ziemlich unbekannt, wenigstens nicht beschrieben sind. Dafs P. calceata Har. — flaviventris Gory ist, geht unwiderleglich aus dem Vergleich von Hrn. v. H.’s Abbildung der ersteren (Monatsber. der Berliner Akademie der Wissenschaften 1878, p. 222, Taf., Fig. 3) mit der Gory’schen Abbildung (Monogr. des Cetonides, Taf. 31, Fig. 6) hervor; zwar zeigt calceata einen rothen Kopf und Gory’s Abbil- dung einen schwarzen, aber Gory giebt über die Färbung des Kopfes gar nichts an und die Ex. der flaviventris vom Cap (Fritsch) zeigen einen rothbraunen Kopf, welcher bei den Stücken von Hererö vielleicht etwas heller ist. Hr. v. H. vergleicht seine angeblich neue 1) Annal. Soc. Ent. France 1844, p. 388. 2) Coleopterologische Hefte XXVI, p. 74— 176. Varietäten der Pachnoda sinuata Fabr. 343 Art mit der viel gröfseren ephippiata Gerst. und gar nicht mit der flaviventris Gory. Dafs Gory einen Käfer mit ungeflecktem Hals- schilde abgebildet habe, daran dachte Hr. v. H. gar nicht, obwohl er (wohl nach seinem Cataloge) ausdrücklich flaviventris Gory, Mon. p. 178, t. 31, £. 6, eitirt. Uebergänge der flaviventris Gory zur calceata Harold (flavi- ventris Mus., Berol., Harold) waren bisher noch gar nicht bekannt geworden. Obwohl die Feinde „der Varietäten-Wirthschaft“ es nicht lieben, wenn die Var. mit Namen belegt werden, so ist es doch eine Noth- wendigkeit, dergleichen einzuführen, weil man sonst stets eine lange Umschreibung, anstatt eines einfachen Namens anwenden muls. Der Name für eine Varietät ist gerade so nothwendig, wie der für eine Art. Die zahlreichen Var. der flaviventris mit geflecktem Hals- schilde, welche bisher noch gar nicht beschrieben und untereinander recht verschieden sind, sind bisher auch noch gar nicht eritisch betrachtet worden. Allerdings hat Hr. v. H. die sinuata und flavi- ventris „einer sorgfältigen Prüfung“ unterworfen, aber diese Sorgfalt ist kaum eine critische gewesen. Ich werde zunächst die einzelnen Varietäten besprechen und benennen, was früher nur zum kleinsten Theil geschehen ist, wobei ich bemerke, dafs die Namen aufser denen von puncticollis, guttipennis nicht nothwendig in den Catalogen aufgeführt zu werden brauchen; wenn wir aber aus allerlei Sparsamkeits-Rücksichten die Varietäten aus den Catalogen fortlassen wollen, dann sollten wir doch lieber die Beschäftigung mit der Entomologie ganz aufgeben; dieselbe besteht in der Haupt- sache doch nicht darin, Insekten zu sammeln, nothdürftig zu be- stimmen (viel öfter bestimmen zu lassen) und gegen die Benennung von Varietäten nach Kräften zu protestiren, weil der Druck der Namen die Cataloge vertheuert. Andererseits ist das Studium der Varietäten das Allerinteressanteste und führt zu Resultaten, die doch erheblich von den früher erzielten abweichen; es lehrt uns allmählig mit Sicherheit die Arten kennen und feste Grenzen für dieselben ziehen, ohne dafs wir deshalb, wie die Pseudo- Darwi- nisten, Alles zusammenwerfen; im Gegentheil! Gehen wir nun zur Schilderung der einzelnen Formen über, so ist zu bemerken, dals erst in neuerer Zeit genauere Vaterlands- bezeichnungen angewendet werden, während man früher zufrieden war, wenn.den Thieren aulser dem Afrika allenfalls ein mer. hin- zugefügt wurde. Wir wissen nur, dafs sinuata und flaviventris vom Cap stammen, Die Ex. von verschiedenen Fangorten sind aber 344 G. Kraatz: über die sehr verschieden, doch ist auch mir die Fundstelle meiner älteren Ex. nicht bekannt; es war bei ihnen nur Afr. m. angegeben. Die zunächst besprochenen Ex. aus dem Somali-Lande sind erst in neuester Zeit gesammelt und Hr. van Lansberge hat neue Arten von dort in den Annalen der belgischen entomol. Gesellschaft be- schrieben. Die mir vorliegenden Formen der puncticollis (mit geflecktem Thorax und Scutellum) mit ungeflecktem Dorsalfleck lassen sich kurz etwa wie folgt darstellen, wenn man die Stammform (Kraatz 1380) so charakterisirt: Thoraz, scutellum et elytrorum macula magna communis imma- culata (Fig.1) . . . . . . flavicollis Gory (calceata Har.). Einen Uebergang zur puncticollis bildet zunächst die Form mit: Thoraz immaculatus, scutellum maculatum (Fig. 2) var. scutellaris miht. Die weiteren Formen der puncticollis sind folgende: Puncta 2 posteriora thoracis minima (Fig. 3), aut ordinaria (Eig.A):, 2.1.0000 an ee en near BUCHEN Punctum anterius ordinarium simplex (Fig. 5) var. 1-punctata m. Aeufserst selten ist bei dieser Form das Seutellum einfarbig (Fig. 6): Punctum anterius thoracis ordinarium duplez (rariss.) (Fig. 9) var. fissipunctum m. Puncta 3 thoracis (1 ant., 2 post.) aequalia (Fig. 8), aut post. minima (Fig. 7) . 2.2.2.2. 2 Ne ıwar. 3-punctata. Alle diese Formen liegen mir vor, aufserdem noch mit ihnen zusammengefangen die Form mit zwei kleinen Flecken auf den Flügeldecken (Fig. 10), welche passend zu bezeichnen ist als var. biguttula. Das abgebildete Ex. hat ein punctum thoracis duplez. Ueber die interessanten Varietäten der Form mit gelbgeflecktem Dorsalfleck der Flügeldecken: guttipennis mihi (flavipennis Mus. Berol.) ist Folgendes zu bemerken: Die guftipennis hat stets zwei gelbe Flecke, welche indessen merklich gröfser sind als die der puncticollis; sie sind meist rund, bisweilen (ob grofs oder klein) länglich. | Während mir von der puncticollis nur Ex. mit höchstens drei Thoraxpunkten (var. fripunctata) bekannt geworden sind, kommen bei der guttipennis auch gar nicht selten Ex. mit fünf Punkten vor, var. d-punctata. Bei der puncticollis liegen die zwei Thoraxpunkte nach vorn (sind anteriores), bei der gutticollis var. 5-punctala treten hinter diesen beiden noch zwei Punkte etwas mehr nach aulsen auf (Fig. 14). Varietäten der Pachnoda sinuata Fabr. 345 Die var. 1-punctata der guttipennis besitze ich nicht, sie kommt aber wohl unzweifelhaft vor '). Die var. 2-punctata ist nicht gerade selten, die var. mit zwei Paar Flecken, var. 4-punctata (Fig. 13), ebenfalls nicht, dagegen ist die Form, bei welcher nur das hintere Fleckenpaar ausgebildet ist, selten, var. basipunctata (Fig. 12). Die var. tripunctata, entsprechend der puncticollis var. trip. und die var. quinguepunctata, entsprechend der puncticollis var. 5-punct. kommen unzweifelhaft ebenfalls vor, liegen mir aber nicht vor. Während die Flecke der puncticollis fast immer rundlich sind, werden die beiden hinteren Fleckenpaare bei guttipennis nicht selten eckig und fliefsen bisweilen ganz zusammen, dann ent- steht die (Fig. 15). . . . . . var. lineatocollis, Kraatz 1380. Bei derselben ist der vordere (fünfte) Punkt in der Regel vor- handen, er kann aber auch fehlen. Da die beiden Flecken schräg stehen, so ist die Binde bis- weilen nach unten etwas nach aulsen gebogen (Fig. 16). Bei einer seltenen Var, endlich können die untereinander zu- sammengeflossenen Fleckenpaare sich auch mit dem Seitenrande verbinden (Fig. 17). . . . ...... var. fusilineata. Diese Var. hat den breitesten gelben! Soehrand des Halsschildes. Während der gemeinschaftliche grofse Dorsalfleck auf den Fld. der puncticollis in der Regel nach hinten verbreitert ist, tritt bei der guttipennis nicht selten zu dem Dorsalfleck ein kleiner Fleck hinten an der Aufsenecke hinzu, welcher sich auch mit ihnen ver- binden kann. Denken wir uns diesen Fleck nur ein wenig verstärkt, so erhalten wir eine ganz ähnliche ausgebuchtete Zeichnung wie bei sinuata. Bei einer hübschen Varietät aus Zanzibar (Fig. 18), welche dort wahrscheinlich öfter vorkommt, werden die 3 Flecke auf dem Halsschilde so grofs und breit, dafs sie fast zusammenflielsen; solche Stücke machen einen sehr einen sehr eigenthümlichen Ein- druck und mögen bezeichnet werden als . . . var. frimaculata. Bei dem mir vorliegenden Ex. sind sind die Hinterecken des grolsen- dunklen Flecks auf den Fld. auffallend vorgezogen, ganz ähnlich wie bei (Fig. 19) . . . 2» ....2..2... frontalis Harold. Der Schulterfleck bleibt aber so deutlich getrennt wie bei flavipennis. Der gelbe Fleck hinter dem Scutellum ist sehr grofs, !) Unter den Ex. der Königl. Sammlung befindet sich kein Stück derselben, 346 G. Kraatz: über die der Rand des Halsschildes aber trotz des vielen Gelbs der Flecke verhältnilsmälsig schmal. Bei ihr und bei der var. fusilineata ist das Gelb an den Seiten des Scutellum am stärksten entwickelt. Nach dieser allgemeinen Schilderung der Varietäten der flavi- ventris Gory mit gelber Unterseite will ich noch einige Bemerkungen über die flaviventris mit schwarzer Unterseite machen, welche die zuerst beschriebene, aber seltener ist, nämlich die: Pachnoda sinuata F., Syst. Ent. Hr.v.H. sagt: „Bei aller Aehnlichkeit in der Zeichnung scheint mir doch ein bestimmter Unterschied zwischen sinuata und flavi- ventris in der Breite des gelben Thoraxrandes zu liegen, welcher bei flaviventris an und für sich breiter, aufserdem aber nach hinten zu allmählig erweitert ist.“ Dieser Unterschied ist aber erstens nicht constant (denn es liegen mir mehrere Stücke der guttipennis von Natal vor, welche genau mit Ex. der sinuata über- einstimmen) und zweitens überhaupt nicht besonders beachtens- werth, da sich bei dem Vergleiche verwandter Arten, den Hr.v.H. nicht angestellt zu haben scheint, auffallende Unterschiede in der Breite des Seitenrandes ergaben. Allerdings zeigen die Stücke von derselben Localität in der Regel ein ziemlich übereinstimmendes Gepräge, und Hr. v. Harold hat namentlich flaviventris var. gutti- pennis mit vielem Gelb gesehen, aber es kommen sowohl an den- selben Orten Ex. mit abweichend gezeichnetem Rande vor, als auch bei Arten von verschiedenen Localitäten der Rand verschieden breit ist. Ein geübtes Auge läfst sich durch solche Unterschiede, die scheinbar bei Arten vorkommen, aber nicht täuschen. Die Pachnoda marginata Drury und consentanea Schaum (marginata Fabr.) meiner Sammlung bieten sehr interessantes Material in dieser Hinsicht und zeigen merkwürdige Abänderungen. Die Somali- Form der flaviventris, welche ich im Allgemeinen mit dem Namen puncticollis bezeichnet habe, bildet eine sehr interessante Zwischenform zwischen flaviventris mit ungefleckten und guttipennis mit gefleckten Flügeldecken; ihre Existenz bildet einen der besten Beweise für die Zusammengehörigkeit der flavi- ventris und sinuata. Hr. v. H. hat so wenig an die Zusammen- gehörigkeit beider Formen geglaubt, dafs er die ungefleckte als calceata beschrieb, obwohl gerade sie die typische flaviventris ist. Das ist eben wichtig, dafs wir die verschiedene Form scheinbar verschiedener Arten richtig beurtheilen. Obwohl mir die bewei- senden Uebergangsformen zwischen sinuata und flaviventris noch nicht sämmtlich vorliegen, wie zwischen dieser Art und der sehr Varietäten der Pachnoda sinuata Fabr. 347 verschieden erscheinenden guitipennis, bin ich doch absolut über- zeugt, dals sie nicht specifisch verschieden ist, wie Schaum und Hr. v. Harold aus verschiedenen Gründen behaupten, und werde unter P. frontalis noch speciell auf diesen Gegenstand zurückkommen. Hrn. v. Harold’s Bemerkung über Schaum’s Worte in den Annales de France 44 von der flaviventris: „sternum“ point testace ä l’extremite ist ganz richtig, aber seine Angabe (Col. H. XVI, p. 74), gerade die Spitze des Sternums bleibt bei den dunkelsten sinwata ebenfalls gelb, ist falsch. Die dunkelsten Formen der sinuata sind die typische sinuata und die punctato-marginata De. Geer und bei diesen beiden ist das ganze Sternum schwarz. Erst bei der sinuata Gory ist die Mesosternalspitze gelb. Diese beiden Formen scheinen local getrennt zu Sein. Fig. 21 zeigt die typische ?. sinuata Fabr. mit drei gelben Thoraxpunkten und zwei auf jeder Flügeldecke. Die von Degeer abgebildete punctato-marginata hat keine Punkte auf dem Thorax, ebenso wie die von Gory Taf. 32, Fig. 5 abgebildete; beide sind aber nicht mit einander identisch, denn die sinuata Gory hat nicht die je 2 Punkte, wie sie bei mir in No. 21 abgebildet sind, son- dern eine hinten unterbrochene Querbinde, ähnlich wie in meiner Fig. 20. Bei ersterer ist der Schulterfleck ganz mit dem Dorsalfleck verbunden, bei letzterer nicht. Die sinuata Gory muls daher jeden- falls als Var. aufgeführt werden und ist mir nicht vorgekommen; Gory giebt an, dafs sie den gelben Mesasternalfortsatz habe, während das Mesosternum bei der typischen sinuata ganz schwarz ist. Ex. der sinuata var. 5-punctata (Fig.20), wie das abgebildete, dürften nicht häufig sein. Sturm giebt in Olivier’s Entomol. II, t. 79, fig. 4 eine der meinigen (Fig. 21) ähnliche Abbildung. Pachnoda fronialis Harold. Hr. v. Harold’s Angabe, dafs „die gelbe Querbinde hinter der Mitte der Flügeldecken bei flaviventris nie, bei sinuata fast stets unterbrochen ist“ (pag. 75 der Col.-Hefte XVI), ist zwar scheinbar ganz richtig, aber doch falsch, denn es existirt eine Form mit der unterbrochenen Binde, nur hat sie Hr. v. Harold als neue Art auf- gestellt, nämlich als frontalis Har. (Col.-Hefte XVI, p. 73). Es ist geradezu sonderbar, wenn man die über zwei Seiten langen Reflexionen des Hrn. v. Harold liest und sich unbefangen bei der Prüfung seiner frontalis fragt, welcher Grund vorliegt, die- selbe nicht als sinuwata mit gelber Unterseite aufzufassen? Welchen Unterschied zwischen sinuata und frontalis kann denn Hr. v. H. anführen, aufser der Färbung der Stirn? Die frontalis hat den I 348 G. Kraatz: über die Varietäten etc. Schulterfleck der sinuata, welcher nicht von dem Dorsalfleck getrennt ist, sie stimmt in allen wesentlichen Merkmalen mit der sinuata überein, nur nicht in der Färbung der Stirn !). Der gelbe Schulterfleck, welcher nach Hrn. v. H. „bei der flaviventris nie mit dem Dorsalfleck zusammenhängt“, hängt bei der frontalis eben ganz deutlich mit demselben zusammen und die frontalis ist nichts weiter als eine flaviventris mit der Zeichnung der sinuata. Wenn man sich (mit vollem Recht) mit dem Gedanken vertraut gemacht hat, dals sinuata und flaviventris Formen derselben Art sind, so sieht man frontalis sofort mit ganz anderen Augen und erkennt in ihr einfach eine sinuata mit gelber Unterseite. Bei der frontalis herrscht das Schwarz auf der Oberseite etwas mehr vor als bei der flaviventris, bei der sinuata viel mehr. Will Hr. v. H. das bestreiten, so kann ich ihm durch Ex. meiner Sammlung nachweisen, dafs der dunkle Apicalfleck vor der Spitze der Flügeldecken, welcher bei der flaviventris „stets“ isolirt sein soll, bei einigen unmittelbar an dieselbe anstöfst, bei anderen dagegen verschwindend klein ist. Fig. 20a, b u. Fig. 21a zeigen sich verschieden gefärbt; bei Fig. 21a ist der Mesosternalfortsatz ganz schwarz. DasVorhandensein von sinuata mit gelb gefleckter Unterseite bestätigt Hr. v. H. selbst; der „sehr bestimmte Unterschied“ in der Zeichnung des Halsschildes ist aber, wie bereits gezeigt, illusorisch. !) Hr. v. Harold sagt von der frontalis, sie sei „von der sinuala sowohl als der flaviventris sofort durch die gelbe Stirn zu unter- scheiden.“ Der Kopf ist aber bei einem mir von Hrn. v. H. selbst mitgetheilten Ex. nicht etwa einfarbig gelb, sondern auf dem ganzen Discus bräunlich, und zwar zieht sich die dunkle Färbung schräg nach dem Augenrande hin. Daraus geht deutlich hervor, dals zu den gelben Seitenflecken des Kopfes der flaviventris nur noch eine helle Spitze und Basis hinzutritt; diese helle Färbung ist allerdings eigenthümlich, aber sie begründet doch keineswegs eine specifische Eigenschaft. Bei einzelnen flavipennis wird die Spitze des Kopfes bereits bemerkbar heller. Das Pygidium ist ebenfalls eigenthümlich gefärbt, denn es ist in der Mitte und an den Seiten viel dunkler, Hr. v. Harold spricht davon nicht. Aber auf solche Unterschiede allein basirt man doch keine Arten. Allerdings ist der dunkle Schulterfleck nur zum Theil vom grofsen Dorsalfleck getrennt, aber bei der sinuata ist dies durchaus nicht so selten der Fall, als Hr. v. H. angiebt; das beweist, dafs dieser Schulterfleck immerhin veränderlich und auf seine verschiedene Gestalt kein zu grolses Gewicht zu legen ist. Die Natur gefällt sich bisweilen in merkwürdigen Abweichungen in Einzelnheiten. Erwägt man die gro(se Variationsfähigkeit der Thoraxflecke, so wird man die Unterschiede in den Abbildungen von Fig. 19 u. 20 doch fast ver- schwindend klein nennen müssen. Kein einziges plastisches Merkmal spricht für die Verschiedenheit der Arten, nur kleine Färbungsverschiedenheiten, [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft I.] Ueber den systematischen Werth der Forceps-Bildung bei den mit Lomaptera verwandten Gattungen von Dr. @G. Kraatz,. (Hierzu Tafel V, 1 22 —31.) Ich habe in dieser Zeitschrift wiederholt auf die Bedeutung des Penis für die Species-Unterscheidung der Käfer im Allgemeinen aufmerksam gemacht und ihren Werth durch Abbildungen der Penis von Cetoniden unterstützt; die Herren Reitter, Weise, Queden- feldt etc. haben ihrerseits die Richtigkeit meiner Ansicht bei Arten aus schwierigen Gruppen unterstützt. Die Franzosen verhalten sich, wie manche Deutsche, zum grolsen Theil noch passiv oder geradezu ablehnend, die Belgier schreiben lange Abhandlungen über Cicindela hybrida und maritima, anstatt einfach den Penis derselben zu untersuchen; die Engländer haben die Bedeutung der Penis- Bildung bei den Käfern (z. B. Clark bei den Orinen) ebenfalls richtig erkannt und brachten schon seit Jahren 1!) Abbildungen der männlichen Hinterleibssegmente von Hymenopteren, von denen Hr. v. Hagens schon 1882 einige Tafeln im Jahrgang 1882 dieser Zeitschrift publicirte. Herr General v. Radoskowski sendet mir Separata seiner Arbeiten und Untersuchungen über den Genitalapparat (armure copulatrice) der Gattungen Bombyx und Mutilla ein etc. ete. Für mich folgt aus alledem, dafs sowohl die Untersuchung des Penis als der äulseren Geschlechtsanhänge des g' in allen Ordnungen sich noch von ungeahnter Wichtigkeit erweisen wird, namentlich da, wo - es sich um die Scheidung nahe verwandter Arten handelt. Heut will ich kurz durch einige Abbildungen den Nachweis liefern, dafs die Beachtung des Penis auch die Unterscheidung von Gattungen unterstützen kann. Es ist stets meine Ansicht gewesen, dafs die Gattung durchaus nicht ein solches Kunstprodukt ist, als Viele behaupten, sondern in vielen Fällen in der Natur existirt. 1) Hr. Saunders z.B. neun Tafeln mit Abbildungen der männ- lichen Hinterleibssegmente der Hymenoptera aculeata in den Trans- actions of the Entomol. Soc., London 1884, Pars II. 350 G. Kraatz: über den systematischen Werth Unser Blick wird aber im Laufe der Jahre ein immer geübterer und wir erkennen heut in vielen Fällen, wo wir früher Gruppen annahmen, Gattungen. Aufserdem trägt aber auch die Eitelkeit, die vielen Menschen anhaftet, oft dazu bei, den natürlichen Sach- verhalt zu entstellen; als solche kann es doch nur angesehen werden, wenn z.B. Jemand, der niemals systematisch gearbeitet hat, fort und fort gegen die Aufstellung neuer Gattungen protestirt und dieselben als ein Produkt der Eitelkeit und Mihisucht hin- stellt; jedenfalls ist ein solcher Eiferer noch eitler als die von ihm getadelten, denn er giebt ein Urtheil, ohne die dazu gehörige Grundlage. Die Bedeutung des Scutellum für die Systematik wird noch von vielen Entomologen verkannt, ist aber durchaus nicht abzuläugnen. Nun hat der sehr tüchtige Custos des Museums in Genua, Herr R. Gestro, in seinem Aufsatze: Enumerazione dei Cetonidi raccolti nell’ Argipelago Malese e’ nella papuasia !) die Arten der Gattung Lomaptera, welche einen deutlichen Stridulationsapparat am Hinter- leib zeigen (z.B. Wallacei, Latreillei, virens), auf den zuerst David Sharp aufmerksam gemacht hat?), von den übrigen als Ischiopsopha abgesondert, deren sonstige Charaktere von ihm a.a.O. p. 494 her- vorgehoben sind. In der Diagnose wird das Scutellum mit Recht als Gattungsmerkmal aufgeführt und als parvum, haud elongatum, lobo postico thoracis haud obtectum geschildert. Zu den Ischiopsopha- Arten mit deutlichem Schildchen werden die Arten mit länglichem, sehr deutlichem Schildchen siriata, timo- riensis und pulla nicht hinzugezählt und einige Jahre später?) sagt Gestro von der Lom. striata, Higginsü Janson, ugni, timoriensis und pulla, dafs sie seines Erachtens nicht zur Gattung Lomaptera gehören, sondern eine neue Gattung bilden mülsten, auf deren Charaktere er zum Theil aufmerksam macht, namentlich auch auf das Schildehen. Er hält dasselbe aber, wie es scheint, doch nicht für genügend, denn er unterläfst es, die Gattung zu benennen. Ich habe dieselbe 1883 auf der 55. Naturforscher-Versammlung zu Gotha®) Thaumastopeus benannt und aulser auf dem bereits von 1) Annali del Mus. Civic. di Stor. Nat. di Genova vol. VI, 1874, p. 496 — 498. 2) The Entomol. monthly Magaz. XI, 1874, p. 156. 3) Ann. del Mus. Civ. di Genua vol. IX, 1876—77, p. 93. 4) Vergl. den Bericht von Brenske in Jahrg. XVII, 1883 dieser Zeitschrift p. 27 u. 28. der Forceps-Bildung bei Lomaptera etc. 351 Gestro angegebenen Merkmale noch besonders auf die Gestalt des Forceps mitbegründet und erlaube mir, auf Taf. 5 zehn Abbildungen dieses Theiles zur näheren Begründung dieser Ansicht vorzulegen, welche nach den von mir in Gotha vorgezeigten Präparaten von Hrn. Tieffenbach gezeichnet sind, nämlich von: Fig. 22. Agestrata orichalcea L. China. - 23. Thaumastopeus striatus Wall. Java or. - 24. - pullus Billb. Himalaja. - 25. Ischiopsopha Jamesii Waterh. Neu-Guinea. - 26. - virens Blanch. Amboina. - 27. Lomaptera diaphonia Kraatz. Neu-Guinea. - 28. - rufa Kraatz. Neu-Guinea. - 29. - Albertisit Gestro. Neu-Guinea. 30: - Salvadorei Gestro.. Neu-Guinea. al. - zanthopus Boisd. (Q zanthopyga Gestro). dito. Vergleicht man diese zehn Abbildungen miteinander, so sieht man auf den ersten Blick die grofse Uebereinstimmung im Bau des Forceps der fünf Lomaptera- Arten. Während bei den Ischiopsopha- Arten nur zwei seitliche Valven deutlich hervortreten, welche bei den verschiedenen Species verschieden geformt und gebogen sein können, treten bei den Lomaptera noch zwei innere, viel feinere Lappen hinzu, welche aus einer verschieden geformten und ver- schieden tief gespaltenen Lamelle bestehen (Salvadoreı und zan- thopus) und sehr verschieden lang sein können. Bei Lom. Albertisii ist der Spalt ein sehr kurzer, bei diaphonia ein sehr langer, bei letzterer Art ist der Forceps an der Spitze dicht und ziemlich lang behaart; bei Lom. rufa mihi ist die Spitze des forceps besonders lang. Bei pygmaea sind beide Hälfte des äufseren Lappens ver- schieden gebildet, was sich durch eine Zeichnung nicht gut wieder- geben läfst. ei Ganz anders ist die Bildung bei Thaumastopeus striatus, wo der Forceps sehr verkürzt und höchst eigenthümlich gebildet ist, wie aus der Abbildung hervorgeht; die Basis jeder Valve tritt seitlich spitzig hervor; die Valven selbst sind in der Mitte eigen- thümlich verengt, vor der Spitze aufsen gerandet ete. Der Forceps von Thaumastopeus pullus ist weniger ausgezeichnet, aber auch noch auffallend gebildet wegen des Hakens an seiner Spitze. Der Forceps der riesigen Agestrata orichalcea L. dagegen ist verhältnifs- mäflsig klein und verhältnifsmäfsig einfach gebildet; durch die Ein- schnürung hinter der Mitte erinnert er aber entschieden an die 352 G. Kraatz: über den systematischen Werth etc. vielfach complicirtere Bildung von Thaum. striatus, welche im Aeulsern einer kleinen Agestrata ähnelt und auch eine ganz ähn- liche Bildung des Scutellums besitzt. Mag man über die Forceps-Bildungen denken wie man will, die augenscheinliche Uebereinstimmung im Bau desselben bei den Lomaptera- Arten einerseits und den Ischiopsopha- Arten anderer- seits ist nicht zu läugnen. Ich habe aufserdem die Penis von Ischiopsopha bifasciata, Wallacei, Deyrollei, Yorkana und aruensis und pulchripes untersucht und im Wesentlichen übereinstimmend nur zwei äuflsere Valven bei ihnen vorgefunden. Weitere Untersuchungen über die Lomaptera- Arten schienen mir unnütz, da die Bildungen des Forcipes Gegenstand eines besonderen Studiums sind, welches nur dann besonders nutz- bringend ist, wenn die Arten sehr schwer zu unterscheiden sind oder Abbildungen gegeben werden können. Dies habe ich nicht unterlassen wollen, seitdem der Verein eine staatliche Unterstützung erhalten hat. Hr. Weise wird seinerseits eine Reihe von Forceps aus anderen Käferfamilien abbilden lassen, um auf die merk wür- digen Formen aufmerksam zu machen. Die Darwinianer haben zu den fabelhaften Verschiedenheiten der Penis noch keine bestimmte Stellung genommen; zur Be- kämpfung der Pseudo-Darwinianer bietet er ein vorzügliches Mittel, denn er beweist in überzeugender Weise, wie scheinbar verschiedene Arten in der Bildung des Penis übereinstimmen können, also identisch sind. Wenn man über Cetonien-Arten nicht in’s Reine kommen kann, braucht man oft nur die Penis zu untersuchen und man findet die überraschendsten Aufschlüsse; ebenso in anderen Familien. [ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft II.] Neue Coleopteren aus Europa und den angrenzenden Ländern, mit Bemerkungen über bekannte Arten. Von Edm. Reitter in Mödling bei Wien. 1. Nebria Marschalli Dej. = Bonelli Adams. Diese Art, welche dem Bergsysteme des Elbrus eigenthümlich ist, lebt in der Regel hochalpin und variirt in der Gröfse und Färbung. Gewöhnlich ist sie schwarz, die Fiügeldecken mit röthlich kupferfarbigem Metall- glanze und schwarzgrünem Kopfe und Halsschilde. Seltener ist die Oberseite einfarbig metallisch grün. In Swanetien kommt eine grolse Form dieser Art in der Waldregion vor, welche die Gröfse des Cechenus Fischeri Fisch. (17—18 mill.) erreicht, und in der Körperform diesem sehr ähnlich ist. Ihre Färbung ist stets ein lebhaftes Grün oder Blaugrün, die Flügeldecken sind gestreckter, mehr gewölbt als bei der Stammform, die Stirn hat einen rost- rothen Querfleck ete. Ich habe diese bemerkenswerthe Varietät unter dem Namen N. cechenoides an meine Correspondenten mit- getheilt. Sie wurde von Hans Leder gesammelt. 2. Nebria viridipennis n. sp. N. patrueli similis, sed parum major, latior, nigra, palpis apice obscure ferrugineis, elytris nigro-viridibus, prothorace subcordato, leviter transverso, ante basin haud constricto, elytris thorace latioribus, oblongo-ovatis. — Long. 13 — 16 mill. Mit N. patruelis Chaud. nahe verwandt, etwas gröfser, der Halsschild vor der Basis nicht nach einwärts geschwungen, die Flügeldecken kürzer und breiter, dunkel grün. Körper schwarz. Kopf kaum länger als breit, Augen wenig vorstehend, Stirn nicht deutlich punktirt, an den Seiten fein runzelig., Mandibeln an der Spitze braun. Palpen braunschwarz, die Spitze des letzten Gliedes rostroth. Halsschild fach, schwach quer, herzförmig, an den Seiten fein, an der Basis deutlicher und breiter punktirt, die Mittellinie nahezu den Vorder- und Hinterrand erreichend, die Seiten ziemlich breit aufgebogen, zur Basis viel stärker, jedoch fast geradlinig verengt, vor den Hinterwinkeln nicht nach einwärts geschwungen oder eingeschnürt, letztere spitzig, schräg nach aufsen verlängert. Flügeldecken länglich oval mit abgerundeten Schultern, viel breiter Deutsche Entomol. Zeitschr. XXIX. Heft II. 23 354 E. Reitter: neue Coleopteren aus Europa als der Halsschild, schwarzgrün, mäfsig stark gestreift, in den Streifen fein, aber deutlich punktirt, der vorletzte neben dem Seiten- rande sehr schwach ausgeprägt, der erste neben der Naht verbindet sich an der Spitze mit dem dritten, der dritte Zwischenraum mit 3—4 eingestochenen Punkten. Unterseite und Beine tief schwarz, erstere fast glatt, nur das Prosternum und die Seitenstücke der Hinterbrust undeutlich punktirt, die Börstehen der Beine rostroth. Bei dem 2 hat der letzte Abdominalring an der Spitze 4 Porenpunkte. Einige 2 wurden von Leder in Swanetien, hoch über der Waldregion, gesammelt. 3. Nebria planulata n.sp. Depressa, nigra, palpis, antennis, pedibus, abdomine apice rufo-ferrugineis, prothorace transverso, lateribus anguste marginato-reflero, basin versus magis attenuato, ante angulos posticos haud concavo-sinuato, his parvulis, acutis, in aversum productis, basi fortiter punctata, utrinqgue subbiimpressa; elytris thorace latioribus, late subovalibus, depressis, subtiliter striatis, strüs fortiter punctatis, interstitüis planiusculis, tertio bi-, vel tripunctato. — Long. 10— 12 mill. Ein echter Alpaeus, in der Körperform etwas an N. Lariollei Germiny erinnernd, breit, flachgedrückt, schwarz, die Palpen, Fühler, Beine und die Spitze des Abdomens lebhaft rostroth. Die Wurzelglieder der Palpen gelb. Kopf kurz, etwas gewölbter als der restliche Körper, sehr undeutlich, erloschen und spärlich punktirt. Halsschild quer, etwas schmäler als der Halsschild, zur Basis stärker verengt und dadurch sehr ausgezeichnet, dafs der Seitenrand bis zu den Hinterwinkeln nicht im Geringsten aus- geschweift ist, sondern im Gegentheil eher bis dahin in nach aufsen gerundeter und gleichzeitig verengender Weise verläuft. Der Hinterrand ist ausgeschnitten, die Hinterwinkel sind klein, spitzig, weit nach hinten verlängert, die Scheibe hat eine kräftige Mittel- furche, der ganze Rand ist deutlich und dicht, die Basis stärker und breiter punktirt, letztere mit zwei Längseindrücken jederseits, wovon der äulsere oft undeutlich ist. Flügeldecken kurz und breit oval, wenig mehr als l4mal so lang als breit, flach gedrückt, fein gestreift, die Streifen stark punktirt, der erste an der Naht ver- bindet sich wie gewöhnlich an der Spitze mit dem dritten, der Seitenrand ist vorn schmal, hinten undeutlich anfgebogen. Das 2 hat an der Spitze des Analsegmentes 4, das Z' nur 2 Porenpunkte, Ich wülste keine Art zu nennen, mit welcher diese Art in näherer Beziehung stände. Sie wurde von meinem Freunde Hans Leder in ungefähr 10 Exempl. hochalpin in Swanetien entdeckt. und den angrenzenden Ländern etc. 359 4. Trechus grandiceps un. sp. T. eximio valde similis, piceo-testaceus, antennis elongatis, articulo secundo quarto parum breviore, capite magno, thorace vier angustiore, sulcis frontalibus profundis, oculis minutis, prothorace angusto, subtransverso, cordato, angulis posticis acute rectis; elytris oblongo-ovalibus, thorace latio- ribus, fere depressis, sutura magıs impressa, striatis, striüis punctatis, lateralibus subtilissime sed distincte punctatis, interstitio tertio tri- punctato. — Long. fere 5 mill. Dem T. eximius Putz. täuschend ähnlich, etwas heller gefärbt, die Füher erreichen nahezu die Mitte der Flügeldecken, ihr zweites Glied ist merklich kürzer als das vierte, der Kopf ist breiter, grölser, nicht deutlich schmäler als der Halsschild, die Stirnfurchen sind ebenfalls tief, die Augen sind aber viel kleiner, die Schläfen fast doppelt so lang als der Durchmesser des Auges. Der Hals- schild ist schmal, kaum breiter als eine Flügeldecke in der Mitte, herzförmig, schwach quer, somit jenem des ezimius ähnlich; ebenso sind die Flügeldecken in gleicher Weise geformt, aber mehr flach gedrückt, längs der Naht stärker vertieft, ähnlich seulptirt. Einige, völlig übereinstimmende Exemplare sammelte Hans Leder auf den hohen Bergen Swanetiens. 5. Trechus mingrelicus n.sp. T. caucasico similis, sed parum minor, piceo-brunneus, prothorace capite paullo latiore, leviter iransverso, magis cordato, angulis posticis acute reclis, prominulis, fovea basali utrinque fortiter impressa; elytris breviter ovalibus, magis convezis, magis subtiliter sed evidentius striatis, strüs punctatis, lateralibus subtilissimis, interstitio tertio tripunctato; antennis, palpis pedibusque testaceis. — Long. 3.7 mill. Dem T. caucasicus Chaud. sehr nahe verwandt, jedoch durch etwas geringere Grölse, weniger queren, stärker herzförmig ver- engten Halsschild, dessen Basalgrübchen tiefer und grölser sind, dagegen .die Mittellinie feiner ist, hauptsächlich aber durch die gewölbten und feiner gestreiften Flügeldecken unterschieden, wo- durch diese Art im hohen Grade an T. gravidus erinnert, von diesem aber durch geringe Grölse, schlanke Fühler, schmäleren Halsschild, etwas tiefer gestreifte, längere und weniger stark ge- wölbte Flügeldeeken zu unterscheiden ist. Ein Exemplar, welches Leder bereits vor mehreren Jahren erbeutete, sah auch Putzeys, welcher es für eine neue, zunächst mit T. caucasicus verwandte, neue Art erklärte. Seitdem wurden weitere Stücke dieser Art von Leder bei Letschgum an der Mingre- lisch-Swanetischen Grenze aufgefunden. Sie scheint selten zu sein. 23* 356 E. Reitter: neue Coleopteren aus Europa 6. Zabrus obtusangulus n. sp. Z. Trinii affinis, sed major, brevior et robustior, prothorace coleopteris haud angustiore, lateribus rotundato, angulis posticis evidentius obtusis, parce, antice obsolete basique subtiliter punctato, elytris subtiliter striatis, strüs subtilissime punctulatis, humeris subrectis, haud angulatis. — Long. 15, lat. fere 7 mill. Mit Z. Trinii Fisch. (Gruppe V,.b. ß, nach Schaum) sehr nahe verwandt und nur mit diesem zu vergleichen. Er unterscheidet sich durch grölseren und breiteren, stärker gewölbten Körper, der Halsschild ist kaum schmäler als die Flügeldecken, quer, an den Seiten gerundet, dicht vor der Mitte am breitesten, zur Basis etwas stärker verengt, vor den stark stumpfen, aber nicht abgerundeten Hinterwinkeln, nicht nach einwärts geschwungen, die Punktirung ist feiner, weitläufiger, weniger an die Seiten gerückt, die Flügel- decken sind kürzer, gewölbter, hinter der Mitte nicht stärker erweitert, der Humeralwinkel ist weniger scharf ausgeprägt, stumpf- eckig. Das 2 ist wie gewöhnlich matt, hat aber nur äulserst feine Punktstreifen auf den Flügeldecken. Ein Pärchen aus Wladikawkas, vom Nordabhange des Caucasus, in meiner Sammlung. Ich sah hunderte von Z. Trinü aus den ver- schiedensten Gegenden des Caucasus, doch ist mir ein Uebergangs- exemplar zu obiger Art nicht vorgekommen. 7. Zabrus Oertzeni un. sp. Z. subtili valde similis, sed minor, parum longior, angustior, subparallelus, mitidus, prothorace lateribus sat rotundato, basin versus distincte angustato, angulis posticis subrectis, basi utrinque profunde sinuata, emargina- tione striatim marginata, elytris mediocriter uequaliterque striatis, striis vie punctatis, abdominis segmentis ventralibus quatuor ultimis prope lateribus vir-, duobus basalibus parce indistincte punctatis. — Long. 11— 12 mill. Dem Zabrus subtilis ähnlich, in dieselbe Gruppe gehörend, jedoch etwas kleiner, schmäler, länglicher, gleichbreit, braun- schwarz, glänzend, die Unterseite braun, Fühler, Palpen und Beine rostroth. Der Halsschild an den Seiten mehr gerundet, zur Basis deutlich, wenig schwächer als zur Spitze verengt (bei swbtilis und Verwandten ist der Halsschild von der Basis zur Spitze verengt), die Seiten stärker und breiter aufgebogen, die Vorderecken mehr vortretend, die Hinterecken fast rechtwinklig, indem die Basis vor denselben stark ausgebuchtet (bei subtilis gerade) ist; über der Ausbuchtung, wie alle verwandten Arten an dieser Stelle, kurz strichartig gerandet. Neben dem Seitenrande befinden sich einzelne, und den angrenzenden Ländern ete. 397 weiter gegen die Mitte der Basis jederseits einige dichter stehende Punkte. Flügeldecken stärker, gleichmäfsiger gestreift, in den Streifen kaum punktirt. Der Bauch ist an den Seiten kaum, auf den ersten 2 Segmenten undeutlich, einzeln punktirt, wodurch sich diese Art ebenfalls von den graecus-Varietäten unterscheidet. Von Herrn Eberhard von Oertzen in ziemlicher Anzahl auf Creta gesammelt. 8. Omphreus Krüperi n.sp. Aterrimus, nitidus, capite elongato, thorace perparum angustiore, subparallelo, mandibulis tenurbus, valde prominulis, oculis parvulis, prothorace elongato, subparallelo, latitudine plus sesqui longiore, planiusculo, pone medium leviter sinuato, sulco medio integro profundo, striola basali utringue elongata, prothoracis medium superante; elytris elongato-ovalibus, thorace plus sesqui latioribus, profunde striatisz pedibus valde elongatis. — Long. 28 mill. Fast doppelt gröfser als O0. morio Dej. durch tief schwarze Färbung, längeren Kopf und sehr langen, fast parallelen Halsschild, glänzende, tief gestreifte Flügeldecken sehr ausgezeichnet. Der Kopf ist wenig schmäler als der Halsschild, gestreckt, gleich breit, mit kleinen Augen und langen, dünnen, weit vorragenden Man- dibeln. Die Frontaleindrücke sind schwächer als bei O0. morio. Halsschild reichlich $mal länger als breit, ziemlich parallel, oben flach, an den Seiten hinter der Mitte leicht ausgebuchtet, oben ‘undeutlich querrunzelig gefaltet, mit tiefer Mittelfurche; der Basal- strich jederseits ist lang, tief, ziemlich gerade und überragt die Mitte der Scheibe. Flügeldecken lang oval, breiter als der Hals- schild, glänzend schwarz, tief gestreift. Beine dünn und sehr lang. Das 2 hat auf der Spitze des letzten Bauchsegmentes jederseits 2 (bei morio 3) Porenpunkte. Dieser gigantische Sphodride wurde von Dr. Krüper in einem weiblichen Exemplare am Taygetos-Gebirge aufgefunden und habe ich mir erlaubt, ihn nach dem glücklichen Entdecker zu benennen. 9. Antisphodrus Plasoni n.sp. Apterus, piceo - brunneus, subtus cum antennis pedibusque piceo-ferrugineis, capite sat magno; thorace_parum angustiore, subquadrato, latitudine parum longiore, basin versus minus angustato, postice truncato, utrinque impresso, anguls posticis rectis, elytris late ovalibus, thorace latioribus, striatis, strüs subtiliter punctatis, tibiis rectis, unguiculis basi subtilissime serrulatis. — Long. 13.5 —14, lat. elytr. 5.3 mill. Wegen der fein gezähnelten Klauen mit A. elegans Dej. zunächst verwandt, aber grölser, viel dunkler pechbraun gefärbt, 398 E. Reitter: neue Coleopteren aus Europa durch breiteren Kopf und kurze, breit ovale Flügeldecken sofort zu unterscheiden. Die Fühler sind etwas dünner und schlanker, das dritte Glied hat nicht wie elegans auch in der Mitte längere Tasthaare. Der Kopf ist weniger schlank und wenig schmaler als der Halsschild. Letzterer ist breiter, fast quadratisch, zur Basis wenig herzförmig verengt. Die breiten und kurz-ovalen Flügel- decken sind ähnlich gestreift, die Streifen jedoch deutlicher punktirt. Das letzte Bauchsegment hat am Spitzenrande, wie allgemein bei dieser Gattung, 2 Porenpunkte, die Seiten derselben sind plötzlich niedergebogen. Der A. macropus Chaud. aus der Lombardei ist mir un- bekannt. Er hat die dunkle Färbung und die Grölse des Plasoni, allein sein Halsschild ist convexer, von der Form des elegans, die Flügeldecken sind schmal und gestreckt und ihr äulserer Basal- winkel tritt zahnförmig vor. Diese Art wurde von Herrn Heller am Rhilo-Dagh ge- sammelt und mir in einigen Exemplaren von Herrn Dr. V. Plason in Wien, dem ich sie dedieire, mitgetheilt. 10. Schneider und Leder führen in ihrem „Beiträge zur Kenntnils der kaukasischen Käferfauna (Brünn 1878)“ auf page. 68 auch den Antisphodrus elegans Dej. auf. Es ist mir ganz unbegreiflich, warum dieser von Leder in den Kellern von Helenen- dorf gesammelte Käfer, der mir in mehreren Stücken vorliegt, von Putzeys als elegans Dej. bezeichnet werden konnte, da er zwar’ mit diesem wegen der am Grunde schwach gezähnelten Klauen verwandt, jedoch sonst mit ihm wenig Aehnlichkeit hat. Nach- folgend will ich ihn zu beschreiben versuchen: Antisphodrus Lederi n. sp. Obscure piceo- ferrugineus, antennis pedibusque dilutioribus, elytris obscurioribus, capite oblongo, ocuhs haud regulariter rotundatis, sat magnis, haud prominuls, prothorace subcordato, converxiusculo, latitudine perparum longiore, ante basın utringue impresso, angulis prominulis deflezis, postieis reclis, elytris oblongo-ovalibus, striatis, strüs subtihter punctaltis, tibiis intermedirs incurvis, unguiculis bası subtilissime erenatis. — Long. 14—15.5, lat. elytr. 5 mill. Von der gestreckten Form des A. elegans, aber grölser, dunkler gefärbt und von diesem, sowie allen anderen Arten dieser Gattung durch die gekrümmten Mittelschienen zu unterscheiden. Kopf gestreckt, schmäler als der Halsschild, jederseits neben den Augen mit zwei borstentragenden Punkten. Die Augen verhältnifs- mälsig grofs, nicht vorragend, nicht rund, sondern namentlich hinten und den angrenzenden Ländern etc. 359 winkelig. Halsschild wenig länger als breit, herzförmig, ziemlich gewölbt, mit deutlicher Mittellinie und jederseits mälsig tiefem Basaleindruck. Die Vorderwinkel vortretend, aber niedergebogen, die Hinterwinkel scharf rechteckig. Flügeldecken lang oval, etwas breiter als der Halsschild, gestreift, die Streifen fein punktirt, oben schwach gewölbt, Humeralwinkel nicht zahnartig vortretend. Mittel- schienen in beiden Geschlechtern, beim g' stärker gebogen, die Klauen am Grunde höchst fein gezähnelt. Bauch glänzend, Analsegment in beiden Geschlechtern an der Spitze mit 2 Poren- punkten. Kaukasus: Helenendorf, südlich von der Kura, von Hans Leder in Kellern gesammelt. Die Antisphodren mit gezähnelten Fulskrallen lassen sich ungefähr in folgender Weise übersehen: I. Mittelschienen gerade. Humeralwinkel nicht zahnförmig vortretend. Flügeldecken in der Mitte un breiter als der Hals- Sehnlaikl. man: Al. ae. ‚iBlasoni. Flügeldecken in der Mitte ieh, Her pelk breiter als der Halsschild . . . . | .... elegans. Humeralwinkel zahnförmig nalen Flügeldecken schmalug. Alison: hasse. ui Neimaeropus: 1I. Mittelschienen Bebogen, ANA slaigsheden: ll. In dem sub 10 aneeachenen Werke wird ferner ein Sphodrus planiusculus Chaud. angeführt, der von Putzeys unter diesem Namen an Leder eingesendet wurde. Meines Wissens hat aber Chaudouir keinen Sphodrus unter diesem Namen be- schrieben; wahrscheinlich dachte er an Pristonychus planiusculus Motsch. i. l., der im Münchener Cataloge, dann bei Kolenati und in der Mon. der Sphodrini von Dr. Schaufuls, pag. 101, erwähnt wird und der mit Prist. sericeus Fisch. zusammenfällt. Der von Putzeys als Sphodrus planiusculus bestimmte Käfer ist aber ein echter Antisphodrus, in die erste Gruppe von Schaufufs gehörend: „Klauen glatt, Füfse oben dicht und kurz behaart. Kopf über dem Augenrande mit zwei borstentragenden Porenpunkten, drittes Fühlerglied so lang als das erste und zweite zusammen- genommen“. Er gehört demnach in die unmittelbare Verwandt- schaft unseres Schreiber: Küst., von dem er sich durch dunklere Färbung, matte Flügeldecken in beiden Geschlechtern, lang- gestreckte, grölsere Körperform etc. unterscheidet. Nachfolgend seine Beschreibung: 360 E. Reitter: neue Coleopteren aus Europa Antisphodrus suramensis n. sp. Valde elongatus, sub- depressus, piceo-ferrugineus, milidus, elytris opacis, antennis, palpis pedibusque rufis; capite oblongo, thorace haud breviore sed perparum angustiore, oculis minutis, rotundatis; prothorace elongato, planiusculo, basin versus leviter angustato, linea media subtilissima, utrinque prope basın longitidinaliter leviterque impresso, lateribus anguste sed valde distincte reflexo, angulis anticis vie productis, haud acutis, sub- deflexis, posticis subacutis; elytris elongatis, ovalibus, striatis, strüs vier punctatis, tibiis rectis, unguiculis simplicibus. — Long. 15— 18 mill. Rostbraun, Palpen, Fühler und Beine rotb, glänzend, nur die Flügeldecken matt. Fühler lang, mindestens die Mitte der Flügel- decken erreichend. Kopf lang, etwas schmäler als der Halsschild, mit kleinen runden Augen, über denselben mit zwei Porenpunkten. Halsschild viel länger als breit, nach hinten schwach herzförmig verengt, fast rechteckig, nahezu glatt, mit feiner Mittellinie und langen, wenig tiefen Balsalstrichen, Seitenrand ziemlich schmal abgesetzt, aber höher als sonst aufgebogen. Die Vorderwinkel sehr schwach vorragend, abgestumpft, leicht niedergedrückt, die hinteren scharf rechteckig, fast spitzig, etwas nach aulsen gerichtet. Flügeldecken lang oval, etwas breiter als der Halsschild, gleich- mälsig gestreift, in den Streifen höchst undeutlich punktirt. Beine lang, schlank, alle Schienen gerade. Letztes Analsegment am Spitzenrande in beiden Geschlechtern mit zwei Porenpunkten. Die abgestumpften, kaum vorragenden, etwas niedergebogenen Vorder- winkel des Halsschildes sind gegenüber den spitzigen und vor- springenden des A. Schreibersi sehr bemerkenswerth. Der Käfer hat grofse Neigung zu variiren. Ich besitze mehrere Exemplare, welche von Leder in den Schluchten des Surampasses im Caucasus gesammelt wurden, wovon aber keines vollkommen mit dem andern übereinstimmt. Bald sind die Flügeldecken länger oder kürzer (bei einem Stücke sind dieselben sogar am Ende etwas zugespitzt), ebenso ist die Länge des Halsschildes bald gröfser, bald geringer, oder zur Basis stärker oder schwächer verengt. 12. Hydraena grandis n. sp. Major, piceo-nigra, antenmis palpis (his longissimis) ferrugineis, prothorace transverso, inaequali, confertim fortiter punctato, lateribus subangulato, elytris thorace latioribus, elongato-subovalibus, confertissime fortiter striato-punctalis, strüss 20— 22. — Long. 3—3.2 mill. Mas: Tibüs robustioribus, anticis subdilatatis, intermediis intus ante apicem dense cilialis, posticis intus in medio dente valido armatis. und den angrenzenden Ländern etc. 361 Der Hyd. armata Reitt. sehr ähnlich, noch etwas grölser, die Palpen länger, ihre Spitze ebenfalls schwarz, die Punktirung dichter und besonders viel stärker, die Behaarung ist kaum zu bemerken, die Härchen der Flügeldecken überragen nicht den Punkt, in wel- chem sie entspringen, während sie bei der armata deutlicher sind und stets den Punkt, aus dem sie entspringen, überragen. Bei dem g' sind die Vorderschienen vom ersten Drittel bis gegen die Spitze deutlich erweitert, die mittleren haben innen vor der Spitze einen bürstenartigen Haarbesatz und die hinteren innen ebenfalls wie bei armata einen grolsen Zahn, der aber bei grandis in der Mitte, bei armata weit vor der Mitte steht. Bei der letzten Art sind die Vorderschienen einfach. In Volo bei Thessalien im Jahre 1884 von Jos. Stussiner entdeckt. Nachträglich sah ich auch ein Ex. vom Taygetos in der von Heyden’schen Sammlung. 13. Ochthebius remotus n. sp. Rufo-aeneus, nitidus, sat convezus, antennis palpis (parum saturatius) pedibusque, testaceis, capite fusco, parce punctato, prothorace transverso subcordato, 0. impresso (pygmaeo) similis, parce subtiliter punctato, elytris ovatis, in medio ampliatis, seriatim fortiter punctatis, strüs haud cerenatis, stria suturali conspicue impressa. — Long. 2.2 mill. Dem O0. impressus Marsh. (pygmaeus Auct.) nahe verwandt und diesem ähnlich, jedoch anders gefärbt, etwas verschieden geformt und punktirt und vor allem gröfser. Die Färbung ist ein röthliches Bronze, Fühler und Beine braungelb, die Palpen wenig dunkler, die Spitze des Klauengliedes braun. Kopf nur fein und spärlich punktirt. Halsschild ganz wie bei impressus geformt und seulptirt, herzförmig, mit einer tiefen Mittelrinne, und an den Seiten, schräg gegen die Vorderwinkel, mit einem tiefen Eindrucke, sonst mäfsig fein und weitläufig, etwas deutlicher als der Kopf punktirt. Flügel- decken länglich eiförmig, an den Seiten in der Mitte beträchtlich erweitert, oben mit ziemlich starken, weniger dicht stehenden Punkt- reihen, die Punkte nicht kerbartig, sondern einfach, wenig dicht stehend eingedrückt, mit einfachen, etwas schmalen Zwischen- räumen; nur der Nahtstreifen deutlich streifartig vertieft. Caucasus; wenige Stücke von Hans Leder gesammelt. 14. Ochthebius alutaceus n. sp. O. marino similis sed minor, supra distincte alutaceus, capite thoraceque haud punctatis, hoc basin versus minus angustato, elytris obsoletissime seriato- punctatis, strüs magis distincte seriatim puberulibus. — Long. 1.5 mill. 362 E. Reitter: neue Coleopteren aus Europa Mit Octhebius marinus Payk. sehr nahe verwandt, ebenso gefärbt. Der Halsschild mit den gleichen obsoleten Eindrücken, allein die neue Art ist kleiner, oben deutlich hautartig genetzt, Kopf und Halsschild ohne sichtbare Punktirung, die Eindrücke auf dem Kopfe sind tief, am Halsschilde sehr seicht, letzterer gegen die Hinterwinkel schwächer verengt, daher mehr rechteckig, Hinter- winkel rechteckig, Hinterrand fast gerade; die genetzten Flügel- decken haben höchst feine Punktreihen, diese sind wenig dicht punktirt und verschwinden allmählich gegen die Spitze. Die Härchen der Punktreihen sehr fein und kurz, aber deutlicher als bei O. marinus. Fühler, Palpen und Beine blafs braungelb. In seltenen Fällen sind die Flügeldecken braunschwarz. Die Oberlippe ist nicht zweilappig wie bei foveolatus. An den Lenkoraner Sümpfen von Hans Leder gesammelt. 15. Ochthebius narentinusn.sp. O.exzarato valde simihs, sed castaneus, capite obscuriore, antennis palpis pedibusque rufo- testaceis, supra sat. longius albido-pubescens, prothorace parce sub- tilissime sed distincte punctulato, lateribus profunde bisinuato, in medio in dentem producto, membrana coriacea flavescenti alba instructo, elytris dense grosse punctato-striatis. — Long. 1 mill. Dem O0. ezaratus sehr ähnlich und nahe verwandt, ebenso grols, ähnlich sculptirt, aber durch die Färbung, Behaarung und durch die eigenthümlichen Ausrandungen an den Seiten des Hals- schildes specifisch verschieden. Blafs kastanienbraun, der Kopf etwas dunkler, oben überall nicht sehr dicht, aber deutlich und ziemlich lang, greis behaart. Der Halsschild ist fein und spärlich punktirt, Vorderwinkel vorragend, die Seiten gegen die Basis ver- engt, zweimal (bei exaratus nur einmal hinter der Mitte) tief aus- geschnitten, wodurch in der Mitte ein langer lappenartig vorsprin- gender Zahn gebildet wird, der aber wegen dem den Seitenrand umgebenden Membran wenig in die Augen fällt. Die Flügeldecken sind wie bei eraratus stark streifig punktirt. Ich habe diese Art in den Sümpfen des Narentathales in Central-Dalmatien und an der Narenta in der Herzegowina im Jahre 1879 gesammelt. 16. Ochthebius lenkoranus n. sp. 0. impresso valde similis, sed vie aeneus, distincte griseo-puberulus, obscure piceus, elytris piceo-brunneis, antennis pedibusque testaceis, palpıs parum obscurioribus, elytrorum striola scutellari nulla. — Long. 1.7 mill. Dem Ochth. impressus Mrsh. (pygmaeus der Autoren) sehr ähnlich und zunächst verwandt, und nur von demselben durch und den angrenzenden Ländern etc. 363 andere Färbung, längere, deutlichere Behaarung, besonders auf den Flügeldecken, dann weniger gedrängte und wenig crenulirte Punkt- streifen, sowie durch die mangelnde kurze Seutellarreihe zwischen dem ersten und dem Nahtstreifen, verschieden. Der Käfer ist pech- braun, die Flügeldecken heller, Fühler und Beine braungelb, die Palpen rostbraun, ohne Metallglanz, wodurch der Käfer dem O0. opacus, namentlich aber der nächsten Art sehr äbnlich wird. Vom 0. limbicollis durch die Färbung, schlankere Körperform, schmäleren Halsschild und durch kürzere Hintertarsen abweichend. Bei Zimbicollis sind die letzteren etwas länger, bei /enkoranus etwas kürzer als die halbe Schiene. Diese unansehnliche, jedoch seltene Art sammelte Leder in Liryk, im Talysch-Gebirge, am Caspischen Meere. 17. Ochthebius limbicollis n. sp. O0. bicoloni valde similis, sed colore supra dilute aureo aut rufo-aeneo, thorace latiore, subtiliter minus crebre punctato, lateribus rufescente, elytris crebre fortiter punctato-striatis, striola abbreviata scutellari nulla, tarsis parum longioribus. — Long. 2 mill. Unterscheidet sich von bicolon durch lebhafteren, fast gold- farbigen Metallglanz, mit einem Stich ins Rothe, breitere, gedrun- genere Körperform, breiteren Halsschild, der kaum schmäler ist als die Flügeldecken, seine weitläufigere und feinere Punktirung, endlich durch etwas kürzere Flügeldecken, denen zwischen dem Naht- und ersten Dorsalstreifen die kurze Scutellar- reihe fehlt. Die Tarsen sind auch merklich länger als bei der verglichenen Art. An den Sümpfen Lenkorans von Leder gesammelt. Ich habe diese Art unter obigem Namen versendet. Herr Bedel, dem ich ein Paar Stücke sandte, hielt sie für bicolon. Wegen den eben angeführten Unterschieden ist jedoch diese Annahme unzulässig. 18. Ochthebius subopacus n.sp. O.opaco similis, fusco- brunneus, subopacus, parum nitidus, haud aeneus, distincte pubescens, prothorace confertim grosse punctato, elytris fortiter striato-punctatis, struüs 10, interstitüs striüiss angustioribus, antennis palpis pedibusque brunneo-testaceis. — Long. 1.7— 1.8 mill. Dem Ochth. opacus Baudi äulserst ähnlich, von derselben Gestalt, Gröfse und Seulptur auf dem Kopf und Halsschilde; jedoch durch andere Färbung, etwas längere Behaarung und durch weniger dicht gedrängte Punktreihen, wovon hier etwa 10, bei opacus 12 vorhanden sind. Die Zwischenräume der Streifen auf den Flügel- decken sind demzufolge auch deutlicher. Braunschwarz, Kopf und 364 E. Reitter: neue Coleopteren aus Europa Halsschild fast matt, die Flügeldecken glänzender, Fühler, Palpen und Beine rostroth. Im Meskischen Gebirge (Surampals) im Caucasus von Leder entdeckt. Ochth. montanus Friv., den ich nicht kenne, ist wohl mit dem gleichzeitig publicirten O. opacus Baudi identisch. Ich besitze auch Stücke aus dem Süden Portugals. 19. Ochthebius puberulus n. sp. Oblongus, leviter con- vezus, suboliwaceo-niger, alutaceus, opacus, antennis pedibusque brumneo-testaceis, palpis fusco-ferrugineis, labro haud bilobo, capite thoraceque punctulatis, hoc transverso, subcordato, lateribus prope angulos anticos acutos perparum prominulos oblique truncato, dorso in medio canaliculato, foveolis dorsalibus longitudinaliter confluen- thbus, elytris subtilissime striato-punctatis et seriatim puberulis, stria suturali vie impressa. — Long. 1.8 mill. Langgestreckt, wenig gewölbt, hautartig genetzt, matt, schiniahz; mit schwachem, olivengrünen Scheine, Fühler und Beine braungelb, Palpen dunkler rostbraun. Der hintere Theil des Kopfes und der Halsschild fein, wenig gedrängt punktirt; letzterer quer, fast so breit als die Flügeldecken, vom oberen Drittel zur Basis concav verengt, am Vorderrande, dicht neben den Vorderwinkeln, ebenfalls mit einem sehr kleinen Ausschnitte, weshalb die letzteren, wegen dem Seitenmembrane jedoch undeutlich vorstehen; die Scheibe hat eine Längsfurche und zwei Eindrücke daneben, welche mit ein- ander etwas der Länge nach zusammenhängen, und da diese Ein- drücke weniger schräg stehen als bei den anderen Arten, so weist eigentlich die Scheibe drei Längsfurchen auf, wovon die seitlichen etwas gebuchtet sind. Die Retieulation auf Kopf und Halsschild ist am Grunde mehr körnelig. Flügeldecken fein streifenartig punktirt, jeder Punkt mit einem weilsen, anliegenden, fast den nächsten Punkt erreichenden Härchen geziert. Eine abgekürzte Scutellarreihe fehlt. Diese Art hat am meisten Aehnlichkeit mit foveolatus Germ., unterscheidet sich jedoch durch einfache Oberlippe, dunkle, matte Färbung und deutlichere Behaarung der Flügeldecken. Sie wurde an einem Wassertümpel in der Nähe von Tiflis von Leder gesammelt. 20. Latelmis insignis n. sp. Nigra, nitida, pedibus rufo- brunneis, antennis tarsisque rufis; capite parvo, fronte plana, prothorace levissime transverso, parum convero, ulrinque cristato, dense subtilissime prope latera ruquloso-punctlulato, lateribus antror- und den angrenzenden Ländern etc. 365 sum rotundatim angustatis, angulis postieis acutis; scutello fere rotundato, subglabro ; elytris thorace duplo longioribus, apicem versus parum ampliatis, convezis, striato - punctatis, strüs minus dense, prope latera magis fortiter punctatis, interstitüs dorsalibus fere planis, sat parce subtiliter punctulatis, interstitiis quatuor lateralibus tenuiter carinulatis, carinulis strüs approximatis, subtilissime granu- losis. — Long. 2.5 mill. Diese neue Art unterscheidet sich in nachfolgenden Punkten von allen bekannten dieser Gattung. Der Halsschild ist wenig breiter als lang, an den Seiten stark gerundet, zur Basis deutlich, zur Spitze stärker verengt; mit der erhabenen Seitenrandkante läuft eine feine Subdorsalrippe vollkommee parallel; der Raum zwischen den Dorsalrippen ist dicht und fein, einfach punktirt, jener zwischen dem Seitenrande und der Dorsalrippe dicht und fein gerunzelt. Die Flügeldecken sind in Streifen punktirt, in den Streifen, welche eigentlich auf der Scheibe gar nicht vertieft erscheinen, sind die Punkte nicht dicht gestellt, die Zwischenräume sind ziemlich flach und vor allem nicht wie bei den bekannten Arten äulserst dicht und fein, sondern viel weitläufiger und gröber punktirt, wodurch der Käfer auch glänzender erscheint, als alle weiteren Arten. Die seitlichen Streifen sind dichter punktirt, die vier seitlichen Zwischen- räume haben eine sehr feine, erhabene, an die Streifen selbst genäherte, oben gekörnelte Längskante, wodurch sich diese Art sehr auszeichnet. Elmis Coyei Allard aus Syrien ist dieser Art ähnlich, allein letztere hat mehrere Grübchen an der Basis des Halsschildes und die Flügeldecken haben neben dem Seitenrande nur zwei feine, parallele Kiele. Elmis somchetica Kolen., die ich nicht kenne, ist metallisch gefärbt, die Stirn hat zwei Furchen etc.; der Beschreibung nach ist es eine echte Elmis. Diese neue, höchst ausgezeichnete Art fing Leder im Meski- schen Gebirge (Caucasus), bis jetzt leider nur in einem ein- zelnen Stücke. 21. Uebersicht der Arten der Gattung Micropeplus: A. Zwischenräume der Rippen auf den Flügeldecken glatt. a. Flügeldecken aufser der Naht- und Subhumeralrippe mit zwei Dorsalrippen . . .. . tesserula Curt. b. Flügeldecken aufser der Naht- and Sulkbmneraltippe mit drei Dorsalrippen, hiervon die äufsere abgekürzt. laevipennis Epph. 366 E. Reitter: neue Coleopteren aus Europa B. Zwischenräume der Rippen auf den Flügeldecken punktirt. 1. Flügeldecken aufser der Naht und der feinen Humeralrippe mit drei Dorsalrippen, hiervon die äufsere etwas schräg und hinten abgekürzt. 1., Oberseite bis. auf das Abdomen matt, Kopf und Mitte des Halsschildes sehr fein gerunzelt. Long. 2 mill. porcatus Fbr. 2. Oberseite glänzend, Kopf und Mitte des Halsschildes sehr grob gerunzelt. Long. 1.7 mill.. . . . . caelatus Er. Il. Flügeldecken aulser der Naht und Humeralrippe mit zwei Dorsalrippen. a. Flügeldecken, zusammen ein queres Rechteck bildend, beträchtlich schmäler als der Halsschild und die Basis des Abdomens, vor der Spitze nicht deutlich quer vertieft, die Seiten gerade (vor der Mitte sehr schwach concav). l. Die Mittelrippe des Abdomens ist an der Basis des vierten Dorsalringes dornförmig verlängert. Scheitel mit einem Fältchen in der Mitte und jederseits mit einer flachen Beule. 9. Kopfschild in eine kleine Spitze aus- gEZOonen a 2... staphylinoides Mrsh. 2. Die Mittelrippe 2 Anden ist an der Basis des vierten Dorsalsegmentes stumpf beulenförmig. Scheitel mit fünf nach vorn convergirenden Fältchen. Kopf- schild des Z' in eine deutliche Spitze ausgezogen. Long. 2.4—2.5 mill. Lenkoran !). . . . caspius Reitt. n.sp. ß. Flügeldecken zusammen fast ein Quadrat bildend, kaum oder wenig schmäler als Halsschild und Abdomen, die Basis der Flügeldecken vor der Spitze tief quer nieder- gedrückt. Die Seiten nieht vollkommen gerade, sondern schwach convex verlaufend. a. Die Humeralrippe am oberen Seitenrande der Flügel- decken ist einfach, neben ihr ist von oben die Sublateral- 1) Gröfser als M. staphylinoides, Stirn anders sculptirt, mit deutlicherer Spitze beim g', die Mittelrippe zwischen dem Seiten- rande und der Humeralrippe deutlicher, fast in der Mitte gelegen, nicht wie bei staphylinoides der Humeralrippe stark genähert etc., von fulvus und longipennis durch die kurzen, parallelen, an der Spitze nicht eingedrückten Flügeldecken, breitere, kürzere Körper- form, spärlichere Punktirung der Flügeldecken, von longipennis durch die Stirnbildung und die schwächere Bewaffnung der männ- lichen Schienen ete. verschieden. Die Färbung ist gewöhnlich ein gesättigtes braunroth, Fühler und Beine gelb. und den angrenzenden Ländern etc. 367 rippe theilweise sichtbar. Flügeldecken nicht breiter als Halsschild und Abdomen. 1. Scheitel mit fünf nach vorn convergirenden Falten. Kopfschild des g' spitzig vorgezogen. Mittelrippe des Abdomens an der Basis des vierten Dorsalsegmentes stumpf beulenförmig erhaben . . . . . . fulvus Er. 2. Scheitel mit einem Fältchen in der Mitte und jederseits mit flacher Beule. Kopfschild beim Z und 2 einfach abgerundet. Mittelrippe des Abdomens an der Basis des vierten Dorsalsegmentes nicht vorragend, nur an- gedeutet. (M. Eppelsheimi Reitt.). . longipennis Kraatz. b. Die Subhumeralrippe bildet am Seitenrande eine breit- abgesetzte und aufgebogene Fläche, welche die Epipleuren vollständig bedeckt. Flügeldecken mindestens so breit als der Halsschild und breiter als das Abdomen. Kopf- schild beim g' spitzig ausgezogen. Braungelb, breit, gedrungen. Croatien, Slavonien . . . . .latus Hmpe. 22. Batrisus Ormayi n. sp. Castaneus, dense subtilissime punctatus, fere opacus, pube brevi dense vestitus, antennis crassis moniliformibus, haud clavatis, articulis aeqwlatis, 2—10 truns- versis, 3—5 parum majoribus, ultimo ovato, capite subquadrato, prothorace suboblongo, capite viz latiore, elytris thorace latioribus et parum longioribus, convezis, basi punctato-trifoveolatis, stria suturali integra, dorsali viz dimidiata, abdomine lato, convero, pedibus in femina simplicibus. — Long. 3.5 mill. Dieser neue, von Herrn Professor Sandor Ormay aufgefun- dene und ihm zu Ehren benannte Batrisus ist wohl eine der merk- würdigsten und interessantesten Entdeckungen der Neuzeit auf europäischem Boden. Es ist ein echter Batrisus neben formi- carius, der mir bisher allein aus dieser Untergattung bekannt war; seine Maxillartaster, der Halsschild, die Flügeldecken und das Abdomen sind in gleicher Weise gebaut. Die Fühler haben die gröfste Aehnlichkeit mit Chennium, sie sind dick, gleichbreit, ohne abgesetzte Keule, das 2.— 10. Glied ist quer, das zweite klein, Glied 3—4 sind etwas länger als die folgenden, das End- glied ist eiförmig, aber nicht breiter als die vorhergehenden. Der Kopf ist ähnlich wie bei formicarius gestaltet, weniger runzelig, kaum ganz so breit als der Halsschild mit deutlichem Scheitel- grübchen. Halsschild etwas länger als breit, die Längsfurchen und die Transversalimpression sind wenig tief. Die Flügeldecken sind nur etwas länger als der Halsschild, gewölbt, ohne deutliche 368 E. Reitter: neue Coleopteren aus Europa Schulterbeulen, der Naht- und Rückenstreifen fein eingedrückt, der letztere erreicht nicht ganz die Mitte. Abdomen stielrund, breit, bis zum zweiten Dorsalsegmente verbreitert, ähnlich wie bei formicarius gefaltet und mit Grübchen versehen, doch sind die letzteren seicht, die schiefe Lateralfalte am ersten Rückensegmente überragt weit die Mitte desselben. Die Beine sind beim 2 genau wie bei formicarius-Q gebildet. Der grolse Pselaphid ist kastanienbraun, fast matt, überall gedrängt fein und deutlich punktirt und mit kurzen wolligen braunen Härchen dicht besetzt. Das & ist zur Zeit unbekannt. Das einzige weibliche Exemplar fing Herr Professor Sandor Ormay in Siebenbürgen im Lotriora-Thale, beim Rothenthurmpals, am 1. April 1885. Das prächtige Thier hat bei oberflächlicher Besichtigung wegen den total verschiedenen Fühlern, seiner dicht behaarten, dicht punktirten, matten Oberseite und seiner nach hinten verbreiterten, vorn verschmälerten Körperform wenig Aehn- lichkeit mit Batrisus, wohin es gehört. 23. Machaerites Halbherri n. sp. hufus, parce breviter- que pubescens, capite oblonge, thorace angustiore, fronte sublaevı, foveolis frontahibus parvis, oculis minimis, prothorace haud Irans- verso, ante basın transversim sulcato, elytris sparsim subtilissime punctatis, palporum articulo ultimo magno. — Long. 1.5 mill. Mas: Antennarum articulo primo subcylindrico, latitudine triplo longiore, angulis apicalibus rotundatıs, basin versus parum angustiore, secundo primo perparum angustiore, globoso, 3—T angustis, 3 leviter oblongo, 4, 5 globosis. Dem Mach. Doriae zunächst verwandt, allein durch den eiförmigen Kopf, der beträchtlich länger als breit ist, leicht zu unterscheiden. Von M. Ludyi, Eppelsheimi etc. ebenfalls durch den länglichen Kopf und kürzeres erstes Fühlerglied verschieden. Roth, fein behaart. Palpen kaum gekerbt, das letzte Glied grols. Fühler den Hinterrand des Halsschildes etwas überragend, das erste Glied schwach verdickt, vor der Spitze am breitesten, schwach keulenförmig, dreimal so lang als breit, das zweite wenig schmäler als das erste, fast kugelig, die nächsten viel dünner, das dritte länglich, das vierte und fünfte so lang als breit, kugelig. Kopf verkehrt eiförmig, länger als breit, mit sehr kleinen, wenig wahrnehmbaren Augen, Scheitel fast glatt, die Vertiefungen seicht, die Scheitelgrübchen verbältnifsmälsig klein. Halsschild herzförmig, so lang als breit, mit der gewöhnlichen Querfurche. Flügeldecken sehr erloschen, weitläufig punktirt. Vorderschenkel auf der Unter- und den angrenzenden Ländern etc. 369 seite nicht, oder nicht deutlich gezähnelt, die Vorderschienen einfach. Ein Exemplar wurde von Herrn Bernhard Halbherr in Süd- Tyrol, am Vallassa, circa 1200 Meter Höhe im Juli 1835 aus Laub gesiebt. 24. Bythinus anguliceps n.sp. Rufus, capite thorace parum angustiore, fronte sublaevi, oculis parvis, prothorace sat parvo, haud Iransverso, elytris parce sat fortiter punctatis, antennarum articulo tertio quadrato, ceteris subtransversis. — Long. 1.3 mill. Mas: Caput temporibus pome oculos angulatıs, antennarum articulis duobus basalibus incrassatis, primo subcylindrico, basin versus leviter angustato, latitudine sesqui longiore, secundo primo vie latiore, latitudine perparum longiore, intus securiformi, sub- concavo, angulis subacutis, exterms rotundatis; tibiis anticis vix dentatis. Fem.: Caput temporibus rotundatıs, antennarum articulis duobus basalibus parum incrassatis, primo subcylindrico latitudine vix sesgui longiore, secundo primo parum angustiore, latitudine paullo longiore, subovalı. Mit B. Ehlersi namentlich wegen der Form der Fühler sehr nahe verwandt, aber etwas kleiner, die Flügeldecken stärker punktirt und von dieser Art, sowie von allen anderen Arten durch die Schläfen des g' zu unterscheiden, welche hinter den Augen sich nicht verengen, sondern mit dem geraden Hinterrande der Stirn einen rechten vorspringenden Winkel bilden. Wenige Stücke dieser ausgezeichneten Art siebte Hr. M. Korb in der Sierra Monchique im südlichen Portugal. 25. Bythinus sculpticollis n. sp. Ferrugineus, antennis palpis pedibus rufis, capite suboblongo, fronte parce punctata, pro- thorace haud transverso, capite parum latiore, distincte (2? magis) punctato, basi rugosa; elytris sat parce subtiliter punctalis. — Long. 1.5— 1.6 mill. Mas: Antennarum articulo primo valde dilatato, introrsum in medio sat breviter appendiculato, articulo secundo primo fere dimidio angustiore, subtransversim rotundato, intus securiformi, articulis sequentibus tenuibus, secundo plus quam duplo angustioribus, 3 sub- oblongo, 4—7 subquadratis, tibiis anticis intus valde indistincte unidentatis. Fem.: Antennarum articulo primo leviter incrassato, subcylin- drico, latitudine plus sesqui longiore, angulis apice rotundatıs, secundo primo angustiore, subrotundato, leviter oblongo. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXIX. Heft IL. 24 370 E. Reitter: neue Coleopteren aus Europa Dem B. nemilensis m. (Deutsche Entom. Zeitschr. 1885, I.) zunächst verwandt, jedoch von demselben durch nicht verdiekte Schenkel und die Bewaffnung des ersten Fühlergliedes beim g zu unterscheiden. Bei B. seulpticollis ist das erste Glied der Fühler stärker verbreitert und hat in der Mitte seiner Innenseite ein Zapfenzähnchen; das letztere steht bei nemilensis an der Spitze der Innenseite. Nach der Körperform und Grölse gehörte das vorliegende kleine neue Thierchen in meine II. Abtheilung der Bythinus- Arten, wo es bei B. peninsularıs, abastumanus und anatolicus ver- wandte Arten vorfände; von allen entfernt sie jedoch der deutlich punktirte Halsschild, welcher sie in die IV. Abtheilung, zur puncti- collis-Gruppe, verweiset. Wurde in der Umgegend von Genua von Herrn Dodero in einigen Exemplaren gesiebt. 26. Bythinus atticus n. sp. Parvus, rufo-ferrugineus, ab- domine saturatiore, palpis, antennis, pedibus testaceis, capite thorace parum angustato, fronte sublaevi, elytris subtiliter distineteque puncta- fis, antennarum articulis A—10 transversis. — Long. 1 mill. Mas: Antennarum articulo primo subeylindrico, latitudine sesgui longiore, secundo primo haud angustiore, fere perparum latiore, lati- iudine fere sesqui longiore, intus securiformi, margine interno parum convezo, angulis internis subacutis, externis rotundatis; tibiis anticis intus valde indistinete dentatis. Dem Byth. Ehlersi und anguliceps in der Form der Fühler ähnlich, jedoch sind die zwei Wurzelglieder etwas gestreckter, namentlich das zweite. Auch mit Hopffgarteni, kninensis und tener verwandt und besonders der letzten Art ähnlich, allein das zweite Basalglied der Fühler des g' ist am inneren Vorder- winkel nicht schräg abgestutzt, zunächst aber mit B. banaticus m. zu vergleichen, von dem er sich nur durch kleineren Kopf und geringere Grölse unterscheidet und neben diesen zu stellen ist. Lebhaft rostroth, das Abdomen etwas dunkler, die Palpen, Fühler und Beine rothgelb, oben fein und nicht dicht behaart. Kopf etwas schmäler als der Halsschild, die Stirn und der letztere fast glatt; die Querfurche des Halsschildes tief, hinter dieser fein ge- runzelt. Flügeldecken nicht dicht, fein und deutlich punktirt. Bei dem g' sind die zwei Basalglieder der Fühler verdickt, das erste fast mal länger als breit, einfach, fast zylindrisch, das zweite mindestens so dick als das erste, innen messerförmig abgeplattet, etwas convex, die inneren Winkel sehr schwach vorgezogen, schwach und den angrenzenden Ländern etc. >71 zugespitzt, beim @ sind die Fühler ähnlich, doch ist das zweite Glied einfach, fast etwas schwächer als das erste, alle Winkel abgestumpft; Glied 4—10 der Fühler in beiden Geschlechtern stark quer. An feuchten Localitäten in Attica unter Laub von Herrn J. Emge gesammelt. Selten. 27. Bythinus balkanicus n.sp. Ferrugineus, palpis antennis pedibus testaceis, capite thorace paullo angustiore, antice punctalto, impressionibus profundis, vertice sublaevi, prothorace convezo, antice haud punctato, elytris minus dense distincteque punctatis, anten- narum articulis 4—10 valde transversis, articulo tertio viz qua- drato. — Long. vix 1 mill. Mas: Antennarum articulis duobus basalibus incrassatis, primo cylindrico latitudine fere sesqui longiore, secundo primo latiore, lati- tudine perparum longiore, intus securiformi, apicem versus dilatato, rotundato, basin versus valde angustato, angulo interno basali rotun- dato, apicalı acuto, producto; tibüs anticis intus valde indistincte dentatis. Dem B. Oertzeni in der Form der männlichen Fühler täuschend ähnlich, nur ist das Basalglied etwas kürzer. Unterscheidet sich durch doppelt kleineren Körper, geringeren Glanz, grölsere Wölbung, deatlichere Punktur der Flügeldecken und den kleineren Kopf. Von B. securiger Reich. entfernt er sich durch kleineren Kopf und die Bildung der männlichen Fühler. Ist neben den ersten zu placiren. Balkan. 28. Tychus creticus n. sp. Nigro-piceus, subtiliter pubescens, elytris rufis, antennis robustis, palpis pedibusque rufo-testaceis, an- tennarum articulis A—10 transversis, prothorace foveolis basalibus obsoletis, elytris parce subtilissime punctatis. — Long. 1— 2 mill. Mas: Antennarum articulis quinque basalibus incrassalis, artı- culis 6—8 parvis, valde transversis, trochanteribus intermediis acute spinosis. Ganz vom Aussehen des T. Lederi, ibericus etc. Schwärz- lich, die Flügeldecken roth, Palpen, Fühler und Beine rothgelb. Wegen- der Bildung der Fühler zunächst mit T. monilicornis und dalmatinus verwandt, jedoch schon durch die lebhafte Fär- bung abweichend. An den Fühlern ist Glied 4—10 quer, beim ist Glied 1—5 verdickt, Glied 6—8 klein, quer. Glied 5 ist ein wenig schmäler als die vorhergehenden. Bei dem g' haben die Trochan- teren der Mittelhüften ein kleines, spitziges Dörnchen. Creta; von Herrn Eberhard v. Oertzen gesammelt. 24 * 372 E. Reitter: neue Coleopteren aus Europa 29. Claviger Oertzeni n. sp. Rufo-testaceus, angustus, elytris sat elongatis, densissime subtilissimeque punctulatis, pedibus longioribus, thoracis foveola minore, antennarum articulo tertio lati- tudine sua fere sesqui-, quarto sua latitudine parum longiore, quinto quadrato, sezto magno, cylindrico, praecedentibus fere duplo latiore, latitudine 13 longiore; abdominis foveola elongato-ovata, quintam disci partem includente. — Long. 2.2 mill. Mit Cl. Saulcy Bris. verwandt, jedoch durch schmäleren Körper, längere und feiner punktirte Flügeldecken und durch die viel schmälere Abdominalgrube sehr verschieden. Creta; von Herrn Eberhard v. Oertzen entdeckt. 30. Claviger Merkli n. sp. Rufo-testaceus, elytris dense subfilissime punctulatis, thoracis foveola parvula, pedibus longioribus, antennarum articulis latitudine sua tertio triplo, quarto fere sesgwi longeore, quinto subtransverso; abdominis foveola oblongo- ovata, marginibus antice declwvibus, areola quintam disci partem includente. — Long. 2.5 mill. Mit Cl. nebrodensis Rag. zunächst verwandt, die Fühler fast von gleicher Construction, allein die Oberseite weniger glänzend dichter und feiner punktirt, die Punktirung erstreckt sich auch auf den gröfsten Theil des Abdomens. Flügeldecken sehr dicht und fein punktirt, weniger breit. Die Abdominalgrube schliefst blofs den fünften Theil der Dorsalbreite des Segmentes an der Basis ein; sie ist länger, mehr parallel als bei der verglichenen Art. Türkei; von Herrn Eduard Merkl entdeckt. 3l. Claviger Emgei n.sp. Saturate rufo-testaceus, prothorace elytris abdomine confertissime sat fortiter punctatis, prothoracis foveola parvula, elytris dilatatis, ad suturam depressis, auntennarum articulo tertio latitudine sua tertio fere guadruplo, quarto fere sesqui longioribus, quinto subquadrato; abdominis foveola oblongo-ovata, marginibus antice declwibus, areola septimam disci partem includente. — Long. 2.5 mill. Ebenfalls dem Cl. nebrodensis, sowie dem Merkli ähnlich und nahe verwandt. Diese Art zeichnet sich vorzüglich durch sehr dichte und ziemlich starke Punktirung der Oberseite, sowie durch die sehr schmale Abdominalgrube aus. Letztere nimmt blofs den siebenten Theil der Dorsalbreite des Abdomens in Anspruch. Auf Euboea von Herrn Jos. Emge aus Athen entdeckt. 32. Cephennium montanum: Rufum aut ferrugineum, nilidum, parce brevitergue pubescens, antennarum clava triarticulata, articulis penultimis leviter Iransversis, oculis distinctis, prothorace coleopteris und den angrenzenden Ländern etc. 3175 haud angustiore, leviter transverso, convero, fere polito; elytris breviter ovatis, distincte subtilissimeque punctatis, striola humerali valde perspicua. — Long. 1 mill. Reitter, Verh. d. zool.-bot. Ges. Wien, 1884, p. 83. In die Untergattung Megaladerus gehörend, wo es dicht an C. hungaricum zu stehen kommt. Von der letzten Art unter- scheidet es sich durch die helle Färbung, robustere Gestalt, glatten, höheren, fast polirten Halsschild und deutlicher punktirte Flügel- decken mit stärkeren und längeren Subhumeralfältchen. Vallassa in Südtyrol, eirca 1200 Meter üb. d. M., im Juli 1883 von Herrn B. Halbherr aus Laub gesiebt. 33. Cephennium puncticolle n. sp. Testaceum, oblongum, leviter converum, subparallelum, subtilissime dense punctulatum, brevissime fulvo-pubescens; antennis gracılibus, clava triarticulata, articulis duobus penultimis leviter transversis, subaequalibus, capite parvo, oculis haud perspicuis, prothorace subquadrato, longitudine vir latiore, subtilissime denseque punctulato, elytris oblongo- ovatıs, thorace haud latioribus, foveola basali distincta, rotundata, striola sublaterali foveolam eztrorsum tangente. — Long. 1 mill. In die Untergattung Geodytes gehörend, fast doppelt grölser als C. granulum, von der Gröfse des C. fuloum und Saulcys; von diesen Arten jedoch durch den grolsen, fast quadratischen, oben sehr dicht und deutlich punktulirten Halsschild zu unter- scheiden. 1 Ex. auf Euboea von Herrn J. Emge gesiebt. 34. Neuraphes Korbin.sp. N. frondoso valde similis sed rufus, nitidus, longe fulvo-pubescens, elytris basi biimpressis, impressione externa angusta, interna magna, lata, longe et oblique prope suturam prolongata. — Long. 1.5 mill. Dem N. frondosus sehr ähnlich und von diesem durch die doppelt längere gelbliche Behaarung und den inneren Basaleindruck verschieden, welcher gro[s, breit und schräg gegen die Naht ver- längert ist, wodurch die ganze Parthie des Schildchens dreieckig emporgehoben wird. Am Grunde des Eindrucks befindet sich wie bei den Verwandten eine kleine runde, gelb tomentirte Grube. Fühler schlank, den halben Körper überragend, ohne abgesetzte Keule, die zwei vorletzten Glieder schwach quer. Körper hell rostroth, glänzend, kaum punktirt. Kopf klein, dreieckig, zwischen den Augen mit zwei tiefen Grübchen. Halsschild so lang als breit, fast quadratisch, die Vorderwinkel niedergebogen, Basis jederseits des Längsfältchens mit zwei seichten Eindrücken. Flügeldecken 374 E. Reitter: neue Coleopteren aus Europa kurz eiförmig, viel breiter als der Halsschild, kaum punktirt, lang behaart. Fühler und Beine gelbroth. Ein Exemplar dieses herrlichen Thierchens wurde im südlichen Portugal in der Serra Monchique von Hrn. Max Korb gesiebt. 35. Neuraphes tripunctatus n. sp. Oblongus, leviter con- vezus, breviter parceque fulvo-pubescens, castaneus, elytris parum dilutioribus, capite distinete punctulato, vertice trifoveolato, foveola intermedia minore nonnumquam indistincta, marginem thoracis tan- gente, prothorace subquadrato, laevi, subparallelo, ante basin obsolete transversim impresso, utrinque indistincte subbifoveolato, bası medio carınula instructo; elytris oblongo-ovatis, thorace latioribus, parce subtiliter punctatis, basi biimpressis. — Long. 1.4 mill. Mas: Elytris sutura apice paullo magis impressa, utrinque ad suturam ante apicem tuberculo minimo instructo. Kastanienbraun, Palpen, Fühler und Beine röthlich gelb, die Flügeldecken gewöhnlich etwas heller, seltener Kopf und Halsschild braunschwarz. Oberseite mälsig dicht und fein gelb behaart. Fühler schlank, gegen die Spitze leicht verdickt, die Mitte des Körpers erreichend, die drei vorletzten Glieder schwach, aber deutlich quer. Kopf klein, etwas schmäler als der Halsschild, sehr deutlich punktirt, Scheitel mit drei Grübehen, wovon das mittlere kleiner, oft undeutlich und etwas weiter nach hinten gelegen ist, wo es den Vorderrand des Halsschildes berührt. Augen vorstehend. Halsschild fast quadratisch, mit niedergebogenen Vorderwinkeln, glatt und glänzend, vor der Basis quervertieft, die Furche in der Mitte durch ein Fältchen getheilt und jederseits mit zwei flachen, undeutlichen Grübchen in derselben. Flügeldecken länglich eiförmig, breiter als der Halsschild, fein und sehr spärlich, aber deutlich punktirt, an der Basis mit zwei Eindrücken, wovon der äulsere schmal und länglich, der innere grölser und gerundeter ist. Bei dem g' ist die Naht an der Spitze stärker vertieft und jederseits nahe derselben vor der Spitze mit einem sehr kleinen, dichter be- haarten Tuberkel geziert. Gehört in die Gruppe des N. Lederianus, solitarius, frondosus und balaena; von allen diesen Arten ist vorliegende durch den punktirten, am Scheitel mit drei Grübchen gezierten Kopf ausgezeichnet. Daghestan: Umgegend von Derbent. Im Jahre 1984 von Hans Leder gesammelt. 36. Stenichnus euryponensis n.sp. ARufo-testaceus, elon- gatus, comvezus, amtennis dimidio corporis longitudine, gracilibus und den angrenzenden Ländern etc. 379 apicem versus leviter incrassatis, articulis duobus penultimis levissime transversis, capite thorace angustiore, laevi, oculis mediocribus, pro- ihorace convezo, subcordato, latitudine fere longiore, laevi, bası haud impressa et vix foveolata; elytris ellipticis, elongatis, in medio ampliatis, convezis, indistincte punctatis, longe erecte fulvo- pilosis> antennis pedibusque dilutioribus. — Long. 1.6 mill. Dem St. corcyreus m. ähnlich, aber heller gefärbt, die Fühler länger, gegen die Spitze deutlicher verdiekt, der Halsschild zur Basis stärker verengt, die Flügeldecken länger elliptisch, viel weniger deutlich punktirt, fast glatt, lang behaart. Ein Exemplar auf Euboea von Herrn Jos. Emge gesiebt. 37. Bathyscia delicata n.sp. Oblongo-ovata, leviter con- vera, subtihssime brevissimeque fulvo-pubescens, testacea, antennis thoracis basin attingentibus, articulis penultimis Iransversis, thorace amplo, viz perspicue punctulato, elyiris subtihssime transversim punctato-strigosulis, stria suturali vie impressa, fere nulla, tibüs intermediis parce longe, posticis brevissime spinosis. — Long. 1.2 mill. Mit B. tarsalıs und sarteanensis verwandt; von der ersten schon durch ihre geringe Grölse, von der andern durch die quer- gestrichelten Flügeldecken; von B. corsica und Damryi durch die deutlich quergestrichelten Flügeldecken, von pumilio durch schwächere Querstricheln und mangelnden Nahtstreif zu unter- scheiden. Sie ist an die Seite von sarteanensis zu placiren. Gran Sasso d’Italia, in den Abruzzen von Dr. Gestro in wenigen Stücken gesammelt. 38. Colon Perrini n.sp. Oblongo-ovale, nigro-brunneum, pube sat longiore fulvescens, antennis validıs pedibusque rufis, clava magna, oblonga subquinguearticulata nigra, articulis penultimis trans- versis, articulo ultimo penultimo longiore et parum angustiore, supra confertissime subtilius, prothorace transverso parum magis subteihter punctulato, elytris vie striolatis, tarsıs anticis leviter dilatatıs. — Long. 2.2— 2.4 mill. Mas: Femoribus posticis apicem versus sat dilatatıs, compressis, haud dentatis, margine apicali interno angustato, rotundato, externo obtuse subangulato. Dem Colon murinum in Gestalt, Färbung, Behaarung und in der Punktirung zum Verwechseln ähnlich, allein wegen dem kür- zeren Halsschilde in eine andere Gruppe gehörend, hinter denti- culatum zu stellen. Von murinum und den Verwandten entfernt sich diese Art noch durch die nicht gezähnten Hinterschenkel des d'. 376 E. Reitter: neue Coleopteren aus Europa Diese sind verbreitert, abgeplattet, der Innenrand gegen die Spitze wieder verschmälert und abgerundet, der Aufsenrand als stumpfes, wenig auffälliges Plättchen vorragend, also ganz ähnlich wie bei Colon viennense. Die Fühler sind wie bei murinum gebildet, jedoch ist die ganze Fühlerkeule schwarz. Die Punktur der Oberseite ist äulserst gedrängt chagrinartig, auf dem Halsschilde merklich feiner. Herr Abeille de Perrin, dem ich diese Art freundschaftlichst widme, sandte mir eine ganze Reihe von Individuen dieser Art, welche aus Spanien stammen. 39. Astatopteryz hungarica n. sp. Ovata, subtilissime minus dense griseo-pubescens, brunnea, elytris apicem versus abdomit- neque brunneo-flavis, capite testaceo, antennis pedibusque dilute flavis, prothorace amplo, transverso, laevi, coleopteris perparum latiore; elytris subalutaceis, mitidıs, parce subtilissime asperato - punctatis, apicem versus recte angustatis. — Long. 1 mill. Etwas kleiner als A. laticolle, schmäler, braun, der Kopf, die Flügeldecken gegen die Spitze und das Abdomen sammt dem Pygidium braungelb, oben sehr fein und spärlich greis behaart. Fühler und Beine blafsgelb. Halsschild quer, doppelt so breit als lang, weit hinter der Mitte am breitesten und hier sehr wenig breiter als an der Basis, nach vorn gerundet verengt, oben etwas gewölbt, glatt. In der Breite des Halsschildes steht diese Art dem A. laticolle sehr bedeutend nach; der Halsschild ist nur wenig breiter als die Basis der Flügeldecken. Letztere etwas länger als zusammen breit, zur Spitze gerade, also conisch verengt, oben spärlich raspelartig, aber deutlich punktirt. Hinter den abgestutzten Flügeldecken sehen bei meinem männlichen Exemplare jederseits zwei scharfe Zipfeln der Flügel hervor, wie ich solche bei Asta- topteryz laticolle nicht bemerkt habe. Die Fühlerbildung stimmt mit Zattcolle ziemlich überein. Aus Frauzdorf im Banate, 1 Z' in meiner Sammlung. 40. Amartus Strobli n. sp. Latus, subovalis, convezus, confertim punctatus, niger, dense sat longe griseo-pubescens, un- tennis pedibusque rufotestaceis, femoribus posticis fuscis. — Long. 3—3.2 mill. Dem A. aurosericeus Reitt. ähnlich, aber viel kürzer und breiter, ähnlich gebaut und ähnlich punktirt; die Behaarung ist greis, doppelt länger, das Schildchen an der Spitze nicht abgestutzt. Durch rothgelbe Fühler und Beine ausgezeichnet. An den letzteren sind nur die Hinterschenkel und die Schienen kurz am Kniegelenke gebräunt. und den angrenzenden Ländern etc. 377 Mesopotamien; aus der Schmidt-Goebel’schen Sammlung, von Herrn Professor P. Strobl freundlichst mitgetheilt. 41. — Ich besitze ein kräftiges dJ' von A. aurosericeus aus dem Caucasus, das von andern insofern abweicht, als die Behaarung mehr grau, die Tarsen etwas dunkler sind; gleichzeitig besitzen aber die Hinterschienen auf der oberen Innenseite einen grofsen dornförmigen Zahn und die Hinterschenkel an der Basis einen lappenartigen Vorsprung. Trotzdem vermag ich dieses auffallende Thier von aurosericeus nicht specifisch zu trennen. 42. Brachyleptus aurosus n. sp. B. quadrato valde similis sed niger, supra dense longe aureo-pubescens, antennis pedibusque rufopiceis. — Long. 3.5 mill. Dem B. quadratus sehr nahe verwandt, der Halsschild ist stärker und dichter punktirt, vorzüglich aber durch doppelt längere, dichte, etwas zottige, goldgelbe Behaarung abweichend. 4 Ex. aus Turcmenien in meiner Sammlung. 43. Heterostomus longulus‘n. sp. Oblongus, convezus, niger, confertissime subtiliter punctatus, dense-, sat breviter fusco- pubescens; antennis, pedibus anticis tibüsque posticis brunnei-piceis, elytris subparallehs conjunctim latitudine paullo longioribus. — Long. 2.2 mill. Dem Heter. cinereus nahe verwandt, aber schmäler und beson- ders länger, ziemlich gleichbreit, oben doppelt kürzer, nicht greis, sondern dunkel, bräunlich behaart. Ebenso ist die Punktur etwas feiner und dichter. Die Flügeldecken sind merklich länger als zusammen breit. Die Hinterwinkel des Halsschildes sind stumpf. Portugal: Porolide. 5 Ex. in meiner Sammlung. 44. Hoplia uniformis n. sp. Nigra, elytris rufo-brunneis, supra fulvo-, subtus viridi-squamosa, squamulis parvis, pihformibus, depressis, prothorace elytrisque haud setulosis, antennis 9-articulatis, tibüis anticis apice extus bidentatis, dente tertio obsoletissimo, tar- sorum posticorum unguiculo integerrimo. — Long. 8—9.5 mill. Fühler 9-gliederig. Die Zähne der Vorderschienen stumpf, nach abwärts gerichtet, der obere dritte fast völlig erloschen. Von der Gestalt der H. hungarica und dieser zunächst ver- wandt, aber grölser, anders gefärbt und von dieser, sowie allen anderen durch den Mangel der aufstehenden Borstenhaare der Oberseite ausgezeichnet. Schwärz, Flügeldecken gelbbraun, die Fühlergeifsel, der Mund und die Beine, oft aber nur die Tarsen rostroth. Oberseite mälsig dicht und fein gelb beschuppt, die Schüppchen dünn, kurz, fast 378 E. Reitter: neue Coleopteren aus Europa haarförmig, namentlich beim S. Unterseite goldgrün, etwas dichter beschuppt, die Schüppchen kürzer, weniger haarförmig, mit feinen, geneigten, greilsen Haaren untermischt. Kopf runzelig punktirt, Vorderrand der Stirn mäfsig hoch aufgebogen, in der Mitte wenig deutlich ausgebuchtet. Halsschild feiner, jedoch dicht punktirt, wie bei hungarica gebaut, aber beträchtlich kürzer. Schildchen schwarz, beschuppt, fast halbkreisförmig. Flügeldecken wenig länger als zusammen breit, gegen die Spitze sichtbar erweitert mit 2—3 angedeuteten Längsrippen. Pygidium dicht goldgrün beschuppt, an der Spitze dicht und fein, abstehend behaart. An den vier vorderen Klauen ist die kleinere nicht ganz halb so lang als die gröfsere, an der Spitze gespalten. Die Klauen der Hinterfülse einfach. Ich habe einen sichtbaren Geschlechtsunterschied bei den mir vorliegenden Stücken nicht wahrgenommen. Euboea, von Herrn Jos. Enge gesammelt. 45. Hoplia nigrina.n.sp. H. graminicolae valde similis, parum major, longior, tarsorum anteriorum unguiculo interno hbero, apice bifido, fere dimidio extermi longitudine. — Long. 6.5—8 mill. Mas: Niger, ore, tibiarum anticarum dentium apice piceo-ferru- gineis, supra subtilissime minus dense fusco-pubescens, pube brevi depressa, subtus griseo-pwlosa et plus minusve aureo-squamosa. Fem.: Nigra, rarius obscure fulva, supra parum dense, subtus confertim aureo-squamosa. Fühler 9-gliederig. Die Zähne der Vorderschienen etwas nach abwärts gerichtet, der dritte obere undeutlich oder sehr klein. Mit Hoplia graminicola äulserst nahe verwandt, aber etwas grölser, gestreckter, der Halsschild von der Mitte zur Basis weniger verschmälert, und die vier vorderen Tarsen haben zwei deutliche freie Klauen, wovon die innere kleinere fast halb so lang ist als die äulsere, an der Spitze gespalten. Die Klaue der Hinterbeine ist vor der Spitze ebenfalls tief eingeschnitten. Käfer schwarz, nur die Palpen und die Spitzen der Vorder- schienenzähne rostbraun, seltener sind auch die Tarsen heller. Oben fein, kurz, anliegend schwärzlich braun oder grau behaart, Kopf und Halsschild mit längeren gehobenen Haaren und der Hinterrand gewöhnlich mit einigen goldglänzenden Schüppeben besetzt. Oft sind zwischen der gewöhnlichen Behaarung, besonders häufig auf dem Kopfe oder dem Halsschilde, seltener auch auf den Flügel- decken, einzelne Schüppchen von blasser Goldfarbe eingesprengt. Die Unterseite ist, besonders bei den grofsen, ganz schwarzen g' lang greis behaart und mehr oder minder dicht, oft sehr dicht und den angrenzenden Ländern etc. 379 beschuppt, die Schüppchen goldglänzend, breiter als jene des Pygi- diums, welche fast haarförmig erscheinen. Die 2 sind heller, manchmal rostbraun gefärbt und auch oben bald mehr, bald minder stark beschuppt. Die Beschuppung ist auf der Mitte des Halsschildes gewöhnlich weniger dicht. Die Hinter- beine des g' lang und robust. Diese ausgezeichnete Art fing Herr Franz Sikora in Menge bei Galaxidi, am Corynthischen Meerbusen. In einzelnen Stücken fand sie auch Dr. Krüper in verschiedenen Theilen Griechenlands. 46. Cetonia aurata, var. Oertzeni: Minor, angusta, supra coeruleo-nigra, subtus nigro-viridis, prothorace sat fortiter pumctato, elytris sparsim albo-irrovatis, costa dorsali apicem versus magis elevata. — Long. 15— 17 mill. Von der Stammform durch geringere Gröfse, schmälere Gestalt, sehr kurze, feine und spärliche Behaarung, die Färbung und stär- kere Punktirung des Halsschildes, welche die Mitte zwischen der aurata und Carthami hält, verschieden. Oben blauschwarz, unten schwarzgrün, die weilsen Haarflecken der Oberseite sehr spärlich und fein, schmal, oft nur der gröfsere, transversale hinter der Mitte vorhanden. Von der var. nigra Gaut. durch blauschwarze Färbung und geringe Grölse abweichend. In selteneren Fällen ist die Unterseite, das Schildchen, sowie die Ränder des Halsschildes dunkelkupferfarbig, der restliche Theil der Oberseite schwarzgrün. Creta, von Herrn Eberh. v. Oertzen gesammelt. 47. Phlegon Königi n. sp. Aterrimus, opacus, nigro-sub- pubescens, confertissime punctatus, antennarum articulis A—)9 trans- versis, clava magna, upicem versus anmgustata, articulis clavae elongatis. — Long. 8 mill. Von den bekannten Arten Phl. Buqueti Cast. und hetero- cerus Say aus Amerika ist dieser Eucnemide durch den Bau der Fühler leicht zu unterscheiden. Tief schwarz, glanzlos. Fühler den Hinterrand des Halsschildes nur etwas überragend, ziemlich dick, Glied 3 länger als breit, Glied 4, 6, 7, 8 quer, Glied 5 etwas schwächer transversal, die Keule langgestreckt, ziemlich abgesetzt, so lang als Glied 2—8 zusammengenommen, gegen die Spitze allmählig etwas verschmälert, jedes fast doppelt so lang als breit, das letzte Glied zugespitzt, etwas länger als das zehnte. Kopf und Halsschild äufserst gedrängt punktirt, letzterer jederseits mit einem kleinen Grübehen vor der Mitte, über dem Schildchen mit einer länglichen punktfreien, glänzenden Erhabenheit. Schildchen 380 E. Reitter: neue Coleopteren aus Europa weniger dicht punktirt, etwas glänzender. Flügeldecken gedrängt, fast körnelig punktirt, fein gestreift. Tarsen braun. Wernoje in Sibirien, von Herrn Eugen König in St. Peters- burg eingesendet und ihm freundschaftlichst gewidmet. 48. Cryptohypnus alyssidotus Kiesw. Durch die Sculptur des Halsschildes und die lang aufstehende Behaarung sehr aus- gezeichnet; kommt nicht nur in Dalmatien, sondern auch in Lenkoran, am kaspischen Meere, vor. Ich besitze 2 Z\, bei denen die Mittelschienen in der Mitte stark nach innen gebogen und gegen die Spitze etwas erweitert sind. Es ist dies derselbe Käfer, den ich ursprünglich als pilifer m. an meine Üorrespondenten versendet habe. 49. Julistus griseo-hirtus n.sp. Niger, parce subtiliter, elytris magis dense fortiter punctatis, griseo-pilosus, antennarum basi tibüs tarsisque piceo-testaceis, antennarum articuis 5—11 serratis. — Long. 3.2 —4 mill. Länglich, nach hinten etwas verbreitert, schwarz, mit braunem Fettglanze, lang, ziemlich dicht greis behaart, die Basis der Fühler, die Schienen und Füfse gelbbraun. Kopf schmäler als der Hals- schild und wie dieser fein und wenig dicht punktirt. Die ersten vier Glieder der Fühler heller, Glied 1 etwas verdickt, länger als breit, Glied 2 klein, rundlich, Glied 3 mehr wie doppelt so lang als breit, Glied 4 halb so lang als 3, Glied 5—11 schwach gesägt. Halsschild stark quer, etwas schmäler als die Flügeldecken, die Vorderwinkel niedergebogen, die hinteren abgerundet. Flügeldecken mälsig dicht und stark punktirt, weniger dicht als Kopf und ‘Halsschild behaart. Gröfser und dunkler als fulvo-hirtus, heller behaart. Creta; von Herrn Eb. v. Oertzen gesammelt. 50. Theca italica n. sp. Oblongo-obovata, nigra, nitida, griseo-pubescens et pilis griseis erectis longioribus intermiztis; capite, thorace, subtus cum pedibus obscure rufo-piceis, antennis testaceis, prothorace antice valde angustato, lateribus ante apicem compresso, basi dilatato, ungulis posticis obtusis, subproductis, supra subtilissime denseque punctulatis, punctis majoribus parcıs intermiztis, lateribus subtihiter rugulosis, scutello subrotundato, elytris striatis, strüs punctatis, lateralibus profundioribus, stria scutellari abbreviata perspicua, puncto scutellari nullo, callo humerali distincto, humeris subrectis, parum reflexis. — Long. 2.3 mill. Gehört in die Verwandtschaft der Th. pellita und elongata (siehe Deutsche Entom. Zeitschr. 1884, p. 87), von denen sie sich und den angrenzenden Ländern etc. 381 durch kleineren Körper, nach vorn stark verschmälerten, an den Seiten vor der Spitze zusammengezogenen Halsschild und vor- züglich durch die eckigen, aufgestülpten Humeralwinkel der Flügel- decken unterscheidet. Lucea-Vorno in Italien; von Herrn Capitain Leopoldo _ de Marchi entdeckt. 5l. Theca dorcatomoides n. sp. Lata, brevissime ovalıs, valde conveza, nigra, griseo-pubescens et longe pilosa, pedibus piceis, antennis ferrugineis, prothorace crebre sat fortiter-, lateribus rugu- loso-punctato, punctura ante scutellum obsoleta, parciore, scutello subrotundato, elytris striatis, strüs parce fortiter punctatis, latera- hbus sulcatis, striola scutellari abbreviata brevi, puncto scutellari distincto, callo humerali nullo, humeris obtusis subreflezis, rugu- losis. — Long. 2.5 mill. Von allen Arten dadurch ausgezeichnet, dafs ihr bei dem Zugegensein eines runden Schildchens die Humeralbeulen fehlen. Schwarz, fein, dicht, greis und dazwischen lang greis behaart. Fühler rostroth. Körper kurz oval, einer Dorcatoma nicht un- ähnlich. Der Halsschild dicht und stark, an den Seiten stark rugulös, über dem Schildchen erloschen punktirt. Schildchen rundlich. Flügeldecken mit starken Streifen und sehr kurzer Scutellarreihe, neben dem Schildehen noch mit einem punktför- migen Strichel; die Streifen sind stark und weitläufig punktirt, gegen die Seiten zu furchenartig. Schulterbeulen fehlen. Die Humeralwinkel sind stumpf, rugulös, matt und wie bei der vorigen Art deutlich, wenn auch etwas schwächer, aufgebogen. Betmari in Syrien; im Kaiserlichen Hofmuseum in Wien. 52. Heledona hellenica n. sp. Major, piceo-castanea, sub- opaca, antennis apicem versus dilatatıs, capite lato, fronte subtiliter bituberculata, prothorace subaequaliter confertissime grosse, sed minus profunde punctato, elytris carinatis, interstitiüis subrugulosis, seriatim asperato-punctatis, tibüs apice extus longe spinoso -productis. — Long. 4.4 mill. Der Heledona agricola Herbst ähnlich, ebenso gefärbt, aber doppelt gröfser, die Fühler gegen die Spitze breiter, der Kopf breiter, die Stirn mit zwei sehr kleinen Höckerchen, der Halsschild wie der Kopf einfach gedrängt, grob aber seicht punktirt, ohne querrunzelige Erhabenheiten, die Flügeldecken hingegen ganz ähnlich seulptirt und durch die lang dornförmig ausgezogenen äulseren Apicalecken der hinteren Schienen besonders ausgezeichnet. Euboea, von Herrn Jos, Emge entdeckt. 382 E. Reitter: neue Coleopteren aus Europa 53. Helops grajus, var. euboeuicus. Gewöhnlich etwas grölser als die Stammform, die Fühler merklich länger, der Hals- schild des g' stärker herzförmig und vorzüglich durch die Färbung unterschieden. Der ganze Käfer ist lebhaft metallisch erzfarbig. Auf Euboea kommt, wie es scheint, nur diese Form vor; auch wurde sie von E. v. Oertzen auf Creta gesammelt. 54. Helops glabriventris n.sp. H.coeruleo valde simihs, sed major, parum latior, prothorace lateribus et margine basalı sat fortiter magis elevato-marginatis, elytrorum interstitüs fortiter rugu- losis, subtus cum pedibus obscure violaceis, abdominis segmentis ventralibus vie pubescentibus. — Long. 18— 20 mill. Euboea. Von Herrn Jos. Emge mit der verglichenen Art gesammelt. Nachfolgende Uebersicht der verwandten Arten des Helops coeruleus wird die Unterschiede besser hervorheben, als dies durch eine einfache Beschreibung. möglich wäre. 55. Uebersicht der mit coeruleus verwandten Helops- Arten: Halsschild an den Seiten und an der Basis schmal leistchen- artig gerandet; Bauch deutlich gelb behaart, die Härchen erreichen aus ihrem Basalpunkte den nächsten. Mentum mit grolsem, nach vorn vorspringendem Höcker. Halsschild stark gewölbt, Zwischenräume der Flügeldecken- streifen gewölbt, Unterseite und Beine lebhaft blau gefärbt. Frankreich, Italien, Dalmatien . . . . . . Rossi Germ. Halsschild wenig gewölbt, Zwischenräume der Flügel- deckenstreifen fast flach, Unterseite und Beine schwarz oder schwarzbraun, selten düster erzfarbig. Europa med. mer., Krim, Caucasus, Lenkoran !) . . coeruleus Rossi. Halsschild an den Seiten und an der Basis ziemlich breit leistenartig gerandet, die Ränder stark aufgebogen, von oben 1) Den Helops Steveni Kryn. aus Taurien halte ich nur für eine leichte Varietät des coeruleus, während der Stevenv Küst., Allard, aus Cypern eine von ihm verschiedene Art ist, die ich als glabriventris beschrieben habe. H. insignis Luc. aus Algier hat einen fein gerandeten Hals- schild wie coeruleus und einen fast glatten Bauch wie glabri- ventris, er unterscheidet sich von dem ersteren aulserdem durch längeres drittes Fühlerglied, welches doppelt so lang ist als das vierte (bei coeruleus ist es kürzer) und vom glabriventris durch seine dunklere Färbung und seine viel längere Flügeldecken. t und den angrenzenden Ländern etc. 385 deutlich sichtbar, Bauch fast glatt, die Härchen desselben höchstens staubförmig, die Punkte, in denen sie entspringen, kaum überragend, niemals die nächsten Punkte erreichend. Unterseite und Beine schwarzblau. Mentum nach vorn mit beulenförmigem Höcker, Halsschild fast so lang als breit, die Punkte der Streifen grob, auch in die Zwischenräume in quere Runzeln und Falten ver- längert, Bauch gedrängt, grob, runzelig punktirt, kaum behaart. Euboea, Syrien, Cypern . . glabriventris Reitt. Mentum der Länge nach gekielt. Halsschild meistens deut- lich quer, die Punkte der sehr feinen Flügeldeckenstreifen nicht in die Quere verflossen, die Zwischenräume ganz plan, Bauch weniger dicht, einfach -punktirt, etwas deutlicher be- haart. Oberseite fast matt. Syrien . var. carinimentum Reitt. 56. Podonta daghestanica n.sp. Ovalis, nigra, nitidula, dense subtilissime punctata, subtilissime nigro-pubescens, amtennis capite prothoraceque longiorıbus, apicem versus incrassatis, pro- thorace angulis posticis subrectis, leviter retrorsum vergentibus, elytrıs strüs 3—4 internis magis conspicuis. — Long. 8S—9 mill. Mas: Abdominis segmento ventrali ultimo ezcavato, marginibus valde curvato-elevatis, tarsis anticis brevioribus, sat tenuibus, articulo ultimo incrassato, unguiculis valde inaequalibus. Es ist dies ohne Zweifel dieselbe Art, welche Menetries in seinem Catal. raison. pg. 205 als nigrita aufführt und auf die auch Faust (Horae Soc. Ent. Rossicae T. XI, pg. 18) Bezug nimmt. Sie unterscheidet sich aber sehr wesentlich von der nigrita: 1. durch etwas kleinere Körperform, 2. etwas kürzere, mehr verdickte Fühler, 3. grölseren Glanz, weniger dichte, stärkere Punktirung, 4. durch den hinten deutlich aufgebogenen Seitenrand des Halsschildes und 5. durch die Geschlechtsauszeichnungen. Bei dem g' sind die Vorder- tarsen kurz aber dünn, die Glieder reichlich so lang als breit, das letzte beträchtlich verbreitert, die Klaue grols, sehr ungleich, die innere schmäler und kürzer als die erweiterte, wenig gebogene äulsere. Das Analsegment ist ausgehöhlt, die Ränder stehen als hohe Kanten fast kreisförmig vor und bilden hinten zwei Zangen, das vorletzte Segment ist breit, einfach ausgebuchtet. Bei dem 2 ist das vorletzte Bauchsegment in der Mitte breit und flach aus- gerandet. Im-östlichen Caucasus, gemein. 97. Podonta elongata Faust |. c. (Men. i. |.) ist mit Pod. mortro Kiesw. synonym. 384 E. Reitter: neue Coleopteren aus Europa 58. Euglenes (in spec.) serricornis n.sp. Elongatus, niger, brevissime pubescens, ore palpis pedibusque testaceis, pedibus posticis infuscatis, elytris brunneis, antennis maris corporis fere longitudine, robustis, nigris, dense pilosis, articulis duobus primis suboblongis, parvis, 3—11 elongatis, sensim longioribus, introrsum distincte serratis, articulo ultimo penultimo longiore, simplici; capite Irans- verso, thorace latiore, oculis subtiliter pubescentibus grandioribus, supra in medio fere contingentibus; thorace leviter transverso, parvo, antrorsum parum angustato, antice posticeque fere recte trunctato, dorso subtilissime pubescente, transversim bümpresso; scutello apice truncato; elytris elongatis, parallelis, dense sat fortiter punctatis, antice longe parum oblique impressis, sutura apice sensim sub- impressa. — Long. 2.7 mill. Ausgezeichnet durch seine Gröfse, die langen, starken, lang- behaarten, gesägten Fühler und den durch zwei seichte Querfurchen gezierten Halsschild. Neben oculatus Gyll. zu stellen, dessen männliche Kopf- und Augenbildung ganz dieselbe ist. Ein Exemplar aus Mehadia in meiner Sammlung. 59. Euglenes (in spec.) punctalissimus n. sp. Ovalıs, brunneo-piceus, parce breviter fulvo-pubescens, fortiter aequahter- que punctatus, ore palpis antennis pedibusque brumneo-testaceis, femoribus tibüsque posticis apicem versus leviter infuscatis, capile thorace aequilato, oculis magnis, antice subemarginatis, supra distan- tibus, temporibus valde angustis, antennis dimidium corporis vi attingentibus, articulis basalibus suboblongis, apicalibus sensim paulo brevioribus et perparum crassioribus, articulo secundo tertio parum breviore, ultimo ovato, apice acuminato, penultimo fere duplo lon- giore; prothorace transverso, subconvezo, ante basın transversim leviter impresso, scutello minuto, triangulari, elytris thorace duplo latioribus, obovatis, basi (in femina) viz impressis. — Long. 2 mill. Ausgezeichnet durch die einfarbig braunschwarze Färbung der Oberseite und deren starke, gleichmälsige Punktur. Unter den echten Euwglenes-Arten giebt es keine, mit der sie verwechselt werden könnte. Attica, zwei 2 in meiner Sammlung, 60. Euglenes (Olotelus) nodicollis n.sp. Oblongus, pube brevissima pruinosa obtectus, niger, prothorace ore, capite anltice, antennis pedibusque rufo-testaceis, capite infuscato, transverso, sub- laevi, cum oculis thorace latiore, oculis magnis distantibus, vix emarginalis, nigris, autennis magis quam oculis inter se approzimalis, und den angrenzenden Ländern etc. 389 dimidium corporis superantibus, articulo primo leviter incrassato, secundo parum minore, suboblongo, 3—T subaequalibus, oblongis, articulis apicalibus sensim paululum crassioribus et longitudine decrescenlibus, articulo ultimo ovato, praecedenti sesqui longiore; prothorace subquadrato, latitudine parum longiore, subparallelo, sub- -deplanato, inuequali, ante basin transversim impresso, subalutaceo, basin versus parce punciulato, angulis subtruncatis, lateribus in medio coarctato, scutello ferrugineo, elytris thorace latioribus, oblongo-ovalibus, distincte subtiliter, apicem versus sensim obsolete punctatis, basi prope humeros subdepressis et prope suturam obsolete subgibbosis. — Long. 1.3—2 mill. E Dalmatien, von Herrn Dr. Karaman bei Spalato gesammelt; Syrien: Haifa, von Herrn Hans Simon mitgetheilt. Die syrischen Stücke sind etwas grölser, ihre Schulterbeulen treten deutlicher vor und die Fühler sind manchmal gegen die Spitze gebräunt, auch sind in selteneren Fällen die Hinterschenkel schwach an- gedunkelt. Specifische Unterschiede glaube ich darin nicht be- merken zu können. In die Untergattung Olotelus Muls. gehörend, bei der die Fühler etwas einander näher stehen als die Augen, letztere vorn nicht ausgerandet. Die Augen sind grols, oben weit von einander entfernt, dem Hinterrande des Kopfes sehr genähert. Dem E. nigripennis ähnlich, aber gröfser, schlanker, der Kopf angedunkelt, der Halsschild länger und unebener. Das dritte Fühlerglied ist nicht wie bei Z/ateralis verdickt, sondern einfach. Schildchen deutlich, an der Spitze abgestutzt. 61. Steropes hungaricus Hmpe. (Verh. d. zool.-bot. Ges. 1873) aus Ungarn und neuestens von Oberförster Victor Apfelbeck in Slavonien mehrfach gesammelt, = Macratria Leprieuri Reiche (Ann. Fr. 1884, p. 243). Herr Dr. L. v. Heyden hatte mir ein typisches Stück der letzteren aus Bona mitgetheilt. Zwischen den Stücken aus Algier und Slavonien habe ich keinen Unterschied wahrnehmen können. Die Gattung Macratria Newman, welche bisher in Amerika, Indien und Afrika vertreten war, wird hiermit in die europäische Fauna eingeführt. Wegen den nicht ausgeran- deten Augen und den abgeschnürten Hals am Kopfe nähert sie sich ungemein den Anthiciden; Marseul und Horn bringt sie auch in den Rahmen dieser Familie, ihr Habitus erinnert jedoch ungemein an die Pediliden. Als Bindeglied zwischen den beiden Familien hat sie an der Spitze der Anthiciden ihren Platz zu erhalten. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXIX. Heft II. 25 386 E. Reitter: neue ÜColeopteren aus Europa 62. Oedemera immunda n.sp. g\. Aeneo-viridis, sat longe et dense griseo-pubescens, antennis nigris, articulis duobus basalibus tibüisque anticis introrsum piceo-testaceis, antennarum artliculo ultimo emarginato, capite prothoraceque obsoletissime punctatis, hoc latitu- dine viz longiore, lateribus pone medium coarctato, dorso trifoveo- lato, in medio carinula distincte antice posticeque abbreviata ornalo, elytris postice attenualis, costa tertia submarginai libera, ab- dominis segmento ultimo apice bilobo, pygidio integro. — Long. 8— 11 mill. Mit Oed. cyanescens verwandt, aber durch schmutzig grüne Färbung, dreifach längere, gelblich greise Behaarung, kürzeren, hinten weniger verengten Halsschild und auf der Innenseite gelblich gefärbte Vorderschienen; von einer ganz dunkel gefärbten Oed. podagrariae (var. obscura Ganglb.) durch beträchlich kürzeren Kopf und Halsschild zu unterscheiden. Hinter Oed. cyanescens zu stellen. ; Lenkoran, von Leder gesammelt. Das 2 ist mir unbekannt geblieben. 63. Oedemera rubricollis n. sp. 2. Aeneo-nigra, sub- viridis, brevissime griseo-pubescens, prothorace abdomine subtus rubro-testaceis, antennarum basi vix dilutiore, articulo ultimo emar- ginato, capite subtilissime punctalo-ruguloso, prothorace latitudine perparum longiore, crebre obsoletissime punctulato, trifoveolato, lateribus pöne medium constricto, elytris postice attenuatis, cosla terlia submarginali hbera, pygidio obscuro apice obtuse rotundato. — Long. 8.3 mill. Mit Oed. croceicollis verwandt, jedoch durch dunkle Fühler, dunklere, fast schwarze Färbung, gelbrothen Bauch, längeren Hals- schild und gegen die Spitze stark verschmälerte Flügeldecken mit starken Rippen sich entfernend. Bei Oed. sarmatica Moraw. sind blofs die zwei letzten Bauchsegmente rothgelb gefärbt. Ein @ aus Adalia (Syrien). 64. Oedemerarostralisn.sp. Oed.flavipedi valde simihs, tota aeneo-viridis, palpis tarsisque nigris, clypeo rostriformi pro- ducto, vix canaliculato, punctura subtiliore, prothorace magis nilido, minus confertim punctato, elytris distincte griseo-pubescentibus. — Long. 8—9 mill. Der Oed. flavipes, namentlich in dem Bau des Kopfes täuschend ähnlich und nur mit dieser zu vergleichen; einfarbig erzgrün, nur die Palpen und Beine schwarz, die ersten drei Basal- glieder der Fühler auf der Unterseite etwas heller, das Epistom und den angrenzenden Ländern etc. 387 nicht deutlich gefurcht, der Halsschild weitläufiger punktirt, glän- zender, die Flügeldecken etwas länger und doppelt länger behaart. Daghestan, bei Derbent von Leder gesammelt. 65. Otiorhynchus Retowski n. sp. Niger, nitidulus, parce maculatim squamuloso, rostro lato, capite vir amgustiore, depresso, carinato, dense grosse punctato, antennarum articulo secundo tertio perparum breviore, articulis 6— 5 globosis, nonnunquam subtrans- versis, prothorace convezo, longitudine parum latiore, fortiter gra- nulato, granulis deplanatis, pupillato-punctatis, medio longitudinaliter leviterque canahculato, lateribus aequaliter rotundato, elytris breviter ovalibus, valde convezis, subfoveolato-striatis, interstitüis rugulosis, femoribus anticis leviter, posterioribus subtiliter dentatis. — Long. 6.5 mill. Mit O.verrueicollis Stierl. verwandt, aber kürzer und plumper gebaut und durch kürzeren Halsschild, grob sceulptirte Flügeldecken und durch die Beschuppung verschieden. Von den ähnlichen Arten aus der gemmatus-Gruppe, wohin auch der kaukasische O. Tatar- chant m. gehört, durch die fast gleichen, ersten Geilselglieder der Fühler sich entfernend. Die Schuppenflecke sind sehr klein, mehr oder minder dicht, die Schuppen sehr fein und klein, grünlich blau. Ein Dutzend Exemplare von Herrn O. Retowsky eingesendet. Sie wurden von Herrn Stark in Tscherkessien, im westlichsten Caucasus, gesammelt. 66. Phyllobius fulvagoides n. sp. Phyll. fulvago valde similis, sed parum minor, antennis paullo brevioribus, articulis 4—8 latitudine longioribus, haud elongatis, rostro breviore, latiore, apicem versus angustato, pube ochracea, dilutiore, parum fortiore, proihorace lateribus levissime rotundato, medio haud carinulato, elytris sub- tihter punctato-striatis, pedibus fusco-testaceis, femoribus haud in- crassafis, tibiis intermediis intus apice vie emarginatis. — Long. 6.5 mill. Dem Phyll. fulvago sehr ähnlich und nahe verwandt, allein schon durch den kürzeren conischen Rüssel, einfache Schenkel und einfache Mittelschienen des g' hinreichend verschieden. Creta; von Eb. v. Oertzen gesammelt. 67. Barypithes carpathicus n. sp. Dem B. arunei- formis Schrnk. ähnlich, aber beträchtlich kleiner, die Fühler kürzer und stärker, die äufseren Geifselglieder stark quer, der Halsschild ist gröber, an den Seiten dichter punktirt, die Flügeldecken sind länglich oval, schmäler, die Punkte in den Streifen gröfser, alle Schienen sind breiter, die vordersten innen, besonders beim g', viel 20 388 E. Reitter: neue Coleopteren aus Europa stärker ausgebuchtet, besonders aber durch die spärliche, nicht sehr lange, aber geneigte, deutliche Behaarung sicher speeifisch ver- schieden. Die Färbung ist wie bei der verglichenen Art, nur ge- wöhnlich mehr gesättigt braun. Wegen der Behaarung tritt diese Art in die unmittelbare Nachbarschaft von B. seydmaenoides Seidl. und Pirazzoli Stier]. Der erste hat aber eine doppelte Behaarung, indem längere und kürzere Haarreihen abwechseln, auch ist der Halsschild gröfser und dicht punktirt; der letztere, von Imola aus Italien beschrieben, den ich nicht kenne, soll ein längeres Halsschild und einen schlan- keren Rüssel besitzen. Ist bei der letzten Art zu placiren. Ich habe diesen Käfer bisher mit Unrecht als eine Varietät des aranei- formis versendet. In den nordöstlichen Carpathen, im Marmaroschen Comitate, dann auf den Bergen bei Marm. Seiget aus Laub gesiebt. 68. Azyraeus Oertzeni n. sp. Az. Kraatzii similis sed major, robustior, supra ochraceo-squamulatus et pilis brevibus fere depressis parce obtectus; rostro lato, plano, parallelo, latitudine haud longiore, oculis majoribus, magnis, valde prominulis, prothorace haud foveolato-punctato, elytris subsulcatis, punctis striarum sub- tilioribus. — Long. 8 mill. Den Az. Kraatzi ähnlich, allein sofort durch den Mangel der langen, abstehenden, dichten Behaarung als besondere Art zu erkennen. Er ist grölser, der Rüssel breiter, flacher, kürzer, paralleler, die Augen sind doppelt grölser und stehen stark vor, die Punktirung des Halsschildes und der Flügeldecken ist feiner, die Streifen der letzteren sind fast furchenartig vertieft. Die Ober- seite ist mit metallisch schmutzig gelblichen Schuppen, welche gröfser sind als bei Äraatzi, dicht besetzt; dazwischen befinden sich auf Kopf und Halsschild einzelne feine, kurze, anliegende, auf den Flügeldecken wenig längere, stark geneigte, leicht über- sehbare, weilsliche Härchen. Von Hrn. Eberhard v. Oertzen auf Creta gesammelt, der auch daselbst den Az. Kraatzi fand. Dr. v. Heyden machte auf die Ge- schlechter bei Kraatzi aufmerksam. Deutsche Ent. Z. 1384, p. 363 ete. 69. Acalles Brisouti n. sp. A. variegato valde similis sed prothorace aequaliter grosse punclato, elytris pone medium puncto albo ornatis, vie transversim albo-fasciatis, setulis omnibus duplo longioribus albis nigrisque variegatis. — Long. 2.8—3.5 mill. Von Acalles variegatus Boh., dem die vorliegende Art höchst ähnlich und nahe verwandt ist durch die doppelt längeren und den angrenzenden Ländern etc. 3859 keulenförmigen, gerade aufstehenden Börstchen, sowie durch gleich- mäfsige starke Punktur des Halsschildes und die mangelnde ge- meinschaftliche Querbinde auf der Scheibe der Flügeldecken, statt der nur ein hell beschuppter Fleck am dritten Zwischenraume steht, unterschieden. Ebenso ist diese Art dem A. Capiomonti Bris. sehr ähnlich, sie hat eine ähnliche, jedoch etwas kürzere Beborstung, der Hals- schild ist aber länger, gröber punktirt, an den Seiten schwächer gerundet, Fühler und Beine dunkler. Corfu, im Februar unter abgefallenem Laube des Oelbaumes, häufig. Herr Charles Brisont de Barneville, dem ich diese Art als A. variegatus mittheilte, war so gütig, mich auf die artlichen Unterschiede derselben aufmerksam zu machen. 70. Rhytidosomus dentipes n.sp. Niger, squamulis albidis subsetuliformibus brevibus minus dense obtectus, antennis tarsisque piceo-brunmneis, rostro elongato, crasso, arcuato, capite dense sub- tiliter-, prothorace fortiter punctato, elytris brevibus, subglobosis, antice truncatis, punctato-sulcatis, iwnterstitüis angustis, elevalis, denticulatis, metasterno dense albosguamoso, pedibus robustis, nigris, femoribus pone medium dentatis. — Long. 1.7 mill. Kleiner als A. globulus, durch dickeren Rüssel, kürzere, ge- wölbtere Flügeldecken, deren Zwischenräume deutlicher gezähnelt sind, durch schwarze, robuste Beine und deutlich gezähnte Hinter- schenkel, durch letztes Merkmal auch von R. Reitteri specifisch verschieden. Kärnthen, bei Klagenfurt gesammelt. 71. Orypturgus Gaunersdorferi n. sp.: Elongatus, tenuis, subdepressus, niger, nitidus, tenuissime, brevissime, sparsim pubescens, fere glaber, antennis pedibusque testaceo-piceis, prothorace elongato, angulis rotundatis, lateribus subrecto, supra sparsim subtilissime punctato, lines media impunctata nulla; elytris thorace fere perparum latioribus, subtiliter striato-punctatis, punctis striarum vie crebre dispositis, rotundis, strüs valde obsoletis, siria suturali profunda subaequaliter impressa, interstitiis vie punctulatis. — Long. vix Il mill. Dem Crypturgus pusillus ähnlich und zunächst verwandt, merklich kleiner, aber viel schmäler als dieser, kürzer, spärlicher behaart, fast glatt. Halsschild kaum so breit als die Flügeldecken, sehr fein und wenig dicht, gleichmälsig punktirt, ohne glatter Mittel- linie, viel länger als breit, mit abgerundetem Winkel und fast geraden Seiten. Flügeldecken mit sehr feinen Punktstreifen, die 390 E. Reitter: neue Coleopteren aus Europa Streifen sind kaum vertieft, nur der Nahtstreifen ist deutlich und ziemlich gleichmäfsig tief eingedrückt, die Punkte in den Streifen wenig gedrängt stehend, rundlich. Zwischenräume kaum punktulirt; ich habe in jedem kaum 1 bis 2 vereinzelte Pünktchen bemerken können. Die Flügeldecken sind 24mal (bei pusil/us nur doppelt) länger als zusammen breit. Fühler und Beine dunkel gelbbraun. Von Herrn Jos. Emge auf Euboea, wahrscheinlich unter der Rinde der Apollotanne, zahlreich gesammelt. Ich habe mir erlaubt, diese Art meinem verehrten Freunde Dr. Gaunersdorfer, Professor der Naturgeschichte an der österr. landwirthschaftlichen Landeslehranstalt „Francisco -Josephinum“, zu dedieiren. 72. Leptura picticornis n. sp. Nigra, fulvo - pubescens;> antennarum articulis 4—7 aut A—3 basi angustissime pallidis, pro- thorace oblongo, angulis posticis productis rotundatis, erebre fortiter punctato, elytris testaceis, concoloribus, minus dense fortiter, apicem versus subtiliter punctatis, obscure breviter pubescens. — Long, 9— 12 mill. Mas: Abdominis segmento anali apicem versus late longitudina- liter sulcato, margine apicali profunde triangulariter ezcisa. Eine neue Art, welche bisher mit Z. pallens vermengt wurde. Sie unterscheidet sich von ihr durch etwas kleinere, schlankere Gestalt, blassere Färbung der Flügeldecken, etwas dichtere Punktur, namentlich an der Spitze der letzteren, sowie durch die blasse Wurzel der mittleren Fühlerglieder, wodurch sie auch an macauli- cornis erinnert, welche aber andere Geschlechtsunterschiede besitzt und geschwärzte Seiten der Flügeldecken zeigt. Bei picticornis sieht man die helle Basis der mittleren Fühler- glieder nicht mit freiem Auge wie bei der maculicornis, weil nur die Gegend des Gelenkknopfes heller gefärbt erscheint. Bei dem d der picticornis ist das Analsegmeut gegen die Spitze der Länge nach vertieft und der Apicalrand tief dreieckig ausgeschnitten, bei pallens ist der Längseindruck ebenfalls vor- handen, der Apicalrand verläuft aber gerade. Auf Creta von Eberh. v. Oertzen gesammelt, aber auch von Herrn Sikora in Attica gefunden. 73. Strangalia verticalis, var.nov. Adaliae: Major, rufa, oculis, mandibulis apice, palpis, antennis, elytris pygidioque apice nigris, fulvo - puberulis, elytris nigro - pubescenlibus. — Long. 12— 16 mill. Diese Form ist der Strangalia verticalis wegen ihrer Gröfse, anderen Färbung und Behaarung so unähnlich, dals ich und den angrenzenden Ländern etc. 391 mich lange nicht entschliefsen konnte, der Ansicht meines Freundes Ganglbauer beizupflichten, sie als Varietät anzuerkennen. Die Körperform und Sculptur stimmt mit der Stammform überein, sie ist aber gewöhnlich grölser, lebhaft gelblichroth gefärbt, nur die Spitze der Mandibeln, die Palpen, die Augen, die Fühler, die Flügeldecken und die Spitze des Abdomens sind tief schwarz; die Behaarung ist auf rothem Grunde gelbroth, auf schwarzem schwarz. Bei dem 2 sind die hinteren Fulstarsen dunkel, beim g' sind alle Tarsen und die Schienen gegen die Spitze, die hinteren fast ganz schwarz. Das letzte Analsegment des g' ist wie bei verticalis geformt. An 50 übereinstimmende Exemplare erhielt ich aus Adalia, im Lyeischen Taurus. 74. Alosterna talyschensis n.sp. Nigra, fuleo-pubescens, fronte inaequalter fortitergue punctata, elytris ferrugineis, upice indeterminate nigris. — Long. 8— 9.5 mill. Der Al. chrysomeloides Schrank sehr ähnlich, nach hinten etwas mehr verschmälert, die Stirn ungleichmälsiger und stärker punktirt und durch die Färbung abweichend. Käfer ganz schwarz, nur der Mund braungelb, die Flügeldecken lebhaft braunroth oder rostroth, ihre feine Naht und die Spitze ziemlich breit, aber nicht abgegrenzt, schwarz gefärbt. Diese Art erinnert in hohem Grade an Stenura melanura, bifasciata, approzimans etc. Im Talyschgebirge bei Lenkoran von Leder gesammelt. 75. Alosterna chrysomeloides, var. subviltata. Ganz schwarz, nur die Beine (bis auf die Fülse und dunklen Spitzen der Schienen), Palpen und die Spitze des Hinterleibes rothgelb. Auf den Flügeldecken befindet sich hinter den Schultern ein hellerer Längswisch. Im Caucasus, am Surampasse, von Leder gesammelt. Die Alosterna-Arten sind dadurch sehr ausgezeichnet, dafs die Fühler des g' gegen die Spitze gefurcht, beim 2 mit Längs- grübehen versehen sind. A,ın, ha ngnor 76. Triplaz Emgei n.sp. Oblonga, subparallela, convexa, rufa, scutello elytrisque nigris; prothorace subparallelo, parce sat fortiter punclato, scutello valde transverso, elytris fortiter striato- punctatis, striüs apicem versus obsoletis, interstitüs uniseriatim punctu- latis. —. Long. 3 mill. In der Färbung mit elongata übereinstimmend, jedoch durch die kleine, gewölbte Gestalt nur mit T. Marseuli zu vergleichen, 392 E. Reitter: neue Coleopteren aus Europa etc. von dem sie sich, abgesehen von der verschiedenen Färbung des Kopfes, der Hinterbrust und des Bauches, durch stärkere Punkt- streifen der Flügeldecken und die deutliche Punktreihe auf den Interstitien unterscheidet. In einiger Anzahl von Hrn. Jos. Emge in Attica gesammelt. 77. Cozelus humeridens n.sp. Cox. picto similis, maculatim griseo-fulvo-pubescens, selulis erectis albis fuscisque in elytris seria- tim dispositis, antennis pedibusque fuscoferrugineis, antennis tenwibus brevibus, prothorace leviter transverso, dorso obsolete foveolato, angulis anticis vir prominulis, elytrorum humeris acute bi- vel tri- denticulatis. — Long. 3 mill. Dem Cozelus pictus ähnlich, ebenso sculptirt und ähnlich behaart, allein die ganze Oberseite ist mit ziemlich langen auf- stehenden, auf den Flügeldecken zu Reihen geordneten Börstchen besetzt, die letzteren sind weils und braun, die Fühler sind etwas kürzer und dünner, der Halsschild weniger quer, mehr kugelig, vorn nicht stark erweitert, gewölbter, oben nur mit erloschenen Grübchen, die Vorderwinkel sind nicht vorgezogen, die Flügel- decken sind gegen die Spitze abschüssiger, die letztere ist weniger zugespitzt, endlich sind die Seiten in der Schultergegend mit 2—3 scharfen Zähnchen bewaffnet. Vom Libanon; im kaiserlichen Hofmuseum in Wien. 78. Phyllobius euchromus n. sp. Niger, viridisquamosus, nigro- et griseo-pilosus, antennis tarsis tibiisque anticis testaceis, rostro capite perparum breviore, plano, in medio tenuiter viridi- squamoso, scrobis brevibus dorsalibusque, capite subglabro, nigro, oculis magnis, prominulis, antennis gracihbus, funiculi articulis 2 primis fere aeque longis, externis haud transversis, clava angusta; thorace sat iransverso, confertim punctato, lateribus rotundato, medio linea longitudinali lata laevi, elytris oblongis, thorace parum latioribus, fortiter punctato-striatis, viridisquamosis, lateribus, sutura (antrorsum rotundatim dilatata) et macula pone medium denudato- nigris, griseo - pilosis, maculis nigris longe nigro-pubescentibus, prosterno, metasterno lateribus viridisquamosıs, femoribus fortiter acute dentatis. — Long. 3.5 —5.5 mill. Mit Ph. Betulae L. verwandt und von diesem, sowie die den nahestehenden Arten durch die schöne Zeichnung der Flügeldecken verschieden. Schwarz, grün beschuppt, Fübler, Tarsen und Vorder- schienen braungelb. Der seitlich stark gerundete Halsschild hat eine breite denudirte, schwarze Längsbinde; die Flügeldecken schön goldgrün, seltener braungrün beschuppt, ihre Naht (nach vorn rund- lich erweitert), der Seitenrand und eine runde Makel hinter der Mitte schwarz, unbeschuppt. Die langen Haare der Flügeldecken sind greis, auf dem denundirten dunklen Grunde schwarz. Ich erhielt diese herrliche Art von Dr. Krüper, welcher sie in Taygetos sammelte und mir in 17 Ex. einsendete. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft I1.] Uebersicht der Phyllopertha- Arten aus Europa und den angrenzenden Ländern. Von Edm. Reitter in Mödling bei Wien. 1” Vorderschienen an der Spitze ihrer Aufsenseite mit zwei Zähnen. 2” Klauen der Hinterfäfse nicht gespalten. 3’ Auch die Klauen der Mittelfüfse einfach. Turcmenien. (Phyll. Dohrni Faust i.lit.) . . . . . massagela Kirsch. 3 Die gröfsere Klaue an den Mittelfüfsen gespalten. 4" Die Hinterschienen bis zur Spitze verbreitert, plump, an der letzteren am breitesten, die äulsere Apicalkante schräg abgeflacht und mit groben Längsriefen versehen. Hinter- tarsen in beiden Geschlechtern verbreitert, flach gedrückt, ihr erstes Glied nach aufsen winkelig erweitert. Algier. Phyll. Lucasi Fairm. . . . 2.0.20. deserticola Lucas. 4’ Die Hinterschienen von der Mitte zur Spitze gleichbreit oder verschmälert, die Apicalecke nicht abgeflacht, die Hinter- tarsen einfach, schlank. Die Schrägleiste der Hinterschienen ist grofs, fast quer gestellt und befindet sich kurz hinter der Mitte. Hinter- schenkel und Hinterschienen kurz und plump. Flügeldecken mit steifen, börstchenartigen, ziemlich kurzen, geneigten, leicht übersehbaren Haaren besetzt. Halsschild fast anliegend behaart, die Härchen kaum länger als jene der Flügeldecken. Clypeus undeutlich, Stirn grob, tief, dicht und einfach punktirt. Mesopotamien !). Abeille, BC Ipase le... 2 a en ns: ‚Razazena Mars. 5 6 1) Die Ph. mesopotamica Blanch. ist mir unbekannt, aber nach der Beschreibung ein ganz anderes Thier von nur 10 mill. Länge. Dr. v. Heyden bezieht auch auf Ph. nazarena die signata Fald., welche jedoch nach der Abbildung und Beschreibung eine Anisoplia zu sein scheint. Den bei den Anisoplien vorhandenen, bei den Phylloperthen fast immer fehlenden grofsen Scutellarfleck besitzt sie ebenfalls. 394 (or) 10” 10’ le E. Reitter: Uebersicht der Phyllopertha- Arten ' Halsschild länger behaart als die Flügeldecken, die Be- haarung desselben abstehend, wollig. Clypeus und Stirn fast gleichmälsig dicht rugulos punktirt. Angeblich Gallia Ganglbaueri Reitt. Die Schrägleiste der Hinterschienen ist feiner, mehr schräg und weit hinter der Mitte gelegen. Die Behaarung ist an den Seiten der Bauchsegmente dichter zusammengedrängt und bildet daselbst hellere, makelartige Flecken. Kopf und Halsschild wenig glänzend, fast matt, letzterer vorn fein, ziemlich gleichmälsig gerandet. Flügeldecken fast kahl, tief gestreift, alle Zwischenräume deutlich gesondert. Die Dörnchen der Fulstarsen nicht heller gefärbt als die Tarsen selbst. Südeuropa. campestris Latr. Flügeldecken deutlich behaart, mit obsoleten Streifen, ihre Zwischenräume zumeist in einander verflossen. Die Dörnchen der Fufstarsen viel heller gefärbt als die Tarsen selbst. Vorderschenkel auf der Aufsenseite, mit Ausnahme der queren Porenpunktreihe und einigen Punkten in der Spitze, glatt. Klauen des g' an den Vorderbeinen am Grunde mit einem starken Zahne. Unterseite, der Seitenrand des Körpers, Kopf und Halsschild mit langen, weichen, wolligen, die Flügeldecken mit etwas kürzeren, steiferen Haaren besetzt. Halsschild einfach punktirt, die Punkte rund, vorn mit zwei flachen Grübchen. Algier. Ph. Oberthüri Fairm. algirica Reiche. Die Punktur des Halsschildes ungleichmälsiger, die Punkte mit einem gebogenen Strichel umgeben oder je zwei ge- näherte Punkte durch einen feinen Strich verbunden. Bauch stark punktirt. Klauenglied der Vorderfüfse beim g' gestreckt, auf der Unterseite vor der Mitte ausgerandet. Flügeldecken des 2 hinter den Schultern ohne vortretende Lateralbeule.. Kurze, gedrungene Art, ihre Flügeldecken mit braunrothem Grunde. Griechenland . . arenaria Brulle. Bauch fein punktirt. Klauenglied der Vorderfülse des g gedrungen, auf der Unterseite dicht hinter der Wurzel tief ausgerandet. Flügeldecken des 2 gewöhnlich hinter der Schulter mit vortretender Lateralbeule. Schlankere Art, ihre Flügeldecken mit braungelbem Grunde. Südöstliches Europa, Nordafrika, Syrien, Caucasus . . . . . .. . Iineata Fabr. aus Europa und den angrenzenden Ländern. 395 9’ Vorderschenkel auf der Aufsenseite punktirt. Klauen der Vorderfülse des g' am Grunde kaum gezahnt. Der ganze Körper ziemlich gleichmälsig mit langen, weichen, wolligen Haaren bekleidet. Krim, Westcaucasus . . . arenicola Muls. 7 Die Behaarung ist an den Seiten des Bauches nicht dichter zusammengedrängt und bildet daselbst keine helleren, makel- artigen Flecken. Körper glänzend, Kopf und Halsschild am Grunde zwischen der Punktirung glatt und glänzend, letz- terer vorn ziemlich breit, in der Mitte beträchtlich breiter gerandet. Nord- und Mitteleuropa . . . . Ähorticola Lin. Vorderrand des Halsschildes gleichmäfsig und schmal ge- randet, Halsschild weitläufig punktirt, Körper greis behaart, ähnlich wie Phyll. lineolata gefärbt. Turkestan, Mogol-Tau . . . . . variabilis Ball. 2' Die gröfsere Klaue der Hinterfüfse auch gespalten. Süd- osteuropa . . . : I wghirtella Brull. 1’ Vorderschienen am Aulekuränide mit drei Schafen Zähnen. ANeayplenwrAlDier19:D mi Beyası Durnle hate aegyptiaca Blanch. Phyllopertha nazarena: Major, nigro-viridis, fulvo-prlosa, pygidio rufo-piceo, elytris testaceis, maculis 3—4 suturaque nigris, macula media dorsali triloba; pube capitis erecta, prothoracis sat depressa, elytrorum subsetulosa, elylrorum epipleuris anlice nullıs, pedibus, praesertim posticis robustis brevibus, tibiis posticis in medio dilatatis et carina externa fere in medio sita ornatis. — Long. 11.— 12 mill. Mas: Clypeo reflexo, fronte antice valde excavata. Marseul, l’Abeille, 1879, pag. 71. Eine grolse, mit Phyll. massageta Kirsch verwandte Art, schwarzgrün, die Flügeldecken gelbbraun, mit 3—4 schwarzen Flecken, das Pygidium, manchmal auch der Bauch oder die Schenkel zum Theil röthlich braun. Das Klauenglied dunkel rostroth oder braunroth, die Fühler schwärzlich. Behaarung gelblich, unten länger und etwas zottig, oben am Halsschilde anliegend, am Kopfe auf- stehend, auf den Flügeldecken geneigt und mehr börstchenförmig. Clypeus beim g' aufgebogen und darum der vordere Theil der Stirn muldenförmig vertieft, beim 2 fast einfach. Halsschild ziemlich dicht und stark punktirt. Von den Makeln der Flügeldecken steht eine am Schulter- höcker, die zweite am Seitenrande, die dritte, welche aber oft fehlt, an der Spitze, die vierte auf der Mitte der Scheibe, letztere 396 E. Reitter: Uebersicht der Phyllopertha- Arten ist dreilappig. Die Flügeldecken haben keine deutliche Epipleuren, welche bei den anderen Arten, wenigstens an den Schultern, sichtbar sind. Pygidium ziemlich zottig behaart. Manchmal ist auch die Gegend des Schildchens schwarz; oft verbindet sich die Humeral- mit der Dorsalmakel im Bogen und stölst mit der anderen an der Naht zusammen; auch ist oft die ganze Spitze dunkel. Diese Art befindet sich im kaiserl. Hofmuseum in Wien aus Mesopotamien. Meine Stücke stammen aus Jerusalem und Haiffa. Phyllopertha arenicola, var. pilosella: Sat elongata, viridi-nigra, elytris plerumque castaneis, supra et subtus dense longeque griseo-pilosa, pube ventrali prope a lateribus maculatıim disposita, femoribus anticis punctatis, tarsorum anticorum unguiculo majore basi vix dentato. — Long. 8—9 mill. Phyll. arenicola Muls. Opuse. XIV, 1870, pag. 29. Eine kleine, schmale Art, schwarzgrün, die Flügeldecken ge- wöhnlich braun, überall lang greis und dicht behaart. Kopf und Halsschild dicht, der letztere grob, aber nicht tief punktirt. Flügel- decken fein gestreift und dicht und fein punktirt gerunzelt. Die Behaarung bildet an den Seiten des Bauches makelartige Flecken. Die Beine oft zum Theil, die Tarsen häufiger rostroth. Die grölsere Klaue der Vorderfülse an der Basis sehr undeutlich gezähnt. Mulsant’s Beschreibung palst ziemlich gut auf diese Art bis auf die Färbung, welche er einfarbig „brun-violace“ nennt. Bräunlich violette Stücke sind mir noch nicht untergekommen. Im ganzen Caucasusgebiete, aber sehr selten; häufiger im westlichen, bisher wenig besuchten, weil kaum bevölkerten Theile, in Tscherkessien im Juni. Von den Herren Stark und Leder ge- sammelt. Mulsant beschrieb die arenicola aus der Krim. Phyllopertha Ganglbaueri n. sp. Nigro-viridis, griseo- pilosa, antennarum basi tarsisque, apice piceo-ferrugineis, capite clypeoque fortiter punclato-rugulosis, elytris brunneo-testaceis, non- nunguam subfasciatis, breviter erecte pubescentibus, fere setulosis, epipleuris haud perspicuis, pedibus posticis robustis, tibis posticis in medio leviter dilatatis et carina ezxterna fere in medio sita in- sructis. — Long. 11— 12 mill. Mas: Clypeus reflexus, fronte antice excavala. Eine wenig auffällige, aber doch in mehrfacher Beziehung aus- gezeichnete Art. Sie ist der Phyll.nazxarena sehr nahe verwandt, aus Europa und den angrenzenden Ländern. 397 aber kleiner, durch gleichmälsig stark rugulos punktirten Kopf und lange Behaarung des Vorderkörpers vorzüglich zu unterscheiden. Von den campestris- Varietäten schon durch die börstchenartig behaarten Flügeldecken und die verdiekten Hinterschienen, deren Schrägkante fast in der Mitte sich befindet, verschieden. Schwarz, mit grünem Scheine, Unterseite, Kopf und Halsschild lang greis behaart. Palpen, Basis der Fühler und Spitze der Tarsen braunroth. Kopf sammt Clypeus ziemlich gleichmälsig stark, etwas rugos punktirt, der letztere beim g' aufgebogen, mit abgerundeten Winkeln. Halsschild wenig glänzend, stark, an den Seiten etwas gröber punktirt. Schildchen ungleichmäfsig und spärlicher punktirt. Flügeldecken gelbbraun, gewöhnlich einfarbig, manchmal mit ein- zelnen dunklen, in die Quere gehenden Flecken. Oft ist die Schulter- beule, dann eine gebogene, lappige, gemeinschaftliche Querbinde in der Mitte, welche die Seiten nicht erreicht, sondern in seltenen Fällen mit der Humeralmakel in Verbindung steht, und endlich der Spitzenrand der Flügeldecken schwarz. Die Streifen sind ziemlich tief, die Zwischenräume stark punktirt, abwechselnd etwas erhabener, ziemlich gut begrenzt. Oberseite mit börstchenartiger Behaarung, welche doppelt kürzer ist als auf dem Halsschilde. Die Epipleuren sind auch an den Schultern nicht deutlich. Die Behaarung der Unterseite bildet an den Seiten der Bauchsegmente makelartige, hellere Flecken. Hinterbeine robust, Hinterschienen in der Mitte verbreitert, dicht hinter der Mitte mit starker, wenig schräger Leiste. Vorderschenkel aufsen punktirt, glänzend. In der Sammlung des Hrn. R. Türk in Wien befand sich diese Art als Var. der campestris angeblich aus „Gallia“. Die Vater- landsangabe wäre noch zu bestätigen. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft II.] Uebersicht der bekannten Laena- Arten. Von Edm. Reitter in Mödling bei Wien. Halsschild gewöhnlich schmäler als die Flügeldecken, mit deutlichen Hinterwinkeln. Körper niemals lang aufstehend behaart. Körper mit feiner, kurzer, anliegender, einfacher Behaarung. Schenkel gezähnt. Alle Schenkel gezähnt. Alle Schenkel mit gleich grolsem, spitzigem, fast dornen- förmigem Zahne. Dalmatien, Montenegro Kaufmanni Reitt. Die Vorderschenkel mit mäfsig grofsem, die hinteren mit grolsem, dreieckigem Zahne. Körper auffallend lang ge- streckt. Balkan . . . NN IP PRraatz3e Meise: Die Vorderschenkel mit ziemlich grolsem, spitzigem, die hinteren mit kleinerem, stumpferem Zabne. Grols, wenig glänzend, dicht und grob punktirt, die vor- letzten Fühlerglieder viel länger als breit. Balkan, Grie- chenlandu.!>s.91RuW wor 1E JE PUUE TAN HSIRHL FTenfdieneoiNNeise Kleiner, glänzend, Halsschild wenig dicht, Zwischenräume auf den Flügeldecken fein, spärlich punktirt; die vorletzten Fühlerglieder kaum länger als breit. Südungarn, Serbien, Südöstliche Türkei . . . „2... Hopffgarteni Weise. Vorderschenkel nicht, die hindezen scharf dreieckig, spitzig gezähnt. "Türkei... 2.0 aneniaas alternotan\\eisentzlt Schenkel einfach. Die Naht der Flügeldecken hinter dem Schildehen undeutlich und in geringer Ausdehnung vertieft. Vorderrand des Halsschildes tief ausgeschnitten, die Vorder- winkel stark vorragend, Hinterwinkel nicht herabgebogen, wenig stumpfeckig. Caucasus . . . .„ . . Lederi Weise. Vorderrand des Halsschildes schwach ausgeschnitten, die Vorderwinkel wenig vortretend oder stumpf. 1) Die in Klammern gestellten Arten sind mir in Natura nieht bekannt. 9" 71% 6] g" E. Reitter: Uebersicht der bekannten Laena - Arten. 399 Vorderwinkel etwas vorragend, zugespitzt, Hinterwinkel niedergebogen. Oesterreich, Illyrien, Croatien, Schweiz. pimelia Fabr. Vorderwinkel stumpf, kaum vorragend, herabgebogen. Kleine Art. Griechenland . . . . .... [graeca Weise]. Die Naht der Flügeldecken hinter dem Schildchen stark vertieft, die Vertiefung nimmt nach hinten flacher werdend 4 der Flügeldeckenlänge in Anspruch. Fühler dick, Halsschild länglich viereckig, nach hinten viel stärker verengt. Ostcarpathen, Banat, Siebenbürgen. Reitteri Weise. Fühler nur mäfsig dick, Halsschild ziemlich quadra- tisch, am Hinterrande wenig schmäler als am vorderen. Qaueasııs Oujpl.n als}linst 2020.20. quadricollis Weise. Körper mit dichter, Enger gekrümmter, etwas geneigt- abstehender Behaarung. Hinterrand des Halsschildes gerade. Krim, Caucasus. angusta Weise. Hinterrand he Halsschildes in der Mitte ausgebuchtet. Südrufsland, Türkei . . . 20. [pulchella Fisch.] Halsschild kaum schmäler als die Flügeldecken, zur Basis sehr stark verengt, ohne deutliche Hinterecken. Körper fast immer mehr oder minder lang aufstehend behaart. Die Punktstreifen und Zwischenräume der Flügeldecken ganz gleichförmig, fein und ziemlich kurz behaart, die Härchen gekrümmt, gehoben, nicht senkrecht aufstehend. Cretay NH, % 3 A re. OrerbzendimNsp. Die Bankispreifen Einn ki ind dämlich anliegend, die Zwischenräume lang emporstehend behaart, dazwischen oft mit einzelnen noch längeren Haaren. Fühler- lang, die drei vorletzten Glieder etwas länger als breit. Die hinteren oder wenigstens die Hinterschenkel hinter der Mitte des unteren Randes mit einem kleinen, oft sehr stumpfen Zähnchen. Augen normal, aus der Wölbung des Kopfes stark vor- tretend. Körper ziemlich grols, gewölbt, dunkel pech- braun mit helleren Fühlern und Beinen. Zähnchen der Schenkel sehr klein und stumpf, Schenkel spärlich lang behaart, Glied 4—10 der Fühler wenig länger als breit. Griechenland . ....... Weisei Reitt. g E. Reitter: Uebersicht Zähnchen der Schenkel sehr klein aber spitzig, Schenkel dicht lang behaart, Glied 4—10 der Fühler gestreckt. Caucasus . . . 20.20. hirtipes Reitt. Augen klein oder fast Hfohlend} ol wenig oder nicht aus der Wölbung des Kopfes vortretend. Körper kleiner, gelb- braun oder rostroth, oben abgeflacht. Augen nur punktförmig, einfach, ohne Facetten. Klein- asien . . . 2... deplanata Weise. Augen sehr klein Aber deutlich facettirt. Zähnchen der Schenkel deutlich, die Härchen der Streifen auf den Flügeldecken fast staubförmig, schwer sicht- bar, die aufstehenden der Zwischenräume ziemlich lang. Stambulr: »su.2la wellaumde „gEIOW., ARRBTESRERNTeTIENNei ser Zähnchen der Schenkel sehr undeutlich, die Härchen der Flügeldeckenstreifen sichtbar, die aufstehenden der Zwischenräume ziemlich kurz. Caucasus . . Baudi Weise. Auch die Hinterschenkel einfach, ungezähnt. Körper ziemlich schmal, gewölbt. Augen von normaler Gröfse. (Hierher als I: L. longi- cornis Weise) Caucasus . . . ..... piligera Weise. Augen sehr klein, facettirt. Syrien. . . libanotica n. sp. Körper ziemlich breit, oben flach. Syrien: Libanon. curvipes Desbr. Fühler kürzer, die drei vorletzten Glieder so lang oder etwas breiter als lang. Körper schwach gewölbt, oben nicht abgeplattet. Arten aus Europa. Gröfser, rostbraun, Fühler und Beine heller, Glied 4 und 5 der Fühler quadratisch, Augen klein. Südosteuropa. ferruginea Küst. Klein, rostroth, Glied 4 und 5 der Fühler schwach quer, Augen sehr klein. Thessalien.. . . . var. Krüperi Reitt. en schwach gewölbt, oben abgeflacht. Arten aus Syrien. Käfer 4 mill. kaum erreichend. Augen sehr klein. Haifa. parvula n. sp. Käfer 4 mill. überragend.. Augen beträchtlich gröfser. =. le ee de ee skadeanBandı, 1) L. clivinoides Baudi, ebenfalls aus Cypern, ist mir un- bekannt und fehlt in der Tabelle. Ein Laena aus Antiochien in Dr. v. Heyden’s Sammlung scheint auf die Beschreibung dieser Art = der bekannten Laena- Arten. 401 Laena alternata n. sp. Picea, subtilissime minus dense pubescens, pube depressa, aequali, antennis pedibusque obscure ferrugineis, antennis thoracis basin parum superantibus, articulis leviter oblongis, capite prothoraceque fortiter parum dense punctatis, hoc fere quadrato, angulis anticis vix productis, posticis subobtusis, elytris profunde punctato-striatis, interstitiis subaequalibus, sat latis, subbiseriatim punctatis, femoribus anticis muticis, posterioribus acute dentatis. — Long. 7.5 mill. L. alternata Weise i. lit. Von allen Arten durch die scharf gezähnten hinteren und ein- fachen Vorderschenkel ausgezeichnet. Habitus der Z. pimelia. Aus der Türkei, von Ed. Merkl entdeckt und mir mitgetheilt. Auch in der Sammlung v. Heyden. Laena Oertzeni n. sp. Oblonga, subcylindrica, nigro-picea, pube sat brevi, aequali errecta inclinata sat dense tecta, antennis pedibusque ferrugineis, antennis validis, thoracis basin parum super- antibus, articuis 3— 9 subquadrato-globosis, capite prothoraceque fortiter minus dense punctatis, hoc convezo, latitudine vir longiore, basin versus ungustato, marginibus et angulis anticis haud productis deflezis, angulis posticis nullis, elytris thorace haud latioribus, oblongo-ovalibus, striatis, strüis fortiter minus dense punctatis, inter- stitiis parce uniseriatim punctatis, femoribus clavatis, muticis, tibüs curvatis. — Long. 6 mill. In die zweite Gruppe gehörend und in dieser von allen Arten durch die wenig lange, gekrümmte, etwas aufgerichtete, geneigte, in den Streifen und Zwischenräumen gleichmälsige Behaarung unter- schieden; von Z, pulchella und angusta der ersten Gruppe durch die cylindrische Gestalt und die Form des Halsschildes, das keine deutlichen Hinterwinkel besitzt, sich entfernend. Auf Creta, von Herrn E. von Oertzen entdeckt. Laena libanotica n. sp. Ferruginea, nitida, convera, pube brevi declinata et pilis longis erectis sat dense obtecta, antennis pedibusque rufo-testaceis, antennis dimidio corporis longitudine, articulis 3—8 subglobosis, 5—8 latitudine fere longioribus, oculis minutissimis, capite dense, prothorace parce fortiter punctatis, hoc zu passen; sie ist gröfser als löibanotica, in dessen Nähe sie zu stehen kommt, Kopf und Halsschild dicht punktirt, letzterer und Flügeldecken schmäler und viel länger. L. robusta Kraatz, aus Samarkand, entfernt sich von allen bekannten Arten durch den fast kugeligen Halsschild, die kurzen, gewölbten, eiförmigen Flügel- decken, sehr kleinen Kopf und dünne, lange Fühler. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXIX. Heft II. 26 402 E. Reitter: Uebersicht der bekannten Laena- Arten. suboblongo, convezo, basın versus angustato, angulis anticis magıs distincte marginatis, ante basin angustissime consiricto, angulis posticis fere nullis, elytris breviter ovalibus, thorace duplo longio- ribus, crebre fortiter striato - punctatis, interstitis sat angustis, uniseriatim punctatis, lateribus pilis longissimis parcis ornalis, femoribus clavatis, tibiis curvatis. — Long. 4 mill. Der L. ferruginea und parvula sehr ähnlich, von der ersteren durch die längeren Fühler und die doppelt längere Be- haarung, von der parvula durch dieselben Merkmale und gewölbten Körper sich entfernend. — Vom Libanon, im kaiserl. Hofmuseum. Laena parvula n. sp. Obscure ferruginea, supra leviter depressa, pube brevissima et pilis longioribus erectis minus dense obtecta, antennis pedibusque testaceis, antennis thoracis basin super- antibus, articulis 4—10 fere quadratis, capite prothorace parce sat fortiter punctatis, hoc oblongo, basin versus valde angustato, angulis anticis magis distinete marginatis, ante basin angustissime constricto, angulis posticis fere nullis, elytris breviter ovalıbus, supra subdepressis, thorace fere duplo longioribus, crebre fortiter striato-punctatis, interstitüs angustis, uniseriatim minute punctatis, femoribus clavatis, intus in medio obtuse subangulatis, tibüs cur- vatis, basi sat angustis. — Long. 3.5 mill. Mit L.ferruginea sehr nahe verwandt, kleiner, oben flacher mit doppelt kleineren Augen. — Haifa, Libanon; in Syrien verbreitet. Laena Schwarzi n.sp. L. pimeliae valde similis sed parum major , longior, pube brevi, subtili declinata sat dense vestita, pro- thorace subquadrato, angulis posticis obtusis leviter productis, elytris sulcatis, sulcis grosse punctatis, femoribus clavatis, anticis obtuse dentatis, posterioribus muticis, intus apice crenatis. — Long. 8.5 mill. Gestreckter als L. pimelia, oben durchaus fein aber doppelt deutlicher behaart; bei dieser liegen die Härchen (mit Ausnahme der Spitze der Fld.) vollkommen an; bei Schwarzi ist die Behaarung gehoben, geneigt, im Profile auch auf dem Halsschilde in gleicher Weise sichtbar. Der Halsschild ist seitlich weniger gerundet, die Hinterecken treten als kleine stumpfe Spitzen vor, indem der Hinter- rand vor denselben leicht ausgebuchtet ist; die Fld. sind gefurcht, die Furchen doppelt stärker punktirt, die Seitenstreifen noch stärker vertieft, die Zwischenräume sind wenig breiter als die Furchen, oben mit einer unregelmäfsigen Punktreihe. Die Schenkel des J' sind sehr verdickt, die vordersten haben unten am Vorderrande, vor der Spitze, einen kleinen stumpfen, aber deutlichen, die mittleren einen sehr undeutlichen Zahn, die Hinterschenkel sind nur an dieser Stelle gekerbt. Ich erhielt diese Art, welche durch die eigenthümliche Behaarung an Oertzeni erinnert, die aber in die zweite Gruppe gehört, von Hrn. Carl Schwarz in Liegnitz, welcher sie bei Gasturi auf der Insel Corfu aus Eichenlaub siebte. — iin [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft II.] Ueber die Entwicklung und Zucht der Orinen von J. Wesxse. Wenn Suffrian 1851 in seiner Bearbeitung der europäischen Chrysomelen (p. 139) diese, durch ihre Farbenpracht nieht minder als durch ihre eigenthümliche Verbreitung ausgezeichnete Gruppe noch die „Crux Entomologorum“ nennen mulste, so dürfen wir uns aufrichtig freuen, dieser Marter entledigt zu sein, da wir heute durch das denkbar einfachste Mittel, die Untersuchung des Penis, in der Lage sind, augenblicklich jede Art feststellen zu können und da Gewilsheit zu erlangen, wo früher nur Vermuthungen am Platze waren. Aber noch aufeinem anderen Wege dürfte es uns nach meiner Ueberzeugung gelingen, Klarheit in die überaus ähnlichen Arten zu bringen und zu gleicher Zeit den nachträglichen Beweis für die Richtigkeit der jetzigen Artbegrenzung nach der Penisform zu liefern, nämlich durch die eingehende Beobachtung über die Ent- wicklung und die ersten Stände der genannten Thiere mit Hilfe der Aufzucht von Larven, die weder mit besonderen Umständen noch grofser Mühe verknüpft ist und von jedermann angestellt werden kann. Wer nämlich nicht in der Nähe des Gebirges, der Heimath der Orinen, wohnt, oder auch keine Gelegenheit hätte, im Juni bis Juli dorthin zu kommen, findet gewils einen entomo- logischen Correspondenten oder Tauschfreund, der in der Lage ist, ihm einige befruchtete Weibchen (die an dem aufgetriebenen, unter den Flügeldecken vorstehenden Bauche kenntlich sind), womöglich mit Theilen der Futterpflanze in ein Schächtelchen verpackt, zu senden; dann hat man nur nöthig, für ausreichendes Futter zu sorgen, welches in einer der Futterpflanze nahe verwandten Art bestehen muls, die in der Ebene wächst, und die Beobachtung kann vor sich gehen. Die Weibchen gebären eine Menge Larven, welche selbst bei schlechter Behandlung (nicht frischem Futter, von Tabaks- dampf erfüllter Zimmerluft etc.) trefflich gedeihen, in einigen Wochen vollständig ausgewachsen sind und zur Verpuppung in die Erde gehen. Sollte es nun auch nicht gelingen, aus den Puppen das Imago zu erhalten, da der Feuchtigkeitsgehalt der Erde im Zimmer schwer zu reguliren ist, so hätte man doch alles Nöthige gefunden, 26* 404 J. Weise: über die Entwicklung die bei den einzelnen Arten verschiedene Farbe und Körperbildung der Larve a) bis zu ihrer ersten Häutung, b) nach derselben, ebenso Form und Färbung der Puppe; ein Zweifel, wie er bei den seit- herigen Larvenbeobachtungen berechtigt war, ob die gesammelten Larven auch wirklich zu dem zwischen ihnen lebenden Käfer ge- hören, wäre entschieden ausgeschlossen. Ich wurde zur Zucht der Larven durch Herrn Pfarrer Gutheil in Dörnfeld bei Königsee in Thüringen angeregt, welcher mir mit- theilte, dafs er vor Jahren an Prof. Rosenhauer lebende Or. poly- morpha Kr. gesandt, welche bei der Ankunft in Erlangen schon von Larven umgeben waren; Rosenhauer habe jedoch nichts dar- über veröffentlichen wollen, weil die auffällige Fortpflanzung bereits von einem französischen Entomologen zur Kenntnils gebracht worden sei. Dies veranlafste mich, den Artikel von Perroud in den Ann. Soc. Linn. Lyon 1885. II. 2. p. 402—408 nachzulesen, von dem ich nur eine Abschrift besals, welche nichts weiter als die Beschreibung der Larve von O. superba Suffr. (non Oliv.) ent- hielt; ich sah, dafs mir!) der wichtigste Theil des Aufsatzes fehlte, worin Perroud ausführlich über die allmähliche Entwicklung der Larven berichtet, aber im Zweifel bleibt, ob die Käfer lebendig geboren oder Eier gelegt hätten. Um dies zu beobachten und aufserdem Gewilsheit zu erlangen, ob die von mir in der Deutsch. Ent. Z. 1883 p. 216 beschriebene Larve sicher zu alpestris Schumm. gehöre, bat ich Herrn Gutheil, mir einige trächtige Weibchen von der bei ihm lebenden Art, O. alpestris var. polymorpha Kr., zu schicken. Dieselben trafen Mitte Juni hier ein und wurden nebst den unterwegs und späterhin bis in den Juli hinein geborenen Larven statt mit Chaerophyllum nitidum oder aromaticum, woran sie gelebt hatten, mit Anthriscus silvestris gefüttert. Es entwickelten sich nach und nach von un- gefähr einem Dutzend Weibchen mehr als 500 Larven. Dieselben müssen unter einem luftigen Verschlusse gehalten werden, da sie gern fortkriechen. Die Entwicklung geschah ungefähr in folgender Weise: Nach- dem das Weibchen einige Zeit unrubig bin und her gekrochen, setzte es sich still hin und beförderte durch einen plötzlichen Druck eine Larve heraus, die noch von einer äulserst zarten, durchsichtigen Haut umschlossen ist und so einem Eie gleicht, welches etwa 2mill. lang, in der unteren, an das Blatt geklebten Fläche etwas ange- 1) Auch Rupertsberger (Biologie p. 252). und Zucht der Orinen. 405 dunkelt, bräunlich oder schwärzlichgrau und in der oberen weils ist. In demselben beginnt sich die Larve sofort zu bewegen, indem ihr Körper nach oben, also nach dem Kopfe zu, fortgesetzt auf- getrieben wird, so dafs zuletzt die Haut zerreifst und den Kopf durchläfst. Allmählich befreit das Thierchen unter beständigen, windenden Bewegungen die Beine und kriecht behende fort, die Eihaut zurücklassend. An dieser sind meist zwei kleine, röthliche, ovale Stellen bemerkbar, die fest aussehen, und ich möchte in ihnen die beiden Hälften der wirklichen Eischale vermuthen. Die Larve ist fast durchsichtig, weils, glänzend, mit einer dunkleren Stelle auf dem Rücken; sitzend ziemlich 3 mill. lang, kriechend etwas länger. Am Kopfe sind sieben schwarze Pünktchen jederseits (2, 3, 2) sichtbar, sechs sind Ocellen, paarig unter einander ge- stellt, das unterste Paar etwas weiter vom mittleren entfernt, als dieses vom oberen. Der siebente Punkt, in gerader Linie vor dem mittleren Punktpaare, ist die Spitze der Fühler, die das Thier all- mählich weit ausstülpt. Sonst sind noch die beiden Tasterpaare an der Spitze und die Klaue jedes Fufses schwarz. In Zeit von einer halben Stunde ist die Larve oben schwarz, unten nebst den Beinen weifslich grau, und diese Färbung verbleibt ihr bis zur ersten Häutung, die in wenigen Tagen eintritt. Nach derselben ist der Körper schmutzig weils (Kopf und Prothorax mehr gelblich weils) und genau so gebildet, wie ich es von der in Schlesien ge- fundenen Larve (l. ec. 216) angegeben habe, wodurch ein neuer Beweis für die Zusammengehörigkeit der in Thüringen und auf dem Riesengebirge lebenden Form polymorpha Kr. mit der Form al- pestris Schumm. vom Glatzer Gebirge, dem Altvater und der Tatra erbracht ist. Da die von Perroud beschriebene Larve der superba Suffr. eine grofse Aehnlichkeit mit der von alpestris Schumm. hat, wäh- rend die von cacaliae Schrank von beiden sehr abweicht, so mufs das künftige Studium der Larven nicht nur eine bessere Artunter- scheidung, sondern auch die einzig richtige Gruppirung der Arten als Resultat ergeben, wenn die Untersuchung der Larven hier wie bei den übrigen gröfseren Coleopteren-Gattungen in anderer Weise als bisher vorgenommen wird. Es genügt nämlich noch nicht, wenn verschiedene Beobachter je eine einzelne Larve beschreiben, da in den allerwenigsten Fällen ein klarer Unterschied zwischen den Arten aus den verschiedenen Beschreibungen herausgefunden werden kann, sondern es mus in Zukunft eine Gruppe von Arten, wo nicht die ganze Gattung, übersichtlich behandelt werden, mit 406 J. Weise: zwei neue Xenomela (Chrysomelinen) einem Worte: der Vergleich der einzelnen Formen künftig. viel mehr in den Vordergrund treten. Hierzu wollte ich besonders die in den Gebirgsgegenden woh- nenden Entomologen anregen, von denen sich eine eingehende Beschäftigung mit den ihnen leicht zugänglichen Orinen an erster Stelle erwarten läfst, nachdem sie auf die mühelose Aufzucht der Larven aufmerksam gemacht worden sind; wir hier im nördlichen Flachlande wollen dafür im nächsten Jahre unsere Chrysomelen auf ihre Entwicklung hin ansehen. Zwei neue Xenomela (Chrysomelinen) aus Turkestan und Samarkand. 1. Xenomela Heydeni Weise: Oblongo-ovata, conveza, supra subtilissime alutacea, nitidula, nigra, capite prothoraceque obscure aeneo-, elytrisque coeruleo-micantibus, ore, antennarum articulis 2 primis piceis. Articulo ultimo palporum mazillarium truncato. Ca- pite parce prothoraceque parum crebrius et fortius punctato, hoc iransverso apice quam basi vie angustiore, angulis anticis sub- rotundatis, posticis obtusiusculis, lateribus marginatis, rotundatis. Scutello parvo, transverso-trigono. Elytris bası prothoracis haud latioribus, humeris rotundatis, callo humerali nullo, lateribus leviter rotundatis, apice fere singulatim rotundatis, dorso minus convexo, haud crebre punctato, interstitiis punctorum subtilissime rugulosis. — Long. 5.2 mill. Turkestan. Kleiner und weniger gewölbt als X. Kraatzi (Deutsche Ent. Zeitschr. 1884. 227), sehr lang eiförmig, unten schwarz, oben auf Kopf und Halssch. düster metallisch-grün, auf den Fld. bläulich- schwarz, der Mund, die Taster und die beiden ersten Fühlerglieder pechbraun bis röthlich pechbraun. Kopf sehr fein gewirkt, auf dem bogenförmig tief abgesetzten Kopfschilde vereinzelt, auf der Stirn etwas dichter punktirt. Halssch. breiter als lang, vorn und hinten fast geradlinig abgestutzt, der mittlere Theil des Vorder- randes unmerklich vorgezogen, der des Hinterrandes undeutlich ausgerandet, die Seiten gerundet, mit der gröfsten Breite vor der Mitte, die Scheibe stark gewölbt, nach der Basis wenig, nach den anderen Seiten stärker abfallend; der Vorder- und Hinterrand be- sitzt keine Randlinie, eine solche zeigt sich erst in den fast ab- aus Turkestan und Samarkand. 407 gerundeten Vorderecken und zieht sich, in der Mitte etwas abge- schwächt, am Seitenrande bis zu den stumpfwinkeligen Hinterecken hin. Die Punktirung ist dichter und stärker als auf dem Kopfe, jedoch sind die Punkte nach dem Vorderrande hin etwas feiner als auf dem übrigen Theile des Halssch., die Zwischenräume fein gewirkt. Fld. an der Naht verwachsen, am Grunde so breit als die Basis des Halssch., mehr als dreimal so lang wie dieses, hinter den abgerundeten Schultern ziemlich schnell, aber nicht stark ge- rundet-erweitert, in den mittleren zwei Dritteln fast parallel, da- hinter etwa in demselben Grade wie nach den Schultern hin gerundet-verengt, an der schmalen Spitze schwach einzeln abge- rundet, so dafs ein Stück vom Pygidium sichtbar bleibt. Epipleuren an der Basis breit, gleichmälsig nach hinten verschmälert, ungefähr in drei Viertel der Länge endigend; die Schultern ohne Spur eines Höckers, die Scheibe flach gewölbt, an den Seiten steil abfallend, ebenso dicht, aber etwas feiner als das Halssch. punktirt, mit sehr feinen Runzeln in den Zwischenräumen. Unterseite gewirkt, einzeln verloschen punktirt. Das mir vorliegende Stück aus der v. Heyden’schen Sammlung (Turkestan, Faust) halte ich für ein Männchen: die ersten drei Tarsenglieder sind breit, mit ganzer Filzsohle, die Schienen bald hinter der Basis erweitert, der Aufsenrand daher leicht gebogen; das Endglied der Maxillartaster ist breit, beiderseits leicht ver- schmälert, vorn breit abgestutzt. Dieses Merkmal würde die Ab- sonderung der vorliegenden und folgenden Art von der Gattung Xenomela nöthig machen, da bei dieser das Endglied der Taster zugespitzt ist wie bei Entomoscelis, aber die Trennung darf erst vorgenommen werden, wenn von den besprochenen Arten beide Geschlechter bekannt sind, was zur Zeit noch nicht der Fall ist. 2. Xenomela fuscipes Weise: Oblongo-ovata, conveza, sub- tilissime alutacea, nitidula, subtus obscure testacea, pectore abdomi- nisque basi picescentibus, supra nigra, antennis rufo-testaceis arti- culis apice plus minusve nigris, ultimis haud crassioribus, articulo quarto palporum mazillarıum truncato, capite parce prothoraceque crebrius punctato, hoc transverso, apice quam basi parum angustiore, angulis subobtusis, lateribus rotundatıs, marginatis, obscure rufis. Elytris basi prothoracis parum latioribus, humeris evidenter pro- minulis, callo humerali nullo, lateribus leviter rotundatis, apice fere rotundato-truncatis, dorso sat convero, sat crebre minus fortiter subrugoso-punctatis; interstitüs subtilissime rugulosis, epipleuris ob- scure testaceis. — Long. 5.5 mill. Samarkand. 408 J. Weise: zwei neue Kenomela aus Turkestan und Samarkand. Der vorigen Art bei flüchtiger Betrachtung sehr ähnlich gebaut, eine Spur gröfser und etwas breiter, aber besonders durch die deutlich heraustretenden Schulterecken der Fld., das nach vorn stärker verengte Halssch., das breitere Endglied der Maxillartaster und die Fühler verschieden, deren Glieder sämmtlich gleichbreit sind. Die Oberseite ist pechschwarz, mit der Spur eines bläulichen Schimmers, die Unterseite röthlich: die Beine, Spitze des Hinter- leibes und Epipleuren der Fld. mehr röthlich-braun, die übrigen Theile dunkel rothbraun, stellenweise pechbräunlich. Kopf sehr fein gewirkt, zerstreut punktirt, auf der vorderen Hälfte geht die schwärzliche Farbe allmählich in Roth über, so dafs die Beulen über der Fühlerwurzel und das durch eine sehr flache Bogenlinie abgesetzte Kopfschild die röthlichbraune Farbe der Beine haben. Dieselbe Farbe besitzen die Fühler, aber jedes einzelne Glied ist, mit Ausnahme des ersten, an der Spitze schwärzlich, die oberen Glieder in gröfserer Ausdehnung als die unteren, die 5 letzten Glieder sind nicht verdickt, wie bei Heydeni und Kraatzi. Das Endglied der Maxillartaster ist schwärzlich, breit, vorn abgestutzt und kaum verschmälert. Halssch. wenig breiter als lang, vorn und hinten ziemlich gerade abgestutzt, die Seiten etwas gerundet, die grölste Breite vor der Mitte, von hier aus nach vorn stärker als nach hinten verengt, die Vorderecken stumpfwinkelig, die Hinter- ecken beinahe rechtwinkelig, die Oberfläche mälsig gewölbt, nur nach jeder Vorderecke hin stark abfallend, so dafs das Halssch. daselbst zusammengedrückt erscheint, sehr fein gewirkt und mäfsig dicht und stark punktirt, nach den Seiten zu etwas stärker. Der Hinterrand und die Mitte des Vorderrandes besitzen keine Rand- linie; an den Seiten zieht sich die rothe Färbung der Vorderbrust wie ein durchscheinender, sehr unbestimmter und trüber Saum auf das Halssch. hinauf. Schildchen dreieckig, doppelt so breit wie lang, äulserst fein gewirkt. Fld. an der Naht verwachsen, über die Hinterecken des Halssch. jederseits geradlinig, jedoch nicht stark heraustretend, dahinter allmählich schwach erweitert, hinter der Mitte ebenso verengt, an der schmalen Spitze gemeinschaftlich gerundet-abgestutzt, so dafs die Spitze des Pygidiums sichtbar bleibt. Die Schultern kaum mit der Spur eines Höckers, die Scheibe flach gewölbt, ebenso dicht und stark als das Halssch. punktirt, von den Punkten gehen feine Runzeln strahlenförmig aus. Ein wahrscheinlich männliches Stück von Samarkand (Stau- dinger) in Dr. v. Heyden’s Sammlung. J. Weise. m [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft II.] Notizen über Rüsselkäfer von J. Weise. 1. Omias Hanaki Friv. zeichnet sich durch die sehr ungleichen Klauen vor den anderen Arten aus; die äulsere Klaue ist ziemlich lang, gebogen, die innere äufserst kurz und schwach. Bei O0. con- cinnus und forticornis sind die am Grunde verwachsenen Klauen gleich lang. Das g! von concinnus hat erweiterte Tarsen und einen viel längeren letzten Bauchring als das 2, der an der Spitze deut- lich abgestutzt ist. Die auffälligen Geschlechtsunterschiede des Omias forticornis Boh., die ich weder von Seidlitz, noch sonst in der mir zugänglichen Literatur erwähnt finde (es sind als Unter- schiede nur schmälere, gestrecktere Fld. und stark verdickte Schenkel beim Männchen genannt), bestehen darin, dafs beim 3! die Trochan- teren der Vorderbeine in eine nach unten gebogene scharfe und lange Spitze ausgezogen sind, die dem 2 fehlt, ferner besitzt der letzte Bauchring einen breiten, nach hinten erweiterten und an den Rändern mit längeren Haaren besetzten Längseindruck und ist in der Mitte des Hinterrandes in flachem Bogen ausgeschnitten. Bei den Weibchen ist der letzte Bauchring in der Mitte ziemlich eben, am Hinterrande tief, fast viereckig ausgeschnitten. Der Aus- schnitt hat schwach ausgerandete Seiten und am Vorderrande ein nach hinten gerichtetes, fast dreieckiges, wahrscheinlich bewegliches Plättehen,. welches nicht ganz so lang ist als der Ausschnitt selbst. Diese Bildung hat eine gewisse Aehnlichkeit mit der, welche beim Q' der Anlacophora abdominalis auftritt: — Der Penis von forticornis ist lang und schmal, an der Basis schwach gerundet in die Höhe gebogen, davor geradlinig, allmählich in eine scharfe Spitze ver- schmälert. 2. Im Laufe der Zeit haben sich bei der Gattung Magdalıs einige Unrichtigkeiten eingeschlichen, die einer Klarstellung be- dürfen; ich gebe daher zunächst eine Uebersicht über die mir bekannten deutschen Arten und knüpfe die nöthigen Bemerkungen dahinter an. 410 J. Weise: Notizen Deutsche Magdalis- Arten. I. Klauen einfach. 1 1 D B) 6 TH 8 Fühler dicht vor den Augen eingelenkt, die Fühlerfurche läuft am Vorderrande der Augen nach unten 13. nitidipennis Boh. Die Fühlerfurche beginnt, von den a entfernt, in oder vor der Mitte des Rüssels . . . 2. Fühlerschaft kurz, kaum doppelt so lang ale das erste Geifselglied, in der oberen Hälfte etwas zusammengedrückt und stark erweitert. . . . . .....10. ezarata Bris. Fühlerschaft lang, vielmal langer als das erste Geilselglied 3. Vorderschenkel mit einem kleinen, undeutlichen Zahne, oder ungezähnt . . . IN Die Vorderschenkel haben einen vißrdisen Zahn DaBUEh 6. Oberseite rothbraun. Vorderschenkel undeutlich gezäkht! 4. rufa Germ. Oberseite schwarz. Vorderschenkel ungezähhtt . . . . 5. Rüssel nur so lang als der Kopf, gerade. Seiten des Halssch. hinter der Mitte jederseits mit einem spitz ge- körnten, hinten steil abfallenden Längshöcker 12. pruni L. Rüssel länger als der Kopf, etwas gebogen. Seiten des Halssch. ohne Höcker . . . . . .„ 11. barbicornis Latr. Bauch äufserst dicht punktirt und sehr dicht, seidenschim- mernd weilslich grau behaart. Augen gewölbt, fast halb- kugeliommkenagei! 2020. 8. phlegmatica Hbst. Bauch sparsam behrakes Augen flach oder sehr wenig gewölbt . . . . 7. Die beiden ersten Banhhinkre sin überall stärk dh et punktirt, der Basaleindruck der Fld. reicht seitlich bis zum starken fünften Punktstreifen . . . . . hl. da8 Die beiden ersten Bauchringe ganz oder werigefänd an den Seiten flach punktirt, der Quereindruck an der Basis der Fid. reicht seitlich über den fünften Punktstreifen Kinausum,sala - 9. Augen sehr Bucht bedehiän breiter als land mit den Schläfen in einem gleichmälsigen Bogen bis an den Rüssel verlaufend; Zwischenstreifen der grob punktirten Punkt- streifen schmal, runzelig punktirt . . . 1. memnonia Fald. Augen schwach gewölbt, der mit den Schläfen gebildete Bogen krümmt sich vorn stark nach dem Rüssel heran; Zwischenstreifen der Fld. einreihig punktirt 2. linearis Gylih. über Rüsselkäfer. 9 Punktstreifen 8 bis 10 der Fld. vor der Spitze auffällig stark vertieft, die Zwischenstreifen daselbst stark gewölbt, der 6. und 7. Punktstreif erlischt auf dem Abfalle zur Spitze in einer tiefen Grube, welche an der Vereinigung des 3. und 8. Streifens liegt und eine mäfsig grolse, glän- zendere Stelle davor höckerartig emporhebt. Stirn zwischen 411 den Augen schmal . . ..... ....6. violacea L. 9° Punktstreifen 3 bis 10 der Fld. vor der Spitze mäfsig ver- tieft, die Zwischenstreifen daselbst eben oder mälsig ge- wölbt, der 6. und 7. Punktstreif sind bis zum Ende deutlich, kaum verfeinert, sie brechen plötzlich ab oder verbinden sich entweder beide mit einander oder mit dem 8. Streifen, vor dessen Vereinigung mit dem 3. Streifen höchstens eine leichte Vertiefung auftritt 10 Fld. mit schwachem Erzschimmer. Stirn zwischen den 10. Augen mäßsig breit . . . \ 9. nitida Gylih. 10' Fld. ohne Spur von Ereschirnngen, Stirn breit . 11 Punkte in den Zwischenstreifen der Fld. fein, von hinten eingestochen, vorn von einem glatten, glänzenden Körn- chen begrenzt, hinten allmählich zur Fläche des Streifens 11. ansteigend ,. . :.... 20.20.07. frontalis Gylih. 11’ Punkte in den Zwischenktreifen von oben eingestochen, ihr Vorderrand kaum oder nur unbedeutend höher als der Hinterrand ehe 12. 12 Zwischenstreifen Erik Bene . .. 8. duplicata Germ. 12’ Die geraden Zwischenstreifen einreihig, die ungeraden doppelreihig punktitt . . . . . . 9. Weisei Schreiner. II. Klauen gezähnt oder mit einer zahnartigen scharfen Er- weiterung am Grunde. Vorderschenkel mit grofsem dreieckigen Zahne . 2. ı - - undeutlichkem Zahne oder ganz un- gezähnt Aue 4. 2 Zwischenräume ch Fla. "fein Vedehrite gehuelre: Hark gewölbt, kaum so breit als die grob punktirten, tiefen Streifen. Halssch. mit 3 bis 5 stärkeren Körnchen jeder- seits hinter der Einschnürung . . . . 14. carbonaria L. 2’ Zwischenräume der Fld. deutlich breiter als die Streifen 3. 3 Der Fühlerschaft reicht ungefähr bis zur Mitte jedes Auges. Streifen der Fld. scharf, schmal, deutlich punk- tirt, Zwischenstreifen flach, breit, dicht und äufserst fein 412 J. Weise: Notizen gerunzelt. Halssch. mit einem starken, spitzen Zahne hinter der Einschnürung jederseits . . . 15. aterrima F. 3' Der Fühlerschaft reicht nur bis zum Vorderrande jedes Auges. Streifen der Fld. wenig scharf, sehr undeutlich punktirt, Zwischenstreifen ziemlich breit, leicht gewölbt, körnig-gerunzelt. Halssch. mit einer bogenförmigen, ziem- lich gleich hohen Leiste jederseits hinter der Einschnürung. 16. asphaltina Boh. 4 Vorderschenkel mit kleinem höckerförmigen Zähnchen. Augen lang-oval. Schildehen nach vorn abschüssig. 17. cerasi L. 4' Vorderschenkel ungezähnt oder, beim g', mit einem schwer sichtbaren spitzen Höckerchen. a kurz-oval. Schild- chen horizontal . . . 9. 5 Die Punktstreifen 6 und 7 adf Fıa. vereinigen sieh ich mit dem 8. Streifen; der zweite Zwischenraum von der Naht und vom Seitenrande ist an der Spitze stark ge- wölbet E0W, „ii 2.0.18 flavicornis Gylih. 5' Die Punktstreifen 6 ara 7 der Fld. vereinigen sich hinten nie mit dem 8. Streifen; der zweite Zwischenraum von der Naht und vom Seitenrande ist an der Spitze nicht gewölbt oder in die Höhe getrieben . . . . . 19. quercicola Ws. Der allen Arten gemeinsame Geschlechtsunterschied besteht darin, dafs beim Weibchen der erste und zweite Bauchring gewölbt, beim Männchen in der Mitte der Länge nach flach gedrückt oder vertieft ist; zugleich ist bei den Männchen der meisten Arten die Behaarung einzelner oder aller Bauchringe auf einem breiten Streifen längs der Mitte aufgerichtet, was bei keinem Weibchen vor- kommt. Letztere sperren nach dem Tode fast immer den Anus. Es empfiehlt sich daher, die Magdalis- Arten nur in der Berliner Manier, also mit dem Metasternum anzukleben, dagegen die bequemere Methode, bei der das Thier der Längsachse nach mit dem ganzen Bauche auf ein dreieckiges Papierstück gelegt wird, zu unterlassen. Im Allgemeinen kommt die feinere Skulptur, namentlich der Fld., dem Männchen zu. Dafs der Mann einzelner Arten seltener zu sein scheint als das Weib, beruht wohl nur auf unserer mangel- haften Kenntnifs von der Flugzeit der Thiere. 1. Magd. memnonia Fald. Der Unterschied von linearis wird gewöhnlich in der verschiedenen Punktirung der Fld. an- über Rüsselkäfer. 415 gegeben; es kommen jedoch Stücke von lZinearis vor, die der memnonia so ähnlich werden, dafs man sie, ohne die Augenbildung zu berücksichtigen, davon kaum noch trennen kann. Das Männchen ist nur an der dichteren und halb aufstehenden Behaarung über die Mitte aller Bauchringe zu erkennen. Der Penis ist sehr klein, schlank, ziemlich gleichbreit, an der Spitze abgerundet, oben mit einer Längsrinne versehen, die sich vorn erweitert und vertieft, so dafs die Spitze löffelförmig ausgehöhlt erscheint. 2. Magd. linearis Gylih. g\. Die Mitte aller Bauchringe, namentlich der drei letzten, lang aufstehend behaart. 3. M. phlegmatica Hbst. g\. Alle Bauchringe, besonders die drei letzten, in der Mitte lang halb-aufstehend behaart. Penis schlank, an der Oeffnung allmählich etwas verengt, vorn abgerundet, die gerade abgestutzte Klappe der Oeffnung dreirinnig. 4. M.rufa Germ. d'. Die letzten Bauchringe in der Mitte länger aufstehend behaart als an den Seiten. 5. M. nitida Gylib. g. Die drei letzten Bauchringe dichter behaart als beim 2, die Behaarung der beiden ersten Ringe hoch, der drei letzten wenig aufgerichtet; der Rüssel merklich dicker als beim 2. 6. M. violacea L. Die Art ist hauptsächlich in den Alpen zu Hause, überhaupt in Oesterreich eine der häufigeren, aber auch um den Mt. Rosa und Mt. Viso, in Ungarn, Schlesien, der Mark Brandenburg, Mecklenburg (Habelmann), Hessen, Schweden etc. verbreitet; nur mit frontalis zu verwechseln, aber durch den kür- zeren Rüssel, die schmale Stirn, welche zwischen den Augen etwa nur die Hälfte von der Breite der Rüsselbasis besitzt und über den Augen sparsamer punktirt und glänzender ist, das längere Halssch., die tieferen, schärfer begrenzten Punkte in den Streifen der Fld., von denen der neunte vorn, wo er unter der Schulter- beule schräg aufwärts biegt, auffällig breit und tief ist, sowie durch das allmähliche Erlöschen des 6. und 7. Streifens in der tiefen Grube auf dem Abfalle zur Spitze sicher zu unterscheiden. Beide Geschlechter sind viel mehr als bei den vorhergehenden und den drei folgenden Arten verschieden. Beim Männchen ist der Rüssel wenig, gebogen, äufserst dicht gewirkt, matt, verloschen punktirt, der erste und zweite Bauchring in der Mitte aufstehend behaart, — Heydeni Desbroch., violacea Seidl. F. balt. 430; beim Weibchen (cyanea. Seidl. ]. ec.) ist der Rüssel etwas länger, ziemlich gleich- breit und gleichdick, kräftig gebogen, glänzend, höchstens an der Basis gewirkt, fein, doch scharf punktirt. 414 J. Weise: Notizen Die Art ist 3.3 bis 6.2 mill. lang (vom Hinterrande der Fld. bis zum Vorderrande der Augen gemessen) und variirt, wie die übrigen Arten in der Körperform, Farbe und Skulptur ganz erheblich. Schwarze Exemplare, die allerdings nur vereinzelt vor- kommen, können nach den Bestimmungstabellen von Desbrochers und Seidlitz nicht untergebracht werden. Ob M. coeruleipennis Desbr., weil sie einen stark gerundet- vorgezogenen Grundrand der Fld. besitzen soll, wirklich specifisch von dieser Art verschieden sei, wofür sich Herr Czwalina in der Deutschen Ent. Zeitschr. 1884, p. 415, ausspricht, ist wohl so lange zu bezweifeln, bis andere Unterschiede erbracht worden sind, die der Täuschung weniger unterliegen. 7. M. frontalis Gylih. Das Halssch. ist höchstens so lang als breit, in der Regel quer, jedoch niemals merklich länger als breit wie das der vorigen, zugleich ist die Stirn matter, dichter und deutlicher punktirt, der Grundrand der Fld. gewöhnlich mehr gerundet und stärker über die Basis des Halssch. vorgezogen; die Grölse variirt von 4 bis 7 mill., die Farbe von blau durch violett- schwarz bis schwarz. Beide Geschlechter sind wenig verschieden. Der Rüssel ist eben so stark gebogen wie beim Q von violacea, beim Z, das man nur an dem in der Mitte aufstehend behaarten ersten und zweiten Bauchringe mit Sicherheit erkennen kann, ist er vor der Fühlerwurzel unmerklich flach gedrückt und er- weitert. 8. M. duplicata Germ. Das Männchen (= M. striatula Desbr.) zeichnet sich durch die aufstehende Behaarung der beiden ersten Hinterleibssegmente und den von der Basis zur Spitze allmählich, jedoch nicht besonders stark erweiterten Rüssel aus. Die Art, welche 2.5—4.8 mill. lang wird, ist an der Punktirung der Fld., auf denen die Zwischenstreifen eine regelmälsige oder unregelmälsig verdoppelte Reihe von Punkten. besitzen, die von oben eingestochen sind, sicherer noch an der Bildung des Halssch. von der vorigen zu unterscheiden. Während sich hier das Halssch. hinter der Mitte bis an den Hinterrand verschmälert, an dem die Hinterecken in Gestalt einer schmalen, aber ziemlich hohen Quer- leiste plötzlich nach aufsen vortreten, endet die Verschmälerung bei frontalis ein Stück vor dem Hinterrande und die Seiten erweitern sich dahinter allmählich wieder zu den dreieckigen Hinterecken, welche, auch bei der Betrachtung von unten, in keine deutlich aufgebogene Querleiste auslaufen. — Schwarze Stücke sind nicht selten. über Rüsselkäfer. 415 9, Von M. Weisei Schreiner ist mir das Z\ noch unbekannt. Einer Vereinigung mit virescens Germar steht hauptsächlich die Angabe: „rostrum parum curvatum“ im Wege. 10. M. exarata Bris. Das Männchen, von mir früher als M. Kraatzi beschrieben, hat eine ähnliche Fühlerbildung wie das von bdarbicornis und cerasi, indem die drei letzten Fühlerglieder in eine langgestreckte, dicht bürstenartig behaarte Keule verlängert sind, welche länger ist, als die übrigen Geifselglieder zusammen. Von den Keulengliedern ist das erste kurz, das zweite nach oben verbreitert und hier etwas breiter als 1, das dritte ist doppelt so lang als die beiden vorhergehenden zusammen, in der Mitte etwas eingeschnürt. Ich sammelte das Thier noch in der Mark Brandenburg auf Eichen bei der Buschmühle bei Frankfurt a.O., besitze es aulserdem aus Ungarn und Griechenland (Reitter). ll. M. barbicornis Latr. Beim Z, = claviger Küst., ist das 8. Fühlerglied zwar von der walzenförmigen Keule deutlich getrennt, aber eben so breit als das erste Glied derselben und auch eben so dicht, abstehend behaart; das zweite Keulenglied ist etwa doppelt so lang als das erste, das dritte doppelt so lang als das zweite. — Der Penis ist vorn allmählich stark verbreitert, an der Spitze in breitem Bogen abgerundet, die Oeffnung theilweise von der gerade abgestutzten Klappe bedeckt. Bei welcher Art M. mizta und turcica Desbr. unterzubringen sind, habe ich aus der Beschreibung nicht feststellen können. 12. M. pruni L. Zuweilen verschwindet der Höcker an den Seiten des Halssch. vollständig. Beide Geschlechter sind wenig verschieden. Der Rüssel ist beim @ wenigstens in der vorderen Hälfte glänzend, doppelt so lang als dick, beim Jg‘ kurz, matt, kaum länger als dick. — Penis vorn allmählich in eine lange und schmale, am Ende schwach abgestutzte Spitze verschmälert. 13. M. nitidipennis Boh. Das Z ist mit Sicherheit nur an dem flachen Bauche zu erkennen. 14. M. carbonaria L. In seltenen Fällen sind die Körnchen hinter der Einschnürung des Halssch. nicht zu bemerken (ein Ex. in der Kalkhorst in Mecklenburg-Strelitz von Hrn. Habelmann ge- fangen). Beide Geschlechter sehr verschieden. Das g' hat eine auf- stehende Behaarung auf den ersten beiden Bauchringen, einen sehr dicken, fast kantigen Rüssel mit einer auffällig breiten und tiefen Fühlerfurche und dicke Fühler. An diesen ist besonders der Schaft verdickt, beinahe dreimal so dick als beim Weibchen. 416 J. Weise: Notizen über Rüsselkäfer. 15. M. aterrima F. Die Geschlechtsunterschiede sind die- selben, wie bei der vorigen Art, nur eine Spur schwächer aus- geprägt. 16. M. asphaltina Boh. Die Artrechte wurden erst wieder durch Hrn. Habelmann (Berl. Ent. Zeitschr. 1882, p. 391 — 394) festgestellt, nachdem das in den meisten Sammlungen fehlende Thier lange Zeit mit den vorigen Arten verbunden worden war. Das d' hat einen kurzen, dicken, in der vorderen Hälfte oben flach- gedrückten Rüssel und viel dickere Fühler als das 2; das letzte Segment ist, wenigstens an den von Hrn. Brenning in Wittenberg gezogenen Stücken, auffällig lang weilslich behaart und am Hinter- rande jederseits in eine stumpfe Ecke aufgebogen. Im Freien gefangene Exemplare besitzen wahrscheinlich nur eine schwache, kurze Behaarung auf dem letzten Bauchringe. 17. M. cerasi L. Beim J', = rhina Gyllh., ist der Bauch in der Mitte länger aufstehend behaart, der kurze, glanzlose Rüssel vorn breit und dick, die Fühler sind merklich dicker als beim 9, die dreigliederige Keule ist sehr lang elliptisch, das erste Glied derselben ist das kürzeste, das letzte das längste. 18. M. flavicornis Gylih. J. Rüssel kürzer und um die Hälfte dicker als beim 2, die Fühler viel kräftiger, der Schaft wenig und fast gleichmälsig gebogen, beim 2 dagegen dicht an den Augen stark und ziemlich schnell nach aufsen gekrümmt. 19. M. quercicola Ws. Die hauptsächlichsten Unterschiede von der vorigen Art bestehen in Folgendem: Das Halssch. ist bedeutend tiefer punktirt, an den Seiten gleichmälsiger gerundet, vorn und hinten weniger eingeschnürt-verengt. Die Streifen der Fld. sind stärker und schärfer punktirt, aber nicht so tief ein- gedrückt, daher die Zwischenstreifen weniger gewölbt. Auf dem Abfalle zur Spitze endigen die Streifen 4 bis 7 in ziemlich gleicher Länge, entweder unverbunden oder zu zweien, dreien oder vieren verbunden, dadurch entsteht eine ziemlich ebene, dreieckige Stelle hinter ihnen und vor der Vereinigung des 3. und 8. Streifens, die nur gerunzelt ist. Diese Stelle fehlt bei flavicornis, da sie von dem tiefen 6. und 7. Streifen durchschnitten wird, die sich, weit hinter dem 4. und 5. Streifen, mit dem achten vereinigen. An den Fühlern ist der Schaft, nebst den zwei ersten Geilselgliedern röthlich gelb, der übrige Theil bei ausgefärbten Stücken immer dunkel, die Geifsel- glieder haben eine schmale Basis, so dafs sie viel deutlicher von einander abgesetzt sind wie bei flavicornis. Beide Arten finden sich bei Berlin im Juni in ziemlicher Menge auf Eichen bei Pankow. Fraglich blieb mir zuletzt noch M. punctulata Muls., weil alle unter dieser Bezeichnung erhaltenen Stücke sich als schwarze frontalis und violacea herausstellten. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft II.] Ergänzende Bemerkungen zu Dr. Gerstäcker’s Monographie der chilenischen Carabus- Arten. Nachdem meine Versuche, auf der Insel Chilo& und in dem östlich derselben gelegenen festländischen Küstenstriche Käfer, be- sonders Caraben, sammeln zu lassen, während einer Reihe von Jahren vergeblich geblieben waren, entschlofs sich der in nörd- licherem Landestheile für mich schon seit längerer Zeit thätige erfahrene Sammler, meinen im vorigen Jahre erneut an ihn ge- richteten Wünschen für den nächsten Sommer zu entsprechen. Er sammelte in Folge dessen in der ersten Hälfte Novembers 1884 in der Gegend um Puerto Montt, besonders in der Nähe des Vulcans Osorno und um den See Llanquihue. Erkrankung im ungesunden Klima zwang ihn nach kurzer Zeit, jene Gegend zu verlassen, und erst in der zweiten Hälfte des Dezember konnte er nach Chilo& übersiedeln, wo die Monate Dezember bis März die günstigste Sammelzeit sind. Seine Ausbeute um P. Montt hatte aus etwa 50 Ceroglossus Darwini und einer gröfseren Anzahl von C. Buqueti var. elegantissimus Reed bestanden. Im nord- westlichen Theile der Insel Chilo&, welchen der Sammler während dreier Monate, wie schon um P. Montt, mit zwei Gehülfen möglichst gründlich absuchte, wurden die vier Carabus-Arten speciosus selten, sybarita häufig, Darwini ziemlich selten und suturalis nur in vereinzelten Exemplaren vorgefunden. — Die eifrigsten Nach- forschungen nach den C. psittacus und melanopterus blieben erfolglos, und ist daher anzunehmen, dafs diese beiden Arten im nördlichen Theil der Insel nicht heimisch sind. Die vorstehend angegebenen Sammel-Ergebnisse und die seit dem Jahre 1876 begonnenen, neuerdings alljährlich erhaltenen Sen- dungen aus der Provinz Valdivia, jetzt auch aus Arauco, haben ein so ungewöhnlich reiches Material in meinen Besitz gebracht, dafs ich die nachfolgenden Ergänzungen zu Dr. Gerstäcker’s Monographie mitzutheilen vermag. Ceroglossus sybarita Gerstäcker, nach einem einzelnen in H. Dohrn’s Sammlung befindlichen Männchen beschrieben, ist eine in jeder Beziehung, auch hinsichtlich der Ausdehnung und Dichtigkeit des Toments der Flügeldecken, aulserordentlich wech- selnde Art. Deutsche Entomol. Zeitschr. XXIX. Heft II. 27 418 A. v. Kraatz-Koschlau: Ergänzende Bemerkungen Die Form zeigt sich beim Halsschilde noch am gleichmäfsig- sten, insofern unbedeutende Abweichungen von der Herzform nur als seltene Ausnahmen vorkommen. Dagegen sind mehrfache Abweichungen in der Form des Hinterkörpers nicht zu selten. Zunächst verbreitert sich derselbe schon von den Schultern an so bedeutend, dafs er bei den Extremen wie aufgeschwollen aussieht und daher die der chilenischen Carabus-Gruppe eigene schlanke und gefällige Form bei den bezüglichen Individuen nicht wahrnehmen lälst. Diese Abweichung zeigt sich bei beiden Geschlechtern. — Sodann sind bei besonders grolsen Weibchen die Schultern so breit und vorgezogen, dals die betreffenden Individuen nicht blofs inner- halb dieser Art, sondern in der ganzen Gruppe auffallende Er- scheinungen sind, wie sie nur noch bei C. Buqueti in gleicher Weise vorkommen. — Endlich ist die in der Monographie erwähnte starke Zuspitzung der Flügeldecken auch bei allen Männchen dieser Art vorhanden. Hinsichtlich der Sculptur ist diejenige des. Kopfes und Hals- schildes bei der grolsen Zahl der vorliegenden Exemplare genau die in der Monographie beschriebene. Diejenige der Flügeldecken bedarf dagegen einiger Ergänzungen. — Wenn nach der Angabe jede Flügeldecke 12 Zwischenräume (Längsstreifen) enthalten und davon der 2te, 6te und 10te sogenannte Kettenstreifen sein sollen, so mu[s unmittelbar neben der Naht ein Längsstreifen liegen, dann der I1ste Kettenstreifen, hinter diesem müssen 3 Längsstreifen, dann der 2te Kettenstreif, wiederum 3 Längsstreifen, endlich der öte Kettenstreif und nach diesem noch 2 Längsstreifen folgen. Bei der Minderzahl der Exemplare ist dies auch der Fall. Bei der Mehrzahl dagegen fehlt der 1ste Längsstreifen, so dafs der 1ste Kettenstreif unmittelbar am Nahtrande liegt, was durch die glän- zende purpur- oder kupferrothe Farbe der Naht und durch die unmittelbar daran stolsende andere Farbe des Kettenstreifens schnell und deutlich zu erkennen ist. Andererseits, wenn auch selten, befinden sich zwischen dem öten Kettenstreifen und dem Rande nicht 2, sondern 3 Längsstreifen, von denen der 3te entweder die Grenze des Randes darstellt oder noch innerhalb der Farbe der Flügeldecken liegt. — In den meisten Fällen hat also jede Flügel- decke nur 11, seltener 12 und ausnahmsweise 13 Längsstreifen. Von diesen sind die zwischen den beiden ersten Kettenstreifen be- findlichen 3 und gewöhnlich auch noch der hinter dem 2ten Ketten- streif befindliche 3te Längsstreifen auf der vorderen Hälfte der Flügeldecken die breitesten und stärkst erhabenen, die anderen 4 zu Dr. Gerstäcker's Monographie etc. 419 oder 5 nach dem Rande zu gelegenen, sowie sämmtliche Längs- streifen auf der hinteren Hälfte der Flügeldecken nehmen an Ausprägung nach den Rändern zu allmählig ab und bei vielen Exemplaren erscheinen diese Theile der Flügeldecken als glatte Flächen, aus denen nur die goldigen Spitzen der den Rücken der Längsstreifen markirenden Körnchen ein wenig hervorragen. — Die 3 Kettenstreifen markiren sich als solche stets mehr oder minder deutlich auf den nackten Stellen der Flügeldecken, dagegen auf den befilzten Theilen als bunte, 4 bis $# mill. breite Bänder: etwa 1— 3 mill. lange sammetartige schwarze oder braune und hell- smaragdgrüne Striche mit je einem goldglänzenden Pünktchen in der Mitte setzen sich abwechselnd zu diesen scheinbaren Bändern zusammen, welche eine auffallende und sehr merkwürdige Ver- zierung dieser ausgezeichneten Art bilden. Die Farben der Art sind grün in allen Abstufungen vom hellsten smaragdgrün durch gelb-, blau-, braun- bis schwarzgrün — roth vom hellsten kupferroth bis dunkelpurpurn — glänzend gelb- und rothgoldig — braun in verschiedenen Schattirungen — aulser- dem auch neutrale Mischungen. Die häufigsten Farben sind roth und braun in unzähligen Schattirungen, nächstdem erst grün. — In dem typischen Z' mit „hell- und rein-smaragdgrünen Flügel- decken“ hat dem Autor zufällig eine der grölsten Farben -Selten- heiten dieser Art vorgelegen, welche unter Hunderten von Exem- plaren zu finden nicht sicher ist. Im Allgemeinen findet sich diese Prachtfarbe nur auf den erwähnten bandartigen Kettenstreifen. — Die Farbe des Kopfes und Halsschildes ist von derjenigen der. Flügeldecken ganz unabhängig und am häufigsten kupferroth, nur selten rein — in Verbindung mit grün oder Goldfarbe ebenfalls selten — ganz rein grün dagegen äulserst selten. Es liegt auch ein Exemplar mit dunkelblau-grünem Kopf und Halsschild vor. — Die Art zeigt also sämmtliche Farben, rein wie in den verschie- densten Mischungen, blau nur in der Mischung mit grün. Die hervorragendste Eigenthümlichkeit dieser Art ist die Befilzung der Flügeldecken. Bei dem typischen Exemplar „erscheint die ganze äulsere und hintere Hälfte jeder Flügeldecke durch feines aufliegendes Toment wie angehaucht, jedoch bei Weitem nicht in dem Grade, wie bei der vorigen Art (psitiacus), wo die ganze Textur der Oberfläche durch dasselbe verdeckt“ wird. Diese Angaben sind bei vielen Exemplaren durchaus zutreffend, im Uebrigen aber nichts weniger als erschöpfend. Die Ausdehnung des Toments wechselt zwischen den beiden Extremen völliger 20 420 A. v. Kraatz-Koschlau: Ergänzende Bemerkungen Bedeckung und völliger Nacktheit der Flügeldecken; beide Extreme liegen vor, wenn auch als äulserste Seltenheiten. Durch eine längere Reihe ad hoc zusammengestellter Exemplare läfst sich der sehr allmählige Uebergang von der völligen Bedeckung bis zur völligen Nacktheit der Flügeldecken innerhalb der Art nach- weisen: Den Anfang macht eine kleine nackte und glänzende Stelle zu beiden Seiten der Naht vom Schildchen bis zu 5—6 mill. Länge und 3—4 mill. Breite; diese Stelle verlängert sich allmählig bis auf halbe Nahtlänge, während die Gesammtbreite nur bis etwa 5 mill. wächst. Dieser nackte Theil wird auf beiden Seiten gleich- mälsig und ziemlich scharf vom Toment begrenzt. — Dies ist das häufigst vorkommende Verhältnils. — Bei weiterem Vorschreiten verbreitet sich das Nackte allmählig vom Schildchen nach den Schultern hin, gleichzeitig einen oder zwei Längsstreifen auf kurze Entfernungen als parallele Strahlen entblöfsend.. Von hier aus schreitet die Entblöfsung in allmähliger Ausbreitung gegen die Mitte der Flügeldecken vor, wobei aber die flachen Bandstreifen am längsten Widerstand leisten; ihre Farben verblassen oder ver- wischen sich aber von vorn her in dem Mafse, als der Glanz sich um sie verbreitet. Von der vorderen Hälfte aus schreitet die Ent- blöfsung in voller Breite der Flügeldecken allmählig gegen deren Spitzen vor, bis endlich auf diesen nur noch ein schwacher Hauch sichtbar ist, um schliefslich auch zu verschwinden, so dafs die ganzen Flügeldecken in ihrem vollen Farbenglanz und mit ge- wöhnlich scharf hervortretender Sculptur erscheinen. Hinsichtlich der Diehtigkeit des Toments ist nur zu er- wähnen, dafs dieselbe, wie das wahrscheinlich auch bei dem psittacus der Fall sein wird, auf allen Stufen zwischen den Extremen zu finden ist, also vom „Hauche“ bis zu dem Grade, bei welchem „die ganze Textur der Oberfläche durch das Toment verdeckt“ wird. — Bei leichter Befilzung leuchtet die Grundfarbe der Flügel- decken vollständig durch, nur ist ihr der Glanz genommen; der Filz selbst ist als dünner weilslicher Staub sichtbar, wenn man das Licht schräg auf die Flügeldecken fallen läfst. — Eine starke und dichte Befilzung hat die zwischen den Längsstreifen befind- lichen Furchen ganz ausgefüllt, auch die Streifen selbst so weit überzogen, dafs von ihnen nur die Spitzen der Goldkörnchen sichtbar sind. Die stärkste Befilzung überzieht auch diese letz- teren und ebnet den bezüglichen Theil der Flügeldecken voll- ständig. — Der starke und stärkste Filz hat gewöhnlich nur bei den grünen Individuen dieselbe Farbe, ist aber dunkler, bisweilen zu Dr. Gerstäcker's Monographie etc. 42] schwarzgrün. Bei anderen Grundfarben hat der dichte Filz ge- wöhnlich seine eigene verschiedene Farbe; bei Individuen, deren nackter Theil der Flügeldecken lebhaft kupferroth ist, ist der Filz oft fahl, von unbestimmbarer Farbe; an intensiv purpurne Grund- farbe schliefst sich gewöhnlich und unmittelbar ein lebhaft grüner Filz an. Die Extreme, innerhalb welcher die Grölsen-Verhältnisse sich bewegen, sind — einer grofsen Anzahl von Exemplaren ent- nommen — ein d' von 20 mill. Gesammtlänge und 6 mill. Breite der Flügeldecken und ein 2 von 26 mill. Länge und 9 mill. Breite der Flügeldecken; letzteres ist also grölser als grolse auratus-2. Aus vorstehenden Darstellungen dürfte ersichtlich sein, dafs diese Art durch ihren Farbenreichthum, besonders in Verbindung mit dem ebenso grofsen Wechsel in der Tomentirung der Flügel- decken und durch die Fülle purpurfarbiger und vergoldeter Sculpturen zum Schönsten und Interessantesten der ganzen Gattung gehört. Letzteres erkennt in vollem Mafse erst das bewaffnete Auge. Die vorliegenden Exemplare stammen sämmtlich aus den Wäldern des nordwestlichen Theils der Insel Chilo£. Die Exemplare mit nackten glänzenden und diejenigen mit völlig befilzten Flügeldecken dürften als gute Varietäten zu be- trachten sein. Erstere hat Hr. Gehin in seinem neuen Katalog calvus genannt; für die anderen schlage ich den Namen tomen- tosus als ebenfalls bezeichnend vor. — Die oben erwähnten Formabweichungen als Varietäten aufzustellen, halte ich nicht für zweckentsprechend, da bei den vorhandenen sehr allmähligen Uebergängen nicht möglich sein würde, eine Grenze zwischen der typischen Art und der Varietät mit Sicherheit zu ziehen. C. speciosus Gerstäcker. Die auf ein einzelnes Weibchen beschränkt gewesene Beschreibung bedarf bei dieser ebenfalls recht wechselnden Art in mehrfacher Beziehung einer Ergänzung. Was zunächst die hinsichtlich der Körperform in der Monographie erwähnte Verwandtschaft mit C. suturalis betrifft, so hat der Zufall dem Herrn Autor ein ganz ungewöhnlich schlankes @ vor Augen geführt. Unter einer grofsen Zahl von g' lassen sich allerdings einzelne finden, auf deren Körperform ein Vergleich mit C. suturalis durchaus pafst. Aus mehr als 100 vorliegenden 2 dagegen hat sich nur ein einziges herausfinden lassen, dessen Körperform einen Vergleich mit C. suturalis annähernd zulälst. — Im Allgemeinen ist der Bau der g' schlank, von den Q aber läfst sich dies nicht sagen, denn dazu sind ihre Flügeldecken fast durchweg zu breit, 422 A. v. Kraatz-Koschlau: Ergänzende Bemerkungen zu ausgebuchtet. Ein sehr schlankes g' hat 23 mill. Gesammtlänge, 15 mill. Länge und 7 mill. Breite der Flügeldecken; ein sehr grofses und breites @ hat 27 mill. Gesammtlänge, 174 mill. Länge und 10 mill. Breite der Flügeldecken (von vorliegenden Individuen ab- genommene Malse). Die Mehrzahl der 2 bleibt diesen Dimensionen nahe; schlanker Bau ist ihnen also nicht eigen. Die g' weichen von den oben angegebenen Malsen zum Theil bedeutend ab. — Dafs das Halsschild deutlich länger sein soll als breit, beruht lediglich auf einer Ausnahme des typischen Exemplars, welche in der grofsen Anzahl vorliegender Exemplare nicht vorkommt. Die Form des Halsschildes wechselt zwischen der Herzform mit meist geringer Zusammenziehung nach der Basis und zwischen der qua- dratischen Form mit gleichmälsig, aber wenig convexen Seiten- rändern. Einige Messungen der Dimensionen ergeben als breitestes Halsschild 44 mill. Länge und 53 mill. Breite; im Durchschnitt wird die Länge um 4 mill. von der Breite übertroffen, nur in seltenen Fällen erreicht die Länge fast die Breite. Die Seulptur der Flügeldecken ist eine äufserst wechselnde. Hinsichtlich der Streifenbildung ist zunächst ein durch die ganze Art sich hindurchziehender und dieselbe (oder ihren gröfsten Theil) in zwei Gruppen theilender Unterschied hervorzuheben, von denen die eine schmale Streifen und breite tiefe Furchen (grofse Mehr- zahl), die andere dagegen breite, flachgedrückt erscheinende Streifen und schmale flache Furchen zeigt; zwischen beiden Gruppen noch viele neutrale Exemplare, bei denen auch Mischungen der Extreme vorkommen, insofern nicht selten breite und auffallend schmale Streifen auf derselben Flügeldecke neben oder durcheinander stehen. — Die Kettenstreifen sind stets, wenn auch nicht immer mit gleicher Deutlichkeit, zu erkennen. — Von sämmtlichen Exem- plaren beider Gruppen und der Neutralen zeigt übrigens wohl wenig mehr als die Hälfte eine vollständige Streifenbildung; bei allen übrigen Exemplaren befinden sich an Stelle entweder der 4 tertiären, oder nur der 2 secundären, oder dieser sämmtlichen 6 Streifen, seltener auch einzelner Kettenstreifen entweder regel- oder unregel- mälsige Punktstreifen, oder Ketten- oder zopfartige, oder ähnliche Sculptur-Bildungen. Statt der secundären Streifen zeigt sich meisten- theils eine aus wenig flachgedrückten Ringen gebildete und zu- sammenhängende Kette. Bisweilen erscheinen durch solche vielen Platz beanspruchende Bildungen einzelne der 3 Kettenstreifen bis zu schwachen niedrigen Leisten verkümmert. — Wie bei C. gloriosus breite und schmale Streifen mit einander wechseln, ebenso wechseln zu Dr. Gerstäcker's Monographie etc. 423 hier bisweilen auch voll ausgebildete Längsstreifen mit regelmälsigen Ketten- oder zopfartigen Sculptur-Bildungen. Was die Farben dieser Art betrifft, so wird zuvörderst be- merkt, dafs das typische Exemplar, wie hinsichtlich der Körperform, so auch der smaragdgrünen Färbung seiner Flügeldecken zu den grölsten Seltenheiten gehört. Unter äufserst vielen vorliegenden Exemplaren befindet sich nur ein einziges, dessen Flügeldecken- Farbe allenfalls smaragdgrün genannt werden kann. Von dem 6sten Theil sämmtlicher Exemplare, welcher überhaupt grüne Farbe an sich trägt, ist wiederum kaum ein Zehntel rein grün (übrigens verschiedener Schattirungen) auf seinen Flügeldecken; alle anderen zeigen bereits Mischungen mit Kupfer, welche mit einer fahlen unbestimmbaren Farbe beginnen und durch unzählige Schattirungen bis zum dunkelsten Kupferroth übergehen. — Kopf und Halsschild sind bei dem gröfsten Theil der Exemplare rein kupferroth, bis- weilen mit einer Schattirung von purpurn, in welchem Falle das Halsschild schwarzblaue Ränder zeigt. — Bei einem kleineren Theil von Exemplaren ist die breite Mittelfurche des Halsschildes grün, welches sich bisweilen noch etwas auf die Scheibe ausdehnt, je nach dessen Mehr oder Minder das nach den Seitenrändern hin- gedrängte Roth an Intensivität zunimmt. Im Uebrigen zeigt die Oberseite bei dieser Art wenig Glanz; um so mehr ragen vereinzelte Exemplare mit äufserst fein geglät- teten Flügeldecken durch ihren leuchtenden Glanz hervor. Letzterer zeigt sich bei verschiedenen Farben. Ebenso wie sybarita aus dem nordwestlichen Theil der Insel Chilo&. C. Valdiviae Hope. In der Monographie ist auf den schlanken Bau hingewiesen. Hierzu wird bemerkt, dafs die Geschlechter in dieser Beziehung oft recht verschieden sind: bei den d' zeigt sich die Neigung zu schlankem Bau bisweilen in unverhältnilsmälsig erscheinendem Mafse, bei den 2 viel öfter zum Gegentheil. Meisten- theils steht bei diesen die Breite der Flügeldecken in richtigem Verhältnifs zur Gesammtlänge, so dafs die Individuen einen kräf- tigen Bau darstellen; aber nicht selten übersteigt die Breite das entsprechende Mafs, und die Flügeldecken sind in der Mitte, sehr selten in der hinteren Hälfte, stark ausgebuchtet, so dals sie einen schlanken Bau nicht zeigen, vielmehr sieht der Hinterkörper solcher Individuen wie angeschwollen aus. — In der Form der vorzugs- weise schlanken g' sind die Schultern fast nur angedeutet, die Breite des Halsschildes wenig überragend, und die gröfste Breite 424 A. v. Kraatz-Koschlau: Ergänzende Bemerkungen der Flügeldecken liegt in der Mitte der hinteren Hälfte, von wo aus sie fast halbkreisförmig enden. Bei den 2 liegt dagegen die grölste Breite der Flügeldecken fast immer in der Mitte, von wo auch sogleich die allmählige Zuspitzung erfolgt. Aus einer grolsen Anzahl von Exemplaren, welche auf verschiedenen Terrassen der Vorberge gesammelt sind, lassen sich stets schmalste g' und stark ausgebuchtete © herausfinden, welche nebeneinander gestellt auf den ersten Blick nicht als derselben Art angehörig erscheinen. Reed meint wohl Aehnliches, wenn er in seinen Proceedings sagt, dafs kleine Exemplare dieser Ärt sehr grolse Aehnlichkeit mit kräftigen Individuen des C. Buqueti haben. Beistimmen kann ich dieser Bemerkung aber nicht, weil C. Buqueti stets stark markirte, den Hinterrand des Halsschildes weit überragende Schultern hat, während besonders bei kleinen ©. Valdiviae die Schultern, wie schon oben bemerkt, wenig mehr als angedeutet sind. Dieser stets vorhandene charakteristische Unterschied ist zu bedeutend, um übersehen werden zu können. Die Sculptur der Flügeldecken ist sehr verschieden, aber nicht anders zu charakterisiren als dies bei C. speciosus geschehen ist. Es wird daher auf das Bezügliche, Seite 6 etc., hingewiesen und ist dem nur hinzuzufügen, dafs die Gesammtseulptur des C. Valdiviae flacher und feiner ist als diejenige des speciosus. Die Farben dieser Art wechseln auf den Flügeldecken durch allmählige Uebergänge von blauschwarz zu purpurn, aus dessen hellster Schattirung in hellgrün und in dieser Farbe bis schwarz- grün. Auf Kopf und Halsschild kommen aufser diesen Farben noch goldig (wenig auf dem Kopfe) und schwarz, dies auf Scheitel, Hals, Scheibe und Rändern des Halsschildes vor; aufserdem auch auf der Naht, jedoch nicht immer. Auf Exemplaren mit schwarzem oder schwarzgrünem Hals und Halsschild zeigen bisweilen auch die anderen Farben, also purpurn und grün, eine Beimischung von schwarz, wodurch sie auffallen und in einer Zusammenstellung mit besonders zartgefärbten in dieser Art nicht zu seltenen Exemplaren unwillkührlich an blond und brünett erinnern. — Auf den Flügel- decken blauschwarze Exemplare, welche auf der vorderen Hälfte der Scheibe in purpurn überzugehen pflegen, sind sehr selten. Ein von Hrn. Oberthür zur Ansicht erhaltenes Exemplar ist auf der ganzen Oberseite nur purpurn und grün; diese Farben sind aber so stark mit schwarz gemischt, dals das Exemplar, obwohl völlig rein, doch äufserst unrein aussieht, etwa wie beraucht. Ob und wo ebenso oder ähnlich gefärbte Exemplare noch vorkommen, ist zu Dr. Gerstäcker's Monographie etc. 425 dieserseits unbekannt; auf den höheren und höchsten Vorbergen aber wahrscheinlich nicht, da unter einigen hundert von dort stam- menden Exemplaren kein ähnliches vorhanden war. Ebenso ist der Fundort der dunkel- und schwarzgrünen Exemplare noch nicht bekannt; in einer kleinen im Jahre 1877 erhaltenen Sendung be- fanden sich sechs solcher Exemplare, ihr Fundort war aber. nicht angegeben, auch nicht mehr zu erfahren, und ist trotz allen Suchens bis jetzt noch nicht entdeckt worden. Die Gröfsen-Verhältnisse bewegen sich zwischen 23 mill. Ge- sammtlänge und 74 mill. gröfste Breite der Flügeldecken (kleinstes g') und 294 mill. Gesammtlänge und 103 mill. gröfste Flügeldeckenbreite (gröflstes 2). Zwei schmalste g' hatten die Dimensionen: 254 mill. Gesammtlänge und 73 mill. Breite der Flügeldecken, 264 - - SAHONR- = - = Ein sehr proportionirt gebautes ® hat bei 27 mill. Gesammtlänge eine Flügeldecekenbreite von 94 mill. Ein grofses 2 mit starkem Hinterkörper hat bei 29 mill. Gesammtlänge 104 mill. gröfste Flügel- deckenbreite. — Die auf den höchsten Vorbergen im letzten Sommer gesammelten Exemplare sind, wie erklärlich, gröfstentheils klein; die mit ihnen zusammen erhaltenen sehr grofsen 2 stammen jeden- falls von niedrigeren Terrassen. Von dieser Art hat Hr. Gehin eine Var. magelhanicus Pradier in seinen neuen Katalog auf- genommen und wie folgt charakterisirt: Major et convezior; capite obscuro-viridi; prothorace antice latiori, laete viridi-marginato, non aureo; elytris dorso viridi- obscuris, lateraliter plus minusve purpureo-micantibus, striatis, intervallis 4° (?) 6° et 10° cateniformibus, omnibus caeteris latio- ribus plus minusve fortiter et irregulariter punclatis, corpore subtus fere nigro. Magelhan? Araucania. Da Magelhan und Araucanien fast 200 Meilen von einander entfernt liegen, auch Alles ebenso gegen Magelhan, wie für Araucanien als Heimath des Käfers spricht, so dürfte Magelhan einfach zu streichen sein. Ebenso dürfte es auf einem Irrthum beruhen, dafs der 4te, 6te und 10te Zwischenraum Kettenstreifen seien. Im Uebrigen pafst die Beschreibung genau auf die grofsen typischen 2, welche wie alle anderen Individuen bald convexus, bald convexior sind und bei denen auch das Halsschild lebhaft grün- statt goldgerändert sein kann, da dies mehrfach vorkommt. — Diese Varietät dürfte als nicht haltbar bezeichnet werden können; es verschwindet damit auch ein neuer unrichtiger Namen. 426 A. v. Kraatz-Koschlau: Ergänzende Bemerkungen C. Darwin Hope ist, soviel bis jetzt bekannt, im südchileni- schen Küstenstrich bei Puerto Montt in der Provinz Llanquihue und auf der Insel Chilo& heimisch. Beide Rassen sind nicht un- wesentlich von einander verschieden. Diejenige aus Llanquihue, über welche in der Monographie gesprochen wird, ist die kleinere und sollen hauptsächlich nur über die Sculptur ete. ihrer Flügel- decken hier einige Bemerkungen folgen. Die Naht ist von der Spitze an und auf der Scheibe mälsig gehoben, wulstet sich aber 2 mill. vor dem Schildchen stark auf und umschliefst, bis zur Spitze desselben auf den Nahträndern eine tiefe Rinne bildend und sich noch mehr erweiternd, das Schildchen bis zur Basis. Die Flügel- decken sind ziemlich gewölbt. Bei regelrechter Streifenbildung liegt neben der Naht und zwischen zwei durch tiefe Quereinschnitte gebildeten Furchen der erste feine Längsstreifen; auf diesen folgen die drei deutlich ausgeprägten Kettenstreifen, von denen je 2 stets 3, im Ganzen also 6 völlig gleichmäflsige Längsstreifen einschlielsen; zwischen dem öten Kettenstreifen und der Naht liegen noch drei Längsstreifen, von denen der Iste an Stärke den 6 von den Kettenstreifen eingeschlossenen nahe kommt, der 2te die einzelnen Körnchen, aus denen er gebildet ist, deutlich zeigt, und der dte endlich, in kurzem Abstande vom 2ten, sehr fein und häufiger lückenbaft als zusammenhängend ist. Die Seulptur und Färbung des Randes beginnt erst am Fulse der Körnchen, welche den dten Streifen bilden. — Die Flügeldecken haben also je 13 deutliche Streifen. Von ihnen sind die 10 inneren, an sich betrachtet, bald schmal und hoch mit dicht punktirten Furchen, bald sind sie breit und flach, ihre Furchen entsprechend schmaler und nicht so dicht punktirt. Aufserdem kommen mit ihnen in vielen Fällen alle die- jenigen Sculptur-Veränderungen vor, welche schon bei ©. speciosus ausführlich erwähnt worden sind, Diese Rasse ist verhältnifsmäfsig breiter in den Flügeldecken, besonders die Q, auch sind die Flügeldecken fast ausschlielslich dunkelblau, selten schwarz, und zeigen nur ausnahmsweise die schönen hellen Schattirungen der Chilo&-Rasse. Die Unterseite des Hinterkörpers auf den Seiten ziemlich stark punktirt, mit Aus- nahme der Mittelbrust, welche nur wenige Punkte zeigt. — Die Gröfse wechselt bei den Z zwischen 21 und 25 mill. Gesammt- länge und 7— 84 mill. Flügeldeckenbreite, bei den 2? zwischen 244 und 26 mill. Gesammtlänge und 84—94 mill. Breite der Flügeldecken. Die gröfsere Chiloö&-Rasse weicht von der festländischen wesentlich nur durch die Sculptur ihrer Flügeldecken ab. Die zu Dr. Gerstäcker's Monographie ete. 427 Naht ist, wie bei der anderen Rasse, mälsig gehoben, bleibt aber fest zusammengedrückt bis zur Spitze des Schildchens, an dessen Seiten sich dann der Vorderrand der Flügeldecken meist flach und fest anlegt. Der erste Kettenstreif beginnt nahe der Basis etwa # mill. von der Naht entfernt und nähert sich derselben in gerader Linie bis zur Hälfte dieser Entfernufig. Der vordere Raum zwischen diesem Streifen und der Naht ist bis auf eine Entfernung von 4 mill. von der Schildehenspitze scheinbar horizontal gelegt, bei vielen Exemplaren sogar derartig eingedrückt, dafs die Naht dammartig darüber führt. Schon in der Höhe des Schildchens zeigen sich auf dem bezeichneten Raume dicht und unregelmälsig eingestochene Punkte, welche sich aber bald auf der Scheibe in 3 Reihen ordnen und zwischen sich 2 sehr feine wenig gehobene Längsstreifen bilden. Abweichungen von dieser Sculptur kommen nicht häufig vor. — Der erste Kettenstreif ist, wenn auch nicht immer als solcher, doch genügend markirt, ebenso der neben ihm liegende Längsstreifen. Der dann aber folgende secundäre Streifen ist der durch Breite und Höhe hervorragendste der ganzen Flügeldecke und theilt diese sehr sichtbar in zwei dem Raume nach wohl gleiche Hälften. Die neben ihm liegenden 3 Streifen, von denen der mittlere die Stelle des 2ten Kettenstreifens einnimmt, sind auf einen äufserst schmalen Raum beschränkt, daher auch nur mangelhaft, der 2te Kettenstreif als solcher garnicht ausgeprägt und nur in seltenen Ausnahme- fällen etwas stärkerer Ausprägung lassen sich noch 3 oder 4 ein- gestochene Punkte durch die Lupe erkennen. Der hierauf folgende 2te secundäre Streifen ist wieder stärker, ähnlich auch der neben ihm liegende Längs- und der te Kettenstreifen. Zwischen letz- terem und der Nabt sind, wie bei der festländischen Rasse, noch 3 feine Längsstreifen, welche besonders bei etwas breiteren 2 vollständig ausgebildet und zusammenhängend sind und sich noch innerhalb der Grundfarbe befinden, dieselbe also auch tragen. In den Fällen nicht mehr hinreichenden Raumes sind sie bis zur Unregelmäfsigkeit dicht an einander gedrückt und bestehen dann nicht mehr aus Körnchen, sondern aus kurzen parallelen, schein- baren Nadelrissen. Bei einem prächtig hellblau gefärbten Exemplar mit breitem Doppelrande (gold und smaragdgrün) lassen sich der 2te und dte Streifen in der über die Randsculptur noch weit hinaus- greifenden smaragdgrünen Randfarbe ganz deutlich erkennen. — Diese Rasse hat also 14 Streifen auf jeder Flügeldecke. — Hin- sichtlich der vielfachen Sculptur- Veränderungen der Streifen an sich gilt, wie bei der festländischen Rasse, das in dieser Beziehung 428 A. v. Kraatz-Koschlau: Ergänzende Bemerkungen bei C. speciosus Erwähnte. — Auf der Unterseite erstreckt sich die Punktirung nicht so weit nach vorn, wie bei der anderen Rasse. Die Form ist, besonders auch bei den 2, durchweg schlank, und sind daher auch die Flügeldecken nur bis zu einem schmalen Oval ausgebuchtet. 4 Die Farben sind auf der ganzen Oberseite: entweder dunkel- blau mit prachtvollem Smaragdgrün auf dem Kopfe und den breiten Rändern des Halsschildes und der Flügeldecken — oder Kopf und Halsschildränder hellblau, die Flügeldeckenränder wie vorher — oder die ganze Oberseite intensiv hellblau, auf dem Kopfe ebenso oder smaragdgrün, diese Farbe auf den Rändern des Halsschildes und der Flügeldecken — oder grünlich schwarz auf der ganzen Oberseite und hellblau oder hellgrün auf Kopf und Rändern — oder Oberseite schwarz mit. blau auf Kopf und Halsschildrändern und grünen Flügeldecken-Rändern — endlich Oberseite unrein hell- blau mit grünen Rändern. Goldränder der Flügeldecken selten allein (dann sehr fein), gewöhnlich mit einem smaragdgrünen Nebenrande. — Goldränder des Halsschildes noch nicht bemerkt. Bei dem oben erwähnten prächtig hellblauen Exemplar mit gold und smaragdgrünem Doppelrande setzt sich letztere Farbe auf die Basis und von dieser auf den breiten Raum zwischen Naht und erstem Kettenstreifen fort und geht erst auf der Scheibe allmählig in die hellblaue Grundfarbe über. — Im Allgemeinen trägt diese Rasse verschiedenere und glänzendere Farben, als die andere Rasse. Die Gröfse wechselt bei den d' zwischen 244 und 274 mill. Gesammtlänge und 8—9 mill. Breite der Flügeldecken, bei den 2 zwischen 264 und 295 mill. Gesammtlänge und 84 — 93 mill. Breite der Flügeldecken. Für die Chilo&-Rasse würde dieserseits der Namen bicostu- latus vorgeschlagen werden, wenn es nicht zweifelhaft wäre, ob die Namen Darwini und indiconotus nur einer Rasse angehören, also synonym sind, oder ob nicht den beiden Autoren je eine der beiden Rassen vorgelegen hat. Hierüber würden bei dem auf- fallenden Unterschiede beider Rassen die dieserseits nicht be- kannten Beschreibungen den Ausschlag zu geben haben, weniger die oft unsieberen Angaben des Habitat. Reed führt den indico- notus als synonym des Darwini Hope an und sagt von letzterem nur, dafs er einer der seltensten chilenischen Carabus und bis- weilen auf der Insel Chilo& oder südlich davon (?) gefunden sei. Er hat wahrscheinlich beide Arten nicht gesehen. zu Dr. Gerstäcker's Monographie etc. 429 C. gloriosus Gerstäcker. Sehr gleichmälsig und proportionirt gebaut und, trotz mancherlei Abweichungen der Ceroglossus-Gruppe von der gewöhnlichen Form, doch eine ächte Carabus-Gestalt. Die aulserordentliche Variation der rothen Farbe, durch grün und goldig angemessen unterstützt, lälst diese Art mit Recht ihren Namen tragen. Dieselbe hat „in Mehrzahl beider Geschlechter* dem Herrn Autor der Monographie vorgelegen, aber selbst 30 bis 40 Exemplare lassen den aufserordentlichen Wechsel, welchen diese Art mit einer Farbe vornimmt, noch nicht übersehen, schon deshalb nicht, weil einzelne Schattirungen äufserst selten und nicht sicher in einem Exemplar unter hundert zu finden sind. — Auf den Flügeldecken wechselt die rothe Farbe von hellstem Goldroth durch alle ver- schiedenen Arten, also auch durch Carmin bis zum tiefsten Dunkel- purpurn, welches, wie bei C. Buqueti, bisweilen in Schwarzblau übergeht. Reines Grün ist auf den Flügeldecken immer nur selten, dagegen stets schillernd. Auf Kopf und Halsschild finden sich: rein kupferroth oder ebenso goldigroth, ferner alle Schattirungen von grün mit goldigen, oder kupferrothen, oder lichtgrünen Rändern, schwarzblau mit hellgrünen Rändern, schwarz mit grünen und goldigen Rändern. Ausschliefslich kupferroth und goldroth auf Kopf und Halsschild sind gewöhnlich nur mit hochrothen Flügel- decken vereinigt. — Um den aufserordentlichen Schattirungs-Reich- thum dieser Art zu kennen, muls man mindestens 300 bestgereinigte Individuen zusammen gesehen haben. Die Anzahl der Streifen der Flügeldecken wechselt, da zwischen dem öten Kettenstreif und dem Rande bald 2, bald 3, in seltenen Fällen auch nur ein feiner Punkt- Streifen deutlich sichtbar sind. Dies ergiebt also mit den 11 anderen Streifen die Gesammtzahl von 13 oder 14, in seltensten Fällen von 12 Streifen 1), — Die 3 Ketten-(Primär-)Streifen und die zwischen ihnen liegenden 2 secundären und 4 tertiären Streifen wechseln ihre Stärke unter einander, so dafs die 3 Ketten- und 2 secundären Streifen in ver- schiedenem Mafse breiter und höher sind, als die zwischen ihnen liegenden 4 tertiären Streifen. Dieses typische Verhältnifs ändert sich aber bei einzelnen Individuen, insofern diese sämmtlichen 1) Die Bemerkung in der Monographie, die 3 Punktreihen und zwei dazwischen liegenden schmalen Zwischenräume zwischen Naht und erstem Kettenstreif seien eine bei keiner anderen Art vorliegende Bildung, ist jetzt nicht mehr zutreffend, da dieselbe Bildung auch bei der Chiloö-Rasse des C. Darwini vorkommt. 430 A. v. Kraatz-Koschlau: Ergänzende Bemerkungen 9 Streifen von scheinbar durchaus gleicher Stärke sind. Solche Exemplare sind recht selten und hat Hr. Gehin sie in seinem neuen Katalog als Var. Pradieri aufgenommen. Die Anzahl der Uebergangs- Exemplare zur typischen Form ist indessen so grols, dafs man, besonders bei nicht hellstem Lichte, von etwa 100 vor sich habenden Exemplaren wohl 60 als Pradieri anspricht. Es dürfte dies auf die Zweckmälsigkeit hinweisen, solche in grofser Zahl vorhandene, schwer oder garnicht abzugrenzende Abweichungen in der Charakterisirung der Species zu besprechen, event. nach- träglich in derselben einzuschalten, statt aus ihnen unhaltbare Varietäten zu machen. Eine andere Var. unicostulatus hat Hr. Gehin darauf ge- gründet, dals der zweite feine Streifen zwischen Naht und erstem Kettenstreif in unregelmäfsige Punkte aufgelöst und somit an jener Stelle nur ein feiner Streifen vorhanden ist. Solche und ähnliche Erscheinungen kommen aber nicht blofs in dieser Art oder in dieser Gruppe und Gattung, sondern überall da vor, wo eine Raumverengung dazu zwingt. Bei der Chilo&- Rasse des C. Darwini ist dies garnicht selten, auf der hinteren Hälfte der Flügeldecken sogar häufig. Die genannte Varietät entbehrt also jeglicher Bedeutung. Dasselbe kann von der älteren Varietät carinulatus Mot- schulsky gesagt werden, da sie, wie aus der Beschreibung ersicht- lich !), auf einigen jener kleinen nicht nennenswerthen Unterschiede basirt, wie sie in jeder Art mehr oder minder zahlreich nachzu- weisen sind. Diese sogenannte Art carinulatus (der Autor hat sie .nicht als Varietät bezeichnet). kann also ohne Verlust für die Wissenschaft aus den Katalogen fortgelassen werden. Die Gröfse der Art wechselt zwischen 24 mill. (kleinstes ) und 30 mill. Länge (gröfstes 2). Ein vorliegendes, nur 22 mill. langes Z ist als eine in vielen Hunderten von Exemplaren vor- gekommene Ausnahme zu betrachten. C. gloriosus ist kein Wald- noch Gebirgsbewohner und wird in der ganzen nicht bedeckten Umgegend von Valdivia bis zum Fufs der höheren Vorberge in den meisten Jahren sehr häufig gefunden. Jedenfalls ist diese Art, nicht Valdiviae, wie Reed 1) Bull. Mose. 1865, IV, p. 284: Couleur et sculpture du glo- riosus, mais forme plus &troite; corselet allonge-ovalaire, presqu’ega- lement retreei en avant et en arriere, sa partie la plus large vers le milieu d'. zu Dr. Gerstäcker's Monographie etc. 431 meint, nach Buqueti die gemeinste in jener Provinz, denn dazu liegt das Habitat des C. Valdiviae schon zu entfernt von Valdivia und den anderen dortigen Wohnorten, auch ist das Erreichen des- selben wegen Ersteigens der Vorberge zu beschwerlich., Zum Erlangen einer gröfseren Anzahl hat es schon eines besonderen Unternehmens und längerer Zeit bedurft. Ohne das enthielten die Sendungen fast nur vereinzelte Exemplare. Eine ebenso auffallende und interessante, als schöne Rasse des C. gloriosus, welche im östlichen von den Andes durchzogenen Theil der Provinz Arauco mit der Stadt Villarica heimisch ist, nenne ich Var. Villaricensis. Gestalt, Sculptur und Gröfse der typi- schen Art; Streifen der Flügeldecken hinsichtlich ihrer Stärke theils wechselnd, theils gleichmälsig; Kopf und Halsschild ganz purpurn, oder grüngoldig mit rothgoldigen und purpurnen Rändern, oder grün-, gelb- und rothgoldig auf verschiedenen Stellen vertheilt; Flügeldecken entweder schwarzblau, oder schwärzlich purpurn mit etwas helleren Rändern, oder schwärzlich purpurn mit reinpurpurn auf der vorderen Hälfte der Decken zu beiden Seiten der Naht. Unterseite schwarz und nur die Seiten des Halses metallisch grün, oder Ausbreitung dieser Farbe auf den ganzen Hals und die Mitte des Prosternums, oder endlich die ganze Unterseite bis zum Beginn des Hinterleibes grün oder purpurn schillernd. Durch die Farben der Oberseite erinnert diese Farben-Varietät auf den ersten Blick lebhaft an die auroniteus-Varietät Putzeysi und fällt sehr angenehm in’s Auge. Besonders interessant ist sie aber dadurch, dafs sämmtliche Sculptur- Erhebungen einschliefslich der feinsten Runzeln auf Kopf und Halsschild derartig fein geglättet sind, dafs sie flammendes Licht scharf abspiegeln. Diese Eigen- thümlichkeit ist oder erscheint auffallend, weil die Individuen bei geringer Beleuchtung, in welcher andere gut geglättete Arten noch ihre Glanzfäbigkeit zeigen, als fast glanzunfähig erscheinen. Die dunklen, bei nicht besonders hellem Lichte matten Flügeldecken und die Runzeln auf Kopf und Halsschild lassen etwas Anderes auch nicht erwarten. Die Flamme einer gewöhnlichen Kerze oder Lampe wird aber ebenso, wie die Sonne, auf jedem ihnen richtig zugekehrten Theil der Oberfläche dieser Individuen so intensiv abgespiegelt, wie auf Spiegelglas oder auf einer Wasserfläche. C. Buqueti Laporte ist in der Monographie nach einer gröfseren Anzahl von Exemplaren beschrieben worden und kann es sich daher hier hauptsächlich nur um solche Ergänzungen 432 A. v. Kraatz-Koschlau: Ergänzende Bemerkungen handeln, welche mit neu aufgefundenen Localrassen zusammen- hängen. Der Fundort der dem Autor vorgelegenen Exemplare ist in der Monographie nicht näher angegeben. Die grofse Zahl der dieserseits wiederholt und direct erhaltenen Exemplare stammt aus der Provinz Valdivia, wo sie in den Wäldern der Vorberge der Andes-Kette in einzelnen Jahren häufig gefunden worden ist. Die von den niederen Bergterrassen stammenden Individuen sind sehr gleichmälsig in der Gröfse (22 bis höchstens 25 mill.), wie auch in der scharf ausgeprägten Sculptur der Flügeldecken, so dals Verschlingungen und ungleiche oder undeutliche Ausprägung der Längsstreifen sehr selten vorkommen. Unter den auf den höheren Terrassen im letzten Sommer gesammelten Exemplaren fanden sich ziemlich viele kleinste 2 (22 mill.), seltener grölste @ (27 mill.), von letzteren einige mit breiten stark vorgezogenen Schultern und unverhältnifsmäfsig langem Hinterkörper. Auch die Seulptur zeigt hier Abweichungen, insofern die Furchen der Flügeldecken schmaler, deren Punktirung feiner, die sehr gleichmälsigen Längsstreifen breiter und völlig glatt sind, so dafs solche Individuen einen fast leuch- tenden Glanz zeigen. — Die Farben dieser Art sind an sich, wie in ihren Uebergängen fast ohne Ausnahmen sehr schön grasgrün, grüngoldig, gelbgoldig, purpurn und aus dessen dunkelster Schat- tirung bisweilen in tiefes Blauschwarz übergehend. Die gewöhn- lichste Erscheinung ist: Kopf grün, Halsschild auf der Scheibe dunkel-, nach den Rändern zu hellgrün, letztere goldglänzend; die Flügeldecken an den Rändern und diese selbst purpurn, welches nach den vorderen zwei Dritttheilen der Naht in Grün übergeht. Eine „rein schwarze“ Naht hat sich bei vielen Individuen nicht wahrnehmen lassen; theils erscheint sie unbestimmbar dunkel, theils trägt sie die Farbe der angrenzenden Längsstreifen, also auch heilgrün und kupferroth. — Hinsichtlich Vertheilung der Farben auf den Flügeldecken liegen hellgrüne Exemplare vor, welche nur an den Rändern einen Uebergang zu goldroth zeigen, ebenso ganz und gar purpurrothe Exemplare, bei denen selbst die Streifen neben der Naht keine hellere Schattirung zeigen, endlich auch blau- schwarze Exemplare, welche nur die der Naht zunächst liegenden Streifen auf deren vorderen zwei Dritteln der Purpur- und Gold- farbe überlassen. Zwischen diesen Farben-Extremen liegen alle entsprechenden Uebergänge, so dafs man aus Hunderten von Exemplaren Reihen zusammenstellen kann, welche mit rein gras- grünen Flügeldecken beginnen, ganz allmählig durch purpurn zum zu Dr. Gerstäcker's Monographie etc. 438 Blauschwarz übergehen und mit grüngoldig schlielsen. Ausnahms- weise liegen auch zwei kleine Exemplare vor, deren Farbe sich nur annähernd als dunkel-chocoladen bezeichnen läfst. ; Wenn Reed in den Proceed. Zool. Soc. 1374 von der typi- schen Form des Buqueti, welche er für den gemeinsten chilenischen Carabus hält, anführt, dafs sie überall in Süd-Chile gefunden werde, so kann dies mit voller Berechtigung bezweifelt werden, da schon wenige Meilen nordöstlich von Valdivia, in der Gegend von Villarica, Provinz Arauco, die typische Form einer neuen Platz gemacht hat, und einen Breitegrad südlich von Valdivia (nördlich von Puerto Montt) eine andere Form die typische vollständig verdrängt hat. Reed hat in den genannten Proceedings eine Buqueti-V arietät elegantissimus, welche er zuerst für eine besondere Art zu halten geneigt. war, wie folgt, beschrieben: „Viel schmaler und schlanker als die gewöhnliche Form, in der Farbe ähnlich, nur dafs der Thorax viel dunkler ist und schmale goldfarbige oder nicht ab- weichend gefärbte Ränder hat. In der Form durch auffallend schmaleres Halsschild unterschieden, dessen grölste Breite nahe den Vorderwinkeln liegt und sich nach der Basis allmählig verengt; die hinteren Winkel sind sehr merklich zugespitzt. In manchen Exemplaren sind die Kettenstreifen der Flügeldecken scharf hervor- tretend und die erhöhten Längsstreifen glatt und schwärzlich. Die Varietät elegantissimus ist wahrscheinlich die südlichste Form und nahe Tres Montes (ein unter dem 47sten Breitengrade des chile- nischen Küstenstriches liegendes Vorgebirge) gefunden worden.“ Nun ist in der Gegend, besonders nördlich von Puerto Montt, also 6 Breitengrade nördlich von Tres Montes entfernt, eine Buqueti-Form heimisch, auf welche einzelne charakteristische Punkte der vorstehenden Beschreibung genau passen, nämlich das scharfe Hervortreten der Kettenstreifen und die glatten und schwärzlichen Längsstreifen. Nicht oder nicht immer übereinstimmend sind da- gegen die viel schmalere und schlankere Gestalt und das auf- fallend schmalere Halsschild mit seinen sehr merklich zugespitzten Hinterwinkeln. C.- Buqueti wie auch die Form von Puerto Montt bilden hin- sichtlich der Gestalt durchaus keine Ausnahme innerhalb der chile- nischen Caraben, sondern sind durchschnittlich schlank. Wenn nun die Tres Montes-Form viel schmaler und schlanker sein soll als Buqueti,. also auch wie die kleinere Form von P. Montt, so ist wohl mit grofser Sicherheit anzunehmen, dals sie auch kürzer, überhaupt kleiner sein wird, was schon deshalb wahrscheinlich ist, Deutsche Entomol. Zeitschr. XXIX, Heft Il, 28 454 A. v. Kraatz-Koschlau: Ergänzende Bemerkungen weil sie in einem merklich kälteren Klima lebt 1), — Schmale Halsschilde mit merklich zugespitzten Hinterwinkeln kommen bei Buqueti und der Form von P. Montt auch vor. Diese letztere erreicht also die etwas superlativ beschriebene Form der Exemplare von Tres Montes nicht, nähert sich ihr aber. Dafs sie blauen Kopf und Halsschild hat, während diese Theile bei den Tres Montes- Exemplaren dunkelgrün sind, entscheidet nichts, da die blaue Farbe hier keine ausschliefsliche ist, sondern nicht selten durch blaugrün ersetzt wird. — Hiernach dürfte es als zulässig erscheinen, die von P. Montt heimische Form so lange als Var. elegantissimus Reed gelten zu lassen, bis die Unzulässigkeit durch vorliegendes Material nachgewiesen wird. — Im Uebrigen ist die Form von P. Montt ja genügend bekannt, da sie 1869 von Dr. Fonck in mehreren hundert Exemplaren nach Berlin gebracht und vom dortigen Museum als C. Buqueti verbreitet wurde. Unter diesem Namen haben denn auch die mir zugefalienen Exemplare so lange in meiner Sammlung gesteckt, bis typische Buqueti- Exemplare mir direct zugingen (1877). Eine ungleich interessantere Form ist die neue Var. subnitens aus der Provinz Arauco (Villarica). Wesent- lich kleiner als die Stammform, mit ebenso veränderlicher Form des Halsschildes; Flügeldecken mit breiteren und mehr vorgezogenen Schultern etwas häufiger als bei der Stammform; Kopf und Hals- schild stärker gerunzelt, ohne sichtbare Glättung auf Scheitel und Scheibe. Streifen der Flügeldecken sehr gleichmälsig, wo Ab- weichungen vorkommen, weniger die Ketten- als die secundären Längsstreifen hervorragend. Ganze Unterseite viel dichter und stärker punktirt. — Farben des Kopfes und Halsschildes kupfer- roth, oder grün oder goldig, letztere auf dem Scheitel, oder, ebenso wie auch kupferroth, auf den Rändern grüner Halsschilde; Flügel- decken blauschwarz oder schwarzviolett, schwärzlich kupferroth nach den Rändern in blauschwarz übergehend, oder gleichmälsig bis zu den Rändern (selten). Carmin bisweilen am Schildchen zu beiden Seiten der Naht, sehr selten in weiterer Ausbreitung. Sämmtliche bunte Farben (Carmin allein ausgenommen) mit starker schwarzer Beimischung, daher düster und unrein, besonders auf Kopf und 1) Für die Richtigkeit dieser Annahme spricht der im Feuer- lande und an der Magelhan-Strafse sehr kleine, auf der Insel Chilo& aber beträchtlich grölsere ©. suturalis. zu Dr. Gerstäcker's Monographie etc. 455 Halsschild. Die bei der Var. villaricensis erörterte Eigenthüm- lichkeit, dafs sämmtlicbe Seulptur- Erhebungen einschliefslich der feinsten Runzeln auf Kopf und Halsschild durch ihre ungewöhn- liche Glättung flammendes Licht abspiegeln, besitzt und zwar in höherem Grade auch diese Varietät, bei deren durchweg düsterer Färbung sie fast noch auffallender ist. Unter der Ausbeute von der Insel Chilo& haben sich, wie Anfangs erwähnt, auch einige Exemplare einer auffallenden Form des C. suiuralis befunden. Die wenigen Unterschiede zwischen der typischen Art und dieser Rasse sind folgende: 1) die bedeu- tendere Gröfse, welche zwischen 214 mill. (kleinstes J') und 244 mill. (gröfstes 2) wechselt; 2) die drei dunkeln, nicht selten schwarzen Kettenstreifen der Flügeldecken, welche zusammen- hängen, insofern die wenigen eingestochenen, glänzend kupfer- rothen Pünktchen eine Trennung kaum bewirken; diese Streifen sind mehr als doppelt so breit, wie jeder der anderen Längs- streifen, und 5) die constanten Farben, welche sich auf hell- und _ dunkel-kupferroth und grünkupferig (selten) beschränken. Für diese Rasse wird der Namen chiloönsis vorgeschlagen, um zu be- zeichnen, wie weit diese nach der Mehrzahl der Individuen im kalten Feuerlande und Patagonien heimische Art in wärmere Zonen bis jetzt vorgedrungen ist. Dieser Namen ist zwar von Hope schon vergeben, aber als Synonym des C. Buqueti, und be- deutet factisch nur, dafs diese Art auf der Insel Chilo& nicht vorkommt. — Da unsere Kataloge an ähnlichen, zu ganz irrigen Annahmen führenden Benennungen keinen Mangel leiden, so könnte das Synonym, wenn nicht gestrichen, so doch umgetauscht werden, etwa in Hopei. Aus der Provinz Arauco stammt aulser den schon beschrie- benen Varietäten villaricensis und subnitens auch Ceroglossus similis nov. spec. Durch Gestalt und durch- schnittliche Grölse dem C. Valdiviae, durch die in der Stärke alter- nirende Streifenbildung der Flügeldecken dem C. gloriosus, durch die beträchtliche Breite der drei schwarzen oder dunkeln, wenig unterbrochenen primären Streifen der suturalis-Varietät chiloensis ähnlich, woher sein Name. Oberseite grün, auf den Flügeldecken nach den Rändern und der Spitze zu in kupferroth übergehend, Halsschild ebenso ge- rändert. Ganze Unterseite dunkel kupferiggrün, Vorderbrust wenig, Hinterkörper stark punktirt. Die vier vorderen Glieder der Fühler schwarz, die anderen stark behaart. Beine schwarz. — Auch diese 25 * 436 A.v. Kraatz-Koschlau: Ergänzende Bemerkungen etc. Art zeigt, wenn auch nur in geringerem Grade, die Eigenthüm- lichkeit, flammendes Licht abzuspiegeln. Die drei vorliegenden Exemplare weichen besonders in der Form des Halsschildes derartig von einander ab, dafs ich mir die ausführliche Beschreibung dieser Art bis zum Eingang bald zu erwartenden reicheren Materials vorbehalten muls. Von der Localität Arauco wissen wir nunmehr, dafs in ihr die bis jetzt bekannt gewordenen drei von einander äulserst ver- schiedenen Carabus -Rassen auf ihrer Oberseite in einem wohl noch nicht gekannten Grade geglättet sind, und dafs zwei dieser Rassen, deren dort nicht heimische Grundformen lebhafteste Farben tragen, auffallend anders, unter sich aber völlig gleichmälsig ge- färbt sind. Dies Letztere erinnert an die Localität Serbien und die dort heimischen Varietäten arrogans Schaum und simulator Kraatz. A. v. Kraatz-Koschlau. [ Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft II.] Ergänzende Bemerkungen über Procerus- Arten. Im vorigen Jahre liefs ich in der Umgegend von Amasia sammeln und erhielt in der bezüglichen, Anfangs dieses Jahres eingetroffenen Sendung u. a. auch über 60 Procerus modestus. Dieselben zeigten zunächst im Allgemeinen, dafs diese Rasse hinsichtlich der Gröfsen-Verhältnisse ganz aufserordentlich wechselt, und zwar die g' zwischen 484 und 39, die 2 zwischen 54 und 41 Millimeter Gesammtlänge. — Vergleicht man diese Zahlen mit den in der „Zusammenstellung der Grölsen-Verhältnisse der Procerus-Arten“ (s. D. E.Z. 1834, p. 388) enthaltenen, so dürfte zweierlei als festgestellt zu erachten sein, nämlich: 1) dafs die modestus-Rasse zu den in der Grölse am meisten wech- selnden der Gattung gehört (wenn sie in dieser Beziehung nicht an der Spitze stehen sollte) und 2) dals sie zu den kleinen füglich nicht zu zählen ist, da ihre grölsten Exemplare den gröfsten scabrosus und gigas ganz nahe, zum Theil gleich stehen. Hinsichtlich der Form, zunächst des Halsschildes, hat sich bei dieser ziemlich grofsen Anzahl von Exemplaren nichts heraus- gestellt, was meine a. a.O. geäufserten Ansichten irgendwie ändern könnte. — Das Halsschild des gröfsten 54 mill. langen 2 steht dem typischen des /aticollis nahe, nur ist es von geringerer Breite. Aufserdem finden sich in beiden Geschlechtern Halsschilde vor, deren Breite in der Mitte so auseinander, und nach der Basis, wie nach dem Vorderrande so zusammengezogen sind, dafs sie bei schwarzer Farbe von demjenigen eines gögas in der Form schwer zu unterscheiden sein würden. Der Hinterleib zeigt sich bei beiden Geschlechtern, besonders bei den 2, sehr gedrungen, also im Verhältnifs zur Länge sehr breit, einzeln auch stark gewölbt. Bei einem 51 mill. langen 2 hat der 31 mill. lange Hinterleib eine Breite von 21 mill., welche bei keinem scabrosus-Q meiner Sammlung erreicht und nur bei einem 50 mill. langen syriacus-Q — der verhältnilsmälsig breitesten Art der Gattung — um 1 mill. übertroffen wird. Hinsichtlich der Skulptur ist nur zu bemerken, dafs bei ungefähr der Hälfte der Exemplare die Tuberkeln der Flügeldecken zu beiden Seiten der Naht sich in gerade Längsreihen stellen, auch je zwei kettenartige Streifen, wie bei Audowini, deutlich zu erkennen sind. 438 A. v. Kraatz-Koschlau: Ergänzende Die Farben sind im Allgemeinen dunkel. In der ganzen Sendung befanden sich nur 3 ziemlich lebhaft blauviolette, einige schön rothviolette, 2 lebhaft bronzefarbige und etwa 5 schwarz- blaue Exemplare vor, letztere zum Theil mit rothvioletten und Bronze-Rändern. Mit Ausnahme der wenigen blauvioletten und schwarzblauen ist allen anderen Exemplaren ein starker Bronze- glanz eigen und somit für diese Art charakteristisch. Eigenthümlich für die Bodenbeschaffenheit der Umgegend von Amasia scheint ein sehr dunkler, fast schwarzer Lehm zu sein, da viele Procerus- und Carabus- Exemplare mit demselben stark über- zogen waren. Ob mit der Beschaffenheit dieses Bodens die dunklen Farben der dortigen Procerus-Rasse zusammenhängen oder nicht, mag, dahingestellt bleiben. Auf die Farben der eigentlichen Caraben ist jener Boden ohne Einfluls, da die glänzenden Bonplandi dort heimisch und nicht selten sind. An dieses kurze Referat gestatte ich mir noch folgendes die Procerus- Arten Betreffende anzuknüpfen: Im ersten Heft dieses Jahrganges (p. 226) hat Hr. Dr. Kraatz über die specifische Scheidung der Procerus-Arten gesprochen und dabei u. a. einem Elaborat des Hrn. Reitter gegenüber daran erinnert, dafs nach den Untersuchungen aller bisherigen Forscher die abweichende Form des Halsschildes allein zur Aufstellung einer Art genüge. — Es ist dies ohne Frage unwiderleglich und durch natürliche Regeln der Systematik begründet. In meinen „Ergänzenden Bemerkungen etc.“ (p. 219) habe ich nun durch Zahlen meines Erachtens beweisen lassen, dafs die Halsschilde der Brussa- und Amasia-Rasse eine von den scabrosus- Halsschilden constant abweichende Form haben und dafs daher die genannten beiden Rassen als Varietäten zum scabrosus folgerichtig nicht zugezogen werden dürfen, wie dies Seitens des genannten Autors früher geschehen ist. — Letzterer bestätigt nun die Richtigkeit und Bedeutung jenes Zahlen-Nachweises, in- sofern er meine kurze Charakteristik desselben: der scabrosus ziehe sein Halsschild in die Länge, der dbreviusculus und modestus in die Breite, ausdrücklich „durchaus nicht bestreitet“. Er giebt also die nachgewiesen wesentlichen (specifischen) Abweichungen der beiderseitigen Halsschildformen zu, verbleibt aber trotzdem bei seiner bisherigen Ansicht, dafs jene beiden Rassen als Varietäten zum scabrosus gehören. Bemerkungen über Procerus - Arten. 439 In dieser, wie mir scheint, recht überraschenden Stellung- nahme vermag ich nur den Beweis zu finden, dals die Frage, ob die Brussa- und Amasia-Rassen vom scabrosus zu trennen seien oder nicht, zu Gunsten meiner: Ansicht entschieden ist. Dieser Beweis wird auch nichts weniger als alterirt durch den wiederum überraschenden Umstand, dafs Hr. Dr. Kraatz als Stütze seiner Ansicht Hrn. Reitter nennt, nachdem er demselben eben zugerufen hat: „er (Hr. Reitter) werde in den Augen vieler Entomologen gewinnen, wenn er von seiner Ansicht (über die specifische Umgrenzung der Procerus- Arten) abkomme!* Man stützt hier also, vergleichsweise gesprochen, seinen eigenen Bau auf ein Nachbarhaus, welches man seiner Baufälligkeit wegen eben zum Abbruch empfohlen hat. Im Interesse des systematischen Theils unserer Wissenschaft habe ich diesen Annex nicht zurückhalten zu sollen geglaubt; lasse alle sonstigen auf meine Ansicht bezüglichen Bemerkungen des Herrn Autors, als zur Sache absolut nichts beweisend, gern unerörtert und schlielse hiermit meine Aeulserungen in der für mich und nach meinem Wunsche völlig erledigten Streitfrage. A. v. Kraatz-Koschlau. Schlufs-Bemerkung zu dem Aufsatz: Ergänzende Bemerkungen über Procerus- Arten. Es freut mich, dafs die Streitfrage für Hrn. v. Kraatz endlich nach seinem Wunsch völlig erledigt ist; wenn für ihn „alle meine sonstigen, auf seine Ansicht bezüglichen Bemerkungen als zur Sache absolut nichts beweisend“ angesehen werden, so befinde ich mich meinerseits in Uebereinstimmung mit den bewährtesten Entomologen älterer und neuerer Zeit; das genügt mir. Die Zukunft mag endgültig entscheiden. Dee [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft II.] Beitrag zur Kenntnifs der Histeriden von Joh. Schmidt in Gollwitz bei Brandenburg. Hetaerius incisus nov. spec. Rotundato-ovatus, modice convexus, brunneus, parum nitidus, lateribus posticeque parce setulosus; thorace lateribus obliquis, sub- undulatis, angulis anticis prominulis, prope angulos posticos fossa triangulari sat profunda, postice subtilius parciusque, antice lateri- busque densius fortius punctato. Elytris subtiliter sed densius punctatis, strüs subhumerali primaque dorsali integris, 2° post medium 3°? fere medio abbreviatis. Pygidio propygidioque sat fortiter, illo densius punctatis. Prosterno concavo, punctato, carinulis antice convergentibus, lobo prosternali rugoso a prosterno sulco lato Irans- verso distincto; mesosterno bisinuato una cum melasterno profunde excavalo, hoc strüs 4 marginalibus; tibiae valde angulato-dilatatae, infra setosae, anticae extus serrulatae. — Long. 13— 2 mill.; hab. Hispania. Dem H. pluristriatus Fairm. in der Sculptur der Oberseite am nächsten stehend, aber nicht so dicht punktulirt und durch die Bildung des Prösternums sehr verschieden. Dasselbe zeigt zwischen dem Prosternum selbst und dem abwärts geneigten Prosternal- fortsatz eine breite und tiefe Querfurche, so dals, namentlich von der Seite gesehen, das Prosternum und der Fortsatz desselben als zwei scharf getrennte Stücke erscheinen. Diese Querfurche ent- steht dadurch, dafs sich die seitlichen Eindrücke des Prosternums quer über dasselbe hin vereinigen. Eine ähnliche Bildung zeigen die sonst sehr verschiedenen Arten der Gruppe hispanus Rosh., sowie H. punctulatus Luc., in geringerem Grade auch lioderus Fairm. Ein weiteres, sehr bestimmtes Kennzeichen des incisus ist der matte Glanz der Oberseite, welcher die Folge einer (nur mikroskopisch sichtbaren) äufserst diehten und feinen Runzelung derselben ist. Die Seiten des Halsschildes sind zweimal leicht gebuchtet, die Punktirung desselben hinten fein, vorn, namentlich an den Vorder- ecken sehr grob. Joh. Schmidt: Beitrag zur Kenntnifs der Histeriden. 441 Zwei einander äufserst nahestehende Arten der Gattung Eret- motes Mars., nämlich Sartorii Rdtb. und Talychensis Reitt., weichen von den übrigen, so sehr conformen Species dieser Gattung so auf- fallend ab, dafs es zweckmäfsig erscheint, für dieselben ein eigenes Genus aufzustellen. Satrapes nov. gen. (Sat. Sartorii Redtb., Talychensis Reitt.). Corpus converum, oblongum, subeylindricum, supra bre- viter setulosum. Caput parvum, retractum, fronte clypeoque marginatis, hoc parum angustato, labro latitudine aequali. Pronotum antice haud angustatum, valde convexrum, late- ribus subdepressis; elytra subparallela, thorace duplo lon- giora, sirüs dorsalibus obsoletis brevibus. Propygidium declive, pygidium reflerum. Prosternum subconverum, basi valde angustatum, lobo proster- nalı sat longo, deflevro. Mesosternum bisinuatum antice haud marginaltum, utringue foveolatum. Femora valde_ dilatata, tibiae latissimae, omnes exztus semicirculares, anticae intus quoque rotundatae, posticae margine interiore bisinuato. Die Hauptunterschiede von Ereimotes sind in vorstebender Diagnose durch gesperrten Druck hervorgehoben. Der Körper ist fast eylindrisch, nach hinten ein wenig breiter. Die Stirn ist, gemeinsam mit dem Epistom fein gerandet, letzteres aber nicht, wie bei Eretmotes plötzlich und sehr stark verengt, sondern nur allmählich verschmälert und immer noch ebenso breit als die Oberlippe. Das Halsschild ist in der Mitte sehr stark gewölbt, mit etwas flach abgesetzten Seiten. Die Flügeldecken sind der Quere nach stark, der Länge nach jedoch sehr schwach gewölbt, ihre Seiten nahezu parallel, während bei Zretmotes der ganze Körper ein rundes, oben fast halbkugelförmig gewölbtes Kissen bildet. Eine wesentliche Abweichung von Eretmotes zeigen die Beine. Die Schenkel sind ähnlich wie bei PAhylloscelis stark verbreitert, kaum länger als breit. Von den Schienen bilden die vorderen eine fast kreisrunde Scheibe, die übrigen sind aufsen halb- kreisförmig erweitert, am Innenrande zweimal gebuchtet, während bei Eretmotes sämmtliche Schienen aufsen in einem, an der Ecke abgerundeten, Winkel verbreitert, innen aber gerade sind. Die Behaarung der Oberseite ist bei Sartoris äulserst kurz, weilslich reifartig, bei Talychensis viel deutlicher. Von den Bret- 442 Joh. Schmidt: Beitrag motes- Arten findet sich bei keiner irgendwelche Behaarung, denn Eretmotes Palumboi Ragusa gehört in die Gattung Hetaerius und ist nach einem typischen Exemplar = Het. puberulus Motsch. Triballus acritoides Reitt. mufs, wie schon Hr. Reitter bei der Beschreibung vermuthet, ein neues von Triballus, namentlich durch den Bau der Vorderbrust, sehr verschiedenes Genus bilden. Triballodes nov.gen. (für Tr. acritoides Reitt.). Corpus ovale, convezum. Caput magnum, fronte subconvera, clypeo lato. Antennae sub frontis margine insertae, scapo apicem versus parum dilalato, articulo primo funicui conico, sequentibus plus duplo longvore, ceteris brevibus subaequalibus, ultimis haud crassioribus, clava subovata. Thorace antice angustato, lateribus marginato; elytra strüs dorsalibus nullis. Prosterno lato, bistriato, lobo prosternali apice latiore, versus latera thoracis haud prolongato; fossae antennales pro- fundae sub angulis prothoracis, detectae, magnae, usque ad cozas anticas pertinentes. Mesosternum antice haud margi- natum. Tibiae anticae paullum incurvatae, apice valde dilatatae ertus perparce denticulatae vel spinulosae, posteriores parum dilatatae fere inermes. Die Gattung ist namentlich durch die Bildung der Vorderbrust interessant. Nach der Lage der Fühlergruben auf der Vorderbrust und der Form des Prosternalfortsatzes lassen sich nämlich die Histerini in zwei Hauptgruppen trennen, deren erste von europäi- schen Gattungen Platysoma, Margarinotus, Hister, Phelister, Spath- ochus, Epierus und Triballus umfalst, während zur anderen die Gattungen Dendrophilus, Carcinops und Paromalus gehören. Bei jenen ist der Prosternalfortsatz seitlich in einen längeren oder kür- zeren, allmählich schmäler werdenden Lappen verlängert, welcher die unten im Vorderwinkel des Halsschildes gelegenen Fühlergruben oft theilweise oder (wie bei einigen Tribalus) ganz von unten schliefst. Der Vorderrand der Brust ist ohne Einschnitt, die Fühler legen sich vielmehr zwischen jene seitliche Verlängerung des Prosternalfortsatzes und die obere Platte des Prothorax und treten höchstens mit der Fühlerkeule auf die Unterseite der Brust in den Vorderecken. Bei der anderen Gruppe dagegen fehlt die seitliche Verlängerung des Prosternalfortsatzes; derselbe ist an den Seiten zur Kenninifs der Histeriden. 443 von einem Einschnitt des Vorderrandes der Brust begrenzt, durch welchen sich die Fühler parallel der Mittellinie des Körpers auf die untere Platte der Vorderbrust legen, um sich dann zu der, von den Vorderwinkeln entfernt, vor den Hüften oder mehr an der Seite gelegenen Fühlergrube umzubiegen. Die neue Gattung Triballodes m. nimmt nun eine Mittelstellung ein. Die Fühler- gruben liegen wie bei der ersten Gruppe im Vorderwinkel der Brust, aber sie sind auffallend grofs, so dafs sie bis vor die Hüften reichen, auch ist der Prosternalfortsatz wie bei der zweiten Gruppe ohne seitliche Verlängerung, und die Fühler legen sich neben ihm durch einen Einschnitt des Vorderrandes auf die untere Platte der Brust und biegen sich dann nach aufsen in die Fühlergruben. Die Fühlerbildung ist, wie oben angegeben, sehr verschieden von Triballus, bei welchem der Schaft sich an der Spitze breit drei- eckig erweitert, das erste Geifselglied umgekehrt konisch und die letzten Geifselglieder deutlich verbreitert sind. Die Vorderschienen von Triballodes sind etwas gekrümmt, an der Wurzel schmal, vom ersten Viertel der Länge an stark verbreitert und an der Spitze abgerundet; der Aufsenrand mit sehr wenigen (4—5) kleinen Dörn- chen besetzt, zwischen welchen der Rand leicht ausgebuchtet ist. Saprinus bipartitus Mtsch. — detersus Ill. Die Beschreibung palst Zug um Zug auf den detersus, nur soll der Nahtstreif mit dem vierten Dorsalstreif verbunden sein. Dies kann aber nach Analogie vieler verwandten Arten (rugifer, nitidulus ete.) sehr wohl eine individuelle Abänderung sein. Saprinus dubius Mtsch. (Georgicus Mrs.) — chaleites 11l. de Marseul (Ann. Fr. 1862, p. 472) spricht diese Ansicht auf Grund eines typischen Ex. aus, während er in seiner gleichzeitigen Liste die Art mit einem Fragezeichen neben chaleites stellt. Ich vermag Stücke aus dem Caucasus, welche mit der Beschreibung des Georgicus stimmen, nicht von chalcites zu trennen. Saprinus elongatulus Rosh. gehört ganz sicher entweder zu Mocquerisi Mars. oder zu Portusmagni Coqu., welch letzterer, wie ein von Hrn. Brisout de Barneville mitgetheiltes Stück beweist, ebenfalls in Spanien vorkommt. Sobald durch Ansicht der Typen festgestellt ist, zu welchem der beiden elongatulus gehört, hat er Priorität vor der betreffenden Art zu beanspruchen. Wahrscheinlich ist es der Mocquerisi Mrs. Da aber derselbe dem Portusmagni äufserst nahesteht, läfst sich aus der im Uebrigen sehr genauen Beschreibung kein endgültiges Urtheil gewinnen, 444 Joh. Schmidt: Beitrag zur Kenntnifs der Histeriden. Longistrius Mars. = antiguulus Ill. Es liegt kein Grund vor, die Identität der beiden Arten, welche von de Marseul (Ann. Fr. 1862, p. 492) selbst vermuthet wird, deshalb zu bezweifeln, weil bei antiqualus der innere Subhumeralstreif mit dem Schulterstreif ganz, bei longistrius aber „fast* verbunden ist. Auch bei meinen, sonst absolut übereinstimmenden antiguulus findet sich diese Ver- schiedenheit. Uebrigens ist gerade die Länge des inneren Sub- humeralstreifs, sowie sein Getrennt- oder Vereinigtsein mit dem Schultersireif einer der variabelsten Charaktere bei den Saprinus. Bei nitidulus z. B. finden sich alle Uebergänge vom mit dem Humeralstreif verbundenen, von demselben getrennten, bis zum gänzlich fehlenden Subhumeralstreif. ' Bei metallescens Er. findet sich oft ein kurzes Stück des Subhumeralstreifs, welcher nach de Marseul gänzlich fehlen soll. Saprinus Krynickii Kryn. = nitidulus F. Hochhuth (Bull. Mose. 1872, nr. 3, p. 224f.) zögert nur wegen der sparsamer ge- zähnten Vorderschienen des Ärynickii, die Arten als Synonym zu betrachten; die Anzahl der Zähnchen kann aber beim nitidulus sehr verschieden sein, je nachdem die oberen mehr oder weniger deutlich sind und man die kleinen Zähnchen am Spitzenrand der Schiene mitzählt oder nicht. Saprinus punctatostriatus Mrs. — nitidulus F. Einziger Unterschied ist nach de Marseul’s Diagnose das Fehlen des inneren Subhumeralstreifs, derselbe fehlt beim typischen nitidulus häufig oder ist obsolet, wie es de Marseul in der ausführlicheren Beschreibung des punctatostriatus angiebt. Saprinus latipes Bon. Wie Ghiliani (B. E. Z. 1859, p. 87) angiebt, ist das typische Ex. so schlecht erhalten, dafs es eine sichere Bestimmung nicht gestattet, wahrscheinlich aber ist die Art der Dendrophilus punctatus Pk. (wofür auch der Name spricht). Da sich aus der Beschreibung nichts Sicheres ergiebt, so ist der Name entweder mit einem ? bei Dendr. punctatus zu citiren, oder besser ganz zu streichen. Letzteres gilt auch von Teretrius hispidulus Bremi. Das Thier ist sicher kein Teretrius, soweit sich nach der Beschreibung urtheilen läfst; die- selbe bietet überhaupt nicht den geringsten Anhalt, die Art auf irgend einen anderen Histeriden zu deuten. Da, wie Hr. Prof. Dr. Schoch freundlichst mittheilt, das typische Ex. in der, voll- ständig an das Museum des Züricher Polytechnicums übergegan- genen Bremi’schen Sammlung sich nicht befindet, wahrscheinlich, weil die falsche Bestimmung schon früher erkannt wurde, so würde es unnütz sein, den Namen in den Catalogen weiter fortzuführen. Saprinus suturalis Mtsch. gehört ebenso wie Gangeticus Mrs. (ef. Bedel, Ann. Fr. 1884, p.22 und Wien, Ent. Z. 1885, p. 56) zu niger Mtsch., bei welcher Art die Prosternalstreifen etwas variiren. [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft II.] Ueber Ceroglossus Darwinii Hope-v. Kraatz. Ich habe an Hrn. v. Kraatz, bevor derselbe seine Arbeit (auf 3. 417 u.flg.) eingesendet hatte, ein Separatum meines kleinen Artikels über Ceroglossus Darwinii Gerst. auf p. 249 dieses Heftes eingeschickt. Hr. v. K. knüpft seine Bemerkungen an Gerstäcker’s „Monographie der chilenischen Carabus“ in der Linnaea entomol. XI, p. 417 an, über den ich mich bereits in dieser Zeitschrift 1878, p- 318 u. flg., ausgesprochen habe. Wer sich für Sculptur- Differenzen interessirt, wird dort noch manche Belehrung finden, die er in den Varietäten - Schilderungen des Hrn. v. K. vergeblich sucht !). Von meinem Darwin Gerst. ist nach meiner Ansicht der Darwinii Hope specifisch verschieden, und ich habe auf die Unter- schiede durch zwei Diagnosen aufmerksam gemacht ?); Hr. v.K. giebt auch sämmtliche von mir benutzte Unterschiede mit Ausnahme der verschiedenen Punktirung des Halsschildes an. Vielleicht sind dieselben bei seinem reichen Materiale nicht so constant; das meinige, von dem nur 5 Ex. zu erhalten waren, stammt von Hrn. Max Treute aus Wiesbaden, also aus derselben Hand. Hr. v. K. macht aufserdem ausdrücklich darauf aufmerksam, dals Darwinii je 13 deutliche Streifen hat (S. 426) und seine Chilo&- Rasse 14 (S. 427 unten). Er beschreibt genau die Lage des einen Streifens neben der Naht beim Darwinii und giebt bei seiner Chilo&-Rasse an, dals sich die Punkte neben der Naht „auf der Scheibe in 3 Reihen ordnen und zwischen sich 2 sehr feine, wenig gehobene Längsstreifen bilden“. Er verweist auf S. 426 unter Darwinit Hope (dessen Beschreibung er übrigens selbstge- 1) Ich machte z. B. auf die interessanten Sculptur-Verschieden- heiten des Ceroglossus Darwinii Gerst. (non Hope) aufmerksam, welche sehr an die Verwandlung des Carab. purpurascens in eraspe- ratus erinnern, denn die 3 Streifen, welche bei ihm zwischen je 2 Reihen Kettenstreifen liegen, werden in 6 Körnchen verwandelt. Nach Hrn. v. K. schliefsen bei demselben Käfer je 2 Kettenstreifen stets drei völlig gleichmälsige Längsstreifen ein und aulserdem kommen bei ihm in vielen Fällen alle diejenigen Sculptur-Ver- änderungen vor, welche schon bei speciosus ausführlich erwähnt worden. sind. Das Material zu meinen Untersuchungen stammte seiner Zeit von derselben Localität (Port Montt), wie das des Hrn, v.K. 2) 8. 249 dieses Jahrgangs. 446 G. Kraatz: über Ceroglossus Darwinii Hope-v. Kraatz. ständlich [S. 428] nicht verglichen hat) und unter seiner Chiloe- Rasse auf 3. 427 unten auf seine Beschreibung der Seulptur- Varietäten des speciosus. Diese Art zeigt aber niemals die von mir beschriebenen Varietäten des Darwinii Gerst., und die Be- schreibung der Sculptur von Seiten des Hrn. v. K. ist mir nicht recht klar, denn ich weils nicht recht, was unter „zopfartigen oder ähnlichen Bildungen“ zu verstehen ist. Unterschiede, auf welche Gerstäcker zwei Gruppen des chilenischen Carabus gründet, nämlich die mit drei und zwei Punktstreifen zwischen der Naht und dem ersten Kettenstreifen nennt er einfach nicht mehr zutreffend, „da dieselbe Bildung auch bei der Chiloö-Rasse des Darwinü vorkommt“. Dafs dies aber eine Rasse ist, wird mit keinem Worte bewiesen, sondern nur angenommen. Die von mir angegebenen Unterschiede in der Punktirung des Hinterleibes werden angegeben !), es wird ihnen aber einfach kein Werth beigelegt. Der Grund, weshalb bei den Formen nur Rassen einer Art sein sollten, ist muthmafßslich ihre Färbung; sollte es nicht aber auch ebenso gut zwei blaue Arten geben können, als es mehrere ähnliche mit metallisch gefärbten Flügeldecken giebt? Jedenfalls hätte doch meine Ansicht über die specifische Verschiedenheit der festländischen und der grölseren Chilo&-Form wohl einer Widerlegung bedurft; ich habe nur über den Darwinii Gerst. ausführlich berichten können, von der Chilo&- Rasse lagen mir nur wenige Ex. vor. Dafs Unterschiede in der Punktirung bei chilenischen Carabus von Wichtigkeit sind, beweisen gerade die von Hrn. v. K. besprochenen Cerogl. speciosus und sybarita, die so ähnlich werden können, dafs sie sehr leicht mit einander verwechselt werden können. Vergleicht man die Unterseite des Thorax beider, so wird man den einen glatt, den anderen sehr deutlich punktirt finden. Auch die Färbung beider Arten ist ver- schieden. Beim Chilo&-Käfer wird sie viel prächtiger, vergl. S. 428: „im Allgemeinen trägt diese Rasse verschiedene und glänzendere Farben als die andere Rasse“. Ein specifischer Unterschied liegt z.B. in dem nach vorn verschmälerten Seitenrande des Halsschildes, welches bei dem Chilo&-Käfer gleichbreit bleibt, dessen Tuorax überhaupt kürzer und breiter ist. 1) 8.426 sagt Hr. v. K.: „die Unterseite des Hinterkörpers auf den Seiten ziemlich stark punktirt, mit Ausnahme der Mittel- brust*; dieser Ausdruck ist etwas sonderbar gewählt, denn die Mittelbrust wird doch eigentlich nicht zum Hinterkörper gezählt. Dr. G. Kraatz. ——— [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft II.) Sammel-Notizen. l. Die Eichen im Schönhauser Parke bei Berlin lieferten dies Jahr Opilo pallidus einzeln vom Juni bis in den August, Azinopalpus graciis (12 Stück), Magdalis flavicornis und quercicola häufiger, Cryptocephalus querceti Sfir. und Pachybrachus hieroglyphicus selten, Seymnus ater häufig. 2. Pityophthorus ezculptus Ratz. Ein Stück von den Eichen am Paschenberge bei Eberswalde, auf denen Orchestes quercus L. auch in hübschen Farbenvarietäten häufig war, geklopft. Ich hatte dasselbe nicht besonders beachtet, sonst würde ich es in der Sammlung der Forstakademie mit dem einzigen bekannten Stücke verglichen haben, nach dem Ratzeburg seine Beschreibung entworfen hat. Dagegen habe ich das Original-Ex., von dem der Fundort nicht sicher bekannt ist, vor einigen Jahren im Interesse Eichhoff’s genau angesehen, und glaube, dals mein Stück damit identisch ist. Alle, früher für exzculpius gehaltenen Thiere sind — glabratus Eichh. 3. Longitarsus nigerrimus Gyllh., der beim ersten Anblicke wie ein einfarbig schwarzer holsaticus aussieht, wurde von mir auf den Leuenberger Wiesen bei Eberswalde in der zweiten Hälfte des Juli in 4 Ex. gefangen. Er wird von Allard nur aus Schweden und der Umgegend von Le Mans in Frankreich angeführt. 4. Longitarsus papaveris. All., eine hübsche Art, mit schwarzbronzenem Halssch. und dunkler Naht der Fld., bisher nur in Frankreich am coquelicot (Papaver rhoeas) gefangen, fand sich in grolser Menge Ende ‘Juni auf dem Ettersberge bei Weimar an blühendem Adonis. Leider waren und blieben die Thiere während meines kurzen Aufenthaltes daselbst frisch und wurden durch Zusämmentrocknen unbrauchbar. Auf Kiefernreisig lebte daselbst Cyrtanaspis phalerata Germ. J. Weise. Azinopalpus gracilis ist bei Magdeburg im Biederitzer Busche gefangen; desgleichen vom verstorb. Lieutenant Wahnschaffe in mehreren Stücken bei Weferlingen. Derselbe hatte sie irrthüm- lich mit unter Obrium brunneum gesteckt. Otiorrh. velutinus wurde von mir 1873 in ca. 10 Stücken in den hiesigen Festungswerken gefunden und jetzt von Hrn. Kirsch bestimmt. Cetonia Fieberi Krtz. Von dieser Var. hatte ich schon 1878 4 Stück gefangen, bis jetzt etwa 15—20. Nach der Notiz in der Deutsch. Ent. Zeitschr. könnte es scheinen, als hätte ich nur ein Stück gefunden, es war dies Stück nur erwähnt, weil es sehr klein und deshalb Hrn. Dr. Kraatz besonders erwünscht war. Argopus Ahrensi, welcher hier in Anlagen auf Clematis flammula vorkommt, was schon Wahnschaffe erwähnt, ist besonders in der Elbniederung bei Barby auf Clematis erecta häufig. ‘ Hahn in Magdeburg. m [Deutsche Entomologische Zeitschrift XXIX. 1885. Heft II.] Bücher -- Anzeige. Zur Kenntnifs der Cicadellinen-Gattung Tettigonia Geoffr. Von Prof. Dr. E. Taschenberg. Der bekannte Hallenser Autor hat die zierlichen Arten der Zirpengattung Tettigonia, welche sich auf dem Hallenser Museum befinden, nach der bekannten Arbeit von Signoret in den sehr seltenen Jahrgängen 1853—55 der Annales de la societe entomol. de France durchzubestimmen gesucht; aufserdem aber auch den späteren Beitrag!) Stäl’s vom Jahre 1860 (welcher übrigens keine seiner neuen Arten enthielt) benutzt und macht auflserdem auf mehrere sonst erschienene Arbeiten über diese Gattung von Stäl, Walker, Signoret, Montrouzier und Motschulsky auf- merksam. Er zählt im Ganzen 87 Arten auf und beschreibt von den bekannten meist die zweizipflige Bauchschuppe der g\, welche von Signoret nur bei vereinzelten Arten zur Sprache gebracht ist; die meisten der 26 neu aufgestellten Arten stammen aus Brasilien; wenn der Autor sie „allerdings mit der Besorgnils, trotz aller angewandten Mühe einige Synonyma geschaffen zu haben“, aufstellt, so wird er sich in der Lage der meisten Autoren befinden, welche Arten aufstellen, ohne typische Ex. vor sich zu haben. Die Arbeit ist auf S. 431—455 des vierten Heftes vom 57. Jahr- gange (1334) der Zeitschrift für Naturwissenschaften veröffentlicht, welche gegenwärtig von den Herren Geh. Rath Duncker, Prof. Freiherrn v. Fritsch, Prof. Knoblauch, Prof. Luedecke und Dr. Zopf in Halle, Dr. Brafs und Prof. Leuckart in Leipzig, Prof. Garcke in Berlin und Prof. E. Schmidt in Marburg heraus- gegeben wird. Zu bedauern ist, dafs die beigegebenen beiden Tafeln grölseren Formats (als die Zeitschrift) nicht in je zwei Tafeln desselben Formats zerlegt sind, was sich mit Leichtigkeit auf dem- selben Papier hätte bewerkstelligen lassen. Quergelegt und in der Mitte gebrochen machen die Tafeln einen entschieden häfslichen Eindruck, den eine wissenschaftliche Zeitschrift vermeiden sollte. !) Bidrag till Rio Janeiro-traktens Hemipter-fauna Il. Dr. G. Kraatz. A. W. Schade’s Buchdruckerei (L. Schade) in Berlin, Stallschreiberstr. 45/46. Taf. Deutsche entom. Zeitschr: 1865. A-Tierfenbach del etsc Deutsche entom,Zeitsch. 1885 Tarn. Ereihr.Schlereih del. F.Stricker hl. h Lıth.Anst. Ih Bannwarth Wien. Deutsche entom. Zeitsch. 1885 Taf IT. Freihv Schlereih del, F.Strieker.hih. . Litk.Anst.v.Th.Bannwarth,Wen Deutsche entom. Zeitschr 1885. Deutsche entom. Zeitschr. 1885. Taf.V Pachnoda flaviveniris F TNNBNUNLIN 3 2044 106 255 714