BARVARDN 0 ul. UNIVERSIY|D le) / LIBRARY HARVARD UNIVERSITY. LIBRARY OF THE MUSEUM OF COMPARATIVE ZOÖLOGY. L EB;ebg 4 4 da /$ SEP 18 199 _. m Deutsche Entomologische Zeitschrift herausgegeben von der Deutschen Entomologischen Gesellschaft in Verbindung mit Dr. G. Kraatz und der Gesellschaft ‚Iris“ ın Dresden. Jahrgang 1892. Erstes und zweites Heft ausgegeben August und December 1892 herausgegeben von der Deutschen Entomologischen Gesellschaft. vMit 4 Tafeln. Preis für Niehtmitglieder des Vereins: 20 Mark. Redacteur: Dr. G. Kraatz. London. Berlin 1892. Paris. A. E. Janson, Nieolaische Verlags- 1D, Klincksieck, Perth Road. N. Buchhandlung, Stricker. 52 Rue des Ecoles. Für den Inhalt der in dieser;Zeitschrift veröffentlichten Aufsätze sind die Herren Autoren allein verantwortlich, die Deutsche Entomologische Gesellschaft ist es in keiner Weise. D. Red. Inhalts-Uebersicht des Jahrgangs 1892 der Deutschen Entomologischen Zeitschrift !). Allgemeine Angelegenheiten II. - z ea GR Eppelsheim, Dr. E.: Zur Staphylinenfauna Turkestan’s Escherich, K.: Ueber die Gesetzmälsigkeit im Abändern der Zeichnung bei Insecten. Beitrag zur Theorie von der Ent- wicklung aus constitutionellen Ursachen. (Hierzu Taf. I). Faust, Joh.: Die Anchoniden - Gruppe — Einige neue Curculioniden STERN RR REDET Heyden, Dr. L. v.: XIV. Beitrag zur Ooleopteren-Fauna von Turkestan. Unter Mitwirkung der Herren J. Faust, A. Kuwert und J. Weise 2 — XV. Beitrag zur Coleopteren-Fauna von Turksctas, "Turk- menien und Süd-West-Sibirien. Aus Sendungen des Herrn Dr. Staudinger ei De — Interessante persische Coleoptera . — Die Amur-Arten der Gattung Cephaloon Near (ytimi).. — Polyarthron unipectinatum White (Longicorn.) aus Cairo, Aegypten. (Hierzu Taf. III, Fig. 1 und 2). Horn, W.: Fünf Dekaden neuer Cicindeleten Ra PL — Die Cieindeliden des Wiener Hof-Museums. Ein II. Beitrag zur Kenntnis der Gieindeliden!. 2 2) „nn er — Schlufs dieses Aufsatzes . — Ueber Cophognathus opacipennis Waterh. Sun Orychila Batesi Horn 5 RO RNOHNONNDU — Ill. Beitrag zur Kenntnils der Gieindelefen. — Drei neue afrikanische Cicindeliden . — Weitere Nachträge zu den alphabetischen Gaiden histen von Gemminger & Harold, Demoor und Dokhtouroff . ; — Nachträge zur Monographie der Cicindeliden-Gattung Collyris (Chaudeirs 1802) Baus a ne Seite 6—7 9—11 321—346 113—130 17—60 60—64 99—104 105—110 111—112 165—169 169—171 65—92 92—98 144 143 209— 219 220—221 222— 224 399— 368 1) Heft I (8. 9—208) ist im August, Heft II (8. 1-8, 209—416) Anfang December 1892 ausgegeben. 1? 4 Inhalts- Uebersicht des Jahrgangs 1892 Horn, W.: Eine neue Cieindela aus San Paulo . — Einige neue Cicindeliden- Arten und Varietäten . Kraatz, Dr. G.: Paussus cervinus Kraatz n.sp. aus Madagascar — Ueber Gnathocera Schlütteri Nonfr. und hyacınthina Kraatz — Die Varietäten des Dorcadion equestre Laxman. (Hierzu Taf. II, Fig. 3—22) . 5 — Ueber Athous proximus Hampe und te "Elanipe © — Monographische Revision der Ruteliden - Gattung Popillia Serville (Hierzu Taf. IV, Fig. 1—5) oo — — (Fortsetzung und Schluls) . Ne — Ueber Cryphaeobius Kraatz und Brahmina rubetra Fald. (Hierzu Taf. IV, Fig. 12a, b) . ee. — Zwei neue Macronotiden-Gattungen von Tas (Hierzu Mars lv RI a — Ueber Taeniodera-Arten von en Aa Malen (Hierzu Taf. IV, Fig. 8 und 9) 3 — Die Gattung Mystrocerus Burm. (Spec. Diardi a ), eneichteit auf Zeterorrhina Mac Leayi Gory mit eingesetztem Kopfe eines Diceros Gory. (Hierzu Taf. IV, Fig. 10) . — Der Gattungsname Macronota Hoffmannsegg hat für die bis- herigen Arten der Gattung Gymnetis Mac Leay einzutreten . — Epistalagma cornuta Kraatz von Nossi-be, das muthmalsliche Weibchen von Epistal. Area Fairm. (Hierzu Taf. IV, Fig. 4—6) 3 Tee — Paussus opacus Kraatz n.sp. aus Madagascar & — Hodrosticta nov. gen. Cetonidarum aus Central-Amerika eher Argyripa Lansbergii Salle. (Hierzu Taf. IV, Fig. 11). — Sollen die Namen der Personen, nach denen Insekten benannt wurden, klein gedruckt werden? © — Synonymische Bemerkungen über ekanien 6 Paulcke, W.: Ueber abnorm gefärbte Stücke von Plateumaris sericea Linn. Weise (Donacia) Rost, Carl: Ueber Plectes platessa Motsch. . — Plectes Biebersteini var. adelphus Rost — Plectes polychrous Rost n. sp. — Drapetes sulcatus Rost n. sp. — OÖOtiorrhynchus abchasicus Rost n. Sp. Ruge, Dr.: Tetracha Horni Ruge n.sp. u: Schilsky, J.: VII. Beitrag zur Kenntnifs der Hetischen Kater. fauna 0: anal G Schwarz, Otto: Revision der päläarktischen Arten der Elate- riden- Gattung Melanotus Eschsch. (Hierzu Taf. II) "— Neue Cardiophorus-Arten (Elateriden) . . 2 2 2 03% Seite 368 869—972 ) 172 173—174 176 177—192 225306 307— 311 312—314 315— 320 373— 875 375 IT6— 317 977 378—379 380— 382 415 416 142 142 401—402 402 402 130 193—208 145— 164 389 — 384 der Deutschen Entomologischen Zeitschrift. b) Seite Wasmann, E.: Zur Biologie einiger Ameisengäste . . . „. 347—351 — Atemeles pubicollis Bris., Var. Forelin.var. . . 2.2... 3öl — Bitte (um Material zu einem Verzeichnils der myrmecophilen undgtermitophilen, Arthropoden)e pa „u a. ae sol Weise, J.: Kleine Beiträge zur Coccinelliden-Fauna Ost-Afrika's 15—16 — Beitrag zur Coleopteren-Fauna von Turkestan . . . . . 131—140 = a&oecinellengauss Ostsipirrenere ee erde — Beitrag zur deutschen Käferfaunn . .». . . ....n.n 208 — Coptocyela catenata Bohem. . . . a an Marin 392 — Pachygnatha, eine neue Chasorndlei: Eatınaz IE 392 — Chrysomeliden und Coceinelliden von der Insel Nias, abet Bemerkungen über andere, meistens südostasiatische Arten 385—400 — Beschreibung einiger Galerueiden. . 2 2 2 .2.2..2..2....403-—-405 — Chrysomelen aus dem hohen Caucasus. . . 2.2.2.2... 405406 — Malthodes brevicollis Payk., Typ einer Gattung . . . . . 407—409 —Wolthodespeoudatuswause Karnthenga re: 410 — Ueber #ApRthononatiovuinensa Horst sn: 411 — Synonymische Bemerkungen . . 2 2 222.22... 415—414 Neuere Literatur: Fauna Germanica. Hemiptera heteroptera von Dr. Th. Hueber. 2. Heft. Zygaeides. Ulm 1892. S. 145—289. Besprochen VONDrANGE. DK Taatz Irene 0 00T ETTI- 276 Verhandlungen des en eeischen Verein: Hermannstadt sy. Mon usWreiserschrrehsteiah A065 =slerld Nase 412 Necrologe. Von Dr. G. Kraatz: Maler und entomologischer Kupferstecher H. Tieffenbach, gestorben in Berlin am 11. April 1892. . . . 1291512715 Prof. Dr. Hermann Burmeister, gestorben in Buenes- Asyressam- 2 Mail 1892... ea a re 3A Diruekktehller- Berichtionummgein om 0 Se: 416 6 [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1892. Heft I.] Allgemeine Angelegenheiten 1892. II. Da die Druckerei das Bestreben des Redacteurs unterstützte, die Zeitschrift rechtzeitig erscheinen zu lassen, kann dieselbe bereits vor Mitte December ausgegeben werden. An die Monographie der Popillien vom Unterzeichneten und seine Aufsätze über Cetoniden schliefsen sich gröfsere Arbeiten von Eppelsheim über turkestanische Staphyliniden, von Horn über Cieindeliden, von Weise über Chrysomelinen an, sowie kleinere über Termitophilen von Wasmann, Elateriden von Schwarz, caucasische Käfer von Rost; Herr Paulcke veröffentlicht seine Erstlingsarbeit über abnorm gefärbte Stücke von Donacia sericea L.., welcher hoffentlich bald gröfsere Arbeiten über Chrysomelinen folgen werden. Wenn auch die Klage nicht ganz unberechtigt ist, dals so wenige Aufsätze über einheimische Käfer geliefert werden, so ist-andererseits zu bedenken, dals gegenwärtig die besten deut- schen Aufsätze über mehrere exotische Käfergruppen in unserer Zeitschrift erscheinen; wirklich gute Arbeiten über Exoten zu liefern, wird aber von Jahr zu Jahr schwerer, ja fast unmöglich, da dieselben grofse Sammlungen voraussetzen, zu welchen es uns Deutschen meist an Geld gebricht; die öffentlichen Museen stehen immer weiter hinter den Anforderungen zurück, die an sie von der fortschreitenden Wissenschaft zu stellen sind. . In der Versammlung am 31. October wurde der bisherige Vor- stand einstimmig wiedergewählt; in der Monats-Versammlung am 7. November wurde das bisherige Mitglied, Herr Leon Fairmaire aus Paris vom Unterzeichneten wegen seines unermüdlichen Eifers für die Förderung der Entomologie, welcher sich in der Publica- tion zahlreicher und wichtiger Arbeiten, namentlich über asiatische und afrikanische Käfer, documentirt, zum Ehrenmitgliede vor- geschlagen und einstimmig gewählt. Die Vereinsabende bilden eine angenehme Erholung für die verhältnifsmälsig zahlreichen Besucher, unter welchen sich auch einige Male Herr Dr. Karsch befand; derselbe führte Herrn Stud. Baumann als Gast ein, welcher im nächsten Jahre als Botaniker im Auftrage des auswärtigen Amtes nach West- Afrika geht und auch entomologisch wirksam werden will. Herr Dr. H. Senac, der Monograph der Heteromeren-Gattung Pimelia, ist am 23. October dieses Jahres in Ussel (Allier) im 13. Lebensjahre gestorben, Allgemeine Angelegenheiten 1892. I. Seit dem August 1392 traten der Gesellschaft bei: Herr Referendar Bartels in Berlin, Genthinerstr. 42. - J. B. Erieson in Mölndal, Schweden. - Dr. Lüdicke, Oberstabsarzt I. Kl. a. D. in Gnesen (Posen). - A. Nauwerk, Kaufmann in Berlin, Gneisenaustr. 30. Seinen Austritt aus der Gesellschaft erklärte: Herr Hillecke in Quedlinburg. Ihren Wohnsitz veränderten: Herr Backhaus, jetzt Rykestr. 21, 1. - Hauptmann Dalitz, jetzt in Posen. - Stud. R. Drescher, jetzt Lüneburgerstr. 24, Quergeb. I. - Gärtner, jetzt Waldemarstr. 34. - Greiner, jetzt Barnimstr. 16. - Konow, jetzt in Teschendorf bei Stargard. - Eug. v. König jetzt in Tiflis, Kirpitschnaja 32. - H. Kurth, jetzt Georgenkirchstr. 65. - C.A.Lüders jun., jetzt Greifswalderstr. 55/56 (Tel. VII. 1766). - C. Schirmer, jetzt Dresdenerstr. 12, III. 8 [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1892. Heft 1.] Paussus cervinus Kraatz nov. spec. Mit Paussus elaphus Dohrn zugleich erhielt ich von Hrn. Sikora eine Art in einem Ex., die dem elaphus sehr ähnlich, aber bei ge- nauerer Ansicht wohl von ihm zu unterscheiden ist; ich nenne die- selbe cervinus und diagnosticire sie folgendermalsen: Elongatus, brunneo-castaneus, nudus, capite oblongo, supra convexo, longitudinaliter medio sulcato, clypeo bicuspi, antennis valde elongatis, articulo primo magno, oblongo, clava bipartita, parte anteriore articulo primo paullo longiore, parte posteriore anteriore longiore, leviter incurvato, margine postico denticulis T—8 munito, ante apicem denticulo majore, thorace transverso, capite latiore, medio constricto, angulis anticis dentiformibus, posticis his vie brevio- ribus, parte constricta fasciculo auro-piloso munita, basi utrinque oblique truncafa, auro-villosa, media parte leviter producta, haud villosa, elytris thorace paullo latioribus, glabris, nitidissimis, apice obligue truncatis, parce pilosis, pygidio transversim impresso, apice recurvo, pedibus longis, gracihbus, femoribus tibirsque leviter incurvatis. — Long. vix 7 mill. Vom P. elaphus (Stett. Ent. Zeit. 1890, S. 1) durch etwas gerin- gere Grölse, etwas untersetztere Gestalt und die glänzend blanken Fld., welche nicht, „tota brevissime pilosa“ sind, leicht zu unter- scheiden. Die Fühler sind etwas kürzer als beim elaphus, das sehr lange Endglied auf der Innenseite vor dem grölseren Zähnchen nicht mit 3 Zähnchen an der Basis des erweiterten Theiles versehen, sondern mit 4 Paaren noch kleineren; die Erweiterung ist kaum bemerkbar. Der Kopf ist ähnlich gebildet wie beim elaphus. Beim Thorax dagegen laufen die hinteren Ränder fast parallel mit den vorderen, die eckig ausgezogen sind; die Seiten zwischen ihnen sind stark eingeschnürt, mit einer Tuffe goldgelber Härchen versehen, welche auch jederseits am Hinterrande steht; beim elaphus ist der ganze Hinterrand mit graulichen Härchen besetzt, die Hinterecken ragen viel weniger als die Vorderecken vor; bei beiden Arten ist die Oberseite in der Mitte der Quere nach tief eingedrückt. Die Fld. sind glatt, an der Basis in der Mitte leicht erhaben. Die Beine sind sehr schlank. Dr. G. Kraatz. [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1892. Heft I.] $) Allgemeine Angelegenheiten 1892. 1. Die Verspätung im Erscheinen dieses Heftes hängt mit dem nicht durch unsere Schuld verspäteten Erscheinen des 2ten Heftes 1891 zusammen; hoffentlich werden wir bald wieder im alten Ge- leise sein; an Mser. dazu fehlt es nicht, denn schon jetzt liegen der Schlufs der Popillien-Monographie, ein grölserer Aufsatz von Dr. Eppelsheim über die Staphylinen - Fauna Turkestans, einige kleinere Aufsätze von Weise zum Drucke vor; Arbeiten über Cieindeliden, Elateriden ete. sind bestimmt zugesagt. Dieses Heft bringt eine Bearbeitung der schwierigen Anchoniden- Gruppe (Rüsselkäfer) von Hrn. Faust, 5 Dekaden neuer Ciein- deleten von Hrn. Horn; einen Aufsatz über die Gesetzmälsigkeit im Abändern der Zeichnung bei Insekten von Hrn. K. Escherich in Regensburg, Beiträge zur Coleopteren-Fauna von Turkestan, Ture- menien, Südwestsibirien und Persien von den Herren Dr. v. Heyden und J. Weise, zur Käferfauna Deutschlands von Hrn. Schilsky. Hr. v. Heyden hat auch beide Geschlechter des Polyarthron uni- pectinatum White auf seine Kosten abbilden lassen. Dieselbe Tafel bringt eine Reihe von Abbildungen der Varietäten des Dor- cadion equestre.. Eine Monographie der Elateriden-Gattung Melunotus hat Herr Schwarz, den Anfang einer monographischen Revision der Melolon- thiden - Gattung Popillia der Unterzeichnete geliefert, welche im nächsten Hefte ihren Abschlufs finden soll. Einzelne Carabicinen- Arten: wurden von den Herren Horn, Rost und Ruge beschrieben. -Der Vorstand der Belgischen Entomologischen Gesellschaft hat beschlossen, dem Ehrenpräsidenten Hrn. Baron v. Selys- Longehamps seine und anderer Gesellschaften Glückwünsche zum achtzigsten Geburtstage am 26. Mai darzubringen; mit dem achtzigsten Lebensjahre sind zugleich 50 Jahre seit der Publication der Libellulides d’Europe verflossen; der Unterzeichnete glaubte als Mitglied des Ehren- Comites den Wünschen der Mitglieder der Deutschen Entomologischen Gesellschaft am Besten dadurch zu ent- sprechen, dafs er in der ersten Sitzung des Monat Mai vorschlug, Hrn. Baron v. Selys-Longehamps zum Ehrenmitgliede der Ge- sellschaft zu ernennen, welcher Vorschlag freudig allgemein an- genommen wurde. Das Ehrendiplom wurde seiner Zeit Hrn. Baron v. Selys-Longehamps übersendet, welcher der Gesellschaft dafür später seinen herzlichsten Dank aussprach. 1 x 10 Allgemeine Angelegenheiten 1892. 1. Wenn wir mit Freuden den 80jährigen Geburtstag eines Brüs- seler Collegen gefeiert haben, so ist andererseits der Tod einer Anzahl von ausgezeichneten Entomologen zu verzeichnen, welche zum Theil Mitglieder unseres Vereines gewesen sind. Herr H. W. Bates, der berühmte Reisende und Naturforscher des Amazonen-Stroms, Secretär der geographischen Gesellschaft in London, Verfasser tüchtiger Arbeiten über Carabicinen, Longi- cornen, Melolonthiden ete., ist am 16. Februar d. J. im Alter von 68 Jahren in London gestorben. Die Longicornen- Sammlung des Verewigten hat Hr. Oberthür gekauft. Am 11. April verstarb zu Berlin im 72. Lebensjahre der be- kannte entomologische Kupferstecher Herr Maler Tieffenbach, Mitglied unserer Gesellschaft und Mitbegründer des Berliner Ento- mologischen Vereins. (Siehe Necrolog.) Am 2. Mai verschied zu Buenos-Ayres Hr. Prof. Dr. Hermann Burmeister, der bis vor Kurzem Director des Museo Nacional gewesen war, an den Folgen eines unglücklichen Falles. (Siehe Neecrolog.) Am 4. Mai entschlief sanft der Ehren-Präsident des Stettiner Entomologischen Vereins, Herr Dr. C. A. Dohrn, geboren am 27. Juni 1806 in Stettin, nachdem er noch in der Sitzung am 24. März in Abwesenheit des Vorsitzenden in gewohnter geistiger Frische den Vorsitz geführt hatte. Er stand mit vielen Entomologen in regem Verkehr, mit dem Unterzeichneten von 1844—1857, wo die Gründung des Berliner Entomologischen Vereins Veranlassung wurde, die freundschaftlichen Beziehungen zwischen beiden zu stören. Seine Sammlung wurde, soviel wir wissen, der Stadt Stettin ver- macht; besonders werthvoll in derselben sind die Paussiden, die Dohrn von jeher mit Vorliebe sammelte. Seit dem April 1892 traten der Gesellschaft bei: Herr Dr. Dahl am zoologischen Institut in Kiel. - J. Emge in Salonicki (Macedonien). (Col.) - Ed. Fleutiaux in Paris, 1 Rue Malus. (Cieind.) - F. Hartmann in Fahrnau (Baden). (Col.) - Alb. Steffin in Charlottenburg, Christstr, 3. (Col.) Seinen Austritt aus der Gesellschaft erklärte: Herr Rittmeister F. Schweizer in München. Durch den Tod verlor die Gesellschaft (siehe Necrologe): Herrn Maler Tieffenbach am 11. April 1892. - Prof. Dr. Burmeister, Director des geologischen Museums in Buenos-Ayres, am 2. Mai 1892. Allgemeine Angelegenheiten 1892. 1. 11 Ihren Wohnsitz veränderten: Herr Bau, jetzt Hasenhaide 117/118 in Berlin. - Prof. Dr. Carlos Berg, jetzt Director des Museo Nacional in Buenos- Ayres. - Dr. Dormeyer, jetzt in Detmold. - Apotheker Kraufs, jetzt Masefeldstr. 46 in Nürnberg. - Geheime Rath Möbius, jetzt Sigismundstr. 8. - Mühl, jetzt Regierungsrath in Frankfurt a. O., vom 1. October 1892 ab’ daselbst Carthausplatz 2. - E. Wafsmann S. J., jetzt wieder in Exaeten bei Roermond. - Witte, jetzt Landgerichtspräsident in Düsseldorf. Es wurde beschlossen, an die Königl. Bayerische Hof- und Staatsbibliothek in München die Zeitschrift zum Abonnementspreise zu überlassen. Dr. G. Kraatz. Oeffentliche Erklärung. Herr Honrath sucht neuerdings durch unnütze Bemerkungen den Streit zwischen dem Berliner Ent. Vereine und unserer Gesell- schaft aufzufrischen. In einem Neerologe für Herrn Premier- Lieutenant Max Quedenfeldt (Berlin. Ent. Zeitschr. 1891, p. 475) sprieht er unter Anderem von einem „aufgedrungenen Kampfe“. Ein solcher ist dem Berliner Ent. Vereine niemals aufgedrungen worden, sondern Herr Dr. Kraatz hat, übereinstimmend mit unserer Ansicht, nicht ohne Weiteres das Geld herausgegeben, welches er durch seine Sparsamkeit in einer 24jährigen Amts- führung erworben hatte. Wir glauben vollständig, dafs Herr Quedenfeldt der treueste Berather des Herrn Honrath gewesen ist, müssen aber aussprechen, dafs wir gerade das Wirken des Herrn Quedenfeldt als ein höchst verderbliches für das gute Einvernehmen zwischen beiden Gesell- schaften gehalten haben. Im Uebrigen richtet sich die Handlungsweise des Herrn Honrath, noch Todte für Vereinszwecke auszubeuten — wir denken dabei auch an den von ihm verfalsten Necrolog über Herrn Saalmüller — von selbst. Lichtwardt. Schilsky. Schwarz. Weise. Vorstandsmitglieder der Deutsch. Entomol. Gesellschaft. 12 [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1892. Heft I.] Nee’e ro lorore. Am 11. April 1892 verschied nach längerem Leiden einer der wenigen noch lebenden Begründer des Berliner Entomologischen Vereins, der Maler und entomologische Kupferstecher H. Tieffen- bach, welcher der Deutschen Entomologischen Gesellschaft mit gleicher Treue anhing, An seinem Grabe standen nur wenige entomologische Freunde; mehrere waren der Ferien halber verreist. Mit dem Verewigten, der am 26. Nov. 1820 zu Berlin geboren war, war ich seit meinen Knabenjahren befreundet. Unsere Bekanntschaft wurde Anfang der vierziger Jahre beim Nadlermeister Klaeger (dem Vater der Herren H. und O.Klaeger, Mitglieder der Deutschen Ent. Ges.) gemacht, wo sich damals die meisten Entomologen trafen, um die seiner Zeit vorzüglichsten Insectennadeln 100 weise zu erstehen und entomologisch mit dem alten Klaeger zu plaudern, welcher auch eine Käfersammlung besals. Die dort angeknüpfte Bekanntschaft verwandelte sich all- mählich in eine herzliche Freundschaft, die bis an das Lebensende Tieffenbach’s währte; nur wurde der Verkehr in den letzten Jahren dadurch weniger rege, dals T. aufserhalb Berlins (in Pankow) wohnte. Ursprünglich war ich die Veranlassung, dafs sich Tieffen- bach der entomologischen Kupferstecherei widmete, zu der er ent- schiedene Befähigung zeigte. Tieffenbach war eine durch und durch liebenswürdige Künstlernatur, die instinktmäfsig in schwierigen Fällen das Rechte zu treffen wulste; ihm fehlten nur soviel Tausende als er Hunderte auszugeben hatte; aber trotzdem wulste er sich und den Seinen das Leben stets angenehm zu machen, von denen sein ältester Sohn und seine Frau, mit der er sich 1855 verheirathete, noch leben, während sein zweiter Sohn vor einigen Jahren starb. Seine Existenz war für den Berliner Entomologischen Verein von grolser Wichtigkeit, da die Berliner gelehrten Mitglieder des- selben keine Zeichner waren und sich der Unterstützung eines scharfsichtigen, fachkundigen Mannes erfreuen konnten; dies ist von grölserem Werthe, als meist geglaubt wird. Dazu kam, dafs er als Aquarell-Maler auch häufig das Colorit der Tafeln über- nahm, von denen er die ersten 1859 noch bei Lebzeiten des aus- gezeichneten Kupferstechers Wagenschieber anfertigte. Necrologe. 13 Die col. Tafel VI (im Jahrg. 1859 der Berliner Entom. Zeit- schrift) der Bärensprung’schen Hemipteren zeigt bereits deutlich seine vortrefflichen Anlagen für Kupferstecherkunst und Colorit, ebenso verdient die Tafel III mit griechischen Käfern in demselben Jahrgange musterhaft genannt zu werden. Nach und nach erwarb er sich einen immer grölseren Kreis von Freunden seiner Kunst und lieferte Tafeln für den Stettiner Ent. Verein, die Petersburger und andere gelehrte Gesellschaften. Mit Krüper in Athen war er seit langen Jahren befreundet und übernahm eine Zeit lang den Verkauf von dessen Käfern und schliefslich den seiner eigenen Käfer-Sammlung, da ihm zu wenig Zeit für dieselbe übrig blieb. In späteren Jahren sammelte er wieder mit Eifer Libellen und Orthopteren und brachte eine ganz hübsche Berliner Sammlung derselben zusammen. Die Berliner Naturforscher-Versammlung im Jahre 1887 inter- essirte ihn noch lebhaft; von da nahmen seine Kräfte in den letz- ten Jahren allmählich ab; ältere Freunde besuchten ihn bisweilen, unter ihnen auch Dr. v. Seidlitz. Alle, die ihn kannten, werden stets mit aufrichtiger Zuneigung des alten Tieffenbach’s gedenken, als eines ebenso braven als liebenswürdigen und bescheidenen Mannes. Dr. @. Krasataz. Am 2. Mai verschied zu Buenos-Ayres Prof. Dr. Hermann Burmeister, geboren zu Stralsund am 15. Januar 1807. Ursprünglich Mediciner widmete er sich bald völlig der Zoologie und trieb in früheren Jahren mit Passion die Entomologie, für welche auch später seine Vorliebe nie ganz erstarb. Dem Berliner Ent. Verein gehörte er seit 1860, der Deutschen Ent. Gesellschaft bis an sein Ende an; in der Berliner Ent. Zeitschrift veröffentlichte er 1861 zu Lebzeiten Schaum’s einen interessanten Aufsatz über die Ateuchiden ohne Fulskrallen. Seine Hallenser Doctor- Dissertation De insertorum systemate naturali, die er nach mehrjährigem Studium in Greifswalde publicirte, ist dem Entomologen wohl bekannt, noch mehr aber sein Handbuch der Entomologie (1832—1855), in dem er im ersten Bande die Entomologie im Allgemeinen, im zweiten die Rhynchoten und Orthoptera, in Bd. III, IV, 1, 2 u. V die Lamellicornen bearbeitete. Diese letzteren Bände bilden noch heute die Grundlage für das Studium der betreffenden Familie und sind wahrhaft genial angelegt. Das Material zu diesem Werke wird in den Sammlungen der 14 Necrologe. Hallenser Universität aufbewahrt, welcher auch die Sammlungen Suffrian’s vermacht wurden. Zweckmälsiger wäre es allerdings, wenn sie in den mächtigen Räumen des Berliner Ent. Museums aufbewahrt würde, weil sie dort bequemer zugänglich wäre. An die Universität Halle wurde Burmeister 1837 berufen, nachdem er Lehrer am Joachimthal’schen Gymnasium und am Kölnischen Real-Gymnasium gewesen war und sich als Privatdocent an der Berliner Universität habilitirt hatte. In weiteren Kreisen machte er sich durch seine 1843 erschienene Geschichte der Schöpfung bekannt, nahm an den Bewegungen des Jahres 1848 lebhaften Antheil, bereiste von 1850—1852 Brasilien (worüber er in den folgenden Jahren mehrere Werke veröffentlichte), 1856— 18360 Uruguay und die Argentinische Republik und nahm im Jahre 1361 seinen stetigen Aufenthalt in Buenos-Ayres; hier wurde er alsbald Director des naturwissenschaftlichen National-Museums und von 1875 — 1890 Universitäts- Professor der Zoologie; eine Reihe von Jahren stand ihm dort bereits unser Mitglied Dr. Carlos Berg zur Seite, welcher vor einigen Jahren als Director des Museums nach Montevideo ging und auf seinen Vorschlag am 18. April zu seinem Nachfolger ernannt worden ist. Deutschen Gelehrten ist Burmeister in Brasilien stets mit Rath und That zur Seite getreten und hat sich bis zuletzt frisch und arbeitsfroh erhalten; nachdem er das 85. Lebensjahr erreicht hatte, liefs er sich zur Ruhe setzen. Sein Tod war nach den Zeitungen die Folge eines Falles am 3. Februar von einer kleinen Treppe gegen einen Museumsschrank, wobei ein Glassplitter ihm die arteria frontalis aufschnitt. Der starke Blutverlust führte Blut- leere herbei, die seinen Tod herbeiführte, nachdem er mehrere Monate bettlägerig gewesen war. Bei seiner Beerdigung betheiligte sich die ganze Bevölkerung von Buenos-Ayres, mit dem Präsidenten an der Spitze. Er hat den deutschen Namen in Brasilien zu den höchsten Ehren gebracht. Dr. @. Kraatz. [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1892. Heft I.] 15 Kleine Beiträge zur Coccinelliden-Fauna Ost-Afrika’s. Herr Steueramts-Sekretair Kunow, welcher auf einige Jahre nach Ost-Afrika gegangen ist, sammelte in seinen Erholungsstunden bei Bagamoyo und Dar-es-Salaam Käfer. Die Coccinelliden geben zu folgenden Bemerkungen. Anlafs: 1. Alesia striata F. Die Art ist über ganz Mittel- und Süd- Afrika verbreitet. 2. Chilocorus distigma Klug., ruficeps Muls. Ebenfalls über ganz Mittel- und Südafrika verbreitet. Eigenthümlich ist die Punktirung der Fld., welche scheinbar aus lachen, matten Punkten besteht. Unter stärkerer Vergröfserung lösen sich dieselben in Punkthäufehen auf: um einen feinen Mittelpunkt gruppiren sich eine Menge feiner Pünktchen, die von einer aus eben so feinen Pünktchen gebildeten Kreislinie eingeschlossen werden. 3. Hyperaspis salaamensis: Oblongo-hemisphaerica, nigra, nitida, ore, antennis, tibüs anticis tarsisque testaceis, supra sub- tilissime punctata, elytris macula subapicali rufo-testacea. — Long. 2.8 mill. Viel breiter gebaut als die bekannte reppensis, länglich-halb- kugelig, schwarz, stark glänzend, auf der Oberseite gleichmälsig äulserst fein punktirt, die Zwischenräume wenigstens viermal so grols als die Punkte. Der Mund, nebst der Oberlippe gelblich braun, die Maxillartaster mit Ausnahme der Spitze viel dunkler, die Fühler, Vorderschienen und alle Tarsen röthlich braun. Auf der Unterseite sind die Seiten der Hinterbrust und der Bauch dicht punktirt und nebst den Schenkeln gelbgreis behaart. Die röthliche Makel jeder Fld. hat eine ähnliche Lage wie bei reppensis und ist quer oval. Bemerkenswerth ist die Form des Kopfschildes. Dasselbe ist an den Seiten, über der Fühlerwurzel winkelig aus- gerandet und die aufgebogene Randleiste daselbst unterbrochen. Das Halssch. ist grols, an der Basis wohl dreimal so breit als über die Mitte hoch, an den Seiten stark abwärts gewölbt. 1 2 von Dar-es-Salaam. 4. Semichnoodes nov. gen. Corpus hemisphaericum supra parce sat longe pilosum. Antennae minus longae apice in sulcis sternalibus receptae. Prosternum magnum apicem versus subassurgens, lateribus abbreviatum.. Mesosternum latissimum. Femora apice in foveis profundis recepta. 16 J. Weise: Kleine Beiträge zur Coccinell.- Fauna Ost-Afrika's. In der Körperform einem Erochomus ähnlich, mit welchem das Thier jedoch nicht zu verwechseln ist, da das Kopfschild nicht in die Augen läuft; die Gattung gehört vielmehr in die Gruppe von Azya und Bucolus, mit tiefen Gruben auf den Epipleuren, zur Aufnahme der Schenkelspitzen, die Form der Beine ist die von Cryptogonus. Der Bau der Vorderbrust weicht von allen mir be- kannten Ooceinelliden ab. Dieselbe ist grols, zur Aufnahme des Mundes eingerichtet, seitwärts, hinter jedem Auge durch eine’breite, tiefe Fühlerfurche abgekürzt, welche durch zwei Randleisten be- grenzt ist. Die äufsere Leiste läuft dem scharfen Seitenrande des Halssch. ziemlich parallel und wird von diesem durch eine breite Längsrinne getrennt, die innere Leiste biegt sich vorn nach innen. Die Vorderhüften sind weit, die Mittel- und Hinterhüften sehr weit getrennt. Von den Bauchringen ist der erste und fünfte grols, jeder so lang als die drei mittleren zusammen. Semichnoodes Kunowi: Hemisphaerica, fusca, supra nigra, nitida, parce inaequaliter punctulata, pilis nonnullis griseis vestita. — Long. 2.5 mill. Halbkugelig, oben schwarz, stark glänzend, unten rothbraun, Fühler und Beine etwas heller. Kopf ziemlich grofs, quer, Stirn oben sehr breit, nach unten von den grofsen, runden, grob-facettirten Augen bedeutend eingeengt; unterhalb derselben wird das Kopf- schild durch einen halbkreisförmigen Ausschnitt über der Fühler- wurzel noch mehr verschmälert. Vor dem gradlinigen Vorderrande des Kopfschildes liegt die gelbliche, kurze, aber breite Oberlippe. Stirn und Kopfschild bilden eine gleichmälsige Ebene, sind zerstreut mit gröfseren und kleineren Punkten und langen, weilslichen Härchen besetzt. Halssch. mehr als dreimal so breit wie lang, die bogen- förmige Basis in einen kurzen, abgestutzten Zipfel gegen das Schildehen vorgezogen, die Seiten gradlinig nach vorn verengt, der Vorderrand jederseits, über dem Auge, bogig ausgeschnitten, die Scheibe gleichmälsig nach vorn und den Seiten abfallend, sparsam mit gröfseren Punkten besetzt, in denen je ein Härchen steht, die Zwischenräume zerstreut und fein punktirt. Schildchen dreieckig, hinten scharf zugespitzt, äufserst fein punktulirt. Fld. viel feiner und verloschener als das Halssch. punktirt, über dem Seitenrande mit stärkeren, ein Härchen tragenden Punkten, die Schulterbeule deutlich. Dieses interessante Thier wurde von Hrn. Kunow bei Dar- es-Salaam gefangen. J. Weise. [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1892, Heft 1.] 17 Die Anchoniden-Gruppe von Joh. Faust in Libau (Kurland). Unter zahlreichen Curculioniden, welche der Arachnologe Herr E. Simon (Paris) in Venezuela sammelte und mir zur Be- arbeitung schickte, fand sich.auch eine gewisse Zahl Anchonus- Arten. Diese gaben mir Veranlassung, die ziemlich zahlreichen, aber meist unbestimmten Arten meiner Sammlung einer Durchsicht zu unterziehen. Mehrere Versuche, nach den vorhandenen Be- schreibungen diese recht einförmige Sippe zu determiniren, mils- langen wohl hauptsächlich deshalb, weil die meisten Beschreibungen keine oder nur wenige von den Merkmalen enthielten, nach welchen ich meine Arten gruppirt hatte, andererseits aber auch, weil mir ein Stamm von sicher determinirten Arten fehlte, auf welchen in den Beschreibungen zuweilen hingewiesen wird. Da die meisten Arten aus Columbien von Kirsch beschrieben sind, so erbat ich mir die Arten des Dresdener Museums. Mit Hülfe dieser mir mit dankenswerther Bereitwilligkeit geschickten Typen gelang es nicht nur, einen Theil meiner Arten zu identificiren, sondern auch ge- wisse konstante Unterschiede aufzufinden, welche eine schon von Lacordaire befürwortete Theilung der Gattung erfordern. Diese bedingte Theilung wird aber aufserdem den nicht zu unterschätzen- den Vortheil bringen, dafs die zahlreichen Arten leichter zu er- kennen sind. Nicht unbedeutende Schwierigkeiten bei Determination oder Beschreibung der Anchonus-Arten erwachsen aus dem häufigen Vorhandensein einer dem Körper fest anhaftenden Schlamm- oder Erdkruste, weil diese die Skulptur verdeckt, andererseits auf gleiche Lebensweise der Thiere schliefsen läfst. Die einzige Notiz über das Vorkommen habe ich im Verzeichnifs der auf der Insel Cuba gesammelten Rüsselkäfer (Wiegmann’s Archiv 1871) von Suffrian gefunden, wo es z.B. bei A. incrassatus „auf der Pinos- Insel unter Genist“, bei aspericollis „am Meeresufer unter Brettern“ heilst. Die geringe Anzahl von Individuen in den Sammlungen, welche sich entweder auf eine verhältnifsmälsige Seltenheit oder darauf zurückführen läfst, dafs diese Thiere ihrer Unansehnlichkeit wegen Deutsche Entomol. Zeitschr. 1892. Heft I. 2 18 Joh. Faust: Die Anchoniden- Gruppe. von den Sammlern wenig beachtet werden, macht es augenblicklich unmöglich, über die Beständigkeit oder Veränderlichkeit sich einiger- mafsen Sicherheit zu verschaffen. Da mir nicht alle als Anchonus beschriebenen Arten bekannt sind, so ist die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, dals die von mir vorgenommene Spaltung der Gattung nicht ausreicht, oder auch, dafs eine oder die andere Art garnicht in die Anchoniden- Gruppe gehört, wie dies z. B. mit angulicollis Suffr. von Cuba (loc. eit. p. 131) der Fall ist. Der Autor selbst bemerkt, dafs diese Art von dem vorhergehenden dicornis im Habitus sehr ver- schieden ist. Der nicht kugelige Kopf, der nicht in diesen ein- gepflanzte Rüssel und die nicht reihenweise beborsteten Schienen schliefsen angulicolis von den Anchoniden aus; das verlängerte erste Keulenglied, sowie der Hornhaken an der Aufsenecke des Schienentalus weisen die Suffrian’sche Art zu den Cotasteriden — Stett. Ent. Z. 1886, p. 31 — und zwar, da dieselbe in keine der vorhandenen Gattungen unterzubringen ist, als Nemosinus !) zwischen Styphloderes und Cotaster. Die von Lacordaire angezeigte verschiedene Form des dritten Tarsengliedes als Gattungsmerkmal zu verwerthen ist mir nicht gelungen. Uebrigens habe ich nur bei wenigen Arten kein zwei- lappiges drittes Tarsenglied gefunden. Ebenso stellte sich heraus, dals die Einschnürung der Rüsselbasis ?), welche Fahraeus zur Aufstellung zweier Stirps benutzt hat, nur specifischen Werth be- sitzt; dagegen liels sich die von Guerin und Lacordaire bemerkte hornartige Verlängerung des Thoraxvorderrandes und die Ent- fernung der Vorderhüften von einander, allerdings in Verbindung !) Nemosinus nov. gen. Tibiae rectae apice eztus ungui- culatae, intus minute mucronatae. Cozxae anticae contiguae. Caput antrorsum angustatum. Oculi laterales subrotundati paulo convert. Episterna metathoracis haud conspicua. Antennae ante medium rostri insertae, articulo funiculi 7° dilatato sed libero. Scrobes ad mar- ginem inferiorem oculorum ducti, hic non approzimati. Metasternum cozis intermediüs longius. ?) Dadurch, dafs der cylindrische Rüssel diametral in den kugelförmigen Kopf eingepflanzt ist, ergiebt sich von selbst eine scharfe Umgrenzung der Rüsselbasis, welche zuweilen noch durch eine wirkliche Abschnürung auffälliger wird. Lacordaire’s Ausdruck p. 364: „le rostre est continu avec le front chez cornutus, columbiacus, morbillosus etc.“ könnte leicht milsverstanden werden, oder, wenn er exact ist, gehören diese Arten nicht zu unserer Gruppe. Joh. Faust: Die Anchoniden- Gruppe. 19 mit der Länge des Fühlerschaftes, sowie mit der Lage der Augen, bei der Gattungsscheidung benutzen. In Bezug auf die hornartige Verlängerung des Thoraxvorderrandes mufs jedoch bemerkt werden, dafs das Horn, welches Guerin (Iconog. p. 168) bei der Gattungs- beschreibung von Leprosomus nur dem J' giebt, bei den fünf mir bekannten Arten (darunter aries Guer. als Typus der Gattung) ebenso dem 2 eigen ist und dafs die Guerin’schen 2 jedenfalls anderen Arten angehören. Aus dieser Verwechselung resultirt auch Guerin’s, mit meinen Beobachtungen nicht übereinstimmender Aus- spruch, dafs das Weibehen weniger Tuberkel als das Männchen trägt, denn bei den vielen von mir untersuchten Arten haben beide Geschlechter gleichviele, die Weibchen aber gewöhnlich höhere und kräftigere Tuberkel aufzuweisen. Die von der Rüsselspitze weiter entfernt eingelenkten Fühler und das gewölbtere Abdomen zeichnen aulserdem, wie schon Kirsch in Berl. Ent. Z. 1868, p. 181, angegeben hat, das weibliche Geschlecht aus. Die 7 in der folgenden Tabelle !) aufgenommenen Gattungen haben mehrere gemeinsame Eigenschaften, welche sie von allen Gattungen der Molytides Lac. unterscheiden und welche sie zu einer scharf abgegrenzten Gruppe vereinigen. Ich nenne diese Gruppe: Anchoninae. Der Rüssel ist diametral in den kugeligen, nackten und kaum sichtbar punktirten Kopf gleichsam einge- pflanzt, die Schienen sind ziemlich gereiht-beborstet, zuweilen längsgekielt, das erste Glied der Füblerkeule ist stets kürzer als die übrigen zusammen, Deckenstreifen 10 nur an der Basis, höchstens auch noch an der Spitze deutlich, Abdominal- fortsatz mindestens so breit als die Hinterhüften, Hinterbrust höch- stens so lang als die Mittelhüften, Fühler 7- oder 8-gliederig. Gattungstabelle. 1. Decken ohne Schultern, Trochanterenborste und Hinter- brustepisternen ?) nicht sichtbar, Augen oben und unten ziemlich gleich weit von einander entfernt, Keulenglied I kürzer als die übrigen zusammen, Schenkel ungezähnt, Rüssel auf der Unterseite weder gefurcht noch gekielt, !) In die Artentabellen sind nur solche Arten aufgenommen, welche mir in natura bekannt sind. ?) Genau genommen sind die Episternen äufserst schmal linienförmig, die Naht dann aber nur auf der Basalhälfte eingeritzt. I 20 Joh. Faust: Die Anchoniden- Gruppe. Thoraxbasis abgestutzt oder flach gerundet, Augenlappen nicht oder nur wenig entwickelt. . Augen vorn an den Seiten des Kopfes und nicht vorragend, äulserst schwach facettirt und mitunter schwer sichtbar, Schienen gegen die Spitze gekrümmt. . Fühlergeilsel 8-gliederig, Glied 8 verbreitert, Keule oval, d.h. nach beiden Enden verengt, Hornhaken an der Schienenspitze schräg oder horizontal und mit breiter Basis (so breit als die Schienenspitze). . Fühlerschaft erreicht mindestens den Augenhinterrand. . Fühlerschaft überragt den Augenhinterrand, Vorderhüften dicht zusammenstehend, Thoraxvorderrand in beiden Ge- schlechtern mit einer hornartigen, den Kopf mehr oder weniger überragenden Verlängerung; Typus L. aries Guer.kuas. m. 20.2... Leprosomus Guer. . Fühlerschaft Erreicht] den "A ngenhinterrang! Vorderhüften deutlich getrennt; Typus A. pararius Kirsch: Cestophorus nov. gen. . Fühlerschaft überragt nicht oder wenig den Augen- vorderrand. . Vorderhüften stofsen dicht aneinander; Typus A. swellus Ehre: ae Ve RN 5 . .. Anchonus Sch. . Vorderhüften von einander Beirennt, ynus A. libertinus Küirseh mn. ...... Rhyparonotus nov. gen. . Fühlergeifsel 7- ie its Glieder zur Spitze allmählich verbreitert, Glied 7 so breit als die kurz-kegelförmige Keule, Hornhaken nahe der Aufsenecke der Schienen- spitze entspringend, senkrecht mit gebogener Spitze; Typus A Siumomunlst. u... 2.0... Anephilus nov. gen. . Augen an den Seiten ns ie und gewölbt, kräftig facettirt, Schienen gerade, Vorderhüften schmal getrennt, Tarsenglied 3 nicht breiter als 2, nicht zweilappig, Fühler- schaft erreicht den Augenhinterrand, Geifsel 7-gliederig; Typus A. ocularis Fhrs. . . . . Dioptrophorus nov. gen. . Decken mit Schultern, Trochanterenborste und Hinterbrust- episternen deutlich, Augen unten fast sich berührend, Keulenglied 1 so lang als die übrigen zusammen, Schenkel gezähnt, Rüssel auf der Unterseite gekielt und gefurcht, Thoraxbasis zweibuchtig, Augenlappen kräftig entwickelt, Schienen gegen die Spitze gekrümmt, diese an der Aulsen- ecke mit senkrechtem, dann gekrümmtem Hornhaken, Joh. Faust: Die Anchoniden- Gruppe. 21 Fühlerfurchen unten an der Basis genähert; Typus 0. scabricollis Gyl. . . . . . . . Oncorhinus Sch. !) Leprosomus Guer. Die Gattung .besitzt aulser den in der vorhergehenden Tabelle erwähnten noch folgende charakteristische Merkmale: Fühler- furche gegen die Augenmitte gerichtet, Thorax sechseckig, mit der grölsten Breite vor der Mitte, Decken an der Spitze breit abgestutzt, Schienen deutlich flach mit etwas kielartigem Rücken, Abdominal- segment 1 und 2 in der Mitte nicht verwachsen, die Naht zwischen ihnen wenigstens deutlich, 2 länger als 3 + 4, Abdominalfortsatz so breit als die Hüften, Hinterbrust etwas kürzer als die Mittel- hüften. 1. Rüssel unten dicht vor der Basis zahnartig erweitert. 2. Thoraxrücken mit drei Querreihen beuliger Tuberkel, (4, 2, 2), die Mitte der Länge nach flach eingedrückt, das Horn nur an der Basis tief gefurcht, vor und an der Spitze nicht erweitert, die letztere flach ausgerandet, Augenlappen deutlich; Deckenspatien 2 und 4 nicht ge- kielt, die vordersten Tuberkel stehen hinter der leicht erhabenen Deckenbasis, die Tuberkel auf Spatium 2 (mit Ausnahme der drei hintersten), 3 und 4 sind niedriger und rundlich; drei letzte Bauchsegmente gekörnelt. Columbia: aries Guer. 1. 2. Thoraxrücken ohne Tuberkel, aber mit 3 Längsfurchen, von denen die mittlere tief und von der Basis bis nahe zur Spitze des Hornes reicht, dieses mit oben abgeschrägter und vorn ausgeschnittener Spitze, vor der Spitze jederseits zahn- förmig erweitert, Augenlappen fehlen; Deckenspatien 2 und 4 an der Basis kielförmig, 4 hinten, wie auch l und 3, mit kleineren, 2 dagegen mit drei höheren Tuberkeln; drei letzte Bauchsegmente punktirt. Cauca- Thalan mern 9A en NS uleicoNüs'nov. 3P102. 1. Rüssel unten ohne Erweiterung. 3. Decken auf der Basis mit vier kleinen, zahnförmigen Tuberkeln, Spatium 4 hinter der Basis mit einem etwas grölseren, Spatium 2 auf der abschüssigen Stelle mit drei höheren, 3 und 4 auf dem Rücken mit niedrigeren Tuberkeln; Thoraxhorn an der Spitze verbreitert. 1) Mir ist nur scabricollis Gyll. bekannt. 22 Joh. Faust: Die Anchoniden-Gruppe. 4. Deckenseiten von dem Tuberkel hinter der Basis auf Spatium 4 ab bis zur abgestutzten Spitze gleichmäfsig gerundet, Spatium I mit ebenso wenigen Tuberkeln als 3; Thoraxhorn fast so lang als der Kopfdurchmesser, an der Basis tief gefurcht, an der Spitze tief ausgeschnitten. Bogota: Schönherri nov. sp. 3. 4. Deckenseiten von dem Tuberkel gleich hinter der Basis auf Spatium 4 ab bis hinter die Mitte fast parallel, dann bis gegenüber dem verletzten Tuberkel auf Spatium 2 schnell gerundet verengt, von hier bis zur abgestutzten Spitze wieder parallel, Spatium 1 ohne Tuberkel; Horn am Thoraxvorderrande nur halb so lang als der Kopfdurch- messer, an der Spitze flach eingeschnitten, Mitte des Thorax mit einem flachen, bis auf die Basis des Hornes sich erstreckenden, hier aber tieferen Längseindruck. N. Granada. . . . 2... contractus nov. sp. 4. 3. Deckenbasis oleiehmälsie, an restülpt ohne zahnartige Tuber- kel, Seiten gleichmäfsig gerundet, Rücken auf der vorderen Hälfte unregelmäfsig querrunzelig, ohne Tuberkel, Spatium 2 im Spitzendrittel mit einer gröfseren Beule und gegen die Spitze mit vier kleinen niedrigen Tuberkeln, die Seiten mit tief eingedrückten, weitläufigen gereihten Punkten; Thorax- horn an der Spitze kaum verbreitert, Augenlappen nicht vorhanden. Cauca-Thal . . . . . . vicarius nov.sp. d. Zu Leprosomus gehören noch die mir unbekannten A. cornutus Fhrs., sowie die Männchen von laucifer Guer. und cornutus Guer.; da letzterer der Beschreibung nach eine andere Art sein muls als der ältere cornutus Fhrs., so schlage ich für denselben den Namen Menevillei vor. Ich bin nicht sicher, dals ein mir vom Dresdener Museum als cornutus Fhrs. vorgelegtes Pärchen wirklich die Fahraeus- sche Art ist; es ist meinem Schönherri wohl sehr ähnlich, unter- scheidet sich aber namentlich durch die zapfenförmigen, schräg nach vorn vorgezogenen Vorderecken der Decken, sowie durch den in der Mitte breit gefurchten Thorax. Es scheint mir nicht gut an- nehmbar, dafs Fahraeus die vorgezogenen Aulsenecken der Decken übersehen haben sollte; aufserdem palst aber Fahraeus Angabe: „thorar medio dorsi canicula sat profunda, per totum cornu conti- nuata, ezaratus*“ nicht gut auf das Dresdener Pärchen. Dieser Angabe wegen kann auch nicht aries Guer. mit cornutus Fhrs. ver- einigt werden, wie Lacordaire p. 363, Note 4, es, allerdings mit Beifügung eines ?, gethan hat. Joh. Faust: Die Anchoniden - Gruppe. 23 Cestophorus nov. gen. Vorderhüften getrennt, Fühlerschaft erreicht den Augenhinter- rand, Fühlerfurche gegen die obere Augenhälfte gerichtet, Hinter- brust etwas kürzer als der Mittelhüftendurchmesser, Hinterbrust- episternen und Trochanterenborste nicht sichtbar, Abdominalfort- satz breiter als die Hinterhüften, Abdominalsegment 2 länger als 3 und 4 zusammen, Thorax mit der gröfsten Breite in der Mitte, an den Seiten gleichmälsig, Decken an der Spitze zusammen ge- rundet !). 1. Tarsenglied 3 breiter als 2 und zweilappig, Rüssel an der Basis eylindrisch ohne Erweiterung. 2. Thorax ohne Tuberkel oder Körner, nur punktirt, Decken- spatien 2 und 4 treten als erhabene Kiele bis dicht an die Basis heran. 3. Thorax dicht und gleichmälsig punktirt, höchstens mit schmaler, unpunktirter Mittellinie; Decken gewölbt, deut- lich gereiht punktirt, Spatium 1 erhaben, 2 bis 5 hinten unterbrochen gekielt, die kürzeren Kielstücke tuberkel- artig und mit dunkleren längeren Börstchen besetzt, Aufsenecken der Basis nicht nach vorn vorgezogen. Golumbien 2... 2m een odomeus®nov-spx6. 3. Thorax mit drei flachen, fast unpunktirten Längsfurchen; Decken flach, undeutlich gereiht punktirt, Spatium 1 flach, 2 und 4 mit länglichen, an der Spitze kurz röthlich be- borsteten, 3 und 5 höchstens mit zwei niedrigen Tuberkeln, Aufsenecken der Basis deutlich und spitz nach vorn vor- gezogen. Columbien (eruditus Jekel i. col.): ®pararius Kirsch. 7. 2. Thorax mit deutlichen Tuberkeln oder Körnern. 4. Spatien 2 und 4 auf der Basis mit vier kleinen spitzen Körnern, hinter diesen mit einem grölseren Tuberkel, diese nicht gröfser als vier in flachem Bogen gestellte auf dem Thorax, letzterer und der Rücken der Decken nicht dicht punktirt, jeder Punkt mit einer flachen, lehmfarbigen Borstenschuppe; sämmtliche Tuberkel stumpf abgerundet; Abdominalsegment 1 und 2 feiner und weitläufig punktirt. Bogota,. 2 Kematen en nrecopenus, Kirsch. 2. 1) Die mit einem * versehenen Arten sind von Hrn. E. Simon in Venezuela gefunden. 24 10. Joh. Faust: Die Anchoniden- Gruppe. . Tuberkel auf dem Thorax kleiner als auf den Decken; Deckenspatien 2 und 4 treten als spitzig gekörnte Kiele bis dicht an die Basis heran; Abdominalsegment 1 und 2 gröber punktirt. . Thorax auf dem Rücken nicht so dicht und regelmälsig punktirt als an den Seiten, diese mit einzelnen Körnern. . Decken vorn etwas breiter als die Thoraxbasis, die Aufsen- ecken mehr oder weniger nach vorn vorgezogen. . Thorax hinter den Augen deutlich gebuchtet, der Rücken gewölbter, sehr grob punktirt, mit flachem, zuweilen ab- gekürztem Mittelkiel und mit zwei flachen abgekürzten, beim g' nur angedeuteten Seitenfurchen; Tuberkel mit wenigen weilslichen, kurzen und schuppenartigen Börstchen. San- Esteban (Venezuela) . . . 2.2... *Simoni nov. sp. 9. . Thoraxvorderrand beinahe abgestutzt, Rücken flacher, feiner punktirt, mit drei, beim g' weniger deutlichen Längsfurchen; Tuberkel mit dichteren, röthlichen und längeren Borsten. Colon-Tovar (Venezuela). . . . . *Guwerini nov.sp. . Deckenbasis nicht breiter als die Thoraxbasis, Aulsen- ecken nicht vorragend. Caracas . *mendosus nov.sp. . Thorax auf dem Rücken gekörnt. . Thorax aufser den Körnern noch mit kleinen, spitzigen, beborsteten Höckerechen, Rücken ohne deutliche Mittel- furche; Grölse unter 6 mill. . Thorax auf dem Rücken ebenso dicht gekörnt als an den Seiten; Deckenbasis ohne vorragende Aufsenecken, Basal- kiel auf Spatium 2 deutlich; Analosens querrunzlig. Venezuela . . . . .. . "granulicollis nov. sp. . Thorax auf dem Bücken Endichier und unregelmälsiger als an den Seiten gekörnt; Aufsenecken der Deckenbasis zahn- formig vorragend, Basalkiel auf Spatinum 2 nur durch ein spitzes Höckerchen auf der Basis angedeutet; Analsegment querreihig punktirt. Venezuela . ."necessarius nov.sp. . Thorax mit ungleich grofsen Körnern und einigen gekörnten Beulen, sämmtlich unbeborstet, nur zwischen ihnen mit Börstchen, Rücken mit tiefem und breitem Mitteleindruck und zwei weniger deutlichen Seiteneindrücken, Rüsselbasis oben leicht abgeschnürt; Gröfse über 6 mill. Rüssel fast gerade mit Mittelkiel; Thorax hinter den Augen nicht gebuchtet, jederseits neben der ungekielten Mittelfurche mit zwei grölseren stumpfen Höckern und einem 10. uk 12. 10. 1. Joh. Faust: Die Anchoniden- Gruppe. längeren, leicht wulstigen Kamm, welche die Neigung haben, sich zu vereinigen; Auflsenecken der Deckenbasis zahnförmig nach vorn vorgezogen; Tuberkel auf den Spatien 2 und 4 hoch zapfenförmig; Abdominalsegmente } und 2 runzlig punktirt und gekörnt. Cauca-Thal: tribulus nov. sp. Rüssel gekrümmt ohne Mittelkiel; Thorax hinter den Augen deutlich gebuchtet, jederseits neben der flach ge- kielten Mittelfurche mit einem etwas grölseren Höcker in der Mitte; Aufsenecken der Deckenbasis seitlich etwas vorspringend, Tuberkel auf Spatium 2 und 4 wenn auch ziemlich grofs, so doch nicht zapfenartig hoch; Abdominal- segment 1 und 2 weitläufig punktirt. Cauca-Thal: infidus nov.sp. . Tarsenglied 3 nicht breiter als 2, an der Spitze undeutlich ausgerandet; Rüsselbasis oben jederseits in einen stumpfen Höcker erweitert, welcher die Basis abgeschnürt erscheinen läfst; Thorax auf dem Rücken flach, die Seitenränder etwas scharf und gezähnt; Deckenbasis breiter als die Thorax- basis, die Aulsenecken der ersteren rechtwinklig. Bogota: buceros Kirsch. Anchonus Sch. 25 14. 15. 16. Fühlerschaft erreicht nur den Augenvorderrand; Vorderhüften dicht aneinander stehend; Fühlerfurche meistentheils gegen die untere, selten gegen die Augenmitte gerichtet. Die Deckenspatien 2 und 4 hängen mehr oder weniger gewölbt mit der Basis zusammen. . Alle Deckenspatien gleichmässig erhaben und jedes mit einer Körnerreihe, Thorax und Decken quergewölbt. . Rüssel zur Basis erweitert und hier abgeschnürt; Ober- seite kurz beborstet. . Rüsselbasis oben und an den Seiten abgeschnürt. . Punktstreifen der Decken ohne Körnerreihe; Thorax so lang als breit, dicht punktirt, am Vorderrande ab- geschnürt. . Decken hinten stumpf gerundet, vor der Spitze etwas eingedrückt. Cuba '. vn... 0. Wr. Vsuillus Fhrs. . Decken hinten spitzer gerundet, vor der Spitze nicht eingedrückt, Spatium 2 dicht oberhalb der Spitze mit einem grölseren mehr vorragenden Körnchen. Guadeloupe: impressus Fhrs. Wa: 18. 26 11. 12. 12. Joh. Faust: Die Anchoniden - Gruppe. . Punktstreifen der Decken mit einer feineren Körnerreihe; Thorax transversal, am Vorderrande seitlich plötzlich tief und scharf abgeschnürt; Deckenspatien 2 dicht über der Spitze mit einem grölseren Körnchen; Decken hinten stumpfer gerundet. Panama. . . panamensis nov.sp. . Rüsselbasis nur an den Seiten tiefer abgeschnürt; Thorax so lang als breit, vor der Spitze leicht zusammengezogen; Deckenspatien mit äulserst feinerer, weitläufiger Körnerreihe; Decken hinten spitzer gerundet. Guadeloupe pudens nov.sp . Rüssel zur Basis nicht erweitert und auch nicht ab- geschnürt, dagegen der Kopf an der Einpflanzungsstelle des Rüssels ringsum vertieft; Thorax stark transversal, seine grölste Breite vor der Mitte, hier an den Seiten mit einer glatten Schwiele, vor der Spitze seitlich scharf und tief eingeschnürt; Deckenpunktreihen mit feiner, Spatien mit gröberer Körnerreihe; Oberseite länger beborstet. Venezuela . . . . elselahteollisi nox.isp. . Deckenspatien entpabiachen erhaben, 2 und 4 an der Basis meist erhabener als die übrigen. . Decken und Thorax quer gewölbt, selten der Thorax etwas flach. . Thorax gewölbt, sein Vorderrand ohne längere Borsten. Thorax so lang oder länger als breit. . Rüssel zur Basis verbreitert und mehr oder weniger ab- geschnürt. Thorax so lang als breit, seitlich gleichmälsig gerundet. Körper oval; Rüssel an der Basis stärker erweitert und schärfer abgeschnürt; Thorax ohne Längseindruck in der Mitte; Deckenbasis nicht breiter als die Thoraxbasis, Decken hinten kurz gerundet, an der Spitze zwischen den hier erhabeneren zweiten Spatien abgestutzt. Guadeloupe: interruptus Fhrs. Körper oblong; Rüsselbasis weniger erweitert und schwach abgeschnürt; Thorax mit flachem Längseindruck in der Mitte; Deckenbasis breiter als die Thoraxbasis mit scharf rechtwinkligen Aufsenecken, Decken hinten spitz gerundet, Spatium 2 auf der abschüssigen Stelle und an der Spitze nicht erhabener als die anderen; Kopf, Spitzenhälfte des Rüssels, umgeschlagene Deckenseiten, Abdomen und Schenkelbasis, sowie die Hüften stark glänzend. Costa- Bica oe are alemriefratercalusanor-ep. 18), . 20. 21. 23. 11. 10. 13. 14. 14. 13. 15. 15. 16. 16. Joh. Faust: Die Anchoniden - Gruppe. Thorax etwas länger als breit, zur Spitze hin mehr ver- engt als zur Basis; Rüsselbasis wenig erweitert und ab- geschnürt; Deckenbasis nicht breiter als die Thoraxbasis, Decken hinten schlank verengt, gerundet zugespitzt; glän- zende Körperstellen wie bei 23. Costa-Rica: murcidus nov.sp. Rüssel zur Basis seitlich nicht erweitert. Thorax seitlich hinter dem Vorderrande eingeschnürt; Fühlerfurche gegen die obere Augenhälfte gerichtet. Decken hinten gerundet zugespitzt und schräg abfallend, Spatium 6 auf der Basalhälfte ohne Körner (von oben gesehen), Tuberkel auf der abschüssigen Stelle flacher, warzenförmig. Bogota. . . . . . mediocris Kirsch. Decken hinten stumpfer gerundet und steiler abfallend, Spatium 6 unterhalb der Basis mit einem kleinen Tuber- kel, die etwas länglichen Körner und Tuberkel auf der abschüssigen Stelle höher und schärfer. Bogota: concretus Kirsch. Thorax seitlich hinter dem Vorderrande nicht eingeschnürt; Deckenspatien auf dem Rücken unterbrochen stumpf ge- kielt; Fühlerfurche gegen die untere Augenhälfte gerichtet. Thorax vor der Mitte am breitesten, zur Basis geschweift verengt, Rücken sehr grob, sehr dicht und runzlig punktirt; die unterbrochenen Kiele auf den Decken nicht oder sehr undeutlich gekörnt; Rüssel bis zur Fühlereinlenkung wenig gekrümmt. Guadeloupe . . . . plicaticollis Chorl. Thorax in der Mitte am breitesten, seine Seiten ziemlich gleichmäfsig gerundet, Rücken fein, stellenweise körnig punktirt; die unterbrochenen Kiele auf den Decken zwar fein, aber deutlich gekörnt; Rüssel stärker gekrümmt. Mezico . . . 20.20.20. „fraudulentus nov.sp. . Thorax kürzer as breit, seine gröfste Breite vor der Mitte. Thorax am Vorderrande seitlich scharf abgeschnürt; Decken elliptisch, fast doppelt so lang als breit, Spatium 2, 4, 6 von der Basis bis hinten kielförmig und mit ziemlich scharfen, zahnförmigen, ungleich weit von einander entfernten Körn- chen besetzt, Basis erhaben gerandet. Panama: intricatus nov.Sp. Thorax am Vorderrande seitlich nur zusammengezogen; Decken kurz, nur wenig länger als breit, Spatien 2 und 4 27 24. 25. 26. 27. 28. 29. 28 Joh. Faust: Die Anchoniden - Gruppe. nur an der Basis schwach gewölbt, sonst nicht erhabener als die anderen und aus ungleich langen Kiellinien be- stehend; Basis nicht erhaben gerandet. Venezuela: *brevis nov.sp. 3. 8. Thorax flach gewölbt. 17. Vorderrand bis auf die Mitte mit längeren, etwas spatel- förmigen Borsten besetzt, welche beiderseits der Mitte dicht büschelartig gestellt sind. 18. Thorax an der Basis breiter als an der Spitze, mit der grölsten Breite in der Mitte, Rücken der Länge nach schmal und flach vertieft; Rüssel dicker als die Vorder- schenkel. Bogota . . . . . . fasciculatus Kirsch. 31. 18. Thorax am Vorderrande kaum schmäler als an der Basis, mit der grölsten Breite vor der Mitte, Rücken zwischen den beiden flachen Eindrücken am Vorderrande und der Basis sehr fein gekielt; Rüssel dünner als die Vorder- schenkel.""Bogota 2 m Min WANN Eapolsus Kirsch, 32. 17. Vorderrand des Thorax jederseits der Mitte mit einem Büschel feiner, runder Borsten oder Borstenhaare; Thorax mit der grölsten Breite vor der Mitte. 19. Rüssel fast gerade; Thorax hinter den Augen deutlich gebuchtet, hinter dem Vorderrande seitlich zusammen- gezogen, dieser in der Mitte leicht niedergedrückt, in der Mitte des Rückens mit einer abgekürzten, gewellten Kiel- linie, sehr dieht und narbig punktirt; Decken kaum zwei- mal so lang als breit, in der Mitte breiter als der Thorax; Tarsenglied 3 breiter als 2 und zweilappig. Bogota: aratus Kirsch !). 33. 19. Rüssel gekrümmt, Thorax hinter den Augen kaum ge- buchtet, der Vorderrand überall deutlich abgeschnürt, runzlig gekörnt mit durchgehender Mittel- und abgekürz- ter Seitenfurche; Decken mindestens 24mal so lang als breit, in der Mitte nicht breiter als der Thorax vor der Mitte; Tarsenglied 3 wenig breiter als 2 und an der Spitze flach ausgeschnitten. Guatemala . . . mirus nov. sp. 34. 7. Decken und Thorax abgeflacht oder flach gewölbt. 1) Das mir vorliegende Stück des aratus vom Dresdener Museum stimmt mit des Autors Beschreibung sonst gut überein, nur sind die Vorderhüften nicht getrennt, sondern dicht aneinander- stehend, 20. 21. 21. 22. 22. 23. 23. 20. 24. 24. 25. Joh. Faust: Die Anchoniden- Gruppe. Thorax ohne Längseindruck, selten mit feinem Mittelkiel. Deckenbasis nicht breiter als die Thoraxbasis, Spatien 2 und 4 an der Basis kaum erhabener als die andern; Thorax etwas breiter als lang mit eingezogenen Hinter- ecken, flach gerundeten, an der Spitze geschweiften Seiten. Bogota,s.äf: .. 2... modestus Kirsch. Deckenbasis Ela een als die Thoraxbasis. Thorax so lang als breit, mit fast parallelen Seiten, hinter dem Vorderrande plötzlich zusammengezogen; Decken mit nach vorn vorgezogenen stumpfen Aulsenecken, die Punkt- reihen sehr undeutlich, aber mit einer Reihe sehr kleiner Körnchen. Bogota. . . ... constrictus Kirsch. Thorax kürzer als breit, an den Seiten stark gerundet. Thorax an den Seiten ganzrandig, vor der Spitze ge- schweift verengt, Vorderrand ohne Höcker und Borsten- büschel, Rücken fein gekielt; Aufsenecken der Decken rechtwinklig, nicht vorgezogen, Spatium 2 und 4 an der Basis flach kielförmig, die Punktreihen undeutlich, die Kielstücke und Körner glänzend und äufserst kurz be- borstet. Bogota . . . .. .. amplicollis Kirsch. Thorax scheibenförmig, dach, der mehrfach ausgerandete Seitenrand mit Borsten gewimpert, hinter dem Vorder- rande eingeschnürt, dieser an den Aulsenecken, wie über- haupt jede Ecke zwischen zwei Ausrandungen, dichter be- borstet; Deckenbasis mit etwas nach vorn vorgezogenen Aufsenecken, Spatium 4 an der Basis erhabener als 2 und als die übrigen, die Punkte in den Reihen tief und deut- lich, die kielförmigen Tuberkel nicht glänzend, lang be- borstet. Bogota.. . . en ul senufus: Kursch. Thorax mit einem Tiveseindrurk in der Mitte. Rücken des Thorax gleichmäfsig punktirt, Mitteleindruck in der Mitte flacher; Decken gereiht-punktirt, die äufseren Dorsalspatien in gekörnelte Kielstücke aufgelöst, der Rücken zwischen den beiden zweiten Spatien flach, letztere an der Basis gekielt und gekörnelt, hinten in gröfsere und kleinere zahnförmige Tuberkel aufgelöst. Columbia Kirscht nov. sp. Thoraxrücken ungleichmälsig gekörnt, aulser dem Mittel- eindruck noch mit zwei flachen unregelmälsigen Seitenein- drücken, Vorderrand mit zwei Höckern. Oberseite überall beborstet; Höcker am Vorderrande höher und wie die Beine mit dickeren Borsten besetzt; Seiten 29 35. 36. 31. 38. 39. 30 25. 26. 27. 28. 29. 30. 30. Joh. Faust: Die Anchoniden- Gruppe. gerundet und ganzrandig, die Körnelung spitz ohne deut- liche zwischenliegende Punktirung, Längseindrücke zwischen Seiten und Mitte sehr undeutlich; Decken hinten steil ab- fallend, die Tuberkel auf der abschüssigen Stelle lang be- borstet. Mexico . . . ... „elongatus Fhrs. Nur die Höcker und TENberkel beborstet; Höcker am Vorderrande flach beulig und wie die Beine mit dünnen Borstenhaaren besetzt, Mitte des flach gerundeten Seiten- randes von oben eingekerbt, die erhabenen Stellen rundlich gekörnt, Längseindrücke zwischen Seiten und Mitte deut- lich; Decken hinten schräg abfallend, die Tuberkeln auf der abschüssigen Stelle sehr kurz beborstet. Mexico: pedestris nov. sp. . Die Deckenspatien 2 und 4 treten nicht kielförmig an die Basis heran, zwischen letzterer und dem ersten Höcker, Körnchen oder Kielstück auf jenen Spatien liegt eine Ein- senkung!); die Basis ist gleichmäfsig gerandet oder zeigt gegenüber den Spatien 2 und 4 eine kleine zahnartige oder stumpfe Erhöhung. Thorax punktirt ohne Beulen oder Tuberkel auf der Scheibe, Vorderrand zuweilen mit zwei kleinen beborsteten Erhabenheiten. Thorax mit der grölsten Breite in der Mitte, Vorderrand ohne beborstete Erhabenheiten; Deckenbasis erhaben ge- randet. Deckenbasis gegenüber Spatium 2 und 4 mit einer warzen- oder zahnartigen Erhöhung, Rüsselbasis nicht abgeschnürt. Thorax an den Seiten punktirt, Deckenspatium 2 auf der abschüssigen Stelle mit drei an Gröfse zur Spitze hin ab- nehmenden Tuberkeln; Fühlerfurchen gegen die untere Augenhälfte gerichtet. Decken und Thorax tief punktirt; Thorax mit abgekürzter, sehr feiner, gewellter, erhabener Mittellinie, sein Vorder- rand abgeschnürt, Decken hinten mit zapfenartigen Tuber- keln. Bogota. . . ae. setöpess Tihrs: Decken und Thorax äufserst ach punktirt; Thorax mit vorn abgekürzter, feiner, eingeritzter Mittellinie, sein Vorder- rand nicht abgeschnürt, Decken hinten mit flachen warzen- artigen Beulen. Bogota . . . . . luctuosus Kirsch. 1) Ist am Besten von der Seite zu sehen. 40. 41. 42. 43. 29% 28. 27. 31. 32. 32. 31. 26. 33. 34. Joh. Faust: Die Anchoniden- Gruppe. Thorax an den Seiten punktirt und gekörnt, Decken- spatium 2 auf der abschüssigen Stelle mit vier gleich grolsen niedrigen Warzen, Fühlerfurche gegen die obere Augenhälfte gerichtet. Bogota . . . diapyrus Kirsch. Deckenbasis ohne deutliche Erhöhungen, Rüsselbasis deut- lich abgeschnürt, Thorax weitläufiger punktirt, Tuberkel von mittlerer, meist gleicher Gröfse, abschüssige Stelle auf Spatium 2 mit einem grölseren und vier kleineren Tuberkeln. Fonteboa . . . . . ... tardus nov. sp. Thorax mit der gröfsten Breite vor der Mitte, sein Vorder- rand mit zwei kleinen beborsteten Erhabenheiten ; gröflste Breite vor der Mitte, Rücken mit Mittelkiel, Vorderrand hinter den Augen gebuchtet; Deckenbasis undeutlich ge- randet, Tuberkel über den Rücken gleichmälsig vertheilt, Rüsselfurche gegen die untere Augenhälfte gerichtet. Thorax ziemlich gleichmäfsig, grob und sehr dicht punktirt, seitlich am Vorderrande eingeschnürt. Rüssel wenig gebogen, Punktreihen auf dem Rücken der Decken kaum sichtbar, Vorderschenkel gleichmälsig ver- diekt ohne Auszeichnung auf der Unterseite. Venezuela: "morulus nov. sp. Rüsselbasis auf dem Kopfe umfurcht, Punktreihen auf dem Rücken der Decken deutlich, Vorderscehenkel unten auf der verdickten Stelle mit einer beulenartigen Auftreibung. Vienezuelag a. nu. 2 IRRE DI Afemoratvs!novisp. Thorax kürzer, seitlich am Vorderrande nicht eingeschnürt, ungleichmäflsig, feiner und nicht sehr dicht punktirt, mit eingestreuten Körnern, Beine kürzer, Vorderschenkel dicker als bei den beiden vorhergehenden, sonst recht ähnlichen Arten. Honduras . . . . ...... confinis nov.sp. Thorax mit kürzerem oder längerem Längseindruck in der Mitte, Rücken mit oder ohne Tuberkel auf der Scheibe, Deckenbasis etwas aufgestülpt, Tarsenglied 3 tief zwei- lappig und breiter als 2. Thorax mit der gröfsten Breite in der Mitte, Rücken mit 10 kleinen Warzen oder Tuberkeln, Decken hinten kurz gerundet- verengt. Thorax etwas kürzer als breit, Mittelfurche nur an der Basis deutlich; Decken hinten stumpf gerundet, Spatium 2 auf der abschüssigen Stelle mit drei zur Spitze hin kleiner 31 44. 45. 46. 47. 48. 32 34. 39. 39. 36. 36. Joh. Faust: Die Anchoniden - Gruppe. werdenden Tuberkeln; Geilselglied 1 so lang als 3 und # 80, lan2),als) 25 Boo0ta, ner ae Nana nowssp- Thorax so lang als breit, Mittelfurche nur an der Spitze durch einen tieferen Eindruck angedeutet, hinter dem Vorderrande mit einem tiefen bogenförmigen Quereindruck; Decken hinten etwas abgestutzt, Sutur auf der abschüssi- gen Stelle erhaben; Spatium 2 hier mit einem grölseren und vier kleineren Tuberkeln; Geilselglied 2 stark ver- längert. Fühlerfurche zur unteren Augenhälfte gerichtet; Thorax an den Seiten gleichmälsig gerundet, wie auch die Decken oben gewölbt, Geifselglied 1 so lang als 3, 4, 5 zu- sammen, 2 doppelt so lang als 1. Cauca-Thal: affaber nov. sp. Fühlerfurche zur oberen Augenhälfte gerichtet; Thorax- seiten in der Mitte eine kurze Strecke parallel und durch zwei stumpfe Beulen begrenzt, von hier zur Basis und Spitze geschweift-verengt, Thorax- und Deckenrücken flacher; Geifselglied 1 fast so lang als 3 und 4 zusammen, 2 drei- mal so lang als 1. Ecuador. . . . .nodiferus Fhrs. . Gröfste Thoraxbreite vor der Mitte, Thorax mindestens so lang als breit; Decken nach hinten schlank verengt, Sutur auf der abschüssigen Stelle nicht erhaben. Fühlerfurche zur Augenunterhälfte gerichtet; Thorax mit breiter, im Grunde glatter Mittelfurche, regelmäfsig punktirt, vor der Mitte mit vier kleinen flachen Tuberkeln; Decken doppelt so lang als breit, wie der Thorax gewölbt, an der Spitze scharf gerundet, Spatium 2 auf der abschüssigen Stelle mit fünf kleinen Tuberkeln, von welchen der oberste der gröfste ist. Venezuela . . „ *confidens nov. sp. Fühlerfurche zur Augenoberhälfte gerichtet; Thorax mit flacher, nur an der Spitze zwischen zwei Höckern tiefer ein- gedrückter Mittelfurche, jederseits mit einer kurzen Seiten- furche und vor der Mitte mit tiefem Quereindruck, etwas runzlig punktirt, ohne deutliche Tuberkel auf der Scheibe; Decken wie der Thorax flach, dreimal so lang als breit, hinten abgestutzt, Spatium 2 auf der abschüssigen Stelle mit vier flachen glänzenden Körnern und einem stumpfen grölseren Tuberkel an der Spitze, welcher die Spitze selbst ausgerandet erscheinen lälst. Bogota.. . Zizoides Kirsch. 49. 31. 52. 93. Joh. Faust: Die Anchoniden- Gruppe. 33 Rhyparonotus nov. gen. Vorderhüften getrennt; Fühlerschaft erreicht höchstens den Augenvorrand; sonst von Anchonus nicht verschieden. l. Spatium 2 und 4 der Decken treten kielförmig bis an die Basis. 2. Fühlerfurche gegen die untere Augenhälfte gerichtet und unten an der Basis genähert; schmale, langgestreckte Arten, deren Tarsenglied 3 nicht breiter als 2 und an der Spitze ganz randig ist; gestreckte Arten; Tarsen- glied 3 an der Spitze ganzrandig, nicht zweilappig. 3. Rüssel ohne Mittelfurche, Decken regelmälsig und tief gereiht punktirt, alle Spatien ziemlich gleichmälsig erhaben ohne Tuberkel oder Körnchen, höchstens 2 und 4 wenig höher gewölbt als die übrigen; Thorax mit einer, aber nur auf der Basalhälfte sichtbaren flachen Mittelfurche. Bogota . . . . .. . immundus Kirsch. 54. 3. Rüssel und Thorax mit (deurheher Mittelfurche, Punkt- reihen auf dem Deck nicht sehr deutlich, Spatien unter- brochen gekielt und wenigstens hinten tuberkulirt. 4, Spatium 2 und 4 hinter der Basis in kürzere oder längere Kielstücke aufgelöst, welche auf der abschüssigen Stelle höher, stellenweise tuberkelartig werden; Thorax aufser der durchgehenden, unpunktirten Mittelfurche noch mit 2, aber flachen und abgekürzten Seitenfurchen; Rüssel unten an der Basis ohne deutliche Erweiterung. Bogota: libertinus Kirsch. 55. 4. Spatium 2 und 4 laufen ununterbrochen gewölbt bis hinten, nur sind Unterbrechungen auf der abschüssigen Stelle durch leichte, nicht beborstete Einsenkungen markirt; abgekürzte Seiteneindrücke auf dem Thorax nicht gut sichtbar; Rüssel unten an der Basis mit einer nicht hohen, zahnartigen Er- weiterung, welche sich zur Mitte hin kielartig verläuft; Vorderbrust wenigstens beim g' dicht vor den Vorder- hüften mit einem breiten, nach unten gerichteten Zapfen. Bogota. . . . . gracilis Kirsch. 56. 2. Fühlerfurche gegen ie ee Mate gerichtet; Thorax so lang als breit; Decken auf dem Rücken mit deutlichen Punktreihen; Tarsenglied zweilappig; kürzere Arten. . Thorax gewölbt und kaum gekielt, Basis nicht erhaben ge- randet, Seiten ziemlich gleichmälsig gerundet, an der Spitze geschweift convergirend, gröfste Breite in der Mitte; Decken Deutsche Entomol. Zeitschr. 1892. Heft 1. 3 an 34 - nimmt an der Spitze die kurze kegelförmige Keule auf. Joh. Faust: Die Anchoniden-Gruppe. ohne Tuberkel oder Körnchen, ihre Spatien mit kleinen Schüppchen besetzt und wenigstens auf dem Rücken gleich hoch gewölbt; Tarsenglied 3 breiter als 2 und tief zwei- lappig. Bogota. . . . . 2... lineatus Kirsch. . Thorax und Decken auf den Rücken flach, ersterer mit erhaben gerandeter Basis, vor der Mitte gerundet erweitert, an der Spitze schnell halsförmig zusammengezogen, jeder- seits zwischen dem deutlichen Mittelkiel und dem Seiten- rande mit einer kleinen, von Körnern entblöfsten Stelle; Deckenspatien 2 und 4 etwas höher gewölbt als die übrigen, vorn gekörnelt, hinten in beborstete Kielstücke und Tuberkel aufgelöst; Tarsenglied 3 nur wenig breiter als 2 und bis höchstens zur Mitte gespalten. Bogota: dolosus Kirsch. . Spatien 2 und 4 der Decken treten nicht kielförmig bis an die Basis heran; Tarsenglied 3 zweilappig; kürzere Arten. . Thorax tief punktirt; Fühlerfurche zur unteren Augenhälfte gerichtet; Tarsenglied 3 etwas breiter als 2 und an der Spitze herzförmig ausgeschnitten; Thorax- und Decken- basis ohne erhabenen Rand, die Naht hinten ohne Höcker oder Körner; Prosternum unten vor den Hüften nicht zapfenartig erweitert; Venezuela . . "mendaz nov.sp. . Thorax ungleichmäfsig und körnig punktirt; Fühlerfurche gegen die obere Augenhälfte gerichtet; Tarsenglied 3 breiter als 2 und bis zur Hälfte zweilappig; Thorax- und Deckenbasis erhaben gerandet, die Naht hinten, wenn auch feiner als Spatium 2, tuberkulirt; Prosternum mit einer breiteren, zapfenartigen Erweiterung vor den Hüften (wenigstens beim J'). Venezuela. . . "Jekeli nov.sp. Anephilus nov. gen. IT. 99. 60. Fühlergeifsel 7-gliedrig, die Glieder an Breite zunehmend, Glied 2 das längste, 7 das breiteste und kaum länger als breit, Vorder- hüften getrennt. Decken ohne Schultern. 'Thoraxbasis abgestutzt oder flach gerundet. rand. Il; Fühlerfurche gegen die untere Augenhälfte gerichtet. Spatium 2 und 4 der Decken tragen hinter der Basis einen spitzigen, beborsteten Tuberkel, treten aber nicht als erhabene Kielstücke an die Basis heran. . Thorax deutlich länger als breit. Fühlerschaft erreicht kaum den Augenvorder- an der Rüsselbasis unten einander genähert. Joh. Faust: Die Anchoniden -Gruppe. . Deckenspatium 2 und 4 auf dem Rücken nicht oder kaum erhabener als die übrigen, Decken mindestens 23 mal so lang als breit, in der Mitte am breitesten, Punkte auf Thorax und Decken feiner, nicht grübchenartig. . Punktirung auf Thorax- und Deckenrücken deutlich; Decken flach gewölbt, von der Mitte aus zur Basis weniger, zur Spitze mehr und schärfer verengt, hinter der Basis breit und quer eingedrückt. Venezuela: * Simoni nov. Sp. . Punktirung auf Thorax- und Deckenrücken undeutlich; Decken höher gewölbt, hinten stumpf gerundet, in der Mitte nur wenig breiter als an der Basis, hinter dieser kaum quer eingedrückt. Venezuela *longulus nov. sp. . Deckenspatium 2 und 4 auf dem Rücken deutlich er- habener als die übrigen, gröfste Deckenbreite hinter der Mitte, die Seiten zur Basis leicht geschweift-verengt, Punkte auf Thorax und Decken grübchenartig. Guade- loupes 2 2 > und Decken feiner, Decken höchstens 2mal so lang als breit und mit der gröfsten Breite in der Mitte. Vene- Zuela a RE NEN ICLADUTERNOVSSD: Dioptrophorus nov. gen. Eee guadulpianus nov. sp. . Thorax höchstens so lang als breit, Punkte auf Thorax 35 61. 62. 63. 64. Augen ‚gewölbt, seitlich an der Basis des Rüssels stehend, dieser leicht abgeschnürt. Fühlerfurchen unter die Augen gerichtet, Fühlerschaft erreicht den Augenhinterrand; Geifsel 7-gliedrig, zur Keule hin allmählich verdickt, Glied 7 das breiteste und an die Keule geschlossen, diese aber kurz eiförmig. Schienen rundlich, gerade. trennt. Hinterbrust so lang als der Mittelhüftendurchmesser. 1. 2. Spatium 2 und 4 der Decken treten erhaben gekielt oder als Kielstücke an die Basis. Thorax wenig länger als breit, seine gröfste Breite vor der Mitte, an der Spitze deutlich eingeschnürt, unten halb so lang als oben, hier ohne Längseindruck; Sutur unter- brochen gekielt und hinten tuberkulirt. Mexico: ocularis Fahrs. !). . Thorax deutlich länger als breit, unten höchstens um # kürzer als oben; Sutur der Decken ohne erhabene Kiel- !) In natura mir unbekannt. 3* Vorderhüften ge- 65. 36 Joh. Faust: Die Anchoniden-Gruppe. stücke, höchstens hinten mit kaum bemerkbaren Er- höhungen. 3. Thorax mit der gröfsten Breite in der Mitte, höchstens mit einem nur angedeuteten Längseindruck. 4. Decken gereiht-punktirt, die abwechselnden Spatien flach, mit beborsteten Warzen besetzt; Thoraxhinterecken scharf rechtwinklig. Guatemala . . . . . Sharpi nov.sp. 66. 4. Decken punktirt-gestreift, die abwechselnden Spatien schmal unterbrochen gekielt; Thoraxhinterecken einge- zogen, kurz gerundet. Mexico . . simplez nov.sp. 67. 3. Thorax mit der grölsten Breite vor der Mitte, hier plötz- lich zusammengezogen, Rücken mit einer durchgehenden und zwei abgekürzten Furchen; Decken gereiht punktirt, abwechselnde Spatien mit oblongen Warzen. Guatemala: Fahraei nov.sp. 68. Beschreibung der neuen Arten. 2. Leprosomus sulcicollis. Q. Elongato-oblongus; rostro breviore curvalo, subtus bası lamina dentiformi; prothorace lateribus ante medium subito contracto, ruguloso-granulato-punctato, trisulcato, sulco mediano profundiore usque ad dilatationem dentiformem ante- apicalem cornu extenso; elytris ellipticis, angulis exterioribus basalibus antrorsim productis, serialim punctatis, interstitiis in parte antica interrupto-carinatis, postice tuberculatis. — Long. 10, lat. 3.1 mill. Cauca - Thal. Rüssel wenig länger, aber dünner als das Thoraxhorn. Fühler dicht vor der Rüsselmitte eingefügt. Thorax wie bei aries Guer. geformt, der Rücken flach ohne Tuberkel, Seiten vor der Mitte zahnförmig abgesetzt, zur Basis geradlinig convergirend, Vorder- rand ohne Augenlappen, auf der Unterseite mit weitläufigen, groben, eingedrückten Punkten, das Horn hinter der schräg ab- geflachten und ziemlich tief eingeschnittenen Spitze jederseits stumpf-zahnförmig erweitert. Auf den Decken sind alle Spatien mehr oder weniger gewölbt, die Kielstücke — auf Spatium 2 und 4 mit der Basis verbunden — mit glänzenden Körnchen besetzt; Spatium 2 auf der abschüssigen Stelle bis zur Spitze mit drei grölseren und einem kleineren Tuberkel, diese warzenartig ge- körnelt und beborstet. Abdomen spärlich punktirt, Analsegment jederseits mit einem breiten und tiefen Eindruck (individuell?). 3. Leprosomus Schönherri. 2. Oblongo-ovatus, nonnihil convezus, niger; anlennis larsisque ferrugineis; rostro prothorace Joh. Faust: Die Anchoniden- Gruppe. 37 fere aequilongo, valde curvato, basi carinato; prothorace octogonali latitudine baseos paulo longiore, margine antico post oculos pro- funde emarginato, medio in cornu breviore apice dilatato et pro- funde exciso producto, dorso obtuse 10-tuberculato, subtus laze punctato; elytris latitudine duplo longioribus, antice prothoracis basi latioribus, angulis ezterioribus dentiforme productis, lateribus aequaliter rotundatis, apice subtruncatis, dorso lare punctatis, inter- stituüs dorsalibus primo et tertio bi-, reliquis plurituberculatis; femo- ribus nonnihil incrassatis. — Long. 9.5, lat. 3.3 mill. Bogota. Ich erhielt dieses Stück fälschlich als A. cornutus Fhrs. zu- geschickt, welcher aber nach der Beschreibung einen „thorar medio dorsi canaliculata sat profunda per totum cornu continuata eraratus“ haben soll. Der grölsere A. cornutus Guer. kann eben- so wenig hier in Frage kommen, weil sein Thorax „plus large que long, avec de petits tubercules luisant et de dix gros tubercules eleves, poreux et tres-saillants“ beschrieben ist. Thorax am Seitenrande mit je drei (der mittelste der kleinste), auf dem Rücken jederseits der Mitte mit zwei stampfen Tuberkeln, von welchen der hinterste sogar nur beulenförmig ist; das Horn ist an der Spitze weniger als an der Basis verbreitert, hier kurz und tief gefurcht, die Seiten narbig punktirt, die Mitte sehr flach vertieft und flach gekielt. Deckenbasis gegenüber Spatium 2 und 4 mit sehr kleiner und spitziger Erhabenheit, die Sutur auf der hinteren Hälfte erhaben, Spatium 2 und 4 mit sechs, 1 und 3 mit zwei, ö mit drei an der Spitze warzenartig gekörnten und sehr kurz weilslich beborsteten Tuberkeln, 6 mit mehreren, 9 nur gegen die Spitze mit wenigen glänzenden Körnern; von oben gesehen sind die Seiten mit Tuberkeln besetzt, von welchen der dicht hinter den Vorderecken und die beiden hintersten am grölsten sind. 4. Leprosomus contractus. 2. Praecedenti affinis sed brevior; rostro longiore dimidia parte basali carinato; cornu pro- thorocis brevioris latitudine viz longiore; elytris lateribus parallelis, post medium subito contractis, postice ilerum parallelis, interstitio primo haud tuberculatis; pedibus anticis longioribus. — Long. 10, lat. 4.5 mill. N. Granada. Der längere, deutlich gekielte Rüssel, das sehr kurze Horn, die von oben gesehen auf 3 ihrer Länge viereckig erscheinenden Decken ohne seitliche Rundung machen diese Art leicht kenntlich. 38 Joh. Faust: Die Anchoniden- Gruppe. Die Tuberkulirung der Oberseite ist fast ganz so als bei Schönherri, nur fehlen die Tuberkel auf Spatium 1, die Körn- chen auf 6 und 9 sind sehr undeutlich, dagegen die Tuberkel hinten auf Spatium 2 kräftiger. Die Decken sind gleich hinter den Vorderecken schräg in einen gröfseren Tuberkel erweitert, dann bis zum Spitzendrittel parallelseitig und undulirt, gegenüber dem gröfsten Tuberkel auf der abschüssigen Stelle schräg zu- sammengezogen und dann halb so breit als in der Mitte und bis zur scheinbar abgestutzten Spitze parallel verlaufend; der letzte Tuberkel steht wie bei Schönherri nicht an, sondern über der Spitze. 5. Leprosomus vicarius. Q. Oblongo-ovatus, vir tuber- culatus; rostro curvato, punctato, subcarinato; prothorace octogonali, margine antico post oculos minus profunde emarginato, ante apicem subacute contracto, lateribus in medio parallelis, basin versus sinuato- angustato, dorso obsolete calloso, cornu apice vie dilatato, postice profunde impresso; elytris basi reflenis, dorso obtuse transversim rugulosis, postice nodosis. — Long. 9, lat. 3 mill. Cauca-Thal. Etwas kürzer und hinten mehr zugespitzt als ZL. Schönherri, auflserdem von ihm durch längeren Rüssel, schmäleren Thorax mit viel schmälerem Horn, gleichmäfsig aufgestülpte, nicht zahnartig vorgezogene Deckenbasis, namentlich aber durch die auf der Ober- seite erloschenen, auf der vorderen Deckenhälfte zu Querrunzeln zusammengeschlossenen Tuberkel zu unterscheiden; nur die Tuberkel auf Spatium 2 der abschüssigen Stelle sind beulenartig noch deut- lich. Auf der ziemlich gleichmäfsigen Thoraxoberfläche ist eigent- lich nur die stumpfe Ecke an der vorderen Einschnürung als Tu- berkel zu erkennen und die Unterseite des Thorax noch spärlicher punktirt als bei den vorhergehenden Arten. 6. Cestophorus idoneus. Ovatus, subdepressus, niger, bre- viter setosus, antennis tarsisgue ferrugineis; prothorace latitudine vir longiore, basi truncato tenuiter marginato, margine antico sub- bisinuato, dense punctato, medio aliquando linea impunctata; elytris breviter elliptis, angulis anticis acutis parum productis, dense striato- punctatis, interstitüis 2% et 4° elevatioribus basi crenulatis, postice tuberculatis; articulo 3° tarsorum 2° parum latiore profundo bilo- bato. — Long. 5, lat. 1.6 mill. Columbia. Ein kleiner Eindruck am Vorderrande und vor dem Schildchen, sowie einige unregelmäfsige; kaum sichtbare Unebenheiten auf dem flach gewölbten Thoraxrücken deuten die Entstehung kleiner Tu- Joh. Faust: Die Anchoniden - Gruppe. 39 berkel an; die dicht gedrängten Punkte sind kleiner als die in den Deckenstreifen. Die Fühlereinlenkung liegt beim g' um 4, beim ® fast um die doppelte Rüsselbreite von der Rüsselspitze entfernt. Das deutlich gewölbte Deckenspatium 3 erreicht lange nicht die Basis und besteht aus zwei längeren Kielstücken, dagegen erreichen 2 und 4 als krenulirte Kiele die Basis und sind von der Mitte ab in beborstete längliche Tuberkel aufgelöst. Thorax so lang als breit, an den Seiten gleichmäfsig gerundet, zur Spitze mehr als zur Basis verengt. Decken von den scharfen Aufsenecken ab sehr flach gerundet, in der Mitte wenig breiter als der Thorax, hinten spitz gerundet. Rüssel und Beine wie bei pararius Kirsch, nur die Tarsen schmäler. 9. Cestophorus Simoni. Oblongus, nonnihil depressus, niger, antennis tarsisque piceis; prothorace paulo convexo basi truncato quam margine antico bisinuato latiore, angulis posticis subobtusis, dorso rude punctato, ad latera granulato, medio obtuse lateque sub- carinato, tuberculis 12 parvis setigeris obsito utrinque longitudina- liter obsolete impresso; elytris subellipticis, convezis, antice pro- thoracis basi latioribus, angulis exterioribus antrorsim productis, sat remote striato-punctatis, interstitüs dorsalibus granulis acutioribus, 2° et 4° postice tuberculis brevissime setigeris obsitis; articulo 39 tarsorum profunde bilobato. — Long. 7.5 — 8.5, lat. 2.5— 3.3 mill. San Esteban. Ich habe diese Art nach seinem Entdecker Herrn E. Simon genannt. Sie hat in Gröfse und Form die meiste Aehnlichkeit mit infidus m. (No. 15), welcher aber gekörnten Thorax hat. Rüssel gekrümmt, etwas länger als der Thorax. Geifselglied 2 länger als 1. Thorax so lang als breit, die Seiten gleichmäfsig gerundet, gewölbt, am Vorder- und Hinterrande mit je 3 ziemlich tiefen Eindrücken; die 12 sehr kleinen Tuberkel stehen in 4 Reihen 2, 4, 4, 2, von ihnen die 2 vordersten hinter dem Vorder-, die beiden hintersten vor dem Hinterrande; die beiden mittleren Ein- drücke vorn und hinten sind durch einen breiten und flachen Mittel- kiel (eigentlich unpunktirte Mittellinie) verbunden. Decken an den Seiten gleichmäfsig, aber nicht stark gerundet, hinten ziemlich schlank verengt, die Spitze gemeinsam und etwas stumpf abgerundet; die eingedrückten und gereihten Punkte sind doppelt so grofs als die auf dem Thorax, Spatium 2 an der Basis nicht, 3 dagegen lang kielförmig und krenulirt, 2 auf der schräg abfallenden Stelle mit 4 bis 5 kegelförmigen, aber abgestutzten grölseren Tuberkeln, die Sutur hinten mit einigen, Spatien 1 und 3 mit wenigen Körnern 40 Joh. Faust: Die Anchoniden - Gruppe. Die beiden ersten Bauchsegmente grob punktirt, die Schenkel mit glänzenden, sehr kleinen Körnchen besetzt, ohne Runzeln. 10. Cestophorus Guerini. Oblongus, angustior, niger, se- fosus; rostro angustiore; prothorace subdepresso apice subtruncato, pone apicem contracto, minus grosse punctato, substrisulcato, suleis impunctatis; elytris antice prothoracis basi parum latioribus, angulıs anticis leviter productis, interstitiis haud granulatis, tuberculis ma- joribus obtusioribus et apice ochraceo-setosis; pedibus brevioribus. — Long 5.5 — 6.5, lat. 2 — 2.5 mill. Columbia, Colonia-Tovar. Kleiner und auf dem flacheren Thorax viel feiner punktirt als Simoni, die Tuberkel gröber, ganz anders beborstet und ohne Körner auf den Deckenspatien; 2 und 4 treten hoch kielförmig an die Basis heran. Gwerini hat die grölste Aehnlichkeit mit pararius K., aber dem Thorax des letzteren fehlen die 12 deut- lichen und beborsteten (noch deutlicher als bei Simoni) Tuberkel und die Körner auf den Seiten, welche Körner G@uerini wieder mit Simoni gemein hat. Der Rüssel ist wie bei dem vorigen ungekielt; die zwei ersten Abdominalsegmente sind etwas dichter als bei pararius, bei beiden aber weniger grob punktirt als bei Simone. 1l. Cestophorus mendosus. &. Ovatus, niger, subdepres- sus; antennis tarsisque ferrugineis; prothorace punctato et obsolete tuberculato, lines media abbreviatim impunctata; elytris antice pro- thorace haud latioribus, striato-punctatis, interstitiis secundo et quarto basi crenulato-subcristatis postice cum primo tertioque tuberculis modicis obsitis; segmentis 2 primis abdominalibus remote punctatis; femoribus granulato-punctatis. — Long. 5, lat. 1.8 mill. Caracas. In Bezug auf die Körperwölbung steht die neue Art zwischen Guerini und der folgenden, hat mit dieser auch die Decken- sculptur und die nicht vorragenden Ecken der Deckenbasis gemein, unterscheidet sich aber von ihm durch den punktirten Thorax. Die Thoraxpunkte sind ebenso grofs, aber dichter gestellt als die ge- reihten auf den Deckenseiten, die 12 Tuberkel auf dem Thorax wie bei @uerini vertheilt, aber kleiner, viel weniger in’s Auge fallend. Die Decken sind viel kürzer, hinten weniger spitz, auf Spatium 2 und 4 sind die beborsteten Tuberkel nur wenig grölser als die in den zwischenliegenden Spatien stehenden. Die Punktirung der zwei ersten Bauchsegmente ist spärlicher als bei dem folgenden. Joh. Faust: Die Anchoniden - Gruppe. 4] 12. Cestophorus granulicollis. Ovatus, converior; rostro prothorace aequilongo, dense seriatim punctato; prothorace longitu- dine paulo latiore, ad latera rotundato, untice magis angustato un- dique aequaliter minute granulato, tuberculis 14 parvis setigeris ob- sito; elytris latitudine: duplo latioribus, 2° et 49 basi crenulato- cristatis, sutura interstitüsgue sex darsalibus granulis setigeris minoribus et majorıbus obsitis; femoribus punctato-granulatis. — Long. 5.5—6, lat. 2.3 mill. Corazal. Zwei g' unterscheiden sich von dem vorigen durch gekörnelten Thorax und höhere Wölbung. Die 14 kleinen spitzigen Tuberkel stehen vom Vorderrande gerechnet 2, 2, 4, 4, 2, also in 5 Quer- reihen, die nieht dichte Körnelung geht neben den Vorderhüften in noch weitläufigere Punkte über. Auf den um das Schildchen eingedrückten Decken sind die gröfsten Tuberkel der Spatien 2 und 4 rundlich, mehr körnerartig und von den Körnchen der Sutur, sowie der Spatien 1, 3, 5 nicht sehr an Gröfse verschieden; sie bilden an der Basis von 2 und 4 crenulirte Längskiele, von wel- chen der auf 2 mehr in’s Auge fällt; die seitlichen Spatien sind schwach gewölbt, 6 und 7 mit wenigen und kleinen glänzenden Körnchen besetzt. Analsegment querrunzlig. 13. Cestophorus necessarius. Praecedenti affinis et similis sed longior; rostro, antennis pedibusque longioribus; prothorace dorso lace granulato, tuberculis 14 parvis obsito; elytris angulis erterioribus acute productis, interstitio 2° basi haud carinato, tuber- culis majoribus subaequalibus obsitis; femoribus scabroso-, seg- mentis abdominahbus 2 primis valde remote punctatis. — Long. 6.3, lat. 2.2 mill. Corazal; ein Pärchen. Von der Form des pararius und Guerini, aber gewölbt und ähnlich sculptirt wie granulicollis. Der Thorax zeigt auf dem Rücken beim J' fast keine, beim 2 nur wenige, an den Seiten dagegen mehr Körner, eine glatte Mittellinie und etwas stumpf- winklige Hinterecken. Die Decken zeigen an der Basis 4 Zahn- spitzen gegenüber Spatium 2 und 4, hinter diesen auf 2 einen drei- mal grölseren Tuberkel, auf 4 noch drei Zahnspitzen, welche mit der nach aulsen ragenden einen längeren Kiel bilden; alle Tu- berkel sind rundlich, ziemlich von gleicher Gröfse, die auf 2 und 4 grölser als die grölsten bei granulicollis und von den weit- läufigeren auf 1, 3, 5 des 2 wenig an Grölse verschieden; das J! hat auf Spatium 1 keinen Tuberkel. Wie bei allen Arten nehmen 42 Joh. Faust: Die Anchoniden - Gruppe. auch hier die Tuberkel zur Basis und Spitze hin an Gröfse etwas ab. Die Schenkel sind mit grofsen weitläufigen Punkten besetzt, deren Ränder stellenweise als Runzeln erscheinen. 14. Cestophorus tribulus. g. Elongato-oblongus, parce setosus; rostro femoribis anticis aequilongo, subrecto, medio carinu- lato, basi supra subconstricto; prothorace ante apicem paulo con- stricto, inaequaliter remoteque granulato-, subtus rugoso-punctato, medio longitudinaliter late impresso utrinque interrupto-toruloso; elytris anguste ellipticis, apice obtuse rotundatis, modice convenis, seriatim punctatis, interstitiis 2° et 4° basi carinalim convexis, se- cundo tuberculis majoribus 4, quarto uno obsitis, quinto in medio pluridentatis; segmentis 2 primis abdominalibus rugoso-punctatis et granulatis, segmento anali in medio granulis nonnullis nitidis ob- sito; pedibus elongatis. — Long. 11, lat. 3.3 mill. Cauca-Thal. Eine grolse schlanke Art, welche sich durch den breitge- furchten Thorax, den langen, fast geraden, gekielten Rüssel, ver- hältnifsmäfsig grofse Tuberkel auf den Decken und runzlig-gekörnte Abdominalsegmente auszeichnet. Fühler im Spitzenviertel des Rüssels eingefügt, dieses deutlich verbreitert. Thorax etwas länger als breit, an der Spitze nur wenig schmäler als an der Basis und gerade abgestutzt, die Seiten vor der Spitze abgeschnürt; die vorn tiefere Mittelfurche mit ein- zelnen Körnern, jederseits durch 2 beulige Höcker uud einen stumpfen Kamm an der Spitze (oder durch 2 zur Spitze etwas convergirende, zweimal unterbrochene Wülste) begrenzt, aulserhalb dieser Begrenzung mit kleineren und grölseren Körnern. Decken- basis ausgerandet, ihre Ecken stumpf zahnförmig nach aufsen etwas vorgezogen; Spatium 2 tritt als ein aus Körnern zusammengesetzter Kamm an die Basis und zeigt von hier bis vor die Spitze 4 grolse Tuberkel, von welchen der dritte mit einem ebenso hohen jeder- seits auf Spatium 4 eine Querreihe auf der abschüssigen Stelle bildet; alle Tuberkel glänzend gekörnelt und, wie überhaupt die ganzen Decken, mit anliegenden Börstchen bestreut; Spatium 4 mit mehreren stumpfen, zahnartigen Erhöhungen. 15. Cestophorus infidus. 2. Oblongus; rostro paulo arcuato punctato-striato; prothorace latitudine aequilongo, apice bisinuato inaequahiter granulato-punctato, medio late sulcato utrin- que viz impresso; elytris postice aculius rotundatis, converis sat dense seriatim punctatis, pone basim transversim depressis, inter- Joh. Faust: Die Anchoniden - Gruppe. 43 stitiis tuberculatis et granulis laze obsitis; segmentis abdominalibus sat grosse remote punctatis. — Long. 9.3, lat. 3.5 mill. Cauca-Thal. Auf den Decken wie der vorhergehende tuberkulirt, nur die Tuberkel kleiner, die Decken gewölbter, hinten mehr zugespitzt, Spatium 5 mit mehreren ungleichgrolsen, zabnförmigen Erhöhungen und Körnern besetzt; Spatium 2 an der Basis wohl etwas erhabener als 1 und 3, aber einmal aus drei von einander entfernten Körnern zusammengesetzt, dann aber auch durch die Depression an der Basis unscheinbar geworden. Der mittlere Längseindruck auf dem Thorax jederseits durch eine Reihe spitziger und grölserer Körner begrenzt. 19. Anchonus panamensis. Ovatus, convezus, brevissime setosus; rostro basın versus incrassato, ipsa basi profunde con- striclo; prothorace transverso, intra apicem laterahter abrupte pro- fundissimeque strangulato, margine antico toroso, ad latera vir rotundato, undique confertim varioloso-punctato; elytris basi trun- catis, seriatim punctatis et minute-, interstitiis parum converis fortius granulatis, interstitio secundo apice granulo composito altiore ob- sitis; femoribus parum incrassafis. — Long. 4.6, lat. 2 mill. Panama. Die 3 von Fahraeus mit 2 grölseren Körnchen am Apax be- schriebenen Arten indus, impressus und variolosus können schon deshalb nicht mit unserer Art verwechselt werden, weil zwischen den Punkten in den Deckenreihen keine Körnchen stehen; im Habitus ist panamensis dem impressus wohl sehr ähnlich, weicht aber von ihm durch kürzeren Rüssel, längeren, flacher punktirten, lange nicht so tief abgeschnürten Thorax und kürzere Beborstung ab. A. serietuberculatus, als welcher diese Art seiner Zeit von Motschulsky verbreitet worden ist, soll kein gröfseres Korn an der Deckenspitze und längeren Thorax haben. Fühler und Tarsen roth, Glied 3 der letzteren zweilappig. Fühlerfurche zur unteren Augenhälfte gerichtet. Rüsselabschnürung oben und an den Seiten gleich tief, Thorax dagegen nur an den Seiten tief abgeschnürt. Die Körner der Deckenspatien sind auf der abschüssigen Stelle spitzer als auf dem Rücken. Fühler- einlenkung in beiden Geschlechtern um etwas mehr als die Rüssel- breite von der Spitze entfernt. 20. Anchonus pudens. 9. Angustior, convezus, breviter selosus; rostro arcuato basin versus nonnihil dilatato, ipsa basi 44 Joh. Faust: Die Anchoniden - Gruppe. ad latera tantum profunde, supra leviter constricto; prothorace quadrato, intra apicem leviter contracto, sat grosse punctato, ante scutellum depresso, apice fovea sat profunda; elytris postice magis angustatis, remote seriatim punctatis, interstitüs remote subgranu- latis; femoribus minus incrassatis, modice punctatis. — Long. 4.5, lat. 1.7 mill. Guadulpia. Schmäler als der vorhergehende und namentlich durch die kaum erkennbare Körnerreihe auf den Deckenspatien aus- gezeichnet. Rüssel etwas länger und ebenso dick als die Vorderschenkel, an der Spitze schmäler und dünner, die basale Abschnürung nur an den Seiten tief, Fühlereinlenkung in der Mitte, Punktirung an der Basis nicht gröber und tiefer als auf den Schenkeln, zur Spitze hin viel feiner und spärlicher punktirt. Stirn dicht über der Rüssel- abschnürung mit einem Grübchen. Thorax an der Basis etwas breiter als der hinter den Augen kaum geschweifte Vorderrand, ebenso kräftig aber dichter punktirt als die Deckenstreifen, Rücken wenig gewölbt. Decken in der Mitte wenig breiter als der Thorax, die Basis schwach ausgerandet, die gereihten und um ihren Durch- messer von einander entfernten Punkte weniger scharfrandig als die auf dem Thorax, die Sutur und sechs Dorsalspatien etwas, 2 und 4 an der Basis wenig mehr gewölbt, die weitläufigen und feinen Körnchen mit einer eingestochenen Borste; Punkt- reihen 8 und 9 etwas mehr vertieft als die übrigen; die äufseren Spatien glatt ohne Körnchen. 21. Anchonus laticollis. Ovatus, convezus, setis clavatis longioribus obsitus; antennis pedibusque rufo-piceis; rostro arcuato cylındrico insertione in fronte circuiter impresso; prothorace valde transverso, ante medium dilatato, intra apicem profunde constricto dense scrobiculato, hic aera laterali glabra impunctato; elytris breviter ellipticis, apice obtuse rotundalis, convezis, postice perpen- diculariter declivibus, punctis impressis granulisque minoribus seriatis, interstitüis 6 dorsalibus suturaque subconveris seriatim granulatis; pedibus brevibus, femoribus parum incrassatis. — Long. 3.5— 4.5, lat. 1.3—2.2 mill. San Esteban, Corazal. Ausgezeichnet durch den vor der Mitte erweiterten, hier auf den Seiten mit einer glatten Schwiele versehenen Thorax und die um die Rüsselbasis furchenartig vertiefte Stirn. Joh. Faust: Die Anchoniden - Gruppe. 45 Rüssel etwas länger und dicker als die Vorderschenkel, über- all gleich diek. Fühler beim g' im Spitzenviertel, beim 2 zwischen Mitte und Spitzendrittel eingelenkt, an der Basis ebenso grob punk- tirt als der Thorax; dieser um die Hälfte breiter als lang, Vorder- rand schwach zweibuchtig mit tief abgeschnürten Seiten, hinter diesen gerundet erweitert, mit bis zur Basis geradlinig conver- girenden Seiten, an der breitesten Stelle fast doppelt so breit als an der Einschnürung. Decken um die Hälfte länger als in der Mitte breit, der Länge nach auf dem Rücken flach gewölbt, zur Spitze steil abfallend, die gereihten eingedrückten Punkte mit einer kurzen Schuppenborste versehen und je zwei durch ein kleines Körn- chen getrennt, die Spatien leicht, 2 und 4 an der Basis etwas mehr erhaben, alle Dorsalspatien mit einer Reihe, eine keulige Borste tragender Körner, 7 und 8 nur mit wenigen Körnern. 23, Anchonus fraterculus. 2. Oblongus, convezus, niger; antennis, tibiis tarsisque ferrugineis; rostro basin versus incrassato, ipsa basi constricto, curvato, dimidia parte apicali nitido; protho- race latitudine aequilongo, ad latera rotundato, antice magis angu- stato, varioloso-punctalo, medio longitudinaliter- impresso; elytris antice prothoracis bası latioribus, angulıs exterioribus rectangulatıs, sat grosse seriatim punctatis, interstitüis passim sub interrupto-con- vezis, granulis nitidis sparsim obsitis, breviter setosis. — Long. 7, lat. 2.5 mill. Costa-Rica. Kopf, Spitzenhälfte des Rüssels, umgeschlagene Seiten der Decken, Basis des Abdomens und der Schenkel, sowie die Hüften stark glänzend, die übrigen Körpertheile matt. Fühler im Spitzen- drittel des Rüssels eingefügt. Rüsselbasis deutlich, wenn auch nicht tief abgeschnürt. Thorax mit gleichmäfsig gerundeten Seiten, die narbigen Punkte grofs und dicht, die schmalen Räume zwischen ihnen theilweise glänzende Runzeln bildend, die Mitte im Ganzen flach, an der Basis und Spitze wenig mehr vertieft. Decken mit sehr wenig gerundeten Seiten, in der Mitte nur sehr wenig breiter als der Thorax, hinten ziemlich stumpf gerundet, die gewölbten Spatien nur an einzelnen Stellen etwas eingesenkt, nicht scharf unterbrochen, 2 und 4 an der Basis mit drei bis vier dicht hinter- einander gestellten, sonst wie die übrigen nur mit wenigen kleinen glänzenden Körnchen. Schenkel an der Basis unpunktirt, auf der Spitzenhälfte mit gröfseren flachen Punkten. Von plicaticollis Chevr. durch den in der Mitte am brei- testen Thorax, viel kürzeren, an der Basis leicht abgeschnürten 46 Joh. Faust: Die Anchoniden- Gruppe. Rüssel, die nur spärlich und nicht tief unterbrochenen gewölbten Spatien und durch den hohen Glanz einiger Körpertheile haupt- sächlich zu unterscheiden. 24. Anchonus murcidus. 9. Praecedenti simillimus et affinis; rostro longiore, basin versus incrassato, ipsa basi parum constricto; prothorace latitudine longiore, margine antico in medio emarginato, lateribus minus rotundato, anlice sinuato-angustato, supra grosse sed haud varioloso-punctato; elytris antice prothoracis bası non latioribus, apice acutius rotundatis, interstitiis praesertim postice saepius interruptis. — Long. 6.3, lat. 2.2 mill. Costa-Rica. Das einzige mir vorliegende Weibchen zeigt dieselben glänzen- den Körpertheile wie fraterculus und unterscheidet sich von diesem durch die in der Diagnose angegebenen Merkmale, von denen be- sonders der längere, ganz anders geformte, feiner skulptirte Thorax ohne vertiefte Mitte, der längere, zur Basis weniger verdickte Rüssel, die mit der Thoraxbasis gleichbreite Deckenbasis und die öfter unter- brochenen Deckenspatien hervorzuheben sind. 28. Anchonus fraudulentus. 2. Oblongo-ovatus, nonnihil convezus, sparsim breviterque setosus; rostro cylindrico arcuato, femoribus anticis longiore; prothorace latitudine longiore, medio- criter punctato, er parte granulato-punctato, longitudinaliter parum impresso; elytris antice prothoracis basti latioribus, postice rolundato- acuminalis, sat grosse serialim punctatis, interstitiüis dorsalibus inter- rupto-carinulatis, minute granulatis, interstitio 2% et 49 basi elevati- orıbus. — Long. 4.5, lat. 1.5 mill. Mexico. Von der Körperform des concretus K., aber viel kleiner, anders skulptirt, Rüssel dünner und länger, Decken gerundet-zu- gespitzt. Die Punktirang des Rüssels auch an der Basis ungewöhnlich fein und nicht sehr regelmäfsig gereiht; Fühler zwischen Mitte und Spitzendrittel eingelenkt. Thorax an der Basis nur wenig breiter als an der Spitze, an den Seiten gleichmälsig gerundet, zur Spitze hin leicht geschweift, mit der gröfsten Breite in der Mitte, Rücken flach gewölbt, vor dem Vorderrande breit und sehr flach eingedrückt, dicht, aber nicht grob, stellenweise körnig punktirt, die Mitte mit einem vor der Basis verschwindenden Längseindruck. Decken mit etwas erhabener, nicht unterbrochener und nicht gekörnter Naht; Spatium 2 und 4 treten als fein gekörnelte Kielstücke an die Basis heran, alle Rückenspatien unterbrochen fein gekielt und fein ge- Joh. Faust: Die Anchoniden-Gruppe. 47 körnelt, 2 hinten auf der abschüssigen Stelle in vier etwas spitzige Körner aufgelöst, 5 und 6 mit ungleich weit von einander abstehen- den Körnchen; die spärlichen Börstchen sehr fein und kurz. Beine viel dünner als bei concretus, Schenkel gegen die Spitze leicht quergerunzelt. 29. Anchonus intricatus. 9. Niger, convezus; rostro arcuato, cylindrico; prothorace nonnihil transverso, lateribus intra apicem acute strangulato, tum subito ampliato, basin versus vie rotundato-angustato, dense profundeque punctato, setuloso, linea media abbreviatim tenuiter elevata; elytrıs ellipticis, remote obsolete- que seriatim punctatis, interstitüis dorsalibus carinulatis, 2°, 4°, 6° elevatioribus usque ad basin ductis, granulis subdentiformibus et setulosis inaequaliter obsitis; sutura elevala haud granulatis. — Long. 5, lat. 2.2 mill. Panama. Dem A. interruptus Fhrs. ähnlich, nur länger, der Rüssel eylindrisch, an der Basis nicht abgeschnürt. Rüssel so lang als die Vorderschenkel. Stirn um die Rüsselbasis schwach vertieft. Thorax nur etwas breiter, sonst wie bei panamensis geformt, mit der gröfsten Breite vor der Mitte, Vorderrand in der Mitte nicht gefurcht, der Rücken dagegen vor dem Schildchen breit und flach niedergedrückt, die sehr dichten Punkte kaum grölser als die auf den Schenkeln, aber viel tiefer, unten weniger dicht punktirt, die seitliche scharfe Einschnürung oben durch etwas grölsere Punkte angedeutet. Decken an der Basis kaum breiter als die Thorax- basis, wenigstens die Mitte derselben aufgestülpt, alle Decken- spatien, jedoch 1, 3, 5 weniger, erhaben, letztere sowohl an der Basis, als auch an der Spitze abgekürzt, 4 erreicht wie 2 und 6 die Basis; die niedrigeren Spatien feiner und weitläufiger gekörnt, die Körner stumpfer oder spitzer und glänzend, alle kräftig be- borstet. Fühler und Tarsen röthlich. Fühler im Spitzendrittel eingelenkt. 30. Anchonus brevis. Brevior; setosus; antennis pedibusque rufis; rostro haud dense seriatim punctato; prothorace transverso, lateribus intra apicem contracto ante medium rotundato-dilatato, basi parum rotundato, undique dense minus profunde punctato; elytris latitudine paulo longioribus, converiusculis, postice valde declivibus, interstitüs interrupto-carinulatis, carinulis postice fere evanescentibus. — Long. 3.5, lat. 1.5 mill. Corozal. 12. 48 Joh. Faust: Die Anchoniden-Gruppe. In Bezug auf die Deckenskulptur und die vordere Thorax- verengung verhält sich brevis zu laticollis (21) wie interruptus Fhrs. zu impressus Fhrs. Fühler zwischen Mitte und Spitzendrittel des Rüssels eingelenkt. Thorax mindestens um # breiter als lang, vor der Mitte am brei- testen, zur Basis flach gerundet-, zur Spitze ziemlich tief geschweift- verengt, Vorderrand gerade abgestutzt, die Punktirung feiner und flacher. Decken an der Basis nicht breiter als die gerundete Thoraxbasis, von den Aufsenecken ab gleich gerundet erweitert, die Seiten dann wenig gerundet, gewölbt, die erhabenen Dorsal- spatien vielfach und unregelmälsig unterbrochen, theils kürzere und längere Kielstücke, theils spitze Höckerchen bildend, welche auf der abschüssigen Stelle kleiner werden, auf der Sutur und den ersten Spatien aber gegen die Spitze hin verschwinden; Spatien 2 und 4 treten als kurze, kräftige Kiele an die nirgend erhabene oder aufgestülpte Basis heran. 34. Anchonus mirus. Sg. Elongato-oblongus, nonnihil con- verus, parce selosus; rostro arcuato cylindrico; prothorace subde- presso, intra apicem constricto, rugoso-granulato, trisulcato ; elytris oblongo-ellipticis prothorace haud latioribus, seriatim pınctatis, inter- stitüis granulis et tuberculis irregulariter obsitis, basi utrinque costulis 2 granosis; articulo 3° tarsorum 2° parum latiore, apice modice ezciso. — Long. 7, lat. 2 mill. Guatemala. Noch länger als favosus K. Fühlergeifsel kurz, Glied 2 so lang als 3 und 4 zusammen, doppelt so lang als 1, 8 sehr breit und quer. Thorax fast länger als breit, Vorderrand beiderseits schwach gebuchtet, seitlich und auch oben abgeschnürt, gröfste Breite vor der Mitte, Seiten nach hinten flach gerundet-verengt, Rücken flach runzlig gekörnt, an den Seiten und unten tief punktirt, die drei Furchen glatt, die mittlere vor der Basis abgekürzt, auf dem Vorderrande am tiefsten und hier jederseits durch einen be- borsteten Höcker begrenzt, die seitlichen kurz. Decken 25 mal so lang als breit, hinten nur wenig schmäler als vorn, Seiten flach gerundet, gewölbt; Spatien hinter der Mitte mit mittelgrofsen Tuberkeln, 2 und 4 an der Basis gekielt, 4 beim Beginn der ab- schüssigen Stelle erloschen, 2 hier mit einem gröfseren und vier kleineren Tuberkeln und hinten sich mit dem gekörnelten sechsten verbindend. Bauch grob und nicht dicht, das an der Spitze aus- gebuchtete Analsegment feiner und dichter punktirt. Rüssel vor der Fühlereinlenkung (im Spitzendrittel) etwas verbreitert. Joh. Faust: Die Anchoniden - Gruppe. 49 39. Anchonus Kirschi. Q. Oblongus, depressus, brevissime setulosus; prolhorace basi tenuiter marginato, lateribus modice rotun- dato et intra apicem parum constricto, aequaliter subruguloso-punc- tato, dorso longitudinaliter lateque, ante scutello paulo profundius impresso; elytris ellipticis in medio prothorace latioribus, apice minus acute rotundatis, obsolete seriato-punctatis, interstitiis inter- rupto-carinatis, 2% et AP basi denticulatis, illo postice tuberculis dentiformibus setigeris obsitis; femoribus apicem versus granulato- punctatis. — Long. 5.5, lat. 2.2 mill. Columbia. An der abgeflachten Oberseite zu erkennen. Der Thorax hat in seinen Umrissen Aehnlichkeit mit dem von favosus K., ist nur flacher, etwas breiter, sein Vorderrand ist nicht zweihöckrig; der flache und ziemlich breite Längseindruck ist gegen die Basis hin tiefer und noch breiter, letztere fein erhaben gerandet mit leicht zahnförmig vorspringenden Aufsenecken. Decken am Grunde nicht breiter als die Thoraxbasis, die Seiten gleichmäfsig gerundet, der Rücken flach, zur Spitze schräg abfallend, die Sutur bis auf die abschüssige Stelle gleichmälsig stumpf erhaben; Spatinm 1 nur hier erhaben und bis zur Basis undeutlich und weitläufig gekörnelt, 2, 3 und 4 auf der vorderen Hälfte unterbrochen flach-gekielt, 2 an der Basis niedriger als 4 und gekörnelt, 6 in der Mitte mit einigen spitzen Körnern. Rüssel so lang als die Vorderschenkel, aber dünner, stark gekrümmt, von der Fühlereinlenkung ab — zwischen Mitte und Spitzendrittel — stark glänzend, fein punktirt. 41. Anchonus pedestris. Oblongus, depressus; antennis tarsisque piceis; rostro curvato prothoracis longitudine; prothorace margine antico parum bisinuato, ad latera aequaliter parum rotun- dato et intra apicem subconstricto, inaequaliter granulato, longitudi- naliter triimpresso, margine laterali pone medium transversim im- presso, margine antico bicalloso; elytris latitudine plus quam duplo longioribus, grosse seriatim punctatis, interstitiis dorsalibus antice interrupto-subcarinatis, postice tuberculis setigeris obsitis, 2° et 49 basi alte cristatis, cristis tuberculisque nitido-granulatis. — Long. 6—7, lat. 2— 2.5 mill. Mexico. Von elongatus Fhrs. namentlich durch gestrecktere Form, die bis auf die beiden Höcker am Vorderrande des Thorax und die Tuberkel: auf der schräg abfallenden Spitzenwölbung unbeborstete Oberseite, den quergefurchten Thoraxseitenrand, seitlich weniger Deutsche Entomol. Zeitschr. 1892. Heft 1. 4 50 Joh. Faust: Die Anchoniden- Gruppe. gerundeten Thorax und durch die kräftigere, glänzende Körnelung zu unterscheiden. Thorax mit drei Längseindrücken und vier gekörnten Wulsten, von welchen die beiden äulseren in der Mitte von oben durch eine Querfurche, die mittleren beiden durch einen flachen Quereindruck getrennt sind; letzterer verbindet die seitlichen Einschnürungen mit einander und hebt an der Spitze zwei behaarte flache Höcker ab. Decken an der Basis etwas breiter als die Thoraxbasis, die Spatien 2 und 4 an der Basis hoch gekielt, die Kielstücke fein granulirt; die übrigen Spatien eigentlich nicht erhaben, sondern auf dem Rücken mit einzelnen flacheren, glänzenden Kielstücken oder Körnern, hinten mit äufserst fein granulirten und beborsteten Tu- berkeln. Fühlerfurche des g' im Spitzenviertel, des Q zwischen Mitte und Spitzendrittel eingelenkt. 45. Anchonus tardus. Oblongo-ovatus, convezus, selosus; rostro arcuato basi evidenter constricto; prothorace subelongato, ad latera aequaliter rotundato et intra apicem parum constricto, punctis grossis haud dense obsito; elytris basi reflexis, remote seriato-punc- tatis, interstitiis planis, luberculis obtusis subaequalibus apice mino- ribus obsitis. — Long. 7, lat. 2.5 mill. Fonteboa (Amazon. fl.). Rüssel an der Basis nur wenig breiter als an der Spitze und nicht tief abgeschnürt, beim ' so dick, aber kürzer, beim 2 dünner, aber so lang als die Vorderschenkel, in beiden Geschlechtern an der Spitze verworren punktirt und matt. Fühler beim A um nicht ganz die Rüsselbreite von der Spitze, beim 2 im Spitzendrittel ein- gefügt. Auf dem gewölbten Thorax entspringt jedem der grofsen Punkte ein kurzes röthliches Börstchen, die schmalen, stumpf ge- wölbten Räume zwischen den Punkten hier und da mit einem sehr kleinen glänzenden Körnchen. Decken nicht ganz doppelt so lang als breit, in der Mitte breiter als der Thorax, dicht hinter der Basis mit einer ziemlich scharfen Querfurche, welche jene aufgestülpt (in der Schildchengegend unterbrochen) und mit seitlich etwas vorspringenden Ecken erscheinen lälst; alle Spatien flach, 1 und 3 mit zwei, 2 mit drei grölseren Tuberkeln auf dem Rücken und drei bis vier kleineren auf der abschüssigen Stelle, 4 und 5. mit einigen, 6 mit einem, die Sutur mit zwei bis drei kleineren Tuberkeln; die vordersten stehen entfernt von der Basis, die grölsten sind nicht gröfser als die kleineren bei sefipes, alle an der Spitze röthlich beborstet und äufserst fein gekörnelt. Schenkel Joh. Faust: Die Anchoniden - Gruppe. Sl ziemlich kräftig punktirt. In der Mitte jedes Deckenpunktes steht eine sehr kurze Schuppenborste. 46. Anchonus morulus. Ovalus, convezus, setosus; rosiro subrecto pone antennarum insertionem arcuato; prothorace lateribus ante medium rotundato, intra apicem contracto, limbo antico in medio bituberculato, post oculos parum sinuato, dense varioloso- punctato; elytris antice prothoracis basi haud latioribus, remote vie conspicue seriato-punctatis, interstüis planis, dorso tuberculis obtusis setigeris, posticis lateribusque granuliformibus obsitis; pedibus magis setosis, femoribus ante apicem aequaliter incrassatis. — Long. 9— 1, lat. 2— 3'mill. St. Esteban. Rüssel bis zur Fühlereinlenkung fast gerade, dann gebogen. Thorax kaum so lang als vor der Mitte — an der breitesten Stelle — breit, Basis abgestutzt mit schwacher breiter Ausrandung in der Mitte, die groben tiefen Punkte so dicht, dafs die Räume zwischen ihnen stellenweise als dünne Runzeln erscheinen, die beiden Höcker am Vorderrande um die Dicke der Fühlerkeule von einander entfernt und so hoch als der erste Tuberkel hinter der Basis auf Deckenspatium 2. Decken an der Basis nicht breiter als die Thoraxbasis, kaum zweimal so lang als in der Mitte breit, hier um die Hälfte breiter als die Basis, die Seiten flach, hinten spitz gerundet, die gereihten Punkte sehr flach und viel kleiner als die auf dem Thorax, die Spatien flach, 1 und 3 mit zwei, 2 auf dem Rücken mit drei grölseren ovalen, hinten noch mit zwei oder drei kleineren, 4 und 6, sowie die Sutur, hinten mit in Körn- chen übergehenden Tuberkeln, alle Tuberkel röthlich beborstet, keiner erreicht die Basis, der vorderste auf Spatinm 2 der höchste. Vorderschenkel nach oben und unten gleichmäfsig gewölbt, Tarsen- glied 3 breit zweilappig. Abdominalsegmente 1, 2, 5 grob und ziemlich dicht punktirt. Rüssel des 2 länger als der des J' und feiner punktirt, Fühlereinlenkung bei beiden Geschlechtern im Spitzendrittel. 47. Anchonus femoralis. Praecedenti simillimus et affinis, ab illo rostro arcuato, [ronte circum rostri basem sulcata, femoribus anticis in utroque sezu subtus obluse callosis fere unice distinetus. — Long. 7, lat. 2.5 mill. Corozal. Rüssel in beiden Geschlechtern gleich lang, beim J' nur dicker als beim 2; Fühler bei diesem im Spitzendrittel, bei jenem im. Spitzenviertel eingelenkt. Thorax reichlich so lang als vor der 4* 52 Joh. Faust: Die Anchoniden-Gruppe. Mitte breit, die Basis ganz gerade abgestutzt, der Vorderrand hinter den Augen deutlicher gebuchtet, an den Seiten tiefer ab- geschnürt. Decken wenig länger, mit deutlicheren, dichter gestellten gereihten Punkten, sonst ebenso gewölbt und tuberkulirt als morulus. WVorderschenkel auf der Unterseite mit einer auf- getriebenen Beule, welche aber ebenso punktirt ist als die um- liegenden Schenkeltheile. Diese Schenkelbeule und die auf dem Kopf umfurchte Rüsselbasis erlauben es nicht, den femoralis als Varietät des morulus aufzufassen. 48. Anchonus confinis. 2. Ovatus, convezus, setosus; rostro arcuato; prothorace transverso, lateribus ante medium rotun- dato-ampliatis, margine antico post oculos sinuato, medio bicalloso, minus dense ac profunde, coras anticas versus remote punctato, interstitiis punctorum granulis nitidis adsperso, dorso longitudinaliter subimpresso et obtuse abbreviatim carinulato; elytris dorso converis, vier conspicue punctatis, interstitüs dorsalibus verrucis ovalibus, minutissime granulatis et setigeris obsitis, 6°, 7% et 8% granulatis; pedibus brevioribus, validioribus, femoribus granulato -punctatis; segmentis abdominalibus 2 primis remotius punctatis et subgranu- latis. — Long. 7.5, lat. 3.2 mill. Honduras. Bis auf den kräftigeren Körper, den gleichmälsig gebogenen Rüssel, den kürzeren am Vorderrande nicht eingeschnürten Thorax, kürzere und dickere granulirte Schenkel, dem morulus-Q ähnlich; auflserdem unterscheiden confinis noch die Thorax- und Decken- skulptur. Die warzenartigen Tuberkel sind grölser, aber nicht höher, auf dem Rücken am grölsten, die Sutur bis vor die ab- schüssige Stelle sehr fein gekörnelt, hinten mit zwei oder drei kleinen Warzen besetzt; an den Seiten sind die Punktreihen deut- lich und jeder Punkt zeigt ein sehr kurzes Börstehen. Keine der vorderen Warzen tritt dicht an die Deckenbasis heran. 49. Anchonus juniz. 2. Suboblongo-ovatus, convezus, supra brevissime setosus; rostro tibiarum anticarum longitudine, arcuato, seriatim varioloso; prothorace ad latera medio rotundato-dilatato, antice magis attenuata, margine antico bisinuato, dorso inaequaliter vageque punctato, callis 10 obsito, duobis anticis elevatioribus et se- tosis; ante scutellum impresso; elytris ellipticis, remote seriato- punctatis, interstitüis planis, dorsalibus verrucis opacis apice bre- vissime setosis obsitis; antennis elongatis tarsisque nigro-piceis. — Long. 8, lat. 3.5 mill. Bogota, Joh. Faust: Die Anchoniden - Gruppe. DB) Das einzige vorliegende $ ist mit einer dünnen schlammartigen Schicht bedeckt, welche die Skulptur theilweise verdeckt. Auf dem Thorax scheint die Mitte und jederseits ein Längsstreifen unpunktirt; von den zehn beuligen Erhöhungen sind jederseits der Mitte nur drei deutlich, der deutlichste am Vorderrande, je zwei seitliche sind kaum erhaben und eigentlich nur durch den Borstenbesatz an- gedeutet, hinter den beiden Höckern am Vorderrande steht etwas seitlich je ein Eindruck; die grölste Breite des etwas queren Thoraxes liegt in der Mitte, hier fast doppelt so breit als an der Spitze, die Basis in der Mitte flach ausgerandet. Rüssel etwas dünner als die Vorderschenkel, vor der Fühlereinlenkung wenig verbreitert. Fühler um die halbe Rüsselbreite hinter der Spitze eingelenkt, Geifselglied 1 nicht länger als das dritte, 2 fast so lang als die vier folgenden zusammen. Decken an der Basis kaum er- haben, aber gegenüber den Spatien 2 und 4 mit einem spitzen Höckerchen; alle Warzen stehen von der Basis entfernt, je zwei auf Spatium 1 und 3, je vier bis fünf auf 2, fünf auf 4; von allen stehen die sechs grölsten auf der abschüssigen Stelle in einem Oval; die Sutur hinten etwas erhaben. In der Körperform hat juniz einige Aehnlichkeit mit diapyrus K. 50. Anchonus affaber. Q. Oblongo-ovaltus, convezus, supra brevissime setosus; rostro arcuato punctato-subsulcato; articulo primo funiculi elongato; prothorace latioribus aequaliter rotundato, dorso vage punctato et decemtuberculato, lateribus granulato-punctato, intra apicem constricto; elytris ellipticis, basi reflezis, apice sub- truncaltis, valde remote seriato-punctatis, inlerstitiis dorsahbus obtuse nodulosis, nodulis interstitionis secunda usque ad apicem dispositis; femoribus granulato-punctatis. — Long. 8.8, lat. 3.5 mill. Cauca-Thal. Wie bei dem Vorigen sind die Erhöhungen auf dem Thorax in drei Querreihen angeordnet, nämlich zwei, vier und vier, von ihnen die vier hintersten niedriger und kleiner; Thorax so lang als breit mit gleichmäfsig gerundeten Seiten, vor der Spitze seit- lich eingeschnürt und oben scheinbar zwischen den beiden ersten Tuberkelreihen quer eingedrückt, die Basis in der Mitte leicht, der Vorderrand jederseits kaum ausgerandet. Decken an der auf- gestülpten Basis kaum breiter als die Thoraxbasis, die Seiten ge- rundet, alle Erhabenheiten von der Basis entfernt, die Naht hinten erhaben und vor der abschüssigen Stelle mit einer kleinen Warze, Spatium 1 und 3 mit je zwei, 2 auf dem Rücken mit drei grölseren 94 Joh. Faust: Die Anchoniden - Gruppe. und hinten mit vier kleineren, 4 mit fünf kleineren Höckern, 5 auf der hinteren Hälfte mit mehreren spitzeren Körnern, 6 mit einem spitzen Tuberkel unterhalb der Schulter. Vorderbeine etwas kräftiger als bei juniz. Geilselglied 1 etwa halb so lang als 2, dieses so lang als die vier folgenden. 52. Anchonus confidens. 2. Oblongus, convezus, parce brevissimeque setosus; rostro elongato arcuato, dense seriato- punctato; prothorace mazima latitudine ante medium, intra apicem contracto, subgranulato-punctato, medio vadoso impresso, im- pressione impunctata, nmodulis nonnullis humilibus; elytris antice prothoracis basi paulo latioribus, bası reflexis, postice acuminato- rotundatis, remote seriato-punctatis, sulura interstitüsque 2° et 49 apice parum elevatis, his nodulis parvis obsitis; pedibus tenuiter setosis, femoribus anticis crassıs varioloso -punctatis; abdomine valde remote punctato. — Long. 9, lat. 3.3 mill. San Esteban. 12. Von den zehn Erhabenheiten der Thoraxscheibe sind nur die in den beiden vorderen Querreihen (2 und 4) bemerkbar und sehr niedrig, ebenso wie auch die Erhöhungen auf dem Deckenrücken nur flachbeulig erscheinen. Rüssel länger als die Vorder- und beinahe so diek als die Hinterschenkel. Der ganze Körper ist mit einer dünnen ockerfarbigen Haut bedeckt. Geifselglied 1 so lang als 2 und 3, das zweite so lang als die vier folgenden zusammen. Thorax so lang als vor der Mitte breit, zur Basis gerundet ver- engt, zur Spitze plötzlich halsförmig zusammengezogen; von den vier Höckern der mittleren Querreihe sind die inneren grölser und stumpf, die äufseren auf der breitesten Stelle viel kleiner und spitzer. Die aufgebogene Deckenbasis tritt an den Aufsenecken, sowie gegenüber Spatium 2 schwach zahnartig vor; grölste Decken- breite in der Mitte, hier um + breiter als der Thorax, Spatium 2 auf dem Rücken mit zwei flachen, hinten mit einem höheren grölseren (der gröfste) und fünf eng aneinander gestellten kleinen Höckern, von welchen der oberhalb der Spitze (also der letzte) der gröfsere ist; Spatium 4 zeigt nur vier bis fünf kleinere, 6 nur ein Höcker- chen gegenüber den Hinterhüften; sämmtliche Höcker sind mit kurzen weilslichen Börstchen besetzt. 59. Rhyparonotus mendaz. d. Oblongo-ovatus, convezus, setosulus; rostro elongato parum arcuato, 5-carinulato, scrobe anten- narum ad dimidiam partem inferiorem oculorum ducto; prothorace latitudine paulo longiore, ad latera aequaliter rotundata, sat grosse profundeque punctato, aera media impunctata; elytris breviter ellipticis, Joh. Faust: Die Anchoniden- Gruppe. py) remote serialim punctatis, interstitüis planis, tuberculis acutis granuli- formibus obsitis; selis apice clavatis; articulo 3° tarsorum profunde bilobato. — Long. 4.2, lat. 1.3 mill. San Esteban. 1d.. Der fein fünfkielige Rüssel ist so lang als die Vorderschenkel, bis zur Fühlereinlenkung fast gerade, dann erst deutlich gebogen, der verbreiterte Spitzentheil kürzer als lang, zwischen den Kielen fein und weitläufig punktirt, jeder Punkt mit einem abstehenden Börstchen, Füblergeifsel kurz, Glied 2 das längste und nicht länger als 3 und 4 zusammen. Thorax an der Basis wenig breiter als an der Spitze, letztere seitlich kaum abgeschnürt; die eingedrückten etwas eckigen Punkte stehen auf dem Rücken dichter als unten, lassen hier neben und vor den Hüften eine kleine Fläche, dort eine breite, an beiden Enden schmälere Mittellinie frei, welche letztere jederseits in der Mitte durch einen kleinen beborsteten Höcker be- grenzt ist, die schmalen Räume zwischen den Punkten sind matt und lassen hin und wieder ein sehr feines glänzendes Körnchen er- kennen. Auf den Decken Spatium 1 mit sechs, 3 mit fünf, 2 und 4 mit je drei, 6 mit acht kleinen beborsteten Tuberkeln, diese hinten und an den Seiten spitz körnerartig, die Sutur auf der abschüssigen Stelle etwas erhaben und mit drei bis vier sehr kleinen spitzen Körnchen besetzt. 60. Rhyparonotus Jekeli. 3. Oblongus, convezus, opacus, setosulus; rostro elongato valde arcuato, 5-carinulato, scrobe anten- narum ad dimidiam partem superiorem ducto; prothorace basi elevato- marginato, inaequaliter granulato-punctato, linea media playaque utrinque impunctato; elytris bası elevato-marginatis, valde remote seriato-punctalis, interstitüis 2° et 4° tuberculis majoribus ac brevissime setosis obsitis; prosterno pone cozas lamina alte elevata munito ; articulo 3° tarsorum profunde bilobato. — Long. 7, lat. 2.6 mill. San Esteban. Id. Meinem A. tardus sehr ähnlich; gröfser als der vorhergehende und leicht durch erhaben gerandete Thorax- und Deckenbasis, so- wie durch den queren spatelförmigen Prosternalfortsatz, welcher wahrscheinlich nur dem g! eigen ist, zu erkennen. Sowohl bei mendaz als bei der neuen Art tritt keins der Deckenspatien bis dicht an die Basis heran. Zwischen dem spatel- förmigen Fortsatz, welcher sich nach hinten keilförmig zwischen den Vordertheil der Hüften drängt, und der auch unten, sonst nur noch seitlich sichtbaren Abschnürung des Thoraxvorderrandes liegt eine unpunktirte, seitlich sich bis zur Augenhöhe hinaufziehende, 96 Joh. Faust: Die Anchoniden-Gruppe. unpunktirte Fläche; die Punktirung neben den Hüften ist viel un- dichter als auf dem Rücken, die Räume zwischen den Rücken- punkten kornartig aufgetrieben und mit einer schräg eingestochenen längeren, jeder Punkt mit einer kürzeren Borste; der Thorax ist etwas länger als breit, an den Seiten gleichmälsig gerundet, der Vorderrand flach zweibuchtig. Decken elliptisch, beinahe zweimal so lang als breit, die Sutur hinter der Mitte mit einer gemeinsamen grölseren Warze und drei bis vier, nach hinten an Grölse ab- nehmenden und gegeneinander etwas verschobenen kleineren Körn- chen; Spatium 1 und 3 mit je zwei Körnern vor der Mitte, 4 mit drei bis vier, 2 mit 6 zur Spitze kleiner werdenden Tuberkeln, 5 und 6 mit einzelnen kleinen Körnern; die warzenartigen Tuberkel an der Spitze kurz beborstet. Rüssel so lang als die Vorderschienen, an der Spitze etwas erweitert und hier verworren punktirt. Fühler um kaum die Rüsselbreite von der Spitze entfernt eingelenkt, ihre Geifselglieder sämmtlich länger als breit, 2 das längste und wenig länger als 3 und 4 zusammen. 61. Anephilus Simoni. Elongatus, angustus, nigro-piceus, fasciculatus et breviter setosus; rostro prothoracis longitudine, arcuato, in mare antice dilatato, in femina cylindrico, seriatim punctato; prothorace elongato subcylindrico, basi apiceque truncato, aequilato, ad latera parum rotundato apicem versus sinuato, dorso confertim subseriato-punctato, line media laevi, fasciculis 4 transversim positis; elytris postice acuminato-rotundatis, basi paulo reflezis, intra basin transversim depressis, seriato-punctatis, interstitiis alternis augustis parum elevatis, tuberculis minoribus fasciculatis obsitis. — Long. 4.5, lat. 1.3 mill. San Esteban. Rüssel so lang und so dick als die Vorderschenkel, etwas ge- krümmt, beim g' an der Spitze etwas erweitert; Fühlereinlenkung um kaum die einfache resp. die 14 fache Rüsselbreite von der Spitze entfernt. Thorax um 4 länger als breit, in der Mitte am breitesten und nur wenig breiter als an der Basis und Spitze, der Vorderrand an den Seiten flach abgeschnürt, in der Mitte mit 2 nur leicht an- gedeuteten Höckerchen; die Fascikel der Querreihe stehen auf einer sehr geringen Erhöhung. Decken fast 3mal so lang als in der Mitte breit, hier am breitesten, die durch einen Quereindruck leicht aufgestülpte Basis gegenüber Spatium 2 und 4 leicht zahnartig vor- springend, die gereihten Punkte wenig grölser als die auf dem Thorax, Sutur hinter der Mitte mit zwei winzigen Fascikeln, 2 und 4 mit fasciculirten kleinen Erhöhungen, von welchen die hinteren Joh. Faust: Die Anchoniden- Gruppe. 97 höher, der dritte vor der Spitze die höchste ist. Die Punkte auf den Bauchsegmenten 1 und 2 nicht dicht, aber so grofs als die auf den Decken. 62. Anephilus longulus. 9. Elongatus, converus, fasci- culatus et setosus, rostro femoribus anticis longiore, curvato, serialim setuloso; antennis in terlia parte apicali rostri insertis; prothorace elongato cylindrico, intra apicem transversim impresso, basi medio emarginato, margine antico bisubfasciculato, dorso linea media lata impunctato, fasciculis 4 transversim positis; elytris elongato-ellipticis, apice obtuse rotundatis, interstitüis 29, 4°, 6° tuberculis minutis setosis aequaliter obsitis; femoribus crassioribus. — Long. 5, lat. 1.5 mill. San Esteban. 12. Das mir vorliegende weibliche Stück unterscheidet sich vom Simoni Q hauptsächlich durch längeren, stark gekrümmten Rüssel, undeutlicher punktirten Thorax und Decken, ausgebuchtete Thorax- basis, längere, hinten stumpf gerundete und gewölbtere Decken, sowie durch die über die ganze Länge gleichmälsig vertheilten und ziemlich gleich kleinen spitzen Höckerchen auf den Decken- spatien 2, 4, 6; bei Simoni sind nur 2 und 4 mit solchen und zwar nur auf der hinteren Hälfte besetzt, während sie auf dem Rücken kaum angedeutet sind. 63. Anephilus guadulpianus. 2. Subpyriformis setosus et fasciculatus; rostro arcuato; prothorace elongato 6 fasciculato grosse punctato; elytris subpyriformibus, apice acute rotundatis, intra basin sat profunde impressis, grosse seriatim punctatis, inter- stituis 2°, 40, 60 in dimidia parte anteriori elevatioribus, 2% et 4° tuberculis nonnullis parvis setosis obsitis. — Long. 5, lat. 1.6 mill. Guadulpia. Mir wurde dies Stück als Anchonus hispidus !) Chvr. zugeschickt. Die Beschreibung in Naturaliste 1880, p. 113, palst aber insofern nicht auf diese Art, als es in derselben heilst: „rostro basi constricto ... prothorace plano, postice profunde et transversim constricto, tuberculis 3 lateralibus et 3 in dorso“. Die zugespitzte Deckenform hat die neue Art mit Simoni gemeinsam, weicht aber von diesem besonders dadurch ab, dafs auf dem Thorax 6 deutliche fascieulirte Erhöhungen stehen, letzterer sowohl als auch die Decken viel gröber punktirt sind, auf !) Sehr wahrscheinlich gehören hispidus, trossulus, cirriger Ohvr. zur Gattung Anephilus. 98 Joh. Faust: Die Anchoniden-Gruppe. letzteren die gröfste Breite hinter der Mitte liegt und die Spatien 2, 4, 6 erhabener als |, 3, 5 sind; durch den Quereindruck hinter der leicht aufgebogenen und sechszähnigen Deckenbasis treten die erhabenen Spatien an dieser Stelle nicht ganz deutlich hervor. Der Thorax ist wie bei Simoni geformt, nur noch etwas länger, die Seiten flach gerundet ohne Einschnürung oder Schweifung vor der Basis und nur mit einer sehr wenig merkbaren hinter der Spitze. Rüssel an der Basis nicht abgeschnürt. 64. Anephilus claviger. Praecedenti simillimus sed brevior; rostro prothoraceque brevioribus, vix distincte punctatis; hoc qua- drato, intra apicem late transversim impresso; elytris ad latera aequaliter rotundatis, intra basin haud impressis, interstitiis omnibus planis, 2°, 4°, 60 tuberculis humilibus et fasciculatis remote obsitis. — Long. 3.6, lat. 1.3 mill. San Esteban. Aulser durch ihre geringe Gröflse noch durch den so lang als breiten Thorax von den drei Vorhergehenden zu unterscheiden. Die beiden Erhöhungen in der Mitte des Vorderrandes sind nicht niedriger als die vier quergestellten in der Mitte und als die auf dem Deckenrücken, der breite Quereindruck hinter dem Vorder- rande auf dem Rücken flacher als an den Seiten. Fühler kurz, beim g' um die einfache, beim 2 fast um die doppelte Rüsselbreite von der Spitze entfernt eingelenkt. Rüssel an der Spitze beim kräftig erweitert. Beine wie bei Simon: geformt. 66. Dioptrophorus Sharpi. Ovatus, subdepressus, nigro- piceus, parce breviterque setosus; antennis pedibusque brunneis; rostro femoribus anticis aequilongo sed crassiore, ante insertionem antennarum dilatato, dense subserialim punctato; prothorace lati- tudine paulo longiore, basi truncato, ad latera parallelo et ante medium sinuato-angustato, sat dense punctato; elytris ellipticis sat grosse seriato-punctatis, interstitüs planis alternis verrucis obsitis; pedibus gracihibus. — Long. 4.5, lat. 2 mill. Guatemala. Der grölste Augendurchmesser ist etwas kleiner als die Rüssel- dicke an der Basis. Fühlerschaft nur wenig kürzer als die Geifsel und Keule zusammen. Thorax um + länger als breit, an der Spitze schräg nach unten abgerundet, der Vorderrand um + schmäler als die Basis, Seiten von den rechtwinkligen Hinter- ecken ab bis vor die Mitte geradlinig und kaum divergirend, dann geschweift verengt, Rücken eben mit kaum oder deutlich eingedrückter Mitte, die Punkte hier grols und nicht sehr dicht, Joh. Faust: Die Anchoniden - Gruppe. 59 an den Seiten gekörnt-punktirt, die Körner hier sowie der Vorder- rand mit einer breiten Borstenschuppe. Die gereihten Punkte auf den Decken sind so flach und so grols als die auf dem Thorax und dem Abdomen und bis auf die Mitte mit einer glasurartigen Masse ausgefüllt, die Spatien flach, 6 mit vier, 4 mit fünf, 2 mit sechs niedrigen Wärzchen, von welchen die zwei vordersten läng- lichen auf 2 und 4 die Basis erreichen, die an den Seiten und hinten aber höher sind als auf dem Rücken. Die schlanken Schenkel an der dicksten Stelle etwa doppelt so dick als die geraden, eben- so langen, rundlichen Schienen. Fühler beim 3 im Spitzendrittel des Rüssels eingelenkt, dieser von hier ab erweitert und so breit als die Basis mit den gewölbten Augen; Fühler beim 2 ebenso weit von der Rüsselspitze eingelenkt als beim g', diese aber nicht erweitert, der Rüssel auch nicht länger. 67. Dioptrophorus simplez. &. Ovatus, subdepressus; prothorace elongato parallelo, intra apicem lateraliter contracto, angulis posticis breviter rotundatis, dense grossegue punctato; elytris punctato-substriatis, interstitiis angustis, alternis interrupto- carinulatis. — Long. 3.8, lat. 1.2 mill. Mexico. Schmäler und kürzer als Sharpi, durch den schmalen Thorax mit parallelen Seiten und eingezogenen Hinterecken, durch die punktirt-gestreiften Decken mit unterbrochen gekielten, sehr schmalen Spatien sowie durch den Mangel an Borsten auf der Oberseite charakterisirt. Rüssel von der Fühlereinlenkung ab (im Spitzendrittel) zur Spitze leicht erweitert. Thorax dicht hinter der Spitze schnell zusammengezogen; an der Spitze schräg abgestutzt, dicht und ebenso grob punktirt als die Deckenstreifen, auf der vorderen Hälfte mit etwas vertiefter Mittellinie. Decken elliptisch, die Basis schwach aufgestülpt, Spatien 2, 4, 6 unterbrochen gekielt mit an die Basis herantretenden Kielstücken, höchstens die hinteren Kiel- stücke kaum sichtbar beborstet, die übrigen glatt. Beine etwas heller als der übrige Körper, etwas kürzer als bei Sharpi. 68. Dioptrophorus Fahraei. dg. Ovatus, converior, parce setosus; fronte parum depressa; prothorace latitudine parum longiore, maszima latitudine ante medium, intra apicem subito contracto, con- fertim punctato ad latera granuloso, longitudinaliter triimpresso; elytris seriatim punctatis, interstiis planis, alternis verrucis oblongis obsitis. — Long. 4.5, lat. 2 mill. Guatemala. 60 Joh. Faust: Einige neue Curculioniden. Mufs sich von ocularis Fhrs. schon durch die drei Längs- eindrücke auf dem Thorax unterscheiden lassen. Thoraxvorder- rand nach unten schräg gerundet, mit einigen sehr kleinen Wärzchen besetzt, von denen die beiden mittleren am höchsten sind; der mittlere Eindruck in der Mitte etwas erweitert, die seit- lichen vorn und hinten abgekürzt; quer über die Rückenmitte stehen vier kaum bemerkbare Wärzchen. Punkte in den Decken- reihen grölser als die auf dem Thorax, Spatium 2 und 6 mit fünf, 4 mit vier oblongen Warzen, von welchen die basalen auf 2 und 4 die längsten sind, 3 und 5 mit schmalen Kielstücken, die Sutur auf der abschüssigen Stelle mit sehr kleinen beborsteten Erhöhungen. Von Sharpi durch den vor der Mitte breiteren, hinter der Spitze plötzlich zusammengezogenen Thorax mit 3 Längseindrücken hauptsächlich verschieden. December 1891. Einige neue Oureculioniden von Joh. Faust. Myllocerus benignus n. sp. Oblongus rufo-piceus, dense albido-squamosus; antennarum clava testacea; rostro breve anlice attenuato; articulo 1° funiculi 1° fere dimidio, 3% plusquam duplo, hoc latitudine viz longiore; prothorace transverso basi leviter bi- sinuato et reflexo; elytris parullelis apice obtuse rotundatis, subtiliter punctato-strialis, interstitüis subplanis, setis sguamiformibus adpressis subuniseriatim obsilis; femoribus vie dentatis. — Long. 4.5, lat. 1.3 mill. Aschabad. Es ist dies die erste echte, der russisch-asiatischen Fauna an- gehörige Myllocerus-Art, welche mir in natura bekannt ist; M. sibiricus und similis Tourn. aus Ostsibirien werden vom Autor (Ann. Belg. 1879, p. 111) zusammen mit marmoratus Mannh. als Myllocerus-Arten citirt und gehören wahrscheinlich zu Corigetus oder gar zu Ptochidius. Unsere Art steht dem M. damascenus Mill. wohl nahe, ist aber kürzer, hat namentlich einen kürzeren zur Spitze verengten Rüssel ohne eingeritzte Mittellinie in dem Längseindruck. Der Thorax Joh. Faust: Einige neue Curculioniden. 61 an der Spitze schräger abgestutzt, seine Basis nur flach zwei- buchtig, der Quereindruck an Spitze und Basis tiefer, letzterer am tiefsten, die Seiten in der Mitte wenig gerundet erweitert. Becken kürzer, hinten stumpfer gerundet, die Spatien unregelmäfsig ein- reihig (bei damascenus zwei-, stellenweise dreireihig) mit an- liegenden Schuppenborsten besetzt, der Rücken mit einigen un- deutlichen gelben Flecken. Otiorhynchus (Tournieria) hystericus n. sp. Oblongus, piceus, paulo nitidus undique sparsim griseo-pubescens el griseo- hirtus; antennis pedibusque dilutioribus; fronte oculis subconveris fere duplo latiore; rostro brevi subcarinato; prothorace transverso granuloso-punctato, medio carinato; elytris dense punctato-striatis, interstitüis nonnihil comvezis obsoletissime ruqulosis et punctatis; femoribus spina parva armatıs. Alexander-Gebirge (Koltze). Noch gestreckter als Lucae Strl., hinten stumpfer gerundet und mit doppelter Behaarung wie bei mazrillosus, aber sowohl die nicht ganz anliegende als die abstehende viel länger als bei diesem. Die neue Art gehört in die 4. Rotte neben albohirtus und ist von ihm leicht durch schmälere Decken, gekörnt-punktirten Thorax, noch längere Fühler, sowie durch die doppelte Behaarung zu unterscheiden. Alle Geifselglieder mindestens so lang als breit, 1 und 2 die längsten, gleich lang, jedes so lang als 3 und 4 zusammen, 3 und 7 gleich lang und länger als die drei gleich kurzen zwischen- liegenden, Keule so lang als die 3 letzten Geifselglieder und kaum breiter als diese. Augen oval, sehr wenig gewölbt. Rüssel höch- stens so lang als breit, wie die Stirne etwas abgeflacht und dicht punktirt, mehr oder weniger deutlich gekielt. Thorax mit gleich- mälsig gerundeten Seiten, der Vorderrand kaum schmäler als die Basis, der flache Kiel vorne und hinten abgekürzt und in der Mitte verbreitert. Decken lang elliptisch, 2$mal so lang als breit; in der Mitte kaum um # breiter als der Thorax, die Punkte in den flachen Streifen grofs und nur durch schmale Brückchen von einander ge- trennt, die Spatien auf dem Rücken schmäler als die Punkte. Beine mit doppelter Behaarung. Lizus fecundusn.sp. Elongatus, niger, supra breviter griseo- pubescens et dilute ochraceo-subtus sulphureo-pollinosus; antennis brunneis; vertice valde convexo; fronte subdepressa foveolata; rostro cylindrico parum arcuato, inter anlennarum insertiones cana- liculato; antennis elongatis; prothorace subiransverso apice parum, 62 Joh. Faust: Einige neue Curculioniden. basi profunde bisinuato, ante scutellum impresso, coriaceo ac dense sed inaequaliter remote punctato, vitla laterali densius pubescente et hirsuta; elytris prothorace striato-punctatis, a parte tertia apicale rotundato-augustalo, apice singulatim acuminatis, basi triüimpressis, dense striato-punctatis; corpore subtus densius et longius pubescente. — Long. 13—15, lat. 5.7”—5 mill. Alexander-Gebirge (Koltze). Hinten kürzer als canescens Fisch. und länger als deser- torum Gebl. zugespitzt, im Uebrigen letzterem ähnlicher und von ihm durch viel längeren Rüssel, Fühler und Beine, feiner skulptirte Oberseite und ganz anders geformten Thorax zu unterscheiden. Thorax etwas kürzer als an der Basis breit, mit der grölsten Breite zwischen Mitte und Basis, zu dieser äufserst wenig, zur Spitze hin geschweift-verengt, der Vorderrand nur halb so breit als die Basis, auf dem Rücken etwas flach, ziemlich kräftig, aber feiner als bei desertorum, ungleich dicht und zur Spitze feiner, die Räume zwischen den Punkten sehr fein und dieht punktirt, zuweilen die Mitte ohne gröfsere Punkte; ein deutlicher Eindruck vor dem Schildehen erreicht bisweilen die Mitte. Decken reichlich 23 mal so lang als breit, vorne wie bei desertorum breiter als die Thoraxbasis, hinten einzeln zugespitzt. Lizus imitator n. sp. L. mucronato Oliv. similis sed major, longior et pube multo longiore tectus, pallide ochraceo-pollinosus; fronte depressa foveolata, oculis ovatis; articulo 19 funiculi 2° aequi- longo prothorace lateribus vixr rotundatis et intra apicem paulo con- strichis, bası profunde bisinuato, coriaceo et inaequaliter varioloso- punctato; elytris prothorace latioribus, apice singulatim acute mucro- natis, mucronibus horizontalibus inter se arcuatis, basi triimpressis postice callo obsolete instructis, dense punctato-siriatis, interstitüs nonnihil converis; pedibus longioribus. — Long. 12, lat. 3.5 mill. Alexander-Gebirge (Koltze), Margellan (v. Heyden). Sehr ähnlich ist die neue Art in Form und längerer Behaarung auch meinem Capiomonte, läfst sich von ihm aber durch dünneren Rüssel und Beine, unten an der Basis nicht zusammenstofsende Fühlerfurchen, durch die beiden ersten gleichlangen Geilselglieder (bei Capiomonti 1] länger als 2), durch kürzere Augen, flache und breitere Stirn, nicht aufgebogene und weniger lang behaarte Mukronen unterscheiden. Innenrand der Augen und eine sich auf die Basis der Decken fortsetzende Seitenbinde des Thorax dichter weilslich und anliegend, letztere auch abstehend behaart. Der Rüssel bildet mit der brei- Joh. Faust: Einige neue Curculioniden. 63 teren Stirn eine beim 2 auffallender eingesenkte Bogenlinie. Auf den hinten flach abfallenden Decken stehen die Punkte in den wenig vertieften Streifen sehr dicht, die Eindrücke an der Basis sind verhältnilsmälsig tief und die etwas dichter aber nicht lang behaarten Mukronen sind mit der Spitze gegen einander gebogen. Der gekrümmte Rüssel beim g' so lang als Kopf und Thorax, sehr dicht punktirt und matt, beim 2 länger, seitlich etwas flach gedrückt; fein punktirt und glänzend. Die Fühlerfurchen sind unten an der Rüsselbasis nur um die Fühlerdicke von einander getrennt. Die röthlichen Fühler beim g' in, beim 2 hinter der Rüsselmitte eingelenkt. Vorderschienen nicht viel kürzer als die Schenkel, innen auf der Spitzenhälfte gezähnelt. Lizus Christophi n.sp. d. Praecedenti similis et affinis; undique sulphureo-pollinosus; rostro longiore in medio abbreviatim canaliculato; fronte convera angustiore; articulo 19 funiculi 2° nonnihil longiore; prothorace lateribus rotundato-angustato et densius albido-pubescente; elytris convezioribus, seriatim punctatis, basi parum triümpressis, callo postico vix observando, mucronibus apicalibus parallelıs; pedibus, praesertim tibiis anticis multo brevio- rıbus, his intus apicem versus denticulatis. — Long. 12, lat. 3 mill. Caucasus. Ich erhielt ein einzelnes Männchen ohne nähere Fundortsangabe von Christoph, dessen Namen ich dieser Art gegeben habe. Sie ist von mucronatus Oliv. durch bedeutendere Grölse, längere Behaarung, dickeren und längeren Rüssel, an der Basis tiefer zweibuchtigen Thorax mit wie auch auf den Decken gröberer Skulptur, durch kürzeres zweites Geilselglied, an der Basis dreimal eingedrückte, hinten viel weniger schlank verengte Decken zu trennen. Vorderschienen nur halb so lang als die Schenkel. Rüssel so breit als die Stirn. Baris rectirostris. Oblongo-ovatus, nonnihil convezus, ater, nitidus; rostro recto, lateribus grosse subseriatim punclato; pro- thorace purum conico, basi bisinuata apice truncato, dorso parce obsolete punctato, subtus longitudinaliter ruguloso,; elytris antice prothoracis basi multo latioribus, humeris oblique rotundalis, striatis, in striis lateralibus indistincte punctatis, interstitüs obsole- tissime uno-subseriatim punctatis. — Long. 5.5, lat. 2.3 mill. Ein Pärchen vom Alexander-Gebirge (Koltze). Des ganz geraden Rüssels und der im Verhältnifs zum Thorax sehr breiten Deckeu wegen mit keiner der mir bekannten Arten zu verwechseln. 64 Joh. Faust: Einige neue Curculioniden. Rüssel so breit und an der Basis so dick als die Vorder- schenkelbasis, zur Spitze allmählich dünner, an der Basis durch einen leichten Quereindruck vom Kopfe abgesetzt, beim dg' etwa so lang als die Vorderschenkel, beim 2 um 4 länger. Thorax reichlich so lang als breit, dicht vor den schwach eingezogenen und etwas stumpfwinkligen Hinterecken am breitesten, bis nahe vor die Spitze wenig, dann schnell gerundet-verengt, der Vorder- rand beinahe nur # so breit als die Basis, auf dem Rücken noch feiner und sparsamer punktirt als bei timidus Rossi !), die Punkte rund. Schildehen quer. Decken höchstens um 4 länger als in den stumpfwinklig-gerundeten Schultern breit, von hier ab allmählich, aber nur wenig, vor der Spitze schneller gerundet-verengt, an der Spitze selbst gemeinsam abgestutzt. Pygidium dicht und fein, Schenkel grob und oberflächlich punktirt. Krallen fein, gespreizt. Die Art ist neben c/landestina m. zu stellen. 1) Diese Art hat nicht, wie ich a. a. ©. erwähnt, am Grunde verwachsene Krallen; sie stehen wohl auf einem Theil ihrer Länge nahe zusammen, sind aber bis auf den Grund von einander getrennt. [ Deutsche Entomologische Zeitschrift 1892. Heft I.] 65 Fünf Dekaden neuer Cicindeleten. Beschrieben von Walther Horn. 1. Pogonostoma bispinosum. Sculptura P. spinipennis, thorace multo breviore globosioreque, elytris apice recte truncatis, sulurae spina parum prominula , inter- media nulla, externa valde prominente. — Long. 154 mill. 14. Madagascar. 2. Pogonostoma bidentaltum. P. bispinoso affine, differt thorace multo longiore, lateribus magis parallelis, basi laeviore, capite paullo latiore elytrisque brevioribus. — Long. 164 mill. 19. Madagascar. Diese beiden Arten gehören zu der Gruppe der grolsen Po- gonostoma-Arten, deren Fld.-Spitze beim g' nur 2 Dorne hat. Von den bisher bekannten Species ist dieses nur bei P. coeruleum Z und vielleicht noch bei einigen abweichenden Ex. von P. chalybeum g\ der Fall, obwohl die mir vorliegenden Stücke der letzteren alle einen, wenn auch nur kleinen, mittleren Zahn zeigen. Statt dieses ist bei P. coeruleum 5 ein mehr oder weniger stumpfer Vorsprung vorhanden, zwischen ihm und der Nahtspitze aber ein deutlich wahrnehmbarer Ausschnitt, während die Fld.-Spitze der beiden neuen Art vollkommen !) gerade abgeschnitten ist. Der Nahtdorn ist bei beiden sehr klein, der äufsere umso stärker entwickelt. Weiterhin unterscheidet sich ?. bispinosum g' von P. coeruleum &' und chalybeum 9 durch die geringere Grölse, kleineren Kopf, gröber skulpirte Basis des Hlschd., schmälere Fld.; von P. chaly- beum aufserdem noch durch den schmäleren Thorax, von coeruleum durch das kürzere, viel gröber gerunzelte Hischd., das auch ge- rundetere Seiten hat. (Die Skulptur der Fld. sowie die Farbe der Oberseite ist wie bei ?. chalybeum oder pubescens.) — P. bidentatum d' ist kleiner als coeruleum Z\, der Thorax viel gröber gerunzelt, vorn und hinten gleichmälsig verengt. — (Die Fld. sind kürzer und wie bei pubescens skulpirt); die ganze Oberseite dunkler. 1) Bei ?. bispinosum ist, mit sehr scharfer Loupe gesehen, auch ein minimales Höckerchen zwischen beiden Dornen wahr- nehmbar, jedoch liegt dieses absolut in gleicher Höhe mit jenen und ist so klein, dafs es nicht in Betracht kommen darf. Deutsche Entomol, Zeitschr. 1892. Heft I. d 66 Walther Horn: Fünf Dekaden neuer Cicindeleten. P. chalybeum Z\ ist schliefslich gröfser und breiter als bidentatum, letzteres besonders, was Kopf und Hlschd. betrifft; die Seiten des Thorax paralleler. Die Unterschiede zwischen den beiden neuen Arten selbst sind in der Diagnose angegeben. Die Arten stammen aus der Richter’schen Sammlung. 3. Ctenostoma hirsutum. Capite, thorace elytrorumque parte posteriore pilis griseis sat dense hirsutis. Elytris grosse luberculatis vel foveolatis, foveolis apicem versus minoribus. — Long. 114 mil. 1%. Brasilia (ex coll. Dr. Richter). Durch die dichte Behaarung des Kopfes, Hischd. und der hinteren Hälfte der Fld. ist diese Art von allen anderen, abgesehen von Ct. macilentum Klg. und Ct. Fryi Chd. verschieden. Von letzterer unterschieden durch viel geringere Gröfse (Fryi Z schon 134), die hinten spärlich und seicht punktirte Stirn; die Fld.- Spitzen sind hinten einzeln seicht halbmondförmig ausgeschnitten, die Ecken selbst etwas gerundet. Der vordere gelbe Fleck fehlt, ebenso die hellere Spitzenmakel. Die Fld.-Skulptur besteht an der Basis aus grolsen, abgeglätteten, dicht gedrängten Tuberkeln, die in der Mitte in Gruben übergehen und die ihrerseits, wenn auch allmählich etwas schwächer werdend, bis zur Spitze deutlich wahrnehmbar sind. Die einzige gelbe Querbinde ist schmal. Fld. hinten gewölbter und buckliger als bei trinotatum. Von dem Typ der Ct. macilentum Klg. (Z‘ Mus. Berolin.) unter- scheidet sich meine Art durch die beträchtlichere Grölse, das längere Hischd., die bauchigeren Fld., sowie deren Skulptur. Die Gruben auf der hinteren Partie viel kleiner und seichter, die an der Basis dagegen zahlreicher und wenig als einzelne Gruben wahrnehmbar. Bei der Klug’schen Art sind die Fld. erst hinter der Mitte erweitert, hier schon viel früher, sie sind also dort paralleler. Die Spitze ist bei macilentum auch gar nicht aus- geschnitten, die Binde schmäler, die Beine hell gelb-braun gefärbt, während sie bei der neuen Art dunkel-braun sind. 4. Tricondyla frontalis. Parte mediana frontis interocularis longitudinaliter rugosa. — Long. 16 mill. 12. Insulae Philippinae verisimiliter (ex. coll. Dr. Richter). Diese Art ist die einzige von allen bisher bekannten Tricon- dylen, bei welcher nicht nur die Augentheile (der Stirn zwischen den Augen), sondern auch das zwischen ihnen liegende, horizontale Walther Horn: Fünf Dekaden neuer Cicindeleten. 67 Stück längsgestrichelt ist. Im Uebrigen hat die Art vieles mit den glatten aptera-Varianten (globicollis ete.) gemeinsam. Das Hlschd. ist unmerklich schmäler, die Fld. langgestreckt, der Buckel sehr abgeflacht und langgestreckt, spiegelblank. Die Basis der Fld. ist mit spärlichen Gruben bedeckt, die jedoch nach der Naht zu ver- löschen; schon im 2. Viertel werden diese Gruben durch feine, eingestochene Punkte ersetzt, die ziemlich weit auseinander stehen und dicht hinter der Mitte gänzlich verschwinden; hier stehen dann nur noch einige seichte Gruben || der Naht. Das 3. und 4. Fühler- glied sind am Ende roth geringelt, die Schenkel schwach braun- roth, die ganze Oberseite des Körpers violett. Ueber die Artberechtigung der Tricontylen aus der aptera- Gruppe siehe einen der nächsten Aufsätze. 5. Derocrania Schaumi. D. Dohrni simillima, differt fronte multo minus excavata (parte mediana multo latiore quam partes orbiculares), thorace crassiore, parte antica strangulata breviore, elytris evidentius foveolatis. — Long. 16 mil. 12. Ceylon. (Auch 1 Ex. im Berliner Museum.) Flüchtig betrachtet gleicht diese Art sehr der D. Dohrnt, unterscheidet sich jedoch vor allem durch die Bildung des Kopfes. Die Stirn zwischen den Augen ist nur seicht ausgehöhlt, der mittlere Theil derselben mindestens so breit wie die beiden Seiten- stücken (die das Auge nach innen begrenzen) zusammengenommen und von ihnen durch eine scharf aufgehobene Falte getrennt, während die Stirn bei D. Dohrni tief ausgehöhlt ist (wie bei den echten Tricondylen) und jeder Augentheil allein so breit wie die mittlere Partie. Sowohl die Augentheile wie die mittlere Partie bei der neuen Art glatt, bei D. Dohrni sind die ersteren deutlich längs gerunzelt. Der Thorax ist im Ganzen breiter, der vordere, eingeschnürte Theil kürzer, spärlich quergerunzelt. Die Fld. sind hinten etwas weniger aufgetrieben, die ganze Oberseite ist ebenso dicht, aber mit viel deutlicher erkennbaren, runden Gruben bedeckt, während letztere dort an der Basis überhaupt nicht mehr als solche zu erkennen sind und andererseits im übrigen Theile der Fld. zum Theil zu Längsfurchen zusammenfliefsen, was hier nirgends der Fall ist. Die neue Art bildet den Uebergang zur D. gibbiceps Chd. 6. Dromica 5-costata. Dr. clathratae Klg. affinis, differt antennarum articuhs inter- mediis minime planatis, thorace magis laevigato, elytris minus rugose sculpturatis. — 174 mill. 1. Natal. 5 * 68 Walther Horn: Fünf Dekaden neuer Cicindeleten. Diese Art steht der Dr. clathrata A noch ziemlich nahe, unter- scheidet sich jedoch schon durch die geringere Grösse und die in der Mitte nicht flachgedrückten Fühlergld. (Letztere sind übrigens weit dicker und länger als bei Dr. carinulata ete.) Der Kopf ist etwas kleiner als bei der Klug’schen Art, das Hilschd. oben ge- glätteter, die Grundskulptur der Fld. feiner, vor allem hinten, wo keine Rippen mehr vorhanden sind: Diese letztere Partie ist äulserst fein und dicht punktirt. Die 5 Rippen treten etwas schärfer hervor; der Nahtdorn ist kleiner; die Gestalt der Fld. ungefähr gleich, nur sind dieselben hinten etwas stärker erweitert und er- scheinen hier flacher. Die Färbung stimmt überein. Vor der Spitze steht am Aufsenrande je ein länglicher, ziemlich grolser, weilser Fleck. Auch mit der Wallengreen’schen Dr. fossulata mufs diese Art näher verwandt sein; jedoch ist sie durch die auf jeder Seite des Hischd. vorhandenen, deutlich erhabenen, wenn auch etwas ab- geflachten Längswülste !), die feinere Punktur der hinteren Fld.-Partie, das Vorhandensein der weilsen Makeln etc. deutlich verschieden. 7. Cosmema intermedia. E tribuw C. elegantulae et cordicollis, differt sculptura elytrorum minus rugosa, postice minuta thorace minime cordicolli. — Long. 113 mill. (2.) Caffraria. Oberlippe hell, vorn und an den Seiten gebräunt. Kopf viel, Hlschd. nur wenig breiter als C. elegantula g‘, beide viel deut- licher (ersteres längs, letzteres quer) gerunzelt. Fld. nach hinten zu viel stärker verbreitert; die Skulptur ist viel regelmäfsiger, die Grübchen vorn deutlich getrennt und einzeln wahrnehmbar, die Zwischenräume glatt, während das Ganze dort ein mehr verworren gerunzeltes Netz darstellt. Von der Mitte der Fld. an werden die eingestochenen Punkte viel feiner. Die Seitenränder und die Beine stimmen bei den Arten überein, im Uebrigen ist die Oberseite etwas matter und dunkler. Der Schulterfleck fehlt, der Mittelrandfleck ist kleiner und runder. Die 4 ersten Fühlerglieder braun, das 2.—4. an der Spitze heller. Von C. cordicollis 2 ist die neue Art (nach der Beschreibung zu urtheilen) verschieden durch die Färbung der Oberlippe; ferner ist das vorletzte Glied der Kiefertaster hell, das Hischd. länger als 1) Wallengreen sagt von seiner Art: (prothorace) „dorso ulrinque minime elevato*. Walther Horn: Fünf Dekaden neuer Cicindeleten. 69 breit, schmäler als Kopf ohne Augen, durchaus nicht herzförmiger als C. elegantula Z\, Mittelfurche äufserst schwach entwickelt. 8. Therates Schaumi!!). E tribu Th. spectabilis Schm., principis, Whiteheadi Bat., differt elytris cyaneis immaculatisque. — Long. 13mill. 1%. Borneo (ex coll. Dr. Richter). Diese Art ist der einzige bis jetzt bekannte, ungezeichnete Therates von der Gruppe derer mit 3 Höckern auf jeder Fld. Leider besitze ich von dieser Gruppe sonst nur noch Th. Whiteheadt, welcher der neuen Art wohl am entferntesten von den 3 Arten steht. Die neue Spezies ist viel kleiner, Fld. ohne weilse Makeln, der Dorn am Ende der Fld., obwohl immer noch sehr lang, doch weit kürzer, die Fld.-Skulptur feiner, zwischen den beiden vorderen Höckern stehen nur je 2 Tuberkeln, während sich dort eine ganze Zahl davon findet. Die Hischd.-Furchen sind tiefer und die Seiten viel stärker gerundet. Die Fld. grünlich-violett, nicht allzu glän- zend, die hintere Hälfte des Abdomens röthlich gelb, Schienen und Tarsen rothbraun. Die Art sei dem Andenken des berühmtesten Therates-Kenners gewidmet, dem wir zugleich auch die Kenntnils des ersten Ver- treters dieser schönen Untergruppe verdanken. Euprosopus 4-notatus Dej. var. binotatus. Differt a typo maculis anteapicalibus deficientibus. — Long. 164 mill.e. 12. Brasilia (ex coll. Dr. Richter). Die Beine sind bei dem einzigen mir vorliegenden Exemplar metallisch. Odontochila Batesi Chd. var. semicincta. Differt a typo forma angustiore, macula laterali media incrassata ei cum macula apicali totam quartam elytrorum partem posticam occupantem late conneza. — Long. 13 mil. 1IS2. (ex coll. Dr. Richter. Das ganze hintere Viertel der Fld. ist hell gelb und durch einen breiten Randstrich mit dem ebenfalls vergrölserten Mittel- randfleck verbunden. Letztere Randverbindung fehlt völlig bei vor. Castelnaui Luc. 1) Ueber die Artberechtigung des Th. Schaumi Chd. siehe einen der nächsten Aufsätze. 70 Walther Horn: Fünf Dekaden neuer Cicindeleten. 9. Odontochila chrysopyga. Od. erythropygae Putz. (Cie. variventris Qued.) similis, differt thorace latiore, lateribus magis rotundatis, abdomine metallico (eztremo apice brunneo), tibüs cupreo-aureis. — Long. 125 mill. I. Diese Art sieht der Od. erythropyga sehr ähnlich. Ober- lippe in der Mitte viel stärker vorgezogen und dreizähnig, ohne schwarze Punkte. Stirn erheblich breiter, auch feiner skulpirt; ganz oben, dicht am Augenrande ist jederseits ein glänzendes, völlig glattes Feld. Der Thorax ist bauchiger, breiter, gewölbter, vorn und hinten stärker eingeschnürt, etwas feiner gerunzelt. Die Fld. haben ziemlich dieselbe Form, hinten sind sie gezähnt. Der Schulterfleck fehlt, die Skulptur ist etwas gröber und dicht neben der Naht fliefsen (abgesehen vom ersten und letzten Viertel der Fld.) einige Grübchen zu kurzen Querfurchen zusammen. Die Oberseite ist weniger grün als blau-violett, ebenfalls vollkommen matt, selbst die Ränder der Fld. sind nur sehr schwach glänzend. Umgekehrt herrscht auf der Unterseite mehr grün vor; die Tro- chanteren sind gelbroth, alle Schienen sowie die 4 hintersten Schenkel goldig; die äufserste Spitze des Abdomens ist (vielleicht zufällig) etwas bräunlich. Das Ex. steckte in der Dr. Richter’schen Sammlung ohne Fundortsangabe unter Ex. der Chilonycha chalybea, mit wel- cher Art es so gut wie gar nichts gemeinsam hat (Hlschd. und Fld. meiner Art sind z. B. viel schmäler, länger, paralleler, flacher etc... Ich vermuthe, dafs das wahre Vaterland West- Afrika ist. 10. Euryoda similıs. E. versicolori Dej. similis, differt elytris augustioribus, longio- ribus, postice minus inflatis, femoribus metallicis; tota obscurior. — Long. 123 mill. 12. Guinea (1 Q auch in Mus. Berol.). Die Art steht der Eur. versicolor ziemlich nahe, unterscheidet sich jedoch leicht durch die viel längeren und schmäleren Fld., die auch viel paralleler sind. Schenkel kupfrig; Beine, besonders Hinterbeine, erheblich kürzer; Oberseite des ganzen Thieres tief dunkel, fast schwarz; nach dem Rande zu geht die Färbung in ein leuchtendes grün über, auf den Fld. liegt zwischen diesen beiden Farben noch ein intensiv kupfriger Saum. Hischd. nach hinten weniger verengt, schmäler. Walther Horn: Fünf Dekaden neuer Cicindeleten. 71 11. Euryoda madagascariensis. Eur. versicolori Dej. parum affinis, differt elytris planioribus, magis parallelis, femoribus obscure aeneis etc. — Long. 104 mill. 12. Nossibe (Madagascar). Diese Art steht der Eur. versicolor nicht sonderlich nahe; sie unterscheidet sich durch den etwas kürzeren, an der Basis viel weniger eingeschnürten Thorax. Die Fld. sind ||, viel flacher, die Schultern breiter, mit viel schärfer hervortretenden Schulter- ecken; an einigen Stellen der Fld. finden sich flache Vertiefungen. Die Skulptur ist viel seichter; der mittlere Randfleck klein, weit vom Rande entfernt stehend, der Spitzenfleck fehlt. Die ganze Oberseite ist fast schwarz, mit einem sehr schwachen Stich in’s broncene. Die Unterseite gleichfalls viel dunkler, die Schenkler grünlich metallisch. Ozygoniola g.n. Statura formaque Ozygoniae parvae simih. Antennis totius corporis longitudini aequalibus. Palpis et mazillarıbus et labialibus tenuissimis, totis pallidis, articulo horum ultimo longissimo, penultimo fere longitudine aequante. Femina mare differente magnitudine et colore. Celebes (Ribbe ex coll. Dr. Richter). Das wesentlichste Merkmal dieser Gattung ist die nach den Geschlechtern verschiedene Färbung, worin sie nur mit den Oxy- gonien übereinstimmt. Auch sonst haben diese beiden Gattungen manches mit einander gemeinsam. Kopf, Hischd. und Fld. sind ungefähr gleich geformt, nur sind letztere etwas kürzer im Ver- hältnifs zur Breite. Oberlippe, Mandibeln und Fld.- Spitze, so- wie die Eindrücke und der Höcker auf dem Basaltheil dieser sind gleich gebildet. Das g' ist grün, das 2 röthlich braun, etwas erz- farben und viel gröfser; beide haben einen hellen Mondfleck an der Spitze der Fld., wie er bei den Tetrachen so häufig vorkommt. Die Taster sind sehr lang und dünn, völlig einfarbig, blafsgelb, das letzte Glied der Lippentaster auflserordentlich lang. Fühler und Beine unmetallisch gelb oder bräunlich; die ersteren so lang wie die ganze Körperlänge und sehr dünn. — Long. 3 9%, 2? 114 mill. 12. 12. Oxzygoniola Chamaeleon. Jg viridis nitens, 2 obscure cyanescens. Capite gracil, thorace angusto et elongato, lateribus parum rotundatis, elytris la- tioribus, sat longis, macula flava magna semilunari ante apicem col- 72 Walther Horn: Fünf Dekaden neuer Cicindeleten. locata. Labro Z\ viridi, 2 aeneo, pedibus antennisque Z\ pallide flavis, 2 obscurioribus. — 19‘ befindet sich auch in der Sammlung des hiesigen Museums. Die Stirn ist fast gar nicht vertieft zwischen den Augen, fast glatt, kaum wahrnehmbar neben den Augen gestrichelt; der Theil vor den Augen ist zu einem schwachen Höcker vorgezogen; Hischd. lang, schmal, nur sehr wenig an den Seiten gerundet; vorn und besonders hinten stark eingedrückt; Basis abgeflacht; Mittelfurche in ihrem hinteren Abschnitt vertiefter; fast glatt, in der Mitte kaum wahrnehmbar quer gestrichelt. Fld. an der Basis mit 2 Eindrücken und einem flachen Höcker wie bei der Gattung Ozygonia. Dicht und fein, aber deutlich eingestochen punktirt, hinten ungezähnt, längs der Spitze (vom Aufsenwinkel an) eine überall gleich breite, halbmondförmige Makel. Fld.-Spitze einzeln abgerundet, Nahtdorn nicht vorstehend. gZ Abdomen hinten bräun- lich gelb; im Uebrigen ist die Unterseite mit der Oberseite gleich gefärbt, nur etwas dunkler und matter. Die ganzen Fühler und Beine sammt Hüften und Schenkelringen beim & hellgelb, beim 2 gebräunt (letzterer Unterschied kann individuell sein). 13. Ophryodera Richteri. Ophr. rufomarginatae Boh. affinis, differt thorace elytrisque bre- vioribus, his apice (coniunctim) brevius truncatis; signatura differente. — Long. 19 mill. 1 g\. West-Afrika (ex coll. Dr. Richter-Plason). Trotz der aufserordentlich grofsen Variationsfähigkeit der Bohemann’schen Art, mufs ich in der vorliegenden Form eine eigene Art erblicken. Das Hlschd. erscheint etwas kürzer und breiter, ebenso, aber in viel höherem Grade die Fld., die vor allem hinten weniger lang zugespitzt sind. Die Fld.-Struktur ist über- einstimmend mit dem am gröbsten skulpirten Ex. der rufomarg., d. i. sie sind bedeckt mit grolsen, schwarzen Gruben, deren Zwischenräume gekerbt oder gekörnt erscheinen; die Zeichnungen sind fast weils und von zahlreichen, grolsen, runden, dunklen Punkten durchsetzt; sie bestehen aus einer Längsbinde, die in der Mitte der Fld. verläuft (also nicht am Rande!), oben dicht neben dem Skutellum beginnt, an der Spitze sich nach innen umbiegt, und längs des Aufsenrandes bis zur Naht läuft. Am Ende des ersten Drittels ihrer Länge entsendet diese Binde einen kurzen, zugespitzten Stumpf schräg nach aufsen und oben, hinter der Mitte einen ähnlichen in derselben Richtung, und einen zweiten nach innen und hinten. Aufserdem ist ein kleiner Schulterfleck und Walther Horn: Fünf Dekaden neuer Cicindeleten. 13 längs der Naht eine feine, mehrfach weit unterbrochene Linie vor- handen. Während alle bisher bekannten Varietäten der Ophr. rufomar- ginata sich durch einfaches Verschwinden von Theilen der Zeich- nung erklären lassen, wie es analog bei so vielen anderen Ciein- deliden beobachtet ist, ist dieses hier unmöglich durchzuführen, da eine völlig verschiedene Grundzeichnung vorliegt (vor allem durch eine central verlaufende Längslinie begründet!). 14. Megalomma Schaumi. Megalomma omnium pulcherrimum. Palpis labialibus mazime inflatis, planatis, articulo ultimo minimo. Labro albo, corpore el supra et infra cyaneo, macula basalı alba; elytris cylindricis, aequalibus. — Long. 12 mill. 1 g. Madagascar (ex coll. Dr. Richter). Diese Art hat mit dem Typus der Megalommen wenig ge- meinsam. Das vorletzte Glied der Lippen-Taster ist stark auf- geblasen, aber zugleich sehr stark abgeflacht, die gröfste Breite liegt in der Mitte, die beiden Enden sind zugespitzt. Das letzte Glied ist äufserst klein. Ober- und Unterseite blau, Oberlippe hellgelb, weit vorgezogen; Kopf sehr grofs, Hlischd. sehr lang und schmal, Seiten vollkommen ||; vordere und hintere Furche tief, mittlere sehr gering; Oberseite quergerunzelt (viel seichter als bei M. rugicolle). Die Fld. sind lang, schmal, stark cylindrisch, voll- kommen gleichmäfsig skulpirt (vorn: eingestochene Punkte, hinten mehr Körnchen), von irgend welchen Vertiefungen fehlt jede Spur. Aufsenrand der Fld. schwach violett; weiflser Schulterfleck grofs, 1. und 5.—11. Fühlerglied sowie Schenkel blafsgelb, Schienen und Tarsen etwas dunkler, 2.—4. Fühlerglied tief dunkelbraun. 15. Megalomma fulgens. M. viridulo Q. affinis, differt thoruce longiore, lateribus minus rotundatis, elytris minus convezis, longioribus, pone medium longi- tudinaliter impressis, apice metallicis. Color cupreo-fulgens. — Long. 9 mill. 1 S‘. Ile Bourbon. Die Art steht der M. viridula ziemlich nahe, unterscheidet sich jedoch schon durch ihre Gröfse und .die hell-kupfrige, leuchtende Farbe. Oberlippe hell-grün, Stirn etwas flacher, neben den Augen feiner gestrichelt; Hlschd. länger und mit viel weniger gerundeten Seiten, gerunzelt. Fld. weniger cylindrisch, breiter, flacher, länger, aulser den bei M. viridulum vorhandenen Vertiefungen ist noch auf jeder Seite eine deutliche Furche vorhanden, die hinter der Mitte beginnt und etwas schräg nach innen verläuft; auch an einigen an- 74 Walther Horn: Fünf Dekaden neuer Cicindeleten. deren Stellen sind noch einige andere seichte Eindrücke wahrnehm- bar, so dafs dadurch die Fld. ein sehr unebenes Aussehen ge- winnen. Die ganze Unterseite ist leuchtend grün, die Oberseite bis zur Nahtspitze hell-kupfrig, glänzend, mit sehr schwach grün- lichem Schein, welch’ letzterer nur auf dem Kopf intensiver wird. 16. Megalomma affine. Megalomma spurium. Meg. rugicolli Fair. simillimum, differt signatura alba, thoracis lateribus multo minus parallelis, elytrorum apice brevius rotundato. — Long. 9# mill. 1 \. Madagascar (ex coll. Dr. Richter). Durch das vorn und besonders hinten stark eingeschnürte, seitlich mehr gerundete (herzförmigere) Hlschd., die an der Spitze etwas weniger abgerundeten Fld., sowie durch die Zeichnung von M. rugicolle F., von allen anderen durch das grob quer gerunzelte Hischd. und Skulptur der Fld. verschieden. — Farbe und Skulptur überall mit M. rugicolle F. übereinstimmend. Aufser dem vorderen Spitzenfleck dieser letzteren ist noch ein Schulterfleck und hinter der Mitte am Rande eine aus 2 ziemlich gleichlangen Schenkeln bestehende, winkelförmige Zeichnung vorhanden, deren einer Schenkel dem Rande || nach abwärts läuft, während der andere schräg nach hinten und innen gerichtet ist. Thopeutica theratoides Schm. var. albapicalıs. Differt a typo elytris concoloribus, obscure rufis, fascia lata nigra deficiente, apice albis, signatura mutata. — Long. 94 bis 103 mill. 2. Tombegu (Ost-Celebes: Ribbe) und Sumatra. Die grofse schwarze Querbinde, die über $ der ganzen Fld. einnimmt, fehlt völlig. Die Fld.-Spitze ist von einer grolsen weilsen Makel eingenommen, welche dort völlig fehlt; der Scheiben- fleck ist kleiner als der Mittelrandfleck und steht viel tiefer als dieser. Die Fld. sind einfarbig und mehr oder weniger dunkel rothbraun. Trotz all’ dieser Verschiedenheiten kann ich keinen Unter- schied entdecken, der zur Aufstellung einer eigenen Art berechtigte. Der untere Hm-, obere Ap- und der Scheibenfleck können verschwinden. Thopeutica eximia var. fulvescens. Differt a typo elytris fulvescentibus vel flavescentibus, disco plus minusve nigro. — Long. 114 —124 mil. 2. Tombegu (Ribbe; Ost-Celebes) ex coll. Dr. Richter. Walther Horn: Fünf Dekaden neuer Cicindeleten. 75 Die Ex. machen durch die bräunlich-gelbe, bisweilen ganz stroh- gelbe Farbe der Fld., welche nur auf der Scheibe in gröfserer oder geringerer Ausdehnung ihre ursprüngliche Färbung zeigen, einen von der Stammform wesentlich verschiedenen: Eindruck. Die Mittel- flecke sind (wie bei der echten erimia) zusammengeflossen. 17. Thopeutica Schaumi. Th. gloriosae Schm. affinis, differt elytris postice multo minus truncalis, spinaque suturali producta non retracta; signatura mutata. — Long. 16 mil. 12. Minahassa (Celebes). Der C. gloriosa Schm. verwandt. Oberlippe rein grün, Kopf- skulptur wenig feiner, Gruben zwischen den Augen viel flacher. Hlschd. matter, weil etwas rauher. Fld.-Spitze viel kürzer und schräg nach hinten und nicht nach vorn (vorn d. i. der Basis der Fld. zu) abgeschnitten. Nahtdorn vorstehend und stark entwickelt; nicht weit zurückstehend und stumpf (deshalb erscheinen die Fld. auch länger bei der neuen Art). Die Zeichnung besteht in kleineren Flecken, nur die obere Spitzenmakel bleibt grofs; der Scheibenfleck getrennt vom Randfleck und viel tiefer stehend. Kopf und Hilschd. etwas schmäler. Die Farben sind ähnlich, nur Kopf und Hischd. etwas matter und weniger in’s Kupfrige als in’s Grüne spielend. Die Fld. meines Ex. nicht sammtartig aber (vielleicht zufällig) rothbraun gefärbt; dass die Epipleuren, Schenkel, Schienen und der Hinterleib blals röthlich-gelb durchscheinen, kann ebenfalls individuell sein. 18. Genus novum. (Cicindela) paradozxa. C. angusta, aenea, elytris singulis longitudinaliter uno- sulcatis, bis albo-maculatis, rude punctatis, thoracıs impressionibus minimis. — Long. 7? mill. 1. Ceylon (2 ex. in Mus. Berol.). Diese kleine Art gehört zu keiner bisher aufgestellten Gattung; sie macht den Eindruck einer schmalen, Dromica-ähnlichen Art oder dergleichen (erinnert aber deshalb absolut nicht etwa an (ic. dromicoides Chd. oder die anderen Parmecus-Arten!). Ich möchte jedoch jetzt noch keine neue Gattung aufstellen, weil ich vor- läufig keinen absolut durchgreifenden Gattungscharakter trotz aller Verschiedenheiten finden kann und nicht gern die ohnehin schon gewaltig herangewachsene Anzahl schlecht begründeter Gattungen (die zum Theil überhaupt unhaltbar sind) z. B. Odontochila, Euryoda, Jansenia etc. etc. geschweige denn solche a la Parmecus, Prodotes etc. ete. vermehren möchte. Ueberhaupt ist es sehr schwer, nach einer einzigen Art anzugeben, was spezifisch für die 76 Walther Horn: Fünf Dekaden neuer Cicindeleten. Art und was specifisch für die Gattung ist. Möge die Art also vorläufig unter der so vielseitigen Gattung Cicindela laufen! Oberlippe breit, vorn gerade abgeschnitten, mit sehr kleinem Zahn, metallisch, in der Mitte mit einem grolsen, rundlichen, weilsen, etwas gewölbtem Fleck. Stirn vor den Augen nicht ab- gegrenzt von der hinteren Partie, dort verworren aber etwas quer gerunzelt, hier in der Mitte ebenfalls quer, seitlich längs-, ganz hinten unbestimmt gerunzelt. Hischd. vorn nur sehr wenig, nach hinten erheblich verschmälert; Furchen sehr wenig ausgeprägt, ab- gesehen von dem hinteren Theil der Mittelfurche; oben verworren, z. Th. etwas quer gerunzelt. Fld. schmal, Spitzen nach hinten dünn ausgezogen, uneben, mit einer deutlichen Längsfurche in der Mitte jeder. Sehr grob eingestochen punktirt, hinten etwas seichter; auch scheinen hier die Vorderränder der einzelnen Grübchen zu kleinen Tuberkeln aufgehoben zu sein. Die äufserste Spitze der Fld. ist gerade abgeschnitten, der Nahtdorn fehlt. Längs der Naht einige schwach grünliche, grölsere Gruben. Etwas vor der Mitte und dann weit vor der Spitze (am hinteren Aufsenwinkel) ein zweiter, ziemlich gleich groflser, weilser Fleck; am Innenrande jeder Makel steht je eine schmale, aber deutlich wahrnehmbare Grube. Die ganze Oberseite broncefarben mit messingartigem Glanz; Unterseite dunkler erzfarben mit schwach grünlichem Schein; Trochanteren braun; Beine und ersten Fühlerglieder metallisch. 19. Cicindela interposita. Cic. clarae Schm. affinis, sed elytris multo longioribus pla- nioribusque; signatura C. stenoderae Schm. — Long. 3—10 mill. g'2. Lucon (Bilucao La Laguna; ex coll. Dr. Richter). Diese Art steht in der Mitte zwischen C. clara und stenodera Schm. Kopf und Hischd. ungefähr wie bei der ersteren, nur ist letzteres spiegelblank und auch der erstere lange nicht so dicht ge- furcht, in der Mitte mit einem fast glatten Streifen. Beide wie die glatte Basis der Fld. glänzend, grünlich. Fld. in allem gleich denen der C. stenodera Schm., nur etwas breiter und dunkler, je- doch ist der Nahtdorn weit zurückgezogen beim g' und 2 und er- innert hierdurch an C. conspicua Schm. Das vorletzte Glied der Kiefer-Taster ist blals-gelb, das letzte der Lippen-Taster kürzer als bei C. stenodera, das Abdomen auf der Scheibe viel spärlicher punktirt und behaart. Einige Ex. stecken in der Sammlung des hiesigen Museums unter dem Schaum’schen i. l. Namen „Maria“. Walther Horn: Fünf Dekaden neuer Cicindeleten. ir 20. Cicindela guineensis. C. aruanae Dokht. et variolosae Bl. affinis, differt elytris la- tioribus brevioribusque, apice (2) multo minus rotundatis, thorace acute bicristato. — Long. 7 mill. 12. Neu-Guinea. Diese Art steht der aruana Dokht. ziemlich nahe, noch mehr in anderer Beziehung der variolosa Bl. Oberlippe hell; Augen etwas weniger vorquellend als bei jener, Thorax flacher, hintere Ecken stärker hervorspringend; auf jeder Seite ist eine längsver- laufende, deutlich wahrnehmbare Leiste vorhanden. Fld. breiter und kürzer, hinten viel weniger (einzeln) gerundet. Skulptur an- nähernd gleich. Die Zeichnung ist genau wie bei €. variolosa Bl., nur viel feiner und die Randerweiterung der Mittelbinde noch etwas tiefer herabsteigend. Von letzterer Art unterscheidet sich die neue Art durch die viel geringere Grölse, die viel breiteren und kürzeren Fld., die hinten nicht abgestutzt sind, die wenig hervorquellenden Augen und stärker entwickelten Kristae des Hlischd. ete. 21. Cicindela affinis. C. hemichryseae et argentatae affinis; sculptura hemichryseae, signatura argentatae similior. — Long. 8—9 mill. 2. Venezuela. Die Art steht zwischen C. hemichrysea und argentata. Kopf und Hlschd. sind ungefähr gleich letzterer, jedoch zum Theil etwas lebhafter gefärbt. Fld. haben die Gestalt und Zeichnung der argentata, jedoch fehlt der Schulterfleck und der untere Theil der 'Spitzenmakel; das übrige ist breiter; die Mittelbinde ist viel weniger scharf geknickt und lange nicht so tief herabsteigend, auch am Rande weniger erweitert. Die Skulptur besteht in zahlreichen, grolsen, flachen, grünlichen Gruben, welche die ganze Oberseite der Fld. bedecken; die Zwischenräume sind bräunlich erzfarben. Die Fld.-Spitze ist nicht wie bei argentata 2 zugespitzt, sondern mehr abgeschnitten gerundet, beim g' nicht so stark eingezogen und mit grofsem Dorn versehen. Die Beine sind metallisch, die Oberseite der Fld. dunkel erzfarben. Von C. hemichrysea unterscheidet sich die neue Art durch das breitere und kürzere Hlschd. sowie Fld., welch’ letztere beim 2 auch nicht an der Spitze nach hinten ausgezogen sind. Die grünen Grübchen sind dort auch weniger zahlreich. 22. Cicindela elegantissima. Obscure-cyanea, partibus oris, trochanteribus, pedibus, ano flavis; elytris ter vel bis albo-punctatis. — Long. 7”—8 mill. S2. Ile Bodjo (Sumatra: ex coll. Dr. Richter). 78 Walther Horn: Fünf Dekaden neuer Cicindeleten. Diese kleine, zierliche Art erinnert sehr an die kleinen Mega- lommen, mit denen sie in Gestalt und Färbung vieles gemeinsam hat, nur sind die Fld. ein wenig kürzer. Die sehr dünnen und langen Taster besonders Lippentaster weisen ihr jedoch einen Platz in der Gattung Cicindela an. Die mir unbekannte Cic. filigera Bat. mufls mit ihr verwandt sein. Oberlippe, Taster, erstes Fühler- glied gelblich, die Spitzen des 3. und 4. Gliedes roth geringelt; Stirn zwischen den Augen fein gestrichelt; Augen stärker hervor- ragend als bei €. elegans Dej. (mit welcher Bates seine filigera vergleicht). Hischd. viel schmäler und rauher, nahe der Mittellinie bilden sich feine Querlinien aus den Runzeln. Fld. mit einigen seichten Vertiefungen wie bei manchen Megalommen; die Spitze ungefähr wie bei C. elegans gebildet. Aufser einem Mittelrand- und einem oberen Spitzenfleck ist bisweilen ein sehr kleiner, kaum sichtbarer Schulterfleck vorhanden. Die ganze Oberseite ist dunkel, etwas seidenartig glänzend, zwischen den Augen, an den Rändern des Thorax, den Schultern, der Fld. und neben der Naht zwischen vorderem und mittlerem Drittel geht diese Farbe in ein leuchtendes Grün resp. Blau über. Die Unterseite ist unbehaart. Die Beine sammt Trochanteren blafs gelb, nur die Tarsen etwas dunkler. 23. Cicindela catoptroides. C. nanae Schm. affinis, multo longior, in margine bis albo- punctata, plagaque lucida in medio elytro anteriore. — Long. 3 mill. 12. Sumatra (ex coll. Dr. Richter). Diese Art steht der C. nana Schm. am nächsten, unterscheidet sich jedoch von ihr durch die viel längeren Fld., die schwächere Skulptur des Hischd. und der Fld. Am Seitenrande der letzteren stehen in der Mitte und vor der Spitze je ein runder, weilser Fleck; ein grolser, glänzender, dunkler Spiegel befindet sich ferner auf der Mitte derselben zwischen vorderem und mittlerem Drittel. Die Oberlippe ist dunkel metallisch, weils gerandet, die Lippen- taster sind auffallend lang, besonders das vorletzte Glied. Im Uebrigen stimmen beide Arten überein. 24. Cicindela longipalpis. Gracilis, obscura, opaca, palpis longissimis, elytris ter albo- punctatis. — Long. 74 mill. 1. Java. Diese Art zeigt einige Verwandtschaft mit der vorher beschrie- benen. Kopf und Hlschd. stärker skulptirt, der erstere fein längs, das letztere fein quer gestrichelt, auch ist es kürzer, breiter, an den Seiten spärlich behaart und mit einer deutlichen Längsfurche Walther Horn: Fünf Dekaden neuer Cicindeleten. 29 jederseits dicht neben und parallel den Seiten versehen. Fld. mattschwarz. Die beiden weilsen Randpunkte sind gleichgestellt, aulserdem ist noch ein Schulterfleck vorhanden. Trochanteren bei beiden Arten gelblich, jedoch sind die Beine der /ongipalpis im Uebrigen ohne jeden bräunlichen Schein, welcher bei der anderen Art an Schenkel und Schienen sich zeigt. Die Länge der Palpen ist ungefähr gleich. Der Spiegel fehlt. Die Oberseite des Kopfes und Hlschd. ist dunkel mit röthlich- violettem Schein, die Ränder des Hlschd. sowie die Schultern mehr grünlich. 95. Cicindela Gestrot. C. longipalpi m. affinis, differt capite thoraceque multo levio- ribus, hoc lateribus non longitudinaliter parallele impresso, elytris longioribus. Corpus supra smaragdinum, sericeum. — Long. 7 mill. Der vorigen nahestehend, obwohl die Palpen schon erheblich kürzer sind (immer aber noch lang und dünn). Oberlippe grün, Vorderrand weifslich. Kopf und Hilschd. haben annähernd dieselbe Form, nur sind sie viel weniger rauh: die Augenstriche äufserst fein, alles Uebrige sehr fein gekörnt resp. gerunzelt. Die Quer- furchen auf dem Thorax fehlen gänzlich, ebenso die Längs- eindrücke neben den beiden Seitenrändern. Fld. nach vorn ver- schmälert, länger, kaum wahrnehmbar punktirt, weil sie matt und seidenartig sind; Basis kaum glänzend, nur die Schulterecken etwas mehr. Vorderer weilser Fleck sehr klein, hinterer weit grölser. Die ganze Ober- und Unterseite sammt Fühleranfangsglied. und Beinen smaragdgrün, oben intensiver, unten dunkler. Pleuren und Scheibe des Abdomens dicht punktirt und behaart. Trochanteren röthlich gelb. Palpen hell mit dunkler Spitze. 1. Von Beccari auf Sumatra (Ager Mantoior) im August 1873 gesammelt. und dem Bearbeiter seiner Ausbeute gewidmet. 26. Cicindela labioaenea. C. 10-punctatae Dej. affinis, statura signaturaque similis; differt capite thoraceque multo rugosioribus. — Long. 8 mill. 1%. Ceylon (Nietner, 3 ex. in Mus. Berol.). Diese Art steht der €. 10-punctata Dej. sehr nahe, unter- scheidet sich jedoch leicht durch die viel rauhere Skulptur des Kopfes und Hischd. Oberlippe gänzlich metallisch (nicht nur die Seitenränder). Der Schulterfleck und ebenso der weilse Randstrich, der vom oberen Apfleck nach der Naht zu entsendet wird, fehlt; auch sind die Fld. etwas kürzer. Die beiden letzten Glieder der 80 Walther Horn Fünf Dekaden neuer Cicindeleten. Kiefertaster metallisch. Kopf und Hischd. weniger grün, sondern heller kupfrig; Fld. erzfarben mit grünem Schein. 27. Cicindela seriepunctata. Aeneovirescens, opaca; elytris ter albo-punctatis, maculis a margine distantibus, in serie collocatis. — Long. 84 mill. 2. Darjeeling (von Atkinson ex coll. Dr. Richter). Diese Art gehört zur viridilabris Chd.-Gruppe. Oberlippe weils, nur am Rande schmal metallisch-blau. Hilschd. breiter und rauher. Fld. breiter (ungefähr wie bei 10-punctata Dej.), kürzer, das 2 ahne Spiegelfleck; die eingestochenen Punkte treten scharf hervor, da die Fld. durchaus nicht sammetartig sind. Auf der Scheibe jeder stehen in einer Linie hintereinander 3 weifse Flecke, von denen der oberste am kleinsten, die anderen gleich grofs sind: der l. zwischen dem ersten und mittleren Drittel, der 2. etwas hinter der Mitte, der 3. vor der Spitze. Die beiden letzten Glieder der Kiefertaster, sowie das letzte der Lippentaster grün. Die Oberseite des Kopfes und Hischd. grünlich, ebenso der Rand und die Naht der Fld., während die Scheibe bräunlich ist. 28. Cicindela dubia. Catoptria vera; thorace rug0so, angusto, lateribus valde paral- lelis, elytris apice mazime singulariter rotundatis, lunula humerali brevi. — Long. 10 mill.e 19 ex coll. Dr. Richter. Vaterland un- bekannt; wahrscheinlich Indien. Die kleine Art hat ungefähr die Zeichnung der C. speculifera Chvr., nur ist (vielleicht zufällig) die Mittelbinde etwas schräg nach hinten gerichtet und am Ende etwas nach unten umgebogen. Der Thorax ist verhältnifsmäfsig ebenso schmal, an den Seiten noch paralleler, nach hinten weder verbreitert noch verschmälert, oben viel rauher skulpirt (ungefähr = vicina Dej.). Alle Furchen sind seicht, nur die Basalfurche seitlich sehr vertieft, fast grubenförmig. Fld. hinten einzeln sehr stark gerundet, so dafs der Nahtdorn von der gerunden Fld.-Spitze sehr erheblich nach hinten überragt wird, was bei keiner mir sonst bekannten Catopfria der Fall ist. Im Uebrigen Gestalt und Färbung der Fld. gleich ©. distinguenda Dej.; Taster und Trochanteren hell-unmetallisch; Abdomen auf der Scheibe dicht punktirt. Der metallische Spiegel ist vorhanden. 29. Cicindela tenuilineata. Cic. perplexae Dej. simillima, differt ihorace multo longiore, an- gustiore, abdominis disco crebrius punctato. — 18%. Madagascar (ex coll. Dr. Richter). Long. 8— 10 mill. Walther Horn: Fünf Dekaden neuer Cicindeleten. 81 Diese Catoptria-Form steht der C. perplera sehr nahe. Beim ® ist das Hlschd. erheblich länger und schmäler als bei der Dejean- schen Art; beim g' nach hinten stärker verengt als beim Q. Die Scheibe des Abdomens dieht punktirt. Farbe und Zeichnung stimmen ziemlich überein: Mittelbinde fast stets mehr oder weniger geschlossen; oberer Theil der Apmakel nach aulsen umgebogen. Cicindela Gyllenhalii Dej. var. immarginata. Differt a typo margine etytrorum albo deficiente. — 19. Diese bemerkenswerthe Varietät, die um so auffallender ist, da von den benachbarten Arten keine ähnlichen Abänderungen be- kannt sind, fand ich unter den Doubletten des Herrn Fleutiaux. 30. Cicindela nivicinctoides. C. nivicinctae simillima, differt posterioribus thoracıs angulis multo minus prominentibus, singuloque elytrorum apice magis rotun- dato. — Long. 9% mill. 1 & (ex coll. Dr. Richter). Vaterland Süd-Ost-Asien oder Malaiischer Archipel. Diese Art steht der C. nivieincta Chevr. sehr nahe; unter- scheidet sich jedoch leicht durch die viel weniger vorspringenden Hinterecken des Hlschd., durch die tieferen vorderen und hinteren Hlischd.-Furchen (wodurch dasselbe gewölbter aussieht, wie der fast ganz abgeflachte Thorax der Chevrolat’schen Art) und durch die mehr gerundete und eingezogene Nahtspitze der Fld. Alles Uebrige (auch Punktirung des Hinterleibes) übereinstimmend. 3l. Cicindela incerta. C. terminatae Dej. simillima, differt thorace postice angustato, macula laterali media deficientee — Long. 9 mill. 1. Insulae Philippin. (ex coll. Dr. Richter). Der C. terminata Dej. sehr nahe stehend; Hischd. bei dieser nach hinten erheblich verbreitert, während es bei der neuen Art sogar verengt ist. Oberlippe vorn gerade abgeschnitten; Mittel- randfleck fehlt. Punktirung des Abdomens übereinstimmend. 32. Cicindela elongata. E tribu C. nivicinctae et superiorum; multo major, longior, an- gustior, limbo marginali pone humerum interrupto. — Long. 12 mill. 1. Celebes (1 g' auch in Mus. Berol.). Diese Art gehört zu derselben Gruppe wie die vorhergehenden, ist aber viel gröfser und schlanker; die Farbe ist bräunlich- erz- farben. Kopf wie bei nivicinceta gebaut; Hischd. viel kürzer, mit einem scharfen, vorspringenden Höcker vor den Hinterecken; von der Spitze dieses dornförmigen Tuberkels läuft eine scharf aufge- Deutsche Entomol. Zeitschr. 1892. Heft I. 6 82 Walther Horn: Fünf Dekaden neuer Cicindeleten. hobene Falte aus, die in der Mitte zwischen und || dem hinteren Thoraxrande und der hinteren Hlschd.-Furche entlang zieht, um vor der Mitte zu verlöschen. Diese Falte ist bei der Chevrolat- schen Art kaum wahrnehmbar vorhanden. Vordere und hintere Hischd.-Furche viel tiefer. Fld. länger und schmäler, Nahtspitze nicht eingezogen, sondern die Fld. hinten nur gerade abgeschnitten. Scheibe des Abdomens unpunktirt; seine Spitze (wie dort) röth- lich gelb. 33. Cicindela differens. C. candidae forma elytrorum similis, signatura C. Candei simi- lior. — Long. 12 mill.e. 19. Zansibar (ex coll. Dr. Richter). In der Gestalt der Fld. weicht diese Art etwas von dem ge- wöhnlichen Bau der fleruosa-Gruppe ab und stimmt noch am ehesten mit dem der C. candida überein. Von letzterer unter- scheidet sie sich durch ihre wenig längeren Fld., welche hinter der Mitte verbreitert sind; Fld.-Spitze etwas nach hinten aus- gezogen und einzeln gerundet. Die Zeichnung ist ungefähr so wie bei C. Candei Chevr., nur reicht die Mittelbinde in ihrem absteigen- den Theil weiter nach abwärts; ihr Endknopf berührt einerseits das untere Ende des (mit den 2 oberen verbundenen) 3. Rücken- fleckes, andererseits das längs der Naht etwas aufwärtsgezogene, untere Ende der Spitzenmakel. Die Striche längs des inneren Augenrandes kaum wahrnehmbar fein; 1. Fühlerglied dicht behaart; Haarbüschel am hinteren Augenrande stark entwickelt. Hlschd. erheblich breiter als bei C. Candei, vorn etwas mehr verengt als hinten, Seiten etwas stärker (aber immer noch schwach) gerundet, nur unerheblich gröber skulpirt. Alles Uebrige wie bei letzterer Art. Cicindela longipes F. var. flava. Differt a typo elytris totis flavis, pone scutellum macula minima metallica. — Long. 114—12 mil. 22. Ile Bodjo (Sumatra; August) ex coll. Dr. Richter. Wie alle anderen Arten dieser Gruppe, hat auch €. longipes ihr entsprechendes Albino. Die Fld. meiner Ex. sind (vielleicht zufällig) gelblich, nur hinter dem Schildchen ist ein sehr kleiner, kupfriger Fleck übrig geblieben. Hischd. etwas platter und an den Seitenrändern wenig mehr gerundet. 34. Cicindela incognita. C. Schauppi signalura simillima, differt thorace cordıformi ely- trorumque apice retracto; abdomen metallicum. — Long. 113 mill. 12. Neu-Seeland? (ex coll. Dr. Richter.) Walther Horn: Fünf Dekaden neuer Cicindeleten. 83 Von dieser auffallenden Art befand sich in der Dr. Richter- schen Sammlung ein 2 und zwar steckte es ohne besondere Fund- ortsangabe unter Ex. der mexikanischen (Dallas) C. Schauppi Horn. Flüchtig betrachtet hat meine Art mit jener durch die Färbung und Zeichnung der Fld. sehr grofse Aehnlichkeit, nur fehlt (was übrigens bei Schauppi auch vorkommt) der obere Spitzenfleck: der weilse Fld.-Rand ist nirgends unterbrochen; die Mittelbinde steht ein bischen schräger. Im Uebrigen haben beide Arten aber nichts miteinander gemein und erinnert die neue Art sehr an die Neu- Seeländischen Formen (C. fuberculata, Wakefieldi, perhispida, noch mehr an novaseelandica mihi siehe weiter unten!). Stirn und Hischd. behaart und äulserst fein skulpirt. Hlschd. breiter als bei tuberculata, stärker herzförmig, besonders hinten stärker ein- geschnürt; Seiten stärker gerundet. Fld. flacher und breiter, mit feinen, eingestochenen Punkten und neben der Naht einer Reihe kleiner, grüner Grübchen versehen. Fld. hinten einzeln gerundet, der Dorn etwas zurückgezogen; 1. Fühlerglied unbehaart; Kiefer- taster metallisch, Lippentaster hell; Oberlippe wenig vorgezogen, einzähnig; Abdomen auf der Scheibe unpunktirt, am Rande spär- lich behaart. Die ganze Oberseite ist dunkel, fast schwarz, die Unterseite etwas heller, Abdomen metallisch. Aus dem obigen ist ersichtlich, dafs es sich schwerlich um eine mexikanische Cicindele handelt, sondern dafs mit einer fast an Sicherheit grenzenden Wahrscheinlichkeit Neu-Seeland das Vater- land ist. Immerhin erleichtert ihre äufserliche Aehnlichkeit mit C. Schauppi ihre Bestimmung sehr wesentlich. 35. Cicindela novaseelandica. C. tuberculatae affinis, differt fronte et ante et inter oculos tho- racisque lateribus et disco hirsutis; elytrorum apice singulariter ro- tundato, spina suturali (2) retracta. — Long. 9—11 mill. 2. Die Ex. stammen aus der Dr. Richter’schen Sammlung, in welcher sie mit der falschen Bestimmung „C. Feredayi Bat. Nov. Zeeland.“ steckten. Diese Art muls der C. perhispida Bts., nach der Beschreibung zu urtheilen, am nächsten stehen. Da ich letztere nicht besitze, vergleiche ich sie in Folgendem mit der gewöhnlichen C. tubercu- lata. Oberlippe S' 2 vorn gerade abgeschnitten, einzähnig; 1. Fühler- glied, Kopfschild, die ganze Stirn dicht behaart, ebenso das Hlschd. Augen etwas weniger vorspringend, Hischd. viel kürzer und stärker gerundet an den Seiten; wie der Kopf viel feiner skulpirt. Fld. 6* 34 Walther Horn: Fünf Dekaden neuer Cicindeleten. breiter und flacher, mit fein eingestochenen Punkten und überall zerstreut liegenden, grolsen, grünen Gruben bedeckt; beim g’ hinten einzeln abgerundet, beim 2 aufserdem noch der Nahtdorn weit zurückgezogen. Die Zeichnung besteht in einer breiten Hm- und Apmakel und einer mit letzterer schmal verbundenen, am Rande auch nach oben erweiterten Mittelbinde, welche rechtwinklich an- steigt und dann sofort in einen nach abwärts gerichteten unregel- mäfsigen Knopf endet. Oberseite tief dunkel mit schwach grün- lichem Schein, Unterseite etwas heller und metallisch. Kiefertaster metallisch, Lippentaster hell. Abdomen am Rande so gut wie un- behaart. Diese Art ist mit der vorherbeschriebenen sehr innig verwandt. Kopf und Hlschd. sind in Skulptur, Gestalt und Behaarung völlig gleich; dasselbe gilt von der Gestalt der Fld., nur dafs bei ©. in- cognita m. 2 der Nahtdorn etwas weniger zurückgezogen ist. Der Hauptunterschied liegt (abgesehen von der sehr verschiedenen Zeichnung) in der Behaarung des 1. Fühlergliedes, sowie den auf den Fld. überall zerstreut liegenden, grolsen, grünen Gruben (bei C. novaseelandica). 36. Cicindela laphyricornis. C. marginellae Dej. similis, differt articulis antennarum ultimis incrassatis antennisque brevioribus. — Long. 114 mill. 1. Zulu- Caffraria. Diese Art steht der C. marginella Dej. aufserordentlich nahe. Kopf und Thorax matt, auch scheinbar etwas feiner skulpirt. Fld. etwas breiter, hinter der Mitte etwas stärker erweitert. Die Zeich- nung besteht in einem weilsen Rande, der gar keine Spur einer Apmakel erkennen läfst, während die letztere bei analog gezeich- neten Ex. der Dejean’schen Art, soweit ich aus den mir vor- liegenden Ex. ersehen kann, stets in der einen oder anderen Weise hervortritt; die Schulter und Mittelbinde werden durch je einen kleinen, schwarz eingefalsten Stumpf dargestellt, von denen der letztere etwas tiefer inserirt ist als dort. Die Hinterbeine sind etwas dicker. Durch die kurzen und am Ende verdiekten Fühler steht diese Art im selben Verhältnifs zur C. marginella wie C. (Laphyra) Ritchi zu 0. Truguii. Die Oberlippe ist vorn gerade abgeschnitten, ohne im Ge- ringsten vorgezogen zu sein. Neben der Naht findet sich eine Reihe von äufserst wenig sichtbaren, grünen Grübchen. Walther Horn: Fünf Dekaden neuer Cicindeleten. 85 37. Cicindela securicornis. C. marginellae Dej. similis, differt ultimis antennarum articulis incrassalis, antennis brevioribus; C. laphyricorni similior, differt ely- trorum apice magis rotundatis, elytris angustioribus, aliter signatis. — Long. I9mill. 1g. Cap. b. sp. Die Art hat dieselbe Fühlerbildung wie C. lZaphyricornis, unter- scheidet sich jedoch von ihr (ebenfalls 31) wesentlich. Oberlippe etwas mehr vorgezogen; Kopf und Hischd. sind genau wie bei C. marginella, also leuchtender als dort; Fld. schmäler als bei laphyricornis (noch etwas schmäler sogar als bei der Dejean’schen Art). Die grünen Grübchen längs der Naht deutlicher hervor- tretend. Die Spitze der Fld. ist einzeln abgerundet. Die Hinter- beine wie bei C. marginella. Die Zeichnung besteht aus einem schmalen Rande, aus dem der untere Theil der Schulter ziemlich lang, der obere der Aplunula nur als gerundeter Vorsprung her- vortritt; die Mittelbinde etwas höher inserirt als bei C. marginella, schärfer gekniekt und dann viel tiefer abwärts reichend. 38. Cicindela Drakeı. Cicindela chiliensi Brlle. affinis; differt thorace elytrisque an- gustioribus lunulaque media minus fleruosa. — Long. 8$—10 mill. 2. Mendoza (Drake: ex coll. Dr. Richter), Argentinisches Hoch- gebirge (Hrm. Kläger). Diese Art gehört zu der Gruppe: chiliensis, patagonica, mela- leuca, ramosa, Gormazi. Sie unterscheidet sich von C. chiliensis Brlle. folgendermafsen: Hlischd. 2 länger und schmäler; beim d' hinten nicht stärker eingeschnürt als vorn, in der Mitte sehr schwach gerundet: grölste Breite also in der Mitte, während sie bei dem mehr herzförmigen Hlschd. jener vor derselben liegt (beim 2 liegt die breiteste Stelle etwas vor der Mitte; jedoch ist das Hischd. nach hinten weniger verengt als bei chiliensis).. Die Fld. sind ebenso lang, aber viel schmäler und nach hinten gar nicht verbreitert, so dals sie scheinbar länger erscheinen; hinten sind sie zugespitzt-gerundet. Färbung der Oberseite des Körpers dunkel- erzfarben. Zeichnung merklich verschieden: Hmlunula schräger nach hinten gerichtet und viel weniger rekurv, Mittelbinde weniger nach oben ansteigend, biegt dann rechtwinkelig nach unten um und verläuft fast ohne jede Krümmung || der Naht; der absteigende Theil ist auch etwas kürzer. Die obere Partie der Apmakel ist nicht oder nur sehr wenig nach aulsen umgebogen, 86 Walther Horn: Fünf Dekaden neuer Cicindeleten. Dem rühmlichst bekannten Explorator der Fauna von Süd- Amerika und speziell der von Paraguay gewidmet. 39. Cicindela unicolor, Supra obscure aenea, elytris concoloribus immaculatisgue, ab- domine rufo. — Long. 124 mill. 1 '. Argentinisches Hochgebirge (Hrm. Kläger). Die Art gehört zur Gruppe: flavopunctata ete. Sie unter- scheidet sich von letzterer durch die viel breiteren und weit längeren Fld. ete. Kopf ungefähr bei beiden Arten gleich. Hlschd. breiter und viel kürzer; nur unerheblich gröber, nach hinten kaum merklich verengt. Fld. auffallend lang und breit im Verhältnifs zu dem kleinen Kopf und Hischd.; durchaus nicht sammetartig, ziem- lich matt, kupferig (wie C. concolor), dicht mit eingestochenen grünlichen Pünktchen bedeckt. Die bei anderen Arten häufig vor- handene Grubenreihe längs der Naht ist nicht hervortretend. Hinten sind die Fld. zugespitzt, der Nahtdorn durchaus nicht zu- rücktretend.. Jede Spur einer Zeichnung fehlt. Kiefertaster metallisch; Lippentaster hell. Brust und Abdomen am Rande dicht behaart; die 4 hintersten Abdominalringe röthliggelb; im Uebrigen ist die Unterseite metallisch-kupfrig, Abdomen mit grün- lichem Schein. 40. Cicindela despectuta (despecta Schm. i.].). Cic. sumatrensı H. similis, differt thorace longiore, angustiore, leviore. — Long. 114 — 124 mill. 2. Insulae Philippin., zum Theil Lucon (ex coll. Dr. Richter). Die Art bildet ein Bindeglied zwischen C. sumatrensis und der nächstfolgenden Art. Sie unterscheidet sich von C. sumatrensis durch das Hlschd., welches viel schmäler und länger ist und dabei auf der Oberseite weit glatter. Die Fld. sind etwas länger, beim 2 nach hinten scharf zugespistzt, in der Mitte durchaus nicht bauchig erweitert. Die Farbe ist dunkel-erzfarbig. Die Zeichnung weicht von beiden obigen Arten sehr merklich ab; sie ist dünner, der Endtheil der Hmlunula schräg nach unten und hinten gerichtet, die Mittelbinde viel stärker eingeschnürt als bei der Herbst’schen Art, und weiter herabreichend. 41. Cicindela plumigera. Cic. angulatae F. similis, differt tarsis multo brevioribus, te- nwibus etc. — Long. 13—14 mill. 2. Ind. or.; zum Theil mit dem genaueren Fundort: Trichinopolis (Süden von Vorder-Indien). Walther Horn: Fünf Dekaden neuer Cicindeleten. 87 In der Gestalt und Zeichnung der C. angulata F. sehr ähnlich; doch kleiner, die ganze Oberseite matt, hell-kupfrig, die Stirn zwischen den Augen noch feiner gestrichelt. Hischd. gedrungener, d. i. es erscheint kürzer und breiter. Die Beine bes. Schienen und Tarsen der Hinterbeine viel feiner und kürzer. Die Zeichnung ist sehr ähnlich, nur der Fleck neben dem Schildchen weniger aus- gesprochen, die Hmlunula weniger rekurv, die Mittelbinde weniger tief herunter gehend und scheinbar von der Spitze der Fld. her zusammengedrückt. 42. Cicindela (Calochroa) ceylonensis. Statura Cic. haemorrhoidalis; maculis tribus: hinea alba ab hu- meris usque ad medium, macula secunda obliqua post medium, macula tertia longitudinali ante apicem albis. — Long. 14—18 mill. 2. Ceylon. In Gestalt und Skulptur der C. haemorrhoidalis Wiedm. sehr ähnlich. Oberlippe weils, nur der vordere Rand schwarz. Hlschd. nach hinten allmählich verengt, während es dort erst hinter der Mitte anfängt, schmäler zu werden. Abdomen metallisch. Die weilsen Zeichnungen bestehen in einer Längsbinde, welche die ganze Basis der Fld. einnimmt und sich, leicht gebogen, bis zur Mitte derselben erstreckt, indem ihre Spitze in gleicher Entfernung von Naht und Seitenwand liegt. Dicht darunter findet sich ein schräger Fleck, nach hinten und aulsen gerichtet, ungefähr doppelt so lang als breit; eine ähnliche, jedoch völlig längsgestellte Makel liegt schliefslich noch vor der Fld.-Spitze. Cicindela Strachani Hope var. nigra. Differt a typo elytris nigris maculisque alteris deficientibus alteris magnitudine auctis. — Long. 14—15 mill. 2 d. Guinea (ex coll. Dr. Richter). Die auffallende Varietät macht einen von der Stammform sehr verschiedenen Eindruck. Die Farbe ist sehr dunkel, fast rein schwarz. Von den 9 weilsen Makeln auf jeder Fld. sind der mittlere Rand- und obere (äufsere) Spitzenfleck stark vergröfsert, während die übrigen sonderbarer Weise mehr oder weniger gänz- lich verschwunden sind. 43. Cicindela (Calochroa) cyanea Fabr. mihi. Cyanea, opaca, abdomine cyaneo, elytris immaculatis. — Long. 223 mill. (bicolor Z' 17 mill.).. 18. Sahibsanj (Nord-Bengalen). Das Ex. stammt aus der Atkinson’schen Ausbeute, 88 Walther Horn: Fünf Dekaden neuer Cicindeleten. Der C. bicolor F. sehr nahe stehend durch Gestalt und Färbung. Viel gröfser, Oberlippe schwarz, nur an den Rändern mit metallischem Schein; beide letzten Glieder der Kiefertaster metallisch. Hischd. plamper, gröfser, hinten nicht mehr verengt wie vorn, in der Mitte (des Seitenrandes) gleichmälsig gerundet; während das Hischd. der €. bicolor 8’ mehr herzförmig ist d. i. sich nach hinten zu gleichmälsig verschmälert, so dafs die breiteste Stelle nicht in, sondern vor der Mitte liegt. Fld. durchaus nicht sammetartig, dicht mit deutlich ausgeprägten, scharf wahrzu- nehmenden, eingestochenen Punkten bedeckt; von Körnchen fehlt jede Spur. Die Spitze (3!) ist etwas eingezogen, während sie bei C. bicolor dieses durchaus nicht ist. Ränder des Abdomens fast unbehaart, Spitze desselben nicht gelblich, sondern metallisch, ebenso die hintersten Rückensegmente.e. An den Wangen, der Mitte des Metasternum und hin und wieder an den Beinen (siehe unten) ist das Violett einem Violettgrün gewichen. Dafs mein Ex. wirklich auf die gänzlich verschollene Fabricius- sche Art (die man, weil man gar nichts mit ihr anzufangen wulste, als Synonym zur (. bicolor zu stellen sich gewöhnt hat) zu beziehen ist, geht aus der Angabe des Autors: „Femora antica supra viridia, subtus cyanea, et fermora secundi paris supra cyanea subtus viridia, postica omnino cyanea“ wohl mit Sicherheit hervor, denn diese auf- fällige Farbenverschiedenheit trifft vollkommen zu. 44. Cicindela prodotiformis. Magnitudine et signatura C. cinctae vel C. viridis; statura et colore C. fatidicae Guer. — Long. 20 mill. 1. West-Africa (ex coll. Dr. Richter-Plason). Vorletztes Glied der Kiefertaster etwas metallisch. Kopf nur neben und vor den Augen gestrichelt, während der übrige Theil der Stirn gekörnt erscheint. Hischd. grols und breit, hinten etwas stärker verengt als bei C. fatidica!); Mittelfurche deutlich wahr- nehmbar, vorderer Rand gekörnt. Fld. feiner und dichter punktirt; Spitze fast gar nicht eingezogen. Die Zeichnung besteht in einem weilsen Rande und 5 Punkten resp. Strichelehen, die genau wie bei Cic. cincta und viridis gestellt sind. Der unterste Strich ist mit dem Rande nicht verbunden. 1) Auf welche bekanntlich Thomson die höchst überflüssige Gattung Prodotes basirte. Walther Horn: Fünf Dekaden neuer Cicindeleten. 89 45. Ozychila Batesi. Atra, opaca; labro, primo antennarum articulo (ceteris deficien- tibus) pedibusque nigris. Elytris antice punctatis. — Long. 18% mill. 12. Sao Paulo. Von Oz. nigroaenea, gracillima und polita Bat. durch die voll- kommen matten Fld. verschieden. Sie steht der O2. distigma Gory am nächsten, mit der sie in Gestalt und Gröfse ziemlich überein- stimmt. Fld. hinten kurz vor der Spitze halbmondförmig ausge- schnitten, so dafs 2 kleine Dorne entstehen, deren innerer der Naht entspricht. Die Skulptur besteht im vorderen Drittel der Fld. in eingestochenen Punkten, welche dann allmählich fast ganz verlöschen, um nur dicht vor der Spitze wieder deutlicher hervor- zutreten. 46. Ozychila similis. Labro antennarumque articulis 1 et 2 nigris, 3 et 4 idemque femoribus apice nigro-annulatis; capite et thorace angustis, hoc medio dilatato. Elytris gracilibus, post medium leviter dilatatıs, apice late truncatis, foveolatis, foveolis ad basim transverse con- fluentibus, ad apicem gradatim minutis; femoribus rufis, tibüs supra rufis, infra infuscatis, tarsorum articulis apice nigro-annulatıs. Macula centrali flava. — Long. 13 mill. (ohne Lippe!). 12. Rio Grande do Sul. Im Folgenden vergleiche ich die neue Art mit allen ihr nahe- stehenden Arten. Von O. odontoma Chd. verschieden durch das in der Mitte viel mehr erweiterte Hischd., die dichtere Skulptur der Fld. 3. und 4. Fühlerglied nur an der Spitze mit schwarzen Ringen; die gelbliche Fld.-Makel ist der Basis mehr genähert und stellt einen nach oben und aufsen ausgezogenen Fleck dar. Fld. nach hinten viel weniger verbreitert und deshalb länger erscheinend. Gestalt im Ganzen kleiner und schlanker. Von O0. gratiosa Bat. verschieden durch die schwarze Ober- lippe und schwarzes 1. und 2. Fühlerglied. Kopf und Hlschd. viel schmäler, letzteres in der Mitte stärker verbreitert. Schultern der Fld. viel weniger hervorspringend, diese viel schmäler und länger, nach hinten weniger verbreitert, an der Spitze viel breiter und schärfer abgeschnitten; auf der hinteren Partie feiner und spär- licher punktirt, auf der vorderen sind die Gruben viel gröfser und weniger zahlreich, zu schwachen Querrunzeln zusammenflielsend; jede Spur von Körnchen fehlt. Die schwarzen Ringe am Ende der Schenkel breiter. Gestalt im Ganzen viel länger und schmäler, 90 Walther Horn: Fünf Dekaden neuer Cicindeleten. Von O. obtusidens Chd. verschieden durch schwarze Oberlippe, schmäleren Kopf sowie Hlschd., welches auch in der Mitte stärker verbreitert ist. Fld. nach der Basis zu etwas mehr verschmälert, nur mit Gruben bedeckt, die nahe der Schulter bisweilen zu- sammenflielsen, während jene bei jeder Grube auch ein deutliches Körnchen tragen, welche nahe der Schulter die Gruben sogar in den Hintergrund drängen. Der gelbe Fleck ist viel schmäler, bes. nach oben und aulsen zu. Gestalt im Ganzen kleiner und zierlicher. Selbstverständlich habe ich nur 2 mit einander verglichen und zwar Stücke meiner Sammlung, nicht etwa nur die Beschrei- bungen der betreffenden Autoren. 47. Tetracha njam-njamensis. T. A-signatae et Bocandei affinis, differt elytris multo brevio- ribus magisque rotundatis. Signatura Bocandei Guer. — Long. 22 mil. 22. Njam-Njam. Die Art steht der T. Bocandei und 4-signata ziemlich nahe; unterscheidet sich jedoch von ersterer ohne Weiteres schon durch die kurzen, in der Mitte gewaltig bauchig erweiterten Fld., während die Guerin’sche Art ein ganz schlankes, paralleles Thier ist. Von der anderen Art unterscheidet sie sich folgendermalsen: Kopf und Hischd. viel kleiner, Seitenränder des letzteren viel weniger nach oben umgebogen, Hinterecken gerundet. Fld. kürzer und viel bauchiger, in der Mitte am breitesten, hinten nur mit 2 schmalen Mondflecken (ungefähr wie T. Bocandei). Nur dicht an der Basis der Fld. mit groben Gruben und Körnchen versehen, die jedoch schon nach dem ersten Fünftel der Fld.- Länge verschwinden; der ganze übrige Theil der Fld. ist etwas uneben und mit grübchen- förmigen, seichten Punkten bedeckt. Seitenrand und Basis glän- zend grün, Scheibe schwärzlich. 2.—4. Fühlerglied an der Spitze gebräunt. Alles Uebrige wie bei T. 4-signata De). Das zweite Ex. hat Kopf und Hlschd. kupfrig, den äulsersten Rand der Fld. matter grün, innen davon einen schmalen kupfrigen Streifen, welcher dann allmählich in die schwärzliche Farbe der Scheibe übergeht. Basis ebenfalls kupfrig. 48. Tetracha thoracica. T. affini Dej. simillima, differt anteriore thoracis impressione nulla. — Long. 17 mill.e 12. Amazonen- Strom. Den grofsen, bläulich-grünen Ex. der T. affinis täuschend ähnlich. Vorderrand des Hilschd. grob gerunzelt, ebenso die Stelle, wo dort die tiefe, dreieckige Grube ist. Letztere fehlt Walther Horn: Fünf Dekaden neuer Cicindeleten. 91 vollständig; die vordere Thoraxfurche selbst ist schon am Rande seichter und verliert sich auf der Scheibe fast gänzlich in den obigen Runzeln. Epipleuren meines Ex. metallisch. Eine ähnliche Skulpturverschiedenheit ist meines Wissens bis- her noch bei keiner Tetrache bemerkt worden. Die Furchen des Hlschd. variiren wohl bei manchen Arten in der Tiefe etwas, ver- schwinden jedoch nicht einmal nur annähernd, geschweige denn gänzlich. An eine Monstrosität zu denken, ist unzulässig, da das Ex. im Uebrigen völlig normal entwickelt ist. 49. Megacephala Krüper:. M. senegalensi et excelsae Bat. affinis, differt sculptura rugosiore, elytris multo magis ovalibus vel elipticis; femoribus apice latissime infuscatis. — Long. 254 mill. 1. Africa oceident. (Krüper). Ich vergleiche die Art in Folgendem mit der gewöhnlichen M. senegalensis, obwohl sie in der Skulptur der ezcelsa näher steht. 2—4 Fühlergld. (4. ziemlich breit) an der Spitze gebräunt. Hischd. vor der Mitte viel stärker verbreitert. Die Seiten der Fld. sind bei senegalensis ziemlich ||, die grölste Breite liegt hinter der Mitte (3), während sie hier in der Mitte liegt und die Fld. an und für sich nach der Basis und Spitze zu erheblich und zwar allmählich (gleichmäfsig) verengt sind, so dafs die Umrisse der Fld. eine Elypse darstellen (bei senegalensis fast ein Rechteck mit abgerundeten Ecken). Die Skulptur ist viel gröber und vor Allem die Gruben zahlreicher, so dafs die Fld. rauh und nicht glatt erscheinen. Schenkel an der Spitze sehr breit gebräunt. Von M. ezcelsa Bat. unterscheidet sich die Art durch die ovale Gestalt der Fld., die etwas rauhere Skulptur der letzteren und den nach vorn noch stärker verbreiterten Thorax. Ein bei dem Ex. mitten auf der Scheibe des Hilschd. vor- handenes, tief eingestochenes Grübchen ist wohl nur als zufällig vorhanden anzusehen. Bei manchen Tetrachen kann man es öfter beobachten. 50. Omus Hornianus. Statura fere et magnitudine O. californici; totus opacus, ely- trorum lateribus parallelis, thorace multo latiore posticeque multo minus angustato. — Long. 16 mill. 19. California? (ex coll. Dr. Richter). Skulptur der Fld. seichter, die Zwischenräume der Gruben kleiner (bes. an der Spitze) wie gewöhnlich bei 0. calıfornicus. Die Seiten der Fld. sind auffallend parallel, der Thorax sehr 92 Walther Horn: Die Cicindeliden des Wiener Hof- Museums. breit, nach hinten weniger verschmälert. Hischd. an der Stelle der grölsten Breite (kurz vor der Mitte) fast so breit wie die Fld. (an der Stelle der gröfsten Breite). Hischd.-Rand übereinstimmend aufgebogen. Wie aus dem Namen schon hervorgeht, mufs die neue Art durch die Form des Thorax dem O0. Horni Lec. näher stehen; jedoch ist letzterer nach hinten weniger verengt, ganz abzusehen von den Fld., welche gerade bei der Leconte’schen Art sehr bauchig sind. Ein 2 meiner Sammlung, das ich auf O0. Horni be- ziehe, hat auch ein verhältnifsmälsig kürzeres Hlschd. als die neue Art ('). Die Cicindeliden des Wiener Hof-Museums. Ein 11. Beitrag zur Kenntnils der Cicindeliden. Von Walther Horn. Das Material zu den folgenden Notizen verdanke ich Herrn Ganglbauer, welcher mir vor Kurzem die Cicindeliden des Wiener Museums zur Revision übersandte. Aulser der Neu- beschreibung einiger weniger Arten gebe ich hier nur dasjenige, was von allgemeinem Interesse ist. Collyris filiformis (Java) und C. cribosa Chd. (Malacca, Singa- por, Borneo) scheinen mir nur eine Art zu bilden. Die Farbe der T'rochanteren, auf die Chd. vor Allem die beiden Arten ba- sirte, wäre ein äufserst künstliches Kennzeichen, da die Skulptur der Fld. ete. innerhalb der beiden Formen vollkommen unregel- mäfsig varlirt. Auch bei anderen Arten schwankt bekanntermalsen die Farbe der Trochanteren. Collyris ortygia Bug. ist bei Calcutta (Atkinson) gefangen worden. Derokrania flavicornis m. n. Sp. Antennarum articulis 1—2 cyaneis, ceteris rufis; femoribus tibiisque (summo apice ezcepto) testaceis. — Long. 14—15 mill. 1 Ex. in Mus. Vienn. 12 in mea. Von Felder auf Ceylon gesammelt. Diese ausgezeichnete Art steht ungefähr in der Mitte zwischen Der. gibbiceps Chd. und nematodes Schm. Kopf und Hlschd. ist wie bei ersterer, nur der eingeschnürte, vordere Theil des Hischd. erheblich kürzer und die Stirn etwas stärker vertieft und mit 2 Walther Horn: Die Cicindeliden des Wiener Hof-Museums. 93 deutlich längs verlaufenden, scharf aufgehobenen Falten versehen !). Die Gestalt und Skulptur der Fld. gleicht derjenigen der Schaum- schen Art, nur sind dieselben noch schmäler und spindelförmiger und die transversalen Runzeln undeutlicher ausgeprägt. 3.—11. Fühlergld., Taster und Trochanteren hell- bezw. dunkelbraun; Schenkel und Schienen röthlich-gelb, nur die äufserste Spitze der letzteren etwas metallisch. Tarsen, sowie 1. und 2. Fühlergld. metallisch. Alles Uebrige wie bei nematodes Schm. Tricondyla pedestris und ebenso Tr. Chevrolati etc. sind nur Varietäten der gewöhnlichen aptera; zwischen ihnen kommen sämmtliche Uebergänge vor. Tricondyla Wallacei Thms. halte ich nur für eine Variation der cyanea Dej. Die bisher angegebenen Unterschiede zwischen beiden vermeintlichen Arten beziehen sich der Hauptsache nach auf Gröfse, Strichelung der Augentheile der Stirn und Skulptur der Fld. Genau dieselben Verschiedenheiten kommen bei Tr. aptera in noch viel höherem Malse vor, ohne eine specifische Trennung zu bedingen. Ganz davon abgesehen, schwanken die angegebenen Merkmale innerhalb der beiden Formen sehr erheblich, und es liegt mir sogar ein vollkommenes Uebergangsexemplar (coll. Horn) vor, wie es gar nicht schöner sein könnte: Das Ex. (ex coll. Dr. Richter) stimmt in der Grölse mit Wallacei, in der Kopfskulptur mehr mit cyanea, in der Skulptur der Fld. am meisten mit Wallace: überein. Caledonica Bavayı Fauv. muls in Cal. acentra Chd. verwandelt werden, da Chd. diesen Namen weit früher aufgestellt hat. Fauvel wulste offenbar gar nichts von dem Vorhandensein einer acentra Chd. Betreffs der Gattung Distipsidera, welche nur mit einer Art (undulata) vorhanden ist, habe ich Folgendes zu bemerken: Dist. Plustehevskyi Dokht. ist nur eine lokale Rasse der Dist. Gruti. Die Kopfskulptur ist allerdings sehr auffallend, jedoch auch durch- aus nicht so ganz konstant, wie der Autor angiebt; auch die sonstigen Unterschiede treten nicht scharf hervor; in allen wesent- lichen Punkten herrscht völlige Uebereinstimmung. Dr. Gestro hat übrigens auch schon beide Formen gekannt und vereinigt, ohne allerdings dabei zu wissen, dals Dokht. auf seine rothbeinige Varietät bereits eine neue Art gegründet hatte. Distipsidera volitans und fasciata Motsch. dürften identisch sein; letzterer hat seine Art 1864, Mac Leay erst 1366 publicirt. !) Die Stirnaushöhlung ist also weit seichter als bei nema- todes Schm. 94 Walther Horn: Die Cicindeliden des Wiener Hof- Museums. Odontochiu confusa Dej. und uperta Klg. sind als synonym vereinigt worden; ich möchte hervorheben, dafs sie sich gerade durch dasjenige Kennzeichen unterscheiden, auf welches vor Allem die ganze Gattung Odontochila gegründet ist, nämlich durch die Ober-Lippe. Bei der Dejean’schen Art hat letztere die typische Form der echten Odontochilen, während sie bei der Klug’schen Form derjenigen der Gattung Cicindela mehr gleicht, d.i. sie ist durchaus nicht vorgezogen. Am Vorderrande scheinen aulserdem ganz konstant 4 Grübchen zu stehen: 2 der Mittellinie genähert, die beiden anderen in den äulfsersten, metallisch gefärbten Vorder- ecken. Im Uebrigen herrscht allerdings eine sehr grolse Ueber- einstimmung. Bis weiteres Material darüber entscheidet, ist also die Klug’sche Form zum mindesten als eine sehr ausgezeichnete Varietät aufzufassen; identisch sind beide Formen keineswegs. Odontochila nodicornis Dej. von Natterer bei Ypanema ge- fangen. Odontochila cupricollis Kollar. ist eine kleine Art, welche den Fld. nach zu Od. cinctula Bat. gehört, in der Bildung des Hlschd. jedoch sehr an nitidicollis Dej. erinnert. Therates labiatus, coracinus, fulvipennis, bidentatus und cali- gatus Bat. sehe ich als Varietäten einer Art an. Thopeutica theratoides Schm. ist vielleicht nur eine Varietät der guttula F., es giebt wenigstens Ex. der ersteren, welche sich der Beschreibung jener schon sehr nähern. Dafs die schwarze Querbinde der Fld. verschwinden kann, zeigt meine v. albapicalıs. Die Gattung Heptodonta Hope (Aenictomorpha Chd.) ist zum dritten Male als Eurytarsa (Dilatotarsa) von Dokht. beschrieben worden. Letzterer behauptete, die Gattung Heptodonta hätte keine erweiterten Tarsen der Mittelbeine beim g', wodurch er dann be- rechtigt war, auf genau dasselbe Merkmal seine neue Gattung zu gründen. Trotz seiner so oft erwähnten, ungeheuren Sammlung kannte er nicht einmal Hept. analis, melanopyga, posticahs, ge- schweige denn die seltneren Arten dieser Gattung. Tetreurytarsa m. n.2. Aulser der eben erwähnten Gattung Heptodonta existirte bisher nur noch eine (Pronyssa Bat.), bei welcher die g' erweiterte Tarsen der Mittelbeine haben, die neue Gattung ist die dritte im Bunde. Sie charakterisirt sich folgendermalsen: g tribus tarsorum et anteriorum et intermediorum articulis dilatatis; labro mediocriter porrecto, dentibus nullis. Walther Horn: Die Cicindeliden des Wiener Hof- Museums. 95 2 labro mediocriter porrecto, tridentato, IR penultimo palporum labialium articulo incrassato, inflato; ultimo parvo; abdominis lateribus parce pilosıs. Das Ex. des Wien. Mus. stammt ebenso wie meine übrigen vom Ganges. Als einzige Art gehört in diese Gattung die von Wiedem. als Euryoda beschriebene tetrasticta (colon Klg.). Prepusa miranda und Chilonycha chalybea sind von Natterer bei Ypanema gefangen worden. Cicindela paradoza m. in einem Ex. aus Ceylon (Felder). Cicindela mandarina Fleut. ist identisch mit kaleea Bat. Ein Ex. der Novara Exp. liegt aus Hongkong vor, ich selbst besitze sie mehrfach aus China. Auch in Japan und von Shanghai ist sie gekommen. Die Zeichnung schwankt sehr; cathaica Bat. scheint mir, wie schon früher erwähnt, nur eine Zeichnungsvariante der- selben Art zu sein. Von (ic. Delawayi Fairm. steckte in der Sammlung 1 Original- Ex.; ich vermag diese Art nicht von funebris Schm. Goebel zu trennen. Parmecus piclus Motsch. dürfte ebenfalls mit letzterer identisch sein. Cicindela craspedota Schm. aus Borneo. Cicindela lobipennis ist in einem Ex. aus Shanghai in der Sammlung vorhanden. Die herrliche Art scheint ebenso selten wie interessant zu sein. Die typischen Exemplare der cyanitarsis Kollar, die ich bei dieser Gelegenheit vergleichen konnte, bestätigen meine schon früher ausgesprochene Ansicht, dals diese Form nicht von C. aureola Klg. specifisch zu trennen ist. Affinis m. ist ebenso wie meine Ex. aus Venezuela in der Sammlung vertreten. Cic. Ganglbaueri m. n.sp. E tribu C. conicollis Schm.; differt thorace angustiore, angulis posticis prominentibus, transverse plicato; elytrorum apice non elon- gato sed conjunctim rolundato; signatura differenti. 12 in coll. Mus. Vienn., 12 in mea. Von Felder auf Ceylon gefangen. — Long. 12 mill. Diese Art hat vieles mit conicollis Schm. gemeinsam. Der Kopf ist deutlicher längsgestrichelt; der Thorax viel schmäler, die Seitenränder völlig gerade, die hinteren Winkel nach hinten vor- springend.. Auf der Scheibe sind einzelne mehr oder minder scharf aufgehobene Falten bemerkbar, die quer verlaufen, bes. je 96 Walther Horn: Die Cicindeliden des Wiener Hof- Museums. eine am Hinter- bezw. Vorderrande der Vorder- bezw. Hinter- furche. Die ganze Oberseite ist unbehaart (vielleicht abgerieben?). Die Fld.-Spitze ist völlig verschieden: von der so auffallenden Verlängerung derselben nach hinten ist nichts wahrnehmbar, sondern die Fld. sind hinten ähnlich wie bei €. stenodera Schm. geformt. Die Zeichnung besteht in 3 runden Punkten, deren erster ungefähr wie bei conicollis gestellt ist, der zweite dem Rande etwas näher in der Mitte der Fld., der dritte demselben noch mehr ge- nähert am Aufsenwinkel oberhalb der Spitze. Dicht unterhalb des ersten Punktes befindet sich ein glänzender Spiegel. Die Färbung stimmt bei beiden Arten ziemlich überein: am Innen- rande der Augen, am Vorder- und Hinterrande des Hischd. liegt ein violetter Schein, die Scheibe desselben ist etwas kupfrig. Hrn. Ganglbauer gewidmet. Cic. conicollis Schm. ist in 2 Ex. (Q'?) aus Manila vertreten. Cic. disjuncta Dej. und madagascariensis Chd. sind so nahe verwandt, dafs ich in beiden Formen nur eine Art sehen kann. Die Zeichnung und Fld.-Spitze giebt gar keinen Unterschied ab, die Gestalt des Hischd. ist ebenso wenig konstant. (ic. fallax dürfte ebenfalls zu dieser Art gezogen werden. Die Coquerel’sche Beschreibung ist denkbarst ungenau. Cic. speculifera Chevr. grün und broncefarben aus Nagasaki. Cic. aberrans Fairm. variirt sehr in der Zeichnung; die Flecke können fast alle verschwinden; ob Cic. occulta Bat. auf eine dieser Varianten zu beziehen ist, kann ich augenblicklich noch nicht mit Sicherheit behaupten, halte es aber für sehr wahrscheinlich. Cie. litorea Forsk. ist von Dr. Leuthner bei Aden aufgefunden worden. Cic. Dumolini Dej. von Natterer bei Cartum gefangen. Cic. aulica vom Cap ist in Wirklichkeit gleich lunulata var. Die Redtenbacher’sche Angabe beruht auf einem Irrthum in der Bestimmung. Das Vaterland scheint jedoch ebenfalls falsch zu sein, da das Ex. aus der Novara- Ausbeute stammt und auch sonst bei der Ausbeute dieser Reise vereinzelte Vaterlandsangaben verwechselt worden sind. Cic. himaleyica Redt. aus Kaschmir ist bereits schon zu Cic. chloris Hope gezogen worden. Ich bemerke hierzu, dals es eine grünliche Varietät der Cic. funerea M.L. giebt, welche jener täuschend ähnlich sieht. Auf derartige Ex. ist C. assimilis Hope wohl zu deuten, welche bisher in den Katalogen ausgelassen worden ist. Vergleiche Hope: Gray. Zool. Misc. 1831, p. 21. Walther Horn: Die Cicindeliden des Wiener Hof-Museums. 97 Cieindela sp.? (wahrscheinlich C. Spinolae Gestro); anbei die Beschreibung: E tribu C. macilentae, discretae Schm., 10-punctatae Dej. etc. Cupreo-fusca, labro aeneo; elytris: maculis 2 parvis discoidalibus altera ante medium, altera fere in medio collocata, maculis 3 margt- nalibus: prima humerali, secunda in medio triangulari, tertia ante apicem sita; media marginali cum puncto discoidali inferiore linea tenui obligua connata. — Long. 73 mill. 1 Ex. in Mus. Vienn. (Ceylon?) 2‘ coll. mea (Bengalen). Die Art hat ungefähr die Zeichnung der /abiaenea m., nur ist der Schulterfleck vorhanden und der Scheibenfleck steht weniger tief und ist mit dem mittleren Randfleck verbunden. Weiterhin unter- scheidet sie sich durch den glatten Thorax ete. Im Folgenden vergleiche ich die neue Art mit der gewöhnlichen discreta Schm.: Ober-Lippe metallisch; Kopf grölser und plumper, Augen weniger hervorquellend; Längsstrichelung schärfer ausgeprägt. Hischd. er- heblich breiter, vorn und hinten stärker eingeschnürt, im Uebrigen sind die Seiten fast parallel. Fld. nur wenig kürzer, Spiegel fehlt; über die Differenzen in der Zeichnung siehe oben. Unterseite in Behaarung und Färbung ziemlich übereinstimmend. Der Thorax beim g' nur unerheblich schmäler als beim 9. 10-punctata Dej. hat ein viel längeres und schmäleres Hlschd., kleineren Kopf, stärker hervorquellende Augen etc. Cie. singularis Chd. aus Aden von Dr. Leuthner 87 ge- sammelt. Die längs der Naht dicht neben dem Skutellum herabsteigende Binde löst sich bisweilen in 2 Flecke auf: einer neben, der andere dicht unterhalb des Schildchens. Aus Neu-Seeland befindet sich eine Art in der Sammlung, welche ich (nach der Beschreibung zu urtheilen) für eine Varietät der perhispida Brn. halte; jedoch ist die Zeichnung auffallend ver- schieden. Letztere besteht aus einer schmalen, ziemlich lang nach unten und innen reichenden Schulterlunula, einer Mittelbinde, welche fast rechtwinklig ansteigt, dann nach abwärts umbiegt, um |] der Naht dicht neben derselben fast bis zur Apikallunula herabzusteigen. Am Rande ist diese Mittelbinde nach oben und unten sehr stark erweitert und hängt so mit der Spitzenmakel zusammen. Alle Binden sind schmal. Im Uebrigen kann ich keinen Unterschied von perhispida (der Beschreibung nach zu urtheilen) auffinden. Von Bates ist neuerdings eine mexikanische Cicindele als psilogramma neu beschrieben worden, welche in nichts von der Deutsche Entomol. Zeitschr. 1892, Heft I. 7 98 Walther Horn: Die Cicindeliden des Wiener Hof- Museums. nord-amerikanischen fenuisignata Lec. verschieden ist. Da der Autor seine neue Species mit Cic. sperata etc. vergleicht, ist anzu- nehmen, dafs er die Leconte’sche Art gar nicht gekannt hatte. Die von demselben Autor (Bates) neu beschriebene C. pluri- gemmata ist, wie Bates selbst schon vermuthete, identisch mit der Klug’schen semicircularis. Unter letzterem Namen war lange Zeit hindurch die neuerdings in Cic. rugatilis Bat. umgetaufte Art in zahlreichen Exemplaren verbreitet. Cic. 8-signata Motsch. aus Panama deute ich auf eine Varietät der C. Favergeri Brlle., die ich aufser aus anderen Fundorten auch von Panama kenne; diesen Stücken fehlt der gelbe Fld.-Rand völlig, so dafs die Motsch.’sche Beschreibung vollkommen palst. Cic. interrupta Fabr. ist (von Castelnau) als C. circumcincta zum 4. oder 5. Male beschrieben worden. Von der seltenen Cic. Wilkori befindet sich ein Ex. in der Sammlung, welches ich hier etwas genauer beschreibe, da diese Art wohl sehr wenig gekannt sein dürfte. Das Ex. erinnert lebhaft an eine kleine C. ypsilon und steht zu ihr (was die Zeich- nung betrifft) ungefähr in demselben Verhältnils wie C. Sauleyi zu C. dorsalis Say. Die Stirnbildung ist wie bei €. ypsilon, der Kopf hinter den Augen etwas stärker verengt. Das Hischd. länger, schmäler, nach hinten viel weniger verschmälert. Fld. hinten ge- zähnt, Spitze durchaus nicht zurückgezogen, Dorn vorhanden. Kiefer- und Lippentaster sowie Unterkiefer hellgelb (letzte Glieder dunkel). Thorax seitlich ziemlich dicht weils behaart, Abdomen nur am 1. Ringe am äufsersten Rande mit einigen Härchen besetzt; Spitze des Hinterleibes gelblich; Trochanteren metallisch. Cic. obsoleta v. Santaclarae von Bilimek in Mexico gesammelt. Die beiden Mittelflecke sind verbunden. Platychila pallida in einem Ex. aus Süd-Westafrika. Diese Art ist in letzterer Zeit ziemlich häufig gefangen worden. Chaudoir’s Vermuthung, dafs sich 2 Arten nach den Hinterecken des Hlschd. unterscheiden liefsen, scheint nicht in Erfüllung gegangen zu sein. Der von ihm einst vorgeschlagene Name: P/. aculeata ist längst verschollen. Tetracha fervida Dokht. aus Buen. Ayr. ist völlig identisch mit fulgida Klg. Der Irrthum kam wohl daher, dafs Dokht. abweichende Stücke der letzteren für die echte fulgida hielt. Die Skulptur und Farbe der Fld. schwankt aufserordentlich bei der Klug’schen Art. Von Tetracha njam-njamensis m. ist, ein Ex. von Natterer am weilsen Nil gefangen worden. Der genauere Fundort fehlt. — m [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1892. Heft I.] 99 XIV. Beitrag zur Coleopteren-Fauna von Turkestan. Unter Mitwirkung der Herren J. Faust, A. Kuwert und J. Weise mitgetheilt von Major z. D. Dr. L. von Heyden. Von Herrn Jürgen Schröder in Kossau (Holstein) erwarb ich den gröfsten Theil einer Siebausbeute aus dem Alaigebirge. Ich gebe eine Aufzählung der mir vorliegenden Arten. Die Herren Dr. Eppelsheim hatten die Güte, die Staphylinidae, Faust die Curculionidae, Reitter viele Minutien und Weise die Chrysomelidae durchzusehen. Bembidion (Pogonidium Ganglb.) vitiosum Gmgr. (sibiricum Mot.). 2 Ex. Verwandt mit laticolle Duft. — B. (Peryphus) fas- ciatum Chd. — Tachys vittatus Mot. — Clivina Ypsilon Dej. Sehr häufig. Variirt von 44 —6 mill. — Dyschirius baicalensis Mot. Ein Ex. nach Chaudoir’s Revision, globosus Hbst. — Anisodactylus poeciloides Steph. 2 schwarze Ex. mit blauem Schimmer. Neu für Asien. Der A. propinguus Ball. soll haben: „prothorace utrin- que obsolete bifoveolato, angulis posticis rectis“. 14 mill. — Ophonus chlorizans Solsky. — Harpalus picipennis Dft. Die Hinterschenkel der mir vorliegenden Ex. haben 5 oder 6 borstentragende Punkte, Frankfurter Stücke meist 4 oder 5, maultisetosus Thoms. = 6; Ganglbauer giebt 4—8 an. Daptus vittatus Fisch. — Acupalpus dorsalis F. v. ruficeps Reitt. in Anzahl und var. b Reitt. 2 Ex. — A. marginicollis Reitt. — Reitter beschreibt die Art (Wiener Ent. Zeit. 1891, 221). Drei der mir vorliegenden Ex. gehören zur Stammart (elytris nigris, sutura obscure rufa, Ihorace disco nigro, flavo-rufo late cincto). Ferner liegen vor: var. politus Reitt. (thorace nigro, angustissime flavo-rufo cincto) 1 Ex. — Var. humeralis Heyden (thorace ut in typo, elytris macula obliqua intrahumerali flavo-rufa, sutura vel rufa, vel unicolori) 2 Ex. — Var. nigerrimus Heyden (supra toto nigro lucido) 2 Ex. Je mehr die schwarze Farbe vorwiegt, desto mehr werden die zwei ersten Fühlerglieder, besonders oben, dunkler. Die Spitze der Palpen bleibt stets sehr hell gefärbt. — Amblystomus metallescens Dej. (dilatatus Chd.). — Amara aenea De;j. (trivialis Gyll.). — A. ambulans Zmrm. — Platynus (Clibanarius) dorsalis Pontopp. — Hypercosmeton 4-maculatum Reitt. 1 Ex. — M * 100 L. von Heyden: XIV. Beitrag Lebia cyanocephala L. — Cymindis angustior Krtz. — Metabletus ezclamationis Men. — M. parallelus Ball. — M. obliquesignatus Solsky mehrfach, gehört wegen der seitlich gerundeten Decken in die Nähe von pallipes. Von Astrachan beschrieben, also zur europ. Fauna gehörend. — Blechrus maurus Stm. — Brachinus crepitans L. Ochthebius (Colpochthebius) turkestanus Kuwert n.sp. (Siehe Anhang No. 1.)— Helophorus punctatosulcatus Kuwert n.sp. (Siehe Anhang No. 2.) Heterocerus Heydeni Kuwert. In den Bestimmungstabellen bereits von Dschisak in Turkestan beschrieben. Aleochara nitida Grav. — Astilbus Akinini Epph. (D. E. Z. 1888, 51, von Taschkent). — Colpodota laeta Epplh. n. sp. !). — Atheta (Microdota) alaiensis Epplh. n. sp. — A. (Heteronoma) turanica Epplh. n.sp. Auch Taschkent. — Aloconota gregaria Er. — Falagria gratilla Er. vera. — Tachyporus hypnorum F., pusillus Grav. — Mycetoporus rubricus Reitt. i.1. — Heterothops tany- ynathoides Reitt., von Kasalinsk am Aral-See beschrieben. D.E.Z. 1891, 17. — Heterothops n.sp.? — Philonthus formosus Motsch., quisquiliarius Gyll., salinus Ksw., varius Gyll. var. bimaculatus Grav. — Achenium quadriceps Epplh. (D. E. Z. 1839, 175). — Medon propinguus Bris. in Anzahl. — Scopaeus laevigatus Gyll., gracilis Sperk. — Sunius pulchellus Heer (fasciatus Hochh. Motsch.), thoracicus Baudi? — Paederus fuscipes Curtis. — Ozytelus tetra- carinatus Block, nitidulus Grav., hamatus Fairm., sezualis Epplh. n.sp., auch Taschkent. — Bledius bicornis Ahrens, hinnulus Er. in Anzahl, ugnatus Epplh. n.sp. — Trogophloeus n.sp. prope foveolatus Sahlb., inornatus Epplh. n. sp., corticinus Grav.? — impar Epplh. n.sp. prope punctatellus Er. — Zonoptilus sellula Solsky in Anzahl. Bryazis Iranica Sauley. 181, 42. Liodes (Anisotoma) subtilis Rttr. von Taschkent beschrieben. — Liodes sp. 1 Ex. mit sehr dünnen Fühlern (Reitter vid.). — Agyrtes ferrugineus Solsky. 1 Ex. Sericoderus lateralis Gyll. Lithophilus nigripennis Reit. 5 Ex. Decken bald heller, bald dunkler. Variirt in der Gröfse von 23—4 mill. 1) Dr. Eppelsheim schreibt mir: Ich möchte diese neuen Arten jetzt um so weniger beschreiben, als in diesem Jahre im Alai- Gebirge fleifsig gesammelt und reicheres Material erwartet wird. zur Coleopteren- Fauna von Turkestan. 101 Tomarus pilifer Reitt. 2 Ex. Melanophthalma distinguenda Com. var. parvicollis Mhm., ful- vipes Com. Dermestes coronatus Stev. Aphodius granarius L., Haagi Beck. sehr häufig, brunneus Klug, prodromus Brahm. — Psammodius variolosus Kolen. — Rhyssemus geminatus Reitt., auch Margelan, Kan-ssu, Peking, sonst Griechen- land. Coraebus cyaneus Ball. durch sehr starke darmartige Runzeln des Halsschildes von amethyst. und violaceus verschieden. Häufig gefunden. Opetiopalpus sabulosus Motsch. 3 Ex. Auch Caucasus. Bruchus (Ptinus olim) brunneus Dft. 1. Lasioderma brevis Reitt. in Anzahl. Stenosis sulcicollis Men. — Eutagenia turkestanica Reitt. häufig. — Dichillus brunneus Krtz. oft, D. seminitidus Erschoff 3 Ex. — Heterophylus pygmaeus Fisch. et var. ellipticus Desbr. (die Varietät seither nur aus Süd-Rufsland). — Cabirus obtusicollis Reitt. oft. — Boromorphus opaculus Reitt. 1 Ex. D.E.Z. 1887, 521. — Opatrum setulosum Fald. Catomus fragilis Men. SQ in grolser Anzahl. Stenomaz lucidi- collis Krtz. dürfte wohl dieselbe Art sein, die sehr variabel in Grölse und Farbe ist. — Paranemia (n.g. Trachyscelidarum) Schröderi Heyd. n.sp. (Siehe Anhang No. 3.) Anthicus tristis Schmidt. Dunklere Formen mit je 2 Decken- flecken, oder der hinterste fehlt. Phacephorus argyrostomus Gyll. 1 Ex. — Smicronyz tataricus Faust, mehrfach. Tychius.n. sp. 1 Ex. — Sibinia bipunctata Kirsch. — Mecinus pyraster Hbst. 2 Ex. — 2 Apion-Arten in je 1 Ex. — Eremotes Heydeni Faust n.sp. (Siehe Anhang No. 4.) Mylabris apicipennis (Reitt.i.1.) Heyd. auch sonst in Turkestan. Fühler, Beine und Deckenende gelbroth, Oberseite dicht graugelblich behaart, Halsschild konisch, Schenkel ungezähnt, 4. Deckenzwischen- raum ohne Basalbuckel, 1 Ex. Adonia variegata Goeze, normal. — Coccinella 18-punctata Scop. var. contaminata Men. (vera). Die getrennten Flecken sind erloschen braun, jeder von einem dunklen Rand umgeben. Ich trenne diese auffallende Form von var. rosea Dej. 5 Ex. — Exochomus melano- cephulus Zbk. — Scymnus 4-vulneratus Muls. 1 Ex., auch 2 von Chaifa in Syrien. 102 L. von Heyden: XIV. Beitrag Beschreibung neuer Arten. 1. Ochthebius turkestanus Kuwert n. Sp. Camptochthebius, obscurus, viz metallescens, femoribus brunneis, tibuis tarsisque flavido-rufescentibus, fronte trifoveolato, prothorace fossulis quatuor oblongis (binis in utraque parte) lineague media impressa et membrana nigra signato. Elytra postice rufescentia, dense punclata, breviter, subtilissime et procumbenter albocrinita, stria sulurali post scutellum abbreviata praedita. — Long. 2 mill. Patria: Turkestania in montibus Alai. Oberlippe ausgeschnitten. Clypeus und Kopfschild schwach metallisch, jener auf der Mitte wulstig erhaben, dieses am mitt- leren Vorderrande ausgeschnitten. Stirn mit 3 Grübchen, zweien zwischen den Augen, einem oben auf der Stirn. Hischd. vor und hinter den eckig vorstehenden, nicht zurückgebogenen Ohren gleich- mälsig nach vorn und hinten verengt, vorn etwas breiter. Die Ohr- narben hinter den Ohren auslaufend. Die schwarze Membran ein langes, schräges Ellipsoid bildend. Hischd. an den Seiten wenig kenntlich behaart. Flgd. fein unregelmäfsig punktirt, mit kaum grölseren Intervallen, als die Punkte sind, mit sehr feiner, an- liegender, die Flgd. reifartig bedeckender Behaarung. Schienen und Tarsen rostgelb, Schenkel dunkel rostbraun, Palpen dunkel. Unterseite des Körpers schwarz. Der abgekürzte Nahtstreif reicht bis in die Nähe des Schildchens. Von Camptochthebius Ragusae Kuw., der ihm am nächsten stehen dürfte, durch glatte, nicht etwas lederartig runzlich aus- sehende Flgd., durch längeren Nahtstreif, durch feinere Behaarung, durch tiefere Colongrübchen verschieden, von nobilis Villa und caucasicus Kuw. durch gänzlichen Mangel der Reihenandeutung in der Punktirung der Flgd., von dem allenfalls noch in Vergleich zu ziehenden punctatus Steph. durch die nicht hakenartig zurück- gebogenen Ohren und schwächere, feinere Behaarung immer getrennt. Ein einzelnes Stück im Museum Heyden. 2. Helophorus punctatosulcatus Kuwert n.sp. Rhopalhelophorus, oblongus flavescens, capite nigricante, pedibus pallidioribus, prothorace fere plano. Elytra profunde et anguste punctato-sulcata, interstitüis alternantibus magis elevatis et post medium macula dorsali signata. Subtus niger, tomentosus. — Long. 4 mill. Patria: Montes Alai Turkestaniae. Zur Erichsoni-Gruppe gehörig, dem kleineren deplanatus Waltl aus Aegypten sehr nahe stehend durch die Färbung. Das flache zur Coleopteren-Fauna von Turkestan. 103 Hischd. schmäler als die Fld., nach hinten verschmälert, mit ebenen, gekörnten Intervallen zwischen flachen, ziemlich geraden Furchen. Die dicht und tief punktirt-gefurchten Flgd. mit gekielten schmalen Intervallen haben auf dem Rücken die abwechselnden Intervallen höher gekielt, hinter der Mitte einen schwarzen Naht- fleck und seitwärts von diesem auf dem dritten erhöhten Kiel je- seitig eine schwarze, etwas erhöhte, längsfleckenartige Verstärkung des Kieles. Das letzte Tarsenglied der blassen Fülse ist schwarz- spitzig. Der metallisch schwarze, matte Kopf hat auf der Stirn eine glänzende Schwiele. Das einzige mir vorliegende Stück, im Besitz des Herrn von Heyden, zeichnet sich durch seine charakteristische Form und Zeichnung derartig aus, dafs die Selbstständigkeit der Art keinem Zweifel unterliegen kann. 3. Paranemia Heyden nov. gen. Trachyscelidarum. Antennis capitem multo superantibus, undecim articulatıs, quinque ultimis latissimis clavam distinctam formantibus. Mandibulis apice bifidis. Oculis in medio margine ezterno capitis usque ad medium trajectis. — Capite margine antico parum rotun- dato. — Tibüs anticis repositis, iis solummodo antice mazime dila- tatıs et late dentatis, a medio ad basin obtus denticulatis; tibiis intermedüs et posticis apice multo latioribus non denticulatis, sed aciculatis. — Corpore oblongo-ovali, toto parce flavo-piloso, — Forma solum yeneri Anemia propinqua, antennis longis generi Phaleria affinis, intuitu generis Opatroides Brulle. Paranemia Schröderi Heyden. Oblongo-ovalis, parum lucidus obscure rufo-piceus, capite thoraceque obscurioribus, palpis antennis pedibusque rufis, corpore parce flavo piloso. — Capite antice rotundato, dense scabriusculo sat fortiter punctato. — Palpis mazillaribus ovatis, apice parum oblique abscissis, labialibus magis latioribus fusiformibus. — Antennis thoracis apicem multo super- antibus; articulo primo forma parallelogramma, basi fere non angustalo; secundo tertioque dimidio brevioribus aequalibus basi attenuatis, quarlo moniliformi, quinto moniliformi sed latiore, sexto latiore et breviore quam quinto, 7 — 10 latissimis, Iransversis, un- decimo lato apice obtuse acuminato. Thorace duplo latiore quam longo, margine anlico arcuato, angulis anticis rotundatis intus spectantibus, lateribus rotundatis ante medium latissimis postice sensim attenuatis, angulis posticis cum basi angulum obtusum formantibus, angulo ipso acuto, thorace 104 L. v. Heyden: XIV. Beitrag zur Coleopteren- Fauna etc. in toto circuitu distincte marginato, supra densissime scabriculato punctato. — Scutello magno, triangulari, laevi. — Elytris ovalibus, basi non marginato, humeris obtusis, octo striatis extus magis in- distinctis, strüs ipsis impunctatis sed ad latera utriusque striae serie punctorum sine ordine, in interstitiis laevibus plicis trans- versis strias atlingentibus, in plicis ordinatim sed longe longitudi- naliter flavo-pilosis; lateribus pilosis, sed non ciliatis. — Pedibus anticis intus apice fortiter bispinosis, extus dente mazimo_tri- angulari dimidiam partem tibiae occupante, basi angustissima ad medium fortiter dilatata; eztus intra basın et medium denticuls quinque obtusis. Tibüs ceteris apice dilatatis, non dentatis sed setulosis. Tarsıs longis. Corpore subtus aciculato -punctato. — Long. 6 mill. g' unicus in collectione von Heyden. 4. Eremotes Heydeni Faust (Cossonini) n.sp. Rufo-castaneus, glaber, niltidus; rosiro capiteque comvenis, crassioribus; illo apicem versus parum angustato, remote punctulato; prothorace latitudine longiore, subeylindrico, lateribus intra apicem parum constricto, dorso sat remote punctato; elytris basi emarginatis, angulis exterioribus antrorsum nonnihil productis, apice obtuse rotun- datis, dorso punctato-subsulcatis, interstitiis angustis remote uni- seriatim punctatis, serto apicem versus reflero-carinatis. — Long. 2.5 mill. Des hinten scharf kielförmigen und flach ausgebreiteten sechsten Deckenspatiums wegen ist diese Art mit reflerus Boh. verwandt und nur mit ihm zu vergleichen. Länger, glänzender; Thorax, Kopf und Rüssel viel weniger dicht punktirt, die letzten beiden viel breiter, der Rüssel auch länger und etwa so breit als bei punctulatus Boh.; der Thorax viel länger, seine Seiten fast parallel, erst vor der Spitze verengt und seitlich schmal aber weniger tief eingeschnürt, die Basis gerundet, die Punkte auf dem Rücken oval und kaum breiter als die Räume zwischen ihnen, an den Seiten etwas dichter gestellt. Decken mit ausgerandeter Basis und deutlich nach vorn vortretenden Aufsenecken, die Furchen, auf dem Rücken wenigstens, schärfer und tiefer, die Spatien glatt, nicht gerunzelt, das sechste hinten etwas weniger breit kielförmig als bei reflezus. [ Deutsche Entomologische Zeitschrift 1892. Heft I.] 105 XV. Beitrag zur Coleopteren-Fauna von Turkestan, Turkmenien und Süd- West- Sibirien. Aus Sendungen des Herrn Dr. Staudinger mitgetheilt von Major z. D. Dr. L. von Heyden. l. Aus Margelan (Turkestan): Chlaenius semicyuaneus Chd., tristis var. anceps Chd. (mit kupfrigem Kopf). — Cymindis pilosa Gabl. 1825 (Faldermanni Gistl. 1838). Ein Exemplar dieser charakteristischen Art, die ich seither nicht kannte. Körper braun- roth, Decken nach hinten violett. Wegen pilosa Say 1825 hat der Name Faldermanni das Vorrecht. — Deronectes airumlus Kolen. 2 Ex. — Pomatinus longus Solsky; Onthophagus Weisei Reitt. (Wien. Ent. Zeit. 1891, 244 vom Cauc. und Araxes) findet sich auch in Turkestan-Alai, Margelan; O. taurus var. fuscipennis Muls. 1 g', 0. leucomelas Solsky. Hierher ziehe ich alle mir bekann- ten, seither als Zeucostigma benannten Turkestaner Stücke; die Basis der Decken ist stets gelb, O. speculifer Solsky, Saiga Ball. — Amphicoma Regeli Ball. — Aphodius nigrivittis Solsky, A. Grombczewskyi Koshantschikoff (Horae 1891, 439) neue Art aus der Gruppe Amidorus Muls. (grols, braun wie unicolor) besitze ich aus Alai, Margelan, Buchara.. — A. scrofa F. neu für Central- asien. — Polyphylla adspersa Mot. var. turkestanica Brenske 2 1 2, auch Tschemkent. — Melanotus validus Schwarz n. sp. 3 2 wird vom Autor in der Revision dieser Gattung beschrieben; M. Heydeni Schwarz 1 Q' wird ebenda beschrieben; M. conicollis Reitt., M. mutator Harold 1 2. — Cantharis forticornis Heyd. (1885), tenuelimbatus Ball. — Trichodes turkestanicus Krtz. var. violaceus Heyd. Capite, tkorace elytris toto violaceis, his macula humerali, alterı laterali anteapicali aurantiacis. — Itayonia gnaptorina Reitt. — Lasiostola costuligera Heyden n. sp. (Siehe Anhang No. 1.) — Platynoscelis helopioides Kriz. — Faustia modesta Krtz., ein sehr grolses 2. — Catomus pilosus Krtz., das zweite bekannte Stück. — Phyllobius Solskyi Faust. — Eustolus virgatus Faust. — Lizus tschemkenticus Faust, imitator Faust n. sp. — Auletes Akinini Faust. — Mylabris (Bruchus olim) orchesioides Heyden n. sp. (Siehe Anhang No. 4.) — Mallosia regina Heyden das zweite mir 106 L. von Heyden: XV. Beitrag zur Coleopteren- Fauna bekannte Ex. nun im Besitze von Reitter. — Pronocera (Callidium olim) scabra Krtz. Hierher ziehe ich auch, nach reichlicherem Material, simplaria Heyd. Meist ganz schwarz, aber auch braun- roth (ausgefärbt), Halsschild etwas dunkler. Diese meine var. (©. kann den Namen simplarium behalten. Der Ausdruck bei Kraatz, als seien die Decken in der Mitte weniger stark punktirt, ist wohl nicht ganz richtig und täuschte das schlecht erhaltene Exemplar. Ich besitze die Art aus Namangan, Samarkand, Margelan. — Cryptocephalus undulatus Suffr. Neu für Turkestan, sonst Caspi- Gebiet. — Coccinella redimita Weise. — Adonia variegata Goeze var. angulosa Weise (Deckenflecke 1.4+5.6.4) var. ustulata Weise (A+5.4-+3), var. maculigera Weise (A+5-+-6), var. orientalis Weise (| + 2+ 3, 4 + 5). — Cryptocephalus astracanicus Suffr. Neu für Turkestau, sonst Südrulsland und Central-Mongolien, — C. hectastigmus Solsky. — Nodostoma sarafschanica Solsky. — Heteraspis Hauseri Wse. — Semiadalia Heydeni Wse. n. sp. (Siehe Anhang No. 5.) 2. Aus Taschkent in Turkestan: Melolontha afflicta Ball. Zonabris pullata Heyd. — Cetonia cyanescens Krtz. var. viri- descens Heyd. (Supra et subtus viridescens loco cyanescens, supra interdum elytris cupreo tinctis.) Auch von Namangan. — Taen- ophthalmus costifer Heyden n. sp. (Siehe Anhang No. 3.) — Nov. gen. et nov. sp. Tenebrionidarum. Da nur 1 2 vorliegt, so ist nicht zu bestimmen, ob das Thier zu den Pedinini oder Opatrini gehört; noch am meisten Aehnlichkeit hat es mit Dendarus, 14 mill. lang, Halsschild hinten an den Seiten stark ausgeschweift, Thorax stark grübchenartig punktirt. 3. Vom Alexander-Gebirge in Turkestan: Prosodes philacoides Fisch. JQ. — Hedyphanes Koltzei Heyden n. sp. (Siehe Anhang No. 2.) 4. Borej in Turkmenien: Heterocerus nebulosus Kuw. 5. Myku in Tekke (Turkmenien): Lebia festiva Faldm. (schwarze Schienen). — Coelambus corpulentus Schaum, sonst Süd- Rufsland. — Ochodaeus Solskyi Semen. (Hor. 1890, 311) nur 44 statt 7% mill. (chrysomeloides 4—6 mill.) — Lachnogya squamosa Gebl. Ein Ex. dieses auffallenden Tenebrioniden. Ganz gelblich- weils beschuppt. Von Oureulioniden liegen vor (von J. Faust be- stimmt): Thelopius Akinini Faust var. caspius Faust, Esamus Mnis- »echi Faust, Tanymecus urbanus Gyli. gQ. — Corigetes Weisei Faust, armiger Faust. — Baris loricata Mhm, von Turkestan, Turkmenien und Süd-West - Sibirien. 107 6. Von Kentei in Süd-West-Sibirien: + Carabus con- vezus F. ein typisches Exemplar. — Poecilus lamproderus Chaud. — Necrophorus orientalis Motsch., 7 vespilloides Hbst. — + Tritoma quadripustulata L. — Ontophagus uniformis Heyd. seither nur vom Amur bekannt. — + Trichius fasciatus L. alle zu den Varietäten succinctus F. und sibiricus Reitt. gehörend. — 7 Poecilonota variolosa Payk. vera, nicht die ostsibirische dicercoides Reitt. — 7 Ancylochira strigosa Gebl. g', F haemorrhoidalis Höst. var. sibirica Fleisch. — Phaenops cyanea F. var. aerea Ganglb. sonst Oesterreich und Tirol. — f Elater sanguineus L. — + Corymbites gravidus Germ., Boeberi Esch. var. testaceipennis Motsch. — 7 Agriotes meticulosus Cand. — Trichodes substriatus Krtz. — Leperina squamulosa Gebl. — Zonabris speciosa Pallas. — 7 Phyllobius Pomonae Oliv. — Chlorophanus circumeinctus Gyll. — Stephanocleonus scriptus Fahr. var. connectus Faust, 7 ferrugineus Bohem., tricarinatus Fisch. — 7 Hylobius abietis L. — YTLepyrus arcticus Payk. — + Oryptorr- hynchus lapathh L. — Byctiscus 7 populi L., rugosus Gebl. — T Brachyta interrogationis L. et var. flavonotata Muls. et var. marginella F. — Leptura % dubia Scop. var. Reyi Heyd. (ochracea Rey). — 7 Monohammus 4-maculatus Motsch., sutor L. var. longulus Desbr. — 7 Acanthocinus carinulatus Gebl. — + Acanthoderes clavipes Schrk. — Agapanthia amurensis Krtz. — 7 Labidostomis cyanicornis Germ. — 7 Clythra appendicina Lac. var. urida Wse. — Crypto- cephalus ochroloma Gebl. — 7 Melasoma aenea L. var. vitellinae Scop. (corpore supra laete aureo). % Anatis ocellata L. var. vulgaris Wse. (Punkte 8, 10 fehlen), var. subfasciata Wse. (8 + 10) var. prava Heyd. nov. var. (punctis 8, 9, 10 defficientibus). Beschreibung der neuen Arten. 1. Lasiostola costuligera Heyden n. sp. Ex affinitate L. carinatae Krtz. Nigra, oblongo-ovalis, nigro- ptilosa. Capite magno lato, parum lare punctato, thorace 2 mill. longo, 3 mill. lato, lateribus rotundatis, basi angustato, angulis anticis parum prominulis, posticis obluso-rotundatis, supra dense fortiter tuberculato, sed minus fortiter quam in L. affinis Krtz., medio sine carina elevata. Elytris quadricostatis, costis e tuber- culis parvis compositis, costa dorsali parum elevata, alternis tribus fortius elevatis, extima serratula, interstitüs minutissime lare tuberculatis. Corpore supra depressiusculo. Antennis f auch in Europa vorkommend. 108 L. von Heyden: XV. Beitrag zur Coleopteren-Fauna nigerrimis, articulis longioribus quam in speciebus allatis. Femo- ribus griseo pilosis. — Long. 94 mill. Margelan exempl. unic. collect. von Heyden. Durch die eng tuberkulirten Rippen, von denen die Dorsale wenig erhaben ist, durch die schwach tuberkulirten Zwischenräume und das stärker punktirte Halsschild, sowie die stark niedergedrückte Oberseite ausgezeichnet. 2. Hedyphanes Koltzei Heyden n. sp. H. tentyrioides Faldm. valde affinis, sed multo major, elytris fortius striatopunctatis, interstitis forte punctatis, rugulis inter- miztis, capite thoraceque dense fortiter punctatis. Nigerrimus, lucidus. Capite ut in H. tentyr. forte punctato, punctis in medio in rugas transversas confluentibus. Antennis in 2 basin thoracis attingentibus, in Z\ superantibus; articulis multo longioribus, 1° et 2° ut in H. tentyr.; 3% secundo sezies (in H. tentyr. quinquies) longiore, ceteris omnibus longioribus, imprimis “ quatuor ultimis. Thorace eodem modo constructo, sed lateribus magis parallelis, 4 mill. longo (in H. tentyr. 3), supra magıs con- vero, lucidulo, dense fortiter punctato, basi magis recta et fortius elevato marginata. Elytris longioribus, in utroque sezu magis paralleis, humeris rotundaltis, distincte sat fortiter 8- striato- punctatis, interstitüs sat fortiter punctatis (multo fortius quam in H. tentyr.), punctis saepe rugis transversis inter se conjunchs, apice late exzplanato. Corpore subtus punctatissimo, lucidulo. Pedibus longioribus, femoribus lucidis. Femina multo longior et robustior et latior. Long. g' 15.5 mill., 2 17—20 (tentyr. Z 12, 2 17 mill.). Nonnulla exemplaria e montibus Alexandri Turkestaniae a Do:w. Koltze Hamburgensi amico data. 3. Taenophthalmus costifer Heyden n.sp. T. subcarinatae Faust affinis, sed fere triplo major. Capite profundius sulcato, inde carinis fortius elevatis, mediana integra, lateralibus antice rotundato conjunctis, ad oculos depressiusculo. Oculis minus globosis. Antennis longioribus, articulo 1° multo longiore, 2% elongato (non subquadrato ut in T. subcar.). 3—6 non transversis, sed magis globosis, clava longiore aterrima ut in. T. subcar. — Thorace lateribus multo magis rotundato, mar- gine basali minus elevato, profunde indistincte foveolato, carina antica mediana usque ad medium elevata, utrinque antice foveola von Turkestan, Turkmenien und Süd-West - Sibirien. 109 lata obliqua, ante scutellum ideoque foveolato, sed foveola rotundata. — Elytris multo longioribus, magis parallelis, supra magis planius- culis, poslice magis declivibus, remote et magis indistincte punctato- striatis, interstilüis omnibus converis, alternis acute costatis. Corpore toto squamis albis rotundatis disperse tectis, supra albido setuloso. Subtus cum pedibus dense longe villosus. Tibiis anticis fortius cur- vatis. Tarsis anticis subtus rubro-pulvinatis (in T. subcar. nigro- pulvin.). Ceterum ut in T. subcarinato. Long. rostro exel. 13.5 mill. (subear. 10). Taschkent, Turkestaniae exemplar unicum meae collectionis a Dom. Faust visum et novam speciem judicatum. 4. Mylabris (Bruchus olim) orchesioides Heyden. Ex uffinitate M. pauperae Bohem. sed fere duplo major. Thorax regulariter conicus, lateribus nonnihil rotundatis. Femora postica mutica. Elytra tuberculo basi destituta. — Forma elongata, utrisque apicibus fortissime angustata: M. mordelloidi Baudi e Syria affinis, sed thorace lateribus nullo modo arcuato. Nigra, subtiliter undique griseo pubescens. Antennis pedibusque totis nigris. Oculis valde prominulis, fere totis medio triangulariter ezcisis ut in speciebus generis Throsci. Fronte non carinata. Thorace ezacte conico, regulariter a basi ad apicem attenuato, lateribus reclis, parum con- vero, dense foveolato-rugoso-punctato, linea parva mediana elevata ante scutellum, quo parum foveolatlim impresso. Elytris oblongo- ovatis, basi thoracis latitudine, postice valde attenuatis, mazima latitudine in medio corporis, basi elevata, humeris callosis sed non extus prominulis, striis duabus inlimis punctatostriatis, alüs striato- punctatis, interstitiis rugoso alutaceis, punctis majoribus intermiztis, strüs omnibus in apici evanescentibus. Pygidio oblongo, convero, lateribus depresso, acute marginato. Pedibus longis, omnino muticis, d. Antennis dimidium corporis attingentibus articulis 2 et 3 fere aequalibus minutis, sed 3°, 2° perparum majore, 4. 5. 9. 10. eztus acute dentatis, 6. 7. 3. extus multo fortius triangulariter den- tatis, ultimo parallelo, longo, apice oblique abscisso. 9, Antennis multo brevioribus, articulis multo minus dentatıs. Long. 4 mill. (M. paupera 2 mill.) 18 32 e Margelan, collectionis von Heyden. 5. Semiadalia Heydeni Weise. Ovalis, sat conveza, sublus nigra, tibüs tarsisque testaceis; capite rufo, maculis 2 vel 4 clypei verliceque nigris, prothorace 110 L. von Heyden: XV. Beitrag zur Coleopteren- Fauna creberrime punctulato, nigro, limbo anyusto apicis (saepe in medio dilatato), macula magna in angulis anticis maculaque oblonga ante angulos posticos rufis, elytris creberrime punctulatis, rufis, apice maculisque 11 nigris, his 1, 1, 2, 1, # collocatis. — Long. 4.5 bis 5 mill. Margelan. Vom Habitus der S. notata Laich.; die mit grolsen Makeln auf den Fld. versehenen Exemplare auch dieser Art, die mit kleinen Makeln besetzten mehr der 11-notata Schneider ähnlich, durch den rothen Fleck in den Hinterecken des Halssch. aber von allen Arten der Gattung sofort zu unterscheiden. Länglich eiförmig, ziemlich gewölbt, oben sehr dicht, fein punktirt, unten schwarz, die Epimeren der Mittel- und Hinterbrust gelblich-weils, Fühler, Schienen und Tarsen röthlich gelbbraun. Kopf fast glatt, gelblich-roth, ein vorn wellig begrenzter Quersaum auf dem Scheitel und 2 oder 4 kleine Flecken auf dem Kopfschilde (zuweilen letztere verbunden) schwarz. Halssch. quer, an den Seiten stark gerundet, schwarz, ein Saum am Vorderrande, oft in der Mitte verbreitert, in den Vorderecken zu einer grolsen fast viereckigen Makel erweitert und eine kleinere, längliche Makel in den Hinterecken roth. Diese Makel läuft vom Hinterrande dicht neben dem schwarz gefärbten Seitenrande nach vorn und wird von der Makel in den Vorderecken durch einen schmalen, nach innen schnell erweiterten schwarzen Raum getrennt. Die schwarzen Flecke der Fld. sind wie bei notata gestellt und geformt, die gemein- schaftliche Makel hinter dem Schildchen ist grofs, nach hinten sehr verbreitert, Makel 2 klein, quer, bis zum Seitenrande reichend, aber auf den Epipleuren nicht sichtbar, an der Spitze ist die Naht- ecke schwarz gesäumt. Diese ausgezeichnete Art erlaube ich mir, meinem verehrten Freunde Hrn. v. Heyden zu widmen. [ Deutsche Entomologische Zeitschrift 1892. Heft I.] 111 Interessante persische Coleoptera. Mitgetheilt von Major z.D. Dr. L. von Heyden. Durch Dr. Staudinger erhielt ich in letzter Zeit wieder eine Anzahl recht interessanter Käfer aus verschiedenen Theilen Persiens, deren Aufzählung ich hier folgen lasse. l. Von Salmas: Die ausgezeichnete, weiter verbreitete Art, aber stets nur nach einzelnen, unter sich variabeln Stücken, ist be- reits dreimal beschrieben, nämlich als Ancylochira Salomonii Thoms. [Davidis Fairm., Nikolskyi Semen.!). James Thomson beschrieb sie zuerst in Typi Buprestidarum 1878, p. 40. Da das Werk- chen weniger verbreitet ist, so gebe ich hier diese erste Beschreibung: A. Salomonii Thms. (nicht Salamoni, wie im neuen Catalog). Patria Persia. Long. 21 mill., lat. 8 mill. Obscure viridi-metallica, maculis vel fascriis flavis tecta; prothorace fascüs 5 longitudinalibus ornato. Ampla. Obscure viridi-metallica, maculis vel fascüs flavis tecla. Caput inter oculos maculis 2 minoribus ornatum; mandibulae basi maculatae; antennae obscure virides. Prothoraz fascüs 3 longitudi- nalibus (2 ezxternis latissimis medio disruplis) ornata minute et sat sparsim punctata. Elytra maculis 6 magnis scilicet: 2 humeralibus, subrotundatis medio disruptis, 2 post mediis subtransversis et 2 ante posticeis subrotundatis, ornata, longitudinaliter 16-striato-punctata, punctis minutis, apice biacuta. Corpus subtus maculis tectum, tenue punctatum. Abdomen seriebus longitud. 4 maculorum ornata, scilicet maculis 20 ornatum. Femora singula subtus longe maculata. — Voisine de l’A. hilaris Klug, mais beaucoup plus espacee et 3 bandes longitudinales; les elytres offrent 6 grandes taches seulement, et le dessous du corps est tout autrement macule. Espece des plus distinctes. Fairmaire beschreibt (Ann. Fr. 1884, p. 168) dieselbe Art von Akbes in Syrien als Davidis. — Die Angabe der Flecken weicht etwas von der oben angegebenen Beschreibung ab: „elytrorum maculis utrinque 3 flavis, 1? magna basin (sutura ezcepta) occupante, prope humeros macula atro-cyaneo signata, 22 post medium trans- 1) Schon Reitter zieht, Wien. E. Z. 1889, p. 231, die 3 Arten zusammen. Er erhielt sie aus Ordubad am Araxes, 112 L. v. Heyden: Interessante persische Coleoptera. versa, marginem attingente, 3° que ante apicali triangulari flavis.“ Die Zeichnung der Unterseite ist bei Fairmaire genau angegeben. Während des Druckes erhielt ich Heft 9, 1891, Rev. d’Ent., worin Abeille de Perrin p. 260 eine Var. metallescens SQ der A. Davidis von Monts Amanus (Haute Syrie) beschreibt, bei der die gelben Zeichnungen zurücktreten; die mittlere Thoraxbinde fehlt, auf den Fld. ist nur ein Humeralfleck. Im Bull. Moscou 1888, p. 682 (Citat im Cat. Col. Eur. nach- zutragen) beschreibt Semenow die Art als Buprestis Nikolskii vom Aral-See. Die 3 Binden des Halsschildes sind vollständig. - Von der Farbe der Decken sagt Semenow: „La couleur dominante est le jaune...; ce n’est que l’espace entre la suture et la 2”® strie, une tache allongee d’une forme irreguliere, situee apr&s l’epaule, une large bande transversale, situee au milieu de l’elytre et forte- ment dilatee vers le bord lateral, une fascie transversale en zigzag au-dela du milieu et enfin le bout de l’elytre qui sont d’un vert bleuätre plus fonce que sur la tete et le pronotum, mais bien plus claire et plus vif que dans la flavopunctata.“ Mit der ausführlichen Beschreibung Semenow’s stimmt das mir vorliegende Exemplar vollkommen überein. 2. Von Edgin: Malacosoma collaris Humm. var. flavipes Heyden. Leptura bitliensis Chevr. — Cyamophthalmus moesiacus Friv. — Dorcadion Mniszechi Kraatz. 3. Von Eibes: Onthophagus furciceps Marseul (Abeille VI, 1870 juin, 379). Marseul beschreibt die Art nach einem g' von Bekaä. Mir liegt ebenfalls nur ein g' vor, das in die Nähe von Camelus zu stellen und durch die Form der Kopflamelle sehr ausgezeichnet ist. Diese aufrechtstehende Lamelle geht von den Augen aus, ist seitlich stark eingeschnürt, erweitert sich dann beiderseits nach aufsen, wo sie in lange, an der Spitze abgerundete Zacken auslaufen, die sehr wenig convergiren; zwischen “—— diesen Zacken oben in der Mitte kaum ausgerandet, genau in der Mitte einer Verdickung. Vor dieser Lamelle befindet sich eine gebogene scharfe Leiste. [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1892. Heft 1l.J] 113 Ueber die Gesetzmäfsigkeit im Abändern der Zeichnung bei Insecten. Beitrag zur Theorie von der Entwicklung aus constitutionellen Ursachen. . Von K. Escherich in Regensburg. (Hierzu Tafel 1.) C. von Nägeli!) machte zuerst darauf aufmerksam, dafs das Variiren der Pflanzen und Thiere nicht regellos geschehe, sondern dals es nach einer oder nur nach wenigen ganz bestimmten Richtungen hin stattfinde, und zwar glaubte er eine stete Vervollkommnung des Einfacheren, ein stetes Fort- schreiten zum Complizirteren wahrzunehmen, während das Dar- win’sche Nützlichkeitsprinzip nicht ausschliefse, dals von einem gewissen Punkte aus auch horizontale und absteigende Reihen ausgehen könnten. So mülsten z. B. nach Darwin Kulturracen, die verwildern und also unter die früheren Lebensbedingungen zurückkehren, auch wieder die ursprüngliche, wilde Form an- nehmen; ebenso mülste ein Moos sich nicht nur in Gefälskrypto- gamen und Phanerogamen, sondern, unter die entsprechenden Ver- hältnisse gebracht, auch in niedere Pflanzen, selbst in einzellige Algen, verwandeln können, da ja Darwin den Individuen eine potentiell nach allen Richtungen büschelförmig ausstrahlende Varia- bilität zuschreibe. „Dieses widerstreitet den jetzt bekannten That- sachen betreffend die Aufeinanderfolge der Arten, welche sich „durch das Bild einer baumartigen Verzweigung, also durch das Bild von aufsteigenden und zugleich divergirenden Reihen aus- drücken läfst.“ Es nimmt deshalb Nägeli neben dem Nützlichkeitsprinzip auch das der Vervollkommnung an. Dieses schliefst in sich, dafs die individuellen Veränderungen nicht unbestimmt, nach allen Seiten, sondern in ganz bestimmten Richtungen nach einer zusammengesetzteren Organisation hinzielen. Die Erklärung dieses Vorgangs sucht Nägeli in der chemisch-physikalischen Constitution !) Nägeli, Entstehung und Begriff der naturhistorischen Art. München 1865. Deutsche Entomol. Zeitschr. 1892. Heft I. 8 114 K. Escherich: Ueber die Gesetzmäfsigkeit des Organismus, die nur ganz bestimmte Modifikationen zulasse, ebenso wie in der anorganischen Natur aus den gegebenen Ele- menten nur bestimmte chemische Verbindungen uud bestimmte Krystallformen hervorgehen können. A. Weismann!) stimmt Nägeli in dem einen Punkt bei, dafs die individuelle Variabilität nicht unbeschränkt sei, verwirft aber sein Vervollkommnungsprinzip, indem er geltend macht, dafs ja auch rückwärts laufende Reihen von complizirterem zu ein- facherem Bau vorkommen, wie z. B. bei den Parasiten. Die Einschränkung der Veränderlichkeit schreibt Weismann der spezifischen Natur des Organismus, der chemisch-physikalischen Zusammensetzung des Körpers zu. „Man darf nicht vergessen, wie die Produkte der Naturzüchtung in erster Instanz von den Variationen abhängen, welche der betreffende Organismus der Naturzüchtung bietet, dafs die Zahl der möglichen Variationen für jede Art zwar sehr grols sein mag, keineswegs aber unbegrenzt ist. Es mufs für jede Art auch unmögliche Variationen geben. Ich meine deshalb, dafs die physische Natur einer jeden Art eine nicht minder wichtige Rolle bei der Hervorbringung neuer Charaktere spiele, als Naturzüchtung, welche doch immer erst mit den Aus- flüssen jener physischen Natur, nämlich mit den Variationen ope- riren und Neues schaffen kann ?).“ Aehnlich wie Weismann tritt auch Th. Eimer dem Ver- vollkonımnungsprinzip entgegen, indem er vielfach Vereinfachung vom Complizirteren constatirte; dagegen weicht er darin von der Weismann’schen Auffassung ab, dals er nur ganz wenige bestimmte Variationsrichtungen annimmt, während ersterer von einer grolsen Anzahl spricht. Eimer studirte das Abändern der Zeichnung von verschiedenen Thieren, besonders der äufserst variablen Mauereidechse, sehr eingehend, und kam dabei zu dem Resultate, dafs die Variationsriehtung selbst bei weit entfernten, sogar seit langer Zeit vollkommen isolirten Ocrtlichkeiten dieselbe sei, und dafs überall dieselben charakteristischen Varietäten zu beobachten seien, so dafs man behaupten könne, dals das Ab- ändern überall nach ganz bestimmten, aber nur nach wenigen Richtungen hin geschehe. In dieser Beziehung steht also Eimer auf dem Standpunkt Nägeli’s, nur zielen die 1) Weismann, über die Berechtigung der Darwin’schen Theorie. Leipzig 1868. 2) Weismann, Studien zur Descendenz-Theorie II, 119. im Abändern der Zeichnung bei Insecten. 115 wenigen Variationsrichtungen Eimer’s nicht immer auf eine com- plizirtere Organisation hin, wie es das Vervollkommnungsprinzip verlangt, sondern sie können sich auch in einer Vereinfachung des Complizirteren äulsern. Eimer stützt sich hierbei auf die von ihm beobachtete Vereinfachung der Zeichnung. Ebenso wie Nägeli und Weismann sucht auch Eimer die Einschränkung der Variationsrichtungen lediglich in der stofflichen Zusammensetzung des Organismus. „Gleichwie in der anorganischen Natur aus verschiedenen Mutterlaugen verschiedene Krystalle aus- schielsen, wie sogar ein einfacher mechanischer Anstofs dimorphe Krystallbildung erzeugen kann, so krystallisiren im Laufe der Zeiten gewissermalsen verschiedene organische Formen aus ur- sprünglich gleicher Masse aus !).“ Eimer gebraucht also dasselbe Bild aus der anorganischen Natur, dessen sich bereits Nägeli bediente. Aber auch in der organischen Natur haben wir Analogieen, die mindestens ebenso zutreffend sind als das Bild von der Krystall- bildung. Ich habe hier die pathologischen Veränderungen, die einen Organismus treffen können und die bereits äulserst ein- gehend studirt wurden, im Auge. Diese sind bekanntlich weder in Bezug auf die Zahl noch in Bezug auf die Formen, in denen sie auftreten, unbeschränkt, sondern es ist vielmehr sowohl die Zahl eine ganz bestimmte, wenn auch ziemlich grolse, als auch die Formen überall dieselben prägnanten Eigenschaften aufweisen. Die pathologischen Veränderungen werden grölstentheils hervor- gerufen durch schädliche Einwirkungen auf den Organismus, welche von der denselben umgebenden Aufsenwelt ausgehen; sie sind also anzusehen als die Aeufserung einer Wechselwirkung zwischen äulseren Einflüssen und der stofflichen Zusammensetzung des Körpers. Wie nun bei dem Zusammentreffen bestimmter chemischer Elemente bestimmte Reactionen erfolgen, ebenso entstehen durch die Einwirkung bestimmter äufserer Schädlichkeiten auf eine bestimmte Constitution des Organismus entsprechende bestimmte patho- logische Variationen. Führen wir z. B. dem menschlichen Organismus zu grolse Dosen von Phosphor oder Arsen zu, so be- kommen wir überall stets dieselbe pathologische Modifikation, die sich in der Hauptsache in einer Protoplasma-Aenderung und zwar in einer fettigen Degeneration äufsert; oder geben wir dem thie- rischen Körper Morphium ein, so erzielen wir damit stets dieselbe 1) Eimer, Entstehung der Arten. Jena 1888. pg. 25. SE 116 K. Escherich: Ueber die Gesetzmäfsigkeit Veränderung, nämlich eine Herabstimmung der Sensibilität ete. Bekanntlich spielt dabei aber auch die Constitution des betreffenden Individuums eine Rolle, insofern, als bei dem einen schon eine geringe Dose hinreicht, um dieselben Erscheinungen hervorzurufen, die bei einem anderen erst nach Darreichung des dreifachen Quan- tums eintreten. Aber auch in qualitativer Beziehung ist in vielen Fällen die individuelle Constitution für das Zustandekommen einer patho- logischen Variation ausschlaggebend! Besonders deutlich sehen wir das bei den Infectionskrankheiten, d. i. pathologische Verände- rungen, die durch Einwirkung von Mikroorganismen (Spaltpilzen) resp. deren Stoffwechselproducten auf die Gewebe des Körpers bedingt sind. Nicht nur, dafs jede verschiedene Pilzspezies eine verschiedene, ganz charakteristische pathologische Variation zu Stande bringt, spielt hier auch die individuelle Constitution eine hervorragende Rolle. Während die Constitution des einen ein Wachsthum der Bacillen oder Coccen nicht aufkommen läfst, oder, wie Weismann sagt, während der eine Organismus keine „Neigung“ zu dieser oder jener durch eine entsprechende Pilz- Species bedingte pathologische Variation besitzt, gedeihen in einem anderen Körper die Mikroorganismen recht gut, Es ist ferner bekannt, dafs manche Krankheiten, theils in- feetiöser, theils anderer Natur, nur bei ganz bestimmten Thier- spezies vorkommen. Der Grund hiervon liegt nicht etwa darin, dafs nur diese bestimmten Arten von den schädlichen Einflüssen betroffen werden, sondern die Hauptursache ist vielmehr in der Constitution der fraglichen Art zu suchen. Den betreffenden Schädlichkeiten können alle Arten in gleicher Weise ausgesetzt sein, aber nur bei dieser oder jener Spezies ist die Neigung, auf dieselben zu reagiren, vorhanden. Lassen wir nun, anstatt der Schädlichkeiten, andere, dem Organismus zuträgliche Einflüsse auf denselben einwirken, so müssen je nach der Art der einwirkenden Kräfte und der Zusammensetzung des betreffenden Organismus ganz bestimmte Modificationen resultiren, ebenso wie im anderen Fall bestimmte pathologische Variationen hervorgehen. Daher kann die individuelle Variabilität nicht unbegrenzt, die Zahl der möglichen Varietäten nicht unendlich sein, sondern sie ist vielmehr eine be- schränkte, eine durch die Zusammensetzung des Organismus genau begrenzte. im Abändern der Zeichnung bei Insecten. 117 Was die durch die Constitution bestimmten Variationsrich- tungen betrifft, so wurden diese bisher nur an der Zeichnung der Thiere eingehender verfolgt, lediglich aus dem Grunde, da dieselben den diesbezüglichen Beobachtungen am leichtesten zu- gänglich sind. Besonders Eimer hat sich dieser Aufgabe mit grolser Begeisterung und Ausdauer unterzogen, und hat dabei schöne Erfolge erzielt. Als Ausgangspunkt seiner Studien wählte er sich die Mauereidechse, Lacerta muralis, die bekanntlich in Bezug auf die Zeiehnung äulserst variabel ist. Er constatirte bei dieser folgende Variationsrichtung: Aus der Längsstreifung entwickelt sie durch Auflösung der Linien eine Flecken- zeichnung, die durch Verschmelzung der Makeln in Querstreifung und schliefslich durch Verbreiterung dieser Streifen zu Einfärbigkeit führen kann. Beim Studium der Zeichnung anderer Thiere gelangte Eimer ferner zu demselben Resultat, so dals er die angegebene Variationsrichtung als allgemein im ganzen Thierreich herrschend hinstellte. Er weist auf die Säugethiere hin, die in ihrer Jugend eine Längsstreifung besitzen, wie die Rehe, Hirsche, Wildschweine etc.; ferner weist er die angenommene Variations- richtung an dem Verhalten der Zeichnung bei den Raubvögeln nach, die ebenfalls vielfach ein Jugendkleid besitzen, das braun gefärbt und mit schwarzen Längsspritzen gezeichnet ist, die sich später in Querstreifen verwandeln. „Auch manche Nacktschnecken zeigen in der Jugend Längsstreifung, während sie dieselbe im Alter vermissen lassen.“ Eine weitere Bestätigung brachte A. Weismann, der die Veränderungen der Zeichnung, die die Sphingiden-Raupen während der Ontogenese erfahren, genau studirte. Er fand in den verschiedenen Entwicklungsstadien des einzelnen Indi- viduums dieselben Zeichnungsformen, wie sie Eimer an den vielen nebeneinander vorkommenden ausgewachse- nen Thieren (den Mauereidechsen) beobachten konnte, und zwar in der Reihenfolge, dafs die Längsstreifung die ursprüngliche ist, indem sie bei allen jungen, eben ausgeschlüpften Raupen an- zutreffen ist, dals dann aus der Längsstreifung, durch Ausbuchtung, Abschnürung etc. eine Fleckenlinie sich ausbildet, und dafs end- lich auch Querstreifung eintreten kann. Ob diese Thatsache auf Häckel’s biogenetisches Grundgesetz, wonach die Ontögenesis, oder die Entwicklung des Individuums, eine kurze und schnelle Wiederholung (Recapitulation) der Phylogenesis oder der Entwick- 113 K. Escherich: Ueber die Gesetzmäfsigkeit lung des zugehörigen Stammes darstellt, zu beziehen ist, will ich nicht entscheiden. Neuerdings endlich hat Eimer auch die Zeichnung von Schmetterlingen auf ihre Variationsrichtung studirt und wurde dadurch in seiner obigen Ansicht nur noch mehr bestärkt. Er legte die Resultate seiner Forschung in dem Werk: „Die Artbildung und Verwandtschaft bei den Schmetterlingen“ nieder, ein Werk, das besonders von den Entomologen die vollste Beachtung und Nachahmung verdient. Denn er zeigt uns dort, dafs man durch kritische Beobachtung der Zeichnung nach obigen Gesichts- punkten zu einer natürlichen Eintheilung, zu einer auf wirk- licher Blutsverwandtschaft beruhenden Systematik ge- langen könne, und dafs dadurch das Studium der Zeichnung den unwissenschaftlichen, rein morphologischen Charakter verliere, und vielmehr zu: einem äulserst interessanten, wissenschaft- lichen, phylogenetischen werde. In dem ersten Capitel führt Eimer folgende sehr zutreffende Sätze an: „Selbst in den neuesten Schmetterlingswerken sind die Falter auf den Tafeln wohl annähernd, aber durchaus nicht genau nach ihrer Verwandtschaft zusammengestellt, weil man eben diese Verwandtschaft, bezw. die derselben zu Grunde liegenden That- sachen nicht erkannt hatte. Deshalb bieten alle diese Tafeln einen mehr oder weniger kunterbunten Anblick dar. So wenig wulste man von der Gesetzmälsigkeit in der Zeichnung, dafs der eine Schmetterlingskundige die Reste der Grundfarbe, der andere die dunklen Streifen, Flecken und Punkte in derselben seiner Be- schreibung zu Grunde gelegt hat. Deshalb giebt es keinerlei Uebereinstimmung in dieser Beschreibung und es ist für den Einen oft schwer, die Darstellung des Anderen auch nur zu verstehen, ganz abgesehen davon, dafs man an dem Mangel an aller gesetz- mälsigen Beziehung, bei dem Mangel an Kenntnils von Grundrissen der Zeichnung, auf welche alle verwandten Formen zurückzuführen sind, keine Mittel hatte, um die Eigenschaften der einzelnen Formen leicht im Gedächtnils zu behalten.“ So traurig dieses von Eimer entworfene Bild ist, so wahr und vollkommen zutreffend ist es leider! Wie viele hundert Bände sind bereits erschienen und erscheinen noch, die nichts enthalten als zusammenhangslose Beschreibungen von neuen Insecten- Arten. Wie sich die Zeichnungen den Blicken des Beschreibers darbieten, so werden sie, ohne dafs der Autor tiefer über die Entstehungsweise etc. nachdenkt, einfach niedergeschrieben, und im Abändern der Zeichnung bei Insecten. 119 tausende solcher Beschreibungen werden zusammenhangslos neben- einander gereiht, wobei bei jeder Art alle Merkmale wieder von neuem aufgezählt werden! Dafs unter solchen Verhältnissen die Entomologie im Kreise der Gebildeten in Mifskredit gerathen mufs, ist klar. Denn von Wissenschaft ist dabei keine Rede mehr! Um so mehr ist das Erscheinen des Eimer’schen Werkes willkommen zu heiflsen, um so dringender ist das Studium des- selben allen Entomologen zu empfehlen. Denn nur eine Behandlung des Insecten-Materials nach solchen Gesichtspunkten, wie sie in obigem Buch angegeben sind, kann die Entomologie wieder in ein besseres Licht bringen, und kann sie zur Wissenschaft erheben! Jedes Fleckchen, jedes Strichelchen, jedes kleinste Pünktchen auf den Flügeln eines Schmetterlings oder eines Käfers wird dann wissenschaftliche Bedeutung erlangen. Während man z. B. bisher bei der Charakterisirung des Zonabris 14-punctata (siehe unten) sagte: Flügeldecken mit einer langen schwarzen Makel an der Schulter (ef. Taf. I), wird man jetzt sagen können: von der Intra- marginallinie ist noch ein kleiner Rest im letzten Basaldrittel der Flgd. vorhanden; oder anstatt zu sagen, bei der Z. 10-punctata (Taf. I) befinden sich innerhalb des Flgd.-Randes 3 runde Makeln, wird man sich jetzt so ausdrücken: bei der Z. 10-punctata ist die Intramarginallinie in 3 runde Makeln aufgelöst. Der Unterschied der beiden Ausdrucksweisen besteht darin, dafs man bei letzterer zugleich mit den morphologischen Verhältnissen auf die Entstehungs- weise dieser und damit auf die natürliche Verwandtschaft, auf die Phylogenesis der betreffenden Art hingewiesen wird, während man im ersten Fall lediglich die rein morphologischen Verhältnisse ohne jeden Zusammenhang erfährt. Einen weiteren, mehr praktischen Vortheil bietet jene Behandlungsweise dadurch, dafs die Arten einer Gattung oder Familie nicht mehr von verschiedenen Gesichts- punkten aus bearbeitet werden können, wodurch oft die grölste Verwirrung entstand, sondern dafs man jetzt vielmehr gezwungen ist, die Gruppen von einem einheitlichen Gesichtspunkt zu betrachten. Endlich möchte ich noch betonen, dafs die Gesetzmäfsigkeit im Abändern nicht nur an der Zeichnung constatiren läfst, sondern auch an den Sculpturverhältnissen, z. B. der Elytren der Käfer. Ich erinnere nur an die Längsrippen der Carabieiden, die in vielen Fällen in lauter Höcker aufgelöst sind und sogar bei manchen schon zu Querrunzeln zusammenfliefsen. Die Längsrippen 120 K. Escherich: Ueber die Gesetzmälsigkeit entsprechen den Längslinien, die Höcker den Makeln, und die Querrunzeln den Querbinden. Zum Schlusse sei noch eine Bemerkung Eimer’s erwähnt, der von Seiten der Entomologen hoffentlich die richtige Würdigung zu Theil wird. Eimer spricht in seinem eben erwähnten Werk folgende Hoffnung aus: „Ich glaube mich mit den von mir fest- gestellten Thatsachen an noch weitere Kreise wenden zu dürfen, als dies der Darwinismus seiner Natur nach thun konnte, denn ich vermeine nicht vergeblich zu hoffen, es werde durch meine Dar- legungen die Erkenntnils, dafs eine Entwicklung der Arten wirk- lich stattgefunden habe, in Zukunft selbst bei Nichtgelehrten, ja bei Schülern Eingang finden und so zu einer allgemeinen, selbst- verständlichen Errungenschaft werden. Dafür sollen eben die Schmetterlinge sorgen, die gröfsten Lieblinge so vieler Menschen unter allen Thieren. N Eine Menge von Thatsachen, welche bisher völlig unbeachtet blieben, werden den Liebhaber und den Sammler anregen — diese werden sich die Abänderungen der Falter zu verschaffen suchen, auf die meine Untersuchungen hinleiten, und es wird kein Schmet- terlingsbuch mehr entstehen dürfen, in welchem die Falter nicht eben in der Weise geordnet sind, dals aus dieser Ordnung ein Stück Entwicklungsgeschichte heraussieht!“ Folgendes Beispiel möge zeigen, auf welche Weise die Bear- beitung einer Gruppe im Sinne Eimer’s etwa zu geschehen habe. Ich wählte dazu die Coleopteren- (Meloiden-) Gattung Zonabris Harold (= Mylabris aut.), und zwar aus folgenden Gründen: Einmal ist hier die Gesetzmäfsigkeit im Abändern besonders deut- lich, und ferner stand mir zufällig gerade von dieser Gattung sehr grolses Material zur Verfügung. Ich möchte hier noch ausdrücklich betonen, dafs folgende Bear- beitung keineswegs den Anspruch auf irgend welche Vollständig- keit machen, sondern dafs sie nur als erläuterndes Beispiel zu dem Vorhergegangenen dienen soll; es stellt lediglich das Gerippe vor, nach welchem die genaue Ausarbeitung noch zu geschehen hat. Entwurf zu einer natürlichen Eintheilung der Coleopterengattung „Zonabris Harold“. Wie wir im Vorhergehenden durch Eimer und Weismann erfahren haben, sind die Zeichnungen der Thiere nicht regellos im Abändern der Zeichnung bei Insecten. 121 und willkürlich, sondern stellen vielmehr stets ein bestimmtes Stadium einer allgemein herrschenden Variationsrichtung dar, und lassen sich daher sämmtliche auf eine einzige Grundform zurück- führen. Letztere besteht immer in einer Längsstreifung (I. Sta- dium, forma striata Eimer), diese löst sich in mehr oder weniger Makeln auf, die zunächst genau die Stelle der Längslinie ein- nehmen, später aber durch Theilung, durch Vergröfserung etc. ihren ursprünglichen Platz verlassen können, wodurch dann eine mehr unregelmäfsige Fleckenzeichnung entsteht (II. Stadium, forma maculata Eimer). Aus dieser geht durch Zusammenfliefsen der Makeln eine Querstreifung hervor (Ill. Stadium,. forma tigris Eimer), die endlich zu vollkommener Einfärbigkeit führen kann (IV. Stadium, forma concolor Eimer). — Sämmtliche Zeichnungen, die bei Thieren vorkommen, lassen sich auf irgend eines dieser 4 Stadien zurückführen und es wird uns dadurch ermöglicht, sofort Einblick in das relative Alter, in die Phylogenesis zu erhalten! In der Gattung „Zonabris Harold“ sind sämmtliche 4 Stadien in vollkommen typischer Form vertreten. Die ursprüngliche Längsstreifung finden wir bei der Zonabris Pallasi Gebl. (Taf. I) und gemmula Dohrn, beide aus Central- Asien. Es befinden sich hier auf den Flgd. auf strohgelbem Grund zwei grünlich-blaue Längsstreifen, der eine längs der Naht, den ich als Suturallinie bezeichne, der andere, etwas breitere, innerhalb des Randes, die Intramarginallinie. Dieselben reichen jedoch nicht bis zur Flgd.-Spitze, sondern finden schon vorher ihren Abschlufs und stehen durch eine Querbinde mit einander in Communication. Auf diese Zeichnung sind alle übrigen Zeichnungen, die in der Gattung Zonabris vorkommen, zurückzuführen; Z. Pallasi Gebl. dürfte also die älteste Form, die Stamm- art der Gattung Zonabris darstellen). Aus dieser gehen 2 verschiedene Formen hervor, von denen jede wiederum die Stammart einer Hauptlinie bildet; die eine ist Z. 14-punctata Pall., die andere Z. Schreiberii Reiche. Zu- nächst soll die 1. Hauptlinie, deren Stammart die Z. 14-punctata bildet, behandelt werden. In der Z. 14-punctata aus Südrulsland ist das II. Stadium (forma maculata) schon ziemlich typisch; denn es ist hier von der 1) Bei der idealen Stammform müssen allerdings die Streifen die Spitze der Flgd. erreicht haben. 122 K. Escherich: Ueber die Gesetzmäfsigkeit Intramarginallinie nur noch im ersten Basaldrittel ein Rest vor- handen, während an Stelle des übrigen Theils schon 2 runde Makeln sich befinden, von welchen die eine in der Mitte, die andere vor der Spitze der Flgd. steht. Die Suturallinie ist voll- ständig aufgelöst in 3 Makeln; an Stelle der Communications- Querbinde ist ebenfalls eine kleine Makel. Ich möchte hier gleich hervorheben, dafs die Stellung der Makeln in deutlicher Beziehung zur Lage der Haupttracheen- stämme stehen. Letztere sind gewöhnlich drei an Zahl, Vena ezterna, Vena media, Vena interna, von denen die erstere, die sich übrigens häufig in zwei Aeste theilt, der Lage nach dem radialen Rand, die zweite dem medialen Rande, der Intramarginal- linie, und die dritte dem radialen Rand der Suturallinie gleich- kommt. Auch Eimer weist auf die Beziehungen, die zwischen den Flügel- Adern der Papilioniden und der Zeichnung be- stehen, hin! Die forma maculata, von der wir in Z. 14-punctata den ersten Repräsentanten kennen gelernt haben, ist in unserer Gattung sehr zahlreich, in mehr oder weniger reiner, typischer Form, vertreten. Als nächster Deszendent der 14-punctata ist wohl die Z. sericea Pall. von Südrufsland anzusehen. Bei dieser ist von der Intra- marginallinie nur noch ein geringerer Rest vorhanden, indem sie nicht mehr ganz bis zur Basis der Flgd. reicht. Man erkennt hier bereits die Tendenz zur Bildung einer Makel! Die übrige Zeich- nung ist mit geringen, unbedeutenden Unterschieden, dieselbe wie die der 14-punctata. Ueber mehrere Zwischenformen werden wir nun zur reinen forma maculata, d.h. Formen, deren Zeichnung nur aus Makeln besteht, geführt. Es ist bei diesen Formen sowohl die Intramar- ginal- als auch die Suturallinie in lauter runde oder ovale Makeln aufgelöst und zwar kommen in Bezug auf die Zahl und Stellung derselben folgende Modifikationen vor: I. Intramarginallinie aufgelöst: a) in 2 Makeln, längs der Vena ezterna !), v) Ra smnumd usioh „siubgenkl_L Su, co -4 - m A ke) 1) Hierher: Korbi Esch., Schreibersi Reiche. — ?) Hierher: hieracü Graells, Uhagoni Perez, 10-punctata F., 12-punctata Oliv., crocalta Pall., calida Pall., 16-punctata Gebl., 11-puuctata Fisch., ocellata Pall. etc. — °?) Hierher: 19-punctala Oliv. im Abändern der Zeichnung bei Insecten. 123 II. Suturallinie aufgelöst: a) in 1 Makel, längs der Vena interna‘), b) - 2Makeln,a - - - ED! Oazia ar N: - Er ih): III 2). Aufser diesen kommen noch Formen vor, die sowohl längs der Vena ezterna und interna, als auch längs der Vena media, Makelu aufweisen. Diese letzteren leite ich von der Intra- marginallinie ab, die ja, wie erwähnt, von der Vena externa und media begrenzt wird (cfr. die Bemerkung unten über Z. magno- guttata Heyd.). Die Makeln auf der Vena media kommen nur zwischen den mittleren und den hinteren beiden normalen Makeln vor, während ich sie zwischen den beiden vordern noch nie beob- achtet habe. Bei der Z. 14-punctata haben wir bereits eine solche Makel kennen gelernt und zwar zwischen den beiden hinteren Makeln, an Stelle des Communicationquerstreifens der ursprüng- lichen Zeichnung. Folgendes Schema möge das Verständnils des eben Gesagten erleichtern. e iD i e mi mL a. d. e —= Vena ezterna, m = media, i = interna. a. zu I und II, b. und e. zu I, II und IM. a. = Z.Korbi Esch., c. = 19-punctata Oliv., b.—= 16-punctata Gebl., d.= magnoguttata Heyd. Zu d. Es befinden sich bei dieser Art auf der Vena ezterna 2, auf der V. interna nur 1 Makel, während eine 4. Makel sich über die V. externa und media sich erstreckt. Diese letzte Makel giebt uns Aufschlufs über die Entstehung der mittleren Medial-Venen-Makel. Denn es braucht sich dieselbe nur zu theilen, so bekommen wir das Bild, das Fig. e. bietet. 1) Hierher: magnoguttata Heyd. — ?) Hierher: calida Pall., Uhagoni Perez, Schreibersi Reiche, IO-punetata F. — °) Hierher: hieracü, Korbi, crocata, 16-punctata ete. — *) Hierher: 19-punctata, Menthae Klug., sisymbrii Klug. etc. 124 K. Escherich: Ueber die Gesetzmäfsigkeit Wir verlassen nun das Il. Stadium der allgemeinen Variations- richtung und wenden uns zum III. Stadium, der forma tigris, die in der I. Linie der Gattung Zonabris zahlreich vertreten ist. Sehr interessant sind die Uebergänge, die von der forma maculata zur forma tiyris führen. Z. Korbi Escherich (Taf. I) weist zwar noch reine Flecken- zeichnung auf, doch ist an den beiden mittleren Makeln bereits die Tendenz vorhanden, sich zu vereinigen, was daraus hervor- geht, dafs dieselben gegen einander Fortsätze aussenden. Z. circumfleza Chev. (Taf. I) ist weder reine forma macu- lata noch reine forma tigris, sondern sie stellt vielmehr ein Gemisch von beiden dar. Die beiden ersten Intramarginalmakeln sind stark vergrölsert, der bei Korbi erwähnte Fortsatz erreicht fast die gegen- überliegende Suturalmakel; die beiden Apicalmakeln sind äufserst umfangreich und fliefsen in vielen Fällen zu einer Quer- binde zusammen. Ich übergehe jetzt eine Anzahl von Zwischenformen und schreite gleich zur Betrachtung der maculata Oliv. Bei dieser ist aulser der bei circumflera erwähnten Apical-Querbinde auch in der Mitte eine Querbinde vorhanden, indem hier die bei obiger Art einander schon sehr genäherten Makeln sich vereinigten. Die beiden Basalmakeln sind gewöhnlich getrennt, in manchen Fällen aber fliefsen auch sie bereits zusammen. Stets ist das der Fall bei tekkensis Heyd., femorata Klug, die also die reine typische forma tigris darstellen. Wir müssen nun wiederum zu Z. Korbi Escher. zurückkehren, da von dieser noch eine andere Nebenlinie ausgeht, die etwa mit Z. solonica beginnen dürfte. Diese Linie ist dadurch charakteri- sirt, dafs der schwarze Saum der Flgd.-Spitze, wie er bei Korbi vorhanden ist, sich nicht nur nicht erhält, sondern sich immer mehr verstärkt, während bei der anderen Linie, die mit fekkensis endet, die Flgd.-Spitze ohne Saum bleibt. Z. solonica Pall. vom Caucasus (Taf. I), die also von Z. Korbi abzuleiten ist, stellt schon ein ziemlich vorgeschrittenes Stadium der forma tigris dar, indem hier sowohl die hinteren, als auch die beiden mittleren Makeln zu einer Querbinde sich ver- einigen. Im ersten Basaldrittel ist ein Rest der Intramar- ginallinie vorhanden, so wie wir ihn bei 14-punctata Pall. bereits kennen gelernt haben und wie wir ihn sogar bei späteren, noch weiter vorgeschrittienen Arten noch öfter antreffen werden. Ich im Abändern der Zeichnung bei Insecten. 125 betrachte diese Erscheinung als Atavismus, d.i. als Rück- schlag in eine frühere Form. Es liefert uns dieses Auftreten des Intramarginallinien-Restes bei. solonica einen deutlichen Beweis, dafs thatsächlich eine Längsstreifung die ur- sprüngliche Zeichnungist. Der schwarze Saum. ist bei solonica ebenso geblieben wie bei Korb:, und steht mit der Apicalquerbinde in Verbindung. Mit Uebergehung vieler Zwischenformen gelangen wir zu Z. Khodjentica Ball. aus Rulsland. Hier sind die Apical- und die mittleren Makeln zu Querbinden vereinigt und zwar sind letz- tere äulserst verbreitert, so dafs zwischen beiden die Grundfarbe nur in einem schmalen Querstreifen sichtbar ist. Ebenso ist der Saum der Flgd.-Spitze stark verbreitert, wodurch im letzten Apicaldrittel die Grundfarbe bis auf eine kleine runde Makel vor der Spitze ganz verschwunden ist. Die beiden vorderen Makeln sind immer noch getrennt und zwar zeigt die Intramar- ginalmakel wiederum die Streifengestalt.e Jedoch ist jene nicht nur im 1. Basaldrittel, wie gewöhnlich, vor- handen, sondern sie setzt sich, wenn auch nur als schmale Linie, bis zur Apicalquerbinde fort (Taf. I). Es stellt dieser Fall ein sehr schönes Beispiel von Atavismus und zugleich den eclatantesten Beweis für die Richtigkeit der von Eimer angenommenen Variationsrichtung dar. Als letztes Glied dieser Linie möchte ich Z. floralis Pall. (Taf. I) anführen, eine weitverbreitete schon in Tirol vorkommende, häufige Art. Diese stellt die reine forma tigris vor, indem bei ihr alle Makeln zu Querbinden vereinigt sind. Letztere sind so verbreitert, dals es den Anschein bekommt, die Grundfarbe sei schwarz; und auf diese seien schmale gelbe Binden und kleine Makeln eingezeichnet. Was nun die forma concolor betrifft, so ist diese in ganz reiner Form mir nicht bekannt, jedoch streift sehr nahe daran die Z. Henoni Bedel, bei der die gelbe Grundfarbe nur noch in ganz kleinen Makeln und Strichelchen wahrzunehmen ist. Damit schliefst die 1. Hauptlinie, die mit 14-punctata Pall. beginnt; ich gehe nun über zur ll. Linie, deren Stammart, wie bereits oben erwähnt, Z. Schreibersi Reiche, darstellt. Bei dieser kann ich mich viel kürzer fassen, da hier die verschiedenen Stadien in gerader, einfacher Reihenfolge auf einander folgen. Wie in der 1. Hauptlinie mit der Z. 14-puncta, werden wir hier mit der Z. Schreibersi Reiche (aus Sicilien und Algier) 126 K. Escherich: Ueber die Gesetzmäfsigkeit ziemlich unvermittelt von der forma striata (Z. Pallasi) zur forma maculata geführt, indem nämlich bei der Z. Schreibersi bereits sowohl die Intramarginal- als auch die Suturallinie in Makeln auf- gelöst ist, und zwar in der Weise, dals auf der Vena ezterna wie V. interna je zwei vorhanden sind. Aufserdem ist die Flgd.-Spitze schwarz gesäumt, was hier wohl zu beachten ist, da sich aus diesem Saum eine Querbinde entfaltet!). Was die Unter- schiede betrifft, die die Z. Schreibersi von 14-punctata trennen, so bestehen diese hauptsächlich in der Stellung der beiden mittleren Makeln. Diese befinden sich nämlich nicht in der Mitte der Flgd., wie das bei 14-punctata und ihren Deszendenten der Fall ist, sondern beträchtlich hinter derselben, fast an der Stelle, an der bei den Angehörigen der 1. Hauptlinie die beiden Apical- makeln stehen. Dagegen sind die Apicalmakeln bei Z. Schreibersi nicht ausgeprägt, sondern stellen den schwarzen Saum der Flgd.-Spitze dar. Folgende Momente mögen diese Ansicht rechtfertigen: Abgesehen davon, dafs man bei Z. 4-punctata L. dem direkten Abkömmling der Z. Schreibersi, an der Figd.-Spitze deutlich die Anlage zweier Makeln erkennen kann, bewog mich hauptsächlich der Umstand zur obigen Annahme, dafs sich aus dem Saum eine breite Querbinde entwickelt, und wir im Laufe dieser Abhandlung gesehen haben, dafs die Querbinden stets das Produkt der Vereinigung zweier Makeln vor- stellen. In der Schreibersi-Linie ist die Zeichnung gewissermalsen nach hinten verschoben, indem hier die letzte Querbinde die Spitze der Figd. einnimmt, während diese in der 14-punctata-Linie vor der Spitze verlief; auch die mittlere Querbinde steht nicht in der Mitte der Figd., sondern eher an der Stelle, die in der I. Linie von der Apicalquerbinde eingenommen wird. Z. 4-punctata Linne, die wohl direkt von Z. Schreibersi ab- zuleiten ist, unterscheidet sich von dieser nur durch den stark verbreiterten Spitzen-Saum, der übrigens deutlich die Zu- sammensetzung aus zwei Makeln erkennen läfst. Die beiden mittleren Makeln, die in den typischen Exemplaren getrennt sind, kommen auch häufig zu einer Querbinde vereinigt 1) Dieser Umstand deutet darauf hin, dafs es eine Stammform gegeben haben muls, deren Längsstreifen die Spitze der Flgd. erreicht haben. im Abändern der Zeichnung bei Insecten. 127 vor, wodurch wir zu Z. variabilis Pall., die eigentlich präeis von 4-punctata gar nicht zu trennen ist, geführt werden. Bei Z. variabilis Pall. (Taf. I), einer sehr häufigen, in der paläarktischen Region weit verbreiteten Art, nimmt der Spitzen- saum durch Verbreiterung schon deutlich den Charakter einer Querbinde an; ebenso sind die beiden mittleren Makeln stets zu einer Querbinde vereinigt; die beiden vorderen Makeln können noch getrennt sein, wobei dann die Intramarginalmakel wieder in die Streifenform zurückfällt, sind aber gewöhnlich ebenfalls zu einer breiten Querbinde verschmolzen. Im letzteren Falle haben wir also schon die reine forma tigris, die übrigens in der Schreibersi-Linie ungemein zahlreich vertreten ist; besonders gehören sehr viele exotische Arten hierher. Von den uns naheliegenden Arten möchte ich noch Z. Oleae Cast. von Algier (Taf. I) erwähnen, bei der durch starke Aus- dehnung der Querstreifen die Grundfarbe bis auf zwei schmale Streifen ganz verdeckt wird. Noch mehr nimmt die schwarze Farbe überhand bei Frolowi Germ. aus Turkestan, wo nur noch ein schmaler Querstreif und einige kleine gelbe Makeln sichtbar sind (Taf. I), und die sich daher der forma concolor schon ziemlich nähert. Bei Z. jugatoria Reiche ist die Grundfarbe nur mehr in 3 bis 4 kleinen runden Makeln zu erkennen; von unifasciata Ball. von Kuldsha sind die Flgd. aufser einer schmalen gelben Quer- binde vor der Spitze dunkel; bei bivulnera Pall. aus Südrufsland ist an Stelle dieser einen Querbinde nur mehr eine Makel. Z. Ononis Pall. von Bosnien, die das letzte Thier dieser Linie darstellen dürfte, besitzt in typischen Exemplaren nur 3 ganz kleine runde gelbe Makeln; die übrige Grundfarbe ist durch schwarz verdeckt. Bei mehreren Exemplaren in meiner Sammlung ist jedoch nur noch eine Makel vor der Spitze vorhanden, wäh- rend die anderen zwei ebenfalls von der schwarzen Farbe über- wuchert sind. Jedenfalls kommen auch Exemplare vor, bei denen auch diese letzte Makel verschwunden ist; denn die Tendenz dazu ist vor- handen, was daraus hervorgeht, dafs diese letzte Makel bei einem meiner Exemplare bereits sehr klein geworden ist. Es dürfte somit auch das letzte Stadium, die forma concolor, in typischer Weise vertreten sein. 128 K. Escherich: Ueber die Gesetzmäfsigkeit Zusammenfassung. Aus dieser sehr flüchtigen Skizze dürften sich folgende Schlüsse ergeben: 1. In der Gattung „Zonabris Harold“ sind 4 Hauptzeichnungs- formen zu beobachten: a) Längsstreifung, b) Fleckenzeichnung, ce) Querstreifung, d) Einfärbigkeit; und zwar treten diese in der Reihenfolge auf, dafs die Längsstreifung die ursprüngliche Zeichnung ist, und aus dieser sich die Fleckenzeichnung, dann die Querstreifung, und end- lich Einfärbigkeit entwickelt. 2. Diejenigen Arten, die die Uebergänge zwischen zweider oben genannten Hauptzeichnungsformen bilden, sind in Bezug auf die Zeichnung sehr unbeständig, während im Gegensatz diejenigen Arten, die eines der 4 Stadien in reiner Form darstellen, in Bezug auf die Zeichnung sehr konstant sind. Ich möchte hier an die Z. circumflexa Cher., die in der I. Linie den Uebergang von der forma maculata zur forma tigris herstellt, erinnern, die ja bekanntlich in Bezug auf die Zeichnung ungeheuer variirt; ebenso verhält es sich mit der Z. 4-punctata und variabilis Pall., die in der II. Linie vom II. zum III. Entwicklungsstadium überleiten; nicht minder variabel ist die Zeichnung der Z. Frolowi Germ., einer Uebergangsform zur forma concolor. Im Gegensatz dazu sind z.B. die Ange- hörigen der reinen forma maculata, wie Z. ll-punctata, Korbt, hieracü, Uhagoni etc. sowohl in Bezug auf Stellung, als auch auf Zahl der Makeln sehr konstant. Ebenso ist die Zeichnung von Z. Oleae, syriaca, cincta, Schrenki ete., die alle das IlI. Stadium, die forma tigris, in reiner, typischer Weise repräsentiren, äulserst beständig. 3. Die ursprüngliche Zeichnung, die Längsstreifung, erhält sich am längsten vorne; die Veränderungen treten zuerst an der Flgd.-Spitze auf, von wo sie allmählig nach vorne rücken. So tritt z. B. die Bildung einer Querbinde immer zuerst an der Spitze der Flgd., durch Vereinigung der beiden Apicalmakeln, auf, wie Z. circumflera oder 4-punctala, variabilis ete. deutlich zeigen; dann erst verschmelzen die beiden mittleren Makeln zu einer Binde (solonica, variabilis ete.). Die vorderen Makeln können aber noch lange getrennt bleiben, wobei die Intramarginalmakel im Abändern der Zeichnung bei Insecten. 129 sogar noch die ursprüngliche Streifengestalt aufweisen kann, und erst in einem sehr späten Stadium, wenn die Verbreiterung der beiden hinteren Querbinden bereits schon weit vorgeschritten ist, erst dann verschmelzen auch die beiden vorderen Makeln (Khod- jentica Ball., floralis ete.), cfr. Z. holosericea und pallipes auf Taf. I. 4. Die Stellung der Makeln steht in deutlicher Be- ziehung zur Lage der Haupttracheenstämme. Diese vier Schlüsse, die sich aus unseren Betrachtungen über die Gattung Zonabris ergaben, stimmen genau mit dem über- ein, was Eimer bei seinen Studien über die Variationen der Lacerta muralis und der Papilionen fand. Nur Satz 2 (über die Unbeständigkeit der Zeichnung bei Uebergangsformen) ist bei Eimer nicht in dieser präcisen Fassung ausgesprochen. Was die unter 3 mitgetheilte Erscheinung, dafs die ursprüngliche Zeichnung sich im vorderen Theil länger und deutlicher erhält als im hinteren, betrifft, so hat diese Eimer als „wellenförmige Entwieklung“ bezeichnet. Ob diese aber wirklich bei den Thieren allgemein herrschend ist, bleibt noch abzuwarten. ıtbewaur. Nägeli, Entstehung und Begriff der naturhistorischen Art. Rede. München 1865. Weismann, Ueber die Berechtigung der Darwin’schen Theorie. Ein akademischer Vortrag. Leipzig 1868. — Studien zur Descendenz- Theorie. II. Ueber die letzten Ur- sachen der Transmutationen. Leipzig 1876. Askenasy, Beiträge und Kritik der Darwin’schen Lehre. Leipzig 1872. Eimer, Zoologische Studien auf Capri. II. Lacerta muralis coe- rulea. Leipzig 1874. — Untersuchungen über das Variiren der Mauereidechse. Berlin (Nicolai) 1881. — Die Entstehung der Arten etc. 1. Jena 1888. — Die Artbildung und Verwandtschaft bei den Schmetterlingen. Jena 1889. de Marseul, Monographie des Mylabrides (Liege) 1873. Deutsche Entomol. Zeitgehr. 1892. Heft I. 9) 130 K. Escherich: Ueber die Gesetzmä/sigkeit etc. Stammbaum. Zonabris Pallasi Gebl. 14-punctata Pall. ER Schreibersi sericea Pall. 4-punctata I TITTEN . . . Sa hieraciü, Uhagoni, 10-punctata variabilis Pall. 16-punctata, callida, magnoguttata, 19-punctata ete. ete., Korbi Escher. oleae Cast. circumfleza { solonica Pall. Frolowi Germ. en Khodjentica Ball. tekkensis Heyd. floralis femorata Klug Tetracha Horni Ruge n.sp. Rubro-aurea, elytris nigro-brunneis, aureo-limbatis macula api- cali brunnea. — Long. 13 mill. Peru, Cumbese (Dr. Staudinger). Gestalt der T. fulgida Klug. Kopf, Thorax, Basis und Seiten- rand der Fld. bis zur Apical-Makel rothgolden, letztere braun, der übrige Theil der Fld. schwarzbraun. Die beiden grolsen, breiten, nicht ausgeschweiften Makel fliefsen hinten zusammen. Epipleuren glänzend braun, aber nicht metallisch. Brust dunkel rothgolden, Abdomen dunkelbraun, seine Spitze, das Labrum, die Fühler, Mandibeln, Palpen und Beine hellbraun. Fld. vorn grob und dicht, hinten weniger punktirt. Die Fld.-Spitze des g' gemeinsam schwach gerundet, diejenigen des Q einzeln abgerundet. Diese Art unterscheidet sich durch die schwarzbraunen Fld. bei goldenem Seitenrande und durch die dunkle Apical-Makel von allen anderen Tetrachen. Dr. Ruge. [ Deutsche Entomologische Zeitschrift 1892. Heft I.] 131 Beitrag zur Coleopteren-Fauna von Turkestan. Von J. Weise. Eine Sendung aus Turkestan, welche Hr. Koltze in Hamburg neuerdings erworben hat, enthält recht interessante Chrysomeliden vom Alexander-Gebirge. Dasselbe liegt westlich vom Issik-Kul, ungefähr in gleicher Richtung mit dem Längsdurchmesser des ge- nannten Sees. Aufser einigen Arten, die Hr. von Heyden be- reits in der D. E. Z. 1887, 305 aus demselben Gebirge nachge- wiesen hat, fanden sich folgende Thiere: Zeugophora subspinosa F. (1 Ex., welches bedeutend länger als unsere Art, auf dem Halsschild wenig dicht, unregelmäfsig und merklich feiner punktirt ist), Crioceris 12-punctata L. und Koltzei m., Clytra 4-punciata L., Gynandrophthalma 11-notata, punctatissima und viridiceps m., Cryptocephalus tataricus Suffr., Heydeni Ws., Duvivieri, negligens und personatus m., Chrysomela songorica Gebl., Adamsi Baly, sogdiorum und cyrionoides m., Plagiodera versicolora Laich., Agelastica alni L., Melasoma populi L., Galeruca tanaceli L., circumdata Duft und pomonae Scop., alle drei sehr schlank gebaut, Zuperus turkestanicus m., Psylliodes hyoscyami L. Adonia variegata Goeze, nebst den Var. carpini Fourer. und neglecta Ws., Coccinella T-punciata L., 14-pustulata L. und Iyncea Ol. nebst den Var. asiatica Ws. und persica Fald., Halyzia 22- punctata L., Chilocorus bipunctatus L., Exochomus flavipes Thunb. nur in der Var. collaris Küst., und E. melanocephalus Zoubk. Beschreibung der neuen Arten und Bemerkungen über bereits bekannte. l. Crioceris Koltzei: Elongata, rufa, ventre elytrisque nigris, his in singulo vitta media albida externe biarcuata, prothorace crebre punctato, elytris punctato-striatis. — Long. 4.5—5 mill. Wenig gestreckter als die habituell ähnliche paracenthesis L., sehr bunt gefärbt. Kopf, die ersten 5 Fühlerglieder wenigstens unterseits, Halssch., Epipleuren der Fld. im ersten Drittel, Brust und Schenkel lebhaft ziegelroth, Schienen bräunlich gelb, die vier vorderen in der Mitte schwarz geringelt, Tarsen pechbraun; die 9 = 132 J. Weise: Beitrag 6 Endglieder der Fühler, Bauch und Fld. tiefschwarz, letztere mit je einer weilsen Längsbinde in der Mitte der Scheibe. Kopf zwischen den Augen runzlig, sonst weitläufig punktirt. Halssch. länger als breit, die Seiten stark gerundet, vor der Basis eingeschnürt, die Scheibe glänzend, dicht punktirt, die einzelnen Punkte von verschiedener Grölse. Fld. stark glänzend, regelmälsig punktirt-gestreift; ihre weilse Binde nimmt an der Basis den Raum zwischen der ersten und dem stark vertieften Anfange der fünften Punktreihe ein, die die Schulterbeule emporhebt, biegt hinter der Schulter nach aufsen, so dafs der Innenrand genau an der dritten Punktreihe liegt und endet in $£ der Länge. Der Aufsenrand ist durch einen tiefen Bogen ausgebuchtet, der bis zur sechsten Punkt- reihe nach innen reicht und in der Hälfte der Fld. liegt. Der vordere Zipfel dehnt sich bis neben den Seitenrand aus, der hintere Zipfel bis zur 8. Punktreihe. Die hübsche Art erlaube ich mir, meinem verehrten Freunde, Hrn. Koltze, zu widmen. 2. Gynandrophthalma 11-notata: Viridi-aenea vel cyanea, labro antennarum basi, pedibus, prothorace elytrisque rufo-testaceis; capite crebre subtiliter punctato, prothorace parce inaequaliter puncliato, vilta media punctoque ultra medium utrinque, viridi-aeneis aut cyaneis, elytris crebre punctatis, maculis elongatis 4 in singulo, 2, 2 collocatis, viridi-aeneis vel cyaneis. Femoribus tibuüsque linea dorsali nigra vel aenea notatis, tarsis nigris. — Long. 4.5—9.9 mill. Variat maculis elytrorum plus minusve confluentibus. Diese hübsche Art wollte ich anfangs auf die Coptocephala ihoracica Fisch., Cat. Karel. 20, beziehen, die nach der kurzen Beschreibung ähnlich aussehen dürfte, mufste aber davon absehen, weil Fischer nur eine Makel auf dem Halssch. angiebt und die elytra sulcata nennt, was auf die mir vorliegenden Stücke nicht zutrifft. Gestreckt, Unterseite und Kopf metallisch grün oder dunkel- blau, weilslich behaart, Oberlippe, die ersten vier Fühlerglieder, Halssch., Fld. und Beine gelblich roth, die sieben erweiterten Glieder der Fühler, eine Linie auf dem Rücken der Schenkel und Schienen, sowie die Tarsen schwarz. Halssch. doppelt so breit als lang, an den Seiten gerundet, nach vorn mehr als nach hinten verschmälert, auf der Scheibe ungleichmälsig zerstreut punktirt, mit zahlreichen gröfseren, glatten Stellen; ähnlich wie bei @. signati- collis Redtb. gezeichnet: eine breite Mittelbinde, welche den Vorder- rand nicht erreicht und sich hinter der Mitte erweitert, sowie ein zur Coleopteren-Fauna von Turkestan. 153 grolser Punkt jederseits hinter der Mitte metallisch grün oder blau, wie das Schildchen. Fid. dicht und ziemlich kräftig punktirt, mit fein lederartig gewirkten Zwischenräumen; auf jeder 4 grolse Längs- makeln metallisch grün oder blau. Makel 1 liegt auf der Schulter, bleibt vom Seitenrande durch einen Saum getrennt und reicht bis ein Drittel der Länge nach hinten; Makel 2 befindet sich am Schildehen und ist oft mit der correspondirenden zu einem gemein- schaftlichen Flecke verbunden. 3 liegt genau hinter 1, beginnt in der Mitte und endet an den hinteren Aufsenecken, wo sich die Fld. abzurunden beginnen; 4 endlich steht neben der Naht, durch einen Saum von ihr getrennt, beginnt in ein Drittel und endet in zwei Drittel der Fld.-Länge. Diese Makeln fliefsen bisweilen zusammen, der Häufigkeit nach geordnet in folgender Reihe: 3+4, 1+2, 2+4, 1+4-+3, le ao 2l 3. Gynandrophthalma punctatissima: Subcylindrica, viridi- aenea, nmitida, ore (articulo ultimo palporum ezcepto), antennarum .basi, lateribus prothoracis pedibusque testaceo-rufis, capite rugoso- punctato, inter oculos impresso, prothorace inaequaliter punctato, elytris confertissime fortiterque punctatis. — Long. 5—6 mill. Körperform und Punktirung der Gyn. zanthaspis ähnlich, aber viel lebhafter gefärbt und schon durch die einfarbigen Beine zu unterscheiden, von @. labilis Ws., Horae 1838, 579, durch cylindri- schen Bau und die stärkere Punktirung, namentlich auf den Fld., sehr abweichend. Lebhaft metallisch grün, die ersten vier Fühlerglieder, das Halssch., mit Ausnahme eines Längsstreifens in der Mitte, und die Beine hell röthlich gelbbraun, die Spitze der Mandibeln, das End- glied der Taster, die erweiterten Fühlerglieder 5 bis 11, oft auch das Klauenglied schwarz. Kopf zwischen den Augen mit einem Quereindrucke, dicht runzelig punktirt. Halssch. an den Seiten stark gerundet, oben ungleichmälsig punktirt, nahe dem Vorder- und Hinterrande gewöhnlich am dichtesten, der metallische Längs- streifen nimmt ungefähr das mittlere Drittel der Scheibe ein und ist nach vorn schwach verengt, nahe dem Vorderrande etwas ein- ‚geschnürt. Fld. äufserst dicht, stark punktirt. Beim g' ist das Halssch. eine Spur breiter als die Fld. und die Mandibeln sind vergrölsert. 4. Gynandrophthalma viridiceps: Aenea, nitida, capite crebre piloso et punctulato, foveola inter oculos minus profunde im- presso, palpis nigris, antennis fuscis basi prothorace sublaevi pedi- 1354 . J. Weise: Beitrag busque rufo-testaceis, scutello nigro, elytris aeneo-coeruleis, confertim punctatis. — Long. 4.5—5.5 mill. Mit G@. flavicollis fast übereinstimmend gefärbt und punktirt, aber der Kopf grölser, namentlich die Stirn zwischen den Augen breiter, das Halssch. an den Seiten wenig punktirt und viel stärker zusammengedrückt, die Fld. endlich gestreckter; von rufilabris Ws., D. 1887, 326, aus dem Kyndyr-Tau, durch die schwarzen Taster, dunkle Oberlippe, das schwache Grübchen zwischen den Augen und das dunkle Kopfschild verschieden. Kopf metallisch grün, dicht behaart und punktirt, mit einer kleinen, wenig tiefen Grube zwischen den Augen. Halssch. doppelt so breit als lang, an den Seiten stark abwärts gewölbt und zu- sammengedrückt, ziegelroth, fast glatt; Schildchen schwarz. Fld. metallisch grünlich-blau, dicht und mäflsig stark punktirt, mit einzeln und sehr verloschen punktulirten, fast glatten Zwischenräumen. Mitte der Vorderbrust nebst den Vorderhüften schwarz, die übrigen Theile der Brust nebst dem Bauche metallisch grün, fein weifslich behaart, Beine röthlich gelb. 5. Cryptocephalus tataricus Gebler, Suffr. Mon. 9, 103, gehört nach Punktirung, Farbe und Zeichnung in die nächste Nähe von Cr. 5.-punctatus Harrer; mit ihm ist Or. hectastigmus Solsky, Trudy 13, 71 identisch, bei dem das Schildehen nicht rostroth, sondern dunkel, zuweilen pechschwarz ist. Von den 4 schwarzen Punkten jeder Fld» können einige verschwinden. 6. Cryptocephalus Duvivieri: Subceylindricus, niger, man- dibulis et antennis basi tibüsque ferrugineis, facie puncto infra antennas strüsque 2 frontis flavis, prothorace punctato rufo, maculis magnis nigris plus minusve confluentibus signato, elytris crebre sub- seriatim punctatis, rufis, basi flavescentibus, punctis magnis nigris 4 in singulo (2.2) notatis. — Long. 5—6.8 mill. Mas: Femoribus omnino nigris vel posticis apice albo-notalis, segmento ultimo ventrali mazimo, late longitudinaliter impresso, basi tuberculo instructo. Femina: Femoribus apice puncto albo. Diese Art gehört einer asiatischen Gruppe an, welche wahr- scheinlich zahlreiche, äufserst ähnliche Arten enthält, von denen bisher nur eine, sarafschanensis Solsky, Trudy 135, 76, beschrieben ist. Alle haben das Halssch. und die Fld. roth bis gelb, ersteres mit vielleicht 6 schwarzen Makeln, 4 in einer Querreihe in der Mitte (die beiden inneren sehr grols, die beiden äufseren klein) und 2 an der Basis. Diese Makeln fliefsen stets zusammen, zu- zur Coleopteren-Fauna von Turkestan. 135 nächst die inneren mit den hinteren, so dafs ein Saum am Vorder- und Seitenrande, in den Vorderecken meist stark verbreitet, roth bleibt, nebst einer vom Vorderrande ausgehenden Mittellinie, die sich vor dem Schildchen ankerförmig verbreitert. In den Anker läuft vom Schildchen aus eine schwarze Spitze hinein. Später wird das äufserste Ende der beiden Ankerschenkel als rothe Makel ab- getrennt, auch die Aufsenmakel der Vorderreihe schliefst sich der schwarzen Zeichnung an, zuletzt ist das Halssch. schwarz, ein Saum am Seiten- und Vorderrande, sowie eine von diesem aus- gehende, hinten abgekürzte Mittellinie roth, oft auch noch ein kleiner Doppelfleck vor dem Schildchen. Auf den Fld. stehen je vier schwarze Makeln, 2 dicht hinter der Basis und mit denen der anderen Fld. eine gerade Querreihe bildend, und 2 hinter der Mitte, sehr schief gestellt, der innere viel weiter nach hinten ge- rückt als der äulsere. Die vorliegende Art ist schwarz, die Basis der Mandibeln und Fühler rostroth, Schienen wenig heller, röthlich gelb, ein Punkt unter jeder Fühlerwurzel, ein Strich neben dem oberen Augen- rande und die Episternen der Mittelbrust weilslich gelb, Halssch. deutlich, mäfsig dicht und fein punktirt. Fld. an der Basis gelb- lich gerandet, dicht punktirt, die Punkte hie und da zu Reihen geordnet, mit fein gerunzelten Zwischenräumen und einigen feinen und niedrigen, oft unbestimmten Längsrippen. Schenkel beim einfarbig schwarz, oder die Hinterschenkel mit einem weilsen Punkte an der Spitze, beim 2 alle Schenkel mit einem solchen versehen. &. Vorderbeine verlängert, letzter Bauchring sehr grofs (die beiden vorletzten nur an den Seiten vorhanden), mit einer breiten Längsvertiefung, welche durch einen feinen, niedrigen und nicht scharfen Mittelkiel halbirt ist, der vorn allmählich zu einem kleinen Querhöcker ansteigt. Die Spitze desselben erscheint durch einige grobe Punkte etwas ausgenagt. Diese Art erlaube ich mir nach meinem verehrten Freunde Duvivier in Dieghem zu benennen, welchem wir so viele fleilsige Arbeiten über Chrysomeliden verdanken. Hier füge ich die Beschreibung einer Art ein, die ich durch Hrn. Schröder ohne nähere Fundortsangabe aus Turkestan erhielt: Cryptocephalus placidus: Niger, facie puncto infra antennas albido, antennarum basi, prothorace elytrisque rufis, prothorace punciato, maculis magnis confluentibus nigris, elytris crebre apice subtilius punctatis, sulura maculisque 4 nigris. — Long. 5.5 mill. 136 J. Weise: Beitrag Mas: Segmento ultimo ventrali mazimo, medio deplanato, basi crista brevi armalo. Schwarz, ein Punkt unter der Fühlerwurzel weils, Fühler an der Basis rostroth, Halssch. und Fld. roth. Ersteres mälsig dicht, und wie bei den ähnlichen Arten bald stärker, bald schwächer punktirt, die grolsen schwarzen Makeln fast ganz zusammengeflossen, aber die Spitze der ursprünglichen Ankerschenkel jederseits nicht als rothe Makel, sondern als Längsstrich abgetrennt. Fld. vorn dicht und tief, an der Spitze verloschen punktirt, mit weilslichem Basalsaume und schwarzer Nahtkante; die 4 schwarzen Makeln jeder Decke frei, die beiden inneren klein, rund, die äulseren grols, länglich. d. Die beiden vorletzten Bauchringe nur an den Seiten vor- handen, der letzte Ring sehr grols, in der Mitte flach gedrückt, und an der Basis mit einem kurzen und hohen, hinten fast senk- recht abfallenden Längskiele versehen, der wie ein Stück Blech zusammengeprelst ist. 7. Cryptocephalus personatus: Niger, facie infra antennas maculisque 2 frontis albidis, pedibus prothoraceque rufis, illis linea dorsali nigra, hoc punctato, maculis magnis confluentibus nigris, elyiris crebre punctatis, luridis, maculis 4 vittaque suturali nigris. — Long. 4.5—5.5 mill. Mas: Segmento ultimo mazimo, late profundeque impresso, impressione sublaevi margine laterali medio tuberculata, bası dente valido truncato utrinque armata. Schwarz, Kopfschild und Seiten unterhalb der Fühler, eine Makel längs des Innenrandes der Augen (in der Mitte oft unter- brochen), die Spitze der Seitenstücke auf der Mittelbrust weilslich gelb. Halssch. und Beine roth, ersteres wenig dicht punktirt, die Makeln mehr oder weniger zusammengeflossen, Beine mit einem schwarzen Streifen auf dem Rücken, die Tarsen gewöhnlich gänz- lich schwarz. Fld. lehmgelb, dicht und ziemlich kräftig punktirt, die Punkte geschwärzt, so dafs die gelbe Grundfarbe nicht lebhaft aussieht. Die vier schwarzen Makeln jeder Decke mälsig grofs, die beiden inneren gewöhnlich durch einen schwarzen Nahtsaum unter einander verbunden. d. Die beiden vorletzten Bauchringe nur an den Seiten vor- handen, der letzte Ring sehr grofs, mit einer tiefen, im Grunde fast glatten Längsgrube, welche das mittlere Drittel eionimmt. Die Seiten der Gruben sind nicht scharf, in der Mitte in einen kleinen Höcker erhöht, vorn dagegen in einen hohen, schräg nach zur Coleopteren-Fauna von Turkestan. 137 innen und hinten gerichteten, flach gedrückten Zahn ausgezogen, dessen Spitze breit, gerundet, abgestutzt ist. Die dem Cr. sarafschanensis ähnlichen Arten lassen sich in folgender Art übersehen: 1. Beine schwarz, höchstens die Schenkel mit weilser Spitzenmakel h 1 Bemestheilweise vostrothe 2. ef 2. Stirn mit weilser Längsmakel am oberen Rs Naht der Fld. gleichfarbig, Schenkel mit weilsem Spitzen- flecke. Letztes Bauchsegment des g' mit grolser und tiefer Grube, durch einen Mittelkiel halbirt, der mit ganzer Längsrinne versehen ist, vorn jederseits mit einem hohen, an der Spitze breit abgestutzten, blechförmigen Zahne bewehrt. — Long. 6—7 mill. Sarafschan, Alai. sarafschanensis Solsky. 2’. Stirn, Nahtkante der Fld. und Schenkel einfarbig schwarz. Letztes Bauchsegment des g' in der Mitte flach gedrückt, vorn ein kurzes und hohes, dreieckiges Längsblech. — Long. 5.5 mill. Turkestan . . . . . . placidus Ws. 3. Schenkel und Schienen roth, mit schwarzer Rückenlinie, Kopfschild und Saum am Innenrande der Augen röthlich. Fld. lehmgelb, die beiden inneren Makeln durch einen Nahtsaum mehr oder weniger verbunden. Letzter Bauch- ring beim Z! mit grofser und tiefer Grube, deren Seiten- rand in der Mitte einen Höcker, vorn ein Schrägblech besitzt, ähnlich dem von sarafschanensis. — Long. 4.5 bis 5.5 mill. Alexander-Gebirge. . . . . personatus Ws. 3'. Schenkel schwarz, wenigstens beim Q mit weilsem Spitzen- fleeke, Schienen röthlich, ein Strich am oberen Aufsen- rande der Stirn weils. Fld. roth, mit freien schwarzen Makeln, die Punkte theilweise gereiht. Letzter Bauch- ring des g' mit weiter Längsgrube, die durch einen schwachen und stumpfen Längskiel halbirt wird, der vorn zu einem Höcker ansteigt. — Long. 5— 6.8 mill. Alexander-Gebirge . . . Sa 2.0 Dupnvverv, We. 8. Cryptocephalus ealeyäig Niger, antennarum basi, femoribus tibüsque rufescentibus, prothorace sublaevi, lateribus apicem versus punctulatis, rufo, maculis 4 nigris, elytris crebre sub- seriatim punctatis, rufis, maculis 4 in fasciis binis confluentibus nigris. — Long. 7—8 mill. 158 J. Weise: Beitrag Breit und plump gebaut, oben roth, glänzend, der Kopf und die Unterseite schwarz, die ersten 4 oder 5 Fühlerglieder und die Beine, mit Ausnahme der Tarsen, bräunlich roth. Halssch. nach vorn und an den Seiten stark abwärts gewölbt, von oben gesehen wenig breiter als lang und spiegelglatt, aber die Seiten nach den Vorderecken hin deutlich punktulirt. Die vier schwarzen Makeln stehen in einer Querreihe in der Hälfte, die beiden mittleren sind mälsig grols, länglich, wenig schräg zu einander gestellt und unter sich weniger weit getrennt als von den äulseren kleinen Makeln, von denen sich jede nahe dem Seitenrande befindet. Fld. dicht punktirt, die Punkte namentlich auf der inneren Hälfte etwas ge- reiht, dazwischen Spuren feiner Längsrippen, eine derselben, in der Nähe der Seiten, besonders deutlich. Auf jeder Decke stehen 4 _ grolse schwarze Makeln; die beiden ersten an der Basis bilden eine Querbinde, welche von der äulseren Längsrippe bis zum Schildehen reicht und einen aus zwei Bogen bestehenden Hinter- rand hat. Die Form der beiden anderen Makeln ist weniger gut zu erkennen; sie bilden eine Schrägbinde kurz vor dem Abfalle zur Spitze, welche aufsen an derselben feinen Längsrippe beginnt, wie die Vorderbinde, neben der Naht bogenförmig nach hinten er- weitert ist. Diese Art erinnert sehr an analis Oliv. und die ähnlichen in- dischen Arten, deren Fld. jedoch regelmäfsig punktirt-gestreift sind; von der vorigen Gruppe unterscheidet sie sich durch die freien, in einer Querlinie stehenden dunklen Makeln des Halssch., Es wurden nur 2Q gefangen. 9, Chrysomela sogdiorum: Aptera, ovalıs, conveza, cyanea, nitida, subtus interdum aenea-micans, prothorace transverso, sat crebre subtiliter punctato, callo laterali impressione lata, postice sulciformi terminato, elytris paullo fortius inaequaliter punctatis. — Long. 6— 17.5 mill. Aehnlich gefärbt als coerulea Ol. und ungefähr von der Körper- form der Zichenis Richt., hoch gewölbt, kornblumenblau, Brust und Bauch zuweilen grün schimmernd, Halssch. doppelt so breit als lang, an der Basis fast gradlinig, an den Seiten gerundet, die grölste Breite vor der Mitte, oben gleichmälsig, ziemlich dicht und fein punktirt, der Seitenwulst durch einen flachen, gröber punktirten Eindruck abgesetzt, welcher sich hinter der Mitte furchenartig ver- tieft. Fld. fest verbunden, ohne Spur einer Schulterbeule, an der Basis wenig breiter als das Halssch., dahinter etwas (d'‘) oder stark (9) gerundet, wenig stärker als das Halssch. punktirt. Die zur Coleopteren- Fauna von Turkestan. 139 Punkte sind ganz verworren, grölsere und kleinere unter einander gemischt, oder an einzelnen Stellen gereiht; dann treten einige glatte unregelmäfsige Längslinien zwischen ihnen hervor. Ebenfalls zwei Exemplare. Aus der Nachbarschaft, von Kuldscha, an der entgegengesetzten Seite des Issik-Kul, hat Ballion, Bull. Mose. 1878, 379, eine Art als Chr. cyanopurpurea beschrieben, deren Stellung ungewils ist. Sie kann mit sogdiorum nicht identisch sein, denn bei ihr sind die zwei Basalglieder der Fühler unten rostroth, das Halssch. hat fast parallele und gerade Seiten, mit seicht abgesetztem Seitenwulste und unregelmälsiger, weitläufiger Punktirung. Da die Fld. auch Spuren eines Nahtstreifens besitzen, der sich im letzten Drittel zu einer stark vertieften Linie ausbildet, so dürfte sich die Art als geflügelt herausstellen. 10. Chrysomela cyrtonoides: Aptera, ovalis, convera, nigro- aenea, antennis basi ferrugineis, tibiarum apice tarsisque brunneis, prothorace transverso, crebre punclulato, lateribus haud incrassatis fortius punctatis, elytris .seriatim punctalis, seriebus per paria sub- approzimalis, interstitüis vage punctulatis. — Long. 8 mill. Einem breiten Weibehen von Zichenis Richt. ähnlich, oval, hoch gewölbt, dunkel-erzfarbig, glänzend, die an der Basis helleren, ziemlich kurzen und dünnen Fühler nebst Schienenspitzen und Tarsen röthlich braun. Halssch. doppelt so breit als lang, sanft querüber gewölbt, die Basis jederseits schräg nach vorn und aufsen laufend und in den rechtwinkligen Hinterecken die Schultern leicht umfassend, ähnlich wie bei den Cyrtonus-Arten; die Länge in der Mitte viel grölser als an den Seiten. Die Scheibe dicht und fein punktirt, über dem ebenen Seitenrande mit 3 bis 4 sehr unregel- mälsigen Längsreihen starker Punkte. Fld. mit dem Halssch. ein regelmälsiges Oval bildend, fest zusammengefügt, ohne Spur einer Schulterbeule, mit 9 ziemlich feinen, einander paarig genäherten Punktreihen, deren erloschen punktulirte Zwischenstreifen immer noch recht breit zu nennen sind. Epipleuren vor der Spitze dicht bewimpert, wie bei den übrigen Chrysomelen. Nur 1 Ex., welches mir von Hrn. Koltze freundlichst über- lassen wurde. ll. Chrysomela songorica Gebl. Ich wülste kein Merkmal anzuführen, durch welches sich diese Art von der europäischen marginata sicher unterscheiden lielse, aber der Penis, den ich jetzt herausgenommen, ist wohl dreimal so lang wie bei unserer Art, also sehr schlank, die gerinnte Spitze für sich allein länger als der 140 J. Weise: Beitrag zur Coleopteren-Fauna von Turkestan. ganze Penis von marginata. Es wäre in der Folge also wichtig, an reichlichem Materiale der songorica, oder an Exemplaren der marginata aus dem östlichen Rufsland, zu untersuchen, ob die Länge der Penis varlirt. Jedenfalls sind die Bemerkungen von Baly, Trans. 1879, 139, und die meinigen, Ins. Deutschl. 6, 392, mit Vorsicht aufzunehmen. 12. Luperus turkestanicus: Niger, nitidus, antennis (arti- culis 6 ultimis infuscatis) pedibusque testaceis, fronte glabra, polita, aeneo-micans, prothorace sat transverso vix punctulato, elytris viridi- aeneis, subliliter punclalis, apicem versus parce U menS pilosis. — Long. 5 mill. Schwarz, die glatte, unbehaarte Stirn über der Querrinne metallisch glänzend, die Fld. metallisch dunkelgrün, vor der Spitze einzeln fein behaart. Beine und Fühler hell röthlich gelb, letztere mit 6 dunklen Endgliedern. Halssch. etwas breiter als lang, vier- eckig, nach hinten eine Spur verengt, glatt, oder an den Seiten mit äulserst feinen Pünktchen. Fld. breiter als das Halssch., die Seiten fast parallel, die Scheibe dicht, fein und tief punktirt, auf dem Abfalle zur Spitze mit erloschenen Pünktchen. 4 Exemplare. Diese Art ist mit Kiesenwetteri Joann. verwandt, dessen Fld überall mit einzelnen aufstehenden Härchen besetzt, weitläufiger und feiner punktirt, dunkel violett gefärbt sind. Kürzlich erhielt ich ein g' aus den nördlichen Vorbergen des Kaukasus, das eine auffällige Bildung des letzten Bauchringes besitzt. Derselbe ist grols, durch einen tiefen Einschnitt jederseits fast in drei Theile getheilt. Der mittlere Theil ist grols, viereckig, stark vertieft; in die Vertiefung ragt vom Vorderrande aus jederseits ein langer und schmaler, am Ende bebarteter Stiel schräg hinein. Aufserdem ist der Hinterrand des vorletzten Ringes in der Mitte mit einem langen, schräg aufgerichteien Dorne versehen. ÖOoceinelliden aus Ostsibirien. Eine kleine Sendung von Coceinelliden aus Ostsibirien, welche Herr Jakowlew aus Irkutsk sandte, enthielt folgende interessante Arten: Adalia bipunctata L. und frigida Schneid. var. hyperborea Payk., Coccinella tricuspis Kirby v. Mannerheimi Muls., und azyridis v. signata Fald., Exochomus 4-punctulatus L., Scymnus Apetzi Muls., J. Weise: Coccinelliden aus ÖOstsibirien. 141 haemorrhoidalis Hbst., rubromaculatus Goeze v. femoralis Gyll., punctillum Ws. und zwei neue Formen: 1. Coccinella 12-maculata Gebl. var. Jahowlewi: Supra flavo-albida, capite, disco prothoracis maculisque 12 vel 11 coleopte- rorum dilute hepaticoloribus. Irkutsk. Das Thier macht auf den ersten Anblick einen recht fremd- artigen Eindruck, ist aber nur ein überraschendes Seitenstück zur Coce. contaminata Men. Wie bei dieser die schwarzen Makeln, welche die Grundform, C. conglobata L., besitzt, nur durch bräun- liche Flecke angedeutet sind, ist bei der vorliegenden Form die schwarze Zeichnung durch eine sehr hell leberbraune ersetzt. Kopf und Halssch. sind braun, letzteres mit einem schmalen, weilsgelben Seiten- und Vorderrandsaume, von diesem geht eine kurze helle Mittellinie nach hinten, auf der Scheibe befinden sich aulserdem mehrere unbestimmte schwärzliche Fleckehen und Striche. Die braunen Makeln der Fld. sind wie bei 12-maculata angeordnet, grols, einander theilweise berührend, im Innern etwas heller gefärbt als am Rande, die beiden kleinen Makeln in der Spitze der Fld. oft zu einer gemeinschaftlichen vereint, so dafs dann nur 11 vor- handen sind: 1, 2, 1,4, 48,4. 2. Scymnus (Nephus) Jakowlewi: Ovalis, niger, sericeo- micans, creberrime punctulatus, capite, angulis anticis prothoracıis, macula iransversa pone medium elytrorum pedibusque rubris. — Long. 2.2 mill. Irkutsk. Mit Sc. bipunctatus Kugel. nahe verwandt, einem grofsen Stücke desselben ähnlich, aber der Kopf, die Vorderecken des Halssch. und die Beine gelblich roth, der Spitzenrand der Fld. aber schwarz. Fast verkehrt-eiförmig, die gröfste Breite bald hinter der Schulter, von hier aus nach hinten schwach verengt, schwarz, dicht und sehr fein behaart, seidenartig glänzend. Der Kopf dicht und fein punktirt, nebst Tastern und Fühlern roth., Halssch. quer nach vorn merklich in sanftem Bogen verengt, dicht und fein punk- tirt, schwarz, eine grolse dreieckige Makel, welche die Vorderecken einnimmt und auch unten sichtbar ist, roth. Fld. sehr dicht, etwas stärker als das Halssch. punktirt, mit ganz flacher Schulterbeule, schwarz, nur eine Quermakel roth, innen breiter als aufsen, viel näher an der Spitze als bei bipunctatus. J. Weise, 142 [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1892. Heft I.] Ueber Plectes platessa Motsch. Im Jahre 1350 beschrieb Motschulsky einen Plectes platessa vom Mt. Kadory, den Ganglbauer, nachdem er ihn (Revision der Plectes-Arten) für undeutbar erklärt hatte, neuerdings als osse- ticus var. aufführt. Mit Mt. Kadory sind offenbar die Gebirge im Kadorischen Bezirk in Abehasien gemeint. Von dort besitze ich nun einen Plectes, auf den Motschulsky’s Beschreibung vollkommen zutrifft. Es ist ein schwarzbeiniger Puschkinm mit grünlich violetter oder schön blauer Oberseite. Die mir vorliegenden Ex. weichen im Uebrigen nur sehr wenig von der rothbeinigen ‚Stammform ab, die ich auf den hohen Bergen in Swanetien fand. Sie sind in der Regel etwas kleiner und besitzen ein viel feiner sculptirtes Halsschild, dessen Oberseite nur einige undeutliche Querrunzeln zeigt. Die schwarzbeinige Puschkini-Form hat Reitter Kamberskyi genannt; diese Bezeichnung ist also synonym mit platessa Motsch. Plectes Biebersteini var. adelphus Rost. Diese in Abchasien einheimische Rasse stimmt habituell mit mingrelicus Reitter überein; sie ist aber meist kleiner und beim d sind nur drei Glieder der Vordertarsen stark erweitert und unten filzig behaart. Das vierte Glied ist viel schmäler als das dritte, nicht quer, sondern länger als breit. Das Halsschild ist viel ge- streckter als beim Biebersteini, nach vorn nur wenig gerundet er- weitert, vorn nicht oder nur undeutlich gerandet, oben mehr oder weniger stark quergerunzelt und punktirt. Die Hinterecken treten ziemlich spitz nach hinten vor. Fld. sehr lang gestreckt, die ab- wechselnden Zwischenräume, vom 4ten angefangen, sind etwas breiter als die übrigen und durch kleinere Grübchen unterbrochen. Manchmal stehen aber auch auf dem zweiten Zwischenraume einzelne Grübchen. Die zwischen den Grübchenreihen befindlichen Intervalle treten schwach rippenartig hervor. Die Seulptur ist viel stärker als beim Biebersteini, aber bedeutend schwächer als beim fossiger ausgeprägt. Die Mehrzahl der mir vorliegenden Exemplare besitzt rothe Schenkel, ganz schwarze Stücke sind seltener. Habituell ähnlich ist diese Form auch dem suramensis Kraatz, von dem sie sich aber durch die einfarbig schwarze Oberseite, stärker hervor- tretende Hinterecken des Halsschildes und etwas abweichende Seulptur leicht unterscheidet. Carl Rost in Berlin. - u [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1892. Heft] 143 Ueber Cophognathus opacipennis Waterh. und Ozychila Batesi m. Von Walther Horn in Berlin. Herr Waterhouse hat (Ann. Nat. Hist. Lond. 1833, p. 486) ein sogenanntes nov. gen. Megacephalidarum: Cophognathus be- schrieben. Weshalb sollen die 2 9, die W. vor sich hatte, keine Oxychilen sein? Wenn man die Beschreibung liest, möchte man glauben, dals das Britische Museum von der Gattung Ozychila nur die eine Art: Oz. tristis F. besälse, denn von irgend welchen an- deren Arten scheint Hr. Waterhouse wenig zu wissen. Abgesehen von den Mandibeln, von welchen weiter unten die Rede sein wird, unterscheidet sich seine Gattung absolut durch nichts von der Gattung Ozychila, stellt vielmehr eine der Ox. distigma Gory sehr nahe verwandte Art dar, mit welcher sie z. B. im Bau des Halssch. ete. völlig übereinstimmt. Als ich meine Or. Batesi aus San Paulo beschrieb, glaubte ich mich mit ruhigem Gewissen um die Existenz einer Cophognatus Wath. nicht kümmern zu brauchen, da das einzige mir vorliegende Q@ eine echte Orychila war; leider sehe ich mich jetzt darin getäuscht, denn beide Arten gehören, nach der Waterhouse’schen Beschreibung zu urtheilen, unbedingt zusammen: jener hat das g', ich das 2 beschrieben. Was nun die Mandibeln betrifft, so sind dieselben bei meinem 2 zwar etwas kürzer und plumper als sonst gewöhnlich bei den Oxychilen, jedoch höchst unwesentlich, und will ich nur zu Gunsten des Hrn. Water- house hoffen, dafs seine g'd' wirklich etwas auffallendere Mandibeln besitzen als mein 2, denn sonst wäre seine Cophognatus nicht nur keine eigene Gattung, sogar nicht einmal eine Untergattung von Ozychila. Die Aufstellung meiner Oxychila Batesi ist insofern doch nicht ganz unnütz gewesen, als sich die Entomologen über die Gattung Cophognathus Wath. mit ihren Lukaniden-Mandibeln vielleicht noch lange den Kopf zerbrochen hätten; sicher wenigstens, wenn sie das Q vor sich gehabt hätten. Es ist also zu eitiren: Ozychila Dej. Subgen. Cophognatus Waterh.!). g\ opacipennis Weaterh. © Batesi mihi. 1) Cophognatus: x@gpog stumpf und 7 yv&9os Kinnbacken. —. 144 [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1892. Heft I.] Die Cicindeliden des Wiener Hof-Museums. Beitrag zur Kenntnils der Cicindeliden (Schlufs). Tetracha sobrina, welche aus S. Salvador, Columbien, Venezuela und Mexico zahlreich vertreten ist, kann ich von T. Sommeri Chd. nicht spezifisch trennen: Die Unterschiede verwischen sich völlig. Wenn man dagegen so weit geht, dafs man beide für Varianten der carolina L. hält und andererseits occidentalis Klg. als eigene Art davon scheidet, wie es z. B. Dokht. gethan hat, so stimmt das ganz mit dem sonstigen entomologischen Treiben dieses Herrn überein, dem seine russischen Kollegen wohl nicht ohne Grund den etwas zweifelhaften Beinamen „die Cieindele“ gegeben hatten als Symbol für seine „Flüchtigkeit“. Megacephala denticollis Chd. soll nach ihrem Autor am vor- letzten Hinterleibssegment keinen Ausschnitt haben (g\). Das g' des Wiener Museums sowie mein eigenes zeigt dagegen diesen Ausschnitt deutlich vorhanden. Dies ist ein neuer Grund gegen die Aufrechterhaltung der jetzigen Gattung Megacephala. Von der Gattung Omus sind nur drei Arten vertreten. Ich bemerke bei dieser Gelegenheit, dafs im Jahre 1359 von Leconte ein Omus als Xanti beschrieben worden ist, welcher, wie ich glaube, später nirgends wieder erwähnt wird. Allerdings war der Autor selbst nicht ganz klar darüber, ob es sich um eine neue Art oder um eine Varietät der Omus californicus handelte. Sonderbarer- weise scheinen selbst die nordamerikanischen Entomologen die Notiz übersehen zu haben (confer Provc. of the Academy of Natural Sciences of Philadelphia 1859, p. 69). Was die echten Manticoren betrifft, so halte ich Mant. Sichel, tibialis, Dregei und tuberculata für Varianten einer Art. Herculeana bildet mit scabra Klg. zusammen eine zweite Species, latipennis Wat. die dritte. Was die übrigen betrifft, so glaube ich, dals M. mygaloides und Livingstoni mit M. scabra Klg. zusammenfallen, wie denn diese in Skulptur und Gestalt der Fld., Länge der Beine etc. am meisten variirt; M. Ludovici bildet nach meiner Ansicht die 4. Art. Walther Horn. [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1892. Heft I.] 145 Revision der paläarktischen Arten der Elateriden-Gattung Melanotus Eschsch. Von Otto Schwarz. (Hierzu Tafel II.) Alle Elateriden, deren Klauen kammförmig gezähnt sind, bei denen der mehr oder weniger aufgeworfene Vorderrand der Stirn über die Oberlippe vorragt, die ein einfaches, nicht herzförmiges Schildehen haben, bilden die natürliche, an den gegebenen Merk- malen leicht erkennbare Gruppe der Melanotini, die noch Erichson 1841 (Germar, Zeitschr. III, p. 83 ete.) für eine einzige Gattung, Cratonychus Dej. = Melanotus Eschsch., ansah. Cand£ze zerlegte in seiner Monogr. des Elat. III, 1860 diese Gruppe der „Helanotites“ in drei Gattungen, Psellis Cand., Diploconus Cand. und Melanotus Eschsch. Aber auch von der Gattung Melanotus Eschsch. Cand. mulsten auf Grund wichtiger Merkmale noch mehrere Arten als besondere Gattung, Spheniscosomus Schwarz (Wiener Ent. Zeit. 1892, p. 132), getrennt werden. Es sind also jetzt folgende vier Gattungen der Melanotini zu unterscheiden: I. Das 3. Tarsenglied verbreitert, das 4. sehr klein. 1. Psellis Cand. l.c. p. 289. II. Die Tarsenglieder einfach, das 3. nicht verbreitert. A. Die Nähte der Vorderbrust geschlossen, die Hinter- hüften von der Mitte an nach aulsen plötzlich ver- schmälert . .... ..... ..2..Diploconus Cand. ]. c. p. 290. B. Die Nähte der Vorderbrust zu kurzen Fühlerrinnen ge- öffnet, die Hinterhüften nach aulsen allmählich ver- schmälert. (Melanotus Eschsch. Cand.) a. Fortsatz der Vorderbrust horizontal nach hinten ge- richtet, Mesosternum horizontal, mit aufstehenden Rän- dern. Flügeldecken nach hinten keilförmig verschmä- lert 1279 3.23. us 13. Sphiemvscosomus Schware le. b. Fortsatz der Vorderbrust nach oben, also dem Rücken zu, gekrümmt, Mesosternum in demselben Sinne geneigt, mit flach ausgebreiteten Rändern . . 4. Melanotus i. sp. Von diesen vier Gattungen sind nur die beiden letzten in der paläarktischen Zone vertreten. — Was nun die Unterscheidung Deutsche Entomol. Zeitschr. 1892. Heft I. 10 146 Otto Schwarz: Revision der paläarktischen Arten der Arten betrifft, so ist es wegen des uniformen Charakters der Thiere, verbunden mit einer grolsen Variabilität in Körpergrölse, Farbe und Skulptur bei den Individuen innerhalb einer Spezies oft ebenso schwierig, manche Arten nach einzelnen, sogenannten Lupen-Merkmalen zu trennen, als verschiedene Formen einer Art unter ein Merkmal zusammenzufassen. Ein gutes Hilfsmittel zur sicheren Erkennung der Art bietet oft auch hier wieder das männ- liche Kopulationsorgan. Im Allgemeinen gilt über seinen Bau das- selbe, was ich in der Deutsch. Ent. Zeitschr. 1891, p. 83 über die Agriotes-Penis gesagt habe. Die Spitzen des Forceps sind aber immer sehr deutlich (viel stärker und länger als bei Agriotes) behaart!). Ein deutliches präputium dagegen habe ich bei keiner Spezies gefunden. Ein durchgreifender, äufserer sexueller Unterschied zeigt sich in der Behaarung der Fühler. Die Fühler des g sind nämlich auf der Unterseite vom 4. Gliede an immer mit gleichlangen, gleichmäfsig abstehenden, flaumartigen Härchen mehr oder weniger dicht besetzt. Die Fühler des @ könnte man dagegen fast kahl nennen; sie haben jedoch eine feine, niederliegende Be- haarung. Beiden Geschlechtern gemeinsam sind längere, vereinzelt stehende, borstenartige Härchen an der Spitze der einzelnen Fühler- glieder, auf die es hier nicht ankommt. Aufserdem haben die Jg oft längere Fühler als die 22 und sind im Habitus oft viel schlanker; bei den 22 ist das 3. Fühlerglied im Verhältnils zum 2. oft länger als bei den g'd', was bei der Bestimmung zu beachten ist. Es kommt aber auch nicht selten vor, dafs innerhalb einer Art beide Geschlechter im Habitus bald sehr verschieden, bald wiederum sehr ähnlich sind. Wie die beigegebene Penis-Tafel lehrt, reicht bei den meisten Arten der apparatus conductorius bis nahe zum oberen Rande des Basalstückes, dagegen bei den Fig. 26—29b nur bis zum Grunde des Forceps. Es sind dies die auch äufserlich nahe verwandten Arten compactus Cand., punctatostriatus Schw., dichrous Er. und fusciceps Gyll. Von Melanotus fusciceps Gyll. wurden bisher torosus Er. und robustus Er. als besondere Arten getrennt; sie lassen sich jedoch trotz grolser Verschiedenheiten mancher Formen bei reichem Material nach äufseren Merkmalen nicht auseinanderhalten. Da nun aufserdem auch der Penis — abgesehen von individuellen !) In den Zeichnungen sind diese Haare nur bei den Fig. 1 u. 6 angedeutet, bei allen übrigen der Einfachheit wegen weggelassen. der Elateriden- Gattung Melanotus Eschsch. 147 Verschiedenheiten (Fig. 29 u. 29a) — bei allen der gleiche ist, so müssen forosus und robustus Er. als Varietäten von fusciceps Gyll. angesehen werden. Auch der neuerdings von Herrn Reitter (Wiener Ent. Zeit. 1891, p. 237) beschriebene Melanotus fulvus aus Turkestan (Penis: Taf. II, Fig. 29b) ist meiner Ueberzeugung nach nur eine Form des sehr variabeln fusciceps Gyll. Melanotus dichrous Er. und punciatostriatus Schw. dagegen sind von einander sowohl als auch von fusciceps Gyll. in der Form des Penis sehr verschieden, werden aber äulserlich dem fusciceps Gyll. manchmal so ähnlich, dafs eine sichere Unterscheidung ohne Untersuchung der Penis kaum möglich sein dürfte. Gestützt auf die Autorität Erichson’s hat man auch die Unter- scheidung der Arten castanipes Payk. und rufipes Herbst bisher mit gröfster Anstrengung überall beibehalten. Genauere Unter- suchung eines reichen Materials mit Berücksichtigung der Erich- son’schen Typen auf dem hiesigen Königl. Museum haben mich aber überzeugt, dals die von Erichson angegebenen Unterschiede nicht stichhaltig und beide Arten nur verhältnilsmälsig gering ver- schiedene Formen einer und derselben Art sind, die kaum verdienen als Varietäten gesondert zu werden. Als Unterscheidungsmerkmale galten bisher immer die mehr oder weniger starke seitliche Rundung des Halsschildes und die relative Länge der Flügeldecken. Aber diese Körpertheile variiren nicht nur sexuell, sondern auch indivi- duell so bedeutend, dafs alle Uebergänge nachweisbar sind!). Da nun der Name rufipes Herbst (Fuessl. Arch. V, 113, 28, Taf. 27, Fig. 22) älter ist als castanipes Payk., so mufs die Art rufipes Herbst heifsen. Allerdings berechtigt zu der Annahme dieses Namens nichts weiter als die Tradition; denn aus der von Herbst a.a. O. gelieferten Beschreibung und Abbildung ist gar nichts zu entnehmen. Auch die Beschreibung und Abbildung des Elater fulvipes Herbst (Käfer X, 46, 52, Taf. 162, Fig. 2), der synonym mit rufipes Herbst sein soll, bietet keinen Anhalt. Bei dieser sehr verbreiteten Art — sie kommt auch in Nord- Amerika vor — ist das Halsschild auf der vorderen Hälfte meist narbig und nicht sehr dicht, auf der hinteren Hälfte dagegen ein- fach und viel feiner punktirt. Die narbige Punktirung kann sich aber bis zur Basis ausdehnen, grob, dicht und ziemlich runzlig, die !) Manchmal erhielt ich statt rufßpes Herbst crassicollis Er.; auch Herr Dr. Candeze hat theilweise (Coll. v. Heyden) crassi- collis Er. für rufipes Herbst bestimmt. 10 * 148 Otto Schwarz: Revision der paläarktischen Arten Färbung gleichzeitig dunkler und die Streifung der Flügeldecken gröber werden. Diese Form ist von Mulsant in Opuse. Ent. II, p. 18 als Mel. aspericollis beschrieben und bereits von Candeze ganz richtig als Varietät von rufipes Herbst (castanipes Payk.) erkannt worden. Dieselbe Form hat dann Brisout später in Ann. de Fr. 1861, p. 600 unter dem Namen punctatocollis wieder als eigene Art beschrieben, für die sie bis heute noch angesehen wurde. Auch pieticornis Heyd. (Entom. Reise n. Span. 1870, p. 119) ist dieselbe Form, bei der nur die Untersuchung der einzelnen Fühlerglieder vom 4. an mehr röthlich erscheint, und eine Uebergangsform hat Dr. Stierlin (Mittheil. d. Schw. Ent. Ges. 1879, p. 439) bernhardinus genannt. Wahrscheinlich gehört auch noch Candezei Stierl. (Berl. Ent. Zeitschr. 1864, p. 149) hierher. Die Punktirung des Halsschildes kann bei dieser Art andrer- seits aber auch recht fein und ziemlich undeutlich werden. Eine solche Form ist die var. turkestanicus m., die wegen ihrer Aehn- lichkeit mit persicus Men. noch besonders bemerkenswerth ist. — Alle diese Varietäten habendie gleiche, charakteristische Penisform. Der Bau des Penis bietet aber nicht immer ein solch will- kommenes Merkzeichen zur Begrenzung der Art. So sind z.B. Melanotu saemulus Er., armeniacus Schw., dilaticollis Reitt. und crassi- collis Er. nach dem Penis allein nicht zu unterscheiden. Vielleicht sind auch hier noch die Grenzen der einen oder der anderen Art zu eng gesteckt, was aber erst durch Studium eines reicheren Materials, als es mir für diese Arten zu Gebote stand, zu ent- scheiden ist. Auch Mel. brunnipes Germ., tenebrosus Er. und cinerascens Küst. sind im Penis recht ähnlich. Mel. cinerascens Küst. könnte man wohl für eine Lokalform des tenebrosus Er. halten. Unbekannt geblieben sind mir die Arten Mel. anachoreta Men. (Cat. rais. p. 159) aus Talische, mutatus Har. (Coleopt. Hefte V, 1869) = persicus Fald. aus Persien, bajulus Er. (Germ., Zeitschr. III, p. 98), nach einem einzelnen @ aus Syrien beschrieben, Des- brochersi Cand. (Elat. nouv. III, p. 87) von den Azoren und mauritanicus Luc. (Expl. Alger. p. 162); diese letzte gehört viel- leicht als Q zu dichrous Er. Von den Arten aus Japan und China besitze ich noch zu wenig Material, um eine einigermalsen. vollständige Uebersicht da- von geben zu können; ich habe mich deshalb vorläufig darauf be- schränken müssen, der Elateriden-Gatltung Melanotus Eschsch. des Penis zu geben. Den Herren Major z. D. Dr. L. v. Heyden, Dr. Kraatz und Ed. Reitter auch an dieser Stelle meinen aufrichtigen Dank für die bereitwillige Unterstützung. la. 22. las Uebersicht der Arten. I. Spheniscosomus Schw. (inclusive exotische Arten). Halsschild länger als breit, im vorderen Drittel wenig ver- engt, Beine dunkelbraun oder schwarz : 2 dass Halssch. höchstens so lang als an der Basis ra, nach vorn stärker und er schon von der Mitte an ver- engt Flügeldecken Belneckt, SET a1 doppelt so lang als Kopf und Halssch. zusammen : Fld. nicht RB so Re Me Kopf and Halsch zu- sammen . 5 : RS Halssch. höchsteng an der A mit de en eines flachen, mittleren Längseindruckes, auf der Mitte der Scheibe mit einem mehr oder weniger deutlichen, feinen, eingeritzten Längsstrichelchen, mäfsig stark und weitläufig, an den Seiten dicht, grob und narbig punktirt. Fld. an den Seiten stärker als auf dem Rücken punktirt-gestreift, mit ebenen, nicht dicht punktirten Zwischenräumen. Tief- schwarz, glänzend, kurz und dünn behaart. Fühler und Beine dunkelbraun oder fast schwarz, namentlich die Fühler. Diese beim g' die Hinterecken des Halssch. nicht überragend, beim 2 kürzer. 15—18 mill. lang und 4—5 mill. breit. Penis: Taf. II, Fig. 1. Cypern, Hoch- Armenien. (Berl. Ent. Zeitschr. 1871, p. 53). . 1. cuneiformis Baudi. Halssch. der ganzen Länge nach mit einer flachen, mitt- leren Längsfurche; Grölse, Gestalt, Punktirung und Fär- bung wie bei dem vorigen, die Behaarung aber ein wenig stärker. Penis: Taf. II, Fig. 2. Süd-Frankreich, Spanien, Griechenland. (Muls. Op. Ent. VI, p. 19.) 2. suleicollis Muls. Halssch. mit einem breiten und flachen Längseindrucke, der nach der Basis zu deutlicher hervortritt und in welchem sich oft, namentlich auf der Mitte, eine feine, er- habene Längslinie bemerkbar macht, stark und ziemlich dicht, an den Seiten grob, dicht und narbig punktirt. von den mir bekannten Arten die Abbildung 150 6a. Otto Schwarz: Revision der paläarktischen Arten Schwarz, ziemlich glänzend, Oberseite kurz und dünn, Unterseite dicht und ziemlich lang, grau behaart. Fühler und Beine schwarz. 163 — 19 mill. lang und 4#+— 52 mill. breit. Penis: Taf. II, Fig. 3. Japan, Korea. (Elat. nouv. I, PAIN ei. aa eellzier D-azelsiunaleikıns „Gan da Körper schwarz. . “ua. ve un eu ae a ee . Körper braun, Fld. theilweise gelbbraun . . . ... 7. Beine roth oder braunroth. Halssch. so lang wie breit, nach vorn meist schon von der Mitte an gerundet verengt, seiner ganzen Länge nach mit einer breiten, flachen Mittel- furche, ziemlich grob, an den Seiten sehr dicht, narbig punktirt. Die Fühler sind braun und überragen beim & kaum die Hinterecken des Halssch., beim 2 sind sie kürzer; das 3. Fühlerglied mindestens 13 mal, beim 2 fast doppelt so lang als das 2. Fld. mälsig stark punktirt- gestreift, mit ebenen, punktirten Zwischenräumen. Schwarz, ziemlich glänzend, mit ziemlich dichter, grauer Behaarung. 16—19 mill. lang und 44—54 mill. breit. Penis: Taf. II, Fig. 4. Japan. (Mem. Soc. Se. Liege V, 2° ser.) 4. amussitatus Cand.'). Beine dunkelbraun. Halssch. kaum so lang wie an der Basis breit, schon von der Mitte an nach vorn stark ver- engt, mit fast vollständiger, flacher, breiter Mittelfurche, ziemlich stark und mäfsig dicht, an den Seiten sehr dicht, narbig punktirt. Die Stirn ist stark nach vorn vorgezogen, die braunen Fühler sind kurz und erreichen auch beim | die Hinterecken des Halssch. nicht, das 3. Fühlerglied steht, wie beim vorigen, seiner Länge nach in der Mitte zwischen dem 2. und 4. Schwarz, ziemlich glänzend, mit etwas grober, grauer Behaarung. 13 —15 mill. lang und 34—4 mill. breit. Penis: Taf. II, Fig. 5. Java. (Germ., Zeitschr 1, Sp: 107)2 Se SL ycusSBr. (2) Braun, die Fld. gelbbraun, ihr Aufsenrand und die Naht schmal schwarz gesäumt, dicht und lang, weilsgrau behaart. Halssch. etwas breiter als lang, vorn gerundet !) Hierher gehört wahrscheinlich noch der mir unbekannte Mel. cete Cand. aus Japan, der dem amussitatus sehr ähnlich, dessen Halssch. aber schon von der Basis an nach vorn verengt sein soll. Von einer Mittelfurche des Halssch. ist in der Beschreib. (Mon. des Elat. III, p. 332) nichts gesagt. lear der Elateriden- Gattung Melanotus Eschsch. 151 verengt, dicht punktirt, seine Mittelfurche nur sehr schwach angedeutet. Die Fühler sind rothbraun und kaum so lang wie Kopf und Halssch. zusammen; die Fld. sehr schwach, fast undeutlich punktirt-gestreift. 14 mill. lang und 4 mill. breit. Java. (Elat. nouv. I, p.48) . . 6. albivellus Cand. II. Melanotus in sp. Analsegment (namentlich auf der Spitzenhälfte) dichter punktirt als die übrigen Abdominalsegmente auf der Mitte 2. Analsegment mit den übrigen Abdominalsegmenten unge- fähr gleich punktirt; Beine immer braunroth . . . . 18. Fühler des g' schlank, die Hinterecken des Halssch. um 2 bis 3 Glieder überragend. Fld. meist sehr gestreckt, oft über 3 mal so lang wie das Halssch. . . . . 3% . Fühler in beiden Geschlechtern die Hinterecken des ek wenig oder gar nicht überragend; Fld. gewöhnlich nicht 3 mal so lang wie das Halssch. . . . . s Le Halssch. gewölbt, nahe dem Vorderrande ee nr als auf der hinteren Hälfte, oder überall stark und narbig punktirt, meist deutlich kürzer als an der Basis breit und hier mit einem kurzen, flachen Längseindrucke versehen, von der Mitte an nach vorn mehr oder weniger stark ver- engt, so dals die Seiten bald mehr bogenförmig, bald mehr winklig erscheinen; seine Hinterecken sind beim 2 fast immer etwas nach aulsen geschwungen, beim g' meist gerade nach hinten gerichtet, in beiden Geschlechtern an der Spitze nach abwärts gebogen und parallel dem Seiten- rande mit einem hohen, scharfen Kiel versehen, der meist bis zur Mitte oder noch darüber hinaus reicht. Die Fld. sind meist, namentlich beim $, sehr gestreckt, 3—3# mal so lang wie das Halssch. Halssch. auf der vorderen Hälfte stark, häufig auch narbig, auf der Basalhälfte einfach und viel feiner punktirt. Fld. mehr oder weniger fein punktirt gestreift, mit fein punktirten Zwischenräumen; die Streifen sind auf dem Rücken gewöhnlich feiner und oft unregelmäfsiger als an den Seiten. Schwarz oder braunschwarz, Unterseite oft braun oder braunroth, Fühler und Beine braun oder braun- roth, die einzelnen Fühlerglieder vom 4. an auf der Unter- seite oft heller. 13— 19 mill. lang und 3—5 mill. breit. Penis: Taf. II, Fig. 6. Europa, Nord-Afrika, West-Asien, 152 Otto Schwarz: Revision der paläarktischen Arten Nord-Amerika. (castanipes Payk., bernhardinus Stierl.; Herbst: Fuessl. Arch. V, p. 113, 28) . 1. rufipes Herbst. Farben-Varietäten der Stammform: &. Auch das Halssch. ist braunroth . . var. bicolor F. ß. Ganz einfarbig rothbraun . . . var. subrufus Schw. a. Das ganze Halssch. dicht, narbig, grob und fast runzlig punktirt. Fld. stärker punktirt-gestreift, die Zwischen- räume oft gewölbt. Schwarz, Fühler und Beine schwarz oder dunkelbraun; die hellere Färbung der einzelnen Fühlerglieder auf der Unterseite ist manchmal ziemlich deutlich (picticornis Heyd.). Süd-Frankreich, Spanien, Sieilien. (punctatocollis Brisout, picticornis Heyd., Can- dezei Stierl. [?)) (Muls. Opuse. ent. VI, p. 18). var. aspericollis Muls. b. Das Halssch. auf der vorderen Hälfte fein und ziemlich weitläufig punktirt, auf der Basalhälfte fast ohne Punkte. Körper sehr schmal und gestreckt, braunroth oder gelb- braun, die Fld. dunkelbraun, das Halssch. an den Seiten kaum gerundet. 124— 133 mill. lang und 3— 33 mill. breit. Penis: Taf. II, Fig. 6a. Turkestan. var. turkestanicus Schw.!). 3a. Halssch. auf der Scheibe ziemlich gleichmälsig und einfach Punkte nn... : I 4. Wenigstens das Een bratih Bde seat Words schienen den Mittelschienen ziemlich gleich . . . . 9. 4a. Halssch. und Fld. tiefschwarz, glänzend, oder die Mörder schienen sind seitlich stark zusammengedrückt, ihr Aufsen- rand gebogen urn ER ARER Ben ..0: 5. Fld. über 3mal so lang Ak us Hasen dieses wenig kürzer als an der Basis breit, an den Son bis nahe zum Vorderrande fast gerade, viel weniger verengt als bei rufpes Hbst., auf der Scheibe ziemlich gleichmälsig, nicht stark und ziemlich dicht punktirt, die Zwischenräume der Punkte gröfser als diese selbst. Fld. punktirt-gestreift, die Punkte in den Streifen grofs und deutlich, die Zwischen- räume äufserst fein, fast undeutlich punktulirt. Die Unter- seite und das Halssch. braunroth oder braun, die Fld. 1) Diese var. ist dem persicus Men. sehr ähnlich und bisher wohl immer mit ihm verwechselt worden; das Halssch. ist kürzer, nach vorn mehr verengt und schwächer punktirt. der Elateriden- Gattung Melanotus Eschsch. 153 dunkler, braun oder schwarz, Fühler und Beine roth. 14,.— 15 mill. lang uod 34—4 mill. breit. (2 unbekannt). Penis: Taf. II, Fig. 7. Persien, Samarkand. (conformis Fald.: Nouv. Mem. de Mose. IV, 161, in (Men. Oat. rasen. oda: ak . persicus Men. 5a. Fld. nur 3mal so dog RN Hl rien, iraredah stark und dicht oder nur ziemlich dicht punktirt, an den Seiten fast gerade, im vordersten Drittel wenig verengt, ungefähr so lang wie breit, flach. Fld. punktirt-gestreift, mit fein punktirten, etwas runzligen Zwischenräumen. Oberseite braun oder schwarzbraun oder schwarz, Unterseite meist etwas heller braun und glänzender, Fühler und Beine braun- roth. 14—15 mill. lang und 34 —4 mill. breit (2 unbe- kannt). Penis: Taf. II, Fig. 3. Constantinopel, Klein- Asien, Syrien, Griechenland. (Germ., Zeitschr. III, p. 97). 3. aemulus Er. 6. (2) Vorderschienen schlank, gerade, seitlich nicht zusammen- gedrückt. Oberseite schwarz, glänzend, die ganze Unter- seite oder nur das Abdomen bräunlich, dieses mälsig dicht mit ungleich grofsen Punkten besetzt, das Analsegment dichter und viel feiner punktirt. Das Halssch. ist wenig kürzer als breit, an den Seiten fast gerade und parallel und nur an den Vorderecken zugerundet, ziemlich fein und nicht dicht punktirt. Die Fld. sind so breit wie das Halssch., parallel und erst hinter der Mitte bogenförmig verengt, 3mal so lang wie das Halssch., fein punktirt-ge- streift, mit ebenen, fein und weitläufig punktirten oder fast glatten Zwischenräumen. Die Fühler überragen die Hinter- ecken des Halssch. nur um # Glied und sind wie die Beine dunkelbraun. 19 mill. lang und 5 mill. breit. (3' unbekannt.) 5 (Deutsche Ent. Zeitschr. 1891, DB) N nn dr valudııs Schw 6a. Kleiner, höchstens 16 mill. lang, Vorderschienen seitlich mehr oder weniger stark zusammengedrückt, ihr Aufsen- randsantt zeboxenee, u a 7. Alle Beine roth oder braunroth er) 7a. Wenigstens die Hinterbeine schwarz, selten dunkelbraun 15. 8. Oben und unten schwarz, selten die Segmentränder oder die Spitze des Abdomens etwas bräunlich . . »..9 8a. Unten, namentlich das Abdomen, deutlich heller als oben 18. 154 9 9a. 10. 10a. 10b. ar 1lla. Otto Schwarz: Revision der paläarktischen Arten Fühlergl. 3 mindestens um die Hälfte länger als 2, und meist mehr als halb so lang als 4; die mittleren Fühler- glieder viel länger als an der Spitze breit Fühlergl. 2 u. 3 klein, an Länge wenig verschieden, Fühler kräftig, die mittleren Glieder wenig oder nicht länger als an der Spitze breit. i 2 Halssch. an den Seiten gerade und erst im rer Drittel schwach gerundet verengt, in der Mitte kaum so breit wie die Fld., kaum kürzer als breit, tief und stark, nach hinten schwächer punktirt, die Punkte an den Seiten deutlich, auf der vorderen Hälfte der Scheibe weniger deutlich narbig, ihre Zwischenräume eben und glänzend, so grols wie die Punkte selbst, hinten grölser als diese. Fld. punktirt-gestreift, mit ziemlich stark und ziemlich dicht punktirten Zwischenräumen. Vorderschienen seitlich wenig zusammengedrückt und ziemlich gerade. Ober- seite tiefschwarz, glänzend. 124 mill. lang und 33 mill. breit. (2 unbekannt). Penis: Taf. II, Fig. 9. Hoch- Armenien. (Deutsche Ent. Zeitschr. 1391, p. 369.) 10. 12. 5. armeniacus Schw. Halssch. an den Seiten gerade, nicht breiter als die Fld., 19 mill. lang und 5 mill. breit. Siehe No. 6: validus Schw. Halssch. an den Seiten gerundet und meist etwas er- weitert, breiter als lang und meist breiter als die Fld. Fühler des g' die Hinterecken des Halssch. um 2 Glieder überragend. Halssch. mälsig stark, dicht und gleichmälsig punktirt, die Punkte an den Seiten dichter gestellt und etwas narbig. Beim Q ist das Halssch. an den Seiten stark gerundet, breiter als die Fld., beim g' weniger ge- rundet und von der Breite der Fld. Diese sind beim g' gleichbreit, von der Mitte an allmählich verengt, beim Q@ in der Mitte schwach bauchig und erst hinter der Mitte verengt, ziemlich fein punktirt-gestreift, mit sehr fein punktirten, schwach runzligen Zwischenräumen. Das Analsegment ist fein und dicht punktir. 12— 13 mill. lang und 34—4 mill. breit. Penis: Taf. II, Fig. 10. Turkestan. (Wiener Ent. Zeit. 1891, p. 226.) 1% 6. dilaticollis Reitt. Fühler des g' die Hinterecken des Halssch. knapp um 1 Glied überragend. Halssch. stark und dicht, an den Seiten sehr dicht und narbig, fast runzlig punktirt, auf 12a. 13. 13a. der Elateriden-Gattung Melanotus Eschsch. der Mitte häufig mit der Spur einer feinen, erhabenen Längslinie. Fld. beim g' und meist auch beim 2 von der Basis an nach hinten allmählich verschmälert. Das Analsegment ist dicht und ziemlich stark punktirt. 1243—141 mill. lang und 32—43 mill. breit. Penis: Taf. II, Fig. 11—11b. Mittel- und a (Germ. Zeitschr. 155 TIEApKOS)ET zielen: al ale Grassicollys Er. a. Halssch. auf der Scheibe, weniger dicht punktirt, die Zwischenräume der grofsen Punkte gröfser als diese selbst. Ungarn, Griechenland var. parumpunctatus Schw. Fühler sehr dick, die 5 oder 6 letzten Glieder an der Spitze deutlich ausgerandet, so dals die stark vortreten- den Aufseneecken dieser Glieder nach der Spitze der Fühler zu etwas vorgezogen erscheinen Fühler normal, ihre Glieder an der Spitze gerade abe: stutzt era LDMSRE= rel: Fühler so lan ie Kopf und Halbschs zusammen, schwarzbraun, die Auflsenecke der einzelnen Glieder vom 4. an braunroth, die mittleren Fühlerglieder nicht länger als an der Spitze breit. Halssch. etwas breiter als lang, in der vorderen Hälfte mälsig gerundet verengt, mit un- gleich grolsen Punkten dicht besetzt, seine Hinterecken stark und ziemlich lang gekielt. Fld. so breit wie das Halssch., nach hinten sehr allmählich verengt, fein punk- tirt- gestreift, mit sehr deutlich und dicht punktirten Zwischenräumen. Schwarz, wenig glänzend, dicht grau behaart, Vorder- und Mittel-Schenkel braunroth, Schienen, Tarsen und Hinterbeine braun. 14 mill. lang und 4 mill. breit. Im Penis dem punctolineatus Pel., Taf. II, Fig. 15, sehr ähnlich. (2 unbekannt.) Griechenland. (Coll. Kraatz.) 8. Kraatzi Schw. n. Fühler etwas kürzer als Kopf und Halssch. zusammen, roth, die mittleren Glieder an der Spitze deutlich breiter als lang. Halssch. so lang wie breit, an den Seiten ge- rade und parallel, an den Vorderecken wenig gerundet verengt, der Länge nach gleichmälsig gewölbt, einfach und ziemlich gleichmäfsig, dicht punktirt, mit kurz und ziemlich fein gekielten Hinterecken. Fld. fast etwas breiter als das Halssch., erst hinter der Mitte verengt, ziemlich stark gestreift, in den Streifen fein, in den Zwischenräumen etwas feiner und nicht dicht punktirt. 13. 14. Sp. 156 Otto Schwarz: Revision der paläarktischen Arten Schwarz, etwas glänzend, kurz und ziemlich fein, grau behaart, Beine roth. 124 mill. lang und 343 mill. breit. Penis: Taf. II, Fig. 12. (2 unbekannt). Margelan. (Deutsche Ent. Zeitschr. 1891, p. 365.) 9. Heydeni Schw. 14. Hinterecken des Halssch. fein und deutlich gekielt; das Halssch. knapp so breit wie lang, nach vorn sehr wenig und schwach verengt, nicht dicht und mäfsig fein punktirt. Fld. reichlich so breit wie das Halssch., bis hinter die Mitte gleichbreit, punktirt-gestreift, mit fein punktirten, etwas runzligen Zwischenräumen. Schwarz, dicht, lang, aschgrau behaart. Fühler roth, Beine braunroth. 5 mill. lang und 24 mill. breit. Penis: Taf. II, Fig. 13. (2 un- bekannt). Alai. (Coll. v. Heyden.) 10. Aumilis Schw. n. sp. l4a. Hinterecken des Halssch. stumpf und undeutlich gekielt, dieses kaum so lang wie breit, nach vorn schwach kegel- förmig verengt, dicht und stark punktirt. Schwarz, Fühler und Beine braunroth. 11—13 mill. lang und 313—4 mill. breit. Penis: Taf. II, Fig. 14. Taschkent, Alai. (Wiener Ent. Zeit. 1891, p. 235.) 11. conicicollis Reitt. 15. Halssch. mit einer erhabenen Mittellinie, die am Vorder- rande am stärksten ist und hinter der Mitte erlischt, stark gewölbt, kürzer als an der Basis breit, beim g' an den Seiten wenig, beim 2 stark gerundet, ın beiden Ge- schlechtern von der Mitte an nach vorn verengt, stark und äulserst dicht, fast runzlig punktirt. Fld. stark gewölbt, nach hinten sanft verengt, beim 2 hinter der Mitte etwas bauchig, stark punktirt-gestreift, die Streifen nach der Spitze zu gewöhnlich stärker vertieft, die Zwischenräume dicht punktirt und schwach gerunzelt. Schwarz, selten die Fühler und Beine bräunlich. 11— 16 mill. lang und 32—5 mill. breit. Penis: Taf. II, Fig. 15. Europa, Sibirien. (Kiesw., Ins. Deutsch. IV, p. 248: niger F.) 12. punctolineatus Peler. 15a. Halssch. ohne erhabene Mittellinie, oder sie erlischt be- reitsitvortdem@Viorderrandeng aa PERKE En ee 16. 16. Der mittlere Theil des Analsegments beim g' stark, beim @ schwächer erhaben, an der Spitze breit und flach ab- gestutzt und besonders gegen die Seiten hin dicht mit gelblichen Härchen gefranzt. Die Fühler des g' über- ragen die Hinterecken des Halssch. um ca. 1 Glied, die 16a. 17. der Elateriden-Gattung Melanotus Eschsch. 157 des @ erreichen die Spitzen dieser Ecken nicht; das 3. Fühlerglied ist deutlich länger als das 2. Das Halssch. ist an den Seiten beim g' wenig, beim 2 stärker ge- rundet, flach gewölbt, an den Seiten dicht und stark, auf der Scheibe wenig dicht punktirt. Fld. bald stärker, bald feiner punktirt-gestreift, mit weitläufig und fein punktirten, ebenen Zwischenräumen. Schwarz, dicht und ziemlich lang grau behaart, Fühler und Beine dunkelbraun. 124—17 mill. lang und 33—5 mill. breit. Penis: Taf. Il, Fig. 16. Mittel- und Süd-Europa, Caucasus. (Kiesw., Ins. Deutsch. IV, p. 249) . . . . 13. brunnipes Germ. Analsegment einfach, mit abgerundeter Spitze . . . . 17. Käfer grau behaart, meist über 11 mill. lang: A. Halssch. reichlich so breit wie lang, an den Seiten ziemlich stark gerundet, gewölbt, stark und dicht punktirt. Das 2. und 3. Fühlerglied sind klein, das 3. ist sehr wenig länger als das 2. und kaum mehr als halb so lang als das 4. Die Fld. sind stark punk- tirt-gestreift, mit deutlich punktirten Zwischenräumen. Ziemlich robust, schwarz, Fühler und Beine selten etwas bräunlich. 14—15 mill. lang und 4—45 mill. breit. Penis: Taf. Il, Fig. 17. Istrien, Dalmatien. (Küst. Käfer Europas 23, 24) 14. cinerascens Küst. B. Halssch. reichlich so lang wie breit, an den Seiten sehr wenig gerundet, weniger stark gewölbt, stark und sehr dicht, fast runzlig punktirt. Fühler wie beim vorigen. Fld. stark punktirt-gestreift, die Zwischenräume fein und weitläufig punktirt. Etwas schlanker als der vorige, schwarz, Fühler und Beine manchmal bräunlich schwarz. 11 — 15 mill. lang und 3—4 mill. breit. Penis: Taf. II, Fig. 13. Süd- Europa. (Kiesw.: Ins. Deutsch. IV, p. 250.) 15. tenebrosus Er. C. Halssch. so lang wie breit, nach vorn schwach ge- rundet verengt, auf der Scheibe weniger dicht und weniger stark punktirt als bei den beiden vorigen Arten, die Zwischenräume der Punkte so grols oder grölser als die Punkte selbst. Das 3. Fühlerglied ist sehr wenig länger als das 2, beide sind klein, zu- sammen nur so lang wie das 4. Die Fld. sind auf dem Rücken nur schwach punktirt-gestreift, die 158 Otto Schwarz: Revision der paläarktischen Arten Zwischenräume der Punktstreifen deutlich punktirt. Schwarz, ziemlich glänzend, dicht und ziemlich fein behaart. 11—13 mill. lang und 3—3# mill. breit. Penis: Taf. II, Fig. 19. Caucasus. (Germ., Zeitschr. II, p. 92.) (Ob Var. von tenebrosus Er.?) 16. monticola Men. 17a. Käfer schwarz behaart, nur 10 mill. lang, tiefschwarz, nur die Taster und die Tarsen zum gröfsten Theile braunroth. Fühler kurz, die einzelnen Glieder fast so breit wie lang, das 2. und 3. Glied klein, kürzer als das 4. Halssch. wenig länger als breit, nach vorn stark verengt, dieht und ziemlich stark punktirt, mit kurz und stark gekielten Hinterecken. Fld. fein punktirt-gestreift, mit dicht und deutlich punktirten Zwischenräumen. Araxes- thal. (Wiener Ent. Zeit. 1891, p. 238.) 17. atricapillus Reitt.!). 18. Das 3. Fühlerglied etwas länger als die Hälfte des 4., seiner Länge nach ungefähr in der Mitte stehend zwischen dem und&4= Pezau a 1 SE re A 15a. Das 3. Fühlerglied nicht oder kanmeni 5 so lang als das 4. und enur wenip slängerMalssdasv2. Sana en 27. 19. Unterseite heller als die Oberseite, Vorderschienen seit- lich kaum zusammengedrückt, gerade . . . . 20: 19a. Unterseite nicht heller als die Oberseite, einfarbig Ural roh UI MR RITTER RR 28. 20. Halssch. dicht und mehr oder weniger stark punktirtt . 21. 20lasHalssch femundSnicht-dieht punktint 2 2.0272 2237222 21. Fld. 3mal so lang als das Halssch., dicht und ziemlich anliegend behaart. Halssch. etwas breiter als lang, nach vorn gerundet verengt, nicht stark gewölbt, dicht und stark punktirt. (Bei dem einen, mir bekannten 2 [Coll. v. Heyd.] ist das Halssch. stärker gewölbt, an den Seiten stärker gerundet und viel weniger stark punktirt.) Oben schwarz, braun oder braunroth, unten immer und manch- mal auch das Halssch. heller gefärbt als die Oberseite. 12—14 mill. lang und 3—3# mill. breit. Penis: Taf. II, 1) Herr Reitter sagt von dieser charakteristischen Art a. a. O.: „Von der kurzen Gestalt des Elater nigerrimus oder Limonius pilosus“. Auf mich hat die Art aber mehr den Eindruck eines Athous niger gemacht. (1 Ex. Coll. Reitter.) der Elateriden-Gattung Melanotus Eschsch. .159 Fig. 20. Turkestan. (Deutsche Ent. Zeitschr. 1886, PASS) eat, Mg er 8 aoreGand, 2la. Fld. nur 23mal so Ihn all, das Halssch., dichter, länger, etwas aufstehend, manchmal fast rauh benasnt, sonst dem vorigen sehr ähnlich. Oberseite braun oder schwarz- braun, Unterseite und manchmal auch das Halssch. heller. 10—12 mill. lang und 2$—3# mill. breit. Penis: Taf. II, Fig. 21. Turkestan. (Wiener Ent. Zeit. 1891, p. 236.) 19. acuminatus Reitt. 22. Halssch. so lang wie breit, wenig gewölbt, von der Mitte an nach vorn verengt. Die Unterseite und das Halssch. roth oder hell braunroth, die Fld. etwas dunkler. 8 bis 9 mill. lang und 2—24 mill. breit. (Q unbekannt.) Penis: Taf. II, Fig. 22. Turkestan. (Deutsche Ent. Zeitschr. 1580 Ep 1SH)P RR ra Nie 420. OO Susk Cand. a. Halssch. an den Seiten stärker gerundet, in der Mitte am breitesten und hier ein wenig breiter als lang. Etwas gedrungener und aulserdem dunkler gefärbt als morbosus Cand. Oberseite braun oder schwarzbraun, Unterseite heller. Turkestan . . 2... var. subtilis Schw.!). 22a. Mindestens 11 mill. lang uud 2% mill. breit 23. Halssch. stark und ziemlich weitläufig punktirt, flach, etwas breiter als lang, nach vorn gerundet verengt. Die Fühler des & sind schlank und überragen die Hinter- ecken des Halssch. fast um 2 Glieder, das 3. Glied ist doppelt so lang als das 2. und mehr als halb so lang (beim @ nur wenig kürzer) als das 4. Die Fld. sind von der Breite des Halssch., und 3mal so lang als dieses, mehr oder weniger stark punktirt-gestreift. Die Vorder- schienen sind seitlich stark zusammengedrückt, leicht gekrümmt. Einfarbig hell braunroth, die Unterseite nicht heller als die Oberseite. 14— 16 mill. lang und 3% bis 45 mill. breit. Penis: Taf. II, Fig. 23. Griechenland, Dalmatien. (Deutsche Ent. Zeitschr. 1891, p. 366.) 23. 21. ferrugineus Schw. 1) Diese var. kann vielleicht eine von morbosus Cand. ver- schiedene Art sein; da sie aber den gleichen, sehr charakteristischen Penis hat, und ähnliche Abweichungen im Habitus auch bei anderen Arten dieser Gattung (z. B. auch bei avitus Cand.) vorkommen, so halte ich es bei meinem geringen Material (2 Ex. Coll. Schw., I Ex. Coll. Reitt.) nicht für opportun, sie als Art hinzustellen. 160 Otto Schwarz: Revision der paläarktischen Arten 23a. Halssch. dicht oder fein punktirt, oder die Vorderschienen Serädeigssgr rasyich hen ain Deka er: 24. Kopfschild schwächer punktirt als die vordere Hälfte des Halssch.; dieses breiter als lang, nach vorn ziemlich stark verengt, beim Z an den Seiten wenig, beim 2 ziemlich stark gerundet, auf der vorderen Hälfte mäfsig stark und mälsig dicht, nach der Basis zu schwächer punktirt. Die Fühler des 1 schlank, die Hinterecken des Halssch. überragend, das 3. Glied länger als das 2. und knapp halb so lang (beim 2 reichlich halb so lang) als das 4. Oberseite hell braunroth, dicht und ziemlich kurz gelb- lich grau behaart, die Unterseite etwas heller, die Vorder- schienen schlank und gerade. 13—14 mill. lang und 33—4 mill. breit. Penis: Taf. II, Fig. 24. Turkestan. (Haberhauer 89) . . . ..... 22. fragilis Schw..n. sp. 24a. Das Halssch. mit gleichmälsiger Punktirung. . . . . 2. 24. 25. Schmal, bei 11 mill. Länge nur knapp 3 mill. breit; braun- roth, mit ziemlich starker, gelblicher Behaarung, die Unterseite und das Halssch. etwas heller. Dieses so lang wie breit, an den Seiten nach vorn schwach gerundet, wenig verengt, mälsig stark und mälsig dicht punktirt, das Kopfschild viel dichter aber nicht stärker punktirt als das Halssch. Die Fühler sind ziemlich kräftig und überragen die Hinterecken des Halssch. um wenig mehr als 1 Glied, das 3. Glied ist etwas länger als das 2. und etwa halb so lang als das 4. (9 unbekannt.) Penis: Taf. I, Fig. 25. Transkaukasien. (Menetriesi Fald.: Fn. Transc. p. 162, 246, Taf. V, Fig. 9; Men. Cat. rais. P22319%, #080) 2. Vu BUN ae FD RstohirunwWsslMen, L): 25a. Breiter, schon bei 10 mill. Länge 3 mill. breit . . . . 26. 26. Das 2. und 3. Fühlerglied sehr klein, fast gleich, zu- sammen nur 2mal so lang als das 4., dieses sowie die folgenden an der Spitze deutlich ausgerandet; die Fühler des g' überragen die Hinterecken des Halssch. um 2 Glieder. Kopf- und Halssch. sind fein und dicht punk- tirt; dieses ist ungefähr so lang wie breit, nach vorn nur 1) Von dieser Art: habe ich nur 1 Ex. (d') vom Wiener Hof- museum gesehen; es trägt die Bezeichnung „Elisabetho, Kolenati“, Ob es der wahre sobrinus Men. ist, kann ich nicht bestimmt be- haupten. 26a. 27. 27a. 28. der Elateriden-Gatiung Melanotus Eschsch. wenig; verengt, an den Seiten mälsig gerundet. Schwarz, ziemlich dicht, grau behaart, die Spitze des Abdomens gewöhnlich verwaschen röthlich, Fühler und Beine braun- roth. 13 mill. lang und 4 mill. breit. (2 unbekannt.) Penis: Taf. II, Fig. 26. Algier, Marokko, Tanger. (Cand. Mon. III, p. 317) Die Fühlerglieder vom 4. an an der Spitze gerade abge- stutzt, Kopf- und Halssch. stärker punktirt Fld. nur nahe an der Basis mit vertieften Eanlstreiten, sonst äufserst flach, fast gar nicht gestreift, nur gereiht punktirt, die Punktreihen nach der Spitze zu viel feiner, theilweise fast erloschen, die Zwischenräume der einzelnen Punkte mit den Zwischenräumen der Punktreihen viel- fach eine Ebene bildend. Das Halssch. ist wenig breiter als lang, an den Seiten fast gerade und parallel, im vorderen Drittel wenig gerundet verengt, dicht, stark und gleichmälsig punktirt. Fühler des g' die Hinterecken des Halssch. um ca. 2 Glieder überragend. Fld. so breit wie das Halssch., an den Seiten parallel, erst hinter der Mitte bogenförmig verengt. Schwarz, glänzend, kurz und dicht behaart, die Spitzenhälfte des Abdomens verwaschen röthlich, Fühler und Beine braunroth. 15—16 mill. lang und 4% mill. breit. Penis: Taf. I, Fig. 27. Syrien. (Deutsche Ent. Zeitschr. 1891, p. 365.) : 161 24. compactus Cand. 27. 25. punctatostriatus Schw. Fld. der ganzen Länge nach mit vertieften Punktstreifen, die Punkte in den Streifen nach der Spitze zu zwar feiner, aber die Streifen selbst hier ziemlich ebenso tief als in der Mitte E Re Forceps an der Basis am Rofsensande amptataklip, der apparatus conductorius vor der Spitze wieder etwas verbreitert, die Basalplatte am oberen Rande in der Mitte mehr oder weniger tief ausgerandet: Taf. II, Fig. 28 bis 28d. Die Fühler des 3 sind deutlich länger, die des 2 kaum so lang als Kopf und Halssch. zusammen, das 3. Fühler- glied ist so lang oder ein wenig länger als das 2. Das Halssch. ist höchstens von der Breite der Fld., oft etwas schmaler, mehr oder weniger deutlich kürzer als vor den Hinterecken breit, nach vorn etwas verengt, dieht und ziemlich fein punktirt, die Zwischenräume der Punkte auf der Scheibe so grols oder grölser, an den Seiten viel Deutsche Entomol. Zeitschr. 1892. Heft I. 11 28. 162 Otto Schwarz: Revision der paläarktischen Arten kleiner als die Punkte selbst. Die Fld. sind kurz und dicht behaart, im Durchschnitt 22 mal so lang als das Halssch., nicht stark punktirt-gestreift, mit ebenen, fein punktirten Zwischenräumen. Rothbraun, braun oder schwärzlich braun, das Ab- domen oder nur seine Spitze heller braun als die Hinter- brust und häufig auch das Halssch. heller gefärbt als die Fl. A 11—15mill. lang und 3—4 mill. breit!). Penis: Taf. I, Fig. 25. Süd-Frankreich, Spanien, Por- tugal, Italien, Algier, Canarische Inseln (Palma), Griechen- land, Klein-Asien. (Germ. Zeitschr. III, p. 93, 5.) (?2 mauritanicus Luc., Exp. d. l’Algerie, Zool. p. 162.) 26. dichrous Er. a. Ober- und Unterseite schwarz, ziemlich glänzend, nur die Spitzenhälfte des Abdomens mehr oder weniger röthlich pechbraun. Penis: Taf. II, Fig. 23a und 23b?). g' 11—15 mill. lang und 3—44 mill. breit. Türkei. var. incertus Schw. 23a. Forceps an der Basis am Aufsenrande vollkommen ab- gerundet, der apparatus conductorius von der Basis bis zur Spitze allmählich verschmälert: Taf. II, Fig. 29 bis 29b. Den gröfseren, auf der Oberseite fast oder ganz ein- farbigen Ex. des dichrous Er. oft sehr ähnlich; das Halssch. ist aber mindestens so breit als die Fld., oft etwas breiter, gewöhnlich nach vorn weniger verschmälert und auf der Scheibe dichter und gleichmälsiger punktirt. Die Fld. sind länger behaart und die Punktstreifen an !) Unter 24 Ex., die ich zu untersuchen Gelegenheit hatte, fand sich nur 1, und zwar in der Sammlung Herrn v. Heydens unter dem Namen mauritanicus Luc.; es ist 13 mill. lang und 3} mill. breit, aus Algier, und widerspricht auch der von Cand£ze in seiner Monogr. III, p. 317 gegebenen Beschreibung des maurita- ntcus Luc. nicht. 2) Fig. 23a macht nur deshalb einen etwas anderen Eindruck, weil der Forceps weit geöffnet ist; ob dagegen die zu Fig. 28c und 23d gehörigen Thiere noch in diese Var. oder überhaupt noch zu dichrous Er. zu rechnen sind, müssen spätere Beobachtungen erst entscheiden. Beide Ex. meiner Sammlung stammen aus Griechenland; sie weichen von einander sowohl als auch von dichrous Er. var. incertus m. zwar etwas ab, doch nicht so viel, dals man ohne weiteres ihre Artberechtigung erkennen könnte. der Elateriden- Gattung Melanotus Eschsch. 163 der Basis schmal furchenartig, meist viel deutlicher als bei dichrous Er., vertieft. Braunroth oder hell braunroth, auf der Unterseite die Brust gewöhnlich. dunkler. Verhältnifsmäfsig schlank, 12—15 mill. lang und 3—4 mill. breit. Penis: Taf. II, Fig. 29. Süd-Rufsland, Caucasus (Araxesthal), Griechen- land, Dalmatien, jonische Inseln . . . 27. fusciceps Gyll. a. Braun oder dunkelbraun, meist etwas grölser und breiter als die Stammform, weshalb die Fühler oft etwas kürzer erscheinen als bei jener. 14—17 mill. lang und 4 bis 9 mill. breit. Penis: Taf. II, Fig. 29 und 29a. Griechen- land, Türkei, Dalmatien, Kroatien, Klein-Asien, Syrien, Caucasus (Araxesthal). (Germ. Zeitschr. III, p. 100, 13.) var. torosus Er. b. Oberseite schwarz, die ganze Unterseite oder nur das Abdomen (namentlich an der Spitze) röthlich pechbraun. Von der Gröfse der vorigen, die 22 aber manchmal bis 20 mill. lang und 6 mill. breit!). An denselben Fundorten. (Germ. Zeitschr. III, p. 99, 12.) var. robustus Er. ec. Hell bräunlichroth, die Unterseite etwas heller; nur 113 mill. lang. Penis: Taf. I, Fig. 29b. Turkestan. (Wiener Ent. Zeit. 1891, p. 237). . . var. fulvus Reitt. Zum Schlufs gebe ich die Beschreibung einer neuen, chinesi- schen Art, deren Penis auf Taf. Il, Fig. 76 abgebildet ist. ı) 22 von dieser Gröfse sind mir nur von den jonischen Inseln bekannt. \y 164 Otto Schwarz: Revision der paläarktischen Arten etc. Systematisches Verzeichnifs der Arten und der abgebildeten Penis auf Tafel I. I. Spheniscosomus Schw. Fig. cuneiformis Baudi . 1 suleicollis Muls. 2 restrietus Cand. 3 amussitatus Cand. 4 RUSTeUST re b) albivellus Cand. Il. Melanotus i. sp. rufipes Hbst. .... . castanipes Payk. bernhardinus Stierl. (v.) bicolor F. (v.) subrufus Schw. v. aspericollis Muls. punctatocollis Bris. pieticornis Heyd. ? Oandezei Stierl. v. turkestanicus Schw. 6° persicus Men. el aemulus Er. 8 vahdus Schw. (2) . — Vergröfserung 1:10. Fig. armeniacus Schw. 9 dilaticollis Reitt. . .. 10 crassicollis Er. 11 bis 11® v. parumpunctatus Schw. Kraatzi Schw. n. sp. — Heydeni Schw. ..... 12 humilis Schw. le conicicollis Reitt.... 14 punctolineatus Pel. . 15 niger F. brunnipes Germ. .. 16 cinereus Küst. SL tenebrosus Er. .. . 18 monticola Men... . 19 atricapillus Reitt. . — avitus Cand. .... 20 acuminatus Reitt. . 21 morbosus Cand. .. 22 v. subtilis Schw. _ ferrugineus Schw. . 23 Fragilis Schw. n. sp. 24 sobrinus Men. 25 compactus Cand. . . 26 Fig. PunctatostriatusSchw.27 dichrous Er... .. 28 amplithorax Muls. 2? mauritanicus Luc. v. incertus Schw. 282-284 Jusciceps Gyll. .... 29 v. torosus Er. 29 u. 29% v. robustus Er. v. fulvus Reitt.. . . 29b II. Von Japan, China: 30 3l 32 legatus Cand. Jap... venalis Cand. Chin. nuceus Cand. Chin. correctus Cand. Jap. 33 annosus Cand. Jap. 34 sentlis Cand. Jap. . 35 brunnicornis Schw. Chin.) 36 erythropygus Cand. Jap: era 37 1) Melanotus brunnicornis n. sp. Niger, parum nitidus, dense gri- seo-pubescens, antennae maris thoracis basin viw superantes, articulo 3° minuto, 2° aequali; thorace longitudini latitudine aequali, antice fortiter angustato, dense subtilitergue punctato, angulis posticis subdivaricatis, breviter subtiliter- que carinatis; elytris basi thoracis paulo latioribus, parallelis, apice arcuatim angustata, fortiter punctato-striatis, interstitiis dense subtiliterque punctatis; pedibus rufo - brunneis. Long. 10 mill. Lat. 3 mill. China, Pecking. [ Deutsche Entomologische Zeitschrift 1892. Heft 1] 165 Die Amur-Arten der Gattung Cephaloon Newm. (Lyttini) von Major z.D. Dr. L. von Heyden. Laecordaire stellt diese aberrante Formen, die viel mehr an Oedemeridae erinnern, ganz richtig, nach dem Vorgange von Leconte, zu den Meloidae in die Gruppe der Zyttini. Die Klauen sind in zwei gleiche Theile gespalten, von denen der obere gekämmt, der untere glatt ist; wegen dieses Kennzeichens, gerandeten Seitenrands der Flügeldecken und des langen Metasternum ist Cephaloon neben Stenodera Esch. (Megatrachelus Motsch.) einzureihen, bildet aber eine Gruppe für sich, zu der auch noch Sybaris Steph. tritt. Mit letzterer Gattung ist identisch die von Kollar und Redtenbacher in Hügel’s Reise nach Kaschmir aufgestellte und abgebildete Gat- tung Prionotus. Prionotus hat nach der Beschreibung: „unguiculis bifidis, parte minore setacea, majore pectinata. Caput magnum verticale, thorace latius“ Cephaloon: parte minore glabra, majore pectinata. Caput parvum longum reclinatum, thorace multo angustius. Von Cephaloon sind 2 Arten aus Nord-Amerika beschrieben: lepturoides Newm. und varians Haldeman. Varians ist nach Leconte nur Varietät von /eptur. Aus den White mountains nördlich von Boston besitze ich eine zweite Art: ungulare Lec. n. sp. In seinem Werke Coleopt. Siber. orient. et de ’Amour beschreibt Motschulsky 2 Arten, die er auch abbildet und richtig zu Cephaloon stellt (M. schreibt Cephalaon, was unrichtig ist). Es sind pallens Motsch. und variabile Motsch., von denen ich hier die Motschulsky’schen Beschreibungen wiedergebe (pag. 140, 141). Cephal. pallens Motsch. Elongatus, angustatus, antice posticeque attenuatus, vir nitidus, subtilissime punctulatus, sericeo- pubescens, testaceus, oculis nigris, femoribus tibüs tarsisque posticis apice, infuscatis; capite elongato, postice subconico, oculis supra frontem approzrimatis, antennis thoracis basi sublongioribus; thorace fere conico, supra viz convezo, postice utringue leviter sinuato, angulis posticis subacutis lateribus paulo arcuatis; scutello triangu- lari; elytris thoracis fere latitudine, valde elongatis, attenuatis, supra planiusculis, apice utrinque arcuato-truncalis, ad suturam subdehis- 166 L. von Heyden: Die Amur- Arten centibus; pedibus elongatis, tibüs apice bispinoso; tarsorum articulo primo longissimo, unguiculis intus appendiculatis. — Long. 34—4 lin., lat. 3—# lin. Cette espece d’un genre jusqu’& present purement americain, ressemble beaucoup au Ceph. lepturoides Newm., mais etant un peu plus petite, elle est proportionellement plus large et d’un testac&e unicolore; sa tete est plus allongee posterieurement, les yeux plus rapproches l’un de l’autre sur le front; le corselet & angles posterieurs moins saillants, les elytres plus £troites, la ponetuation moins distinete, les antennes plus allongees etc. Decouverte par M. Ditmar, a Kisi sur la partie orientale du fleuve Amour, et par M. Schrenck, le 20 Mai & Kiare un peu plus au nord. M. Newman place ce genre dans les Oedemerides, M. Le Conte a la/fin des Vesicants apres les Horia; il me parait que la place la plus naturelle serait dans les Mycophages pres des Hallomenus, Mycetophila et Melandrya. L’appendiculation interne des crochets, sur laquelle M. Le Conte s’appuie pour le placer dans les Vesi- cants, n’est qu’une aberration du type, comme on le rencontre dans bien des familles et m&me des genres de Coleopteres, par ex. chez les Elaterides, Telephorides, Dasytides etc. [Zu den Melandryidae kann Cephaloon nicht gestellt werden, da jene am Halsschilde einen deutlichen Seitenrand haben, der bei Cephal. nur schwach angedeutet ist; Ceph. gehört zu den Meloidae — von Heyden.) Cephaloon variabile Motsch. Elongatus, antice posticeque attenuatus, supra planiusculus, subnitidus, punctulatus, sericeo- pubescens, niger vel elytris medio abdomineque testaceis vel elytris testaceis, margine postico solum nigro; ore, palpis antennarumque basi tibüisque testaceis, apice plus minusve infuscatis; capite elongato, postice subconico, fronte longitudinaliter impresso, oculis subpro- minulis, supra frontem vir approzimalis; thorace subconico, angulis posticis fere rectis; scutello triangulari, nigro; elytris thorace latioribus, in medio lateribus subsinuatis, apice attenuatis; tibüs posticis subcurvatis, intus medio leviter dilatato, crenulato (S'?); antennis thoracis basi valde superantibus, articulis mediüis elongatıs. — Long. 44—5 lin., lat. 14—4 lin. La forme de cette espece est plus large que celle du Ceph. pallens et se rapproche beaucoup plus du Cephaloon de l’Amerique, mais la taille est d’un tiers plus considerable, et les couleurs varient depuis un noir unicolore jusqu’au testace presque complet der Gattung Cephaloon Newm. (Lyitin:). 167 sur les elytres, ’abdomen et les jambes. — Decouverte de M.M. Schrenck et Ditmar, sur les bords orientaux du fleuve Amour & Mariinsk, en Juillet. — Durch Herrn Koltze-Hamburg erhielt ich sein ganzes Material von Amurenser Cephaloon-Arten zugesandt und kann ich nun, auch auf Grund meiner Sammlungsstücke, weitere Aufschlüsse über diese interessante Coleopteren-Gattung geben. Zu den Motschulsky’schen Beschreibungen habe ich im Grofsen und Ganzen nicht viel hinzuzufügen; sie lassen die 2 abgebildeten Arten hinlänglich erkennen. 1. ©. pallens Motsch. ist die kleinere, viel schlankere Art. Stücke, die auf die Beschreibung der Stammart passen (testace unicolore) liegen mir nicht vor, doch gehören alle, die ich kenne (5) A Farbenvarietäten an. a) var. maculicolle Heyden. Ganz gelb. Schwarz sind: Epistom und Oberlippe, drei Flecke zwischen den Augen, Thorax mit schwarzem Vorderrand, Mittellinie bis zur Mitte, Seitenrand und umgebogener Theil sowie 2 Flecken aufsen, Mittel- und Hinterbrust, Bauchsegmente mit Flecken am Vorderrand, Knien der Hinterbeine, alle Tibien sehr schmal an der Spitze, ebenso wie alle Tarsenglieder. 12 (coll. Koltze). b) var. einctipenne Heyden. Fühler, Palpen, Kopf unten, Olypeus bis zu den Augen, Hals, Vorder- und Mittelbrust, die vier vorderen Beine ganz (mit Ausnahme der dunkeln Spitzen der Tibien und Tarsenglieder) nnd alle Coxen rothgelb. Hinterbeine ebenso, nur das letzte Drittel der Hinterschenkel schwarz. Thorax schwarz, hinten und beiderseits der Mitte weit nach vorn reichend rothgelb. Die Naht ist schwarz, die Decken gelbroth mit breitem schwarzem Seitenrand von der Schulter bis zur Spitze. Die Ober- lippe, der umgeschlagene Theil des Halsschildes, die Hinterbrust und der Bauch, mit Ausnahme der Spitze des letzten Segmentes schwarz. Bei einem 2. Ex. sind alle Tarsen schwarz; der um- geschlagene Rand der Decken vorn, Kopf an den Seiten und hinten, sowie 2 Makeln am Vorderrande des Halsschildes rothgelb. 2. (coll. Koltze, v. Heyden). ec) var. picticolle Heyden. — Ganz schwarz. An den Fühlern nur Glied 1, 2, 3 rothgelb, ebenso Basalhälfte aller Schenkel; an den Tibien und. Tarsen die schwarze Farbe aus- gedehnter. Ganze Unterseite schwarz, nur Coxen, Segmentenden und am letzten der grölste Theil bis auf die Spitze rothgelb. Decken schwarz mit rothgelber Intrahumeralmakel. Thorax am 168 L. von Heyden: Die Amur- Arten Hinterrand und an den Seiten von hinten zur Mitte breit rothgelb. 12 (eoll. v. Heyden). d) var. Koltzei Heyden. — Ganz schwarz. Röthlichgelb sind nur die Fühler, Palpen und Beine, sowie die Ränder der Hinterleibsegmentee An den Beinen sind schwarz: Die Spitzen- hälften der Mittel- und Hinterschenkel, die Spitzen der Schienen und der einzelnen Tarsenglieder. 12 (coll. Koltze). — Die d' sind nur etwas schmäler als die 2. Beim d' ist das vorletzte (5.) Hinterleibsegment an der Spitze im offenen Winkel tief drei- eckig ausgeschnitten; hier ragt das 6. Glied heraus, aus 2 seitlichen stumpfdreieckigen Lappen bestehend, die in der Mitte unten durch eine tiefe Furche getrennt sind. An der Spitze tritt das Be- gattungsglied heraus: zwei einfache Zinken, von denen jede in eine feine etwas nach unten und innen gebogene Spitze endet, zu beiden Seiten die beiden valvulae laterales und eine valvula dorsalis, lang- viereckig an der Spitze und den Seiten gerundet. Es sind dies alles nur Haftorgane; der eigentliche penis tritt zwischen den valv. lateral. hervor, als ein in der Mitte gefurchter, wenig gebogener Haken, der an der Spitze abgerundet ist. Beim 2 ist das 5. Segment an der Spitze schwach bogenförmig ausgeschnitten; oben ragt es über, wodurch eine Höhlung entsteht, in der die valva vorgeschoben wird; das 6. Segment fehlt und auch hierdurch wird die Stellung zu den Meloiden gerechtfertigt. Die Fühler und Palpen zeigen keine Geschlechtsdifferenz. 2. Die 2. Art ist ©. variabile Motsch. Sie ist, trotz ihres Namens, viel constanter in der Färbung wie pallens. — Von 11 mir vorliegenden Stücken (3 J, 82) haben 8 (alle 3 g') gelbe Decken, die seitlich von der Mitte oder vom letzten Drittel an glänzend schwarz gefärbt sind, die schwarze Farbe wird nach der Spitze zu breiter und zieht breit bis zum Innenrande des Spitzen- winkels. Der Bauch ist bei dem 2 gelb oder mit unregelmäflsigen mattschwarzen Flecken über die Segmente bestreut; beim g' dehnt sich die schwarze Färbung aus und läfst nur alle Ränder gelb, wobei die zwei ersten Segmente auch in der Mitte und an den Seiten breiter gelb gefärbt sind; bei einem g' ist der Bauch ganz gelb wie bei dem 2. /Die Vorderschienen sind stets ganz gelb, die Mittelschienen an der Spitze weit gebräunt. Die Hintertibien sind fast ganz verdunkelt. An den Fühlern sind die 3 ersten Glieder ganz gelb, das 4. an den Spitzen angedunkelt, die übrigen schwarz. Der g' ist sofort zu erkennen an den in der Mitte schwach waden- förmig verdickten und hier mit schwachen stumpfen Zähnchen ver- der Gattung Cephaloon Newm. (Lyttini). 169 sehenen Hintertibien; an der Aufsenseite ist diese Stelle etwas aus- geschweift. Die männliche Genitalbildung ist wie bei pallens, nur ist die Doppelzinke stark und breit, wagerecht parallel vorgestreckt und plötzlich in eine dreieckige stumpfe Spitze ausgezogen. Varürt (2) var. tristiculum Heyden. Ganz schwarz, mit gelben Palpen, Lippenrändern, zweitem und letztem Fühlerglied und Vorderschienen. Die Fühlerglieder I, 3, 4, 5 in der Mitte ver- dunkelt. Die Vorderschienen können auch ganz dunkel werden. 3% (coll. Koltze, v. Heyden). O. pallens stammt von Ussuri; €. variabile von Nikolajewsk und Insel Askold. Polyarthron unipectinatum White (Longicorn.) aus Uairo, Aegypten. Besprochen von Major z. D. Dr. L. von Heyden. (Hierzu Taf. III, Fig. 1 und 2.) Von Herrn L. D. Iconomopoulos in Cairo erhielt ich einen Prioniden zugeschickt, den er in Cairo Abends an elektrischem Licht angeflogen fand und von dem er vermuthet, dafs er in einer nahestehenden Dattelpalme lebt. Auf das Thier, von dem mir 3 d' 1% vorliegen, pafst die Beschreibung, die White von einer fraglich aus West-Afrika stam- menden Art im Catalogue British Museum Part VII, Longicornia I, 1853, p. 21, giebt. Die kurze Beschreibung lautet: P. unipecti- natum. Nigro-fuscum, thorace concolore,; antennis viginti-articu- latis, articulo singulo a tertio, latere interno, apice in laminam pro- ducto; elytris tricostatis. Deep blackish-brown; thorax of the same colour; antennae brownish black, of twenty joints, each joint be- binning with the third, produced on the inner side ad the tip into a plate. Elytra with three costae. — Length 11} lines. Hab. W. Africa? Ich nehme keinen Anstand, die vorliegende Art aus Cairo auf die White’sche Art zu beziehen. 170 L.v. Heyden: Polyarthron unipectinatum White (Long.) In der Deutsch. Ent. Zeitschr. 1885, pag. 312, habe ich be- reits bei der Beschreibung des persischen Polyarthron Bienerti Heyd. auf die grofse Verschiedenheit der Anzahl der Fühlerglieder bei den einzelnen Arten hingewiesen. Die Arten zerfallen in 3 Gruppen, je nachdem die Fühlerglieder nur auf einer Seite oder auf beiden Seiten in Lamellen ausgezogen sind, oder wie bei Bienerti Heyd. (Persien), Komarofß Dohrn (Merw) und Pluschewskyi Jakowl. (Transcasp.) corallenförmig gebildet sind. Bienerti hat 30 Fühlerglieder, 2 unbekannt; Komarofi 8 22, 2 unbekannt; Pluschewskyi & 31, 2. 26. Zu den zweiseitig gekämmten gehören: pectinicorne F. aus Senegambien (3' 37, 2 unbekannt), barbarum Luc. aus Algier („articulis numerosis“). Zu den einseitig gekämmten gehören: unipectinatum White (3 20, 2 18 Glieder) aus Cairo, Desvauri Fairm. aus Boussaad in Algier („antennes pectinees“), Tschitscherini Semenow aus Osch in Turkestan (3 22 Glieder, 2 unbekannt). Von aegyptiacum Guer. aus Aegypten ist nur das © mit 16 Fühlergliedern bekannt. Wegen der allgemeinen Körpergestalt verweise ich auf die Abbildung beider Geschlechter. Die Farbe ist dasselbe Dunkelbraun wie bei Prionus coriarius L. Beim 3 sind die Mandibeln lang vorgestreckt, an der Spitze plötzlich nach innen gebogen mit scharfer Spitze. Die Oberseite ist stark körnig skulptirt und punktirt. Stirn gewölbt, vorn mit feiner, glänzender, linienförmiger Erhabenheit. Der Thorax ist kurz, Vorderrand in der Mitte wenig nach vorn gezogen, Hinter- rand beiderseits ausgebuchtet, die Seiten tragen einen scharfen Mitteldorn, der, je kleiner die Exemplare werden, auch an Grölse abnimmt und fast ganz schwinden kann. Die Decken sind vor den Schultern plötzlich verengt und von den Schultern nach rück- wärts so verengt, dals sie zusammen hinten nur wenig breiter sind als eine Decke zwischen den Schultern. Bei den 2 kleineren Exemplaren klafft die Naht nach hinten zu gleich hinter dem Scutellum, so dafs die Flügel weit sichtbar werden; bei dem grolsen abgebildeten g' klaffen die Decken, die hinten am Innen- winkel in einen scharfen Dorn ausgezogen sind, nur wenig. Die Naht und der Seitenrand sind erhaben, dazwischen liegen 3 Haupt- rippen, von denen 1 vorn an der Aufsenseite des Scutellum endet; 2, von der Mitte an etwas nach aufsen gebogen, bis zum Innenrand der Schulterbeule läuft und 3 aufserhalb derselben endet, hinten verbindet sich 1 mit einem Haken vor der Spitze mit der Naht, aus Cairo, Aegypten. 171 2 verbindet sich hinten in einem Bogen mit 3; zwischen 2 und 3 liegt eine kurze vierte Rippe, die sich vorn in der Mitte der Decke mit 3 verbindet. Unten ist der Thorax und die Brust stark, aber nicht dicht, goldgelb behaart. Schenkel und Schienen sind seitlich abgeflacht, die Hinterschienen nach der Basis etwas ausgeschweift. Das letzte Hinterleibsegment ist an der Spitze etwas abgeflacht und flach bogig ausgerandet. Meine 3 g! haben eine Gröfse von der Fühlerbasis bis zur Deckenspitze von 25, 19, 17 mill. 2 ist flügellos und erinnert durch den lang vorgestreckten Hinterleib an 2 von Prionus (Brachyprionus) brachypterus Gebl. aus Ostsibirien. Die allgemeine Gestalt ist aus der Abbildung zu ersehen. Die 13-gliedrigen Fühler sind vom 4. Glied an innen nur in eine scharfe Ecke ausgezogen. Der Thorax ist etwas länger und vorn in der Mitte mehr vorgezogen, wodurch er weniger breit erscheint. Die Seitenbedornung ist wie beim d. Die Oberseite ebenso skulptirt, gedrängt fein punktirt, auf weniger dicht punktirten Stellen mit grölseren Punkten untermischt, auf der Scheibe, ebenso wie beim g', mit drei seichten nebeneinander- stehenden Depressionen. Die Decken klaffen vom ersten Drittel an und sind hinten zusammen, einschlielslich der Klaffung, kaum schmäler als vorn zusammen breit, dabei sind die Seiten leicht gerundet. Die Deckenspitzen sind hinten gerundet; ohne Zahn, an dessen Stelle nur eine stumpfe Ecke schwach hervortritt. Der Rippenverlauf wie beim g', doch stimmt bei allen Exem- plaren nicht immer die rechte Decke mit der linken. — Die Tarsen sind auch beim g' nur schwach verbreitert. Hintertibien etwas weniger ausgeschweift wie beim g'. Bauch 5-gliedrig, das letzte Glied oben und unten sehr lang über die Decken hinaus- ragend, 9 mill. Metasternum und Bauch spiegelglatt. Das Pro- sternum ragt als lange, hochgewölbte, scharf umkantete Zunge von vorn bis zum Hinterrand der Coxen zwischen den Vorderhüften durch, ebenso wie beim d. Das einzige mir vorliegende weibliche Exemplar milst von der Fühlerbasis bis zur vorgestreckten Spitze des Hinterleibs 33 mill. Breite in den Schultern 11, bei dem gröfsten g' 94 mill. 172 [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1892. Heft I.] Ueber Gnathocera Schlütteri‘) Nonfr. und hyacinthina Kraatz. Diese Art wird (Entomol. Nachr. 1892, No. VIII, p. 121) mit schwarzen Beinen und Flecken auf den lasurblauen Fld. beschrieben, die „erst in der zweiten Hälfte anfangen“. Ich habe bereits auf die Veränderlichkeit in der Färbung der Gnath. hirta Burm. von Natal aufmerksam gemacht (Deutsche Ent. Zeitschr. 1856, p. 438) und be- sitze eine hyacinthina, bei welcher die Flecke auf der vorderen Hälfte der Fld. fehlen. Da nun Hr. Nonfried von seiner Schlütteri nur sagt, dals sie der hyacınthina am ähnlichsten sei, so ist zu ver- muthen, dafs die kleinen Unterschiede in der Zeichnung keine specifischen sind und dals seine Schlütteri von UÜbanghi nur eine var. der hyacinthina Jans. sei. Ich habe von dieser Art seiner Zeit (a. a. ©. p. 438) nach Ansicht eines Ex. von Benue gesagt, dals sie als schwarzbeinige Form der gelbbeinigen hirta Burm. von Natal aufzufassen sei; Hr. Neervort van de Poll machte mich aber darauf aufmerksam, dafs die Prosternal-Bildung der Ahyacinthina eine ganz andere sei, als die der hirta, indem sie so ziemlich mit der der anderen Gnathocera- Arten übereinstimmt, während die Vorderecke des Prosternums bei Airta scharf rechtwinklig, aber nicht in einen langen Fortsatz ausgezogen ist, der sich am Ende wieder aufwärts krümmt. Ich hatte diesen Mangel des Fortsatzes, den Burmeister ebenfalls nicht bemerkt hat, bei hirta gar nicht vorausgesetzt und muls es als eine höchst auffallende That- sache hervorheben, dafs die Prosternalbildung bei zwei in der Zeichnung so vielfach übereinstimmenden Arten so verschieden sein kann. Die Aehnlichkeit in der Verschiedenheit der Färbung des Hinterleibes bei S' und 2 mit den madagascarischen Pyyora-Arten weist auf Verwandtschaft von beiden Gattungen hin. Da hyacinthina Jans. auch in Berge’s Enum£ration des Cetonides von 1883 nicht erwähnt wird, scheint die Art gar nicht von Janson beschrieben zu sein und hat in diesem Falle als hyacinthina Kraatz zu figuriren, da sie zuerst von mir kenntlich gemacht ist. Die von mir als cincta beschriebene Gnathocera (Deutsche Ent. Zeitschr. 1886, p. 439) von Benu£, welche einen sehr abweichen- den Eindruck von hirta macht, glaube ich gegenwärtig mit Sicher- heit auf Gnathocera villosa Janson (Cist. Ent. II, p. 254) von An- gola beziehen zu können. Dr. @. Kraatz. 1) Muthmafslich nach dem Naturalienhändler Hrn. Schlüter benannt. [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1892. Heft I.] 173 Die Varietäten des Dorcadion equesire Laxman von Dr. @. Kraatz. (Mit 20 Abbildungen auf Taf. III, Fig. 3 — 22.) Es scheint mir nicht unangemessen, einmal die Abbildungen einer gröfseren Varietätenreihe des Dorcadion equestre Laxm. zu geben, welches etwa durch 120 Ex. in meiner Sammlung repräsentirt ist. Ich habe bereits einige Formen in der Fortsetzung des Küster- schen Werkes (Heft 29, No. 46, 48, 49) besprochen, zu denen Ganglbauer eine dritte (franssilvanicum, Bestimmungstabellen VIII, Cerambyciden p. 28) hinzugefügt hat, welche sich dadurch von dem typischen eguwestre unterscheidet, dafs „zur Zeichnung der Stamm- form beim g' (Taf. III, Fig. 21, 22) noch eine, die Quermakel der Flügeldecken durchsetzende Rückenbinde“ hinzutritt!). Ganglbauer sagt, dafs sich bei der typischen Form eine „etwas schräg gestellte Quermakel“ mit der Nahtbinde verbinde. Ich muls bemerken, dafs dies bei meinen zahlreichen Ex. von Bukarest, aus Ungarn und Rufsland nur selten vorkommt, dafs dagegen bei einigen 20 von Haberhauer im Balkan gesammelten Ex. diese Schrägstellung bei beiden Geschlechtern eine so auffallende ist (vergl. Taf. III, Fig. 11, 12), dafs sie entschieden als ein Rassen- ınerkmal aufzufassen ist; ich nenne daher diese Balkanform var. rechinatum; bisweilen nimmt die weilse Färbung von der Basis ab nach der Mitte ganz allmählich zu, so dafs die weilse Zeichnung ein langes gleichschenkliges Dreieck vorstellt. Gleichzeitig mit der reclinatum-Rasse kommt eine Form in beiden Geschlechtern im Balkan vor, von der einzelne Stücke fast vollständig mit der var. erclamationis Thoms. von Bos-Dagh über- einstimmen (von diesem ist Fig. 13, 14 2.8 abgebildet). Diese Stücke bilden den Uebergang zu einer Form von der- selben Localität, die gleichzeitig in beiden Geschlechtern selten auf- tritt, bei der die Makel hinter der Mitte jeder Fld., so wie die Rückenbinde vollständig verschwindet, so dafs die Fld. oben, mit Ausnahme der weilsen Naht, ganz einfarbig schwarz sind (var. 1) Ganglbauer fügt hinzu: „und oft noch eine vollständige Schulterbinde“; diese findet sich aber bei meinem Materiale von Bukarest nur sehr selten. 174 G. Kraatz: Die Varietäten des Dorcadion equestre Laxm. immaculatum). Solche Ex. sind mir unter vielen Stücken von Bos- Dagh (die ich mit den Lederer’schen Vorräthen seiner Zeit kaufte) niemals vorgekommen. Nunmehr gehe ich zur Erklärung der Abbildungen auf Taf. III über: Fig. 3. Dorcadion equestre var. Nogelli Fairm. 2 vom Bos-Dagh, mit zusammenflielsenden grauen Schulter- und Rückenbinden; die weilse Quermakel steht, wie gewöhnlich, in der Rücken- binde. Var. Nogelli ' vom Bos-Dagh in Klein - Asien. Var. Nogelli kleiner g' mit schwacher, grauer Schulterbinde. Var. Nogelli 2 mit abgekürzter, weilser Rückenbinde, ohne Quermakel. Bos-Dagh. . Var. Nogeli 2 mit deutlicher grauer Schulter- und Rücken- binde und weilslicher Quermakel in der Rückenbinde. Bos-Dagh. Var. immaculatum Kraatz 2 vom Balkan. Var. immaculatum Kraatz S' vom Balkan mit Spuren von weilsen Rückenstreifen. ß Var. reclinatum Kraatz g' vom Balkan, mit abgekürzter Schrägbinde. . Var. reclinatum Kraatz 9’ vom Balkan, mit Schrägbinde. Var. rechinatum Kraatz 2 vom Balkan, mit Schrägbinde. Var. ezclamationis Thomson 9 von Övatschik (Lederer schreibt Owadjyk). Var. exclamationis Thoms. g' von dems. Ort. Var. ezclamationis Thoms. g' ohne Rückenmakel. Var. exzclamationis Thoms. 2 mit weilser Basis der grauen Rückenbinde und weifser Makel auf derselben. Var. ezclamationis Thoms. @ mit weifs behaarten Fld. auf der die sonst schwarzen Streifen schwach gelblich durch- schimmern. Equestre Laxm. 2 typische Form aus Ungarn. Equestre Laxm. g\ typische Form aus Ungarn. . Var. Transsilvanicum Ganglb. Z' ohne Mittelbinde, aus Bukarest. . Var. Transsilvanicum Ganglb. g' typische Form mit Mittel- binde. . Var. Transsilvanicum Ganglb. @ mit Mittelbinde, von B. [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1892. HeftL.] 175 Neuere Literatur. Fauna Germanica. Hemiptera heteroptera von Dr. Th. Huöber. 2. Heft. ZLygaeides. Ulm 1892. 8. 145— 239. Das 2. Heft hat im Vergleich zum ersten (1891) mehrfache Verbesserungen erfahren. Einerseits sind unter den Fundstätten verschiedene deutsche Schul-Faunen berücksichtigt, welche dem Verfasser beim Druck des 1. Heftes noch nicht bekannt waren, so die Hemipt. Schleswig-Holsteins von W. Wüstnei in Sonder- burg, — die von Mecklenburg von Raddatz, — die der Umgegend Bambergs von Dr. Funk, sowie von Aulser- Deutschen: Eber- staller, Steiermark, — Schleicha, Umgegend von Gresten in Nieder- Oesterreich, — Ferrari von Süd- Tirol (Tridentina). Andererseits ist die Nomenclatur und Synonymie in Ueber- einstimmung gebracht mit O. M. Reuter’s Revisio synonymica Heteropt. palaearcticor. 1758 — 1806, I u. II, Helsingfors 1888, ohne dafs dabei jedoch der der Aufzählung zu Grunde liegende Puton’sche Catalog, 3. Aufl. 1836, verlassen wurde, da andernfalls hierdurch dem Anfänger ein wesentlicher Anhaltspunkt entzogen worden wäre. Die wichtigeren neueren Arbeiten, bezw. Umarbeitungen älterer Gattungen u. s. w. (welche sich in der Mehrzahl der beschreibenden Werke noch nicht vorfinden) sind den betreffenden Zeitschriften (Revue d’Entomologie ete.) entnommen und meist im Wortlaut wiedergegeben, wofür der Anfänger, bei der oft schweren Zu- gänglichkeit dieser Literatur, gewils dankbar sein wird. — Dr. G. v. Horvath (Budapest) hatte überdies die Güte, die Synonymie mehrerer von ihm umgearbeiteter Gruppen dem Ver- fasser schriftlich zu übermitteln. Eine weitere (schon der Beschreibung entgegenkommende) Ab- weichung vom 1. Heft der Faun. Germ. besteht in der Aufnahme der lateinischen Diagnosen Panzer’s, Burmeister’s, Schil- ling’s, Horvath’s, Schäffer’s u. A.; überdies sind nunmehr auch die Längenmalse bei den einzelnen Arten angegeben. In dieser deutschen Hemipteren-Fauna sind Fundorte und Lebensweise ausführlicher und eingehender angegeben, als sie bis- her irgendwo geboten wurden, was für den Sammler jedenfalls sehr schätzenswerth sein dürfte. Auch ist durch die mehr als ausreichenden Literaturangaben (eine Vollständigkeit derselben war 176 G. Kraatz: Ueber Athous proximus H. und spectabilis H. von Anfang an nicht beabsichtigt und würde auch für den in’s Auge gefalsten Zweck eher hindernd als fördernd sein) ein dank- barer Anhalt beim Entwirren der verwickelten Synonymie gegeben. Es bleibt demnach zu hoffen, dafs diese bisher so vernachlässigte formen- und farbenreiche Gruppe allmählich auch mehr an Beach- tung gewinnt, zumal dieselbe bei ihrer verhältnilsmälsig geringen Artenzahl (etwa 600 deutsche Spezies) eine leichtere Uebersicht- lichkeit gewährleistet. Dadurch, dafs der Verfasser aufser den bis jetzt auf deutschem Boden gefundenen Thieren auch noch jene der meist besser durchforschten anstolsenden Länder aufnahm, lälst sich hoffen, noch manches Neue in unserem Gebiete zu finden, besonders aber auch Biologisches, denn gerade die Lebensweise dieser merkwürdigen Ordnung ist noch sehr wenig erforscht. — Der Wunsch des Verfassers, um geflg. Mittheilung von Berich- tigungen und Beiträgen, ist kräftigst zu unterstützen und könnte dann zu einer erfreulichen Bereicherung unserer deutschen Fauna führen, auch der schon längst erwarteten beschreibenden Natur- geschichte der deutschen Hemipteren (Synopsis) sachdienlichst vorarbeiten. Dr. G. Kraatz. Ueber Athous proximus Hampe und spectabilis Hampe. Ich kaufte vor einiger Zeit von Hrn. Jos. Haberhauer sen. zwei Athous-Arten, von denen die eine als prorimus Hampe, die andere als Haberhaueri ohne Autor bestimmt war. Der ansehnliche prorimus stimmte ganz mit Hampe’s Beschreibung in der Wiener Entomol. Monatschrift (VIII, p. 190) überein, welcher „in der Wallachei an der siebenbürgischen Grenze“ gefangen wurde, wahr- scheinlich auch durch Hrn. Haberhauer. Gleichzeitig mit proximus wurde (p. 191) Athous spectabilis Hampe nach einem weiblichen Ex. beschrieben, welches 8 lin. Länge zeigte. Auf diese Beschreibung läfst sich ganz wohl der Haberhaueri beziehen, wenn man von der Färbung absieht, die nur wenig heller ist als die des schwarz- braunen Männchens, namentlich stimmt die tiefe Grube auf der Stirn überein. Haberhauer selbst hat mir die nach ihm benannte Art nicht als Weibehen des prorimus bezeichnet, was sie unzweifel- haft ist, Hampe hat seiner Zeit den prorimus und spectabilis aus derselben Quelle erhalten; da liegt nun die Vermuthung nahe, dafs er seinen spectabilis nach einem frischen weiblichen Ex. beschrieben hat. Die beiden Geschlechter des Dejeani, den ich seiner Zeit in den Alpen sammelte, weichen in der Gestalt ähnlich von einander ab. Dr. G. Kraatz. [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1892. Heft] 177 Monographische Revision der Ruteliden- Gattung Popillia Serville. Von Dr. 6. Kraatz. Circa fünfzig Jahre sind verflossen, seitdem Newman im dritten Bande der Transactions der Zoological Society in London p- 32—50 eine zusammenhängende Bearbeitung der zierlichen Arten der Gattung Popillia gab unter dem Titel: a descriptive list of the Species of Popillia, in the Cabinet of the Rev. F. W. Hope. Bereits im Jahre 1544 benutzte Burmeister diese recht gediegene Arbeit für die Darstellung seiner Popillia-Arten im Band IV. 1. seines Handbuchs der Entomologie (p. 292—310), schlofs aber mit Recht die mexicanischen Arten von denselben aus, welche er unter der Dejean’schen Gattung Strigoderma vereinigte. In der zweiten Abtheilung des vierten Bandes (p. 508 — 512) zählt er 1855 an 42 Arten auf, die er in 4 Sectionen theilt. Unter ihnen befindet sich die ägyptische Popillia fasciculata Burm., die Blanchard inzwischen im Catalogue de la Collection Entomologique p- 201 zur Gattung Pharaonus erhoben hatte, ebenso wie Pachy- stethus (Popillia) viduus Newm. aus Veracruz (p. 201). Erichson begründete 18438 auf die senegalensische Popillia suturalis Casteln. beiläufig die Gattung @natholabis (Ins. Deutschl. III. p. 615 Note 5). Seitdem wurden nur einzelne Arten beschrieben, so dafs sich die Zahl der Arten, die im Cataloge von Gemminger und Harold aufgezählt werden (Bd. IV. p. 1209 — 1212), im Jahre 1869 be- reits auf 67 beläuft, zu welchen seitdem noch 31 Arten hinzuge- treten sind. Inzwischen hat sich Niemand mit der Gattung besonders be- schäftigt, sondern es sind immer nur einzelne Arten beschrieben worden, die meisten in neuerer Zeit aus Yunnan von Hrn. Fairmaire. Eine Revision der seither aufgestellten Species ist aber um so nothwendiger, als sich namentlich durch neuere Funde herausge- stellt hat, dafs die Variationsfähigkeit dieser Thiere viel grölser ist, als man bisher geglaubt hat, dafs mithin manche der früher aufgestellten Arten eingehen müssen. Densche Entomol. Zeitschr. 1892. Heft I. 12 178 G. Kraatz: Monographische Revision In meinen Bemühungen, typisches Material zu vergleichen, haben mich sowohl die Custoden der Museen in Berlin (Kolbe), Brüssel (Severin), Dresden (Dr. Heller), Genua (Dr. Gestro), Halle (Prof. Taschenberg), Paris (Ch. Brogniart) und Wien (Ganglbauer) als die Herren Autoren und Besitzer grölserer Sammlungen, wie Senator Albers in Hannover, Dr. Candeze in Liege, Fairmaire in Paris, Dr. Nickerl in Prag, Oberthür in Rennes, Oberst v. Schön- feldt in Siegen auf das Bereitwilligste unterstützt, wofür ihnen hier der beste Dank ausgesprochen sei. Hr. Dr. Heller hat ganz neuerdings (Deutsche Entomol. Zeitschr. 1891. p. 298) auf Popillia nigrita Boisd. und 6 verwandte Arten von den Südseeinseln die Gattung Malaia begründet, welche sich durch die quere Form des Mesosternalfortsatzes, der die Mittel- hüften nur nach vorn, aber nicht nach unten überragt, sowie das fast bei allen Arten hinten gerundete Halssch. und schlanke Fülse von den Popillia-Arten gut unterscheiden. Diesen Malaia-Arten schliefst sich nahe an Popillia pilifera Burm. von Lucon, welche ein dicht behaartes Pygidium !) und einen ähnlichen Prosternalfortsatz, aber robustere Beine und ein etwas mehr vorgezogenes Halssch. mit deutlichen Hinterecken besitzt. Hr. Dr. Heller mag entscheiden, ob er sie zu Malaia stellen will; ich besitze nur 1 Ex. von dieser Art?). 1) Ich erwähne ausdrücklich die dichte Behaarung des Pygi- diums, da sich später herausstellen dürfte, dafs noch einige von den Arten, welche ein nacktes Pygidium besitzen, wie Oberthürs mihi und splendida Guerin (Reginae Newm.) anderen Gattungen angehören dürften. 2) Eine nahe verwandte Art, welche von Semper auf Luzon gesammelt und in Oberthür’s Sammlung und der meinigen sich befindet, ist: Malaia (?) Semperi mihi: Obscure aenea seu cupreo-aenea, thoracis disco biseriatim cinereo-piloso, elytris haud pilosis, pygidio dense piloso, linea media utrinque lateribusque laevibus. — Long. 73 mill. Insulae Pbilippinae (Ch. Semper). Ein wenig kleiner als Pop. pilifera Burm., deren Thorax ziemlich gleichmäfsig, deren Pygidium ganz dicht und deren Fld. einzeln mit gelbgrauen Haaren bekleidet sind, welche bei Semperit auf den Fld. ganz fehlen, auf dem Pygidium in der Mitte (der Länge nach) und an den Seiten nicht vorhanden sind; auf dem Thorax sind alle Ränder und jederseits ein Streifen auf der vorderen Hälfte, der mit den Vorderecken zusammenhängt, behaart. Der Kopf ist sehr dicht und fein runzlig punktirt, neben den Augen mit Härchen der Ruteliden-Gattung Popillia Servulle. 179 Unter den übrigen Arten von den Philippinen hat nur eine das gewöhnliche 2 fleckige Pygidium der Popillien (variabilis mihi), das Pygidium der anderen ist entweder mit je 2 hinter ein- ander stehenden Flecken zu beiden Seiten der Mittellinie (sculpta Newm., aemula Newm.), oder mit einem breiten, rundlichen, die ganze Basis und die Seiten des Pygidium einfassenden Flecke ver- sehen (cefrata, depressiuscula m., depressa m.), wie er sonst bei den Popillien nicht vorkommt; auch von diesen Arten liegen mir nur wenige Ex. vor, deren Mundtheile ich nicht zu untersuchen vermag, weshalb sie vorläufig ihren Platz bei Popillia behalten mögen; die Beine der kleinsten (depressa m.) sind recht schlank. Auf Popillia rugicollis Burm. von Ostindien, erarata Fairm. (nebst var. cinnabarina Fairm.) von Yunnan und einigen nahe ver- wandten Arten vom Himalaya und von Bengalen ist weiter unten die Gattung Ischnopopillia begründet, welche sich in einer Reihe von wichtigen Merkmalen von Popillia unterscheidet, die unter dieser Gattung aufgeführt sind. bekleidet*). Das Halssch. ist ganz ähnlich gebaut wie bei pihfera, doch scheint die Längsfurche in der Mitte zu fehlen; auf der Scheibe ist es deutlich wenig fein punktirt, an den Seiten mehr längsrissig, die Ränder und zwei Schrägstriche auf dem Vordertheil des Discus kräftig behaart. Die Fld. sind deutlicher und weniger dicht punktirt-gestreift als bei piäifera; während bei pilifera ein stärkerer Längsstreif sich nach der Schulter hinzieht und aufser- halb desselben zwei stärkere Streifen vorhanden sind, steht aufserhalb des analogen Schulterstreifens bei Semperi nur ein Streif; die zwei Streifen neben dem Aulsenrande bei Semperi sind kräftiger als die drei bei pilifera.. Die Fld. bei Semperit sind unbehaart; jederseits unterhalb des Schildehens ist ein deutlicher Eindruck, unterseits der Schulter ein wenig deutlicher. Das Pygidium ist auf den unbehaarten Stellen ziemlich weitläufig nadelrissig punktirt. Der Unterleib ist dicht grau behaart. Die Beine sind kurz und kräftig; die Spitzen an den Vorderschienen stehen ziemlich nahe an einander. Von Ch. Semper auf den Philippinen gesammelt, in Oberthür’s und meiner Sammlung. Var. marginipennis mihi: Elytris testaceis, nigro-marginatis. Ins. Philippinae. Ex. a Dom. Semper leeta in Mus. Oberthür. Var. pallidipennis mihi: Elytris totis pedibusque testaceis, thorace fere toto piloso. Ins. Philippinae. Ex. a Dom. Semper lecta in Mus. Oberthür. *) Bei wohlerhaltenen Stücken der pilifera Burm. ist der Kopf nicht nackt, sondern dicht mit greisen Härchen bekleidet. 12* 180 G. Kraatz: Monographische Revision Popillia varia Newm. (Mag. Nat. Hist. III. 1839. p. 366) von Assam wurde noch von Burmeister (Handb. IV. 1. p. 545) als Popilia aufgeführt; auf dieselbe ist indessen, wie aus der Be- schreibung hervorgeht, die Anomala popiliodes Candeze Col. Hefte V (1869) von Bengalen zu beziehen; der Käfer ist von Murray als Popillia tessellata und von Chevrolat als assamensis Chevr. i.]. ver- sendet worden. Ich besitze eine ähnlich gezeichnete Anomala von Java, bei der die Zwischenräume der Fld. indessen dicht punk- tirt sind. Popillia maculata Guerin (in Belanger, Voyage aux Indes orientales Zoologie p. 486. taf. 2. fig. 3. A—G) von Java ist, nach der Abbildung und der bunten Zeichnung des Halssch. zu urtheilen, keine Popillia, sondern eine mit ihr verwandte Gattung; die latei- nische Diagnose dieser Art, welche durch die eingeklammerten Stellen noch von mir erweitert ist, lautet: P. ovata, flava (nitida), capite thoraceque subtiliter punctatis; thorace nigro, sermaculato (mac. A discoidalibus, 2 oblongis latera- hbus); elytris punctato-striatis, maculis 6 nigris basalibus (externis minoribus) vittisgue duabus transversalibus denticulatis (media sub- recta, posteriori curvata); abdomine immaculato; pedibus flavis, tarsis brunneis (posticis nigris, tibüs anticis bidentatis, dente anteapicali minutissimo). — Java (Belanger). Von Popillia serguttata Fairm. (Annal. de la Soc. Ent. de Belgique 1837. p. 115) von Yunnan habe ich ein Ex. von Kurseong vom Brüsseler Museum erhalten, welches unzweifelhaft mit dieser Art identisch ist. Dieselbe ist von 10 mill. Länge und sehr eigen- thümlicher Färbung; Kopf und Halssch. sind kupfrig, mälsig glänzend, mit tiefen Querrunzeln; das Schildchen ist stark punktirt; auf den undeutlich punktstreifigen Fld. ist ein schmaler Nath- und ein breiter Seitenrand rothgelb; Zwischenraum 2—4 sind schwärzlich braun; an der Fld.-Basis dieses dunklen Streifens und nahe vor der Spitze steht ein rundlieher hellgelber Fleck, ein ähnlicher in der Mitte des röthlich gelben Aufsentheils. Das purpurbronzene Pygidium hat durchaus nicht die bei den Popillien gewöhnliche Form, sondern ist viel kleiner, weitläufig schwach gestrichelt. An den Beinen sind die Fülse lang und schlank, die Vorderschienen einzähnig. Die Hinterecken des Thorax sind scharf, fast spitz- winklig. Alle diese Merkmale passen nicht auf die Gattung Popillia. Fairmaire giebt an, dals bei seinem einzigen Ex. alle Krallen einfach seien; bei den meinigen ist die innere Kralle an den Vorder- der Ruteliden-Gattung Popillia Serville. 181 fülsen doppelt, au den Mittelfüfsen undeutlich zweispaltig, d. h. an der Spitze gespalten. Der einfache Zahn an den Vorder- schienen ist ein genügendes Kennzeichen für die neue Gattung, welche den Namen Spilopopillia führen mag. Die Untersuchung der Mundtheile halte ich bei den Popillien für weniger wichtig als bei den Staphylinen, weil man sich bei ersteren nach äufserlichen Merkmalen immerhin leichter zurecht finden kann und die Untersuchung bei vielen neuen Arten zur Zeit noch unmöglich ist. Dafs z. B. Popillia erarata Fairm. keine Popillia ist, kann man auch ohne Untersuchung der Mundtheile beweisen, denn diese Species hat die ganz anders gebauten schlanken Tarsen und die Geschlechtsunterschiede der Phyllopertha horticola. Zunächst empfiehlt sich als einfachste Scheidung die nach dem Vaterlande, ‚also in africanische und asiatische Popillien; es ist allerdings auch 1883 eine neuholländische von Mac Leay (flavo-maculata) in den Proc. Linn. Soc. N. S. Wales (2 Ser.) p: 277 vom Baron River beschrieben, die mir indessen noch nicht zu Gesicht gekommen ist und vorläufig unberücksichtigt bleiben mag. Da in neuerer Zeit viel chinesische Arten beschrieben worden sind, von denen früher nur wenige bekannt waren, so schien es mir zweckmälsig, eine Scheidung zwischen den Arten von China (und Japan) und denen von Östindien vorzunehmen. Diesen schliefsen sich alsdann die von den Sunda-Inseln und den Philippinen an, wo neben den echten Popillien schon die Gattung Malaia auftritt. Mit Sicherheit ist noch die Entdeckung weiterer africanischer Arten zu erwarten, obwohl ich selbst bereits mehrere neue zu den bisher bekannten hinzubeschrieben habe; dann wird es erst an der Zeit sein, geeignete Gruppen für dieselben aufzustellen, obwohl die Gattung Popillia nicht sehr geeignet dazu scheint. Die geographische Vorbereitung einiger Popillien ist eine ziem- lich ausgedehnte, aber jedenfalls nicht so grolse, als bisher ange- nommen wurde. So hat man z. B. die ostindische Adamas nach dem Amur versetzen wollen und die chinesische 4-punctata Fabr. ist wahrscheinlich nicht mit Recht als ostindisch bezeichnet worden; vielleicht dient meine Arbeit dazu, eine grölsere Aufmerksamkeit als bisher auf die hübschen Thierchen zu lenken. Nicht weniger als drei von Ceylon beschriebene Arten (albilatera Motsch., discalis Walker, Nietneri Redtenb.) sind von mir mit der ostindischen complanata vereinigt worden. 182 G. Kraatz: Monographische Revision Die Abtheilungen, welche Burmeister seiner Zeit aufgestellt batte, halten nach dem Bekanntwerden reicheren Materiales nicht recht vor. Man mufs sich überhaupt schon recht sehr in das Studium der Arten hineingearbeitet haben, um ziemlich sicher Arten mit Gruben neben der Schildehenspitze von solchen ohne Gruben unterscheiden zu können, denn es giebt Arten mit Gruben (z. B. sulcata Redtenb.), bei denen bisweilen gar keine vorhanden sind; auch erscheinen die Gruben auf dunklem Grunde in der Regel tiefer als auf hellem Grunde. In den Beschreibungen bin ich bemüht gewesen, soviel wie möglich das hervorzuheben, was bei den Popillien besonders wichtig ist; bisher ist von mehreren Autoren die Gestalt der Vorderschienen besonders in’s Auge gefalst worden; da dieselben stets zweizähnig !) sind, braucht dieser Umstand nicht besonders erwähnt zu werden, wie es öfters geschieht. Ein Geschlechtsunterschied, der in- dessen nicht stets leicht zu erkennen ist, besteht darin, dafs der vordere Zahn beim Q oft merklich länger ist als beim 4, so dafs die Spitze desselben weiter vom zweiten Zahne entfernt liegt, als beim &'; wenn man irgend eine Popillia- Art in Mehrzahl vor sich hat, kann man das Auge für diesen Unterschied üben, da die g' auch an den stärkeren Beinen überhaupt in vielen Fällen zu erkennen sind; man wird dann auch bei anderen Arten oft die Weibchen mit Sicherheit herauserkennen, ohne dafs man ein 3 zu haben braucht. Der längere Zahn der Weibchen ist mehr gerade nach vorn, weniger nach aufsen gerichtet als der Zahn der Männchen. An den Mittel- fülsen ist die grölsere Kralle beim g! einfach, beim 2 gespalten ; an den Hinterfüfsen sind beide, wie immer, einfach. Die Punktirung des Halssch. kann sowohl bei Individuen einer Art von demselben Orte als bei Localvarietäten erheblich variiren, so dals man sich hüten mus, zu viel Gewicht auf dieselbe zu legen. Die Punktstreifen und die Punkte der Zwischenräume haben zum Theil noch nicht die gehörige Beachtung gefunden. Der Schulterstreif, d.h. der Streif, der innerhalb, nicht unterhalb der Schulter hervortritt, wird von mir mit zu den Rückenstreifen ge- rechnet, von denen oft 6 sog. regelmälsige vorhanden sind. Es schien mir dagegen nicht zweckmälsig, eine Scheidung von regelmäfsig und unregelmäfsig gestreiften Fld., d.h. solchen festzustellen, bei denen der zweite Streif von der Naht 1) Popillia 6-guttata Fairm. mit einzähnigen Vorderschienen ist keine Popillia, sondern bildet eine eigene Gattung. der Ruteliden-Gattung Popillia Serville. 183 flacher als die übrigen und nach hinten zu verloschen ist. Es sind in neuerer Zeit Arten entdeckt worden, bei denen der sog. Streifen neben der Naht ein doppelter, nach hinten meist einfacher ist (z. B. bei serena Harold und Nottrotti mihi). Da dieser Streif nie die Spitze erreicht, also nicht gleichwerthig mit den ein- schliefsenden ist, welche stets die Spitze erreichen, so habe ich ihn auch nicht als eigentlichen Streifen, sondern als Punkt- reihe (punctorum series) aufgefalst und beschrieben. Gerade dieser sog. zweite Streif ist für die systematische Scheidung der Arten oft von Wichtigkeit, was früher nicht erkannt worden ist. Das interstitium primum ist also stets der Zwischenraum zwischen dem wirklichen ersten (Nath-) Streif und dem wirklichen zweiten, d.h. bis zur Spitze verlaufenden. Eine ähnliche Punktreihe, welche meist zur richtigen Erkennung von Wichtigkeit ist, befindet sich im dritten Zwischenraum (z. B. bei der variabelen cupricollis, welche in ihren Varietäten hauptsächlich an diesem Streif zu erkennen ist !), ebenso bei der africanischen femoralis Klug). Zur Abkürzung habe ich öfters in der Diagnose vor den Worten punctato-striatis in Klammer 3 + 6 gesetzt, das soll heifsen, es sind 6 Dorsal- und 3 Seitenstreifen aufserhalb des vorn abge- kürzten nicht mitgezählten Schulterstreifens vorhanden. Von der Punktreihe, welche sich oft an der Basis des fünften Zwischen- raumes immer neben der Schulter zeigt, habe ich wenig gesprochen, weil sie in der Gestalt sehr variirt; auch die Seitenstreifen variiren öfters in der Gestalt, tragen aber immerhin bisweilen zu dem charakteristischen Wesen der Fld. bei. Bei der Beschreibung der wichtigen Makeln auf dem Pygidium ist nicht zu übersehen, dafs dieselben bisweilen fast abgerieben sein. können. Von den neuen Arten sind ausführliche Beschreibungen gegeben worden; dieselben sind fast sämmtlich in meinem Besitze, einige sehr ausgezeichnete und seltene ausgenommen, die nur in einzelnen Ex. vorhanden und meist im Besitze von Hrn. Oberthür und Candeze sind; ebenso besitze ich natürlich nicht einige von den Typen des Hallenser Museums, von denen ebena Burm. von Malabar sehr selten zu sein scheint, Reginae Burm. sich noch in Oberthür’s Sammlung befindet und plicatipennis Burm. nicht aus Borneo, sondern von Japan stammt. Ebenso sind mir die Mac Clellandi 1) Burmeister hat eine Varietät der cupricollis mit grünem Thorax als Ailaris beschrieben. 184 G. Kraatz: Monographische Revision Hope und castanoptera Hope von Chusan, fimbriata Newm. und sandyct Newm. aus ÖOstindien, und ceirata Newm. von Luzon un- bekannt geblieben. Die sögnatipennis Burm. der Germar’schen Sammlung von dCelebes ist verschwunden, doch besitze ich die Art. Die Beschreibung der Farbe der Fühler ist im Allgemeinen wenig wichtig, die runzlige Punktirung des Kopfes meist ziemlich dieselbe; auch ist der Bau der Beine ziemlich übereinstimmend, die Anschwellung der Hinterschenkel und die Länge derselben in einzelnen Fällen eine bedeutendere und dann hervorgehoben. I. Africanische Arten. 1. Popillia Oberthüri mihi: Viridi-nigra, elytris coeruleis, basi rufo-testaceis, antennarum scapo rufo-testaceo, thorace basi truncato, disco laevigato lateribus minus crebre distinctius punctatis, elytris disco profunde 6-crenato-striatis, lateribus 4-striatis, inter- stitio quarto punctorum serie notato, interst. sexto basi punctis 6—8, pygidio nudo, haud fasciculato, confertim punctato. — Long. 10 mill. (2.) Zanguebar apud Mrogoro a R. P. Gommenginger lecta (1 ex. in Mus. Oberthür). Eine sehr auffallende, ziemlich breite und gewölbte Art, schwärz- lich blaugrün, glänzend, die Fld. schön blau, etwa das vordere Vier- theil mit einer rothgelben Binde, welche bis zum Schildchen reicht, doch bleibt der erste und zweite Zwischenraum blau, so dals die helle Binde in der Mitte durch das Schildehen und die dunkle Naht unterbrochen ist. Die Fühler sind verhältnifsmälsig schlank, schwarz, Glied 2 und folgende rothgelb. Der Kopf ist sehr dicht, ziemlich kräftig, runzlig punktirt. Das Halsschild ist hinten gerade ab- geschnitten, mit einer feinen Randlinie versehen, die Hinterecken sind stumpf, die Oberseite ist ziemlich gewölbt, auf der Mitte fast glatt, die Seiten sind deutlich wenig dicht punktirt, Färbung grünlich blau. Das Schildchen ist kurz, wenig dicht punktirt. Die Fld. sind schön blau, die Punktstreifen stehen in ziemlich tiefen Furchen, von denen die zweite nicht ganz bis zur Spitze reicht; Zwischenraum 4 zeigt eine Reihe grober Punkte, Zwischenraum 6 an der Basis etwa 6—8 Punkte; an der Seite stehen 4 Reihen Punkte, von denen die erste kräftiger ist. Das Pygidium ist nackt, dicht und tief punktirt. Die Abdominalseg- mente zeigen in der Mitte eine Reihe grölserer, mit Haaren be- der Ruteliden- Gattung Popellia Serville. 185 setzter Punkte. Die Hinterbrust ist weitläufiger punktirt als die Mittelbrust, dünn gelb behaart. Die Beine, namentlich die Tarsen, sind deutlich länger als breit, die Schienen mit stachligen Dornen (nicht Haaren) besetzt. Nach der Bildung der Vordertarsen zu urtheilen, welche ganz mit der der Popillia übereinstimmt, ist das beschriebene Ex. ein Weibchen. Es wäre möglich, doch nicht sehr wahrscheinlich, dals auf den Käfer eine neue Gattung zu gründen wäre; die Bildung des hinten gerade abgeschnittenen Halssch. ist sehr auffallend. 2. Popillia callipyga: Viridis, subopaca, subtus obscure rufo-brunnea, nitidior, pedibus brunneis, tarsis fere nigris, thorace nitidulo, crebre punctato, scutello parce punctato, elytris subopacis, crebre punctatis, strüs (punctorum) vix ullis, pygidio dimidio parte anteriore dense albido piloso. — Long. 17 —- 18 mill. Dohrn, Stett. Ent. Zeit. 1879. p. 79. Patria: Monrovia (Mus. Dohrn), Ashante (Mus. Kraatz). Var. Supra castanea: castanea «mihi. Patria: Nigro-Benu& (Mus. Kraatz). Diese ansehnliche Art ist durch ihre Breite, das achtkantige Halssch., die fast gleichmäfsig punktirten Fld. ohne Streifen (den neben der Naht und bisweilen einzelne nicht deutlich vortretende am Seitenrande ausgenommen), namentlich aber durch die Behaarung des Pygidiums ausgezeichnet, welches auf der ganzen vorderen Hälfte gleichmäfsig weilslich behaart ist. Der Prosternalfortsatz ist sehr kräftig. Dohrn beschrieb den Käfer nach 2 Ex. von Monrovia, ich er- hielt seiner Zeit (1880 von Hrn. Simon) einige Stücke von Ashante. Sehr interessant ist das Vorkommen einer braunen Form dieser Art, von der ich einige Stücke aus der Richter’schen Sammlung kaufte, die von der Nigro-Benu&-Expedition stammten. Dieselben stimmen im Wesentlichen mit der grünen Form überein, doch ist die Unterseite des Hinterleibes deutlicher punktirt. 3. Popillia Candezei: Statura et summa affinitas Pop. calli- pygae Dohrn, capite thoracegue supra virescentibus, elytris autem rufo-testaceis, margine laterali apiceque viridibus, dimidia parte pygidü anteriore albido-flavo-pubescente, subtus pilis adpressis albido-flavis vestita, abdominis metasternique media parte exceptis. — Long. 18 mill., lat. 9 mill. Patria: Fernando-Po. (Mus. Candeze, Kraatz, Oberthür.) Der callipyga Dohrn im Habitus sehr ähnlich, mit derselben weifslichen Pubescenz auf der vorderen Hälfte des 186 G. Kraatz: Monographische Revision Pygidiums!), die Fld. aber nicht einfarbig grün, sondern gelb- braun, der Seitenrand (etwas vör der Mitte beginnend) allmählig etwas verbreitert und die Spitze der Fld. etwa 2 mill. breit grün. Das Halssch. ist äufserst dicht, fein querrunzlig punktirt, hinten nach der Mitte und dem Scutellum zu etwas feiner, die Oberseite etwas glänzender als bei callipyga. Auf den ziemlich weitläufig und fein punktirten Fld. machen sich zwei glatte Längsstreifen, namentlich der innere, ziemlich auf der Mitte der Fld. deutlich bemerkbar; der äufsere liegt zwischen diesem Streifen und dem Randbuckel und tritt weniger deutlich hervor; auf dem Seitenrande laufen fünf deutliche regelmälsige Punktstreifen entlang, die nur unweit des Randbuckels weniger deutlich auseinanderzuhalten sind. Der Nahtwinkel ist spitzig ausgezogen. Die Art steht der Pop. castanea fast ebenso nahe als der callipyga, doch sind die Fld. mehr gelbbraun als rothbraun; beide Formen (callipyga und castanea) stimmen in der Punktirung fast genau überein, doch sind die beiden Längsstreifen bei der castanea deutlich, bei der callipyga kaum angedeutet. Bei der Candezei ist die Punktirung viel feiner und weitläufiger. Bei dem 2 meiner Sammlung, welches ich von Hrn. Oberthür erhielt, ist die Ober- seite des Pygidiums deutlich abgeflacht, beinahe schwach einge- drückt; der obere Zahn an den Vorderschienen ist kaum bemerkbar. 4. Popillia princeps: Viridi-aurata, tarsis plus minusve cyanescentibus, elytris subtiliter punctato-striatis, interstitio primo ceteris duplo latiore, punctis irregulariter bilineatim positis ornato, interstitio tertio et quinto punctis lineatim positis instructis, lateribus regulariter 3-punctato striatis, pygidio basi utringue albomaculato, feminae apice bituberculato. — Long. 16—19 mill. Harold, Diagn. p. 102. 22. (1878); Col. Hefte XVI. p. 51 (1379). Afr. interior (Harold), Momboia (Oberthür). Var. Supra cyanea, subtus viridi-cyanea: cyanelytria mihi. Zanguebar, Mhonda-Ouzigoua a Dom. A. Hacquard. Miss. ap. leeta (Mus. Oberthür, Kraatz). Ich habe die Seulptur-Beschreibung der Fld. dieser ansehn- lichsten Art, wie sie sich bei den Stücken, die mir Hr. Oberthür mitgetheilt hat, zeigt, etwas ergänzt; von ihm habe ich auch eine schöne blaue Var. erhalten, bei der die Punkte in den Zwischen- räumen viel weniger deutlich hervortreten. 1) Dieselbe schneidet jedoch hinten nicht gerade ab, sondern ist leicht dreieckig ausgeschnitten. der Ruteliden-Gattung Popillia Serville. 187 5. Popillia Welwichi: Nigra, nitidula, parum convezxa, thorace confertim distinctius punctulato, supra scutellum laevigato, scutello laevissimo, elytris omnium crebre subtiliter punctatis, ab- domine crebre aciculato, distintius albo-bifasciculato, abdominis seg- mentis lateribus, linea transversali media parum perspicua, dimidia parte posteriore crebre fulvopilosis, medium versus sicut prosternum laevigatis, hoc fortiter producto. — Long. 17 mill. Pop. Welwichi Cand£ze in litt. Patria: Angola (Mus. Candeze). 1 Ex. Genau von der Gröfse der grölsten Pop. princeps, aber nicht grün, sondern schwarz, der Thorax glänzender, mit leichtem Pur- purschimmer, die Gegend über dem Scutellum und dieses selbst glatt, bei princeps öfters noch ziemlich dicht punktulirt, der Höcker an der Spitze der Fld. weniger hervorragend. Der Kopf ist dicht punktirt, der Aufsenrand schwach aufgebogen. Wie bei princeps ist keine Randlinie an der Basis vom Hintertheil bis zum Winkel der Ausbuchtung. Die Fld. sind unterhalb der Schulterbeule leicht eingedrückt, fein und dielit punktirt, gepaarte Punktlinien auf der Mitte der Scheibe nicht’ angedeutet. Das acieulirte Pygidium ist vorn in der Mitte ziemlich glatt. Die Unterseite ist weilslich be- haart, die Behaarung an den Hinterleibsringen wenig deutlich zu Querbändern verdichtet, wahrscheinlich zum Theil abgerieben. Ich halte es für höchst wahrscheinlich, dafs Welwichi, wenn das andere Geschlecht aufgefunden wird, sich als schwarze Var. der princeps ausweisen wird; das Vorhandensein eines, in manchen Punkten abweichenden Ex. giebt zu dieser Vereinigung indessen noch keinen ganz bestimmten Anlals; da princeps-Q durch einen stumpfen kegelförmigen Höcker an jeder Seite des Pygidiums immer vor allen ausgezeichnet ist, wird sich die Identität beider Arten leicht feststellen lassen, wenn beide Geschlechter der Welwichi bekannt sind. 6. Popillia rufipes: Olivaceo-viridis, elongato-elliptica, an- tennis pedibusque rufis, thorace (basi ezcepta) crebre punctato, elytris dorso 6 punctato-striatis, interstitio primo basi multipunctato, apice punctis seriatis, interst. tertio lineatim punctato, lateribus 3-punctato- striatis, pygidio bifasciculato. — Long. 14— 18 mill. Burmeister Handb. IV. 1. p. 303. Pop. Aeneas Newm. Trans. Ent. Soc. London Ill. p. 37, Var. Supra nigro-cyanea, subtus viridula. Pop. subcyanea mihi. Var. Supra elytris brunneis, subtus viridula, 188 G. Kraatz: Monographische Revision Pop. brunnea Newm. Trans. Ent. Soc. London III. p. 36. — Newm. 1. c. p. 36. Var. Supra sublusque nigra, aut interdum brunnea. Cetonia rufipes Fabr. Syst. El. II, p. 139. Pop. rufipes Newm. loc. cit. p. 37. — Burm. Handb. IV. 1. p- 303. Ger. A-punctata, ‚Oliv., Bunt 1. 26.805 101 pl2l0 SD Fabr. Mant. Ins. I. 27. — Herbst Col. III. 263. Diese ansehnliche Art ist bis jetzt nur in Sierra Leone ge- sammelt worden; als Stammform ist unzweifelhaft die olivengrüne Form zu betrachten, welche auch am häufigsten vorkommt und von Newmann als Aeneas beschrieben ist. Dieser zunächst steht die sehr seltene, oben leicht bläuliche Form (subcyanea mihi), welche noch wenig erwähnt ist; Ex. mit bräunlichen Fld. sind ebenfalls selten und von Newmann als brunnea beschrieben; beide sind unten noch grünlich. Die oben ganz schwarze, unten schwarz- srünliche, resp. schwärzliche Form ist nächst der grünen die häufigste und schon von Fabrieius zuerst als rufipes beschrieben worden. Die Beine bleiben stets rothbraun mit etwas dunkleren Tarsen. Die Grube unterhalb des Schildchens tritt nur selten deutlich auf den Fld. hervor. Diese zeigen 6 regelmälsige Punktstreifen, von denen der erste fast doppelt so breit als der folgende, vorn vielpunktig, hinten einreihig punktirt ist; der. zweite und vierte Zwischenraum springen meist etwas stärker beulig hervor; der dritte zeigt in der Regel in der Mitte eine Reihe Punkte; der sechste tritt nur auf der hinteren Hälfte deutlich hervor; aufserhalb des sechsten Rückenstreifens stehen 2 einander genäherte Randstreifen und ein Seitenstreifen, aufserhalb dessen sich der dicht und fein punktirte Rand befindet, der namentlich bei den 2 sehr breit ist. Aufserdem zeichnen sich die Weibchen noch durch den vor der Mitte beulig aufgetriebenen Seitenrand aus, der diese Art besonders auszeichnet. Auch ist beim 2 der untere Theil der Pygidium-Spitze leicht ausgehöhlt. In dem von Dr. Staudinger mitgetheilten Materiale herrscht die grüne Färbung vor, die unten bisweilen ins Kupfrige übergeht; die £ sind in der Mehrzahl. Nach Burmeister herrschen die rothbraunen Farben beim g', beim 2 die grünen und schwarzen vor. Die Seiten des Hinterleibes sind unten dicht grau behaart. 7. Popillia atra: Popilliae bipunctata similis, paullo major, nigerrima, nitida, thorace creberrime punclata, disco anteriore laevi, elytris (6 + 3-) subtiliter striato-punctatis, pone scutellum der Ruteliden-Gattung Popillia Serville. 159 transversim foveolatis, pygidio dense aciculato, albo-bipunctato, pro- sterno, pectoris lateribus albo ciliatis, abdominis segmentis 5 primis utringue maculis 3, quarto maculis 2 ornatis. — Long. 135—16 mill. Quedenfeldt Berl. Ent. Zeitschr. 1884. p. 321. Patria: Quango (1 2 Mus. Quedenfeldt), Ashante (2 2 Mus. Kraatz). Obwohl meine beiden Stücke merklich gröfser sind (16 mill.) als das von Quedenfeldt beschriebene (133 mill.), zweifele ich keinen Augenblick, dals sie auf dasselbe zu beziehen sind; der unregel- mälsige Punktstreifen auf dem ersten Zwischenraume geht bei. meinen Ex. bis zum Ende der Fld., der auf dem dritten nicht ganz bis zur Hälfte; der zweite hat keinen, wahrscheinlich auch bei dem Quedenfeldt’schen Stücke nicht. Der @uereindruck hinter dem Seutellum ist bei meinen Stücken sehr deutlich. Alle Punktstreifen sind fast gleich stark. Die weilsen Flecke auf dem Pygidium sind deutlich. Eigenthümlich ist die Behaarung des Hinterleibes dieser schwarzen Art; die Leiste in der Mitte der einzelnen Segmente tritt nur da deutlich hervor, wo Haare stehen; diese bilden auf den ersten 3 Segmenten jederseits drei deutlich gesonderte Flecke, auf dem vierten je 2. Das Pygidium ist sehr dicht acieulirt. 8. Popillia hexaspila: Laete violaceo-aenea, elytris sub- tilissime puwnctato-striatis, testaceis, sutura, margine posteriore et maculis humeralis lateral et apicali rotundata viridibus, pygidio cupreolo, bifasciculato, fasciculis minus dense pilosis. — Long. 12 mill. Ancey im Naturalista Sieiliano II. p. 96. Patria: Africa orientalis. Var. Viridi-aenea, subtus cuprascens. Pop. viridula mihi. Patria: Abyssinien (Mus. Oberthür), Momboio (Mus. Kraatz et Candeze). Den mittleren Stücken der Pop. bipunctata vom Cap in der Grölse, Gestalt und im Habitus sehr ähnlich, ebenso flach aber etwas schmäler, der Thorax violett oder hell glänzend metallisch srün, die Seiten, der Kopf, das Pygidium und die Unterseite mit schwach kupfrig metallischem Anfluge, die Fld. gelblich, ein läng- licher Schulterfleck, ein rundlicher Apicalfleck und ein schmaler, länglicher Fleck vor dem letzteren, grünlich, ebenso die Naht, der Seitenrand mit Ausnahme der Basis, und der Spitzenrand; die Oberseite ebenso lackartig glänzend wie bipunctata, die Punktreihen noch feiner, die zweite neben der Nalıt sehr abgekürzt. Der 190 G. Kraatz: Monographische Revision Clypeus sehr dicht und fein punktirt, der Scheitel fast glatt. Der Thorax ähnlich gebaut wie bei bipunctata, etwas länger, hinter der Mitte deutlicher ausgerandet, an den Seiten dicht und kräftig punktirt, der Discus glatt, ebenso das Schildehen. Auf der Scheibe der Fld. befinden sich 6 feine Punktstreifen, am Seitenrande 4, von denen der erste und vierte fast erloschen sind. Ein Eindruck auf den Fld. ist nicht vorhanden. Das Pygidium ist ziemlich dicht nadelrissig, die Haare der gewöhnlichen beiden Haarbüschel stehen nicht besonders dicht und sind ziemlich lang. Der Hinterleib ist kräftig punktirt, die einzelnen Segmente an den Seiten ziemlich dicht, in der Mitte in einer unregelmäfsigen Reihe; die Punkte sind mit langen weilslichen Haaren besetzt, welche wenig dicht stehen und nicht von einer tief eingegrabenen Mittellinie ausgehen. Die Schenkel sind ebenfalls wenig behaart, die Vorderbrust dichter. Der Fortsatz des Mesosternums ist kräftig, gerade nach vorn ge- richtet, unten nicht gekrümmt. Der gröfsere Dorn an den Hinter- schienen ist besonders lang, so lang wie die drei ersten Tarsen- glieder zusammengenommen, stumpf zugerundet. Nach Mittheilung des Hrn. Oberthür ist der Typ der Ancey- schen Sammlung nach violetten Ex. dieser Art beschrieben, welche ich nach grünen Ex. aufgestellt und für neu gehalten hatte. Ein grünes Ex. aus Abyssinien hatte mir Hr. Oberthür mitgetheilt, 2 Ex. von Momboio Hr. Dr. Candeze, von denen er mir eins freundlichst überlassen hat. Die Art ist eine der schönsten durch ihre auffallende Zeichnung. 9. Popillia bipunctata Fabr. (Syst. Elat. II. p. 132) ist die am Cap und im intertropicalen Africa häufige Art mit gelben Fld. und schwarzem Halssch., welche auch in Transvaal vorkommt. Popillia limbata Bohem. (Ins. Caffrar. II. p. 59) vom Flusse Limpopo ist unzweifelhaft eine bipunclata Fabr., bei der die Fld. anstatt einfarbig bräunlich dottergelb mit einem grolsen schwarzen Fleck versehen sind, der in der Regel den Vorder-, Aulsen- und Hinter- rand frei läfst und die vordere Hälfte des Nahtrandes. Bei meinen Ex. von der Delagoa-Bay reicht die schwarze Färbung an der Spitze der Fld. in der Mitte bis zum Aufsenrande, so dafs die Spitze der Naht noch schwarz gesäumt ist, die schwarze Färbung aufserhalb derselben die Spitze der Fld. erreicht (var. apicalis mihi); bei den Ex. von Zanguebar ist der ganze hintere Aulsenrand mit Ausnahme des Nahtstreifens gelb; bei einem, wie es scheint nur sehr selten vorkommenden Ex. ist die schwarze Färbung nur durch einen dunklen Wisch angedeutet, der Ruteliden-Gattung Popillia Serville. 191 ‘ Die Diagnose von /imbata Bohemann stimmt, abgesehen von der Färbung, genau mit der von bipunctata überein, nur wird das scutellum rarius punctulatum genannt. Meine sämmtlichen limbata zeigen aber ein völlig unpunktirtes Schildchen, die bipunctata in der Regel; es kommen aber Ex. mit sehr deutlich punktirten Schildehen vor. Bohemann hat also gar nicht daran gedacht, dafs seine /imbata eine locale Varietät der bipunctata sein könnte; er giebt zwar an, dafs sie kleiner als diese Art ist; ich besitze aber Stücke, die den grölsten bipunctata an Gröfse gleich kommen. Der Fundort des oben erwähnten Zanguebar-Stückes ist: Mhonda Ouzigoua, wo es von dem Missionär A. Hacquard im ersten Quartal 1880 gesammelt wurde; das Stück stammt jedenfalls von Oberthür. 10. Popillia erythropus mihi: Viridis, subtus nitidula, supra fere opaca, parum convera, clypeo antice aureo-testaceo-marginato, capite thoraceque creberrime punctatis, scutello longiusculo, crebre punctato, elytris dorso 6-sulcatis, sulcis latis, densissime punctulatıs, interstitiis laeviusculis, lateribus 3-sulcaltis, sulcis latis, dense punctu- latis, pygidio parce perspicue punctato, distincte albo-bifasciculato apice bituberculato (2) pedibus laete cupreo-rufis. — Long. 134 mill. Var. Nitidior, elytrorum disco testaceo-pellucido. Patria: Sierra Leone (Dr. Staudinger in Mus. Kraatz). Eine durch die flache Gestalt, die breiten, seichten, dicht punk- tulirten Furchen der Fld., ihre mattgrüne Färbung, sehr dichte Punktirung, das tubereulirte Pygidium des @ und hellkupferrothe Beine sehr ausgezeichnete Art, von der mir nur zwei, sehr von einander verschiedene, weibliche Ex. vorliegen. Die Fühler sind gelb. Der Kopf ist sehr dicht runzlig punktirt, der Vorderrand des Clypeus sehr schwach aufgeworfen, goldgelb glänzend. Der Thorax ist flach, sonst von der gewöhnlichen Gestalt, eine kurze vertiefte Linie am Hinterrande an den Hinterecken, oben sehr dicht, kräftig punktir. Die Gegend unmittelbar vor dem Schildchen glatt; das eine Ex. ist merklich dichter als das andere punktirt, vor dem Schildchen schwach glänzend, dieses ziemlich weitläufig punktirt. Die Fld. sind kaum gewölbt, an den Seiten schräg ab- fallend, auf dem Rücken mit 7 erhabenen Leisten, die bei dem einen Ex. viel breiter sind als bei dem anderen; Rippe 1, 3, 5 sind stärker als die anderen. Zwischen den Rippen befinden sich breite, flache, dicht punktulirte Furchen; die siebente Rippe ist die Schulterrippe; aufserhalb derselben befinden sich noch 3 Rippen, von denen die mittlere die stärkste ist, die äuflserste verschwindet bisweilen; auch die Zwischenräume dieser Rippen sind dicht punktulirt, 2- oder 192 @G. Kraatz: Monographische Revision etc. 3mal so breit als die Rippen selbst bei dem einen Ex.; bei dem anderen nur wenig breiter. Das Pygidium ist weitläufig, kräftig strigilirt, mit zwei weilsen Haarflecken versehen, beim @ an der Spitze mit 2 Buckeln. Die Unterseite ist glänzend grün, bisweilen mehr kupferroth, die Seiten der drei ersten Hinterleibsegmente dicht greis behaart, das vorletzte sparsam; die Mitte, namentlich des vierten Segments, ist weitläufig kräftig punktirt. Die Beine sind ziemlich kräftig, hell kupfrig roth, die Hintertarsen kaum dunkler. Der Proster- nalfortsatz steht ziemlich vor und ist leicht aufwärts gebogen. 2 Ex., von denen das eine schlecht erhalten ist; der Discus der Fld. des anderen schimmert gelblich durch, die Farbe ist matt- grün, usgefähr wie die des Laubfrosches; die Art erinnert an keine andere. Eine ähnliche Geschlechtsauszeichnung ist bei Pop. princeps am Pygidium vorhanden. 11. Popillia sulcipennis Hope. Popillia suleipennis Hope (Ann. and Mag. Nat. Hist. IX [1842] 495). Viridis, capite subemarginato et punctato. Thorax lateribus flavis disco creberrime punctulato. Scutellum viridi- opalinum. Elytra viridi-aenea sulcata, sulcis interpunctatis. Podex cupreo-aeneus utringue albo-maculatus. Corpus infra viridi-aeneum, sterno cupreo, posticis segmentis abdominis pedibusque albidis capillis obsitum. — Long. 53 lin., lat. 24 lin. Habitat: Western Africa. Diese Beschreibung beziehe ich mit den englischen Entomologen auf kleine Stücke von Old-Calabar (bei Oberthür) und von Sierra Leone (von Dr. Staudinger in meiner Sammlung) eine Art, von der grölsere Ex. unter zwei verschiedenen Namen von Thomson und Candeze beschrieben wurden, nämlich: Pop. flavo-trabeata Thomson (Arch. Entom. II. 1858. p. 65) vom Gabon kommt auch in Old-Calabar vor (Coll. Candeze) und ist durch schlanke Gestalt und sehr dicht punktirten Kopf und Halssch. ausgezeichnet, sowie durch stark gestreifte Fld. Der Clypeus, die Seiten des Halssch., die Unterseite und die Beine sind gelb, mit grünlich erzenem Anflug. Nach Thomson hat diese Art auf jeder Fld. eine schräge gelbe Binde. Dieselbe kann jedoch bei den Stücken von Calabar bisweilen gänzlich fehlen und würden diese dann schwer bestimmbar sein; ich nenne dieselben var. im- maculata. Die Fld. dieser Var. sind dunkel pechbraun. Von der typischen sulcipennis unterscheiden sich diese Ex. durch grölsere Gestalt und dichter punktirtes Halssch., da bei sulcipennis nur der Diseus sehr dicht punktirt ist, das Drittheil vor dem Scutellum fast glatt. Umgekehrt kann aber auch die gelbe Färbung der Binde zunehmen, dafs sie die ganzen Fld. einnimmt; nach solchen Stücken aus Old-Calabar ist beschrieben die Pop. lacertosa Oand£ze (Col. Hefte V. 1869. 44). (Fortsetzung folgt.) [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1892. Heft I.] 193 VI. Beitrag zur Kenntnifs der deutschen Käferfauna. Von J. Schilsky in Berlin. Clivina collaris Hbst. wird von Ganglbauer (Käf. v. Mittel- europa p. 141) entgegen meiner Ansicht (Deutsche Ent. Zeitschr. 1887, p. 365) wieder als eigene Art aufgeführt. Als hauptsächliche Merkmale werden geringere Wölbung des Abdomens, kürzere Fled., geringere Grölse und die Färbung angegeben. Die von mir vor- zugsweise bei Berlin zahlreich gesammelten Ex. des collaris sind meist ebenso grols wie fossor. Die Uebergänge in der Färbung sind a. a. O. nachgewiesen. Was bleibt nun noch als Artmerkmal übrig? Seidlitz führt in seiner Fauna collaris auch als Var. an. Trechus regularis Putz. in Kärnthen, Koralpe (Schuster!). Hydroporus bilineatus Strm. kommt in einer Form vor, die das Erkennen der Art erschwert. Schon Schaum (Naturg. Ins. D. I. 2, p. 45) erwähnt dieselbe: „Var. elytris nigris, margine solo testaceo“. Allein auch dieser Aufsenrand kann so undeutlich werden, dafs das ganze Thier einfarbig schwärzlich erscheint. Das Fehlen der Rückenbinde macht die Art schwerer kenntlich, zumal H. granularis in der Var. funestus m. dieselbe Abweichung bietet und beim Bestimmen dann nur die verschiedene Körperform den Ausschlag geben kann. Hr. Baron v. Hopffgarten sammelte diese Var. in Thüringen, sie sei ihm zu Ehren Hopffgarteni m. benannt. Crenitis punctatostriata Letz. lebt auch in Kärnthen, Speik-See (Koralpe). Ich sammelte diese Art zahlreich bei Eisen- stein im Böhmerwalde und auf dem Iserkamm. Philydrus coarctatus Gredl. sammelte Hr. Baron v. Hopff- garten in Thüringen. Diese Art ist jedenfalls in ganz Deutsch- land verbreitet, wird aber mit affinis vermengt. *"D Ph. testaceus v. lineatus Kuw. ist märkisch. Ich be- sitze 1 Berliner Ex. und 1 aus Lyon (Villard!). *Ph. suturalis Sharp ist wahrscheinlich märkisch. Ich be- sitze 1 Ex. von H. Habelmann. !) Die mit einem * versehenen Arten sind als märkisch nach- zutragen. Deutsche Entomol. Zeitschr. 1892. Heft I. 13 194 J. Schilsky: VII. Beitrag Ph. torquatus Mrsh. besitze ich von Rügen, aulserdem aus Dänemark (Kuwert!). *Laccobius nigriceps v. maculiceps Rottb. fing ich mehr- fach bei Berlin. Diese Var. ist sicherlich in ganz Deutschland ver- breitet; var. nanulus Rottb. hingegen ist nicht märkisch. Das dafür gehaltene Ex. war regularis Rey. Aleochara spissicornis Er. Epp.!) bei Görz (Ludy!); in meiner Sammlung. Euryusa laticollis Heer Epp. von Ludy bei Lenggries gefunden. Ocalea puncticollis Rey Epp. von Ludy bei Görz gef. Calodera riparia Er. bei Görz v. Ludy gef. Homalota zosterae Thms. Epp. v. Ludy bei Lenggries (Bayern) gef. Hom. boletophila Thoms. findet sich nach Sceriba auch in Bayern und Hessen, macrocera Thoms. bei Wimpfen. Hom. pulchra Kr. Epp. wurde von Ludy dei Görz ges. Hom. grisea Thoms. nach Sceriba (Verz. p. 32) in Ober- Hessen. Hom.ezcellens Kr. nach Sceriba in Ober-Hessen, cavifrons Sharp bei Darmstadt, aegra Heer in Rheinbayern und Hessen. Hom. muscorum Bris. erreicht nach Scriba in Rheinbayern die Westgrenze v. D.; von Dr. Eppelsheim bei Wattenheim ges. Oxypoda subnitida?2) Rey v. Scriba bei Seligenstadt (Hessen) gesammelt; O.soror Thoms. nach Scriba bei Frankfurt a. M. und in Hessen (Alsbach). O. amoena Fairm. Epp. bei Lenggries in Bayern (Ludy!). Gyrophaena laevipennis Kr. Epp. in Bayern (Lenggries, Ludy!). Hypocyptus apicalis Bris. sammelte Scriba bei Wimpfen (Hessen). Stenus montivagus Heer sammelte ich bei Bayrisch-Eisen- stein (Böhmerwald). Stenus asphaltinus Er., subaeneus Er. und cautus Er. Epp. v. Ludy bei Görz ges. Medon propinguus Bris. Nach Scriba von Dr. Flach bei Aschaffenburg ges. 1) Epp. bedeutet, dafs der Käfer von Epp. bestimmt wurde. ?) Die fettgedruckten Arten sind neu für Deutschl. zur Kenntnifs der deutschen Käferfauna. 195 Trogophloeus halophilus Kies. erreicht den W. v. Deutsch- land. Nach Sceriba bei Kreuznach durch E. vom Bruck ge- sammelt, bei Wimpfen v. Scriba. Batrisus adnezus Hampe erhielt ich von Dr. Flach aus Würzburg, der ihn auch bei Aschaffenburg sammelte. Es wäre dies bis jetzt der nördlichste Punkt. Euthia Schaumi Kies. sammelte Fabrikant E. Scriba (nach W. Scriba) in Württemberg (Heilbronn) häufiger in aus- gelegtem, faulenden Grase, sonst nur aus Nassau bekannt. Calyptomerus alpestris Rdt. sammelte ich bei Eisenstein (Böhmerwald). *Engis humeralis v. Jekeli Ritr. (Flgd. rothgelb, also gleichfarbig rothgelb) findet sich auch bei Berlin. Bei normal ge- färbten Ex. varlirt die Färbung der Unterseite nicht unbedeutend. Meist ist die ganze Unterseite schwarz, nur die Seitentheile des Halssch. sind röthlich, dann wird der Hinterleib und das ganze Halssch. unten röthlich. Ob Jekeli ausschliefslich als frisches Ex. zu betrachten ist, kann ich nicht behaupten. Von ruffrons kommen ebenfalls solch scheinbar unausgefärbte Ex. vor. Dieselben sind nur durch die Halssch.-Bildung von Jekeli zu unterscheiden. Reitter hat in seiner Tabelle solche Ex. nicht erwähnt. Ein- farbige Ex. wären danach nicht zu unterscheiden. Meine Ex. sind aus Wien (Kolbe!) und Thüringen. Ich nenne diese Form Reitter:. Ich unterscheide: Halssch. (von oben gesehen) vor der Basis etwas eingezogen = v. Reitteri m. j Halssch. ohne Einschnürung = v. Jekeli Ritr. _ Cryptophagus reflexicollis Rttr. Ich besitze 1 Ex., welches Hr. Ludy entweder bei Görz oder Lenggries fing. Enicmus fungicola Thoms. v. Scriba in Hessen (Wimpfen) gesammelt. Corticaria cerenicollis Mannh. von Scriba in Wimpfen einzeln gesammelt. Cryptarcha quadrisignata Küst. (I, 15) ist bei Erlangen mit strigata und imperialis gesammelt. Bis jetzt ist diese Art nirgends beobachtet; selbst Kittel führt dieselbe für Bayern nicht auf. * Atomaria gibbula Er. ist märkisch. Von Hrn. Bols bei Potsdam gesammelt. Ich sah 2 Ex. 13 * 196 J. Schüsky: VII. Beitrag Epuraea terminalis v. laricina Mot. (nach Seidlitz Form mit einfarbigen hellen Flgd.) kommt mit der Stammform wohl allenthalben vor. Ich sammelte diese Var. im Altvater, in Glatz, im Böhmerwald (Eisenstein), in Thüringen (Stützerbach). Bemerkenswerth ist auch die schon von Erichson erwähnte Form mit einfarbig schwärzlichen Flgd. (nigricans mihi), welche dadurch entsteht, dafs sich die dunkle Seitenmakel über die ganzen Flgd. ausbreitet. Im Böhmerwald einige Ex. Meligethes humerosus Ritr. besitze ich auch aus Gastein (Morsbach!). Meine beiden Ex. sind in den Schultern nicht auffällig erweitert. Der Reitter’sche Typ. zeigt diese Eigenschaft allerdings, jedoch scheint mir das Ex. nur abweichend geformt. Mel. aeneus v. Bonvouloiri Bris. in der Reitter’schen Sammlung halte ich für einen viridescens, denn er zeigt deutlich die weitläufiger punktirten Flgd., die helleren Beine und die Form des Halsschildes. Mel. aeneus v. dauricus Mot. (Ex. mit dunklem resp. schwarzem Halssch. und grün metallischen Flgd.) besitze ich auch aus Krems a. d. Donau (Schuster!). Ein Berliner Ex. hat Kopf und vordere Hälfte des Halssch. schwarz. Mel. aeneus v. australis Küst. besitze ich aus Sardinien und Marocco (Quedenfeldt!),,. Auch 1 Ex. aus Nieder- Oesterr. (Schuster!) zeigt dieselbe dichte, lange und weilsliche Behaarung, nur ist das Halssch. nicht nach hinten verengt, was Küster her- vorhebt. Letztere Eigenschaft kommt jedoch nicht bei dem australis ausschliefslich vor, sondern findet sich ebenso häufig auch bei der Stammform. Somit würde australis auch der deutschen Fauna an- gehören. Mel. Czwalinai Rittr. sammelte Hr. Schuster in Kienberg (Oesterreich). Ex. bei mir. Mel. austriacus Rittr. findet sich auch in Krain (2 Ex. von Görz). Die Art kommt auch mit einfarbig hellen Fühlern (inel. Keule) vor, dann sind aber die Beine ebenfalls heller. Die’ Reitter’schen Typen zeigen alle diese Theile theils dunkler, theils schwarz. Nach Hrn. Gerhardt in Schlesien, von Klingelhöffer bei Darmstadt gesammelt und von Reitter det. (Coll. Scriba!). Mel. viduatus v. luctuosus Först. sammelte ich in Glatz und in der sächsischen Schweiz. Meine Ex. sind mit einem vio- letten Schimmer überzogen, der Halsschildrand scheint röthlich durch. zur Kenntnifs der deutschen Käferfauna. 197 Mel. atramentarius Först. zeigt sowohl auf dem Kopfe wie auf dem Halssch. eine deutliche Chagrinirung, wie ich dies deutlich an einem Förster’schen Typ. feststellen konnte. Diese Art gehört demnach nicht in die Nähe von Diecki, sondern von symphyti. * Mel. Rosenhaueri Rittr. sammelte ich in der Mark (bei Chorin). In der Reitter’schen Sammlung steckt 1 Ex. von Habel- mann aus Schöneberg (bei Berlin). Auch aus Pommern (Misdroy: Habelmann!) steckt 1 Ex. in meiner Sammlung. Die Reitter- schen Typen mufs ich als noch frische Ex. bezeichnen. Die Art unterliegt mannigfachen Abänderungen und wer nach der Reitter- schen Beschreibung bestimmen will, kommt leicht in Verlegenheit. Zuerst ist das Kopfschild durchaus nicht immer gerade, sondern zeigt in einigen Fällen eine deutliche, wenn auch geringe Aus- buchtung. Solche Ex. werden dann leicht in die 2. Gruppe mit ausgebuchtetem Kopfschild gebracht. Auch ist der Vorderrand des Kopfschildes nicht immer röthlich, sondern vollständig schwarz. Die Färbung der Flgd. ist nur bei frischen Ex. schwarzbräunlich, bei dem Ex. aus Misdroy sogar ziemlich hellröthlich und mit breit hellroth gesäumtem Kopfschild, die Beine sind dann selbstverständ- lich auch heller. Ausgehärtete Ex. sind auf den Flgd. nicht anders gefärbt wie auf dem Halssch. Die beiden erwähnten 2 seichten Grübchen auf dem Kopf sind nur bei einem frischen Ex. vorhanden. = Mel. Milleri Rittr. findet sich auch in der Mark; ich sam- melte Ende Mai einige Ex. in der Strausberger Gegend (Wesendahl) wahrscheinlich auf Lamium. Mel. luctifer Rittr. halte ich für ein frisches Ex., bei dem die Punkte der Flgd. zu Runzeln zusammengeflossen sind, wie ich dies auch an Ex. anderer Arten nachweisen kann; /uctifer würde ich nach seiner Körperform und Schienenbildung als monstr. zu diffieilis stellen. Mel. aestimabilis Rttr. sah ich aus dem Böhmerwald und aus West-Deutschland (Aachen). Mel. Krüperi Rittr. ist deutsch. Ich sah in der Sammlung von Rttr. Ex. mit der Bezeichnung „Schlesien“, andere aus Serbien und Kleinasien (Smyrna). Mel. anthracinus Bris. besitzt Hr. Pfarrer Scriba 1 Ex. von Seligenstadt, welches v. Reitter det. wurde; sonst nur aus Schlesien bekannt. Mel. Kraatzi Rttr. aus dem Caucasus (Araxesthal). Mel. discolor Rittr. erreicht bei Hamburg den N. von D., in Kärnthen den $S., aufserdem in Nieder- Oesterreich (Linz, Krems); 198 J. Schilsky: VII. Beitrag von mir auch bei Eisenstein im Böhmerwald gefunden. Ich sah Ex. unter dem Reitter’schen Material. Mel. coeruleovirens Först. ebenfalls bei Hamburg. Mel. Hoffmanni Rttr. auch in Frankreich. Das Ex. mifst 1.8 mill. * Mel. moravicus Rttr. ist märkisch. Ich besitze 1 Ex. von Berlin und 1 Ex. von Strausberg. Gymnopleurus Sturmi findet sich auch bei Görz (Ludy!). Aphodius limbatus Germ., aus Oest. bekannt, soll nach Seriba im Taunus, in einer Schlucht zwischen Sooden und Cron- berg, gef. worden sein. Von Blater pomorum Hbst. mit schwarzer Flgd.- Spitze wurden mir Ex. als praeustus F. zugeschickt. Da beide Formen schwerer auseinander zu halten sind, so schlage ich für vorstehende Var. den Namen apicalis vor. Corymbites angustulus Kies. wurde von Hrn. Lange auch im Erzgebirge erbeutet; dagegen erscheint mir das Vor- kommen dieser Art in Kärnthen noch sehr zweifelhaft. Die mir von Hrn. Liegel gesandten Stücke erwiesen sich als quercus. Dasytes striatulus Brul. erhielt ich aus Wien als obscurus, Ex. aus Kärnthen (Liegel!) hielt ich daher ebenfalls für diese Art. Nun aber stellt sich heraus, dafs sfriatulus in Oest. weiter verbreitet ist und Kiesewetter dieselbe als deutsche Art noch nicht kannte; bei odbscurus sind g' und 2 sehr verschieden in der Körperform, bei striatalus dagegen nicht; letzterer zeichnet sich durch seine lang aufstehenden Borstenhaare, noch mehr aber durch die anliegende gelbweilsliche Behaarung aus, die dem Käfer ein graues Ansehen giebt, ohne jedoch die Grundfarbe besonders zu beeinträchtigen. Diese Art gleicht in der Behaarung dem fusculus. Malthodes minimus L. (der Auctoren) betrachte ich als eine wohlberechtigte Var. von rufcollis Latr.; dieselbe hat auf dem Halssch. eine verschieden grolse, schwarze Makel, während die Stammform einfarbig gelb ist. (In Krain und Thüringen.) Das Schwarz dehnt sich bei Ex. aus der Herzegowina (v. Hopffgarten!) nicht selten derartig aus, dafs nur die Ränder des Halssch. gelb bleiben; bei einigen Ex. sind nur noch die Hinterecken gelb, während der umgebogene Seitentheil des Halssch. stets gelb bleibt. Die Schienen sind dann auch dunkler und an den Fühlern bleibt nur das 1. Glied gelb. In dieser Form kann leicht eine Verwechselung mit pellucidus vorkommen; diese wahrscheinlich auch deutsche Form möge daher marginieollis m. heilsen. zur Kenntnifs der deuischen Käferfauna. 199 ®"M. guttifer Kies. und *maurus Lap. sind märkisch. Von der 1. Art ein g' aus Berlin, von der 2. ein g' aus dem Finken- kruge bei mir. *“Ptinus variegatus Ross. ist märkisch (bei Potsdam, Bof/s!). Mein Stück ist auf der Oberseite ziemlich dicht mit weilsen Schuppen gesprenkelt. Die beiden weilsen Haarbüsche treten daher wenig hervor. — Auch nach Seidlitz (Faun. transs. p. 544) „in Europa bis Berlin“. Ernobius reflexus Muls. nach Seriba und Klingelhöffer bei Darmstadt gef. Neu für Deutschl. Äylopertha sinuata F. u. pustulata F. bei Görz (Ludy!). Ennearthron filum Abeille, aus Oest. bekannt, hat Hr. Scriba in Oberhessen ges. Octotemnus mandibularis Gyll. ist nicht als märkischer Käfer zu bezeichnen. Die dafür gehaltenen Ex. waren Cis nitidus. Ich habe diese Art in Deutschl. bis jetzt noch nicht gefunden. Lagria atripes Muls. sammelte Hr. Ludy in Muggendorf (fränkische Schweiz). Ex. davon in meiner Sammlung. Diese oft verkannte Art ist sicher weiter verbreitet. Mordella fasciata Muls. *v. coronata Muls., *v. inter- rupta Cost., *v. seriato-guttata Muls. und *v. briantea Com. finden sich auch in der Mark und sind gewils in ganz Deutschl. ver- breitet. Die typische fasciata (Basalbinde breit und eine rundliche kahle Stelle vollständig einschliefsend) scheint hier ziemlich selten zu sein, häufiger besitze ich dieselbe aus Süd-Frankreich. Zur bessern ÖOrientirung und zur Kenntnils der Var. von fasciata und aculeata gebe ich die Diagnosen aus Emery’s Mono- graphie der Mordellen (L’Abeille. 1876) wörtlich wieder. M. fasciata F. „A. Elytris nigro-sericeis, fasciis cinereis aut fulvis. Var. a: fascia basali obsoleta, vitta angusta, interrupta, obliqua, ab humero ad fasciam posteriorem producta. M. briantea Comollı. Var. b: fascia basali interrupta, ocello postice aperto, fascia posteriore interrupta. M. interrupta Üosta. Var. e: fascia basali obsoleta, margine basalı angusta viltaque humerali brevi constitula, unoquoque elytro, in loco fasciae posterioris, puncto fulvo-seu griseo-sericeo notato. M. basalis Costa. Var. d: fascia basali et saepe etiam posteriore in lineolas longt- tudinales scissis. M. coronata Üosta. Var. e: fasciis magis minusve confluentibus. M. serviato- gutitata et subcoeca Muls. 200 J. Schilsky: VII. Beitrag Var. f: fascüs late confluentibus, ocello fasciae basalis nullo. M. villosa Muls. (nee Schrank). B. Elytris fusco-sericeis, fasciis murinis. Var. g: fasciarum dispositione ut in var.b. M. Habelmanni Emery.“ Hiervon ist var. g in Deutschland noch nicht nachgewiesen und var. f scheint auch zu fehlen, meist wird var. e dafür ge- halten; ebenso wird es mit villosa Schrank sein, welche nach Koltze bei Hamburg vorkommen soll. M. aculeata L. „Var. a: sfatura majore et robustiore (long. 4.5—5.5 mill.), pube sericea, superne densissima, fusca vel obscure fulva, scutello albido-sericeo, pygidio elongato at crassiusculo, apice obtuso vel subtruncata, antennarum articulis 5-—10 plerumgue longitudine paulo latioribus distinctius serratis, femoribus anticis plerumque con- coloribus. M. vestita Emery. Var. b: corpore latiore, pube fusca vel obscure fulvescente, scutello suturaque nonnunquam albidis, pygidio breviore, angustiore, conico, valde acuminato. M. brevicauda Costa (brachyura Muls.). Var. ec: magis elongata, pube sericea, cinerea seu murina undique vestita, pygidio modice acuminato. M. viridescens Costa. Var. d: praecedenti similis, at pygidio paulo crassiore, apice truncato. M. velutina Beck in litt. Var. e: statura stirpis b, at pube cinerea mitidissima. M. Fleischeri Emery.* Von diesen Var. sind nur b und e in Deutschl. nachgewiesen. Mordella aculeata *"v. brevicauda Cost. findet sich auch in der Mark. Mordella bisignata Redt. aus der Mark war fasciata *v. interrupta Costa. Hier hat also nachweislich Hr. C. Fischer, von dem ich diese Var. erhielt, die abweichende Bindenzeichnung zu einer Verwechselung geführt; bisignata scheint selten zu sein. Ich besitze nur 1 Ex. aus Mähren. M. villosa Schrank will Clasen einigemal in Mecklenburg gefunden haben. Seidlitz bezweifelt (Faun. balt. II p. 539) mit Recht diese Angabe. Die var. *villosa Muls. findet sich auch in der Mark und ist sicher mit der in Mecklenburg gefangenen identisch. Beide Arten sind sehr verschieden. Mordellistena brevicollis Emery, nach 1 Ex. aus Algier beschrieben , findet sich auch in der Mark. Ich besitze ein von zur Kenntnifs der deutschen Käferfauna. 201 Habelmann bei Freienwalde gesammeltes Ex., auf welches alle Charaktermerkmale, bis auf die Gröfse, die bekanntlich bei Mor- delliden sehr variabel sein kann, gut zutreffen. Die Art ist leicht kenntlich an den 2 gelben Enddornen der Schienen. Auf den Hintertibien befinden sich nur 2 (1 subapical und 1. dorsal) Einkerbungen, bei confinis dagegen 3—4, auf dem 1. Tarsengliede 2, auf dem 2. nur 1 Einkerbung, bei confinis daselbst 2—4, 1—2. Das Halsschild ist merklich kürzer und breiter als bei confinis. Da letztere Art auch in Algier vorkommt, in Deutschland ebenfalls nachgewiesen ist, so darf uns das Vorkommen von brevi- collis in der Mark nicht wunderbar erscheinen. Diese Thiere sind bisher wenig beachtet worden. Zur genauen Orientirung gebe ich die Diagnose aus Emery wörtlich wieder. „M. confinis Costa. Atra, elongata, pube sericea, cinerea vel fulva, pronoto longitudine viz latiore, lobo basali rotundato vel truncato, pygidio elongato, acuto, tibiis posticis tarsorumque articulis duobus primis strigis parum obliquis, subaequalibus, calcarıbus testa- ceis. — Long. (pygid. exel.) 1.5—3 mill. Var. ore, antennarum basi pedibusque anterioribus testaceis vel fuseis.* „M. brevicollis Em. Atra, elongata, pube sericea fulva dense vestita, pronoto transverso, pygidio conico, parum elongato, tibüs posticis striga subapicali et dorsali una, modice obligua, calcaribus testaceis, parum inaequalibus. — Long. (pygid. exel.) 2.6 mill.“ Mordellistena micans Germ. aus der Mark hat sich als * stenidea Muls. entpuppt; micans besitze ich nur aus Badajoz, Lyon und vom Salzsee; stenidea dagegen auch aus Ungarn. M. Tournieri kommt nach Emery (Mon. p. 102) in Schlesien (Fleischer!) vor. Fleischer hat aber, so viel ich weils, in Mähren gesammelt. Silaria varians v. collaris Muls. sammelte ich mehrfach bei Schandau in der sächsischen Schweiz. Aufserdem in Böhmen und Thüringen (Arnstadt, Ludy!). S. palpalis Gerh. lebt auch weiter südlich. 1 Ex. aus Bozen in meiner Sammlung; in Ungarn von Hrn. v. Hopffgarten ge- sammelt. Anaspis thoracicaL. (confusa Emery) kommt in einer Form mit gelben Flgd. vor, in der sie schwer zu erkennen ist. Nach Emery’s Monographie und Seydlitz’ Fauna balt. u. transs. wäre dieselbe nicht unterzubringen. Erst Hr. Gerhardt in Liegnitz 202 J. Schilsky: VII. Beitray machte mich darauf aufmerksam, dafs Mulsant (Hist. nat. des Col. de France 1856 p. 110 — 113 Var. b) diese Varietät erwähnt. Emery bezweifelt die Zugehörigkeit zu thoracica und vermuthet darin seine Costae; Seidlitz scheint diese Form auch nicht zu kennen. Von Costae und flava unterscheidet sich dieselbe am leichtesten durch ihre gestreckten Fühler, mit letzterer wird sie jedoch vielfach verwechselt. ‚Auf den Filed. bleibt die Gegend um das Schildchen und die Spitze derselben schwärzlich. Dieses Merkmal dürfte wohl auch genügen, um sie von subtestacea sicher zu trennen, selbst dann noch, wenn die Unterseite heller, ja ganz gelb wird, wie solche Ex. nach Gerhardt’s Mittheilung auch vorkommen sollen. Die Geschlechtsauszeichnungen bei subtest. sind ganz andere, so dals sich diese Form von thor. mit Sicherheit davon trennen läfst. — Ich denke, dafs selbst dem verbissensten Gegner von Var. einleuchten wird, dafs eine Benennung solcher zweifelhaften Formen eher nützlich als überflüssig sein wird und nenne sie Gerhardti, meinem lieben Oollegen Gerhardt in Liegnitz zu Ehren. Bei Berlin ist diese Var. häufiger als die Stammform, in Schlesien ebenfalls, so dafs ich wohl annehmen mus, dafs dieselbe weiter verbreitet ist, ohne gekannt zu sein. Unsere Berliner thoracica zeigt auf den Flgd. kein reines Schwarz, die Schultern und der Rücken bleiben meist heller und die Epipleuren sind ebenfalls gelb. Anaspis (Silaria) Mulsanti Bris. und Okevrolati Muls. ge- hören entschieden der deutschen Fauna an, obgleich sie bisher nur aus dem Süden von Europa bekannt waren. Mulsanti erhielt ich von Dr. Eppelsheim aus Grünstadt (Rheinbayern) und Chevrolati vom Pfarrer Scriba, der diese Art bei Harxheim (in Rheinhessen) in grolser Menge auf blühendem Ligustrum vulgare gesammelt hat (vergl. XIII. Jahresber. der Oberhess. Ges. für Natur- u. Heilk. zu Gielsen p. 95). Jedenfalls sind diese Arten im westlichen und südlichen Deutschland weiter verbreitet. Zur näheren Kenntnifs derselben gebe ich die Diagnose aus Emery’s Monogr. p. 41. „A. Chevrolati Muls. Testacea, sericea, vertice, antennarum apice, pectore abdomineque nigris, pedibus posticis fuscis, antennarum articulo 3% praecedente et sequente fere dimidio longiore, tarsorum articulo 19 tibia vir breviore. — Long. 1.5—2 mill. Var. a. corpore supra brunneo vel fuscescente. Var. b. capite omnio testaceo, pectore fusco. d' Segmento abdominis 4° haud impresso; 5° usque ad basin inciso, bilobo.* zur Kenntnifs der deutschen Käferfauna. 203 „A. Mulsanti ©. Bris. Nigra, antennarum basi, pronoto, elytris, tibüis tarsisque testaceis, femoribus fuscis, antennarum articulis 2°, 30 4° que subaequalibus, tarsorum posticorum articulo primo tibia dis- tincte breviore. — Long. 1.7—2.2 mill. Var. pronoto antice et elytrorum disco fuscescentibus. g\ Segmento abdominis 4° medio late foveolato, postice utrinque denticulo nigro-piloso; 5% usque ad basin inciso, bilobo.“ Von Chevr. besitze ich typische St. aus Algier (Uhagon!), var. b aus Malaga (Weise!) und aus Rheinhessen nur var. a und eine noch Emery unbekannte Var. c: Filed. in der Mitte mit einer mehr oder weniger deutlichen schwarzen Randmakel. A. maculata Fourer. kommt auch mit einfarbigen Flgd. vor. Da diese Form leicht mit flava und subtestacea verwechselt werden kann, gebe ich ihr den Namen innotata. Ich besitze diese Var. aus Grünstadt (Eppelsheim!) und Bentheim (van Doesburgh!) A. labiata Cost. nach Scriba’s Verz. bei Frankfurt von Heyden ges. Bis jetzt einzige Fundortsangabe für Deutschl. A. arctica Zett. besitze ich auch aus Tirol und von Hamburg (Kraatz!). Sie erreicht also den N. und S. von Deutschl. Zonabris variabilis Pall. von Hrn. Ludy bei Bozen ges. Z. floralis v. Sturmi Baudi (Deutsche Ent. Z. 1878 p. 364), von Stentz in Tirol, von Ludy bei Bozen ges., betrachte ich als gute Var. Dieselbe entsteht dadurch, dafs die gelbe Makel an der Basis der Flgd. sehr klein wird, die gelbe Binde in der Mitte der Flgd. ist auf einen kleinen Punkt reduzirt. Marseul erwähnt diese Form in seiner Monographie nicht. Z. floralis v. Dahli Baudi muls als deutsche Var. angeführt werden. Sie wurde von Hrn. Ludy bei Wippach in Krain ges. Die mittlere gelbe Binde vergrölsert sich und verbindet sich durch einen breiten Ast mit der Makel an der Basis. Es bleibt dadurch nur eine Makel an der Schulter und die Gegend um das Schild- chen schwarz. Diese Var. wird der fleruosa ungemein ähnlich, ist aber erheblich gröfser. Var. spartii Germ. besitze ich aus Trient (v. Tiesenhausen!). Otiorrhynchus tenebricosus Hbst. hatte ich (D. Ent. Z. 18883, p. 127) gewissermafsen das deutsche Bürgerrecht abgesprochen, wie ich jetzt einsehe, ganz mit Unrecht. Diese Art sammelte Hr. Oberst Schultze früher bei Hamm und Minden, im vorigen Jahre bei Detmold und theilte mir derselbe gleichzeitig mit, dafs er diese Art in der Ebene wie im Gebirge angetroffen habe. Herbst giebt „Deutschland“ an ohne nähere Fundortsangabe. 204 J. Schilsky: VII. Beitrag * Periteles griseus Ol. ist auch in der Mark aufgetaucht und zwar in der Form mit einfarbig weilslichen Schuppen. Ich sammelte im Juni 1 Ex. im Park von Schönhausen bei Berlin und zwar an einer Stelle, wo ich schon seit 15 Jahren kötschere. Phytobius muricatus Bris., bisher nur aus Schlesien und Brandenburg bekannt, sandte mir Hr. Liegel auch aus Kärnthen. *Omias mollinus Boh. ist märkisch. (Finkenkrug, Schrickel!) " Hylobius fatuus Rossi ist nun auch an der äulsersten Grenze der Mark, bei Havelberg, von Hrn. Backhaus gefangen worden, aus Posen besitze ich ebenfalls 1 Ex. *"Gymnetron ictericum Gyll. ist märkisch. Ich besitze ein vor vielen Jahren gesammeltes Ex. aus der Dubrow. Auch Var. *"plagiatum Gyll. und *plagiellum Gyll. finden sich in der Mark, sind aber recht selten. Ceutorrhynchus carinatus Gyll. bei Mainz von Hrn. Schultze gefunden. Baris EbROIGR Boh. gehört der deutschen Fauna an. Von Hrn. Oberst Schultze mehrfach bei Düsseldorf und Cöln ge- funden. Brachyta interrogationis v. curvilineata L. findet sich auch in den deutschen Alpen. Ich besitze mehrere von Hrn. Strasser am Brenner gesammelte Ex. Br. clathrata v. signata Pz. sammelte ich am Glatzer- Schneeberg. Bei dieser Var. nimmt das Gelb der Flgd. überhand; zusammenhängend schwarz bleibt nur die Spitze, eine an der Naht unterbrochene, in der Mitte gebogene, und eine oberhalb derselben mehr schräge Querbinde, sowie 2—3 Längsstriche an der Basis. Cortodera femorata F. kommt auch in einer Form mit bräunlich rothen Flgd. vor. Dieselbe sieht dann der Var. suturalisF. ungemein ähnlich, ist aber sofort dadurch kenntlich, dafs die Naht einfarbig ist und die glatte Mittellinie des Halssch. vorhanden ist. Diese Form nenne ich affinis. Ich besitze 1 Ex. aus der Ber- liner Gegend. Leptura dubia Scop. „Tota nigra, sed stria rubra per medium elytri longitudinaliter, a basi ad apicem usque producta.“ Diese typische Form ist als melanota Fald. nochmals beschrieben und bezieht sich auf ein 2. Beide Namen sind also identisch. Ein solches typ. Ex. sammelte ich bei Eisenstein im Böhmerwalde, Hr. Schwarz in den Karawanken, Diese Form wird mit der rothen weiter verbreitet sein. zur Kenntnifs der deutschen Käferfauna. 205 Variabilis Payk. „Elytris rubris testaceisve, apice nigris“ bezieht sich auf die rothen 22. Diese Form wurde immer als Stammform betrachtet. Chamomillae F. „Laevis nigra, elytris subacuminatis, subtus cinereo-holoscricea.“ Von Weise als fuliginosa manchmal be- schrieben. Diese Var. sah ich aus dem Caucasus, aus Kärnthen, Schlesien und dem Elsals; sie ist ebenfalls ein 2; cincta F. und limbata Laich. sind dd. Im Caucasus (Abchasien) sammelte Hr. Starck noch eine andere interessante Form des 2. Schwarz, die Flgd. innerhalb der Schultern mit einer rothen Querbinde, die sich auf der Wölbung der Flgd. befindet und jederseits bis zur Scutellumspitze reicht, eine längliche Apicalmakel, welche den ganzen Spitzenrand ein- nimmt und sich nach vorn verschmälert, eine andere rothe Längs- makel hinter der Schulterbeule.. Diese Form bildet also einen deutlichen Uebergang von der. dubia Scop. zur chamomillae. Für Varietätensammler möge diese Form Starcki m. heilsen. Chaetocnema tibialis Ill. erreicht den S. von Deutschland. Hr. Ludy sammelte diese Art bei Görz. *"Longitarsus ballotae Mrsh. sammelte ich im Oct. auf Ballota nigra bei Strausberg zahlreich; gewils mit dieser Pflanze allenthalben verbreitet. * Cassida rotundicollis Bris. ist von Hrn. Weise bei Eberswalde (Mark) gesammelt. Aufserdem im Elsals und gewils weiter verbreitet. Zur Kenntnils der westdeutschen Fauna. l. Dr. Everts hat in seinem Verzeichnisse der niederlän- dischen Käfer!) auch die benachbarte Rheinprovinz berücksichtigt. Leider habe ich diese sorgfältige Arbeit erst später kennen gelernt. Für W. — Deutschl. sind folgende Arten in meinem Verz. nach- zutragen: Abaz carinatus Dft. Düss.?); Gyrophaena laevipennis Kr. Cref.; Mycetoporus Maerkeli Kr. Düss.; Stenus eziguus Er. Cref.; St. ex- !) Nieuve Naamlyst van Nederlandsche schildvleugelige In- secten (Insecta Coleoptera) opgemaakt door Dr. Ed. Everts. Haarlem 1887. 2) Düss. = Düsseldorf, Cref. = Crefeld; N bedeutet, dafs der Käfer daselbst die Nordgrenze von Deutschland erreicht. 206 J. Schilsky: VII. Beitrag cubitor Er. in Oldenburg, N. (vergl. Wiepken, Verz. v. Oldenb.); Homalium laeviusculum Gyll. Norderney, N.; Anthobium Marshami Fauv., Anisotoma hybrida Er., Sphaerius acaroides Waltl, Ptinella angustula Gyll. Cref.; Saprinus rugifer Payk. Düss., in den Nestern der Hirundo riparia; Rhizophagus Brucki Ritr. Cref.; Enicmus hirtus Gyll. Düss.; Novius eruentatus Muls. Aachen; Orophilus glabratus F., Malthinus glabellus Kies., Ebaeus appendiculatus Er., Ernobius longi- cornis St. Cref.; Conopalpus brevicollis Kr. Cref., Düss., Jülich, unter Eichenrinde; Cyrfanaspis phalerata Germ., Anaspis 4-maculata Gyll. Ostfriesland, N.; Otiorrh. nigrita F., Larinus obtusus Gyll. Cref.; Rhynchites olivaceus Gyll. Cleve, Düss.; — die Var. pauciseta Wasm. bei Cleve auf Eichen, Tripodendron signatum Dft. Düss., Liopus punctulatus Payk. Cref. 2. Herr Beckers in Rheydt war so freundlich, für den Westen von Deutschl. folgende Arten zu constatiren: Cicindela campestris v. connata Heer, v. conjuncta Torre, hybrida v. virescens Letzn., sylvatica v. similis Westh. Rh., Düss., Elberf.; Calosoma inquisitor v. coeruleum Letzn. Rh., Elb.; Megadontus purp. v. Suf- friani Westh., v. crenatus St. Rh., Wes.; v. asperulus Kr. Düss., Mühlh., Ruhr, Wes.; Hemicarabus nitens v. interruptus Westh., Carabus arvensis v. purpurascens Letzn.!); cancellatus v. viridis Letzn. Rh., Wes.; v. rufo-femoratus Letzn. Wes.; monilis v. affinis Pz., v. consitus Pz. Rh., Wes.; Harpalus distinguendus v. chlorizans Torre, v. melanescens Torre, v. coeruleus Schils., H. aeneus mit denselben Farbenvarietäten, Pterost. madidus F. Rheinl.; v. concinnus St. häu- figer, Haliplus Heydeni, Ilybius aenescens Thoms. Rh. Westf., Phil- hydrus frontalis Er., Laccobius alutaceus Thoms., Hydrobius Rotten- bergi Gerh. Rh.; Staphylinus pedator Grav. Ahr; Agyrtes bicolor Lap. Wes., Jül.; Enicmus consimilis Munh., Aphodius scybalar. v. con- flagratus F. Rh.; Melanotus crassicollis Er. Wes.; Agriotes pallı- dulus Ill., Cardiophorus asellus Er., Ernobius Mulsanti Kies., Eryx laevis Küst., Anaspis confusa Emery, Meloe autumnalis Ol. Ahr, Remagen; Urodon rufipes Ol. Ahr; Polydrusus melanostictus Chevr., Attactagenus exaratus Mrsh., Sitones cambricus Steph., Apion Schmidti Bach, Donacia limbata v. vittata Pz., -v. unicolor Westh., vulgaris v. concolor Westh., Plateumaris sericea v. festucae F., v. micans Pz., v. armata Payk., nymphaeae F., Oryptoceph. bipunctalus v. Thomsoni Weis., vittatus v. negligens Weis., C. punctiger Payk., 1) Wo nichts angegeben ist, stammen die Käfer von Rheydt; Rh. = Rheydt, Wes. = Wesel. zur Kenntni/s der deutschen Käferfauna. 207 Chrysomela götting. v. Sturmi Westh., Chalcoides cyanea Mrsh. mit seinen Var. Rh.; Cassida ornata v. lucida Suffr. Ahr. 3. Herr W. Geilenkeuser in Elberfeld übergab mir folgende Notizen zur Publication: Cicindela campestris v. affinis Fisch. Elberf. Procrustes coriaceus L. Ein Stück des sublineatus Gehin (Cat. p. 2, Note 2) von hier; er wurde schon von Suffrian in der Stettiner Zeitschrift erwähnt. Bembidium lunulatum Fourer. (v. Hagens!). Hydrobius fuscipes L. schön messingfarben von Elberf. Homalota vestita Grav. und cavifrons Sharp von Elberf. (Epp. det.). Quedius longicornis Kr. Elberf. (Epp.) und mesomelinus Mrsh. im Rheiniand (v. Hagens!). Staphylinus compressus Mrsh. Elberf. Stenus stigmula Er. (v. Hagens!). Rheinland. Bledius atricapillus Germ. Elberf. (Epp.). Euconnus pubicollis Müller (Reitter det.). Elberf. Silpha germanica L. 2 ausgefärbte Stücke mit braunrothen Filed. bei Crefeld gefunden; auch von v. bipunctata Kr. 1 St. aus der Hildener Haide bei Düss. S. humator Goeze. Ein Stück mit braunrothen Decken von hier. Anthrenus festivus Ros. im Rheinland. Geotrupes hypocrita Serv. häufig in der Hildener Haide. G. sylvaticus v. nigrinus Muls. bei Elberf. nicht selten. Ich fing ein St., das völlig ausgefärbt, tagelang in Gefangenschaft lebte und dessen rechte Flgd. dunkelroth ist. Trichius fasciatus L. Bei einem von mir hier gefangenen Stück sind die beiden schwarzen Binden zu einer grofsen Makel zusammengeflossen; es bleibt also zwischen dieser und der ununter- brochenen schwarzen Basalbinde nur eine schmale, gelbe Binde frei, die auf jeder Seite fast bis zur Spitze einen feinen Ast ent- sendet. Naht und Schildchen schwarz. Ich möchte für diese hübsche Varietät den Namen v. Beckersi in Vorschlag bringen. Anthazia candens Pz. Am 23. Mai 1889 auf eiuer Fenster- bank in Essen. Corymbitesimpressus v.rufipes Schils. Bei Elberf. häufig. Dictyopterus rubens Gyll. Bei Düss. (v. Hagens!). Laricobius Erichsoni Ros. Häufig. Araeocerus fasciculatus Deg. Zuweilen bei Droguen- händlern. 208 J. Schilsky: VII. Beitrag zur Kenntni/s etc. Ezomias tenez Boh. Bei Düss. (v. Hagens!), Gleve (Fufs!). Polydrusus chrysomela Ol. Düss. (v. Hagens!). Stenocorus bifasc. v. unifasciatus Muls. Elberf. Rosalia alpina L. Bei einem Stettiner Stück (21 mill. lang) ist die Makel des Halssch. sehr klein, der Flecken hinter der Schulter nach der Naht hin zweimal zugespitzt und sehr verkleinert, die Mittelbinde ist in zwei unregelmälsig viereckige Makeln aufge- löst, die weder Naht noch Seitenrand erreichen, von der Makel an der Spitze der Flügeldecken ist nur ein kleiner Punkt vorhanden. Saperda similis Laich. Kommt meines Erachtens in unserem . Gebiet nicht vor. Zeugoph. Turneri Paw. Von Ruhrort im Genist des Rheins IuBx: Phyllodecta atrovirens Cornel. Auch bei Elberf. häufig. Epilachna argus Fourer. Mehrere Stücke bei Düss. Anatis ocellata L. v. hebraea L. Eilberf. 1. Dibolia depressiuscula Letzn. Auch bei Eberswalde Ende Juji an Ballota nigra L. D. rugulosa Redtb. auf Stachys recta L. an sonnigen Bergabhängen bei Oderberg. 2. Aphthona punctatissima Ws. In der letzten Zeit erhielt ich das Thier noch von den südlichen Sporaden: Symi (v. Oertzen) und aus dem Caucasus: Kasikopakau (v. Heyden) und aus dem Araxesthale (Reitter); jedoch nur die Form mit schwarzen Füh- lern und Beinen (var. picipes); es bleibt meist das 2. bis 4. Fühler- glied und das Kniegelenk röthlich. Die ganze Oberseite kann ein- farbig tief schwarz werden. Da die Breite der Tarsenglieder an den Hinterbeinen nach dem Geschlechte variirt, ist punctatissima vielleicht nur geflügelte Form von semycianea All., was nach dem jetzigen geringen Materiale noch nicht sicher zu beurtheilen ist. 3. Cassida vibez var. pannonica Suflr. Die Stammart lebt sehr häufig auf Carduus arvensis und ist durch schwarze Schenkel ausgezeichnet. Bei Eberswalde und Oderberg findet sie sich auf den trockenen Bergabhängen, sowie an der Chaussee nach Joachimsthal vorherrschend an der Centaurea paniculata L., stets mit gelben Schenkeln. Die Larve nagt die etwas rauhe Haut des Stengels in Längsstreifen ab und entwickelt sich, in Folge der kümmerlichen Nahrung, um einige Wochen langsamer als an der Distel. Sicher ist die verschiedene Nahrung allein die Ursache der abweichenden Färbung. J. Weise. [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1892. Heft II.] 209 III. Beitrag zur Kenntnifs der Cicindeleten. Von Walther Horn in Berlin. Tricondyla rugosa Chd. halte ich für eine Varietät der Trie. granulifera Motsch., die sich einzig und allein durch ihre stärkere Entwicklung, d. i. grölsere, plumpere, bes. hinten breitere Gestalt und gröbere Skulptur unterscheidet. Zwischen beiden Extremen fehlt es nicht an Uebergängen, und sind derartige Ex. auch unter von Chaudoir selbst gesehenen Stücken des hiesigen Museums vorhanden. Ob Tricondyla brunnipes Motsch., conicicollis Chd. und Beccarii Gestro wirklich 3 Arten sind, scheint mir sehr zweifelhaft zu sein; ich kann sie nicht scharf von einander trennen. In der Fld.- Skulptur sind alle Uebergänge vorhanden von Ex., bei welchen die Grübchen schon im ansteigenden Theile des Buckels verlöschen, bis zu solchen, bei denen sie sich bis dicht zur Fld.-Spitze erhalten. Die Form des Halssch. (bes. der vordere Abschnitt) ist bei der typischen conicicollis Chd. sehr charakteristisch, jedoch schwankt auch dieses Kennzeichen bei anderen Stücken so sehr, dals mau darauf hin keine Trennung vornehmen kann, und zwar auch bei Ex. desselben Fundortes. Tricondyla macrodera Chd. und Mellyi Chd. sind nicht specifisch verschieden; beide liegen mir vom Südfufs des Hima- laya vor. Therates Wallacei, scapularis, Dejeani, Schaumi und sumatrensis sind alle 5 nur Varianten des Ther. dimidiatus Dej. Sämmtliche Unterschiede, welche von den Autoren angegeben werden, ergeben sich bei einer etwas grölseren Anzahl von Ex. als hinfällig. Die Gröfse schwankt sehr: mein kleinstes Stück milst 9 mill., das grölste 12 mill. Die Zeichnung besteht bisweilen nur aus einem kleinen, von oben gesehen kaum sichtbaren Schulter- fleck (Wallacei); letzterer kann sich verbreitern; weiter fortschreitend nimmt er dann die ganze Basis ein; bleibt jedoch schmal (scapu- laris). Bisweilen färbt sich jetzt schon die Spitze der Fld. gelb- lich; häufiger erst bei der folgenden Varietät. Auf Ex. mit breit gelber Basis ist die Stammform dimidiatus Dej., auf solche, die dazu noch einen gelben Apex haben, Schaumi Chd. gegründet, mit letzterer identisch ist sumatrensis Putz. Innerhalb all dieser Deutsche Entomol, Zeitschr. 1892. Heft II, 14 210 Walther Horn: II. Beitrag Formen variirt die Gestalt und Skulptur völlig unregelmälsig: das Halssch. ist im allgemeinen bei scapularis am schmälsten; jedoch liegt mir auch | Ex. von Schaumi vor, welches mindestens ebenso schmal ist wie jenes; zwei andere Stücke derselben Form haben einen normal breiten Thorax. Die Unterschiede in der Form der Fld. sind weniger grols; nur die relative Breite derselben sowie die Länge des Nahtdorns schwankt etwas. Die Skulptur der Fld. ist hier ebenso wie bei allen übrigen Therates-Arten als Artkenn- zeichen nicht zu verwerthen: sie kann fast nur auf die Basisfurchen beschränkt sein, kann auch über die ganzen Fld. sich ausdehnen. Auf relativ wenig skulpirte Stücke ist im allgemeinen Dejeani Chd. zu beziehen. Die Färbung: bald mehr bläulich, bald mehr grün, ist völlig belanglos; das Basalglied der Fühler scheint stets gelb zu bleiben; die Farbe des zweiten und dritten Gliedes variirt etwas. In Therates punctipennis Bat., welchen ich in der ersten Arbeit von dimidiatus trennen wollte, kann ich jetzt auch nur eine Varietät des letzteren erblicken. — Eine sehr auffallende Varietät, die ich in einem Ex. aus Borneo besitze, möchte ich hier noch erwähnen. Es ist ein ziemlich stark punktirtes Stück und hat ganz einfarbig bläulich-metallische Fld., selbst der Schulterfleck ist bis auf ein auch mit scharfer Lupe kaum wahrnehmbares, bräunlich durchschimmerndes Pünktchen verloschen. Sämmtliche Schienen und Tarsen, sowie die Oberseite der Schenkel sind braunschwarz; auf der Unterseite sind letztere an den 4 ersten Beinen nach der Spitze zu schwach gebräunt, während die beiden Hinterschenkel auch unten ungefähr zur Hälfte dunkel sind. Auf eine besondere Benennung dieser Form verzichte ich, weil gerade die vorliegende Art so aufserordentlich variationsfähig ist, dafs man unmöglich all die verschiedenen Varietäten durch eigene Namen kennzeichnen kann. Schon Schaum hat Therates fulvipennis Chd. als Varietät zum labiatus eingezogen, jedoch ist nirgends meines Wissens in der Litteratur erwähnt, dafs Ex. vorkommen, die den Uebergang in der Färbung vermitteln: die Fld. waren stets entweder ganz gelb oder ganz metallisch. Mir liegen nun derartige Zwischenformen vor: Einige Stücke haben auf der Scheibe der Fld. hier und da einen dunkel-metallischen Schein, der zunächst in der Mitte des Seiten- randes oder in der hinteren Schultergrube beginnt und sich event. von da weiter ausdehnt. Andere Ex., von denen: eines in der Dr. Richter’schen Sammlung als „sudans Dohrn i. 1.“ bezeichnet war, zeigen eine deutlich ausgesproche Querbinde, die Z der Fld. zur Kenntnifs der Cicindeleten. 211 einnimmt: die Brust bleibt dabei hell, unmetallisch wie bei var. bidentatus Chd. Noch auffallender ist ein kleines Stück von 13 mill. Länge, dafs auf jeder Fld. einen längs-gestellten, metalli- schen Scheibenfleck hat (der Rest der Fld. ist hellgelb). Dies ist um so bemerkenswerther, als Bates eine neue Art von Mindanao beschrieben hat, welche dieselbe Zeichnung haben soll. Da der englische Autor diese letztere nur mit basalis Dej. vergleicht, wage ich nicht mit Sicherheit zu behaupten, dafs er diese eben erwähnte Varietät des fulvipennis vor sich gehabt hat; bemerkte jedoch, dafs mein Ex. ebenfalls von den Philippinen stammt. Die Unter- schiede weiterhin, welche Bates zwischen seiner Art und basalıs Dej. angiebt, existiren auch zwischen meiner: Varietät und der letzteren Art. Aufserdem unterscheidet sich aber mein Stück noch erheblich durch die schmale Gestalt von der Dejean’schen Art, während Bates von letzterem Unterschied nichts sagt; übrigens könnte dieser sehr wohl individuell sein, denn die meisten anderen Ex. des fulvipennes sind relativ viel breiter und plumper als das eben erwähnte Stück. — Auch eine Varietät des fulvipennes mit bräunlichem Kopf und Halssch. kommt vor: ich besitze derartige Ex. aus Mindanao. — Im übrigen vergleiche man meinen Il. Beitrag zur Kenntnils der Cicindeleten. Distypsidera Pascoei Me. Leay ist gleich Dist. (Gruti Pasc. var.?) Plustchevskyi Dokht. Peridexia hilaris ist keine eigene Art, sondern nur eine dunkel- beinige Varietät der Perideria fulvipes De). Cicindela frontalis Fairm. ist = Peridexia frontalis!) Brlle. Cicindela variventris Qued. ist völlig identisch mit Odonto- chila erythropyga Putz. Ich besitze ein typisches Ex. von ersterer aus der Dr. Richter’schen Sammlung. Cicindela (Chilonycha) biguttula Luc. ist = Odontochila distigma Dej. Odontochila secedens Steinh. ist synonym mit Salvini Bat. Odontochila Chaudoiri Dokht. halte ich nicht für verschieden von der (von Chaudoir) als Od. procera beschriebenen Art. Odontochila virens ist als fleckenlose, einfärbig grüne Var. der Od. viridis Dej. zu betrachten. Der Thorax unterliegt bei beiden Formen den gröfsten Schwankungen. 1) Die von Fairmaire als Megalomma marginata beschriebene Cicindela (ohne Kopf) gehört dicht neben diese Art: die Stirn ist übrigens weit weniger abgebrochen. 14 * 29 Walther Horn: III. Beitrag Odontochtla pavida Er. ist nur als Var. der Od. margineguttata Dej. aufzufassen, welche sich durch das wenig breitere Halssch. und die etwas heller erzfarbene Oberseite von der Stammform . unterscheidet. Mir liegt die Varietät aus Peru (Cumbese) vor. Cicindela exigua Luc. und consobrina gehören (ebenso wie C. Oseryi, Devillei, erimia und Castelnaui, welche alle im „Gem- minger*“ unter der Gattung Cicindela aufgeführt sind) zur Gattung Odontochila. Die von Klug als sericina beschriebene Odontochila (sub genere Cicindela) gehört in die von Bates aufgestellte Gattung Pentacomia. Identisch mit der Klug’schen Art ist Cicindela (Odontochila) cupri- ventris Reiche; der einzige Unterschied zwischen beiden liegt in der Färbung der Schienen und Tarsen, welche bei sericina nur schwach, bei cupriventris dagegen intensiver metallisch sind. Heptodonta (Dilatotarsa: Eurytarsa) bigranifera Dokht. muls gleich Hept. patricia Schaum sein. Fairmaire hat eine neue Heptodonta ynnana beschrieben, die er mit Hept. analis F. vergleicht, ohne dabei Hept. posticalis White zu erwähnen. Letztere Art hat er offenbar gar nicht gekannt; wenigstens weist die Beschreibung seiner neuen Species keinerlei Unterschiede zwischen den betreffenden Arten auf. Da auch der Fundort nicht dagegen spricht, dürften Hept. ynnana Fairm. und posticalis als identisch zu betrachten sein. Heptodonta tricondyloides Gestro ist identisch mit Hept. tereti- collis Schm. i. 1. (Mus. Berol.), ebenfalls aus Sarawak. Cieindela tetrachoides Gestro ist identisch mit C. Kraatzi Dokht. Die Stellung dieser interessanten Art ist etwas isolirt, jedoch gehört sie zweifellos in die Gruppe: limosa, Gyllienhali, elongata m. Ob zwischen dieser Art und der Gattung Vata ge- wisse Aehnlichkeiten vorhanden sind, weils ich nicht, da ich letztere noch nicht gesehen habe, glaube es jedoch kaum, obwohl mir eines meiner tetrachoides- Ex. als Vata-sp. geschickt worden ist. Cicindela Mac Leayi dürfte mit C. tetragramma Boisd. identisch sein; die Beschreibungen weisen keinerlei Differenzen nach, auch palst die Mac Leay’sche Beschreibung vollkommen auf das einzige Ex. dieser Art, welches ich kenne (Mus. Berol.). Cicindela nubifera Qued. ist identisch mit C. flavipes Putz.; ich besitze 2 typische Ex., welche von Quedenfeldt an Dr. Richter gegeben worden waren. Zu dieser interessanten Gruppe afrikani- scher Cieindelen mit behaarten Fid. gehört sonst meines Wissens zur Kenntnifs der Cicindeleten. 213 nur noch: Cicindela villosa Putz., semicuprea Qued. und tereticollis Boh.; ich habe bisher keine von ihnen gesehen. Cicindela argyrosticta G. &H. (alboguttata Brlle.) ist in nichts wesentlichem von €. cyanitarsis Kollar verschieden. Sie bezieht sich auf eine Zeichnungsvarietät, bei welcher alle Makeln bis auf den oberen Spitzenfleck verschwunden sind. Diese hübsche Art scheint eine ziemlich weite Verbreitung zu haben: Minas Geraes, Matto Grosso, Sao Paulo, Paraguay (auch Ypanema). Cicindela denticulata Klg. ist eine Var. der so vielfach ge- stalteten C. morio Klg. Letztere Form ist einfarbig schwarz; erstere zeigt 2 oder 3 weilse Flecke auf jeder Fld. (ein Mittelrand- und ein oberer Spitzenfleck, bisweilen dazu noch ein in der Höhe zwischen ihnen stehender Scheibenfleck); var. acompsa Chd. hat unregelmälsige, weilse Binden. Cicindela nebulosa Bat. halte ich für eine Var. der venustula Gory, welche von letzterer nur durch die in der Mitte unter- brochene Mittelbinde verschieden ist. Die vom englischen Autor erwähnte Var. mit geschlossener Binde ist also die typische venus- tula. Letztere ist von Cayenne, die andere von Chontales, Nica- ragua, Panama beschrieben; mir liegt ein Stück (Mus. Berol.) aus Puerto Cabello (Venezuela) vor; ich selbst besitze 1 Ex. ohne Fundortsangabe aus anderer Quelle: die Art hat also einen grofsen Verbreitungskreis. Cieindela macilenta Schm. gehört nicht wie Chaudoir geglaubt hat, in die Nähe von C. discreta Schm., sondern ist weit inniger mit C. 10-punctata Dej., conicollis Schm. ete. verwandt. Cicindela Fauveli Dkht. unterscheidet sich der Beschreibung nach zu urtheilen in nichts von dem einzigen Typus der C. man- dibularis Schm. (Mus. Berol.). In einem früheren Beitrage habe ich Cicindela chlorochila Chd. und viridilabris Chd. zusammenziehen wollen. Gegenwärtig scheint mir dies falsch zu sein, denn ich habe eine Cicindela aus Ceylon erhalten, welche mit der Beschreibung der viridilabris in hohem Malse übereinstimmt, aber doch von chlorochila wesentlich ver- schieden ist. Das betreffende Ex. muls um so eher die echte viridilabris sein, da auch Bates seiner Zeit ein Stück dieser seltenen Art aus Üeylon beschrieb. Zu meinem früheren Irrthum wurde ich hauptsächlich durch Chaudoir’s Angabe verleitet, dafs Cicindela chlorochila nur 2 Flecke haben sollte, während nach den mir vor- liegenden Stücken (darunter auch 1 Ex. von Dohrn aus Honkong!) die Art eigentlich 4 Flecke besitzt. Ganz klargestellt ist nun da- 214 Walther Horn: III. Beitrag durch die Synonymie immer noch nicht; denn die Art, welche ich gegenwärtig für die echte chlorochila Chd. halte, ist identisch mit den Typen der triguttata Herbst (Mus. Berol.), während C. holo- sericea (und viduata F.) eine davon getrennte Species bildet. Die mangelhaften Beschreibungen der beiden letzteren, sowie die Un- klarheit, welche noch in der Abgrenzung der Verbreitungsbezirke der betreffenden Arten besteht, lassen eine bestimmte Entscheidung sehr schwer ermöglichen; jedoch glaube ich nicht zu irren, wenn ich als holosericea (viduata) die Art mit (bes. hinten) stark ge- runzelten, uneben vertieften und schwach seidenartig glänzenden Fld. auffasse, bei der auch das Halssch. schmäler und nach hinten verengter ist. Letzteres ist an den Seiten absolut nicht (seitlich) gerundet, und mit einer deutlichen Mittelfurche versehen, nach der zu die sonst unregelmäfsige Skulptur sich unter spitzem, nach vorn offenem Winkel in ziemlich parallelen Strichen anordnet. Die Fld. der triguttata (Typen) [und chlorochila Chd. (nach meiner jetzigen Auffassung)] sind zwar auch mit eingestochenen Punkten dicht besetzt, zeigen jedoch keine Spur jener unregelmälsigen Vertiefun- gen, auch sind sie völlig matt. Bei beiden Arten 2 ist häufig ein kleiner, sehr schwach ausgeprägter Spiegel an der gewöhnlichen Stelle bemerkbar. In der weilsen Zeichnung ist kein Unterschied zu suchen; die Flecke können alle mehr oder weniger ver- schwinden. Von Cicindela ezcisa Schm. ist in der Litteratur bisher nur das 2 bekannt, welches sich von allen verwandten Arten durch die höchst sonderbare Form der Fld.-Spitze (Nahtdorn sehr weit zurücktretend) auffällig unterscheidet. In der Dr. Richter’schen Sammlung fand ich eine kleine Cicindela aus Lucon (d') mit einem Dohrn’schen in litteris--Namen, welche das langvermilste g' der seltenen Schaum’schen Art ist. Die Fld.-Spitze zeigt durchaus nichts Eigenartiges, sondern stimmt völlig mit derjenigen der Elisae Motsch., ihrer nächsten Verwandten, überein. Die Aehnlich- keit zwischen beiden d' ist sehr grofs: die Schaum’sche Art ist kleiner, Halssch. und Fld. sind kürzer und breiter, letztere über- haupt gedrungener, rechteckig, hinten zugespitzt. Vorder- und Hinterrand des Halssch. ist leicht quer gestrichelt, die Mittelbinde weniger herabsteigend, die Zeichnung im übrigen sehr ähnlich. Cicindela nocturna Steinh. liegt mir aus der Dr. Richter’schen Sammlung in einer ganzen Reihe von Ex. vor, welche auch mit der Steinheil’schen Beschreibung übereinstimmen. Ich kann zwi- zur Kenntnifs der Cicindeleten. 215 schen dieser Art und hebraea Klg. keinen Unterschied auffinden: meine Stücke variiren zwischen 64 und 73 mill. Cicindela sinuosa Brille. habe ich im vorigen Hefte dieser Zeit- schrift als synonym zur Cicindela tortuosa Dej. gezogen. Neuer- dings habe ich 2 Ex. unter diesem Namen erhalten, welche von letzterer und auch von Zrisignata, mit welcher Brull& seine Art vergleicht, völlig verschieden sind, auf welche also die Brulle’sche Beschreibung, wenn sie correct ist, nicht palst; wenigstens nicht besser palst als auf die ganze grolse Gruppe der verwandten Arten: tortuosa etc. Unterschiede von letzterer sucht man ver- gebens in jener Beschreibung; dagegen unterscheiden sich meine Stücke von jener von vornherein durch die behaarte Stirn (sowohl vor wie zwischen den Augen) und das nach hinten stark ver- breiterte Halssch., dessen Hinterecken scharf hervortreten. Die Fld.-Spitze ist durchaus nicht eingezogen, sondern einzeln zuge- spitzt. Die Gestalt der Fld. und Mittelbinde ist ungefähr wie bei sumatrensis Herbst, die Schulterbinde zeigt eine Form wie bei contorta Fisch., die Spitzenlunula ungefähr wie bei viennensis. Wenn man also nach alledem annimmt, dafs die Brulle’sche Be- schreibung nur annähernd richtig ist, was doch im übrigen von denen dieses Autors gilt, so kann meine sinuosa nicht gleich sinuosa Brull& sein. Da nun die letztere wohl schwerlich etwas anderes dann sein könnte als iortuosa var., so kann der Name C. sinuosa!) für meine 2 2 (ex. coll. Dr. Richter) bestehen bleiben. Der Fundort ist mir unbekannt, jedoch ist die Art unzweifelhaft im Süden von Südamerika zu Hause, von wo auch Brull& seine Form beschrieb. — 103 — 12 mill. Cicindela Douei Chenu, welche aus Neu-Seeland stammen soll, scheint mir gegenwärtig viel eher eine mexikanische Art zu sein und zwar — Klugi Dej. Zu dieser vielleicht etwas sonder- baren Vermuthung komme ich aus folgenden Gründen: I. die sehr ausführliche Beschreibung des Autors weist keinerlei Unterschiede von €. Klugi nach; was schon an und für sich höchst auffällig wäre, da doch im allgemeinen die mexikanische Fauna keine Be- ziehung zur neuseeländischen hat; II. Obwohl neuerdings eine ganze Reihe neuer neuseeländischer Species publieirt worden ist, resp. schon bekannte Arten genauer beschrieben sind, wurde C. Douei nie wieder aufgefunden; III. Sämmtliche bisher bekannte Arten 1) Eventuell könnte die neue Art in Oicindela mista umgetauft werden. 316 Walther Horn: III. Beitrag aus Neuseeland haben ein stark herzförmiges Halssch. und stimmen auch sonst in Gestalt, Skulptur und Zeichnung der Fld. überein, haben also ein ganz eigenthümliches Gepräge, während C. Douei in keiner einzigen Beziehung eine neuseeländische Form wäre. Cicindela polysita Guer. halte ich augenblicklich nur für eine Var. der aulica Dej.; sie unterscheidet sich nur durch die Zeich- nung, indem nämlich die beiden Schulter-, die beiden Mittelrand- flecke und die obere Scheibenmakel alle 5 zusammenfliefsen. Als paläarktische Var. kann diese Form jedoch vorläufig noch nicht aufgeführt werden, da sie meines Wissens bisher nur vom Senegal bekannt ist. Cicindela panamensis (und ihr albino: C. Chevrolati) Boue. sind, wie ich schon früher vermuthet habe, identisch mit obliguata Motsch. Ueber die Arten der flezuosa-nilotica Gruppe bemerke ich Folgendes: Bei der Unterscheidung dieser z. Th. recht ähnlichen Species ist die Skulptur des Halssch. und vor allem die des Kopfes das wichtigste Kennzeichen. Wenn man die Augenstrichelung der ge- wöhnlichen C. fleruosa als Maalsstab nimmt, so ergeben sich ohne besondere Schwierigkeiten 3 Gruppen: I. Die Arten mit gröberen Augenrunzeln (senegalensis und neglecta et var. vivida Boh. aus Afrika, catena et var. cancellata aus Asien); Il. die Arten mit kaum sichtbaren Augenstrichelchen, welch’ letztere also viel feiner sind als bei unserer flezuosa (clathrata, brevicollis, abbreviata und differens mihi); III. die Arten mit ungefähr gleich stark hervor- tretenden Augenstricheln (discoidea et var. intermedia Klg. aus Afrika, Candei aus Asien) !). !) Alle anderen Arten dieser in sich ziemlich geschlossenen Gruppe sind leicht zu unterscheiden und dürften Verwechslungen wohl nur selten vorkommen. C. madagascariensis Chd. ist beson- ders an dem glatten Thorax nicht schwer zu erkennen; von abbreviata unterscheidet sie sich vor allem durch die in allen Theilen viel breitere Gestalt. C. candida, capensis, albina, pudica bedürfen keiner näheren Unterscheidung; hervorzuheben ist nur, dafs C. chrysographa nichts weiter als eine Varietät der capensis ist mit mehr Weils auf den Fld. als die Stammform, während barbifrons Boh. eine gesonderte Art darstellt, die sich schon nach der trefflichen Bohemann’schen Beschreibung durch die behaarten ersten Fühlergld., die flachen, wenig gewölbten, parallelen Fld. von der stark bauchigen und gewölbten capensis unbedingt specifisch unterscheidet. Jene ist auch hinten viel weniger zugesptizt und zur Kenntnifs der Cicindeleten. 217 Weiterhin unterscheidet sich senegalensis von neglecla durch das grob skulpirte Halssch., catena aulserdem noch von striatifrons durch die breite und kurze Form des Thorax. Der Unterschied zwischen drevicollis Wiedm. einerseits und clathrata, abbreviata und differens andererseits wird durch das breite, kurze Halssch. der ersteren gegeben. Die Klug’sche Art (abbreviata) weiterhin ist durch das glatte Halssch. und die vor der hinteren Halssch.- Furche scharf hervorspringenden Höcker gekennzeichnet gegenüber clathrata und differens mihi. Die beiden letzteren kann man am besten durch die Gestalt der Fld. scheiden: bei c/athrata sind die- selben parallel, hinten gerundet, die Stelle der gröfsten Breite liegt hinter der Mitte, bei meiner Art haben die Fld. ungefähr die Form der candida: die grölste Breite liegt vor der Mitte und ist deutlich wahrnehmbar; hinten sind die Fld. zugespitzt. Bei jener inserirt die Mittelbinde unterhalb der Mitte und bleibt mit ihrem Endknopf weit von dem Nachtheil der Spitzenlunula entfernt; bei dieser inserirt sie oberhalb der Mitte, berührt aber trotzdem ent- weder beinahe oder völlig jenen. Von den Varietäten und Synonymen der Cicindela flavolineata Chad. gilt folgendes: C. ditissima Bat. ist identisch mit der Chaudoir’schen Art; eine Varietät mit unterbrochener Längsbinde, von der also hinten am Apex ein Stückchen als einzelner Fleck losgetrennt ist, hat Schmidt Goebel als interrupto-fasciata be- schrieben: dicht oberhalb der Unterbrechung findet sich bisweilen eine kleine Erweiterung. Selbstverständlich kommen auch die Uebergänge zwischen beiden Formen vor; so liegen mir 2 derartige zeigt noch erheblich mehr Weils als chrysographa Dej. C. hilariola Bat. und die gänzlich verschollene C. copulata Schmid Goebel ge- hören noch zu den erst genannten Arten. Die der C. nilotica Dej. verwandten Arten sind: leucoptera et vv. owas et cabinda Bat. (siehe die früheren Beiträge), nitidula et v. natalensis Chd., somalıa Fairm.? und ARutherfordi Bat.; ihre Unterscheidung bietet kaum grölsere Schwierigkeiten: die völlig unbekannte C. magdalenae Lec. mus ebenfalls hier genannt werden, ihr Fundort ist Afrika, nicht „N. Carolina“ wie der nordamerikanische Autor es angab; letztere Notiz verdanke ich Hrn. Horn-Philadelphia. Die wenigen noch übrig bleibenden Arten: Monteiroi, Escheri, Luxeri etc. bilden schon den Uebergang zu anderen Gruppen und entfernen sich schon sehr von dem Typus der fleruosa-nilotica-Gruppe. Ob schliefslich noch C. Blanchardi Fairm., welche der Autor neben C. lugubris Dej. gestellt wissen will, irgendwelche näheren Be- ziehungen zur candida-Gruppe hat, kann ich vorläufig noch nicht beurtheilen. 218 Walther Horn: III. Beitrag Stücke aus China vor. Ob sich €. Bramani Dokht. noch durch andere Merkmale als die mehr braun-bronzene Färbung des Kopfes und Halssch. und die weniger bläulichen als grünlich gefärbten Fld. von der letztgenannten Varietät unterscheidet, scheint mir wenig wahrscheinlich; die Gestalt des Thorax variirt besonders nach den Geschlechtern sehr erheblich. €. Dejeani Hope gehört, nach der Beschreibung zu urtheilen, in die Verwandtschaft dieser so wandelbaren Art. Cicindela elegantula Dokht. dürfte mit €. tritoma Schm. Goebel identisch sein, wenigstens weisen die betreffenden, ziemlich aus- führlichen Beschreibungen keinen nennenswerthen Unterschied auf. Was die Art selbst betrifft, so scheint sie in der Mitte zwischen C. flavolineata Chd. und guttata Wdm. zu stehen. Inwieweit sie von C. Mouhoti Chd. verschieden ist, kann ich vorläufig noch nicht beurtheilen; jedenfalls mülste sie ihr sehr eng verwandt sein. Bei dieser Gelegenheit möchte ich noch bemerken, dafs C. flavomaculata Hope offenbar zu dieser schönen Gruppe der Calochroen gehört: guttata Wiedm. etc. Ozychila binotata Gray halte ich für identisch mit Ozychila odontoma Chd. (= distigma Thoms.). Da erstere früher beschrieben ist, so müfste der Gray’sche Name gelten. Oxychila binota (Gray sec.) Lap. ist bekanntlich verschieden von Orychila binotata Gray und mit Chilozia bisignata Guer. identisch. Tetracha bilunata Klg. halte ich für eine von T. fulgida Kle. sehr wohl verschiedene Art. Letztere variirt allerdings, wie bereits Chaud. mit Recht hervorgehoben hat, so erheblich, dafs es schwer ist, sie scharf abzugrenzen; selbst der T. annuligera und cribrata Steinh. können einzelne Ex. sehr ähnlich werden. Trotzdem hat T. bilunata Klg. eine so stark ausgeprägte Form, dals ich bisher auch bei einem ziemlich grolsen Material der fulgida noch keine Uebergänge habe finden können: Die äufserst hervorspringenden Schultern, welche auch erheblich breiter sind als dort, die nach hinten auffallend zugespitzten Fld., deren äufserste Nahtspitze nicht abgerundet ist, sondern in einen deutlichen Dorn ausläuft, geben dem Thier ein sehr eigenthümliches Gepräge. Die Skulptur er- innert an T. distinguenda; die Beine sind kurz; die Oberseite tief grün ohne die geringste Spur von Kupfer ete., nur am Rande der Fld. zeigt sich eine schwach bläuliche Farbe. Ob wirklich ganz blaue Ex. vorkommen, wie mehrfach behauptet wird, scheint mir vorläufig noch nicht absolut bewiesen, da es eine blaue Var. der T. fulgida giebt, mit welcher jene wohl vielleicht verwechselt ist. zur Kenntnifs der Cicindeleten. 219 Auch rein grüne Stücke der T. fulgida Klg. kenne ich noch nicht; entweder findet sich ein, mehr oder wenig, kupfriger Schein oder eine tief dunkele fast schwarze Färbung bes. auf der Scheibe des Halssch. und der Fld. vor. Weshalb Tetracha junior Dkht. von Tetracha fulgida Klg. ver- schieden seiu soll, kann ich nach der Beschreibung nicht ausfindig machen. Die von dem russischen Autor angegebenen Merkmale sind absolut unwesentlich; abgesehen davon, dafs er sie nur mit seiner 7. fervida vergleicht (welch’ letztere ich bereits früher zur fulgida Klg. eingezogen habe), ohne die letztere dabei auch nur zu erwähnen. Tetracha Chevrolati Chd. vermag ich nicht als eigene Art anzusehen, die von Tetracha infuscata Mannh. specifisch verschieden wäre. Tetracha speciosa Chd. ist nur eine Lokalrasse der T. rutilans Thoms. Letztere scheint allerdings nie gröfser als 135 mill. zu sein, wenigstens kenne ich keine anderen Ex., jedoch von der letzteren solche, die sogar nur 13 mill. messen. Die Oberlippe ist auch bei der Thomson’schen Art bisweilen in der Mitte nicht vor- gezogen. Die Unterschiede in der Gestalt der Fld. sind äulserst geringfügig, bei rufilans sind letztere ebenfalls hinten bisweilen durchaus nicht zugespitzt, sondern abgerundet. Das wesentlichste Merkmal, die Form der gelben Spitzenlunulä, welche bei der Caudoir’schen Art dünner und länger sind, variirt auch bei rutilans sehr erheblich. Die Skulptur schwankt bei beiden Formen gleich- mäfsig: Ein irgendwie constantes Merkmal existirt also nicht. Tetracha Morsii Fairm. mufs zur Gattung (Untergattung) Styploderma Wath. gehören; und zwar steht die Art offenbar der St. asperatum am nächsten. Der wesentlichste Unterschied scheint "in der Körnelung des vorderen Halssch.-Randes zu liegen, wenigstens giebt Fairmaire von seiner Art nur an, dafs der Hinterrand gekörnt ist, während bei St. asperatum auch der Vorderrand mit Tuber- keln besetzt ist. Die Färbung der letzteren ist im allgemeinen dunkler. 220 [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1392. Heft 11.) Drei neue afrıkanısche Cieindeliden. Myrmecoptera Schaumit. M. egregiae Germ. similis, sed minor; capite thoraceque multo subtilius sculptis, striatis, labro medio flavo, elytris posticis acutio- ribus. — Long. 134 mill. Ein @ aus Ost-Afrika (Madinula) in meiner Sammlung; ein anderes aus Witu (Dana Fl.) im Berliner Museum. Die kleine Art steht der M. egregia G. ziemlich nahe, unter- scheidet sich jedoch auffällig (ebenfalls 2) durch die viel feinere Skulptur des Kopfes und Halsschildes; ersterer ist auch deutlich längs- resp. quergerunzelt, während er dort unregelmäfsig rauh ist. Noch mehr fällt dies bei dem Halssch. auf, welches dort sehr grob und unregelmälsig, bei meiner Art aber fein quer gerunzelt ist, und zwar beginnen die Runzeln an der Mittelfurche und sind etwas schräg nach vorn gerichtet. Hinten ist der Thorax etwas schmäler. Die Skulptur der Fld. ist kaum feiner; die Form etwas kürzer, die Epipleuren dunkel, die Fld.-Spitze erheblich mehr zugespitzt, der Ausschnitt (nach dem Nahtdorn zu) schmäler und deshalb scheinbar tiefer; der Dorn selbst viel länger. Die Oberlippe in der Mitte mit einem grolsen gelben Fleck; die zwei dem Mittelzahn benachbarten Zähne auch ein klein wenig kürzer. Die Fühlerglieder viel geringer abgeplattet. Alles übrige, bes. die Zeichnung, wie bei jener. Die Unterschiede von M. bilunata Dohrn ergeben sich aus den Beschreibungen. Cicindela (Cratohaerea-Odontochila) cratohaeroides. Crat. Bruneti forma similis, differt labro flavo, septem dentato, thorace latiore staturaque tola robustiore; colore supra et infra coeruleo-viridi. — Long. 123 mill. 12 ex coll. Dr. Richter. Guinea. Von Cr. Bruneti schon durch die gelbe Oberlippe leicht zu unterscheiden; letztere ist wenig länger und deutlicher 7zähnig. Kopf ungefähr gleich; nur die Augenstriche etwas deutlicher. Halssch. breiter, weniger cylindrisch, gröfste Breite dicht hinter der vorderen Halssch.-Furche, von da an (etwas gerundet) nach hinten schwach verengt, während bei der Gory’schen Art die Stelle der gröfsten Breite ungefähr in der Mitte liegt und der Thorax selber vorn und hinten annähernd gleich verengt ist. Bei meiner Art ist die Oberseite und bes. die Basis des Thorax flacher, letztere auch mit tieferen Eindrücken versehen. Fld. im ganzen Walther Horn: Drei neue afrikanische Cicindeliden. 221 ziemlich übereinstimmend, nur etwas robuster. Die Färbung ist überall viel mehr grün als blauviolett, nur die Fld.-Ränder und z. Th. auch die Halssch.-Scheibe zeigen letztere Farbe intensiver. Schenkel und Schienen goldgrün, erstere mit mehr kupfrigem, letz- tere mit schwach bräunlich-gelbem Schein; Tarsen blau- oder grün- violett; Fühler dunkelviolett. — Alles übrige gleich. Cicindela (Odontochila) Hennebergorum. Forma intermedia inter Odont. chrysopygam m. (|) und (ic. cratohaeroidem m. (2); capite thoraceque üilli, elytrorum forma huic similior. — Long. 13 mill. 12 in Njam-Njamensi Dr. Junkeri, celeberrimi Africae ex- ploratoris, expeditione capta. Das einzige Ex. verdanke ich der Freundlichkeit der Gebrüder Henneberg in Magdeburg, denen die interessante Art gewidmet sei. In der einen Hinsicht nähert sich diese Art der Cratohaerea Bruneti — das Bindeglied bildet Cic. eratohaeroides m. —, in der anderen den echten Odontochilen: viridis etc. — das Bindeglied ist Od. chrysopyga m. und Od. erythropyga Putz. Kopf wie bei €. cratohaeroides, nur die Oberlippe ein klein wenig kürzer und die Zähne nur durch stumpfe Vorsprünge an- gedeutet, so dafs der Vorderrand wellig, halbkreisförmig ist. Thorax ‚etwas gewölbter und die Stelle der gröfsten Breite schon nicht mehr so deutlich dem Vorderrande genähert, sondern etwas nach der Mitte verschoben; aber immer noch breiter, plumper und seit- lich gewölbter als bei Cratohaerea Bruneti, dagegen erheblich flacher als der auch oben stark gewölbte Thorax der C. chrysopyga. Fld. wie bei letzterer, nur im Ganzen länger und dem entsprechend breiter; sie sind also viel länger als bei cratohaeroides, etwas (bes. hinten) schmäler und nach hinten lange nicht so plötzlich abfallend. Farbe smaragdgrün, hin und wieder, bes. am Fld.-Rand, violett (viel reiner grün als bei letzterer Art). Beine goldkupfrig. Zu erwähnen ist noch, dafs sich am vorletzten Hinterleibssegment ein auffallend grolser, tiefer, fast quadratischer Eindruck befindet, wäh- rend der analoge bei C. cratohaeroides sehr klein und rundlich ist. Dafs diese Art nicht das @ der Od. chrysopyga m. ist, geht - aulser aus dem oben Gesagten noch aus der Behaarung des Ab- domens hervor: letzteres ist bei der ersteren (Hennebergorum) am Rande viel spärlicher und kürzer behaart und auf der Scheibe glatt, dagegen bei chrysopyga behaart. Walther. Horn, ———B—— 2223 Walther Horn: Weitere Nachträge Weitere Nachträge zu den alphabetischen Cieindeliden-Listen von Gemm. & Har., Demoor und Dokht.)). Manticora FE. congoensis Peringuey, Ann. Nat. Hist. Lond., Ser. VI, BR VS N RER EN Nee, COLD 110 Omus Eschsch. sp.? Aanti Lec., Proc. Ac. Nat. Se. Phil. 1859, p. 69 California. Megacephala Latr. sine Kolbe, Stett. Zeit. 18392 Usagara, Vietoria-Nyansa S. 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Bradshaus Böiing, 1. c. p.220 Zambesi. var. Oberthäri Peringuey, l.c. p.221. .... - !) Von dieser Liste gilt dasselbe wie von der vorigen. zu den alphabetischen Cicindeliden- Listen etc. 223 Cicindela L. abdominalis F. var. scabrosa Schpp., Bull. Brooklyn. Eintusoe., VI,.84,p, Wenn 0 au AminborszKla. agnata Fleut., Soc. Ent. Belg. 90, p. CLXVII .. Chota Nagpore. albolineata Me. Leay, Proc. Linn. Soc. New South Wales, Ser. II, Vol. III, p. 444. . . .. Australia bor.-oceid. Andersonü Gestro, Ann. Mus. Civ. 89, P2 93 . »2 » .wG0orBirmanıa! assimilis Hope, Gray Misc. 1831, p. 21, hoe loco 1892, BEIo N. Mr .. . Nepal. Campbelli Broun, N Zeeland, Coleopz. Iv, p- 817 Nova Zeeland. Cardoni Fleut., Soc. Ent. Belg. 90, p. CLXIX . Chota Nagpore. crassicornis Mc. Leay, l. ec. p. 445, S. UI, V. III Australia bor.-occid. Davisonii Gestro (Euryoda), Ann. Mus. Civ. 89, p. 89 Birmania. debilis Bat., Trans. Ent. Soc. Lond. 90, p. 509, t. 16, TE AEETTRZE RE rad. „AuiNlexico: Dejeani Hope, Cs Test te: 1831, a Thoms. IN:.ch 1857 ,P2 223 5 u yer „80h 04%. „Nepal: deliciola Bat., l.c. p. 502, t. 16, f. 7. tant. men „20% Mexieo: DugeswBat.. var. calomiera, 1.c. p. 501 .20E.u. 3%. - eunyscopa, Bat.,.].c. p. 906, 1.16, RI.) 202 7 i - Feae Gestro, Ann. Mus. Civ. 89, p. 88 ua) . Birmania. flavomaculata Hope, l. c. Dohrn, Stett. Zeit. 79, p. 456 Nepal. flavopunctata var. Chiapana Bat., l.c. p.505. . . . Mexico. Froggatti M. Leay, l.c. S.II, v. 2, p.213. . . . .„ Cairns. guerrerensis Bat.,l. c. p. 499, t.16, f.3 ı . . : . Mexico. haemorrhagica Lec. var. pacifica Schpp., 1. c. p. 106 . California. Hamiltoniana White, i.1. Thoms. Arch. 1857, p. 323 . Madras. Helmsi Sharp, Se. Trns. Dublin Soc. 86, II,3, XI, p.358 Nova Zeeland. Hornii Schpp., l.c. p. 88 —= anthracina Horn . . . Nova Mexico. Horsfieldii Hope, i.1. Thoms. Arch. 1857, p. 323 . ? Junkeri Kolbe, Stett. Zeit. 1892 . . . . .. 2... Njam-Njam. latesignata Lec. var. tenuicincta (non: semicincta) Schpp., l. c. p. 122 Colorado. lautissima Dokht. (Euryoda), Hor. Ross. 1883, p. 145 . Mongolia. leuconoesBat., 1. ep. 308,36. 16. E 11 2 S » Mexico. leucopieta Qued., Berl. Ent. Zeit. 1888, p. 157 inter Kuang. et Loang. longilabris Say. var. Laurentü Schpp., l.c. p. 87 Am.bor.: Col. var. perviridis Schpp.,l.c. p.87 Am. bor.: Oregon, California ete. melania Bat., l.c. p.495. . . . en. Mexico: Deere = oblongicollis Me. Leay, l. c. p. 445, S. II, Vol.3 Australia bor.-oceid. 224 Walther Horn: Weitere Nachträge etc. obsoleta Say. var. Santaclarae Bat., l.c. p.493. . . Mexico. plurigemmata Bat., 1.c. p. 496, t.16, f.3 . . 2... - = semicircularis Klg. praecisa Bat., 1.c. p. 498, t.16, f.4. . . . = psilogramma Bat, l.c. p. 507 (= tenuisignata ihecl ), re. RE BR OT ONE - pulchella Hope, l.c. . . . ‘hr ..0W383%) Nepal: punctulata var. Chihuahuae Bat., 1 CD. 500 . . Arizona, Mexico. purpurea var. cimarrona Lee., Trans. Am. Ent. Soe. II, Pa4I8. #791: .. ‚aa ea ,O01,UNovaMex: . graminea SchEp. a3 % (© 10% 39. ll. »»3E.., JunlKanst@&al:. ia Ba: Igc.4p2496, Kt.16,1 1a20E N ze 6 vast 9: Mexico! rufiventris Dej. var. ventanasa Bat., l.c. p. 503. . .. — rugatilis Bat., ]. ec. p. 497, Biol. Contr. Am. I], p. 6, t. 1, f. 19 (semicircularis Bat. olim) . . . . . a _ scohmaWBat.,, Ic. p. Ay er SL ARr - scutellaris Say. var. nigrior Schpp., ı. ce. p. ‚87 . . Am. bor.: Ga. sinaloae\ Bat., 1. c.. p. 305. ie. Raepina. 284. „HMexico: speculans Bab, lc P25097 1.2165 6 URN ce = Spinolae Gestro, Ann. Mus. Civ. 89, p. 85 Biemnie a Nagpore. sumalrensis var. Renardi Fleut., Soc. Ent. Belg. 90, p. CLXIX - tenuicollis Me. Leay, l.c. p. 446, Ser. II, V.3 Australia bor.-oceid. thalesträs Bat... 1..C.. p.AYAN 16er. ee re Mexico: trivittata Me. Leay, l.c. p. 444, S.I, V.3 Australia bor.-oceid. viatica Chevr. var. nigrilabris Bat., l.c. p. 495. . . Mexico. Therates Latr. concinnus Gestro, Ann. Mus. Civ. 1888, p. 105 . . Tenasserim. Tricondyla Latr. Nietneri Motsch. (Derocrania). var. obscuripes Bat., Ann. Mag. Nat.’ Hist. V.,1..(1886), p. (De 22 222 m :Ceyllon: Collyris FE. Lundii Crotch., Col. Heft. V, 1869, p. 106, Atkinson Cat. Ins. Orient. Reg. I, p. 21 = aptera F., Lund, Chd.. . Bengal. Die 54 neuen Cieindeliden und die wenigen Varietäten, welche ich in Heft I u. II 1892 beschrieben habe, sind hier, um Raum zu sparen, nicht noch einmal abgedruckt. Walther Horn. Te —e [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1892. Heft IL.] 225 Monographische Revision der Ruteliden-Gattung Popillia Serville. Von Dr. @. Kraatz. (Fortsetzung und Schlufs.) 12. Popillia serena: Viridis, thoracıs disco medio et apice laevigato, elytris sat regulariter punctalo-strialis, interstitio primo subbiseriatim punctulato, pygidio albo-bimaculato, tarsis aeneo-nigris. — Long. 13 mill. Harold Mittheil. d. Münch. Ent. Ver. 1878. p. 102. — Col. Hefte XVI. p. 52. Patria: Africa interior (Pogge). lex. in Mus. Berolinensi. Diese Art ist nach einem einzelnen, von Pogge mitgebrach- ten aus dem Innern von Africa beschrieben. Hr. Oberthür theilte mir ein aus der Bates’schen Sammlung stammendes Stück mit, R. Lujenda E. Africa bezettelt, welches sich in mehreren Punkten wesentlich von der typischen serena unterscheidet, näm- lich dadurch, dafs die feinen Punktreihen nach dem Rande zu kaum stärker werden (während sie Harold dort grob nennt) und durch die gelblich greise Behaarung, welche die ganzen Abdominal-Ringe bedeckt und keine „Querbänder“ bildet, d.h. von Leisten der Ab- dominal- Segmente ausgeht. Dagegen stimmen beide Arten in der deutlichen Randlinie an den Hinterecken des Halssch. und in der Punktirung des zweiten Streifens von der Naht aus; derselbe zeigt nämlich fast auf seiner ganzen Länge zwei unregelmälsige Streifen von Punkten, welche erst an der Spitze einen Streif bilden; dieser Streif an der Spitze ist von dem ersten Punktstreif neben der Naht ebenso weit entfernt als von dem folgenden, so dals man unentschieden bleibt, ob man die beiden unregelmälsigen Streifen als einen mitzählen soll. Eine gute Beschreibung wird sich erst nach dem Bekanntwerden mehrerer Stücke treffen lassen; einstweilen nenne ich die Oberthür’sche Art 13. Popillia hilaris. 14. Pop. serena var.? circumcincta mihi. Eine andere von Momboia in Africa von Oberthür stammende Popillia stimmt in den meisten wesentlichen Punkten mit serena Deutsche Entomol. Zeitschr. 1892, Heft II. 15 226 G. Kraatz: Monographische Revision überein, doch sind ihre Fld. auf der ganzen Scheibe gelblich, so dafs nur der Seitenrand und der nach dem Schildchen zu verbreiterte Nahtrand grün bleibt. Sie weicht aufserdem in folgenden Punkten ab: Die Seiten des Thorax sind ziemlich dicht und kräftig punk- tirt; die Punktstreifen der Fld. werden nach aufsen etwas kräftiger; zwischen dem öten und 4ten Punktstreifen steht eine Längsreihe von 5—6 Punkten; dabei ist die zweite Doppelreihe von Punkten unter dem Isten Punktstreif nicht mitgerechnet; auf der Unterseite befinden sich in der Mitte der Abdominal-Segmente keine Quer- leisten. 15. Popillia dorsofasciata: Ovata, viridis, thorace medio laevigato, lateribus dense strigoso-punctatis, elytris medio ampliatıs, fascüs basali, puncto-subscutellari et fascia humerali-apicali obliqua, interdum interrupta testaceis, pygidio albo-bimaculato. — Long. 11 mill. Fairm. Annal. de la Soc. Ent. de France 1887. p. 124. Patria: Zanzibar (Mus. Kraatz, Oberthür, Viennense). Var. Atra (Fairm. loc. eit.). 1 Ex. in Mus. Oberthür. Die Stammform dieser Art ist glänzend grün und nicht schwarz, wie sie Fairmaire beschrieben hat und wie sie mir in einem Stücke der Oberthür’schen Sammlung vorlag. Der Kopf ist sehr dicht und fein punktulirt, mäfsig glänzend, der Thorax ist sehr glänzend, grün, die Mitte glänzend, die Seiten dicht, fast gestrichelt-punktirt. Das Schildehen ist sehr fein punktirt. Die verhältnilsmälsig breiten Fld. sind schön grün, punktirt gestreift (6 + 3), der Iste Zwischen- raum an der Basis grob verloschen punktirt; der Ste und die folgenden Zwischenräume sind an der Basis abnehmend gelb; der lste Zwischenraum zeigt unterhalb des Schildchens einen gelben Fleck. Bei Stücken mit breiterer hinterer Bindenzeichnung folgt auf diesen Subseutellar- Fleck noch ein zweiter, der sich in ver- schiedenen Absätzen bis zum Rande zu einem gelben Fleck unter der Schulter fortsetzt. Die Ausdehnung der gelben Farbe kann bei verschiedenen Stücken eine sehr verschiedene sein. Bei dunklen Stücken sind die 3 ersten Zwischenräume hinten grün und die gelbe Fleckenzeichnung der hinteren Binde fängt erst beim 4ten Zwischen- raum an; wahrscheinlich kommen auch Ex. vor, bei denen die hintere Binde fast ganz fehlt. Die Dorsal-Zwischenräume sind ziemlich von gleicher Breite, die seitlichen viel schmäler und eben, während die dorsalen leicht gewölbt sind. Das beim 2 deutlich verflachte Pygidium ist nach hinten dicht punktirt und trägt zwei grolse, weilse Haarflecke. Die Abdominal-Segmente zeigen an den der Ruteliden- Gattung Popillia Serville. 227 Seiten in der Mitte einen erhabenen Querstreif, an dem die weilsen Haare stehen; oberhalb dieses Streifens sind sie nicht behaart. Die Schenkel sind oben dicht behaart; hinten zieht sich bei ihnen die Leiste entlang, welche ebenfalls weils behaart ist, die Schienen sind fast nackt, wie die Tarsen grünlich. Der Mesosternalfortsatz ist mälsig stark und nicht stark vorgezogen, so dafs er einen etwas vortretenden scharfen rechten Winkel bildet. Meine Ex. stammen von Bagamoio und Dar es Salaam (Zan- zibar) von Hrn. Moritz, der sie mit anderen Käfern von dort er- hielt; von dort erhielt sie auch Hr. Oberthür und das Wiener Museum. 16. Popillia crenatipennis Quedenfeldt (Berl. Ent. Zeitschr. 1888. p. 176) von Central-Africa soll ein dieht und fein punktirtes Halssch. wie No. 19 und stark punktirte Furchen der Fld. besitzen, von denen die Rückenfurchen tiefer als die seitlichen sind, aber ein fast glattes Schildchen, während das Schildehen der smaragdina dicht und tief punktirt ist; bei der Menge der existirenden Popillia- Arten vermuthe ich daher, dafs smaragdina eine von crenalipennis verschiedene ist; eher wäre es möglich, dafs die ebenfalls von Central- Africa stammende violette 17. Popillia violaceipennis Quedenfeldt (Berl. Ent. Zeitschr. 1888. p. 177) mit crenatipennis identisch wäre, da die e/ytra ut in praecedenti (cren.) sed minus distinete sulcata et punctala genannt worden. Pop. crenatipennis wird vom Autor mit femorata verglichen, welche gewölbter und feiner punktirt ist, violaceipennis mit oblite- rata, welche ein feiner punktirtes Halssch., an den Seiten fein ge- runzeltes Halssch. mit gerundeten Hinterecken besitzen soll. Beide Arten kann ich im Augenblick nicht vergleichen, da sie auf dem Berliner Museum mit der Sammlung Quedenfeldt’s im Depositorio bis zum Ankauf der Sammlung sind. Die Beschreibung der Popillia violaceipennis stimmt so ziemlich mit dem Wenigen überein, was Hope von seiner cyanoptera sagt; Quedenfeldt erwähnt diese Art in seiner Beschreibung nicht. Aus dem Gesagten folgt aber keineswegs mit Sicherheit, dafs beide Arten identisch sind; jedenfalls will ich die weniger zugäng- liche Beschreibung Hope’s hier wiederholen, obwohl kaum je eine Art mit Sicherheit auf diese Beschreibung wird bezogen werden können. 18. Popillia cyanoptera Hope (Ann. and Mag. Nat. Hist. IX. [1842] p. 495). Viridis, caput cum thorace viridi et punctatum, 15* 228 G. Kraatz: Monographische Revision Scutellum pallidius. Elytra striato-punctato, cyanea. Podice puncto utrinque albo-maculato. Corpus infra viridi-aeneum nitidum, lateribus abdominis utrinque albo-pelosis. Pedes bini anteriores picei, quatuor femoribus posticis viridibus, tibüs tarsisque cupreo- aeneis. — Long. 6 lin., lat. 3 lin. Habitat: In Africa aequinoctiali. 19. Popillia smaragdina: Saturate viridis, subtus paullo nitidior, clypeo perparum reflezo, thorace toto crebre lateribus creber- rime punctato, scutello dense punctato, elytris profunde punctato- striatis, interstitiis 4 elevatis, primo basi (haud ad medium usque) crebre irregulariter punctato, abdominis segmenlis pone medium striatis. — Long. 10-—- 12 mill. Patria: Afriea oceidentalis: Lagos (Mus. Oberthür, Cand£ze, Kraatz). | Var. Supra cyaneo-nigra. Gabon. (lex. in Mus. Oberthür.) Pop. nigro-cyanea mihi. Der cupripes vom Senegal nahe verwandt, die Beine aber nicht pallide cuprei, sondern einfarbig grün. Der Bau von Kopf und Halssch. ziemlich übereinstimmend, letzteres überall dieht punk- tirt, an den Seiten noch dichter. Scutellum ziemlich dicht punktirt. Die Fld. zeigen vier tiefe, äufserst dicht, leicht gekerbt-punk- tirte Streifen, deren Zwischenräume erhaben sind. Der Zwischen- raum zwischen dem ersten Punktstreif (neben der Naht) und dem zweiten ist ein wenig breiter als der folgende, auf dem vorderen Drittheil schräg nach aufsen laufend, der dadurch entstehende grölsere Zwischenraum, welcher nach hinten schmäler wird, un- regelmäfsig ziemlich tief punktirt. An der Basis des dritten Zwischenraumes bisweilen einige Punkte; die 4 äufseren Punkt- streifen regelmäfsig und kräftig. Pygidium mit 2 schwachen Haarflecken, ziemlich dicht strigilirt, Unterseite und Beine einfarbig grün, die Abdominal-Segmente hinter der Mitte mit einer Längs- reihe, von der die ziemlich kurzen aber dichten Härchen ausgehen. Die Beine der Männchen sind viel kräftiger als die der Q, das grölsere Klauenglied an den Mittelbeinen einfach. Diese Art ist gewöhnlich grün und kommt namentlich bei Lagos vor. Ein schwarzblaues Ex. von derselben Localität theilte mir Hr. Oberthür zur Ansicht mit, welches sich nur durch etwas weniger tiefe Furchen ‘auf den Fld. unterscheidet, deren Punkte zugleich etwas feiner als die bei den grünen Ex. sind. Natürlich liegt die Nothwendigkeit vor, diese schwarzblaue, seltenere Form zu benennen, der Ruteliden-Gattung Popillia Serville. 229 20. Popillia cupripes: Viridi-aenea, antennis pedibusque cupreis, tarsis vix dilutioribus, thorace fere toto confertim punctato, basi haud lineato, scutello punctalo, elytris leviter sulcatis, (6 + 3) punctato-striatis, interstitio primo basi punctis impresso, pygidio crebre subtiliter aciculato, viz bifasciculato, pedibus longius- culis. — Long. 12 mill. Patria: Senegal, Old Calabar. Diese Art ist im Dresdener Museum, von Oberthür und Candeze als veridissima Blanch. bestimmt worden, welche indessen = femoralis Klug ist; sie unterscheidet sich von dieser Art durch schlankere Gestalt, dichter punktirtes, an der Basis nicht mit einer vertieften Linie versehenes Halssch., leicht gefurchte Fld. und hellkupferrothe Beine. Die Fühler sind rothbraun. Der Kopf ist äufserst dicht und fein punktirt, der Vorderrand leicht aufgeworfen. Das Halssch. ist etwas schmaler als bei femoralıs, der tiefe Eindruck am Seiten- rande läuft nur bis zu den Hinterecken; oben ist es dichter punk- tirt, so dafs nur der Raum vor dem Schildehen von Punkten frei bleibt. Die Fld. sind leicht aber deutlich gefurcht, d. h. die Zwischen- räume deutlicher erhaben als bei femoralis, die Ate Furche weiter hinab, d. h. bis fast zur Spitze reichend; auf der ersten Furche geht eine unregelmälsige Punktreihe fast bis zur Mitte der Fld., die seitlichen Punktreihen sind feiner als die dorsalen (bei soror viel stärker als die dorsalen). Das Pygidium ist dicht strigilirt, die beiden Haarflecke treten bei meinem Stücke von Old Calabar nur wenig deutlich hervor. Die Beine sind lebhaft gelblich kupfer- roth. Die Abdominalsegmente sind in der Mitte mit einer Längs- leiste versehen, von der die dünne Behaarung ausgeht; auch die Mittel- und Hinterbrust sind nur dünn behaart; die Punktirung der Hinterbrust ist kräftig. 21. Popillia laevicollis: Viridi-aenea, nitidula, thorace lateribus subtilissime-punctulato, nitido, elytris (6 + 3) punctato- striatis, interstitio primo punctorum linea basi irreguları usque ad apicem producta, interstitio tertio punctorum linea ulira medium producta, pygidio viz bifasciculato, crebre punctato, femoribus viri- dibus, tibüs cupreis, tarsis cyaneo-nigris. — Long. 11 mill. Patria: Gabon (Dr. Staudinger in Mus. Kraatz). Der cupripes verwandt, aber nur die Schienen kupferroth, die Schenkel grün, die Tarsen schwarzblau, der Thorax fast ganz glatt, _ nur die Seiten sehr fein punktulirt, das Schildchen glatt, die Fld. kürzer und breiter, weitläufiger punktirt gestreift, der erste Zwischen- raum mit einer durchgehenden, anfangs doppelten Längsreihe von 230 G. Kraatz: Monographische Revision Punkten, der dritte mit einer ähnlichen bis über die Mitte reichenden. Die Farbe ist ein ganz ähnliches Grün. Die Fühler sind röthlich, das erste Glied und die Spitze der Keule grünlich. Der Kopf ist sehr dicht und fein punktirt, oben glatt. Das Halssch. ist fast ganz wie bei cupripes gebaut, an den Seiten deutlich gewinkelt, längs des Hinterrandes mit einer etwas verloschenen, vertieften Linie, welche bis zum Schildehen geht. Das Pygidium zeigt zwei wenig deutliche Haarflecken und ist nur mälsig, gleichsam grobmaschig punktirt. Die Hinterleibssegmente sind an den Seiten in der Mitte mit einer behaarten Leiste versehen, vor derselben ohne Haare. Die Mittelbrust ist seitlich sehr dicht punktirt, vorn und hinten weils behaart. Die Hinterbrust ist weitläufig punktirt und behaart. Der Prosternalfortsatz ist ziemlich stark vorgezogen. P. smaragdina hat gefurchte Fld., während sie hier eben zu nennen sind; bei soror sind die Seitenstreifen viel stärker und eng neben einander stehend, während sie hier ziemlich weit von einander liegen, soweit wie Punktstreif 6 von 7. 22. Popillia soror: Pop. femorali Klug var. viridissima Blanch. valde affinis, oblongo-ovata, saturatius (haud laete) viridis, antennis concoloribus, thorace omnium crebre punctato, postice ad angulos posteriores haud marginato, elytris dorso regulariter 5-punctato-striatis, versus latera A-punctato-striatis, striis regularibus, punctis densis validiusculis, stria secunda tertiaque ante apicem incurvalis, pygidio bifasciculato, crebre haud subtihter aciculato, abdomine fusco -viridı, segmentis medio linea impressis, crebre punctatis et pilosis, pedibus fusco-viridibus, tarsis obscurioribus. — Long. 123 mill. Patria: Assinia (Mus. Jardin des Plantes et Kraatz). Der einfarbig grünen Pop. femoralis verwandt, die Beine ähnlich dunkel gefärbt, aber durch das überall dicht und fein punktirte Halssch. auch der smaragdina ähnlich, indessen durch den Mangel der Furchen auf den Fld. von ihr leicht zu unterscheiden, von eigenthümlich grüner, fast lackartiger Färbung, die Hinterleibseg- mente an den Seiten in der Mitte ohne deutliche Leiste, seitlich überall grau behaart, die Behaarung aber fein und nicht besonders dicht. Der Kopf ist dicht runzlig punktirt, an der Basis etwas weitläufiger. Der Thorax ist schmaler als bei femoralis, an den Seiten weniger gerundet, am Hinterrande ohne vertiefte Linie, oben sehr diebt, mäfsig fein punktirt, über dem Schildehen etwas weniger dicht, das Scutellum ist ziemlich dicht punktulirt. Die Fld. sind etwas schmaler als bei femoralis Klug, die Dorsal-Punkt- der Ruteliden- Gattung Popillia Serville. 231 streifen (5) dicht und deutlich punktirt, der erste und dritte Zwischen- raum an der Basis mit einigen eingedrückten Punkten, die 4 Punkt- reihen an den Seiten sehr dicht und stark punktirt, der erste in der Mitte der Fld. beginnend. Das Pygidium ist dicht und kräftig strigilirt, mit 2 schwachen Haarflecken versehen, schwächer als bei femoralis. Die Unterschiede in der Behaarung der Seiten der Ab- dominalsegmente sind bereits angegeben; die Beine sind ähnlich ‘gebaut wie bei femoralıs. Das beschriebene Ex. stammt aus Assinien und ist mir von Hrn. Ch. Brongniard, Assistent an der entomol. Sammlung des Jardin das Plantes, freundlichst in Tausch überlassen worden. Die Art zeichnet sich durch die verhältnifsmälsig kräftigen Streifen an den Seiten der Fld. aus, die keine der verwandten besitzt. 23. Popillia femoralis: Viridi-aenea, nitidula, thorace con- fertim punctato, disco supra Scutellum laevi, scutello punctulato, elytris (6 + 3) striato-punctatis, femoribus magis minusve brunneis, viridi-micantibus, tibiis tarsısque viridibus, pygidio bifasciculato. — Long. 12—14 mill. Klug im Atlas zu Erman’s Reise um die Erde p. 36. Var. Elytris viridıssimis. Pop. viridissima Blanch. Cat. Coll. Ent. 1850. p. 200. — Burm. Handb. IV. B. p. 512. Patria: Senegambia. Var. Elytris disco pallidioribus. Pop. femoralis Klug in sp.; Burm. Handb. IV. A. p. 305. Patria: Guinea. Var. Elytris pallidis, lateribus viridibus. Pop. Oleae Newman Trans. Ent. Soc. London III. p. 38. Pop. immatura Thoms. Arch. Ent. II. p. 63. Patria: Gabon. Eine weit verbreitete, in der Färbung ziemlich veränderliche Art, von der ich indessen noch nie ein blaues Ex. gesehen habe. Sie ist in der Regel dadurch leicht zu erkennen, dafs sich eine, etwa bis zur Mitte der Fld. gehende regelmäfsige Reihe gröfserer Punkte zwischen dem 1. und 2. Punktstreif befindet; eine etwas verloschene Reihe ähnlicher Punkte steht auf der vorderen Hälfte zwischen dem 3. und 4. Punktstreif. Pop. serena Harold aus dem Innern Africas hat dieselbe „um die Hinterecken noch deutlich auf eine kurze Strecke fortgesetzte Randlinie des Halssch.“, zeigt aber zwischen dem 1. und 2. Punkt- streif zwei unregelmälsige feine Punktreihen. Pop. obliterata 232 G. Kraatz: Monographische Revision = unterscheidet sich von femoralis durch stark glänzendes Halssch. mit meist goldigem Seitenstreif, ohne die um die Hinterecken fort- gesetzte Randlinie; das Pygidium besitzt nicht 2 sehr deutliche, ziemlich grofse Haarflecke wie femoralis, sondern ist beiderseits der ganzen Länge nach mit gelben Haaren besetzt, die am Grunde etwas dichter stehen. Die Punktirung des 1. und 3. Streifen ist bei femoralis und obliterata ähnlich, obliterata ist meist etwas kleiner als fem.; beide Arten kommen in Ashante gemeinschaftlich vor, obliterata namentlich in Sierra Leone. Pop. femoralis Klug variürt von der Form mit einfarbig grünen Fld. (viridissima Blanch.) bis zu der mit gelben Fld. und grüner Schulter und grünem Seitenrande (femoralis Klug), welche als typische Form beschrieben, im Grunde aber die unausgefärbte Form ist. Dem entsprechend variüirt auch die Färbung der Beine, welche nach Burm. „gelb an den Schenkeln“, an den Schienen und Füfsen dunkler ist. Die viridissima Bl. (type) ist sonderbarer Weise eine grüne femoralis mit gelblichen Beinen, wie sie nicht häufig vorkommen. Popillia immatura Thomson (Arch. Ent. ll. p. 67) von Calabar. Die flüchtige Beschreibung dieser Art stimmt völlig mit Ex. der femoralis Klug überein, welche 13 mill. lang sind: „elytres d’un jaune verdätre, avec une large bordure laterale verte; deux gros points sur le pygidium!“ Das mir von Hrn. Oberthür freundlichst mitgetheilte typische Ex. der immatura bestätigte diese Ansicht. 24. Popillia obliterata: Viridi-aenea, thorace nitidissimo, lateribus plerumgue linea aurea, elytris lutescentibus, pedibus rufulis, cupreo-nitentibus, pygidıo immaculato sed utrinque pilis albidis parce vestito. — Long. 11—123 mill. Gylienhal in Schönh. Syn. Ins. I. 3. App. p. 65. Patria: Sierra Leone. Pop. lucidipennis Candeze Col. Hefte V. p. 45. Patria: Old Calabar. Diese Art ist schon bei den vorhergehenden erwähnt und durch das stark glänzende und meist purpurroth gesäumte Halsschild vorzüglich charakterisirt; auch hat das Pygidium nicht zwei deut- liche weilse Flecken, sondern ist jederseits weitläufig weilslich behaart; sie kommt in ‚Sierra Leone und Ashante zugleich mit der femoralis vor, ist aber auch von ÖOld-Calabar beschrieben als Popillia lucidipennis Candeze: „viridis saepe purpureo- cincta“. Pop. femoralis Gyll. kommt, nach Vergleich meines ziemlich der Ruteliden-Gattung Popillia Serville. 233 reichen Materials von Guinea niemals mit purpurrothem Rande vor, welcher nur bei bei odliterata, aber nicht immer sich findet; Candetze vergleicht seine Art mit seiner viridipennis Blanch. (soll heilsen viridissima Bl.) = femoralis Klug var. 25. Popillia luteipennis Hope (Ann. and Mag. Nat. Hist. IX. 1882. p. 495). Affinis Pop. Oleae Newm., at non metallica. Viridi-succinea, capite clypeo nigricanti. Thoraz luteus lateribus parum elevatis, maculis binis virescentibus fere mediüs puncloque concolori minori insignitis. Scutellum viride- ylabrum. Elytra striato- punctata, succinea, viridique colore aspersa, lateribus saturatioribus. Podez utringue albo-maculatus. Corpus cupreo-aeneum, lateribus abdominis ulrinque et pectore flavis capillis obsitum. Femora flava, tibiis tarsisque cupreis. Habitat in Africa aequinoctionali. — Long. 53 lin., lat. 23 lin. Syn.: Pop. interpunctata (Klug) Erichs. Wiegman Arch. 1832. II. p. 229. — Burm. Handb. IV. A. p. 548. Pop. obliterata var. 8. Gyll. Schön. Syn. Ins, I, 3. App. p. B% Patria: Sierra Leone. Die Beschreibung der Pop. luteipennis Hope, welche ich wört- lich wiedergegeben habe, trifft genau auf den Käfer zu, welchen Erichson interpunctata genannt hat und welcher sonderbarer Weise von Gyllenhal als eine Var. der obdliterata aufgefalst worden ist. Seine charakteristische Eigenthümlichkeit besteht in seiner gelb- grünen Färbung (ohne Metallglanz) der Oberseite, in den punktirten Zwischenräumen der Fld., in dem kupfrig schimmernden Pygidium, dessen ganze Seiten mit gelblichen Haaren nicht sehr dicht bedeckt sind, so dafs nur die Mittellinie frei bleibt. Die Unterseite ist rothbraun, mit kupfrigem Schimmer, die Beine sind ähnlich gefärbt, die Seiten des Hinterleibes sind ziemlich dicht und lang gelb behaart, der Metasternalfortsatz ist lang und aufwärts gekrümmt. Die Seiten des Halssch., mit Ausnahme eines grünen Punktes in der Mitte, sind gelblich, ebenso der Hinterrand vor dem Schildchen; es ist sehr dichi punktirt, vor dem Schildchen weitläufiger. Die Fld. haben 6 regelmälsige Punktstreifen; innerhalb der beiden ersten Reihen steht eine unregelmälsige Punktreihe, welche bis zur Spitze reicht; im dritten Zwischenraum eine, welche bis zur Mitte reicht. In Sierra Leone: von Dr. Staudinger mitgetheilt. 26. Popillia bitacta Kraatz: Viridi-nenea, elytris puncto medio testaceo notatis, punctato-striatis (6 + 4), pygidio bifaseci- culato, antennarum scapo pedibusque fusco-testaceis, tarsis posticis fusco-nigris. — Long. 11 mill. 234 G. Kraatz: Monographische Revision Popillia bitacta Cand£ze in litt. Patria: Ashante, Monrovia. Var. Elytris haud testaceo-punctatis. Sierra Leone. Popillia intacta mihi. Var. Elytris fusco-testaceis, puncto medio viridı. Popillia fuscipennis mihi. Var. major. Sierra Leone (1 Ex. in Mus. Oberthür). Popillia viridipes mihi. Eine durch ihre schlanke Gestalt und die charakteristische Zeichnung (grün, mit einem kleinen gelben Fleck auf der Mitte der Fld. etwas näher der Naht) leicht kenntliche Art, welche von Dr. Dohrn in der Stettiner Zeit. Jahrg. 37, p. 79 unter dem bei- behaltenen Candeze’schen Namen als Monrovia-Bewohner aufgezählt ist; ich erhielt eine Anzahl Ex. von Ashante von Hrn. Simon. Der Kopf ist sehr dicht und fein punktirt, das Kopfschild sehr schwach aufgebogen; der Kopf hinten glatt. Das Halssch. ist etwas schmäler als die Fld., an den Seiten sanft gerundet, die Hinterecken sehr stumpf, der Hinterrand schräg nach dem Schild- chen zu abfallend, mit einer vertieften Linie, welche sich fast bis zum Schildchen erstreckt; die Oberseite glänzend grün, glatt, die Seiten fein, wenig dicht punktirt. Die Fld. sind ziemlich gestreckt, hinter dem Schildehen nicht eingedrückt; von den Punktstreifen sind die 2 ersten gleich weit von einander entfernt, der vierte vom fünften viel weiter (auf dem Zwischenraum steht das gelbe Fleck- chen); zwischen Streif 6 und 7 mündet der Schulterstreif ein, dann folgen die Seitenstreifen, von denen der erste etwas breiter ist; alle Punktstreifen sind fein und regelmälsig, der zweite ist ein Stück vor der Spitze abgekürzt. Das Pygidium ist ziemlich weit- läufig strigilirt, mit zwei verhältnifsmälsig breiten, sehr deutlichen Haarflecken versehen. Der Hinterleib ist an den Seiten dicht gelblich behaart, erhabene Leisten in der Mitte der einzelnen Segmente sind kaum bemerkbar. Die Beine sind gelbbraun, mit grünlichem Anflug, die Hintertarsen schwärzlich grün. Das einzige Stück, welches ich von Sierra Leone erhielt, ist etwas kleiner, heller grünlich, ohne gelben Fleck auf den Fld. Ein Stück aus Ashante hat gelbbraune Fld. und auf denselben anstatt des gelben einen grünen Fleck; ein Ex. aus Guinea (Mus. Oberthür) hat grölstentheils gelbbraune Fld. Ein Stück in der Oberthür’schen Sammlung von Sierra Leone zeichnet sich durch seine Gröfse (13 mill.), ganz dunkelgrüne Beine und gelben Discus der Fld. aus, stimmt aber in den wesent- der Ruteliden-Gattung Popillia Serville. 235 lichen Merkmalen mit der bitacta überein; der vierte Zwischen- raum ist etwas weniger breit, mit einigen schwachen Punkten in der Mitte besetzt; bei der Veränderlichkeit der Popillia- Arten wage ich es nicht, eine eigene Species auf dieses Stück zu begründen. | 27. Popillia strigilata: Fusco-viridis nitidula, capite thora- ceque medio laevi lateribus dense punclatis, virescentibus, elytris flavo-testaceis, humeris, sutura striga dorsali postice abbreviata lateribusque (basi excepta) viridibus, pygidio bifasciculato fortiter minus crebre punctato. — Long. 95 mill. Patria: Dar es Salaam, Zanzibar (Mus. Kraatz, Viennense), Melinda (Mus. Oberthür). Von der schlankeren Gestalt der bitacta, etwas kleiner, an der bräunlich grünen Färbung und den gelblichen Fld. mit grüner Naht und grünem, hinten abgekürzten Doppelstreif leicht zu er- kennen. Die Fühler sind schwarzbraun, das erste Glied rothbraun. Der Kopf ist äufserst dicht runzlig punktirt, der Scheitel glatt. Der Thorax ist von der gewöhnlichen Bildung, die Seiten etwas weniger gerundet als bei bitacta, die eingedrückte Linie am Hinterrande läuft fast bis zum Schildchen. Die Oberseite ist auf der Mitte in ziemlich weiter Ausdehnung glatt, die Seiten sind sehr dicht punktirt, die Punkte etwas länglich. Das Schildchen ist weitläufig punktulirt, oder glatt. Die Fld. lassen das vor- letzte Segment und das Pyridium frei und sind nach hinten sehr merklich verschmälert; sie zeigen bis zum Schulterstreif inel. Nahtstreif 5 scharf ausgeprägte Punktreihen, dann folgt der Schulter- streif, dann 3 Streifen zwischen Schulterstreif und Seitenrand, die verschieden deutlich ausgeprägt sind. Der Nahtstreif ist grün, dann folgt ein breiterer gelber, dann ein schmälerer grüner, dann wieder ein breiterer, dann ein schmälerer, der bisweilen einen grünen Wisch enthält; die Schulterbeule ist grün, der Raum zwischen ihm und dem Seitenrande gelb, unterhalb dieser gelben Stelle ist der Aufsenrand grün, die grüne Färbung verschieden stark aus- geprägt; bei frischen Stücken sind alle grünen Zeich- nungen bräunlich. Die Zwischenräume sind glatt, wie lackirt, zwischen Punktstreifen 3 und 4 tritt vorn meist eine Reihe von (etwa 4) Punkten undeutlich hervor. Die Punktirung des vor- letzten Segmentes ist dicht und kräftig, die des Pygidiums weniger dicht, fast ebenso kräftig; jederseits an der Basis stehen 2 weilse Haarbüschel, die bisweilen weniger deutlich werden; die Haare sind anliegend, ziemlich kurz. Die Behaarung des Hinterleibes ist 236 G. Kraatz: Monographische Revision ziemlich kurz, von einer Leiste in der Mitte jedes Segmentes aus- gehend, in der Mitte des Hinterleibes unterbrochen; im Uebrigen sind die Segmente weitläufig punktirt, nach der Mitte zu deut- licher; die Mittelbrust ist an den Seiten dieht punktirt, ziemlich kurz behaart, in der Mitte glatt, der Prosternal-Fortsatz ist nicht lang, aber verhältnifsmäfsig breit, leicht nach unten geneigt. Die Schenkel sind gelbbraun, die Schienen bräunlichgrün, die Tarsen schwarzgrün; der obere Zahn an den Vorderschienen tritt bei den 2 nur wenig vor, bei den Männchen deutlich. Ich erhielt den Käfer von Dar es Salaam (Zanzibar) von Hrn. Moritz, das Wiener Museum erhielt ihn aus Zanzibar von G. Steindachner. Ein Ex., bei dem die grünen Streifen aus Melinda, befindet sich in der Sammlung des Hrn. Oberthür. 28. Popillia distinguenda Fairm. (Ann.de la Soc. Ent. France 1887 p. 124, von Uzagara soll der castanoptera von Chusan sehr ähnlich sehen, ist aber nur 9 mill. lang, während castanoptera Hope (Trans. Ent. Soc. London 1875, p. 8) 5 lines, d. h. fast 12 mill. lang ist. Was Fairmaire unter castanoptera versteht, weils ich nicht, habe auch leider nicht den Typus von distinguenda erhalten können, muls mich daher begnügen, die Beschreibung des distin- quenda hier wiederzugeben: P. distinguenda: Sat breviter ovata, nitida, capite prothorace- que viridi-aeneis, elytris castaneo-rufis, subtus cum pedibus pygi- dioque rufa, hoc albo-bimaculato; capite dense subtiliter punctato- rugoso, summo laevi; prothorace fere a basi angustato, laevi, late- ribus punctato-strigulosis; scutello sat brevi, subtiliter punctulato; elytris apice separatim rotundatis, pygidium haud obtegentibus, utrinque strüs punctatis impressis, ad marginem lineato-punctatis, intervallis converis, laevibus, 6° ad humerum dilatato, punctato, sutura elevata, angustissime aenea; propygidio dense asperulo, punctato, pygidio transversim striguloso, laze asperulo-punctato; pectore abdominegue lateribus albido-pilosis, abdomine fasciato, tibiis anticis bidentatis, metasterno valde compresso-angulato. — Long. 9 mill. Uzagara. Ressemble beaucoup & la Popillia castanoptera de Chine, en differe par la töte moins courte, le corselet lisse sur le disque, l’ecusson moins large, les Elytres moins striees, sans bordure mar- ginale vert bronze (Hope erwähnt gar nicht, dafs seine casta- noptera grün gerandet ist), les antennes nayant que les 2 premiers articles roux et le meta(?meso)sternum bien plus fortement angule et comprime. der Ruteliden-Gattung Popillia..Serville. 237 Die Beschreibung trifft ziemlich auf ausgeblafste Stücke (ohne Grün auf den Fid.) der vorhergehenden Art zu, doch würden dieselben meines Erachtens nicht casfaneo-rufa zu nennen sein. 29. Popillia octogona: Viridis, nitida, capite confertim rugoso- punctato, clypeo testaceo, vertice laevi, thoracis disco laevi, lateribus latius, basi apiceque minus late flavo-limbatis, scutello punctulato, elytris (6 + 3) punctato-striatis, vitta lata, obligua, flava notatis; pygidio albofasciculato; corpore subtus pedibusque rufo-cupreis, tarsis posticis obscuris, abdominis lateribus crebre pilosis. — Long. 8 mill. Cand£ze in Harold Col. Heft V.: p. 45. Patria: Old Calabar (Mus. Cand£ze, Kraatz). Var. viridula mihi: Viridis, clypeo, elytris pedibusque uni- coloribus. Patria: Ashante. Eine kleine, der bitacta m. nahe stehende, aber merklich kleinere Art, welche durch die gelben Zeichnungen leicht zu er- kennen ist. Die Streifen der Fld. sind merklich stärker als bei bitacta; der erste und zweite Zwischenraum sind ganz gelb, die folgenden nur auf der vorderen Hälfte, allmählich abnehmend bis hinter die Schulter hin. Der erste Zwischenraum hat eine bis zur Spitze reichende Reihe unregelmäfsiger Punkte. Das Pygidium ist an der Spitze rothbraun. Hr. Dr. Candeze hat mir eines seiner typischen Ex. freundlichst überlassen, nach dem ich die Beschreibung etwas ergänzt habe. Ein Ex. von Ashante stimmt in allen wesentlichen Eigen- schaften mit ocfogona überein, ist aber einfarbig grün, das Pygi- dium kräftiger punktirt; ich vermag in demselben keine Art, son- dern nur eine ausgezeichnete Var. zu erkennen. 30. Popillia signifera: Piceo-aenea, nitida, clypeo pedibus- que rufopiceis, thorace lateribus rufo-translucidis, crebre minus subti- liter punctatis, dorso fere laevi, scutello crebre punctato, elytris nigro-piceis, regulariter punctato-striatis, stria secunda abbreviata, macula transversa . obliqua testacea sub humeros incipiente cum apicalı ad angulum suturalem conjuncta, pygidio rufescenti bifasei- culato, abdominis segmentis ultimis apice rufescentibus, lateribus linea Iransversali impressa, flavo-pilosa, pedibus rufis, aeneo-virescentibus, pygidio modice prominulo. — Long. 8 mill. Patria: Old-Calabar (Mus. Cand£ze). Popillia signifera Cand£ze in litt. Var. Macula posteriori nulla. Patria: Old-Calabar (Mus. Oberthür). 238 G. Kraatz: Monographische Revision Kleiner und schlanker als Popillia dorsofasciata Fairm. von Zanzibar, ebenfalls mit gelben Zeichnungen auf dem Rücken, der vordere gelbe Fleck jedoch nicht an der Basis der Flügeldecken, sondern unterhalb der Schulterbeule liegend, mit dem Apicalfleck an der Naht durch den gelben Zwischenraum des dritten und vierten Punktstreifens verbunden; der zweite Punktstreifen erlöscht bald hinter der Basis; der Zwischenraum zwischen dem ersten und dritten Punktstreifen ist in einiger Entfernung vom Seutellum und an der Spitze gelblich, die gelbe Färbung flielst mit der gelben Färbung des dritten Zwischenraumes zusammen. Die Körperfarbe ist pechbraun mit grünlich-schwärzlichem erzenem Anfluge, die Fld. pechschwarz, der Clypeus rothbraun, mit leicht aufgebogenem Vorderrande, sehr dicht und fein punktirt, der Kopf dicht punktirt, der Scheitel fast glatt. Die Fühler sind gelb. Das Halssch. ist von der gewöhnlichen Form, die Hinterecken sind jedoch ziemlich scharfwinklig, wenngleich stumpf; die Seiten sind dicht und ziem- lich stark quergestrichelt, der Discus ist über dem Schildchen fast glatt, nach vorn nur schwach punktirt. Das Scutellum ist deut- lich, ziemlich dicht punktirt. Die Fld. sind pechschwarz, merklich breiter als des Halssch., die Längsstreifen regelmäfsig, dicht und deutlich punktirt, nur der zweite ziemlich stark verkürzt, die Streifen an den Seiten besonders deutlich und regelmälsig; die gelbe Zeichnung ist bereits oben beschrieben. Der Eindruck ist wenig deutlich. Das Pygidium ist rothbraun, in der Mitte mälsig dicht quergestrichelt, mit zwei ziemlich dünnen Haarbüscheln. Die Hinterleibssegmente zeigen an den Seiten eine scharf ein- gegrabene Mittellinie, die letzten sind hinter denselben roth- braun; von diesem Streifen geht die mälsig dichte regelmäfsige Behaarung aus. Das Prosternum tritt winklich deutlich hervor, ist aber nicht in einen nach vorn gerichteten Dorn ausgezogen. Die Beine sind rothgelb, die Tarsen dunkler; beim J' ist der obere Zahn an den Vorderschienen nicht stark. 31. Popillia minuscula: Obscure viridi-aenea, elytris testa- ceis, sutura, limbo maculaque basali utrinque justa scutellum nigris, pygidio nigro, basi utrinque albovilloso. — Long. 64— 71 mill. Harold Stett. Ent. Zeitung XXXX (1879) p. 333. Patria: Zanzibar. Mir noch nicht von dort zugekommen, durch Färbung und kleinere Gestalt leicht kenntlich. 32. Popillia opaca Kraatz: Nigra, parum nitida, capite, thorace impunctato, scutello elytrorumque plaga longitudinali ovali der Ruteliden- Gattung Popillia Serville. 239 viridibus, opacis, his sutura et marginibus omnibus testaceis, punctato- striatis, strüs ad sufuram valde irregularibus, propygidio perspicuo, dense piloso, pygidio parce breviter piloso, segmentis abdominis longitudinaliter strigosis, mesosterni pleuris crebre aciculatis, meta- sterni pleuris minus crebre aciculatis, pubescenttbus, mesosterno haud producto, globuloso. — Long. 9 mill. Patria: Guinea (Mus. Oberthür). 1 Ex. Von der Gröfse und schlanken Gestalt der Pop. bitacta, aber durch die Sculptur der Oberseite, welche die einer mattgrünen Cetonie ist, von allen Popillien sehr erheblich abweichend, in der wichtigen Kopfbildung aber mit ihnen übereinstimmend. Die Fühler sind schwarz. Der Kopf ist hinten grünlich, vorn mit leichtem Kupferglanze, der Clypeus schwach aufgebogen, äufserst dicht strigilirt; die Kopfleiste sehr schwach erhaben. Der Thorax ist ähnlich gebaut wie bei ditacta, der Seitenrand ein wenig vor der Mitte einen schwachen Winkel bildend, jederseits mit 4 längeren, feinen, abstehenden Härchen besetzt; eins nicht sehr weit von der Basis, eins in der Mitte, zwei unweit des Vorderrandes. Die Ober- fläche ist mit einem ähnlichen Toment überzogen, wie bei den Cetonien, der Diseus glatt, die Seiten dicht punktirt, die Punktirung unter dem Toment aber wenig bemerkbar. Der Hinterrand ist leicht vorgezogen, über dem Schildehen kaum ausgebuchtet, die Hinterrandlinie fehlt. Das Scutellum ist schmal, spitzig. Die Fld. sind hinter den Schultern am breitesten, dann allmählig verschmälert, das dicht greis behaarte Propygidium freilassend. Der Zwischen- raum der Punktreihen, welcher an der Spitze schwach beulig hervor- tritt, ist etwas breiter als der innen von ihm liegende, auf welchem nach innen ein etwas breiterer folgt und auf diesen ein leicht erhabener; zwischen diesem und der Naht befinden sich zwei unregelmälsige Punktreihen, auf gelblichem Grunde, der Aulsenrand ist ebenso breit gelblich wie der Innenrand; zwischen ihnen sind die Fld. grünlich, der grüne Theil ist etwas breiter als die ein- schliefsenden gelblichen; die Schultern und die Spitze der Endbeule sind ebenfalls gelblich; die Streifen sind wenig deutlich punktirt, die beiden, welche auf der Innenseite des gelben Aulsentheils liegen, dagegen sehr deutlich; der Streif unmittelbar neben dem Seiten- rande ist nur vorn deutlich bemerkbar. Das Pygidium ist mit concentrischen Längsstreifen besetzt, in gewisser Richtung besehen erscheint das Pygidium in Silberglanz, ähnlich auch die Fld. Die Unterseite ist schwärzlich grün; die Segmente haben an den Seiten hinten je einen kleinen Haarfleck; an der Basis des Hinterleibs 240 G. Kraatz: Monographische Revision befindet sich ein feiner Saum gelblicher Haare, der auf den übrigen Segmenten grölstentheils abgerieben erscheint. Die Beine sind etwas schlanker als bei Pop. bitacta; die ersten Glieder der Hinterbeine sind länger als breit; an den beiden vorderen Beinen ist die grölsere Klaue an der Spitze zweispaltig. Das einzige Ex. des Käfers wurde von Bocande in Guinea gesammelt und ging aus der Thomson’schen Sammlung in die von Hrn. Oberthür über. I. Arten aus Japan und China. A. Breite, fast rundliche Arten mit ungefleckter Afterdecke. 33. Popillia mutans: Lata, obscure rubra (castanea) fulgore metallico mutanti nitida, elytris profunde foveolatis minus subtiliter 5-punclato-striatis, interstitio primo punctorum linea abbreviata, pygidio haud fasciculato. — Long. 10—12 mill., lat. 63—8 mill. Newman Trans. Ent. Soc. London III. (1841) p. 39. — Burm. Handb. IV. 1. (1844) p. 297. — Blanchard Cat. Coll. Ent. 1850. p19% Patria: India orientalis, China. Var. relucens: virescens (vel cyanea). Blanchard Cat. Coll. Ent. 1850. p. 199. Ind. or., China, Shangai (Mus. Pesthiense). Var.: indigonacea. Motschulsky Etud. Ent. 1853. p. 47. Amur. Pop. mutans Newm., relucens Blanch. und indigonacea Motsch. sind verschieden gefärbte, zum Theil local vorkommende Formen derselben Art, welche sich durch ihre Gröfse, die breite, rundliche Gestalt, das nackte Pygidium und durch 5 kräftig punktirt-gestreifte Dorsalstreifen auszeichnet, deren erster Zwischenraum etwas breiter als der zweite ist und eine abgekürzte, regelmälsige Punktreihe enthält. Coerulea Boh. von Hongkong ist kleiner, hat zwei ziem- lich schwache Haarbüschel auf dem Pygidium; die vorder- und hinterindische cyanea ist bei ziemlich gleicher Länge schlanker und hat äufserst feine Punktstreifen auf den Fla. Alle indigonacea vom Amur, die ich bis jetzt gesehen, haben die schöne blaue Färbung dieser Art, welche etwas weniger glän- zend als cyanea ist; die typischen Ex. der relucens Blanch., welche mir vorgelegen haben und von Manilla stammen sollen, stimmen zum Theil gänzlich mit indigonacea überein, zum Theil sind sie grünlich; ähnliche Stücke erhielt ich aus Ostindien. der Ruteliden-Gattung Popillia Serville. 241 Vom Pariser Museum erhielt ich eine typische mutans Newm., die mit chinesischen Ex. der Burmeister’schen Beschreibung der vorderindischen mutans Hope genau übereinstimmt, deren Fld. ein tiefes Kirschroth zeigen sollen. Solche Stücke kommen nament- lich in älteren Sammlungen vor und zeigen die Vaterlandsbezeich- nung China. Die bräunliche Färbung der Fld. tritt bei den grünen Stücken weniger deutlich auf; diese zeigen dann immer einen Stich in’s Kupfrige und sind nicht so tief grün wie die grüne relucens Bl. Die Gruben auf den Fld. hinter dem Seutellum sind in der Regel recht deutlich. Die Beine sind bei mutans besonders kräftig, bei den kirschbräunlichen Stücken bräunlich wie die Unterseite, bei den blauen Ex. blau, bei den grünen grün. Die Behaarung der Unterseite ist ziemlich dünn und lang. Die Art ist verbreitet und eine der häufigeren in den Samm- lungen; cyanea aus Vorder- und Hinterindien ist seltener und ihr sehr ähnlich; sie mag deshalb gleich hier behandelt werden. 34. Popyllia cyanea: Tota cyanea vel viridi-aenea, elytris profunde foveolatis, dorso subtilissime 5-punctato-striatis, interstitio primo plerumque linea punctorum abbreviata, pygidio haud fascicu- lato, subtus parcius hirta. — Long. 11—12 mill., lat. 5—6 mill. Newm. Trans. Ent. Soc. London Ill. p. 39. 10.— Burm. Handb. IVsale 97297. Pop. concolor Laporte de Casteln. Hist. nat. II. p. 138. Patria: India or., Himalaya (Mus. Kraatz ex Mus. Atkinson), Assam (Mus. Kraatz ex Mus. Richter), Sikkim (Staudinger). Var. viridi- cyanea. Pop. beryllina Hope in Gray Zool. Mise. p. 23. Bengalia (Mus. Bruxellense). Durch den Mangel der Pygidial-Flecken, schön blaue Färbung und die äufserst feinen Punktstreifen der Fld. mit deutlichen Grübchen leicht kenntlich, im Uebrigen schon bei der vorigen Art erwähnt; grüne Ex. sind selten, ähnliche Arten kommen weiter nicht vor. Burmeister erwähnt als verwandte Art ARutela histeroidea Sch., welche mir ebenfalls ganz unbekannt geblieben ist; ihre Diagnose lautet: Rutela (Popillia) histeroidea: Breviter ovata, coerulea, nitida, supra glabra, subtus cinereo-pilosa, thorace postice trisinuato, elytris supra depressis, inaequalibus, disco saturate rufo testacea, limbo omni suluraque juzta scutellum et pone medium marginis latius coeruleo-nigris. Magnitudo et fere facies Histeris sinuati Il. Deutsche Entomol. Zeitschr. 1892. Heft II. 16 242 G. Kraatz: Monographische Revision Habitat in India orientali. Dom. Kymell. Mus. Gyllenhal. Schönh. Syn. Ins. I. 3. p. 155. app. p. 66. 35. Popillia splendidicollis: Lata, valde mitida, cyanea, capite thoraceque splendide aureo-cupreis, elytris fossulatis, dorso subtilissime 5-punctatis, punctis interdum vix ullis, interstitio primo punctorum serie abbreviata viz indicata, pygidio haud fasciculato. — — Long. 11— 12 mill., lat. 63 mill. Fairmaire Annal. Soc. France 1886. p. 331. Patria: Junnan (Mus. Fairmaire); Thibet (Jerkalo, Tatsienlou, Chapa) Mus. Oberthür, Kraatz. Der cyanea ungemein nahe verwandt, aber etwas robuster, der Thorax rothgolden, sehr glänzend, bisweilen grüngolden, der Kopf rothgolden, vorn grünlich, der Eindruck neben der Schulter der Fld. deutlicher, die Grübchen hinter dem Seutellum tiefer, die Punktstreifen derselben fast ganz verwischt. Fairmaire vergleicht den Käfer gar nicht mit cyanea, indessen ist derselbe sehr wahrscheinlich als eine Rasse dieser Art mit roth- goldenem Halssch. zu betrachten, die angegebenen Unterschiede sind kaum als specifische zu bezeichnen. 36. Popillia miniatipennis: Ovata, coerulescenti- nigra, nitida, elytris miniatis, thorace dorso pohto, lateribus medio foveolato, scutello fere pohto, elytris haud foveolatis, sat subtiliter substriato-punctatis, pygidio immaculato, strigoso-punctato. — Long. 11 mill. Fairm. Annal. Soc. Ent. France 1889. p. 23. China interior (Koui-Tscheou). Clypeo leviter reflewo. Prothorace transverso, a basi leviter, a medio anlice magis angustato, margine postico utringue sinuato, angulis posticis acutiusculis; elytris ad humeros rolundalis, apice separatim rolundatis, dorso sat subtiliter substriato-punctatis, inter- valhs vie converiusculis, lateribus post humeros leviter impressis, margine externo haud incrassato. Subtus fere laevis, parce griseo- pilosa, tarsorum articulo quinto crasso, ungue ezierno crasso, dila- tato, ceteris integris subaequalibus. (Ex Fairmaire.) Mir unbekannt geblieben. B. Meist weniger breite Arten mit gefleckter Afterdecke. 37. Popilliu chlorion: Coerulea aut viridi coerulea, nilida, thorace crebre minus subtihiter punctalto, disco laevi, elytris foveo- latis, dorso distinctius 5-punctato-slriatis, interstitio primo punctorum serie abbreviata, pygidio tenuiter bifasciculato. — Long. 10 mill. der Ruteliden-Gattung Popillia Serville. 243 Newm. Trans. Soe. Ent. London III. p. 39. — Burm. Handb. IV. 1. p. 298. Pop. coerulea Bohem. Res. Eugen. 1858. p. 55. Hongkong (Mus. Boheman, Kraatz). ‚Var. elytris viridi- coeruleis. Pop. chlorion Burm. Handb. IV. 1. p. 298. Madras (Newman), Hongkong (Mus. Kraatz). Diese Art ist bei Hongkong nicht selten und unter dem Boheman’schen Namen in den Sammlungen ziemlich verbreitet; sie ist kleiner als die vorhergehenden, blau, an ihrer ziemlich rund- lichen Gestalt und ziemlich deutlichen Haarflecken auf dem Pygi- dium leicht zu erkennen; die Fld. zeigen eine deutliche Grube hinter dem Scutellum und auf dem Rücken 5 deutliche Punkt- streifen, deren erster Zwischenraum eine Punktreihe zeigt, die öfters kaum die Mitte erreicht. Das Pygidium ist kräftig punktirt, in der Mitte einzelner. Unter dem Schulterstreifen stehen 3 deutliche Punktstreifen am Rande dicht neben einander, welche charakteristisch für diese Art sind, da bei der discipennis nur 2 weitläufige stehen. Pop. chlorion Burm. ist nach einem grünlichen Ex. derselben Art beschrieben, welche Boheman nach bläulichen Ex. von Hongkong als coerulea beschrieben; da Newman ausdrücklich angiebt, dafs seine chlorion weilse Haarflecke auf dem Pygidium habe, ist an- zunehmen, dafs Pop. chlorion Burm. —= chlorion Newm. sei, in- dessen mufs ich bemerken, dafs chlorion mir noch nicht aus Madras zugekommen ist. Der chlorion nahe verwandt ist: 38. Popillia discipennis: Breviter ovala, dorso planiuscula, atro-cyanescens, capite thoraceque cyanescentibus, elytris rubris, cyaneo-limbatis, vitta suturali ad scutellum dilatata concolore, fove- olatıs, dorso subtiliter 5-punclato striatis, lateribus punctato-bistriatis, pygidio bifasciculato, medio laevi. — Long. 8—9 mill. Fairm. Annal. Soc. Ent. France 1886. p. 382. Patria: Yunnan. Var. unicolor: Elytris coeruleis. Fairm. Ann. Soc. Ent. France 1889. p. 23. ‚Etwas kleiner und rundlicher als chlorion und ihr sehr ähnlich; durch die röthliche Färbung der Fld., bei der die Zahl der Seiten- streifen geringer ist und durch das in der Mitte glatte Pygidium wohl zu unterscheiden. 16 * 244 G. Kraatz: Monographische Revision Ein mir von Hrn. Fairmaire freundlichst mitgetheiltes Original- Ex. zeigt die angegebenen speeifischen Unterschiede von der vor- hergehenden Art, mit der sie sonst grofse Aehnlichkeit besitzt. A. a. OÖ. erwähnt Fairmaire eine Var. von Koui-Tscheou mit einfarbig blauen Fld., welche er unicolor benennt. 39. Popillia Perrottetii (Guerin in litt.): Laete viridi- cyanea, pedibus subchalybaeis, thorace laleribus crebre subtiliter punclatis, margine externo albo-hirto, elytrorum striis parum distincte punctatis, interstitiis subrugulosis, pygidio obsolete bifasciculato. — Long. 10—11 mill. Pop. chlorion Blanch. Cat. Coll. Ent. 1850. p. 199. Cochin-China (Mus. Haag), Pondichery (Mus. Oberthür). Var. Viridi-aurea. — Long. 124 mill. Popillia chrysitis Bates in litt. Ein sehr grofses goldgrünes Ex. aus der Bates’schen Samm- lung besitzt Hr. Oberthür, dasselbe ist ein d' und stammt von Sze Chuen, wenn ich die Schrift des Zettels richtig enträthselt habe. Aus der Haag’schen Sammlung liegen mir mehrere Stücke aus Cochin-China, so wie ein damit ganz übereinstimmendes aus der Oberthür’schen vor, welche Perrofteti Guerin bezettelt sind, ohne dafs ich eine Popillia dieses Namens beschrieben gefunden hätte. Jedenfalls ist dies dieselbe Art, welche von Blanchard als Pop. chlorion Burm. aufgeführt ist, denn er giebt an, sie aus Pondichery von Hrn. Perrottet erhalten zu haben. Die echte chlorion Burm. ist aber kleiner und nach grünlichen Ex. der Art beschrieben, von der blaue Ex. später von Boheman als coerulea aufgestellt wurden; es ist anzunehmen, dafs Burmeisters Ex. von Newman stammt, welcher Pop. chlorion zuerst von Madras beschrieben hat. Pop. Perrotteti zeigt ein ziemlich lichtes glänzendes Grün und ist dadurch besonders ausgezeichnet, dafs die Streifen der Fld. viele unregelmäfsige Querrunzeln zeigen, als wäre das Thier ver- krüppelt, doch scheint dies nicht der Fall zu sein, da mir mehrere Ex. vorliegen. Der Käfer ist etwas grölser und gewölbter als Adamas Newm., der Kopf ist sehr dicht und fein gerunzelt. Das Halssch. ist etwas kräftiger als bei Adamas, ähnlich, etwas feiner punktirt, in der Mitte fast glatt, an den Seiten ziemlich dicht, fein punktirt, mit deutlichen weilsen, feinen Wimperhaaren besetzt. Auf den Fld. ist jederseits hinter den: Schildchen ein tiefer Quer- eindruck; die Punktstreifen sind ziemlich tief, aber oft undeutlich punktirt, der erste Zwischenraum ist doppelt so breit als die folgen- den, mit einer undeutlichen, hinten verschwindenden Reihe von der Ruteliden-Gattung Popillia Servuülle. 245 Punkten besetzt, die Streifen am Seitenrande sind oft undeutlich, alle Streifen zeigen undeutliche Querrunzeln oder Erhabenheiten, als ob das Thier nicht richtig entwickelt wäre. Das Pygidium ist ziemlich dicht und kräftig punktirt, mit 2 Büscheln langer weilser Haare besetzt. Die Abdominal-Segmente zeigen in der Mitte einen vertieften Längsstreif, von dem einzelne lange gelbe Haare aus- gehen; auf der Mitte des Hinterleibes stehen auf jedem Segmente eine Reihe grölserer Punkte. Die Art ist an den Haaren am Seitenrande des Hals- schildes leicht zu erkennen. 40. Popillia atrocoerulea: Nigro-coerulescens, nitida, tho- race toto (disco posteriore subtilius) punctato, elytris dorso 5-punc- tato-striatis, interstitio primo basi confuse multipunctato et rugoso, pygidio rugoso-punctulato (medium versus saepe parcius), bifasciculato. — Long. 11—13 mill. Bates Proc. of the Zool. Soc. of London 1888 pars III. p. 376. Korea (Gensan, Fusan, Kiu-Kiang), Pecking (Staudinger). Var. atra mihi: Tota atra, nitida. Patria: Gensan. Var. Loczyi Friv.: Violacea, nitida, subtus paullo obscurior. Termeszetrajzi Füzetek XII. 4. (1889) p. 201. Pop. coerulea Kolbe. Col. Fauna Koreas in Wiegmann Archiv LI. I. p. 190. Pop. Adamas v. Heyden Hor. Soc. Ent. Ross, 1887. p. 253. Schangai, Kiu -Kiang. Var. bicolor mihi: Thorace violaceo, elytris rufo-caslaneis. Kiu-Kiang. Var. viridicollis mihi: Thorace viridi, elytris testaceo-rufis. Kiu-Kiang. Var. ecircumducta mihi: Thorace violaceo, elytris pallide castaneis, lateribus nigris. Var. Schönfeldti mihi: Thorace viridi seu aureo-viridi, elytris pallide castaneis, lateribus nigris. Thibet, Lushan (Mus. Schönfeldt, Kraatz). Var. biplagiata mihi: Thorace violaceo, elytris utrinque macula magna basali trianyulari fulvo-castanea, Gensan, Fusan, Kiu-Kiang. ‘Var. sellata mihi: Thorace violaceo, elytris violaceis, macula media obliqua testaceu. Var. strigiventris mihi: Violacea, segmentis abdominis basi rufis. — Kiu-Kiang. 246 G. Kraatz: Monographische Revision Von dieser Art lag mir eine grölsere Anzahl von Hm. A. E. Pratt 1387 bei Kiu-Kiang gesammelter Ex. vor, deren genauer Vergleich zeigte, wie ungemein veränderlich dieselbe ist. Sie ist erst in neuerer Zeit zu uns gekommen und Hr. Kolbe erwähnt dieselbe bereits in seinen Beiträgen zur Kenntnifs der Coleopteren- Fauna Korea’s (Archiv für Naturgesch. von Erichson, Troschel ete. Jahrg. 52. Bd. 1. Heft 2. p. 190); er führt aber das einzige, ihm bekannt gewordene Stück als coerulea Boh. auf, welche in Korea gar nicht vorkommt, sondern von Hongkong beschrieben ist; die- selbe unterscheidet sich von der atrocoerulea durch untersetztere Gestalt, und durch ganz verschiedene Streifung der Fld.. Während bei coerulea der zweite Punktstreif ein wirklicher Punktstreif ist und den Hinterrand der Fld. erreicht, liegt bei afrocoerulea zwischen dem ersten und zweiten Punktstreifen eine Reihe von Punkten, welche niemals die Spitze erreicht, nach der Basis zu sich ver- doppelt und daselbst mehr oder weniger rude intricatim (Friv.) oder confuse rugose (Bates) punktirt ist. Der ziemlich tiefe Ein- druck unterhalb des Scutellums auf den Fld. tritt bei coerulea sehr deutlich hervor, bei vielen Stücken der atrocoerulea gar nicht, bei manchen nur schwach. Kolbe giebt an, dafs sich „das koreanische Stück“ nur durch den braunen Rücken der Fld. in der Umgebung des Scutellum von coerulea unterscheidet, „was wohl die Ursache einer mangelhaften Ausreifung sei“. Bates erwähnt bereits eine var. mit einem dreieckigen, bräunlichen Fleck auf jeder Fld. (b:- plagiata mihi), aber die wirkliche grofse Variabilität, die diese Art annehmen kann, blieb diesen Herren ebenso unbekannt wie Herrn v. Frivaldszky. Dafür, dafs wir es in den angeführten Varietäten nur mit einer Art zu thun haben, spricht der Umstand, dals viele derselben zusammengesammelt sind und dafs sich kein stichhaltiger Unterschied zwischen ihnen auffinden lief. Um die Varietäten dieser Art von ähnlich gefärbten Varietäten anderer Arten zu unterscheiden, ist es unumgänglich nothwendig, die Haupt-Varietäten mit eigenen Namen zu belegen; da die Sculptur auch sehr variabel ist, könnte noch eine Reihe anderer Varietäten aufgezählt werden, wovon hier natürlich Abstand ge- nommen ist. Am häufigsten kommen die ganz blauen und blaue Ex. mit castanienbraunen Fld. vor; an diese reihen sich zunächst solche Ex. mit castanienbraunen Fld. an, bei denen ein deutlich abgesetzter schwarzer Rand vorhanden ist; dann kommen solche bei denen an der Basis der Fld. ein gemeinschaftlicher brauner Fleck vor-. der Ruteliden-Gattung Popillia Serville. 247 handen ist, während der Rand allmählich breiter schwarzblau wird, so dals so ziemlich die hintere Hälfte der Fld. dieselbe Farbe hat. Ex. mit grünem Thorax und gelbbraunen Fld. kommen nur sehr selten vor und scheinen namentlich bei Kiu-Kiang gesammelt zu sein; Hr. Oberst v. Schönfeldt theilte mir eine Anzahl von Ex. mit grünem Thorax und schwarz gesäumten Fld., welche bei Lus- han zusammen mit anderen Var. des atrocoerulea gesammelt wurden und dort nicht selten schienen; diese Ex., die ich Hrn. v. Schönfeldt zu Ehren benannt habe, sind mir von keinem anderen Punkte zu- gekommen, '1 Ex. von Thibet ausgenommen. Die Ex., welche Leech 1887 bei Gensan gesammelt hat, zeichnen sich meist durch besondere Grölse und tief schwarze Färbung aus, solche tief schwarzen Ex. fanden sich unter den vielen Stücken von Kiu-Kiang ete. nicht vor und verdienen um so mehr einen besonderen Namen (atra mihi), als sich die schwarze Färbung sonst selten bei blauen Arten vorfindet. Unter den vielen atrocoerulea zeichnete sich schliefslich noch eine Anzahl Stücke durch eine Fleckenzeichnung aus, welche der der flavosellata Fairm.!) von Yunnan (im südlichen China) ganz ähnlich ist; nur dafs diese ein roth goldenes Halssch. mit sehr schwacher Punktirung und schwarze Fld. mit grüner Naht hat; es ist nähmlich ein scharf abgegrenzter Schrägfleck vor der Mitte jeder Fld. gelbbraun (sellata mihi). Ich würde es für durchaus möglich halten, dafs auch flavosellata noch zu afrocoerulea gezogen werden könnte (da bereits eine schwarze Form derselben bei Gensan constatirt ist und die sehr schwache, auf dem Discus kaum bemerkbare Punktirung oder ver- schiedene Loealität zuzuschreiben sein kann) und positive Unter- schiede in der Anlage der Streifung der Fld. sich kaum constatiren lassen. Bei der flavosellata ist die Mitte des Pygidiums meist glatt; ähnliche Stücke finden sich aber auch bei der var. afra und var. sellata, wenn nicht bei allen Stücken der flavosellata ein sehr deut- licher Eindruck hinter dem Scutellum vorhanden wäre. Die Zeichnung der var. sellata ist bei der pustulata Fairm. von Yunnan auf einige nebeneinanderstehende gelbe Punkte reduecirt, auch ist diese Art untersetzter, d. h. breiter in den Fld., als die mit ihr zugleich in Yunnän vorkommende pustulata und kommt auch in Kiu-Kiang vor; sie hat einen deutlichen Eindruck hinter dem Scutellum und ist kleiner als atrocoerulea. t) Annal. de la Soc. Ent. de France 1886. p. 331. 248 G. Kraatz: Monographische Revision Im Uebrigen wäre nicht viel über afrocverulea Bates im All- gemeinen zu bemerken, da sie als nordchinesische Art nach dem Gesagten leicht zu erkennen sein wird. Pop. castanoptera Hope (Proc. Ent. Soc. London 1842. p. 60; Trans. Ent. Soc. London IV. 1845. p. 8) von Chusan kann wegen des Thorax crebrissime punctulatus und des Clypeus viridis nicht auf atrocoerulea var. bicolor bezogen werden; die ganze Be- schreibung derselben lautet: Castanea, clypeo integro punctato, parum reflero, viridi. — Long. 5lin., lat. 23 lin. Thorax concolor, crebrissime punctulatus, fossula utrinque impressa. Scutellum punctatum. Elytra pallida castanea, striato-punctata, striüis et punctis haud fortiter insculptis. Corpus infra viride, pectore segmentisque abdominis utrinque albidis capillis obsitis. Pedes femoribus tibrisque viridibus, tarsisque piceis. 41. Popillia inconstans: Breviter ovata, aenescenti-viridi- metallica, valde nitida, interdum leviter cupreo-micans, elytris foveo- latis, rufo-castaneis, lateribus et apice fusco-marginalis, sutura viridi- metallica, pygidio fasciculato. — Long. 10—11 mill. Fairm. Annal. Soc. Ent. France 1889. p. 28. China interior (Koui-Teheou). Mus. Fairmaire. Der Kopf ist dicht runzlig punktirt, der Vorderrand schwach aufgebogen; die Fühler sind pechbraun mit schwarzbrauner Keule. Das Halssch. ist oben fast glatt, an den Seiten, namentlich nach vorn, kräftig punktirt, jederseits mit einem Grübchen. Das Schild- chen ist glatt (politum). Die Fld. sind in der Mitte erweitert, an den Schultern und hinten gerundet, der Auflsenrand nicht verdickt, vor der Mitte sehr leicht ausgebuchtet und quergefurcht, die Rückenstreifen kräftig, die Zwischenräume ziemlich gewölbt, der erste breiter, unregelmälsig an der Basis fast runzlig punktirt; die Naht ist erhaben. Das Pygidium ist fein, an den Seiten stärker runzlig, jederseits mit einem kleinen, weilsen Haar- fleck. Die Unterseite mit den Beinen ist greisbehaart. Ich habe kein typisches Ex. dieser Art gesehen; dieselbe könnte vielleicht mit atrocoerulea Bates var. Schönfeldti mihi identisch sein, dafür spricht die Beschreibung der Fld. Fairmaire vergleicht sie mit einer diversa von Japan, die aber meines Wissens nirgends beschrieben ist und auf welche so ziemlich alle Merkmale der Japonica zutreffen. 42. Popillia chinensis: Viridi-aenea, nitida, capite thorace- que splendide metallico-viridibus, elytris cupreo-aeneis, sutura viridi- aenea, dorso regulariter 5-punctato-striatis, thorace lateribus dense der Ruteliden-Gattung Popillia Serville. 249 profundius supra scutellum subtilius punetato, pygidio bifasciculato. — Long. 11—12 mill. Frivaldszky !) Termeszetrajzi Füzetek XII. pars 4 (1839) p. 201. Patria: Schangai (Mus. Pesthiense, Candeze), Ou-Hou (Mus. Oberthür, Kraatz). Var. sordida mihi: Thorace cupreo, elytris sordide brunneis. Gensan (Leech July 87), Mus. Kraatz. Var. purpurascens mihi: Thorace elytrisque purpureis. Kiu-Kiang (Mus. Kraatz). Var. Frivaldszkyi mihi: Tota cyanea. Popillia Adamas Frivaldszky loc. cit. p. 202. Honkong et Sining. — Lan-tschou-fou VII. Diese Art ist nach einer ihr seltensten Varietäten von Fri- valdszky als chinensis beschrieben worden !), nämlich nach Ex. mit grünem Halssch. und kupfrig erzfarbenen Fld., während mir eine Reihe von Ex. aus Kiu-Kiang vorliegt, deren Halssch. dunkel purpurroth ist, deren Fld. schwärzlich mit purpurnem Anfluge sind. Einfarbig blaue Ex. von Hongkong und Sining hat Frivaldszky a.a.O. als Adamas Newm. aufgeführt ?), welche dort gar nicht vorkommt, sondern eine Art von Madras mit weilslich behaartem Seitenrande des Halsschildes ist. Als purpurascens ist der Käfer am leichtesten zu erkennen, da in China kaum eine Art weiter vorkommt, welche diese Färbung zeigt; er ist von schön schlanker ovaler Gestalt, von mittlerer Gröfse, zeigt keinen Eindruck auf den Fld. hinter dem Schildchen, welcher bei allen Varietäten der Zoczyi sehr deutlich ist, die niemals einen purpurnen Anflug zeigen, sondern blaue oder gelbrothe Fld., welche viel massiger gebaut sind. Blaue Loczyi unterscheiden sich von blauen chinensis (Frivaldszkyi m.) durch grölsere Gestalt, viel aufgewölbteres Halsschild, dessen Hinterrand seitlich viel stärker ausgebuchtet ist und bei dem die vertiefte Linie am Hinterrande kaum merklich ist, während sie bei chinensis sehr deutlich hervortritt; die Fld. sind bei Loczyi stets hinter dem Scutelluam sehr deutlich der Quere nach eingedrückt, bei chinensis nicht; beide zeigen im ersten Zwischenraum eine deut- 1) Frivaldszky giebt an, dafs sich seine chinensis von Adamas durch elytra profundius striata, infra scutellum viz foveata unter- scheide, gebraucht aber genau dieselben Ausdrücke in der Beschrei- bung seiner chinensis. 2) von der mir typische Ex. a Teren haben, ebenso wie von Adamas Friv. (non Newm.). 250 G. Kraatz: Monographische Revision liche Punktreihe, welche bis über die Mitte hinabreicht, bei Loczyi aber oft an der Basis quergerunzelt ist, bei chinensis nicht. Der Kopf ist sehr dicht und fein runzlig punktirt, die Fühler- geifsel meist röthlichbraun. Von der flacheren Gestalt des Halssch. ist bereits gesprochen; seine Punktirung ist an den Seiten merklich dichter als bei Zoczyi. Das Seutellum ist fein punktulirt. Die Punktstreifen der Fld. sind regelmäfsig; es sind fünf Dorsalstreifen, ohne den abgekürzten Streifen an der Naht. Von den Schultern geht bisweilen deutlich eine Punktreihe aus, welche etwa an der Mitte aufhört, wo sich ihr nach aulsen eine andere anschlielst, die bis zur Spitze geht. Die Seitenstreifen sind eng und ziemlich regel- mälsig. Das Pygidium ist dicht punktirt und zeigt zwei deutliche weilse Flecke. Die Gestalt der Beine ist wenig von der der ver- wandten Arten abweichend, ebenso Behaarung und Punktirung der Unterseite. 43. Popillia pustulafa: Breviter ovala, parum convera, viridi-metallica, nitida, elytris nigris, infra scutellum impressis, utrin- que ante medium maculis 3—5 minutis, rufis, dorso 5-punctato- striatis, interstitio primo latiore, punctorum linea abbreviata instructo pygidio bifasciculata, confertim strigilato. — Long. 9I—11 mill. Fairm. Annal. Soc. Ent. de Belgique XXXI (1887) p. 114. Var. cupricollis mihi: Thorace cupreo. Kiu-Kiang (Mus. Kraatz); China interior (Koui-Tcheou). Var. impustulata mihi: Elytris maculis rufis nulls. Var. brunnipennis mihi: Elytris totis brunneis. Patria: Yunnan (Mus. Fairmaire, Kraatz), Kiu-Kiang (Mus. Kraatz), Lushang (Mus. v. Schönfeldt, Kraatz), Ho Chan (Mus. Oberthür, R. P. Mouton legit, Kraatz), Ngan Hoei (Mus. Oberthür, Kraatz), Koui-Tsch&eou (Mus. Fairmaire). Die Art hat ähnliche, aber nur schwach durch Punkte ange- deutete, gelbliche Flecke auf den schwarzen Fld. wie flavosellata Fairm. und ist auch bei Kiu-Kiang, sowie an den anderen Orten aufgefunden worden. Sie ist kleiner, in den Fld. etwas kürzer und breiter als flavosellata, das Pygidium in der Mitte nie glatt, sondern dicht punktulirt, die Beine kürzer und kräftiger. Der Kopf ist sehr dicht und fein punktulirt, der Clypeus schwach aufgebogen, die Fühlerkante der 9 gestreckter. Der Thorax ist oben glatt, an den Seiten ziemlich dicht punktirt, am Hinterrande ohne ein- gedrückte Linie, in der Regel lebhaft metallisch grün, selten kupfer- roth. Das Seutellum ist glatt oder fein punktulirt. Die Fld. sind glänzend schwarz, jede mit kleinen gelben Flecken (3—5) in einer der Ruteliden-Gattung Popillia Serville. 251 Schrägreihe vor der Mitte, mit einem deutlichen Quereindruck oder einer flachen Vertiefung hinter dem Scutellum; sie zeigen 5 regel- mälsige Punktreihen mit schwarz gewölbten Zwischenräumen, der erste breitere mit einer hinten abgekürzten Punktreihe; die Naht ist grün oder kupfrig; die Seiten zeigen 3 Punktstreifen unter dem Schulterstreifen. Die Basis der Fld. ist aufgeworfen; neben den Schultern befindet sich ein Eindruck. Die Flecke auf dem dicht punktirten Pygidium sind deutlich. Vorder- und Hinterbrust sind lang grau behaart, der Prosternalfortsatz ziemlich stark vorstehend. Die Seiten der Bauchringe sind ziemlich lang behaart; die Haare gehen von einer Leiste auf der Mitte des Segments aus. Selten fehlen die hellen Flecke auf den Fld. ganz (var. impustulata mihi); der Käfer wird dann der semiaenea m. ähnlich, ist aber meist gröfser, an den deutlichen Seitenstreifen leicht von dieser zu unter- scheiden; bisweilen haben die ganzen Fld. eine rothbraune Farbe. 44, Popillia semiaenea: Breviter ovata, parum conveza, thorace viridi-aeneo, mitidulo, lateribus minus crebre, grosse punc- tato, disco laevigalo, elytris nigro-aeneis, infra scutellum profunde impressis, dorso 5-punctato-striatis, interstitio primo vir latiore, punctorum serie abbreviata instructo, laterıbus 1-punctato-strialis, pygidio bifasciculato, minus crebre grosse punctatis. — Long. 743—5 mill. Patria: Kiu-Kiang (Mus. Kraatz). Durch geringe Gröfse und dunkle Farbe ausgezeichnet, Unter- seite, Thorax und Seutellum dunkel kupfrig erzgrün, die Fld. metallisch schwarz, ohne Flecke, das zweifleckige Pygidium grob punktirt, ebenso die Seiten des Halssch. grob und weniger dicht. Der Kopf ist äufserst dicht und fein punktulirt, die Fühler bräun- lich, die Keule schwarz. Der Thorax ist weniger deutlich quer gewölbt als der der pustulata, an der verhältnilsmälsig groben, weitläufigen Punktirung der Seiten (bei glattem Discus) leicht kennt- lich; an seinem Hinterrande zieht sich eine vertiefte Linie etwa bis zur Mitte hin, die daselbst einen leichten, aber deutlichen Quer- eindruck zeigt. Das Scutellum ist deutlich punktirt, von der Farbe des Halssch. Die Fld. zeigen einen tiefen Quereindruck hinter dem Seutellam und einen deutlichen Eindruck neben der Schulter, ferner einen lackartigen Glanz, ähnlich wie bei pustulata, fünf Punktstreifen auf dem Rücken, deren Zwischenräume ziemlich breit und nur wenig gewölbt sind; der erste ist ebensobreit wie der zweite, mit einer abgekürzten Reihe grölserer Punkte versehen, unterhalb des Schulterstreifens, d. h. des Streifens neben dem fünf- 252 @G. Kraatz: Monographische Revision ten Dorsalstreif, befindet sich in der Regel nur eine deutliche Punktreihe, die zweite erlischt bald nach dem Anfange; durch diese Sculptur unterscheidet sich der Käfer am besten von kleinen, un- gefleckten pustulata, deren Halssch. lebhafter grün, feiner punktirt ist ete., auch treten die Schultern bei ihm weniger deutlich hervor. Das Pygidium ist grob punktirt, zweifleckig. Der Prosternalfort- satz ist stärker vorgezogen, leicht nach oben umgebogen. Die Hinterbrust ist weitläufig stark punktirt, ziemlich dünn behaart. Die Haare an der Seite der Bauchsegmente stehen in Reihen, d.h. gehen von einer Leiste in der Mitte der Segmente aus. Fünf Stücke aus der Pratt’schen Ausbeute. 45. Popillia Simoni: Cupreo seu viridi-aenea, nitida, elylris rufo-testaceis, sutura nigricante, Ihorace basi sublaevi, apice late- ribusque minus crebre profunde punctato, elytris basi profunde foveolatis, dorso distinctius punctato-striatis, interstitio primo punc- iorum serie magis minusve abbreviata, pygidio bifasciculato, pro- funde minus crebre punctato. — Long. 8—9 mill. Patria: Hongkong (a Dom. H. Simon data). Fast ganz von der Gestalt und Punktirung der Pop. chlorion Newm. (coerulea Boh.), aber merklich kleiner, noch kräftiger punk- tirt, Kopf und Halssch. meist glänzend kupfrig roth, die Fld. roth- gelb, der Naht- und äulserste Seitenrand schwärzlich. Der Kopf ist dicht und ziemlich kräftig runzlig punktirt, der Vorderrand des Clypeus kaum aufgebogen. Bau des Halssch. ähnlich wie bei chlorion, der Hinterrand jederseits noch deutlicher ausgebuchtet, mit einer vertieften Linie, welche bis zur Mitte des ausgebuchteten Theiles läuft, die Punktirung oben an den Seiten besonders tief, vor dem Schildehen jedoch ganz fehlend. Das Schildchen ist auf der vorderen Hälfte weitläufig und tief punktirt. Die Punktirung der Fld. ist der der chlorion ähnlich, die Punktstreifen sind noch tiefer. Die Zwischenräume deutlicher gewölbt, der erste mit einer fast ganz durchgehenden Reihe gröfserer Punkte gezeichnet. Die Eindrücke unterhalb des Schildchens und an der Schulter sind noch tiefer als bei chlorion. Aufserhalb des Schulterstreifens liegen an der Basis meist zwei Streifen, welche nicht dieselben sind wie die beiden deutlichen Streifen hinter der Mitte der Fld. Das Pygidium ist röthlich kupferfarben, mit 2 sehr deutlichen weilsen Haarflecken und weitläufiger starker Punktirung. Die Mittelbrust ist dicht und fein punktirt und behaart, die Hinterbrust einzeln und tief. Am Hinterleibe stehen die Haare an einer Leiste in der Mitte jeden Segmentes. Die Prosternalspitze ist kräftig, nach vorn und oben der Ruteliden-Gatiung Popillia Serville. 253 gewendet. Die Schenkel sind grünlich oder kupfrig erzfarben, die Schienen mit Ausnahme der Spitze bräunlich erzfarben, die Hinter- tarsen schwäfrzlich. Es wäre möglich, dafs diese Art eine Varietät der semiaenea wäre, doch sind mir Uebergänge zwischen beiden noch nicht vor- gekommen; das Halssch. der semiaenea ist etwas stärker aufge- wulstet; im Uebrigen ist die Uebereinstimmung zwischen beiden sehr verschieden gefärbten Thieren so grols, dafs ich sie vereinigt haben würde, wenn sie nicht von recht verschiedenen Orten ge- kommen wären und die Ex. von jeder Localität dieselbe Färbung gezeigt hätten. 46. Popillia metallicollis: Ovalta, parum convera, cuprea, nitida, capite thoraceque laete cupreis, thorace fere toto laevigato, lateribus parce punctulatis, angulis posticis subrectis, elytris rufo- testaceis, dorso 7-punctato-strialis, stria secunda irreguları, sub- duplicata, pygidio asperato-punctato transversim bifasciculato, pro- sterno valde porrecto. — Long. 10 mill. Fairmaire Annal. de la Soc. Ent. de Belgique 1887. p. 113. Patria: Yunnan (Mus. Fairmaire, Kraatz). Eine durch die hell kupferröthliche Färbung von Kopf und Halssch. und gelbliche Fld., deren Färbung an die von margin:- collis erinnert, ausgezeichnete Art, von ganz eigenthümlicher Streifung der Fld. Man kann von 7 ziemlich gleich weit von ein- ander entfernten Punktstreifen sprechen, da der 2te (der neben dem Nahtstreifen) bis zur Spitze reicht; er ist aber unregelmälsig punktirt, gleichsam aus 2 feinen Punktreihen zusammengesetzt. Der 7te Rückenstreif ist merklich feiner als die übrigen; die drei Seitenstreifen sind sehr fein. Das Halssch. ist fast glatt. Die Hinterwinkel sind fast rechtwinklig. Unter dem Scutellum ist ein undeutlicher Eindruck, neben den Schultern ein sehr deutlicher. Die Tarsen sind röthlich, die Fühlerkeule ist dunkel, der Prosternal- Fortsatz ist lang, spitz vorgezogen. Ich finde diese Art, von der ich ein typisches Ex. besitze, der cupricollis am ähnlichsten, doch ist die Sculptur der Fld. bei näherer Betrachtung sehr verschieden; Fairmaire vergleicht sie mit japonica, mit der sie indessen wenig Verwandtschaft besitzt. _ Yunnan. 47. Popillia quadriguttata: Laete viridi- aenea, nitida, antennis maris longiusculis, thorace lateribus confertim punctulato, disco fere laevigato, elytris teslaceis, dorso 5-punclalo striatis, inter- 254 G. Kraatz: Monographische Revision stitio primo lato, punctorum serie apice abbreviata instructo, pygidio bifasciculato. — Long. 10 mill. Burm. Handb. IV. A. p. 544. Trichius 4-guttatus Fabr. Mant. Ins. II. p. 377. Trichius biguttatus Fabr. Ent. syst. IV. app. p. 449. Pop. dichroa Cat. Coll. Ent. 1850. p. 200 (? Ind. or.). Pop. Bogdanovi Ballion Bull. de Muscou 1870. No.4. No. 343. Var. ruficollis mihi: Capite thoraceque metallico-rufis, elytris testaceis, abdomine pedibusque rufis. China (Mus. Halense), Yenking (Mus. Pesthiense, Kraatz). Var. elytris sutura lateribusque viridi-limbatis. Kiu-Kiang (Mus. Kraatz), China bor. (Sining-Lan-tschou). Diese Art wird in Gemminger und Harolds Catalog (p. 1211) auf Burmeisters Autorität (Handb. IV. 1. p. 310 et 544) als Popillia aufgeführt, nachdem Burmeister zuerst vermuthet hatte, dafs sie mit Mac Lellandi Hope oder castanoptera Hope zusammenfiele; er beschreibt sie (p. 544) nach Ex., die er von Hrn. Dr. Pflug aus China erhalten hat. Ich glaube in der That, dafs B.’s Deutung die richtige ist, weil nur diese Species die Eigenthümlichkeit hat, bisweilen anstatt des glänzend erzgrünen, einen gelben Thorax mit grünlichem Schimmer zu zeigen. Redtenbacher hat sie (Reise Novara Zool. II. p. 71) nach Ex. aus Hongkong, Frivaldszky (Coleoptera in exped. com. Ozechenyi in China bor. a G. Krüthner et L. Löczy 1879 collecta in Termeszetrajzi Fützek XII. pars 4 (1889) p. 202) von Yenking und die gelbe Var. von Sining-Lan- tschou aufgeführt. Frivaldszky zählt 2 Varietäten auf, die ich habe vergleichen können. Ich möchte noch hinzufügen, dafs als Stamm- art die dunkelste Form mit grünem, sehr schwach punktirtem Halssch. und gelben Fld. zu betrachten ist, neben welcher Stücke mit grüner Naht und grünem Seitenrande vorkommen, deren Fühler ebenfalls fast ganz schwärzlich grau sind. Dann kommen Stücke mit einfarbig gelben Fıd. und schwach röthlich durchschimmerndem Seitenrande des Halssch., deren Hinterleib roth ist; Ex. mit rothen Fühlern hat Bogdanow beschrieben; dann Ex. mit schaalgelben Fld. und gelbem, metallisch schimmerndem Halssch., mit röthlich gelber Unterseite. Blanchard hat diese Art nach Ex. aus Ostindien als diehroa (Cat. Coll. Ent. 1850 p. 200) beschrieben, doch ist es mir fraglich ob die Ex., von denen mir eins vorgelegen hat, wirklich aus Ost- indien stammen. Ein ostindisches Ex., welches Herr Senator Albers als dichroa bestimmt hatte, erwies sich als identisch mit fruncata der Ruteliden- Gattung Popillia Serville. 255 Redtenb. Die Art hat ziemlich nahe Verwandtschaft mit der eupri- collis Hope var. truncata Redtenb., ist aber kleiner (9 mill.), hat ein stärker gewölbtes Halssch. und stärker punktirt-gestreifte Fld., bei denen der Punktsteif zwischen dem Nahtstreif nur etwas über die Mitte geht, zwischen dem 4. und 5. (resp. 3. und 4.) Punkt- streifen sich aber keine Punktreihe befindet, wie bei cupricolhs. Auch sind mir von fruncata keine Varietäten mit röthlichem Hinter- leib oder röthlichen Beinen bekannt geworden. Popillia Bogdanovi Ballion: Fusco-aenea, nilida; capite pro- thorace scutelloque laete viridi-aeneo; clypeo ruguloso-punclato, apice rotundato, fronte crebre punctulata, antennis rufis, clava nigro-vio- lacea; prothorace subtilissime et vage punctato, elytris testaceis, punctato-striatis, stria 2 postice abbreviata, interstitüis convezis, lae- vibus; processu mesosterni obtuso, prominulo, pygidio bifasciculato. — Long. 10 mill., lat. 6 mill. Bei der Staniza Nagibowa im Amurgebiete gefunden. Ich habe keine Popillia vom Amur erhalten, glaube aber in einem Pärchen von Kiu-Kiang dieselbe Art zu erkennen, welche Bates (Trans. Zool. Soc. London 1888. part. III. p. 375) auf Bog- danovi bezogen hat. Dieselbe zeichnet sich durch kleine Gestalt, lebhaft grünes Halssch., welches auf dem Discus fast glatt ist, Eindrücke auf den gelbbraunen Fld. und deutlich weilse Flecke auf dem Pygidium, vor allem aber durch die schlanke Fühlerkeule des d' aus. Diese läfst die Art mit Sicherheit als identisch mit der Pop. 4-guttata Fabr. Friv. aus dem nördlichen China erkennen, welche ganz dieselben Fühler hat. 48. Popillia viridula Kraatz: Viridi-aenea, elytris viridi- testaceis, sutura viridi-aenea, clypeo minus recurvo (quam in Pop. japonica) elytris humeris minus prominulis (quam in japonica), ab- domine bisbifasciculato. — Long. 11 mill. Patria: Thibet: Yerkalo (Mus. Oberthür; Kraatz; Dom. T. Biet legit). Yunnan: Ta-pin-tze (Mus. Oberthür; R. P. Delavay legit). Der japonica sehr ähnlich, aber schlanker und in folgenden Punkten verschieden. Der Kupferschimmer ist auf dem Halssch. nicht vorhanden, welches einfach grün schimmert; auch die Fld. zeigen einen deutlichen grünen Erzglanz, welcher an der grünlichen Naht und am Aufsenrande am deutlichsten ist. Der Clypeus ist viel weniger aufgebogen als bei jap., nicht ganz so dicht punk- tulirt. Die Punktirung des Halssch. ist feiner, dieses selbst in der Mitte weniger aufgewölbt; die eingegrabene Linie am Hinterrande geht nicht bis fast zum Schildehen, sondern erlischt bald unter 256 G. Kraatz: Monographische Revision den Hinterwinkeln. Die Fld. sind in den Schultern nicht ähnlich erweitert wie bei jap., sondern zeigen ein regelmälsigeres Oval. Die Streifen sind regelmäfsiger punktirt, der zweite namentlich ist regelmäfsiger, reicht aber auch bis fast zur Spitze. Auf dem Py- gidium zeigt sich mehr oder weniger deutlich hinter dem ersten Paar Haarbüschel noch ein zweites, schwächeres, welches nicht selten fast ganz schwindet. 49. Popillia fallaciosa: Viridi-aenea, elytris sordide testa- ceis, viridi-melallico tinctis, pone scutellum haud foveolatis, ad humeros leviter impressis, T-punctato-striatis, intervallis fere planis, pygidio medio laevi, utrinque vitta fulvescenti-pilosa signato, pedibus viridibus, interdum rufescentibus. — Long. 8—10 mill. Fairm. Annal. Soc. Ent. France 1889. p. 29. China interior (Koui- Teheou?), Mus. Fairmaire, Kraatz, Oberthür. Var. semicuprea mihi: Thorace pedibusque cupris. Etwas kleiner und flacher als viridula mihi; etwas gröfser als subguadrata mihi, von ersterer durch das in der Mitte (bisweilen fast ganz) glatte Halssch., von letzterer durch einfarbige, viel feiner punktirte Fld. unterschieden, durch den grünlich erzfarbenen An- flug der schmutzig gelblichen Fld. ausgezeichnet, welche 7 verhält- nilsmälsig feine, regelmäfsige Punktstreifen zeigen und keinen Scutellar-Eindruck, wohl aber ein Grübchen neben der Schulter zeigen. Die Fühler haben eine meist schwärzliche Keule, sind im Uebrigen bräunlich. Der Kopf ist äulserst dicht und fein punktulirt, vorn schwach aufgebogen, hinten glatt. Der Thorax ist in der Regel grün, selten kupferroth, stark glänzend, in der Mitte glatt, die Seiten mehr oder weniger kräftig punktirt, der Hinterrand sehr deutlich nach hinten ausgezogen (ähnlich wie bei japonica), die Oberseite aber weniger gewölbt. Das Schildchen ist glatt. Die Fld. haben die beschriebene Bildung, unterhalb des Schulterstreifes meist 14 Punktstreifen, ihre Oberseite ist verhältnifsmälsig flach. Das Pygidium ist an der Basis mehr oder wenig dicht goldgelb behaart, so dafs bisweilen nur ein schwacher Ausschnitt hinten in der Mitte vorhanden (Ex. bei Oberthür); in der Regel sind aber sehr deutlich 2 dreieckige Basalflecke zu unterscheiden. Die Unter- seite ist an den Seiten ziemlich dicht grau behaart, die Haare an den Bauchsegmenten stehen längs einer Leiste in deren Mitte. Die Beine zeigen dieselbe Bildung wie bei den übrigen Arten; nach Fairmaire wären alle Krallen ungespalten, doch wird er wahr- scheinlich getäuscht sein. der Ruteliden- Gattung Popillia Serville. 257 Ich habe keine Original-Ex. dieser Art, wohl aber ein Ex. von Koui-Tscheou der Oberthür’schen Sammlung gesehen, auf das Fairmaire’s Beschreibung sehr wohl zutrifft; dieselbe ist nach Ex. mit bräunlichen Beinen (pedibus rufescentibus) gemacht; es können aber auch Ex. mit grünen Beinen vorkommen und diese bilden eigentlich die Regel. Meine Ex. stammen von Hrn. Guillot in Paris, der sie aus dem Innern von China erhielt. 80. Popillia japonica: Viridi-aenea, capite thoracegue dense fortiter-punctatis, elytris rubro-testaceis, sutura marginibusque viridi- aeneis, profunde 5-punctato-striatis, interstitio primo secundo fere duplo latiore, punctorum serie fere ad apicem usque producta in- structo, tertio interdum punctato, secundo et quarto interdum magis elevatis, lateribus dense punctato-striatis, pygidio bifasciculato. — Long. 10—12 mill. | | Newman Trans. Ent. Soc. London III. (1841) p. 43. — Burm. Handb. IV. 1. p. 301. | Patria: Japonia (Nipon, Jesso, Nagasaki). Var.: Thorace cupreo-aeneo. Var. plicatipennis: Elytris rubro-testaceis, concoloribus, sub- requlariter crenato- striatis. Pop. plieatipennis Burm. Handb. IV. 1. p. 300. Patria: Japonia (haud insula Borneo). Diese in Japan nicht selten vorkommende Art ist an der roth- braunen Färbung der grüngeränderten Fld., deren Sculptur oft mehr oder weniger unregelmäfsig ist, leicht zu erkennen. In der Regel, aber nicht immer, ist der Kopfschild vorn ziemlich stark aufgebogen.. Der Kopf ist sehr dicht punktirt, der Thorax nicht ganz so dicht, aber kräftig, nur vor dem Schildchen etwas weniger dicht punktirt. Das Seutellum ist punktirt. Die Seulptur der Fld. neigt mehr als bei anderen Arten zur Unregelmäfsigkeit; ich habe 5 Rückenstreifen angegeben, weil der Streifen zwischen dem ersten und zweiten Punktstreifen kein wirklicher Punktstreif ist, sondern ein Stück vor der Spitze aufhört; nach der Basis zu löst er sich nicht selten in zwei unordentlich punktirte oder quergestreifte Punktreihen auf; im 3ten Zwischenraume befindet sich auch bis- weilen eine Punktreihe; Zwischenraum 2 und 4 treten nicht selten deutlicher hervor und sind fast stets glatt. Der Naht- und Seiten- rand sind in der Regel grün, bisweilen schwärzlich. Das Pygidium ist dicht und kräftig punktirt, länglicher und spitzer als bei den verwandten Arten, mit 2 deutlichen Haarbüscheln. Die Beine und die Unterseite schimmern mehr oder weniger kupfrig; die weilsen Deutsche Entomol. Zeitschr. 1892. Heft II. 17 258 G. Kraatz: Monographische Revision Haare an den Seiten der Hinterleibssegmente gehen von einer mehr oder weniger deutliche Leiste auf ihre Mitte aus. An verschiedenen Punkten Japans nicht selten. Newman hat die Art nach kupfrig grünen Ex. aufgestellt, in der Regel ist sie aber oben intensiv grün. Die Untersuchung des typischen Ex. der Popillia plicati- rennis Burm. ergab, dafs dasselbe nicht aus Borneo stammen kann, wie Burmeister angiebt, sondern mit einer bei Nagasaki von Leech gesammelten Var. der Pop. japonica identisch ist, bei welcher die Naht und ein schmaler Seitenrand grünlich sind. Burmeister erklärt die japonica, die er in natura nicht kannte, für nahe ver- wandt mit der plcatipennis und giebt ihr schwärzliche Naht und Ränder: jeder der die heut zu Tage recht bekannte japonica ver- gleicht, weils aber, dafs sie in der Regel nicht schwarz gerandet ist, sondern eine schmale grünliche Naht und einen breiten grünen Seitenrand hat. Die Ex. von Nagasaki stimmen mit der typischen plicatipennis überein. Japonica zeichnet sich bekanntlich öfters durch eine Sceulptur aus, auf welche auch Burmeisters Beschreibung der Sculptur seiner plicatipennis vortrefflich zutrifft. Chinesische Ex. einer Popilia, die mir von Hrn. Oberthür aus Ho-Chan in China zugestellt (von R. P. Mouton gesammelt) wurden, scheinen sich nicht specifisch von japonica trennen zu lassen; sie sind kleiner, die Farbe der Fld. ist etwas dunkler, ihr Rand bei der einen schwärzlich (nicht grünlich), der Clypeus ebenso deutlich erhaben wie bei japonica, ‚bei der anderen kaum aufgebogen, doch scheint dieses verkrüppelt. öl. Popillia straminipennis: Viridi-aenea, capite thorace- que dense subtiliter punctatis, elytris stramineis, sulura apiceque vie margine latius nigro-marginatis, dorso 5-punctalo-striato, interstitio primo punctorum serie instructo, pygidio bifasciculato. — Long. 9—10 mill. Patria: China, Peking (Deyrolle, Mus. v. Heyden), Ta- Tschia-Sy (Mus. Viennense). Der japonica sehr nahe verwandt und von Deyrolle als solche versendet, aber constant von derselben durch kleinere Gestalt, gelbliche, an den Seiten schwärzliche, weniger deutlich bauchig verbreiterte, mehr ovale Fld., minder gewölbtes, etwas weitläufiger, viel feiner punktirtes Halssch. verschieden. Der Kopf ist ähnlich punktirt, der Clypeus weniger deutlich aufgebogen. Die Fühler sind gelbroth, der Knopf schwärzlich. Das Grün des Thorax ist heller als bei japonica, vor dem Schildchen fast immer mit einem der Ruteliden-Gattung Popillia Serville. 259 Stich in’s Kupfrige und daselbst kaum merkbar punktirt. Das Seutellum zeigt meist denselben Stich in's Kupfrige und ist deutlich punktirt. Die Fld. sind vor der Mitte, unterhalb der Schulter, an den Seiten weniger deutlich eingedrückt als bei japonica, daher deutlicher regelmäfsig oval; ihre Sculptur ist ähnlich wie bei jap., aber viel regelmälsiger. Die Flecke auf dem Pygidium sind eben- so deutlich als bei jap., die Unterseite zeigt einen ähnlichen Stich in’s Kupfrige. Uebergänge zwischen der chinesischen straminipennis und der japanischen japonica sind mir nicht vorgekommen. 52. Popillia subquadrata: Fusco-aenea, cliypeo interdum brunneo, thorace laete viridi, lateribus et interdum apice grosse punctalo, disco supra scutellum sublaevi, scutello punctalo, elytris dorso regulariter 6-punctato-striatis, sed interstitio primo latissimo, duas punctorum series continente, punchs saepe irregularibus, apicem haud attingentibus, pygidio grosse punctato, bifasciculato. — Long. 10 mill. Patria: Kiu-Kiang (Mus. Kraatz). Der japonica ähnlich, aber etwas kleiner, oben flacher, die Schulterecken deutlicher vortretend, mit einem erzgrünen Anfluge der bräunlichen Fld., welcher sie dunkler erscheinen läfst, die Punkt- reihen deutlicher und dichter gestellt als bei japonica, der erste und zweite aber undeutlich, so dafs der erste Zwischenraum viel breiter als gewöhnlich, mit zwei Reihen unregelmäfsiger Punkte gefüllt ist. Die Fühler sind bei den von mir verglichenen Stücken röthlich. Der Kopf ist sehr dicht runzlig punktirt, hinten glatt, der Clypeus (im Gegensatz zu japonica) nur sehr schwach auf- gebogen, nach vorn deutlich verengt, bisweilen bräunlich. Der Thorax ist weniger gewölbt als bei jap., an den Seiten weniger dicht (aber sehr grob) punktirt als bei jap., auf dem Discus vor dem Schildchen bisweilen fast glatt; die vertiefte Linie, welche sich am Hinterrande bei jap. fast bis zum Schild- chen zieht, fehlt gänzlich. Das Scutellum ist bisweilen stark punktirt, bisweilen schwach. Die Fld. sind kürzer, nach hinten weniger verengt als bei jap., oben gleichsam abgeflacht, die Naht und Seitenwände etwas grünlich; ein grünlicher Erz- schimmer ist über die ganze Oberfläche ausgegossen, wodurch die- selbe dunkler braungelb erscheint als bei jap.; die Schultern treten fast noch deutlicher hervor als bei dieser Art. Der Eindruck neben denselben ist deutlicher, die Basis stärker aufgeworfen; die Punkt- streifen stehen viel dichter als bei jap., ihre Zwischenräume sind = 260 G. Kraatz: Monographische Revision erhaben; der erste ist ungewöhnlich breit, noch breiter als bei Japonica; in ihm stehen zwei unregelmäfsige Punktreihen, die die Spitze nicht erreichen; die Punktstreifen sind regelmälsig, der zweite Zwischenraum ist meist leicht erhaben; die Seitenstreifen sind wenig deutlich, ziemlich eng. Das Pygidium ist besonders grob punktirt, die weilsen Punkte sind nicht so grofs wie bei jap. Die weilsen Haare an den Seiten der Bauchsegmente stehen an einer Leiste in der Mitte derselben. Die Beine sind kürzer und kräftiger als bei jap. Der Prosternalfortsatz ist ähnlich wie bei jap. Vier Ex. unter der Pratt’schen Ausbeute, von denen das eine nur den Discus der Fld. bräunlich, den Kopf schwarzbraun hat. 95. Popillia anomaloides: Pop. marginicollis simillima sed mullo minor, aeneo-viridis occipite crebrius punctato, thorace con- colore, basi vie marginato, lateribus crebre distinchus punctulato, elytris 7T-punctato-striatis, fulvo-testaceis, pygidio dense piloso (haud fasciculato) linea media saepius laeviuscula, parce strigilato, subtus longe pilosa, pedibus rufo-aeneis, magis minusve cuprascentibus. — Long. 64 — 8 mill. Patria: Yunnan (Coll. Oberthür, a R. P. Delavay lecta). Der marginicollis ähnlich gefärbt, indessen ganz klein, die Fld. noch etwas heller, der Thorax einfarbig erzfarben, das Pygidium an der Basis dicht und lang behaart, bisweilen eine schmale Mittellinie auf dem ganzen Pygidium unbehaart. Die Fühler schwarzbraun, die Keule wenig heller. Der Kopf dicht punktulirt, nach der Basis zu weitläufiger. Der Clypeus deutlich aufgebogen. Der Thorax an den Seiten dicht und kräftig punktirt, in der Mitte glatt, die eingedrückte Linie am Hinterrande reicht nicht bis fast zum Scutellum, sondern erlischt gleich neben den Hinterwinkeln, Bisweilen mit Kupferglanz an der Basis, der sich dann auch dem Schildchen mittheilt, welches glatt, bisweilen an der Basis einzeln punktirt ist. Auf den Fld. zählt man bis zum Subhumeralstreifen 7 Streifen, was daher rührt, dafs der fünfte Zwischenraum durch eine regelmälsige Punktreihe in zwei Hälften getheilt ist; deshalb sind Zwischenraum 5 und 6 einander deutlich mehr genähert als die übrigen; der zweite Zwischenraum ist unpunktirt; die Punkte der Streifen sind deutlich; aufsen vom Subhumeralstreif ist meist nur ein deutlicher Punktstreif vorhanden, die anderen sind mehr oder weniger undeutlich. Die Basis des weitläufig strigilirten Pygidiums ist lang behaart, die Behaarung der Spitze meist viel weniger dicht, doch kommen Stücke mit ziemlich gleichmäfsig behaartem Pygidium der. Ruteliden- Gattung Popillia Serville. 261 vor, bei denen nur eine schmale Mittellinie unbehaart ıst. Die Unterseite ist lang, ziemlich zottig behaart; das Prosternum seitlich einzeln tief punktirt, der Mesosternalfortsatz kräftig. Die Hinter- leibssegmente zeigen an der Seite in der Mitte einen deutlichen Längsstreifen, von dem die Behaarung ausgeht. Die Beine sind gelblich kupferroth, metallglänzend. 54. Popillia phylloperthoides: Ovata, sat convera, fusco- cuprascens, valde nitida, thorace indistincte punctulato, elytris rubris intervallis 5%, 6°, 7% medio plicatis, margine interno medio crassiore, pygidio subtiliter punctato, pectore abdomineque fere laevibus. — Long. 63 mill. Fairm. Ann. Soc. Ent. de Belgique 1887. p. 113. Yunnan. Capite subtiliter dense punctato; prothorace transverso, elytris angusliore, angulis posticis rectis, medio utrinque ad latera bifoveato, margine postico cum scutello viridi-micante; scutello lateribus valde rotundato, laevi; elytris post medium leviter ampliatis, fortiter punc- tato-striatis, intervallis conveziusculis, irregulariter punctatis; subtus cum pygidio fusco-virescens, pygidio apice piloso; metasterno viz producto, compresso, pedibus anticis ungue externo apice viz distincte bifido, ceteris simplicibus. Colore Phylloperthae horticola similis. (Ex Fairmaire.) Diese kleine Art, welche mir Hr. Fairmaire nicht mittheilen konnte, ist mir unbekannt geblieben. 55. Popillia 6-maculata Kraatz: Nigra, nitida, thorace lateribus subangulato, minus crebre fortiter punctato, elytris maculis rotundatis sex ochraceis signatis, basali ad scutellum, subapicali ad suturam, et laterali ad medium marginis cum margine anteriore ochracea conjuncta, pygidio nudo, concolore, pectore utrinque dense _ punciato, abdomine parum distincte punctulato. — Long. 94 mill. Patria: China: Nyenhangli (Mus. Oberthür). 1 Ex. Eine durch flache Wölbung, tief schwarze Färbung und sechs rundliche ockergelbe Flecke auf den Fld. sehr ausgezeichnete, leicht kenntliche Art. Die Fühler sind ockergelb, die Keule schwärzlich. Der Kopf sehr dicht, hinten etwas deutlicher punktirt, der Clypeus vorn kaum aufgebogen. Das Halssch. zeigt zwei ziemlich deut- liche Winkel an den Seiten und ist oben weitläufig, ziemlich tief und unregelmäfsig punktirt, hinten über dem Schildehen nicht ausgerandet, aber jederseits desselben mit einem glatten Eindruck. Die Hinterwinkel sind sehr deutlich, Das Schildchen ist sehr deutlich punktirt. Die Fld. haben ziemlich vortretende 262 G. Kraatz: Monographische Revision Schultern und sind innen neben der Schulter leicht, unterhalb der- selben tiefer eingedrückt; der Seitenrand ist auf der vor- deren Hälfte verdickt, leicht winklig, lebhaft ockergelb, welche Farbe sich dem Fleck in der Mitte des Aufsenrandes an- schliefst. Die 6 Punktstreifen zwischen der Naht und dem Rande bestehen aus ziemlich grofsen Punkten, sind aber nicht sehr tief; der zweite Streif theilt sich vorn in zwei unregelmäfsig punktirte Streifen, welche hinter der Mitte einen einzigen bilden. Das Progygidium ist frei, ziemlich dicht gestrichelt. Das Pygidium ist in der Mitte leicht erhaben, neben derselben eingedrückt, ebenso jederseits am Seitenrande zweimal, in der Mitte weitläufiger ge- strichelt, am Hinterrande mit einzelnen schwarzen Härchen. Die Mittel- und Hinterbrust sind sehr dicht und deutlich gekörnelt punktirt; sie ist, sowie der Hinterleib, nackt. Die Segmente sind an den Seiten nicht mit einer deutlichen Mittellinie versehen, an der Spitze deutlicher punktirt. III. Arten aus Vorder- und Hinter-Indien!), 56. Popillia Adamas: Violacea vel viridi-aenea, nitidissima, pronoti margine ezterno pygidüque fasciculis 2 albo-pulosis, elytris foveolatis dorso 5-punctato-striatis, interstitio primo punctorum linea ad medium usque producta. — Long. 10—11 mill. Newm. Trans. Soc. Ent. London III. p. 40. — Burm. Handb, IV. 1. p. 298. India orientalis; Bengalia (Mandar) Mus. Bruxellense, Kraatz. Diese Art ist an den weils behaarten Seiten des Halssch. leicht kenntlich, dennoch ist sie neuerdings mit coerulea Boh. iden- tifieirt worden, welche indessen bei Hongkong vorkommt, während Adamas eine ostindische Art ist. Sie ist blau oder dunkelgrün, der Thorax in der Mitte glatt, an den Seiten punktirt, das Schild- chen ist nicht selten ziemlich stark punktirt (nach Burmeister glatt). Die Fld. haben hinter dem Schildchen jederseits eine tiefe Grube, auf dem Rücken 5 Punktstreifen, im ersten breiteren Zwischenraum eine bis zur Mitte reichende Punktreihe; neben der Schulterreihe innen steht oben eine accessorische Reihe, aulserhalb eine ganze und zwei halbe, die nur vorn sichtbar sind. Das Pygidium ist dicht und kräftig punktirt, mit zwei weilsen Haarbüscheln und 1) Popillia cyanea Hope und histeroidea sind schon auf S. 241 besprochen. der Ruteliden- Gattung Popillia Serville. 263 einzelnen längeren Haaren. Unterseite jederseits lang behaart, Bauchsegmente mit der gewöhnlichen Querleiste. 57. Popillia complanata: Viridi-aenea, nitida, clypeo pedi- busque castaneis, pronoti margine externo pygidiique fasciculis 2 albo- püosis, elytris foveolatis testaceis d-punctato-striatis, interstitio primo punctorum linea magis minusve abbreviata, interdum nulla. — Long. 9—10 mill. Newm. Trans. Ent. Soc. London Ill. p. 40. — Burm. Handb. IV. 1. p. 298. Pop. Nietneri Redtenb. Novara Zool. Coleopt. II. p. 72. Pop. albilatera Motsch. Bullet. de Mosc. 1863. II. p. 470. Bombay (Newman), Ceylon (Nietner, Fruhstorfer). Var. lateralis mihi: Thoracis pygidique lateribus brunneis. Ceylon mer. (Fruhstorfer). Var. discalis: Elytris viridi-aeneis, macula oblonga magna obligua testacea. Pop. discalis Walker Ann. Nat. Hist. 3. ser. III. p. 59. Ceylon. Var. cupricollis mihi: Thorace cupreo; Ceylon (Fruhstorfer). Var. viridipes mihi: Pedibus viridibus. Triehinopolis (R. P. Castels). Mus. Oberthür. Var. viridipennis mihi: Elytris obscuro-aeneis, immaculatıs, pedibus testaceis ueneo-micantibus. India or. (Mus. Berolinense). Pop. complanata Newman, welche im Gemminger-Harold- schen Cataloge mit Unrecht als complanata Hope aufgeführt wird, ist eine mehrfach verkannte Art, welche durch den ceastanienbraunen Clypeus und weils behaarte Ränder des Halssch. besonders ausgezeichnet ist; letztere Eigenschaft zeigt nur noch die blaue Adamas Newm. aus Madras, während complanata das caput pro- thoraz et scutellum viridiaenea, elytra testacea, pedes castanei hat. Motschulsky beschreibt 1863 als aldilatera jedenfalls dieselbe Art von dem Berge Nura-Ellia auf Ceylon, mit „fhoracis abdomi- nisque lateribus pygidioque maculis duabus in medio albo-villosis*, erwähnt aber keine Varietäten. Redtenbacher beschreibt 1868 denselben Käfer von Ceylon als Nietnerti und macht auf eine Reihe von Varietäten aufmerksam, welche indessen ganz unbeachtet geblieben sind, weil sie nicht be- nannt wurden und nur Wenigen die Einsicht der Novara-Reise zu Gebote steht. 264 G. Kraatz: Monographische Revision Die Varietäten sind nicht überall häufig, denn unter einigen 20 Ex. der complanata, welche ich von verschiedenen Punkten der Insel Ceylon, namentlich von Nietner und Fruhstorfer erhielt, be- fand sich nur 1 Ex. der | | var.. Pop. discalis Walker (Ann. Nat. Hist. 3 ser. III. R.199): Viridis, nitens sublus cano-pilosa, thoracıs lateribus testacei- pubescentibus, abdominis lateribus tomento albido-maculatis, elytrorum viltis duabus discalibus abbreviatis rufescenlibus, pedibus ex parte rufescentibus. — Long. 3% lin. Ceylon. Nimmt die grüne Färbung noch mehr überhand, so dafs die ganzen Fld. mehr oder weniger grünlich schimmern, so entsteht die var. viridula mihi (= var. C. Redtenb.), von der sich einige Ex. auf dem Berliner Museum befinden. "Bei einer sehr seltenen Form aus Süd-Ceylon (Fruhstorfer) endlich werden die Seiten des Halssch. und das Pygidium roth- braun (var. Jateralis mihi). 58. Popillia cupricollis: Laete aenea, thorace cupreo, elytris rufo-testaceis, thorace laevi, lateribus magis minusve punctulatis basi haud foveolatis, 5-punctato-striatis, interstitio primo secundo duplo latiore, basi subbiseriatim, apice seriatim punctulato, interstilio terlio punctorum linea regulari, apice abbreviala instructo, pygidio bifasci- eulato. — Long. 11—13 mill. Hope Zool. Miscellany p. 23. — Newman Trans. Ent. Soc. London Ill. p. 42. a India orientalis, Himalaya (Atkinson, Mus. Kraatz). Var. hilaris: Viridi-aenea, elytris rufo-testaceis. Burm. Handb. IV. 2. p. 510. Pop. caschmiriensis Redtenb. Hügel Kaschmir IV. 2. p. 528. 2 truncata Redtenb. Hügel Kaschmir IV. 2. p. 527. India or., Kaschmir (Mus. Viennense, Halense). Var. formosa: Elytris purpureis, fulgore metallico nitidis. Hope Zoolog. Miscellany p. 23. Nepaul (Hope), Shillong, Assam (Mus. Oberthür). Var. suturata: Elytris testaceis, sutura aenea. India orientalis (Hope). Var. smaragdula: Elytris. viridi- aeneis fulgido metallico nitidis. Hope Zool. Miscellany p. 23. Ind. or. (in Mus. Oberthür ex Mus. Bates). der Ruteliden-Gattung Popillia Serville. oe Pop. cupricollis Hope, von der ich ein Dutzend Ex. vom Darjeeling vor mir habe, ist in der Regel durch ihre Gröfse, das kupfrigrothe Halssch. und die rothgelbbraunen Fld. mit einer un- regelmälsigen Doppelreihe von Punkten zwischen dem Isten und 2ten Punktstreif und einer regelmälsigen Punktreihe zwischen dem öten und 4ten Punktstreif ausgezeichnet !). Im Himalaya-Gebirge auf dem Darjeeling und in Kaschmir kommen aber Ex. vor, welche sich durch geringere Grölse, grünes Halssch. und gelbbraune Fld. auszeichnen; diese sind von Redtenbacher als caschmiriensis be- schrieben und von den früheren Autoren bereits als Var. zu cupri- collis gezogen. worden. Nach kleinen weiblichen Stücken dieser Form ist truncata Redtenb. (in Hügel Kaschm. IV. 2. p. 527) be- schrieben. Der anus ist nicht immaculatus, sondern erscheint nur so, weil der Vordertheil desselben von den Fld. bedeckt ist, wo- durch die Haarflecke weniger sichtbar werden. Eigenthümlich ist es, dafs sowohl bei den typischen als bei meinen Stücken vom Darjeeling (von Atkinson) und vom Himalaya (Tarnier) die von Redtenbacher in der Beschreibung erwähnte „äufserst fein eingegrabene Mittellinie des Halsschildes“ deutlich vorhanden ist; bei meinem typischen Ex. der caschmiriensis Redtenb. fehlt dieselbe; bei einem Ex. der truncata Redtenb., welches von Hrn. Albers als dichroa bestimmt war, ist die sonst stets vorhan- dene Punktlinie zwischen dem ten und 4ten Punktstreif nur auf der vorderen Hälfte angedeutet. Popillia hilaris Burm. (Handb. IV. p. 510) von Nord-Indien ist nach den Stücken der cupricollis mit gelbrothen Fld. beschrie- ben, welche Hr. Ribbe als cupricollis versandte (siehe unten). Burmeister hatte bei seiner Beschreibung der cupricollis vorzugs- weise solche Stücke im Auge, welche ihm von Redtenbacher als caschmiriensis eingesandt waren. Solche Stücke sind von Newman (p- 42) als var. formosa Hope aufgeführt („elytra purpurea, fulgore metallico nitida“). Von der schönen Form mit purpurrothen Fld. sah ich 2 Ex. aus Oberthür’s Sammlung und von der prächtigen grünen Form nur eins ebenda, aus Bates’ Sammlung stammend. !) Stücke dieses Käfers vom Darjeeling aus der Atkinson- schen Sammlung sind in den Sammlungen mehrfach nicht als cupri- collis, sondern als gemma Newm. durch den Insektenhändler Hrn. Ribbe verbreitet, welcher sie unter diesem Namen in der Atkinson- schen Sammlung gefunden hatte. Diese Art hat aber auch nach Burmeister gelbe Fühler und Beine. 266 G. Kraatz: Monographische Revision Diese letztere Form, sowie die mit dunkel purpurrothen Fld., machen auf den ersten Anblick einen, von der typischen cupricollis sehr verschiedenen Eindruck und scheinen aus noch wenig durch- forschten Gebieten zu stammen. Ich bin indessen mit Hrn. Oberthür der Ansicht, dals sie unbedingt zu cupricollis zu stellen sind, weil die wesentlichen Merkmale übereinstimmen. 59. Popillia marginicollis Hope: Laete aenea, nitidissima, antennis, pedibus, clypeo, thoracis marginibus elytrisque, sutura viridula excepta, testaceis, thorace viz punctulato, scutello punctu- lato, elytris dorso quinque-striatis lateribus 4-striatis, pygidio bifasci- culato, pectoris ventrisque lateribus albo-hirtis, segmentis abdominis medio striatis. — Long. 10 mill. Hope, Gray Zoological Miscellany p. 23. — Newman Trans. Ent. Soc. II (1841) p. 44. — Burm. Handb. IV. 1. p. 300. Var. viridipes Kraatz: Clypeo, thorace fere toto pedibusgue viridibus. — Long. 11 mill. Var. fineata Kraatz: Elytra humeris et punctorum strüs obscure brunneis. Cochin-China (Mus. Candeze, Kraatz, Oberthür). Pop. lineata Cand£ze in litt. Var. atrata Kraatz: Elytris, basi et regione scutellari ezcepta, fere totis nigris. — Long. 114 — 12 mill. Indien, Gurhuval (Mus. Oberthür). Var. purpuricollis Kraatz: Thorace purpureo, elytris nigris. Stücke mit ganz schwarzen Fld. haben ein purpurrothes Halssch. Ein solches besitzt ebenfalls Hr. Oberthür, welches aus der Sharp’schen Sammlung stammt und mit der vorher erwähnten Var. wahrscheinlich aus derselben Gegend Indiens stammt. Ein mit demselben zusammengefangenes Ex. (nach der Präparation zu urtheilen) hat ein röthliches Halssch. mit etwas hellerem Rande, braune Fld. und röthlich gelbe, erzfarbene Beine, während die Beine der purpuricollis purpurerzfarben sind und blaue Tarsen zeigen. Bei den Stücken mit grüner Scheibe des Thorax bleibt bis- weilen nur die Mitte des Thorax grün. In Ostindien, Nepaul (Hope, Hardwick), Darjeling, Calcutta, Assam, Cochin- China, Hoch-Birmanien (Mont Momeit, 600 Met.). Mus. Oberthür (Doberty legit). Eine weitere Beschreibung dieser sehr bekannten, durch ihre Färbung ausgezeichneten Art ist überflüssig, nur will ich hervor- heben, dafs der Thorax vorn und an den Seiten sehr fein punk- tulirt, bisweilen beinahe glatt ist. Die Hinterleibssegmente zeigen der Ruteliden- Gattung Popillia Serville. 267 an der Seite in der Mitte eine scharf eingegrabene Längslinie, von der in der Regel bei anderen Arten die Behaarung ausgeht; hier aber sind beide Hälften der Bauchringe ziemlich lang be- haart. Die Ex. von Darjeling haben mehr oder weniger gelbbraune Beine; bei einem anderen ostindischen Stücke sind Olypeus und Thorax fast einfarbig grün, die Beine grün. Bei einer kleineren Var. von Cochin-China (Mus. Candeze, Oberthür) ist die gelbe Farbe sehr deutlich ausgesprochen, Clypeus und Thoraxseiten sehr ausgesprochen gelbroth, die Punktreihen der Fld. und ein Schulterfleck dunkelbraun (Mus. Candeze). Bisweilen fliefsen die dunkle Färbung der Streifen nach der Basis und der Spitze hin zu einigen dunklen Flecken zusammen. (Ex. in Mus. Oberthür.) Bei einer noch dunkleren Form endlich sind fast die ganzen Fld. schwarzbraun gefärbt, nur die Basis der Fld., die Gegend um das Schildchen und ein Fleck an der Spitze der Naht bleibt heller. Solche Stücke liegen mir aus Oberthür’s Sammlung vor. 60. Popillia laevis: Laete viridis (subtus magis cyanescens), thorace laevissimo, lateribus subtiliter punctato, elytris vix aut nullo modo punctato-striatis, pone scutellum haud profunde impressis, Pygidio cyanescente, parce minus subtiliter ruqulose punclato et parce longius piloso, tarsis nigro-cyaneis. — Long. 9—9# mill. Burm. Handb. IV. 2. p. 511. India or. (Mus. Genova, Oberthür, Kraatz). . Var. viridiaurea. Birma (1 ex. in Mus. Oberthür). Pop. splendida Blanch. in litt. Diese Art, welche einzeln in gröfseren Sammlungen steckt, ist als nächste Verwandte der Pop. Perrotteti zu betrachten, aber leicht von ihr zu unterscheiden, da sie etwas kleiner, heller grün ist, von den Haaren am Rande des Halssch. keine Spur zeigt, auf dem bläulichen Pygidium so gut wie keine Haarbüschel zeigt (wenn auch längere greise Haare) und Fld. mit äufserst feinen oder ganz verloschenen Punktstreifen zeigt, auf denen der Quereindruck binter dem Schildehen deutlich vorhanden, aber nicht so tief wie bei Perrotteti ist. Der Kopf ist äufserst dicht, runzlig punktirt. Die Gestalt ist untersetzter, nicht so parallel wie bei Adamas, auch ist der Käfer stärker gewölbt. Der Thorax ist ähnlich gebaut wie bei Adamas, sehr glatt, nur an den äufsersten Seiten fein punktulirt. Das Schildchen ist glatt. Die Fld. zeigen nur 8, oft fast ganz ver- schwindende Punktstreifen, von denen der neben dem Nahtstreifen 268 G. Kraatz: Honographische Revision viel. weiter von diesem als von Streif 3 entfernt ist; bisweilen zeigt sich auf der Mitte des ersten Zwischenraumes oben die Spur einer Punktreihe. Die Zwischenräume zeigen, bei jedem Stücke ver- schieden, einzelne Querfältchen. Das Pygidium ist verhältnifsmäfsig kräftig, rugulos punktirt, oben ziemlich einzeln, mit längeren Haaren besetzt, die an der Stelle, wo sonst die weilsen Makeln liegen, etwas dichter stehen. Die Abdominal-Segmente zeigen an den Seiten in der Mitte die hier gewöhnliche scharfe Querleiste, von der lange, weilsliche Haare ausgehen. V.orderleib und Mittelbrust sind unten lang wollig behaart. Die Beine sind kräftig, die Tarsen schwarzblau. Die grüngoldige Var. der Oberthür’schen Sammlung stammt aus der van Lansberge’schen Sammlung, die Stammform aus der Sharp’ schen. Mein Ex. wurde mir vom Museum in Genua breurdlichet über- lassen, welches 2 Stücke aus Ostindien besafs. Burmeister’s Ex. hat mir zum Vergleich vorgelegen. 61. Popillia Maclellandi Hope (Trans. Ent. Soc. London 1845. p. 8) von Chusan ist eine mir unbekannte, durch ihre Gröfse (7 lin. lang, 34 lin. breit) und Breite ansgezeichnee Art; ihre ganze Beschreibung lautet: Castanea, capite punctulato, thorace glabro cupreo, elyiris castaneis, podice atro, maculis 2 parvis. Corpus infra cupreum, flavescentibus capillis dense obsitum. Pedes femoribus tibisque cupreo-aeneis, tarsis antennisque piceis. 62. Popillia ebena: Atra, milidissima, thorace medio laevi, lateribus subtiliter sed profunde punctatis, elytris obsolete costalis, interstitüis laevibus, pygidio subtiliter punctato, apice piloso, corpore !aevi. — Long. 14 mill. Burm. Handb. IV. 2. p. 511. Patria: Malabar’ (Mus. Halense). Eine durch ihre Gröfse, Färbung und Sculptur leicht kennt- liche Art, von der mir nur das typische Burmeister’sche Ex., welches von Melly stammt, zu. Gesicht gekommen ist. Das Pygi- dium ist nicht glatt, wie Burmeister angiebt, sondern weitläufig, fein punktirt. | 63. Popillia gemma: Laete cuprea, antennis, pedibus elytris- que testaceis, his levissime aut nullo modo foveolatis, dorso d-punc- fato-striatis, interstitio 2% et 4° ceteris latioribus et magis elevatis, lateribus 1-punctato-striatis, pygidio bifasciculato. — Long. 10 mill. der Ruteliden-Gattung Popillia Serville. 269 Newm. Mag. Nat. Hist. III. 1839 new ser. p. 366. — Hope Trans. Linn. Soc. XVIII. p. 596. t. 40. f.4. — Burm. Handb. IV. 1. p..545. Patria: Birma (Carin Cheba). Mus. Genovense, Kraatz. Ich beziehe auf gemma eine gelblich kupferfarbene Art mit gelben Fühlern und Beinen und den in der Diagnose angegebe- nen Merkmalen, welche Fea gegen Ende 88 in Carin Chebä in Birma, 900 — 1100 Fufs hoch, gesammelt hat. Sie ist oben ziem- lich flach, das Halssch. glatt, an den Seiten ziemlich dicht punktirt; der erste Zwischenraum der 5 Dorsal-Punktstreifen ist auf der vorderen Hälfte bisweilen mit einer Punktreihe versehen; der zweite und vierte Zwischenraum sind erhabener als die übrigen; aufserhalb der Schulterreihe befindet sich ein tief eingegrabener, besonders deutlicher Punktstreif. Die weifsen Flecke auf dem Pygidium sind breit und basal; dasselbe ist mäfsig dicht, deutlich strigilirt, die Spitze glatt, oft röthlich. Der Prosternalfortsatz ist stark vor- springend. a: Die Art ist merklich kleiner als cupricollis, mehr gelblich gefärbt, mit grünem Erzanflug, an den gelben Beinen leicht zu erkennen. 64. Popilla Feae: Aureo-vel cyaneo-viridis, thorace lateribus minus crebre distinctius punctato, disco laevi, saepius sicuti lateribus purpuratis, elytris fulvo-testaceis, plerumgne nigro-marginafis, pone scutellum distinctius impressis, impressione ad humeros usque pro- ducta, pygidio bifasciculato, fortiter minus crebre punctato. — Long. 8—9 mill. Var. thorace viridi-aureo, elytris lateribus nigris. Var. thorace cyaneo-viridi, lateribus interdum subauratis elytris lateribus latius nigris, basi macula scutellari triangulari. Var. thorace lateribus cyaneo-viridi, disco elytrisque nigris. Patria: Carin-Chebä, in montibus 900—1000 met. altitudinis a dom. L. Fea anno 1888 VII—XII lecta (Mus. Genova et Kraatz); Sumatra (Mus. Kraatz); Pedong (Mus. Oberthür: A. Desgodings legit). Von etwas flachgedrückter Gestalt, durch die, den Seiten des Scutellums parallel laufenden Eindrücke der Fld. ausgezeichnet, in zwei verschiedenen Formen vorkommend, von denen die eine schwärzlich, mit blauem, bisweilen schwach goldgerandetem Halssch. ist; bei dieser sind die Seiten und Spitze der hellgelben Fld. stets breit schwärzlich gerandet; ebenso ist ein dreieckiger Fleck am Seutellum schwärzlich; die schwarze Färbung kann so überhand 270 G. Kraatz: Monographische Revision nehmen, dafs sie die ganzen Fld. einnimmt. Bei der zweiten Form ist der Thorax kupfrig golden, die Fld. sind ockergelb, einfarbig oder schwarz gerandet. Eine vertiefte Linie zieht sich, ebenso wie bei Feae, längst des Hinterrandes bis fast zum Scutellum hin. Die Fühler sind gelbroth, die Keule schwärzlich. Der Clypeus ist sehr schwach aufgebogen, der Kopf hinten deutlich punktirt. Der Thorax ist schwach gewölbt, der Discus glatt, die Seiten sind kräftig punktirt. Das Scutellum ist deutlich punktirt. Die Fld. sind ziemlich flach gedrückt, jederseits neben dem Seutellum sehr deutlich schräg eingedrückt, mit 6 Punktstreifen, von denen der zweite, hinten abgekürzte nicht eigentlich als Punktstreif zu betrachten ist. Das Pygidium ist wenig dicht, kräftig punktirt, mit zwei deutlichen Haarflecken. Die Unterseite ist ziemlich dicht, greis behaart, die Haare an den Hinterleibssegmenten gehen von einer vertieften Längslinie in der Mitte aus. Vom Museum in Genua mitgetheilt. 65. Popilia testaceipennis: Laete viridi-aenea, thorace laevi, elytris pallidius testaceis, extus viridi-marginatis dorso regu- lariter 6-striatis, ad scutellum haud impressis, pygidio bifasciculato, crebre profunde punctalo, medio laevigalo, subtus griseo -pubescens. — Lone. ‚310. Var. Elytris postice latius (fere ad medium usque) marginatıs, sutura humerisque eliam, macula triangulari scutellari nulla. Patria: Carin-Chebä (Birma). Von schön ovaler Gestalt, von der ähnlich gezeichneten Var. der Feae durch etwas grölsere Gestalt und leicht gewölbte Fld. ohne jede Spur eines tiefen Eindrucks neben dem Scutellam leicht zu unterscheiden; ebenso durch das fast völlig glatte Halssch., welches einfarbig grün, ohne Beimischung von Kupferglanz ist. Die Fühler sind schwärzlich grün. Der Körperbau ist so ziemlich der der marginicollis. Der Kopf ist nur wenig deutlich punktirt. Das Halssch. ist einfarbig erzgrün, an den Seiten kaum punktirt. Das Schildchen ist grün, glatt. Die Fld. sind blafsgelblich, die Naht sehr fein grünstreifig, der Aufsenrand breiter grün gerandet; bei einer Var. sind die Fld. fast auf der ganzen hinteren Hälfte grün, ebenso der Nahtstreif; die Seiten der Fld. neben dem Scu- tellum bleiben dagegen gelblich. Von den 6 feinen Rückenpunkt- streifen der Fld. ist der zweite sehr unregelmälsig weitläufig punk- tirt und nicht eigentlich als Punktstreif aufzufassen; der zweit folgende Zwischenraum zeigt eine Reihe weitläufig gestellter Punkte. Die Punktirung ist also ganz ähnlich wie bei cupricollis. Der der Ruteliden-Gattung Popillia Serville. 271 Punktstreifen neben dem Seitenrande geht hinten meist bis zur Mitte der Fld., der nächste ist ganz; der darauf folgende Sub- humeralstreif beginnt etwa in der Mitte der Fld. Auf dem ziemlich weitläufig und kräftig aciculirten Pygidium stehen zwei sehr deut- liche Haarflecke. Die Seiten der Brust und des Hinterleibes sind ziemlich lang anliegend grau behaart, die Haare gehen an den Hinterleibssegmenten von einer deutlich eingedrückten Längslinie aus. Die Beine sind schön erzgrün. Der Käfer wurde von Herrn Fea zusammen mit Pop. Feae in geringerer Zahl gesammelt. 66. Popilia flavofasciata Kraatz: Purpurea, nitidissima, thorace laevi, elytris nigris, fascia anteriore lata, erirorsum an- gustiore, flavo-testacea, tenuiter ser punctato-striatis, interstilio primo duplo latiore, irregulariter punctato, pygidio bifasciculato, tenwiter parce punctato, fascüs transversahbus, longiusculis. — Long. 10—11 mill. Patria: Birma in montibus 1200—2300 met., ad fodinas rubi- norum (Coll. Oberthür; Doberty 1890 legit). Eine der zierlichsten, schönstgefärbten Arten, ziemlich schmal, purpurroth, die vordere Hälfte der schwarzen Fld. hellgelb, die Schultern und der Aufsenrand, ebenfalls schwärzlich, die Gegend um das Schildehen ebenfalls gelb, die Naht bräunlich. Das Halssch. ist fast ganz glatt, nur in den Vorderecken fein punktulirt: die eingegrabene Seitenrandlinie des Halsschildes hört in den Hinter- ecken auf. Die Fld. zeigen 7 feine Punktreihen von denen die 2te nur an der Spitze regelmälsig, im Uebrigen unregelmäfsig punktirt ist. Das Pygidium ist einzeln, fein punktulirt, glänzend röthlich, jederseits eine schmale Binde an der Basis dicht behaart. 67. Popillia nasuta: Viridi-aenea, nitidissima, elytris pedi- busque castaneis, aeneo-micantibus, clypeo elongato, recurvo, haud acuto, thorace laevigato, elytris dorso 5-punctato-striatis, interstitio primo punctorum linea basali, pygidio immaculato, stri- gtlato. — Long. 10 mill. Newm. Trans. Ent. Soc. Lond. III. p. 46. — Burm. Handb. IV. 1. p. 295. Mas? Pop. acuta Newm. Trans. Ent. Soc. Lond. III. p. 47 (Mus. Kraatz). India orientalis (Newman, Burmeister, Mus. Kraatz). Die Art ist durch den eigenthümlich vorgezogenen, ver- schmälerten und aufgebogenen Clypeus leicht kenntlich, ebenso durch den glatten Thorax und das Pygidium ohne Plecke; sie ist 2972 G. Kraatz: Monographische Revision glänzend grün, die Fld. ockergelb, mit 5 Dorsalstreifen und einer angefangenen Punktlinie im ersten Zwischenraum, ohne Eindrücke. Die Beine sind grünlich, mit schwarzen Tarsen. Meine Ex. der nasuta stammen von Bombay; ein Ex. von Madras (Tarnier) hat die von Burmeister für nasuta angegebenen braun durchscheinenden Seiten des Thorax und aufserdem gelb- braune Schenkel. Da mir ebensowenig wie Burmeister Exemplare bekannt geworden sind, auf die die Beschreibung der acuta Newm. zustimmt, so ist wahrscheinlich die Vermuthung gerechtfertigt, dafs Pop. acuta das andere Geschlecht der nasuta mit dem clypeus acutus und gelblichen Beinen sei. Kupfrige und grüne Stücke kommen in Bombay zusammen vor, die Färbung der Beine varıirt bekanntlich bei den Popillien mehr als man früher glaubte. Es fehlt mir an Material um die Sache mit Bestimmtheit zu ent- scheiden. Dals acuta in der Bildung der Fld. genau mit nasuta über- einstimme, giebt schon Newman an. 68. Popillia opacicollis: Viridi-aenea, capite thoraceque concoloribus subopacis, creberrime reticutatis, scutello punctato, elytris testaceis, dorso 5-punctatostriatis, interstitio primo punctorum serie basi subbiseriatim punctulato, apice uniseriatim, abbreviata, interstitio tertio punctorum linea ad medium usque producla, late- ribus 14 punctatostriafis, pygidio crebre piloso, haud u — Long. 10 mill. Patria: Bombay (Mus. Kraatz, Oberthür). Von der Pop. rugicollis, mit der sie durch das äulserst dicht runzlige Halsschild übereinstimmt durch einfarbigen grünen Kopf und Halssch. verschieden, ebenso durch die Zahl der Streifen auf den Fld., welche bei rugicollis 11 sein soll. Die Fühler sind ziemlich schlank, gelb. Der Kopf ist durchgängig sehr dicht punk- tirt, auch an der Basis und daselbst nur wenig glänzend. Der leicht quergewölbte Thorax ist ziemlich langgestreckt, vor der Mitte an den Seiten sanft gerundet, äufserst dicht und fein gerunzelt (Punkte nur unmittelbar vor dem Scutellum sichtbar), eine leicht erhabene Mittellinie glatt, wenig bemerkbar; der mittlere Theil des Halssch. springt nur wenig vor, so dals das Halssch. nur schwach gerundet erscheint; eine vertiefte Linie längs des Hinterrandes erstreckt sich bis fast zum Schildchen. Das Schild- chen ist kräftig punktirt, ziemlich glänzend. Die Fild. sind breiter als das Halsschild, hinter der Mitte wenig bauchig, hell lehmgelb, ziemlich glänzend, mit fünf regelmäfsigen Rücken-Punktstreifen, der Ruteliden-Gattung Popillia Serville. 273 deren erster Zwischenraum fast doppelt so breit als der zweite; in demselben eine Reihe vor der Mitte doppelter Punkte, dann einfach, nicht ganz die Spitze erreichend; der 3te Zwischenraum trägt auf seiner vorderen Hälfte eine Punktreihe; die Humeralreihe ist lang; neben derselben steht ein ganzer und 2 in der Miite ab- gekürzte Seitenstreifen. Das Pygidium ist grünlich, erscheint aber unter einer ziemlich diehten Behaarung greiser Härchen fast grau. Die Unterseite ist ziemlich lang greis behaart, mit Ausnahme der Mitte, und zeigt an den Seiten des Hinterleibs die gewöhnlichen Querleisten in der Mitte der Bauchsegmente, welche jedoch wenig vortreten; der Prosternalfortsatz tritt scharfeckig vor (ist also nicht nach vorn vorgezogen, wie bei cupricollis). Die Beine sind lang, gelb und ziemlich kräftig, die Krallen lang und schlank; die Zähne an den Vorderschienen stehen verhältnifsmälsig nahe an einander. Ein Ex. erhielt ich von Herrn Albers als rugicollis bestimmt, welche es jedoch sicher nicht ist, weil diese Art 11 Streifen auf den Fld., schwärzliches Pygidium und hellen Clypeus und Ränder das Halssch. haben soll. Ein zweites Ex. von Bombay aus der Thomson’schen Sammlung befindet sich in der Oberthür’schen. 69. Popillia Nottrotti mihi: Laete viridi-aenea, pedibus concoloribus, gracilior, elytrorum disco flavescenti, punctorum duplici serie inter primam et secundam punctorum serie, pygidio parce punctato, fasciculis albis 2 valde perspicuis. — Long. 103 mill. Der vorderindischen gelbbeinigen nitida in der Gestalt recht ähnlich, aber ein wenig grölser, mit viel kräftigeren, grünen Beinen, der Thorax mit starkem Glanze, die Fld. dagegen ziemlich matt, mit einem gelben gemeinschaftlichen Wisch, der an der Basis fast von der Schulterbreite ist, nach hinten allmählich schmäler wird, und sich etwa über 2% der Fld. erstreckt. Die Fühlerkeule ist schwarz, die Geifsel bräunlich. Der Kopf ist äufserst dicht und fein punktirt, an der Basis fast glatt. Der Thorax ist verhältnifs- mälsig schmal, hinten mit einer vertieften Linie, die bis zum Schildchen geht (und bei nitida ganz fehlt); der Seitenrand ist mit 6—8 längeren gelblichen Börstchen besetzt, die nicht mit der Behaarung der Unterseite zu verwechseln sind; die Oberfläche ist an den Seiten dicht und fein, im Uebrigen kaum sichtbar punktirt, lebhaft grün, in gewisser Riehtung goldgrün glänzend. Das Schild- chen ist kaum bemerkbar punktulirt. Die Fld. sind verhältnifs- mälsig schmal, mattglänzend, mit einem gelblichen, gemeinschaft- lichen Wisch auf der vorderen Hälfte, der nach hinten allmählich Deutsche Entomol. Zeitschr. 1892. Heft II. 15 274 G. Kraatz: Monographische Revision in die grüne Färbung übergeht; sie sind dadurch sehr ausgezeichnet, dafs zwischen der ersten und zweiten Punktreihe, die weit von einander entfernt sind, zwei unregelmälsige Punktreihen liegen, welche fast bis zur Spitze reichen; zwischen dem 3. und 4. Punkt- streifen befindet sich eine Punktreihe, die etwa % der Länge der Fld. einnimmt. Sämmtliche Punktreihen sind verhältnilsmäfsig fein, die dte sehr fein; unterhalb der Schulter beginnt alsdann die 6te (gewöhnlich 7te oder Ste) Punktreihe, welche sehr fein ist; die 3 Punktreihen am Seitenrande sind etwas stärker. Das Segment vor dem Pygidium ist schwärzlich, an der Basis dicht und ziem- lich kräftig punktirt, hinten dicht weils behaart. Das Pygidium zeigt zwei sehr deutliche, runde, dicht weils behaarte Flecke, ist im Uebrigen auf der Mitte fast glatt. Die Behaarung der Unter- seite ist kräftig, sie reicht an der Leiste in der Mitte der einzelnen Segmente fast bis zur Mitte des Hinterleibes. Die Beine (des g') sind sehr kräftig, die Schenkel grob weils behaart, die Haare am Ende der Schienen gelb und kürzer, ebenso an den erhabenen Leisten derselben. Das einzige Stück dieser Art wurde von Herrn Dr. Nottrott in Burju in Bengalen gesammelt und mir freundlichst von Herrn Oberst v. Schönfeldt überlassen. Die Art ist an der Doppelreihe von Punkten zwischen der ersten und zweiten Punktreihe leicht kenntlich und mit keiner anderen vorderindischen zu verwechseln. Der Prosternalfortsatz springt nicht dornartig vor (wie bei nitida), sondern das Prosternum ist vorn rechtwinklig abge- schnitten. 70. Popillia virescens: Laete aenea, nilidissima, antennis, elytris pedibusque testaceis, aeneo-micuntibus, elytris dorso T-punc- tato-striatis, lateribus 3-punciato-striatis, pygidio bifasciculato. — Long. 9—11 mill. Hope Zool. Miscell. p. 23. — Newm. Trans. Ent. Soc. London III. p. 44. — Burm. Handb. III. 1. p. 302. Pop. nitida Blanch. Cat. Coll. Ent. p. 199. ? Pop. nitida Hope Zool. Miscell. p. 23. Patria: Himalaya (Mus. Kraatz ex coll. Atkinson), Bengalia (Kurseong, Mus. Bruxellense, Kraatz), Sikkim, Nepaul (Burm.). Eine durch die gelbe Färbung der Fühler !), Beine und Fld. ausgezeichnete Art, mit sehr stark glänzendem, nach vorn ver- 1) Burmeister giebt an die Fühler sind schwarz, bei meinen frisch gesammelten Ex. aus Kurseong sind sie gelb. der Ruteliden- Gattung Popillia Serville. 275 engtem Halssch. Der Kopf ist dicht und fein punktirt, hinten glatt. Das Halssch. ist auch an den Seiten nur fein punktirt, glatt, der gewöhnliche Eindruck an den Seiten vor der Mitte fast in der Regel. Die Fld. sind lehmgelb, metallisch glänzend, mit 7 ziemlich regelmäfsigen Dorsal- Rückenstr., einem Schulterstr. und 3 Seitenstr., von denen die äufseren abgekürzt sind. Das Pygidium ist in der Mitte fast glatt, an den Sadan kräftig punktirt, mit 2 queren Haarflecken an der Basis. Die hier beschriebene gelbbeinige Art hat 7 Dorsalstr., gelbe Beine und zweifleckiges Pygidium, muss also die virescens Newm. sein, welche einen podez pilis albis bisignatus haben aber nur 10 Streifen auf der Fld. zeigen soll !), dagegen soll der podex der nitida pilis cinereis tectus, nullo modo signatus sein und diese soll eine überraschende Aehnlichkeit mit Phaenomeris nach Burmeister haben, auch schwärzliche Hinterfüfse. Demnach ist mir vielleicht die erste nitida Hope noch gar nicht zu Gesichte gekommen, welche Newman von demselben Orte erhalten hat wie seine vires- cens, nämlich aus Nepaul vom General Hartwich. 71. Popillia laevicollis: Viridi-aenea, nitidissima, aureo- refulgens, elytris rufo-testaceis, haud impressis, dorso regulariter 6-punctato-striatis, pygidio bası utrinque triangulariter minus dense piloso. — Long. 84-93 mill. Patria: Darjeeling, Himalaya. Der cupripennis in der Gestalt und Färbung sehr ähnlich, aber viel kleiner, die Beine viel schwächer, der Thorax fast ganz glatt, an den Seiten weitläufig fein punktulirt. Fühler schwarz. Kopf äulfserst dicht fast runzlig punktirt, hinten glatt. Thorax ähnlich wie bei cupricollis gebildet, hinten ohne jede Spur einer eingedrückten Linie am Hinterrande. Schild- chen glatt. Die rothgelben Fld. bilden mit dem Halssch. ein schönes Oval; auf dem Discus, d.h. bis zu dem Punktstreifen unter der Schulter, stehen 6 regelmälsige Punktstreifen, von denen bei dem einen Ex. der Zwischenraum zwischen dem 4. und 5. Punktstreifen breiter als die übrigen und mit einigen Punkten be- setzt ist; seitlich befinden sich 3 Punktstreifen. Auf dem Pygidium befinden sich nicht 2 runde Flecken kurzer weilser Haare, sondern 2 weniger dicht und länger behaarte dreieckige Flecke, welche nur in gewisser Richtung deutlich hervortreten; im Uebrigen ist das Pygidium ziemlich weitläufig, weniger fein punktirt. Die Behaarung 1) während unter denen mit 11 Str. nitida steht. = 276 G. Kraatz: Monographische Revision der Unterseite fällt wenig auf und steht auf den Hinterleibsseg- menten in den gewöhnlichen Querleisten. Die Prosternalspitze springt dolchartig vor. Die Beine sind wenig kräftig, grün, die Hinterschienen feurig kupfrig glänzend, die Krallen zart. An der mälsigen Gröfse und dem glatten Thorax leicht kennt- lich. Ein Exemplar vom Darjeeling (Atkinson) und eins vom Himalaya (Tarnier), beide in meiner Sammlung. 72. Popillia sulcata: Aeneo-micans, nitida, supra viridi-cuprea, capite thoraceque fortiter punctatis, viridibus seu cupreis, hoc longe villoso, elytris foveolatis, profunde 5-punctato-striatis, inter- stitio primo latiore, punctorum linea ad medium usque producta, pygido haud fasciculato, villoso. — Long. I9— 10 mill. Redtenb. Hügel Kaschmir IV, 2. p. 527. Pop. scutellaris Blanch. Cat. Coll. Ent. 1850. p. 199. Thibet (Kaschmir). Mus. Genuense, Kraatz. Var. testaceipennis mihi: Elytris testaceis. Var. cupripennis mihi: Supra tota cuprea. | ? Pop. fimbriata Newm. Trans. Ent. Soc. Lord. III. p. 47. Burm. Handb. IV. 1. p. 296. Thibet (Mus. Viennense, Kraatz). Diese Art ist weder Newman noch Burmeister bekannt ge- wesen und durch kleine Gestalt, grobe Punktirung, lange Behaarung und das ungefleckte Pygidium ausgezeichnet. Gewöhnlich ist sie dunkelerzfarben, Kopf und Halssch. grünlich oder kupfrig, bis- weilen ein wenig bläulich schillernd, ebenso die Fldl. Der Kopf ist dicht runzlig, grob punktirt, das Kopfschild leicht aufgebogen. Die Fühler sind verhältniflsmälsig schlank, schwarz, die Keule ge- streckt, länger als bei gleichgrolsen Arten. Der ganze Thorax, mit Ausnahme der Gegend über dem Schildchen, ist dicht runzlig punktirt, lang abstehend behaart. Das Schildchen ist weitläufig punktirt. Die Fld. sind recht tief punktirt gestreift, beinahe ge- farcht, mit den gewöhnlichen 5 Streifen, von denen der erste breiter ist, mit einer bis zur Mitte gehenden Punktreihe. Aufserhalb des Schulterstreifens stehen drei deutliche Randstreifen. Der Eindruck neben dem Schildchen ist nicht sehr tief, aber deutlich, ein Eindruck neben der Sehulter tritt bisweilen deutlich hervor. Das Pygidium ist runzlig punktirt, am Umfange lang behaart, grünlich glänzend, ohne weilse Flecke. Die Bauchsegmente haben an den Seiten die gewöhnlichen, lang behaarten Querleisten. Brust, Seitenbrust lang zottig behaart; Mesosternalfortsatz scharf eckig vorstehend. der Ruteliden-Gattung Popillia Serville. 277 Die Varietät mit gelblichen Fld. ist noch nicht bekannt ge- wesen; ebenso die oben ganz kupferbraune. Einige typische Ex. von Kaschmir vom Wiener Museum, einige von Hrn. Senator Albers und aus älteren Sammlungen, z.B. ein Stück mit gelben Fld. aus der Sharp’schen Sammlung in der des Hrn. Oberthür. Popillia scutellaris Blanch. (Cat. Coll. Ent. 1850 p. 199) von Inde sept. ist unzweifelhaft nach derselben Form beschrie- ben, welche Redtenbacher in Hügel (Kaschmir IV. 2. p. 527) 1544 als sulcata von Thibet aufgestellt hat. Die Art ist durch geringe Grölse (9—10 mill.) lang grau behaartes Halssch. und un- geflecktes Pygidium sehr ausgezeichnet. Redtenbacher beschreibt sie als supra obscure viridis aut viridi-cuprea, Blanchard ebenso als viridi-cuprea villosa. Mit dieser typischen Form kommen noch zwei andere, bisher unbeschriebene vor, eine mit thorace cupreo, elytris testaceis (var. cuprescens mihi) und die andere mit thorace cyaneo, elytris testaceis (var. cyanicollis mihi). Diese Formen wurden *von Hügel zusammen mit der typischen sulcata Redtenb. gesammelt. Pop. fimbriata Newm., die mir unbekannt geblieben ist, mit elytris chalybaeis, pygidio basi hirto könnte sehr wohl auf sulcata Redtenb. bezogen werden, nur spricht die Angabe antennae testaceae, capitulo nigro dagegen, da die Fühler bei den von mir verglichenen Ex. der sulcata schwarz sind. Die Diagnose lautet: Nigra, antennae testaceae, capitulo nigro, caput et prothorax obscure virescentia, elytra chalybea, vage puncto-striata; podez pilis albis transverse 1-lineatus. — Long. 3 unc. 73. Popillia minuta: Viridi-aenea, nitida, capite thoraceque viridi-aeneis, elytris testaceis, margimibus et sutura anguste nigro- aeneis, interstitio primo secundo duplo latiore, irregulariter basi sub- biseriatim punctato, tertio punctorum linea magis minusve abbreviata, pygidio modice punctato, bifasciculato. — Long. 7 mill. Hope in Gray Zool. Miscell. p. 23. — Newm. Trans. Ent. Soc. London. III. p. 41. — Burm. Handb. IV. 1. p. 299. India orientalis (Mus. Kraatz, Oberthür). Eine wenig bekannte, kleine Art, von schlanker Gestalt, durch den kupfrig goldenen Halsschildbuckel (seitlich) vor der Mitte des Halssch., unregelmäflsig punktirten Isten Zwischenraum der Fld. und zweifleckiges Pygidium ausgezeichnet, lebhaft erzgrün, mit leicht erzschillernden, gelblichen Fld.e Die Fühler sind schwarz, die Keule weniger gestreckt als bei sulcata. Der Kopf ist runzelig 278 G. Kraatz: Monographische Revision punktirt, das Kopfschild leicht aufgeworfen. Der Thorax ist ziem- lich gestreckt, dicht und grob punktirt, über dem Schildchen ein- zeln, daselbst bisweilen kupfrig schimmernd; ein Buckel seitlich vor der Mitte des Halssch. hat dieselbe Farbe. Die Fld. sind ziemlich gestreckt, mit leicht erhabener Basis, an der sich neben der Schulter ein deutlicher Eindruck befindet. Der 2te und 4te Zwischenraum der 5 Punktstreifen sind deutlicher erhaben als die übrigen, der 1ste ist fast doppelt so breit als der 2te, mit einer unregelmälsigen, theilweise doppelten Reihe von Punkten besetzt, der 4te mit einer Reihe von Punkten auf der vorderen Hälfte; unterhalb der Schulterreihe be- findet sich nur eine deutliche Reihe von Punkten. Der Aufsenrand der gelblichen Fld. ist schmal schwärzlich grün, die Naht ist grün; nur der äufserste Saum schwärzlich. Das Pygidium ist grün, mäfsig dicht punktirt, mit zwei sehr deutlichen weilsen Haarbüscheln und vielen einzelnen längeren Haaren besetzt, namentlich am Umfange; die Haare lang abstehend.. Die Unterseite ist nicht dicht, aber sehr lang behaart; die Beine sind grün, die Tarsen schwärzlich. Ich besitze zwei Stücke von dieser Art; in Candeze’s Sammlung war sie als flavipennis Candeze bezeichnet; Herr Oberthür besafs 1 St. aus der Sharp’schen Sammlung, welches von Laferte stammte und minuta Newm. bezettelt war. 74. Popillia pilicollis: Viridi-aenea, minus nitida, thorace toto crebre punctato, longe piloso, elytris sordide testaceis, viridi- metallico tinctis, 6-punctato-striatis interstitio primo latiore, basi sub- biseriatim, apice seriatim punctato, pygidio crebre punctato, fasci- culato. — Long. 9—10 mill. Patria: Bengalia (ad Pedong, Curseong a Dom. Desgodings lecta), Mus. Bruxellense, Kraatz, Oberthür. Eine kleine, verhältnifsmälsig schlanke Art, welche an dem grob punktirten, dicht behaarten Halssch. mit glatter Mittellinie sehr leicht zu erkennen ist. Durch die dichte Punktirung ist der Glanz des Halssch. sehr abgeschwächt; auch der Kopf zeigt, namentlich auf der hinteren Hälfte, eine dichte Behaarung. Das Schildehen ist meist einzeln punktirt. Die Fld. zeigen bisweilen einen Eindruck hinter dem Scutellum, sind gelblich mit schmalem grünem Saum, zeigen 6 Punktstreifen, von denen der erste doppelt so breit ist und zwei unregelmäfsige Punktreihen zeigt, die zuletzt eine bilden; die Streifen werden nach dem Schulterstreif zu sehr schwach, der Streif unterhalb desselben ist aber wieder kräftiger. Das Pygidium zeigt aufser den dreieckigen Haarflecken noch ziem- der Ruteliden- Gattung Popillia Serville. 279 lich viel einzelne Haare, namentlich nach hinten. Die Unterseite ist ziemlich dicht und lang behaart, die Beine sind grün. 75. Popillia difficilis: Laete aenea, antennarum basi, elytris pedibusque castaneis, aeneo-nitidis; pygidio bifasciculato. — Long. 2+ lin. (5 mill.). Newm. Trans. Ent. Soc. London III. p. 45. — Burm. Handb. IV. 1. p. 303. India orientalis (Newman! Burmeister!). Lebhaft grün, goldglänzend. Kopf und Vorderrücken ziemlich regelmäfsig und stark punktirt. Schildchen zerstreut punktirt. Fld. lehmgelb, metallisch glänzend, punktirt gestreift, die Punkte grob, die Streifen fast vollständig. Afterdecke mit 2 bisweilen undeut- lichen Haarbüscheln. Beine kastanienbraun, metallisch glänzend. Diese Art ist mir unbekannt geblieben. IV. Arten von den Sunda-Inseln und den Molukken etc. 76. Popillia andamanica: Viridi-aenea clypeo infuscato, thoracis lateribus rufo-testaceis, elytrorum parte anteriore testacea, parte posteriore, macula humerali et juzta-scutellari subrotundata nigris, pygidio bifasciculato, femoribus tibirsque rufo-testaceis, tarsis nigritulis. — Long. 8 mill. Patria: Insulae Andamanae (Mus. Candeze a Dom. Roepstorff lecta). Insula Nicobariecae (Mus. Oberthür, Kraatz). Von etwas schlankerer Gestalt, durch die lebhaft ockergelbe Färbung der vorderen Hälfte der schwarzen Fld. sehr ausgezeichnet, gegen die ein schwarzer Schulterfleck und ein etwas gröfserer schwarzer Fleck jederseits neben dem Schildchen sehr abstechen, Kopf und Halssch. metallisch grün, letzteres an den Seiten röth- lich gerandet. Die Fühler sind röthlich. Der Clypeus schimmert leicht röthlich durch, sein Vorderrand ist leicht aufgebuchtet, Ober- seite sehr dicht punktulirt, der Scheitel glatt. Das Halssch. zeigt den gewöhnlichen Bau; an den Seiten ist es fein, wenig dicht punktirt, die Oberseite stark glänzend. Die Punktstreifen der Fld. sind ziemlich stark; es sind nur 5 auf dem Discus vorhanden, da von dem zweiten keine Spur angedeutet ist; von den seitlichen 4 sind nur die beiden ersten hinten deutlich, der 4te vorn, der 3te ist nur durch einige Punkte angedeutet; der Hinterrand des gelben Vordertheils bildet keine gerade Linie, sondern die schwarze Fär- bung zieht sich nach dem Schildehen und dem Seitenrande in die Höhe; indessen bleibt ein gröfserer Theil gelb gefärbt, als bei den ähnlich gezeichneten Arten. Ein Grübchen neben dem Schildehen 230 G. Kraatz: Monographische Revision fehlt; das Pyg. ist nadelrissig, die beiden Haarbüschel sind dicht behaart. Die Beine sind gelbroth, die Tarsen schwärzlich. Die Hinterleibssegmente zeigen in der Mitte eine scharfe Leiste. Das gelbliche Mesosternum springt ziemlich hervor. Ein wenig gut erhaltenes Ex. der auffallend gezeichneten Art befindet sich in der Sammlung des Hrn. Candeze, ein zweites wohl- erhaltenes, aus Mniszech’s Sammlung stammendes, bei Oberthür. 77. Popillia biguttata: Laete viridi-aenea, nitidissima, elytris testaceis, apice suturaque nigris, 5-punctato-striatis, inter- stitio primo punctorum linea abbreviata, pygidio bifasciculato. — Long. 8—9 mill. Metol. biguttata Wiedem. in Germ. Mag. d. Ent. IV. 136. Pop. biguttata Dej. Cat. ed. III. p. 175. — Lap. Hist. Nat. II. p- 138. -— Newm. Trans. Ent. Soc. Lond. II. p. 44. — Burm. Handb. IV. 1. p. 308. Patria: Java. Eine sehr bekannte, kleine Art von lebhaft metallisch grüner Färbung, mit lehmgelben, an der Spitze mehr oder weniger ge- schwärzten, fünfstreifigen Fld. und einer abgekürzten Punktreihe neben der Naht. Der Thorax ist oben glatt, an den Seiten ziem- lich kräftig punktirt. Das Pygidium zeigt zwei deutliche, weilse Haarbüschel und ist in der Mitte fast glatt. Die Unterseite ist bis- weilen kupfrig angeflogen, wie gewöhnlich behaart, Fülse schwarz. Burmeister giebt an, die Art habe sechs mittlere Furchen, sie hat aber nur 5 leichte Punktstreifen, deren Zwischenräume kaum erhöht sind und deren erster die gewöhnliche abgekürzte Punkt- linie trägt; unter dem Schulterstreifen befinden sich 3 meist deut- liche Streifen, von denen natürlich nur der erste ganz ist. 78. Popillia parvula: Nigro- aut viridi-aenea, nitidissima, elytris fulvo-testaceis, foveolatis, dorso 5-punctato-striatis, interstitio primo latiore, punctorum linea ad dimidiam usque producta, pygidio bifasciculato, plerumque parce piloso, pectoris lateribus albo-hirtis. — Long. 8S— 9 mill. Burm. Handb. IV. 1. p. 299. Java (Mus. Halense, Kraatz). Var. elytris nigris. Pop. foveolata Sharp Notes Leyden Mus. III. p. 240. Java (Mus. Kraatz), Borneo (Mus. Viennense), Sumatra (Mus. Genovense), Cambodja (Wallace), Siam (Depuiset). Eine kleine, glänzend schwarze, bisweilen grünlich schwarze Art mit braungelben Fld. Der Thorax ist auf der Scheibe und der Ruteliden-Gattung Popillia Serville. 281 hinten glatt, an den Seiten wenig dicht, kräftig punktirt. Die Fld. zeigen sehr deutliche Grübchen hinter dem Schildehen und neben der Schulter, 5 Punktreihen und eine abgekürzte Punktreihe neben dem Nahtreif; aufserhalb des Schulterstreifens noch 14 Punktreihe: Das Pygidium ist weitläufig punktirt, einzeln weilslich behaart, vorn mit zwei weilsen Haarflecken. Unterseite und Beine sind röthlich oder grünlich metallisch schwarz; die Seiten des Vorderleibes sind dicht weils behaart, die Haare an den Bauchsegmenten stehen in Reihen an einer Leiste in der Mitte des Ringes. Pop. foveolata Sharp von Borneo wird vom Autor als distinete species neben adamas Newm. gestellt und diagnostisch so charak- terisirt: Nigra, nitida, pedibus pygidioque colore variabilibus, interdum rufis; subtus conspicue albido-setosa, pyyidio bası utrinque macula parva albida; elytris quadrifoveatis, seriebus punctorum subtilibus. — Long. 8— 84, lat. 5 mill. Diese Art ist auch von Wahnes und (1831 und 1886) von F. Raczes in Borneo gesammelt worden, kommt aber auch in Cambodja (Wallace), Siam (Depuiset), Sumatra (Mons Singalang 1878 Beccari in Mus. Genua) und auf Java vor, von wo ich ein durch Fruhstorfer gesammeltes Ex. erhielt. Dieses stimmt bis auf die Farbe der Fld. vollkommen mit einer Anzahl von Ex. der parvula Burm. vom Fenggar-Gebirge überein. Burmeister’s Be- schreibung seiner parvula ist etwas zu kurz, um die Art mit voller Sicherheit erkennen zu lassen, indessen zeigten sich die Fruhstorfer- schen Stücke vollständig mit denen auf dem Berliner Museum über- . einstimmend. Die schwarze foveolota Sharp ist also nur eine Var. der parvula mit gelben Fld. Die Ex. von Borneo zeigen in der Regel die einzelnen, weilsen, abstehenden Härchen auf dem Pygi- dium nicht so deutlich wie die Stücke von Java, wohl weil sie nicht so frisch erhalten sind. Indessen ist kein Zweifel an der Identität beider von mir sorgfältig mit einander verglichenen Formen. Die Art zeichnet sich durch die tiefen Gruben hinter dem Seutellum und die Gruben innen neben den Schulterwinkeln besonders aus; dieselben treten bei den Ex. mit schwarzen Fld. deutlicher hervor als bei denen mit gelben. Auf Sumatra kommt eine Var. mit rothbraunen Fld. und Beinen vor (rubripennis Cand. in litt.); auch kommen ganz rothbraune Ex. in Borneo vor (bei Saräwak 1865—66 von G. Doria gesammelt im Mus. Genua). 282 G. Kraatz: Monographische Revision In der Regel ist foveolata Sharp ganz schwarz; es kommen aber auch Ex. mit grünlich oder röthlich erzfarben schimmerndem Thorax vor (var. semipunctata Cand. in litt.); zu diesen gehört das von mir erwähnte Java-Stück. 79. Popillia sumatrensis: Pop. testaceipennis valde similis et affinis, viridi-aenea, thorace minus crebre lateribus distinctius punctato linea basali nulla, elytris aut nigro-viridibus, macula obliqua ab humeris ad suturam descendete fulvo-testacea, aut totis testaceis, pygidio minus crebre punctato, bifasciculato. — Long. 11—115 mill. Patria: Sumatra (Dom. Giesbers), Borneo (Mus. Viennense). Der Popillia testaceipennis sehr ähnlich, so dafs die Beschrei- bung für diese Art gelten kann; das Halssch. ist aber nicht glatt, sondern überall deutlich, weitläufig punktirt, nach den Seiten zu stärker, an seiner Basis zieht sich keine vertiefte Linie entlang, wie bei testaceipennis und Feae. Das Schildehen ist deutlich punktulirt. Die Fld. sind weniger gewölbt, und zeigen einen schwachen, aber deutlichen Eindruck zwischen der Schulter und dem gewöhnlich tiefen Scutellareindruck unterhalb des Schildchens. Die Fld. zeigen einen ziemlich dunklen gelben Wisch, der sich von der Schulterecke gegen die hintere Hälfte der Naht hinzieht, so dafs ein breiter Raum um das Scutellum schwarzgrün bleibt, welcher bei testaceipennis und Var. stets gelb gefärbt ist. Der zweite Punktstreif neben dem Nahtstreif ist ebenfalls unregelmäfsig und reicht nicht bis zur Spitze; der folgende Streif ist glatt, der dann folgende Streif zeigt auf der hinteren Hälfte bisweilen eine Reihe von etwa 10 Punkten; aufser- halb des Schulterstreifens liegen 3 Punktstreifen, von denen der erste besonders deutlich ist und bis zur Spitze der. Fld. geht, während die Rückenstreifen dieselbe kaum erreichen. Das Pygidium ist deutlich, mäfsig dicht punktirt, mit zwei weilsen Haarflecken, glänzend grün. In Sumatra und Borneo; die Var. mit gelben Fld. stammt aus Sumatra. 80. Popillia signatipennis: Nigra, nitida, striolato-punctata, elytris fortiter punctato-striatis, stria secunda irregulari, disco plaga sinuata fulvo-testacea. — Long. 10 mill. (2). Burm. Handb. IV. 2. p. 510. Patria: Celebes (Mus. Kraatz; olim in Mus. Germar). Dunkel violettschwarz, glänzend, schwach und wenig behaart; die beiden Haarflecken auf der Afterdecke sehr klein; nadelrissig punktirt, der Kopf dicht gerunzelt, die Mitte der Afterdecke glatt. Fld. mit von Punktreihen eingefalsten Rippen und unregelmälsig der Ruteliden- Gattung Popillia Servulle. 283 punktirten Zwischenräumen. Die Mitte jeder Hälfte rothgelb, buchtig begrenzt. Beine fein und schwach, besonders die Fülse. Mesoster- nalfortsatz kurz, dick, kaum vorspringend. (Ex Burmeister.) Das typische Ex. der Germar’schen Sammlung ist muthmals- lich verloren gegangen, indessen habe ich ein Ex. der, wie es scheint, äufserst seltenen’ Art in einer mir von Hrn. Donckier zugesendeten Popillien- Sammlung vorgefunden. Bei meinem Ex. fliefsen die Flecke auf der vorderen und hin- teren Hälfte jeder Fld. zusammen; der vordere Fleck hat beinahe Kreisform, der hintere mehr die Gestalt eines Dreiecks; wahrschein- lich variirt die Zeichnung bei mehreren Stücken ziemlich erheblich. Die Punktirung ist bei meinem Ex. auf dem Halssch. über dem Schildchen ziemlich weitläufig und tief. Die Farbe des ganzen Käfers ist tiefschwarz, nicht violettschwarz, wie Burmeister angiebt. Das Vaterland und die Färbung lassen das Thier jedenfalls leicht erkennen. V. Arten von den Philippinen. Arten mit 2 Flecken auf dem Pygidium variabilis Kraatz. Arten mit 4 Flecken auf dem Pygidium: Oberseite grün gefärbt . . . . 2.2... . celrata Newm. Oberseite schwarz gefärbt. Vorderecken und Seitenrand des Halssch. weils behaart, Disceus der Fld. gelblich . . . . . ... picticollis Kraatz. Hinterecken des Halssch. weils behaart, zwei kleine runde Flecken hinter dem Schildehen. . . . . . aemula Newm. Rand des Scutellums und Beine rothbraun . . scalpta Newm. Arten mit weilsbehaarter Basis des Pygidiums: Gröfsere Art mit gelbgefleckten Fl. . . depressiuscula Krtz. Kleinere Art mit gelben Fld.. . . . . .... depressa Krtz. 81. Popillia variabilis mihi: Viridi-aenea, elytris nigro- aeneis saepius testaceo-maculalis, leviter convezis, elytris punctato- striatis, strüs 6 dorsalibus, 3 lateralibus, pygidio bifasciculato. — Long. 9— 103 mill. Patria: Insulae Philippinae, Luzon (Mus. Genova, Oberthür, Kraatz, Cand£ze ete.). Eine, wie es scheint, auf den Philippinen nicht selten vor- kommende Art, welche von schön erzgrüner Farbe ist und nur bisweilen mit schwarzen, in der Regel mit mehr oder wenigen gelbgestreiften Fld. vorkommt; die gelbe Farbe nimmt zunächst die vordere Hälfte der beiden Streifen neben dem dunkelgrünen Naht- 284 G. Kraatz: Monographische Revision streif ein, verbreitet sich dann auf das vordere Viertheil der beiden nächsten Streifen und dehnt sich allmählich mehr nach hinten aus, sodals nur ein Schulterfleck und die Fld. hinten in der Mitte gelb bleiben; Stücke mit ganz gelben Fld. sind mir noch nicht vorge- kommen. Die Fühler sind schwarz oder gelbbraun (bei den helleren Stücken). Der Kopf ist äufserst fein und dicht punktirt, hinten glatt. Das Halssch. ist glänzend grün, wenig schmäler als die Fld., hinten nur wenig vorgezogen, über dem Schildchen schwach ausgebuchtet, oben glatt, nur an den Seiten fein punktulirt; der Seitenrand bei fetteren Stücken bräunlich. Das Schildchen ist kurz dreieckig, glatt. Die Fld. sind stark glänzend, die Naht bleibt stets schwärzlich grün, die Punkte in den 6 +3 Punktstreifen werden nach aulsen kräftiger, sind in den Streifen neben der Naht nur schwach; die Zwischenräume sind leicht gewölbt, die. beiden neben der Nath breiter, die 3 am Aufsenrande sehr schmal. Das mälsig dicht, fein quergestrichelte grüne Pygidium zeigt zwei sehr deutliche weilse Haarflecke. Das Abdomen zeigt an den Seiten Haarstreifen, die von der Leiste in der Mitte jeden Ringes aus- gehen. Der Prosternalfortsatz springt wenig vor. Die Mittelbrust ist dicht punktirt, fein grau behaart. Die Beine sind ganz nach dem Typus der Popillien-Beine gebaut. 82. Popillia cetrata: Viridi- aenea, obscura, elytris migris, macula utriusque disci umbrina, pygidio macuhs 2 subtrigonis canıs lanuginosis apicem versus acute productis signatis. -— Long. 9 mill. Newman Entomologist p. 222. — Burm. Handb. IV. 1. p. 546. Patria: Luzon (Britisch Museum). Grundfarbe dunkel erzgrün. Kopf grob punktirt, Thorax vorn und an den Seiten strigilirt, nach der Basis zu sehr fein punktirt, der Hinterrand fein behaart. Schildehen in den Punkten mit einigen, weilsgrauen Haaren. Fld. schwarz, die Mitte jedes einzelnen umbrabraun, mit undeutlichen Grenzen. Das Pygidium mit zwei langen, dreieckigen, spitz nach hinten gezogenen Flecken. Durch grünliche Färbung und behaartes Schildchen ausge- zeichnet; mir unbekannt geblieben. 83. Popillia pieticollis: Nigra, nitida, thorace laevi ad angulos auticos subtilissime strigilato, linea obligua utrinque et marginibus lateralibus et posticis ad scutellum usque albopilosis, scutello laevi, elytris 7-punctato-strialis, utringue pone scutellum testaceis, marginibus ommibus nigris, pygidio quadrifascieulato. — Long. 10 mill. Patria: Luzon, a Dom. Semper lecta. der Ruteliden- Gattung Popillia Serville. 235 Eine durch die weilse Behaarung der Seitenränder des Hals- schildes und den weilsen, schrägen, nach vorn sich verbreiternden Längsflecken in den Vorderecken des Halssch. leicht kenntliche Art mit gelben, überall schwarz gesäumten Fld. Der Kopf ist äulserst dicht ziemlich fein rauh punktirt. Das Halssch. ist vorn und an den Seiten buchtig strigilirt, in der Mitte sehr fein punk- tulirt; es ist verhältnifsmälsig lang, die Hinterecken sind deutlich stampfwinklig. Das Schildchen ist glänzend schwarz, kaum punk- tulirt. Die Fld. zeigen sieben regelmäfsige Punktstreifen und einen deutlichen Eindruck jederseits hinter dem Schildehen; sie sind gelb, der Vorder-, Hinter- und Nahtrand schmal, der Seitenrand breiter schwarz. Das Segment vor dem Pygidium zeigt einen breiten Hinterrand von weilsen Haaren; auf dem Pygidium sind 4 weilse Haarflecke bemerkbar, die in der Regel zusammenfliefsen und dann zwei in der Mitte verengte Längsbänder bilden. Die Brust ist weils behaart; ebenso die einzelnen Bauchsegmente jederseits in der Mitte. Die Beine sind schwarz, die Schenkel aufsen greis behaart. Auf Luzon von Semper gesammelt, in Oberthür’s und meiner Sammlung. Da Newman gar nichts von der eigenthümlichen Be- haarung des Halssch. erwähnt, kann ich pieticollis nicht auf seine scalpta „mit haarloser Oberfläche“ beziehen; auch werden die Punkt- streifen 5 und 7 ganz anders beschrieben. 84. Popillia aemula: Nigra, nitida, thorace laevi ad angulos anticos subtilissime strigilato, margine postico (ad scutellum usque) subtilhiter cano-lanuginoso, elytris regulariter T-punctato-striatis, pone scutellum impressis et macula rotunda testacea ornatis, pygidio 4-fas- ciculato. — Long. 10 mill. Newm. Entomologist p. 222. — Burm. Handb. IV. 1. p. 546. Patria: Luzon (a Dom. Semper collecta). Das Wenige, was Newman von seiner aemula angiebt, trifft vollkommen auf die von Semper gesammelte Art zu, da sie einen weilsgesäumten Hinterrand des Halssch. und in der Mitte jeder Fid. (d.h. dort wo der vertiefte Fleck hinter dem Schildchen sich be- findet) einen kleinen runden gelblichen Fleck zeigt. Das Pygidium zeigt zwei Paar kleiner runder Haarflecken, die nicht mit einander zusammenflielfsen, sondern weit von einander entfernt sind. Auch die Unterseite ist entsprechend weniger weils behaart. Der ganze Seitenrand des Halssch. ist bei meinem Ex. glatt und nur die vertiefte Stelle in den Vorderecken ist sehr fein strigilirt. Bei Untersuchung einer grölseren Reihe von Ex. wäre es doch möglich, dafs mit dem Abnehmen der Behaarung auch die Strigi- 286 G. Kraatz: Monographische Revision lation des Halssch. schwächer wurde und die gelbe Färbung des Discus bis auf einen runden Punkt zusammenschrumpfte. Ich er- wähne indessen diese Möglichkeit nur, damit Beobachter, die einmal ein reiches Material vor sich haben, wissen, worauf sie ihre Auf- merksamkeit zu richten haben. Burmeister übersetzt Newman’s vix varietas praecedentis im Entomologist mit: vielleicht eine Varietät von scalpta; wenn jedoch aemula mit scalpta identisch sein sollte, müfste das Ex. von scalpta, welches Newman beschreibt, verkrüppelte Fld. haben. 85. Popillia scalpta: Nigra, nitida, pedibus scutelligne mar- ginibus rufo-piseis, thorace apice et lateribus strigilato, basi vix punctulato, elytris disco testaceis, pygidio quadrifasciculato, abdominis segmentis canofimbriatis. — Long. 11 mill. Newm. The Entomologist 1841. p. 22. — Burm. Handb. IV. 1. p. 310 et 546. Patria: Insulae Philippinae, Luzon (Mus. Lugdunense). Schwarz, glänzend, die Ränder des Schildehens und die Beine rothbraun. Der Kopf ist rauh punktirt, der Thorax vorn und an den Seiten buchtig strigilirt, an der Basis fein punktirt, nach Newman’s Beschreibung mit einigen Nadelrissen am Hinter- rande. Das Schildchen ist einzeln punktirt. Die Fld. sind gestreift, die Streifen tief und stark punktirt, die Punkte des 7. Streifen abstehender von einander, die des 5. Streifen sparsam, klein, kaum einen Streifen bildend, die Mitte jeder Fld. ist gelb. Das Pygidium zeigt 4 weilse Haarbüschel (nach Analogie der verwandten Arten je zwei hintereinander stehende). Die Hinterleibsringe sind längs der Mitte dicht weils behaart. Mir ist keine Art bekannt auf die die Beschreibung der Streifen der Fld. zutrifft; ich war geneigt, die folgende darauf zu beziehen, bin aber davon zurückgekommen. 86. Popillia depressiuscula: Depressiuscula, fusco-nigra, supra nuda, subtus griseo-pilosa, capite ihoraceque viridi-aeneis, subnitidis, thorace creberrime punctato, elytris fusco-nigris, maculis d testaceis (2 basalibus, 2 suturalibus et quinta subhumerali) pygidio crebre fortiter punctato basi et utrinque dense albido-pubescente. — Long. 8—9 mill. Patria: Luzon a Dom. Chr. Semper leeta (in Mus. Oberthür et Kraatz). Var. immatura, elytris testaceis. Patria: Luzon (Semper) in Mus. Oberthür. der Ruteliden-Gattung Popillia Serville. 287 Eine durch ihre flache Gestalt ausgezeichnete kleine Art, welche an der Fleckenzeichnung leicht zu erkennen ist. Die Oberseite ist (mit Ausnahme des Pygidiums) unbehaart, die Unterseite dicht grau behaart. Der Kopf ist äufserst dicht punktirt. Das grüne Halssch. ist sehr dicht punktirt; die Punkte fliefsen vorn und an den Seiten zusammen, wodurch es matt erscheint, so dafs es nur vor dem Schildehen ziemlich glänzend ist; die Seiten sind vor der Mitte deutlich gewinkelt. Das Scutellum ist ziemlich dieht und deutlich punktirt. Die Fld. sind schwarzbraun, fünf Flecke gelbbraun, da- von ein grölserer neben dem Schildchen, ein kleinerer neben der Schulter, beide zusammenhängend; dann ein Fleek unterhalb des Schildehens und einer über dem Nahtwinkel, dann ein Fleck neben dem Seitenrande unterhalb der Schulter; dieser Fleck vereinigt sich bisweilen mit dem Nahtfleck. Die Fld. sind im Uebrigen mit 9 regelmälsigen, ziemlich starken Punktstreifen versehen; die Zwischenräume sind mehr oder weniger gewölbt, 3 und 6 etwas stärker als die übrigen. Das Pygidium ist schön grün, die Basis und die Seiten nach hinten allmählich schmäler weils behaart. Die Beine sind mehr oder weniger gelbgrün, die Tarsen fast schwärzlich; die Abdominalsegmente zeigen die gewöhnlichen Quer- leisten an den Seiten und sind sowohl längs der Basis als längs dieser dicht grau behaart. Der Käfer steckte in der früher Sharp’schen Sammlung als cetrata Newm. Da indessen sämmtliche von mir verglichenen Ex. oben nackt sind, kann es diese Art nieht sein, von der schon Bur- meister bemerkt, dafs der Hinterrand des Halssch. und des Schild- chen behaart sein; auch spricht Newm. nur von einer bräunlichen Makel auf jeder Fld. 87. Popillia depressa mihi: Depressa, viridi-aenea, nitida, clypeo elytrisque 8-punctato-striatis testaceis, macula humerali late- ribusque fusco-nigris, pygidio basi lateribusque albopiloso. — Long. 7 mill. Popillia depressa Albers in litt. Patria: Insulae Philippinae (a Dom. Chr. Semper lecta); Mus. Oberthür et Kraatz. Eine durch ihre Kleinheit und Färbung leicht kenntliche Art, noch kleiner und namentlich flacher als die Pop. biguttata von Java, oben ähnlich gefärbt, unten aber dicht greis behaart. Der Kopf ist sehr dicht und fein punktulirt, der Clypeus röthlich. Der Thorax ist verhältnilsmäfsig stark punktirt, die Punkte an den Seiten zu Längsrunzeln zusammenflielsend, über dem Schildchen 288 G. Kraatz: Monographische Revision weniger dicht stehend, eine Mittellinie in der Regel glatt. Das Schildchen ist fast glatt. Die gelben Fld. sind nur an der Schulter und am Aufsenrande schwärzlich (bisweilen auch hier kaum); sie zeigen 8 ziemlich kräftige Punktstreifen; der vierte Zwischenraum ist breiter als alle übrigen und zeigt in der Regel einzelne stärkere Punkte. Das Pygidium ist wenig dicht und fein punktirt, glänzend grün, die breite Basis und die Hinterränder nach hinten allmählich schwächer grau behaart. Der Hinterleib ist dieht grau behaart. Die Beine sind meist gelbbraun, die Hinterschienen metallisch grün. Herr Senator Albers überliefs mir freundlichst die von Thorey stammenden Stücke seiner Sammlung von den Philippinen; der von ihm gegebene passende Name wurde beibehalten. Man könnte versucht sein, die aus Vorderindien stammende kleine Pop. rugicollis Newm., die mir noch unbekannt ist, auf diese Art zu beziehen, weil sie ganz ähnlich gefärbt ist; dieselbe hat aber nicht 8, sondern 11 punktirte Furchen auf derselben. Nachträge zur Gattung Popillia Serv. S. 186 ist vor Pop. princeps einzuschalten: No. 4—5. Popillia dorsigera: Cupreo-viridis, supra olivacea punctata, elytris striato-punctatis, striüis abbreviatis, fascia lata media fulva, apice saepius brunneis, pygidio late bifasciculatis. — Long. 16 mill. New. Trans. Ent. Soc. London Ill. p. 36. — Burm. Handb. IV. 1. p. 306. Pop. taeniata Nonfr. in Karsch Entom. Nachr. 1892. p. 118. Patria: Congo, Nigro-Benue, Camerun. Eine der schönsten Arten der Gattung, an dem breiten gelben Bande vor der Mitte der grünen Fld. (welche bisweilen an der Spitze braun sind) leicht zu erkennen. Kopf und Halssch. sind bräunlich grün, sehr dicht punktirt, letzteres vor dem Schildchen fast glatt. Fld. mit Naht-Punktstreifen und drei, etwa bis zur Mitte reichenden Punktstreifen zwischen dem Nahtstreifen und dem ersten Punktstreif unregelmäfsig punktirt; die Seitenstreifen sind länger und kräftiger punktirt. Die weilsen Flecke des bräunlich grünen Pygidiums stofsen an der Basis zusammen. Unterleib an den Seiten dicht weils behaart, Abdomen in der Mitte bräunlich grün. Beine kupfrig braun, der obere Zahn an den Vorderschienen der Männchen sehr schwach. Hr. Nonfried vergleicht seine faeniata, die in nichts von dorsi- gera wesentlich abweicht, nicht einmal mit dieser auffallenden Art. der Ruteliden-Gattung Popillia Serville. 289 S. 187 ist für Popillia rufipes zu setzen: 4 punctata Fabr. und ebenda vor Pop. Aeneas Newm.: Var. Elytris olivaceo-viridibus. Hadr opopillia nov. gen. Character generis Popilliae sed: Thorax media basi haud producta. Elytra regulariter 15-punctato-striata pone scutellum haud impressa, posterius subdhlatata. Pygidium nudum (haud pilosum). Processus mesosternalis validus. Patria: Nilgheria (Nil-Gerris). Typus generis: Popillia splendida Guer. (Reginae Newm.). Die ansehnlich metallisch-grüne Art, auf welche hier die Gat- tung Hadropopillia errichtet wird, gleicht zwar im Aeulseren ziem- lich einer Popellia, weicht aber doch in einigen wesentlichen Punkten von derselben hinlänglich ab, um die Errichtung einer eigenen Gattung natürlich erscheinen zu lassen. Zu den wesent- lichen Eigenschaften rechne ich die Streifung der Fld., welche Burmeister !) so schildert: „Auf jeder Fld. 13 vertiefte Punkt- reihen, die vier inneren zunächst neben der Naht unterbrochen, die fünfte unvollständig und unterbrochen, auf einer erhabenen Fläche zwischen der 4ten und 6ten; diese letztere gegen die Spitze der Fld. unvollständig, die 7te wieder ziemlich vollständig; die übrigen 6 äulseren unvollkommen und stellenweis unterbrochen, nach vorn abgekürzt.“ Diese ganze Beschreibung entspricht nicht dem gewöhnlichen Typus der Streifenbildung bei den Popillien, bei denen die höchste Zahl der deutlichen Streifen etwa 11 be- trägt, von denen die seitlichen nach hinten, nicht nach vorn ab- gekürzt sind. Dazu kommt, dafs der Prosternalfortsatz besonders kräftig nach vorn aufgebogen ist, das Pygidium ungefleckt und unbehaart und auch der Bauch ganz haarlos ist; auch fehlen die gewöhn- lichen Eindrücke hinter dem Schildehen. Die Aehnlichkeit zwischen Popillia splendida Guerin und den übrigen Arten ist also im Wesent- lichen nur eine äufserliche. Andere Arten, welche zu dieser Gattung zu stellen wären, sind mir nicht bekannt geworden. !) Als ich das typische Ex. zur Ansicht hatte, war ich noch nicht entschieden, ob ich eine Gattung auf den Käfer aufstellen sollte, deshalb gebe ich hier Burmeister’s Beschreibung wieder. Deutsche Entomol. Zeitschr. 1892. Heft II. 19 290 G. Kraatz: Monographische Revision Hadropopillia splendida: Laete viridi-aenea, nitidissima, glabra, elytris regulariter 13-punctato-striatis. — Long. 16—17 mill. Pop. splendida Guerin Rev. Zool. 1840. p. 39. In Delessert Souv. de l’Inde II. p. 42. t. 12. £. 1. Pop. Reginae Newm. Trans. Ent. Soc. Ill. 1841. p. 35. — Burm. Handb. IV. 1. p. 294. Der haarlose, stark glänzende Körper ist gleichmälsig metal- lisch-grün. Die Fühler sind schwärzlich. Der Clypeus ist dicht punktirt, Scheitel und Thorax sind in der Mitte einzeln fein punktirt, letzterer nach aufsen hin allmählich tiefer. Die Punktirung der Fld. ist oben besprochen. In Vorder-Indien, auf den Nil-Gerris; in den Sammlungen sehr selten (bei Newman, im Hallenser Museum und der Oberthür- schen Sammlung). Poecilosticta nov. gen. Character generis Popilliae sed: Thorax basi utrinque leviter emarginatus, media bası haud producta. Corpus nudum, haud pilosum. Elytra subtiliter tripunctato-striata, pone scutellum haud impressa, stria suturalis et prima dorsalis sat distantia., intervallo irregu- lariter minus crebre punctato. Propygidium sat elongatum. Pygidium et abdomen glabra, nuda (haud pilosa). Processus mesosternalis validus, incurvatus, acuminatus. Pedes sat graciles, tibiis anterioribus dente apicalı lamelliformi. Patria: Ceylon. Ebenfalls eine sehr ansehnliche Art von Ceylon, welche von Schaum als Popillia princeps versendet, aber meines Wissens nicht beschrieben wurde, von schwärzlich-grüner Färbung mit drei roth- gelben Flecken auf jeder Fld. und sehr verschieden gefärbtem Halssch., besonders ausgezeichnet durch das hinten in der Mitte nicht vorgezogene Halssch., den nackten Körper, das stark ent- wickelte Propygidium, und nur drei regelmälsige feine Punkt- streifen auf den Fld., welche in der Mitte am breitesten sind und das 2 mill. lange Propydinm unbedeckt lassen. Das Pygidium ist ziemlich lang, flach, glatt. Die Beine sind ziemlich schlank, von der bei den Popillien gewöhnlichen Bildung; die Vordertarsen haben 2 Zähne, wie bei den Popillien, der vorderste hat aber (nament- lich bei den Weibchen) die Gestalt einer nach vorn verbreiterten Lamelle. i der Ruteliden-Gattung Popillia Serville. 291 Auf dem Berliner Museum steckte der Käfer nicht bei den Popillien, sondern neben Callisthetus consularis, mit der die Gat- tung nur den aufgebogenen Mesosternalfortsatz gemein hat, während sie habituell mehr an Popillia erinnert, von denen sie sich durch die wenigen feinen Punktstreifen auf den Fld. und die bunte Zeich- nung des an der Basis in der Mitte nicht vorgezogenen Halssch. und das längsgestreifte Pygidium sehr auffallend unterscheidet. Der Käfer kommt nur auf Ceylon vor, welches aulser ihm nur die festländische Popillia complanata Newm. besitzt; er ist also eine für diese Insel sehr charakteristische Form. Poecilosticta princeps: Viridi-nigra, clypeo (punctis 2 basa- libus nigris exceptis), thoracis laevigati angulis anlicis et posticis aut margine lateral toto et interdum maculis 2 basalibus testaceis, scutello, linea media pygidii et maculis 6 in elytris (conjunctis) testaceis, abdominis segmentis basi macula triangulari fulvo-testacea, episternis mesosterni marginibusque lateralibus et apicalibus meta- sterni femorumque posticorum margine anteriore et posteriore cozis- que testaceis. — Long. 14— 16 mill. Popillia princeps. Schaum in litt. Der ansehnliche Käfer ist an der schwarzgrünen Färbung mit den gelbgeflecktem oder gerändertem, glattem Halssch., an dessen Basis bisweilen 2 gelbe Längsflecke durchschimmern, so wie an der eigenthümlichen Seulptur der Fld. leicht zu erkennen. Auf diesen ist die Aufsenhälfte beinahe ganz glatt, auf der inneren zeigen sich drei Punktstreifen, von denen der eine der Nahtstreif ist, der zweite fast dreimal so weit entfernt von diesem, als von dem 3ten Streif liegt, der nach hinten fast ganz erlischt; der Zwischenraum zwischen dem Isten und 2ten Streif ist unregel- mälsig weitläufig punktirt. Der Clypeus ist dicht punktulirt, gelb, der Vorderrand und zwei Flecke an der Basis schwarz. Die Punk- tirung des schwarzgrünen Kopfes wird nach hinten viel feiner. Das Halssch. ist deutlich schmäler als die Fld., mit spitzen Vorder- und stumpfen Hinterecken, sämmtliche Ecken oder auch der ganze Seitenrand gelblich, oben pechschwarz, mit leichtem Kupferglanz, spiegelblank. Ein dreieckiger Fleck auf der Mitte des Schild- chens ist grünlich. Die beiden seitlichen Flecken auf jeder Fld., von denen der innere ziemlich quadratisch ist, liegen vor der Mitte, der dritte Mittelfleck liegt hinter der Mitte, neben der Naht und ist ebenfalls ziemlich quadratisch. Nach hinten sind die Fld. ziem- lich stark verschmälert, der schwache Endbuckel liegt am äufsersten Ende und tritt wenig bemerkbar hervor. Das Propygidium ist 197 292 G. Kraatz: Monographische Revision weitläufig punktulirt und bleibt die hintere Hälfte ganz frei. Das Pygidium ist schwarzgrün, glatt, in der Mitte mit einem gelben Längsstrich. Das Abdomen ist schwarzgrün, glatt, mit einer Quer- reihe von etwa 3 grölseren behaarten Punkten hinter der Mitte der einzelnen Segmente, die an den Seiten einen gelben Basalfleck haben. Die Epimeren der Mittelbrust und der Seiten- und Hinter- rand der Hinterbrust sind gelblich. Diese Farben zeigen auch die Hinterhüften und zum Theil die Vorderhüften; der Vorder- und Hinterrand der Hinterrand der Hinterschenkel ist ebenfalls gelb. Die Beine sind mälsig schlank und kräftig, die Vorderschienen zweizähnig, der vordere Zahn bildet beim 2 eine Lamelle, d.h. er ist nicht zugespitzt, sondern sehr breit abgerundet. Die Zeichnung der verschiedenen Stücke variirt jedenfalls sehr erheblich, wovon ich mich bei den Stücken der königlichen Samm- lung überzeugt habe; ich habe das in meinem Besitze befindliche so beschrieben, dafs die Art jedenfalls deutlich zu erkennen ist. Ich habe dem in den Sammlungen nur selten vorkommenden schönen Käfer den Namen gelassen, den ihm mein verstorbener Freund Schaum gegeben hatte. Er hat ihn sehr wahrscheinlich von dem verstorbenen Nietner erhalten, einem Sohne des früher verstorbenen Hofgärtner Nietner in Nieder-Schönhausen bei Berlin. Ischnopopillia Kraatz uov. gen. Antennarum clava maris magis elongata quam in plerisque Popillus. Clypeus vix reflezus. Thoraz magis elongatus quam in Popillüs. Elytra punctato-striata aut sulcata, haud foveolata. Pygidium haud fasciculatum. Abdominis segmenta haud carina elevata transversa media instructa. Processus mesosternalis prominens. Pedes tarsis multo gracilioribus quam in genere, Popillia. Die unter dieser Gattung vereinigten Arten zeichnen sich durch ihre schlanke Gestalt, gestreckte Fühlerkeule des &, schlanke Fülse und Abdominalsegmente ohne die erhabene mittlere Querleiste aus, von der die Haare bei den Popillien ausgehen. Diese Querleiste fehlt auch bei der Popillia splendida Gucrin (Reginae Burm.), ist aber z.B. bei der Popillia sulcata Redtenb. vorhanden, welche auch ein Phyllopertha-artiges Ansehen und keine Haarflecke auf dem Pygidium hat. Die Afterdecke trägt bei /schnopillia nicht die zwei weifsen Haarflecke, welche die meisten Popillien haben, sondern ist gleichmäfsig dieht punktirt und behaart. Endlich zeigen die der Ruteliden- Gattung Popillia Servulle. 295 Arten auch den an den Fld. des 2 hervortretenden Geschlechts- unterschied, welchen die meisten Anisoplia besitzen, nämlich die schmale längliche Beule vor der Mitte des Aufsenrandes der Fld. In allen diesen Merkmalen stimmen sie mit der Pop. rugicollis Newm. Burm. überein, von welcher ich zwar kein typisches Ex. besitze, jedoch liegt mir ein Ex. von Bengalen vor, auf welches Burmeister’s Beschreibung in allen Punkten zustimmt, nur erwähnt derselbe die Auftreibung am Rande der Fld. nicht, welche bei meinem Ex. sehr deutlich vorhanden ist; ferner erwähnt derselbe nicht die Gestalt des Prosternalfortsatzes, welcher nicht in eine Spitze ausgezogen ist, wie bei ezarata, sondern eine kaum vor- tretende Ecke bildet, ganz ähnlich wie bei /schnopop. Moorei Kr. Bis jetzt sind nur wenige Arten bekannt, von denen die meisten stark gefurchte Fld. besitzen, eine punktirt gestreifte; dieselben lassen sich übersichtlich kurz so übersehen: ld sefurcht, schwarz a Eee eraratonKaım. Fld. gefurcht, zinnoberroth. . . . . var. cinnabarina Fairm. Fld. gefurcht, schmutzig, gelbroth, Thorax grün, mäfsig dicht 2 punktirt, ziemlich glänzend . . . . ........ Moorei Krtz. stark runzlig punktirt, matt. . . . .... rugicollis Burm. Fld. punktirt gestreift, lebhaft blutroth. . . erythroptera Krtz. 38. Ischnopopillia exarata: Ovata, nigra, nitidissima, capite thoraceque nigro-coeruleis, hoc laevi, lateribus foveola profunda signato, scutello laevi, elytris dorso profunde T-sulcatis, lateribus regulariter 3-punctato-striatis, interstitiis subsulcatis, pedibus graci- hbus. — Long. 94 — 103 mill. Fairm. Annal. Soc. Ent. de France 1886. p. 330. Var. cupreata mihi: Thorace cupreo. Var.: Elytris rubro-cinnabarinis. Pop. cinnabarina Fairm. Aun. Soc. Ent. de Belgique 1887. p. 113. Patria: Yunnan (Mus. Fairmaire, Kraatz, Oberthür, Vien- nense). Eine, durch ihre glänzend schwarze Färbung, die tief gefurch- ten Fld. und das einfarbig schwarze Pygidium leicht kenntliche Art von Yunnan, von welcher die typische cinnabarina, welche Fairmaire als Art aufgestellt hat, nur durch die Färbung der Fld. abweicht. Die Fühler sind schwärzlich. Der Kopf ist äufserst dicht leder- artig gerunzelt. Der Thorax ist schmäler als die Fld., verhält- nifsmäßsig klein, schwärzlich blau, glatt, mit tiefer Seitengrube vor der Mitte. Die Fld. sind schlank, auf dem Rücken mit 7 regel- mälsigen tiefen Furchen, deren Zwischenräume leistenartig erhaben 294 G. Kraatz: Monographische Revision sind; die Schultern ragen etwas vor, der Eindruck hinter dem Schildchen fehlt” Das Pygidium ist dicht und ziemlich kräftig punktirt, am Umfange lang behaart. Die Unterseite ist an den Seiten lang behaart. Die Beine sind sehr schlank, an den hinteren sämmtliche Glieder länger als breit, die ersten doppelt so lang als breit. Die Oberthür’schen Ex. stammen vom Pater Delavay in Ta- pin-tze in Yunnan, die der übrigen Sammlungen von Deyrolle. 89. Ischnopopillia rugicollis: Viridi-aenea, antennis, clypeo, pronoli limbo, elytris pedibusque sordide testaceis, aeneo-micantibus, thorace fortiter ruguloso, elytris profunde sulcatis. — Long. 9 mill. Newm. Trans. Ent. Soc. London III. p. 47. — Burm. Handb. IV. 1. p. 296. Patria: India or. (Newman), Bengalia (Mus. Kraatz). Diese, durch Färbung und stark runzeliges Halssch. sehr aus- gezeichnete Art ist bereits unter erarata besprochen und mit keiner bekannten zu verwechseln. 90. Ischnopopillia Moorei: Viridi-aenea, antennis, pedibus, ' clypeo, thoracis marginibus lateralibus late, margine posteriore tenui elytrisque testaceis, his profunde regulariter sulcatis, pygidio dense longe piloso, linea ungusta media laevi. — Long. 10 mill. Himalaya (Mus. Oberthür ex Mus. Fred. Moore). Von länglicher, schlanker Gestalt, schmaler und schlanker als Pop. erarata Fairm., von der in der Diagnose angegebenen Fär- bung, Kopf und Halssch. glänzend erzgrün, ersterer äufserst dicht und fein punktirt, letzteres überall mäfsig dicht, an den Seiten etwas dichter und stärker punktirt, mit scharfen Hinterecken des Halssch., der Hinterrand in der Mitte sehr schwach vorgezogen, jederseits schwach ausgebuchtet. Das Schildchen glatt, am Rande kupfrig. Die Fld. schlank, gelb, mit leichtem Glanze und 7 tiefen Furchen, mit glatten Zwischenräumen. Furche 4 und 5 sind der Länge nach zum Theil mit einander verwachsen, ebenso scheint Furche 7 mit 8 zum Theil verwachsen, welche an der Basis von ihr getrennt ist; es kann dies aber auch eine Folge von Verkrüp- pelung sein; denn auch an den Seiten des Halssch. zeigen sich 3 Grübchen, deren grölstes das hintere ist, welche sonst nicht bei Popillia vorkommen. Die Schulterfurche erstreckt sich bis fast zur Basis, zwischen der Schulterfurche und der Beule am Rande der Fld. liegen 2 Furchen; unterhalb der Beule ist der Seitenrand ziemlich glatt; die Zwischenräume der Furchen sind glatt. Das der Ruteliden- Gattung Popillia Serville. 295 Pygidium ist grünlich, dicht punktirt, lang zottig greis behaart; auch die Behaarung der Unterseite ist dicht, lang und greis. Die gelben Beine sind nicht so gestreckt wie bei ezarala, nur die 3 ersten Fufsglieder länger als breit, die Klauen sind lang und schmal. Von der /schn. rugicollis uuterscheidet sie sich sofort durch den glänzend grünen, mälsig dicht punktirten Thorax, welcher bei rugicollis sehr dicht runzlig punktirt ist. 1 Ex. vom nordwestlichen Himalaya in der Sammlung des Hrn. Oberthür. 91. Ischnopopillia erythroptera: Oblongo-ovata, nigro- cyanea, nitida, thorace laevigato, amgulis posticis ‚rectis, elytris rubris haud foveolatis, humeris viz prominentibus, dorso T-punctato- striatis, stria secunda et sexta interdum abbreviatis, pygidio minus crebre subtiliter punctato, haud fasciculato. — Long. 7—9 mill. Patria: Kurseong (Mus. Bruxellense, Kraatz). Von der gestreckten Gestalt der Phyllopertha horticola L., glänzend schwärzlich blaugrün, die Fld. lackroth, ohne Eindruck hinter dem Schildchen oder neben der Schulter, mit 7 etwas un- regelmälsigen Punktreihen, von denen die 2te und 6te bisweilen abgekürzt sind; aufserhalb der Schulterreihe stehen 3 Reihen, die etwa $3 der Fld. einnehmen. Die Fühlerkeule des g ist gestreckter als bei Popillia, schwärzlich, die vorhergehenden Glieder bisweilen bräunlich. Der Kopf ist äufserst dieht und fein punktirt, der Clypeus leicht aufgebogen, der Kopf hinten glatt. Das Halssch. ist schmäler als die Fld., nach vorn und hinten leicht verengt, die Vorderwinkel spitz, die hinteren scharf, fast rechtwinklig, hinten fast in einem Bogen gerundet, jederseits kaum ausgerandet; oben glatt, mit einer tiefen Grube jederseits vor der Mitte. Das Schild- chen ist glatt, das Pygidium ziemlich weitläufig punktirt, am Um- fange lang behaart. Die Hinterleibssegmente zeigen keine Quer- leiste in der Mitte, sind sehr weitläufig, fast einzeln punktirt, in den Punkten mit langen Haaren besetzt. Der Prosternalfortsatz bildet einen etwas vorstehenden scharfen rechten Winkel. Die Beine, namentlich des g', sind sehr gestreckt; an den vorderen ist das Klauenglied verdickt, die äufsere Klaue stark und breit; die hinteren Tarsen sind sehr gestreckt, die einzelnen Glieder fast doppelt so lang als breit, das letzte, ohne Klauen, fast so lang als die 3 vorhergehenden zusammengenommen. Beim © sind die Fld. unterhalb der Schulter schwielig verdickt. 296 G. Kraalz: Monographische Revision Pseudomalaiva. Clypeus simplex, subtiliter reflexus. Thoraz fere ubique pilosus, apice haud truncatus (ut in, Malauis). Scutellum pilosum. Elytra subquadrata, planiuscula, interdum pilosa. Pygidium pilosum, propygidium perspicue. Abdominis segmenta subtus dense pilosa. Processus mesosternalis haud productus. Pedes validiusculi, simili modo quo in genere Popillia constructi. Patria: Insulae Philippinae (Mindanao et Luzon). Ich habe in der Einleitung zur Gattung Popillia auf S. 178 gesagt, dals sich Popillia pilifera dem Habitus nach näher an Malaia anschliefse und Hr. Dr. Heller entscheiden möge, ob er sie zu dieser Gattung stellen wolle. Ich habe dabei übersehen, dafs Herr Dr. Heller bereits (S. 304, Bd. 1891 dieser Zeitschrift, unten) be- merkt hat, dals sich an Malaia zunächst die Popillia-Arten pilifera Burm. und tagala Hell. „mit unscheinbarem, beulenförmigen Meso- sternalfortsatz anzuschlielfsen haben“, somit also die Pop. pilifera definitiv aus der Gattung Malaia ausgeschlossen hat. Unter diesen Umständen blieb mir nichts Anderes übrig, als für die mit Pop. pilifera verwandten Arten eine eigene Gattung aufzustellen, da sie meines Erachtens mit Popillia nicht verbunden bleiben konnten. Gegen diese Verbindung spricht die dichte Behaarung des Körpers, welcher durch die ziemlich quadratischen Fld. einen ganz eigenthümlichen Habitus zeigt, zu dem die breite Form des Halssch. beiträgt. Der bei den meisten Popillien dolchartig vorspringende Proster- nalfortsatz zeigt bei Pseudomalaia diese Eigenschaft nicht. Die von Hrn. Dr. Heller beschriebene Form des Prosternal- fortsatzes trifft fast nur auf ornata Schauf. zu, wo er quer und eben ist. Bei nigrita ist er in der Mitte erhaben und die erhabene Mitte tritt am Ende deutlich etwas spitzig hervor; sehr ähnlich ist der Prosternalbau bei Ritsemae. Meines Erachtens darf also auf den Bau des Prosternums bei der Abgrenzung der Gattungen hier nicht zu viel Gewicht gelegt werden. Der Gesammthabitus ist bei den Pseudomalaia allerdings ein anderer als bei der Malaia, haupt- sächlich bedingt durch das verhältnilsmälsig breite, nach vorn wenig verschmälerte, oben trotz der Behaarung noch immer ziem- lich glänzende Halssch., die kräftigen Beine etc. 92. Pseudomalaia pilifera: Obscure aenea, pilis appressis cinereis dense vestita, elytris nigro-piceis, parcius pelosis. — Long. 8 mill. der Ruteliden-Gattung Popillia Servulle. 297 Popillia pilifera Burmeister Handb. IV. 1. p. 309. Var. Elytris rubicundıs. Burm. Handb. IV. 1. p. 309. Patria: Luzon (a Dom. Semper lecta in Mus. Kraatz). Burmeister hat die Beschreibung seiner Art nach einem muth- mafslich unausgefärbten Ex. mit elytris rubicundis entworfen; mein Ex., welches mir freundlich von Hrn. Senator Albers zugesendet wurde und aus der Semper’schen Ausbeute stammt, deren Ver- theilung der verstorbene Hr. Thorey übernommen hatte, besitzt schwärzlich braune Fld., entspricht aber im Uebrigen vollständig der Burmeister’schen Beschreibung, d. h. es ist unten und auf dem Pygidium dicht mit niederliegender weilser Behaarung bekleidet, auf dem Kopf und Thorax nicht ganz so dicht, so dafs die grüne Grundfarbe deutlich durchsehimmert. Die Gestalt weicht von der der früher beschriebenen philippinischen Popillia erheblich ab und erinnert etwas an die der africanischen Gnatholabis ludificans Ancey, welche vom Autor als Popillia beschrieben wurde; indessen sind die Fld. erheblich breiter; die Oberseite ist nicht glänzend, wie bei den meisten übrigen Popillien, sondern ziemlich matt. Der Clypeus ist dicht und fein punktirt, wie der Kopf, dunkelerzgrün, sehr dicht und fein behaart (Burmeister giebt an, dals er nackt sei). Der Thorax hat stumpfe Hinterecken; der Hinterrand ist stark nach hinten vorgezogen, vor dem Schildchen deutlich ausgebuchtet, die Seiten zeigen einen deutlichen stumpfen Winkel in der Mitte, die Vorderecken sind verhältnifsmälsig stark vorgezogen, die Oberseite ist dicht und fein punktirt, erzgrün, mit einer feinen Mittellinie, namentlich am Hinterrand stark behaart. Das Schildehen ist grün, dicht punktirt und behaart. Die Fld. sind schwarzbraun und haben ungefähr 12 sebr deutliche, tief punktirte Furchen, mit schmalen Rippen zwischen ihnen, von denen sich bei meinem Ex. besonders die 4te sehr deutlich stärker als die übrigen heraushebt; sie ist glatt. Die unordentlich zestreuten Härchen gehen von den Punkten der Furchen aus. Der Hinterrand des Propygidiums und das Pygidium ist ganz dicht mit gelbgrauen Haaren bekleidet; ebenso der Bauch und die Brust, die Behaarung der Schenkel ist kaum weniger dicht; die zwei hintersten Schienen schimmern grün metallisch, die Fülse sind schwarz. Die Zähne an den Vorderschienen sind ziemlich kurz und stumpf. 93. Pseudomalaia Semperi ist auf S. 178 dieses Jahrgangs als Malaia? von mir beschrieben. 298 G. Kraatz: Monographische Revision 94. Pseudomalaia tagala ist auf 8. 305 des vorigen Jahr- gangs von Hrn. Dr. Heller als Popillia tagala aufgestellt worden; dieselbe hat sparsam behaarte Fld. wie pilifera, der zweite, dritte und sechste Streifen sind unregelmäfsiger als die übrigen genabelt. Malaia Heller Deutsche Entomol. Zeitschr. 1891. p. 298. Popillia nigrita Boisduval (Voy. de l’Astrolabe Col. p. 191. t. 6. f. 16), Burm. (Handb. IV. 1. p. 546), mit welcher Pop. strigata Candeze (Col. Heft V. [1869] p. 44) von Celebes identisch ist, so wie Pop. vestita Candeze (Col. Heft V. [1869] p. 44) von Celebes sind keine Popillien und gehören, wie die, von Dr. Schaufuls zu den echten Hopliden (Melolonthiden) gestellten: Anisochelus gnomonicus Schaufuls (Hor. Soc. Ent. Ross. XIX. p. 190) und ornatus Schauf. (loc. eit. p. 191) zur Gattung Malaia Heller, deren Arten a. a. O. p. 298—306 von Hrn. Dr. Heller ausführlich auseinander gesetzt sind. Die Gattung ist auf Celebes und den nahe gelegenen Inseln beschränkt und be- sitzt bis jetzt 8 kleine Arten, die sich durch das kleine, fast bei allen hinten gerundete Halssch. auszeichnen, welches bei allen vorn gerade abgeschnitten ist. Gnatholabis Erichs. Naturg. der Ins. Deutschl. III (1847) p. 615. Note 3. Mazillarum mala ezterior introrsum curvata, scalpriformis. Clypeus angustatus, levissime emarginatus, reflexus, paullo longior quam in Popillis. Thoraz gracilior, angulis posticis obtusis, margine posteriore ante scutellum Iruncato aut subemarginato. Elytra punctato-striata. Pygidium dense albo-pilosum. Patria: Africa littoralis et interior. 95. Gnatholabis suturalis: Subtus nigro-viridis, dense pilosa, supra testacea, vertice pronotique confertim punctati maculis viridi- aeneis, elytrorum sutura et humeris nigris, pedibus rubris. — Long. 8— 9 mill. Erichson Nat. Ins. Deutschl. III. p. 615. not. 3. Popillia suturalis Castelnau Hist. nat. II. p. 150. — Guer. Ic. Regne Ins. p. 100. t. 25. fig. 3. — Burm. Handb. IV. 1. p. 308. der Ruteliden-Gattung Popilla Serville. 299 Patria: Senegambia (Burmeister); Guinea (Albers), Benu& (Staudinger in Mus. Kraatz), Togo, Bismarcksburg (Mus. Beroli- nense, Kraatz). Diese durch den dunkelgrünen Humeralwisch und das dicht behaarte Pygidium von den Popillien leicht zu unterscheidende Art kommt in helleren und dunkleren Ex. vor; bei ersteren ist das Halssch. gelb mit schwach grünlichem Anfluge, bei letzteren treten 2 grünliche Längsflecke auf dem gelblichen Grunde mehr oder minder deutlich hervor. Die Fühler sind rothgelb. Kopf, Thorax und Schildehen sind sehr dicht und fein punktirt. Der Clypeus ist gelblich, nach vorn leicht verschmälert, mit stumpfen Vorder- ecken, leicht aufgebogen. Der Kopf ist mehr grünlich. Der Thorax ist etwas schmäler als die Fld., nach vorn leicht verengt, mit spitzigen Vorder- und stumpfen Hinterecken, vor dem Schildchen leicht ausgerandet. Die gelben, glänzenden Fld. zeigen 5 punktirte tiefe Furchen; die beiden ersten Zwischenräume sind breiter als die folgenden; die 4 oder 5 Furchen neben dem Seitenrande stehen näher neben einander (bei den g' noch mehr als bei den 2). Zwischenraum 1 zeigt an der Basis wenig oder keine Punkte. Die Naht ist grünlich; an der Schulter steht ein grüner, mehr oder weniger nach hinten vorgezogener Wisch; bisweilen ist auch der Aufsenrand grünlich. Das Pygidium ist gelbgrün, dicht weils be- haart, ebenso die Unterseite und die Hüften und Schenkel der rothgelben, grünschillernden Beine. 96. Gnatholabis dorsalis: Viridi-nigra, paullo deplanata, clypeo antice fortius angustato et elevato, thorace dense fortiter aequa- liter punctato, latera versus densius, medium versus minus dense albo- piloso, scutello angustulo, ad latera crebre punctulato, elytris flavo- testaceis. sutura et fascia viridi-nigra parum reguları ab humeris fere ad apicem usque descendente, pygidio dense albo-piloso, latere inferiore dense albo-pilosa, pedibus maris validis, feminae tenuiori- bus. — Long. 9 mill. 'Patria: Labore (Babbene) Museum Genovense. Congo (Mus. Cand£ze). Var. Clypeo pedibusque testaceis. Var. Rufo-testacea: nilotica Mus. Vienn. Aegyptus superior. Etwas gröfser als Gnatholabis suturalis Er., aber mehr flach gedrückt, durch die schwarzgrüne schmale, bandartige Zeichnung, welche sich von der Schulterecke bis fast zur Spitze der gelben Fld. hinzieht, leicht kenntlich, die ganze Unterseite und das Pygidium dicht weils behaart, der Thorax an den Seiten dichter, in der Mitte 300 G. Kraatz: Monographische Revision ziemlich sparsam, gleichmälsig dicht und tief punktirt. Der Clypeus ist ziemlich lang, nach vorn ziemlich stark verschmälert, vorn ziem- lich stark aufgebogen, oben sehr dicht punktulirt; ein dreieckiger Fleck vor der Clypeal-Linie ist stärker punktirt, grau behaart, der Kopf dahinter weitläufiger und feiner. Das Halssch. ist merklich schmäler als die Fld., über dem Schildchen fast gerade abgeschnit- ten, die Hintereeken sehr stumpf, die Vorderecken spitzwinklig, der Hinterrand jederseits schräg abgestutzt. Das Schildehen ist ziemlich schmal und gestreckt, jederseits deutlich punktirt und be- haart. Die gelben Fld. haben die beschriebene Zeichnung; die erste Punktreihe unweit der Naht ist hinter der Mitte mehr oder weniger abgekürzt, der Zwischenraum zwischen der 2ten und dten Punktreihe, welche bis zur Spitze reichen, ist der breiteste. Der folgende, etwas schmälere Zwischenraum ist ungefähr ebenso weit als der folgende, von der schwarzen Zeichnung eingenommene, aber stets ganz schwarz, während der Zwischenraum 5 (zwischen 4 und 6) in der Mitte ein gelbes Fleckchen hat; auf dem 6ten Zwischenraum zieht sich die schwarze Zeichnung von der Schulter bis fast zur Spitze; die 7te Punktreihe ist stark und regelmäfsig, die Ste weniger deutlich, hinter der Mitte abgekürzt. Die Beine des Männchens sind besonders kräftig, die äulsere Klaue an den Mittelfüfsen auf der ersten Hälfte verdickt. Von dieser leicht kenntlichen Art befindet sich je 1 Ex. der drei oben beschriebenen Varietäten in den Museen von Wien, Genua und Candeze. Bei genügendem Materiale läfst sich vielleicht eine Gattung auf dieselbe gründen, da der vorgezogene, eingeschnürte und dann aufgebogene Clypeus erheblich von Gnath. suturalis ab- weicht. Der Prosternalfortsatz tritt scharf rechtwinklig vor. 97. Gnatholabis ludificans: Obscure viridis, elytris thoraeis- que disco ezceptis albido villosis, elytris pedibusque luleis, margt- nibus omnibus viridibus, pone scutellum impressis, dorso punctato- striatis et sulcatis. — Long. 8 mill. Popillia ludificans Ancey Natural. Sicil. Il. p. 96. Patria: Tabora ad ripam fluminis Zambese. (Mus. Ancey, Kraatz etc.) Schlanker und kleiner als suturalis, an den grün umsäumten Fld. und dem grünen, ringsherum (nur vorn nicht) behaarten Hals- schilde leicht zu erkennen. Die Fühler sind gelblich. Der Clypeus ist viereckig, d. h. die Vorderecken sind kaum abgerundet, der Vorderrand kräftig aufgebogen; die Punktirung des COlypeus ist stärker als die des Kopfes, welche äulserst dicht ist, die Behaarung der Ruteliden-Gattung Popillia Serville. 301 ist sehr dünn, abstehend. Der Thorax ist etwas schmäler als die Fld., nach vorn leicht verengt, mit fast geraden Seiten, spitzen Vorder- und stumpfen Hinterecken; die Oberseite ist überall dicht quergestrichelt, der Seiten- und Hinterrand dicht grau behaart, die vordere Hälfte einzeln und dünn. Das Schildchen ist dieht quer- gestrichelt, dünn behaart. Die Fld. sind länglich viereckig, hinten abgerundet, mit 6 kräftigen Punktstreifen, die Zwischenräume leicht gewölbt, die beiden ersten etwas breiter, der erste auf der vorderen Hälfte breiter, kräftig unregelmäfsig punktirt; an den Seiten stehen drei dicht punktirte Punktreihen dicht neben einander; der Seiten- rand der Fld. ist mehr oder weniger grün gefärbt, ebenso die Naht; die Umgebung des Schildchens ist breiter grün; bisweilen ist nur die Gegend um das Schildchen, eine Schulter- und Apicalmakel und der Nahtsaum grünlich; die Fld. sind unbehaart; dagegen ist das Pygidium dicht weifslich behaart, ebenso die Unterseite, mit Aus- nahme der Bauchmitte. Die Beine sind kräftig, gelblich; beim J\ ist die gröfsere Vorderkeule gespalten, der schwächere Theil viel dünner als der stärkere. Original-Ex. des Käfers vom Zambese, der von Ancey als Popillia beschrieben wurde, haben mir vorgelegen. 98. Gnatholabis Nickerli: Obscure viridis, elytris thoracısque disco exceptis albido villosa, elytris pedibusque luteis, pone scutellum impressis, dorso punctato-striatis et sulcatis. — Long. 8—84 mill. Patria: Leshumo (Africa); a Dom. Nickerl datus. Der vorigen Art sehr ähnlich, etwas gröfser und verhältnils- mäfsig breiter, die Fld. nicht grün gerandet, sondern nur der Naht- saum schwach grünlich gefärbt, die beiden ersten Zwischenräume noch deutlich breiter, der erste bisweilen mit einzelnen gröfseren Punkten hinter der Mitte, der zweite mit einer Reihe gröfserer Punkte an der Basis. Eine Reihe von Hrn. Dr. Nickerl eingesandter Stücke aus Leshumo weicht in den angegebenen Merkmalen constant von den Stücken von Tabora ab; wenn sich Zwischenformen finden könnten, wäre eine specifische Zusammengehörigkeit sehr wohl möglich. Popillia minuscula Harold weicht durch etwas kürzeren Clypeus und dicht punktirtes (nicht quergestricheltes) Halssch. von den letztbeschriebenen Arten ab; da aber das Pygidium in der Mitte unbehaart und deutlich punktirt ist und auch der Bauch zum grölsten Theil unbehaart ist, habe ich diese Art natürlicher bei Popillia lassen zu müssen geglaubt, als mit Gnatholabris zu ver- einigen. 302 G. Kraatz:: Monographische Revision Pharaonus Blanch. Catal. Collect. Entom. 1850. p. 201. Clypeus reflezus. Antennae clava oblonga, stipitis longitudine. Prothoraz trapezoidalıs. Abdomen bifasciculatum. Mesosternum haud productum. Pedes mediocres, tibüs anticis bidentalis, unguibus tarsorum in- aequalibus, anticis externo fissis, medis et posticis simplicibus. Patria: Aegyptus, Caucasus. Die Gattung ist namentlich an den längeren Fühlerfächer leicht zu erkennen, die Arten sind aber noch wenig bekannt, so dafs auf Burmeister (loe. eit.) zu verweisen ist; es sind drei: 99. Pharaonus fasciculatus Burm. Handb. IV. 1. p. 307 aus Aegypten. 100. Phar. subvittatus Burm. Handb. IV. 1. p. 307 aus Süd- Africa. 101. Phar. varicolorea Burm. Handb. IV. 1. p. 308 aus Meso- potamien. 102. Phyllopertha caucasica Reitter in Karsch Entomol. Nachr. 1888. p. 294 scheint auch hierher zu gehören. Während des Druckes sind mir noch einige Varietäten zu- gegangen: S. 251. Popillia semiaenea var. cupricollis mihi: Thorace purpureo. Kiu-Kiang. - 251. Popillia semiaenea var. aenea mihi: Tota aenea, metal- Iica. Hongkong. - 262. Popillia Adamas var. viridinitens mihi. Bengalen. - 294. Ischnopopillia rugicollis var. lineatocollis mihi: Tho- racis disco antico medio flavolineato. Bengalen (Kurseong). der Ruteliden-Gatiung Popillia Serville. 303 Verzeichnifs der beschriebenen Arten Poecilosticta Kraatz. " princeps Kr. Ceylon ...... 291 Hadropopillia Kraatz. splendida Gu£erin. Ind. or. (Nil- (Eissa)) oh ar 290 Reginae Newm. ....... 290 Popillia Serv. Species africanae. 1. Oberthüri Kr. Zanzibar . . 184 2. callipyga Dohrn. Monrovia, Ashanten sr pe 185 v. castanea Kr. Benu&.. 185 3. Candezei. Fernando-Po . . 185 4. princeps Harold. Afr. int., Mombolarıı dee. 186 v. cyanelytria Kr. Zangue- bar Mhonda 2e..> 186 5. Welwichi Kr. Angola LS 6. quadripunctata Fabr. Sierra beoner. ar nn. 187. v. Aeneas Newm. ..... 187 Ne SUheyameanKE 187 v. brunnea Newm...... 188 vezunpessRabr > 220: 188 7. atra Quedenfeldt. Ashante, Quannosa 2.2.00. 022 188 8. hewaspila Ancey. Abyss., Mombolor au. 189 veomaulan Kr 189 9. bipunctata Fabr. Cap, Afr. intertrop au a 190 v. limbata Boh. Limpopo, Zonguebarı. Saar. 190 v. apicalisKr. Delagoa-Bay 190 10. erytkropus Kr. Sierra Leone 191 11. suleipennis Hope. Afr. occ., Calabar, Sierra Leone... v. flavo-trabeata Thomson. >Calabar: . 2 Wale 192 v. lacertosaCandeze.Calab. 192 192 . serena Harold. Afr. nt... . 225 13. 14. 13. 16. 26. 27. 28. 29. 30. 31. 32.- . cyanoptera Hope. Afr. centr. . smaragdina Kr. . cupripes Kr. Seneg., Calabar . laevicollis Kr. . soror Kr. . femoralis Klug. Guinea . . obliterata. Sierra Leone . . . luteipennis Hope. Afr. centr. der Ruteliden-Gattung Popillia Serv. und Verwandte. Pag. hilaris Kr. Afr.oce.(Lugenda) 225 circumeincta Kr. (serena?). Mombo1op ware dorsofasciata Kr. Baiamoio, Dar -es-Salaam vratnan Kate er: crenatipenmis Quedenf. Afr. Afr. oce. (Lagos) v. nigro-cyanea Kr. Gabon Gabon .. Assınian a) .n . v. viridissima Bl. Senegal . v.. Oleae Newm. Gabon. . immatura Thomson. Ca- labar DIR? ar Bar VE Sr Sr Br Br Ge lucidipennis Cand. Calab. interpunctata. Erichs. . . obliterata var. 8. Gyll. Sierra Leone . .... bitacta Kr. Ashante, Mon- rovaa, Sun BR ne. v. intacta Kr. Sierra Leone v. fuscipennis Kr. Guinea v. viridipes Kraatz. Sierra Teone- . .2EB1. strigilata Kr. Zanguebar.. distinguenda Fairm. Uzagara 236 octogona Candeze. Calabar 237 v. viridula Kr. Ashante . 237 signifera Kr. Calabar ... . 237 minuscula Kr. Zanguebar . 238 opaca-Kr. Guinea 258 233 234 234 254 235 304 33. 34. 35. 36. 37. 38. 39. 40. G. Kraatz: Monographische Revision Species asiaticae. a. Japan et China. A. mutansNewm. China, Ind. or. v. relucens Blanch. China, Shangai v. indigonaceaMtsch.Amur cyaneaNewm.Ind.or., Assam CoNCOlor Map ee v. beryllina Hope. Bengalia ? histeroidea Gyll. Ind. or. splendidicollis Fairm. Jun- nan, Thibet miniatipennis Fairm. China ao 0.00%. een leerer aloe chlorion Newm. Madras. . v. coeruleaBoh. Hongkong discipennis Fairm. Yunnan v. unicolor Fairm. Koui- Hischeondlrt Sneak Perrotteti Kr. Cochin, Pon- dicheryk! .uwsk.nlin.®,; chlorion Blanch. Pon- dicherya a Wlah 2 3: v. chrysitis Kr. Sze-Chuen atrocoerulea Bates. Korea, 1 ee v. atra Kr. Gensan ... v. Loczyi Friv. Kiu-Kiang coerulea Kolbe. Korea Adamas v.Heyd. Schan- gai, Kiu-Kiang . v. bicolor Kr. Kiu-Kiang v. viridicollis Kr. K.-Kiang v. circumducta Kr. Kiu- Kiangy :oendeicrr v. Schönfeldti Kr. Thibet, Hushan’d sern-namea,. v. biplagiataKr.Kiu-Kiang v. sellata Kr. Kiu-Kiang v. strigiventrisKr.K.-Kiang ? castanoptera Hope. Chu- san... sein. aus 1-asun: Pag. 41. 42. 48. 44. 45. 46. 47. 48. 49. 50. . straminipennis Kr. . subquadrata Kr. Kiu-Kiang . anomaloides Kr. . phylloperthoides Fairm. Yun- pag. inconstans Fairm. China int. (Koui-Teheou) chinensis Friv. QusHou ars. sense v. sordida Kr. Gensan.. v. purpurascens Kr. Kiu- Kiang v. Frivaldszkyi Kr. Hong- kong et Sining, Lan- tschou tour pustulata Fairm. Yunnan, Kiu-Kiang, Lushang, Ho Chan, Ngan Hoei, Koui- Tseheou v. cupricollis Kraatz. Kiu- Kiang, Koui- Tscheou v. impustulata Kr. Yunnan v. brunneipennis Kr. Yunn. semiaenea Kr. Kiu-Kiang . Simoni Kr. Hongkong... metallicollis Fairm. Yunnan quadriguttata Fabr. Hong- kong, Yenking biguttata Fabr. ..... dichroa Blanch. Ind. On ea Bogdanovi Ball. Amur, Kau-küaner 2000: v. ruficollis Kr. Sining, Lan-tschou viridula Kr. Thibet, Yunnan Jallaciosa Fairm. China int. 256 v. semicuprea Kr.China int. 256 japonica Newm. Japan . . 257 v. plicatipennisBurm. Jap. (haud Borneo) .... .. 257 China, Schangai, 249 250 250 ee) ale, lei Zeile 254 254 254 255 258 259 260 Pekind 1m. guy Yunnan . . 261 hangli).. 96 57 99. 60 61 62. 63 64 65 66 67. der Ruteliden-Gattung Popillia: Serville. b. India orientalis. . Adamas Newm. Bengalia . v. viridinitens Kr... .. . complanata Newm. Bombay Nietneri Redtnb. Ceylon albilateraMotsch.Ceylon . lateralis Kr. Ceylon mer. . discalis Walker. Ceylon . cupricollis Kr. Ceylon di< << POolser.0e Hr DIR v. viridipennis Kr. Ind. or. v. hilaris Burm. Ind. bor. v. caschmiriensis Redtenb. Nibete see N 2 truncata Redtenb.. . v. formosa Hope. Nepaul, Ppag- 262 320 263 263 263 263 263 263 . viridipes Kr. Trichino- - 263 263 264 264 264 264 Shillong, Assam. ... . 264 v. suturata Hope. Ind. or. 264 v. smaragdula Hope. Ind. OR er ne et, 264 marginicollis Hope. Ind. or. 266 v. viridipes Kraatz. Birma (Carin-Chebä)...... 266 v. lineata Kraatz. Cochin- Chnas bIEAdA. 79% 266 v. atrata Kr. Gurhuval . 266 v. purpuricollis Kr. Ind.or. 266 . laevis Burm. Ind. or. . 267 v. splendida Kr. Birma . 267 . Maclellandi Hope. Chusan 268 ebena Burm. Malabar ..... 268 . gemma Newm. Birma (Carin- Chebaaesı wen. 268 . Feae Kr. Birma (Carin- Chebay me a re 269 . testaceipennis Kr. Birma (Ca- Eine he Da) 270 . flavofasciata Kr. Birma . .. 271 nasuta Newm. Bombay . . 271 acuta Newm. (? mas) Bomb., Madras ... . all Deutsche Entomol. Zeitschr. 1892. Heft II. 68. 69. 70. le 12. 73. 74. 75. Ule 78. 09: S0. opacicollis Kr. Bombay . . Nottrotti Kr. Bengal.(Burju) virescens Hope. Sılckumı ae ee nitida Blanch. Nepaul ? nitida Hope. Bengal. laevicollis Kr. Himal., Dar- Jeelno.. et, sulcata Redtenb. Thibet. . seutellaris Blanch. Ind. SUN 0.0lalale Bo ne . testaceipennis Kr. Thibet . cupripennis Kr. Thibet . cuprascens Kr. Thibet . . cyanicollis Kr. Thibet . ? fimbriata Newm. Ind. or. Himalaya, << 417178 minuta Hope. Ind. or... pilicollis Kr. Bengal.... diffieilis Newm. Ind. or.. andamanica Kr. Ins. Anda- Mana ee biguitata Wiedem. Java... parvula Burm. Java. . v. semipunctata Kr. Java v. foveolata Sharp. Bor- neo, Sumatra, Cam- bedjap Siam... 7... v. rubripennis Kr. Borneo sumatrensis Kr. Borneo Sumatra, signatipennis Burm. Celebes d. Philippinen. . variabilis Kr. Luzon.... . cetrata Newm. Luzon .... . picticollis Kr. Luzon.. . aemula Newm. Luzon . . scalota Newm. Luzon ... . depressiuscula Kr. Luzon . ..depressa, Kr. Luzon .... 20 305 Pag. 272 273 274 274 274 275 276 276 276 276 276 276 276 NUT 278 ae) ce. Sunda-Inseln, Molukken etc. 76. 306 88. 89. 90. 9% 92. 93. 94. pas. Ischnopopillia Kraatz. exarata Fairm. Yunnan. . 295 v. cupreata Kr. ...... 295- v. cinnabarina Fairm. . .. 298 rugicollis Newm. Ind. or. . 294 v. lineatocollisKr. Bengalia 302 Moorei Kr. Himalaya . . . 294 erythroptera Kr. Bengalia . 295 Pseudomalaia Kr. pihifera Burm. Luzon ... 296 Semperi Kr. Luzon .... 297 tagala Heller. Luzon ... .. 298 Malaia Heller Deutsche Ent. Z. 1891, p. 298. . 298 299 nigrita Boisd. Celebes.. . strigata Cand. ..... gnomonica Schauf. Celebes v. bicolor Schauf. Celebes Dom een 301 Ritsemae Heller. Celebes. . 301 vestita Cand. Cel. bor. et or. 301 G. Kraatz: Monographische Revision etc. ornata Schauf. Cel. mer. . v. plagiata Schauf..... v. pachypodoides Schauf. v. castaneus Schauf. ... trajecta Heller. Ins. Salayer Vandepolli Hell. (Pangie) . simulatrix Hell. Bangkai . Gnatholabis Er. suturalis Cast. Seneg., Guin., Togo. A, leere dorsalis Kr. Aegypt. sup. ludificans Ancey. Tabora Nickerk Kr. Leshumo .. 95. 96. 3% 98. Pharaonus Blanch. 3% 100. 101. 102. Jasciculatus Burm. Aegypt. subvittatus Burm. Afr. mer. varicolorea Burm. Mesopot. ? caucasicus Reitt. (Plyllo- pertha) Cauc. oe 0.00. Spilopopillia Kr. sexguttata Fairm. Kurseong Verzeichnils der zugehörigen Abbildungen. Taf. IV, Fig. 1. la. aus - 2. 2a. - . - =... 32. Popillia Oberthüri Kraatz. Vorderschiene derselben. Spilopopillia 6-guttata Fairm. Bengalen. Vorderschiene derselben. Poecvlosticta princeps Kraatz. Vorderschiene derselben. Zanguebar. Ceylon. pag. 302 302 302 302 303 303 305 298 299 300 301 302 302 302 302 181 [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1892. Heft I.] 307 Ueber Cryphaeobius Kraatz und Brahmina rubetra Fald. Von Dr. @. Kraatz. (Hierzu Taf. IV, Fig. 12a, b.) Herr Brenske bat in der Berliner Entom. Zeitschrift 1891, p- 79 u. fig. die Arten der Melolonthiden-Gattung Brahmina Blanch. !) behandelt und von derselben mit Recht die amerikanischen Phytalus Er.-Arten ausgeschlossen, dagegen Rhizocolax Motsch. und Cry- phaeobius Kraatz mit derselben vereinigt, erstere, weil er „sie für identisch mit Brahmina hält“, letztere, weil er sie ebenfalls „für synonym mit Brahmina hält, da die aufgeführten Gattungsmerk- male völlig mit denen jener Gattung übereinstimmen bis auf die Bildung des Clypeus, welcher bei der neuen Gattung grols und abgestutzt sein soll“. Herr Brenske hält es nicht der Mühe für werth, auch nur ein Wort über die verschiedenen Formen des Olypeus bei den Arten der Gattung Brahmina Bl. zu verlieren, zu welcher er 45 Arten stellt, einige fragliche nicht eingeschlossen. In seiner Beschreibung der Gattung sagt er vom Kopfschilde nur: vorn aufgeworfen, aus- gebuchtet. Wenn er mit der Aufstellung einer Gattungsdiagnose _ überhaupt einen Sinn verbindet, so gehört also Cryphaeobius, mit dem Cliypeus magnus, truncatus nicht hierein. Man sollte nun denken, er beschreibe den c/ypeus, welcher nach ihm emarginatus ist, bei den einzelnen Arten nicht, aber schon bei der Art 6 und 7 (castanipes und sibirica) spricht er von einem cliypeus rotundatus, bei 16 (malaccensis) von einem clypeus incisus, bei der Art 17 bicolor sogar von einem clypeus excavatus, brevissimus, haud sinuatus, womit er wahrscheinlich einen aufgeworfenen Vorder- rand meint. Bei den ostindischen und chinesischen Arten mit unbehaarter Brust erwähnt er den Olypeus öfters gar nicht, wohl, weil er dort meist leviter sinuatus ist, nur bei himalayica und sikkimensis nennt 1) Lacordaire wollte die eine von den zwei Arten aus Ben- galen, auf welche Blanchard die Gattung aufgestellt hat, von der- selben trennen und zu Phytalus stellen, weil er von dem systema- tischen Werthe, welche das Vaterland für die Melolonthiden und Cetoniden hat, noch sehr unklare Vorstellungen hatte. 20 * 308 G. Kraatz: Ueber Cryphaeobius Kraatz er ihn drevissimus. Gerade diese beiden Arten werden in der Uebersichtstabelle auf S. 83 durch 2 Sterne von den übrigen ge- trennt, über deren Bedeutung er es für angemessen hält, sich nicht auszusprechen. Somit hätte die Gestalt des Clypeus für Hrn. Brenske nur den Werth, dafs man in der Gattungs-Diagnose ganz ungenügende Notiz von ihm nimmt, aber immerhin bedient er sich auch nicht eines einzigen Males des Ausdrucks fruncatus für ihn, den ich aus- drücklich bei Cryphaeobius angewendet habe. Sonderbarer Weise aber gesteht Hr. Brenske dem Bau des Clypeus doch systematische Bedeutung zu, denn auf S. 81 sagt er: zu dieser planicollis-eurystomus-Gruppe gehören noch mehrere Arten, welche sich durch einen tief eingeschnittenen Clypeus von den übrigen Holotrichia absondern und eine natürliche Gruppe bilden. Ich bin weit entfernt davon, mich mit Hrn. Brenske hier weiter auf eine Discussion einzulassen und will nur bemerken, dafs ich Cryphaeobius für eine gute Gattung halte, dagegen sehr zweifelhaft bin, ob die nahe an 50 Arten, welche Hr. Brenske unter Brah- mina Bl. vereinigt, wirklich zu einer Gattung gehören. Hr. Brenske beglückt die Welt mit möglichst grofsen Gattungen, was er bereits in eclatanter Weise früher bewiesen hat, als er die gelbe Achranozia Koenigii Brenske als Polyphylla beschrieb. Ich bin der Ansicht, dafs man durch verschiedene Combinationen von Merkmalen, welche an diverse Localitäten gebunden sind, ungleich weiter kommt. Von der geographischen Verbreitung von Brahmina sagt Hr. Brenske p. 83: „Die Arten gehören in der Mehrzahl der orientalischen Region an, einige der paläarctischen in denjenigen Zonen, welche jener Region benachbart sind, Persien, Turkestan, Nord-China. Wenn man bedenkt, dafs hierzu noch Korea und die Amur-Länder ge- rechnet werden, so ist der Verbreitungsbezirk von Brahmina ein ungeheurer, da er sich bis Borneo inelusive erstreckt.“ Nachdem Hr. Brenske ein so grolses Material von Brahmina-Arten beschrieben hat, wird lange Zeit vergehen, ehe Jemand es wagt, sich wieder mit der Gattung zu beschäftigen. Auf.mich machen die turkesta- nischen Brahmina dilaticollis und Verwandte den Eindruck einer eigenen Gattung, ob mit Recht, kann ich‘ allerdings aus Mangel an Material nicht beurtheilen. Mir erscheint es, als ob Brahmina mehr eine Verwandten-Gruppe, als eine natürliche Gattung wäre. Ueber Brahmina rubetra Brenske, welche ich aus derselben Quelle besitze wie Hr. Brenske, will ich nur bemerken, dals sie und Brahmina rubetra Fald. 309 unzweifelhaft nicht mit Melolontha rubetra Fald. identisch ist. Die Staudinger’sche Art von Peking, welche Brenske als rubetra Fald. beschrieben hat und welche Faldermanni mihi heilsen mag, hat keine elytra aequaliter punctata, wie Brenske angiebt, sondern elytra anterius minus crebre fortius, posterius crebre minus fortiter punctata. Der Staudinger’sche Käfer ist einfarbig roth- braun, der Thorax von rubetra Fald. soll fuscus, marginibus omnibus nigris sein, mit einer foveola nigra ad latera utringue. Faldermann nennt die elytra confertissime aequaliter !) rude punctata. Die Abdominalsegmente der Faldermanni sind dadurch recht ausgezeich- net, dafs der Hinterrand der drei ersten jederseits stark vertieft ist und die Furche ganz plötzlich aufhört, so dals es fast unmög- lich ist, die einzelnen Segmente in der Mitte von einander zu unterscheiden. Hr. Brenske erwähnt hiervon in seiner Beschrei- bung nichts. Um eine Idee von der Gestalt von Cryphaeobius zu geben, habe ich den Käfer auf Tafel IV, Fig. 12 abbilden lassen. Da die von mir angegebenen Merkmale wohl ausreichen, die kleine Art von Samarkand zu erkennen, habe ich es unterlassen, den einen, sehr kleinen Fühler, den das Thier besitzt und eingezogen hat, zu beschreiben; das mag Jemand thun, der das Thier mal in Menge fängt. Wahrscheinlich ist es ein Weibchen. Die Profilzeichnung, Fig. 12a, zeigt wie bei Cryphaeobius das Auge unter dem Kopfrande verborgen ist, während bei Brak- mina dilaticollis Ball. (Fig. 12b) der Rand des Clypeus bald hinter dem Vorderrande des Auges einen Winkel mit dem Kopfschilde bildet, welcher bei Uryphaeobius nicht vorhanden ist, da der Seiten- rand des Clypeus und des Kopfes eine Linie bilden, unter der das Auge befindlich ist, so dafs es von oben nicht sichtbar ist. Dafls bei dem Thorax von Cryphaeobius nicht an den von Rhizo- trogus aequinoctialis, den Hr. Brenske erbaulicher Weise herbei- zieht, zu denken ist, brauche ich wohl nicht zu versichern. In der Beschreibung der Brahmina brunnea Krtz. auf S. 93 ist statt stark punktirten Fld. gesagt: stark behaarten Fld. Der ganze Passus steht mit der Aeufserung auf S. 80 in Wider- spruch, dafs die Beschreibung von Cryphaeobius auf ein sehr kleines, 8 mill. langes 2 von Br. dilaticollis „fast zu passen scheine“. 1) Wirklich aequaliter punktirte Fld. besitzt beispielsweise eine mir vorliegende Art aus Peking. 310 G. Kraatz: Ueber Cryphaeobius Kraatz Für Hrn. Brenske (p. 116) ist die Gestalt des Kopfschildes bei Sophrops Fairm. aus dem Innern Chinas „genau dieselbe wie bei Brahmina“ obwohl das Kopfschild nach Fairmaire stark aus- gerandet, bei Brahmina (p. 84) einfach „ausgebuchtet ist“; Fairmaire giebt unter Sophrops ausdrücklich an (Annales de la Soc. Ent. de Belgique 1887, p. 106): il differe (des Ahizotrogus) par la tete courte, fortement Echancre au bord interieur, qui forme 2 lobes arrondis. Man vergleiche in Gedanken diese beiden runden Lappen des Clypeus mit dem Clypeus subtruncatus von Rhizocolar und dem gerade abgeschnittenen COlypeus von Cryphaeobius und man wird sich ein Bild davon machen können, was H. Brenske unter einer „ziemlich abgerundeten Gruppe“ versteht. Obwohl nun Sophrops nach H. Brenske „nach der Beschreibung nicht von Brahmina zu trennen ist“, führt er die Gattung p. 86 fraglich unter Brahmina auf, während er Cryphaeobius ohne weiteres einzieht. Der Umstand, dafs H. Bergroth eine Anzahl ihm bekannter turkestanischer, mongolischer und ostsibirischer Arten unter Rhizo- colaz Motsch. vereinigt 1) und auch Frivaldszky eine chinesische Art als Rhizocolax aufgefalst hat, zeigt deutlich, dafs diese Herren nicht ohne Weiteres an eine Vereinigung dieser Gattung mit der orientalischen Gattung Brahmina Blanch. gedacht haben. Die Ver- bindung von palaearctischen mit orientalischen Arten ist durchaus nicht so natürlich wie sie Hrn. Brenske erscheint. Im Uebrigen dürfte es auffallen, dafs in einer angeblich so weit verbreiteten Gattung wie Brahmina japanische und Ceylon- Arten gänzlich fehlen. Aus letzterer Localität liegt mir eine Art vor, welche nach Brenske unzweifelhaft zur Gattung Brahmina gehören würde; ich wage es jedoch nicht sie zu beschreiben, weil sie zu einer seiner indischen Arten gehören könnte. Motschulsky beschreibt (Etudes Ent. 1860, p. 15) eine Holo- trichia transversa von Japan von 4% lin. Länge, welche un- zweifelhaft in die Gattung Brahmina sensu Brenske gehört. Unter Brahmina. Cotesi auf S.101 sagt H. Brenske selbst: Die Klauen sind recht verschieden von denen der abscessa und fährt, nachdem er sie beschrieben hat, fort: „ein sehr beachtens- werthes Beispiel für die Veränderlichkeit der Krallenbildung bei !) Wiener entomol. Monatsschr. 1892, p. 100. und Brahmina rubetra Fald. 311 nahe verwandten Arten und daher eine Mahnung, dieses Merkmal nicht einseitig zur Aufstellung neuer Genera zu vermeiden. Wenn nun aber eine Art eine eigenthümliche Kopfbildung hat und man gründet auf dieselbe eine Gattung in Uebereinstimmung mit Lacordaire, welcher (Genera des Col. III, p. 278 und 279) in der Uebersicht der Gattungen die Krallenbildung der Kopfbildung unterordnet, so beachtet H. Brenske dieselbe gar nicht, sondern zieht die Gattung einfach ein. Herrn v. Heyden’s Brahmina turkestana erwies sich als nahe verwandt mit der Art, welche ich für delaticollis Ball. halte; Brenske sagt (p. 94): „der ausgebogene Seitentheil des Halssch. von turkestana ist glatt, unbehaart (bei dilaticollis behaart)“. Bei dem v. Heyden’schen Stücke ist ein grolser dreieckiger Fleck jeder- seits an der Basis des Halssch. glatt; die Seiten aufserhalb dieses Basalfleckes sind aber, namentlich hinten, lang gelb behaart, so dafs der Seitenrand vom mittleren, breitesten Theile des Halssch. bis zur Basis lang behaart erscheint. Ganz ähnlich so ist die Punktirung bei der Art, welche ich für dilaticollis halte; nach Brenske soll das Halssch. der dilati- collis (p. 94) „weitläug und grob punktirt“ sein. Ich halte in- dessen Brahm. dilaticollis Brenske und turkestana Brenske sicher für identisch. Die Krallen an den Hinterfüfsen der Heyden’schen turkestana sind ähnlich gestaltet wie bei der Hauseri, indem etwa von der Mitte der Unterseite der Aufsenkralle ein kurzes, dreieckiges Zähn- chen ausgeht, welches viel kürzer als der äulsere Zahn ist. Bei den meisten übrigen Brahmina machen die Klauen den Eindruck, als seien sie an der Spitze gespalten, d.h. der innere Zahn ist nur wenig kürzer als der äulsere. Von dem muthmafslichen Weibe von Brahmina Heydeni, dessen g' eine lange Fühlerkeule hat, hätte Brenske wenigstens erwähnen sollen, dafs die Bildung des Clypeus ähnlich wie bei Sophrops Fairm. ist, dafs der Endzahn an den Vorderschienen aufserordent- lich lang ist, während bei Heydeni zwei kurze kräftige Zähne sich an der Spitze befinden; die Tarsen der Hinterbeine des fehlen, beim muthmafslichen 2 ist das Glied 2 fast doppelt so lang als 1. 312 [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1892. Heft II.] Zwei neue Macronotiden-Gattungen von Java. Beschrieben von Dr. @G. Kraatz. (Hierzu Taf. IV, Fig. 7.) Pleuronota nov. gen. Macronotidarum. Clypeus apice distincte emarginatus. Thoraz leviter transversus basi lobatus, medio haud emarginatus, supra postice profunde impressus. Elytra octoguftata pone humeros distincte emarginata, modice coarctata, pone medium vix angustata, costa basali juzta scutellum fortiter elevata, ante medium abbreviata et costa obliqua humerali dein dorsali ad apicem usque pro- ducta. Processus mesosternalis oblique truncatus. Pedes tibiüis anticis tridentatis, intermediis medio acute dentatis, posticis dente medio parvo munitis. Patria: Java (ex Mus. Richter). Der Gattung Cirrhospila m. (Deutsche Ent. Zeitschr. 1890, p- 279) aus Java zunächst verwandt, ebenso breit, aber etwas kürzer; eine, durch das in der Mitte hinten stark vertiefte Hals- schild und zwei starke Beulen auf den glatten Fld. sehr ausgezeich- nete Gattung. Cirrhospila hat keinen Zahn oben in der Mitte der Hinter- schienen, der Zahn an den Mittelschienen ist mehr der Spitze zu- gerückt. Der Clypeus ist in der Mitte deutlich ausgerandet. Pleuronota octomaculata: Nigra, thorace punctis 2 disct, 2 lateralibus lineaque media posteriore, elytris punctis 4 flavo- testaceis (2 suturalibus, 2 lateralibus) margine piceo, apice linea transversa testacea, costa fortius elevata ad scutellum et costa humerali obligqua ad callum apicalem usque prolongata, pygidio transversim aciculato, basi utrinque flacomaculato. — Long. 16 mill., lat. 9 mill. Der Gattung Cirrhospila verwandt, aber kleiner und etwas untersetzter, an den -Längsbeulen auf den Fld. leicht kenntlich, ebenso an den 8 weilsen Flecken auf denselben. Der Kopf hat einen nach vorn etwas verbreiterten Clypeus mit ausgebuchtetem Vorderrande und völlig abgerundeten Vorderecken; der Rand ist G. Kraatz: Zwei neue Makronotiden-Gattungen von Java. 313 über der Einlenkungsstelle der schwarzen Fühler (mit ziemlich ge- streeckter Keule) deutlich aufgeworfen; die Oberseite ist dicht und grob runzlig punktirt, ein mittlerer Basalstreif spiegelblank. Die Augen stehen ziemlich stark an den Seiten des Kopfes hervor. Der Thorax ist etwas breiter als lang, nach vorn etwas stärker als nach hinten verengt, die Seiten vor der Mitte und die Hinterecken stumpfwinklig, der Hinterrand in der Mitte leicht lappig vorgezogen, die Oberseite hinten in der Mitte mit einem breiten und tiefen Eindruck, grob runzlig punktirt, auf dem Discus etwas weitläufiger, hinten jederseits neben dem Eindruck spiegel- blank, ebenso am Hinterrande. Zwei Punkte am Vorderrande, einer jederseits nahe am Seitenrande und eine Linie im hinteren Längseindruck sind weilslich tomentirt. Das Schildchen ist dicht runzlig punktirt und liegt scheinbar tief zwischen den starken Längsbeulen am Grunde der Fld., die etwas länger als ein Dritt- theil derselben sind; von der Schulter geht eine starke Beule nach innen und setzt sich als Rückenbeule bis zum Spitzenbuckel fort. Die Beulen sind glatt. Der Raum zwischen der Naht und der Dorsalbeule ist mit 5 vertieften Linien versehen, die eng neben einander stehen, neben dem. Basalbuckel aber weniger zahlreich werden. Der Raum aufserhalb der Rückenbeule ist fein schräg ge- strichelt. Innerhalb der Rückenbeule, neben der Naht, stehen zwei weilse Flecke, aufserhalb derselben ebenfalls zwei, aber weiter nach oben; der vordere Fleck liegt am Ende der schrägen Schulter- beule; der hintere ist der grölste der 4 Flecken. Vor dem Hinterrande liegt noch ein querer, schmaler Toment- fleck. Das Pygidium ist ziemlich dicht längsgerunzelt und hat jederseits an der Basis einen grolsen, queren, weilsen Fleck. Der Hinterleib ist glatt, einzeln punktirt; am Hinterrande der 4 ersten Bauchsegmente steht jederseits ein weilser Fleck. Vorder- und Mittelbrust sind ziemlich lang, nicht dicht, goldgelb behaart, wenig dicht quergestrichelt. Die Beine sind ziemlich gestreckt, die Vorder- schienen mit drei scharfen Zähnen, die Mittelsehienen mit einem scharfen Zahne in der Mitte, die Hinterschienen mit einem kleinen Zahne. 1 Ex. von Java aus der Richter’schen Sammlung. Penthima nov. gen. Macronotidarum. Clypeus apice truncatus. Thoraz sulca media lata impressus medio apice elevatus, media basi leviter producta, angulis posticis acutis. 3l4 G.Kraatz: Zwei neue Makronotiden- Gattungen von Java, Elytra pone humeros vir angustata ad scutellum utringue modice late elevata, callo humerali laevi. Processus mesosternalis vie prominens. Pedes tibüs anticis fortiter tridentatis, intermedis pone medium den- ticulatis, posticis inermibus. Patria: Java. Mit Oirrhospila und Pleuronota in dieselbe Gruppe gehörig, doch sind die genannten beiden Gattungen näher unter einander verwandt. Penthima ist durch tief schwarze Färbung, gerade ab- geschnittenen Clypeus, vorn in der Mitte spitzig vorgezogenes, zahnerhobenes Halsschild mit tiefer Mittelfurche ausgezeichnet. Die Fld. sind hinter den Schultern nicht verengt, neben dem Schildchen leicht beulenartig aufgetrieben, und haben eine glatt vorspringende Schulterbeule. Penthima nigerrima: Nigra, nitidula, glabra, capite thorace- que crebre profunde punctatis, hoc linea media profunde impressa, elytris dorso parce subtiliter punctatis, lateribus apice pygidioque dense strigilatis. — Long. 19 mill., lat. 10 mill. Durch die Gröfse und tief schwarze Färbung von den ver- wandten Gattungen leicht zu unterscheiden. Kopf und Halsschild dicht und grob runzlig punktirt, letzteres mit einer tiefen, vorn schmäleren Mittelfurche, an deren Spitze der Vorderrand spitzig vorgezogen und aufgeworfen ist. Der Seitenrand des Halssch. ist weit vor der Mitte sanft gerundet, nach hinten fast gerade verengt, mit spitzen Hinterecken und in der Mitte leicht vorgezogener Basis. Das Schildchen ist nur an der Basis punktirt. Die Fld. haben einen matten Fettglanz, sind jederseits hinter dem Scutellum flach beulig aufgetrieben, etwa bis zur Mitte hin, mit vorspringender glatter Schulterbeule, in der Mitte leicht vertieft; die Seiten sind dicht und fein gestrichelt, der übrige Theil weitläufig, fein, im Eindrucke etwas dichter punktirt. Das Pygidium ist dicht und fein gestrichelt. Die 4 vorderen Bauchsegmente sind an der Spitze weitläufig punktirt, das fünfte ziemlich dicht und stark, das sechste ist dicht quergestrichelt. Die Brust ist dicht und kräftig quer- gerunzelt, dünn behaart. Die Gestalt der Beine ist oben be- schrieben. [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1892. Heft II) 315 Ueber Taeniodera- Arten von Java und Malacca. Von Dr. G. Kraatz. (Hierzu Taf. IV, Fig.8 und 9.) Taeniodera rugosicollis: Nigra, elytris macula oblonga media et apicali breviore rufis, capite, thorace pygidioque grosse rugulosis, confertim breviter pilosis, elytris maculis 2 sutura- hbus et 2 lateralibus parvis, albis, suturalibus, posterioribus paullo majoribus. — Long. 15 mill. Var.: Elytris rufis macula suturali media apiceque nigris. Etwas kleiner als Taeniodera 4-lineata Gory, Burm., von ihr und allen anderen schlanken Maeronotiden durch das einfarbige stark runzlige Halssch. unterschieden, der Kopf etwas weniger stark runzlig, das Pygidium eher noch stärker runzlig. Die Fühler haben die gewöhnliche Bildung. Der Olypeus ist vorn in der Mitte ziemlich tief ausgerandet. Der stark gerunzelte Kopf hat an der Basis einen erhabenen Längskiel. Das Halssch. ist an den Seiten sanft gerundet, die Hinterecken sind sehr stumpf, fast ab- gerundet, der Hinterrand ist in der Mitte sanft dreieckig vorgezogen, die Oberseite nach dem Schildchen zu verflacht, mäfsig dicht, nicht lang schwärzlich behaart. Das Schildehen auf der Mitte mit der Spur einer Längslinie.e Die Fld. sind ähnlich geformt wie bei 4-lineata, ihre Spitze um den Endhöcker herum ist ebenfalls ge- runzelt; dieselben sind bald schwarz mit einem rothen Längswisch auf der Mitte und einem dreieckigen Fleck vor der Spitze nach aulsen, bald roth mit einem schwarzen Nahtfleck vor der Mitte und schwarzer Spitze. Zwei kleine weise Flecke stehen am Aufsen- rande ziemlich gleich weit von einander, ein dritter Fleck an der Naht in der Mitte beider, ein vierter etwas grölserer in der Mitte zwischen dem Mittelfleck und der Spitze; neben der Naht treten nach hinten etwa 4 vertiefte Längsstreifen hervor. Auf der Unter- seite sind die vorderen Segmente weitläufig stark punktirt, jeder- seits mit einem grölseren gelben Längsstreif am Hinterrande, der fast ganz die Seiten des 2ten Segments bedeckt; das sechste Seg- ment ist dicht querrunzlig. Die Brust ist weitläufig feiner gerunzelt, dünn behaart. Der Hinterrand der Schenkel ist lang goldgelb 316 G. Kraatz: Ueber Taeniodera- Arten behaart, die Beine sind merklich kürzer und kräftiger als bei 4-hneata, was namentlich bei den Tarsen deutlich hervortritt. Zwei in der Färbung sehr von einander abweichende Ex. von Malacca aus der Richter’schen Sammlung. Taeniodera 4-lineata var. rufipes: Taeniod. 4-lineatae simihis sed clypei apice, pedibus abdominisque medio rufis. Diese Form unterscheidet sich aufser durch die rothe Färbung der genannten Theile auch dadurch von der 4-lineata, dafs sich auf dem länglichen schwarzen Fleck vor der Mitte, welcher den 2 länglichen bei 4-lineata entspricht, ein gelblich tomentirter Streif befindet, der mit dem gröfseren Tomentfleck in der Mitte der Naht in Verbindung steht. Die schwarze Färbung an der Naht ist nicht gerade abgeschnitten, wie bei meinen javanischen Ex. von Hrn. Fruhstorfer, sondern ausgebuchtet, d. h. er zieht sich nament- lich nach vorn auf die Naht hinauf. Einige Ex. von Malacca. Sonst sind mir rothschenklige Ex. noch nicht vorgekommen. Taeniodera 4-strigata: Nigra, supra opaca, thorace 4-stri- gato, elytris rubris, nigro-maculatis, scutello flavolineato, corpore lavo-maculato, pedibus concoloribus. — Long. 16 mill. Vide. Taf. IV, Fig. 9. Mas: Antennarum flabello elongato, tibiis anticis acute tri- spinosis. Fem.: Antennarum flabella breviori. Der Taen. 4-lineata durch die Zeichnung des Thorax sehr ähnlich, das g' mit einer gleich langen Fühlerkeule, aber nicht mit kaum gezähnten Vorderschienen, sondern mit scharf dreizähnigen, das Scutellum mit einem gelben Streif in der Mitte, das Pygidium nicht mit drei Flecken, sondern mit einem gelben Längsstreif in der Mitte. Auf dem Vordertheil der rothen Fld. stehen nur 2 schwarze Flecken, ein schräger, nach hinten allmählich schmälerer, von den Schultern ausgehender und ein schräger unter- halb des Schildchens von der Naht ausgehender kleinerer, nach vorn schmälerer; beide Flecke sind durch einen schmalen, läng- lichen, rothen Zwischenraum getrennt. Hinter der Mitte stehen auf jeder Fld. zwei schwärzliche Flecke, in denen die gewöhnlichen kleinen gelben Makeln stehen, die auch in dem schwarzen Fleck vor ihnen (an der Naht) stehen. Die Spitze der Fld. ist breiter schwarz als bei guadriguttata, mit einem gelben Querstreif vor der Spitze. Beim 2 sind die 4 vorderen Flecke nur durch Punkte angedeutet; das Pygidium ist schwarz. von Java und Malacca. 317 Beim g' sind die Brust und Hinterbrust gelb gefleckt, ebenso die 4 Bauchsegmente jederseits längs des Hinterrandes. Das 5 stammt vom Darjeeling aus der Atkinson’schen Samm- lung, das 2 von Assam. Taeniodera borneensis: Nigra, supra holosericea, opaca, dimidia parte anteriore elytrorum rubra, plusquam pygidio immacu- lato. — Long. 20 — 22 mill. Patria: Borneo (ex Mus. Richter). Die Ex. von Borneo stimmen mit der Gory’schen Abbildung (Taf. 63. Fig. 3) von Macr. malabariensis überein, nur ist der ganze vordere Theil der Fld. roth (während dort sich ein schwarzer Wisch auf dem rothen Theil nach dem Schildehen zu rauf zieht) und das Pygidium ist einfarbig schwarz, nicht gelbgefleckt wie dort. Von gelben Flecken ist nur ein gemeinschaftlicher über der Basis des rothen Flecks und ein anderer am Aulsenrande der Fld. an der Grenze der rothen und schwarzen Färbung bemerkbar. In der Gory-Abbildung der malabariensis liegen die gelben Striche in der Mitte der Fld. dem Schildchen viel näher und sind doppelt, ein längerer vorderer und ein kürzerer hinterer. Gory und Burmeister geben beide an, dals das Pygidum einen gelben Fleck habe und auch die Abbildung zeigt denselben. Taeniodera borneensis var. puncticollis m. Sumatra. Eine von Hrn. Möschler eingesendete Var. der malabariensis stimmt völlig mit den Ex. von Borneo überein, hat also ein schwarzes Pygidium, zeigt aber jederseits in den Vorderecken des Halsschildes einen kurzen queren Strich; derselbe ist in sofern von Wichtigkeit, als er als Anfang einer Binde zu betrachten ist. Taeniodera borneensis var. bilineata m. Eins der Ex. von Borneo zeigt eine schwarze Linie, die jeder- seits nach den Schultern zu sich erstreckt und 4 mill. lang ist. Taeniodera borneensis var. plagiata m. Bei einem anderen Ex. ist die schwarze Linie mehr wischartig und aulsen schlielst sich an sie ein zweiter Wisch an etwas über der Stelle, wo sich ein gelbes Querstrichelchen befindet, welches bei den Ex. ohne schwachen Wisch auch bisweilen angedeutet ist. Werden die schwarzen Flecke auf rothem Grunde noch gröfser und verbinden sich, so entsteht eine Form bei der der Rand der Fld. noch roth bleibt und auch noch plagiata heilsen mag. Eine solche besitze ich von Sumatra. Taeniodera Rafflesiana Westw. (Arc. Nat. I. p. 104. 28. Fig. 4). Sumatra. 318 G. Kraatz: Ueber Taeniodera- Arten Werden die schwarzen Flecke noch stärker, so dafs sie sich bis zum Rande ausdehnen, so entsteht wahrscheinlich die Raff- lesiana Westw. aus Sumatra, welche meines Erachtens von der borneensis kaum specifisch verschieden sein dürfte, da sie mit ihr in allen Eigenschaften, ausgenommen der Zeichnung auf dem Vordertheile der Fld. übereinstimmt; die schwarze Zeichnung des Hintertheils ist bei beiden dieselbe. Es wäre nun wohl möglich, dafs malabariensis auch eine Form der Rafflesiana wäre, dagegen spricht indessen, dafs auch bei Raff- lesiana das Pygidium ungefleckt ist. Ob die winklige gelbe Zeichnung auf der Abbildung von Westwood richtig ist, mus ich bezweifeln, da bei allen verwandten Arten von dem unteren Schenkel des Winkels keine Spur vorhanden ist, ebensowenig wie bei meinen Stücken der borneensis und ihrer Varietäten. Taeniodera histrio Burm., von Sumatra, die im Gemminger Harold’schen Cataloge als Synonym der Rafflesiana aufgezählt wird, gehört wahrscheinlich auch hierher, da sie von Hrn. Raffles ge- sammelt ist. Mir wurde von Hrn. Lansberge eine flachere Art mit gelbem Pygidium als Ahisirio eingesendet. Taeniodera picta Guerin 2 von Malacca. Guerin hat in der Revue Zoologique (1840 p. 81) nur das Männchen seiner Macronota piceta beschrieben, das seltenere Weib- chen ist ihm ganz unbekannt geblieben; ich gebe daher die Be- schreibung desselben, welche von der des Männchens sehr ab- weicht. Taeniodera picta Gu£rin 2: Nigra, supra holosericea, opaca, capite lineis 2, thorace lineis 4 obliquis apice confluentibus flavis, elytris totis nigris auf nigris, vittis scutellari, marginali et dorsali, illis basi confluentibus, obscure rubris, punctis utrinque 4 parvis ochraceis (2 suturalibus, 2 juxta-marginalibus) pygidio medio late flavo-lineato; subtus metallico-nitens, segmentis abdominis utringue macula basali triangulari cum margine posteriore testaceo magis minusve conjuncla, tibüs posticis fulvo-villosis. — Long. 18—20 mill., lat. 11 mill. Vide Taf. IV, Fig. 8. Merklich gröfser und gewölbter als die Männchen, die Zeich- nung des Halssch. ähnlich, aber viel schmäler, die beiden mittleren Schrägbinden bisweilen hinten nicht verbunden. Die Fld. sind entweder ganz schwarz oder zeigen mehr oder weniger deutlich von Java und Malacca. 319 3 dunkel blutrothe Wische, von denen der am Scutellum mit dem am Rande an der Schulter verbunden ist; der dritte Wisch fängt etwa vor der Mitte der Fld. an und wird nach hinten breiter. Die 4 kleinen ockergelben Flecke auf den Fld. stehen wie bei den Männchen. Ueber die Mitte des Pygidiums läuft eine ziemlich breite, ockergelbe Binde. Die Flecke auf den Seiten des Hinter- leibes sind gröfser wie bei den Männchen, namentlich die an der Basis der 4 ersten Hinterleibssegmente, die in der Regel dreieckig und hinten mit dem gelben Hinterrande der Segmente verbunden sind. Einige Ex. von Malacca au8 der Richter’schen Sammlung. Taeniodera biplagiata Gory. Im vorigen Jahrgange dieser Zeitschrift (p. 253 u. 254) habe ich die Unterschiede der javanischen anthracina Gory (mit var. egregia) und biplagiata Gory (egregia Burm.) auseinandergesetzt; in der diesjährigen Sendung von Hrn. Fruhstorfer befanden sich nur 2 anthracina Gory, dagegen mehrere biplagiata, so dafs mir von dieser wohl so ziemlich die meisten Varietäten vorliegen dürften. Vor allen befanden sich unter denselben 2 ganz schwarze Ex. (var. concolor mihi), welche natürlich der anthracina Gory täuschend ähnlich sehen, sich aber leicht durch die sparsam punktirte Unter- seite unterscheiden lassen. Ferner fanden sich unter denselben Stücke, bei welchen nicht nur die von Burmeister (Handb. III. p. 327) in der Diagnose seiner egregia erwähnten 4 lineolae transversae, sondern auch der weilse Streif an den Seiten des Schildehens zeigen, welcher Mohnike be- wog, Herrn van Vollenhoven zu bitten (Ceton. d. Sunda-Inseln p. 49), zu untersuchen, ob M. egregia nicht vielleicht speecifisch verschieden von dem Stücke mit weilsem Rande des Schildchens sei, was Hr. Snellen van Vollenhoven unbedingt verneinte. Taen. biplagiata var. marginicollis mihi. Dieselben drei Stücke mit weilsen Rändern des Scutellums zeichnen sich noch viel mehr dadurch aus, dafs der Seitenrand des Halssch. bei ihnen weilsgesäumt ist; die 3 Stücke gehören den Var. humeralis m., 4 signata m. und impunctata m. an; bei der letzteren erstreckt sich die weilse Seitenlinie auf der rechten Seite sogar bis fast zum Schildchen. Taen. biplagiata var. fwlvo-pilosa mihi. Während die meisten Stücke der biplagiata Gory eine schwärz- liche Behaarung auf dem Thorax besitzen, zeigen 3 Ex. (eine 320 G. Kraatz: Ueber Taeniodera- Arten etc. biplagiata Gory, eine var. impunctata Kr. und eine var. haematica Perty) eine schöne goldgelbe Behaarung auf dem Thorax und eine ebensolche auf den Fld. Man bemerkt diese Behaarung schon mit blofsen Augen auf dem Thorax, welcher nicht rein schwarz aussieht. Taen. var. strigiventris mihi. Weder Gory noch Burmeister erwähnen irgend eine gelbe Zeich- nung der Unterseite; in der That sind die meisten Ex. einfarbig schwarz, aber sämmtliche Stücke der marginicollis mihi und einzelne var. humeralis, 4 signata und biplagiata zeigen den Hinterrand der Hinterbrust und der 4 ersten Bauchsegmente jederseits mit einer ziemlich breiten gelben Binde gesäumt. Nur bei solchen Stücken und bei Ex. der marginicollis und fulvo-pilosa sind die 4 kleinen gelben Fleckchen auf der Fld. bemerkbar, von denen Burm. bei biplagiata spricht. Unzweifelhaft sind diese Var. auf selten frische und wohlerhaltene Stücke basirt, wie sie nicht oft zu uns kommen. Taeniodera antiqua Gory var. sutura alba. Taen. antigua von Java wird von Gory als „entierement cuivreux fonce, seme d’atomes cendres, une bande d’un cendre plus clair couvrant la suture des eElytres et s’elargissant & leur extr&emite“ beschrieben. Diese Beschreibung trifft auf einzelne Stücke zu, in- dessen variirt der braune Ton der Oberfläche derartig, dafs sich bisweilen die hellere Naht kaum bemerkbar macht; andererseits kann der Käfer eine schwärzliche Farbe annehmen, die durch die vielen grauen Punnkte graulich erscheint; frische Stücke dieser Art haben den Nahtstrich und die Spitze breiter kreideweils gefärbt und machen fast den Eindruck einer anderen Art, weshalb sie wohl verdienen, mit einem eigenen Namen (sutura alba) belegt zu werden. Diese Stücke werden der suturalis Snellen von Sumatra und Borneo ähnlich, unterscheiden sich aber leicht dadurch, dafs der weilse Streif sich nicht auf die Mitte des Halsschildes ausdehnt; auch geht bei ihnen die weilse Färbung bis zur Spitze, während sie bei sufuralis kurz vor der Spitze eingeschnürt ist. Der g‘ unterscheidet sich vom Q durch zweizähnige Vorder- tarsen und schwach vertiefte Mittellinie des Abdomens. Taeniodera variegata Wall., Trans. Ent. Soc., 3. ser. IV, 1868, p. 552, t. 12, f. 7, scheint mir von cinerea Gory nicht ver- schieden. [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1892. Heft I.] 321 Zur Staphylinenfauna Turkestan’s. Von Dr. E. Eppelsheim in Germersheim. Es sind mir in neuerer Zeit von verschiedenen Seiten in Tur- kestan gesammelte Stachylinen zur Bestimmung zugegangen, na- mentlich durch Hrn. Premierlieutenant Hauser in Ingolstadt, durch Staudinger die durch seinen Sammler bei Margelan (=M. der fol- genden Liste), durch Reitter die von Leder vornehmlich bei Taschkent gesammelten Arten (= T.)!), und ich übergebe hiermit zur weiteren Kenntnifs der geographischen Verbreitung dieser interessanten Familie das Verzeichnifs derselben nach ihren ein- zelnen Fundorten — soweit diese nicht schon früher in den zahl- reichen Sammelberichten von Heyden’s aufgeführt sind — zugleich mit der Beschreibung der neuen Arten. Ocalea minor Epp. (T.). Calodera aethiops Gev. (T.). Thiasophila angulata Er. (T.). Orypoda fulvicollis Mots. (M.), abdominalis Sahlb. (T.). Microglossa Ledert Epp. n.sp. Picea, nitidula, parum conveza, minus dense grisceo-pubescens, capite abdomineque nigris, elytrorum abdominisque apice rufescen- tibus, antennis basi pedibusque testaceis; thorace elytris paullo an- gustiore basi transversim impresso angulis posterioribus subrectis; abdomine basi minus crebre, posterius parce subtiliter punctato. — Long. 14—14$ lin. Mas: Abdominis segmento superiore penultimo apice truncato et subtiliter crenulato. Fem.: Eodem segmento apice rotundato. Von der Gröfse und Färbung der Micr. suturalis, mit schmä- lerem, hinten quer eingedrücktem Halssch., oben wenig gewölbt, nur mäfsig dicht und fein behaart, pechbraun, der Kopf und Hinterleib dunkler schwarz, letzterer an den Rändern der Segmente und an der Spitze gleich dem Hinterrande der Fld. rostroth, die !) Die von Leder in Turemenien gesammelten Arten sind mit (Turem.), die von Akinin gesammelten Arten mit (T. Ak.) be- zeichnet. Deutsche Entomol. Zeitschr. 1892. Heft II. 21 322 E. Eppelsheim: Zur Staphylinenfauna Turkestan’s. Fühlerbasis und die Beine etwas heller gelbroth. Der Kopf ist viel schmäler als das Halssch., oben sparsam und fein aber sicht- bar punktirt und dazwischen fein lederartig gerunzelt, der Mund und die Taster röthlich. Die Fühler sind rothbraun, an der Basis etwas heller, nach der Spitze zu deutlich verdickt, Glied 2 und 3 gleichlang, 4 quadratisch, 5 so lang aber doppelt so breit als 4, die folgenden allmählich immer breiter aber nicht kürzer werdend, die vorletzten stark transversal, das Endglied so lang als die beiden vorhergehenden, allmählich zugespitzt. Das Halssch. ist deutlich schmäler als die Fld., nach vorn sehr wenig verengt, am Hinterrand jederseits schwach ausgerundet mit nicht ganz recht- eckigen aber deutlich hervortretenden Hinterecken, oben dicht und deutlich und ziemlich rauh punktirt, vor dem Schildchen mit einem deutlichen Quergrübehen. Die Fld. sind fast um ein drittel länger als das Halssch., an den Hinterecken deutlich ausgebuchtet, etwas gröber als das Halssch., ziemlich dicht körnig-runzelig punktirt, Der Hinterleib ist fast gleichbreit, vorn wenig dicht, mälsig fein, hinten sparsam und fein punktirt. Beim f ist der Hinterrand des vorletzten oberen Segments an der Spitze abgestutzt und fein (mit etwa 8 Zähnchen) cerenulirt, beim Q sanft abgerundet. Es liegen mir nur 2 von Leder bei Taschkent gesammelte Stücke vor, die sich vielleicht später nach Auffindung reicheren Materiales doch als zur Gattung Aleochara gehörig ausweisen werden. Aleochara fuscipes Grv. (T.), morion Grv. (Turem.), Milleri Kr. (M.), laevigata Gyll., nitida Grv. (T). Drusilla Akinini Epp., Heydeni Epp. (Turcm.). Notothecha flavipes Grv., anceps Er. (T.). Colpodota sordida Marsh. (M.), pygmaea Grv. (T.), aterrima Grv. (T. M.), fungi Grv. (M.), orphana Er. (Turcm.), laticollis Steph. (T. Turem.). Atheta (Homalota) flavida Epp. n. sp. Minus elongata, subconveza, nilida, nigra, thorace piceo lateri- bus rufo-brunneis, antennis validiusculis basi, elytris, ano pedibus- que testaceis; thorace transverso basi obsolete impresso, elytris hoc latioribus et longioribus, abdomine basi parcius punclalo, posterius fere laevigato. — Long. 14 lin. Mas: Abdominis segmento 7° ventrali parum producto, apicem versus angustato. Fem.: Eodem segmento haud producto apice late rotundalo. E. Eppelsheim: Zur Staphylinenfauna Turkestan’s. 323 Von der kürzeren breiteren Gestalt der Atheta nigritula und coriaria, aber mit Rücksicht auf die Geschlechtsmerkmale des J' in die Untergattung Homalota einzureihen und neben Ath. curyptera zu stellen. Der Körper ist etwas gewölbt, glänzend, mälsig dicht und fein behaart, schwarz, das Halssch. dunkel pechbraun mit heller rothbraunen Seitenrändern, die Fld., die Fühlerbasis, die Hinterleibsspitze und die Beine hellgelb. Der Kopf ist schwarz, rundlich, breiter als lang, etwas schmäler als das Halssch., oben an den Seiten mälsig dicht äulserst fein punktirt, in der Mitte der Stirn glatt. Die Fühler sind kräftig, nach der Spitze zu stark verdickt, Glied 3 nur wenig kürzer und schmäler als 2, 4 leicht quer, die folgenden allmählich immer breiter werdend, die vor- letzten stark transversal, das Endglied grofs und dick, länger als die 2 vorhergehenden zusammen, eiförmig, nach vorn scharf zuge- spitz. Das Halssch. ist quer, um mehr als ein Drittel breiter als lang, an den Seiten leicht gerundet, nach vorn mehr als nach rückwärts verengt, mit tief herabgeschlagenen Vorder- und stumpf abgerundeten Hinterecken, oben quer gewölbt, wenig dicht, ziem- lich fein punktirt und behaart, vor dem Schildchen öfters mit einem schwachen Quergrübchen. Die Fld. sind etwas breiter und länger als das Halssch. und etwas weitläufiger punktirt als dieses. Der gleichbreite Hinterleib ist vorn ziemlich sparsam punktirt, auf dem öten und 6ten Ringe fast ganz glatt. Bei dem g ist das 7te untere Segment schwach vorgezogen und nach der Spitze verengt, beim ® nicht vorgezogen, hinten breit abgerundet. In geringer Zahl bei Margelan aufgefunden. Atheta (Homalota) triangulum Kr. (T., Turem., M.). - (Alaobia) gagatina Baudi (Turm.). - (Metazya) laticeps Thoms. (M.). Atheta (Metazya) blanda Epp. n.sp. Elongata, subdepressa, nitidula, nigra, thorace subquadrato basi foveolato antennisque elongatis fihformibus rufis, elytris pedi- bus anoque testaceis; abdomine segmentis 4 anterioribus crebrius, quinto seztoque parce punctulatis. — Long. 12 lin. Mas: Abdominis segmento 7° ventrali latius producto, apice subsinuato-truncato. Fem.: Abdominis segmento 7° ventrali apicem versus angus- tato, eodem dorsali apice medio emarginato. 21 324 E. Eppelsheim: Zur Staphylinenfauna Turkestan's. Von der Gröfse und Gestalt der Ath. elongatula, mehr flach- gedrückt und mit längeren schlankeren Fühlern, durch die Färbung allein schon hinlänglich charakterisirt. Der Kopf und Hinterleib sind schwarz, letzterer am Hinterrand der Segmente und an der Spitze röthlich, das Halssch. und die Fühler hellroth, die Fld. und die Beine hellgelb, erstere um das Schildchen zuweilen leicht an- ‚gebräunt. Der Kopf ist rundlich, erheblich schmäler als das Halssch., oben ziemlich sparsam undeutlich punktirt, die Stirn zu- weilen mit einem schmalen Längsgrübehen. Die Fühler sind fadenförmig, länger als Kopf und Halssch., Glied 2 und 3 gleich- lang, von den folgenden die ersten um die Hälfte, die vorletzten noch deutlich länger als breit, das Endglied fast so lang als die beiden vorhergehenden zusammen, vorn zugespitzt. Das Halssch. ‘ist etwas breiter als lang, an den Seiten fast gerade, nach hinten sehr schwach verengt, oben dicht und fein punktirt, vor dem Schildehen mit einem runden Grübehen, zuweilen auch noch mit einer feinen Längsrinne. Die Fld. sind etwas länger und breiter als das Halssch., ziemlich dicht und fein punktirt und wie der Kopf und das Halssch. fein und hinfällig behaart. Der Hinterleib ist auf den vorderen Segmenten nur mälsig dicht und fein, viel stärker als der Vorderkörper, auf dem öten und 6ten Ringe sparsam und fein punktirt, deutlicher als der Vorderkörper behaart, an den Seiten und an der Spitze mit etwas längeren graugelben Haaren ziemlich spärlich besetzt. Die Beine sind hellgelb, die Mittel- und Hinterschienen vor der Mitte mit einer abstehenden Borste ver- sehen. i Beim 3 ist das 7te untere Hinterleibssegment weit über das entsprechende obere vorgezogen, an der Spitze abgestutzt mit ab- gerundeten Ecken und in der Mitte seicht ausgerandet. Beim 29 ist derselbe Ring sehr wenig vorgezogen, nach der Spitze zu verengt, das 7te obere Segment in der Mitte deutlich ausgerandet. Taschkent, Margelan. Atheta (Metazya) concolor Epp. n. sp. Brevior, subdepressa, parum nitida, nigra, thorace transverso basi foveolato anoque rufo-testaceis, elytris illo distincte latioribus et longioribus, antennarum basi pedibusque testaceis; abdomine crebre subtiliter subaequaliter punctato. — Long. 1 lin. Mas: Abdominis segmento 7° ventrali parum producto, apicem versus angustato, apice rotundato. E. Eppelsheim: Zur Staphylinenfauna Turkestan’s. 325 Von derselben flachen Gestalt und der nämlichen Färbung wie die vorhergehende Art, aber viermal kleiner, kürzer und breiter mit breiterem Halssch. und gleichmälsig dicht punktirtem Hinter- leib, auf dem Vorderkörper oben fein und hinfällig, auf dem Hinterleib etwas deutlicher behaart, der Kopf und der Hinterleib schwarz, das Halssch. und die Hinterleibsspitze hellroth, die Fld., die Fühlerbasis und die Beine gelb. Der Kopf ist breit, quer, die Stirn wenig gewölbt, fein und wenig dicht punktirt, in der Mitte mit einem seichten Längsgrübchen. Die Fühler sind viel länger als Kopf und Halssch., schlank, bräunlich, das erste Glied hellgelb, das 2te etwas länger und dicker als das te, das 4te wenig länger als breit, das Öte wenig breiter aber entschieden länger als das 4te, die folgenden an Länge kaum verschieden, an Breite allmählich wenig zunehmend, das 10te Glied fast noch etwas länger als breit, das Endglied lang eiförmig, kaum kürzer als die 2 vorhergehenden zusammen. Das Halssch. ist fast um die Hälfte breiter als lang, an den Seiten wenig gerundet, nach vorn etwas mehr als nach hinten verengt mit stumpfen Hinterecken, oben dicht und fein punktirt, mit einem rundlichen Grübchen vor dem Schildehen und einer feinen durchlaufenden Längsrinne. Die Fld. sind um ein Drittel länger und breiter als das Halssch., ebenso dicht und fein wie dieses punktirt. Der gleichbreite Hinterleib ist kräftiger als der Vorderkörper, aber immerhin noch fein, gleich- mälsig dicht, auf dem 6. Segment nur wenig, weitläufiger punktirt. Die Beine sind hellgelb. Beim g' ist das 7te untere Segment sehr wenig vorgezogen, nach der Spitze zu verengt, an der Spitze selbst abgerundet. 1 Ex. von Taschkent, 1 Ex. von Margelan. Atheta (Dimetrota) picipennis Mannh. (Turem.), /ongicornis Grv. (T.), cauta Er. (M.). Atheta (Microdota) celata Er. (Turcm.). Atheta (Microdota) turanica Epp. n.sp. Elongata, sublinearis, nitida, subtilissime pubescens, nigro- picea, capite abdomineque nigris, antennis obscure rufis, ano pedi- busque testaceis; antennis articulo 4° distincte transverso; thorace transversim subquadralo aequali, elytris hoc longioribus, abdomine segmentis 4 primis parcius evidenter punctatis, 5° 6” que fere lae- vigatis. — Long. vix 1 lin. Der Atheta aegra in der allgemeinen Körpergestalt und in der Form der einzelnen Theile täuschend ähnlich, etwas 326 E. Eppelsheim: Zur Staphylinenfauna Turkestan’s. gewölbter als dieselbe und in folgenden Punkten constant ab- weichend: Die Farbe ist dunkler, nicht pechbraun, sondern dunkel pech- farben mit schwarzem Kopf und Hinterleib. Die Fühler sind kräftiger, nach der Spitze mehr verdickt, das 4te Glied, welches bei aegra fast so lang als breit ist, ist hier entschieden quer, min- destens um die Hälfte breiter als lang, und die vorletzten Glieder sind stärker transversal. Kopf und Halssch. sind ohne alle Ein- drücke, während bei aegra der Kopf oft, das Halssch. fast immer eine deutliche oft breite und tiefe Rinne trägt. Die Fld. sind wohl ebenso fein, aber viel dichter als bei aegra punktirt und der Hinterleib, welcher bei aegra fast unpunktirt ist, ist hier nur auf dem öten und 6ten Segmente fast ganz glatt, auf den vorderen Ringen dagegen wenig dicht aber deutlich punktirt. Geschlechts- unterschiede treten am Hinterleib wenig hervor; beim d' scheint das 7te Ventralsegment etwas schmäler und mehr vorgezogen zu sein als beim 2. Taschkent, mehrere Ex. Aloconota gregaria Er. (T.). Dilacra luteipes Er. (T.). Falagria sulcata Pk. (M.). Falagria subaenea Epp. n.sp. Nigra, nitida, parce pubescens, elytris obscure aeneis, antennis fuscis bası pedibusque fusco-testaceis; thorace subcordato scutellogue canaliculatis, elytris subtransversis parce obsoleteque punctulatis, abdomine crebrius sat fortiter punctato. — Long. 1 lin. Von der Gröfse und Gestalt der Fal. splendens und sulcata, durch die Färbung und die Gegensätze in der Punktirung hin- länglich ausgezeichnet: schwarz mit lebhaftem Glanze, die Fld. dunkel erzfarben mit schmalem gelben Spitzensaum, die Fühler dunkelbraun, an der Basis etwas heller, die Beine braungelb mit angedunkelten Schenkeln. Die Fühler sind etwas länger als Kopf und Halssch., namentlich die Basalglieder etwas länger und schlan- ker als bei Fal. sulcata. Kopf und Halssch. sind ganz wie bei Fal. sulcata geformt, sparsam und undeutlich punktirt und hinfällig behaart, letzteres von einer tiefen Längsrinne durchzogen, an dem erweiterten hinteren Ende dieser Furche dichter und deutlicher punktirt als auf dem übrigen Theil; das Schildehen ist mit mehre- ren parallel verlaufenden erhabenen Längslinien versehen, von denen die 2 mittleren eine schmale Rinne einschliefsen. Die Fld. E. Eppelsheim: Zur Staphylinenfauna Turkestan’s. 327 sind zusammen etwas breiter als lang, sehr fein aber ziemlich deutlich zerstreut punktirt und behaart. Der Hinterleib ist mälsig dicht und im Verhältnifs zum übrigen Körper stark und tief, etwas rauh, viel sparsamer und gröber als bei F. sulcata punktirt. Einige Ex. von Taschkent. Falagria collaris Reitt. (T., M.), nigra Grv. (T. Ak.), laevi- gata Epp. (T., M.), gratilla Er. (Turem., T., M.). Bolitochara bella Mark. (T.). Oligota pusillima Grv. (T.), atomaria Er. (M.). Coproporus lateimpressus Epp. n.sp. Convezus, niger, nilidus, laevissimus, thoracis laterıbus latius, elytrorum apice anguste, abdominis segmentorum marginibus pedibus- que rufo-brunneis, ore et antennarum basi testaceis; elytris impunc- fatis secundum marginem lateralem fovea oblonga magna profunda impressis intus plica alta sinuato-curvata terminata. — Long. 14 lin. Hochgewölbt, in der Mitte seitlich etwas zusammengedrückt, ganz glatt, nur der Hinterleib sparsam punktirt und mit sparsamen kurzen gelblichen Borstenhärchen besetzt, glänzend schwarz, die Seitenränder und die äufseren Drittel des Hinterrandes des Halssch. breit, der Spitzenrand der Fld. schmal, der Hinterrand der ein- zelnen Hinterleibsringe wieder breiter rothbraun gesäumt, die Beine gleichfalls bräunlichroth, der Mund und die Fühlerbasis gelblich. Der Kopf ist glatt, oben kaum gewölbt, an den Seiten hinter den Augen rothbraun. Die Fühler sind kurz, viel kürzer als Kopf und Halssch., nach der Spitze zu stark verdickt, die beiden ersten Glieder dick, das 3te fast dreifach dünner und etwas kürzer als das 2te, das 4te so breit als das 3te, fast so lang als breit, die folgenden nun rasch verbreitert, die vorletzten stark transversal, das Endglied kurz und dick, vorn stumpf abgerundet. Das Halssch. ist hochgewölbt, hinten fast etwas breiter als die Fld., doppelt so breit als lang, an den Seiten in gleichmälsigem Bogen gerundet, nach vorn stark verengt, hinten vor den stumpf abgerundeten Hinterecken kaum ausgerandet, glänzend glatt. Die Fld. sind um ein Drittel etwa länger als das Halssch., nach rück- wärts allmählich etwas verengt, am äufseren Hinterwinkel stumpf abgerundet, oben gewölbt, glatt, seitlich etwas zusammengedrückt, längs des Seitenrandes mit einer tiefen breiten länglich-eiförmigen Grube geziert, welche mehr als ein Drittel der Fld.-Breite einnimmt und nach innen von einer hohen in den beiden vorderen Dritteln bogenförmig nach innen gekrümmten, im hinteren Drittel auswärts 328 E. Eppelsheim: Zur Staphylinenfauna Turkestan’s. gebuchteten Falte begrenzt wird. Der Hinterleib ist von der oben geschilderten Beschaffenheit. Die Beine sind braunroth. Einige Ex. von Margelan; diese Art ist der zweite Repräsen- tant der Gattung in der paläarktischen Zone und eine der schön- sten Entdeckungen Haberhauer’s. Tachyporus formosus Matth. (T.), chrysomelinus L. (Turcm., M.), kypnorum F. (M.), macropterus Steph. (T.), pusillus Grv. (T.). Tachyporus nitidulus F. var. cruz Epp. Niger, thoracis angulis posterioribus late, abdominis segmen- torum marginibus, anlennis pedibus elytrisque rufo-testaceis, his fascia communi media intus dilatata, suturae dimidio anteriore vittague longitudinali laterali nigris. Die neue Varietät ist namentlich durch die schwarze kreuz- förmige Bindenzeichnung der Fld. ausgezeichnet. Sie ist glänzend schwarz, die Hinterecken des Halssch. in gröfserer Ausdehnung, ein breiter Hintersaum der einzelnen Abdominalsegmente, die Fühler, Beine und Fld. rothgelb. Letztere haben in der Mitte eine gemeinschaftliche scharf abgegrenzte schwarze (Querbinde, welche nach vorn längs der Naht bis zum Anfang derselben einen schmäleren Ast abgiebt, nach innen und unten sich erheblich ver- breitert und an ihrem äufseren Ende mit einem schmäleren Längs- flecken zusammenhängt, welcher längs des Seitenrandes von den Schultern bis zum letzten Drittel derselben hinzieht. Die hübsche Varietät wurde in einer grölseren Anzahl völlig gleich gezeichneter Stücke von Leder bei Taschkent gesammelt, auch in einigen Exemplaren von Staudinger aus Margelan ein- gesandt. Conurus pubescens Pk. var. decurtatus Epp. Elytris thorace viz quarta parte longioribus. Bei dieser Varietät sind die Fld. entschieden kürzer als bei der Stammform. Ein anderer Unterschied ist nicht wahrzunehmen, auch die Geschlechtsmerkmale sind dieselben wie bei der lang- flügeligen Art, und ich würde von der Aufstellung eines eigenen Namens Abstand genommen haben, wenn nicht Schwankungen in der Länge der Fld. in der Gattung Conurus zu den Seltenheiten gehörten — ich kenne sie nur bei Conurus pedicularius — und wenn nicht alle von Leder zahlreich eingeschickten Exemplare dieselbe Abweichung gezeigt hätten. Aus anderen Gegenden ist mir die kurzflügelige Form bis jetzt nicht zugegangen. Taschkent. E. Eppelsheim: Zur Staphylinenfauna Turkestan’s. 329 Conurus pedicularis Grv. (T., M.). Mycetoporus splendidus Grv. (T.), nanus Er. (T. Ak.). Mycetoporus rubricus Reitt. i. 1. n. sp. Rufus, elytrorum epipleuris, pectore, abdomine antennisque nigro-piceis, harum basi, segmentorum marginibus, ano pedibusque testaceis; antennis arliculo 4° quadrato, elytrorum scriebus A—5- punctatis, abdomine densius subtiliusque punctato crebrius minus subtiliter flavo-pubescente. — Long. 14—2 lin. Von der Gröfse und Färbung des Myc. forticornis und dem- selben in allen Stücken, besonders in der Fühlerbildung täuschend ähnlich, indem auch hier das 4te Glied deutlich so lang als breit ist, und nur in der Punktirung des Hinterleibs wesentlich ver- schieden, welche dreifach dichter und feiner ist als bei M. forti- cornis. Auch die Behaarung des Hinterleibs ist viel dichter und feiner als bei der verglichenen Art. Taschkent, Margelan. Vielleicht ist diese Art nur als eine Form des M. forticornis mit dichter punktirtem Hinterleib aufzufassen, denn die Punktirung des Abdomen ist bei manchen MHycetfoporus-Arten eine sehr variable. Am erheblichsten ist in dieser Beziehung die Verschiedenheit bei Myc. splendens, bei welchem die Punktirung des Hinterleibs vom dichten und feinen durch alle Mittelstufen bis zum zerstreuten und groben schwankt und dies unabhängig von der Gröfse des Thieres, welche gleichfalls sich zwischen 2 und 4 Linien bewegt. Heterothops melanocera Solsky, gute Art und nicht synonym von praevia (T., M.). Heterothops tanygnathoides Reitt. (M.); angusticeps Reitt. (M.). Quedius capitalis Epp. n. sp. Elongatus, angustulus, sublinearis, niger, nitidus, elytris rufis, antennis tarsisque ferrugineo-piceis; capite subquadrato, temporibus oculorum diametro dimidio longioribus, puncto frontali collo magis quam orbitae posteriori approzimato; thorace juzta scriem dorsalem utrinque punctis duobus oblique positis instructo, scutello laevigato, elytris crebre, abdomine confertim subtiliter subaequaliter punctatis. — Long. 3—3# lin. Mas: Capite haud latiore, abdominis segmento 7° ventrali apice parum emarginato spatio angusto pone ezcisionem laevi, segmentis 6° quintoque medio fasciculo pilorum nigrorum ornatis. Die neue Art steht in jeder Beziehung dem ©. Ragusae Epp. am nächsten, insbesondere auch wegen der flacheren kleineren 330 E. Eppelsheim: Zur Staphylinenfauna Turkestan’s. Augen und der langen Schläfen, welche sie der Untergattung Ediguus nähern, unterscheidet sich aber von demselben durch kleinere schmälere Gestalt, dichtere Punktirung des Hinterleibes und vor allem durch die eigenthümliche viereckige Form des Kopfes und andere Geschlechtsauszeichnung des g'. Von Farbe ist sie schwarz, die Fld. roth, die Fühler rostfarbig mit dunklerer Basis, die Tarsen und zuweilen auch die Schienen rothbraun. Der Kopf ist quadratisch, in beiden Geschlechtern gleichbreit, bedeutend schmäler als das Halssch., so lang als breit, an den Seiten gerade, hinten nicht eingezogen, sondern in äufserst kurzer und schmaler Biegung unmittelbar in den breiten Hals übergehend; die Augen sind nicht vorstehend, flach, die Schläfen lang, um die Hälfte länger als die Augen, der Schläfenpunkt der Halslinie doppelt näher als dem Hinterrande der Augen gelegen, hinten von feinen Punkten eingefalst, welche in einer schmalen gebogenen Reihe bis zum hinteren Genalpunkt laufen, welcher von der Genallinie viel weniger weit absteht als bei O0. Ragusae; oben ist der Kopf wenig gewölbt, der Frontalpunkt vom Okularpunkt dreimal weiter ent- fernt als von dem äufseren Scheitelpunkt und der Halslinie fast etwas näher gelegen als dem Hinterrande des Auges, mit dem Augen- und äulseren Scheitelpunkt in einer Verticale liegend; unten ist der Kopf vereinzelt mit ungleich grolsen Punkten besetzt. Die Fühler sind bedeutend kürzer als Kopf und Halssch., rostbraun, das erste Glied schwarz mit rostrother Spitze, das 3te fast um die Hälfte länger als das 2te, das 4te so lang als breit, das öte leicht quer, die 5 folgenden gleichbreit, um die Hälfte breiter als lang, das Endglied kurz eiförmig, schräg zugespitzt. Die Taster sind rothbraun. Das Halssch. ist quer, hinter der Mitte entschieden breiter als die Fld., am Hinterrande mit den Hinterecken bogen- förmig gerundet, nach vorn stark verengt mit spitz vorstehenden Vorderecken, oben gewölbt, zwischen der Rückenreihe und dem Seitenrande jederseits mit 2 schräg gestellten Punkten versehen, wie bei 0. Ragusae und ochripennis, aulser den Randpunkten noch mit einem dem Seitenrande genäherten grolsen Punkte am Ende des oberen Drittels geziert, welcher mit den beiden Seitenpunkten ein gleichschenkeliges Dreieck bildet. Das Schildchen ist glatt. Die Fld. sind etwas länger als das Halssch., zusammen so lang als breit, oben etwas abgeflacht, ziemlich dicht und fein, noch diehter als bei O. Ragusae punktirt und behaart. Der Hinterleib ist etwas schmäler als die Fld., fast gleichbreit, an der Spitze der einzelnen Segmente oben undeutlich, unten breit rothbraun ge- E. Eppelsheim: Zur Staphylinenfauna Turkestan’s. 3al säumt, oben und unten gleichmäfsig sehr dicht und fein, auf den beiden letzten Segmenten kaum etwas weitläufiger punktirt und dicht und fein anliegend grau behaart. Die Beine sammt den Hüften sind pechschwarz, die Schienen öfters, die Tarsen immer heller pechbraun oder rothbraun, verhältnifsmälsig kurz und breit, die Vordertarsen beim g' wenig mehr als beim 2 verbreitert, an den Hintertarsen das erste und fünfte Glied gleichlang. Beim g' ist das vorletzte untere Hinterleibssegment in der Mitte des Hinterrandes schmal ausgerandet mit einer kleinen drei- eckigen glatten Stelle hinter dem Ausschnitt, das 6te und Öte Segment in der Mitte mit je einem schwarzen Haarbüschel geziert. 0. capitalis ist die kleinste und schlankste unter den ver- wandten Arten und durch die Form des Kopfes und die dichte Punktirung des Hinterleibes leicht zu unterscheiden. Wenige Stücke von Taschkent. Quedius punctatellus Heer. (Turem.). Quedius novus Epp. n. sp. Niger, nitidus, thorace nigro-piceo, elytrorum humeris, sutura margineque apicali, antennis, pedibus, segmentorum marginibus anoque ferrugineis; capite orbiculato, thorace parum transverso angulis posterioribus late rotundatis, elytris hoc parum longioribus crebrius minus fortiter, abdomine iridescente dense subtiliter punc- tatis. — Long. 33 —4 lin. Mas: Abdominis segmento penultimo ventrali apice late rotun- datim emarginato spatio angusio secundum excisionem laevi, 6° apice medio obsolete sinuato. Dem 0. suturalis am nächsten verwandt, etwas grölser, mit längerem schmälerem Kopf, etwas breiterem Halssch., weniger dicht nicht runzelig punktirten Fld. und dichter und feiner punk- tirtem Hinterleib —, schwarz, glänzend, das Halssch. pechschwarz oder rothbraun, ein scharf begrenzter Schulterfleck, die Naht und der Spitzenrand der Fld., die Fühler und Beine rostroth, auch die Ränder der einzelnen Hinterleibsringe namentlich auf der Unter- seite und der After mehr weniger rothbraun oder gelbbräunlich. Der Kopf ist fast kreisrund, etwas schmäler als das Halssch., nicht quer wie bei Q. suturalis, hinten viel weniger eingezogen, die Augen viel weniger vorstehend, die Schläfen länger und daher der Stirn- und äufsere Scheitelpunkt weiter von einander abstehend als bei der verglichenen Art. Die Fühler sind kürzer als Kopf und Halssch., rothbraun, an der Basis etwas heller rostroth, 332 E. Eppelsheim: Zur Staphylinenfauna Turkestan’s. schlank, fadenförmig, das 3te Glied fast um die Hälfte länger als das 2te, von den folgenden die ersten doppelt, die vorletzten noch anderthalb mal so lang als breit, das Endglied 15 mal so lang als das 10te, vorn schräg zugespitzt. Die Taster sind rostroth. Das Halssch. ist etwas breiter als lang, am Hinterrand sammt den Hinterecken breit abgerundet, nach vorn schwach verengt mit etwas vorstehenden spitzen Vorderwinkeln — während es bei O. suturalis so lang als breit ist und stumpfe wenn auch schwach markirte Hinterecken hat. — Die Fld. sind kaum breiter als das Halssch., zusammen breiter als lang, oben mäfsig dicht und fein, nicht runzelig, etwas weitläufiger und weniger kräftig als bei Q. suturalis punktirt, wenig dicht grau behaart. Der Hinterleib ist fast so breit als die -Fld., nach hinten allmählich etwas verengt, oben mehr weniger lebhaft farbenschillernd, ziemlich dicht, fein, vorn etwas dichter als hinten, viel dichter und feiner als bei O0. suturalis punktirt, ziemlich dicht anliegend grau behaart, auf der Unterseite weitläufiger punktirt und behaart wie oben. Die Beine sind rostroth, die Basalhälfte der hinteren Schenkel und ihre Coxen dunkler pechbraun, die Vordertarsen beim g' stark, beim 2 schwächer erweitert. Beim g' ist das vorletzte untere Segment an der Spitze breit, beinahe halbkreisförmig ausgeschnitten mit einer schmalen spiegel- glatten Stelle längs des Ausschnitts, das 6te seicht und undeutlich ausgerandet. Auch dem O0. obliheratus steht Q. novus sehr nahe, weicht aber von demselben durch gröfseren und breiteren Kopf, kür- zere weitläufiger punktirte Fld. und dichter punktirten Hinter- leib ab. Mehrfach von Taschkent, ein Ex. von Margelan. Quedius limbatus Heer. (T.), obüiteratus Er. (T.), scintillans Grv. (T.), paradisianus Heer. (Turcm.), boops Grv. (T.). Staphylinus sibiricus Gebl. (M.). Ocypus pieipennis F. (T.). - fusco-aeneus Solsky (Ballioni Epp. i. 1.) (T.), Chod- schent (Ballion). Philonthus velatipennis Solsky. Kasalinsk (Ak ), Djizak (Haus.). - atratus Grv. (Turm., T. Ak.) und var. coerulescens Bach (aD). Philonthus rotundicollis Men. Flufs Ottak (Ak.), Seribae Fauv. Flufs Nargu (Ak.), debilis Grv. (Turem., T.), corruscus Grv. (Turem., T.), ebeninus Grv. (Turcm.), concinnus Grv. (T.). E. Eppelsheim: Zur Staphylinenfauna Turkestan's. 339 Philonthus variabilis Epp. n. sp. Niger, nitidus, elytris aeneis, tarsis piceis; capite suborbieu- lato, thorace angustiore, hoc subquadrato anterius perparum angus- tato scriebus dorsalibus 3-punctatis; elytris crebre subtilius, abdomine dense subtiliter punctatis. — Long. 23—3 lin. Mas: Tarsis anticis fortiter dilatatis, abdominis segmento pen- ultimo ventrali apice medio anguste subtriangulariter emarginato, secundum ezcisionem anguste triangulariter impresso laevique; capite saepius latiore, transverso, thoracis latitudine, lateribus temporibus- que densius punctatis, antennis longioribus gracıkoribus. Eine in der Bildung des Kopfes und der Fühler äufserst variable Art, dem Ph. concinnus täuschend ähnlich und in den . kleineren Exemplaren fast nur durch die Rückenreihen des Halssch. zu unterscheiden, welche nur aus 3, nicht wie bei concinnus aus 4 Punkten bestehen, in den grölseren männlichen Stücken dagegen an dem breiteren Kopf und den schlankeren Fühlern leicht kennt- lich. Die allgemeine Körperform und die Färbung ist ganz und gar wie die des Ph. concinnus. Der Kopf ist fast kreisrund, etwas schmäler als das Halssch., zwischen den Augen mit 4, hinter den- selben und gegen den Scheitel zu mit ungleichgrofsen Punkten wenig dicht besetzt; bei manchen g\ dagegen ist der Kopf breiter und wird selbst quer viereckig mit abgerundeten Hinterecken und die Seiten derselben sind zugleich etwas dichter ungleich punktirt und die Schläfen mit feinen Punkten ziemlich dicht besetzt. Die Fühler sind schwarz, wenig kürzer als Kopf und Halssch., das 2te und 3te Glied gleichlang, von den folgenden die ersten etwas länger als breit, die letzten fast etwas breiter als lang. Je breiter jedoch der Kopf wird, desto gestreckter und schlanker werden auch die Fühler, und beim 3! mit querem Kopf sind alle Fühler- glieder viel länger, das Ste entschieden länger als das 2te, von den folgenden die ersten doppelt so lang, die vorletzten noch deutlich länger als breit. Das Halssch. ist so lang als breit, nach vorn schwach verengt, fast quadratisch mit abgerundeten Hinterecken, auf dem Rücken mit 2 Reihen von gleichweit entfernten starken Punkten geziert, in den Seiten aufser den Randpunkten jederseits mit 2 der Rückenreihe parallel gestellten Punkten. Die Fld. sind etwas länger und breiter als das Halssch., ebenso dicht aber etwas feiner als bei concinnus punktirt. Ebenso ist der Hinterleib kaum dichter aber etwas feiner punktirt als bei der verglichenen Art. Unglücklicher Weise habe ich blofs 5 g' dieser Art untersuchen können. Die 2 werden den kleinköpfigen g' in der Kopfbildung 334 E. Eppelsheim: Zur Staphylinenfauna Turkestan’s. gleich sein, aber einfache oder nur schwach erweiterte Vorder- tarsen haben. Auch dem Ph. frigidus ist die neue Art zum Verwechseln ähnlich und in der Zahl der Rückenpunkte des Halssch. mit der- selben übereinstimmend, aber durch breiteren Kopf und feiner und dichter punktirte Fld. abweichend. Taschkent. Philonthus alaiensis Fauv. i. 1. (hyperboreus J. Sahlb.?) Djizak (Hauser). Philonthus quisquiliarius Gyll. (T.) (Hauser), rufimanus Er. (T). - dimidiatipennis Er. Kasalinsk (Ak., M.). - rubellus Solsky, den ich für eine Varietät des dimi- diatipennis mit einfarbig rothen Fld. halte: Djizak (Hauser), (M.). Philonthus astutus Er. (Turcm., T.), nigritulus Grv. (Turem., T., M.), femoralis Hochh. (T., M.), eruentatus Gmel. (T.), varians PET): Philonthus agilis Grv. (Turcm.), Djizak (Hauser). - nigrita Grv. (Turcm., T.), formosus Mots. Chod- schent (Ballion), (M.), tenuis F. (M.). Philonthus pullus Nordm. See Issyk-Kul (Ak.), (Turem., M.). Platyprosopus elongatus Mannh. Aschabad in Turcm. (Ko- marow), (M.). Leptacinus batychrus Gyll. (T., M.). Xantholinus ochripennis Epp. n. sp. Nigro-piceus, nitidus, capite nigro, antennis, pedibus anoque ferrugineis, elytris piceo-testaceis; capite oblongo-subquadrato lateribus crebre fortiter punctato fronte media laeviore; thorace scriebus dorsalibus 10—12-punctatis. — Long. 22— 34 lin. Dem X. ochraceus am nächsten verwandt, etwas schlanker, glänzender und lebhafter gefärbt, durch die zahlreicheren Rücken- punkte des Halssch. sofort leicht zu unterscheiden: schwarzbraun mit rein schwarzem Kopf, hell bräunlichgelben Fld. und rostrothen Fühlern und Beinen. Der Kopf ist so breit aber kaum so lang als das Halssch., länglich quadratisch, nach vorn leicht verengt, an den Seiten fast gerade mit stumpf zugerundeten kaum deutlich gezähnelten Hinterecken, oben wenig gewölbt, an den Seiten dicht und stark, hin und wieder runzelig punktirt, sparsam graugelb be- haart, die Stirn in der Mitte glänzend glatt, die mittleren geraden Längsfurchen kurz und tief, hinten bogenförmig nach innen ge- krümmt, die äufseren schrägen ganz undeutlich. Die Fühler sind E. Eppelsheim: Zur Staphylinenfauna Turkestan’s. 339 etwas länger als der Kopf, einfarbig rothbraun, das 2te und Ste Glied gleichlang, das 4te und öte um die Hälfte breiter als das. öte, die folgenden gleichbreit, etwas breiter als lang, das Endglied kurz eiförmig, vorn breit abgerundet. Das Halssch. ist nur wenig. schmäler und kürzer als die Fld., nicht ganz um die Hälfte länger als breit, nach hinten schwach verengt mit abwärts geschlagenen abgerundeten Vorderecken, oben ziemlich gewölbt, mit 2 Rücken- reihen von je 10—12 Punkten und beiderseits einer gebogenen Seitenreihe von 14—16 Punkten. Die Fld. sind wenig länger als das Halssch., ziemlich sparsam wenig fein, innen unregelmälsig, aulsen reihenweise, auf dem umgeschlagenen Seitenrande dicht und fein punktirt, sparsam wenig fein behaart. Der Hinterleib ist oben sparsam fein und unbestimmt punktirt und fein und hinfällig be- haart, der After hell rothbraun, die Beine rostroth. Wenige Stücke von Taschkent, eins von Margelan. Aantholinus tricolor F. (meridionalis Lac.) Alai (Staudgr.). Cryptobium fracticorne Pk. (M.). Dolicaon semirufus Fauv. (T. Ak.). ini rubripennis Reitt. Kara-Tugai (Ballion). - gracilis Grv. (M.). Lathrobium fulvipenne Grv. (Turcm.). Lathrobium (Lobrathium) cognatum Epp. n. sp. Elongatum, nitidum, subtikus pubescens, nigrum, elytris posterius, antennis pedibusque rufo-brunneis; capite suborbiculato thorace latiore thoraceque latitudine longiore linea media angusta laevi crebrius sat fortiter punctatis; elytris thorace latioribus et longio- ribus fortius subseriatim, abdomine anterius parce, apicem versus sparsim subtiliter punctatis. — Long. 22 lin. Von der Gestalt und Färbung des L. apicale, aber ohne rothe Hinterleibsspitze, durch geringere Grölse, feinere Punktirung und durch sparsam punktirten glänzenden Hinterleib abweichend, ein Merkmal, welches die neue Art auch sofort von den übrigen Ver- wandten der multipunctum-Gruppe unterscheiden läfst. Der Kopf ist rundlich, so lang als. breit, um ein Drittel breiter als das Halssch., hinten gerade abgeschnitten, an den Hinterecken leicht abgerundet, an den Seiten schwach gerundet, nach vorn etwas verengt, oben leicht gewölbt, fein graugelb behaart, an den Seiten dichter, gegen die Mitte hin sparsamer und mälsig stark, viel feiner als bei den verwandten Arten punktirt, in der Mitte mit einer kleinen glänzend glatten unpunktirten Stelle. Die Fühler 336 E. Eppelsheim: Zur Staphylinenfauna Turkestan’s. sind einfarbig rothbraun, etwas kürzer als Kopf und Halssch., das 2te und 3te Glied gleichlang, die folgenden an Länge und Breite kaum verschieden, alle um ein geringes länger als breit. Die Mandibeln und Taster sind von der Färbung der Fühler. Das Halssch. ist um ein Drittel schmäler als die Fld. und etwa um ein Drittel länger als breit mit geraden parallelen Seiten und ab- gerundeten Vorder- und Hinterecken, oben leicht gewölbt, wie der Kopf punktirt und behaart, mit einer schmalen glatten Längslinie in der Mitte. Die Fld. sind um ein Drittel länger als das Hals- schild, mäfsig dicht und stark, innen und hinten unregelmälsig, gegen die Seiten hin reihenweise punktirt, sparsam graugelb be- haart, schwarzbraun, an der Spitze rothbraun, so zwar dafs die rothe Farbe in der Mitte bis zur Hälfte der Naht emporsteigt. Der Hinterleib ist vorn sparsam, hinten ganz vereinzelt fein punk- tirt und sparsam fein behaart. Die Beine sind rothbraun. Es liegt mir nur ein ? aus Turem. zur Beschreibung vor. Achenium planum Er. Aralsee (Ak.). Achenium Hauseri Epp. n. sp. Rufo-castaneum, nitidum, elytris plaga posteriore lata subtrian- gulari nigra ornatis, ano pedibusque testaceis, abdomine nigro-piceo; capite minus crebre, thorace parce punctato, hoc spatio medio longt- tudinali lateralique breviore postico laevissimis, elytris thorace tertia parte latioribus et longioribus crebrius subtiliter laze punctatis. — Long. 4 lin. An der Färbung allein schon leicht kenntlich und mit keiner anderen Art zu verwechseln, in der Gestalt dem Ach. planum am nächsten stehend, der Vorderkörper röthlich kastanienbraun, die Fid. auf der hinteren Hälfte mit einem breiten, dreieckigen, schwar- zen Längswisch, der Hinterleib pechschwarz, der After und die Beine gelbroth. Der Kopf ist hinten kaum breiter als das Hals- schild, etwas breiter als lang, an der Basis breit ausgerundet, an den Hinterecken abgerundet, an den Seiten wenig gerundet, nach vorn deutlich verengt, oben wenig gewölbt, ziemlich sparsam mälsig fein punktirt mit hie und da zwischen die gewöhnlichen Punkte eingestreuten feineren Punkten und einer kleinen glatten unpunktirten Stelle in der Mitte, wenig dicht aufstehend graugelb behaart. Die Fühler sind rothbraun, so lang als Kopf und Hals- schild. Dieses ist kaum etwas länger als breit, schmäler als die Fld., nach rückwärts leicht verengt, an den Seiten vor der Mitte seicht ausgerandet mit breit abgerundeten Hinter- und beinahe E. Eppelsheim: Zur Staphylinenfauna Turkestan’s. 337 rechtwinkligen Vordereecken, oben wenig gewölbt, sparsam und mäfsig fein punktirt, in der Mitte der Länge nach mit einem gleich- breiten bis zum vorderen Drittel reichenden glatten Raume, welcher beiderseits von einer hinten etwas tiefer eingedrückten Längsreihe von Punkten begrenzt wird, und aufsen von dieser Punktreihe mit einer ebenso breiten aber vorn früher abgekürzten glatten unpunk- tirten Stelle geziert. Die Fld. sind um ein Drittel länger und breiter als das Halssch., rothbraun, mit einem dreieckigen undeut- lich begrenzten schwarzen Flecken auf der hinteren Hälfte, welcher hinten am breitesten ist und hier bis zur Naht reicht, den Hinter- und Seitenrand der Fld. aber freiläfst; oben sind dieselben etwas dichter und feiner und unbestimmter als das Halssch. punktirt. Der Hinterleib ist matt, oben dicht und fein punktirt, der Hinter- rand der 5 vorderen Segmente gelblichweils gesäumt, der Hinter- rand des 6ten und das ganze 7te Segment, gleich den Beinen, rothgelb. | Es liegt mir nur ein Stück dieses durch seine Färbung äulserst charakteristischen Thieres vor, welches von Hrn. Premier- lieutenant Hauser bei Djizak aufgefunden wurde. Medon viator Fauv. (T. Ak.), propinguus Bris. (T., M.). Medon propinquus Bris. var. nigrinus Epp. Niger, unicolor, antennis pedibusque nigro-fuscis, elytris thorace sesqui fere longioribus. Diese Varietät ist ein Nigrino des propinguus und weicht von der Stammform in folgenden Punkten ab: sie ist einfarbig schwarz, die Fühler sehwarzbraun, die Beine braun mit dunkleren Schenkeln. Die Fld. sind zugleich länger und breiter als bei der Stammform, fast um die Hälfte länger als das Halssch. Von dem Sammler Staudinger’s unter zahlreichen Stücken der Stammform in wenigen Ex. aufgefunden. Medon seminiger Frm. (Turcm.), ochraceus Grv. (T.). Scopaeus infirmus Er. (T. Ak.), laevigatus Gyll. (T.). Scopaeus simtilis Epp. n. sp. Elongatus, subtilissime pubescens, nilidulus, piceo-niger, elytris apice rufescentibus, antennis pedibusque rufo-testaceis; capite sub- quadrato bası truncato antrorsum perparum angustato angulis postieis obtuse rotundatıs, thorace oblongo bası obsolete impresso, elytris hoc tertia parte longioribus et latioribus. — Long. 13 — 14 lin. Mas: Abdominis segmento 7' ventrali apice medio late pro- fundeque subtriangulariter exciso, 6° apice obsolete emarginato. Deutsche Entomol. Zeitschr. 1892. Heft II. 22 338 E. Eppelsheim: Zur Staphylinenfauna Turkestan’s. Von der Gestalt der grölsten langflügeligen Stücke des Se. didymus, aber noch grölser als Sc. rubidus und gracilis und mit anderer Geschlechtsauszeichnung des g, die gröfste der mir be- kannten Polyodontus-Arten der paläarktischen Region: pechschwarz, das Halssch. gewöhnlich etwas heller, die Spitze der Fld. breit rothbraun, die Fühler und Beine rothgelb. Der Kopf ist fast quadratisch, kaum breiter als lang, hinten gerade abgestutzt, nach den Augen zu sehr wenig verengt mit kurz und stumpf abgerun- deten Hinterecken, oben wenig gewölbt, dicht und fein, unten etwas weniger dicht und fein punktirt. Die Taster sind rostroth, an der Spitze braun. Die Fühler sind rothgelb, kürzer als Kopf und Halssch., das te Glied kaum kürzer aber schmäler als das 2te, das 4te und dte länger als breit, von den folgenden die ersten deutlich so lang als breit, die letzten wenig kürzer, das Endglied 13 mal so lang als das vorletzte, vorn scharf zugespitzt. Das Halssch. ist etwas schmäler als der Kopf, um etwa ein Drittel länger als breit, nach vorn stark, nach hinten wenig verengt mit fast geraden Seiten und abgerundeten Hinterecken, oben leicht ge- wölbt, wie der Kopf punktirt, vor dem Schildchen mit einem breiten aber äufserst kurzen, zuweilen undeutlichen Quergrübchen, sonst ohne eingegrabene Linien. Die Fld. sind um ein Drittel breiter und um gut ebensoviel länger als das Halssch., oben etwas abgeflacht, dicht und fein punktirt. Der Hinterleib ist etwas dichter als der Vorderkörper punktirt und behaart, daher etwas weniger glänzend, am Hinterrand der Segmente öfters braungelb gesäumt. Die Beine sind rothgelb. Beim dg' ist das 7te untere Segment in der Mitte breit und tief dreieckig ausgeschnitten, das 6te schwach ausgerandet. Die neue Art ist durch die oben angegebenen Merkmale leicht von Sc. didymus zu unterscheiden; von Sc. minutus weicht sie, abge- sehen von der mehr als doppelten Grölse, durch hinten nicht aus- gerandeten nach vorn weniger verengten Kopf, kürzeres Halssch. ohne eingegrabene Spitzenlinie, viel breitere und längere Fld. und durch etwas weniger dichte und feinere Punktirung des Vorder- körpers ab. Mehrfach von Taschkent. Stilicus capitalis Har. (T. Ak.). Sunius lithocharoides Solsky (T., M.), fiiformis Latr. (T., M.). - pulchellus Heer (fasciatus Hochh. Solsky) (T., M.). - angustatus Pk., neglectus Märk. (T.), Fauveli Epp. (M.) E. Eppelsheim: Zur Staphylinenfauna Turkestan’s. 339 Paederus debilior Epp. n. sp. Niger, elytris subtiliter punctatis cyaneis, thorace, abdominis segmentis 4 primis pedibusque rufis, femoribus apice anguste fusces- centibus, antennis gracilioribus testaceis medio subfuscis. — Long. 34 lin. Von der Gröfse des P. breviwennis, von der Gestalt des ittoralis, von dem letzteren aber durch hellere Fühler und Beine und weit feinere Punktirung des ganzen Körpers und besonders der Fld. abweichend: schwarz, das Halssch. und die 4 ersten Hinterleibssegmente roth, die Beine gelblichroth mit schmal bräun- licher Schenkelspitze, die Fühler gelblich, in der Mitte zuweilen schwach bräunlich angehaucht. Der Kopf ist glänzend schwarz, so breit als das Halssch., quer, von den Augen an nach rückwärts verschmälert, an den Hinterecken breit abgerundet, an den Seiten und am Scheitel mäfsig dicht und fein, in der Schläfengegend noch gedrängter und zarter punktirt, mit einem einzelnen grölseren Borstenpunkte innerhalb und zugleich etwas unterhalb des unteren Augenrandes, ziemlich sparsam mit abstehenden schwarzen Haaren besetzt. Die Taster sind einfarbig gelb, die Mandibeln hell roth- braun. Die Fühler sind gelblich, vom 4ten bis 9ten Glied zu- weilen bräunlich angelaufen, das 3te Glied um die Hälfte länger als das 2te, das 4te bis 6te an Länge kaum verschieden, die folgenden allmählich ein klein wenig kürzer werdend, auch die vorletzten noch entschieden länger als breit, das Endglied innen vor der Spitze tief und breit ausgerandet, vorn scharf zugespitzt. Das Halssch. ist fast etwas länger als breit, entschieden schmäler als bei P. littoralis, so breit als die Fld., vorn und hinten gerade abgeschnitten, an den Seiten vorn gerundet erweitert, nach hinten verengt mit stumpfen Vorder- und abgerundeten Hinterecken, oben gewölbt, in der Mitte zweireihig, an den Seiten unregelmäfsig mit feinen zerstreuten Punkten besetzt, sparsam schwarz abstehend be- haart. Das punktirte rothe Schildchen ist viereckig, an der Spitze abgerundet. Die Fld. sind so lang als das Halssch., verhältnifs- mälsig fein, viel feiner als bei P. Attoralis und brevipennis, so dicht wie bei dem letzteren punktirt, anliegend grau behaart. Der Hinterleib ist auf den 4 ersten Segmenten roth, auf den folgenden schwarz, oben sparsam und fein punktirt und spärlich ziemlich lang anliegend grau behaart mit einzelnen abstehenden längeren Haaren an den Seiten und an der Spitze. Die Beine sind gelb- lich, die Vorderschenkel zuweilen, die Hinterschenkel stets an der Spitze schmal bräunlich gefärbt, die Tarsen einfarbig gelb. 22 * 340 E. Eppelsheim: Zur Staphylinenfuuna Turkestan’s. Die neue Art unterscheidet sich von P. brevipennis, dem sie in der Gröfse und in der Färbung der Beine am nächsten steht, durch nach hinten viel stärker verengtes Halssch. und durch qua- dratische, an den Schultern nicht verstrichene, ungleich feiner punk- tirte Fld. Von Taschkent und Margelan. Paederus littoralis Grv. (M.), riparius L. (T.), albipilis Solsky (Turcm.), Alai (Staudgr.). Stenus posticalis Epp. n. sp. Elongatus, niger, mitidulus, breviter albido-pubescens, femoribus - basi, tibüs palpisque testaceis, his apice fuscis, elytris macula posteriore sublaterali fulva; thorace lateribus pone medium sinuato- angustato subaequali elytrisque crebre fortiter, abdomine confertim subtiliter punctatis. — Long. 22—3 lin. Mas: Latet. Dem St. maculiger und erythrocnemus zum Verwechseln ähn- lich und in der Form des Halssch. und in der Stellung des Fld.-Flecks völlig mit ihnen übereinstimmend, von dem ersteren jedoch durch andere Skulptur des Halssch. und namentlich vorn viel feiner und dichter punktirten Hinterleib, von dem letzteren durch weniger feine Punktur des Halssch. und dichtere Punktirung . des Abdomen abweichend: schwarz, nur mälsig glänzend, kurz weifslich behaart, die Basalhälfte der Schenkel, die Schienen und die Taster mit Ausnahme ihrer äufsersten bräunlichen Spitze gelb- lich, die Fld. mit hochgelber Makel. Der Kopf ist nicht ganz so breit als das Halssch., die Stirn tief ausgehöhlt, dicht und kräftig punktirt, hinten in der Mitte mit einer kurzen schmalen Kiellinie. Die Fühler sind schwarzbraun, das 3te bis 7te Glied rothbraun, die Taster hellgelb, das 3te Glied an der Spitze bräunlich, die Mandibeln rothbraun. Das Halssch. ist etwa um ein Drittel länger als breit, in der Mitte am breitesten, nach vorn und hinten gleich stark verengt, vorn an den Seiten gerundet, kurz hinter der Mitte plötzlich buchtig eingezogen und dann ziemlich gradlinig zu den stumpfen Hinterecken verlaufend, oben etwas uneben, an den Seiten leicht zusammengedrückt, dicht und stark punktirt, ohne Mittelrinne und ohne Längsbeulen neben derselben oder höchstens mit ganz schwachen Andeutungen der letzteren. Die Fld. sind nicht ganz dop- pelt so breit als die Basis des Halssch., etwas länger als dasselbe, oben wenig gewölbt, noch dichter und stärker als das Halssch. grob runzelig-schuppig punktirt, an der Naht hinter dem Schildchen ge- E. Eppelsheim: Zur Staphylinenfauna Turkestan’s. 341 meinschaftlich breiter, vor den Schultern beiderseits schmäler, der Länge nach eingedrückt, mit einem orangegelben rundlichen Fleck hinter der Mitte, welcher von der Naht weiter absteht als vom Seiten- rande. Der Hinterleib ist vorn nur wenig schmäler als der Hinter- rand der Fld., nach hinten leicht verengt, oben etwas dichter und länger weilslich behaart als der Vorderkörper, dicht vorn stärker nach der Spitze zu allmählich immer feiner, viel dichter und feiner als bei Sf. maculiger, auch dichter als bei St. erythrocnemus punk- tirt, ohne Kielliniie am Grunde der Segmente. Die Beine sind ‚röthlich gelbbraun, die Spitzenhälfte der Schenkel, die Basis und Spitze der Schienen und die vordere Hälfte der Tarsen schwärzlich- braun, die Tarsen mit einfachem 4ten Glied. Das g' ist mir noch unbekannt. Taschkent. Stenus aereus Solsky, lonyipennis Epp., nanus Steph., (T.), ater Mnh. (Turem., M.). - affaber Baudi, morio Grv. (T., M.). - pallitarsis Stph. See Issyk-Kul (Ak.), cordatus Grv. (T.). Platysthetus spinosus Er. (T. Ak.), capito Heer. (T.). Platysthetus depravatus Epp. n. sp. Pl. debilis Hochh., Bull. Mose. 1871, p. 161? Niger, nitidus, elytris tibiis tarsisque testaceis, femoribus pices- centibus; capite linea verticali transversa sulculogue medio impresso thoraceque canaliculato latissimo longitudine plus duplo latiore crebrius subtilius, elytris thorace brevioribus duplogue angustioribus sparsım punctatis, his longitudinaliter strigosis. — Long. 14 lin. Mas: Fronte bispinosa, abdominis segmento 6° ventrali apice emarginato, 7° medio late impresso apice truncato, utrinque oblique canaliculato et unigranoso. Durch die zweidornige Stirn des g', das breite Halssch. und die kurzen schmalen verkümmerten Fld. in nächster Verwandtschaft zu Pl. Burlei stehend, aber mit ganz anderer Skulptur des schmä- . leren Kopfes: schwarz, glänzend, die Fld. und die Beine hellgelb, letztere mit dunkleren Schenkeln. Der Kopf ist so breit als das Halssch., quer gerundet, die Stirn etwas abgeflacht, wenig dicht und mälsig fein punktirt, der Scheitel mit einer bald tieferen bald seichteren Querfurche, welche beiderseits ein breiteres rundliches Grübchen und in der Mitte eine feine kurze Längslinie trägt; auch von den Augen gegen die Seitengrübchen hin zieht jederseits eine breite Längsvertiefung. Die Fühler sind schwarz, so lang als Kopf und Halssch., nach der Spitze zu leicht verdickt, das 2te 342 E. Eppelsheim: Zur Staphylinenfauna Turkestan’s. Glied etwas länger und stärker als das 3te, die vorletzten kaum etwas breiter als lang, das Endglied lang eiförmig. Das Halssch. ist mehr als doppelt so breit als lang, am Hinterrande und an den Seiten in gleichmäfsigem Bogen gerundet, an den Seiten des Vorderrandes schwach gebuchtet mit etwas vorstehenden Vorder- ecken, oben gewölbt, etwas feiner als der Kopf punktirt, mit einer tiefen Rinne in der Mitte. Das Schildchen ist glatt, beiderseits mit einem Längsgrübchen versehen. Die Fld. sind nur halb so lang und halb so breit als das Halssch. mit höckerig vorstehenden glatten Schultern, oben fein aber nicht dicht längsgestrichelt und dazwischen sparsam und fein punktirt, der Naht entlang mit einer hinten auswärts gekrümmten tief eingegrabenen Linie versehen. Unterflügel sind vorhanden. Der Hinterleib ist nach rückwärts etwas verbreitert, oben äufserst fein quer nadelrissig und ganz vereinzelt fein punktirt. Beim g' ist das 6te Ventralsegment an der Spitze ausgerandet, das 7te in der Mitte mit einer seichten hinten abgestutzten rund- lichen Grube versehen, welche jederseits von einer $hrägen Längs- furche begrenzt wird, in welcher ein einzelnes tuberkelartiges glattes Korn liegt. Die Stirn ist beiderseits mit einem längeren oder kürzeren geraden Dorn bewaffnet. Das 2 ist mir noch unbekannt. Ob diese Art mit Pl. debilis Hochh. zusammenfällt, lasse ich dahingestellt; die Angaben über die Breite des Kopfes und die Schilderung der Fld. lassen gerechte Zweifel zu. Von Leder bei Taschkent gesammelt. Merkwürdiger Weise besitzt meine Sammlung auch ein von Stettin (Düring) stammendes Ex., welches aber vielleicht eine falsche Vaterlandsangabe trägt. Platysthetus nitens Sahlb. (T.). Ozytelus piceus L. Alai (Conradt), nitidulus Grv. (Turem.), Alai (Conradt). Ozytelus sexualis Epp. n. sp. Niger, subopacus, pedibus piceis, capite thorace elytrisque sub- tilissime confertissimeque longitudinaliter strigosulis, fronte medio late foveolata laevioreque; thorace trisulcato, abdomine crebrius subtiliter panctato. — Long. 1 lin. Mas: Abdomine -segmento inferiore 6° medio subrotumdatim impresso, impressionis lateribus relevatis apice ulrinque in spinam breviorem arcuatam oblique retrorsum vergentem terminantibus, 7° late emarginato. E. Eppelsheim: Zur Staphylinenfauna Turkestan’s. 343 Von der Gestalt des Ozyt. speculifrons mit der Skulptur des pumilus, durch die Geschlechtsauszeichnung des Q' besonders aus- gezeichnet, schwarz, matt seidenglänzend, mit pechbraunen Beinen, auf Kopf, Halssch. und Fld. gleichmälsig dicht und fein längs- gestrichelt. Der Kopf ist in beiden Geschlechtern etwas schmäler als das Halssch., die Stirn in der Mitte gegen den Scheitel zu mit einem länglichen Grübchen versehen, dessen nächste Umgebung etwas weitläufiger gestrichelt, daher etwas glänzender ist; auch die Fühlerhöcker sind glänzender als der übrige Theil der Stirn. Die Fühler sind schwarz, nach der Spitze zu allmählich verdickt, die 4 letzten Glieder entschieden breiter als die übrigen. Das Halssch. ist wie bei Oz. speculifrons und depressus geformt, mit den gewöhnlichen 3 Furchen in der Mitte, deren Ränder gleich- falls etwas glänzender sind als der übrige Theil der Oberfläche. Die Fld. sind um ein Drittel breiter und länger als das Halssch., zwischen der Strichelung sparsam fein aber deutlich punktirt. Der Hinterleib ist gleichfalls fein, etwas dichter als die Fld. punktirt. Die Beine sind pechbraun, die Vorderschienen am Aufsenrande vor der Spitze mälsig tief schräg ausgeschnitten mit scharfem oberem Winkel des Ausschnitts. Beim g' ist der 6te untere Ring in der Mitte mit einer rund- lichen Grube versehen, deren wulstig erhabene Seitenränder hinten in 2 schräg nach innen und hinten gerichtete, kurze, vorn scharf zugespitzte Dorne endigen; der 7te Ring ist tief ausgebuchtet. Taschkent. Ozytelus subtilis Epp. n. sp. Niger, opacus, pedibus piceo-testaceis, capite thorace elytrisque omnium subtilissime confertissimeque longitudinaliter strigosulis, an- tennis brevioribus clavatis; thorace obsolete trisulcato, abdomine crebre subtiliter punctato. — Long. vix 1 lin. Ganz von der Gestalt des vorigen, etwas kleiner, noch feiner und dichter längsgestrichelt, ganz matt ohne glänzende Stellen auf Kopf und Halssch. und mit ganz anderer Geschlechtsauszeichnung des g, schwarz mit bräunlich-gelben Beinen. Der Kopf ist in beiden Geschlechtern schmäler als das Halssch., ohne Stirn- grübchen. Die Fühler sind ziemlich kurz, nach der Spitze zu keulenförmig verdickt, das 3te Glied etwas länger und dreimal dicker als das 2te, das 4te bereits stark quer, die nächstfolgenden immer mehr verbreitert, das 9te wohl dreimal breiter als lang, die 3 letzten überhaupt viel stärker und breiter, das Endglied kurz 344 E. Eppelsheim: Zur Staphylinenfauna Turkestan's. eiförmig. Das Halssch. ist etwas schmäler als die Fld., die ge- wöhnlichen 3 Rückenfurchen schwach und seicht. Die Fld. sind um ein Drittel länger als das Halssch., zwischen der Runzelung sparsam fein, der Hinterleib ziemlich dicht fein punktirt. Die Beine sind bräunlichgelb, die Schenkel wenig dunkler, die Vorder- schienen aulsen vor der Spitze tief ausgebuchtet mit scharfem oberem Winkel der Ausbuchtung. Beim g' ist das 7te untere Hinterleibssegment hinten in der Mitte breit aber nicht tief ausgerandet, die seitlichen Enden der Aus- buchtung mit einem kurzen schwach gekrümmten Zahne versehen. Taschkent. Bledius tricornis Hbst. Aralsee (Ak.), (Turem., T., M.). Bledius simulator Epp. n. sp. Niger, nitidulus, antennarum basi, pedibus elytrisque rufis, his macula communi basali magna triangulari nigra; thorace transverso canaliculato coriaceo denseque fortius laxe punctato; elytris hoc perparum longioribus et latioribus distincte crebrius, abdomine utrin- que parce obsoleteque punctatis. — Long. 24— 24 lin. Mas: Fronte utringue ad antennarum basin cornu brevi com- presso apice truncato armato, thorace apice medio in spinam bre- viorem supra ylabram nitidam producto. Fem.: Latet. Dem Bl. tricornis täuschend ähnlich, viel kleiner, mit breiterem feiner punktirtem Halssch., dessen Mittellinie sich nicht auf das kleine glatte Horn am Vorderrande fortsetzt und mit oben abge- stutzten, nicht wie bei Zricornis zugespitzten Seitenhörnern des Kopfes: ganz von der Färbung des letzteren, dünn grau behaart, mälsig glänzend. Der Kopf des d! ist oben äulserst fein lederartig gewirkt, hinten tief quer eingedrückt, die Stirn abgeflacht, vorn mit einer feinen Querlinie zwischen den Fühlerhöckern, beiderseits an der Fühlerbasis zu einem kurzen zusammengedrückten gleich- breiten oben breit abgestutzten Horn aufgeworfen. Die Fühler sind etwas kürzer als Kopf und Halssch., nach der Spitze zu gleich- mälsig verdickt, dunkel pechbraun, das erste Glied an der Basis und die beiden folgenden roth. Die Mandibeln sind kurz, wenig vorragend, pechbraun. Das Halssch. des 9‘ ist um mehr als ein Drittel breiter als lang, an den Seiten sehr schwach gerundet mit abgerundeten Vorderecken, hinter der Mitte plötzlich eingezogen, hinten abgestutzt mit abgerundeten Ecken, oben gewölbt, äufserst dicht nicht besonders fein, viel gröber als der Kopf lederartig ge- E. Eppelsheim: Zur Staphylinenfawna Turkestan’s. 345 runzelt und dazwischen ziemlich dicht wenig fein aber oberflächlich punktirt, von einer in der Mitte breiteren und tieferen Längslinie durchzogen, welche am Vorderraude, da wo das Horn von dem- selben ausgeht, plötzlich abbricht; dieses selbst ist kürzer als bei Bl. tricornis, vorn schwach abwärts gebogen, oben glatt, ungerinnt. Die Fld. sind nur sehr wenig breiter und länger als das Halssch., ziemlich dicht und tief punktirt, roth mit einer grolsen dreieckigen Makel, welche die ganze Basis der Decken einnimmt und von da sich allmählich verjüngend fast bis zum hinteren Ende der Naht zieht. Der Hinterleib ist an den Seiten wenig dicht körnig-schuppig punktirt. Die Beine sammt den Hüften sind einfarbig roth. 2 Q, eins von Taschkent, eins von Conradt im Altai-Gebirge gesammelt. Bledius bicornis Ahr. Kasalinsk (Ak.), Djizak (Hauser), hinnulus Er. Kasalinsk (Ak.), (Turcm., T., M.). Bledius immaturus Epp. n. sp. Elongatus, subcylindricus, subnitidus, niger, thorace castaneo, elytris pallide flavis, antennis, ore, mandibulis pedibusque rufescen- tibus; capite thoraceque subtiliter coriaceis, hoc subquadrato cana- hieulato crebrius distincte punctato; elytris thorace plus tertia parte longioribus confertim minus subtiliter punctatis. — Long. 14—13 lin. Mas: Fronte utringue ad antennarum basin cornu brevi lato compresso apice truncato armata. Ganz von der Gestalt der 2 des Bl. unicornis, nur halb so grols, anders gefärbt und mit ganz anderer Geschlechtsauszeichnung des S: schwarz mit kastanienbraunem Halssch., blalsgelben Fld. und röthlichen Mundtheilen, Fühlern und Beinen, gestreckt, schmal, fast eylindrisch, wenig glänzend. Der Kopf ist mit den kugelig vorstehenden Augen fast etwas breiter als das Halssch., oben äulserst dicht und fein lederartig gerunzelt, matt, nur der vorn breit und tief eingedrückte Clypeus weniger dieht gerunzelt, daher etwas glänzender, von der Stirn durch eine deutliche Querlinie abgegrenzt; diese ist beim 2 abgeflacht, in der Mitte mit einem punktförmigen Grübchen geziert, beim g' zwischen den Fühlern breit aber nicht tief eingedrückt, an der Basis derselben zu einem kurzen breiten flachgedrückten oben abgestutzten Hörnchen aufge- trieben. Die vorstehend sichelförmig gekrümmten Mandibeln sind rothbraun, an der Basis schwarz, vor der Spitze mit einem breiten starken Zahn bewaffnet. Die Mundtheile sind gleichfalls röthlich, ebenso die Fühler. Diese sind etwas länger als der Kopf, nach 346 E. Eppelsheim: Zur Staphylinenfauna Turkestan’s. der Spitze zu verdickt, das 2te Glied etwas länger und viel dicker als das te, die 3 letzten abgesetzt stärker als die vorhergehenden. Das Halssch. ist nur sehr wenig schmäler als die Fld., etwas breiter als lang, querquadratisch, vorn gerade abgeschnitten mit rechteckigen Vorderwinkeln, an den Seiten bis weit über die Mitte hinaus gradlinig, dann plötzlich kurz vor der Basis unter stumpf abgerundetem Winkel einwärts geschwungen zu dem leicht zuge- rundeten Hinterrand, oben leicht gewölbt, dicht lederartig gerunzelt, in der Mitte von einer feinen durchgehenden Längslinie durchzogen, mälsig dicht kräftig punktirt, und etwas rauh weilslich behaart. Die Fld. sind um gut ein Drittel länger als das Halssch., an den Seiten gerade, am Nahtwinkel einzeln abgerundet, oben leicht ge- wölbt, etwas dichter und feiner punktirt und behaart als das Halssch. Der Hinterleib ist gleichbreit oder hinten schwach ver- breitert, an den Seiten sparsam wenig fein aber oberflächlich punk- tirt und sparsam weilsgrau behaart. Die Beine sammt den Hüften sind hell rothbraun. Von dem Sammler Hauser’s bei Djizak aufgefunden. Bledius fracticornis Pk. Djizak (Hauser), atricapillus Germ. (Turem., T.), Akinini Epp. (Turem.), Djizak (Hauser) nanus Er. (Turem.). Trogophloeus riparius Lae. (T.), memnonius Er. (M.), puncta- tellus Er. See Issyk-Kul (Ak.), despectus Baudi (T.). Zonoptilus sellula Solsky (T.) (Ballion). Lesteva longelytrata Goeze (Turem.). Omalium apieicorne Solsky, cribripenne Fauv. (M.). Protinus macropterus Gyll. (Turem.). [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1892. Heft I1.] 347 Zur Biologie einiger Ameisengäste. Von E. Wasmann S.J. zu Exaeten bei Roermond (Holl. Limburg). l. Zur Lebensweise von Amphotis marginata FE. Amphotis marginata, bekanntlich ein regelmälsiger Gast von Lasius fuliginosus, gehört nicht, wie ich früher glaubte!), zu den indifferent geduldeten Gästen, sondern zu den echten Gästen, die von ihren Wirthsameisen gefüttert werden. Sonderbarer Weise habe ich dies erst im Frühling 1891 in Prag beobachtet, obwohl ich Amphotis marginata bereits in den vorhergehenden Jahren in Holland wiederholt in Beobachtungsnestern gehalten hatte. Zur Erklärung dürfte vielleicht die minder günstige Einrichtung der früheren Beobachtungsnester dienen, sowie der Umstand, dafs man in Amphotis marginata nicht im entferntesten einen echten Gast vermuthet. Vom 2. Mai 1891 habe ich folgende Beobachtungen aufgezeichnet: Amph. marginata ein echter Gast. Fünf Fütterungen während einer halben Stunde! — Eine Amph. kommt eben aus dem Mulm an die Oberfläche des Nestes mitten unter den versammelten L. fuliginosus hervorgekrochen, wobei sie sich rasch, aber stols- weise voranbewegt. Dann geht sie von einer Ameise zur andern, erhebt den Kopf und schlägt mit aufserordentlich raschen Fühlerschlägen die Kopfseiten der Ameise. Diese öffnet die Kiefer und läfst die Unterlippe mit einem Tröpfchen vortreten, welches die Amphotis aufleckt. Während der Fütterung spielt die Ameise mit ihren Fühlerspitzen auf dem Kopfe oder Halsschild des Käfers, während dieser seine raschen, seitlichen Fühlerschläge an dem Kopfe der Ameise fortsetzt. Eine Fütterung dauerte 4— 12 Sekunden, manchmal länger. Am Schlusse beleckt die Ameise den Käfer manchmal oberflächlich auf Kopf und Rücken. — Die Fütterung von Amphotis ist häufiger als die Beleckung. Am öÖftersten wird Amph. an den Seiten des Körpers, besonders 1) Beiträge zur Lebensweise der Gattungen Atemeles und Lomechusa S. 3 (Tijdschr. v. Entom. XXXI, S. 247) und Ver- gleichende Studien über Ameisengäste und Termitengäste S. 32, Anm. 1 und S. 71 (Tijdschr. XXXII). 348 E. Wasmann: Zur Biologie einiger Ameisengäste. der Flügeldecken, beleckt, meist jedoch nur oberflächlich und vor- übergehend. — Aehnliche Beobachtungen während der folgenden Wochen fast täglich. Aus meinen früheren Beobachtungen über Amph. marginuta in Holland ist noch folgendes nachzutragen. Am 20. August 1887 fand ich eine Amphotis an der abgestreiften Raupenhaut von Orrhodia rubiginea W. V. fressend (unter einem Holzstück vor dem Nest- eingang von L. fuliginosus). Am 7. Mai 1839 sah ich (beim Um- wenden obigen Holzstückes), wie die Ameisen bei der plötzlichen Störung zwei der unter ihnen sitzenden Amphotis mit geöffneten Kiefern zu fassen versuchten; die Versuche wiederholten sich eine Minute lang, stets vergeblich, da die Käfer keinen Anhaltspunkt boten. Die Ameisen folgten den davonkriechenden Amphotis noch eine kleine Strecke unter denselben vergeblichen Bemühungen, den Käfer, besonders an den Körperseiten, zu fassen. Aehnliche Be- obachtungen später noch öfters beim Umwenden jenes Holzstückes. In den Nestern von L. fuliginosus, die in alten Stämmen sich finden, sitzt Amphotis vorzugsweise unter losen Rindenstücken, oft in grolser Zahl beisammen. Für gewöhnlich hält sie sich stunden- lang unbeweglich an derselben Stelle und seheint von den umgeben- den Ameisen nicht beachtet zu werden. 2. Zur Lebensweise von Myrmoecia Fussi Kr. Nach früheren Angaben ist Myrmoecia Fussi wahrscheinlich ein Parasit von wilden Bienen aus der Gattung Anthophora (B. E. Z. 1377, 448). In der Umgebung von Prag lebt sie jedoch als regelmäfsiger Gast in den Nestern von Tapinoma erraticum Ltr. Hr. Otto Nickerl und ich fanden sie im Juni und Juli 1891 bei den Dorfe Wran in einer Reihe Kolonien jener Ameise, bis zu drei Stück in einem Neste, niemals jedoch aufserhalb der Tapınoma- Nester. Das Ergebnifs meiner Beobachtungen über die Lebens- weise von M. Fussi ist kurz folgendes. Sie gehört zu den feindlich verfolgten Einmiethern, gleich den bei Lasius fuliginosus hausenden Myrmedonien. Ich mufste sie meist aus den tiefsten Schlupfwinkeln des Tapinoma - Nestes ausgraben. In meinen Beobachtungsnestern hielt sie sich bei Tage stets völlig verborgen. Wenn ich sie zwang, ihr Versteck zu verlassen, wurde sie von den Tapinoma bei jeder Begegnung feind- lich angegriffen, jedoch auf verschiedene Weise von den Arbeiterinnen und von den flügellosen Weibehen. Während erstere ihr nur die Hinterleibsspitze zukehrten und ihr eine Geruchssalve zusandten, E. Wasmann: Zur Biologie einiger Ameisengäste. 349 aus welcher sie sich nicht viel zu machen schien, fuhren die Weibehen mit geöffneten Kiefern auf die Myrmoecia los und suchten sie zu beifsen. Die letztere Angriffsweise war erfolgreicher und nöthigte eine Myrmoecia, die in ihrem Schlupfwinkel von zwei Tapinoma-Weibchen bemerkt worden war, ein anderes Versteck zu suchen. Wenn eine Myrmoecia zufällig durch einen Haufen bei- sammen sitzender Tapinoma- Arbeiterinnen lief, stoben diese, mit ihren Larven und Puppen flüchtend, nach allen Seiten auseinander, ohne jedoch die üblichen Geruchssalven zu unterlassen. Die Nahrung von Myrmoecia Fusst besteht in Ameisen, welche sie nächtlicher Weile frifst. Die Zahl der Tapinoma- Arbeiterinnen verminderte sich in meinen Beobachtungsnestern von einer Nacht zur andern, und am Morgen fand ich meist Reste zerrissener Ameisen bei dem Schlupfwinkel von Myrmoecia. In einem kleinen Glasneste, das zwei Myrmoecia enthielt, verschwanden sämmtliche Tapinoma- Arbeiterinnen (über ein Dutzend) innerhalb weniger Tage; in einem anderen, das nur eine Hyrmoecia enthielt, verminderte sich die Zahl der Arbeiterinnen innerhalb 5 Tagen um 6 Stück. In der glänzend schwarzen Färbung hat M. Fussi grolse Aehn- lichkeit mit ihrer Wirthsameise. In der Grölse steht sie zwischen den Arbeiterinnen und Weibchen von Tapinoma, nähert sich jedoch mehr den letzteren. Wenn sie mit aufgerolltem Hinterleib unter den Ameisen läuft, ist sie leicht mit rinem Tapinoma- Weibchen zu verwechseln. Nächst Lasius fuliginosus hat unter unseren einheimischen Ameisen Tapinoma erraticum die meisten ungebetenen Gäste aus den Gattungen Hyrmedonia bezw. Myrmoecia. Mir sind folgende Staphyliniden als regelmälsige Gäste von Tapinoma bekannt: Myrmoecia plicata Er. (Rougeti Fairm.). — v. Hagens, Rhein- land; Skalitzky, Prag; Fred. Smith, England. Myrmoecia Fussi Kr. (confragosa Hochh., bituberculata Bris.). — Nickerl und Wasmann, Prag. Myrmoecia hippocrepis Saulc. — de Saulcy, Ostpyrenäen. Myrmedonia erratica v. Hag. — v. Hagens, Rheinland. Lamprinus haematopterus Kr. — v. Hagens, Rheinland. 3. Zur Lebensweise von Batrisus. Vor einigen Jahren hatte ich bereits Batrisus formicarius Aube bei Lasius brunneus in Holländisch Limburg längere Zeit in Beobachtungsnestern gehalten, um sein Verhältnils zu dieser Ameise zu erforschen. Ich konnte nur feststellen, dafs er von den 350 E. Wasmann: Zur Biologie einiger Ameisengäste. Ameisen friedlich geduldet wird!), obwohl sie ihn häufig bemerken und mit den Fühlern berühren. Batrisus adnezus Hampe und oculatus Aube, die ich im Sommer 1892 bei Lasius brunneus bei Wien fand und in Beobachtungsnestern hielt, werden von den Ameisen gleichfalls friedlich geduldet und bei Begegnung oft mit den Fühlern geschlagen wie eine befreundete Ameise. Es gelang mir auch, etwas über die Ernährungsweise dieser beiden letzten Arten zu beobachten. Sie stellen den Milben im Ameisenneste nach und verzehren dieselben. Einen Batrisus adnexus sah ich an einer Milbe fressen, die nur wenig kleiner war als er selbst. Viel- leicht ist die Vertilgung der Milben ein Hauptgrund, weshalb die Batrisus von den Ameisen freundschaftlich geduldet werden. 4. Zur Lebensweise von Anemadus strigosus Kr. Reitter sagt bei diesem Käfer nichts von seinem Vorkommen bei Ameisen (N. I. D. III, 257). Ich fand ihn (bei Wien) in den Nestern von Lasius brunneus am Fufse von Bäumen unter Rinde, einmal in gröfserer Anzahl. In den Beobachtungsnestern hielt er sich fast immer im Mulme verborgen und mied die Begegnung mit den Ameisen, die ihn angriffen, wenn sie ihn bemerkten, was jedoch sehr selten vorkam. Ein Exemplar wurde von den Ameisen erhascht und sämmtlicher Fühler und Beine beraubt, jedoch nicht aufgefressen. Aufserhalb der Nester von Lasius brunneus habe ich ihn nie gefunden. 5. Zur Lebensweise von Euryusa laticollis Heer. In meinen Beobachtungsnestern (Wien, Juli 1892) hielten sich die Euryusa fast immer im Mulm oder unter Rindenstücken ver- borgen, oft in der Nähe der versammelten Ameisen, aber nie in unmittelbarer Berührung mit denselben. Bei Begnung mit einer Ameise wichen sie dieser aus und wurden, falls die Ameise sie bemerkte, heftig angegriffen und verfolgt. Sie entschlüpften jedoch stets; den ersten Angriff parirten sie mit aufgekrümmter Hinter- leibsspitze, dann versteckten sie sich im Mulme. Sie werden so- mit von Lasius brunneus behandelt wie die Myrmedonien von La- sius fuliginosus. Dals sie jedoch gleich den letzteren von todten oder lebenden Ameisen sich ernähren, habe ich nicht beobachtet. Leider konnte ich ihnen keine Eier oder Larven von Lasius brunneus 1) Vergleichende Studien über Ameisengäste und Termiten- gäste S. 41, Anm. 3 (Tijdschr. v. Entom. XXXIM). E. Wasmann: Atemeles pubicollis Bris., Var. Forelin.var. 351 bieten, da diese sehr schwer zu finden sind. Puppen von Lasius emarginatus und Formica rufibarbis, die ich ihnen gab, schienen unberührt zu bleiben. Die Ernährungsweise von Euryusa laticollis ist somit noch unbekannt, ebenso wie jene der übrigen Euryusen. Zugleich mit dieser Art fand ich auch E. sinuata Er. bei Lasius brunneus (Wien). Atemeles pubicollis Bris., Var. Foreli n. var. Schon früher (D. E. Z. 1887, 102) wurden die auffallend hell gefärbten Exemplare von Atemeles pubicollis erwähnt, die Forel bei Formica sanguinea in den Vogesen fand. Ich bin seither durch den Vergleich mit vielen anderen, konstant dunkler gefärbten Stücken zur Ueberzeugung gelangt, dals die oben erwähnten Exem- plare einer eigenen Farbenvarietät angehören, die folgendermalsen zu charakterisiren ist: Atemeles pubecollis Bris. var. Foreli: Rufus, capite e cingulo ante apicem abdominis obscuriore. Die Grundfärbung des ganzen Körpers ist hellrothbraun, der Thorax nicht dunkler. Die Grölse ist die der grölsten Exemplare von Atemeles pubicolis. Ich benenne die Var. nach meinem Freunde Dr. Aug. Forel. I Nyaaımamm dl Beta e- Da ich im Begriffe stehe, ein kritisches Verzeichnils der myrmecophilen und termitophilen Arthropoden zu veröffentlichen, ersuche ich meine Herren Collegen, einschlägiges Material aus der südeuropäischen und auflsereuropäischen Fauna mir gütigst zur Ansicht zu senden. Zur genauen Feststellung der betreffenden Wirthsarten bitte ich auch die resp. Wirthe beizugeben. E. Wasmann S8.J., Exaeten bei Roermond, Holland. 352 [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1892. Heft II.] Coptocycla catenata Boh. Wenn man auch nur wenige Stücke dieser Art vor sich hat, so begreift man nicht, wie Bohe- man, Cass. 4, 635, dazu gekommen ist, eine besondere Art, Westringi Boh., abzutrennen. Selbstverständlich vergleicht er letz- tere nicht etwa mit catenata, von der sie nicht verschieden ist, sondern mit punctaria, die allerdings ein wenig anders aussieht. Die hellsten Stücke der catenata besitzen ein fast einfarbig gelbes Halssch., und sind dann der sirigula Montr. ähnlich, die von den Philippinen bis zu den Aru-Inseln verbreitet ist. Nur zeigen sich vor dem Schildchen zwei schwarze Längsstriche, die bis zur Mitte der Scheibe (das Dach nicht mitgerechnet) reichen, in seltenen Fällen gänzlich durch eine feine, helle Linie getrennt sind und vorn etwas nach aulsen biegen. Sie fliefsen allmählich zu einem Längsstreifen zusammen, der vorn in zwei divergirende Spitzen endet; hierauf zeigt sich in der Nähe jeder Spitze ein schwarzer Punkt. Derselbe bildet sich zu einem bogenförmigen Striche aus, welcher sich einerseits mit der Spitze des Mittel- streifens verbindet, andrerseits zur Basis des Halssch. verlängert und hier meist makelförmig verbreitert. Die Zahl, Form und An- ordnung der gelben, im Leben prächtig metallgrünen Reliefmakeln auf den Fld. variirt in überraschender Art. J. Weise. Pachygnatha, eine neue Ohrysomelen- Gattung. Orina dolens Kraatz, Deutsche Ent. Zeitschr. 1885, 298, eine auffällige, ungeflügelte Chrysomele von Samarkand und Namagan, kommt nördlich bis Taschkent vor, wo sie von Leder gesammelt wurde. Ihr eigenthümlicher Körperbau wird durch den breiten, aber kurzen Kopf und das breite, grolse Halssch. bedingt, welches nach hinten nicht ganz so stark verschmälert, als bei Crosita, und an den Seiten weniger wulstartig verdickt ist. Sie unterscheidet sich aulserdem von den übrigen Chrysomelen durch die ungemein kurze, in der Mitte tief ausgebuchtete Oberlippe und die grofsen vor- tretenden Mandibeln mit weniger stumpfen und breiten Endzähnen. Für dieses Thier errichte ich eine Gattung, die zwischen Crosita Motsch. und Chrysomela zu stellen ist: Pachygnatha. Corpus apterum, sat elongatum, conveziusculum, lateribus fere parallelis. Caput latum, breviusculum, fronte canaliculata; labrum brevissimum profunde emarginatum, mandibulae magnae. Prothoraz magnus apice minus profunde emarginato quam basi parum angustior, lateribus sat rotundatis, callo laterali minus incrassato, depressione fortiter punclala terminato. Elytra seriatim punctata. J, Weise. TFT [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1892. Heft II.] 353 Nachträge zur Monographie der Cicindeliden - Gattung Collyris (Chaudoir 1864). Von Walther Horn in Berlin. Die Litteratur, welche nach der Veröffentlichung der Chaudoir- schen Monographie der Gattung Collyris erschienen ist, hat nur sehr wenig Neues gebracht — der beste Beweis für die Sorgfältig- keit, mit der der russische Autor das schwer zugängliche Material seiner Zeit bearbeitete. 2 Fast gleichzeitig mit Chaudoir hat auch Motschoulsky eine Zusammenstellung der bekannten Arten dieser Gattung in dem Bull. Mose. 1864. III gegeben; wenigstens glaube ich, dafs die Motschoulsky’schen Bemerkungen als eine solche aufzufassen sind. Leider hat dieser Autor im Grofsen und Ganzen in seinen Beschrei- bungen nur das angegeben, was unwesentlich ist! Auf eine Kriti- sirung seiner Arbeit verzichte ich daher, weil man überhaupt nicht weils, wo man damit anfangen soll — der einzige Vortheil dieser Veröffentlichung ist ihre Kürze. Die neubeschriebenen Arten sind: C. longicornis, rufipes und violacea (wahrscheinlich aus der Ver- wandtschaft der €. fuscitarsis, diffracta Schm. Goeb. ete.), abbre- viata (die noch gröber skulpirt sein soll als modesta Dej., wobei ich jedoch bemerken muls, dafs es mehr als fraglich erscheint, ob Motsch. die echte modesta Dej. vor sich gehabt hat), fuscicornis (eine Art, die auffallend kurze Fühler zu haben scheint), conicollis und nigricornis. In wie weit diese 7 Arten als gesonderte Species aufrecht erhalten werden können und welche genauere systematische Stellung sie einzunehmen haben, läfst sich aus den Beschreibungen nicht ersehen. Sonst hat — soweit mir bekannt — nur noch Bates einige Arten aufgestellt und zwar: C. formosana (vom Autor mit filiformis Chd. verglichen, mir mehr mit C. procera Chd. verwandt erscheinend, eventuell sogar mit ihr identisch: die Unterschiede beschränken sich nach der Beschreibung auf die Farbe des 3. und 4. Fühlerglds., welche bei der Bates’schen Art „rufo-picea“ bei procera nur an den Enden rothgeringelt sind. Der Fundort spricht nicht dagegen, da auch procera in China vorkommt), andamana (sehr nahe mit crassicornis und noch mehr mit subclavata verwandt), rhodopus Deutsche Entomol, Zeitschr. 1892. Heft II. 23 354 Walther Horn: Nachträge zur Monographie (neben saphyrina, fuscitarsis etc. zu stellen), rubens (der C. sara- wakensis und maerodera benachbart) und aureofusca (ohne nähere Beziehungen zu den bekannten Arten). Schliefslich bliebe noch ein Name zu erwähnen übrig, der je- doch vielleicht absichtlich stets übergangen worden ist: ©. grandis Thms. (Archives 1857. p. 323). Um eine neue Art handelt es sich, wie gesagt, nicht, sondern nur um einen Namen. Aus den Thomson- schen Worten und der Vorrede zur Chaudoir’schen Monographie geht hervor, dafs das 2 von C. caviceps Klg. oder — (jedoch ist dies viel unwahrscheinlicher) — longicollis F. vom Autor gemeint ist. Zum Schlufs bemerke ich, dafs den folgenden Bemerkungen nur das Material aus meiner Sammlung zu Grunde liegt; auf an- nähernde Vollständigkeit macht die Arbeit daher keinen Anspruch. Weitere Nachträge werde ich geben, sobald mir neues Material zu Gebote steht. Collyris longicollis F. 2 aus Bengalen. Länge nur 23 mill. Die 4 ersten Fühlerglieder an der Spitze nicht merklich rotbgefärbt, nur das erste zeigt einen kleinen röthlichen Fleck, die 5 letzten Gld. sind rostbraun. C. Mniszechi Chd. 2. Länge 27 mill. Die 4 ersten Fühlergld. einfarbig dunkel-violett. C. crassicornis Dej. Das grölste Ex. milst 17 mill. Ben- galen, Assam, Lahat, Celebes, Java, Sumatra; Saigon. — C. Vollen- hoveni ist wohl.nur eine Var. dieser Art. C. andamana Bat. 2. 19 mill.; der Autor giebt 9 Linien an. Ein zweites Ex. ohne Kopf trägt die Bezeichnung „Java“. C. subclavata Chd. 18 mill. Die Fld. meines Ex. erscheinen weniger rauh skulptirt als bei der Bates’schen Art, der sie sehr nahe steht. Auch bei ihr ist bes. das 5. und 6. Fühlergld. länger als bei C. crassicornis Dej. Die Form des Hischds. ist für die Chaudoir’sche Art nicht ohne weiteres charakteristisch, da dasselbe bei der Dejean’schen Species zu sehr variirt. Nova tribus: Antennae breves, eztus paullo crassiores. Bindeglied zwischen der Chaudoir’schen Gruppe I und II der Coll. spuriae. Als einzige Art gehört hierhin: Collyris Rugei n. sp. Antennis brevibus, ertus paullo crassı- oribus. — Long. 14 mill. 1 2., Mindanao, ex coll. Dr. Ruge. In mancher Hinsicht erinnert die Art an C. crassicornis Dej.: Kopf schmäler, der Stirnausschnitt reicht nicht so weit nach hinten, der Cicindeliden-Gattung Collyris (Chaudoir 1864). 355 wodurch der Vertex gewölbter erscheint; der hintere Quereindruck, der die beiden parallelen Seitenfurchen verbindet, fehlt. Oberlippe vorn halbkreisförmiger. Hischd. kürzer, hinten nicht schmäler, vorn wenig enger, der dazwischen liegende Theil völlig konisch allmählich verschmälert, nicht wie dort erst ziemlich ||, dann plötzlich eng. Oberseite ganz, Unterseite beinahe ganz unpunktirt. Fld. verhältnilsmälsig kürzer, Form im übrigen ziemlich gleich. Skulptur besteht aus sehr dicht stehenden aber viel kleineren Punkten; nach der Basis zu werden diese sehr wenig spärlicher, nach der Spitze zu merklich seichter und flacher als in der Mitte: nirgends konfluiren 2 Punkte! Seiten des Metasternum glatt, Tro- chanteren und Fühler röthlich-braun. Farbe des Körpers oben und unten matt, dunkelbräunlich. Die interessante Art sei dem Sanitätsrath Dr. Ruge gewidmet. C. insignis Chad. 2. 20—21 mill. Darjeel., Himalaya, Sickim. C.saphyrina Chd. Ein kleines 2 von 13 mill. mit der Fund- ortsaugabe „Ins. Philipp.“: Metasterni lateribus punctatis; (elytrorum) apice singulo medio rotundato! C. fuscitarsis Schm. Goeb.; mein kleinstes Stück ist nur 15 mill. lang. Collyris Batesi n.sp.: C. saphyrinae affinis; differt imprimis capite angustiore, oculis minus prominulis, fronte minus et angustius impressa, sulcis parallelis, postice non approzimaltis, inter sulcos plana, elytrorum sculptura leviore. — Long. 14 mill. 1 2. Ind. or., ex coll. Dr. Richter. Oberlippe weniger vorgezogen, vorn halbkreisförmiger, Kopf schmäler, quadratischer, Augen weniger vorquellend; zwischen den Furchen flach, letztere hinten nicht einander genähert, sondern parallel. Bei saphyrina ist die Aushöhlung zwischen den Augen breiter und die Augenstrichelehen deutlicher. Die Kopfbildung. der neuen Art steht ungefähr in der Mitte zwischen saphyrina und procera Chd. Hischd. nicht wesentlich verschieden von dem der saphyrina, nur etwas breiter, bes. vorn. Fld.-Spitze einzeln in der Mitte gerundet; Skulptur derselben viel weniger dicht und weniger runzlig, die Punkte vorn und hinten viel spärlicher und auch in der Mitte durch deutliche Zwischenwände einzeln getrennt. — Farbe mehr grün. C. procera Chd. Kleinstes Ex. nur 12 mill. Das 3. und 4. Fühlergld. ist an der Spitze gelblich, das 5. und 6. oft ganz, ebenso die Endgld. hell-braun. Ein 2 aus Sumatra zeigt eine fast glatte Basis des Hlischd., ein anderes aus China hat das vorletzte 23* 356 Walther Horn: Nachträge zur Monographie Glied der Lippentaster mehr oder weniger braun. Das viel seltnere und bisher noch unbekannte liegt mir in 1 Stück (wahrscheinlich China!) vor. Die Fühler sind auffallend lang, die 2 letzten Ab- dominalringe glatt, vorletztes mit sehr geringem Ausschnitt, Palpen bräunlich, vorletztes Glied der Lippentaster z. Th. hellgelb. Ind. or., China, Java, Sumatra, Manilla. Collyris thoracica n. sp.: Inter C. Batesi et ortygiam; differt imprimis thorace postico multo magis strangulato, antico ab- ruptius amgustato, medio crassiore, elytrorum sculptura (quam in ortygia) punctis majoribus minusque densis. — Long. 13 mill. 1 2. Patria ignota; ex coll. Dr. Richter. Kopf erinnert an C. Batesi, nur ist er noch etwas schmäler, ebenso der zwischen den Furchen liegende Theil; die Grube am hinteren Ende derselben fehlt völlig, während die letztere bei Ba- tesi noch vorhanden ist, obwohl schwächer als bei ©. saphyrina. Hischd. hinten an der Basis viel stärker eingeschnürt als bei oriygia, in der Mitte viel bauchiger, an der Grenze des vorderen und mitt- leren Drittels plötzlich eng werdend (aber nicht winklig wie bei C. crassicornis oder tuberculata etc., sondern gerundet), Basis glatt, Ränder mit einigen, wenigen Pünktchen; Unterseite an den Epi- sternen mäfsig punktirt. Die Seiten des Metasternum nur in der untersten, seitlichen Ecke punktirt. Fld. hinten breiter als bei ortygia; Skulptur ähnlich, aber durchgehends etwas weniger dicht und etwas gröber. Hintertarsen schwarz. Alles andere wie bei ortygia. C. ortygia Bug., kleinstes Ex. 103 mill. 5. und 6. Fühlergld. mehr oder weniger ganz rothbraun, ebenso die Endgld. Perak, Malacca. C. Bonelli Guer. scheint mir ebenfalls sicher von der vorigen verschieden zu sein. Die Breite des Kopfes schwankt etwas; ein Ex. zeigt ein auffallend dickes, kurzes, nach vorn sehr wenig ver- engtes Hlschd., die Vorderschenkel sind dunkelbraun, zum Theil mit violettem Schein, ebenso die Basis und Spitze der Hinter- schenkel (Mittelbeine fehlen). Ein anderes sehr eigenthümliches Stück (Wallace: „Mak.“ von Chaudoir als Bonelli bestimmt!) hat einen erheblich kleineren Kopf, Augen weniger vorquellend, Vertex gewölbter, Stirneindruck kleiner und bes. weniger nach hinten reichend. Trochanteren roth! (C. rufcornis Brulle?) C. rufipalpis Chd. 2. 14 mill. lang, ohne Fundortsangabe. ex coll. Dr. Richter. der Cicindeliden- Gattung Collyris (Chaudoir 1864). 357 Beine mit grünlich-bräunlichem Schein. Hischd. kaum merk- lich quer gestrichelt. Farbe grün mit unregelmälsigen, grolsen, rostfarbigen Flecken auf den Fld. Palpen hell-braun. Die Art gehört dicht neben ©. saphyrina! C. cruentata Schm. Goeb. Ein Ex. aus Borneo, welches ich auf diese Art beziehe, hat rothe Trochanteren, die Hinterschienen sind an der äufsersten Spitze röthlich. C. emarginata Dej. 94—124 mill. Auch auf Sumatra. ©. filiformis Chd. 11 mill. Ein abweichendes 2 hat einen viel breiteren, quadratischen Kopf, ein dickeres Hischd. mit vorn schärfer abgesetztem Hals und eine erheblich gröbere Fld.-Skulptur. Dafs ich diese Art von rufßtarsis Klg. (cribrosa Chd.) nicht speeifisch trennen kann, habe ich schon früher erwähnt; die Farbe der Tro- chanteren kann keine Art begründen! sie variirt auch bei der vor- liegenden Art. Die ganz willkürliche Namensänderung Chaudoir’s kann nicht beibehalten werden: der Name rufitarsis Klg. ist 30 Jahre früher aufgestellt worden! C. rufitarsis Klg. (cribrosa Chd.). Die Skulptur der Fld. schwankt erheblich, ebenso die Gestalt des Kopfes; ein Ex. aus Borneo hat bräunliche Hintertarsen, ein anderes aus Malacca auch die Spitze der Hinterschienen röthlich. C. terminalis Chd. ist höchst wahrscheinlich nur eine Varietät derselben Art. Sumatra, Borneo, Niao, Birma, Malacca. C. cribripennis Thms. 2 14, g' 13 mill., letzteres unter- scheidet sich von dem 2 durch das viel schmälere, längere, mehr konische Hischd.; Kopf ebenfalls schmäler; die Fld.-Skulptur ist für diese Art durchaus nicht charakteristisch, da ähnliche Variationen auch von der modesta Dej. vorkommen. Collyris labiomaculata n. sp.: C. cribripenni affinis; differt labro flavo-maculato, capite antico latiore, postico angustiore, fronte multo angustius impressa, elytrorum apice singulo medio acutius an- gulato. — Long. 13 mill. 1. Borneo; ex coll. Dr. Richter. Der €. cribripennis verwandt; Oberlippe mit heller Makel vor der Spitze. Kopf dreieckiger, d.i. vorn breiter, hinten zugespitzt (nicht oval wie dort!). Augen treten viel mehr hervor. Stirnaus- höhlung viel schmäler, aber nicht merklich flacher oder weniger nach hinten reichend; der Theil zwischen den beiden Parallel- furchen viel enger (der ganze Bau des Kopfes erinnert sehr an den von C. dimidiata Chd.). — 3. und 4. Fühlergld. in gröfserer Ausdehnung weifslich-gelb. Hisch. etwas kürzer und daher ver- 358 Walther Horn: Nachträge zur Monographie hältnifsmäfsig etwas dicker, oben weniger grob quergestrichelt. Fld.-Spitze nach der Naht zu stärker ausgeschnitten und deshalb der Winkel in der Mitte schärfer hervortretend. Schultern weniger ausgeprägt; Skulptur ungefähr gleich, nur stehen die Punkte hinter der Mitte feiner und spärlicher und sind daselbst die Fld. unregel- mälsig, uneben längsgerunzelt; nach der Basis zu werden die Punkte verwaschener. Seitenstücke des Metasternum punktirt, nur am äufsersten Rande (vorn und in der Mitte) glatt. C. elongata Chd. g' 144 mill. Borneo. Die Art steht der modesta Dej. sehr nahe: gröflser; Hisch. stärker punktirt; Fld.- Skulptur im allgemeinen gröber als dort, auch ist das Hlsch. etwas länger. Die Angabe: „fronte leviter bümpressa“ trifft nicht zu. Ich bemerke noch, dafs ein Ex. von C. modesta (aus Borneo) ebenso grob skulptirte Fld. hat. C. modesta Dej. Das kleinste Ex. mifst nur 114 mill. Die Fld.-Skulptur schwankt aufserordentlich: bisweilen sind dieselben im vorderen und hinteren Drittel sehr spärlich, grob punktirt, bis- weilen auch dort fast so dicht wie in der Mitte; die äulserste Spitze ist stets glatter. Die Schenkel variiren zwischen hell gelb- roth und roth-braun; die Fühlerendgld. können rostfarben sein. Die Form des Hischd. und der Fld. unterliegt geringen Schwan- kungen. Borneo, Sumatra. C. albitarsis Erch. 12—15J mill. Fld.-Skulptur wird manch- mal, besonders vorn, erheblich weitläufiger; andererseits können die Punkte auch viel diehter und gröber werden oder in der Mitte eine dicke Querfalte aufgehoben sein (wie bei C. angularis m.). Die Form des Kopfes und ‘die des Hlschds. schwankt aufserordent- lich: ersterer kann so schmal wie bei (©. celebensis Chd. werden, letzteres noch länger. Auf Ex. mit derartigem, langem, schmalem Thorax gründe ich die Varietät longicollis, die sich von der Stamm- form auch durch die längeren Fld. unterscheidet. Diese Varietät ist in sofern sehr wichtig, als sie der C. angularis sehr ähnlich werden kann, zumal wenn die Skulptur etwas spärlicher und in der Mitte die Querfalte aufgehoben ist. Mir liegt von dieser auffallenden Form ein grofses J' von 15 mill. und ein kleines (von den Phi- lippinen) von 13 mill. vor. Die Stammform besitze ich von Luzon, Mindanao etc., ein Ex. trägt die (vielleicht nicht ganz sichere) Bezeichnung „Java“. Die Stammform kann fast rein schwarz werden. C. angularis n.sp.: C. albitarsi Erch. affimis; differt labro antice minus semicirculari, thorace multo angustiore mazimeque der Cicindeliden-Gattung Collyris (Chaudoir 1864). 399 elongato, omnino impunctato, elytris longioribus, minus dense punc- tatis, plica media una elevata, angulo apicali medio :(Z‘) obtusiore (non multo acutiore quam in albitarsi 2). — Long. 14 mill. 1. Lucon; ex coll. Dr. Richter. Kopf ungefähr wie bei albitarsis S', unwesentlich schmäler. Stirn-Aushöhlung vorn wenig enger. Oberlippe vorn viel weniger halbkreisförmig, sondern gerade abgeschnitten. Fühler länger und in der ersten Hälfte dünner. Hischd. viel länger und dünner als beim typischen albitarsis (noch etwas länger, erheblich dünner, hinten paralleler als bei var. /ongicollis m.), Oberseite absolut unpunktirt. Fld. viel länger als dort bei der Stammform. Skulptur vorn viel spärlicher und feiner als dort, dicht vor der Mitte ist plötzlich eine dicke, quere Falte aufgehoben (welche bei meinem Stück roth gefärbt ist), hinter dieser sind die Punkte gröber und mehr in querer Richtung zusammenfliefsend als bei jener; im hinteren Drittel ist die Skulptur übereinstimmend. Fld.-Spitze in der Mitte mit viel stumpferem Winkel als bei alditarsis S', mit nur wenig spitzerem als bei albitarsis 2. Scheibe des Abdomen fast absolut unpunktirt; Seiten des Metasternum völlig glatt. Schenkel dunkler, bes. nach der Spitze zu; Hintertarsen weils; Trochanteren dunkel. Kopf und Hischd. violett, Fld. mit bläu- lichem Schein. Die ganze Gestalt dieser Art erinnert, flüchtig betrachtet, an C. lissodera Chd. etc. C. Erichsoni n.sp.: C. albitarsi Erichson affinis; differt magnitudine multo majore, capite latiore, thoracis basi magis stran- gulata, elytris longioribus, sparsim aequaliterque punctatis, plica media una acute elevata, apice singulo medio (2) fere aeque acute angulato ac in C. albitarsi SQ. — Long, 13 mill. 12. Ins. Philipp. Die Art hat manches mit C. albitarsis gemeinsam: viel grölser, Kopf breiter, d.i. quadratischer, Vertex breiter, gewölbter. Hischd. etwas kürzer als gewöhnlich bei jener Art, hinten stärker einge- schnürt, dicker, in der Mitte in Folge alles dessen gerundeter. Fld. läuger, cylindrisch, überall, bes. in der Mitte, spärlicher und gleich- mälsiger punktirt, in der Mitte nur wenig dichter als an der Basis; eine einzelne Querfalte ist scharf aufgehoben; im hinteren Viertel erlischt die Skulptur. Die Fld.-Spitze (einzeln) ist beim 2 mit einem fast so scharfen Winkel versehen wie dort das g.. Längs der Naht finden sich einige unregelmälsige, grubenförmige Ein- drücke. Schenkel dunkler; Hintertarsen schwarz. 360 Walther Horn: Nachträge zur Monographie Die Lippentaster sind dicker, letztes Glied beilförmiger, vor- letztes gekrümmter. C. celebensis Chd. Länge und Breite des Thorax schwankt nicht unerheblich. C. flavicornis Chd. 134 mill. Die Chaudoir'sche Abbildung pl. VIII, f. 11 ist hinsichtlich “des Thorax nicht ganz genau: die eingestochenen Punkte stimmen nicht. C. fasciata Chd. 15 mill. Z. Vorderschienen nicht mit rother Spitze, Fld. an der Basis gröber punktirt als beim typ, Hischd. etwas schwächer punktirt, vorn schärfer abgebrochen verengt. Die Form des letzteren weicht gänzlich von der Abbildung (pl. VIII, f. 12) ab; jedoch scheint diese bedenklich milsglückt zu sein. Für eine neue Art halte ich mein Ex. nicht. C. cylindripennis Chd. Der Autor beschrieb ein einzelnes 2 von 18 mill. Länge aus Siam. Ich besitze ein kleines g' von 13 mill. Länge aus Sumatra, welches vielleicht das g' zu der Chaudoir’schen Art ist. Bei der grolsen Verbreitung vieler Collyris- Arten spräche der Fundort durchaus nicht dagegen. Falls es sich doch um eine andere Art handeln sollte, ist der Name: C. spuria für die neue Art zu gebrauchen: C. cylindripennis Chd. 2. C. spuria nov. spec. an g': Differt a femina (?) magnitudine multo minore, antico inter sulcos frontales interstitio convezo, tho- race multo angustiore, antico sensim attenuato, postico parallelo, basi rugoso-punctata, elytrorum apice (singulo) medio acute angulato, abdomine hinc inde sparsim punctato. — Long. 13 mill. 1 d. Sumatra; ex coll. Dr. Richter. Von C. cylindripennis Chd. 2 verschieden durch den viel weniger ovalen, mehr dreieckigen Kopf: Augen breit vorquellend, Vertex schmal zulaufend; der vordere Theil zwischen den Stirn- furchen ist deutlich konvex. Thorax viel schmäler, hinten parallel (bis zur Mitte), von da an allmählich enger werdend; Basis runzlig punktirt; auf der Oberseite sind die Ränder, fast bis zur Mitte der Scheibe hinauf, grob punktirt. Fild.-Spitze (einzeln) in der Mitte mit deutlichem, scharf ausgeprägtem Winkel. Abdomen hier und da mit einzelnen Punkten. Von der Schulter zieht sich parallel dem Rande aber von letzterem etwas entfernt ein schmaler, röthlicher Streifen bis halb zur Mitte hin. Manche der angegebenen Unterschiede lassen sich ungezwungen aus der geschlechtlichen Verschiedenheit erklären; bei anderen der Cicindeliden-Gattung Collyris (Chaudoir 1864). 361 stölst man, wie aus dem obigen ersichtlich, auf Schwierigkeiten; auf jeden Fall wäre C. spuria eine sehr bemerkenswerthe Varietät. C. Smithi Chd. 2 aus Assam; 22 mill. lang. Fld. braunroth, in der Mitte mit einer breiten, schwarzen Querbinde, welche von der Naht nicht ganz bis zum Rande reicht; in der Mitte der letz- teren verlaufen 2 hell-gelbroth gefärbte Falten. Vom Schildchen zieht sich ein schmaler, schwarzer Saum bis zur Mittelbinde herab. C. aptera Fabr. 2G aus Lucon; 21 mill. lang. Beim J' springen die Augen stärker hervor, die Augenstrichelchen sind fast ganz erloschen; die Fld.-Spitze (einzeln) ist in der Mitte mit einem schärfer hervorspringenden Winkel versehen. Fld.-Skulptur vorn und hinten dichter, die Runzeln feiner. Hintere Partie der Fld. nicht bräunlich (wenn die Decken etwas von der Unterlage ab- stehen, erscheinen sie braun!), Binde fehlt. Collyris speciosula n.sp.: C. speciosae affinis; differt fronte minus excavata, unlennis brevioribus, crassioribus, thorace angu- stiore, antice abruptius angustato, elytris paullo brevioribus, antice posticegue multo densius sculptis. — Long. 17—20 mill. JR. Palawan. Die Stirnaushöhlung reicht weniger weit nach hinten und ist etwas schmäler als bei C. speciosa. Die Fühlergld. sind dicker und kürzer (ungefähr wie bei C. similis m.): die Fühler beim d sind nur wenig länger und dünner als beim 2. Hischd. schmäler, vorn plötzlicher verengt. Fld. etwas kürzer, vorn und hinten erheblich dichter skulpirt. Metasternum ebenso dicht punktirt. Die Form im ganzen erheblich kleiner. Von ©. similis m. unterscheidet sich die Art durch ihre Klein- heit, den schmäleren Kopf, die Stirnaushöhlung ist enger, der Thorax viel schmäler, ebenso die Fld. Die Skulptur der letzteren ist tiefer und verhältnilsmälsig auch noch etwas gröber. Metaster- num etc. etc. Die grobe Skulptur im vorderen und hinteren Drittel der Fld. unterscheidet die Art schon ohne weiteres von C. acrolia, Waterhousei, Fleutiausi, die Form der Fühler von C. aptera Fabr. C. speciosa Schm. Ex. von Mindoro messen bis 25 mill. Vertex, Palpen und Fld. können mehr oder weniger rostbraun werden. Bisweilen findet sich eine röthliche Zeichnung vor wie bei so vielen Collyris. Collyris similis n.sp.: C. speciosae similis; robustior, fronte multo latius ercavata, oculis valde distantibus, elytris brevioribus, 362 Walther Horn: Nachträge zur Monographie aliter sculptis, antennis crassioribus brevioribusque. — Long. 20 bis 22 mill. gd2. Ins. Philipp., Mindanao. Der C. speciosa sehr nahe verwandt. Im ganzen dicker; Kopf viel breiter; Stirnaushöhlung weniger weit nach hinten reichend, etwas flacher aber bedeutend breiter. Augen viel mehr vorspringend, Augenrunzeln viel spärlicher, verwaschen, fast fehlend. 3. und 4. Fühlergld. fast nicht oder garnicht geringelt, 5. und 6. nirgends roth, Endgld. bisweilen schwach bräunlich. Hischd. etwas kürzer und dicker, weitläufiger quer gestrichelt, Basis (wie bisweilen auch dort) schwach runzlig, vorderer Hals schärfer abgesetzt. Fld. im Verhältnifs zur Breite erheblich kürzer, hinten weniger abgeschnitten, die Spitze mehr gerundet (die Fld.-Spitze schwankt übrigens auch bei speciosa sehr). Skulptur vorn nur sehr wenig dichter, in der Mitte weniger Querrunzeln als netzförmige Runzeln — man sieht also mehr die einzelnen eingestochenen Punkte, dort mehr Reihen! Die Skulptur erhält sich schwächer werdend bis zum hinteren Viertel der Fld., von da ab finden sich nur noch eingestochene Punkte. Auf der hinteren Fld.-Hälfte stehen die Punkte viel dichter als bei speciosa. Metasternum seitlich nur hiuten (unten) punktirt. Oberlippe etwas länger vorgezogen. Fühler erheblich kürzer, Endgld. dicker. Sämmtliche mir vorliegende Ex. von €. speciosa resp. similis sind völlig identisch unter einander. Collyris Chaudoiri n. sp.: Elytris C. simili m. similibus, capite angustiore, antennis multo longioribus, filiformibus, extus non crassioribus, oculis multo magis approzimaltis, fronte minus ex- cavata, inter sulcos plana, thorace elongatiore angustioreque. — Long. 19 mill. 1 Ex. Mindanao. Diese durch ihre fadenförmigen Fühler — die Gld. sind wenig kürzer und dicker als z. B. bei C. Horsfeldi — hochinteressante Art sei dem Andenken des groflsen russischen Cieindelophilen ge- widmet. Im System gehört die Art dicht neben C. similis m., nicht in die III. Gruppe. Die Fühler erreichen die Schultern, während sie gerade bei C. similis kurz und die einzelnen Endglieder auch verdickt sind. Das 3. Gld. ist an der Basis, das 4. zur Hälfte dunkel metallisch. 6.—11. an der Basis röthlich gelb, 5.— 11. auf der Unterseite mehr oder minder hellbraun, der Rest vom 5.—11. dunkelbraun. Kopf bes, Vertex schmäler, Augen näher aneinander, Aushöhlung der Cicindeliden-Gattung Collyris (Chaudoir 1864). 363 viel schmäler, Augenrunzeln gröber (dort mehr verloschen), der Theil zwischen den beiden parallelen Seitenfurchen völlig flach (dort schwach gewölbt). Hilschd. viel schmäler, auch länger. Metasternum seitlich hinten punktirt. Die Fld. scheinen von ähnlich gefärbten similis- Stücken nicht specifisch verschieden zu sein. Von C. speciosa unterscheidet sich diese Art durch den schmäleren Kopf, die weniger vorspringenden Augen, die flachere Stirnaushöhlung, welche auch viel weniger weit nach hinten reicht, die spärlicheren, groben Augenrunzeln, die feineren, längeren Fühler etc. ete. von C©. acrolia durch den schmäleren Kopf, flachere, schmälere Stirnaushöhlung, groben Augenrunzeln, Fühler, Hlschd., Fld.-Skulptur ete. ete. von C. aptera und C. affinis m. durch die nämlichen Unterschiede etc. Collyris affinis n. sp.: ©. acroliae Chd. affinis, differt labro minus semicirculari, thorace antice abruptius angustato, elytrorum apice (singulo) medio acutius angulato, antice paullo, postice multo densius punctatis, rugis mediis omnibus ad duas vel tres minores deficientibus. — Long. 20—21 mill. d. Luzon; ex coll. Dr. Richter et coll. Meyer. Die Art steht zwischen C. similis und acrolia, der letzteren etwas näher verwandt. Die Stirn ist eher noch etwas weniger nach hinten ausgehöhlt als bei €. acrolia, die kurzen Augenstrichel- chen, welche bei dieser deutlich vorhanden sind, fehlen fast ganz. Oberlippe vorn weniger halbkreisförmig (Fühlerendgld. wenig kürzer und dicker als bei speciosa). Mittleres Drittel des Hlschds. wenig dicker, wodurch der Thorax vorn plötzlicher verschmälert erscheint. Fld.-Spitze (einzeln) in der Mitte mit einem schärferen Winkel versehen; Fld. selbst vorn etwas, hinten erheblich dichter punktirt. In der Mitte fehlen die Querfalten fast ganz, abgesehen von 2 oder 3, welche aber auch schwächer entwickelt sind; dagegen stehen die Punkte dichter und gröber. Dicht neben der Naht befinden sich im mittleren Drittel der Fld. unregelmälsige, flache, gruben- förmige Eindrücke. Der Glanz der Oberseite ist ungefähr wie bei (©. speciosa, von dem diese Art jedoch auch durch die Kopf- skulptur, Punktirung der Fld. etc. verschieden ist. Seiten des Metasternum nur hinten (unten) punktirt. Die Fld.-Skulptur erinnert scheinbar etwas an C. Erichsoni m., jedoch hat letztere nur eine einzige Falte in der Mitte, während bei C. affinis aulser den 2—3 grofsen Falten auch noch einige kürzere, nur die Hälfte der Fld.-Breite einnehmende Querrunzeln 364 Walther Horn: Nachträge zur Monographie vorhanden sind. Im übrigen haben beide Arten nichts mit ein- ander gemeinsam. C. acrolia Chd. 20—21 mill. Ein Ex. trägt die Bezeichnung „Java“, deren Richtigkeit ich aber nicht verbürgen kann. C. Waterhousei Chd. 9 204 mill. (Fld. 13 mill.) Borneo. Die 4 Hinterschienen sind nicht an der Spitze röthlich. Seiten des Metathorax nur im mittleren und hinteren Drittel punktirt. Collyrıs Fleutiauzi n. sp.: CO. Waterhousei affinis, differt labro antico recte truncato, primo antennarum articulo rufo, fronte angustius profundiusque excavata, vertice minore, thorace toto gib- boso, elytrorum sculptura multo leviore, rugis mediis magis approzi- matis minoremque partem occupantibus, elytris brevioribus, antice angustioribus. Metasterni lateribus postice punctatis. — Long. 18 mill. (Fld. 10 mill.) 1 d. DBorneo; ex coll. Dr. Richter. Die Art hat Aehnlichkeit mit €. Waterhousei. Die 5 mittleren Zähne der Oberlippe stehen absolut in gleicher Höhe. Das erste Fühlerglied ist röthlich, die Endglieder nicht bräunlich. Taster bes. Endgld. der Lippentaster mehr oder weniger braun. Stirn schmäler und tiefer eingedrückt, Vertex weniger aufgeblasen. Das ganze Hischd. zwischen vorderer und hinterer Querfurche ist von der Seite gesehen mit einem stark ausgeprägten Buckel versehen, dessen höchste Stelle dieht vor der Mitte liegt. Die vordere kleinere Hälfte ist spärlich und unregelmäfsig quergestrichelt, die hintere gröfsere fast ganz glatt, nur hin und wieder sieht man ein kurzes Strichelehen. Die Fld. sind kürzer, vorn schmäler, hinten aufgeblasener. Die Stelle, welche von Runzeln eingenommen ist, reicht weniger weit nach hinten (ohne dals dabei die vordere Grenze mehr nach vorn verschoben ist); die einzelnen Querfalten sind dichter zusammengedrängt, reichen aber bis zur Naht; der Theil vor ‘und hinter den Runzeln ist fast absolut glatt und un- punktirt, noch’ weniger bes. vorn punktirt als bei ©. Waterhouse:; der Uebergang zu den Querfalten noch plötzlicher. Die Fld-Spitze nicht wesentlich von der bei ©. Waterhousei 2 verschieden. Seiten des Metasternam nur hinten punktirt. Alle Schienen sind schwarz. Die Stirnaushöhlung reicht zwar etwas weiter nach hinten als bei C. speciosa Schm., ist aber erheblich schmäler, ebenso der Kopf, während Chaudeir von seiner Waterhousei sagt: „capite inter oculos praesertim postice profundius latiusque ezcavato (quam in C. speciosa)“. Ferner sagt er von seiner Art: „thorace supra evidentius transverse striolato“. Auch auf der Unterseite des der Cieindeliden- Gattung Collyris (Chaudoir 1864). 365 Hlischds. zeigt seine Art vorn grobe Querfalten. Die Wölbung des Thorax und die bis zur Naht reichenden, mittleren Fld.-Runzeln sind ebenfalls charakteristisch für die neue Art. C. dimidiata Chd. g' 114 mill. Borneo. Kiefertaster und letztes Glied der Lippentaster braun, der Rest blafs- el Die röthliche Schulterlinie kann fehlen. C. chloroptera Chd. g. Sumatra. Die Fld.-Skulptur ist etwas von der Chaudoir’schen Angabe abweichend: „elytra (quam in C. celebensi) supra basi et pone medium minus crebre“ et minus forte (non „sed fortius*) „punctatis“; die 3 mittleren Reihen, von welchen der Autor spricht, sind weniger ausgeprägt. Collyris Kraatzi n. sp.: C. chloropterae affinis; differt oculis magis prominentibus, fronte latius ercavalta, palpis nigro-metalkcıs, thorace paullo longiore, leviter sed satis dense transverse striolato, punctis sparsim insculptis, elytris punctis medüs et praesertim pos- ticis densioribus, ommibus majoribus, ante apicem magna ex parte in sulcis longitudinalibus collocatis; metathorace punctato. — Long. 11 mill. 1 g. Java; ex coll. Dr. Richter. Der C. chloroptera nahe verwandt. Augen stärker vorspringend, Stirn breiter ausgehöhlt, daher der zwischen den Furchen liegende Theil breiter. Palpen dunkel; 3. und 4. Fühlergld. an der Spitze, 9. und 6. dicht vor derselben röthlich geringelt. Hissch. etwas länger, ohne vorn schmäler zu sein; leicht aber ziemlich dicht quer- gestrichelt, mit einigen Punkten versehen; unten etwas dichter punktirt. Fld. nur unwesentlich breiter, Schultern wenig mehr ausgeprägt. Skulptur gröber, im mittleren und noch mehr im hinteren Drittel auch erheblich dichter; vor der Spitze flielsen die Punkte zum Theil in langen und ziemlich scharf ausgeprägten Längsfurchen zusammen, welche gerade bis zu der Stelle reichen, wo die Fld. steil abfallen, von hier an bis zur Spitze nur einzelne grobe Punkte. Fld.-Spitze (einzeln) in der Mitte gerundeter, der mittlere Winkel verloschen. Metathorax punktirt. Von der Schulter verläuft (am Rande) eine- röthliche Linie abwärts bis halb zur Mitte. Schenkel röthlich, die 4 ersten nach der Spitze zu schwach dunkler. Collyrıs Roeschke:n.sp.: C. tenuicorni, Kraatzi, chloropterae affinis; labro medio antico flavo, capite quadrato, inter sulcos con- vezo, juxcta oculos breviter striolato, thorace lateribus inter sulcos rectis, antice paullo angustato, punctis sparsim sculptis, leviter trans- verse striato; elytris quam in C. Kraatzi longioribus (punctis mino- 366 Walther Horn: Nachträge zur Monographie ribus, densioribus), apice recte truncatis; pedibus testaceis; meta- thoracis lateribus angustissime punctatis. — Long. 12 mill. 12. Caleutta; ex coll. Dr. Richter. Der C. Kraatzi in mancher Hinsicht ähnlich. Oberlippe in der Mitte mit grolsem, bis zum Vorderrande reichendem, gelblichem Fleck. Kopf quadratischer, Vertex breiter, zwischen den Furchen stark konvex; Augenrunzeln vorhanden. Hilssch. etwas kürzer, viel weniger konisch, sondern eher mehr walzenförmig, d.i. hinten viel geringer eingeschnürt und nach vorn auffallend wenig verengt, Seiten gerade; von der Seite gesehen ist der Thorax etwas ge- wölbt. Die Oberseite ist so rauh wie bei C. chloroptera und mit spärlichen Punkten bis beinahe zur Mitte hinauf versehen; Unter- seite spärlich punktirt. Fld. etwas länger, vorn viel feiner und dichter, in der Mitte nur wenig feiner punktirt, hinter derselben mit grolsen, ziemlich dicht stehenden Punkten bedeckt, die nur kurz vor der Spitze etwas spärlicher und kleiner werden. Spitze sehr breit und fast gerade abgeschnitten. Von der Schulter zieht ein gelblicher Streifen am Rande nach abwärts, halb bis zur Mitte (wo eine kurze gelbliche Querbinde verläuft). Metasternum glatt, nur am Rande äulserst schmal punktirt. Beine und 3.—11. Fühlergld. gelblich, 1.—2. metallisch. Schon der auffallende Bau des Hischds. unterscheidet diese Art von den ihr nahe stehenden, ebenso die dichte und dabei im mittleren und hinteren Drittel grobe Skulptur der Fld. C. zanthoscelis Chd. 2. Sumatra. 104—114 mill. Das 2 (bei der grofsen Aehnlichkeit glaube ich wenigstens, dafs das mir vorliegende 2 zu dieser Art gehört) hat ein längeres und hinten paralleleres Hlschd. Die Oberlippe hat keine gelbliche Makel. Der Kopf ist hinten weniger verengt, daher ovaler; die Stirnaushöhlung breiter, flacher bes. hinten. Collyris flavolabiata n. sp.: C. parvulae affinis; differt labro fere toto et pedibus testaceis, primo antennarum artico basi supra nigro, apice subtusque, articulis 2.—6., 5.—11. flavis, 7. et 8. obscurioribus. Pro-, Meso- et Metasternum dense punctatum. — Long. 9 mill. 1. Cornwallis; ex coll. Dr. Richter. Die Oberlippe ist gelb, nur an den beiden Seitenrändern schmal dunkel gesäumt. Collyris Schaumi n.sp.: C. variitarsi Chd. uffinis; differt ultimis abdominis segmentis flavis, antennis, palpis, pedibus testaceis, capite inter sulcos plano, thorace levissime transversim striolato, elytris dense punctis minimis tectis (punctis profundis, basim et der Cicindeliden-Gattung Collyrıs (Chaudoir 1864). 367 apicem versus levioribus), apice rotundatis, suturam versus paullo emarginatis. Metasterni lateribus punctatis idemque mesostermi. — Long. 10 mill. 12. Cornwallis; ex coll. Dr. Richter. Die Art mufs der C. varütarsis am nächsten verwandt sein, unterscheidet sich jedoch von allen bekannten Collyris schon durch die strohgelb gefärbten letzten Abdominalringe.e Das 1. Fühlergld. ist auf der Oberseite an der Basis dunkel gefärbt, das 7. und 3. Gld. im ganzen dunkelbraun, alle übrigen nebst Tastern und Beinen röthlich-gelb. Der Theil zwischen den Stirnfurchen ist flach; das Hischd. mit sehr seichten Querstrichelchen versehen, am Rande stehen 2 oder 3 eingestochene Punkte. Fld. sehr dicht mit feinen aber tiefen (nur nach der Basis und Spitze zu flacheren) Grübchen bedeckt. Fld.-Spitze in der Mitte gerundet, nach der Naht zu schwach ausgeschnitten. Seiten des Meso- und Metasternum punk- tirt und behaart. Oberseite grün: Kopf intensiv, Hlischd. und Fld.- Spitze sehr schwach bläulich. C. discolor Chd. 134 mill. Sumatra. 2. Diese Form ist nur eine Farbenvarietät der C. leucodactyla Chdl. Die Palpen und Fühler meines Ex. sind nicht wesentlich anders gefärbt als bei C. leucodactyla. Das Hlschd. ist unwesentlich länger, die Fld.-Spitze etwas weniger abgeschnitten. C. sarawakensis Thms. Das kleinste Ex. mist nur 143 :mill. Die Fld.-Skulptur, bes. die nach der Basis zu, variirt sehr in der Grölse und Zahl der Grübchen, ebenso ist die hintere Partie bis- weilen dichter fein punktirt. Das Abdomen bisweilen röthlich- braun. Als eine Varietät zu dieser Art betrachte ich neuerdings C. macrodera Chd., auf welche Form ich einige mir vorliegende Collyris aus Borneo und Sumatra beziehe. Das erste Fühlerglied ist bald roth mit schwarzer Spitze, bald einfarbig dunkel, einfarbig roth oder nur an der Spitze roth. Die Fld.-Skulptur schwankt etwas, ebenso die Farbe des Abdomen. Die Fld. sind. bisweilen in gröfserer Ausdehnung bräunlich. In der Art und Weise der Stirnaushöhlung ist kein Unterschied. Diese Form ist erheblich grölser, milst 18% —19 mill. Die Stammform sarawakensis Thms. besitze ich von Borneo und Malacca; ein Ex. zeigt eine röthliche Mittelbinde. C. lissodera Chd. 2. 16 mill. Borneo. Die Fld. sind vorn fast ganz glatt; „fibiae posticae* (quam in C. sarawakensi) longius, non „brevius nigrae*. Die Stirn ist tiefer ausgehöhlt. 368 Walther Horn: Eine neue Cicindela aus Sao Paulo. C. Horsfieldi Mc. L. g', nur 18 mill. lang: Chaudoir giebt an „n’a jamais moins de 9 lignes (20 mill.)* und schliefst darauf hin auch z. Th., dafs C. Robynsi Vand. gröfser ist, als der Autor angiebt. Ueber C. macrodera Chd. siehe bei C. sarawakensis Thms. Nachtrag. Soeben erhalte ich eine Collyris aus Java, @, 174 mill. lang, welche auf C. rugosa Chd. zu beziehen ist. Im Gegensatz zu der Beschreibung des Autors muls ich jedoch bemerken, dafs die Fld. meines Ex. länger sind als bei €. tuberculata und die Skulptur an der Basis nicht deutlich gröber ist. Eine neue Cieindela aus Sao Paulo. Cicindela Staudingeri n.sp. C. chlorostictae Kollar affinis; differt magnitudine multo majore, colore aureo-fusca, thorace bre- viore, latiore, postice magis angustato. — Long. 114— 12 mill. 32. Sao Paulo (Dr. Staudinger). Während C. chlorosticta Kollar konstant nur 8 mill. milst, sind alle Ex. der neuen Art 113—12 mill. Die Farbe ist heller, oben intensiv hell rostroth, Kopf und Halsschild leuchtend. Skulptur und Zeichnung sind im Grofsen und Ganzen bei beiden Arten gleich, nur sind hier die Runzeln des Kopfes und Thorax gröber. Hinsichtlich der Gestalt weicht das Hlschd. erheblich ab: es ist bei beiden Geschlechtern viel breiter und kürzer, nach hinten stärker verengt, daher mehr herzförmig (das 2 hat die Seiten mehr gerundet als das J'). Die Mittelbinde schwankt sehr in der Breite und Art und Weise der Knickung; bisweilen fehlt letztere fast gänzlich, so dals aus der Binde ein ziemlich gerader, schräger Strich entsteht: es "handelt sich hier also um die nämlichen Unterschiede wie bei C. turcestanica und maracandensis. Der unterhalb der Mittelbinde am Rande stehende Fleck ist nur bei einem Ex. von letzterer völlig gelöst, meist hängt er mit ihr durch eine dünne Randver- bindung zusammen. Walther Horn. [ Deutsche Entomologische Zeitschrift 1892. Heft I.] 3609 Einige neue Cicindeliden-Arten und Varietäten. Von Walther Horn in Berlin. Styphloderma Schaumi. Postico thoracıs margine dense, antico sparsim tuberculato, elytrıs dense asperatis, singulis gutta flava antapicali ornatis. — - Long. 19 mill. 1 g' aus dem ägyptischen Sudan. Von Styphloderma levicolle und St. Morsii Frm. ohne weiteres zu trennen durch die dichten Tuberkeln am basalen und die spär- lichen am vorderen Hlschd.-Rande. Von Sfyphlod. asperatum W. unterscheidet es sich folgendermalsen: kleiner, Fld. auf der Scheibe nicht flach gedrückt, sondern gewölbt. Kopf und Hlschd. glänzend metallisch-grün, auf der Scheibe mit kupfrigem Schein; der stumpfe Dornfortsatz dicht vor den Hinterecken des Hlschds. fehlt. Fld. grün, die ganze Scheibe fast schwarz, vor der Spitze findet sich je eine rundliche, gelbe Makel. Die ganze Oberseite ist viel dichter mit feineren und schärfer hervorspringenden Tuberkeln bedeckt; der Nahtdorn tritt stumpf vor. Die beiden ersten Fühlergld. sind gelb, das 3. und 4. stark gebräunt. Die Beine sind erheblich kürzer, die Schenkel gelblich, nur an der äulsersten Spitze gebräunt. Die Oberlippe ist nur vorn mit einem schmalen, dunklen Saum ver- sehen. Das letzte Hinterleibssegment ist ausgeschnitten. Tetracha lucifera Erichs. var.? Erichsoni. Differt a typo forma latiore, sculptura elytrorum, colore. In der Dr. Richter’schen Sammlung fand ich eine Tetrache ohne Fundortsangabe in einem Ex., welche in gewisser Hinsicht mit dem einzigen Originalex. der Tetracha lucifera Erichs. (M. B.) übereinstimmt, jedoch andererseits auch in wesentlichen Punkten differirt. Auf das einzelne mir vorliegende 5 wage ich jedoch keine eigene Art aufzustellen, bemerke jedoch ausdrücklich, dafs das Erichson’sche Originalex. ebenfalls ein J ist. T. lucifera hat ein flacheres und etwas schmäleres Hlschd., dessen Furchen im Grunde rauh erscheinen; der vordere und hin- tere Thoraxeindruck setzen sich jeder dreieckig nach dem Centrum Deutsche Entomol. Zeitschr. 1892. Heft II. 24 370 Walther Horn: Einige neue der Hlschd.-Scheibe zu fort. Die Fld. sind etwas schmäler und hinten einzeln schärfer zugespitzt. Die Skulptur der Fld. ist vorn dichter und unregelmäfsiger, dagegen hinten seichter und glatter. Die ganze Oberseite der letzteren ist einfarbig dunkelblau- violett, während sie bei meinem Ex. die gewöhnliche, charakteristische Fär- bung der Tetrachen zeigt, d.i. vorn auf der Scheibe einen gemein- samen, dreieckigen, goldgrünen Fleck (Basis vorn), seitlich und hinter diesem eine fast rein schwarze Farbe, am äuflseren Rande (vorderes und mittleres Drittel) die Original-Färbung der T. Iucifera: dunkelblau- violett. Cicindela discreta Schaum var. reducta. Differt a typo magnitudine dimidio minore, elytris parallelıs, maculis humeralibus (aut lunula hum.) et antapicalibus deficientibus, ceteris non minutis. — Long. 6—7 mill. (typ: 9 mill.). JR. Sumatra, ex coll. Dr. Richter. Die mir vorliegenden Stücke sind weit kleiner als die Stamm- form, haben viel parallelere Fld. und zeichnen sich auch durch- gängig durch die stark reducirte Zeichnung aus: letztere besteht nur aus 2 Mittelflecken (einer am Rande, der andere in gleicher Höhe auf der Scheibe) und der Randlinie an der Spitze. Diese 3 Makeln sind verhältnifsmälsig grölser als bei der Stammform; von den übrigen Flecken fehlt jede Spur. Cicindela discreta Schaum var. subfasciata. Differt a iypo magnitudine paulo minore, elytris parallelis; lunula humerali et apicali, macula centrali, stria media marginal. — Long. 73 mill. 1 g. Sumatra, ex coll. Dr. Richter. Oberlippe in der Mitte wenig mehr vorgezogen, Hlschd. wenig kürzer und nach hinten allmählich, aber schwach verengt (vielleicht individuell). Gestalt im Ganzen etwas kleiner als die Stammform; Fld. parallel, nicht bauchig, gröber punktirt, hinten schärfer zu- gespitzt. Die Zeichnung besteht aus einem kurzen Schultermond, einer gekniekten Spitzenlunula, einem Scheibenfleck und einem Randstrich, welcher vor der Mitte beginnt und dieselbe um die gleiche Strecke nach hinten überschreitet. Das einzige, stark defekte Ex. trug die Bezeichnung: Cie. subfasciata Chd.; ob der Chaudoir’sche „i. l.-Namen“ für ähnliche Stücke bestimmt gewesen ist, weils ich nicht; jedoch wäre es nicht unmöglich. Ciceindehden- Arten und Varietäten. 371 Cicindela Chevrolati. E tribu Cic. papillosae Chd., cyaniventris Chvr., chontalensis Bat.!); differt ab illa elytris maculis medianis flavis ornatis macu- lisque nigris deficientibus, ab his rugosiore elytrorum sculptura, capite minus longitudinaliter inter oculos striato, thorace breviore, elytris angustioribus humerisque minus latis. — Long. 10 mill. 1 g' aus den Dubletten des Hrn. Fleutiaux; es trug die Be- zeichnung: „eyaniventris Chvr. Yucatan“. Am nächsten mit Cic. cyaniventris verwandt, unterscheidet sich jedoch von ihr vor allem durch die erheblich stärker grünpunk- tirten Fld., welche ziemlich so grob skulpirt sind wie bei Cie. papillosa. Zwischen den Augen finden sich, weit vom Aulsenrande entfernt, einige wenige, kurze Strichelchen; der Thorax ist kürzer, breiter, nach hinten verengt, an den Seiten weniger parallel. Die Fld. ebenfalls weniger parallel, nach den Schultern zu etwas schmäler, ebenso nach der Spitze. Die schwarzen Zeichnungen der Chaudoir’schen Art fehlen und stimmen letztere mit der von Cic. chontalensis Bat. überein, d.i. es ist eine eingedrückte Schräg- linie auf der Scheibe jeder Fld., welche bei meinem Ex. auf beiden Seiten in einen kleinen gelblichen Scheibenfleck (hinten, unten) endigt, während auf der rechten Seite aulserdem noch am oberen Ende des Eindrucks (vorn, oben) ein ähnlicher, aber kleinerer Punkt steht. Alles übrige wie bei Cic. cyaniventris Chvr. Tricondyla cyanea Dej. var. paradoza. Differt a typo magnitudine majore, labro primoque antennarum articulo rufis; elytrorum forma var. Wallacei 'T'hms. simili, sculptura antica rugosa, media posticaque leviore. — Long. 213 mill. 1 Q. DBorneo, ex coll. Dr. Richter. Die höchst auffallende Varietät hat von der scheinbar so charakteristischen Skulptur der Tr. cyanea et var. Wallacei nur noch wenig bewahrt: Der Theil der Fld. vor dem Beginn des Buckels ist ungefähr wie bei cyanea; da, wo letzterer anzusteigen beginnt, verwandeln sich die unregelmäfsigen Runzeln in parallele Querfalten, die fast die ganze Breite der Fld. einnehmen. Vor der Mitte der Fld. geht die Skulptur in feine, eingestochene Punkte über, welche fast bis zur Spitze sich erhalten, dann erst verlöschen: 1!) Ich sage absichtlich nicht: -Walkeriana Thms., zu der Bates seine Art eingezogen hat, weil die Thomson’sche Beschreibung zu dürftig ist, als dafs man aus ihr etwas ersehen könnte. 24* 372 Walther Horn: Einige neue Cicindeliden- Arten etc. es ist also mehr als die Hälfte der Fld. von diesen ziemlich weit von einander stehenden, feinen Punkten spärlich bedeckt. Oberlippe und erstes Fühlerglied braunroth, die nächsten breit rothgeringelt; die Augenskulptur wie bei cyanea; das Hischd. aufgeblasener; die Form der Fld., sowie die Grölse des ganzen Thieres wie bei var. Waullacei; die Länge der hinteren Schienen steht zwischen beiden. Diese Varietät bestätigt von neuem meine schon früher auf- gestellte Behauptung, dals Tr. cyanea und Wallacei nur verschie- dene Formen einer Art sind. Für eine eigene Art kann ich var. paradoza nicht halten. Pogonostoma pusillum var. flavomaculatum. Differtt a typo thoracıs basi, primo antennarum articulo subtus toto, supra apice, 5. dimidio anteriore, 4. mazrima ex parte (apice ezcepto), 5. basti, trochanteribus, cozis, femorum apice, tibiarum basi apiceque testaceis vel flavis, ultimis palparum articulis tarsisque omnibus griseo-brunneis. — Long. 7 mill. (typ: 33 lin. — 187m): 1 g. Madagascar. Laporte und Gory geben in der Beschreibung ihrer Pstlocera pusilla an: „elytris apice quadratis“ und „elytres coupees carr&ment A leur extremite“; das mir vorliegende Ex. hat eine gerundete Fld.- Spitze, ungefähr wie bei P. brunnipes 9. Dieser Unterschied ist wohl darauf zurückzuführen, dafs die französischen Autoren das 2 beschrieben haben, welches vermuthlich ebenso wie bei P. brunnipes durch die Form der Fld.-Spitze vom g' differirt. Die ganzen Fld. sind einfarbig wie auch z. T. bei den mir vorliegeuden Ex. von P. brunnipes!), bei denen höchstens der äufserste Theil schwach bräunlich erscheint (was jedoch wohl auch, theilweise wenigstens, davon herrührt, dafs die äulserste Spitze nicht den unterliegenden Theilen dicht aufliegt und deshalb die eigentliche [etwas durch- sichtige] Grundfarbe der Fld. zeigt). Die geringere Grölse hängt wohl ebenfalls von dem sexuellen Unterschied ab. Die gelbe Fär- bung am Hlschd. ist nur auf die Oberseite der Basis beschränkt. 1) Die Autoren geben an: P. brunnipes „extremite des elytres d’un brun assez clair“. [ Deutsche Entomologische Zeitschrift 1892. Heft I.] 373 Die Gattung Mystroceras Burm. (Spec. Diardi Burm.), errichtet auf Heterorrhina Mac Leayi Gory mit eingesetztem Kopfe eines Diceros Gory. Von Dr. G. Kraatz. (Hierzu Taf. IV, Fig. 10.) Gory und Percheron beschreiben als Gnathocera Mac Leayi Kirby eine grüne Heterorrhina-Art mit schwarzen Flecken (Genera d. Ceton. p. 129), deren Abbildung eine Kopfbildung zeigt, welche bei den Männchen der ähnlichen Arten eine ganz aulsergewöhn- liche ist und lebhaft an die des Männchens des Diceros Peteli von Buquet erinnert, von der die Gory’sche Abbildung des Männ- chens von Diceros plagiatus Gory auf Taf. 58, Fig. 3 eine deutliche Idee giebt. Die Gnathocera Mac Leayi Gory wird im Gemminger-Harold- schen Catalogus Col. p. 1292 als Synonym der Heterorrhina dives Westw. eitirt, welche indessen einen ganz anderen Käfer darstellt; derselbe ist viel gröfser als der Gory’sche und zeigt zwei ge- trennte Flecke auf dem Discus des Thorax, während dives nur einen Fleck besitzt, welcher die Basis und Spitze des Hals- schildes berührt. Dieser Käfer ist mir stets ein Stein des Anstofses gewesen, weil er mit der ungefähren Zeichnung der Heterorrhina Mac Leayi Kirby von der Insel Luzon (specifisch verschieden von Mac Leayı Gory) eine Kopfbildung verbindet, welche einige Arten der Gat- tung Diceros zeigen. Vielleicht ist sogar die Abbildung von Gory mit der Grund gewesen, weshalb Westwood die Vereinigang von Diceros mit Heterorrhina befürwortet hat, welche mir so unmotivirt wie möglich scheint. Indessen war es mir bis jetzt nicht gelungen, der Gory’schen Art habhaft zu werden und mich des merkwürdigen Thieres zu erfreuen, dessen Kopf in der Gory’schen Abbildung sogar eine grüne Färbung zeigt. Nun kaufte ich aus der Richter’schen Sammlung eine Heteror- rhina von Borneo, welche ein Männchen (erkennbar an dem Längs- eindruck des Hinterleibes und den einfachen Vorderschienen) ist 374 G. Kraatz: Die Gattung Mystrocerus Burm. etc. und ganz mit der Gory’schen Abbildung der Het. und Mac Leayi übereinstimmt, mit Ausnahme des Kopfes, welcher der von AHeteror- rhina Mac Leayi Kirby, imperatrie Mohn., Dohrni Lansb. ist. Westwood hat den Kopf der typischen Mae Leayi Gory in den Arcana Entom. nach dem Kopfe des einzigen, im Jardin des Plantes befindlichen männlichen Ex. in drei verschiedenen Stellungen ab- gebildet (ebenso die Vorderschiene und den Prosternalfortsatz). Am Schlusse der Beschreibung sagt er, es sei nicht nothwendig, den Käfer ganz abzubilden, weil er in Gory’s Monographie gut ab- gebildet sei (Arcana Entom. 1. pl. 33. fig. 5Ja— e). Das Weibchen dieser Art, welches Westwood auf Taf. 35 abbildet, ist aber gar nicht der Gory’sche Käfer, was man sofort finden wird, wenn man die Gory’sche Abbildung mit der Westwood’schen vergleicht. Gory’s Bild stimmt vollständig mit meinem Borneo-Käfer überein (wo ein grolser Thoraxfleck die Spitze und Basis des Halsschildes erreicht), Westwood giebt da- gegen unverkennbar die Abbildung eines Weibchens derjenigen Art, von der Mohnike (Uebersicht der Cetoniden der Sunda- Inseln taf. V. fig. 4) ein Männchen abgebildet hat und welche er Cory- phocera imperatriz Mohn. nennt. Heterorrh. dives Westw. (imperatrir Mohn.) milst 23—31 mill., während Mac Leayi Gory nach Gory 10 lin. lang ist. Burmeister errichtete auf die gehörnte Gnath. Mac Leayi, die er ebenfalls nur aus dem Jardin des Plantes kannte, die Gattung Mystroceros und benannte die Art nach ihrem Entdecker Diardi, da sie ja nicht mit Mac Leayi Kirby identisch war. Schaum sagt (Annales de France 1849, p. 252), dals das un- beschriebene 2 einen zweizähnigen Olypeus und zweizähnige Vorder- schienen habe; das von ihm besprochene Stück ist dasselbe wie das von Westwood abgebildete. Da ich nun bereits gesagt habe, dafs meine Heterorrh. Mac Leayi Gory ein g' ist (äulserlich an dem eingedrückten Bauch und den einzähnigen Vorderschienen zu erkennen), so muls das von Westwood abgebildete Männchen dieser Art aus dem Jardin des Plantes ein Artefakt sein, d.h. es mufls einen falschen Kopf und zwar wahrscheinlich den des Diceros Peteli Buq. haben, welcher von Mohnike (Ceton. d. Sunda-Inseln taf. V. fig. 3) abgebildet ist. Herr Oustos Brogniart wird mich erfreuen, wenn er meine Ansicht bestätigt, indem er das Ex. der Heterorrhina Mac Leayi Gory einer genauen Untersuchung unterwirft. @. Kraatz: Der Gattungsname Macronota etc. 375 Die Gattung Diceros hat einzelne Arten mit gehörnten Männ- chen und eine (bimacula Wiedem.) mit ungehörnten; Mohnike stellt die ungehörnte Species zur Gattung Coryphocera. Meiner Ansicht nach giebt hier der Habitus den besten Fingerzeig, dals die gehörnten und ungehörnten in eine natürliche Gattung Diceros gehören. Der Gattungsname Macronota Hoffmannsegg hat für die bisherigen Arten der Gattung Gymnetis Mac Leay einzutreten. Während Gory und Laporte den Namen Macronota autorum anwendet, Andere Macronota Wiedeman citiren, wird im Gem- minger-Harold’schen Cataloge der Name Macronota mit Recht dem Grafen v. Hoffmannsegg zugeschrieben, welcher ihn in Wiegmann’s zoologischem Magazin 1817, I, Str. 1, p. 15, in die Wissenschaft ein- führte. Es ist aber durchaus unbeachtet geblieben, dafs v. Hoff- mannsegg diesen Namen in erster Linie auf die südamerikani- schen Arten angewendet wissen will, deren Rückenschild hinten in der Mitte verlängert ist, also auf die Arten, die wir mit dem Namen Gymnetis bezeichnen, denn er sagt auf p. 16 von Macronota, von der er, „um nicht weitläufig zu sein“, einzelne Arten nicht aufführt: Diese Gattung kommt in Europa durchaus nicht vor, vielleicht auch in Afrika nicht; sie findet sich sogar nur einzeln in Asien, herrscht aber im tropischen Amerika. Mithin ist der Name Macronota unzweifelhaft in Zukunft auf die Gymnetis- Arten anzuwenden, welche sämmtlich in Mexico und Südamerika vorkommen. Der Name Gymnetis ist ihnen erst 1819 von Mac Leay zuertheilt worden. Da Burmeister bereits eine Anzahl Macronoten mit dem Namen Taeniodera belegt und Thomson über ein halbes Dutzend Gattungen ausgeschieden hat, welche zum grofsen Theil aufrecht zu erhalten sein dürften, so wäre also nur für die Abtheilungen IB und II bei Burmeister ein neuer Name einzuführen. Da die wenigen Arten unter IB aber sehr selten sind, so begnüge ich mich vorläufig, für die Arten unter II den Namen Mecinonota einzuführen und will als typische Art die bekannte regia Fabr. betrachtet wissen, mit welcher einstweilen die Arten der Gruppe IB verbunden werden können; die von Burmeister angegebenen Charaktere behalten vorläufig ihre Geltung. Dr. G. Kraatz. 376 [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1892. Heft II.] Epistalagma cornuta Kraatz von Nossi-be, das muth- malsliche Weibchen von Epistal. multümpressa Fairm. Von Dr. @. Kraatz. (Hierzu Taf. IV, Fig. 4—6.) Ich empfing mit Käfern von Nossi-be eine Cetonide, welche ich sofort als Weibchen einer mir unbekannten Art erkannte und fetzt muthmalslich für das 2 der oben genannten Species !) halte, nach dem ich die Beschreibung und Abbildung des männlichen Käfers mit Sorgfalt verglichen habe. Beide Thiere sehen so ver- schieden von einander aus, dafs sie gar nicht in dieselben Gruppen zu gehören scheinen und dafs ihre Zusammengehörigkeit nur aus Analogie vermuthet werden kann. Fairmaire scheint Heterophana villosula Gory (Silberm. Rev. III. p. 128) nicht gekannt zu haben, denn das Männchen dieser Art zeigt eine auffallende Aehnlichkeit mit der Abbildung von Zpistalagma multiimpressa Fairm., nur sind die Hinterecken des Halsschildes bei ihr abgerundet, die Vordertibien dreizähnig und nicht einzähnig. Fairmaire giebt an, dafs ihm Epistalagma mit Liostraca und Epizanthis verwandt scheine. Das Weibchen der Heterophana villosula nun, welches von Gory als Cetonia rubronigra beschrieben und nicht selten schwärzlich ist, sieht vom Manne sehr verschieden aus, hat fast gar keine weilsen Zeichnungen und ist viel grölser als der- selbe und besitzt dreizähnige Vorderschienen. Der Käfer nun, welchen ich für das Weibchen der Zpistalagma multiimpressa halte, hat, gerade wie diese Art, rundliche Hinter- ecken des Halsschildes, ist ungefähr ebenso grols und ganz ohne weilse Flecke; sein Hinterleib ist fast glatt, wie der der genannten Art und zeigt einen Stich in's Braune; sein pygidium magnum, conveziusculum, rugosulum. Dafür indessen, dafs wir es in Epista- lagma mit einer besonderen Gattung zu thun haben, spricht die kürzere Fühlerform des 2, sein kürzerer, mehr quadratischer, vorn stark ausgebuchteter Clypeus und vor Allem die Gestalt des Hals- schildes, dessen Vorderrand nicht einfach gerade abgeschnitten, 1) Dieselbe ist in den Annales de la Soe. Ent. de France 1880, p- 329, beschrieben und auf Taf. II, Fig. 4 abgebildet. G. Kraatz: Paussus opacus Kraatz n. sp. 377 sondern vorn in der Mitte buckelartig aufgebogen, jeder- seits schwach ausgerandet ist; es ist oben ziemlich weitläufig punktirt. Die Fld. sind oben weitläufiger punktirt als bei vüllo- sula-Q, nicht mit zwei, sondern mit drei erlıabenen Rippen ver- sehen, von ‘denen die dritte als Schulterrippe zu bezeichnen ist. Die Gestalt der Beine ist bei villosula-Q und Epistalagma-2. durch- aus ähnlich, namentlich auch die charakteristische Bedor- nung der Hinterschienen; der Prosternalfortsatz ist bei beiden derselbe. Da es noch nicht gewils ist, ob mein Käfer das 2 von Epistalagma ist, so nenne ich das sehr abweichende muthmals- liche Weibchen vorläufig Epistalagma. cornuta; sobald J' und 2 zusammengefunden worden, wird sich die Richtigkeit meiner Ver- muthung herausstellen oder das Gegentheil. Erklärung der zugehörigen Abbildungen auf Tafel IV. Fig. 4. Epistalagma cornuta Kraatz. (2.) - 5. Heterophana rubronigra Gory. (2.) a: - villosula Gory. (d'.) Paussus opacus Kraatz n. sp. Brunneo-rufus, opacus, capite medio leviter impresso, antennis biarticulatis, articulo primo breviter subcylindrico, secundo cochleari- formi, supra profunde excavato, infra carinato, thorace antice callo elevato, medio inciso, lateribus acuminato, postice duabus elevatio- nibus conicis, acuminatis, thorace medio profunde inciso, elytris opacis, subtilissime pubescentibus. — Long. 6 mill. Etwas grölser als Sikoranus, durch seine matte Färbung sehr ausgezeichnet, einfarbig rothbraun. Der Kopf hat oben nur einen schwachen Eindruck, bei Sikoranus einen sehr tiefen. Die Fühler sind ähnlich gebildet wie bei Sik., aber hinten tief löffelförmig aus- gehöhlt, bei Sik. kaum. Der vorn abgeschnürte Theil des Hals- schildes ist kaum breiter als der hintere, oben in der Mitte vertieft, der hintere hat jederseits eine nach vorn gerichtete Spitze und ist in der Mitte eingeschnürt. Die Flügeldecken sind äufserst fein pubescent. Die Beine haben die gewöhnliche Bildung. 2 Ex. wurden mir von Hrn. Sikora (unter No. 77) eingesendet. Dr. G. Kraatz. 378 [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1892. Heft 11.] Hadrosticla nov. gen. Cetonidarum aus Central-Amerika, neben Argyripa Lansbergii Salle. Von Dr. @. Kraatz. (Hierzu Taf. IV, Fig. 11.) Clypeus profunde emarginatus. Thoraz apice haud productus, multipunctatus, media bası producta. Elytra apica haud acuminata, multipunctata. Processus mesosternalis productus, acuminatus, recurvus. Pygidium parum declive, majusculum. Tibiae anteriores unidentalae. Corpus supra opacum, subtus viridi-aureum, splendidum. Diese Art reiht sich zunächst an die schöne Argyrıpa Lans- bergit Salle an, ist aber kleiner, auf der ganzen Oberseite mit grölseren, unregelmäfsigen Punkten besetzt, durch den vorn ziemlich stark ausgerandeten Clypeus, weniger vorgezogenen Mittellappen des Halsschildes, gröfseres, weniger steil abfallendes Pygidium von ihr unterschieden, in der prächtigen, glänzend grünen Färbung der Unterseite mit ihr übereinstimmend, welche überall gleichmälsig ist, während bei Arg. Lansbergü sich in der Mitte der Basis jeden Hinterleibssegmentes ein schwarzer Fleck befindet. Der Prosternal- fortsatz ist ähnlich, etwas kürzer, mehr nach oben gerichtet. Das Männchen ist unbekannt. Vaterland: Central- Amerika. Hadrosticta viridiflua: Supra opaca, viridiflua, thoracis elytrorumque marginibus ochraceis, omnium punctis majoribus nigris irregularibus adspersus, subtus splendide viridis, punctis majoribus nigris obtecta, tibiis tarsisque migris. — Long. 17 mill. Mas: Late. Kleiner als Argyripa Lansbergii Salle, mit der der Käfer nahe verwandt ist, die Unterseite ebenso prächtig grün gefärbt, die ocker- gelbe Oberseite mit einem grünlichen Hauche angeflogen, so dals nur der Seitenrand ockergelb bleibt. Die Fühler sind schwarz. Der Olypeus ist vorn schwarz, in der Mitte eingedrückt und ziem- lich tief ausgebuchtet, die Vorderecken abgerundet. Hinter der schwarzen Spitzenfärbung folgt ein glänzend grüner Fleck, der nach den Seiten zu schmäler wird; dann folgt die ocker- G. Kraatz: Hadrosticta nov. gen. Cetonidarum. 379 gelbe Grundfarbe des Kopfes mit schwarzen grolsen Punkten, die hin und wieder zusammenfliefsen. Der Bau des Halsschildes ist ganz ähnlich wie bei Arg. Lansbergis !), doch ist der Mittellappen nach hinten etwas schwächer vorgezogen. Die Oberseite ist unregel- mälsig mit grölseren schwarzen Punkten besetzt, die an den ocker- gelben Seiten weitläufiger stehen. Die Seiten der Schulterstücke sind golden angehaucht. Die Flügeldecken sind etwas mehr nach hinten verengt als bei Lansb., matt, mit grünem Anfluge, an den Seiten ockergelb, unregelmäfsig mit grölseren schwarzen Punkten besetzt, welche an den Seiten hinter der Mitte einen grölseren Punkt bilden; zu einem grölseren Querflecken flielsen sie jederseits neben der Naht unweit der Spitze zusammen. Das Pygidium ist ocker- gelb, weitläufig schwarz punktirt. Die Unterseite ist prächtig grün schimmernd, an den Seiten mit dichter stehenden schwarzen Punkten bedeckt, die Schenkel auf der Unterseite goldgrün, die Schienen und Fülse schwarz. Das Männchen ist unbekannt. Janson hat die auffallende Kinnbildung des Männchens der Argyripa subfasciata Ritsema (Notes from the Leyden Mus. VII (1855), p. 41, pl. 3, fig. 2 2) beschrieben, von der mir eben- falls ein Männchen von Chisigni vorliegt. Das Männchen von Lansbergii Salle weicht von demselben, aufser durch die Kinn- bildung, auch durch den breiten Fortsatz des Thorax über den Vorderrand des Kopfes ab. Beide stimmen aber in der auffal- lenden Kopfbildung, in dem gerade abgeschnittenen Clypeus und in der prächtigen Färbung der Unterseite überein. Hadrosticta besitzt die letztere ebenfalls, weicht aber von beiden durch gerin- gere Grölse und den vorn ziemlich tief ausgerandeten Vorderrand des Clypeus ab. Wahrscheinlich wird die Kopfbildung des vor- läufig unbekannten g' eine ähnlich auffallende sein, wie bei den genannten Arten. Allorhina anomala Bates (Trans. Ent. Soc. of London 1869, p. 388), mit ähnlicher Kopfbildung und einzähnigen Vorder- schienen scheint ebenfalls zu Argyripa zu gehören, Allorhina Hurti Chevrol. aber (Annal. Soe. Ent. de Belgique XTV (1870—71), p. 6, pl. 1, fig. 1) mit dreizähnigen Vorderschienen möchte ich nach der angegebenen Sculptur und Zeichnuug mit Bestimmtheit als Repräsentanten einer eigenen Gattung ansprechen. !) Vergl. die Abbildung in den Annales de la Soc. Ent. de France 1857 (p. 617), Taf. 13, Fig. 1. 380 [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1892. Heft II.] Sollen die Namen der Personen, nach denen Insekten benannt wurden, klein gedruckt werden? Von r Dr. @. Kraatz. In neuerer Zeit finden wir in den Arbeiten von deutschen Entomologen, welche am Berliner zoologischen Museum angestellt sind, sowie in den Werken amerikanischer und englischer Zoologen, die Namen der Arten, welche nach Personen benannt sind, mit kleinen Anfangsbuchstaben gedruckt, während die grolse Mehrzahl der entomologischen Autoren an der alten Regel festhält, diese Namen grols zu schreiben. Der Vorstand der Deutschen Entomo- logischen Gesellschaft glaubt an dieser alten Sitte auch fernerhin festhalten zu müssen, hält es aber für angemessen, mit einigen Worten auf den Ursprung der Sitte der Minorität eingehen zu müssen, schon um deshalb, weil in derselben vielleicht ein Fort- schritt erblickt werden könnte. Die Beamten des Königlichen Museums für Naturkunde in Berlin haben sich in dem Vorwort zu der „Liste der Autoren zoologischer Artbegriffe, zusammengestellt für die zoologische Samm- lung des genannten Museums (für die zoologische Sammlung ge- druckt. Berlin 1838)“ durch ihre Unterschrift verpflichtet, bei der neuen Aufstellung der zoologischen Sammlung eine Anzahl von Nomenclatur-Regeln zu befolgen, welche sich in der Hauptsache an den „Code of Nomenelator and Check-List of North American Birds, adoptet by the American Ornithologist’s Union. New-York 1886“ anlehnen. Unter diesen Regeln befindet sich auch folgende: Alle Species- Namen werden mit kleinen Anfangsbuchstaben geschrieben. Mithin müssen auch die Personen- Namen klein geschrieben werden! Dadurch kommen diejenigen, welchen die Ehre !) erzeigt wurde, dafs nach ihnen ein Insekt benannt worden ist, in die Lage, 1) Es werden allerdings in neuerer Zeit so viele Insekten nach wenig oder gar nicht unter den Entomologen allgemein bekannten Personen benannt, dafs dadurch die Absicht der Namengeber ziem- lich illusorisch wird. In einzelnen Fällen sind die Namen der Personen nicht einmal richtig wiedergegeben, @G. Kraatz: Sollen die Namen der Personen etc. 381 ihren Eigennamen, der sonst in allen Fällen grols geschrieben wird, klein gedruckt zu sehen. Wem ist mit diesem Verfahren geholfen und ist dasselbe zu empfehlen? Meines Erachtens ist es der Versammlung der amerikanischen Ornithologen gelungen, bei sich eine Norm einzuführen, an die kein Mensch vorher gedacht hat. Man werfe einen Blick auf den 12bändigen Catalogus Coleopterorum von Gemminger und Harold oder auf den Catalogus Coleopterorum Europae von Dr.L. v. Heyden, E. Reitter und J. Weise und frage sich, welcher Nutzen mit dem Kleindruck der Anfangsbuchstaben der Eigennamen verbunden wäre? Nach meiner Ansicht keiner! nur wird ein weniger Kun- diger bisweilen gar nicht wissen, was mit einem Namen gemeint ist, der, wie die Uebrigen, klein gedruckt ist. Er wird sich viel- leicht fragen, was das Wort olympiae etc. bedeutet. Dagegen werden die grofsgedruckten Namen in manchen Familien für den Kundigen eine nicht ganz unwillkommene Er- innerung an die Geschichte der Gattung (der Herren, die für die- selbe thätig gewesen sind) liefern. In der Gattung Cicindela z.B. wird man sofort durch die grolsgedruckten Namen der russischen Arten an die russischen Autoren: Besser, Fischer, Gebler, Karelin, Jäger, Nordman, Pallas, Sahlberg, Steven, Zwick erinnert, und weiter an Andere, die sich für die Gattung besonders interessirt haben, wie Dufour, v. Heyden, Koltze, Ragusa, Seidlitz etc. Der internationale zoologische Congrels in Paris im Jahre 1889, deren einziger deutscher Theilnehmer ich war, welcher einen sehr sorgfältig ausgearbeiteten Rapport de la nomenclature des &tres organises (p. $7”—157 der von dem Congrels herausgegebenen rapports) von Professor R. Blanchard !) veröffentlicht hat, sagt in Capitel III auf S. 153: „les noms de personnes auxquels on dedie l’espece seront toujours mis au genitiv; exemple Cuvieri, Linnei, Mülleri“. Der Autor denkt nicht einmal an die Möglich- keit, die Eigennamen klein zu schreiben. Die Custoden, welche sich durch Unterschrift verpflichtet haben, die Eigennamen für die Etiquetten der Königlichen Sammlung klein zu schreiben, sind auch genöthigt worden, in ihren Schriften alle Eigennamen klein zu schreiben; wenigstens finden wir diese Regel streng. befolgt. 1) Nicht zu verwechseln mit Prof. Emile Blanchard, dem Mit- verfasser des Catalogue de la Collection Entomologique, Paris 1850. 382 @G. Kraatz: Sollen die Namen der Personen etc. Da aber das Prioritätsgesetz jedem das Recht giebt, den Namen, den er einer Art ertheilt hat, unverändert wiedergegeben zu sehen, so müssen, streng genommen, die Namen, die einmal vom Autor klein geschrieben sind, in den Catalogen klein gedruckt werden, und die Verfasser der Cataloge hätten sich über den ursprünglichen Druck jedes einzelnen Namens genau zu informiren; allein wahrscheinlich werden in sehr vielen Werken die von den Autoren klein gedruckt publieirten Namen später grofs gedruckt werden; der Zweck des Verbotes ist also ein völlig ver- fehlter. Es zeugt von dem geringen Respekt, welchen die deutschen Ornithologen vor den Entomologen haben, dafs sie Hrn. v. Heyden’s Auslassungen vollständig unbeachtet liefsen!). Ich habe es ab- sichtlich unterlassen, auf der diesjährigen Versammlung der deutschen zoologischen Gesellschaft in Berlin über diesen Gegenstand das Wort zu ergreifen, um so mehr, als nur wenige Zoologen eine richtige Idee von dem ungeheuren Arbeitsfelde der Entomologen haben. In Paris schienen die Zoologen schon etwas besser über die Thätigkeit der Entomologen unterrichtet zu sein, wie dies aus dem Bericht des Hrn. Prof. Blanchard über die Nomenclatur der organisirten Wesen deutlich hervorgeht. Wenn aber irgend ein Entomologe triftige Gründe für die Kleinschreibung der Eigennamen vorzubringen vermag, so möge er dies thun; ich vermag dergleichen nicht aufzuführen. !) Hr. Dr. L. v. Heyden spricht sich in der Soc. Entom. 1892, p- 29 energisch gegen das Kleinschreiben der Anfangsbuchstaben von Eigennamen aus und spricht von einer neueren Schule, „der er sich in dieser Beziehung nie anschliefsen werde“. Wenn eine solche Schule überhaupt existirt, ist es eine amerikanische und keine deutsche oder französische; auch die englischen Entomologen schreiben die Eigennamen als Speciesnamen noch grölstentheils mit grolsen Anfangsbuchstaben. [ Deutsche Entomologische Zeitschrift 1892. Heft I.] 383 Neue Cardiophorus- Arten (Elateriden). Beschrieben von Otto Schwarz. l. Cardiophorus analis nov. spec. Niger, nitidus, subtiliter pubescens; antennis maris prothorace paulo longioribus, obscuris, basi rufescentibus; prothorace longi- tudine latiore, convezo, bası apiceque angustato, minus dense aegua- liter punctato, sulcis basalibus brevissimis; elytris punctato-striatis, interstitüüs fere planis, punctulatis; abdomine apice pedibusque dilute rufis: unguiculis tarsorum simplicibus. — Long. 7 mill., lat. 2 mill. Asia minor: Tokat. Schwarz, glänzend, die Oberseite mit feiner, bräunlicher, dem blofsen Auge kaum sichtbarer Behaarung, die Unterseite stärker behaart. Die an der Basis röthlich-braunen Fühler überragen beim g\ die Hinterecken des Halsschildes etwa um 14 Glieder. Das Halsschild ist etwas breiter als lang, nach der Basis hin allmählich schwach verengt, nach vorn etwas schneller und stärker zugerundet, fein, gleichmäfsig und nicht sehr dicht punktirt (ein ganz geringer Unterschied in der Gröfse der einzelnen Punkte ist erst bei starker Vergrölserung wahrnehmbar); die Basalfurchen sind fein und kurz. Die Flügeldecken sind an den Schultern sehr wenig eingezogen, hinter denselben etwas breiter als das Halsschild, punktirt, mit ebenen, fein punktirten Zwischenräumen. Die Beine mit Einschlufs der Trochanteren sind wie die Spitze des vorletzten und das ganze letzte Abdominalsegment hellroth. Von abdominalis Aube, bei dem das ganze Abdomen roth ist, nicht nur durch die Färbung, sondern auch durch verhältnilsmälsig breiteres Halsschild, dünnere Behaarung und feinere Punktirung verschieden. 1 Ex. (3!) durch Herrn Dr. O. Staudinger erhalten. 2. Cardiophorus pellitus nov. spec. Niger, dense fortiter fulvo-griseo-pubescens; antennis maris thorace valde longioribus; prothorace latitudini longitudine sub- aequali, in femina longitudine latiore, convezo, basi apiceque an- gustato, lateribus modice arcuato, creberrime aequuliterque punctu- lato; elytris prothorace latiore, ultra medium parallelis, depressis, sutura epipleuribusgue saepe rufescentibus, fortiter punctato-striatis; 384 0. Schwarz: Neue Cardiophorus- Arten (Elateriden). pedibus obscuris, commissuris brunneis; unguiculis simplicibus. — Long. 7”—10 mill., lat. 2—3 mill. Turkmenien, Turkestan. Schwarz, sehr dicht, ziemlich lang, anliegend, aschgrau und bräunlichgrau behaart, so dafs Grundfarbe und Skulptur vollständig verdeckt und nur bei abgeriebenen Ex. zu erkennen sind. Die Fühler sind dünn, beim g' lang, die Hinterecken des Halsschildes um 3 Glieder überragend, beim 9 nur die Basis der Flügeldecken . erreichend. Das Halsschild ist gewölbt, beim g! kaum, beim 2 deutlich breiter als lang, an der Spitze kaum mehr als an der Basis verengt, an den Seiten gerundet, überall äufserst dicht, gleich- mälsig und ziemlich fein punktirt, eine Mittelfurche, in Wirklich- keit nur an der Basis schwach angedeutet, wird scheinbar durch die Scheitelung der Haare hervorgebracht; die Basalfurchen sind ziemlich kurz. Die Flügeldecken sind etwas breiter als das Hals- schild, niedergedrückt, mit einigen sehr flachen Eindrücken neben der oft röthlich schimmernden Naht, stark punktirt-gestreift, die Punkte in den Streifen grols und tief, die Haare der 5 ersten Zwischenräume nach aulsen, die der äulseren Zwischenräume nach innen gerichtet, wodurch auf dem 6. Zwischenraume eine Art Haarleiste gebildet wird. Gehört in die Nähe von asellus Er. und inflatus Cand. Wie asellus Er. dem cinereus Hbst., so ist diese Art dem versicolor Muls. sehr ähnlich. Von inflatus Cand. durch die viel stärkere Behaarung oder, von abgeriebenen Ex., durch die kürzeren und schwächeren Basalfurchen des Halsschildes und durch die grobe Punktstreifung der Flügeldecken unterschieden. Von Herrn Ed. Reitter aus Turkmenien für C. agnatus Cand., von Herrn Dr. Staudinger aus Turkestan erhalten. 3. Cardiophorus rufipes Er., var. persicus m. Angustus; prothorace dense inaequaliter punctato; tibüs basali- bus femoribusque rufis. — Long. 7 mill., lat. 14 mill. Hyrkanien. Etwas schmaler als Card. rufipes Er.; das Halsschild ist mit zerstreuten grölseren und dazwischen dicht mit kleineren Punkten besetzt und an den Beinen sind aulser den Tarsen auch die Tro- chanter und die Schienen bis zur Hälfte geschwärzt. Trotz dieser Verschiedenheiten sehe ich vorläufig diese Form nicht als Art, sondern nur als ausgeprägte var. an, da bei ruföipes Er. die Punk- tirung des Halsschildes nicht immer durchaus gleichmälsig ist und beide Formen im Penis kaum verschieden sind. 1 Ex. (\) aus Hyrkan. durch Dr. O. Staudinger erhalten. a — [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1892. Heft IL.] 385 Chrysomeliden und Coceimelliden von der Insel Nias, nebst Bemerkungen über andere, meistens südost- asiatische Arten. Von J. Weise. Schon Jacoby hat in den Ann. Mus. Civ. Genova 1889, p. 278— 287, ein Verzeichnils von Chrysomeliden aus Nias ge- geben, in dem 29 Arten angeführt sind. Kürzlich schickte Herr Dr. K. Jordan in Hann. Münden einige Thiere von der genannten Insel zur Durchsicht, so dafs ich veranlalst wurde, mich mit einigen Arten eingehender zu beschäftigen, auch zum Theil verwandte Arten von benachbarten Inseln zum Vergleiche heranzuziehen. Hierbei macht man die betrübende Erfahrung, dafs, namentlich unter den Galeruken, so viele von Fabriecius und anderen älteren Autoren beschriebene Arten im Laufe der Zeit nicht festgestellt, oder auf völlig unähnliche Thiere bezogen worden sind, und steht deshalb vor vielen Räthseln, deren Lösung in dem Mafse schwie- riger wird, als die Einzelbeschreibungen der Neuzeit sich zu wenig an die vorhandene Literatur lehnen. Die einzige zusammen- hängende Arbeit in dieser Gruppe, die „Synopsis des Galerucines“ von Allard, Ann. Fr. 1889, 305— 322, ist nur auf die vielfach variirende Farbe gebaut und enthält eine Fülle so grober Fehler, dals sie kaum einen Fortschritt anbahnen, viel eher einen Rück- schritt in der Kenntnifs der interessanten Thiere darstellen dürfte. 1. Verzeichnils der Nias- Thiere. Chrysomeliden. 1. Lema centromaculata Ws. 2. L. Gestroi Jac., var. niasiensis et rufipennis Ws. 3. L. coromandeliana Lac. 4. L. fulvula Lac. 5. L. malayana Lac. 6. Nitrosa gemella Er. 7. Haltica cyanea Weber. 8. Rhaphidopalpa niasiensis Ws. 9. Or- thaulaca similis Oliv. 10. Ceratia orientalis Hornst. 11. Pachy- palpa luteicornis Fabr. 12. Hoplasoma ceylonensis Jac. 13. Haplo- sonyz nigricollis Duviv. 14. Monolepta elegantula Boh. 15. Cne- codes bimaculatus Hornst. 16. Hispa aenescens Baly. 17. Gono- phora haemorrhoidalis Weber. 18. Aspidomorpha miliaris F. 20. Asp. fuscopunctata Boh. 21. Laccoptera philippensis Blanch. 22. Coptocycla catenata Boh. Deutsche Entomol, Zeitschr. 1892. HeftIl. - 25 386 J. Weise: Chrysomeliden und Coccinelliden Von Coceinelliden waren nur vertreten: 1. Epilachna dodeca- stigma Muls. 2. Coccinella repanda Thunb. 3. Chilomenes sex- maculata Fabr. 4. Coelophora 9-maculata Fabr. 5. Coel. bisel- lata Muls. 6. Verania lineata Thunb. und 7. Veran. discolor Fabr. 2. Die Lema-Arten. Lema centromaculata: Sat elongata, laete rufa, antennis orticulis 2° et 3° brevissimis, prothorace elongato, medio modice coarctato, minus longe pone medium transversim impresso, coleop- teris macula transversa communi violaceo-nigra ornatis, antice irregulariter lineatim-punctatis, postice striato-punctatis, interstitüs elevatis, pectore abdomineque nigris. — Long. 8.5 mill. Im Körperbaue in der Fühlerbildung und Farbe mit femorata Guer. nahe verwandt, in der Punktirung und Zeichnung aber sehr verschieden. Ziemlich gestreckt, lebhaft bräunlich roth, glänzend, auf den Fld. ein gemeinschaftlicher ovaler Querfleck schwarz, etwas metallisch veilchenblau glänzend, Mittel- und Hinterbrust, sowie der Bauch schwarz, dicht und fein weilslich behaart, der After röthlich gesäumt, das Klauenglied dunkel. Fühler kurz und stark, Glied 2 sehr klein, 3 wenig grölser, 4 bis 7 stark, länger, die folgenden allmählich kleiner werdend. Stirn zwischen den Augen höckerartig aufgetrieben, dahinter abgeschnürt. Halssch. länger als breit, beiderseits nach der Mitte hin verengt, äulserst fein punktirt, mit einem sehr schwachen Quereindrucke dicht hinter der Mitte, welcher sich nach innen grubenförmig vertieft. Fld. vorn in unregelmäfsigen Längslinien punktirt, die Punkte vor der dunklen Makel stark, auf derselben verloschen, wie weggeschliffen; hinter der Mitte tief gestreift-punktirt, mit schmalen, rippenförmi- gen Zwischenstreifen. Die dunkle Makel beginnt etwa in ein Viertel der Länge und endet hinter der Mitte, aufsen reicht sie bis an die grobe Punktreihe neben dem Seitenrande. 1 Ex. Lema Gestroi Jacoby, Ann. Mus. Civ. Gen. 1884, 191. Roth, Oberlippe, Fühler, mit Ausnahme des ersten und der Basis des zweiten Gliedes, eine gemeinschaftliche Querbinde an der Basis der Fld., welche das Basaldrittel derselben einnimmt, sowie eine Quermakel auf jeder Decke, vor der Spitze; die Brust und die vier Hinterbeine schwarz. An den Vorderbeinen sind die Hüften gewöhnlich schwarz; die Spitze der Schienen ist nebst den Tarsen gewöhnlich angedunkelt. Diese Art ist von Sumatra bekannt, findet sich aber auch auf Nias in zwei Farbenabänderungen, in denen die ursprünglich be- von der Insel Nias, nebst Bemerkungen etc. 387 schriebene Form schwer wieder zu erkennen ist. Es verschwindet nämlich die schwarze Zeichnung der Fld. vollständig, so dafs die Decken einfarbig roth (gelbbraun) werden (var. rufpennis), oder die schwarze Zeichnung der Fld. dehnt sich aus und überzieht dieselben völlig, auch der Bauch wird schwarz, matt (var. nia- siensis). Jacoby erwähnt l.c. eine Var. von Java, bei der die Fühler und Beine rothgelb sind; mir ist dieselbe unbekannt und zweifel- haft, hauptsächlich weil Jacoby die nahe verwandten Arten, die Baly ohne Grund mit coromandeliana F. zusammengezogen hat (Trans. ent. Soc. 1865, 24), nicht unterscheidet. Dieselben lassen sich kurz auf folgende Art auseinander halten: 1 Halssch. mit einer Querfurche, die unmittelbar in die Seitengrube abfällt, der mittlere Theil der Stirn zwischen den Augen kahl. Schwarz, Kopf über den Fühlern, die Basis der letzteren, das Halssch., die Vorderbrust und der grölste Theil der Vorderbeine roth, die Fld. ein- farbig gelbbraun, oder mit schwarzen Binden, oder völlig schwarz. Nias, Sumatra, Java . . . . .... Gestroi Jac. Halssch. mit einer Querfurche vor der Basis, die seitlich durch eine stumpfe Längsleiste von der grofsen Seiten- grube getrennt ist, vor der Mitte jederseits meist noch ein Quereindruck (von Lacordaire als „zweite, in der Mitte unterbrochene Querfurche* bezeichnet). . . . 2. 2 Kopf über den Fühlern und Halssch. roth oder oingelt, Fld. blau bis metallisch grün, selten schwarz . . 3. Roth (hell gelblich rothbraun), Brust und Bauch eh oder weniger schwarz, die Fühler zuweilen, die Spitze der Schienen und die Tarsen stets schwärzlich. Mitte der Stirn zwischen den Augen dicht behaart, fast eben, mit einer feinen und kurzen Mittelrinne. Küste am Meerbusen von Bengalen, Nias, Sumatra fulvula Lac. 3 Mitte der Stirn beulenartig aufgetrieben, die Beule wenig dicht behaart, oben undeutlich begrenzt, mit einer ovalen Längsgrube in der Mitte, welche sich also oben und unten allmählich verengt. Bauch roth. Mittelschienen des Z' vor der Spitze in einen grolsen, dreieckigen Zahn erweitert. Vorder- und Hinterindien, Nias, Sunda- Inselne mar: 5 . ...„ coromandeliana Fbr. Mitte der Stirn see Schwer beulenförmig erhöht, die Beule kahl, oben deutlich durch zwei Bogen bepräikt, 25* 1 = 2 = 3 388 J. Weise: Chrysomeliden und Coccinelliden welche in die Längsgrube in der Mitte münden. Die Grube ist oben am breitesten und tiefsten und verschmä- lert und verflacht sich allmählich nach unten. Bauch schwarz. Mittelschienen in beiden Geschlechtern einfach. Nias, Sumatra, Java. -. » ... ..... malayana Lac. 3. Nisotra Baly und die damit verwandten Gattungen. Das Genus Nisotra wurde von Baly, Ann. Nat. Hist. 1864, 437, hauptsächlich durch das Längsstrichelchen jederseits am Vorderrande des Halssch. von Podagrica unterschieden. Diese Trennung wäre ungerechtfertigt, wie ich schon in den Ins. Deutschl. VI, 689, nachwies, da die meisten Podagrica- Arten ein ähnliches Längsstrichelehen oder wenigstens einen Eindruck an derselben Stelle besitzen, was Baly und Chapuis nicht beachtet haben. Erst wenn dieses mit Podagrica gemeinsame Merkmal unberücksichtigt gelassen wird, bleiben einige Arten übrig, die sich in der Bildung der Mittelbrust generisch von unseren Podagrica-Arten entfernen. Ich gebe hier eine Uebersicht von den mit Podagrica verwandten Gattungen: 1 Mittelbrust durch einen breiten, abgerundeten Fortsatz der Hinterbrust verdeckt, welcher bis vor die Mittel- hüften reicht und sich an den Fortsatz der Vorderbrust lehnt) 2. ae eh nn alV Sotnasbaly: Mittelbrust har ee ra 2 Das vorletzte Glied der esilkriee Kons dick, das letzte kurz, dreieckig, Vorder- und Mittelhüften schmal . getrennt, Prosternum lang, zweikielig, beide Kiele hinten in eine hohe Spitze vereint. . . . 2... Cassena Ws. Maxillartaster schlank, das letzte Glied lang und spitz, die Vorder- und namentlich die Mittelhüften weit getrennt, Prosternum hinter den Hüften abfallend, breit und niedrig 3. 3 Fld. verworren oder in unregelmälsigen einfachen oder verdoppelten Reihen punktirt, Halssch. über den Vorder- ecken schwach wulstartig gewölbt, an der Basis jederseits mit einem Längsstrichelehen, an der Spitze jederseits ein Längseindruck . . . . nn. 1, Podagrüca Koudr. Fld. regelmäflsig. gereiht- it, die Zwischenstreifen oft gewölbt. Halssch. am Vorderrande jederseits ohne Längseindruck, an den Seiten sehr stark gerundet, an der Basis mit tiefer Randlinie, die Scheibe gleichmälsig quer- über gewölbt. - . . ... et... 002. Erystus dJac. — = 2 3 von der Insel Nias, nebst Bemerkungen etc. 389 Die Gattung Nisotra ist auf gemella Er. errichtet, vom süd- östlichen Asien bis Australien und in Afrika verbreitet und ent- hält eine Anzahl von Arten, die in der Farbe und Skulptur mit Podagrica übereinstimmen. In vielen Sammlungen wird sie durch gemella Er. von den Philippinen und Sunda-Inseln, dilecta Dalm. von der Guinea-Küste, sowie Bowringi Baly aus China vertreten. Auch die Gattung Cassena m. ähnelt in Farbe und Gestalt einer Podagrica, der Kopf ist jedoch klein, dreieckig, die Fühler sind schlank, ihre Glieder ziemlich von gleicher Stärke, die End- glieder also kaum verdickt. Das vorletzte Glied der Maxillartaster ist grols, dick, aus schmaler Basis gleichmälsig nach der Spitze verbreitert, das Endglied viel kürzer, klein, dreieckig. Sehr ab- weichend ist das Halssch. und die Brust gebaut. Ersteres ist quer viereckig, ungefähr doppelt so breit als lang, nach vorn etwas verengt und zusammengedrückt, querüber schwach gewölbt, an den Seiten breit gerandet, an der Basis jederseits mit einem kurzen, verloschenen Längsfältehen. Das Prosternum ist verhältnilsmälsig lang und schmal, von einer breiten Mittelfurche durchzogen, die auf jeder Seite durch einen hohen, schmalen und scharfen Kiel eingeschlossen wird. Beide Kiele vereinigen sich hinten unter einem spitzen Winkel, ohne erheblich abzufallen. Die Mittelbrust steigt schnell zu einem schmalen Querstreifen zwischen den Mittel- hüften an, welcher oft einen Ausschnitt besitzt, in den sich die Spitze des Prosternalfortsatzes einlegen kann. Die Hinterbrust hat einen schmalen Fortsatz zwischen den Mittelhüften. Hiernach würde sich die Diagnose der neuen Gattung so fassen lassen: Cassena n. gen. Acetabula antica occlusa. Corpus parvum, antennae graciles, palpi mazillares articulo penultimo crasso, ultimo brevissimo, conico. Prothoraz transversus, minus convezus, sat parvus, lateribus late marginatus, basi plica parva obsoleta utrinque impressus. Prosternum angustum, longitudinaliter sulcatum, lateribus sulci elevatis, carinaeformibus, postice conjunclis. Mir sind 2 Arten aus Celebes, von Hrn. Ribbe in Dresden gesammelt, bekannt, die ich aus den Beschreibungen von Podagrica- Arten jener Gegend nicht herausfinden konnte. a. Cassena celebensis: Oblongo-ovalis, conveziuscula, ferru- ginea, prothorace obsolete punctulato, fere laevi, elytris obscure Cyaneis subtilissime punctatis, punctis hinc inde seriatis, abdomine creberrime punctato denseque testaceo-pubescente. — Long. 6 mill. Länglich eiförmig, hinter der Mitte am breitesten, mälsig ge- - wölbt, unten hell rostroth, Fühler und Beine etwas dunkler rost- 390 J. Weise: Chrysomeliden und Coccinelliden roth, Kopf und Halssch. mehr bräunlich roth, glänzend, die Fld. glänzend dunkelblau. Halssch. fast glatt, äufserst fein und ver- loschen punktulirt. Fld. viel breiter und ungefähr fünf mal so lang als das Halssch., mäfsig dicht und sehr fein in unregel- mälsigen einfachen Reihen punktirt, die schlecht zu bemerken sind. Zwischenräume mit einzelnen noch feineren Pünktchen versehen. Bauch äufserst dicht punktirt und dicht bräunlichgelb behaart. Süd-Celebes: Pangie (Ribbe). b. Cassena Ribbei: Elliptica, convexa, ferruginea, antenna- rum articulis 7 ultimis, pectore abdomineque fuscis; prothorace sub- tilissime punctato, elytris coeruleo-viridibus, sat crebre punctatis, punctis hinc inde seriatis, abdomine dense subtiliter griseo pubes- cente. — Long. 5 mill. Kleiner und stärker gewölbt als die vorige, gleichmälsiger elliptisch, die Fühler vom 5. Gliede bis zur Spitze dunkelbraun, Brust und Bauch schwärzlich; letzterer viel feiner grau behaart. Das Halssch. ist deutlich sehr fein punktirt; die Fld. sind verhält- nilsmälsig stark, ziemlich dicht punktirt, die Punkte an vielen Stellen in Reihen geordnet. Nach Herrn Ribbe benannt, welcher diese Art auf Süd-Celebes bei Bonthain sammelte. Die Gattung Podagrica scheint nur auf die alte Welt be- schränkt zu sein; die amerikanischen Arten werden wohl zu einer anderen Gattung gebracht werden müssen. Erystus gründete Jacoby, Ann. Mus. Civ. Genova 1885, 39, auf eine gelbbraune Art aus Celebes, die ich nicht kenne; es stimmen aber zwei andere Arten bis auf die mir unwesentlich er- scheinende Bildung der Fühler mit der Gattungsbeschreibung über- ein, so dals die Stellung derselben zu Erystus wohl gerechtfertigt erscheint. Sie sind von Podagrica aulser den schon oben ange- gebenen Merkmalen noch durch sehr breite, ausgehöhlte Epipleuren und den auffällig breiten, gewölbten Längsstreifen am Seitenrande der Fld. auf den ersten Blick zu unterscheiden. Die Fühler der beiden Arten sind nicht so kurz, wie es Jacoby von BE. celebensis angiebt, sondern wie bei Podagrica, namentlich ist ihr drittes Glied länger als das zweite oder vierte. Die Mandibeln endigen in drei grolse Zähne, von denen der mittlere viel länger ist als die beiden anderen. a. Erystus podagroides: Ovalis, rufo-testaceus, antennis apicem versus infuscatis, prolhorace dense subtilissimeque punctato, interstitiis punctulatis, elytris nigro-coruleis aut obscure aeneis von der Insel Nias, nebst Bemerkungen etc. 391 punctato-striatis, interstitüs punctulatis et plus minusve carinatis. — Long. 5 mill. Im Körperbau und in der Färbung einer grofsen Podagrica fuseicornis L. ähnlich. Röthlich gelbbraun, die Fühler vom 6. Gliede an geschwärzt, die Fld. dunkelblau oder wenig lebhaft metallisch grün, mit blauem Schimmer, die Nahtkante und der äulserste gewölbte Zwischenstreif der Fld. rothbraun, die Epi- pleuren röthlich gelbbraun. Fühler durch einen breiten, ziemlich ebenen Zwischenraum getrennt, welcher unten allmählich in das Kopfschild, oben in eine Vertiefung übergeht, in der bisweilen die dreieckigen Höckerchen angedeutet sind, an den Seiten endlich von den schmalen und scharfen Leisten begrenzt wird, welche die grolsen Fühlerpfannen umschliefsen. Halssch. etwa dreimal so breit als lang, an den Seiten stark gerundet, in der Mitte am brei- testen, oben dicht und fein punktirt, mit noch feineren Pünktchen an den Zwischenräumen. Die Eckborsten sind kurz, die vordere steht in den grofsen und spitzen, etwas nach aufsen tretenden Vorderecken, die andere in den kleinen, ebenfalls spitzen und nach aulsen tretenden Hinterecken, welche aber durch die hohe Leiste des Seitenrandes von der übrigen Fläche des Halssch. gesondert sind. Fld. mit 9 ganzen Punktstreifen, deren Zwischenstreifen dicht und fein punktulirt und beim 2 kielförmig, beim d' auf der inneren Hälfte der Fld. eben, auf der äufseren gewölbt sind, vor der Spitze aber, nebst den Punktstreifen, meist verloschen. d. Hinterrand des letzten Bauchringes in einen bogenförmigen Mittelzipfel verlängert. Penis vor der Oeffnung gradlinig verengt und zugespitzt. Ceram, Illo (Ribbe). b. Erystus villicus: Breviter-ovalis, testaceus, antennis apice leviter infuscatis, prothorace elytrisque dense subtilissimeque punc- tatıs, his seriebus 9 e punctis majoribus formatis instructis, inter- stituis tribus ezterioribus subconvezis. — Long. 4 mill. Bei gleicher Breite kürzer als der vorige, einfarbig gelbbraun, glänzend, nur die Fühler vom 6. Gliede ab angedunkelt. Stirn ähnlich gebaut, die Höckerchen aber ziemlich deutlich umgrenzt. Fühler mit den letzten 3 Gliedern den Hinterrand des Halssch. überragend, Glied 2 und 4 kurz, ziemlich von gleicher Länge, Glied 3 um die Hälfte länger, fast so lang als Glied 1. Halssch. mit viel kleineren Ecken als podagroides, dicht und sehr fein punktirt, mit einzelnen feineren Pünktchen in den Zwischenräumen. Fld. noch etwas dichter als das Halssch. punktirt, aulserdem mit 392 J. Weise: Chrysomeliden und Coccinelliden 9 etwas stärkeren Punktreihen, deren Punkte in einem dunklen, durchscheinenden Kreise stehen, und deren Zwischenstreifen eben, nur die drei letzten, über dem breiten Seitenstreifen liegenden etwas gewölbt sind. Es liegen mir nur Jg! vor, das 2 wird kielförmige Zwischen- streifen besitzen. Demnach mülste die Art als d' zu celebensis Jac. gehören, der nach 5 2 beschrieben zu sein scheint, aber die Fühlerbildung spricht durchaus dagegen. Möglich wäre es aller- dings, dals Jacoby in der Längenangabe der Fühlerglieder einen Fehler gemacht hätte, da sich in der ersten Reihe der Diagnose schon ein solcher befindet, indem für elyira „antennae* zu lesen ist. Bangkei (Ribbe). 4. Versuch einer natürlichen Gliederung der sogen. Gattung Aulacophora Chevr. Aus dem Dict. univers. d’histoire natur. II, 1842, 337, wo Chevrolat eine Gattung Aulacophora aufstellt, ersieht man, dafs Decandolle Jahrzehnte vorher eine Pflanzengattung, wenn ich nicht irre, von Teneriffa, unter demselben Namen beschrieben hat, so dals der Name bei den Caleopteren eingehen muls. Dies ist um so weniger zu bedauern, als Aulacophora Chevr. keine einheitliche Gattung, sondern eine Vereinigung verschiedener Gattungen bildet, die ich hier in Kürze unterscheiden will. 1 Schienen ohne Enddorn. Vorletztes Glied der Maxillar- taster dick, kugelig, viel breiter als lang, letztes Glied halbkugelig, mit einer ovalen Grube auf der höchsten Stelle; Epipleuren der Fld. kurz, vorn sehr breit. Hier- her vorläufig nur eine Art: Galeruca luteicornis Fabr. Syst. Et. 1, 482, von den Sunda-Inseln Pachypalpa Ws. 1’ Wenigstens die Hinterschienen mit einem Enddorn. Vor- letztes Glied der Maxillartaster mälsig verdickt, letztes Glied zugespitzt, kreiselförmig oder lang und dünn; Epi- pleuren der Fld. mälsig breit bis sehr schmal, an der Schulter oft schlecht begrenzt. . . . 2. 2 Quereindruck des Halssch. klarer: in der Mitte etwas nach hinten gebogen und stärker vertieft. Letzter Bauchring des 2 mit einer Grube jederseits, erstes Fühler- glied des J' bis zur Spitze stark verdickt, dreikantig, aulserdem die Schultern dicht behaart und der letzte Ab- dominalring länger als die 3 vorhergehenden zusammen, von der Insel Nias, nebst Bemerkungen etc. 393 mit zwei bis vor die Mitte reichenden Einschnitten, von denen ein rechteckiger, muldenförmig vertiefter Mittelzipfel begrenzt wird, dessen Hinterrand in leichtem Bogen aus- gerandet ist. Oberseits einfarbig gelbbraune Arten aus den Mittelmeerländern, Afrika, Asien und Australien. Typ ist Rh. foveicollis Luc. . . Rhaphidopalpa Rosenh. Quereindruck des Halssch. ziemlich gerade, in der Mitte selten stärker vertieft, oft dort verflacht. Letzter Bauch- ring des 2 ohne Gruben, Schultern in beiden Geschlech- tern kahl, letzter Bauchring des g' höchstens lo lang als die beiden vorhergehenden Segmente zusammen, an der Spitze jederseits mit einem kurzen Einschnitte, zwischen denen ein kleiner, quadratischer Mittelzipfel liest. Typ Gal.zsamülis,Ol2.. Ay. ass... Onbkaulaca Ws. ne) Rhaphidopalpa Rosenh. Ebensowenig wie bisher die Gattungsmerkmale erkannt wor- den sind, hat man auch eine Ahnung von den Unterschieden der zahlreichen Arten. Die Schuld mag wohl daran liegen, dafs durch Gerstäcker alle zusammengezogen worden sind. Derselbe behaup- tete nämlich, Peter’s Reise Mozambique 242, von Galeruca abdomi- nalis Fabr. Folgendes: „Diese vielfach benannte und beschriebene Art hat eine aufsergewöhnliche Verbreitung, indem sie fast allen wärmeren Gegenden des alten Continents eigen ist. Die (Ber- liner) Königl. Sammlung besitzt Exemplare aus Dalmatien, Sicilien, Spanien, Griechenland, Syrien, Mesopotamien, Persien, Ostindien, Ceylon, Java, Manila, Aegypten, vom Senegal und Mozambique.“ Mit dieser Behauptung, die eben so viele Fehler wie Gedanken enthält, gaben sich die späteren Bearbeiter des exotischen Materials zufrieden. Ich will hier nur die Aufmerksamkeit auf diese ver- kannten Thiere lenken und gebe eine Uebersicht über einige Arten, die mir mit sicherem Fundorte und in gröfserer Anzahl vorliegen. Die Unterschiede beziehen sich auf 2; man kann die dazu gehörigeu Männchen, welche sehr übereinstimmend gebaut sind, nach dem Vaterlande, der Beinfärbung ete. wohl sicher herausfinden. Bei allen hier angeführten Arten ist die Hinterbrust und der Bauch schwarz, letzterer an der Spitze oft gelb. 1 Pygidium wenig verengt, am Ende sehr breit, abge- stutzt, letzter Bauchring in der Mitte des Hinterrandes in sanftem Bogen ausgerandet, die beiden Gruben durch einen breiten, gewölbten Zwischenraum weit getrennt. 394 1’ 2 SD 3’ J. Weise: Chrysomeliden und Coccinelliden Fühler und Beine einfarbig gelb. Küste des mittel- ländischen Meeres. (Explor. Alg. Ent. 1849, 542.) 1. foveicollis Luce. Pygidium stark in eine mehr oder weniger scharfe, seltener etwas ausgerandete Spitze verengt Letzter Bauchring mit einem breiten und flachen Aus- schnitte in der Mitte des Hinterrandes Derselbe mit einem schmalen, tiefen, dreieckigen oder rechteckigen Ausschnitte . Der Ausschnitt ist bogenförmig oder winkelig, so dafs er zuweilen einem schiefen Vierecke ähnlich wird. Py- gidium schmal, mit scharfer Spitze, ungefähr von der Form eines gleichschenkligen Dreieckes, auf der Unter- seite schwach ausgehöhlt. Fühler und Beine einfarbig gelb. Calcutta . . . 0 0.22..,2. bengalensis Der Ausschnitt bildet an eelale einen stumpfen Winkel und ist mit langen Haaren besetzt, die viel dichter gestellt sind als bei den übrigen Arten, die Grube jederseits schief, flach; Pygidium breit und kurz, einem gleichseitigen Drei- ecke ähnlich, unterseits an der Spitze stark verdickt. Die obere Hälfte der Fühler und die vier Hinterbeine schwärz- lich; der letzte Bauchring gelb, nur ein Querstreifen am Vorderrande schwarz. Neu-Guinea (Kraatz). Aru-Inseln (Ribbe)a ie. Wider ea een 3 anenisius Pygidium auf der Unterseite vor der Spitze wulstartig ver- dickt und lang aufstehend behaart. Grübchen des letzten Bauchringes neben dem Ausschnitte aufsen tief, innen flach, gelb. Fühler nach der Spitze hin und die vier Hinterbeine schwärzlich. Ceram (Ribbe), Berneo (Kraatz). 4. ceramensis Pygidium unterseits der Länge nach muldenförmig ver- tieft, diese Vertiefung jederseits von einer ziemlich graden Leiste begrenzt . or Die beiden Gruben auf dem Aftersegmente grofs und tief, ringsum hoch begrenzt und an der Spitze des Ausschnittes fast zusammenstolsend; Spitze des Pygidium selten scharf, in der Regel abgestutzt oder ausgerandet. Fühler ein- farbig gelb, die vier Hinterschenkel gröfstentheils schwärz- lich, Schienen und Tarsen gelb. Nias, Sumatra. 9. nvasvensıs 2. Ws. Ws. Ws. Ws. von der Insel Nias, nebst Bemerkungen eic. 395 51 Die Gruben auf dem häufig einfarbig schwarzen After- segmente schwach, mälsig gro[s, getrennt, nur an der hinteren Auflsenecke zuweilen hoch begrenzt. Pygidium scharf zugespitzt, oft schwarz, Fühler nach der Spitze hin angedunkelt, die vier Hinterbeine schwärzlich. Philip- pinen, Japan. (Etud. Ent. 1857, 857) 6. femoralis Motsch. 5? Wie vorige, Fühler, Beine, Anus und Pygidium gelb. Shanghai (Simon) . . . . 20.2.7. chinensis Ws. In diese Gattung gehören aufserdönt: Rh. flavipes Jacoby, Notes from the Leyden Mus. V, 202, von der Insel Saleyer, durch kein Merkmal von den gelbbeinigen Arten unterschieden. Rh. angulicollis Motsch., Etud. Ent. 1853, 50, von Peking, gelb, nur die Brust schwarz, also an dem gelben Bauche wohl sicher zu erkennen; die spitzen, vorgezogenen Vorderecken des Halssch. deuten aber vielleicht auf eine andere Gattung hin. Rh. abdominalis Fabr., Spec. Ins. 1, 151, von den Inseln des „Oceanus pacifiei* ist gelb, die „Maxillen“ schwarz, die Fühler, mit Ausnahme der Basis, und der Bauch, der Anus ausgenommen, schwarzbraun. Hierdurch haben wir es mit einer merkwürdig gefärbten Art zu thun, die dunkle Fühler, aber gelbe Brust und Beine haben muls! Eine solche ist mir unbekannt und der Name erst dann wieder zu benutzen, bis eine, mit der Beschreibung über- einstimmende Art von den Inseln des grofsen Oceans nachgewiesen ist. Die Galeruca abdominalis Oliv., Ent. VI, 623, vielleicht vom Cap, sicher vom Euphrat herstammend, hat dunkle Brust und Hinterbeine, kann also, auch abgesehen vom Fundorte, nicht mit der gleichnamigen Art des Fabricius identisch sein. Als eine gleichfalls verschollene Art ist die Chrysomela coffeae Hornstedt, Schriften d. naturf. Freunde, Berlin 1788, t. 1, £. 7, zu betrachten. Dieselbe hat mit Raphid. femoralis Motsch. absolut nichts zu thun, von der sehr ähnlichen Orthaulaca similis Ol. weicht sie durch die Farbe der Brust, des Bauches und der vier Hinter- beine ab, welche als grün angegeben ist. Von den Arten, die Allard in seiner schon eingangs erwähnten Synopsis aufführt, gehört Nr. 9, cornuta Baly sicher, Nr. 4. flaves- cens All., 10. plicaticollis All. und 11. excavata Baly wahrscheinlich nicht zur Gattung, aulserdem ist Nr. 1 coffeae All. p. 306 = femo- ralis Motsch., 2. pubescens All. aus Anam ein d' von irgend einer gelbbeinigen Art, 3. ubdominalis All. nicht das Fabriei’sche Thier, sondern vielleicht aruensis m., 5. delata All., ohne Grund auf 396 J. Weise: Chrysomeliden und Coccinelliden delata Er. bezogen, theils fovercollis Luc., theils eine andre Art aus Ostafrika, nach g' beschrieben, 6. Fabricii All. unkenntlich beschrieben, 7. similis All. p. 307, nicht die gleichnamige Art von Olivier, sondern vielleicht meine chinensis. Orthaulaca Ws. Die Uebersicht über diese grolse Gattung würde viel gewinnen, wenn die nahe verwandten Arten in Gruppen zusammengestellt werden. Ich habe vorläufig 5 herausgezogen, welche sich folgen- dermafsen auseinanderfalten lassen: 1 Der Kopf und die Fühler’ in beiden Geschlechtern über- einstimmend gebaut . . . . . .. Orthaulaca in spec. 1’ Der Kopf oder die Fühler beim g' mit Auszeichnungen versehen HaClen Im My. Hain BEEWERA NEM ZER NE SE DE 2 Stirn des d' von einer grolsen und sehr tiefen Grube ein- genommen, welche in der Mitte von einem zweimal ge- buchteten Längsbleche (einer Violine ähnlich) überspannt RE RE SEN RR ERLEBEN EN A de Bu DOFAZENN/ER 2’ Stirn höchstens mit einfachen Gruben versehen. . . . 3. 3 Das 3., 4. und 5. Fühlerglied, oder zwei der genannten Glieder beim g' mehr oder weniger verbreitert und zu- sammengedrückt. . . Ceratia Chap. (Triaplatys Fairm.). 3’ Das erste Fühlerglied des g' stark verbreitert, zusammen- gedrückt, der Vorderrand in der Basalhälfte mit einem tiefen bogenförmigen Ausschnitte versehen, um für einen hohen, aufstehenden Zahn Platz zu machen, in welchen das Kopfschild Eee erweitert ist. Typ Aulac. cor- nuta Baly.. 2 1. aan nGeramaar Wis: 32 Das letzte Fühlerglied des 3 ana: Typ Aulac. cyano- ptera. Boisduv: ..... ce 20. 0. Sphaerarthra Ws. In die Gruppe Orthaulaca gehören mehr als hundert Arten, die hauptsächlich auf den asiatischen Inseln von Japan bis Australien zu Hause sind; ungefähr die Hälfte derselben ist beschrieben, aber meist ohne Angabe der Unterschiede von den ähnlichen, verwandten Arten. Die Copa-Gruppe ist in Ostafrika verbreitet und läfst sich augenblicklich vielleicht in folgender Art übersehen. 1 Brust und Bauch schwarz. Angola (Wiegm. Arch. 1843. 26) Te N a edlel.at a Er. 1’ Körper Shlachig) heib gefärbt EN RT EEE RE TG. 2 0 2e 2 meist heller, gelblich, die Fld. tief schwarz. von der Insel Nias, nebst Bemerkungen etc. Erstes Fühlerglied des g stark verdickt, auf der Innen- seite (bei vorgestrecktem Gliede) dicht behaart, der untere Rand vor der Spitze ausgebuchtet. Die hoch aufstehende Randleiste der Stirngrube mit einer flachen Grube vor der abgerundeten Spitze. Die obere Erweiterung des Stirnbleches ungefähr so breit als die untere. — Long. 5.5 mill. Nord-Guinea (Archiv. ent. 2, 220). 397 cavifrons Thoms. 2' Erstes Fühlerglied beim g' einfach, mit einigen Härchen besetzt, die hohe Randleiste jederseits neben der Stirn- grube ohne deutliches Grübchen vor der kegelförmigen Spitze. Einfarbig hell gelbbraun, ein behaarter Lappen im oberen Theile der Stirngrube, welcher theilweise unter das Längsblech gebogen ist, schwärzlich. — Long. 4 mill. Ostafrika: Dar es Salaam (Kunow). . . . Kunowi Ws. Zur Ceratia-Gruppe gehören zahlreiche Arten, von denen die Mehrzahl übereinstimmend gefärbt ist: Grundfarbe roth, die Fühler asiatischen Inseln von Japan bis Australien. 1 1’ = 2 = 3 Feststellung einiger Arten: Stirn in beiden Geschlechtern übereinstimmend gebaut; erstes Fühlerglied des kaum verdickt or Stirn des g' durch Leisten oder Vertiefungen ausgezeichnet, erstes Fühlerglied desselben verdickt Nur das 3. und 4. Fühlerglied beim g verdickt, ide das dritte etwas breiter als das vierte, das fünfte kaum dicker als die folgenden. Röthlichgelb, Fld. schwarz, ziemlich kräftig punktirt. — Long. 5—6.5 mill. Shanghai, Sie leben auf den Japan . . .. . cattigarensis Ws. Das 3. Fühlerglied kdes n SCHI, nach der Spitze wenig verbreitert, das 4. und 5. Glied zusammengedrückt, stärker erweitert, letztes einfach, dreieckig, ungefähr so lang als breit. Röthlichgelb, Fld. schwarz, verloschen punktirt, mit gelbem Saum am Seitenrande. Long. 5—6 mill. Java. Süd-Celebes: Pangie (Ribbe) . . ?flavomarginata Duviv. Auf der Stirn befindet sich beim Z über der Querrinne jederseits eine Querleiste, die vom oberen Augenrande mehr oder weniger weit nach innen zieht, das 3. bis 9. Fühlerglied sehr stark erweitert Auf der Stirn des g' befindet sich aber der a eine grolse, mälsig tiefe, viereckige Grube, welche jeder- 398 J. Weise: Chrysomeliden und Coccinelliden seits eine Längsfurche besitzt, neben der aufsen der aus- gehöhlte Seitenrand der Grube fortläuft. In diesen Seiten- rand, dessen obere Kante eine überhängende ver- längerte, sehr scharfe Leiste bildet, kann sich das erste Fühlerglied einlegen. Dasselbe besitzt auf der Unterseite, wo es sich an die erwähnte Leiste anlegt, einen bogen- förmigen Ausschnitt. Drittes bis fünftes Fühlerglied stark erweitert, und zusammengedrückt, das fünfte muldenförmig vertieft, am Ende mit zwei scharfen Spitzen. Röthlich- gelb, Fld. schwarz, wenig stark punktirt. — Länge 5.5 bis 7 mill. Ceylon, Malacca, Nias, Sumatra, Java, Bangkei (Ribbe) Ha, mr EN N orventalvs Hornstedt 2). 4 Die Querleiste sehr kurz, nur dicht neben den Augen bemerkbar, innen fehlend. Röthlichgelb, Schienen und Tarsen schwärzlich, Fld. metallisch blau oder grün, am Seitenrande roth oder gelb gesäumt. — Länge 6—7.5 mill. Philippinen (Comptes rend. Soc. Belg. 1876, 101). marginalis Chap. 4' Querleiste der Stirn nur in der Mitte durch ein Längs- grubchens unterbrochen ar. 0 eo: 5 Das zweite erweiterte Fühlerglied an dem zusammen- gedrückten Aufsenrande schief abgestutzt und dicht und lang behaart, am Ende nicht dornförmig ausgezogen; das folgende Glied kurz, schmaler als das vorhergehende, doppelt so breit als lang, fast rechteckig. Rostroth, Fld. tief schwarz, selten auch der Kopf über den Fühlern und das Halssch. — Länge 6.5—8 mill. Sunda-Inseln. Küste des Meerbusens von Bengalen . . . . palliata Schall. Ol. ö' Das zweite erweiterte Fühlerglied oben ausgehöhlt, am Ende des Aufsenrandes in einen langen, etwas gebogenen Dorn ausgezogen . . . u: s NATUR 6 Das erste erweitete Fühlerglied RR, öppelt so lang als an der Spitze breit, und so lang als die beiden folgen- den Glieder zusammen. Rostroth, Hinterbrust und die 4 Hinterbeine schwärzlich, Fühler weifslich gelb, Kopf 1) Es unterliegt keinem Zweifel, dafs Hornstedt die obige kleine auf den Sunda-Inseln gemeine Art beschrieben hat. Die Fld. sind tief schwarz, besitzen aber einen eigenthümlichen, starken Fettglanz, welcher Hornstedt verführt haben mag, dieselben nigro- coerulea und schwarzblau zu nennen. von der Insel Nias, nebst Bemerkungen etc. 399 und Halssch. hell kastanienbraun, lackartig glänzend, Fld. schwarz. — Länge 6—7 mill. Sumatra. . . tricolora Ws. 6' Das erste erweiterte Glied dreieckig, so lang als breit, in der Mitte des Aufsenrandes mit einem zahnartigen Höcker. Röthlichgelb, Brust und Bauch heller, der Kopf über der Fühlerwurzel, das Halssch. vor der Querfurche und die Fld. schwarz, der hintere Theil des Halssch. rothbraun. — Länge 6.5—7.5 mill. Celebes . funesta Ws. Die übrigen beschriebenen Ceratia- Arten sind: Melanura Oliv., Australien, der oben fraglich als fluvomargi- nata Duv. aufgeführten Art sehr ähnlich, aber mit schwarzer Spitze des Bauches; 4-partita Fairm., Ann. Belg. 1883, 56, von der Insel Mioko; 4-notata Chap., Compt. rend. Belg. 1876, 100; vittula Chap., 1. c., marginata Chap., 1. c. 101, und nigripennis Chap., l. c., alle von den Philippinen. Letztere entbehrt einer Beschreibung, ist also nur aus dem Fundorte zu erkennen und von Duvivier in philippinensis umgetauft worden. 9 5. Monolepta Er. und Cnecodes Motsch. Die letztgenannte Gattung ist auf Cn. bisignatus von Mot- schulsky gegründet, von Harold zu Monolepta Er. gestellt worden. Dies halte ich für falsch. Denn unter dem Nias- Materiale befand sich ein in der Farbe sehr variirendes Thier, auf welches zunächst die Beschreibung von Cnecodes bisignatus Motsch. aus Birma vor- züglich palst. Es ist ein längliches, weilslich gelbes Thier, mit einem grolsen dunkelbraunen bis schwarzen Flecke auf jeder Fld. dicht hinter der Mitte, Fühler und Beine röthlich gelbbraun oder erstere mehr oder weniger weit, sowie Schienen und Tarsen an- gedunkelt, das Sg besitzt eine kleine, tiefe Grube jederseits an der Naht hinter dem Schildehen. Diese Art hat die vorderen Gelenk- höhlen weit geöffnet, kann also keine Monolepta sein, nähert sich vielmehr der Gattung Luperodes, die sich vielleicht in Wirklichkeit nicht wird von Cnecodes trennen lassen. Die Unterschiede der ähnlichen Gattungen stellen sich also folgendermalsen heraus: 1 Erstes Glied der Hintertarsen wenig gestreckt, ungefähr so lang als die beiden folgenden Glieder, Fühler kräftig. Luperus Geoffr. 1’ Erstes Glied der Hintertarsen schlank, wenigstens so lang als die drei folgenden zusammen. Fühler in der Regel UDSSR? 1 AyR ERBEN BR Re EL TED N NRZ 400 J. Weise: Chrysomeliden und Coccinelliden 2 Fühler neben den Augen und hoch auf der Stirn (dicht vor dem Scheitel) eingefügt, durch einen ebenen, sehr breiten Zwischenraum getrennt, Gelenkhöhlen der Vorder- | hüften fast geschlossen . . . . . . Pseudocrania Ws. 2 Fühler zwischen den Augen, nahe der Mitte derselben oder noch weiter unterhalb eingefügt, durch einen deut- lichen, leicht gewölbten und ziemlich schmalen Nasenkiel getrennt . . 3. 3 Das 2. und 3. Glied er Fühler. in ae Bee Ba und ziemlich von gleicher Länge, Gelenkhöhlen der Vorder- hüften geschlossen . . .. .. Monolepta Er. 3 Das 2. Fühlerglied kurz, Ee 5. mel N Gelenkhöhlen OBEN’ Lo ee „2.0.0... Cnecodes Motsch. Pseudocrania Ws. Monoleptae simillima, sed ace- tabula antica subocclusa, caput clypeo magno, antennae basi late distantes, fronti propter verticem insertae, tibiae in dorso carina obsoleta instructae. Mas: Caput infra antennas profunde intrusum, antennarum articulo 4° curvato, tarsis anterioribus subdilatatis. Pseudocran. latifrons: Flavo-brunnea, nitida, supra crebre subtilissime punctulata, antennis (articulo primo ezcepto), scutello, margine humerali elytrorum, pectore, abdomine pedibusque nigris, genubus tarsisque interdum fuscis. — Long. 5 mill. Africa meridio- nalis: Quango (Mechow). Monolepta Er. Nicht alle, augenblicklich zur Gattung ge- rechneten Arten, werden derselben verbleiben, daher ist es ange- bracht, ausdrücklich darauf hinzuweisen, dals der Typ die M. paupe- rata Er. ist, die an der Küste von Guinea weit verbreitet und häufig zu sein scheint. Der älteste Name von Mon. bifasciata Fabr., Ent. Syst. 1792, 1, 2, 27, = notata Fabr., Syst. El. und Oliv. Ent. VI, ist Chrys. bifasciata Hornstedt, Schrift. Naturf. Freunde, Berlin 1788, 3. Cnecodes bisignatus Motsch. muls den älteren Namen bimaculatus Hornstedt, 1. ec. 4, annehmen. Die Fld. dieser Art können, aufser der grofsen Makel noch einen schwarzen Schulter- fleck besitzen (Var. a), oder sie verlieren die schwarze Zeichnung und werden einfarbig weilslich gelb, Kopf und Halssch. sind oft blafs rothbraun angelaufen (Var. b). [ Deutsche Entomologische Zeitschrift 1892. Heft II.) 401 Plectes polychrous Rost n. sp. In der D. E. Z. 1891, pag. 3l4, habe ich einen Plectes be- schrieben, den ich auf Plasoni Ganglb. glaubte deuten zu können. Herr L. Ganglbauer, der meine Stücke mittlerweile mit seinem Plasoni verglichen hat, schreibt mir indefs, dafs er die Identität des Letzteren mit meiner Form, deren Fundort übrigens weit im Nordwesten von dem des Plasoni liegt, für nicht wahrschein- lich halte. Nachdem ich nun in diesem Jahre grölseres Material von P. protensus var. Koltzei m. gesammelt und den mir früher unbe- kannten ' dieser Art kennen gelernt habe, bin ich zu der Ueber- zeugung gekommen, dals mein Thier eine dem protensus var. Koltzei m. zwar nahestehende, aber doch speecifisch verschiedene Art bildet, für die ich den Namen polychrous einführe. Sie unter- scheidet sich von jenem durch die Bildung der Epipleuren der Fld. bei Z' und 2. Beim g' bilden die Epipleuren vor der Aus- randung keine zahnartig vorspringende Ecke, wie bei protensus v. Koltzei m., sondern gehen allmählich in den Seitenrand über und das Analsegment ist an der Spitze deutlich ausgerandet, während es bei protensus var. Koltzei m. einfach zugerundet und in der Mitte etwas winkelig vorgezogen ist. Beim @ sind die Fld. hinten sehr tief ausgeschnitten und die Epipleuren verlaufen von der Mitte zur Spitze parallel, um alsdann in einer mehr oder weniger scharfen Ecke zu endigen. Bei P. protensus var. Koltzei m. Q sind die Fld. hinten weniger tief ausgeschnitten und die Epipleuren sind von der Mitte zur Spitze deutlich verschmälert. Diese Art steht in der Mitte zwischen protensus Schaum und Reitteri Ret. Sie entfernt sich von Letzterem durch abweichenden Habitus und einfachen, nicht plattenförmigen Penis. Die Färbung ist veränderlich, in der Regel dunkelgrün, aber auch goldgrün, kupferig, violett oder schwärzlich. Länge 30—45 mill. Plectes protensus Schaum var. Koltzee m. sammelte ich in diesem Jahre in einiger Anzahl auf den Gebirgen im Gebiete der Samursakaner. Die Exemplare sind fast durchweg schön kupfer- roth gefärbt und die Z wetteifern zum Theil mit Carabus rutilans an Glanz. Das vorliegende Material zeigt wieder recht deutlich, wie verschieden das Halssch. bei einer Art sein kann. Neben Stücken mit stark querem Thorax liegen mir solche vor, wo der- selbe schmal und fast länger als breit ist. Auch die Sculptur Deutsche Entomol. Zeitschr. 1892. Heft. 26 402 C.Rost: Drap.sulcatus Rost. Otiorrh. ubchasicus Rost. zeigt beträchtliche Verschiedenheiten. In der Regel sind die tertiären Streifen schwächer ausgebildet als die seeundären, doch kommen auch Stücke vor, wo sie ganz erlöschen (var. Richters m.) oder ebenso stark entwickelt sind als die secundären Intervalle. Carl Rost in Berlin. Drapetes sulcatus Rost n. sp. Oblongus, niger, nitidus, supra pube subtili suberecta dense vestitus, pronoto crebre punctato, medio sulco profundo antice ab- breviato, elytris oblongo-ovatis, dense punctatis, ante medium macula rufa notatis. — Long. 4—5 mill. Patria: Caucasus oceidentalis. Von allen bisher bekannten Arten durch das Halssch. ver- schieden, welches mit einer tiefen, unmittelbar am Vorderrande abgekürzten Längsfurche versehen ist. Da keiner der zahlreichen exotischen Drapetes eine ähnliche Bildung aufweist, steht die Art gänzlich isolirt in der Gattung da und wird wohl ein besonderes Subgenus bilden müssen. Form und Gröfse sonst wie bei D. mor- delloides Host, jede Fld. aber vor der Mitte mit einer röthlichen Makel versehen, welche weder die Naht noch den Seitenrand er- reicht. Mir liegt ein Pärchen dieser ausgezeichneten Art vor; den g! fand ich im Tschernomorischen, das 2 im Suchumer Bezirk. Carl Rost in Berlin. Otiorrhynchus abchasicus Rost n. sp. Im Habitus dem Ot. Rosti Stierlin ähnlich, durch schlankere Fühler, andere Sculptur und beschuppte Oberseite leicht zu unter- scheiden. Tiefschwarz, etwas glänzend, die Oberseite spärlich mit schneeweilsen Schuppenflecken bedeckt. Rüssel mit deutlicher Längsfurche. An den Fühlern ist das 1. Glied der Geilsel etwas länger als breit, das 2. mindestens doppelt so lang als das 1., das 3. etwas länger als breit, die äufseren sind quer. Halssch. breiter als lang, grob und nicht dicht gekörnt. Fld. oval, tief grubig punktirt, die Zwischenräume der Grubenreihen schmäler als diese, gekörnt. Alle Schenkel mit deutlichem, spitzem Zahne. Von Ot. Tatarchani Reitt., dem diese Art etwas ähnelt, durch viel spar- samere Beschuppung, kräftigere Fühler, gröbere Sculptur und deut- lich gezähnte Schenkel verschieden. Aus Abchasien. Carl Rost in Berlin. [ Deutsche Entomologische Zeitschrift 1892. Heft II.] 403 Beschreibung einiger Galeruciden. Von J. Weise. 1. Nirina. Gen. Pachytoma affinis; elytris dense pubescen- tia, tibiae apice haud dilatatae, tarsı aequilali, articulo tertio bre- vissimo, unguiculi breviter dentatı. Von der sehr ähnlichen Gattung Pachytoma durch dicht und sehr fein behaarte Fld. zu trennen; die Beine sind sehr stark, die Schienen besitzen auf dem Rücken drei Leisten, die durch zwei tiefe Rinnen getrennt werden, die beiden äufseren Leisten steigen aber an der Spitze nicht in eine zahnartige Erweiterung an, sondern sind abgerundet. Die drei ersten Tarsenglieder ungefähr von gleicher Breite, das dritte Glied ist kurz, theilweise unter dem zweiten verborgen, so dafs es bei der Betrachtung von oben fast nur halb so lang als das zweite erscheint. Die vertiefte Linie am Vorderrande des Halssch. erlischt in der Nähe der Vorderecken, welche schwach beulenartig verdickt sind. Die einzige Art lebt in Ostafrika: Nirina Jacobyi. Breviter-ovalis, conveza, subtus nigra, meta- sterno lestaceo-variegato, supra testacea, antennis, vertice scutelloque nigris, elytris creberrime subtiliter punctatis. — Long. 9.5 mill. Eiförmig, ziemlich plump gebaut, unten schwarz, die Hinter- brust in der Mitte mehr oder weniger gelbbraun, oben hell braun- gelb, ziemlich matt, die Fühler, eine Querbinde auf dem Scheitel und das Schildchen schwarz. Kopf mit einer breiten und seichten Mittelrinne, die von einer ähnlichen Querrinne über der Fühler- wurzel durchschnitten wird. Fühler bis zur Mitte der Fld. reichend, Glied 2 kurz, 3 bis 7 unter sich von gleicher Länge und Dicke, die vier letzten Glieder etwas kürzer und schmäler. Halssch. doppelt so breit als lang, mit feiner, durchgehender Mittelrinne und einigen schwachen Vertiefungen vor dem Schildchen, in der Mitte jederseits und hinter jeder Vorderecke; es ist sparsam, ver- loschen punktirt. Schildchen grofs, hinten abgerundet. Fld. breiter als das Halssch., hinter den Schultern leicht eingeschnürt, am Ende fast gemeinschaftlich abgerundet, mit verrundeter Nahtecke, auf dem Rücken gleichmälsig fein, aber deutlich und äufserst dicht punktirt. Epipleuren vorn breit, in der Mitte allmählich er- löschend. 26 * 404 J. Weise: Beschreibung einiger Galeruciden. Diese Art widme ich meinem verehrten Freunde Hrn. Jacoby in London, dem besten Kenner der Galeruciden. 2. Menippus aeneipennis: Subcylindricus, obscure ferru- gineus, dense subtilitergue griseo-pubescens, opacus, antennis tibüs- que infuscatis, capite prothoraceque subtiliter punctatis, maculis non- nullis sat indeterminutis aeneis, elytris fortiter punctatis, laete viridi- aeneis. — Long. 10—13 mill. Süd-Üelebes; Bonthain (C. Ribbe). Körper ziemlich cylindrisch, aber nur mäfsig gewölbt, vorn etwas mehr als hinten verengt, äulserst dicht und fein weifslich- oder gelblichgrau behaart, matt, dunkel rostroth, Fühler, Schienen und Oberseite der Tarsen schwärzlich, eine wenig in die Augen fallende Makel in der Mitte der Stirn, sowie eine ähnliche gröfsere Makel jederseits auf dem Halssch. metallisch grün; die Fld. lebhaft metallgrün, oft mit Messingschimmer. Kopf ziemlich klein, mit ganzer Mittelrinne, die über der Fühlerwurzel von einer eben so starken Querrinne durchschnitten wird. Halssch. doppelt so breit als lang, uneben, äufserst dicht und fein punktirt, mit zahl- reichen, etwas grölseren Punkten; von der Basis bis zur Mitte gradlinig erweitert, davor ähnlich, doch etwas stärker verengt. Fld. dieht und grob punktirt, die Zwischenräume äufserst dicht, fein punktirt- gerunzelt. Vom ähnlichen Men. viridis Dur., Ann. Belg. compt. rend. 1884, 315, von den Philippinen durch Färbung, bedeutendere Grölse und die starke Punktirung der Fld. leicht zu trennen. 3. G@oalerucella celebensis: Oblonga, sat convera, pube subtili grisea densissime vestita, sordide testacea, punctis 3 vel 2 prothoracis scutelloque nigris; fronte magna, conveza, linea media obscura ornata, antennis gracilibus; prothorace fortiter transverso, sat nitido, crebre obsoleteque, juxta marginem lateralem punctato, medio transversim impresso, elytris confertim punctatis, pedibus validis. — Long. 10 mill. Süd-Celebes: Bonthain (C. Ribbe). Mas: Articulo primo tarsorum anteriorum fortius dilatato, seg- mento 5:0 ventrali profunde triangulariter impresso. Durch den grofsen, dieken Kopf und die starken Beine er- heblich von unseren Galerucellen abweichend, im annähernd cylin- drischen Baue des Körpers an Buphonida und Menippus erinnernd, aber die Vorderhüften völlig zusammenstofsend und das niedrige und sehr schmale Prosternum zwischen ihnen nicht sichtbar. Um die Schwierigkeiten in der Klassifikation der mit Galerucella ver- wandten Gattungen nicht noch zu vermehren, mag das Thier vor- läufig bei Galerucella bleiben. J. Weise: Chrysomelen aus dem hohen Caucasus. 405 Fast cylindrisch, aber nur mälsig gewölbt,. kurz und sehr dicht grau behaart, verschossen bräunlich gelb, matt, die ver- tiefte Mittellinie der Stirn über den Fühlern, Spitze der Man- dibeln und das Schildchen schwarz, ebenso drei Flecke, die in einer Querreihe in der Mitte des Halssch. stehen. Der Mittel- fleck fehlt öfter. Stirn breit, ziemlich gewölbt. Fühler etwas länger als die Hälfte des Körpers, dünn, nach der Spitze deut- lich verschmälert, Glied 2 kurz, 3 länger als 2, 4 länger als 3, so lang als 1, 5 bis 8 allmählich ein wenig verkürzt, die letzten 3 dünner und kürzer als die vorhergehenden. Halssch. 24 mal so breit als lang, an den Seiten leicht gerundet und nach vorn etwas verengt, sparsamer punktirt als die Fld. und glänzender als diese, hinter dem Vorderrande ein bogenförmiger Quereindruck mehr oder weniger vertieft. Fld. äufserst dicht und ziemich fein punktirt, zuweilen mit Spuren einiger schmaler Längsrippen. Beim d! ist das erste Tarsenglied an den 4 Vorderbeinen erweitert, namentlich am ersten Paare sehr grols, der letzte Bauchring hat eine tiefe, dreieckige Grube. Chrysomelen aus dem hohen Caucasus. Auch in diesem Jahre sammelte Herr Rost wieder einige Monate im Caucasus, namentlich in solchen Gegenden, die seither wenig besucht waren, z. B. Abchasien. Er fand unter Steinen mehrere Chrysomela-Arten, theils mit rufa, theils mit hemisphaerica nahe verwandt, die sich auf folgende Art übersehen lassen: 1 Seitenwulst des Halssch. niedrig, ziemlich schmal, innen nur durch einen stärker punktirten Längsstreifen oder durch einen leicht vertieften Längseindruck abgesetzt. . 2. 1’ Seitenwulst ziemlich dick, hinten durch einen rinnen- förmigen Eindruck scharf begrenzt . . . a: 2 Neben dem Seitenwulste des Halssch. ein Eere er Längsstreifen, Fld. mit 9 Punktreihen, die inneren drei fein, die äufseren stärker und einander paarig genähert. Oben lebhaft metallisch kupferroth, mit bläulichem An- Huge, oder düster kupferig... . » . „.. . abehasica!). !) Chr. abehasica: Subaptera, fere parallela, conveza, subtus rufo-picea, supra purpureo-cuprea, prothorace lato, crebre subtilis- 406 J. Weise: Chrysomelen aus dem hohen Caucasus. 2' Seitenwulst innen durch eine schwache Längsvertiefung ab- gesetzt, die kaum stärker als die Scheibe punktirt ist. Oben rothbraun, wie rufa, oder lebhaft kupferig roth, zuweilen bläulich schimmernd . . . . . 2... porphyrea Fald. 3 Sehr kurz und breit eiförmig, Stack gerundet und gewölbt, der rinnenförmige Eindruck an der Basis des Halssch. jeder- seits kurz, gerade. Metallisch kupferroth, leicht grünlich überflogen (caucasica Ws. olim) . . . . . . caspica Ws. Länglich-eiförmig, an den Seiten wenig gerundet, der rinnen- förmige Eindruck an der Basis des Halssch. lang, vorn nach innen gebogen . . 1. le «one 4 Mälsig gewölbt, Fühler oe) Halszche dien ein und tief punktirt, der Seitenwulst vorn durch eine schwache Ver- tiefung abgesetzt . . . 0 langer PNOSEREN): Ziemlich stark gewölbt, Fühler ee die ersten und letzten Glieder heller. Halssch. seicht punktirt, der Seitenwulst vor der Mitte durch eine längliche Grube be- grenzt ee. ee RE EL re Pafluisch GoRZLU SEN. oe r sime punctulato, antice rotundato-angustato, callo laterali fere nullo, laevi, impressione obsoletissima fortius punctata terminato; elytris seriatim punctatis, seriebus 3 interioribus sat tenuibus, exterioribus 6 fortiter punctatis perparia approximalis, interstitiis parce punctu- latis. — Long. 5 —6 mill. 1) Chr. Rosti: Subuptera, ovalis, modice conveza, subtus ferru- ginea, supra purpureo-cuprea, antennis ferrugineis, prothorace brevi basi coleopteris haud angustiore, crebre et profunde subruguloso- punctulato, lateribus antrorsum rotundatim paulo angustatis, callo laterali incrassato sublaevi, postice plica profunda subcurvata, antice impressione obsoleta, rugoso punctata terminato; elytris lateribus minus rolundatis, crebre subserialim punctatis, interstitiis punctulatis. — Long. 5—6 mill. Variat supra obscure cuprea, viridi micans. 2) Chr. fuscicornis: Subaptera, ovalis, conveza, picea, supra cupreo-violacea, prothorace brevi, crebre subtilissime punctulato, antrorsum angustato, lateribus sal rotundatis, callo laterali crasso, sublaevi, postice plica profunda subcurvata, antice fovea elongata terminato, elytris crebre subseriatim punctatis, interstitiis paullo subtilius punctatis. — Long. 5.5 — 7.5 mill. J. Weise. [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1892. Heft I.] 407 Malthodes brevicollis Payk., Typ einer Gattung von J. Weise. Die genannte Art wurde von Paykull, Fauna 1, 1798, 269 und Gylienhal, Ins. 1, 1808, 345 ziemlich mit denselben Worten beschrieben, nur dafs Gylih. noch die Hinterleibsbildung des Männchens erwähnt. Da die alten Autoren nur wenige Thiere kannten und kaum einen Begriff vom Umfange einer Art belalsen, so fehlte ihnen das Bedürfnils, die Arten, die wir jetzt nahe ver- wandt nennen, zu unterscheiden; sie vereinten deshalb die ähnlichen meist zu einer Species. Ob dies mit der vorliegenden auch der Fall gewesen, läfst sich heute aus den unbestimmten Beschreibungen nicht mehr herausfinden, bleibt auch eine müfsige Frage, denn Kiesenwetter hat zuerst, im Jahre 1852, eine ganz bestimmte schwarze Art als brevicollis Payk. festgestellt (Linnaea ent. 7, 312), was auch Mulsant (Mollipennes 1862, 410) anerkannte. Nur Thomson beachtete dies nicht, beschrieb die Paykull-Kiesenwetter- sche Art wahrscheinlich unter dem Namen atomus (Skand. Col. 6, 202), stellte sie zu einer falschen Gruppe und nahm auch von der durch Kiesenwetter gegebenen Beschreibung des Männchens keine Notiz, während er aus der jedenfalls übertriebenen Längenangabe folgerte, dafs brevicolis Payk. mit nigellus Kiesw. identisch sei, worauf Paykulls Angabe: „elytris fuscis“ durchaus nicht palst. So wurde durch ihn eine klar und sicher beschriebene Art in eine unbekannte und zweifelhafte übergeleitet, denn Harold folgte in seinem Cataloge nicht etwa den beiden Hauptschriftstellern der Gruppe, Kiesenwetter und Mulsant, sondern Thomson und setzte brevicollis Kiesw. als Synonym zu dem in der Luft schwebenden atomus Thoms. Da kein Widerspruch erfolgte, mulste diese Nomen- clatur auch in unseren Catalogen angewandt werden; im letzten derselben (Mödling 1391) fehlt nun aber drevicollis Kiesw. ganz. Man sieht hieraus, wie eine genau bekannte Art, die wohl keiner deutschen Sammlung fehlen dürfte, allmählich aus der Literatur verschwindet! Diesen unerhörten Vorgang wollte ich zur Sprache bringen, damit die allein giltige Bezeichnung Kiesenwetters wieder hergestellt werden möchte. Es ist also zu eitiren: 408 J. Weise: Malthodes brevicollis Payk., Malthodes brevicollis Payk. Kiesw., Mon. 312 oder Ins. D. 4, 557. ? atomus Thoms., Skand. Col. 6, 202. Malthodes nigellus Kiesw., Mon. 307 oder Ins. 4, 555. brevicollis Thoms., 1. e. 200. Gleichzeitig kann ich mein lebhaftes Bedauern darüber nicht unterdrücken, dafs in unserem neuen Cataloge die Abschreibereien Marseul’s eitirt werden und nicht die Originalarbeiten von Kiesen- wetter. Letzterer sagt bei der Beschreibung der Gattung Malthodes (Ins. D. 4, 530): „Mandibeln am Ende scharf zugespitzt, der Innen- rand glatt, ohne Spur eines Zähnchens“, und dieses Merkmal ist in der Folge von Mulsant, Thomson, Redtenbacher, Seidlitz und allen anderen Bearbeitern als das wichtigste anerkannt worden. Hätten sie nicht Kiesenwetter nachgeschrieben, sondern gehörig nachgeprüft, so würden sie gefunden haben, dafs mehrere ihrer Malthodes-Arten nicht einfache Mandibeln besitzen. Ich vereinige dieselben, die alle dem M. brevicollis ähnlich sind, in einer Gattung Maltharchus. \ denticulatae . . . . . . Maltharchus. Mandibulae , fortiter unidentatae . . . Malthinus Lae. inermes . . . 2.2... Malthodes Kiesw. Die Maltharchen, von denen ich bis jetzt heracanthus, cypho- nurus, brevicollis und apterus Muls. sicher anführen kann, zeichnen sich durch Kleinheit, schwarzgraue Färbung der Fld., dunkle Fühler und Beine von Malthodes aus, die entweder tief schwarze Fld. oder einen lebhaft gelben Tropfen an der Spitze der Fld. besitzen, z. B. misellus, pellucidus. Die Mandibeln haben eine lange, schmale und scharfe Spitze, verbreitern sich -dahinter plötzlich am Innenrande durch eine Reihe kleiner Zähnchen, die kammförmig gestellt sind, und biegen dann zu der allmählich breiter werdenden Basis um. Die Zähnchen sind gleich lang oder nehmen nach der Spitze der Mandibeln oft ein wenig an Grölse zu. Es könnte befremden, dals Malthodes apterus Muls. in der neuen Gattung Aufnahme findet und doch nicht der von Reitter dafür angegebene Gattungsname Apodistrus (Wien. Ent. Z. 1882, 28) gebraucht ist; aber ich hätte dann doch wenigstens ein Merkmal benutzen dürfen, welches Reitter für seine Gattung in Anspruch nimmt. Dies ist nicht möglich. Die Vermuthung Reitter’s, dafs der noch unbekannte Mann von apterus sich äufserlich wohl nicht vom 2 unterscheidet, ist wahr- scheinlich haltlos. Mir gelang es nicht, an hunderten von frischen Exemplaren eine geringfügige Aenderung des letzten Abdominal- Typ einer Gattung. 409 ringes wahrzunehmen, so dafs ich überzeugt bin, kein g' bei Weimar gefangen zu haben. Schuld daran ist jedenfalls das zu späte Sammeln des Thieres. Die Männchen leben nicht lange, wenigstens fängt man das d von brevicollis einzeln unter zahllosen 2 im Mai und Anfang Juni, während im Juli und August nur noch 2 vor- handen sind. Aus der Mandibelbildung ersah ich, dals mein Malth. funditor (Zeitschr. ent. Breslau 1887, 56) nur nach grolsen Exemplaren des hexacanthus beschrieben ist. Es scheint, als wenn die Ab- bildungen, die Kiesenwetter in der Berl. Ent. Zeitschr. 1872, auf Taf. 4 und 5 gegeben hat, theilweise nicht der Wirklichkeit ent- sprechen, so dals man unbedingt Fehler machen muls, wenn nicht typische Stücke verglichen werden. So ist die Abbildung von hexacanthus unbrauchbar, selbst die Beschreibung falsch, denn der Bügel hat lange, ganz schmale, gekrümmte Endzipfel und die Ver- längerung des vorletzten Aftergliedes, die Kiesw. als kleine Ecke zeichnet und (Ins. D. 555) einen „ziemlich scharfen, abwärts und etwas nach hinten gerichteten Dorn“ nennt, ist in Wirklichkeit ein langes Plättchen, das vor der Spitze sich plötzlich in einen grolsen, nach innen gerichteten dreieckigen Zipfel verbreitert, also am Ende nicht spitz, dornförmig, sondern sehr breit, ungefähr beilförmig ist. Während der Correetur dieses Artikels erhielt ich durch Hrn. Dr. Kraatz die eben erschienene No. 7 der Revue d’Entom., in welcher Hr. Bourgeois 28 Malthodes aus der Faune Gallo-Rhenane sehr geschickt behandelt, leider in der oberflächlichen Eintheilung, die Seidlitz Fauna balt. und transsylv. angegeben hat. Die Ab- bildungen der Hinterleibsspitze sind, mit Ausnahme der von brevti- collis Pk., Kiesw. und dispar Germ., nicht den Kiesenwetter’schen nachgezeichnet, sondern neu entworfen und kommen der Wirklich- keit sehr nahe, so dafs sich mit ihnen gut arbeiten lälst. Nur das Bild von heracanthus (No. 22, p. 203) lehnt sich zu sehr an das Kiesenwetter’sche an und zeigt dieselben, oben gerügten Fehler, abgesehen davon, dafs die Lage der Theile wieder schematisch und nicht nach der Wirklichkeit gegeben ist. Bei so zusammengesetzten Bildungen, wie vom Hinterleibe der genannten Art empfiehlt es sich, in Zukunft mehrere Zeichnungen zu geben, die das Object von ver- schiedenen Seiten darstellen, oder aber verdeckte Theile einzeln abzubilden, wie z. B. den beilförmigen Anhang des vorletzten After- segmentes bei heracanthus, den Bourgeois ebenso unrichtig wie Kiesenwetter einen Dorn nennt. 410 J. Weise: Malthodes caudatus. Malthodes caudatus: Piceus, nitidus, subtilissime griseo- pubescens, prothorace subquadrato marginato, lateribus flavo limbatis, elytris subtiliter subrugoso-punctulatis, abdomine flavo-marginato. — Long. 5 mill. Var. Prothorace anguste flavo-cincto. Mas: Antennis corporis longitudine, capite prothorace latiore pone oculos angustato; segmentis analibus sat elongatis, penultimo utrinqgue acute et longe spinoso, spinis leviter curvatis, ultimo parvo, apice paullo emarginato; segmentis genitalibus penultimo profunde emarginato, lobis utringue sat rotundalis, ultimo stylum subcurvatum, apice triangulariter emarginatum ezhibente. Gröfse und Gestalt des M. marginatus, aber viel dunkler ge- färbt. Die Kniee eine Spur röthlich, ebenso die Basis einzelner Fühlerglieder, Bauch und Halssch. gelb oder röthlich gelb gesäumt, ebenso die Epimeren der Mittel- und Hinterbrust. Das Halssch. ist eine Spur länger als breit, an den Seiten gerandet, die Vorder- ecken schräg abgestutzt, die Scheibe mit einigen weiten und flachen Vertiefungen vor und hinter der Mitte. Der helle Saum der Seiten ist breit, bisweilen auch schmäler. Fld. einfarbig, etwas heller als pechschwarz, glänzend, dicht und fein punktulirt, die Zwischenräume an der Basis fast eben, nach hinten fein gerunzelt. g' Kopf schmaler, Augen weniger gewölbt, wie bei marginatus; das vorletzte Anal- segment!) ist ziemlich laug, am Hinterrande jederseits in einen langen, schwach gebogenen schwarzen Dorn ausgezogen. Beide Dornen neigen sich hinten gegeneinander und schliefsen das kleine, etwa rechteckige letzte Segment ein, welches in der Mitte des Hinterrandes eine kleine Ausbuchtung besitzt. Die Hülle der Ge- schlechtstheile besteht aus einem Segmente, das durch einen Aus- schnitt in einen gerundeten Zipfel jederseits getheilt ist und aus einem Bügel. Dieser ist von der Mitte bis zur Spitze in die Höhe gekrümmt und etwas erweitert, an der Spitze selbst dreieckig aus- geschnitten. In der Bildung des Hinterleibes erinnert die Art an misellus Ksw. Von Hrn. Liegel bei Gnesau in Kärnthen gesammelt. 1) Ich habe bereits Deutsche Ent. Zeitschr. 1890, 348 darauf hingewiesen, dals die Bezeichnung „Rücken- und Bauchsegmente“ nicht richtig ist; erstere enthalten den Darmkanal und bilden also den eigentlichen Anus, während die sogenannten Bauchsegmente die überraschend gebauten Fortpflanzungsorgane einhüllen. J. Weise. [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1892. Heft IL] 411 Ueber Aphthona atrovirens Förster. Anfang August d. J. gelang es mir, die genannte Art zum ersten Male auf trocknen Triften und Aeckern, welche längere Zeit brach gelegen hatten, bei Troistadt und Eichelborn, in der Nähe von Weimar, zu sammeln; sie lebte auf Euphorbia cyparissias L., ge- sellschaftlich mit Aphth. abdominalis Dft. und pygmaea Kutsch., nebst der kleinen Form des Longitarsus obliteratus Rosenh. Man kann die schlanke, kleine, ungeflügelte Art leicht an der wenig lebhaften rothbraunen Farbe der ersten 5 bis 6 Fühlerglieder, der vorderen Beine und der Hinterschienen, von den ähnlichen deut- schen Arten unterscheiden. Die von Förster zuerst beschriebene Form, deren Oberseite dunkel schwarzgrün, mit bläulichem Schimmer ist, war nicht ver- treten; es fanden sich vielmehr zwei andere Färbungen. Die eine derselben (Var. a), welche in Thüringen vorherrschend ist, besitzt keine Spur von grünem Schimmer, sondern ist oberseits schwarz, mit sehr geringer bläulicher Beimischung, die auf Kopf und Halssch. noch mehr als auf den Fld. hervortritt. Dieses Thier dürfte Kellner wohl für Aphth. ovata Foudr. angesehen haben, welche er im Ver- zeichnisse der Käfer Thüringens „auf der gemeinen Wolfsmilch nicht selten“ nennt, obwohl ihr Vorkommen in Thüringen zweifel- haft erscheint. Diese schwarze Form wird der ebenso kleinen, gleichfalls ungeflügelten Aphth. atratula All. Mon. 235 aus Süd- frankreich äufserst ähnlich, ist aber dunkler, weniger blau gefärbt, stärker gewölbt, namentlich auf dem Halssch., welches aufserdem durch deutlich gerundete Seiten erheblich abweicht. Wahr- scheinlich ist es, dass Aphth. punctigera Rey, Opusc. 1875, 48, nicht, wie der Autor vermuthet, zu afratula All. gehört, sondern auf die Var. a von atrovirens bezogen werden muls, da Rey das Halssch. seiner Art zum Unterschiede von atratula „verloschener punktirt und an den Seiten stärker gerundet“ angiebt. Die zweite Form (var. aeneipennis: capite prothoraceque aeneo-nigris, elytris aeneis) kommt vereinzelt vor. Bei ihr sind Kopf und Halssch. schwarz, mit Metallschimmer, die Fld. metallisch grün, zuweilen mit bräunlichem oder messingfarbenem Anfluge. Der Penis dieser Art, von mir Ins. D. 919 unvollständig be- schriebem,, ist ziemlich schlank, wenig gebogen, vorn in eine breit abgerundete Spitze verengt; auf der Unterseite befindet sich eine weite, rinnenförmige Vertiefung, auf der Oberseite eine feine Mittel- rinne, welche vorn plötzlich zu einer grolsen und tiefen, ovalen Grube abfällt, in der sich die Oeffnung befindet. I. Weise. 412 [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1892. Heft II.] Neuere Literatur. Verhandlungen des Siebenbürgischen Vereins. Hermann- stadt 1891. Dieselben enthalten einen sehr interessanten Aufsatz von R. Klement über das Gefangenleben des Siebenschläfers, dessen Entwicklung und liebenswürdige Eigenschaften anschaulich geschil- dert sind, sowie auf p. 1—26 einen Beitrag zur Coleopterenfauna Siebenbürgens von Dr. Petri in Schäfsburg. Es werden zunächst die Ameisengäste aufgezählt, darunter p. 6 Bacanius consobrinus Aub., der nur aus dem Caucasus bekannt ist; dann folgt ein Ver- zeichnils von Arten und Varietäten, welche in Seidl. Faun. Trans. noch nicht aus Siebenbürgen nachgewiesen sind, hierauf die Be- schreibung von einigen neuen Arten (Dyschirius similis, mit Lafertei und sudstriatus verwandt, p. 12, Medon nitidus neben apicalis Kr. p. 14, Ozytelus bisulcatus neben inustus Grav. p. 16, wahrscheinlich nicht von politus Er. verschieden, Geodromicus cordicollis p. 13 = @G. puncticollis Ws. Berl. Ent. Zeitschr. 1875, 364, nebst Uebersicht der Gattung Geodromicus, die ich nur Hrn. Fauvel empfehlen kann, damit er sich über die Arten, die er nicht unterscheiden kann, orientirt; Omias mazillosus p. 21 und Protinus atomarius var. ob- longus), zuletzt eine Uebersicht über die Arten der Gattung Notiophilus. Was den Omias mazillosus anbetrifft, so möchte ich bemerken, dafs man aus den verlängerten Mandibeln des Thieres nicht einen Geschlechtsunterschied herleiten darf. Es giebt unter allen Omias- Arten Stücke, die, ohne Rücksicht auf das Geschlecht, monströs entwickelte, sehr verlängerte Mandibeln besitzen; ein ähnliches wurde z. B. von Chevrolat von Om. concinnus als mandibularis beschrieben. Die Bemerkung p. 24, dals der siebenbürgische Notioph. palustris stets grölser als 4 mill. isc, darf uns nicht Wunder nehmen, denn Seidlitz scheint ein sehr abgenutztes und verstümmeltes Maafs be- nutzt zu haben, da seine Grölsenangaben hinter der Wirklichkeit weit zurückbleiben. . J. Weise. [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1892. Heft I.] 413 Synonymische Bemerkungen. Die Gattung Microrrhymbus Gerstäcker, Wiegm. Archiv 1871, 348, ist nicht den „Chnoodae et Exoplectrae Muls. affinis“, sondern mit Platynaspis Redtb. identisch. Die einzige unbedeutende Ab- weichung der afrikanischen Arten von unserer einheimischen Pl. luteorubra Goeze besteht darin, dafs der Clypeus in der Mitte des Vorderrandes etwas tiefer ausgerandet ist. Da nun meine Plat. rufipennis, Deutsche Ent. Zeitschr. 1888, 93, von Zanzibar sich nach der Diagnose von (Microrrh.) rufipennis Gerst. l. ec. zu unterscheiden scheint, lege ich ihr den Namen ab- dominalis bei. Ob Pharus semiglobosus Karsch, Berl. Ent. Zeitschr. 1882, 401, t. 4, f. 13, wirklich ein Pharus ist, geht aus der Beschreibung nicht hervor, die rothgelben Vorderecken des Halssch. sind für mich genügend, um dem Thiere seinen Platz in der Gattung Platy- naspis anzuweisen. Dafs es sich von Pl. capicola Crotch, Mon. 197, die ich von Natal und Zanzibar besitze, specifisch unterscheiden sollte, bleibt fraglich, weil Karsch nicht angiebt, ob der Kopf weilslich gelb ist. Pachybrachys glycyrrhizae Ol. ist von Marseul, Cryptoceph. 289, auf nigropunctatus Suffr. bezogen worden und ich bin ihm leider gefolgt, Ins. D. 6, 256, da ich nur die eine Art besals. Erst jetzt erhielt ich den wirklichen nigropuncfatus, welcher viel weiter ver- breitet zu sein scheint als glycyrrhizae, und sich wesentlich unter- scheidet: Fld. mit unregelmälsigen Punktreihen, im vorderen Theile der Innenhälfte ganz verworren punktirt, Unterseite dicht silberweils behaart. — Länge 4—4.5 mill. Persien, Meso- potamien, Tiflis, Araxesthal, Armenien, Syrien (glycyrrhi- zae Mars. Ws.) . . 2 2.2.2... nigropunctatus Suflr. Fld. regelmälsig punktirt gestreift, höchstens mit einigen überzähligen Punkten nahe dem Schildchen, Unterseite un- dicht silberweils behaart. — Länge 2.5—3 mill. Bagdad, Araxesthal . . . . er rollyeysıhrzae, Ol: Suftr. Chrysomela redest Ws., Deutsche Ent. Zeitschr. 1892, 139, sollte nicht so, sondern cyrtonastes heilsen, denn Jacoby hat be- reits 1885 in den Proc. Zool. Soc. Lond. p. 206 aus Japan eine Chrysomela cyrtonoides genannt. 414 J. Weise: Synonymische Bemerkungen. Phytodecta Linnaeana Schrank soll nach Seidlitz, Faun. transs. 783, wieder den Namen friandrae Suffr. annehmen, weil Schrank’s Art ein schwarzes Halssch. mit rothem Punkt in der Gegend der Hinterwinkel „haben soll“. Schrank spricht nur in der Diagnose von einem Punkte, in der Beschreibung heifst es: maculae duae sanguineae, una ad marginem exteriorum prope basin, womit eben der rothe, eckige Fleck an den Seiten des Halssch. gemeint ist. Cryptocephalus sanguinolentus Scop. wird von Seidlitz als ver- schiedene Art angesehen (F. transs. 763). Da ich nicht annehme, dafs Seidlitz im Ernste meint, die von ihm angeführten Färbungs- Verschiedenheiten wären genügend, zwei Arten zu charakterisiren, so sehe ich der Angabe von speeifischen Unterschieden entgegen. Bis dahin halte ich sanguinolentus für eine Färbungsvarietät, deren Benennung in den Augen mancher Coleopterologen sogar vom Uebel ist. | Für Galeruca Geoftr. sucht Seidlitz, F. transs. 789, den ab- gethanen Namen Adimonia einzuführen, obwohl Laicharting (Tyrol. Ins. 190 und 192) selbst angiebt, dafs seine Gattung Adimonia mit Galeruca identisch ist. Ueber die merkwürdige Begrenzung der Haltieiden-Gattungen, die Seidlitz in der Fauna transs. anwendet, scheint es nur gerecht- fertigt, stillschweigend hinweg zu gehen. Nur Folgendes muls zur Vermeidung von Irrthümern erwähnt werden: Macrocnema Seidl. p. 794 ist nicht die gleichnamige Gattung von Stephens; Plectro- scelis Seidlitz p. 797 deckt sich nicht mit der von Redtenbacher beschriebenen Gattung, Mantura Steph. hat mit Podagrica Foudr. nichts zu thun, noch weniger Phyllotreta mit Aphthona etc. Wenn es wirklich natürliche, d. h. für den Menschen leicht falsliche Gat- tungen giebt, so kann man dreist die beiden letztgenannten zu ihnen rechnen. Bei dem Bezuge des Tenebrio pomonae Scop., Ent. Carn. 83, habe ich mir seinerzeit die Angabe von Scopoli: „In folüs pyri, pomi“ nicht wie Seidlitz, Faun. transs. 790, mit „auf Birn- und Apfelbäumen“ lebend übersetzt, sondern nur an Blätter gedacht, wozu man auch abgefallene rechnen kann. Nun verkriechen sich die Galeruken-Larven gern in den ziemlich trockenen Sand hohler Bäume, der mit abgefallenen Blättern bedeckt ist, und ich habe stets, wenn ich die Puppen bei den Blättern fand, an Scopoli’s Beschreibung: In folio convoluto etc. denken müssen. J. Weise. G. Krautz: Synonymische Bemerkungen. 415 Gnathocera hyacinthina Kraatz (Deutsche Ent. Zeitschr. 1892, p. 172) ist doch bereits in der Cistula 1885, III, p. 143 von Janson beschrieben worden, was ich übersehen habe; Herr Kolbe zählt zahlreiche Var. dieser Art in der Stettiner Ent. Zeit. 1892, p. 129 —132 auf. Macrelaphinis Kraatzi Kolbe (Stett. Ent. Zeit. 1892, p. 134) wurde von mir auf Cetonia dominula Harold bezogen, weil die Be- schreibung dieses Käfers ganz auf Macr. Kraatzi zu passen schien; Harold erwähnt die ungezähnten Hinterschienen seiner Art mit keinem Worte; die am Nahtende in eine scharfe Spitze ausge- zogenen Fld. hielt ich für einen Geschlechtscharakter; Hr. Kolbe, der die Cetonia dominula auf dem Königl. Museum vergleichen konnte, mulste also aus meiner Beschreibung sofort erkennen, dafs meine Cetonia dominula ein anderes Thier sein mufste als die Harold’sche. Der Umstand, dals er noch eine neue Macrelaphinis Büttneri hinzu beschrieb, scheint für die Natürlichkeit der Gattung zu sprechen; auf Cetonia dominula wird eine neue Gattung errichtet, zu der Elaphinis simillima Ancey gezogen wird. Die Gattung Dolichostethus, welche von Kolbe auf Elaphinis atomosparsa Fairmaire (Bull. Soc. Ent. Belg. 1884, p. OXXIII) er- richtet wird, ist identisch mit Somalibia Lansb. (Comptes Rendus Soc. Ent. de Belgique 1882, ser. III, No. 15, p. XXV]). Bei Somalibia guttifera heilst es: Tursorum posticorum articulo primo in spinam producto; dies scheint mir richtiger zu sein als Kolbe’s Angabe: „Articulis duobus primis latis, angulo postico superiore mucronato“, denn ich vermag bei Elaphinis atomosparsa nur das erste Glied oben deutlich spitzig ausgezogen zu sehen. Somalibia guttifera hat ebenfalls ein in der Mitte gekieltes Halssch. („linea media elevata“), welches für die Gattung charakteristisch ist und auch von Kolbe hervorgehoben wird. Ich besitze von beiden Arten typische Ex. und hatte den Käfer als Somalibia in meiner Sammlung stecken. Janson erwähnt, dafs seine Gnathocera cruda (Cist. Ent. II, p- 254) einen weilsen Aufsenrand der Fld. habe, welcher in einem weilsen Spitzenfleck ende. Nicht allzu selten ist auch eine weilse Binde neben dem letzten Dritttheil des Nahtrandes weils, welche sich eventuell noch weiter nach oben ausdehnen dürfte; diese Stücke mit mehr oder weniger deutlicher, weilser Nahtbinde mögen mit dem Namen suturalis bezeichnet werden. | Dr. @. Krasatz. 416 [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1892. Heft IL] Ueber abnorm gefärbte Stücke von Plateumaris sericea Linn. Weise (Donacia). Von Wilh. Paulcke in Baden-Baden. Von dieser durch Farbenvarietäten ausgezeichneten Art fand ich im Frühjahr 1891 zwei interessante und auffallende Stücke. Grundfärbung bei beiden ist ein intensives Blau (wie Var. a. festucae Fabr.). Bei dem ersten Stück ist die linke Flügeldecke jedoch vio- lett mit schmalem blauen Rande, die rechte blau mit schmalem violetten Rande. Das zweite Stück zeigt die Farbencontraste noch deutlicher und schöner ausgeprägt. Grundfarbe ist ein schönes Blau, aber die rechte Flügel- decke ist rothgolden (wie Var. d: nymphaeae Fabr.) und hat einen blauen Rand. Punktreihe 1, 3, 5 und 6 derselben Flügel- decke sind stellenweise goldgrün. Die anormale Färbung reicht bei beiden von der Naht bis Punktreihe 6 incl. Die Farben sind scharf von einander getrennt, ohne jegliche Verwaschungen. Beide Thiere sind Männchen. Das zweite Stück fand ich in Copula mit der Stammform. Aufserdem fand ich in Copula: Var. a Z' mit Stammform 9. Var.a Z mit Var.d 2. Var. b g' mit Stammform 9. Var.c Z\ mit Stammform 9. Stammform A mit Var. d 2. Fundort: An den Altwassern des Rheines bei Baden-Baden. Druckfehler-Berichtigungen. S. 148, Zeile 9 von oben lies: Unterseite, statt: Untersuchung. = OS LS Dh - corollenf. - eorallenförmig. 208, ON - - nochmals - manchmal. A.W.Schade’s Buchdruckerei (L. Schade) in Berlin $, Stallschreiberstr. 45/46. Deutsche entom. Zeitschrift 1892. Taf.l. I. Z 86 e® & @® &® \ \ Z.Pallasi Gebl.: Z.sericea Pall. Z.hieracii Graells. & & @ ) eo © 2 ae Z.Korbi Escherich.. 2. circumflexa. Chevr. Z.circumflexa Chevr. Z.maculatı Oliv. 2.Sobrina Graells. Z.solonicw Pall. Z.khodjentica Ball. 2.floradis Pall. 2.Schreibersi Reiche: Z4-punctata L. Z.4-punctata L.var. Z.variabilis Pal. Z. Oleae, Cast. Z.Frolewi. Germ.. Z.holosericea’ Klug. Z.pallipes OL. K.Escherich del. Taf.l. Deutsche entom. Zeitschr. 1899. del. Nie Prillviz lith. 0. Scehrarz un Taf.Il. Deutsche entom. Zeitschr. 1899. ren Nie Frillvoitz lith, Nie. Frillmoitz del. BR FRE DER RN RR w Deutsche entom. Zeitschr. 1892. Ta. ni NVie.Prillwitz del. Nie. Prillwitz lith. e: eier 5 a Ir NMINNIINIRIINDUNNY 3 2044 106 255 748